Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße lg, Nec riedrichsſtraße 4, Fe᷑auptſtraße 6s, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. 10 Pfg.— Abholſtellen: Walbhofſtraße 6, W Oppauerſtraße 8.— Poſtſcheck⸗ Konto Nr. 17590 Karlsruhe— annhei Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6— Fernſprecher: Sammel⸗Nr. 24951 Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklametetil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. B eil agen: Montag: Sport der N. M.., Dienstag wechselnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Film Mittwoch wechselnd: Die fruchtbare Scholle Steuer, Geſetz 9 N: und Recht/ Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Mannheimer Reiſezeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Mannheimer Muſtkzeltung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 30. Oktober 1929 140. Sahrgang— Nr. 504 eren ee, Kick hinter die Kuliſjen des Sklarekſtandals Intereſſante Ausſagen des Leiters des Verliner Anſchaffungsamtes vor dem Anterſuchungsausſchuß des Preußiſchen Landtags BVelrogene Betrüger? Der Unterſuchungsausſchuß des Preußiſchen Landtags, der die Mißwirtſchaft in der Berliner Stadtverwaltung prüfen ſoll, nahm am Dienstag unter Vorſitz des Kommuniſten Schwenk ſeine Ar⸗ beiten auf. Insgeſamt waren 29 Ausſchußmitglieder anweſend. Der Vorſitzende teilte mit, daß die Stadt Berlin den Beamten und den Bezirksämtern Aus⸗ ſagegenehmigung in vollem Umfange erteilt habe. Der erſte Zeuge war der Obermagiſtratsrat Schalldach, der Leiter des Berliner Anſchaffungsamts, der eine zuſammenfaſſende Darſtellung über die Ent⸗ wicklung des Anſchaffungsamts und der Kleiderver⸗ triebsgeſellſchaft gab. Bei Uebergang der ſtädtiſchen Geſellſchaft an die Firma Sklarek waren Waren im Werte von 650 000/ vorhanden. Gleichzeitig wurde mit den Sklareks ein Vertrag geſchloſſen, wonach ſie das Recht haben ſollten, für zwei Jahre mit den übernommenen Beſtänden FJFürſorgeämter mit Tex⸗ tilwaren zu beliefern. Da dieſer Beſchluß im Mai 1926 gefaßt wurde, lief der erſte Vertrag mit den Sklareks bis 1. Juli 1928. Bald reklamierten die Sklareks aber die übernommenen Beſtände als ſo ſchlecht, daß ſie für den Gebrauch der Aemter nicht zu verwerten ſeien. Infolge dieſer Reklamation bil⸗ ligte ihnen 1927 ö der Magiſtrat ein Darlehen von 300 000% zu, das mit monatlich 30 000/ abgetragen werden ſollte. Zugleich wurde der Vertrag verlängert bis zum Ablauf des Darlehens und zur Reglung einiger bei den Sklareks für die übernommenen Waren entſtandenen Rückſtände. Ueber das genaue Datum dieſer Abmachungen geben die Akten keine Auskunft. Jedenfalls mußte der Vertrag nun un⸗ gefähr bis zum 1. Juni 1930 laufen. Als Schalldach mit der Leitung der Anſchaffungs⸗ geſellſchaft betraut wurde, fand er über dieſe Ver⸗ träge hinaus noch eine andere Geſchäfts⸗ verbindung mit den Sklareks vor. Danach ſollten die Sklareks außerhalb ihrer ſonſtigen Ver⸗ träge auch die Anſchaffungsgeſellſchaft mit Decken für Krankenhäuſer uſw. beliefern. Dieſer zweite Vertrag ſtand im Widerſpruch mit den mit dem Magiſtrat zur Belieferung der Aemter geſchloſſenen Verträgen. Denn wenn die Sklareks auf Grund des Magiſtratsvertrags bereits die einzelnen Aemter unmittelbar mit Textilwaren verſorgten, brauchten ſie nicht auch noch die An⸗ ſchaffungsgeſellſchaft, die ja gleichfalls für die Aem⸗ ter da war, einzudecken. Da dies nun geſchehen war, hatten ſich bei der Anſchaffungsgeſellſchaft ſchon be⸗ deutende Warenbeſtände aufgehäuft. Die Sklareks hatten dabei eine Verdienſtſpanne von 12,5 v.., wofür ſie die Ware einlagerten und abführten. Die⸗ ſer Verdienſt iſt an ſich nicht zu hoch. Soweit die Anſchaffungsgeſellſchaft in Frage kam, wickelte ſich der Geſchäftsverkehr mit den Sklareks glatt ab. Der Deckenvertrag habe die Sklareks zu einer monat⸗ lichen Lieferung von 5000 Decken verpflich⸗ tet: Wenn er als Leiter der Anſchaffungsgeſellſchaft gemäß Vertrag dieſe Lieferungen weiter abgenom⸗ men hätte, wäre die ganze Geſellſchaft in Decken erſtickt. Daher ſei der Vertrag annulliert worden. Der zweite Vertrag mit den Sklareks lautete auf eine Lieferung von Waren im Werte von monatlich 50 000 /. Dieſen Vertrag habe er umgewandelt dahin, daß nur der notwendige Bedarf geliefert wer⸗ den ſolle, und zwar nur zu Preiſen, die nicht über denen des Wettbewerbs lägen. Maßgebend für die Ueberlaſſung der Beſtände der Kleidervertriebsgeſell⸗ geſellſchaft an die Sklareks und die Nichtübernahme auf die Anſchaffungsgeſellſchaft ſei wohl die Befürch⸗ tung geweſen, daß man bei der Anſchaffungsgeſell⸗ ſchaft ein zu großes Kapital feſtlegen müßte. Der Vertrag zwiſchen Magiſtrat und Sklareks ſei aufgrund des Darlehnsvertrags vom Oktober 1927 im Monat Dezember 1927 verlängert worden. Die Gründe des Magiſtrats für die Hergabe des Dar⸗ lehens kenne er nicht. Ueberwertung der Lagerbeſtände Ueber die Bilanz der Anſchaffungsgeſellſchaft, die am 31. März 1927 mit einem Verluſt von 815000 Mark, alſo dem A1fachen des Aktienkapi⸗ tals, abgeſchloſſen habe, erklärt der Zeuge, daß er ſich erinnere, daß damals falſche Zahlen in die Oeffent⸗ lichkeit gelangt waren, ehe die Prüfung abgeſchloſſen geweſen ſei. Aufgrund dieſer Prüfung ſei dann der Vertrag friſtlos gekündigt worden. Schon nach den erſten 14 Tagen ſeiner Tätigkeit habe er dem Magi⸗ ſtrat mitteilen können, daß eine Ueberwertung der Lagerbeſtände vorlag. Eine Rechnung von Sklarek über 87 000 Mark war nicht verbucht worden, offenbar um die Bilanz nicht noch mehr zu belaſten. Man habe wohl nicht den Nachweis erbringen können, daß man dieſe Rechnung mit Abſtcht herausgelaſſen habe. Da⸗ durch ſei die Firma Sklarek nicht begünſtigt, ſondern belaſtet worden. Keine kaufmänniſche Wirtſchaft Auf weitere Fragen über die Entſtehung der Miß⸗ wirtſchaft äußerte der Zeuge die Vermutung, daß in dem Betrieb nicht kaufmänniſch gewirt⸗ ſchaftet worden ſei. Die Sachen ſeien zu teuer eingekauft und dann auf Lager gelegt worden. Auf Reklamationen der belieferten ſtädtiſchen Anſtalten wurden die zu hohen Preiſe heruntergeſetzt. Der Um⸗ ſatz ſei nicht ſo hoch geweſen; man konnte auch die Lagerkoſten gar nicht aufſchlagen. Bei derartiger Kalkulation mußten Verluſte eintreten. Es war keine Unkoſtenverteilung auf die einzelnen Abteilungen vorhanden. Es war ein Geldmangel vorhanden, der aber nicht in Erſcheinung treten ſollte. Es lagen da⸗ mals etwa 900 000 Mark überfällige Lieferantenrech⸗ nungen vor. Schon in der Jahresbilanz für 1925 war ein Fehlbetrag von einer halben Million Mark vor⸗ handen. Die frühere Betriebsleitung habe es gänz⸗ lich unterlaſſen, den Betrieb wirtſchaftlich zu geſtal⸗ ten. Wollene Schlafdecken, mit 16 Mark eingekauft, ſeien z. B. mit 11 Mark ver⸗ kauft worden. Verantwortlich dafür ſei ſowohl die Geſchäftsführung als auch die unſachgemäße Tä⸗ tigkeit des viel zu zahlreichen Perſonals geweſen. Damals ſeien 400 Perſonen beſchäf⸗ tigt worden; heute noch 64 insgeſamt. Kieburg ſei dafür verantwortlich, weil er ſich vor Abſchluß des Vertrags nicht vergewiſſert habe, ob die ſtädtiſchen Anſtalten monatlich auch tatſächlich 5000 Decken, alſo jährlich 60 000 Decken verbrauchten. Er habe die not⸗ wendige Sorgfalt als Leiter vermiſſen laſſen. Obwohl Fachbearbeiter des Magiſtrats in dieſer Frage, iſt der Zeuge bei der Verlängerung der Sklarekverträge im März dieſes Jahres nicht hin⸗ zugezogen worden. Er habe aber trotzdem nicht ver⸗ fehlt zu ſagen, daß er einen ſolchen Vertrag und ſeine Verlängerung für unrichtig und uner⸗ hört halte. Man habe offenbar das Syſtem nicht ändern wollen. Oberbürgermeiſter Böß habe von der Verlängerung des Vertrags erſt im Juni dieſes Jahres durch den Zeugen erfahren. Auf eine Frage, ob denn die Sklareks ſo ſchlechte Kaufleute geweſen ſeien, daß ſie ſich ein ſo wertloſes Lager auf⸗ hängen ließen, erwiderte der Zeuge: Ich nehme an, daß die Sklareks getänſcht worden ſind. Das für 500 000 Mark übernommene Lager beſtand zum Teil aus Atrappen, um die Stückzahl voll zu machen. Bei Sanierung der Anſtalt habe er volle Unter⸗ ſtützung der Stadtverwaltung und keinerlei Wider⸗ ſtände gefunden. Oberbürgermeiſter Böß habe ſelbſt ſein Erſtaunen darüber geäußert, daß trotz der Vorfälle durch Kieburg die Verträge mit den Sklareks verlängert wurden. Das 300 000⸗Mark⸗ Darlehen ſei nach Mittetlung der Finanzkommiſſton von der Firma Sklarek zurückbezahlt worben. Im weiteren Verlauf der Sitzung kam es zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen den ſoztaldemokratiſchen und den kom mu⸗ niſtiſchen Ausſchuß mitgliedern, die von einer gegenſeitigen Schimpfkanonade begleitet war. In der daran anſchließenden weiteren Ver⸗ nehmung erklärte der Zeuge Schalldach, gegen die Uebertragung der Kleidervertriebsgeſellſchaft an eine Privatfirma hätten keine Bedenken beſtanden, wohl aber habe er gegen eine Vertragsverlängerung bis 1925, alſo auf ſechs Jahre, Bedenken gehabt. An und für ſich halte er eine Kontrolle über die Belie⸗ ferung der Bezirksämter für die bedürftigen Klei⸗ derempfänger durchaus für erforderlich. Auf eine Frage eines Ausſchußmitaliedes an den Vertreter des Oberpräſidiums, warum denn die Aufſichtsbehörde damals nicht eingegriffen habe, antwortete dieſer, die Aufſichtsbehörde habe damals davon Kenntnis genommen, daß die Stadtverord⸗ netenverſammlung mit Mehrheit trotz der voran⸗ gegangenen Ereigniſſe die Bilanz der Anſchaffungs⸗ geſellſchaft genehmigt habe. Ein geſetzwidriger Beſchluß der Stadtveroroͤnetenverſammlung lag nicht vor. Damit habe der Aufſichtsbehörde die Möglich⸗ keit gefehlt, einzugreifen. Dieſer Auffaſſung gegen⸗ die Aufſichtsbehörde, wenn ſo haarſträubende Dinge vorgekommen ſeien, auch dann einſchreiten müſſe, wenn nicht ein aus⸗ drücklicher Verſtoß gegen die Geſetze vorliege. Dazu erklärte der Vertreter des Oberpräſidenten: Es war uns berichtet worden, daß der Schuldige friſtlos entlaſſen und was geſchehen war. Es gebe den Magiſtrat anzuweiſen, Strafanträge gegen Pri⸗ vatperſonen, wie es Kieburg war, zu ſtellen. Schalldach meinte, der Magiſtrat habe von dem Strafantrag wohl nur abgeſehen, weil die Bilanz⸗ fälſchungen der Anſchaffungsgeſellſchaft rechtzeitig entdeckt wurden. Am Mittwoch(heute) werden die Stadtverord⸗ neten Merckel, Büdicke, Braun und Hake, am Don⸗ nerstag Frau Stadtrat Weyl, Stadtrat Gäbel, Syn⸗ dikus Lange und Clemens als Zeuge gehört. Anterſuchung gegen 13 Perſonen Wie die Berliner Juſtizpreſſeſtelle mit⸗ teilt, hat die Staatsanwaltſchaft 1 Berlin in der Strafſache gegen Sklarek und Genoſſen die Eröff⸗ nung der Vorunterſuchung beantragt gegen folgende Perſonen: 1. die Gebrüder Max, Willi und Leo Sklarek wegen Betrugs, ſchwerer Urkundenfäl⸗ ſchung, Beſtechung und Konkursverbrechen; 2. gegen den Buchhalter Lehmann wegen Beihilfe zum Betrug, zur ſchweren Urkundenfälſchung und zum Konkursverbrechen; 3. gegen die Stadtbank⸗ direktoren Schmitt, Hoffmann und Schröder wegen paſſiver Beſtechung und Untreue; 4. gegen Kleszewſki, Weill, Wende, Loe⸗ wenſtein und das Ehepaar Moritz und Adele Warſchauer wegen Beihilfe zum Betrug. Dem Landgericht 1 Berlin iſt als weiterer Unter⸗ ſuchungsrichter Landgerichtsrat Roſemann zuge⸗ teilt worden. Durch den verteilenden Unterſuchungs⸗ richter iſt ihm die Bearbeitung der Sache gegen Skla⸗ rek und Genoſſen übertragen worden. Das Ermitt⸗ lungsverfahren gegen die übrigen Beſchuldigten wird von der Staatsanwaltſchaft ſelbſtändig fortgeſetzt. Neben dem ſtaatsanwaltſchaftlichen Ermittlungs⸗ verfahren läuft dis Diſziplinarverfahren gegen einzelne Beamte der Stadt Berlin. Kle⸗ ſzewſki, Weill, Wende, Löwenſtein und das Ehepaar Warſchauer haben ſich wegen der mit den Sklareks zuſammen gemachten Wechſel⸗ geſchäfte zu verantworten. Kleſzewſkt und Löwen⸗ ſtein haben infolge der für die Sklareks eingegangenen Wechſelverbindlichkeiten, wie erinner⸗ lich, Konkurs anmelden müſſen. Klage von Sklarek⸗Angeſtellten Berlin, 30. Okt.(Von unſ. Berliner Bürv.) Der erſte Sklarek⸗Prozeß wird vor dem Arbeits⸗ gericht verhandelt werden. 25 Angeſtellte der Klei⸗ derverwertungsgeſellſchaft haben Klage erhoben, weil ihnen der Konkursverwalter mit Rückſicht auf die unklare geſchäftliche Situation gekündigt hat. Die Kläger verlangen Weiterbeſchäftigung oder eine Ent⸗ ſchädigung. Die Verhandlung ſoll noch in dieſer Woche ſtattfinden. über vertrat ein Ausſchußmitglied die Meinung, daß keine Vorſchrift, die den Oberpräſidenten ermächtige, Ein Zukunftsreich im Stillen Ozean Neuſeelaud, die„Vormacht des füdlichen Pazifik“. Menſchenmangel als Hindernis auf dem Weze zur Großmacht Von H. Cordes⸗Sydney Neuſeeland, mit 269 000 Quadratkilometern genau halb ſo groß wie Deutſchland vor dem Weltkriege, iſt heute erſt von rund anderthalb Millionen Men⸗ ſchen bevölkert, bietet mit fünf Einwohnern auf den Quadratkilometer alſo noch Raum für viele Mil⸗ lionen. Für eine weit dichtere Bevölkerung beſtehen außerordentlich günſtige Vorbedingungen. Trotz der hohen Gebirgszüge ſind zwei Drittel des Geſamt⸗ gebiets kulturfähig, fünf Millionen Hektar mit Wald beſtanden. Wirklich unter Kultur liegen heute aber erſt acht Millionen Hektar, davon über ſiehen Mil⸗ lionen Gras⸗ und Weideland. Das Klima iſt un⸗ gewöhnlich günſtig. Da Neuſeeland im Zug⸗ gebiet der ſüdpazifiſchen Depreſſionen liegt, hat es nicht wie Auſtralien unter Mangel an Regenfällen zu leiden. Dank ſeiner günſtigen Lage bringt es ſaſt alle Früchte hervor, die es innerhalb der gemäßigten Zone gibt. Im Norden zieht man mit Vorteil Apfelſinen und Zitronen, neuerdings mit Erfolg auch einen guten Tabak; die Rebe bildet die Grund⸗ lage zu einer nicht unbedeutenden Weininduſtrie. Der Süden iſt dagegen das Land des Getreidebaus, wo alle Sorten Körnerfrüchte prächtig gedeihen. So übertrifft Neuſeeland in der Erzeugung von Weizen mit 23 Doppelzentnern je Hektar(Deutſchland 18,8) alle überſeeiſchen Länder bei weitem und wird nur von einigen kleineren europäiſchen Staaten mit äußerſt intenſiver Kultur wie Belgien, Dänemark, den Niederlanden erreicht bzw. um ein Geringes überflügelt. Die weiten Grasflächen bilden einen günſtigen Boden für die Viehzucht. Die Induſtrie ſteckt noch in den Kinderſchuhen. Die Hoffnungen auf Gold⸗ und Petroleumvor⸗ kommen haben ſich bislang als trügeriſch erwieſen. Beſſere Ausſichten eröffnet die Eiſeninduſtrie. Ein chemiſches Unternehmen beutet Zinnoberlager in der Nähe von Auckland aus. Wichtig iſt, daß ausgedehnte Kohlenlager noch für lange Zeit das Land von aus⸗ ländiſcher Einfuhr unabhängig machen. 5 In welch ſchnellem Aufſchwung Neuſeeland be⸗ griffen iſt, zeigt die Tatſache, daß ſich innerhalb des Jahrzehnts 19171926 das Volksvermögen von 7 auf rund 15 Milliarden Mark vermehrt hat. Im Durch⸗ ſchnitt entfallen auf den Kopf der Bevölkerung alſo etwa 10 000 Mark(rund 2500 in Deutſchland). Was Neuſeeland braucht, ſino Menſchen, die es angeſichts der geringen natürlichen Bevölke⸗ rungszunahme nur auf dem Wege der Einwanderung erhalten kann. Die Rückſicht auf die Arbeitsloſen zwingt aber die Regierung, die Zuwanderung, die das Mutterland nur zu gern zur Verfügung ſtellen würde, fernzuhalten. In gewiſſem Sinne gelten hier die gleichen Grundſätze wie im benachbarten Auſtra⸗ lien, das ebenfalls, um unerwünſchte Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkte zu unterbinden, ſich gegen jede Einwanderung nach Möglichkeit verſchließt und lieber das weite Land leer ſtehen läßt. Wie Auſtra⸗ nien wird auch Neuſeeland ſeine Politik in dieſer Hinſicht— und zwar bald— ändern müſſen, wenn es bei dem großen Spiel um die Entſcheidung im Pazifik mitwirken will. Mit anderthalb Millionen Menſchen iſt es gegenüber den volkreichen Mit⸗ anrainern des Stillen Ozeans, China, Japan, den Vereinigten Staaten, zur Ohnmacht verurteilt und kann nicht, wie es gern möchte, eine Rolle in der Weltpolitik ſpielen. Das würde ſich natürlich von Grund auf ändern, ſobald einige Dutzend Millionen mit entſprechend erhöhter Wirtſchaftsmacht ſeiner Politik den erforderlichen Rückhalt geben. Dann könnte ſich Neuſeeland, wie es ſich ſchon heute mit Vorliebe nennt, in Wahrheit als die„Vormacht des ſüdlichen Pazifik“ bezeichnen. Es iſt nicht anzunehmen, daß die führenden Kreiſe dieſe auf der Hand liegende Tatſache verkennen ſollten. 5 2. Seite. — Nr. 504 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 30. Oktober 1929 ragungsfriſt für das Volksbege ren al Das amtliche Ergebnis iſt erſt in einigen Tagen zu erwarten Gebrückte Stimmung um Hugenberg Berlin, 30, Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Eintragungsfriſt für das Volksbegehren iſt zu Ende. Abſchließende Zahlen liegen aus einigen Be⸗ zirken des Weſtens vor. Nicht aus Berlin und natürlich auch kein Geſamtergebnis. Das amtliche Ergebnis ſoll erſt am 3. oder wie manche meinen, erſt am 6. November veröffentlicht werden. Das Geſamtreſultat von Berlin erwartet man für heute mittag. Die Berliner Obrigkeit hat in dieſen Tagen ſozuſagen mit der Butter zu tun, die ihr ſo reichlich vom mehrfach geſalbten Haupte träuft, ſo daß man ſchnelle und prompte Arbeit von ihr natür⸗ lich nicht erwarten kann. Daß die 10 Prozent, die als Mindeſtziffer vonnöten ſind, in Berlin erreicht werden konnten, iſt nicht gerade wahrſcheinlich, ſelbſt wenn, wie die Hugenbergpreſſe verſichert, die Ein⸗ tragungen gerade in den letzten Tagen ſich gemehrt haben ſollen. Wo das wirklich geſchehen iſt, wird ſich Herr Hugenberg bei den Ungeſchicklichkei⸗ ten ſoztaldemokratiſcher Machthaber zu bedanken haben. Mit dem abſchließenden Urteil wird man gut tun zurückzuhalten, bis ſich das Ge⸗ ſamterebnis einigermaßen ſicher überſehen läßt. Das wird auch ohne die letzten amtlichen Zählungen⸗ möglich ſein. Einigen Anhalt bietet immerhin die gedrückte Stimmung, die aus der Hugenbergpreſſe tönt, Sie leugnet gar nicht, daß ihr Herr und Meiſter ſtill auf gerettetem Kahn in den Hafen kehrt, aber ſie ſchiebt alle Schuld auf den Terror und tröſtet ſich, aus„dem immer ſtärker anſchwellenden Strom“ von Zuſchriften aus ihrem Leſerkreis entnehmen zu können, daß das Volksbegehren wirklich eine Volks⸗ bewegung entfeſſelt hätte. 5 Vielleicht iſt eine ſolche Volksbewegung wirklich vorhanden. Aber dann geht ſie in einer an deren Richtung als Herr Hugenberg, der ihr Zweck und Ziel nahm, indem er die ſtärkſten Kräfte in der Deulſchnationalen Partei an die Kette legte und durch ſeine ſinnloſe Abſtinenz politiſch wirkungslos machte. Ein kirchlicher Agitator Berlin, 30. Okt,(Von unſerem Berliner Büro.) In der„Deutſchen Zeitung“ hat wiederholt ein Pater„Raymundus“ die„Confratres“ und den„katholiſchen Volksteil“ zum Kampf für das Volksbegehren aufgefordert. Die„Germania“ hat ſich vergebens den Kopf zerbrochen, wer wohl die⸗ ſer Pater in Wirklichkeit ſein kann und iſt zu dem Schluß gekommen, es müſſe ſich hier um eine fin⸗ gierte Perſönlichkeit handeln. Jetzt kommt der„Vorwärts“ und lüftet den Schleier des Geheimniſſes. Da ſtellt ſich denn heraus, daß der anonyme Eiferer, der ſo wacker die Trommel für das Volksbegehren rührte, ein Pfarrer Karl König aus Bad Honnef iſt, der in„aktuellen Preſſe⸗ notizen“ auf das Ziel hinarbeitete,„dem Diktator die Wege zu bereiten“, und zwar nach dem Motto „Zentrum beſtegt, alles beſiegt“. Nach dieſer Enthüllung wird es mit der politiſchen Betätigung des kirchlichen Agitators wohl ein Ende haben. Kann das wahr ſein? D BVerlin, 30. Okt.(Von unſ. Berliner Büro.) Das Oſtelbüſche Braunkohlenſyndikat ſoll, wie der„Vorwärts“ von unterrichteter Seite gehört haben will, in den letzten Tagen der Deutſch⸗ nationalen Partei, dem Stahlhelm und der Na⸗ tionalſozialiſtiſchen Partei große Geld⸗ mittel zur Verfügung geſtellt haben. Es ſoll ſich dabei um insgeſamt 300 000 4 jährlich handeln. Als Verbindungsmann zwiſchen den ſubventionier⸗ ten Parteien und dem Oſtelbiſchen Braunkohlen⸗ ſyndikat fungiere ein gewiſſer Oberſtleutnant a. D. Kerſten. Die Deutſchnationale Partei hätte ſich für ihre Subventionierung dadurch erkenntlich zei⸗ gen müſſen, daß ſie den früheren Regierungsrat von Gersdorff, den Bergwerksdirektor Leopold und Herrn Rademacher an ausſichtsreicher Stelle der deutſchnationalen Reichstagsliſte ſetzte. In der deutſchnationalen Sektion des preußiſchen Landtags ſitze als Vertrauensmann des mitteldeutſchen Braun⸗ kohlenſyndikats der Vorſitzende Dr. Wolf. Soweit die Zuſchrift des„Vorwärts“. Nun haben Deutſchnationale und Stahlhelm das Wort. Einzel-Ergebniſſe — Frankfurt a.., 30. Okt. Nach den vorläufigen Ermittlungen des ſtädtiſchen Wahlamts belaufen ſich die Eintragungen für das Volksbegehren in Frank⸗ furt a. M. auf insgeſamt 6500. Da rund 425 000 Perſonen wahlberechtigt ſind, haben ſich in Frauk⸗ furt a. M. alſo nur 1/5 v. H. der Berechtigten für das Volksbegehren erklärt. — Darmſtadt, 30. Okt. Im Freiſtaat Heſſen ſind bei 913 867 Stimmberechtigten 27 586 Eintra⸗ gungen für das Volksbegehren erfolgt. Das ſind 3,1 v. H. — Köln, 30. Okt. Nach vorläufigen Ermittlungen haben ſich hier etwa 3703 von 590 000 wahlberechtig⸗ ten Perſonen in die Liſten eingetragen. Einige kleine Außenbezirke ſtehen noch aus. In Trier ⸗Stadt haben ſich von rund 4000 Wahlberechtigten 217 eingetragen, in Düren⸗ Stadt von rund 25 600 Wahlberechtigten 107, in Koblenz von rund 42 000 Wahlberechtigten 682; in Koblenz⸗Land war die Beteiligung unter 1 v. H. Krefeld einſchl. Uerdingen verzeichnet von rund 103 000 Wahlberechtigten 2978, Groß ⸗Dort⸗ mund von 365 000 Wahlberechtigten 4340 Ein⸗ tragungen. Barmen, 90. Okt. Nach dem vorläufigen amt⸗ lichen Geſamtergebnis haben ſich im Reichswahlkreis Düfſeldorf⸗Oſt von 1465 384 Wahlberechtigten 29380 in die Liſten zum Volksbegehren eingetragen. — Eſſen, 30. Okt. Von den 432 139 Wahlberech⸗ tigten des Stadt⸗ und Landkreiſes Eſſen haben ſich in Eſſen 6545, in Duisburg⸗ Hamborn 8017, in Dortmund 4340, Mülheim⸗Ruhr 3588, Bochum 5509 Perſonen für das Volksbegehren einge⸗ tragen. — Hannover, 30. Okt. Für das Volksbegehren wurden in Hannover ⸗Stadt von 323 500 Stimm⸗ berechtigten insgeſamt 8360 Stimmen abgegeben. — Dresden, 30. Okt. In Dresden haben ſich von 485 653 Stimmberechtigten 28 215 oder 5,8 Proz. ein⸗ getragen. Erfurt, 30. Okt. Von 99 899 Wahlberechtigten ſtimmten 11712 Perſonen für das Volksbegehren. — Chemnitz, 30. Okt. Nach vorläufiger Feſtſtellung find in Chemnitz 46 936 Eintragungen erfolgt. Die Zahl der Wahlberechtigten beträgt 293 000, ſodaß ſich alſo 19,64 Proz. der Wahlberechtigten eingetragen haben. Halle(.), 30. Oktbr. In Halle haben von 150 600 Stimmberechtigten 18 855 für das Volks⸗ begehren geſtimmt. Die erforderlichen 10 v. H. ſind somit erheblich überſchritten. — Altona, 30. Okt. Das amtliche Ergebnis be⸗ trägt hier 5084 Stimmen. Für das Volks⸗ egehren„Panzerkreuzerverbot“ waren 7406 Stim⸗ men abgegeben worden, zur Fürſtenenteignung 73331.— Die Teilnahme am gegenwärtigen Volks⸗ begehren betrug 29 Proz. Bei der letzten Reichstags⸗ wahl erhielten die hinter dem jetzigen Begehren ſtehenden Parteien(Deutſchnationale, Nationalſozia⸗ liſten, Völkiſch⸗Nationaler Block) zuſammen 21493 Stimmen. — Bremen, 30. Okt. Die Geſamtzahl der Eintra⸗ gungen für das Volksbegehren beträgt im Breme⸗ ſchen Staatsgebiet 20 974 8,5 Proz. Auf die Stadt Bremen entfallen davon 17079 Stimmen 8 Proz. Hamburg, 30. Okt. Das vorläufige amtliche Ergebnis für Hamburg⸗Stadt und Land verzeichnet 85 680 Eintragungen, was bei einer Zahl der Wahl⸗ berechtigten von 880 591 einer von etwa 4 v. H. entbſpricht. Beim Panzerkreuzer ⸗ Volksbegehren waren es 40 683 Einzeichnungen, bei der Abſtimmung über die Fürſtenenteignung 377886. Bei den letzten Reichstagswahlen erzielten die hinter dem Volks⸗ begehren ſtehenden Parteien insgeſamt 109 375 Stimmen. i — Stettin, 30. Okt. Für das Volksbegehren ha⸗ ben ſich in Stettin von rund 190 000 Stimmberechtig⸗ ten insgeſamt 13 900 eingetragen. — Breslau, 30. Okt. In den Städten Nieder⸗ ſchleſiens wurden z. T. ſehr niedrige Eintra⸗ gungsergebniſſe feſtgeſtellt, z. B. Groß⸗Breslau⸗ Stadt 17904 bei 453 137 Wahlberechtigten, Sagan 682 bei 11 800, Schönau 48 bei 1100, Neuſalz 382 bei 19 000, Haynau 510 bet 7227, Grünberg 704 bei 17 000, Liegnitz 4381 bei 52 882. Auf dem flachen Lande Nie⸗ derſchleſiens iſt die Eintragungsziffer teilweiſe außerordentlich hoch. So hat der Kreis Guhrau (es fehlen noch vier Gemeinden) 8103 bei 20 369 Wahlberechtigten. Das Geſamtergebnts des Kreiſes Löwenberg iſt 4479 bei 38 327 Wahlberechtigten. — Oppeln, 30. Okt. Nach den vorläufigen Mel⸗ dungen beläuft ſich das Geſamtergebuis der Eintragungen für das Volksbegehren im Wahl⸗ kreis II(Oberſchleſien) auf 54964 abgegebene Stim⸗ men bei 816942 Wahlberechtigten. Es fehlen noch der Landkreis Neiße und 284 Gemeinden. Beteiligung Die Allonger Vombenleger Berlin, 30. Okt. Von uns. Berliner Büro.) Zu der Verhaftung der Altonaer Bombenleger mel⸗ den die Blätter noch folgende Einzelheiten: Die Mutter des flüchtigen Kapphengſt, die urſprüng⸗ lich mitverhaftet war, iſt wieder entlaſſen worden, da ſie direkt mit dem Treiben ihrer Söhne nichts zu tun hat und ſich nur weigerte, den Aufenthaltsort des Geflohenen mitzuteilen. lungen der Berliner Beamten werden ſich nun wie⸗ derum der Holſteiniſchen Landvolkbewegung zuwenden, deren Perſönlichkeiten mit den Her⸗ ſtellern der Bomben in engſter Beziehung geſtanden haben ſollen. Es iſt deshalb auch in der nächſten Zeit mit neuen Feſtnahmen in Holſtein zu rechnen. Die Altonaer Verhafteten werden nach Abſchluß des Verhörs nach Berlin transportiert werden. Der Termin des Prozeſſes gegen die Bombenleger wird durch die neuen Ergebniſſe ſich weiter hinauszögern. Die Wirtſchaftsverhandlungen mit Polen Berlin, 30. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Es beſtätigt ſich, daß ſich das Reichskabinett am vori⸗ gen Donnerstag mit den verſchiedenen Fragen be⸗ faßt hat, die auf wirtſchaftlichem wie auf politiſchem Gebiete zwiſchen Deutſchland und Polen der Berei⸗ nigung harren. Die optimiſtiſchen Nachrichten aus Warſchau die eine unmittelbar bevorſtehende Un⸗ terzeichnung des ſogenannten„kleinen Handelsver⸗ trages“ ankündigten, ſind offenbar etwas verfrüht. Es werden vermutlich noch einige Tage bis zum Abſchluß der Verhandlungen vergehen. Dagegen ſcheint es zuzutreffen, daß ſchon in allernächſter Zeit das Abkommen über die Liquidation und das ſo⸗ genannte Wiederkaufsrecht praphiert werden wird Die weiteren Ermitt⸗ Die ZJeppelin-Polarexpedition Die Zeppelin⸗Geſellſchaft hat beſchloſſen, die Ver⸗ ſicherungen und Gehälter der Luftſchiffbeſatzung zu erhöhen und Sicherungen in hygieniſcher Beziehung zu ſchaffen, ſo daß die Bedenken der Mannſchaft gegen eine Teilnahme an der Nordpolfahrt zum größten Teil zerſtreut werden konnten. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ wird vorausſicht⸗ lich Ende November eine Probefahrt machen, die auch über Norwegen und Schweden führen dürfte, um einen neuen Wetterbeſtimmungsapparat auszu⸗ probieren, der die Möglichkeit gibt, Windrichtungen, Temperaturen uſw. bis in 10000 Meter Höhe ab⸗ zuleſen. Das Luftſchiff wird während der Dauer der Ex⸗ pedition durch eine eigene Funkanlage den amert⸗ niſchen und norwegiſchen Funkſtationen täglich zu⸗ verläſſige Wetterberichte aus der Arktis übermitteln können. — Erfurt, 29. Okt. Der Thüringiſche Landtag hat heute den Antrag der Sozialdemokraten ange⸗ nommen, ſich bis zum 7. Dezember aufzulöſen. Die Landtagswahlen ſollen am 8. Dezember ſtattfinden. Der Film von der Regierungskriſe Ein Kabinelt [Drahtmeldung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 30. Oktober. Wie ein nächtlicher Spuk zogen die ſich überſtür⸗ zenden Ereigniſſe der Regierungskriſe an uns vor⸗ über. Es ging drunter und drüber. Die Politiker und Journaliſten fanden aus dem Wirrwarr der widerſpruchsvollen Gerüchte keinen Ausweg mehr. Sichtliches Vergnügen an dieſem chaotiſchen Zuſtand bekundeten nur die Leute auf der Rechten und die Kommuniſten. Wie ſich der Kriſenfilm abrollte, ſoll im Nachſtehenden ſkizziert werden: Nach dem Veto des ſozialiſtiſchen Nationalrates gegen die Be⸗ teiligung begab ſich Daladier zu Brian d. Er teilte dem Außenminiſter mit, daß er verſuchen werde, ein links bürgerliches Kabinett zu bilden, wie es ſchon Herriot im Mai 1924 mit der wohlwollen⸗ den Unterſtützung der Sozialiſten zuſtandegebracht hatte. Briand ſprach die Meinung aus, es werde nicht möglich ſein, einer ſolchen Linksregierung eine Mehrheit in Deputiertenkammer und Senat zu ſichern. Er empfahl deshalb Daladier, weiter nach der Rechten zu gehen und Tar dien für ſich zu ge⸗ winnen. Was Briand für richtig hielt, war eine Re⸗ gierung der Zuſammenfaſſung aller republikaniſchen Parteien. Daladier erklärte, daß er dieſen Weg nicht gehen könne, ohne ſeine Parteifreunde vorher zu be⸗ fragen. Dann begannen die Beſprechungen Dala⸗ diers. Vor dem Hauſe des Präſidenten der Radi⸗ kalen Partei in den Champs Elyſés patrouillierten an 200 Journaliſten. Amerikaner, die mit ihren Damen aus dem Theater heimkehrten, ſahen ſich das Schauſtück an. Fremdenführer be⸗ nutzten ſofort die Gelegenheit, um den ſenſations⸗ hungrigen Yankees Erklärungen über die merkwür⸗ digen nächtlichen Vorgänge gegen gute Münze zu liefern. Oben im dritten Stock des Hauſes wurde Kriegsrat gehalten. Daladier verhandelte mit ſeinen Freunden und telephonierte mit Herrn Dou mer⸗ gu e. Es ging zu wie im Hauptquartier während einer großen ſtrategiſchen Operation. Daladier war aber nicht mehr Herr ſeiner Enſchlüſſe. Dem Rat einiger Freunde folgend hatte er dem Präſident der Republik zuerſt mitgeteilt, er werde am Mittwoch noch einmal verſuchen, die Regierung zu bilden. Nach einer Auseinanderſetzung mit Malvy, die nach Mitternacht ſtattfand, wurde dieſer Beſchluß umgeworfen und zuſammen mit Herrn Malvy faßte Daladier eine Erklärung ab des Inhalts, daß er auf die Kabinettsbildung endgültig verzichte. Er lehne es ab, mit der Rechten in irgend welche Verhandlungen einzutreten. Dieſe Erklärung wurde ins Elyſé telephoniert. Herr N Zum Stahlhelmoerbot Berlin, 30. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber die Vorgeſchichte des Stahlhelmverbotes gibt die„Krezzeitung“ eine Darſtellung, die ſie von beſonderer Seite erhalten haben will. Danach ſoll der Reichsinnenminiſter Severing beim Auswär⸗ tigen Amt in Verbindung mit anderen Geſprächs⸗ gegenſtänden einmal gefragt haben,„ob das Auswär⸗ tige Amt aus beſtimmten außenpolitiſchen Gründen gegen ein etwaiges Stahlhelm⸗Verbot Bedenken habe. Dieſe„beiläufige“ Frage ſei verneint worden, zumal ſie ganz zeitlos und allgemein ge⸗ halten war. Der Reichsinnenminiſter ſoll dann die Antwort weitergeleitet und dabei ſo umgeformt haben, daß man annahm, das Auswärtige Amt habe auf eine poſttive Anfrage nach ſeiner Stellung zum Stahlhelm⸗Verbot offiziell eine bejahende Antwort gegeben. Erſt nachdem ſo durch das Vorgehen der deutſchen Behörden gegen den Stahlhelm die Grund⸗ lage geliefert geweſen wäre, ſei dann von fran⸗ zöſiſcher Seite Kritik wegen der angeblichen Auf⸗ rüſtung Deutſchlands geübt worden. Der„Kreuzzeitung“ muß die Verantwortung für die Richtigkeit dieſer Darſtellung überlaſſen bleiben. Entlaſſener Lotterieeinnehmer d — Berlin, 29. Okt. Der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt beſtätigt, daß dem ſtaatlichen Lotterie⸗ einnehmer, Major a. D. v. Egan⸗Krieger vom Präſidenten der Generallotterie⸗Direktion mit Ge⸗ nehmigung des preußiſchen Finanzminiſters die Ein⸗ nahmeſtelle entzogen worden iſt. Der Einnehmer iſt Geſchäftsführer des Reichsausſchuſſes für das Volks⸗ beg wegen eines Motordefektes zu den Arden nam Prof. Oberths erſter Naketenſtart Berlin, 30. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Prof. Oberth hat am Montag auf dem Gelände einer pyrotechniſchen Fabrik in Reinickendorf ſeine erſte Verſuchsrakete aufſteigen laſſen, um die Fall⸗ ſchirmvorrichtung zu erproben. Als Antriebsmittel verwendete er nur einen gewöhnlichen Faſerſtoff, der in flüſſiger Luft herunterbrannte. Die Rakete, die mit einem langen Steuerungsſtab verſehen war, er⸗ reichte innerhalb weniger Sekunden eine Höhe von ſchätzungsweiſe 500 Meter, verſchwand auf kurze Zeit in den Wolken und ſank dann langſam am Fallſchirm herab. * Oberth will nun weitere Verſuche mit einem Benzinraketen modell durchführen. Inzwi⸗ ſchen werden im Oſtſeebad Horſt Vorbereitungen für das Experiment getroffen, das Ende November vor ſich gehen ſoll. Einem Aſſiſtenten Oberths iſt von den Behörden die Erlaubnis zum Raketenſtart bereits erteilt worden. Bei einem Tiefbauunternehmer und dem Beſitzer einer Waldparzelle ſchweben noch Ver⸗ handlungen über die Errichtung eines Unterſtandes für 60 Perſonen. Briand-Tardien? Dopumergue mußte aus dem Schlaf geweckt werden, um zu erfahren, daß Daladier anderen Sinnes ge⸗ worden ſei. Um halb 2 Uhr nachts erſchien ein Se⸗ kretär Daladiers auf der Straße und verlas den Journaliſten, die wacker auf ihrem Poſten geblieben waren, den Verzicht. Was heute geſchehen wird, darüber gibt es ſoviele Meinungen wie Zeitungen. Jubelnd verrät die Rechte, daß Briand und Tardieu ein auf den Senat geſtütztes Kabinett bilden würden.„Echo de Paris“ behaupte ſogar, daß Maginot wieder dabei ſein werde. Die linksſtehenden Zeitungen begnügen ſich mit der Feſtſtellung der Tatſache, daß Dala⸗ dier varzichtet habe, irgend welche Prophe⸗ zeiungen zu verkünden. Im ſozialiſtiſchen„Popu⸗ laire“ lieſt man, Briand habe Daladier ſein Vertrauen entzogen, weil der Kabinettsbildner eine ſtarke Verminderung der Rüſtungsausgaben wünſchte. Bei den Sozialiſten herrſcht fetzt große Aufregung. Es wurde durch die Kammerfraktion der Beſchluß gefaßt, die Frage der Beteiligung auf der im Dezember ſtattfindenden Parteitagung ent⸗ ſcheiden zu laſſen. Das Veto des Nationalrates wird nicht als endgültig angeſehen. Anzufriedenheit der Berliner Genoſſen J Berlin, 30. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der„Vorwärts“ iſt mit dem Beſchluß der fran⸗ zöſiſchen Sozialiſten, ſich nicht an dem Kabinett Dala⸗ dier zu beteiligen,ſehr unzufrieden, und barſch, im Tone ernſter Vorhaltung erklärt das ſozialdemo⸗ kratiſche Zentralorgan, daß die franzöſiſchen Soziali⸗ ſten als Aktivpoſten in der europjiſchen Politik ab⸗ zuſchreiben wären, wenn ſie aus doktrinären Grün⸗ den jedes noch ſo vorteilhafte Kvalitionsangebot ab⸗ lehnten:„Die Kritik, die ſie als Opppſitionspartei an der Politik der bürgerlichen Parteien üben kön⸗ nen, iſt gewiß ſehr nützlich und mit ihren hundert Mandaten ſind ſie ſogar in der Lage, zuſammen mit der bürgerlichen Linken ein Kabinett zu ſtürzen. Aber wenn am Ende, wie das ſchon ein paar Mal in den letzten Jahren geſchehen iſt, eine no ch reak⸗ tio närere Regierung ans Ruder kommt, wie die ſoeben ſchon geſtürzte, iſt damit der franzöſi⸗ ſchen und der europäiſchen Demokratie alles eher als gedient.“ Schwermütig klingt der Artikel aus:„Wir wün⸗ ſchen von Herzen, daß der geſtrige Beſchluß unſerer franzöſtſchen Genoſſen weder für ihre eigene Partei noch für die europäiſche Politik nachteilige Rückwir⸗ kungen zur Folge habe.“ 5 Reichstag etwa am 26. November — Berlin, 30. Okt. Wie verlautet, wird der Reichstag etwa am 26. November zu ſeiner Wintertagung zuſammentreten. Der in der Preſſe erwähnte Termin des 3. Dezember wäre zu ſpät, weil dann zu kurze Zeit für die Beratungen bis Weihnachten bliebe. Betrunkener Autofahrer — Potsdam, 29. Okt. Das Schöffengericht ver⸗ urteilte heute den Händler Heyl zu vier Jahren Gefängnis, weil er vor 4 Wochen in ſinnloſer Trunkenheit mit ſeinem Auto den Tod einer Perſon und die Verletzung von drei weiteren Perſonen Skandal im ſächſiſchen Landtag — Dresden, 29. Okt. Am Schluß der heutigen Landtagsſitzung kam es zu erregten Szenen. Abg. Edel(Soz.) beantragte unter erregten Zurufen, die Frage des 9. November(ob Feiertag oder nicht] von der Tagesordnung abzuſetzen. Da der Prüſident trotz Erteilung mehrere Ordnungsrufe machtlos war und die Ruhe nicht wiederherſtellen konnte, erklärte er die Sitzung für geſchloſſen und verkündete, daß die nächſte Sitzung am Freitag nachmittag 1 Uhr ſtattfindet. Mißglückter Langſtreckeuflug — Paris, 29. Okt. Die beiden deutſchen Flieger Siebel und Schulz, die mit einem Kleinflug⸗ zeug in Paris zu einem Angriff auf den Weltrekord im Langſtreckenflug aufgeſtiegen waren, mußten 0 * 0 iſt Bed 3 wär Pfä gül! wag übe das heu⸗ 0 thre Nor diſch mit Alp tige tern Oſte gege die Int des lun, ab beſt ſo nack geſt ſchie t 1 0 0 — 0 wäl ſcha gan Hei Ma Kar rer; nach Bal Die län, kon die ſicht —K Ma Br bild und Zu 2 ö des wie in ich ein ſich Dii log Me nac wel des im folk allt von Gü ode Be nei unt put! bei Wr bei gel bi! geh nel We Mittwoch, den 30. Oktober 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag ⸗Ausgabe) g. Seite. Nr. 504 15 Die dicht beſiedelte ſüdweſtdeutſche Induſtrieecke iſt vom Verkehr beſonders ſtark durchflutet. Die Bedeutung der Schiffahrt auf Rhein und Neckar iſt zu bekannt, als daß hier näher darauf einzugehen wäre. Der Luftverkehr wird von der Badiſch⸗ Pfälziſchen Lufthanſa mit dem groß und muſter⸗ gültig angelegten Flughafen bedient. Der Kraft⸗ wagenverkehr iſt hier beſonders ſtark entwickelt weit über den Landesdurchſchnitt; es ſei hier auch nur das Stichwort Hafraba genannt. Uns intereſſtert heute beſonders der Eiſenbahnverkehr. Schon ſeit früheſten Zeiten zogen die Völker auf ihren Wanderungen dem Rheintal entlang, das die „Nordſee über die niedere Waſſerſcheide der burgun⸗ diſchen Pforte mit dem Mittelmeer verbindet und mit ſeinen Seitentälern bis an die wichtigſten Alpenübergänge hinanreicht. Darum trug der mäch⸗ 7 tige deutſche Strom im Mittelalter neben den Gü⸗ 7 tern des eigenen Landes die Schätze des fernen Oſtens und der Mittelmeerländer der Nordſee ent⸗ gegen und ſeit der Entdeckung Amerikas bringt er die Waren der neuen Welt von der Nordſee in das Innere Mitteleuropas. Als die Eiſenbahnen längs des Mittel⸗ und Niederrheins noch nicht liefen, war Mannheim nicht nur Umſchlagsplatz für Güter, ſondern auch Knotenpunkt des Fremdenverkehrs aus England und dem Niederrhein. Die Reiſenden gin⸗ gen im Mannheimer Hafen an Land, übernachteten in ſeiner Nähe im„Europätiſchen Hof“ und fuhren mit der Bahn nach Süden weiter. II. Ueber die geſchichtliche Entwickelung und Bedeu⸗ tung der Mannheim berührenden Bahnſtrecken ſet kurz folgendes geſagt: 1. Hauptbahn Mannheim— Heidelberg Karlsruhe —Baſel. Es iſt kein Zufall und ergibt ſich aus der Einleitung, daß eine der erſten deutſchen Eiſenbah⸗ nen die vom Bad. Staat erbaute Bahnlinie Mann⸗ heim Baſel iſt, deren erſtes Teilſtück Mannheim Heidelberg bereits 1840 eröffnet wurde. * 2. Die Main⸗Neckar⸗Bahn Frankfurt a..— Friedrichsfeld Heidelberg wurde gemäß Staatsver⸗ trag vom Jahr 1843 zwiſchen den Staaten Frank⸗ furt, Heſſen und Baden errichtet und zwar nach langen, mit großer Leidenſchaft geführten Verhand⸗ lungen. Die Verbindung nach Mannheim wurde ab Friedrichsfeld ſo hergeſtellt, daß ab da die ſchon beſtehende Bad. Bahnlinie benützt werden konnte, ſo daß nicht nur eine Verbindung von Frankfurt nach Heidelberg, ſondern auch nach Mannheim her⸗ geſtellt war. Es hatten bei den Verhandlungen ver⸗ ſchiedene Linien um den Vorrang geſtritten: a) von Darmſtadt direkt nach Mannheim durch wenig beſiedeltes Gelände und durch Wald, b) von Darmſtadt über Heppenheim nach Mann⸗ heim, * c) von Darmſtadt über ö nach Mannheim, N d) von Darmſtadt über Weinheim Ladenburg Friedrichsfeld Heidelberg, e) von Darmſtadt über Schriesheim Heidelberg. Der Weg Darmſtadt. Ladenburg Friedrichsfeld — Heidelberg, eine Kompromißlöſung, wurde ge⸗ wählt, weil dabei möglich war, die volkreichen Ort⸗ ſchaften der Bergſtraße zu bedienen, die an den Aus⸗ gangstälern des Odenwaldes liegen, und weil ab Heidelberg die bereits ſchon beſtehende Bahn Maunheim— Heidelberg unmittelbar nach Bruchſal— Karlsruhe Baſel fortgeſetzt werden konnte. Ande⸗ rerſeits konnte ab Friedrichsfeld in der Richtung nach Mannheim, wie erwähnt, die bereits beſtehende Bad. Linie Heidelberg Mannheim benutzt werden. Die heſſiſche Regierung hatte auf Linienführung längs der Bergſtraße nach Heidelberg gedrängt; ſie konnte dies umſo eher tun, als die Bad. Regierung die nach dem Staatsvertrag vom Jahr 1838 in Aus⸗ ſicht geſtellte Rheintalbahn Mannheim Schwetzingen — Karlsruhe zunächſt nicht baute, ſondern die Linte Mannheim Heidelberg mit der Abſicht, ſie über Bruchſal nach Karlsruhe uſw. fortzuſetzen. Die Zug⸗ bildung auf der Main⸗Neckar⸗Bahn mit Trennung und Vereinigung der Heidelberger und Mannheimer 8 in 5 iſt 5 der unvermeid⸗ 8 * Weinheim Viernheim Von Reichsbahn⸗Oberrat Kirſch⸗Mannheim lichen Zeitverluſte für Mannheim und Heidelberg bis auf den heutigen Tag bekanntlich Gegenſtand herber Kritik. Zu erwähnen iſt hier noch, daß im Jahre 1880 von der Main⸗Neckar⸗Bahn von Fried⸗ richsfeld nach Schwetzingen eine direkte Linie gebaut wurde. Auf ihr verkehrten früher neben direkten Güterzügen auch beſonders beſchleunigte Schnellzüge internationalen Charakters, z. B. die Saiſon⸗ Schnellzüge D 26/ D 13 Frankfurt Interlaken (Luzern), die ohne Halt von Darmſtadt bis Karls⸗ ruhe durchfuhren. Dieſe Fahrplangeſtaltung wurde von Mannheim wie von Heidelberg ſtark bekämpft und auch ſpäter wieder aufgegeben. 3. Die Strecke Ludwigshafen— Mannheim wurde 1867 eröffnet. Die von der Rheinbrücke nach Heidel⸗ berg fahrenden Güterzüge zweigen von dem Per⸗ ſonenbahnhof Mannheim ab und verkehren von Mannheim Rbf. bis Heidelberg auf beſonderen Gleiſen; die Strecke FFF iſt alſo viergleiſtg, von Friedrichsfeld bis Wieblingen ſechs⸗ gleiſig. 4. Die Riedbahn Mannheim Lampertheim Frankfurt a. M.(Mainz) lehemalige Heſſiſche Lud⸗ wigsbahn) wurde 1879 eröffnet und dient z. Zt. hauptſächlich dem Güterverkehr. Vor dem Kriege ſind auf dieſer Strecke die durchgehenden Schnellzüge Baſel⸗Elſaß—Straßburg— Ludwigshafen Mannheim — Frankfurt gefahren, ſoweit ſie nicht von Ludwigs⸗ hafen über Worms— Biblis gingen. 5. Die Rheintalbahn Mannheim Schwetzingen Karlsruhe wurde im Jahre 1870 eröffnet. Sie iſt 3. Zt. eine der ſtärkſt belegten Bahnen Deutſchlands und für Mannheim von hervorragender Bedeu⸗ tung deshalb, weil ſie die ſchnellſte Verbindung nach dem Süden, ſowohl nach Karlsruhe—Baſel, wie auch nach Bruchſal—Stuttgart ermöglicht, eine erſtkaſſige FD Zug ⸗Strecke. Von Bahnen mehr örtlicher Bedeutung, die nicht der Reichsbahn angehören, ſind die Oberrheiniſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft Mannheim— Heidelberg— Weinheim Mannheim und die Rhein⸗Haardtbahn Mannheim Ludwigshafen Bad Dürkheim zu er⸗ wähnen. Die Städt. Straßenbahn bedient die Vor⸗ orte. III. Die geographiſch ſo günſtige Lage am Waſſer und am Kreuzungspunkt wichtiger Bahnlinien verſchafft Mannheim eine überragende Bedeutung im ſüdweſt⸗ deutſchen Eiſenbahnverkehr, ſowohl im Perſonen⸗ wie im Güterverkehr. In der Nord⸗Südrichtung haben wir vom Nie⸗ derrhein die Schnellzüge über Mainz—Ludwigs⸗ hafen oder Mainz Lampertheim Mannheim und weiter über Schwetzingen Karlsruhe oder über Heidelberg— Karlsruhe Baſel, oder über Heidelberg —Bruchſal— Stuttgart München, oder über Heidel⸗ berg Heilbronn uſw., und direrte Wagen vom Nie⸗ derrhein bis Salzburg und über die Tauern hin⸗ aus nach Klagenfurt oder bis Innsbruck. Von Berlin und Hamburg(Bremen) kommen die Züge über Darmſtadt. Friedrichsfeld oder über die Ried⸗ bahn Mannheim Schwetzingen—Baſel mit direkten Wagenläufen bis Italien(Rom und Ventimiglia). In der Weſt⸗Oſtrichtung haben wir die Schnellzugs⸗ linie Paris Saarbrücken— Ludwigshafen—Mann⸗ heim Würzburg Berlin oder Leipzig Dresden oder Hof, oder Nürnberg ſowohl über Würzburg wie über Neckarelz Heilbronn. Die vor dem Kriege vorhandenen ſehr guten Schnellzugs verbindungen Baſel⸗Elſaß Straßburg Ludwigshafen Mannheim — Frankfurt. Berlin ſind, wie ſchon geſagt, durch die Aenderungen der politiſchen Grenzen weggefallen; der ganze Verkehr von Norden, ſowohl vom Nie⸗ derrhein, wie von Bremen(Hamburg) Berlin— Frankfurt nach der Schweiz bewegt ſich jetzt über die rechte Rheinſeite. Bezüglich der Zahl der Fernverbindungen ſei erwähnt, daß auf der Rheintalbahn 22 ſchnelle Züge gefahren werden, Hin⸗ und Herweg gerechnet; nach Heidelberg 21 Schnellzüge, nach Friedrichsfeld⸗Nord 17. Dazu kommt noch eine ſehr große Zahl von Perſonenzügen für den Nah⸗, Be⸗ rufs⸗ und Ausflugsverkehr. Wer unvoreingenom⸗ men den Eiſenbahnfahrplan von Mannheim mit dem zuſammen⸗ Sti lſtand 25 Mannheim als Verkehrsknotenpunkt anderer deutſcher oder ausländiſcher Strecken ver⸗ gleicht, wird zugeben müſſen, daß er ſich ſchon ſehen laſſen kann; wobei aber nicht beſtritten werden kann, daß eine Reihe von Fahrplanwünſchen noch ihrer Erfüllung harren. Im Güterverkehr geben die Wagengeſtellziffern den Gradmeſſer für die Bedeutung von Mannheim. Nahezu 30 v. H. der täglich geſtellten Wagen ent⸗ fallen auf die Mannheimer Bahnhöfe. Der Anteil Mannheims an den Geſamteinnahmen des Direk⸗ tionsbezirks iſt noch höher als 30 v. H. Der Waſſer⸗ umſchlagsverkehr betrug 1913— die heutigen Ziffern ſind wegen Aenderung der politiſchen Grenzen nicht vergleichsfähig— nahezu doppelt ſoviel wie der von Trieſt und übertraf den von Genua. IV. Die Anlagen und die verkehrsdienſtlichen Auf⸗ gaben der einzelnen Bahnhöfe ſind dem Mann⸗ heimer Leſer im allgemeinen bekannt und es braucht darüber hier nicht viel geſagt zu werden. Nur die Arbeitsweiſe des Rangierbahnhofs, deſſen Gleisgewirre dem Publikum unzugänglich iſt, ver⸗ dient hier kurze Erwähnung. Er iſt einer der größ⸗ ten Rangierbahnhöfe in Deutſchland. In ihm mün⸗ den 7 Bahnlinien zuſammen. Der Rangierbahnhof hat die Aufgabe, den aus den Mannheimer Bahn⸗ höfen entſpringenden, von der Induſtrie und den Häfen geſpeiſten, ſowie von außerhalb zugeleiteten Verkehr zu verteilen und neu zu bilden. Die an⸗ kommenden Züge werden alſo vollkommen aufgelöſt und die Wagen nach ihren Zielſtattonen zu neuen Zügen zuſammengeſtellt. Die Umbildung der Züge, alſo die Auflöſung und Neubildung geht in der Weiſe vor ſich, daß die Wagen durch Lokomotivkraft über erhöht angelegte Gleiſe, ſogenannte Ablaufberge ge⸗ drückt werden, von wo aus ſte durch eigene Schwer⸗ kraft nach den tiefer liegenden Richtungsgleisgruppen abrollen. Aus dieſen Richtungsgleiſen werden die Wagen nach den Abfahrtsgleisgruppen vorgezogen und fahren von da ab. Bei mittlerer Verkehrsſtärke laufen in Mannheim Rbf. etwa 130 Güterzüge täglich ein und ebenſoviele aus. Im Jahre 1922 wurde an einem Tage ein Ausgang von 6940 Wagen erzielt. Dieſe Wagen würden, aneinandergereiht, einen Zug bilden, der ungefähr die Strecke Mannheim⸗Karls⸗ ruhe ausfüllen würde. Der Rangierbahnhof Mann⸗ heim beſitzt die techniſchen Verbeſſerungen der neue⸗ ſten Zeit— Gleisbremſen uſw.— noch nicht und iſt hierin durch neuere Anlagen, z. B. Hamm überholt. Eine Erweiterung und durchgreifende Umgeſtaltung wird ſchon ſeit längerer Zeit erwogen. Erwähnenswert in dieſem Zuſammenhange iſt noch, daß der Güterverkehr im Laufe der letzten Jahre eine außerordentliche Beſchleunigung erfahren hat, die insbeſondere der Einführung der Luftdruck⸗ bremſe beim geſamten deutſchen Güterwagenpark, der Verwendung leiſtungsfähiger Lokomotiven und be⸗ förderungstechniſchen Maßnahmen zu verdanken iſt. Z. B. benötigt ein beſonders raſcher Güterzug, der nur Fernfrachten führt, zum Durchlaufen der Strecke Mannheim Hamburg und ein ſolcher Mannheim Emmerich je weniger als 20 Stunden; ein anderer Güterzug durchfährt die Strecke Baſel Schwetzingen in 5 Stunden 45 Minuten. 8 Es wird in unſerer raſch lebenden Zeit zu leicht vergeſſen, wie unſer Verkehrsapparat durch die un⸗ erhörte Ueberanſtrengung der Kriegszeit in perſo⸗ neller und materieller Hinſicht, nicht zum wenigſten auch durch ie Ablieferung ihres beſten Rollmate⸗ rials an de Feindound vor 10 Jahren zuſammenge⸗ brochen war und ſeitdem in mühſamer und unver⸗ droſſener Arbeit wieder aufgebaut wurde. Ich muß der Berſuchung widerſtehen, die einzelnen Tatſachen und die unter dem Zwange zu äußerſter Sparſam⸗ keit erzielten Fortſchritte der Rationaliſterung zah⸗ lenmäßig zu belegen. Die Fortſchritte der Eiſenbahn, die nach außen hin nicht immer bekannt ſind, können ſich an Bedeutung wohl meſſen mit den mehr in die Augen fallenden Neuſchaffungen auf verwandten Ge⸗ bieten, wie Kraftfahrweſen, Luftfahrt, Schiffahrt und Nachrichtenübermittlung, und deren Wettbewerb ſorgt dafür, daß es auch im Eiſenbahnweſen keinen Städtiſche Nachrichten n Fiasko des Volksbegehrens Am geſtrigen letzten Tage des Voltsbegebrens haben ſich noch 203 Perſonen eingetragen. Im ganzen ſind es 1701 Perſonen, die in Mannheim⸗Stadt für das Volksbegehren ſtimmten. Ein klägliches Ergeb⸗ nis, wenn man bedenkt, daß die Zahl der Wahl⸗ berechtigten 183 078 beträgt. 1 Keine gemeinſame Gedächtnisfeler Vom Stüdtiſchen Nachrichtenamt wird uns ge⸗ ſchrieben: 85 „Der Stadtrat hat auch in dieſem Jahr den Wunſch gehabt, am Sonntag, 3. November eine ge⸗ meinſame Totengedächtnis feier auf dem Kriegergräberfeld des ſtädtiſchen Hauptfriedhoſes zu veranſtalten. Bedauerlicherweiſe iſt es aber im Gegenſatz zum Vorjahr nicht gelungen, eine Eini⸗ gung unter den verſchiedenen Verbänden, die früher Träger von Einzelfeiern geweſen ſind, herbeizufüh⸗ ren. Die Stadt wird ſich deswegen darauf beſchrän⸗ ken, den Kriegerfriedhof in würdiger Weiſe auszu⸗ schmücken. Die Bemühungen, eine einheitliche Feier zuſtande zu bringen, werden im nächſten Jahre fort gesetzt werden.“ Die vorſtehende ſtadtamtliche Mitteilung ſchweigt ſich darüber aus, aus welchen Gründen eine Eini⸗ gung unter den Verbänden nicht zuſtande gekommen iſt. Wenn wir. unterrichtet ſimd, wurde den militäriſchen Vereinen zugemutet, ihr Fahnen 1 zu laſſen, weil ſie die Far⸗ hen ſchwarz⸗weiß⸗rot tragen. Außerdem ſtieß. ſich daran, daß die Schützenabteilung de Militärvereins mit Gewehr erſſchehn wollte. Man kann es den militäriſchen Vereinen nicht verdenken, daß ſie gegenüber derartigen kl lichen Widerſtänden feſtgeblieben ſind. Weltſpartag und Schule Die Sparkaſſen aller Länder veranſtalten 30. Oktober zum fünften Mal den Weltſparta Aus dieſem Anlaß wandte ſich die Städt Sparkaſſe, wie ſchon in vergangenen Ja an die Schüler der Mannheimer Schu um ſie anhand von Werbemitteln über Sinn un Zweck des Sparens aufzuklären. Dieſe Wer kamen am Montag allgemein zur Verteilung. dieſer Gelegenheit wurde durch die Lehrer auf Notwendigkeit und Wichtigkeit des Sparens wieſen und den Schülern bekannt gegeben, daß der Städt. Sparkaſſe Spareinlagen von 1—. vollzogen werden können und daß bei einem haben von.—/ koſtenlos eine ſchöne Heim ſparbüchſe. wird. * * Die Städtiſche Bücher⸗ und Leſe halle bleibt Freitag, 1. November geſchloſſen. Film⸗ Rundschau Capitol:„Der Staatsanwalt klagt an Im Capitol läuft z. Zt. ein außergewöhnlich und reichhaltiges Programm. Das größte Intereſſe d der Film,„Der Staatsanwalt klag erwecken, der in vornehmer Art, ohne jed tonen der Teudenz, zur Abſchaffung der Todesſt mahnt. Nicht nur, weil ein Juſtizirrtum nie, au den einwandfrei erſcheinenden Indizien, ausgeſch iſt, auch aus dem rein ſeeliſchen Motiv heraus, Menſch im Affekt ungewollt eine Tat begehen ka der er, kommt er zur Ueberlegung, entſetzt und f los ſteht. Der Staatsanwalt, bisher ein ſtarrer Verf der Todesſtrafe als einzig gerechter Sühne, wan zum milden Richter, ſobald er am eigenen Lei hat, zu welch hemmungsloſen Handlungen einen Menſchen treiben kann. Die voran Bernhard Götz ke als vornehmer, nie üb der Staatsanwalt und ſeine Gegenſpielerin An 8 hette, eine ſympathiſche, nie ins Süßlich⸗ rede ee 5 ſallende Schauſpielerin, iſt durchweg erſtrang Ein zweiter Film,„Inſel der Liebe nach Corſika und zeigt ſehr reizvolle Landſchaf nahmen. Prunkvolle Feſtaufnahmen, ſogar ein kolor Feuerwerk wird aufgeboten. Die Miſtinguette tanzt vor, die Hauptdarſteller, der ſehr hübſche Pierre und die etwas blaſſe unperſönliche Claude Fra bieten ſich in Edelmut und Liebe, der typiſch 0 end“, Film mit Komplikationen.— Ein feuchtfröh Luſtſpiel, in des Wortes wahrer Bedeutung zeigt, w man ſeiner Schwiegermutter auch nicht entkommen kan wenn man mit allen 3 3 iſt.. Es iſt alles eine Frage des Breitengrades und des Herdentriebes. Als ich einjährig diente, unter⸗ wies uns ein bärbeißiger Grobfack von Unteroffizier in den Künſten des Anſtandes und Benehmens, und ich bin im Laufe der Zeiten dahinter gekommen, daß ein Outſider der einzig befugte Lehrer iſt. Weil er ſich den Horizont nicht mit Scheuklappen verbaut. Im ſeligen„Knigge“ findet ſich nichts über die Dinge. die man darin erwartet. Es iſt ein pfycho⸗ logiſches Buch über die Beziehung von Menſch zu Menſch. nachträglich durch die Kinderſtube fahren; er erzieht weder zu Manieren noch zu adretten Ausgeburten des Taktgefühls. Er ertötet keineswegs den Flegel im Menſchen. In der Epoche nach dem Kriege 530 ſich mancherlei von 1 22 5 auf gewandelt, und was 1914 allgemeine Gültigkeit beſaß, iſt heute voller Moder und Patina oder zur Gänze verweſt und erledigt. Anſtand und neuen Fixierung, wenngleich eine Menge erprobter (und bewährter Rezepte in Kraft geblieben iſt. Man putzt ſich immer noch die Füße ab, wenn man, zumal bei naſſem Wetter, eine fremde oder ſeine eigene Wohnung betritt. Man begleicht heimlich die Zeche eim Ober, wenn man verhindern will, daß der Ein⸗ adene berappt. Man läßt der Dame den Vortritt außer im Reſtaurant oder in anderen, von Pu⸗ m wimmeldnden Lokalen, wo man ſelbſt voran⸗ im ihr die Sache nach einem freien Platz abzu⸗ nehmen. Man küßt einer unverheirateten Perſon weiblichen Geſchlechts nicht die Hand und ſchon gar Knigge läßt uns nicht im D⸗Zug⸗Tempo Wenigſtens nicht durch praktisch e⸗ folgbare Ratſchläge für Geſellſchaft A festliche oder alltägliche Gelegenheiten. 5 Benehmen, ohnehin relative Begriffe, bedürfen einer ai e del 3 werden Der ſelige„Knigge“ verſagt— Was darf man, was nicht?— Du ſollſt Spargel nicht mit der Hand eſſen Von Haus Reimann 5 nicht auf offener Straße. Man gibt dem Dienſtboten Trinkgeld, wenn man eingeladen war. Man macht dem müden Greis oder der ſchwangeren Frau ohne Aufhebens Platz in der Elektriſchen oder i in der Un⸗ tergrundbahn. Man darf ſich aber ebenſo wacker in die Neſſeln ſetzen und mit ſchönen Offenheiten tadeln, was man zu tadeln hat. Man muß das gebotene Mittagsmahl begeiſternd finden, kann jedoch ebenſo gut mit der Wahrheit hinter dem Berg hervorbrechen, falls man bei wohlhabenden Leutchen ſpeiſt und mit ihnen ge⸗ nügend intim iſt. Man muß über Neuerſcheinungen auf dem Büchermarkt reden, darf aber in Gottes Na⸗ men auch ſeine Unkenntnis eingeſtehen. Denn das Lügen gerät mehr und mehr in Mißkredit. muß einer Dame, die ſich Man eine Zigarette in das Mündchen ſteckt, das dazugehörige Feuer reichen. Es ſchadet andererſeits nicht das mindeſte, wenn man ſich erſt dazu auffordern läßt. Man braucht der neu⸗ ſachlichen Dame auch nicht von der Trambahn zu helfen. Frauen, die ſich öffentlich pudern und ſchmin⸗ ken, ſind merkwürdigerweiſe imſtande, ganz allein und ohne Aſſiſtenz eine Trambahn zu verlaſſen. Man darf ſich gegenſeitig zuproſten, wenn man ein Glas antrinkt. Man darf ſogar„Geſtatte mir!“ ſchnarren. Erforderlich iſt es nicht. Man muß„Ver⸗ zeihung!“ ſagen, wenn man einem Mitmenſchen auf die Haxen tritt oder die Zigarren⸗Aſche an ſeinem Ulſter abſtreift. Hinwiederum iſt es töricht und über⸗ flüſſig,„Zur Geſundheit!“ zu rufen, ſo oft jemand nieſt. Das gehört zu alten Eiſen, iſt kulturhiſtoxriſch intereſſant, doch altfränkiſch und nutzlos. Man hat (nicht nur in Patrizierkreiſen) beim Huſten, Gähnen und Nieſen die Hand vor den Mund zu halten. Von wegen der Bakterien. Das ſind ererbte und über⸗ nommene Dinge, an denen großenteils nicht zu rüt⸗ teln und nicht zu deuteln iſt. Und was darf man nicht? Man darf ſich nicht im Geſicht herumſchmieren, ſo⸗ fern Zeugen dabei ſind. Namentlich die Naſe iſt tabu. Man darf ſich keine Bücher ausleihen. Das heißt: nicht von Bekannten und Freunden. Bücher ſoll man kaufen. Und für ſich behalten. Man ſoll ſeinen biſſi⸗ gen Köter nicht mit zu Neumanns nehmen, ganz ab⸗ geſehen davon, daß Neumanus kleine Kinder haben, die auf dem Boden herumkrauchen. Man ſoll, wenn Spargel ſerviert wird, nicht die Köpfe für ſich allein herunterſäbeln und Unter der unſchuldigen Beteu⸗ erung, ſie ſeien juſt das Beſte, verſpachteln. Man ſoll aber auch den Spargel nicht mit den Fingern eſſen. Das iſt Ferkelei. Man ſoll ihn fein ſäuberlich ſchnet⸗ den und normal zu ſich nehmen. Denn Spargel leidet durchaus nicht durch die Behandlung mit einem Meſ⸗ ſer. Lediglich der Herdentrieb beſtimmt hierbei. Am Hofe Ludwigs des Vierzehnten bediente man ſich beim Verzehren von Fleiſchgerichten eines Meſſers. Oder der la main. Trotzdem ſoll man Eßbares nicht betaſten. Man ſoll auch die Zigarren nicht einſpei⸗ cheln und am oberen Ende abkauen. Man ſoll nicht in den Zähnen ſtochern und auch nicht ſtundenlaug ein Fäſerchen herauszutuſchen ſuchen. Man ſoll das Dienſtmädchen nicht im ſtillverſchwiegenen Korridor beläſtigen. Nicht einmal das eigene. Weil das die Autorität untergräbt und eine Gemeinheit iſt gegen die Gattin. Man ſoll auch ſeine Stenotypiſtin nicht in die Waden kneifen. Weil es zu billig und primitiv iſt. Und man ſoll nicht Freibillette für die Oper oder für das Schauſpiel betteln und dann das Stück ver⸗ reißen, über die Darſtellung ſchimpfen, ſich des App⸗ laudierens enthalten und noch wochenlang ſpäter überall herumerzählen, daß es ein Sihmarren ge⸗ weſen ſei. Anſtand und Benehmen haben ihre Grenzen. Kein Franzoſe ſagt ſchlechthin„Ja!“ oder„Nein!“, ſondern fügt„Monſieur“ oder„Madame“ Beim Militär war„Ja!“ eine Ungehörigkeit erſter Sorte. Es mußte„Jawohl!“ geſagt werden und da⸗ oder folgenſchwere unterhaltung zu berei ben. man zugeſtehen, daß wir ein gutes Stück v hinzu. zu der Titel des 7 9075 G verfügte über eine Abaxt von Höflichkei jeden Menſchen bei der Begrüßung frag macht das alte Leiden?“. Er hatte keinen Schimmer, ob der Begrüßte glücklich⸗ung Veſiber eines Leidens ſei oder nicht, deres nach dem alten Leiden ſorſcht 5 zweifellos in ſämtlichen Fällen getreuen B den derzeitigen Stand des alten Leide Unſere Floſkel:„Wie gehts?“, die mit d ſchen„Danke, gut!“ beantwortet zu hat nichts auf ſich. Man weiß im Voraus widerung und hört darüber hinweg. unverbindliches Einleitungsgepläukel ſation; ebenſo unverbindlich wie das ſattſa Geſpräch über das Wetter; keinem ſonſtige dienlich, als eine gemeinſame Baſis für ha e„guten, alten Zeit“, die, bei gleichfalls eine zum Teufel gewünſcht derträchtige, höchſt moderne Gegenwart ſind. Mit dem Korſett iſt diverſer Schwin de Wir 1595 in jeder Belebung vom 8 ſe 2 e der Dante⸗ Die deutſche Dante⸗Geſellſchaft hielt ihre Hauptverſammlung ab. Der Vorſttzenk ſellſchaft, Prof. Dr. Walter Go etz, ko weiteren Anſteigen der Mitgliederzahl wiſſenſchaftlichen Erfolgen in der Dante Mitteilung machen. Er ſtellte feſt, daß Deutſchland neben Italien eine. wichtigſten St Dae ſei. Po hlmey ſprach über die neue e 1 15 Friedrich Schneider⸗Jenua über die 1 der handſchriftlichen Ueberlieferung der Danteb Mit einem Vortrag von Prof, Dr. We i en ihren 1 Berlin:„Dante als unverſaler Den 4. Seite. Nr. 504 2 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 30. Oktober 1929 Die unzulängliche Rheinbrücke Die Zuſtände auf der Rheinbrücke werden von Tag zu Tag unhaltbarer. Aus geringfügiger Ur⸗ ſache wird oft der geſamte Verkehr über die Brücke auf längere Zeit lahmgelegt. Geſtern vormittag z. B. brach auf dem Ludwigshafener Aufgang zur Rhein⸗ brücke an einem mit Zellſtoffballen beladenen Fuhr⸗ werk eine Achſe. Erſt nach einer guten halben Stunde hatte die Feuerwehr den Schaden behoben, ſodaß das Fuhrwerk ſeinen Weg über die Brücke fortſetzen konnte. Die ganze Zeit über war aber die Verbindung zwiſchen Ludwigshafen und Mannheim Unterbrochen. Straßenbahnen, Autos, FJuhrwerke und Radfahrer mußten auf der linken Stromſeite warten, bis die Paſſage wieder frei war. Es wäre zu wünſchen, daß ſolche Fälle einmal von den für die Gelderbewilligung zuſtändigen Stellen miterlebt werden könnten. Vielleicht käme dann die Frage des Brückenbaues etwas ſchneller in Fluß. Das eigenſinnige Kind Der Straßenbahnwagen iſt vollbeſetzt. Kein Sitz⸗ platz iſt mehr frei. An der nächſten Halteſtelle ſteigt niemand aus. Wohl aber noch eine ältere Dame zu. Ein etwa vierjähriges Kind ſitzt neben der Mutter auf der Bank. Die Mutter verlangt von dem Kind, daß es der älteren Dame Platz mache. Das Kind überhört die Aufforderung. Neue Ermahnung. „Was bekomme ich, wenn ich der Tante Platz mache?“ „Nichts“, iſt die Antwort der Mutter.„Dann bleibe ich ſitzen, ich bin ſehr müde.“ Die Antwort der Klei⸗ nen iſt der Mutter ſehr unangenehm. Sie nimmt ſie vom Sitz hoch und ſetzt ſie auf ihren Schoß. Hat aber die Rechnung ohne die Kleine gemacht. Dieſe fängt zu brüllen an. Als ob etwas Furchtbares geſchehen ſei. Zappelt und hat keine Ruhe, bis ſie wieder auf dem Boden ſteht. Mit einem Ruck ſitzt ſie wieder auf ihrem Platz. Die Mutter verſucht es nochmals in Güte. Vergeblich. Entweder von der Mutter oder von der„Tante“ eine Belohnung, ſonſt weicht ſie nicht. Inzwiſchen ſind an der nächſten Halteſtelle verſchiedene Leute ausgeſtiegen. Die Dame findet einen Platz. Der Streit iſt hinfällig geworden. Triumphierend blickt das Kind umher. Es hat geſiegt. Die Mutter aber ſitzt beſchämt da. Denkt wohl darüber nach, was die anderen Leute über ihr Kind denken werden. Und über ſie. 0 Veranſtaltungen Kirchliche Abendfeier Sonntag abend fand in der Heilig⸗Geiſtkirche anläßlich des hohen Kirchenfeſtes vom Chriſtus⸗König eine litur⸗ giſche Chriſtusfeier ſtatt. Feierliches Glocken⸗ geläute lud die beiden Pfarrgemeinden Heilig⸗Geiſt und St. Peter zum Abendgottesdienſt in die Heiltg⸗Geiſtkirche ein. Das herrliche Gotteshaus prangte im reichen Blumenſchmuck. Nach dem Predigtlied hielt Rektor Hauſer⸗ Heidelberg die fein formulierte Feſtpredigt. Hierauf nahm Stadtpfarrer Matt. unter großer Aſſiſtenz ſämtlicher Kapläne die feierlichen Zere⸗ monien der Her z⸗Jeſu⸗Weihe vor. Ausgeprägt in der tiefſten Erhabenheit, fand die große Lichterprozeſſion einen gewaltigen Eindruck. Stadtpfarrer Matt ſprach ſodann für die geſamte Pfarrgemeinde das Weihegebet. In Ergriffenheit folgten die Gläubigen den hl. Handlun⸗ gen der Prieſter. Das jubilierende Tedeum und die Er⸗ teilung des ſakramentalen Segen durch Stadtpfarrer Matt gab der erhebenden Chriſtusfeter einen feierlichen Abſchluß. K. G. * Mufkvortrag im Krankenhaus. Am 20. Oktober hat das Mufikquartett„Goldklang“ im Kraänken⸗ haus Muſikſtücke vorgetragen. * Kirchenmuſik in der St. Joſephskirche. Am kommen⸗ den Sonntag findet in der St. Joſephskirche auf dem Lindenhof, nachmittags 17 Uhr, die kirchenmufika⸗ Iüiſche Erſtaufführung des„Requiem“ von G. J. Vogler(17491814) für gemiſchten Chor, Soli, Orcheſter und Orgel ſtatt. Mitwirkende ſind Frau E. Hoffman n⸗ Stetter(Sopran), Frl. L. Heiler(Mezzo⸗Sopran), Herr W. Hoffmann(Tenor), Herr K. Meckler 1Bari⸗ ton), der CTäcilienchor der St. Joſephspfarrei, Or⸗ cheſter verſtärbt durch Mitglieder des Nationaltbeaters. Muſtkaliſche Leitung: camd. ſtud. J. H. Winter. * Berufskundliche Rundfunkvorträge. Wie im Vorjahre, ſo finden auch in dieſem Winter durch das Landesarbeits⸗ amt Südweſtdeutſchland über den Stuttgarter Sender be⸗ rufskundliche Rundfunkvorträge ſtatt. Der erſte Vortrag findet am morgigen Donnerstag von 19.00 bis 19.30 Uhr ſtatt über„Die Ausſichten des Hochſchulſtudt⸗ u ms“, gehalten von Dr. Breitinger, dem Leiter des Akabemiſchen Berufsamts in Tübingen. Am Freitag, 8. November und Freitag, 15. Nov., von 19.00 bis 19.30 Uhr ſpricht Herr Pfitzer, früherer Geſchäftsführer des Ver⸗ eins Studentenhilfe in Tübingen, über„Aufgaben und Einrichtungen der Studentenhilfe“. e „Feſllommers der Ingenleurſchule Ruf nach ſtaatlicher Anerkennung Wie der Fackelzug der Ingenieurſchüler am Mon⸗ tag abend, ſo nahm auch der geſtern abend anläßlich der 31. Jahresfeier der Ingenieurſchule im Fried⸗ richspark veranſtaltete Feſtkommers mit on⸗ ſchließendem Tanz einen ſchönen Verlauf. Als die Chargen unter den Klängen des Marſches„Deulſch⸗ lands Waffenehre“ einzogen, war der Saal bis auf den letzten Platz beſetzt. Unter den Anweſenden be⸗ merkten wir u. a. das Kuratorium und die Dozenten⸗ ſchaft der Schule mit den Direktoren Dr. Zeeh und Weſtphal an der Spitze, Vertreter der Abſolven⸗ tenſchaft, des Deutſch⸗chriſtlich⸗techniſchen Bundes, des Vereins deutſcher Ingenieure, des Allgemeinen Stu⸗ dentenausſchuſſes der Handelshochſchule und des Technikums von Bingen. Die Chargen hatten an der Ehrentafel Platz genommen, während die Fahnen der Korporationen auf der Bühne Aufſtellung fanden. Der Aſta⸗Vorſitzende Kiſtner eröffnete den Feſt⸗ kommers, begrüßte die Erſchienenen und gab dem Wunſche Ausdruck, daß ſich die Gäſte in den Reihen der Studenten ſehr wohl fühlen und die Studieren⸗ den neue Kraft ſchöpfen möchten für die Schwere des Winterſemeſters. Als Eröffnungskantus ſtieg als⸗ dann das alte Studentenlied„Sind wir vereint zur guten Stunde“. Cand. ing. Maurer begrüßte die erſchienenen Damen, worauf Entſchuldigungsſchrei⸗ ben des Oberbürgermeiſters, der Bürgermeiſter u. a. verleſen wurden.: Die Feſtrede von Dr. Pechau wies darauf hin, daß 31 Jahre vergangen ſind, daß die Ingenieurſchule in Zweibrücken gegründet wurde. Bereits 30 Jahre iſt die Schule nun in Mann⸗ heim, um hier eine dauernde Stätte zu finden. Prof. Domsgen kam von Zweibrücken mit hierher nach Mannheim. Das vergangene Semeſter iſt gekenn⸗ zeichnet durch die Vollendung der neu erſtan⸗ denen Laboratorien, die auf einen durchaus neuzeitlichen Stand gebracht wurden. Der Direktion iſt man Dank ſchuldig, daß ſie dadurch die Arheits⸗ bedingungen weſentlich erleichtert hat. Den Erfolg unſerer Ingenieure erkennen wir an unſeren Ab⸗ ſolvente n. Erfolge unſerer Abſolventen ſind auch unſere Erfolge. Der Ingenieur iſt im Zeitalter der Technik der Berufene, ihm gehört der Platz an der Aus dem Lande Unerwünſchter Zuzug m. Heidelberg, 29. Okt. Alljährlich um dieſe Zeit wandern in Heidelberg Gäſte ein, die man nicht gerne hat: Grillen und Mäuſe. Ihnen wird es jetzt unwirtlich draußen und ſo ſehen ſie ſich nach ſoliden Winterquartieren um. Ein ebenſo bekanntes wie erprobtes Mittel gegen dieſen Zuzug iſt das ſorgfältige Schließen der Kellerfenſter, durch die beſonders die Feld⸗ und Gartenmäuſe in die Häuſer gelangen. Die Einwanderung der Grillen iſt ſchon beendet. Im vorigen Jahre konnte man, wie eine hieſige Zeitung feſtſtellte, von einer rich⸗ tigen Grilleninvaſion ſprechen. So arg war es heuer nicht, aber wer auch nur einige dieſer Zirper im Hauſe hat, wird nicht ruhen, bis ihnen das Handwerk gelegt iſt. Die Karlsruher Dammerſtock⸗Ausſtellung * Karlsruhe, 29. Okt. Bis jetzt haben 40 000 Per⸗ ſonen die Ausſtellung beſucht. In den letzten Tagen weilten Pariſer Architekten und Vertreter der Straßburger Stadtverwaltung mit dem Bürger⸗ meiſter an der Spitze, zur Ausſtellungsbeſichtigung hier. Vorſicht mit Lyſol * St. Georgen im Schwarzwald, 29. Okt. Das Kind eines hieſigen Arbeiters hielt eine Flaſche Lyſol für Himbeerſaft und trank daraus einen Schluck. Auf ſeine Hilferufe eilte die Mutter herbei und brachte das Kind ſofort ins Krankenhaus, wo es noch am ſelben Tage ſeinen Verletzungen erlag. 2 Dre 5 Sonne. Der Ingenieur hat es fertig gebracht, Deutſchlands Anſehen in der Welt zu heben. Was können wir unſeren Studenten in der Ingenieur⸗ ſchule bieten? Wir geben ihnen vor allem eine gute Ausbildung und können ihnen gute Kenntniſſe ver⸗ mitteln. Fähigkeiten müſſen ſie aber ſelbſt beſitzen. Wir wollen nun endlich die ſtaatliche Aner⸗ kennung für unſere Examen. Daß unſere Ingenieurſchüler humaniſtiſch vorgebildet ſind, kön⸗ nen wir nicht verlangen. In der Mathematik aber ſitzen ſie bei uns an der Quelle. Der Ingenieurſchü⸗ ler kann ſich ſeiner guten Ausbildungs möglichkeiten an der Schule freuen. Die Rede ſchloß mit einem dreifachen Hoch auf die Schule. Direktor Dr. Zeeh hielt die Rede auf das Vaterland. Er ſtreifte kurz den Werdegang der Schule und betonte dabei, daß nicht immer das beſte Einvernehmen zwiſchen Direk⸗ tion und Schule beſtand. Trotzdem könne man mit Stolz auf die ſeitherige Entwicklung der Ingenieur⸗ ſchule zurückblicken. Man könne auch vertrauensvoll der Zukunft der Schule entgegenſchauen. Die Schule ſchließt ihr Semeſter mit einem Abſchnitt, in dem viel geleiſtet worden iſt. Die Schule tut alles, um tüchtige und brauchbare Ingenieure heranzubil⸗ den. Ihr Dienſt iſt Dienſt am Volke und am Va⸗ terland, auf das der Leiter der Schule ein drei⸗ faches Hoch ausbrachte, worauf das Deutſchlandlied ſtehend geſungen wurde. Der 1. Vorſitzende des Abſolventenverbandes, Herr Reiß, überbrachte die Glückwünſche ſeines Verbandes und appellierte an die Stadtverwaltung und an die badiſche Regierung, das ſchon längſt ge⸗ gebene Verſprechen einzulöſen und die ſtaatliche Anerkennung auszuſprechen. Weiter ſprach noch der Vertreter des Technikums Bingen Grüße und Glückwunſch ſeiner Schule aus. Die ſchneidigen Vorträge der Feuerwehr⸗ kapelle Oggersheim, die neben flotten Mili⸗ tärmärſchen auch klaſſiſche Stücke bot, riefen im Ver⸗ ein mit den Anſprachen und den vielen gemeinſam geſungenen Studentenliedern ſehr bald eine fröhliche Stimmung hervor. Nach dem offiziellen Teil begann der Ball, der ſich bis in die frühen Morgenſtunden ausdehnte. ch. F Selbſtmord— Ein nettes Früchtchen * Karlsruhe, 29. Oktbr. Ein in der Nacht zum Samstag obdachlos aufgegriffener Taglöhner, der aus dem Krankenhaus in Mainz entwichen war, hat ſich am Samstag vormittag im Arreſt⸗ haus des Bezirksamts an der Türangel mit ſeinen Hoſenträgern erhängt. Das Motiv der Tat dürfte, wie ſich ſpäter herausſtellte, in einem Nervenleiden zu ſuchen ſein.— Die Polizei nahm einen 16 Jahre alten Friſeurlehrling feſt, der einen Geſchäftsmann durch Vorſpiegelung falſcher Tatſachen zur Herausgabe von Kleidungsſtücken be⸗ wogen hatte. Bei der Einvernahme ergab ſich, daß der Burſche außerdem ſeinem Lehrherrn in der letz⸗ ten Zeit zwei Uhren im Wert von 70/ ent⸗ wendet hat, und daß er als Täter eines dieſer Tage zum Nachteil eines Geſchäftsmannes auf dem Wer⸗ derplatz verübten Betrugs in Frage kommt. Der Lehrling wurde ins Bezirksgefängnis eingeliefert. Brotpreisabſchlag * Freiburg i. Br., 29. Okt. Dem Beiſpiel des Lebensbedürfnisvereins folgend, hat auch die Freie Bäckervereinigung den Brotpreis bis zu einem Pfennig für das Pfund eintreten laſſen. * * Konſtanz, 29. Okt. Vor etwa drei Wochen wurde bei Schaffhauſen eine Frauenleiche aus dem Rhein gezogen. Die unbekannte Frau wurde nach Abnahme einer Photographie in Schaffhauſen be⸗ erdigt. Nunmehr wurde ſie als die Frau eines Konſtanzer Kaufmannes identifiziert, die ſeit dieſer Zeit als vermißt galt. Zerrüttete Familien⸗ verhälniſſe ſollen die Frau zu dieſem Schritt getrie⸗ ben haben. Aus der Pfalz Feſtgenommener Dieb * Waldſee bei Speyer, 30. Okt. Geſtern nachmittag gegen 3 Uhr kam ein Unbekannter in die hieſige Wirtſchaft zum Goldenen Pflug und beſtellte ſich ein Glas Bier. Nach deſſen Verabreichung durch die Wirtstochter, begab ſich dieſe kurze Zeit in den Hof. Der Unbekannte, der ſich dann noch allein in der Wirtſchaft befand, benützte dieſe Gelegenheit und erbrach die Kaſſe an der Wirtstheke. In dieſem Augenblick kam die Wirtstochter wieder herein, be⸗ merkte den Dieb und rief ſofort um Hilfe, wo⸗ rauf der Mann auf einem neuen Opel⸗Rad, das wie feſtgeſtellt werden konnte, von einem Diebſtahl herrührt, in Richtung Speyer flüchtete. Die hieſige Polizei nahm ſofort ſeine Verfolgung auf und konnte den Flüchling in der Nähe von Speyer einfangen. Es handelt ſich um den 23jährigen arbeitsloſen Kell⸗ ner Otto Berg aus Retzow(Brandenburg). Nach Feſtſtellung der Perſonalien wurde Berg in das Amtsgerichtsgefängnis in Speyer eingeliefert. Kirchendiebſtahl * Frieſenheim, 29. Okt. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag wurde in die katholiche Kirche St. Joſeph in Frieſenheim eingebrochen und ein Opferſtock beraubt, nachdem verſchiedene Behält⸗ niſſe in der Sakriſtei mit einem Nachſchlüſſel ge⸗ öffnet worden waren. Der Täter iſt unbekannt. Ein neuer Birnenſchädling :: Grnüſtadt, 29. Okt. Seit zwei Jahren tritt hier ein neuer Birnenſchädling auf und zwar han⸗ delt es ſich um eine ſchwarze Fliege, der man den Namen„Birnentrauerfliege“ gegeben hat. Sie legt auf der verblühten Frucht ein Ei ab, das hieraus ent⸗ ſchlüpfende Würmchen bohrt ſich ins Innere der Frucht und höhlt das ganze Kernhaus aus. In die⸗ ſem Jahre iſt dieſer Schädling beſonders ſtark auf⸗ getreten, wodurch die Birnenernte der hieſigen Um⸗ gebung um nahezu die Hälfte gegen das Vorfahr zu⸗ rückgegangen iſt. Bis jetzt fehlt es leider noch an einem wirkſamen Bekämpfungsmittel. 3 8000 4 Ueberſchuß bei der Proteſtationsfeier * Speyer, 29. Okt. Die Abſchlußrechnung über die 400⸗Jahrfeier des Reichstags von Speyer von 1529 ergab 51336/ Einnahmen und 43 358/ Ausgaben, ſonach 7978/ Ueberſchuß. Hierzu kommen noch 853/ an Einnahmerückſtänden. Der Vergleich der Einnahmen mit den Ausgaben ergab einen Rein⸗ gewinn aus Feſtſchriften von rund 9000 4¼, aus Konfirmandenſcheinen und Gedenkblättern von rund 3500/ und aus Feſtzeichen von rund 3700% Der Ueberſchuß mit 7978„ wurde dem Gedächtnis ⸗ bauverein überwieſen; 5000/ von dieſer Zu⸗ weiſung ſollen den Grundſtock eines Fonds zur Ausmalung der Vorhalle der Kirche bilden. Der Feſtausſchuß beſchloß ſeine Auflöſung. Tot aufgefunden * Kaiſerslautern, 29. Okt. Montag vormittag um halb 7 Uhr wurde der ledige 51 Jahre alte Invalide Jakob Klein im Hofe ſeiner Wohnung tot aufge⸗ funden. Die ſofort von der Kriminalpolizei aufge⸗ nommenen Erhebungen ergaben, daß Klein bis 12½ Uhr nachts in einer Wirtſchaft ſich befand und etwas angetrunken war. Er wurde von Bekannten bis an den Hof ſeiner Wohnung begleitet, begab ſich in dieſen und verſchloß hinter ſich die Türe, während ſeine Begleiter ſich entfernten. Klein muß infolge des Alkoholgenuſſes nochmals zu Boden ge⸗ fallen ſein und die Nacht über dort gelegen haben. Ein Verſchulden dritter Perſonen kommt nicht in Frage. Brandſtiftung im eigenen Hauſe * Wattweiler(Weſtpfalz), 29. Okt. In der Sonn⸗ tagnacht brach in dem Anweſen des Landwirts Wilhelm Morquett auf dem Mölſchbacherhof Feuer aus, dem die vollgefüllte Scheune vollſtändig und das Wohn haus bis auf das Erdgeſchoß zum Opfer fielen. Unter dem dringenden Verdacht der Brandſtiftung wurde der 35 Jahre alte Be⸗ ſitzer in Unterſuchungshaft genommen. Schluß des redaktionellen Teils 2 Igfligh len anigvin- e e Grippe cAcνοα¹,j,b u π,ν. Warenhaus-Konzerte In amerikaniſchen Warenhäuſern werden Gra⸗ tis⸗Konzerte während der Geſchäftsſtunden zu Reklamezwecken veranſtaltet. Ein wahrhaft genialer Gedanke! Ich denke mir, als Einleitung eine Mozartſche Arie: Reich mir dein Geld, mein Leben, Komm in den Laden hier. Was du nur wünſcheſt, eben Findeſt du das bei mir: Kunſtſeide, Butter, Nägel, Wäſche und Grammophon, Mundwaſſer, Tabak, Kegel, Lampen und Konfektion. Wer kann da widerſtehen! In dichten Scharen folgen die Leute den Sirenenklängen. Da locken aus der Lebensmittelabteilung luſtige Schlager Wenn der Hund mit der Wurſt übern Rinnſtein ſpringt— Warum nimmt er die mit? 5 Nun, dem klugen Tier ſagt es ſein Inſtinkt: Die Wurſt iſt von P. Smith. Die Wurſt von Smith iſt fein wie Gold, Was Smith bringt, iſt geſund. Und der hat auch den Käſe vom Bahnhof gerollt: Zwölf Cents ein halbes Pfund.. Man lauſcht und hört, wie die Gewäſſer im Munde zuſammenlaufen. Aber, ſchmelzend klingt es von der anderen Seite, Abt. Juwelen und Bijoutertien: Du haſt Diamanten und Perlen, So ſchön wie kein anderer ſie hat Smith gibt ſie den Dämchen und Herrlen Heut mit einem Extra⸗Rabatt Auch einen Friſier⸗Salon beſitzt dieſes Warenhaus. Der Figaro ſcheint ein Tenor zu ſein. Denn er ſchmettert, ganz Don Juaneſk: Blonden, Brünetten, Drauf möcht ich wetten, Well ich die Locken, Schneid ich den Zopf. So geht es durch alle Abteilungen. Ueberall wird der Kunde angeſungen und anmuſiztert. Nur beim Ausgang darf er ſelber ſingen. Eine Gram⸗ mophon⸗Platte liegt bereit, um ihn zu„be⸗ gleiten“: Keinen Dollar im Beutel mehr, Auch das Scheckbuch öd und leer, Schweigt nun, Kehlen und Zungen! Wenn mein Mann zu Haus erfährt, Was ich heute ihm beſchert“, Dann— wird weiter geſungen..“ Ri⸗ Ri O Albert Baſſermanun in Mannheim. Albert Baſſermann betritt anläßlich ſeines heutigen und morgigen Gaſtſpiels im Nationaltheater zum erſtenmal ſeit ſeiner Ernennung zum Ehren⸗ bürger Mannheims ſeine Vaterſtadt. Ambeſetzungen in„Carmen“ Unſere Oper kann gewiß eines: umbeſetzen. Das verſteht ſie ausgezeichnet. Mit verändertem Theaterzettel kehren die Werke des Repetotres immer wieder, und in dieſer ewigen Wiederkehr aller Umbeſetzungen liegt ſchließlich auch ein Reiz, nachdem ſonſt nicht allzu viel des Neuen und künſt⸗ leriſch Betriebſamen in der Oper des National⸗ theaters geſchieht. Man hat die„Carmen“ wieder hervorgeholt, das iſt an ſich ſehr begrüßenswert und geſtern erlebte man die zweite Garnitur der Auf⸗ führung. Das bedeutet keine Rangordnung, ſondern lediglich eine zeitliche Folge. Die Partie der Carmen war geſtern an Mar⸗ garethe Kloſe übergegangen, die mit ihrer ſchö⸗ nen Altſtimme ſeit Beginn der Spielzeit bereits vergeſſen ließ, daß ſie Mannheim ein Jahr lang untreu geweſen iſt. Die urſprüngliche Carmen war zwar keine Altiſtin; im Gegenteil, ſie war zugleich die Mignon der Uraufführung. Das zeigt, daß der Sopran die eigentliche Stimme für die Carmen iſt. Es hat ſich aber im Lauf der Zeit immer mehr die Gewohnheit herausgebildet, ſowohl den Mezzoſopran wie die Altſtimme bei der Beſetzung dieſer Partie 4 heranzuziehen, und da ſich auf die Trägerinnen die⸗ ſer Stimmen oft das ſtärkere darſtelleriſche Talent verteilt, ſo blieb es mit der Zeit bei dieſem Privileg. Nun iſt ja die Altſtimme als ſolche garnicht allein markiert durch die umfangreiche tiefe Lage, ſondern viel mehr durch den Timbre. Darin beſteht der Hauptunterſchied. Und in dieſer Timbrierung der Stimme kommt der Alt Margarethe Kloſes der Carmen⸗Partie außerordentlich entgegen. Die ſchöne, ſatte, dunkle Färbung verleiht dem Geſang einen beſonderen Reiz, und da alle Lagen mühelos ge⸗ braucht werden, bietet die geſangliche Ausſtattung der Partie ein ſo vollkommenes Geſamtbild daß man ſich immer mehr an dieſen ſchönen ſtimmlichen Gaben erfreuen konnte. Die Darſtellung ſucht das Temperamentvolle zu betonen; wo ſie ſich dabei mit dem Geſang verbindet, wirkt ſie am überzeugendſten. Den Joſé ſang geſtern Boris Greverus mit einer für den jungen Sänger durchaus begreif⸗ lichen Nervoſität am Anfang, die den Sergeanten Morales gar nicht erſt ausſprechen ließ, ſondern ſo⸗ gleich von der vorherigen Anweſenheit Micaelas überzeugt war. Im Duett mit dieſer zeigte er ein gewiſſes ſtimmliches Taſten, eine noch vorherrſchende Unſicherheit im techniſchen Gebrauch, aber die gute Fundierung der Stimme in der baritonalen Grund⸗ lage läßt immer mehr erkennen, daß ſie mit der nötigen ſängeriſchen Courage den Erwartungen, die man auf ſie ſetzt, entſprechen kann. Die Blumen⸗ arte war immerhin für einen Anfänger eine Lei⸗ ſtung. Der Realismus, der ſich im Geſang mit der Darſtellung verbinden ſollte, liegt dem Künſtler noch nicht, ſo daß der letzte Akt zu blaß erſchien. Zwei neue Sängerinnen der Zigeunermädchen traten in den Reigen der Umbeſetzung: Marie Theres Heindl, eine ſtimmlich und darſtelleriſch reizvolle Frasguita, und Luiſe Müller als Mercedes, die hier Gelegenheit bot, ihr ſtimmlich ſehr beachtliches und auch darſtelleriſch anſprechendes Talent einmal etwas ausführlicher kennen zu ler⸗ nen, ſo daß man der jungen Künſtlerin gerne eine 0 größere Aufgabe wünſcht. Theo Herrmann ſang als weiterer Umbeſetzter den einen Schmuggler mit vorzüglicher Haltung in dem auch von allen Anderen trefflich geſungenen Quintett. Der Zuniga war an Karl Mang übergegangen. Die Opern⸗ ahende unter Jochum gehören zum Schönſten, was das Mannheimer Theater gegenwärtig bietet; er führte auch geſtern wieder die Vorſtellung auf eine muſikaliſche Höhe ſeltener Art. Das Publikum war mit Recht begeiſtert.. K. Siteratur * Ludwig Finckh,„Urlaub von Gott“. Erzählung. In Leinen gebunden.(Deutſche Verlags ⸗Anſtalt, Stuttgart, Berlin, Leipzig). Jedes rechte Menſchenleben hat aus freien Stücken ſeine Erdenſendung zu erfüllen, weil wir alle miteinander und füreinander zu leben und zu wirken beſtimmt ſind— dieſen ſchönen Glauben ſpricht der Titel des Buches aus: Wir haben Urlaub genommen auf die Erde, wir Menſchen alle— Urlaub von Gott. Ludwig Finckh erzählt die Lebensgeſchichte, Jugendzeit und erſten Mannesjahre von Zwillingsbrüdern. In dieſer Geſchichte kehrt Finckh zu den lauteren Quellen ſeiner Kunſt zurück, dem unerſchütterlichen Vertrauen auf die guten Kräfte im Leben der Menſchen. Er ſchafft mit knappen, aber leuch⸗ tend klaren Strichen ein paar Menſchenbilder und ihre Schickſale, die ſich feſtigen und im Boden der Heimat Wur⸗ zel ſchlagen. Dieſes Buch nimmt aus dem Erdreich des Volkes den Atem, aus der Gegenwart und füngſten Ver⸗ gangenheit ſeine wechſelnden Bilder, eine Kraft geht von ihm aus: Darum werden auch die jungen Menſchen unſerer Zeit ſich in dieſem Buche wiederfinden, und es wird nicht ohne ſtarken Widerhall bleiben. * Das Jahr, Der Neuen Chriſtoterpe, 51. Jahrgang. Erſtmalig begründet von Albert Knapp neu begründet 1880 von Rudolf Kögel, Emil Frommel und Wilhelm Baur. Herausgegeben von D. Guſtav Scholz, Oberhofprediger a. D. Mit zehn Bildern. C. Ed. Müllers Verlags buchhandlung (Paul Seiler) Halbe⸗Sagle. Die Herausgabe des neuen Jahrgangs hat der im Kirchenausſchuß und Kirchenbundes⸗ amt tätige Oberkonſtſtorialrat D. Scholz in Berlin über⸗ nommen. Sein Name iſt bekannt, weil er zuvor faſt 20 Jahre Oberhofprediger an der Schloßkirche in Gotha war. Der neue Herausgeber verbindet mit einer beweglichen Weltoffenheit den auf das Weſen der Chriſtoterpe eingen ſtellben Geiſt. Der Inhalt iſt wieder ſehr vielſeitig 4 * 7 —8— MA fi GSD end 600 Mittwoch, den 30. Oktober 1929 Seite. Nr. 504 mäßkeiten feſtgeſtellt worden. Nach einer ſofort f eingeleiteten Unterſuchung wurden zwei Inzipien⸗ g ten, die demnächſt ihre Prüfung machen ſollten, friſt⸗ 6 los entlaſſen. Geſtern hat ſich nun der eine der bei⸗ den Inzipienten der Gerichts behörde geſtellt mit der Angabe, daß er viel größere Summen veruntreut habe, als angenommen wurde. Der junge Mann wurde in Unterſuchungs⸗ haft geſetzt. Man ſpricht von 4050 000 Frs., die fehlen ſollen. Eine umfangreiche Unterſuchung wurde ſofort eingeleitet. Es handelt ſich um Unregelmäßig⸗ keiten aus der letzten Zeit. Die näheren Erkundi⸗ gungen über die Unterſchlagungen bei der Stadt⸗ kaſſe ergaben, daß der Inzipient Karl Bold von hier, der ſich freiwillig geſtellt hat, in 30 Fällen Un⸗ treue im Amt und Unterſchlagungen zum Nachteil der Stadt St. Ingbert begangen hat, die ſich aber nur auf zuſammen 15000 Frs belaufen. Bold hat zu Pirchers Zeiten bei der Stadtkaſſe gearbeitet und : war der Vertraute Pirchers. Wie der Fall zeigt, * 5 85 auch von dem Finanzgenie Pircher etwas ge⸗ ernt. a 5 Eine halbe Million für Winterbeihilfe * Frankfurt a.., 29. Okt. Das Frankfurter Fürſorgeamt wird auch in dieſem Jahre in den 5 Monaten Oktober bis März den in Wohlfahrts- . 1 unterſtützung ſtehenden Perſonen, ſoweit ſie einen eigenen Haushalt beſitzen, einen monatlichen Zuſchuß von 6 Mk. geben, der für Brandſtoff⸗ zwecke gedacht iſt. Hierfür ſind 500 000 Mk. vorge⸗ ſehen, doch glaubt das Wohlfahrtsamt mit dieſer Summe bei der ſtändig zunehmenden Arbeitsloſig⸗ keit kaum auskommen zu können. Großes Schadenfeuer an der Bergſtraße * Seeheim a. d. Bergſtr., 29. Okt. In der Nacht zum Dienstag brach in dem Zimmergeſchäft Bohn ein Feuer aus, das mit raſender Geſchwindigkeit um ſich griff. Der Lagerplatz, eine Scheune, eine Schreinerei und das Wohnhaus ſowie das Nachbars⸗ wohnhaus des Spediteurs Roßmann brannten aus. Auch Vieh kam in den Flammen um. Obwohl die hieſige Freiwillige Feuerwehr raſch zur Stelle war und eine Abteilung der Darmſtädter Berufs⸗ feuerwehr zur Bekämpfung des Brandes herbei⸗ gerufen wurde, war man wegen Waſſer mangels dem wütenden Element gegenüber machtlos. Auch die umliegenden Häuſer mußten geräumt werden, da die Gefahr des Uebergreifens ſehr groß war. Die Eutſtehungsurſache iſt noch nicht bekannt. Der ö Schaden iſt ſehr groß und nur teilweiſe durch Ver⸗ C ſicherung gedeckt. 5 g 0 b* * Dienheim(Kreis Oppenheim), 28. Okt. Eine Schrotladung, die Wiesbadener Jäger, die ſich hier ö 5 auf der Rebhuhnjagd befanden, abgegeben hatten, 5 traf unglücklicherweiſe durch Streuung der . Schrotkörner die ganze Familie des Landwirts 5 Jakob Steinfurt, die auf dem Felde mit Kar⸗ a N toffelausmachen beſchäftigt war. Der Landwirt ö— felbſt erlitt Verletzungen an der Hüfte, und eine ˖ 1 Schlagaderzerreißung, Frau Steinfurt wurde am ) 0 rr e e 2 beer eee Hals und am Arme verletzt, die Tochter erhielt die f Schrotkörner ins Geſicht und am Bein und fiel . ohnmächtig zur Erde. Ein Mitglied der Oppen⸗ . heimer Sanitätskolonne das zufällig in der Nähe war leiſtete die erſte Hilfe. Die Sache wird gericht⸗ t 8 lich verfolgt. * Brieffaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung juriſtiſcher, mediziniſcher und Aufwertungs⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ guittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtigt. r 5 5 K. W. . Mieteinigungsamt. 5 f 5 A K. W. Friedrichsfeld. Innenleitung iſt Sache des Haus⸗ eeigentümers. Nr. 104. Anonyme Anfragen werden nicht beantwortet. 1 755 I . e 0 0 NFA ETTE AR n 9 81 1 7 2— den F ·-r r. e N Ul — 5 — 1 ad 0 — a dd Als Représentationspackung fun 8 hatte, Lampertheim. Ueberziteher Hemeyers fing Moos gut ab dieſen dabef auf die Schultern. Lampertheim. mann⸗Lampertheim. durch Halbnelſon bezwungen. Hahl⸗Lampertheim. Widerſtand. Gunkel⸗Lampertheim. Beide kennen ſich 5 i Sie ſich über dieſe Fra beim Kämpfen. 1 in „ e Minuten überlegener Punktſieger zu ſein. a 5 7 85 2 444 5, 55 G“ 5 5155 5 alt. ———— hal Vene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) in Rüſſeisheim ge ſchlagen Mai. Phönix vom Fauſtkämpfervereit:11 beſiegt Mannheimer Fauſtkämpfer, und zwar Mitglieder des M. F. C. Phönix, verſtärkt durch Gräßke und Bahr vom V. f. K. 86, weilten am Samstag abend in Rüſſelsheim, um gegen die Boxer des Fauſtkämpfervereins anzutreten. Die Mannheimer verloren mit:11 Punkten verhältnis⸗ mäßig hoch, doch ſteht das Punkteergebnis in keinem Ver⸗ hältnis zu den tatſächlich gezeigten Leiſtungen, zumal für die Gaſtgeber verſchiedentlich recht ſchmeichelhafte Urteile gefällt wurden. Das trifft beſonders im Fliegengewichts⸗ kampfe zu, wo ſtatt des Unentſchieden ein Sieg für Gräßke hätte verkündet werden müſſen. Auch ian Halbſchwergewicht fiel eine Entſcheidung, die mit Unentſchieden der Sachlage keineswegs gerecht wurde. Kirſch⸗Phönix kämpfte in ganz großer Form und hätte unbedingt zu einem Punktſieg gegen Luch kommen müſſen. Bahr, der von Kampf zu Kampf beſſere Form zeigt, lieferte gegen den zweiten Deutſchen Meiſter Treppohl einen großen Fight, der mit dem Urteil „Unentſchieden“ die richtige Bewertung fand. Witſchorke⸗ Phönix ſicherte ſich im ſchönſten Kampfe des Abends gegen Rothe ebenfalls ein Unentſchieden, doch hötte er ein beſſeres Reſultat für ſich erreichen können, wenn er ſeine hin und wieder zu Tage tretende Unſicherheit ablegen und gebotene Chancen mehr oder überhaupt ausnützen wollte. Gräßke⸗V.f. K. fand im Fliegengewicht in Knopp⸗ Rüſſelsheim einen ungeſtümen Angreifer, der gleich aufs Ganze ging. Gr. kontert jedoch gut und ſſührt leicht, ſodaß das Urteil„Unentſchieden“ für den Rüſſelsheimer ſehr ſchmeichelhaft iſt. 5 Sprengedt⸗Ruü holte ſich im Kampfe gegen den Mann⸗ heimer Bantamgewichtler Zeiſing Eber drei mäßig verlaufene Runden einen Punktſieg. Z. wies ſchon beſſere Leiſtungen auf. Erle⸗ Phönix war im Federgewicht ein Verſager. Bald nach Kampfbeginn zog der Rüſſelsheimer Fögler der⸗ art vom Leder, daß er E. dauernd in der Doppeldeckung ſodaß E. den ausſichtsloſen Kampf gleich darauf aufgab. Einen ſchönen Kampf, den ſchönſten des ends, lieferte Witſchorke⸗Phönix dem Rüſſelsheimer Leichtgewicht⸗ Jer Rothe. Durch alle drei Runden ſah man lebhaften Schlagaustauſch bei fairſtem Benehmen beiderfeits. W. hatte beſonders in der Schlußrunde eine große Hance, die er aber ungenutzt ließ, ſodaß ſich ſein Gegner, der leicht an⸗ geſchlagen war, über die Diſtanz retten konnte und ſo noch mit den ausgeglichenen Vorrunden ein Unentſchieden für ſich erzielte. Bahr⸗V.f.., der bei jedem Kampf beſſeres Können zeigt, 5 machte dann in ſeiner Begegnung mit Treppohl⸗Rü. Pro⸗ paganda für den Boxſport im wahrſten Sinne des Wortes. Der wendige und rontinierte T. mußte ſein ganßes Können aufbieten, um B. zu kontern. Immer wieder fintierte B. links, um rechts Schlag auf Schlag folgen zu laſſen. Die ſchönen Leiſtungen der Beiden, die mit Unentſchieden be⸗ wertet wurden, fanden ſehr beifällige Aufnahme. Ismann⸗Phönix mußte im Mittelgewicht gegen Klüber in der zweiten Runde wegen Armverletzung auf⸗ geben. Bis dahin war der Kampf völlig offen. Zum Schluß lieferte noch Kirſch⸗ Phönix im Halb⸗ chwergewicht dem bedeutend ſchwereren und ſtärkeren Rüſſelsheimer Luch einen mörderiſchen Kampf. Immer wieder geht K. zum Angriff über, doch nutzt der längere L. ſeine Reichweite gut aus und ſchickt einen Stoppſtoß nach dem anderen ins Treffen. In der Mittelrunde hatte K. durch techniſche Ueberlegenheit gute Momente und lag klar vorn. Der Schluß ſieht beide ſtark abgekämpft und bringt L. einen ſtark angezweifelten Sieg nach Punkten. elmel. Ringkämpfe der A⸗Klaſſe. Sportvereinigung Mannheim Stemm⸗ und Rimgklub Lampertheim:13 Im Saale des„Rheingold“ fand der 1. Verbandskampf im Ringen in der A⸗Klaſſe zwiſchen obigen Vereinen ſtatt. Als Kampfrichter fungieren die Herren Kölbel und Küchler⸗Mannheim. 0 8 5 Die Ergebniſſe: 5 0 Bantamgewicht: Hemeyer⸗Mannheim— Moos⸗ Hemeyer iſt ſchwerer als Moos. Heftiger Kampf hebt ſofort an, wobei Moos zu Boden muß. Einen und brachte Kampfdauer 1 Minute. Federgewicht: Heiſer⸗Mannheim— Hugo Hahl⸗ Nach Standkampf begibt ſich Hohl freiwiflig auf die Matte. Durch gute Bodenarbeit konnte er den ſichtlich aufgeregten Heiſer nach 8 Minuten auf beide Schul⸗ tern legen.. Leichtgewicht: Grammlich⸗Mannheim Hart⸗ cht: Bender⸗Mannheim Georg Bender leiſtete ſeinem Gegner hartem Hahl mußte ganz aus ſich herausgehen um nach 20 Minuten einwandfreier Punktſieger zu werden. Leichtmittelgewicht: Rettigg⸗ Mannheim aus früheren Gunkel mußte alles daranſetzen, um nach 20 Welterge wi Schwermittelge wicht: Hammer⸗Mannheim— Fiſcher⸗L. Durch verdrehten Hüftſchwung erledigt Hammer ſeinen Gegner nach 2 Minuten. a - Nach 13 Minuten wird Grammlich a 75 8„ Pl.: 80, 82, 35:10. Ferner liefen: Eaſter Lily Carlifornſa, 8 arge ſete 2 1 f 5 Boglar, Ballaſt, Octava, Heimatliebe, Genius, Fonta, g 6 D 5 Dietrich von Bern, Legende, Infant 2. 8 Neue Unterſchleife in St. Ingbert l 5 III I 9839 5. e e e 1. M.. 10 1 5 * St. 98 3 g 8 St 8. Lewickt); 2. Eiche; 3. Gezireh Tot.: 19:10; Pl.: 5 5 St. Ingbert, 28. Okt Bei der Stadtkaſſe St. Ing⸗ b 11, 18.10. Ferner liefen: Fauſtinus, Nettelbeck, Gerold, ert ſind vor einigen Tagen neue Unregel⸗ 5 5 8 45 5 Panzer, Trixi 5 Mannheimer Boxer Schwergewicht: Altmeiſter Kolb⸗Mannheim i8er, Ei. Otto Abel⸗L. Der junge Abel leiſtete dem ca. 30 Pfund ſchwereren Kolb hartnäckigen Widerſtand, ſodaß er es be⸗ reits zu Punkten gebracht hatte. Er wurde jedoch durch Kolb in eine gefährliche Lage gebracht und durch deſſen Körpergewicht eingedrückt. In einem anſchließender Jugendtreffen zwiſchen der 1. Jugend des Kraftſportvereins Bensheim und der 1. des Stemm⸗ und Ningklubs Lampertheim wurde Lampertheim mit 1219 Sieger. 5 Am 2. November treffen ſich zum letzten Kampf in der Vorrunde in Lampertheim Spielvereinigung Mann⸗ heim⸗Sandhofen und Stemm⸗ und Ringklub Lampertheim, die beide um den zweiten Platz in der Tabelle ringen. In Budapeſt und Agram Sttddeutſchland ſpielt auch gegen Kroatien Die Bemühungen des Süddeutſchen Fußball⸗Verbandes, auf der Fahrt nach Ungarn noch ein zweites Spiel zu be⸗ kommen, haben Erfolg gehabt. Im Anſchluß an das Buda⸗ peſter Spiel gegen Zentralungarn ſpielen die Süddeutſchen noch am Sonntag in Agram(Zagreb) gegen eine kroatiſche Auswahlelf. Die ſüddeutſche Elf 5 Für die Spiele in Budapeſt und Zagreb iſt jetzt die fol⸗ gende ſüddeutſche Mannſchaft in Ausſicht genommen worden: Stuhlfauth(1. FC. Nürnberg); Schütz(Eintracht Frank⸗ furt), Müller(FV. 04 Würzburg); Knöpfle(FSB. Frank⸗ furt), Leinberger(Sp.⸗Vg. Fürth), Heidkamp(Bayern München); Reinmamn(1. FC. Nürnberg), Bergmater, Pöt⸗ tinger(Bayern München), Frank(Sp.⸗Vg. Fürth), Hof⸗ mann(Bayern Münch.]. Erfatz: Jacob(Jahn Regensburg), Schäfer(1860 München), Popp(1. FC. Nürnberg). Ungarns Mannſchaft Die Ungarn werden in Budapeſt gegen Süddeutſchland mit der folgenden, ſehr ſtarken Nationalmannſchaft antreten: Weinhard(Sabaria); Mandel(Hungaria), Brehm(Baſzig); Kleber(Hungaria) uttory, Obitz(FC.); Tänczer, Ta⸗ cmſcs II, Turai(IT.), Hirzer, Tieska(Hungaria). Als Schied richter wird in Budapeſt der Tscheche Ehviſt fungieren. Pferdeſport Nennen zu Strausberg 1. Oktober⸗Jagdrennen. 1. G. R. v. Sosnowſkis Mucker (Walt. Heuer); 2. Barfuß, 3. Senbuſſi. Tot.: 41:10; Pl.: 12, 11:10. Ferner liefen: Gebhard. 2. Hürdenrennen der Dreijährigen. * 1. E. Broder u. O. Meerguth Satrap(H. Copardt); 2. Undino; 3. Mimi. Tot: 46:10; Pl.: 17, 17, 24:10. Ferner liefen: Leubelfing, Gallina, Funker, Maikrone, Heliodor, Donar, Elias, Don Joſe, Ordensregel, Carmenta, Roxand, Perſea. 3. Nuage⸗Jagdrennen. 1. A. v. Platens Trumpfkönig (W. Hauſer); 2. Marſy; 3. Paradenia. Tot.: 48:10; Pl.: 21, 28, 64:10. Ferner liefen: Schwertlilie, Kariſſima, Ora⸗ tor, Waſſermann, Feuermal, Richtlinie, Traminer, Turnei, Clarinette, Fruſtra, Steinhäger. 4. Lycaon⸗Hürdenreunen. 1. C. G. v. Guſtedts Black Bridge(G. Lüder); 2. Stickelet; 3. Girgara. Tot.: 75:10; . Serapis⸗Ausgleich. 1. A. Vogds Lefels(E. Grabſch)) 2. Mirim; 3. Florian. Tot.: 117:10; Pl.: 31, 37, 17:10. Ferner liefen: Falkner, Pertander, Chivico, Griſettchen, Severus, Burggraf, Ammersfoort, Roſenherzog, Geniſta, Horatius, Lieblos. 5 Petri⸗Tietz und Miethe⸗Hürtgen Das Berliner Sechstagefeld komplett 8 Die Beſetzung des 22. Berliner Sechstagerennens iſt nunmehr vollſtändig. Dreizehn Paare werden ſich am Freitag auf die lange Reiſe über 145 Stunden machen und zwar ſechs ausländiſche und acht deutſche. Auf Grund ihres Sieges im Dreiſtundenrennen ſind noch Manthey⸗ Schön verpflichtet worden. Petri wird mit Tietz und Miethe mit dem ſtarken Weſtdeutſchen Hürtgen fahren. Dieſe beiden Paare ſollten in erſter Linie dazu berufen ſein, dem Anſturm der Ausländer erfolgreichen Wider⸗ ſtand entgegenzuſetzen. Das deutſche Aufgebot vervoll ſtändigen Dorn⸗Maczinſki, die unzertrennlichen Ehmer⸗ Kroſchel, Lehmann⸗Wiſſel, Krüger⸗Funda und Gebrüder Wolke. Die ausländiſche Streitmacht ſetzt ſich aus den Italienern Giradengo⸗Negrini und Tonani⸗Binda, den Franzoſen Raynaud⸗Dayen und Louet⸗Mouton, ſowtie den Belgiern Wauters⸗ Vermandel und Gooſſens⸗Deneef zu ſammen. In Abänderung der Ausſchreibung findet vor dem langen Rennen kein Fliegerkampf ſtatt, ſondern ein Stunden⸗Punktefahren für die nicht am Sechstagerennen teilnehmende Fahrer. 5 1 Hempel Marathonſieger in Kaſchan Beim tſchechiſchen Marathonlauf in dem am Fuße der Karpathen liegenden Städtchen Kaſchau legten die beid teilnehmenden Deutſchen, Hempel und Mierdel v SC. Charlottenburg eine beſtechende Form an den T Beide gingen auf der ſchweren, 42,2 Klm. langen St! ihren Gegnern mit großem Vorſprung davon und belegten die erſten Plätze. Hempel ſiegte in:51.31 Std. mit 200 Meter Vorſprung vor Mierdel. Die Deutſchen überſtander das Rennen ſehr gut und wurden am Ziel von einer mehr tauſendköpfigen Menge begeiſtert begrüßt. Unter den 38 Mitbewerbern kam der Ungar Zelenka in:54,45 Std. als Dritter ein. 5 Generalverſammlung des Keglerverbaudes N Maunheim 3 Der Keglerverband Mannheim hielt am 27. Oktober ſeiz Generalverſammlung ab. Es waren alle Vereine vertreten, ja ſogar von Edingen waren Kegler anweſend. Der G ſchäfts⸗ und Kaſſenbericht wur 5 bisherige Vorſtand wurde e ſetzt ſich wie folgt zufſammen: 1. Vor 2. Vorſitzender Müller Fritz, 1. 2. Schriftführer Helm Evich, 1. Kaſſie ſi 0 ve ſterer Daniel Franz, 1. Sportwart Deißler Albert, 2. Sport⸗ wart Stephan Joffe. Demnächſt beginnen die Ausſch⸗ idungs Deutſchlands Sieg über Dänemark im Hockey-Länberkampf 2 Ein däniſcher Durchbruch. In einem glänzenden Spiel ſtegte in Hamburg Deutſchlands Hockey Ländermannſchaft über Dänemark mit:0. 3 l kämpfe um die Meiſterſchaft 1929/0. 2 N 9 e 8 0 5 0 dae c ſacaad e und SHAHdlev4 Pen 4aI Ie Er 4 7 Ie in 50 d. und Silber druck- B k b E U DE 4% K 1 K- RAUCH rr e Schuler an. ufer i — 2 2 0 . dym 277 77 Mn 7 727222 727 177 eee 15 N N acdc chekceeggaageadap acdc I Geschenke und Feste, den Rauch- und Schreibtisch fordern Sie„K URMARK-PRIVVAT PACK UN G(ohne Preisaufschla. Atta och, 30. Obtebes 1929 Neuer VBaiſſerekord in Newyork Tauſende von Spekulanten zahlungsunfähig/ Verzweiflungsſzenen in Maklerbüros Plötzliche Schlußbefeſtigung Newyork, 30. Okt.(United Preß). Am Schluß der Dienstagbörſe, die einen neuen Baiſſerekord aufſtellte, hatten ſich die Kurſe im allgemeinen etwas erholt, doch blieben ſie noch um 2— 20 Punkte unter den Schlußnotterungen des Montags. Be⸗ ſonders bemerkenswert war die plötzliche Aufwärts⸗ bewegung einiger führender Aktien kurz vor Börſenende. So erreichten die Papiere der United States Steel Corporation um dieſe Zeit einen Stand von 167 Punkten. 3 Minuten vor Schluß der Börſe ſtan⸗ den ſte auf 175, um ſchließlich mit 174 zu ſchließen. Der Ferndrucker konnte natürlich am Dienstag, ſowie an den vergangenen Paniktagen, die Kurſe nur mit großer Ver⸗ ſpätung weiterleiten. Erſt 1% Stunden nachdem die Börſe geſchloſſen war, liefen die Schlußnotierungen in den Maklerbüros ein. An der Freipapierbörſe wurde am Dienstag ebenfalls ein neuer Umſatzrekord aufge⸗ ſtellt; 7096 300 Aktien wechſelten dort ihre Beſitzer. Die Kurſe fielen um 3 bis 85 Punkte, wobei Gas⸗, Waſſer⸗ und Kraftwerke am meiſten litten. Auch der Handel in Obligationen war der ſtärkſte ſett 5 Jahren. Im ganzen wurden in dieſen Papieren 26 916000 Dollar umgeſetzt. Manche Spekulanten wurden durch die großen Verluſte gezwungen, ſichere Anlagepapiere auf den Markt zu werfen, um etwas bares Geld in die Hand zu bekommen. Die Meldungen aus San Franzisko laſſen er⸗ ſehen, daß dort an der Börſe ebenfalls eine ſchlimme Panik herrſchte und daß Tauſende von Spekulan⸗ ten zahlungsunfähig geworden ſind. In den Maklerbüros kam es zu Verzweiflungs⸗ ſzenen und kleine Spieler an der Börſe befahlen ihren Agenten, ja noch alles zur Rettung zu verſuchen. Der bekannte Bankier, Giannini, Generaldirektor der Trans Amerika Corporation in San Franzisko, rat den Spekulanten drigend an, nicht das Vertrauen vollkommen aufzugeben. Wie verlautet, hat das Kapital des Unter⸗ nehmens Gtanninis in den letzten Tagen um ungefähr 1 Milliarde Dollar an Wert eingebüßt. Zu Beginn der Börſe weigerten ſich die Makler, Aufträge betreffs Pa⸗ piere der Trans Amerika Corporation auszuführen. Später führten ſie die entſprechenden Orders doch noch aus. Trans Amerika Corporation eröffneten mit 32, was einen Kursſturz von 32% Punkten bedeutet. Mit den möglichen Gründen für die Börſen⸗ pankk befaßt ſich die Newyorker Finanzzettung„Wall Street Journal“ ſehr eingehend. Nach Meinung des Blattes iſt die außerordentliche Baiſſebewegung auf das Tempo zurückzuführen, mit dem die verſchiedenſten Un⸗ ternehmungen einſchlteßlich der Inveſtterungstruſte in dieſem Jahre neue Aktien und Anteilſcheine auf den Markt warfen. Bei den meiſten dieſer Emiſſionen wurden den Käufern noch beſondere Rechte zu⸗ geſtanden. Dies, zuſammen mit der leicht abwärts neigenden Geſchäftslage und einer ſtarken Baiſſeneigung an der Börſe führte ſchließlich zu einer Verſtopfung des Marktes. Am letzten Donners⸗ hätte die Intervention der Bankhäuſer noch Erfolg gehabt. Niemand könne vorausſagen, wann wieder normale Zu⸗ ſtände an der Börſe herrſchen würden. Stützungen ober Inbeſtterungen wären nicht imſtande, die Abwärtsbewe⸗ gung aufzuhalten. Wenn der auienblickliche Zuſtand auch für die Induſtrie ernſte Folgen haben könne, ſo bringe er doch mauches Gute mit ſich. Gelder, die bisher an der Börſe feſtlagen, werden jetzt für die Inveſtterung in der trieben worden. Induſtrie frei und der Geldmarkt würde einen ebenen Kiel gebracht. nach, daß die jetzige Börſenpanik alles ſeit 1920 in den Schaden ſtelle. Durch die augenblicklichen Vorgänge wur⸗ den piel mehr Spekulanten ruiniert, als an allen ſchwarzen Tagen ſeit Anfang des Jahrhunderts zuſammengerechnet. Das Finanzblatt„Moodys Service Bulletin“ erklärt, daß jetzt gut fundierte Effekten auf der Stelle gekauft wer⸗ den können. Es wird betont, daß ſolche Papiere mit abſo⸗ luter Sicherheit ſiſich als ausgezeichnete Dauerinveſtierung erweiſen würden. Jedoch ſollte man dieſe Effekten nur auf „lange Sicht“ kaufen, da die Kursſchwankungen von Tag zu Tag im Augenblick nicht zu ergründen ſeien. Die Anſtrengungen der Großbanken ſind bisher er⸗ folglos geblieben. Sie wurden dadurch noch erſchwert, daß das Gerücht, verſchiedene Wechſelbanken wür⸗ den ihre Zahlungen einſtellen, immer lauter und dringlicher wurde. In der Tat hat als erſte Wechſelbank die Y. Bell u. Co., Mitglied des Curb⸗Exchange, ihre Zahlungen eingeſtellt und edn Bankrott angeſagt. Die leitenden Perſönlichketten der Börſe hielten geſtern eine Sitzung ab, die noch in der Nacht andauerte. Die Mög⸗ lichkeit, am Samstag die Börſe zu ſchließen, wurde in Erwägung gezogen. Das Federal Reſerve Board hatte geſtern nachmittag gleichfalls eine Sitzung, der auch Schatzſekretär Mellon beiwohnte, eine Tat⸗ ſache, die lebhaft kommentiert wird und den Ernſt der Lage illuſtriert, denn es iſt ſonſt ſehr ſelten, daß der Schatzamtsſekretär dieſen Sitzungen beiwohnt. In ofſi⸗ ziellen Kreiſen von Washington glaubt man, daß der Baiſſe bald geſteuert ſein wird und mißt ihr keine be⸗ ſondere Bedeutung mehr bei. Nachdem das in den Brunnen gefallen iſt. Europas Vorteil Wie in Waſhingtoner Finanzkreiſen verſichert wird, bringt die jetzige verzweifelte Börſenlage für E ropa einen bedeutenden Vorteil mit ſich. Beſonders würden die europäiſchen Länder mit einer angeſpannten inneren Kredit lage von dem Newyorker Zuſammenbruch profitieren. Da⸗ durch würde viel Kapital, das bisher in Newyork mehr Vorteil hatte als im eigenen Lande, für den heimiſchen Markt frei, Von allem könnten nunmehr die Kreditau⸗ ſprüche in den oſtenuropäiſchen Ländern befriedigt werden, da die Derbute die Unterbringung von Anleihen in den Vereinigten Spaaten begünſtigen würde. Bekanntlich haben. mehrere mitteleuropäiſche Staaten ſchon ſeit einiger Zeit die Ab ſicht gehegt ſoſbald die Marktlage es erlaube, Kre⸗ dite in den Vereinigten Staaten aufzunehmen. Durch die fetzige Börſenpanik werde die amerikaniſche Allge⸗ meinheit nach Anſicht der angeführten Kreiſe zum gro⸗ ßen Teil das Vertrauen zur Aktienanlage verlieren und ſich den Obligationen(Bonds) zuwenden. Man macht übrigens die vor einiger Zeit vorgenommenen Erhöhungen des Rediskontes in England und anderen eurorkiſchen Ländern zum Teil für die jetzigen Vorkommuiſſe mit ver⸗ antwortlich(). Amerikaniſche Ban Heute ſehen in die⸗ ſem Vorgehen der europäiſchen Finanzünſtitute einen Weg der Einwirkung auf den europäiſchen Kapitaliſten, ſich von den amerifamiſchen Börſen loszulöſen. Demgegenüber erblicken die Newyorker Börſenſachver⸗ ſtändigen in den letzten Vorgängen eine techniſche Reaktion auf die Spekulationsorgie. Durch dieſe wären die Kurſe weit über den wirklichen Wert der Papiere ge⸗ Schließlich wären ſie zu einem Punkte gekommen, an dem der Bruch, der von vielen Wirtſchaft⸗ lern ſchon ſeit Mon» vorgusgeſagt wurde, 21 mußte. auf Das Blatt weiſt Konſtituierung der De⸗Di-Verwaltung Der Aufſichtsrat der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft wählte in ſeiner geſtrigen Sitzung zum Ehrenpräſidenten Herrn Dr. Max von Schinckel, zu gleichberechtigten Vorſitzenden die Herren Geh.⸗Rat Max Steinthal(für das nächſte Jahr geſchäftsführend) und Dr. Arthur Salomonſohn, zu ſtellvertretenden Vorſitzenden die Herren Arthur von Gwinner und Dr. Ernſt Enno Ruſſel. Er beſtellte ferner die bisherigen Geſchäfts inhaber der Disconto⸗Ge⸗ ſellſchaft, Herrn Dr. Franz A. Boner, Dr. Theodor Frank, Dr. Eduard Mosler, Guſtav Schlieper und Dr. Georg Solmſſen zu ordentlichen Mitgliedern des Vorſtandes und die bisherigen Direktoren der Disconto⸗Geſellſchaft, Herrn Fritz Bruck, Fritz Heinrichs⸗ dorff, Dr. Ernſt Mandel, Oswald Rösler und Dr. Karl Eruſt Sippell zu ſtellvertretenden Mitgliedern des Vor⸗ ſtandes der Deutſchen Bank und Diseconto⸗Geſellſchaft. Konſtituierung des füdweſtöeulſchen Landesausſchuſſes In einer geſtern ſtattgefundenen Sitzung der beiden Aufſichtsräte der Rheiniſchen Creditbank und der Sübdeut⸗ ſchen Disconto⸗Geſellſchaft AG., Mannheim, wurde, nach⸗ dem die Anträge der Verwaltungen der beiden Banken über die Fuſion mit der Deutſchen Bank und Disconto⸗ Geſellſchaft in Berlin in den GV. genehmigt worden ſind, die Konſtituierung des Landesausſchuſſes für Baden, Pfalz und Südheſſen— dem Arbeitsgebiet der beiden Banken— vorgenommen. Neben den ſeitherigen Mitgliedern der AR.⸗Räte der beiden Inſtitute ſind die ſchon genannten Herren neu hin⸗ zugewählt: Kom.⸗Rat Dr. Karl Jahr⸗ Mannheim, Oskar Huber i. Ja. Raab, Karcher GmbH., Karlsruhe, Dr. Joſef Vögele i. Fa. Joſef Vögele AG., Mannheim, Kom.⸗Rat Joſef Dürr⸗ Landau, Kouſul Robert Nic o⸗ Jai, Präſident der Handelskammer, Karlsruhe, Kom.⸗ Rat Carl Raquet⸗Kaiſerslautern, Kom.⸗Rat Erich Schuſter, Präſident der Handelskammer, Freiburg. Das Präſidium dieſes Landesausſchuſſes bilden die Herren: Kommerzienrat Dr. Karl Jahr, als Vorſitzender, Ge⸗ heimrat Dr. Richard Broſien, Eduard Ladenburg, als ſtellv. Vorſitzende. Durch die Bildung dieſes Landesausſchuſſes, dem promi⸗ nente Perſönlichkeiten aus dem Wirtſchaftsgebiet Süd⸗ weſtdeutſchlands angehören, wird das Beſtreben des ver⸗ einigten Inſtituts und insbeſondere ſeiner ſelbſtändigen Mannheimer Leitung engſte Fühlung mit Induſtrie, Han⸗ del und Gewerbe zu unterhalten, auf das nachdrücklichſte unterſtützt. 0 *** * A. Schaaffhauſenſcher Bankverein Gmbch., Köln. Zur Erhaltung des alten Firmennamens des durch Fuſton in die Deutſche Bank— Disconto⸗Geſelbſchaft aufgegangenen Inſtituts iſt eine beſondere GmbH. unter der Firma„A. Schaaffhauſenſcher Bankverein Gmb. in Köln“ mit einem Stammkapital von 100 000& gegründet worden. * Gemeinſchaftsgruppe der Hypothekenbanken— Vor; ausſichtlich Vorjahrsdividende. Bei der zur Gemein⸗ ſchaftsgruppe deutſcher Hypothekenbanken gehörenden Deut⸗ ſchen Hypothekenbank, Meiningen und der Preußiſchen Boden⸗Eredit⸗Actienbank fanden heute die üblichen Auf⸗ ſichtsratsſitzungen ſtatt, in welchen über das Ergebnis der erſten drei Viertelfahre 1929 berichtet wurde. Die Gefell⸗ 6 mit einer Dividende in vorjähriger Höhe (10 v..). 7 * Der Zuſammenbruch der Kieler Bank. Wie von zu⸗ ſtändiger Seite mitgeteilt wird, bat ſich aus der Unter⸗ — ſuchung der Vorgänge, die zur Zahlungseinſtellung der Kieler Bank geführt haben, ergeben, daß zahlreiche An⸗ geſtellte der Bank auf Koſten des Inſtitutes ſich in Spekulationen eingelaſſen haben. Die außerordent⸗ lich hohen Verluſte, die ſie dabei erlitten haben, wurden von der Bankleitung übernommen und in einem Sonder⸗ konto geführt. Wie weit gegen dieſe Angeſtellten vorge⸗ gangen werden wird, läßt ſich im Augenblick noch nicht überſehen, O Frankfurter Allgemeine.(Eig. Dr.) Der Aufſichts⸗ rat erledigte eine Reihe von laufenden Geſchäften. Die Pritfung des Status konnte noch nicht abgeſchloſſen wer⸗ den, insbeſondere weil die für die Geſtaltung der Geſamt⸗ lage ſehr weſentlichen Verhältniſſe bei der Frankfurter Induſtriekredit⸗ mbc. noch weiterer Aufklärung bedürfen. Eine Regelung der künftigen Leitung in Fühlungnahme mit dem Reichsaufſichtsratsamt für Privatverſicherung ſteht in den nächſten Tagen bevor.* O Anfechtungsklage bei der Frankfurter Allgemeinen erhoben.(Eig. Dr.) Nach unſerer Information iſt ſoeben die Anfechtungsklage gegen die ſämtlichen Be⸗ ſchlüſſe der a. v. GV. vom 30. September der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs⸗AGG. beim Gericht in Frankfurt a. M. durch.⸗A. Dr. Roſenburg eingreicht worden. Der Termin ſteht zum 11. Dezember vor der 7. Strafkammer für Handelsſachen an. Die Klage iſt auch bereits dem Vor⸗ ſtand und den Aufſichtsratsmitgliedern der Frankfurter Allgemeinen zugeſtellt worden. * Kein Zahlungsverbot der Frankfurter Allgemeinen. Entgegen den Preſſemeldungen, daß ein Antrag auf Erlaß eines Zahlungsverbotes bei der Frankfurter Allgemeinen erwogen werde, erfährt der DoD. von zuſtändiger Seite, daß zu einem ſolchen Antrag zur Zeit noch kein Anlaß vorliegt. *„Lloyd“ Verſicherungs⸗Bank AG. in Nürnberg. Die Geſellſchaft ſchließt das am 31. Dezember 1928 abgelaufene Geſchäftsfahr einſchließlich des Vortrags aus dem Vorjahre mit einem Reingewinn von 3 952 /. Die GV. genehmigte die Regularien und wählte den Auſſichtsrat in feiner bis⸗ herigen Zuſammenſetzung wieder. Aus dem Reingewinn werden 10 v. H. dem geſetzlichen Reſervefonds zuge⸗ wieſen, 8(10) v. H. Dividende verteilt und der Reſt zum Vortrag gebracht. O Zentralkaſſe ſüddeutſcher Beamtenbauken Embd. Verſchmelzung mit der Zentralkaſſe für Mitteldentſchland. (Eig. Dr.] Eine a. o..⸗V. genehmigte einſtimmig die Verſchmelzung der Zentralkaſſe ſüddeutſcher Beamtenban⸗ ken EmbH. Darmſtadt mit der Zentralkaſſe für Mittel⸗ deutſchland. Vertreten waren in Darmſtadt 13 angeſchloſ⸗ ſene Beamtenbanken. * Erfolgreiches Bauſparen. Die„Deutſche Bom⸗ und Siedelungsgemeinſchaft in Darmſtadt“, Deutſchlands größte Bauſparkaſſe auf genoſſenſchaftlicher Grundlage, hat ſoeben wiederum 131 zins freie Darlehen ausgeſchüttet tt einem Geſamtbetrage von rund 9 Millionen. Die Gemeinſchaft hat damit nach kaum 4 Jahren ihres Be⸗ ſtehens— einzig und allein aus eigenem Mitgliederkreiſe — insgeſamt 7447 zinsfreie Darlehen aufgebracht und da⸗ mit den Betrag von 20 Millionen/ zinsfreier Hypotheden Uberſchritten. Wie wir hören ſind bei der diesmaligen 58 5 auf den hieſigen Bezürk wiederum 11 Darlehen allen. O Gebr. Lutz Ac. Darmſtadt.(Eig. Dr.) Die ange⸗ kündigte Liquidation ſoll nunmehr in der a. o. GVV. am 27, November beſchloſſen werden. Verhandlungen wegen Fortführung der Geſchäfte auf anderer Grundlage und entl. in neuer Geſellſchaftsform ſchweben noch und ſind aus ſichts reich. i„„ 3 * 5 1 2 8 125 5 * Vereinigte Fabriken C. Maquet AG. in Heidelberg. Die Geſellſchaft ſchließt für 1928 nicht ganz ſo günſtig wie 1927 ab und wird vielleicht eine um 1 v. H. verringerte Dividende(i. V. 6 v..] der demnächſt einzuberufen⸗ den GV. vorſchlagen. Das Unternehmen iſt augenblicklich gut beſchäftigt und kann ſeine Belegſchaft mit den vor⸗ handenen Aufträgen mindeſtens vier Monate auf der gleichen Höhe halten. * Pfandlerwerke AG. Schwetzingen.— 5 v. H. Divi⸗ dende. Die GV. genehmigte die Regularien. Nach Vor⸗ nahme der Abſchreibungen verbleibt einſchl. des Gewinn⸗ vortrages aus dem Vorjahr ein Reingewinn von 118 171(120 287) 4, woraus wieder 5 v. H. der Reſerve zu⸗ geführt, 5 v. H. als Dividende ausgeſchüttet und der Reſt auf neue Rechnung vorgetragen wurde. Der Auftragsein⸗ gang, beſonders im Inlandgeſchäft, iſt im GJ. 1928/29 zu⸗ rückgegangen, während das Exportgeſchäft weiter geſteigert werden konnte. Die zu Beginn des neuen Geſchäftsjahres vorliegenden Aufträge dewährleiſten eine Beſchäftigung auf mehrere Monate. Die Ansſichten für das laufende Ge⸗ ſchäftsjahr werden jedoch ſkeptiſch beurteilt. 2: Draht⸗ und Schraubenfabrik Falkau(Schwarzwald) — Verluſtabſchluß. Die mit einem AK. von 160 000% arbeitende Draht⸗ und Schraubenfabrik Falkau ſchließt das GJ. 1928⸗929 mit einem Verluſt von effektiv 10576/ ab. Die Unkoſten belaufen ſich auf 57 864 J, ſie werden durch Abſchreibungen in Höhe von 27 145/ auf 685 019„ erhöht ſo daß unter Hinzurechnung des Gewiunvortroges auf 1927⸗28 in Höhe von 2854/ zu dem Rohgewinn von 669 991 Mark der oben angegebene Verluſt beſtehen bbeibt. * Eiſenwerke Gebr. Gienanth AG., Hochſtein. Die o. GB. dieſer Geſellſchaft genehmigte die Bilanz für das abgelaufene Geſchäftsjahr und beſchloß, den verbleibenden Reingewinn von 4298/ zum Vortrag zu bringen. Wie von der Verwaltung mitgeteilt wird, hatte das abgelau⸗ ßene Geſchäftsjahr unter der allgemeinen ſchlechten wixt⸗ ſchoftlichen Lage zu leiden. Die Verwaltung hofft, in An⸗ betracht vorliegender guter Aufträge, mit einem günſti⸗ geren Abſchluß des laufenden Jahres. * Gebr. Adt AG. Wächterbach.— Vor einem Gewiun⸗ Abſchluß. Nach Informationen des Di D. iſt das Geſchäfts⸗ jahr 1928/0 weſentlich günſtiger als das Vorjahr verlaufen. Auch das finanzielle Ergebnis habe ſich ſoweit gebeſſert, daß über die Berluſttilgung aus 1927/j8 hinaus und nach den notwendigen Abſchreibungen mit einem Reingewinn⸗ Abſchluß für das letzte Geſchäftsjahr durchaus zu rechnen ſei. Im bisherigen Verlauf des neuen Jahres hielt die Beſſerung der Situation in allen Abteilungen, auch im Werke Ensheim(Saargebiet) an. Vor einiger Zeit hat die Geſellſchaft über 1 Mill.„ Reichsſchulöbuchforderungen als Wieder ddufkau⸗Entſchädigung erhalten, über deren Verwer⸗ tung ein Verwaltungsbeſchluß noch nicht vorliegt. Der niedröge Kursſtand von 17 v. H. ſei keineswegs in den in⸗ neren Verhältniſſen des Unternehmens, vielmehr nur in den allgemeinen Börſenverhältniſſen für Kaſſawerte be⸗ gründet.(Bilanzſitzung Ende November.) * Elite Diamankwerke AG., Sigmar.— Vergleichs⸗ verfahren eröffnet. In der Vorbeſprechung der Groß⸗ gläubiger wurde im Intereſſe aller Gläubiger einſtimmig beſchloſſen, den Antag auf Eröffnung des gerichtlichen Ver⸗ gleichsberfahrens einzureichen. Dem Vorſchlag eines Groß⸗ gläubigers, Sie kleinen Forderungen bis zu 1000/ be vor⸗ zugt zu behandeln, wurde allſeitig zugeſtümmt. * Görickewerke Ach. in Bielefeld.— Beantragung des Konkursverfahrens. Wie der Vorſtand mitteilt, hat er ſich entſchließen müſſen, die Eröffnung des Konkurs⸗ verfahrens zu beantragen, nachdem ſich die Un mög⸗ lichkeit herausgeſtellt hatte, zwiſchen den Banken und Werksgläubigern zu einer Verſtändigung über die Vergleichs möglichkeit zu gelangen. Die zum 7. Nov. nach Bielefeld einberufene a. v. HV. wird wieder verſchoben werden müſſen. * Albrecht u. Meiſter AG., Berlin.— Wieder dividenden⸗ los. Das eralertragskonto der lſchaft, deſſen Althenmafo t ſich im Beſitz der„Berlin⸗Neuroger Kunſt⸗ anſtalten“ befindet, weiſt pro 1928%9 einen Ueberſchuß von 871 152(i. V. 3 81] AH aus. Die Neugufnahme einer Hwpothek erforderte für Disagbo ete. einen Betrag von 27 183, der voll abgebucht wird. Nach Abſchreibungen von 65 897(f. V. 64 2790)/ verbleibt noch ein Reingewinn von 20 562(31 980) J, wovon 11 232/ zur völligen Tilgung des Hypothelen⸗Aufwertungs⸗Ausgleichskontos verwendet und reſtliche 9 031 /,(i. V.—) vorgetragen werden ſollen. * Braunſchweigiſche Maſchinenanſtalt, Braunſchweig.— Dividendenlos. Der Abſchluß per 31. März 1929 weiſt einen Betriebsüberſchuß von 518 017(420 999) L aus, wo⸗ non Handlungsunkoſten 495 971(304 561) /, Abſchreibungen 63 193(0)„ be anſpruchen. Der Reingewinn beträgt einſchließlich Vortrag 42 677(105 979) /, Während im Vorfahre noch eine StA.⸗Diuldende von 4 v. H verteilt wurde, bleibt die Geſellſchaft diesmal dividendenlos. Der Reingewinn gelangt in voller Höhe zum Vortrag. Der Umſatz konnte um über 50 v. H. geſteigert werden. Wenn das finanziell nicht in Erſcheinung tritt, ſo iſt das auf die gedrückten Ppeiſe und auf die durch den ſtarken Froſt verurſachte Verteuerung der Betriebsunkoſten zurück⸗ zuführen. Im laufenden Geſchäftsjahr war die Beſchäf⸗ tigung bisher gut.. * Fuſton Auſtro⸗Daimler⸗Stenr? Im Auftrag der öſterreichiſchen Kreditanſtalt wird von den öſterreichiſchen Daimler⸗Werken, die ſchon bisher zum Konzern der Kredit⸗ anſtalt gehören, eine Ueberprüfung der Lage bei den Steyr⸗ Werken, die zur Bodenkreditanſtalt gehören, vorgenommen. Von dem Ergebnis der Unterſuchung wird es abhängen, ob und in welcher Weiſe eine Arbeitsteilung zwiſchen den beiden Unternehmungen ſtattfindet. Bayeriſche Motorenwerke AG. Verkauf des Caſtiglioni⸗Pakets Wiederholt hat man in den letzten Monaten ſich mit den Vorgängen am Markt der BMW.⸗Aktien beſchäftigen müſſen. Man brachte wiederholt dieſe außerordentliche Baiſſe in Zuſammenhang mit angeblichen Verkäufen von Caſtiglioni, der aber noch bis vor kurzer Zeit feſtſtellte, daß er ſeinen Aktienbeſitz nicht abgeſtoßen habe. Man wußte aber, daß dieſes Aktienpaket, das man früher auf 6,5 Mill. von 14 Mill. RM. ſchätzte, ziemlich hoch bet den den BMW. naheſtehenden Banken beliehen war. Schon im vorigen Monat wurde berichtet, daß aus dem Beſitz von Caſtiglioni das Bankenkonſortium 600 000 RM. BMW. ⸗Aktien, die bei der Bank für auswärtigen Handel deponiert waren, übernommen habe. Nunmehr wird gemeldet, daß ein Bankenkonſor⸗ tiu m, das ſich in der Hauptſache ebenfalls aus den den BMW. naheſtehenden Banken zuſammenſetzt, das bisher im Beſitze Caſtiglionis befindliche Paket BMW.⸗Aktien in Höhe von rund 5 Mill. RM. übernommen habe, zu welchem Kurs wird nicht geſagt., doch darf man wohl annehmen, daß die Uebernahme zu ungefährem Tagespreis erfolgte der wahrſcheinlich im Zuſammenhang mit in Vorbereitung befindlichen Transaktionen in letz⸗ ter Zeit ſich bemerkenswert feſt gehalten hat. Herr Caſtiglioni hat ſich verpflichtet, ſeine Schuld bei den BMW. no chin dieſem Jahre zu regeln. In welcher Höhe eine ſolche noch beſteht, wird gleichfalls nicht geſagt. Da⸗ nach ſcheiden Caſtigliont und die Herren Schweiger und Dr. Nelken aus dem Aufſichtsrat der BMW. aus. Es iſt nunmehr zu hoffen, daß die unerquicklichen Auseinanderſetzungen bei den BMW. jetzt endgültig ihr Ende gefunden haben und daß die Geſellſchaft wieder beſ⸗ ſern Zeiten entgegengeht. Seit einigen Tagen ſpricht man an der Börſe davon, daß ſich eine aus ländiſche Ge⸗ ſellſchaft für die Bayeriſchen Motoren⸗Werke intereſ⸗ ſtere. Die Uebernahme des Caſtiglioniſchen Paketes läßt die Vermutung zu, daß man an ſeine Wiederveräußerung, womöglich ins Ausland denkt; ob aber bereits Verhandlungen geführten werden, das ent⸗ zieht ſich einſtweilen noch der Kenntnis. Süddeulſche Zucker AG. Mannheim Befriebigendes Jahresergebnis In der geſtrigen Verwaltungsratsſitzung wurden die vorläufigen Bilanzziffern für das am 31. Auguſt d. J. ab⸗ gelaufene Geſchäftsjahr vorgelegt. Das Ergebnis iſt befriedigend. Die Beſchlußfaſſung über die dem AR. und der GV. vorzuſchlagende Diyzdende, die keines⸗ falls unter der Vorjahresdividende von 10 v. H. liegen wird, wurde bis zu einer weiteren auf Anfang Dezember d. J. in Ausſicht genommenen Verwaltungsratsſitzung zurftckgeſtellt. * Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Getreide⸗Kredit AG., Duisburg. — Wieder 9 v. H. Dividende. Der GV. am 2. Dez. wird für das am 30. Juni abgelaufene Geſchäftsjahr 1928/29 die Verteilung von wieder 9 v. H. auf das 1 Mill.„ betra⸗ gende AK. vorgeſchlagen werden. * Folgen der Dreyfuß⸗Juſolvenz. Teils im Hirektem, teils indirektem Zuſammenhang mit der Inſolvenz Ja⸗ kob Dreyfuß iſt mit der Zahlungsſtockung bzw. Zah⸗ lungseinſtellung von weiteren Frankfurter Mehlhandels⸗ fäirmen zu rechnen. Offiziell haben ihre Zahlungen ein⸗ geſtellt die Firmen Ludwig Strauß und Saly Ha⸗ nauer, beide Frankfurt a. M. Von zwei. Frankfurter Firmen wird finanzielle Bedrängnis gemeldet, ebenſo infolge Wechſelverbindlichkeiten aus dem Falle Drey⸗ fuß von der Kahn u. Bär, Dieburg. * Münchener Export⸗Malzfabrik München AG. in Mün⸗ chen.— 8(7) v. H. Dizidende. Das Unternehmen ſchlägt für das am 31. Juli 1 beendete Geſchüftsfahr ants einem von 93 247/ auf 155 4877 erhöhten Reingewinn die Ver⸗ teilung einer von 7 v. H. auf 8 v. H. erhöhten Dividende vor. Das Bruttoergebnis ſtieg auf 899 330(735 286) /, dem an allgemeine Unkoſten 679 999(613 097), dubioſen Forderungen von 14 201 (951 000)„ und Abſchreibungen von 32 829(49 887) 4 und Aufwendungen für Werkerneuerungen von 40 000(—) 4 gegenüberſtehen. Unter Berüchſichtigung des Vortrages von 17187 ½ verbleibt ein Reingewinn von 155 487(98 247). Hieraus ſollen nach Abſetzung der Dividende 30 000(5 000) Mark dem Delkrederekontv überwieſen und 21030„ vor- getragen werden. Nach dem Vorſtamdsbericht hat der Ralzabſatz trotz oͤer ungünſtigen Witterungsverhältniſſe eine erhebliche Steigerung erfahren. Infolge der Un⸗ ſicherheit betreffs des Handelsvertragsabſchluſſes mit der Tſchechoſlowakei macht ſich die Konkurrenz der tſchechoflo⸗ wakiſchen Malzinduſtrie ſtark fühlbar. In der Bilanz erſcheinen die Anlagekonten faſt unverändert, Wechſel mit 295 771(197 946) /, Debitoren mit 652 916(484 990) I und Vorräte m. 482 054(554 665), andererſeits ſind Kreditoren mit 613 993(665 641)/ ausgewieſen. alſo nicht unweſentlich gebeſſert.(V. am 4. Nov. * Tobler AG.— Sanierung gegen Einſpruch genehmigt. Die pa 5 9 5 ad T u 8 80 1 55 genehmigte nach mehrſtündiger zum Teil ſe r De⸗ batte gegen eine kleine Minderheit die Jahresrechnung und erteilte dem Verwaltungsrat Entlaſtung. Die Statuten⸗ reviſion und die bereits früher mitgeteilten Santerungs⸗ vorſchläge wurden ebenfalls gegen eine kleine Minderheit nach Pdem Antrag des Verwaltungsrates angenommen. Abſatzſtockungen der Kraftfahrzeuginduftrie Allgemeine Wirtſchaftsdepreſſion beengt das Herbſtgeſchäft. Die Lage der Kraftfahrzeuginduſtrie hat ſich in den weſentlich geändert. Das Herbſtgeſchäft hält ſich in engen Grenzen. Es hat die erwarteten Umſätze z. T. nicht erbracht. Verſchiedene Werke haben, der nachgebenden Tendenz entſprechend, Betriebseinſchränkungen vorgenom⸗ men. Ein größeres Werk, Horch, ſtellt ſogar die Geſamt⸗ produktion für—5 Wochen ganz ein. Die Zeit des Still⸗ liegens ſoll mit einer innern techniſchen Umſtellung aus⸗ geführt werden. Die Urſachen des wenig befriedigenden Geſchäftsganges ſind nach wie vor in der Hauptſache die anhaltende allgemeine Wirtſchaftslage und die angeſpannten Verhältniſſe auf dem Geldmarkte. Auch das Exportgeſchäft hat keine nennenswerten Aenderungen erfahren. Die deutſchen Erzeugniſſe auf dem Pariſer Automobilſalon ſtanden bezw. ſtehen im Vorder⸗ grunde des Intereſſes. Ob jedoch mit größeren Auswir⸗ kungen gerechnet werden kann, muß noch abgewartet wer⸗ den. Das gleiche gilt für die Ausſtellungen in London und Prag und für die im November ſtattfindende inter⸗ nationale Automobilausſtellung in Brüſſel. Ueber die vorausſichtliche Entwicklung des Abſatzes in den nächſten Wochen muß leider geſagt werden, daß, wie die Verhält⸗ niſſe z. Zt. liegen, mit weiteren Abſatzſtockun⸗ gen gerechnet werden muß. Eine nennenswerte Bele⸗ bung iſt jedenfalls vor Anfang 1930 kaum noch zu er⸗ warten. Der Geſamtabſatz im Jahre 1929 dürfte den des Vorjahres höchſtens um ein ganz Geringes über⸗ ſchreiten, wenngleich die eine oder andere Firma ein im ganzen beſſeres Geſchäft aufweiſen wird. Vor welchen Exiſtenzkämpfen die rein deutſche Automobilinduſtrie in den kommenden Zeiten ſtehen wird, erſah man aus dem kürzlich durch den Präſidenten der General Motors Co. Sloan jr. bekanntgegebenen Plan der Opelwerke, die ihre gegenwärtige etwa 40 000 Stück betragende Jahresproduk⸗ tion in etwa 4 Jahren auf 200 000 Stück, d h. verfünf⸗ fachen wollen. Dieſe Zahl ſtellt etwa das Doppelte der gegenwärtigen Geſamtproduktion der ganzen deutſchen Automobilinduſtrie dar. Was im einzelnen die Abſatzverhältniſſe der verſchie⸗ denen Gruppen anbetrifft, ſo iſt hierzu folgendes zu be⸗ merken: Der Abſatz in Perſonenwagen aller Stär⸗ ken iſt gegenüber dem Vormonat etwas zurückgegangen und entſpricht nicht den gehegten Erwartungen. Bevorzugt waren jetzt wieder, der Jahreszeit entſprechend, Wagen mit geſchloſſenen Aufbauten, Limonſinen, Kabriolets. Das Geſchäft in Laſtkraftwagen aller Art war ebenfalls im ganzen zurückhaltend und uneinheitlich. Mittelſtarke Schnellaſtwagen waren bevorzugt. In Fahrzeugen von 1,5—2 to. Nutzlaſt geht der prozentuale Umſatz deutſcher Fahrzeuge zu Gunſten amerikaniſcher Erzeugniſſe dauernd zurück, während in allen andern Typen die deutſchen Laſt⸗ kraftwagen nach wie vor führend ſind. In Omuibuſ⸗ ſen, Kommunal⸗ und Spezialfahr zeugen, ſo⸗ wie in Dieſel⸗ u. Elektroſchleppern lag das Ge⸗ ſchäft in den Grenzen des Vormonates. In Perſonen⸗ Krafträder und ſolchen, die der Warenbeförderung dienen, war das Geſchäft gegenüber den anderen Gruppen etwas reger. Der Auftragseingang bei den Zubehör⸗ induſtrien und den ſonſtigen Unterlieferanten ent⸗ ſpricht der ruhigen Geſamtlage. Deviſenmarkt Im beutigen Früf verkehr notieren Pfunde gegen New Pork 487, Schwei 25,16 Stockholm 85 16 Paris 128.83 Hollan 12.09 Madrid 12 Brüſſel 34.85 Oslo 19.19 Dollar geg. Rm.A 17.7 Mailand 99,10 Kopenhagen 18,20 Pfunde„„ 20.38 achtenmarkt Duisburg-Ruhrort 8 vom 28. Oktober N Das Geſchäft an der heutigen Börſe war etwas ſtiller. Kanalreiſen für Rotterdam waren nicht am Markt. Die Frachten erfuhren keine Aenderung. Das Berggeſchäft war ebenfalls ſtill, da auch hier die Firmen infolge des regneri⸗ ſchen Wetters zurückhielten. Für einzeln vergebene Reiſen wurden 8 Pfg. ab hier und 81% Pfg. ab Kanal bezahlt. Leerraum in allen Größen iſt genügend vorhanden. Die Schlepplöhne tal⸗ wie bergwärts blieben unverändert. Die Abladetiefe nach Rotterdam beträgt 2 Meter. 5 Die Bilanz hat ſich * Mittwoch, den 30. Oktober 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 504 Gerichtszeitung Amtsgericht Mannheim Eine Sibylle und die nicht alle werden. Tiefſchwarz iſt die B. Wag be er, wie die Töch⸗ ter der Pußta, obſchon ſie bet Bamberg zu Hauſe iſt. Ihre große Naſe, das eingefallene Geſicht ent⸗ ſpricht ganz dem Typ der Kartenſchlägerinnen. Auf einem Hauſtergange mit Spitzen— ſie handeln ja alle damit— wurde ein 23 Jahre altes Mädchen von ihr gründlich gerupft. Sie weisſagte ihr, daß ihre erſte Ehe unglücklich würde, in der zwei⸗ ten aber habe ſie Glück. Nur müßte ſie ihr 30 Mark geben. Die müßte ſie in die Kirche tragen, damit der Segen darüber komme, und ſie würde dann reich werden. Das Mädchen traute ihren Verſiche⸗ rungen, daß ſie das Geld wieder zurückerhält, und holte ihre letzten Barmittel. Die Sibylle murmelt etwas wie ein Gebet darüber und verſchwindet dann auf Nimmerwiederſehen. Zum dritten Mal ſtand ſie nun wegen ihrer einträglichen Kunſt vor dem Straf⸗ richter(Einzelrichter Aſſeſſor Dr. Anſchütz). Aus den Akten ſtellt er folgendes feſt: Einer Frau aus der Nähe von Raſtatt verſprach die Angeklagte, fleißig Wallfahrten für ſie zu machen. Dafür verlangte ſie die Kleinigkeit von 180 Mark. Sie werde einen Lotteriegewinn von 10 000, ſpäter von 20 000 Mark machen. Um das Glück zu bannen, müſſe ſie 1200 Mk. haben, das ſie an einen Kreuzweg legen müſſe. Glücklicherweiſe fand die Frau keinen Geld⸗ geber, ſonſt hätte ſte auch dieſe Summe ihrer Dumm⸗ heit geopfert. In Lorch in der Pfalz bannte ſie einer Frau den Teufel, der ſie heimſuchte. Und die Teu⸗ felsaustreiberin wurde dafür auf drei Monate hin⸗ ter Gefängnismauern gebannt. Die Zigeunerin war ſogar ſo unverſchämt, von dem Mädchen Butter⸗ brot und Kaffee zu verlangen. Auch ihm ver⸗ ſprach ſie einen hohen Lotteriegewinn „Das iſt aber ein ſträflicher Leichtſinn von Ihnen“, ſagte der Richter zu dem Mädchen,„wie können Sie ſo etwas glauben?“ Die Zigeunerin hat ſechs uneheliche Kinder. Die Not habe ſie zu dem Schwindel gezwungen. Jetzt habe ſie einen Mann (der im Zuhörerraum ſaß) und jetzt würde gewiß nichts mehr vorkommen. Der Angeklagten ſtand R. A. Dr. Maier zur Seite. Der Richter diktierte ihr 4 Monate Gefängnis. Totſchlagsprozeß Mörſchel vor dem Schwurgericht Landau Unter Anklage des Totſchlags ſtand vor dem Schwurgericht Landau der 64jährige Winzer Ja⸗ kob Mörſchel aus Siebeldingen. Im Verlaufe einer Familtenzwiſtigkeit hatte er am 11. Oktober 1929 in ſeiner Wohnung ſeinen Schwiegerſohn, den Zimmerermeiſter Kaſpar Schneider, mit dem er zuſammenwohnte und in letzter Zeit vielfach in Streit kam, mit einem Taſchenmeſſer er⸗ ſtoche n. Die Vernehmung des Angeklagten er⸗ gab, daß es ſich um unglückliche Familienverhältniſſe handelt. Mörſchel hatte ſich in letzter Zeit ſtark dem Trunke ergeben. Am Tag der Tat war man mit Keltern beſchäftigt und als man mit den Tag⸗ löhnern beim Abendeſſen ſaß, gab es Streit um die Kartoffelernte. Der Angeklagte fühlte ſich in der Zuteilung der Feldfrüchte benachteiligt. Er ſoll durch anzügliche Redensarten gegenüber ſeiner Tochter und deren Mann dieſen in Wut gebracht haben. Der Schwie⸗ gerſohn habe ſich darüber ſehr geärgert. Als Mör⸗ ſchel nicht ruhig wurde, ſei Schneider handgreiflich gegen ihn geworden. Dabei hat der Angeklagte ſei⸗ nem Schwiegerſohn mit dem Taſchenmeſſer einen Stich beigebracht, der direkt ins Herz ging und den ſofortigen Tod des Geſtochenen zur Folge hatte. Mörſchel beſtritt fetzt vor Gericht, abſichtlich geſtochen zu haben. Sein Schwiegerſohn ſei ihm vielmehr ins Meſſer gerannt. Die Beweisaufnahme ergab aber das Gegenteil. Mörſchel hatte beim Abendeſſen ein Küchenmeſſer be⸗ nutzt und ſchon mit dieſem gedroht. Den Stich führte er aber mit ſeinem Taſchenmeſſer, das er zuvor aus der Taſche gezogen hatte. Die weitere Beweisaufnahme in dem Totſchlags⸗ prozeß Mörſchel ergab keine neuen Umſtände. Der Staatsanwalt billigte dem Angeklagten angeſichts der beſonderen Begleitumſtände mildernde Um⸗ ſtände zu und beantragte gegen Mörſchel wegen eines Verbrechens des Totſchlages fünf Jahre Ge⸗ fängnis, Einziehung des zur Tat benutzten Taſchen⸗ Körperverletzung meſſers und Tragung der Koſten.— Der Vertei⸗ diger des Angeklagten plaidierte auf Körperver⸗ letzung mit nachfolgendem Tod. Das Gericht erkannte den Angeklagten eines Ver⸗ brechens des Totſchlages für ſchuldig und verur⸗ teilte den Angeklagten unter Zubilligung mildernder Umſtände zu vier Jahren Gefängnis. Schwurgericht Darmſtadt Vor dem chwurgericht Darmſtadt hatte ſich der 23jährige Arbeiter Friedrich Schmitt wegen Totſchlags zu verantworten. Am frühen Mor⸗ gen des Pfingſtſonntag war Sch. mit Freunden nach einer Bierreiſe an den Darmſtädter Haupt⸗ bahnhof gekommen. Alle waren betrunken.— Nach einer Zecherei mit Freunden kam auch der bei einer hieſigen Möbelhandlung beſchäftigte Kaufmann Franz Langmann in einer Autodroſchke mit Be⸗ kannten ebenfalls nicht nüchtern an den Bahnhof gefahren. Langmann wollte an den Altrhein zum Paddeln fahren. Am Bahnhof kam es zu einer ſchweren Auseinanderſetzung, in deren Verlauf Langmann durch einen Meſſerſtich in die Bauch⸗ höhle ſo ſchwer verletzt wurde, daß der Tod im Krankenhaus eintrat. Als Täter hatte ſich Schmitt zu verantworten. Es iſt Anklage wegen Totſchlags erhoben. Wie es zu dem Streit kam, iſt nicht ganz klar. Jedenfalls wurde der Ruf gehört„Der ziehts Meſſer!“ Auch die Hauptverhandlung vermag in das Dunkel der Angelegenheit nicht die notwendige Helle zu bringen. Der Staatsanwalt verweiſt darauf, daß Schmitt wegen Körperverletzung bereits vorbeſtraft iſt und daß er auch an dem Landfriedensbruch im Jahre 1923 beteiligt war. Er beantragt 6 Jahre Zuchthaus.— Der Verteidiger iſt der Anſicht, daß hier Notwehr vorliege. Durch den Sachverſtändigen ſei feſtgeſtellt, daß Schmitt ängſtlich ſei. Unter dieſen Momenten komme Notwehr in Frage und ſei der Angeklagte freizuſprechen. Das Schwurgericht erkennt wegen mit tödlichem Ausgang auf 4 Jahre 6 Monate Gefängnis. Vier Monate Unterſuchungshaft werden angerechnet. * 8 Berufungsverhandlung im Mordprozeß Heines. Heines, der während der Separatiſtenzeit in Lud⸗ wigshafen bei der Erſchießung der Wachtmeiſter Heene und Krämer beteiligt war, wurde be⸗ kanntlich von dem Frankenthaler Schwurgericht frei⸗ geſprochen. Der Staatsanwalt hatte Berufung beim Reichsgericht eingelegt, der ſtattgegeben wurde. Die Neuverhandlung findet am 7. November vor dem Schwurgericht Aſchaffenburg ſtatt. Mittwoch, den 30. Oktober Nationaltheater: Gaſtſpiel Albert und Elſe Baſſermamm in „Herr Lamberthier“. Anfang 20 Uhr. Apollofheater: Gaſtſpiel Wilhelm Hartſtein, 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Mutterliebe“.— Schau⸗ burg:„Rafah“.— Capitol:„Die Todesſtrafe“— Scala:„Der Staatsanwalt klagt an.“— Glor da „Das Fürſtenkind“.— Palaſt:„Zwiſchen 14—17“. Ufa⸗Theater:„Buſter, der Filmreporter“, Univerſum:„Die weiße Hölle vom Piz Palit“, Sehenswürdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags) tägl. 10—13 Uhr; 14—46 Uhr; Sonn⸗ u. Feiertags durchgeh. v. 11—16 Uhr.— Schloßmu⸗ ſeum mit den Sonderausſtellungen: 150 Jahre Mannheimer Nationaltheater und Die politiſche Bewegung 1848/49. Ge⸗ öffnet täglich von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend.— Schloßbücherei:—1 Uhr 15—17 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Planetarium: Beſichtigung 15 Uhr; Vorführung und Vortrag:„Im Lande der Mitter⸗ nachtsſonne“, 17 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Rhein Pegel 18 25, 28 20 30 eckar⸗Pegelſ 25 28. 20. 80. Saſel.14011 0, L.2600. 17 e Schuſterinſel 0,58 0,47 0,47.350 80 Mannheim.86.82 185 186 Fehl 14 188 841.540 Jagſtſed 000 0,00 0,00 0,00 Maxau.20.85 8,32 8,190.38 Mannheim.70.801.901.7402 Caub 0 80.07000.92.00 Köln.79 0,65 0,80 0,8600 56 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelber— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ tellungen: Jakob fande, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1,—6 Lampensch.⸗Bestelle So sieht das neus Gewsbe vergrößert aus immer neuartige Stoffel Das neue, moderne Gewebe: Woll-Cręepe-Naſté Eine relzende Neuheit für Taillenkleider, reinwollen, weichfliegend Roduzſerte Pr. f. Ub. 50 versch. Modelle: 30 m Durchm..00 M. — und dennoch im Preise erschwinglich!„„„ 70** .20„ Ia. Japan, Seide.80 M. la. Seidenbatist.60 M. sow. sämtl. Besatzart. wie Seidenfransen, Schnüre, Rüschen. Wickelbandu. fertige Schirme in großer Woll-erëèpe de chine oll-Cxepe-Natte walecrsge ge ab nen dein wou 10 in großem Farbsortiment. M teine Wolle, ca. 95/100 em breit WollCrepe de chine, 93 em breit das moderne Gewebe in den] reine Wolle, weichfließende Qualitat 200 neuesten Farbtönen in allen modernen Farben.... Mtr. Woll-Creépe de chine, reine Wolle, Tuch-Natté reinwollene, solide Qualität, für Kleider und Westen schönste Farben Ooll-Crepe-Hatte 80 em breit, reine Wolle schöne solide Qualität und modernste Farbtöne an den Planken neben der Hauptpost. 8 r* 2 8 0 126/130 em br., schöne, welehfallende Auswahl billig. 81 * e K 1.33 Mr.33 Mtr..75,.25 Kleider ware. Mtr..50, 75 Lampenschlrmbedart . e e N b. Schuster, E 9,7 1 i, ß N Telephon Nr. 53 823 Aube namen nme eee eee ill, e Fett tadtdttzttiaddtzüadtdttatttwadatzttauttetttttzatttratt. Dr. med. l. Schütz e 8 Große Mobiliar⸗ und Hausrat⸗ verſteigerung! für Ohren-, Nasen- u. Kehlkopflranchelten Unter den Hammer kommen Wohnt jetzt Friediſchsfing Nr. 32 Fernruf 35068 Em40 in den Gloria- Sälen(aber Kaiſerſale) Seckenhelimerstraße 11a Mannheim 2 a Aantl. Verktentichungen der stact Mapnpeim aus verſchiedenen Privatbeſitzen, darunter aus Erbſchafts⸗ Am Freitag, den 1. November(Allerheiligen) nachlaß einer Baronin, wegen Auswanderung und aus ſon⸗ bleibt das Leihamt für den Verkehr mit dem ſtigen Gründen nachbenannte Mobiltare, Kunſt⸗ u. Gebrauchs⸗ Publikum geſchloſſen. Geöffnet ſind dagegen die amtlichen Pfänderſammelſtellen in J 4a Nr. 9, gegenſtände, die öffentlich meiſtbietend verſteigert bezw. frei⸗ händig verkauft werden:* 3468 Peſtalozziſtraße 14 und Schwetzingerſtr. 111 wäh⸗ 8 der VSV 1 5 m Samstag, den 2. November as Leih⸗ —14 Uhr für das Publikum zugänglich. 1 elegant. ſchweres Herrenzimmer, 1 Wohnßimmer, 1 Küche, 8.— f 55 2 1 Ae 1 Calon, Büfett, Tiſche, Stühle, Gram⸗ mophon, Kaſſenſchrank, Kontrollkaſſe, Mahagonibett m. Nacht⸗ tiſch, Nähtiſchchen, Spiegel, Kommode, Ladenregal, Theken, Meiſtergeige, 8 Perſerbrücken, 1 Orientteppich, 2 deutſche Teppiche, Kelims, Decken, Oelgemälde alter u. neuer Meiſter, Kleinkunſt⸗, Polſter⸗ und Klekumbbel, Porzellan u. Kriſtall, Uhren, Schmuck, Bücher, Staubſauger, Kruzifix holzgeſchuttzt, ſonſt. Holzfiguren, echt ruſſ. Samowar, alter Gobelin, Gas⸗ herd, Schreibmaſch, u. ſonſt, Hausgeräte u. Kunſtgegenſtände. Außerdem im Freihandverkauf: Prachtvoll eingelegt. Barock⸗Aufſatzmöbel, moderne u. antike Klein⸗ und Polſtermöbel, Biedermeier, Barock, Renaiſſance, hochelegantes Schlafzimmer u. Herrenzimmer, birkenpoltert. Speiſezimmer, Teppiche, Rollſchrank, Bücherſchrank, Diplom. Schreibtiſche, 1 Markeuklavier, Sofa, Kleiderſchränke, Photo⸗ Apparat, Feloͤſtecher, Operngläſer, Miniaturen, Oſt⸗ aſtatica, wertvolle Porzellane, Bronzen, Zinngeſchirr und vieles Ungenannte. Räumung zu jedem nur annehmbaren Gebot! Nie wiederkehrende Gelegenheit für Jedermann! Morgen früh um 8 Uhr auf der Freibank: Kuhfleiſch. Anfang Nr. 300. 99 See eee% ο,ὐũłꝭ)jwe i Minen am Kunden — eu, i i Die Schalter und Büros der Sparkasse sind am 53 Ffeltag, den 1. November 1929 (Allerkelllgen) gedfinet von vormittags 8 his 12 Uhr. 15 2 ü 8 1 Bei kleiner Anzahlung werden gekaufte Gegenstände 4 i Nachmittags 181 schlossen. bis Weihnachten zurückgelegt ihandverk d Be Teese%⁰ͥ e De 0 I fung Wonteeßtag. fle Versteigerung e tag, den 31. Okt. u. 1. Nov. Samstag, den 2. November, Behne! jeweils—7 Uhr durchgehend 10 Uhr vorm. u. 3 Uhr nachm. rstklassi1g duct ultionshaus d. Weber, Mannheim, 0 4, 1, Tel. 28438 Pil 5—— Uebernahme von Verſteigerungen aller Art. 8 8 ett tdttaddtttgttdttauutttt T 8383 verschledene Muster)— Stlekerelen, Hohlsäume Dekatur, Kanten, Knöpfe, Blesen Standuhren ist Verirauenssache und Kauft man nur beim Fachmann. Ich biete gegr. 1910 Tel. 32 325. Er Aeltestes und führendes Seschäft Mannheims 8 f 2 5 d U 1. Necdernes Leer En n ele. u. fremd. Erzeugn in ſeder Elolzatt bel höchster Vollendung ö Platin 15 1 N 8 0 5 4 an 1 f R Nang zu äußerst mäßigen * 5 i 0 511 N ü Auf Wunsch Zahlungserleichterung in be- * Hermann 5 35 1 4 Planken ö f 5 quemen Raten ohne Aufschlag. Versand A EL. Redd. Held Ader a U ü 5 a 23 nach allen Plätzen. S404 früh. He ergerstr. 5 g g f ö 5 Mannheim 2211. 18.. 2488 9 e e Nebriahrigs Garau 4. Jesichtigung ons Kaufrwang dibeten S154 N 6 , 9, LUD Wild dROSSs ü noch 900 1 ein., Ideal. Reinigen Sie von M AN NN EIM, E 2 4 Zelt zu Zeit Ihr Blut ee 5 5 0 fen Auen d. eins Kn mit meinem,, 24 St St. Johannis-Tee, Pak..— 12106 Storchen- Drogerie Marktplatz H 1, 18. * 4 . 8. Seite. Nr. 504 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 30. Oktober 1929 5¹ (Schluß.) Es war helle frühe Mondnacht, und ſte betrat bie Halle, ohne Licht zu machen. Sie erſchrak, da ſie im Halbdunkel den Mann liegen ſah, wich zurück und wollte ſich vom Gärtner⸗ haus Hilfe holen. Da ſprach der Fremde im Traume, undeutlich zuerſt, dann aber hörte ſie ihren Namen. Sie ſprang zitternd, des ſchlafenden Kindes nicht achtend, zum Lichtknopf und ließ die Lampen auf⸗ flammen. Da erkannte ſie, wer auf ihrer Schwelle dag, und ſchrie leiſe vor Glück und Schmerz zu⸗ gleich. Schließlich gewann ſie wieder Gewalt über Sturm und Beben ihres Gefühls, ſchlich zu dem Schlafenden und ſpähte ihm ins Geſicht:„Arm iſt er“, ſagte ſie, ſeine abgetragene Kleidung muſternd, „und mager“. Sie richtete ſich auf, ſtrich überlegend über Stirn und Haar. Im Augenblick hätte ſie ihn küſſen können, es trieb ſie heftig dazu, aber ſie verſagte es ſich, nein — erſt wollte ſie ihm ins Auge ſehen. Das Kind erwachte, weinte erſt ſtill, dann laut und weckte den Schläfer. Tulipan war ſogleich klar, ſprang auf, taumelte ein wenig, ſtand dann aber aufgereckt und leuchtend vor Regine, Aug' in Aug' mit ihr, wie ſie es gefor⸗ dert in Gedanken. Seine Blicke brannten in die ihren und verbrannten ihren Stolz, der hatte trotzen und aufbegehren wollen. Tulipan ſtreckte Regine die Hand hin, und da die ihre ihm nicht entgegenkam, holte er ſie mit feſtem Griff aus den Falten ihres Rockes. „So, Regine, liebe Frau, wir fangen neu an, ich bin durch ſchwere Wandlung gegangen und auf großem Umweg heim. Vorher war ich nicht daheim, wenn auch der Boden mein war. Und ich erfuhr draußen, daß ein herviſches und fruchtbares Leben nicht in der Welt wächſt, wo Abenteuer und Ma⸗ ſchinen herrſchen. Wir haben beide Leid getragen.“ Reginens Mund zuckte nach dieſem letzten Satz verächtlich. „Wer Leid trug, Tobias, weiß wohl ich allein.“ Sie trat ein paar Schritte von ihm weg und barg unwillkürlich tiefer das winſelnde Kind in den Armen, Er beugte ſich nicht. „Wie heißt unſer Knabe, Regine?“ „Triſtan und Johannes.“ „Triſtan? Regine, haſt du dich verwandelt, biſt empfindſam geworden?“ Er lächelte ſie an. Er wunderte ſich, wie er ſo ruhig, ſo reuelos und heiter ſein konnte. Sein Weſen war von unſagbarer Sicherheit, er gewann nur ſo frei und wahrhaftig die Heimat zu⸗ rück. Wie hätte er ſich vor ſeinem Knaben demütigen können, der mit großen blauen Augen auf einmal zu ihm herſah und zu weinen aufhörte. In Regine aber ſtieg ein brauſender Groll hoch. Sie fand es ſelbſt in flüchtigem Gedankenhuſch, daß ſie niedrig, in der Sprache der Gaſſe dachte, als ihr durch den Sinn fuhr:„Was hat der Lump ſich noch aufs hohe Roß zu ſetzen?“ „Wie fremd und fern du von mir weichſt, Regine, biſt du nicht mehr ſo ſtark wie früher und ſo ſicher gütig?“ Sie wurde blaß und wandte ſich ab. „Dir muß ich ja fremd geworden ſein, Mann, was hat es denn Gemeinſames gegeben zwiſchen uns im vergangenen Jahr? Du warſt fern und ver⸗ ſchollen, während auf mich ſich das Größte und Schwerſte an Erleben lud, das ich überhaupt je emp⸗ funden habe. Allein mußte ich tragen. Das trennt, Lieber, und entfremdet und macht den Weg weit von dir zu mir. Trugſt du mit mir und Lukas Leid um Mechthild, die tot iſt und einen lebendigen Knaben mutterlos im Leben ließ? Die Trauer mit Angela um den vor Gram geſtorbenen Chriſtian Luger? 5 Sahſt du, wie ich das Kind erlebte unter Not und Weh und Glück zugleich, wie ich es gebar und zum erſtenmal nährte? Und du bliebſt fern in den Stun⸗ den der Frau, da ſie den Liebſten am nötigſten hat? Wußt' ich, ob du mir wiederkamſt? Ob das Kind D Dl Noman von Hermann Eris Busse FRAUEN Copyright by Foren- Verlag, mbH, Berlin Orune wald je den Vater kennenlernte? Mußte mich nicht die Kümmernis würgen, eines Tages ſagt ihm ein roher Mund, dein Vater war ein Lottel, der zwiſchen Nacht und Tag ſein Weib verließ? An all dieſem litt ich. O Gott, ſchlafloſe Nächte ſind lang und ſtill, da kommt man auf alles mögliche zu denken. Daß ich nicht trübſinnig wurde und ein Ende machte mit dem wertlos gewordenen Leben, im Gegenteil, ganz langſam dich begreifen und auch zu⸗ weilen auf dich hoffen lernte, daran ſind Angela ſchuld und Brigitte. Du zuckſt zuſammen. Nichts brauchſt du zu fürch⸗ ten, wir ſchieden, wenn nicht als Freundinnen, ſo doch als Frauen, die künftighin freundlich und dank⸗ bar aneinander denken können. Mehr ſollſt du nicht wiſſen. Du haſt mir ja nie von Brigitte erzählt— überhaupt nichts von früher, das dich belaſtet, und daß Brigitte eine glückliche Frau geworden, nimmt von euch beiden gleicherweiſe eine Schuld. Doch das geht mich nichts an, iſt vorbei und be⸗ rührt nichts von unſerer Gemeinſchaft.“ Regine war plötzlich unfähig, weiterzuſprechen, ſie ſchämte und verachtete ſich zugleich, daß ſie ſich ſo hatte gehen laſſen. Sie neigte den Kopf und ſchwieg. Da trat Tulipan nahe herzu, nahm ihr das Kind ab und holte den Schlüſſel aus ihrer Handtaſche, dann ſchloß er die Türen auf und ſchritt durch die Räume. Regine folgte ihm und bettete wortlos das Kind auf ſein lichtes Lager. Danach, als ſtünde keine Trennung zwiſchen ihnen, bereitete Regine einen Tee und richtete Brote für den Heimgekehrten, ſtill und beſtimmt wie ſonſt. Sie weckte keine Magd und machte alles ſelber. Richtete auch Tulipan ein Bad und machte ſein Bett bereit, ohne mehr zu tun, als ſich die Hand zu reichen im Hellen noch, da ſie lagen und Tobias einen Seufzer des Erlöſtſeins nicht unterdrücken konnte, da er in die Kiſſen ſank, ja ohne ein Wort des Wunſches begannen ſie ihre neue Ge⸗ meinſchaft. 5 Der Mond erhellte ſchwach den großen Raum, als das Licht erloſch. Und Tulipan, nur ganz ver⸗ loren noch, doch beſeligt dem Atem der Frau und des Kindes lauſchend, fiel bald in Schlaf, ſelbſt Re⸗ gine fand ſich in eine, wenn auch zögernde, ſo doch warm umwehende Zuverſicht eingehüllt und dachte zum erſtenmal wieder ſeit langer, langer Zeit ſtill und demütig zu beten. Und verlor die Worte aus den Lippen, die Tränen blieben hinter den Lidern, und aller Groll ſchwand weg, weil ein linder Schlum⸗ mer ſie fortführte von allem Uebel. Am frühen Morgen, die große Uhr in der Diele hub gerade an, fünf zu ſchlagen, erwachte Regine wie immer. Der Tag war da, noch träumeriſch ver⸗ woben von vielen ſüßen Vogelſtimmen und einem leiſen Windwehen erfüllt. Die junge Frau richtete ſich im Bett auf ſah erſt zu ihrem heimgekehrten Mann hinüber, der mit reinen, kräftigen Atemzügen ſchlief und deſſen Geſicht glatt und unberührt ſchien wie das eines Knaben. Sie beugte ſich tiefer zu ihm hinüber, ſuchte nach Spuren und Runen und fand ſie in feinen, ſcharfen Zügen eingegraben um die Mundwinkel; auch die ehemals glatte, ſcheinbar nie zu zerſtörende Einheit der Stirne teilten fenkrecht drei kaum ſichtbare, doch unverwiſchlich tief geritzte Striche, die vorher nicht dageweſen waren. Das iſt Gottes Handſchrift in der Stirne der Schuldigen, fuhr es Regine durch den Sinn. Sie legte ſich in die Kiſſen zurück, ihre Augen brannten von kommenden Tränen, und ein Alp von Sorgen umſpannte ihr Herz. Ob er nun heimgekehrt war und nicht doch verloren blieb in der Welt draußen? Und ob er nicht nur wie ein fremder Baum in den Gärten ſehn⸗ ſüchtig halb und widerwillig blieb ohne Huld und Halt? Ob nicht ſein Auge— oh, wie es geſtern wie⸗ der, als wäre keine Trennung geweſen, in ihr Herz gedrungen war mit dem Wunder ſeines vollen Blickes— ob es nicht an den Blumen, die in großer Ueppigkeit blühten, an Türkenbund, Dahlien und fremden ſtarkduftenden Roſen ſich betörte und ihn wieder in die Fremde trieb? „Wäre doch Winter“, ſeufzte Regine leiſe, und nährte auf die lockende Pracht des Sommers glühen⸗ den Haß. Doch nur für einen Augenblick. Dann ſchalt ſte ſich ſelbſt kindiſch und feig. Wie ſie ſo dalag, die Hände unterm Kopf gefal⸗ tet, reglos hingeſtreckt, kam es ihr flüchtig vor, als ruhe ſie auf der Schwelle zwiſchen Vergangenheit und Zukunft, die ganz ohne Gegenwart ſcharf ge⸗ trennt links und rechts von ihr verſchloſſen lagen. Was drohte ihr, und was konnte mehr das Opfer⸗ gewiſſen ihrer Seele aufrühren als dieſe Ruhe auf der Schwelle, da zuhauf ihr die Gedanken kamen, Einflüſterungen gleich, die gegeneinander ſtachen! Aus der Vergangenheit drang durch die dunkle Tür der Groll, die Kümmernis, die Mutloſigkeit, das Leid, und hinter dem im Morgen ſich langſam lich⸗ tenden Tor der Zukunft ſang die Hoffnung, pochte die Freude und ſprach leiſe eindringlich die Liebe. Die Liebe ſchlüpfte auch plötzlich aus dem winzigen Spalt der Morgentüre auf die dunkle Seite der Vergangenheit, beſtrahlte und beſprach ſie ſo lange, bis ſich auch dieſe Nacht entſchattete und die finſteren Geiſter entflohen. Regine war wieder eingeſchlafen und träumte; nicht tief, blütenleicht ſchlummerte ſie, im Ohr das Lied der Amſel, den Aufſchwung des Lerchenjubels und den Klang des entfernten Glockenläutens. Im Traume dachte ſie: es iſt Sonntag. Leiſe rührte ſich der Knabe Triſtan in der Wiege, kleine drollige Mundgeräuſche begleiteten ſein Er⸗ wachen, und die Fäuſtchen rieben die Augen hell. Eine Hummel ſummte mit noch nachtſteifen Flü⸗ geln ins Gemach und kreiſte überm Antlitz des ſtaunenden Kindes, das ganz verſtummte und die geballten Händchen unbeweglich in der Luft ſtehen ließ. Als die Hummel wieder fort war, ſpürte der Knabe ſeinen Hunger, und er mahnte lauter, ja ſchrie auf einmal, die Geduld verlierend, kurz und heftig heraus. Da fuhr Regine in die Höhe, glitt aus dem Bet und holte das Kind zu ſich. Es lächelte und griff mit den feſten Händen ihr ins Geſicht, da ſie es auf die Wangen küßte. Dann legte ſie das Hungrige an die Bruſt, es zu ſtillen. Seit der Knabe auf der Welt war, blühte ihr der Morgen herrlich und verheißend zu. Die Stille des Hauſes und der Gärten wurde heilig. Durch die offenen Fenſter atmete die Welt der Düfte und ſtrömte die zarte kühle Seele des Ta⸗ ges. Der warme Mund des Knaben an ihrer Bruſt füllte ſich mit ihrem ſüßen Seim, und in feine Augen, die in die ihren ſchauten, groß, blau und rätſelvoll, ſenkte ſie alle Gelübde und Gebete der Mutterſeligkeit. Das iſt das ewig Eine, dachte ſie jedesmal dabei und fühlte ſich auf dem Gipfel des Lebens ruhend, das ewig Eine des Gebärens und Geborenſeins: Kind du, meine Erde, meine Fülle, meine Kraft, du biſt der Hort, auf den ich hoffe, Johannes, Hänsli, Bub und Mann. „Oh, wo weilt dein armer Vater, daß er nicht kommt und dich anſchaut, daß er nicht kommt, alle Engel im Himmel ſingen zu hören, daß er nicht kommt mit ſeiner ſilbernen Flöte, dir ein Morgen⸗ lied zu ſchenken und mit ſeiner feſten Hand dich in die Luft zu ſtemmen in Licht und Sonne und Atem, dich, du kleiner Strampelmatz, du hungriges Leckerchen, du zartes und doch feſtes Mündchen an meiner Bruſt. Biſt du noch nicht ſatt, du Nimmer⸗ ſatt, komm, deine Mutter iſt reich und gibt dir noch die andere volle Schale. Deine Mutter iſt reich, Junge, aber hüten will ſie dich vor Ueberfluß. Hörſt du, Liebling, es rauſcht am Rand der Ebene drüben, dort iſt der Rhein. Wenn es an der Zeit iſt, darfſt du die Füße darin netzen. Wenn du größer biſt, ſollſt du im Strome ſchwimmen können und wiſſen, es iſt die urigſte Kraft deiner Heimat und deines Volkes in ſeiner Kraft geſammelt; denn der Strom iſt ein Strenger, Großer, Starker, der ein weites Ziel hat und in deſſen rauſchendem Blut alle Heldenlieder des Vaterlandes ſingen. Wie der Strom, mein Bub, ſo ſollſt du wachſen und werden. Hör', ich will dir erzählen, ſo oft du willſt, was für ein Leben der Rhein hat, damit das deine auch ſo ſchön und wild und geſund gedeihe. Ach, manchmal, lieber Triſtan, möcht' ich, daß du klein bliebeſt und nie von meinen wachſamen Augen wegkönnteſt. Ich weiß, warum Mütter ihre mit einem Uebel geſchlagenen Kinder mehr und glück⸗ licher lieben müſſen als die wohlgewachſenen, ſie enteilen nicht ſo ſchnell ihrer Obhut, ſie bleiben in ihrer gleichen geliebten Sorge. Aber du, du mußt ins Leben wachſen, mein Bürſchle, ich trag's. Sieben Siegel, mein Johannes, ſieben feſte rote Siegel auf mein Leid, wenn dein Vater uns heim⸗ kommt und bleibt! Dies Glück wär' mir mit dem größten Elend der Welt nicht zu teuer erkauft, ich wollt es tief ver⸗ ſchweigen drum So begann der Morgen, ſeit Regine ihr Kind ſtillte in der Frühe. Und das feite ſie gegen die Un⸗ bill des übrigen Tages, vor allem gegen die ſchlei⸗ chende Schwermut der einſamen, ins Dunkel hor⸗ chenden Nacht, da alle fremden Wege der Erde auf die ſinnende Frau zukamen und ſo ſchienen, als wären eben die flüchtenden Füße eines Reuigen darüber gegangen, der ſich nicht heim traute Das Kind ſog unerſättlich an der Bruſt der Mut⸗ ter, Regel überfiel wie jedesmal ſchließlich eine kleine Mattigkeit, kurz ehe ſie das Mündchen löſte, das beglückt ins Mutterantlitz lächelte. Behutſam wurde ſonſt das Kind in die Wiege zurückgelegt, wo es gleich wieder in den tiefen Schlaf des kleinen Tieres ſank, das noch nichts von Feind und Fehl weiß. Heute dehnte, Regine die Morgenſtunde aus und ſann in die Gärten hinab. Wie ſchön, daß ſie hinab⸗ ſchauen konnte von ihrem Bett und hinüber, wo der Rhein lief. Plötzlich laugte eine Hand zu ihr her. Sie er⸗ ſchrak nicht; ihr zweites Kind, ihr Großes, war er⸗ wacht und ſuchte ihre Güte. Aber da ihr Herz raſend zu klopfen begann und ein Blutſtrom ihr Auge und Ohr verdunkelte, konnte ſie nicht zu Tobias hinüber⸗ ſehen. Eine jähe Leidenſchaft ſprang ſte an, ſich an die Bruſt des Mannes zu werfen, ihres mühſamen, un⸗ verräteriſch gebändigten Frauenſtolzes entledigt, der nicht duldete in all den Monden, daß ſie auch nur flüchtig vor der Umgebung die Haltung verlor, ihrer widernatürlichen Maske entledigt und ein ſchwaches, ſehnſüchtiges, hingebendes Weib geworden. Doch ſie bezwang ihre Schwäche, umfaßte nur mit feſterem Druck Tulipans Hand, und ſo zwiſchen Kind und Mann ruhend, blieb ſie noch eine Weile, bis die Sonne tief in den Raum drang. Da ſie ſich zum Aufſtehen entſchloß, merkte ſie erſt, daß auch der müde Mann wieder entſchlum⸗ mert war. Leiſe löſte ſie ihre Hände voneinander, trug das ſchlafende Kleinod in ſeine Wiege und klei⸗ dete ſich feſtlich an. Ein Glück ohnegleichen blühte an dieſem Sonntag auf, es barg die Demut der Reue, das Zittern der Trauer, auch die Leidenſchaft der Liebe und das Lächeln der Vollendung zu gleichen Maßen in ſeiner glasumſchloſſenen Kugel, als Lukas und Angela zu Regine und Tulipan heraufkamen, die beiden Jo⸗ hannes im Graſe zu ihren Füßen geradeswegs mit ihren blauen Augen, einander ähnlich, wie Zwillinge, in den Himmel ſtaunten und drunten vom Gärtner⸗ haus herauf die Stimmen der Getreuen fröhlich klangen. Sagten ſie ſich nicht alle mit Blicken und Lachen: Heta, der Meiſter iſt da? Und Tulipan, der am Morgen ſein ganzes Ge⸗ biet allein und in wortloſer Hingabe durchſchritten hatte, fühlte, wie er vom Stein der Heimat Kraft ſog, Willen und Macht über ſich und wie er wieder ſich aufrichtete über dem Eigenen, geſchlagen und wieder aufgerichtet in völliger Wandlung. Er legte die Hand an die Stämme bäume und dachte: das ewig Eine iſt die Heimkehr und der Wiederanfang. Eine iſt der Kreislauf. den Drang zu einem heroiſchen, grenzenloſen und dichteriſchen Daſein und mußte ſolches in der Ferne unerfüllt ſuchen, bis er reif und ſtark genug war eines Tages, die Entdeckung zu erleiden, daß alle Wege um einen Pol verſchlungen ſind, von dem man ausging und in dem allein Heldentum, Weite und Dichtung wächſt, in der gottdurchwehten, allraunen⸗ den Welt der Heimat. 5 Tulipans Gärten und Tulipauns Menſchenſtamm wurden geſegnet in kommender Zeit. Er blieb in dieſer von Leid und Kümmernis nicht verſchonten dennoch im Atem der Welt und rhythmiſch im Pulſe der Zeit. Er hatte leben gelernt in einem höheren, zucht⸗ volleren Sinne, nicht ſeinem Ichtrieb, ſondern ſei⸗ ner Allinbrunſt dienend, in der ſein Ich die Treppe wurde, breit und hoch zum Du, und auf der Traum und Trauer nur wie zwei ſchöne dunkle Falter ſelten auf und nieder gaukelten, die leuchtende Fülle des neuen Lebens mit ihrer leiſen Sehnſuchtsqual ſchick⸗ ſalhaft prüfend anzuhauchen. ermahntsie au sparen, selbſt zum Der mögen an. Fenniqe 2 Shοααν n. teich gie odchsen Sparen Sie durch die Landesbund für Haus und Grundbesi e. Zweiqſtelle Mannheim 1. 22 Karisruhe Freiburg— Pforzheim— Sinsheim.. EB.— Kehl. af. Weren Sie schiom bei Brem? 2 2. WERBE-WO(CHE für in eleganter Ausführung. C 8, 19 ſtädtiſche und ſtaatli ſcheck⸗ Abkommen der Badiſchen B ſchloſſen.— Ausweispapiere uſw. Abreſſen⸗, Berufs⸗ u. Zeitangabe, wann mein Der Wunsch jeder Dame Ist eln elegantes Pelzsfück! ch liefere auf Kredit bis zu 12 Monaten prachtvolle Mäntel u. acken in Perſianer, Biſam, Nutria, Maulwurf, Fohlen, Bibe⸗ rett u. Seal⸗Elektrik, ſowie Füchſe, Wölfe u. Skunks⸗Kragen u. Schals für jeden Geſchmack von den billigſten Preiſen an und pelzetage Strube-Weller Telephon 30783 Lieferung auf Ratenzahlung erfolgt an alle feſtangeſtellte ö e che Beamten, Aerzte, e in i rer Stellung u. an ſelbſtändige Kaufleute. Auch dem Waren⸗ 1925 5 eamten⸗ Bank bin ich ange⸗ a ſind unerläßlich, daher mit⸗ zubringen. Kunden, dle nicht ins Geſchäft kommen können, bitte 1 Vertreter ſterkollektion vorſprechen darf. und Brücken zu auffallend billigen Preisen. * Derser Ieppidie Die Occasion für Weihnachts- Geschenke Deuſsche Teppiche nech ie Vor Diligsr] Elisabethstraße Nr. 1 Am Ftledrichsplatz 12830 BRN Nedlzinal-Lebertran sowie 5 Fl. M..75, 3 Fl M..—, stets frisch bei: Telephon 27715 und 27716. Filiale: Frledzichsplatz 19, (Ecke Augusta- Anlage) 210 Leberthran-Emulslen Ludwig& Schütthelm, Drogen, 0 4,3 847 Telephon 2546 ul SCH WZ PUNN VERKAUF STELLE Mannheim, J, 18a Leiter Franz Bayer Tel. 27597 8 5 der Obſt⸗ Er legte den Mund an die Röhre dos Brunnens und dachte: nein, das ewig Immer erlebte ſchon einer Gemeinſchaft von Erde und Frucht, * 1 1 N... eee ae Mittwoch, den 30. Oktober 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 0 9. Seite. Nr. 504 Wegeri Voll Stender Gescheffs-Aufgebe. Trurier 8 SOS Mer Heri Stoffe Aer—. 2 2 I a bei Mannheim, D 3, 7, Planken 8355 D„ N Vermietungen 5 Vermischtes d Statt Karten! 1 0 —* 198 a f Für die uns aus Anlaß unserer Ver- 2 88 5 18085 f 2 Bett. 7 t darge- . Einige t. Garantie 92 7 f 1 Eckzimmer m. mählung und“ Silberhochzei . ſelid arbeitete 5 II b 0 C 9 E 8 C 4 o K 15 b brachten Beweise der Freundschaft 8. r le 1 ö N 3, 15. Antoni. wird in gute gewiſſenh. 1 di Wege herzl. Dank. 860 elende 5 1 u kaufen geſucht. Würde auch Laden ausbauen. Pflege genommen, Max-] sagen auf diesem Wes Inserate werden von uns nicht losgelassen, aber 189 ngues agen unk. E G 27 an die Geſchäftsſt. 23425 flo zhates möhl. Zimmer! wobei Angeb. Grin. W. Zegeler u. Frau H. Weckert u. Frau gab. Zlegelor 0 12 an die Ge ö Tatsache Au verkaufen. a mit 2 Bett an berufzk. 29470 Emil Heckelstr. 94 prinz Wünelmstr. 10 ist, daß wir mit der Auszahlung der Provision Lud. Schwartz, B 4. 16. f. Nagel N Herrn 0 4. 5 5 erhaltene verm. ae an erster Stelle 5 0 komplettes bett leichtere Bauart, 2räd., inri 5 l eee D A R A stehen, Außerdem gewähren wir noch annehm mit Roßhaermatratze, gebraucht, gut erhalten, Ldden-Hinsictung bl. 7 Gelegzenheitskauf! 0 93 N bare Zuschüsse. 1 Auszießtiſch nußb. pol. ſofort zu kaufen geſucht. a Aut m Amel 5 darf sich weder an Verstopfung, * Pie Reisetätiskeit ist leicht, daher garantierten 1 Cesc 5 Angebote u. Y E 50 an von Konfitüren⸗ oder] mit el. Licht per 5 51 2 noch an scharfe Abführmittel gewöh- 7 4 d Erfolg für 1 425 98 0 85 Spiegel, die Seſchäftsſt..9. Drogengeſchäft 3 5„ z. 1. J Freppen 15 a a e ee auric edermann oamen and Herren) vergoldet, Komplettes, gut erhalt. Hornberger, Darmſtadt 2 Bahnhofsnähe Millionen nehmen deshalb regelmäßig 5 Tägliche Provisionsauszahlung. 1 Vertike⸗* 8465 Schlafzimmer Waldſtraße 49. 4908 leg möbl. Ammer ea. 10 Zimmer u. Zub.,„ GlagweltberühmtesENO' A e Näheres ies Sie am Donnerstag, den 31. e von 10 1 Kähtiſch.. r Beſicht. Sonntag erw. Ofenhög. zu oa. 58 0% SALT, kalt oder lauwarm. Ein wohl- 5 5 7 5 1 Garderobeſtänder, ſpwie Oſenſchirm gegen. per ſofort zu vermiet. gs i e bender ue 50 Portionen is 5 Uhr, im Ho el Nat 5 L 15 Nr. 17 1 1 Bank f. Wartezimm., Kaſſe billig zu kauf. ges 5 per 3* echts d. Friedensſteuerwertes 80 ender Sp ———— 1 Diplomat⸗Schrelbltiſch Anz 9 u. P D 49 an N 4, 4. 84887 5 lu verkaufen. bg M. 2. 50 in Apotheken und Drogerien, billig zu verk. Näheres dle Geſchäfksf. 43493 5 Anfr. unter Y M 4930 Aratlich empfohlen. H 2. 11, im Hof. Gut möbl. Zimmer an Ann. ⸗Expedition— 3 net 8 5 2 1 ug Kohlen⸗Ofen f. 15 5 5 i Frenz, P 8, 16. N Automarkt u chen rührigen 75 11 f j immer. 5 auf Wunſch Küchenben., 5 8 19 5 5 ö TRI 5 Wir sue 8 Tüchtiger B4720 Küche, ſitchnine, 1 klein. Kohlen-Ofen f. möglichſt lang zu kouf. in gut. Hauſe zu verm. HAuskauf eee f EN ENHAL-VERTR EIER Möbelschreiner zu verkaufen; auf 282 Bad, zu kauf, geſucht. Ane F 5 Belleuſtraße 34, III., 1. Haus in auk. Zust. zu N 5 5 Jacht Beſchelkiaung Fiiedfel brate Nr. 2. die Gel. 29400 Geſcaftotel. 820. V 5 9-Limousine fur Saden. Unsere Firma be- e 5 2 15 b 5 2 lag. möbl. Ammer ee 9 5 43 fekt im Polieren un 8 0— 5 25 4 zteht seit 20 Jahren und dir zind f Peszer Ange, unter Chemikalien l e be. mezr anger, Bad, ane een neee, an fändebalber ſebr billig abengeben. eingeführt.— Persönliche Vor- O8 189 an die Geſchſt. Glas i dect tar dans me Werdnittlung aug der. J Anfragen unter K B 149 an zte Geſchäfts⸗ ˖ n N dieſes Blattes 12 828 stell met Ein Poſten äber. Telephon 27765. wünſcht. wenn zu Laſten f ſtelle 8 8 Beamtentochter wird billia abgegeben. 1 5 1 0 des Verkäufers.. N PRALAS T- HOTEL. Zimmer Nr. 411 37 Fahre, evgl., muſikal.] Angebote unt. D L. 6 88 unt. E M 32 vvischen 8.— 12 ½ und 14-18% Uhr 1 5 e an 5 1 1 15 55„ 1 font 5 e 9215 711 theken“ 775 5 ochter bi Es ſes Blattes. mit kleinem.. wird mehr auf en 5 155 5 Zimmer mit debe 41 ich Vermischtes g i Hypo K. i 5 5 18flt 5 .. bn era ee an die Geſchäfts⸗ Fuhrwerk Automarkt 1 N unter E Q 36 an die f. neu, ſehr bill abzug. ſtelle dieſes Blaktes. B48 1 5(Id Bedeutende Fürma Geſchäftsſtelle. 3453 eee Nr. 194 das täglich ron und 25 priyat-Auto 30 4 1 1 5 N 5 2 ährt, ſucht noch a. 1215 5 der Hosmeiiscen Brande Perfekte 0 Beschaftigung. Reber fie er dee e an zweiter Stelle auf nur gute Objekte zu 1 i Gold- und Zu verkaufen: 1 auch kleine Umzüge. F a de Ge ere 3486 4 an eee K hu ktechnikerin 1 Füttof für großen Angebote erbeten unter 8 49606 1 5 ö 8 5 5 een 0 Ra B4830 ſucht per bald oder 1. Dezember W T 5 an die Geſchſt. J. S. Hauimann, Mannheim Plat zve treter auch Anshilfg ede, An. 1 e in vornehmem Hauſe f 84702 Privat- Auto- L 15,1— Tel. 30444. . gebote unter E P 35 an 555 i 1 Vermietun i die Geſchäftsſtelle. 3449 1 5 11 2 2E Egan E 0 ND. W Stadt⸗ u. r 5 In Frage kommen nur ſeriözſe Firmen, 5 2 8 2 lampen i. groß. Ausw. mit fabrikneuem Mer⸗ deren Geſchäftsinhaber rührig und in der Bess., Solid. Fräulein FE 0 8 U 0 f b f E untl Schlafzimmer Lampen⸗Jäger, D 3, 4, 44550„Benz ⸗ 99 0 2 eee Lage ſind, die bedeutenden Propaganda⸗ſucht ſofort Stelle zum i gebe ſodttet n 5215 e 508 N Meine nächſten Privat⸗Kurſe in ina ßer ben tatkrifeia zu unterſtüben, die Hervieren(Er Iebern abzug. Traftleurſtr. 15. mit Telepbon, Bad, möglichst ſeparat. Ein⸗ 8 1Eeno graphie ie e eee g 15 5 l e* 3487 gang. Evtl. 1 Möbel 100 5 1 1 A f 0 W A 90 b Auto-Verleih und e e 5 e 3 5. 3455 zur beſſeren Ausſtattung geſtellt werden. an Selöbſtfahrer Tages- un endkurſe.— Mäßiges Honorar. gut vertraut ſind. Ausführl. Bewerbungen 1 1 f N 29 irädri eu,—7 1 Kürzeſte Ausbildungszeit.— Erſte Referenzen. e eee ä 9 5 i e r ene(Ste. Trent. von 40 el 2, e Erfolg Sarantlert inen bildes werden erbeten 9 a. 8 Ber ant weg..* eee, M E an. 9296 5 Spezial⸗Kurſe zur Weiterbildung; auch unter B N D 9602 an Ala⸗Haaſenſtein perfekt in allen Haus⸗ We 115 bill zu verkauf. 2 N 5 n N 22 für Schiller, die nicht bei mir gelernt haben⸗ & Vogler, Berlin W. 95. Ea274 a Henan ß, Ange n. n K 30 an Zeh Dane i, d ival-Insfftuf Weis eee be acbb unter die Geſchf. 43434 Lagerraum E e 5505 28. 8 Bismarckplatz 1. 12854 Telephon 24 008. 75 5 1 5 8 8 ſchäfts⸗ Bbliert. elephon. ö 2 fette dis. l. 50 Eleganter aut erhalten. Nähe argvrag, ea. 0 F 8 5 5 1 8 f 7 At 5 Aebentee inder nagen a ct e, Timmer e v fbecſ bunten e eee 5 e enn reis wert abzugeben. unt E W 41 an die Ge⸗ für einige Wochen, wo für beſſere Damen und cal undd bilig f lt ile, Büöusl. fathol., fi. Erſch, 6 ſucht eee Adreſſe in der Ges ſchäftsſtelle. 3463 f. Samstag eine zweite Herrn. 129479 F Schmidt 14,5 evgl., Vo 75 e, 8 55 kathol., ſympath. Erſch., 5 5 15 ſchäftsſtele.—.— im Schlafge legenheit vor⸗ p 2, 2. 1 Treppe. Tel nb, E waliche auf bief, Wege, vollſchkank, a. ſehr aut, 5 Uszan Jes 5 Suche in Mannheim e 1 Lezek-Zt. f. 11 u..4 da ſonſt keine Gelegen⸗ Fam. tücht. i. Haush., ISeſiose NRerfren f ges fa nurn e B 4 5 anderweit. Unternehmen preiswert zu verkaufen. Geſchäftsſtelle. 9477 5 9840 Jahr. kennen zu nungseiuricht. u. Woh⸗ 2 die vermöge ihrer Beziehungen zu Firmen 115 5 95 510 0 85 9 5 a e. 8 2 25 lernen zwecks 3458 nung k. Elternhaus, ſo⸗ FF äftsſtelle. 49447 e„. 5 10 zertungsſparbücher f I wie Verm., ſucht ſolid., ſowie umwandlungsfähigem Altbeſtand in ſchä g 7 z 500 qm, zu mieten od. An. Auſwertungsſparbücher, 5 1. 82 charakter Gern der Lage ſind, gutes Neugeſchäft zu er⸗ 5 1 faſt. zu kaufen. Angebote u. Hypotheken, Grund⸗ charakterf. Herrn l. ſich zielen. Sachverſicherungszweige angeſchloff. Jute Existenz! 1 1 bell 75 17 5 Schließfach 9 Neuſtab 2 Amer An 2 ſchuldbrieſe Helelbt, 9117 Witwer mit Lind nicht Stellung als Es wird Direktionsvertrag mit feſten Be⸗ f. jung. Ehepaar durch Sindenhof Pfalzplatz 5, an der Haardt. 52²9 kauft 3417 ausgeſchloff. Zuſchriften Lebensgefährten. zügen geboten. Ernſtgemeinte Bewerbg. Uebernahme eines ent⸗ 5, Slock. 73467 d ch 5 Alkov, gegen[Füchse, Skunkse. Reßer. 0 7, 19. unter y U 40 an die Ernſtgem. Zuſchviften, an die Bezirksdirektion der„Hamburg⸗ 55 5. 5 2 Arrbn⸗ Küche un o, geg Besätze außerordtl. Geſchäftsſtelle öſs. Bl. l e 1 eee Verl. 2 34. 5. 5 ene e Theaterplatz 0 19 4 Dringlichkeitskarte zu preiswert. 5 Welcher Mann in womögl. mit 14 0 unt. — 2—.— e She 5 h vermieten. Zu erfragen Maganfertigungen 727 ian d i 52 i ö ürd e Sudtrüdmte- 1. Parkett, 5. Reihe, we⸗ besphä t in der Geſchſt. 8472 U. Reparatuten prömgt. ee d ende e Anonom dweckl. 3299 Spez.⸗Geſchäf gen Trauer ſofort abzu⸗ in guter Lage, zu mie⸗ 2h Gründlichen Fuftt, ,. Spez ft 8. Pelzhaus i i mit 71. Knaben, z. 3 5 in beſt. zentral. Geſch.⸗ geben Näheres in der ten geſucht. Angeb. unt. Gr. leeres neu herger. 3 Klavier-Untepricht Geschäfts inhaberin, dch. 5 3 N. Lage. Erforderl. zrka Geschäftsstelle. 351 p Aeg an die Geſchſt. Balkonzimmer Schüritz e 2 Kath. Mädch. Mitte 30. ma enses den Waidinentebnt wet. egen ue z p e Petsch. Soſferdund e. el gr an e d 4d ee Fee, e. e Heirat z Maſchinenbau, von Maſchinenfabrik geſucht. an die Geſchäftsſt. die⸗ 2 5 5 5 G 2, 11, 2 Treppen, r. 1885 3 4(L 1 Neuoſtheim. B4822 ein treuer Familien- angen Erſch. Wäſche⸗ u. Ausfübrl. Angebote unt. C kr os befördert ſes Blattes erbeten. bpulb⸗ git leren rea, 3 helle gute 1. uu Rudolf Moſſe, Mannheim. Ema Erfragen b.. Büroräàume 15 Bücherſchr. Schreibt. Masseuse e 1 0 Zuschriften Sen ee Plane 8 Dammſtr. 44 a, 3. Stock. tral gelegen, ab 1. evtl. Klavferbenützung, ebf. Musik Lehrenin nur mit Bild u. kurz. dieſ. Wege einen treuen 8 13385 Apr il 1000 1 mieten Nähe Bahnhof ſofort zu für alle Maßagen gpl. Lebenslauf(Bild und Lebensgefährten. Ernſt⸗ Wir Vergeben nur erſtklaſſ. Fabrikate, eſucht Angebote mit vermieten. Friedrichs⸗ 34788 U 5. 2, I. erteilt gründl. Klavier⸗ Unterlagen werden zu⸗ gem Zuſchr. mit Bild a 75 ohne Rückſicht auf den 9 is, Größe und Lage felderſtraße 7, 2 Trepp. Unterricht. Bisig rückgef.) unter G X 7g u. K J 155 a. d. Geſchſt. an jedermann leichte i en von der Wert zu ed. annehmb. üer B. an die 73452 i Ilſe Schmock, E 7, 26a, an die Geſchäftsſt. 5. Bl. 0 e 111 1 5 als Nebenerwerb nach Preis, auch geg. Raten, eck 95255—— 5 2 4 fefern Aur. 277 65. Bista, ga renſache 0 unſeren Arbeitsun erlagen. zu 1 15 05 5 Ichün Nödl. Unmer werden gereinigt, 11 0 PE... 8 PP Wochenverdienst bis 150. AK. e 1 0 Laden mit 2 Zimmer- an ſoltden Herrn 9 5 n e e a 5 i . 3457 1 u verm. F lune e e,, U de 3 Mänſter i. W. Nr. 122. 0 P 8 eueres Modell, gebr. für Milchgeſchäft auch 5 Abholung u Zuſtellung 5 0 5 8 2 5 . Fur Nachmittaas! lan 0 ledoc gut erhalten, 30 Vorort ſofort zu miek Möbl. Zimmer Ertel, Telephon 629 34, 9 f. Wir ſuchen faſt neu zu verkaufen bis 5 Tonnen, billig im 5 Eilangebote u. ſofort oder 1. November Kepplerſtr. 29. B4748 Bezirks-Vertretung noch eine gewandte„ I. Verbrauch per ſofort 0. at an die. Ges 1929 zu vermiet. 84842 auch ngen J b F 11 Kfar 555 ene dt e B. 144, 9 Kreypen.* 0 Stellungsuchende besehweren sich epochemachende Neuheit 2 geln 55 8 agen g 1 5 an Here auc Dee e d, auntgnbrange P a n o een a 8 K 15 2 Anme ind fiche Möbliertes Zimmer blabem ene! bei uns immer wieder daruber, daß Asen. Prelburg. Be, Alenfaus tel koir eine„n zu dert gifertal, an die Geicht. 8241 4 7 zu vermieten. 8484 50 9 sie die Anlagen ihrer Bewerbungen Ale Nheiutraße 25 früß, Aittaretenn ſhel. Grauer Weg 2 b. 94824 Ange. unter 5 0 1 Luiſenring 51, III. 7 janos Nachmittage ein. el⸗ 5 5 K f 4 4 ——. Ei erhalt. dunkler an die Geſchäftsſt die⸗ N; 2 ph 1. berge übe eber zieder, e öl ault Ann e eugnisse, Fotographien 14. 5247 5 mit Schreibtiſch u. el. lutz J 0 Sucſg began Toechliges Mädchen b ges ant! M. deres Zimmer g S., Se gg 1 12 25 Lebensläufe usw) tücht. 1 rath 1 5 nter fen 1 1 1 auf 1. 11. zu miet. gef. N. billig abgegeben.. er nich 95 ang. unt. 275. Lenk. 5. bensmiftelgeſchälkes 50 12 05 5 1 87817 85 15 eib 1 815 1 5 1 Möbliertes Zimmer e 1 erst sehr spat und oft trotz beigefug- Kehrsdorf, Karlsruhe, 6 1775 zu verkaufen. ſes Blattes. eſchſt. 555 3 8 5 2 Geld nicht erf. Beding.:* n beſſ. Herrn zu verm. Schwab& Cie. 2 Karlſtrabe 6. Cricket, gate L. 13, 7 5 Ae dae e eee 15„ 5 1„ i ei e ſhmaschinen E 1 K 8 5 f D erhalten. Diese Urkunden sin ort- „ ace e keen ws winuder, Föfreibmaschinen LISSChPank hin möbl. Limmer 8 i 50 wert Ein kassjer er eic ig. Interef. woll in, zu verk. Winkel, zweitür., aut erhalten, geg. Erteilung v. Nach- Gut möbl. 15 vol und oft garnicht oder nur mit von größ, Geſchäft am ſich meld unt. K H 8 N 5. 7, Televb. 224 55. 1 cht. Felle sterreich in dier el 8, an anſtand eren schwer aufzubringenden Kosten zu Platze, für Mannheim an die Geſchſt. 5285 S175 Zl Kaufen desen. thematik. Ang. u. K U auf 1. 11. zu vermiet.. u. Umgebung 5287 8 Angeb. unter D M 7 Nr. 20 an die Geſchſt. U 1. 1. 1 Er. rechts. i ersetzen.— Wir bitten deshalb alle zu ſofort. Eintr. aeſucht. F an die Geſchäftsſt. die⸗ 4900 3400 dunkel Eiche, vorzüglich b Stellen- Anzei f Bewerber müſſen in 5 Stellendesuche egen 1 0 ſes Blattes. 8878 ö 1 55 1 5 1711 64740 Aufgeber von Stellen- Anzeigen, in 8 Kaution oder N 257 Geſucht w. auf 1. Nov. hi a f. 2811 17 Vürgſchat zu ſtellen. 2 hhaltun 1. Eiche Schlafzimmer Natlonalkassen in den Quadr. A, B. C Möbliertes 8 carl Hauk 5 3 3 alſen Fällen schnelistmögliche Ruck 1 Angeb. u. Wh 1 9 180 1 150 Ar⸗ Schön Möbl Zimmer au 1 Treppe. Klavierbauer gabe derartiger Unterlagen veranlassen n⸗ 2 em,„ 0 5„ 1. 2 . abe gen dee eee e Abet unſtänbehelber ane ruppkessen 193 Senft, woah Schlat- und r zu wollen. 8514 x unt. K M 158 an die tage⸗ und ſtundenweiſe billig zu verkauf. 5239 kauft gegen 3 a ſeparat. 5 8 9 58 g g 9 they, Berlin W 8. 8 1 1 eee e d 0 ben eee Flche c an e e en de ge f e e e Erprobte Haarfarbe Neue Mannheimer Zeitung 11 g 5 295448 cke Bitte Preis⸗ u. Num⸗ ſchä 28485 r. hoch, mi tr. 5 5 Tüeht, Zwerlässipes die Geſchſt. 3 r 1 e— Licht dale, ver legt ee e Offerten- Vermittlung. Madchen 1 d 0 0 U b f„ Küchen. 1 1 Seh! f f zin ET i 5, 15 ndernängec echt Wi 8 Iſch.* 8 1 fä S 5 15 das fehr gut kochen u. 5 ſſchrank und Anrichte, 1 Futerh. Obstschran zußig, Näge der 1 8 5 e irben. Sch. 3,50 M auch nähen kaun. mit J 5 Sons 1 zn künden Keſlicht Ln ee e durfirsten. rogerie. i nur aut. Zeuaniſſen ſof, zingerft e e e 8 gebote unt. O 2 75 an unter I T 99 an die zu vermieten. 23405 N 4. 13/14. 4845 ae e,,, e d e 10. Seite. Nr. 504 5 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 30. Oktober 1929 N 2—.—— 7 Vos Nach dem Urteil erfahrener Fachleute 5 Zzum 1 N 5 An LN Kochen/ Braten/ Backen. 1 6 5 die Weltruf besitzenden, bewährten und dauerhaften i ö 8 J kalt Kran Hunmerv.4-.50 5 f für Gas und Kohlen. Malbun.. st.20 . Die neuesten Modelle werden von keinem anderen Fabrikat übertroffen. leischgaaake../ Pfd. 40 . Besuchen Sie unverbindlich unser gewaltiges Lager; Heringsalatt..% Pfl. 30 14 5 1 geschultes Personal wird Sie fachmännisch beraten. Fardeben offen und in mäsern! 7 85 4 QF; Narüelerpaste— Alekopspaste 0 . 7 8.. e Doss.0 i letzger& Oppenh Mun WM eee ee E 2. 13 Das groge Eisenwarengeschäft E 3, la Walen Mn 5 6 5 . 777 ͤHn F arüen boss öö, 55, 86, 90 e e nd Nl Ferlige Mamas. las 1. 5 80 8 Pumpermlekel I. Dos.- Werbresel i ch ene Fun 8 falle Tafehige— Ananas in Scheiben 8 3 HAHA% 008 130, 7 Ur 10%% MITTEIMEER 7 leh habe meiner Papier- und Schreibwafrengtroßhandlung ein Detailgeschöft angegliedert und solches in meinem Anwesen D 6, 3 eröffnet. Die Tatsache, Ubstsekt Luginsland Flasche J. Jehaum weine Fl..30,.40, b. 90 netto 8363 3 3 — dee b 1 k N „OCEANA“ 1 vom 25. dan. bis 18, Feb. 0 von Hamburg uber Southamp- — ton nach Lissabon, Cadiz, Ceuta, Malaga, Algier, Tunis, fag 0 daß jch mein Detallgeschäft billig beliefern kann, kommt natürlich auch Fabi v. K. 1513.* meiner Kundschaft zugute. 5 Betrachten Sie meine neuzeitlichen Aus-— e stsllungsfäume und beehren Sle mich bitte mit hrem Besuch. leh werde ven Senue db. Neapel, Messina, Sie jederzeit fachmännisch und gut bedienen.— Sie kaufen bel mit. e Qualitätsware zu billigste n Preisen! 2 85 8 Fahrt. v. h 780. 9 85 — 92. 8. Refs i. fee. christian Hohlweg be in 9 6, 3 5 Teleppon 20242 else 20. Mal bis 6. Juni Papier- und Schreibwaren J 1, 16/17 Tel. 21711 Kaufmännischer und Technischer Bürobedarf Der Braſen aul den Sonnfagsfisch: U Hanmelele„ ie bammeltelle fag wage gg 0 1 ei ee 5 Munbögd-Au EBA Tie e „ A banne dunm f.. enen e e Müllers Pflanzeuroh⸗ Vertretung in Mannheim: zanſtammolkoteiett N * 2 4 2 Von heute ab gelangt bei unserer verehrt. ſäfte wie; Birke, Brenn⸗ Hapag- Reisebüro H. Hansen Hammelflejsch lichen Kundschaft ein a n 2 vorzüg- neſſel. Euzian. Huf⸗ I 15 Nr. 14 am Kaiserring 8 8 demmellesch an Bemüse lattich. Johanniskraut, 2 5 5 Knoblauch, Löwenzahn liches Starkbier unter der Bezeichnung. Meerrettich. Möhre, chender e W Pfund 80 Pfg. W 90 Bie Wacholder. ermut,. Ziankraut Zwieb. Er⸗ Am Freifag firiffi wieder ein 1. 1. Waggon frisch geschlachfefer holländischer „Urantia“. 8 1 5. f 25119%½70 K Al Deren. Kaul Tria Düren!“ e ee b, Rae l. Talbsbralen Ppmnd 7. 20. Zum Abend-Tee meine 12860 Erhältlich in den Fachgeschäften Büroräume Ff. Afsehnittwaren Ole OARANflE- 2 beursetteg hochparterre, nach der Rheinſtraße zu, ſo 55 4 9 5. 8 mit nsbenstehendem Zeichen. zu vermieten. örter dellkater Schinken 1 5 7 Friedmann& Häusler, D 7. 295 ebenso preiswert— als gut. Fernſprecher 201 81/82. 0 e ee en, u Vermieſfen:. 1 85 7 Auf 1. Nov, 4 zimmer und Zubehör in der ehrere gut ge 7 8 uf.5 1 u 8„% Meeräckerstraße 12, 2. Stock. Schöne on ien Auf I. Dez. 3 imm. u. Zubeh.Lenaustr. 42, J. Nähe Zentrum, kann forum 75 e Sestri Auf 1. Dez 3 Z. u. Zubeh. Megrwiesenstr.5,5. teilw. 94 Zimmer mit billi 2 10 006ů 0 55 8 Zim u. Zubeh. Lenaustr. 48, 3. St. Zubehör, ohne Schein per 5 eh. 77 5 9 0 Ae Hostfachi 806 per sofort je 3 Zimmer u. Zubehör Mittel- 5d, ganz 6 Zimmer, mit mieten. Angebote unt. rn 15 straße 107, im 2. 3. und 4. Stock.[Schein abaegeb. werd. Ear un an die Ge⸗ * 5 g 5 f 3— Wun. IB gten, Stuttgart, Postfach 64 e oununteſiafftehe Zulas unt 9 8 9 ſchäftsſtelle. 3475 55 1 Genossenschaftseinlage erforderlie 785 1 Janne st n. kreten Jamstag. 2 N 0 ee 5 77 9 5* Spar- U. Bauverein Mannheim 9. 6. in. b. H. Burg U 2, la ſchäftsſt. dieſes Blattes. Neuzeitige 3 TIcl.-Wohng. (beſchlagnahmefrei) in Brühl bei Rheinau, 5 Ir T. 2 N 2 nee 8. m f rrgchaftiche 3 Zimmer-Wohnung f Amer 1 fiche e ir 2 1 7 8! 8 5 5 er zu pver⸗ Berufs⸗Mäanfel u baren ab.88 fü fe Foa 20 Verfieten-. Neubau Müyldorferſtraße, Zentralbeisung, nabmefeel. io de dez. mieten, 1 Bielefelder Oberhemden. Herren- Unterwäsche 8 1 d 9 b K 10 d é 2 Warmwaſſerbereitung, ſofort od. ſpäter zu per⸗ mieten. Bedingung: Kl. S gs Möbl. heizbar, f. IMM E R Alles nur Qualitätswaren! mieten. Dringl.⸗Karte u. Ablöſung eines Bau⸗ Baudarlehen. 555 Besichtigen Sie die im Lokal ausgelegten Posten! 5(200 am, mit gedecktem zuſchuſſes erforderlich. Teleph. 212 00. 3445 Angeb. unt. D E a. Herrn od. Dame ſof 7 Schuppen) mit Bürv⸗ die Geſchſt. dss. 55 2 ſof. d N mit schöner Wohnun 9 e gaben. Luc 8 Keist 2. 1 in Jungbnſch, itt alsbald au kautions⸗ Seſchaft geeignet, da Zu Vvermielen in Neubau:— .—— 5 5 fähige Leut, weün möglich Mesger 1 e Zimmer, Küche u. Zubehör mit Laden bis zum f günstig 20⁰ verpachten l 5 7. Febr. 1930 3 Simmer mie Zubehör in Dach[üzenher 901 1 Jehdnes Iberes Immer . Germaniaſtraße Nr. 20. ſtock ſofort. Wohnungsberechtigung erforderlich. im Neubau, m. Kochgel. 1 8525 5 ee 5 Nä 8 ter„Pachtwirt.“ H T 115 22 Zu erfragen Holzbauerſtraße 5, Banbüro oder 0 1 zu vermieten. Zu erfr. Eine Strickmaschine ist für alleinstehende dul ie 14. l. 12 500 Telephon 529 21. 12848 1 Zimmer mit liche Zu erz a a u. 2 Werkſtatträumen,. 5 Frauen und Mädchen das beste L 95 8 0 bl 0 1* ſof., nur kompl., zu ver⸗ 2 i ür W᷑ Dr. ⸗ 5 Erwerbsmittel 2 aden Schon odd Bathnelmmel be af 5e Une de Bequeme Zablungstegipgungen.— Unteltieht wii glatis erteſlt. C 0 I E 1 a E 1 mit 1 7 u. Werkſtatt mit oder ohne p en 8 f 0 N Luzenbergstr 17, ft. 12 1 od. 21 2 8 2 Nov. zu verm. Zu MARTIN Decke, N 2. 12 eo, am, 2 Schaufenster, in guter Lage, Stadt. zu vermieten. 505 N e g. 5 13 405 Schön möbliertes e Guten erz 3 bo mitte, zu vermieten. Angebote unter D& 76 an 1 1 f e 85 die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 78 1 dnmohil. Th. Schmitt, Mohn. U. Sonlafemmer Schönes Zimmer 5 5 9 N 5. 7. Teleph. 328 39. 3 3 2¹. Nähe 9 mit 2 Beit. ſof zu om . Schöne maã immerwo nungen„ 3 12 1 ee 13, II. 2 8 mit Bad ele, ſofort beziehbar, zum Preiſe Kl. Merzelſtr 6, 9 Tr. N. K 5⸗Schule. B4850 Zeige Aer ch eine Anzeige II 3 Zimmer- Wohnungen 1 Zimmer-Wohnung 3.“ zu vermieten. Außerdem: f 5 Ii auf, Haufe 247 f 8 9 Bad u. Zubehör, groß. Gartenbalkon, Neubau, u. Küche ſof, zu 1 Zimmerwohnungen in all. Stadtteilen Luiſenring 24. 3 Tr.: ſchön möbl. Zimmer im Villengebiet Schmuckplatz N am In erfragen Wohnungsbüro Weber, P 4. 13 Gut möbl. Zimmer, an beſſeren Herrn oder f b N Et„ſepar,, elektr. Licht, 5 WAs Du 2 verkaufen hast 15. 3 8 2 46.0 W 9985 5 19, ber. 3504 am Strohmarkt). e ef den 8 1 5 4 e. 5 5* . Mittwoch, den 30. Oktober 1929 Natlonal-Theater Mannheim., Mittwoch, den 30. Oktober 1929 Vorstellung Nr. 57— Außer Miete, Vorrecht F. Gastspiel Albert und Else Bassermann: Herr Lambert hier Drei Akte von Louis Verneuil Deutsch von Robert Blum Spielleitung: Oberspielleiter Ludwig Mayr N Anfang 20 Uhr Ende 22.30 Uhr f Personen: 1 Maurice, Maler.„Albert Bassermann Germaine, seine Frau FHlse Bassermann Die größere Pause wird durch Lichtzeichen bekanntgegeben. Neues Theater- Rosengarten Mittwoch, den 30. Oktober 1929 Für die Theatergemeinde„Freie Volksbühne“ (ohne Kartenverkauf) Gruppen D und 18 Das Wildwestgirl 5 Schwank. Operette in g Akten v. Harlan Thompson Deutsche Einrichtung von August Neidhart Gesangstexte von Artur Rebner Musik von Harry Archer In Szene gesetzt von Alfred Landory Musikalische Leitung: Rudolf Schickle 11. Seite. Nr. 504 i Nuzr noc DDr „ e Mente Mitino Petrevieh (als Oberst Trenek) singt in dem ab morgen Dennerstag zur Vorführung gelangenden deutschen Der spannende Wildwest- schlager: b cd Ein Abenteuer in 6 Akten mit einem sensationellen Pferderennen! 5—— . e ee in jhrem bisher besten und reifsten Filmwerk * K der Emelka: b Cünstüng von Schönbrunn . 72 1 5 U N 9 1 15 Hierzu der große Indienfilm: Ein Großfum in 8 Akten nach i Tänze: Aenne Häns ö 1 5 1 7 1 Anfang 20 Uhr 55 Ende gez. 22 Uhr einer Idee von Henny Porten LI J D A8 Over i 9 % Tommy Tinker N lter Friedman N 5 5 eee 7 Fa f 195 mee Wddemedeeneet Henry Stuart Kurt Vespermann 5 5 rau Flower f 8e 1 7 1 2 5 10 5 e fen das lustige und interessante Jack Mylong-Münz Das Holz dos Maharadschah B08 1 11055 98 Verlobter 1 8— U 10 ock, 4 A andor yx—— lea e ee eipregramm 3,.80, 8 Uhr essie, ihre t Margit St. William ies anette Gatte Bert Weig 7 e N lee dae 3, 5, 7,.20 Uhr Nur noch heute u. morgen ö s U ADOLLO Artstein mit Gesellschaft 8308 Heute Mittwoch 4 Uhr: 7 5 Einheits vorstellung Harisſein Otto Apfel dirigiert 55 N Leo Jodi dirigiert r i Heute ul. folgende Tage! Ii hole utaufebmf Aberwältigende Jugenddrame 0 e Abend. 8 0 9 Uhr Sensations. Gastspiel des Thgatets im Admirasspalast, Benin 1 18 Die Nebmne 5 5 5 0. a N 0 und„% in von Weltruf Zwischen Ab Freltag J. Hoyember am Kommenden Songtag 3. November, vormittags 11.30 Uhr 1 5 1 5 2 5 W ur 8 n 5 Das sensationelle Film--Eleignis! Der neue wundervolle Bergsport-Film von Dr. Arnold Fanek: Ein erschütternder, dem Leben nahestehender Elm unter Ver- richt auf jegliche Sentimen. talität wird ein Stück wirk- lieber jugendncotgexeigt. Dazu unser ausgewähltes Freitag, 1. November Samstag, 2. November jeweils abends 10.45 Uhr Der beste aller Sexualfllme über die Gefahren der Trunksucht, der Schwer- mut und Vererbung durch Geschlechts- krankheiten, den jeder Vater sehen muß, um zeinen Sohn aufzuklären, den jede Mutter sehen muß, um ihre Tochter zu schützen, den alle jungen Leute Film-Beiprogramm Gen Norden In die Zauberwelt nor- wegischer Fjorde Fäler, Schluch- ten, Gletscher und Wasserfälle. Spitzbergenfahrt Im Lieht der Mitternachtssounne In der Polar- welt( Spitzbergen/ Eisberge. In der Heimat d. Peer Gynt Oslo A. d. Gräbern Ibsens und Björn⸗ sons/ Bauernhochzeit Bei Peer Gynt und Solveig. Hine Fahrt durch schwedisches Land Im sagenumwobenen Värmland Bei Selma Lagerlöf/ An den gewaltigen Wasserfällen des Trollhättan. 5 Im hohen Norden/ Finnland, d. Land der 1000 Seen( Am Imatra Das grüne Gold des Nordens Lachsfang Der herrliche Angermann-Hl xv. Im Herzen Schwedens Volksstänze Alte Schlösser Stockholm. Dänemark Kopenhagen Thorxwaldsen- Museum( Hamletschleß Kronberg Ophelia- Brunnen Bornholm Schiff bruch Heimfahrt. 50 lustige Bilder 50 vont Hermann Faller und Rideamus Musi uon Falter Kollo O Mitwirkende 00 Kostüme „Die Sensation der Slegfield- Folies Neuyo rk! berdhaten M Iker- Girls „ot copierb und nie erichtli 4. Kaler Murr 8091 Ferner der lustige Teil: lache Frei nach der gleichnamigen 75 weltbekannten Opereſte Anfang:.00,.00,.09,.20 Uhr last Theater Ossbeispfgldsagk runs Wogen velläagaft! In den Hauptrollen: Leni Riefenstahl Ernst Petersen, Gust. Dlass! und der bekannteste deutsche Flieger Ernst Udet Ein Zauberreieh von Eis und Schnee wird mit diesem Film in photographischen demälden von unvergleichlicher Schönheit er- schlossen. Sensationelle Aufnah- men von dem Niedergang un- zähliger Lawinen. Atembeklem- Kaxinska u. Rilber dackmann 0 1 der Vagabund. Dunkle Gewalfen mit Vortrag des Herrn F. Wallensteiner Folgen der Jugendsünden Im Rahmen einer spannenden Handlung bringt der Film oOriginal- Aufnahmen 170 Szenen, die noch nie gezeigt wurden. Nur für Erwachsene iiber 18 Jahre Forverkauf ff Iich ab% Uhr an Ea203 Die hies vorragenden Darsteller: Die sclionen Frauen Die grandiose Ausstattung von Prof. Ludi. Keines, Gesmar und Monledoro Jugendliche haben Zulriſt! verstärktes Orchester! Preise: 80,.—,.30,.80 Uf. Die modernen Tänze lehrt in wenigen Privatstunden Kuri R. Weinlein Baldige Anmeldung erbeten: 11690 Tanzsehaſe Schmſdkonz-Welnleln- Fergruf 30411 9 5, J1 Vorverkauf für die ersten 3 Tage Freitag/ Sonniag ab ſieule. Telænhonruf 216 24 Sichern Sie sich Karten durch unsern 5 Vorverkauf! 827 N — Asta gen eee——— ee Beteiligunge ö faaadaahdehldunkee eus gnggem 2aifb 9 Versaumen auch Sie nicht, sich dieses Filmwerk anzusehen! Musikzusammenstellung u. musika 9 lische Leitung: Felix Zania. Beginn der Vorstellungentägl. 3 Uhr g Letzte Vorstellung 8 Uhr 30. jugendliche haben nachm. Tutritt! Keine erhöhten Eintrittspreise! (Sockelsmaſich FHannbeimer Henzertdirehlon Heinz Hohmeister, E 7,32 mee übemommen hebe. Anümmmmummmmmmummunmumnenmmmememumunmummmmmmummmnmmumanunnmm Epüfinungsabend Mittwark, den A. Dab As. JS. ieeeeennunummnmnmnmummnmnnmnmnmnnnnumump nnn 5 de Sturzflüge des deutschen 5 b 5 0 fenen ee e.,, vocbabinate rin Befieiligung 5 u. e de e 5 12 5 e Erfahrener Kaufmann such Sich e er Staatsanwalt kagtan% dee 1 ö. 1 135 1 10 4, 17 Nennheim N 4, 17 8 E Bernhard Götzke Mar Landa- Fritz RID. 40 9000.— 5 5 muß! Er. 5 1 0 5 15 Kampers Robert Garrison Lafayette Vierzigtausend— gegen gute siche: i 8 a 2 f heit an nur gesundem Unternenmmen 1 ö freunden u. Bekannten, sowie der vefehfichen Ein- 15 Imsel der Liebe ⁊ u 1 121119 en 5 5 Fast 20 000 Besudier 3 Wohnerscheft Nennheims zur Nachficht, daß ſch das 5 Ein französischer Spitzenfllm Vermittlung nicht erwünscht 2 II„Umlversum““ Ds Eule An 1 3 1 i b 8 geb. unt. E F 26 an die Geschäftsst. f ä alesen ron- Flim bewundert Kulmbacher Braustübl, N 4, 17 15 g 2 Pimard Strauß leitet die Aufführung elgener Werke im 2. Akademie-Konzert n dn dae ade Bädterei mit Gastwiriscat an verkehrsreichſter Stroße einer heſſiſchen Stadt von ca. 12 000 Einwohnern, felt lang. Jahren beſteh., mit allem Inventar, gleich beziehbar, günſtig zu verkaufen. An⸗ zahlung ca. R/ 10 000.—. f Anfragen unter J& 122 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle öſs. Blattes erbeten. 12 604 Hotto; vom Besten das Beste. Zum Besuch ladet höflichst ein 8 J. Heinrichsdorfi 5 0 Ihle K 1. 30 Tel. 22933 am Paradeplatz Vortragsfolge: Don Quichote : Heldenleben Don Juan Sol. Mitwirkg.: Konzer imelster Max Kergl Konzertmeister: Carl Müller Karten Mk..- bis 9. an der Konterſkasse 5 R. Ferd Heckel 0310, Mäh Musikhaus, 07,13 Age . 1 8 Neuer Kursus 7. November 55 Hrstklass, Einzel-Unterricht jederzeit. 8. 12284* 155 5 fiat n err fe * 952 12. Seite. Nr. 504 Mittwoch, den 30. Oktober 102 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3 7 20. Telephon⸗ 5. B4826 D 1. 9. Nähe Planken und Paradeplatz parterre- Büro 3 mer, auch als Verkaufsräume geeig⸗ net zu verm. 4355 9 res A 3, Nr. 2, parterre, nachmittags v. —5 Uhr. 7 dug broßer Eckladen mit Nebenraum in Neckarau zu ver⸗ dreſſe in der B4816 Zwei ſchöne* 3430 1— belle ere ffäume für Büro- od. Wohn⸗ geeign., zu vm. D 7, 10. 2. Stock. 1 J leeres Zimmer ſep., el. Licht heizb., an berufst. Dame ſof. zu ve et. Rheinhäuſer⸗ ſtraße 46. 2 Tr., rechts. * 3426 Broßes leeres Zimmer zu vermiet. Luzenberg, Untere Riedſtraße 54. B4909 Lindenhof. Gut möbl. Zimmer, el. Licht, bei kinderlos. Ehepaar wer 1. 11. zu vermiet. heinauſtr. 8, 1 Tr. link B4817 Schön möbl. Zimmer an ſol. Dame od. Herrn ſof. zu vermiet. Stolze⸗ ſtraße 8. parterre, rechts B4818 Wohn⸗ u. Schlafzimmer 2 Bett. eleg. möb., in ſchöt 0 . 2 ee, 8 2 . . r. in der Geſchſt. 54647 Unsere eigene Fabrikatien bürgt für beste Stoffs u. Zutaten 20. Ausarbeitung, AAnzende Paß 8 5—— Sehlafzin mer ſpottbillig zu verkaufen 5165 Rheinauſtr. 4. N Große Send Sind Alngetreffe Jetzt raten wir Ihnen, unsere Auslagen und N Gemütlich möbliertes Ball onzim mer beſſ. Hauſe an ſolid. B4798 zu verm. but möbl. Zimmer eide, m bann eden ne Ba, form und Fenster zu vermieten. 34827 5 rte 5 Weber. Rheinhäuſer⸗ billigste Prei zeser apa hes ſtraße 36, 2. St. 34827* ee Went en— 8 5 f 8 Nähe Waſſerturm: O 7. 20. III: Schönes 2 1111 f Nöblierles Zimmer zu verm. Preis 45 l. 84807 84 * gut möbl. Zimmer 5 5 in gut. Hauſe, 1 Min. 1 duden; 8 5 vom Hauptbahnhof, an 95 5 8 1 ruh Herrn per 1. Nov. 5 N N 2 zu verm. Beller, Hrch.⸗ 2 f 1 Lanzſtr. 13. Tel. 261 96.. *3852 3 C Damen-Mäntel Schönes bl. Zimmer Moclerne Winter-Ulster 1 ter aus warmen Winterstoffen, mit Stafl⸗ 7 5 an berufst. Herrn zu aus vorzüglichen gemusterten Stoffen, 5 Kunstseide pelekragen 12.78, 90 f vermieten. 5432 mit Rücken- und Rundgurt 0 8 8 5 5 Langſtr. 31. 4. St. ks. 5 Damen-Mäntel 5 U 7 0 Aparte Winter-Ulster 2 aus Ottomane, ganz gefüttert, mit Stofl- 19 7 5 Limmer 1 flotte II reinige Formen, mit und ohne FEI 0 pelzkragen, jugendl. Formen. 24.80, 8 5 N ſchon m el. VVV 4 an 9 5 2940 5 2 0518 5 99 Damen- Mantel 342„III. N Schwarze Paletots 1— J aus gutem Ottomane, ganz gefüttert, Ele er mit Samtkragen, aus unseren guten 1 Inter-Ulster 13 80. 9 mit echtem Pelzkragen, Ottomane- 8 8 5 JJV 0. 70 Mantel, Frauenform, ganz gefüttert, é 9 n gut. Haufe an beſſ. ift Plüschkragen 38 5 aus flauschartigen Stoffen, in guter Verarbeitung unsere Haustpreisſege: 48.—„F gut bewährte Qualltät, ganz auf Damasse 98. 59 3 78. 8 ſol, Herrn zu vm. Lge. Rötterſtr. 34 1 Tr. r. * 428 —— 7 Schön, mod. möbliertes Herren- U. Schlafz. ſofort Nähe Frledrichs⸗ 5 park, zu verm* 3427 3 Telephon 270 30. 1 Schwarze Paletots aus guten Meltonstoffen, elegante Aus- 8 1 ... 9 Knaben-Pyjaks aus soliden Meltonstoffen, ganz 4 75 Lelnttert:!: 89 8.* 3 Ne Damen-Mäntel aus Schnitt- velour, ganz geſuttert, mit hohem echt. f Pelzkragen u. Stulpen u. englischartige 75 5 *. Stoffe, mit angewebtem Futter 48— Stoffarten und Farben, mit reiehlſcher Damen-Mäntel aus modernen 59 22 1 rag. bell. ant möbl. Kknaben-Mäntel 50 9 12 Felzgarnftur, ganz auf Seide.. 68. 2 araß. hell.. möbl. lluotte II reihige Formen, mit Gürtel, aus 0 9 8 01 5 0 7 ante 2 3* Balkonzimmer cchön gemusterten Stoffen 12,.50, G. 5 Damen-Mäntel aus Duvetine, 9 1 alt el, Iicht ſof, zu vm. 0 Rücken und Aermel, auf in apatten Modefarben, mit großem 2* 18423 f I. 5, Fieger N 0 Kseide gearbeitet, Ersatz besonders preiswert, schine Pelzkragen u. neuartigen Stulpen 89, 4. Mühe Schl 5 88 5 5 8, D Mäntel Nähe Schloß⸗Paradepl. ganz gefüttert, mit Ringsgurt 32. 24. 5 6 Pelzurten amen-Mänte fl., ſche Zim. a nsere a 1 8. ic 1. Schreibt eee 15 aus modernen Matengo- Stoffen, leicht taillierte Formen, ganz auf Seide, mit neuartigen Pelzen verarbeitet sowie aus gutem Charmelaine und vielen neu- 1 9 an 1 oder 2 Herren zu vermiet. M 2. 7, 2 Tr. 4778. Frdl. möbl. Zimmer an berufst. Dame od Hrn.. b. 1. 11. zu verm. Käſer⸗ 2 talerſtr. 17, 1 Tr. Iks., Nähe Meßplatz. B4791 Schön möbl. Zimmer in freier Lage, eventl. mit Badbenützung, el. Licht, zu vermiet. B4820 Seckenheimerſtraße 30, Treppen, rechts. 1 put möpl. Zimmer in fr., ſonnig. Lage zu vm. Dammſtr. 25. 1 Tr. B4808 1 8 1 1 129.— 5 artigen Stoffen. 148, 125. Besuchen Sie unseren modernen Erfrischungsraum! HANNHE Tr B een, Ki, 7 Schönes Zinner A4, 7. 1 Tr.: Gut möbliert. Zimmer mit 1 od. 2 Betten bill. Gut möbl. 53440 Brohl. leeres Zimmer Sehr Schün Möbliert. M 2, 17a, Nähe Schloß zu vermieten. B4804 Sehr gut möbl. Zimm. mit Schreibt., el. Licht, auf Wunſch Badbenütz., an nur beſſ. Herrn zu tieten. Rheindamm⸗ verr Schön 58441 möbliertes Ammer ſofort zu vermieten. Ludwig, H 5, 1. II. Balkon-Zimmer Schön möbl. Zimmer für 1 od. 2 Perf., auch Licht zu vermiet. zu vermiet. K 3. 14, bei Kaufmann, 1 Tr., a Ring Schön möbl. Zimmer am Tennisplatz, mit el. 0* 841 Goetheſtrage 46. 1. x. an ſol. Einzelperſon zu vermieten. Anzuſehen abends— Uhr 13349 Heiden, P 4 a. 13, II. Sehlafzinner mit 2 Betten, gr. Küche, zum alleinbenützen, an Ehepaar od. 2 Damen per 15. Novbr. zu ver⸗ miet. Neubau. Dampf⸗ Sonniges, gut mödl., leicht keizbares Zinmer in aut. Hauſe an ſolid. Herrn per 1. November 1 Schönes Ammer f. berufst. Frl. zu vm. Adreſſe in der Geſchſt. * 9488 in fr. Lage, am Ring, zu verm., ev. an berufs⸗ tätige Dame. B4853 A. Schweigert, R 7, 27. Möbterles Zimmer I. 5 e bei Heß 5492 FP Schön möbl. Zimmer Miſerſe: ſep. zu verm. 8 U 4, 18, 2 Treppen Schön möbl. Zimmer ſtraße 1, III. r. B4811 Ehep. zu verm. 73442. ee Möbliertes Zimmer beizung. Gas u Flek⸗ zu nerimeten, 2249 Sep. leeres Zimmer Möbliertes Zimmer bt e e 5 L 1. 2 8. St. Babndof föhliertes Zimme„ derrn isch Eigener Oase Ont mbbl. Zimmer u. 1 möbl., mit 2 Bett. mit od. ohne Klavierb., per ſof. zu verm. 5446 mit el. Licht bil. zu U 5, 18 part 5 Möbliertes Zimmer Preis 30 /, bis 1 mit el. dicht an Deren abſchluß. 3411 an ſol. beſſ. Herrn zu v. in Neckarau ſofort zu l 5 5 e d 8 1 a. elin⸗ od. Fräul. ſof. zu verm. äfts⸗ Seckenheimerſtr. Nr. 112 verm. Zu erfr. in der zu verm. Böckſtraße 3, Kirchenſtraße 14. part. Voß. Schimpenlt, Möbl. Zimmer ſof. od. an ber rl. zu vm. zu vm. Näh. Zeppelin⸗ od. Adr. in der Geſchäft 85 5 1. E. zu verm. B e ü S e ge 10. 5. l. 358 3484 U 2, 9. 4. St., 2. Ufelle diefes Blatt 1 Tr. Rafal. Bassz] Geschäfts t. n. St. Sec. iet Den 5