5 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Trägersfrei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, Einzelverkhufspreis Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße lg, Neßriedrichsſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, WOppauerſtraße 8. Beilagen: Montag: Sport der N. M. Z. Dienstag wechſelnd: Aus der Welk der 7 und Recht Donnerstag wechselnd: Mannheimer Frauenzeitung Poſtſcheck⸗ Konto Nr. 17590 Karlsruhe nnh Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtellet R 1,—6— Fernſprecher: Sammel⸗Nr. 24951 Ae Kraftfahrzeug und Verkehr Für unſere Jugend/ Freitag: Mannheimer Reſſezeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colone zeile: im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für a Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. 5 Neues vom Film Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Steuer, Geſetz 5 Mannheimer Muſikzeitung Morgen⸗ Ausgabe Montag, 28. Oktober 1920 ö 140. Fahrgang= Nr. 500 1. Zentrumspartei 2. Sozialdemokratiſche Partei 3. Deutſchnationale Volkspartei 4. Deutſche Volkspartei 5. Deutſche Demokratiſche Partei 6. Wirtſchaftspartei 7. Kommuniſtiſche Partei 8. Linkskommuniſten 9. Badiſche Bauernpartei 10. Nationalſozial. Deutſche Arbeiterpartef 11. Evangeliſcher Volksdienſt 12. Chriſtlich⸗Soziale Reichspartei 13. Volksrechtspartei Aeberraſchende Wahlbeteiligung Zentrum, Sozialdemokratie, Nationalſozialiſten, Evangeliſcher Volksdienſt, Kommuniſten gewinnen Volkspartei und Demokraten halten ſich Verluſte der Deutſchnationalen Das Geſamt-Ergebnis: Stimmen Reichstagswahl Dezember 1928 341 860 297 822 187 290 204 352 34 081. 73 901 74318 86 292 62 335 63 929 35 613 80 860 55 169 66 868 1530 4 888 28 141 5 474 65 106 26 336 35 328 00⁰ 5 105 8 952 6 803 15 107 Zuf.: 932 679 884 781 Bisher ſtehen 88 Mandate feſt, die ſich wie folgt, verteilen: 1. Zentrumspartei(bisher 28) 34 2. Sozialdem. Partei„ 1 8 3..⸗N. Volkspartei VV 4. Deutſche Volkspartei(„ 7) 7 5. Diſch. Dem. Partei„ 6. Wirtſchaftspartei„%„ 7. Kommuniſt. Partei„ 8. Linkskommuniſten 33 0 9. Bad. Bauernpartei 0 10. Nat.⸗Soz. Deutſche Arbeiterpartei„„ 11. Evang. Volksdienſt 1 9 8 12. Chriſt.⸗Soz. Partei C 13. Volksrechtspartei 5 6 0) 0 Die ſieben 85 1 der Deutſchen ſind:.« Dr. Waldeck.—.& Bauer— 3. Horn(neu)— 4. Steinel(neu) .* Brixner. —*' Dr. Mattes— 6. Menth(neu)— ee ee eee, Erſter Aeberblick Die geſtrigen Landtagswahlen enthalten eine Fülle von Ueberraſchungen, deren bedeu⸗ tendſte die unerwartet ſtarke Wahlbeteilti⸗ gung iſt. Gegenüber der letzten Landtagswahl tſt ſie um faſt 20 v. H. geſtiegen, ſodaß eine Wahlbetei⸗ ligung von über 70 v. H. herauskommt. Zum Teil hängt dies mit der außerordentlichen Vermehrung; der Wahlberechtigten zuſammen. Andererſeits war: das Intereſſe der badiſchen Bevölkerung an den Wahlen trotz des verhaltenen Wahlkampfes größer als man urſprünglich annehmen konnte. Die zweite Ueberraſchung liegt in dem! Gewinn des Zentrums. Ohne zu verkennen, daß der Katholikentag in Freiburg der katholtſchen Aktion einen großen Aufſtieg gegeben hat, muß doch die lautloſe Arbeit ſeiner verſchiedenartigen Orga⸗ niſationen gute Früchte gezeitigt haben. Jedenfalls iſt die Scharte von der vergangenen Reichstagswahl; wieder ausgewetzt und das Zentrum bewahrt trotz der Vermehrung der Mandate des ganzen Landtags ſeine ausſchlaggebende Stellung, wenn es auch n. t zur Mehrheit an ſich gereicht hat. Auch die So z tal⸗ demokratie konnte ſich um zwei Mandate ver⸗ beſſern, trotz der Konkurrenz. Die Kommuniſten ſelbſt haben gen gleichen Mandatsgewinn zu verzeichnen, die innere Oppoſition der Linkskommuniſten iſt, wie die Ziffern zeigen bedeutungslos. Die Nationalſozialiſten haben den er⸗ Es iſt tief bedauer⸗ warteten Erfolg davongetragen. lich, daß ihre lärmende, ungezügelte und die niedrig⸗ ſten Leidenſchaften aufpeitſchende Agitation eine der- artig große Gefolgſchaft in Baden auf ſich vereinigen konnte, umſomehr, als ſie nach den Ausſagen ihrer Führer die Tätigkeit im Landtag nur für ihre eige⸗ nen Parteizwecke ausüben wollen, nicht aber zum Wohle Badens. Jedenfalls wird die ſachliche Arbeit des Landtages durch dieſe zu keiner poſitiven Arbeit befähigten Abgeordneten nicht gefördert werden. Daß der Evangeliſche Volksdtenſt, das aus Württemberg zu uns verpflanzte Gebilde konfeſſto⸗ neller Eigenbrödler, einen derartigen Erfolg errin⸗ gen konnte, daß ihm auf Anhieb drei Mandate zu⸗ gefallen ſind, iſt tief bedauerlich. Er hat unnötiger⸗ weiſe die eutsche Volkspartei und noch mehr die ſehr ſcharfen kommuniſtiſchen 5 . reicht hat. e. D hat 88 erreicht. die zehn Jahre lang die Regierung gebildet hat, ver⸗ fügt jetzt über 58 Mandate gegenüber 50 im alten wachſen. -mentariſche Ablauf Deutſchnationalen geſchwächt. Man wird abzuwar⸗ ten haben, ob ſeine Abgeordneten gleich wie die württembergiſchen Kollegen, beabſichtigen, eine. truppe des Zentrums zu werden. Ihren bisherigen Beſtand bewahrt haben Deutſche Volkspartei, Demokraten und Wirtſchaftspartei. Bei dieſer iſt der Stillſtand ein Zeichen dafür, daß die reine Intereſſenver⸗ tretung heute nicht mehr die Zugkraft beſitzt wie vor einigen Jahren. Daß Volkspartei und Demokratie von der ſtärkeren Wahlbeteiligung keinen Nutzen ztehen konnten, liegt faſt ausſchließlich an dem Auf⸗ treten des Evangeliſchen Volksdienſtes, der ſich als neuer Schädling des Bürgertums erwieſen hat. In⸗ wieweit noch andere Gründe mitſpielen, kann erſt geſagt werden, wenn eine beſſere Ueberſicht möglich iſt. Wir freuen uns, daß in der Volkspartet anſtelle der leider ausſcheidenden Abgeoroͤneten Gündert und 0 neue Kräfte eintreten, darunter ihr Landesvorſitzender Steinel⸗ Pforzheim. Im beſon⸗ deren kann die Deutſche Volkspartei in Mann⸗ heim darauf ſtolz ſein, daß ſie als einzige Organi⸗ ſation im Land zwei Abgeordnete Landtag entſenden kann. Bedauerlich bleibt, daß der hochangeſehene und bewährte Abgeoroͤnete Wil ſer⸗ Karlsruhe die. e nicht er⸗ Die 1 ſind außer den kleinen 5 Splitterparteien, die Deutſchnationalen. Ihr Stim⸗ menverluſt iſt erklärlich einmal durch die Separie⸗ rung der Bauernpartei, mit denen ſie früher zuſam⸗ mengegangen waren, zum andern aus dem Stimmen⸗ abfluß zu den Nationalſozialiſten, die ſich trotz der Bundesgenoſſenſchaft beim Volksbegehren nicht ge⸗ ſcheut haben, die ee, mit Hohn und Spott zu übergießen. 5 Der alte Landtag zählte 72 Abgeordnete, der neue Die Weimarer Koalition, Landtag. Die Oppoſition iſt von 22 auf 30 ge⸗ . Welche politiſchen Folgerungen daraus zu ziehen ſind, wird die Arbeit der nächſten Wochen darſtellen. Im Grunde genommen hat ſich nicht allzuviel geändert. Dennoch wird der parla⸗ vorausſichtlich auf größere Schwierigkeiten ſtoßen als bisher.. in den Bei den Vergleichsziffern iſt zu berückſichtigen, daß ſich bei der Landtagswahl 1925 die Deutſch⸗ nationalen und der damalige Landbund als Rechts⸗ block zuſammengingen, Einzelziffern daher nicht vor⸗ 1. Zentrumspartei 2. Sozialdemokratiſche Partei 8. Deutſchnationale Volkspartei 4. Deutſche Volkspartei 5. Deutſche Demokratiſche Partei 6. Wirtſchaftspartei 7. Kommuniſtiſche Partei 8. Linkskommuniſten 9. Badiſche Bauernpartei 10. Nationalſozialiſtiſche Deutſche 11. Evangeliſcher Volksdienſt 12. Chriſtlich⸗Soztale Reichspartei 18. Volksrechtspartei Zerſplittert Wahlberechtigt waren 183 078. Die Wahl⸗ beteiligung beträgt ſonach etwa 61 Proz. Da auf 10000 Stimmen ein Mandat entfällt, ſind ſomit ſofort gewählt worden: 5 1 Zentrum: Kuhn, Stadtrat 1 Deutſche Volkspartei: Dr. Waldeck,.⸗A. Wahlkreis 18: Mannheim- Stadt Arbeiterpartei liegen. Linkskommuniſten, aner und Chriſt⸗ lich⸗Soziale ſind erſt bei den Reichstagswahlen 1928 aufgetreten. Amtlich ſind folgende Zahlen feſt⸗ geſtellt worden: i Stimmen Reichstagswahl Landtagswahl Dezember 1928 Oktober 1925 18 280 15 902 18 943 35 535 39 783 31 288 2 052 8 876 5 14 343 17 079 14600 6820 7 586 7 788. 5 771 3 521 9 695 5 35 16 785 18 550 11 980 5 511 990— 445 50— 6 788 2144 e 597 1143 95 366 1046 1421 711— 7 Zus.: 111 799 111 620— 3 e 1. Rein bold, Lande 2. Kraft, Buchdrucker 3. Frau Th. Blaſe. 1 Kommuniſt: Klaußmann, Lederarbeiter Die übrigen auf Mannheim entfallenen Man at ergeben ſich aus der Berechnung der Reſtziffern den e Wahlkreiſen. Der Wahltag in Mannheim Wenn man an die erſte Wahl nach dem Umſturz zurückdenkt und das äußere Bild, das die Stadt da⸗ mals bot, mit dem des geſtrigen Wahltages ver⸗ gleicht, dann empfindet man ſo recht den Abſtand zwiſchen einſt und jetzt. Man iſt vor allem ſpar⸗ ſamer mit dem Papier geworden. Früher überſchwemmten wahre Fluten die Straßen und die Korridore der Wahllokale. Heute iſt von dieſem Un⸗ fug nicht mehr viel wahrzunehmen, wozu vor allem der Umſtand beigetragen hat, daß die Wahlzettel nicht mehr durch die am Eingang ſtehenden Beauf⸗ tragten der einzelnen Parteien verteilt, vielmehr erſt im Wahllokal ausgehändigt werden. Weſentlich paganda⸗Autos nur noch einzeln durch die Straßen fahren dürfen. Man verhütet damit am beſten Zuſammenſtöße, die früher hin und wieder einen nicht unbedeutenden nommen haben. Der Wahltag iſt geſtern hier durch⸗ aus ruhig verlaufen. Man ſah ja auch kaum hin, wenn ein Propaganda ⸗Auto mit Muſik und Geſchrei vorüberfuhr. Die Witterung war für die Wahlbeteiligung a ſehr günſtig. Am Vormittag hörte zur richtigen Zeit der Regen auf, der, wenn er den ganzen Tag über angedauert hätte, ſicher viele Wahlberechtigte in der Behauſung feſtgehalten hätte. Aber da noch vormittags ſogar die Sonne zum Vorſchein kam, verbanden Viele den üblichen Sonntagsſpaziergang mit der Wanderung zum Wahllokal. Schlange brauchte man nicht zu ſtehen. In den meiſten Wahllokalen kam man ſelbſt nachmittags ſofort dran oder hatte nur wenige Vorderleute. Nur in der letzten Stunde zwiſchen 5 und 6 Uhr herrſchte hie und da ein lebhafterer Verkehr. In der Wohlgelegenſchule machte ein Wähler ſeiner Unzufriedenheit mit der Sozial⸗ demokratie mit folgendem Poem Luft: An die Soziald. Einſt wählte ich Rot. doch iſt heut Rot für mich tot. Weil Ihr mich habt betrogen. die ganze Liſte zu ſtreichen Weil wir urch Betrug doch nicht e 5 Ein früheres 5 gutes Mitglied. 8 Auf dem Marktplatz hatten ſich wieder viele Hunderte zur Entgegen⸗ nahme der Einzel wahlergebniſ ſe ange⸗ ſammelt, die auf die mächtige Plane projiziert wur⸗ —— den, die an der Front unſeres neuen Gef äfts ruhiger iſt es uch dadurch geworden, daß die Pro⸗ blutigen Ausgang ge⸗ B. Bpt. 35, Natſ. 15, Ev. Volksd. 117, Ch S. hauf es ausgeſpannt war. Vom Gehweg au Schutzleute die Ordnung ar ifrecht erhielten, bi hinter das Denkmal, ſtand die Menge dichtgedrän ihren Beifall oder ihr! Mißfallen je nach der Pa einſtellung zu erkennend gebend, wenn auf weißen Fläche ein Teilergebnis bekannte wurde. Um halb 9 Uhr konnten wir bereit Wiederwahl Dr. Waldecks, des Spitzenkandf der Deutſchen Volkspartei, verkünden. Daß ſtändig auf dem Laufenden erhalten wurden, daft ſorgten neun Rechen maſchinen, die uns di Sundſtrand⸗Maſchinen⸗Geſellſchaft W. Kü ſte r u. Co m. b.., Geſchäftsſtelle Mannheim, I. 10, 8, zur fügung ſtellte. 7 Wahlkreis 19? Mannheim Fand-Weinhei Geſamtergebnis Zentrumspartei 10 871(1928: 10 601) Sozialdemokratiſche Partei 10 392(11 945, Deutſchnationale Volkspartei 996(3451), Deutſche Volkspartei 3820(5287), Deutſche Demokratiſche Partei 2017 1 Wirtſchaftspartei 805 7 5 i f Kommuniſtiſche Partei 5253 65470) Badiſche Bauernpartei 2053(117), Nationalſozialiſten 5568(2116), Evangeliſcher Volksdienſt 2452, i Chriſtlich⸗Soziale Reichspartei 253 G80, Volksrechtspartei 99(283). Einzelergebniſſe: Secken heim Ztr. 1142, SPD. 99, Du D. Vpt. 514, Dem. 119, Wirtſch.⸗P. 31, KP B. Bpt. 268, Natſ. 113, Ev. Volksd. 5 1 Volksr. 6. Ilvesſſeim: Ztr. 306, SPD. 378, na. Vpt. 45, Dem. 72, wieiſch=P. 10, KP D. 13 24, Natſ. 9, Ev. Volksd. 2 22, Chr.⸗S. 8, Bo e e Ztr. 410, SPD. 200, Dnatl. Bpt. 44, Dem. 15, Wirtſch. P. 9, Abd. 206, B. Bo Natſ. 22, Ev. Volksd. 36, Chr.⸗S. 7, Volksr. 5 Ladenburg: Ztr. 555, SPD. 549, Dnatl. 46, D. Vpt. 202, Dem. 218, Wirtſch. P. 71, A 381, B. Bpt. 93, Natf. 154, Ev. Volksd. 118, Chr.-S S. 5 Volksr. 1 Friedrichsfeld: Ztr. 377, Spe. 675, Dnatl. 28, D. Vpt. 259, Dem. 70, Wirtſch.⸗-P. 163, KPD. Volksr. 1. Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 28. Oktober 1929 3 Altlußheim: Ztr. 14, Sp. 464, Dnatl. 22, D. Bpt. 122, Dem. 18, Wirtſch.⸗P. 9, KPD. 322, B. Bpt. 65, Natſ. 78, Ev. Volks. 26, Chr.⸗S. 1, 4 Nenkußſenn Ztr. 19, SPD. 284, Dnatl. 7, D. Vpt. 71, Dem. 5, Wirtſch. P. 25 ep. 112, B. Bpt. ö, Nat 370, Ev. Volksd. 11, Chr.⸗S. 1.. g 15 Brühl: Ztr. dat 2 Dnatl. 20, Vpt. Köln ſtand am Samstag im Zeichen der Feier B. 1 65 8 Grundſtei gung des Univerſitätsneubaues. n reich lksr. 3. Jahlreie e ngäſte, an ihrer Spitze der preußiſche w iſſenſchaf che Leiſtungen 9 6 her ge⸗ Dnatl. 21 Miniſterp der Dr. B rau n, der preußiſche Kul⸗ ſchätzt we 5 port Fi Bra Birt 6. 9, KPD. 180 tusminiſter 2 Becker, der Ober ſident der ſt ü ck e. müſſe es ablehnen, Ehr.-S. 1 Rheinprovinz, Vertreter der W̃ Viſſen⸗ uns für ecke einſpannen zu laß ſen. ſchaft und der und die Studentenf Dies m letzten VNerſuche aus Dnatl. 155, vollem Wichs hatten ſich bet ſchö uſtem drücklich vor dDeutſche a ka de⸗ D. 351, auf der feſtlich mit Fah ten und miſche 8 ugend ol le unpolitiſch ſein oder S. 12, ten Bauſtelle auf der Univerſitä werden. Denn nur ſo könne ſie eingefunden. O. 0 an Wiſſenſchaft hochz Denn bei aller Bewun⸗ derung für den doch erreichen, daß 201, Dem. 10, Wirtſch.⸗P. 1 Natſ. 34, Ev. Volksd. 10, Oftersheim: Ztr. 257, D. Vpt. 104, Dem. 95 B. Bpt. 51, Natſ. Ev. Volksr. 1. Schwetzingen: Ztr. 911, D. Bpt. 495, Dem 128, Wir B. Bpt. 120, Natſ. 431, v. VD. N Kanalſtraße Volksr. 13. a adenauer 25 7 bſtwetter f . E an der 5 wenigſ Dr. ihre Aufgabe 5 a. aus: in e worden war, Ketſch: Ztr. 466, SPD. 9 e a. 5 Dem. 78, Wirtſch⸗. 12, 12, Wüßrend d e 3 n 5 die als Natſ. 18, Ev. Volksd. 6, Ch rüſtung am Flammen e er preußiſche Min 5 nt Braun a 1 des Spartan rten, hat ˖ f i edong des Hockenheim: ZItr. 1321, SPD. 476, Duatl. 45. dem D. Vpt. 436, Dem. 83, e 86, KPD. 3 3. Bpt. 147, Nat. 430, Ev. Volksd. 332, Chr.⸗S. 1 Volksr. 2. Edingen: Ztr. 447, SPD. 482, Dnatl. 18, D. pt. 110, Dem. 294, Wirtſch,=P. 17, 0 9. 83, 8 Bpt. 95, Nalſ. 36, Ev. Volksd. 86, Chr. Volksr. 175 Scheſeseine Ztr. 203, S 557, Dual, D. Vpt. 167, Dem. 51, Wirtſe 5, e 1. 595, Ev. Volksd. 83, Chr.⸗S. 5, is der preu⸗ Univerſität zu ud ruhiger ge⸗ noch blutet unſer Volk aus zerfleiſcht es ſich nutz⸗ und zwecklos i! wietracht. Und doch wagen wir es, das 1 Jahren begonnene Werk 5 nud der Volles dang entgegenzuführen. In feſtlicher iſe legen wir den Grundſtein zum Neubau der rſität. Nicht äußerer Verbreite⸗ rung ſoll dieſer Bau dienen, ſo 5 Kölns Bi ßiſchen Staats neuem Leben er worden. Ab tauſend W̃ ere Alte Zeiten belegt den zweiten Platz Aus Waſhington, 27. Okt., wird gedrahtet: Vor etwa 4000 Zuhörern fand geſtern abend der internationgle Redewettſtreit ſtatt, an dem neun . Gymnaſtaſten den Vereinigten Staaten, dem inneren Deutſchban d. SPD. 157 Dnatl. 7 D. Vpt. gr 5. 5 Frankreich, Canada, f P 15 98 1 120 Ausbau der alma mater colonie Wir tun es, Cuba, M teilnahmen. Der 15. Ap. lh, getragen von dem gleichen Gefühl, das uns zur erſte Prei Fauadier Roc V 85 i 5. erſte Preis Cauadier Roch Neugründung getrieben hat, ge tragen von der PI Volksr. 2. iſche 377 Dnatl. 33 g 5. 8 1 tinart aus ü, der zweite Preis 0 na 33, Ueberzeugung, unſerer Stadt und ihrer Bürgerſchaft aner Herbert Schau⸗ 288, 28, Dem. 25, Wirtſch P. „Ev. Volksd. 89, tr. 1026, Outre n dem deutſchen Pri Bpt. 174, Dem. 36, K tſch.⸗ 6, KPD. 300, zu dienen, zi iene ſexem Vaterlan ech t 5 f it ft Bpt 15. 1 1 1 au dienen, zu dienen unſerem Vat and durch mann Inſterbure tyreußen), der mit ſtar⸗ 5 N atſ. 62, 0 650 316, Chr.⸗S. 5, Schaffung nes Zentrums deutſcher Kultur und Stimme und ßer Eindrir fichte iber de F 9 f än flulenden Lehen der ker Stir und gro uglichkeit über 2 deutſcher 2 chaft im flutenden Leben der Weſt⸗ Bedeutun kulturellen Programms in den Wei⸗ 8, SPD. 123, Dnatl. 20, D. Bpt. mark unſeres Reiche 8 9 5. ö 5 8, B. Bpt. 76 Na 11550 5 85 marer Verfaffungsartikeln für die deutſche Jugend ö 695 e[Nach der Rede des preußiſchen Kultusminiſters und über ihre Mitarbeit an der kung des Welt⸗ 5 1385 N[Dr. Becker gab der Rektor der Univerſität, Prof. friedens geſprochen hatte. 5 8 Dr. Planitz, eine Se erung des Aufbaues der Den dritten Platz belegte der mexikaniſche zeinßeim.⸗ Stadt: Ztr. g. 5 800 2 2, SPD. 1414. D 76, 2755 Uniyerf ind dankte ſchen Staatsregie⸗ Redner. 0 rung für die der neuen Univerſität erwieſene För⸗— derung. Geheimrat Bi bſch⸗ P 9 toren 0 0— Braunſchweig, 27. Ol Geheimrat Dr. ing. s als die Aufgabe h. c. Hei) Büſſing. Gründer und Seniorchef teter Menſchen, in der H. B 9 e 8 AG. Braunſchweig körperlicher Kraft, die iſt heute mittag im Alter von 86 Jahren gef ſtorben. EEE ͥͤã ĩð ib... ͤ K 0 nhe 7 Ztr. 1555, 7 8 5 1804, Duatl. Der Vorf Vpt. 294, Dem. 395, Wirtſch.⸗P. 49, KP 556, Hans Allekot 19 e 1 ö nde der f 55, Natſ. 866, Ev. Voltsb. 509, Chr.. 18, der Studenten als 5 1 7 einer Zeit der Meberſchz Val Blk reis 9: Bilk ungen Maolfach Ztr. 5919 SPD. 5844, 2514 8, Wiriſch. P. Natſ. 1011, Ey. Nyt. 1788, Dem. Bpt.—, Verlin, 27. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) 5 feſtſteht, wird die Reichstagsfraktion der arbei erſt am kommenden Donners⸗ g 51 Sitzung zuſammentreten. In ihr dürfte, wie das auch hier und da von anderer Seite ange⸗ tſchnationale Volkspartei 3901(6111), en tſche Volkspartei 9697(9756), ogic Henner ratiſche Partei 14874(16 782), D. By t. 5 deutſche Demokratiſche Partei 5428(6046), Bauern P. deutet wird, die Fraktion ſich auch mit der Frage zu W etſchafts partei 1173(1205), BVolksr. 1015 8 heſchäftigen haben, wer Herrn Dr. Cur kius im Kom niſtiſche Parte 4756 b ö 5 i 4 Reichswirtſchaſtsminiſterium ablöſen ſoll. Daß Dr. 348 Pforßheim Stadt: e 70 Proz. 0 8440, Curtius die Nachfolge Streſemanns in der Leitung der auswärtigen Politik zufallen wird, ſcheink nachgergde ziemlich ſicher zu ſein. Was aber ſonſt im In⸗ und Auslande über Per- ſonallen orakelt wird, eilt einſtweilen zſohl den Tat⸗ ſachen voraus. Das gilt auch von der Nachricht, daß der Gefandte in Rauſcher, zum Staats⸗ ſekretär 5 Au S 5293, Dem. 0, Wirtſch⸗ 04, Natſ⸗ 2030, Ey. Bolksd. eliſcher Noten 5, SPD. 9680, D oztale Reichspartei 1046(200), P. 3818, KPD 2425 ane b. 5 74¹ 800. 2393, Chr. VD. 47, Volksr. 11 N. 5 5 1 Land: Ztr. 1 pt. 1004, Dem. 925, Wirtſch 371, Dnatl. 48, 1545, Nalf. 451, Ev. Volksd. 1105, B. 24, KPD 24, KPD 101, l 5 111 5 1. 25 8 wahl 1925: 12.085, Reichstags⸗ berts a 5, Dnatl. 485, D. 660, Bauern⸗P. Volksr. 186. W. mit anſteſle non Schu⸗ Ztr. 3,(an 1 1 iſt be, daß die 109, Nalf. 10 wahl 1 12513) D. 19612(16 760; 28 906) Dnatl. Sozial demo 91 7 Gti e it allem Eifer und Nach⸗ 3173(— 5211/0] D. pt. 8546(12181 8011), Dem. 4018, druck, den ſie in der Aemterpatronage zu entfalten (4544; 4040) Wirtſch.⸗P. 2925,(1086; 3048) Kp. 3697 weiß, für Herrn Rauſcher ſich einſetzt. Ob ſie damit i 5 5(34007 5231) L. ⸗K. 185(; 270), Bpt.—(-), Natſ. 7650 e u ela 1 3 1 4(de; 2050) Ev. Volksd. 3171(, Chr. W. 105( durchdringt, iſt immer noch zwei elhaft. Sieggekrönt el N. eu em Lan e 211), Volks 31. 1547(848 2777) 8 5 dürf te, falls dieſe Kombination ſich verwirklicht, Herr 8 3 8 8 Rauſcher beiläufig kaum von Warſchau ſcheſden. Wir kreis 4 Walde hut Säckingen 5 8 haben nach allem, was man 885 er hörte, den Ein⸗ Dnakl. 303, D. Bot. bo, 3 5 a druck, daß bei dem Handels vertrag, auf deſſen N 17, KPD. 1112,.⸗K.— B. Bpt.— Kiel, 27. Okt„ Kreuzer„Karls⸗ Abſchluß beachtliche Teile(nicht nur innerhalb der E Vollsd. 127, Chr.⸗S.—, Volksr.—. ruhe“, der auf den Deutſchen Werken in Kiel er⸗ deutſchen Wirtſchaft) dringen, manche unſerer berech⸗ 2 baut wurde und der als Erſatz für die„Emden“ ti 5 VV 5 — 8 M 1 igten Wünſche unerfüllt leiben werden. . Lörrach. Sthulkreuzer werden ſoll, hat heute vormittag Kiel 8 19 5 g 7908, Dnatl. 1363, D. Bpt. 9928, Dem verlaſſen und die Fahrt durch den Nord⸗Oſtſee⸗Kanal 2 8 c 996, 5 8. 8 0 11* 1255 150 b 5 5 nach Wilhelmshaven angetreten, wo er die erforder⸗ Die deutſch⸗litaniſchen Veſprechungen f TTT 2 0 en ſoll. Di 8 5 5 im(Amtsbez]: Ztr. 1287, Sp. 885, Dnatl. 201 liche Ausrüſtung erhalten ſoll. Die Uebergabe an— Kownb, 27. Okt. Die Besprechungen über die die Reichsmarine dürfte morgen, die Indienſtſtellung 5 477, n 7. 9 128,. am 6. November erfolgen. Rechtsſtellung der ehemaligen deutſchen Beam⸗ 8 5 8 ten im Memelgebiet, die in der Zeit vom — Budapeſt, 27. Okt. Im Außenausſchuß des Un⸗ 59 fie n Or 5 5 Miner des Aus 8 1 85 5 8 252 25. Okto ſigen M erium des Aus gariſchen Abgeordnetenhauſes erklärte geſtern Außen⸗ 85 bis 25. Oktober im hieſigen iniſt rium des 2 18 miniſter Walko, Ungarn ſei bereit, auf Grund der wärtigen begannen, wurden nach Klärung der beider⸗ 5 den 8 3 l 98 8805 auf den 2. Dezember vertagt. kreis 6: Saaten ge, 8 D. 9360, Dnatl. 5— 85 8 3203, Dem n 9 705 155 15„Bpt.—, Natſ. 8 — 8 8 8 2 2 — E 0 55 S 5 . N 8 8 — 5 2 8 5 335 5 — 2 87 2 — 2 5 * * 2 8 genteil von Othello darſtellt: In der Verwirrung über die plötzliche Liebeserklärung Caleagnos läßt or ang des First zu Genua Fiescos Gattin das Schnupftuch liegen. Dieſer An⸗ klang an den Othello iſt zu deutlich. Nur hat man in der ganzen unſymmetriſchen Art, in der die Sams⸗ N tagaufführung den Text Schillers zuſammenſtrich, Herr ſchſucht dieſe Ueberleitung zur nächſten Szene fallen laſſen, und damit auch Fieskos ſtolze Ueberwindung feder Eiferſucht nicht zur Darſtellung gebracht. Die Aufführung gab dagegen einen ſzeniſchen Neuinſzenierung im Nationaltheater 7 Uebermenſchentum wie bei Karl Moor. und Großmut beſeelen beide, den Räuberhauptmann in den böhmift chen Wäldern wie das Haupt der Ver⸗ iir vor den Landlagswahlen dieſe Tra⸗ lksherrſchaft. Auch das kann man ak⸗ Wa ita⸗ ſchwörer im genueſiſchen Palazzo, aber während. f e 5 1295 8. Karl Moor nur von fortreißender Leidenſchaft ge⸗ Rahmen, der de. Werk 1 Tus nahme N 7 getrieben, Und der Dichter neunt weilen allzu Düſteren— wirklich entſprach. Di tragen wird, herrſcht in Fieskos Geiſt Hie Kunſt der Klugheit. Vieſe zu interpretieren, iſt Willy Bir⸗ gel der rechte Mann. Mag er dem Fiesko, den ſich Schiller 23jährig dachte, an unmittelbarer Ju⸗ gendlichkeit einiges ſchuldig bleiben, ſo verleiht er der Geſtalt umſo mehr ein hohes Maß edelmänni⸗ ſcher Klugheit und geiſtiger Größe. Mit einer beſtrickenden Eleganz gleitet er durch drücklich ein republikaniſches Freiheitsſturm und Drang hat ind es durchaus unter eine politiſche ſt die Tragödie des Befreiers von der ſich ſelbſt zum Herrſcher auf⸗ Schickſalsfrage der Republik mit dem nubildlichen V Vertreter, der in verbanden ſich ſehr glücklich mit dem Geiſt der Sprache, und wenn man daran denkt, daß Schiller geknüpft wird, unverkennbar die Man nhei me Jeſuitenkirche im Auge gehabt hat, ſo giſche at die barocke Formwelt der Meutnſenierung heſonders Verrina heißt. glücklich. 5 die feinen Intrigen des Stücks, redet er ſich auf die 8 elbſt bei Schiller ſeine Aufgabe, den Höhe ſeines Ehrgeizes empor. Es liegt Eſprit in Der Mohr voraus ns Meer zu ſtürzen, nicht beibe⸗ diefer Darſtellung, wie diefe Rolle ſelbſt den Dia⸗ Mu lay Hassan, die intereſſanteſte Figur des Werks, eren Bühnenbearbeikung, ſtürztlektiker der Freiheit, Rene zum Paten hat. Nur iſt aber nicht nur das Gegenteil Stbellos, er iſt viel Freund in die Arme, wührend wurde die Feinheit bieſer Darſtellung durch die laute eber eine Art Abbild des Mohren Aaron aus Shake⸗ eißenden Preis ſeiner Verſchwörung fzeniſche Inſtrumentierung des Ganzen bedroht. ſpeares„Titus Andronikus“. Auch dieſer beherrſcht göttlicher Selbſtüberwindung hin⸗ Genua das Stück, durch das er ſchreitet, durch Ueberlegen⸗ Monarchen habe ich euch ge⸗ heit, die bei dem Mohren im Fiesko zu einer elemen cht von einer tieferen Aktualität, ſchen bildet die ſtolze Felſenſtadt am ligurischen einmal böſe ſein, man muß ſchließlich nur über ihn Meer, Genua. Es war die Rivalin der ſchimmern⸗ lach 5 4 on der Dicht 5 . jetzigen 5 zu den Königin der Abria, Venedigs Wie dieſe beſaß hen, ſo„lächerlich macht ih n ichter. [Genua ſeine Dogen, und das iſt zu berückſichtigen, wenn Schiller im Fiesko immer vom Herzog ſpricht) er hat dabei das Wort le duc aus ſeiner franzöſiſchen Quelle, das hier nur Doge bedeutet, allzu getreu ins Deutſche übertragen. Die Erinnerung an Vene⸗ bern wiederekhrt. chtigt; denn Schiller schwebte Die übrigen Figuren des S Stickes treten weniger hen Zeichnung des Hinter⸗ mentare mit dem Lächerlichen zu verbinden. Sein e Dichter durch ſich h ſelbſt N ieg der Freiheit ———— ů ů 2 — . * 8 . mann, drei 5 ah, wodur chdieſer ſchwer ver⸗ letzt wurde. Beim 2 5 8 gab Spannbauer an, ihm barocken Formen der Bühnenbilder Dr. Löfflers griffs handlung gegen das Sowjet⸗ 13 555 dienſtliche Gründe maßgehend gem Die ruſſiſch⸗chineſiſche Spannung 0. Eine ſowjetruſſiſche Erklärung Telegraphenagentur der Son wjetunion teilt Angeſichts der Mitteilung der Nankingre gie. ſie die Abſic. habe, eit D. niit: rung, daß „die Einz 0 regierung geben, ſind wir zu fol zieller Erklärung erm at: N e von den von der iet; regierung rechtzeitig nud vollſtändig veröffe Noten⸗ wecchſel in Sachen des von der Nan 1 am 27. Auguſt vorgeſchlagenen Projek einer ge⸗ meinſamen Deklaration, 20018 weder jetzt noch früher irgend welche Verhandlungen geführt. Sämt⸗ liche Aeußerungen Nanking aber 118 09 Verhand⸗ lungen zwiſchen Vertr N d der Sow⸗ ebene ſind die von der Sowjetregiernug wie l en iert wur⸗ den und lediglich die Irrfüß Meinung Chinas bezwecken. E 9 ender offi⸗ In einer Note an die Unter z des 1 Kelloggpaktes legt die chineſiſche Regierung— ihre Auffaſſung über den Stand der Beziehungen zu 9 Rußland dar Sie weiſt darauf hin, 945 China die deutſche Formel als Verhandlung grundlage an⸗ genommen hat, während die Sowjetregierung den Vorſchlag des G. auſches ablehnte und der deutſch 8 verſtehen gab, daß kein Sowjetangehöriger mit der chin hen Regierung in Verhandlungen tre 1 dürfe und daß auch eine Vermittlung von dritter Seite nicht angenommen würde, es ſei denn, daß die Urſprünglichen Forde⸗ rungen der Sowjetregierung erfüllt würden Die chineſiſche Regierung beſtreitet jegliche An⸗ 0 its der Sowjetregierung gegen das chineſiſche Ge⸗ t zum Schluß, daß ſie die le Schäden und Verluſte an J che und daß, falls die zum Kwiege führen Hjetregierung treffen gebe Und legt and dere ſe ahlreiche feind ſeli ge A kte biet zur Laſt: Sie er t Sowjetregter Ang für Eigentum verantwortlich ungufhörlichen Provokat! N die Schuld die würde. Fes 1 Zuſa: umenſtöße mit Kommmuniſten rg, 27. Okt. Geſtern abend verſuchten Kommunisten in der Straßburger⸗Straße in Barm⸗ beck in geſchloſſenem Zuge zu demonſtrieren. Eine Radfahrerſtreiſe der Ordnungspolizei in Stärke von drei Maun, die den Zug auflöſen wollte, wurde an⸗ gegriffen und mit Steinen beworfen, ſo daß ſie von der Schußwaffe Gebrauch machen mußte. Es wurden zwei Schüſſe abgegeben. Hierbei wurde einer der Demonſtranten verletzt und mußte in ein Kran⸗ Verurteilung wegen Beſchimpfung der Republik — Lüneburg, 27. Okt. Vor dem Lüneburger Schöffengericht halte ſich der völkiſche Agitator Haſ⸗ ſelbach wegen Beſchimpfung der. und führender Stagtsmänner. u. a. Streſemanns und Severings zu verantworten. Haffelbach beſtritt, 5 die ihm zur Laſt gelet ungen getan zu 0 haben. Das Gericht hi jelt ihn jedoch für überführt 1 und erkannte auf 3 Monate und 2 Wochen 5 Gefängnis. ö Opfer politiſcher 1 idenſchaft? — Wien, 7. Okt. Der er entlaſſene Angeſtellte der ſtädtiſchen Straßenbahn 85 1 gab heute auf den Hauptvertrauensmann der Stadtbahn, Heg⸗ ſei gekündigt worden, weill er ſich geweigert habe, dem Republikaniſthen⸗ Schnee beizutreten und konfeſſionslos zu werden, Die Direktion der ſtöbtiſchen Straßenbahn teilt dagegen mit, daß für die e ausſchließlich eſen ſeien; die politiſche Einſtellung habe keinen Einfluß gehabt. Hauseinſturz ö — Salermo, 27. Okt. In einem Vorort von Salermo ſtürzte ein vierſtöckiges 1 ein. Ein 1 und 5 ei Verletzte ſind zu Zwei Dennoch Ae e die Darſtellerin in den 5— 5 Sze⸗ nen ihre überzeugende Geſtaltung erkennen laſſen. Die Julia von Eva Fiebig ſuchte auf ihre Art 958 Format 85 genußfüchtigen Genueſerin zu 1 ſprechen. Karl Marx blieb dem Gianetto 999 einiges an Beſtialität ſchuldig; es war mehr ein kleiner prahleriſche. Trinker, als ein von Herrſchſucht be⸗ rauſchtere Tyrann. Hans Godeck gab einen ab⸗ geklärten Dogen Andreas. Hans Fin oh lieh dem Verrina die echte Unbeugſamkeit; es war mit die gef ſchloſſenſte Leiſtung der Aufführung. Die bei der„N Jeſuiterkirche e, an deren Gitter der N 0 Mohr hatte Kraft und Witz, jenen Groteskhumor, der hier in Shakeſveareſchar Veränderung aus den Räu⸗ uren glücklichſten Bürger! ö Den Hintergrund des Stückes und feiner Men⸗ karen Niedertracht wird. Aber man kann ihm nicht Ernſt Langheinz weiß vortrefflich das Ele⸗ * Die Frauen 1 5 N e N um ihn waren etwas zu ſehr in das Fortiſſimo der Inszenierung geraten: Erich Muſil mit ſeinem echten Temperament als Bourgognino voran. Der Bertha gab das Talent Annemarie Schra⸗ dies kr otz 1 in der Aufführung noch epiſodi⸗ ſcher gs wordenen Rolle Profil. Die übrigen Mit⸗ wirkenden 1 ihr Beſtes bei der Zeichnung der Typen aus Adel und Volk ö n Fiesko und die Pfälzer Das Ergebnis der Mannheimer Fiesko⸗ Urauf⸗ führung war ein Mißerfolg. Schiller ſuchte ſich ihn zu entſchuldigen, indem er meinte, die leichtlebigen Pfälzer hätten für republtkaniſche Meinungen und Tugenden kein Verſtändnis. Das iſt wohl inzwiſchen anders geworden. Und viel beifallsfreudiger für den Fiesko ſind die Pfälzer offenbar auch geworden. Das zeigte der Samstag abend, an dem der Auf⸗ führung ein recht ausgedehnter, kräftiger Beifalls⸗ epilog nachklang. Kräftig wie die ganze Aufführung, 85 die Richard Dornſeiff inſzenjert hatte. 1 5 Er hat auch hier wieder überbetont und etwas allzu handfeſtes Theater gemacht, das den vom Geiſtigen her geſehenen Fiesko Schill Ein ſolches Fortiſſimo läßt ſich ſchwer 5 1 Montag, den 28. Oktober 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 15— 3. Seite. Nr. 500 1 kation auf Grund von beteiligt, die in Anlehnung an den beſtehenden Zu⸗ Die Organiſation des Monopols Die Organiſation der Monopolgeſellſchaft ent⸗ ſpricht der einer Aktiengeſellſchaft. Die Aktien ſollen je zur Hälfte der ſchwediſchen und der deutſchen Gruppe zuſtehen. Das beherrſchende Organ, der Aufſichtsrat, beſteht aus elf Mitgliedern, von denen je fünf auf Vorſchlag der deutſchen und der ſchwedi⸗ ſchen Seite beſtellt werden ſollen, während der Vor⸗ ſitzende, der Reichsdeutſcher ſein muß und der Be⸗ ſtätigung durch die Reichsregierung bedarf, von dem Aufſichtsrat gewählt wird. Auch die Vorſtandsmit⸗ glieder müſſen Reichsangehörige ſein. Zur Ueber⸗ wachung der Geſellſchaft werden ferner Reichskom⸗ miſſare beſtellt werden. Das Monopol ſoll dem Reich zuſtehen und der Monopolgeſellſchaft nur zur Ausübung übertragen werden. Die Geſtallung der Fabrikation Die Zündholzfabrikanten werden an der Fabri⸗ Beteiligungs zahlen ſtand für jeden einzelnen Unternehmer in einem rechtlich geordneten Verfahren feſtgeſetzt werden. Das bisherige Verhältnis zwiſchen den in ſchwedi⸗ ſchen Händen befindlichen Fabriken und den deut⸗ ſchem Unternehmungen von rund 65 zu 35 wird auf⸗ rechterhalten. Die Monopolgeſellſchaft ſoll das Recht ausüben, die von den Fabrikanten hergeſtellten Zündwaren unmittelbar an den Handel weiterzu⸗ veräußern. Sie erhält das Ein⸗ und Ausfuhrmono⸗ pol für Zündwaren. Beſtimmungen zur Siche⸗ rung der Erzeugung im Inland ſowie der Qua li⸗ tät der Zündwaren ſind vorgeſehen. Die Preiſe der Zündwaren ſind grundſätzlich im Geſetz feſtge⸗ legt, und zwar ſoll der Uebernahmepreis, den der Fabrikant von der Monopolgeſellſchaft erhält, für das Paket Streichhölzer mit zehn Scha ch⸗ teln zu je 60 Zündhölzern 0,513 Mark betragen, abgeſehen von der 0,06 Mark für das Paket aus machenden Zündwarenſteuer, der Mono⸗ polpreis, den der Händler an die Monopolgeſellſchaft r Der Berliner Sklarelſkandal Berlin, 27 Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Unterſuchung der Sklarek⸗Affäre ſcheint in ein neues Stadium zu treten. Bisher wurde gegen die Sklareks und ihre Helfer der Vorwurf des Betru⸗ ges, der Beſtechung und des Konkursverbrechens er⸗ hoben. Vorausſichtlich wird jetzt noch die Anklage der Untreue gegen einige Mitglieder der Stadt⸗ verwaltung hinzukommen. a. Die Bezirksverſammlung Köpenick wird ſich in der nächſten Woche mit den Beſchuldigungen beſchäf⸗ tigen, die im Zuſammenhang mit der Sklarek⸗Affäre gegen den ſozialdemokratiſchen Bezirksbürgermeiſter Kohl erhoben worden ſind. Kohl ſoll insbeſondere als Vorſitzender des Aufſichtsrates der Kleider⸗ Vertriebs⸗Geſellſchaft aus ſeinen Geſchäften mit den Sklareks die Geldmittel zum Ankauf einer Villa erhalten haben. Gegen den Beſchuldigten iſt die Ein⸗ ſetzung eines Unterſuchungsausſchuſſes beantragt. Die Pankower Veſtechungsaffäre In der Pankower Beſtechungsangelegenheit ſind folgende von der Polizei feſtgenommenen Perſonen dem Vernehmungsrichter vorgeführt worden: Frau Martha Kloß, Regierungs⸗ und Baurat Eduard Arnold, Reichsbahnoberſekretär Wilhelm 2 n Antreue in der Staötverwaltung zu entrichten hat, 0,26 Mark für das Paket, unbe⸗ ſchadet der Rabatte, und der Klein verkaufs⸗ höchſtpreis 0,30 Mark für das Paket. Dieſe Ausführungen gelten für die ſogenannte Kon⸗ ſumware. Nach Ablauf von vier Jahren ſoll die Be⸗ meſſung der Preiſe der Beſtimmung des Reichs unterliegen. Für Luxushölzer ſind die Preisbeſtim⸗ mungen vorbehalten. Die Anleihe und der ſchwediſche Gewinn Wird dieſe Zündholzwirtſchaft vom Reichstag beſchloſſen, ſo iſt der ſchwediſche Zündholzkonzern verpflichtet, eine Anleihe des Reiches in Höhe von 125 Millionen Dollar zu über⸗ nehmen, die in zwei Teilbeträgen ausgezahlt werden ſoll, und zwar der erſte ſieben Monate und der zweite 16 Monate nach der Verkündung des Monopolgeſetzes. Der Auszahlungskurs beträgt 93 v. H. und die Verzinſung jährlich 6 v. H. Die Anleihe ſoll 50 Jahre laufen, nach zehn Jahren konvertierbar ſein und vom gleichen Zeitpunkt an amortiſtert werden. Für die Ausgabe der Schuld⸗ verſchreibungen des Reichs durch die übernehmende Geſellſchaft beſteht eine Sperrfriſt von dret Jahren, gerechnet von dem Zeitpunkt der Auszahlung des zweiten Teilbetrags. Vorſchriften über eine pfleg⸗ liche Behandlung der begebenen Stücke ſind vor⸗ geſehen. Dieſe günſtigen Anleihebedingungen ſind davon abhängig gemacht worden, daß der Schwe⸗ den konzern an den Gewinnen der Mo⸗ nopolgeſellſchaft beteiligt wird. Das Reich behält aus dem Monopolgewinn zunächſt für jede Kiſte Zündhölzer(10 000 Pakete) 13/ vorweg; der reſtliche Gewinn wird zwiſchen dem Reich und dem Schwedenkonzern je zur Hälfte geteilt. Die Ge⸗ winn beteiligung der Schweden erliſcht grundſätzlich mit der vollſtändigen Rückzahlung der Anleihe, dauert jedoch min deſtens 32 Jahre. Wenn die Anleihe nach Ablauf der 32 Jahre noch nicht voll zurückgezahlt iſt, ändert ſich die Verteilung des reſtlichen Gewinns in der Weiſe, daß der Schwe⸗ denkonzern nur noch 25 v. H. erhält. Bei der Ab⸗ [Kneifel, Telegraphenoberſekretär Hans Lebram und Oberbauführer Hermann Köditz. Auf Grund der Vernehmung iſt gegen Frau Martha Kloß Haftbefehl wegen des Verdachtes der aktiven geſtechung(Beſtechung für eine Handlung, die eine Verletzung der Amts⸗ und Dienſtpflicht enthält) erlaſſen worden. Arnold und Köditz ſind freigelaſſen worden, weil gegen ſie nur der Verdacht einfacher paſſiver Be⸗ ſtechung(Beſtechung für eine nicht pflichtwidrige Monaten Gefängnis) beſteht. Die Vreslauer Veamtenbeſtechung Die Ermittlungen in der Angelegenheit Wirtz haben dazu geführt, daß der Oberbürgermeiſter gegen den Oberſtadtingenieur Bruno Neefe die Einlei⸗ tung des förmlichen Diſziplinarverfahrens mit dem Ziel auf Dienſtentlaſſung und die vorläufige Dienſt⸗ enthebung Neefes beim Regierungspräſidenten bean⸗ tragt hat. Neefe wird beſchuldigt, in ſeinem privaten Ver⸗ kehr mit Wirtz ſeine Amtspflichten dadurch verletzt zu haben, daß er perſönliche Vorteile erhalten hat ſchen Aufträgen in unzuläſſiger Weiſe behilf⸗ lich geweſen iſt. i Handlung mit einer zuläſſigen Höchſtſtrafe von ſechs und dafür dem Wirtz bei Erlangung von ſtädti⸗ ſchätzung des Monopolgewinns muß berückſichtigt werden, daß von den Monypolpreiſen die erheblichen eigenen Unkoſten und die Rabatte, die zu Laſten der Monopolgeſellſchaft gehen, abzuztehen ſind. 5 Amtliche Beurteilung Die Neuregelung, wie ſie im Vorſtehenden dar⸗ gelegt iſt, trägt den Intereſſen der notleidenden Zündholzinduſtrie ebenſo wie den Intereſſen des Handels Rechnung und belaſtet den Verbraucher in kaum fühlbarer Weiſe. Die Verbindung der Rege⸗ lung der Zündholzwirtſchaft mit der Gewährung einer Anleihe durch den ſchwediſchen Zündholz⸗ konzern beruht, vom Standpunkt des Reichs aus ge⸗ ſehen, auf der Erwägung, daß die Sanierung der in Deutſchland vorhandenen Zündholzproduktion not wendigerweiſe auch der ſchwediſchen Finanzgrupp zugute kommen mußte, weil etwa zwei Drittel in Deutſchland produzierten Zündhölzer von dem ſchwediſchen Zündholzkonzern hergeſtellt werden. ES lag nahe, dieſen Vorteil dem ausländiſchen Kapita nur zugute kommen zu laſſen, wenn gleichzeitig da⸗ mit auch den Intereſſen Deutſchlands g dient werden konnte. Für das Deutſche Reich iſt e in den letzten Jahren nur in geringem Umfan möglich geweſen, die auf Anleihen verwieſenen Aus gaben wirklich langfriſtig unterzubringen. Wen das jetzt in einer Höhe von etwa 500 Millione Mark gelingt, ſo mußten hierfür Bedingungen er⸗ langt werden, die, unabhängig von der augenblick⸗ lichen Lage des Kapitalmarktes, auf längere Zeit geſehen, als annehmbar bezeichnet werden könne Gewiß iſt es erforderlich geweſen, neben dem Zin ſatz von 6 v. H. bei einem Kurs von 93 dem ſchwel ſchen Zündholzkonzern Gewinnmöglichkeiten bei Monopolgeſellſchaft zu eröffnen. Aber ſelbſt, we man dieſe Gewinn möglichkeiten unter Annahm einer den heutigen Verhältniſſen entſprechenden Ab⸗ ſatzmenge an Zündhölzern berückſichtigt, ſo erreit doch das Reich damit die Beſchaffung der geſamtet Kapitalſumme zu einem Satz, der nicht voll 7 v. H erreicht. Im ganzen alſo liegt eine Transaktt, vor, wie ſie vom Standpunkt der Finanzlage de Reichs als erfreulich bezeichnet werden kann. Es iſt geplant, den vorbehaltlich der Zuſtimmu des Reichstages nunmehr unterzeichneten Vertr und die Vorſchläge für das Monopolgeſetz ſelbſt bald zunächſt dem Reichs wirtſchafts zuletten. Das Geſetz wird ſodann im Rah geſamten zur Reichsfinanzreform gehörenden ſetzentwürfe dem Reichsrat und dem Reich vorgelegt werden, ſobald die Entſcheidung über d Youngſchen Plan herbeigeführt werden Die Reichsfinanznot I Berlin, 27. Okt.(Von unſ. Berliner Bt Der deutſchnationale Reichtagsabgeordne Quaatz hat in einer Rede behauptet, der R finanzminiſter ſei, um ſeinen Geldbedar befriedigen,„ſelbſt an fremde Eiſenbahnen ſcho angetreten“. Dieſe Behauptung, die ſchon wie holt erhohen wurde, wird jetzt vom„Vorwärts“ ſchteden dementiert. Dagegen muß das ſozialde kratiſche Hauptorgan indirekt unſere Meldung ſtätigen, daß der Nachtragsetat erſt mit de Haushaltsentwurf zuſammen den parlamen Inſtanzen unterbreitet werden wird. 5 8 Der„Vorwärts“ begründet dieſe Abſicht des Reichsfinanzminiſters, die auch auf demokratif Seite vielfach mißbilligt wird, mit dem Hinweis, d die Geſtaltung des Nachtragsetats von der Annah des Youngplanes abhänge, über deſſen Einf rung die Verhandlungen noch nicht abgeſchle ſeien. lt t⸗ i 19 R N „„ Neuregelung 2 der Zündholzwirtſchaft d⸗ Der Vertrag zwiſchen dem Reich und dem ſchwe⸗ v⸗. diſchen Zündholz⸗Konzern iſt am 26. Oktober im er ö Reichsfinanzminiſteriumm endgültig unter⸗ 1⸗ 1 zeichnet worden. Ueber den Inhalt des Vertrags n f und die geplante Neureglung der Zündholzwirtſchaft 0 wird nunmehr folgendes bekanntgegeben: Die Vorgeſchichte Bereits vor mehreren Jahren ergab ſich die Not⸗ 8 1 wendigkeit, durch geſetzgeberiſche Maßnahmen in die 10 1 Zündholzwirtſchaft einzugreifen, da der Wettbewerb 1 g innerhalb der Zündholzinduſtrie den völligen Un⸗ 1 tergang des deutſchen Teils der Induſtrie be⸗ 15 ſorgen ließ. Infolgedeſſen wurde durch Reichsgeſetz 10 vom 28. Mai 1927 der Kreis der zur Herſtellung 15 von Zündhölzern berechtigten Fabriken in der in Weiſe geſchloſſen, daß die Neuerrichtung von Zünd⸗ 10 holzfabriken von der Zuſtimmung des Reichswirt⸗ 15 ſchaftsminiſters abhängig gemacht wurde. Das Ge⸗ 5 ſetzt ſteht vor, daß die Genehmigung nur unter be⸗ 55 ſonderen, ſehr eng gefaßten Vorausſetzungen zu⸗ 10 läſſig iſt. Einige Zeit vor den geſetzgeberiſchen 125 Maßnahmen, aber im Zuſammenhang damit, hatten 10 ſich die Zündholzfabrikanten bereits im weſentlichen 5 zu einem Syndikat zuſammengeſchloſſen, das den 155 Vertrieb der Zündwaren regeln ſollte. Die Syndi⸗ 18 f katsgeſellſchaft, nämlich die Deutſche Zündholzver⸗ 5 N kaufs⸗AG., vermochte den mit der Geſamtheit der 155 Maßnahmen. beabſichtigten Erfolg nicht herbei⸗ 5 5 zuführen. Einmal blieben gewiſſe Außenſeiter dem 5* Syndikat fern, die der Bewirtſchaftung der geſamten . Zündholzfabrikation unter einheitlichen Geſichts⸗ punkten im Wege ſtanden und ſodann erwuchs der 4 deutſchen Zündholzinduſtrie in neuerer Zeit dadurch 1 ein mächtiger Wettbewerb, daß in bedeutenden 5 Mengen Zündhölzer aus dem Aus land eingeführt 1 und zu Preiſen abgeſetzt wurden, die eine ernſthafte 4 Bedrohung bedeuteten. Jede wirtſchaftliche Schwä⸗ en chung der nicht übermäßig kapitalkräftigen deutſchen r Induſtrie bringt aber für dieſe zugleich die Gefahr ne mit ſich, von der kapitalkräftigeren ausländiſchen on Induſtrie aufgeſaugt zu werden. Der Zuſtand, der R ſich auf dieſe Weiſe herausgebildet hat, mußte über n kurz oder lang zu einem Eingreifen auf geſetz⸗ Es geberiſchem Wege führen, wenn nicht die Regierung ler tatenlos dem allmählichen weiteren Uebergang der R= deutſchen Fabriken an Ausländer und damit der lik Entſtehung eines Monopols in rein auslän⸗ ber diſchen Händen zuſehen wollte. 1 15 Der Vertrag- als Schutz 1 vor Neberfremdung 13 5 Die Neureglung der Zündholzwirtſchaft muß, ört 4 unter den vorſtehenden Geſichtspunkten geſehen, en f zum Ziel haben, den deutſchen Zündholzfabriken wirtſchaftliche Fabrikation zu ſichern und damit zu⸗ gleich die inländiſche Zündholzfabrikation vor Still⸗ legungen und vor weiterer Ueberfremdung zu her ſchützen. Die Mittel, die dieſem Zweck dienen, be⸗ itte ſtehen in dem Ausbau des Rechts zuſtands, g⸗ wie er im Jahre 1927 vom Geſetzgeber beabſichtigt er⸗ war, aber mit den damaligen Mitteln nicht voll⸗ hm kommen erreicht werden konnte. Auch nach der be⸗ be, abſichtigten Neureglung iſt der Kreis der Fabri⸗ ind. kanten geſchloſſen. Die Zuſammenfaſſung der Fabri⸗ . kanten in der beabſichtigten Monopolgeſellſchaft iſt eilt grundſätzlich lückenlos; Ausnahmen ſind nur für lich den Eigenbedarf der Konſumgenoſſen⸗ die* ſchaften vorbehalten. Dieſe Ausnahmen beruhen 5 N auf der ſchon im Geſetz von 1927 für ſie vorge⸗ * ſehenen Sonderreglung. jon f e Ein wei 0 Samstag nachmittag. Ungewohnte Zeit, aber ſo recht geeignet, das Beſondere des Anlaſſes zu be⸗ tonen. Man ehrt einen nunmehr 40jährigen bel⸗ giſchen Künſtler durch die Ausſtellung ſeines umfaſ⸗ ſendes Werkes, das inzwiſchen internationale Be⸗ rühmtheit erlangt, nicht allein ſeines künſtleriſchen Wertes wegen, ſondern auch ob ſeines aufrüttelnden, anklagenden, pazifiſtiſchen Inhalts. Man hört ein⸗ leitend auf zwei Klavieren(Hans und Lene Bruch) die manchmal ſchrill tönende, übermoderne„Ballade von Milhaud“, man lauſcht der Einführung Dr. Hartlaubs, der an die handlichen kleinen Bücher, jenen„Romanen in Bildern“ erinnert, die Maſe⸗ reel's Namen bekannt gemacht. Man ſpürt den Verſuch, eine Entwicklung des Künſtlers zu geben, der vom aufwühlenden, in ſeiner Art epochalen Holzſchneider ſich zum ſchildernden Maler gewandelt hat. Und man freut ſich dieſer Ausſtellung, dieſer Ehrung als eine Tat einer Internationale des 5 Geiſtes, als den Gedanken eines paneuropäiſchen 3 Gewiſſens. 5 0 5 13 Und ſo ragen aus der illuſtren Verſammlung gen heraus der ſcharfe, hochformatige Kopf 5 des und Künſtlers ſelbſt und ſeiner G emahlin, ſeines chen 9 bejahrten Freundes Henry va n de V elde, jenes für 5 Architekten und Literaten, dem die deutſche Kultur den. 5 des 20. Jahrhunderts gewaltige ſchöpferiſche Impulſe Auf⸗ verdankt, der nüchterne, aber ideal begeiſterte Ver⸗ rlls⸗ leger Kurt Wolff, man hört das elegante Fran⸗ ung, zöſiſch des Vertreters der Galerie Billiet in 8 Paris(Mr. Pongatz), man ſieht. durchgeiſtigte Ge⸗ was ſichter, auch die Damen ſtellen ihr Kontingent, die Vertreter von Staat und Stadt(Oberbürgermeiſter 5 5 Dr. Heimerich und Gemahlin) ſind erſchienen, ein 35 8 Maler, Bildhauer, Kunſtäſtheten, Kunſtfreunde ver⸗ 3 vollſtändigen die intereſſante, den Vortragsſaal fül⸗ 3 lende Geſellſchaft. Dr. Hartlaub begrüßt dieſe Prominenten, dankt ihnen und allen Sammlern, allen Helfern, die dieſe Veranſtaltung ermöglichten, umreißt in prägnanten Zügen das gewaltige Werk des Künſtlers, unterſucht, ob ſeine Malerei gegen⸗ Austellung Frans Maſereel Eröffnung— Einführung Heury van de Velde— Erſter Eindruck über den ſich ſchon ſeeliſch erfüllenden Graphiken ihre Berechtigung hat, um zu antworten, daß Maſe⸗ reels maleriſches Schaffen letzten Endes ſogar ſchon in ſeiner graphiſchen Entwicklung begründet war, die über Expreſſionismus ſich zu einem nicht mehr rein viſuellen, ſondern ſeeliſchen Impreſſionismus, zu einer kompoſitionellen Neugeſtaltung der Natur bekenne. Dann war die Schau eröffnet. f* Sonntag vormittag. Der Kreis erweitert. Neue Köpfe bekannter Künſtler von auswärts tauchen auf. Adolph Hildenbrand, Max Läuger, viele Kunſtintereſſenten haben ſich eingefunden, der Vor⸗ tragsſaal der Kunſthalle erweiſt ſich wieder einmal zu klein, daß viele Beſucher nicht mehr Einlaß finden konnten. 5 5 Dr. Hartlaub erfüllt zunächſt gleichſam Haus⸗ herrupflichten, indem er den Redner Profeſſor Henry van de Velde einführt, nicht ohne hu⸗ morvoll darauf hinzuweiſen, daß beim Publikum keine Verwechflung mit andern berühmten Trägern gleichen Namens entſtehen möchten. Es handle ſich nicht um den belgiſchen Miniſter, auch nicht um Eheprofeſſoren, ſondern um den Künſtler und Schriftſteller, den ehemaligen Leiter der Kunſtſchule in Weimar, der durch den Ausbruch des Krieges eine jähe Cäſur ſeines Lebens erfahren mußte, aber mit der ganzen Hingabe des Geiſtesmenſchen an die Sinnloſigkeit des Krieges ein Apoſtel des Friedens wurde, in der Schweiz die Zelle gebären half, von wo aus ein neuer Strahl von Hoffnung auf Geſundung des Menſchengeſchlechtes leuchtete. Van de Velde. Ein faſt weißer Kopf, hohe Stirne, nackte, aber ſcharfe Furchen im Geſicht, das das etwas von dieſer Menſchenliebe ahnen ließ, mit ſympathiſchen klaren Augen. Er ſpricht! Anfänglich leiſe, mit dem typiſchen franzöſiſchen Akzent, das E verſchwindet, im übrigen aber flüſſig deutſch, das temperamentvoll und leicht die Diktion beherrſcht, je wärmer ſich der Freund für den Freund einſetzt. In der Schweiz, wohin er gequälten Herzens flüch⸗ tete, haben ſie ſich gefunden. Er ſah die täglich er⸗ ſcheinende Zeitung„La Feuille“, auf deren erſter Seite in jeglicher Nummer unter einer großen mäch⸗ tigen Schlagzeile mit ſcharfem, unerbittlichem Sar⸗ kasmus ein Holzſchnitt herausſtach, der mit glühen⸗ dem Eifer gegen den Wahnſinn der Kriegsgeißel predigte. Das war die Arbeit Frans Maſareels, der jung von der Genter Kunſtſchule nach Genf geflohen war, um dem Pazifismus zu dienen, der allen Ein⸗ flüſterungen auf Unterlaſſung, auf Verſchiebung ſei⸗ ner Beſtrebungen abſoluten Widerſtand entgegen⸗ ſetzte. Aus dieſer Situation des ſchnellen Erfaſſens der täglich einlaufenden Kriegsnachrichten, aus der durch die Zeitung bedingten Schnelligkeit der Arbeit entſtand die Technik des Maſareelſchen Holzſchnitts, der die alte Manier, im Holzſtock die Federzeich⸗ nung ſklaviſch nachzuahmen, kühn als Neuerer und ſouverän als Meiſter über Bord warf und radikal gleichſam die Fläche organiſierte, um ſo ein graphi⸗ ſches Schwarz⸗Weiß⸗Kunſtwerk zu erzeugen, das aber nicht nur in ſeiner fabelhaft rhythmiſchen Auf⸗ teilung techniſch intereſſterte, ſondern auch geiſtige Bewegung auslöſte, die alles, was morſch und krank war, in Anklagezuſtand verſetzte. In einem faſt un⸗ glaublichen Tempo entſtanden ſeine Bildfolgen, etwa 400 Blatt in etwa 27% Jahren, dazu unzählige Buch⸗ illuſtrationen, ein faſt beängſtigendes Schaffen, das aber zu erklären iſt aus dem tiefen Drang des Künſt⸗ lers, gleichſam ſchreibend die Welt in Bildern zu innerſter Erkenntnis, um das Weſen der Dinge, gar nach dem er die Technik überwunden, ſeine Tech⸗ ntk gefunden hatte. 5 Seine Malerei! Auch hier zunächſt das Taſten nach eigener Malweiſe, auch hier zuerſt Sieg über das Stoffliche, bis ſeine Farben ſich nicht nur in Nebeneinander von Tönen auflöſen, ſondern die Fläche gleichſam architektoniſch aufbauen, bis der Pinſel Blöcke konſtrutert, die nicht nur eine Monu⸗ mentalität vortäuſchen, ſondern aus dem Zentrum innerſter Erregung, aus dem ſtarken Gefühl einer Art ſozialen Religion geſchaffen ſind. Cezannes Größe und Einfachheit geleiteten ihn, Millets und Meuniers Figuren ſind in Anregung, Cowebet voll⸗ endet ſeine Entwicklung, die aus Vlämiſchem geboren, zur Allgemeingültigkeit emporwächſt. Seine Motive: Fiſcher, Dirnen, Stadt, Hafen, See, dazw keinem Vorbild, keiner Schule zu verglei formen, weniger in fachlicher Schilderung als aus Mitleid mit allen Geknechteten, Bela läßt, wie er in der Landſchaft, der Sta! Aquarelle zu bannen weiß. »Stadt der Arbeit und der Kunſt Beachtung der früheren Zeit Bildniſſe, fachlich, aber vo hender Innerlichkeit, geprägt von der Kraft individuellen geſchauten und erlebten Natur. Wie Van de Velde für den Freund w wie er, ſelbſt ſchöpferiſcher Künſtler, zurücktrat dem Werk, das er wachſen ſah, vielleicht bedeu beeinflußte, wie er beſcheiden, man möchte charmant Perſönliches mit Sachlichem verban ein Erlebnis ſeltenſter Art, das die Zuſchau ſtärkſtem Mitgefühl, zu ehrlichem, lautem Da riß. Es war ein großer Tag für die Kunſth den Freien Bund. 4. Der erſte Eindruck: Ueberwältigend rein zahlenmäßig, aber nicht überladen in k machung, nicht ſich wiederholend, weil Me faſt jedem Blatt, in jedem Bild etwa; ſagen weiß, ohne dabei ſeinen eigenen charakteriſtiſchen Stil zu verlieren. Das graphiſche Werk erſchüttert. A 1 teſten das Kabinett mit der Gegenüberſtell zeichneriſchen Entwurfs und des fertig ſchnitts, erſtaunlich in der Sicherheit der und der während der Ausführung wachſenden Kla heit der Idee. Aber auch immer wieder verblüffend durch die Fülle und Eigenart der Geſt packend in der Anſchaulichkeit der M ſeltſamen Symboliſtik deſſen, was er zu Die Malerei iſt weniger aufrühr ſpürt die Sehnſucht nach dem Frisko, Velde andeutete; erkennt, wie das G bei ihm zum Grauſen ſich kriſtalliſt die Fläche zum Würfel werden läßt, Menſchen jene ſeeliſche Größe offenbaren, jedem Weſen in inniger Verbundenhe tur auf ſeine Leinwand und ſeine Leben 22 Insgeſamt eine Erſcheinung von europälſche Ausmaß. Die Ausſtellung iſt eine Ruhmestat u rer rührigen Kunſthallenleitung, wird unſere ſchaffen. 4 1 Nr. 500 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 22 Hundertjähriges Jubiläum des Muſil vereins Feſibankett Das Wirken und Schaffen der Geſang⸗ und Muſikvereine hat zwei große Zielrichtungen, von denen jede auf ein für die ganze Volksgemeinſchaft hochbedeutſames Ziel hinſtrebt. Die eine Richtung kennzeichnet das Schaffen des Vereins in rein künſt⸗ leriſchem Sinne: er erſtrebt die möglichſt vollkom⸗ mene Darbietung der Geſangs⸗ und Muſikwerke, er bringt gleichſam die in der Partitur feſtgebannte Schaffensfrucht des Künſtlers zum Erklingen und ermöglicht ſo breiterem Volke das Miterleben der im Kunſtwerk geoffenbarten Erlebnisinhalte. Die andere Richtung der Vereinsarbeit aber erſtrebt einen organiſchen Aufbau der Vereinsgemeinde von innen her: hier entſpricht das Wollen des Vereins einem Wollen, das tief in der allgemeinen Kulturlage unſerer Zeit verankert iſt. In ber Erfüllung dieſer Aufgabenſeite baut ſich der Verein ſelbſt als Bauſtein in den geſellſchaft⸗ lichen Aufbau des Volkes ein und läßt ſo die er⸗ zeugten Gefühls⸗ und Willenswerte einfließen in die Volksgemeinſchaft So ſtehen beide Ziele als völlig gleichgeordnet nebeneinander. Was das Kon⸗ zert aber für die künſtleriſche Wirkungsſeite bedeu⸗ tet, das bedeutet das Bankett für die geſellſchaftliche Wirkungsſeite des Vereins. So muß man das Weſen eines Muſikvereins be⸗ trachten, will man das Feſtbankett des nunmehr hundertjährigen, mit dem Lehrergeſangverein im Schubertbund Mannheim ⸗Ludwigs⸗ hafen vereinigten Muſikvereins in der rich⸗ tigen Weiſe würdigen. Ein ſolches Feſtbankett iſt eben trotz der Formen, die es ſpäter im Feſtball annimmt, mehr als nur eine reine Unterhaltungs⸗ angelegenheit der Mitglieder: es iſt vielmehr Re⸗ chenſchaft und Bekenntnis zugleich. Im Hinblick auf die Vorbedingungen und den Anlaß des Banketts hätte die ganze Veranſtaltung ein Zug der Wehmut, um nicht zu ſagen der Trauer durch⸗ wehen müſſen, und zwar in doppeltem Sinne: Ein⸗ mal iſt nämlich dieſes Jubiläum des Muſikvereins der Schlußſtein der Entwicklung dieſes Vereins überhaupt und dann— das ſei hier nicht vergeſſen— fehlte bei der Veranſtaltung doch die Perſönlichkeit, die die Tendenzen und Willensrich⸗ tungen der beiden vereinigten Vereine gleichſam per⸗ ſoniftzterte: Otto Mayer, der ehemalige Führer des Schubertbundes. Jedoch in doppeltem Sinne wurde die Veranſtaltung ein Bekenntnis zur ernſten Freude und zur Kraft. Dieſe beiden Seiten des Feſthanketts ſtellten gleichſam die beiden Redner des Abends dar: Dr. Weingart, der einen Rück⸗ blick in die Geſchichte des Muſikvereins warf, und Karl Hügel, der in einer trefflichen Programmrede einen Aus blickin die Zukunft gab. Der Muſikverein iſt eine der Kulturgemein⸗ schaften, die nach dem Zeitalter des Abſolutismus aus dem zum Bewußtſein ſeines Eigenwertes er⸗ wachenden Volke als edle Blüte und als köſtliche Frucht emporwuchſen. Alle Widerſtände des neu epwachenden Lebens hatte auch die junge Gemein⸗ ſchaft der Kunſtbefliſſenen zu überwinden; ſie machte das Auf und Ab der allgemeinen Entwicklung durch die Jahrzehnte mit und feſtigt im Laufe dieſer Zeit ihre Stellung derart, daß der Muſikverein zum ge⸗ ſchätzten und anerkannten Bauſtein in unſerer Stadtgemeinde wird und dem kulturellen Leben der Stadt in weſentlichem Maße mit ſein Gepräge ver⸗ leiht. So wurde der Muſikverein zu einer Größe, die man ſich einfach nicht mehr fortdenken konnte aus dem Bilde, das Mannheim als Stadtgemeinde um die Jahrhundertwende dem Beſchauer darbot. Indeſſen iſt es ganz natürlich, daß eine Gemein⸗ ſchaftsform im Laufe ihrer Entwicklung in gewiſſe Erſtarrung verfällt. Dieſe Erſtarrung— die bei allen Vereinen natur⸗ und entwicklungsgemäß in Erſcheinung tritt— wird fortdauernd überwunden durch die— man möchte ſagen beſtändige Revolu⸗ tionierung von innen her. iſt aber nur dann möglich und fruchtbar, wenn der Boden, auf dem die Gemeinſchaftsform gegründet iſt, breit genug iſt, ſo breit, daß auch wirklich alle neuen Lebensſtröme eines Volkes in die kleinere Gemein⸗ ſchaft einfließen können. Es iſt verſtändlich, daß ein Verein, der ſchon hundert Jahre beſteht, allmählich nicht mehr mitkommt in der Verbreiterung ſeines Bodens. So wäre auch dem Muſikverein wohl die letzte Stunde ſeines Beſtehens gekommen— und dann wäre das Bankett ein Anlaß zur traurigen Stimmung geweſen— wenn die Vereinsleitung in Dieſe Revolutionierung der klaren Erkenntnis der Lage und ihrer Folgen beſonders nach der wirtſchaftlichen Seite hin nicht mit raſcher Entſchlußkraft eine grundlegende Ver⸗ änderung vorgenommen hätte, indem ſie den Muſik⸗ verein mit dem Lehrergeſangverein vereinigte. So wurde aus dem langſamen Ausklingen ein neues Aufatmen, aus dem bevorſtehenden Ende ein neuer Anfang. Hat auch die Flagge ſich geändert, die Ziele bleiben dieſelben und auf die kommt es an, auf die Auf⸗ gaben, die das Leben des Volkes den Vereinen ſtellt. Und das iſt die rechte Treue zur Sendung, zur Miſ⸗ ſion, wenn ſie die Kraft zur Selbſtaufgabe gibt. In dieſer Treue zur Aufgabe, zur Sendung, zur Miſſion liegt der Schlüſſel, wenn wir ſagen, daß das Feſtbankett auch in anderem Sinne eigentlich von herber Trauer hätte durchweht ſein können und trotzdem ein Bekenntnis zu Kraft und Freude wurde Otto Mayer nämlich, der anerkannte Verdienſte um das Zuſtandekommen der Vereinigung hat, durfte dieſen Tag der Hundertjahrfeter nicht mehr miterleben. Aber gerade das Feſtbankett bewies, und zwar durch die Programmrede von Karl Hügel, daß der Verein im Geiſte Otto Mayers ſeine Ziele ſteckt. Er übernahm die Löſung und die Richtung des Führers. Drängender werden die Aufgaben, die die Zeit den Vereinen ſtellt. Da iſt zur Mit⸗ arbeit in allererſter Linie ein Verein berufen, der in der Größe des Chores und in der Muſikalität ſeiner Mitglieder die Vorausſetzungen in ſich trägt, die ihn zur künſtleriſchen und volkskulturellen Mit⸗ arbeit in vorderſter Linie befähigt. Dieſe Befähi⸗ gung aber legt die Verpflichtung auf, ſich bewußt und nachdrücklich in den Dienſt eines Kulturgutes zu ſtellen, wie es das Lied— das von einem Gro⸗ ßen oder auch das vom Volk geſchaffene— darſtellt. Verſtärkt wird die Bedeutung als Hüter des Grals, als Hüter deutſchen Weſens durch die Verflachung des heutigen Lebens, deren zuverläſſigſtes Sympton die Intereſſeloſigkeit iſt. So wurden Dr. Wein ⸗ garts Worte ergänzt durch das Bekenntnis der vereinigten Vereine, dienſtbereit zu ſein für deut⸗ ſches Weſen und deutſches Lied, Schatzgräber zu ſein, die Schätze zu heben aus der Tiefe der reichen deut⸗ ſchen Seele. Städtiſche Nachrichten Prächtiger Herbſtſonntag Der geſtrige letzte Sonntag im Monat Oktober wies wider Erwarten trockene Witterung auf. Zwar regnete es in der Frühe. Aber es dauerte nicht lange, ſo ſtrahlte die Sonne vom Himmel und lockte die Menſchen hinaus ins Freie. In den Anlagen, namentlich aber im Wald⸗ und Luiſenpark, ſah man viele Spaziergänger. Für die Naturfreunde bietet ja ein Gang durch die im Herbſtſchmuck prangende Natur reichen Genuß. Viele lenkten aber auch ihre Schritte nach dem Friedhof, der einen ſtarken Beſuch aufwies. Das große Gräberfeld iſt jetzt ſchon für Allerheiligen und Allerſeelen am kommenden Freitag und Samstag reich geſchmückt. Der allgemeine Reiſeverkehr war geſtern ſchwach. Das gleiche wird uns auch vom Aus⸗ flugs⸗ und Stadtbeſuchs verkehr berichtet. Darnach ſind die Mannheimer geſtern hübſch brav in der Stadt geblieben. Polizei und Berufsfeuerwehr meldeten keine beſonders bemerkenswerten Vor⸗ kommniſſe. Den warmen Sonnenſchein des geſtrigen Sonn⸗ tags empfand man recht angenehm. Die Höchſtwärme betrug 10,5 Grad C. Bei Eintritt der Dämmerung wurden noch 5,6 Grad gemeſſen. Als die Straßen⸗ beleuchtung eingeſchaltet wurde, ſetzte ein ſtärkerer Betrieb im Stadtinnern ein. * * Verkehrsnachricht. Bei einigen Ausflugszügen der Strecke Mannheim Heidelberg Mosbach iſt die Zeit der beſchränkten Verkehrsdauer im amtlichen Taſchenfahrplan und im Südweſtdeutſchen Kursbuch nicht angegeben. Das Nähere wolle im Aushang⸗ fahrplan oder in den beſonderen am Schalter und in den Warteräumen ausgehängten Bekanntmachun⸗ gen erſehem werden. * Stiftung. Die in RI, 14 neu eröffnete Fein⸗ koſthandlung„Zum Butterbrödl“(Inhaber Ge⸗ ſchwiſter Sajons) hat aus Anlaß der Eröffnung dem Fürſorgeamt nahezu 300 belegte Brötchen geſchenkt. Das Fürſorgeamt konnte damit ſeine in den Obdach⸗ loſen⸗Heimen untergebrachten bedürftigen Frauen und Kinder mit einer ſehr guten Zulage erfreuen. Wie innig die Beziehungen des Jubelvereins zur Stadtgemeinde waren, bewies das zahlreiche Er⸗ ſcheinen der Gäſte, Dr. Weingart durfte als Ehrengäſte die Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtt⸗ ſchen Behörden, des Theaters, des Theaterorcheſters, des Pfalzbauorcheſters der Mannheimer Sängerver⸗ ſonderen Gruß durfte er Poltzeidtrektor Dr. Ba⸗ der, Regierungsrat Theobald, Bürgermeiſter Dr. Walli, Stadtoberſchulrat Lohrer und Ge⸗ heimrat Dr. Sickinger entbieten. Oberbürger⸗ meiſter Dr. Heimerich ſandte einen Glückwunſch. Als Vertreter der Stadtverwaltung wies Bürgermeiſter Dr. Walli auf die gemeinnützigen Verdienſte des Muſikvereins hin und überbrachte den Dank und den Glückwunſch der Stadt. Als Beweis der Anerkennung, die man der hilfsbereiten Stadtverwaltung und dem Ober⸗ haupte der Stadt vom Vereine aus zollt, wurde Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich zum Ehren⸗ mitglied des Schubertbundes Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen ernannt. In der gleichen Weiſe wurden für ihr ſelbſtloſes Mitſchaffen im Muſikverein geehrt: Frau Brechter, Kommerzienrat Sauerbeck, Eduard Ladenburg und Dr. Herreus. Das Feſthbankett wurde in würdiger Weiſe durch künſtleriſche Darbietungen verſchönt. Ein ſchwung⸗ voller Orgelvortrag ſchuf die Einſtimmung auf den Feſtakt, der Damenchor des Schu ⸗ bertbundes ſang in vollendeter Weiſe zwei Lieder von Johannes Brahms,„Lied“ und„Geſang auf Fingal“, die Frau Iſolde Waſſermann mit viel Stilgefühl am Flügel begleitete. Frl. L. Brechter erfreute mit ihrer ſchönen warmen Stimme durch den Vortrag einiger Schubertlieder, die Dr. Waſſer mann begleitete. Einen mächtigen und ſtimmungsſtarken Ausklang gab der Män⸗ nerchor durch die abgetönte Wiedergabe das „Abendlied“ von Wagner⸗Schönkirch. Nach dem Bankett ſchwang man das Tanzbein, Der Ballſaal bot ein feſtliches Bild und verriet hinſichtlich der Frauenkleidung viel erleſenen Ge⸗ ſchmack. Der Abend verlief in ſchönſter Harmonie, und erſt in den frühen Morgenſtunden trennte man ſich. F N * Zuſammenſtoß. Am Samstag nachmittag ſtieß am Rheinhäuſerplatz ein 27 Jahre alter Radfah⸗ rer mit einem Motorradfahrer zuſammen. Der Radfahrer ſtürzte zu Boden, wobei er ſich am Kopfe ſo ſchwer verletzte, daß er nach dem All⸗ gemeinen Krankenhaus verbracht werden mußte. * Unglück eines Radfahrers. Von einem Pferde geſchlagen, und vom Rade geſtürzt iſt am Samstag abend in der Schwetzingerſtraße ein 28jähr. Mann aus Neckarau. Der Schwerverletzte, der zu nahe an das Pferd herangefahren war, mußte nach dem Krankenhaus gefahren werden. * Selbſttötungsverſuch. Am Sonntag früh ver⸗ ſuchte ſich ein 26 Jahre alter Taglöhner aus Ludwigshafen durch Beibringung einer Ver⸗ letzung am linken Handgelenk mit einem Raſier⸗ meſſer im Waldpark das Leben zu nehmen. Ein hinzukommender Polizeibeamter legte dem Verletz⸗ ten einen Notperband an und veranlaßte ſeine Ver⸗ bringung nach dem Allgemeinen Krankenhaus. Le⸗ bensgefahr beſteht nicht. Die Urſache der Tat iſt in Lebensüberdruß zu ſuchen. * Auf der Treppe zum Friedrichsplatz ausgerutſcht und heruntergeſtürzt iſt Samstag vormittag ein 79jähriger Mann, der öfters an Schwindelanfällen leidet. Der Mann hat ſich bei dem Sturz den linken Oberarm gebrochen. Der Ver⸗ unglückte wurde nach dem Krankenhaus gebracht. * Pörperverletzung. In der Nacht vom Samstag auf»Iuntag wurde ein 23 Jahre alter Pflaſterer in der Mittelſtraße nach vorausgegangenem Wortwech⸗ ſel von einem bis jetzt noch unbekannten Täter mit einem Meſſer in die linke Leiſtengegend ge⸗ ſtochen. Die Verletzung war ſo ſchwer, daß der Mann in das Allgemeine Krankenhaus gebracht werden mußte. * Unglücksfall. Am Sonntag vormittag halb 11 Uhr überſchritt zwiſchen der Halteſtelle der Elektri⸗ ſchen Kobellſtraße und Hauptfeuerwache ein etwa 16jähriges Mädchen das Straßenbahngleiſe am Weißen Sand. Anſcheinend bemerkte das Mäd⸗ chen nicht die in Fahrt befindliche Elektriſche, denn es ſtieß mit dem Kopf an den Wagen und erlitt dadurch Kopf⸗ und Armpverletzungen. Von der Hauptfeuerwache, wohin man das Mädchen zu⸗ nächſt brachte, wurde ſie ins Allgem. Krankenhaus überführt. einigung und vieler Geſangvereine begrüßen. Be⸗ Montag, den 28. Oktober 1929 „Alt⸗Mannheimer Erinnerungen“ Zu dem unter dieſer Ueberſchrift im letzten Mittwoch⸗Mittagsblatt veröffentlichten Artikel er⸗ halten wir vom Verfaſſer folgende Mitteilung: „In meinem Artikel„Alt⸗Mannheimer Erinne⸗ runde“ habe ich auf Grund einer z. Zt. verbreiteten Annahme geſagt, Gu ſt av Hummel habe ſich durch ſein überzeugtes Eintreten für Reichseiſenbahnen die Ungnade der Regierung zugezogen und ſei des⸗ halb nicht wieder in die Erſte Kammer ernannt wor⸗ den. Von unzweifelhaft zuverläſſigſter Seite wird mir demgegenüber mitgeteilt, daß ihm die Wieder⸗ ernennung ſogar dringlichſt angeboten war, daß er ſie aber aus Gründen, die weder politiſcher noch wirtſchaftlicher Natur waren, abgelehnt habe. Ich habe alſo der damaligen Regierung Unxpecht getan mit meiner Angabe und berichtige dieſe hiermit gerne. Merkwürdigerweiſe wurde der Punkt in einer ſpäteren langjährigen politiſchen Korreſpon⸗ denz zwiſchen Herrn Hummel und mir und auch bei gelegentlichen perſönlichen Ausſprachen nie berührt, ſonſt wäre ich wohl beſſer informiert geweſen. Dr. J. G. Weis. * Ernaunt wurde Polizeioberwachtmeiſter Robert Gawatz beim Bezirksamt— Polizeidirektion— Mannheim zum Polizeikommſſär. * In den Ruheſtand verſetzt wurde Oberrech⸗ nungsrat Karl Graab in Mannheim. * Zugelaſſen. Gerichtsaſſeſſor Artur Frank wurde als Rechtsanwalt beim Landgericht Mann⸗ heim zugelaſſen. * Verzichtet. Rechtsanwalt Kuno Elbel hat auf die Zulaſſung beim Landgericht Mannheim ver⸗ zichtet. Veranſtaltungen * Mannheimer Karneval 1930. Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß der Verkehrsvere in die Mannheimer Vereine zum Zweck einer Neuge⸗ ſtaltung des Mannheimer Karnevals zu einer Beſprechung eingeladen hat, die heute Montag, abends .15 Uhr im Bierkeller des Roſengartens ſtattfindet. Aus dem Lande Räumung der Kehler Forts * Kehl, 27. Okt. Wie die„Badiſche Preſſe“ aus Kehl meldet, wurden am Donnerstag aus dem bei Sundheim gelegenen Fort, das vor etlichen Tagen von den franzöſiſchen Truppen geräumt worden war, mit Laſtkraftwagen acht ſchwere Feldgeſchütze abgefahren und über den Rhein nach Straßburg ver⸗ bracht. Weiter meldet das Blatt, daß entgegen der bisherigen Anordnung die letzthin entlaſſenen Reſer⸗ viſten durch Rekruten erſetzt werden, die bereits An⸗ fang November hier eintreffen ſollen. * 1e: Mosbach, 25. Okt. Das Hofgut Bronn⸗ acker bei Roſenberg, das der Kreis Mosbach vor Jahren übernahm, wird nun wegen Unrentabilität abgeſtoßen. Am 30. Oktober ds. Js. wird der Kreis⸗ rat das geſamte Inventar an Rindvieh, Pferden, Schweinen und landwirtſchaftlichen Maſchinen öffent⸗ lich verſteigern. Das Gut umfaßt 142,12 Hektar Land. Im Voranſchlag 1929/30 ſind an Einnahmen vorgeſehen: aus Feldwirtſchaft 87 500 l, Viehwirt⸗ ſchaft 49000 /, Brennerei 21000% und Wert⸗ zuwachs 10 000 /, alſo insgeſamt 167 500 A1. Im Jahre 1928/29 betrugen die Geſamteinnahmen 191 000 l. J. Haßmersheim a.., 25. Okt. Im ſogenannten „Steinloch“ wurde der 42jährige ledige Dienſtsknecht Bräuchle von Hüffenhardt an einem Baume er⸗ hängt aufgefunden. Die Urſache dürfte wohl gei⸗ ſtige Umnachtung infolge längeren Kopfleidens ſein. — Dem hieſigen Baumzüchter Chriſtmann wurden 16 Hühner und auf der Geflügelfarm Grothe 15 Hühner geſtohlen. Von den Dieben fehlt bis jetzt jede Spur.. 2 * Waldshut, 25. Okt. Einer umfangreichen Ab⸗ treibungsſeuche iſt die Staatsanwaltſchaft Waldshut auf die Spur gekommen. Eine Frau aus der Umgebung von Waldshut war au einem verbote⸗ nen Eingriff geſtorben, eine andere mußte in hoffnungsloſem Zuſtand in das Krankenhaus Walds⸗ hut übergeführt werden. Es gelang, zwei der Tat verdächtige. Arbeiter feſtzunehmen. Die Unter⸗ ſuchungen ſind noch nicht abgeſchloſſen. ages heal ecicles Montag, den 28. Oktober Nationaltheater:„Die Verbrecher“. 20 Uhr. Konzert: Ausſchuß für Volksmuſikpflege: Erſtes Konzert (Sinfoniekonzert) 20 Uhr im Roſengarken. Lichtſpiele: Alhambra:„Mutterliebe“.— Schau⸗ burg:„Rajah“.— Capitol:„Die Todesſtrafe“— Scala:„Der Sträfling aus Stambul“.— Glor ta: „Narkoſe“.— Palaſt⸗Theater: Zwiſchen 14—17.— Ufa⸗ Theater:„Buſter, der Filmreporter“.— Univerſum:„Die weiße Hölle vom Piz Palü“. Die erſten Bilder von der ſchweren Eiſenbahnkataſtrophe bei Nürnberg + 5 0 i f 0. N 7 5 n 2 2 2 8 2 N 5 2 3 5 Deutſchland ſchlägt Dänemark im Hockey Länderkampf 5: , f Nachdem Hamburg erſt am letzten Sonntaa der Schauplatz eines Länderkampfes im Fußball geweſen war, gab es diesmal ſchon wieder für die Hanſaſtadt eine ſport⸗ liche Delikateſſe: den Hockey⸗Länderkampf gegen Däne⸗ i ö mark. Dieſes Spiel zog zwar nicht ſoviel Zuſchauer an ſich, wie der Fußballkampf gegen Finnland, dafür aber 5 3 war ſein Verlauf umſo intereſſanter. Das Spiel nahm U ö einen geradezu ſenſationellen Verlauf, der die 4000 Zu⸗ . ſchauer bis zur letzten Minute mitriß. Die erſte Halb⸗ ö eit brachte ein verteiltes Spiel. Deutſchland ging durch einen Treffer von Scherbarth in Führung. Nach der E Pauſe aber wurden die Dänen, die von ihrem Mittelläufer 0 Holſt glänzend geführt wurden, ſehr ſtark überlegen. Sie belagerten faſt ſtändig das deutſche Tor, Während aber Hier Woeltje und Linke alle Gefahren bannten and die rt Dänen leer ausgehen ließen, machten die deutſchen Stür⸗ r mer auf der anderen Seite mit wenigen Vorſtößen ihre Tore. cherbarth, Boche, Mehlich und Müller brachten vier Treffer an und ſicherten damit einen glänzenden Er⸗ folg, der aber dem Spielverlauf nach nicht gerechtfertigt iſt E der Mannſchaften: Is In der deutſchen Mannſchaft war der Sturm in beſter te Verfaſſung. Alle fünf Leute gaben ihr Beſtes. Boche war e⸗ ein ſehr kluger Sturmführer, der auch noch genügend zu Schußvermögen zeigte. Beſondere Erwähnung verdient 98 auch der ſehr ſchnelle Linksaußen Wollner. In der Läufer⸗ reihe war Theo Haag eine Enttäuſchung. Der Frankfurter zeigte ſich nur in der erſten Biertelſtunde auf gewohnter Höhe. Dann ließ er mehr und mehr nach. Die beiden Außenläufer ſpielten annehmbar. Kummentz war der beſſere. Das Abwehrtrio hatte in Woeltſe e' en über⸗ ragenden Mann, aber auch Linke im Tor trug entlich mit dazu bei, daß die Dänen leer ausgingen. Die Dänen 18 et 91 5 1* Hotken 8* 4 reer 95 4 HC. Heidelberg— MS. München:1(:0) r⸗ f Der Münchner Sportklub für Dennis und Hockey iſt er. ein in Heidelberg immer gern geſehener Gaſt. Dieſe baye⸗ i riſche Maäunſchaft zeichnet ſich durch abſolut faires Spiel aus = und kämpft im Gegenſatz zu vielen anderen bayeriſchen n⸗ 4 Vereinen ohne dieſe übergroße Energie, die leicht zu kör⸗ perlichem Spiel führt. In Heidelberg haben die Münchner am Samstag wiederum einen ſehr guten Eindruck hinter⸗ 1 laſſen, wenn die einzelnen Leute auch techniſch den Heidel⸗ n ⸗ bergern dicht gamz ebenbürtig waren. Dafür haben ſie aber or einige gute Könner in ihren Reihen, ſo vor allem den tät Linksgußen wie auch den Mittelläufer, ſchließlich noch die 18 beiden Halbſtürmer. Ganz ausgezeichnet ſpielte der Tor⸗ wart Dörr, der von Heidelberg nach München verzogen en, iſt und feinem alten Verein den Sieg nicht wenig er⸗ nt⸗ ſchwerte. tar 1 5 1 i idelberg bot die gewohnt guten Leiſtungen. len e in allen unf steilen, wenn wan ſich viel⸗ rt⸗ i Läuferre für das Spiel gegen Aſchaf⸗ rt⸗ g ſtattfindet, etwas ſchonte. Die Im vielte durchaus zuverläſſig, die Läuferreihe ſorgte Aufbau und zeigte gerade in dieſer Beziehung ten tungen. Mit dieſen exakten Vorlagen weiß aber auch ein ſehr guter Sturm recht viel anzufangen. Da geht ten Horn die Linie entlang, läßt ſeinen Gegner einfach ſtehen, icht ſlankt ſcharf und präzis, ſp daß ohne verſtärkte Deckung ch fol vereiteln ſind. Nur der Linksaußen blieb 1= bei anfänglich ſtarber Nervoſität etwas ei⸗ aber ſpäter auf dem ſchweren Poſten in gen. Gegen Schluß als Peter 2 die 1 n ließ, wurde der Zuſammenhang in en tt chen zu⸗ the 8 etzt ſe B. von Dörr ausgezeichnet pariert, bis ſchließlich aft ig vox dem Wechſel auf:0 erhöht. Gleich nach Ius 2 in kommt Heidelberg zu ſeinem dritten Erfolg, rum Vogt erzielt. Dann kommt Baudendiſtel nach te⸗ feinem Durchſpiel frei zum Schuß,:0. Erſt gegen Schluß in kann ſich München nochmals freimachen und dabei gelingt ds⸗ auch nach einem Fehlſchlag eines Verteidigers der ver⸗ Tat diente Ehrentreffer. Bei eyskterem Spielaufbau wäre den Gäſten bei ihrer Schnelligkeit und ihren guten Flügel⸗ er⸗ leuten vielleicht noch ein weiterer Erfolg geglückt, aller⸗ dings hätte man dann die Abwehr auch nicht verſtärken . können. Zuvor waren die Damen des H. C. H. zu einem beachtlichen:1⸗Sieg über die M. S..⸗Damen gekommen. München führte zwar lange Zeit:1; aber zwei Tore der Linksaußen buchten Heidelberg Ausgleich und Sieges⸗ treffer.. * 5 5 zert V. f. R. Mannheim Damen— S. C. 80 Frankfurt b Damen:4 5 5 . f 3 g Am Sonntag vormittag gab es auf dem VfR. ⸗Platz ba: ö am Flughafen ein feines Damenſpiel, ſtanden ſich doch — mit Bf. und 90 Frankfurt zwei der beſten ſüddeutſchen —— Damen⸗Manuſchaften gegenüber. Das Spiel brachte denn auch recht gute Leiſtungen. Nach dem jede Partei bis zum — Wechſel je einmal erfolgreich war, entſchied das beſſere mikönnen der Gäſte das Spiel zu deren Gunſten. rend Mannheim umſonſt nach weiteren Erfolgen ſtrebte, kamen die Gäſte zu weiteren drei Treffern. Mannheim mußte trotz verbeſſerter Leiſtungen auch dies⸗ mal noch die Ueberlegenheit der ausgezeichneten Frank⸗ fuürter Elf anerkennen. B. Waſſerball Hellas Magdeburg ET. a In der zweiten Spielhälfte lagen zunächſt die Waſſer⸗ freunde ſtark im Angriff und konnten auch durch Kipſer das Torverhältnis auf:2 verbeſſern. Dann übernahmen die Hellenen wieder das Kommando. Aber trotz der beſt⸗ gemeinten Angriſſe blieb es bei dem Ergebnis von 42 für Magdeburg. lands großer Hockey brachten Knie zwingt. ſchließlich doch, ſtark zermürbt, Leichtgewicht, 0 5 N (:0) 0 Mittelläufer Holſt einen Maun von wirklich großer Klaſſe mit. Auch die beiden Außenläufer waren beſſer als ihre deutſchen Gegenüber. Schwächer ſpielten die Verteidiger und der Sturm der zwar techniſch ganz gut war, aber zu viel kombinierte u. zu wenig ſchoß. Die 5 Der Platz des H. C. Harveſtehude war in beſter Ver⸗ ſaſſung. Die Nationalhymne ihres Landes begrüßte die im rot⸗weißen Dreß erſcheinenden Dänen. Vor dem Spie; fand Boche, der ſein 50. Repräſentativſpiel lieferte, eine verdiente Ehrung. Der Spielverlauf ſah ſofort die linke deutſche Sturmſeite gefährlich im Angriff. Deutſchland ſpielte überlegen, aber auch die Dänen waren nicht müßig. Einige wenige Durchbrüche wurden wiederholt ſehr ge⸗ fährlich. Allmählich wurde das Spiel ausgeglichener. Ein ſcharfer Schuß Scherbarths wurde zwar abgewehrt, aber im Nachſchuß erzielte derſelbe Stürmer dann doch das Führungstor für Deutſchland. rz vor dem Wechſel hat⸗ ten die Dänen eine ganz große Chance. Aber Linke rettete im letzten Augenblick. Die zweite Halbzeit verlief im höchſten Grade aufregend; die Dänen lagen faſt ſtändig im Angriff und hatten Chance auf Chance; aber die deutſchen Hintermannſchaft war ſelbſt bei zahlreichen Ecken nicht zu ſchlagen. Andererſeits holten ſich inzwiſchen durch wenige Vorſtöß die deutſchen Stürmer den Sieg. Scherbarth ver⸗ wandte einen Strafecke zum zweiten Tor. Ein weiteres Tor von Scherbarth wurde wegen Abſeits nicht gegeben. Dann führte ein Durchbruch von Boche zum Ziel. Meh⸗ lich erhöhte auf 40 und ſchließlich war nach einer ſchönen Flanke von Boche Müller der Schütze des 5. 2 Die beiden Schiedsrichter Block ⸗Kopenhagen und Reinsberg ⸗Hamburg gefielen. in ihrem Treffer für Deutſchland N Ne Pfalzfahrt des Nheiniſchen 55 nnheim Einmal im Jahre fährt der RAC. geſchloſſen in die Pfalz und er tut es juſt immer im Herbſt, wenn das Laub an den Weinſtöcken in ſeiner herrlichſten Farben⸗ vielfältigkeit ſchimmert. So war es in dieſem Jahr auch am 19. Oktober, daß ſich 30 Fahrzeuge mit etwa 120 am Waſſerturm Automobil-Clubs Mitgliedern zur fröhlichen Pfalzfahrt kſtädtekampf Die Frankfurter Württemberg im Südweſtdeutſchen Amaleur⸗Box⸗Verband tat am Samstag abend mit ſeinem Städtetampf Mannheim⸗Frankfurt einen guten Griff. Er konnte ſich davon überzeugen, daß guter Sport ſelbſt wenn es Boxſport iſt, der immer noch nicht die ganz große Maſſe hinter ſich hat wie eine andere Sportart— den ver⸗ dienten Anklang findet, denn der Kaſino⸗Saal war bis auf den letzten Platz ausverkauft und 800 Intereſſenten nahmen an den Kämpfen lebhaften Anteil, Zum anderen aber wurde ihm auch klor, daß der Bezirk Baden⸗Württemberg wieder einmal die Vorherrſchaft im SWB kbeſitzt, denn bei einem Treffen der Bezirke Baden⸗Württemberg mit weſentlich andere Im Gegen⸗ Der Bezirk Baden⸗ dem Bezirk Main könnte kaum eine Mannſchaft auf beiden Seiten geſtellt werden. eil: der badiſch⸗württembergiſche Bezirk hätte nur noch größere Siegesausſichten, wenn er in den unteren Ge⸗ wichtsklaſſen, die er diesmal bis auf dos Federgewicht durch Uebergewicht ohne Kampf verlor, regulär vertreten wäre. So harmoniſch und gut vorbereitet der ganze Kampf⸗ abend auch verlief und ſonſt zu keinerlei Reklamationen Anlaß gab, hätte es doch nicht vorkommen ſollen, daß drei Mann der Einheimiſchen mit Uebergewicht ouf die Waage kamen und von vornherein den Gäſten ſechs Punkte kampf⸗ los überließen. Wenn es dann krotzdem den Veranſtaltern noch gelang, Punkt um Punkt aufzuholen und ſchließlich durch klare Ueberlegenheit in den oberen Gewichtsklaſſen einen ſicheven 10:6 Sieg zu landen, ſo iſt das ein Beweis ihrer techniſch und taktiſch beſſer zu bewertenden Kampf⸗ kraft. Beſonders freudige Aufnahme Schuler und Krieger, die ſeit den letzten ſüdweſt⸗ deutſchen Melſterſchaften im Februar zum erſten Male wieder im Ring erſchienen. Schuler kämpfte zwar Anfangs etwas nervös, hatte aber dann gleich die Oberhand und zermürbte ſeinen Gegner dermaßen, daß dieſer noch vor Schluß die Waffen ſtreckte. Auch Krieger boxte mit Er⸗ folg. Es gelang ihm zwar nicht, wie früher ſeinen Wk⸗ derſocher zu überrumpeln und ihn mit einer Hakenſerie beim Publikum fanden fertig zu machen, aber immhin mußte ſich der Frankfurter nach drei harten und wechſelreichen Runden klar nach Punkten geſchlagen bekennen. Stürmiſch gefeiert wurde wiederum Bernlöhr, der in klarer und ſicherer Manier den Frankfurter Zickwolf ſicher abfertigte. Jebhaften Beifall fand auch Thies, der in einer knappen Minute Fuchs⸗Fft, durch Ausſchlag erledigte. 5 Werle und Schwind amtierten als Ringrichter ſelnd den ſehr ſpannenden Kämpfen in objektiver keiner Beanſtandung Anlaß gebender Weiſe. Der Verlauf der Kämpfe abwech⸗ und zu Frank⸗ „Trainingskampf“ mit auf, ſondern kommt gut er den ungleichen Kampf aufgibt. 5. 5 Die letzten kampfloſen Punkte holt ſich Frankfurt im wo Bart h⸗hs gegen Röder⸗Fft. zu ſchwer iſt. Röder beweiſt dann allerdings, daß er dieſen Sieg nicht umſonſt zugeſprochen erhielt, denn in drei äußerſt harten und wechſelreichen Runden ſichert er ſich, ſchon durch geſchickte Ausnutzung ſeiner größeren Reichweite, ein klares Plus, das er im Kampſfverlauf noch zu ſteigern weiß. In der zweiten Runde fängt B. einen derart harten Rechten, daß feder andere über die Zeit er⸗ ledigt geweſen wäre, doch B. kommt bei acht wieder hoch, und kann gegen Ende den Frankfurter noch derart bear⸗ beiten, daß auch dieſer am Ende ſeiner Leiſtungsfähigkeit angelangt iſt. Mit Vorſprung aus den beiden erſten Kampforitteln ſiegt R. jedoch einwandfrei n. P. 5 Schule r⸗BfR. macht in ſeinem Rekontre mit Zick wol f⸗Fft. 31 Gegner richtig erfaßt hat. chſt einen nervöſen Eindruck, bis er ſeinen Dann aber drückt er auf das größte Anerkennung. in Strömen rechten Auto⸗ nur ſo eines verſammelten. Was tat es, daß es vom Himmel goß. Der Stimmung ſportlers tut dies keinen Abbruch. Im Saalbau in Neuſtadt a. Hdt., der Perle der Pfalz, war der Kaffeetiſch gerichtet und es herrſchte große Freude, daß ſich die in der Pfalz wohnenden Klubmit⸗ glieder mit der ſtattlichen Zahl von 10 Fahrzeugen hier ſchon eingefunden hatten. Der 2. Präſident des Klubs, Geh. Komm.⸗Rat Faſig, der die Leitung der Fahrt in Händen hatte, begrüßte die Teilnehmer. In impoſanter Kolonne ging es dann geſchloſſen der alten Kaiſerſtadt Speyer zu; zur Erfüllung des eigentlichen Zweckes der Fahrt, die Beſichtigung der Sektkellerei Kur⸗ pfalz.⸗G., wozu die Direktion den Klub geladen hatte. Flaggenſchmuck grüßte die Ankommenden, in den weiten Räumen der Anlagen beſte Unterkunft für Fahrzeuge und Teilnehmer bietend. Nach kurzer Begrüßung erfolgte die Führung in einzelnen Kolonnen von jeweils 30—40 Perſonen. Die Begrüßungsrede des Direktors der Kur⸗ pfalz, Stolleis, war herzlich, ebenſo die humorvolle Dankrede des 1. Präſidenten des Klubs Baurat Dr. Nallinger. Eine beſondere Ehrung erfuhr die Deutſch⸗ meiſtermannſchaft des Mannheimer Rudervereins„Ami⸗ eitia“, die mit ihrem Trainer Gwinner als Gäſte des Klubs die Fahrt mitmachte. Baurat Dr. Nallinger feierte die überragende Leiſtung der Mannſchaft auf dem Ge⸗ biete des Ruderſports in wohlgeſetzter Rede und drückte die Anerkennung des Clubs, der enge Fühlung durch eine große Anzahl ſeiner Mitglieder mit der Amieitig hat, durch Ueberreichung von Anerkennungspreiſen in flüſſiger Form aus. Herr Aletter von der ſiegreichen Mannſchaft dankte für die Aufmerkſamkeit. Der Führer eines jeden Wagens, der die für die Fahrt vorgeſchriebenen Bedingungen er⸗ füllt hatte, erhielt als Preis eine Flaſche Kurpfalz⸗Ries⸗ ling, es iſt ſelbſtverſtändlich, daß jeder die Bedingungen erfüllt hatte. Um 7 Uhr verſammelte man ſich zum Abend⸗ brot im Hotel Wittelsbacher Hof. Segelflugſtart mit Auto Auf dem Darmſtädter Flugplatz wurden intereſſante Startverſuche mit dem Segelflugzeug„Gewerberat“ unter⸗ nommen. Anſtatt wie üblich an Bergabhängen mit einem Gummiſeil wurde das Flugzeug an einem 200 Meter langen Seil von einem Auto angezogen. Bei völliger Winoſtille ſpgar erreichte der Se eger Jachtmann acht gelungene Flüge, darunter einen 121 Sekunden langen Flug in einer Höhe von 50—30 Metern, während Pilot Röhrig ebenfalls einen gelungenen Flug mit Autoſtart unternahm. — Nannheim-Frantfurt :10 geſchlagen Tempo und bearbeitet Z. an den Seilen mit kurzen Stop⸗ ſtößen derart, daß ſich 3. nicht mehr zum Schlag und aus der Deckung heraustraut. Damit hal Sch. gewonnen, denn Z. wird mehr und mehr in die Deſenſive zurückgedrängt. bis er kurz vor Schluß zermürbt aufgibt. Im Mittelgewicht muß Krieger ſchon ganz aus ſich heraus gehen, um mit dem harten Frankfurter Rauſchmann fertig zu werden. Kr. will R. durch eine harte Schlagſerie fertig machen, der Gaſt ſteht jedoch ſicher durch und pariert Schlag auf Schlag mit ſtärkſter Gegen⸗ wehr, ſodaß Kr. nur zu einem Punktſieg kommt. Ben löhr⸗o8 iſt gegenüber Nickhe l⸗Offenbach der bechniſch und toktiſch Ueberlegenere, der in ſicherer und gewohnter Manier Punkt auf Punkt holt. Der anfangs ſtark hin⸗ und herpendelnde Offenbacher erzweckt mit ſei⸗ nem Vorgehen eine Ermüdung ſeines Gegners, doch B. hat N. bald auf klare Diſtanz geſtellt und ihn bis zur Aufgabe zermürbt; doch läßt der Offenbacher, wenn auch nur noch in Defenſive, ſeinem Gegner dieſen Triumph nicht und verliert nur nach Punkten. Raſch kommt das Ende, das Thie s⸗os mit Fuchs⸗ Frankfurt im Schwergewicht zuſammen bringt. Kurzes Geplänkel und ſchon nach einer knappen Minute wird Fuchs durch einen mächtigen rechten Schwinger auf die Halsſchlagader auf die Bretter gelegt, ſodaß er ſich vor dem Aus nicht mehr erhebt. elmel. Mannheim ſchlägt Frantjurt im hockey Stüstekamp Städteſpiel Mannheim-Frankfurt:0(:0) Frankfurt hat uns etwas enttäuſcht, obwt Jetzt wiſſen wir es, Mannheims Sportgemeinde hat auch Intereſſe an Hockeyſpielen, zumal wenn es ſich um große Ereigniſſe handelt. War ſchon der Beſuch des Damen⸗ ſtädteſpiels ſehr gut, ſo war an dieſem Sonntag vormittag die Anteilnahme der vielen Hunderte noch größer. Man wird nach dieſem Erfolg und vor allem auch dem guten ſportlichen Abſchneiden gewiß an weitere große Aufgaben herangehen, zumal alle Vorbedingungen für ein gutes Ge⸗ lingen gegeben ſind. Man war tatſächlich angenehm über⸗ raſcht, wie raſch ſich unſere Mannheimer Kombination zu⸗ ſammenfand und auch zuſammenſpielte. Man wird einige Poſten noch ſtärker beſetzen können, dann aber auch eine unbedingt verläßliche Maunſchaft herausbringen. Der erſte Verſuch darf als wohl geglückt bezeichnet werden. Ganter im Tor war äußerſt zuverläſſig, das zu Null ſpricht bereits genügend für ihn, gleichermaßen aber auch für die Ab⸗ wehr, in der vor allem der rechte Verteidiger Greulich eine große Partie lieferte, aber auch Metz, der linke An⸗ griffsverteidiger erledigte ſeine bei dem glatten Boden be⸗ ſonders erſchwerte Aufgabe zufriedenſtellend. Noch beſſer gefiel aber die Läuferreihe, die unbedingt als der beſte Mannſchaftsteil anzuſehen iſt und den Hauptanteil an dem ſchönen Erfolg hat. Reichert war ein ausdauernder Mittel⸗ läufer, in Abwehr und Angriff gleich erfolgreich tätig. Bei ſamoſem Zerſtörungsſpiel fand er auch noch genügend Zeit zu plaumäßigem Angriffsaufbau, ſeine Leiſtung verdient Sehr gut ſchlugen ſich auch ſeine heiden Nebenleute, Zeit zu ungeſtörtem Handeln, während auch Mohr, vor allem nachdem er ſich auf dem ungewohnten Poſten zurecht gefunden hatte, den ſtarken rechten Gäſteflügel vorzüglich im Schach hielt. 0 dem linken Flügel; Criſtophel verſpricht bei gleichbleiben⸗ den Leiſtungen ein Linksaußen großen Formats zu wer⸗ den, Schleenvoigt iſt ein ſtarker Schaffer, der auch der Läu⸗ ferreihe in gefährlichen Momenten Entlaſtung erteilt. Hei⸗ ler fand ſich als Mittelſtürmer nicht zurecht. Er iſt ein ausgeſprochener Halbſtürmer u, als ſolcher ſehr erfolgreich, heute ſtand er auf verlaſſenem Poſten. Auch der rechte Flügel genügte nicht ganz. Die beiden Leute verſtehen ſich gut, kombinieren exakt zuſammen, aber der Raumge⸗ winn iſt zu gering und dann die Vorlagen wie auch die Flanken viel zu ſchwach, ſodaß ſie meiſt vorzeitig b 0 Gegner landen. Immerhin hatte die Elf keinen in ihren Reihen und bot vor allem eine geſe daher beſſere Geſamtleiſtung als die Gäſte Neueſtes vom Sport „Deutſchland gewinnt in Hamburg das Hockeyͤ n Länderſpiel gegen Dänemark mit:0. 5 8885 .* 1 Hockey ⸗Städteſpiel Mannheim— Frankfurt Mannheim gewinnt zu Hauſe mit 220. e E Mannheim ſiegt im Städteboxkampf gegen Frank⸗ furt mit 10:6 Punkten.„ * Verbandsſpiele im Rheinbezirk: V. f. L. Neckarau — B. f. R.:0; S. V. Waldhof— Sandhofen 110 Phönix Lndwigshafen— 08 Mannheim 620; Rohr⸗ 5. bach— Mundenheim:2. a Das erſte ſchwanzloſe Flugzeng fliegt in Ne Hellas 2 Deburg ſchlägt Waſſerfreunde Hanno⸗ ver:2 und wird Deutſcher Waſſerballmeiſter. Berlin, Am den Europa-Pokal Schweiz unterliegt gegen Oeſterreich 118( Zu ihrem letzten Spiel um den Europapokal für Lä dermannſchaften, hatte die Schweiz beſonders ſtark ge rüſtet; ſie nahm ſogar zwei Ausländer in ihre Me ſchaft auf. Trotzdem wurden die Eidgenoſſen bei dem Bern vor 12000 Zuſchauern ausgetragenen Kampf :1(:1) Treffern geſchlagen. Die Schweizer hielten ie beſſer, als das Ergebnis beſagt. Sie hätten mit einige Glück ſogar ein Unentſchieden erreichen können. Die Halbzeit verlief faſt ausgeglichen. Es gab fortgeſetzt beiden Seiten kritiſche Situationen, bei denen ſich Hintermannſchaften in großer Form zeigten. Pach Torhüter der Schweiz, zeigte beſonders ſchöne Leiſt! Schall verſchoß in der 16. Minute einen Elfme Oeſterreich. Dann kamen aber die Wiener in Minute durch einen unhaltbaren Treffer von S zum Führungstor. Kurz vor der Pauſe konnten ab Schweizer durch ihren Mittelſtürmer Paſello den Ausglei erzwingen. 25 Nach der Pauſe ſetzte ſich die techniſche Ueberlegenk der Wiener langſam, aber ſicher durch. In der 16. M umſpielte Horvarts die geſamte Hintermannſchaf brachte Oeſterreich erneut in Führung. Schall ſtellt. der 37. Minute den Sieg durch einen 3. Erfolg ſicher E kräftiger Endſport der Eidgenoſſen konnte an dem Er! nis nichts mehr ändern. 5 1 Boxkämpfe im Berliner Ständigen Ring . Zwei k.⸗Siege 5 Der Boxkampf⸗Abend des Berliner Ständigen in den Speicherſälen nahm vor zahlreichen 31 einen überaus ſpannenden Verlauf. Nach dem l den Qualifikationskampf zwiſchen Neumann⸗Berl Eibiſch⸗Chemnitz, der unentſchieden endete, gab es Begegnung zwiſchen dem Frankfurter Fa u ſſt Berliner Brandl einen k..⸗Sieg für Fauſt der Gegner bereits in der vierten Runde abgeferkigk Auch Lauer Saarbrücken holte ſich in der dritten g. gegen den Begier van der Velde einen k. 9. ⸗Sieg. Halbſchwergewichtskampf gab Hülſebus⸗Bremen gegen Breslauer Scholz wegen einer Augenverletzung i vierten Runde auf. Dagegen mußte ſich Ski Bechtolt ließ dem Gegner nur ſelten Der Sturm hatte ſeine Hauptſtärke in der Gelegenheit zum Eingreifen, Geg Bochum gegen Pöniſch⸗Leipzig mit einem glatten Pu ſieg begnügen. ö 3235 nicht ſchlecht ſpielte. Aber es fehlte doch ein überrag Mann, der ein erfolgreiches Syſtem auch konſeguen Durchführung gebracht hätte. Da vermißte man u Theo Haag, der in Hamburg beim Länderſpiel gege mark tätig iſt. Maurer konnte ihn bei allem Elf annähernd erſetzen. Sein Spiel iſt zu durchſichtig, varriiert genug, der Gegner merkt zu leicht ſe 6 und kann ſie zumeiſt rechtzeitig durchkreuzen. Di geftel dagegen weit beſſer als die Läuferreih hier der beſte Mannſchaftsteil geweſen ſein. 5 Enttäuſchung brachte der Angriff. Man will dafür iſt aber das Zuſammenſpiel nicht exakt derart ungenauen Vorlagen wird man gegen ein Abwehr kaum Erfolg haben. Dann geht das Sr viel zu ſehr in die Breite und bleibt oft unter gung der Flügel ganz auf das Innentrio g ef Modernes Angriffsſpiel iſt das nicht und dabei hat! dieſen Sachſenhäuſer Sturm in Frankfurt ſo ſehr Das Spiel f wußte ſtets äußerſt zu feſſeln, ungemein ſchnell„ bei ſtets wechſelnden Angriffen und Chancen n dieſem Kampf einen beſonderen Reiz. Mannheim, ſofort gut zuſammenfand, war hier allerdings zu Vorteil, ohne aber wie auch ſpüßerhin Ir ſolgen kommen zu können. Ein Treffer wr anulliert, da der Unparteſiſche bereits zuvor eines Gäſteverteidigers abgepfiffen hatte; blieb dann allerdings erfolglos. Nach d Mannheim leicht überlegen, aber zunächſt ſtchere Abwehr bei dem zu weichen Spiel de gels und einer großen Nervoſität des Mi zu ſchlagen. Erſt nach einer Viertelſtunde Erfolg. Die linke Seite iſt ſehr gut durchg Abwehr kann den Ball nicht ſchnell genug Schleenvpigt iſt zur Stelle und lenkt a heraus ein,:0. Jetzt hat ſich aber heim wieder im Angriff. Die vorletz dann noch einen zweiten Erſolg as von Schmieder gut gewehr 0 j . 6. Seite. Nr. 500 Die Borbandsſpiele im Rheinbezirk V. f. L. Neckarau— B. f. R. Mannheim:0 S. B. Waldhof— Sp. Vg. Sandhofen 110 Phönix Ludwigshafen— 08 Mannheim:0 F. Vg. Rohrbach— Sp. Vg. Mundenheim:2 Auch der letzte Oktoberſonntag brachte keine endgültige Klärung in der Führung des Rheinbezirks. V. f. V. Neckarau konnte auf eigenem Platze VfR. Mannheim glatt mit:0 abfertigen und damit weiter die Führung behalten. Waldhof gewann ſein Spiel mit dem knapp⸗ ſten aller Ergebniſſe(:0) gegen Sandhofen und bleibt durch dieſen Sieg mit nur einem Punkt Abſtand auf dem 2. Platz hinter Neckarau. Da auch Phönix Ludwigshafen wie erwartet gegen 08 Mannheim überlegen:0 gewinnen konnte liegt der Ludwigshafener Klub jetzt wieder mit VfR. punktgleich auf dem 3. Platz. Rohrbach hat weiter den Beweis erbracht, daß ſeine Formverbeſſerung auhält, denn Munden heim konnte nur unentſchieden:2 ſpielen. Rohrbach liegt an letzter Stelle mit einem Punkt weniger als 08 Mann⸗ heim. Der Kñampf um den Abſtieg ſcheint ſich zwi⸗ ſchen Rohrbach und 08 Mannheim abſpielen zu ſollen. Seit der Niederlage in Rohrbach— abgeſehen von dem Erfolg gegen VfR.— hat ſich die Mannſchaft nicht mehr finden können und mußte durchweg hohe Nieder- lagen hinnehmen. Es wäre ſchade, wenn dieſer alte ver⸗ diente Klub abſteigen müßte. Hoffentlich beſinnt er ſich beizetten noch auf ſeine wirklichen Leiſtungen. Vereine Spiele Gew. Unentſch. Verl. Tore Pkt. V. f. L. Neckarau 9 7 1 1 28.14 15 Sportverein Waldhof 9 6 2 1 31217 14 V. f. R. Mannheim 8 5— 3 14.8 10 Phönix Ludwigshafen 8 4 2 2 20.9 10 Spielvg. Sandhofen 9 3 2 4 1720 8 Sp. Vg Mundenheim 9 2 2 5 19.24 6 1908 Mannheim 9 2 5 2 12.82 4 Vg..⸗ Rohrbach 9 1 1 7 12:30 8 Vfe.⸗Neckarau— VfR.⸗Mannheim 20(:0) Die nun in Fluß kommende Schlußrunde der Rhein⸗ gruppenkämpfe bringt als Angelpunkt der ganzen Serie die Treffen der Hauptbewerber um die Spitze, ſowie den Zwei⸗ ten und Dritten. Jede einzelne dieſer Auseinanderſetzun⸗ gen(Neckarau, VfR., Waldhof, Phönix⸗Ludwigshafen und zum Teil auch Sandhofen) kann unverhoffte Wendungen oder Verſchärfungen bringen; es iſt ſelbſtverſtändlich, daß das Intereſſe ſich in erſter Linie auf dieſe Spiele konzen⸗ triert. Die beiden geſtrigen Gegner an der Altriper Fähre waren um die Wende der Vor⸗ und Nachrunde mit ſchwe⸗ rem Geſchütz aufgefahren und mußten die beiden links⸗ rheiniſchen Vertreter empfindliche Niederlagen hinnehmen. Ueber den letztjährigen Kämpfen von Neckarau— VfR. lag ſchon immer die Luft beſonderer Spannung und wechſel⸗ vollen Ringens. Auf der einen Seite die um Geltung rin⸗ gende verfüngte Elf des Altmeiſters, auf der anderen Seite die auf Erfahrung in den harten und aufreibenden großen Schlußkämpfen des Verbandes ſußende Mannſchaft des er⸗ folgreichen Rheinmeiſters. Rund 5000 Beſucher hatte die zugkräftige Paarung nach dem Neckarauer Feld gelockt und man kann ſagen, daß ſie voll auf ihre Rechnung kamen. Keine Minute des packenden Spieles ließ Langeweile auf⸗ kommen, und erſt mit dem Schlußpfiff wurde der ſpan⸗ nunggeladene Kampf hüben wie drüben wirklich aufgegeben. Von Neckarau muß man ſagen, daß nur die im Ganzen weit beſſere Form wie gegen Mundenheim das Ergebnis zuſtande brachte, wenn dieſes auch allerdings etwas höher hätte ausfallen können. Daß der Torwart des Rhein⸗ meiſters für viele nicht ganz die alte Form zu beſitzen ſcheint, mag daran liegen, daß er auf wirkliche Großproben eben doch nicht geſtellt wurde. Im übrigen war das Ver⸗ teidigungstrio des Meiſters, vor allem der linke Verteidi⸗ ger, auf voller Höhe. Die Läuferreihe, wenigſtens die Außenläufer, und von dieſen wieder der rechte, zeigten gleichfalls hervorragende Arbeit, nur die Läufermitte ließ in der erſten Hälfte den erforderlichen Ueberblick in der Ballverteilung ſehlen(linker Flügel) und baute gegen Schluß wieder bedenklich ab. Das liegt in der Natur der Sache und bedeutet in letzterer Hinſicht keinen Tadel. In guter Verfaſſung war auch der Sturm. Es zeigte deut⸗ lich die ſtarke Auswirkung für die ganze Reihe— wenn der Mittelſtürmer wie geſtern, ſich voll einſetzt und den Angriff zu führen verſteht. Es war ein ganz anderer Zug dahinter. Den körperlich ſchwächeren Rechtsinnen auf den Außen⸗ poſten zu ſtellen, war auch kein Fehler, wenn auch der linke Verbinder den rechten ſpieleriſch und im Schuß um ein Be⸗ trächtliches überragt. Die einzige Schwäche des Neckarauer Sturms iſt ſeine Unausgeglichenheit in den Leiſtungen der einzelnen Stürmer und die zeitweiſe Langſamkeit des alten Kämpen am linken Flügel. Sein Kampfgeiſt bleibt ſich aber immer gleich. Von den geſtreiften Mängeln abgeſehen, war die Geſamtleiſtung Neckaraus recht gut und beſtätigte die Erwartung, daß der Meiſter den Waloͤhöfer Rückſchlag bald überwinden wird. V. f. R. führte gleichfalls ein für das Alter der Mann⸗ ſchaft ſehr gutes Spiel vor. Ueberragend war der rechte Verteidiger, der nahezu jeder Lage gewachſen war, und ein gut Teil des Parts ſeines Nebenmannes mit übernahm, der nicht ſo ſicher war wie ſonſt. Der Torwart konnte an den beiden Toren nichts machen, er enttäuſchte in keiner Weiſe das in ihn geſetzte Vertrauen. Jedenfalls fällt er in keiner Weiſe aus dem Rahmen. Die Mittelreihe konnte ebenfalls befriedigen, wenn auch dem Mittelläufer der nötige Aktionsradius noch abgeht und die Routine das nötige Maß noch nicht erreicht haben kann. Auf alle Fälle arbeitete er gleichmäßiger als ſein gegneriſcher Partner. Der Sturm, in ſeiner Wendigkeit bekannt, hat an Reife natürlich auch noch zuzulegen. Das Erfaſſen der Lage be⸗ herrſcht nur der Mittelſtürmer, die Halbſtürmer können ſeinen Intentionen nicht immer ſchnell genug folgen. Daß der Schuß gegen Ende gleichfalls nachließ, liegt bei ſolch anſtrengenden Spielen für die Jungleute auf der Hand. Es machte ſich ſtark fühlbar, daß in der zweiten Hälfte der ge⸗ fährliche Mittelſtürmer infolge Verletzung den Rechts⸗ außenpoſten einnehmen mußte. Am friſcheſten blieb der vorherige Rechtsaußen, der mit fabelhaftem Eifer— aber auch unüberlegtem Draufgehen ſpäter in der Mitte schaffte. Das übrige war vorne zum Schluß fertig und fehlte der nötige Durchſchlag, um das Ergebnis doch noch mit den letzten Anſtrengungen zu beeinfluſſen. Die beiden Flügel hatten gegen die routinierte Deckung und Verteidi⸗ gung des Gegners einen beſonders ſchweren Stand. War es auch kein Sieg, ſo war die Leiſtung der Mannſchaft auf dem am ſchwerſten zu nehmenden Feld des Rheinbereichs eine im Ganzen doch recht gute. VfR. muß auf die Zukunft rechnen. Neckarau ſteht gegen die halbſeitige Sonne und den kräf⸗ tigen Wind und ſetzt das Spiel ſofort in vollem Zuge ein. Die Chancen für Neckarau häufen ſich, aber die Schnellig⸗ keit der Vin. Verteidigung, läßt einen Schuß vorerſt nicht aufkommen. Auf der andern Seite nimmt der Torwart dem durchgelaufenen VſR.⸗Mittelſtürmer den Ball vor dem Fuße noch weg. Aus einem ganz gefährlichen Gedränge und gefährlichen Schüſſen vor dem VfR.⸗Netz findet der Ball, von der Sturm:mitte geſchoſſen, ſein Ziel, prallt aber wie⸗ der heraus, und der Soſelleiter entſcheidet Eckball. Die in einer Gegenoffenſive erfolgenden Angriffe der Mannheimer verpuffen in unſſcherem Schießen oder enden beim Tor⸗ wart. Ein wahres Bollwerk bildet der rechte VſR.⸗Vertei⸗ und klatſcht ein vehement getretener Ein kurzer linke Mann⸗ .. L. Neckarau bleibt heimer Verteidiger das Leder nicht erreichen kann, führt mit ſchwierigem, gedrehtem Schuß, aus ſpigzeſtem Winkel Tor für Neckarau. Kurz Pauſe wird ein om Halbl knapp 5 5 Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 28. Oktober 1929 in Front Der intenſive Kampf der erſten Hälfte hat die Spannung noch gehoben. Mit Rückenſonne und Rückenwind hat Neckarau nun die beſſere Hälfte. Eine ganz unverhoffte Chance frei vor dem Tor pergibt der Halbrechte Neckaraus. Der Mannheimer Hüter kann einen gefährlichen Ball noch abſchlagen, wobei Neckaraus Mittelſtürmer im Geſicht ver⸗ letzt wird und vorübergehend ausſcheidet. Wechſelnd haben nun beide Verteidigungen harte Abwehrſituationen zu be⸗ ſtehen, bis dann ein klarer Wechſel Rechtsaußen Links⸗ außen, der unmittelbar aufnimmt und plaziert und zugvoll einſchießt,:0 ſtellt. Ein blitzhaft erfolgender Schuß des VfR.⸗Mittelſtürmers landet knapp neben dem Pfoſten. Die Mitte wechſelt verletzt auf Rechtsaußen. Ein zu langes Dribbling des rechten Mannheimer Flügels endet mit famoſem Längsſchuß auf den Torwart, der das Leder ver⸗ liert, aber niemand iſt zur Stelle. Der Hüter kann das Le⸗ der noch wegbringen. Neckarau hat noch eine weitere ſchwie⸗ rige Lage zu beſtehen. Die Angrifſe der Mannheimer häu⸗ fen ſich gegen Schluß, aber die Kraft des Schuſſes fehlt nach dem aufreibenden Kampf. Nur die non rechts hereingewech⸗ ſelte Mitte iſt noch friſch, kann es aber allein nicht zwingen. Schütze ⸗ Feuerbach, ein Neuling für Mannheim, wurde in der erſten Hälfte reichlich unſicher, fand ſich aber ſpäter wieder und leitete annehmbar. Der feſſelnde Strauß ſelbſt war trotz der intenſiven Durchführung fair. 8 Neckarau: Winkler; Dern, Broſe; Ochs, Gaſt, Kaiſer; Benner, Keck, Zeilfelder, Striehl, Ott. V. f..: Wäckerle; Fleiſchmann, Hoßfelder; Müller, Schöpfe, Caspari; Weimer, Krieger, Langenbein, Gerlin⸗ ger, Specht. A. Mü 1e. ** Sp. V. Waldhof— Sp. Vg. Sandhofen:0(:0) Schon immer haben ſich dieſe beiden Vorſtadtvereine in den Verbandsſpielen erbitterte Kämpfe geliefert, der Bedeutung des geſtrigen Zuſammentrefſens entſprechend erwartete man auch von dieſer neuerlichen Begegnung einen intereſſanten, ſpannenden Kampf. Nach den bisheri⸗ gen anſprechenden' Leiſtungen der Sandhöfer, die in erſter Linie auf die ſolide Arbeit der Hintermannſchaft und der Läuferreihe zurückzuführen ſind, war man geſpannt, wie ſich die Sandhöſer dieſer ſchweren Aufgabe entledigen wür⸗ den. Wonn es auch nicht gelang, einen Sieg oder wenig⸗ ſtens ein Unentſchieden gegen den großen Rivalen zu er⸗ zielen, ſo muß doch feſtgeſtellt werden, daß die Gäſte eine recht anſprechende Partie lieferten und dem Gegner das Leben mehr als ſauer machten. Die Elf kämpfte bis zum Wechſel um einen eventl. Erfolg und ſtellte ſich nach der Pauſe taktiſch richtig um. Nachdem man erkannt hatte, daß der Waldhofſturm nicht ſchießen kann, verlegte man ſich nach dem Seitenwechſel mehr auf die Deckung. Bis 9 Min. vor Schluß blieb das Spiel unentſchieden, dann aber kam das Verhängnis in Form eines unhaltbaren Schuſſes aus dem Hinterhalt des Waldhofmittelläuſer. Alle Aufopferung alles Kämpfen war umſonſt, die Punkte blieben dem glück⸗ lichen Platzbeſitzer. Eines aber haben die Sandhöfer doch erreicht, ſie haben ſich Reſpekt verſchafft und haben erneut bewieſen, daß ſie heute keine Mannſchaft mehr zu fürchten brauchen. Die heldenhafte Gegenwehr und das taktiſch richtige Spiel der Abwehr brachte der Elf manche Sympathie. Waldhof zeigte die techniſch reiferen Leiſtungen und hat den Sieg auf dieſer Baſis auch verdlent. Das„wie“ aber, das in dem Torergebnis enthalten iſt, iſt für den Sp. V. Waldhof wirklich nicht erfreulich. Keiner der fünf Stürmer verſtand es, auch nur ein Tor zu ſchießen, denn der einzige und entſcheidende Treffer reſultierte von dem Mittelläufer der Waldhöfer. 2000 Zuſchauer folgten mit Spannung, Intereſſe und Anteilnahme dem vorwiegend in der zweiten Halbzeit flott durchgeführten Kampf, der aber die in ihn geſetzten Erwartungen in punkto techniſch reiſem Spiel nicht erfüllen konnte, man ſpielte wohl flott und hart, mitunter zu hart, einen! vollendeten Fußball ſah man aber nicht. Dieſe Leiſtung erwartete man aber gerade von dem Sp. V. Waldhof, der ja durch ſeinen ſenſationellen Sieg über den Vf. Neckarau überraſchend ſchnell in die Reihe der ernſthaften Meiſterſchaftsanwärter gerückt war. Wald⸗ hof war wohl techniſch reifer, der Gegner dafür aber umſo eifiger und— in der erſten Halbzeit— ſchneller. Als dann nach der Pauſe die Waldhöfer immer mehr aufdrehten, ſtellte ſich der Gegner taktiſch richtig um und konnte ſich auch lange Zeit den ungeſtümen Angriffen des Gegners er⸗ wehren. Lediglich einem glücklich angebrachten und unhalt⸗ baren Pfundſchuſſes des Mittelläufers haben die Platzbe⸗ ſitzer ihren nicht mehr erwarteten Sieg zuzuſchreiben. Die Stürmerreihe war der ſchwächſte Mannſchaftsteil. Man ſchien das Schießen faſt ganz vergeſſen zu haben, denn es waren nur wenige Aktionen, die mit einem geſunden Schuß beendet wurden. Während die Außen noch angin⸗ gen und einen forſchen Zug nach dem Tor zeigten, fielen die Innenſtürmer und auch der Mittelſtürmer überraſchend ſtark ab. Es mag ſchon ſein, daß ein Großteil des Aus⸗ falles auf die hervorragende Arbeit der gegneriſchen Läufer⸗ reihe zurückzuführen iſt, aber ein ſolches Zögern und eine ſolche Unentſchloſſenheit bei ſich bietenden guten Chancen hätte man nun doch nicht erwartet. Nicht ſo ſicher wie ſonſt war auch die Läuferreihe. Der Mittelläufer zog be⸗ ſonders vor der Pauſe ſehr oft den Kürzeren und konnte das Angriffsſpiel ſeiner Elf nicht genan genung dirigieren. Das Schlußtriv war zuverläſſig, bis auf einige Leichtſinns⸗ paraden, die aber ſehr gefährliche Situationen ſchufen. Sandhofen kämpfte eifrig und erbittert, ohne aber ſich durchſetzen zu können. Die Elf hat viel gelernt und zählt heute zu den Mannſchaften, die gefährlich ſind und vor allem eine ſtabile Hintermannſchaft beſitzen. Man hätte der Elf ein Unentſchieden gegönnt, muß aber aner⸗ kennen, daß der Sturm auch hier einen hilfloſen Eindruck machte. Er war der ſchwächſte Mannſchaftsteil, noch ſchwächer als der Angriff des Gegners, denn er war tech⸗ niſch nicht auf der Höhe. Dieſer Angriff hatte einige Chancen, die von einem anderen Sturm mit einer größeren Ruhe und Reife ſicher erfolgbringend ausgenutzt worden wären. Das Schlußtrio und die Läuferreihe arbeitete ohne Tadel und verdient ein Geſamtlob. amtierte Korronſcek⸗Karls⸗ ruhe peinlich genau und kleinlich. Er behielt das Spiel, das mitunter ſehr ſcharf zu werden verſprach, bis zum Schluß in der Hand, ließ aber den Kampf durch ſein zu vieles Pfeifen nicht immer entwickeln. Sp. V. Waldhof: Rihm, Hautz, Schäfer, Model, Bretzing, Haber, Halter, Ofer, Walz, Pennig, Raß muß. Als Schiedsrichter Sp. Vg. Sandhofen: Wittemann, Leonhardt, Michel, Müller, Bayer, Größle, Fugmann, Marth, Wehe, Baier, Kiechl. Bwyg. * Phönix Ludwigshafen— 1908 Mannheim 60(:0) Man wird nicht behaupten, daß dieſes Treffen, das zudem nur einen ſehr geringen Beſuch aufzuweiſen hatte, allzu aufregend verlief. Eine zeitlang hatte Phönix zwar ziemliche Mühe, um zu Erfolgen zu kommen, aber als dann noch ein Gäſteſpieler infolge Verletzung ausſchied, da wurden die Ludwigshafener ſaſt für den ganzen Reſt der Spielzeit meiſt klar überlegen. 1908 Mannheim iſt gegen die Spiele der Vorrunde in ſeinen Leiſtungen ſtark zurückgegangen, was wohl vor allem auf das Fehlen mehrerer Spieler der erſten Mannſchaft zurückzuführen ſein dürfte. Die jungen Erſatzleute ſind für derart ſchwere Spiele noch nicht routiniert genug, ſodaß der Zuſammen⸗ hang in keinem Mannſchaftsteil zuſtande kommen wollte. Sehr gut war Pabſt im Tor trotz der ſechs Tore, von denen er kaum ein einziges vereiteln konnte, dann auch Theobald, der allerdings allzu viele Strafſtöße verſchul⸗ dete. Die übrigen hatten ſtark unter dem Ar fall mehrerer jüngerer Spieler zu leiden, ſodaß auch keine einheitliche Mannſchaftsleiſtung zuſtande kommen konnte. Die Platzherren kamen erſt nach ihren erſten Erfolgen, die in kurzer Folge innerhalb von drei Minuten erzielt wurden, richtig in Schwung, dann klappte es allerdings recht gut. Die Abwehr ſtets zuverläſſig, bei nicht allzuſtarker Be⸗ ſchäftigung. Die Läuferreihe, in der Engel beſſer als an den letzten Sonntagen gefiel, leiſtete gute Aufbauarbeit. Der Sturm ſpielte zwar anfangs zu ſehr in die Breite, bediente aber ſpäterhin bei guten Flügelvorlagen die ſchnellen Flügel recht ausgiebig, ſodaß bezeichnenderweiſe vier von den ſechs Erfolgen durch die Außenſtürmer zu⸗ ſtande kamen. Weber war ein ſehr guter Sturmführer, der ſich nur ſelbſt zu wenig zutraute, aber bei ſeinem Schußvermögen— letztes Tor!— doch ohne Zweifel häu⸗ figer ſchießen ſollte. Das Spiel hatte in Bauer⸗Würzburg einen guten Leiter gefunden, der vor allem auch mit viel Verſtändnis amtierte. Das Spiel ſieht Phönix ſofort gut im Angriff, aber die Abwehr der Gäſte iſt zunächſt nicht zu ſchlagen, ja 1908 wird bei einigen ſchnellen Vorſtößen ſelbſt recht ge⸗ fährlich. Immer wieder weiß Pabſt im letzten Moment Erfolge der Platzherren zu vereiteln, die erſt 8 Minuten vor der Pauſe zu ihrem erſten Erfolg kommen; Burk⸗ hardt hat eine exakte Vorlage erhalten, die er auch mit unhaltbarem Schuß verwandelt. Noch in derſelben Minute folgte der zweite Treffer. Wieder iſt Burkhardt ſrei zum Schuß gekommen, abermals muß Pabſt den unhaltbaren Ball paſſieren laſſen. 1908 hat nur zehn Leute im Feld und ſieht ſich immer mehr jn die Verteidigung zurück⸗ gedrängt. Dennoch iſt Phönix bereits nach weiteren drei Minuten abermals erfolgreich; ein Faul gegen Burkhardt hat einen Stroſſtoß zur Folge, den Hörnle unhaltbar in die obere Ecke plaziert. Phönix beherrſcht gegen die dem Wechſel das Feld. Immerhin kann 1908 faſt eine halbe Stunde erfolgreichen Widerſtand entgegenſetzen. Dann aber jagt Lindemann einen ſcharfen Schuß an die Seitenlatte, der von da ins Tor ſpringt.:0. Nach wei⸗ teren zehn Minuten iſt Lindemann wiederum mit pracht⸗ vollem Schuß nochwals erfolgreich. In allexletzter Mi nute ſtellt dann Weber mit wuchtigem Schuß das End⸗ ergebnis von 60 her. H. * F. G. Rohrbach— Sp. Vgg. Mundenheim:2(:20 Für Rohrbach geht es nachgergde darum ob es nach ſeiner unbeſtreitbaren Formverbeſſerung die Kraft auf⸗ bringt, auf eigenem Platz gegen die Vereine der Mittel⸗ lage und des Tabellenendes einzelne Siege zu landen, oder Punkte zu holen, um ſo vielleicht doch noch vom Tabellenende langſam wegzukommen. Das geſtrige Spiel gegen Mundenheim konnte ein Exempel dafür abgeben, obwohl Mundenheim ſpielſtärker iſt als der gegenwärtige Tabellenſtand beſagt. es nun geſtern zu einem ſehr beachtbaren 232 für 08 Mannheim ein deutliches Zeichen, nun Hut zu ſein, zumal das obige Ergebn fü an d Leiſtungen und am Sp ſelhaf iſt. Selten hat eine J f rdienter verloren als geſtern Rohrbach, denn die Gef zeiſtung der Heidelberger Vorſtädter war durch zus be gamäßig. Nur in der Angrifſsreihe zeigten ſich große Schwächen und dieſer Mannſchaftsteil allein hat den Sieg verſcherzt. D ſtand der Rechtsaußen, ſonſt Lintsverbinder, auf gän ungewohntem Poſten, er konnte ſich garnicht zurechtfinden und dem Linksaußen, der ſonſt rechter Flügelmann iſt, ſagte dieſer Poſten ebenfalls nicht zu. Außerdem* der Innenſturm gänzlich hilflos. Die beſten Torgeleger zehn Gegner auch nach Die Rohrbacher brachten das auf iſt der gemeſ heiten wurden ausgelaſſen, te durch Energteloſigkeit, keils durch übergroße Nervoſitst. Die Hintermannſchaft dagegen konnte voll und ganz befriedigen. Sehr impo⸗ nieren konnte wieder der Mittelläufer, der ſich von zu Spiel verbeſſert; er iſt ſowohl im Spielaufbau wie im Zerſtören hervorragend und kann als die Stütze der Mannnſchaft bezeichnet werden. Vom Schlußtrio bewährte ſich der Torhüter am beſten. Er verhütete manch ſicheres Tor, aber auch ſeine beiden Vorderleute kounten gefallen und die Zuſammenarbeit dieſer drei Schlußleute iſt eben⸗ falls gut. Mundenheim ſcheint zurzeit nicht mehr die Schlag⸗ kraft zu beſitzen wie zu Beginn der Spielſerie. Der Tor⸗ hüter hatte ſchwache Momente, auch der rechte Verteidiger, der ſonſt einer der beſten ſeiner Mannſchaft iſt. war nicht in gewohnter Form. Sein Stellungsſpiel war öfters man⸗ gelhaft und dadurch entſtand manch ſchwierige Situation. Die Läuferreihe konnte noch am meiſten befriedigen; be⸗ ſomders der Mittelläufer war einer der beſten Der Sturm hatte wieder im rechten Flügel ſeine ſchärfſte Waffe, doch ließ die Geſamtleiſtung des Angriffes die Geſchloſſenheit vermiſſen. Anſätze zur Kombinalion wurden oft von den eigenen Mitſpielern zerſtört, was wohl auf die ungewohnt kleinen Platzverhältniſſe in Rohrbach zurückzuführen iſt. Vor rund 2000 Zuſchauern wurde zunächſt ein ver⸗ teiltes Spiel geboten, aber Rohrbach kam allmählich in Vorteil, doch blieb der erſte Eckball ergebnislos. Mun⸗ denheims Torwart hatte dann viel Glück bei einer Ab⸗ wehr auf Lattenſchuß des Halblinken. Ein überraſchender Vorſtoß des Mundenheimer Linksgußen brachte Munden⸗ heim die erſte Torgelegenheit, die aber der Innenſturm ausließ. Mundenheims erſter Eckball wurde ebenfalls abgewehrt und auch der zweite Eckball für die Pfälzer verlief reſultatlos. Dann gab der Rohrbacher Mittelläufer feinem Sturm eine prächtige Vorlage, die vom Links⸗ außen zur Hereingabe auf das Tor ausgenützt wurde; der rechte Verteidiger Mundenheims verfehlte den Ball und agb ſo dem Halbrechten Rohrbachs Gelegenheit zum Tor⸗ Spiel 2. Reiljags des Reiter vereins Mannheim Um die Jagdteilnehmer diesmal mit dem an das letzte Jagdgebiet auf der Frieſenheimer Inſel anſchließenden Ge⸗ läldeabſchnitt betannt zu machen, wurde die Jagd am Sonntag auf dem rechten Ufer des Altrheins begonnen. Die Mehrzahl der Reiter traf ſich ſchon an der Friedrichs⸗ or: onnheim; von dort aus trabte die Kolonne iber die Neckarwieſen— Frieſenheimer Inſel nach dem Fähr⸗ haus Dehu s, wo die 28 Pferde in zwei Serien übergeſetzt wurden. Unter den Vierſüßlern wor manche Neulinge dabei, die ordentlich die Augen rollten und die Nüſtern aufblieſen, als ſie ſich zum erſtenmal in ihrem Leben dem ſchwanken Boden der Fähre anvertrauen ſollten. Den „Mofliſtern“ ließ man den Vortritt— ſo werden die älte⸗ ven Verleihpferde bezeichnet—, dieſen folgten dann willig die jüngeren Pferdeſemeſter. Leider öffnete während der Ueberfahrt der Himmel all ſeine Schleuſen; auf dem Stell⸗ dichein im Wieſengrund, ſüdweſtlich Sandhoſen trfeſen Roß und Reiter von dem hexabrieſelnden Naß. Doch ſchon wurde im Weſten blauer Fimmel ſichtbar und die Stimmung war wieder hergeſtellt, als bei dem alten Jagdruf„Friſch auf zum fröhlichen Jagen!“ der Regen ganz aufhörte. Im flotten Galonp ging es nordwärts, dem Jocddfeld voraus als„Füchfe“ Frau Vierling und Major J o b ſt: zunächſt über einen Graben mit Rick davor, dann an dem „Wachhaus Sandhofen“ vorbei, dem Warnungsmal für die Umwohner, deß der Vater Rhein, wenn er über die Uſer tritt, nicht mit ſich ſpaßen läßt. Wie zwei Beobachtungs⸗ poſren in einem Schüvengrabenſyſtem ſtehen die beiden Wachhäuſer Sandhoſen und Sch zof La, ſtets bereit, beim Eisgaug den Angriff der feindlichen Waſſermaſſen nach en 5 ückwärts zu melden, dambt der Durchbruch durch die eigene „Stellung“, d. h. den Rheindamm, beizeiten verhindert wird. Inzwiſchen hatte ſich ſtrahlender Sonnenſchein durchge⸗ rungen, und weiter ging die Jagd über Hürden, Dämme und Gräben, den Hauptrheindamm ſtets zur Rechten laſſend, durch eine für den Naturfreund und Schieß gleich ab⸗ chfſlungsveiche Gegend. Oi dehnt ſich Oe hricht, * N 3* die Heimat der Wildente und aus, zur des Waſſerhuhns, Rechten die weiten Rübenſelder, das Dorado von Meiſter Lampe, im Hintergrund die graugrüne Weidenniederung em Rhein, die Zuflucht des buntſchillernden Faſans. Ge⸗ ſpenſtig ſteigt von Zeit zu Zeit über den Weidenkronen ein wandernder Schornſtein mit ſchwarzer Rauchfahne auf, den mühſeligen Weg der bergauf fahrenden Rhein dampfer kündend. Nachdem die Rotröcke den verlaſſenen Brunnen auf dem„Kuhwörth“ paſſiert haben, geht's unaufhaktſam weiter auf den herrlichen Wieſen entlang des Wörtgrabens. Der vom Kirſchgartshäuſerhof kommende Kanglgraben bietet dem Galopp ein vorläufioes Ende, Naſch entſchloſſen oͤrücken die vorderſten Reiter ihre Pferde mit eif g Schenkel durch den tiefen Einſchnitt nach dem Neite ſſaz:„Wirf erſt Dein Herz über das Hindernis! Pf Rus Reiter kommen dann nach.“ An der Schleuſe wird der Rheindamm erklettert, nochmals der Kanalgraben ge⸗ ſprungen und dann kommt der letzte ſcharfe Galoyy bis zum Halali beim Wachhaus Schwarhof. 26 Brüche der Jagdherr verteilen. Nach einer kurzen Pauſe be die Reiter wieder ihre Pferde und ritten geſchloſſen Fähre, wo zum zweiten Male übergeſetzt wird. Ein kurzes Frühſtück im Föhrhaus Dehus vereinigt nochmals Teilnehmer und Zuſchauer zum fröhlichen Aus⸗ tauſch der Jagdeindrücke. 5 egen an die ſchuß. Mundenheim wechſelte den Mittelläufer und rech⸗ ten Verteidiger und kämpfe nun mit vermehrter Energie. Eine Fehlentſcheidung des Schiedsrichters brachte Rohr⸗ bach um einen verdienten Elfmeter, nachdem Rohrbachs Mittelſtürmer im Strafraum von hinten unfair gelegt wurde. Eine genaue Flanke des Mundenheimer Links⸗ außen führt durch den Mittelſtürmer zum Ausgleich und kurz nach dem Wiederanſpiel brachte ein Prachtſchuß des Halbrechten Mundenheim in Führung. Der rechte Ver⸗ teidiger der Pfälzer ging nun wieder auf ſeinen alten Poſten zurück, aber trotz der ſchwierigen Lage für Rohr⸗ bach dauerte es nicht lange und der Rohrbacher Links⸗ außen ſtellte mit ſchönem Schrägſchuß erneut den Aus⸗ gleich her:2. 1 85 5 Nach Wiederbeginn war Rohrbach faſt immer die an⸗ greifende Partie. Eine Anzahl Torgelegenheiten wurden herausgeſpielt, doch, wie ſchon berichtet, konnte der Innen⸗ ſturm dieſe nicht verwerten. Das Eckballverhältnis von :3 für Rohrbach kennzeichnet die Ueberlegenheit der Platzmannſchaft genug. Nur ſelten kam auch der Munden⸗ heimer Sturm zum Angriff. aber die gegneriſche Vertei⸗ otzung hielt Stand. Erſt im Endkampf ſchien Rohrbach abgekämpft, doch gelang es, das Ergebnis zu halten. Sch ichter war Keller⸗Karlsruhe, der bis auf die oben geſtreifte einzige Fehlentſcheidung befriedigen konnte a Rohrbach: Rehn; Hilpert, Böhm: Bucher, Hummel, Schmidt; Filſinger, Hummel. Hummel, Sator. Eckert. Mundenheim: Dick; Deuſchel, Oſter; Hick, Hirſch, Dillenburg; Seidl, Gürſter, Tictor. Impertro. Bertram. —e. Weitere Ergebniſſe Gruppe Nordbayern:.C. Bayreuth—1,.C. Nürn⸗ berg:1) Sp. Vg. Hof—Sp. Vg. Fürth:5; Vf. R. Fürth Bayern Hof:2; A. S. V. Nürnberg- F. V. Würzburg:0. Gruppe Südbayern: D. S. V. München. München 1860 :0; Teutonia Jahn Regensburg:3; FV. Ulm 94 Bayern München:6; Schwaben Augsburg Wacker München:0(abgebr.). Gruppe Württemberg:.f B. Stuttgart Sportfreunde Stuttgart:1; Germania Brötzingen FC. Pforzheim:2; .f,R. Heilbronn Stuttgarter Kickers 2 Gruppe Baden:.C. Villingen S. C. Freiburg 317 Karlsruher r V. Sp. Pg. Freiburg 911; Freiburger F..— F. V. Raſtatt:0. Gruppe Sgar: S: 0 lautern 41; VfR. Pirmaſens F. E. Idar.C. Pirmaſens F. V. Saarbrücken:2. Gruppe Main: Eintracht bach 310, Germania Bieber— Fs Weiß Frankfurt.C. Hanau 93:0; Griesheim. a Gruppe Heſſen: S. V. Darmſtadt 98 Wormatia Worms Saar 05 Saarbrücken:03 :1; Boruſſia Neunkirchen Frankfurt Kickers Offen⸗ S. V. Frankfurt:0; Rot⸗ Union Niederrad 72 122 :2: S. V. Wiesbaden.—Haſſig Bingen 0 Alemannſa Worms Vf. L. Neu⸗Iſenburg:0.C. Langen S. B. Mainz 05 213. Handball Handball im badiſchen Turnkreis Harte Spitzenkämpfe in der Meiſterklaſſe Die 10 Spiele der Turnermeſiſterklaſſe nahmen durchweg einen harten Verlauf, da es ſich in den meiſten Fällen um Spitzenkämpfe handelte. Neben knappen Spielausgängen ſind auch einige unentſchiedene Ergebniſſe zu verzeichnen. Von beſonderem Intereſſe iſt der Verlauf der Spiele in der nordbadiſchen Gruppe 1, da in dieſer die Vereine des Mannheimer Turngaues beteiligt ſind. Im Spiel gegen Phil ppsburg reichte es der Turngenoſſenſchaft Rheinau zu einem unentſchiedenen Ergebnis, das beim Wechſel mit :2 für den Gegner lautet. Das Zuſammentreffen der beiden Gaumannſchaften TG. Ofersheim- Jahn Neckarau endete mit einer kataſtrophalen Niederlage der Neckarauer, die kaum erklärlich iſt, nachdem bei der Pauſe das Er⸗ gebnis noch 110 war. Durch dieſen Sieg hat ſich Oftersheim in den Vordergrund gebracht, während Neckarau bereits mit drei verlorenen Spielen am Ende der Tabelle ſteht. Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte Tag. Heidelberg 3 2 1 0 16:13 5 TG. Oftersheim 4 2 1 1 19:15 5 Polizei Heidelbg. 2 25 0 0 22: 6 4 TG. Rheinau 3 1 1 1 6 10 3 TV. Philippsburg 3 0 1 2 14:23 1 Jahn Neckarau 8 0 0 3:1 0 Die Ergebniſſe: Gruppe 1: TV. Philippsburg— TG. Rheinau 414(:2) TG. Oftersheim— Jahn Neckarau 7˙0(:). Gruppe 2: 62 Weinheim— Tbd. Durlach:1(:1) TV Durlach— Jahn Weinheim:2(01). TV. Baden⸗Baden— MB. Karlsruhe 119 Gruppe 3: 17 8 1846— Tbd. Gaggenau:1(:). (:); Kar T Gruppe Lörrach— TV. Meißenheim:3:205 TV. Otte TV. Lörrach 218(110); TV. Lahr— TV Sulz? 5 Gruppe! Konſtanz— St. TV. Singen 512(:). Knappe Ergebuiſſe der Mannheimer Gauſpiele Tbd. Germania— Tade. Ketſch 214(:3) TV. Sandhofen— TV. Seckenheim 23(:2) Tod. Viernheim TW. 1846 Mannheim 1b:3(:1) Im Mannheimer Gau ſind die Ergebniſſe der vier Auf⸗ ſtiegsklaſſenſpiele knapp ausgefallen. Wenn auch nicht allgemein, im großen und ganzen jedoch iſt auch in dieſem Jahre wieder in der Spielſtärke der einzelnen beteiligten Mannſchaften kein weſentlicher Unterſchied. Tbd. Ger⸗ manial mußte nach offenem Spiel und gleichwertigem Können die erſte Niederlage einſtecken, die letzten Ende darauf zurückzuführen iſt, daß die Ketſcher Mannſchaft raſcher und vor allen Dingen ſchneller am Ball war. Auch Sandhofen iſt wieder im Kommen. Seckenheim hatte alle Mühe, um das:2 beim Wechſel in einen:2 Sieg zu verbeffern. Wiederum gut haben ſich die 1846er Reſerven geſchlagen die in Viernheim mit nur einem Tor Unter⸗ ſchied unterlagen. Auch die erſte Elf der 1846er hatte es in Seckenheim ſchwer, ihr Spiel zu gewinnen, immerhin reichte es noch zu einem knappen Steg, ſodaß nunmehr Ketſch, 1846 und Seckenheim ungeſchlagen ſind, wobei letz⸗ bal aber ſchon ein unentſchiedenes Spiel zu verzeichnen aben. Vereine Spiele gew. unentſch verl, Tore Punkt, Tgde. Ketſch 8 8 0 0 16:4 6 TV. 1846 Mannh. 3 2 1 0 10:5 5 TV. Seckenheim 3 2 1 0 8˙4 5 Tbd. Germania 2 5 0 1:6 2 Thbd. Viernheim 38 1 0 2:15 2 TV. 1846 1b 2 0 0 2 4ꝛ7 0 TV. Hockenheim 2 0 0 2:8 0 TV. Sandhofen 2 0 0 2 3·8 0 E. G. * T. V. Mannheim von 1846 1— T. V. Hockenheim 1 32(:1) Beide Mannſchaften lieferten ſich in Hockenheim einen ſchweren Kampf. Die Mannheimer konnten durch einen knappen:2⸗Sieg die beiden wertvollen Punkte mit nach Hauſe nehmen. Die erſten 10 Minuten ſtehen im Zeichen Hockenheims, die Hintermannſchaft der Mannheimer hat ſchwere Arbeit zu verrichten, um Erfolge der Gegner zu verhindern. Langſam gewöhnen ſich die Mannheimer an die Platzverhältniſſe und befreien ſich aus der Umklam⸗ merung. In der 15. Miunte können ſie durch Prachtſchuß des Halbrechten den 1. Treffer erzielen. Sehr bald ge⸗ lingt es aber Hockenheim, gleichzuziehen. Bei verteiltem Spiel können die 46er auf:1 erhöhen und ſo geht es in de Halbzeit, Trotz Drangperiode der Blauen gelingt es Hockenheim, einen ihrer gefährlichen Angriffe zum Aus⸗ gleich zu benutzen. Dieſer Erſolg hätte allerdings vom Mannheimer Verteidiger verhindert werden müſſen. Kurz vor Schluß kommen die Mannheimer, abermals durch Halbrechts, durch einen 20 Meter⸗Schuß zum 3. und ſieg⸗ bringenden Tor. Ge. Die erſten Begegnungen in der Rückrunde brachten im allgemeinen die erwarteten Ergebniſſe. In der erſten Ab⸗ teilung kamen die Lindenhöfer zu einem ſehr glücklichen Siege, waren ſie doch noch 20 Minuten vor Schluß urit 02 im Nachteil. Erſt drei Bombenwürfe von Zühlke ſtell⸗ ten den Sieg ſicher. Die Neuoſtheimer konnten wenigſtens einen Punkt den Frankenthälern entreißen, indem ſie 111 ſpielten. In der zweiten Abteilung fertigte Pfalz nach jeder⸗ zeit überlegenem Spiele Neulußheim mit:1 Toren ab. Bedeutend ſchwerer hatte es der V. f. R. der Waldhof knapp mit:2 Toren ſchlagen konnte und ſomit immer noch mit 2 Punkten Vorſprung in der Tabelle führt. Sportfr. Saarbrücken V. f. R. Kaiſers⸗ 5 * 1 *% d 4 d* 4 2 einen einen nach eichen r hat er zu r an klam⸗ tſchuß d ge⸗ iltem es in at es Aus⸗ vom Kurz durch ſieg⸗ 0. en im 1 Ab⸗ lichen ß mit ſtell⸗ zſtens L 121 ſeder⸗ n ab. löhof n och mann, Marſy. und 4500. 1. Hazard. ſie war l Montag, den 28. Oktober 1929 5 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) ᷑. Seite. Nr. 500 Steepler-Derby in Karlshorft Egmont mit Schuller ſiegt vor Liebeszauber Die letzten Sonntagsrennen in Karlshorſt trugen ganz dem Geſchmack des Publikums Rechnung, das bei dem ſchönen Herbſtwetter dem Rufe des Vereins für Hin⸗ ternisrennen gern Folge leiſtete. Dem äußeren Erfolge reihte ſich der ſportliche würdig an. Als Hauptnummer wurde das mit 14000 Mark dotierte Jagd rennen der Dreijährigen gelaufen, dem leider der haushohe Favorit Holofernes, von einer plötzlichen Lahmheit be⸗ fallen, fernbleiben mußte. Mit dem Sieger des Haupt⸗ hürdenrennens auf dem Wege ſchien die Reifeprüfung der famoſen Kopja als reife Frucht zu winken. Indeſſen ſchied die Stute durch einen Zwiſchenfall vorzeitig aus. Am Oſt⸗ wall ſtrauchelte der führende Salamander und nahm die dicht hinter ihm liegende Kopfa mit aus dem Rennen. Dirſchau führte das nur noch ſechsköpfige Feld an, wurde aber nach der Nordecke von Egmont abgelöſt, der von da ab bereits ſein Rennen ſicher hatte. Zwiſchen den beiden letzten Sprüngen zog Jockey Schuller mit Egmont, der den ſchweren Kurs der Mittelbahn wie ein Alter ſprang, da⸗ von und kam leicht vor Liebeszauber nach Hauſe Dirſchau fiel am vorletzten Sprung, wobei ſich Jockey Wolff einen Rippenbruch zuzog. Von beſonderem Intereſſe war noch das Derby der Halbblütler. Nicht weniger als 14 Halbblutpferde wurden auf einen beſonders ſchwierigen Turf geſchickt. Sogar der See mußte durchguert werden. Die Siegerin, Ilſe XIII, hielt Herr von Borcke auf einem der vorderen Plätze, um im Einlauf davonzuziehen und leicht zu gewinnen. Vier Längen dahinter kam Charis ein. die von ihrem Reiter viel zu ſpät nach vorn gebracht worden war. Der Reiter der drittplazierten Erle, leiſtete ſich faſt ſtets große Um⸗ wege, während der Sieger von Pardubitz den Schimmel Ben Hur nur durch gutes Springen aufhält, aber nicht galoppieren konnte. Die 5 Stürze in dieſem Rennen ver⸗ liefen glücklicherweiſe ohne ſchlimme Folgen. Ergebniſſe: 1. Kiekemal⸗Jagdrennen. Herrenreiten. 3000. 3400 Meter: 1. Fr, O. Münchs Fähnrich(v. Imhof); 2. Ma⸗ noir; 3. Fechter. Ferner liefen: Kabalia, Nordſee, Waſſer⸗ Tot: 40 10 P 2. Wuhlheide⸗Jagdrennen. 3500. 4000 Meter: 1. E. S. Fürſtenbergs Freier Wille(F. Lüder); 2. Kermak; 3. Nebbich. Ferner liefen: Montagne Ruſſe, Oberfjäger, Automedon, Patriotin, Spindrift, Wildfang. Tot: 52210, Pl.: 25, 16, 88:10. 3. Kott⸗Flachrennen. Verkaufs rennen. Für Zweijährige. 3000 J. 1200 Meter. 1. Th. v. Schmidt⸗Paulis Grasgräfin (Hr v. Schmidt⸗Pauli jr.); 2. Monte Carlo; 3. Marketen⸗ derin. Ferner liefen: Servatrix, Feldberg, Silvius, Till Eulenſpiegel, Scapos, Wechſelburg. Tot: 63:10, Pl.: 21, 81, 20:10.. 4. Deutſches Halbblut⸗Jagdrennen. Herrenreiten. Ehrpr. Hinterpommerſcher Stall Elſe XIII. (v. Borcke); 2. Eharis; 3. Erle. Ferner lieſen: Ben Hur, Augapfel, Heldin, Parſtfal, Beate, Johanniterin, Morgen⸗ gruß, Traude, Pilot, Wilddieb, Pommery. Tot: 21:10, Pl.: 15, 79, 81:10. 5. Jagdrennen der Dreijährigen. Ehrpr. u. 14000 L. 3600 Meter. 1. O. Blumenfelds u. R. Samſons Egmont (K. Schuller); 2. Liebeszauber; 3. Neuer Ulſter. Ferner liefen: Kopfa, Sieſta, Dirſchau, Strius, Salamander. Tot: 50:10, Pl.: 17, 18, 19:10. 6. Lotterie⸗Jagdreunen. Verloſungsrennen. 4500 J. 3000 Meter: 1. K. Edlers Gilde(H. Coardt); 2. Gourmet; g. Ferner liefen: Houblon, Banditi, Firn 2, My Lord 2, Juif Errant, Liebestraum, Rahel, Ortwin(Hbl.), 2„ Filands, Horeb. Tot: 96:10, Pl.: 30, 22, 47:10. 5 Kitzboch⸗Hürdenrennen. Für Dreifährige. 3000 /. 3000 P. Buſchendorfs Laging(L. Regier); 2. Grafen⸗ Handball im Rheinkreis V. f. R. Mannheim— Sport⸗Verein Waldhof:2 Man hatte damit gerechnet, daß V. f. R. Waldhof mit einem großen Torunterſchied abſchütteln würde. ſichtigt man aber die Umſtände, ſo läßt ſich der knappe Aus⸗ gang erklären. Zunächſt war ein Schiedsrichter, ein Herr von Langen, als Leiter erſchienen, der eine ganz unmög⸗ liche Figur abgab. Die gröbſten Vergehen ahndete er über⸗ haupt nicht; dadurch wurde das Spiel ſehr beeinträchtigt. Erſt als es viel zu ſpät war, griff er ein; ſo mußten vom V. f. R. 2 und vom Waldhof 1 Spieler das Feld verlaſſen. Die Mannſchaft von V. f. R. war in einzelnen Teilen nicht beſonders auf der Höhe. Die beiden Verteidiger waren wie immer ausgezeichnet. Krotz im Tore iſt an 2 Toren nicht ganz ſchuldlos. Die Läuferreihe war nicht in gewohnter Form. Der Sturm hatte nur in Morgen eine wirklich erſt⸗ klaſſige Kraft. Kaum zu erkennen war Gilbert, der jede Chance ausließ. Waldhof hat in Spengler und Scheifele ſeine beſten Kräfte. Die Mannſchaft ſpielte faſt ohne jedes Syſtem; dadurch konnte ſie natürlich nicht zu einheitlichen Aktionen kommen. 2. Mannſchaften V. f. R.— Waldhof :0; V. f. R. Damen— V. f. L. Neckarau 010. f M. T. G.— Fußballklub 08:8 Die ſehr zahlreich erſchienenen Zuſchauer gaben, der Be⸗ deutung dieſes Spieles entſprechend, das äußere Gepräge. Von vornherein müſſen beide Spielabſchnitte ſcharf von⸗ einander getrennt werden. In der erſten Hälfte waren die M. T.'ler trotz 10 Mann, da der rechte Verteidiger durch einen Zuſammenprall für die ganze Hälfte den Platz ver⸗ laſſen mußte, tonangebend, in der 2. Hälfte Lindenhof. Im Sturm verſah Spieß die Lücke von Neumann mit gutem Erfolg. Haag war es immer und immer wieder, der die 08⸗Verteidigung vor eine ſchwere Aufgabe ſtellte. Treiber wurde zu wenig beſchäftigt, er kam dadurch nie richtig in Schwung. Württner war nicht in gewohnter Form. In der Läuferreihe klaprte es, das 2. Tor durch den Mittel⸗ läufer war taktiſch eine erſtklaſſige Leiſtung. Die Hinter⸗ mannſchaft ſpielte mit großem Erfolg. In dieſer Spielhälfte hatten die Lindenhöfer nichts zu beſtellen. Die Neueinſtel⸗ lung von Braun war ein großer Mißgriff. Dieſer leidet immer noch an einer Verletzung, die ſich beim Laufen ſtark bemerkbar machte. Soldner wäre unbedingt eine beſſere Stütze geweſen. Im Sturm wollte es auch trotz Umſtellung nicht klappen; ein großer Fehler war, daß man die linke Seite nicht beſchäftigte. Statt deſſen wurde alles auf Baa⸗ der geſpielt, der dadurch überlaſte wurde. Die Läuferreihe konnte gefallen, ſowohl in der Abwehr als auch im Aufbau. Die Verteidigung arbeitete ruhig und ſicher. Reinhold hielt verſchiedene Würfe ganz prächtig, ſo daß man ihm den gro⸗ ßen Schnitzer, der prompt zum 2. Tore führte, verzeihen kann. Der Schiedsrichter, Koesker⸗ Saarbrücken, konnte im weſentlichen gefallen. 2. Mannſchaften MTG.— 08:07 1. Igd. MTG.— 1. Igd. V. f. R.:4; M7. Damen— A. S. V. Ludwigs⸗ haſen 310) 08 Damen— Sportfreunde Landau 011. F. C. Pfalz Ludwigshafen Neulußheim:1 Auch diesmal mußten die ſehr eifrigen Neulußhelmer ohne Punktgewinn die Heimreiſe antreten. Die Pfälzer waren nicht auf gewohnter Höhe, ſcheinbar nahmen ſie das Spiel etwas zu leicht. rman ſchaft die 19 5 Arbeit mit großer Ruhe erledigte. 5 Die Läu⸗ ferreihe vergaß manchmal den Sturm zu unterſtützen, 97 85 ſonſt gut. Die Stürmerreihe zeigte 8 wenig Ge⸗ ſchloſſenheit, meiſt wurde ſehr zerfahren geſpielt. W Spiel ſtand ganz im Zeichen der Pfälzer, die auch bis zur Pauſe 210 führten. Nach Wiederbeginn wurden die Aktio⸗ nen der Pfälzer bedeutend gefährlicher und ſo kounten ſie bis zum Schluß 3 weitere Tore und Neulußheim das wohl⸗ verdiente Ehrentor erzielen. Der Schiedsrichter Vogel⸗ Saarbrücken war ein gerechter Leiter. Spielvereinigung 07 Maunheim— Fußballverein . Frankenthal:1 Was man allgemein annahm, beſtätigte ſich, da die Neu⸗ oſtheimer ihre im Vorſpiel erlittene Niederloge etwas 75 jerten und Frankenthal einen Punkt abnahmen. Die 50 gielnerlanf entſprechend, ein nt. Sogar der Sieg ſtaud oft 9 S ⁵˙. ˙ Berück⸗ Der beſte Teil war die Hintermann⸗ liebe; 3. Sigmar. Ferner liefen: Caſtor, Wiesbaden, Ra⸗ dames, Caſper, Großmut. Tot: 497:10, Pl.: 53, 24, 35:10. Dresden(27. Oktober) 1. Preis von Werdau. Ehrpr. und 9000„ 2000 Meter. 1. Dr. H. Heß' Junker(Ludwig), 2. Askari, 3. Munin. Ferner liefen: Weltwanderer, Moloch, Loblied, Farinelli, Damon, Held. Tot. 143:10. Pl. 26, 20, 20:10. 2. Jungmannen⸗Rennen. Für zweijährige Maiden. 3000 Mark. 1200„beter. 1. Stall Halmas Flavius(H. Schmidt), 2. Edeldame, 3. Khedive. Ferner liefen: Patriarch, Laotſe, Vigilant, Hanau, Liebhaberei, Iſabell, Mark. Tot. 70:10, Pl. 26, 36, 24:10. 3. Preis von Stolpen. Verkaufsrennen. 3000/ 1800 Meter. 1. Alfons Teskes Hurone(Kreuz), 2. Oran, 3. San Marco. Ferner liefen: Szeged, Goldwächter, Signora, Grinzinger, Aingta, Reichskrone, Schattenmorelle, Rott⸗ land. Tot. 49:10, Pl. 18. 20, 18:10. 4. Zweijährigen⸗Ausgleich. Ehrpr. u. 3500 /. 1400 m. 1. Alſons Tes Granit(Pförkbe), 2. Eidora, 3. Mika. Ferner liefen: Mola, Wintermärchen, Orenburg, Hetman, Jago, Negus. Tot. 23:10, Pl. 15, 81, 24:10. 5. Winker⸗Preis. Ehrpr. u. 5000/ 2200 Meter. 1. Hauptgeſt. Altefelds Gemma(R. Schmidt), 2. Pale. 3. Ing. Ferner liefen: Moiſterpolier, Faro, Araber, Aſſuan, Haupt⸗ mann, Dominica, Eiſenhagel, Friderun. Tot. 26:10, Pl. 97, 21, 28:10. 4 6. Preis von Ortrand. 3000/ 1400 Meter. 1. Fürſt Lynars Heideroſe(Printen), 2. Dominikus, 3. Honorta. Ferner liefen: Islam, Formoſus, Immertreu, Atlantis. Tot. 93:10, Pl. 18. 11, 16:10. 7. Oktober⸗Ansgleich. Ausgleich 3. 3000/ 1600 Meter. 1. M. Geſchs Ledon(Narr), 2. Vela, 3. Szin⸗arany. F..: Caprivi, Bertram, Leichte Iſabel, Pers, Vaſall, Eldon, Maravedis, Empfehlung, Dogmatiker, Rote Nelke, Pata⸗ chon, Der Fakir. Dot. 50:10, Pl. 18, 2, 30:10. Neuß(27. Oktober) 1. Verkaufsrennen der Zweijährigen. 3000/ 1000 Meter. 1. Geſt. Lauvenburgs Fantaſia(Buge), 2. Sinumbra, 8. Clou. Ferner li: Capellus, Feuerroſe, Grane, Oſtſee, Minne. Tot. 73:10, Pl. 17, 14, 19:10. 2. Rubin⸗Hürdenrennen. Ausgleich 3. 2500 4 8000 Meter. 1. A. Hövelers Comteſſe Iſola(Schulze), 2. Ordinaria, 3. Ferina. Ferner liefen: Zwirns Bruder, Kipnis, Grimm, Santa Naula, Wachtelkönig, Prädicta, Elf, Fafnirs Bruder. Tot. 149:10, Pl. 26, 15, 29:10. 3. Flieder⸗Jagdrennen. 2500/ 3650 Meter. 1. C. A. Kruſes Sirokko(Vags), 2. Pagzmanvar, 3. Ingham. Ferner liefen: Original, Le Gerfaut, Isländer, Meduſa, Nina, Sonnenkäfer. Tot.(:10, Pl. 19, 13, 65:10. 4. Calvello⸗Hürdenrennen. Für Dreijährige. 3000 I. 2800 Meter. 1. F. Gantenbergs und H. Schetters Hageſtolz (Auguſtin), 2. Kalif, 3. Maharadja. Ferner liefen: Chur⸗ fürſt, Redopp. Tot. 21:10, Pl. 15 18:10. 5. Fels⸗Rennen. Verkaufsrennen. 2500 4. 1400 Meter. 1. J. Mühlenkords Cordelia(Robl), 2. Freimaurer, 73. Negro, 73. Maharadſcha. Ferner liefen: Truchſeß, Lauſttzer, Sturmbock, Amenophis, Latina, Roſenrot, Königstreu, Rich⸗ botin. Tot. 106:10, Pl. 34, 30, 14 22:10. 6. Pulchra⸗Nuſſia⸗Rennen. Ehrpr. u. 4000 J. 2800 Meter. 1. O. Weinbergs Lonni(Tauſz), 2. Daland, 3. Polfino. Ferner liefen: Lucca, Julſeſt, Franziskus. Dot. 56:10, Pl. 20, 14:10 7. Saphir⸗Ausgleich. Ausgleich 3. 2500 I. 1600 Meter. 1. W. Horſtkottes Flügelmann, 2. Komm voran, 3. Fahnen⸗ weihe. Ferner liefen: Ohio, Pilgerin, Quedliner, Cla⸗ retta, Tremonia, Woge, Ahnenfürſt, Albruna, Fröhliche Feel Tot. 70:10 Pl. 286, 19, 88:10. in greifbarer Nähe, aber der Frankenthaler Torwart be⸗ fand ſich in ausgezeichneter Form und war nicht zu ſchlagen. Die Hauptſtütze war wieder die vorzügliche Hintermann⸗ ſchaft, die den ſehr ſtabilen Sturm von Frankenthal zum Stehen brachte. Die Läuferreihe ſpielte mit großem Eifer. Hier ſtach beſonders der Mitelläufer hervor, der überall zu ſehen war. Der Sturm konnte ebenſo gefallen. Wenn noch mit mehr Taktik geſpielt wird, bleiben weitere Erfolge nicht aus. Die Mannſchaft von Frankenthal iſt zwar eifrig, ſie verdirbt aber ſehr viel durch dauerndes Rufen; dadurch hatten die Neuoſtheimer immer Gelegenheit, die Gefahr noch zu beſeitigen. Die Hintermannſchaft arbeitete zur Zu⸗ friedenheit. Die Läuferreihe deckte gut und der Sturm ar⸗ beitete verſchiedene Chancen heraus, die er aber nicht aus⸗ werten konnte. Beide Parteien konnten je einen Treffer erzielen. Der Schiedsrichter leitete zur Zufriedenheit. Pyſtſportverein Mannheim— A. S. V. Ludwigs⸗ hafen:6 Beide Mannſchaften lieferten ſich im Stadion ein tor⸗ reiches Treffen, das die beſſeren Poſtler verdient für ſich entſcheiden konnten. Der Sturm der Poſtler hat durch die Einſtellung von Füglein ſehr an Durchſchlagskraft gewon⸗ nen. Er kombinierte und warf ſehr ſchön. Die Läuferreihe tat ihr Beſtes. Die beiden Verteidiger waren ſehr auf⸗ Der Start des ſchwanzloſen Flugzeugs in Berlin Auf dem Tempelhoſer Felde wurden am Samstag, wie der„Lokal Anz.“ ſchreibt, Erinnerungen an die älteſten Zeiten der Fliegerei wach, an jene Herbſttage vor 20 Jahren, an denen Orville Wright bewies, daß das Syſtem„Schwerer als die Luft“ neben den in Deutſchland bevorzugten Luftſchiffen Exiſtenzberechtigung habe. Da⸗ mals wurde der Wright⸗Doppeldecker durch eine beſondere Startmaſchine zum Fliegen gebracht. 5 5 Das ſchwanzloſe Flugzeug der Rhön⸗Roſſiten⸗ Geſellſchaft, das geſtern von dem bekannten Segel⸗ flieger Groenhoff vorgeführt wurde, hatte auch kein Fahrgeſtell, wurde mit Gummiſeilen geſtartet wie ein Segelflugzeug, und landete auf einer einfachen Gleitkufe. Und unter den Zuſchauern ſah man manchen, der ſchon in fenen ſagenhaften Zeiten ſein Herz für das Flugweſen ent⸗ deckt hakte, ſo Robert Thelen, den Albatros⸗Rekord⸗ flieger, Iglo Etrüch, der gerade dieſer Tage ſein neues Ta e„bat probeslſean ſoſſen Klein fuszzeng mit„Tanbon Erich Affermann, der ſeit Jahren den Katapultſtart 75 — 5 75 25 tor verſehenes merkſam. Der Torwart hätte 2 Tore verhüten können. Bei A. S. V. Ludwigshafen war die Mannſchaft in allen Tei⸗ len gut beſetzt. Nach 10 Minuten Spieldauer lag A. S. V. mit:0 in Führung. Bis zur Pauſe ſtellten die Poſtler durch ſchöne Würfe auf:3. In der 2. Hälfte ſichern ſich die Poſtler mit:6 Toren den Sieg. Der Schiedsrichter war ein zu nachſichtiger Leiter. 2. Mannſchaft Poſt— 3. Mannſchaft Phönix:1 1. Igd. Poſt— 1. Igd. Frankenthal:0. B. F. Vor den Sechstagerennen b Die Mannſchaften in Berlin Das Feld des Berliner Sechstagerennens, das in der Zeit vom.—7. November im Berliner Sportpalaſt laufen wird, iſt jetzt vollſtändig. Es fahren dort folgende Paare: Wauters⸗Vermandel, Gooßens⸗Deneef, Louet⸗Mouton, Ne⸗ grini⸗Ginadengo, Binda⸗Tonani, Lehmann⸗Wiſſel, Krüger⸗ Funda, Gebrüder Wolke und Raynaud⸗Dayen. Außerdem werden ſich daran noch die Fahrer Tietz, Kroſchel, Petri, Ehmer, Hürtgen, Dorn, Kroll und Miethe beteiligen, die jedoch noch nicht gepaart ſind.. Und in Stuttgart Auch für das Stuttgarter Sechstagerennen, das in den Tagen vom.—7. Nov, ſtattfindet, ſind nun alle Paarungen zuſammengeſtellt. Es ſind dies folgende Fahrer: Piet van Kempen⸗Buſchenhagen, Ju: zuter, Boucheron⸗Knappe, Skupinſki⸗Pijnenburg, Bresciani⸗Bergamini, Pagnoul⸗ Depauw, Bragard⸗Meyer, Coupry⸗Cordier, Remold⸗Bulla, Wette⸗Nickel, Schuler⸗Steger, Kedzierſki⸗Schwemmler. Hauptverſammlung oͤse Stiklubs Schwarzwald Auf dem Feldberg wurde im„Feldberghof“ am Sams⸗ tag und Sonntag die Hauptverſammlung des Skiklubs Schwarzwald abgehalten. 80 Ortsgruppen waren vertreten. Die Verhandluegen ergaben als hauptſächlichſtes Ergebnis die Beilegung der Differenzen mit der Ski⸗ zunft Feldberg, wodurch der größte Teil der ge⸗ ſtellten Anträge hinfällig wurde. Der Geſamtvorſtand, ſowie die Mitglieder der Ausſchüſſe, wurden wiedergewählt. Der 1. Vorſitzende, Apotheker Keim Freiburg, erhielt 371 Stimmmen, während ſein Hegenkandidat nur 97 Stimmen auf ſich vereinigen konnte. Die neuen Satzungen werden von einer außerordentlichen Hauptverſammlung im kommenden Winter beſprochen. Die nächſte Hauptverſamm⸗ lung findet vorausſichtlich in Neuſtadt g. d Haardt ſtatt, wenn das beſetzte Gebiet bis dahin geräumt iſt, andernfalls in Radolfszell. Folgende Termine wurden feſtgelegt: Gauwettlauf: 12. bezw. 17. Januar. Schwarzwaldmeiſterſchaft am 1. und 2. Hundseck im nördlichen Schwarzwald. 15 Kilometer⸗Dauerlauf im Gan Hoher Schwarzwald, alſo auf der Strecke Triberg⸗Furtwangen, die Staffel⸗ meiſterſchaften am 23. Februar im Gau Feldberg. Das internationale Oſterſpringen wird voraus ſichtlich Mitte März ſtattfinden. 1 Februar auf der Termine der Groß⸗Regatten 1930 Für die großen deutſchen Regattaplätze wurdew die Ter⸗ mine des nächſten Jahres in großen Zügen bereits feſt⸗ gelegt. Den Reigen eröffnet Frankfurt a. M. a m 16. Jun i. Die Große Grünauer Regatta findet am Neuer deutſcher Weltrekord im Segelfliegen 22. Juni ſtatt. Acht Tage ſpäter folgen Breslau und Duisburg. Für den 6. Juli haben ſich Leipgig und Mannheim feſtgekegt, am 13. Juli geht die Große Ham⸗ burger Regatta vor ſich, während Mainz am 20. Juli veranſtaltet. Für die drei großen örtlich zufammenliegen⸗ den Regatten Frankfurt a.., Mainz und Maunheim ſoll ein Turnus vorgeſehen werden derart, daß in jedem Jahre eine dieſer Regatten nicht als Groß⸗Regatta gilt. Jußball der Kreisliga Anterbaden Käfertal— 1913 Mannheim 421 Germania Friedrichsfeld— Feudenheim 422 Phönix Mannheim— Heddesheim:2 a Amieitia Viernheim— Alemannia Rheinau:2 Die Spiele brachten im allgemeinen die erwarteten Er⸗ gebniſſe, wenn man auch von Feudenheim nach den letzten guten Leiſtungen ein beſſeres Abſchneiden erwartet hätte. In Käfertal kam es im Kampf um den vorletzten Platz zu einem intereſſanten Kampf, der Käfertal vom unteren Tabellenende wegbrachte. Die Platzherren kamen bei ſtän⸗ diger leichter Ueberlegenheit zu einem verdienten Erfolg, der bereits vor der Pauſe durch 3 Tore, denen Mannheim nur den Ehrentreffer entgegenſetzen konnte, ſo gut w ſicher war. Nach der Pauſe war Käfertal noch klarer über⸗ legen, aber gegen die hart ſpielende Abwehr gelang nur noch ein Erfolg.. Das Treffen wurde gegen Ende reichlich ſcharf, ſodaß der Unparteiiſche von jeder Seite einen Mann des Feldes verweiſen mußte.— Friedrichsfeld verdankt dieſen Sieg einer Neuaufſtellung ſeſner Mannſchaft, die ſich bei großem Eifer aller Spieler durchaus bewährte. Die Gäſte können zwar die Führung erlangen, aber Friedrichsfeld kommt ſchon bald zum Ausgleich und wenia ſpäter zum Führungstreffer. Bis zur Pauſe glückt noch ein weiteres Tor und nach einer weiteren Viertelſtunde der vierte Erfolg. Gegen Schluß findet ſich Feudenheim etwas beſſe zuſammen und kann dann auch noch ein zweites Tor au holen.— In dieſem Kampf, der Phönix einen ſicheren und verdienten Sieg brachte zeichnete ſich vor allem Wüßl aus, der ſich als Mittelläufer und Mittelſtürmer gleicher⸗ maßen bewährte. N 5 5 Nach 10 Minuten kann auch Phönix in Führung gehe aber ein Eigentor verhilft den Gäſten zum Ausgleich, Nochmals erringt Phönix die Führung, aber Heddeshei erzwingt nach der Pauſe wiederum den Ausgleich. Ei feiner Alleingang von Wühler ſchafft Phönix den dritte Erfolg, dem alsbald noch zwei weitere Treffer folgen. Heddesheim 1 einen Elfmeter und ſomit die beſte Chance eines dkitten Erfolges.— In Viernheim kamen die Platzherren zu einem ſicheren Sieg. Sie hatten bis zu Wechſel bereits eine klare:0 Führung erlangt, kamen dann noch zu einem vierten Treffer. Erſt jetzt gelang es Rheinau, durch zwei Tore das Ergebnis etwas günſti zu geſtalten. Obwohl Viernheim nicht in beſter Form w blieb der Sieg ſtets ungefährdet. 5 Vereine Spiele Punkte Viernheim 7 1229 Phönix Mannheim 6 1171 Feudenheim 0 775 riedrichsfeld 6 725 Weinheim 6 626 Käfertal 6 577 Heddesheim 6.8 1918 Mannheim 0:9 Rheinau 7 1218 Dinorts Segelflugzeug bei einem Rekordflug. Bei Roſſitten, dem klaſſiſchen Segelfluggebiet, Dinort mit 14 Std. 43 Min. den alten Dauerrekord des kürzlich tödlich verunglückten Fliegers f Schulz um mehr als eine halbe Stunde. N 1 propagiert. Neben den Alten alles, was ſich zur Zunft zählt, zahlreiche Auslandsgäſte. Der Flughafen hatte ſeinen„großen Tag“. Das von Lippiſch auf der Rhön gebaute pſeilſör⸗ mige, ſchwanzloſe Flugzeug„Storch“ hat eine ſyſtematiſche Entwicklungsreihe hinter ſich: Modellverſuche, reine Se⸗ gelflüge, jetzt Leichtflugzeug mit 8⸗PS.⸗DaW.⸗Motor. Zu⸗ kunftsziel: das große„Nurflügelflugzeug“. Die heutige Form zeigte ſich allen Anſprüchen gewachſen. Sicher kurvte Groenhoff über dem Rollfeld. Der erzielte Fortſchritt liegt hauptſächlich im verringerten Luftwiderſtand. Der Wegfall des langen Rumpfe und des Fahrgeſtelles wirken zuſam⸗ men, auch die freiwirkende Schubſchraube bringt aerodyna⸗ miſche Vorteile. So kommt der„Storch“ zu der erſtaun⸗ lichen Leiſturn von 125 Stundenkilometer bei nur 8 PS Motorleiſtung. Nach Groen falls ſchwanzlof i führte auch Eſpen laub ſein gleich⸗ überlegene Technik und das große Können der Stürmer Maier und Voth, die hervor aber mit Radgeſbell und ſtärkerem Mo⸗ Flugzeug vor. 5 i 7 Oberltn. Dinort, der neue Rekordinhaber. überbot der oſtpreußiſche Segelflieger Oberltn. 9 1 5 2 FC. Phönix Mannheim— Fortung Hebdeshei e Einen recht flotten und ſpannenden Kampf ſich am Sonntag die obigen Gegner auf dem Sp hinter der Ühlandſchule. Phönix war in guter Fo in allen Teilen zufriedenſtellend beſetzt. Man merkt 8 Mannſchaft wirklich das Training des alten Kämpen Schönig an. Heddesheim zeigte vor der Paufe beacht wertes Können, nachher ließ jedoch die Kampfkraf und die ſich noch bietenden Torchancen blieben un tet. Schon in der 15. Minute geht Phönix dur in Führung. Aber nicht lange währte die Siegesfr denn die Gäſte erzielen bald darauf den Ausgleich, Ne einer exakten Flanke von Englert köpft der 8 Müller exakt ein.1 für Phönix. Pauſe. Die ſparen nicht mit Gegenangriffen und können kurze darauf wiederum ausgleichen durch Strafſtoß:2. Mi verbeſſert alsdann wieder das Ergebnis auf:2 und Gedränge wird der 4. Treffer für die Einheim en ztelt. Einen Faulelfmeter der Fortuna hält Hering gut. Die Gäſte aus Heddesheim reißen ſich nochma ſammen und ſuchen mit Macht zu Erfolg ö aber im Uebereifer wird manches verſcherzt. In exaktem Flankenlaufe kommt Löſch Linksaußen die Linie an und ſchießt prompt in die obere Ecke das ſchönſte Tages. Der Schiedsrichter amtierte zufriedenſtell⸗ Nachtrag H. C. Heidelberg— Weiß⸗Blau Aſchaffenbu Das Sonntagsſpiel bot im Gegenſatz zu dem guten Treffen am Samstag elne gewiſſe Enttäuſch mal man gerade in Heidelberg recht verwöhnt größten Wert auf ein ſpieltechniſch einwandfrei legt. Zudem zeigte die überwiegende Mehrzah ſpieler auch kein ſtilreines Hockey, ſodaß Spiel ſchauer von der Begegnung recht unbefriedigt ware Spielſtärke der Aſchaffenburger hat entſchleden nachg wenn ſie ſich auch zunächſt bei energiſcher Verteldigu gut zu halten vermochten. Die Platzherren erzi zum Wechſel nur einen Treffer, dann aber macht m ger bemerkbar, die durch weitere vier Tore zu e dienten Sieg kamen, während Aſchaffenburg nich m der Ehrentreffer gelang.—Das Spiel der Damen endete 0 TV. 46 Heidelberg— TG. 78 Heidelberg 9 Man merkt den 46ern eine nicht unweſentliche verbeſſerung an. Wenn ſie trotzdem mit dem gleichen gebnis wie im Vorſpiel unterlagen, ſo lag das vor an dem ganz großen Spiel der beiden repräſenta ragende Leiſtu Sie . Seite. Nr. 500 en Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗ Ausgabe) Montag, den 28. Oktober 1929 maſchinen⸗Automaten— Sprechende Es geht nun einmal nichts über die Bequemlich⸗ keit. Wenn uns auch die gebratenen Tauben immer noch nicht in den Mund fliegen, ſo haben wir uns doch daran gewöhnt, irgendwo und irgendwann auf einen Knopf zu drücken, um alsbald unſere Wünſche erfüllt zu ſehen. Manchmal ſcheint uns, als beſtände unſer Leben überhaupt nur noch aus automatiſchen Vorrichtungen und Verrichtungen, eine Auffaſſung, in der man beſtärkt wird, wenn man lieſt, was über „Automaten“ in den in Newyork erſcheinenden„The Literary Digeſt“ geſchrieben iſt. Da gibt es in Amerika Geldwechſelmaſchinen. Wehe dem, der ſich ihnen in unehrlicher Abſicht nähert. Er wirft ein Fünfundzwanzig⸗Cent⸗Stück in den Schlitz, um dafür fünf Fünf⸗Cent⸗Stücke zu er⸗ halten. D.., er tut nur ſo, als ob er ein Fünfund⸗ zwanzig⸗Cent⸗Stück einwirft. Denn der Apparat gibt ihm ſeine Eiſenmarke zurück, und dabei ertönt aus dem Innern des Automats eine ſtrenge Stimme: „Bitte, verwenden Sie nur echte Münzen!“ Man kann ſich vorſtellen, wie ſchnell der Böſewicht ver⸗ ſchwindet. Der Exfinder dieſer Maſchine iſt Joſeph J. Scher mack. Er garantiert dafür, daß ſein Automat die An⸗ nahme jeder falſchen Münze ablehnt. Ihr Weg durch den Apparat dauert ja nur eine Se⸗ kunde, aber in dieſer Zeit wird ihr Gewicht genau ſeſtgeſtellt. Dann läuft ſie weiter zu einem Elektro⸗ magneten. Dieſer hält das Geldſtück an, wenn es nicht die richtigen Metallbeſtandteile enthält. In dieſem Fall gibt er es aber ſofort wieder zurück, um gleichzeitig mit Hilfe eines elektriſchen Kontaktes einen im Oberteil des Apparates befindlichen Phono⸗ graphen einzuſchalten, deſſen Mahnung uns ja be⸗ kannt iſt. In Newyork gibt es etwa 400 verſchiedene automatiſche Verkaufsmaſchinen, mit deren Herſtel⸗ lung ſich 250 Fabriken beſchäftigen. Automatenläden ſind nichts ſeltenes. So kann man an einem Ver⸗ gnügungsort am Strande nahe der Stadt 50 ver⸗ ſchledene Gegenſtände in einem einzigen Geſchäft Als unſere Vorfahren noch nicht Der ſchwediſche Zündholztruſt hat jetzt auch nach Deutſchland ſeine Hand ausgeſtreckt, um ſein Ziel, das Weltmonopol, zu erreichen. So iſt das unſchein⸗ bare Hölzchen, das man ſo achtlos fortwirft, zu einer Weltmacht geworden, mit der Millionen verdient und ganze Völker zur Tributleiſtung gezwungen werden. Aber das gegenwärtige Geſchlecht, das ſich ſeine Streichhölzchen nicht verteuern laſſen möchte, iſt ſich, wie die„H. Nachr.“ ſchreiben, gar nicht mehr be⸗ wußt, welche Wohltat ihm durch dieſe Erfindung zu⸗ teil geworden iſt, und es kann ſich gar nicht mehr vorſtellen, wie ſchwer dem Vorfahren noch vor hun⸗ dert Jahren das Feuermachen wurde. Im Winter hielt man damals noch meiſtens im Ofen oder am Herd eine glühende Kohle, an der der „Fidibus“, ein Papierfetzchen, entzündet wurde. Hatte man aber kein Feuer im Hauſe, ſo mußte man es mit einem Feuerzeug„anmachen“, und das war keine leichte Arbeit. Das gewöhnliche Feuerzeug be⸗ ſtand aus Stahl, Stein und Schwamm. Ein Stückchen Feuerſchwamm wurde auf den Stein gehalten und dann wurde mit dem Stahl ſolange an dem Stein herumgeſchlagen, bis der Schwamm durch einen der herausſprühenden Funken Feuer gefangen hatte. An den glimmenden Schwamm hielt man dann einen Schwefelfaden, der nach einiger Zeit in einer hellen Flamme brannte. War eins der benutzten Werk⸗ zeuge ſchlecht, ſo konnte man ſich lange abmühen, bis utan Feuer hatte; jedenfalls aber dauerte die Opera⸗ tion immer ein paar Minuten. Neben dem Schwefel⸗ faden gab es ſeit 1800 Schwefelhölzer, d. h. Stäbchen, die in Schwefel getaucht waren. Aber auch ſie konn⸗ ten erſt in Brand geſetzt werden, wenn man vorher Feuer gemacht hatte. Um dieſe Tätigkeit ein wenig abzukürzen, kamen damals allerlei Apparate auf, die ſog,„Zündmaſchinen“ oder„Zunderbüchſen“. Im Geſellſchaftszimmer wohlhabender Leute ſtand ein ſchönes Mahagonikäſtchen, in dem ſich ein Inſtrument befand, das auf einen bloßen Hebeldruck hin an einem dadurch glühend gewordenen Platinſchwaff den Fidi⸗ bus entzündete. Das war das Döbereinerſche Feuer⸗ zeug; die Entzündung wurde durch Entwicklung von Waſſerſtoffgas hervorgerufen. Mit den Fortſchritten der Chemie kamen Feuerzeuge auf, bei denen man beſondere Zündhölzchen nur in ein blechernes Büchschen zu tauchen brauchte, um ſie in Brand zu ſtecken. In dieſen rotlackierten Blechbüch⸗ ſen befand ſich chlorſaures Kali, mit dem man ſich die Kleider verdarb, wenn das„Tätſche⸗Feuerzeug“ un⸗ . auslief. Ueberhaupt waren alle dieſe. brrichtungen koſtſpielig, unſicher und unbequem, und es war ein ungeheurer Fortſchritt, als ſchließlich in dem Streichholz ein ganz einfaches, prompt wir⸗ kendes Mittel zum Feueranmachen gefunden worden war. So ſelbſtverſtändlich uns heute dieſes Verfahren eiſcheint, ſo mußte doch erſt ein langer Weg von vie⸗ len Erfindern zurückgelegt werden, um unſer Zünd⸗ holz zu ſchaffen. Nachdem Robert Boyle 1680 das Alchimiſtengeheimnis der Phosphordarſtellung der Oeffentlichkeit mitgeteilt hatte, verſertigte ſchon ſein Aſſiſtent, der Deutſche Hankwitz, aus Phosphor und Schwefelblumen eine Zündmaſſe, die er an Stelle von Stahl und Stein benutzte. Aber dieſe ge⸗ fährliche und ſchwer zu handhabende Miſchung fand keinen Anklang. Erſt ein Jahrhundert ſpäter gelang es dem Turiner Forſcher Pey la, die Selbſtentzün⸗ dung des Phosphors an der Luft zu verhüten, und er brachte nun die nach ihm genannten Kerzen in den Handel, die aus einem etwa vier Zoll langen Wachs⸗ bestanden; dieſer Stock war an einem Ende mit emiſch von Schwefel, Phosphor und Oel gen und in ein Glasröhrchen eingeſchmolzen. 15 man das Röhrchen und zog den Docht 5 dieſer ufer eng ünden, aber das —— — Der Aukomat als Pfannkus Betrüger werden gewarnt— Automatiſcher Dienſt am Kunden— Benzin⸗ und Waſch⸗ enbäcke Automaten— Indiskretionen auf automatiſchem Wege erſtehen. thode verabfolgt ein Reſtaurant elf Sorten von Getränken. Man kann aus einem Automaten für ein Fünfundzwanzig⸗Cent⸗Stück vier friſch gebackene Pfannkuchen erhalten. Der Betrieb der Maſchine geſchieht auf elektriſchem Wege. Ihr Inneres bietet Platz genug für den Teig, der für 400 Pfannkuchen benötigt wird. Man wirft das Geldſtück ein, und nacheinander fallen vier Teigportionen auf eine heiße Platte. Iſt der Kuchen auf einer Seite braun ge⸗ backen, dann dreht ihn eine Schaufel ſelbſttätig um. Sogar die Füllung wird von der Maſchine beſorgt. An Tankſtellen können Automobilbeſitzer den Betriebsſtoff durch Automaten beziehen. Ein Waſchmaſchinenfabrikant iſt dazu übergegangen, in zahlreichen großen Wohnhäuſern die Kellerräume zu mieten und dort ſeine Fabrikate aufzuſtellen. So⸗ Nach gleicher Me⸗ bald die Hausfrau fünfundzwanzig Cents dem Waſchmaſchinenautomaten anvertraut, ſteht ihr die Waſchmaſchine fünfunddreißig Minuten lang zur Verfügung. Manchen Leuten ſind die Automaten zu ſtumm. Sie wollen von ihrem Lieferanten etwas hören, auch wenn es nur die Worte:„Danke ſehr“ ſind. Darum wurden mancherlei Sprechvorrichtun⸗ gen in die Apparate eingebaut. Aber bald konnte man doch feſtſtellen, daß die ſtumme Konkurrenz beſſere Geſchäfte machte, z. B. bei den Gewichtsappa⸗ raten. Der Grund dafür war ſehr offenſichtlich. Eine Dame, die ſtolz auf ihre„vollſchlanke“ Figur war, vertraute ſich einem ſprechenden Gewichtsauto⸗ maten an. Sie hatte nicht mit der Tücke des Objekts und mit der Indiskretion des Apparates gerechnet. Denn plötzlich hörte man eine Stimme: „Ihr Gewicht beträgt 195 Pfund.“ Die andern Kun⸗ den, die gerade den Laden, in dem ſich dieſes Vor⸗ kommnis abſpielte, bevölkerten, lächelten ſchadenfroh und verſtändnisinnig, während ſich die„vollſchlanke Dame“ entrüſtet ſeitwärts in die Büſche ſchlug. Man ſieht, nicht nur Menſchen, auch Automaten haben ihre Schattenſeiten. Der deulſche Erfinder des Streithholzes ſtarb im Irrenhaus das Feuer in der Taſche trugen Später erfand der Pariſer Apotheker Dorosne ein Feuerzeug, bei dem ein Schwefelholz nicht mehr wie bisher durch Eintauchen in eine Flüſſigkeit, ſon⸗ dern durch Reiben an einem rauhen Gegenſtand ent⸗ zündet wurde. Damit war die letzte Vorſtufe zu dem eigentlichen Streichzündholz erreicht, aber der ent⸗ ſcheidende Schritt mußte noch getan werden. Der Londoner Chemiker Cooper ſoll bereits 1825 ein ſolches Zündholz hergeſtellt haben, aber ſeine gelehrte Erfindung kam nicht in den Handel. Engliſche Blät⸗ ter feierten 1927 den hundertjährigen Geburtstag des Streichholzes, indem ſie als den eigentlichen Er⸗ finder den Londoner Apotheker John Walker be⸗ zeichneten. Dieſer ſtellte Hölgchen mit Phosphor⸗ köpfen her und verkaufte ſie in Schachteln; in jeder Schachtel befand ſich ein Stück Glaspapier, und das Feuer wurde durch die Reibung des Streichholz⸗ kopfes an dem Papier erzeugt. Aber Walker war kein Geſchäftsmann, und ſo gebührt der Ruhm, die erſten Streichhölzer in großem Maßſtab fabriziert zu haben, einem gewiſſen Samuel Jonas, der 1829, alſo gerade vor hundert Jahren, ſeine „Luziferhölzer“ auf den Markt brachte, deren Zünd⸗ maſſe hauptſächlich aus Chlorkali und Schwefelanti⸗ mon beſtand und an einem zuſammengefalteten Stück Sandpapier in Brand geſteckt wurde. Unabhängig von Walker hat der Deutſche Johann Friedrich Kammerer 1832 das Phosphor⸗Zündholz erfunden; ſeine Streichhölzer, die er 1832 als politiſcher Gefau⸗ gener auf dem Hohenaſperg zuerſt hergeſtellt haben ſoll, wurden 1833 in Darmſtadt bereits verkauft, aber obgleich er in Zürich ſpäter eine Fabrik errichtete, bürgerte ſich ſeine Erfindung nicht ein, und er ſtarb 1857 im Irrenhauſe. Da das Arbeiten mit Phosphor geſundheitsſchäd⸗ lich war, wurde die Fabrikation ſolcher Zündhölzer in vielen Staaten verboten, und erſt nachdem Schrötter 1845 den ungiftigen roten Phosphor entdeckt hatte, war ein Stoff gegeben, um wirklich ge⸗ fahrloſe Streichhölzer herzuſtellen. Dies tat 1848 der deutſche Chemiker Böttger. Da aber der Prophet bekanntlich in ſeinem Vaterlande nichts gilt, ſo fand Böttger mit ſeiner Erfindung nicht in Deutſchland, ſondern in Schweden Beachtung, und er errichtete in Aus den Kindertagen der Menſt Aufſehen erregende vorgeſchichtliche En Von Haus Die Vorgeſchichte des Menſchengeſchlechts bis zur Entwicklung der heute herrſchenden Form des homo sapiens ſtellte ſich bisher in den Augen der Mehrzahl als höchſt einfach dar. Geſtützt auf zahlreiche paläontologiſche Funde aus allen Teilen Europas befeſtigte ſich die Anſchauung, daß unſere Ahnen ſich vom ſogenannten Neandertaler— um mit der älte⸗ ſten bekannten menſchenähnlichen Form zu beginnen — ſtber die Angehörigen des Magdalénien, Aurigna⸗ céen und ſpäter die berühmten Cro⸗Magnons zu der Vielſeitigkeit der Raſſen entwickelt haben, wie wir ſie heute kennen. Gegen dieſe— wenn man ſo ſagen darf— orthodoxe. erhob ſich ſchon ſeit einiger Zeit ein gewiſſer Widerſpruch, indem die Anſicht laut wurde, daß ſchon lange vor dem Neandertaler Vertreter des homo sapiens gelebt haben müſſen und jener gewiſſermaßen nur ein hiſto⸗ riſches Ueberbleibſel inmitten höher entwickelter Raſſen darſtelle. Auf Grund höchſt intereſſanter Funde aus neue⸗ ſter Zeit kann man heute mit größter Beſtimmthetit dazu neigen, daß dieſe Annahme zutrifft. Es ſteht heute feſt, daß die Reihenfolge Neandertaler— Aurignac'en— Cro Magnons zwar für Europa gelten mag, nicht aber für die übrige Welt. Die Beweiſe dafür ſind zahlreich und überzeugend genug. Den erſten lieferte im letzten Herbſt der junge engliſche Paläontologe Leakey durch ſeine Ausgrabungen in der ſogenannten Gibſonhöhle II bei Elmenteita in Kenia. Es gilt als unzweifelhaft, daß den verſchiedenen Eis⸗ und Zwiſchenzeiten, die für den Norden Europas, Aſiens und Amerikas naſtgewieſen ſind, für Mittelafrika Regen⸗ und Zwiſchenregenzeiten entſprechen. In der genannten Höhle ließ ſich dieſe Folge an den verſchiedenen Erdſchichten nachweiſen, zugleich mit Ueberreſten aus den Kulturperioden des Aurigna⸗ eéen und Mouſtérien, und zwar in der aus Europa bekannten Aufeinanderfolge. Als man aber tiefer grub, ſtieß man nicht, wie es bei uns der Fall ge⸗ weſen wäre, auf Reſte aus einer noch älteren Schicht, ſondern wieder auf ſolche des Aurignacsen, und zwar fanden ſich neben Geräten aus dieſer Epoche auch menſchliche Knochen, die zweifellos von Vertretern des homo sapiens ſtammten. Es lag auf der Hand, daß dieſe Höhle im allgemeinen von An⸗ gehörigen des Aurignacéen bewohnt geweſen war, daß aber zwiſchendurch— wie lange, wiſſen wir nicht— Neandertaler in ihr gehauſt haben. Man fand bald, daß ein derartiger Fall keines⸗ wegs vereinzelt daſtand. Der berühmte Boscop⸗ Schädel aus Transvaal, ein ähnlicher bei Oldowey im ehemaligen Deutſch⸗Oſtafrika gefundener und ein dritter, kürzlich aus dem Springbok⸗Flats, gleichfalls in DTransvaal, ausgegrabener Schädel er⸗ wieſen ſich bei näherer Unterſuchung ebenfalls als vom homo sapiens ſtammend. In der gleichen Richtung deuten aſiatiſche Funde. Unter der weite Teile Chinas bedeckenden Lößſchicht ſtie Bein Angehöriger einer franzöſiſchen Expedition auf reichhaltige Lager prähiſtoriſcher Steinwerkzeuge, leider ohne menſchliche Knochen. Das Ueberraſchende war, daß die Stücke teils der Kulturſtufe des Mou⸗ ſterien, teils der des Aurignacésen angehörten, aber bunt durcheinander in der gleichen Schicht lagen, ein Beweis, daß Angehörige beider Epochen gleichzzeitig Die Mieſenluftſchiffhalle in Akron(A. S..) vor der Vollendung Oben: Modell der fertigen Doppelhalle. Bei Akron(Ohio, U. S — Unten: Die Halle im Bau. beiden im Halbkreis beweglichen Torflügel erkennbar. ſchiffhalle von 8 Dimenſionen. Beide Rieſenzeppeline, die ſchaft jetz 5 nd Deutlich ſind die S..) baut die amerikanische Good⸗Near⸗ Zeppelin⸗ b eine Luft⸗ die Good⸗Hear⸗Geſell⸗ enen ſeder doppelt ſo groß ſein wird wie er mächtigen Halle untergebracht 5 Siegeszug durch die Welt an⸗ traten. Aeltere erinnern ſich noch an die Schachteln der„Jönköpings Tändſtickfabriks“, und durch ſie wurde das Streichholz erſt zum allgemeinen Gebrauchsgegenſtand. Noch 1884 ſchrieb der Kultur⸗ hiſtoriker Bähr:„Man geht jetzt mit den„Schweden“ ſo verſchwenderiſch um, daß man ſich nicht ſcheut, ein Streichholz zu verwenden, auch wo man eine bren⸗ nende Flamme zum Anzünden benutzen könnte. Der Fidibus wird bald zu den ausgeſtorbenen Geſchöpfen zu zählen ſein.“ Seitdem iſt er längſt ausgeſtorben „Schweden“ ihren S Leute und die„Schweden“ ſind zur Weltgeltung gelangt. heit kdeckungen Felix Rocholl gelebt haben müſſen. Die bemerkenswerten End⸗ deckungen des amerikaniſchen Forſchers Dr. Roy Chapman Andrews bezüglich der ſogenannten „Dünen bewohner in der Mongolei und die noch größere Bedeutung verdienende Entdeckung des „Peking⸗Menſchen“ ſind leider wiſſenſchaftlich noch nicht genügend bearbeitet, um ſie hier ſchon als Beweismaterial verwerten zu können. Bei den Dünenbewohnern iſt vor allem auffällig die Miſchung von Töpferarbeiten aus der Jün⸗ geren mit Werkzeugen aus der Aelteren Steinzeit. Es läßt ſich daraus der Schluß ziehen, daß Menſchen 'von unſerer Art ungleich früher die Erde bewohnt haben, als man bisher angenommen hatte. Beach⸗ tenswert iſt auch die Tatſache, daß die Steinwerk⸗ zeuge der mongoliſchen Dünenbewohner auffallend denen gleichen, die kürzlich an ganz anderen Teilen der Erde, in den Vereinigten Staaten, ausgegraben wurden. Schon vor einigen Jahren hatte der Amerikaner Harold J. Cook zwiſchen dem North Platte und dem Niobrara im Staate Nebraska urzeitliche Schichten durchforſcht, in denen Knochen vom längſt ausgeſtor⸗ benen Elefanten, dreizehigen Pferde, Ameiſenbär, Alligator, Kamel und von anderen Tieren gefunden wurden. zur Zeit der Ablagerung dieſer Schichten ein mildes, faſt tropiſches Klima geherrſcht haben muß, und zwar dürfte dieſe Periode eine halbe bis eine Million Jahre zurück, alſo noch vor der erſten Eiszeit, liegen. lichen Urſprungs 92 die für ſich den Ruhm beanſpruchen dürfen, die älteſten bekannten, von einem Vertreter unſeres Geſchlechts hergeſtellten zu ſein. Eigenartigerweiſe beſtanden ſie nicht aus Stein, ſondern aus Tierknochen. Man zweifelte zunächſt an der Eechtheit des Fundes, da er zu ungewöhnlich war, mußte ſich aber überzeugen laſſen, als ſie durch „andere Entdeckungen aus jüngſter Zeit beſtätigt wurden. Dieſe entſtammen einer Sandgrube bei Fredericks in Oklahoma. Hier wurden zunächſt Steinwerkzeuge gegraben, wie ſie die früheren Indianerraſſen zum Zerſtampfen ihres Getreides gebrauchten. Dadurch aufmerkſam geworden, durchforſchte man die Grube ſehr ſorgfältig und ſtieß dabei in einer Schicht, deren Alter auf 300 000 bis 400 000 Jahre geſchätzt wird, auf eine ſteinerne Pfeilſpitze. Damit iſt der endgültige Beweis erbracht, daß ſchon vor der Eiszeit der Menſch zum wenigſten in Ame⸗ rika gelebt babe muß. Endlich ſind noch die Ausgrabungen 1 on in Neu⸗Mexiko zu erwähnen, die gleichfalls menſch⸗ liche Werkzeuge aus einex Zeit zutage förderten, die zum mindeſten in die mittlere Eiszeit zurückreicht. Das Intereſſante dabei iſt, daß die Folſon⸗Funde große Aehnlichkeit mit denen der oben erwähnten Dünenbewohner aus der Mongolei aufweiſen. Knochen mit den Werkzeugen gefunden. Daher ge⸗ winnen die Ausgrabungen von Vero in Florida um einigkeit darüber, welches Alter der hier in Frage kommenden Schicht zuzuſprechen iſt. Das übereinſtimmende Ergebnis aller dieſer Ent⸗ deckungen iſt, daß Vertreter des homo sapiens die Erde bewohnt haben müſſen, lange bevor ſolch pri⸗ mitive Raſſen wie die Neandertaler in Erſcheinung traten, daß unſer Geſchlecht alſo weitaus älter iſt, als man bisher anzunehmen geneigt war. Jönköping eine Sündgolzfabrtif, von der aus die Pflanzliche Verſteinerungen bewieſen, daß Vor etwa zwei Jahren wurden in dieſen Schich⸗ ten nun etwa 300 Gerätſchaften zweifellos menſch⸗ zuſammen mit einigen„metates“ oder Mörſern aus Leider ſind inagen drei Fällen keine menſchlichen ſo größere Bedeutung; indeſſen herrſcht noch Un⸗ Schluß des redaktionellen Teils eee een Af Fee census Sub dis een 5 ununel. a —— fahren, bedrohte ihr Mann ſie mit dem Revolver. Montag, den 28. Oktober 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 500 Der Gattenmord in Schönnen vor dem Schwurgericht Darmſtadt Der Landwirt Wacker hat am 5. März 1929 in Schönnen bei Erbach i. Odw. ſeine Ehefrau durch zwei Schüſſe getötet. Er hat ſich wegen Mordes vor dem Schwurgericht in Darmſtabdt zu verantworten. Wacker ſtammt aus achtbarer Familie aus Ober⸗Ramſtadt. Sieben Jahre war er mit der einzigen Tochter des Landwirtes Walther in Schönnen kinderlos verheiratet und ſtand in guten wirtſchaftlichen Verhältniſſen. Wacker hatte ſich mit dem Gedanken getragen, von Schönnen fortzukommen, wo er ſich nicht eingelebt hatte. Mit ſeinem Schwiegervater lag er ſtändig in Streit. In letzter Zeit verſtand er ſich auch weniger mit ſeiner Schwiegermutter. Seine be⸗ dauernswerte Frau mußte ſtändig ausgleichen. Unter dieſen Verhältniſſen muß ſie entſetzlich gelitten haben. Wacker hatte weit und breit keinen Freund. In Schönnen ſelbſt war er wegen ſeines Hochmutes und Geizes direkt verhaßt. Immer war er auf ſeinen perſönlichen Vorteil bedacht und gab ſelbſt an ſeine Nachbarn nur„zum Tagespreise“ ab. In Wacker hatte ſich eine Erbitterung feſtgeſetzt gegen ſeine Schwiegereltern, gegen ſeine Frau und auch gegen ſich ſelbſt und ſo erklärt ſich ſein Beſtreben, fortzukommen. Bei öfteren Streitigkeiten mit ſeinem Schwiegervater hat er dieſen bedroht und auch geäußert, wenn er gewußt hätte, daß er auf ein Bauerngut käme, und ſich ſo quälen müßte, wäre er überhaupt nicht hingegangen. Er käme aber wieder davon. Er mache etwas, dann ſetze er ſich—4 Jahre ins Gefängnis, und wenn er wieder heraus⸗ komme, dann ſei er ein reicher Mann. So glaubt man annehmen zu können, daß die Un⸗ kat Wackers nicht von heute auf morgen, ihm in den Gedanken kam und daß ſeine arme Frau einem vor⸗ bedachten Mord zum Opfer gefallen iſt, eine Tat, genährt aus Haß und Geiz und Unzufriedenheit. Am Tatmorgen hatte Wacker beim Kaffeetrinken mit ſeinem Schwiegervater eine Auseinanderſetzung, die er dann ſpäter auch auf ſeine Frau ausdehnte. Als ſte im Schlafzimmer ihre Kleider wechſeln wollte, um mit dem Auto zu Verwandten ihres Mannes zu Auf ihre Hilferufe kam darauf ihr in den öoer Jahren ſtehender Vater ſeiner Tochter, die nur not⸗ dürftig bekleidet war, und von Wacker mit erho⸗ benem Revolver verfolgt wurde, zur Hilfe. Im Hausflur und im Wohnzimmer ſchoß Wacker gegen ſeinen Schwiegervater, ohne ihn zu treffen. Plötzlich richtete er die Waffe gegen ſeine vor dem Sofa ſtehende und flehende Frau und gab auf ſie einen Schuß ab, der ihr durch die Bruſt und Unterleib drang, worauf ſie in die Arme ihrer hinzugekom⸗ menen Mutter auf das Sofa tot niederſank. Ein beherzter 21jähriger Knecht, der auf dem Gutshofe bedienſtet war und die Schüſſe hörte, lief vom Hof aus in das Wohnzimmer und riß mit Unterſtützung des Vaters der Erſchoſſenen den Täter nieder, der dabei mit der Schußwaffe ſeinem Schwiegervater ins Geſicht ſchlug und ihn verletzte. Nur durch das mutige Verhalten des Knechtes iſt weiteres Unheil vermieden worden. Die Vernehmung des Angeklagten Karl Wacker iſt 1897 in Darmſtadt geboren, er beſuchte die Oberrealſchule in Darmſtadt und das Eliasſche Pädagogium. Später brachten ihn die Eltern in ein ſtrenges Internat am Bodenſee. Dort hat es ihm nicht gefallen. Er kaufte ſich einen Re⸗ volver und trug ſich mit Selbſtmordabſichten. Während des Krieges machte er das Einjährig⸗Frei⸗ willigen⸗Examen in Groß⸗Gerau, ging dann zu einer Fernſprechabteilung. Während des Krieges erlitt er keinerlei Verletzungen. Nach dem Kriege war Wacker Landwirtſchaftseleve in Rheinheim, ſpäter Volontär bei Prof. Schönberger in Rodau. Auch war er 2 Jahre in einer techniſchen Schule in Offen⸗ bach, wurde aber zur Schlußprüfung nicht zugelaſſen. Den Verkehr mit Mädchen will er gemieden haben. Während er in Rodau war, lernte er ſeine Frau kennen, er verlobte ſich 1920. Schon während der Verlobungszeit kam es zu Auseinanderſetzun⸗ gen, dabei warf ihm einmal die Braut den Ring vor die Füße. Am 1. Oktober 1921 fand die Hochzeit ſtatt, das Gut wurde der Tochter zu 60 000 Mark veranſchlagt und den Schwiegereltern ein Auszugsrecht eingeräumt. Ein Ehevertrag wurde im Jahre 1922 geſchloſſen. Schon in den erſten Jah⸗ ren der Ehe kam es häufig zu Auseinanderſetzungen. W. hatte in Schönen keinerlei Verkehr mit der Be⸗ völkerung, die Frau auch nicht. Im Jahre 1928 wollte W. vom Gute weggehen, doch durch Verhand⸗ lungen des Vaters und des Onkels wurde der Plan aufgegeben. Die Differenzen entſtanden in der Hauptſache wegen wirtſchaftlichen Verhältniſſen. W. hatte gleich Maſchinen für den Betrieb ange⸗ ſchafft, worin ihn ſeine Schwiegermutter unterſtützte, während der Schwiegervater dagegen war. Bei der weiteren Vernehmung verwickelt ſich W. in Widerſprüche. Er kann ſich nicht mehr erinnern, obwohl er früher zugab, es könne möglich ſein, daß er auf ſeine Frau geſchoſſen habe. Dem Gendarmen gegenüber erklärte er, er habe das nicht tun wollen, er habe ſich das nicht überlegt. Nach der Pauſe wird in die 5 Zeugenvernehmung eingetreten. Die Mutter der Getöteten bezeichnet ihre Tochter als eine ordentliche gute und intelligente Frau, die ſtets verſuchte, ausgleichend zu wirken. Obwohl es häufig zu heftigen Auseinanderſetzungen gekommen ſei, habe ſich das Verhältnis bis zum Ende nicht verſchlechtert. Die Ehe ſei trotz ärztlicher Konſultationen kinderlos geblieben. Wacker war gegen Kinder, weil ſie zu viel koſteten, die Frau war für Kinder. Man hatte ſchließlich am 1. Oktober ein 4 Wochen altes Kind angenommen. Frau Walter er⸗ klärt nochmals, wie ſich der Vorfall zugetragen hat. Die beiden Knechte loben den Schwiegervater, mit dem gut auszukommen geweſen ſei. Zur Feſt⸗ ſtellung der ſexuellen Beziehungen wird die Oeffent⸗ lichkeit ausgeſchloſſen bis auf die Preſſe. Am dritten Verhandlungstage war zunächſt die Sitzung nicht öffentlich. Nach Wiederherſtellung der Oeffentlichkeit nahm der Oberſtaatsanwalt das Wort. Er beantragt gegen Wacker wegen Mord⸗ verſuch an ſeinem Schwiegervater eine Zuchthaus⸗ ſtrafe von 5 Jahren und wegen Tötung ſeiner Frau die Todesſtrafe. Der Verteidiger weiſt darauf hin, daß Wacker in großer wirtſchaftlicher Not ge⸗ weſen ſei und durch Spekulationen viel Geld ver⸗ loren habe. Er bittet daher gegen den Angeklagten auf eine milde Strafe zu erkennen. Nach 1½ſtündiger Beratung verkündet das Gericht folgendes Urteil: Der Angeklagte wird wegen Totſchlags und ver⸗ ſuchtem Todſchlag zu einer Geſamtzucht⸗ hausſtraſe von 15 Jahren verurteilt, der Revolver und die Patronen werden eingezogen. Außerdem wird auf Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte von 10 Jahren erkannt. Die Koſten ſallen dem Angeklagten zur Laſt. Handelsnachrichten Talſchleyp-Neuoronumg Das Vermittlungsgeſchäft der Schlepp⸗ Gelegenheiten zn Tal für den Schiffer und die Zuſammenſetzung der Züge für die Schlepp⸗Reedereien, geordnet nach Endzielen, nach Zahl der Anhänge, beladen oder leer, war die Aufgabe einer Mehrzahl von Schlepp⸗Agenturen, die ſich ſeit einigen Jahrzehnten herausgebildet hatten. Zwiſchen dieſer Anzahl von Agenturen beſtand ein Wettbewerb, der ſeine Licht⸗ und Schattenſeiten hatte. Der Schiffer(der Partikulierſchiffer nicht allein) wollte billig wegkommen, wozu ihm die Agenturen im Wetl⸗ bewerb untereinander verhelfen konnten. Bet dieſem An⸗ meldegeſchäft ging es aber inſofern nicht immer korrekt zu, als die Kahngröße ſowohl als auch der Umfang der mitge⸗ nommenen Ladung mit einem Grad von Ungenauigkeit an⸗ gegeben wurde, der nicht ohne weiteres nachgeprüft wer⸗ den konnte. Zu dieſen Mängeln kam hinzu, daß die Zeit der Schlepp⸗Bereitſchaft vom Schiffer an den Schlepp⸗ agenten und von bieſen wieder an die Reederei gegeben, oft recht unſicher war und von Zufälligkeiten abhing, die nicht blos geſchäftlicher Natur waren, ſondern auch von kleinen Mitnahme⸗Bedürfniſſen, die dem Schiffer auf dem Weg an Bord noch begegneten. So war oft genug der Zeitpunkt der Abfahrt ein Frageſpiel. Ein Schiffer, auch ein Matroſe, konnte einen Schleppzug mit 25 Mann Beſatzung um Stunden aufhalten. Solcherlei Mängel zwangen die Reedereien, Schritte zu einer Verſtändigung zu unternehmen. Ein Verſuch, der vor 2 Jahren gemacht wurde, zerfiel an mangelhafter Vorbereitung. Der Verſuch jüngſten Datums fand Unter⸗ ſtützung durch günſtige Umſtände, die dann auch den An⸗ ſchluß der noch zögernden Reedereien förderte, ſo daß heute alle in Frage kommenden Reedereien beigetreten ſind. Nachdem nun eine Gemeinſchaft ſolcher Art in Gang gekommen tſt, ſtellen ſich erſt ſo recht die Möglich⸗ ketten heraus, die zur Beſeitigung von Mißſtänden ſich darbieten. Rückſichten kleiner und kleinlicher Art, die bis zur Schonung renitenter Leute ſich auswachſen konnten, dürften nun wohl wegfallen. Die Schaffung einheit⸗ licher Nachrichtenſtellen oder die Unterſtützung und der Ausbau von vorhandenen Befehlsübermittlungen an den Hauptliegeplätzen, ſind notwendige Aufgaben. Wie ſehr die Reedereien darauf angewieſen ſind, vor⸗ wärts zu kommen, keine Zeit zu verlieren und von ſchäd⸗ lichen Auswüchſen ſich frei zu machen, das dürfte allen irgendwie Intereſſierten bekannt ſein. Da die Einreihung in die neue Melde⸗Ordnung ſich leicht und raſch einſpielt, erwachſen ſchon Ausblicke auf weitergehende und umfaſſendere Pläne, an deren Löſung vorerſt noch zaudernd herangetreten wird. Die Not treibt auch hier, neue Wege zu ſuchen, und ſo kann aus einem geglückten kleinen Anfang der Mut und die Hoffnung geſchöpft werden, daß es einmal wieder vor⸗ wärts gehen wird. Aus Rundfunk-Programmen Montag, 28. Oktober Deutſche Sender Berlin(Welle 419), Königswuſterhauſen(Welle 194,9) 20.33 Uhr: Muſik aus den Alpen; 21.35 Uhr: L. van Beethoven; 22.30 Uhr: Funk⸗Danzunterricht; anſchl. Tangmuſik. 5 Breslau(Welle 325) 20.30 Uhr: Das Urwaldſchiff, Sze⸗ nen aus dem Roman; 21.10 Uhr: Kammerkonzert; 22.30 Uhr: Von Berlin: Funk⸗ Tanzunterricht. Fvankfurt(Welle 389,6) 12.15 Uhr: Schallplatten; 18 Uhr: Konzert: 19.30 Uhr: Aus dem großen Saal des Saalbaues Frankfurt: Zweites Montagskonzert; 21.80 Uhr: Hans Reimann ⸗Abend. Hamburg(Welle 372,2) 20 Uhr: Marine⸗Konzert; an⸗ ſchließend Tanzmuſtk. 8 Königsberg(Welle 276,5) 20.35 Uhr: Alexanderfeſt oder die Macht der Tonkunſt; anſchl. Schallplatten. Langenberg(Welle 472,4) 13.05 Uhr: Mittagskonzert; 17.80 Uhr: Veſperkonzert; 20 Uhr: Abendkonzert; 21 Uhr: Der junge Heine; anſchl. Tanzmuſik. eipzig(Welle 259,3) 13.90 Uhr: Zitherkonzert; 20 Uhr: Volkstümlicher Liederabend von Franz Baumann; 22.30 Uhr; Von Berlin: Funk⸗ Tanzunterricht; anſchl. von Berlin Tanzmuſik. München(Welle 532,9), Kaiſerslautern(W. 269,8) 12.80 Uhr: Schallplatten; 16.30 Uhr: Unterhaltungs⸗ knozert; 20.45 Uhr: Hörbericht: Ausland; 21.15 Uhrt Kammermuſik. Stuttgart(Welle 360,1) 12.15 Uhr: Schallplatt.; 16 Uhr Von Frankfurt: Konzert; 19.30 Uhr: Von Frankfurt: Montagskonzert; 21.30 Uhr: Von Frankfurt: Hans Rei⸗ mann⸗Stunde; 22.45 Uhr: Von Frankfurt: Tanzzmuſik. Ausländiſche Sender Bub apeſt(Welle 550,5) 20 Uhr: Uebertragung von Ber⸗ Un; anſchl. Bachmanns Jazzband. Daven try(Welle 479,2) 19.90 Uhr: Konzert leichter Dee 112 Uhr: Aida, Oper in vier Akten; 22.0 Uhr: anzmuſik. Hilverſum(Welle 1875) 21.40 Uhr: Abendkonzert; 22.50 Uhr: Leichte Muſik; anſchl. Schallplatten. i Hutzen(Welle 298,8) 20.20 Uhr: der NCR. a Daventry(Welle 1854,4) 20.45 Uhr: Baudeville⸗(Ba⸗ rieté⸗) Programm; 24 Uhr: Tanzmufik. Mailand(Welle 500,8) 20.38 Uhr: Operettenübertragung anſchl. Konzert leichter Muſik. Paris(Welle 1725) 22 Uhr: Abendkonzert.: Rom(Welle 441,2) 21.02 Uhr: Konzert; anſchl. Tanzmuſik. Stockholm(Welle 435,4), Mo tal a(Welle 148,8) 20 Uhr: Joſevh Haydn; 20.55 Uhr: L. van Beethoven. Toulouſe(Welle 380,7) 21 Uhr: Abendkonzert. Wien(Welle 516,4) 20 Uhr: Arten und Lieder; 20.90 Ihr Bunter Abend; 22 Uhr: Tanzmuſtk. Zürich(Welle 459,4) 20 Uhr: Ludwig Wülbner ſtugt und rezittert; 21 Uhr: Vom Menuett zum Walzer. fladio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— ſelephon 25547 Lautſprecher geht jetzt wieder flott, er war bei Radio Hettergott. Auch Ihr Lautſprecher braucht Erholung nach langer Arbeit, gemeint iſt natürlich das Auf⸗ magnetiſteren, welches wir innerhalb 24 Stunden für nur 1,50 Mk. vornehmen, der Lautſprecher arbeitet dann wieder wie neu. Schluß des redaktionellen Teils UnStfliche Augen fer tigen n. d. Ndtur u PSS iN FAdd. VUler SGH De Wiesbaden in Mannheim: Hotel Union, am Hauptbahnhof vom 4 bis 8. November 1929 Abend veranſtaltung Chefredakteur: Kurt Fiſcher 5 Verantwortlich für Politik: 55 A. Meißner— Feuilleton: Dr. S, Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— 1 und geſchäftliche Mit⸗ tetlungen: Jakob Fande, ſämtlich in Mannhelm— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeifung G. m. b.., Mannheim, R 1, 4— 6 4 Iodes-Anzeige guter Vater Milian Nössner, Virt Leiden sanft entschlafen ist MANNHEIM(H 5. 12), den 28. Oktober 1929 Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerz- liche Nachricht, daß mein lieber Mann, unser Samstag früh 9½% Uhr nach langem, schwerem Die irauernden Hinterbliebenen Volkshochschule Mannheim. Diensfag: Uebungen über Grundfragen 29. Oki. der Wirischafi. (Leitung: Dr. Elfriede Höber- Fischer) Bernh. Kahn-Lesehalle, 20½ Uhr. Mittwoch Vortrag: Prof. La rox 30. Oki. Macht und Grenzen der Erziehung. im alten Rathaus, 20½ Uhr. Hörer- und Einzelkarten an der Abend- kasse. 12598 der Leichenhalle aus statt Die Beerdigung findet Dienstag mittag 2 Uhr von 12642 15 9 Neueröffnung! „ama Melo pppak Aeta eg Neuzeſtiſchstes Verkehrsunternehmen Mannheims. Vermietung von Priyatwagen Einſt blaſſe Wangen, jetzt blühend und rot durch Köſtritzer Schwarzbier, das flüſſige Brot. für Stadt-, Fern- u. Geschäftsfahrten Hilgste Presse 2 Zuvenlässige Fahrer— prompie Fedlenung Tel. 53355 Tag- U. Nachtbetrleb fel. 53355 Garage: Lenaustraße 20. 12582 Versteigerung. Miffwoch, 30. 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Kommt dann noch ein Schutzmann dazu, ſo wird, wenn es möglich iſt, ſchnell die Nummer der beiden Kraftfahrzeuge aufge⸗ ſchrieben. Dann kommt evtl. noch ein verunglückter Paſſant in Frage, der ſich nach Name, Geburt, Her⸗ kunft ſeiner eigenen Perſon, ſowie über Eltern, Großeltern uſw. legitimieren muß. Und die Moral von der Geſchicht? Der Paſſant kommt ins ſtädt. Krankenhaus, die beiden Kraftfahrzeugführer er⸗ halten ihren gepfefferten Strafbefehl und die Polizei⸗ behörde ſteckt das Geld ein. Aber die Frage: Wer iſt der Schuldige? iſt immer noch nicht gelöſt. Ja, wer iſt der Schuldige? Sind es die beiden Kraftfahrzeugführer oder der verunglückte Paſſant? Ich behaupte: nein. Die einzig und allein Schuldige iſt die Polizeibehörde, die im Stadtbezirk bei einem ſolch ſtarken Verkehr eine Fahrgeſchwindig⸗ keit von 30 Klm. zuläßt. Wenn man ſich an die güte alte Zeit erinnert, wo man in einer Stunde 34 Autos zu ſehen bekam, die mit einer Höchſt⸗ geſchwindigkeit von 6 Klm. in der Stunde fahren durften, ſo muß man ſtaunen, daß bei einem ſolchen Rieſenverkehr in der Stadt von der Polizeibehörde 30 Klm. Geſchwindigkeit zugelaſſen werden ohne Mückſicht auf die Straßenpaſſanten. Wo will das Hinaus? Das Straßenüberqueren wird mit der Zeit zur Kunſt. Man muß oft ſehr lange ſtehen und kann ſich die Wettfahrerei der Kraftwagen, Motor⸗ räder uſw. anſehen, ehe man auf die andere Seite glücklich hinüber kann, vorausgeſetzt, daß man nicht ſchon auf dem Bürgerſteig totgefahren wird. Es wäre höchſte Zeit, daß die Polizeibehörde als Hüter der öffentlichen Ordnung dieſer Raſerei Einhalt ge⸗ bieten würde, damit man nicht, wenn man in der Stadt etwas zu beſorgen hat, ſein Totenhemd anhat. Ich möchte noch erwähnen, daß der Raubüberfall auf die Schauburg, ebenſo andere Einbrüche, die in letzter Zeit mit Hilfe des Autos ausgeführt wurden, unmöglich wären, wenn dieſe Fahrzeuge nicht mit dieſer Geſchwindigkeit fahren dürften. Bei den vielen Unfällen gebe ich ja gerne zu, daß auch die be⸗ treffenden Fahrer die Schuld ſelbſt haben. Man ſteht ſo oft, wie in den Perſonenautos die Fahrer oft ſo phlegmatiſch das Steuerrad in der Hand haben, daß ſie im gegebenen Falle nicht in der Lage ſind, ein eytl. Unglück zu verhüten. Die Ausrede iſt dann immer die, der Fahrer hat die Herrſchaft über ſeine Steuerung verloren. Ebenſo iſt es auch mit den Rad⸗ fahrern, hauptſächlich mit Jugendlichen, der Fall. Wie oft kann man feſtſtellen, daß Radfahrer frei⸗ händig fahren, dazu noch einen beliebigen Gegen⸗ ſtand auf dem Rade mit ſich führen und eine Hand oder alle zwei Hände in den Hoſentaſchen haben. Es darf nur der Fall eintreten, daß der Betreffende über irgend einen Gegenſtand fährt, ſo verliert er bie Herrſchaft über ſein Rad und ſtürzt, er links, das Rad rechts. Die hinterdrein Fahrenden müſſen unbe⸗ dingt auch ſtürzen, weil die Geſchwindigkeit keine Grenzen mehr kennt. Und wer iſt der Schuldige? Dann ſind es die Radfahrer und die Polizei, denn die Polizei muß das ſehen, wenn einer freihändig fährt, ſie ſieht doch auch, wenn einer einmal harmlos einen verbotenen Weg fährt, der nicht kenntlich ge⸗ nug bezeichnet iſt. Alſo weg mit der Autoraſerei und heraus mit einer ſtrengen Vorſchrift und Beauſſichtigung, denn das Publikum hat das Recht, den behördlichen Schutz zu beanſpruchen. R * Schnellbahn Heidelberg In der Abend⸗Ausgabe vom 19. Okt. hat mir „Ein Neuoſtheimer“ unter obigem Titel aus der Seele geſprochen, weil wirklich nicht einzuſehen iſt, warum die nach Heidelberg verkehrenden Züge der O. E. G. an Neuoſtheim nur vorbeifahren, wo doch ein Blick in dieſe Züge zeigt, daß ſie keineswegs unter Ueberfüllung leiden, und ein Aufenthalt von 2 bis 3 Minuten für das Einſteigen vollauf genügen würde. Es iſt ebenſowenig zu verſtehen, warum man nicht die Benützung der Neckarſchiffe von der Riebbahnbrücke aus ermöglicht, wie dies im Vor⸗ jahre in den erſten Tagen nach Eröffnung der Kanalſchiffahrt der Fall war, denn damit iſt über⸗ haupt kein Aufenthalt verbunden, weil doch die Schiffe bei den Schleuſen auf das Niveau des Neckar⸗ kanals gehoben werden müſſen. Dieſe Beförderung kömmt allerdings vor Frühjahr nicht mehr in Be⸗ tracht. Daß die Anwohner Neupſtheims, die mit der Bahn oder dem Schiff nach Heidelberg fahren wollen, erſt zur Friedrichsbrücke fahren, iſt nicht anzuneh⸗ men, den ſie ziehen es nach meinen Beobachtungen in den weitaus meiſten Fällen vor, gleich zum Hauptbahnhof zu fahren. Ich hatte ſchon vor eini⸗ ger Zeit die Abſicht, dieſe Fragen zur Diskuſſion zu ſtellen, kam aber davon ab in der Erwägung, daß der vom inbezug auf den Unfall einem Perſonen⸗ Am Schluß des Ar⸗ doch eigentlich der Verkehrsverein die gegebene Stelle iſt, derartige Fragen anzuregen. Ich habe umſomehr ein Eingreiſen von dieſer Seite erwartet, als der Direktor ſelbſt in Neuoſtheim wohnt. Nach⸗ dem aber jetzt mein Herr Bezirksnachbar die Sache in die Hand genommen hat, ſo erhebe ich als zweiter meine Stimme, hoffend, daß ich noch nicht der letzte bin, denn wenn wir auch jetzt noch Stiefkinder des Verkehrs ſind, ſo müſſen oder wollen wir doch nicht ſolche bleiben. Noch ein Neuoſtheimer im Namen 5 Vieler. Il Vetaſten der Waren iſt verboten! in man ſo über den Markt geht, ſo findet man elen Ständen und Körben ein Schild angebracht, 8 5 8 etaſten oder Berühren verb mern würde, iſt im Irrtum. Jeder kommt und be⸗ fühlt erſt ſein Obſt oder ſein Gemüſe, oder was es ſonſt gerade iſt, bevor er ſich zum Kaufe ent⸗ ſchließt. Daß dies nicht nur unäſthetiſch, ſondern oft im höchſten Grade unhygieniſch iſt, wird wohl keiner beſonderen Begründung bedürfen. Zudem iſt die Anordnung doch nur zum Schutze des Publikums ge⸗ troffen worden. Etwas mehr Diſziplin durch das Publikum wäre da ſchon am Platze. Aber was ſagt man dazu, wenn man ſieht, wie ich ſchon Gelegenheit hatte zu beobachten, wie ein Verkäufer ſich kurzerhand durch die Finger ſchneuzte, um dann ſofort ein paar Aepfel in die Hand zu nehmen und ſie als prima Eßäpfel anzubieten? Oder, wenn ſich der Händler den perlenden Schweiß mit der Hand von der Stirne wiſcht, oder ſich in den Haaren herumfährt und dann ſeine„zuckerſüßen Tafeltrauben“ mit denſelben Händen feilhält? Wie, Sie zweifeln? Bitte ſchön, ſchon alles dageweſen und ſogar noch ganz andere Sächelchen, von denen es beſſer iſt, zu ſchweigen. Vor einiger Zeit kaufte ich mir auf dem Markt zwei Pfund Trauben, die ich faſt alle wegwerfen konnte, da ich den penetranten Petroleumgeruch und ⸗geſchmack, der ihnen anhaftete, mit dem beſten Willen trotz allen Waſchens nicht weg⸗ zubringen vermochte. Derartige Fälle könnte man noch viele aufzählen. Letzten Endes liegt es aber doch im eigenſten Intereſſe des Verkäufers, Rein⸗ lichkeit und Sauberkeit zu beobachten und ſeine Wa⸗ ren nur in beſtem Zuſtande zum Verkauf zu bringen! Daß er dabei auch auf ſeine Perſon ſein Augenmerk richtet, dürfte ſelbſtverſtändlich ſein. K. Sch. * Städt. Turnhallen und Ruheſtörung? Die Eingeſandts vom 12. und vom 19. Oktober können auf die ſtädtiſchen Turnhallen nicht ange⸗ wendet werden. Kein Menſch wird behaupten, daß der Turnbetrieb in den Abendſtunden weithin ver⸗ nehmbar iſt. Ich habe noch kein Schulhaus geſehen, in deſſen Nähe keine Wohnhäuſer ſtanden. Der Ein⸗ ſender iſt entweder kein Kenner der Sachlage oder ein ganz turn⸗ und ſportfremder Menſch, ſonſt könnte er garnicht zu ſolchen Anſichten kommen, wie er ſie in Nr. 475 ausführt. Was den Einſender K. R. anbelangt, ſo diene ihm zur Berichtigung, daß die Turnhalle in der Prinzwilhelmſtraße des T. V. 1846 mit den ſtädtiſchen Turnhallen nicht verglichen wer⸗ den kann. Oder will er vielleicht dieſe Zuſtände auf ſtädtiſche Hallen erweitern? Da dürfte er ſchwer daneben gehauen haben. Jedes Kind weiß, daß die Stadt für Vergnügungszwecke ihre Hallen nicht zur Verfügung ſtellt. Beide Einſender haben ſich als Gegner der Lei⸗ besübungen vorgeſtellt und wollen wohl dadurch die berechtigten Forderungen der Turn⸗ und Sport⸗ vereine ſabotieren, damit dieſen die Hallen wie ſeit⸗ her bis 49 Uhr abends zur Verfügung geſtellt wer⸗ den und nicht, wie es in ganz Deutſchland iſt, bis 7210 oder 10 Uhr. In der Feſtausgabe der N. M. 3. anläßlich des Umzuges in das Baſſermannhaus kann man leſen, daß Mannheim von jeher eine ſport⸗ und turnfreudige Stadt geweſen ſei. Das mag auf die Einwohner zutreffen, was die vielen Erfolge der Mannheimer Sportler in letzter Zeit zeigten, iſt aber niemals auf das Verhalten der Stadtväter zurückzuführen, die ſich mehr als einmal ſportfremd zeigten. Die gute Kunde hör ich wohl— doch fehlt mir der Glaube. Die Forderung aller turn⸗ und ſporttreibenden Vereine wird auch fernerhin lauten: Oeffnet die Hallen bis 10 Uhr abends, auch ohne den Ortsausſchuß für Leibesübungen.—g. 1 5 Abend turnier und Abenoruhe Es ſtimmt, daß es beim Turnen nicht immer lautlos zugeht. Das kaun man von jungen Men⸗ ſchen, die freudigen Herzens zum mufkelſtärkenden Turnen kommen und die tagsüber in ernſter Arbeit um ihren Erwerb und ihre Exiſtenzfähigkeit ringen müſſen, nicht verlangen. Der Werktätige ſehnt ſich darnach, abends mit gleichaltrigen Kameraden zu⸗ ſammen zu ſein, mit ihnen zu ſprechen, und durch gegenſeitige Zurufe zu neuen, beſſeren Leiſtungen anzuſpornen. Die beiden Artikelſchreiber, die ſich in den letzten beiden Samstag⸗Ausgaben der N. M. Z. gegen die Verlängerung der Abendturnſtunden aus⸗ geſprochen haben, mögen ſich nur an ihre eigene Ju⸗ gendzeit erinnern und einmal darüber nachdenken, ob ſie abends immer ſo wunſchgemäß ruhig ihres Weges gegangen ſind und ſo ſtill in irgend einem Raum die Ereigniſſe der Zeit debattierten. Sofern ſie Turner ſind, werden ſie ſich an eine Turnſtunde ohne Laute, ohne Zurufe, ohne Anfeuerung, kurz ohne Leben, überhaupt nicht vorſtellen können. Seit Beſtehen von Turnvereinen überhaupt iſt es eine Selbſtverſtändlichkeit, daß ſich die Turnbrüder noch zu einem gemütlichen Abend zuſammenſetzen, um in echter deutſcher Geſelligkeit noch einige frohe Stunden zu erleben. Es wird ſich nie vermeiden laſſen, daß es dabei etwas lebhafter als ſonſt zugeht, und daß ein ſolcher Abend eines beſonderen An⸗ laſſes wegen ab und zu einmal länger ausgedehnt wird. Mit dem gleichen Recht könnten die Anwohner von Kaffeehäuſern und Wirtſchaftslokalen mit Muſik und Tanz ſich über den täglichen Lärm und die tägliche Unruhe auf der Straße beſchweren. Nur mit dem Unterſchied, daß dieſer Lärm keiner wahren, innerlichen Fröhlichkeit entſpringt. Die Notwendigkejt der Enthaltung vom Alkohol vor und nach dem Turnen wird von einer immer größer werdenden Turnerſchar erkannt. Die jungen Men⸗ ſchen, die heute noch als Jugendturner regelmäßig ihre Leibesübungen betreiben, werden einſt be⸗ ſtimmt ohne Alkohol auskommen. Damit wäre auch der Wunſch des„alkoholfreien Erfriſchungsraumes“ erfüllt. Auch dieſe angeführten Gründe ſind nicht ſtich⸗ haltig, eine Verlängerung des Turnbetriebes bis 10 Uhr abends abzulehnen. Er bewegt ſich durchaus noch in den Bahnen der öffentlichen Ruhe und Ordnung, die ein Lautſein auf der Straße bis 10 Uhr zulaſſen. Angeſichts dieſer Tatſachen erheben wir Jugendturner nach wir vor und dringender die Forderung, die Turnhallen bis abends 10 Uhr frei zu geben und auch den Mittwoch, der in einem der letz tikel angeſchnitt urde, für den Abend⸗ b zur Verfügung zu ſtellen u. J. Wo bleibt der ae über das öſtliche Rheinauhafenbecken? In wenigen Wochen iſt die Waſſerbauperiode des Jahres 1929 zu Ende, ohne daß dieſe uns die immer dringlicher werdende Erbauung des Fußgängerſteges gebracht hat. Jeder, den es angeht, hatte im Stillen gehofft, daß uns das Jahr 1929 den Steg bringen würde; man hatte allerdings dabei überſehen, daß die Mühlen der Behörden ſcheinbar langſamer mah⸗ len, als es bei dem heutigen Tempo erforderlich wäre. Warum der Steg nicht gebaut wurde, kann und werde ich als Außenſtehender nicht erfahren, da man bisher amtlicherſeits gefliſſentlich überſah, auf die vielen Artikel, die in dieſer Sache ſchon geſchrie⸗ ben wurden, einzugehen und die Gründe für das all⸗ zulange Zögern mit der Erbauung des Steges in der Oeffentlichkeit zu nennen. Die derzeitigen Zu⸗ ſtände im öſtlichen Hafengebiet in Rheinau wieder einmal unter die Lupe zu nehmen, iſt der Zweck meines heutigen Artikels. Ich kann als einer der Vielen, die täglich die Miſͤre am eigenen Leibe ver⸗ ſpüren, nicht umhin, den Behörden, die es angeht, einige Vorwürfe zu machen. Als einziges, inzwiſchen längſt vorſtatflutlich ge⸗ wordenes Verkehrsmittel zur Ueberquerung des Hafenbeckens J dient eine jede Lebensſicherheit ver⸗ miſſende Nachenfähre. Dieſe iſt ſeit Jahr und Tag bezirksamtlich konzeſſioniert. Wie iſt es nun möglich geweſen, daß vor ungefähr drei Jahren einer auf dem Weſtufer des Hafens anſäſſigen Speditions⸗ firma die bezirksamtliche Baugenehmigung zur Er⸗ ſtellung einer Verladeanlage dicht neben der Lan⸗ dungsſtelle der Fähre erteilt wurde? Hatte es die mit der Prüfung der Baupläne betraute Dienſtſtelle so vollſtändig überſehen, feſtzuſtellen, ob die bereits vorhandene Fähre dadurch nicht ganz erheblich an Betriebsſicherheit verliert, wodurch naturgemäß das Leben der den Hafen paſſierenden Menſchen in immer höherem Maße gefährdet wird? Um dem Uneingeweihten einigermaßen klar zu machen, wie groß die Gefahr in Wirklichkeit iſt, will ich es hier kurz erläutern. Durch die Verladung am Weſtufer kommt es ſehr häufig vor, daß die zur Entladung daliegenden Schiffe oft tagelang vor der Landeſtelle der Fähre liegen. Die Taue zum Feſt⸗ halten der Schiffe ſind über das Waſſer und die Aufgangstreppe geſpannt und werden oft trotz Ver⸗ bot des Hafenmeiſters nicht entfernt. Es iſt alsdann nicht möglich, an die Landeſtelle, die ſich an der Treppe befindet, heranzukommen, ſo daß die Fähre am ſteilabfallenden Ufer anlegen muß, wobei die Paſſagiere, insbeſondere Frauen und Kinder, unter Lebensgefahr über Stock und Stein turnen müſſen, um zur Treppe kommen zu können. Wenn das alles glücklich überwunden iſt, kommt eine neue, ebenſo große Gefahr. Zwiſchen Aufgangstreppe und Straße liegen zwei Gleiſe der Reichseſſenbahn, auf denen fortwährend bis in die ſpäte Nacht rangiert wird, ohne daß für entſprechenden Schutz der Paſſanten durch eine Schranke uſw. geſorgt iſt. Daß die auf dem Weſtufer des Hafenbeckens beſchäftigten und wohnenden Menſchen noch nicht ernſtlich zu Sſtaden gekommen ſind, iſt ganz gewiß nicht das Verdienſt der verantwortlichen Stellen. Warum müſſen täglich 200300 Menſchen durch dieſe Gefahren gehen? Weil man bei den Behörden ſcheinbar ſo felſenfeſt von der Unwichtigkeit eines ö Steges überzeugt iſt, daß alle Verſuche, in dieſer wird auch hier, wie ſchon ſo oft an anderer Stelle, ſolange nichts unternommen, bis zu den bereits ge⸗ ſchehenen Unglücksfällen ein noch größerer kommt und dann erſt wird man an den maßgebenden Stel⸗ len ſagen:„Da muß etwas getan werden“. Ein Intereſſent. * Der mangelhafte Rundfunk Die Artikel in der N. M. Z. über den Rund⸗ funk habe ich ſtets mit Intereſſe verfolgt. Auch ich habe in den 5 Jahren als Mannheimer Rundfunk⸗ hörer ſchon ſehr viel Aerger und Verdruß gehabt. In der Anfangszeit waren es die ſchwachen Sender und die ſtarken Störungen durch die Mannheimer Straßenbahn. Dann kam mit dem Anwachſen der Rundfunkteilnehmer die„edle Zunft“ der Rück⸗ koppler, die ſich leider bis heute noch behaupten konnte und mit den bisherigen Maßnahmen auch nicht auszurotten iſt. In letzter Zeit macht ſich bie dauernde Vermehrung der europäiſchen Rundfunk⸗ ſender und die dadurch bedingte Verringerung des Wellenabſtandes ſo ungünſtig bemerkbar, daß es oft mit den beſten Empfangsapparaten nicht mehr mög⸗ lich iſt, einen Sender bei einem Frequenzabſtand von 9000 k. H. einwandfrei zu bekommen, weil er von einem Nebenſender überlagert wird, oder ein ſtär⸗ kerer Sender durchſchlägt. Wie kann nun dieſen Mißſtänden abgeholfen und den Rundfunkhörern ein genußreicher Empfang ge⸗ boten werden? Zunächſt wäre es Aufgabe der Reichs rundfunkgseſellſchaft und in erſter Linie der Reichs poſtver waltung, die als Beſitzerin der deutſchen Rundfunkſender für den geſamten Sende⸗ betrieb verantwortlich iſt; für die Beſeitigung der geſchilderten Mißſtände zu ſorgen. Wohl ſind zur Beſeitigung der örtlichen Störungen von den Funk⸗ vereinen in anerkennenswerter Weiſe Funkwachen gebildet worden, die jedoch bei der Maſſe der Störer nicht durchgreifen können, außerdem keine Macht⸗ befugniſſe haben, und infolge Geldmangel gezwun⸗ gen ſind, ihren Dienſt bei Tag und Nacht ehrenamt⸗ lich zu verſehen. Nur amtliche Funkwachen können Abhilfe ſchaffen. Des weiteren fehlt uns ein curopäiſcher„Rund⸗ funkmuſſolini“ der mit eiſernem Beſen rückſichtslos unter den vielen Sendern aufräumt. Nicht Vermeh⸗ rung der Sender, ſondern Abbau von Sendern in Europa muß die Löſung ſein! Der Gedanke, durch Erſtellung weiterer Rundfunkſender jedem deutſchen Staatsbürger Rundfunkempfang mit billigem Detek⸗ torgerät zu ermöglichen, iſt wohl ganz gut gemeint, aber nicht. durchführbar, wenn ein Fernempfang noch möglich ſein ſoll, Und auf den Fernempfaug wollen wir unter keinen Umſtänden verzichten. Erſt wenn neben der Beſeitigung der örtlichen Störungen ein Abbau von Sendern vorgenommen, ferner die rich⸗ tige Verteilung und Aufſtellung von ſtarken Rund⸗ funkſendern mit entſprechend größerem Wellenab⸗ ſtand in Europa durchgeführt iſt, wird es wieder möglich ſein, mit Freuden am Rundfunkempfang teilzunehmen. Durch das z. Zt. herrſchende Chaos im Wellen⸗ meer iſt die Verbitterung unter den Rundfunkteil⸗ nehmern derart, daß die maßgebenden Stellen ſich ernſtlich mit der Beſeitigung der geſchilderten Män⸗ gel befaſſen ſollten, bevor durch die Rundfunkteil⸗ nehmer zur Selbſthilfe gegriffen wird. Neben der Weiterentwicklung des Bildrundfunks ſollte man auch noch daran denken, daß im Unterhaltun gs⸗ Rundfunk Zuſtände herrſchen, die dringend der Abhilfe bedürfen.. 8. ** Friedhofbeſtimmungen Wenn ich durch die Stadt gehe und allerlei Artikel, wie Brezel, Zeitungen, Loſe und Gebrauchgsgegen⸗ ſtände durch Straßenhändler angeboten bekomme, ſo kann man ſich das noch gefallen laſſen. Nicht aber auf dem Friedhof, denn da möchte ich meine Ruhe haben, und ich nehme an, daß die meiſten Friedhof⸗ beſucher mit mir einig gehen. An den verſchiedenen Eingängen zum Mannheimer Friedhof ſtehen die Tafeln mit den Friedhofbeſtimmungen und da iſt zu leſen, daß das Feilhalten von Waren aller Art ver⸗ boten iſt. Dieſes Verbot ſcheint den Vertreter eines hieſigen Grabſteingeſchäfts nicht zu kümmern, denn dieſer bietet faſt täglich den Angehörigen von Ver⸗ ſtorbenen ſeine Denkſteine an. Meiſt ſteht er in⸗ und außerhalb eines Einganges zum Friedhof lan der Fahrradaufbewahrung) und ſucht ſich ſeine in Frage kommenden„Intereſſenten“(meiſt ſchwarzgekleidete Frauen) aus. Beſonders im neueren Teil des Fried⸗ hofs kann man ihn täglich beobachten. Rückſichts los macht er ſich an die Trauernden heran; unter einem Vorwand, daß er den Verſtorbenen gekannt habe uſw., kommt er allmählich auf den eigentlichen Zweck, das Anbieten von Denkſteinen; zu ſprechen. In Ge⸗ danken verſunkene oder am Grabe betenbe Frauen bleiben von ſeinen Beläſtigungen nicht verſchont. Bilder und Photographien von Denkſteinen hat er immer gleich bei der Hand. Es iſt wirklich ſchwer, von dem Manne wieder loszukommen. Gar ſchlimm und ohne jede Rückſichtnahme treibt er es an den Kaufgräbern. Da ſind mesſt mehrere Angehörige bei⸗ ſammen, die alle ſeinen Vortrag anhören müſſen. Aeußerſt erſtaunt war ich, als ich letzte Woche bei der Beſtattung einer Bekannten von mir denſelben Vertreter ſogar in der Leichenhalle bemerkte. In auffälligſter Weiſe und ohne jedes Taktgefühl ging er unter den zahlreichen Trauergäſten(von verſchiede⸗ nen Beerdigungen) umher mit der Bemerkung, daß er die betreffenden Verſtorbenen gekannt habe. An⸗ ſcheinend leitet er dadurch ſeine Geſpräche ein, die er dann in dem Beerdigungsfeld nach einigen Tagen beſſer fortſetzen kann. Ich begrüßte es, als der Auf⸗ ſeher der Leichenhalle ihn hinauswies. Meines Er⸗ achtens müßte man von derartigen aufdringlichen Beläſtigungen im Friedhof verſchont bleiben. Es gibt doch immerhin hier 10—415 Grabſteingeſchäfte, die genügend Auswahl haben und wo man ſich die Grabſteine anſehen und kaufen kann. Wohin ſollte 5 f es führen, wenn jedes dieſer Geſchäfte einen Ver⸗ Sache etwas zu kun, einfach unterdrückt werden. Es treter auf den Friedhof entſenden würde? Der Be⸗ ſuch des Grabes eines Angehörigen würde einem gründlich verleidet werden. Eine Friedhofbeſucherin, die ihre Ruhe haben möchte. N Ruhe iſt des Bürgers erſte Pflicht Von der Direktion der Tulla⸗Oberreal⸗ ſchule Mannheim wird uns geſchrieben: In Ihrer geſchätzten Zeitung vom 19. Oktober, Nr. 487, bringen Sie unter der Ueberſchrift„Ruhe iſt des Bürgers erſte Pflicht“ eine Zuſchrift aus dem Le⸗ ſerkreiſe, in der der„außerhalb des Schul⸗ betriebes von der Schuljugend der Nachbarſchaft“(der Prinz Wilhelmſtraße) ver⸗ urſachte Straßenlärm mit vollem Recht gegeißelt wird. Der Einſender wünſcht daher begreiflicher⸗ weiſe, daß dieſem Radau durch die Eltern und die „Schulleitungen“ energiſch Einhalt geboten werden ſoll. Soweit dieſer Wunſch ſich an die Adreſſe der Direktion der Tulla⸗Oberrealſchule wendet, muß dieſe aber darauf hinweiſen, daß es ſich bei der be⸗ ſchuldigten Schuljugend feſtgeſtellterweiſe nicht um Schüler der Tulla Oberreal⸗ ſchule handelt, und daß der Direktion daher jede Möglichkeit fehlt, gegen dieſe Schüller ſtrafend vorzugehen. * Wenn ich Auto- ober Motorrabfahrer 2 wäre 1 7„ würde ich vor allen Dingen ſo fahren, daß ich bei jeder Gefahr, die mir oder einem begegnenden Fuß⸗ gänger droht, ſofort halten könnte. Dann würde ich namentlich nachts alles unnötige Zeichen⸗ geben unterlaſſen, um die Ohren meiner Mitmenſchen zu ſchonen. Da man aber natürlich nicht ohne Zei⸗ chen auskommen kann, ſo würde ich mir angewöh⸗ nen, meine Zeichen immer in der gleichen Form zu geben. Bei Warnungsruf und beim Ueberfahren einer Straßenkreuzung etwa 20—30 Meter vorher ein etwa 2 Sekunden dauerndes, anhaltendes Zei⸗ chen. Muß ich aber rechts umbiegen, ſo geht vori⸗ gem Ruf ein kürzerer voraus, alſo: Tut, tuut; muß ich nach links umbiegen, ſo heißt es zweimal kurz: Tut tut. Fährt mir einer zu langſam voraus, ſo rufe ich ihm dreimal kurz zu: Tut tut tut und über⸗ hole ihn. Wenn jeder Fahrer es ſo machen würde, wüßte jeder an der Straßenkreuzung, wohin der andere fahren will und Zuſammenſtöße wären eine Seltenheit. Auch der Fußgänger könnte Gefahren leichier ausweichen. Probierts einmal und der Ver⸗ kehr wickelt ſich ſchneller und gefahrloſer ab. 8 Ein Fußgänger. 2— r reren den c—— rr nene n n n en e 614 5 1 2 1 Montag, den 28. Oktober 1929 2 bisher reitstes und Ein Filmwerk nach einer Hauptpet GUSTAV Hugo Werner-Kahle E die Bberufenste Oestalt Frauens Ein Stoff aus dem Leben! Das große film künstlerische Ereignis dieser Woche! Henny Pertens bestes Filmwerk! in 8 Akten Idee von HNenny Porten sonen: DOlE SSL. Elisabeth Finajeff, Paul Henckels, Stahl- Nachbaur. Alle überragt Henny Porten erin der deutschen sele! Interessantes und nelteres Beiprogamm! 3, 3, 7,.23 Uhr. Musik Leitung: Otto Apfel 15 Mational-Theater Montag, den 28. Okt. 1929 Vorstellung Nr. 55, Miete D Nr. 8 DIe Verbrecher Schauspiel in à Akten v F Inszenierung: Technische Eintichtung; Anfang 20 Uhr Per On Frau von Wieg Ottkried ö J TPiselctte ihre Kinder Dietrich v. Wieg, ihrschwag. Olga Nagerle, Sekretärin Kummerer, Student Gustav Tunichtgut, Kellner Alfred Fischau Frau Berlessen Josef 5 2 ihre Söhne Ernestine Puscheck, Köchin Mimi Zerl, Dienstmädchen Karla Kudelka, Wiltin Kaks, Friseur 1. Kommissar j der Mord- 1 2. Kommissar Arzt Schimmelweis Carla Koch, Dienstmädchen Erste Dame Zweite Dame Junger Mann gion erdinand Bruckner Richard Dornseiff Walther Unruh Ende 22 Uhr e n: Lene Blankenfeld (Bum Krüger Karin Vielmetter Hans Godeck Annemarieschradie! Willy Birgel Hans Finohr Erich Musil Ida Ehre Raoul Alster Hans Simshäuser Elisabeth Stieler Lilian Berley Eva Fiebig Fritz Linn johannes Heinz kommis- Joseph Renkert Georg Köhler Frit: Walter Trude Hoch Annie Heuser Gretel Heiß Walter Rießland Kommissar Joseph Renkert Vor Gericht: Vorsitzender im Johannes Heinz Staatsanwalt Prozeſ 135 Linn Verteidiger 1 Tunichtgut[Karl Marx Vorsitzender im Wilhelm Kolmar Fee Prozeß e Renkert Verteidiger Nagerle Walter Rießland Vorsitzender] im Prozeß Geore Köhler ae Schimmel- Hans Fassot Verteidiger wels Ernst Langbein: Vorsitzender im Erich Dürr Fee Prozeß Abart Best Verteidiger Fischau(Karl Haubenreiße Justiz wachtmeister. Alter Richter Jüngerer Richter Harry Bender Hans Godeck Gerhard Storz Nur noch 4 Tage abendlich 8 Uhr HARTIS m APOLLO der Sensationserfolg mit Gesellschaft ITEIN 8308 ee, 8 I Heinrichsdorfl Til ann 8 Neuer Kursus 7. November 1 Hrstklass. Einzel- Unterricht jederzeit. Tel. 229 33 12284 3 Schule GEISLEE N A 2, 5 i Le 20 5. November, abends 8 Uhr Hervorragende Lehrmethode Neuer Kurs „Mäntel, Shunks, ruchse Besatz-Felle kauf Sie preiswert nur im Spezial- Geschäft — Reparaturen und Umarbeit billigst— Zahlungserleichterung Sels fans Fiege, 4 u. 3 Nur eigene Anfertigung! Tel. 807 99 Mannheim. Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 9 kehte Däntsehe Buffer ba, 40 Sorten In- u. ausl. Käse N i E DIE WO okg DES ORENTS erstehen wie Märchen aus Tausend und eine Nacht in dem ab heute in ERSTAUEFURHRUNd zur Vorführung ge langenden grogen indischen Spielfilm: Ihüring., Braupschwg., Westf. 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