. Bezugspreiſe: In Mannheim und umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. 10 Pfg.— Abholſtellen: Walodhofſtraße 6, ſtraße 19.20, Meerfeldſtraße lg, Neßriedrichsſtraße 4, FeHauptſtraße 6g, Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6— Fernſprechert Sammel⸗Nr. 24951 Wdppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Beilagen: Mannheimer General- Anze Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach 5 Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Montag: Sport der N. M. Z. Dienstag wechselnd: Aus der Welk der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Steuer, Geſetz und Recht/ Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Mannheimer Rehſezeltung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Mannheimer Muſikzeitung Tarif.— Für das Erſcheinen von Abend⸗ Ausgabe Montag, 28. Oktober ang — * 501 (Drahtmeldung unſeres Pariſer Vertreters) y Paris, 28. Okt. Edouard Daladier, der ſeine Mitteilungen an die Journaliſten gern in ſportsmäßige Vergleiche zu kleiden pflegt und auch von ſeinen Gegnern auf der Rechten„kair play“ verlangt, befindet ſich im Endſpurt. Im guten Stil, ohne ſich zu überſtürzen, eilt er dem Ziel entgegen, Er will den Sozialiſten, die heute abend zu einem Nationalrat zuſammentreten werden, genügend Zeit laſſen. Nervoſttät iſt ihm fremd, und ſeine gute Laune läßt ſich weder durch den Hohn der Rechts⸗ preſſer, noch durch die Skeptiker in ſeinem eigenen Lager verſcheuchen. Darin iſt er Herriot weitaus überlegen, der als Kabinettbildner am Schluß immer die Nerven verlor. Der große Plan Da⸗ ladiers, hinter dem der Führer der Radikalſozia⸗ len Partei ſteht, wird ſich, wenn der ſozialiſtiſche Nationalrat dem Beſchluß der ſozialiſtiſchen Parla⸗ mentarier ſeine Zuſtimmung erteilt, verwirklichen laſſen. Zum erſtenmal wird die dritte franzöſiſche Repu⸗ blik eine Linksregteryng erhalten, in der neben Vertretern der Demokratiſchen Partei Mit⸗ glieder der Sozialiſtiſchen Partei ihren Platz erhal⸗ ten werden. Was Herriot im Jahre 1924 nicht erreichen konnte, wird aller Vorausſicht nach Da⸗ ladier zuſtande bringen, nämlich den Zuſammen⸗ ſchluß eines Linksblockes, der den Kampf mit den Rechtsparteien aufzunehmen entſchloſſen iſt. Herrkot erhielt im Jahre 1924 die wohlwollende Neutralität und gelegentliche Unterſtützung der Sozialiſten. Da⸗ ladier hat Blum und Paul⸗Boncour die Mitverantwortlichkeit in einem Kabinett der Linken angeboten. 5 Zum erſten Mal gewannen die Anhänger einer Beteiligung innerhalb der ſozialiſtiſchen Partei die Oberhand. Was Paul⸗Boncour ſeit zwei Jahren empfahl, die ö Vereinigung der Linksdemokraten und der Sozia⸗ liſten in einer Regierung, wurde durch die ſozialiſtiſche Kammergruppe mit 36 gegen 12 Stimmen— bei 54 Stimmenthaltungen— angenommen. f Daladier machte folgende Zuſagen, um die Betetligung zu erreichen: Gleiche Verteilung der Miniſterpoſten zwiſchen Radikalen, Radikalſozialen und Sozialiſten, ferner Durchfühürung einer Steuer⸗ reform durch entſprechende Reduktion der Heeres ausgaben, Ueberwachung der Getreide⸗ preiſe durch ein zu ſchaffendes Organ, nationale Re⸗ form. In außenpolitiſcher Hinſicht beſteht bereits vollkommene Uebereinſtimmung zwiſchen den Demo⸗ kraten und Sozialiſten. Die Grundlage der Außen⸗ politik Frankreichs iſt durch die Haager Ve rein⸗ barungen gegeben, deren Ratifizierung ſo ſchnell wie möglich durchgeführt werden ſoll. „Es iſt ein Friedensminiſterin', ſagte Daaldier am Sonntag abend den Journaliſten, nach⸗ dem er mit Briand konferierte, die durch den Außenminiſter die Erklärung erhalten hatten, daß er, Brigand, mit der von Daladier zu bildenden Linksregierung einverſtanden ſei.„Sie ſehen,“ ſo äußerte ſich Daladier, „daß Ariſtide Briand den außenpolitiſchen Eckpfeiler des Kabinetts bilden wird. Die Welt kann zufrieden 5 ſein.“ 5 i Er fügte folgendes hinzu: In der gegenwärtigen Stunde iſt es gans unmöglich, eine Außenpolitik zu verfolgen, die an den im Haag getroffenen Entſchei⸗ dungen bezüglich der Rhei nlan dr äumun 9 etwas ändern würde. Das hieße den deutſchen Na⸗ tionaliſten einen Trumpf in die Hände ſpielen und die Hoffnungen dieſer völkiſchen Agitatoren, deren Volksbegehren gegen den Youngplan zum Scheitern verurteilt, iſt, beleben. Das hieße aber auch gegen den Gelſt der int rnationalen Solidarität, Lo⸗ carno, das Vertrauen, die Idee einer europä⸗ iſchen Föderation ſündigen. Es gibt kein 5 Zurück.“ Daß die franzöſiſche Rechtspreſſe gerade dieſe enpolitſche Stellungnahme Daladiers und ſeiner Freunde 8. Auch die nene Regierung iſt für Sozialpolitik, Pa Daladier inforn niert die Preſſe mit unerhörter Heftigkeit bekämpft, kann nicht überraſchen. Es wird aber den Rechts⸗ deputierten nicht ſehr angenehm ſein, wenn ſie Ariſtide Briand in der neuen Regierung ſehen wer⸗ den. An dem Außenm miſter werde ihre Angriffe abprallen. Linksmehrheit und eine ſolidariſche Kommerlinke be⸗ nötigt, um die Haager Endlöſung im Parlament durchzubringen. Ueber die Zuſammenſetzung der neuen Regierung werden die verſchiedenſten Meinungen und Liſten verbreitet. Paul⸗Boncour, Auriol und Marquet dürften als Vertreter der Sozia⸗ liſtiſchen Partei Miniſterpoſten erhalten. Außer⸗ dem Kabinettsbildner Daladier ſoll den Demo⸗ kraten durch Herriot Chautemps Porte⸗ feuille zugeſprochen werden. Briands Eintritt wird die nummeriſche Stärke der Radikalen, Radikal⸗ ſozialen und Sozialiſten— zuſammen 223 Deputierte — durch rund 40 Stimmen verſtärken, da die dem Außenminiſter naheſtehende Gruppe Loucheur ſich der Regierungsmehrheit anſchließt. 8 Die Pariſer Proſſe über SBalabiers Erfolg Die Bedeutung des geſtrigen fünften Tages der Regierungskriſe liegt, wie die geſamte Pariſer Preſſe heute(Montag) anerkennt, in zwei Tatſachen, näm⸗ lich darin, daß die ſozialiſtiſche Kammerfraktion im Prinzip die Beteiligung an der Regierung Daladier beſchloß und zweitens, daß Briand jetzt ſchon ſeine Mitarbeit im neuen Miniſterium, natürlich als Außenminiſter, zugeſichert hat. Die Folgen des Beſchluſſes der ſozialiſtiſchen Kammerfraktion werden verſchieden beurteilt. In einem Teil der Preſſe wird die Zuſtimmung des Nationalrates der Sozialiſten, der heute abend zuſammentritt, als ſicher prophe⸗ zeit, in einem anderen Teil ungewiß, und Paul Faure, einer der Führer der Partei, erklärt im „Petit Pariſien“ rund heraus. ſeine kategori⸗ ſche Gegnerſchaft gegen jede Beteiligung. In der Tat wäre, falls der Nationalrat den Be⸗ ſchluß der Kammerfraktion beſtätigte, die Beteili⸗ gung der Sozialiſten an einer bürgerlichen Regie⸗ rung von ungeheurer Tragweite für das inner⸗ poolitiſche Leben Frankreichs, wenn man bedenkt, daß die Sozialiſten ſeit ihrer Vereinigung ſich bisher immer— die Kriegsjahre als anormal nicht in Rechnung gezogen— gewei⸗ gert haben, in einer bürgerlichen Regierung mitzu⸗ arbeiten. Die Entſcheidung des ſozialiſtiſchen Natio⸗ nalrates wird daher mit großer Spannung erwartet. Nach den Eindrücken, die man aus den Wandelgän⸗ gen der Kammer, aus der Preſſe uſw. ſchöpfen konnte, darf man erwarten, daß der Beſchluß des Nationalrates bejahend ausfallen wird. Ueberra⸗ ſchungen ſind natürlich noch möglich, zumal gerade Leute wie Leon Blum und Paul Faure bei dem geſtrigen Fraktionsbeſchluß ſich in der Minderheit befanden. Was die Gruppen der Mittleren Linken und der Mitte anbelangt, ſo haben ſie bisher meiſt eine abwartende Haltung eingenommen. Es iſt bekannt, daß eine große Anzahl von Abgeordneten der Mitte die Beteiligung der Sozialiſten mit großem Mißtrauen ſtieht. Daladier wird nach dieſer Richtung bemüht ſein, ſich aufrichtige Freunde oder mindeſtens wohl⸗ wollende Neutrale zu ſchaffen. Andererſeits wird er den Senat, deſſen Antipathie gegen alles, was Sozialismus heißt, ſehr groß iſt, beruhi⸗ gen müſſen. Die Zuſtimmung Briands dürfte in dieſer Beziehung manche Zweifel beſeitigen. Schweres Autounglück auf der Solitude⸗Straße — Stuttgart, 28. Okt. Auf der Solitude⸗Renn⸗ ſtrecke geriet geſtern ein Laſtkraftwagen, der 20 Nationalſozialiſten zur Agitation für das Volks⸗ begehren nach Pforzheim bringen ſollte, ins Schleu⸗ dern und überſchlug ſich. Von den 20 Inſaſſen wurde einer getötet, einer lebensgefährlich und drei ſchwer verletzt. Außerdem gab es eine Anzahl Leichtver⸗ letzter 5 ö Nun erſt erkennt man, daß Briand eine vollen Zuſammenhang, wie wir es auch vom Leben konnte den Ruhm für ſich erringen, daß man ihn Hoffnung, er könne helfen. die Seite der Entente drohte, nahm Bülow das ihm 80 Ro m, 28. Okt. Der frühere deutſche Reichs⸗ kanzler Fürſt Bernhard von Bülow, iſt heute morgen um 6,35 Uhr geſtorben. Die bereits geſtern eingeſetzt. Seither hat der Fürſt das Bewußtſein nicht wieder erlangt. Nun hat auch 86294 7 von Bülow dem Bezwinger des Lebens den Tribut zahlen müſſen, den wir ihm alle zollen. Wenige Monate nach dem Tode ſeiner Gattin, die mit ihm und ſeiner Arbeit aufs innigſte verbunden war und die, wie ſelten eine Frau, an ihrer Stelle das Tagewerk des Gatten för⸗ derte, iſt er, gleich ihr im 81. Lebensjahre ſtehend, den Weg durch das dunkle Tor gegangen. Schon rankten ſich um den greiſen Staatsmann die Legen⸗ den. Als er am 3. Mai dieſes Jahres ſeinen 80. Ge⸗ burtstag beging, gedachte man ſeiner ſelbſt dort, wo man ihm, ſo lange er im Amte wax, feindlich geſinnt war, mit Wohlwollen und Anerkennung. Sogar die Republik, die ſonſt für die Männer der Vergangen⸗ heit, ſoweit ſie noch am Leben ſind, über eine gewiſſe formelle Kühle nicht hinausgeht, fand für den vier⸗ ten Kanzler des alten Reiches herzliche Töne des Glückwünſchens. Und in der Tat, dem Grandſeigneur aus der Villa Malta, der die letzten Stunden ſeines ſich ſchon der Mitternacht zuneigenden Lebensabends im ſonnigen Süden verbrachte, konnte man füglich in dem Sinne Glück wünſchen, daß dieſes Geſchenk eines launiſchen Geſchicks ihm auch in den letzten Tagen ſeines Lebens beſchieden ſei, wie es ihm durch mehr als 40 Jahre gelächelt hatte. Nichts iſt frei⸗ lich verkehrter, als einem Manne, deſſen Wirken von Erfolg gekrönt war, gerade„Glück“ vorzuwerfen. Beide ſtehen in einem mehr oder minder geheimnis⸗ und Wirken Streſemanns her wiſſen. Keiner der Reichskanzler und Staatsſekretäre, die unter Wilhelm II. zur Politik berufen wurden, auch nach dem Ausſcheiden aus dem Amt für unent⸗ behrlich hielt. Nur Bülow allein war es beſchieden, daß man in den kriſenreichen Jahren von 1914 ab immer wieder die Blicke auf ihn richtete, in der Nur einmal noch hat Wilhelm II. den einſtigen Freund und ſpäter ſo Verhaßten in einer der heikelſten Lagen verwendet. Als im Frühfahr 1915 das Abſchwenken Italiens an angetragene Amt des Botſchafters in Rom an, ob⸗ wohl er von vornherein wußte, daß er auf ver⸗ lorenen Poſten entſandt wurde. Als er nach dem Eintritt Italiens in den Krieg wieder nach Berlin zurückkehrte, empfing ihn Wilhelm II. nicht und hat ihn überhaupt nicht mehr geſehen. Ein Verſuch, Bülow 1917, mitten im Weltkriege, wieder an die Spitze der Reichsregierung zu bringen, ſcheiterte an kleinlichen Hofintrigen. Bülow ſelbſt war bereit, Agonie hatte Biilow geſtorbe er das parlamentariſche Syſtem in Deutſchla ſich damals für den Abgang Bethmann Hollwegs einſetzten, weil ſie glaubten, daß Bülow ſein Nach folger ſein ſollte. Statt des einzigen großen Dip! maten, über den Deutſchland verfügte, kam Mich und mit ihm die perſönliche Unzulänglichkeit u politiſche Unfähigkeit in der Zeit höchſter Kriſe un herannahender Kataſtrophe. Ob und in welchem Um⸗ fange es 1917 Bülow möglich geweſen wäre, Deu lands Schickſal zu wenden, läßt ſich heute natürlich nicht ſagen. Jedoch wird man ſeinem Biographen, dem leider ſo jung verſtorbenen Dr. Spickernagel, recht geben müſſen, wenn er ſagt:„Wäre Bülow Kanzler geweſen, dann hätte er entweder den Au bruch des Weltkrieges vermieden, oder ihn abe diplomatiſch vorbereitet.“ So kam es gekehrt. Der Weltkrieg war für Deutſchland diplo⸗ matiſch nahezu verloren, ehe er militäriſch beg Bülow blieb in Ungnade, bis es auch für ihn zu ſpät war, den Uebergang Italiens zur Entent verhindern. Daß die deutſche Politik ſo leichtherzig auf die Kraft und Perſönlichkeit des Fürſten Bülow glaubte verzichten zu können— auch nach dem u. ſammenbruch und in den Jahren der Revolution niemand daran gedacht, ihn nach Berlin zu rufen iſt, wie Streſemann bereits 1921 in den„Ha burger Nachrichten“ feſtſtellte, ein geradezu kla ſcher Beweis für den unpolitiſchen Si des deutſchen Volkes:„Wir verlangen als deut Philiſter, daß der Maun an der Spitze genau unſere eigenen Anſchauungen und Ideen vertritt und 5 ſtrafen ihn ſonſt mit der Entziehung unſeres Ve trauens.“ i Heute kann uns allerdings die Trauer darüber, daß man einen Diplomaten von dem Format lows in Rom das Leben eines geiſtigen Ren führen ließ, nichts mehr nützen. Wir müſſen uns mit der geſchichtlichen Feſtſtellung begnügen, ſelbſt ein ſo innerlich ausgeglichener Menſch und Künſtler in der Behandlung der Menſchen ſeiner Schmiegſamkeit an Wilhelm II. ſcheiterte Behandlung des Kaiſers war für Bülow Problem, deſſen Löſung ihm mindeſtens ebenſo v Schwierigkeiten bereitet haben dürfte, wie de Kanzlern des parlamentariſchen Syſtems die B handlung des jeweiligen interfraktionellen A. ſchuſſes. In der berüchtigten„Daily Tel Affäre hat er zweifellos einen Fehler be Aber nicht wegen ſeines Verhaltens in dieſer ſtürzten ihn die Konſervativen, auch letzten E nicht wegen ſeiner Steuerpolitik, ſondern wei fürchteten, daß er rechtzeitig eine vernünftige ö form des preußiſchen Dreiklaſſenwahlrechts durch⸗ ſetzen und allmählich zu einem gewiſſen parlam tariſchen Syſtem in Preußen hinüberleite Mit dem Sturz Bülows ſcheiterte ſeine Block politik, wie der Rücktritt Bismarcks ſeiner K tellpolitik ein Ende machte, Zum zweiten Male w der geſchichtliche Verſuch einer Zuſammenfaſſung de: konſervativen und liberalen Kräfte, auf denen Deutſche Reich ruhte, mißglückt. Trotzdem hatte Bülowblock bedeutſame geſetzgeberiſche Aufgaben löſt. Er hatte vor allem die Linksliberalen tig für Flotten⸗ Heer⸗ und Kolonialforderungen wonnen. Um ſo verhängnisvoller waren die Jo ſeines Zerfalls. Mit dem ſyſtematiſch herbeigefſl Sturze Bülows war gleichzeitig die letzte M keit verſchüttete worden, ein geſundes parla riſches Syſtem in organiſcher Entwicklu zu laſſen. 3 Bülow war der erſte Kanzler, d Votum einer parlamentari chen M hin ſeine Entlaſſung forderte. In der Ar die Blockparteien zuſammenhielt und ſie führt. dieſer Begriff weder verfaſſungsmäßig noch y beſtand, vorweggenommen, Er hatte klar erkann daß nur durch eine koalitionsmäßige Bindung der Parteien eine ſchlagkräftige Regierung in Deutſch⸗ land möglich war. Alle die Schwierigkeiten der Koa⸗ litionspolitik, an denen wir jetzt ſo ſchwer trage waren in ihren Anſätzen ſchon damals deutlich her⸗ vorgetreten. Aber unvorbereitet auf die gewaltigen aber es kam anders, als es jene gedacht hatten, die Aufgaben, die ihnen bei der nächſten Schickſalswe⸗ Seite. Nr. 501 zufallen mußten, gingen die deutſchen Parteien in den Weltkrieg, und ohne jede Beziehung zur Ver⸗ gangenheit, nach denkbar radikalſtem Bruch mit der Vergangenheit,. uns die Revolution eine rein formale Demokratie, einen paragraphierten Parlamentarismus, der ſich lediglich auf die Artikel der neuen Verfaſſung, aber nicht auf die wertvollen Erfahrungen eigenen Lebens und eigener Vergan⸗ genheit ſtützen kann. Und darum hat auch hierin de 1 Bulon vlog 0 agel recht, wenn er 192 g ch n von 9 0 N. 0 gember t a ge n 1908 dem Ende der Bülowſchen Blockpolitik, bis zu den November⸗ tagen 1018 geht. Bezeichnend für die vornehme Leben; maeaene Bülows iſt die Tatſache, daß er in einer Zeit, als alle Welt enthüllende Memoiren veröffentlic chte, oder Aufzeich nungen en aus dem Nachlaß verſtorbener Staatsmänner von Berufenen 5 e ber wurden, mit ſeinen Lebens erinnerungen ſich zurückhielt, obwohl gerade ſie, wie wir heute ſchon wiſſen, das le Geheimnis enthüllen werden, das lehnung des engliſchen botes um die Ja auch nicht ſeinen kaiſe wohl er angef 1 e 2 1 Beranlaſſur 18 dag 0 2 allen denen, die ihn g zt haben lich, daß ſeine deren öffentlichnug ei und eignis er wahren aber bei Lebz b der Schmäher n, iſt ein Be⸗ weis ſeiner bewu ſt, andere, aber auch ſich ſelbſt aus 555 vergiftende n Haß des Tages zu halten. . er in tz te über der Ab⸗ Bündnis ange⸗ ndertwende lagert. Er hat rn v 5 ob⸗ o 5 * f ehn Jahren ab⸗ ba t er ſtets lebhe ften An⸗ heute, wenige Wochen 5 befonberer 25 u benvolikit teil an ihr on nach dem Tode uns, 5, Bi 5 In dem 900 ichen M Streſemann und Bülow winnt der Wunſch er! einiger Zeit Fürſt Bi Hindenburg und Streſemann einen ihm n N daß dem deutſchen Volke noch viele Jahre die Güte und Weis he t. und die ſtaats⸗ männiſche Klugheit und Tatkraft Stre⸗ zonat, in dem uns 1 worden ſind, ge⸗ e den, 1 in einem Brief 5 geordneten ar 7 ſemanns erhalten bleiben mögen. Der einen Hälfte dieſes Wunſches iſt nun leider die Erfül⸗ lung verſagt. Möge wenigſtens der Träger der anderen noch lange der Gegenwart und der nächſten Zukunft gehören! Bülow und Streſemann, Vor⸗ gänger und Na ger in den Aemtern des Außen⸗ miniſters und des Reichskanzlers, zwei Welten und zwei Zeitalter, die kaum zuſammen zu paſſen ſcheinen. Und doch haben ſie eine gemeinſame Lötſtelle: die Liebe zu Deutſchlan d. Schon um deswillen wird man Bernhard von Bülow, wie man auch ſonſt über ſein erk urteilen mag, als dem befähigſten. des Kaiſerreichs nach Bis⸗ marck einen Ehrenplatz in der deutſchen Walhalla an⸗ weiſen. K. F. Not Möker 8 Beileid Hindenburgs und des ane: J Verlin, 28. Okt.(Von unſ. Verkiner Büro.) Der Reichspräſident 5 aus Anlaß des Ab⸗ lebens des Fürſten Bülow an deſſen Bruder ein warm gehaltenes Beileids tele ante gerichtet, ebenſo der Reichskanzler. Ueber die Dispoſi⸗ tionen für die Bei ſetzung des Fürſten iſt dem Aus⸗ wärtigen Amt noch a 5 Näheres bekannt gewor⸗ den. Sollte die Uebe führung der Leiche des Für⸗ ſten nach Hamburg erfol en, ſo iſt 5 fraglich, 5b der Reichskanzler an den Beiſetzungsfeierlichkeiten wird teilnehmen k n, da er als Retonvaleſze ut ſich immer noch gro rlegen muß. Schonung aufer ( Newyork, 28, Okt. Wie aus Miami gemeldet wird, iſt dort geſtern in einem großen Transport⸗ flugzeug, das in etwa 400 Meter Höhe über der Stadt kreiſte, ein Mädchen zur Welt gekommen. Neue Mannheimer Zeitung([Abend⸗Ausgabe) die Mahllreiſe bg 92 Hehe Eoron tet 85 endorf Stockach 7 85 5 Zentrumspartei: neiſter Otto Oſterwald in He rdwangen, rat Kaſpar Deufel in Stockach.— er der Demokratiſchen Partei: Landwirt und Kreisrat Karl Hügle(Mit⸗ 5) in Wahlwies. Kon ſtanz ordnete der Zentrumspartei: t Amann in Konſtanz, Bür⸗ d* aufmann in Singen.— chriftſetzer Karl Großhans! 8 1 Dem. Partei: Zimmer⸗ 1 in„ glied des Landtags 1 Bürger⸗ Dnatl. 83); e 2719(2823); 1111(1334 B. Bpt. Chr.⸗S. 195(364). der Zentrumspartei: Dr. Ernſt und anden abgeordneter in Frei nomierat Otto Anton Bauſch in bg. des B. Bauernp.: Landwirt und Stagsabg. Anton Hilbert in Unter⸗ ſchopfheim⸗ d rrach⸗Mi Bein Achs N Wüllen Dom⸗ — 1 Abg 8 Röſch 1905 bie 8 1925) in Wörrach,— 1 Abg. Landwirt Ernſt Friedrich Hagin Landtags von 192125) in Egringen. (Landta der B (Mitg g. partei: ed des Ztr. 60(10 77907 Dnatl. 1998 G40); Dem. 1585(2369); Wirtſch.⸗P 29(1574);.⸗K. 6 (134); B. B 415(542); Ev. Volksd. 1365 23ʃ Sr. 289(1178). Gewählt: 1 Abg. mspartei: Profeſſor Dr — 1 Abg. der SPD.: artzloff“ in Freiburg Drogeriebeſ. und Stadt⸗ 1 S p A n in Freiburg. 71 reiburg⸗Land. Staufen Neu ſadt⸗- Waldkirch Gewählt: 3 Zentrumsabg.: Gutsbeſitzer Joſef Duffnern in Furtwangen, Landwirt Schill (Mitglied des Landtags 192125) in Mergshauſen, 1 ⸗Rat Valentin Eichen lau. in Karlsruhe. Abg. der SPD.: Chriſtian Daniel Nußbaum, Kaen in Freiburg. Wahlkreis 8:. Ztrt. 19 824(16 682); Sp Perſon in Freib Arbeiterſekretär Philipp —, 1. Abg. der Wirtſch.⸗J verord. Joſef S Wahlkreis 7: 17 85 4245); D. Bpt. 4786(471007 Dem. 176(30 Wirtſch.⸗P. 904 0 KPD. 874(1502); B. Bpt 1420(1105) Natſ. 2008(579); Ev. Volksd. 2842() Chr.⸗S. 269(551); Volksr. 149(478). Sew ühlt: 2 Abg. der Zentrumspartei: Stations⸗ norſtand Rudolf Seubert“ in Kippenheim, Reg.⸗ Rat Wolfgang Hoffmann! in Freiburg.—, 1 Abg. der SPD.: Gewerkſchaftsang. Hans Dürr in Lahr—, 1 Abg. der ee Volksp.: Landwirt Dr. Mattes“ in Stockach.—, 1 Abg. der Demokr. Partei: Fabrikant Dr. Paul W äldin in Lahr. Wahlkreis 9: Villingen Wolfach Ztr. 15 319(14 035 205 SPD 5844(6009); Dnatl. 1088(4992); D. Ypt. 1738 1 0 Dem. 2680(2152); Wirtſch.⸗P. 2064(858); KPD. 778(1079); L. K. E B Bpt. 7 7 105 1011(165); Ev. Volksd. 1347() Chr.⸗S. 88(13 695 Gewählt: 2 Abg. der Zentrums parteie Spar⸗ kaſſenkaſſier Karl Häßler in Villingen, Juſtizrat 9 Notar Franz 88 85 in Freiburg—, 1 Abg. der SPD.: Rev.⸗Inſpektor Joſef Heid in Gilimgen Wahlkreis 10: Offenburg⸗Oberkirch Ztr. 18 413;(15 680) SP D. 40 50(4315); Dnatl. 1273(1536); D. Vpt. 1465(1650); Dem. 1099(1795); Wirtſch.⸗P. 1663 2) KPD. 906(1160); Natſ. 2195 (709); Ev. Volksd. 346(); Chr.⸗S. 620(1560); Volksr. 141(279). Gewählt: 2 Abg. der e Landge⸗ richtsdirektor Wilhelm E ggle in Offenburg, Bürgermeiſter und Landwirt Josef Engelhardt“ in Nußbach. Wahlkreis 1 8 10 Ztr. 16 978(13 565); 693(1294); 0 t. 177 Wirtſch.⸗P. 1359 5 5 18 2 (173); B. Bpt. 561(101%); 3 itſ. Volksd. 904(—) Chr.⸗S. 96 Gewählt: 2 Abg. der Zentrumspartei: Miniſte⸗ rialrat und Landtagspr dent Dr. Baumgart⸗ ner* in Karlsruhe, B nermeiſter und Bezirks⸗ rat Friedrich Graf in Achern.— 1 Abg. der Natſ. Schriftſteller Robert N ner in Karlsruhe. 119 5 * 17 6 9 Wahlkreis 12: n= Baden Ztr. 20 100(17515) S Dnatl. 1006(1941); D.(8648) Wirtſch.⸗P Natſ. 1781(530); 128(117 Volksr. 299 481). Gewählt: 85 Abg. der Zentrumspartei: Juſtiz⸗ miniſter Dr. Trunk in Karlsruhe, Miniſterial Oberrechnunge 7 8 der SPD.: darlsruhe. Wahlkreis 13: Karlsruhe ihn“ in Karlsruhe.— 1 Abg. Geſchäftsführer Leopold Rückert! in Stadt Ztr. 14 203(12 513), Soz. 19 612(20 306), Dnatl. 3173(5211), D. Vpt. 8506(8911), 1 4018 2 185 Wirtſch.⸗P 2025(3048), KPD. 3697(5231),.⸗K. (270), Natſ. 7650(20595), Volksd. 3171 5 5 Chr.⸗S. 165(211), Volk gr. 1547(2777). Gewählt: 1 A 8 der Zentrumspartei: Ehefrau Klara Siebert? in Karlsruhe.— 2 e der Sozialdem, Partei: Parteiſekretär Oskar T Trinks“ in Karlsruhe, Hausfrau. Fiſcher* in Karlsruhe.— 1 Abg. d ber Deutſchn. Volkspartei: Oberzahlmeiſterswit Johanna Richter! 8 berg. deutſchen Volks in 5. Heide 5 partei: Ober 1 Abg. tiniſter Dr. Leers in 10 5 sruhe. Al Komm.: ebeleſekterde * in Freiburg. 1 Abg. des Ev. Volksdien⸗ Pfarrer Her rmann Teutſch in Leutershauſen. der Nat.⸗Soz. 5 8 Dipl.⸗Ing. Rudolf M aurittus 8 iu Karlsruh Wahlkreis 14 Land Ettlingen tr. 9006(8169), S D. 13 506,(15 632), Dutl. 2975 (4770), D. Bpt. 2581(2905), Dem. 2609(2564), Wirtſch.⸗ Part. 1131(13890), K9 8 3274(3276), Bpt. 922(330), Natſ. 3516(1897), Ev. Volksd. 2945 4 Chr. ſoz. Rp. 95(113), Volksr. 107(349). 5 Gewählt: 1 Abg. der Zentrumspartei: Bezirks⸗ leiter Fri 5 9 eurk ich* in Karlsruhe— 1 Abg. der Soz. g Heinrich Kur z* in n * Funn Karlsruhe⸗ Pforzheim 14101(13 176), Dnatl. 3843 „Dem. 2491(2535), Wirtſch.⸗ 3085(3961), Bpt. 1857(68), Nat. 2481(1234), Ev. Volks 3d. 3507 5 Chr. ſoz. Rpt. 67(73), Volksr. 1261(2750). Gewählt: 1 Abg. der Soz. Partei: Geſchäftsführer Oskar Graf“ in Pforzheim— 1 Abg. der Dnatl. Volkspartei: Fabrikant Habermehl“ in Pforz⸗ heim— 1 Abg. der Deutſchen Volkspartei: Rechtsanwalt Eugen Steinel in Pforzheim— 1 Abg. der Wirtſchafts partei: Malermeiſter und Stadtrat Karl Hermann“ in Pforzheim— 1 Abg. des Ev. Volksdienſtes: Finanzinſpektor Heinrich Berggötz in Durlach. Wahlkreis 16: Bruchſal⸗Bretten Ztr. 19 278(16 423), SPD. 5655(6190), Dnatl, 109, (4980), D. Vypt. 1607(Igss), Dem. 1560(1768), Wirtſch.⸗P. 591(530), KPD. 1119(1460),.⸗K. 650 (808), B. Bpt. 2872(306), Natſ. 3337(1072), Ev. Volksd. 1761, Ehr s 120, Volksr. 298 W 580 Montag, den 28. Oktober 1929 Gewählt: 2 Abg. der Zentrum, Spartei: 1 27 Karl Borberichs in Bruchſal, N r und Landwirt, Bürgermeiſter Otto Heinz ma 1'* in Oeſtringen.— 1 Abg. der Sozialdem. Partei: Reg.⸗ Rat e en n* in Karlsruhe.— 1 Abg. der Bad. Bauernpartei: Rechtsanwalt und Ge⸗ meinderat Otto. 5 midt in Bretten. Gewöhlt: 1 Abg. der Zeatrumspartet: Ats zſekretär Guſtav Har tmann in Heidel Die amtlichen Schlußziffern und die Verglei zahlen ſind bereits im Morgenblatt bekannt geg worden. Gew wurden: 2 Abg. der ntrumspartet: im, Rektorin M ſcha Stadtrat Ar arie Rigel 8 Kuhn in Mannhei Mannheim. 8 sekretär Landes etä 4 Abg. der Sozialdem. Partei:. Georg Rein boldt in Mannheim, Buchdrucker und& rkſchaf N Ernſt Kraft in heim, Ehefrau Thereſe? Blaſen in Mannheim ſeher Max Ar Golde in 1 hei 2 Abg. der Deutſche Rechtsanwalt Florian W᷑̃ al de ckr Geſchäftsführer Eouars Menth in 1 Abg. der Dem. Partei: Am Dr. Johaun Wolfhardt⸗ in Mar 1 äſident v 0 n A un 1 Abg. der Wirtſchaftspartei: Pre in Mannhei 8 5 2 Abg. der Kommuniſten: Lederarbeiter Robert Klausmann in Buchdrucker Georg heim, Lechleite rs in 1 Abg. des Ev. 3 Gerichtsoberver⸗ valter Phi lip. Ew ald in Man i 1 Abg. der Nat.⸗Soz. Arb.⸗Partei: Lehrer a. D. Karl Lenz in Karlsruhe. eis 19: ne. 88 9225 WMI Land- Weinhei im 0 Nad Hesses Gewählt: 1 Abg. der Zentrumspartei: Reg.⸗Bau⸗ rat Friedrich Honikel in Heidelberg. 1 Abg. der Sozialdem. Partei: Geſchäftsführer e„ i ler“ in Altlußheim. 1 Abg. der Deutſchen Volkspartei: Land⸗ 9 1 Heinrich 0 Brix ners i in Bü 5 1 Abg. der Komn tin Antonie Langendorf in 1 Abg. der Nak.⸗Soz Kann Walter Köhler in Weinheim. Wahl resse 20 Sets er lee„ n 2 1 Abg. der Zentrumspartei: Oberrechnungsrat Guſtav Schneider“ in Heidelberg. 1 Abg. der Sozialdem. Partei: Stadtrat Direktor Emil Maier“ in Heidelberg, 1 Abg. der Deutſchnat. Volkspartei: Major a. D. Dr. Sch 1 nerk in Heidelberg 1 Abg. der Deutſchen Volkspartei: Profeſſor Dr. Rudolf Horn in Heidelberg. 1 Abg. der Demokr. Partei: Hauptlehrer Oskar Hofheinz“ in Heide bee 1 Abg. be r Komm. Partei: Böning in Heidelberg. 1 Abg. der Nat.⸗Soz. Partei: wird noch beſtimmt, „Wahlkreis 21: Mosbach Adelsheim Ztr. 11226(0834), SPD. 2316(2664), Dnatl. 89 (2899), D. Vpt. 1623(1309), Dem. 1150(1164), Wirtſch.⸗ P.—(84), KPD. 459(1638), Bpt. 1722(190), Natſ. 3505(28010, Ev. Volksd. 1075(), Ehr.⸗Soz. Rp. 204 (200), Volksr. 82(81) Stimmen. 1 Abg. der Zentrumspartei: Prälat Dr. Joſef Schoferk in Freiburg— 1 Abg. der Natſoz..⸗P.t Landwirt Albert Roth in Liedolsheim. Wahlkreis 22: Buchen Tauberbiſchofsheim Wertheim Ztr. 23 613(21 245), SPD. 2207(2462), Dnatl. 2267 (3984), D. Vpt. 818(837), Dem. 956(070), Wirtſch.⸗P. 43(85), P. D. 422(4810), Bpt. 2015(190), Natſoz. 1745 (1728), Ev. Volksd. 1779(), Ehr.⸗Soz. Rp. 452(527), Volksr. 391(179) Stimmen. 2 Abg. der Zentrumspartei: Staatspräſident Dr. 8 Sch e in Karlsruhe, Landwirt Xaver und Schloſſer Hermann Site ner Eine elbendler für ige U ſtellungsraum ſucht, aber keine Miete zahlen will?“ 2. Preisfrage: Was hat zu geſchehen, wenn ein ebenſo ſmarter junger Mann heiraten will und für . Wohnung Zausſtattung nichts zahlen will? 3. Preis⸗ frage: Was geſchieht, wenn ein ſmarter Komponiſt eine Repuemuſik ſchreiben ſoll, wenn ihm aber nichts einfällt? Die Antworten ergeben ſich ohne vieles Nach⸗ denken von felbſt, wenn man Handlung und Muſik des„Wildweſtgirls“ aufmerkſam verfolgt und die 5 Schlager des letzten Jahrfünfts einigermaßen be⸗ halten hat. Um dem neugierigen Publikum einige Anhaltspunkle zu geben, führen wir nur einige mögliche Antworten an. Der Geſchäftsmann von Preisfrage 1 und der ſmarte Mann von Frage 2 gründen zuſammen ein Geſchäft. Speſen gleich 0, vorausgeſetzt, daß keine unvorhergel ehene Störung eintritt. Antwort zu Frage 3: Man wärmt einige unverwütſtliche Schlager auf. Muſter:„Eine kleine Freundin“ und„J loo vou“, und nimmt einige bewährte Ragtimes amerikaniſcher Provenienz zu Hilfe, Selbſtverſtändlich ſetzt man nicht das volle Orcheſter in Bewegung. Saxophons, eine Trompete, eine Poſaune, etwas Schlagwerk und Klavier tun 8 gerade ſo gut. Halt, noch eine wichtige Frage hätten wir faſt vergeſſen: Was geſchieht, wenn in heſagte Wohnung, pardon Möbel⸗Ausſtellungsraum ein Liebespaar ßereinkommt, das ſich auf ein klles Schäferſtündchen freut? Was ereignet ſich wenn zwei Schwiegermütter in ſpe ſamt n Anhang, Tochter und Schwiegerſohn ſich das ae ſelbſt ſchlaggebend. Alfred Landory konnte das Proto⸗ typ eines Ae Geſchäftsmannes unzweideutiger Herkunft auf die Bühne ſtellen. Walter Fried⸗ mann hatte als ſmarter, niemals aus der Faſſung zu bringender(felbſt mit aggreſſiven Schwieger⸗ müttern nicht) Tommy Tinker die Lacher immer auf ſeiner Seite. ſtegesbewußte, ſchicke, braun⸗ gebrannte Wildweſtgirl verkörperte mit der nötigen Unwiberſtehlichkeit Margit Stoehr. Mit der zeit⸗ weilig unbequemen, unter allen möglichen Ausreden beiſeite geſchobenen Juliette, der ihr Seitenſprung n teuer zu ſtehen gekommen wäre, fand ſich Lilian Be 1 vorzüglich ab. Eine ſorgfältige Studie ſtellte Werner Mäckel als Paul Derby hin. Die anderen Rollen ſeien mit einem Geſamtlob be⸗ dacht: Julie Sanden und Lene Blankenfeld als Frauen in vorgerückten Jahren, ſowie die ſtets charmante Sophie Karſt und Albert Weig holten aus den ihnen zugeteilten Rollen viel Humor heraus. Die flotte Einſtudierung der Ballett⸗Einlagen iſt Aennie Häns gutzuſchreiben. Für die Regie zeich⸗ nete Alfred Landory verantwortlich, Rudolf Schickle dirigierte mit viel Schwung. Es gab eine recht vergnügliche Vorſtellung von nicht allzu lauger Dauer, die aber eine nachdenkliche Frage unbeantwortet ließ: Gibt es neben dieſer recht dünnflüſſigen amerikaniſchen Importware, deren Komponiſt(oder waren es mehrere Komponiſten?) uns gänzlich kalt laſſen, nicht ſo und ſo viele gute Operetten von Johann e Karl Millöcker und Franz von Suppe, neben denen Harry Archer(und Konſorten) gänzlich e Dr. Ch. Jochum dirigiert den„Lohengrin“. Alſo auch dleſes Werk erhält eigene Prägung durch den hoch⸗ begabten jungen Dirigenten! Das unbedingt Ueber⸗ zeugende ſeiner Begabung zeigte ſich auch hier, wo er eine Vorſtellung offenbar ohne Probe überneh⸗ NN Das men mußte. Dabei gehört der„Lohengrin“ zu den wierigft igentengufgaben, beſonders der ust. ö 0 etation Jo ſoglei 5 2 vor allem, das Orch ſter vortrefflich gegen die Bühne abzudämpſen und einen Geſamtklang von ſeltener Schönheit und Rundung zu erzielen. Er beſitzt das Feingefühl des echten Künſtlers für die empfind⸗ lichen, aber bei richtigem Erfaſſen umſo günſtigeren akuſtiſchen Bedingungen unſeres Theaters. So tra⸗ ten auch die Stimmen der Mitwirkenden klar her⸗ wor, allen voran die Ortrud von Gertrud Bin⸗ dernagel. Die Beſetzung iſt die des Furtwängler⸗ Abends geblieben. 1 g lbendgeſellſchaſt der Mannheimer Kunſt Samstag und Sonntag waren große Tage in der Mannheimer Kunſthalle. Der Vlame Frans Ma⸗ ſereel breitet die Schätze ſeines geſammelten Wer⸗ kes aus, und der Leiter der Kunſthalle verſteht es, ihn und ſeinen⸗ großen Apologeten Henry van de Velde zu feiern. Es iſt eine echte Feier der Kunſt von Männern, die an der deutſchen Kultur einen regen Anteil beſitzen, denen es im eigenen Lande lange verſagt blieb, ſich ihrer Bedeutung entſpre⸗ chend entfalten zu können. Außer der Eröffnung der Maſereel⸗Ausſtellung am Samstag nachmittag, neben dem Vortrag van de Veldes am geſtrigen Morgen(worüber wir be⸗ reits berichteten), reihten ſich noch ein Geſell⸗ ſſchaftsabend im Palaſthotel dieſen Kunſtfeier⸗ lichkeiten an. Wie iſt es mit ſolchen großen und kleinen Feiern? Haben wir nicht mit dereigenen Kunſt nicht genug zu tun? Gewiß, für die einheimiſchen Künſtler darf noch mehr als bisher geſchehen, aber das kleine, geſellſchaftliche Feſt am geſtrigen Abend hat auch zu⸗ gleich dafür eine Parole finden laſſen. Es gilt, die an der bildenden Kunſt beteiligten Kreiſe immer mehr zuſammenzuſchließen, und da⸗ für war die geſtrige abendliche Nachfeier ein aus⸗ 5 Auftakt. 3 ſthalle Dr. Hartlaub Arrangement des h ſchönſteus gelungen, 8 in 980 feinen kultiplerten Art ſeiner Gattin beſaß er dabei eine vortreffliche Unterſtützung, die dem Ganzen das Gepräge vorneh⸗ mer Geſelligkeit gab. Mit wenigen, markanten Wor⸗ ten der Begrüßung verſtand Dr. Hartlaub den rech⸗ ten Ton zu treffen und die Bedeutung ſolcher geſell⸗ ſchaftlicher Zuſammenkünfte ins rechte Licht zu rücken. Dabei, kaun man ihnzufügen, wäre es zweifellos von Vorteil, wenn die Stadt Mannheim dieſen Be⸗ ſtrebungen ebenſo ſo viel Verſtändnis entgegenbrin⸗ gen würde, wie ſie es bei der Anweſenheit auswär⸗ tiger Gäſte ſo oft und ſo taktwoll beweiſt. Ein wohlgelungener, gediegener Geſellſchafts⸗ abend unter dem Thema Kunſt und Künſtler nahm ſo ſeinen zwangloſen Verlauf. Frans Maſereel, als Künſtler und Menſch von der gleichen gediegenen Beſcheibenheit und Anſpruchsloſigkeit, wußte durch die vornehme Art ſeiner perſönlichen Wirkung dem Ganzen cine eigene Note zu verleihen. Der Charakterkopf van de Veldes gab der Geſellſchaft ein beſonderes Profil. Der franzöſiſche Kunſthändler Pongatz fand warme Worte des Dankes für die Förderung, die Maſereel durch die Mannheimer Ausſtellung erfährt. Ein friedliches Verſtändigungswerk erhielt ſo ſeine Deutung. Man vergeſſe nicht, daß Maſereel in den weſtlichen Ländern durch ſeine mit ſtärkſtem Temperament be⸗ kundete Gegnerſchaft zum franzöſiſchen Chauvinis⸗ mus die Reſonanz nicht beſitzt, die ihm gebührt. Des⸗ halb iſt es ſchön und ehreunwert, daß er einmal eine ſo umfangreiche Anerkennung findet wie hier. *. Der geſtrige Abend mit ſeiner feinen geſellſchaft⸗ lichen Kultur, durch markante Perſönlichkeiten,(da⸗ runter die eigenartige Erſcheinung 1 Münchner Verlegers und Kunſthiſtorkkers Dr. Hanf ſt än gl) ausgezeichnet, hat gewiß dazu Veigelraten, auf ſeine Art für das Verſtändnis des Künſtlers Maſereel wie für die Mannheimer Kunſtpflege ſelbſt die geeignete Atmoſpäre zu ſchaffen. Er wird allen Beteiligten in. und angenehmer e 9 5 N 1 . zau⸗ hrer ind⸗ onie lter rat und . ſſor s kar ann amt. 89 tſch.⸗ tatſ. 204 hoſef =P. t m 2267 P. 1745 527), Dr. aver rten liche neh⸗ Vor⸗ rech⸗ zell- cken. los Be⸗ rin: wär⸗ afts⸗ m ſo , enen urch dem der ſiſche des die iches ichen be⸗ ints⸗ Des⸗ eins rer ee Montag, den 28. Oktober 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 501 145 Zu Beginn der vierten Vollverſamm⸗ lung der Handelskammer gedachte Präſident Lenel des ſchweren Verluſtes, der Deutſchland durch das unerwartete Ableben des Reichsaußen⸗ miniſters Dr. Guſtav Streſemann betroffen hat. zräſident Lenel dankte ſodann für die ihm anläß⸗ lich ſeines 60. Geburtstages zuteil gewordenen Ehrungen mit dem Verſprechen, auch weiterhin ſeine ganze Kraft der Arbeit der Handelskammer zu widmen. Nach Eintritt in die Tagesordnung nimmt die Handelskammer die Vorſchlagswahlen für die Ge⸗ ſamterneuerung der Handelsrichter vor.— In einer Ausſprache über die wirtſchaftliche Lage führte der Vorſitzende aus, daß ſich die Wirt⸗ ſchaft zurzeit in einer ſtarken Depreſſion be⸗ findet. Er lehnte jedoch den vielfach zum Ausdruck kommenden ſtarken Peſſimismus ab. Die Arbeits⸗ loſigkeit hat gegen das Vorjahr allerdings zugenom⸗ men, insbeſondere iſt ſie in Baden weſentlich ſtärker als in Württemberg. ſich auf dem Gebiet des Außenhandels. Einer Geſamteinfuhr von Januar bis Auguſt 1929 im Werte von 9,527 Millionen ſteht eine Geſamtausfuhr von 9,799 Millionen gegenüber. Die Geſamtausfuhr iſt gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres mit 7,459 Millionen um rund 1,800 Millionen ge⸗ ſtiegen. Eine Beſſerung der wirtſchaftlichen Lage darf im Vertrauen auf die geſunde Kraft der Wirt⸗ ſchaft zuverſichtlich erwartet werden. Der VNoungplan, der letzten Endes politiſch zu werten iſt, hat die deutſchen Wünſche nicht erfüllt; doch bedeutet er gegenüber dem Dawesplan durch die Räumung des beſetzten Gebiets bis 1. Juli 1930, die Befriſtung und Reduzierung der Zahlungen und durch den Wegfall der ausländiſchen Kontrollorgane nicht unbeträchtliche Erleichterung unſerer Lage. Die Hoffnung dürfte wohl nicht trügeriſch ſein, daß er in nicht allzu ferner Zeit wieder einer Reviſion unter⸗ worfen werden wird. Bei den Fragen der inneren Reform war man ſich klar darüber, daß unbedingt eine Finanzreform, die die Wirtſchaft entlaſte und die Kapitalbildung fördere, kommen müſſe. Da⸗ bei wurden auch die von Stolper gemachten Vor⸗ ſchläge erörtert. Mit der Frage Bank⸗Fuſion Deutſche Bank— Disconto⸗Geſellſchaft, durch die die beiden größten und bisher im weſentlichen ſelb⸗ ſtändigen Banken Badens, die Rheiniſche Creditbank und die Süddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft AG., be⸗ troffen werden, hat ſich die Handelskammer Mann⸗ Zuſammenkunft der Deutſchen Volkspartei Der Vorſtand des Orts vereins Mann⸗ heim der Deutſchen Volkspartei verſam⸗ melte ſich geſtern abend mit zahlreichen Parted⸗ freunden im Saalbauſaal zur Entgegennahme der Wahlergebniſſe in Mannheim und im Lande. Die Wiederwahl Dr. Waldecks war eine Selbſtver⸗ ſtändlichkeit. Nicht ſo ganz ſicher ſtand anfänglich die Wahl Menths feſt. Umſo größer war deshalb die Freude, als der Wahlausfall im Lande die Ge⸗ wißheit gab, daß auch der zweite Mannheimer Kan⸗ didat in den Landtag einzieht. Stadtrat Auguſt Ludwig nahm zunächſt Ver⸗ anlaſſung, Dr. Waldeck zu ſeiner Wiederwahl herzlich zu beglückwünſchen. Er betonte, daß der Wahlausfall in Mannheim die Anhänger der Deut⸗ ſchen Volkspartei nicht peſſimiſtiſch ſtimmen dürfe, da ſie den Beſitzſtand gewahrb habe. Die Partei freue ſich außerordentlüch, daß Dr. Waldeck wieder in den Landtag einzieht. Habe doch Dr. Waldeck im letzten Landtag in jeder Beziehung ſeinen Mann gestellt. Deshalb hege er die feſte Ueberzeuung, daß Dr. Waldeck auch in Zukunft die Intereſſen der Deulſchen Volkspartei und ſeiner Vaterſtadt in beſter Weiſe vertreten werde. Der Redner dankte herzlich all denen, die in den letzten Monaten und Wochen für die Partei geworben und ſie finanziell unter⸗ ſtützt haben, aber auch der„Neuen Mannheimer Ztg.“, die im Wahlkampf wieder außerordentlich gute Sekundantendieſte geleiſtet habe Es ſei deshalb Pflicht eines jeden Volksparteilers, für die„NM.“ in den nächſten Wochen recht intenſiv zu werben. Man ſtehe am Anfang eines neuen Wahlkampfes. Im nächſten Jahre ſei der Bürgeraus ſchuß neu zu wählen. Um ehrenvoll abzuſchneiden, müßten jetzt ſchon die Vorbereitungen beginnen. Die An⸗ ſprache klang in einem Hoch auf die Deutſche Volks⸗ partet und die neuen Vertreter im Landtag aus. Landtagsabg. Dr. Waldeck dankte mit kurzen Worten, vor allem für das Vertrauen, das durch die Wiederwahl zum Ausdruck kommt. In Gemein⸗ ſchaft mit Menth werde er tatkräftig an die Arbeit gehen. In einer zweiten Anſprache gab Stadtrat Lud⸗ wig ſeiner Freude über die Wahl des Kandidaten Menth Ausdruck, wobei er auf die bedeutungs⸗ volle Tatſache hinwies, daß zum erſtenmal z wei Mannheimer Vertreter der Deutſchen Volkspartei in den Landtag einziehen. Der Redner ſchloß mit einem Hoch auf die Abgg. Dr. Waldeck und Menth. Abg. Men th bemerkte, er ſei ſich durchaus der großen Verantwortung bewußt, die er durch die Uebernahme des Landtagsmandats auf ſich genom⸗ Er gebe die Verſicherung ab, daß er, wie während des Wahlkampfes Mei den nächf den mit tue. Die Anſprachen⸗ wur⸗ t Beifall aufgenommen. umlung der Sandelska Günſtigere Ausblicke zeigen delstags befaßt. Den Zentralen waren die Befürch⸗ tungen zum Ausdruck gebracht worden, die durch die Zuſammenfaſſung der Banken zu einem Rieſen⸗ unternehmen für die wirtſchaftlichen Intereſſen Ba⸗ dens entſtehen können. Es wurde die dringende Bitte ausgeſprochen, den Schwerpunkt des badiſchen und des dem badiſchen angeſchloſſenen heſſiſchen und pfälziſchen Banknetzes in Mannheim zu belaſſen und der Mannheimer Hauptfiliale eine ge⸗ nügende Selbſtändigkeit zu wahren durch Beigabe eines aus bekannten Wirtſchaftlern gebilde⸗ ten Landesausſchuſſes. Im Hinblick auf dee unvermeidlichen Abbau einer großen Anzahl von Beamten wurde dringend nahegelegt, auf die da⸗ durch geſchaffene, beſonders ſchwierige Lage weit⸗ gehendſt Rückſicht zu nehmen. In der Diskuſſion wurde einſtimmig der Wunſch zum Ausdruck ge⸗ bracht, daß die hieſige Hauptfiliale für Baden, Pfalz und Rheinheſſen ähnlich wie der Schaaffhauſenſche Bankverein in Köln und die Norddeutſche Bank in Hamdurg eine Firmenbezeichnung erhält, die dieſe Hauptfiliale deutlich von anderen Filialen im Deut⸗ ſchen Reich unterſcheidet. Ueber den Referenten⸗Entwurf eines Geſetzes über die Fälligkeit und Verzinſung der auf Aufwertungs⸗ Hypotheken entwickelte ſich eine lebhafte Ausſprache. Grundſätz⸗ lich wurde die Auffaſſung vertreten, daß einer Ver⸗ längerung des Hypothekenaufwertungsgeſetzes nicht zugeſtimmt werden kann, da ſchon viele Hypotheken⸗ gläubiger über die fälligen Beträge verfügt haben und das Vertrauen des Auslandes, das in Deutſch⸗ land erhebliche Summen feſtgelegt habe, in die deutſche Geſetzgebung nicht erſchüttert werden darf. Dagegen ſoll, wie es der Referentenentwurf vorſieht, bei einer nachgewieſenen Notlage des Schuldners der Zwang zur Rückzahlung in Wegfall kommen kön⸗ nen, jedoch unter zeitgemäßer Erhebung der Zins⸗ ſätze. In dieſem Zuſammenhang würde ein wei⸗ terer Abbau der Wohnungszwangswirt⸗ ſchaft für erforderlich gehalten. Vitzepräſtdent Rothſchild referierte ſodann über die Sitzung des Einzelhandelsaus⸗ ſchuſſes des Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelstags, der nach längerer Pauſe am 7. Oktober 1929 in Baden⸗Baden zuſammengetreten war. Herr Meyer⸗Gerngroß ſprach ſich in einem eingehenden Referat über die Meſſefragen aus und kam zu dem Schluß, daß neben der Leipziger Meſſe, die ſich durchgeſetzt und bewährt habe, der Ausbau weiterer Meſſen für Deutſchland nur von Nachteil ſein könne. Die Kammer ſtimmte dem zu. 2 E22 Lebensrettungen Der Landeskommiſſär ſpricht zwei öffentliche Belobigungen aus Der Landeskommiſſär für die Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mosbach hat dem Eiſendreherlehr⸗ ling Emil Schmelzinger in Mannheim, Beilſtraße 8, der am 21. 7. die Kindergärtnerin Amanda Hennrich in Mannheim durch mutvolles entſchloſſenes Handeln vom Tode des Ertrinkens im Rhein gerettet hat, eine öffentliche Belobung ausgeſprochen. Die gleiche Auszeichnung wurde dem Realſchüler Heinrich Jakob Schwarz in Mann⸗ heim⸗Feudenheim, Hauptſtr. 58, zuteil, der am 23.7. den Realſchüler Erich Kuner von Mannheim⸗Feu⸗ denheim durch mutvolles, entſchloſſenes Handeln vom Tode des Ertrinkens im Neckar gerettet hat. * * Der Reiſende ſoll ſich ausſchlafen. Eine beacht⸗ liche Reiſebequemlichkeit im Schlafwagen Sal z⸗ burg München Mannheim wird uns von der Mitropa mitgeteilt. Die Reiſenden, die bis Mannheim bzw. Ludwigshafen den ſchon kurz vor 5 Uhr morgens in Mannheim bzw. Ludwigshafen ankommenden Schlafwagen Salzburg Ludwigshafen über Augsburg Ulm Mannheim benutzen, brau⸗ chen den Schlafwagen nicht bereits zu der frühen Morgenzeit verlaſſen. Sie können ſich geraume Zeit darüber hinaus ausſchlafen. Der Schlafwagen wird erſt um.48 Uhr an den nach Saarbrücken weiter⸗ fahrenden D 38 gekuppelt. Bis dahin können die Reiſenden im Schlafwagen bleiben. * 25 Jahre Brandverſicherung des Deutſchen Werkmeiſter⸗Verbandes, Düſſeldorf. Die Brandver⸗ ſicherung des D. W.., am 1. Oktober 1904 gegrün⸗ det, zählt heute 30 000 Verſicherte mit einem Ver⸗ ſicherungskapital von einer Viertelmilliarde Mark. Die Leiſtungen an Brandſchäden betragen ſeit der Gründung faſt 1 Million Mark. * Eine häßliche Szene verurſachten geſtern vor⸗ mittag am Friedrichsplatz zwei jugendliche Kommu⸗ niſten, die mit einem Andersdenkenden in Wort⸗ wechſel geraten waren. Die beiden Burſchen, die tätlich wurden, hieben ſo roh auf den ſich wehrenden ein, daß er aus Mund und Naſe blutete. Er wurde von Straßenpaſſanten in Schutz genommen und in einem Privatauto nach ſeiner Wohnung gebracht. Ein Paſſant machte Gebrauch von dem Fauſtrecht. Erſt daraufhin ergriffen die Rohlinge die Flucht. * Bedeutender Würſtchen⸗Diebſtahl. In der Nacht zum 22. Oktober wurden aus einem Eisſchrank im Hofe eines Kaffees in der Brückenſtraße 13 Doſen Delikateß⸗Würſtchen entwendet. Die Doſen, von denen jede 72 Paar enthält, ſind mit blau und rotem Etikett und dem Aufdruck„Heines⸗Delikateß⸗ Würſtchen“, Heine u. Co., Halberſtadt, verſehen. Unruhige Näche. In der Nacht zum Sonntag gelangten 24, in der Nacht zum Montag 15 Perſonen wegen Ruheſtörung zur Anzeige. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am mor⸗ gigen Dienstag Herr Philipp Schwab mit ſeiner Gattin Eliſe geb. Gramlich, Kleine Merzel⸗ ſtraße Nr. 7. Herr Schwab, als Reklamefachmann bei der Firma Stotz G. m. b. H. Mannheim⸗Neckarau tätig, iſt auch durch ſeine Mannheimer Dialekt⸗ und Lokaldichtungen in Geſellſchaftskreiſen eine bekannte und gern geſehene Perſönlichbeit.— Das gleiche Jeſt feiern am morgigen Dienstag Hausmeiſter und Muſikinſtrumenbenhändler Friedr. W. E. Hahn mit ſeiner Ehefrau Sophie geb. Kiſtner, C 8, 9 ferner Oberſtadtkaſſeninſpektor Leopold Henn mit ſeiner Ehefrau Margaretha geb. Klee, U 5, 21 und Oberſchaffner Aug. Haas mit ſeiner Ehefrau Roſa geb. Riedinger, Fratrelſtraße 3. Veranſtaltungen Populäres Konzert des Neuen Mannheimer philharmoniſchen Orcheſters Schon längere Zeit waren Beſtrebungen im Gange, ein vollbeſetztes Streichorcheſter ins Leben zu rufen, das auch minderbemittelten Kreiſen die Heranziehung eines vollen Orcheſters ermöglichen ſoll. Beiſpielsweiſe wäre manchen ſchwächer fundierten Geſangvereinen ſehr gedient, die Chorwerke mit Orcheſterbegleitung aufführen wollen und nicht in der Lage ſind, die Koſten aufzubringen, die aner⸗ kannte Orcheſter⸗Vereinigungen beanſpruchen. Das neuge⸗ gründete Orcheſter ſtellte ſichk nun im Rahmen der ſtädti⸗ ſchen Veranſtaltungen im Roſengarten dem Publikum vor und zwar, wie von vornherein betont ſei, mit erfreulichem Erfolge. Selbſtverſtändlich kann man angeſichts der Kürze des Beſtehens noch nicht jenen Grad von Ausgeglichenheit der einzelnen Klanggruppen verlangen, wie ſie jahrelang eingeſpielte Orcheſter aufweiſen. Immerhin bedeutete die Darbietung von Schuberts Roſamunden⸗Ouverture, ferner des Strauß'ſchen Walzers„Geſchichten aus dem Wiener Wald“, ferner der Ouverture zu„Luſtige Weiber“ und der Paraphraſen aus„Lohengrin“ und„Walzertraum“ ſehr be⸗ achtenswerte Proben, wie auch die Begleitung zu zwei Solo⸗Vorträgen die Fähigkeiten des neuen Klangkörpers auch in dieſer Hinſicht in günſtigem Lichte zeigten. Das Orcheſter hat ſich in den Kapellmeiſtern Hans Leger und Ludw. Becker zwei Dirigenten von Ruf ge⸗ öſtert, die auf Grund langjähriger Praxis ſich als ſichere Führer erwieſen und die junge Kapelle zu ſchönen Erfolgen führten. In ſeinem Flötiſten Herrn Willy Giegrich beſitzt das Orcheſter eine vorzügliche Kraft, der ſich in einer ungariſchen Fantaſie von Doppler als Virtuoſe von großem techniſchen Können und ſubtiler Ausarbeitung kantabler Stellen erwies. Beifällig aufgenommen wurden ferner die Violinvorträge des Herrn Ellinger, der durch ge⸗ pflegte Technik auffiel und die Geſangsvorträge des Herrn Hans Gedde. Soll das neugegründete Orcheſter ſich behaupten und zur Bereicherung des Mannheimer Muſik⸗ lebens beitragen können, dann wird es Sache der verant⸗ wortlichen Faktoren ſein, durch häufige Heranziehung der jungen Gründung zu löhnenden Aufgaben Gelegenheit zu weiterer Verfeinerung des Orcheſterſpieles zu geben. Zum Schluß ſei noch der ungemein geſchickten Art lobend gedacht, mit der ſich Kapellmeiſter Leger ſeiner oft ſehr heiklen Aufgabe als Begleiter am Klavier entledigte. Die Veranſtaltung hätte einen ſtärkeren Beſuch verdient. e. * c Konzert des Männergeſangvereins„Sängerhalle“, e V. Mannheim. Mit einer ungewöhnlich reichhaltigen Vortragsordnung trat der Männergeſangverein„Sänger⸗ halle“ auf den Plan. Der ſtattliche Chor, der über ſchönes Material in allen Stimmlagen verfügt, erfreute durch be⸗ ſonders ſorgfältige Arbeit, was ſubtile dynamiſche Ab⸗ tönung, ſattes klingendes Piano, Hervorheben melodiſch wichtiger Stimmen und deutliche Ausſprache des Textes anbelangt, alles Vorzüge, die ebenſo wohl von hingebender Arbeit der Sänger während der Proben als für die be⸗ ſonderen Fähigkeiten ſeines Chormeiſters Herrn Kapell⸗ meiſters Hans Leger ſprechen, der ſich in kurzer Zeit einen großen Wirkungskreis als Chor⸗ und Orcheſter⸗ Dirigent geſchaffen hat. Auch die Auswahl der vorgetra⸗ genen Chorwerke, die durchwegs Schöpfungen hervorragen⸗ der Komponiſten wie Moldenhauer, Zöllner und des Karls⸗ ruher L. Baumann waren, zeugten von gutem Geſchmack. Einen beſonders breiten Raum nahmen Werke ein, die den Schönheiten des Rheinlandes gewidmet ſind. Als techniſch vorzüglich beſchlagener Violinſpieler ſtellte ſich Lothar Scherer vor, der in der bekannten Geſangſzene von Spohr Gelegenheit fand, ſowohl vortrefflich geſchulte Technik als auch vollen warmen Ton zu entfalten und durch dieſe Vorzüge, zu denen ſich auch reifes Verſtändnis ge⸗ Der Feſtakt am Morgen Das Vorſpiel zu den drei Jubiläumskonzerten: ein Feſtakt im Pfalzbau zu Ludwigshafen. Herbſt⸗ ſonne ſpiegelt ſich in den frohen Augen der tauſend Gratulanten aus allen Bevölkerungsſchichten. Unter den Erſchienenen bemerkte man Staatsrat Korn als Vertreter der Staatsregierung, Regierungsprä⸗ ſident Dr. Pfülf von der Kreisregierung, die Ober⸗ bürgermeiſter von Ludwigshafen, Speyer, Landau, Mitglieder des Reichs⸗ und Landtags und viele Ge⸗ treue des Philharmoniſchen Vereins. Meiſter Boehe hebt den Taktſtock, und Glucks Iphigenien⸗Ouvertüre kündet den Sieg der Gottheit über menſchlichen Aberwitz. Dann folgen die Teſt⸗ reden. 97 Zuerſt ein ſchwungvoller Vorſpruch von Franz Hartmann, Neuſtadt; dann gedachte Oberbürger⸗ meiſter Dr. Weiß des ſchweren Kampfs der Pfäl⸗ zer Bevölkerung um ihre nationale Exiſtenz wäh⸗ rend Beſetzung und Separatiſtenputſch, wie ſte, durch die Abſperrung vom großen Vaterland zur Selbſt⸗ hilfe gezwungen, vor 10 Jahren das Pfalzorcheſter gründete, und wie es dem Oberbürgermeiſter nach anfänglichen künſtleriſchen Schwierigkeiten gelang, in der Perſon ſeines Schulfreundes Ernſt Boehe den eigentlichen Schöpfer des„LSO“ zu gewinnen. Mit dem Dank an die Reichs⸗, Staats⸗ und Kreisregie⸗ rung, die Städte, die J. G. Farbeninduſtrie und ihren Direktor Dr. Schwarz, Oberbürgermeiſter Dr. Ehren⸗ ſpeck⸗Landau, den Philharmoniſchen Verein und die Preſſe verband der Redner die Bitte um weitere treue Förderung. f i Staatsrat Korn verſicherte, das Orcheſter als der Hauptträger deutſcher Kultur in unſerer Grenz⸗ mark werde ſtets die Unterſtützung der Staatsregie⸗ rung finden; als Zeichen ihrer Anerkennung geneh⸗ mige ſie die Einführung des Titels Kammer⸗ muſiker und Kammer virtuos für verdiente Mitglieder des Orcheſters. f Namens der Kreisregierung überbrachte Regie⸗ rungspräſident Dr. Pfülf deren Glückwünſche zur Fahrt in die kommende, ſo Gott will, beſſere Zeit.— Zuletzt verlas Geſchäfsführer Paul Hieber eine Reihe von Glückwunſcheingängen: vom Reichsmini⸗ ſter des beſetzten Gebiets Dr. Wirth, vom bayri⸗ ſchen Miniſterpräſidenten Dr. Held, Siegm. v. Haus⸗ egger, dem Verband pfälziſcher Zeitungsverleger, dem Verband für Volksbildung, dem Pfälz. Sänger⸗ bund und der ſtaatl. Verwaltung des Bads Reichen⸗ hall. Der Redner dankte namens des Orcheſter allen Gönnern, vorab Oberbürgermeiſter Dr. Weiß, Rechtsrat Genthe und dem aus Köln erſchienenen früheren Schatzmeiſter Dr. Zwick, Finale pompoſo: unter Leitung des ſtürmiſch be⸗ grüßten Generalmuſikdirektors Boehe jubelt Beet⸗ hovens Egmont⸗Ouvertüre über die glückliche Be⸗ fretung eines Heldenvolkes von der Fremdöherr⸗ ſchaft biläumsfeier des Pfalzorcheſte Vormittag ſchon anweſenden Vertreter der Meiſter des königlichen Inſtruments eine der Farben. ſellt, der ſoliden Schulung durch ſeinen Lehrer Herrn Kon⸗ zertmeiſter Spamer ein glänzendes Zeugnis ausſtellt. Scherer beſtätigte den günſtigen Eindruck durch Vortrags- ſtücke von Kreisler und Wieniawaſky. Frl. Lieſel Geier trug mit ſchöner Sopranſtimme die Arie der Agathe aus „Freiſchütz“ und Lieder von Wolf, Blech und Grieg vor und errang ſich herzlichen Beifall. Als unermüdlicher ge⸗ ſchickter Begleiter am Klavier erwies ſich Kapellmeiſter Leger, der ſich auch in der ſorgfältigen Ausarbeitung dieſer Aufgabe als vorzügliche Kraft erwies.* Vereinsnachrichtenn Eine neue Jugendgruppe des D. H. V. In dem Beſtreben, die ihm angeſchloſſenen Lehrlinge zu berufstüchtigen Kaufleuten und zu willensſtarken, 155 feſtigten Perſönlichkeiten zu bilden, hat der Bund der Kaufmannsſugend einen bedeutenden Schritt vorwärts ge⸗ tan. Nachdem in den letzten Wochen in Käfertal und Wald⸗ hof⸗Sandhofen eigene, ſelbſtſtändige Jugendgruppen ent⸗ ſtanden waren, iſt nun am Mittwoch abend die Gruppe Neckar au⸗Rheinau hinzugekommen. Schar Kaufmannsjünger hatte ſich eingefunden. führer Armin Saß konnte eine ſolche Zweiggruppe a die Stätte begründen, die durch die ſchickſalhaft am innie ſten verbundene Gemeinſchaft ihrer Mitglieder zur frucht⸗ erſönlicher Er⸗ t. Alle Hilfs⸗ die Arbeit einer großen Ortsgruppe unterſtützen und e folgreich geſtalten, ſtehen auch ihr zur Verfügung, ein Vo abende, Gedenkabende an große deutſche K Staatsmänner, ergänzt durch Lichtbilder und i können im gleichen Rahmen durchgeführt werden, wi feder an Mitgliederzahl bedeutenden Ortsgruppe. Durch die Mitarbeit bei größeren Veranſtaltungen ſämtlicher Einzelgruppen, durch die in der hieſigen Bun⸗ desgruppe ebenfalls beſtehenden Wanderhorden, glie ſich auch die neue Gruppe Neckarau wieder ein in dle ſamtheit des Verbandes und des Volkes. Auch aus ihr heraus werden dann im Leben brauchbare Menſchen er⸗ wachſen, die durch ihr berufliches Können und durch ihre Mannhbaftigkeit, entfernt von aller Verweichlichung und Verflachung eines großen Teiles unſerer Jugend, mit⸗ arbeiten an dem Wiederaufſtieg der deutſchen Wirtſchaft und des deutſchen Volkes. 8 Der zukünftige Zweiggruppenführer Walter S entwickelte die Pläne, die in den kommenden Woche wirklicht werden. Die Einführung von Diktatsab und einer Scheinfirma werden nur noch Fragen de N ſein. Daß darüber hinaus noch edle Geſelligkeit getrieben wird, zeigte der Abend ſelbſt, der die Jungman 0 friſchen, kernigen Liedern und angeregten Geſprächen noch einige Zeit beiſammenhielt. Dex nächſte Abend am Mi woch, 30. Oktober wird im„Pfälzer Hof“ in Neck einen Lichtbilder vortrag über eine Reiſe nach fernen Oſten bringen, die für das Ueberblicken Zuſammenhänge der Weltwirtſchaft ſehr bedeutend iſt. Der Brühler Waſſerverbrauch führt zu einem Defizit e L. Brühl, 25. Okt. Im dritten Vertragsjah die Beanſpruchung der Waſſerleitung ei nie erlebte Höhe von 85 202 ebm erreicht. fallen 12838 ehm allein auf den Monat Ju Forderungen des Waſſerwerkes in Höhe von Mark ſtehen Einnahmen von 21 186 Mark geg ſodaß ein Defizit von 4774,42 Mark ver Um eine Einſchränkung des Waſſerverbrauchs beizuführen, wird ſich die Setzung von Waſſer meſſern kaum umgehen laſſen. 8 Das Jubiläumskonzert am Nachmittag Ein feſtlicher Sonntagnachmittag im ſe neuen„Anilin“⸗Vereinshaus. Lorbeerbäume vornehmen klaſſiziſtiſchen Dreiklang Weiß⸗Rot⸗ dieſes Saals der Farben. Die Jubiläumsz unter dem Dirigentenpult wies auf den Si drei Konzerte zum zehnjährigen Beſt des Pfalzorcheſters. Es ſah vor ſich ein P terre von„Offtziellen“ und„Prominenten“: di Parlamen JG. und die maßgebende Preſſe der ganzen Die drei großen„B“ der Tonkunſt zierten daß Programm: Bach, Beethoven, Bru Der Mannheimer Kirchenmuſikdirekto Staats⸗ und Städtevertreter, Kreis regierung, Direktoren des einer Bachſchen Toccata und Ju kaliſch wie techniſch hervorragend löſte er d Zungen der unter ſeiner Mitwirkung vo ſriſt für das hübſche Sümmchen von 100 bauten prächtigen Orgel; durch geiſtvo lung der Regiſter beider Manuale, derer Pfeifenkaſten auf einer anderen Seite de zum Erklingen bringt, verhütete der des kompoſitoriſchen Gefüges. 5 Dann ſpielte Adolf Buſch das B zert Beethovens: mit einer zu vernehmen, wenn der Künſtler di Bratſche, wenn er die D⸗Saite ſtrich. D auch in den höchſten Flageoletts; die Ge wie bei einem Sänger, deſſen Stimmlagen men ausgeglichen ſind. Das mähliche und Hellen und Wärmen jeder melodiſch zauberte nicht weniger als das hohe Sti fängliche Nervoſität wird bald überwun Daß Prof. Boehe nicht nur zu he dern auch zu dienen verſteht, bewies ſei feinſte ziſelterte Begleitkunſt. Als Rom ſeine Tondichtungen verraten, verſenkte Boehe auch liebevoll in die Klangwund Bruckners gewaltigſter, ſeiner F ü phonie. Wieder wie jüngſt bei Jochum wurde offenbar: die dem Beethovesn von ſeinen Widerſachern Gefolgſchaft, richtiger Wahlverwandtſch ner beruht nicht auf äußerer Nachahmt auf innerer Notwendigkeit: dieſe angeblich ſymphonie“, ſo gedeutet, daß die lyriſchen (nicht anders als bei Bruckners genan nur Epiſoden bleiben, wird zu einem ſchen Erlebnis. 5 N Nach dem grandioſen Finale der 3 orcheſter durchrauſchte ein Beifallsſturm de a Auch mächtige Herbſtblumenſträuße waren Zeichen des Dankes für all die Tröſtungen die Meiſter Boehe ut ſeinem Orcheſter unſerer ſchwergeprüften Heimat in acht Jahren ſchenkte 1 Ich— vorhaben? Nichts 4. Seite. Nr. 501 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 28. Oktober 1929 Beschränkte Verhältniſſe bei Frau 65 Juftitia Es wird fort und fort gebaut in dem ſchon bei Beginn des Baues zu kleinen Amtsgerichts⸗ gebäude. Man könnte wohl nach oben unter dem Dache Raum ſchaffen, aber über die vier Haus⸗ mauern kann man doch nicht hinaus. Bis heute noch, ſchon von Anfang an, befindet ſich kein Zeugen⸗ zimmer bei den Sälen in beiden Stockwerken. In der heißen Sommerzeit kann man das wohl gut⸗ heißen, nicht aber im Winter. Stundenlang müſſen die Zeugen in den zugigen Korridoren auf den kal⸗ ten Flieſen ſtehen. Es ſind nicht alles jugendliche Leute, die das aushalten können. Die älteren Leute beklagen ſich fortwährend über die kalten Füße, die ſie beim Warten be ommen. Wenn Madame Juſtitia Leute zu ſich; zu„Gaſte läd“. meinen wir, iſt es doch unerläßliche bedingung, daß ſie einen Empfangs⸗ raum in ihrem ſe hat. Es iſt an ſich ſchon kein Vergnügen, in etwas ungaſtliche Haus ge⸗ laden zu werden, noch weniger ſich kalt geſtellt zu kühlen Entweder müſſen— was ein Notbehelf wäre — die Flieſen mit einer Kokosmatte belegt, oder Zeugenzimmer geſchaffen werden. Schon aus Grün⸗ den der Menſchlichkeit. zung des Pfälzer Alteheins * Ludwigshafen, 25. Okt. Das iets n des Innern teilt auf eine im bayriſchen Landtag ein⸗ gebrachte Kurze Anfrage mit: Seit der Beantwor⸗ tung der Kurzen Anfrage vom 5. Mai 1929 hat die Regierung der Pfalz, die zur Beſeitigung der miß⸗ lichen Verhältniff Roxheimer Altrhein und Alt⸗ rhe ingraben erforderlichen Verhandlungen nach Möglichkeit gefördert. An die an der Verſchmutzung des Alt⸗ heins zumeiſt beteiligten Gemeinden ſind Anwei⸗ ſunge n wegen der von ihnen zur Klärung dieſer Ab⸗ wäſſer zu treffenden Maßnahmen ergangen. Weiter ſoll der zur Entwäſſerung der Rheinniederung zwi⸗ 15 Maudach und Royheim beſtehende Gemein de⸗ erband veranlaßt werden, die zu den verfaſſungs⸗ mäßigen Aufgaben des Verbandes gehörenden Ar⸗ beiten vorzunehmen. Der Regierung der Pfalz wurde nahegelegt, zur Durchführung dieſer Arbei⸗ ten nötigenfalls vorſorgliche Zwangsanord⸗ nungen auf Grund des Waſſergeſetzes her⸗ beizuführen und bezüglich der Reinhaltung des Alt⸗ rheines und Alt grabens die erforderlichen An⸗ weiſungen zu geben. Jür die Gemeinde Edigheim kommt nur der iſchluß an die Kanaliſation und für die Stadt Fran kenthal und die Gemeinde Mörſch vorausf ich die unmittelbare Abführung der Abwäſſer einer mechaniſchen Klärung in den Rhein in Frage. Von den übrigen Gemeinden, die dann noch Abwäſſer dem Altrheingraben und dem Altrhein zuführen, wird, wie dies der Stadt Oggersheim gegenüber geſchehen iſt, mit dem weiteren d r Kanaliſation die biologiſche Reinigung der Abwäſſer zu fordern. Ein Zuſammenhang der in Roxheim vorgekom⸗ menen Erkrankungen an Ruhr mit der Verunreini⸗ gung des Altrheingrabens und des Roxheimer Alt⸗ Theines beſteht nicht. CCCCCCCCCCCCC. Das Oktoberfeſt, das die Mannheimer Liedertafel kürzlich im Roſengarten abhalten wollte, mußte wegen zu geringer Nachfrage nach Karten abgeblaſen werden. Am vergangenen Sams⸗ tag hat es nun doch ſtattgefunden, aber im Geſell⸗ ſchaftshaus in K 2 in Verbindung mit der Wirtſchaftslokalitäten. Dieſe Kombination übte eine ſo große Zugkraft aus, daß die Räumlichkeiten ſich nahezu als zu klein er⸗ wieſen. Aber dieſe Ueberfülle ſorgte von vornherein für die richtige Oktoberfeſtſtimmung. Der große Saal hatte eine den Charakter der Zuſammenkunft Einweihung der umgebauten ſtark unterſtreichende Ausſchmückung erhalten. Hu⸗ moriſtiſch⸗ſatiriſche Malereien bedeckten die Wände. e ſchwangen ſich über den Saal. Kränze ſchaukelten auf hohen Stangen. In der linken Ecke neben der Bühne hatte ſich eine ſiebenköpfige Dorf⸗ kapelle(Kapelle Kumpf) vor einer Windmühle pla⸗ ziert, die ihre Flügel emſig drehte und glühende Augen machte. Sorgte ſchon dieſe Kapelle für die typiſche Oktoberfeſtſtimmung, ſo war dies in noch weit verſtärktem Maße bei den anderen Darbietun⸗ gen der Fall. Den Vogel ſchoß wieder der Mann⸗ heimer Meiſterhumoriſt Friedrich Feg beutel ab, der ſich mit einem Trinklied ſo gut einführte, daß er ſofort die Lacher auf ſeiner Seite hatte, aber auch mit älteren Sachen, z. B. dem Vergleich zwiſchen 20 und 50 und dem Lied„Wenn im Frühling die Bäume wieder blühn“. Man hört dieſe Schlager immer wieder gern, weil ſie ſo überaus fein poin⸗ ttert vorgetragen werden. Als Fegbeutel zum zweiten Male in grotesker Aufmachung auftrat und „Die Menſchen ſind verſchieden“,„Das iſt das Tempo, das heut imponiert“ und„Laß dir Zeit“ Hrachte, wollte der Beifall der e e Zu⸗ hörerſchaft ſchier kein Ende nehmen. Der Lokal⸗ und Vereinsdichter Jakob Frank war ebenfalls wieder fehr erfolgreich. Als er einen überaus witzigen Vergleich zwiſchen einſt und jetzt zog und dabei die neuzeitlichen Uebertreibungen in der ihm eigenen treffſicheren Art geißelte, weckte er verſtändnisinnige Heiterkeit. Nicht minder mit der„Kameradſchafts⸗ ehe“. Zur Bereicherung des Programms trugen nicht wenig mehrere Mitglieder des Apollo⸗ theaters bet, ſo der ſpaniſche Straßenpfeifer Rubio Pico, der ſich mit der Tr tbubadvür⸗Arte, einem deutſchen Marſch und einem italieniſchen Liebeslied in die Herzen aller Zuhörer pfiff. Ebenſo begeiſtert war der Beifall bei dem Auftreten der „drei Heideroſen“, was umſo bemerkenswerter iſt, als die drei Damen vor einem ſachverſtändigen Auditorium ſangen. Auch diesmal fielen beſonders das gute Stimmaterial und der harmoniſche Zuſam⸗ menklang auf, die die Vorträge wieder zu einem hervorragenden Kunſtgenuß geſtalteten. Und als das Trio als Zugabe ausgerechnet das Pfalzlied ſeng, mit 5 die 1 3 des 2 41 175 8 89 2 2 . 8 0 1 n eine ebenſo reinsmit⸗ 9 j t deſſen Vor⸗ führungei ein 5 er Ulk waren. Herr Fußer, der unermüdli rgnü nmiſſär, konnte mit dem men Pro⸗ gramms wieder ſeh Ig des unterhalt zufrieden ſein. I. Brunner, der ee e ende, ergriff bei der Er⸗ öffnung des Abends nach herzlicher Begrüßung der Erſchienenen genheit, all denen zu danken, die bei de mhau der Wirtſchaftslokalitäten in irgend einer iſe mitgewirkt haben, vor allem dem Hausverwalter Enders und dem bauleitenden Architekten Reichert, ferner allen Handwerkern und Arbeitern. Er knüpfte an die Dankesworte den dringenden Appell, die Wirtſchaft ſo zu beſuchen, wie ſie es in ih anheimelnden Eleganz und Gemüt⸗ In den nächſten Monaten ſollen Veranſtaltungen ſtattfinden, die die Liedertäfler und ihre Angehörigen wieder mehr als früher an das Vereinsheim gewöhnen. Schon während der Abwicklung des Programms wurde im Probeſgal nach den Klängen einer Jazs⸗ band eifrig ge zt. Als ſpäter die Tanzfläche des großen Saales freigemacht wurde, folgte man auch hier den lockenden Klängen der Bauernkapelle. Die Wirtſchaftslokalitäten haben durch den Umbau we⸗ ſentlich gewonnen. Der unpraktiſche Eingang in der Ecke wurde in die Straße zwiſchen J und K 2 neben den Probeſaal verlegt. Dadurch iſt ein geſchloſſener viereckiger Raum entſtanden, der durch die dunkle Wand Nat die mit dem hellen elung in Mannshöhe, Anſtrich der darüberlie genden Wandfläche und der Decke gut harmoniſiert, einen eleganten und zugleich anheimelnden Charakter erhalten hat. Das Neben⸗ zimmer hat eine breite Oeffnung nach der Längs⸗ eite des Saales zu bekommen. Beleuchtungskörper in Kugelform verbreiten ſtrahlende, aber nicht zu grelle Helle. Das Büfett iſt an der alten Stelle ver⸗ blieben. Durch Rundbogenöffnungen gelangt man zur Küche bezw. zur Treppe, die in die oberen Räumlichkeiten führt. Im Keller wurde eine moderne Kühlanlage eingerichtet, die die Gewähr dafür bietet, die Getränke ſtets gut temperiert kredenzt werd nen. So iſt in jeder Beziehung die Ger geboten, daß die Liedertäfler jetzt mehr 5 irtſchaft aufſuchen und auf dieſe Weiſe zu einem Ueberſchuß beitragen, der ihnen wieder zugute kommt. Sch. = An der Türklinke aufgehängt * Allmendshofen bet Donaueſchingen, 27. Okt. Wegen unglücklicher Familienverhältniſſe der 47 Jahre alte Franz Maurer an der Tür⸗ klinke ſeiner Wohnung aufge 05 6 1 hat ſich Boden-Anlerſuchungen im Kreiſe Mannheim 7. Ladenburg, 25. Okt. Der Bäuerliche Verſuchs 7 ring„Pfalzgau“, Sitz Ladenburg, dehnt ſeins Tätigkeit jetzt auch auf eine umfangreiche Boden⸗ unterſuchung aus. Vor kurzem wurde in der Land⸗ wirtſchaftlichen Schule Ladenburg vor einer Anzahl von Intereſſenten ein neuer Apparat zur Beſtim⸗ mung der Bodenſäure vorgeführt. Es handelt ſich um einen ganz modernen Elektropotentiometer, der exakteſte Ergebniſſe ermöglicht. Mit ihm ſollen nun nach und nach die geſamten Böden des Kreiſes Mannheim unterſucht werden. Der Landwirt kann alsdann bei der D 5 Bodens die richtigen Bäuerliche Verſuchsring„Pfa badif ſcher Verſuchsring dieſe exakte Bodenunter⸗ ſuchung in Angriff genommen. Ueber die Ergebniſſe in den einzelnen Gemeinden wird nach Abſchluß der Unterſuchungen— insgeſamt—3 Jahre— berichtet werden. Zur praktiſchen Durchführung, zur Beſchaf⸗ fung von Erſatzteilen, Chemikalien uſw. haben die meiſten Gemeinden des Kreiſes Mannheim Bei⸗ träge geleiſtet. Die Namen dieſer einſichtsvollen Gemeinden ſollen noch veröffentlicht werden. Die wichtige Neuanſchaffung iſt für die Landwirte nur zu begrüßen, denn bei der heutigen Lage können ſie nicht nach dem Gefühl aufs Geratewohl Kunſt⸗ dünger verwenden; es muß mit jedem Pfund ge⸗ rechnet werden. Der Apparat iſt ſehr ſinnvoll kon⸗ ſtruiert. In kaum einer Minute kann, wenn die Bodenlöſung vorbereitet iſt, der Säuregehalt feſtgeſtellt werden, ſo daß an einem einzigen Nach⸗ mittag eine große Anzahl von Bodenproben unter⸗ ſucht werden kann. Je nach dem Ergebnis kann dann für jedes Stück Land, jeden Acker die richtige Dün⸗ gung angegeben e die einen Kalk- oder Säure⸗ gehalt ausgleicht. Die große Bedeutung dieſer Neueinrichtung liegt auf der Hand. Außer Boden⸗ löſungen können auch allerlei andere Stoffe, Wein und dergl. auf ihren Säuregehalt unterſucht wer⸗ den. Dieſe wertvolle neue Errungenſchaft läßt wie⸗ der erkennen, daß der Leiter des Verſuchsrings, Landesökonomierat Doll, dieſen ebenſo wie ſeine Schule ſtets weiter ausbaut und auf einer vorbild⸗ lichen Höhe hält. Maßnahmen treffen. Der zgau“ hat als erſter Wahlvedner auf dem Motorrad verunglückt * Reichenbach bei Lahr, 27. Okt. Der zur Wahl⸗ propaganda in hieſiger Gegend weilende Redakteur Feltrin aus Würzburg von der Chriſtlich⸗Sozialen Reichspartei wollte zu einer Verſammlung des Füh⸗ rers der Partei, Vitus Heller, 1 dem Motorrad fahren. Dabei verunglückte er und erlitt er⸗ hebliche Verletzungen, die ſeine Ueberführung ins Krankenhaus notwendig machten. Lebensgefahr be⸗ ſteht indes nicht. Schluß des redaktion ellen Teils Natürliche FAineralwässer Kur, Neil- und Tafelwässer liefern billigst Deter Rixius, G. m. B.., Mannheim 8169 Telephon 26796 und 26797 2 Roman von Reinhold Eichacker Morlan erwiderte nicht. Er ſah nur auf Helga. Mit durſtigen Augen. Um ſeine Lippen lag etwas wie Trauer. „Eigentlich ſind Sie doch ein glänzender Manager, Morlau. Je mehr ich nachdenke, deſto deutlicher ſehe ich, daß Sie allein alles für mich arrangierten. Sie ſollten mein Hof⸗Impreſſario werden.“ „Eine beſſere Verwendung wiſſen Sie nicht?“ zögerte etwas und ſuchte zu ſpotten. „Noch beſſer? Wie anſpruchsvoll ſind Sie jetzt plötzlich geworden!“ Er nahm ihre Hände feſt zwiſchen die ſeinen und zog ſie leicht näher, daß ſich ſeine Knie mit ihren be⸗ rührten. Er ließ ihre Augen nicht mehr aus den ſeinen. „Helga, wie denken Sie ſich nun die Was haben Sie vor?“ Sie lachte gezwungen. „O Gott, ſolche 1170 0 Warum ſo weit denken? Oder doch— was zu eſſen. 1 Zukunft? Ich habe jetzt Hunger.“ „Ich guch!“ ſagte Morlan, ſich plötzlich verlierend, Und ſie an ſich reißend„auf dich Helga— endlich!“ Einen Augenblick wurde ſie einen Ton blaſſer. Daum glitt ſte ihm zwiſchen den Händen hindurch auf den Diwan. Ihr ſchönes Geſicht zeigte freundliche Kühle, die auf Morlan wie eine Ohrfeige wirkte. Scham ſtieg in ihm hoch, vor dem Blick dieſer Augen. Er fühlte, wie ſtark ſie war, trotz ihrer Jugend. Kein Vorwurf kam über die Lippen des Mäd⸗ chens. Und doch traf ihr Schweigen ihn härter, als Tadel. „Verzeihen Sie, Helga, daß ich zudringlich wurde. Es iſt ſonſt nicht meine Art, mich— aufzudrängen.“ Sie nickte. „Ich weiß es. Und ich ſchätze das an Ihnen. Ich bin l ſelöſt zu beſtimmen, wie— was ich ver⸗ ſchenke M it unnachahmlicher Anmut, die den Künſtler in Morlan ſtets wahnſinnig machte, kam ſie auf ihn zu und küßte ihn mütterlich auf ſeine Wange. Ihm ka⸗ meu faſt die Tränen, ſo riß die Zurückhaltung all ſeiner Wünſche an Sinnen und Nerven. „Sie haben den Kuß ehrlich um mich verdient, lieber Morlan,“ ſagte ſie ruhig, als wiſſe ſie gar nicht, wie es in ihm ausſah. Er riß ihre Hand an die Lippen und küßte ſie lange. „Was haben Sie aus mir gemacht, Helga „Was denn?“ Ein kindliches Staunen ſchien aus ihr zu fragen. „Wenn meine Kollegen— die anderen— mich 1 9 ſo ſühen— mich in dieſer Haltung,— vor Ihnen, dem jungen unnahbaren Mädel—“ 80 Sie zog ihre Hand langſam von ſeinen Lippen. „Genügt Ihnen nicht, daß Sie der erſte Mann den ich in meiner. e wenn 185 Ste hatte und wollten— die anderen denken natürlich doch E Sie ſtrich mit der feinen Hand über die Seide des duftigen Kleides, als ſtreife ſie leicht etwas ab, das ſie ſtörte. „Ich weiß, was Sie denken. Daß ich ihre Freundin ſei. Ihre Geliebte. Mögen Sie denken. Wenn ich's nur nicht bin.“ „Wäre das denn ſo ſchrecklich?“ „Für mich— ja. Ganz ſicher.“ Er drückte die Hände feſt auf ſeine Knie, damit ſie das Zittern nicht wieder bemerke. „Ich bin— Ihnen— alſo— ſo— unſympathiſch? fragte er mühſam. „Im Gegenteil, Morlan. Mann, den ich gern habe.“ Sie ſagte die Worte ſo warm und natürlich, daß er hätte aufſchreien mögen vor Freude. „Aber warum dann nicht— Helga? Warum dann dieſe Qualen?!“ „Quäle ich Sie, oder quälen Sie ſich? Ich gab Ihnen meine Freundſchaft, bin täglich mit Ihnen zuſammen. So häufig, daß ündere uns für ein Lie⸗ bespaar 1 Das nennen Sie— quälen?“—— „Weil Sie mir verſagen, was alle die anderen als ſelbſtverſtändlich längſt von uns vermuten.“ „Was geht das mich an?“ Sie ſchlug ihre Schenkel leicht übereinander und ſtrich mit der Zunge über die Lippen. „Ja, da kommt der Mann heraus, Morlan. Er bleibt ſtets der gleiche. Bitten— wünſchen— for dern. Und immer das Letzte. Und wenn wir ver⸗ ſagen, dann iſt es gleich— quälen!“ Ihr zartes Geſicht war auf einmal gerötet, von innen durchleuchtet. „O, ich kenne Ihre Gedanken ſo gut, Morlan. Weiß ganz genau, daß Sie ſich vor ſich ſchämen, die junge Solani noch. mal ſo weit überwunden zu haben,— Sie Felix Morlan, der Kluge, Erfahrene.“ „Laſſen Sie doch das! Warum denn das, Helgal“ „Sie, der berühmte, umworbene Filmmann! Dem noch keine Diva das Eine verweigert, ſofern er's be⸗ gehrte. Den hunderte Frauen vergeblich belagern, um auch einmal Filmrollen durch ihn zu haben. Mor⸗ lan, dieſer Paſcha, der ſtets Elegante,— der ſonſt nur die Hand ausſtreckt. Und nun dieſe junge Solani, ein Mädel, das man gar 9885 kannte. Und von ihr nicht haben, was all die anderen,— oh ja ich verſtehe— begreife voll⸗ kommen— Er ſprang vom Stuhl auf und ging durch das Zimmer. Sie preßte die Lippen und lächelte bitter. „Die Schande,— die Schmach, nicht wahr? Wenn die Kollegen die Wahrheit erführen! Der Don Juan — Ruf,— dieſes Gänschen,— nicht wahr, lieber Morlan,— ich leſe ganz gut in der Seele der Leute?“ Er ſtand plötzlich ſtill, mit dem Rücken zur Türe. Sein ſonnenverbranntes Geſicht war faſt grau vor Erregung. Ein e Ring 5 um die. 2 Sie ſind der einzige Wollen Sie mich verrückt machen, Helga?!“ „Nein, geſund. Sie ſollen ſich ſelbſt kennen lernen, und wiſſen—“ „Ich weiß es!“ „Daß ich Recht habe?“ „Ja— Recht hatten— jetzt nicht mehr. Ich ſehe jetzt klar, alles. Daß ich Sie liebe— nicht ſo, wie ich dachte— nicht nur mit den Sinnen. Jetzt, wo Sie die anderen Frauen erwähnten,— wo ich wider Willen verglich.— Sehen Sie, Helga, jetzt weiß ich es anders.— Ich kann nicht mehr leben — nicht ohne Sie 155 leben! Er kam einen Schritt auf ſie zu, die zitternden Hände geöffnet und bittend. „Helga— wollen Sie— meine Frau werden? Helga,— ich bitte noch einmal!“ Ein Hauch zarter Freude in ihrem Geſichte wich ſchnell leichter Trauer. noch „Helga!“ mahnte er ſchwieg. „Sie ſagten doch ſelbſt, daß ich ein Mann ſei, der den Frauen nicht gleichgültig iſt. Der ſich einen Namen machte, weit über Europa hinaus. Durch ſein Können. Der Zukunft hat. Und ich bin reich, verdiene genug, einer Frau alles bieten zu können. Ein ſonniges Leben, Geſelligkeit, Luxus. Wir wür⸗ den uns ein Paradies ſchaffen können, würden ge⸗ ehrt ſein, ber wundert,— reiſen, die Welt ſehen, da, wo ſie ſchön iſt. Ich würde Sie durch meine Liebe wohn Sie würden durch mich die Umgebung erhalten, wie Sie ſie bedürfen, um glücklich zu wer⸗ den. Helga, kann Sie das alles nicht reizen? Auch das nicht? Das und— meine Liebe? Mit keuchendem Atem ſtand er vor dem Mädchen. Sie ſchwieg immer noch. Langſar n, als ſei ſie müde, ſank ſie in den Seſſel, an den ſie gelehnt war. Sie hatte die Augen zu Boden gerichtet. Die Spitze des Schuhs glitt nervös durch den Teppich. „Würden Sie Filme mit mir in der Hauptrolle drehen? Filme, die mich in der ganzen Welt be⸗ rühmt machen könnten. Würden Sie das?, Ja?“ Er ſtarrte ſie an, mit geöffnetem Munde. So war er verplüfft über das, was ſie fragte. „Sie wollen zum— Film?“— Sie ſchlug ihre Augen auf, wie große Sterne. „Ich warte auf Antwort.“ Seine Stimme war heißer. „Ich fragte Sie,— ob Sie meine Frau werden wollten!“ „Ich weiß. Ich verſtand ſchon ganz richtig. Und ich fragte Sie, ob Sie mich zum Film agen wütr⸗ 5 wenn ich— Ihre Frau bin.“ Eine Welle von Zorn färbte k kurz ſeine Wangen. 2 ſtürmiſcher, als ſie „Nein!“ ſagte er ſchroff.„Das 1 ich nicht Helga.“ „Warum nicht?“ „Weil ich Sie lie bel— Eine Frau, die man liebt, bringt man nicht zum Film, wenn— wenn— man kein Narr iſt. Ich kenne den Film, weiß, was uns dort erwartet. Sie würden natürlich Aufſehen erregen, Erfolg haben, pah,— was die Rollen ver⸗ langen,— an Kunſt,— jede Frau hat das in ſich, die Temperament hat, nicht dumm iſt, und weiß, wie ſie wirkt.“ „Alſo? Warum?“— „Weil man eine Frau nicht mehr feſthalten kann, einmal beim Film iſt. Weil ſie ſich verliert, di wenn ſie Fülmlicht geschmeckt hat, wenn ſie dieſer Filmrauſch gepackt hat, der Frauen vergiftet, und dann nicht mehr losläßt. Man würde ſich um Sie drängen. Sie anbeten, umſchmeicheln, alle Verfüh⸗ rungskünſte ſpielen laſſen, wenn ich nicht dabei bin. Sie hätten die vielen Kollegen als Partner, die fung ſind und hübſch und nichts anderes wollen und denken, als Liebe, als Flirt und Erobern. Nur, um ſich zu brüſten. Die keine Verantwortung kennen, — vor Frauen. Das unbeſchreibbare Fluidum würden Sie atmen, das in jedem Glashaus liegt. Das gemiſcht iſt aus Sinnlichkeit, Ehrgeiz, Neid, Rivalitäten. Sie würden in ewigem Feuer ſtehen, — immer— und darin verbrennen, Ihren Stolz verlieren, Ihre Grundſätze, Ihre Anſichten,— Ihre Liebe. Sie würden hin⸗ und hergeworfen werden durch Ihre Liebe, Gefühle, Leidenſchaften, Wünſche. Und ich müßte zuſehen, wie Sie mich fliehen, wie Sie mir fortgeſchnappt werden von anderen,— nur weil ihr Gewiſſen ſie nicht ſo belaſtet, wie mich, der Sie liebt,— nein! Ich wire zum Hanswurſt wer⸗ den, an Ihrer Seite. Wiſſen Sie, daß man Holly⸗ wood die„Stadt der gebrochenen Herzen“ nennt? Nein, Helga, jeden Wunſch will ich erfüllen, nur das nicht. Zum Film nicht! An meiner Frau will ich das niemals erleben.“ Er hatte die Hände geballt vor Erregung. Um Helgas Mund lag ein verſonnenes Beben. Drückende Stille ſtand in dem Zimmer, bevor ſie den Blick hob. „Ich wußte das, Morlan. Ich wollte es nur noch⸗ mals von Ihnen hören. Wie Sie jetzt den Film malten, würde mein— Leben. Auch ohne das Glashaus. Eine ſchöne Frau wird ſtets umworben. Sobald ſie hinaustritt. Sobald ſie bemerkt wird. Wollen Sie mich in Ihr Heim ſperren, wie in ein Gefängnis? Daß mich niemand ſieht? Niemand lieben kann, niemand mich anrührt? Soll ich ein Bild werden, das man nur anſchauen darf, aus der Ferne. Wenn Sie es geſtatten?— als Wärter da⸗ bei ſind? Soll ich mein eigenes Fühlen erſticken, nur einem Mann dienen, mich ihm unterwerfen, ſtatt ſelber zu herrſchen? Soll ich immer von neuem Ihr Mißtrauen, Ihren Verdacht, Ihre Eiferſucht fühlen, und darunter leiden? Der Gedanke, daß andere mich umwerben könnten, macht Sie ja ſchon raſend. Und das ſoll ein Leben lang weiter mein — Glück ſein?!“ Er biß ſeine Zähne tief in ſeine Lippe, um nicht aufzuſchreien vor Ohnmacht und Sehnſucht. Er war viel zu ehrlich, um zu verkennen, wie richtig ſie fühlte. Er fand keine Antwort. Sie legte die Arme verſchränkt aufeinander. „Kann ein Mann denn nur an ſich ſelbſt denken, wenn er eine Frau liebt?“ „Ich kann nicht ins Unglück hineinrennen, Helga, wenn ich es ſchon kenne, aus hunderten Fällen.“ „Das ſollen Sie auch nicht.“ Ein hoffender Ausdruck trat in ſeine Augen. „Dann wollen Sie alſo nicht zum Film?“ „Doch, aber ich will nicht Ihre Frau werden. Weil ich uns nicht unglücklich machen will, Morlan.“ Ein Stöhnen kam aus ſeiner Bruſt. Ohne Worte. „Ich bin keine Frau für Sie, Morlan. Ich weiß es. Die Ehe mit mir würde ſtets eine— Hölle. Und weil ich Sie gern habe, muß ich hart bleiben. Ich merde Sie bitte, mich zum Film zu bringen.“ (Sortſetung folgt) . nent tätigten. keine Schädigung der Volkswirtſchaft Montag, den 28. Oktober 1929 5. Seite. Nr. 501 Setkenheim im Kreuzfeuer Von Gemeinderat Herm. Friedel, Seckenheim Unter dieſer Ueberſchrift hatte ich mir erlaubt, zu einem Artikel„Friedrichsfeld vor der Entſchei⸗ dung, Eingemeindung oder Grenzerweiterung“ Stellung zu nehmen, weil dort Tatſachen auf den Kopf geſtellt wurden. Ich habe eher damit gerechnet, daß ſchließlich ein Friedrichsfelder nochmals ant⸗ worten würde. Statt deſſen glaubt ein Seckenheimer, Herr Möſſinger, ſeine Feder gegen mich führen zu müſſen. Anſcheinend war das von mir gemalte Bild zum Bezaubern ſchön. Es war aber keine Fata Morgana, ſondern die Wirklichkeit. Als Mitverant⸗ wortlicher der ſtärkſten Partei auf dem Secken⸗ heimer Rathaus fühlte ich mich dazu verpflichtet, Unrichtigkeiten in Ordnung zu bringen. Die ver⸗ öffentlichten Zahlen ſind nicht auf egoiſtiſche Ziele, ſondern auf Gewiſſenhaftigkeit und Verantwortlich⸗ keit, die ein Gemeinderat ſeiner Gemeinde gegen⸗ über hat, aufgebaut. Herr Möſſinger muß einen guten Inſpirator haben, der ihn über den Stand der Verhandlungen mit Mannheim informiert. Er ſchreibt von Teiler⸗ gebniſſen. Wie groß aber dieſe Teile und Teilchen gegenüber unſeren Forderungen ſind, das wird nach Abſchluß der Verhandlungen in den Tageszeitun⸗ gen und öffentlichen Verſammlungen bekanntgege⸗ ben werden. Vielleicht ſieht man bis dahin in man⸗ chen anderen Dingen noch weiter. Verantwortlich für die Geſchicke unſerer Gemeinde ſind einzig und allein die berufenen Inſtanzen, d. i. der Gemeinde⸗ rat und der Bürgerausſchuß. Nun zum Friedrichsfelder Problem: Auch hier ſieht man ganz deutlich den fremden Mann, der zunächſt die Verhältniſſe in Friedrichs⸗ feld nicht kennt und für Seckenheim nichts übrig hat. Jeder objektive Beurteiler dieſer Verhältniſſe wird mir recht geben müſſen, daß von einem klei⸗ nen Stadtteil Friedrichsfeld's weſtlich der Bahn⸗ linie Schwetzingen Frankfurt keine Rede ſein kann. Gewiß kann Friedrichsfeld nichts dafür, daß es da iſt, aber für die in den letzten Jahren ge⸗ Aus dem Lande Perſoual veränderungen im badiſchen Staalsdlenſt: Ernannt wurde Regierungsrat Julius Reeb⸗ ſtein beim Oberverſicherungsamt in Karlsruhe zum Direktor des Oberverſicherungsamts in Konſtanz. Verſetzt wurde Verwaltungsaſſiſtent Jakob Herrmann vom Waſſer⸗ und Straßenbauamt zum Kulturbauamt Karlsruhe. Warum das Schluchſeewerk franzöſiſchen Zement braucht * Freiburg i. Br., 24. Okt. Auf Grund der Meldungen(ſiehe Freitag⸗Abendblatt. D. Schriftl.) über den Zementbezug des Schluchſeewerkes aus Lothringen hat ſich der D3⸗Dienſt an die Schluchſee⸗ werk⸗AG. gewandt und um Aufklärung gebeten. Die Schluchſeewerk⸗AG. teilt auf dieſe Anfrage fol⸗ gendes mit: 5 8 N In Wahlverſammlungen und in einem Teil der Preſſe wird der Bezug von Lothringer Hochofen⸗ zement durch das Schluchſeewerk kritiſiert. Dabei werden unrichtige Behauptungen aufgeſtellt, zu deren Widerlegung wir uns genötigt ſehen. Jahre⸗ lange Vorverſuche haben gezeigt, daß kalkreiche Ze⸗ mente, insbeſondere Portland⸗Zemente, vom Waſſer im Hochſchwarzwald angegriffen werden, während Hochofenzement dieſen Angriffen Widerſtand bietet. Der Hüttenzementverband Düſſeldorf, der größte Herſteller von Hochofenzement, konnte für 1929 eine für uns nur unbedeutende Menge anbieten und dieſe zu einem Preis, der etwa 25 v. H. über unſerem Abſchlußpreis lag. Für 1930 konnte er ein Angebot nicht abgeben. Die Norddeutſche Zementinduſtrie hat große Aus⸗ landslieferungen übernommen. Dementſprechend ſtand auch dem Süddeutſchen Zementverband deut⸗ ſcher Hochofenzement in erprobter Qualität in nur ſehr geringen Mengen zum Verkauf zur Verfügung. Der Süddeutſche Zementverband hat durch Verhand⸗ lungen mit Frankreich, die in dem hier in Betracht kommenden weſentlichen Teil bereits vor unſeren Verhandlungen über Lothringer Zement feſtlagen, die Aufnahme von jährlich 80 000 Tonnen Lothringer und Elſäſſer Zement garantieren müſſen. Solcher Zement iſt uns von einem deutſchen Händler eines Lothringer Zementwerkes angeboten worden. Wir müſſen ferner feſtſtellen, daß wir an den Süddeutſchen Zement⸗Verband wegen Verhandlun⸗ gen herangetreten ſind und dieſem lange Gelegenheit geboten haben, in Lieferungen einzutreten. Der Auf⸗ trag an den Händler des Lothringiſchen Werkes wurde endgültig erſt Mitte Juni 1929 erteilt, da nach obigen Ausführungen trotz der langen Ver⸗ handlungszeit ein Abſchluß auf Lieferung deutſchen Hochofenzementes, der nach Menge, Güte und Preis mit dem lothringiſchen Zement konkurrieren konnte, nicht möglich war. 5 5 Selbſtverſtändlich beſtand aber kein Anlaß, den Süddeutſchen Zementverband in ſeiner den Ver⸗ braucherintereſſen ſehr wenig Rechnung tragenden Preispolitik dadurch zu unter⸗ ſtüzen, daß wir dieſem einen hohen Preisauſſchlag für lothringiſchen Zement gegenüber dem Händler⸗ angebot einräumten. Eine Unterſtützung der Zement⸗ induſtrie im Winter und damit eine Minderung der Arbeitsloſigkeit in dieſer Induſtrie iſt bei einem Bau im Hochſchwarzwald naturgemäß nicht gegeben, da der Bedarf im Winter e 1 iſt; 1 Hinweis auf dieſes Moment iſt völlig abwegig. bei hir müſſen ſonach feſtſtellen, daß wir uns in er⸗ ſter Linie bemüht haben, deutſchen Hochofen⸗ zement für das Schluchſeewerk zu erhalten, 8 und daß wir nach dem ungünſtigen Verlauf der tesbezüglichen Verhandlungen den Abſchluß ber den Bezug von lothringiſchem Ze⸗ uch dieſer Abſchluß ſtellt dar, weil ſich der Süddeutſche Zementverband bereits zuvor zur jährlichen Aufnahme der vierfachen Menge den Franzoſen gegenüber verpflichtet hat. ſtellen können. machte Gemeindepolitik iſt es verantwortlich. So⸗ lange die Welt beſteht, wird es reiche und arme Gemeinden geben und jede Gemeinde muß ſich nach den zur Verfügung ſtehenden Mitteln richten. Tut ſie dies nicht, ſo wird es bald abwärts anſtatt auf⸗ wärts gehen. Erſt jüngſt wurde diesbezüglich von Regierungsſeite hierauf hingewieſen. Die Leichen⸗ halle(in Form der Peterskirche zu Rom!) iſt ge⸗ wiß nicht aus religiöſen Motiven des Stadtrates in Friedrichsfeld entſtanden. Ich beneide Friedrichs⸗ feld nicht darum. Wenn aber kein geeignetes Schul⸗ haus da iſt, ſo iſt der Bau eines ſolchen dringen⸗ der als eine Leichenhalle. Dies wird mir ebenfalls jeder einſichtige Menſch zugeſtehen. Ganz abwegig iſt der Standpunkt, daß der Staat auf Koſten der Nachbargemeinden eine Gebietser⸗ weiterung vorzunehmen hat. Warum tritt Herr Möſſinger nicht auch dafür ein, daß z. B. das viel ärmere Ilvesheim, das ganz in unſerer Nähe Itegt, nicht auch ein Stück von Seckenheim bekommt? Ilvesheim iſt doch ſicher wirtſchaftlich auch mit Seckenheim verbunden. Aber ach! Da iſt ja noch die Waloͤſchenke und das wunderſchöne Pfingſttal an der äußerſten Ecke unſerer Gemarkungsgrenze, welch beide doch ſicher zur„Station“ wirtſchaftliche Beziehungen unterhalten. Auch dieſe müßten bei Aufteilung der Gemarkung Seckenheim berückſichtigt werden. Ich glaube, daß es Herr Möſſinger bald ſo ginge wie„Hans im Glück“, der mit dem Lohn ſei⸗ ner Arbeit, einem großen Klumpen Gold durchs Land zog, um ihn ſeiner Mutter zu bringen, ſchließ⸗ lich dafür eine Gans und zuguterletzt zwei wertloſe Steine einhandelte, die ſogar noch in den Brunnen fielen, ſodaß er mit leeren Händen zur Mutter heimkam. Energiſch muß ich dagegen Hroteſtieren, daß man aus meinen Zeilen die Aufforderung, Friedsrichs⸗ feld Schulden zu machen, da es ja ſolche nich allein zu tragen hat, herauskonſtruiert. Wer meinen Ar⸗ tikel geleſen hat, wird gerade das Gegenteil feſt⸗ Zur Nachahmung empfohlen * Kettenbach(Taunus), 28. Okt. In der Gemeinde Kettenbach hat man es fertig gebracht, ſich für die kommende Gemeindewahl in allen Bevölkerungs⸗ ſchichten zuſammenzufinden und eine Einheits ⸗ liſte aufzuſtellen. Bauern, Arbeiter und Gewerbe⸗ treibende ſind auf dieſer Liſte vertreten. Falls nicht noch in letzter Minute eine Gegenſtrömung zutage tritt, wird man das in der jetzigen Zeit ſeltene Bei⸗ ſpiel der Einigkeit in politiſchen Dingen erleben können. 5 * GO Schwetzingen, 24. Oktbr. für die hieſige Bürgermeiſter wahl Montag, 4. November feſtgeſetzt worden. Neuer Termin iſt auf Es würde mit einem Schlage Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) es geht um die Seibſtverwaltung! Von Stadtrat a. D. Bruno Bunge Als Deutſchlands größter Verwaltungsrefor⸗ mator, Freiherr vom Stein, für die deutſchen Ge⸗ meinden die Selbſtverwaltung ſchuf, da war der Ur⸗ quell, aus dem all ſeine Ideen floſſen, der Grund, auf den er ſein Werk ſtellte, die ſittliche Auf⸗ faſſung von den Pflichten des gegen die Gemeinſchaft. Wen das Prinzip der Selbſtver und ihre Ge⸗ eignetheit für unſere Tage heran t, dann geſchieht es immer nur dann, wenn grobe Verſtöße gegen dies ſittliche Fundament aufgedeckt werden. Der Sklarekſkandal iſt le zige Erſcheinung, die das Werk des 8 Stein in ſeinen Grund rſchüttern droht. Nur die Ungeheuerlichkeit, die— hier klingt das Fremdoͤwort faſt angebrachter— Monſtroſtität des Berliner Falles iſt es, welche die Warner eindring⸗ licher denn je hervorruft:„Videant consules! Es geht um die Selbstverwaltung überhaupt!“ Wenn wir die Gebiete ſuchen, gegen die ſich heute immer wieder die Zweifel an der Reinlichkeit der Selbſtverwaltungen richten, ſo ſind es vor allem drei: 1. die Perſonalpolitik, 2. die Vergebung von Aufträgen und Lieferungen, 3. die Ausdehnung der Wirtſchaftsbetätigung der öffentlichen Hand. Es beſteht kein Zweifel darüber, daß diejenigen, die aus den Gemeindeverwaltungen Tummelplätze partei⸗ politiſcher Gewalten gemacht haben, Grundgedanken der Selbſtverwaltung verſtoßen. Denn ſie ſetzen die Partei über die Gemeinſchaft. Die Gemeinſchaft, nicht aber die Partei iſt das Primat in der Selbſtverwaltung. Wenn daher heute in der Perſonalpolitik der Gemeinden nicht mehr die Tüchtigkeit, ſondern das Parteibuch den Ausſchlag gibt, ſo bedeutet das in beſonders ſtarkem Maße eine Sünde gegen den Geiſt der Selbſtverwal⸗ tung und fügt ihrem Prinzip und ihrem Beſtand großen Schaden zu. 9 Die Klagen über die Art von Vergebungen der Aufträge und Lieferungen ſind alt, und bekanntlich iſt an keiner Stelle des Verwaltungslebens die Ge⸗ fahr für Auſehen und Vertrauen ſowie die Gefahr der Günſtlingswirtſchaft ſo groß wie hier. Leider gibt es erſt zwei oder drei Stadtverwaltungen, die bindende Beſchlüſſe gefaßt. haben, nach denen an ehrenamtliche Mitglieder der ſtädtiſchen Körperſchaften weder ſtädtiſche Aufträge noch Sparkaſſenkredite gegeben werden dürfen. das Anſehen der Selbſtverwaltungskörper erheblich feſtigen, wenn dieſer Grundſatz zum allgemeingültigen Geſetz er⸗ hoben würde. Ein um ſo größeres moraliſches Recht hätten dann die Vertreter der Bürgerſchaft in den ſtädtiſchen Körperſchaften hinter ſich, wenn ſie über. die Korrektheit der Vergebungen wachen. Leider beweiſt der Sklarek⸗Skandal auch, daß es den erwählten Vertretern des Bürgertums an Auf⸗ 1 h heute Kritik an nicht die ein⸗ eiherrn vom Todesurteil im Lingenfelder Euftmordprozeß Eingangs der erneuten Verhandlung am Sams⸗ tag vor dem Schwurgericht Landau gegen den An⸗ geklagten Remm wegen Ermordung und Schän⸗ dung der Frau Kreutzenberger an der Drusbrücke bei Lingenfeld wurde der Ehemann der Ermordeten vernommen, deſſen Ausſage beſonders über die Exr⸗ kennung der Leiche beachtenswert iſt. Er habe lange vor der Leiche geſtanden und habe ſeine Frau nicht mehr erkannt, da der Schädel vollſtändig zertrümmert und die Kleider ſehr beſchmutzt geweſen ſeien. Lediglich an den Schuhen und Strümpfen habe er ſie wieder erkannt. Die Vernehmungen des Samstag⸗Vormittags erſtreckten ſich weiter insbeſondere auf die Indizien⸗ beweiſe gegen Remm auf der Straße zum Tatort ſelbſt. Es wurden darüber neun Zeugen vernom⸗ men. In chronologiſcher Reihenfolge wurden die Perſonen gehört, die Remm unterwegs begegnet waren. Zunächſt ſagen zwei junge Leute aus Ger⸗ mersheim aus, ſie ſeien Remm beim ſogenannten Friedrichsbuckel begegnet. Remm habe ſie ange⸗ ſprochen. Der Zeuge Günther bekundete, daß er auf dem Wege von Germersheim nach Lingenfeld Remm mit einer Frau geſehen habe. Remm habe ſich kurze Zeit von ſeiner Gefährtin getrennt und ſei am nahen Waldrand ausgetreten. Der Zeuge habe in ent⸗ gegengeſetzter Richtung das gleiche getan. Da ſei Remm auf ihn zugekommen und habe ihm geſagt: Wenn du nicht gehſt, ſchlag ich dich tot. Beide Zeu⸗ gen gingen gemeinſam über den Tatort fort und hörten plötzlich etwa 70 Meter von der Tatſtelle ent⸗ fernt einen hellen Angſtſchrei einer Frau, dem weitere drei Schreie folgten. Der letztgenannte Zeuge will außerdem drei dumpfe Schläge ge⸗ hört haben. Er erklärt ſich dies ſo, daß der Täter auf ſein Opfer eingeſchlagen habe. Von der Tat ſelbſt hat er nichts geſehen. Die Ausſagen dieſer Zeugen führten ſ. Zt. auch zur Ermittlung Remms. Weiter wurden noch eine Anzahl Zeugen vernom⸗ men, denen Remm in der Tatnacht auf dem Weg zum Tatort begegnet iſt. Alle bekunden, daß eine Frau neben Remm herging und niemand weiß etwas von dem in Frage ſtehenden Zimmermann Walter. 3 1 g 5 Zu all dieſen Indizienbeweiſen erklärt Remm, daß er niemand von all den Zeugen auf ſeinem Wege geſehen und daß er die Frau Kreutzberger erſt ſpäter, kurz vor dem Tatort, getroffen habe. Er geht von ſeiner anfänglichen Schilderung des Vor⸗ falles nicht ab. Zum Schluß Was man nach all dem hartnäckigen Leugnen des Remm nicht mehr erwartet hatte, iſt am Samstag nachmittag eingetreten. Unter der erdrückenden Be⸗ weislaſt iſt die innere Robusheit des Mörders zu⸗ ſammengebrochen. Der Samstag Nachmittag wurde zur Senſation des Mordprozeſſes. Rumm geſtand ſtückweiſe, bröckelnd den Mord an Frau Kreutzberger begangen zu haben. Während der Mittagspauſe ließ er den Staatsanwalt zu ſich in die Gefängniszelle rufen und legte ein Teilgeſtänduis ab, beſtritt aber der Vormittagsver⸗ handlung wurde Amtsrichter Schanz aus Germers⸗ heim über die Feſtſtellungen am Tatort vernommen. immer noch den ſexualen Zuſammenhang der Tat. Vor der Verhandlung redete ſein Verteidiger noch⸗ mals auf ihn ein, ein volles Geſtändnis abzulegen. Remm gab ihm gegenüber auch einen Teil der Not⸗ zucht zu und ſo kannte der Anklagevertreter nach dem Beginn der Verhandlung bekanntgeben, was während der Mittagswauſe vorgefallen war. Nach⸗ dem der Verteidiger dazu erklärte, daß Remm ſich ihm gegenüber bereit erklärt habe, ein volles Geſtändnis abzulegen, wenn die Oeffent⸗ lichkeit ausgeſchloſſen werde, faßte das Ge⸗ richt dieſen Beſchluß. Remm ſchilderte die Tat dann folgendermaßen: Bereits in der Wirtſchaft„Germania“ habe er Frau Kreutzenberger getroffen. Sie habe ihn angeſprochen und gefragt, ob er ſie, da ihr Mann nicht gekommen ſei, mit nach Lingenfeld begleiten wolle. In der Wirtſchaft„Zum Rebſtöckel“ habe er die Wein⸗ flaſche, von der ſchon oft die Rede war, eingeſteckt. Zuerſt habe er Frau Remm eingehängt und ſie ſeien zuſammen ruhig des Weges gegangen. Sie ſeien auch den verſchiedenen Zeugen begegnet. Kurz vor der Drusbachbrücke habe er die Flaſche herausgezo⸗ gen und der Frau auf die Stirne geſchlagen. Als Frau Kreutzenberger infolge des Schlages zuſam⸗ mengebrochen ſei, habe er ſich an ihr vergangen. Das bewußtloſe Opfer habe er in das Bachbett geſchleppt und noch—- 1 0mal auf die Frau eingeſchlagen. Unhold dann noch zu, die Frau, während ſie in ſet⸗ nen Armen ſtarb, nochmals mißbraucht zu haben. Nach dem Geſtändnis dieſer Ungeheuerlichkeiten wurde auf weitere Zeugenvernehmungen verzichtet. Remm blieb dabei, daß er keinen Hammer benutzt habe, ſondern nur mit der Flaſche auf die Frau eingeſchlagen habe. Gegen fünf Uhr wurde die Oeffentlichkeit wieder hergeſtellt. i Sachverſtändiger Dr. Eden hofer gab ſein pſychatriſches Gutachten ab, nach welchem Remm zwar geiſtig minderwertig iſt, aber die Anwendung des§ 51 nicht in Frage kommt. Um 7 Uhr abends wird die Beweisaufnahme geſchloſſen. Erſter Staatsanwalt Vetter ſchilderte in ſeiner Anklagerede nochmals die brutale Roheit des Remm und beantragte gegen ihn wegen Mord in Tateinheit mit einem Verbrechen der Notzucht die Todes ⸗ ſtrafe unter Aberkennung der bürgerlichen Ehren⸗ rechte. Verteidiger Dr. Feibelmann plädierte auf Totſchlag, der Tatbeſtand der Ueberlegung ſei micht gegeben. Durch Alkohol und im Sexualrauſch habe Remm ſeine Tat begangen. 55 In den ſpäten Abendſtunden wurde folgendes Urteil verkündet:„Heinrich Remm, Tagner aus Lingen⸗ feld, wird eines Verbrechens des Mordes in Tat⸗ einheit mit einem Verbrechen der Notzucht für ſchul⸗ dig befunden und zur Todesſtrafe verurteilt. Außerdem werden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte aberkannt. Die zur Tat benutzte Flaſche wird ein⸗ gezogen.“ 5 5 Bei der Urteilsverkündung hielt Remm das Taſchentuch vor das Geſicht, blieb aber ruhig und gefaßt.— Wie wir hören, ſoll gegen das Urteil von der Verteidigung Reviſon eingelegt werden. zelnen Bürgers gegen die Auf energiſches Vorhalten gab der Rio m(Welle 441,2) 21.02 Uhr: Fra Diawolo delt werden. Leihbatterien ſtehen zur Ve Wie wird das Welt merkſamkeit gefehlt hat. Denn ſonſt wäre diefe langjährige Monopolwirtſchaft nicht möglich ge⸗ weſen, die im ſchroffen Gegenſatz zu den Pflichten der Stadtverwaltung gegenüber dem ortsanſäſſigen Gewerbe ſteht, ja, eine feindliche Haltung gegen dieſen Teil der eigenen Bürgerſchaft darſtellt. Noch immer hat die Unterbindung des freien Wettbewerbs wirtſchaftlichen Schaden gebracht, zu dem aber beim Sklarek⸗Skandal noch der weſentlich größere Schaden kommt, den die Einbuße an Vertrauen zur Selbstverwaltung bedeutet. Gerade der freie Wett⸗ bewerb birgt in ſeiner Abwechſlung der Liefer⸗ firmen ſo mannigfache Kontrollmöglichkeiten in ſich, daß er das beſte Sicherheitsventil gegen Unredlich keiten darſtellt. Deshalb fort mit der vertrauens zerſtörenden Monopolwirtſchaft aus den Selbſtver waltungskörpern!„ Das ebenſo umfangreiche wie peinliche Kapite über den immer ſtärker werdenden 8 Einbruch kommunaler Wirtſchaftsbetätigung in die Privatwirtſchaft intereſſiert hier einmal weniger in ſeinen ſo viel fach mißglückten Einzelheiten. Es ſoll vielmehr nu feſtgeſtellt werden, daß auch hier ein Ab weiche vom ſittlichen Ideengehalt der Selbſtver zerſtören die Exiſtenz von Gliedern des Gemeiz weſens. Wie ſtark dadurch der Glaube an di Rechtlichkeit der Selbſtverwaltungskörper zerſtör worden iſt, erhellt wohl am klarſten aus der derung der wirtſchaftlichen Vertretungen des werblichen Mittelſtandes: Schutz der Stadt vor der Stadt! 5 dieſes Jahres finden in Preußen, zu ungef 1 ſelben Zeit auch in anderen Teilen des Reiche Wahlen zu den Selbſtverwaltungskörpern ſtatt. We vom hohen Ethos der Idee der Selbſtverwaltu füllt und gewillt iſt, das große Vermächtnis e großen Mannes vor dem Niedergang zu ſchi der ſorge dafür, daß treue Hüter werden! Ein Ehemann mit 5 Bräuten Das Schöffengericht Heidelberg verur den 29jährigen verheirateten Robert Emil P hauſer aus Zürich, der in der Schweiz ſei ſechsmal wegen Diebſtahls und Betrugs ve worden war, wegen Heiratsſchwin d zu einem Jahr Gefängnis, Er hatte fie halb eines halben Monats der Reihe nach heiratsluſtigen Mädchen verlobt und ſie zu gabe von Geldſummen veranlaßt. Dienstag, 29. Oktober Deutſche Sender Berlin(Welle 419), Königs wuſter hau 164,4) 19.15 Uhr: Deutſche Volkslieder; 20 Uh cheſterkonzert. 8 5 5 Breslau(Welle 325) 19.05 Uhr: V Scala: Schallplatten; 20.33 Ubr: Si 21.15 Uhr: Eine heitere Schallplatten⸗ Hamburg(Welle 372,2) 20.30 Uhr: Langenberg 21 Uhr: Bach(). 5 Leipzig(Welle 259,3) 19.30 Uhr: Schlagerlieder; Romeo und Julia; 21 Uhr: Das zeitgenbff anſchl. Tanzmuſik.. München(Welle 532,9), Kalſens laute vn(W. 11.20 lühr: Schallplatten; 12.90 Uhr: Schall en Uhr: Teekonzert; 20.30 Uhr: Hans Sachs, k in drei Akten. 3 Stuttgart(Welle 360,1) 12.15 Uhr: Schlaalplatt Uhr: Von Mannheim: Operettenmufik; 19.30 Uhr derſtunde; 20 Uhr: Songtenabend; 21.15 Uhr eine heitere Stunde in München von Carl Styu 22.30 Uhr: Unterhaltungs konzert. l Ausländiſche Sendern Budapeſt(Welle 550,5) 19.30 Uhr: Abendverg aus dem kgl. ung. Opernhaus; anſchl. Zigen Daventry(Welle 479,3) 20 Uhr: Konzert 23.15 Uhr: Sendeſpiele;: 1. Michael, Spiel in nen, 2. Ein Menuett, Spiel in Verſen. Hilverſum(Welle 20.40 Uhr: Abendkonzert ſunkorcheſters; anſchl. Tanzmuſik. Hulzen(Welle 298,8) 20 Uhr: Leontientfes, Timmermann. 5 5 Daventry(Welle 1554.4) 20,45 Uhr: Konzert; Tanzmuſik.. Mailand(Welle 500,8) 20.31 Uhr: Abend ko Konzert leichter Muſik.„„ Paris(Welle 1725) 21.35 Uhr: Abendkonzert Prag(Welle 486,2) 20 Uhr: Unterhaltungs Uhr: Tanzmuſik. 3 Stockholm(Welle 435,4), Motal a 20 Uhr: Von Upfahr: Sinſoniekonzer kapelle; 22.90 Uhr: Von Malmö: Popul Toulouſe(Welle 380,7) 21.15 Uhr: 2 Ihre Akkumulatoren bringen Sie zu haben Sie die Gewähr, daß dieſelben rich Wetter⸗Nachrichten der Bad Landeswelterwarze Kar! Die neuerſchienene atlantiſche Dep der nördlichen Zugſtraße in den Rau lands vorgeſtoßen. Ihre Warmluft ſachen in ganz England verbreitete R 0 Frankreich hat der Kaltlufteinbruch im Ri jetzt nach dem Nordmeer abziehenden Zyklo Bildung eines Hochdruckgebietes geführt, das nat Oſten ziehend unſere Witterung beſtimmen wird. Wetterausſichten für Dienstag, 29. Oktober: Teils heiter, teils wolkig, trocken, milder bei füdweſtliche⸗ Luftzufuhr. 4 5 5 Haupt Für die diesjährige Hauptverſammlung des Ski⸗Klub Schwarzwald, die im Hinblick auf das 50jährige Beſtehen des Felbdbergerhofes, der die Wiege des deutſchen und darüber hinaus des kontinentalen Skiſports iſt, auf dem Feloͤberg am 26. und 27. Oktober ſtattfand, hatte der Wettergott ein ganz famoſes äußeres Gewand beſchert, wie man ſich kein ſchöneres ſich wünſchen konnte. Am erſten Tagungstag ſetzte Schneefall bei raſch von vier Grad Wärme auf Null Grad ſinkender Temperatur ein. Ueber Nacht wurde eine Decke von durchſchnittlich zehn Zentimetern Neuſchnee über das Gebirge gebreitet, und am Sonntag hellte es auf und die Berge der Heimat ſtrahlten in reinſtem Weiß, die Wälder prangten im Feſtkleid. Leider hatte man von dieſer Schönheit wenig, denn die Tagung war eine vollkommene Arbeitstagung mit überreichlichem und ſchwierigem Stoff. Die Tagung konnte für die Wetiterentwicklung des Skilaufes im Schwarzwald von grundlegender Bedeutung werden. Es iſt daher nicht verwunderlich, daß die Zahl der Beſucher außerordentlich groß war und ſchon am Samstag nach⸗ mittag und abend an hundert Perſonen betrug, die ſich am Sonntag auf über 150 ſteigerte. Vorangegangen waren am Freitag und Samstag noch zwei klärende Sitzungen des Hauptvorſtandes und der Gauvorſitzenden, die die ſchwierige Materie vorweg zu glätten ſuchten. Man nimmt heute am Schluß einer Periode, in der viel von Differenzen innerhalb des Ski⸗Klubs Schwarz⸗ wald geſprochen worden, mit hoher Befriedigung zur Kentnis, daß dieſe Mißherlligkeiten, wie ſie ſich im Lauf der Jahre aus verſchiedentlichen Urſachen zwiſchen dem Hauptvorſtand und der Skizunft Feldberg zum Leidweſen aller, denen es um gedeihliche Weiterentwicklung zu tun iſt, ergeben hatten, aus dem Weg geräumt werden konn⸗ ten, ſodaß ſich eine Baſis für weitere Gemeinſchaft in der Arbeit fand. Wenn dies nach langen Verhandlungen mög⸗ lich war, ſo iſt dies neben der grundſätzlichen Bereit⸗ willigkeit der Parteien vor allem auch den perſönlichen Bemühungen des Profeſſors Paulcke zu verdanken, der einen neutralen Klärungsausſchuß tief in der Nacht zum Sonntag zu ſeinem pofitiven Ergebnis führen konnte. In der Arbeit dieſes Ausſchuſſes liegt ein feſtzuhaltendes Verdtenſt. Wie wichtig eine endgültige Klärung auch allenthalben beurteilt wurde, geht daraus hervor, daß die Samstagverſammlung von 5 bis nach 9 Uhr tagte und der Ausſchuß dann von zehn bis nachts um 2 Uhr noch zuſammenſaß. Die Dienlichkeit dieſer ſchweren Arbeit zeigte dann der Verlauf der eigentlichen Hauptverſammlung am Sonntag. Wäre hier die ganze Materie noch aufzurollen geweſen, ſo hätte eine Einigung in der zur Verfügung ſtehenden Zeit kaum erzielt werden können, benötigte doch die Hauptverſammlung zur Behandlung der ſonſtigen Fragen die Zeit von.30 bis faſt zwei Uhr. Aus dem Gang der Beratungen iſt an beſonderen Wichtigkeiten feſtzuhalten das Folgende: Die verſchiedenen Berichte des Vorſtandes und der Ausſchüſſe wurde debattelos erledigt, desgleichen die Rechnung. Die Ent⸗ laſtung wurde rückhaltlos erteilt. Eine zwiſchen Ver⸗ band und Skizunft noch ſchwebende finanzielle Frage wurde beiderſeits konziltant erledigt und wird durch ein Schiedsgericht entſchieden, deſſen Spruch von vornherein anerkannt wird. Obſiegt die Skizunft, ſo wird der Be⸗ trag aber wiederum ſportlichen Verbandsintereſſen zuge⸗ führt werden, vor allem der Jugendpflege und dem Hüt⸗ tenbau. 5 Die Zahl der Anträge war durch die erzielte Einigung weſentlich verkürzt, da mit der Einigung auch dieſe Anträge erledigt waren. Die übrig bleibenden Anträge, teils Jugendpflege, teils Ver⸗ waltungs⸗ oder organiſatoriſche Fragen betreffend wurde glatt erledigt. Unter den Orten, die ſich die Abhältung der nächſten Hauptverſammlung bei ſich beantragt hatten, er⸗ zielte Neuſtadt(Haardt) einen einmütigen Erfolg, ſofern die erhoffte Befreiung des beſetzten Gebietes bis dahin erfolgt. Man will damit den Mitgliedern in jenem Ge⸗ Hhiet, das auch dem Saarland benachbart iſt, eine beſondere Freude machen, die auch von den Vertretern ſehr aner⸗ kannt wurde. Sollte die erwähnte Hoffnung ſich noch nicht erfüllen, ſo wird Radolfzell als Ort der Tagung für nächſtes Jahr eintreten und Neuſtadt ſpäter folgen. Die ſportlichen Termine wurden wie folgt feſtgeſetzt für die wichtigeren Wettläufe l und Verbandsveranſtaltungen: Vf. 86 ſiegt im Ringen über Ass. Ladenburg 11:7 As V⸗Ladenburg gewinnt den Vorkampf im Liga⸗ . Gewichtheben Mit einer großzügigen Doppel⸗Veranſtaltung wartete am Sonntag abend der AS V⸗Ladenburg im Saale des . Ladenburg einer zahlreichen Beſucherſchaft Auf. Er hatte für ſeine Ringermannſchaft die Ringer des Bereins für Körperpflege von 1886 verpflichtet, während gegen die AS Gewichtheber im Rahmen der unterbadiſch⸗ pfälziſchen Bezirksliga die Stemmer des Bf 86 antraten Um es gleich von vornherein zu ſagen: die Ringer des Bf die der B⸗laſſe angehören, konnten die ſtarken Ladenbur⸗ ger der A⸗Klaſſe, die erſt am Vortage gegen die Spielver⸗ einigung Sandhofen kämpften, mit 11:7 Punkten ar be⸗ ſiegen, während die Vf⸗Stemmer von den Gewichthebern des AS eine Niederlage hinnehmen mußten. Dieſe Nie⸗ derlage der Mannheimer iſt nicht zuletzt auf das verſpätete Eintreſſen des Weltrekordmannes Reinfrank zurückzufüh⸗ ren, der in die Kämpfe nicht mehr eingreifen konnte. AS V⸗ Ladenburg brachte insgeſamt 2940, Vs 86 2810 Pfund zur Hochſtrecke. Unter der objektiven Leitung der Kampfrichter Kölbl und Harant, Vfs⸗Neckarau, ſowie Beckenbach⸗Ludwigshaſen, nahmen die Wettkämpfe einen reibungsloſen und harmoni⸗ ſchen Verlauf. Die Konkurrenz der Gewichtheber wurde in drei Uebungen durchgeführt. einen Arm, Stoßen mit dem anderen Arm und beidarmig Stoßen. Vs war durch das verſpätete Eintreffen Rein⸗ ranks ſtark benachteiligt, welcher Umſtand ſich auch im Endreſultat auswirkte. Es mußte eine Umſtellung vor⸗ enommen werden, die jedoch nicht zu dem erhofften Er⸗ Beim Rückkampf am 2. November ſollte es 2——ͤ—„—-— gung des Ski⸗Clubs Se Reißen mit dem AS durch Hammerkock in der dritten Minute 5 ſtellt ſo das Geſamtergebnis auf 11:7 für warzwa Die Einigkeit wieder hergeſtellt Starke Beteiligung Den Beginn der Wettläufe machen die Gauwett⸗ läufe am 12. Januar, für die im Bedarfsfall bei ungünſtigem Wetter auch der 19. Januar frei bleibt. Am 26. Januar wird wegen der Schwäbiſchen Ski⸗ meiſterſchaft kein Rennen im Schwarzwald ſein, zu⸗ mal dieſe Meiſterſchaft beſchickt wird. Die Schwarz ⸗ waldmetſterſchaft findet am 1. und 2. Februar ſtatt und zwar turnusgemäß im Nordſchwarzwald und zwar durchgeführt vom Gau Hornisgrinde auf der Hundseck. Der zweite Februarſonntag iſt der Deutſchen Ski⸗ meiſterſchaft in Oberſtdorf vorbehalten, die be⸗ ſchickt wird. Es folgt am 16. Februar der Große Dauerlauf über 50 Km. im Gebiet des Gaus Hoher Schwarzwald(Furtwangen, St. Georgen, Schonach, Schön⸗ wald, Triberg), danach am 23. Februar die Staffel ⸗ meiſterſchaft über 40 Km. im Bereich des Gaus Feldberg. Die internationalen Oſterſprung⸗ läufe ſind für Mitte März vorgeſehen, werden im Ter⸗ min noch näher feſtgeſetzt, ſobald die Beteiligung der engli⸗ ſchen und ſchweizeriſchen Akademiker ſowie der Arlberg⸗ läufer am Alpinen Abfahrtslauf der Skizunft Feldberg feſtſteht, der am Vortag der Sprungläufe ſtattfindet. Da⸗ neben werden mehrere Unterrichts⸗ und Trainingskurſe in verſchiedenen Gebieten des Schwarzwaldes vorgeſehen wie bisher auch. Die Beitragsfeſtſetzung ergab den alten Betrag von 2 pro Kopf, der Voranſchlag, der genehmigt wurde, ſieht rund 25 000„ in Einnahmen und Ausgaben vor. ſeinerzeit abgeſplitterte Orts⸗ gruppe Waldkirch wieder beigehen wird, daß Königsfeld neu zum Leben erſtanden iſt und daß der Eiſenbahnſport⸗ verein Karlsruhe neu beigetreten iſt. Erfreulich iſt, daß die Sehr unterſtützt wurde eine Anregung Prof. Paulckes, daß beim Deutſchen Skiverband die Wiederherausgabe der früheren Skichronik beantragt werden ſoll, die ein wert⸗ volles ſportliches und entwicklungsgeſchichtliches Handbuch geweſen ſei. Die Vorſtausdwahlen ergaben die Wiederwahl des bisherigen erſten Vorſitzenden, Apotheker Keim⸗ Freiburg, mit 371 Stimmen, während ſich 97 auf einen anderen Kandidaten vereinigten. Eine kleine Zahl war zerpflittert. Als zweiter Vorſitzender wurde Freund Mannheim, als Schriftführer und Rechner Roegner⸗Freiburg wiedergewählt, in den Sportausſchuß wieder die Herren Volz ⸗ Pforzheim und Karl Maler ⸗Triberg, als Verbandslehrwart KRamme⸗ rer Offenburg, als Stellvertreter Ries Mannheim und Twele⸗Karlsruhe. Der Gerätewart wird noch durch den Sportausſchuß neu beſtimmt. Die Jugendpflege bleibt bei Richter ⸗ Freiburg, dem die Herren Müller⸗ Furtwangen und Ries ⸗ Mannheim zur Seite ſteher Touriſtik bei Dr eith⸗ Freiburg mit den& Klumpp⸗Ruheſtein und Oeſterlein⸗ Offenburg zur Seite, die Dinge für Werbung und Preſſe bei Herrn Ro m⸗ berg ⸗ Triberg. Stritt⸗ Karlsruhe vertritt den Ver⸗ band im Landesausſchuß für Leibesübungen. Für wiſſen⸗ ſchaftliche und ſportliche Erforſchung werden Profeſſor Paulcke⸗ Karlsruhe und Dr. Duras⸗ Freiburg be⸗ ſtimmt. Die Durchnahme der neuen Satzungen wurde bei der Wichtigkeit der Sache, für die mehr Zeit zur Verfügung ſtehen muß, zurückgeſtellt ſür eine Beſprechung anläßlich der Schwarzwaldmeiſterſchaft. ö Unter den Anweſenden waren die beiden verdienten Ski⸗ und Schwarzwaldväter, Profeſſor Paulcke und Pro⸗ feſſor Kohlhepp, die in voller Friſche und Aktivität immer noch mitraten und ⸗taten. Vertreter hatten 80 Orts⸗ gruppen entſandt. Der angeſetzte Begrüßungsabend wurde, wie die kleine Gedenkfeier am Gefallenendenkmal, ein Opfer der langen Sitzungen. Für die Ortsgruppe Freiburg begnügte ſich Mafſor Thaler in vorgerückter Stunde einige Worte der Begrüßung und des Gedenkens an die Dahingegangenen zu ſprechen. * Der ganze Verlauf und Abſchluß der ſchwierigen Tagung hinterließ den Eindruck, daß nunmehr fürderhin die volle Ginigkeit für gemeinſame ſportliche Arbeit im Ski⸗Club erzielt iſt, ein Aktivnm, das gebührend hoch angeſchlagen werden muß. W. R. und Stahl. Die beſten Leiſtungen zeigten Friedrich, der 145 Pfund elegant rechts hochriß, während Mühlberger links 130 Pfund zur Hochſtrecke brachte und im beidarmigen Stoßen mit 230 Pfund, die einwandfrei umgeſeßzt wurden, dem deutſchen Rekord um nur fünf Pfund fernblieb. Die Ladenburger ſiegten im Geſamtklaſſement mit 2 402810 Pfund. Die Ringklämpfe nahmen einen lebhaften und vom Publikum beifällig auf genommenen Verlauf. Hier zeigten die BfK⸗Ringer, daß ſie, trotzdem ſie zur B⸗Klaſſe eingereiht ſind, einer ſtarken -Klaſſenmannſchaft Herr zu werden in der Lage find. Schulterſiege errangen Thomas, Münch und Weber, wäh⸗ rend Adam einen Punktſieg buchte und die übrigen VfK⸗ Vertreter Niederlagen hinnehmen mußten. Im Bantamgewicht maßen Adam⸗Vfek und Schmitt⸗ AS ihre Kräfte. Als gleichwertige Gegner und beider⸗ ſeitigem Angriff trennten ſie ſich nach lebhaftem und har⸗ tem Kampfe mit einem Plus für Adam. Thomas⸗Vic zwang ſeinen Gegner im Federgewicht, Köhler⸗A SV, ſchon nach zwei Minuten durch Armzug am Boden in die Brücke und gleich darauf auf beide Schultern Münch⸗Vſct fand in W. Engel⸗Ass V einen hartnäckige Gegner. Obwohl es ihm anfangs durch mehrere Kopfzüge gelang, ſeinen Gegner in gefährliche Lagen zu bringen, konnte M. den Ladenburger erſt nach 16,45 Minuten durch Ueberroller nach vorn erledigen. Engel machte bis dahin eine gute Figur und ließ auch im Angriff nichts zu wün⸗ ſchen übrig. Der Weltergewichtler des VfK, Walz, hat diesmal Pech. Nach 2,45 Min. iſt er von Sauer⸗AS V auf beide Schultern abgeworfen. Im Mittel⸗ und Halbſchwergewicht verlieren die Mann⸗ heimer zuſammen vier Punkte. Nach hartem, über die ganze Diſtanz währendem Kampf müſſen Güſtel und Krei⸗ mes an die Ladenburger Gg. Engel und Höttgen die Punkte abgeben. Weber⸗Vic ſichert dem Vi im Schwergewicht die letz⸗ ten Chancen. Nach lebhaftem Treſſen zwingt er Stahl jun.⸗ auf beide chultern u K 86. elmel. Die Wintermonate ſind für den Tennisſpieler, auch wenn er nicht die Mittel hat und die Zeit dazu aufbringt, an die Riviera zu fahren, keine Periode der untätigen Ruhe und des Einroſtens. In den letzten Jahren iſt das Spiel auf gedeckten Plätzen als Ergänzungsſport zum Spiel im Freien immer mehr in Uebung gekommen und es gibt heute beinahe keine große St in Deutſchland, die nicht wenigſtens über eine behelfsmäßige Tennishalle verfügte. Bekanntlich haben wir in Deutſchland bisher im Gegenſatz zu Frankreich und England— erſt zwei„reguläre“, das heißt eigens zu dieſem Zweck erbaute und eingerichtete Tennishallen, die erſte und älteſte in Bremen auf der Anlage des Bremer Tennisvereins 1896, die zweite jüngere in Hamburg, neben den Freilichtplätzen der Uhlen⸗ horſter Klipper. Dieſe beiden hanſeatiſchen Hallen beher⸗ bergen je zwet Plätze aus ſchwediſchem Parkett und gelten nicht nur als die beſten in Deutſchland, ſondern halten nach dem Urteil ſachverſtändiger Hallenſpezialiſten aus England und Frankreich auch jeden Vergleich mit erſtklaſſi⸗ gen, gedeckten Plätzen des Auslandes aus. Alle anderen Hallen ſind wie geſagt mehr oder weniger Behelfshallen, ſo die in Frankfurt, Nürnberg, Würzburg, Mannheim und München, in Gelſenkirchen, Düſſeldorf und Köln, in Leip⸗ zig, Dresden, Hannover und Berlin eingerichteten. Die im letzten Jahre in Wies baden eingeweihte Tennishalle allerdings iſt ein Neubau aus Stein und Eiſen und hat, als einzig in Deutſchland dieſer Art, keinen Holz⸗ oder Steinbaden, ſondern eine Erddecke Beckerſchen Syſtems, verbindet alſo die Vorzüge des Hallenſpiels mit den nor⸗ malen Eigenſchaften, die ein Hartplatz im Freien aufweiſt. e zehs N Das Spiel in der Halle, als Konditions und Rahmen⸗ training wird alſo in dieſem Winter auf einer weit breite⸗ ren Baſis geübt werden können, als im vergangenen Jahre Hallentennis iſt insbeſondere durch die vorjährigen Gaſt⸗ ſpiele in ſſeldorf und Hamburg populär geworden. Der rührige Düſſeldorfer Rochusklub hat auch in dieſem Jahre am 30. Nov. und 1. Dezember, die beſten Spieler Frank⸗ reichs und Deutſchlands, nämlich die Vertreter des Parifer Raeing⸗Club de France auf der einen, des Lawn Tennis⸗ Clubs Berlin auf der anderen Seite zu einer„Clubbegeg⸗ nung auf halbem Wege“ eingeladen. Es werden dabei vorausſichtlich Prenn und Moldenhauer für Berlin und Cochet und Borotra für Paris an der Spitze ihrer Mann⸗ ſchaft in Düſſeldorf gegeneinander kämpfen. Weitere Hallen⸗ termine ſind bisher in Deutſchland nicht bekannt geworden, möglicheerweiſe nehmen aber deutſche Spieler am Aller⸗ heiligenturnier in Paris und am Pariſer Weihnachtspokal in der Halle des T. C. de Paris teil. Den Höhepunkt er⸗ reicht die deutſche Hallenſpielzeit vom 3. bis 9. Februar bei den Internationalen Hallenmeiſterſchaften von Deutſchland, die traditionell in der Bremer Halle ſtattfinden und die in dieſem Jahre zum erſtenmal auch für die Damen⸗ Doppel Konkurrenz ausgeſchrieben werden. Im vergan⸗ genen Jahre gewann bekanntlich die Herren⸗Einzel⸗ Meiſterſchaft der Dänenmeiſter Axel Peterſen, der in⸗ zwiſchen zum Berufsſpielertum übergetreten iſt und des⸗ wegen ſeinen Titel, den er gegen Dr. Deſſart⸗Hamburg er⸗ kämpfte, nicht mehr verteidigen kann. Die letztjährige Damen⸗Meiſterſchaft errang die Kölnerin Frl. Roſt, die damals, auf dem Höhepunkt ihres Könnens, Frau Fried⸗ leben in drei Sätzen ſchlug. Dr. W Bing zeſten in Europa Deutſchlands Leichtathleten an erſter Stelle Nach Abſchluß der Saiſon iſt es immer nützlich und wertvoll, Rückſchau zu halten und Bilanz zu ziehen über das, was uns die zahlreichen Wettkämpfe eingebracht ha⸗ ben. In beſonderem Maße gilt dies von der volkstüm⸗ lichen Leichtathletik, jener Sportdiſziplin, der auf der Olympiade der größte Wert beigemeſſen wird. Hat uns ſchon Amſterdam gezeigt, daß Deutſchland in der Leicht⸗ athletik Europas an der Spitze ſteht, ſo beſtätigt dies die abgelaufene Saiſon noch nachdrücklicher. Der von der DSB. ergangene Ruf nach Breitenleiſtung iſt nicht unge⸗ hört verhallt. Im großen und ganzen ſind auf der ganzen Linie Verbeſſerungen zu verzeichnen geweſen inſofern, als viele neue Leute auftauchten, die den Spitzenkönnern ſchon recht nahe ſtehen. Di iſte de en Europäer ſieht daher die deutſche Leichtathletik Vorſprung in Front. Sie nimmt, nach Pun unter den dabei in Betracht kommenden 14 Na f Punkten den erſten Platz ein. Erſt in e Abſtand folgt Finnland mit 14972 Punkten vor weden mit 123ʃ½ Frankreich mit 85/½, Ungarn mit 61½, England mit 58, Norwegen mit 46, Italien mit 45 Irland mit 17, Polen 5 7 g 7 7 mit 16 und der Tſchechoſlowakei mit 9½ Punkten. Mit ausſchlaggebend für dieſen gewaltigen Vorſprung Deutſch⸗ 5 5 15 5 3. lands waren die Leiſtungen unſerer Sprinter. Finnland verdankt ſeinen zweiten Platz in erſter Linie ſeiner guten 2 Langſtreckenläufergarde. einzelnen hat die Liſte der zehn Beſten folgendes Ausſehen: 100 Meter: Eld rache r⸗Deutſchland 10,3 Lammers Deutſchland 10,4; Borgmeyer⸗Deutſchland 10,4; Kör⸗ ni g⸗Deutſchland 10,4; Dr. Wi chmann⸗Deutſchland 10,5 Sal z⸗Deutſchland 10,55 Geerling«⸗Deutſchland 10,5; Jona h⸗Deutſchland 10,55 Peter s⸗Deutſchland 10,6; Toetti⸗Italien 10,6. 200 Meter: El drache r⸗Deutſchland 21,1; Khrnig⸗ Deutſchland 21,2; Dr. Wichmann n⸗Deutſchland 21,2; Gillmeiſter⸗Deutſchland 21,3; Borgmeyer⸗Deutſch⸗ land 21,4; Stor z⸗Deutſchland 21,5; Schüller⸗Deutſch⸗ land 21,63 Mährlein⸗Deutſchland 21,6; Mourlon⸗Frank⸗ reich 21,8; Leigh Wood⸗England 21,8. 400 Meter: Büchner⸗Deutſchland 48,1; Leigh Wood⸗ England 48,2; Moulines⸗Frankreich 48,2; Barſi⸗Ungarn 48/4; Hammargren⸗Schweden 48,6; Stor z⸗Deutſchland 48, Tſchitcherine⸗England 48,7; Dan z⸗Deutſchland 48,8; Har⸗ riſon⸗England 48,8; Hanlon⸗England 49,1. 800 Meter: Tavernari⸗Italien:52,2; Ladoumégue⸗ Frankreich:50; Ellis⸗England:53,1 Thomas⸗England 153,4; Johanneſſen⸗Norwegen:59,63 Müller ⸗Deutſch⸗ land:53,87 Dr. Peltzer⸗Deutſchland 153,8; Keller⸗ Frankreich:53,8; Martin⸗Frankreich:54; Dabat⸗Frank⸗ reich:54. 1500 Meter: Ladoumégue⸗Frankreich 31:55, Finnland:56,2; Jörgenſen⸗Norwegen:56,67 Kraf den:57,2; Wichmann⸗Deutſchland:57,6, O den:57,7; Bö che r⸗Deutſchland:58; Beecali Morgan⸗Englond:58,4; Loukola⸗Finnland 3159. land 14:51,7: Nurmi⸗Finnland 1 den 14:57; Toivonen⸗Finnland 14: 15100; Iſohollo⸗Finnland 15:00,9; 8 DDD 4; Magnuſſon⸗Schwe⸗ „5; Ki l p⸗Deutſchland Potila⸗Finnland 15:01,1. 2 7 Sy. Bg. Sandhofen verliert gegen ASB. Ladenburg Im Saale des Adler in Sandhofen hatten ſich am Samstag abend über 200 begeiſterte 3 Zuſchauer eingefunden, die in temperamenxvoller Art und Weiſe die Ringkämpfe im Rahmen der Mannſchaftstrefſen im Rhein⸗Neckar⸗Hau zwiſchen der Spielvereinigung Sandhofen und der Athle⸗ tik⸗Sport⸗Vereinigung Ladenburg verfolgten. Die Sand⸗ höfer mußten in dieſem Vorkampf eine kna Niederlage mit:10 Punkten hinnehmen, doch ſollte es ihnen im Rück⸗ kampf, der auf den 17. November anberaumt iſt, gelingen, dieſe Scharte wieder auszuwetzen, wenn ſie komplett an⸗ treten und vor allem guch Wehe mit auf die Matte bringen, einen erfolgreichen Kämpfer, deſſen Fehlen ſich bemerkbar machte, ſodaß die Mannſchaft nach oben umgeſtellt werden mußte. Eine Ueberraſchung bildete die Niederlage des Altmetſters Conde, mit der man ſo ohne weiteres nicht ge⸗ rechnet hatte. Mit dieſer Niederloge des Sandhöfers war das Reſultat im Vorkampf auch ſchon entſchieden; obwohl die ſchweren Gewichtsklaſſen für Sandhofen leicht ge⸗ wonnen wurden, konnte der Geſamtvorſprung der Laden⸗ burger nicht mehr aufgeholt werden, ſodaß alſo nur noch die Hoffnung auf einen ſiegreichen Ausgang des Rück⸗ Lampfes bleibt. n * Unter der einwandfreien Leitung des Kampfrichters Ohneſorg⸗ g Mhm. bekämpften ſich zunächſt im Bant a m⸗ ge w 5 5 und ſtellt den Stand 6: . icht Schmidt⸗Ladenburg und Kleepacz⸗Sandhofen. Finnland 31:12,9: Magnuſſon⸗ 15 pilä⸗Finnland 81:20,2; Toivonen⸗ Lindgren⸗Schweden 31:27,1; Mattilainen⸗ „ Petri⸗Deutſchland 31:57,4; Chapius⸗ Sucknutti⸗Finnland 32:04,5; Kuokka⸗ 10 000 Schweden Finnland 31 Finnland 31: Frankreich 3 Finnland 32:05,2. 110 Meter Hürden: ley⸗England 15,1. 8 52,4; Peterſſon⸗Schwed. 54,2, Lord Burghley⸗England 54,3; 4 Viel⸗Fr 54,8; Jäh⸗ 747 niſch⸗Der 5, England 55,0; Deutſchland 55,5. Weitſprung: hweden 7,51 Meter; Köche v Deutſchland Meter; E. Svenſſon⸗Schweden ter; Balogh⸗Ungarn 7,43 Meter; Topelius⸗Finn⸗ 2 Meter; Tommaſi⸗Italien 7,41 Meter; Stor z⸗ Deutſchland 7,34 Meter; De Boer⸗Holland 781 Meter; iz⸗Lettland 731 Meter; Doberman n⸗Deutſchland 7,30 Meter. g Hochſprung: Turner⸗England 1,95 Meter;; Kesmarki⸗ Ungarn 1,03 Meter; Bonneder⸗Deutſchland 101 Met.; h 1,90 Meter; Köpke⸗Deutſchland 1/00 Tſchechei 1,90 Meter; Karlſſon⸗Schweden 190 Meter; Natwik⸗Nyrwegen 1,89 Meter;'Dwyer⸗Ir⸗ land 1,89 Meter; Midtlyng⸗Norwegen 1,89 Meter. Stabhochſprung: Wegner⸗Deutſchland 4,02 Meter; Lindroth⸗Finnland 4,01 Meter; Ramadier⸗Frankreich 3,96 Meler; Lindblad⸗Schweden 3,95 Meter; Karlovitz⸗Ungarn 3,91 Meter; Korejs⸗Tſchechei 3,90 Meter; Nilſſon⸗Schweden 3,90 Meter; Vintouſky⸗Frankreich 3,88 Meter; Anderſſon⸗ Schweden 3,85 Meter; Zſuffka⸗Ungarn 3,81 Meter. Speerwerfen: M. Järvinen⸗Finnland 66,75 Meter; Szepes⸗Ungarn 66,69 Meter; Penttilä⸗Finnland 65,87 Met. Molles⸗Deutſchland 64,91 Meter; Mack e⸗Deutſchland 64,50 Meter; Lindſtröm⸗Schweden 64,46 Meter; Palonen⸗ Finnland 63,56 Meter; Weimann⸗Deutſchland 63,55 Meter; Llittu⸗Finnland 63,30 Meter; Mäſer⸗Deutſch⸗ land 63,20 Meter. Kugelſtoßen: Hirſchfel d⸗Deutſchland 16,11 Meter; Wahlſtedt⸗ Finnland 15,66 Meter; Uebler⸗Deutſchland 15,61 Meter; Lignau⸗Deutſchland 15,42 Met.; Czerenyei⸗ Ungarn 15,21 Meter; Schneide r⸗Deutſchland 15,19 Met. K. Järvinen⸗Finnland 15,14 Meter; Duhour⸗Frankrei 15,10 Meter; Noel⸗Frankreich 15,04 Meter; Darauy⸗Un⸗ garn 15,02 Meter. Diskuswerfen: Stenerud⸗Norwegen 49,10 Meter; Noel⸗ Frankreich 47,44 Meter; Donogan⸗Ungarn 46,43 Meter; Marvalitz⸗Ungarn 46,32 Meter; Hoffmeiſter⸗Deutſch⸗ land 46,31 Meter; Askildt⸗Norwegen 46,17 Meter; Winter⸗ Frankreich 46,17 Meter; Kenttä⸗Finnland 45,90 Meter; Feldmann⸗Eſtland 45,9 Meter; Paulus ⸗Deutſchland 45,67 Meter. Hammerwerfen: Sköld⸗Schweden 51,8 Meter; Lind⸗ Schweden 50,11 Meter; Britton⸗Irland 49,61 Meter; 'Collaghan⸗ Irland 49,38 Meter; Janſſon⸗Schweden 49,20 Meter; Erikſſon⸗Finnland 48,03 Meter; Poggioli⸗Italien 48,80 Meter; Pörhöllä⸗Finnland 48,70 Meter; Johnſen⸗ Norwegen 48,31 Meter; Stenerud⸗Norwegen 47,65 Meter. EN 8. Einige wechſelvolle Momente, K. kommt in die Bodenlage und iſt nach fünf Minuten durch Ueberroller erledigt. Im Federgewicht ſiegt Sandhofen in der gleichen Zeit, wie es im Bantam verloren hat. Völker⸗S. hat ſeinen Gegner Drill⸗L. nach fünf Minuten in der Brücke u. gleich darauf auf den Schultern. Eugel 2⸗L. benötigte nur dreieinhalb Minuten, um Metz⸗ Sandhofen beſtegt zu haben. Er drückt ihm die Brücke ein 3 für Ladenburg. Sauer⸗L. wird im Weltergewicht über den ſtarken und ausdauernden Schröder⸗S., wenn auch nur knapp Punktſieger. Den gleichen Ausgang nimmt die Begegnung im Mit⸗ telgewicht, wo Altmeiſter Condes dem Ladenburger Engel 1 einen knappen Punktſieg überlaſſen muß. Gerade in dieſem ausſchlaggebenden Treffen hatte man mit einem Sieg für Sandhofen gerechnet. 10:3 für Ladenburg. Das Halbſchwergewicht ſieht Sandhofen ſchon nach zwei Minuten ſtegreich beſtehen. Durch Hüftzug er⸗ ledigt Emmering den Ladenburer Höttgen ſicher. Ruppe⸗Sandhofen, macht wieder im Schwergewicht kurzen Prozeß. Bereits nach dreißig Sekunden hat er Stahl⸗L. mit ſeinem Spezialgriff, Ueberwurf nach hinten, auf beide Schultern abgeworfen. elmel. Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchte: Willy Müller— Handelsteſl; Kurt Ehmer— Gericht d alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ tellungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgever, Drucker und Verleger; Druckerei Dr. Haas, Reue Mannheimer Zeitung 8 SG. m. b.., Mannheim, R 1,—6 1 Montag, den 28. Oktober 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] 5 8 8 7. Seite. Nr. 501 die Entwitklung Berlins als A gs und Moſſeftadt Von Eruſt Louis jr., Berlin Der Entwicklungsgang Berlins als Ausſtel⸗ Iungs⸗ und Meſſeſtadt reicht noch gar nicht allzuweit zurück. Unter Leitung des anfänglichen Berliner Meſſeamtes fanden zwar ſchon 1923 und 1924 bedeu⸗ tende Fachausſtellungen und Meſſen ſtatt, die jedoch mit den diesjährigen Veranſtaltungen in bezug auf ihren Umfang kaum zu vergleichen ſind. Die Fach⸗ ausſtellungen und Meſſen, die ſich in den letzten fünf Jahren alljährlich wiederholt haben(wie Funk⸗Ausſtellung, Grüne Woche, Reichsgaſtwirts⸗ meſſe uſw.), bedingten durch ihre innere Entwicklung ſchon einmal eine e Ausdehnung des Aus⸗ ſtellungsgeländes. Während anfangs nur die zwei Automobilhallen Ausſtellungsmös lichkeiten boten, wurde mit der aufſtrebenden Funkinduſtrie der Bau des Funkhauſes notwendig. Aber auch dieſe drei Hallen mit ihrem angrenzenden Freigelände, die eine Ausſtellungsfläche von etwa 30000 Am. um⸗ faßten, genügten 5355 hald nicht mehr den wachſen⸗ den Anſprüchen. Das Jahr 1925 ſah in di Hallen 14 8 Fachausſtellungen und Meſſen, wobei 5000 Ausſteller 260 15 die Ausſtellungs möglichkeiten bis auf den kleinſten Flecken belegten. Das Jahr 1926 und 1927 brachte zwar keine weſentlichen baulichen Erweiterungen des Ausſtellungsgeländes, doch haben auch in dieſen beiden Jahren nenenswerte große Ausſtellungen und Meſf ſtattgefunden und dazu beigetragen, die wirtſchaftliche Weitergeſtaltung des Berliner Meſſeweſens auf eine ſichere und neue Grundbaſis zu ſtellen. 5 Im Sommer 1927 wurde Meſſeamt das Ausſtellungs⸗, Meſſe⸗ und Fremdenverkehrsamt der Stadt Berlin. Mit einem Schlage änderte ſich die geſamte Situation des Berliner Meſſeweſens. Durch den Ruf des Ausſtellungs⸗, Meſſe⸗ und Fremdenverkehrs Amtes der Stadt Berlin„Jeder einmal in Berlin“ war mit einem Male das land und über ſeine Green hinaus für Berlin und ſeine Ausſtellungen und Meſſen erweckt. 1928 war ein großes Ausſtellungsjahr. Wie erinnerlich, fanden in dieſem Jahre ganz bedeutende Ausſtel⸗ lungen ſtatt, wie:„Die Ernährungsſchau“, die„In⸗ ternationale Luftfahrt⸗Ausſtellung“, die„Interna⸗ ttonale Automobil- und Motorrad⸗Ausſtellung“, ab⸗ geſehen von den alljährlich wieder kehrenden Veran⸗ ſtaltungen. Auch hier zeigte es ſich wieder deutlie ch, daß bauliche Erweiterungen notwendig waren und ſo entſtand 1928 eine neue Halle, eine Verbindungshalle 3 der neuen Antomobichalle 1 5 W aus dem Berliner Intereſſe in ganz Deutſch⸗ haus. 1929 brachte die epochemachende Ausſtellung s und Waſſer“, ſowie neben den gewohnten llungen als Clou des Jahres die„Reklame⸗ Berlin 1929“, die durch den gleichzeitig ſtattfin⸗ Internationalen Reklame⸗Kongreß Berlin ßten, je gehabten Fremdenzuſtrom brachte. b eutſchlands Grenzen hinaus haben dieſe Ausſtellungen die Weltgeltung Berlins im Aus⸗ ſtellun Meſſeweſen geſichert. Nachdem im mmer dieſes Jahres die ſtädtiſchen 8 5 Ausſtellungs⸗, Meſſe⸗ und Frem⸗ ſich darüber 1 0 haben, daß ſchau? denden utſche Bau⸗Ausſtellung ſtattfinden ſoll, zu der die Pläne genehmigt worden ſind, hat man mit den baulichen Erweiterungen des geländes bereits tüchtig begonnen. Schon zur r Fßunk⸗Ausſtellung konnten zwei neue Halle n davon für Ausſtellungszwecke hinzugezogen werden. Wenn man zurzeit einen Einblick in die Bauplär ne wirft, ſo muß man erkennen, daß das, was jetzt projektiert iſt, alles bisher dagewef ene in den Schatten ſtellt und ein Meſſegelände entſtehen ſoll, wie es wohl kaum in ganz Europa ein 9990 eitesmal zu finden iſt. Die Stadt Berlin hat zur D rung der Eri rungsarbe iten ein 90 Hektar e Gelände ö ing geſtellt, das mit 6 Bahn⸗ höfen der e adt⸗ Ring⸗ und Untergrundbahn, ſowie zahlreicher Straßenbahn⸗ und Omnibus Linien eine geradezu ideale Verkehrsanlage beſitzt.— Aus allem dieſem erſieht man, daß das Ausſtellungs⸗, Meſſe⸗ und Fremdenverkehrs⸗Amt der Stadt Berlin be⸗ ſtrebt iſt, den Ruf Berlins als Ausſtellungs⸗ und Meffe⸗Stadt noch ganz bedeutend zu heben. vichtszeitung Wegen Totſchlags zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt Vor dem Schwurgericht Landau ſtand der 1905 geborene Taglöhner Siegmund Lutz aus Venningen bei Edenkoben. Er war des Totſchlages angeklagt. Lutz iſt ein viel vorbeſtrafter Menſch und hat ſchon eine Reihe von Jahren im Gefängnis zugebracht. Vom 15. Lebensjahre ab drückte er ſich in der Welt herum. Die elterliche Erziehung fehlt ihm voll⸗ kommen. Es wird ihm vorgeworfen, am 18. Auguſt d. Is., in einer Wirtſchaft in Venningen den s5ejähri⸗ 5 W̃ Birt. Heel 25 ſchbach durch mehrere Stiche KK(K ͤ... Durchſüh⸗ ſchwer verletzt zu haben, an denen der Getroffene am 22. Auguſt geſtorben iſt. Die Aufrollung des bisherigen Lebenslaufes des Angeklagten gab ein Bild eines wechſelvollen Jugendſchickſals. Während ſeiner Schulzeit war ſein Vater im Kriege und nur mit polizeilicher Hilfe gelang es, ihn zum Beſuch der Schule anzuhalten. Ueber die Tat ſelbſt macht der Angeklagte nur ſtockend ſeine Angaben. Am 18. Auguſt feierte der Angeklagte einen Abſchied von zu Hauſe. Er wollte wieder in die Fremde ziehen. Dabei ſtiftete er ſeinen Kameraden zwei Faß Bier, von denen er allein acht bis zehn Liter getrunken haben will. Am Nachmittag beſuchte man gemein⸗ ſchaftlich noch mehrere Wirtſchaften und auch einige Bauernfamilien, wo es überall etwas zu trinken gab. Am Abend ritt Lutz hoch zu Roß auf ſeines Vaters Pferd im Galopp durch die Ortſchaft, um ſich nochmals zu zeigen. Dann zechte man weiter und begab ſich in die Wirtſchaft des Urſchbach. Hier ent⸗ ſtand zwiſchen dem Angeklagten und ſeinen Brüdern aus nichtigen Gründen ein Streit. In deſſen Ver⸗ lauf fiel ein Bierkrug zu Boden. Der Wirt ver⸗ bat ſich dies und verwies die Raufbolde aus ſeinem Lokal. Als ſich der Angeklagte hierauf noch frech gegen den Wirt benahm, erhielt er von dieſem eine Ohrfeige. Unter der Drohung:„Ich zahl dirs heute noch heim!“ verließ er dann, wie verſchiedene Zeugen bekunden, das Lokal. Urſchbach, der nichts Gutes ahnte, verfolgte die Burſchen bis vor ſeine Wirtſchaft. Alle waren ge⸗ gangen, nur Lutz wartete draußen an einem verſteck⸗ ten Ort. Als Urſchbach unter der Türe erſchien, zog der Angeklagte ſein feſtſtehendes Meſſer und ver⸗ ſetzte ihm zunächſt einen Stich, ſo daß der Ge⸗ troffene zu Boden ſtürzte. Am Boden verſetzte er ihm noch mehrere Stiche unter das Herz, wodurch die Lungenwurzel verletzt wurde. Urſchbach erlag dieſen ſchweren Verwundungen. Nach der Tat ging der Angeklagte flüchtig, wurde aber kurze Zeit darauf verhaftet. Im Ort ſelbſt brüſtete er ſich an verſchiedenen Stellen noch mit ſeiner Tat. Tatzeugen hekundeten, daß der Angeklagte mit ſeinem Opfer ſehr brutal umgegangen ſei. In der weiteren Zew⸗ genvernehmung wurden die früheren Vorfälle im Leben des Angeklagten erörtert. Es ergab ſich, daß es ſich bet Lutz um einen verwahrloſten rohen Bur⸗ ſchen handelt. Der Staatsanwalt beantragte gegen Lutz eine Zuchthausſtraße von ſechs Jahren und bat, ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von zehn Jahren abzuerkennen. Das Gericht ging weit über den Antrag des Staatsanwaltes hinaus und ver⸗ urteilte ihn zu zehn Jahren Zuchthaus. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihm auf die Dauer von zehn Jahren aberkannt. Von der erlit⸗ tenen. 3 ibm 15 7 und Kriminalität. 4 angerechnet. In der Urteilsbegründung führte der Vorſitzende aus, daß die menſchliche Geſellſchaft mög⸗ lichſt lange Zeit vor derlei Rohlingen geſchützt blel⸗ ben müſſe. Der zärtliche Gatte Vor dem Schöffengericht Zweibrücken batte ſich der Beſenbinder Ludwig Flickinger J, von der Neumühle bei Landſtuhl wegen gefährlicher Kör⸗ per verletzung, begangen an der eigenen Frau, zu verantworten. Am Abend des 24. Auguſt war es in der een Wohnung zu einer ehelichen Auseinanderſetzung gekommen, wobei der zärtliche Gatte der Frau einen Meſſerſtich in die linke Schulter verſetzte. Der herbeigerufenen Gen⸗ darmerie gab die Verletzte eine genaue Darſtellung des Sachverh altes. In der Hauptverhandlung zu Zweibrücken nahm ſie aber alles zurück und gab an, der große Unbekannte habe ihr vor der Türe den Stich beigebracht. Auch der Mann leugnete. Das half aber alles nicht, da das Vorfahren und ſonſtigs Umſtände den Ehemann einwandfrei als Täter über⸗ führten. Er erhielt ein Jahr Gefängnis bet ſofortiger Feſtnahme. * 8 Wieder drei Studenten wegen verbotenen Zweikampfes zu Feſtung verurteilt. Wegen ver⸗ botenen Zweikampfes verurteilte das Amtsgericht Karlsruhe die Studenten Erich Karberg aus Ham⸗ burg und Hugo Ludwig aus Karlsruhe zu je vier Monaten einer Woche und den tudenten Heinz Hoffzimmer aus Potsdam zu drei Mo na ten einer Woche Feſtungshaft. Trunkenheit und Kriminalität Bayern führt ſeit Jahren eine Sonderſtatiſtik z Aufklärung des Zuſammenhanges zwiſchen Alkoho Dieſe Statiſtik verſucht feſtau ſtellen, in welchem Umfange Körperverletzung und andere typiſche Alkohol⸗Vergehen, wie Widerſte gegen die Staatsgewalt, Sittlichkeitsverbrechen, Be⸗ leidigung, Sachbeſchädigung uſw., auf Baſis über⸗ mäßigen Alkoholgenuſſes begangen wurden Zahl der wegen Verbrechen und Vergehen geg Reichsgeſetze im Zuſtande der Trunkenheit Veru teilten betrug 1925 705, ſtieg 1926 auf 803 und höhte ſich 1927 auf 905(in Bayern!). Von den Zuſtande der Trunkenheit begangenen Straftat ſtehen an erſter Stelle die verſchiedenen Arten vo Körperverletzung leinſchließlich Mord und Ti ichlag) mit 53,7 Proz., an zweiter Stelle Beleidigung mit 11 Proz, dann Widerſtand gegen die Staats⸗ gewalt mit 10 Proz., worauf Stttlichkeitsverbreche mit 4,8 Prozent folgen. Bemerkenswert iſt, daß die Mehrheit der Straftaten nicht von Gewohnheit trinkern, ſondern von gelegentlich bekracükenen Perſonen begangen 18 eee Monat September/ Oktober 28. Ingenieur aa l mann und R Mechaniker K eh 2905 Ann Rottenmeiſter Herm d Anna Arbeiter Albert Saß 5 85 El lifabe 0 Martin „Schloſſer Heinrich Baier und Magdalena e Former Stephan Schmelzinger und Maria Neff Reichsbahnoberſekretär Max Polinſki und Maria Bunde geb. Schmidt Hilfsarbeiter Wilhelm Knauf und 15 Hecker „Elektromonteur Anton Röckel und Katharina Scholten Drogiſt Gottfried Fröhlich und Mina Weſemeyer Kaufmann Kurt Eſſert und Suſaunne Kraus Metzgermſtr. Eugen Lenz u. Pauline Bonnet geb. Boos Klaufmann Heinrich Runkel und Thereſia Schnapp Arbeiter Adam Lutz und Frieda Fiederlein Schloſſer Hermann Schmidt und Erna Bernhardt Händler Jakob Schäfer und Elly Kirchner 5 Werkzeugſchloſſer! rich Bührer und Frida Schlenker Kaufmann Ernſt Maier und Emilie Mildenberger Arb. Phil. Grün u. Lev rold ine Schmioͤt geb. Uſſmann „Tapezier Aloyſius Finſer und Thereſia Hiarb⸗ Gewerbelehrer Johannes Emmerich Ans Elſa Arbeiter Anton Steffan und Mathilde Waltert Kaufmann Guſtav Becker und Eliſe Blatz Packer Friedrich Fahr bach und Barbara Schneckenberger Ingenieur Friedrich Pilz und Gertrud Jennen Schloſſer Georg Wiegand und Marie Kreß „Obſthändler Erminio Maſe und Ines Catturani Kaufmann Hermann Zatzkis und Roſa Rennert Eiſendreher Friedrich Erb und Anne Dreßler Werkmeiſter Theodor Hartmann u. Marie Kirchenbauer Dipl.⸗Volkswirt Rudolf Rabe und Grete Graeſſer Kaufmann Friedrich Heidbrink u. Caroling Heimers Kupferſchmied Emil Maier und Sophies Gehm „Gewerbelehrer Hermann Siegel und Anna Noe Vage arbeiter Arnold Thoma und Luiſe Schmidle⸗ Schriftſetzer Robert Müller und Lina Zillhardt Arbeiter Kilian Oberdorf und Kreszenz Leinfelder Inſtallateur Oskar Eckhardt und Margarete Nickel Elektromonteur Ludwig Egger und Emilie Bieber „Ingenieur Emil Beckenbach und Roſa Schifferdecker Bankbeamter Kier Schmid und Helma Büchner Spengler Karl Klenk und Pauline Reichert Arbeiter Franz Horn und Eugenie Keller 15. Kaufmann Arthur Müller und Helene Gmeiner 17. Zementeur Ludwig Bauder und Käthe Zandt 18. Metzger Lorenz Wehle und Anng Sauer etraute: Zimmer und Luiſe Sohn enheim und Luiſe Geble 15 1 Rear f 75 50 Wurz b. Rufſfing Panke wind und Aude Seidel geb. euermann Fräſer Geor Seitz und Anna Schlachter Kaufm.„An ſeenter Jakob Trumpfheller und Gertrud ö örſder Leo Kern und Amalie Kappus ſfner Johann Münf chel u. Ehriſtine Müller ich Ripherger und Irm Ne iſchwanger 9 und Kunigunde Löhr Bachmaier u. Katharing Sanoͤritter 5 Merling und Leopoldine Merling geb. Schmi tanzer Kurt Maas und Anna Schenkel r Adam Metz und Eliſe Helmſtädter nner und Karoline Hofſtel el und Marie Ba nann und Toni Sü 5 nd Iſabella Merkel ber On 1 ler und Mathilde Schätzle ottfried Lang und Marie Lumdwehr r Valentin Kilthau und Barbara Schorr * 1 r Abert Otto Verrier u. Charlotte Wörner Ernſt und Maria Burkart ard Fuchs und Martha Oppinger und Selma Dojny ſi ind Regina Grabe ch Treutle und Roſa Hamann ehe und Anna Schwing el und Mathilde Rudolph zer Joſef Ggab und Anna Henn Geſtorbene: Monat September/ Oktober 24. Net eltchen en geh. Herz, Witwe des Kaufmanns Karl Simon, N M. 8 28. Berta geh. 1 1 9 Witwe des Schloſſermeiſters Joſef 1 31 2 29. ſt Rowald 66 J. fünther 6 J. 1 M. Ehefrau des Landwirts Leonhard riſtian Ocher 56 J. 1 M. Johann Keck 71 J. er Johannes Beer 718 M. karia Piſchler 51 J. 5 M. efchäftsleiterin Maria Hauſen 50 J. 6 M iſtine geb. Hatzinger, Witwe des Schuhmachers Pht⸗ liyp Simon 73 J. 0 M. e geh. Gerbert, Ehefrau oͤes Taglöhners Jakob Müller, 76 J. 10 M. Sſauſterer Michael Karl Schäfer 55 J. 4 M Hermine Luiſe geb. Hüttemann, Ehefrau des Renten⸗ empfängers Lorenz Wald, 58 J. 7 M. Paul Guſtav Rudi Ette 4 M. 7 Tg. Richard Rudolf Jaitner 5 F. Rentenempfänger Johann Baptiſt Mühlum 79 J. 1 M. Schneidermeiſter Julius Gutknecht 60 J. 9 M. Johanna Klara Phanitzre 12 J. 11 M. Oberladeſchaffner Karl Lutz 57 J. 8 M. Helene Hildegard Inner 7 M. 18 Tg. 0 geb. e Witwe des Verlabers Feroͤtnand Batl, 52 J. 5 M. Nachtwächter Johann Friedrich Schuh 39 J. 8 M. Anna geb. Bohn, Wütwe des Werkmeiſters Heinrich Egner, 61 J. 11 M. „Margareta geb. Hoffmann, Witwe des Schuldieners Martin Bortne, 75 J. 1 M. „Anna Alwine geb. Köhler, Witwe des Kaufmanns Karl Guſtav Benndorf, 70 J. 8 M. „Katharina geb. Bauer, Witwe 9 5 Schreinermeiſters 0 unn Ludwig Huber, 79 J. 8 M Ehriſtine Fr röederike geb. Anſel, Ehefrau des Händlers Franz Marx Hucker, 73 J. 4 M. 5 Irmgard Hedwig Sbalidtmeiſter 3 M. 11 Tg. Maria geb. Waag, Spefka des Bäckermeiſters Karl Helmſtätter, 49 J. 2 M. Prof. a. D. Friedrich Conrad Otto Dornheim 77 J. 7 M. 8 ermeiſter Konrad Heinrich e 45 J. 5 M. Händler Klarl Konrad Franz 56 J. 1 M Anna Maria. 5 8 Hauck, Ehefrau des Mag. Arb. Karl Kinkel, 34 J. 3 M. „Luiſe geb. Nickel, Witwe des Hauptlehrers Wilhelm Keſſelring, 74 J. „Emilie Magdalena geb. Setzinger, Ehefrau des Stacdt⸗ Bauamtmanns Johann Vinzens Schmitt, 44 J. Valentin Gärtner 60 J. 10 M. Willi Lehmann 2 J. 7 M. Spengler Karl Müller 46 J. 2. Bäckermeiſter Georg Valentin Ihrig 62 J. 8 M Mlurtha geb. Spitzer, Ehefrau des Kaufmanns Wilhelm ſpar, 71 J. 1 M. Eliſabeth geb. S 1 des Hauptlehrers a. D. Wendelin Schimpf, 56 4 M. „Berta geb. Geiſt, Ehefrau des Straßenbahnſchaffners Wilhelm Gottlieb 15 43 J. 3 M. Goth Lohmann 6. 10 Generaldir. Emil 1 Gotthold Hittig 5 J. 0 M. Stadthaurat a. D. Ernſt Horowitz 47 2 13. 5 ter Friedrich Wilbelm Berger 43 J. 11 Jed. Hausangeſtellte Katharina Schulz 20 J. Buchhalter Otto Weiland 49 J. 2 M. 5 14. Mary Ann geb. Hühn, Witwe des Kaufmanns Mäichar Raßmann, 63 J. 9 M. Maria Luiſe geb. Pezold, 909 5 des N Maximilian Hammer, 87 J. 8 17 Hlldegard Betti Sofie Nuſſer 8 85 7 M. Ive ne Schaller 24 Tage Schweißer Alois Ambros 45 J. 4 M. Geborene: Monat September/ Oktober 8 25. Kaufmann Emil Kraft 1 S. Ernſt 29. Kpafwagenführer Eugen Gaus 1 S. Günther 30. Kaſſenangeſt. Harl Ferd. Doth 1 T. Lieſelotte 1 Schloſſer Wilhelm König 1 T. Margot 5 5 1. Dek.⸗Maler Franz Karl Kühlmeyer 1* Gertrub 5 2. Kaufmann Wolf Horowitz 1 T. Eeith Arb. Franz Ferdinand Collet 1 S. Ferdinand Kfm. Wilh. Friedr. Waibel 1 S. Bei anz Wilhelm 8. Kfm. Franz Hermann Schmitt 1 S. Walter Eck „Schreinermeister Franz Staudacker 1 S. raus Metzger Leo Kälbermann 1 T. Margot Elektromonteur Peter Schneider 1 S. Kurt Meter Lokomotivführer Philipp Kiſten macher 1 T. Dor ö Töpfer Peter Karl Treuſch 5 T. Giſela Waltraud Fri Arbeiter Heinrich Adler 1 T. Lieſelotte a Schmied Andreas Müller 1 S. Richard Valentin „Elektromonteur Wilhelm Auguſt Eßig 1 T. Ruth G: Johanna Wagner Egioͤtus Damglotz 1 S. Theodor Heinrie Landwirt Georg Emil Ruland I 1 S. Franz W. Lebensmittelhändler Joſef Herm 1 T. Lotte Anne Hilfsarbeiter Ludwig Wagner 1 S. Heing Hauptlehrer Wilhelm Karg 1 T. Waltraud. „Fabrikant Peter Derſt 1 S. Albert Hermann Pe Kaufmammn Heinrich Adolf Gehrig 1 S Gerhard Kaufmann Ludwig Wilhelm Odenwald 1 S. No Fritz Wilhelm 1 „Schreiner Georg Jakob Rehberger 1 S. Erbard Buchhalter Wilhelm Joſef Faß 1 T. Gabriele He Telegr.⸗Arb. Eduard Stauch 1 T. Eliſabeth Amalia Kvaftwagenführ. Joh. Chriſt. Pfiſterer 1 T. Ling Fri Vorärbeiter Heinrich Eckſtein 1 T. Lutſe Barbara „Landwirt Karl Kley 1 S. Hans 5 Kaufmann Georg Hofmann 1 S. Wolfgang Arbeiter Guſtav Karl Amall 1 S. G Guſtav Gerichtsvollzieher Heinrich Köhler 1 T. Dorothea 9. Hilsarbeiter Karl Georg Wißner 1 S. Karl Polizeiwochtmeiſter Ernſt Wehrle 1 S. Loth 10. Haufmann Friedrich Karl Seyfried 1 T. Ma 11, Feinmechaniker Ernſt Bergmann 1 S. Horſt 12. Schreiner Karl Köhler 1 3 Gerhard. 1 Schreiner Karl Köhler 1 T. Hilde 200— 100.—* 2000— 50 3³⁰⁰ 5 55 kao erb rup ye 5 F S Jerber en-s 5 . Kegez Wee N ene abrer 10 fer. 85 15 5 Ve Presdes. 12 Presde e Niese, —— —————— Trotz aller bisherigen Hadiſche Bank 1840 1570 Aenlag, 28. Obtede 1929 Die letzte Die heute unter dem Vorſitz von Geheimrat Dr. Broſien abgehaltene av. GV. der Rheiniſchen Creditbank, in der 39 Aktionäre von dem AK. von 24 Mill., 18 526 280/ AK. vertraten, hatte den wichtigſten Beſchluß ſeit Beſtehen der Ne zu faſſen. Der in ſeinen Hauptzügen bereits bekannte, in der GV. in ſeinen Einzelheiten verleſene Verſchmel⸗ zungsvertrag mit der Deutſchen Bank, die bekanntlich durch die morgen zu beſchließende Fuſion mit der Discontogeſell⸗ ſchaft die Firma„Deutſche Bank und Discontogeſellſchaft“ annehmen wird, wurde nach nahezu zweiſtündi⸗ ger Aussprache einſtimmig angenommen. Aus dem Fuſionsvertrag geht hervor, bezw. iſt ergän⸗ zend mitzuteilen, daß nach der Verſchmelzung auch der Süddeutſchen Disconto die hieſige Niederlaſſung der De⸗ Di⸗Bank firmieren wird: Deutſche Bank und Discontogeſellſchaft, Filiale Mannheim“. Die Verſchmelzung erfolgt bekanntlich ab 1. Januar 1930 und die Uebernahme erfolgt gegen Hergabe von 18 Mill./ Aktien der De⸗Di dergeſtalt, daß auf nom. 300/ De⸗Di⸗ Aktien nom. 400% Aktien der Rheiniſchen Creditbank mit Gewinnberechnung ab 1. Januar 1930 entfallen. Nach der Verleſung des Fuſionsvertrages machte Kom⸗ merzienrat Dr. Jahr über die Motive der Juſion und und die Weitergeſtaltung nachſtehende Ausführungen: „Wir ſind wohl einig in der Feſtſtellung, daß der burze Inhalt des Communiqués, das am 26. Sept. den Zufam⸗ menſchluß der Deutſchen Bank mit der Disconto⸗Geſellſchaft bekanntgab, ungeheures Aufſehen im Inland wie im Ausland erregt hat. Das iſt kein Wunder; denn die weni⸗ gen ſchlichten Worte, die da publiziert wurden, bedeuten nicht allein eine Schickſals wende für ſechs große Bankinſtitute, eine Schickſalswende für Tauſende der zu Steſen Banken gehörenden Beamten und Direktoren; ſie wirkten vielmehr darüber hinaus in der Oeſtentlichkeit des⸗ wegen ſo ſenſationell, weil man ſich darüber klar ſein mußte, daß dieſe gigantiſche Fuſion Ein wirkungen auf das geſamte deutſche Wirtſchafts leben von einer noch gar nicht zu überſehenden Tragweite haben werde. So iſt es nur natürlich, daß— wie bei allen großen Problemen— alsbald ein lebhafter Meinungsaustauſch in der Preſſe teils in Bewunderung, teils in Skepſis der verſchiedenen Formen einſetzte. Ich glaube, da ßdie heutige GV. nicht der geeignete Ort iſt, an dem man auf dieſe Auseinanderſetzungen im einzel⸗ nen eingehen ſollte; unſere Verwaltung erblickt ihre Auf⸗ gabe vielmehr darin, vor Ihnen den Antrag, der aus der Tagesordnung hervorgeht, in kurzer ſachlicher Form zu be⸗ gründen. Das Hauptmotiv das zur Fuſion führte, lag zweifellos in der Erwägung, Haß die Erzielung von größeren Erſparniſſen all⸗ mählich zur zwingenden Notwendigkeit geworden iſt. Verſuche in dieſer Richtung, wie starker Perſonaleinſchränkung, weitgehender Mechaniſierung und ſonſtiger bekannter Maßnahmen, war etwas Grußes und Wirkungsvolles noch nicht erreicht; noch immer ſtanden die Un koſten zu den Einnahmen in einem erſchrek⸗ benden Miß verhältnis. Während vor dem Kriege Unkoſten und Steuern bei den Proviwzbanken dürchſchnittlich ea. 35 v. H. des Bruttegewinnes ausmachten, hakte ſich dteſe Zifſer in den letzten Jahren auf 7580 v. H. geſteigert. Auf der anderen Seite wurden die Ein⸗ nahmeguellen ſtark reduziert. Ich brauche nur zu erinnern an das ſeit Jahren gänzlich darniederliegende Effekten⸗ und Emiſſions⸗Geſchäft, an die Stagnation im Kkonſortial⸗ geſchäft und ſchließlich an die Tatſache, daß im Hauptzweig — dem Konto⸗Korrent⸗Verkehr— die Margen nach und nach immer geringer geworden waren. Die Verdienſtmöglichkeiten etwa durch ſorcierte Kredit⸗ gewährung zu Pſteigern, kam für eine ſolide Bankleitung, ganz aßgeſehen von den bei der heutigen Wire ſchaftslage Japin liegenden Gefahren, ſchon aus Ligubditätsrückſichten nicht in Frage. So entſchloß man ſich Pzu dem großen und Tadtkalen Schritt der Gefamtfuſton. Von ihr wird man perſonelle und ſach li Erſparniſſe in einem 2 4 507 14. Jaluga⸗ auch wohl Ge⸗ erheblichen winne, die ſich Paus dem Verkauf von freiwerdenden Immobilien ergeben. Ich ſagte ſchon einleitend, daß ſich an den Plan dieſes Ausmaß erwarten dürfen; Zuſammenſchluſſes auch manche herbe Kritik gewaltigen geknüpft hat. Die Gefahren einer zu ſtarken Zentraliſation, die Nachteile, die mancher Kunde befürchtet, wenn er mit einer Filiale anſtatt mit einer ſelbſtändigen Bank zu ver⸗ kehren hat, die angeblich nicht zu vermeidende Schwerfällig⸗ keit, die Unmöglichkeit individueller Behandlung und ähn⸗ liche Dinge mehr, wurden von der Kritik ſtark hervor⸗ gehoben. Ich glaube Hoch, daß alles dieſes ausgeſchaltet werden kann und ausgeſchaltet wird 8 wenn man die Dinge nur richtig anpackt. Auch die Ber⸗ liner Herren bedienen ſich der Kultureinrichtung des Tele⸗ phons und mit ſeiner Hilfe werden heute die wichtigſten Dinge ſehr raſch erledigt. Im übrigen bin ich zu der Er⸗ klärung ermächtigt, daß die Hauptfiliale Mannheim mit einer weitgehenden Selbſtändigkeit ausgeſtattet wird. Von anderer Stelle aus wurde betont, daß ſolch großes Inſtitut durch ſeine ſtarke Kapitalkraft auch in der Provinz befruchtend wirken könne, es fehle aber bisher an jedem Beipiel dafür, daß die Abhängigkeit von Berlin nicht das Gegenteil hervorrufe. Das iſt ein Irrtum! Es fehlt nicht an Beipielen. Es laun ohne Pweiteres nach⸗ gewieſen werden, daß in dem benachbarten Württem⸗ berg die Entwicklung der früheren Vereinsbank ſoit ihrem Uebergang auf die Deutſch' Bank in ebenſo ſchneller wie umfaſſender Weiſe nach oben und nicht nach unten gegangen iſt. Das wird in den Kreiſen der württember⸗ giſchen Geſchäftswelt, die die vorteilhaften Wirkungen der Fuſion am eigenen Leibe erfahren bar, rückhaltlos aner⸗ kannt. Man muß ſich nur klar machen, daß die Stoßkruft und die Werbekraft einer Bank von rund 450 Millionen Kapital und offenen Reſerven eine gewaleige iſt und daß die neue Großbank mit ihren addierten Bibenziffern(von denen beiſpielsweiſe die Kreditoren beinahe 5 Milliarden ausmachen werden) ſelbſt unter den internationalen Ban⸗ ken mit in vorderſter Reihe ſteht. Von zahlreichen Stellen iſt der Wunſch geäußert wor⸗ den, man möge doch alles daran ſetzen, um in der neuen ung der Rheinischen Exedſih Firma wenigſtens den Die Aussprache In der ſehr eingehenden Ausſprache bezeichnete als erſter Herr Jeuck⸗ Stuttgart als Beamtenvertreter den Anlaß der b. GV. als ſchmerzlich. Er konnte dem Optimismus der Verwalung nicht in allen Teilen beipflichten, insbeſondere glaubte er vorausſagen zu können, daß dieſer Zuſammen⸗ ſchluß ſchwerlich der kleineren und mittleren Induſtrie dienen könne, weil ein Großbetrieb ohne Weiteres Sthematiſierung bedeutet. Herr Jeuck glaubt auch, die Vorteile der Fuſion der geſamten deutſchen Wirtſchaft gegenüber nicht unbedingt bejahend beantworten zu können, da es bis heue noch fraglich ſei, ob die Rieſenfuſion der Geſamtwirtſchaft wirklich die erſtrebten wirtſchaft⸗ lichen Vorteile zu bringen vermag, ob ſie ſich letzlich z in s⸗ und proviſtionsverbilligend auswirken werde. Die größten Bedenken liegen für ihn auf der ſozialen Seite der Fuſion, da er in den zwangsläufigen Abbau⸗ maßnahmen politiſche Gefahren ſchwerſter Art erblickt, die unter Umſtänden ſogar die privatwirtſchaftliche Geſell⸗ ſchaftsordnung ſtark berühren könne. Die Verwaltung mütſſe in dieſer Hinſicht ihre große Verantwortung für die Geſamtwirtſchaft bewußt ſein und Wirtſchaftspolitik auf weite Sicht treiben. Er ſtelle die Frage, ob die Senkung der Unkoſten wirklich nur über den Weg des Perſonal⸗ abbaues zu erreichen ſei. Der Abbau dürfe aber nicht nur von unten beginnen, ſondern müſſe ſich auch bis in die Spitzen erſtrecken und wenn der Abbau ſchon nicht zu um⸗ Wr erie n DDr Dr Namen der Rheiniſchen Creditbank zu erhalten, damit die Tradition unf as fett nahezu 60 Jahren der badiſch⸗pfälziſchen Wi aft nach beſten Kräf⸗ ten gedient hat, irgendwie erhalten bliebe. M. H. der gleiche Wunſch beſtand erklärlicherweiſe in den Kreiſen der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft und eben hierin liegt die Schwierigkeit. Man kann wohl eine Firma nennen„Württembergiſche Vereinsbank Fi⸗ liale der Deutſchen Bank“, man kann aber kein er Firma den Namen geben„Rheiniſche Creditbank und Süddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft Filiale der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft“. Das wäre viel zu ſchwerſällig und für die Praris ganz unmöglich. Darum— ſo ſchmerzlich es für uns alle, die wir mit der Rheiniſchen Creditbank ſeit Jahrzehnten verwachſen wa⸗ ren, ſein mag— es wird kaum eine Mögli it geben, ihren Namen in der neuen Firma weiterzuführen. Im übrigen kommt es m. E. weniger auf den Namen an, als auf den Geiſt, der in der neuen Firma herrſchen wird. Zum Schluß noch ein Punkt, der von allen Stellen der Verwaltung mit beſonderem Ernſt behandelt wird: die Perſonaleinſchränkung; ſie iſt leider unvermeidlich, wenn anders die mit dem großen Zuſammenſchluß angeſtrebten Ziele nicht illuſo⸗ riſch werden ſollen. Das, was ſchon in dem Communi⸗ qué der Deutſchen Bank vom 26. Sept. erklärt wurde, nämlich, daß bei der durchzuführenden Rationaliſierung die ſozialen Geſichtspunkte Berückſichti⸗ gung finden ſollen, das kann hier nur wiederholt wer⸗ den. Beſonders erfreulich iſt es, daß vor wenigen Wo⸗ chen gelegentlich der Sitzung, die über die Annahme der angebotenen Fuſion zu beſchließen hatte, die in den Auf⸗ ſichtsrat delegierten Herren Betriebsräte den Dank für das der Beamtenſchaft allzeit entgegengebrachte Verſtändnis unſerer Verwaltung ganz ſpontan zum Ausdruck brachte; und andererſeits iſt es für uns eine Freude feſtzuſtellen, daß die mannigfachen ſoz talen Einrichtungen, die bei der Deutſchen Bank, und Disconto⸗Geſellſchaft na⸗ türlich viel großzügiger beſtehen, als dies bei unſeren beſcheidenen Verhältniſſen möglich war, in Zu⸗ kunft auch unſeren Beamten zugute kommen werden. Mögen recht viele unſerer Beamten und Beamtinnen in jenen herrlichen Ferienheimen Norddeutſchlands Unter⸗ kunft finden und aus ihrem Aufenthalt daſelbſt neue Kraft und neuen Mut ſchöpfen für den Kampf ums Da⸗ ſein, der für uns Deutſche auch heute noch ſchwer genug ift 8 gehen ſei, ſo ſoll er ſo langſam wie irgend möglich und unter Berückſichtigung der beſonderen ſoziglen Verhältniſſe der davon Betroffenen(Doppelverdiener) in die Wege ge⸗ leitet werden. Der Redner empfahl aufgrund der beſon⸗ deren Beziehungen der Banken, nach Möglichkeit darum beſorgt zu ſein, den freiwerdenden Beamten in Handel und Induſtrie Arbeitsgelegenheit zu vermitteln. üſchens⸗ wert wäre die Sicherſtellung der Penſionsrechte durch Ueber⸗ leitung in die Penſionskaſſe des Allgemeinen Deutſchen Bankvereins. Ein weiterer Angeſtellten vertreter hatte eben⸗ falls Bedenken, daß die individuelle B dlung der Kun⸗ den, namentlich des mittleren und Kleingewerbes, durch eine Großbankfiliale nicht ſo gewährleiſtet werden könne, wie es die Erklärungen der Verwaltung voxrerſt erkennen laſſen. Auch er glaubte, die Entwicklung bei der Württem⸗ bergiſchen Vereinsbank dafür als Beweis heranziehen zu können. Die Erſparniſſe an perſönlichen Unkoſten könnten wirkſamer nach oben gemacht werden, weil 50 v. H. der per⸗ ſönlichen Unkoſten auf den Leitungsapparat entfallen wür⸗ den. Auch dieſer Redner, nach deſſen Meinung der Per⸗ ſonalabbbau nur einer Umſchichtung gleichkomme, ſetzte ſich für die Aufrechterhaltung alter Penſtonsanſprüche und Zu⸗ ſammenfaſſung der Penſionskaſſen in einheitliche neutrale Im Namen der Kleinaktioäre ſtellte RA. Dr. Simon an die Verwaltung die Frage, w ſo es kon z die RC. in den letzten Jahren ſo erhebliche korventverluſte erlitten habe, warum ein Auſſichtsrat 112 Mitgliedern bei der De⸗Di beſtehen müſſe, der o daß die ſtarken Abbaumaßnahmen keineswegs dem gedanken und der heutigen Wirtſchaftsidee dienlich dürfte. 2 Dr. Jahr führte in ſeiner Antwort aus, daß die ſetzung des Aufſichtsrates in keiner Weiſe das G 0 und Gewinnergebnis besinfluſſen könne, da ſeine Bezüge ſtotutaxiſch feſtgeſetzt ſind. Der Vorwurf, daß beſondere Kontokorrentverluſte erlitten habe, ſtimme die Verluſte bewegten ſich vielmehr in dem auch bei anderen Inſtituten üblich iſt. Dr. nicht, Rahmen, der Jahr hob her⸗ vor, daß die Berückſichtigung der pfälziſchen Intereſſein durch die hieſige Filiale nicht nur durch Vollmachten feſtgelegt ſeien, ſondern daß darüber auch ſpezielle Anweiſungen beſtehen. Im Gegenſatz zu dem Vorredner betonte or, daß die Entwicklung der Württembergiſchen Vereinsbank eine außerordentlich gün⸗ ſtige geweſen iſt und daß die Klagen über die Zentrali⸗ ſation der freien Gelder in Berlin unzutreffend ſeien, daß vielmehr jeden Monat erhebliche Gelder von Berlin nach Süddeutſchlan fließen. Bei der Notlage der hieſigen Wirtſchaft ſei es auch ganz unmöglich, daß Süddeutſchland über größere freie Gelder verfügen könne. Auf Wunſch eines alten Aktionärs betonte das Direk⸗ tionsmitglied der Deutſchen Bank, Dr. von Stauß, daß die Deutſche Bank ſelbſtverſtändlich zu dem ſteht, was veröffentlicht wurde und was Dr. Jahr ausführte. Er als Dezernent für das ſüddeutſche Geſchät, betonte, daß ebenſo wenig wie für Würtemberg, ſo auch für das Ge⸗ ſchäft in Baden, Pfalz und Heſſen von unperſönlichen Beziehungen nicht die Rede ſein könne. Er hob nochmals hervor, wie ſtark bisher Süddeutſchland finan⸗ ziell von Berlin gefordert wurde, daß Sübd⸗ deutſchland an jedem Monatsende ein ſehr erhebliches Zu⸗ ſchußgebiet iſt. Im übrigen verwies er auf analoge aus⸗ ländiſche Bankzuſammenſchlüſſe, ſodaß man die Fuſion vielleicht auch als international zwangsläufig bezeichnen könne. Man habe die Fuſion nicht geſucht, ſondern ſich erſt ſogar dagegen geſträubt. Sie ſei aber nicht zu umgehen geweſen. Die Perſönlichkeiten der hieſigen Leitung ſeien eine Gewähr dafür, daß das ſüdweſtdeutſche Gebiet mit allen zur Verfügung ſtehenden Mittel gefördert und in⸗ dividuelle Behandlung erfahren werde. 5 Die Abſtimmung ergab dann die einſtimmige Art⸗ nahme des Fuſionsvertrages. Geheimrat Artmann nahm den Anlaß wahr, um auf die Bedeutung der Rheiniſechn Creditbanl und der Süddeutſchen Diskonto für das hieſige Wirtſchaftsgebie. hinzuweiſen. Er gab einen Rückblick über die glückliche wechſelſeitige Befruchtung von Finanz und Induſtrie, die das hieſige Gebiet zu ſeiner Blüte gebracht und die es ermöglichte, daß es den heutigen Stand noch behaupten kann. Er dankte insbeſondere dem Perſönlichkeiten, die an dieſem Werke mitgearbeitet haben und ſprach die Hoffnung aus, daß auch unter der neuen Aera die Tradition ge⸗ wahrt unb die ſüdweſtdeutſche Wirtſchaftsentwicklung durch die vereinigten Inſtitute nur eine glückliche ſein möge. Die Organtſation des ſüsweſtdeulſchen Geſchäfts Die Leitung der hieſigen Niederlaſſung verbleibt in den Händen der Herren Direktoren Janda, Dr. Ka hn (Rheinſche Ereditbank) und Ful d, Dr. Heſſe, Baſſer⸗ mann(Sübddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft). Dieſe Perſön⸗ lichkeiten bieten Gewähr dafür, daß den Intereſſen der Kundſchaft die gleiche pflegliche Behandlung wie ſeither zu⸗ teil wird. Herr Direktor Dr. Fuchs tritt in die Leitung der Filiale Ludwigshafen ein und wird von dort aus das pfälziſche Geſchäft bearbeiten, mit deſſen Eigenart er beſonders vertraut iſt. Die Filialen der beiden Inſtitute in Baden, der Pfalz und Rheinheſſen bleiben der Hauptfiltale Mannheim unterſtellt und werden ebenfalls von bisher bewährten Per⸗ ſönlichkeiten geleitet. Die Aufſichtsräte der Rheiniſchen Ereditbank und der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G. werden zu einem Landes ausſchuß für Baden, die Pfalz und Rheinheſſen vereinigt; Kommerzienrat Dr. Jahr, der auf ſeinen Wunſch nicht in die Direktion eintritt, übernſmmt den Vorſitz im Landesausſchuß, ſodaß auf dieſe Weiſe ſeine Erfahrungen und ſeine Mitarbeit auch weiterhin für das vereinigte Inſtitut nutzbar gemacht werden. Bis zur Zuſammenlegung der beiden Betriebe wird die Anſchrift der einzelnen Filialen noch den Zuſatz:„Abt. Rheiniſche Creditbank“ bezw.„Abt. Süddeutſche Disconto⸗ Rurszeitel der Meuen 10% Grkr- M. BA. 1110 1110 15%„„ VA. 1240 124.0 Pfchlz. Hypoth. B. 130,0 1800 Ah, Hopoch. Bk. 138,0 138,0 Schöfferh. Bindg. 270,0 Motor Oberurſel—.—. 3 2 10 Gndithant 1180 119,0 Karlstr. Näh. Haid 35.— 85. Se wart Storch. 159,0 Volth. Seil. u. K.—.— 52, Süd, Disconto 132,0 1820 C. H. Knorr 1620 17 55 Werger..... 18.0 187,0 Pf. Rähm, Ray.———— Wavpß s Freytag 88.— 84.75 e W. Wolff. 5. 90, Durlacher Hof 136,5 136,5 Mannh. Gummi—. 7 Eichbaum—.———Pfälz. Mühlenw. 148,0 148,0 Mannheimer Zelt Henninger K. St. 165.0 Löwen München 275,0 A. E. G. St.⸗A. 171,4 170.0 Aſchaff. Huntp. 141,0 1410 8 2 22 7 75 26, 28, 26. 28. 28. 28. 5 Mannheimer EHekiendörse Otavi⸗Minen..., Konſerven Braun 68.— 69,— Schuhf. Berneis 68.— 48,.— . 26. 288. 26. 28. Phönix Bergbau.—.— Kraus& Co. Lock. 48.— 46,50 0 Wolff 1 955 15 6% Bad- St.⸗A.21 28.— 73.—.-G. f. Seilind. 60,„ 08 rhei Südd. Zucker 143,8 145, deen over, 00 1250 Ppiinttagindr. 229. 2000 dada We e e f 0 Jiſafen Stadt 89.— 80,— Daimler⸗Benz 84. 30 e 0 Ludwigsh. Walz...—.— Tricot. Beſigheim 58,.— 56, 100% Möm, hold 1009 160,0] Deutſche Liuol. 248,0 235,0 Per u. Jantahitte—. antraf 5 9 9 43007 80% Gold 37,28 6,25 Enzinger Unſon k,— 80.— A u aurnantte 10 0 108, Mainkraftwerke. 1985 10.9 Ver. Sem Ind 00 780 605 Gold 10 70% Gebr. i Ver. Stahlwerke 108,0 106.5 Metallg. Frankf.—— 114.7 55 5 10 1155 5 5 5 3015 5 7 5 Mez Söhne— 58.— Vergt. Jute 8 0 6% Farben dd. 28 105,0 105,0 J. G. Farben. 163.0 177,0 ingustrie-Aktien Mez Sanne 8,— 88. Ver Aidan n 140 Miag, Mühlb. 5 Rein. Gebh& Sch. 104.0 Roeder, Gebr. D. 108,0 dwigsh. A. Br.— 2 11 5 3 5. g 9 55 oe.——Portl. Zei. Heid. 1200 120,0 Od. Maſch. Durl. 144,0 141,7] Rütgerswerke.—. 10, Waldhof 50 Schwarz Storch.——. Ah. Elektr..-G. 1440 148.0 Brem.⸗Beſig. Oel 62— 52. Schnellpr. Frkthl. 54.— 88.— 1 i a 5 Merger Worms 1870 1870 Aleinmühlenw. 75 1150 Brown Boverl 125,0 125,0 Schramm Lackf. 88.— 88.— ufo(Freivert) 88.— 89.— 5 Südd. Zucker. 148, 0 8 i een 75. ä Bad. Aſſekurauz—— Nein Delf. 71.— 71.— Cement Heldelbg. 12000 120,0 Schuckert, Arbg. 184,0 180,0( Raſtatter Wagg. 14.— 14, Keutinent Pei.———— 1 eite 55 1880 8 0 Karſtadt 9890 11800 Terminnotlerungen(Scnlug) . Werſi———— I dDellſtoff W̃ 91„ 1 h.* 7„ Mönuh. Besſich.——ellſtoff Waldh Ehamotte Wü 85— 8980 Allg. Dt Credit 10 15 ö Na e 8 1 80 2100 e. Chemiſche Albert 32,— 32, Bank f Brauind. 140, Kali Aſchersteben 208,0 202,5 Frankfurter Börse 8 Ch. Brockhues. 78.— 71,— Harmer Vankvee. 128.0 119, Kali Salzdetfurth 329,0 822,0 g Darmſt. u. Nat. 25,0 289,5 Bayr Hyp. u. W. 136,5 138,0 Kali Weſteregeln 215,0 209.0 Teulſche Bank 180,0 150,0 Daimler Benz. 34.——.— Berl. Handelsgeſ. 185,0 130,5 R. Karſtadt. 148,0 146.9 87.50 D Effekten Bank 114.5 114. Dt. Atlant.⸗T... 1000, Commerzbank 169,0 168,0 Hlöcknerwerke. 97 85.50 49,90 D. Hyp. u Wechf. 117½ 112.2 D. Gold⸗u. S. Anſt. 196,0 15,7] Darmſt. u. Nat.. 253.5 251.0 Lahmever& Co. 165,0 185,5 a— D. leberſee⸗Bank 99,75 199,5] Dt. Linoleum 2510 248,0 Deutſche Bank 1890 180.9 7 8 e 805.85 Tisconto⸗Geſ. 100,0 180,0 Di. Verlag 210,0 2100 Dresdner Bank 151,7 151,0 Mannesmann 99,25 99. D. Weltb. Gold 84.50 82,.— Dresdner Bank 151,0 151.0 Dresd. Schnellpr. 98,— 99,75 A ch. für Verkehr 121,0 120.5 Mansfelder 118,5 1170 D. Schaßanw. 28——. Duüſſel. Rat. Dürr 51.— 51, Dt Reichdb. Vorz. 88,— 86,— Metalgeſellſch. 115,7 115.9 % Schug. 14. 4,0 4,20 Frankf. Bank. 101,0 101,0 Dyckerh.& Widm. 80,25 80.25 Hapag. 110,5 110,0 Miag Mühlen bau 122.0 8 Frkfrt. Hyp.⸗Bk. 122,0 126,0 Nordd. Loyd 104.5 104,0 Montecatini.. 34.28 54,50 99% Ludwigs. 28 88,15 88,.—. 5 Eiſen Kalſersl. 07,10 07,75 Allg. Etektr.⸗Geſ. 171,5 168,5 10% Mm Gb. 25 101,0—— Nurnberg. Verein 1500 180.0 Emag Frankf.. 79.— 79,.— Bergmann. 211,0 198,5 Oberbedarf. 70.— 08. „„28 6 87% Deſt. Cred.⸗Anſt, 30.30.88 Enzinger. Unſon—— n Buderus Eiſen 5380 b. Diavt Minen 6875 62.50 „%%% 0 Pfälz. Op. Be. 128.0 128,0 Eßlinger Maſch.„e 508 Cement Heidelbg. 120,5 1290 Phönie Bergbau 105,7—.— Ettling. Spinn.. 213,0 212,0 Eompan. Hiſp.. 389.5 379,0 6% Grkk, Mh. 28 2— 27,— Reichsbank 26,8 288.0 55 Contin. Gummi 156.0. Rh. Vraunkohlen 253,0 255,0 5% Preuß. Kali——. hein. ECreditbk. 119,0 119.9 Faber& Schleich. 100,0 100.0 Rh. Elek.(Rheag) 144.0 149.5 8% Preuß Mogg. 9,70 920 hein. Hyp.⸗Bk. 145,5 1425 Fahr Gebr. Pirm. 98/5. Daimrer Benz 31.50 84.— Ag. Stahlwerke 100. 10 5% Südd Feſtwb. ene ee J. G. Farben. 182, 178,5 Deutſche Erdöl.—.— 96.— Nlebeck Montan 1070 1970 85 Südd. Boden⸗C. 1870 13/0 8%„ Bonds 28 104,9 104,6 Dt Go du. Silber 13/5 185, Rütgerswerke 71.— 70. 5% Grkr. M. abg.—.— 63.— Südd. Disconto. 110 131,0 Feinmiech. Jetter 74.50—— Dt. Linoleum. 250,0 244,0 8 5% Rh. M. Dont.. e Wiener Bankver. 12,65 12.85 Felt. Guillaume 119.)—— Licht u. Kraft.. 163.0 155.0 Schuckert.... 195,0 179.7 8 Wärtt. Notenbk, 154,5 155,0 Frankfurter Gas 1120 112.0 Elektr. Lieferung 161,0 159,5 Siemens KHalske 316,5 908,5 1% Bad- Kom. Gd. 79.— 29.— Frkf. Pok.& Wit. 46.75 46,15 J G. Farben 184,0 179, Südd. Zucker. 348,5 845,0 80% Pfätzer..9 93.— 98,— Allianz.... 2050 208.2 Felten& Gui 119,5 148.7 Svensta Tändſt. 380,0 8520 9/0 Mh, Hop. 2. 20 89,— 93.— ffrantf. All. Verf. 83.— 89.— Holdſchmidt Th. 61.25 60.— Gelſenk Bergwk. 129,0 120,0 . Mannh. Berf.⸗G.—.—— Gritzner M. Durl.——] Gesfürel. 1700—— Ver. Glanzſtoff 2290 228,0 Ae„„R. cen 8% 880 Transport Aktien Grün e Bilfinger—— 1640 Goldschmidt. 62.50 02,— Der Stahlwerke 109.5 107.0 0% 7 5 5 3 62 90 P e 80— 80 de den, verab m 1875 2075 Heu Jaca 185 755 1 9 Wen apa Dr* 9a R 2 8 Holz n 5„ Jellſtoff Idhof 5 r „ n 5 0 ae 7975 8 dee Füſſen 7025 f1.— Ph Holzmanr 84,2 Uſtoff Waldhof —Nordd. Lloyd 0 Hüpert Armaiux.— 7 3 »Vͤmpgn.38.35 Hir u 5080 38 0 Berliner Börse 5 1 20 23 f och⸗ u. Tiefbau 80, Sees N 1„ Roggenwert. 9, 5 . 5 doch. Festysrzinsliche werte 5½ Moqhenrentb. 848 848 Eſchwell. Bergw—.— 3 en Wenge—.— 87,80 87,80 5% Laudſch. Rog.——. lſe B. 8 0 30,10 8% Mexikaner 22. 50,10 50.10 9 805 eſt. Schatz. 29,28 5 0 oldrente 164.0 Moenus St.⸗A.—.— 27.50 Ver. Zellſt. Berl. 112,0—.— 275,0 Motoren Deußz 68,— 66.— Hogtl. Masch. St. 7,50 759 Voigt& Häffner 222,0 222.0 Zellſtoff Aſchffög. 182.0 132,5 3. 1770 Industrie- Aktien Germ. Portld 9 ardtti rſchl. E. Bed. 69,75 Sächf. G 18 ae Stelle ein. Geſellſchaft“ führen. 5 ie eee.————— 8 Derr 2 Aktien und Auslandsanleſhen in Prozenten 5 26, 26. 28, 26, 28 1 a ae Bremer Wolle Hirſchberg Leder 95,0 Schubert Salz 1 eſterege 11 bel Stücke-Notlerungen in Mark je Stück] Hrown, Bop.& C. Oveſch Gſſen 5 l Schuckert 1 5 1940 1800 Ses ee 8750 9 55 1 26. 28. Buderus Eiſenw. ee 755 8 Schultheiß.. 274,0 270,0 e 11222 1125 4% agil 75 8 Charlott. Waſſer 91.80 Horch& Cie.. 69.25 69,75 Segall Strumpf—— Wiener Meran 91.— 90.— %%„„ il 770 775 hem. Heyden Siemens KHalske 3110 8070 Wigener Gußſt. 4%% uf. Anl. 110 12.— Ehem. Gleiſenk. Ilſe Jergbau.. 2088 207.9] Sinner.-G.. 117, 1175 Wolff, MRM. 4% Zollobl. 1911 7 70 Eden nls 00 5 0 Co. 88— 1 S Kammg. 116,5 118, 5 8 on. 35. hem. Brockhues 70, 0, Gebr. Junghans 55,.— 53,—] Stoewer Nähm.—— ff 9 4e Ung Sie. 13 5 1 Concord. Spinn. 1/5 70. Stolbere er ginth⸗ 127.0 126,0 Fele ae 7905 5 4% 14 2420—— Conti- Capniſch. 1540 145,0 Kaßla Porzellan ge 28 88,25] Süd. Immobil. 7228 1250 Deutſch⸗Oſtafrika 122,7 122.0 % de, de 20 Kallwk. Aſchersl. 20% 202.0 Zucker 1470 1455 5. 4% Ung. Goldr. 21,15 21.85 a 2 N„ 1„ 20% Kronenr. 220.15 nen e 1550 5 180 Ade 88 8 555 Neu-Guinea 520.0 518.0 Se een 838 1885 Deſſauer Gas. 1700 168,2 Klöcnerwerke. 95,— 94.75 Teleph Berli— 30.— i Minen 63,65 62, eee 1685 Disch Atlan. Z. 89, 84,5 G. H. Knore. 182 1030 Sohn de 40% 11 1830 18.— Deutſche Eroöt 89,½5 5f.— Kolmar KFourd. 2,0 a Tleg Leonhard 165,2 165, Frelverkehis- Kurse 5% Leh Nat. Rail—— Diſch. Gußſtahl————Kölſch Walz. 49,50 48,50 Trans⸗Radio. 124,7 124,0 e e ee ee e 8 Olſche. 5 13350 5 5 uſſenbank..10.075 Schantungbahn.28 820 N 5 1 195 58 45ů975 48ů— Narziner Papier 109,0 109,0 Ach f. Berkehrw. 1215 1210] Dusch Eren ol.. 6750 Kronprinz Miet. 45.25 43,.— Veitchwerke. n. Deulſche Petrol. 48 50 4850 Allg. Aok. u. Str. 1470 149.5 Deulſche Line. 248,0 244.5 Kyffhäuſer Hütte—— 39.— V. B. Irkf. Gummi———— Heldburg. 191,0 180,0 Süd. Etfenbahn 111,7 1190 t Schutzgeb, de 1905 390.9 der den erk e ee e Set St.-Eiſens. N 8 14 87, 8J.— Sahmener& Co. 1640 165] A. Diſch. Nickel. 1515 154,5 a 0 e 198 1010. 5 55 50 15 7 Elbf. 222,5 2248 125 1 55 9 1 8 15 925— 7788 Dresd. Schnellor, 090 1010 Lindes Eismaſch. 8, 52,0 V. Harz. Portl- Z. 104,2 103,0] Diamond. 2589 28,15 S— Dürener Metall 131.0 181,0] Carl Lindſtröm 890.0 650,0 Schühf. B.& W. 48 2 4005 Fochtregten;. 1570 1550 1 5 5 en————Durtoppnerte. dn e Lingelchuhfabr, 428 48e der Stahlweske 108. 100 Krüger hall. 5 Südamertia.—— 165,0 Se 8— 1— 2 Foeine& Co. 199 0 B Stahl. v. d. Zyp. 169,0 169,0 5 5 Diſchiff.—— 147.0 Dynamit Truſt 8, 85. Lorenz.. 188 156,0 Ver. Ultramarin. 143,0 148 onnenberg...—.—. 5 4595 10¹7 12 g 2 Lukau& Steffen 5,25.— Vogel Lelegrarh. 687 9985 Sichel& Co 5 Verein Eldeſchtff. 21,15 20.45 118 1 88 1 88 125 Lüldenſcheid Met. 71,75 78,50 Vogtländ. Maſch, 68.— 68.— 255 5 Salpeter 80.— 80,.— 5 Elktr. Licht u. K. 1670 182, 58 Voigt& Haeffner 222,0 222,0 Südſee Phosphat—— Bank- Aktien Elsbach& o. magtrus ech. 20 0 5 e Wa⸗Füm. 90, 90. mal ech.———— Mafnesmann„59,5 98,15 Wand r e eee ee 5 Pank f. el. Werte 439 433.0 Enzinger Were 7650 73.50 Mansfelder Akt. 118 113 85 Ter een Bre! Hank f. Brauere. 1405 139,0 Eſchwe Hergwerk 2180 205,0] Markte u Kühlt. 180 188 Er minnoatlerungen Barmer Bankver 118, 120, Eſſenersteinlohl. 128.0 129,5 Maſch. Buckau, W. 118.5 116.0 Liquidetionskurse Werl. Handelsges. 186,0 1870 5 Marimil⸗Hütte 180,2 160,2 Allg. Dt. Credii 118,8 119,0 J Harpen. Bergbau 136.0 1370 8 5 1 05 28100 Faber Bleiſtift—— Mech, Web. Lind. 109,5 109,0 8185 f. 8 5 143,0 1470 Hoeſch Elf. u. St. 1177 1150 ien ast cr Cb. 78.— 7„„ Sittau. 89.30] Harmer Bankver. 122, 110 Ph. Holzmann 84— 88 85 9 8 5 Bt. 1 85 5 15. A G. 183,5 175.0 Merkur Wollw. kat Jes Bayr. Hyp u. W 139,5 139.0 Dos ere lab 155.0 1870 eutſche Bank 10. Feldmühleapier 151.5 160.0] Den Söhne.. 50,5 5. Baßr. Vereinsbk 180 1800 Jie Ferabau. 2808 Ilſee keberſee Br. 1000 190 0 Felten& 0 1190 1175 Miag⸗Müßlen 1200 720,5 Berl Handessgef. 184,2 18,0 Kali Aſchersleben 208, 2080 Disconto Komm. 160.0 19010 Fcgies e Höpfling... Mix& Geneſt 1390 1890 Comm. u Priv. 168,7 189,0 R. Karſtadt 140 1400 Dresdner Bank 152,0 15 0 gf. Friſter.. 1335 183,5 Plotoren Deutz 68,25(.18 Darmſt. u Nat. 253,2 251.0 Klöckner Werke 65,80 88, 5 5 11525 8 Mühlheim Berg. 100,5 101,0] Deutſche B... 160,7 169,0 Köln⸗Neueſſen B. 1124 118,0 5 eſterr- Creditbk. 271.0 2690 Gebhard Textil 98.— 95,.— 5 Dresdner B.. 1510 152,0 Mannesmann nd 98.— Reichsbank.. 271. 0 Gehe e Co..28 80.25 Nat. Automobiſe.. Ach für Verkehr 7210 10 ansſelder 1190 1780 Abd rener 700 1800 Gelen e. e e eee e 2080 180 Bes, ap. 5 8 dee k. 118,2 1150 ä 5750 66 Selſenk Ber 1277 126,0 Nordd. Wollkäm. 1067 106,0 Dt. Reichsb. Bz. 86,— 86.— Mitteldiſch Stahl—— 1240 5 5 gem. 92,—Genſchow& Co. 88,50 6850 Hapag... 111,0 110,0 Nordd. Wolle 103.7 105,0 68.— Hambg.⸗ Südam.—— 188,0] Oberbedarf Fei Koksw, 98.— 9150 Hanſa Dampf. 151,0 149,0 oſchl. 8 Accumulatoren— 2 5—& Koppel 72.00 70,50 Nordd Loyd 3 1047 105,0 e 1 17 5 Adler werke Oſtwerke.. 211,0 209,0 Allg. Ekektr.⸗Geſ. 1712 170,0 Sſtwerkle. 2 Aleranderwerk n 90.— Bayr. Motorenw. 84,75 82,.— Phönir Bergbau Alfeld Deligſen 30, u 105,3 104,0 J. P. Bemberg 2080 210,0 Polyphonwerke Allg. Elektr.⸗G. 170.7 e. 28.25 23,50] Bergmanncklektr 199,5 198,0 gh, Braunk u Bt. Allen Porte 5. 4835 66.——— Vuderus Eſſenw. 62,.— 82,— Nh. Elektrizität Ammendorf Pap. 152,0 158,5—.— Charlottb. Waſſer 91,75 81, Rh. Stahlwerke Anhalt⸗Kohlenw. 8 N 258,5 254,5 Comp Hiſpano 384,0 880,0 Rö.⸗Weſtf Elektr. Aſchaffdg. Ut. Ze 183.5 Grun& Bt 63.— Cont. Cautſchoue. 151,2 147,0 A. gtieb ck⸗Mont. Augsb. N. Maſch. 81,75 Gruſchwitz 145,0. 383.75 58,.— Rütgerswerke —.—] Deſſauer Gas 171.0 168,0 Salzdetfurth Kali Balke Maſchinen 118,0 318,5 Hackethal. 6 109,2 109,7] Deutſche Erdöl 99,50 97.— Schleſ. ant. Baſt. 189,0 200,5 Halleſche Maſch. ſtahl... 105,0 105,9 Dr. Lin oleumwk. 249,0 248,0 Schuver Salzer 22 did——. Hammerf Spinn. 729 liebeck Montan 107,0 102,0 Dynamit A Nobel—— 85,— Schuckert& Eo, 188,2 Hann. M. Egeſt. Raoſiher Zucker 38,85 33,35 Elckrtzitäts⸗Liet 169,2 jeg] Schulth Pagenh. 278 Hög.⸗Wien Gum. Rückforth. Ferd. 68,— 65.— El Licht u. Kr ſt 168.5 166,0 Siemens& Halskees1 Saäskort Stehr, Kütgerswerke 1,5 70.—Eſſener Steinkohl. 192.0 180,0 Svenska Haärpener Bergb. Sachſenwerk. 98, J. G. Farben 1824 179,0 Leonhard Tie Ver. Glaus dmühle.. 100,5 180.0 Fe len& Guill. 1180 Gelſenk⸗ Bergwk. 15 1 N n rn * = s n e 2 8* 8 8 . N Montag, den 28. Oktober 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5 9. Seite. Nr, 50 wandelte wunſchlos in ihrer Schönheit. Jede Ge⸗ den unzerreißbaren Rhythmus des berauſchten Le⸗ 8 244 2 8 2 Brown Boveri& Co. Baden(Schweiz) Die Schutzaktion gegen Ueberfremdung Die a. d. HV. genehmigte den Antrag der Verwaltung auf Erhöhung des Aktienkapitals von 39,2 auf 47,04 Mill. Franken durch Ausgabe von 112 000 Aktien B von je 70fr und ſtellte die Zeichnung und Volleänzahlung durch den Schweizeriſchen Bankverein in Baſel und die Schweizeriſche Kreditanſtalt in Zürich feſt. Es handelt ſich dabei um die Schaffung einer Schutzaktie gegen Ueberfremdung. Dee Vorſitzende Dr. Funk fügte der bereits früher erwähnten Begründung dieſer Maß⸗ nahmen durch die Verwaltung u. a. folgendes hinzu: Die Elktrizitätsinduſtrie ſcheine für das Eindringen auslän⸗ diſchen Kapitals eine beſondere Anziehungskraft zu be⸗ ſitzen, und es ſei nicht einzuſehen, warum gerade der Brown Boverti⸗Konzern abſeits dieſer Gefahr ſtehem ſollte. Man könne wohl ſagen, daß unter Umſtänden die Verbin⸗ dung mit einer mächtigen amerikaniſchen Induſtrie⸗ oder Finanzgruppe ſehr nützlich ſein könnte, und, wie man höre, ſei die Beteiligung der amerikaniſchen General Electric an der deutſchen Ach von dieſer Ueberzeugung ausgegangen. Gegen ein ſolches überlegtes rationelles Zu⸗ ſammengehen wende ſich die Maßnahme, die von der Ver⸗ waltung von Brown Boveri vorgeſchlagen wird, wicht und ſchließe ein ſolches Zuſammengehen auch nicht aus. Die Schutzaktie ſolle lediglich verhindern, daß eines Tages die Verwaltung von Brown Boveri ſich einer Mehrheit gegen⸗ überſehe, die möglicherweiſe ganz andre Intereſſen vertrete als diejenigen der ſchweizeriſchen Induſtrie und Wirtſchaft. Zu den allgemeinen Bedenken über die Schaf⸗ fung von Schutzaktien bemerkte der Vorſitzende, eis ſeien hier zwei hauptſächliche Richtungen hervorzuheben. Erſtens Befürchtung, de Verwaltung wolle ſich durch ſolche Aktien mit Pluralſtimmrecht eine Mehrheit ſichern, ſich vielleicht ſogar in den Beſttz dieſer Mehrheit ſetzen, ſo daß am Ende der Fall eintreten könnte, daß ſich die Verwaltung in der HV. ſelbſt die Entlaſtung erteilen könnte, und zweitens das Bedenken, daß die alten Aktionäre in ihrem Stimm⸗ recht geſchädigt werden könnten. Beide Befürchtungen ſeien gegenſtands los. 0 5 15 3 20 Mill. Kronen Paſſiven 9 5 a in Kopenhagen? Zur Unterſuchung der Betrügereien, die zum Volkisbauk⸗ krach führten, hat die Regierung einen Ausſchuß eingeſetzt, der auch feſtzuſtellen hat, ob Direktor Plum, der Selbſtmord verübt hat, Mitſchuldige gehabt hat. Inzwiſchen haben auch mehrere Plum⸗Geſellſchaften ihve Liquidation be⸗ ſchloſſen. Die Generalverſammlung der Crown Butter Ex⸗ port Co. wird vorausſichtlich ebenfalls die Liquidation vor⸗ ſchlagen, da das ganze Aktienkapital verloren iſt. Auch in der Aktiengeſellſchaft der Vereinigten Milch Co wurden Verluſte feſtgeſtellt. Man hofft jedoch, daß die Ge ſellſchaft ihre Geſchäfte wird fortſetzen können. Pwivate Schätzungen gehen darauf hinaus, daß die Gef amtverluſte der Volksbank, mehrerer anderer Banken, ſowie der Plum⸗Geſellſchaften 10 bis 14 Millionen Kronen bei Paſſiven von insgeſamt 20 dürfte auch ausländiſches Kapital ſein, das Plum unberech⸗ ligterweiſe im Namen ſeiner Geſellſchaft auſgenommem hat. Es ſoll ſich hierbei um insgeſamt 5, Millionen Kronen aus Deutſchland, England, Holland und Polen handeln. Außerdem hatte die nordiſche Truſt Co. Hapitalien aus Amerika.. 1 40 Roman von Hermann Eris Busse Er ſtaunte darüber, daß er nicht müde wurde. Er zählte die Tage und Nächte nicht, die ſeit ſeiner unglaublichen Flucht dahingeſchwunden waren wie ein Zauber. Er ſchlief, wo er gerade hintaumelte; er aß, wo ihm der Duft in die Naſe ſtach; er trank, auch wenn es einen Rauſch gab; er nahm Mädchen zu flüchtigen, heißen Geliebten und verließ ſie ohne Treu und Reue. Kein Maß hemmte ihn, keine Schranke war für ihn errichtet. Um Geld heilte er einmal eine kranke Kuh, um gute Worte ein leiden⸗ des Kind. Er litt keinen Mangel. Gottes Hand waltete über ihm. Die Frömmigkeit der Blumen, der Lilien im Felde bewegte ſeine Seele ſo lind wie ein Zephir. Er führte das Wort Gottes im Munde leicht und rein, ohne Ernſt, auch ohne Leicht⸗ ſinn, aber doch wie ein blühender, bunter Schmetter⸗ ling, der auf duftenden Lippen ſitzt, ſtets bereit, auf und von dannen zu gaukeln, mit einem Lächeln von guten Menſchen begleitet.. Von Tulipan ging eine Inbrunſt und Liebens⸗ würdigkeit aus, die ihm alle Menſchen gewann. Um Brot und Nachtlager tat er nie eine Fehlbitte. Manche hielten ihn nicht ganz heil im Verſtande. Die Welt ſpielte um ihn, Muſik tönte allenthalben, die Sonne ſchien und legte ihr Lachen über jedes Ding, dazu ſtanden die Früchte voll Saft, tanzte die Jugend auf Erntefeſten Reigen der Luſt und Liebe, klangen die Glocken, und roch es nach Honig und Wein. Dionyſiſch ſpielte die Welt um ihn, er warf ſich an die erſehnte Bruſt der Geliebten und bärde glich einer Hymne, jeder Schritt kettete ſich an benstanzes. i Tulipan, Tulipan, wohin brauſt und ſingt dein Blut! Und welches Gewitter wird dich wecken. 0 Deine Sohlen ſind ſchon halber wund, deine Knie brennen leiſe hinter den Scheiben, deine Haut ſpringt faſt vor zuviel Luft und Sonne, dein Haar wird ſpröd und deine Hände weich vom Nichtstun. So mahnte es einmal den Maun. als er nach einem Weinrauſch erwachte und ſich mitten im herbbſt⸗ 5 ſichten für die reſtlichen Monate ſind ebenfalls günſtig, ſo⸗ daß mit einem Geſamtzugang in dieſem Jahre von rund 50 Mill.& gerechnet werden kann. Ebenſo wie in den Vor⸗ jahren iſt infolge eines günſtigen Sterblichkeitsverlaufes und einer ordnungsgemäßen reibungsloſen Geſchäftsent⸗ wicklung damit zu rechnen, daß den gewinnberechtigten Verſicherten eine Dividende von 25 v. H. der eingezahlten Jahresprämie gutgeſchrieben wird. * Hammonia Allgemeine Verſicherungs.⸗G., Hamburg. — Loslöſung von der Frankfurter Allgemeinen. Die Ver⸗ waltung teilt mit, daß ſie ihre Loslöſung von dem Frank⸗ furter Konzern nunmehr endgültig beſchloſſen und das bis⸗ her im Beſitz der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs⸗ .⸗G. befindlich geweſene Aktienpaket in die Hände der Münchener Rückverſicherungsgeſellſchaft übergegangen iſt. Das Geſchäft wird unter Aufrechterhaltung der engen freundſchaftlichen Beziehungen zu der Karlsruher Lebens⸗ verſicherungs⸗Bank.⸗G., mit der ſie wie bisher in Inte⸗ reſſengemeinſchaft bleibt, aufrecht erhalten und in gleicher Weiſe nach wie vor fortgeführt. Nachdem die in der letzten i e 565 l i um ill. R. durchgeführt iſt, beträgt das Aktienkapital jetzt 5,6 Mill. R. /. 5 i 5 5 8 * Rotophok A. für graphiſche Induſtrie, Berlin.— Zuſammenlegung. Einſchließlich des Verluſtvortrages ver⸗ zeichnet das Unternehmen einen Geſamtverluſt von 887 967 (i. V. 98 328). Einer auf den 29. November einzu⸗ berufenden GV. ſoll eine Reorganiſation des Unter⸗ nehmens in Vorſchlag gebracht werden. Es iſt beabſichtigt, die Bromſilber⸗Abteilung abzutrennen und einem Kon⸗ ſortium zu überlaſſen, an dem ſich die Mimoſa AG. in Dresden gegen Hergabe ihres Aktienbeſitzes an Rotophot⸗ Aktien beteiligen wird, während die übrigen Konſorten neben der Hergabe von Rotophot⸗Aktien eine entſprechende Barzahlung leiſten werden. Insgeſannt werden der Ro to⸗ phot AG. hierdurch 400 000, eigene Aktien übexrlaſſen. Die dann verbleibenden 600 000 Aktien ſollen im Verhältnis von:1 zufammengelegt und das Kapital ſodann um 500 000, erhöht werden. Wieder 8 v. H. Dividende bei den Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kalkwerken zu Dornap. Das am 30. Juni abgelaufene Geſchäftsjahr ergab einen Reingewinn von 1,21(0,99) Mill.%, der ſich durch den Gewinnvortrag von 90,33(0,54) Mill. auf 154(1,53) Mill.% erhöht. Hieraus ſollen wieder 8 v. H. Dividende auf das Ak. von 15 Mill. Mark zur Verteilung gelangen. Nach dem Bericht hat im abgelaufenen Geſchäftsjahr der Abſatz eine Verminde⸗ rung erfahren. Es wurden verſandt: an Rohmaterial 951 000(955 000) Tonnen und an gebranntem Material 887 000(884 000) To., ſo daß ſich ein Geſamtausfall von etwa 5 v. H. gegen das Vorjahr ergibt. Während die Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie mit der Abnahme gebrannter Erzeug⸗ wiſſe um etwa 12 v. H. zurückblieben und die Bauinduſtrie mit ihrer Entnahme auf Vorfachrshöhe geblieben iſt, hat die chemiſche Ind uſtrie 9 v. H. und die Landwirtſchaft 25 v. H. mehr abgerufen. Der Verſand in den erſten drei Monaten des laufenden Geſchäftsjahres weiſe eine geringe Steigerung auf, die gegenwärtig anhält.§V. 90. Oktober. Bubiag⸗Abſchluß Im Geſchäftsbericht der Bvaunkohlen⸗ und Bri⸗ kett⸗Induſtrie AG. Bubfag wird ausgeführt, daß ſich im Geſchäftsfjahr 1928/29 die Erweiterung der Fabrik Emanuel in einer weſentlichen Produkttonserhö⸗ hung auswirkte. Die Briketterzeugung wurde das ganze Jahr hindurch glatt abgeſetzt. Die Mehrproduktion des Syndikats wurde in Hausbrand untergeb acht, während ſich im Induſtriegeſchäft die ſinkende Konjunktur abſatzver⸗ mindernd bemerkbar machte. Die Produktion betrug: Rohkohlenförderung 6,02(5,42) Millionen Tonnen, Roh⸗ kohlenabſatz.34(0,50) Mill. To., Briketterzeugung 2/04 1,777) Mill. To., Brikettabſatz 2,04(1,80) Mill. Do. Der eſamtertrag einſchließlich 0,40(0,38) Mill./ Vortnag er⸗ höhte ſich auf 9,17(8,42) Mill. JI, Davon gehen ab: Steuern und Abgaben 1,48(1,45) Mill, allgemeine Unkoſten 1,17 (0,98) Mill./ und die erwähnten Abſchreibungen, ſo daß ſich der Reingewinn auf 25,15 802(2 494 200)% öſtellt. Die GB. wird, wie gemeldet, die Verteilung von wieder 10 v. H. Dividende auf die Stammaktten vorgeſchlagen. . R E FRAUEN Copyright by Horen- Verl G Berlin 0 Grune waldd B. lichen Bodennebel fand, auf friſchgebrochenem Acker⸗ boden liegend; ihn fror, und jämmerlich dröhnte Kopf und Herz, der Magen ſchrie nach Brot, die Glieder nach Wärme. Nur für Minuten überftel ihn dieſe Bängnis. Dann raffte er ſich auf, pfiff laut in den Tag, die Sonne kam und drückte das Böſe zu Boden, hell war dann ſeine Stirn, und der Leib labte ſich an Brot und heißer Milch. Immer raſtloſer lechzte ſeine Seele nach Ferne, das kam auch vom langen, warmen Herbſt, der in ewiger Glut zu brennen ſchien über den Buchen⸗ wäldern. Ekſtatiſch, wie die Erde ſich der letzten Lohe hingab, hob er ſich in Wärme, Luft und Licht, durchmaß die Lande, fraß mit langen Wanderſchrit⸗ ten die weißen, ſtaubigen Bänder der Landſtraßen hinter ſich. Einer Gier frönte er. die unerſättlich nach Weite und Grenzenloſigkeit trachtete, alles, was ſich ihm als Hemmnis entgegenwarf: Wegloſigkeit, Abgrund, Dickicht, Waſſer ohne Brücke, überwand er mit beiſpielloſer Kühnheit und Kraft. Gefahr gab es keine mehr für ihn auch keine Furcht, er wurde geſchmeidig wie eine Katze, aufmerkſam wie ein Luchs und beſchwingt wie ein Weih. Er lebte lieber mit Tieren und Pflanzen denn mit Menſchen, die ihn jetzt ſo merkwürdig beſchauten, als begriffen ſte ihn nie und nimmer. Einmal band er ſich ſeine karge Habe auf den Rücken und durchſchwamm den Strom an der Grenze. Er wußte nicht, daß hier die Schweiz begann, und war erſtaunt, als man ihn drüben gefangennahm. Ohne jeden Ausweis, ohne Paß, wie man ihn fing, traute man ihm nicht über den Weg. Drei Tage hockte er in enger Zelle halb ohnmächtig vor Zorn und Scham, bis man aus ſeiner Heimat erfuhr, daß alle Beſchreibung auf den Doktor Tulipan paßte, und daß ſein Weib angegeben habe auf Befragen, er wandere umher. Seine Schande war alſo bekannt⸗ geworden in der Stadt.. N Als ſie ihn entließen, klang ihm aus einer müßigen Gruppe von Grenzern ein blödes, höhni⸗ ſches Lachen nach. 5.„ Die Sirenenmuſtk der Jahreszeit war inzwischen verſtummt. Während Tobias in ber Haft ſaß, hatte benmoſt 27 90 ¼, aus beſten Lagen bis 86 AH. am Laufen, am Liegen in fremdem Oehmd, am Hocken an fremden Tiſchen und Oefen? ſeinem Weſen. Mangel an Nahrung und Kleidung Frauen ſah er nicht mehr, es hielt ihn tiefe Scham Deutſcher Weinmarkt In der Pfalz zwar leichte Belebung aber trotzdem no unbefriedigender Abſatz— In den übrigen Weingebieten ſchleppendes Geſchäft— Das e nis gut.— Der 192ger verſpricht hervorragende Güte 5 Die Weinleſe iſt jetzt zum großen Teil beendet, in den Spätorten ſeit Wochenfriſt im Gange. Das Herb ſt⸗ ergebuis kann im allgemeinen als ein gutes bezeichnet werden, die Trauben ſind voll ausgereift, außerordentlich ſüß und ergeben meiſt weſentlich höhere Moſtgewichte als im vergangenen Jahr. Schon der Frühherbſt hat die Er⸗ wartungen meiſt übertroffen, weil Moſtgewichte von 95 bis 110 Grad nach Oechsle keine Seltenheit waren; der Ertrag der Spätreben geſtaltet ſich meiſt noch beſſer. Teil⸗ weiſe verläuft die Gärung ſo ſtürmiſch, daß die Fäſſer um ein Drittel geleert werden müſſen, um Verluſte zu ver⸗ meiden. Im ganzen genommen dürfte der 1929er ein Wein von hervorragender Güte werden. In Baden wurden im Renchtal für Burgunder und Weißherbſt 110115/ je Hektoltter erzielt, in Steinbach bet Bühl 65100 /. In Biengen(Baden) erfolgten Ver⸗ käufe zu 6070. Am Bodenſee hat die Weinleſe am 19. Oktober begonnen, weil die Stadt Meersburg, die Badiſche Weinbaudomäne, die Winzergenoſſenſchaft, die Herrſchaft Salem und Wolfegg bei der weit vorgeſchrittenen Traubenreiſe mit dem Herbſten nicht mehr länger warten wollten. In Unterbaden mußten die Winzer thre Weine größtenteils ſelbſt einkellern; bei einigen Ver⸗ käufen wurden 4555/ je Hektoliter, am Kaiſerſtuhl bei ſchleppendem Geſchäft 60—75/ je 150 Liter und der gleiche Preis im Markgräflerland bezahlt. In Württemberg ſind die Käufer von der Güte des Weines zwar ſehr befriedigt, Umſätzetz vollzogen ſich jedoch auf der niedrigen Preisgrundlage von 215230 je 3 Hektoliter. In Franken gingen die 100 Etter Rotmoſt zu 75/ um.„ Die Rheinpfalz hat die Leſe an der Oberhaardt beendet, an der Mittel⸗ und Unterhaardt iſt die eine aus⸗ gezeichnete Qualität einbringende Hauptleſe noch im Gange. Das Geſchäft hat eine leichte Beſſe⸗ rung erfahren, insbeſondere blieb Malvaſier geſucht, der im Preiſe von 300 auf 400/ für die 1000 Liter ge⸗ ſtiegen iſt. Muskateller wurde zu 60/ das Hektoltter ab⸗ gegeben. Vermehrte Nachfrage hervſchte auch für Weiß⸗ weine bei anziehenden Preiſen, insgeſamt aber ſind Preiſe wie Abſatz noch enttäuſchend. Es erzielten für die 1000 Liter: Deidesheim(Weißmoſt) 12501350, Königsbach 9001000, Forſt bis 1175, Ruppertsberg 9501000 4. In Forſt iſt der Preis für die Logel Weißmoſt der zu Herbſt⸗ beginn 2526% betrug, auf 3540 geſtiegen. Die Winzergenoſſenſchaft Dürkheim verkaufte 50 Fuder neuen Weißwein zu je 800 /, Wachenheim erlöſte etwa 1000 4 ze Fuder, Neuſtadt a. d H. 600650, die Vereinigung Maxburg 600 J. An der Nahe ſind die Preiſe bisher ſehr niebrig ge⸗ blieben. Man erlöſte bei Abſchlüſſen an der unteren Nahe für die Eiche Trauben(108 Pfd.) 1723 /, für das Viertel Maiſche(8 Liter) an der mittleren Nahe—.60 A. In Rhelnheſſen erzielte die Eiche(64 Liter) Trau⸗ Im Rheingau haben noch einige Weinverſtetgerun⸗ gen ſtattgefunden, bei denen für 1928er Naturweine 500 bis 760„, für 1927er Naturweine 500„ je Halbſtück er⸗ zielt wurden. Der Lorchhäuſer Winzerverein erlöſte für 19 Halbſtück im Durchſchnitt 655„l. 5 2 Der Mittelrhein berechnet das Ergebnis der Leſe auf einen halben Herbſtertrag. je Fuder(1000 Liter) 10004100 J bezahlt. Bei Abſchlüſſen an der Moſel ſtellte ſich (960 Liter) Moſt auf 700 J. wartet einen Zweidrittel⸗ bis vollen Herbſt. iſt es auf der ganzen Linie ruhig. rungen des Trierer Vereins Mofel, Saar und Ruwer ſind auf 21. Dezember d. J. angeſetzt. Preis für 0 ug Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 8849 Stück Ochſen. 887 St Kühe. 290 St. Kälber 594 St. Schwe e e 5 N„„„ 2 9 5 e„ 4850 ch„ 3082) 7892 8087 ). 38-42] d), 1820 d) 68—74 a 8788 Bullen. 199 St, Fürſen 420 St. e 680 a). Mk. 5855 a) Mk. 5991 Schafe 57 St. d.„ 50 52 b)„ 46—51 a Mt, 57„ 42—460Freſſer.— St. 9 2 ).„— a) Mk.— 0— Mannheimer Produktenbörſe v. 28. Okt.(Eige er Die Tendenz am heutigen ſchäfts los. Für 1928er Weine wurden das Fuder Saar er⸗ Geſchäftlich Die großen Verſteige⸗ von Weingutsbeſitzern der die Zeit vom 16. bis 1 Die untere Mannheimer Viehmarkt Amtliche Preisnotlerungen vom 28. Oktober 1929 Produktenmarkt war Auslandweizen wurde angeboten(alles in mit 2732,50; inl. mit 25,50 25,75; inl. Roggen 19,5 genmehl kleie feine 10,50 10,75; Roggenkleie 11; ſaat 47; alles waggonfrei Mannheim. Tenden ruhig und leicht befeſtigt. 5 Abkommen Dornier General Wie die Dornier Metallbauten GmbH. melden, u, daß 10,50; inl. Hafer 18,25—19; inl. Malz, pfälz. 42; Futtergerſte 18—19; ſchein 19,50; Biertreber 16, g ſchrot 19,50; Trockenſchnitzel 12,507 bad. Grünkern 40—5 Weizenmehl ſüdd. 37,75; Weizenbrotmehl 202,75; bed richshafen, und der„General Motors Corporati ein Abkommen getroffen wurde. Die Verhandlungen w oͤen Anfang öbeſes Jahres von Dr. Dornier in 3 perſönlich geführt. Die„Dornier⸗Corpopation of iſt eine von den Fokkerunternehmungen pollſtä hängige Geſellſchaft. Sie wird ſich aus ſchließlt Fabrikatton von Dornier⸗Typen beſchäftigen. Dir wird Mitte November bieſes Jahres in Amerkka um mit den maßgebenden Herren der General Corporation das Fabrikations program m z Brougerſte 21,5028 Mais auf Be 7518; Rapslkuchen 18 Soy 60—70proz. 81,50 Weizenfuttermehl 12, Weite Raps 40 Lein⸗ 15 S — ne Mats ſüdd. 111125 desgl. gebünde Alles für die 1 Motore zwiſchen der„Dornier Metallbauten Gmb. ſich raſch und unaufhaltſam der Himmel verdunkelt, Nebel rieſelte herab, Blätter moderten am Grunde, und die umgebrochenen Aecker waren ſchwarz von Raben. Nun verlor ſich Tulipans Sehnſucht in grauer, froſtiger Einſamkeit. Wohin floh ſeine Luſt Ha, nun ging er demütig der Wärme nach, im⸗ mer die gebahnten Wege entlang. Das Schwimmen, Klettern, Springen verleidete ihm; wo ein Haus lag, ſehnte er ſich nach deſſen Heimſeligkeit, wo eine Säge im Schopf ſtand neben ungemachtem Holz, fühlte er ſich geborgen in Arbeit und Obdach. Aber heim, heim zog es ihn nicht um alles in der Welt. Winter fiel ſacht über das Land, verhing den Wanderern die Wege, den Landfahrern den frohen Mut. Der Winter blieb lang. Die Kalender waren ſchon dutzende Male durchgeleſen, auch die Bibel; das Brettſpiel bis zum Ueberdruß wiederholt. To⸗ bias fühlte ſich nicht mehr wohl bei bäuerlichen Leu⸗ ten, bei Knecht und Magd. Das rauhe Brot rutſchte kaum mehr den Hals hinunter, die ewigen gequell⸗ ten Kartoffeln quollen ihm im Munde. Auch den Stallruch ertrug er nicht mehr, und die langſamen, kleinlichen, politiſchen Geſpräche der einfachen Män⸗ ner entnervten ihn. f Da floh er in die Stadt. Lichthunger trieb ihn durch erleuchtete Straßen. Abenteuern dürſtete er entgegen. Er ſchaffte Ver⸗ ſchiedenes, ganz wie früher einmal. Er kurbelte in einem ſchmutzigen, armſeligen Vorſtadtkino die kit⸗ ſchigen Filme herunter, er ſchaufelte Schnee von den Gehwegen, er trat als Enſemblemuſiker auf und als Oberkellner, einmal auch als regelrechter Arzt bei einem Unglück, Alle dieſe Dienſte tat er nur kurze Zeit. Oft lächelte er über ſeine Vielſeitigkeit, mehr noch fürchtete er ſich vor dem wüſten Umtrieb in litt er keinen mehr. Man konnte nicht ſagen, daß er verlotterte, und doch zog ihn ein Schwergewicht hinab, der ſchiefen Ebene zu, ſo ſehr er ſich wehrte. Seine Kameradſchaften waren nicht immer einwand⸗ frei, es war mancher Geſtrandete darunter. Nach davon ab, Unreines an ſeinen Körper zu bringen. Er liebte überhaupt nichts mehr, und beinahe er⸗ ſehnte er auch nichts mehr.. Das Tulipan im botaniſchen Garten der Stadt, die berühmte Hochſchule beſaß. Er gewann dabel Bi auf einem Gebiet, das ihn ſehr feſſelte. Ein P trug ihm ſelbſtändige Arbeiten. So lebte Tob ſtark mit körperlicher und geiſtiger Tü b ſtet und abends über Schriften gebeugt ein außer ordentliches Daſein, das ihn mit einer gewiſſ g des Erlebens und Wirkens belohnte, aber d wurde ſehnſüchtiger von Nacht zu Nacht, die ſchlafloſe Stunden bargen, und Regine ſta ſeinen Gedanken und Träume. Als Regine an jenem Morgen ern Bett neben ſich leer fand, wähnte ſie, ſchon in die Gärten hinabgegangen. Ste am an, ſchwer und hartnäckig, ſtieß ſeltſam gegen Ihr war ganz wehe. Grüne Schleier fielen lich vor die Augen. Sie taſtete ſich ans Be und legte ſich noch eine Weile nieder. J mit Mißmut und geheimer Angſt; die immer ſchon im halben Vormittag, ehe f einer Arbeit bereit ſein konnte. So u hatte ſte ſich noch nie gefühlt im Leben. A verletzte ihren Stolz, daß gerade ſie, die rechte den natürlichen Mutterzuſtand nur f ertragen vermochte und von körperlich gequält war, während Mechthild, die zarte, ſo reizbare Frau, nicht im geringſten N ſondern frei und beweglich, als hemm ging und ſtand und kaum etwas von ih . 5 verlor. a Frühjahr durch bis weit nach Oſtern XXXIII eine kleine Laſt, wie eine Kind Fortſetzung f Gott dem Allmächtigen hat es gefallen n teuren Vater, Großvater, Bruder und Onkel Herrn lauimann bach, den- 28. Oktober 1922 unsern 5.„ 1 Rupert Blank nach schwerem Leiden u. Umpfang der hl. Sterbe-⸗ Sakramente zu sieh in dle ewige Heimat abzurufen Mannheim, München, Chicago, Florida, Karls- bie einern Hinterbliebenen vater, Tapezlermelsſer 5 8 2. 21 In tiefer Trauer: Friedhof aus statt IJebfrauenkirche statt Beerdigung findet Mittwoch, nachm. 2 Uhr, vom 1. Seelenamt findet Donnerstag, 745 Uhr in ge „„ en besonderer Anzelde.. am Samstag, den 26. Oktober, entschlſet nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden sanft im Flerrn mein lieber Gatte, Vater und Schwieger⸗ Kea es im Alter von 72 Jahren 8 5 Mannheim, den 27. Oktober 1929. Familie Ferdinand pabge geb. ser Veimönſte 8 Nonnhelim 8 Semsheim 1 N Elchelshelmerstr. 18 N 29. Oktober 1920 Zu vermieten: Die Beerdigung findet Dlenstag, den 20. Oktober ½2 Uhr von der Leichenhalle aus statt. 83329 ziehbar. ſchäftsſtell ö Vermietungen i 15 1 0 7 5 3 Zimmer mit Küche Bad ete., in beſter Lage von Neckaran, ſoſort be⸗ Aufragen unter B A 26 an die Ge⸗ dieſes Blattes N Ae * 9202 wovon 43 qm heller Arbeits⸗ kühler Souterrain⸗ mit anſchl Kellerlagerraum, ſoſort ode! ſeteilt zu vermteten. icht, Toreinfahrt. Näher Telepkon Ar. 1 3—4 Zimmerwohnu i ſofort zu mieten geſucht im Zentrum de Orgl.⸗Karte vorhanden. Unkoſtenvergittung Mietvorauszahlung kann gegeben 51 5 gebote unter X J 55 an die Geſchäftsſt. Hanh ab 1 Möbl. Zimmer mit el. Licht, per 1. 11. 29. zu vermieten. 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