* 7 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, Einzelverkaufspreis durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. 10 Pfg.— Abholſtellen: Walöhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 1920, Meerfeldſtraße ls, Neßpriebrichsſtraße 4, FeHauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. 7 Montag: Sport der N. M. J./ Dienstag wechselnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Beilagen: und Recht/ Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung reit. WOppauerſtraße 8.— Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe— Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6— Fernſprecher: Sammel⸗Nr. 24951 Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32: m breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Telegramm Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim ⸗ 1»Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Steuer, Geſetz Für unſere Jugend/ Freitag: Mannheimer Reiſezeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Mannheimer Mufſikzeitung 8 Abend ⸗Ausgab 1390 gegen 1451 Stimmen — Paris, 29. Okt. Der Nationalrat der ſozia⸗ liſtiſchen Partei hat ſich heute mit 1590 gegen 1451 Stimmen gegen die Beteiligung der ſozialiſtiſchen Parlamentarier an einem Kabinett Daladier ausgeſprochen. ** Die Ausſprache über die Frage einer Beteiligung an der Regierung im Nationalrat der Sozialiſtiſchen Partei hat hinter verſchloſſenen Türen ſtattgefunden. Nach Informationen von Havas hat in der Debatte der Abgeordnete Zyromski eine Beteiligung der Sozialiſten an der Regierung als einen Selbſt⸗ mord bezeichnet; ſei doch zu erwarten, daß die Radikalen ſich in immer ſtärkerem Maße zu Fein⸗ den des Sozialismus entwickeln. Einen ähnlichen Standpunkt vertrat Longuet. Für die Beteili⸗ gung warb der Abgeordnete Grumbach mit dem Argument, daß der Sozialismus ſich niemals durch⸗ ſetzen werde, wenn er ſich der Regierung ſernhalte. Der Bürgermeiſter von Bordeaux, Abgeordneter Marquet, ſuchte für die Beteiligung an der Regierungsbildung mit dem Hinweis zu wirken, daß andernfalls ein Kabinett Tarbienx zu er⸗ warten ſei. 5* Der Führer er dperzeichiſchen Goptaldemo⸗ kratie Dr. Fritz Adler, der gleichzsitig General⸗ ſekretär der 2. Internationale iſt, hat der Sitzung beigewohnt. Ablehmug auch durch den Parteivorſtand Der Vorſtand der Sozialiſtiſchen Partei Frank⸗ reichs nahm am Montag abend mit ſämtlichen gegen die zwei Stimmen der Abgg. Uhry und Roche und bei zwei Stimmenthaltungen eine Tagesord⸗ nung an, in der feſtgeſtellt wird, daß die ſoziali⸗ ſtiſche Parlamentsfraktion ſich zu den Tra⸗ ditionen der Partei dadurch in Widerſpruch ge⸗ ſetzt habe, weil ſie ſich für die Beteiligung an der Regierung ausſprach, ohne ſich vorher an den ſozia⸗ liſtiſchen Nationalrat gewandt zu haben. * Jülich iſt geraͤumt! Am Montag haben die belgiſchen Pioniere, zu⸗ ſammen mit der Gendarmerie, als letzte Beſatzungs⸗ truppen Jülich verlaſſen. Die Truppen zogen mit Muſik zur Bahn, wo ſie nach Aachen verladen wur⸗ den. Nur zwei Offiziere blieben zur Uebergabe der Kaſernen zurück. Mit der Räumung der Stadt Jü⸗ lich iſt der ganze Kreis Jülich frei geworden. Für den 30. November iſt eine große Befrei⸗ ungsfeier vorgeſehen. Sir Exit Drummond in Nom Der Generalſekretär des Völkerbundes, Sir Eric Drummond, trifft heute(Dienstag) in Rom zu einem auf vier Tage berechneten Beſuch ein, den die Blätter in ihren herzlich gehaltenen Begrüßungs⸗ artikeln als Höflichkettsbeſuch bezeichnen. Der Ge⸗ neralſekretär wird während ſeines Aufenthalts die in Rom untergebrachten internationalen Inſtitute (Vereinheitlichung des Privatrechts, Ackerbau, Lehr⸗ film) ſowie die neueſten Ausgrabungen beſuchen. Außer einer Reihe von offiziellen Empfängen und Eſſen iſt am Mittwoch eine Audienz bei Muſ⸗ ſolini, am Donnerstag ein Privatbeſuch beim Papſt vorgeſehen. Es wird ausbrücklich hervorge⸗ hoben, daß dieſer Beſuch keinen offiziellen Charakter trägt. Arabiſcher Generalſtreiksbeſchluß — Jeruſalem, 29. Okt. Eine all⸗arabiſche Ron⸗ ferenz, an der mehr als 500 Delegierte aus allen Teilen Paläſtinas, Syriens und des Transjordan⸗ landes teilnahmen, beſchloß, ſcharfen Proteſt gegen die neueſten Veränderungen an der Klagemauer zu erheben, die britiſche Regierung aufzufordern, die Balfour⸗Deklaration aufzuheben und am kommen⸗ den Samstag, dem Jahrestag der Deklaration, den Generalſtreik zu verkünden. traggeber und ſtellte auf deren Namen Wechſel aus, Berliner, Bankier“ betrügt um 1 Million Ex wird als ein ſchon vorbeſtraſter Hochſtapler entlarvt Von der Berliner Kriminalpolizei wurde der 61jährige Kaufmann Eugen Joſeph Margolin feſtgenommen, der aus Stanislaus in Galizien ſtammt. Er wird des Betruges, der Wechſel⸗ fälſchung und ſchwerer Urkundenfäl⸗ ſchung beſchuldigt. Margolin war bereits vor 20 Jahren einmal der Mittelpunkt einer großen Be⸗ trugsaffäre. Er hatte damals eine Viertelmillion an ſich gebracht und wurde ſpäter in der Maske eines holländiſchen Barons in einem vornehmen Hotel in Petersburg mit ſeiner Geliebten ermittelt, feſtgenom⸗ men, ausgeliefert und abgeurteilt. Die Betrügereien, die ihm jetzt vorgeworfen wer⸗ den, bewegen ſich auf der gleichen Linie, wie die ſchon vor 20 Jahren. Er ſchaffte ſich Verbindungen mit Privatbanken und konnte ſo Transaktionen an der Börſe vornehmen. Da er bares Geld ſekten bekom⸗ men konnte, ſo ließ er ſich Hypotheken und andere Wertpapiere als Sicherheiten geben. Wie jetzt feſtgeſtellt wurde, ſind dieſe, meiſt ohne Zu⸗ ſtimmung der Beſttzer, ſofort weitergegeben, bezw. verpfändet worden. Schließlich fälſchte Margolin auch die Unterſchriften und Handzeichen feiner Auf⸗ Der Sklarelſtandal Berlin, 29. Okt.(Von unſerem Berliner Bürv.) Der Verteidiger des bis auf weiteres auf freien Fuß geſetzten Buchhalters Lehmann hat beantragt, den Oberbürgermeiſter Böß und ſeine Frau nach der Rückkehr von ihrer Amerikareiſe durch den Unter⸗ ſuchungsrichter vernehmen zu laſſen. Lehmann be⸗ hauptet, im Gegenſatz zu dem bekannten amerikani⸗ ſchen Telegramm des Oberbürgermeiſters an die Stadt Berlin, daß es ſich bei der Pelzaffäre nicht um einen, ſondern um zwei Pelze gehandelt habe und daß mindeſtens für einen dieſer Pelze nur etwa der zehnte Teil des Betrages bezahlt worden ſei, für den die Gebrüder Sklarek ihrerſeits den Pelz gekauft haben. Die ſichergeſtellten Rechnungen und das Poſtbuch, nach deſſen Ausweis ein Pelzmantel an die Adreſſe der Frau Böß nach Bad Gaſtein ab⸗ geſandt worden iſt, ſollen dabei den Zeugen vor⸗ gelegt werden. Im übrigen geht das Verhör in der Sklarekaffäre heute mit der verantwortlichen Vernehmung des Oberbürgermeiſters Schneider weiter. 14 Todesurteile in Aſtrachan — Moskau, 29. Okßt. Das Gericht in Aſtrachan hat nach zwei monatelanger Verhandlung gegen 129 Angeklagte, die der aliſven und paſſiven Beſiechung ſowie einer Schndigung der ſtaatlichen Fiſchinduſtrie um 11 Millionen Rubel durch unrecht⸗ mäßige Unterstützung der privaten Fiſchinduſtrie be⸗ ſchuldigt waren, geſtern das Urteil verkündet. 14 Angeklagte, und zwar ſieben Staatsbeamte unb ſieben private Fiſchhändler, wurden z um Tode verurteilt. Die übrigen Angeklagten wurden mit Ausnahme von einigen, die freigeſprochen wurden, zu Gefängnisſtrafen bis zu 10 Jahren verurteilt. Die Süd polexpedition Byrds Nach drahtloſen Meldungen aus Little Ameriea, der antarktiſchen Baſis der Byrdſchen Expedition, hat die aus vier Männern und zwei Hundeſchlitten be⸗ ſtehende Vorhut, die am 18. Oktober aufgebrochen iſt, um auf dem Wege zum Südpol Lebensmitteldepots für die im Frühling vorgeſehene Land⸗ und Flug⸗ zeugexpebition anzulegen, bisher 187 Meilen zurück⸗ gelegt. Die Gruppe nähert ſich demnach dem in der Nähe des Südpols gelegenen Queen Maud⸗Gebirge, einer Gegend, die wegen der zahlreichen Tiefen und unter der Schneedecke verborgenen Spalten als ſehr ge⸗ fährlich gilt und in der ſeinerzeit Amundſen bei⸗ nahe den Tod gefunden hätte. die er zu ſeinen Geſchäften gebrauchte. In der Wohnung Margolins wurde auch eine Durch⸗ ſuchung vorgenommen und die geſamte umfangreiche Geſchäftskorreſpondenz beſchlagnahmt. Die Durch⸗ ſicht ergab ſo viel belaſtendes Material, daß er feſt⸗ genommen wurde. Nach vorläufiger Schätzung be⸗ läuft ſich der Schaden, den er angerichtet hat, auf 750 00 bis 1 000 000 Mark. Bon unſerem Berliner Büro wird uns noch er⸗ gänzend gemeldet: Margolin der heute 61 Jahre alt iſt, hat vor 20 Jahren im Mittelpunkt einer groß angelegten Betrugsaffäre geſtanden, für die er 4% Jahre Zuchthaus verbüßen mußte. Was er fetzt an Straftaten verübte, iſt die Fortſetzung ſeiner frühe⸗ ren Taten. Margolin war damals mit ſeiner Freun⸗ din, der Kabarettſängerin Erna Fröhlich, ver⸗ ſchwunden. Die Sängerin reiſte nach Dresden, nach St. Moritz und ſpäter nach Holland, traf ſich dort mit Margolin und iſt dann in Petersburg verhaftet worden. Man brachte ſte an die deutſche Grenze, wo ſie von deutſchen Kriminalbeamten in Empfang genommen wurde. Ihre Aburteilung erfolgte in Berlin. Des Vollsbegehrens letzter Tag Berlin, 29. Okt.(Von unſerem Berliner Bürb.) Auch heute mittag lag bei der Reichsgeſchäftsſtelle der Deutſchen Volkspartei keine Beſtätigung der Nachricht vor, daß Dr. Wög ler ſich in die Liſte ffir das Volksbegehren eingetragen hätte. Die Beſtätigung iſt wohl deswegen ſo ſchwer zu erreichen, weil Herr Vögler zur Zeit verreiſt iſt. Man weiß einſtweilen auch nicht, wo er ſich eingetra⸗ gen haben könnte. Herrn Vöglers Wahlbezirk iſt Hagen. Wohl oder übel wird man alſo abwarten müſſen, bis Dr. Vögler von ſeiner Reiſe zurück iſt, bis man ſich mit ihm in Verbindung ſetzen kann. Für unwahrſcheinlich hält man die Meldung nicht, und daß ſich aus dieſem Fall Konſequenzen ergeben müßten, iſt ſelbſtverſtändlich. Die Einzeichnungen in Berlin Berlin, 29. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der geſtrige vorletzte Zeichnungstag für das Volks⸗ begehren hat, wohl infolge der verſtärkten Propa⸗ ganda, ein weit über dem Werktagsdurchſchnitt lie⸗ gendes Reſultat erbracht. Es wurden in die Liſte 24567 Einzeichnungen vorgenommen. Damit ſteigt die Geſamtzahl der Einträge für Berlin auf 214574. Jürſt Bülows Beiſetzung Berlin, 20. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach der bisherigen Dispoſttion wird vorausſicht⸗ lich am Donnerstag in Rom eine einfache Trauer⸗ feier für den Fürſten Bülow ſtattfinden und im Anſchluß daran die Leiche nach Altona überführt werden. Die Betſetzung ſelbſt iſt für den ö. No vem⸗ ber um 2 Uhr nachmittags in Ausſicht genommen worden. Sie wird in der Elbparkvilla in Kleinflott⸗ beck vor ſich gehen. In der heutigen üblichen Mor⸗ genbeſprechung der Direktoren des Auswärtigen Amtes, gedachte Staatsſekretüär von Schubert des verſtorbenen früheren Chefs. Der Geſundheitszuſtand von Dr. Scholz Berlin, 29. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Dem vor vier Wochen operierten Dr. Scholz geht es bedeutend beſſer. Die Heilung ſchreitet, wie man uns mitteilt, erfreulich fort. In Kreiſen der Deut⸗ ſchen Volkspartet nimmt man an, daß Dr. Scholz etwa in Monatsfriſt wieder an den politiſchen Ge⸗ ſchäften wird teilnehmen können, 140. Jahrgang— Nr. 303 Kriſis in Nanking Von Prof. Dr. Waldemar Oehlke In Chinas neuer Hauptſtadt Nanking löſt eine politiſche Konferenz die andere ab, um der Kriſis, der ſchwerſten ſeit dem Wuhan ⸗Aufſtand, Herr zu werden, und doch iſt an alledem nur wenig politiſch. Perſon ſteht gegen Perſon, und da Tſchiang Kat Schek ſich bisher durchgeſetzt hat, iſt er die Angriffs⸗ perſon für die vereinigten Gegner, beſonders Tſchang Ja Kneis im Süden und eßng Yu Wiang im Norden, hinter dem dann noch die Ruſſen drohen. Wird Tſchiang geſtürzt, dann erhebt ſich ein neuer Mann, auf den ſich wiederum die Angriffe konzen⸗ trteren. Perſönliche Intrige und Beſtechung, für wie gegen— iſt das noch Politik? Die gegenwärtige Kriſis iſt ſozuſagen die der Sung⸗„Dynaſtie“ Man erinnere ſich: Sun Yat Sen heiratete Fräulein Sung Tſching Ling, die nach ſei⸗ nem Tode ſich mit dem radikalen Ruſſenfreund Eugen Tſchen vermählte und zuſammen mit dieſem jetzt in Peking ihre Regierung mit Feng an der Spitze auftun möchte. Ihre Schweſter Sung Mat Ling wurde 1928 die Gattin Tſchiang Kai Scheks, nachdem ſie ganze zehn Jahre in Amerika verlebt hatte und ihrem Manne ſo amerikaniſche Sympathien als Mitgift einzubringen gerüſtet war. Eine dritte Sung⸗Schweſter iſt die Frau Dr. Kungs, Miniſters für Handel und Arbeit. Ein Bruder, TV. Sung, iſt der iFnanzminiſter der Nanking⸗Regierung. Sun Dat Sens Sohn, Dr Sun Fo, iſt Verkehrsminiſter. Wirklich, ſoviel verlangt man nicht einmal von einer dynaſtiſchen Herrſchaft. Dieſe Familiengruppe, die den findigen Tſchiang nach der Scheidung von feiner erſten Frau aufnahm, nennt ſich„Republik China“. Kann man ſich da über irgend eine neue Kriſis wun⸗ dern? Denn Tſchiang ſelbſt hat ſich aus kleiner kauf⸗ männiſchen Stellung hochgearbeitet und ſich noch höher hinaufgeliſtet, zugleich. Realiſt, Opportuniſt und Materialiſt! Von der außerchineſiſchen Welt hat er perſönlich nur Japan und Rußland kennen gelernt. Seine Politik beſteht aus zwei Faktoren: Soldaten und Geld. Aber ſogar Yüan Schi Kat konnte ſeine Diktatur ſ. Zt. nur durch eine Aus⸗ landsanleihe von einer Billion Dollar fünf Jahre halten. Wie damals bei ſeinem Sturze ſteht es aber für Tſchiang ſchon heute, denn außer dem Norden und Kwangſi haben ſich fetzt erhoben auch die Pro⸗ vinzen Kweickow, Yünnan und Szechuan— d. h. natürlich deren Generale, denn was wiſſen die Pro⸗ vinzler davon, die kennen meiſt noch nicht einmal Tſchiangs Namen! Und die alte Partei des Expräſi⸗ denten Tuan Tſchi Pin hat nun ebenfalls gegen das Haupt der Sung⸗„Dynaſtie“ öffentlich Front gemacht. Mit andern Worten: alles kann nun wieder in Ehina drüber und drunter gehen. Man muß ſich hüten, Tſchtangs Nanking⸗Regle⸗ rung mit der nationaliſtiſchen Bewegung, die jede Partei für ſich in Anſpruch nimmt, zu verwechſeln. In jeder dieſer Parteien herrſcht die ſchönſte Wirt⸗ ſchaft in die eigene Taſche hinein auf Koſten des nichtsahnenden unglücklichen Volkes. Wie weit die Anleihe⸗Gelder aus Nanking hinaus zu denen kom⸗ men, die damit bezahlt werden ſollen, weiß kein Menſch außer den Zahlenden. Für die eine Million Söldner bedeutet das Gewehr immer noch das beſte Bank⸗Konto. Im allgemeinen ſteht es um eine chtneſtſche Regierung umſo ſchlechter, je ſchneller und verborgener ihre letzten geliehenen Millionen ver⸗ ſchwinden. Die Witwe des deutſchen Beraters Oberſt Bauer wird froh ſein, die 5000 Gold⸗Dollars er⸗ halten zu haben, die nach dem Bericht des Hern v. Wiegand in der„Seattle⸗Poſt⸗Intelligenee“ der Diktator Tſchiang ihr anerkennend geſandt haben ſoll. Derſelbe Berichterſtatter gibt aus ſeiner Unter⸗ redung mit Tſchiang auch deſſen Zuverſicht wieder, daß an die Stelle der Bürgerkriege jetzt die Periode f ber Feſtigung des Staates getreten ſei, bemerkt aber, daß ber 42jährige Tſchlang ſeit dem letzten Zuſam⸗ menſein vor zwei Jahren reichlich graue Haare be⸗ kommen habe. Von der verheißenen Volksfreiheit iſt inzwiſchen ſogar die der Preſſe wieder zurück⸗ gezogen; und was die„Feſtigung“ in dieſer Kriſis betrifft, ſo hoffen wir das Beſte und ſeien auf das Schlimmſte gefaßt. Von Zeit zu Zeit durchbricht ein kultureller Sonnenſtrahl von Nanking aus die politiſchen Wol⸗ Dienstag, den 29. Oktober 1929 2. Seite. Nr. 503 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) ken. Der Miniſter für Erziehung und Unterricht hat ſoeben eine beſondere Abteilung für die Eine Wahlbetrachtung des Mongolei und Tibet gebildet, wo eigens hierzu vor⸗ bereitete Lehrer tätig ſein ſollen. Nur ſchade, daß heinghe gleichzeitig Tibet mit dem Dalai Lama als Souverän auch formal ſeine Unabhängigkeit von China verkündet und Berater aus Indien und Birma für die rein tibetantſche Organiſation von Finanzen, Verkehr und Unterricht angeſtellt hat. Im chineſiſchen Norden hat man ganz andere Sorgen. In Charbin, wo ſich naturgemäß die Flüchtlinge er⸗ ſchreckend drängen, werden die chineſiſchen Studie⸗ renden aller Art beretts in ſogenannte Freiwilligen⸗ Korps geſteckt, auf direkte Veranlaſſung des dortigen Kultur⸗Kommiſſärs Tſchang Kuo Schen, denn an der ruſſiſchen Grenze brennt es beträchtlich. Die Kriſis in Nanking iſt ja gerade deshalb ſo bedrohlich, weil die Intereſſen anderer Großmächte gegeneinander ſtehen. Japan ſieht ſeit Tſchang Tſo Lins Tode alle ſeine Mühen gefährdet. Jetzt ſchlie⸗ ßen die Amerikaner mit Nanking ein Luft⸗ und die Briten ein Waſſer⸗Abkommen ab, worüber ſich kein ordentlicher Japaner freuen kann. Ohne die Angel⸗ ſachſen würde Tſchiang Kai Schek wahrſcheinlich ſchon längſt des Landes verwieſen ſein, falls es ſei⸗ nen Mitgeneralen nicht gelungen wäre, ihn zu hängen und zu vierteilen. Gegen beides hätte Ja⸗ pan, das am beſten von Chinas Kriſen lebt, nicht das mindeſte einzuwenden. Unruhig berichtet ſoeben die japaniſche Preſſe über den Stand der letzten Zählung der Köpfe in Tokio, wo ſich die Bevölkerung in einem Jahrzehnt um anderthalb Millionen vermehrt hat. Groß⸗Tokio hat heute mit ſeinen 84 Vorſtädten und Dörfern an⸗ nähernd 5 Millionen Einwohner. Daß das nicht gut wird, wenn es ſo weiter geht, können ſich japaniſche Kinder für die ſpäten Jckhre ihres Alters an den Fingern abzählen. Japaniſche Geſandte in China Haben es ſchwer, ſie machen ſich notwendig verhaßt. Die Chineſen erhoffen jetzt von dem neuen fapani⸗ ſchen Vertreter Samuri Beſſeres als von ſeinem Vorgänger Yoſhizawa. Aber was kann er tun? Er muß für Japan, alſo gegen China arbeiten. Ende Oktober werden ſich die beiderſeitigen Delegierten auf der dritten Pazifik⸗Konferenz— die alle zwei Jahre ſtattfindet— zu Kioto über ihre Intereſſen ausſprechen, und das mandſchuriſche Problem iſt ſogar als erſtes auf die Tagesordnung geſetzt Das Schwierige iſt nur, daß ſich niemand hinſicht⸗ lich Chinas an irgend etwas halten kann, was nicht Perſon iſt; und die Perſon, die heute noch China vertritt, kann morgen ſchon patriarchaliſch an den Beinen aufgehängt ſein, was denn zugleich die Um⸗ kehrung aller Dinge anſchaulich und glaubhaft macht. Mit chineſiſchen Kriſen iſt es alſo ein eigen Ding, denn mit den Regierenden verſchwindet nicht nur die Regierung, ſondern der ſog. Staat, und nur drei Reſte bleiben unveräußerlich auf Lager: die nationa⸗ liſtiſchen Schlagworte, die Methoden der Volksaus⸗ preſſung und die leere Kaſſe. Wiloweſt in Dortmund — Dortmund, 29. Okt. In der Nacht zum Mon⸗ tag kam es in der Weißenburger Straße zu blutigen Zuſammenſtößen zwiſchen Polizei und Rowdies. Mehrere angetrunkene Männer gerieten in einen Streit, in deſſen Verlauf dem Spediteur Volmer, der bereits auf einem Auge erblindet iſt, das andere Auge ausgeſtochen wurde. Als die Täter kurz darauf in einer Gaſtwirtſchaft von Poltziſten geſtellt wurden, drangen ſie auf die Be⸗ amten ein, die in der Notwehr den 19jährigen Joſef Trawinſki niederſchoſſen. Auch in der Schleswigerſtraße mußten Polizei⸗ beamte gegen verbrecheriſche Elemente mit der blanken Waffe vorgehen. Der Rädelsführer, ein gewiſſer Richard Lührmann, wurde durch einen Schuß lebensgefährlich verletzt. Ein Poſtomnibus verunglückt— Drei Schwer⸗ 8 verletzte — Waltersweiler(Saar), 29. Okt. Auf der Land⸗ ſtraße St. Wendel—Freiſen verunglückte ein Omni⸗ bus der Reichspoſt, der täglich Bergleute beför⸗ dert, durch Verſagen der Steuerung. Der Wagen rannte auf einen Steinblock auf, fuhr dann gegen einen Baum, knickte dieſen und ſtürzte eine 2 Meter tiefe Böſchung hinab. Drei Mitfahrende wurden ſchwer, zahlreiche andere durch Glasſplitter und Quetſchungen leicht verletzt. Der Wagen, der eigentlich nur für 35 Perſonen Platz hatte, war mit 55 Bergarbeitern beſetzt. dwiſch Wahl⸗Nachleſe Von beſonderer Seite wird uns geſchrieben: Die Wahlſchlacht iſt entſchieden. Nicht die Nationalſozialiſten ſind die Sieger. Auch in der Politik iſt zur rechten Stunde Offenheit am Platze: Steger iſt das Zentrum. Man kann das mit ernſter Sorge feſtſtellen, aber man ſoll ſich hierüber nicht täuſchen. Das neue Wahlgeſetz ſchlug ein, die Jugend ging mit und die Chriſtlich⸗Sozialen ſtud erſchlagen. Im anderen bürgerlichen Lager kann man nicht von einem Sieg ſprechen. Weil die Wirtſchaftspartei nicht Sprengſtoff genug in das Bürgertum getragen hatte, weil die Aufwertungs⸗ partei, wie Einſichtige vorausſahen, ihre Lehre ſelbſt aufgeben mußte— ſie wandelte ſogar ihren Namen ab— beſannen ſich die politiſchen Köpfe in Baden auf etwas ganz Neues und ließen den Evangeliſchen Volksdienſt aufmarſchieren. Für jeden erkennbare Tatſachen zu leugnen, iſt eine Dummheit: die neue Parole zog! Mindeſtens ein Mandat, unter Berückſichtigung der Reſtſtimmen wohl zwei Man⸗ date gingen der Deutſchen Volkspartei durch ihn im Lande verloren. Trotzdem hielt die Volkspartei ebenſo wie die Demokraten ihren Beſitzſtand. Die Volkspartei und die Demokraten bringen arbeits⸗ fähige Fraktionen— auch in perſoneller Hinſicht— in den neuen Landtag. Die Sozialdemokratie hat einen kleinen Ge⸗ winn, zahlenmäßig. Die Fraktion hat faſt völlig Funktionärcharakter, der akademiſche Ein⸗ ſchlag iſt endgültig erloſchen. Ob die vielfach be⸗ fürchtete Radikaliſierung der Fraktion im Landtag in Erſcheinung tritt, kann man noch nicht über⸗ ſehen. Die alten Führer erſten und zweiten Grades kommen ausnahmslos wieder. Die Dezimierung der Deutſchnationalen wird dieſe Partei doch zum Nachdenken veranlaſſen. Die Nativnalſozialiſten haben ihnen zuerſt den Agitationsſtoff abgenommen und dieſen noch ge⸗ Hörig aufgegoſſen. Jetzt nahmen ſie ihnen die Man⸗ date ab. Wie ſich auch die vier Dreier⸗Gruppen im Landtag,— Deutſchnationale, Bauernpartei, Volks⸗ dienſt und Wirtſchaftliche Vereinigung— grup⸗ pieren, die Stellung der alten deutſchnationalen Fraktion im Landtag iſt verloren. Da die alte Fraktion mit zuletzt noch ſieben Abgeordneten ſach⸗ lich arbeitete, iſt dieſes Ergobnis unerfreulich. Kundige ſagten den Nationalſoztialiſten fünf Mandate voraus. Sie haben ſechs erhalten. Entſpricht ihre politiſche Arbeit dem Wahrtampf, und das haben ihre Führer prophezeit, dann finden die Kommuniſten ihre Meiſter. Der Frage, wie es möglich war, dieſe Bewegung auch in Baden derart erſtarken zu laſſen, bedarf gründlicher Prüfung. Daß ſie diesmal dem nationalen Liberalismus einen Teil der Jugend wegholte, ſcheint leider ſicher zu ſein. Die künftige Regierung hat im Gegenſatz zu bisher rechts und links extreme Oppoſitionspar⸗ teien auf den äußerſten Flügeln, die programmatisch das Ziel ihrer Arbeit immer erneut kundgaben. Gs lautet Kampf dem Staat. Dieſe Tatſache wird vorausſichtlich nicht nur den Ablauf der Landtags⸗ geſchäfte erſchweren, ſondern auch auf die politiſche Entwicklung nicht ohne Einfluß bleiben. 34 von 88 Mandaten gehören dem Zentrum. Das Zentrum bildet die Regierung. Die Heftigkeit des Kampfes zwiſchen Zentrum und Sozialdemokratie in den letzten Wochen ſchließt auch nicht im entfernteſten die Möglichkeit der Allianz aus. Die an ſich unbehagliche Stellung der Demo⸗ kraten in der Weimarer Koalition iſt oͤurch die Ver⸗ ſtärkung der Koalitionspartner noch ſchwieriger ge⸗ worden. Auf der anderen Seite weiß feder, der Dr. Schofer kennt, daß ihm viel daran gelegen iſt, die Regierung auf eine breite Grundlage zu ſtellen. Aber ein Programm hat der Zentrums⸗ führer ſicher nicht gemacht, bevor er die Wahlziffern in ſeiner Hand hatte. Und das ſind noch nicht zwei⸗ mal 24 Stunden. Deshalb ſcheinen im Augenblick noch alle Kombinationen Rechts regierung, Große Koalition, Weimarer Koalition mit oder ohne Koop⸗ tierung des Evangeliſchen Volksdienſtes noch müßig. Ausgangs der Woche wird das Bild klarer ſein. Am 6. November muß nach der Verfaſſung der Laud⸗ tag zuſamentreten. Konrad Drehers Anfänge Zum 70. Geburtstag des großen ſüddeutſchen Komikers Konrad Dreher feiert am 30. Oktober ſeinen 70. Geburtstag. Im Münchner Volkstheater findet an dieſem Abend eine Feſtvorſtellung ſtatt, in der Dreher ſeine Leibrolle, den„Feinſchmecker“ von Thoma ſpielt. Der Vorſellung folgt eine Feier. Der Vertreter des Deutſchen Bühnenvereins, die Genoſſenſchaft deutſcher Bühnenangehörigen, der Schlaraffia, der Preſſe uſw., ferner der Bürgermei⸗ ſter von Schlierſee, Kaver Terofal und Brakel, Drehers langjährige Freunde und Mitarbeiter und Ekünſtleriſche Mitarbeiter, werden erſcheinen. a In die Reihe der Gratulanten wollen auch wir in der alten Pfalz am Rhein treten. Wie oft durften wir den Künder des ſonnigen Humors, den lieben, menſchlich ſo reichen, herzlichen Konrad Dreher be⸗ grüßen, wie oft haben wir unter Tränen über ſeine köſtlichen Geſtalten gelacht! Auch hier beſitzt er viele Freunde, die im Geiſte morgen nach München blicken und ihm von Herzen Glück zu ſeinem Ehrentage wünſchen. Der Humor und Konrad Dreher,— die beiden können nicht alt werden! So ſoll denn gerade zu dieſem Tage, der den Meiſter der Komik ins bihliſche Alter treten läßt, einiges aus der Schil⸗ dert g ſeiner Anfänge wiedergegeben werden, die Hermann Roth in dan„Münchn. N..“ be⸗ ſchreibt: Dreher hatte, wie ſo mancher Begabte, der es ſpäter im Leben zu was brach, eine gewiſſe Abnei⸗ gung gegen das Studium und war im Inſtitut der Realſchule in Freiſing lieber bei ſelbſtinſzenkerten Schüler⸗ und Stegrelf⸗Komödien als bei ſeinen Bü⸗ chern. Frühzeitig verließ er die Anſtalt und wollte zum Theater. Da er aber erſt 14 Jahre alt war, ſteckte man ihn in eine Handlungslehre, und er lernte, wie er ſelbſt erzählt, in zwei Jahren die Seiden, Kolo⸗ nial- und Materialwarenbranche, dieſe mit agen Leiden des Chlorkalks und Laugenſteins, kennen. Dem Münchner Kaſperltheater auf dem Dultplatz galt ſeine erſte Bewunderung und Begeiſterung, die ihn ſchließlich zum Theater ſelbſt führte, zunächſt aber noch nicht auf die die Welt bedeutenden Bretter, ſondern auf Dilettantenbühnen. Dann kam er an das Konſervatorium in München, Abteilung Schau⸗ ſpielkunſt, aber bald ſchon wurde er„wegen allge⸗ meiner Talentloſigkeit“ verabſchiedet. Sein Theater⸗ hunger aber blieb, und ſo nahm Dreher zunächſt an einem Enſemble⸗Gaſtſpiel von Binders Volkstheater in Landsberg am Lech teil. Direktor Binder ließ ſeine Leute damals alles ſpielen, und Dreher, der als Graf Türen in„Philippine Welſer“ debütiert hatte, fand ſogar in der Oper als Baß Verwendung, obwohl er einen Tenor hatte. Immerhin war das Landsberger Gaſtſpiel das Sprungbrett zu einer Engagement an das neuerbaute Stadttheater in Augsburg, allerdings ohne Gage. Dort ſpielte Dreher wiederholt auch in hiſtoriſchen Schauspielen ernſte Rollen und es gelang ihm trotzdem, das Publikum zum Lachen zu bringen. Es fehlte nicht an heiteren Epiſoden. Die fünfte und letzte Rolle Drehers in Augsburg war der Ratz⸗ mann in Schillers Räubern. Der Komiker Becker verwandelte ihn in„kollegialer“ Liebenswürdigkeit in einen wilden Mann und beklebte ihm mit der Begründung:„So ein Räuber muß haarig aus⸗ ſehen!“ das Geſicht und die offene Bruſt mit Bart⸗ wolle. Als dieſer grimmige Ratzmann dann in der Elle anſtatt des ausgeſchriebenen Briefes dem Roller voch ein leeres Blatt übergab, ſo daß er vor Ver⸗ legenheit faſt— ſprachlos war, flüſterte er Dreher die inhaltsſchweren Worte zu:„Nach dem Aktſchluß erdroßle ich Sie!“, ſo daß der Anfänger es vorzog, en altem und neuem Landtag Eine größere Anzahl bekannter Abgeordneter erſcheint nicht mehr, u. a. Weißhaupt, Dr. Glockner, und die Volksparteiler Obkircher und Gündert. Andere ſind nicht wiedergewählt worden. Daß ſtch unter dieſen der volksparteiliche Abgeordnete Wil⸗ ſer befindet, der acht Jahre dem Landtag angehörte, iſt beſonders bedauerlich. Denn Wilſer war als Abgeordneter von großer Zuverläſſigkeit und Pflichttreue, eine der ſympathiſchſten Mitglieder des Hauſes. Wenn er auch im Plenum nicht ſtark hervortrat, ſo ſtand ſein Einfluß hinter dem manches andern nicht zurück. Die faſt vernichtende Nieder⸗ lage der deutſchnationalen Partei hat auch den Fraktionsführer D. Mayer ⸗ Karlsruhe zu Fall ge⸗ bracht, obwohl man ihn außer in dem als ſicher geltenden Bezirk Karlsruhe⸗Land— Ettlingen auch noch in Mannheim⸗Stadt als Spitzenkandidaten auf⸗ geſtellt hatte. D. Mayer verſchmähte die gründlichen Arbeitsmethoden einiger anderer Fraktionsführer des bisherigen Landtags. Aber er war ein Mann mit klarem Blick, einer ungekünſtelten Klugheit und ein gewandter Sprecher. Dabei hat er ſich als nüch⸗ terner Beurteiler und guter Kenner der badiſchen Verhältniſſe von extremen Anſchauungen im Land⸗ tag immer ferngehalten. Daß er nicht wiederkehrt, iſt deshalb bedauerlich. Ein ähnliches Bedauern kann man der Nieder⸗ lage des Bauernbundführers Klaiber nicht nach⸗ rufen, der früher mit den Deutſchnationalen in einer Fraktion ſaß. In ſeinem Gehirn entſpann ſich die Bauernpartei, die den Bauern nie etwas nützen konnte. Aber Klaiber fühlte in ſich Führergaben, die ihm die Bauern von Emmendingen—Lahr nicht quittiert haben. Sein Drang nach Abſplitterung koſtete ihm das Mandat. Zoller, ſein Freund, der noch im letzten Jahre aus der deutſchnationalen Partei ausſchied, und ſich Klaiber zugeſellte, teilt ſein Schickſal. Auch der einzige treugebliebene Land⸗ wirt der deutſchnationalen Partei, Hertle, blieb auf der Strecke. Das Führerproblem in der babdiſchen Bauernſchaft iſt ein intereſſantes Kapitel. Bei der Mehrzahl der Fraktionen wird die Kon⸗ ſtituierung keine Schwierigkeiten ergeben. Ungeklärt iſt bei den Demokraten die Nachfolgeſchaft Dr. Glock⸗ ners. Wer D. Mayer⸗Karlsruhes Nachfolger wird, iſt nicht weſentlich. Wenn ſich die Fraktionen kon⸗ ſtituiert haben, wird das politiſche Bild leichter zu überſehhen ſein. * Modern der Abgeordneten Die neugewählten Abgeordneten gliedern ſich in folgende Berufe: Beamte in Staat, Gemeinde und Körperſchaft 21, darunter die Miniſter Dr. Schmitt, Dr. Trunk und Dr. Leers, Geiſtliche 4, Lehrper⸗ ſonen 8, darunter einer a.., Rechtsanwälte 3, Schriftſteller und Redakteure 2, Fabrikanten 2, Handwerker 4, Landwirte 14, darunter 4 Bürger⸗ meiſter, Bürgermeiſter einer Stadtverwaltung 1, Kaufleute 3, Partei⸗ und Gewerkſchaftsfunktionäre 11, Arbeiter 7, Hausfrauen 8. Dabei iſt zu bedenken, daß verſchiedene Abgeord⸗ nete doppelt gewählt ſind und es noch ungewiß iſt, in welchem Wahlkreis ſie ihr Mandat ablehnen. Da⸗ zu gehören Landtagspräſident Dr. Baumgart⸗ ner, der im 11. und 13. Wahlkreis gewählt iſt. Falls er für Karlsruhe⸗Stadt verzichtet, wäre Frau Klara Siebert(Zentrum) dort als gewählt zu be⸗ trachten. Auch Klausmann(Komm.), Wagner (Nationalſoz.) und Teutſch(Evang. Volksdienſt) find in mehreren Wahlkreiſen gewählt und haben ſich daher noch zu entſcheiden. Der Landtag hat 34 parlamentartſche Neulinge aufzuweiſen. Davon entfallen auf das Zentrum 10, die Sozialdemokraten 4, die Deutſche Volkspartei 3, die Demokraten 3, die Wirt⸗ ſchaftspartei 1, die Kommuniſten 3, die Badiſche Bauernpartei 1, den Evangeliſchen Volksdienſt 3 und die Nationalſozialiſten 6 Abgeordnete. Zu denen, die nicht wiederkehren, gehören noch von der Sozialdemokratiſchen Partei: Hauptlehrer Rolf Häbler in Karlsruhe und von den Linken Kommuniſten(Lenin⸗Bund): Metallarbeiter Rit⸗ ter in Mannheim. Motor verſehen iſt und weniger als 280 Klg. Miniſters Remmele in der Mannheimer„Volksſtimme“ enthält u. a. folgende bemerkenswerte Gedankengänge: „Unſere Wahlhoffnungen hatte ich gelegentlich auf einen Gewinn von drei Mandaten geſchätzt. Auch auf einen Gewinn von vier Mandaten konnten wir kommen, wenn Unterbaden mit ſeiner ſehr erheblichen Arbeits loſigkeit nicht in Frage ſtand. Unſer Mißgeſchick mit den fehlenden 211 Stimmen bringt uns aber nur einen Gewinn von zwei Mandaten Wären uns noch zwei weitere Mandate zugefallen, dann würde Heidel⸗ berg mit 4860 Reſtſtimmen ein weiteres Mandat erhalten haben— und das nächſte Mandat nach Säckingen gefallen ſein, wo es die Partei auf 4235 Stimmen brachte. Hinter dieſen beiden Kreiſen ſteht dann Offenburg mit rund 4000 und ihm folgt der Wahlkreis Kehl mit 3920 Stimmen. Die Lage iſt nun ſo: Die Koalftionspar⸗ teien laſſen ſich im ſtattſtiſchen Bild nur von Landtagswahl zu Landtagswahl ver⸗ gleichen, ebenſo die Deutſche Volkspartei, die Mittel⸗ ſtandspartei und die KpD. Mit den Deutſch⸗ nationalen ſteht es anders. Dieſe mußten ſchon bei der Reichstagswahl Opfer an die Nationalſozta⸗ liſten abgeben und ſie ſind infolge ihrer Hugenberg⸗ Taktik dem völligen parteipolitiſchen Zerfall geweiht. Der Evangeliſche Volksdienſt trat zum erſtenmal mit einer Wahlliſte hervor; die Nationalſozialiſten ſetzten parteimäßig erſt bei der Reichstagswahl ein. Erſtere erhielten 3,8 Prozent der Wählerſtimmen, letztere konnten ſeit der Reichstagswahl 41 Prozent gewinnen, das ſind zuſammen 7,9 Prozent. Es ſind ſomit dieſe beiden Parteien die Ge⸗ winner. Die bürgerlichen Mittelparteien haben wie die Sozialdemokratie und die Kommuniſten Achtungserfolge, während die Deutſchnatio⸗ nalen aus der Wahlſchlach bös zerſchunden und auf⸗ gerieben hervorgingen. Ihr Radikalismus wurde von ihren Zöglingen, den Nationalſozialiſten, über⸗ trumpft. An dieſer ihrer Zügelloſigkeit werden einſtens auch letztere zugrunde gehen.“ Letzte Meldungen Urteil im Königshütter Spionageprozeß — Kattowitz, 290. Okt. Im Königshütter Spio⸗ nageprozeß wurde nach stägiger Verhandlung unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit folgendes Urteil gefällt: Der Angeklagte Pioſſek erhielt 5 Jahre Ge⸗ fängnis, Sokal 4½%/ Jahre, Schneider 1 Jahre, Ku lick 15 Monate Gefängnis. Nach der Anklageſchrift ſollen die Verurteilten mit einer Gleiwitzer Spionageabwehr⸗Organiſation in Verbindung geſtanden haben. Einer der Ange⸗ klagten ſoll im beſonderen verſucht haben, zwei ſeinerzeit aus dem Gleiwitzer Gefängnis ausge⸗ brochene politiſche polniſche Gefangene wieder auf deutſches Gebiet zu locken. Allen Angeklagten wurde die Unterſuchungshaft ſeit 1926 angerechnet. Höllenmaſchinenbauer feſtgeſtellt — Berlin, 28. Okt. Nach Mitteilung des Landes⸗ kriminalamtes Berlin wurden der 28jährige Kunſt⸗ maler Herbert Schmidt, der 22jährige kaufmän⸗ niſche Angeſtellte Karro Schmidt und der 2jährige Kaufmann Erwin Kaphengſt in Hamburg⸗Altona feſtgenommen. Herbert Schmidt iſt geſtändig, mit dem z. Zt. flüchtigen Elektrotechniker Alfred Kap⸗ hengſt die bei den beiden Anſchlägen in Schleswig⸗ Holſtein verwendeten Sprengkörper mit Zeit⸗ zündung angefertigt und außerdem mit ihm den Anſchlag auf das Landratsamt in Niebühl ausge⸗ führt zu haben. Der Unterſuchungsrichter, Landgerichtsdirektor Dr. Maſur, iſt z. Zt. mit der Nachprüfung der Vor⸗ gänge zwecks Entſcheidung über Erlaß eines Hafk⸗ befehls beſchäftigt. Langſtreckenflug eines Deutſchen — Paris, 29. Okt. Auf dem Flugplatz Le Bour⸗ get ſtartet heute vormittag der deutſche Flieger Sie⸗ bel zu einem neuen Rekord im Langſtreckenflug Weſt⸗ Oſt ohne Zwiſchenlandung. Er ſteuert ein Klein ⸗ flugzeug, das mit einem franzöſiſchen 40 PS⸗ wiegt. — die Zeiten ändern ſich. Nach zwei Jahren ſchon trat Dreher mit ſeinem Kollegen Brummer— der lange hagere Dreher und der viel kleinere, dickliche Brum⸗ mer waren ein köſtliches Paar— als Gaſt am Augs⸗ burger Stadtheater auf und wiederholte auf allge⸗ meines Verlangen dieſe Gaſtſpiele durch 47 Jahre jede Winterſaiſon, ja, bei ſeinem 50jährigen Schau⸗ ſpielerjubiläum 1927 wurde er von der Stadtver⸗ waltung und der Intendanz zum erſten Ehrenmit⸗ glied dieſes prächtigen Theaters ernannt. Nach ſeinem erſten Augsburger Gaſtſpiel hatte Dreher das Selbſtvertrauen in ſeine künſtleriſchen Fähigkeiten verloren und ließ ſich darum bei Ernſt Poſſart, dem Allgewaltigen des Schauspiels, auf ſeine Fähigkeiten prüfen, dem er unter Angſtſchweiß Monologe des Mortimer und Franz Moor vordekla⸗ mierte. Poſſart urteilte mit melodiſcher Betonung: „Was wollen Sie mit dieſer komiſchen Naſe in der Tragödie?— Werden Sie doch Komiker!“ Dieſe Naſe war freilich ſchon vor der Prüfung da. Eine alte Freundin ſeiner Mutter, die große Tragödin und ehemalige Hofſchauſpielerin Conſtanze Dahn, richtete dann den Niedergebeugben wieder auf und riet ihm, an ein kleines Theater zu gehen, wo er in allen Fächern Verwendung finde, das zu ſpielen, wozu er ſich am beſten eigne, immer natürlich zu bleiben und nicht zu kopieren.„Wenn du ſiehſt, daß du mit draſtiſchen Rollen mehr Glück haſt als mit ſentimentalen, dann zwinge dicht nicht zu verfehlten Aufgaben“. Das waren wichtige und beſtimmende Lehren für Dreher, det bald darauf Gelegenheit fand, in Wien die Gaſtfreundſchaſt des Komikers Straßmeyer zu genießen, dort eine Reihe trefflicher Kräfte zu ſehen und beinahe vor— Strakoſch zu ſprechen, auf den aber ſo viele Prüflinge warteten, daß Dreher bei zunehmendem Herzklopfen darauf verzichtete. Nach München zurückgekehrt, hörte er, daß Theaterdirektor Heinrich Jantſch von Frankfurt a. M. Mitglieder zu einem Gaſtſpielzyklus mit Operetten am alten Wies⸗ badener Hoftheater ſuche, bot ſich an und wurde als diener mit einer Monatsgage von 50 Mark ver⸗ pflichtet. Aber nicht lange blieb Dreher, deſſen Be⸗ züge kaum langten, ſeinen ſehr ergiebigen Appetit zu ſtillen, in dieſer untergeordneten Stellung. Seine natürliche Komik war dem Direktor nicht entgangen; er beſchäftigte ihn in entſprechenden Rollen und der Anfänger hatte die Genugtuung, daß er bei einem Gaſtſpiel Erneſtine Wegners ſich ehrenvoll als Part⸗ ner der berühmten Soubrette behaupten konnte. Aber noch führte ſein Weg nicht aufwärts. Ein Engagement in Stuttgart endete durch den finanziel⸗ len Zuſammenbruch der Direktion. Ein Ruf an die Vereinigten Theater von Ingolſtadt, Eichſtäbt und Neuburg a. D. bedeutete auch noch keine Dauerſtel⸗ lung, ſo wenig wie ſpäter das Wirken am Flora⸗ theater in Köln und am Viktoriatheater in Frank⸗ furt. Von Franfurt kehrte Dreher 1880 nach München zurück, und ein Probegaſtſpiel am Gärtnerplatz⸗ theater führte ſchon nach ſeinem erſten Auftreten als „Fix“ in der„Reiſe um die Welt in 80 Tagen“ zu einem Abſchluß, aber nicht zu einer befriedigenden Tätigkeit für den jungen Künſtler, denn damals wirkten am Gärtnerplatztheater Ferdinand Lang, Siegel, Hofpauer, Flerx, Puley, Brummer, und auch Joſeph Brakl, Albert, Neuert und Podbertſky ſpiel⸗ ten komiſche Rollen. Da blieb nicht viel Raum für Dreher. Er ſchloß ſich darum ſeinen Freunden Albert und Ludwig Ganghofer an, von denen der eine als Held, der andere als Dramaturg ans Ring⸗ theater in Wien verpflichtet war, bis auch dort der fürchterlichſte aller Theaterbrände der Tätigkeit des jugendlichen Komikers ein frühzeitiges Ende berei⸗ tete. Nach einigen Aushilfspoſten kam 1882 wieder ein Ruf des Gärtnerplatztheaters, der Dreher auf zehn Jahre als jugendlichen und Charakterkomiker verpflichtete. Eine Monatsgage von 150 Mark und 5 Mark Spielhonorar für jedes Auftreten galten da⸗ mals ſchon als eine erſte Stellung. Bei noch ſo häu⸗ figer Verwendung und noch ſo großem Fleiß konnte aber er über 925 Mark im Monat nicht binaus⸗ * * o e r Dienstag, den 29. Oktober 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 503 Städtiſche Nachrichten Für vernünftiges Sparen Der Sinn des Weltſpartages Am 30. Oktober wird auch in dieſem Jahr in Deutſchland, ebenſo wie in faſt allen Ländern der Welt, wiederum der Weltſpartag begangen. Er geht zurück auf einen Beſchluß des Internationalen Sparkaſſenkongreſſes im Jahre 1924, der damit be⸗ zweckte, einen Tag im Jahr zu ſchaffen, der ganz be⸗ ſonders der Förderung und Ausbreitung des Spar⸗ gedankens gewidmet ſein ſoll. Wenn die Sparkaſſen in dieſem Jahre zu dieſer Selbſtbeſinnung aufrufen, ſo können ſie auf erfreuliche Erfolge in den vergan⸗ genen Jahren hinweiſen. Die Spareinlagen bei den öffentlichen Spar⸗ kaſſen ſind von Weltſpartag zu Weltſpartag wie folgt ge⸗ ſtiegen: von 1925—1926 von 1475 Millionen auf 2832 Millionen, im folgenden Jahre auf 4444 Millionen und von Oktober 1927 bis Oktober 1928 auf 6776 N Millionen Reichsmark. Ende Auguſt 1929 beliefen ſie 59 ſich auf 8,5 Milliarden Mk. Die Entwicklung der Sparkonten im gleichen Zeitraum zeigt ein ähn⸗ liches Bild. Sie ſind ſeit dem Jahre 1924 in ſtän⸗ digem Aufſtieg von 1,8 Mill. auf etwa 12 Mill. in der Gegenwart angewachſen. Während 1924 knapp drei Sparbücher auf je 100 Einwohner der Bevölkerung (in Preußen) entfielen, ſind es in der Gegenwart be⸗ reits wieder über 20, ſo daß etwa auf jeden 5. Ein⸗ wohner ein Sparbuch entfällt. Rein ziffernmäßig geſehen, iſt auch die Zeit ſeit dem letzten Weltſpartag in 1928 für das Sparen gün⸗ ſtig geweſen. Wenn von manchen Seiten die in die⸗ ſen Zahlen ſich ausdrückende Sparfähigkeit in Deutſch⸗ land ſkeptiſch betrachtet wird, ſo muß demgegenüber geſagt werden, daß dieſer ſich verhältnismäßig ſchnell vollziehende Wiederaufbau des deutſchen Sparkapi⸗ tals ſich aus dem Beſtreben erklärt, gerade bei der heutigen Ungunſt der wirtſchaftlichen Verhältniſſe auf alle Fälle eine Rücklage zu ſchaffen. In weiten Kreiſen der Bevölkerung hat zudem der recht ver⸗ ſtandene Spargedanke in ſeinem weiteſten Sinne, nämlich die planmäßige und umſichtige Bewirtſchaf⸗ tung des Einkommens unter dem Druck der Verhält⸗ niſſe, viel ſtärker Fuß geſaßt als in der Vorkriegs⸗ zeit. Freilich gilt dieſe Feſtſtellung noch nicht all⸗ gemein. Die zahlreichen unerfreulichen Erſcheinun⸗ gen im Wirtſchaftsleben in dieſer Zeit ſind letzten Endes nur das Ergebnis der Tatſache, daß man noch immer vielfach nicht die Notwendigkeit erkannt hat, die ganze Lebens⸗ und Wirtſchaftsführung mit den tatſächlichen engen Verhältniſſen in Einklang zu bringen Klarer als je ſollte man erkennen und auch durch⸗ ſetzen, daß der Grundſatz einer geſunden und ſpar⸗ ſamen Wirtſchaftsführung nicht nur in der Wirtſchaft 9 ſelbſt, ſondern auch im öffentlichen und privaten Le⸗ * ben wieder uneingeſchränkt zur Geltung kommen 4 muß. Wir müſſen heute in Deutſchland alles vermeiden, was irgendwie den Spargedanken und damit auch die Kapitalbildung ſtört oder beeinträchtigt. Die geſamte — 2 1 . durch ſteigende Sparkapitalbildung im Inland. Auf keinem Gebiet des Wirtſchaftslebens 3 Kreditmangel, der nur behoben werden kann J offenſichtlich mit dem der Allgemeinheit zuſammen, 1 wie beim Sparen. Für den einzelnen bedeutet Spa⸗ „ ren Sicherung gegen alle Wechſelfälle, Fortſchritt und N Aufſtieg. Die Allgemeinheit iſt andererſeits— und gerade heute mehr denn je— auf die Sparkapitalien angewieſen. Als Beiſpiel ſei nur auf den Woh⸗ nungsban hingewieſen. Hier haben ſich die Spar⸗ kaſſen, bei denen die Sparbeträge aus unzähligen kleinen Kanälen zuſammenfließen, als die zuver⸗ läſſigſte Finanzierungsquelle ſchon ſeit Jahren er⸗ wieſen. Daß auch der Weltſpartag 1929 dem vernünf⸗ tigen Sparen neue Freunde zuführen möge, liegt im Intereſſe jedes Einzelnen und der Allgemeinheit. Wir verweiſen auf die in dieſer Ausgabe erſcheinende Anzeige der Städtiſchen Sparkaſſe Mannheim. . Wirtſlchaft leidet nach wie vor unter einem ſtarken fällt wohl das Intereſſe des einzelnen Menſchen ſo nung in den A⸗Quadraten gebracht zu werden. Der Marktplatz wird geſäubert Eutfernung der Ueberreſte des Wochenmarktes— 2 Kehrmaſchinen fegen in 15 Minuten den 5. ganzen Platz ſauber 5 Gegen 2 Uhr iſt der Aufbau des Wochenmarktes noch in ſeiner ganzen Größe und Ordnung voll vor⸗ handen. Die letzten Käufer beenden ſchnell ihre Ein⸗ käufe. Dann beginnt der Abbau. Die anliegenden Straßenzüge ſind durch Handwagen verſtellt, nur ſchwer iſt ein Durchkommen. Langſam bilden ſich Lücken im Geſamtbilde des Wochenmarktes. Etin⸗ zelne Schirme und Stände verſchwinden, immer mehr freier Raum taucht gleich Inſeln auf. Die Tauben des Marktplatzes, die keine Scheu vor den Menſchen haben, laſſen ſich auf den freien Stellen nieder, ſie kennen die Zeit des allgemeinen Abbruchs genau. Die eilige Geſchäftigkeit der Menſchen ſtört ſie nicht. Trotz des großen Lärms und der lauten Arbeit— Bretter und Böcke knallen auf die Wagen — ſind ſie auf der Nahrungsſuche. Schon tauchen auch Kinder und Erwachſene mit Säcken auf, um ſich aus den Gemüſeabfällen Viehfutter zu holen. Für jeden iſt etwas übrig geblieben, denn die Menge der Abfälle iſt rieſengroß. Auf der einen Seite werden die Bretter und Böcke, die der Stadt gehören, auf Wagen aufgeladen, ſchrittweiſe, aber ſchnell geſchieht der Abbau. Der Bretterſtapel am alten Rathaus wird zuſehends grö⸗ ßer. Die Seite beim Markt iſt faſt frei von Markt⸗ ſtänden. Zwiſchen den noch nicht ganz abgebauten Reihen ſchreiten ſchon Männer mit langen Beſen und ſchieben die Ueberreſte des Markttages auf Haufen zuſammen. Mittlerweile iſt die Zeit auf 43 Uhr vorgeſchritten. In der rechten Ecke ſteht nur noch ein halb abgeſchlagener Stand eines Metzgers. Strolchende Hunde ſuchen nach Knochen und geraten ſich beim Finden eines beſonders fetten Biſſens in die Haare. Um das Denkmal herum werden mit kräftigem Waſſerſtrahl die Reſte des Fiſchverkaufs hinweggeſpült. An der Jungbuſchſtraße ſtehen zwei Kehrmaſchinen gleich ſchwerfälligen Tanks alarm⸗ bereit. Der ſchwere Sprengwagen ſetzt innerhalb 5 Minuten den Marktplatz unter Waſſer. Jetzt erſt ſteht man, welche Unmengen von Abfällen den Marktplatz bedecken. Auch in die angrenzenden Straßen hat ein leichter Wind Papierabfälle getragen. Die Straßen ſind aber bereits in Ordnung gebracht. Die Tauben ha⸗ ben Zuzug erhalten, denn ſo viele wie jetzt auf dem Marktplatz vor den meterweiten Waſſerſtrahlen des * Zureiſeerlaubnis an Allerheiligen. Wie in den vergangenen Jahren wird auch heuer den Deut⸗ ſchen, die Gräber von Angehörigen auf Friedhöfen im Elſaß und Lothringen beſuchen wollen, eine Zureiſeerlaubnis ausgeſtellt. Dieſe Zu⸗ reiſeerlaubnis wird durch die franzöſiſchen Konſulate und vom 31. Oktober ab an den Grenzlandübergän⸗ gen erteilt. Die Koſten betragen 1,25 Goldfranken oder den Gegenwert in deutſchem Geld(85 Pfg.). Vorzulegen ſind ein deutſcher Reiſepaß oder ein amt⸗ licher Perſonalausweis ſowie ein bürgermeiſteramt⸗ liches Zeugnis, das beſtätigt, daß Familienangehörige des Geſuchſtellers im Friedhofe des als Reiſeziel an⸗ gegebenen Ortes beſtattet ſind. 7 5 * Aus der St. Peterskurati. Die Einführung von Pfarrkurat Ernſt Kalten braun in ſeinen neuen Pfarrdienſt erfolgt heute abend um halb 8 Uhr durch Prälat Bauer in der St. Peterskirche. Die ſtille Meſſe in der neuen Kirche findet nun täg⸗ lich um 7 Uhr ſtatt. Kaplan Emil Senger tritt am gleichen Tage mit der Einführung des Kuraten in den Dienſt der neuen Kurati n * Wer hat den Unfall beobachtet? Am 18. Okt., abends zwiſchen 7 und 8 Uhr, iſt ein Motor rad⸗ fahrer und ſein Mitfahrer auf der Caſterfeld⸗ ſtraße in Rheinau geſtür zt. Beide wurden er⸗ heblich verletzt in das ſtädt. Krankenhaus eingelie⸗ fert. Augenzeugen ſollen ihre Anſchrift der Krimi⸗ nalpolizei mitteilen. * Ein ſcheues Pferd, das heute vormittag im Friedrichsring auf den Gehweg geriet, verurſachte den Sturz einer 53jährigen Frau, die das linke Handgelenk brach und den linken Fuß ver⸗ ſtauchte. Die Verletzte verlangte nach ihrer Woh⸗ Sprengwagens hochſchwirren, gibt es ſonſt hier nicht. Trotz der Größe des Wagens wirken die Bogen, die in elegante Schleifen ausmünden, nicht hart. Kaum hat der Sprengwagen den Platz verlaſſen, ſauſen auch ſchon die beiden Kehrmaſchinen geſtaffelt mit voller Geſchwindigkeit über die naſſen Steine. Straßenreiniger haben in der Zwiſchenzeit in ge⸗ wiſſen Abſtänden über den ganzen Marktplatz zer⸗ ſtreut 14 Abfallhaufen gebildet. Dieſe Dreck⸗ inſeln dienen den Kehrmaſchinen als Richtungs⸗ punkte. Die weit angeſetzten Schleifen gegenüber dem Baſſermannhaus werden immer enger und der nicht gereinigte Streifen immer ſchmaler. Die Fah⸗ rer verſtehen ihr Handwerk, ſie würden in einer Autogeſchicklichkeitsprüfung nicht ſchlecht abſchneiden. Sie malen die Schleifen auf dem Marktplatz gerade ſo hin, man merkt den Fahrern die Freude am Fah⸗ ren an. Viele Zuſchauer genießen koſtenlos das Bild und die Probe dieſer Geſchicklichkett. Wieder treten die Männer mit dem Beſen in Tätigkeit. Der ſchmale Streifen, den die Kehrmaſchinen übrig ge⸗ laſſen haben, wird von ihnen auf die einzelnen Haufen zugeſchoben. i Arbeit am laufenden Band Jeder macht ſeinen gewohnten Handgriff, alles greift harmoniſch ineinander ein. Obwohl das Ganze eine verhältnismäßig ſchmutzige und einfache Arbeit iſt, wohnt ihr doch ein großes Maß Ordnung inne. Intereſſiert bleiben viele ſtehen, um das Bild der Arbeit in ſich aufzunehmen. Achtlos geht kaum je⸗ mand vorüber. In 15 Minuten ziehen die Kehr⸗ maſchinen wieder ab. Die zuſammengekehrten Hau⸗ fen werden auf Laſtautos geladen. Nachdem die eine Seite bei der Breiteſtraße in Ordnung gebracht iſt, hat ein Photomann mit ſeinem Filmapparat bereits wieder Aufſtellung genommen. Zwei kleine Mädchen von—9 Jahren, denen allem Anſchein nach dem Gefilmtwerden nicht mehr neu iſt, ſind die erſten Opfer der Kurbel. Stolz nehmen ſie die Karte mit der Nummer in Empfang. Auf dem Marktplatz, der noch vor kurzer Zeit von Abfällen überſät war, ſtehen wieder einige Autos. Nur eine Ecke, wo noch Abfall auf das Laſtauto ge⸗ laden wird, erinnert an den Wochenmarkt. Um 4 Uhr liegt der Marktplatz blank und ſauber da. —1— 40jähriges Dirigenten ⸗ Jubiläum. Heinrich Kemm, trat geſangverein Stein in Iſpringen bei Pforzheim auf das Podium. Schon damals fielen ſeine ſtramme Chordiſziplin und die muſterhafte Ausſprache ſeines Vereins auf. Wenn auch an Material die konkur⸗ rierenden Vereine nicht überragend, ſo war er Sie⸗ ger durch muſterhafte Pflege der Ausſprache, Dyna⸗ mik und Chordiſziplin, was zu ſeinem 40jährigen Chormeiſterjubiläum zum Ausdruck gebracht werden ſoll. Nicht im Dilettantentum, im Liedertafelſtil be⸗ wegte ſich Chormeiſter Kemm, ſondern er war ſtets im Feuer der höchſten Stadtklaſſen mit den ſchwer⸗ ſten Kunſtchören.„Wir ſind gewöhnt zu ſiegen“ war ſein Ausſpruch als er mit ſeinem Mun den⸗ heimer Liederkranz 75 Mann in Neckarau gegen den 140 Mann ſtarken Verein Eu⸗ tingen wetteiferte. Kemm war Sieger! Seine über⸗ großen Erfahrungen verdankt er nicht zuletzt der eifrigen Mitgliedſchaſt des Schubertbundes Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen. Wir wollen dem routinierten und an Erfolg reich gekrönten Jubilar an dieſer Stelle unſere herzlichſte Gratulation zum Ausdruck bringen. Möge ihm, dem erfolgreichen Pfleger des deutſchen Liedes ein ſegensreicher Lebensabend be⸗ ſchieden ſein! L. M. „ Zuſammenſtoß. Geſtern nachmittag ſtieß ein 30 Jahre alter Kraftwagenführer bei der Fahrt mit einer Taxameterdroſchke durch die Straße M 7 zuſammen. Der Radfahrer wurde von dem Auto er⸗ faßt und erlitt außer Verletzungen an der linken Hand am linken Unterarm und am linken Knie eine Gehirnerſchütterung. Der Verletzte fand Aufnahme im allgemeinen Krankenhaus. en erſtmalig 1899 mit dem Männer⸗ und L 12 mit einem 18 Jahre alten Radfahrer nien uſw. ſammeln und im Winter verfüttern. * Erſte theblogiſche Prüfung. Folgende 15 Kan⸗ didaten haben die erſte theologiſche Prüfung in dieſem Spätjahr bestanden: Friedrich Ebding⸗ Bonanjo(Kamerun), Doris Faulhaber⸗Mann⸗ heim⸗Rheinau, Kurt Füß⸗Karlsruhe, Hermann Hoeck⸗Calw, Fritz Kauf⸗Schönau b. Heidelberg, Erich Leinert⸗Bruchſal, Erich Littwin⸗Danzig, Hermann Mentz⸗Schiltigheim i. Elſ., Fritz Meyer⸗Freiburg i. Br., Erich Mill⸗Homberg, Bez. Caſſel, Eduard Schmidt⸗Karlsruhe, Fritz Sieber Mannheim, Max Störzinger⸗Karlsruhe, Gottlob Weber⸗Welſch⸗ neureut und Robert Zitt⸗Mannheim. Die Fürſt⸗ lich Löwenſtein⸗Wertheim⸗Freudenbergiſche und dis Roſenbergiſche Standesherrſchaften haben den Vikar Walter Häfele in Emmendingen zum Pfarrer der Pfarrei Niklashauſen(Kirchenbezirk Wertheim) er⸗ nannt. Die Ernennung wurde von der Kirchen⸗ regierung beſtätigt. 7 5 * Lehrerjubilare. Eine größere Anzahl Mann⸗ heimer Lehrer konnte im Laufe dieſes Jahres auf eine 40jährige Tätigkeit im Dienſte der Jugenderziehung zurückblicken. Es ſind dies fol⸗ gende Herren: Adam von Au, Georg Bühler, Andreas Dolch, Jakob Finkel, Valentin Gaber, Heinrich Hartmann, Julius Herr⸗ mann, Martin Iber, Heinrich Kemm, Ernſt Kreis, Adolf Lenz, Karl Martin, Remigius Ochs, Otto Reichel, Hermann Reiß, Adolf Schübelin, Eugen Streckfuß, Heinr. Stroh⸗ maier, Leopold Stutz, Nikolaus Widmann, Karl Winter. Die meiſten davon wirken ſcho über 25 Jahre an der hieſigen Volksſchule. Nebe den Behörden hat auch der Bezirkslehrer⸗Verei den Jubilaren ſeine Glückwünſche übermittelt. Möge es ihnen vergönnt ſein, noch recht lange in körper⸗ licher und geiſtiger Friſche ihres verantwortungs⸗ vollen Amtes zu walten. 1 * Lebensmüde. Vor dem Hauſe Werftſtraße wurde in bewußtloſem Zuſtande ein 29 Jahre Friſeur aufgefunden, der nach Feſtſtellung d Krankenhauſes eine giftige Flüſſigkeſt zu genommen hatte. 5 * Schwerer Sturz. In bas allgemeine Kranken⸗ haus wurde geſtern ein 48 Jahre alter Oelhän d⸗ ler eingeliefert, der in einer in den R⸗Quadrate gelegenen Wirtſchaft auf eine Bierflaſche fiel ur ſich am Kopf erheblich verletzte. 5 5 *. Ein Kaminbrand entſtand in der vergangene Nacht im Hauſe K 6, 3 infolge Glanzrußbildung D Gefahr wurde durch die um 12.18 Uhr alarmierte B rufsfeuerwehr mit dem Kaminkehrzeug beſeitigt. 5 * Wem gehören die Beſtecke. Am 24. Okt. wur in einem Hausgang in H 3, 8 neue Serviette Kaffeelöffel, 4 Tiſchmeſſer und 4 Gabeln aus Alp die teilweiſe„A. Wolk und Labor“ gezeichnet aufgefunden, die vermutlich von einem Diebſtah rühren. Der Eigentümer wolle ſich an die Krimi polizet im Schloß, Zimmer 137, wenden. * Belohnte Ehrlichkeit. Eine Frau, vormittag ihren Geldbeutel mit 22% Inhal Gockelsmarkt herausgeſchleudert hatte, bekam von einer ärmlich gekleideten Frau, die ihn gef hatte, zurück. Voller Freude über ſo viel Ehrlichtk ſchenkte die Verliererin der ehrlichen Finderi * Zugang und Abgang von Gebäuden und Wo nungen in Baden für das erſte Halbjahr Der Zugang an Gebäuden im Lande Baden fü erſte Halbjahr 1929 betrug 1636(1. Halbj 2525), davon Wohngebäude 1444(2830). herren traten auf: öffentliche Körperſchaften Behörden 155(89), gemeinnützige Baugeſellſch⸗ 173(296), ſonſtige(private Bauherren) 1116(1 Der Zugang an Wohnungen betrug in gleichen Zeit insgeſamt 3572(5811), davon m Zimmern 2553(4273), mit 4 und mehr Zimmer 1019(1538). Durch Umbau entſtanden 298 Wohnungen. Der Abgang an Gebäuden in gleichen Zeit ſtellt ſich insgeſamt auf 145(157 Wohngebäude 129(147), an Wohnungen 202 * Sammelt Eicheln. Aus Jägerkreiſen wi ſchrieben: Mit erſchreckender Deutlichkeit ſt vergangene Winter noch vor unſeren Auge Wild fiel dem qualvollen Hungertode und der K zum Opfer. Alle Anzeichen deuten darauf 9 auch im kommenden Winter mit einer ſtrengen terperiode zu rechnen iſt. Schon jetzt muß man Maßnahmen treffen, um dem Wild helfen zu könne Bei der Beſchaffung von Futtermitteln ſollte m die Nahrung nicht außer acht laſſen, die die tur ſo reichem Maße liefert. Man ſollte Eicheln, Kaſt 2 rige reizende Kaufmannstochter, die ihm als treue Kinder zur Seite blieb. * 4 Konrad Dreher gehört in die Reihe der großen Münchner Komiker, neben Lang, Siegel, Brummer und wie ſie alle heißen, Papa Geis nicht zu ver⸗ war und von dem er namentlich im Couplet viel Gewinn gezogen hat. Er kann aber auch in Ehren beſtehen neben berühmten Gäſten, die früher im Gärtnerplatztheater auftraten, den Wienern Schwaighofer, Blaſel, Knaak, dem Norddeutſchen Anton Anno, die ich alle auch ſah. Jeder hatte ſeine Eigenart, wie eben in der Kunſt ja das Perſönliche das Entſcheidende bleibt. Hermann Bahr, der zu Drehers heiterem und unterhaltendem Buch „Abreißkalender meines Lebens“, das eben erſchienen iſt, das Vorwort ſchrieb, hat vor vielen Jahren ſchon in einem Feuilleton Dreher den„deut ſcheſten“ wie ſie nur noch Mitterwurzer und Girardi haben, treibt.“ eine a den„Feinſchmecker“ auf den Leib geſchrieben hat, Humor heißt. Er kennt weder heftige Erregungen, noch übertriebene Grimaſſen. Er hat in Rollen, in enen er das ſchwerblütige ſüddeutſche Weſen kopie⸗ ren durfte, ſtets am beſten gewirkt und hat oft im ſtummen Sniel oder mit ein paar Worten eine paſſende Charakteriſtik gegeben.“ ö 5 Alfred Bock⸗Ehrung in Gießen. In der großen Auta der heſſiſchen Landesuniverſttät feierte man in Anweſenheit des Oberbürgermeiſters Dr. Keller, des Rektors der Ludovictana— der heſ⸗ ſiſche Staatspräſident hatte ſich durch ein herzlich gehaltenes Schreiben entſchuldigen laſſen—, den nun 70 jährigen Dichter Alfred Bock. Neben zahlreichen Lebensgefährtin und beſorgte Mutter ſeiner dret geſſen, der ihm ein väterlicher Freund und Berater ſchriftſteller bilde. Echte der Komiker genannt, weil er nicht nur komiſch, ſondern auch fröhlich iſt, ſich über ſich ſelbſt zu amü⸗ ſieren weiß.„Eine unbezwingliche ſtille Luſtigkeit, können. funkelt aus ſeinen Augen, deſto liſtiger und ver⸗ ſchmitzter, je toller man es mit ihm und um ihn Ludwig Thoma, der ſeinem Freund ſagte einmal:„Dreher hat das, was man trockenen Glückwünſchen ernannte ihn die größte literariſche Vereinigung Oberheſſens, der Goethebund⸗Gießen, zum Ehrenmitglied. Der Jubilar iſt bereits Ehren⸗ doktor der Univerſität. Der Biograph Bocks, Fritz Droop, Mannheim, würdigte Bock als den wahren Dichter, der ein wertvolles Gegengewicht gegen die ungeiſtige Verkitſchung durch die Mode⸗ Menſchlichkeit habe er wiedergegeben und das habe ſeine Werke des rein landsmannſchaftlichen Charakters enthoben und ſeine Geſtalten einen weiten Kreis erobert. Droop ſchloß mit den Worten des Dichters:„Tauſend Glocken ſollen es in unſere Herzen läuten: die Heimat ſei unſer Halt und Hort.“— Anton Betzner⸗ Zuckmayer hat ihm bekanntlich den Büchnerpreis abgetreten— las ſodann aus Bocks Werken. Ein ſchöner Gedanke: Dem jungen Ver⸗ faſſer des gerade erſchienenen Romans„Antäus“ Gelegenheit zu geben, ſeinen nächſten Landsmann zu interpretieren, den er würdiger nicht hätte 1 Die Bolksmuſttpſtege beginnt Erſtes Sinfoniekonzert— Leitung: Joſef Krivs Die Volksmuſikpflege kann nach der Beteiligung des geſtrigen Abends mit den beſten Hoffnungen dem kommenden Konzertwinter entgegenblicken. Sie gehört zu den ganz wenigen Organiſationen, die der Kunſt dienen und dabei in dieſer ſchweren Zeit eine Zunahme ihrer Mitglieder zu verzeichnen haben. Die Mannheimer Volksmuſtkpflege iſt eine der älte⸗ ſten Einrichtungen dieſer Art und in ganz Deutſch⸗ land kann ihr kaum etwas ähnliches an die Seite geſtellt werden, was die Straffheit der Organiſation und das Intereſſe des Publikums betrifft. So konnte denn der künſtleriſche und organiſatoriſche Leiter der Mannheimer Volksmuſikpflege, Karl Eberts, den geſtrigen Abend vor einer erſtaunlich großen Zu⸗ hörermenge eröffnen, denen er wie gewöhnlich wie⸗ der einige kurze, markante Anhaltspunkte zum Die Wähl der einzelnen Konzertſtücke war denk⸗ bar günſtig, leicht faßlich und muſikaliſch wertvoll, dieſe beiden Kennzeichen erhoben die Vortragsfolge gu einem programmatiſchen Beiſpiel echt volkstüm⸗ licher Muſikpflege. Der Karlsruher General muſik⸗ direktor Joſef Krips, vom Vorjahre durch ein Sinfoniekonzert im gleichen Kreiſe noch in beſter Erinnerung, war für den Eröffnungsabend als Dirigent gewonnen worden. Schumanns Erſte Sinfonie in-Dur, allgemein unter dem doch wohl etwas irreführenden Namen„Frühlings⸗ fröhliche Muſikantentum des jungen Karlsruher Generaliſſimus bereitete dem Werk mit dem Orcheſter des Nationaltheaters eine leuchtende Wiedergabe. Krips iſt ein höchſt munterer Dirigent. Die Klangfreude dringt ihm aus allen Poren und ſeine lachende Biedermannsmiene be⸗ gleitet das Spiel der Orcheſterleute und ſpornt ſie ſo recht von Herzen an.: a f Aus einem Ueberſchwang des Gefühls iſt dieſes Werk geſchrieben; aus der frohen, ſtrahlenden Weiſe der Trompeten klingt ſie am unmittelbarſten her⸗ vor. Dieſe ſonnige Munterkeit des Werkes liegt dem Dirigenten Krips außerordentlich. Die Sicher⸗ heit, mit der er dieſe reiche Empfindung zum wohl⸗ geformten Klang werden läßt, das feine Stile mpfin⸗ den, das ſich im Aufbau der Sätze bekundet, ließ das Werk zu einem muſtkaliſchen Genuß von ſeltener Art für alle Hörer werden. Auch für die tiefe Empfindung Schumanns, wie ſie aus dem zweiten Satz ſpricht, beſitzt der Dirigent den rechten inter⸗ pretatoriſchen Ausdruck, und es iſt immer wieder eine Freude, zu beobachten, mit welch vortrefflicher Einfühlungsgabe die Muſiker des Nationaltheater⸗ orcheſters den Abſichten eines Dirigenten von dieſen überzeugenden Qualitäten zu folgen vermögen. Das zeigte ſich auch beſonders bei der Wiedergabe des Violinkonzertes von Brahms, Opus 77, -Dur. Hier bewies der Dirigent, wie man bei der verſtändnisvollſten Begleitung des Soliſten doch die ſeit den Violinkonzerten Beethovens immer ſtärker Verſtändnis der Werke des Abends gab. werdende Selbſtändigkeit des Orcheſterparts zu wah⸗ ſinfonie“ bekannt, eröffnete den Abend. Das friſch⸗ ungewöhnlichen Kenntniſſen getragene macht, die Wurzeln der Menſchheit z und er will ſeinem Werke ein zweite den Urglauben der Menſchheit nachfol ren vermag. Die Solovioline ſpielte Fritz Baſel, ein höchſt ſympathiſcher Künſtler, der ein, überaus reinen, ſauberen Geigenklang entfaltete. Er iſt allerdings ein typiſcher Kammermuſikſpieler, ſo daß er den eigentlichen Ton für die Wiedergabe der Eckſätze des Werkes nicht ſo ganz traf. Den f ließ er über ſeine Qualitäten, die in ein gründlich gebildeten Muſizierweiſe liegen, nit Zweifel, und der zweite Satz zeigte außer! reich die Empfindung ſeinem Geigenſpiel entf Die Zuhörer zeigten ſich ihm wie 5 äußerſt dankbar und feierten am Schluß, feſtlich interpretierten Oberon⸗Ouvertüre, a Dirigenten des Abends nach Gebühr. Ein offener Brief an die Notgemeinſch Deutſchen Wiſſeuſchaft. Zu einem ungewb! Schritt hat ſich der Jenaer Verleger Dr. h. Diederichs entſchloſſen. Er tritt in eir nen Brief an Staatsminiſter a. D. Schmidt⸗O verantwortlichen Leiter der Notgemeinſchaft de ſchen Wiſſenſchaft, für den Marburger Hermann Wirth ein:„Wirth hat in ſeine⸗ „Der Aufgang der Menſchheit“ einen jedenfalls r n Verſu⸗ Notgemeinſchaft hat die Unterſtützung von gelehnt, obwohl eine große Reihe von he den Gelehrten des Auslandes für Wirt ſind. Aber verſchiedene Fachgelehrte ha Aufſtellungen für phantaſtiſch erklärt, der Forſcher heute vollkommen mittellos er ſeine Arbeiten nicht fortſetzen kann. Eine unge wöhnliche Leiſtung ſtellt Wirths Arbeit jedenfalls dar, und ſo beſteht in der Tat die Gefahr, daß hier eine wiſſenſchaftliche Entwicklung unterbunden wird.“ Schmidt⸗Ott hat nunmehr öffentlich erklärt, daß die wollend prüfen werde. Notgemeinſchaft den„Fall Wirth“ erneut wohl⸗ 1 Sette. Nr. 508 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 20. Oktober 1929 — Kommunale Chronik Aus dem Ludwigshafener Stadtrat 2: Ludwigshafen, 28. Okt. Vor Eintritt in die heu⸗ tige Stadtratsſitzung wurde vom Oberbürger⸗ meiſter ein Dankſchreiben des Bayeriſchen Lehrer⸗ vereins verleſen, der ſich für die freundliche Auf⸗ nahme gelegentlich ſeiner 25 jährigen Tagung in Lud⸗ wigshafen aufs wärmſte bei Stadtverwaltung und Bürgerſchaft bebankt. Zum erſten Punkt der Tages⸗ ordnung übergehend, bei dem es ſich um die Brot⸗ lieferung des Konſumvereins an das Städtiſche Krankenhaus handelt, wogegen Beſchwerde ſeitens der Gewerbetretbenden vorlag, gab der Bürgermeiſter bekannt, daß der Konſumver⸗ ein auf die Lieferung verzichtet habe. Vom Stadtrat wurde beſchloſſen, die Lieferung unter die übrigen Submittierenden nach neuerer Beratung zu vergeben. Der zweite Punkt der Tagesordnung betraf Kre⸗ biterhöhungen. Da dieſe Frage im Finanz⸗ ausſchuß einſtimmig angenommen wurde, wurde auf Darlegung und Ausſprache verzichtet.— Zum näch⸗ ſten Punkt, Benennung von Stellvertretern für die Mitglieder des ſtädtiſchen Steuerausſchuſ⸗ ſe s, wurde beſchloſſen, neun Stadträte(Müller, Pe⸗ ter, Schumann, Sommer, Bertram, Schmitt, Eberle, Reinhardt Otto, Reinhardt Fritz und Keller) und neun Erſatzleute zu beſtimmen. Im Anſchluß daran entwickelte ſich eine längere Debatte, in der ſich Stadt⸗ rat Gberle gegen eine Erklärung des Dr. Gom⸗ Lich verwahrte. Gomlich hatte an der Vergebung ſtäbtiſcher Arbeiten an Stadträte Anſtoß genommen. Eberle wies dieſe Bemerkungen als einer der Betroffenen zurück und verlangte, daß die Sache im Reviſionsausſchuß behandelt würde. Auch Stadtrat Baufort wandte ſich gegen Dr. Gomlich, weil er in einer Wohnungsſache falſche Angaben in öffentlicher Verſammlung gemacht habe. Gomlich ſuchte ſich zu rechtfertigen und war mit der Verwet⸗ ſung an den Reviſtonsausſchuß einverſtanden. Auch Malermeiſter Heller wandte ſich in gleicher Weiſe wie Eberle gegen die Ausführungen Dr. Gomlichs in öffentlicher Verſammlung. Nachdem noch Stadtrat Fiſcher als Vorſitzender des Reviſionsausſchuſſes Behandlung der Angelegenheit im Reviſionsaus⸗ ſchuß zugeſagt hatte und nachdem noch verſchiedene Wünſche untergeordneter Art auf Beleuchtung, Ver⸗ kehrsordnung u. ögl. vorgebracht worden waren, wurde die öffentliche Sitzung geſchloſſen. Aus dem Lande Aus dem kirchlichen Leben m Heidelberg, 29. Okt. In der Bergheimer evangeliſchen Gemeinde werden nun wie⸗ der die Rähabende alle 14 Tage— Dienstags abends— aufgenommen, und zwar zum Beſten des Baſars im Frühjahr, der in erſter Linie die Mit⸗ tel für das neuerſtandene Jugend⸗ und Waldheim aufzubringen hat. Am 10. November findet eine große Luthergeburtstagsfeier ſtatt, wobei die evangeliſche Landesbühne aus Dortmund die „Hugenotten“ aufführen wird. e 30jähriges Jubiläum des Lanoöfriesſtiſtes O Heidelberg, 29. Okt. Am heutigen 29. Oktober ſind 30 Jahre ſeit der Eröffnung des Land⸗ frieödſtiftes verfloſſen. In ſchönſter Lage der Weſtſtadt, umgeben von großem Garten, birgt das Heim ſeit ſeinem Beſtehen dauernd eine größere Zahl Kleinrentnerinnen, Witwen uſw. aus allen Ständen, entſprechend den Bedingungen der Stif⸗ terin, Frau Emma Landfried. Wie viel Segen hat dieſes Haus ſchon geſtiftet in dieſer verhältnismäßig kurzen Zeit. Wo die Not an manche Tür pochte, wo plötzliche Schickſalsſchläge Mutter oder Tochter an den Bettelſtab brachten und infolge Alters oder Ge⸗ brechen eine Arbeit nicht übernommen werden konnte, da öffneten ſich die Pforten dieſes gaſtlichen Hauſes und nahmen die Unglücklichen auf. Und erſt ſeit dem Kriege und der Inflation, die ſo mancher gut ſituierten Familie, mancher alten Dame den er⸗ Gefallenen⸗Ehrung des Odenwaldklubs I Weinheim, 27. Okt. Heute nachmittag fand im hieſigen Stadtwäldchen unter ſtarker Beteiligung die diesjährige Gefallenen⸗Ehrung der Ortsgruppe Weinheim des Odenwaldklubs ſtatt. An dem von ſorgfältig geſchmückten idylliſchen Anlagen umrankten Denkſtein hielt der erſte Vor⸗ ſitzende, Direktor Adolf Welß von hier die Weihe⸗ rede, die in den Wunſch zur Schaffung einer alle deutſchen Volksgenoſſen umfaſſenden Brüderlichkeit und Einheit, die des Opfertodes der Gefallenen würdig ſei, ausklang. Dann legte er einen Wald⸗ kranz mit Widmungsſchleife in den blau⸗weißen Stadtfarben am Denkſtein nieber. Der Feier wohnte u. a. auch als Vertreter des Hauptaus⸗ ſchuſſes Darmſtadt, Ludwig Keller, bei. Beſichtigung der Bauten der Schauinslaudbahn * Freiburg i. Br., 26. Okt. Die Schauinslandbahn .⸗G. hatte für Samstag nachmittag die Preſſe zur Beſichtigung der Bauten für die Schauinslandbahn eingeladen. Die Beſichtigung hinterließ bei allen Teilnehmern einen nachhaltigen Eindruck. Schon bei der Talſtation ſah man, daß die Bauten recht kräftig fortgeſchritten waren. Noch größeres Erſtaunen lö⸗ ſten aber die vorangeſchrittenen Bauten bei der Bergſtation aus. Hier iſt man bereits ſoweit, daß die Träger für das Dach aufgeſtellt ſind, ſo daß ſchon in den nächſten Tagen mit der Bedachung be⸗ gonnen werden kann. Man hatte die Bauten bei der Bergſtation beſonders gefördert, um der Winter⸗ periode zuvorzukommen. Das ſchwierigſte Kapitel des ganzen Baues war die Einfügung der ſte⸗ ben Stützen für die Seile in die Bauſtrecke. Die Fundamente mußten hiev⸗his zu einer Tiefe von zehn Metern in den Boden geſetzt werden. Nach der Beſichtigung fand ein Beiſammenſein der Teilnehmer im Rathaus ſtatt, bei der verſchte⸗ dene Anfragen durch die Führer Bürgermeiſter Hölzl und Architekt Mühlbach noch beantwortet wurden. Intereſſant war es vor allem, zu hören, 2 Roman von Reinhold Eichacker Er drehte ſich brüsk nach ihr um, um zu ſprechen. Sie hob nur die Hand hoch. „Wenn Sie es ablehnen, was Ihnen freiſteht,— ſo werde ich wohl einen anderen bitten, der dazu be⸗ reit tſt. Daß ich Erfolg haben würde, das ſagten Ste ſelbſt ſchon. Ihr Urteil als Fachmann deckt ſich mit dem meinen. Oder glauben Sie, daß, mir, meinem Geſicht, meiner Figur,— und fetzt, wo ich Modekönigin bin, der Weg zum Film wirklich ver⸗ ſperrt ſei, wenn Sie mir nicht helfen? Das glauben Sie ſelbſt nicht. Ich habe noch immer er⸗ reicht, was ich wollte, das wiſſen Sie, Morlan. Und ich möchte gerade durch Sie, den ich gern habe, Filmdtva werden. Sie ſollen mich führen, als Menſch und als Künstler. Iſt das unerfüllbar? Iſt 5 unmöglich? Nur, weil ich— ein Weib in?“ Er rang ſeine Hände. „Ich kann nicht!— Ich kann nicht!“ Unwillig ſchüttelte ſte ihren Kopf, daß eine der zarten gekräuſelten Locken ihr tief in die Stirne fiel. „Wann werden Sie lernen, den Mann in ſich endlich zum Schweigen zu bringen, und wirklich nur Freund zu ſein, wie ich mir's wünſchte!“ „Sie fordern Unmögliches von mir!“ „Unmögliches“! Das ſchon unmöglich? nennen Ste Liebe?“ „Iſt es Liebe, wenn man ſein Liebſtes in einen Abgrund ſtößt? Wenn man es Beſtien vorwirft, die nur darauf lauern? Iſt man kein Narr, wenn man ſelbſt mit dem Leben bezahlt, und dann boch nicht ge⸗ winnt, was dann ein anderer mühelos nimmt?“ „Wie ſchlecht Sie mich kennen!“ „Ich kenne die Frauen.“ „Die Frauen vielleicht,— ob auch eine Frau? Mich ſicherlich nicht“. „So ſagen ſie alle. So ſind ſie auch vorher. Der Film macht ſie anders. Ich will nicht!“ Sie ſtand plötzlich neben ihm, grub ihre Hand ſpielend in ſeine Haare. „Morlan, Sie machen ſich falſche Gedanken. Mich wird niemand wegſchnappen, niemand gefährden. Ich bin nicht veranlagt wie andere Frauen. Ich ſuche— den Mann— nicht!“ „Helga!“ Er ſprang heftig auf und ſtarrte ſie ungläubig an, angſtvoll forſchend.— „Iſt denn das ſo ſeltſam, den Mann nicht zu brauchen, und doch ganz normal zu ſein? Haben Sie noch niemals daran gedacht, daß die Frau ſich verändern kann, in ihrem Weſen? Erſt nur vereinzelt, dann in der Geſamtheit? Sie kennen Frauen, die männlich ſind, oder den Mann doch kopieren. Sie kennen auch Frauen, die nur Frauen lieben. Sie nennen das krankhaft. Sie kennen vielleicht auch den Mann ohne Liebe. Dem Liebe nur Spiel iſt. Der auf ſie verzichtet, vor höheren Zielen, Das die ihm ſein Beruf gibt.— Vielleicht gibt es auch ſchon die Frau ohne Liebe. Die heutige Frau 5 iſt ſchon weit mehr verändert in Ihren Gefühlen, in ihrer Erotik, als manche vermuten.“ Morlan blickte ſte immer noch an, unfähig, zu denken. „Die Frau ohne Liebe liebt alſo— ſich ſelbſt nur?“ „Ich hatte dies Urteil von Ihnen erwartet. So rächt ſich der Mann in Ihnen, der nicht verſtehen will, daß es noch Höheres geben kann für eine Frau, als die Liebe des Mannes. Die Ettelkeit wehrt ſich und ſucht nur das Schlechte. Wenn eine Nonne auf Liebe verzichtet, um höheres Leben im Jenſeits zu tauſchen, iſt ſie dann anormal, krank, egoiſtiſch? Sie tut es für Ziele, die höherer Art ſind. Und wenn eine Frau ſich zu gleichem entſchlöſſe, aus irdiſchen Gründen? Wäre das dann ſo ſeltſam? Und nur Egoismus?“ Sie ſchwieg eine Weile und ſah ſtumm auf Mor⸗ lan. Er hatte den Kopf in den Händen vergraben, den Blick ſtarr und troſtlos. „Ich fange allmählich an, Sie zu verſtehen“ er⸗ klärte er endlich. Sie lehnte ſich gegen den Rand ſeines Seſſels. „Morlan, Sie ſind der erſte Menſch, dem ich ſo von meinem Heiligſten ſpreche. Von meinen Zielen. Und auch wohl der Letzte. Und das ſoll mein Dank ſein, für all' Ihre Liebe.“ Er riß ihre Hand an ſich, küßte ſie ſtürmiſch. Sie ſah in das Dunkel des dämmernden Zim⸗ mers. Ihr Auge war unwillkürlich tief und ge⸗ weitet. „Der Kampf, den ich führe, iſt alt, wie die Erde. Alberich fluchte der Liebe— aus Habgier. Chriſtus verzichtete auf Weibesliebe, die Welt zu erlöſen, ſich ſelber zu opfern. Jede Zeit hat Menſchen ohne die Liebe. Denn Liebe macht Sklaven, macht abhängig, ſchwächt uns, wenn ſie egoiſtiſch iſt, ans eigene Glück denkt. Wenn zwei Menſchen ſich lieben, ſo wird der zum Herrſcher, der weniger liebt. Stets. In jeder Ehe. Sie ſehen das täglich. Meiſt iſt es das Weib, das aus Liebe geſchwächt wird. Und doch wären Frauen zum Herrſchen geſchaffen, wenn ſie es nur wüßten. Der Mann iſt von jeher ihr Sklave gewe⸗ ſen, der Werbende, Dienende,— bis er. ihr Herr wird. Bis ſte ſich ihm hingibt. Das cherchez la femme zeigt die Wahrheit. Von jeher. Die Frau iſt die Triebfeder allen Geſchehens. Die ſchöne Frau iſt die geborene Herrſcherin. Die Herrin der Welt, wenn ſie ſelber nur ſtark bleibt. Das hat ſte ver⸗ geſſen. Zum Nutzen des Mannes. Sagen Sie mir, Morlan, was einer ſchönen Frau unerreichbar bleibt, bitte? Welchen Wunſch man ihr weigern wird, wenn ſie nur klug iſt? Reichtum, Ehren, Macht,— was ſteht ihr nicht offen? Verſchwender ruinieren ſtch, einer ſchönen Frau wegen. Hitzköpfe werfen ihr Le⸗ ben im Zweikampf fort, einer Frau wegen. Spieler verſptelen Geld, Ehre und Leben aus Liebe zu Frauen. Fürſten verſchenken Reich, Titel und Ehren im Bann ſchöner Frauen. Was wäre der Frau ver⸗ . — ſagt, wenn ſte nur ſchön iſt, und niemals zur Sklavin ſparten Groſchen raubte; wie viel Wohltat konnte da das Heim leiſten! Der Anfragen um Aufnahme waren gar viele geworden, ſodaß die Stadtverwal⸗ tung als Hüterin des Hauſes das Haus ausbaute, einen Stock darauf ſetzen ließ und durch Verlänge⸗ rung der Front eine Reihe weiterer Zimmer ſchuf. Gegen eine entſprechende Vergütung werden die In⸗ ſaſſen aufgenommen; wo dieſe fehlt, vermitteln Freiplätze den Aufenthalt. Eine nach Süden gelegene große Glasveranda dient in ſchlechter Jah⸗ reszeit zum Arbeiten; ſonſt aber ſteht man die Damen fleißig die Berge beſteigen und die Schönheit der Heidelberger Landſchaft genießen.— Der Tag der Einweihung am 29. Okt. 1899 fiel mit der Feier des 150. Geburtstags Goethes zuſammen, bei der Kuno Fiſcher in Anweſenheit des Großherzogspaares im Städtiſchen Saalbau(das abgeriſſene Neue Kollegien⸗ haus) die Feſtrede übernommen hatte. een daß die Voranſchläge für die Baukoſten nicht überſchritten würden. Wenn nicht unvorher⸗ geſehene Ereigniſſe eintreten, ſo hofft man den Bau bis zum Februar beendet zu haben, ſo daß Ende Februar die Probefahrten beginnen können. Da es ſich bei der Durchführung des Projektes zum erſten Male um ein ganz neuartiges Schwebe⸗ bahnſyſtem, nämlich das ſogen. kontinuierliche handelt, erregen die Bauten weit über Deutſchland hinaus großes Intereſſe. Für die Preſſe ſprach Chef⸗ redakteur Zumtobel den Dank an die Einladenden aus und gab dem Wunſche Ausdruck, daß das Werk glücklich gelingen möge. f Ehrendenkmal— Vermißt— Obſtmarkt * Freiburg i. Br., 28. Okt. An Allerheiligen fin⸗ det auf dem Hauptfriedhof die Feier der Aufſtellung des Ehrendenkmals für die Gefallenen der Stadt Freiburg ſtatt.— Seit dem 22. Oktober wird der 44 Jahre alte Kaufmann Wilhelm Wenk, zuletzt Günterstalſtr. 8 wohnhaft, vermißt.— Dem Kreisobſtmarkt wurden etwa 600 Zentner Kern⸗ o bſt zugeführt, die bei geringer Kaufluſt und außer⸗ ordentlich flauem Verkehr nicht reſtlos abgeſetzt wer⸗ den konnten. Aepfel und Birnen koſteten 10—18., gut ſortierte Ware 20—25/ der Zentner, Quit⸗ ten 1822 J. Tafeltrauben wurden mit 30—35 für den Zentner verkauft. Der Ablerwirt Auguſt Faller tödlich verunglückt * Glottertal bei Freiburg, 29. Okt. In der ver⸗ gangenen Nacht kam das Auto des bekannten Gaſt⸗ wirts zum Adler und Inhaber der Autobuslinie Glottertal— Denzlingen auf der Straße Waſſer Denzlingen ins Schleudern. Auguſt Faller verunglückte tödlich, während der Mitfahrer, Bür⸗ germeiſter Dörr⸗ Heuweiler, unverletzt blieb. ** * Unterkirnach bei Villingen, 28. Okt. Zwiſchen Unterkirnach und Villingen fuhr ein Bier⸗Laſtkraft⸗ wagen auf ein Holzfuhrwerk auf. Der Fuhr⸗ mann wurde dabei ſo ſchwer verletzt, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. Tödlicher Motorradunfall a 6 gell a.., 29. Okt. Geſtern abend 8 Uhr wurde der Obermaler Karl Schöner auf dem Heimwege an der Nordracher Straße ewa 100 Meter von ſeiner Wohnung entfernt, von dem in den 2er Jahren ſtehenden Küfer Vollmer aus Nordrach mit ſeinem Motordrad angefahren und ſofort getötet. Der Verunglückte ſtand im 78. Lebensjahr. Vollmer wurde ſofort verhaftet. Im Tunnel überfahren Engen, 29. Okt. Am Samstag abend wurde in Hattinger Tunnel der Bahnarbeiter Hofſtetter aus Ringsheim von dem Karlsruher Schnellzug ſtber⸗ fahren. Der Mann ſtarb bald nach ſeiner Ein⸗ lieferung ins Engener Krankenhaus. Hofſtetter war mit Gleisarbeiten beſchäftigt und wurde, obwohl er ſich an die Tunnelwand ſtellte, von der Schnellzug⸗ maſchine erfaßt. 142er⸗Zuſammenkunſt * Müllheim, 28. Okt. Am vergangenen Sonntag trafen ſich hier die 142er zu einem kameradſchaft⸗ lichen Zuſammenſein. Am Ehrenmal der Gefallenen wurde ein Kranz niedergelegt. Am Nachmittag verſammelten ſich alle Kameraden im Hotel Löwen, wo der Vorſitzende des Bundes ehemaliger 14er, Exz. Mengelbier, die Begrüßungsanſprache hielt. Es hatten ſich meiſt Regimentskameraden aus dem Wieſental, Kandertal und Freiburg eingefunden. 9* * Freiſtett(Amt Kehl), 28. Okt. Am Samsta nachmittag ſcheute hier auf der Hauptſtraße da Geſpann eines hieſigen Landwirts vor einem ent⸗ gegenkommenden Auto und ging in raſender Fahrt durch. Die beiden Inſaſſen des Fuhrwerks wurden auf die Straße geſchleudert und erlitten er⸗ hebliche Verletzungen. Das Gefährt konnte ſchließ⸗ lich angehalten werden. Neuenburg(Amt Müllheim), 28. Okt. Die Tage wurde mit den Arbeiten für den Bau eine neuen Schulhauſes und einer evangeliſchen Kirche begonnen. Die Kirche wird an dem nordöſt⸗ lichen Ortsende der Stadt errichtet nach dem vorhan⸗ denen Modell der katholiſchen Kirche von Steinen⸗ ſtabt, wenn auch in kleinerem Maßſtabe. * St. Blaſien, 28. Okt. Der Brand im Gaſt haus zum Ochſen hat doch nicht ſo großen Schaden an⸗ gerichtet, wie man zunächſt vermutete. Die unteren Räume ſind meiſt unbeſchädigt geblieben, und der Wirtſchaftsbetrieb konnte am vergangenen Samstag wieder aufgenommen werden. Schluß des redaktionellen Teils „ Wenn Sie ausgehen: Stets Wybert mitnehmen, leicht ist eine Erkältung da, schwer sind die Folgen. 20. In Apothek. u. Drogerien RM..25 u. 70 Pfg. wird durch eine Liebe? Ich habe es nie verſtehen können, Morlan, daß die Frauen zu Dienenden wur⸗ den. Oft gerade die wertvollſten, edelſten, ſchönſten. Nur weil ſie ſichſelbſt aller Waffen beraubten. Aus Liebe zum Manne. Denn der Mann iſt nur ſolange ihr Diener und Sklave, wie er ſie erſehnt und ver⸗ langt. Sobald er erhört wird, beſitzt, unterwirft, wird er plötzlich zum Herrſcher. Das Weib, das be⸗ gehrt wird und ſich ſtets verſagt, bleibt Herr⸗ ſcherin über den Mann und die Welt. Sie wächſt ſtets an Kraft. Der Regiſſeur ſtarrte ſie unverwandt an. Er trank ihre Schönheit mit durſtigem Blick. Alles an ihr war plötzlich unheimlich belebt, war Rauſch, Seele, Wille, von innen durchglüht. eine Flamme im Raum. Dann ſprang Morlan auf, ſuchend, als habe ihr Feuer Seine Stimme klang brüchig. „Und wenn Sie Recht hätten. Was iſt dann das Ende? Sie tauſchen die Liebe für Reichtum und Macht ein. Und nennen das— Glück?“ „Glück?— Ja,— und nein. Glück heißt die Kraft haben, das zu erreichen, was man ſich zum Ziel ſetzt. Den Zweck ſeines Lebens— ſich ſelbſt... zu er⸗ füllen.“ „Der Zweck Ihres Lebens—?“ „Iſt wirken, vollenden, verbeſſern,— iſt helfen!“ „Das wollen wir alle.“ „Und tun es doch nicht. Wir helfen uns ſelbſt nur. Ich will wuchern mit dem, was Natur mir gegeben. — Ja, mit meiner Schönheit. Sie iſt ein Vermächt⸗ nis. Ich will Macht ſammeln, Reichtum, will herr⸗ ſchen, beſtimmen, um Armut zu ſteuern, das Edle zu fördern, anregen zu können zu göttlichen Taten. Ich will Sklaven ſammeln. Die Sklaven der Liebe. Das wird dann mein Heer ſein, mit welchem ich kämpfe. Ich will mich ſelbſt opfern, mein Glück, meine Liebe, um herrſchen zu können,—im Dienſte der Menſch⸗ heit. Und dieſer Weg führt mich durch Kampf, durch das Leben,— von Stufe zu Stufe.— Jetzt bin ich am Anfang.“ i i Er ſtrich ſich die Stirne. War das ſeine Helga, die junge Solani? Die Frau da— im Zimmer? In ſeine Erregung ſchlug das, was er hörte, wie praſſeln⸗ der Hagel. Dies junge Weib— dieſe Wucht der Ge⸗ danken—. 1 Er war ganz benommen. „Seit wann, Helga, denken Sie ſolche Gedanken?“ Die Glut in ihr ſchien, wie ſie kam, zu erlöſchen. Ganz plötzlich, auf einmal. „Sett wann ich ſo denke? Schon lange. Als Kind ſchon. Wenn auch unbewußter. Es lag immer in mir.— Als das Vermögen der Eltern dahin war, als jede Möglichkeit, Herrin zu werden, für immer vorbei ſchien, wußte ich gleich meinen Weg. Ohne Zögern. Ich mußte auffallen, geſehen werden, wir⸗ ken können, um weiter zu kommen. Ich wurde Mo⸗ diſtin, dann Mannequin. Nach kühlem Marſchplan. Ich durfte den Menſchen kein totes Bild bleiben, ich mußte erreichbar ſein, wenn auch nur ſcheinbar. Un⸗ nahbar, und doch ſtets begehrt und umworben. Mein erſtes Ziel war, von mir reden zu machen. Die Wahl einer Königin bot die Gelegenheit, vorwärts zu kommen, bekannter zu werden. Der Schritt an die Oeffentlichkeit war das Erſte. Er iſt jetzt gelungen.“ Ihr Körper ſtand wie wankend, unſicher, ihn ſelbſt ergriffen. „Und nun?“ bat er ſtockend.„Der zweite Schritt wäre 5 e „Zum Film. Nicht aus Ehrgeiz. Nicht als Skla⸗ vin des Films. Er ſoll mir nur dienen, von mir reden machen, mich ſelbſt propagieren. Mir Einnah⸗ men bringen, wie ich ſte jetzt brauche. Der Film iſt das zweite. Das Schickſal zwingt mich, meinen Weg zu erkämpfen. Ich werde ihn Schritt für Schritt gehen,— das weiß ich. Nicht nachgeben,— niemals, bis— bis ich am Ziel bin. Jetzt wiſſen Sie, Morlan, warum ich nicht Ihre Frau werden kann. Wollen Sie mir auch jetzt noch die Treue bewahren? Als Bruder zur Schweſter? Und mir auch den zweiten Schritt etwas erleichtern. Wenn ich— darum bitte?“ „Helga!“ Es kam wie ein Aufkhrei aus todbwundem Herzen. „Ich kann ja nicht anders! Ick kann ja nicht anders! Du biſt ja mein Schickſal!“ Er warf ſich wie wahnſinnig vor ihren Diwan, umſchlang ihre Knie und preßte den heißen Kopf auf ihre Schenkel. Sie hob ſein Geſicht zärtlich in ihre Höhe und ſenkte den feuchten Blick tief in den ſeinen. „Morlan, Du gehſt keinen leichten Weg an meinet Seite. Ich kann es nicht ändern.“ Dann küßte ſie ihn, einmal, kurz, auf die Lippen. 8 In dem eleganten Salon des Großkaufmanns Bronte, in dem ſich allſonntäglich bekannte Perſön⸗ lichkeiten der Berliner Lebewelt unter dem harm⸗ loſen Decknamen eins„Tiſchtennis⸗Clubs“ zum Rouletteſpiel zu treffen pflegten, herrſchte eine etwas müde und luſtloſe Stimmung. Die Einſätze blieben faſt durchweg gering und verteilten ſich gleichmäßig über die Felder. Der Bankhalter ſchnarrte gelangweilt ſein Sprüchlein, ſtrich ein, und bezahlte, und drehte die Kugel. Er gähnte verſtohlen. „Teufel auch!“ ſagte auf einmal der dicke Kulina, der reichſte Getreidegroßhändler des Oſtens—„was iſt denn nur los, heute Abend? Verdamm mich, das iſt ja ein Teekränzchen heute! Kein Mut drin,— kein Tempo!“ Er riß einen Tauſender aus ſeiner Taſche und warf ihn aufs Nummerntuch, ohne zu wählen. „Damit mal ein Einſatz kommt, und man nicht einſchläft.“ Einen Augenblick ſahen die Spielenden auf, dann rollte die Kugel und ſtand wieder zitternd. „Futſch!“ machte Kulina und ſah ſeinem Schein nach, den eben der Rechen des Bankhalters einſtrich. „Es iſt wie verhext heut!“ Er ſchob ſeinen Seſſel zurück und tappte nach hin⸗ ten, zur kleinen Privatbar, im ſeitlichen Zimmer. Vor einem der Barſtühle verneigte ſich leicht ein jüngerer Herr, der hier ganz allein ſaß und Cocktatls probierte, die er ſich ſelbſt miſchte. „Ah, der Herr Tattenbach, König der Rennbahn!“ lachte Kulina—„auch heimlich entwiſcht,— fa? Na, konnt ich mir denken. Zum Einſchlafen faktiſch. Wohl auch nichts gewonnen?“ Der andere ſchüttelte kräftig den Becher. „Ich ſpielte noch gar nicht. Ich war noch niche drüben.“ „Nanu! Sonntagskater? Was mixen Sie da denn? Ein neues Rezept? Immer noch auf Ent⸗ deckung? Was wirds denn? Geheimnis?“ „Ein Witwertroſt. Gin, Angoſtura und Ver⸗ mouth.“ f l 5 „Brrr! Iſt mir zu bitter!“ (Fortſetzung folgt) 9 n rr ene Dienstag, den 29. Oktober 199 5. Seite. Nr. 50 Aus der Pfalz 3„Lächerlich“ Speyer, 28. Okt. Unter dieſer Ueberſchrift be⸗ richtet die„Pfälzer Zeitung“ aus Heiligenſtein: Eine ſehr unangenehme Ueberraſchung mußte am Sonntag der hieſige Krieger⸗ und Mllitärverein erleben. Es ſollte das Theaterſtück„O Heimatſonne— Heimat⸗ erde“ zur Aufführung gebracht werden. Aber welcher Schrecken! Am Vormittag kam ein Vertreter der Beſatzungsbehörde und erklärte dem Vorſtand des Vereins, daß die Aufführung dieſes Stückes ver⸗ boten ſei. Es blieb dem Verein nichts anderes übrig, als ſein Programm für den Abend umzu⸗ ändern. Selbſtmorb eines Gefängniswachtmeiſters * Landan, 29. Oktober. In einem Anfall von Schwermut erſchoß ſich in ſeinem Dienſtzim⸗ mer im Landgerichtsgefängnis der Gefängniswacht⸗ meiſter Ferdinand Wis mann. Großfener in Billigheim “ Billigheim bei Landau, 28. Okt. Am Montag abend entſtand in dem Anweſen des Landwirts Karl Kuhn ein Feuer, dem das Wohnhaus mit Scheune und Stallungen zum Opfer fielen. Die Feuerwehren der Umgebung und auch die Landauer Motorſpritze mußten aufgeboten werden, um ein Uebergreifen des Brandes auf die dicht anliegenden Nachbargebäude zu verhindern. Das vernichtete Wohnhaus war eines der ſchönſten Fachwerkhäuſer in der Südpfalz. Der Schaden wird auf über 50000 Mark geſchätzt, da die ganze Tabakernte, die ungedroſchene Kornernte von etwa 50 Mor⸗ gen und viele andere Erntevorräte vernichtet ſind. Der Beſitzer iſt nur ſchwach verſichert. Gerichtszeitung Schwurgericht Mannheim Fahrläſſiger Falſcheid Auf der Tagesordnung der heutigen Sitzung ſtand wieder eine Anklage wegen Meineids. Der 44 Jahre alte verwitwete Kaufmann Maxi⸗ milian H. in Hamburg wurde am 17. Dezember 1926 auf Antrag einer hieſigen Großfirma wegen einer Forderung von 219/ zur Leiſtung des Offen⸗ barungseides vor das hieſige Amtsgericht geladen. Bei der Aufſtellung ſeiner Vermögensſtücke unker⸗ ließ er die Angabe eines Geſchäftsguthabens beim Spar⸗ und Bauverein im Betrage von 3000 /, ſowie eine Aufſichtsratstantieme von 250/ jährlich, ferner ben Befitz von zehn Aktien dieſes Unternehmens. Der Angeklagte, der durch Abbau in einer hieſi⸗ gen Fabrik im Jahre 1926 unverſchuldet in Not geriet, erklärbe heute, das Geſchäftsguthaben ſei Eigentum ſeiner Mutter, während in einem dem Gerichte vorliegenden Geſchäftsbriefe das Guthaben als ſein eigenes bezeichnet und auch eine Zeit lang die Miete aus dieſem Konto bezahlt, wie auch ſonſt von ihm darüber verfügt wurde. Der Vertreter der Anklage erſter Staatsanwalt Bender hält es für vollſtändig klar, daß der An⸗ geklagte gewußt habe, daß das Geſchäftsguthaben ſein Eigentum war und er ein Verfügungsrecht darüber hatte. Auch den Einwand des Angeklagten, der Beſitz der Aktien ſei nur Formſache geweſen, kann er nicht gelten laſſen, da darüber ſchriftliche Abmachungen bei der Gründung der A. G. exiſtieren. Er beantragt eine Zuchthausſtrafe von 1 Jahr 9 Monate, Anrechnung der Unterſuchungshaft, ferner Ehrverluſt auf drei Jahre. Erſchwerend falle ins Gewicht, daß der Angeklagte Kaufmann ſet, darum mußte über die Mindeſtſtrafe hinausgegangen werden. Der Verteidiger des Angeklagten.⸗A. Dr. Schrinmdler vertrat den Standpunkt, daß der An⸗ geklagte bei den verwickelten Verhältniſſen inner⸗ halb der A. G. des Glaubens ſein konnte, er habe ein Verfügungsrecht über die in dem Verzeichnis micht aufgeführten drei Vermögensteile und er be⸗ antragte demgemäß Freiſprechung. Das Gericht erkennt gegen den Angeklagten we⸗ gen fahrläſſigen Falſcheides auf eine Gefängnis⸗ ſtrafe von 6 Monaten abzüglich der ſeit 9. Juli dauernden Unterſuchungshaft. * * Ein Weinheimer Familienſchreck. Im Abend⸗ blatt vom 25. ds. Mts., Nr. 495, befindet ſich unter dieſer Spitzmarke ein Artikel, in dem u. a. erwähnt ſiſt, daß ein Guſtav Dorſch drei gefälſchte Wechſel in der Geſamthöhe von% 170.— auf die Bezirks⸗ ſparkaſſe Ladenburg gezogen hat. Die Oeffentliche Verbandsſparkaſſe Ladenburg(Bezirksſparkaſſe) teilt uns hierzu mit, daß ihr von dieſer Sache nichts be⸗ kannt iſt. Es handelt ſich um eine andere Bezirks⸗ ſparkaſſe. § Beſtrafter Meſſerheld. Am Wurſtmarktdienstag kam es in Bad Dürkheim in einer Bierhalle zwiſchen zwei Ludwigshafenern zu einem Streit, wo⸗ bei der eine dem andern, ſieben Meſſerſtiche verſetzte. Der Polizei gelang es noch in der gleichen Nacht, den Meſſerſtecher zu verhaften. Wegen dieſer Tat erhielt der 27 Jahre alte Gärtner Hubert Hy⸗ mon vom Dürkheimer Strafgericht eins Gefängnis⸗ ſtrafe von 1 Jahr 6 Monate. porlliche Die Aeberraſchung des Hockey-Länderſpiels Unſere Hockey⸗Rundſchau Deutſchland hat gegen Dänemark in Hamburg 50 ge⸗ wonnen. Das iſt ein ſchönes Reſultat, um ſo mehr als die Dänen Fortſchritte gemacht haben und ſehr gut in Form ſind. Das Vorſpiel in Kopenhagen endete 52 für Deutſchland. Damals war Theo Haag der entſcheidende Faktor des Sieges. Die Ueberraſchung des Hamburger Spiels war die ſchwache Leiſtung der deutſchen Kummetz, die von den Dänen in den Schatten geſtellt wurde und dieſen zu einer Feldüberlegenheit verhalf. Theo Haag war alſo einmal zur Abwechflung nicht der beſte Mann auf dem Platz und wurde von ſeinem Gegen⸗ über, dem alten däniſchen Mittelläufer Holſt, glatt über⸗ troffen. Nun, auch Theo Haag iſt keine Maſchine und kann einmal einen weniger glänzenden Tag haben. Zander ſpielt in ſeiner Vereinsmanſchaft Verteidiger und Kum⸗ metz iſt nicht unbedingt der beſte Vertreter auf ſeinem Poſten. Man verſuchte es deshalb doch mit jungen Kräften wie Hardeland und Peter, nicht aber mit Schäfer⸗Eſſen, der Mitteläufer ſpielt und dem Spielausſchuß ans Herz ge⸗ wachſen zu ſein ſcheint. Im Uebrigen iſt es ſehr zu be⸗ grüßen, daß Herr Wette, der Vorſitzende des Bundes⸗Spiel⸗ ausſchuſſes, die Wege, die zur Aufſtellung der National⸗ mannſchaft geführt haben, in der amtlichen„Dez“ aus⸗ führlich ſchildert. Auf dieſe Weiſe wird mancher Kritik die Spitze abgebrochen und das Vertrauen zum Spielaus⸗ ſchuß geſtärkt. 5 5 Bisher war es in unſeren Länderſpielen ſo, daß wir im Feldſpiel überlegen waren und dafür nur eine geringe Torausbeute hatten. Diesmal ſind die Dänen überlegen und wir gewinnen 510, das iſt eine Auszeichnung für den Sturm und auch für die Verteidigung. Scherbarth wird unſer Haupttorſchütze, ein Abſeitstor von ihm wurde nicht gegeben, ſonſt hätte er drei Treffer gebucht. Daß beide Flügelſtürmer je ein Tor ſchoſſen, iſt auch neu in der Län⸗ derſpielgeſchichte. Sie waren übrigens ſehr gut, insbeſon⸗ dere ſcheint mit Wollner der Linksaußenpoſten beſtens be⸗ ſetzt zu ſein. Eine Schwierigkeit iſt alſo behoben. Zum Länderturnier in Barcelona wird man jedoch neue Flügel⸗ läufer heranziehen müſſen und den Sturm vielleicht noch dadurch verſtärken, daß Weiß für Boche ſpielt, der aber mindeſtens als Erſatzmann die Reiſe mitmachen muß. Weitere Erſatzleute dürften in Brunner, Heymann und Läuferreihe Zander⸗Haag⸗ Keller ziemlich feſtſtehen. Mannheim ſchlägt Frankfurt Ein Hockey⸗Städteſphel wäre zu jenen Zeiten Senſa⸗ tivn geweſen, als der VfR. Mannheim noch eine vorherr⸗ ſchende Rolle in Süddeutſchland ſpielte. Aber die Zeiten der Röchling und Modlich ſind vorüber. Auch Frankfurt zennt nicht mehr den früheren Glanz. Dazu fehlt der wichtigſte Mann: Theo Haag. Immerhin iſt der:0 Sieg von Mannheim bemerkenswert. Dabei wird dem Torhüter Haas von 1860, einem jungen Talent, das beſte Zeugnis ausgeſtellt. Dem Sachſenhäuſer Sturm dagegen gereicht das Ergebnis zu geringem Ruhm. Das Reſultat ſelbſt wird in Frankfurt ſchwere Bedenken bezüglich des dem⸗ nächſt ſtattfindenden Städteſpiels gegen Berlin auslöſen, in dem die Berliner ihre Silberſchild⸗Elf für den Kampf gegen Norddeutſchland eintrainſeren will. Soll man ein zweiſtelliges Ergebnis befürchten? Hoffentlich nichtl B. H. C. geſchlagen Der Berliner Hockeyklub hat zwar interna⸗ tionale Verſtärkung erhalten, dafür aber ſeinen Anſchluß an die vorjährige Form noch nicht gefunden. Die Fahrt nach Uhlenhorſt brachte ſchlechte Ausbeute. Gegen die augenblicklich nicht beſonders ſtarken Klipper ein knapper :2 Sieg und gegen den Uhlenhorſter HC. eine 172 Nieder⸗ lage. Vergegenwärtigt man ſich, daß der BV. 92 gegen Ublengorſt 720 ſiegte, ſo kann man ſehen, wie überlegen dieſe Mannſchaft heute an der Spitze der deutſchen Hockey⸗ Elite ſteht. Für Ühlenhorſt iſt der Sieg ſehr vorteilhaft. In Sübddeutſchland intereſſieren die beiden Siege des Heidelberger Hockey⸗Klubs gegen den Mün⸗ chener Sc. 41 und Weißblau Aſchaffenburg von 510 ferner das 32 des erſatzgeſchwächten Frankfurter Sc. 80 gegen den Münchener SC., bei dem wieder Kulzinger ſpielte. Zwei Senfationen gab es in München: Jahn ſchlug acker:1 und der MHC, der ſtark aufkommt, fertigte den 1. FC. Nürnberg gleich mit 30 ab. Jahlen aus dem füsdeutſchen Jußball Nach den Spielen am 27. Oktober Die Verbandsſpiele im ſüddeutſchen Fußball können in dieſer Saiſon allem Auſchein nach ohne nennenswerte Schwierigbeiten und Verzögerungen zum angeſetzten Ter⸗ min beendet werden. Die Ausfälle an Spielen waren bis⸗ lang ſehr gering und die wenigen Ausfälle waren meiſt noch durch Repräſentativkämpfe bedingt. Es wäre nur zu wünſchen, daß die Witterung den Spielen weiter ſo günſtig bleibt wie bisher. Auch die Ermittlung der Meiſter kann ſcheinbar ohne beſondere Komplikationen vor ſich gehen. Faſt in allen Gruppen haben ſich Favoriten herausgeſchält, die mit klarem Verſprung führen und kaum noch aus der Führung verdrängt werden dürften. Sichere Favoriten für die Meiſterſchaft ſind die Sp.⸗Vg. Fürth in Nordbayern, Bayern München in Südbayern, Eintracht Frankfurt in der Gruppe Main und Wormatia Worms in der Gruppe Heſſen. Süd⸗ bayern Main und Heſſen würden alſo wieder die gleichen Meiſter wie im Vorfahre ſtellen. In den anderen Gruppen iſt die Situation noch nicht ſo geklärt, wie in den er⸗ wähnten. Die Spitzengruppen in den einzelnen Tabellen (d..) erſte Anwärter auf die drei erſten Tabellenplätze) ſind: Nordbayern: Sp.⸗Vg Fürth 17:1 Punkte, 1. FC. Nürnberg 14:4.; FV. 04 Würzburg 12:6 P. Süd⸗ bayern: Bayern München 17:1.; 1860 München 11:7.; Jahn Regensburg:7 P. Württemberg: Bf B. Stuttgart 14:4.; VfR. Heilbronn 12:6; Germania Brötzingen 1016 P. Baden: Freiburger F. 14.2., Karlsruher FV. 10:6.; FV. Villingen 10:6 P. Gruppe hein: Vf. Neckarau 15:8 Punkte; SV. Waldhof 14:4 N a a Punkte; Phönix Ludwigshafen und BfR. Mannheim ie Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mit dieſer großen Reichhaltigkeit der Darbtetungen iſt zu⸗ 1016 P. Gruppe Saar: Fe. Pirmaſens 1224.; Sport⸗ freunde Saarbrücken 11:5.; Boruſſia Neunkirchen und VfR. Pirmaſens je:7 Punkte. Gruppe Main: Ein⸗ tracht Frankfurt 16:2.; Union Niederrad 12:6.; FSB. und Rot⸗Weiß Frankfurt je 1018 P. Gruppe Heſfen: Wormatia Worms 15:1.; SV. Wiesbaden 11:5.; BfS. Neu⸗Iſenburg 11:7 Punkte. Ungeſchlagen ſind von den 64 mannſchaften noch fünf: Sp.⸗Vg. Fürth, Bazern München, Eintracht Frankfurt, Wormatia Worms, Freiburger Fe. Ohne Erfolg, d. h. ohne Sieg blieb allein noch der Frei⸗ burger SC., der mit:15 Punkten zugleich auch die wenig⸗ ſtens Gewinnpunkte beſitzt. Das beſte Torverhältnis beſitzt nach wie vor die Sp.⸗ Vg. Fürth mit ihren 42:7 Treffern. Ausgezeichnet find auch die Torverhältniſſe von Bayern München mit 43:14; Freiburger FC. mit 24:8; Wormatia Worms mit 28:6 und Eintracht Frankfurt mit 22:6 Treffern. Die meiſten Tore ſchoſſen die Sp.⸗Vg. Fürth mit 42; Bayern München mit 43 und der Karlsruher FV. mit 38, Die wenigſten Gegentore erhielten Eintracht Frankfurt und Wormatla Worms mit je 6 Treffern. Die meiſten Gegentore mußten hinnehmen: Sp.⸗Vg. Freiburg mit 39; Sp.⸗Vg. Hof mit 38; Hanau 93 mit 363 FC. Langen mit 34 und Mannheim 08 mit 33 Treffern. Die wenigſten Plustore haben Sp.⸗Vg. Freiburg mit 3 und SC. Freiburg mit neun Treffern. ſüddeutſchen Bezirksliga⸗ Der Internationale Rennkalender 1930 Im internationalen Rennkalender, der während der Motorſport⸗Tagungen in Barcelona angenommen wurde, find folgende Rennen angeſetzt: 4. Mai: Sechsſtundenrennen in Barcelona.— 11. Mai: 0 8 Preis von Algier.— 18. Mai: Königspreis von om.— 9. bis 13. Juni: Engliſche Touriſt Trophäe.— 15. bis 29. Juni: Großer Preis von Deutſchland. 5. Juli: Holländiſche Touriſt Trophy.— 13. Juli: Großer Preis von Europa in Spa.— 20. Jul: Großer Preis von San Sebaſtian.— 21. Juli bis 2. Auguſt: Internationale Sechstageprüfungsfahrt Frankreich— Schweiz— Italien. 9. bis 10. Auguſt: Internationales Klauſenrennen.— 17. Auguſt: Großer Preis von Comminges(Frankreich). — 31. Anguſt: Großer Preis von Schweden. 6. September: Großer Preis von Ulſter(Irland).— 7. September: Pflaſterſtraßenrennen in Nordfrankreich. 14. September: Großer Preis der Nationen in Monza. 21. September: Großer Preis der Union Motocycliſte de France.. Neue Tennis-Mangliſten Die diesjährige Saiſon auf offenen Plätzen iſt beendet und die Zeit herangekommen, im der die Riamgliſten, offi⸗ züelle und private, herauskommen. Der Deutſche Tennis⸗ Bund tritt am 3. November in Berlin zuſammen, um ſeine Miiglieder auf Grund der gezeigten Leiſtungen zu klaſſi⸗ ftaeren. In einigen anderen europäiſchen Ländern ſind die offiziellen Rangliſten bereits erſchienen. Der S ch wei ⸗ ger Tennis verband ſtellt bei den Herren wiederum Aeſchlimann an die Spitze vor Ferrier, Wuarin, Chieſa, Rafſin und Bürkli, während bei den Damen Frl. Payot den erſten 1 vor Frl. Schäublin, Frau Fehlmann, Frau Steinfels, Frl. Lang und Frl. Schardt erhalten hat. In der ungariſchen Rangliſte ſteht Altmeiſter Bela v. Kohrling immer noch auf einſamer Höhe. Ihm fol⸗ gen Tacnaes, Kirchmayr, Bano, Dr. Jacobi und Dr. Petery, die Liſte der Damen führt Frau Schreder an vor Frl. Baumgarten, Frau Göncz, Frau Pakſy, Frau Wiener und Frl. Krenczey. i In der Rangliſbte Spanſens teilen Sindreu und Flaquer den erſten Platz. An öritter Stelle ſteht Juan ico vor Morales, dem diesjährigen Meiſter Maier und Andreu. Die inoffizielle Weltrangliſte des engliſchen Tennisexperten Wallis Myers iſt ſchon vor einiger Zeit erſchienen und vielfach kritiſtert worden. Zwei andere, noch dagu artive Fachleute von Weltruf haben fetzt ebenfalls Rangliſten ver⸗ öffentlicht, und zwar Amerikas langjähriger Meiſter Wil liam Tilden und Profeſſional⸗Weltmeiſter Karel Ko⸗ ze uh. Bei beiden ſtimmt die Reihenfolge der erſten fünf mit Cochet, Lacoſte, Tilden, Borobra und Hunter überein, daun gehen aber die Anſichten beträchtlich auseinander. Tilden ſtellt den Italiener de Morpurgo an die ſechſte Stelle und räumt dann die beiden nüchſten Plätze unſeren Spitzenſpielern Hans Moldenhauer und Prenn ein vor dem jungen Engländer Auſtin und von Kehrling. Hozeluh berückſichtigt dagegen erſt die Amerikaner Lott und Doeg, als achter folgt bei ihm Mopurgo vor den Franzoſen Bouſſus und Auſtin. Dr. Barany ſiegt in Nürnberg Der bekannte ungariſche Meiſterſchwimmer Dr. Barany abſolvierte ſeinen erſten Start auf deutſchem Boden in Nürnberg. Die beiden Rennen, die von ihm beſtritten wurden, konnte er zu einem Siege geſtalten. Doch erreichte er dabei nicht die Zeiten, die man von ihm erwartete. Die Ergebniſſe: 100 Meter Freiſtil: 1. Dr. Barany 100,9; 2. Nicklas⸗ Bayern 02:07,9.— 200 Meter Freiſtil: 1. Dr. Barany :21,44; 2. Beyer⸗Bayern 07:40,(15 Meter Vorgabe.) Boxen und Ringen beim V. f. K. 86 Der rührige Verein für Körperpflege von 1886 läßt in der nächſten Zeit in Mannheim und deſſen nächſtev Um⸗ gebung einige Veranſtaltungen vom Stapel, um dem Box⸗ und Ringſport neue Anhänger zu werben, Als erſte Num. mer dieſes großzügigen Winterprogramms ſteigt am 2. No⸗ vember abends, im Saale des n Jugenoheims in der Schwetzingerſtraße eine Doppel⸗Veranſtaltung, die ſo⸗ wohl den Anhängern des Ring⸗ wie des Boxſports gevecht wird. Für die Bfk.⸗Ringer ſind die erfolgreichen Kämpfer des Turnerbundes Oggersheim verpflichtet. die in der Pfalz einen guten Ruf beſitzen und als erſtklaſſige Ringer anzu⸗ ſprechen ſind. In der Kampfſolge der Boxer tauchen vom Fliegen⸗ bis Halbſchwergewicht folgende Namen auf: Keller⸗ Vf. Neckarau— La önix Mannheim, Sahn⸗Phönix Mannheim— Schreieck⸗BVfät. 86, Handſchuh⸗ ASV Laden⸗ burg— Rudolf⸗Phönix Mannheim, Iſemann⸗Phönix Mann⸗ heim Runz⸗Bſe. Neckarau, Bahr⸗Bfik. 80— Lirſch⸗Phönix Mannheim und Kätſch⸗Phönix Mannheim— Jokob⸗V. 86 gleich ein außerordentlich ſpannender Verlauf der einzelnen Treffen gewährleiſtet.„ Aus Rundfunk-Programme Mitwoch, 30. Oktober Deutſche Sender 15 Berlin(Walbe 419), König swuſterhauſen(Welle 164,4) 20 Uhr: Sende⸗Spiele: Girofle⸗Girofla, komiſche Oper in drei Teilen; anſchl. Tanzmuſik. Breslau(Welle 325) 19.50 Uhr: Hinter den Kuliſſen der Opernbühne. 1765 Frankfurt(Welle 989,6) 18.30 Uhr: Schallplatten; 1 Uhr: Von Stuttgart: Konzert; 19.30 Uhr: Lieder un Arten⸗Abend.. Hamburg(Welle 872,2) 19.55 Uhr: Boccaccio, Opevett in drei Akten; anſchl. Tanzfunk. g. Königsberg(Welle 276,5) 20 Uhr: Funköbrettl; 21. Uhr: Orcheſterwerke für Militärmuſtk; 22.30 Uhr: Tan Langenberg(Welle 478,4) 13.05 Uhr: Mittagskt 17.30 Uhr: Veſperkonzert; 20 Uhr: Luſtiger Abe 28 Uhr: Meiſter zes Jazg(Schallplatten).. München(Welle 582,0), Kaiſerslaubern(W. 289.8 12.80 Uhr: Schallplatten; 16.30 Uhr: Unterhaltung; konzert; 21.15 Uhr; Bo alti Nernberger Kerwabr uch 22.45 Uhr: Tanzmuſtk. 5 f Stuttgart(Welle 860,1) 11.45 Uhr: Vom Schlo Promenadenkonzert; 13.15 Uhr: Schallplatten; 16 Konzert; 19.30 Uhr: Von Frankfurt: Lieder⸗ Arien⸗Abend. Ausländiſche Sender 5 Budapeſt(Welle 550,5) 20.15 Uhr: Runs um de We anſchl. Nachtmuſik. 5 19.0 Uhrt Konzert lei Daventry(Welle 479,2) Muſik; 28.15 Uhr: Tanzmuſik. 3 Hilverſum(Welle 1875) 20.40 Uhr: Konzert; 22.2 Orcheſterkonzert; anſchl. Schallplatten.. Huizen(Welle 298,8) 19.50 Uhr: Abendveranſtaltung Chriſtlichen Rundfunkorcheſters.„ Daventry(Welle 1554, 4) 20.45 Uhr: Klayterkon 21 Uhr: Aida, Oper in vier Akten; 24 Uhr: Tanzm Prag(Welle 486,2) 19.90 Uhr: Uebertrag. einer O. 10 Rom(Welle 4412) 21.02 Uhr: Sinfoniekonzert Sendeſpiel.. Stockholm(Welle 435,4), Motal a(We 19.45 Uhrt Dantons Tod; 21.40 Uhr: Tanzmu 1 Toulouſe(Welle 380,7) 20.30 Uhr: Abendͤkonzert; Tanzmuſik.. 9 Wien(Welle 516,) 19.45 Uhr: Requiem 22 Uhr; Abendmuſik. Zürich(Welle 459,4) 20 Uhrt Von Bern: Alte 20.40 Uhr: Ballettmuſik. 3 fladio-Spezialhaus Gebr. Hette Marktplatz 6 2, 6— Telephon 26547 Täglich mehren ſich die Fälle, in welchen vo Hauſierern verſucht wird, in den Haushaltunge Radio⸗Geräte zu verkaufen, welche minderwer⸗ und veraltet ſind. Wir warnen unſere werte ſchaft und alle Funkfrennde ausdrücklich! Fachgeſchäft werden Sie gut, gewiſſenhaft und billig bedient und können Garautieauſprüche geltend me Wie wird das Weller Weklter⸗Nachrichten der VBadiß Landeswenerwaere Karisrt See Vuft⸗ S 909 druck. 8 in. Ss S 8 nn un 8 Ss Wertheim 1511— 61 9 2 Königsſtuhl 5687577 4 4 2 Karslruhe 120 752.1 81 8 6 Bad.⸗Bad. 213753 9 9 6 Villingen 780 755% 31 6 2 Naben Hof 1275 628,2 11—2 5 adenweil.— 755,0 99 9 3 St. Blaſien 780— 4 6 2 Bad. Dürrh.—-- 3 5 1 In raſchem Vorſtoß iſt die Warmluft Süden ausholend in der Höhe über un gelangt und ruft nach kurzer Aufheiterung der vergangenen Nacht heute morgen ver reite Regenfälle hervor. Nach dem Abzug der gelangen wir in den Bereich der feucht timen Warmluft, die morgen unſere Witterun ſtimmen wird.. Wetterausſichten für Mittwoch, 29. Oktob haltend mild bei weſtlichen Winden, wolkig n weiſen Regen.„ Erstklassige„ Matganfertigung im De Sande Pleler, B f. frebakteur .. Verantwortli fur poll, 1 Kommunalpolitik und Lokales: Faude, ert Druckerei Geſchäftliche Mitte * Ein Wahlgang für öſterr. Regie⸗Zi die Auſtria München für ihre Nil⸗Zigarett iſt ein ebenſo eigenartiges wie reizvolles B Raucher bei der Ausleſe der Tabake und M eine Sorte beſtimmend mitwirken zu laſſen. man 5 verſchiedene Miſchungen für eine R. dem Raucher in eim und derſelben Schachte die Neugierde wach und fordert den p heraus. Dazu kommt noch der Vorteil, Haß 51 jede ausgefüllte Wahlkarte nach Bee ng ganges eine 25 St.⸗Packung in der von de zur Verfügung ſtellt. Raucher gewäß lien, alſo endgültigen M 2711 Farfum. Creme, Fuder, Seife, Hotion, Hrillantine, Sau de eee 2 Cologne Oinfleit des Ouſtes aller ibrer Selin lieitomitte/ ist cler Hau von Geschmack eine Selbot. 5 verstandllichheit, weil ein Mi⸗idleratreit von M olilgerüchen unharmonisch wart. Die All Iosca. Nleinoclien, Sehõnheitamittel von vor bilellicher Mirkung und Güte, tragen alle den vornehm eigenartigen A711. Tosca. 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Der Wettbewerb des Kraftwagens und des Flugzeuges ſpornt auch die Eiſenbahntech⸗ niker zu immer neuen Verbeſſerungen an, und eine Fülle wichtiger Neuerungen kann in ſteter Folge ver⸗ zeichnet werden. Als ein bedeutſamer Fortſchritt, der von allen Fahrgäſten der Eiſenbahn dankbar empfunden wer⸗ den dürfte, iſt die neue Konſtruktion einer ſtoßfreien Weiche anzuführen, die zurzeit auf dem Magdebur⸗ ger Bahnhof auf ihre Bewährung ausprobiert wird. Ihre ſchlanke Linienführung und die beſondere kon⸗ ſtruktiye Ausführung ſollen die für das rollende Ma⸗ terial ſo überaus ſchädlichen und für die Fahrgäſte ebenſo läſtigen Stöße auf ein Mindeſtmaß dämpfen bezw. ganz aufheben. Die zur Erprobung eingebau⸗ ten neuen Weichen zeigen ſelbſt bei 70 Km. Geſchwin⸗ digkeit des darüberfahrenden Zuges ihre ſtoßdämpfen⸗ den Eigenſchaften. Eine andere ſehr intereſſante Vorrichtung wird zurzeit auf dem Güterbahnhof Magdeburg⸗Buckau ausprobiert. Das Ordnen(Rangieren) der Wagen oder Wagengruppen geſchieht auf größeren Güter⸗ bahnhöfen bekanntlich in der Weiſe, daß die Züge über einen künſtlich geſchaffenen Berg(Ablaufberg) gedrückt werden. Die Wagen rollen die ſchiefe Ebene hinab und werden durch Umſtellen der Weichen auf die verſchiedenen Gleiſe geleitet, wo aus ihnen neue Züge mit beſtimmtem Reiſeziel gebildet werden. Da die Wagen je nach Größe, Bauart und Beladung verſchiedene Ablaufgeſchwindigkeit ent⸗ wickeln, ſo muß die Geſchwindigkeit bei flottem Be⸗ trieb in der Weiſe geregelt werden, daß gut lau⸗ fende Wagen, die den Langſamläufern zu dicht auf⸗ rücken. gebremſt werden. Zwiſchen je zwei ablau⸗ fenden Wagen heißt es ja jedesmal die Weiche um⸗ ſtellen, wozu ungefähr 4 Sekunden Zeit erforder⸗ lich ſind. Das Bremſen der Gutläufer geſchah bis⸗ her vorwiegend mittels der Hemmſchuhe mit Aus⸗ wurfvorrichtung. In neuerer Zeit verwendet man hierzu die Backenbremſen. Dieſe beſtehen aus langen Bremsſchienen, die längs der Fahrſchienen angeordnet ſind. Die Bremsſchienen werden durch Druckwaſſer oder Preßluft gegen die Radreifen ge⸗ preßt, und die Reibung zwiſchen Bremsſchienen und Radreifen ruft die gewünſchte Bremswirkung her⸗ vor. Dieſe Backenbremſe läßt ſich durch Anordnung von Magnetpolen, die unterhalb der Fahrſchiene liegen, zu einer Wirbelſtrombremſe ausbilden. Zwiſchen den Bremsſchienen wird ein ſtarkes mag⸗ metiſches Feld erzeugt, und die Bremswirkung kommt im weſentlichen durch Bildung von Wirbel⸗ strömen imu Radreifen und in den Bremsſchienen zuſtande. Nur der vierte Teil der erzielten Brems⸗ wirkung wird durch Reibung zwiſchen Bremsſchienen und Radreifen erzeugt. Die Bremswirkung kommt ganz allmählich zuſtande und erreicht erſt nach etwa % Sekunde ihren Höchſtwert. Die auf dem Bahn⸗ hof Magdeburg⸗Buckau eingebaute Wirbelſtrom⸗ bremſs arbeitet ſo ſtoßfrei, daß ein auf das Tritt⸗ brett des ablaufenden Wagens geſtelltes und mit Waſſer gefülltes langſtieliges Likörglas trotz ſtärkſter Bremſung weder umfiel noch ſetnen Inhalt ver⸗ ſchüttete. Da die Bahnunterhaltungsarbetten wirtſchaftlich und zweckmäßig nur in der guten Jahreszeit vor⸗ genommen werden können, der Umfang der erforder⸗ lichen Arbeiten auf den einzelnen Bahnabſchnitten außerdem nicht jedes Jahr gleich iſt, ſo hat die Reichsbahn neuerdings fliegende Bautrupps gebildet, die dort eingeſetzt werden, wo die Kräfte der ſtändig beſchäftigten Stammarbeiter zur, Bewältigung der Arbeiten nicht ausreichen. Die Bautrupps in Stärke von 60 bis 80 Mann werden in Wohnzügen unter⸗ gebracht die neben den Wohnwagen mit 6 bis 8 Feld⸗ betten noch je einen Küchenwagen, Gerätewagen und Kohlenwagen enthalten. Mit Hilfe diſer fliegenden Bautrupps laſſen ſich die anfallenden vermehrten Gleisarbeiten nicht nur rechtzeitig und gut, ſondern auch wirtſchaftlich durchführen. Und dieſer Punkt ſpielt ja auch bei unſerer Reichsbahn, die einen er⸗ heblichen Teil der Tributlaſten aufzubringen hat, eine große Rolle. Die beim Durchfahren von Gleichkrümmungen zwiſchen den Schienen und den Spurkränzen der Räder auftretende Reibung hat eine ſehr beträchtliche Abnutzung der Spurkränze zur Folge. Um dieſe Zerſtörungen möglichſt niedrig zu halten, hat man verſchiedentlich Schmiervorrichtungen verſucht, die die Reibungsſtellen zwiſchen Schienen und Spurkränzen mit Oel ſchmierten. Da dieſe Oelvorrichtungen den angeſtrebten Zweck nicht recht erfüllten, hat jetzt die Orleansbahn eine neue Schmiervorrichtung an ihren Lokomotiven angebracht. Das Schmieröl wird durch einen Druckluftſtrahl fein zerſtäubt und durch einen Dreiweghahn in der Weiſe auf die äußeren Schienen geſpritzt, daß der feine Oelſtrahl nur in Krümmun⸗ gen autreten kann, während ein Hebelgeſtänge den Hahn auf gerader Strecke ſelbſttätig ſchließt. Auf dieſe Weiſe beträgt der Oelverbrauch auf 100 Kilometer Strecke nur 3 Kilogramm. Die Spurkranzabnutzun⸗ gen haben ſich ſeit Einführung dieſer Schmierung um etwa 90 v. H. vermindert. 5 221 24 2 dcs, e e Fg b kk ch7 Sed. Eee eee eee cee I eee eee: r. Eijenbahntechniſche Fortjchritte Von Ernſt Trebeſius Seit geraumer Zeit werden in Deutſchland und anderen Ländern ſtählerne Wagen gebaut, die den Fahrgäſten bei Eiſenbahnzuſammenſtößen eine we⸗ ſentlich höhere Sicherheit gewähren als die Holz⸗ wagen. Freilich beſteht bei dieſen ſtählernen Wagen die innere Einrichtung, wie Wände, Sitzgeſtelle uſw. immer noch aus Holz. Die Splitterwirkung und leichte Brennbarkeit des Holzes iſt alſo bei dieſen Wagen noch nicht ganz ausgeſchaltet. Nun ſind je⸗ doch in den letzten Jahren neue Stahlwagen ge⸗ baut worden, bei denen auch die innere Ausrüſtung völlig aus Stahl beſteht. Die mehrjährige Erpro⸗ bung dieſer Wagen hat gezeigt, daß die von einzelnen Fachleuten vorausgeſagten Mängel dieſer Bauart nicht aufgetreten ſind. Es ſtellten ſich weder zu ſtarker Wärmeverluſt im Winter, noch zu große Erhitzung im Sommer ein. Auch die befürchtete Schwitzwaſſer⸗ bildung zwiſchen der Außen⸗ und Innenwand der Wagen trat nicht in Erſcheinung. Der zwiſchen inne⸗ rer und äußerer Blechbekleidung beſtehende Hohl⸗ raum wurde mit einer Korkſchicht ausgekleidet, die vor zu großer Abkühlung im Winter und übermäßi⸗ ger Erhitzung bei ſtarker Sonnenbeſtrahlung ſchützt. Das befürchtete„Dröhnen“, alſo zu geräuſchvoller Lauf, iſt bei den ganzſtählernen Wagen ebenfalls nicht aufgetreten. Da die Uebertragung einer einheitlichen Zeit an ſämtliche Stationen des Reichsbahnnetzes für die Durchführung eines geregelten Zugverkehrs und für die genaue Zeitangabe auf Telegrammen von weſentlicher Bedeutung iſt, ſo wird ſeit Einführung der mitteleuropäiſchen Zeit als Normalzeit für den geſamten deutſchen Eiſenbahnbetrieb das Zeitſignal bäglich vom Schleſiſchen Bahnhof(Berlin) an ſämt⸗ liche Betriebsſtellen gegeben. Die einzelnen Statio⸗ nen haben dann nach dieſem Zeitſignal ihre Uhren einzuſtellen. Die Kontaktuhr auf dem Schleſiſchen Bahnhof wird durch Vermittlung einer Uhr der Nor⸗ malzeitgeſellſchaft von der Sternwarte aus reguliert. Die Uebertragung der Zeit erfolgt auf 120 Tele⸗ graphenleitungen täglich um 8 Uhr. Von 7 Uhr 58 Minuten ab ſendet ein Morſeſchreibwerk das Zeichen M. E. Z.(mitteleuropäiſche Zeit) in alle angeſchloſſe⸗ nen Leitungen. 50 Sekunden vor 8 Uhr ſchließt ſich der Kontakt des Morſeſchreibers dauernd. Auf dem Papierſtreifen, der das Zeitſignal aufnehmenden Morſeſchreiber erſcheint alſo von dieſem Zeitpunkt ab ein durchlaufender Strich. Genau 8 Uhr wird der Kontakt der Uhr auf dem Schleſtiſchen Bahnhof unterbrochen, womit auch der Strich auf dem Papier⸗ ſtreifen aller aufnehmenden Apparate verſchwindet. Das Verſchwinden des Striches bedeutet: es iſt augenblicklich 8 Uhr. Auf der 1924 in Seddin bei Berlin veranſtalteten Eiſenbahntechniſchen Ausſtellung hatte die Reichsbahn einen Meßwagen ausgeſtellt, deſſen ſcharfſtnnig aus⸗ gedachte Inſtrumente den Eiſenbahntechniker inſtand ſetzen, den Zuſtand des Gleiſes während der Fahrt genau zu kontrollieren. Dieſer Meßwagen konnte ſeitdem noch bedeutend vervollkommnet werden. Seine Inſtrumente zeichnen völlig ſelbſttätig auf einer Rolle Papier alle Unregelmäßigkeiten der Gleislage, der Spurweite, der Schienenſtöße, der Ueberhöhungen in Kurven uſw. auf. Soll eine Wel Art Strecke geprüft werden, ſo wird der Meßwagen in einen Zug eingeſtellt, und einige mit der Arbeit der Inſtrumente vertraute Fachleute nehmen an der Fahrt teil. Nach beendeter Fahrt geben die Papier⸗ rollen mit ihren von den Inſtrumenten aufgezeichne⸗ ten Kurven genauen Aufſchluß über den augenblick⸗ lichen Zuſtand der Strecke, und die betreffende Amts⸗ ſtelle kann auf Grund dieſer einwandfreien Prüfung ihre Entſcheidung bezüglich der erforderlichen In⸗ ſtandhaltungsarbeiten treffen. iſten im Aether Von Dr. Kurt Kämmerer Tortz aller internationalen Konferenzen geht das Rüſten munter weiter. Aber nicht nur das Rüſten mit den Waffen, nein, auch im Aether rüſten die Nationen, um einander die Macht ſtreitig zu machen. Die Situation iſt im Augenblick ſo, daß Deutſch⸗ land, wenn es ſich nicht bald zu rigoroſen Maß⸗ nahmen entſchließt, in dieſem Kampf um die Macht im Aether zum Unterliegen kommt. Wie die Frie⸗ denskonferenzen, ſo haben auch die europäiſchen und die auf breiterer internationaler Baſis aufgebauten Funk⸗Konferenzen(die Beſchlüſſe des Weltrundfunk⸗ vereins uſw.) für uns— wie immer!— nichts ge⸗ ändert. So ſind kürzlich die ſtaatlichen europäiſchen Telegraphenverwaltungen zur Prüfung der Wellen⸗ frage in Prag zuſammengeweſen und dort iſt es aus Entgegenkommen zu den kleineren, am Rund⸗ funk noch wenig beteiligten europäiſchen Staaten zu dem Beſchluß gekommen, den bisher vorgeſchriebe⸗ nen Frequenzabſtand zwiſchen den einzelnen Sen⸗ dern herabzuſetzen. Zugleich wurde der vom Rund⸗ funk bisher verwendete Frequenzbereich etwas ver⸗ kleinert, ſodaß nun alſo auf einem kleineren Wellen⸗ bande jetzt bedeutend mehr Sender arbeiten ſollsn als früher. Die ſo geſchaffene Wellenvertetlung aber iſt für uns unhaltbar. 4. Die verſchiedenſten europäiſchen Staaten gehen daran, die Sendeenergien ihrer Stationen bedeutend zu erhöhen. Vor einigen Tagen z. B. hat der mit 50 Kw. ausgeſtattete neue Sender London ſeinen Betrieb begonnen. Damit aber noch nicht genug, wird England ſich in allernächſter Zukunft zehn neue Sender derſelben Stärke erbauen. Sendeverſtärkun⸗ gen im größten Ausmaße ſind u. a. in Frankreich, Spanien, Italien, Schweden, Polen und Rußland geplant. Außerdem ſind in Mähriſch⸗Oſtrau und Kattowitz bereits ſeit längerer Zeit Großſender in Betrieb, durch deren Tätigkeit Deutſchland ja ſchon gezwungen wurde, den Sender Gleiwitz der un⸗ möglich gewordenen ſchleſiſchen Rundfunkverhält⸗ Weltingenieurkongreß Tokio Vom 29. Oktober bis 7. November 1929 Der im Oktober⸗November dieſes Jahres in Tokio ſtattfindende Weltingenieurkongreß ſtellt in zweifacher Hinſicht etwas Neues für die techniſch⸗ wiſſenſchaftliche Welt dar. Einmal iſt es das erſte Mal, daß ſich die Ingenieure der ganzen Welt zu einem allgemeinen techniſch⸗wiſſenſchaftlichen Kon⸗ greß zuſammen finden. Bisher waren es ſtets Son⸗ dergebiete der Technik, für die internationale Ver⸗ anſtaltungen abgehalten wurden— wir exinnern nur an die Tagungen der Internationalen Elektro⸗ techniſchen Commiſſion(J. E..), der Weltkraft⸗ konferenz, an die internationalen Kongreſſe über Verkehrsfragen, Rohſtoffbearbeitung—, während das techniſche Programm des Weltingenieurkongreſ⸗ ſes alle Gebiete der Technik umfaßt. Der zweite neue Geſichtspunkt iſt der, daß zum erſten Male der Ferne Oſten, und zwar Japan, als Veranſtalter eines internationalen techniſch⸗wiſſenſchaftlichen Kongreſſes auftritt. Die Anregung hierzu ging be⸗ reits im Jahre 1925 von Amerika aus. Die Organi⸗ ſation wurde dem japaniſchen Ingenieurverband, der Kogakkai, übertragen, die ſich aus 12 maßgeben⸗ den japaniſchen Ingenieur⸗Organiſationen zuſam⸗ menſetzt und die im Jahre 1926 mit den Vorberei⸗ tungen begann. Zuſammen mit dem Weltingenteur⸗ kongreß findet eine Teilkonferenz der Weltkraftkon⸗ ferenz ſtatt, um bei dieſer Gelegenheit gleichzeitig die großen Energiefragen unter beſonderer Berückſich⸗ tigung der Intereſſen des Fernen Oſtens geſondert zu behandeln. Der Widerhall, den die japaniſche Einladung in der ganzen Welt gefunden hat, war über Erwarten groß. Rund 30 Nationen mit insgeſamt 600 Ver⸗ tretern haben ihre Teilnahme zugeſagt, ſo daß die Tokioter Tagung hinter bisherigen Veranſtaltungen dieſer Art auch äußerlich keinesfalls zurückſtehen wird. In Deutſchland, Amerika, England und Schweden ſind beſondere Vorbereitungs⸗Komitees ins Leben gerufen worden, an deren Arbeiten nicht nur die intereſſierten Ingenieürkreiſe, ſondern auch die wirtſchaftlichen Organiſationen und die Regie⸗ rungen lebhaften Anteil genommen haben. Das Ehrenpräſidium des amerikaniſchen Komitees hat der Präſident der Vereinigten Staaten, Herbert Hoover, ſelbſt übernommen. Das amerikaniſche Ko⸗ mitee hat liebenswürdigerweiſe an die europäiſchen Delegationen eine Einladung erlaſſen, den Hinweg geſammelt über Amerika zu nehmen, um auf dieſe Weiſe den Teilnehmern auch die bemerkenswerteſten techniſchen und ſonſtigen Sehenswürdigkeiten Ame⸗ rikas zu zeigen. Der Einladung wurde von Deutſch⸗ land aus in großem Maße entſprochen; die übrigen Kongreßbeſucher nahmen entweder den Weg über Rußland oder über Indien 3 5 73 konferenz Die deutſchen Teilnehmer(32) werden vom Vor⸗ ſitzenden des Deutſchen Nationalen Komitees der Weltkraftkonferenz, Generaldirektor Dr.⸗Ing. E. h. C. Köttgen, geführt. Ihm zur Seite nehmen als offizielle Delegierte teil: Miniſterialdirektor Arendt vom Reichspoſtminiſterium, Dr.⸗Ing. E. h. A. Koep⸗ chen, Direktor der Rhein.⸗Weſtf. Elektr.⸗Werk A.., Eſſen, Dr.⸗Ing. Krauß, Direktor der J. G. Farben⸗ induſtrie A.., Ludwigshafen, Miniſterialrat Kralik vom Reichswirtſchaftsminiſterium, Profeſſor Dr.⸗ Ing. E. h. Matſchoß, Direktor des Vereines deut⸗ ſcher Ingenieure, Geh. Baurat Dr.⸗Ing. E. h. Exzel⸗ lenz Oskar von Miller, Deutſches Muſeum, Profeſſor Dr.⸗Ing. A. Nägel, Dresden, Dr.⸗Ing. Dr. mont. E. h. O. Peterſen, Geſchäftsführendes Vorſtands⸗ mitglied des Vereins deutſcher Eiſenhüttenleute, Düſſeldorf, Profeſſor Dr. Prandtl, Göttingen, Pro⸗ feſſor Dr.⸗Ing. Probſt, Karlsruhe. Wie auch ſonſt bei internationalen Zuſammen⸗ künften iſt für Japan ein umfangreiches Beſichtt⸗ gungsprogramm ausgearbeitet worden, das den üb⸗ lichen Rahmen derartiger Veranſtaltungen bei wei⸗ tem überſchreitet. Die Kongreßteilnehmer werden als Gäſte der japaniſchen Staatseiſenbahn zu faſt allen Sehenswürdigkeiten des japaniſchen Reiches geführt, wobei ihren Sonderwünſchen in jeder Be⸗ ztehung Rechnung getragen wird. Auch eine Reihe geſellſchaftlicher Veranſtaltungen iſt vorgeſehen. Die weite Entfernung hat allerdings verhindert, daß alle maßgebenden Vertreter der deutſchen Tech⸗ nik zum Weltingenieurkongreß reiſen konnten. Um dieſen Gelegenheit au geben, ſich an dem wiſſenſchaft⸗ lichen Gedankenaustauſch zu beteiligen, war es auch Nichtteilnehmern freigeſtellt, Berichte zu den Kon⸗ greſſen beizuſteuern. Von dieſer Möglichkeit hat Deutſchland reichlich Gebrauch gemacht. Dem Welt⸗ ingenieurkongreß wurden 48, der Weltkraft⸗Teil⸗ 10 deutſche Berichte eingereicht, deren Schwerpunkt auf den Gebieten des Berg⸗ und Hüttenweſens, der Fernmeldetechnik, des Energie⸗ problems ſowie des Bauweſens liegt. Die tatkräf⸗ tige Kongreßleitung unter der Führung ihres Präſt⸗ denten, des Barons Furuichi, ſowie des Leiters des Orgoniſationskomitees, Profeſſors Kamo, hat dafür geſorgt, daß bei der Lieferung der wiſſenſchaftlichen Beiträge von vornherein ein gewiſſer Ausgleich unter den einzelnen Ländern erzielt wurde, ſo daß von jeder Nation in der Hauptſache nur die Fragen behandelt werden, die international von beſonderem Intereſſe und Wert ſind. Die Verhandlungen ver⸗ ſprechen daher auch auf wiſſenſchaftlichem Gebiete ein voller Erfolg für die internationale techniſch⸗wiſſen⸗ ſchaftliche Gemeinſchaftsarbeit zu werden. . Dr. Georg Freitag- Berlin. niſſe wegen, auf 5 Kw Antennenleiſtung zu ver⸗ größern. Die Verſtärkung der Sendeenergien der euro⸗ päiſchen Staaten iſt durchaus verſtändlich, denn ſie wollen dadurch natürlich von den Ueberlagerungen und Störungen ausländiſcher Sender ihrem Wellen⸗ bereich benachbarter Sender freikommen und den Teilnehmern einen einwandfreien Empfang ermög⸗ lichen. Es muß aber darauf hingewieſen werden, daß dieſes Rüſten im Aether, dies unbedachtſame Vorgehen in der Energiefrage die aufgeſtellten Wel⸗ lenpläne durcheinanderbringt und alle anderen Länder zwingt, den gleichen Weg zu gehen. Wir in Deutſchland haben uns, was die Sendeenergie anbe⸗ trifft, bislang außerordentlich zurückhaltend ver halten. Abgeſehen von den Sendern Königswuſter⸗ hauſen und Langenberg verfügen unſere Hauptſender im Durchſchnitt nur über 1,5 Kw. Dieſes Wettrüſten der andern hat nun dazu ge⸗ führt, daß in faſt allen unſeren Provinzen ein un⸗ entwirrbares Funk⸗Chaos ſich gebildet hat. Rettung beſteht für uns einzig darin, daß auch wir gleich den anderen uns an eine Erhöhung der Sendeenergie machen, wenn anders wir nicht im Kampf um unſere Geltung im Aether wirtſchaftlich und kulturell un⸗ terlegen ſein wollen. f * Ein Wohnungstür ⸗Teleſloy Ein Wohnungstür⸗Teleſkop Das übliche Guckfenſterchen in der Wohnungs⸗ türe war ſchon ſeit langem verbeſſerungsbedürftig und gewährte nur verhältnismäßig geringen Schutz. Seine Hauptfehler beſtanden in dem kleinen Ge⸗ ſichtsfeld, das der draußen ſtehenden Perſon ohne weiteres ermöglichte, ſich durch Seitwärtstreten den Blicken zu entziehen, weiter in dem Umſtand, daß man von außen ſehen konnte, wenn der Wohnungs⸗ inhaber durch das Fenſter blickte, und ſchließlich in der Gefahr, der ſich der Durchblickende ausſetzte, falls ein Einbrecher ſich den Eintritt erzwingen wollte, Ein Stoß gegen das dünne Glas des Fenſterchens, und das Auge, vielleicht ſogar das Leben, war dahin. Außerdem aber geſtattete das gewöhnliche Guckfen⸗ ſter dem Draußenſtehenden Einblick in die Woh⸗ nung, wenn innen kein Schutzdeckel vorhanden war oder dieſer ſich verſchoben hatte. Eine neue optiſche Vorrichtung, der„Türſpion“, iſt nun geeignet, den Wohnungsbeſitzern Sicherheit zu gewähren und auch zartbeſaiteten Gemütern, die die Gefühle wehrloſer Draußenſtehender nicht durch ungenierte Muſterung kränken wollen, Ausblick auf den Treppenflur ge⸗ ſtattet. Der„Türſpion“ beſitzt eine Linſenanordnung, die es ermöglicht, das ganze Treppenpodeſt zu über⸗ blicken, und alle Perſonen in voller Geſtalt zu ſehen, auch wenn ſie ſich zur Seite drücken oder ganz nahe an die Wohnungstür herantreten. Die Optik der Vorrichtung iſt nach der Wohnung zu durch eine ſtarke Metallplatte abgeſchloſſen, die ein winziges Löchelchen zum Durchblicken enthält. Durch dieſe Platte und die ſtarken Linſen iſt das Auge des Be⸗ nutzers gegen jeden heimtückiſchen Angriff geſchützt, und außerdem geſtattet das kleine Blickloch dem Außenſtehenden nicht, zu ſehen, ob er überhaupt be⸗ obachtet wird. Die Anbringzing des kleinen Appara⸗ tes, deſſen Anſchaffungspreis nur drei Mark beträgt, kann von jedem Wohnungsbeſitzer mühelos ſelbſt vorgenommen werden. Er kann nicht nur in Woh⸗ nungstüren, ſondern auch in Haus⸗ und Hoftüren ſowie in Fenſterläden verwendet werden und eignet ſich auch zur unauffälligen Beobachtung von Ver⸗ kaufs⸗ und Kontorräumen.* * Balterielampe von gleichbleibender Leuchtkraft Die bisher benutzten Batterielampen für den Handgebrauch ſowie für Jahr⸗ und Motorräder leiſteten keine zufriedenſtellenden Dienſte; die Spannung der üblichen Trockenbatterien ließ ſchon nach kurzer Zeit ſtark nach, und die anfänglich be⸗ trächtliche Leuchtkraft der Lampen nahm daher ſehr raſch ab. Dieſer Uebelſtand iſt auf einfache Weiſe bei einer neuen Batterielampe vermieden worden, bei der ſtatt der ſonſt benutzten drei Elemente deren fünf zu einer Batterie vereinigt ſind. Ein Durch⸗ brennen der Glühbirne durch die erhöhte Spannung wird verhindert, indem ein Regulierwiderſtand die Spannung auf vier Volt reduziert. Dadurch leuchtet die Lampe ſtets mit gleicher Helligkeit, denn die vorhandene Spannungsreſerve kann durch Drehen der Regulierſchraube je nach Bedarf herangezogen werden. Man ſollte meinen, daß die unvollſtändige Aus⸗ nutzung der Spannung unwirtſchaftlich wäre; tat⸗ ſächlich iſt die Brenndauer der neuen Lampe etwa achtmal größer als die der bisher üblichen Drei⸗ Element⸗Lampen und ermöglicht eine wirkliche Dauerbeleuchtung, die mit Batterielampen bisher nicht erzielt werden konnte. ek. Verantwortlich: Curt E h mer 1 1 Dieaalag, 29. Obtobes 1929 Verſchmelzung Deulſche Bank- Distonto-Geſellſchaft vollzogen Gegen kleinen Proteſt/ Bankenführer über ſtaatliche und private e„Rentabilität, die Kernfrage Salomonſohn, Ruſſel und Urbig ſcheiden aus der aktiven O Berlin, 29. Okt.(Eig. Dr.) Heute vormittag fanden in Berlin die le tzten GV. der Disconto⸗Geſellſchaft und der Deutſchen Bank ſtatt, in der die bekannten Fuſtons⸗ verträge zur Beſchlußfaſſung ſtanden. Die GV. der Distonto⸗Geſellſchaft war außerordentlich zahlreich beſucht, 109 Kommandi⸗ tiſten waren mit einem AK. von 102 811 300 Mark ver⸗ treten. Nach Verleſung des Fuſions vertrages hielt der Geſchäftsinhaber Dr. Salomonſohn einen Vortrag, in dem er nochmals auf die Gründe der Fuſion, deren Einzelheiten und Auswirkungen einging. Dr. Salomon⸗ ſohn führte u. a. aus, daß der 3 uſammenſchluß in keiner Weiſe durch eine ungünſtige Lage weder der einen noch der anderen Bank veranlaßt wird, ſondern nur durch die allgemeinen wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe ſich mit Notwendigkeit und insbeſondere im Intereſſe der geſamten Wirtſchaftsführung wie dem un⸗ ſerer Inſtitute aufgedrängt hat, dürfe er verſichern. Der Grund zu der Fuſion liege in der beiderſeitigen Erkennt⸗ nis, daß die Mittel, die bisher angewandt worden ſind, um die von Jahr zu Jahr ſteigende Steuer⸗ La ſt und Perſonalunkoſten auszugleichen, zwar bisher erfolgreich waren, für die weitere Zukunft aber immer weniger ausreichend ſein werden. Auf die Dauer wird durch dieſes Verfahren die Renta⸗ bilität nur auf Koſten der ſtillen Reſerve er⸗ reicht werden können oder ſogar die Höhe der Dividende in einer Weiſe herabgedrückt werden, die den Kredit der Bank⸗ im In⸗ und Ausland in Mitleidenſchaft ziehen muß. In dieſer Erkenntnis ſei man hüben und drüben zu der Ueberzeugung gekommen, daß eine Rentabilität des Bankgewerbes auf die Dauer nur geſichert werden kann, wenn die Mißſtände beſeitigt werden, die ſich durch die ſtaatliche Beeinfluſſung der Wirtſchaftsbetriebe durch eigene Unternehmungen von Reich, Staat und Kommunen wie durch die ſchwere Belaſtung der privaten Unterneh⸗ mungen durch jährliche wachſende Steuern und Laſten und endlich durch Schwankung der Lohnverhältniſſe heraus⸗ gebildet haben. Man hat ferner die Ueberzeugung gewonnen, daß die Banken aus eigener Initiative mit feſter Hand die erforderlichen Maßnahmen ergeifen müſſen, um der unter ihnen ſich ſtetig ſteigernden Konkurrenz Einhalt zu gebieten. Dieſe Erkenntnis ſet für die Ge⸗ ſellſchaft keine in jüngſter Zeit entſtandene und er könne verſichern, daß der erſte Meinungsaustauſch darüber und über einen Zuſammenſchluß mit den Deut⸗ ſchen Bank ſchon zwei Jahre zurücklieg!. Man hoffte damals, daß allmählich eine Einſchränkung der ſchädlichen Wirkungen der öffentlichen Hand auf dem Bankgewerbe herbeigeführt wurde. Die Hoffnungen ſind gründlich getäuſcht worden. An Stelle von Steuerer⸗ mäßigungen ſind verſchärfte Steuerauflagen getreten und ſtatt der Ermäßigung der Gehälter ſind immer neue Aufſchläge getreten. Dieſe Mißſtände und ihre Einwirkungen auf den Gang von Handel und In⸗ duſtrie, zu denen ſich noch in verſchärftem Maße die Not der Landwirtſchaft geſellte, haben dem Gedanken des Zuſammenſchluſſes neuen Anſtoß gegeben. Sollte dieſer Zuſammenſchluß von wirklicher Bedeu⸗ tung und eine für die Wirtſchaft richtunggebende Tat ſein, ſo konnte nur die Fuſion zwiſchen den beiden größten Banken in Frage kommen, die durch die Zu⸗ ſammenlegung und Abſtoßung ihres Immobilienbeſitzes erhebliches Kapital frei machen, deren Rentabilität ſtei⸗ gern, ſowie ihre Perſonal⸗ und Verwaltungsunkoſten wirkungsvoll einſchränken konnten. Mit dem heutigen Tage geht die bisherige Verwaltungsreform der Disconto unter. Mit dem Kollegen Dr. Ruſſel und Urbig habe er ſich entſchloſſen, aus der aktiven Geſchäfts⸗ leitung auszuſcheiden. Die drei Herren haben ſich be⸗ reit erklärt, in den Auf ſichtsrat des neuen Inſtituts einzutreten. Nach Dr. Salomonſohn erhielt der Geſchäftsinhaber Dr. Solmſſen das Wort zu einer längeren Anſprache, in der er ausführte: Der Zweck der Vereinigung iſt Rationaliſierung ſowte die Beſeitigung erſparbarer Un⸗ %. Jalagaug M. 503 koſten und Herabdrückung der Verwaltungsausgaben auf ein den wirtſchaftlichen Verhältniſſen entſprechendes Maß. Die deutſche Wirtſchaft als Trägerin der Deutſchland auferlegten Leiſtungen vermag die hieraus für ſie reſul⸗ tierenden Verpflichtungen nur durchſtärkſte Kra f t⸗ konzentration zu erzielen. Sie kann aber den ihr gemachten Auflagen nur gerecht werden, wenn ſie der erforderliche Lebensodem durchſtrömt. Dieſer Lebensodem bildet der Zufluß ausreichenden Kapitals, deſſen Vorausſetzung die Gewißheit ber dauernden Rentabilität bildet. Die Erzielung dieſer Rentabilität iſt durch die Kriegs⸗ und Nachkriegsfolgen immer ſchwieriger geworden. Sie wird zur Unmöglichkeit, wenn unſere öffentliche Verwaltung Ausgaben zuläßt, deren Deckung durch neue Laſten für die Wirſchaft beſchafft werden können. Nur wenn unſere Wirtſchaft rentabel iſt und zwar in dem Maße, daß ſie einen Vergleich mit dem Ausland aus⸗ halten kann, kann ſie Knapital an ſich ziehen. Durch den Eingriff ſtaatlicher Stellen ſeien alle Selbſt⸗ koſtenberechnungen immer wieder über den Haufen ge⸗ worfen worden. Im Vergleich mit 1925 gleich 100 ſt ie gen Handlungsunkoſten und Steuern 1928 auf 118,2, obwohl durch weitgehende Rationaliſierung die Unkoſten abſolut weitgehend herab⸗ gedrückt wurden. Vergleicht man die Höhe der G eſamt⸗ unkoſten mit den Bruttveinnahmen, ſo ergibt ſich, daß der Unkoſtenkoeffizient ſtets ſteigende, die Dividende ſtets finkende Tendenz zeigt. Die Umſätze ſind ſeit dem Jahre 1925 um ötrka 50 v. H. geſtiegen, während ſich die Bruttveinnahmen in der glei⸗ chen Zeit nur um 2 v. H. erhöhten. Während 1918 die Verwaltungskoſten 96,45 v.., die Dividende 40,40 v. H. des Rohgewinnes ausmachte, war das Ver⸗ hältnis 1928 28.27 zu 19.87 v, H. Dieſe Entwicklung iſt der Rentabilität durchaus bedrohlich, umſomehr als der Charakter des Bankgeſchäftes entſprechend der innerhalb Deutſchlands unzureichenden Kapitalbildung mit Un⸗ koſtenſteigerung ſich dahin geändert hat, daß die Zahl der Geſchäftsvorgänge wächſt, während der Durchſchnittswert ſinkt. Aus der Erkenntnis dieſer Entwicklung erwuchs der Zwang zum Handeln und da lag nur der Weg durch Vereintgung mehrerer In⸗ ſtitute die Ausſcheidung überflüſſiger Betriebe zu ermög⸗ lichen. Durch die Fuſion wird weiter eine erhebliche An⸗ zahl von Beamten entbehrlich. Wir betrachten es doch als ſelbſtverſtändliche Pflicht, alles zu tun, um die frei werdenden Beamten anderweitig unterzubringen und ihnen den Uebergang in die neue Tätigkeit zu erleichtern. Die Deutſche Bank hat als erſte die Initiative zur Errichtung eines weit über das In⸗ und Ausland ver⸗ teilten Filialnetzes ergriffen und hta ferner das Mechaniſtierung und eſchäfts leitung aus Rembours⸗Geſchäft bereits zu einer Zeit in die Hand genommen, als die wirtſchaftlichen Auswirkungen infolge der deutſchen Machtentfaltung erſt in den Anfän⸗ gen erkennbar waren. Aus dieſer frühzeitigen Einfluß⸗ nahme auf die moderne Verkehrsentwicklung hat die Deutſche Bank ihre Geſchäftszifefrn zu einer Höhe ſteigern können, die ſie zahlenmäßig an die Spitze aller beutſchen Banken brachte. Nunmehr vereinigen ſich die Diconto⸗Geſellſchaft und die Deutſche⸗ Bank, die ſich oft als Konkurrenten begeg⸗ net find, zu einem neuen Ganzen, das be⸗ ſtimmt iſt, die Einnahmen des beiderſeitt⸗ gen Geſchäfts zu formulieren und die Aus⸗ gaben durch Rationaliſierung und Verwertung der bei⸗ derſeitigen Organiſationserfahrungen auf ein Min deſt⸗ maß herabzudrücken. Die hiermit erforderliche Mehrarbeit übernehmen wir gern in dem Bewußtſein, dadurch einen neuen kraftvollen Organismus zu ſchaffen, von dem wir hoffen, dürfen, daß er als Diener der ge⸗ ſamten Wirtſchaft dazu beitragen wird, über die Schwie⸗ rigkeiten hinwegzuhelfen, die ſich für Deutſchland aus ſeiner außen⸗ und innenpolitiſchen Bedrängnis ergeben. Hierauf meldete ſich ein Vertreter des Angeſtelltenver⸗ bandes zu Wort und behandelte vor allen Dingen die Frage des Perſonalabbaues, desgleichen ein Vertreter des Deutſchen Bankbeamtenvereins. In der weiteren Diskuſſion, die ſich vornehmlich um die Angeſtelltenfrage bewegte, waren noch die Ausfüh⸗ rungen von Dr. Moſler⸗Disconto intereſſant, die eine Andeutung eines Bankbeamtenvertreters betrafen, der behauptete, daß ein temporärer Zuſammenhang s wiſchen dem Fawag⸗ Krach und der kurz darauf erfolgten Fuſion der Disconto und der Deutſchen Bank beſtehe. Dies ſei vollkommen abwegig. Die Disconto⸗ Geſellſchaft habe, abgeſehen von einigen kleineren Avalen, der Frankfurter Allgemeinen einen Kredit von 250 000 Dollars gewährt, wovon 400 000 RM. durch Sicherheiten gedeckt ſeien, ſodaß das Geſamtengagement nur 600 000 RM. gegenüber der Favag betrage, was als ein nicht allzu großer Betrag anzuſehen ſei. Im übrigen werde auch die neue Bank alle ſozialen Maßnahmen für ihre Beamten im Auge behalten. Nach weiteren Ausführungen von verſchiedenen Seiten wurde ſchließlich die Fuſion gegen 224 000 9M. des ſchon erwähnten Gewerkſchaftsvertreters genehmigt. Der Vorſitzende Max von Schinckel führte zum Schluß noch aus, daß die Gewerkſchaftsführer doch be⸗ denken möchten, daß durch die ewigen Tariferhöhungen die Lebenshaltung immer wieder erhöht werde. Dies könne auf die Dauer nicht ſo weiter gehen, da wir doch einen verlorenen Krieg und die Inflation hinter uns hätten und jetzt noch die ungeheuren Laſten der Repara⸗ tionsſteuern tragen müßten. Gleichzeitig mit der letzten.⸗V. der Disconto⸗Geſell⸗ ſchaft fand auch die ab. H. V. der Deulſche Bank ſtatt, die ebenfalls über den Fuſtonsvertrag zu beſchließen hatte. Die.⸗V. der Deutſchen Bank wies einen außer⸗ ordentlich ſtarken Beſuch auf. Vertreten waren 78 872 800% Ask. mit 778 728 Stimmen. Direktor Waſſer mann ging ebenfalls einleitend auf die Gründe der Fuſion ein und behandelte die daraus ſich ergebenden und erhofften Aus⸗ wirkungen. Er führte u. a. aus, daß man unabläſſig be⸗ müht geweſen ſei, den eigenen Betrieb wirt⸗ ſchaftlich zu geſtalten und habe dabei auch gewiſſe Erfolge erzielen können, die aber nicht mehr ausmachten, als daß der Reingewinn, der in den letzten drei Jahren un⸗ gefähr gleich geblieben ſei, von 38 v. H. der Summe der Beamtengehälter und zwar ohne Berückſichtigung der Vor⸗ ſtandsgehälter für das Jahr 1928 auf 40 v. H. im Jahre 1928 geſtiegen ſei. Von einer Ertragsſteigerung konnte nicht mehr viel 5 erwartet werden Dieſe Ueberlegungen können von allen Banken angeſtellt lich iſt, zuverläſſig werden und bei einer gemeinſamen Ausſprache zwiſchen der Direktion der Discontogeſellſchaft und der Deutſchen Bank ergab ſich, daß beide der Auffaſſung zuſtimmten, daß die⸗ ſes Problem nur durch eine Fuſion großen Stils wirkſam angefaßt werden kann. Beide fanden den Mut von planloſen Geſprächen bis an die Ver⸗ ſchmelzungsverhandlungen heranzugehen. Bei dieſen Ver⸗ handlungen war man von vornherein entſchloſſen, der Größe dieſes Zieles alle untergeordneten Bedenken zu opfern. Man ſet überzeugt, daß der Beſchluß nicht nur eine außerordentlich geſteigerte Proſperität des In⸗ ſtituts ein leitet, ſondern auch als Machtfaktor(2) nutzbar erweiſen wird. Im Gegenſatz zu verſchtedenen Anſichten, daß ein großes Gebilde nur bürokra⸗ tiſch und ſchematiſch verwaltet werden könne, wolle man den Beweis erbringen, daß mit einer guten aber einfachen Organiſattion es durchaus mög⸗ und ſchnell zu arbeiten und damit den individuellen Bedürfniſſen der Kunden ge⸗ recht zu werden. Wenn die heutigen Vorſchläge angenom⸗ men werden, habe die Deutſche Bank eine Pe⸗ riode 60 Jahre ruhmpvoller und erfolg⸗ reicher Tätigkeit abgeſchloſſen, aber nur um als Deutſche Bank und Discontogeſellſchaft eine neue, hof⸗ fentlich noch erfolgreichere und nicht minder rühmlichere Periode einzuleiten. Widerſtände Als erſter Diskuſſionsredner ergriff.⸗A. Als berg das Wort, der gegen die Fuſion plädierte, die nicht möglich ſei, weil in dem neuen Namen Deutſche Bank und Discontogeſellſchaft der Zuſatz Aktiengeſellſchaft fehle. Aus dieſem Grunde würde der Aktionär, den er vertrete, gegen die Punkte—3 der.⸗O. ſtimmen. Direktor Waſſermann erwiderte hierauf, daß die Deutſche Bank hierüber ſich mit namhaften Juriſten beraten habe, zu benen ſie leider Herrn .⸗A. Alsberg nicht hinzugezogen hätte. Der neue Name ſei der Ausdruck des Zuſammengehens der beiden welt⸗ bekannten deutſchen Großbanken Als nächſter Redner ergriff Herr Fürſten berg vom Deutſchen Bankbeamtenverband das Wort, der Notwendig⸗ keit und Nützlichkeit dieſer Fuſion beſtritt. Fürſtenberg ging auf die Lage der Angeſtellten näher ein und bezeichnete die Beſoldung der Angeſtellten als zu gering. Die augen⸗ blicklichen Gehälter würden oft nicht einmal den nomi⸗ nellen Betrag der Friedensbeträge erreichen. Niemand wiſſe, wer von den augenblicklich 24000 Bankbeamten in den fuſſtonierten Inſtituten zur Entlaſſung kommen werbe und die Unſicherheit und Beunruhigung unter den Ange⸗ ſtellten ſei naturgemäß ſehr groß. Der Redner wandte ſich gegen den Abbau und führte aus, daß der weitaus größte Teil, wenn nicht alle Angeſtellten im Dienſt ver⸗ bleiben könnten, wenn der gute Wille hierzu vorhanden wäre. Im weiteren Verlauf der von den Vertretern der An⸗ eſtelltenſchaft angeregten Debatte erklärte Direktor Waf⸗ 10 ann daß 1 bereit ſei, ſich mit den Vertretern der Angeſtelltenſchaft über alle Fragen in Bezug auf Abbau uſw., perſönlich zu unterhalten. Darauhin wurde zur Abſtimmung geſchritten. Gegen Punkt 1 bis 3 der TO., Genehmigung der Verträge und Feſtſetzung der neuen Firma ſtimmten 2183 Stimmen, von denen 120 Stimmen Prote ſt z u Protokoll gaben. Unter den Proteſtierenden befanden ſich die Vertreter der Angeſtelltenſchaft ſowie RA. Als ⸗ berg aus den angegebenen juriſtiſchen Gründen. Punkt 2 und 3 der TO. wurde mit dem gleichen Stimmenver⸗ hältnis genehmigt. Ein Antrag des Angeſtelltenver⸗ treters Marx zu Punkt 8 der TO. verfiel der Ableh⸗ nung. In dieſem Antrag wurde u. a. gefordert, daß der Durchſchnittsbetrag der Jahresbezüge der Vorſtandsmit⸗ glieder den Betrag v. 120 000 l, die Vergütung d. Vorſitzen⸗ den des AR. den Betrag von 10 000, bes ſtellvertretenden Vorſitzenden den Betrag von 5000 und der anderen Mit⸗ 1 des AR. den Betrag von 3000 4 nicht überſteigen arf. g Ferner wurde gefordert, daß der Vorſtand aus mim⸗ deſtens 2, höchſtens 8, der AR. aus mindeſtens 18 höchſte ws 30 Mitgliedern beſtehen darf. Punkt 3 der To., Ermäch⸗ tigung des Auſſichtsrates, die näheren Einzelheiten und die Durchführung der Beſchlüſſe feſtzuhalten, wurde einſtimmig genehmigt. 5 In Hen Aufſichtsrat wurden die bisherigen Mitglieder des Auſſichts rates der Disvento ſowie Dr. Aythu d Salomonſohn, Dr. Ernſt Enno Ruſſel, Franz Urbig, Dr. Robert Pferdmenges, Willy Rede b⸗ meier(Amſterdam), Richard Lenel(Stuttgart), Gün⸗ . uandt und Geheimrat Hermann Schmitz nen gewählt. 5 * Schnellpreſſenfabrik AG. Heidelberg— Wieder 10 v. 8. Dividende. Die Schnellpreſſenfabrik Ac. Heidelberg wir. wie wir hören, für das am 81. Dezember abgelaufene Ge⸗ ſchäftsjahr 1928 wieder eine Dividende von 10 v. H. vor⸗ ſchlagen. Der Auftrags beſtand im Geſchäftsjahr 1929 ſſt etwas geringer, reicht aber noch für drei Monate aus. Die 0 von 300 Mann arbeitet jetzt 5 Tage in der Woche. Kurszeftel der Neuen Mannheilmer EHektenbörse 28. 29. 28. 29 85% Bad. St.⸗A. 27 73,.— 78.— A. ⸗G. f. Seilind. 60,.— 60,.— 7% Bad Kom. Gd 79,.— 79.— Brown, Boveri 125,0 8% Lihafen Stadt 89,— 89,.— Daimler⸗Benz 8 10% Mhm. Gold 100,0 100,0 Deutſche Linol.. 245.0 233,0 9%„ Geld 40. 50 Gebt ahr...— Ber, Stahlwerke 100 105,0 Perlen Sean 1127 lis der ee 1159 1450 Aran 5 5 J. 20 0 8 83— 55.— Vergt. 8 6% Farben Bd. 28 105,0 105,0 J. G. Farben.. 177,0 178,0 Industrie-Aktien Miag Muhr. 5—.— 2 Ne e e diſche Bant 157,0 157,0 10% Grkr. M. Vel. 111,0 1110 Henninger K. St. 164,0 1640 Moenus St.⸗A. 27,50 26.— Per. Zeuſt. Berl.—— 113.5 Pfelg Fppoth. B. 130.0 180.0 15%„ BA. 124,0 124,0 Löwen München 275,0 278,0 Motoren Ddeug 66,— 65,.— Bogtl. Masch. St. 72,50 72,50 Rh. Hypoth. Bk. 138,0 142,5 5. Erebitzank 119,0 119,0 Südd. Disconto. 132,0 181,0 Durlacher Hof. 136,5 136,5 i Ludwigsh. A. Br. Pfälz. Preßhefe.. Schwartz Storch.——. Werger Worms. 187¼0 187,0 Karlstr. Näh. Haid 85,.— 35,.— C. H. Knorr 162,0 162,0 Konſerven Braun 70,.— 67.— Mannh. Gummi—— Pfälz. Mühlenw. 148,0 148,0 Portl. Zem. Heid. 120,0 120,0 Mh. Elektr..⸗G. 143,0 142,5 Ryeinmühlenw.——— Südd. Zucker.. 145,0 144,0 e Oelf. 11 8 5 Wayß& Freytag 85,.—— 7 Zellſtoff Waldhof 1980 192,0 Chabe Werger. Bad. Aſſekuranz.——. Continent. Verſ.—.— Mannh. Verſich.——. Darmſt. u. Nat. 250,5 Deutſche Bank. 180,0 159,0 D Effekten Bank 116,0 118,0 D. Hyp. u. Wechſ. 114,5 115,0 D. Ueberſee⸗Bank 99,80 89,50 25 Disconto⸗Geſ. 160,0 160,0 D. Wertb.(Gold) 82,.— 82,.—] Dresdner Bank 151,0 148,5 D. Schatzanw. 28—.——. 4% Schutzg. 14. 4,20.12 Dank 101.0 101,0 Festverzinsliche Werte 69% Reichsanl. 87,80 87,50 5,0 55 55 49,90 50,.— Ablöſungſch.—.—— 1 ohne 9,85 9,15 rkfrt. Hyp.⸗Bk. 1260 125,0 ordd. Loyd 104,0 102,2 Montccatſnl.. 54,30 88,— 8% Lubwigsg. 28 88.— 88,.— 5 Eiſen Kaiſersl.. 97,5—— Allg. Elektr. ⸗Geſ. 168,5 164,7 10% Mhm. Gd. 25——] Nürnberg. Verein 1500 1500 Emag Frankf. 79.— 79.— Bergmann.. 198,5 181,0 Oberbebalf. 68,.— 67.— 5„ 26 87.— 87.— Oeſt. Cred.⸗Anſt. 30,85 30,88 8 Union. Je] Buberus Eiſen 62, 62,.— Stari Minen 62.50—.— 6%„„27 70.——Pfälg. Hyp.⸗Bk.. 129,0 1800 Eßlinger Maſch. 93,15 83,25 Cement Heldelbg. 1200 1200 Phönig Bergbau—— 102,2 89g 1 5 8. 5— 1350 e Preuß. Kali—. 00 Preuß. 1——.0 50% Südd. Feſtwö.— 7 8150 80% Grkr. M. abg. 63.——.— 5% Rh.⸗M.⸗Don.—— 7% Bad. Kom. Gd. 79.— 78,75 8% Pfälzer--9 93,.— 98,.— 6% Rh. Op. A. 25 98,— 99. 130,0 Reichsbank.. 285,0 259,2 Rhein. Creditbk. 119,0 118,0 Rhein. Hyp.⸗Bk. 142,5 142,5 Fahr Gebr. Wiener Bankver. 12,65 12,85 Allianz.. 208,2 208,0 rankf. All. Berſ. 89,.— 84, Mannh. Verſ.⸗G.—.—. Transport-Aktien Hapag. 110,0 107¼2 Heidelb. Straßb.—— 42,25 Rordd. Lloyd.. 104,0 103.0 1 0 in. Lig. 78.— 76. e e Oeſter. St.⸗B. 988 9,85 4 00 9 7 Lig. 78.— 75. % 0% i 72. 72. i„ 4%% tenen 1 Montan. Aktien Pour Phil. 82,50 17 e 5% Roggenrentb. 8,18 8,15 ½% 0% Pr. Z. B. Lig 70,75 70,45 Eſchweil. B 205,0 205,0 Holzverkohl.⸗Id.. 75,— Goldanleihe... 103, F en. 6% Reichsanl. 26 87/50 67,0 Gelſenk. Bergw.—— 125,0 Ilſe Bab. St. A. 208,0 207.0 Kali Aſchersleben 202,0 195,0 Kali Salzdetfurth 318,8 Kalt Weſteregeln———.— Klöckner 5 Mannesm. Nöhr. 98,00 86,25 Bank- Aktien Allg. D. Ereditb 118,5 1180 Badiſche Bank 156,0 155.0 Barmer Bankper. 119.7 119,0 Bayr. Hyp. u. Wh. 187,5 187.0 Com. u. Privatb. 167,0 185,0 Otavi⸗Minen 1 Phönix Bergbau—— 102, Rheinſtahl Salzw. Heilbr. Tellus Bergbau Vat u. Laurahütte——— Schöfferh. Bindg. 270,0 268,0 t& Schwartz Storch. 159.0 Bolfh. Sei 187,0 187,0 Adler Kleyer.. A. E. G. St.⸗A. 170,0 166,2 Aſchaff. Bunty. 141,0 141,0 Bd. Maſch. Durl. 141,7 141,0 Brem.⸗Beſig. Oel 62,— 61.— Brown Boveri„125,0 122,0 Cement Heidelbg. 120,0 119,0 Karſtadt 178,0 174,0 3 27 5 2280 0 140,0 1 Aſchersleben 202,3 198,0 emiſche Albert 52, 0 Bankf Brauind. 140,. al ersleben Frankfurter Börse. Brockhues. 71.— 69,.— 295 Bankvee. 119,7 Kali Salzdelfurth 327,0 308.0 Kali Weſteregeln 209,0 208,0 R. Rarſtabt... 148,0 140,0 Klöcknerwerke 95.50 92,.— Lahmeyer& Go. 165,5 166, Berl. Handelsgeſ. 181,0 179.0 0 A Privtdk. 167.0 165,0 „ U... B. 251,0 248,0 i— 5 d n e adden n A. f. 100 17 . 0 Dt. Atlant.⸗T...—— 100,0 D. Gold⸗ u. S. Anſt. 188, Dt. Linvleum„ 245,0 284,0 210,0 209,0 Dres d. Schnellpr. 9, 88,— Düſſel. Rat. Dürr 51,.— 51,.— Dyckerh.& Widm. 80,25 81,.— Hapa Daimler Be Dt. Verlag Ettling. Spinn.. 21320 213.0 aber& Schleich. 100.0 100,0 5 1 e . 178,5 174.5 9%„ Bonds 28 103,6 102,7 Südd. Disconto 131,0 131,0 1 8 5 Jetter—.— 70,50 „G. Farben elt. Guilleuume Württ. Notenbk. 155,0 150,0 Frankfurter Gas 112,0 112,0 lf. Pok.& Wit. 48,15—.— 1 G. Farben 176,1 174.0 Goldſchmidt 5 50.— 60.— Gritzner M. Durl.—.— Grün& Bilfinger 164,0 164,0 Gol Haid& Neu.. 30,.— 80. Hanfwerk. Füſſen 71,.— 71. Hilpert Armatur.—— 130,0 Hirſch Kupf. u. M. 185,0 123,0 'och⸗ u. Tiefbau 80.— 75,.— Inag Erlangen 91.50 91,50 Junghans St. A. 54,.——.— II 50,10 50,10 Kamm. Kaiſersl. 190,0 130,0 4%„ Kronen—,. 6% Bad. Kohlen—.——.— 4%„conv. Rente 218 2. 4/5%„ Silb.⸗R. 3,40—.— 5 4½%%„ Pap.-R. 2,80 2,15 Karſtadt Rud... 144,0 140,0 Klein, Sch.& Beck. Knorr, Heilbr. Motor Oberurſel——. 20 Pf. Nähm. Kayſ.—.— 19.— Rein. Gebh e Sch. 104,0 101.0 Roeder, Gebr. D. 108,0 106,0 Rütgerswerkte Schnellpr. Frthl. 55 Schramm Lackf.. 98,.— 98.— Schuckert, Nrbg. 180,0 173,5 Terminnetierungen(Schluß) Allg. Dt Credit 118,7 13 1175 Dergbau Ufa(Frelverk.) 378,0 W. 138.0 1 Bayr Hyp. u. W.. „ 180,5 178,0 Commerzbank 168,0 165,5 Darmſt. u. Nat.. 251.0 245,2 Deutſche Bank. 160,0 160.0 Dresdner Bank 151.0 149,7 A ⸗G. für Verkehr 120.5 118,5 Dt Reichdb. Vorz. 86.— 88.— 110,0 107.0 Mannesmann 99.— Mansfelder Mia g Compan. Hiſp. 379,0 370,5 Daimler Benz. 34.— 33,25 R Deutſche Erdöl„ 98,.— 99,50 Dit Gold u. Silber 135,2 136,0 Dt. Linoleum 244,0 235,0 Licht u. Kraft.. 165,0 160,0 Schuckert Elektr. Lieferung 159,5—— elten& Guill. 119,7 115,0 Gelſenk Bergwk. 120,0 126,0 G„„ ˙ü 10890 Harpen, Bergbau 133.0 184.0 PH Hotzmann 80,75 Berliner Börse 5% Roggenwert. ellſtoff Wal Diſch.Ablöſgſch. g 50,10 50,10 5 ohne Ablöfgrecht 680 9,1540 5% Grkr. Mh. K.———.— 50% Prß. Kaltanl. 6, 6,72 162,0 162,2 Aktien und Auslendsanleihen In Prozenten bel Stücke-Notlerungen in Matk je Stück Mainkraftwerke 106,0 109,9 Ber. Chem. Ind. 73,59 1,50„ 1 5 i g 2/0„ 1 7 4% Ung. Goldr. 21,88—,— 42%„ Kronenr, 2,15.— 4½% Anat. Ser. 16,85 16,80 4½0% AnatSer. II 16,85 16,80 üffner 222,0 222,0 4½0 U. R. 52.— 50, Wayß& Freytag 84,75 85,50 W. Weiß„ 90, 90 5% Tech. Nat Hall.———.— Transport-Aktlen Schantungbahn 8,20 Ach f. Nerkchrw. 121.0 119,0 Allg. Lok. u. Str. 146,5 148,0 Südd. Eiſenbahn 110,0 109,0 Oeſt. St.⸗Eiſenb.—— Baltimore Ohio.—.—. Canada Abliefer. 77, Pr. Heinrichbahn—— Zellſtoff Aſchffbg. 132,5 131,5 „ Memel.———.— „ Waldhof 1970 191,5 80.— 89.— Raſtatter Wagg. 14.— 13,.— . 210,0 208,5 94, Melalgeseſch. 1180 1145 eta ellſch.„ Mühlen au 122,0—.— Deutſ Dtſch. 228 Bank. 151,0 resdner Bank. Melningerhypbk. 117,3 115,8 Oeſtert. Crebitbk.—— 30, Reichsbank.„ 265,0 258,5 Ahein. Ereditbk. 1190 1190 Süddeutſch. Disc. 190,0 Frankf. Industrie-Aktlen Aecumulatoren„= 120,0 Ablerwerke,. Alexanberwerk Alfeld Deligſen 30,— 29. Allg. Elektr.⸗G.. 179.0 Alſen Portl.⸗Z.. 155,0 155,0 Ammendorf Pap. 141,2 140,0 Anhalt. Kohlenw. 77.— 75. Aſ⸗ 215. Uſt. Ze 182,0 132,0 Augsb. „Elek.(Rheag) 149,8 142,5 „Stahlwerke 102,7 99,.— Riebeck Montan 107,0 102,0 Rütgerswerke.. 70,.— 68,50 „ 179.7 171.8 Slemens Halske 306,5 290,3 Sitdd. Zucker 345,0 146,0 Spensta Tändſt. 352,0 846,0 8 Ver. Glanzſtoff 229.0 ſchmidt... 62,— 60,—[Ver. Stahlwerke 107,0 103,5 ellſtoff e 1375 130,5 hof 192,2 19258 Contin. Gummi—= 185,0 1 Vraunkohlen 288,0 248,0 Balke Maſchinen 118,5 118,2 Baſt Nürnberg 200,5 200,5 Bayer. Celluloid——— Bayr. Spiegelglas 62,.— 60,25 1255 M. Egeſt. 36,75 36,50 940 9. Berlin Gubener 2420 242,0 ö Berl. Karls. Ind. 56,15—.— e 92.— 91. 8 ——.— 28 29. Bremer Wolle 158,5 158,0 Brown, Bov.& C. 124,0 125,0 Hoeſch Elſen 286, 209, 28. 29. 425 425 1 200 29. Buderus Eiſenw. 61,15 62.— ——= Konſerven Braun 69,.— 68,— Schuhf. Berneis 46,— 46,.— 4% Türk. Ad. Anl. 8,80—.— 25 5 Kraus& Co. Lock. 46,50 46,50 1 Wolff—— 400 4% 5 e 775 765 S 99— 2 202) 200 gegwerte. 1020 20% Sn 0 89 4% dea, nl 1 12,0 Chen de d 80 A Je 6 0 59 2090 2080 Ludwigsh. Walz.—.— 101,9 Triept. Beſigheim 56,— 58,.— 400 Zolobl. 1011 780 7755 Chem: Prong 70.75 70, M 8 M0 Concord. Spinn. 70 69,75 Conti-Caoutſch. 145,0 183,7 Daimler Motoren 33,25 32,.— Deſſauer Gas.. 168,2 165,0 Dtſch.⸗Atlant⸗T. 97,25 86. Deutſche Erdöl 97,.— 92,25 Diſch. Gußſtahl.——. Deutſche Kabelw. 60.— 59. Dtſche. Steinzeug 184,5 179,5 3,15 Deutſche Wollw. 12,50—.— f Deutſch. 51 67,50 66, Deutſche Linol. 244,5 285,0 Dt. Schutzgeb. 8 100,9—.— 1 95 schi 87.— 870 „Dippe Maſchln.—— resd. Schnellpr. 101,0 100,0 Dürener Metall. 181,0 181, Dülrkoppwerke 0 III 18,.— 17,80 Faber Bleiſtift———. 150,0 Jarbenind. A. G. 179,0 174, 1890 Saen a Ge 1600 15 1 Fhies e 90 fin 1178 115,0 tes e R. Friſter 1 8 5 138,6 134,5 Gebhard Textil„ 88,.— 85,28 ehe& Co. 60,25 60, Geiling& Co. 28, Gelſenk. Dergwk. 128,0 125,0 Genſchow& Co. 68,50 67.— Germ. Portld.⸗Z. 1770 175,8 Gerresheim. Glas—.——.— Geſ. f. elektr. Unt. 169,0 165,7 Goedhardt Gebr. 104,0 188,8 Goldſchmidt. Th. 61,— 59,80 Guano-Werke.. 48,50 47.50 Greppiner Werke 94,78 Gritzner Maſch. 48,.— Gebr. Großmann 32,50 Grun& Bilfinger 164.2 e Bank eberſee Bk. 100, omm. 180,0 gem. 89,— 84, 39,.— 88, Phönix Ber, S 8111 Maſch. 80,.— 80, ein. Mos Hackethal.... 86,.— 85,50 Halleſche Maſch. 85.——— Hammerſ. Spinn. 123,1 128,1 Bemberg. 199,5 190.0 bg.⸗Wien Gum. 70,28 66,50 ergmann Elekt. 199,0 200,5 Harkort St⸗Pr. 1 5 Harpener Bergb. 138,0 133,5 ilpert jeilmann A 152 150 „ind e 7775 2 209. 1 Leder 92,50 92,75 ſen„ 115, 1145 Hohenlohe-Werte 88,28 84,75 Phil. Holzmann 81,50 82,.— Horch& Cie.. 69,75 67.— „Jlüdel& Co. 137,0 132.0 Gebr. Junghans 53,.— 54,50 Kahla Porzellan 56,25 54,50 Kaliwk. Aſchersl. 202,0 195,0 75 Karſtadt 144,5 143,2 Klöcknerwerke.. 94, 1 C. H. Knorr.. 163,0 164.0 Kollmar& Jourd. 44.— 43,.— Kölſch Walz. Gebr. Körting 62,— 61,75 Kötitzer Kunſtled. 193,0 131,0 Krauß& Cie. Lok. 46,75 46,75 Kronprinz Met. Kyffhäuſer Hütte 39.— Lahmeyer& Co. 165,7 166,0 Laurahütte... 51,28 49,80 Linde's Eismaſch. 152,0 150,2 Carl Lindſtröm„650,0 640,0 43,— 42,.— .= Lingel Schuhfabr. 46,.— 45,50 Maximil⸗Hütte. 160,2 160,2 Mech. Web. Lind. 109,0 1070 „ Zittau 39,50 59,75 Merkur Wollw.. 144,5 142,0 Mez Söhne Mlag⸗Mühlen. 120,5 120.0 Mix& Geneſt. 139,0 139,0 Motoren Deutz. 65,15 64.— Mühlheim Derg. 101,0 103,5 578 88. Nat. Automobile———.— Niederlauſ. Kohle 183,0 1 Norbd. Wollkäm. 106,0 1 6 Oberſchl. E. Bed. 68,.— Oberſchl. Koksw. 91,50 90,2 Orenſt.& Koppel 70,50 68,00 Oſt werke bau 104,0 102,0 4. P. Vember, Hermann Pöge 23,50 e Rathgeber 2 a0 e 8 ein. Br ein. 5 Gruſchwitz Textil 57,50 57,75 ein. C. 1 1 hein.⸗M. 5 Rheinſtahl.. 195,0 109,5 Dt. Rlebeck Montan 102.0 103,7 Roſitzer Zucker 33,35 32. Rückforth. Ferd. 65,.— 68.— Rütgerswerke„ 70,.— 68,78 Sachſenwetk.„„ 97,50 65,50 Salzörtfurth..„ 320 807 S 920 99 ee g Hiitdries Kaff. J. 7 Scheier e: Firſch Küpfer. 21300 1278 Huge Schneider l 15875 400,5 28, 209, Weſteregelnalral. 210,0 189.0 Weſtf. Eiſen 85.— Wicking⸗Cement 112,5 Wiesloch Tonw.—— Wi 9„90. itten ußſt.— Wolff, 75 2 8* 28, Schubert Salzer 221.5 Schuckert& Co. 180,0 174,1 Schultheiß 270,0 2 Segall Strumpf— Siemens Halske 307.0 Sinner.⸗G. 117,5 Stoehr A 115,5 Stoewer Nähm.——— ellſtoff Vereln 1127 . Zeuſtoff Waldhof 1070 Südd. Immobil. 72,50 8 Deutſch⸗Oſtafrika 122.0 Zucker. 145,5 5 Neu⸗Gulnea 516,0 8100 Teleph. Berliner 50. Otavi Minen„62, 58,28 Thörl's ver. Oele 90.— 1 Freiverkehrs- Kurse Tietz, Leonhard. 165,7 Trans⸗Radio. 124,0 Petersb. J. Habk..25 Ruſſenbank. 1075 Unionwk. Mhm. Varziner Papier 108,0 1 Deutſche Petrol. 40,50 37. Heldburg. 180,0 Veithwerke.., B. B. Irkf. Gummi 0 165,0 Ver. Chem. Charl.—.— Benz B. Olſch. Nickelw. 154,5 1 V. Glanzſt. Elbf. 224,8 B. Harz. Portl⸗Z. 108,0 V. Schuhf. B. K. 45,25 94,75 92, 48,50 48, 15 116 Adler Kali. Diamond 25,15 Hochfreguenz„1550 Krügers hall 5 5 1070 apag 110,0 108,0 Huſſeld Eifenhöl. 82.— 82,— L. Loewe 4 Go. 1690 165,0 185 Stahlwerke. 4 1 5„ 188,„ Stahl. d. d. Zyp. 163,0 15 5 1450 10 Dynamit Luft 68,— 62,50 E. Lorenz 156,0 158,0 Ver.. 143,0 Ronnenberg. orbd. Flond. 104 1020 Lukau& Steffen 5.— 8,— Pogel Telegraph. 88,35 68,50] Sichel& G. Verein Eſbeſchif. 20.48 2015 Cet len. 1842 150 esche Mel. 7650 63.— 86d en 75 S 8858 5 8 1 i olg geffner 222, ee 3 8 Elsb Co..—— Magirus.⸗G.. 20.— 20.— Uf. 9225 0 8 1370 138.0 Emalk Uarich. n Mannesmann. 9,15 85,— Wanderer Werke 48. e 5 8 ank erer, 1700 eigne Feet Jeg 2e der e au, 0, rermin * 5 7 2——„„ Harmer Pankoer 4200 10 Een Stelkehl. 4235 1280 Maſc ng. 140 0 1489 immoerungem SchH) Allg. Dt. Crebii 1190 arpen. Bank f. Brauind 1470 Jose gie 1280 Barmer Bankver, 121.0 Ph. Holzmann 88 Bayr. Hop u W 130.0 ptelbetriebsgeſ. 1510 Bayr. VBereinsbk. 150,0 186,0 Iſe Bergbau 0 Berl. Handelsges. 181,0 ali Aſchersleben 2830 Sa. de 6 440 ige Se 5 a J— Frese 820 kin. Reue p. 1. Dresdner. 152,0 As für gerkehr 1178 85,0 Allg. Lokglb... 147.0 04,0 Dt. Reichsb. Bz 86,.— 5 5 2 1—0 —ambg.⸗ Südam. 188, Hanſa Dampf. 1150 144. Nordd Loyd. 105,0 Allg. Glektr.⸗Geſ. 178,0 Bahr. Motorenw. 92. 219,0 rgmannchlelir 1 —— erus Eiſenw. 2275 2 e Arp. gans. 0 Font. Caugſchoue. 10 50 270 ler⸗ enz. — 160 55 778 5 5 109,7 JJ De 17 5 Erdöl. 87 lind leuntpk. 29— Dynamit-Robel Elektrizitäts⸗Lief 169.0 El. Licht u. Kraft 166,0 Eſſener Steinkohl. 189,0 „G. Farben 1790 mühle. 190 In& Gufg. 1 8 209,0 205,0 3 Wa ed 5 Otavig Minen 63 eser„ 90 1 Dh. Goldſchmid d 7724 9 10//. Eiſenbahntechniſche Fortſchriite Von Ernſt Trebeſius Stoßfreie Weichen— Wirbelſtrombremſen— Flie⸗ gende Bautrupps— Schmiervorrichtung für Spur⸗ kränze— Ganzſtahl⸗D⸗Zugwagen— Das Zeitſignal der Reichsbahn— Meßwagen für Gleiſe und Ober⸗ ban Wei alle anderen irdiſchen Einrichtungen unter⸗ liegt auch das Eiſenbahnweſen dem Geſetz der Ent⸗ wicklung. Von dem Fernſtehenden kaum wahr⸗ genommen oder beobachtet, vollzieht ſich auch auf die⸗ ſem Gebiet jene natürliche Ausleſe, die unaufhörlich Gutes durch Beſſeres verdrängt und auf dieſe Weiſe dafür ſorgt, daß der ganze Eiſenbahnorganismus dauernd von dem warmen Blut der Gegenwart durchpulſt wird. Der Wettbewerb des Kraftwagens und des Flugzeuges ſpornt auch die Eiſenbahntech⸗ niker zu immer neuen Verbeſſerungen an, und eine Fülle wichtiger Neuerungen kann in ſteter Folge ver⸗ zeichnet werden. Als ein bedeutſamer Fortſchritt, der von allen Fahrgäſten der Eiſenbahn dankbar empfunden wer⸗ den dürfte, iſt die neue Konſtruktion einer ſtoßfreien Weiche anzuführen, die zurzeit auf dem Magdebur⸗ ger Bahnhof auf ihre Bewährung ausprobiert wird. Ihre ſchlanke Linienführung und die beſondere kon⸗ ſtruktiye Ausführung ſollen die für das rollende Ma⸗ terial ſo überaus ſchädlichen und für die Fahrgäſte ebenſo läſtigen Stöße auf ein Mindeſtmaß dämpfen bezw. ganz aufheben. Die zur Erprobung eingebau⸗ ten neuen Weichen zeigen ſelbſt bei 70 Km. Geſchwin⸗ digkeit des darüberfahrenden Zuges ihre ſtoßdämpfen⸗ den Eigenſchaften. Eine andere ſehr intereſſante Vorrichtung wird zurzeit auf dem Güterbahnhof Magdeburg⸗Buckau ausprobiert. Das Ordnen(Rangieren) der Wagen oder Wagengruppen geſchieht auf größeren Güter⸗ bahnhöfen bekanntlich in der Weiſe, daß die Züge über einen künſtlich geſchaffenen Berg(Ablaufberg) gedrückt werden. Die Wagen rollen die ſchiefe Ebene hinab und werden durch Umſtellen der Weichen auf die verſchiedenen Gleiſe geleitet, wo aus ihnen neue Züge mit beſtimmtem Reiſeziel gebildet werden. Da die Wagen je nach Größe, Bauart und Beladung verſchiedene Ablaufgeſchwindigkeit ent⸗ wickeln, ſo muß die Geſchwindigkeit bei flottem Be⸗ trieb in der Weiſe geregelt werden, daß gut lau⸗ fende Wagen, die den Langſamläufern zu dicht auf⸗ rücken. gebremſt werden. Zwiſchen je zwei ablau⸗ fenden Wagen heißt es ja jedesmal die Weiche um⸗ ſtellen, wozu ungefähr 4 Sekunden Zeit erforder⸗ lich find. Das Bremſen der Gutläufer geſchah bis⸗ her vorwiegend mittels der Hemmſchuhe mit Aus⸗ wurfvyorrichtung. In neuerer Zeit verwendet man hierzu die Backenbremſen. Dieſe beſtehen aus langen Bremsſchienen, die längs der Fahrſchienen angeordnet ſind. Die Bremsſchienen werden durch Druckwaſſer oder Preßluft gegen die Radreifen ge⸗ preßt, und die Reibung zwiſchen Bremsſchienen und Radreifen ruft die gewünſchte Bremswirkung her⸗ vor. Dieſe Backenbremſe läßt ſich durch Anordnung von Magnetpolen, die unterhalb der Fahrſchiene liegen, zu einer Wirbelſtrombremſe ausbilden. Zwiſchen den Bremsſchienen wird ein ſtarkes mag⸗ metiſches Feld erzeugt, und die Bremswirkung kommt im weſentlichen durch Bildung von Wirbel⸗ strömen imu Radreifen und in den Bremsſchienen zuſtande. Nur der vierte Teil der erzielten Brems⸗ wirkung wird durch Reibung zwiſchen Bremsſchienen und Radreifen erzeugt. Die Bremswirkung kommt ganz allmählich zuſtande und erreicht erſt nach etwa % Sekunde ihren Höchſtwert. Die auf dem Bahn⸗ hof Magdeburg⸗Buckau eingebaute Wirbelſtrom⸗ bremſe arbeitet ſo ſtoßfreti, daß ein auf das Tritt⸗ brett des ablaufenden Wagens geſtelltes und mit Waſfer gefülltes langſtieliges Likörglas trotz ſtärkſter Bremſung weder umfiel noch ſeinen Inhalt ver⸗ Ichuttete. Da bie Bahnunterhaltungsarbetten wirtſchaftlich und zweckmäßig nur in der guten Jahreszeit vor⸗ genommen werden können, der Umfang der erforder⸗ lichen Arbeiten auf den einzelnen Bahnabſchnitten außerdem nicht jedes Jahr gleich iſt, ſo hat die Reichsbahn neuerdings fliegende Bautrupps gebildet, die dort eingeſetzt werden, wo die Kräfte der ſtändig beſchäftigten Stammarbeiter zur, Bewältigung der Arbeiten nicht ausreichen. Die Bautrupps in Stärke von 60 bis 80 Mann werden in Wohnzügen unter⸗ gebracht die neben den Wohnwagen mit 6 bis 8 Feld⸗ betten noch je einen Küchenwagen, Gerätewagen und Kohlenwagen enthalten. Mit Hilfe diſer fliegenden Bautrupps laſſen ſich die anfallenden vermehrten Gleisarbeiten nicht nur rechtzeitig und gut, ſondern auch wirtſchaftlich durchführen. Und dieſer Punkt ſpielt ja auch bei unſerer Reichsbahn, die einen er⸗ heblichen Tefl der Tributlaſten aufzubringen hat, eine große Rolle. Die beim Durchfahren von Gleichkrümmungen zwiſchen den Schienen und den Spurkränzen der Räder auftretende Reibung hat eine ſehr beträchtliche Abnutzung der Spurkränze zur Folge. Um dieſe Zerſtörungen möglichſt niedrig zu halten, hat man verſchiedentlich Schmiervorrichtungen verſucht, die die Reibungsſtellen zwiſchen Schienen und Spurkränzen mit Oel ſchmierten. Da dieſe Oelvorrichtungen den angeſtrebten Zweck nicht recht erfüllten, hat jetzt die Orleausbahn eine neue Schmiervorrichtung an ihren Lokomotiven angebracht. Das Schmieröl wird durch einen Druckluftſtrahl fein zerſtäubt und durch einen Dreiweghahn in der Weiſe auf die äußeren Schienen geſpritzt, daß der feine Oelſtrahl nur in Krümmun⸗ gen autreten kann, während ein Hebelgeſtänge den Hahn auf gerader Strecke ſelbſttätig ſchließt. Auf dieſe Weiſe betrügt der Oelverbrauch auf 100 Kilometer Strecke nur 3 Kilogramm. Die Spurkranzabnutzun⸗ gen haben ſich ſeit Einführung dieſer Schmierung um etwa 90 v. H. vermindert. a Seit geraumer Zeit werden in Deutſchland und anderen Ländern ſtählerne Wagen gebaut, die den Fahrgäſten bei Eiſenbahnzuſammenſtößen eine we⸗ ſentlich höhere Sicherheit gewähren als die Holz⸗ wagen. Freilich beſteht bei dieſen ſtählernen Wagen die innere Einrichtung, wie Wände, Sitzgeſtelle uſw. immer noch aus Holz. Die Splitterwirkung und leichte Brennbarkeit des Holzes iſt alſo bei dieſen Wagen noch nicht ganz ausgeſchaltet. Nun ſind je⸗ doch in den letzten Jahren neue Stahlwagen ge⸗ baut worden, bei denen auch die innere Ausrüſtung völlig aus Stahl beſteht. Die mehrjährige Erpro⸗ bung dieſer Wagen hat gezeigt, daß die von einzelnen Fachleuten vorausgeſagten Mängel dieſer Bauart nicht aufgetreten ſind. Es ſtellten ſich weder zu ſtarker Wärmeverluſt im Winter, noch zu große Erhitzung im Sommer ein. Auch die befürchtete Schwitzwaſſer⸗ bildung zwiſchen der Außen⸗ und Innenwand der Wagen trat nicht in Erſcheinung. Der zwiſchen inne⸗ rer und äußerer Blechbekleidung beſtehende Hohl⸗ raum wurde mit einer Korkſchicht ausgekleidet, die vor zu großer Abkühlung im Winter und übermäßi⸗ ger Erhitzung bei ſtarker Sonnenbeſtraßhlung ſchützt. Das befürchtete„Dröhnen“, alſo zu geräuſchvoller Lauf, iſt bei den ganzſtählernen Wagen ebenfalls nicht aufgetreten. Da die Uebertragung einer einheitlichen Zeit an ſämtliche Stationen des Reichsbahnnetzes für die Durchführung eines geregelten Zugverkehrs und für die genaue Zeitangabe auf Telegrammen von weſentlicher Bedeutung iſt, ſo wird ſeit Einführung der mitteleuropäiſchen Zeit als Normalzeit für den geſamten deutſchen Eiſenbahnbetrieb das Zeitſignal täglich vom Schleſiſchen Bahnhof(Berlin) an ſämt⸗ liche Betriebsſtellen gegeben. Die einzelnen Statio⸗ nen haben dann nach dieſem Zeitſignal ihre Uhren einzuſtellen. Die Kontaktuhr auf dem Schleſiſchen Bahnhof wird durch Vermittlung einer Uhr der Nor⸗ malzeitgeſellſchaft von der Sternwarte aus reguliert. Die Uebertragung der Zeit erfolgt auf 120 Tele⸗ graphenleitungen täglich um 8 Uhr. Von 7 Uhr 58 Minuten ab ſendet ein Morſeſchreibwerk das Zeichen M. E. Z.(mitteleuropäiſche Zeit) in alle angeſchloſſe⸗ nen Leitungen. 50 Sekunden vor 8 Uhr ſchließt ſich der Kontakt des Morſeſchreibers dauernd. Auf dem Papierſtreifen, der das Zeitſignal aufnehmenden Morſeſchreiber erſcheint alſo von dieſem Zeitpunkt ab ein durchlaufender Strich. Genau 8 Uhr wird der Kontakt der Uhr auf dem Schleſiſchen Bahnhof unterbrochen, womit auch der Strich auf dem Papier⸗ ſtreifen aller aufnehmenden Apparate verſchwindet. Das Verſchwinden des Striches bedeutet: es iſt augenblicklich 8 Uhr. Auf der 1924 In Seddin bei Berlin veranſtalteten Eiſenbahntechniſchen Ausſtellung hatte die Reichsbahn einen Meßwagen ausgeſtellt, deſſen ſcharfſinnig aus⸗ gedachte Inſtrumente den Eiſenbahntechniker inſtand ſetzen, den Zuſtand des Gleiſes während der Fahrt genau zu kontrollieren. Dieſer Meßwagen konnte ſeitdem noch bedeutend vervollkommnet werden. Seine Inſtrumente zeichnen völlig ſelbſttätig auf einer Rolle Papier alle Unregelmäßigkeiten der Glefslage, der Spurweite, der Schienenſtöße, der Ueberhöhungen in Kurven uſw. auf. Soll eine Weltrüſten Strecke geprüft werden, ſo wird der Meßwagen in einen Zug eingeſtellt, und einige mit der Arbeit der Inſtrumente vertraute Fachleute nehmen an der Fahrt teil. Nach beendeter Fahrt geben die Papier⸗ rollen mit ihren von den Inſtrumenten aufgezeichne⸗ ten Kurven genauen Aufſchluß über den augenblick⸗ lichen Zuſtand der Strecke, und die betreffende Amts⸗ ſtelle kann auf Grund dieſer einwandfreien Prüfung ihre Entſcheidung bezüglich der erforderlichen In⸗ ſtandhaltungsarbeiten treffen. im Aelher Von Dr. Kurt Kämmerer Tortz aller internationalen Konferenzen geht das Rüſten munter weiter. Aber nicht nur das Rüſten mit den Waffen, nein, auch im Aether rüſten die Nationen, um einander die Macht ſtreitig zu machen. Die Situation iſt im Augenblick ſo, daß Deutſch⸗ land, wenn es ſich nicht bald zu rigoroſen Maß⸗ nahmen entſchließt, in dieſem Kampf um die Macht im Aether zum Unterliegen kommt. Wie die Frie⸗ denskonferenzen, ſo haben auch die europäiſchen und die auf breiterer internationaler Baſis aufgebauten Funk⸗Konferenzen(die Beſchlüſſe des Weltrundfunk⸗ vereins uſw.) für uns— wie immer!— nichts ge⸗ ändert. So ſind kürzlich die ſtaatlichen europäiſchen Telegraphenverwaltungen zur Prüfung der Wellen⸗ frage in Prag zuſammengeweſen und dort iſt es aus Entgegenkommen zu den kleineren, am Rund⸗ funk noch wenig beteiligten europäiſchen Staaten zu dem Beſchluß gekommen, den bisher vorgeſchriebe⸗ nen Frequenzabſtand zwiſchen den einzelnen Sen⸗ dern herabzuſetzen. Zugleich wurde der vom Rund⸗ funk bisher verwendete Frequenzbereich etwas ver⸗ kleinert, ſodaß nun alſo auf einem kleineren Wellen⸗ bande jetzt bedeutend mehr Sender arbeiten ſollen als früher. Die ſo geſchaffene Wellenverteilung aber iſt für uns unhaltbar. 4. Die verſchiedenſten europäiſchen Staaten gehen daran, die Sendeenergien ihrer Stationen bedeutend zu erhöhen. Vor einigen Tagen z. B. hat der mit 50 Kw. ausgeſtattete neue Sender London ſeinen Betrieb begonnen. Damit aber noch nicht genug, wird England ſich in allernächſter Zukunft zehn neue Sender derſelben Stärke erbauen. Sendeverſtärkun⸗ gen im größten Ausmaße ſind u. a. in Frankreich, Spanien, Italien, Schweden, Polen und Rußland geplant. Außerdem ſind in Mähriſch⸗Oſtrau und Kattowitz bereits ſeit längerer Zeit Großſender in Betrieb, durch deren Tätigkeit Deutſchland ja ſchon gezwungen wurde, den Sender Gleiwitz der un⸗ möglich gewordenen ſchleſiſchen Rundfunkverhält⸗ Weltingenjeurkongreß Tokio Vom 29. Oktober bis 7. November 1929 Der im Oktober⸗November dieſes Jahres in Tokio ſtattfindende Weltingenieurkongreß ſtellt in zweifacher Hinſicht etwas Neues ffir die techniſch⸗ wiſſenſchaftliche Welt dar. Einmal iſt es das erſte Mal, daß ſich die Ingenieure der ganzen Welt zu einem allgemeinen techniſch⸗wiſſenſchaftlichen Kon⸗ greß zuſammen finden. Bisher waren es ſtets Son⸗ dergebiete der Technik, für die internationale Ver⸗ anſtaltungen abgehalten wurden— wir exinnern nur an die Tagungen der Internationalen Elektro⸗ techniſchen Commiſſion(J. E..), der Weltkraft⸗ konferenz, an die internationalen Kongreſſe über Verkehrsfragen, Rohſtoffbearbeitung— während das techniſche Programm des Weltingenieurkongreſ⸗ ſes alle Gebiete der Technik umfaßt. Der zweite neue Geſichtspunkt iſt der, daß zum erſten Male der Ferne Oſten, und zwar Japan, als Veranſtalter eines internationalen techniſch⸗wiſſenſchaftlichen Kongreſſes auftritt. Die Anregung hierzu ging be⸗ reits im Jahre 1925 von Amerika aus. Die Organi⸗ ſation wurde dem japaniſchen Ingenieurverband, der Kogakkai, übertragen, die ſich aus 12 maßgeben⸗ den japaniſchen Ingenieur⸗Organiſationen zuſam⸗ menſetzt und die im Jahre 1926 mit den Vorberei⸗ tungen begann. Zuſammen mit dem Weltingenteur⸗ kongreß findet eine Teilkonferenz der Weltkraftkon⸗ ferenz ſtatt, um bei dieſer Gelegenheit gleichzeitig die großen Energiefragen unter beſonderer Bexrückſich⸗ tigung der Intereſſen des Fernen Oſtens geſondert zu behandeln. Der Widerhall, den die japaniſche Einladung in der ganzen Welt gefunden hat, war über Erwarten groß. Rund 30 Nationen mit insgeſamt 600 Ver⸗ tretern haben ihre Teilnahme zugeſagt, ſo daß die Tokioter Tagung hinter bisherigen Verauſtaltungen dieſer Art auch äußerlich keinesfalls zurückſtehen wird. In Deutſchland, Amerika, England und Schweden ſind beſondere Vorbereitungs⸗Komitees ins Leben gerufen worden, an deren Arbeiten nicht nur die intereſſierten Ingenieürkreiſe, ſondern auch die wirtſchaftlichen Organiſationen und die Regie⸗ rungen lebhaften Anteil genommen haben. Das Ehrenpräſidium des amerikaniſchen Komitees hat der Präſident der Vereinigten Staaten, Herbert Hoover, ſelbſt übernommen. Das amerikaniſche Ko⸗ mitee hat liebenswürdigerweiſe an die europäiſchen Delegationen eine Einladung erlaſſen, den Hinweg geſammelt über Amerika zu nehmen, um auf dieſe Weiſe den Teilnehmern auch die bemerkenswerteſten techniſchen und ſonſtigen Sehenswürdigkeiten Ame⸗ rikas zu zeigen. Der Einladung wurde von Deutſch⸗ land aus in großem Maße entſprochen; die übrigen Kongreßbeſucher nahmen entweder den Weg über Rußland oder über Indien„„ Die deutſchen Teilnehmer(32) werden vom Vor⸗ ſitzenden des Deutſchen Nationalen Komitees der Weltkraftkonferenz, Generaldirektor Dr.⸗Ing. E. h. C. Köttgen, geführt. Ihm zur Seite nehmen als offizielle Delegierte teil: Miniſterialdtrektor Arendt vom Reichspoſtminiſterium, Dr.⸗Ing. E. h. A. Koep⸗ chen, Direktor der Rhein.⸗Weſtf. Elektr.⸗Werk A.., Eſſen, Dr.⸗Ing. Krauß, Direktor der J. G. Farben⸗ induſtrie A.., Ludwigshafen, Mintſterialrat Kralik vom Reichswirtſchaftsminiſterium, Profeſſor Dr.⸗ Ing. E. h. Matſchoß, Direktor des Vereines deut⸗ ſcher Ingenieure, Geh. Baurat Dr.⸗Ing. E. h. Exzel⸗ lenz Oskar von Miller, Deutſches Muſeum, Profeſſor Dr.⸗Ing. A. Nägel, Dresden, Dr.⸗Ing. Dr. mont. E. h. O. Peterſen, Geſchäftsführendes Vorſtands⸗ mitglied des Vereins deutſcher Eiſenhüttenleute, Düſſeldorf, Profeſſor Dr. Prandtl, Göttingen, Pro⸗ feſſor Dr.⸗Ing. Probſt, Karlsruhe. Wie auch ſonſt bei internationalen Zuſammen⸗ künften iſt für Japan ein umfangreiches Beſichti⸗ gungsprogramm ausgearbeitet worden, das den üb⸗ lichen Rahmen derartiger Veranſtaltungen bei wei⸗ tem überſchreitet. Die Kongreßteilnehmer werden als Gäſte der japaniſchen Staatseiſenbahn zu faſt allen Sehenswürdigkeiten des japaniſchen Reiches geführt, wobei ihren Sonderwünſchen in feder Be⸗ ziehung Rechnung getragen wird. Auch eine Reihe geſellſchaftlicher Veranſtaltungen iſt vorgeſehen. Die weite Entfernung hat allerdings verhindert, daß alle maßgebenden Vertreter der deutſchen Tech⸗ nik zum Weltingenieurkongreß reiſen konnten. Um dieſen Gelegenheit zu geben, ſich an dem wiſſenſchaft⸗ lichen Gedankenaustauſch zu beteiligen, war es auch Nichtteilnehmern freigeſtellt, Berichte zu den Kon⸗ greſſen beizuſteuern. Von dieſer Möglichkeit hat Deutſchland reichlich Gebrauch gemacht. Dem Welt⸗ ingenieurkongreß wurden 28, der Weltkraft⸗Teil⸗ konferenz 10 deutſche Berichte eingereicht, deren Schwerpunkt auf den Gebieten des Berg⸗ und Hüttenweſens, der Fernmeldetechnik, des Energie⸗ problems ſowie des Bauweſens liegt. Die tatkräf⸗ tige Kongreßleitung unter der Führung ihres Präſi⸗ denten, des Barons Furuichi, ſowie des Leiters des Orgoniſationskomitees, Profeſſors Kamo, hat dafür geſorgt, daß bei der Lieferung der wiſſenſchaftlichen Beiträge von vornherein ein gewiſſer Ausgleich unter den einzelnen Ländern erzielt wurde, ſo daß von jeder Nation in der Hauptſache nur die Fragen behandelt werden, die international von beſonderem Intereſſe und Wert ſind. Die Verhandlungen ver⸗ ſprechen daher auch auf wiſſenſchaftlichem Gebiete ein voller Erfolg für die internationale techniſch⸗wiſſen⸗ ſchaftliche Gemeinſchaftsarbeit zu werden. 5 Dr. Georg Freitag- Berlin. niſſe wegen, auf 5 Kw Antennenleiſtung zu ver⸗ größern. Die Verſtärkung der Sendeenergien der euro⸗ päiſchen Staaten iſt durchaus verſtändlich, denn ſie wollen dadurch natürlich von den Ueberlagerungen und Störungen ausländiſcher Sender ihrem Wellen⸗ bereich benachbarter Sender freikommen und den Teilnehmern einen einwandfreien Empfang ermög⸗ lichen. ETs muß aber darauf hingewieſen werden, daß dieſes Rüſten im Aether, dies unbedachtſame Vorgehen in der Energiefrage die aufgeſtellten Wel⸗ lenpläne durcheinanderbringt und alle anderen Länder zwingt, den gleichen Weg zu gehen. Wir in Deutſchland haben uns, was die Sendeenergie anbe⸗ trifft, bislang außerordentlich zurückhaltend ver⸗ halten. Abgeſehen von den Sendern Königswuſter⸗ hauſen und Langenberg verfügen unſere Hauptſender im Durchſchnitt nur über 1,5 Kw. Dieſes Wettrüſten der andern hat nun dazu ge⸗ führt, daß in faſt allen unſeren Provinzen ein un⸗ entwirrbares Funk⸗Chaos ſich gebildet hat. Rettung beſteht für uns einzig darin, daß auch wir gleich den anderen uns an eine Erhöhung der Sendeenergie machen, wenn anders wir nicht im Kampf um unſere Geltung im Aether wirtſchaftlich und kulturell un⸗ terlegen ſein wollen. i K Ein Wohnungstür-Teleſkoy Ein Wohnungstür⸗Teleſkop Das übliche Guckfenſterchen in der Wohnungs⸗ türe war ſchon ſeit langem verbeſſerungsbedürftig und gewährte nur verhältnismäßig geringen Schutz. Seine Hauptfehler beſtanden in dem kleinen Ge⸗ ſichtsfeld, das der draußen ſtehenden Perſon ohne weiteres ermöglichte, ſich durch Seitwärtstreten den Blicken zu entziehen, weiter in dem Umſtand, daß man von außen ſehen konnte, wenn der Wohnungs⸗ inhaber durch das Fenſter blickte, und ſchließlich in der Gefahr, der ſich der Durchblickende ausſetzte, falls ein Einbrecher ſich den Eintritt erzwingen wollte, Ein Stoß gegen das dünne Glas des Fenſterchens, und das Auge, vielleicht ſogar das Leben, war dahin. Außerdem aber geſtattete das gewöhnliche Guckfen⸗ ſter dem Draußenſtehenden Einblick in die Woh⸗ nung, wenn innen kein Schutzdeckel vorhanden war oder dieſer ſich verſchoben hatte. Eine neue optiſche Vorrichtung, der„Türſpion“, iſt nun geeignet, den Wohnungsbeſitzern Sicherheit zu gewähren und auch zartbeſaiteten Gemütern, die die Gefühle wehrloſer Draußenſtehender nicht durch ungenterte Muſterung kränken wollen, Ausblick auf den Treppenflur ge⸗ ſtattet. Der„Türſpion“ beſitzt eine Linſenanordnung, die es ermöglicht, das ganze Treppenpodeſt zu über⸗ blicken, und alle Perſonen in voller Geſtalt zu ſehen, auch wenn ſie ſich zur Seite ͤrücken oder ganz nahe an die Wohnungstür herantreten. Die Opttk der „Vorrichtung iſt nach der Wohnung zu durch eine ſtarke Metallplatte abgeſchloſſen, die ein winziges Löchelchen zum Durchblicken enthält. Durch diese Platte und die ſtarken Linſen iſt das Auge des Be⸗ nutzers gegen jeden heimtückiſchen Angriff geſchützt, und außerdem geſtattet das kleine Blickloch dem Außenſtehenden nicht, zu ſehen, ob er überhaupt be⸗ obachtet wird. Die Anbringung des kleinen Appara⸗ tes, deſſen Anſchaffungspreis nur drei Mark beträgt, kann von jedem Wohnungsbeſitzer mühelos ſelbſt vorgenommen werden. Er kann nicht nur in Woh⸗ nungstüren, ſondern auch in Haus⸗ und Hoftüren ſowie in Fenſterläden verwendet werden und eignet ſich auch zur unauffälligen Beobachtung von Ver⸗ kaufs⸗ und Kontorräumen. 1 N Batterielampe von gleichbleibender Leuchtkraft Die bisher benutzten Batterielampen für den Handgebrauch ſowie für Fahr⸗ und Motorräder leiſteten keine zufriedenſtellenden Dienſte; die Spannung der üblichen Trockenbatterien ließ ſchon nach kurzer Zeit ſtark nach, und die anfänglich be⸗ trächtliche Leuchtkraft der Lampen nahm daher ſehr raſch ab. Dieſer Uebelſtand iſt auf einfache Weiſe bei einer neuen Batterielampe vermieden worden, bei der ſtatt der ſonſt benutzten drei Elemente deren fünf zu einer Batterie vereinigt ſind. Ein Durch⸗ brennen der Glühbirne durch die erhöhte Spannung wird verhindert, indem ein Regulierwiderſtand die Spannung auf vier Volt reduziert. Dadurch leuchtet die Lampe ſtets mit gleicher Helligkeit, denn die vorhandene Spannungsreſerve kann durch Drehen der Regulierſchraube je nach Bedarf herangezogen werden. Man ſollte meinen, daß die unvollſtändige Aus⸗ nutzung der Spannung unwirtſchaftlich wäre; tat⸗ ſächlich iſt die Brenndauer der neuen Lampe etwa achtmal größer als die der bisher üblichen Drei⸗ Element⸗Lampen und ermöglicht eine wirkliche Dauerbeleuchtung, die mit Batterielampen bisher nicht erzielt werden konnte. ek. ——— W- 5 Verantwortlich: Curt Eh me 28 * 9 J77SCCCCCCTTCCCCCCC Wo tna 000 o n„en cooho 4 mer co O0 A We r W mäßigungen ſind verſchärfte Verſchmelzung Deutſche Vank-Distonto-Geſellſchaſt vollzogen Gegen kleinen Proteſt/ Bankenführer über ſtaatliche und private Wirtſchaftspolitik/ Rentabilität, OBerlin, 29. Okt.(Eig. Dr.) Heute vormittag fanden in Berlin die letzten GV. der Disconto⸗Geſellſchaft und der Deutſchen Bank ſtatt, in der die bekannten Fuſions⸗ verträge zur Beſchlußfaſſung ſtanden. Die GV. der Distonto⸗Geſellſchaft war außerordentlich zahlreich beſucht, 109 Kommandi⸗ tiſten waren mit einem Ax. von 102 311 300 Mark ver⸗ treten. Nach Verleſung des Fuſionsvertrages hielt der Geſchäftsinhaber Dr. Salomonſohn einen Vortrag, in dem er nochmals auf die Gründe der Fuſion, deren Einzelheiten und Auswirkungen einging. Dr. Salomon⸗ ſohn führte u. a. aus, daß der Zuſammenſchluß in keiner Weiſe durch eine ungünſtige Lage weder der einen noch der anderen Bank veranlaßt wird, ſondern nur durch die allgemeinen wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe ſich mit Notwendigkeit und iusbeſondere im Intereſſe der geſamten Wirtſchaftsführung wie dem un⸗ ſerer Inſtitute aufgedrängt hat, dürfe er verſichern. Der Grund zu der Fuſion liege in der beiderſeitigen Erkennt⸗ nis, daß die Mittel, die bisher angewandt worden find, um die von Jahr zu Jahr ſteigende Steuer⸗ Jaſt und Perſonalunkoſten auszugleichen, zwar bisher erfolgreich waren, für die weitere Zukunft aber immer weniger ausreichend ſein werden. Auf die Dauer wird durch dieſes Verfahren die Renta⸗ bilität nur auf Koſten der ſtillen Reſerve er⸗ reicht werden können oder ſogar die Höhe der Dividende in einer Weiſe herabgebrückt werden, die den Kredit der Bank⸗ im In⸗ und Ausland in Mitleidenſchaft ziehen muß. In dieſer Erkenntnis ſet man hüben und drüben zu der Ueberzeugung gekommen, daß eine Rentabilität des Bankgewerbes auf die Dauer nur geſichert werden kann, wenn die Mißſtände beſeitigt werden, die ſich durch die ſtaatliche Beeinfluſſung der Wirtſchaftsbetriebe durch eigene Unternehmungen von Reich, Staat und Kommunen wie durch die ſchwere Belaſtung der privaten Unterneh⸗ mungen durch jährliche wachſende Steuern und Laſten und endlich durch Schwankung der Lohnverhältniſſe heraus⸗ gebildet haben. Man hat ferner die Ueberzeugung gewonnen, daß die Banken aus eigener Initiative mit feſter Hand die erforderlichen Maßnahmen ergeifen müſſen, um der unter ihnen ſich ſtetig ſteigernden Konkurrenz Einhalt zu gebieten. Dieſe Erkenntnis ſei für die Ge⸗ ſellſchaft keine in jüngſter Zeit entſtandene und er könne verſichern, daß der erſte Meinungsaustauſch darüber und über einen Zuſammenſchluß mit der Deut⸗ ſchen Bank ſchon zwei Jahre zurücklieg l. Man hoffte damals, daß allmählich eine Einſchränkung der ſchädlichen Wirkungen der öffentlichen Hand auf dem Bankgewerbe herbeigeführt wurde. Die Hoffnungen ſind gründlich getäuſcht worden. An Stelle von Steuerer⸗ Steuer auflagen getreten und ſtatt der Ermäßigung der Gehälter ſind immer neue Aufſchläge getreten. Dieſe Mißſtände und ihre Einwirkungen auf den Gang von Handel und In⸗ duſtrie, zu denen ſich noch in verſchärftem Maße die Not der Landwirtſchaft geſellte, haben dem Gedanken des Zuſammenſchluſſes neuen Anſtoß gegeben. Sollte dieſer Zuſammenſchluß von wirklicher Bedeu⸗ tung und eine für die Wirtſchaft richtunggebende Tat ſein, ſo konnte nur die Fuſion zwiſchen den beiden größten Banken in Frage kommen, die durch die Zu⸗ ſammenlegung und Abſtoßung ihres Immobilienbeſitzes erhebliches Kapital frei machen, deren Rentabilität ſtei⸗ gern, ſowie ihre Perſonal⸗ und Verwaltungsunkoſten wirkungsvoll einſchränken konnten. Mit dem heutigen Tage geht die bisherige Verwaltungsreform der Disconto unter. Mit dem Kollegen Dr. Ruſſel und Ur bi g habe er ſich entſchloſſen, aus der aktiven Geſchäfts⸗ leitung auszuſcheiden. Die drei Herren haben ſich be⸗ reit erklärt, in den Aufſichtsrat des neuen Inſtituts einzutreten. 5 Nach Dr. Salomonſohn erhielt der Geſchäftsinhaber Dr. Solmſſen das Wort zu einer längeren Anſprache, in der er ausführte: Der Zweck der Vereinigung iſt Rationaliſierung ſowte die Beſeitigung erſparbarer Un⸗ und Urbig ſcheiden aus der aktiven Geſchäfts leitung aus koſten und Herabdrückung der Verwaltungsausgaben auf ein den wirtſchaftlichen Verhältniſſen entſprechendes Maß. Die deutſche Wirtſchaft als Trägerin der Deutſchland auferlegten Leiſtungen vermag die hieraus für ſie reſul⸗ tierenden Verpflichtungen nur durch ſtär k ſte Kraft⸗ konzentration zu erzielen. Sie kann aber den ihr gemachten Auflagen nur gerecht werden, wenn ſte der erforderliche Lebensodem durchſtrömt. Dieſer Lebensodem bildet der Zufluß ausreichenden Kapitals, deſſen Vorausſetzung die Gewißheit ber dauernden Rentabilität bilbet. Die Erzielung dieſer Rentabilität iſt durch die Kriegs⸗ und Nachkriegsfolgen immer ſchwieriger geworden. Sie wird zur Unmöglichkeit, wenn unſere 6ffentliche Verwaltung Ausgaben zuläßt, deren Deckung durch neue Laſten für die Wirſchaft beſchafft werden können. Nur wenn unſere Wirtſchaft rentabel iſt und zwar in dem Maße, daß ſie einen Vergleich mit dem Ausland aus⸗ halten kann, kann ſie Kapital an ſich ziehen. Durch den Eingriff ſtaatlicher Stellen ſeien alle Serbſt⸗ koſtenberechnungen immer wieder über den Haufen ge⸗ worfen worden. Im Vergleich mit 1925 gleich 100 ſtie gen Handlungsunkoſten und Steuern 1928 auf 118,2, obwohl durch weitgehende Mechaniſierung und Rationaliſierung die Unkoſten abſolut weitgehend herab⸗ gedrückt wurden. Vergleicht man die Höhe der Geſamt⸗ unkoſten mit den Bruttvein nahmen, ſo ergibt ſich, daß der Unkoſtenkoeffizient ſtets ſteigende, die Divibende ſtets finkende Tendenz zeigt. Die Umſätze ſind ſeit dem Jahre 1925 um zirka 50 v. H. geſtiegen, während ſich die Bruttveinnahmen in der glei⸗ chen Zeit nur um 2 v. H. erhöhten. Während 1918 die Verwaltungskoſten 96,45 v.., die Dividende 49,40 v. H. des Rohgewinnes ausmachte, war das Ver⸗ hältnis 1928 28.27 zu 19.87 v, H. Dieſe Entwicklung iſt der Rentabilität durchaus bedrohlich, umſomehr als der Charakter des Bankgeſchäftes entſprechend der innerhalb Deutſchlands unzureichenden Kapitalbildung mit Un⸗ koſtenſteigerung ſich dahin geändert hat, daß die Zahl der Geſchäftsvorgänge wächſt, während der Durchſchnittswert ſinkt. Aus der Erkenntnis dieſer Entwicklung erwuchs der Zwang zum Handeln und da lag nur der Weg durch Vereinigung mehrerer In⸗ ſtitute die Ausſcheidung überflüſſiger Betriebe zu ermög⸗ lichen. Durch die Fuſion wird weiter eine erhebliche An⸗ zahl von Beamten entbehrlich. Wir betrachten es doch als ſelbſtverſtändliche Pflicht, alles zu tun, um die frei werdenden Beamten anderweitig unterzubringen und ihnen den Uebergang in die neue Tätigkeit zu erleichtern. Die Deutſche Bank hat als erſte die Inittative zur Errichtung eines weit über das In⸗ und Ausland ver⸗ teilten Filialnetzes ergriffen und hta ferner das Doeutſche Bank ſtatt, die ebenfalls über den Fuſtonsvertrag zu beſchließen hatte. Die.⸗V. der Deutſchen Bank wies einen außer⸗ ordentlich ſtarken Beſuch auf. Vertreten waren 78 872 800 Ask. mit 778 728 Stimmen. Direktor Waſſer mann ging ebenfalls einleitend auf die Gründe der Fuſion ein und behandelte die daraus ſich ergebenden und erhofften Aus⸗ wirkungen. Er führte u. a. aus, daß man unabläſſig be⸗ müht geweſen ſei, den eigenen Betrieb wirt⸗ ſchaftlich zu geſtalten und habe dabei auch gewiſſe Erfolge erzielen können, die aber nicht mehr ausmachten, als daß der Reingewinn, der in den letzten drei Jahren un⸗ gefähr gleich geblieben ſei, von 38 v. H. der Summe der Beamtengehälter und zwar ohne Berückſichtigung der Vor⸗ ſtandsgehälter für das Jahr 1926 auf 40 v. H. im Jahre 1928 geſtiegen ſei. Von einer Ertragsſteigerung konnte nicht mehr viel l erwartet werden Dieſe Ueberlegungen können von allen Banken angeſtellt Rembours⸗Geſchäft bereits zu einer Zeit in die Hand genommen, als die wirtſchaftlichen Auswirkungen infolge der deutſchen Machtentfaltung erſt in den Anfän⸗ gen erkennbar waren. Aus dieſer frühzeitigen Einfluß⸗ nahme auf die moderne Verkehrsentwicklung hat die Deutſche Bank ihre Geſchäftszifefrn zu einer Höhe ſteigern können, die ſie zahlenmäßig an die Spitze aller deutſchen Banken brachte. Nunmehr vereinigen ſich die Diconto⸗Geſellſchaft und die Deutſche. Bank, die ſich oft als Konkurrenten begeg⸗ net fin d, zu einem neuen Ganzen, das be⸗ ſtimmt iſt, die Einnahmen des beiderſeitit⸗ gen Geſchäfts zu formulieren und die Aus⸗ gaben durch Rationaliſierung und Verwertung der bei⸗ derſeitigen Organiſationserfahrungen auf ein Mindeſt⸗ maß herabzudrücken. Die hiermit erforderliche Mehrarbeit übernehmen wir gern in dem Bewußtſein, dadurch einen neuen kraftvollen Organismus zu ſchaffen, von dem wir hoffen, dürfen, daß er als Diener der ge⸗ ſamten Wirtſchaft dazu beitragen wird, über die Schwie⸗ rigkeiten hinwegzuhelfen, die ſich für Deutſchland aus ſeiner außen⸗ und innenpolitiſchen Bedrängnis ergeben. Hierauf meldete ſich ein Vertreter des Angeſtelltenver⸗ bandes zu Wort und behandelte vor allen Dingen die Frage des Perſonalabbaues, desgleichen ein Vertreter des Deutſchen Bankbeamtenvereins. In der weiteren Diskuſſton, die ſich vornehmlich um die Angeſtelltenfrage bewegte, waren noch die Ausfüh⸗ rungen von Dr. Moſler⸗Disconto intereſſant, die eine Andeutung eines Bankbeamtenvertreters betrafen, der behauptete, daß ein temporärer Zuſammenhang s wiſchen dem Fawag⸗Krach und der kurz darauf erfolgten Fuſion der Disconto und der Deutſchen Bank beſtehe. Dies ſei vollkommen abwegig. Die Disconto⸗ Geſellſchaft habe, abgeſehen von einigen kleineren Avalen, der Frankfurter Allgemeinen einen Kredit von 250 000 Dollars gewährt, wovon 400 ooo RM. durch Sicherheiten gedeckt ſeien, ſodaß das Geſamtengagement nur 600 000 RM. gegenüber der Favag betrage, was als ein nicht allzu großer Betrag anzuſehen ſei. Im übrigen werbe auch die neue Bank alle ſozialen Maßnahmen für ihre Beamten im Auge behalten. Nach weiteren Ausführungen von verſchiedenen Seiten wurde ſchließlich die Fuſion gegen 224000 RM. des ſchon erwähnten Gewerkſchaftsvertreters genehmigt. Der Vorſitzende Max von Schinckel führte zum Schluß noch aus, daß die Gewerkſchaftsführer doch be⸗ denken möchten, daß durch die ewigen Tariferhöhungen die Lebenshaltung immer wieder erhöht werde. Dies könne auf die Dauer nicht ſo weiter gehen, da wir doch einen verlorenen Krieg und die Inflation hinter uns hätten und jetzt noch die ungeheuren Laſten der Repara⸗ tionsſteuern tragen müßten. Gleichzeitig mit der letzten.⸗V. der Disconto⸗Geſell⸗ ſchaft fand auch die ao. H. V. der werden und bei einer gemeinſamen Ausſprache zwiſchen der Direktion der Discontogeſellſchaft und der Deutſchen Bank ergab ſich, daß beide der Auffaſſung zuſtimmten, daß die⸗ ſes Problem nur durch eine Fuſion großen Stils wirkſam angefaßt werden kann. Beide fanden den Mut von planloſen Geſprächen bis an die Ver⸗ ſchmelzungsverhandlungen heranzugehen. Bei dieſen Ver⸗ handlungen war man von vornherein entſchloſſen, der Größe dteſes Zieles alle untergeordneten Bedenken zu opfern. Man ſei überzeugt, daß der Beſchluß nicht nur eine außerordentlich geſteigerte Proſperität des In⸗ ſtituts einleitet, ſondern auch als Machtfaktor(7) nutzbar erweiſen wird. Im Gegenſatz zu verſchtedenen Anſichten, daß ein großes Gebilde nur bürokra⸗ tiſch und ſchematiſch verwaltet werden könne, wolle man den Beweis erbringen, daß mit einer guten aber einfachen Organiſatton es durchaus mög⸗ lich iſt, zuverläſſig und ſchnell zu arbeiten die Kerufrage Salomonſohn, Ruſſel Woche. und damit den individuellen Bedürfniſſen der Kunden ge⸗ recht zu werden. Wenn die heutigen Vorſchläge angenom⸗ men werden, habe die Deutſche Bank eine Pe⸗ riode 60 Jahre ruhmvoller und erfolg⸗ reicher Tätigkeit abgeſchloſſen, aber nur um als Deutſche Bank und Discontogeſellſchaft eine neue, hof⸗ fentlich noch erfolgreichere und nicht minder rühmlichere Periode einzuleiten. Wiberſtände Als erſter Diskuſſionsredner ergriff.⸗A. Als berg das Wort, der gegen dte Fuſion plädierte, die nicht möglich ſei, weil in dem neuen Namen Deutſche Bank und Discontogeſellſchaft der Zuſatz Aktiengeſellſchaft fehle. Aus dieſem Grunde würde der Aktionär, den er vertrete, gegen die Punkte—3 der.⸗O. ſtimmen. Direktor Waſſermann erwiderte hierauf, daß die Deutſche Bank hierüber ſich mit namhaften Juriſten beraten habe, zu denen ſie leider Herrn .⸗A. Alsberg nicht hinzugezogen hätte. Der neue Name ſei der Ausdruck des Zuſammengehens der beiden welt⸗ bekannten deutſchen Großbanken Als nächſter Redner ergriff Herr Fürſten berg vom Deutſchen Bankbeamtenverband das Wort, der Notwendig⸗ keit und Nützlichkeit dieſer Fuſion beſtritt. Fürſtenberg ging auf die Lage der Angeſtellten näher ein und bezeichnete die Beſoldung der Angeſtellten als zu gering. Die augen⸗ blicklichen Gehälter würden oft nicht einmal den nomti⸗ nellen Betrag der Friedensbeträge erreichen. Niemand wiſſe, wer von den augenblicklich 24000 Bankbeamten in den fuſſionierten Inſtituten zur Entlaſſung kommen werde und die Unſicherheit und Beunruhigung unter den Ange⸗ ſtellten ſet naturgemäß ſehr groß. Der Redner wandte ſich gegen den Abbau und führte aus, daß der weitaus größte Teil, wenn nicht alle Angeſtellten im Dienſt ver⸗ bleiben könnten, wenn der gute Wille hierzu vorhanden wäre. Im weiteren Verlauf der von den Vertretern der An⸗ eſtelltenſchaft angeregten Debatte erklärte Direktor Waſ⸗ fe rmann daß ex bereit ſei, ſich mit den Vertretern der Angeſtelltenſchaft über alle Fragen in Bezug auf Abbau uſw., perſönlich zu unterhalten. Darauhin wurde zur Abſtimmung geſchritten. Gegen Punkt 1 bis 3 der TO. Genehmigung der Verträge und Feſtſetzung der neuen Firma ſtimmten 2183 Stimmen, von denen 120 Stimmen Proteſt z u Protokoll gaben. Unter den Proteſtierenden befanden ſich die Vertreter der Angeſtelltenſchaft ſowie RA. Als berg aus den angegebenen juriſtiſchen Gründen. Punkt 2 und 3 der TO. wurde mit dem gleichen Stimmenver⸗ hältnis genehmigt. Ein Antrag des Angeſtelltenver⸗ treters Marx zu Punkt 3 der TO. verfiel der Ableh⸗ nung. In dieſem Antrag wurde u. a. gefordert, daß der Durchſchnittsbetrag der Jahresbezüge der Vorſtandsmit⸗ glieder den Betrag v. 120 000, te Vergütung d. Vorſitzen⸗ den des AR. den Betrag von 10 000, des ſtellvertretenden Vorſitzenden den Betrag von 5000 umd der anderen Mit⸗ A des A. den Betrag von 3000& nicht überſteigen arf. 5 Ferner wurde gefordert. daß der Vorſtand aus min⸗ deſtens 2, höchſtens 8, der AR. aus mindeſtens 18 höchſte ws 20 Mitgliedern heſtehen darf. Punkt 4 der To., Ermäch⸗ tigung des Aufſichtsrates, die näheren Einzelheiten und Hie Durchführung der Beſchlüſſe feſtzuhalten, wurde einſtimmig genehmigt. 2 In den Aufſichtsrat wurden öte bisherigen Mi leder des Aufſichtsrates der Disoento ſowie Dr. Anh Salomonſohn, Dr. Ernſt Enns Ruffek, Franz Urbig, Dr. Robert Pfepdmenges, Willy Rede b⸗ meier(Amſterdam), Richard Lenel(Stuttgart), Gün⸗ bher 15 uandt und Geheimrat Hermann Schmitz nen gewählt.. * Schuellpreſſenfabrik A. Heidelberg— Wieder 10 v. 95 Dividende. Die Schnellpreſſenfabrik Ac. Heidelberg wird, wie wir hören, für das am 31. Dezember abgelaufene Ge⸗ ſchäftsjahr 1928 wieder elne Dividende von 10 v. H. vor⸗ ſchlagen. Der Auftragsbeſtand im Geſchäftsſahr 1029 ſſt etwas geringer, reicht aber noch für drei Monate aus. Die Belegſchaft von 300 Mann arbeitet jetzt 5 Tage in der 22—— 8 2 1— DDr DD——— 5 7 7 A— 2 1 8 2— 1 2 2 A N 8 2 f 28 209. 28, 29, 28, 209, 28, Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung bete 0, Set gg te 1 288 Peg öh gere fs Sg f f eee del Stuckes-Nolistungen in Mark je Stück] Prewn Bop.& g. 1240 125,0 Hoeſch Eſſen 1155 1145 Schuckert& Co. 180.0 174,1 Weſtf. Eiſen. 88 e tf. 5 22 26, 29 28. 29. 28. 29 28. 29. Buderus Eiſenw. 61,15 62.— Hohenlohe-Werte 175 5 85 Schultheiß.. 270,0 264,0 Wicking⸗Cement 112,5 Mannheimer Effektenbörse nen, 2, gonferven Praun 0 e e e e eee, Wien e 28. 29 28. 29 Phönix Bergbau—— 102,5 Kraus& Co. Lock. 46,50 46,50 Seilinduſt. Wolff———.— 4%„ Bagd.⸗Eiſ.! 780 7,95 6 5 69.— 67.— 3 5 Si S Halske 3070 291.0 W. 8 5. i. 5 i 0 7 hem. Heyden. 69,„ iemens KHalske 807, 1 ittenex Gußſt. A. 27 73,.— 78.—.-G. f. Seilind. 60.— 60,.— Südd. Zucker. 145,0 145,0 4%„„ 5 10 Chem. Gelſenk.. 67.— 66,.— Ilſe Bergbau. 2070 205,0 Sinner.⸗G. 1175 112,0 Wolff, 5—.— N80 5 Gd 79.— 79.— Brown, Boveri 1250 122.0 Nheinſtahl.. 102,7 100,2 Lechwerke.. 102.0 101.5 4%„h unf, för, 12, 110 Chem. Aldür 83.— 5250 N Züde e Go. 13/0 1320] Stoehr gau. 1138 1130„ 1 5 1„Benz 33.— 30, Salzw. Heilbr. 209,0 208,0 Ludwigsh. Walz.—,— 101,9] Tricvt. Beſigheim 56.— 56. 40%, 200 r 77 00 3 5 Ehem. Brocthues 70.75 70, Gebe Junghans 33.— 54,30 Stoewer Mähm.. enſtoff Verein. 112% 1128 10% Mhm. Gold 100,0 1000] Deutſche Linol. 245,0 233,0 Tellus Bergbau 1130 118,0% eee e Eoncerd Sinn. Stolberger Zinth. 1280 116, daun Waldhof 1970 1905 % Am. Gold 8738 8525 Enzinger Unſon 90 80 Bek u. Laurahltte er e Mainkraftwerke 106,0 108,9 Ber. Chem. Ind. 73,50 78,50 4% ung. Str. 1e—— 21.25 Conti- Caoulſch. 1450 188,7] Kahla Porzenan 56.25 54,50 Süldd. Immobik. 72.80 71 Deutſch⸗Oſtafrika 1220 1200 9%„ Gol 70. 40, Hebe. Fahr.. e, Ver Stahlwerke 108 1050 Metallg. Frankf. 114,7 118,5] Ber deutſch. 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Kollmar K Jourd. 4 43.— Tietz, Leonhard 165.) 186,9 Freiverkehrs- Kurse 0. 59 nh. P. 1300 1%„% S chböſerh. Sinbg. 2700 2580 Motor Bderurſel e ee gie e e e ee. Dich Super e e ie e 40.50 48.50 Trans⸗Radio. 1240 122.0 Nh. Cechitbank: 1199 1190 Karls. Nah. ad 28— 85.— Schwarz Storch. 189.0 i I Vellh. Selb u R. 57e 50, 5. Teh. Rat Rall.— er Delice Kabel, 50.— 88.— Gebt Abele. 62 dis üinionwk. Mm.—.—, Hetereb. J. abk. 128.0 ie e 132,0 181,0 C. H. Knorr 162,0 1820 Werger. 1 1870 Ff. 97 19.— Transport-Aktlen Dtſche. Steinzeug 1845 179,5] Kötitzer Kunſtled. 183,0 131.0 IRuſſenbank.. 1075 110 e: Konſerven Braun 70.— 67, 1 Pf. Nähm. Kayſ.—.— 19, Wayß& Freytag 84,75 85,50 0 Deutſche Wollw. 12,50—.— Krauß& Cie. Lok. 48,75 46,75 Varziner Papier 103,0 1075 136,5 186,5 Mannh. Gummi„„ Kleyer... W. Wolff. 90,— 90,— Schantungbahn, 3,20 8,15 Deutſch. Eiſenhdl. 6750 86 Kronprinz Met. 43,.— 42,— Beithwerte..——— Deutſche Petrol. 40,50 47.— Gi Pfälz. Mühlenw. 148,0 148.0 A. E. G. StA. 1700 163, Rein. Geb& Sch. 104.0 101.0 1c f. Verkehrw. 10 148.0] Deutſche Aal. 24% 285,0 Kyffhäufer Hütte 39,.——.— B. B. Frkf. Gummi—— 76.50 Heldburg.. 1800 183,0 Kabwiged, d Se. 0%%% 5% Afchaf. Hunte.. 410 14.0 fioeder Gebr. S. 1050 380,0 Zenſtoff ulchſſos. 1825 131,5 Allg. Lok u Ste. 140 1280 De Schutzgeb. 6 100„%% 0 Per Chem Sharl.—— 61.— Benn Pfalz Pra hefe..— e Portl gem. Heid. 120.0 120 0] Bb. Mach. Dart, 445 1450 Rütgerzwerte. 70.— 60„ Remel: e dee Süß. Eiſenpahn 1100 109,0 14 87 6710 gahmeger 4 Co. 168.7 166,0 B. Oiſch. Rickelw. 1845 151.0 8 Shhwarh Solch.., Jb. Etektr- K. G. 143.0 1425 Prem.-Beſig. Oer 527 617 e ee we e e en e e ee asc he. ee Jetrablente.. 513 4080 U. Glanzſt. Elf. 223.0 2000 Adler Rafi. e ee e i 1220 Schneſlpr. Frkthl..——.— Haltimore Obo. e 8 Dresd. Schnellpr. 1010 1000 Sinde Eismaſch. 182,0 150, Y. Harz. Portl⸗ Z. 103,0 1040 Diamond 2818 2525 Werger Worms 187, 5 Sud Zucker 145.0 144.0 5 Schramm Lackf.. 98,.— 98,.— Ufa(Freiverk.) 89,.— 88, Canada Abliefer. 77,35 78,50 Dürener 9 1610 13810 Carl Lindſtröm 650.0 640,0 B. chuhf. B. EW. 45,25 48,— Hochfreguenz 155.0 154.0 Bad. Aſſekuranz.—.——— Verein diſch. Oelf. 71.— 71.— Cement Heidelbg. 1200 119,0 Schuckert, Nrbg. 1800 173,5] Raſtatter Wagg. 14.— 18.— i 110,0 10 Dürkoppwerke. 62.— 87— L. bel Scar 180 4550 Jer Slahlwerke. 1070 1080 Krügers ha Maunh. weich..—— Jelffoff deere 2880 150 Spade e. 540 300 Terminnotierungen(Schluß) f e ee e e e ee 00 2550 er uhren. 4480 2450 Rennen 5 8 5 Chamotte Annw. 1060 106,0 Aung. Dt Eredit 118,7 1187 Na Bergbau. 210,0 208.5 05 Aab„ 5 2 7 8 Lukau* Steffen 5= 5,— Hogel Telegraph. 8,35 6850 Sichel k Go.—— KFurter Börse Chemiſche Albert.50 52.0 Bank f Brauind. 1400 140,0 Kali Aſchersleben 202,5 186, Nor 4 if. 20,18 20.15 Elektr. 1 19 188,9] Lüdenſcheid Met. 73,50 69.— Voßtländ. Maſch. 68,— 68,— Sloman Salpeter 80,— Fran Cb. Bröckhues. 71, 69,.— Harmer Vankvee. 119,7 120,0 Kali Salzdeifurth 322,0 308,0 Verein Elbeſchiff. 20, Elktr. Licht u. K. 164,5 160,5 5 20.— Voigt& Haeffner 222,0 222,0 Südſer Phosphat insliche Werte] Darmſt. u Nat. 280.5. Bayr Hyp. u W. 138—— Kalf Weſteregeln 200,0 203,0 Sank-Aktlen Elsbach& Go..., Magirus.-G. 20.— 29 0 Hfa⸗ Nan. 90,— Festverzinslic Deutſche Bank 160,0 159,0 Daimler Benz..—.— 32,80 Berl. Handelsgeſ. 180,5 178,0 R. Karſtadt.. 146,0 140,0 Werte 1370 1330 Emaille Uarich. Mannesmann 95,15 85,— Wanderer Werke 48.— 40,8] Brown Boveri 6% Reichsanl. 67,50 87,50 O Effekten Bant 116,0 118,0 Dt. Atlant..—— 1000 anne„168,0 165, Flbcknerwerke 85.50 92.— Bank.7 5 1420 1300 Enzinger Werke, 70.80 77 Mansfelder Akt. 158. 125 2 %„ i 4950 55— F. Höß wech, 114 1180 D. Holden s Anft. 188 5 38.7 Darmft. u. Nat. 2510 245 Lahmeher K. Go. 158 4600 Haun ir Santorr 1209 1190 Eich. Bergwerf 2080 4250 Naschen. A. 1150 110 Terminnoerungen(Seen) 8———— rſee⸗ 1 0 8 5„ 5„W.„„ lane ebe 928 15 Nierentee Jeg 4000 Dt Kere: 2 0 Frede daun 10 140% Nennen 60— 9480 Feel Pandessge. 1 140 Sener 4285 4250 Matra ehiltte 1002 100 2 Ang... Gent 109 1189 Seesen n 1570 D. Wektb,(old 65.— 88— Dreöbner Saft 151.0 1495 resp. Schnelpr 1 51. J, ür ner kehr 105 8 Plena enſg. 1420 110 Dorn.... 2510 2450 Jaber Ae 7— 7 3 ee 0 15 e 5 2—.——.— züſſel. Rat. Dürr 51,.— 51. ichdb. Vorz. 88.— 88. etallgeſellſch.. 115, 5 ar— Fahlb., Liſt& Co. 78.— 73.„ 5 5„„.5„85. 8. 5 420.12 Frankf. Bank. 1019 1010 Dollerh. L tom. 80,25 81.— 2 5.1100 107.0 Nag Mähen en 1220—— Ot. Wfa Bt. 50,0 50. h A. G. 179,0 1747 Merkur Wöllw.. 144 142,0 Bayr⸗ Hyp u W 189.0 188,0 Hotelbetriebsgeſ. 1510 o Frkfrt. Hyp.⸗Bk. 1260 125,0 erdd god 1040 10 Montecatſn... 54.30 85,.— Deutſche Bank 800 1580 Feldmühlepapier 100,0 254.2 Meß Sahne.. 53,75 55,— Dayr, Vereinsbk. 150.0 188,0 Jiſe Bergbau gubwigsh. 28 88.— 88.— 5 Eiſen Kaiſersl. 97/5—— Allg. Elektr.⸗Gef. 168,5 184,7 Dilck lleber Ar. 1909 190] Felten& Huill.. 117 118,0] Miag⸗Wihlen.. 120,5 1209] Oerl. Handelggeſ. 194.0 1800 Halt Aſcherkegen 2 0 20% Wen b 4 endes Deren 1800 0 Frankf. 70,— 79.— Beigmann 5 191,0 Operbedarf. 68— 67,— Disconto Gomm. 189,9 188.0 Zhies& Höpfling... Mir& Geneſt 1390 180,0 Comm. u. Priv. 186,0 160,5 N. Karſtabt. 9 1 87.— 67.— Oeſt. Ered.⸗Anſt. 30,85 30,85 Engine e Union e 7 Suderus Eſſen 52, 82 Start Minen 8250—— Dresdner Bank 1550 150.0 ff Friſter.. 133, 131,5] Motoren Deutz 5,15 64,.— Darmſt. u Nat. 251,0 24% Kisckner 9„„27 70%,. Pfälz. Hyp.⸗Bk.. 12,0 130,0 Eßlänger Masch. 2126 75 Cement Heldelbg. 1200 3799 Phönit Bergbau—.— 102,2 e 755 355 N 3 Mühlheim Berg. 101,0 108,5„ 1890 199.5-Reueſſe 9 Ettling. Spinn.. 212, 0 Compan. Hiſp.. 379,0 370,8 8 35 Gebhart 85.— e e „% Grkt. Mh. 28—— 13,50 Reichsbank 288.0 259,. Lonfn. Gun. 1800„Graunkoplen 2es.9 248 0 Piech bag ur. 1190 1290 Sehe 4 Ko.. 8928 805 Not. Automeile., es für Nerkehr 6% Grkr. Mh. Ii———— Rhein. Creditök. 1190 118.0 Faber& Schleich. 100,0 100.0 Rh. Elek.(heag) 148,5 142.5 Nhein. Ereditbk. 119, 119,0 Geiling& Co. 26,50 26,50 Niederlauſ. Kohle 183.0 185,0 Allg. Lokdlbd. 8% Preuß Rogg..20.20 Rhein. Opp. Bk. 1425 4425 Jah Gebe Piem. de d Daimler Benz.. 84.— 89,20 Rb. Staßlwerke 103. 08,— Südbdeutſch. Oise. 30.0 845 Gelſenk. Bergs. 4260 15,0 Nerd. Wontäm. 1060 104,0 St. Reichs., 8 8% Südb⸗Feſtb.—.—— 5, G. Farben. 1795 174,5 Deutſche Erdöl. 8,.— 93,50 Rlebeck Montan 1070 102,0 Frankf. Allgem. 88, Genſchow& Co. 69,50 67.—. Saru 5 Südar. 9 8 Südd. Boden⸗E. 187 18/0 8%„ Bonds 28 104,6 102,7 Dt Gold u. Silber 135,2 136,0 Rütgerswerke. 70,— 68,50 Industrie-Aktlen Germ. Portld.⸗Z. 1770 175,5 Oberſchl. E. Bed. 68,— 67,.— Hambg.⸗ Südam. Sbersch. 3 bg, 63.——.— Südd. Disconto. 1810 1810 Feinmech. Jetter—— 70.50 Dt. Linoleum 2440 235,0 Gerresheim. Glas.. Sberſchl. Koksw. 51.50 80,25 Hanſa Daußf. 125, Zberſcht. Koksw. 82 bib e e, e Wiener Nane 10 eilt Guilleaume n ee Licht u. Kraft.. 185,0 1800 Schucker 179.7 17/18 Accumulatoren.—.— 120,0 Orenſt.& Koppel 7050 8800 Nordd Lond. 180 Dreuſt,& Roppel ?[Württ. Notenbk. 155,0 150,0] Frankfurter Gas 1120 1120 Elektr Lieferung 180,5. Sſemens SHatste 30,5 200,5 Adlerwerke n.— 2 Ges. f elektr. Unt. 1690 105,] Sſtwerre 209,0 205,0 Allg. Clektr⸗cheſ. 178,0 Oßiwirrke 79.— 78,75 8. 5 Fei Pok.& Wit. 46,15—— G Guben 178,1 1740 Süd. Zucker 0 148,0 Aleranderwerk.— 88,— Soedhardt Gebr. 1040 158,0 Baur. Motorenw. 82,— 8280 Phönt 2% Pad. Kom. Gd. 93.— 98,.— Allianz 208.2 208,0. Jaalen& Gui 119, 115,0 Spensta Tändſt. 352,0 346,0 Alfeld Deligfen 30.— 29 Goldſchmidt. Th. 61,— 59,50 Phönix Bergbau 104.0 102,0 J. B. 1. 1020 1 55 9% Pfülzer.8 98,.— 93.— Frankf, All. Berſ. 89.— 84,— Goldſchmidt Th. 80.— 60,— Gelſenk Bergwk. 120,0 125, N Allg. Elektr.⸗G.. 178,0 198,5 Guano-Werke.. 48,50 47,50 Hermann e 28,50 28,— Bergmannckleltr 1 0 ö Ai eee e e Nannß, Ber... Jessner dun, 40— Sage b 1030 de Clan ſtoſf 2280 Ter An wn n 145% 1400 Fetpeine, Werke 4 78 4— Natbgeber Ning.. e Spderns Ellenw.„Saettetzität 8 93.— 88, ort Aktien Grün& Bilfinger 184,0 640 Golbſchmidt.. 52.— 80, Ber. Sahle 1070 103,5 Ummendorf Pap. 11, 7300 Hritzner Maſch. 48,— 37.— ate 153 Sbarlotts Waſſer f werke %: 2 e 650 850 Transport- Aktion 85 Bed 306 48 faſe 1 1 18. 50 50 geg 2 h e a e ene eren ee. Mont. „„„. 3 5„ 80. 30, N 25 f affbg. Hſt. Ze 182, 5 run ger 164, 5 ein. Chr 8 5 oute.. 4 t. 105 ee e ben ee e Lebe. Snagd. e 428 Hanfwee Juſſen 51.— 4— n deinen e We Neef lshef 452 1827 fl t len 50. 50. Seel Fe 5780 878 fe 1 5 125 160 e. 2 11 0 8 258 775 5 0 5 1155 i 3 2 ein. Möße—— 1 uer Gg 5 S 4% 0 e g. 48— J— ester u. St 5. 935 35 Pitsch ken. M. 1350 4250 Berliner Börse Balke Maschinen 1185 1187 Hagethal. 25— 6850 fein, a. Ak. 107 8 dee Seen 52 5 4% Pfäls. Lig. 12.— 12.— VVA I] Hoch⸗ u. Tiefbau 80.— 75.— Fest insliche y 5% Roggenwert. 9,0.— Baſt Nürnberg. 200,5 200,5] Halkeſche Maſch. 85. Rheinſtahl... 198,0 109,5 Dt. Lino ſeompr. 28,0 Schuber E af 4% ed 24 74 Montan. Aktien Holzmann, Phil. 82,50 85.— Fests rinsſiehe werte 5½ Roggententb. 818 8,15 Haper Celluloid„— ie. Hammer Spinn. 123.1 128,1 Riebeck Montan 1020 108,7 Dynamit A, Nobel 85.— Schuckert& Ep, 180.0 4% denteining 70.75 70.45 Eſchweil. Bergw 205,0 205,0 Holzverkohl Id.. 75,.— Goldanleihe.. 108,7 5 Bayr. Spiegelglas 62,.— 60,2 ann. M. Egeſt. 36,75 88.50 Roſiter Zucker 35,35 82,— Elektrizitäts⸗Lief 189.0 Schulth⸗ een 5 5— 12⁵⁰ N 654, Reichsant. 2 80 87.0 85% Landſch Rog..—„90 J. B. Bemberg 103,5 190.0] 5ög.⸗Wien Gum. 70.28 66.50 Rückforth. Ferb. 85.— 85.— El. Licht u. Kreft 1650 Siemeßts K gafske 306.0 Bank- Alctien Ilſe Bgb, St. A. 2030 207,0 Inag Erlangen 21,50 91,30 Diſch⸗Ablöfgſch.] 50,0 50,05% Mexikaner 21.— 20.50 Vergmann Elekt. 199.0 200,5 Haskort StPr. Rütgerswerke.. 10,— 68,75 Eſſener Steinkohl. 1890 Svenska n en e e zrerect 90 919 4%% Oele. Schaz. 28.— 585 Derſin Gubener 24) 222.0 Harpener Pergö. 1280 133,5 Sachſenwert. 680 5550 J. G. Sbrben 1790 Leonhard Piet . K 156.0 155,0 Kali Aſchersleben 202.0 195.0 5 ohne Ablöfgrecht 8,90 9,15 4%„ Goldrenke—.— 25,75 Berl. Karls. Ind. 56,15 58,.— Hedwigshütte. 52.— 91. Süchſ. Gußftahl. utühle, 1. Ver. Glanzſtoff 2280 V Kali Salzdetfurth 3188—— Kamm. Kaiſersl. 180,0 1800 40%„ Kronen t 2.— Berliner Maſchb. 550 85. FJellmanſ Jm. 38— 980 Saltdrtfurt. 890 80% ben& Aut 10 er. Ska W in———.— Karſtabt Rud.. 144,0 140,0 8% Bad. Kohlen———— 4%„eonv. Rente 218.— Braunk. u. Brikett 1540 152.0 Aber Mech. 182 Saeed en eee et Weſter ae 15 90 1 0. 3 Klein Sch.& Beck.—.— 5 5% Grkr. Mh. K.———.— 4½%„ Silb.⸗R. J—.— Br.⸗Beſigh. Oelf. 62,.— 62.— Hide Aff. 7.— 7 Schleier e 0 Zellſto 8 Com. u. Priel, 16/0 165,0 Mannesm. Möhr. 93,00 86,25 Knort, Heilbr. 163,0 162,2 80% Prg. Kalianl. 6,72.72 4½6%„ Pap.⸗R. 2,80 2,15 Br 102,0 99,— J Hirſch Kupfers 188.0 127,8 Hugo Schneider! 102 1005 80, Goldschmidt 5 50,50 Stapf Minen f 5 — r V V—— — 5 2 Nr. 503 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 29. Oktober 1929 Mannheim erneut abgeſchwächt Die heutige Börſe eröffnete erneut abgeſchwächt. Es hat den Anſchein als wenn der Ultimo doch größere Schwierigkeiten bereiten würde, als vorausgeſehen. Viel erörterk wurden die erneuten großen Kurseinbrüche an der Amſterdamer und Newyorker Börſe. Die Ver⸗ Iuſte der führenden Werte betrugen gegen geſtern an⸗ fänglich ca.—8 v.., um ſich ſpäter weiter leicht fortzu⸗ ſetzen. Gegen 1 Uhr trat eine Beruhügung ein und die Kurſe konnten ſich geringfügig erholen. Farben no⸗ tierten mit 173 v. H. 4 v. H. niedriger. Eine merkliche Einbuße hatten auch Waldhof und Weſteregeln zu ver⸗ zeichnen, während Rheag mit 142,50 v. H. faſt unverändert lagen. Der Rentenmarkt war ruhig und wenig verändert, Rheiniſche Hyp.⸗Kom.⸗V. mit 5,5 v. H. geſucht. Frankfurt ſchwach, ſpäter etwas gebeſſert Nachdem man ſich über die letzte Kriſenſtimmung in Newyork hinweggeſetzt hatte und damit rechnete, daß dort durch Skützungen ſolchen Vorkommniſſen eine Schranke ge⸗ ſetzt fel, ſah man ſich heute vormittag getäuſcht, als man erfuhr, daß ſchon wieder ein beträchtlicher Kurseinbruch eingetreten war. Selbſtverſtändlich wurde die Börſe er⸗ neut aufs ſchwerſte in Mitleidenſchaft gezogen und ganz. enorme Kursrückgänge waren hier die Folge. Hinzu kam noch die Luſtloſigkeit, die auch ſchon an der ge⸗ ſürigen Abendbörſe geherrſcht hatte, ſo daß die Reportgeld⸗ aufſchläge wieder verloren gingen und noch um viele Pro⸗ Vörjen unter dem Sthatten der Newyorker Ereigniſſe Nachwirkungen des Ultimos?/ Zahltagsſorgen Späterhin Deckungsbedürfnis und wirkſame Interventionen enthalten aktien lagen im Einkl Bemberg(minus⸗m Derminverkehr Unie) 1 v. H. nennen, die 2,75 gefragter, Tagesgeld 79, gegangen und darüber hinaus traten nicht ſelten Ver luſte bis zu 10 v. H. ein. So verloren, vom Report ſeh Linoleum 7,5 v.., Chade 9,5 v.., Spenska 5/ uſw. um 6,5 und Berger um 8,5 v. H. gedrückt. Die Kunſtſ ug mit Amſterdam beſonders ſchwach, verloren 9 und die neu in den Aku⸗Aktien(Allg. Kunſtſeide Als Ausnahme ſind Gebr. Junghans zu H. gewinnen konnten. velativ widerſtandsfähig, auch Ausländer meiſt behauptet, Pfandbriefe ſtill und wenig verändert. Geld zum Ultimo Monatsgeld—10,5, Geld über en, Salzdetfurtg 9, Dt. Siemens 11,5, Polyphon Außerdem waren Reichsd Ultimo 8,5—10, Warenwechſel ca. 7,75 v. H. Nach den erſten Kuren weiter ſchwächer, angeblich kam noch an verſchiedenen Märkten E he neut Verluſte von—3 v. über die heutige Fuſions⸗ als Anregung dienen, da die B hat, wie ſie über den Zahltag kom: auch zu den Kaſſakurſen zu Geld weiteren Glattſtellungen. Der! uneinheitlich. Im weiteren Verlauf der Angebot nach und die anhaltende Inter Banken hatte den Erfolg, daß die Anfar Fällen wieder erreicht und meiſt ſogar noch um mehrere Hank Prozent überſchritten wurden. BMW. gewannen 5 v. H. eide⸗ Am Deviſen markt neigte der Dollar weiterhin zur Schwäche, er notierte gegen Reichsmark.1770 nach .1790. Auch die übrigen europäiſchen Valuten liegen ſehr feſt, London.8795, Schweiz 1939, Holland 4034% und Paris 394, alles Newyorker Uſance. Spanien iſt wenig verändert 3406 gegen Pfunde. Die Swapfätze Dollar gegen Reichsmark ſind heute eine Kleinigkeit höher 67% auf einen und 170 Stellen auf drei Monate. zwecke ar E e li e in ſaſt allen Anleihen Auch die amerikanijchen Warenbörſen fark gedrückt Auch (Curb Exchange) geriſſen, der die Wertpapierbörſe Neue Juterventionsbeſchlüſſe Newyork, 29. Okt.(United Preß.) Freiverkehrsbörſe wurde in den Verkaufstaumel hinein⸗ in ihren Grundſeſten er⸗ Newyorker nächſten Zeit wird, wie man allgemein annimmt, ſehr ſtark von der Veröffentlichung des Berichtes über die Makler⸗ darlehen am nächſten Donnerstag beeinflußt werden. In allen Geſchäftskreiſen kommt immer wieder zum Ausdruck, daß die Vorgänge an der Börſe, wie kataſtrophal ſie auch ſein mögen, bisher keinerlei Einfluß auf das empfindlich. 5 hinausgingen. gent unterſchritten wurden. Die empfindlichſten Verluſte alten wieder die Spitzenwerte auſzuweiſen; ſo waren am Flektromarkt Siemens u. Halske mit minus 9,5 v. H. ſtark angeboten. Deutſche Linol gaben erſt geſtern erſtmalig zur Notiz Hatten einen Verluſt von 6 v. H 5 Farben eröffneten 2,75, Deutſche Erdöl 3 v. H. ſchwächer Auch am Montanmarkt waren die Kursrückgänge ziemlich Voran ſchritten Mansfelder mit minus 4 H. Am Bankenmarkt eröffneten Commerzbank 3, und Reichsbank 2 v. H. abgeſchwächt, während Barmer Bank, Deulſche Bank und Discontogeſellſchaft gut gehalten waren Bemberg waren 3 v. H. niedriger. bestand einiges Intereſſe für Junghans bei einer Beſſe⸗ rung von 2 v. H. Renten leicht nachgebend. Im Ver⸗ kaufe machte ſich einiges Deckungsbedürfnis geltend und das Kursniveau beſſerte ſich allgemein etwas. Linoleum gewannen ca. 8 v. H. zurück, während an den übrigen Märkten die Beſſerungen 8 Am Geldmarkt war Tagesgeld zu 75 p. H. geſuchter, Monatsgeld 8,25— 9,25 v. Berlin ſtark abgeſchwächt Wie nicht anders zu erwarten war, lag auch die heutige. ſt d i ichli 3 Berliner Börſe nach den erneuten Kurſeinbrüchen im Aus⸗%%%% lande ausgesprochen ſchwach. Das Angebot war heute vielleicht gar nicht mal ſo beſonders groß, ader mehrere Mill⸗Verkaufsorders ſummieren ſich auch und beeinfluffen bei der geringen Aufnahmeſähigkeit die Märkte. Jedenfalls ind die Reports⸗ per Ultimo November, die in den Kurſen ſchütterte. Die Börſenmeldungen aus den übrigen Städten der Vereinigten Staaten zeigen, daß dieſe ſo⸗ wohl in Papieren wie in Produkten zwangsläufig den Newyorker Kursſturz mitmachen. In Chicago fielen Anteilſcheine um 1 bis zu 50 Punkten. An der Waren⸗ börſe wurde Baumwolle ſehr ſtark in Mitleidenſchaſt ge⸗ zogen und die Schlußkurſe für Baumwolle ſtanden durch⸗ ſchnittlich 10 bis 15 Punkte niedriger. Weizen ging ebenfalls merklich herunter und die Terminabſchlüſſe für Kaffee zeigten einen neuen Tiefſtand. Noch am ſpäten Abend traten die Führer einer Reihe der größten amerikaniſchen Finanzinſtitute, die zu⸗ ſammen über ungefähr 7 Milliarden Dollar verfügen, in den Geſchäftsräumen des Bankhauſes J. P. Morgan zuſammen, um über die Lage zu beraten. Es verlautet, daß Pläne gefaßt worden ſind, um in Zukunft zur Verhütung 7 v. H. nach und die gelangten Aku⸗Werte aufzuweiſen. J. G Am variablen Markt Deutſche kaum über 1 v. zeitig zu intervenieren. In Börſenkreiſen iſt man allgemein der Anſicht, daß das erſte Reſultat dieſer Sitzung ſich jetzt ſchon bei ſtarken Stückungskäufen zeigen Verfügung ſteht und daß bei den niedrigen Kurſen ſicherlich ſich viele Intereſſenten finden werden. Gewiß werden dieſe Umſtände zuſammen mit der neuerlichen Stützungsaktion dazu beitragen, heute eine günſtigere Börſe zuſtande zu bringen. Die Geſtaltung des Börſenbildes während der einer ſolchen Panik wie an der geſtrigen Börſe recht ⸗ Geſchäftsleben gehabt haben und daß dieſes feſt fun⸗ diert ſei. In manchen Kreiſen glaubt man, daß bei der Sitzung des Föderalen Reſerve⸗Board, die in den ſpäten Abend⸗ ſtunden ſtattfand, die Frage der Herabſetzung des Redisconts fallen gelaſſen worden iſt. Auch wird an manchen Stellen vorausgeſagt, daß der Bericht über die Maklerdarlehen am nächſten Donnerstag durch die „tornadogleiche“ Flucht der kleinen Spekulanten einen außerordentlichen Rückgang aufweiſen wird. Amerika ſtützt die Weizenpreiſe Der durch die Börſenbaiſſe hervorgerufene Rückſchlag am Weizenmarkt hat eine großzügige Stützungsaktion ausgelöſt. Auf Anregung des Federal Farm Board wurde am Samstag eine„National Farmer Grean Corporation“ gegründet und ihr 100 Mill. Dollar zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Dieſe Mittel ſollen dazu dienen, um durch Bevor⸗ ſchuſſung von Lagerhausware den Weizenbauern ein Durchhalten ihrer Vorräte bis zu einer Beſſerung der Marktlage zu ermöglichen. Die deutſchen Märkte, die in⸗ folge der Vermahlungsgeſetze für Weizen eine mehr unab⸗ hängige Preisgeſtaltung zeigen, waren von dieſer Baiſſe nur bis zu einem gewiſſen Grade beeinflußt worden. Es iſt deshalb anzunehmen, daß die Auswirkungen der nun⸗ mehr in Amerika zu erwartenden Hauſſe ſich in Deutſch⸗ land ebenfalls in gemildeter Form bemerkbar machen werden. :: Maſchinenfabrik Oerlikon AG., Oerlikon— Wieder 8 v. H. Dividende. Dieſe ſchweizeriſche Maſchinenbauge⸗ ſellſchaft hat die Ausſchüttung einer Dividende von wieder 8 v. H. beſchloſſen. Berliner Devisen Olskontsätze: Reichsbank 7½, Lombard 8%, privat 7¼ v. fl. Amtlich in R⸗M für] 28 Oktober 28. Ottober Parität] Dist. G. B.—— Holland 100 Gulden 168,38 168, 70 5, Athen 100 Drachmen 5,433 5,445 0 Brüſſel 100 B. 500 PF. 58,41 58,58 5 Danzig 100 Gulden 81,40 81,64 7 Helſingfors 100 Faun. 10,487 10,507 7 Italien 100 Lire] 21.88 21,92 7 Südflavien 100 Dinar] 7,887] 7,401 6 Kopenhagen 100 Kr 111.92 112,14 5,5 Liſſabon 100 Eskudo] 18,87 1,91 675 Oslo. 100 Kronen 111,67 112,09 6 Paris. 100 Franken 16,445 16,485 3,5 Prag.. 100 Kronen] 12871] 12.391 5 Schweig 100 Franken] 89,915 81,075] 89,89 81,05 38 Soſia... 100 Leva 38,015 3,021 3,015 8,021 8,017 10 Spanien. 100 Peſeten] 59,74 59,86 59 74 59,86 69,57 5²⁵ Stockholm.. 100 Kr. 112,18 112,38 112,07 112,29 112,05 8,5 Wien 10) Schilling] 58,585 88,805 58,67 58,79 58.79 755 Ungarn 100P⸗12500 K 78,02 73,16 72,99 73,18 72,89.5 VBuenos-Aires 1 Pes..728.727 1,718 1,722 1,786 10 Canada 1 Can. Doll. 4,128 4,136 4,128.136 4,176— Japan. 1 Hen 2,008 2007 00s] 2012 1806.%48 Kalro 1 ägypt. Pfd. 20,89 20,98 20,88 20,92 20,91— Türkei. 1 türk. Pd.970 1,974.970 1974 2 130 10 London.. 1 Pfd.] 20.378] 20,413 20,357 20,897] 20,888 6,8 New Vork. 1 Dollar] 2,176 4,184.178.181 4,1780 6 Rio de Janeiro! Millr.].495 0,497.4945] 0,4965.508— Uruguay 1 Gold Peſ.] 4,036 1 4,044 1.098 4,004 J 4,821— * Nürnberger Hopfenmarkt vom 28. Okt. 150 Ballen Bahuzufuhr, 20 B. Landzufuhr, 100 B. Umſatz. Stimmung und Preiſe unverändert. Berliner Mafallbörse vom 29. Okfober 1929 Kupfer Blei der bez. J Brief Geld bez. Brief[Geld leez. J Brief Geld Januar.]- 140.— 45,50 f—.— 48— 42, Februar—— 129,75 45.50—.— 43,50 42, März. 139.50 139,25 45 50—.— 43.50 42. April—.— 140,— 45,50—.— 44. 42.— Mai—.— 140.— 45,50 45.— 42,.— Juni—— 140,25 45.— 44,50 42,50 Juli—,— 141, 45, 45.— 48, 75 Auguſt—.— 140,50 45.— 45.— 44 25 Sept—.— 140,50 45,— 45.— 44.75 Oktober.]—.— 138.50 45,— 45.— 41.50 Nov. 189.50.— 42,50 42,.— Dezemb. 188,75 189. 5 45,59.— 42,.— Elettrolytkupfer, prompt 170,[Antimon Regulus 62 66 Orig. Hütten⸗Alumi ium—,— Silber in Barren, per leg 69.00 69,78 dgl. Walz⸗, Drahtbarrenſ lo,— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,00— 28,70 Hüttenzinn, 90 v...—[Platin, dto. 1 Kr 1—10 Reinnickel, 9899 v. H. 350.—] Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner Mefallbörse vom 29. Okfober 1929 Metalle in G pro To. Silber Unze E,(187/40 fein ſtand), Platin Unze Kupfer, Standard 71,90] Zinn, Standart 181,2] Aluminium—.— 3 Monate 71.90 8 Monate 188,2 Antimon 8 Settl. Preis 71,25 Settl. Preis 184.2 Queckſilber 23,75 Elektrolyt 84,50 Banka 195j2 Platin 13,50 beſt ſelee ed 78,75 Straits 188.5 Wolfra merz 36,.— ſtrong ſheets—.—[ Blei, ausländ. 2285 Nickel 3 El'wirebars 84.50 Zink, gewöhnlich Weißblech—.— Auto- boxe einſchl Heiz. Licht u. Waſſer zu 35% zu vm. Lenauſtr. 20. Telephon⸗ Nr. 59 355. B4826 Laden mit Wohnung INerkstatt mit Licht Kraft u. Waſ⸗ ſer, Hofeinfahrt, zu ver⸗ mieten. B4836 Wolf. Eichendorffſtr. 20. —7 Zimmer⸗ Wohnungen ſofort zu vermieten. Wohnungs⸗Zentrale Holß& Schumacher. K 5. 17. 53822 6 Ammer, Küche, Bad, Komfort, Ia Lage für Arzt, 1 Tr. 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Nr. 503 50 f Regine ſchritt ſtolz und gütig durch ihr Reich und 1 vergaß die Not ihres Zuſtandes in dem ſüßen und ö unwiderſtehlichen Zwang, einmal, wenn der Geliebte ö wiederkam, ihm all ſein Hab und Gut wohlverwaltet weiſen zu können. Knechte und Mägde ohne Aus⸗ nahme waren ihr freundlich zu Willen, ſie wirkten ſo emſig und umſichtig, als wache das Auge des Meiſters über ihrer Arbeit. Joſef und Kunz fühlten ſich als Stützen des Geſchäftes. Balbine betete für das Seelenheil des verſchollenen Herrn. In keinem Herzen herrſchte Feindſchaft gegen den unbegreif⸗ lichen Fernen. Und alle erwarteten ihn täglich. A1. 8 Wie merkwürdig war es doch, daß wer Tulipan einmal nahe erlebt hatte, ihm auf tiefe Weiſe ver⸗ bunden blieb und vollen Anteil nahm an ſeinem We⸗ ſen. Hörte man ſeinen Namen, brach irgendeine Erſchütterung ins Gemüt. Sie alle hatten das ſpü⸗ ren müſſen, doch nur Angela, in ſtundenlanges Grü⸗ beln verſunken nach den traurigen Ereigniſſen ſpäter, machte dieſe eigenartige Entdeckung und ſuchte um⸗ ſonſt das Rätſel des ſonderbaren Heiligen zu löſen. Er beſaß Geiſt, war voll Muſik, ſprach feſſelnd, ſchwieg ſchlicht und träumte viel. Er zeigte im Grunde mehr Schwäche als Kraft, wenn gewiſſer Unwille, ſich Geſetzen fügen zu müſſen, Schwäche bedeutet, dagegen Zucht zur Pflicht Kraft. Vielleicht vertauſchten die Menſchen im Innerſten, ihrer ewi⸗ gen Sehnſucht nach Erlöſung ins Ungebundene ver⸗ fallend, dieſe beiden Begriffe und ſahen in Tulipan die Inkarnation ihres tiefſten, nie erfüllten Stre⸗ bens. Die Frauen liebten ihn, weil er einſam war und fromm, nicht kirchengängeriſch; nur ganz unfaß⸗ bar, über Stirn und Augen glich er dem geheim⸗ nisvollen Johannes, wie ihn die Künſtler des Quattrocento darſtellten in Bildern und Büſten. Angela kannte ſie von Bildern her, in Kirchen und Kapellen. ö Roman von Hermann Eris Busse ſchlag dieſes kleinen, kräftigen Herzens, E FRAUIN en by Horen- Verlag, N Berlin Grunewald Als Angela Mechthild auf dem Totenbette lange anſah, entdeckte ſte, plötzlich und heftig aufſchluchzend vor der Inbrunſt dieſes hellſichtigen Schauens, daß deren Stirne, und auch die Augen, die faſt noch durch die dünnen, geſchloſſenen Lider ſanft zu leuchten ſchie⸗ nen, daß Stirn und Augen der Toten ſolchem Johan⸗ nes glichen und Tulipan daher ähnlich waren wie bei einem Zwillingsjüngling. Wie gut, daß der neugeborene Knabe Johannes heißen ſollte, da er jetzt ſchon die hohe Stirne und ſchmalen Jochbögen der Mutter am noch verrunzel⸗ ten Köpfchen zeigte. In einer Nacht waren bei Mechthild heftig und qualvoll die erſten Wehen aufgetreten. Zwei Tage ſchrie und litt ſie und gebar dann einen großen, geſunden Knaben. Sie aber ſtarb mit einem leiſen Hauch hinweg, nur kurze Zeit nach dem Mutterſchrei der endlichen Geburt. Lukas fühlte ihre Hand kalt werden und ſchwer wie Stein in der ſeinen. Er glaubte dennoch nicht, daß Mechthild tot ſei. Als es dem Arzt gelang, ihn wegzuführen, küßte er die Stirn der Frau und ſagte lächelnd:„Morgen wie⸗ der, Liebes“ wie er es jede Nacht geſagt hatte, halb ſchon von Schlaf umfangen, nachdem das Licht ge⸗ löſcht war. Völlig ermattet von den qualvoll hilf⸗ loſen Schmerzenstagen und Nächten an der Seite der Frau ſank er in bleiernen, doch gütigen Schlaf. Aber am Morgen war das Erwachen furchtbar. Regine entwand ihm die Waffe, als er ſeinem Leben ein Ende ſetzen wollte.„Das Kind, das Kind, laß es nicht allein. Mechthild müßte dich ja verach⸗ ten, wenn ſie umſonſt gelitten hätte für dein Ge⸗ ſchlecht.“ Er ſtarrte die Schweſter an, begriff. Das Kind hatte er vergeſſen gehabt, ſeinen Knaben. Er ſuchte ihn und weinte zu erſtenmal über dem ſtummen Geſchöpf. Und fand ſich ins Leben zurück am Puls⸗ in dem 2 210 Iodes-Anzeige Mann und Vater, Schwiegervater und Großvater Herr Atugzst Papsclorl 5 Kammermusiker a. D. im Alter von 72 ½ Jahren. Für die trauernden Hinterbliehenen; Natharina Papsdorl geb. Haag Nach kurzer, schwerer, mit großer Geduld ertragener Krankheit, verschied am 28. ds. Mis. völlig un- erwartet, vormittags 9,30 Uhr, unser lieber guter Der Ausklang seines Leidens war ein sanfter Tod. Gestärkt durch das Hl. Abendmahl folgte er seinem vor 10 Wochen ver- schiedenen jüngsten Sohne in die ewige Heimat nach Mannheim(Krappmühlstr. 36, III), 29. Oktober 20 N 30. Oktober 1920, nachm. 2 Uhr Die Feuerbestattung findet statt: Mittwoch, den 73888 Danksagung Für die vielen Beweise liebevoller Anteilnahme bei dem Hinscheiden meines lieben Mannes, unseres 5 guten Vaters 5 Ludwig Dietz sowie für die überaus zahlreichen mit od. ohne kaufen, Verkäufe Figarren⸗ Geſchäft zu ca. 2000 Mk. zu ver⸗ B. Weber, Immobilien, S 6. 1. 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Er verlor das glorienhafte Leuchten ſeiner glücklichen Zeit, aber gewann eine ernſte Macht in ſich, welche die wütend aufſprin⸗ gende Verzweiflung und die Zornausbrüche gegen ſein Geſchick meiſterte und in gottnahe, mutige De⸗ mut umwandelte. Dem alten Luger freilich bog die Laſt der Trauer die Achſeln nieder, bis ſie die Erde berührten und nicht mehr aufkamen. Ihn hielt keine heilige Pflicht in der Welt zurück. Sieben Tage lang betete er nur noch, weinte und zechte und ſtarb. Sein Haus und alles, was auf ihm lag und es erfüllte, erbte das Kind, in dem zwei lange Geſchlech⸗ terreihen ihr Blut weiter in die Ewigkeit ſtrömen ließen. Und Angela, die immer noch Aufrechte, ſchickte ſich an, es zu pflegen. z Die drei Einſamen umſannen den Knaben und das werdende Kind, betrauerten die Toten und ge⸗ dachten des Verſchollenen mitleidig, da er nicht mit ihnen dieſe innige Gemeinſchaft des Schmerzes und der freudigen Hoffnung teilen konnte. Müde Her⸗ zen kamen zur Ruhe, und ſelbſtſüchtige Wünſche tra⸗ fen kein gewährendes Echo, mußten ſchweigen und verweſen. Jeder war allein, und jeder war des an⸗ deren Troſt und Träger. Einem Ring gleich ſchloſſen ſich ſchickſalgeſchmiedet die Leidverbundenen zuſam⸗ men, in ihm klaffte nur noch eine Lücke, da Tulipan fehlte. Wenn ſie beiſammen ſaßen, wanderte ſein Name über ihre ſtummen Lippen, je mehr Wochen über das Grab der Geſchiedenen und über die Wiege des Geborenen langſam und ſommerleuchtend zogen. Der Schmerzenstag Reginens kam nahe heran, und man ahnte noch nicht, wo Tobias wanderte und weilte. Lukas erbot ſich einmal, danach zu forſchen, doch Regine, blutleer vor zuſammengeraffter See⸗ lenkraft, zwang ihm das Verſprechen ab, es nie und nimmer zu tun. Und im Juni gebar Regine ohne große Not auch einen Knaben, den ſie im ſtillen Triſtan hieß, um ihm aber nicht äußerlich ſchon durch den ſonderlichen — 55 Heinig 1 2 0 Namen Hemmungen ins Leben zu geben, wurde e ins Taufbuch eingetragen wie Lukas' Kind gleichfall Johannes und dann Triſtan Tulipan, daß er f ter die Wahl habe, je nach dem Wandel ſeines Schick⸗ ſals den bürgerlichen einfachen oder den auffällig unvergeßbaren zu tragen. 5 Tulipan begriff nicht mehr, weshalb er wieder geflohen war, weg von den Gärten, aus der Heima die ihm gerade zur Zeit ſeiner Flucht hatten ihre edelſte Ernte offenbaren wollen. 1 Wenn er über ſeine Erbſen gebeugt ſtand in dem großen Verſuchsgarten des Profeſſors und die Men⸗ delſchen Vererbungsformeln in feſſelnden und zu⸗ gleich ermüdenden Forſchungen nachprüfen und nach Neuem fahnden mußte, ſchmerzte es ihn, daß es nicht ſeine Erbſenfelder waren, um ihn an die tie⸗ fen Geheimniſſe und geheimen Ordnungen des Le⸗ bens gelangen zu laſſen, daß es nicht ſeine, o ſo viel geſündere, ſo viel fruchtbarere und ergebenere E war, auf der er pflanzte, jätete, ſäte und ſucht Das Heimweh erblühte ihm, er taumelte von dem Duft und Glanz dieſer Blüte ſchmerzhaft berauſcht Nun veiſte Tulipan, mit ſeiner Lohnerſparr ausgeſtattet, wieder ruhelos umher. Er hing f ganzes Geld an Bahnfahrten, geringes Eſſen un Nachtquartiere in billigen Gaſthäuſern. 2 Keinen roten Pfennig trug Tulipan in der Taſche Einzig die Flöte war ſeine Koſtbarkeit, die er no beſaß. Er aß und trank nur, was ihm faſt von ſelbe zufiel, Waſſer von Quellen, Brot von Bauern, und er ſchlief im Freien. Alle ſeine Wege führten nun neben der Gottesnähe her, die ohne Zwieſprache, nu Schweigen und Inbrunſt war, zu Regine auf d Berg ſeiner Gärten. 3 An einem Abend im Auguſt erreichte er das Hau und trat in die Halle. Niemand kam, und die T ren zu den Zimmern waren alle verſchloſſei 1 ſich ſo müde, daß er auf eine Schwelle ſank ſchlief.. 8 Nicht lange danach kehrte Regine, die bei Lu! geweſen, heim. Sie war bis halb den Berg hing gefahren, hatte plötzlich Luſt verſpürt, noch ein w zu gehen, und ſchickte den Wagen zurück. Sie den Knaben, der tief ſchlief, auf den Arm u langſam empor. 1 1 1 5 ö trieb von Iſoliermaterial und getragen wir ce eg e ee e ure Dienstag, den 29. Oktober 1929 10. Seite. Nr. 503 „% nom 26. Oktober 1029: Großkraftwerk Mannheim, Aktiengoſellſchaft, Mannheim. Zu Geſamtprokuriſten ſind beſtellt: Oberingenieur Georg Hammer, Manuheim, Diplomingenieur Zuſtav Freiherr von Lieben⸗ ſtein, Mannheim, Kaufmann Konrad Wimmer, Ma m. Jeder von dieſen Prokuriſten iſt in Gemeinſchaft mit einem Prokuriſten zeich⸗ nungsberechtigt. Mannheimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft in Maun⸗ Beim. Geſamtproküra iſt erteilt an Dr. Arthur Meyer, Mannheim, Jultus Becht, Mannheim, Johann Haybach, Mannheim, und Ernſt Kaiſer, Mannheim. Jeder der Prokuriſten iſt ermächtigt, in Gemeinſchaft mit einem Vorſtandsmitgliede oder einem anderen Prokuriſten die Firma zu zeichnen. nninger& Co., Geſellſchaft für Wärme⸗, „ Schall⸗JIſolierung mit beſchränkter Haf⸗ tung, Mannheim. Der Geſellchaftsvertrag iſt am 11. Oktober 1929 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Die Herſtellung und der Ber⸗ auſtoffen für die Wärmeé⸗, Kälte⸗ und Schall⸗Iſolterung, ſowie Uebernahme und Ausführung ſolcher Arbeiten für eigene oder fremde Rechnung. Die Geſell⸗ ſchaft iſt berechtigt, ſich an gleichen oder ähnlichen * nehmungen zu beteiligen, ſolche zu er⸗ ben und ſolche zu vertreten. Das Stamm⸗ tal beträgt 20 000 R. 4. Philipp Henninger, Mannheim, iſt Geſchäftsführer. Is ni ein ⸗ veröffentlicht: Der Geſellſchafter Kaufmann Philtyp Henninger in Maunheim bringt das von ihm ſeither als Eingel kaufmann unter der Firma Sasse& Co. geführte Fabrikatious⸗ und Handelsgeſchäft, welches die neue Geſellſchaft weiterbetreiben wird, mit allen Aktiven und Paſſiven in die Geſellſchaft ein mit der Maßgabe, daß das Geſchäft mit Wirkung vom 1. Oktober 1929 als für Rechnung der Geſellſchaft mit beſchrünkter Haftung geführt gilt. Durch dieſe Sacheinlage, deren Mert auf 109 000 R./ feſtgeſetzt wird, gilt die Stammeinlage dieſes ellſchafters als geleiſtet. Die Bekanntmachun⸗ er Geſellſchaft werden nur im Deutſchen anzeiger veröffentlicht. Geſchäftslokal: Binnenhafenſtraße 13. Dental⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim ⸗Neckarau. Der Geſellſchafts vertrag iſt am 28. September und 19. Oktober 1920 feſt⸗ geſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Die Herſtellung und der Vertrieb von Erzeugniſſen der Zahntechnik, beſonders der durch Gebrauchs⸗ muſter Nr. 832 807, dag 143 und 912 601 geſchützten Erzeugniſſe der Dentalinduſtrie. Das Stamm⸗ kapital beträgt 20 000 R. 4. Wilhelm Krämer, Kaufmann, Mannheim Neckarau, iſt Geſchäfts⸗ führer. Wenn 9 Geſchäftsführer beſtellt ſind, ſo wird die Geſellſchaft durch zwei Geſchäfts⸗ führer oder durch einen Geſchäftsführer in Ge⸗ einſchaft mit einem Prokuriſten vertreten. Der führer Wilhelm Krämer iſt berechtigt Üſchaft ſelbſtändig zu vertreten, au wenn mehrere Geſchäftsführer beſtellt ſind. Die Dauer der Geſellſchaft iſt zunächſt bis zum 31. Dezember 1985 vereinbart. Sie verlängert ſich jeweils um ein Jahr, wenn ſie nicht mindeſtens ſechs Monate vor Ablauf der Friſt von einem Geſellſchafter gekündigt wird. Fräulein Marie Deck, Geſchäftsinhabertn in Mannheim, Parkring da, bringt in die Gefell. geim„Reckarau, Rheingold⸗ ſchaft ihr zu Mann ſtraße 49 betriebenes Detall⸗Geſchäft mit Waren⸗ vorräten, Fabrikationseinrichtungen und Werk⸗ zeugen und den obenerwähnten Gebrauchs⸗ muſtern als Sachgeſamtheit zum Werte von 5000 R. ein. Ihre Stammeinlage in gleicher Höhe iſt damit geleiſtet. Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft werden im Deutſchen Reichs⸗ anzeiger veröffentlicht. Geſchäftslokal: Neckarau, Rheingoldſtraße 40. Franz Mettner... beſchränkter Haftung, Zweigniederlaſſung 1 annbei in Mannheim als Zweigniederlaſſung der Firma 15 Franz Mettner Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ it nicht tung in Gelſenktrchen. Guſtan Kaatz mehr Geſchäftsführer. D. A. K.(Deutſche Rutomobil⸗Konzern) ⸗Bee⸗ triebsgeſellſchaft mit beſchränkter Haftung in Liquidation Mannheim. Die Firma iſt eee Rhenania Reviſſons⸗& Treuhand⸗Geſellſchaft 868 mit beschränkter Haftung Mannheim. Dem Georg Feißkohl in Mannheim iſt Geſamtprokura jo erteilt, daß er gemeinſchaftlich mit einem Ge⸗ ſchäftsführer oder mit einem Prokuriſten zur Firmenzeichnung berechtigt iſt. J. Neter Sohn Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Das Geſchäft ſamt Firma ging auf den bisherigen Geſellſchafter Kaufmann Emil Neter in Mannheim über. Die Prokura des Richard Neter in Mannheim beſteht fort. Stahlmaträtzenfabrikation Emil Kadow, Mann⸗ heim. Das Geſchäft iſt ſamt der Firma von Emil Kadow auf Kaufmann Eduard Lampert, Ludwigshafen a. Rh., übergegangen, der es als alleiniger Inhaber unter der Firma Stahl⸗ matratzenfabrikation Emil Kadow Nachf. weiter⸗ führt. Die Prokura des Eduard Lampert iſt er⸗ loſchen. Henninger& Co., Mannheim. Die Firma iſt 1 8 Die Prokura des Ludwig Koch iſt er⸗ oſchen. Marte Deck, Mannheim. Die Firma iſt er⸗ Ioſchen. Weil& Weber, Mannheim. Der Geſchäfts⸗ zweig iſt erweitert auf: Vertretungen mit Uhren und Beſtecken. 10⁸ Amtsgericht Mannheim. Elze Mäntel jeder Art, Skunkſe, Wölfe, Füchſe uſw. Beſäße in großer Auswahl. Reparaturen, Nenanſertigungen fachmänniſch u. billig.— Eigene Kürſchnerei. M. Geng, Waldhofſtraße 6, am Meßplatz, Telephon 3517 17. Halteſtelle der Linien 3, 5, 7. Dem Warenkaufabkommen der Bad. Beamten⸗ bank angeſchloſſen. 878 ö 12 nicht einge tragen wird veröffentlicht: Die Geſellſchafterin (W. Mergenthaler), Seckenheimer⸗ aße 126/128 ftattfindenden 12 820 Irdenttiehen Ceneraversammiung eingeladen. Tagesordnung: 1. Vorlage der Bilanz für das Geſchäftsjahr 1928 mit Gewinn⸗ und Verluſtrechnung nebſt Be⸗ zicht des Vorſtandes und Aufſichtsrats. Be⸗ ſchlußfaſſung hierüber: 2. Beſchlußfaſſung über Erteilung der Entlaſtung des jetzigen Vorſtandes und des fetzigen Auf⸗ ſichtsrats; 3. Wahl von Aufſichtsrats mitgliedern; 4. Beſchlußfaſſung über die Auflöſung und Liqui⸗ dation der Geſellſchaft gemäß dem im April 1928 im Vergleichsverfahren abgeſchloſſenen Vergleich. Zur Teilnahme an der ordentlichen General⸗ verſammlung find diejenigen Aktionäre berech⸗ tigt, welche die Mäntel ihrer Aktien ſpäteſtens am 3. Werktag vor der Generalverſammlung 1 der Geſellſchaftskaſſe Mannheim, B 1. 7a, ei der 8 Hppotheken⸗ und Wechſel⸗ bank Filiale Judwigshafen in Lubwigs⸗ hasen a. Rh., 5 bet der Bausriſchen potheken⸗ und Wechſel⸗ bank Zahlſtelle Raunheim⸗Schlachthof oder bei einem deutſchen Notar Rinterlegt haben. Die Aktien find mit Nummernverzeichnis 3 der üblichen Geſchäftsſtunden einzu⸗ veichen. aunn heim, den 18. Oktober 1929. Rheinische Rande lsbank A. 8. Der Borſtaub: Roebig. gebote unt. K F 152 an ner oder Portier. An⸗ die Geſchäftsſt. Buskhafter ig die bereits ein Cafs⸗ Reſtaurant hatte, ſucht Stelung für ſof. oder ſpäter, Angeb. u. K N Nr. 181 an die Geſchſt. 3401 Friseuse ſucht ſich zu verändern; tüchtig i. Ondubieren u. Waſſerwellen.* 9888 Angeb unter D R 12 an die Geſchäftsſt. die⸗ ſes Blattes. Sprechstundenhiffe Gut empfohl. Schweſter (Steno u. Schreibmaſch. ſucht Stellung 2 Sprechſtundeuhllſe bei Arzt. Angebote unter D D 79 an die Ge⸗ ſchüftsſtelle ds. Blat⸗ tes erbeten. 8958 Veralngung Die zum Poſthausneubau auf dem Poſtgrund⸗ A. zu Mannheim ⸗ Waldhof erforderlichen ipfer⸗ und Glaſerarbeiten ſowie die Herſtellung der Beleuchtungsanlage ſollen im Wege des öffentlichen Angebots vergeben werden. Friſt für die Vertragserfüllung: 6 Monate nach Er⸗ teilung des Zuſchlags. eichnungen und Vertragsbedingungen ſowie Seiſtungsverzeichniſſe liegen im Amtszimmer der Poſtbauleitung Mannheim⸗Waldhof, Schieß⸗ nlatzſtraße, zur Einſicht auf und können daſelbſt mit Ausnahme der Zeichnungen zum Preiſe von 10 Pfg. bezogen werden. Die Angebote ſind unterſchrieben und ver⸗ ſchloſſen mit der entſprechenden Aufſchrift an die Poſtbauleitung Mannheim ⸗ Waldhof frankiert einzuſenden. Die Angebote werden in Gegen⸗ wart der etwa erſchienenen Bieter am 5. No⸗ vember 1929, die Gipſerarbeiten um 11 Uhr, die anlage um 16 Uhr geöffnet. Wochen vom Tage der Eröffnung der Angebote ab gerechnet. alls keins der Angebote für annehmbar be⸗ funden wird, bleibt die Ablehnung ſämtlicher Angebote vorbehalten. 12 822 annheim⸗Waldhof, den 28. Oktober 1929. Die Poſtbauleitung. 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