— . „ * Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfelödſtraße lg, Necßriedrichsſtraße 4, FeHauptſtraße 6g, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. 10 Pfg.— Abholſtel len: Waldhofſtraße 6, W Oppauerſtraße 8.— Montag: Sport der N. M. Z. 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In ſeiner geſtrigen Pro⸗ grammrede machte Daladier folgende Ausfüh⸗ rungen über die Außenpolitik Frankreichs: „Wir müſſen zu einer europäiſchen Staa⸗ tenföderation gelangen. Es handelt ſich hier um ein langwieriges und ſchwieriges Werk. Es läßt ſich nur verwirklichen durch den Abſchluß von Ver⸗ einbarungen zwiſchen den Induſtrien, die bisher miteinander rivaliſierten, durch die Abſchaffung der Zollſchranken. Aber nach unſerer Auf⸗ faſſung kann die europäiſche Staatenföderation nur zuſtandekommen, wenn die Staaten abſolut gegen neue Kriege geſichert ſind. Daher muß gleichzeitig auch eine politiſche Einigung erſtrebt werden, deren Schlußſtadium die Beſchränkung eines Teiles der nationalen Souveränität in ſich ſchließen wird. Auf jeden Fall muß in Europa abgerüſtet werden, wenn eine Staatenföderation möglich ſein ſolle. Es ſcheint jedoch, daß wir am Vorabend eines neuen Rüſtungswettlaufes zu Lande ſtehen, während zu Waſſer die angel⸗ ſächſiſche Hegemonie ſich immer mehr entwickelt. Die durchſchnittliche Steuerlaſt in Frankreich be⸗ läuft ſich auf 1400 Franken pro Kopf. Davon ent⸗ fallen 682 auf die Tilgung und Verzinſung der Staatsſchulden und die Puſtonen, 225 auf die Erzeu⸗ gung und 262 Franken auf die militäriſchen Aus⸗ gaben. 10½ Milliarden Franken werden jedes Jahr für die nationale Verte di⸗ gung in Frankreich ausgegeben, ohne die in anderen Budgetkapiteln untergebrachten Aus⸗ gaben des Kriegsminiſteriums zu berückſichtigen. Zudem werden 3½ Milliarden Franken für den Ausbau der Grenzhefeſtigungen vorgeſehen, ohne daß ſich dieſe Maßnahmen als nütz⸗ lich erweiſen. Wenn wir nicht die Initiative für ein Abrüſtungsprogramm ergreifen, werden alle Verträge und alle diplomatiſchen Vereinbarungen den neuen Rüſtungswettlauf nicht verhin⸗ dern können. Deshalb ſollte Frankreich im Völkerbund ſeine Stimme erheben. Es muß ſein Militärbudget in Einklang bringen mit dem gegen⸗ wärtigen Zuſtand in Europa und den Verein⸗ barungen, die es unterzeichnet hat. Eine internationale Kontrolle der Landrüſtungen . iſt nötig. 1 Wenn nicht die Demokraten mit Hilfe des Völker⸗ bundes dem neuen Europa ſeine Geſtalt geben können, wird dies durch die internationale Finanz⸗ welt geſchehen. Gewiß, es wird keine europäiſche Staatenföderation geben ohne eine finanzielle Spu⸗ veränität der Völker und deshalb billigen wir auch die Schaffung einer Bank für die internationalen Zahlungen, die die deutſchen Reparationsannuitäten empfangen und ſie den Alliierten zuleiten wird. Aber dieſe internationale Bank ſcheint dieſe Aufgabe als eine Nebenſache zu behandeln. Sie will den inter⸗ nationalen Handel finanzieren, Abſatzmärkte er⸗ ſchließen, den Kapitalmarkt regulieren uſw. Das führt zur Unterjochung Europas unter die Finanzwelt. Die Internationale Bank darf daher nur errichtet werden, wenn ihre Neutra⸗ lität und ihre Unparteilichkeit durch die Kontrolle des Völkerbundes garantiert wird. Daladier für Berſtöntienng mit Deutſchland § Reims, 25. Okt.(Von unſ. eigenen Vertreter). Stärker als im verfloſſenen Jahre bekundet ſich diesmal auf dem Kongreß der Linksparteien der Wille zu einer Verſtändigung mit den Sozta⸗ liſten. Die Parteiführer vertreten in Geſprächen und auf der Rednertribüne den Standpunkt, daß Line große. der Linksgruppen, ein„wirk⸗ das Mutter iſt, nämlich mit dem Kinde.“ Freitag, 25. Oketober 1929 liches Kartell“, imſtande wäre, die Regierung zu übernehmen. Daladter, deſſen Kandidatur als neuzuwählender Parteivorſitzender mit begeiſtertem Beifall aufgenommen wurde, wies ausdrücklich auf die Notwendigkeit eines engeren Zuſammenwirkens mit den Sozialiſten hin und empfahl ſeinen Freunden auf der Linken, eine praktiſche Politik zu betreiben und„marxiſtiſche Grundſätze in die Schublade zu legen“. Am Schluſſe ſeiner Programmrede, in der er die Liquidierung des Krieges und Verſtändigung mit Deutſchland verlangte, ſagte Daladier:„Das Problem iſt, zu wiſſen, ob unſere Epoche den Niedergang oder ſogar das Verſchwinden einer der Freiheit zugekehrten Ziviliſation darſtellen wird. Das Problem iſt, zu wiſſen, ob die mechaniſchen und ſtofflichen Intereſ⸗ ſen, von denen ein großer Deutſcher und ein großer Europäer, Walter Rathenau, ſagte, daß ſie ge⸗ fährlich und nützlich zugleich ſeien, die Demokratie vernichten werden. Für uns Linksdemokraten, ent⸗ Paris, 5. Okt.(Von unſerem Pariser Ver⸗ treter.) Die Ereigniſſe auf dem Kongreß der links⸗ bürgerlichen Parteien in Reims haben den Präſi⸗ denten der Republik dazu beſtimmt, den Vorſitzen⸗ den der Radikalen und Radikalſozialen Edouard Daladier, zu einer Beſprechung einzuladen, die heute mittag ſtattfinden wird. Der Reimſer Kon⸗ greß ſprach ſich für das Zuſtandekommen einer Re⸗ gierung aus, die ihr Rückhalt in den ver⸗ einigten Linksparteien erhalten ſoll. Es gäbe zwei Möglichkeiten: Vereinigung der Links⸗ parteien oder Zuſammenfaſſung der bürgerlichen Linksgruppen(die Sozialiſten ausgenommen) unter Heranziehung der den Radikalen naheſtehenden Fraktionen, z. B. der Unabhängigen Demokraten. Der Kongreß entſchied ſich für eine ausgeſprochene Linksregierung. Um den Radikalen und Radikal⸗ ſozialen die Möglichkeit zu geben, ihr Glück zu ver⸗ ſuchen, wird Daladier heute vormittag vom Präſidenten der Republik eingeladen werden, ein Kabinett auf der Grundlage der„Vereini⸗ gung der Linken“ zu bilden. Daladier wird dieſe Miſſion übernehmen, unter dem üblichen Vorbehalt, mit ſeinen Freunden über die Frage zu ſprechen und dem Präſidenten der Repu⸗ blik das Ergebnis dieſer Beſprechungen mitzuteilen. Vor ſeiner Abreiſe von Reims erklärte Daladier, daß er unmittelbar nach der Ankunft in Paris mit den führenden Sozialiſten verhandeln werde, denn ſein Beſtreben richtet ſich auf eine Verſtändi⸗ gung mit Leon Blum und Paul⸗Boncour, der geſtern abend die gut verſtändliche Aeußerung machte:„Man muß mich nehmen wie ein Mädchen, Paul⸗ Boncour will nur als Mitglied der Sozialiſtiſchen Partei in eine Regierung eintreten.„Das Rene⸗ gatentum hat aufgehört“, ſagte Blum den Journa⸗ liſten. Was wollen aber die Sozialiſten für ihre Beteiligung an einer linksbürgerlichen Regierung? Nichts mehr und nichts weniger als den Vorſitz in einem Kabinett der vereinigten Linken. Franken jährlit Daladier, oer als Nachfolger Briands in Frage kommt, über den neuen Ruſtungsweltlauf er wird Minifterpräfident 5 Daladier oder Briand? Leon Blum erklärte das heute früh ohne Umſchweife f in dem Parteiblatt„Populaire“. Er denkt offenbar an ein Kabinett Paul⸗Boncour, in dem die Vertre⸗ ter der bürgerlichen Linksgruppen ihren Platz erhal⸗ ten ſollen. Die Verhandlungen Daladiers werden ſich umſo ſchwieriger geſtalten, da die Sozialiſten nur 101 Mann in der Deputiertenkammer haben, während die Radikalen und Radikalſozialiſten erheb⸗ lich ſtärker ſind. Sollte es Daladier nicht gelingen, ſich mit den Sozialiſten über ihre Teilnahme an der Regierung au verkändigen, ſo wird er verſuchen, von 5 4 Amerika und Aſien, wo bereits der Republik zugedachte Miſſton übernehmen und auch von der Weſtküſte Englands ſcharfe Ausſchau Küſte erreichen werde. ſchen verſchlechtert. Nebel. Nach Meldungen aus Newyork hat man auch dort 5 Hoffnungen 1 ſchloſſene Anhänger des induviduellen Eigentums, Verteidiger der ſozialen Freiheit, Gegner der Sozialiſierung aller Produk⸗ tions⸗ und Austauſchmittel, aber entſchloſſen, die Kontrolle des Geiſtes über die Entwicklung dieſer Kräfte aufrecht zu erhalten, für uns handelt es ſich darum, zu wiſſen, wie wir die franzöſiſche Volks⸗ gemeinſchaft geſtalten, den Staat reformieren und Europa organiſieren wollen, das den Erdteilen die Diktatur des Geldes und der Gewalt herrſcht, uneinig gegenüber⸗ ſteht.“ Führende Abgeordnete und Senatoren äußerten auch die Anſicht, daß eine Regierung Briand, Tardieu, Paul⸗Boncour, Daladier, im Parlament eine ſichere Mehrheit finden werde. Von entſcheidender Wichtigkeit iſt aber die innerpolitiſche Verſtändigung mit den Sozialiſten. Es wird des⸗ halb von Caillaux angeregt, ein Kabinett zu bilden, das in allererſter Linie die Haager Beſchlüſſe zur Ratifizterung bringen ſoll. den Sogialiſten„wohlwollende Neutralität“ zu er⸗ reichen und das Kabinett nur mit linksbürgerlichen Parteien zu bilden. Dieſer Ausweg findet aber nicht die Sympathie des Reimſer Kongreſſes. Die heutige Morgenpreſſe ſpricht ſich daher noch ziemlich ſteptiſch über die Chancen Daladiers aus. Es wird uns mitgeteilt, daß der Präſident der Re⸗ publik von Briand die Mitteilung erhalten habe, in eine von Vertretern der Linksparteien zu bilden⸗ den Regierung eintreten zu wollen. Daladier verſucht die Regierungsbildung V Paris, 25. Okt.(Von unſ. Pariſer Vertreter.) Der Deputierte und Vorſitzende der Radikalen und Radikalſozialen Partei, Edouard Daladier, traf heute vormittag aus Reims ein. Am Oſtbahnhof erwartete ihn eine große Anzahl in⸗ und ausländi⸗ ſcher Journaliſten. Daladier erklärte uns, daß er durch die Parteiführer der Linken ermächtigt ſei, Verhandlungen über die Zuſammenſtellung einer Koalitionsregier ung der links demo⸗ kratiſchen und ſozialiſtiſchen Parteien zu führen. Er werde alſo die ihm vom Präſidenten heute nachmittag ſofort mit den in Frage kommenden politiſchen Perſönlichkeiten Fühlung nehmen.„In 24 Stunden hoffe ich zu wiſſen, ob es mir möglich ſein wird, die Kabinettsbildung zu übernehmen.“ Heute nachmittag findet eine Beſprechung Dala⸗ diers mit Briand ſtatt. Die Sozialiſten zeigen ſich noch ſehr zurückhaltend. Wo iſt Diteman? Aus London, 24. Oktober, meldet der Draht: Von dem Ozeanflieger Diteman, der von Harbour⸗Grace aus zu einem Ozeauflug nach England aufgeſtiegen iſt, liegen in England im⸗ mer noch keine Nachrichten vor. Während des ge⸗ ſtrigen Tages wurde von der Südküſte Irlands und nach dem Flieger gehalten. Der Flugplatz von Croy⸗ don war während der ganzen Nacht hindurch be⸗ leuchtet. Man hat in England ſchon alle Hoffnungen N aufgegeben, daß Diteman die friſche oder engliſche Die Witterungsverhältniſſe in Irland und auch in England haben ſich inzwi⸗ An der Küſte herrſcht dicht er 4 1 Rüiſtungszwe letzte, deutſcherſeits nachträglich ſan f Konzeſſionen dieſer empörende Kohler f kann. 5 genug der i 140. Jahrgang— Nr. 407 0 Am die Saar-Rückgliederung [Von unſerm Saarbrücker Mitarbeite In Dutzenden von Entſchließungen an die Oeffe lichkeit haben in den letzten Monaten ſämtliche Be⸗ völkerungsſchichten, Parteien und Organiſation, des Saargebiets ihrem unverbrüchlichen W n zur ſchleunigſten Rückkehr unt Reichsgewalt demonſtrativen Ausdruck hen. In dieſen vielfältigen Kundgebungen indeß gleichzeitig ſtets als der einmütige 0 der Saarbevölkerung unterſtrichen, daß 1 N Mehrbelaſtung des alten Vaterlandes 1 früheren Rückkehr willen ausdrücklich von d bevölkerung abgelehnt würde. Der ei Rückgliederungswille der Sgarbevölkerung ſoll ich weniger als eine Preſſion auf die Reichs bu bei der endgültigen Kriegsliquidation darſtelle⸗ Der. Stimmungsausdruck der Saarbevölk ein Appell an das e fränzoſſchen Saarpropaganda; niethand 5 und darf unter Berufung auf die Nöte der Sag Reich in noch verhängnisvollere Verpf! 5 über das Verſailler Friedensdiktat hinaus ve wollen. Das Saargebiet, das ein Jahrzehnt ſchaftliche Fremdherrſchaft ertrug, wird auch letzte Jahrfünft zwangsweiſer Trennung vo in Geduld und Zuverſicht aus harren. ernſthafter Srangſe die geringsten Fuuſtone Dei franzöſiſche Regierung wird zweifellos alle ran ſetzen, den Preſtigeverluſt durch die Blo einer ſaarländiſchen Volksabſtimmung zu v Wer heute ſich in Frankreich noch anders kämpft verzweifelt um die Forterhaltung Sinekuren im Propagandadienſte der ver geudeten Geheimfonds. Unleugbar aber ernſthafte wirtſchaftliche Intereſſen möglichſt verlängerten Saarausbeutung. Es erſichtlich, weshalb nicht die wirtſchaftliche V zu einer Vereinbarung auf Grund des g Ergänzungsbedürfniſſes führen ſollte. Darüber freilich iſt kein Handels denkbar, daß der Saarkohlenb g 11 6 reſtlos das geſamte Saarland f ſchen Staatsbeſitz zurückkehren muß. B 1 Willen dürften ſich 5 die ak ch ee Hartnäckig wird— bei dem Glut d de agen— die Streitfrage 1 f werden ſoll. Ein nde,. Ausdruck gegeben, daß im Austauſch Warndtbecken noch bis 1935. 0 bringung einer mächtigen e lenreichſten Weſtzipfel des Saargebi die ortsanſäſſige, treudeutſche Grenzbe⸗ UE e weiteren Broterwerb 5 9 8 bezeichnenderweiſe 5465 Häufle ſiſchen Anexionspolitiker mit der wirt preſſung für das Saarplebiſzit! ö Am Vorabend der Pariſer Saarverhan 2. Seite. Nr. 497 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Freitag, den 25. Oktober 1929 geſehen— die wirtſchaftlichen Intereſſen Frankreichs und Deutſchlands ſich auf dem Boden des Saar⸗ gebiets nicht befehden, ſondern ergänzen. Das wohlverſtandene Lebensintereſſe beider Volkswirt⸗ ſchaften duldet freilich auf keiner Seite Störungs⸗ verſuche durch die Konjunktursſpekulation von irgendwelchen„Rückgliederungsgewinnlern“. Für bie Saarbepölkerung beſteht die weſentliche For⸗ derung, daß das Saargebiet wirtſchaftlich ſowie territorial ohne Servitut⸗Be⸗ laſtung unter die ſeit einem Jahrtauſend angeſtammte deutſche Staatsgewalt zurückkehrt. Je eher, deſto lieber! Aber äußerſten Falls, die Saarbevölkerung kann warten, auch noch fünf Jahre, wenn es ſein muß; ſie hat das Warten gelernt und ſie will nichts auf Koſten Geſamtdeutſchlands. Sie weiß, daß die Zeit für uns arbeitet! Zum Eiſenbahnunglück in Bayern Berlin, 285. Okt.(Von unſ. Berliner Büro.) Wie die„Bz.“ berichtet, hat ein Paſſagier des ver⸗ unglückben D⸗Zuges München⸗Berlin wenige Minu⸗ ten nach der Kataſtrophe, nachdem er ſich vom erſten Schrecken erholt hatte, ſofort photographiſche Aufnahmen von der Unglücksſtelle gemacht. Dieſe Aufnahmen zeigen die Wirkung des Zuſammenſtoßes der beiden ſchweren Züge. Der Zuſammenſtoß er⸗ folgte auf einem geraden Gleis. Der Hamburg Frankfurt- Münchner Zug kam aus Nürnberg und war noch nicht wieder in voller Fahrt. Der von München kommende Berliner D⸗Zug hatte ſchon die Geſchwindigkeit etwas gemildert, weil er in den Nürnberger Bahnhof einfahren wollte. Aber die Geſchwinbigkeit beider Züge war bedeutend und der Anprall der Maſchinen ſo ungeheuer, daß die nach⸗ folgenden Wagen ſich in⸗ und übereinander ſchoben. Die Waggons brachen wie Kartons aus⸗ einander und einer ſtülpte ſich über den andern. Die beiden Maſchinen waren mit ihren Stirnſeiten ganz feſt ineinandergefahren, die Schienen hatten ſich einen halben Meter tief in das Erdreich eingedrückt, ein Teil der Maſchinen ſchob ſich hoch, ſo daß die Räder in der Luft hingen. Max Hölz iſt verſchollen Berlin, 25. Okt.(Von unſ. Berliner Büro.) Ein bezeichnendes Licht auf die Verhältniſſe bei den Linksradikglen warf eine Verhandlung, die geſtern vor der großen Strafkammer des Landgerichtes ſtatt⸗ fand, Der Kommuniſt Max Hölz war vor einiger Zeit wegen Nötigung und Körperverletzung zu 100„ Geldſtrafe verurteilt worden. Nun ſollte über ſeine Berufung entſchieden werden. Hölz war jedoch nicht erſchienen. Sein Verteidiger erklärte, daß er ſeit Monaten keine Nachricht von Hölz habe, der ſeiner Zeit zu einer„Erholungsreiſe““ nach Ruß⸗ land gegangen ſet. Alle Verſuche, ihn unter der an⸗ gegebenen Adreſſe in Moskau zu erreichen, ſeien ſehlgeſchlagen. Auch ſonſt ſei es ihm nicht gelungen, eine Verbindung mit ſeinem Mandanten herbei⸗ zuführen. Die Strafkammer verwarf unter dieſen Umſtän⸗ ben die Berufung. Mehrere Kommuniſten im Zu⸗ Dörerraum erklärten unverblümt, daß wohl alle Be⸗ müßhungen, Hölz in Rußland aufzuſtöbern, vergeb⸗ lich ſein werden. * Bruchſal, 25. Okt. Ein ſchwerer Motorradunfall ereignete ſich in der vergangenen Nacht auf der Land⸗ ſtraße zwiſchen Bruchſal und Ubſtadt. Als dort zwei Gendarmeriebeamte eine Verkehrs kontrolle vornahmen, kam kurz nach 12 Uhr ein Motorrad mit Sozius in ſehr ſcharfem Tempo herangefahren. Der eine der Beamten gab dem Fahrer, als ex auf etwa 100 Meter herangefahren war, ein Lichtzei⸗ chen zum Halten. Der Motorradfahrer beachtete die⸗ ſes Zeichen jedoch nicht, ſondern fuhr in unvermin⸗ dertem Tempo weiter. Während ſich der eine der Beamten durch einen raſchen Sprung zur Seite betten konnte, fuhr das Motorrad auf den zweiten Beamten, der etwa zehn Meter unterhalb auf der Landſtraße ſtand, auf kam ins Schleudern und ſtürzte um. Der Motorradfahrer war ſofort kot, der Beamte und der Soziusfahrer wurden ſchwer verletzt. Sie wurden ins Kran⸗ kenhaus gebracht. Im Literaturblatt der„Frankfurter Zei⸗ tung“ vom 20. Oktober weiſt B. von Brentano auf eine im letzten„Tagebuch“ enthaltene kleine Anfrage an die Preußiſche Dichteraka⸗ demie hin, die nicht weit genug verbreitet werden kann.„Es wird dort nämlich bekanntgegeben“, ſchreibt Brentano,„daß Walter von Molo, der 1 der Preußiſchen Akademie für Dichtkunſt, em Verlag Ullſtein folgenden Propaganda⸗ Ur deſſen Wochenſchrift„Die Grüne Poſt“ her⸗ 90 k hat:„Die grüne Poſt“ hat das geſchaſſen, worum die Dichter ſich ſolange allein bemühten, was ſte keit ihren Werken herbeizwingen wollen: ſeeliſche Einigkeit aller Deutſchen, den Weg zur Einigkeit aller Menſchenſeelen auf unſerer Erde. Walter von Molo“. Die„Berl. Börſen⸗Ztg.“ bemerkt hierzu: Wir fragen; weſſen Geſchäfte beſorgt der Präſident der Akademie? Oder beſorgt er etwa ſeine eigenen? Es iſt ein ſcharfer Satz, den wir da geſchrieben haben, aber es iſt der Augenblick gekommen, wo mit der Fauſt auf den Tiſch gehauen werden muß. Die Firma Ullſtein mag Zeitungen herſtellen, welche ſie will. Das iſt ihre Sache. Aber kein Menſch glaubt, daß die„Grüne Poſt“ das geſchaffen hat, was Goethe und Kleiſt mit ihren Werken„herbeizwingen“ woll⸗ ten. Wenn ſich nun Herr von Molo dazu hergibt, das beſſere Empfinden der Maforität des Volkes Lügen zu ſtrafen, indem er Sätze herſtellt wie der Propagandachef eines ſchlechten Seifenfabrikanten, o erwidern wir ihm, daß wir genug von ihm haben. echt deutlich nach Korruption in Deutſchland. chriftſteller mögen durchaus beſorgt ſein, ufhö werden, ſie zu beobachten. echte Romane zu ve . ˙ S weres Motorradunglück-Ein Toter 4 Dr. Walde dle Weiler Wir Deufsche VoOlksparfei . CK Menth Dauerkriſis in Afghaniſtan § London, 25. Okt.(Von unſ. Londoner Vertreter.) Der neue König von Afghaniſtan Nadir Khan hat ſich nicht lange in Ruhe ſeines Sieges freuen können. Soweit die vorliegenden Nachrichten er⸗ kennen laſſen, iſt gegen ihn eine royaliſtiſche Revolution ausgebrochen. Die mächtigen Stäm⸗ me der Waziris proteſtieren heftig gegen die An⸗ nahme der Königswürde durch Nadir Khan. Er habe ihnen verſprochen, daß im Falle der Unterwerfung Habib Ullahs er die Königswürde dem König Aman Ullah zurückgeben würde. Auch iſt es ihm bisher noch nicht gelungen, die Geiſtlichkeit des Landes auf ſeine Seite zu bringen. Dies iſt zum großen Teil dadurch zu erklären, daß er nicht die nötigen Geldmittel zur Verfügung hat. Der afghaniſche Handelsagent in Peſchawar hat ſich wie⸗ derum geweigert, Nadir Khan als König anzuer⸗ kennen. Das iſt inſofern bedeutungsvoll, als der Handelsagent ein Depot von 24 Millionen Sterl. beſitzt, das der afghaniſchen Regierung ge⸗ hört. Er hat ſich geweigert, dieſe Summe Nadir Khan zur Verfügung zu ſtellen. Neue Kämpfe in China 8 London, 25. Okt.(Von unſerem Londoner Ver⸗ treter) Die Unruhen in China haben erneut eine ernſte Wendung genommen. Die Kuomin⸗ ſchung⸗Armee des ſogenannten chriſtlichen Generals Feng führte einen Angriff beiderſeits der Langhai⸗Eiſenbahn in der Gegend von Heiſchikwar aus und haben fjapaniſchen Berichten zu⸗ folge den wichtigen Punkt Jungyang beſetzt, wo⸗ durch ſich die Kämpfe dem Eiſenbahnknotenpunkt Tſchengſchan nähern. Der Bericht der Nankinger Regierung gibt die⸗ ſen Erfog noch nicht zu, ſondern erklärt, daß erneut Widerſtand geletſtet werde und daß die Regierungs⸗ armee des Generals Tang⸗Tſcheng⸗Tſchi zu einer allgemeinen Offenſive bereit ſet. Es heißt jedoch, daß die Kuominſchung⸗Armee die Kämpfe mit dieſer Armee vermeiden und direkt auf Hankau marſchie⸗ ren will. Der deutſche Weltflug im Kleinflugzeug Detroit(Mexiko), 25. Okt.(United Preß.) Sei⸗ nen Flug um die Welt im Kleinflugzeug wird der deutſche Amateurflieger Baron Friedrich von Wart⸗ hauſen bereits in den nächſten Tagen beenden. Er erwartet hier lediglich das Aufhören des ſtür⸗ miſchen Wetters, um nach ſeinem Endziel Newyork zu ſtarten. Baron Warthauſen, der einen kleinen zweizylindrigen, 20 Pes Klemm⸗Daimler⸗ Eindecker fliegt, trat ſeinen Weltflug im Auguſt 1928 an. Durch ſeine glückliche Ankunft in Newyork hofft er, den Hindenburgpokal für 1929 zu erobern. Quaatz zum Rundfunk⸗Zwiegeſpräch bereit Laut„Germania“ hat Geheimrat Hugenberg an die Leitung der Deutſchen Welle einen Brief gerich⸗ tet mit der Mitteilung, daß Geheimrat Quaatz auf der von der Direktion der Deutſchen Welle vor⸗ geſchlagenen Grundlage zu einer kontradiktoriſchen Behandlung der finanzpolitiſchen Seite des Noung⸗ planes bereit ſei. Letzte Meloͤungen Ein Dieb von einem Schutzmann erſchoſſen * München, 25. Okt. Heute nacht überraſchten Schutzleute im Engliſchen Garten vier Männer, die in einem Gebüſch Diebesbeute verteilten. Die Diebe ſetzten ihrer Feſtnahme Widerſtand entgegen. Drei von ihnen ergriffen ſchließlich die Flucht. Auf den vierten gab ein Schutzmann einen Schuß ab und verletzte ihn ſchwer an der Bruſt. Es handelt ſich um einen Hilfsarbeiter, der nach ſeiner Einlieferung in das Krankenhaus geſtorben iſt. Die anderen drei Diebe ſind entkommen. Die Beute haben ſie im Stich gelaſſen. Empfänge durch den Reichspräſidenten — Berlin, 25. Okt. Der Herr Reichspräſtdent empfing heute den Reichsminiſter Dr. Curtius, ſowie den Geſandten Rauſcher in Warſchau zum Vertrag über den Stand der Verhandlungen in den Organiſationsausſchüſſen des Noungplanes und ben Stand der deutſch⸗polniſchen Verhandlungen. Sklarekbuchhalter Lehmann in Freiheit — Berlin, 25. Okt. Der Buchhalter der Gebrüder Sklarek, Lehmann, iſt heute vormittag aus der Unterſuchungshaft entlaſſen worden, nachdem er die in dem geſtern gefaßten Haftentlaſſungsbeſchluß ge⸗ forderte Stcherheit von 16000 Mark ſich noch im Laufe des geſtrigen Tages hat beſchaffen können. 8 Vom Krankenlager Fürſt Bülows D Berlin, 25. Okt.(Von unſ. Berliner Büro.) Die dem Auswärtigen Amt aus Rom zugegangenen Mitteilungen beſtätigen die Verſchlimmerung im Befinden des Fürſten Bülow. An ſeinem Kranken⸗ lager befinden ſich Frau General von Bülow, die Witwe des älteſten Bruders des Fürſten Bülow, ſeine Nichte und ſein Neffe, der Geſandtſchaftsrat in der deutſchen Botſchaft im Quirinal iſt. Von einem Rangierzuge getötet — Oppeln, 25. Okt. Zwei Arbeiterinnen aus Bit⸗ ſchien, die ſich bei ſtarkem Frühnebel zu weit auf das Gleis einer Induſtriebahn begeben hatten, da ſie die Warnungsſignale überhört hatten, wurden von einem Rangierzuge erfaßt. Die eine, der der Kopf vom Rumpf getrennt wurde, war ſofort tot, der an⸗ deren wurden beide Beine abgefahren. Kirchendiebe * Baſel, 24. Okt. In verſchiedenen katholiſchen Kirchen der Stadt kamen Diebſtähle durch un⸗ bekannte Täter vor. Es wurden jeweils Kaſſetten und Opferſtöcke ihres Inhalts beraubt, die zum Teil anſehnliche Geldbeträge enthielten. Weitere drei Todesopfer der Exploſion bei Bologna * Rom, 25. Okt. Von den bei dem Exploſions⸗ unglück in der Pulverfabrik in Caſtenaſo bei Bologna Schwerverletzten ſind im Laufe des geſtrigen Nach⸗ mittags drei geſtorben. Elf Perſonen werden noch vermißt. 5 Finden Sie, daß Walter von Molo ſich richtig verhält? Satz einmal das Imperfekt und einmal das Präſens („worum die Dichter ſich bemühten.. was ſie herbeizwinen wollen.). Auch das Bild von „dem Weg zur Einigkeit, den die Dichter herbei⸗ zwingen wollen“, haben wir nicht ohne Verwunde⸗ rung betrachtet. Jedoch, wir wollen nicht mit einer äſthetiſchen Kritik unſere moraliſche abſchwächen. Wir ſchließen uns der Forderung des„Tagebuch“ an, welches den Rücktritt Molos verlangt.“— Franzöſiſche Kritik an Remarque „Ein ſkrupelloſer, bedauernswerter Schriftſteller“ Eine ſcharfe Zurückweiſung erfährt Remarques „Im Weſten nichts Neues“ durch eine aus⸗ führliche Beſprechung, die Marius Boiſſon unter dem Titel„Germania“ in den literariſchen Spal⸗ ten der Pariſer Theater ⸗Zeitung„Comoedia“ veröffentlicht, die zu den gepflegteſten und beſtgelei⸗ teten Organen in Europa gehört. Marius Boiſſon ſchreibt über das Buch:„Die⸗ jenigen, die uns unter allen Umſtänden das Buch „Im Weſten nichts Neues“ als ein ganz großes Werk empfehlen wollen, haben es wahrſcheinlich nicht gut geleſen, beſonders nicht jene Stelle, wo zwiſchen geſchmackloſen und immer wieder geſchmack⸗ loſen Szenen der Autor die Tötung eines Franzo⸗ ſen durch einen Deutſchen erzählt, erzählt in einem Stil, der mit einer naturaliſtiſchen Senfſauee über⸗ goſſen ſcheint. Franzoſen und Deutſche, die ſich während des Krieges gegenſeitig umbrachten, haben das, Gott ſei Dank, vergeſſen. Es iſt deshalb ein Zeil von ſehr ſchlechtem Geſchmack kdaten. 75 den Seelen⸗ wie er einen Menſchen niederſtößt, deſſen Körper klatſchend und wie ein Sack zuſammenklappt.“ Ma⸗ rius Boiſſon erzählt dann unter weitgehender Zitie⸗ rung Remarques die Szene, in der der Kriegs⸗ freiwillige im Granattrichter„Zwiegeſpräche“ mit dem toten Franzoſen hält. Und er ſchließt mit dem Zitat jenes hyſteriſchen Ausrufs des Buches:„Ich habe den Buchdrucker Gerhard Duval getötet, ich muß Buchdrucker werden, Buchdrucker werden, Buch⸗ 4 drucker——“. Boiſſon ſchließt:„Dieſes widerwärtige literariſche Zeug(im Originaltext: ratatouille, ſprich Ratten⸗ fraß) iſt in Berlin wie Paris und in Paris, ſo ſcheint es doch, wie in Berlin gleich begeiſtert aufgenommen worden. Niemand ſieht, daß ein ſfkrupelloſer, bedauernswerter Schriftſteller das Ver⸗ brechen(des Krieges) erſchwert und zum zweiten⸗ mal einen kämpfenden Soldaten umbringt, Man denkt ſogar daran, dieſem romantiſchen Schlächter den Nobelpreis in Ausſicht zu ſtellen. Es gibt ſcheinbar keine Verrücktheit, keine Jämmer⸗ lichkeit und keine Lächerlichkeit, die unſerer Zeit er⸗ ſpart blieben.“ 5 „Flieg roter Abler von Tirol!“ in Dresden. Soeben ging das dreiaktige Schauſpiel„Flieg' roter Adler von Tirol!“ von Fred Angermayer im Alberttheater zu Dresden zum erſten Mal in Szene Die Tiroler Frage mag Tauſende bewegen, nicht nur die Südtiroler, von denen gefordert wird, daß ſie über Nacht zu Italienern werden ſollen, auch die Bürger Deutſchtirols, in dem noch deutſch ge⸗ ſprochen werden darf, das die Fauſt gegen Italien ballen und die Gewalttätigkeiten der italieniſchen Be⸗ hörden verwünſchen darf. Der Schmerz um die ver⸗ lorenen Provinzen und gekuechteten Brüder, die Sehnſucht nach ihrer Befreiung, dieſe Verzweiflung in Familien, namentlich derer, die in Grenzorten Das Attentat auf den italieniſchen Kronprinzen — Rom, 25. Okt. Die Morgenblätter teilen mit, daß der Urheber des Anſchlags auf den italieniſchen Kronprinzen in Brüſſel, Deroſa, Univerſitäts⸗ ſtudent in Turin geweſen ſei und dort revolutio⸗ nären antinationalen Verbände angehört habe. Als er wegen ſeiner antinationalen Tätigkeit zur Rede geſtellt worden ſei, ſei er bald darauf, da er ein guter Skiläufer war, gelegentlich einer Skitour bei Bardonecchia über die Grenze gegangen. Hochzeit in Rom Rom, 25. Okt.(United Preß.) Die Hochzeit zwiſchen dem italieniſchen Kronprinzen Umberto und der belgiſchen Prinzeſſin Marie Joſé wird im kom⸗ menden Januar in Rom gefeiert werden. Das ge⸗ naue Datum iſt bisher noch nicht feſtgeſetzt worden. Rückreiſe Maedonalds — London, 25. Okt. Wie„Times“ aus Quebec meldet, wird Premierminiſter Macdonald heute abend nach England zurückreiſen. Exploſtonskataſtrophe in Hollywood 50 Millionen Dollar Schaden — Hollywood, 25. Okt. Zu einer ſchweren Exploſion kam es im Entwicklungslaboratorium der Conſolidated Film⸗Induſtrie. Von den 51 in dem Gebäude beſchäftigten Angeſtellten und Arbeitern wurde einer getötet, während alle übrigen ſich noch ins Freie retten konnten. Sehr ſchwer dagegen iſt der wirtſchaftliche Schaden, da eine ganze Reihe wertvoller Großfilme, darunter ein neuer Douglas Fairbanks⸗Film, zerſtört wurden. Man ſchätzt den Schaden auf etwa 50 Millionen Dollar. Dynamit⸗Exploſion— Vier Tote — Houſton(Texas), 24. Okt. Vier Mexikaner wurden bei der Exploſion einer Kiſte Dynamit, die ihnen bei der Einnahme ihrer Mittags mahl⸗ zeit als Tiſch diente, in Stücke geriſſen. * * Parlamentstätigkeit in Polen am 31. Oktober. Der polniſche Seim und der Senat ſind für den 31. Oktober zu ihrer Winterſeſſion einberufen wor⸗ den. Deutſche Vollspartei Mannheim Verſammlungskalender Samstag, 26. Okt., Verſammlung in Fried⸗ richsfeld abends 8) Uhr im Gaſthaus zur Main⸗Neckarbahn. Redner: Landtagsabg. Brix⸗ ner, Dachdeckermeiſter Brück, Stadtrat Haas. Verſammlung in Rippenweier im Gaſt⸗ haus zur Schönen Ausſicht abends 8½ Uhr. Red⸗ ner: Stadtv. Wa 1 Wir machen die Parteifreunde darauf aufmerk⸗ ſam, daß Wähler, die am Gehen verhindert ſind, durch Auto abgeholt werden. Telephoni⸗ ſcher Anruf genügt unter Nr. 26045. Unſere Mitglieder ſetzen wir davon in Kenntnis, daß wir anläßlich der Landtagswahlen am 7. Okto⸗ ber folgende Agitationslokale haben: Zentrallokal: R 7, 23, Tel, 26045. Oſtſtadt: Nebenzimmer Tatterſall, Tel. 30198. Unterſtadt: bei Jean Dietz, Tel. 32916, Woh⸗ nung J 6, 11. Lindenhof: Nebenzim. Rennershof, Tel. 20122. Oberſtadt: Nebenzimmer Fliegender Holländer, C 3, 20, Tel, 33996. Neckarſtadt: Cafs Gruber, Clignetplatz, Tel. 50813. Schwetzingerſtadt: Nebenzimmer Tatterſall, Tel. 30198. Vororte: Käfertal: Nebenzimmer z. Löwen, Tel. 53482. Neckarau: Nebenzimmer Niſchwitz, Tel. 48676, Rheinau: Nebenzimmer Ratskeller, Tel. 48639, Sandhofen: Nebenz. Rebſtock, Tel. 34201 Sa. 11. Waldhof: Nebenzimmer Bahnhof, Tel. 51195. Wallſtadt: Nebenzimmer Hirſch. Zur Bekanntgabe des Wahlergebniſſes treffen ſich die Parteifreunde am Sonntag, abends von 7 Uhr ab im Saalbau, N 7, 7. Wir ſind dort unter der Telephonnummer 31170 erreichbar. Der Vorſtand. ein Deutſchtiroler eine Welſchtirolerin zur Frau hat oder umgekehrt, all dieſe Gedanken hat der Dichter zur Grundidee ſeines Schauſpiels gewählt. Er gibt ein Spiegelbild der Zuſtände an der Grenze mit all ihren Erſchütterungen, ihren Enttäuſchungen und Hoffnungen. Wir haben ein feſtgefügtes, dra⸗ matiſch bewegtes und ſtark wirkendes Schauſpiel Welſche geboren wurde und einen Deutſchtiroler heiratete, die einſt italieniſch ſprach und die im Laufe der Jahrzehnte in Tirol zur begeiſterten vater⸗ ländiſch geſiunnten Deutſchtirolerin wurde. Das Stück iſt ein Schmerzensſchret der Menſchen im Grenzgebiet und ein Weckruf an Deutſchland, mit ganzer Seele für das Deutſchtum in Tirol einzu⸗ Leutheiſer muſterhaft inſzenierten Schauſpiel die Heldin, die alte Eggthalerin und erwies ſich als, eine Künſtlerin von hinreißendem Temperament, ſtarker Auffaſſungsgabe und großer Charakteriſte⸗ rungskunſt. Sie hatte einen durchſchlagenden Erfolg den auch Sohn und Enkel der Eggthalerin, die wich⸗ tigſten Mitträger der Handlung von Malkowſky und Barthel geſpielt, davontrugen. Auch die übrigen Mitglieder zeichneten zum Teil intereſſante Volkstypen. Wenn auch das Bodeuſtändige und Volkstümliche nicht allenthalben vollendet zum Aus⸗ druck kam, ſo waren doch alle Künſtler begeiſtert bei der, Sache und erzielten für dieſes patriotiſche Schauſpiel einen vollen Erfolg. Ste, der Dichter und der Regiſſeur wurden dutzende Male ſtürmiſch ge⸗ rufen. G. Ixr gang. burtstages von Knut Hamſun geht Ende Okto⸗ ber in der Berliner Komödie das Schauſpiel„Vom Teufel geholt“ unter der Regie von Max vor uns, deren Heldin eine Gaſthofsfrau iſt, die alis treten.— Roſe Rubner ſpielte in dem von Wolf Reinhardt⸗Premieren: Aus Anlaß des 60. Ge⸗ Rheinhardt erſtmalig in Szene.— In den Kam⸗ merſpielen gelangt erſtmalig Frederik Lons⸗ dales„Zur gefälligen Anſicht“ zur Auf, füh ung. erne M 8 inhardt„Phaea“ 5 25 rdinand Bruck⸗ ers Kreatur ung. , 0* 3 U ech aA K.. — e Freitag, den 25. Oktober 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) * 8 S110 3. Seite. Der zweite Verſammlungstag wurde heute vor⸗ mittag mit einem Vortrag des Prof. Dr. Götz Briehs von der Techniſchen Hochſchule Berlin über das Thema 9 Der wirkſchaftliche Wert der Sosialpolttik röffnet. Der Redner entwickelte in ſeinem Vortrag zu⸗ nächſt die völlig auere Situation, in der ſich die So⸗ zialpolitik von heute gegenüber der älteren Sozial⸗ politik befinde. Jene ältere Sozialpolitik, ſo legte er dar, ſtand unter der Klauſel:„auf dem Boden der herrſchenden Wixtſchafts⸗ u. Geſellſchaftsordnung“ und verſuchte ihr Ziel durch möglichſt reibungsloſe Einſchaltung ihrer Maßnahmen in den wirtſchaft⸗ lichen und geſellſchaftlichen Zuſammenhang zu er⸗ reichen. Sie rechtfertigte ſich auf dem Boden ihrer liberalen Wirtſchaftsordnung durch den Hinweis auf die wirtſchaftlich und geſollſchaftlich günſtigen Aus⸗ wirkungen, die ſie auslöſte. Die neue Sozialpolitik unterſcheidet ſich von der älteren dadurch, daß ſie einen grundſätzlichen Primat der Wirtſchaft verneint, indem ſie ſozialpolitiſche Ziele in gewiſſem Umfange autonom ſetzt und die Frage, wie ſich die Wirtſchaft damit abfindet, eben der Wirtſchaft überläßt! Die Autonomie kapitaliſtiſcher Wirtſchaftsgebarung ſtößt in ſtärkſtem Umfange mit der ſich entwickelnden Auto⸗ nomie der ſozialpolitiſchen Inſtitutionen zuſammen. Darüber hinaus entwickeln ſich deutliche Anſätze einer Theorie, die die Primatſtellung des Sozialen vor dem Wirtſchaftlichen behauptet und die das Wirxt⸗ ſchaftliche in dieſelbe Poſition zu drängen verſucht, die das Soziale im Zeitalter des Liberalismus be⸗ ſaß, nämlich in die Poſition der automatiſchen Folge aus der Mechanik der ſozialen Inſtitutionen und Politik. Doch darf der Unterſchied nicht überſehen werden: die neue Sozialpolitik kann das Wirtſchaft⸗ liche nicht in dem Maße leicht nehmen, wie der Libe⸗ raltsmus das Geſellſchaftliche als bloße Begleit⸗ erſcheinung behandelte, und zwar deswegen nicht, weil dieſe neue Sozialpolitik in größerem Umfange Politik der Güterverteilung iſt; das nötigt ſie zwangsläufig zu ſtrenger Beachtung der wirtſchaft⸗ lichen Ergiebigkeit. An dieſe grundſätzlichen Erörterungen ſchloß ſich eine Unterſuchung über die Dynamik der Sozial⸗ politik beim Geſtaltwandel der kapitaliſtiſchen Wirtſchaft an. 8 Es wird gezeigt, wie Sozialpolitik ſogar in ihrer älteren Form dynamiſche Rückwirkungen ſowohl auf die Großbetriebsentwicklung, die Rationaliſierung und den Konjunkturenausgleich gehabt hat. Die letzten Darlegungen beſchäftigen ſich mit der Bede u⸗ 5 tung der Sozialpolitik für Kapital⸗ 8 hildung, Preiſe und Verbrauch. Bei grund⸗ 1 ſätzlicher Würdigung der ſozialen Juſtitutionen für 3 die Lebensſicherung und den Kulturanteil des Arbei⸗ terlebens wurde darauf hingewieſen, daß die ſozia⸗ len Aufwendungen bei den heutigen Dimenſionen einer der maßgebenden Faktoren für die Kapital⸗ bildung und Verteflung gewörden ſind. Mißſtände, die ſich innerhalb insbeſondere des Verſicherungs⸗ weſens entwickeln, treffen volkswirtſchaftliche Inter⸗ eſſen ſchwerwiegendſter Art, insbeſondere auch das Intereſſe der Arbeiterſchaft an einer günſtigen Lohn⸗ entwicklung, an einer zweckmäßigen Lohnverwendung und an einer richtigen Proportion zwiſchen Kapital⸗ bildung und Sozialaufwand. Als Ergebnis zeigte ſich, daß gerade das Intereſſe au weitgeſpannten ſozfalpolitiſchen Leiſtungen unter der Bedingung der Produktivität der Wirtſchaft und einer auf weite Sicht angelegten Wirtſchafspolitik ſteht. Die Diskufſion des zweilen Tages Nach dem um 11 Uhr beendeten Referat von Prof. Briefs begann die umfangreiche Diskuſſion, zu der bereits 14 Wortmeldungen vorlagen. Wir werden über die Diskuſſion, die bei Redaktionsſchluß noch andauerte, morgen zuſammenhängend berichten. Den ſtärkſten Beifall der beiden Tage erhielt der zweite FE ͥͤ ðĩ:vccec 2 ſich die Stürme ballen. Dr. Diskuſſionsreſerent, v. Schulze⸗ Gaevernitz, der bedeutende Frei⸗ burger Nationalökonom. Der Beifall kam in ſeiner Geheimer Hofrat Prof. anhaltenden Dauer faſt einer Ovation gleich, was wohl zum Teil auf die hohe Wertſchätzung der Per⸗ ſon von Schulze⸗Gävernitz zurückzuführen iſt. Denn ſeine Forderung nach einem Bündnis von Groß⸗ Induſtrie und Arbeiter⸗Organiſationen zum Zwecke der Preis⸗Senkung(Reallohn⸗Erhöhung) iſt mehr als platoniſcher Art. v. Schulze⸗Gävernitz charakteriſierte in trefflicher Weiſe die Gegenſätze zwiſchen Sinzheimer und Beckerath. Sinzheimer, als Vertreter der So⸗ zialdemokratie und ihrer Politik, fordert Verbind⸗ lichkeitserklärung, Pflichtſchiedsſpruch, Alleinent⸗ ſcheid des Vorſitzenden. Drei klare(und einſeitige) Forderungen. Ihre Wurzel haben ſie in dem Be⸗ ſtreben, eine Lohnſteigerung unter allen Umſtänden herauszuholen. Beckerath, in vielem Vertreter des deutſchen Unternehmertums, will die freie Vereinbarung, den Druck der öffentlichen Meinung und nur bei un⸗ umgänglicher Notwendigkeit: Anrufung des ſtaat⸗ lichen Schlichtungsapprates. Der Zweck dieſer For⸗ derung iſt: Minderung der Soziallaſten. Schulze⸗ Gävernitz aber anerkennt weder das Primat der Wirtſchaft, noch das Primat der Sozialpolitik. Beide beherrſchten heute nicht die Geſamtlage Deutſchlands — ſondern einzig die Reparationen. Dieſe Repara⸗ tionen müſſen getragen werden. Sie können durch Markterweiterung, was einer Ausfuhrerhöhung zu⸗ nächſt gleichkommt, in erſter Linje getragen werden. Wie theoretiſch die Forderung nach Markterwei⸗ terung iſt, ſah der Redner ſelbſt ein, denn wir ſind mit unſeren Waren zu teuer. Darum muß die Wirtſchaftspolitik auf Preisſen kung gerichtet ſein. Und dieſe Preisſenkung ſoll durch das Bündnis zwiſchen Großinduſtrie und Arbeiterorganiſationen erreicht werden. Die Ankurbelung der Wirtſchaft durch Leiſtungsſteigerung bei gleichbleibenden Koſten erreicht werden. Die Teilnehmer an den Beſichtigungen der Werke Brown, Boveri u. Cie, ſowie J. G. Farben treffen ſich am Samstag morgen um 9 Uhr am Palaſthotel. 3 Städliſche Nachrichten Herbſtlaub Buntfarben prangen in Blätterbüſcheln die Früchte, gerundet und zu Saft geſchwellt von Glut und Sonnenfeuer, bunt tönen ſich auch die Blätter⸗ ſpitzen, es jenem Farbenbrand der Reife gleichzutun. Und noch einmal wie zur Blütenzeit ſcheint die Ferne rings von Duftatem berauſcht. Der Wind koſt warm wie der milde Hauch des erwachenden Sommers, aber voller, ſchwerer und würziger iſt der Ruch, den er von ſeinen Fittichen ſtreift. Zwiſchen Wolken⸗ fetzen ſpielt das Licht, aufblinkend und verlöſchend, zwieſpältig wie das Angeſicht der Tage, die Erfül⸗ lung ſind in Glanz und Ueppigkeit und ſtille Trauer doch mit Abſchiedsahnen und früh heranſchleichender Dämmerung. Glanz ſchimmert in den Zweigen, in denen die Brände des Lichts flackernd zurückgeſpiegelt ſcheinen. Da ſind die Farben bunt getupft. Gelb und rötlich⸗braun hüpfen die Flämmchen des Herbſtfeuers zwiſchen dem grünen, von Sonnenſtaub bezogenen Laub. Ein leiſes Kniſtern geht durch die Wipfel mit dem wiegenden Wind. Aus den dichten Kronen löſt ſich hier und dort ein Blatt, ſchwebt nieder, runzlich vergilbt, mit dem zuckenden Gleiten eines verwun⸗ deten Vogels. Tote Blätter kreiſen im Staub der windgetreebenen Wirbel, aber kaum bleibt in der Fülle der Baumkronen eine Spur, wo ſie gleich win⸗ zigen Maſchen aus dem Gewebe des Laubwerks her⸗ ausgezupft wurden. Und unbekümmert trägt der Wald ſeine Sonnenſeligkeit in das Abenddämmern, wenn auch über den Tälern graufarbene Nebel bro⸗ deln und in ſtahlblauen Wetterwolken am Horizont 9 Er weiß, noch wechſeln mit Regen, Sturm und grauer Trübe die herbſtlichen Sonnenſtunden, noch wird das Leben vor dem Verſinken aufleuchten in der glühendſten Pracht. Immer bunter ſchmückt er ſein Gewand zum Feſte dieſes großen, lodernden Karnevals im Rieſenſaal unter blaugewölbter Kup⸗ pel und das Sonnenleben, das er in heiterer Früh⸗ lingswärme angefangen, endet er in Schönheit und ſtrahlendem Scheiden. Herber wird ſchon der Ruch, der von dürrem Laub aus den Waldgründen ſich aufhebt, ſtärker breitet die Welke ihren Hauch wie von erhitztem Metall.. Durch das Reich der Bäume wandert der bunte Tod, näher droht Tag um Tag der Dämmerſchein herbſt⸗ lichen Verlöſchens. Hinter Abendgewölk hervor blin⸗ zelt die untergehende Sonne wie ein müdes von Tränen feuchtes Auge. Aher die lichtblauen Mittage ſammeln und ver⸗ vielfältigen noch einmal allen Sommerglanz, laſſen das Herbſtlaub aufflammen in brennender Farbig⸗ keit, gezeichnet mit den feinſten Tönen zwiſchen gelb und rot und braun; ſpäte Beeren funkeln purpurn im Gezweige, und im rotbraunen Gerank glimmern die Brombeeren wie ſchwarze Perlen, von Tautrop⸗ fen geſprenkelt. Herbſtlaub ſchlingt ſich wie ein Erntekranz um die Stirn des alternden Jahres; An⸗ mut und Fülle des Sommers trägt es bis in die ſpäten Nächte von Froſt und Sturm und bietet Trotz dem herangrauenden Dunkel, wie auch Blatt um Blatt aus dem Kranz ſich löſt, von Welke und Wind gepflückt, und gleich rieſelndem Gold durch ſchrägen Sonnenſchein herniederrinnt oder erdwärts ſchwebt im Wolkendämmer mit dem zuckenden Gleiten eines todwunden Vogels Heinrich Leis. Der Neubau eines katholiſchen Gemeindehauſes Der Pfarrbezirk Neckarau der ſich durch die bauliche Lage des Stadtteils weit ausdehnt, hat die neue Almenſiedlung in ſeinem Verwaltungs⸗ bereich. Die ſtarke Vergrößerung dieſes neuen Stadt⸗ gebietes hat den Stiftungsrat, mit Stadtpfarrer Berberich an der Spitze, veranlaßt, rechtzeitig Vorkehrungen zu treffen, um dem dortigen Seel⸗ ſorgegebiet gerecht zu werden. So wurde der Plan gefaßt, auf dem Baugelände zwiſchen Almenſiedelung und Neckarau ein katholiſches Gemeinde ⸗ haus mit Schweſternſtation für den Stadt⸗ teil„Almen“ zu erbauen. Entwurf und Bauleitung wurden dem Architekt A. u. L. Keck⸗Neckarau, der Hoch⸗ und Tiefbau dem Unternehmen Elſer u. Heller⸗Neckarau übertragen. Der Neubau iſt bald unter Dach. Neben dem Ge⸗ meinde⸗ und Betſaal wird eine Schweſternſtation für Krankenpflege untergebracht. Das Haus ſoll in die⸗ ſem Jahr bezugsfertig ſein. Der Bauherr, Stadt⸗ pfarrer Berberich, hat damit den Katholiken der Almeunſiedelung Rechnung getragen. Mit allgemei⸗ nem Intereſſe ſieht man der Vollendung dieſes ein⸗ fachen, ſchlichten Bauwerkes entgegen. K. G * * Der töbliche Verkehrsunfall, von dem wir im geſtrigen Mittagsblatt berichteten, iſt dadurch ver⸗ ſchuldet worden, daß der Verunglückte, der 13 Jahre alte Volksſchüler Eduard Ihrig, in der Fröhlich⸗ ſtraße wohnhaft, mit ſeinem Fahrrad auf der Wald⸗ hofſtraße an einem ihm entgegenkommenden ſtädti⸗ ſchen Müllwagen in dem Augenblick vorbeifahren wollte, als der Wagen ein größeres vierſpänniges Laſtfuhrwerk überholte. Der Junge iſt bei der engen Durchfahrt vermutlich mit einer Pedale hängen ge⸗ blieben. Er wurde von dem linken Hinterrad des Müllwagens überfahren und war ſofort tot. * Leuchtgas vergiftung. Geſtern abend erlitt eine 26 Jahre alte Hausangeſtellte in einer in den S⸗Quadraten gelegenen Wohnung beim Reinigen von Gaslampen dadurch eine Vergiftun g, daß ſie vermutlich unbemerkt den Gashahnen einer Lampe öffnete. Die Hausangeſtellte wurde in das Allge⸗ meine Krankenhaus verbracht. e eee Nr. 497 5 Pulvererploſion im Nationaltheater Zwei Arbeiter verletzt i Heute morgen nach 7 Uhr waren in der Belcuter⸗Werkſtätte im Nationaltheater die beiben Arbeiter Locherer und Allgayer mit der Her⸗ ſtellung des„ſtarken Gewehrfeuers“ für die morgige Vorſtellung des„Fiesco, beſchäftigt. In ein etwa 30 Zentimeter langes Etſenſtü ck, in dem Löcher eingebohrt ſind, wird Pulver hineinge⸗ ſchüttet und mit einem Stößel aus Kupfer(Eiſen wurde wegen der Funkengefahr nicht verwendet) feſtgetrieben und auf das Pulver ein Aſbeſt⸗ pfropfen geſchlagen, der am Abend mit einer Batteriezündung zum Herausfliegen gebracht wird. Auf dieſe Weiſe ſoll das„ſtarke Gewehrfeuer“ ſchon 30 Jahre hergeſtellt worden ſein, ohne daß ſich je Unglücksfälle ereigneten. Am vierten Loch, das gerade mit Pulver und dem Aſbeſtpfropfen verſehen war, explodierte aus unbekannter Urſache beim Einhämmern des Pfropfens die Ladung und brachte auch das offen in einer Büchſe daneben⸗ ſtehende Pulver zur Eutzün dung, das i einer Stichflamme aufleuchtete. 5 Der 31jährige Arbeiter, der gerade an der Tür ſtand, erlitt ſchwere Brandwunden am Geſicht, an den Händen und der Bruſt. Er wurde, wie 2 gleichfalls durch Brandwunden verletzte 28fä Locherer ſofort verbunden und ins Krankenha verbracht. 55 Nach Erkundigungen bei der Feuerwehrdirektio iſt die Herſtellung ſolchen Pulverfeuerwerks Theater eigentlich verboten. Es iſt noch ein Gl daß keiner der Arbeiter an den Augen verletz wurde. * ü * Lebensmüde. Auf der Fahrt zwiſchen Mann⸗ heim und Heidelberg verſuchte geſtern nachmit! eine 17 Jahre alte Arbeiterin in einem A eines Perſonenzuges durch Erhängen ſich das ben zu nehmen. Bei der Ankunft in Mannheif wurde das Mädchen abgeſchnitten. Sofort angeſtellte Wiederbelebungsverſuche durch einen beigerufenen Arzt hatten Erfolg. Die Arbeiteri wurde in das Allg. Krankenhaus verbracht. De Grund zur Tat noch unbekannt. 1 * Die Hand in die Fräsmaſchine gebracht. Ein Jahre alter Zimmermeiſter brachte geſt vormittag in einer im Stadtteil Lindenhof gelegen Werkſtätte beim Fräſen an einer Fräsmaſchine linke Hand in die Maſchine, wobei die lin 5 mehrfach gebrochen und ſo ſchwer ver wurde, daß ihm die Hand abgenommen werd mußte. Der Verletzte fand Aufnahme im Heinr Lanz⸗Krankenhaus.„ * Beide Unterarme gebrochen. Beim Abdecken des Schiffsraumes eines z. Zt. auf dem Neckar genden Schiffes rutſchte ein 34 Jahre alter Sch fer auf dem Lückenbord aus. Er ſtürzte aus Meter Höhe in den Schiffsraum hinunter, wo e ſich beide Unterarme brach. Der M wurde in das Allg. Krankenhaus verbracht. * Armbruch durch Ausrutſchen. Die 20 Jaf Ehefrau eines Straßen bahn wage rers rutſchte geſtern in ihrer in den K⸗Qu, gelegenen Wohnung aus und ſtürzte ſo ung daß ſie ſich einen Bruch des rechten armes zuzog. Die Verunglückte fand Aufnahme im ſtädtiſchen Krankenhaus. 5 * 290 600 Perſonen zum Niederwalddenkmal fördert. Die Niederwaldbahn, in Beſitz der St Rüdesheim, hat in ihrer jetzt beendeten Betriebs rund 290000 Perſonen befördert gegen 315 000 Vorjahre. ö 5 f Beranſtaltungen 90 Pfg.⸗Abend mit Wahlreſultaten im Nibelu ſaal. Beim ſonntäglichen populären Kon dert i lungenſaal, das bei Wirtſchaftsbetr el billigem Eintrittspreis ſtattfindet und von den Kapellm ſtern H. Leger und L. Becker dirigier wird, werden ſo ſtiſch mitwirken: Opernſänger Hans Gedde in; arten, Albert Ellinger in Soloſtücken für Vi Willi Glegrich in einem großen Flötenſolvz. Berufsmuſikern neu gegründete Mannheim harmoniſche Orcheſter verfolgt den Zw die Pflege guter Unterhaltungsmuſik, aber auch zur tung von Choraufführungen und Vereinskonz Mannheim ein Arbeitsgebiet zu ſchaffen, ſodaß mi Debut mit beſonderem Intereſſe entgegenſehe Eine Nacht bei Verlorenen Von Julius Kreis Auf einem Tiſch des Nebenzimmers im Fun d⸗ büro hatten ſich die Verlorenen, Verſprengten, Stehengelaſſenen, Vergeſſenen des Tages zirſam⸗ mengefunden. Als Letzter war ein ſchiefgewickelter, maſſiver, ländlicher Regenſchirm augekommen. Der wollte ſich gleich an ſeine Nachbarin, eine impräg⸗ nierte Seidenregenhaut anbiedern, die nach einem ſcharfen, mondänen Parfüm duftete. Aber die Seidenhaut rückte indigniert und raſchelnd von dem Bauernfünfer weg. Sie ſeufzte zu ihrer Nachbarin, einer rotjuchtenledernen Handtaſche: Scheußlich, mit was für Leuten ſich wan hier finden laſſen muß! Der Kerl iſt auch gleich ganz krͤére et cocbon mit mir. Sehen Sie nur ſeinen unglaublichen Schnitt an— und dieſen geiſtloſen Rammelgriff! Die Handtaſche nickte etwas abweſend. Sie die— ſchwer neuraſtheniſch— nur immer mit ſich ſeite betrachtete. Drum war ſie auch in der Straßen⸗ hahn liegen geblieben. Sie war ſich Inhalt genug, und die Zigarettendoſe, der Lippenſtift und die Puderquaſte in ihr befanden ſich im Aus tauſch äſthetiſch geiſtiger Werte ganz in Anſpruch ge⸗ nommen. Ich führe ſo ein reiches Innenleben, ſagte die Juchtenhandtaſche leiſe zur Regenhaut. Es und ordinärem Parfüm riecht. Die Seidenhaut war verletzt. Ordinäres Parfüm! Das galt ihr!— Sie hätte ſo gern mit der Juchtentaſ che Bekannt chaft ge⸗ macht, denn ſie hakte eine grenzenloſe Schwäche für Seide, ſondern und da imponierte tig. Ihr Streben war immer in ſich vertieft, eine verträumte Natur, ſelbſt beſchäftigt, ſich in dem Spiegel an ihrer Innen⸗ iſt schrecklich, wie es hier nach Tabak, naſſen Kleidern un. Darum war Nein, ſie war Seide! nehmen. Mäckel, Alfred dan do ry und Al Oder ham S' Zweifel? fragte ſie ganz plötzlich aus ihren heftigen Gedanken heraus eine Pelzbva. Doch die war für nichts zu haben. Die war ganz unglücklich über ihr Verlorenſein, und wenn es dem Skunkspelz nicht ge⸗ ſchadet hätte, ſo hätte ſie bittere Tränen geweint. Sie war aus einer wohlſituierten Bürgerfamflie und ſo gar nicht veranlagt, etwas leicht oder leichtſinnig zu Sie war ganz melancholiſch und ſagte nur immer wieder: Das mir das paſſieren muß! Nein, daß ich liegen bleibe.. Und ſchüttelte die Zottelſchwänze⸗ Ach was, ſagte eine dicke Salamiwu r ſt, die den Kopf aus einer Papierhülle ſtreckte. Nehmen Sie's nicht ſo tragiſch! Ich bin froh, daß man mich hat liegen laſſen. Vielleicht wär ich jetzt ſchon um einen Kopf kürzer, ſo aber habe ich in Ruhe und Muße Zeit, nach und nach Amtsſchimmel anzuſetzen. Ihre Leute werden ſich ſchon rühren! Eine Pelz⸗ ſtyla läßt man nicht einfach mir nichts— dir nichts verloren ſein.— Uebrigens: Glauben Sie an Seelenwanderung? Ich weiß nicht,— ich dusle hier manchmal ein bißchen ein, und jedesmal träumt mir, ich ſei ein altes Droſchkenpferd und würde ge⸗ ſchlachtet.— Ich kann Ihnen ſagen, das ſind unan⸗ genehme Träume! Und ſo lebendig iſt da alles.— Achtung,„Wild⸗Weſt⸗Girle1 Die burleske/ Schwankoperette„Das Wild We ſt⸗ G ir l von f Tho mpſon und Archer, die morgen Sa ms⸗ tag im Neuen Theater zur Erſtaufführung kommt, iſt beſetzt mit den Damen Sophie Kar ſt, Margit Stoehr, Lilian Berley Sanden und Lene Blankenfe Herren Walther Friedmann, Werne f bert Wei g. Ferner iſt an der Handlung beteiligt eine Tanz Eine Salamiwurſt möcht ich ja nie wieder werden 55— vielleicht hätte ich doch Begabung zu einem ß. 5 ö Ja, ſagte die Skunksſtola: Merkwürdig ich wünſche mir immer ein Kinihas' zu ſein Es iſt ja ſo Wurſt, ſagte reſigniert die Wurſt. Eine dicke Aktenmappe unterhielt ſich mit einem Notizbuch. Sagen Sie, fragte das Notizbuch die Mappe: Iſt es nicht ſehr ſchwer, immer Akten zu tragen, und ſind ſie nicht manchmal recht un verdaulich? f Nun, ſagte die Akten mappe, ich kann nicht klagen. Meiſtens iſt in mir nur ein Frühſtücksbrot und eine Thermosflaſche mit Kaffee— wenn's hoch kommt, ein Leihbibliothekband. Ich ſchmökere zu gerne. Am liebſten Detektivgeſchichten. Haben Sie den letzten Roman in der Illuſtrierten geleſen? Das Notizbuch lächelte überlegen. Wir ſchreiben ſelbſt! ſagte es mit ſeribſer Beſcheidenheit. — Ah! Das iſt mir intereſſant! Die Mappe rückte gleich näher. Schreiben Sie Roman? Gedichte? Dramen? Wir dichten! ſagte das Notizbuch. Die falſche Seidenhaut war näher gerückt. Ein Dichter! Das intereſſierte ſie wahnſinnig! Auch die Hand⸗ taſche hob die müden Träumeraugen.— Das Notiz⸗ buch wandte ſich, ein Eſelsohr mit genialem Ruck aus der Stirn werfend, zu den Damen. Die appetitliche, b eſtellt durch die k 5 d von 7 4 und Sie ſind zu klug um ſchön zu ſein und es 5 haut: 2 könnten mißverſtanden werden. Si einen prachtvollen Teint!— Das Notizbi an ſie herangerückt.— Es war ganz dunkel geworden.— Man hörte nur mehr das Schna der Salamiwurſt und hin und wiede duftende Regenhaut tat's fragte die Haut: mich ſchreiben?„ Hml Das Notizbuch überlegte und betracht die Seidenhaut von allen Seiten. Wie wi ſagte das Notizbuch: Wie wär's, wenn i „Tagebuch einer Verlorenen?“— Ach Sie! Regenhaut im Zweifel, ob ſie beglückt ode ſein ſollte. Aber das Notizbuch ha ch Juchtentaſche entdeckt, und es müßte kein weſen ſein, wenn es hier nicht gleich eine 5. Problemen gewittert hätte. Gnädigſte geſtatten eine Frage: Bücher?— Nicht alle, ſagte das Täſchchen und das etwas fettige Notizbuch mit einem Seit Aber das war ſchon im Zuge, und keine M einen Literaten hindern, vor intereſſanten vornehmen Damen die Waſſer des N laſſen: Was halten Sie von der Piy digſte, ſagte das Notizbuch bleiſtiftzu Okkultiſtin, Eurhytmianerin? Wie den ihm gleich an. Sage Könnten Sie nicht mal wa den Untergang des Abendlandes?— W von Oſſendowski?— Nein, ſagte das Friſeur heißt Olſchinski— nicht Oſſenk Laſſen Sie ſich übrigens durch mich nicht ſt Herr.—— Das Nottzbuch empfahl ſich. Eine dumme Gans, ſagte es zur Ja! ſeufzte dieſe: Sie iſt zu ſchön u Ein Oberflächengeſchöpf, knurrte 6 wandte ſich wieder mit Wärme lIſo nicht wahr, es bleibt dabei: renen.. 8 5 5 f 25 5. m——— Herr Doktor: nt igſtens dazuſchreiben?. verl Se ut? Sie haben recht, ſagte das Notizbuch. R l buch und Seidenhaut lag 4. Seite. Nr. 497 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 25. Oktober 1929 Kommunale Chronik Eine lebhafte Vürgerausſchußſitzung in Schriesheim Die Volksw. Vgg. verläßt den Sitzungsſaal . Schriesheim, 24. Okt. Am Montag fand dahier eine Bürgerausſchußſitzung unter dem Vor⸗ ſitz von Bürgermeiſter Rufer ſtatt. Punkt 1 der Tagesordnung: Verkauf eines Bauplatzes an Phi⸗ lipp Ludwig Merkel Witwe hier im„unteren Schlängel“ um den Preis von 6/ je qm wird einſtimmig genehmigt. Bei der Voranſchlagsberatung rügt Gemeindeverordneter Sommer(Dem.), daß der Voranſchlag wieder zu ſpät zur Beratung komme. Der Vorſitzende erwidert, nach der Bürgermei⸗ ſterwahl habe er ſofort den Voranſchlag aufgeſtellt, es ſei aber gewünſcht worden, ihn erſt nach der Ernte zu beraten. Ob es gut ſei, einen Voranſchlag ſchon im März zu beraten, ſei ſehr zweifelhaft. Es ent⸗ ſpreche der Wirklichkeit beſſer, wenn man ſchon einen gewiſſen Ueberblick über die Erforderniſſe des kom⸗ menden Rechnungsjahres habe. Sodann machte der Vorſitzende allgemeine Ausführungen über den Vor⸗ anſchlag. Er wies beſonders auf die Erfüllung von Staatsaufgaben hin, die den Gemeinden am ſchwer⸗ ſten fallen, und führte dieſe zwangsläufigen Aus⸗ gaben an. Wenn der Staat dieſe Aufgaben ſelbſt durchführen würde, könnte die Gemeinde ohne Um⸗ lage durchkommen. Dieſen Faktor müſſe man be⸗ rückſichtigen, wenn man Kritik übt am Voranſchlag. Nach einigen weiteren Bemerkungen wird in die Einzelberatung des Voranſchlags eingetreten. Zu 1„Gemeindeverwaltung“ wird der Gehaltsrege⸗ lung der Kanzleigehilfen Ferd. Möll und L. Ullrich hei Stimmenthaltung der Volkswirtſchaftl. Vergg. zugeſtimmt. Bei 8 5„FJeuerſchutz“ hält Gem.⸗Verord⸗ neter Sommer(Dem.) eine proviſoriſche Aufzugs⸗ vorrichtung für die Jeuerſchläuche für ſehr notwen⸗ dig, da ſonſt die Schläuche zu Grunde gehen. Der Vorſitzende ſagt Anbringung zu. Bei 8 13„Schulen“ hält es GVB. Kraft(Zentrum) für überflüſſig, daß zum Reinigen der Schule weitere Hilfskräfte heran⸗ gezogen werden. Der Schuldiener habe eine ange⸗ meſſene Bezahlung, ſo daß die Gemeinde verlangen könne, daß er die nicht allzu große Reinigung ohne Hilfskräfte vornehme, wie es auch in anderen Orten mit noch mehr Schulſälen gehandhabt wird. Die Lehrmittelfreiheit wird einſtimmig gut⸗ geheißen. Nach größeren Auseinanderſetzungen erklärt GV. Gaber namens der Volksw. Vgg., daß ſich ſeine Fraktion der Stimme enthalte, da ſie keine Erhöhung der Umlage ertragen könnten. GV. Kraft(Zen⸗ trum) beginnt: Nachdem dieſe Herrſchaften... Laute Erregung bei der Volksw. Vergg. Obwohl der Vor⸗ ſitzende die Bemerkung in dem Tone, in dem ſie geſprochen wurde, nicht als beleidigend auffaßt und auch GV. Kraft ſich entſchuldigt, verläßt die Volks⸗ wirtſchaftliche Vereinigung erregt die Sitzung.— Nach der Feſtſtellung, daß das Collegium beſchluß⸗ fähig iſt, wird die Beratung fortgeſetzt. GV. Kraft erklärt Stimmenthaltung. GV. Keuthen(Zentr.) widerſpricht. Man müſſe gerade jetzt die Obſtruktion unſchäblich machen. GV. Ringelſpacher(Deut⸗ ſche Volkspartei) erklärt ebenfalls Stimmenthaltung. Man wolle ſich nicht ſagen laſſen: Ihr ſeid die, die angenommen haben, wir haben abgelehnt. Die Volksw. Vergg. wolle ja den Voranſchlag geneh⸗ migt wiſſen, bloß ſie wollen ihn nicht genehmigen. Die Abſtimmung ergab 23 Stimmen für den Voran⸗ ſchlag und 10 Stimmenthaltungen. Der Voranſchlag iſt ſomit angenommen. Kleine Mitteilungen Der Gemeinderat Kenzingen hat in meh⸗ reren Sitzungen den Voranſchlag für 1929/30 fertiggeſtellt und an die Bürgerausſchußmitglieder weitergeleitet. 841000 RM. Geſamtausgaben ſtehen 777 000 RM. Geſamteinnahmen gegenüber, ſodaß noch 64000 RM. durch Umlage zu decken ſind. Der Um⸗ lagefuß beträgt für je 100 RM. Steuerwert beim Grundvermögen 85, Betriebsvermögen 34 und Ge⸗ werbeertrag 636 Pfg. Pflanzenverloſungsabend im Gartenbauverein„Flora“ Der Gartenbauverein„Flora“ hat in den letzten Wochen eine ſehr rührige Propa⸗ ganda entfaltet, die inſofern von Erfolg war, als ſich wiederum eine große Zahl von Blumen⸗ und Pflanzenfreunden dem Verein anſchloſſen. Neuer⸗ dings hat der Verein auch an die Balkon⸗ beſitzer Rundſchreiben verteilt und ſie zum Beitritt aufgefordert, wobei er auf die belehrenden, für jeden Blumenfreund intereſſanten Vorträge und auf die vielen Pflanzenverloſungen hinwies, die im Laufe des Jahres ſtattfinden. Der Verein läßt ſich bei ſeiner Propaganda inſofern von idealen Beſtre⸗ bungen leiten, als er die Liebe zu den reizenden Kindern der Göttin Flora in immer weitere Volks⸗ kreiſe tragen will. In der am Mittwoch abend im oberen Saale der „Liedertafel“ abgehaltenen Mitglieder ⸗Ver⸗ ſammlung konnte der Vorſitzende, Herr Nie. Roſenkränzer, wiederum eine große Anzahl neuer Freunde begrüßen. Die für die Verloſung beſtimmten farbenprächtigen Pflanzen erregten all⸗ gemeines Intereſſe. Es wurde Gelegenheit genom⸗ men, der Einkaufskommiſſion und den Gärtnern für das ſchöne Pflanzenmaterial reichliche Anerkennung zu zollen. Direktor Henſel vom Friedrichspark hielt einen zeitgemäßen Vortrag über die Aufbewahrung des Winterobſtes, ein Thema, das namentlich bei den in ſehr großer Zahl erſchienenen Hausfrauen lebhaftes Intereſſe hervorrief. Der Redner führte u. a. aus: Zur Geſunderhaltung des Körpers gehört un⸗ ſtreitig der reichliche und dauernde Genuß von O b ſt. Da das Obſt z. Zt. weit billiger iſt, wie in den Monaten Dezember, Januar, Februar, ſo iſt es ſehr wichtig, das Obſt ſo zu behandeln, daß es ſich während der Wintermonate gut hält. Zu dieſem Zwecke heißt es Vorſicht beim Einkauf. Vor allem nur gute Qualität. Auch in Bezug auf die Sortenwahl iſt beſonders zu achten. Wir haben Aepfel⸗ und Birnenſorten, die im November⸗Dezem⸗ ber⸗Januar ihre Lagerreife erhalten. Fall⸗ obſt, mit Beulen behaftetes, wurmſtichiges Obſt, taugt nicht zum Einlagern für den Winter. Zum Lagern eignen ſich am beſten ausziehbare Obſt⸗ horden, damit man das Obſt beſſer überſehen und ſchlecht gewordenes leichter ausleſen kann. Als Ueberwinterungsraum eignet ſich der Kel⸗ ler, der Speicher oder eine Kammer. Ein ſolcher Raum darf nicht geheizt ſein, es darf auch nicht hineinfrieren. Je gleichmäßiger die Temperatur iſt, um ſo 2205 1 es. Der Raum muß eine be⸗ Aus der Pfalz Vergleichsordnung und Schutz der Ladeumieter * Ludwigshafen, 23. Okt. In der am Mittwoch abgehaltenen Vollverſammlung der Induſtrie⸗ und Handelskammer Ludwigshafen ſprach deren Präſi⸗ dent, Geheimrat Dr. Troeltſch, den beſonderen Dank der Pfälzer an den heimgegangenen Dr. Streſemann aus, der ſein Ziel, Deutſchland von fremder Beſatzung zu befreien, unverrückbar vor Augen gehabt habe. Die Verſammlung ehrte den Toten durch Erheben von den Plätzen. Ueber die Lage der Wirtſchaft in der Pfalz hätten ſich Miniſterpräſident Dr. Held und der Reichsrat in neuerer Zeit eingehend unterrichten können. Die notwendig gewordenen Rationaliſierungsmaßnah⸗ men hätten im März zur Höchſtzahl von 44 600 Ar⸗ beitsloſen in der Pfalz geführt, die Ende September auf rund 15 000 ſank und einſchließlich der Kriſen⸗ fürſorge 20 700 betrug, bedingt durch die beſſere Be⸗ ſchäftigung der Schuhinduſtrie.— Groß⸗ und Klein⸗ handel entwickelten ſich rückläufig. Die Bildung eige⸗ nen Kapitals werde erſt bei Aufhören der Sozial⸗ laſten⸗Steigerung möglich ſein. ſtimmte Dunkelheit haben, das Obſt reift dann nicht zu ſchnell und wird ſchmackhafter. Eine be⸗ ſtimmte Trockenheit iſt ebenfalls notwendig. Feuchte Räume ſind unbrauchbar. Vor allem muß der Raum gut gelüftet werden können, andern⸗ falls das Obſt gerne einen ſchlechten Geſchmack be⸗ kommt und leicht fault. Sehr wichtig iſt ein häufi⸗ ges Nachſehen, beſonders in der Anfangszeit. Schadhafte und angefaulte Stücke müſſen dauernd ausgeleſen werden, damit die Fäulnis nicht weiter um ſich greift. Bei einigermaßen aufmerkſamer Be⸗ handlung hält ſich unſer deutſches Obſt bis März und April. Bedauerlich iſt, daß ausländiſches Obſt des ſchönen Ausſehens wegen den Vorzug erhält; in der Qualität ſteht es weit hinter unſer m deutſchen Obſt zurück. Im Anſchluß an den mit lebhaftem Beifall auf⸗ genommenen Vortrag bedauerte der Vorſitzende, daß die Stadt Berlin einen Vertreter nach Amerika zum Obſteinkauf geſchickt habe. Berlin liege in der Mitte des Obſtlandes, des Havellandes, das ungeheure Mengen von Obſt zu liefern imſtande iſt. Das Vorgehen der Stadt Berlin könne man garnicht anders, als ganz ungehörig bezeichnen. Es ſei tief bedauerlich, daß eine Stadt wie Berlin angeſichts des großen Obſtreichtums in Deutſchland einen beſonderen Vertreter nach Ame⸗ rika zum Einkauf geſchickt habe. Zu den Briefkaſtenanfragen übergehend, ſprach der Redner zunächſt über die Glocken blume, die eine ſehr reizende Pflanze von großem Blüten⸗ reichtum iſt. Beide Arten, weiß und blau, ſind dank⸗ bar und verlangen keine allzu große Pflege. Hor⸗ tenſien wollen ein Jahr Ruhepauſe. Die Pflanze wird im Frühjahr angetrieben und kommt ſehr früh⸗ zeitig zum Verkauf, ſo daß ſie bereits im März auf dem Markte und in den Blumengeſchäften zum Kauf angeboten wird. Hortenſien werden ſehr gerne gekauft, denn ſie ſind hübſche, dekorative Pflanzen. Nach ihrem Verblühen ſchneidet man die Köpfe ab. Trotzdem treibt die Pflanze munter aus. Blüh⸗ triebe kommen aber nur in den allerſeltenſten Fäl⸗ len. Bei den Dahlien beeinträchtigt der Boden das Farbenſpiel der Blüten. Die Verloſung von nahezu 100 Pflanzen, unter denen ſich prächtige Kokos⸗ und andere Pal⸗ men, ſowie reizende Alpenveilchen, Primeln, Aſpi⸗ diſtra und Korallenbäumchen befanden, rief große Freude hervor, da faſt alle Erſchienenen eine hübſche Pflanze mit nach Hauſe nehmen konnten. ch. Ueber den Wohnheimſtätten⸗Geſetzentwurf refe⸗ rierte Syndikus Dr. Keh m, über die geſetzlich an⸗ geſtrebte Bereinigung der Grundbücher Juſtizrat Barets von der Pfälziſchen Hypothekenbank. Ueber die Erſahrnugen mit der Vergleichsordnung unter⸗ richtete ein Referat des Syndikus Dr. Kehm, deſſen Vorſchlägen zur Reform des Vergleichsgeſetzes ſich die Mehrheit der Kammer einverſtanden erklärte. Den Schluß bildeten Ausführungen des Vorſit⸗ zenden des Handelsſchutzverbandes Pfalz, Stapf⸗ Pirmaſens, über die Einführung eines beſonderen Schutzes der Laden mieter. Eine Entſchließung der Vollverſammlung wendet ſich gegen die von der Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhandels an die zuſtändigen Reichsminiſterien eingereichten Vor⸗ ſchläge zur Reform des Mietrechtes, die auf eine Verewigung der Zwangswirtſchaft für gewerbliche Räume hinausliefen. Die Kammer ſprach ſich für ſchleunige völlige Wiederherſtellung der früheren Vertragsfreiheit auch auf dem Ge⸗ biete des Mietrechtes und für uneingeſchränkte Anerkennung des privaten Eigentums auf allen Ge⸗ bieten aus. In geheimer Wahl wurden die Mitglieder be⸗ ſtimmt. mit Gegen die Vereinsbettelei wandte ſich die Induſtrie⸗ und Handelskammer in ſchärfſter Weiſe. In neuerer Zeit ſei die Vereinsbettelei zur Beſchaf⸗ fung von Fahnen, Austragung von Meiſterſchaften, Verloſungsveranſtaltungen, Wettſpiele uſw. ins Un⸗ erträgliche geſtiegen. Der letzte Druck der Sammler bei Ablehnung golcher Geſuche ſei die verſteckte Boy⸗ kott⸗Drohung. Die Geſchäftswelt müſſe die Vereins⸗ bettelei künftig ablehnen. Zum Einbruch in die Gemüſezentrale in Schifferſtadt * Schifferſtadt, 24. Okt. Die Einbrecher, die in der Nacht vom Samstag zum Montag in die hieſige Gemüſezentrale eingedrungen waren und dort, nachdem ſie ſämtliche Pulte erbrochen und die Portokaſſe beraubt hatten, mittels Schweiß⸗ apparat den Kaſſenſchrank zu erbrechen verſuchten, wurden nunmehr feſtgenommen. Es han⸗ delt ſich um drei 16—18 Jahre alte Burſchen namens Schleicher, Spielmann und Hirſch. Sie ſtammen ſämtlich aus Schifferſtadt. Nach ihren Angaben hät⸗ ten ſie den Kaſſenſchrank leicht öffnen können, wenn ihnen nicht das Karbid im Schweißapparat ausge⸗ gangen wäre. Nach der Tat fuhren J ſie zu dreien auf dem ebenfalls in den Büroräumen der Gemüſe⸗ zentrale entwendeten Motorrad nach Baden bis Bruchſal. Von dort kehrten ſie wieder in die Pfalz zurück bis nach Kandel. Hier verſagte das Motor⸗ rad. Um ſich nicht zu verraten ſchraubten ſie das Nummernſchild ab und demolierten das Rad voll⸗ ſtändig. Die Gummireifen zerſchnitten ſie in Stücke. Teils zu Fuß, teils mit der Bahn kehrten ſie hierauf nach Schifferſtadt zurück, wo die Gendarmerie bereits auf ſie wartete. Bei dem Einbruch und während der Arbeiten mit dem Schweißapparat hatten ſie Handſchuhe getragen, um keine Fingerabdrücke zu hinterlaſſen. Bei dem Verhör erklärten ſie, den Einbruch aus Abenteuerſucht verübt zu haben, ein Kinoſtück habe ihnen den Anlaß dazu gegeben. Schweres Autvunglück * Landſtuhl, 24. Okt. Am Donnerstag vormittag zwiſchen 11 und 12 Uhr ſprang einem die Kaiſer⸗ ſtraße zwiſchen Landſtuhl und Hauptſtuhl paſſieren⸗ den Auto ſein Rad aus. Das Auto fuhr an einen Baum und wurde dann aufs Feld geſchleu⸗ dert. Die beiden Inſaſſen kamen ſchwer ver⸗ letzt ins Landſtuhler Hoſpital. ein Kind der gilt ihm 5 Kathreiner — if Mich zu trinken! Ulchr als ooo deutſche Arzte empfehlen Kathreiner in ſchriſtichen Gutachten WRathreiners Malkaffee Roman von Hermann Eris Busse Am nächſten Morgen ſchien ob allem die Sonne in unheimlichem Glanze. Mechthild, bleich und völlig ermattet, blieb im Bette. Lukas wich nicht von ihrer Seite. Am Abend lehnte ſie, als ſie doch ein wenig vor die Türe gingen, an ihn wie ein müdes Kind und ſagte ihm zaghaft, als müſſe er ihrem Wunſch entgegen ſein, daß ſie heim wolle. Ein Jubelruf entfuhr Lukas, er hob ſie empor, krug ſie ein paarmal hin und her, dann in ihr Zim⸗ mer zurück; und nun plötzlich friſch geworden und eifrig, ſuchte Mechthild ihre ſteben Sachen zuſam⸗ men, damit ſie ſchleunigſt packen konnten. Nicht eilig genug vergingen ihnen die Stunden bis zum kom⸗ menden Tag der Abreiſe. Am Frühmorgen ſchritten ſie ein letztes Mal über die nahe Flur. Auf Mechthilds Antlitz lag ein beſonderer Schimmer, und in ihren Augen ſtand jetzt die Antwort auf die Frage, die ſo oft wortlos in ihren Blicken herüber und hinüber geirrt war. Ganz ruhig und klar, ohne Zittern ſagte ſie Lukas, daß 5 ihr ſeit Tagen ſchon gewiß wäre, es käme ein Kind. Lukas, ſo heiß das Glück in ſeine Tiefe griff, riß Mechthild nicht an ſich und überfiel ſie mit Leiden⸗ ſchaft. Sein Geſicht war blaß, ſein Atem hob ein paarmal heftig die Bruſt, als wolle er ſie ſprengen, dann hatte er ſich in der Gewalt. Er nahm die Frau leiſe um die Schultern und ſchritt ſtumm und leuch⸗ tend neben ihr weiter. Mechthild ſah mit Staunen, daß in ſeine Augen ein fremder Glanz trat. Sie ſchauten in eine große Ferne, die ſie nicht erraten und entdecken konnte. Sie erkannte aber plötzlich, wie groß und ſtark dieſer Mann war, in deſſen Obhut ſie ſich begeben hatte. Und die leiſe immer wieder auftauchende Angſt vor etwas Dunklem, Wehem, die vorhin auch dageweſen war, kühl und ſchattig mitten in der Sonne, ſchwand; u 155 blühte ihr Gemüt in blumenreicher Anmut e brach das feſte 8 ihres Mannes em Liebeswort un ihn mutig aus der ſern die at Nahe zurü he 52 UND DiE F RAUEN Sopyright by Horen-Derlag. Gmbki., Berlin- Gruneweſd die er vorhin abgedrängt hatte, und überdeckte Mech⸗ thild mit Flammen. Ae Da ſie nun daheim waren im ſchönen und feſtlich geſchmückten Hauſe der Holzer, kam ſich Mechthild vor, als ſei ſie, die launiſche und ruheloſe und hef⸗ tige Quelle, in die breite Kraft eines ſicheren Stro⸗ mes geſprungen und darinnen aufgelöſt wie ein Tropfen. Sie verlor ſich gerne in grübelnden Ge⸗ danken; denn ſie blieb viel allein. Wenn Lukas nicht da war, wenn ſie nicht, ſo oft ſie wollte, in ſein Zimmer eilen konnte, ja nur ſeine Schritte oder Stimme hörte, ſchmerzte ſie ihre Ver⸗ laſſenheit, und dennoch hatte ſie nicht den Trieb, ſich ihrer zu entledigen, indem ſie zum Vater und zu Angela lief wie ein verſcheuchtes Kind. Sie liebte dieſen Schmerz, dieſe ewige Sehnſucht nach dem Ge⸗ liebten. Lukas verſtand ſie manchmal nicht. Er war bald nach der Rückkehr in die jahrelang in gleicher Ebene ſtrömende Bahn ſeiner Pflichten wieder eingemündet, als ſei er nie entfernt geweſen, und er hoffte, ja wünſchte es dringlich, daß Mechthild ihn in dieſer Bahn nicht hemme. Ihre zarte, unterſchichtig don Leidenſchaft erglühte Schwermut allerdings machte ihn unruhig. Von angeſpannteſten Gedankengängen weg, die tief im Getriebe des Werkes ſteckten, konnte ihn Unruhe anfallen und ihn zu Mechthild treiben. Er ärgerte ſich darüber; ſobald er aber die Treppe hinaufſtieg, auf der ihm Mechthild entgegeneilte, als habe ſie um ſein Kommen zur außergewöhnlichen Zeit gewußt, empfing ihn der ſanfte und doch ſtarke Zauber der geſegneten Frau, die ſtundenlang mit müßigen Händen daſitzen und nichts anderes tun konnte, als ihre Sehnſucht um ihn kreiſen zu laſſen, je ferner er weilte, um ſo brennender, und die erſt zu ihrem eigentlichen immer ſchon lebhaften Sein erwachte, wenn er ſich zu ihr aufmachte, hartnäckige Kraft ihres Gedenkens ihn magnetiſch 8 Dann war ſie Mechthild Luger, klug, keck, a zärtlich wie früher, kaum ein wenig aber weil die mit allem Sinnen und Sein gewandt. Einmal kam Tulipan ins Haus, ohne daß er Lukas antraf. Er ſaß kurze Zeit bei Mechthild im Garten, trank eine Schale Tee mit ihr und wußte kaum was reden. Sie tat ſo fremd, ängſtlich bei⸗ nahe, als fürchte ſie eine Erinnerung an früher. Tobias betrachtete ſie heimlich und begriff nicht, wie ſie einſt ſeine Geliebte hatte ſein können. Kein leiſer Strom der Gemeinſamkeit, keine Spur von freundlicher Zärtlichkeit, die auch zwiſchen Verwand⸗ ten, als die ſie zuletzt doch galten, erlaubt geweſen wäre, machte ihr Geſpräch inniger. Tobias ſprach zu halbhörigen Ohren, und Mechthild bewegte nur gleichgültig die Lippen, wenn ſie mit müder Stimme etwas ſagte. g Von einem Alp befreit, ſchritt Tulipan aus dem Garten, ſobald es ſchicklich war, und dachte auf dem ganzen Heimweg an dem Rätſel der jungen Frauen⸗ ſeele herum. Als er den alten Luger ſpäter traf, klagte ihm der auch, daß Mechthild zwar gut gegen ihn ſei, aber kühl und fern mit dem Herzen. Luger glaubte, ſie ſei gemütskrank, und das nähme ein ſchlimmes Ende einmal. Angela und Regine jedoch ſchoben alles dem Zuſtand Mechthilds zu und predigten Geduld. Regine nahm ſich vor, ſo oft als möglich ſich der Schwägerin anzunehmen. Sie ging viel zu ihr in die Stadt hinunter, überredete ſie zu Spaziergängen, zum Leſen, zum Muſizieren, beſuchte mit ihr Vor⸗ träge, Konzerte, Theater. Sie opferte ſich auf; denn Tobias mußte oft allein bei den Mahlzeiten ſitzen, weil ſie ſich nicht loslöſen konnte unten, zumal der Bruder, den die ewige Sorge um die Geliebte und das Hetzen zwiſchen Werk und Heim nervös machten, es gern und mit Erleichterung ſah, daß Regine ſeiner Frau Ablenkung ſchaffte und ihn von der ungedul⸗ digen Qual für Stunden wenigſtens befreite. Wenn Regine daran dachte, wie einſam ſie Tobias auf dem Berge ließ, gerade in ſeinen Feierſtunden, beſchlich ſie ein Gefühl des Unbehagens, das ſich zum geheimen Zorn ſteigern konnte, wenn Mechthild gar kein Wort der Teilnahme an der jungen Ehe der Schwägerin fand, ja nicht einmal Dank wußte für die Geſellſchaft Reginens. Soweit fühlte Mechthild allerdings den linden Einfluß der ruhigen Frau, daß ſie eindringlich bat, bald wiederzukommen, wenn Regine auf den Berg zurückkehrte. Da in den ihm, nur ihm zu⸗ Augen Mechthilds dann ein 5. und kindliches Zutrauen ſtand, ſchied ſie jedesmal beſänf⸗ tigt aus dem Heim des Bruders. Was ſie angefan⸗ gen hatte, führte ſie weiter, daran änderte ſich auch nichts, als Tobias einmal rund heraus erklärte, er habe es ſatt, nun bald jeden Tag ihrer harren zu müſſen am Abend und ſich in Groll und Sehnſucht nach ihr zu erregen. Entweder bleibe ſie nun ganz unten bei den andern und komme erſt wieder zurück, wenn Mechthild wieder geſundet ſei, wenn ihr Weſen überhaupt geneſen könne, oder ſie gehe nur ganz ſelten noch hinab, wenn man ſie unbedingt brauche. Ein kleiner, heftiger Wortwechſel fuhr wie ein Gewitter darob zwiſchen dem Ehepaar hin und her, belaſtete einen vollen Sonntag mit ſchwerem Gemüt und trüben Geſichtern und einer unerträglichen Spannung. Regine ſchwieg beleidigt, da Tulipan nicht fühlte, daß ſie ein gewiſſes Martyrertum erlitt, indem ſie die leidende, geſegnete Frau pflegte und ſelber geſund und blühend durch die erſten Monate der Ehe ohne Hoffen gehen mußte. Sie erforſchte ihren Körper, belauſchte ihr Inneres, wartete und litt unter der wiederholten Enttäuſchung. Der An⸗ blick Mechthilds, deren Zuſtand ſichtbar wurde, er⸗ füllte ſie mit Neid und Scham. Tobias merkte nichts, er achtete überhaupt in letzter Zeit wenig auf ihre Art, ſonſt hätte ihm der Mißmut ſeiner jungen Frau kaum entgehen können. Lukas entdeckte viel eher, daß Regel irgendwie Leid trug. Seine Augen waren ſcharf geworden für Frauendinge, er hatte achten gelernt auf Stimmun⸗ gen der Stunde. Eines Tages fragte er die Schwe⸗ ſter. Sie errötete heftig, warf ſich entgegen ihrem früheren Weſen faſſungslos an ſeine Bruſt und weinte heftig. „Was iſt mit dir, Regel, habt ihr Streit?“ Sie ſchüttelte den Kopf. „Fängſt du auch an launiſch zu werden?“ Er hob ihr Geſicht auf und betrachtete ſie prü⸗ fend. „Du biſt nicht krank, Liebe, aber ein Wunſch er⸗ füllt ſich wohl nicht, wie du erwartet haſt; ſei doch geduldig, ſo ein großes, ſtarkes Mädel darf nicht krämpfig werden.“ Er küßte ſie auf Stirn und Mund und bat ſie, wie⸗ der einmal mit ihm Schach zu ſpielen. Wie einſt ſaßen ſie dann beiſammen in die Züge vertieft und wurden ſicher in ihrer Haltung wie ehedem. i e folgt) 7 Ar* eee n elne 1 1 F — 2 Freitag, den 25. Oktober 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Nr. 497 Nachbargebiete Unterſchlagungen eines Reiſenden :: Saarbrücken, 24. Okt. Bei einer hieſigen Gro ß⸗ handlung ſind bedeutende Unterſchlagun⸗ gen eines Angeſtellten aufgedeckt worden. Es handelt ſich um den in St. Jugbert wohnenden Rei⸗ ſenden., deſſen Verfehlungen ſich nach den bisheri⸗ gen Feſtſtellungen auf 47 000 Franken belaufen. Die Unterſchlagung der einkaſſterten Gelder kann der Unehrliche keinesfalls aus Not begangen haben, da er ein Monatsgehalt von über 2000 Franken bezog und außerdem täglich einen Speſenzuſchuß von 40 Franken erhielt. Schluß der„Ika“ * Frankfurt a.., 24. Okt. Die Internationale Kochkun ſt⸗ Ausſtellung in Frankfurt hat geſtern ihre Pforten geſchloſſen. Trotz der hohen Unkoſten dürfte das finanzielle Ergebnis den Ver⸗ anſtaltern einen kleinen Ueberſchuß bringen, haben doch nicht weniger als 100 000 Beſucher die Ausſtellung beſichtigt. Bei einer kleinen Feier fand die Preisverteilung ſtatt, in der 128 Ehren⸗ preiſe, Ehrenkreuze, Medaillen und Nadeln zur Verteilung kamen. Den Wanderpreis des Inter⸗ nationalen Verbandes der Köche erhielt der Verein Berliner Köche, die goldene Kette der Ausſtellung mit dem Ehrenkreuz der Zweigverein Wiesbaden des Verbandes. Im Streit erſtochen * Frankfurt a.., 24. Okt. In der Kloſtergaſſe erſtach geſtern abend der Arbeiter Fiſcher den Arbeiter Kaſchendiek in deſſeſn Wohnung mit einem Taſchenmeſſer, ſo daß der Tod auf der Stelle ein⸗ trat. Die Ehefrauen der beiden Arbeiter waren im Laufe des Abends in Streit geraten. Als die Frau des Fiſcher ihrem Mann bei deſſen Heimkehr von dem Vorfall erzählte, geriet dieſer ſo in Wut, daß er in die Wohnung des Kaſchendiek eindrang und die unſelige Tat ausführte. Fiſcher wurde verhaftet. Durch ein Laſtanto ſich überfahren laſſen sw. Mainz, 23. Okt. Der 21 Jahre alte Fabrik⸗ arbeiter Valentin Schott, der in letzter Zeit oft⸗ mals Selbſtmordabſichten geäußert hatte, hat ſich heute früh unter ein Laſtauto der Firma Huff⸗ mann und Ottſtadt in Mainz, das einen Anhänger mitfuhr, und mit etwa 200 Zentnern Mehl be⸗ laden war, geworfen. Die Abſicht des Lebensmüden, ſich töten zu laſſen, gelang, er hat eine ſo ſchwere Kopfverletzung davongetragen, daß der To d ſofort eingetreten iſt. Man vermutet, daß Sch. die Tat in geiſtiger Umnachtung begangen hat. Die Leiche wurde auf den ſtädtiſchen Friedhof gebracht. Schwerer Motorradunfall * Mainz, 25. Okt. Ein ſchwerer Motor rad⸗ unfall ereignete ſich geſtern abend gegen 11 Uhr zwiſchen Groß⸗Gerau und Nauheim. Der 28 Jahre alte Dreher Georg Mundſchenk aus Biſchofsheim ſtieß in voller Fahrt mit ſeinem Motorrad von hinten auf ein unbeleuchtetes Bauernfuhrwerk auf. Mundſchenk blieb mit einer ſchweren Schä⸗ delyerletzung bewußtlos liegen. Sein Be⸗ gleiter, ein funger Mann aus Biſchofsheim, kam mit leichten Verletzungen davon. Arbeitsmarkt * Baſel, 23. Okt. Nach den Erhebungen des Eid⸗ genöſſiſchen Arbeitsamts waren Ende September in der Schweiz 5197 Stellenſuchende gegenüber 4611 Ende Auguſt und 6125 Ende Sep⸗ tember 1928. Die Zahl der angemeldeten offenen Stellen betrug an den gleicheen Daten 5025, 4285 und 3209. Die Zunahme der Zahl der offenen Stellen iſt auf die Arbeitsgelegenheiten im Hotelge⸗ werbe für die Winterſaiſon zurückzuführen. Der Bericht ſtellt ferner feſt, daß in zahlreichen Branchen immer noch Mangel an Arbeitskräften herrſcht. Der Streik im Konſumverein * Baſel, 23. Okt. Der Streik des Fuhrper⸗ ſonals des Allgemeinen Konſumvereins Baſel ruft in der Stadt, namentlich bei der Arbeiter⸗ bevölkerung, große Beunruhigung hervor, weil in den etwa 100 Filialen des Konſumvereins in der Stadt und in den 31 Filalen in den Vororten und Londgemeinden die Belieferung unterbunden iſt und am Mittwoch morgen keine Milch und kein Brot ge⸗ bracht wurde. Auch die Belieferung der 54 Metzger⸗ läden, die von der Konſummetzgerei das Fleiſch er⸗ N en ———ů— 1 2 3 ecctan n eingeſchrieben, Es war mitten der ſiebziger Jahre, da legte ſich in einem Dorfe zwiſchen Grünſtadt und Kaiſers⸗ lautern ein kleines Bäuerche nieder, um nicht mehr aufzuſtehen. Die Uhr des Mannemer Han⸗ nes“ war abgelaufen. Warum hieß das Bäuerlein aber„Mannemer Hannes“? Regelmäßig zuckelte der Mann mit einem bedächtig einen Fuß vor den andern ſetzenden alten Gäulchen und feinem kleinen Wagen nach Mannheim, wo er ſo ziemlich alles, was er produzierte, losſchlug, beſonders die Kartoffeln. Nebenbei übernahm er allerlei Aufträge und verſah ſomit auch Botendienſte. Der Hannes hätte viel näher„in die Grünſtadt“ gehabt, aber Mannheim hatte es ihm einmal angetan, teils weil es eben Mannheim war, teils weil man ihm dort ſeine„See⸗ länder“— das waren damals die beliebteſten Speiſe⸗ kartoffeln— beſſer bezahlte. Als er merkte, daß Freund Heim bei ihm augeklopft hatte, da ſagte er betrübt:„Nach Mannem komm' ich nicht mehr!“ und ging ſchlafen für immer. Der Hannes war damals nicht der einzige Frachtfuhrmann, der den vorderpfälziſchen Ver⸗ kehr mit Mannheim vermittelte. Erſt als die Lokomotive der Eiſenbahnen pfiffen, ſchlug die Stunde für dieſe Leute. Aber Mannheim blieb für einen großen Teil der Vorder⸗ und einen Streifen der mittleren Pfalz doch die Metropole, woran auch das aufblühende Ludwigshafen nichts ändern konnte. Vor„Mannem“ machte ſelbſt der pfälziſche Lokalpatriotismus Halt. Was unterſchied auch den Pfälzer von dem Mannheimer? Nichts! Sprache und Lebensweiſe und Temperament waren dieſelben und daß es badiſch war, ſchlug man nicht au. Zudem gab es in Mannheim viel zu ſehen, allen voran das Schloß und ſchließlich waren einmal weſentliche Teile der heutigen Pfalz mit Mannheim verbunden. Alte Liebe roſtet nicht, ſagt ein recht wahres Sprüchwort. Und von der ehemaligen Mannheimer Hofhaltung erzählte man ſich in der Pfalz vielleicht viel länger als in Mannheim ſebbſt. Volkstum und Geſchichte hatte die Stadt mit dem fraglichen Teile der Pfalz eng verknüpft und dieſe freundſchaftlichen Bande wurden erſt recht gekräftigt durch ihre glänzende wirtſchaftliche Entwickelung. Auch der raketenhafte Aufſtieg Ludwigshafens konnte dieſes freundnachbarliche Verhältnis nicht beein⸗ trächtigen. Maunheim war und blieb die Metropole, die Stadt, wo man alles haben konnte und wo man ſich heimiſch fühlte. Das iſt im weſentlichen auch heute noch ſo. Mannheim iſt das oſtpfälziſche Verkehrs⸗ zentrum geblieben. Allerdings muß es ſich in dieſe Eigenſchaft mit Lud⸗ wigshafen teilen, wobei aber zu beachten iſt, daß der Pfälzer zu ſagen pflegt. Wenn wir einmal a m Rhein ſind, gehn wir auch über den Rhein, das 8 e eee Ein Kind durch Gas vergiftet * Heilbronn, 22. Okt. In einer hieſigen Arbei⸗ terfamilie ließ die Mutter ein 2 Jahre altes Kind, das in der Wohnküche ſchlief, kurze Zeit allein zurück. Während ihrer Ahweſenheit erwachte das Kind und ſcheint ſich am Gas hahn zu ſchaffen gemacht und den Hahn geöffnet zu haben. Als die Mutter nach Hauſe kam, war das Kind bereits kot, Mangel an Arbeitskräften auf dem ſchweizeriſchen, Bau einer weiteren Rheinbrücke * Baſel, 22. Okt. In der heutigen Regierungs⸗ ratsſitzung wurde der Entwurf zu einem Programm für einen internationalen Wettbewerb für die Erlangung von Entwürfen zum Bau einer wei⸗ teren Brücke über den Rhein vorgelegt. Die Brücke wird den Namen„Drei Roſenbrücke“ erhalten und die Stadtteile St. Johann und Hor⸗ burg miteinander verbinden. * Darmſtadt, 24 Okt. Geſtern abend ſind zwei zit längerer Freiheitsſtrafe verurteilte Ge⸗ faugene aus dem Landgerichtsgefängnis in der Rundturmſtraße ausgebrochen. Sie hatten ſich eine Strickleiter angefertigt, dieſe über die hin⸗ tere Mauer des Gefängniſſes geworfen und ſind dann beim Ueberführen von der Arbeitsſtätte üher die l Mannheim und die Ausführungen der Kolonialgeſellſchaft Lu heißt: Sind wir einmal in Shafen, dann gehn wir auch hinüber nach Maunheim. Es iſt nun einmal ſo: Große Verkehrszentren ziehen den Ver⸗ kehr automatiſch an. at keine Großſtadt und wird es auch in abfehb i zu einer ſolchen br Darum müſſen Städte wie Lan⸗ dau, Neustadt a.., Dürkheim und G adt es hinnehmen, daß name kaufkräftige einheimiſche Kreiſe Maunhei chen, zumal infolge der neuen Verkehrs: entfernung auf ein Minimum zuſammengeſchrumpft iſt. Die Anziehungskraft der Großſtadt iſt ein phyſikaliſches Geſetz, das erſt recht ſich da auswirkt, wo weſens⸗ und ſtammverwandte Menſchen wohnen— ſtammverwandte oder ſtammes⸗ gleiche. Namentlich Toiletten und ganz beſonders Damentoiletten wandern aus Mannheim in die Pfalz. Gewiſſe beſonders beliebte Mannheimer Ge⸗ ſchäfte dieſer Art könnten dazu eine ſehr lehrreiche Statiſtik kiefern, wenn ſie ſich bemühen wollte, ſte aufzuſtellen. Freilich, dieſer Zuzug von Käufern aus der Pfalz wäre nicht möglich, wenn nicht die Großſtadt in der Lage wäre, mehr zu bieten, als eine kleinere Stadt vermag. Seit dem Weltkrieg kommt noch ein Umſtand, und zwar ein ſehr gewichtiger, zu dieſen den Verkehr zwichen Mannheim und der Pfalz fördernden Fal⸗ toren. Die Beſetzung der Pfalz durch die Fran⸗ zoſen und die damit verbundenen Nöte aller Art haben in dem bis auf die Knochen deutſcher Pfälzer das Bedürfnis nach Anlehnung an das von fremder Soldateska freie Gebiet elementar geweckt. nicht Davon profitiert nicht nur Mannheim, ſondern das augrenzende Baden überhaupt, beſonders Heidelberg und neuerdings auch Schwetzingen. Der Schwetzinger Schloßgarten gehörte für die frü⸗ heren Generationen zu den Weltwundern, aber be⸗ ſucht wurde er nur höchſt ſelten. Auch das iſt an⸗ ders geworden. Schwetzingen iſt nun auch von wei⸗ teren pfälziſchen Volkskreiſen„entdeckt“ worden. Und von Mannheim bis dahin iſt nur ein Katzen⸗ ſprung. Wird Mannheim ſeine Anziehungskraft auf Pfalz und Pfälzer auch noch weiter ausüben? Das Prophezeien iſt eine eigene Sache, in dieſem Falle aber leicht. Wo für einen ſtändigen Wechſelverkehr die Vorbedingungen ſo güuſtig liegen, wie hier, wird das gegenſeitige nachbarliche Verhältnis nur noch enger werden. Gewiß, die Sippe des„Man⸗ nemer Hannes“ iſt ausgeſtorben und Ludwigshafen bedeutet immerhin eine Konkurrenz für Mannheim. Aber der Pfälzer erblickt in beiden, durch den Rhein nicht getrennten, ſondern verbundenen Städten ein einziges großes Gemeinweſen, eine einzige Stadt, die ihm ihres heimatlichen Weſens wegen zuſagt und der er auch in der Zukunft treu bleiben wird. . F. Mehr. Gerichtszeitung Ein intereſſanter Rechtsſtreit in Pforzheim Aus Pforzheim wird uns berichtet: General von Lettow⸗Vorbeſck hatte am 25. Oktober 1927 auf Einladung der Pforzheimer Abteilung der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft im Saglbau einen Vortrag gehalten. Das Städt. Rechnungsamt ver⸗ langte nun von der Kolonialgeſellſchaft 132,85 RM. Luſtbarkeitsſteuer. Die Kolonialgeſellſchaft weigerte ſich, dieſe Summe zu bezahlen und beantragte beim Bezirksrat ihre Befreiung von der Luſtbarkeits⸗ bezw. Vergnügungsſteuer, da ihre Veranſtaltungen ohne die Abſicht einer Gewinnerzielung ausſchließ⸗ lich zum Zwecke der Volksbildung unternommen würden. Die Stadt beantragte die Abweiſung der Klage und beſtand darauf, daß die Vergnügungs⸗ ſteuer beizuziehen ſei. Der Bezirksrat Pforzheim beſchied dem Antrage der Kolonialgeſellſchaft gemäß, daß für den Vortrag eine Abgabe auf Grund der Vergnügungsſteuerordnung nicht zu erheben ſei. Die Abſicht der Gewinnerzielung wurde vom Bezirksrat verneint. Die Stadt legte nun Berufung beim Bad. Vercaltungsgerichtshof ein. Die Kolonialgeſellſchaft beantragte Zurückweiſung der Berufung, die auch er⸗ folgte, wobei der Bad. Verwaltungsgerichtshof den beipflichtete. F N VEEIS-KATEND ER Fur die Zei vom 23. Oktober bis 3. November Freitag, 25. Oktober Gewerkſchaftsbund der Augeſtellten(G. D..), N 7. 8: Unſer Bundesvorſtandsmitglied Max Röſſinger, M. D. R. W.., ſpricht in der„Liedertafel“, K 2. 32, in unſerer ſtattfindenden Verſammlung über:„Wirtſchaft, Wiſſen⸗ ſchaft, Gewerkſchaft“. Zu dieſem Ereignis erwarten wir zahlreiche Beteiligung. Samstag, 28. Oktober Sängerhalle E.., Maunheim:. Abends.15 Uhr: Konzert im Friedrichspark mit an⸗ ſchließend. Ball. Vorverkauf: Buchbinderei Hepp, I 8. 4. Kaſſeneröffnung 7 Uhr. Radiotechniſche Geſellſchaft e..: Jeden Freitag ab 20 Uhr und jeden Samstag ab 16.30 bis 18.30 Uhr Baſtelhilfe u. koſtenloſe Rundfunkberatung für Jedermann im Vereinslaboratorium Beilſtraße 1, 2. Stock, Telephon 210 23. Sommtag, 2. Oktober Sportverein Waldhof E.., gegr. 07, Mannheim⸗Waldhof: Nachmittags.30 Uhr: Verbandsſpiel gegen Spiel⸗ vereinigung Sandhofen. Ev. Volksverein, Waldhof: Reformationsfeier abends 8 Uhr. Feſt heim. Mitwirkende:& Muſikverein Gartenſtadt Verein für No Nachmitta⸗ Sp. vorm.: V. f. Saale„Zum ſchwarzen Adler“, dner: Pfarrer Scheel, Mann⸗ augl. Männerchor Mannheim, biele 7 105 alatz: Handball⸗Verb.⸗Spiele Mannſchaften. Um 11 Uhr . V m— V. f. R. Damen. Verein für Leibe ngen E.., Maunheim⸗ Neckarau: Nachm. 3 Uhr, Syortplatz Altriver Fähre(Linie 16): Liga⸗Verbandsſpiel gegen V. f. R. Mannheim. Mannheimer Fußball⸗Club Phönix 02 E..: 5 Sportplatz bei der Ühlandſchule: 3 Uhr nachm. Liga⸗ Verbandsſpiel gegen Heddesheim, vorher untere Mann⸗ ſchaften.— 8 Uhr abends: Konzert im Klubhaus. Montag, 28. Gktober Mannheimer Hausfrauenbund E.., N 2. 4: Montag, den 28., Dienstag, 29. Oktober, nachm. 3 Uhr und abends 8 Uhr in unſerem Vortragsraum N 2. 4: „Kurſe für Rohkoſt und Diätküche“. Gäſte willkommen! Anmeldungen in der Geſchäftsſtelle. Stenografenverein„Stolze⸗Schrey⸗ Einheit“, Mannheim: 7 Uhr U. 2⸗Schuls(Mädchenabteilung: Anfänger⸗, Fort⸗ bildungs-, Debattenkurſe und Diktatabende. Mannheimer Mutterſchutz C..: 2 Auskunfts⸗ u. Beratungsſtelle für werdende u. ſtillende Y er R 5. 1(Jugendamt), Zimmer 104. Sprechſtunden täglich Zu ß Uhr(außer Samstags). Dienstag, 29. Oktober Kurzſchriftnevein Gabelsberger von 1874, Hans⸗Thoma⸗ Schule, D 7. 22: Dienstags und Freitags 19.30.00 Uhr: Anfänger⸗ u. Fortbil skurſe für Einheitskurzſchrift. Männergeſanguverein Eintracht E..: Deutſcher Hof, Heinrich⸗Lanzſtraße 3, Singſtunde. Fittwoch, 30. Oktober Maunheimer Fußball⸗Elub Phönir 02 E..: Sportplatz bei der Ühlandſchule: 44 Uhr nachmittags; Phönix S. A. Hotg— S. P. Wiesbaden S. A. Hota. Mannheimer Mutterſchutz E..: Auskunfts⸗ u. Beratungsſtelle für werdende., ſtillende Mütter R.1(Jugendamt), Zimmer 104. Sprechſtunden täglich 35 Uhr(außer Samstags). Donnerstag, 31. Oktober Stenografenverein„Stolze⸗Schrey⸗ Einheit“, Maunheim: 7 Uhr J 2⸗Schule(Mädchenabteilung: Anfänger⸗, Fort⸗ bildungs⸗, Debattenkurſe und Diktatabende. Freftag, I. November Mannheimer Mutterſchutz E..: Ehe⸗ und Sezualberatungsſtelle N 5. 1(Jugendamt), Zimmer 2, nachmittags 3% bis 67% Uhr. Ski⸗Club Maunheim⸗ Ludwigshafen E..: Klubabend im Reſtaurant Saalbau, N 7. 7. 5 Verein Rechtsſchutzſtelle für Frauen und Mäbchen: 8 Sprechſtunden: N 2. 4, von—6 Uhr; auch Montags, Samstag, 2. November Turugau Maunheim: Abends 87 Uhr, Turnhalle T. V. 1846: Gaumannſchafts⸗ kampf im Kunſtturnen Speyerer Gau, Rhein⸗Limburg⸗ Gau, Mannheimer Turngau. 0 Sonmiag, 3. November Turngan Mannheim: Nachm. J Uhr, Turnhalle M. T. 1846: Unterhaltungs⸗ nachmittag der Altersturner des Gaues mit Familie, gleichzeitig Gründung der Altersturnervereinigung. an 7 abends 8 Uhr: mpung — Nachdruck verboten.— —————ůůů——— 6. Seite. Nr. 497 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 25. Oktober 1929 Ein Weinheimer FJamilienſe Die Arbeit behagt dem 29 Jahre alten Grund⸗ arbeiter Guſtav Dorſch aus Oppenau, wohnhaft in Weinheim, nicht und ſchon bald nach ſeiner Schul⸗ entlaſſung ſuchte er ſich durch alle möglichen Diebe⸗ reien und Betrügereien über Waſſer zu halten. Trotzdem gelang es ihm, in Weinheim die Tochter eines penſtonierten Beamten zu heiraten, mit der das Martyrium der anſtändigen Familie be⸗ gann. Der Schwiegervater, ein früherer Obexppoſt⸗ ſekretär, war ein Tierfreund und trieb Kanarien⸗ und Kaninchenzucht, er hatte auch einen Hühnerhof. D. ſtahl ſeinem Schwiegervater Hühner, nach und nach acht Kanarienvögel, einen Silberhaſen, einen Uniformrock und etwa 50% Bargeld. Eines Tages fand der alte Mann die Täſche aus ſeiner Hoſe herausgeriſſen und ſamt dem Geldbeutel mit 15%¼ verſchwunden. Ferner wußte er ſich das Scheckbuch des Beamten zu beſchaffen und fälſchte drei Wechſel auf die Bezirksſparkaſſe in Ladenburg in der Ge⸗ ſamthöhe von 170 /. Zwei davon löſte er ſelbſt ein, einen ſeine Frau. Dazu betrog er noch ſeine Frau mit einer anderen, die er heiraten wollte. Er ſchikanierte und verprügelte ſeine Frau, weil ſie ſich nicht von ihm ſcheiden laſſen wollte. Einmal hielt er ihr ein Seitengewehr ent⸗ gegen und drohte ſie zu erſtechen. Seinem Schwie⸗ gervater wollte er den„Krutzen“(Hals) abſchneiden. Die Bebrohten holten hierauf die Gendarmerie, die den Mann verhaftete, bald aber wieder auf freien Fuß ſetzte. Die ihm bei dem Althändler Georg Jakob gewährte Gaſtfreundſchaft, nachdem die Fa⸗ milie ihm das Haus verboten, belohnte er damit, daß er ihm zwei Kanarienvögel ſtahl, darunter ein Männchen, für das er ein Weibchen in den Käfig ſetzte. Aus einem eingefriedigten Garten holte er einen weißen Zuchthaſen.. Der Weinheimer Boden wurde ihm ſchließlich zu heiß. Er verließ ſeine Geliebte, um in Frankfurt wieder ein neues Liebesabenteuer zu beginnen. Die verheiratete Schuhmachersfrau Gert will er auf der Straße angeſprochen haben. Er wußte ſich der Frau ſo anzufreunden, daß er ſchließlich in der Wohnung 116. Vollverſammlung der * Konſtanz, 22. Okt. Die Handelskammer für den Kreis Konſtanz hielt ihre 116. Vollverſammlung ab. Den Vorſitz führte Handelskammerpräſident Gra d⸗ mann, der vor Eintritt in die Tagesordnung des verſtorbenen Reichsaußenminiſters Dr. Streſe⸗ mann in herzlichen Worten gedachte. Der Vor⸗ ſitzende erinnerte weiter an das 25jährige Berufs⸗ jubiläum des Kammermitgliedes Direktor Dr. Brüggemann von den Maggiwerken in Singen und an das 30jährige Dienſtjubiläum des Geſchäftsführers der Handelskammer, Syndikus Braun, dem er die Anerkennung der Kammer für ſeine Pflichttreue ausſprach. Kammerſyndikus Braun dankte für dieſe Ehrung und verſprach auch für die kommende Zeit, ſolange ſeine Kräfte aus⸗ reichen, ſeine Pflichten treu zu erfüllen. Aus dem Tätigkeitsbericht für die Zeit ſeit dem 5. Juli ds. Is. geht hervor, daß es gelungen iſt, mit Ausnahme des Bezirksamtes Pfullendorf, ſämtliche Bezirksämter des Kreiſes Kon⸗ ſtanz zum Erlaß von Aus verkaufsordnun⸗ gen im Sinne der Handelskammer zu bewegen. Weiter bemühte ſich die Kammer für eine Herab⸗ ſetzung der außergewöhnlich hohen Notariats⸗ gebühren für die Beurkundung von Beſchlüſſen von Aktiengeſellſchaften. Die Kammer erſtattete umfangreiche Gutachten über aktien⸗rechtliche Fragen. Weiter wurde fürſorglich Ginſprache gegen die Eintragung von 255 Firmen in die Handwerksrolle erhoben. Einen beſonders breiten Raum nahm in den Ver⸗ handlungen der Kammer die Neuregelung des kleinen Grenzverkehrs mit der Schweiz ein. Das Eintreten der Kammer für den Antrag auf Ver⸗ längerung der Gültigkeitsdauer der Sonntagsrück⸗ fahrkarten an Allerheiligen hat zu einem Erfolg ge⸗ führt. Die Kammer hat ſich an in Konſtanz anſäſſige Behörden gewandt mit dem Erſuchen, bei der Ver⸗ gebung von Lieferungen vorzugsweiſe Konſtanzer Unternehmungen zu berückſichtigen. Handelskammerpräſident Gradmann berichtete über den Beſuch des Reichs rates in Konſtanz. Im Anſchluß daran erfolgte eine allgemeine Beſprechung der Wirtſchaftslage, wobei eine Entlaſtung der Wirtſchaft von dem un⸗ erträglichen Steuerdruck und den hohen ſozialen Laſten gefordert wurde. Weiter wurde gefordert, nach Annahme des Youugplanes die aus⸗ ſchließlich durch den Dawesplan bedingte Induſtrie⸗ aufbringungslaſt und ebenſo die Reutenbankbelaſtung aufzuheben. Weiter wurde über die Verhandlungen des Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelstages berichtet. Dr. Seeholzer referierte über die vom Reichs⸗ tag verabſchiedete Vorlage zur Reſorm des Arbeits⸗ loſenverſicherungsgeſetzes. Leider ſei nur ein Teil, nämlich die Abſtellung der Mißbräuche, zur Durch⸗ führteg gelangt. Das Problem zur finanziellen Sa⸗ nierung der Reichsauſtalt für Arbeitsvermittlung — 1 c In ſuchungshaft. Frau ſtellte ihn als einen früheren Bekannten vor. Am 18. Mai vermißte die Frau einen Ring, einen Gepäckſchein und 2/ in ihrer Taſche. Zwei Tage ſpäter verübte D. bei der Familie einen Einbruch. Es war Pfingſtmontag und die Familie verreiſt. Mit einem Drahte öffnete er die Türe zur Wohnung und leerte den Kleider⸗ und den Weißzeugſchrank. Alles, was er Mitneh⸗ menswert fand, hieß er mitgehen. Auf einen hinter ihm erlaſſenen Steckbrief wurde er in Mainz als— Soldat der Heilsarmee gefaßt. Erſt nach ſeiner Verhaftung wurden noch eine Anzahl Betrügereien außerhalb der Familie aufgedeckt. Die Weinheimer hatten nun keine Diebſtähle zu verzeich⸗ nen, die immer vorkamen, wenn er in Freiheit war. Zwei Fahrradhändler betrog er beim Kauf von je einem Rade auf Abzahlung. Er gab an, bei einer Firma in Arbeit zu ſtehen, während ihn die Firma ſchon entlaſſen hatte, weil er oft anz willkürlich von der Arbeit wegblieb, ferner beging er noch einen Bilderſchwindel. Schwiegervater und Tochter, die anfänglich das Zeugnis verweigerten, zeichneten ein häßliches Bild von dem Tunichtgut, der zum Schrecken der Familie wurde, denn ſie hatten zuſammen einen Haushalt. Der alte Herr meinte heute, es wäre gut geweſen, daß er keine Waffe im Hauſe gehabt hätte. Die Frau gibt zu, daß ſie einen Scheck zu Geld gemacht hat. Aber ſie habe geglaubt, die Scheine ſeien echt und von ihrem Vater unterſchrieben. der Eheleute ſchlief. Die Der Angeklagte iſt mit allen Waſſern gewaſchen, alle belaſtenden Ausſagen der Zeugen ſuchte er zu parieren. Die Verhandlung dauerte bis in die Nach⸗ mittagsſtunden. Der Vertreter der Anklage erſter Staatsanwalt Dr. Frey, legte dem Gericht die Frage nahe, ob nicht eine Zuchthausſtrafe gegen den Angeklagten auszuſprechen ſei, bei Ver⸗ neinung beantrage er zwei Jahre Gefängnis. Das Urteil lautete auf eine Gefängnis⸗ ſtrafe von 17 Monaten ab 4 Monate Unter⸗ Handelskammer Konftanz und Arbeitsloſenverſicherung ſei dagegen noch unge⸗ löſt. Eine Löſung erfordert entweder die Senkung der Ausgaben oder die Erhöhung der Einnahmen. Eine Mehrbelaſtung der ſchwer um ihre Exiſtenz ringenden Wirtſchaft müſſe vermieden werden. Wei⸗ ter wurde noch über den Entwurf eines Berufs⸗ ausbildungsgeſetzes und die Einführung von Handlungsgehilfen prüfungen ver⸗ handelt. Eine Kommiſſion zur näheren Unterſuchung dieſer Angelegenheiten ſoll der nächſten Vollver⸗ ſammlung Bericht erſtatten. Weiter mißbilligt die Kammer das Verfahren einer Reihe von Konſtanzer Kaufleuten, Mitgliedern uon Beamtenorganiſationen Sonderrabattſätze einzuräumen. Die Neu⸗ reglung der Sonntagsruhe im Handel und Ge⸗ werbe des Amtsbezirks Konſtanz, Ergänzungswahlen und kleinere Beſprechungen beſchloſſen die reichhal⸗ tige Tagesordnung der 116. Vollverſammlung. Aus dem Lande Ermittelte Einbrecher U Weinheim, 24. Okt. In den erſten Morgen⸗ ſtunden des 5. Juli d. J. waren im hieſigen Vil⸗ len viertel des Prankelgebtetes eine ganze Anzahl ſchwerer Einbrüche verübt wor⸗ den, wobei es bekanntlich zu einem Feuergefecht zwiſchen den Einbrechern und der Polizei kam. Einer der Verbrecher hatte 5 bis 6 Schüſſe aus einem Revolver auf die Verfolger abgegeben, ohne glück⸗ licherweiſe zu treffen. Obwohl die Gendarmerie mit einem Polizeihund die Verfolgung aufnahm, war es den Dieben geglückt, mit beträchtlicher Beute an Geld und Wertſachen unerkannt zu entkommen. Dadurch, daß der Mannheimer Erkennungs⸗ dienſt in einer der erbrochenen Wohnungen die Fingerabdrücke der Einbrecher feſtſtellen konnte, iſt es jetzt geglückt, die Täter zu ermitteln und zu über⸗ führen. Als nämlich dieſer Tage in Frankfurt a. M. zwei dort wohnhafte internationale Einbrecher ver⸗ haftet wurden, deren Diebesreiſen ſich auf das ganze Rhein⸗ und Maingebiet und die Pfalz erſtreckten, wurden die Fingerabdrücke der beiden Verhafteten der badiſchen Landespolizei in Karlsruhe zur Kennt⸗ nis gegeben. Darauf wurde die Uebereinſtimmung mit den Weinheimer Fingerabdrücken ſofort feſt⸗ geſtellt. Nun begab ſich einer der hieſigen Beſtohle⸗ nen, der Generalvertreter Bröning, nach Frankfurt, wo er bei Gegenüberſtellung mit den beiden Verbre⸗ chern ſofort den einen von ihnen als einen der Weinheimer Einbrecher wiedererkannte und über⸗ dies in der beſchlagnahmten Diebesbeute verſchie⸗ dene in Weinheim geſtohlene Sachen feſtſtellte. Die beiden Verbrecher räumten darauf die Täterſchaft der hieſigen Einbrüche ein und gaben an, mittels Motorfahrrädern den„Ausflug“ nach Weinheim N e am 4. bezw. 5. Juli unternommen zu haben. Da⸗ mit ſteigt die Zahl der ihnen nachgewieſenen Ein⸗ brüche bereits auf 147. Selbſtmordverſuch aus Liebeskummer— Wutanfall Merkwürdige Erziehungsmethode * Karlsruhe, 23. Okt. Wegen Vergehens gegen das Arbeitszeitgeſetz, wegen Sonntagsarbeit und Mißhandlung von Lehrlingen wird ſich ein hieſiger Schloſſermeiſter zu verantworten haben. Er hat ſeine Lehrlinge ſeit längerer Zeit wöchentlich etwa 62 Stunden arbeiten laſſen, einen von ihnen an verſchiedenen Sonntagen vormittags beſchäftigt und ferner in der Behandlung der Lehrlinge merkwür⸗ dige Erziehungsmethoden anwandte. Er hat ſie nicht nur wegen jeder Kleinigkeit geſchlagen und getreten, ſondern ihnen zur Strafe eine brennende Flamme des Schweißapparates ins Ge⸗ ſicht gehalten. Smnibuslinje Bühl— Unterſtmatt— Hornis⸗ grinde * Bühl, 23. Okt. Eine Verſammlung von Ver⸗ tretern des Kreiſes Baden, der Stadtgemeinde Bühl, der Gemeinde Neuſatz, des Vereins der Höhenkur⸗ orte, des Skivereins Karlsruhe und des Deutſch⸗ öſterreichiſchen Alpenvereins Karlsruhe hat beſchloſ⸗ ſen, die von Bühl aus über Neuſatz nach Unterſtmatt —Hornisgrinde führende Poſtomnibus linie auch für die Winterszeit betriebsfähig zu machen. Die Koſten der Offenhalkung der Fahrbahn auf der Strecke Neuſatz.—Unterſtmatt werden an⸗ teilsmäßig von den einzelnen beteiligten Stellen übernommen. Damit dürfte ein längſt vorhandenes Bedürfnis befriedigt werden. Es iſt damit für die Schneezeit und den Winterſport eine direkte Linie von Bühl in das Herz des Schneegebiets, ins Hor⸗ nisgrindegebiet, geſchaffen. Freche Raubüberfälle * Pforzheim, 24. Okt. In der Weſt⸗ und Süd⸗ ſtadt wurden in den letzten Tagen wiederholt Frauen von einem Eindringling angefallen. In einem Falle gelang es durch Herausgabe von Geld, in einem anderen Falle durch energiſches Auftre⸗ ten der Frau, den Eindringling zu vertreiben. Der Täter, der auch mit einer Maske erſcheint, dürfte etwa 26 Jahre alt ſein. Franzöſiſcher Zement für das Schluchſeewerk * Freiburg i. Br., 23. Okt. Die Heidelb. N. Nachr. berichten, daß Prof. Horn⸗Heidelberg in einer Wahlverſammlung der DVP. in Rohrbach davon ge⸗ ſprochen habe, daß das Schluchſeewerk große Men⸗ gen franzöſiſchen Zements bezogen habe. Der Auf⸗ ſichtsratsvorſitzende der Schluchſeewerk AG. hat dar⸗ aufhin einen Brief an das Heidelberger Blatt ge⸗ ſchrieben und erklärt, es ſei richtig, daß das Schluch⸗ ſeewerk den Zement von einem lothringiſchen Werk beziehe. Eingehende Verſuche hätten ergeben, daß für die geplanten Waſſerbauwerke im Hinblick auf die chemiſchen Eigenſchaften des dortigen Waſſers nur Hochofenzement beſter Sorte verwendet werden könne. Da die Lieferung von deutſchem Hochofen⸗ zement in der verlangten Güte und Menge für die Jahre 1929/30 nicht habe zugeſagt werden können, ſei nichts weiter übrig geblieben, als der Bezug von ausländiſchem Zement. Da von anderer Seite den elſäſſiſchen und lothringiſchen Zementwerken die Ab⸗ nahme einer jährlichen Menge Zement garantiert werde, auf die die Lieferung für das Schluchſeewerk Anrechnung finde, ſo entſtehe der deutſchen Volks⸗ wirtſchaft kein Schaden. Es liege alſo kein Anlaß zur Entrüſtung vor. Die Redaktion der Heidelberger Neueſten Nach⸗ richten hat ſich daraufhin an die Direktion der Port⸗ land⸗Zementwerke Heidelberg⸗Manuheim⸗Stuttgart als Sachverſtändige gewandt und daraufhin einen Beſcheid erhalten, der die Behauptungen des Auf⸗ ſichtsratsvorſitzenden der Schluchſeewerk AG. zu widerlegen ſcheint. Die Direktion behauptet, daß keine Notwendigkeit für den Bezug franzöſiſchen Zements beſtehe und daß ſeinerzeit ſchon der badiſche Staat franzöſtſchen Ze⸗ ment beim Bau des Murgwerkes bezogen habe, bis er dazu überging, 5000 Wagen Heidelberger Hütten⸗ zement zu verwenden. Die ſüddeutſche Zement⸗ Induſtrie ſei ſehr wohl in der Lage, die vom Schluch⸗ ſeewerk benötigte Zementſorte in mindeſtens eben⸗ ſo guter Qualität herzuſtellen. Sie ſei heute nur mit etwa 50 Prozent ihrer Erzeugungsfähigkeit beſchäftigt und der Bezug von jährlich 15000 Wag⸗ gons franzöſiſchen Zements durch das Schluchſeewerk vermehre automatiſch die Arbeits⸗ loſigkeit in der badiſchen Zementinduſtrie. Eine Verbindung mit dem Schluchſeewerk zur Stellungnahme in dieſer Angelegenheit konnte bei Eintreffen der Nachricht nicht mehr erreicht werden. * * Ettlingen, 24. Okt. Ein ſich hier in Stellung befindliches 24 Jahre altes Dienſtmädchen aus Bretten hat ſich geſtern zu vergiften verſucht. Sie wurde ins Krankenhaus nach Karlsruhe ver⸗ bracht. Liebeskummer dürfte den Beweggrund bilden.— Am Dienstag abend erlitt in der Kronen⸗ ſtraße der ledige Arbeiter Adam Axtmann einen Wutanfall. Er bedrohte die Paſſanten mit Totſchießen, Totſchlagen uſw., ſodaß er in poli⸗ zeiliches Gewahrſam gebracht werden mußte. Der Renitente hatte ſich im Kriege einen ſchweren Kopf⸗ ſchuß mit Verluſt eines Auges zugezogen. . 5 Plankſtadt, 24. Okt. Am Kirchweihmontag blieb Frau Heinrich Kolb von hier bei ihrer Toch⸗ ter im Gaſthaus„Zum Engel“ über Nacht. Als ſie ſich nachts gegen halb 1 Uhr in ihr im oberen Stock⸗ werk gelegenes Zimmer begeben wollte, ſtürzte ſie die Treppe hinab, wobei ſie ſchwere Verletzun⸗ gen davontrug. Frau Kolb mußte in das Heidelber⸗ ger Krankenhaus eingeliefert werden, wo ſie geſtern vormittag geſtorben iſt. * Schallſtadt bei Freiburg, 23. Okt. Heute abend kurz nach 7 Uhr kam in der für Autos nicht un⸗ gefährlichen Kurve beim Bahnübergang ein Per⸗ ſonenwagen von Freiburg ins Schleu dern und überfuhr einen des Weges kommenden Mo⸗ torradfahrer von Kenzingen, der ſchwere Kopf⸗ verletzungen davontrug, während die Inſaſſen des Wagens nur leichtere Verletzungen erlitten. Mehrere vorüberfahrende Autos kümmerten ſich nicht um den Verunglückten. Ein herbeigerufener Arzt von Schallſtadt ſorgte für die Ueberführung des Verletz⸗ ten in die Freiburger Klinik. * Singen a.., 24. Okt. Eine bereits ſeit Februar ihren Eltern in Stuttgart entlaufene 21 Jahre alte junge„Dame“ wurde von der Gendarmerie hier aufgegriffen. Lebenswandel und Zechprelle⸗ reien, die allerdings der Papa bezahlen will, führten zu ihrer Feſtnahme. Aus Rundfunk- Programmen Samstag, 26. Oktober Deutſche Sender Berlin(Welle 419), Königswuſterhauſen(Welle 164,9) 20.30 Uhr: Populäres Orcheſterkonzert, an⸗ ließend Tanzmuſik. B 8 98 u(Welle 325) 20.30 Uhr: Funkwirbel, 22.80 Uhr: Tanzmuſik. Frankfurt(Welle 289,6) 13.30 Uhr: Schallplatten, 17 Uhr: Tanztee, 19.30 Uhr: Von Stuttgart: Die 5 15 mentstochter, Komiſche Oper in 2 Aufzügen, 21.45 Uhr: Von Stuttgart: Bunter Abend, 23.15 Uhr; Von Mann⸗ heim: Jazzmuſik, 00.30 Uhr: Nachtmuſik. Hamburg(Welle 372,2) 20 Uhr: Jahrgang 1929. 1. Wein ⸗ reife. 2. Weinleſe. 3. Weinprobe, 23 Uhr: Tanzfunk. Königsberg(Welle 276,5) 20.05 Uhr: Mascottchen, Operette in drei Akten, 22.30 Uhr: Tanzmuſtk. Langenberg(Welle 472,4) 13.05 Uhr: Mittagskonzert, 17.30 Uhr: Veſperkonzert, 20 Uhr: Luſtiger Abend, 23 Uhr: Nachtmuſik. Leipzig(Welle 259,3) 19.30 Uhr: Kammermuſtk, 20 Uhr: Funk⸗Kabarett, anſchließend von Berlin: Tanzmuſik. München(Welle 532,9), 12.30 Uhr: Schallplatten, 16.30 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Heiterer Abend, 22 Uhr: Kon⸗ zert und Tanzmuſik. Stuttgart(Welle 960,1) 12 Uhr: Schallplatten, 17 Uhr: Tanztee, 19.30 Uhr: Aus dem Landestheater: Die Regi⸗ mentstochter, Oper in 2 Aufzügen, 21.45 Uhr: Bunter Abend, 23.15 Uhr: Von Mannheim: Jazzmuſik. Ausländiſche Sender Bern(Welle 403,8) 20 Uhr: Von Solothurn: König David Oratorium in drei Teilen, 22.15 Uhr: Spätkonzert, an⸗ ſchließend Tanzmuſik. Bu dapeſt(Welle 550,5) 20 Uhr: Das Liſzt⸗Konzert, an⸗ ſchließend Zigeunermuſik. Daventry(Welle 479,2) 19.45 Uhr: Muſik, 22.30 Uhr: Konzert. Daventry(Welle 1554,4) 20.30 Uhr: 22.35 Uhr: Tanzmuſik. Mailand(Welle 500,8) 20.32 Uhr: Abendkonzert, an⸗ ſchließend Konzert. Paris(Welle 1725) 21.15 Uhr: Abendkonzert, 22.15 Uhr: Schallplatten. Prag(Welle 486,2) 20.30 Uhr: Konzert der Vereinigun der Mandoline⸗ und Gitarrenſpieler, anſchl. Tanzmuſi 8 Rom(Welle 441,2) 21.02 Uhr: Fra Diavolo, Oper. Wien(Welle 517) 19.30 Uhr: Konzert des Wiener Sin⸗ fonieorchſters. 21.30 Uhr: Abendkonzert. Zürich(Welle 459,4) 20 Uhr: Heiteres Wochenende, 22.10 Uhr: Tanzmuſik. Radio-Spezialhaus Behr. Hettergott Marktplatz d 2, 6— Telephon 26547 Beſuchen Sie unverbindlich unſere Rundfunkvor⸗ führungen! Die neuen Netzempfänger werden auch Ihren rückhaltloſen Beifall finden. So einfach wie die Stehlampe an der Steckdoſe werden auch die Netz⸗ empfänger angeſchloſſen. Sie werden entzückt ſein über die einfache Bedienung und die wunderbare Wiedergabe. Eine einzige Vorführung ſagt Ihnen alles. Schluß des redaktionellen Teils Konzert leichter Abendkonzert, Ole einzige Radlozeltschrift mit dem nach Stunden geordneten Programm allet Sender Europas Der wirklich praktische Führer Heft 20 Pig., monatlich 80 Pfg. 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Anregungen 6 für die Zubereitung. Rapidflockenbällchen: 1 Suppenteller voll Kartoffelbrei, 1 Ei, 1 geriebene Zwiebel, 1 Eglöffel zerlassenes Speckfett, Muskat und soviel Rapidflocken, daß feste Klöße sich formen lassen; in heißem Fett knusprig backen. Salz, 2 * — * 1 5 = * Freitag, den 25. Oktober 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 497 folgende Namen: Deutſchland: Dr. Bauwens, Birlem, Jugend: 0 Fuchs.—— Frankreich: Balway.— Oeſterreich: T. 5 endet 92100 i 2 Braun, Frankenſtein, Göbel, Preßler Retſchury, Zwicker 455 Sie e. 98 25 J 1. Ne Ex III an 6 E und Mieß.— Belgien: Langenus, Chriſtophe, van TV. 5 g. 1846 55 5 N Praag, Baert, Maeck, Degotte.— Italien: Mauro, Hockenheim 5 TV. 18. Gama, Dani, Garraro, Barlaſſina, Lenti.— Holland:.⸗Geſ. Oftersheim— Tgde. Ketſch Ejmers, Mutters und De Wolf.— Schwerz: Ruoff, TV. Kirrlach— Jahn Neckarau. R. G. Neues Klubhaus, neue Plätze am Friedrichsring Der Tennisklub Mannheim beabſichtigt, ſeine Platz⸗ anlage am Friedrichsring vollſtändig neu zu geſtalten. Seither verfügte der Klub über 16 Spielfelder, von denen zwei Plätze nach dem En⸗Tout⸗Cas⸗Syſtem angelegt ſind. Im Laufe des Winters ſollen noch weitere vier Plätze von Grund auf vollſtändig erneuert und mit neuen Decken ver⸗ ſehen werden, ſodaß ſechs Meiſterſchaftsplätze, die den 0 ſten Anforderungen genügen, im Frühjahr zur Verfügung ſtehen werden. Auch die reſtlichen zehn Plätze werden unter Nutzbarmachung der neueſten Erfahrungen auf dem Gebiete des Tennisplatzbaues in Stand geſetzt werden. Von Grund auf umgeſtaltet wird die Klubhaus ⸗ anlage. Das veraltete ſeit Gründung des Tennisklubs Mannheim beſtehende Klubhaus wird abgeriſſen und als Erſatz, wie aus der Abbildung erſichtlich, ein neues Klubhaus gebaut, das in den äußeren Abmeſſungen und Struktur genau dem im vergangenen Jahre errichteten neuen Klubhaus entſpricht. Durch dieſen Neubau wird es ermöglicht, geräumige Garderoben mit Duſch⸗ und Maſſage⸗ Räumen, die mit den modernſten Einrichtungen ausge⸗ ſtattet werden, zu ſchaffen und damit einen ſeit langem zurückgeſtellten Wunſch zur Verwirklichung gebracht. Die beiden Klubhäuſer werden durch eine Pergola, die gleich⸗ zeitig den Abſchluß nach der Friedrichsringſeite bildet, verbunden, wodurch die ganze Anlage ein geſchloſſenes Bild abgibt. Der freie Raum zwiſchen den beiden Klubhäuſern, der durch dieſe Pergola umrahmt wird, iſt für eine beſon⸗ dere Verwendung vorgeſehen. Es ſind verſchiedene Pro⸗ jekte in Erwägung gezogen worden u. a. auch die Ein⸗ richtung eines Schwimmbaſſin s. Vorne nach den Plätzen zu wird eine geräumige Terraſſe erbaut, in deren Mittelpunkt ſich ein kleines turmartiges Häuschen befinden wird, das hauptſächlich bei Abhaltung von Wettſpielen in Benutzung kommt. Für Kraftwagen und Fahrräder wer⸗ den direkte Zugänge von der Goethe⸗ bezw. Hebelſtraße ge⸗ ſchaffen, die Parkplätze werden mit hohen Naturhecken ein⸗ gezäumt. Alles in Allem wird die geplanke Neuanlage allen Anſprüchen, die an eine moderne Tennisanlage ge⸗ ſtellt werden können, in jeder Weiſe gezecht werden. Das Projekt der neuen Anlage 29 Sternfahrer in Vartelong Glänzendes Abſchneiden der Deutſchen Die genaue Feſtſtellung der Preisträger bei der Inker⸗ nationalen Sternfahrt nach Barcelona läßt etwas lange auf ſich warten. Die Gründe hierfür liegen klar auf der Hand. Im Gegenſatz zu vielen Veranſtaltungen ähnlicher Art wurde dieſe Fahrt nicht als Vergnügungsreiſe, ſon⸗ dern als ſportlicher Wettbewerb ausgeſchrieben, bei dem nicht nur die reine Fahrtleiſtung nach Kilometern, ſondern auch Komfort, Zahl der mitgeführten Fahrgäſte, ſowje eine abſchließende Bergprüfung eie ausſchlaggebende Rolle ſpielen. Von 33 Bewerbern haben 29 die Fahrt innerhalb der vorgeſchriebenen Zeit beendet. Einige der deutſchen Teilnehmer hatten viel Pech. Nachdem der Stettiner von Natzmer(Stoewer) durch Zuſammenſtoß in Polen auf⸗ zugeben gezwungen und der Eſſener Auffer mann auf DW. in Bulgarien das Opfer eines Ueberfalls geworden war, paſſierte dem Berliner E. Boigt(Da.) das Miß⸗ geſchick, in der Nähe von Saarbrücken bei ſtarkem Nebel in einen Graben zu rutſchen. Daber wurde ſein Fahrzeug ſtark beſchädigt. Die zehnſtündige Reparatur koſtete ihm 2 E N g goldene unwiedereinbringliche Zeit. Soweit ſich bisher feſtſtellen läßt, ſind die Ausſichten der noch im Wettbewerb befind⸗ lichen deutſchen Tellnehmer für die wertvollen Geld⸗ und Ehrenpreiſe überaus günſtig. Als erſter Anwärter auf den Ehrenpokal und den erſten Preis von 8000 Peſeten kommt der von den beiden Berliner Journaliſten R. Otte und. St. v. Szenaſy geführte Mercedes⸗Benz Acht⸗ zylinder mit der Fah cke Riga⸗Berlin⸗Frankſurt a..⸗ Paris⸗Perpignon⸗Barcelona(3392 Klm.) in Frage. Die ſchärfſten Konkurenten ſind E Wiedhaus⸗Tölz auf Auſtro⸗Darmler und der Tſcheche Bon Ez u auf Fiat mit der gleichen Strecke. Endgültigen Aufſchluß gibt erſt die noch bevorſtehende Bergprüfung. Die 13 Nächſtplazierten erhalten neben Geldpreiſen von 6000 Peſeten abwärts Medaillen, für die Frau Seliger ⸗Stettin auf Mercedes⸗Benz, K. Schliemann Gardelegen auf Mercedes-Benz, A. C. Moll ⸗Gießen auf NA. in erſter Linte in Frage kommen. Liſte der internationalen Schiedsrichter Die von den einzelnen Landesverbänden der FF A. vorgelegte Liſte der internationalen Schiedsrichter umfaßt R an. Mercett.— Tſchechoſlowakei: Benes, Brüll, Cej⸗ nar. Delabae, Duben, Frys, Kriſt, Schirmer, Stepanovpfky und Zeniſek. 435 Jahre Sportvereinigung 1884 Altmeiſter Holländer 88 Jahre Im Rahmen ſeines 45. Stiftungsfeſtes, wartete die Sportrereinigung 1884 am Sonntag im Saale des„Kaiſer⸗ garten“ mit einem großzügigen ſportlichen Programm auf. Noch der einleitenden Begrüßung durch den 1. Vorſitzen⸗ den Bender und einem Liede, vorgetragen vom Chor des Geſangvereins„Konkordia“, begann das sportliche Pro⸗ gramm mit der Maſſenaufführung der Rundgewichtsriege unter M. Wegmanns Leitung. Lebende Bilder, Ringer⸗ gruppen darſtellend, ſowie die„fünf Simons“ als Par⸗ terre⸗Akrobaten und Kunſtradfahrer, die gute Leiſtungen zeigten, folgten. Im Gewichtheben ſtonden ſich gegenüber: Zimmermann⸗ Käfertal— Huſer 84; Jakob⸗Lampertheim— Schmidt 84; Rübmann⸗Ludwigshafen— Kieſer 84; Finkenberger⸗Nek⸗ karau— Hammer 84. Die von den einzelnen Gewichts⸗ klaſſen gezeigten Leiſtungen fanden ſtarken Beifall, beſon⸗ ders Kieſer und Hammer, die mit Höchſtleiſtungen auf⸗ warteten. Ein aufmerkſames Publikum verfolgte mit Intereſſe die folgenden Ringkämpfe: Federgewicht: Zimmer⸗ mann⸗Käfertal— Huſer 84. Nach abwechflungsreichem Kampf ſiegte Huſer durch Armzug in 7 Minuten. Leicht⸗ gewicht: Jacob⸗Lampertheim— Hemeier 84. Ein her⸗ vorragender Kampf über die Diſtanz. Sieger Jacob nach Punkten. Leicht⸗ Mittelgewicht: Führer⸗Nek⸗ karau— Rettig 84. Sieger Führer durch Selbſtwurf von Rettig bei einem Ueberwurf. Mittel gewicht? Fin⸗ kenberger⸗Neckarou— Walter 84. Sieger Finkenberger durch Hüftzug in 8 Minuten. Der Gauvorſitzende L. Ohneſor g und M. Weg⸗ mamn leiteten die Ringkämpfe zur Zufriedenheit. Für 25jährige Zugehörigkeit zum Athletikſport erhielten Jean Gerber, Karl Renner, ſowie W. Adler die vom D. A. Sp. V. geſtiftete ſilberne Ehrennadel. 31 Mitglieder der Sp.⸗Vg. 84 ſind jetzt im Beſitz der Ehrennadel. Die Turnerſpiele im Mannheimer Gau Erſtmals ſind am kommenden dritten Spieltag ſämtliche Mannſchaften der Aufſtiegsklaſſe tätig, in einer Paarung, die dazu angetan iſt, weiteren Aufſchluß über das Kräfte⸗ verhältnis der einzelnen Mannſchaften zu geben. Tbd. Germania— Tgde. Ketſch Beide ſind noch ohne Verluſtpunkte und augenblicklich führend. Während Ketſch mit einem Bombenergebnis gegen Viernheim die Spielzeit eröffnete, blieb Germania ebenfalls eindrucksvoll über Hockenheim ſiegreich. Es bleibt abzuwarten, wie ſich Hockenheim auf dem Ger⸗ maniaplatz zurechtfindet. N TV. Sandhofen— TV. Seckenheim treffen ſich in Sandhofen, wo Seckenheim ein Spielgewinn möglich ſein ſollte, da nach den letzten Leiſtungen die Sand⸗ höfer Mannſchaft ihre alte Stärke noch nicht wieder beſitzt. N TV. Hockenheim— Turnverein 1848 iſt von gleich großer Bedeutung. Hockenheim iſt beſonders auf eigenem Platze ſchwer zu nehmen. Das Spiel wird den 1846ern Gelegenheit geben feſtzuſtellen, ob ſich die Manſchaftsumſtellung bewährt. Tbd. Viernheim— TV. 1846 Ib ſollte den 1846ern Gelegenheit geben zu zeigen, ob das knappe Ergebnis in Ketſch ihr Können widerſpiegelt. Die übrigen Spiele: 5* A- Klaſſe: Tbd. Germania II— TV. 1846 II A Tbd. Viernheim II— TV. Seckenheim II TV. Waldhof 1— Badenia Feudenheim 1 TG. Oftersheim II— TV. 1846 II B TV. Kirrlach 1— Jahn Neckarau II Tgde. Käfertal 1— M. TG. 1 Tennis Englands Hallen⸗Tennismeiſterſchaften Mrs. Mitchell dreifache Meiſterin Die Schlußſpiele in den engliſchen Hallen⸗Tennismeiſter⸗ ſchaften, die in London ausgetragen wurden, brachten im Gemiſchten Doppel einen Sieg von Mrs. Mitchell/ Croles⸗Rees mit:1, 68 über Mrs. Lyeett/ Wheatley. Auch im Damen⸗ Doppel gewann Mrs. Mitchell mit Mrs. Dix als Partnerin mit 725,:6,:8 über Mrs. Goldackͤ/ Ridley. Damit hat Mrs. Mitchell alſo insgeſamt drei eug⸗ liſche Meiſterſchaften errungen. Die Meiſterſchaft im He r⸗ ren⸗Doppel fiel an Crole⸗Rees/ Cames, die Wheatley/ Peters nach einem harten Fünfſatzkampf mit 611, 176, 416, :6,:5 abfertigten. Briefraſten Wär bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Münd'⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung juriſtiſcher, mediziniſcher und Auf wertungs⸗ tragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ quittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtigt. St. 100. Erkundigen Sie ſich beim Amtsgericht Mannheim. A. 200. 1. Erkundigen Sie ſich beim Amtsgericht. 2, Germaniaſäle, 8 6, 40; Dienstag und Freitag. 0 Wie wird das Welter? Welter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe ren See. Luft⸗ n See 23 22 Wind 10 1 1 85 5 8 Wetter un 8 S8 888 Richt. Stärke Wertheim 151— 413 3 leicht Nebel Königsſtuhl 568 758,5 8 10 7 SWI mäß. bedeckt Karlsruhe 120 757.8 8 16 5 still— 10 Bad ⸗Bad 213 757,6 12 14 5 80 leicht„ Villingen 780/758,7 7 12 7 8 a Nebel Feldba. Hof 12756822 4 6 44S ſdteif bedeckt Badenweil.— 757,6 12 10 15 75 leicht 5 St. Blaſien 780— 4 10 83 till— 10 Bad. Dürch.—— 7 12 7 80 leicht Nebel Der über England entſtandene Randwirbel des nordeuropäiſchen Tiefdruckgebietes iſt der Nordſee⸗ küſte entlang gezogen und war heute früh über Dänemark. Unter ſeinem Einfluſſe haben die Winde in weitem Umkretiſe über dem Feſtlande aufgefriſcht. Auch in unſerem Gebiet weht auf den Höhen des Schwarzwaldes bereits ſtarker Süd⸗Weſt, während in den Niederungen augenblicklich noch die ſchwache Luftbewegung vorherrſcht. Von Nordweſten dringt jetzt kühlere Luft in Begleitung von Regenſchauern ein. Wetterausſichten für Samstag, den 26. Oktober: Unbeſtändig und kühl, einzelner Regenſchauer bet zeitweiſe auffriſchenden Weſt⸗Winden. Schluß des redaktionellen Teils BUuUhRHAI Ker in Vertrauensſtellung übernimmt: Erledigung aller kauf⸗ männ. Arbeiten, Jahresabſchlitſſe, Neuorganiſationen uſw. pünktl. u. gewiſſenhaft in den Abendſt. Adreſſe in der Geſchſt.* 2776 Guten bürgerlichen Mittag- u. Abendkisoh empfiehlt B4745 Penſion Meßmer. S 2, 1. burg. meh dee i * 8 perſönlich Handelsregiſtereinträge Dem Dr. Fritz Müller, Berlin, iſt Ge⸗ ſamtprokura erteilt. Er iſt gemeinſam mit einem haftenden Prokuriſten zeichnungsberechtigt. Geſellſchafter oder einem Neictihelfige AuUuSs Weil vom 23. Oktober 1929: Geſellſchaft für Ueberſeeprodukte mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannheim. Kaufmann Stefan Blum iſt nicht mehr Geſchäftsſührer. Ludwig Köhler, Kaufmann, Mannheim, iſt zum Geſchäftsführer beſtellt. Lerſch& Kruſe, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Dem bisherigen Geſamt⸗ prokuriſten Ludwig Lampe in Mannheim iſt jetzt Einzelprokura erteilt. „Banjac“ Bananen⸗Vertriebs⸗Geſellſchaft mit beſchränlter Haftung, Mannheim. Der Geſell⸗ ſchaftsvertrag iſt am 17. September 192g feſtge⸗ ſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Der Bezug von Bananen hauptſächlich aus Jamaica für gemeinſame Rechnung der Geſellſchafter ſo⸗ wie der kommiſſtonsweiſe Vertrieb von Bananen und anderen Südfrüchten unter der Handels⸗ bezeichnung„Banjac“. Das Stammkapital be⸗ trägt 20 700 R. IL. Wilhelm Alt, Kaufmann, Georg Kiſtner, Kaufmann, beide in Mannheim, ſind Geſchäftsführer; Karl Kumpf, Kaufmann, Johann Löcker, Kaufmann, beide in Mannheim, ſind ſtellvertretende Geſchäftsführer. Sind meh⸗ rere Geſchäftsführer beſtellt, ſo wird die Geſell⸗ ſchaft durch zwei Geſchäftsführer oder durch einen Geſchäftsführer in Gemeinſchaft mit einem Pro⸗ luriſten vertreten. Von den Geſchäftsführern Wilhelm Alt und Georg Kiſtner iſt jeder zur Einzelvertretung berechtigt, auch wenn mehrere Geſchäftsführer beſtellt ſind. Als nicht einge⸗ tragen wird veröffentlicht: Die Bekanntmachun⸗ gen der Geſellſchaft werden nur im Deutſchen Reichsanzeiger veröffentlicht. Geſchäftslokal: Werſthallenſtraße 19.: Portland⸗Cementwerke Heidelberg⸗Mannheim⸗ Stuttgart Aktiengeſellſchaft in Mannheim Zweig⸗ niederlaſſung, Hauptſitz: Heidelberg. Direktor Otto Heuer in Heidelberg iſt zum Vorſtands⸗ mitglied beſtellt. Münchener Aſphaltwerk Kopp& Cie., Mann⸗ heim, Zweigniederlaſſung, Hauptſitz: Charlotten⸗ Carl Kopp iſt aus der Geſellſchaft ausgeſchieden. Gleichzeitig iſt die Witwe Margarete Kopp ge⸗ borene Krauſe in die Geſellſchaft als perſönlich haftende Geſellſchafterin eingetreten; ſie iſt je⸗ doch von der Vertretung der Geſellſchaft ausge⸗ ſchloſſen. Adolf Baum, Ingenieur, Mannheim⸗ Waldhof. Inhaber iſt Adolf Baum, Kaufmann und In⸗ genieur, Mannheim. Hermann Wößner, Mannheim. Holt, Heidelberg, iſt Prokura erteilt. Amtsgericht Mannheim. Mannheimer Bummi-, Eutfanercha-& Hehest-Fabrik.-., Mannheim. Unter Bezugnahme auf die im Deutſchen Reichsanzeiger dreimal veröffentlichte Bekannt⸗ machung, durch welche unſere Aktionäre aufge⸗ fordert wurden, die Aktien von R% 60.— auf⸗ grund der VII. Durchführungs verordnung zur Goldbilanzverordnung bis ſpäteſtens 15. Oktober dieſes Jahres in Aktien zu R/ 100.— oder R. 1000.— umzutauſchen, erklären wir hier⸗ durch die nicht zum Umtauſch eingereichten Aktien zu R. 60.— für kraftlos. 12 548 Mannheim, den 22. Oktober 1929. Mannheimer Gummi⸗, Guttapercha⸗& Asbeſt⸗Fabrik.⸗G. Der Vorſtand. Dem Arthur 107 Der Architekt men Jet verdauen 2 gecbemanm's 1 25 5 Meer- ler 8 nme Rimede! SS Ar KufFfmnm Fler nm! Ffühstäekstubel“ Tin er- Aue Guten bürgerlichen„ iitag und olländ Drelräder Abendtisch Aumeldung von Abonnenten er- bei kl. An⸗ u, Teilzahl kaufen Sie billigſt Vorrebrmer odere Mefel Ul. Kleider eee inn Allen Gr SHDen und Preislagen finden Sie irn SS ee DerrerkorfekHI ON WNOELLE, O 7,12 I. Bfage Helclelberger str. Kaufe Möbel. Hausrat, Klei⸗ wünscht. 28790„ar in& A. Nr. 4 Nheinhäuserstr. 22 2946 Parterre N (Eig. Sen achtung) der, Speichergerümpel. T 4, 13. Tel. 222 12. Ne. 2 2876 2 e ges. gesch. Marke Paket.45, 1 20 und 3. Mk. Harnsgure! 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Man erwartet auch, daß das Reichsaufſichtsamt vielleicht Wege findet, die jetzige Abwicklung im Grunde auch künftig aufrecht zu erhalten und zu irgenndeier Sanierungsord⸗ nung zu gelangen. Da alle dieſe Wege jedoch noch offen und unklar ſind, wird ſich der Af. Anfang nächſter Woche in Ber⸗ Un zu einer Sitzung zuſammenfinden, um eine allgemeine Ausſprache über die Situation herbeizuführen. Ob Be⸗ ſchlüſſe in der einen oder andern Richtung ſchon erwartet werden können, iſt unklar, denn der Schlüſſel für die endgültige Geſtaltung der Verhältniſſe und vor allem für die endgültige Bewrtung des Status und der Gläubiger⸗ Hefriedigung liegt in der Einigung mit der Al⸗ Ilanz. Wird das Schiedsgericht den vorläufigen Kauf⸗ preis der Allianz von 15 Millionen Reichsmark erhöhen, werden naturgemäß die Ausſichten für Aktionäre und Gläubiger beſſer. Die Einigung mit der Allianz iſt aber techniſch noch nicht möglich, da die endgültige Richtung für die Abwicklung noch nicht gegeben iſt. Infolgedeſſen ſind auch Angaben über den Staus, der ſich naturgemäß gegenüber den bisherigen Aufſtellungen und Ziffern ver⸗ ſchlechterte, noch nicht möglich. Man erwartet, daß die Treuhandgeſellſchaft Ende des Monats ein genaueres Ziffernbild vorlegen kann. *„Paferländiſche“ und„Rhenanja“ Ver. Verſicherungs⸗ Geſellſchaften, Elberfeld. Die„F..“ beziffert die Ver⸗ Lü ſte bei der„Vaterländiſchen“ und„Rhenania“ auf etwa 84 Mill, gegen 4 Mill./ früherer Annahme. Dem Ge⸗ famtverluſt ſteht ein Bruchgewinn von 6 Mill./ aus der Fuſton mit der„Nordſtern“ und den freien Reſerven der „Baterländiſchen“ von 4,6 Mill. 1 gegenüber. J. G. Jarben ſtber Ruhrſtickſtoff.(Eig. Dr.) Die in der„Weſtdeutſchen Zeitung“ verbreitete Meldung, welche Stickſtoffverkäufe für die J. G. Farbeninduſtrie mit den Verhandlungen über eine Verſtändigung mit den Ruhr⸗ zechen und der Verlängerung des Stickſtoffſyndikats in Verbindung bringt, beruht, wie die Preſſeſtelle der J. G. Farbeninduſtrie mitteilt, auf völliger Verkennung der Sachlage. Es handelt ſich bei den in Rede ſtehenden Ab⸗ ſchlüſſen nicht um Düngerſtickſtoff, ſondern um Stickſtoff für techniſche Zwecke, alſo ein Probukt für induſtrielle Wefter verarbeitung, das den Geſchäftsbereich des Stick⸗ ſtofffundikats in keiner Weiſe berührt und von je her durch die J. G. Farbeninduſtrie ſelbſtändig verkauft wor⸗ den iſt. Damit fallen auch die in der erwähnten Meldung an die Preisſtellung frit dieſen Stickſtoff geknüpften Kom⸗ binationen und Rückſchlüſſe fort. Metallwerke Knodt.⸗G., Frankfurt. In der GBV. wurde der 192829 genehmigt. Ueber das Ergebnis teilt uns der Vorſtand mit, daß die Beſchäftigung erſt ſeit April zuge⸗ nomemmn habe, dann aber das Werk voll beſchäftigt ge⸗ weſen ſei. Für das neue Geſchäftsjahr werden die Aus⸗ ſichten als nicht ſo ungünſtig angeſehen wie im vorigen Jahre. * Konkurs der Häutefirma Adolf Beck. Obwohl der endgültige Status noch nicht vorliegt, iſt inzwiſchen das Nonkurs verfahren über die Firma Adolf Beck er⸗ öffnet worden. Zum Konkursverwalter wurde RA. Dr. Funke(Chemnitz! gewählt. Die Chemnitzer Banken haben an die inſolvente Firma eine Geſamtforderung von rd. 9 Mill.. Die Aufſtellung des Status wird dadurch er⸗ ſchwert, daß Gefälligketswechſel laufen, die meiſt im Aus⸗ land untergebracht ſind. Die geſamte von Beck nicht ab⸗ genommene Auktionsware ſoll auf einer Sonderauktion am 26. 5. M. in Berlin zum Verkauf kommen. Ob dann die gleichen Preiſe erzielt werden können wie auf den zurück⸗ liegenden Auktionen, erſcheint fraglich, zumal z. Zt. die Preiſe ſchwächer liegen. (Eig. Dr.) dividendenloſe Abſchluß für Reichsbank weiter entlaſtet Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 23. Okt. hat ſich in der dritten Oktoberwoche die geſamte Kapital⸗ anlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 197,6 Millionen auf 2121, Millionen„ ver⸗ ringert. Im Einzelnen haben die Beſtände an Wechſel n und Schecks um 100,9 auf 1981,5 Mill. /, die Beſtände an Reichsſchatzwechſeſn um 4,5 auf 5,5 Mill. I und die Lombard beſtände um 92,2 auf 42,0 Mill. I ab⸗ genommen. An Reichs banknoten und Rentenbankſcheinen zu⸗ ſammen ſind 256,8 Mill./ in die Kaſſen der Bank zu⸗ rückgefloſſen und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 239,1 auf 4110,5 Mill.„/ und der um⸗ lauf an Rentenbankſcheinen um 17,7 Mill auf 367% Mill./ vermindert. Unter Bexückſichtigung, daß in der Berichts⸗ woche Rentenbankſcheine in Höhe von 2,5 Mill. 4 getilgt worden ſind, haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 54,2 Mill./ erhöht. Die frem⸗ den Gelder zeigen mit 554,5 Mill. eine Zunahme um 101,9 Mill. 5 Die Beſtände an Gold und deckungs fähigen Deviſen haben ſich um 8,8 auf 2572,8 Mill./ erhöht. Im Einzelnen ſind die Goldbeſtände um 71 auf 2219, Mill.„ und die Beſtände on deckung sfäh gen Deviſen um 1,6 auf 353,9 Mill./ angewachſen. Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 509 v. H. in der Vorwoche auf 54,0 v.., diejenige 0 Gold und deckungsfähige Deviſen von 59,0 auf 62,6 . 4 Auflöſung der J. der Waxenhauskonzerne und des Tertil⸗Greßhandels Die im Vorjahre zwiſchen der Großhandels ge⸗ meinſchaft der fünf großen Warenhauskonzerne und dem Reichsverbon d des Baumwoll⸗ und Leinen⸗ warengroßhandels e.., insbeſondere auf dem Gebiete des Druckmarktes geſchloſſene Intereſſengemeinſchaft, iſt in ge⸗ genſeitiger freundſchaftlicher Uebereinkunft ger öſt worden. Die Vereinbarung bezweckte eine Geſundung der Verhält⸗ niſſe auf dem Stoffmarkt nicht zuletzt auch im In⸗ tereſſe des mittleren und kleineren Einzelhandels. Da aber die getroffenen Maßnahmen nicht das erwartete Verſtänd⸗ nis in den beteiligten Kreiſen gefunden haben, wollen jetzt beide Teile künftighin ihre Intereſſen wieder ſelbſtändig vertreten. An dem Abkommen waren die Großhandels⸗ gemeinſchaft der Konzerne Hermann Tietz, Leonhard Tietz, A. Wertheim, R. Karſtadtund Fried u. Alsberg einerſeits und der Reichsverband des Baumwoll⸗ und Leinenwaren⸗ großhandels e. V. amdererſeits beteiligt. Was wird heute in Newyork? Börſe unter Polizeiſchutz Newyork, 25. Okt.(United Preß.) Der Eröffnung der heutigen Börſe ſieht man mitgroßer Unruhe entgegen.(55 5 8 ſchwere Straßen krawalle befürchtet. Die Po⸗ lizei gibt deswegen bekannt, daß beſonvere und Detektivpatrouillen in den Wallſtreet⸗ bezirk entſandt werden. Die Detektive werden ſich unter die Menſchenmaſſen miſchen, um die Stimmung zu beobach⸗ ten und ein ſofortiges Eingreifen der Polizei zu ermög⸗ lichen, wenn Unruhen folgen ſollten. Die uniformierte Polizei iſt beauftragt, Menſchenanſammlungen zu verhin⸗ dern. Außerdem werden noch Reſerven in der Nähe in Bereitſchaft gehalten, um ſofort eingreifen zu können, wenn es irgend nötig ſein ſollte. 5 Die geſtrig e Börſenverſammlung glich einem Tol l⸗ haus. Wilde Gerüchte über Zahlungseinſtellungen bedeu⸗ tender Firmen, durchwehten die Luft. Die Büros der Kursmakler waren belagert. Tauſende von Spekulanten und Aktienbeſitzern drängten ſich zuſammen und mußten ohnmächtig zuſehen, wie ihr Beſitz zuſammenſchrumpfte. Sie waren nicht einmal in der Lage, ſich jeweils ein Bild von dem Stande ihrer Papiere zu machen, denn der Fern⸗ drucker hinkte ſtundenlang hinterher, obwohl im vorigen Jahr neue Ferndruckerapparate modernſter Konſtruktion eingerichtet worden waren, die einen Schnellbetrieb ermög⸗ lichten, von dem man annahm, daß er jedem Anſturm ge⸗ recht werde. Unter den Verlierern des geſtrigen Tages wird an erſter Stelle Georg Baker, der Vorſitzende des Aufſichtsrats der Firſt Nationalbank, genannt, der an ſeinen 22 000 Aktten der Bank nicht weniger als 45 Millionen Mark ver⸗ loren haben ſoll. Am ganzen Nachmittag und Abend war kaum eine Telephonverbindung im Börſenbezirk zu be⸗ kommen und auch der Telephonverkehr mit Europa er⸗ reichte einen Rekord. Erſt vier Stunden nach Börſenſchluß hatten die Ferndruckerapparate ihre Aufgabe bewältigt und die Kurſe durchgegeben, was ſonſt bereits wenige Minuten nach Börſenſchluß der Fall iſt. In den Maklerbüros und Banken geſtellten die ganze Nacht hindurch, um der Kundſchaft auszuführen und trotzdem arbeiteten die An⸗ die Anweiſungen ſtecken ſie auch bis an den Hals mit Arbeit. Tag bringen? * * Waſhington, 25. Oktober. dürfte, wie allgemein angenommen wird, im Zuſammen⸗ hang mit den Vorgängen an der Börſe, vom Weißen Haus aus eine Erklärung über die wirtſchaftlichen jetzt noch(in den frühen Morgenſtunden Newyorker Zeit) Was wird der heutige Das iſt die große Schickſalsfrage, vor der Finanz und Publikum voller Angſt ſtehen. (United Preß). Noch heute Zuſtände des Landes herausgegeben werden. Deutſche Vörſen von Newyork unberührt Im Verlaufe aber trotzdem ſehr ſchwankend und etwas abgeſchwächt Mannheim ſtill und behauptet Die Börſe bliebe heute ſtill und Zurückhalten d, da der ſchwache Verlauf der Newyorker Börſe zur Vor⸗ ſicht mahnte. Die Kursveränderungen am Aktienmarkt blieben geringfügig. Etwas höher notierten Farben, Lino⸗ leum, Weſteregeln und Waldhof. Am Bankenmarkt waren Rhein. Hypotheken⸗Bank eine Kleinigkeit niedriger. Bvauereiwerte und Verſicherungsaktien blieben weiter an⸗ geboten. Von Rentenwerten waren Neubeſitz auf 9 v. H. aßgeſchwächt. c Frankfurt freundlich, ſpäter durchaus uneinheitlich Trotz der Vorgänge an der Newyorker Börſe war man überraſchenderweiſe im heutigen Frühverkehr zuverſichtlich und feſt geſtimmt. Interventione u der Banken und Intereſſenkäuße der Spekulation führten wieder zu beträchtlichen Beſſerungen, ſo daß bald die Höchſtkurſe des geſtrigen Tages wieder erreicht waren. In Spezialwerten wurden nennenswerte Umſäge getätigt, da vom Chade⸗ Markt ousgehend, einige Anregung ausging; hier wird mit der Möglichkeit einer eventuellen höheren Dividende ge⸗ rechnet. Zu Beginn des offiziellen Marktes ſchlug die Tendenz plötzlich jedoch wieder um und der vorbörs⸗ liche Gewinn ging zumeiſt wieder verloren. Ein Grund hierfür war nicht zu erkennen. Der Markt unterlag von da an größeren Schwankungen; einmal hörte man wieder höhere Kurſe, im nächſten Augenblick trat erneut ein Rückſchlag ein. Vereinzelt waren Beſſerungen, auf der anderen Seite geringe Abſchwächungen zu verzeichnen. Et⸗ wos in den Vorderrgund traten Deutſche Linoleum (plus 5 v..). Von Elektrowerten lagen Schuckert 3, Liſtt u. Kraft! und Ac. 2,75 v. H. ſchwächer, während Chade⸗Aktien 2/ höher eröffneten. Farbenmarkt behauptet Die Umſätze ließen beträchtlich nach, da Ordres faſt voll⸗ kommen fehlten. Am variablen Markt konnten Junghans 5 v. H. gewinnen. Renten umſatzlos. Auch im wei⸗ teren Verlaufe trat keine Belebung des Geſchäftes mehr ein, größere Zurückhaltung war wieder erkennbar. Die Kurſe blieben jedoch gegen Anfang zumeiſt gut behauptet. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 6,5 v. H. etwas ange⸗ ſpannter. Berlin feſter, ſpäter ſchwankend und Schluß ſchwächer Die geſtrige Börſenpanik in Newyork und die ſonſtigen intereſſanten Vorgänge in Wallſtreet ließen ſchon im heu⸗ tigen Vormiktagsverkehr die hieſige Spekulation halt. Wie erwartet, eröffnete dann auch der offizielle Verkehr in freundlicher Haltung, ohne daß das Geſchäft allerdings den ſtürmiſchen Charakter hatte, wie gegen Schluß der ge⸗ ſtrigen Mittagsbörſe. Die Hauptſorge blieb die Beſchaf⸗ fung von Stücken zum Ultimo, und die Deckungshauſſe fetzte ſich fort. Auch ſeitens des Auslandes beſtond einige Kaufneigung. Man wartete mit Intereſſe auf die Auswir⸗ kungen Newyorks auf die übrigen europäiſchen Börſen, da Berlin aus poſitionstechniſchen Gründen ſich zunächſt von der internationalen Bewegung frei gemacht hakt. Wenn auch die höchſten Notierungen von geſtern abend nicht immer wieder erreicht wurden, ſo lagen die erſten offi⸗ ziellen Kurſe doch größtenteils mehrprozentig über dem geſtrigen Schluß. Chadeaktien gewannen ca. 13,5 /, Ge⸗ brüder Junghans zogen um 5. Deutſche Linoleum um 5,25, Allg. Lokal u. Kraft um 3, Reichsbank und Bergmann um je, Chem. Heyden um 2,5, Berger um 2, Glanzſtoff um 4, Hotelbetrieb um 3 v. H. uſw. an. Bemerkenswert war dbe weiter feſte Haltung der BMW. ⸗Aktien(plus 2 v..) und die relativ ſchwache Veranlagung unſerer ſogenaunten Auslandswerbe, Spenska minus 3,25 /. Anleihen ruhig, Ausläder meiſt behauptet. Pfandbriefe eher ſchwächer, da dem an und für ſich kleinen Angebot noch geringere Nach⸗ frage gegenüberſtond. Die Geldſätze waren heute noch un⸗ verändert, doch ſind im Zuſammenhang mit dem bevor⸗ ſtehenden Ultimo ſchon kleine Verſteiſungserſcheinungen er⸗ kennbar. Im Ver laufe bröckelten die Kurſe meiſt leicht ab, an einigen Märkten herauskommende Ware fand ſei⸗ tens der Interventionsbanken ſchlank Aufnahme. U Der einheitliche Kaſſa markt Tendenz. wiegend ſchwäche r. Depyiſen Stellen auf drei Monate. hatte 5 haft Der Reichsbanlausweis mit ſeiner bei normalen Entlaſtung ölteb ohne Einfluß. den Banken ſeſtgeſetzte Reportgeld ſtellte ſich auf 8,5 bis 9 v.., lag alſo 7 v. H. niedriger als im Vormonat. Der Schluß der Börſe war unregelmäßig, aber über⸗ Bei einigen Werten betrugen die Verluſte gegen den Anſang bis zu 5 v. H. gegen Reichsmark ändert, der Dollar notiert.1805. Die europäiſchen Valu⸗ ten lagen etwas ſchwächer, vor allem London.8790 nach .8802, Schweiz 1988 nach 198,5, Holland 4033 nach 4034, Paris 394 nach 394 alles Newyorker Uſanee. unverändert 34.10 gegen London. Die Swapſätze Dollar Reichsmark ſind 60 Stellen auf einen Monat ruhigem Geſchäft Das heute und Berliner Devisen Diskontsdtze: Hsichsbank%, Lombard%, Prat 7¼ v. f. un⸗ von blieben unver⸗ Spanien 160 — eee Amtlich in R⸗M für] 24. Oktober 25. Oktober Barität] Disk. Kupfer, Standard] 72,50 Zinn, Standart 8 Monate 72.80 3 Monate Settl. Preis 72,25 Settl. Preis Elektrolyt 88,75 Banka deſt ſelet ed 76,80 Straits ſtrong ſheets—.— Blei, ausländ. El'wirebars 84.50[ Zink, gewöhnlich Aluminium Antimon Queckſilber Platin Wolframerz Nickel 22,65 Weißblech G. B. G. B. M 919 Holland 100 Gulden 168,45 168,79 168,39 168,78 168,49 5 Athen 100 Drachmen 5,435 5,445 5,435.44 5,445 10 Brüſſel 100 0 500 PF. 38,425 38,545 38,415 58,585 58,855 8 Danzig 100 Gulden 81,47 31,63 68147 681,631,588 7 Helſingfors 100 M. 10,496 10.516 10,408 10,513 10,512 7 Italien. 100 Lire 21.885 21,925 21,885 21,925 22,025 7 Südflavien 100 Dinar 7,390 7,404] 7,888.899].355 8 Kopenhagen 100 Kr. 111.93 112,15 111,93 112.15 112,06 5,5 Liſſabon 100 Eskudo] 18,82 18,86 18.80 18,84 17.48 6,5 Oslo. 100 Kronen 111,91 112,13 111,91 112,18 111,74 6 Paris„ 100 Franken] 16,45 16,49 16.45 16,49 16,445 3,5 Prag. 100 ftronen 12,377] 12,397] 12,377] 12,397 12,38 5 Schweiz 100 Franken 80,98 81,12 93 81,09 80,515.5 Soſta.. 100 Leva 38,017 3,028 8,017 3,028 8,017 10 Spanien 100 Peſeten] 59,69 59,81 59.62 59,74 69,87 5²⁵ Stockholm.„100 Kr. 112,25 112,47 112,24 112,48 112,05 5,5 Wien 100 Schilling 38,68 58,80 58,87 58,79 58.79 775 Ungarn 100 P- 12500 f 73,03 7,1/ 78,06 73,17 72,0 655 Buenos-Aires 1 Peſ. 1,742.746 1,740.744 1,786 10 Canada 1 Can. Doll.].138 4,144.128.186 4,176— Japan. 1 Yen 1,995 1,999 2,008 2,00 55.48 Kairo„1 ägypt. Pfd.] 20,90 20,94 20,90 584 20,91— Türkei„1 türk. Pfd..972 1,976.978 15877 2 180 10 London.. 1 Pfd. 20,878 20,418 20,377] 20,417] 20,393 6,5 New Vork 1 Dollar 4,1770 4,1850 44788 41848 4,1780 6 Rio de Janeiro! Millr.] 0,498 498.495 0,497.503— euguay 1 Gold Peſ.] 4,078 l 4,084 J 4078[ 4,084 J 4821— Berliner Mafallbörse vom 24. Okfiober 1929 Kupfer Blei Zink bez. Brief Geld bez. Brief[Geldſbez. J Brief Geld Januar.]- 141,75 140,75-— 46, 45,50 1—.— 45.50 43,50 Februar[ 142. 141,50—.— 46. 45.50—.— 45,75 44, März... 142.— 141 50— 46. 45.5%—— 48.— 44, April..—.— 142,— 141,50—.— 45,75 45,50—— 46.80 45,50 Mai. 142.75 142,25 45.75 45,75 45.50—.— 46,80 44,50 Juni—.— 142,80 147,25—.— 48.— 45,50—,— 46,50 44,50 Juli. 142,50 14,25—— 46, 45,80—— 4650 44,50 Auguſt.]—.— 142,50 142,50, 46, 45,75—.— 46 50 45.80 Sept. 142,50 142,50 142.50.— 46. 45,78—.— 46.50 45,80 Oktober.—.— 141. 189.——. 46.— 45,-— 46.— 32. Nov. 130,— 140.— 140.— 45,50 45,75 45.——.—45,—(2,50 Dezemb.], 141,140. 1.„45,50 1—.— 45.50 48, Elektrolytkupfer, prompt 170,— Antimon Regulus 63 67 Orig. ütten⸗ Aluminium 190,— Silber in Barren, per kg 68,00 69,75 dgl. Walz⸗„Drahtbarrenſ 9d,— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 29,00—28, 20 üttenzinn, 99 v. P.—[Platin, dio. 1 ar 610 ſteinnickel, 98 99 v. H. 350,—] Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner Mefallbörse vom 24. Okfcher 1929 Metalle in E pro To. Silber Unze 6,(137/40 fein ſtand), Platin Unze 2 5 22,75 86,— 19.— —— erer 8— l—.—— f 8 2. 25 22. 25 21 — 2 Aktien und Auslandsenleihen in Prozenten Bremer Wolle 125 158.0 Hirſchbe. 5 0 Schuß 2 8 5„ . 5 1 1„ 0 irſchberg Leder 92 9259 Schubert& Salzer 279,0 223,7] Weſteregernellkal, 218, Nürszettel der Neuen Mannheimer Zeitung uke ebenen in M. Je Stick Been Jene. 1885 4580 Seeker bbs is SuSe h le eee 2 2 5 i 5 5. 24 25 24. 28. Buderus Eiſenw. 65,.— 64,.— ee 8 1 Schultheiß.. 271,0 274,0 5 1120 112,2 8 Mannheimer Sffektenbörse Otavi⸗Minen... Konſerven Braun e 65, Schuh. Berneis 5 5. 45 19 00 720 18 Charlott. Waſſer 91,88 91,35 Horch& Eie.. 88,— 69.25 Segall Strumpf———— Wiſſener Metall 94.— 90.— 5 Phönix Bergbau 1040 1040 Kraus& Co. Lock, 40,— 46,50 Seilinduſt. Wolff 0 8 e Bagd.⸗Eiſ.. 745 Chem. Henden. 67,50 69,50 Siemens& Halske 309,0 8110] Wittener Gußſt.———. 245* 5 0 998— 5 Südd. Zucker 145,7 146,5 1% 1 125 12.— Chem. Gelſenk... 14. Ilſe Bergbau 208,5 209, Sinner.⸗G. 18, 117,5 Wolff,.. Nee e e e e Bron Boner 4900 1900 Rheintal... 104 208.0 Lechwerke. n dees d mate 88.— 56.—%, Zoll 1011 750 755 Them. Alber: 850 5 28 i Juden e Co 180 180 Stoebr ammig. 155 118 5 0 Beten 69.— 68, 1 85 1 5 39,80 33,50 Salzw. Heilbr.. 213,0 219,9 Ludwigsh. Walz. 96.00 96,25 Tricot. Beſigheim 88,„ e 80e 803 13.— 13,15 Chem. Breckhues 78.— 40,50 Gebr. Junghans 50,.— 55,.— Stoewer Rähm. n e Zellſtoff Borein 113,0 1117 10% Mh. Sols 1099 1000 Deueſche Anl. 243.0 249,0 Tellus Wergbau 1180 1130 7350 78.— 4½ Aan 13„ 21768 Concord. Span. 40,— 25 Stolberger Zinkh. 128.0 1280 Jellſtoff Waldhof 200,0 200.8 om zold 398 8909] Dartſche. kinn 30 80 As u. gaurabütte. e Mainktaftwerke.. 105.8. Mer. Chem. 75 80 7150%%.. 14 24.50 24.30 Conti Cad utſch. 153,0 154,0 Kahla Porzelan 58. 5759 Süd. Immobil. 7 73.50 Seutſch⸗Sftafr za 112 1222 25 de e Gebr. ahr.. Ver. Stahlwerke. 107 107,5 Metallg Frankf, 1150 18,8 Pere ter. 1150 1159 9 0 8 2180 24.80 5 24— Karat.. 4500 1400„ Ser e 5 0„. 8 5. 8 5. 55, 35,.— Vergt Jute... 148,„* 5 8—— Daimler Motoren 33,50 84.— Karſtadt 9 148,0 Neu⸗Guineg.. 520,0 % Farbengd. 28 e 105,0 J. G. Farben.. 179,0 181.5 nqustrle-Aktien Mig Müh. 1235 1240 Ber- Ultramarin. 1170 11 10 28 5 1210 16.90 Deſſauer Gas 170, 170 Klöcknerwerke./ Tekeph. Berliner 50.— 50.— Ota Minen 62,35 825 Hediſche Bank 1549 184.0] 10% Grkr. M. Bel. 111.0 111.0 Henninger Ke. St. 165,9 168,0 Moenus St.- A. 28.—.— e e Fz3FFF333F333 UU!!! 86 U A ed. u. 4890 138918„„ dil 1240 120 Jireen muucghen 2780 es Piotr dende. ee dog 2 Heer 2180 850%%„in Wed ien Dien Hußkahl:. e Kosch dhe 20. 4050 Tran Baier 1287 124 bels kehts kurse 0 1 5 Bk. 144.0 1 75 5 85 S 155. 250.0 2 Motor. Oberurſel—, 5 Volth. Seil. u. R.. 5% Leh Nat. Rall.: Deuiſche Kabelw. 60,— 60.— Gebr. Körting. 61.50——nionwk. Mhm.———.— Petersb. J. Habk. 1,25 1,15 Ag. Ereditbank 4190 119,0] Karlstr. Näh. Haid 35.— artz Storch. 80 5 8 5 11 rt-Aktlen Diſche. Steinzeug 1920 18/0 Kötitzer Kunſtled. 183,0 134.5 Ruſſenbant 1,075 1105 Südd Sisconto 1820 182,0 C. 5. Knorr.. 182,0 1870 Werger.... 18/0 18 Pf. Nähm. Kayf, 19,— 19,85 Wayß e Freytag—— 84.— ranspo Deutſche Wollw. 13,50—.. Krauß& Cie. Lok. 46,50 46,50 Varziner Papier 1100 109,8 5 1345 1300 Konſerven Braun 2——.— Adler Klever 5 W. Wolff... 95,.— Schantungbahn..20 115 Deutſch. Eiſenhdl. 65,85 65,25 Kronprinz Met.„ 48,.——.— Veithwerke... Deutſche Petrol. 1 48.— zen ee e e daend cumi 1480 1480 f. E. d. St.,. 1715 1710 Rein. Geyh& Sch. 1040 1040 Ach f. Verkehrw. 119.7 140,5] Deutſche Linol, 248,0 247,7 Koffhäufſer Hütte———.— V. B. Irkf. Gummi———— Heldburg..„ 1880. Eichbaum„ Pfälz. Mühlenw. 148,0 148, Aſchaff Hunte. 1400 140.0] Roeder, Gebr. B. 106,0 1060 Zenſtoff Aſchffbg. 182,5 138,0 Allg, Lok. u. Str. 147,5 149,0 Ot. Schutzgeb. 08 101.5— Ver, Chem. Charl. 68,.— 68.— Denz Sudwigsh. A. Br.——. g Aſchaff, Buntv. 140. Rütgerswerke„71,40 71,60„ Memel e. Südd. Eiſenbahn 118,0 113,0„ 14 87, 87/— Lahmeyer& Co. 164,5 163,5 D. Disch. Nickelw. 151,2 152,2 V e e e ae ee e g e e 8 115 1870 1870 85 5 i 5.——— Brown Bopert. 126,0 128,0 Schnellpr. Frethl.„ 54. 89 ind Ohio 76.65 76,75 Dresd. Schnellpr. 98,50 88.50 Linde s Eismaſch. 180,0 151,7) B. Harz Portl. J.—5⁰ 104.2 Diamond.. 24250 25.— erger Worms 187 1 heinmüglenw. 5 10 Schramm Lackf. 100,0 100,0 Ufa(Freiverk.). 09.— 89.— Canada Abliefer. 78.65 76, Dürener Metall 184,0 180,7 Carl Lindſtröm 725,0 705,0 B. S Uhf, B. EW.— 47.— 9 157,0 1570 . See dich Oel 3 11 Cement Heidelbg. 1190 11.5 Schuckert, Nrbg. 183,0 184,5 Raſtatter Wagg. 14, 14.— Pr. Heinrichbahn 5FFC00 Lin el Schuhfabr. 48,50 48 Ber. Stahlwerke 104% 107,7 rügers hall. 25. 5 3 86 g 1 9 5 arſta 1 1730 178.0 7 1 tlerun en(senlus) bu. 1047 Düſſeld Eiſenhdl. 62,— 82,.— L. ewe& Co. 184,0 185,1 B Stahl. v. d. Zyp. 188,0 189,0 8 Inkinent. Verſ.——— of Wade. 3 0 3610 Srminne E„Südamerikg. 7] Dynamit Truſt 86,— 85,25 C. Lorenz.. 138,0 158,0 Der. Ultramarin. 140,0 145,1 Ronnenberg ee ee e e eo aldhef 2e00 2e Than en 145 0 1880 Aug. di Cre: 129 1139 Alle Heraben. 2029 zug Fords. 8598. 1920 1089 i gukau& steffen 825, Pogel Telegraph. 6850 88,0 Sichel E.— Ebemiſche Albert—— 82.0 Banff Brauind. 1430 141.0 Ja Sſcherdleben 2080 210.9 Korbb. Son. 8d 2445 Klett. gierung. 469 1517 Lüdenſcheid Met. 68,— f,75 Pogtländ. Maſch. 58.— 6775 Sloman Salpeter 90.— 80.— Frankfurter Börse 8. Braähnes 78,— 78, Barmer Dankver. 1200 122.7 Kalt Salzdetfurth 319.0 382.0 Verein Elbeſchiff. 2480 21, N 9 5 16870 18.55 Magirus.⸗G. 20, 21. Voigt& Haefmner 2220 2220 e 98— 19— b 90 0 Darmiſt. u. Nat. 2810 288.0 Dayr Hyp. u. W. 188, 188.5 Kal Weſteregeln 212,0 218, SantAktien 5 ich———— Mannesmann 99.88 100,2 Wand 44.— r . Seen gen 1789 1109 Neige 1970 1800 Zet Kendelsges 1650 1700 is eee, 820 558. denz f el Wert 1989 198 ue, denke: d 985g Mane aher dae Jie i Wee Werke 44.— 48,25 Brown Boverl.—.——.— o Ne 898 N en 0 118.0 Dt. Atlant.-T. 101.0 100, bank 0 nerwerke. 98,20 97 8 0 139,5 En 1„ 1. Kühlh. 1. g 85 Wee 80.— 50, D. 155 7550 Wechſ. 1105 1172 D Holden. g Tut 1370 1370 Da e 2520 254.0 Lahmeyer& Go. 162,5 167,7 Bank.. Brauere. 1309 5 Eſchw. Bergwerk 208,0 213,0 Masch e 10 1155 Terminnefierungen(Schluß) Aten. l. e. 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U. 1— 1 e a e ae A i e e e e e 152 88 e 5 1 5 5 77 a 3 8 ſcheleberſee Bk. 100,„ Iten& Guill. 1190 118,5 nag% 95 55 e ee iber deren 1509 1200 Elen Fra. 2 2. Penn. 1000 200 Derbe. 0—. diieeme gon. 100 180 Ses e gdofing. e e Puten dent 819 55 Dorne n de e f. 3 8 a— 76.— 1 Minen 62.— 62650 4768 116% R. Friſter 1320 133, gühlhei 105 0 105 ö b 11 1 9 5 0 26 87 875 Deſt. Erg. Anſt. 30.50 80,80 En. 5 Union 18.. Buberus Eiſen 6,75 65.75 Otavi Minen 62, 8 Deininger pp. 185 11885 R. Friſt 132,0 183,5 Mühlhehn Berg. 1000 1595 h 5 N 9 5 0 00 58 iu e 1 1 5 60%„„ 27 69,80 69,50 Pfälz. Oyp.⸗Bk.. 180,0 129,5 N 1150 185 5 8 57 5 5 Phönix Bergbau 103.5 105.5 Deter Ereditok.. 9030 Gebhard Lernt 1000—— 5 2 175 15 ee 1 100.0 5**.„ ompan.„371,. f N—— 8 lle„G. für! Mat 3 6% Get, Mh. 28—— 1380 Reichsbank. 288 0 289.0. Contin. Gummf 15665 155,2 9, Braunkoblen 249 5 283.0 Rhe eier. 1199 1100 gehe e co. 00 50 c Niederkanſ. Kohle 1801 138 Ang Joka Metallbank 1182 1488 80% Preuß, Kalt.. Abein. Creditör. 1190 119.0 Faber e Schleich. 1000 1000 Nh. Elek.(heag) 142,5 1420 Shoe Credntdk. 1320 1508 Gelting& Co. 2950 1050 Nord. Wollkänn. 1070 1070 Dt. Reſchsb. Vz Mltteldtſch Stahl 50% Preuß. Rogg..25 920 Rhein Hyp.⸗Bl. 142.5 142,0 9 r Gebr. Arm... Daimler Benz. 32.78 38.50 Ng. Stahlwerke 102.2 1060 Süddeertſch. Dise. 482,0 380.5 Gelſenk. Bergror. 1½8 dee erb. Wollkäm. 10% 1070 Fer ane ed. Ve. Roch,, 500 Süd Feſtiod.. 3. 1 Farben 1 181.0 189.0 Deutſche Erd 88.25 101,0 Rießeck Montan. e. 96,.— 98,— Genſchow& Co. 70.— 570 Oberſchl. E. Bed. 70,28 71. 5 Südan Oberbebärf 885 7050 55 ö Südd. Boden⸗C. 1870 188%„ Bonds 28 105.0 105,7 Dt. Gold u. Silber 1375 138,0 Rütgerswerke. 71.25 71,25 Industrle-Aktlen Germ dort. 7 e Sberſchl. Koksw. 92 98,75 ane Dampf Oberſchl. Koksw. 89,25 88.50 60% Grkr. M. abg. 68,0—.— Südd. Discontd 1310 188,0 Feinmech, Jetter—— 72.50 Dt. Sinoleum 1440 254.0 klecumulgtoren—. Kerresheim les Olenſt,& Koppel 080 72. Noerdd Lond. 104 Srenſt,& Koppel 75,25 0280 5% Rh.⸗M.⸗ Don. 62,25—— Wiener Bankver. 12.85 12.68 Jen Guineaume.. Licht u. Kraft. 1620 1710 Schuckert.. 418 1840 Adlerwerke. 38.5—— Geſ. f. elektr. Unt. 168.0 168.5 Oſtwerke... 209.0 211,5 Allg. Elektr.⸗Gef. 17 Oſtwerke 14 2120 . Württ. Notenbk. 181,0. 8 25 775 23 19 5 Elektr. ebe. 15 S858 8 998 7 05 514.5 Aleranderwerr. 88.— Goedhardt Gebr. 170 170„. ä Bunt Berapau 08 dee ieee 0 8 9485 uni 2050 20% ͥ y e es Jh der zun. 1150 119, Svenzeg Tändſt. 3480 145,7 Aifeld Helioſen 20. 50 Goldſchadt T5. 40 470 bhön dergbau 7380 20 ß3 Jan dencerg e Nellen: 280 2881 o Pfälzer..0 88. 50 Allianz.... 205.. elten& Guill.. ndſt. 348, Allg. Elektr.⸗G. 171,2 1710] Guano-Werde.. 4, 4 Hermann Pöge 23,— 23,25 Bergmanncklettr A 255,0 250,5 8% Rh. Hyp⸗ M. 25 98.— 98, Frankf. All. Verſ. 95.——.—. 1 5 5 4680 elſenk Bergwk. 1888 1860 Wer l 8. 2110 148.0 Alſen Portl.⸗Z.. e 155,0 Greppiner Werke 94.75 94,75 Rathgeber Wagg.— Buderus Eiſenw. Mh. Elektrizität 145,0 144.0 8 Mannh. Verſ.⸗G.—. 1.— WesGesfürel 8 0 85 2 5 9 1077 2220 Ammendorf Pap. 158.2 158.0 Geitzner Maſch. 44.— 25, Rheinfeldenſeraf: 159.0 Charlottd Waſſer Rh. Stahlwerke. 106,5 105.0 %„„K. f 8380 83.50 Transport- Aktien ee Büftager ee e Fei end n 1348 130 Zenheff Acgef 1890 1030 Anda Kegler ee dee Geben dee 14 8 den. rannte 8 Comp Hiſvano Rö Weßk eiecktr 1140 509 e 5 0 d c wennde 33 55 88 65 Jenlſtoff zal 1982 1830 Aſchaſſeg. aß de. 1885 Grün e aüßage 18 80 gen demon 1470 1400 Daumen. Al, Rieb d⸗Mont 1080 J0 50 .„ en 1213 82,.— 82,— Hagag... 110,2 Haid& Neu. 3 7 ih Holzmann 83,75 88,65 Zellſtoff Waldhof 198, 0 Augsb. R. Mast 8178 82.75 Gruſchwitz Textil 57.— 57,50 Rhein. Elektrizit 142.0 14 Darmler⸗Benz Rütgerswerke 7228 70.75 1 76,15 8800 e 5 1050 Fee Are 5 120.0—.— Berliner Börse lte Maſchi 118.0 118.0 ckethal 85.— 86 Ae e 1000 109,2 Ache Erdl g 50 Sate 1800 180 . 8 3 4285 58 8 N 0 ackethal— 88,.— Rhein.⸗W. Kalk, 1 1 0.„ Schleſ. 8. 0 188, J7CJ)JJFCCCC. 8% Roggenwert..80.25 Bast Nen berg 2050 2010 Hallesche Maſch. 88.— 88,— Rheinſtahl.. 103,0 108 Dt. Jinoleumwt 2480 247,0 Schuber& Salzer 2270 22170 5 Montan-Aktien 5 5 17 1. 88.75 88.— Festverzinsliche werte 5% Roggenrentb. 8,12 8,14 8 128 1 1 5—.— 9 5 7 5 3 1 85 Roter 1 22 1 0 1 15 1 e 3 770 ichwei Fergw. 2080 2769 Belsverkoßle⸗ d. 7% e. die 28 87.80 1920 89% Landſch. Mog..20 8. Bene 200.0 55g„Wien Gum. 69.80 7250 Rlckforth. Ferd. 68.50 83.— El. Licht u. Ar st 1700 188,9 Siemens Kpalske 518, 812,1 Gelſenk. Vergr.—— 128. g Disch Abl ſch. 1 50,40 50.10 5% Merlkaner 22.28 ergmann Elekt. 1930 192 95 15 St Pr— Mütgerswerde 73. 7175 EſſenerSteſnkohl. 132,0 127, Svenska 3520 3570 Ilſe Bgb. St. A. 209.0 208.9 8 II 50,10 50.10 44% Oeſt. Schatz..— 30,25 Berlin Gubener 239,7 240.0 Harpener Bergb. Sachſenwerk„G. Farben 1920 181,0] Leonhard Ties 168.0 1875 ohne Ablöſgrecht 8. 80 4/0„ Goldrenze 29,0 Verl. Karls. Ind. 38.— 575 Sedwigshüte 2 Süchſ. Gußſtah eldmühle. end des ner. 333.0 iner M. 8 eirmann Imm. urth e le Gu U..5. — A A u SRK 8 nn nenen n n 0 * 1 1888 nn id S Dir N 1 818 18111 inn! A DS sana Freitag, den 25. Oktober 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Rr; 97 „Die Einkünfte nach ber Einkommenſteuerveranlagung Vor kurzem ſind die Reichsergebniſſe der Einkommen⸗ ſteuerveranlagung für 1927 veröffentlicht worden. Danach wurde bei 5 887 252 Pflichtigen ein Geſamteinkommen von 15,7 Milliarden z feſtgeſtellt. Dieſes Geſamteinkommen verteilt ſich im Einzelnen auf folgende Einkünfte: Zahl der Betrag Pflichtigen in Mill. aus Land⸗ und Forſtwirtſchaft 1455 155 2,14 aus Gewerbebetrieb 2499 142 8,66 aus ſonſtiger ſelbſtändiger Be⸗ rufstätigkeit 20 599 1,08 aus nicht ſelbſtändiger Arbeit f Avweit veranlagt) 194 421 2,21 aus Kapitalvermögen(ſoweit veranlagt) 420 483 0,84 aus Vermietung und Verpachtung 1004 568 0,76 durch and wiederkehrende Bezüge und ſonſtige Leiſtungsgewinne 107 884 0,18 Bet dieſer Aufſtellung darf nicht überſehen werden, daß die Einkünfte aus Land⸗ und Forſtwirtſchaft in der Mehrzahl der Fälle als einzige Einkommensquelle der betreffenden Pflichtigen in Erſcheinung treten. Den Be⸗ ziehern von Einkünften aus Vermietung und Verpach⸗ tung pflegen dagegen neben dieſen Einkünften in ſtarkem Maße ſonſtige Einnahmequellen zur Verfügung zu stehen. Bei den Einkünften aus nicht ſelbſtändiger Arbeit findet eine Veranlagung nur ſtatt, wenn das Ge amteinkomme 8000„ überſteigt. f 95 155 8 * Mitchell über die Anlage amerikaniſchen a itals in Deutschland. Der Präſident der National Eity Bank, Mit⸗ chell, erklärte auf eine Frage, ob die Ausſicht beſtehe, daß amerikaniſche Gelder Deutſchland zu Anlagezwecken wieder zufließen werden, Deutſchland mache geſunde Fortſchritte. Er bezeichnet die deutſche Marktlage begrenzt ung laufenden Kapitals ermangelnd. Er deutete jedoch an, daß amerika⸗ niſche Inveſtierungen in angemeſſenem Umfange in deut⸗ ſchen Induſtrien weiter erfolgen würden. Mitchell erklärte auf eine weitere Frage, er glaube nicht, aß die Bank⸗ fuſtonen in Newyork und im übrigen Amerika beendet ſeien. Auf das Gerücht, die National Eity Bank beabſich⸗ tige eine Fuſion mit der Newyork Title and Mortgage Co., erklärte er, dies ſei ein abfolut unbegründetes Gerücht. * Kreuger legt 24 Millionen Dollar in Amerika auf. Newyork, 24. Okt.(United Preß.) Die Firma des ſchwediſchen Streichholzrönigs Kreuger, gibt durch das ihr naheſtehende Bankhaus Lee, Higginſon u. Co. bekannt, daß Kreuger und Toll, um die Majorttät in der ſchwediſchen Holzinduſtrie und Anteile an änlichen Unternehmungen der ganzen Welt zu erwerben, 24. Millionen Dollar auf dem amerikaniſchen Markt aufnehmen wird. Die Aufnahme wird in Form von Aktien und dividendenberechtigten Obligationen er⸗ folgen, deren Stücke auf 100 Kronen lauten. Amerikaniſche Inhaber von alten Obligationen erhalten für je drei alte Obligativnen das Vorkaufsrecht für eine neue Obligation zum Preiſe von 23 Dollar. : Ruſſiſche Rekordpetroleumäusfuhr. Blättermeldungen erreichte der Export ruffiſcher Petro⸗ leumerzeugniſſe im abgelaufenen Monat Seplember die Rekordhöhe von 420 000 Tonnen. Eine derartige Höhe der Ausfuhr war während des Beſtehens der ruſſiſchen Petro⸗ leuminduſtrie überhaupt bisher nicht bekannt. Im Ber⸗ gleich zum Monat September 1928 hat die Ausfuhr um 145 000 Tonnen zugenommen, während ſie im Vergleich zum Auguſt ds. Is. eine Steigerung um 97 000 Tonnen aufweiſt. Nach ruſſiſchen Opel zur Zahlungseinſtellung Elite Diamant Von den Opelwerken in Rüſſelsheim geht dem Dod. folgende Meldung zu: Gemäß einer vor Lläufigen Aufſtellung der Treuhand AG. in Leipzig ſtehen den Geſamtverbindlichkeiten der Elite Diamant⸗ Werke Ach, Chemnitz einſchl. der dinglich geſicherten von etwa 8 Mill. buchmäßige Gegenwerte in etwa gleicher Höhe gegenüber. Etwa 2 Mill.„ werden der Adam Opel AG. geſchuldet, Ueber dieſen Betrag hinaus hat die Adam Opel AG. in den letzten Monaten Wechſel der Elite Diamant AG. im Betrage von etwa 2 Mill. diskontiert. Um der Opel AG. die Uebernahme eines weiteren Obligates zu er⸗ möglichen, wurde für ſie eine Sicher hei tshypothek von 1 500 000„ auf dem Grundſtück der Elite Diamant AG. eingetragen. Vor diefer Hypothek ſtehen für zwei Banken Hypotheken im Betrage von 1370 000 J. Die be⸗ laſteten Grundſtücke und Gebäude ete, ſtehen mit 2 796 850 Mark zu Buch! Zurzeit, als die Sicherheitshypothek für die Adam Opel AG. eingetragen wurde, war die wahre Lage der Elite Diomant AG. nicht bekannt, andernfalls hätte ſie ſich dieſe Hypothek nicht eintragen laſſen. Sie hätte es aber ſelbſtrerſtändlich dann auch abgelehnt, weitere Wechſel der Elite Diamant AG. zu diskontieren und die Verſchuldung der Elite an ſie auf 2 Mill. anwachfen zu laſſen. Angeſichts der Loge, die nach Aufſtellung der Bi⸗ lanz per 30. Sept. 1929 ſich herausgeſtellt hat, erhielt Opel keinen Anſpruch auf Befriedigung aus der für ſie einge⸗ tragenen Hypothek, ſondern wird diefe den Gläubigern ins⸗ geſamt zur Verfügung ſtellen. Die in der Preſſe verbreiteten Nachrichten, daß ein Uebergang der Produktion an die Adam Opel AG. ſtattfinden werde, iſt unrichtig. Wohl aber befindet ſich eine Anzahl von Motorrädern bei der Elite, die die Adam Opel AG. jeweils gegen Barzahlung des Gegenwertes er⸗ worben hat. Die Adam Opel Ach. ſteht dem Zufammen⸗ bruch der Elite daher als unbevorrechtigter Gläubiger ohne jede Sicherheit gegenüber. * Die ruſſiſche Handelsbilanz im verfloſſenen Wirt⸗ ſchaftsjahre aktiv. Wie aus Moskau gemeldet wird, er⸗ reichte nach Angaben des Handelskommiſſars der Sowfet⸗ union der Geſamtumſatz des ruſſiſchen Außenhandels über die europäiſchen Grenzen im verfloſſenen Wirtſchaftsjahre (1. Oktober 1928 bis 30. Septbr. 1920) 1 420,7 Mill. Rubel gegen 1 455,9 Mill. Rubel im Jahre 1927/28. Davon ent⸗ fielen auf die Ausfuhr 721 739 000 Rubel oder um 13,5 v. H. mehr als im Vorjahre, und auf die Einfuhr 698 952 000 R. gegen 820 086 000 Rubel 19278. Somit ergibt ſich ein Aktlpſaldo in Höhe von 22 787000 Rubel gegenüber einem Paſſipſaldo von 184 272 000 Rubel im Jahre 1927/8. Die Geſamtausfuhr über die europäiſchen Grenzen im ganzen Jahre und über die aſiatiſchen Grenzen in 11 Monaten (1. Oktober 1928 bis 31. Auguſt 1929) erreichte den Wert von 846,2 Mill. Rubel und die Einfuhr einen ſolchen von 813, Mill. Rubel. Der Aktivſaldo betrug ſomit 39,9 Mill. Rubel gegenüber einem Pafſtpſaldo von 171 Mill. Rubel in der gleichen Zeit des Vorjahres. * Die Brauntweinübernahmepreiſe. Seit 1. Okt. d. J. beträgt der Uebernahmepreis bei Ablieferung von Brant⸗ wein aus Abfindungsbrennereien und Verſchlußklein⸗ brennereien mit einer Jahreserzeugung bis 4 Hl. ſür Kernobſt⸗ Weinſteuer⸗, Weinhefe⸗ und Obſtheſebranntwein .30„ je LW., für Obſtreſterbranntwein 1,78/ je 2. Die hier gegenüber den früheren Uebernahmepreiſen ein⸗ getretene Erhöhung bezieht ſich jedoch jeweils nur auf die Ablieferung des erſten Hl. Branntweins. Für die übrigen Hektoliter und für Kornbranntweine erhöhen ſich die ſeit⸗ herigen Uebernahmepreiſe um 6, je Hl, Die neue Metalltransaktion Die Minderheitsbeteiligung des engliſchen Chemie truſtes an Hirſch⸗Kupfer Der Uebergang von 25 v. H. des Aktienkapitals der Hirſch⸗, Kupfer⸗ und Meſſingwerke A. ⸗G. an den engliſchen Chemiekonzern ſtellt einen bemerkenswerten Vorgang im deutſchen Wirtſchaftsleben dar. Rein äußerlich reiht er ſich an die Transaktion der A. E. G. an, die bekanntlich ebenfalls 25 v. H. ihres Aktienkapitals in ausländiſche Hände und zwar an die General Eleetrie gegeben hat. Allerdings verfügt die Ge⸗ neral Electrie darüber hinaus noch über einen weiteren Kapitalanteil an der A. E.., da ſie bekanntlich auch Aktienaufkäufe über die Börſe vorgenommen hat. Ebenſo wie bei der A. E. G. handelt es ſich bei der Hirſch⸗Kupfer⸗ Transaktion um eine Verbindung mit der ausländiſchen Konkurrenz. In beiden Fällen iſt die Transaktion eine einſeitige, eine Kapitalbeteiligung der deutſchen Geſellſchaft an dem ausländiſchen Unternehmen findet nicht ſtatt. Die Kapitalbeteiligung des engliſchen Chemietruſtes an der Hirſch⸗Kupfer⸗A.⸗G. liegt ebenſo wie die A. E..⸗ Transaktion in der Linie einer Wirt ſchafts politik, wie ſie in der letzten Zeit vielfach von Induſtrie⸗ und Bank⸗ firmen gefordert wurde, um für die deutſche Wirtſchaft das ſo dringende Kapitalproblem zu löſen. Auf der letzten Ta⸗ gung des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie wurde ja bekanntlich von Großbankſeite zur Löſung der Kapt⸗ talbeſchaffungsfra ge eine ſtärkere verantwortliche Beteiligung des Auslands an dem Kapital deutſcher Un⸗ ternehmungen für wünſchenswert erklärt. Bei der Hirſch⸗Kupfer⸗ und Meſſingwerke.⸗G. handelt es ſich, wie bereits erwähnt, um eine Minder heits⸗ beteiligung des Auslandes. Von dem 12 Mill. 4 betragenden Kapital der Hirſch⸗Kupfer⸗Geſellſchaft gehen nom. 3 Mill.„ an die Imperial Chemical Induſtries in London(Alfred Mond⸗Konzern) und zwar zu einem Kurſe, der etwas über dem gegenwärtigen Börſenkurſe(133 v..) liegt. Das Aktienpaket ſtammt aus dem Majoritätsbeſitz der Fir ma Aron Hirſch u. Sohn, der Mutter⸗ geſellſchaft von Hirſch⸗Kupfer. Aron Hirſch u. Sohn verfügt auch jetzt, nach der Transaktion, noch über die abſo⸗ lute Aktienmehrheit von Hirſch⸗Kupfer. Wenn man nach den Gründen für die Anlehnung der Hirſch⸗Kupfer⸗Geſellſchaft an den engliſchen Chemietruſt ſucht, ſo muß man bedenken, daß man die Verhält⸗ niſſe ſowohl in der deutſchen als auch in der auslän⸗ diſchen Metallinduſtrie und in dem Metalk⸗ handel bisher als wenig konſolidtert anſah. Man ſprach auch von einer gewiſſen Ueberkapazität. Die Verhältniſſe in der deutſchen Metallinduſtrie und in dem Metallhandel drängten zu einer Reorganiſation. Ste ſcheinen auch hier, wie in manchen anderen Induſtriezweigen, auf eine weit⸗ gehende Intereſſenverflechtung mit dem Auslande hinaus⸗ zulaufen, nachdem andere deutſche Metallunternehmen und Handelsfirmen ſchon früher den Anfang damit gemacht hatten. Für die deutſche Metallinduſtrie und den deutſchen Metallhandel liegen ja die Verhältniſſe inſofern noch un⸗ günſtiger als in manchen anderen deutſchen Wirtſchafts⸗ zweigen, weil er vielfach durch den Ausgang des Krieges beſonders geſchwächt wurde. Wichtige Rohſtoffbaſen hat die deutſche Metallinduſtrie verloren. Dem Metallhan⸗ del wiederum ging ſeine teilweiſe recht ſtarke Stellung im Auslande verloren. So fesch So groß So billig Schlafzimmer Eiche, 180 om, La. Schreinerarbeit, ſehr billig abzugeben, evtl. Zahlungserleichterung. 52988 W. Kuß, Dalbergſtraße 2. 350 400 890 60 sind unsere PIHEZ Hüte jst Unser Sortiment sind unsere Preise Wenn jetzt wieder, wie durch die ſoeben erfolgte Traus⸗ aktion, verſucht wird, internationale Verbindungen her⸗ zuſtellen und zu erweitern, ſo iſt natürlich die geſchwächte deutſche Stellung in Rechnung zu ſtellen. Für die Firma Aron Hirſch u. Sohn, der Muttergeſellſchaft von Hirſch⸗ Kupfer, liegt in der Transaktion zunächſt inſofern ein Vor⸗ teil, als ihr etwa 4 Mil l. Mneue Mittel zufließen, die ſie in dem eigenen Konzern inveſtieren oder zur Ab⸗ deckung beſtehender Verbindlichkeiten benutzen kann. Denn bekanntlich hatte die Hirſch⸗Kupfer.⸗G. Ende 1928 bet 12 Mill. I Kapital 17 Mill.„ ſchwebende und 6,3 Mill. langfriſtige Schulden, die ſich inzwiſchen noch vermehrt haben dürften. Im übrigen dürften der Handelsfirma Aron Hirſch u. Sohn aus der erſt kürzlich erfolgten Auf⸗ nahme der Scheyer⸗Gruppe ebenfalls neue Verpflichtungen erſtanden ſein. 5 Aus der Anlehnung an den engliſchen Chemies tru ſt, der bekanntlich etwa 90 v. H. der engliſchen Kupfer⸗ und Meſſinginduſtrie kontrolliert, dürften der deutſchen Hirſch⸗Gruppe in erſter Linie Vorteile auf dem Gehtete des Metalleinkaufs und des Metallhandel er⸗ ſtehen. Die Vorteile des engliſchen Konzerns aus der beut⸗ ſchen Verbindung dürften hingegen in erſter Linte auf produktionstechniſchem Geblete liegen. Die Hirſch⸗Kupfer⸗ und Meſſingwerke verfügen bekanntlich Über modern eingerichtete Produktionſtätten, die in nüchſter Zeit noch weiter ausgebaut werden ſollen. Klarheit über die Pläne des Korktruſtes Jetzt endlich herrſcht über die Zukunft des Kork truſtes Cs, wenn nicht unvorhergeſehene Zwiſchen⸗ fälle eintreten, reſtloſe Klarheit. Die ſpanfſche Hos ding, die am 25. oder 26. Oktober gegründet wird, er⸗ hält ein AK. von 125 Mill. Peſeten, von dem 100 Mill. eingezahlt werden. Im Mittelpunkt des ſpaniſchen Kon⸗ ſortiums ſteht die Banca Exterior, die in gewiſſem Um⸗ fange von der Regierung kontrolliert wird. Neben ihr iſt die Gruppe des Finanziers Garri hervorragend an der Er⸗ weiterung des Korktruſtes beteiligt. Die neue Holding wird unmittelbar nach ihrer Gründung zur Emiſſion einer 7proz. Anleihe ſchreiten, die wahrſcheinlich in zwei Tran⸗ chen an verſchiedenen Plätzen aufgelegt wird, inſonderheit in Spanien. Die Höhe der Anleihe ſteht noch nicht feſt, jedoch dürfte ſie kaum hinter 100 Mill. Peſeten z 5 Fleiben. Was die Zukunft der beſtehenden europäſchen Geſellſchaften der CIL⸗Gruppe betrifft, ſo wird an ihnen nichts geändert, do ſich alle von Perena angebahnten Ge⸗ ſchäfte als aus ſichtsreich erwieſen. Es treten lediglich per⸗ ſonelle Veränderungen ein. So u. a. erfolgt der Zutrlſt ſpaniſcher Perſönlichkelten zum Verwaltungsrat der Brüf⸗ ſeker Ee Bezügkich der deutſchen Vereinſgten Kork⸗In⸗ duſtrie AG. iſt zu ſagen, daß das Paket, das Herr Pereua von ihr in ſeinem Beſitz hat, unverändert hei ihm verbleldt * Engliſche Intereſſennahme an der ee ee Zucker⸗ fabrik Walſchleben Ach. Die Nachricht von der tereſfen⸗ mahme engliſcher Finanzkreiſe an der Thüringiſchen„ fabrik Walſchleben A, findet jetzt ihre Beſtätign In das Erfurter Handels regiſter wurde die Firma Inder. fabrik Walſchleben Edward Reid in Walſchleben“ einge⸗ tragen. Inhaber der Firma iſt Sir Edward James Reid, Baronet, in London⸗Eity. Ia, Fabrikat. wie neu billig abzugeben 3059 SoKarfKHauk Piano⸗ u Flügelfabrik O A4. 4. P Piano und Grammophon aut erhalten, billig abzugeb. Käfertal, Graner Weg 2 b, 2. St. B4676 Piano gebraucht, à 400, 600 u. 700 Mark, auf Raten zu verkaufen. 5061 Sohar fA Hauk O 4, 4. D Schönleber Orig.⸗Oelgemälde aus d. beſt. Zeit des Künſtlers, Seeſtück m. 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