LE.-——— Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Walodhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße ls, NeFriedrichsſtraße 4, FeHauptſtraße 6g, Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6— Fernſprechert Sammel⸗Nr. 24951 Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32m breite Colonel⸗ zeile: im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für f WOppauerſtraße 8.— B eil agen: Montag: Sport der N. M. S./ Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr 9 und Recht/ Donnerstag wechselnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Mannheimer Reiſezeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Mannheimer Muſikzeltung a Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die jruchtbare Scholle Steuer, Geſetz telephontſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim Mittag ⸗ Ausgabe Dienstag, 20. Oktober 1920 Heute Schluß des zolksbegehrens Keine Verlängerung der Eintragungsfriſt Der Reichsausſchuß für das deutſche Volksbegeh⸗ ren hat beim Reichsminiſter des Innern den An⸗ trag geſtellt, die Eintragungsfriſt für das Volks⸗ begehren zu verlängern. Der Reichsminiſter des In⸗ nern ſieht keinen Anlaß, dem Antrage des Reichsausſchuſſes zu entſprechen. Extratouren von Volksparteilern? Berlin, 29. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Das„Berliner Tageblatt“ läßt ſich aus Köln berich⸗ ten, daß der volksparteiliche Reichstagsabgeordnete, Generaldirektor Vögler, ſich in die Liſte für das Volksbegehren eingetragen habe, nachdem er ſchon in den letzten Tagen verſchiedene Aufrufe, die ſich für das Volksbegehren einſetzten, mit unterzeichnet hätte. Trifft dieſe Meldung zu, ſo hat Dr. Vögler ſich in Widerſpruch zu der Stellungnahme ſeiner Partei geſetzt. Bei der Reichsgeſchäftsſtelle der Deutſchen Volks⸗ partei war man bis geſtern abend noch nicht davon Unterrichtet, daß Dr. Vögler ſeinen Namen in die Liſte für das Volksbegehren eingetragen hätte. Bei der Deutſchen Volkspartei hält man es für ſelbſt⸗ verſtändlich, daß Dr. Vögler, falls er wirklich ſeinen Namen in die Hugenberg⸗Liſte eingetragen haben ſollte, dann auch die Konſequenzen ziehen und aus der Partei ausſcheiden wird. Nach der be⸗ kannten Entſchließung des Parteivorſtandes läge ein anderer Weg für ihn auch gar nicht frei. Im„Lokal⸗ Anzeiger“ wird freilich behauptet, wenn alle Volks⸗ parteiler, die ſich in die Liſte für das Volksbegehren eingetragen hätten, die gleichen Konſequenzen ziehen müßten, würde das für die Partei ein nach Quali⸗ tät und Quantität ſehr peinlicher Verluſt werden. Aber vielleicht wäre es im Augenblick angezeig⸗ der, wenn man in den Kreiſen um Hugenberg Fürst Bülows * Rom, 29. Okt.(Von unſerem römiſchen Ver⸗ treter.) Zum Tode des Fürſten Bülow erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Bis zum letzten Augen⸗ blick blieb Fürſt Bülow bei klarem Bewußtſein. Doch war es ihm unmöglich, zu ſprechen, da ihn ein zwet⸗ ter Schlaganfall vollſtändig gelähmt hatte. Am Sterbelager weilt ſeine Schwägerin und ſein Neffe, Baron von Bülow, Legationsrat bet der deut⸗ ſchen Botſchaft in Rom, und Prinz von Caſteleicala. Die Leiche des Fürſten wird morgen einbalſamiert und in der deutſchen Kirche in Rom feierlich aufge⸗ bahrt. Die Ueberführung der Leiche nach Deutſch⸗ land findet wahrſcheinlich am Donnerstag ſtatt. Wie uns ferner aus zuverläſſiger Quelle mitgeteilt wurde, ſind die Memofren des Fürſten, die bekanntlich erſt nach ſeinem Tode veröffentlicht wer⸗ den ſollen, druckfertig. In den letzten Monaten nahm a Bülow ſelbſt noch die notwendigen Korrekturen an ihnen vor. Die Villa Malta geht nach einer vor Jahren getroffenen Vereinbarung in den Beſitz des früheren Abgeordneten Megarti, der jetzt Inhaber des Quirinal⸗Hotels iſt, über. 5 Fürſt Bülow war der populärſte und geſchützteſte deutſche Diplomat, der je in Rom gelebt hat. Er galt als eine bedeutende politiſche Perſönlichkeit. Die römiſchen Mittagszeitungen bringen kurze, aber achtungsvolle Nachrufe. Das italieniſche Kö⸗ nigshaus ließ in der Villa Malta nach dem Be⸗ kanntwerden der Trauernachricht durch einen Beauf⸗ tragten ſein Beileid ausſprechen. Fürſt Bülow war Ritter des Annunziata⸗Ordens, der ihm das Recht verlieh, ſich„Vetter des italieniſchen Königs“ zu nennen. Auch die römiſche Ariſtokratie zeigt tiefen Anteil an dem Hinſcheiden des Fürſten, den ſie durch ſeine Heirat mit der Prinzeſſin di Campore ale und wegen ſeines langen Aufenthaltes in Rom ganz zu den Ihren zählte. Geſtern nachmittag hat ber italieniſche Bildhauer Pucci die Totenmaske des Fürſten Bülow abge⸗ nommen. Der Fürſt hat den Wunſch geäußert, wieder in Uniform noch im Frack aufgebahrt zu wer⸗ den. Er liegt deshalb zwiſchen Roſen und Chry⸗ ſanthemen in weißem Nachtgewand auf dem Toten⸗ bett. Für Donnerstag abend iſt die Ueberfüh⸗ rung nach Altona vorgeſehen, wo der Sarg wahrſcheinlich im Lauf des Samstags eintreffen Landwirtſchaft fühlbare = wird. Der Fürſt hat den Wunſch geäußert, daß * den eigenen Verluſten nachſänne. In Baden ſind ſte einſtweilen ja ſchon ſozuſagen dokumentariſch be⸗ zeugt. Das Volksbegehren ſoll, wie es heißt, dann noch allerhand Nachſpiele erfahren. Zunächſt ein⸗ mal hat Herr Seldte dieſer Tage mit einem zweiten Volksbegehren gedroht, das ſich für den Fall, daß das erſte verunglückt, an dieſes ſchließen ſoll. Zum andeyn will man, wie die deutſchnationale Preſſe berichtet, parlamentariſche Unterſuchungsausſchüſſe zur Aufdeckung der Ver⸗ ſtöße gegen Geſetz und Verfaſſung beantragen, die bei der Durchführung des Volksbegehrens da und dort von der Regierung und ihren Dienſtſtellen be⸗ gangen worden ſeien. Außerdem ſoll gegen alle die⸗ jenigen, vor allem gegen die Beamten, die ſich mit der Beeinfluſſung bei der Stimmenabgabe eines Vergehens ſchuldig gemacht hatten, Strafantrag ge⸗ ſtellt werden. Daß die Regierungsbehörden da und dort, wo ſie in ſozialdemokratiſchen Hän⸗ den ſind, immer eine beſonders glückliche Hand ge⸗ habt hätten, wird ſich allerdings nicht behaupten laſſen. Landiwirtſchaft und Volksbegehren Um die ſchwachen Reihen derer, die ſich für das Volksbegehren einzeichneten, zu verſtärken, agitiert man neuerdings in Landwirtſchaftskreiſen mit der Behauptung, der NPoungplan würde zu einer ſchweren Belaſtung des Grunobeſitzes und der Landwirtſchaft überhaupt führen. Wie ſo viele der⸗ artiger Behauptungen, iſt auch dieſe abſolut falſch. Im Gegenteil, wird der Youngplan der Erleichterungen bringen. Wer daher aus der Landwirtſchaft ſich für das Volksbegehren einzeichnet, ſchadet ſich nur ſelbſt. zemolren ſind druckfertig ſeine ſterblichen Reſte verbrannt werden ſollen. Die Urne wird neben der ſeiner im vorigen Jahr verſtorbenen Gattin aufgeſtellt werden. In Rom findet nur eine private Trauerfeier im engſten Fa⸗ milienkreiſe ſtatt. Klein⸗Flottbeck wird wahrſcheinlich der ſtellvertre⸗ tende Außenminiſter Dr. Curtius, vielleicht auch der Kanzler teilnehmen. 5 Bülow im Englanoſpiegel § London, 29. Okt.(Von unſerem Londoner Ver⸗ treter.) Die geſamte engliſche Preſſe widmet dem ver⸗ ſtorbenen Fürſten Bülow ausführliche Nachrufe. In den Blättern aller Richtungen herrſcht volle Ueber⸗ einſtimmung des Urteils über den Toten. Aber in dieſem Falle iſt in dieſer Trauer nichts von der Aufrichtigkeit und Herzlichkeit zu be⸗ merken, die der Tod Streſemanns in England aus⸗ gelöſt hat. Fürſt Bülow gilt den Engländern als einer der Männer, die am meiſten zur Herbeiführung des politiſchen Zuſtandes beigetragen haben, der den Weltkrieg unvermeidlich machte. Der Fürſt wird heute als Typus desjenigen Politikers dar⸗ geſtellt, den kein Volk mehr am Steuer ſeiner Ge⸗ ſchicke haben könnte. s Das nachſtehende Urteil der„Times“, deren kürzlich verſtorbener Berliner Korreſpondent, Sir Vallentine Chiros, eine beſondere Rolle in Bü⸗ lows Außenpolitik geſpielt hat, iſt charakteriſtiſch für die Haltung der geſamten Preſſe:„Fürſt Bülow,“ ſchreibt das Blatt,„pverſtand allen Menſchen zu gefallen, aber keiner hatte volles Vertrauen zu ihm. Seine ſtändige Bereitſchaft, ſich den wechſelnden Stürmen der internationalen Politik anzupaſſen, lag kein Prinzip, keine politiſche Geſinnung zu Grunde. Es war ſein Grundſatz, ſtets ein Land gegen das andere auszuſpielen. Es gab Augenblicke, wo Bülow ernſtlich ein Bündnis mit England zu wünſchen ſchien. Aber Lord Lans⸗ downe konnte, wie aus ſeiner kürzlich veröffent⸗ lichten Biographie hervorgeht, nicht zu der Ueberzeu⸗ gung gelangen, daß die deutſche Geſinnung aufrichtig gemeint war. Fürſt Bülows Taten ſtanden zu oft im Widerſpruch zu ſeinen Worten und es iſt unmöglich ſelbſt heute rückblickend zu ſagen, daß er zu irgend einer Zeit ein aufrichtiger Freund Englands und des britiſchen Weltreiches geweſen ſel.“ An dem Leichenbegängnis in Preſſeſtimmen zur Möglichkeiten der Vadiſche Kommentare Faſt alle badiſchen Blätter beklagen die ſtarke Zerſplitterung, die zu Verluſten der meiſten alten Parteien zugunſten der neuen geführt hat. Die rechtsſtehende„Breisgauer Zeitung“ ſagt, das Ergebnis der Landtagswahlen ſei die unaus⸗ bleibliche Folge der unheilvollen Zerſplitterung im bürgerlichen Lager. Hierdurch habe ſich das nicht⸗ zentrümliche Bürgertum ſelbſt zur Einflußloſigkeit und Machtloſigkeit verurteilt. Die kommende Regierungsbildung werde ſich unter den obwaltenden Umſtänden nur zwiſchen dem Zentrum und der Sozialdemokratie abſpielen, während die anderen bürgerlichen Par⸗ teien nur als mehr oder minder beteiligte Zuſchauer dieſem Machtkampf beiwohnen würden. Die„Freiburger Tagespoſt“ ſpricht ihre freudige Genugtuung über den ſtarken Stimmen⸗ zuwachs des Zentrums aus und bezeichnet ihn als einen geradezu glänzenden Erfolg. Für eine kom⸗ mende Regierung ſei an ſich die Möglichkeit der Weimarer Koalition wieder gegeben. Immerhin frägt ſich das Blatt, ob im Hinblick auf die merkliche Kräfteverſchiebung im Koalitionslager es bei der bisherigen Verteilung der Miniſterien bleiben könne, daß das Zentrum gerade die wichtigſten Miniſterien den Parteien überlaſſen müſſe, die nun⸗ mehr zuſammen nicht mehr Sitze hätten als das Zentrum allein. ö Die Mannheimer„Volksſtimme“ betont, um, wie ſie ſelbſt ſagt, allen Weiterungen vorzubeugen, daß die Sozialdemokratie nicht nur bereit iſt, weiter in das badiſche Kabinett ihre Vertreter zu delegieren, ſondern daß ſie dieſe Hereinnahme als ihr Recht anſieht und dafür auch zu kämpfen ent⸗ ſchloſſen iſt. Und zwar, das ſei offen ausgeſprochen, vor allem deshalb, weil ſie— über die rein badiſchen Belange hinaus— es als ihre Pflicht anſieht, von ſich aus nichts ungeſchehen zu laſſen, um den einen reaktionären Block quer durch den Süden Deutſchlands, von Bayern über Württemberg nach Baden hereingreifend und weiter nach Oeſterreich hinütberreichend, nicht zur Wirklichkeit wer⸗ den zu laſſen. Freilich— und auch das ſei offen und frei herausgeſagt!— die Sozialdemokratie wird in die neu zu bildende Regierung nur eintreten, wenn ſie in ihr zumindeſt dieſelbe Poſition wie bis⸗ her wiedererhält, mit demſelben Miniſterium und der gleichen Vertretung in Form der Staatsräte. Wird von irgendeiner Seite eine Verſchiebung in der Verteilung des Einfluſſes in Kabinett und Koa⸗ lition verſucht, ſo wird die Sozialdemokratie unbe⸗ dingt darauf beſtehen müſſen und beſtehen, daß auch ſie in irgendeiner Form ein gleichwertiges Plus an Einflußmöglichkeit erhält. Die Sozialdemokratie hält nach wie vor die Weimarer Koalition als die innerlich geſchloſſenere und ſeit zehn Jahren be⸗ währte an ſich für ausreichend, obwohl ſie ſich bewußt iſt, daß in gewiſſen Fragen, vorab in kultur⸗ politiſchen, die Volkspartei für ſie in Gegenwehr gegen das Zentrum eine Hilfe ſein könnte. Gleichwohl: hält eine der anderen Par⸗ teien die Hereinnahme der Volkspartei für nötig zur Erweiterung der Grundlagen des Kabinetts, dann wird ſich die Sozialdemokratie dieſem Wunſche nicht grundſätzlich verſchließen.“ Die Karlsruher Blätter weiſen in ihren Wahl⸗ betrachtungen zunächſt darauf hin, daß diesmal eine ſtärkere Wahlbeteiligung feſtzuſtellen ſei dank der Verbeſſerung des badiſchen Wahlrechts, die in erſter Linie in einer Vermehrung der Wahlkreiſe beſtand. Die„Karlsruher Ztg.“ unterſtreicht, daß die Regierungskoalition 63,4 Prozent der abgegebenen Stimmen auf ſich vereinigt, gegen 62 Prozent nach dem Ergebnis der letzten Reichstagswahl und 66,7 Prozent bei der Landtagswahl im Jahre 1925. Rein ziffernmäßig geſehen habe ſich im Rahmen der Koali⸗ tion das Stärkeverhältnis zuungunſten der Sozial⸗ demokratie und der Demokraten geringfügig ver⸗ ſchoben. Der Erfolg des Zentrums ſei deshalb um ſo beachtenswerter, als die Nationalſozialiſten ihren Wahlkampf vor allen Dingen gegen dieſe Partet führten. 5 Das Hauptorgan des badiſchen Zentrums, der „Badiſche Beobachter“, ſtellt feſt:„Die Partei, die ausdrücklich unter der Flagge des Födera⸗ lis mus in den Wahlkampf gezogen iſt, das Zen⸗ trum, hat das bedeutſamſte Wahlergebnis erzielt.“ In dem Artikel wird ſchließlich zum Ausdruck ge⸗ 140. Jahrgang— Nr. 302 Regierungsbiloͤung bracht, daß das Wahlergebnis auch ein bebeutſame Vertrauensvotum für den Zentrumsführer Dr. Schofer darſtelle. 5 1 Der ſozialdemokratiſche„Volksfreund“ ſchreibt u..:„Das charakteriſtiſche Merkmal des die gen Wahlkampfes war, daß die drei bisherige Koalitionsparteien in offenem Kampfe gegenein⸗ ander ſtanden. Das gilt beſonders für die Sozial demokraten und das Zentrum. Und dieſer Kampf war geboten.“ i 8 Die„Badiſche Preſſe“ frägt, ob die Regkle rung wieder in der alten Parteizuſammenſetzung er⸗ ſcheinen oder mit Rückſicht auf die anders geartet Oppoſition eine breitere Grundlage verſuchen werd Zu wünſchen wäre jedenfalls, daß möglichſt bald ein Einigung der Parteien erzielt werde, damit eine arbeitsfähige Regierung zuſtande kommt. De Erfolg der Nationalſozialiſten habe gezeig ſtarke Gruppen Unzufriedener nach der rad Seite abgeſchwenkt ſind, von der ſie eine ſtarke tivität im Parlament erwarteten, mit der die Regierung zu rechnen haben werde. 5 Das„Karlsruher Tagblatt“ ſagt: Ob bürgerliche Mitte in der künftigen Regier! ſtär ker als bisher vertreten ſein wir auch noch eine offene Frage. Bei Hereinnahme Deutſchen Volkspartei in die Regierung wäre für die Koalition, alſo dann für die groß Koalition wieder eine Zweidrittelmehrheit vorh den. Die Deutſche Volkspartei habe ja während Wahlkampfes kein Hehl daraus gemacht, daß ſt den Wahlen gewillt iſt, die Verantwortung mit übernehmen. Schließlich liege aber die Entſch über die ganze Regierungsbildung bei der, trumspartei.. * „Schwache Punkte“ der Mannheimer 5 demokratie f Einer Wahlbetrachtung des Karlsruher„Vi freundes“ iſt mit Intereſſe zu entnehmen, daß in der Landeshauptſtadt mit den Mannheimer zialdemokraten nicht ganz zufrieden iſt. Das ſchreibt nämlich: 1 „Es darf aber doch wohl geſagt werden, daß ſere Organiſation in Mannheim den gewiß gen beſtehenden Verhältniſſen ſich doch nicht Maße gewachſen gezeigt hat, wie es erforderlich n u. E. möglich wäre. Es ſei darauf verwieſen, wenn es in einem Bezirke wie dem Induſtrieb Mannheim möglich iſt, daß in Orten wie und Weinheim die Sozialdemokratie aus e Kraft nicht imſtande iſt, Wahlver lungen zu ſichern, ſo ſind ſchwache ſondern auch der gründlichen Abänderung Die„Volksſtimme“ wird die Antwort w ſchuldig bleiben, zumal ſie auf den Erfolg darf, daß die Sozialdemokratie in Mannheit Sitze errungen hat. Das etwas ſchulmeiſterl mutende Gebaren des„Volksfreundes“ iſt zialdemokratie zweifellos auch einige, ſo ſchwache Punkte vorhanden ſind. 5 Auch die Berliner Preſſe beſchäftigt ſich ſtimmig mit den badiſchen Landtaswahlen. ſchreibt die„Germania“:„Das bad hat ein neues klares Bekenntnis zu dem bish Regierungskurs abgelegt. Jedenfalls badiſchen Wahlen ein Beweis dafür, daß vor trotz Hugenberg und trotz Volksbeg überwältigende Mehrheit des Volkes zu et nünftigen, zielſicheren und ausgleichende ſteht. Die wahltechniſch beſtärkte Erkenn aller Vorausſicht nach auch auf die Reichs rückwirken.. Im„Berliner Tageblatt“ hei Regierungsbildung dürfte ſchwer fallen. daß jetzt auch die Volkspartei ihre Oppoſitionshaltung aufgibt und über die W. Koalition hinaus die große Koalition ermö Unbedingt erforderlich iſt die Bekehrung dief Partei zu poſitiver Mitarbeit für die Regierun bildung nicht.“ a 5 Unter der Ueberſchrift„Regierungsſieg Baden“ ſchreibt die„Voſſiſche Zeitung!: Wahlkampf war durch das Volksbegehren gebend beeinflußt. Die Agltation Hugenbergs 2. Seite. Nr. 502 Dienstag, den 29. Oktober 1929 zu einer pölligen Dezimierung der Deutſch⸗ nationalen Partei geführt. Der ganze Ertrag der un⸗ gehheuren Anſtrengungen, die für das Volksbegehren unternommen worden ſind, kommt reſtlos der Hitlerpartei zugute. Der„Vorwärts“ ſchreibt:„Hitler frißt Hugenberg! Das iſt das hervorſtehendſte Er⸗ gebnis der badiſchen Wahl. Unter den Fittichen der Inflationsbegehrenspolitik haben ſich die Hitlerleute ausgebreitet. Ihrer maßlos hetzeriſchen Agitation waren die Deutſchnationalen nicht ge⸗ wachſen. Die Deutſchnationale Volkspartei hat die Quittung für den Hugenbergkurs; Hugenberg hat die Wähler den Nationalſozialiſten zugetrieben.“ Ueber die Ausſichten, die das Wahlergebnis für die Regierungsbildung eröffnet, ſagt die„DA.“: „Unter Beteiligung von Zentrum, Volkspartei, Demokraten, Wirtſchaftspartei, Evangeliſcher Volks⸗ dienſt und Bauernpartei mit zuſammen 56 Sitzen wäre auch ein Kabinett der Mitte möglich; doch glauben wir nicht, daß das Zentrum angeſichts des Umſtandes, daß in der badiſchen Sozialdemokratie die ſchärfere Richtung immer mehr an Boden ge⸗ winnt, geneigt ſein würde, den bisherigen Partner von der Verantwortlichkeit zu entbinden.“ Der Juſammentritt des Landtags Nach 8 39 der Verfaſſung muß der neugewählte Landtag am 10. Tage nach erfolgter Wahl zuſam⸗ mentreten. Wie wir hören, findet die erſte Sitzung vorausſichtlich am Mittwoch, den 6. Novem ber, 11 Uhr ſtatt. Erſter Punkt der Tagesordnung iſt die Wahl des Landtagspräſidiums. E Nicht wiedergewählt ind folgende Abgeordnete: Zentrum: Frau Klara Siebert, Kärlsruhe⸗ Stadt. Deutſchnationale: Stadtrechnungsrat Beh⸗ ringer, Freiburg⸗Land, Geheimer Oberkirchenrat D. Mayer, Karlsruhe⸗Land, Bürgermeiſter Hertle, Buchen⸗Tauberbiſchofsheim. Deutſche Volkspartei: Kaufmann Adolf Wilſer, Raſtatt. Demokraten: burg ⸗Stadt,. Badiſche Bauern: Landwirt Klaiber, Em⸗ mendingen⸗Lahr, Landwirt Zoller, Karlsruhe⸗Land. Bemerkenswert iſt, daß von den vier Frauen des neuen Landtags drei in Karlsruhe ge⸗ wählt worden ſind. Die vierte entfällt auf Man n⸗ heim. Die Iinanznot des Reichs Im Reichstagsausſchuß für Kriegsbeſchädigten⸗ fragen machten heute Vertreter des Reichsarbeits⸗ miniſteriums und des Reichsfinanzminiſteriums Ausführungen, aus denen ſich ergab, daß die kata⸗ ſtrophale Kaſſenlage des Reichs zu Sparmaß⸗ nahmen geführt hat, die von den Miniſterien ſelbſt für bedenklich gehalten werden. Das Reichsfinanz⸗ miniſterium ſei nicht imſtande geweſen, die Anfor⸗ derungen des Reichsarbeitsminiſteriums zu er⸗ füllen. Das Fininzminiſterium habe nach und nach 30 Millionen flüſſig machen können, aber auch bieſer Betrag habe nicht ausgereicht. Weiter wurde erklärt, daß die Verſorgungsbehörden ſchon in den nächſten Wochen aller Wahrſcheinlichkeit nach in der Lage ſein würden, alle reſtlichen Verpflichtungen auch auf dem Gebiete der Kñapitalabfindung, einzulöſen. Anſchließend wurde einſtimmig folgende Ent⸗ ſchließung angenommen:„Der Ausſchuß nimmt mit Befriedigung von der Erklärung der Reichs⸗ regierung Kenntnis, daß die Verſorgungsbehörden nunmehr in die Lage verſetzt werden, alle rechtlichen Verpflichtungen— auch auf dem Gebiet der Kapital⸗ abfindungen— zu erfüllen. Der Ausſchuß gibt der Erwartung Ausdruck, daß der Nachtragsetat die Ge⸗ währ bietet, daß die Verſorgung im bisherigen Um⸗ fange aufrecht erhalten wird, ein Abbau alſo nicht ſtattfindet.“ Dann vertagte ſich der Ausſchuß. Leichte Zunahme der Arbeitsloſigkeit In der erſten Oktoberhälfte iſt die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger von 749 000 auf 784 000, alſo um rund 35 000 oder 4,7 v. H. geſtiegen. Von dem Anſtieg der Hauptunterſtützungsempfänger wurden ausſchließlich männliche Perſonen betroffen. Bei der Kriſenunterſtützung iſt eine Zunahme um 8000 Perſonen oder 2 v. H. zu verzeichnen, ſodaß ſich ein Geſamtzahl von 165 000 Perſonen ergibt. Polizei und Vombenattentate Berlin, 28. Okt.(Von unſerem Berliner Büro Berliner Polizeipräſident hat, wie wir hören, nunmehr gegen die„Rote Fahne“, die heute morgen ernenk und in noch verſchärfter Form ihre Behaup⸗ tung wiederholt, daß die Berliner Kriminalpolizei on dem Bombenattentat auf den Reichstag unter⸗ richtet geweſen ſei, Strafantrag geſtellt. Gleich⸗ zeitig werden vom Polizeipräſidium die Mitteilun⸗ gen der„Roten Fahne“ dahin richtig geſtellt, daß am 28. Juli vorigen Jahres bei der politiſchen Ab⸗ teklung ein gewiſſer Leſſenthin erſchiewen ſet, der ehemals der Sturmabteilung der Nationalſozia⸗ liſtiſchen Arbeiterpartei angehörte, dann aber aus⸗ geſchloſſen und mißhandelt wurde. Er erklärte, daß er aus Rache Angaben machen wollte über Attentate die vom„Bund der Freunde Schlageters“ geplant ſeien. Aus den Mitteilungen war lediglich zu ent⸗ nehmen, daß Ende 1928 oder Anfang 1929 in der dieſen Kreiſen naheſbehenden ſogenannten Timm⸗ uppe techniſche Erörterungen gepflogen worden n über Attentate auf ſtaads wichtige lebe. Aehnliche Gerüchte ſeien auch von Seite der politiſchen Abteilung zugebracht i 5 Frau Johanna Straub, Frei⸗ dweſche Anhaltspunkte ge⸗ Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Berlin, 29. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Berliner Oberbürgermeiſter Böß trifft am Don⸗ nerstag nachmittag in Bremerhaven ein. Dort wird ihm das Material über den Sklarek⸗Skandal über⸗ reicht werden. Herr Dr. Böß hat ſchon vorbeugend erklären laſſen, daß er in Cherbourg Interviewer nicht empfangen werde, wie er überhaupt vor der Sonderſitzung der Stadtverordneten am 7. Novem⸗ ber ſich über den Fall Sklarek nicht zu äußern ge⸗ denke. Hier und da wird in den Blättern ausgerechnet, daß, wenn Herr Böß ſich beeilte und zum Beiſpiel in Bremerhaven ein Flugzeug nähme, er ſchon am Donnerstag Mittag in Berlin einträfe und infolge⸗ deſſen auch abends an der Stadtverordnetenſitzung teilnehmen könnte. Aber ſo eilig wird es Herr Böß wohl ſelber kaum haben. Kurz nach der Ankunft in Berlin wird der Oberbürgermeiſter dann von der Staatsanwaltſchaft als Zeuge vernommen werden. Der Buchhalter Lehmann hatte in den letzten Ta⸗ gen Ausſagen gemacht, die eine derartige Verneh⸗ mung nötig machen. Außerdem liegt ein Antrag der Verteidigung wie der Staatsanwaltſchaft vor, Herrn Dr. Böß aufzufordern, über den Kauf der Pelzjacke und andere Kleidungsſtücke nähere Angaben zu machen, Inzwiſchen gibt es kaum eine Singſpie L⸗ halle in Berlin, in der nicht der Pelzhandel des Oberbürgermeiſters unter der rr. Englands innerpolitiſche Sorgen 8 London, 29. Okt.(Von unſerem Londoner Ver⸗ treter.) Das Unterhaus tritt heute zu ſeiner Herbſtſaiſon zuſammen. Für die Arbeiter⸗ regierung, die in den Parlamentsferien beiſpiel⸗ loſe Triumphe feiern konnte, beginnt heute die erſte kritiſche Periode ſeit den Parlamentswahlen, die vor fünf Monaten den politiſchen Umſchwung herbeiführ⸗ ten. Der Burgfriede, dem ſich die ſozialiſt. Miniſter durch ihr höchſt„konſervatives“ Vorgehen in der Außenpolitik erfreuten, iſt vorüber. Eine zeitlang wird die parlamentariſche Erörterung der großen Triumphe, namentlich der Haager Konferenz, der Flottenverhandlungen mit Amerika und der Rhein⸗ landräumung, die Glorie weiterleuchten laſſen. Aber ſchon mit der bevorſtehenden Debatte über Hender⸗ ſons Abkommen mit So wjetrußland wird die Oppoſition ihr Viſier fallen laſſen. Der Kampf wird dann in vollem Ernſt beginnen, wenn die Frage der Arbeitsloſigkeit und das damit zuſammen⸗ hängende Kohlenproblem zur Sprache kommt. Die Arbeiterregierung hat ſich mit ihren außenpoli⸗ tiſchen Erfolgen einen beträchtlichen Vorſprung ver⸗ ſchafft. Aber ihr Geſchick wird letzten Endes allein durch die Ergebniſſe ihres Kampfes gegen die Ar⸗ beitsloſigkeit entſchieden werden. Es beſteht allerdings Grund zu der Annahme, daß Thomas, der ſogenaunke Miniſter für die Arbeitsloſigkeit, in den Ferienmonaten recht ſolide Pläne für die Entlaſtung des Arbeitsmarktes aus⸗ gearbeitet hat. Die nächſten zwei bis drei Wochen werden darüber Aufklärung bringen. Es wäre jedenfalls verfehlt, anzunehmen, daß die unleug⸗ baren Schwierigkeiten, denen die Regierung enr⸗ gegenſteht, ſchon Morgenluft für die Oppoſition be⸗ deuteten. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß die Liberalen noch ein weit Stück Weges mit der Labour Party gehen werden und daß die Konſervativen ſich vorläufig auf den nicht ſehr ausſichtsreichen Verſuch beſchränken wollen,„das Huhn zu ſchlachten, ohne daß es blutet“. Wahlen in der Tſchechoſlowakei Aus Prag wird gemeldet: Auf Grund der vor⸗ läufigen amtlichen Wahlergebniſſe werden heute im erſten Wahlgang von den 300 zu beſetzenden Man⸗ daten für das Abgeordnetenhaus 187 beſetzt werden. Nach dieſem vorläufigen Ergebnis wären folgende Verſchiebungen im Beſtande der Parteien zu ver⸗ zeichnen: Die bürgerlichen Parteien haben im großen und ganzen ihre Stellung behauptet. Die Tſchechiſche Agrarpartei iſt ſogar von einer Million auf 1,1 Mil⸗ lionen Stimmen geſtiegen. Dagegen haben Stim⸗ menrückgang die Slowakiſche Volkspartei, die Volks⸗ partei Hlinkas und teilweiſe auch die Katholiſche Volkspartei des Miniſters Sramek. Eine ſtarke Kräfteverſchiebung iſt bei den ſozialiſtiſchen Links⸗ parteien feſtzuſtellen. Die Kommuniſten erlitten ſehr ſtarke Verluſte. Die beiden ſozialdemokratiſchen Parteien, die deutſche und die tſchechiſche, haben gleich den tſchechi⸗ ſchen Nationalſozialiſten einen ſtarken Stimmenzu⸗ wachs zu verzeichnen. Aus dem Sowjetparadies J Berlin, 29. Okt.(Von unſ. Berliner Büro.) Wie dem„Berliner Tageblatt“ aus Moskau ge⸗ meldet wird, ſind in Sibirien wieder 15 Bauern zum Tode verurteilt und erſchoſſen wor⸗ den. Zwei wegen Ermordung des offiziellen Bericht⸗ erſtatters, der ſie wegen Zurückhaltung von Weizen denunziert hatte, zwei wegen Mißhandlung eines ſolchen Berichterſtatters, vier wegen Verbrennens von zwei Tonnen Weizen, die dem Kollektivgut ge⸗ hörten, zwet wegen„Terrors“ an dem mit der Ge⸗ treideeinſammlung beauftragten Beamten und fünf wegen Mordverſuchs an dem Vorſitzenden des Ge⸗ treideaufbringungskomitees ihrer Dörfer. ö* Unwetter in Frankreich V Paris, 29. Okt.(Von unſerem Pariſer Ver⸗ treter.) Der Winter kündigt ſich in Frankreich be⸗ reits mit naßkaltem Sturmwetter an. In den Berggegenden toben ſeit einigen Tagen heftige Schneeſtürme und auf dem flachen Lande, ſo⸗ gar in der Gegend von Paris, iſt das Thermo⸗ meter ſchon etwas unter Null geſunken. Die Küſtenſchiffahrt wird durch das Sturmwetter ſehr behindert. Fiſcherbobte werden in den Häfen zurückgehalten. Beſonders in der Nähe von Per⸗ pignan wütete geſtern der Sturm mit großer Hef⸗ 1 5 achte beträchtlichen 8— Ein m Behagen des Publi⸗ kums beſpöttelt würde, und ſchon darum iſt, wie immer die Unterſuchung auch ausgehen mag, Herr Dr. Böß in ſeinem Amt wohl kaum mehr möglich. Amtsenthebung des Direktors g 281 der Müllabfuhr Der Direktor bei der Berliner Müllabfuhr⸗ Geſellſchaft, Lettow, iſt ſeinen Funktionen über⸗ raſchend enthoben worden, weil er bei Verhandlun⸗ gen über den Ankauf eines Grundſtückes für die ſtädtiſche Müllabfuhr an die Beſitzer des Grund⸗ ſtückes eine Abſchlagszahlung auf den zu tätigenden Grundſtücksankauf geleiſtet hat, ohne zuvor die Ge⸗ nehmigung der zuſtändigen Stellen einzuholen. Weiter ſoll eine Nachprüfung ergeben haben, daß Lettow in einigen anderen ſchwebenden Geſchäften ähnliche unrechtmäßige Vorauszahlungen geleiſtet hat. Eine Schädigung ſtädtiſcher Intereſſen ſoll durch rechtzeitiges Eingreifen verhindert worden ſein. *. Haftbefehl gegen Stiebitz — Berlin, 28. Okt. Gegen Oberpoſtinſpektor Stiebitz iſt Haftbefehl wegen paſſiver ſchwerer Beſtechung erlaſſen De Flugzeugkataſtrophe im von Genua Aus London, 28. Okt. wird gedrahtet: Ueber die Kataſtrophe des Poſtflugbootes„Stadt Rom“ teilt die Imperial Airways Company mit: Nachdem das Flugboot Neapel verlaſſen hatte, geriet es bei Livorno in ein furchtbares Unwetter und wurde zum Niedergehen auf das Meer gezwungen. Auf ſeine drahtloſen Hilferufe eilte der italieniſche Dampfer„Famillia“ herbei und nahm das Flugboot ins Schlepptau. Nach einer Stunde riſſen die drei Schlepptaue, worauf der Dampfer nach Spezia zu⸗ rückkehrte, um Hilfe herbeizuholen. Sofort nach der Ankunft des Dampfers verließ ein italieniſcher Zer⸗ ſtörer Spezia, konnte aber das Flugboot nicht finden. Auch alle Nachforſchungen mit einem anderen Schiff blieben ergebnislos. Da der Leichnam des Piloten an Land ge⸗ ſpült wurde, wird befürchtet, daß ſämtliche ſie ben Inſaſſen der„Stadt Rom“, darunter vier Paſſa⸗ giere, ertrunken ſind. Entdeckter Alkoholſchmuggel— Franzöſiſcher Champagner für Amerika — Paris, 28. Okt. Die Zollbehörden von Dün⸗ kirchen ſind einer bedeutenden Schmuggel⸗ affäre auf die Spur gekommen. Auf einen anonymen telephoniſchen Anruf aus Le Havre wur⸗ den die Lagerräume des Ozeandampfers„Horion“ unterſucht, der gerade aus dem Hafen von Dünkir⸗ chen auslaufen wollte. Dort wurden 1200 Kiſten Champagner entdeckt, die 15400 Flaſchen ent⸗ hielten und in das trockene Amerika geſchmuggelt werden ſollten. Der Kommandant des Schiffes, dem mit der Beſchlagnahme des Schiffes gedroht wurde, bot ſich freiwillig an, die Ladung an Land zu ſchaf⸗ fen. Am anderen Morgen konnte das Schiff ſeine Fahrt nach Amerika antreten. Ein prügelnder Prinz — Bukareſt, 28. Okt. Hier erregt eine Skan da 1 affäre' großes Aufſehen, deren Held Prin z Nikolaus, Mitglied des Regentſchaftsrates iſt. Der Prinz lenkte geſtern ſelbſt ſein Auto durch eine der Hauptſtraßen und ſtieß mit einem entgegen⸗ kommenden Kraftwagen zuſammen, deſſen Führer dem Prinzenauty nicht ſchnell genug ausgewichen war. Prinz Nikolaus ſprang in großer Erregung aus dem Wagen und fiel über den Chauffeur her, den er jämmerlich verprügelte. Die Rettungs⸗ geſellſchaft mußte den armen Chauffeur ins Kran⸗ kenhaus befördern. N Hebamme wurde auf den Fahrdamm geworfen und von der elektriſchen Lokomotive 50 Meter mitge⸗ Letzte Meldungen Ein fünftes Todesopfer des Reichelsdorfer Eiſenbahnunglücks — Nürnberg, 28. Okt. Der Heizer des bei Rek⸗ chelsdorf verunglückten Zuges D 39 Anton Galli, iſt geſtern abend wider alles Erwarten infolge einer hinzugetretenen Lungenentzündung tm Kranken⸗ 5 hauſe geſtor ben. Schweres Gasunglück bei einem Vereinsfeſt — Berlin, 28. Okt. Am Sonntag abend ereignete ſich bet einem Vereinsverbandstag in den Harmonie⸗ prachtſälen in der Chauſſeeſtraße ein ſchwerer Un⸗ glücksfall. Aus einem Ofen war Gas aus⸗ geſtrömt und rief unter den Vereinsmitgliedern ſchwere Vergiftungen hervor. Frauen, nner und Kinder brachen beim Tanz oder an den Tiſchen plötz⸗ lich zuſammen. 25 Perſonen wurden ohn⸗ mächtig und mußten durch die alarmierte Feuer⸗ wehr mit Sauerſtoff ins Leben zurückgerufen wer⸗ den. Zwei Perſonen ſind ſo ſchwer erkrankt, daß ſie ins Krankenhaus geſchafft werden mußten. Verzweiflungstat eines Kriegsbeſchädigten 1 — Magdeburg, 28. Okt. Der Invalide Roloff 4 aus Weſteregeln ſtürzte ſich geſtern vormittag in einen Schacht, nachdem er vorher Gift getrunken hatte. Er konnte nur tot geborgen werden. Als man ſeine Wohnung öffnete, fand man ſein ſechs⸗ jähriges Töchterchen mit durchſchnitte⸗ nem Hals tot vor. Das zweite neun Monate alte Mädchen, das ſchwer verletzt war, gab noch Le⸗ benszeichen von ſich. Es beſteht jedoch wenig Hoff⸗ nung, es am Leben zu erhalten. Der achtjährige Sohn des Invaliden, von dem man anfangs an⸗ ö nahm, daß ſein Vater ihn ebenfalls getötet hätte, hat ſich ſpäter wieder eingefunden. Roloff war herzkrank und litt an Muskelrheuma⸗ tismus. Seine Anträge auf eine Militärrente ſind vom Verſorgungsgericht verſchiedentlich abſchlägig beſchieden worden. Großer Banderolen⸗Diebſtahl — Güſtrow, 28. Okt. In der Nacht zum Sountag wurden aus einem eingemauerten Betonſchrank des hieſigen Zollamtes Tabakſteuerbanderolen im Ge⸗ ſamtwert von 862 25,50% geſtohlen. Von den Tätern fehlt jede Spur. Von der Tauffeier in den Tod** Sitten(Kanton Wallis), 28. Okt. Zu einem furchtbaren Unglück, bei dem 5 Tote zu beklagen find, kam es am Bahnübergang bei St. Leonhard. Ein Auto, in dem ſich Leute befanden, die an einer Taufe teilgenommen hatte, wurde beim Bahnüber⸗ gang von St. Leonhard, als er die ungeſchloſſene Schranke paſſierte, vom Lauſanne-Mailand⸗Expreß erfaßt. Der Unternehmer Melly aus St. Leonhard, ſein Sohn und der Täufling wurden in den nahen Bach geſchleudert und ertranken. Die war ſofort tot. Die Paten des Täuflings wurden ſchleift und ebenfalls getötet. * * Der Jahrestag des Marſches auf Rom. Am Jahrestage des Marſches auf Rom werden in ganz Italien 9697 öffentliche Gebäudeoder An⸗ lagen eingeweiht, die vom Staat und den Gemein⸗ den mit einem Aufwond von 3739 Millionen Lire hergeſtellt worden ſind. Deulſche Volkspartei 9 Am Dienstag, 29. Oktober, nachmittags 3 Uhr, findet eine Beſichtigung des Schloß muſeums ſtatt. Hierzu laden wir die Frauen unſerer Frauen⸗ gruppe freundlichſt ein. Eintritt 25 Pfg. Treffpunkt 15 Minuten vor 3 Uhr am Schloß(Muſeumsein⸗ gang). Anſchließend gemütliches Beiſammenſein im Ballhaus. Der Frauenausſchuß. Walter von Molo bleibt Präfident der Dichter⸗Akademie Die Sektion für Dichtkunſt der Preußiſchen Aka⸗ demie der Künſte hat in ihrer heutigen Hauptver⸗ ſammlung Walter von Molo zum Vorſitzenden, Ludwig Fulda zum ſtellvertretenden Vorſitzen⸗ den wiedergewählt. 5 Walter von Molo gibt folgende Erklä⸗ rung ab: In mehreren Blättern ſind Angriffe gegen mich gerichtet worden wegen lobender Worte über die „Grüne Poſt“. Darauf erwidere ich: 1. Die Redaktion der„Grünen Poſt“ trat im Anfang des Jahres an mich heran aus Anlaß einer erreichten Auflage von über einer Million. Darauf⸗ hin ſchrieb ich 60 Zeilen. Dieſer Beitrag erſchien in der„Grünen Poſt“ vom 7. April 1929. In der glei⸗ chen Nummer ſchrieben in ähnlichem Sinne Dr. Streſemann, Dr. Francs, Profeſſor Kleinſchmidt, Prinz von Iſenburg, Nithack⸗Stahn, Klara Viebig, Thomas Mann, Staatsſekretär Dr. Lewald. Für dieſen Aufſatz habe ich weder Honorar angeboten erhalten, noch gefordert, es wurde auch kein Ho⸗ nmorar gezahlt. 2. Im Sommer des Jahres, als ich im Samland war, ſchrieb die Redaktion der„Grünen Poſt“ an mich, ob ſie den Schlußpaſſus des genannten Auf⸗ ſatzes noch einmal veröffentlichen dürfe. Sie ſchrieb mir gleichzeitig, daß außer meinen Worten nur noch Worte von Boelſche, Bürgel, Thomas Mann, Streſe⸗ mann und Graf von Arco veröffentlicht würden. Darauf gab ich die Erlaubnis, ſelbſtverſtändlich nur als Autor, nicht in meiner Eigenſchaft als Vorſitzen⸗ der der Sektion für Dichtkunſt. Daß ich auch bei der erſten Veröffentlichung mit nur meinem Schrift⸗ ſtellernamen zeichnete, geht aus dem veröffent⸗ lichen Veröffentlichung wurde ebenfalls ohne Ver⸗ ſtändigung mit mir hinzugefügt:„Der Präſt⸗ dent der Dichterakademie“. 3. Durch Vergleich des urſprünglichen Aufſatzes von 60 Zeilen Länge in der Nummer vom 7. April 1929 mit den nunmehr allein abgedruckten drei Zei⸗ len ergibt ſich, daß der urſprüngliche Aufſatz im Zu⸗ ſammenhang einen ganz anderen Sinn hatte als dieſer iſolierte Satz. Außerdem iſt ein Tipp⸗ oder Druckfehler darin enthalten, ſtatt„aller“ heißt es in meinem Manuſkript„vieler“. Ebenſo ſagte ich nicht„aller Deutſchen“, ſondern ich ſagte„vieler Deutſchen im In⸗ und Auslande“. 4. Ich erkläre, daß ich mit dem Verlage Ull⸗ ſtein in keinerlei geſchäftlicher Verbin⸗ dung ſtand noch ſtehe, ſondern im Gegenteil in den letzten Jahren wegen Arbeitsüberlaſtung mehrere bedeutende Angebote des Verlages abgelehnt habe. 5. Gegen die Urheber ehrenrühriger Anwürfe, die in einigen Blättern erfolgt ſind, werde ich Klage er⸗ heben. Hierzu ſchreibt die„B. B..: Erſtens hat alſo Walter von Molo die Bitte eines Verlags, für eine Zeitſchrift, die kaum ernſthaft zu diskutieren iſt, einige empfehlende Worte zu ſchrei⸗ ben, nicht abgelehnt. Zweitens hat er einige Sätze formuliert, die auch dann nicht weniger geſchmacklos ſind, wenn es an' Stelle von„aller Deutſchen“„vieler Deutſchen im In⸗ und Ausland“ heißt. Das Inſerat iſt außerdem nicht nur einmal erſchienen, ſo daß die Möglichkeit beſtand, nicht nur den Zuſatz„Präſident der Akademie“, ſondern auch den entſtellenden Tipp⸗ oder Druckfehler zu verhindern. Es ſollte doch die Aufgabe der deutſchen Dichter ſein, Unſitten— und diefe empfehlenden Worte oder Artikel ſind eine greuliche Unſitte— zu bekämpfen und dafür zu ſor⸗ gen, daß eine Rangordnung der Werte und Urteile Tages meinungen aufrechterhalten* 5 8 11 1 1 Dienstag, den 29. Oktober 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 502 Der Einladung des Verkehrs⸗Vereins Mannheim zu einer Ausſprache über die 9 Schritte, die geeignet ſind, den Mannheimer Karne⸗ 1 val auf eine breitere Grundlage nach Kölner und Mainzer Muſter zu ſtellen, wurde erfreulicherweiſe recht bahlreich Folge geleiſtet. Der Bierkeller des Roſengartens, in dem die Mannheimer Karnevali⸗ ſten ſchon ſo manche muste Stunde verlebt haben, war geſtern abend das Verſammlungslokal. Das Rundſchreiben, von dem wir dieſer Tage Mitteilung machten, wurde, wie Direktor Hieronymi einlei⸗ tend ausführte, an 350 Vereine verſchickt. Davon ſagten 51 ihre Teilnahme zu. Man ſah außer dem Elferrat des„Feuerio“ und dem Vorſtand der „Fröhlich Pfalz“ eine Reihe Mannheimer Karneva⸗ liſten und führender Perſönlichkeiten im Vereins⸗ leben. Vor einigen Monaten ſei, ſo führte Herr N Hieronymi weiter aus, durch eine Karnevalgeſellſchaft 45 an den Verkehrs⸗Verein das Erſuchen gerichtet wor⸗ den, im nächſten Jahre die organiſatoriſche und kaufmänniſche Leitung des Karnevals zu überneh⸗ men. Möglichſt viele Vereine ſollten ſich beteiligen. Es müſſe etwas auf die Beine gebracht werden, das dem Pfälzer Humor und der Größe der Stadt Mannheim entſpreche, ähnlich wie in Köln und Mainz. Der Verkehrs⸗Verein ſei ſich bewußt, daß er eine ſchwere Aufgabe übernehme. Er habe ge⸗ glaubt, ſich zunächſt einmal verſuchsweiſe in den Dienſt der Sache ſtellen zu ſollen. Die Zuſammen⸗ kunft habe den Zweck, an die Erſchienenen die An⸗ frage zu richten, ob ſie bereit ſeien, auf dieſem Wege Gefolgſchaft zu leiſten. Um ein Ergebnis zu er⸗ zielen, ſeien vier Fragen zu beantworten: 1. Soll der Verkehrs⸗Verein die Aufgabe über⸗ nehmen? 2. Wenn fa, welches 1 1 im Karneval burchgeführt werden ſoll. 3. Sind die Erſchienenen bereit, dem Verkehrs⸗ Verein Hilfsſtellung zu geben durch eine Reihe von Männern, die ſich zu einem kleinen Komitee ver⸗ einigen? 4. Wie ſoll der Karneval durchgeführt werden? Die Ausſprache, die ſich manchmal ſcharf perſön⸗ lich zuſpitzte, wurde von einem Vertreter der Geſellſchaft„Olymp“ eröffnet, der ſich auf den Standpunkt ſtellte, daß die Sache von einer neu⸗ tralen Seite in Angriff genommen werden 9 müſſe. Der Verkehrs⸗Verein ſei hierzu die richtige ö Inſtanz. Die Verſammlung erklärte ſich hierauf ein⸗ 5 i ſtimmig damit einverſtanden, daß der Verkehrs⸗Ver⸗ ö. ein der Träger der neuen Bewegung wird. Direktor ö N Hieronymi ſtellte daraufhin inſofern ein Pro⸗ ö. gramm zur Diskuſſton, als er vorſchlug, zwei f 4 große Veranſtaltungen für den nächſten Faſching ö 14 vorzuſehen: — einen Maskenball und einen Karnevalszug, . der am Nachmittag des Faſchingsſonntags durch die 3 Straßen zieht und im Roſengarten endigt. Auch in karnevaliſtiſcher Beziehung müſſe der Name Mann⸗ heim durch ganz Deutſchland klingen, ſo wie es ſportlich durch die ſenſationellen Siege der„Amieitia“ geſchehen ſet. Feuertopräſtdent Bieber bemerkte, die Hauptfrage ſei, ob ſich die Vereine an dem Zuge durch Gruppen beteiligen könnten. Eine ſolche Gruppe, zu der ſich—4 Vereine zuſammentun könn⸗ ten, würde mindeſtens 500/ koſten. Wenn dieſe Kardinalfrage nicht geklärt werde, ſei die Zuſam⸗ menkunft zwecklos. Ohne finanzielle Grundlage hänge die ganze Sache in der Luft. Der Präſi⸗ dent der Karnevalgeſellſchaft Linden⸗ hof ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß die Vereine wie in Köln und Mainz zuſammengehen müßten. Kat Der Verkehrs⸗Verein Maunheim ergreift die Initiative Eingehende Ausſprache der Ver⸗ treter der 350 Mannheimer Vereine— Bildung einer Kommiſſion 2 2, 8 ein. 2— der 8 nepal 1929/30 gemäß, weil ſte die unteren Volkskreiſe von der Be⸗ teiligung ausſchließen. Die„Fröhlich Pfalz“ werde die Sache unterſtützen, ſich aber die ſpätere Finan⸗ zierung vorbehalten. Präſident Bieber wies ein⸗ dringlich auf die finanziellen Schwierigkeiten hin, die ſich einer großzügigen Ausgeſtaltung des Mannhei⸗ mer Karnevals entgegenſtellen. Er brauche nur darauf hinzuweiſen, daß bei einem Maskenball 45 v. H. Luſtbarkeitsſteuer bezahlt werden müſſen. In Karlsruhe ſei im vorigen Jahre ein Karne⸗ nalsverein gebildet worden, für den anſtelle eines Prä⸗ ſidenten, der nicht ehrenamtlich zu bekommen war, ein Schauſpieler engagiert wurde. Man habe nicht gehört, was aus den Erträgniſſen der Sitzungen ge⸗ worden ſei. Hier würden alle Ueberſchüſſe für den Karnevalszug verwendet. Köln und Mainz ſeien nicht nachzuahmen, weil in dieſen beiden Faſchingsmetropolen die Ver⸗ hältniſſe ganz anders wie in Mannheim gelagert ſeten. Die Mainzer Stadthalle gehöre in der Fa⸗ ſchingszeit in erſter Linie den Karnevalsvereinen. Der Mainzer Karnevalverein ſorge für den finan⸗ ziellen Teil und der Klub ſtelle die Redner. Das ganze Reinerträgnis gehöre dem Zugkomitee. Die Mainzer Hoteliervereinigung und die Wirteinnung hätten vor zwei Jahren zum Zug einen hiſtoriſchen Prunkwagen geſtellt, der ſchätzungsweiſe mindeſten“! 2000/ gekoſtet habe. Der„Feuerio“ habe vor drei Jahren 18 000/ auf der Sparkaſſe gehabt. Mit die⸗ ſem erheblichen Grundſtock konnte es gewagt werden, einen Zug zu veranſtalten. Die im Frühjahr ange⸗ kündigte Reform des Mannheimer Karnevals habe ſich inzwiſchen in eine Rationaliſierung ver⸗ wandelt. Mainz ſei ſchon deshalb nicht mit Mann⸗ heim zu vergleichen, weil in Mainz der Karneval von ohen herunter ganz anders gewertet werde. Der Mittelbadiſche Brauereiverband habe vor zwei Jah⸗ ren zur Unterſtützung des Zuges ſage und ſchreibe 45/ geſandt, für einen Zug, der einen Aufwand von 24 000/ erforderte. Herr Lederer, der Vorſitzende der Vereinigung der Württemberger, meinte, man dürfe nicht nur ſo materiell wie Herr Bieber denken. Idealismus ſei auch nötig. Die Mannheimer Schwaben hätten mit ihrem Zug gezeigt, daß es ſehr wohl möglich ſei, Mannheim zu beleben. Aber dazu gehöre, wie geſagt, Idealismus. Die Stadt Mannheim habe wohl ſeiner Vereinigung 5000/ geſpendet, aber dafür 20 000% mit der Stra⸗ ßenbahn eingenommen. Nur durch Zuſammenwirken aller Vereine könne ein Zug zuſtande kommen. Herr Groth erklärte ſich namens des Turngaues Mannheim bereit, die Mitglieder ohne Bezahlung für einen Zug zur Verfügung zu ſtellen. Man könne aber nicht verlangen, daß ſich die Turn⸗ vereine mit Gruppen und Wagen beteiligen. Hierzu ſeien keine Mittel verfügbar, da die Turnuvereine ganz andere Aufgaben hätten. Ein Vertreter des Clubs„Stella⸗ Nigra“ meinte, wenn von 200 Vereinen jeder Verein 100/ ſtifte und 10 000% die Stadtverwaltung, dann ſeien ſchon 30 000/ bei⸗ ſammen. Der Reſt von 5000% könne jedenfalls leicht durch freiwillige Spenden aufgebracht werden. Ein Vertreter von„Fröhlich Pfalz“ ſchlug vor, aus den Karnevalvereinen eine Kommiſ⸗ 110 n zu bilden. Der Redner wandte ſich vor allem gegen den in den Ausführungen Biebers zutage ge⸗ tretenen Peſſimismus. „Mannem und kä Fasnacht— dees wär gelacht!“ Dieſes Motto, das vor Jahren der„Feuerio“ als Motto wählte, müſſe auch für den Karneval 1929/0 die Parole ſein. Herr Honeck, der Vertreter der Mannhei⸗ mer Sänger vereinigung, ſchloß ſich der Er⸗ klärung des Herrn Groth an. Die Vertreter der Vereine könnten ſich gar nicht binden, weil ſie nur zu ihrer Orientierung erſchienen ſeien. Bindende Beſchlüſſe könnten die Vorſtände erſt nach dieſer Ver⸗ ſammlung faſſen. Unter den 43 Vereinen, die der Sängervereinigung angehören, befände ſich ſicher eine große Anzahl, die für die Sache zu gewinnen wären. eine mit Erwerbsloſen durchſetzt ſei, die keine Beiträge bezahlen. Präſident Bieber wies wie⸗ derholt darauf hin, daß ohne genügende Geldmittel nichts unternommen werden könne. Beim„Feuerio“ habe am Aſchermittwoch das Geld zum Bezahlen der Geſchäftsleute, die für den Zug gearbeitet hätten, dagelegen. Metzgermeiſter Klein wies als Mainzer auf die Art des dortigen Karnevals hin. Man müſſe den Mannheimer genau ſo aufziehen, wenn man vor⸗ wärts kommen wolle. Malermeiſter Bornhofen ſprach ſeine Freude darüber aus, daß es gelungen ſei, ſeit 30 Jahren zum erſtenmale die Vertreter von 35 Vereinen zuſammenzubringen. 10—15 000% wür⸗ den als Grundſtock für einen Zug genügen. Die weitere Ausſprache, die bemerkenswertes nicht mehr zutage förderte, gipfelte ſchließlich nach 1ſtündiger Dauer in der Wahl einer Kommiſſion die ſich aus folgenden Herren zuſammenſetzt: Architekt Baumüller, Friſeur Brenner (Feuerio), Groth(Turnvereine), Janſon(Har⸗ monie⸗Geſellſchaft), Zimmermeiſter Kalmbacher, Knauff, Lederer(Württemberger⸗Vereini⸗ gung), Schönfelder i äoͤtiſche Nachrichten Fackeln glühen in der Nacht. Die Ingenieurſchüler danken ihrer„Stiefmutter“ „Das iſt Lützows wilde verwegene Jagd“, ſpielt die Feuerwehrkapelle Oggersheim. Dann wieder flotte Märſche, luſtige Weiſen. In der kühlen Oktobernacht umſäumen die Menſchen den Fackelzug, den die Ingenieurſchüler ihrer „alma mater zum Jahrestag widmen. Feuerrot leuchten die Fackeln, Qualm wirbelt um das Laub der Bäume in der Rheinſtraße. Etwa 600 Studie⸗ rende der Ingenieurſchule gehen in Zweierreihen. Voran der A. St. A. mit der blau⸗weiß⸗roten Fahne, dan Verbindungen, Freiſtudenten und wieder Ver⸗ bindungen. Ein bunter, farbiger Zug durch die nächt⸗ liche Stadt. Am Schloß vorbei, um deſſen Wachthäus⸗ chen der Fackelſchein huſcht, die aſphaltierte Bis⸗ marckſtraße zeigt auf dem Boden die Silhouetten der jungen Menſchen, die da zeigen, daß ſie da ſind. Schon von weitem ertönt die Blechmuſik, Trompeten, Trommeln. Die Zuſchauer ſtehen Spalier und ſchauen auf den Umzug, der diſziplinierter und un⸗ verbindlicher daher kommt, als die Wahlumzüge der vergangenen Wochen Am Waſſerturm großes Aufgebot von Schutzleu⸗ ten, die die Unentwegten zurückhalten. Auf der Eſtrade, während noch die Fackeln unten in den Rei⸗ hen flammen, nehmen die Chargen mit den Fahnen Aufſtellung.„Burſchen heraus“ wird angeſtimmt. Das Mitglied des Allgemeinen Studenten⸗Aus⸗ ſchuſſes, W. Maurer, ſpricht: „Liebe Kommilitonen! Bürgerſchaft Mannheims! Die Ingenieurſchule Mannheim feiert heute ihr 87 31 jähriges Beſtehen. Aus dieſem Anlaß hat ſich die geſamte Studentenſchaft zuſammengeſchart, um mit dieſem Fackelzug zu Ehren der Stadt Mann⸗ heim, die Jahresfeier ihrer Schule würdig einzulei⸗ ten. Errungenſchaften deutſcher Technik, das Luft⸗ ſchiff„Graf Zeppelin“, das Flugboot Dornier X und der Schnelldampfer„Bremen“ haben Deutſchland wieder zu Anſehen in der Welt gebracht! Werden die Abſolventen unſerer Anſtalt auch nicht alle Schöpfer ſolcher techniſchen Großtat, ſo iſt doch z. B. Dr. ing. h.., der Konſtrukteur des„Graf Zeppelin“, Abſol⸗ vent eines deutſchen Technikums. Die Han delsſtadt Mannheim tut viel für die Förderung ihres kauf⸗ männiſchen Nachwuchſes. Möge ſie auch der ſo not⸗ wendigen För derung des techniſchen Na ch⸗ wuchſes gedenken. Noch immer iſt die Mannhei⸗ mer Ingenieurſchule das Stiefkind der Stadt. Mitbürger! Sorgen Sie dafür, daß endlich die Wen⸗ dung zum Guten komme, die der verewigte Oberbür⸗ germeiſter Beck bereits vor 30 Jahren verſprochen 3 Buchbindermeiſter Noll(Fröhlich N. Aber auch das Stiefkind iſt ſeiner Stiefmutter dankbar. Deshalb fordere ich Sie, liebe Kommili⸗ tonen auf, einzuſtimmen, in den Ruf:„Unſere Stadt Mannheim, unſere liebe, alma mater“ Dreimal Hoch!“ Tuſch— Tuſch— Tuſch. Das Deutſchlandlied er⸗ klingt über den weiten Friedrichsplatz, derweil die Fackeln ſich ihrem Ende zuneigen. Einzeln bedeuten ſie nicht mehr viel, aber vereint zuſammengeworfen, geben ſie noch einmal ein loderndes Freudenfeuer. Die Kapelle ſetzt ſich in Bewegung, der Zug for⸗ miert ſich zum zweitenmal. Vor der im Flaggen⸗ ſchmuck prangenden Ingenieurſchule trennt man ſich. Heute abend ſehn wir uns wieder heim Kommers 0— 1— 10 Fahre Gauvorſteher im D. H.. Der Gauvorſteher des Deutſchnationalen Hand⸗ lungsgehilfenverbandes, Landtagsabgeord. Eduard Menth, iſt am heutigen Tage zehn Jahre Vor⸗ ſteher des Gaues Südweſt im DH., umfaſſend die Gebiete Baden, Pfalz und Saargebiet. Menth, ſeine Tätigkeit für den DHV. als Geſchäftsführer Köln begann, wurde vor zehn Jahren an die Spitze des Gaues Südweſt berufen. Seit dieſer Zeit hat der Gau einen erfreulichen Auſſchwung genommen. Die Herzen der Mitglieder hatte er in kurzer Zeit für ſich gewonnen. Heute iſt er als Führer der Am⸗ geſtellten Südweſtdeutſchlands allſeits geſchätzt, aus bei ſeinen Gegnern. Aus dieſem Grunde hat ihn auch die Deubſche Volkspartei im Stadtbezirk Mar heim erfolgreich an zweiter Stelle zum Landtag au geſtellt. Wir entbieten Herrn Menth unſere her lichſten Glückwünſche und hoffen, daß er noch lan Jahre nicht nur für das Wohl des von ihm vertre⸗ tenen Berufsſtandes, ſondern auch des ganzen bes ſtreiten möge. 8 ** * Brand in einem Neckarauer Kino. In dem Hauſe Friedrichſtraße 77 in Neckarau untergebrach Kino geriet geſtern abend beim Vorführen Film in Brand, der auf andere Filme übergri die in dem Vorführungsraum lagen. Der Vor führer zog ſich Brandwunden im G und an den Händen zu. Das Feuer wurde 9 55 0 um 21,43 Uhr alarmierte Wache II der Berufsfeu wehr gelöſcht. Im ganzen wurden ſechs f rollen vernichtet. * Geſchäftsjubilänm. 30 Jahre, daß das in der Oberſtadt bekannt nialwaren⸗ und Landesprodukten⸗Geſchäft H lein Rogggenſtein, I. 8, 4, gegründe wur Das Geſchäft erfreut ſich eines regen Zuſpr 5 * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeh n he die Eheleute Georg Schader, Stockhorn morgen Herr Theodor Ruf mit ſeiner Ehefrau ria Magdalena geb. Englert, wohnhaft N ſtraße 4a. Am 26. Oktober waren Kol! 2 7* 2 Jilm⸗Nundſ chau Alhambra: Henny Porten in„Mutterliebe f Es laufen ſchon viele Filme über das ungewollten Kinderloſigkeit und auch der Film„Mut liebe“ behandelt kein anderes Thema, Henny Porten die Frau Maria, der Kinder verſagt ſind und die ſich ihnen ſehnt. Selbſt ihr Mann leidet darunter ſich von einer Frau betören, von der er glaub ihm das Vaterglück bringen kann. Maria trennt ſie ihrem Mann, geht als Kinderfräulein in die Stadt kurzes Glück wird jäh zerſtört, ſie muß ihre Stellu laſſen. Entführt das ſie liebende Kind, kommt vor( und findet einen gerechten Richter: nur die Sehn nach einem Kind, die Mutterliebe hat ſie die zeihende Tat ausführen laſſen. Das Spiel von Porten macht den Film zu einem Erlebnis. der Künſtlerin iſt noch ausgeglichener als ma ihr gewöhnt iſt, ſie gibt meiſterhaft die leidende 5 ihr Schmerz wirkt echt. Die anderen Mitwirker deren Spitze Guſtav Dießl zu nennen iſt, ihren Leiſtungen nicht zurück und die Regie Aufbau der Szenen wirklich gutes geſchaffen einzelne Epiſoden in ihrer Entwicklung ſtecken und die überaus zahlreichen Großaufnahmen der len Henny Porten mit der Zeit abgeſchmackt Das heitere Spiel des Kindes— Inge Landgu für einige frohe Bilder und mildert den. Geſamteindruck. 5 Herr Haumeſſer, der im Namen der„Fröhlich Pfalz“ ſprach, meinte, zur Herſtellung einer finan⸗ g ziellen Grundlage müſſe in erſter Linie die Stadt⸗ 8 verwaltung herangezogen werden. Vor allem müſſe erſtrebt werden, die Roſengarten⸗Ein⸗ 8 1111 1 auf ein erträgliches Niveau zu bringen. Eintrittspreiſe von—5/ für karne⸗ valiſtiſche 5 ſeien nicht mehr zeit⸗ 8 DE T———— 0 ö Es war einmal Von Walter Haſenelever 0 Als die Fürſtentochter Scheherſad, die mit ihren 2 Erzählungen aus Tauſend und Eine Nacht das Herz des gewaltigen Königs gerührt hatte, am Bahnhof 8 Friedrichſtraße ihrem Schlafwagen entſtieg, war es 1 gerade 8 Uhr. Ein bleierner Himmel laſtete über 1 Berlin. An den Straßenecken riefen die Zeitungs⸗ 1 verkäufer mit heiſerer Stimme die Morgenblätter 4 aus. Feuchte Herbſtluft bewegte die kahlgeſchorenen „ Bäume. Kähne ſchwammen auf der Spree. In t kleinen Cafés putzten Scheuerfrauen die Scheiben 9 blank. 1 Scheherſad, die in ihrem capeartigen, am Halſe gebauſchten Pelz eher einer Tänzerin als einer mor⸗ 15 genländiſchen Prinzeſſin glich, ſah ſich fröſtelnd um. 5 Ein herumlungerter Agent rief ihr mit leiſer n Stimme zu:„Zimmer gefällig?“ Geſchwollene Au⸗ 15 tobuſſe raſten donnernd über die aſphaltenen 8 Dämme. Hoch⸗ und Untergrundbahnen hämmerten. i Das Leben erwachte in der Maſchinenſtadt. 0 Ein Tag wie alle Tage. Grau, kalt und ſeelen⸗ 8 los. Die Mouptonie der Arbeit. Das Hetztempo der Beſchäftigung. Die Jagd nach dem Geld, das in Zeit verwandelt iſt. Der Kampf um Sekunden. 8 Zwiſchen Frühſtück und Abendbrot. Die einzige 1 Märchenfigur in dieſer Welt der geſteigerten Energie i⸗ war ein grüner Poliziſt, der mit tanzenden Armen, e weißbehandſchuht, den beginnenden Verkehr regelte. 8 Scheherſad nahm ein Auto und fuhr in ein kleines 5 Hotel der Friedrichsſtadt. Viele tauſend Jahre hatte 1 8 5 ſie, von einem böſen Geiſt gebannt, als winzige Ne⸗ e belwolke in einer Flaſche zubringen müſſen, die ein . kbegreiflicher Zufall aus den arabiſchen Gewäſſern 5 izilianiſche Küſte ſchwemmte. Dort war ſie e Tagen von einem ſächſiſchen Touriſten ver⸗ hentlich geöffnet worden. ihrem gläſernen Gefängnis und nahm augenſchein⸗ lich die Geſtalt des modernen Lebens an. Umfangen von ihrer Märchenwelt, war es eine Kleinigkeit für ſie, mit friſchgeſchnittenen Haaren, unechten, aber täuſchend nachgemachten Perlen und roſa manikür⸗ Die Prinzeſſin entſtieg ſchen ins Meer. ten Nageln 9 9 den e zu ae So ſtand ſie vor dem erſchrockenen Mann aus Chemnitz. Die Verſtändigung verlief ergebnislos. Obwohl die Prinzeſſin dank ihrer märchenhaften Kenntniſſe ſämt⸗ liche. der Welt beherrſchte, verſtand ſie kein einziges Wort. Sie mußte den Eindruck gewinnen, in Chemnitz wird eine beſondere Sprache geſprochen. Später erfuhr ſie, es war ſächſiſch. Das Einzige, was ſie verſtand, war die Adreſſe des Berliner Hotels. Sie verkaufte die goldene Einfaſſung ihrer Flaſche, nahm ein Billett und fuhr nach Berlin. Nun ſtand ſie heimatlos in einem ſchlechtmöblier⸗ ten Zimmer mit fließendem Waſſer und verſuchte, ſich zurechtzufinden. Unkundig des Telephons, von elek⸗ triſchen Kenntniſſen nicht getrübt, beſchloß ſie, in die⸗ ſer verzauberten Welt nichts mehr wunderbar zu ſin⸗ den. Ja, hätte in dieſem Augenblick ein Radiotrich⸗ ter mit brüchiger Stimme die neueſten Börſennach⸗ richten ins Zimmer geflüſtert, ſie hätte es für die Stimme böſer Geiſter gehalten und wäre nicht min⸗ der erſchrocken geweſen als jeder rechtſchaffene Ber⸗ liner über den Zuſammenbruch eines Pleitekonzerns. Die„Prinzeſſin ſchlief zwölf Stunden ununterbro⸗ chen. Dann nahm ſie ein Bad, parfümierte ſich mit dem letzten Tropfen Roſenöl und trippelte durch die Straßen. Ueber dem Potsdamerplatz verkündeten gewaltige Lichter die Maſſenangebote des Tages. Unten jedoch auf dem Boden begrenzten weiße Striche die Schritte der Gehenden. Sie zwangen den harm⸗ los Dahinſchreitenden zur Achtung vor dem Geſetz. Kants kategoriſcher Imperativ war im Herzen von Berlin auf die Straßen gezeichnet. Die Prinzeſſin begriff: das zwanzigſte Jabrbun⸗ dert duldete keine überflüſſige Bewegung. Alles ver⸗ lief in vollendeter Ordnung. Die Phantaſie war ver⸗ bannt. Da fiel ihr Blick, während ſie verſchüchtert und ängſtlich gen Weſten wanderte, auf die bunte Reklame eines Filmtheaters. Sie kaufte ſich für ihr letztes Geld eine Karte und trat ein. Auf der Leinwand kämpften Elephanten ſiegreich mit fliegenden Fiſchen. Tiſche ſchwebten durch die Luft. Rieſige Krokodile verwandelten ſich in freund⸗ liche Nippfiguren. Aus einem Teppich fielen Men⸗ Aladins Wunderlampe ſchien in An en Glanz über. und Logen zu ſtrahlen. Auf einer Wolke ritten Alt Baba und die bierzig Räuber. Harun al Raſchid im Smoking ſah lächelnd zu. Die Prinzeſſin berührte den Arm einer neben ihr ſitzenden Dame, die im Privatleben Verkäuferin war. „Ich träumte“, ſagte ſie, und bin erwacht. Eiſen⸗ bahn, Auto, Verkehrsturm— welch ein ſchwerer und ſchrecklicher Traum⸗ Es war mir, als hätte ich alles erlebt. Als wäre ich ſelber im Auto gefahren, Ich ſah ein Flugzeug über dem märkiſchen Wald Ich bin erwacht. Ich bin wieder zu Hauſe. Ich höre die Märchenerzähler in unſeren Dörfern. Tauſend und Eine Nacht iſt dal“ Das blonde Fräulein rief erſchrocken:„Sie irren! Es iſt Wirklichkeit. Sehen Sie nur ins Pro⸗ gramm. Da ſteht alles genau beſchrieben. Es ſind Schauſpieler.“ Aber die Prinzeſſin hörte nicht mehr. Längſt ſaß ſie wieder, in ewiger Gegenwart, am Bette des ge⸗ waltigen Königs und, ſein Herz mit melodiſcher Stimme rührend, begann ſie das Märchen der Tau⸗ ſend und Zweiten Nacht: „Es war einmal eine Stadt, die hieß Berlin 2 Das Nationaltheater teilt mit: Die urſprüng⸗ lich auf 9. November angeſetzte Uraufführung von Darius Milhauds„Rückkehr“ muß in⸗ folge Erk rank ung von Helmuth Neugebauer, der mit einer Hauptpartie betraut war, hin ausge⸗ ſchoben werden. Es werden dafür in den Opern⸗ ſpielplan zunächſt zwei Wiederaufnahmen eingeſetzt und zwar Beethovens„Fidelio“ in der Jubi⸗ läumsinſszenierung, der bereits am Freitag dieſer Woche im Spielplan erſcheint und„Die Macht des Schickſals“ von Verdi, die in der vorletzten Spielzeit mit ſo lebhaftem Intereſſe aufgenommene Aufführung.— Intendant Siolt hat den bekannten Luſtſpieldichter Karl Rößler, deſſen witzige „Fledermaus“-Bearbeitung bekanntlich in den letzten Monaten am Berliner Deutſchen Theater in der Inſzenierung Max Reinhardts einen Welterfolg er⸗ 2 im Laufe der Jahre durch Sammlunge dign Mittel zuſammenzubringen rang, zu einer Bearbeitung von Offe 1 „Orpheus in der Unterwelt“ ſpezi Premiere dieſer Bearbeitung wird in die zeit gelegt. N Ein Richard⸗Wagner⸗Denkmal fir! Wien. So paradox es klingt: Wien, die ikſta die 1 den e und e 1 5 19 15 Der Wiener N 0 9 e berelts nen Monat nach 3 od eines. 9 propagier Richard⸗Wagner⸗Denkmalfonds zuſammen Wenn auch die Gelder dieſes Fonds durch tion auf eine ſehr geringe Summe geſchmolzen ſind, will man nun ernf ich gehen, ein würdiges Wagner⸗Monume richten. Der Wiener Männergeſangver in, den e. 8 agb der ſeines 1500 8 1 55 e und 91 zu einer Reihe von Veranſtaltungen November wird das Jubiläumskonz Staatsoper ſtattfinden, bei dem ausſch von Wagner zur Aufführung gelang f 150 Die Pariſer Oper im Berliner Sende Leitung der Funk⸗Stunde in Berlin h maßgebenden franzöſiſchen Stellen verei ö demnächſt eine Uebertragung aus der Pari Oper auf die Berliner Sender erfolgen ſo umgekehrt. Sowohl die franzöſiſche Telegrafen waltung als Radio Paris haben erfreulicherwei ihre Zustimmung gegeben, obwohl bisher erſt eine einzige Uebertragung der Pariſer Oper du kransöſtſchen Rundfunk e wurde erſtattete Bericht über den„Internationalen Hausbeſitzer⸗ Kongreß in Berlin.“ erſte Tagung in Paris ſtatt. Dieſes Jahr war Ber⸗ demokratiſchen Fraktion des wird, daß in allen Fällen der Veräußerung eines zwungen werden ſoll, in dieſem Sinne Bodenvor⸗ dem Aufkommen der Hauszinsſteuer und aus dem L. Seite. Nr. 509 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 29. Oktober 1929 0 4 40 Die am Donnerstag im Saale des Friedrichs⸗ parkes abgehaltene Verſammlung war ſehr gut be⸗ ſucht. Stadtrat von Au eröffnete die Verſamm⸗ lung mit Begrüßungsworten und geſchäftlichen Mit⸗ teilungen. Rechtsanwalt Dr. Weingart Aus den Ausführungen iſt zu entnehmen, daß der dies⸗ jährige Berliner Kongreß der zweite war. Als der Verband nach dem Kriege gegründet wurde, fand die in als Tagungsort beſtimmt. Dem internationalen Verband gehören 34 Staaten an mit 5 Millionen Mitgliedern. In Berlin waren 20 Staaten ver⸗ treten. Ganz beſondere Beachtung ſchenkte der Red⸗ ner der Baugeldzuſchußfrage, wie ſie in Hol⸗ land behandelt wird, wo jedem Bauenden ein Zuſchuß ohne Zurückzahlung gewährt werde, ſofern die be⸗ ſonderen Bedingungen erfüllt werden. Die Miet⸗ höhen bringen in Holland keine Unterſchiede zwiſchen Neu⸗ und Altbauwohnungen. Der Redner gab die Reſolutionen, die durch die Kommiſſionen gefaßt wurden, bekannt, aus denen hervorgeht, daß man ge⸗ willt iſt, das Privateigentum durch inter⸗ nationale Solidarität zu verteidigen, die Zwangswirtſchaft zu beſeitigen, Erleichterungen für zu Bauzwecken zu gebende Mittel zu ſchaffen, Rege⸗ lung der Mietanpaſſung von Neu⸗ und Altbauwoh⸗ nungen, der Kreditfragen, der Betätigung der öffent⸗ lichen Hand in der Bautätigkeit und Vermeidung der Hemmung der Privatbautätigkeit. Rechtsanwalt Dr. Schaaf gab einen Bericht über den Bayriſchen Haus⸗ und Grundbeſitzer⸗ Verbandstag in Neuſtadt a. H. unter beſonderer Berückſichtigung der Ausſprache über das Bodenreform⸗ und Wohnheimſtättengeſetz. Der Redner ging pon der modernen Bodenreformbewegung, die ihren Ausgang von dem Buch„Jortſchritt und Armut“ (1879) des amerikaniſchen Journaliſten Henry George nahm, aus, der die Urſache aller Not und allen Elends in der unrichtigen Verteilung des Bodens, oder vielmehr im Privateigentum an Grund und Boden findet. In Amerika habe George keinen Er⸗ folg gehabt, denn die Amerikaner denken nüchterner und wollen vor allem vom Sozialismus nichts wiſſen. Um ſo größer ſei der Erfolg für bodenrefor⸗ meriſche Experimente in Deutſchland. Im April 1928 übernahm der ehemalige Volksſchullehrer Damaſchke die Führung der Bodenreformbewegung. Der Rebner behandelte anſchließend die Damaſchkeſchen Ziele und Widerſprüche ſeiner bodenreformiſtiſchen Bestrebungen. Neuerdings haben Abgeordnete der ſoztaldemokratiſchen, Zentrum s⸗ und Reichs ⸗ tags einen Antrag eingebracht, lautend„Die Reichsregierung zu erſuchen, alsbald ein Wohnheimſtättengeſetz im Sinne des Entwurfs des ſtändiſchen Beirats für Heimſtättenweſen beim Reichsarbeitsminiſterium vorzulegen.“ Mit Hilfe des Zentrums iſt dieſer Antrag im Reichstag angenommen worden. Der ſtändige Beirat hat nun beim Reichsarbeits⸗ miniſterium unter dem Vorſitz Damaſchkes einen neuen Geſetzentwurf ausgearbeitet, in dem gefordert Grundſtückes die Gemeinde ein dingliches Vor⸗ kaufsrecht hat. Das heißt: Es darf in ganz Deutſchland kein bebautes oder unbebautes Grund⸗ ſtück freihändig verkauft werden. In allen Fällen hat die Gemeinde das Vorkaufsrecht. Es wird weiter gefordert, daß bei unbebautem Boden, wenn er an jemand anderen als eine Körperſchaft des öffent⸗ lichen Rechts oder nahe Verwandte verkauft werden ſoll, der Gemeinde das Enteignungsrecht zuſteht. Es wird weiter gefordert, daß jede Gemeinde ge⸗ ratswirtſchaft zu treiben. Jede Gemeinde ſoll ver⸗ pflichtet ſein, in ihrem Gebiet große Nutzungspläne (Bebauungs⸗Flächenaufteilungspläne) für das Woh⸗ nen den Verkehr und die Erholung aufzuſtellen. Aller Grund und Boden, der von dieſen Nutzungsplänen erfaßt wird, kann enteignet werden. Die aus der Feſtſtellung dieſer Pläne ſich er⸗ gehenden Beſchränkungen der Ausnutzbarkeit von Grundſtücken begründen keinen Anſpruch auf Ent⸗ ſchädigung. Streitigkeiten aus der Planfchtſtellung, insbeſondere Entſchädigung betr., werden durch die in 8 20 bezeichnete Behörde endgültig entſchieden. Die Entſchädigung ſoll im allgemeinen nach den Reichsbewertungsvorſchriften erfolgen. Unbebaute Grundſtücke, die im Bereich des rechtswirkſamen Nutzungsplanes liegen, unterliegen der Enteignung und zwar ohne Rückſicht darauf, ob die jeweiligen Eigentümer ihre Grundſticke zu verkaufen beabſich⸗ digen oder nicht. Die Mittel für die Bodenvorrat⸗ ſchaft der Gemeinden ſollen genommen werden aus Aufkommen der Wertzuwachsſteuer. Nicht einmal in den wirtſchaftlich beſten Vorkriegszeiten hat man ſolche Experimente, deren Verwirklichung doch un⸗ geahnte Summen erfordert, auch nur von weitem er⸗ örtert. Der Nachkriegszeit, aus der das deutſche Volk angeſichts der immer noch unüberſehbaren Verpflich⸗ tungen aus dem Friedensdiktat als das ärmſte Volk der Welt hervorgegangen iſt, bliebe es vorbehalten, dieſe Ziele zu propagieren und die Begehrlichkeit weiter Bevölkerungsſchichten aufzuſtacheln und damit die eigentlichen und wahren Ziele der Bodenrefor⸗ mer, die i Enteignung von Grund und Boden, zu verwirklichen und das Privateigentum an Grund und Boden reſtlos zu beſeitigen. Würde dieſes Geſetz im Reichstage zur Annahme gelangen, dann hätte in Deutſchland jede private wirtſchaftliche Tä⸗ ligkeit ein Ende. Wenn es keinen Grund und Boden mehr im Privatbeſitz gibt, kann kein Privatbau mehr entſtehen. Gund und Boden iſt dann ſoziali⸗ ſtert, das geſamte Bauunternehmertum verſtaatlicht. „s- und Grundbeſitzer⸗Verſammlung mit wäre auch die Realkreditfrage in rein marxiſti⸗ ſchem Sinne gelöſt, denn wenn es keinen privaten Beſitz mehr gibt, ſind private Inſtitute überflüſſig. Verheerend wäre aber auch die Auswirkung für Lanbwirtſchaft und Gärtnerei. Denn jeder kleinſten Gemeinde, auch unter 5000 Einwohnern, iſt die Pflicht auferlegt, derartige Bodenvorratswirtſchaft zu betreiben und die Grundſtücke im Enteignungs⸗ wege an ſich zu bringen. Aber auch auf die Finanz⸗ wirtſchaft der Gemeinden würde dieſes Geſetz die Wirkung haben, daß ein finanzieller Zuſammenbruch über kurz oder lang unvermeidlich wäre. Aus Miet⸗ zinsſteuer und Wertzuwachsſteuer allein laſſen ſich die Geldmittel nicht ſchaffen. Die Verſchuldung der deutſchen Städte ſchreitet in einem Tempo vorwärts, daß weitere derartige Belaſtungen nicht mehr zu tragen ſind. Mit Recht hat der Finanzreferent einer großen deutſchen Stadt unlängſt erklärt, daß ſchon die jetzige Bodenbeſchaffung der deutſchen Städte eine Kataſtrophe bedeutet. Er führt aus, daß die Städte übermäßig viel Grund und Boden erwerben in der irrigen Anſicht, dieſer Grund und Boden ſei jetzt ſo billig, daß man zu⸗ greifen müſſe. Dieſer Finanzreferent hat nachgewie⸗ ſen, daß ein derart angekaufter Boden mangels eines Zinserträgniſſes ſchon nach etwa—8 Jahren unter Berückſichtigung von Zins⸗ und Zinſeszins die Ge⸗ meinde ſchon mit dem doppelten Betrag des Ein⸗ kaufswertes belaſtet. Die Bodenreformer verſtehen es ganz ausgezeich⸗ net glaubhaft zu machen, daß das ganze Unglück und die Belaſtung eines Volkes ſofort behoben wer⸗ den kann, wenn die Enteignung des privaten Grund⸗ beſitzes und ſeine Ueberführung in Gemeindeeigen⸗ tum durchgeführt wird. Es geht den Bodenreformern nicht allein um die Enteignung von Grund und Bo⸗ den, das ſoll nur der Beginn der allgemeinen So⸗ aliſierung ſein. Dieſes Ziel verſchweigen die Bo⸗ denreformer. Heuchleriſch ſpiegeln ſie als Folge der Bodenreformgeſetze eine Entlaſtung der ganzen Wirt⸗ ſchaft vor und verſuchen auf dieſe Weiſe Grund⸗ und Hausbeſitz von den übrigen Wirtſchaftsgruppen zu iſolteren. In Wirklichkeit geht es nicht ur um Nach den jetzt vom Statiſtiſchen Reichsamt ver⸗ öffentlichten Ergebniſſen der diesjährigen Zählung der Kraftfahrzeuge am 1. Juli weiſt Mannheim 6250 Kraftfahrzeuge auf und zwar 2998 Per⸗ ſonenkraftwagen ohne Kraftomnibuſſe, 21 Kraftomni⸗ buſſe, 1010 Laſtkraftwagen, 2128 Krafträder, 93 ſon⸗ ſtige Kraftfahrzeuge wie Zugmaſchinen ohne Güter⸗ laderaum, Feuerlöſchwagen, Straßenreinigungs⸗ maſchinen. Mannheim zeigt damit eine erheb⸗ liche Zunahme der Kraftfahrzeuge gegen⸗ über der vorigjährigen Zählung, die einen Beſtand von 5320 Kraftfahrzeugen ergab. Unter den neunundvierzig Großſtädten des Deutſchen Reiches, in ihrer Reihenfolge nach der abnehmenden Wohnbevölkerungszahl am 1. Januar dieſes Jahres nimmt Mannheim den zweiundzwan⸗ zigſten Platz ein. Gemeſſen nach der Kraft⸗ fahrzeuge⸗Anzahl beider neueſten Z h⸗ lung treffen wir Mannheim an ſech⸗ zehnter Stelle der nach der abſteigen⸗ den Kraftfahrzeuge⸗Zahl geordneten Reihe der Großſtädte. Im Geſamtbeſtand aller Kraftfahrzeuge kommt Mannheim vor den gegenüber Mannheim bevölkerungsſtärkeren Städten Dortmund, Gelſenkirchen⸗Buer, Königsberg, Duis⸗ burg, Stettin. An Perſonenkraftwagen ſteht Mannheim über den größeren Städten Eſſen, Dort⸗ mund, Gelſenkirchen⸗Buer, Magdeburg, Königsberg, Duisburg, Stettin. An Kraftomnibuſſen wird Mann⸗ heim von einer Anzahl kleinerer Städte übertroffen. Laſtkraftwagen liebt Mannheim mehr als die größeren Städte Stettin, Duisburg, Königsberg. Nach der Anzahl der Krafträder ſteht Mannheim über den ihm gegenüber bevölkerungsreicheren Städten Eſſen, Dortmund, Gelſenkirchen⸗Buer, Kö⸗ nigsberg, Duisburg, Stettin. Sonſtige Kraftfahr⸗ zeuge beſitzt Mannheim mehr als Eſſen, Dortmund, Gelſenkirchen⸗Buer, Königsberg, Duisburg, Stettin. Wichtig iſt dann für die Bedeutung der Kraft⸗ fahrzeuge im Verkehrsleben bei den Großſtädten im allgemeinen und bei Mann 2 . Was gefährdet das Telegramm⸗ Geheimnis? Die unrichtige Einfaltung der Fenſterbriefe Die Reichspoſt hat vor längerem in dem an ſich durchaus begrüßenswerten Beſtreben, gegenüber der alten mit Klebemarken bewirkten Verſchließung und Zuſtellung der Telegramme die Möglichkeiten zur Durchbrechung des Telegrammgeheimniſſes zu ver⸗ ringern, die Auslieferung an den Adreſſaten im ver⸗ ſchloſſenen Briefumſchlag eingeführt, ähnlich wie es in der Schweiz zum Beiſpiel ſchon ſeit Jahren üb⸗ lich iſt. Die Reichspoſt hat ſich bei dieſer Regelung nun zur Benützung von Fenſterbriefumſchlägen ent⸗ ſchloſſen, die ſo verwendet werden, daß die auf dem Originaltelegramm befindliche Adreſſe mit Name und Beſtimmung innerhalb eines Rechteckes, das in der Größe dem Fenſter des Umſchlages entſpricht, durchſcheint. Die Poſt will dadurch das nochmalige beſondere Schreiben der Adreſſe auf den Umſchlag erſparen. a Aus der Praxis zeigen ſich nun Fälle, daß die Einfaltung des Telegrammes vor dem Einſchieben Ebenſo würden alle mit dem Baugewerbe zuſam⸗ ängenden Induſtrien und das geſamte deutſche Hand! ind der Mittelſtand dem Ruin überant⸗ ortet. Die nächſte Folge wü ein, daß ſich die ädte, wie es teilweiſe oße Werkſtätten für alle 1 und damit das geſamte ag nicht heim im beſonderen die 3 Grund und Boden, ſondern um eine andere Form des Bolſchewismus' wie in Rußland. Mit der theimſtättengeſetzes wäre die erſte und ſte Etappe auf dem Wege zur Vollſoz erung der Geſamtwirt⸗ ſchaft Deutſchlands zurückgelegt Annahme des W In dieſer Richtung liegen die wahren Ziele des Ge⸗ ſetzentwurfes. Das Wohnheimſtättengeſetz wird zum Prüfſtein, ob ſich die bürgerlichen Parteien für die Aufrechterhaltung oder für dis Vernichtung des Pri⸗ vateigentums an Grund und Boden entſcheiden wollen. Der deutſche Hausbeſitz und der geſamte deutſche Mittelſtand fordern und erwarten von den bürgerlichen Parteien, daß ſie ſich an dem von den Bodenreformern geplanten und von den Linkspar⸗ teien begünſtigten Verbrechen am Privateigentum nicht mitſchuldig machen werden. Die bayeriſche Hausbeſitzer⸗Tagung in Neuſtadt beſchäftigte ſich mit der Haltung des Zentrums im Reichstage in dieſer Frage, weil die Zentrums⸗ preſſe und die Führer der Partei dem Zentralver⸗ band der Hausbeſitzer vorwarfen, einer Parteirich⸗ tung Vorſpanndienſte zu leiſten. 8 Der Präſident des Zentralverbandes, Stadtrat Humar⸗ München, er⸗ ſtattete den Bericht. Nach einer ſcharſen Ausſprache ſchloß Humar: Manchmal iſt ein Gewitter gut, manch⸗ mal kommt auch ein Hagelwetter dazu, aber immer wird davon die Luft klarer. Der deutſche Hausbeſitz kennt ſeine Pflichten dem Staate und der Allgemein⸗ heit des Volkes gegenüber. Er hat ſich noch nie ge⸗ weigert, die notwendigen Laſten auf ſich zu nehmen. Der deutſche Hausbeſitz hat auch im Kriege ſeine Pflicht erfüllt, ſowohl an der Front, als auch in der Heimat. Der deutſche Hausbeſitz will keine Sonder⸗ ſtellung. Er fordert aber die Gleichberechtigung mit allen anderen Wirtſchaftsgruppen. Wir ſtellen keine unerfüllbaren Forderungen. Wir verlangen aber von allen Parteien im Reichstag eine Umkehr von der jetzigen Behandlung des Hausbeſitzes. Das Miet⸗ und Wohnungsweſen darf nicht mehr der Spielball politiſcher Leidenſchaften ſein. Senden Sie uns Män⸗ ner, die es nicht nur mit einem Teil des deutſchen Volkes, ſondern mit er ganzen deutſchen Wirtſchaft ernſt und gut meinen und wir werden eine Verſtän⸗ digung erzielen. Laſſen Sie uns aber das Privat⸗ eigentum in jeder Weiſe unangetaſtet. Hierüber gibt es kein Verhandeln. Starker Beifall folgte dieſem Bericht. Eine leb⸗ hafte Ausſprache beſchäftigte ſich auch teilweiſe mit der Landtagswahl. Sr. alte III 3 Zunahme und Dichte gegenüber anderen Großſtädten Neunthöchſte Häufigkeit unter allen Großſtädten— Auf 41 Einwohner ein Kraftfahrzeug Dichte der Kraftfahrzeuge, ihre Häu⸗ figkeit im Verhältnis zur Bevölke⸗ rung s zahl. Da entfällt nach der neueſten Kraft⸗ fahrzeuge⸗ Zählung in Mannheim ein Kraft⸗ fahrzeug auf 41 Einwohner. Unter allen neunundvierzig Großſtädten des Deutſchen Reiches beft 5 M erechnet auf die tfahrzeuge; in hon auf 27 Ein⸗ te der Kraftfahrzeuge das ein Kraftfahrzeug auf 29 Einw Am dritten Rangplatz der Großſt finden wir ein Kraftfahrzeug. 1 der Spitze der Großſtädte mit der Menge der Kraft⸗ fahrzeuge im Verhältnis zur Einwohnerzahl. Ber⸗ lin zeigt ein Kraftfahrzeug auf 45 Einwohner, ſteht alſo unter Mannheim, am dreizehnten Platz der Großſtädte. Andererſeits die geringſte Häufigkeit der Kraftfahrzeuge finden wir vor allen deutſchen Großſtädten in Hindenburg(Oberſchleſien), wo ein Kraftfahrzeug auf 152 Einwohner entfällt. Am zweitniederſten Platz der Großſtädte nach der Dichte der Kraftfahrzeuge iſt Gelſenkirchen⸗Buer mit einem Kraftfahrzeug auf 114 Einwohner, am drittniederſten Platz dann Oberhauſen mit einem Kraftfahrzeug auf 94 Einwohner. iufigkeit der Kraftfahrzeuge 3 mit 30 Einwohnern auf Mannheimnimmtnachſeiner Häufig⸗ keit von 41 Einwohnern auf ein Kraft⸗ fahrzeug den neunthöchſten Platz der Großſtädte ein und teilt ihn mit Leipzig und Düſſeldorf, die die gleiche Dichte der Kraftfahrzeuge zeigen. Eine ähnliche Häufigkeit der Kraftfahrzeuge im Verhältnis zur Bevölkerungszahl von Mannheim beſitzen die Großſtädte Hannover und Erfurt mit je 40, Breslau, Karlsruhe, Ludwigshafen mit je 39, Frankfurt a. M. mit 36, Nürnberg und Braunſchweig mit je 37, Bremen mit 42, Köln, Wiesbaden, Mün⸗ ſter i. W. mit je 43, Dresden mit 34, Mainz mit 44 Einwohnern auf ein Kraftfahrzeug. g. ere eee deckt. Dadurch tritt eine Verſchiebung nach unten oder oben ein, ſo daß bei einer Verſchiebung nach unten oben der Herkunftsort und nach oben Text⸗ ſtücke des Telegrammes durch den Fenſterausſchnitt ſcheinen, mithin unbefugten Dritten zur Kenntnis gelangen. Es liegt dann die Tatſache vor, daß das Telegrammgeheimnis nicht gewahrt iſt und daß aus ſolchen ſchlecht eingefalteten Stücken allerlei Miß⸗ helligkeiten entſtehen, für die rechtlich im übrigen die Poſtverwaltung verantwortlich gemacht werden kann. In anderen Poſtverwaltungen werden keine Fen⸗ ſterumſchläge, ſondern gleichmäßig dichte Umſchläge verwendet. Das bedingt wohl ein Schreiben der Adreſſe, was aber bei der Wichtigkeit der Wahrung des Poſtgeheimniſſes nicht von Belang ſein darf, Die für eine zweite Adreſſe nötige Zeit kann dadurch ein⸗ geſpart werden, daß das zeitraubende Einfalten ent⸗ dung des Poſtgeheimniſſes in Form von Erkennungs⸗ möglichkeit der Herkunft oder von Textteilen des Telegrammes ſollten dazu führen, daß die Poſt ſich von den Feuſterumſchlägen abkehrt, die übrigens in der Herſtellung auch teurer und auch, wie Augen⸗ ſchein lehrt, Fehldrucken durch ſchiefe Einfügung des al. iter erſchwert iſt.— fällt. Die Erfahrungen dieſer Art mit der Gefähr⸗ Das Luftbild als Werbemttiel Der Kaufmann, der ſich mit der Frage beſchäftigt, auf welche Weiſe er am nachhaltigſten für feine Erzeugniſſe Propaganda zu machen in der Lage iſt, wird mehr und mehr, beſonders bei der Durchſicht ausländiſcher Proſpekte auf die Lichtbildaufnahme ſtoßen. Doch auch in Deutſchland findet man, vornehmlich auf Briefbogen ſchon ſehr häufig Verkleinerungen ſolcher Luftbildaufnahmen, die an die Stelle der auch heute noch zu findenden Skizzen treten, de meiſt in großer Verzeichwung zu einer Irreführung über den tatſächlichen Umfang der Anlage dienen. Warum beginnt das Luftbild in ſo ſtarkem Umfang als Werbemittel aufzutreten? Der Fabrikant, der ſeine Erzeugniſſe im Ausland anbietet, ſchafft ſeinem Kredit und für das Zutrauen zu den Fabrikaten die beſte Grundlage, wenn er dem Beſteller ein wahrheitsgetreues Bild ſeiner Fabrikationsanlagen gibt. Wohl können hier im einzelnen Fall Retuſchen vorgenommen werden. Eine von der Wahr⸗ heit völlig verſchiedene Darſtellung, wie man dies bei Zeich⸗ nungen auf alten Briefköpfen noch findet, iſt jedoch un⸗ möglich. Der Bauherr, der große Eiſenbetonbauten errichtet, er macht wohl die beſte Reklame für ſeine Arbeit, wenn er in Proſpekten, auf Werbekarten und dergl. fertige oder in Arbeit befindliche Bauten vorzuzeigen in der Lage iſt, die in ihrem Umfang nur durch das Luftbild richtig erfaßt werden können. Das Tief bauunternehmen, das am Neckar, am Oberrhein oder anderen Stellen Deutſch⸗ lands ſeine Schleuſen errichtet, kann über Geſamtanlagen keinen beſſeren Ueberblick geben als durch das Luftbild. Das gleiche gilt für die moderne Erſchließung von Sie d⸗ lungsgelände. Zahlreiche große badiſche Städte haben ſchon von ihrem Siedlungsgelände Luftbiloͤſchrägauf⸗ nahmen anfertigen kaſſen, um die Karten und Zeichnungen durch ein lebendiges Bild zu vervollſtändigen. Die Flur ⸗ hereiigung macht die Luftbildſchrägaufnahme zu Nutze. In welcher Weiſe könnte einfacher und überſicht⸗ licher einen Ueberblick über die Art der Bebauung gegeben werden, als durch das Luftbild? Die Stadt, die in Werbeproſpekten Reklame für ihren Hafen, für ihre Hotels, für ihre Wälder oder für ihre Weinberge machen will, ſie findet in den meiſten Fällen nur in der Luftbildaufnahme das Mittel, öͤas dem Beſchauer die tatfächlichen Verhältniſſe vor Augen führt. Erwägungen dieſer Art haben auch dazu geführt, daß der vor kurzem in Berlin tagende Kongreß der Re⸗ klamefachleute gerade das Luftbild als ein hervor⸗ ragendes Propagandamittel für ejenigen Kreiſe em⸗ pfohlen hat, die auf Werbung an ieſen ſind. Aus ſolchen Erwägungen heraus und dem Bedürfnis entſprechend hat die Badiſch⸗Pfälziſche Luft⸗ Hanſa AG. eine beſondere Luftbildabteilung geſchaffen, die in kaufenden von Aufnahmen alle Schönheiten Badens und der Pfalz feſtgehalten hat. Zahlreiche Städte und Ge⸗ meinden haben von dieſer Werbemöglichkeit Gebrauch ge⸗ macht, zahlreiche Induſtrieunternehmungen haben ſich durch die Luftbildaufnahme die Möglichkeit einer nachdrücklien Werbung geſchaffen. Vor allem hat ö e Stadt Mannheim den Wert des Luftbildes als Werbemittel und als Mittel für die techniſche Erſchließung erkannt. Die Aufnahmen werden je nach dem Zweck aus größerer oder geringerer Höhe im ſpitzen oder offenen Winkel hergeſtellt. Daß neben dieſen zu Werbezwecken Verwendung fin⸗ denden Aufnahmen durch die Badiſch⸗Pfälziſche Luft⸗Hanſa AG. noch eine Million zählende Menge von Luftbildpoſt⸗ karten, mit zum Teil hervorragend künſtleriſchen Motiven, in den Verkehr gebracht worden ſind, ſoll an dieſer Sdelle nur nebenbei erwähnt werden. Aus der Pfalz Schwerer Motorradunfall in Frankenthal * Frankenthal, 28. Okt. Am Samstag nachmittag überfuhr in der Nähe der Wirtſchaft„Zum goldenen Anker“ der 18jährige Mechaniker Klotz aus Fran⸗ kenthal mit ſeinem Motorrad das vierjährige Söhn⸗ chen der Eheleute Koo b. Dem Motorradfahrer, der kein Signal gegeben haben ſoll, gelang es nicht mehr, ſeine Maſchine rechtzeitig zu ſtoppen. Schwer ver⸗ letzt wurde das Kind noch ungefähr 20 Meter weit geſchleift, ehe das Rad zum Halten kam. Blutüberſtrömt wurde das unglückliche Kind in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. An ſeinem Auf⸗ kommen wird gezweifelt. Loſchter Handkäsfeſcht Luſtadt bei Germersheim, 27. Okt. Kaum ſind die frohen Erinnerungen an das Loſchter Handkäsfeſcht in den Herzen der Teilnehmer verklungen, ſo meldet der„Handkeesdirektor“ ſchon den neuen Termin für das nächſte Jahr. Er hofft ſogar diesmal auf ein Doppelfeſt, das Feſt der Befreiung. Das Feſtſpiel„Die Loſchter Handkeesdricker“ wird unter der Regie des Landestheaters für Pfalz und Saar⸗ gebiet zur Aufführung gelangen. Neue Ausſchankſtelle des Winzervereins Freinsheim * Freinsheim, 28. Okt. Der Winzerverein Freins⸗ heim hat, angeregt durch den Erfolg der erſten von ihm außerhalb ſeines Produktionsgebietes errich⸗ teten Ausſchankſtelle nunmehr in Ludwigsha⸗ fen eine zweite eröffnet. Innerhalb eines hal⸗ ben Jahres hat der Verein zwei Drittel der geſam⸗ ten vorjährigen Weinernte durch dieſe Selbſt⸗ hälfemethode abgeſetzt. N Haßloch, 27. Okt. Vor 8 Tagen wurde der Schrei⸗ ner Karl Hery aus Iggelheim, der auf ſeinem Rad durch die Forſtgaſſe fuhr, von einem anſcheinend betrunkenen Fabrikarbeiter aus Haßloch mit dem Meſſer von hinten angefallen, wobei er mehrere Stiche erhielt. Den Bemühungen der Po⸗ lizei gelang es geſtern, die Perſon des Meſſerhelden feſtzuſtellen und ihn hinter Schloß und Riegel zu bringen. Landau, 27. Okt. Ein junger Knaufmann von Ulm, der ſich dort einer Unterſchlagung ſchul⸗ dig machte und deshalb flüchtete, um zur franzbö⸗ ſiſchen Fremdenlegion zu gehen, wurde hier feſtgenommen. Schluß des redaktionellen Teils denn wo das Sitenge mit oem Zarten Deshalb: 5 Bohnenkaßfe mit's Rathrei mischen das schmeckt entzückend und hilft ſo ſchön sparen, denn das gattze Pfand paket KAathreiner ſoſtet Jeuſters unterworfen ſind, ſo daß die richtige Ein⸗ ur S pf! „. 1 228 SS= e SG SS SS e F SSS& ND S —. 2 S See e or e a F n 7 Dienstag, den 29. Oktober 1929 eue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 502 Meineide um einer Bagatelle willen Unter Vorſitz des Landgerichtsrats Roſt hatten ſich geſtern drei Angeklagte aus Weinheim wegen Meineides zu verantworten: die 1892 geborene Ehe⸗ frau Anna Sommer aus Weinheim, die 1908 ge⸗ borene Fabrikarbeiterin Barbara Jäger aus Trö⸗ ſel und der 1901 geborene Fabrikarbeiter Wilhelm Riecker aus Weinheim, letzterer wegen Anſtiftung zum Meineid. Am 15. Auguſt ging Riecker in der Friedrichſtraße an den heutigen Zeugen Karl Lenhart und Alfons Klein vorbei, die im Garten von Repauer ſich unter⸗ hielten. Als die beiden angeklagten Frauen an ihm vorbeikamen, bemerkte Riecker mit Bezug auf Klein, der ein Monokel trug, daß die Angeklagten es hören mußten:„Der hat einen Vogel“. Klein fragte dann den Lenhart, was der Mann eben gefagt hätte. Um keine„Gerichtslauferei“ zu bekommen, erwiderte Lenhart, er wiſſe es nicht. Gleich darauf rief Riecker dem Zeugen Heinrich Wilderotter, der ebenfalls im Garten Repauers ſtand, die gleiche Aeußerung zu. Beide mal machte er mit der Hand eine Geſte in Kreisform an der Stirne, die die Frauen ſehen mußten. Klein ſtrengte wegen des Ausdruckes Privat⸗ klage an. Am 6. März fand die Hauptverhand⸗ lung vor dem Amtsgericht in Weinheim ſtatt, wo die angeklagten Frauen beide ſchworen, ſie hätten die Be⸗ merkung nicht gehört. Wegen Beleidigung in einem Falle wurde der Angeklagte zu 30/ Geldſtrafe verurteilt, aber von der Anklage wegen der erwähn⸗ ten Aeußerung freigeſprochen. Nach der Berufungs⸗ werhandlung vor der Strafkammer, in der Riecker wöllig freigeſprochen wurde, erſtattete am 19. Mai Klein gegen die beiden Zeuginnen Anzeige wegen Meineid und gegen Riecker wegen Anſtiftung. Der Angeklagte Riecker ſuchte heute unter brüs⸗ ken Redensarten jede Einwirkung auf die beiden Frauen zu beſtreiten. Es ſei ſchon ſo lange her, daß er von nichts mehr wiſſe. In die Enge getrieben, gibt er zu, daß er die Aeußerung getan haben könne, aber er hätte keine Abſicht gehabt, den Mann zu beleidigen. Laut muckte der Angeklagte auf:„Ich bin nun vier Wochen eingeſperrt und weiß nicht warum“. Die Angeklagte Jäger ſuchte heute das Zugeſtänd⸗ nis einer falſchen Ausſage vor dem Gendar⸗ men wieder rückgängig zu machen. Sie will von allem nichts wiſſen, auch nicht, daß ſie vor der Leiſtung des Eides belehrt worden, und was ſie eigentlich vor Gericht geſagt habe. Schließlich, nach⸗ dem der Vorſitzende immer mehr auf ſie einredet, gibt ſie zu, daß ſie die Aeußerung gehört hat. Die Ehefrau Sommer gibt unumwunden zu, die Aeuße⸗ rung zweimal gehört und ſeine Geſte geſehen zu haben. Riecker kam vor dem erſten Termin zu ihr in die Teigwarenfabrik von Hänſel, in der auch die Jäger beſchäftigt iſt und ſagte zu beiden, ſie ſollten ſagen, ſte⸗hätten nichts gehört. Frau Sommer ſagte zu ihm: Du haſt aber geſagt,„der hat einen Vogel“. Auch in dem Termine hat der Angeklagte Riecker vor der Vernehmung nochmals die Frauen gu einer falſchen Ausſage ermahnt. Die Schluß nummer Eine kleine Komödiantentruppe gaſtiert in einer größeren mitteldeutſchen Provinzſtadt. Trotz größ⸗ ter Reklame bleibt der Saal leer. Die Einnahmen decken nicht einmal die Unkoſten. Das geſpielte Stück, ein Drama übelſter Sorte, zieht nicht. Der Herr„Direktor“ überlegt ſchon, was er anfangen ſoll. Denn am Ort bleiben, rentiert ſich nicht. Zum nächſten Ort weiterreiſen kann er auch nicht, denn die Ankunft der Truppe iſt erſt vier Tage ſpäter vorgeſehen. n a Gedankenvoll geht er durch den Ort, als er von einem Einwohner angeſprochen wird.„Die Ge⸗ ſchäfte gehen wohl nicht, Herr Direktor? Aber ich wüßte einen Ausweg. Ich garanktere, daß, wenn Sie meinen Rat befolgen, heute abend den Saal geſtopft voll haben.“ Ungläubig ſchüttelt der Direk⸗ tor ſein Haupt und frägt nach dem Rat.„Sie müſſen eine Nummer ſpielen laſſen, die allen gefällt. Ich mache Ihnen den Vorſchlag: Sie geben mir ein Drittel der heutigen Nettbeinnahme. Ich ſorge für die unbedingt allen gefallende Nummer. Sie könn ruhig den Leuten verſprechen, daß bei Nichtgefallen der Schlußnummer jedem das Eintrittsgeld zurück⸗ vergütet und außerdem noch 10 Mark extra bezahlt wird“, Empört wird dieſes Anerbieten abgewieſen, denn ſo viel Geld würde es gar nicht geben, um nachher die Leute auszubezahlen. Denn ſo viel ſei ſicher, daß jeder behauptet, die Schlußnummer habe micht gefallen. Der ſchlaue Einwohner erläutert nun genauer ſeinen Plan— das Geſchäft kommt du Stande. Die pompöſen Ankündigungen haben ihren Zweck micht verfehlt. Viele können am Abend keinen Ein⸗ laß mehr finden. Denn jeder hofft, ſein Geld wie⸗ der zu ſehen und noch etwas dabei zu verdienen. Jeder war bereit, unter allen Umſtänden die Schlußnummer abzulehnen. Das Drama auf der Nannheimer Schwurgericht Eine Zeugin ſah den Riecker ſich öfters mit der Jäger unterhalten, die neben ihr arbeitete. Weitere Arbeiterinnen beſtätigen das. Der Werkmeiſter der Fabrik bekundet, Riecker habe ſich mit der ganzen Arbeäterſchaft der Fabrik verfeindet. Er wurde in die verſchiedenſten Abteilungen geſteckt, bat aber überall nicht gut. Er ig ſogar verſchiedene Arbeitskollegen, ſei ſtreitſüchtig, unverträglich und unglaubwürdig. Er wurde kurz vor der Hauptver⸗ handlung gegen ihn in Weinheim entlaſſen. Der Gerichtspſychiater Medizinalrat Dr. Goö tz⸗ mann fand an dem Angeklagten Riecker nichts Anormales. Die Jäger iſt ihm immer mit der Aeußerung gekommen:„Ich weiß es nicht“. Es ſei eine Perſon, die man gewöhnlich als„dummes Ding“ bezeichnet. Während ſie in vielen Dingen ſich beſchränkt zeigte, wußte ſie über den Eid Be⸗ ſcheid. Riecker iſt wegen Diebſtahls, Roheitsdelikten und anderen Vergehen vorbeſtraft. Bei der Reichs ⸗ wehr wurde er in die zweite Klaſſe des Soldatenſtandes verſetzt. Der Vertreter der Anklage, erſter Staatsanwalt Bender, verwies auf die bagatellmäßige Sache, die hier zu dem ſchweren Verbrechen des Meineids führte. In einer Sühneverhandlung wäre die Be⸗ leidigungsſache vielleicht mit 10/ für die Armem⸗ kaſſe erledigt worden, ſo ſehe man ſich heute vor dem Schwurgericht. beantragte er je ein Jahr Zuchthaus, das Minimum, gegen den frivolen Anſtiſter zwei Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehrverluſt, gegen alle drei dauernde Eidesunfähigkeit. Der Verteidiger Dr. Pfälzer erſuchte um Frei⸗ ſprechung der Angeklagten Jäger, da ſte nach ührer ganzen geiſtigen Veranlagung nicht verant⸗ wortlich gemacht werden könne. Der Verteidiger Rieckers, Dr. Pfeiffen berger, ſteht auf dem Standpunkte, daß bei der Beſchränktheit der Jäger anzunehmen ſei, daß keine Einwirkung Rieckers ſtattgefunden habe. Polternd und ſchreiend ſucht der Angeklagte noch⸗ mals jede Anſtiftung und eine falſche Ausſage der Frauen zu beſtreiten. Wegen einer ſolchen Bagatelle würde er doch dieſe nicht ins Zuchthaus bringen. Nach dreiviertelſtündiger Beratung verkündete der Vorſitzende die Verurteilung der Angeklagten. Die beiden weiblichen Angeklagten werden wegen fahrläſſigen Falſcheides zu je ſechs Monaten Gefängnis verurteilt, der Angeklagte Rieckert wegen Verleitung zum Meineid zu zwei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrperluſt. In Be⸗ tracht gezogen wurde bei beiden Frauen die gewalt⸗ tätige Art des Einwirkens Rieckerts auf die beiden Frauen und die Tatſache, d ſie bei Leiſtung des Eides zum erſten Male vor Gericht ſtanden. Das Gericht nahm an, daß ſie den Eid nicht wiſſentlich falſch geleiſtet haben. Bei dem frivolen, lügneriſchen und gewalttätigen Vorgehen und daß R. trotz der Bagatelle die Frauen zum Meineid zu verleiten ſuchte, wie auch bei den Vorſtrafen des Angeklagten, hielt das Gericht zwei Jahre Zuchthaus für an⸗ gemeſſen. Bühne nimmt feinen Lauf. Gelangweilt ſchauen alle zu. Jeder wartet auf den Schluß. Endlich ſenkt ſich zum letzten Mal der Vorhang. Die Ueber⸗ raſchung kann nun beginnen. Kurze Pauſe. Der Vorhang hebt ſich. Einige Muſiker ſitzen auf der Bühne. Spielen:„Deutſchland, Deutſchlan d über alles“. Das Lied iſt zu Ende. Der Direk⸗ tor tritt vor:„Meine Damen und Herren. Die Schlußnummer iſt beendet. Wem ſie nicht gefallen hat, möge ſich an der Kaſſe melden. Wir werden morgen Abend das Gleiche nochmals machen. Ich bitte um Empfehlung in Ihrem Bekanntenkreis.“ An der Kaſſe iſt niemand erſchienen mit der Behauptung, die Schlußnummer habe ihm nicht ge⸗ fallen. Es hat ſich keiner getraut, dies von dem Deutſchlandlied zu behaupten. Aber die Rechnung des Direktors war richtig. Keiner der Hereingefal⸗ lenen hat etwas verlauten laſſen, denn der Andrang am nächſten Tag war gerade ſo groß. Nur mit dem Unterſchied, daß nach Schluß der Vorſtellung eine große Menſchenmenge die neuerdings Herein⸗ gefallenen mit großem Geſchrei begrüßte. Das Ge⸗ heimnis war nicht mehr zu wahren. Noch in der Nacht iſt die Schauſpielertruppe abgereiſt, um ihr Glück am nächſten Ort zu verſuchen. Vielleicht aber wieder auf die gleiche Weiſe. Die Bürger des Städt⸗ chens haben noch tagelang gelacht. Die Geſchichte ſoll ſich tatſächlich zugetragen haben. Wenn es nicht ſo iſt, dann iſt ſie wenigſtens gut erfunden. 005 Mord und Selbſtmord eines Geiſteskranken * Frankfurt a.., 28. Okt. Der 61jährige Schloſ⸗ a ſer Karl Ohme wurde in ſeiner Wohnung von ſeinem 2zjährigen Sohn Erich, einem Gärtnergehil⸗ fen, mit einem Gärtnermeſſer er ſt o chen. Der Mörder erhängte ſich ſodann. Er litt an Verfol⸗ gungswahn. Der behandelnde Arzt hatte heute ſeine Ueberweiſung in eine ſtädtiſche Heilanſtalt verfügt. E Zunehmen Seit mehreren Jahren beſtehen in weſtdeutſchen Mittelgebirgen Farmen zur Zucht von Edelpels⸗ tieren ſeit dem Jahre 1925 eine Silberfuchsfarm im Vogelsberg(Herbſtein), ſeit drei Jahren eine Nerz⸗ farm im Taunus(Homburg v. d..) je von vorn⸗ herein als riskant anzuſehenden erſt ichsjahre haben ſich ausgezeichnet bewährt. Di ilberfuchs⸗ farm im Vogelsberg iſt von fünf Paaren auf 70 Tiere angewachſen. Die Alaskanerzfarm im Taunus, die mit acht Zuchttieren begonnen wurde, hatte im erſten Jahre eine 150prozentige, im zweiten Jahre eine 250prozentige Vermehrung erzielt. Dabei konnte nur ein geringer Teil der Nachfrage biedi den. Die ſechs Morgen umfaſſende f im Vogelsberg ſoll allmählich auf zig Morgen erweitert werden, die Taunusnerzfarm wird derzeit erweitert und der Zuchtſtock ſoll außer den Alaska⸗ Vedeutung der beutſchen Die Zahlungsverpflichtungen Deutſchlands aus dem Friedensvertrag und den mit ihm zuſammen⸗ hängenden ſpäteren Verträgen zwingen dazu, alle in der deutſchen Wirtſchaft wirkſamen Kräfte zur höchſten Leiſtungsfähigkeit zu entfalten. Dabei wird vor allen Dingen die Förderung der Berufszweige im Mittelpunkt der Erörterungen ſtehen müſſen, die uns die Möglichkeit geben, durch vermeidbare Einfuhr unſere Zahlungs⸗ und Handelsbilanz zu verbeſſern und mit der eigenen Erſtarkung eine Belebung des Binnenmarktes zu ermög⸗ lichen. Neben der großen Landwirtſchaft kommt vor allen Dingen der deutſche Gartenbau zur Löſung derartiger Aufgaben in Frage, denn gerade er ge⸗ winnt unter dem Geſichtspunkt unſerer wirtſchaft⸗ lichen Verpflichtungen an das Ausland beſondere Bedeutung. Nicht weniger als 2 Milliarden Reichsmark haben wir innerhalb von 3 Jahren für gartenbauliche Erzeugniſſe an das Ausland bezahlt, eine Summe, die auch bei den viel grö⸗ ßeren Beträgen für die Reparationsverpflichtungen eine Rolle ſpielt. Ueber die Bedeutung dieſes Zweiges der Land⸗ wirtſchaft iſt man in der Oeffentlichkeit viel zu wenig unterrichtet, weil der Gartenbau nach außen D eee Ales dem Grauſiger Fund y. Ladenburg, 28. Okt. Auf der Strecke Laden⸗ burg- Friedrichsfeld kurz nach dem erſten Bahn⸗ wärterhäuschen, wurde heute früh 6/20 Uhr ein grauſiger Fund gemacht. lag da auf dem Geleis die Leiche eines jungen Mannes, Kopf und Beine waren vom Rumpfe getrennt. Da der Tote nichts bet ſich trug, was einen Anhaltspunkt für die Feſtſtellung feiner Perſonalien hätte geben können, auch aus der Wäſche nichts erſichtlich iſt, vermutet man Selb ſt⸗ mor d. Der Kleidung nach ſcheint es ſich um einen Arbeiter zu handeln; er trug u. a. ein buntes Flanellhemd und eine blaue Sportmütze(Auto⸗ mütze). Nach den Erhebungen der Gendarmerie wurde die Leiche nach Neckarhauſen gebracht. Landwirtſchaftstagung * Karlsruhe, 27. Okt. Geſamtvorſtaud und Lan⸗ desausſchuß des landwirtſchaftlichen Vereins halten am Samstag, 9. November, in den„Vier Jahres⸗ zeiten“ hier eine Sitzung ab, in der neben dem Voranſchlag 1929 u. a. die Errichtung einer Eier⸗ verwertungsgenoſſenſchaft und die Stel⸗ lungnahme des Vereins im Rahmen der Einigungs⸗ beſtrebungen zur Behandlung ſtehen. Ein gejähriger tödlich verunglückt Triberg, 27. Okt. Der 92 Jahre alte Alexander Fleig, der zweitälteſte Mann von Triberg, wurde vor einigen Tagen von einem Auto angefah⸗ ren und dabei erheblich verletzt. Die Verletzungen führten bei dem Alter des Mannes zum Tode. Die Reiterin über dem Moor * Bad Dürrheim, 27. Okt. Hier kam eine zur Kur in Dürrheim weilende Dame mit ihrem Reitpferd in der Dunkelheit vom Wege ab und geriet zwiſchen Zollhaus und Schwenningen in das Hochmoor. Das Pferd ſank ein, die Reiterin jedoch konnte ſich noch retten und Hilfe herbeiholen, die das Pferd vor dem langſamen Verſinken rettete. Der älteſte Gaſthof Deutſchlands * Freiburg i. Br., 25. Okt. Der älteſte Gasthof Deutſchlands, der heute noch genau ſo beſteht, wie er vor Jahrhunderten erbaut wurde, iſt der Gaſt⸗ hof zum Bären in Freiburg i Br. Aus Urkun⸗ den iſt darauf zu schließen, daß er ſchon über 600 Jahre alt iſt. Er kann heute ein beſonderes Ju⸗ biläum feiern, nämlich das 550. Jahrjubiläum zur Erinnerung an den Tag, von dem die schriftliche e gelpelztier⸗Zucht in Baden Schrecklich verſtümmelt noch durch die wertvolleren Quebeenerze vergrößert werden. e Während ſich das Intereſſe an der Silberfuchs⸗ zucht vorwiegend durch Zuchtbeteiligung in Form von Anteilen zeigt, macht ſich bei der Nerzsucht, da die Tiere keine beſondere Höhenlage verlangen, eine ſehr weitgehende Ausbreitung bemerkbar. Aus der Homburger Farm ſind junge Farmen im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriegebiet, in Baden Lienheim, Amt Waldhut, Edesheim, Pfalz, ſogar bis an die Oſtſee beliefert worden. Die Fachwelt ſtellt der Nerzzucht ein überaus günſtiges Prognoſtikon und ſie wird auch in Baden, wie im Algäu und an⸗ derswo für den Landwirt immer mehr zu einer begrüßenswerten Nebeneinnahme. Ihre volkswir ſchaftliche Bedeutung iſt im Hinblick auf die Millio⸗ nen, die alljährlich für Pelze und Pelztiere ins Aus⸗ land gehen, nicht zu unterſchätzen. 8D. rtenwirtſchaft 0 nicht durch Wälder von Schloten wie die Induſtrie oder durch rieſige Ackerflächen wie die Lanbwir ſchaft gekennzeichnet iſt. Eine Aufklärung über die volkswirtſchaftliche Bedeutung des Gartenbaues dürfte daher dazu anregen, den deutſchen Erzeug⸗ niſſen, dem deutſchen Obſt und Gemüſe und den Blumen, den Vorzug zu geben. Mit nah zu 206000 Erwerbstätigen und etwa 300 000 rufsangehbrigen übertrifft der deutſche Gartenb manchen bedeutenden induſtriellen Erwerbszwei Der Jahreswert der gartenbaulichen Produkt wird auf 2 Milliarden Reichsmark geſchätzt. Auch als Abnehmer induſtrieller Erzeugniſſe ſpielt der Gartenbau eine nicht zu unterſchätzende Ro Wird doch der Verbrauch an induſtriellen Erzeu niſſen im Gartenbau auf jährlich 40—50 Millianet Reichsmark geſchätzt. Schon jetzt ſind in Deutſchla 4 Millionen qm im Werte von 80 Million Reichsmark mit Glasflächen zur Anzucht von Bl. men und Gemüſe bedeckt. 1 Ohne Zweifel könnte die deutſche Gartenb wirtſchaft noch eine größere Rolle für den deutſchen Binnenmarkt ſpielen, wenn die deutſchen Hau frauen beim Einkauf ſtets die friſchen und ausge reiften Erzeugniſſe des deutſchen Gartenbaues nd der deutſchen Landwirtſchaft verlangen würde A 2 ſteht aber gar kein Zweifel darüber, daß de ren“ weſentlich älter als dieſe Urkunde iſt. In ei alten badiſchen Schulleſebuch befindet ſich der B eines Chroniſten über die mittelalterliche Stadt Fr burg. Darin wird geſagt, daß der„Bären“ 5 Mitte des vorigen Jahrhunderts auf eine rige Vergangenheit zurückblicken kann, denn es dort, daß vor 600 Jahren die Fürſten zu Fürſte berg, wenn ſie nach Freiburg kamen, in den zigen Gaſthauſe der Stadt, dem Gaſthof zum„ ren“ abſtiegen. Die Grundmauern des Hauſes ſeinem dreiſtöckigen Keller deuten jedenfalls da hin, daß das Gaſthaus im 13. Jahrhundert ert wurde. Der Gaſthof befindet ſich jetzt im Beſi Familie Riedmüller. Der bisherige Beſitzer ha am 1. Oktober 1929 ſeinem Sohn übertragen Dienstag, den 29. Oktober Nationaltheater:„Carmen“, 19.30 Uhr. 8 Apollotheater: Gaſtſpiel Wilhelm Hartſtein, 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Mutterliebe“— S burg:„Rajah“.,— Capitol:„Die Todesſtra Scala:„Der Staatsamwalt klagt an!“— G „Das Fürſtenkind“,.— Pala ſt:„Zwiſchen 14 Ufa⸗ Theater:„Buſter, der Filmre Univerſum:„Die weiße Hölle vom Piz Schluß des redaktionellen Tells e ee eee ö 0— 50 v. ait Snnens sch eure e 0 wirke hgam Tüza=! ertrage Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Rollei A. Meißner— ffeullleton es Kommunalpolitik und Lokales: Richarb Schönfelder Bermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Gh und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchä teilungen: Jakob fande, ſämtlich in Mannheim Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannht 5 G. m. b.., Mannbeim F 1, 4— 185 Gr Gutschein Nr. 20% Kostenlos erbeten Sie 84 Einksuf ener Fliosche Horſſeks⸗ Pulver gegen diesen Gutschels von ihrem Lleferenten den 2 Niein. such ihr. Kine wird biünend aussehen 4 stets zu fröh- köstichen Nährtrank erhält. Otiginsl⸗Horlicks-Misehstéßer. nenem Spiel bereit wenn es täglich sein Gies Horlicks, den Horticks enthält alle die unentbehrlichen, iebenswichſigen Auf- baustofte, deten heranwachsende Kinder so dringend bedürfen. Zu haben in Apotheken und Drogerien in Packungen zu Mk..—,.20 und 1. Voriengen Ste kostenlos unsere Stoschüre fr. 20 Dienstag, 29. Ollole 1929 ä——— 8——— Mit den Beſchlüſſen ber geſtrigen Hauptverſanmlungen haben die beiden größten Bankinſtitute Badens und Mann⸗ Heims ihre Selbſtändigkeit aufgegeben. Damit iſt ein Stück der badiſchen und Mannheimer Wirtſchaftsgeſchichte zum Abſchluß gelangt. Denn was die beiden Inſtitute bzw. ihre Vorgänger für die Entwicklung des ſüdweſtoeutſchen Wirtſchaftsgebietes getan haben, in welch hohem Maße die perſönliche Initiative und der Weitblick ihrer Leiſtungen für die einzelnen Unternehmungen des Gebietes frucht⸗ barſte Auswirkungen zeitigte, das braucht hier nicht noch⸗ mals wiederholt zu werden, weil es beretts in der Feſt⸗ ausgabe anläßlich der Ueberſiedlung der N. M. Z. in das Baſſermann⸗Haus eingehend dargelegt wurde. Die Auf⸗ gabe der Selbständigkeit bedeutet ja aber nicht den Abſchluß des fruchtbaren Wirkens, ſondern die Erklärungen der Ver⸗ waltung laſſen deutlich erkennen, daß manm gewillt iſt, die guten Traditionen der beiden Inſtitute zu vereinen und weiter zu pflegen, um zu der finanziellen Stoßkraft auch noch dite multiplizierte ideelbe zu geſellen. Wenn auch die verſchiedenen Verwaltungserklärungen heute nur Erklärungen ſind, und wenn niemand weiß, wie die wirtſchaftliche Entwicklung vieleicht den einen oder andern Punkt des Programmes beeinfluſſen wird, ſo kaun man doch mit Genugtuung die Berückſichtigung der Mentalität des heimiſchen Gebietes und beſonders die ſoziale Verantwortungsbewußtheit zur Kenntnis nehmen. Mag da und dort der Optimismus der Verwaltungser⸗ klärungen nicht ganz geteilt werden, zu berückſichtigen bleibt aber doch, daß er von Männern zum Ausdruck ge⸗ bracht wurde, die volles Vertrauen verdienen und die ſchon auf Grund ihrer Berufserfahrungen über ein ſtär⸗ keres Fingerſpitzengefühl verfügen, als andere, ſodaß wir aus dieſem Optimismus ſchließen können. daß die Be⸗ uxteilung der wirtſchaftlichen Zukunft Südweſtdeutſchlands doch etwas freudiger iſt, als wir, die wir täglich unter den großen und kleinen Einwirkungen unſerer Grenz⸗ landnßte ſtehen, zuzugeben wagen. * Ebenſo wie die GV. der Rheiniſchen Creditbank be⸗ ſchloß auch die letzte GV. der Süddeutſchen Diskontogeſellſchaft geſtern nachmittag einſtim⸗ mig die Vollverſchmelzung mit der Deutſchen Bank Diskontogeſellſchaft. Anweſend waren 22 Aktionäre mit 14,02 Mill. RM. AK. Der Umtauſch der Aktien der Südd. Diskont erfolgt bekanntlich derart, daß auf nom. 600 RM. Suüdbd. Diskonto⸗Aktien nom. 500 RM. DedDi⸗Aktien — wie bei der Rheiniſchen Creditbank mit Gewinnbe⸗ rechtigung ab 1. Januar 1929— gewährt werden, weil auch hier die Uebernahme ſämtlicher Geſchäfte rückwirkend ab 1. Januar 1929 erfolgt. Vevtvaltungserklärung Direktor Ludwig Fuld ging wie Dr. Jahr in der GW. ber Rhein. Ereditbank kurz auf die Urſachen der Fuſion der beiden Berliner Großbanken ein. Auch er bezeichnete die Verſchmelzung der beiden Mannheimer Inſtitute als konſequente Folgerung. Die Oberleitung des Ar⸗ beitsgebietes Baden, Pfalz und Sübheſſen verbleibe in Maunheim. Der Leitung ſeien Befugniſſe eingeräumt, die es ermöglichen, das Krebitgeſchäft uſw. in der gleichen Weiſe wie ſeither zu pflegen, ſo baß die Kundſchaft Kreditzuſagen in der bisher üb⸗ lichen ſchnellen Weiſe erhalten werde, wobei jede Mög⸗ lichkeit der individuellen Behandlung der Kundſchaft gegeben bleibe. Insbeſondere die Direktion in jeder Weiſe darauf Rückſicht nehmen, daß bas Arbeitsgebiet als Grenzland beſonderer Pflege bebürfe. Direktor Fuld kam dann auf die Zuſammenſet⸗ zung der Direktion, den Landesausſchuß und den Referenten für das ſübweſtdeuiſche Gebiet zu ſprechen, worüber bereits in dem Referat über die G. V. der Rhei⸗ niſchen Crebitbank berichtet wurde. Redner betonte, daß durch dieſe orgaulſatoriſche Einteilung die Gewähr gege⸗ ben ſet, daß die pflegliche Behandlung der Kundſchaft in traditioneller Weiſe fortgeführt werden würde. Durch den Landesausſchuß habe die Direktion hier ebenfalls die Möglichkeit, mit der Wirtſchaft engſte Füh⸗ lung zu halten und den Rat und die Erfahrung der die⸗ ſem Ausſchuß angehörenden Herren ſich zu Nutze zu machen. Die Direktion werde es ſich angelegen fein laffen, bald das Saar gebiet wieder an Deutſchland angeglkie⸗ dert wird, bie Intereſſen Sübweſtden lanbs, beſonders die Verbindungen des Mannheimer Pletzes zum Saar- gebiet, durch weitgehende Unterſtützung des Großhandels in den Vordergrund zu ſtellen und mitzuhelfen, daß die alten Beziehungen wieder aufgenommen werden können. Es ſei in Ausſicht genommen, die ceſchefte auf bretsefter Grundlage an kaßrer und die Beziehungen nicht nur zu Handel und Inbuſtrie, ſondern auch zum laufmänniſchen und gewerb⸗ lichen Mittelſtand und das Gebiet der Sparein⸗ lagen zu pflegen. Wenn beide Inſtitute(Aheintſche Crebitbauk und Südeutſche Disconto⸗Geſellſchaft) nunmehr vereinigt ſind die etwa rund 100 000 Konten führen, werde einſchließlich der von der Kundſchaft hereingenom⸗ menen Wechſel die Kredithergabe faſt 500 Millionen 1 betragen, ein Beweis, wie ſehr die beiden Inſtitute es ſich an⸗ gelegen ſein ließen, die Wirtſchaft durch Kreditgewährung zu fördern. Niederlaſſungen und Kaſſenſtellen Die beſtehenden 43 Niederlafſungen dowie die 12 Kaſſenſtellen der beiden Inſtitute an den 915 ⸗ ßeren Plätzen ſollen nicht nur erhalten, ſondern von Fal zu Full durch Errichtung neuer Niederlaſſungen und Kaſſenſtellen ergänzt werden. Der trotzdem unvermeid⸗ liche Abbau von Beamten werde in ſchonen der Weiſe und unter Berückſichtigung der ſozialen Geſichtsgunkte durch⸗ geführt werden. Bereits jetzt ſchon ſind mit Erfolg Schritte eingeleitet worden, Perſonal in der Wirtſchaft unterzu⸗ bingen. Die Uebernahme der alten Bezeichnung der bei⸗ den Inſtitute, wie es in anderen Bezirlen der Fall iſt, ſei nicht möglich geweſen, die beiden Namen würden eine zu bange Firma ergeben und den Verkehr mit der Kunoſchaft erſchweren; 5 5 In den Landes ausſchuß werden hinzugewählt: Konſul Robert Nicolai, Präſident der Handelskammer Karlsruhe, Erich Schuſter, Präſident der Handels⸗ kammer Freiburg, Komm.⸗Rat Karl Raquet, Kaiſers⸗ lautern, Joſeph Türk, Landau, Fabrikant Joſef Vögele, Mannheim und Herr Huber von der Fa. Raab, Karcher u. Co., G. m. b.., Karlsruhe. Zum Referenten für das ſüdweſtdeutſche Gebiet wurde Komm.⸗Rat Dr. h. e. Theodor Frank(Diskontogeſell⸗ ſchaft Berlin) ernannt, der jahrzehntelang in Mannheim tätig war und deſſen Kenntniſſe des Gebiets auf dieſe Weiſe dem Inſtitut nutzbar gemacht werden wird. Aussprache In der Ausſprache ergriff der Vertreter des Deutſchen Baänkbeamtenvereins, Herr Jeu ck⸗Stuttgart, das Wort, um im gleichen Sinn wie vormittags in der GV. der Rheiniſchen Creditbank die Fuſion von der allgemein⸗ wirtſchaftlichen und insbeſondere von der ſozialen Seite vention auf. ihr tätigen Kräfte. Beſonders ſchmerzlich müßte die Bankangeſtelltenſchaft die durch die Fuſion notwendig gewordenen Abbaumaß⸗ nahmen deshalb empfinden, weil es innerhalb weniger Jahre die dritte Abbau welle im Bank ge⸗ werbe iſt: Die erſte nach der Markſtabiliſierung, die zweite durch die Rationaliſierung und Mechaniſierung und jetzt die dritte durch die Fuſionierung. Die letzte wiegt inſofern beſonders ſchwer, weil ſie durchweg nur beſon⸗ ders gute Kräfte trifft und weil der kaufmänniſche Ar⸗ beitsmarkt in Deutſchland ſowieſo ſchon beſonders ſchwer⸗ belaſtet iſt— z. Z. 160 000 Stellungsſuchende! Die Klage über den moraliſchen Zerfall des Volkes reſul⸗ tierten doch letzten Endes aus der Arbeitsloſig⸗ keit und darum müſſe die Wirtſchaft unter Anſpannung aller Kräfte darnach trachten, ſo gut es irgend geht, ihrem tiefſten Sinn gerecht zu werden, jedem Arbeitswilligen Arbeitsmöglichkeiten zu vermitteln. Für Mannheim liegen die Verhältniſſe beſonders ungünſtig, weil der Mannheimer Platz derjenige iſt, an dem durch die Fuſion die meiſten Angeſtellten überflüſſig werden und weil die Arbeitsmarktlage Mannheims ohne⸗ hin zu einer der angeſpannteſten im Reiche gehört, ſodaß alſo keine großen Hoffnungen beſtehen, freiwerdende An⸗ geſtellte etwa in Handel und Induſtrie zu überführen. Trotzdem müſſe dieſe Unterbringung, wo es nur irgend angeht, verſucht werden, eventuell durch Unterſtützung der Bank mit ſog. Umſchulungen. Wünſchenswert wäre es, daß ältere Angeſtellte penſioniert würden, um zu verhüten, daß voll leiſtungsfähige Kräfte mit Familie dem Abbau unterliegen. Der Vertreter des DV., Drehfal, ſchloß ſich den Ausführungen des Vorreoͤners in jeder Beziehung an. Der Perſonalreferent der Banken, Direktor Baſſer⸗ mann, konnte ausführen, daß die größte Sorge der Verwaltung tatſächlich die ſoziale Frage war und iſt. Neue Ernſte Befürchtungen für den Beſtaud der Newyorker Wertpapierbörſe Newyork,. Okt.(United Preß.) Eine ſolch furchtbare Panik hat die kataſtrophale Mon⸗ tagsbörſe hervorgeruſen, daß man für den Beſtand der Newyorker Wertpapierbörſe die ernſteſten Befürchtungen hegt. Hatte man ſchonp am letzten Donnerstag geglaubt, daß die Baiſſe ihren tiefſten Stand erreicht hätte, ſo übertraf der geſtrige Kurs ſt „ſchwarzen Tage“ bei weitem. Mam ſchätzt, daß geſtern die bisher unerhörte Summe pon 10 Milliar⸗ den Dollar verloren wurde. Die ſchlimmſten Kurs⸗ ſenkungen erlitten wohl die Anteilſcheine amerikaniſcher Bankinſtitute, die teilweiſe um—300 Punkte nach⸗ gaben. Faſt alle Papiere fielen im Durchſchnitt um 10 bis 60 Punkte unter den Samstagſtand. Bald nach mittag (Newyorker Zeit) ſah das von den Bankiers gebildete Stützungskonſortium ein, daß es gegen die„La⸗ wine“ nicht ankämpfen konnte und gab jede Inter⸗ weiſe zur Entperſönlichung der in Wie ſtark die Kurseinbrüche ſind, zeigt ſich 5 den Be geſtern gegen Donnersbag um ca. kil blteb, die Verluſte aber in Dollar und Cents doppelt ſo groß waren. Das wildeſte Ver kaufs⸗ fleber herrſchte geſtern während der letzten 50 Minuten der Börſe. In dieſer Zeit allein wurden 2884000 Anteil⸗ ſcheine umgesetzt. Alle an der Börſe gehandelten Papiere wurden in den Strudel hineingeriſſen. So hatten 3. B. die 10 führenden Werte am Schluß einen Verluſt von 1 454 800 000 Dollar aufzuweiſen. Induſtriepapiere fielen um durchſchnittlich 88 Punkte, Eiſenbahnwerte um ca. 11 Punkte. Schon gleich nach der Gröffnung der Börſe war die Ver⸗ kaufskütögkeit ſo ſtark, daß die Ferndrucker nicht mehr mit⸗ kommen konnten. Je weiter die Zeit vorſchritt, deſto mehr gerbeten ſie ins Hintertreffen, ſo daß erſt 2 Stunden nach Börfenſchluß die letzten Kurſe ͤurchgegezen werden konn⸗ ten. Einer der Hauptleidtragenden der Montagsbörſe war der Vorſitzende der Firſt Nationalbank, Georg Baker, der erſt am Donnerstag ſchwere Einbußen erlitten hatte. Man ſchätzt, daß er geſtern 5 Millionen Dollar verlor, gegen 10 en 51 ck⸗ am Montag che Distonto-De Oi beſchloſſen filliarsenverluſte in New-Mork Millionen Dollar am Donnerstag. Nahresbericht des Vereins Hamburger Reeder Der ſoeben vorgelegte Verwaltungsratsbericht des Ver⸗ eins Hamburger Reeder bringt weder in ſeinem allgemeinen noch in ſeiwem ſpezieſben Deil beſondere Ueberraſchungen. Er betont eingangs die verhältutsmäßig ſchwierige Situatton auf dem internationalen Frach⸗ ten markt, und verweiſt hierfür auf den kürzlich er⸗ ſchtenenen Jahresbericht der engliſchen Reedereiorg mi⸗ ationen Chamber of Shipping, nachdem im Jahre 1928 die Frachten 7, v. H. niedriger als 1927 und nur 10,2 v. H. höher als vor dem Kriege waren. Der Bericht betont weiterhin den noch fortdauernden Ueberfluß der Welttonnage im Verhältnis zum Ueberſeehandel Im Paſſagier verkehr habe ſich der Umfang des Geſchäfts nach Nordamerika kaum verändert, wenn auch die deutſchen Schiffahrtsgeſellſchaften ihren Anteil an dieſem Verkehr weiterhin erhöhen konnten. Es wird erwähnt, daß insbeſondere die Einrichtung der Touriſtenkabinen eine ſtarbe Anziehungskraft ausgeübt habe. Der Aus ⸗ wanderevverkehr habe naturgemäß gelitten unter der Einſchränkung der bisherigen deutſchen Einwande⸗ rungsquote. Die Schiffahrt nach Kanada und der We ſt k ü ſt e Amerikas hat ſich zufriedenſtellend entwickelt, ſo daß auf der letzteren Route die Hamburg⸗Amerika⸗Linie regel⸗ mäßig vierzehntägige Abſachrten von Hamburg und Ant⸗ werpen nach den Häfen der Weſtküſte Nordamerikas durch⸗ führen wird. Im Gegenſatz zu dem ſich ſehr erfreulich ent⸗ wickelnden Verkehr nach Mitte lamevika blieb der Kafütverkehr nach der ſüdamerikaniſchen Oſtküſte noch immer erheblich hinter dem Umfang der Vorkriegsseit zurück, Doch habe ſich die„Kap⸗Arkona“⸗Klaſſe der Ham⸗ burg⸗Suüd gut eingeführt. Die von den einzelnen Ham⸗ burger Reedereien im Berichtsjahre durchgeführten VBer⸗ gnügungsreiſen ſind im großen und ganzen befrie⸗ digend verlaufen. Der Frachten bericht des Vereins Hamburger Reeder bemerkt, daß der Beſtand des Vorjahres nach der nor da merikaniſchen Oſſt kü ſte behauptet werden konnte und erſt im ſpäteren Verlauf dieſes Jahres im heimkehrenden Geſchäft einen ſtarken Rückgang zeigte, da der Getreideimport faſt völlig ſtockte. Das Geſchäft nach der nordamerikanbiſchen Weſtküſte und nach Weſt⸗ indien hat ſich befriedigend geſtaltet, hinſichtlich der u oͤ⸗ amerikaniſchen Oſtküſte haben die chronkſchen Kon⸗ kurrenzverhältniſſe die Raten niedrig gehalten. Die Ge⸗ ſchäftslage in Afrika war trytz der politiich unſicheren Verhältniſſe normal. Eine entſchiedene Verſchlechterung zeigte die Fahrt nach der Levante. Vornehmlich, infolge der ungünſtigen Marktlage, die durch Mißernten in Ruß⸗ land, Bulgarien und der Türkei verurſacht wurden. Hin⸗ aus zu beleuchten. Die fortſchreitende Rationaliſierung und Zufammenballung der Wirtſchaft führe notwendiger⸗ gegen hat ſich das Geſchäft von den Mittelmee rhäf en Spaniens, Portugals und Nordafrikas normal entwickeln * 5 Schiffahrts-Depreſſion Man ſtehe jedoch auf dem Standpunkt, daß die Fuſion beſſer für 20 bis 21 000 Beamte eine ſichere Exiſtenz ſchaffe als für 25 000 eine weniger geſicherte. Direktor Baſſermann konnte darauf hinweiſen, daß alles Erdenk⸗ liche getan werde, um Härten zu vermeiden und daß es z. B. möglich war, in einer kleineren Filiale ſchon ſämt⸗ liche Angeſtellten anderweitig unterzubringen. Die Pen⸗ ſionterung älterer Beamter iſt vorgeſehen und im übrigen werde jede Möglichkeit zum Ausgleich von Härten ein⸗ gehendſt geprüft werden. Der Redner hofft, daß vielleicht die nächſten Jahre mit ihrem ſchwachen Zugang einen Ausgleich für die jetzt von dem Abbau betroffenen Bank⸗ beamten bringen kann. Die Anträge der Verwaltung wurden ſodann von der GV. einſtimmig gutgeheißen. Der Vorſitzende Ladenburg wies zum Schluß darauf hin, daß durch die Beſchlüſſe der GV. die Süd⸗ deutſche Diskontogeſellſchaft nach faſt 25jährigem Beſtehen — am 1. Januar 1930 hätte das Inſtitut das 25jährige Jubiläum begehen können— aufhört zu exiſtieren. Bei einem Rückblick könne man mit Freude und Stolz auf die Entwicklung der Bank ſehen, die nur durch den Krieg und die Inflationszeit etwas zurückgedrückt wurde. Der Anteil der jetzigen und früheren Direktion an dieſer er⸗ ſolgreichen Entwicklung, wie der des Aufſichtsrates und aller Beamten müſſe in dieſer Stunde, wo die Bank auf⸗ höre als ſelbſtändiges Inſtitut zu beſtehen, mit beſonderem Dank gewürdigt werden. Mit Genugtuung erfülle es, daß im Rahmen des Geſamtinſtitutes die Selbſtändigkeit der nunmehrigen Mannheimer Filiale ſo weitgehend gewährleiſtet wurde. * 2: Verſchmelzung Schaaffhauſen'ſcher Bankverein Köln — Deutſche Bank genehmigt. In der av. HV. des A. Schaaffhauſen'ſchen Bankvereins Köln wurde der Ver⸗ ſchmelzungsvertrag mit der Deutſchen Bank vorgelegt und einſtimmig genehmigt. Von Mitgliedern der amerikaniſchen Regierung wird, laut Mitteilung an die United Preß, der Hoffnung Aus⸗ druck gegeben, daß das augenblickliche allgemeine Abſtoßen nur vorübergehend ſei. Von gleicher Seite führt man den ſtarken Einbruch an der Montagsbörſe darcuf zurück, Oaß die Bankiers ihre bei der Stützung am Donnerstag auf⸗ gekauften Papiere wieder verkaufen wollten. Jedoch iſt man der Anſicht, daß die Kurſe bald wieder einen nor⸗ malen Stand erreichen werden. Es wird darauf hinge⸗ wieſen, daß der augenblickliche niedere Stand für viele Finanzkreiſe einen Anreiz zum Kaufen biete. Vor allem Finanzkreiſe einen Anreiz zum Kaufen biete. Vor allem, so betont man, ruht das allgemeine amerikaniſche Geſchäfts⸗ leben au feiner feſten Grundlage. * Auch in Amſterdam Kursſtürze * Amſterbam, 29. Okt. Die kataſtrophale Kursbewegung an der Newyorker Börſe hat auf den hieſigen Markt in ſtärkerem Maße Einfluß genommen als gewöhnnlich. Die Verkauforders liefen in einem ſolchen Umfang ein, daß ein allgemeiner Kursrückgang einſetzte, von dem einige Werte bis zu 30 v. H. betroffen wurden. Induſtriepapiere er⸗ litten die größten Verluſt'. London weniger berührt London, 29. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die neuen Kursſtürze an der Newyorker Börſe haben in Lon⸗ don nur beſchränkten Widerhall gefunden. Die geſtrige Londoner Börſe verzeichnete keinerlei Panik, ob⸗ wohl in den international gehandelten Werten ſcharfe Rück⸗ gänge ſtattfanden; auch die eigentlichen engliſchen Papiere gingen etwas zurück, doch iſt dies wohl mehr auf die ſtarken Liquidationen in Amſterdam als auf den Kursſturz in Newyork zurückzuführen. Im Ganzen läßt ſich ſagen, daß der Londoner Markt von der Erſchütterung auf den Welt⸗ börſen nicht mehr berührt worden iſt, als dies mit einer Zurückführung übertrieben ſpekulativer Kurſe auf ein ge⸗ ſundes Maß zu vereinbaren iſt. können. In der Tpwampfahpt hat das Berichtsjahr im allgemeinen ein weniger günſtiges Geſchäft gezeigt, als erwartet worden war. Berliner Mafallbörse vom 28. Okober 1929 Kupfer Blei Zink bez. Brief] Geld bez. Brief[Geldſoez. Brief Geld anuar.] 141, 140,28 48,28 48,75 45.48. Reer—.— 141.25 140,75—,— 46,25 45.75—.— 45,.— 48, ürz—.— 141,50 149,75— 46,25 45,75—.—45,.—43,— April—.— 141,78 14½½5—.— 25 45 Mai 142.— 141,75 141,50—.— Juni—— 142,.— 141.50—.— 8 f Juli—.— 142,— 141,75—.— 46,25 48,—,— 45.50 43, Auguſt“—.— 142, 142.——,— 46,25 46.—.— 46.— 44.— Sept.. 142, 142,— 142.— 46.— 46,46,—.— 46.— 44. Oktober.. 140.— 138.— 46,50 45,—.—45.— 22. Nov.—— 140.— 189,— 45,50 45,75 45,50—— 44,.— 42. Dezemb. 139,75 140,140.—.— 36,— 45,75—.— 44.42, Elektrolytkupfer, prompt 170,— Antimon Regulus i 63 67 Orig. Hütten⸗ Aluminium—,— Silber in Barren, per kg 88,00 69,75 dgl. Walz⸗,Drahtbarren194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28.00— 29,10 Hüttenzinn, 90 v. h.-[Platin, dto. 1 r 85—10 Reinnickel, 98 99 v. H. 350.—] Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner Mefallbörse vom 28. Okiober 1929 Metalle in b pro To. Silber Unze F,(137/40 fein ſtand), Platin Unze& Kupfer, Standard 72,80] Zinn, Standart 184,7] Aluminium 45,— 3 Monate 85 8 Monate 187,7 Antimon 52,50 Settl. Preis 72,15 Settl. Preis 183.7 Queckfilber 22³75 Elektrolyt 84,80 Banka 1952 Platin 18,85 veſt ſelected 78,75 Straits 188.2 Wolframerz 26.— ſtrong ſheets 110,0 Blei, ausländ. 23 45 Nickel 175.0 El'wirebars 64,50 Zink, gewöhnlich 22,15 Weißblech 19.— * Mehlpreis erhöht. Der ſüddeutſche Konventionspreis für Weizenmehl Spezial 0 wurde heute um 25 Pfg. für die 100 Kilo erhöht. * Gemüſeauktion Schifferſtadt, 28. Okt Bei mäßiger Anfuhr und ſchleppendem Abſatz wurden folgende Preiſe genannt: Tomaten 15—16, Karotten—4, Zwiebeln 6, Spinat 10—12, Warſing—4, Weißkraut—.75; Rotkraut 47.50; Feldſalat 33—46, Endivienſalat—7; Kopfſalat 1012, Blumenkohl 15—70, Sellerie 2530. Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort vom 28. Oktober Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe ziemlich rege. Die Talfrachten erfuhren mit 2,80 bis 8% ab hier bezw. ab Kanal inkl. Schleppen keine Aenderung, weil über Sonntag ziemlich Leerraum einge⸗ troffen war. Für Bergreiſen wurden vereinzelt 9 Pfg. Tagesmiete für mittelere Schiffe abgegeben. Für einige leichtere Kähne konnten 84 Ifg. erreicht werden. Der Bergſchlepplohn notierte mit 1,50 bis 2/ nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt immer noch 24 Pfg. für größere Eine traurige Statiſtik Die Tageszahl der proteſtierten Wechſel, Pfändungen und Offenbarungseide Die Zeitſchrift„Induſtrieſchutz“ veröffentlicht eine Auf⸗ ſtellung, die ein Bild von den augenblicklichen wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſen in Deutſchland gibt. Nach dieſer Auf⸗ ſtellung werden in Deutſchland in jedem Monat 3 Millionen Wechſel präſentiert. Von ihnen geht ein Drittel zu Proteſt, das macht pro Tag cg. 33 000 Wechſel. Die Zahl der Zahlungs befe h le, die jeden Tag ergehen, beträgt 90 000. Pfändungen er⸗ folgen pro Tag 35 000. Von dieſen ſind ebenfalls etwa 8, nämlich 12 000 pro Tag, ergebnislos. Infolge der Ergeb⸗ nisloſigkeit der Pfändungen wird täglich 810 000mal ein Offenbarungseid geſchworen. Von dieſen Offen⸗ barungseiden fallen allein täglich—700 auf Berlin. Hanzel- und Gewerbebank in Karlsruhe in Zahlungsſchwierigkeiten Bei der Handels⸗ und Gewerbebank AG. iſt durch Ab⸗ hebungen, die im letzten Monat in ſtarkem Maße erfolgten, die Geldlage beengt. Wir hören, daß die Bank Verhand⸗ lungen mit der Städtiſchen Sparkaſſe eingeleitet hat mit dem Ziele, für die Spareinlagen flüſſiger Geldmittel zu er⸗ halten. Eine Verſammlung der Gläubiger iſt auf Mitt⸗ woch, 30. Oktober, nachmittags 5 Uhr einberufen. Da nach Mitteilungen der Bank keine Ueberſchuldung vorliegt, ſon⸗ dern noch ein erhebliches Aktivvermögen vorhanden iſt, ſcheint kein Grund zur Beunruhigung vorzuliegen. „ Verluſtminderung der Bayeriſchen Aktien⸗Geſellſchaft für chemiſche und landwirtſchaftlich⸗chemiſche Fabrikate, Heufeld. Die mit 1,02 Mill.„ kapitaliſterte Geſellſchaft verzeichnet für 1928⸗29 einen Waren⸗ und Beteiligungs⸗ gewinn von 17179(1 594 381)%, dem Fabrikations⸗ unkoſten von 1884 630(1 278 289)/ gegenüberſtehen. 95 Abſetzung der Unkoſten und Abſchreibungen von 75 487 (41 90 /) verbleibt ein Gewinn von 2581, um den ſich der vorfährige Verluſtvortrag auf 133 990 1, die wie⸗ der vorgetragen werden, vermindert. Die Umſätze konnten im abgelaufenen Jahr wieder erhöht werden. * Frankfurker Maſchinenbau⸗A GG. Pokoruy u. Wittekind, Frankfurt. Von der Verwaltung naheſtehender Seite er⸗ fahren wir, daß ſich die Geſchäfts lage bei dem Unter⸗ nehmen Anfang Sommer weſentlich gebeſſert hat, ſo daß die Betriebe bis zum Ende des laufenden Jahres voll be⸗ ſchäftigt ſind. Insbeſondere liegen Aufträge in Groß⸗ maſchünen für die chemiſche Induſtrie und Ferngasverſor⸗ gung ſowie namhafte Auslandsaufträge vro. Im vorigen Jahr wurden 4 v. H. Dividende verteilt. Vopausſichtlich werde ſich auch für 1929 derſelbe Satz aufrechterhalten laſſen. J Kapitalerhöhung Keramiſche Werke Offsheim u. Worms.⸗G., Worms.(Eig. Dr.) Die.⸗o..⸗V. ge⸗ nehmigte die angekündigte Kapitalerhöhung von 1 auf 1,5 Mill.„ mit Bezugsrecht:1. Die neuen Aktien ſind ab 1. Januar 1930 dividendenberechtigt. Die Kapital⸗ erhöhung iſt ſeit etwa 1 Jahren beabſichtigt, da die jetzige Kapitalgrundlage in keinem Verhältnis mehr zum Ge⸗ ſchäftsumfang ſtand. Gegen die Kapitalerhöhung ſtimmte mit 200 000% das frühere.⸗R.⸗Mitglied Direktor Fritz Schick ohne Begründung. Proteſt erfolgte nicht. Das Geſchäft ſei bisher zufriedenſtellend verlaufen, der Verkauf iſt gut, die Ausſichten ſind für das nächſte Jahr noch nicht ganz zu überſehen, doch auf keinen Fall ungünſtig. * Dornier⸗Werke.— Vorübergehende Betriebseinſchrän⸗ kung. Die Geſchäftsleitung der Dornier⸗Metallbauten Gmb. gibt bekannt: die in einem Teil der Preſſe ver⸗ breitete Nachricht, daß die Firma Dornier⸗Metallbauten GmbH. 60 v. H. ihrer Werksangehörigen zum 1. Jan. zu kündigen beabſichtige iſt unzutreffend. Es iſt allerdings notwendig Einſchränkungen infolge der derzeitigen Kon⸗ junktur vorübergehend vorzunehmen. Von einer Schlie⸗ ßung kann nicht die Rede ſein, im Gegennteil kann auf⸗ grund der in letzter Zeit erzielten Erfolge, insbeſondere grund der in letzter Zeit erzielten Erfolge, insbeſondere mit dem Flugſchiff„Do. X“ geſchloſſen, damit gerechnet werden, daß bereits in kurzer Zeit wieder größere Ein⸗ ſtellungen notwendig werden. * C. T. Hünlich Ach.— Wieder 6 uv. 5.* das abgelaufene Geſchäftsjahr wird met A Pied Ae von 6 v. H. in Vorſchlag gebracht. H. A. Winkelhauſen⸗Werke AG.— Wieder 6 v. G. Divi⸗ dende. Der Agi. beſchloß, für das abgelaufene Geſchäſts⸗ jahr wieder eine Dividende von 6 v. H. in Vorſchlag zu bringen. Die Abſchreibungen betragen 114622 1(91 890 ¼ i. VB.), der Reingewinn 234 47f(221 428) /, der Vortrag auf neue Rechnung 14 471(21 428). Der Reſervefonds wird auf die volle geſetzliche Höhe gebracht. Das Geſchäft war in der letzten Zeit ſtill wobei allerdings zu herückſichtigen iſt, daß die Hauptſaiſon in der Spirilloſenbranche erſt in den nächſten Monaten beginnt. Gründung eines iſchechiſchen Autotruſt os Kapital von 800—500 Tſchechenkronen Die Konzentrationspläne, die ſich zwiſchen dem Kong ore— mer bre— 5 5 morapfta vorbereiten, ſollen auch 2„eine fel ſtändige tſchechiſche Nutomobilfabriß Ach. zu abſichtigt At, die Geſellſchaft mit einem Kapital von bis 500 Mill. Ke. auszuſtatten, jedoch iſt über die Zute an die einzelnen Konzerne noch keine Eit 1 worden. Skoda ver langen 77; Ceſkomorapſka, her i größerem Umfange Automobile hergeſtellt hat, iſt mit diefen Aufteilung nicht einverſtanden und verlangt Gut ſchädigung auf anderen Produktionsgebieten. r au ote Brünner Waffenfabrik, deren Aktienkapital zu 4 dem tſchechiſchen Staat und zu eine 7 den Skoda⸗Werken gehörf, muß 255 das Einverſtändnis der kſchechiſchen Regierung einholen. 8 Bemerkenswert iſt jedoch, daß der Generaldirektor und der geſamte Vorſtand der Ceſkomorapſka zurüsgetreten ſind und an die Stelle des Generaldirektors das leitende Vor⸗ ſtandsmitglied der Brünner Waffenfabrik getreten iſt. * Amtliche Großhandelsindexziffer etwas zurückgegan⸗ gen. Die auf den Stichtag des 28. Oktober berechnete Großhandelsindexziffer des Statiſtiſchen Reichsamts iſt gegenüber der Vorwoche(137,3) um 0,2 v. H. auf 187 gu rückgegangen. Von den Hauptgruppen iſt die Index⸗ ziffer für Agrarſtoffe um 0,8 v. H. auf 131,2(132,2) geſun⸗ ken. Die Inderziffer für induſtrielle Rohſtoffe und Halb⸗ waren hat ſich um 0,2 v. H. auf 130,8(130,6) erhöht. Die Indexziffer für induſtrielle Fertigwaren weiſt mit 156,5 keine Veränderung auf. 5 :: Um das internationale Waggonkartell— Gruudſätz⸗ 15 Zuſtimmung der franzöſiſchen Fabrikation. Wir be⸗ richteten bereits von Vorbeſprechungen zur Gründung eines internationalen Waggonkartbells, an dem Oeſterreich, Ungarn, Belgien, Italien, Schweiz, Tſchechoflowakei und Frankreich beteiligt wären. Die Stellung der deutſchen Waggoninduſtrie iſt vorläufig noch nicht klar. Das inter⸗ nationale Kartell würde die ſyndikatsmäßige Aufteilung der Exportmärkte unter den beteiligten Produktionslän⸗ dern bezwecken. Von franzöſiſcher Seite wird nun, wie wir hören, der Gedanke des Kartells ſtark befürwortet. Die Mehrzahl der franzöſiſchen Waggonfabriken haben ſich be⸗ kanntlich ſeit längerer Zeit in einer beſonderen Organiſa⸗ tion für das Exportgeſchäft zuſammengeſchloſſen. Auch in den meiſten der übrigen Länder beſtehen derartige Orga⸗ niſationen, die eine internationale Verſtändigung ſehr er⸗ leichtern würden. Wir hören nun zuverläſſig, daß tro einiger Dementis die angebahnten Unterhandlungen 7 dem beſten Wege der Verwirklichung ſind. Es iſt demngch alſo immerhin mit dem baldigen Zuſtandekommen des in⸗ ternationalen Waggonkartells zu rechnen :: Umban von Zucker⸗ in Papierfabriken in Jamaika. Wie aus Kingſton(Jamaika) gemeldet wird, führt eine engliſche Kapitaliſtengruppe zur Zeit Verhandlungen über den Ankauf von 2 Zuckerfabriken mit dem Zweck, die Be⸗ triebsanlagen für die Herſtellung von Papier zu verwen⸗ beladene Kähne nach Rotterdam. Die Abladetiefe für rägt durchweg 2 Meter. n Rotterdam betr 5 8 ein entſprechender Umbau rurgenvunmen wor 5* — * Re 2 Dienstag, den 29. Oktober 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 502 Sportliche Fußball im Vorderpfalzkreis 1904 Ludwigshafen— Pfalz Ludwigshafen 20 Viktoria Herxheim— 1903 Ludwigshafen:0 Phönix Bellheim— Revidia Ludwigshafen:0 1914 Oppau— F. V. Frankeuthal 211 V. f. R. Oggersheim— A. S. V. Ludwigshafen 20 Arminia Rheingönheim— F. V. Speyer 114 B. f. L. Neuſtadt— S. Fr. Landau.1 Dieſer Sonntag brachte eine weitere entſcheidende Wendung, unterlagen doch außer 1904 Ludwigshafen und JV. Speyer ſämtliche anderen Vereine der Tabellenſpitze, ſodaß 1904 ſeinen Vorſprung gut vergrößern konnte und Speyer vom vierten auf den zweiten Platz vorrückte. Der Tabellenführer lieferte eine ſehr gute Partie und hat ſeinen Sieg über Pfalz durchaus verdient. Bei Pfalz verſagte die Läuferreihe, was ſich bei der Geſamtleiſtung beſonders nachteilig bemerkbar machte. Pfalz hatte aller⸗ dings das Pech, bald nach Beginn einen Elfmeter wegen unfatren Spiels knapp zu verſchießen. Nach torloſer erſter Halbzeit gewinnt 1904 durch gutes Kombinationsſpiel an Boden und kommt dann auch durch den Halbrechten zu zwei Toren, während Pfalz leer ausgeht.— In Herx⸗ heim mußte 1903 wieder eine überraſchende Niederlage hinnehmen, die durch die etwas ſchwachen Leiſtungen der Verteidigung zuſtande kam. Die Platzherren kamen einige Minuten nach dem Wechſel zu dem einzigen Erfolg des Tages, der aber zum Sieg genügte, da 1903 im Sturm zu aufgeregt ſpielte und auch in der Abwehr nicht unbe⸗ dingt ſicher war. Es macht ſich beſonders unangenehm be⸗ merkbar, daß die Spielſtärke der einzelnen Leute recht wenig ausgeglichen iſt.— Revidia mußte in Bellheim eine knappe:0⸗Niederlage hinnehmen, die Bellheim vom vor⸗ letzten Tabellenplatz brachte. Die Gäſte erreichten nicht die gewohnte Form, während die Platzherren glücklicher waren und kurz nach dem Wechſel aus einem Gedränge heraus bei einer mißglückten Abwehr des Torwarts zum einzigen und ſiegbringenden Treffer kamen. In Oppau kamen die Einheimiſchen zu einem über⸗ raſchenden 21 Erfolg über den Tabellenzweiten Franken⸗ thal. Die Gäſte hatten zwar meiſt mehr vom Spiel, aber nur Mittelſtürmer und die Läuferreihe erreichten die ge⸗ wohnte Form. So kannte Oppau durch ſeinen Linksaußen in Führung gehen, mußte ſich allerdings kurz darauf durch den Gäſtemittelſtürmer den Ausgleich gefallen laſſen In der zweiten Halbzeit brachte ein Strafſtoß Oppau Sieg und Punkte, den die Platzherren mit verſtärkter Abwehr auch erfolgreich zu verteidigen wußten.— In Oggersheim gab es gleichfalls eine ziemliche Ueberraſchung, da der Tabellen⸗ dritte, ASV. Ludwigshafen mit:0 unterlag. Die Gäſte erhalten zwar ſchon bald die Chance eines Elfmeters, den ſie aber verſchießen. Dann kann der Mittelſtürmer von Oggersheim den Führungstreffer erzielen, während ein Elfmeter nach dem Wechſel den Sieg der Platzelf ſicherſtellt. N 2 EN Das Spiel wird gegen Schluß ſehr hart, ſodaß von jeder Partei ein Spieler des Feldes verwieſen werden muß. In Rheingönheim fand Speyer bis zum Wechſel ener⸗ giſchen Widerſtand. Die Gäſte errangen in der Mitte der erſten Halbzeit die Führung, doch glich Speyer durch Elf⸗ meter aus. Nach der Pauſe kommt Speyer bei einer ſchwachen Abwehr des Rheingönheimer Torwarts zu einem billigen zweiten Erfolg. Rheingönheim ſtellt ver⸗ ſchiedentlich um, was aber den Zuſammenhang verloren gehen läßt. Bis Schluß iſt Speyer noch einmal erfolgreich, :4.— In Neuſtadt mußte der Tabellenletzte Landau eine weitere Niederlage hinnehmen. Nach ausgeglichener erſter Halbzeit, in der Landau alsbald den Führungstreffer der Platzherren aufholen konnte, kam Neuſtadt nach dem Wechſel zum zweiten Erfolg und ſchließlich durch Kopfball s Mittelſtürmers zum dritten Treffer. des Vereine Spiele Punkte 1904 Ludwigshafen 8 15:1 FV. Speyer 8 13 3 Frankenthal 8 12⁰4 AS Ludwigshafen 8 11:5 Pfalz Ludwigshafen 8 10.6 1903 Ludwigshafen 8.7 Viktoria Herxheim 8:8 Oppau 8:8 VfR. Oggersheim 8 8¹8 Rheingönheim 8.10 Vf. Neuſtadt 8:10 Bellheim 8 412 Revidia Ludwigshafen 8.12 SFr. Landau 8 06 Kommt ein neues Spielſyſtem? Die erſte Sitzung der neuen Spielſoſtem⸗Kommiſſion Ablehnung der Verbandsliga In Ulm trat am Samstag die Spielſyſtem⸗Kommiſſion des Süddeutſchen Fußball⸗ und Leichtathletik⸗Verbandes zu ihrer erſten Sitzung zuſammen. Der Kommiſſion ge⸗ hören die Herren Flierl, Wohlſchlegel, Tuſch, Merk, Kra⸗ wuſchke, Landau, Bender und Rahl an. Nach eingehender Würdigung aller Geſichtspunkte kam man zu der Auffaſ⸗ ſung, daß eine Abſchaffung der Meiſterſchafts⸗ ſpiele, wie dieſe zur Beſeitigung gewiſſer Mängel und Auswüchſe vielfach erörtert wird, nicht angebracht iſt. Die Kommiſſion iſt weiterhin der Auffaſſung, daß ein be⸗ ſtimmtes Spielſyſtem für vereinzelte unangenehme Be⸗ gleiterſcheinungen nicht verantwortlich zu machen iſt. Auch eine Aenderung der gegenwertigen Wertung(Einbeziehun⸗ gen der Leiſtungen unterer Mannſchaften und anderer Sportabteilungen, Einrunden⸗ oder Pokalſyſtem uſw.) er⸗ ſcheint nicht zweckdienlich. In der Einzelerörterung wur⸗ den die verſchiedenen Möglichkeiten geprüft. Ausgehend von der Notlage der unteren Klaſſen beſprach man verſchiedene Verbeſſerungsvorſchläge für eine Orga⸗ niſationsreform dieſer Kloſſen, die aber erſt im Zuſammen⸗ haug mit der allgemeinen Löſung des Spielſyſtems feſtere Geſtalt annehmen können. Die Schaffung einer Ver⸗ bandsliga in irgendwelcher Form wurde nach reif⸗ licher Erwägung eiſtimmig abgelehnt. Das Problem Bezirks⸗ oder Gruppenliga, auf das ſich die De⸗ batte ſchließlich ſpezialiſterte, wird in der nüchſten Kom⸗ miſſionsſitzung durchberaten. Für dieſe Sitzung werden ſämtliche Kommiſſionsmitglieder Referate, die alle in Frage kommenden Momente berückſichtigen ſollen, vorbereiten. Zu dieſer nächſten Sitzung wird auch die amtliche Preſſe des Verbandes eingeladen. Deutſche Raſen⸗Radball⸗Meiſterſchaft in Frankfurt a. M. Wauderluſt Bockenheim gewinnt den Titel Im Frankfurter Stodion kam am Sonntag die Deutſche Meiſterſchaft im Sechſer⸗Raſenradball zur Erledigung. Der RC. Wanderluſt⸗Frankfurt am Main⸗ Bockenheim ſchlug in der Vorentſcheidung den RC. Frankfurt⸗Oberrad verdient mit:1(:0) Treffern. Im Schlußſpiel am nz ſtanden ſich der Titelverteidiger, Turnerſchaft Erfurt un RC.„Wanderluſt“ Frankfurt gegenüber. Nach ſpannen⸗ dem Verlaufe ſiegten die Frankfurter klar mit:1 Toren, nachdem ſie bei der Pauſe bereits mit:0 Treffern in Führung lagen und ſicherten ſich damit den Titel eines Deutſchen Meiſters. Leichtathletik Heimkehr der Japaufahrer Der Hauptteil der deutſchen Leichtathletik⸗Ländermann⸗ ſchaft hat am Montag von Wladtiwoſtok aus mit dem Stbirien⸗Expreß die Heimreiſe angetreten. Die Mann⸗ ſchaft, jetzt noch 13 Mann ſtark, trifft unter Führung von Dr. Karl Diem am 9. November, vormittags 9,20 Uhr, in Berlin auf dem Schleſiſchen Bahnhof ein. Reichstrainer Waitzer und der deutſche Speerwurfmeiſter Molles haben, wie bereits gemeldet, für die Heimreiſe den Seeweg über Indien gewählt, und werden erſt Mitte Dezember wieder in Deutſchland ſein. Bogen JG. 03 Ludwigshafen ſchlägt BC. Neuſtadt:4 Hareus⸗Ludwigshafen kämpft mit Grimmel⸗Mainz unentſchieden Trotz des Mannheimer Städtekampfes fand die Abend⸗ veranſtaltung der FG. 03 Ludwigshafen am Samstag abend im Geſellſchaftshaus einen ſehr regen Zuſpruch, ſo⸗ daß der große Saal bis auf den letzten Platz beſetzt war. Als Gegner war der BC. Neuſtadt erſchienen, der mit ſeiner erſten Kampfſtaffel im Ludwigshafener Ring er⸗ ſchien. Erwartungsgemäß holten ſich die Ludwigshafener. Punkte. Bemerkenswert iſt, daß 2 Kämpfe über die Diſtanz gingen, alle anderen endeten durch Ausſchlag bezw. Auf⸗ gabe ſpäteſtens in der zweiten Runde. Im Hauptkampf des Abends, der den Schwergewichtler Hareus mit Grim⸗ mel⸗Mainz zuſammenbrachte, ſaht man zwei ausgeglichene Kämpfer, von denen ſich keiner über die öͤrei Runden einen Vorteil ſichern konnte und die trotz ſchwerſter Anſtrengun⸗ gen und ſchlagſtärkſtem Treffen unentſchieden auseinander gingen. Im Schwergewicht reihte Fehr⸗Ludwigshafen ſeiner Rekordliſte einen neuen k..⸗Sieg an, obwohl Happ⸗ Neuſtadt 20 Pfund Uebergewicht auf die Waage brachte. Ringrichter Gro h⸗Ludwigshafen war den Kämpfen ein Die Ergebniſſe: Papiergewicht: Müller⸗Neuſtabt— Schork 9 Ludwigs⸗ hafen. Sieger: Müller durch Aufgabe. 1 Runde. Bantamgewicht: Schork 1⸗Lu.— Kovaczik⸗N. Steger: Schork n. P. 5 Gemiſchtgewicht: Vogel⸗Iu.⸗Scheu⸗N. Steger: Sch. burt k. o. 2. Runden. Weltergewicht: Klein⸗L u.— Fiſcher⸗N. durch Aufgabe. 2 Runden. Weltergewicht: Menke⸗Lu.— Hähn⸗N. Steger: Menke durch k. o. 2 Runden. Schwergewicht: Fehr⸗Iu.— Happ⸗N. Sieger: Fehr durck k. o. 2. Runden. Hauptkampf(Schwergewicht): Steger: Klei Grimmel⸗Mainz— Har eus⸗Lu. Unentſchieden. Stand: 814 für 08s Lundwigshafen. elmel Schwimmen Sietas ſchlägt Budig Beim Jublläums⸗Schwimmfeſt in Gelſen⸗ kirchen war das Hauptereignis die Niederlage des Köl⸗ ners Budig durch Sietas⸗Hamburg im 200 Meter⸗Bruſt⸗ ſchwimmen. Sietas brauchte ſich nicht einmal beſonders anzuſtrengen, um in:45,06 Minuten als erſter die Hand an den Balken zu legen. Im Freiſtilſchwimmen über die gleiche Strecke errang der Göppinger Balk einen ebenso leichten Erfolg; die von ihm benötigte Zeit betrug 217.8 Minuten. Das 100 Meter⸗Rückenſchwimmen war Küppers⸗ Bierſen nicht zu nehmen, der die Strecke in:15, Minuten zurücklegte. * Amerikaniſche Meiſterſchaften In San Franzisko wurden die amerikaniſchen Meiſter⸗ ſchaften im Hallenwettſchwimmen abgehalten. Dabei wur⸗ den folgende Ergebniſſe erzielt: 110 Meter: 1. W. Spenge :02,2.— 440 Nards: 1. Crabbe:04.— 880 Hards: 1. Crabbe 10:27.— Eine Meile: 1. Crabbe 21:09,8.— 330 Pards Lagen: 1. Crabbe:12,(neuer amerikaniſcher Rekord).— 220 Pards Rücken: 1. Walton:22,83.— Kuuſtſpringent 1. Galitzen.— Turmſpringen: 1. Galitzen.— 800 Meter Freiſtilſtafette: 1. Hollywood Ac:49,4.— Einzelklaſſe⸗ ment für alle Wettbewerbe: 1. Clarence Crabbe 21 Punkte; 2. Walter Spence 17.; 3. Galitzen 10 Punkte.— Klub⸗ klaſſement: 1. Outrigger Canve Club 22.; 2. Hollywood AC 10 Punkte. Schach Bogoljubows fünfter Sieg Das Holland⸗Gaſtſpiel der beiden Gegner um die Schach⸗ weltmeiſterſchaft nahm im Haag mit der 18. Partie ſeinen Anfang. Der nachziehende Aljechim verteidigte ſich frau⸗ zöſtſch, machte dann aber im Mittelſpiel einen groben Feh⸗ ler, den er nicht mehr auszugleichen vermochte. Nach 51 Zügen, als das überlegene Endſpiel Bogoljubows feſtſtand, ſtreckte der Titelverteidiger die Waffen. Damit hat Bogol⸗ jubow ſeinen 5. Sieg errungen, während Aljechin bisher achtmal erfolgreich war bei 5 Remispartien. Die 19. Par⸗ tie mußte nach dem 40. Zuge unentſchieden abgebrochen gerechter Leiter. werden. Carl Fuchs Nos Fuchs geb. Haas Vermähſte 2 Noennheim 8205 Beethovenstr. 22 . Habe meine Praxis von L 10, 80 schräg gegenüber naeh Ha204 MW NI 7, 1, II. verlegt. NMaed.- Rat a. D. Dr. Gelbke. Nervenarzt. 1— Anil. Verüffenttchungen der Stach Manpheim Herſchel bad. Am Freitag, den 1. Novpbr. 1929(Allerheiligen) bleibt das Bad geſchloſſen. Städt. Maſchinenamt. 34 Arbeitsvergebung. Zimmerarbeiten im Neubau Mütter⸗ und Sänglingsheim, Ecke Kronprinzen⸗, Landwehr⸗ und Hohwieſenſtraße. Nähere Auskunft im Bau⸗ büro Landwehrſtraße. Dort liegen die Zeich⸗ nungen und die Ausſchreibungsunterlagen auf. Oeffnung der Angebote: Dienstag, den 5. No⸗ vember 1929, 9 Uhr, im Rathaus N 1, Zimmer Nr. 124. Zuſchlagsfriſt bis 29. November 1929. 20 Hochbauamt. Arbeitsvergebung. Gehwege⸗ und Höfeherſtellung für die Ein⸗ 1 Würfel Bratensosse 15 Pfennig gibt soviel lediglidi mit Wasser zuzu- bereiten. Sie können mit 2 einem Würfel Knorr Bra- A tensosse audi ganz ohne Fleisch eine schmacthafte und nahrhafte Mahlzeit auf den Iisch bringen! 2 (Versuchen Sie einmal Knorr Maccaroni dazu.) Und in allen Fällen, in denen das Fleisch keine oder nur wenig Sosse ergibt, wie bel Kalbskopf, Leber, Hack- braten, Nieren usw., oder wenn Fleisch, aber keine Tunke übriggeblieben ist, haben Sie in Knorr Braten- sosse ein ganz ideales Hilfsmittel. Probieren Sie es noch heutel Ein Würfel kostet nur 15 Pf. Die einfache Gebrauchsanweisung ist jedem Würfel aufgedruckt. 3 1 Würfel- Liter 0 15 Pfennig Fragen Sie bei Ihrem Kaufmann. 2 Brotensohe fachwohnungen an der Waldſtraße u. am Ulmen⸗ weg. Nähere Auskunft im Rathaus N 1, Zim⸗ mer 133, in der Zeit von 10—12 und v.—6 Uhr. Dort liegen die Zeichnungen und die Aus⸗ ſchreibungsunterlagen auf. Oeffnung der An⸗ gebote: Montag, den 4. November 1929, 9 Uhr, im Rathaus N 1, Zimmer 124. Zuſchlagsfriſt bis 25. November 1929. Hochbauamt. 20 ZwWangs versteigerung Mittwoch, den 30. Oktober 1929, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Q 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 690 Pakete verſchied. Tabak, 1 gold. Anker⸗Uhr, 18 Handſtaubſanger, Verſchiedenes. Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt. 12 824 annheim, den 28. Oktober 1929. Guggolz, Gerichtsvollzieher. ITFf feier bk Bruckmann- Bremer“ und Bestecke Geislinger G2. un. Ludwig Groß 5 2. 1 in Silber, versilbert und Alpaka in allen Zusammenstellungen stets vorrätig auf Lager 2 Mammfneim 000 Welcher Fabrikant oder Kapitaliſt hat Intereſſe für einen Automobil⸗ Heizkörper, auch für viele andere Zwecke. Eilige Angebote unter J W 143 an die Geſchäftsſtelle d. Bl.* 3290 1 gr. Sle fätben Ihr Haentelbnt leeres Zimmer elektr. Licht, ſofort zu Helles möbl. Zimmer an anſtändigen Herrn zu vermieten. 48904 M 2, 11, 3. Stock 5 0 4. iu, Sildeb ande Schön möhl. Zimmer mit 2 Betten zu ver⸗ mieten. 20 Wohn⸗Schlafzimmer Sit! Gela ed Bespieſtes PAN gehr preiswert im Planohaus PfEIFFEg, 2, 11 —.. SGelsgenheltskauf! 2 durchgewebte Deutsche Teppiche 23 m wenig gebr. Zu Allerheiligen 7G d kaufen Sie den Orabschmuck am vorteilhaftesten in Ihrem e bewährt und abiolut unzchcdicht Durch Genc ener eee W. Seeger A. G. S CO Berlin-Steglitz. u neben bolt Th. Hofmann, Lange Rötter-Drogerie Drogerie Th. von Eichstedt Ludwig O Schütthelm, O 4, 3 Storchen⸗Drogerie, H 1, 16 Mannbheim-Lindenhof: Drogerie Merkle Mannbeim-Neckarau: S130 2 Scheviert 2 db keel 5 8 leeger faaffaf g. erſtr. 53,., I. mit Seeger Haarfarben en 8 oder amàhlſet und Anauffanig 85 5 88 e Femnüth. möbl. Zinn. mit el. Licht an ſolid. Hrn. per 1 11. zu vm. Qu 3, 6/7, 3 Tr., Iks. * 3200 1 gut möh!. Zimmer zu vermieten. Laut möbliertes Ammer mit Penſion per 1. 11. zu vermieten.* 3323 P 4, 2, 1 Treppe. but möbl. Zimmer 13812 B 5, 2. 2 Tr., links. eleg. möbl. mit Tel. u. ev. Bad, zu vermieten. Q 7, 24, 3 Treyp., 1. * 380g Möbliertes Zinnner groß, hell, heizb., m. el. Licht, bis 1. 11. zu vm. Schimperſtraße 3. III. * 802 Schön möbl. Zimmer in freier Lage, 1 mit Badbend Licht, zu vermiet. B4820 Seckenheimerſtraße 30, Drogerie Schmidt, Inhab. Trautmann 3 Treppen, rechts, el. nur an berufst. 5 1 Freundl. möbl. Wohn⸗ und Schlafzimmer Ehep. ſof. zu vermiet. Adr. in der Geſchäftsſt. * 3811 ſolid. el, Licht Schönes großes mö⸗ bliertes Zimmer mit evtl. Küchen⸗ benützung zu vermieten Schimperſtraße 3, III. 8301 billig zu verkaufen BR TM, FIIsabethsfr. 1 am Friedrichsplatz EEE ERthaa rungs- po mMA dE Kurfürſten⸗Drogerie, N 4, 13/14. n entfernt binnen 10 Mi⸗ nuten jed. läſtig. Haar⸗ wuchs des Geſichts und der Arme. geſahr⸗ und ſchmerzlos. Glas 2 A. slumengeschätt Dort finden Sie eine reiche Auswahl und aufmerksame Bedlenung. 608 Kränze von RM..— an. Kränze werden kostenlos z um Frledhof gebraeht. 4843 8. Seite. Nr. 502 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 29. Oktober 1929 Einer wahren Begebenheit nacherzählt— Von G. W. Brandſtetter Eine ſchwarze Rauchfahne am dunklen Schorn⸗ ſtein, mit ſchmierigen Deckplanken und verſchmutztem Anſtrich, keuchte der Lau Siau Mau in den Hafen von Singapur. Die fünffarbige chineſiſche Flagge hing vom Heck. 4 Zweit Europäer ſtanden am Kai und beobachteten den alten Dampfer. Anſcheinend gleichgültig ſahen ſie zu, wie ſich eine Herde Chineſen über die Lauf⸗ brücke drängte:„Neues Futter für die Zinkgruben. In acht oder zehn Jahren— wenn ſie bis dahin noch leben— werden ſie ſoviel verdient haben, daß ſie ihre erſparten Silberdollars in ihre Kiſten packen und nach Hauſe fahren, um den Rentner zu ſpielen. Und wenn wir nicht hinter das Geheimnis des Lau Siau Mau kommen, ſo verſchwindet viel⸗ leicht auch von ihnen noch mancher auf der Heim⸗ fahrt.“ Die letzten Auswanderer das verließen eben Schiff. Da ſtieß der ältere Europäer den anderen an:„Kommen Sie, wir wollen uns den Kapitän vornehmen.“ Eine Minute ſpäter ſtanden ſie in der Kajüte vor dem Schiffer. Der ſah die Fremden ein wenig mißtrauiſch an:„Was wünſchen Sie?“— „Eine Auskunft von Ihnen, Steuermann Haynes. Sie kennen ſicher dies Zeichen.“ Der Aeltere lüftete leicht den linken Rockaufſchlag. Der Kapitän zuckte leicht zuſammen, dann beherrſchte er ſich aber raſch: „Steuermann Haynes? Ich heiße Garnſey, Kapitän Garnſey, wenn Sie ſich das merken wollen!“ Der andere wiſchte den Einwand mit leichter Hand⸗ bewegung fort:„Steuermann Haynes, Sie wiſſen, was Sie drüben in Weſtindien auf dem Gewiſſen haben. Einen kleinen Totſchlag. Aber ſchweigen wir davon, wenn Sie vernünftig ſind und das tun, was wir verlangen Nicht wahr, Kapitän Garnſey?“ Der Schiffer würgte einen ſchweren Brocken die Kehle hinab:„Schön. Was wünſchen Sie alſo?“— „Wir wollen wiſſen, was aus den Chinſen wird, die bet jeder Fahrt nach Hongkong ſpurlos von Bord verſchwinden.“— Der Kapitän legte die Hand auf die Bruſt: „Ich ſchwöre Ihnen: Das weiß ich ſelbſt nicht. Ich habe mich nur um das Schiff zu kümmern. Die Chinſen, denen es gehört, haben mir einen Gel⸗ ben als Superkargo vor die Naſe geſetzt, der den Herrn ſpielt. Ich bin der einzige Europäer. Was ſoll ich da machen? Wir nehmen bei jeder Fahrt an die hundert Särge an Bord, weil die Gelben, die hier ſterben, in der Heimt begraben werden wollen. Ein⸗ mal, als ich beim Verladen zuſah, kam es mir vor, als rührte ſich etwas in einem Sarg. Ich wollte ihn von den Kulis öffnen laſſen, ihn unterſuchen. Da ſtand auf einmal der Superkargo neben mir: „Laß das, Kapitän! Oder haſt Du keine Luſt mehr am Leben?“ Seitdem habe ich mich nie wieder um Särge und Chineſen gekümmert.“ Die Europäer hatten aufgehorcht:„Im Sarg rührte es ſich?“ Dann faßte der Aeltere den Schiffer am Jackenknopf:„Wir werden Ihnen einen chineſi⸗ schen Detektiv an Bord ſchicken. Er wird als Rück⸗ wanderer auftreten und ſich, falls er in Not iſt, an Sie wenden. Kommen wir mit ſeiner und Ihrer Hilfe hinter das Geheimnis, ſo ſtreichen wir die Er⸗ innerung an den Steuermann Haynes aus unſerem Gedächtnis.“—— Als der Lau Siau Mau eine Woche ſpäter durch die Singapurſtraße dampfte, 454 Rückwanderer und 98 Särge an Bord, ſuchte Kapitän Garnſey umſonſt nach dem Detektiv. Und doch ſaß der ſeit dem Mor⸗ gen zwiſchen ſeinen heimkehrenden Landsleuten auf feiner Kiſte, und ſeine ſtumpfe Miene unterſchied ihn in keiner Weiſe von den anderen. Nur Lo Mings Augen huſchten zwiſchen den zuſammengekniffenen Lidern hin und her. Der Detektiv ſchien aber nicht darauf zu achten, daß der Superkargo wie auf einem Reviſionsgang durch die bunten Reihen der Rückwanderer ſchritt und auſcheinend ganz zufällig mit dem Fuß gegen die eine oder andere der Kiſten ſtieß, die das Eigen⸗ tum der Chineſen bargen. So kam er auch auf Lo Ming zu und stolperte:„Verflucht, was haſt Du eine ſchwere Kiſte! Iſt wohl viel Geld darin?“ Lo Ming grinſte einfältig:„Viel Geld, viel Geld! Alles verdient!“ * Bald darauf kam der Lau Siau Mau auf die offene füdchineſiſche See hinaus. Die Wellen ſchau⸗ kelten den alten Kaſten hin und her, und plötzlich ſchien Lo Ming ſeekrank zu werden. Seine Geſichts⸗ haut lief grünlichbleich an, und eilig trieb es den Aermſten zur Reeling. Kein Menſch hätte angeſichts des Tributes an den Meergott vermuten können, daß Lo Ming noch nie ſo wenig ſeekrank war wie in dieſem Augenblick. Dann ſtrich eder Chineſe ſchwan⸗ kend durch das Schiff, ſuchte anſcheinend bald hier, bald dort nach einem ruhigeren Plätzchen, ſtand ſtöhnend wieder auf und legte ſich ſchließlich bei ein⸗ brechender Dunkelheit halbtot neben die Achterluke auf die Planken. Doch Lo Mings Sinne waren geſpannt wie die ö eines Luchſes. Deshalb hörte er das Geflüſter unten im Lade⸗ raum:„Zuerſt nehmen wir den Eſel mit der ſchweren Kiſte. Laß unſere Leute aus dem Verſteck!“ Ein leiſes hohles Klopfen drang zu Lo Ming herauf. Der ſtol⸗ perte ſtöhnend über ein paar verſchlafene Landsleute hinweg, doch eine Minute ſpäter kauerte er ohne je⸗ des Anzeichen von Seekrankheit unter dem Segel⸗ tuch eines Rettungsbootes und beobachtete ſeine ver⸗ laſſene Kiſte. Plötzlich ſchlichen ein paar Schatten über das Deck. Neben der Kiſte blieben ſie einen Augenblick ſtehen. Lo Ming lachte in ſich hinein:„Wundert Euch nur, wy ich bin!“ Dann faßten zwei Mann die Kiſte und schleppten ſie zur Luke.„Laß ſie ruhig“, dachte Lo Ming,„meine Silberdollars ſind ja falſch!“ Doch gleich darauf ſchauderte er. Er ſah, wie ein Segel⸗ tuch über einen der ſchlafenden Chineſen geworfen würde. Ein kurzer lautloſer Kampf, und vier Mann trugen den Körper zur Reling. Ein paar Handgriffe, ein Gegenſtand hing an den Füßen des Ueberfalle⸗ nen, und der Körper verſank mit leiſem Aufklatſchen für immer. N 5 Dreimal noch in der gleichen Nacht höte Lo Ming Verſteck, kroch zur Achterluke und horchte: das gleiche Geräuſch. Dann ſah er die Schatten wie⸗ der der Luke zuſchleichen. Da kletterte er gus ſeinem „Klang das nicht, als würde ein Sarg ge⸗ ſchloſſen?“ In der Nähe wälzte ſich ein Chineſe im Schlaf und trieb Lo Ming in ſein Verſteck zurück. Doch der De⸗ tektiv glaubte genug zu wiſſen. Er konnte es freilich nicht verhindern, daß in den folgenden Nächten noch mehrfach die Achterluke ſchwarze Geſtalten auf das nächtliche Deck ausſpie, und auch wenn er ſich dem Kapitän anvertraut hätte, ſo wären doch beide machtlos geweſen. Nach Tagen kam der Fels von Honkong in Sicht. Da ſchoß ein engliſcher Zerſtörer aus dem Hafen und legte ſich dem Lau Siau Mau längsſeits. Ein Polizeikommiſſar ſtieg den Seeſoldaten voraus an Bord:„Kapitän, laſſen Sie Mannſchaften und Paſſa⸗ giere antreten!“ Bald ſtanden die Chineſen in Reih und Glied neben ihren Habſeligkeiten. Der Kom⸗ miſſar ſchritt zählend an ihnen entlang:„438. Wo Der ſind die fehlenden zuckte die Achſeln: Fünfzehn, Superkargo?“ „Weiß ich es?“ Das Heldenm Da hob ſich hinter ihm das Segeltuch des Ret⸗ tungsbootes und plötzlich ſtand Lo Ming mit einem Sprung neben ihm, die Piſtole in der Hand:„Du weißt es doch!“ Die Wut und die Ueberraſchung verzerrte die häß⸗ lichen Züge des Superkargos. Seine Hand griff un⸗ ter die wattierte Jacke, und ein Dolch fuhr durch die Luft. Doch Lo Ming war raſcher, und ſeine Kugel riß dem anderen das Meſſer aus den zerſchoſſenen Fingern. Einen Augenblick ſpäter war der Super⸗ kargo gefeſſelt. Schweigend ging Lo Ming nun auf die Achter⸗ luke zu und ſtieg dem Kapitän und den Engländern voran in den Laderaum. Dort ſtand Sarg an Sarg. Der Detektiv wies auf ſie:„Hier muß das Geheim⸗ nis des Lau Siau Mau verborgen ſein.“ Dann klopfte er mit dem Piſtolenlauf gegen eine Sargwand. Es ſchtien ein Signal zu ſein, und wirklich klang aus dem Innern das gleiche Klopfen als Antwort wieder. Da lachte Lo Ming:„Herr Kommiſſar, wollen Sie den Toten auferwecken laſſen!“ Acht Fäuſte hoben den Deckel, und der überraſchte, verſteckte Verbrecher ließ ſich widerſtandslos feſſeln. Fünf weitere Särge ent⸗ hielten ſeine Spießgeſellen, und im ſiebenten lag die Beute, darunter auch Lo Mings falſcher Dollarſchatz. Eine Woche ſpäter hingen der Superkargo und ſeine Komplizen, die geſtanden hatten, ſchon mehrfach in den Särgen an Bord geſchmuggelt zu ſein, am Strick. Vom Bord des Lau Siau Mau iſt ſeitdem kein einziger Chineſe mehr verſchwunden. Ein grauſiges Familiendrama bei der letzten Wirbel ſturmkataſtrophe.— Ein 16jähriges Mädchen befreit die bei dem Orkan unter den Trümmern des Hauſes verſchütteten Angehörigen.— Die Tochter muß dem Vater, um deſſen Befreiung zu ermöglichen, die Hand abhacken.— Hoch klingt das Lied von dem braven Mädchen. Ueber ein wahrhaft grauſiges Familiendrama, das ſich bei der letzten Wirbelſturm⸗Kataſtrophe in Florida abſpielte, berichten die Newyorker Blätter: Wie Kartenhäuſer ſtürzten die hübſchen Farm⸗ gebäude in der Nähe von Tampa, über die mitten in der Nacht der Zyklon hinwegraſte, zuſammen. Ueberall lagen die Bewohner in tiefem Schlaf. Das Heim der Familie Price, das als erſtes der Wut der Elemente zum Opfer fiel, begrub unter ſich fünf Menſchen. Nur die 16jährige einzige Tochter blieb unverletzt. Als dem ſchreckbetäubten jungen Mäd⸗ chen das furchtbare Geſchehnis zum Bewußtſein kam, arbeftete es ſich in voller Finſternis aus Schutt und Trümmern heraus und ging unverzüglich an die Rettung der Ihrigen. Die heulenden, brüllenden Orkanſtimmen waren kaum in der Ferne verhallt, da hörte Ada Price herzzerreißende Wehlaute, dumpfes Stöhnen und Jammern. Hilfe herbeizuholen, kam nicht in Frage. Eine Viertelſtunde Weges war es bis zu den näch⸗ ſten Nachbarn, die überdies gewiß in gleich verzweif⸗ lungsvoller Lage ſich befanden. Der furchtbare Wirbelſturm hatte ſicher in meilen⸗ weitem Umkreiſe alles vernichtet. Mit den bloßen Händen bemühte Ada Priee ſich, Schutt und Steine beiſeite zu räumen. Bald konnte ſte verſtehen, daß der Vater ihr zurief, die Axt bei den Holzſtapeln zu ſuchen und damit weiterzuarbei⸗ ten. Haſtig klettern und ſtolperten die nackten Füße des Mädchens über Trümmer und Steine und ge⸗ langten zum Holzplatz. Wundgeſtoßene Finger pack⸗ ten nach längerem vergebenen Umhertaſten den Stiel der Axt, die, von zarter Mädchenhand geführt, das Rettungswerk beſchleunigen ſollte, um es mit einem grauſigen Akt zu vollenden. Das Schmerzgeſtöhn des Vaters, das Jammer⸗ geſchrei der kleinen Brüder ließen das beherzte Mädchen zur Trümmerſtätte zurückfinden. Dabei ſtieß Adas Hand gegen die große Stall⸗Laterne, die wie durch ein Wunder unverſehrt geblieben war. Auch die gewöhnlich innen liegenden Zündhölzer fanden ſich vor. So konnte das ſchwierige Rettungs⸗ werk bet wenigſtens ſchwacher Beleuchtung unter⸗ nommen werden. Mit der Kraft, die Liebe und Verzweiflung ver⸗ leihen, hieb die noch ſehr kindliche, ſchmächtige Far⸗ merstochter in einen Mauerreſt hinein, hinter dem ſte die ſchreienden nKaben vermutete. Schon nach einer halben Stunde gelang es ihr, die beiden Kin⸗ Hhauſen 2 als 5 der durch das entſtandene Loch zu ziehen. Die Kleinen waren arg zerſchunden, hatten aber kein Glied gebrochen. Nun galt es, den Vater zu be⸗ freten, der furchtbare Qualen zu leiden ſchien. Un⸗ ermüdlich ſchwang das Mädchen die ſchwere Axt wohl eine Stunde lang, ehe es zu dem zwiſchen Balken und Steinen feſtgeklemmten Manne ge⸗ langte. Alles hatten die emſigen, blutenden Mäd⸗ chenhände fortzuräumen vermocht bis auf einen gro⸗ ßen Steinblock, unter dem des Vaters linke Hand lag. Noch einmal verſuchte Ada mit dem letzten Aufgebot ihrer erſchöpften Kräfte das Hindernis zur Seite zu ſchieben. Vergebens, der Block rührte ſich nicht. „Es bleibt nichts übrig, Kind, du mußt mir die Hand abhacken“, ſagte der gefolterte Mann. Entſetzt wich die Tochter zurück. Jammernd flehte ſie, das Fürchterliche nicht zu verlangen; ſie wolle laufen, ſo ſchnell ſie ihre Füße trügen, um Männer zum Beiſtand zu holen. „Haſt du irgendeinen Laut von der Mutter ge⸗ hört?“ fragte Price dagegen, und erklärte dem ver⸗ neinenden Mädchen, daß man keinen Moment zö⸗ gern dürfe, nach der Verſchütteten zu ſuchen. Ada wollte allein nach der Mutter graben, doch der Vater erkannte, daß ihre Kraft nicht mehr ausreichen würde. Mit feſter Stimme befahl er ihr, ihm die zermalmte Hand ſofort mit der Axt vom Gelenk zu trennen.„Tuſt du es nicht“, ſetzte er hinzu,„werde ich dich, ſolange ich lebe, als die Mörderin deiner Mutter betrachten.“ Dieſe grauſamen Worte verfehlten die beabſich⸗ tigte Wirkung nicht. Ada vergötterte ihre Mutter, und den Gedanken, an ihrem Tode ſchuldig zu ſein, hätte ſie nicht ertragen. Mit einem ſchluchzenden Laut hob ſie das Beil und ließ es im nächſten Augen⸗ blick mit Vehemenz niederſauſen. Ein einziger ſcharfer Hieb amputierte das zerquetſchte Glied, das unter dem Stein liegen blieb. Langſam taumelnd erhob ſich der Verwundete. Die junge Heldin riß ſchnell einige Streifen von ihrem Nachtgewand und umwickelte den blutenden Armſtumpf, ſo gut es gehen wollte. Nun machten Vater und Tochter ſich gemeinſam an das Forträumen der Trümmer, unter denen ſie die Mutter vermuten durften. Sie fanden die Geſuchte auch nach langer, unſäglich mühevoller Ar⸗ beit. Das beiderſeitige Opfer hatte man umſonſt gebracht. Frau Price war offenbar durch das auf ſie nieder⸗ ſtürgende Gebälk erſchlagen worden. Ihr Körper zeigte die Kälte des längſt eingetretenen Todes. Inzwiſchen war der Tag angebrochen. Das Städtchen hatte alle verfügbaren Kräfte zu Hilfe⸗ leiſtungen in die verheerte Umgegend entſandt. Farmer Price konnte ſeinen handloſen Arm in ärzt⸗ liche Behandlung geben. Er hat die Hoffnung, daß die Wunde gut verheilen wird. Seine Tochter wird weit über Tampa hinaus als Heldin gefeiert. Sie dürfte wohl bald, wie das in Amerika ja üblich iſt, mit Heiratsanträgen über⸗ ſchwemmt werden. Einſtweilen aber wehrt das eben⸗ ſo hübſche, wie beſcheidene junge Mädchen alle dar⸗ gebrachten Huldigungen von ſich ab und widmet ſich ausſchließlich der Sorge für ihre Lieben. Sie ſucht dem verſtümmelten Vater die Hausfrau, den kleinen Brüdern die Mutter nach Möglichkeit zu erſetzen. Der„große weiße Elch“ macht Europa unſicher— Abenteuer mit zwei öſterreichiſchen Gräfinnen— Er ſprengt die Bauk von Monte Ehrenkamerad— Der Indianerhäuptling im italieniſchen Zuchthaus Carlo— Muſſolinis Wer von uns hat nicht in ſeiner Jugendzeit die ſchönen Münchhauſengeſchichten geleſen und ſich darüber gefreut, wie gut es der edle Held der Er⸗ zählungen verſtand, den Mund aufzureißen und uns durch ſeine fauſtdicken Lügen immer wieder zu ver⸗ blüffen. Münchhauſen iſt zwar längſt tot, aber ſein Geiſt lebt noch und feiert manchmal ſogar eine recht fröhliche Auferſtehung. Als kürzlich aus Europa der Dampfer„Execu⸗ tive“ der amerikaniſchen Exportlinie in Brooklyn in der neuen Welt ankam, brachte er aus Genua den „Chief White Elk“, den Häuptling der Ara⸗ pahoe⸗Indianer, mit. Wie, hören wir recht, einen Indianerhäuptling aus Genua? In der Tat. Aller⸗ dings in den Schiffsliſten führte der„Große weiße Elch“ den beſcheidenen Namen Edgar Laplante. Aber das ändert doch nichts an der Tatſache, daß ſeine Haut kupferfarbig war und ſeine Geſichtszüge ebenſo wie ſein blauſchwarzes, ſtraffes Haar ihn als In⸗ dianer kennzeichneten, wenigſtens für die, die das glauben wollten. Doch hören wir einmal, was uns Herr Laplante ſelbſt von ſeinen Schickſalen zu berichten weiß. Er 30 Sekunden ſpäter fielen will Film⸗ und Varieté⸗Schauſpieler geweſen ſein und ſich eine Zeitlang in London aufgehalten haben. Dort trat er in die Dienſte einer Filmgeſellſchaft, die ihm zu Reklamezwecken den Namen„Chief White Elk“ gab, ihn mit weiten Franzoſenhoſen und In⸗ dianerſandalen ausſtaffierte und als einen Ange⸗ hörigen des Stammes der Arapahobes der Oeffent⸗ lichkeit präſentierte. Zu dieſem Zwecke wickelte man ihn auch noch in eine Decke, die ja allgemein als hiſtoriſcher Indianerüberzieher gilt, und verzierte ſeinen Kopf mit einem bunten Federſchmuck. Jetzt war der„Große weiße Elch“ fertig und das Spiel konnte beginnen. Als Indianerhäuptling will nun unſer Kinoheld ſeinen Triumphzug durch Europa angetreten haben. Daß er in ſeiner karnevaliſtiſchen Tracht auf die⸗ jenigen, die nicht alle werden, Eindruck gemacht hat, wollen wir durchaus nicht bezweifeln. Aber mit ſeinen weiteren„indianiſchen“ Heldentaten nähert er ſich in ſo verdächtiger Weiſe den Methoden des ſeligen Herrn von Münchhauſen, daß wir ihm wohl beſſer die Verantwortung für alle ſeine„Erlebniſſe“, die er die Schüſſe des Altenkäters gehabt haben will, überlaſſen, indem wir ſie mit den en von Monſieur Laplante ſelbſt hier wieder⸗ geben. Der„künſtliche“ oder beſſer„Nachgemachte“ In⸗ dianerhäuptling ſagt unter anderem:„Die Europäer waren alle rein aus dem Häuschen und riſſen ſich um mich, und nichts war ihnen gut genug für mich. Ich habe ihnen zwar nicht ausdrücklich geſagt, daß ich überhaupt kein Indianer bin, aber das hätte auch nichts genützt, ſo verrückt waren ſie nach mir. Im Jahre 1923 kam ich nach Nizza und dort ver⸗ liebten ſich eine bekannte öſterreichiſche Gräfin und ihre Tochter in mich und legten mir ihren ganzen Reichtum zu Füßen. Eine Tages fuhr ich mit ihnen nach Monte Carlo, wo die Gräfin von mir, da ſie ſptelen wollte, ein Amulett verlangte. Ich gab ihr eine Feder meines Kopfchmuckes, und ſie ſprengte die Bank. Dann bereiſten wir zuſammen Italien, wo ich auf Veranlaſſung der Gräfin das Geld mit vollen Händen zum Fenſter hinauswarf, aber auch große Summen für wohltätige Zwecke hergab, ſodaß in kurzer Zeit die Millionen der Gräfin ſtark zu⸗ ſammenſchmolzen. Wir verkehrten nur in Häuſern des italieniſchen Hochadels, und die Faſchiſtenregierung ernannte mich zum „Ehrenkorporal der Faſchiſten“, eine Ehrung, die außer mir nur noch Muſſolint und dem Kommandeur der Berſaglieri, General Fer zuteil geworden iſt.“. Ferrari, Als der Indianerhäuptling a. D. dieſe Erzäh⸗ lung zum beſten gab, bildeten eine ganze Anzahl amerikaniſcher Zeitungsberichterſtatter ſeine Zuhö⸗ rer. Sei es nun, daß ihm bei der Schilderung ſei⸗ ner„indianiſchen Heldentaten“ ſelber nicht wohl zu⸗ mute war oder daß ihn die erſtaunten Geſichter ſeiner Zuhörer etwas aus dem Text brachten, jeden⸗ falls ſagte er weiter:„Aber als ich mich auf der Höhe meines Ruhmes befand, tauchte ein Sohn der Gräfin auf, der ſchon in Amerika geweſen war und dort Indianer geſehen hatte, er beſchnüffelte mich eingehend, prüfte mich auf Herz und Nieren und zeigte mich wegen Betrugs an. Die Folge war, daß ich fünf Jahre, ſieben Monate und fünfzehn Tage im Zuchthaus zu Civita Vecchia zubringen mußte. Schön war das Leben im Zuchthaus nicht Nur zweimal im Jahre, zu Weihnachten und zu Oſtern, gab es Fleiſch. Ebenſo konnte man zweimal im Jahre ein Bad nehmen, wovon aber die meiſten Gefangenen keinen Gebrauch machten. Nach meinen Erfahrungen mit den italieniſchen Zuchthäuſern kann ich es nicht begreifen, daß immer wieder Leute aus den idealen Zuchthäuſern in Amerika, wie zum Bei⸗ ſpiel Sing Sing auszubrechen verſuchen. Die Hoff⸗ nung auf die Zukunft habe ich noch nicht aufgegeben. Denn noch immer lieben mich die Gräfin und ihre Tochter. Wenn ſie die Einreiſeerlaubnis bekommen. 8 dann wollen ſie zu mir nach Amerika kommen!“ Man ſieht, der„Große weiße Elch“ iſt ein ganz moderner Indianerhäuptling. 5 Le 89* „ 2 1 ere. n 3 1 n ern nn ern * Dienstag, den 29. Oktober 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Heffenkleider Achube, Plandschelne Finkel, 0 5, 5 Tel. 25474. 8168 Herde und Oefen all. Art repar. Braun, Mttelſtr. 12, Telepb. Nr. 514 78. B4420 Vertreter für Privatkundſchaft bei hoher Proviſion. An⸗ gebote mit Lichtbild, Zeugnis ⸗Abſchriften und Referenzen unter K R 3423 an Ala⸗Haaſenſtein & Vogler, Karlsruhe. Ea236 mit Lebensmittel⸗Geſchäften vertraut, für ein⸗ geführten Bezirk Mannheim ſofort geſucht. Kar Albreeht, Beushsah, 12 652 Papierwarenfabrik. Zwecks Vertrieb eines Verbrauchsartikels bei Induſtrie, Behörden u. Hotels werd. geg. Prov. binige Vert Die Proviſion wird auf ster gesucht. direkte Aufträge u. bei Nachbeſtellung auf indirekte Aufträge bei Abgabe derſelben ſofort ausbezahlt. Die Proviſion be⸗ trägt 2075. Angeb. 15 51 5 281 Mannheim. 2812 Erſtklaſſige Exiſtenz Emi65 bei einem monatl. Einkommen von 600 R. und mehr bieten wir tücht. Landreiſenden. delt ſich um Dauerpoſten. Es han⸗ Bewerbungen unter V W 2003 an Poſtſchließfach 330, Braunſchweig. Wir ſuchen für den Verkauf eines erſtklaſſigen Haushalt⸗ artikels bei Privaten gut eingeführte mittags—12 Uhr. Damen und Rerren gegen Fixum und Provpiſion. Vorzuſtellen vor⸗ 12 810 Chemiſche Fabrik Columbus.⸗G., Mannheim, Seckenheimerſtr. 78, II. 3E Tüchiige Dezember SU chl. Geſchäftsſtelle dieſes Stenotypistin von größerem Induſtrieunter⸗ nehmen(Maſchinenfabrik) zum baldigen Eintritt, möglichſt 1. Bedingung iſt, daß die Bewer⸗ berin Kenntutſſe im Fernſprech⸗ dienſt hat, da mit dem Poſten 0 der Ablöſedienſt an einer größ. Fernſpr.⸗ Zentrale verbund. iſt. Angebote m. Zeugnisabſchriften, Lichtbild. ſowie mit Angabe des früh. Eintrittster⸗ mines werden unter J F 127 durch die n 12630 Blattes vermittelt. Tüchtige branchekundige Verkäuferin Solort gesucht. Welckel, CI, 5 12808 Id. Kapemeister Violiniſt. event. ganze Kapelle, ſucht ab 1. Nov. od. ſpäter Engagement in nur gut. Hauſe. Erſt⸗ klaſſ. Repertoire ſteht z. Verfügung, La. Angeb. u. B die Geſchäftsſt. an * 275 uverl. Mann (Schreiner) ſucht Be⸗ ſchäftigung oder Ver⸗ trauenspoſten bei Kau⸗ tion reſp. Intereſſen⸗ einlage von zirka 2000 Mark. Angebote unter ON 63 an die Geſchſt. * 8298 Aelterer Heizungsmonteur übernimmt Privathei⸗ zungen zur Bedienung. Angeb. unter B X 48 an die Geſchäftsſt. dle⸗ ſes Blattes.* 3272 Arbeit irgendwelcher Art für dauernd oder zeitweiſe von Witwe in ſehr be⸗ drängten Verhältniſſen geſucht. Angeb. u. C A Nr. 51 an die Geſchſt. * 3276 klubgarnitur ſpotthillig Nenert& Petry, Piano Billig zu verk. Käfertal, Grauer Weg 2 b. B4824 „ bestetner Ver- Melfäigungs- Apparat neuwertig, zu günſtig. Preiſen u. Bedingungen zu verkaufen. Angebote unter K J 9 die Geſchäftsſt. 53130 Fehönes Caskamm weiß. Marmor, preis⸗ wert zu verkaufen. Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 3305 Esch- Ofen faſt neu, zu verkaufen. Richard⸗Wagnerſtr. 17, parterre. 830 Gebildetes Fräulein 29 J. alt, ſucht Stellung zur ſelbſtänd. Führung eines Haushaltes. Gute Zeugn. vorhanden. An⸗ gebote unt. C L 61 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 9295 Junges Mädchen aus gu. Tam. ſucht Stellg. als Sprechſtundenhilfe bet Arzt oder Zahnarzt. Angebote unter B I. 36 Ha. d. Geſchäftsſt. * 3237 Die Hälfte eines EUKHAaus e 8 in der Max⸗Joſefſtraße zu verkaufen. Angebote unter J 0 137 an die Geſchäftsſtelle. Verkäue Tigarrenladen 1 mit Einrichtg. im Zen⸗ trum ſofort abzugeben. Angebote unt. 0 2 60 an die Geſchſt.* 807 Ldenamittel geschält mit od.ohne Wohnung ſof. zu verkaufen. Holz& Schumacher, N 3, 17 8821 Reisender für Privatkundſchaft ge⸗ ſucht. Hohe Bezüge. An⸗ gebote unter O M 62 an die Geſchſt.* 3297 Sehreibgew. Personen als „ Vertreter ges us ht. Poſtlagerkarte Feudenheim. 3252 Junger Mann find. Betätigung b. In⸗ tereſſ.⸗Einl. v. 1000 bis 1500.. Angeb. unt. G A 1138 Aunoncen⸗ Heubach, Heidelberg. 5225 [Lehrmädchen] mit Mittelſchulbildung für Buchhandlung per ſofort geſucht. Angebote mit Zeugnisabſchr. unt. 70 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dss. Blattes * 1 a* Weidnänerin für Heimarbeit in Bett⸗ wäſche geſucht, Silange⸗ bote unt. G P 65 an die an die Geſchſt.* 3806 Friseuse die morgens geg Uhr i. die Lamey⸗ fſtraße kommt. f. 1. Nuv. zwiſchen Tüchtige, durchaus branchekundige Verkäuferin für Kurz⸗, Weiß⸗, Woll⸗ waren, Trikotagen per Schriftl. ſofort geſucht. Angebote mit Zeugnis⸗ abſchriften u. B W 47 an die Geſchſt.* 3271 Tüchtige Arbeiterin geſucht.* 9240 Frau Knorpp, Damenſchneiderin, D 2. 15. Tüchtiges fleißiges AMein mädchen mit guten Zeugniſſen ſofort geſucht.* 3915 Lameyſtraße 18, 1 Treppe. geſucht. Teleph. 275 71. 1 Ralklagmädchen Jung. braves Mädchen aus achtb Familie. zu 3 erwachſ. Perſonen für Vormittags aeſucht. Näh. in der Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl.*3286 2 Tune Mulan in ungekünd. aut. Stel⸗ lung bei einem Benzin⸗ Konzern, firm in allen kaufm. Arbeiten, ſucht entſprechenden Poſten i. der chem. od. einſchließl. Jubuſtrie, ev. a. Lager⸗ Zeugn. Verwalter. Ta. vorhanden. Angebote u. GT 69 an ſch ſtelle dieſes Bla ss erbeten. die 5 89318 1 Steife Koflenrolle 120 Zentner Tragkraft 1 Federnroſte 25 Zentner Tragkraft 1 Federnrolte 35 Zentner Tragkraft alles gebraucht billig zu verkaufen. Näheres Eichendorffſtr. Nr. 6 od. Tel. 525 19.* 9285 4800 2 Hale Mah Auge 3. Strapazieren, mitt⸗ lere Figur, für 65 Mk. zu verkaufen.* 3335 S 6, 1, 4. St., rechts. Branner 5²²¹ Damen-Wintermantel Gr. 44, zu verkaufen; desgleichen 2 warme Kleider. Gr. 42. Adreſſe in der Geſchäftsſtelle. 1 dunkel. Minderwagen billig zu verk. Bürger⸗ mſtr.⸗Fuchsſtr. 42, 2. St. 3289 Für Geweih⸗Liebhaber! Rauchtiſch u. Papierkorb (aus Hirſchgeweih) zu verkaufen.* 8292 Poſtfach 670 Mannheim Gelegenheits 1 Speiſezimmer, komplett, Nußbaum pol., 1 Herrenzimmer desgl., ſowie eine Ia. Leder⸗ Telephon 508 30. 2 auf! zu verkaufen. üktionshaus, R 4. 15, *3268 Kauf. Ges Nationalkassen Kruppkassen kauft gegen Barzahlung Manthey, Berlin W 8, Friedrichſtraße Nr. 62. Bitte Preis⸗ u. Num⸗ mernangabe. 5115 Laden-Regale mit Glasaufſatz zu kauf. geſucht. Ang. u. O K 60 an die Geſchäftsſt. 3291 Guterhaltener Kinder schreibpuft au kaufen geſucht. An⸗ gebote mit Preisang. u. B V 46 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 3260 Ausziehtiseh gut erhalten. zu kaufen geſucht. Angebote unter B U 45 an d. Geſchäfts⸗ ſtelle öſs. Bl.* 258 Pelziacke of. Mantel vornehm u. neuwertig, geſucht. Aeuß. Preis⸗ angeb. erb. unt. G V 71 a. d. Geſchäftsſt. 3326 Ein guterhalt. dunkler beberzieher f. ſtarke Figur, zu kau⸗ fen geſucht. Angeb mit Preisang. unt. B J 44 an die Geſchäftsſt. die⸗ ſes Blattes. 8256 aussranddten mittlere Größe zu kaufen geſucht. Angeb. m. Preis⸗ angabe unter J V 142 an die Geſchäftsſt. 8266 Miet Lagefplatz mit Gleisanſchluß, 8 bis 500 qm, zu mieten od. zu kaufen. Angebote u. Schließfach 9 Nenſtadt an der Haardt. 52²³9 Suche zum 1. Dezbr. eine gutgehende Metzgerei mt Wohnung zu mieten. Angebote unt. B Y 49 an die Geſchäftsſt. die⸗ ſes Blattes.* 274 Aan im. Wabgg. mit Küche, von jungem binderl. Ehep.(Mann in ſicherer Stellung) zu mieten geſucht.(Stadt⸗ mitte bevorzugt.] Miete wird k. Voraus bezahlt. Angeb. unter O R 67 an die Geſchüftsſt. die⸗ ſes Blattes. 12300 D. K..⸗Dreirad m. geschl. Kaſten, 150% 2⸗Sitzer Peugeot, defekt, 180 /, el. Lichtanlage für Auto, Bootsmotor 10 PS., ſpottbillig zu 3333 verkaufen.* Gebr. Graab, Mittel⸗ ſtraße 11, Tel. 525 77. Guterhaltenes Schlafzimmer leiche) hill. zu verkauf. 3278 Anzuſeh. Schwarzwald⸗ ſtraße 11, part., links. Teil einer Damen-Frisler- Eimrid mung ſowie einen Lüſter für Gas und Elektriſch ſehr billig zu verkaufen. Ad reſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 3191 Eichen Büfett Rheinauſtr. 4. 5171 Faſt neue B4819 J- Tber Atrickmasehine billig zu verkaufen. An⸗ zuſeh. ab 5 Uhr nachm. bei Ebert, Kleinfeld⸗ ſtraße 22. Futerh. Zimmeröfen billig zu verk. B 4801 S 6. 43, 1 Treppe. inder oaſſ. Stellg Ist. .-Markenrad gebr., billig zu verkauf. e unt. 4 Eö an] Rhbeinhäuferſtr. 38, 24% 1s Koch. ſpotthillig zu verkaufen Tauschvohnung Geboten 2 gr. Zimmer und Küche, Lindenhof, gegen—2 bill. Zimmer auch Vorort. Schriftl. Angebote an 5227 ſtechtsanwalt Mayer N 5. 11 Akademiker ſucht dehlön möbl. Zinner geg. Erteilung v. Nach⸗ hilfe⸗Unterricht in Ma⸗ thematik. Ang. u. A U Nr. 20 an die Geſchſt. Ba808 wee gut möbl. Zimmer zu mieten geſucht. gebote mit Preisangabe Suche in Mannheim An⸗ 1½ M Aelterer Herr, Kauf⸗ mann, Danermieter, ſucht per 1. 11. 1929 einfach Möbliertes mmer Preisang einſchl. Früh⸗ ſtück unt. O G 57 an die Geſchäftsſtelle. 3287 Nübiges Zimmer Herrn geſucht. 3288 elch Hübl. ang Nähe Palaſt⸗Hotel, von 8201 3 broter mit Nebeuraum mieten. Geſchäftsſtelle. Adreſſe in der in Neckarau zu ver⸗ B4816 per 1. Dezbr. an ruhig. Ehepaar zu vermieten. Dringlichkeits⸗Karte er⸗ forderlich.* 3267 Angebote unt. B V 46 an die Geſchäftsſt die⸗ ſes Blattes. 3 Zimmer n. Küche 2 Zimmer und Küche mit groß. Bad(ev. als Zimmer verwendb.) in B 7, neu herger., gegen teilw. Vergütg. ſof. zu verm. Dr.⸗Karte erford. Angeb. u. B R 42 an die Geſchäftsſt.* 254 G 5. 2,., pt., Seitenb. 2 Zimmer und 1 Raum beſchlagnahmefret, für Wohn⸗ od. Geſchäftszw. ſof. zu vermiet. 325 2 möbl. Zimmer mit Küche zu vermiet. K 3, 2, 1 Treppe. B4810 Schönes gut möbl. 2. el. Licht, zu verm. Gon⸗ tardſtr. 7. pt. 13251 Schön mbl. Part.-2. an nur ſol. Geſchäfts⸗ fräulein preisw zu vm. ſtäh. Q 3, 16. 2 Tr., links läuten. 3269 Schön möbl.* 3264 Rerrn- U. Schlafzim. mit voll. Penſ. Preis 110 Mk. zu vm. B 2, 10. Schönes Zimmer mit 1 od 2 Betten, in gut. Hauſe zu vermiet,, auch mit voll. Penſion. F. Kreußel. Seckenhei⸗ merſtraße 71.* 9284 Möbl. Zimmer nur an ſol berufst. Herrn zu verm. 73257 Schimperſtr. 17, part. evtl. Wohn⸗ und Schlaf⸗ zimmer ſofort zu verm. 3263 12, 4, 1 Tr. but möpl. Zimmer mit el. Licht zu verm. R 6. 7, 4. Stock, links. .* 3198 Möbliertes Zimmer el. Licht. Schreibt. per obr. zu vermieten. O 5, 14, III. Iks. Ang. u. G H 58 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Möbliertes 3255 Mansarden-Limmer Oſtſtadt oder öſtliche Neckarſtadt v. Frl. gef. Angebote unter B 8 43 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Dauermiet. ſucht behagl. Mönliertes Zimmer in aut. Hauſe per ſof. Friedrichspark„ Nähe. Preisangeb. u. J V 145 an die Geſchſt.* 3316 Geſucht: Ungeſt. aut möbl. reinl. Zimmer mit el. Licht, ſep. eig. od. Treppeneingang. ab 15. Nov., Nähe Tatter⸗ ſallſtr. von beſſ. Herrn. Angeb m. Preisang. u. J 2 146 an die Geſchſt. B4823 Berufst. Fräulein ſucht Einf. möhl. Zimmer mit poll. Penſ., u, ey. Klavierbenutzg., Nähe Bahnhof. Angeb. mit Preisang. unt. B Q 41 an die Geſchſt. d. ſs. Bl. 5* 25 Sehr gut möbliertes IZin mer m. fließend. Waſſer auf onate ab 1. Nov. eſucht. Angebote unter unter A R 17 an die Geſchäftsſtelle.* 179 W 72 an die Geſchſt. 327 zu vermieten. Schön möpl. Zimmer mit 2 Betten, Kochgel. el. Licht, an jung. Ehep. od. 2 Herren ab 1. 11. zu vm. Caunabichſtr. 22. 4. St., links.* 9261 Schön., gut mhl. Zim. mit Schreibt., an beſſ. Herrn zu verm. 1259 H 2, 8, 2 Tr., links. Möbl. Zimmer mit 2 Betten, nach der Straße, 5 1. 11. zu vm. Strobel, D 6, 9. *3233 güon möbl. Immer el. Licht per ſofort an Fräul. zu verm. 3196 F 2, 16, 4. Stock. Schön möbl. Zimmer m. ſep. Eingang, Nähe Bahnhof ſofort oder 1. Nov. bill. zu verm. Kepplerſtr. 16, 2. Stock. 2 2 D Gut möbl. heitzb. Zimmer mit zwei Betten ſofort( 29334 zu vermieten. Weber, Friedrichsring Nr. 2a, 4 Treppen. Schön freundlich mö⸗ bliert. Zimmer p. 1. 11. 43932 H 2, 9, 3 Treppen lks. Am Bahnhof(Linden⸗ hofſteg) ſepar., nett u. frdl. möbl. Zimmer m. elektr. Licht ab 1. Nov. zu vermieten. 4812 Belleuſtraße 5, 4. Stock. Sehr gut möbl. Zimm. mit Schreibt., el. Licht, auf Wunſch Badbenütz., an nur beſſ. Herrn zu vermieten. Rheindamm⸗ ſtraße 1, III. r. B4811 Frl. möhl. Zimmer gen Nähe Bahnhof Gut möbl. Zim mer ſep. Eingang, p. ſofort zu vermieten. 73248 I 2. 6, pri. lks., 2, Tür. gut möbl. Zimmer, elektr. Licht, gut heizb., per 1. 11. zu vermieten. Kepplerſtr. 41m, 1 Tr. I. * 3331 Helles, gut möbliertes Schön möbl. Zimmer an ſol. Dame od. Herrn elektr. Licht, gut heizbar ſſchäftsſtelle dieſes Blat⸗ Vasche die enge Zelt gelegen hat oder durch falsche Behandlung un- Insehnlich W Wieder pisch und schön dur init Sl. Ill wrd aufgelöst und dle in kaltem Wasser Wische einmal eine gute/ Skoridde in lauge gelocht Aufkochen iertel⸗ den Sil⸗ u. Buchhaltungsarbeiten werden von erfahrenem Buchhalter zuverläſſ. u. billig ausgeführt Angeb. unter O F 56 an die Geſchäftsſt. die⸗ ſes Blattes. 3283 Fräulein, Geſchäfts⸗ tochter, 87 Jahre, möchte gern mit ungef. gleich⸗ altrigem, netten Fräu⸗ lein zwecks gemeinſam. Spaziergängen u. klei⸗ neren Ausflügen be⸗ kannt werden. Schriftl. Zuſchr. unt. O B 52 an die Geſchſt.* 3277 Guterhaltenes ſllarken-Nlavier dunkel, Eiche, zu ver⸗ mieten. Angebote unt. K A 147 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 522 wird in gute Pflege ge⸗ nommen. Angebote unt. D564 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 4 280 Hühneraugen werden ſchmerzlos ent⸗ fernt UF, 2, I. Ba4789 Tüchtiger Maler arbeitsl., empfiehlt ſich in Maler⸗, Tüncher⸗ u. Lackierarbeiten. Angeb. unt, B D 29 an die Ge⸗ tes erbeten.*321¹⁵ Unterriont Englisch, wie es der Engländer spricht. Methode Bendheim An einem Konver⸗ ſationskurs können noch einige Damen u. Herren teilnehmen. Pveis monatlich 10, für 2 Stund. wöchent⸗ lich.— Anmeldungen —3 u.—8 Uhr nach⸗ mittags.* 216 P. Bendheim, Kaiſer⸗ ring 8. Tel. 210 66. ſof. zu vermiet. Stolze⸗ ſtraße 8. parterre, rechts B4818 2 I M M E R mit el. Licht per 1 Non. an beſſ. Herrn zu verm. U 2. 1, 3 Tr., rechts. * 3202 Schön möbliertes Herren⸗ u. Schlafzfim. Lindenhof. Gut möbl. Zimmer, el. Licht, bei kinderloſ. Ehepaar per 1. 11. zu vermiet. Rheinauſtr. 8, Student erteilt gründ⸗ lichen erfolgreichen Nachhilfe-Unterricht in Mathematik. Angeb. Ant. A V 21 an die Ge⸗ ſchäftsſt. d. Bl. B4805 1 Tr. links. 4817 Gründlichen an ſol. Herrn(Dauer⸗ mieter), Nähe Bahnhof, hauf 1. 11. zu vermieten 8338 D 5. 15, 3. St. zu verm. Tatterſallſtr. Nr. 20, 2 Tr. B4821 Gut möbl. Zimmer, el, Licht u. Tel., ſofort od. ſpäter zu vermieten. B48 19 8 6, 96, 1. Et. Mlavier-Unterricht nach leicht faßl. Methode Anmeldg.: Tel. 307 74, Neuoſtheim. Ba4822 8 Entlaufen 5 aner lfalerhüd brauner fel 1 auf den Namen Aſtor hörend, Steuermarke 96 261. Abzugeb. 43936 Wirtſchaft, 8 5, 19. Geldverteh 1000 RM. geſucht auf Wert von 910 000 J. Angebote unter O 0 64 an die Geſchäftsſtelle. 9299 Wunden 1 Code mit Inhalt gefunden. Abzuholen b. Pfleiderer Lameyſtraße 22[Laden In unserer Geschäftsstelle R 1,-6 liegen zur Hinsleht offen die nachverzelchneten Adreßbücher Aschaffenburg Hannover 55(Land) Heldelberg Augsburg Hellbronn „ Kaiserslautern ür men Karlsruhe Bensheim m. Auerbach Köln Bielefeld. andau/Pfalz 5 Laie Brusaal Ludwigshafen a. Rh. Ense! 1 Chemnitz a Coblenz München Danzig Neustadt a. H. mit smt! Darmstadt pfälzischen Weinorten Dresden Nürnberg Duisburg Oftenburg Düsseldorl Pforzheim Eisenach Pirmasens Elberfeld Plauen Erfurt Regen burg , M. Rostock relburg I. Br. 8 2 Erledriehshafen a. B. J e Gelsenkirchen Stuttgart Görlitz 0 Welnheim Halle a. 8. Wiesbaden Hamburg Worms Hanau Würzburg Industrie- und .— Neue M Ferner: Relchs-Adrefbuch(Verlag Rudolf Mosse) Ran e e eee 5 andbuch der Deutschen Aktien-Ges 1 Adreßbuch der Kraftiahrseug beit Adressbuch der Kraftwa f rheinischen Bayern Adreß- und Export-Handbuch 1 45 Metall- 5 Elektrotechn. ee 1 Bayernbueh für Handel, Industrie und Gewerbe Amtliches Firmenhandbuch Südwestdeutschland Pfälzisches Handwerker Adreßbuch Klockhaus Kaufmänn. Handels- und Gewerbe- Adreßbuch des Deutschen Reich es Handels-Adreßbuch des mittel- deutschen Wirtschaltsgebietes 7 annheimer Zeitung. genbesitzer im rechts- S3I5 Gand 7) 10. Seite. Nr. 502 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 29. Oktober 1929 atlonal-Fheater Mannheim. Dienstag, den 29. Oktober 1939 Vorstellung Nr. 586, Miete B Nr. 8 O AHR HEN Oper in vier Akten von Georges Bizet Text von Henry Meihae und Ludwig Halévy Spielleitung: Dr. Richard Hein Musikalische: Eugen Jochum Chöre: Karl Klauß Anfang 19.30 Uhr Ende geg. 8 Uhr Personen: Marzarethe Klose Boris Greverus Hans Bahling Karl Mang Christian Könker Carmen Don Jose, Sergeant Escamillo, Stiertechter Zuniga, Leutnant Morales, Sergeant Micaela, ein Bauernmädchen Marg. Teschemacher 1 Dancairo Huge Votsin Remendado Seienden The Herrmann Frasquita Zigeuner- Marie Theres Heindl Mercédes mädchen Luise Müller Nur noch 3 Tage 1 abendlich 8 1 APOLLO artstein Nibeiungensani i Donnerstag, 31. Okt., abüs. 8 Uhr Tanz-Sasispiel mit dem Programm der 2 Amerika · Tournee Karien von.50 bis 3. MK. im Musikhaus Heckel, Mannheimer Musikhaus und Abendkasse. 5 f 1 heute bis asell. Donnerstag Der Staatsanwalt Hlagt an. Ein Film von der Wandlung eines Staatsanwaltes, der ausging um anzuklagen und endet um zu lieben mit Benhald Goetste 2. Film 12210 5 8296 Dis einschennm Donnerstag Der gefeiertste Darsteller des Films HARRY LIIDTRKE in der unsterblichen Operette in weiteren Hauptrollen: 5 MVien Gibson EI Eva/ Louis Lerch Außerdem: 1 2 1 89 Ariadne in pegien Der große Turfroman. Auf vielseitigen Wunsch prolonziert Auf der Bühne: — Der sächsische Meisterhumorist R. ENGELS * 2 2 Total⸗Ausberkan meines Ne ſllagers zu jedem annehmbaren Preis. 12510 Vit eſelzder Weſchehen⸗ “ODieletzten Spieltage des grogen filmkünstlerischen Ereignisses Henne Portens bisher relfstes und bes es Fllmwerk! erstehen wie Märchen aus Tausend und eine Nacht in dem großen indischen Die Wunder des Orients Nur noch wenige Tagel Ein Stoff aus dem Leben! nach einer Idee von Hennd Porten Spielfilm: ah Dieser orientalische Groß film, im Mär- chenlande Indiens hergestellt, zeigt noch nie gesehene Wunder Indiens. Die spannende Handlung, die Aben- teuer eines englischen Offiziers am Hofe von Gwalior, seine Liebe zu Razah, der Tochter einer Herrscherin über ein wildes Bergvolk, die Kämpfe mit dem wilden Volksstamm, die Er- lebnisse im Dickicht der Dschungeln und die märchenhaften Feste am Hofe des Maharadschah stempeln diesen mit Gesellsehaft 8808 Mittwoch 4 Uhr: Hariatein . Einheltsvorstellung 85 7 Eine billige Hauptpersonen: Film zu einer Sehenswürdigkeit. GUSTAV DlIES S. Ellsabeth Pinaleff Paul Henckels Hugo Werner-Kahle—., Stahl- Nachbaur Alle überragt Henn Porten die berufenste Gestalterin der deutschen Frauenseele! Interessantes und heiteres Belprogramm! Der rasende Ritt Ein Abenteuer- Fllm ausdem Land der Pferde N ER, der König der Hustangs Hierzu: In der Hauptrolle: Beginn 3, 3, 7,.23 Uhr. Musik. Leitung: Otto Apfel Jugendliche haben Zuiriii. Beginn 3,.30, 8 Uhr. Denlest Du an den ersten November Luischen erz Nur noch 3 rage! Der große Lacherfoig! ;udter enter Buster, der Fllmreporter . Siebzehn Ein erschütternder, dem Leben nahestehender Film unter Ver- zicht auf jegliche Sentimen talität wird ein Stück wir k- licher jugendncotgexeigt. Dazu unser ausgewähltes Film-Beiprogramm Bernhard Effe spiel Cari de Vogf shit zur Laute 3 Minuſen Zirkusluff Kaler Murr 8291 Ferner der lustige Teil: Frei nach der gleichnamigen weltbekannten Operette 1. 2. 3. 4. Petrevieh singt in dem demnächst zur Vorführung gelangenden 0 deutschen Ton-Großfilm der Emelka: Der Cünstling v. Schönbrunn mit Lil Dagover ALHAM BNA Hühner Fhesbarde gelbe Induſtrie, liefert billig, ſowie E Schönes Einleg- Obst pro Ztr. 10—14 Mk. frei Haus bei 4814/15 Fr. Herold, Rheinau, Telephon 48 Dr ca. 50, 60 und 120 qm, mit Warmwaſſer⸗ heizung, in unſerem Neubau Munden⸗ heimerſtraße 252, ca. 200 m v. Pfalzbau, gute Verkehrslage, alsbald beziehbar, zu vermieten. 12 558 Günther& Jung, Fenſter⸗ u. Türenfabrik Ludwigshafen, Kaiſer⸗Wilhelmſtr. 84—86, Telephon 60 845. 1 Getragene 8 Heffenkleiler] Feinkost So wis 15 5 eri Aeniat . sings Bam WWe. 6 4 1,. 2 Flelsch-Salat 1 Miete Waldhof Schöner großer Laden in zentraler Lage ſofort zu vermieten mit oder ohne Wohnung. Angebote unter C 8 68 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 3319 S174 ½ Ptd. 45 Pfg. L 2 his 3 große, elegante Räume m. reichlich feinster Mayonnaise Feinkost 4971 üttinger ür Mackese en werden alle Buchbinder⸗ Arbeiten in und außer dem Hauſe ausgeführt. Plano-Lager 0 3, 10. 5 erſte Lage, mit Dampfheizg., für Büro, Rechts⸗ anwalt, Arzt, auch an einz. Herrn zu vermieten. Adreſſe in der Geſchäftsſtelle d. Bl. 5217 6 Zimmer- Wohnung gelegen, per ſofort wegen Domizilwechſel zu ver⸗ Angebote unt. A D 4 an 8 b O 4, 7 Strela P 4. 10 Pel. 27004 8101 leite Geſchäftsſt. 4788 mieten. Angebote unter H H 104 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle d 85 eſes Blattes. 84778 Das sensationelle Film-Eleignis Der neue wundervolle Bergsport- Film von Dr. Arnold Fanek: ba bdlspiollosen logs wegen verlängert! In den Hauptrollen: Leni Riefenstahl Ernst Petersen Gustav Diess! und der bekannteste deutsche Flieger Ernst Udet Ein Zauberreich von Eis u. Schnee wird mit diesem Film in photographischen Gemälden von unvergleichlicher Schönheit erschlossen. Sensaflonelle Auneahmen von dem Niedergang unzähliger Lawinen. Atembeklemmende Sturzflüge des deutschen Meisterfliegers Udet in den Klüften u. Schluch- ten des Püz Palü. Nie gesehene Bilder aus der Gletscherwelt. Das ist ein Filn den man sehen muß! Er überbietet alles bisher Dagewesene! Fast 20000 Besucher haben im Universum Dis heute cdlesen Groß- Fim bewundert! Jersäumen auch Sle nidt, SI dleses Hmmerk anzusehen! Musikzusammenstellung und musikal. Leitung: FELIX ZANIA 5 Beginn der Vorstellung: täglich 3 Uhr Letzte Vorstellung.30 Uhr Jusendllcte haben nadimittags Zutritt Keine erhöhten Eintrittspreise] B. Strauss-Maier C2, 8 C A2, 8 IL. Fachgeschäff für vornehm- gediegene Wäsche mi eigener Anſerſigung biffei um frühzeiſige Auigabe der Weihnachis-Auffräge — 7 gut möbl. Zimmer Schreibtiſch, Blick auf Rhein und Park, an 34755 L 4. 8. 1 Tr. mit el. Licht zu verm. beſſeren Herrn auf 1. November zu vermieten 3270 Rennershofſtraße 22 1 Treppe. Mietfreies möbliertes Zimmer gratis geheizt u. beleuchtet, mit Küchenbenützg. gegen Uebernahme der Reinhaltung einer Vier⸗ zimmerwohnung geboten. Angeb. unt. 1 Diele, Mädchenzimmer, Zentralheizung, zentral an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Heller Raum für Werkſtatt od. Lager zu vermieten. 2 Bühler, R 4. 2, 4. St., Vorderhaus. Sehr ſchöne B4 720 Ftagenw-ofnung 3 oder 4 Zimmer mit Bad, Kammer, 2 Kel⸗ ler, in Neubau, ruhige Lage, in nächſter Nähe des Waldes per ſofort preisw. zu vermieten. Näheres Waldhof, Waldſtr. 102. B4720 3 Zimmer und Küche mit ſämtl. Zubeh. Neu⸗ bau Bürgermſtr.⸗Fuchs⸗ ſtraße 81 per 1. Nopbr. zu verm. Tel. 526 64. Zu erfragen: Zimmer⸗ mann, Käfertalerſtr. 57. 5* Ames Ace Bad, Speiſekammer, ſo⸗ wie 1 Zimmer u. Küche i. Neubau, zu vermiet. Zu erfragen* 3317 Fiſcherſtraße Nr. 27. groß. leeres Zimmer ſof. zu vermiet. 13181 Lange⸗Rötterſtr. Nr. 48, part. rechts. Luiſenring 24, 3 Tr. gut möbl. Zimmer, evtl. ſep., elektr. Licht, Tel., ſof. zu vermieten. B478g 5 Möbl Zimmer mit el. Licht, per 1. 11. 29. zu vermieten. B4760 Spelzenfkr. d. T, rechts.“ Charlottenstr. Nr. 4, b. Seyfried: Gut möbl. heißb Zimmer. el.., ſof. bill. zu vm. B4769 U 4, 7. 1 Tr.: Gut möbliert. Zimmer mit 1 od. 2 Betten bill zu vermieten. B4804 Seckenheimerſtr. Nr. 96, 1 Tr.., Tel. 297 18: Schön möbliert. heigbz. Zimmer 3 zu vermieten.* 184 1 Schönes Zimmer mit 2 Betten, ſof. zu verm. Neckarvorlandſtr. Nr. 13, N. K 5⸗Schule. 8180 Schön möbl. Zimmer an beſſ Herrn zu uvm., ſowie kleine Mauſarbe⸗ 43178 Braun,. N 3, 18a Schön möbl. Zimmer 2 Betten, zu vermiet. E 7. 2, 1 Tr., links. 5 320⁵ K ** ee