1 7* 3 0 * 8 1 Bezugspreiſe: In Mannheim und umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraßels, NefFriedrichsſtraße 4, FeHauptſtraße 68 Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. 10 Pfg.— Abholſtel len Waldhofſtraße 6, Wppauerſtraße 8.— 7 Montag: Sport der N. M. Z./ Dienstag wech) B eilag en: und Recht/ Donnerstag wechselnd: Mannheimer Frauenzeitung Poſtſcheck⸗ Konto Nr. 17590 Karlsruhe Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6— Fernſprecher: elnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Für unſere Jugend/ Freitag: Mannheime Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Sammel⸗Nr. 24951 Telegramm Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Neues vom Film Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Steuer, Geſetz r Reiſezeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Mannheimer Muſikzeitung Abend-Ausgabe Donnerstag, 1. Oktober 1920 140. Jahrgang— Nr. 507 Auch ein Flaggenſalut Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 31. Okt. Die„B..“ meint, daß Oberbürgermeiſter Böß, der erſt am Abend in Berlin ſein könne, kaum an der Sitzung der Stadtverordneten teilnehmen werde, die um 5 Uhr beginnt. Hingegen ſei es möglich, daß der Oberbürgermeiſter die Einberufung einer außer⸗ ordentlichen Sitzung für nächſten Dienstag anrege. Man ſollte auch wohl annehmen, daß Herr Böß den Wunſch haben wird, auch zu ſeinem Teil zu der Klä⸗ rung beizutragen. Bei der Landung des Oberbürgermeiſters Böß in Bremerhaven gab es auf der Terraſſe, die die Lloydhalle am Kai in ihrer ganzen Länge durchzieht, eine Demonſtration gegen Bö ß. Es wurde eine 5 Meter lange Fahne ausgeſtreckt mit der Inſchrift„Sklarekpelze 4000 Mark“. Die Zahl 4000 war durchgeſtrichen und darunter geſchrie⸗ ben„Für Herrn Böß für 400 Mark“ Das Publikum ſtaute ſich vor dieſer Fahne. Polizei ſchritt ein, riß die Fahne herunter und beſchlagnahmte ſie. Oberbürgermeiſter Boeß, der, wie berichtet, in Bremerhaven an Land gegangen iſt, hat es in äußerſt höflicher aber beſtimmter Form abgelehnt, der Preſſe ſchon jetzt eine Erklärung abzugeben. Bürgermeiſter Scholtz, der um 8 Uhr morgens mit dem„Merkur“ der„Bremen“ entgegengefahren und auf der Höhe von Hoher Weg an Bord gegangen war, erklärte, er habe dem Oberbürgermeiſter die Sklarek⸗Akten vorgelegt, die dieſer bis zur Landung in Ruhe durch⸗ geleſen habe. Bürgermeiſter Scholtz hofft, wie er wei⸗ ter erklärte, noch rechtzeitig auf dem Bahnweg nach Berlin gelangen und zur Berliner Stadtverordne⸗ tenſitzung am Nachmittag kommen zu können, da die „Bremen“ verhältnismäßig früh Bremerhaven er⸗ reicht hat. Auf das für ihn bereitgeſtellte Flug ⸗ zeug hat er deshalb verzichtet. In der Zollabfertigungsſtelle wurde Oberbürger⸗ meiſter Boeß, der recht angegriffen ausſah, von den Photographen und Kinboperateuren ins Kreuzfeuer genommen. a Hauptverfahren gegen Kunert — Berlin, 31. Okt. Gegen die Kaufleute Max Ku⸗ nert und Salomon Dunkelblum wegen ver⸗ ſuchten Betrugs zum Schaden des Deut⸗ ſchen Reiches in Höhe von 1300 000 Mark, iſt das Hauptverfahren eingeleitet worden, gegen Max Kunert außerdem wegen ſchwerer Urkunden⸗ fälſchung. Das Volksbegehren Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 31. Okt. Nach den Ergebniſſen, die bis heute mittag dem Reichswahlleiter vorliegen, hat ſich das Bild nicht unweſentlich zugunſten der Volks⸗ begehrenparteien verſchobn. Aus Thüringen wird eine Durchſchnittsziffer von 11,78 Prozent, aus Oſtpreußen ſogar von 17,01 Prozent gemeldet. Nach den zur Zeit bereits vorhandenen Reſultaten ergibt ſich bei einer Zahl von 22 535 407 Stimm⸗ berechtigte eine Eintragungsziffer von 1924 775. Die Beteiligungszahl beläuft ſich mithin auf 8,54 Prozent. Bisher ſind Eintragungsziffern aus 54,59 Prozent des Eintragungsgebietes eingegangen. Es iſt alſo möglich, daß das Geſamtreſultat ſich dicht der 10 Prozent⸗Grenze nähert. Hier und da meint man ſogar, daß dieſe noch gerade erreicht wird. Volksbegehren und Beamte E Berlin, 31. Okt.(Von unſ. Berliner Büro.) Wie die B. Z. mitteilt, ſollen bisher im ganzen nur 2 Diſziplinarverfahren im Zuſammenhang mit dem Volksbegehren eingeleitet worden ſein. Die Betrof⸗ fenen ſeien der Regierungsrat Bierbach und ein Poſtinſpektor, die hetzeriſche Angriffe gegen die Re⸗ gierung unterzeichnet haben. Strafrechtsausſchuß — Berlin, 31. Okt. Der Strafrechtsausſchuß des Reichstags, der geſtern die Beratung der Unzucht⸗ und Zuhältereiparagraphen begonnen hatte, ſetzte dieſe Beratung heute fort und vertagte ſich dann bis zum 18. November. Demonſtrationen am Landungskai Wer wird Reichswirlſchaftsminiſter? Wichtige Veratungen der Deutſchen Volkspartei Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 31. Okt. Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei trat heute vormittag um 11 Uhr zu der von uns angekündigten Sitzung zuſammen. In ihr ſoll be⸗ kanntlich u. a. entſchieden werden, welchen Kandi⸗ daten die Volkspartei für das Reichswirtſchaftsmini⸗ ſterium vorſchlägt, falls Dr. Curtius endgültig das Amt des Außenminiſters übernimmt, woran, wie geſagt, kaum noch zu zweifeln iſt. Die Entſcheidung über den Anwärter für das Wirtſchafts⸗ miniſterium wird nicht ganz leicht ſein. Herr Dr. Curtius ſelber ſchlägt, wie wir zu wiſſen glauben, den Reichstagsabgeordneten Dr. Albrecht vor. Danben treten allerlei Mitbewerber auf, als da wären Dr. Zapf, Dr. Hugo und der Staatsſekre⸗ tär Schmidt aus dem Miniſterium für die beſetz⸗ ten Gebiete. Die Ausſprache begann mit einer Erörterung der geſamtpolitiſchen Lage, wie ſie ſich nach dem Tode des Parteiführers und Außenminiſters Dr. Streſe⸗ mann ergeben hat. Man nimmt an, daß die Sitzung ſich bis tief in den Nachmittag ausdehnen wird. Die Fraktionsſitzung der Deutſchen Volkspartei wurde gegen 2 Uhr unterbrochen. Sie wird um 4 Uhr Cleëmentels neueſte Miniſterliſte (Drahtmeldung unſeres Pariſer Vertreters) Paris, 31. Oktober. In der Umgebung Clémentels wird heute mittag folgende Miniſterliſte ausgegeben: V orſitz, Handel und Induſtrie: Senator Cléementel(Demokrat), Außenminiſterium: Briand, Juſtiz: Depu⸗ tierter Tardien(Mitte) oder Chautemps (Linksdemokrat), Inneres: Durand(Linksdemo⸗ krat) oder Tardieu, Finanzen: Senator Ché⸗ ron(gemäßigter Republikaner), Kriegsminiſter: Senator de Jouvenel(Mitte), Marine: Ley⸗ gues(Mitte) oder Deputierter Dumesnil(Links⸗ demokrat), Arbeit: Deputierter Loucheur, Allge⸗ meine Wohlfahrt: Deputierter Pietri(Linksdemo⸗ krat). Die Poſten der Unterſtaatsſekretäre ſind meiſt mit Mitgliedern der Radikalen Partei beſetzt worden. Im großen und ganzen iſt es ein Kabinett der Mittelparteien, dem ſich einige ſehr einfluß⸗ reiche Linksdemokraten angeſchloſſen haben. * Clémentel beginnt ſeine Beſprechungen und Be⸗ mühungen um eine neue Regierung genau wie Daladier mit einigen guten Reſultaten. Er gewann geſtern die Zuſicherung Briands, im neuen Kabinett das Außenminiſterium zu über⸗ nehmen. Weiter hat er die Zuſtimmung der im vorhergehenden Kabinett vertretenen Miniſter Chéron, Loucheur und Laurent⸗Eynac erhalten. Clémentel hofft, ſchnell vorgehen zu können. Er will heute abend 6 Uhr bereits dem Präſtdenten ein neues Miniſterium vorſtellen, oder...— Alles hängt nämlich von der Haltung der Radikalen ab, wie vorgeſtern noch von der Haltung der Sozialiſten, als Daladter mit der Regierungsbildung beauftragt war. Clémentel, der ſelbſt Mitglied der Radi⸗ kalen Partei iſt, zählt auf die Mitwirkung der Radi⸗ kalen in einem Kabinett, das von den etwas weiter links ſtehenden Republikantſchen Soztaliſten bis zur Republikaniſchen Linken unter Ausſchluß der Gruppe Marin gehen ſoll. Es ſoll, wie bereits gemeldet, ein Kabinett der republikani⸗ ſchen Verſöhnung werden. Ob ihm aller⸗ dings dieſe Verſöhnung gelingen wird, iſt fraglich. Ein großer Teil der Radikalen wird ſich nach den letzten Vorgängen kaum verſöhnen laſſen, die An⸗ hänger Daladiers ſicherlich micht. Sehr bezeichnend für die Stimmung in der radi⸗ kalen Partei iſt die Tatſache, daß Herriot, der tauſch hat, wie wir hören, Einigkeit darüber ergeben, daß das Außen miniſterium ſowohl wie das Wirtſchaftsminiſterium der Deutſchen Volkspartei überlaſſen werden müſſe. Wahrſcheinlich wird dieſe Auffaſſung in einer Ent⸗ ſchließung ausgedrückt und auch dem Kanzler zur Kenntnis gebracht werden. Der zweite weſentlichſte Punkt der heutigen Be⸗ ratung betrifft die finanz⸗ und ſteuerpolitiſchen Fragen. Die hier zu erwartenden Beſchlüſſe können gleich⸗ falls einige Ueberraſchungen bringen, da ſich in der Auffaſſung der Deutſchen Volkspartei über die Um⸗ geſtaltung der deutſchen Finanzpolitik ſeit dem Früth⸗ jahr nichts geändert hat. Es wird verlangt, daß das Reich eine energiſche Sparpolitik betreibt und auf eine Geſundung der Reichsfinanzen in Ver⸗ bindung mit einer durchgreifenden Steuerreform und Steuerſenkung hinarbeitet. Die darauf bezüglichen Vorſchläge ſind bereits im Frühjahr von der Partei aufgeſtellt und in einem Antrag nieder⸗ gelegt worden, der das Budgetrecht des Reichs⸗ tages an beſtimmte Richtlinien binden will, um zu verhindern, daß der vom Reichsfinanzminiſtertum aufgeſtelle Haushalt im Laufe der Budgetberatungen durch Agitatſonsanträge der einzelnen Parteien übe. fortgeſetzt werden. Der bisherige Meinungsaus⸗ den Haufen geworfen wird. r dem rechten Flügel der Partei naheſteht, das An⸗ gebot Clémentels, im neuen Kabinett das Miniſte⸗ rium der ſchönen Künſte zu übernehmen, abge⸗ lehnt hat, ein wenig günſtiges Omen für Clémen⸗ tel, der heute vor der radikalen Kammerfraktton erſcheinen wird, um ihre Mitarbeit zu gewinnen. Sicher wird ein großer Teil, wahrſcheinlich die Mehrheit der Partei, ſich für eine Teilnahme an der geplanten Regierung ausſprechen. Ob die Partei⸗ diſziplin, die bei anderen Gelegenheiten ſchon oft⸗ mals in die Brüche ging, diesmal ſo ſtark ſein wird, daß der linke Flügel der Partei für die Regierung ſtimmt, muß bezweifelt werden, und damit wird auch die Mehrheit der geplanten Regierung, die ſo⸗ wieſo ſchon ſchwach iſt und im günſtigſten Fall bei einer geſchloſſenen Stimmabgabe aller Parteien kaum 12—15 beträgt, ſehr ſchwach. Tunnel unter oem Aermellanal? 8 London, 31. Okt.(Von unſerem Londoner Ver⸗ treter.) In parlamentariſchen Kreiſen hört man, daß der Plan eines Tunnels unter dem Aermelkanal von dem zu ſeiner Prüfung eingeſetzten Sachverſtändigen⸗ ausſchuß abgelehnt worden ſei. Das Projekt, um das in der engliſchen Oeffent⸗ lichkeit ſchon ſeit 60 Jahren gekämpft wird, war im vergangenen Jahr beſonders ſtark in den Vorder⸗ grund getreten. Die engliſche Regierung ſah ſich durch die Preſſe veranlaßt, ein Komitee von techni⸗ ſchen, wirtſchaftlichen und finanziellen Sachverſtändi⸗ gen zu ernennen, um endlich einmal die noch niemals ernſtlich geprüfte wirtſchaftliche Seite des Tunnel⸗ projektes klarzuſtellen. Die Sachverſtändigen ſollen jetzt feſtgeſtellt haben, daß 1. die Anlage⸗ und Betriebskoſten viel höher ſein würden als bisher angenommen, 2. daß nur ein relativ geringer Teil des Güterverkehrs zwiſchen England und dem Kontinent den neuen Verkehrs⸗ weg mit Vorteil würde benützen können und 3. daß durch die Schädigung der beſtetenden Schiffahrts⸗ linien ebenſo wie der Küſtenſtädte und Badeorte Südoſtenglands alle etwaigen Vorteile der Landper⸗ bindung mit dem Kontinent mehr als aufgehoben würden. 5 Entſcheiden iſt, daß der Tunnel ſelbſt nur mit ſtaatlicher Subvention arbeiten könnte, wofür die gegenwärtige Regierung unter keinen Umſtänden zu haben iſt. Der Tunnel Dover Calais wird alſo wieder einmal in das Gebiet der Zukunftspläne zurßeckgewieſen werden. Eine neue Partei? Man ſagt: es will eine neue Partei werden. Das hat man zwar ſchon all die Jahre hindurch geſagt und immer iſt, wenn der Rauch aufſtieg, wohl auch ein Feuerchen geweſen. Es hat einen Flügel bei den Deutſchnationalen gegeben, der mit dem Ge⸗ danken einer Sezeſſion ſpielte und in irgend einer Form die freikonſervative Partei von ehedem wieder aufzutun wünſchte. Hat es auch bei Volks⸗ partei wie Demokraten nicht an Männern gefehlt, die den alten Traum der großen liberalen Partei auf der Seele trugen. Die Liberale Vereinigung iſt im November 1924 ſogar eigens zu dem Zweck ge⸗ gründet worden, dieſem Traum Blut und Leben zu⸗ zuführen. Hernach iſt es dann doch immer bei den Hoffnungen und Entwürfen geblieben. Der deutſch⸗ nationale Neuerungsdrang ſchien vor Herrn Hugen⸗ berg zum Stillſtand gekommen zu ſein. Der hatte (und hat es noch) das große Portemonnaie und, ſeine perſönlichſte Schöpfung, den nicht minder großen Zeitungsapparat: wer kann wider den Zaren und Groß⸗Nowgorodl Die Beziehungen zwiſchen Volkspartei und Demokratie aber regelten ſich nach den Gezeiten von Ebbe und Flut. Mal näherte man ſich, mal glitt man auch wieder auseinander. Seit, dank Herrn Dr. Braun, die Erwartungen auf eine Angleichung der Koalitionsverhältniſſe im Reich und in Preußen vollends ſich zerſchlagen hatten, war die Entfremdung ſichtlich im Wachſen. Die ſchmale In⸗ telligenzſchlacht, die hinter der Liberalen Vereinf⸗ gung geſtanden hatte, begann, des fruchtloſen Mühens überdrüſſig, ſich zu zerkrümmeln. Schließlich mochte man wohl auch je länger je mehr erkannt haben, daß durch ein bloßes Additionsexempel das Problem nicht zu bezwingen war. So ungefähr war der Stand der Dinge noch vor ö ſechs Wochen. Rund um Hugenberg zählte man phantaſtiſch, überſchwenglich— auf das Volks⸗ begehren. Ohns ſich im übrigen viel den Kopf zu zerbrechen, was denn hinterher kom men ſollte. Anſonſten im Bürgertum(oder wenigſtens in beträchtlichen Kreiſen dieſes Bürgertums) rech⸗ nete man auf das Poung⸗Abkommen. Wenn das erſt verabſchiedet wäre, wenn die Wirtſchaft ſich wieder freier fühlen, auch die politiſchen Folgen(nicht nur am Rhein) langſam ſpürbar werden würden, wollte man ſich zu überlegen anfangen, wie künftig im Reich und in Preußen zu regieren wäre. Der Tod Streſemanns, mitten aus Schaffen und Planen, aus hundert angefangenen Arbeiten heraus, hat dieſes Konzept einigermaßen verrückt. Er fehlt für die auswärtige, fehlt nicht minder uns auch für die innere Politik. In Baden⸗Baden machen die Ungarn ſich intereſſant, aber nicht beliebt, indem ſte Einwände über Einwände erheben. Sie werden eines Tages dem allgemeinen Unwillen ſich beugen müſſen. Doch auch in Paris laufen die Dinge leider gar nicht gut. Und unterrichtete Männer, die keines⸗ wegs zur Gilde der Schwarzſeher gehören, be⸗ fürchten, daß es Frühfahr werden mochte, ehe dem in Paris und im Haag begonnenen Werk der Schlußſtein eingefügt werden kann. Werden ſich Etatsberatung und Finanzreform bis dahin hinaus⸗ ſchieben laſſen? Was derweil der von Gott im Zorn zum Finanzminiſter geſetzte Herr H ilferding übt, erfüllt nachgerade auch die Geduldigen und Lamm⸗ frommen mit bangen Aengſten. Man wirft, um heute dieſes und morgen jenes Loch stopfen zu können, fremden Kapitaliſten, die biswetlen nur kühne Spieler ſind, Rieſengewinne in den Schoß und ſcheucht, indem man die Steuerſchraube überdreht, zugleich die eigenen aus dem Land. Bis weit in die Reihen der Demokratie— der Mannheimer Parteitag war deß ein recht ein drucks vol⸗ les Zeugnis herrſcht nur noch eine Mei⸗ nung, daß die Sozialdemokratie, die vier der wichtigſten Reſſorts an ſich riß, völlig ver⸗ ſagt hat. Daß ihr Talent und ihre Talente zur Not ausreichen, in einem eingeſpielten Verwaltungs⸗ apparat wie dem preußiſchen die Dinge ſich zum beſten zu kehren, die Fähigkett aber, politiſche Ge⸗ ſchäfte großen Stils zu führen, einſtweilen ihr noch durchaus abgeht. Von ſolchen Fähigkeiten hat vor⸗ derhand freilich auch Hugenberg keine Probe geliefert. Er ging aus, die Deutſchnationalen zu ſtär⸗ ken und hat nur die Nationalſozialtſten groß gezüch⸗ * 2. Seite. Nr. 507 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Doll t kag, den 31 Oktober 1922 tet. Die ſechs Nationalſozialiſten, die jetzt in die Karlsruher Landſtube einziehen, wirken wie ein Fanal. Die Maſſen, die im deutſchen Süden und den Rhein entlang den Nationalſozialiſten zulaufen, ſind nicht etwa bekehrte Sozialdemokraten lobſchon es auch an denen nicht ganz mangelt), ſind Fanati⸗ ſterte aus Intelligenz und Halbintelligenz. Und auch in ſeriöſen und beſonnenen deutſchnationalen Kreiſen, zumal dort, wo man noch über befeſtigten Beſtitz verfügt und etwas zu verlieren hat, beginnt man allmählich beſorgt der Frage nachzuſinnen: wo ſoll das enden? Das etwa(neben Regungen und Bewegungen in der Jügend, die ſchon früher da waren, und der uusgeprägten Abneigung der Wirtſchaft und der großen Geldinſtitute, die dermaligen Parteien noch weiter zu alimentieren) ſind die Momente und Mo⸗ tive, die nach der Bildung einer neuen Partei drängen und die diesmal vielleicht ernſthafter zu beurteilen ſind als in früheren Fällen. Man will nun ja auch etwas ganz anderes. Wünſcht, eine große Partei der Mitte zu ſchaffen, die das ganze nicht klerikal gebundene Bürgertum vom lin⸗ ken Flügel der Deutſchnationalen bis zum rechten der Demokraten zu umfaſſen vermöchte. Ob der Gedanke, der in dieſen Wochen unzwei⸗ felhaft durch die reifſten und beſten Köpfe in Deutſch⸗ land zieht, Wirklichkeit wird, läßt ſich nicht ſagen. Er muß auf mancherlei Hemmniſſe gefaßt ſein. Zu⸗ nächſt einmal auf die ſozuſagen geborene Geg⸗ nerſchaft der Parteibürokratie. Und dann auf die andere, gewichtigere und wohl auch hart⸗ näckigere, des preußiſchen Miniſterpräſidenten Braun. Deſſen von Jahr zu Jahr, von Monat zu Monat weitergreifende Macht wäre in dem Augenblick hin, wo das zerklüftete Bürgertum ge⸗ lernt hätte, gemeinſam zu marſchieren und auch ſo zu ſchlagen. Immerhin: es gab noch keine Zeit, die ſolcher Zuſammenfaſſung ſo günſtig war wie dieſe, da heute hier und morgen dort aus den ſozialiſtiſch verwalteten Kommunen der Unrat gen Himmel duf⸗ tet. Man wird den auf Ende November angeſetzten deutſchnationalen Parteitag abzuwarten haben. Dann wird ſich vielleicht abſehen laſſen, wohin die Reiſe geht. R. B. eneral der Kavallerie von der Marwitz 1 General George Cornelius Adalbert v. d. Mar⸗ witz iſt im Alter von 73 Jahren geſtorben. Sein Name wurde während des Krieges viel genannt, als das von ihm geführte Kavallerie⸗Korps im September 1914 bis in die Gegend von Paris vorſtieß. Später kämpfte er erfolgreich an der Oſt⸗ front und ſchlug die Bruſſilow⸗Offenſive 1916 ab. 1917 errang er einen großen Sieg über die engli⸗ ſchen Truppen bei Cambrai. Zu Ende des Krieges führte er die 5. Armee vor Verdun. Berlin, 31. Okt.(Von unſerem Berliner Büro). Der Reichspräſident hat heute vormittag die Führer der ſogenannten„Grünen Front“, die Miniſter Schiele, Hermes und Fehr ſowie den Präſtdenten der Jandwirtſchaftskammer Dr. Brandes TTT empfangen. le 2 eee . Win l Ei 8 (Von unſerm Vertreter im Saargebiet) Der im 8. Jahrgang ſoeben von dem um die deutſche Sache im Saargebiet hochverdienten, greiſen Chefredakteur a. D. A. Zühlke herausgegebene „Saarkalender“ erneuert ſoeben das Gedächt⸗ nis des am 20. Oktober 1919 von der franzöſiſchen Beſatzungsarmee nach der Komödie eines Kriegs⸗ gerichts unſchuldig erſchoſſenen Eiſenbahn⸗ handwerkers Jakob Johannes. Dieſe Hinrich⸗ tung wurde vor einem Jahrzehnt in aller Heim⸗ lichkeit vollzogen, ohne daß darüber damals, in der Zeit ſchlimmſter Preſſeknebelung, die Oeffent⸗ lichkeit unterrichtet worden war, und auch bisher war Authentiſches über dieſe für den Geiſt der erſten franzöſiſchen Saarokkupation charakteriſtiſche Blut⸗ tat in weiteren Kreiſen nicht bekannt geworden. Am Abend des 7. Okobers, während der Belage⸗ rungszuſtand über das Saargebiet, verhängt war, ſaß in einer Wirtſch des Stadtteils Malſtatt eine Geſellſchaft v eren Leuten bei einem Glas Bier. Im zufe der Unterhaltung zeigte einer der Gäſte einen Revolver und erklärte deſſen Konſtruktion. Ein anderer nahm die Waffe und feuerte einen Schuß in die Luft nach der Hofſeite des Gebäudes. Kurz darauf erſchlen eine Patrouille von 5 Marokkanern, glaubte ſich aber zum Einſchreiten anſcheinend nicht zahlreich genug und ging wieder, um Verſtärkung zu holen. Dieſe Zeit benützten die übrigen Gäſte, um aus dem Lokal zu verſchwinden; nur der Eiſenbahner Jakob Johannes blieb, da er ſich völlig unſchuldig wußte. Er holte den unter das Büfett geworfenen Revolver hervor und hatte die ungeladene Waffe noch in der Hand bezw. auf dem Tiſch, als im gleichen Augen⸗ blick eine 12 Mann ſtarke Patrouille der Marokkaner eindrang. Trotz ſeines Proteſtes wurde Johannes feſtgenommen, in das Arreſtlokal abgeführt, dort mit Ketten gefeſſelt und in brutalſter Weiſe mißhan⸗ delt. Am nächſten Morgen wurde er vom Kriegs⸗ gericht kurzerhand, ohne daß auch nur ein deutſcher Zeuge vernommen wurde, zum Tode verurteilt. Zwei Gewerkſchaftsſekretäre klärten, auf ein dunk⸗ les Gerücht von dem unglaublichen Verhandl gs ausgang, den Oberſten Verwalter des Saargebiets, General Andlauer, auf, baten um Aufhebung des un⸗ gerechten Spruchs und um eine neue Verhandlung mit den deutſchen Zeugen. Andlauer verſprach wohlwollend und erklärte auch am folgenden Tage, ſein Möglichſtes zu tun, damit das Todesurteil U, das dem Kriegsminiſterium in Paris zur Beſtätt⸗ gung vorzulegen war, nicht vollſtreckt werde. Inzmi⸗ ſchen traf bei der franzöſiſchen Militärbehörde ein nnn 7c e 1 d e 830 000 umterſtützte Arbeite In der Berichtswoche haben ſich die ungünſtigen Anzeichen für ein baldiges Saiſonende leicht ver⸗ ſtärkt. Die Kurve der Arbeitsloſigkeit ſtieg etwas ſchneller an und der Kreis der Berufe, der von ber jahreszeitlichen Verſchlechterung erfaßt wurde, hat ſich vergrößert. Die Arbeitsloſenverſticherung dürfte mit rund 830000 Hauptunterſtützungs⸗ empfängern am Wochenende nahezu die Höchſt⸗ belaſtung erreicht haben, die ſie aus ihren eigenen laufenden Einnahmen tragen kann. Im Vorfahr wurde dieſe Grenze Mitte November und im Jahre 1927 erſt Anfang Dezember überſchritten. Aus einzelnen Berufsgruppen iſt folgendes hervorzuheben: Die Aufnahmefähigkeit der Lan d⸗ wirtſchaft ging nach Beendigung der Kartoffel- ernte beträchtlich zurück. Im Ruhrkohlenbergbau kam die Belegſchaftsvermehrung, die bisher ſeit An⸗ fang des Jahres ununterbrochen fortſchritt, zum Stillſtand; die Zahl der arbeitſuchenden Berg⸗ arbeiter ſtieg erſtmals wieder leicht an. In der Induſtrie der Steine und Erden war ein ſtärkerer Beſchäftigungsrückgang ſpürbar. In der Metall⸗ wirtſchaft nahmen die Einzelentlaſſungen zu. In der chemiſchen Induſtrie war der Markt im allge⸗ eee CCC gang, zur Folge hatte. e Meuchelmoro, der nicht vergeſſen werden darf Schreiben des un vorſichtigen Schützen ein, das die Vorgänge in der Gaſtſtube erklärt. Alles vergebens! Am 20. Oktober, abends 5 Uhr, wird dem Verhafteten die unmittelbar bevorſtehende Vollſtreckung des Urteils angekündigt. Man bietet ihm Kognak an, er verweigert die Annahme; ihm wird ein franzöſiſcher Geiſtlicher zugeführt, er weiſt ihn zurück und bittet um einen deutſchen Paſtor. Pfarrer Dr. Schlich findet Johannes gefaßt und ergeben. Der erſchütterte Seeloſrger tröſtet den Tod⸗ geweihten mit dem heiligen Sakrament. Im Herbſt⸗ abend fährt ein Laſtauto zum Schießplatz, auf dem Gefährt Dr. Schlich und Jakob Johannes feſt Hand in Hand. Der Sarg wird auf demſelben Wagen mitgeführt, ſodaß das Opfer ihn ſehen muß. Eine Abteilung Marokkaner und eine ganze Schwadron Kavallerie umgeben den traurigen Zug. Johannes bleibt ſtandhaft bis zum letzten Augenblick. Die Franzoſen wollen ihm eine Binde über die Augen legen, er reißt ſie weg mit den Worten: Ich bin unſchuldig, ich bin ein deutſcher Mann und kaun furchtlos dem Tode ins Auge ſehen!“ Die Schüſſe krachen, Johannes ſinkt lautlos zuſam⸗ men. Auf einen Wink des kommandierenden Offi⸗ ziers ſchleppen Marokkaner den Sarg herbei, in den der Erſchoſſene gelegt wird. In eiliger Fahrt wird der Südfriedhof bei völliger Dunkelheit erreicht. Das ganze Gelände iſt durch umhertrabende Reiterei ab⸗ geſperrt; ſelbſt ein Panzerautomobil iſt auf⸗ gefahren. Der Wärter wird gerufen. In einem um⸗ fangreichen Reihengrab wird haſtig der Sarg herab⸗ gelaſſen, keine Erde bedeckt ihn, die ganze Kavalkade eilt ſchleunigſt nach Saarbrücken zurück. Am nächſten Morgen erſcheint, um der Form zu genügen, auf wenige Stunden ein verſteckter Anſchlag, wonach Jakob Johannes„wegen Mordverſuchs an einer franzöſiſchen Abteilung“ erſchoſſen wurde. Als die Geſchwiſter in der Frühe des nächſten Tags den Sargdeckel emporhoben, wurde nur eine Schußwunde in der Nähe des Herzens ſichtbar. Ein Grauen erfaßte alle; denn der ganze Körper war von den Mißhandlungen entſetzlich zugerichtet, blutunterlaufen, mit Riſſen und Striemen bedeckt. mit Löchern in den Armen; der kräftig gebaute Mann innerhalb weniger Tage nur noch ein Skelett. Die Franzoſen verweigerten eine Woche lang den Totenſchein, die Uhr war— geſtohlen. Ver⸗ treter der Gewerkſchaften aller Richtungen erichteten aus eigenen Mitteln dem von Franzoſenhand ge⸗ fallenen Kameraden einen künſtleriſchen Denkſtein auf einem bereitgeſtellten Einzelgrab. Der„Saarkaländer“ hat eine Ehrenpflicht erfüllt, inbem er das Andenken des Getreuen der deutſchen Nachwelt überliefert. meinen widerſtandsfähig; nur Farbwerke und Kunſt⸗ ſeidengewinnung gaben ſtellenweiſe Kräfte frei. Im Spinnſtoffgewerbe überwog der ſaiſonmäßige Auf⸗ ſchwung noch in Sachſen und Mitteldeutſchland, Rheinland und Weſtfalen; in den anderen Bezirken neigte ſich die Lage ſchon wieder zur Verſchlechte⸗ rung. Im Bekleidungsgewerbe war die Entlaſtung des Marktes nur noch ſchwach. Im Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbe brachten die Einſtellungen der Zuckerinduſtrie in den Rüben⸗ bezirken eine gewiſſe Entlaſtung. Die Vermittlungs⸗ tätigkeit in der Gaſt und Schankwirtſchaft lag, wie alljährlich um dieſe Zeit, beſonders ſtill. Im Holz⸗ und Schnitzſtoffgewerbe ſtieg die Zahl der Arbeit⸗ ſuchenden, vor allem durch Entlaffungen aus den Sägewerken langſam an. Im Verkehrs⸗ gewerbe blieb die Beſchäftigung im Seehafenver⸗ kehr weiter recht uneinheitlich; die Binnenſchtffahrt erfuhr dagegen eine leichte Beſſerung. — Amſterdam, 31. Okt. Auf der Molukken⸗Inſel Sangir(Niederländiſch⸗Jndien) iſt eine Pockenepi⸗ demie ausgebrochen, die bisher etwa 550 ernſthafte Erkrankungen, davon 60 mit tödlichem Aus⸗ . ˙ dere Häuſer wurden zerſtört. 7 F. 5 8 erfall g auf eine Stationskaſſe Aus Gerolſtein, 30. Okt. wird berichtet: Heute mitag war der hieſige Bahnhof der Schau⸗ platz eines verwegenen Raubüberfalls. Kurz nach 12 Uhr ging ein auffälligmit einer grünen Brille verkleideter Reiſender, der vor⸗ her eine Fahrkarte nach Jünkerath gelöſt hatte, durch die Bahnhofsſperre und wartete an der Fahr⸗ preistafel das Eintreffen des um dieſe Zeit fälligen Zuges von Trier ab. Mit dieſem Zug trafen etwa 95 000 4 Lohngelder für die hieſige Station ein. Die Mappe mit dem Geld wurde von dem an der Stationskaſſe dienſttuenden Beamten in Empfang genommen und im Treſor verſchloſſen. Als der Be⸗ amte ſich vom Treſor wegwandte, ſtand der„Rei⸗ ſende mit der grünen Brille“ hinter ihm und bielt mit der Forderung„Geld heraus!“ ihm einen Revolver vor die Bruſt. Geiſtesgegenwärtig entriß der Beamte dem Räuber den Revolver; und es kam zu einem heftigen Ringen zwiſchen den beiden, in deſſen Verlauf der„Reiſende“ dem Beamten mit einem Stein mehrere Schläge über die linke Geſichtshälfte verſetzte. Die auf dem Bahnſteig aufmerkſam gewordenen Beamten eilten nun zu Hilfe und gemeinſam mit der zufällig anweſenden Polizei wurde der Räuber über⸗ wältigt und verhaftet. —̃̃(—V— 5 22 1 K. 5 N ezle Meldungen Eine neue Erfindung Einſteins — Berlin, 31. Okt. Wie verlautet hat Profeſſor Einſtein in Deutſchland und Amer ia das Patent für einen neuen Gefrierapparat angemeldet, der eine Umwälzung in der Kältetechnik und in der Herſtellung künſtlichen Eiſes bedeuten wird. Es ſoll ſich um eine mit Lichtſtrom betrieben: Apparatur handeln, deren Herſtellungskoſten nur ein Fünftel der jetzigen Preiſe für Kältemaſchinen betrage. Urteil wegen eines Schiffszuſammenſtoßes — Stettin, 31. Okt. Das Stettiner Seeamt ver⸗ handelte geſtern über den im Auguſt erfolgten Zu⸗ ſammenſtoß zwiſchen dem Paſſagterdampfer „Deutſchland“ und dem Frachtdampfer „Alexandra“, bei dem eine Kataſtrophe nur da⸗ durch vermieden wurde, daß der Paſſagterdampfer auf den Strand geſetzt wurde. Das Seeamt kam zu der Anſicht, daß der Zuſammenſtoß auf zu langes Beibehalten des Kurſes ſeitens der„Deutſchland“ und auf Verſchätzung der Entfernung zwiſchen bei⸗ den Schiffen durch den Kapitän der„Deutſchland“ zurückzuführen ſei. 9 Todesopfer eines Autounglücks Paris, 31. Ok.(Von unſerem Pariſer Vertre⸗ ter.) Aus Algier wird berichtet: Auf der Straße von Arba nach Sakamodi ſtieß geſtern ein Autobus mit einem Privatauto zuſammen. Beide Wagen wurden eine Böſchung heruntergeſchleudert und völ⸗ lig zertrümmert. 9 Inſaſſen des Autobuſſes, alles Eingeborene, wurden bei dem Unglückgetötet, 14 andere erlitten Verletzungen. 5 8000 Dollar für gebrochenes Eheverſprechen Chicago, 31. Okt.(United Preß.) Fräulein Elfriede Worthmann, einer 2jährigen Deut⸗ ſchen, wurde vom Gericht die Summe von 8000 Dollar Schadenerſatz zugebilligt. Die Klägerin, eine Studentin der Medizin, hatte den bekannten In⸗ haber der Fünf⸗Cent⸗Bazare, Auguſt Deverman, wegen falſchen Eheverſprechens belangt. Der jäh⸗ rige Geſchäftsinhaber war jedoch bereits verheiratet. Fräulein Worthmann verlangte urſprünglich eine Entſchädigung von 50 000 Dollar, doch bot Deverman der Klägerin 8000 Dollar als Vergleich an, womit ſich Fräulein Worthmann ſchließlich einverſtanden erklärte. Sturmſchäben in uA. — Honſton, 31. Okt. Ein Sturm, verbunden mit ſintflutartigen Regengüſſen, hat geſtern die hie⸗ ſige Gegend heimgeſucht. Zahlreiche Men⸗ ſchenleben ſind zu beklagen. Der Scha⸗ den geht in die Millionen. Mit welcher Stärke der Wind über das Land dahinfegte, geht daraus hervor, daß er die Mauer eines Hauſes ein⸗ drückte und ein Bett, in dem zwei Gheleute ſchliefen, einige hundert Meter weit forttrug. Zahlreiche an⸗ 1 U. geber Geſellſchaft und geſellſchaftliche Dinge Von Kaſimir Edſchmid Im Leben der Nationen bedeutet das Wort„Ge⸗ ſellſchaft“ ein Geheimnis, das ſich wohl im täglichen Leben lebendig zeigt, aber unergründlich wäre, wenn es nicht durch gewiſſe Geſetze und Traditionen im⸗ mer wieder kontrolliert würde. Es bedeutet etwa, die Form und den Geiſt, mit welchem ein Volk ſein Daſein beweiſt, wenn es weiter nichts tut als zu leben. Darin liegt bis zu einem gewiſſen Grade Glück und Tragik einer Nation ganz deutlich zu ſehen. Die kleinen Erlebniſſe ſind aufſchluß⸗ reicher als die kleinen Studien. Wer viel reiſt, ver⸗ ſteht das ſofort. Er wird die Eindrſtcke aus der Ge⸗ schichte und der Kunſt kontrollieren können, aber er wird nicht davon ausgehen dürfen, ohne die Men⸗ ſchen leben zu können.: Gewöhnlich werden zwei Irrtümer begangen, man verwechſelt einmal die geſellſchaftlichen Formen mit der Geſellſchaft ſelbſt und zweitens meint man, daß die Moden oder die Sitten die Geſellſchaft eines Volkes ausmachen. Dieſe wechſeln aber eben⸗ ſo oft, wie die Klaſſen wechſeln, welche die Macht autzüben. Die gute Erziehung bedeutet keinesfalls„Geſell⸗ ſchaft“, denn man hat hinlänglich Gelegenheit zu ſehen, daß ſte in den Kreiſen, in deuen ſie voraus⸗ göſetzt wird, oft nicht vorhanden iſt. Ebenſo iſt es mit den Tugenden! Auch die Gebräuche der ritter⸗ lichen Nobleſſe, die man an dem Kern einer Nation für unumgänglich hält, bedeuten gar nichts, weil ſie je nach der veränderten Geographie verſchieden ſind. Ein Ruſſe, ein Engländer, ein Ungar haben bereits über den Ehrenkodex vollkommen andere Anſtchten. Do der Magyar ſich ſchlagen muß, wird es der Deutſche noch lange nicht tun, der Engländer nte, der Ruſſe kaum. Selbſt zur Zeit, wo das Rittertum mit der Kirche ein gemeinſames europäiſches Ideal * und eine phantaſtiſche kulturelle Stoßkraft beſaßen, die faſt vollkommen international war, waren die Sitten ebenſo anders als die Flüſſe und die Berge, welche die Länder ſchieden. Auch die Gepflogenheiten der Oberſchicht haben bei den verſchtedenen Völkern ein anderes Geſtcht. Eine junge Dame wird in Parts vor der Verhetra⸗ tung nicht mit einem jungen Manne ſpazieren gehen dürfen. Eine Deutſche wird, ohne daß es als Spleen oder mauvais gout angeſehen wird, allein keine Weltreiſe unternehmen. In einem italieniſchen Theater, in dem eine Revue geſpielt wird, wird in der Provinz keine einzige Dame zu finden ſein. In Stockholm wird die Dame des Hauſes jeden ver⸗ achten, der ihr zutrinkt, da es ihr Vorrecht iſt, die Gäſte auszuzeichnen, indem ſie das Glas gegen ſte hebt. Sie wird auch die Tafel nicht aufheben, ohne daß ihr Tiſchherr die Gelegenheit ergreift, in dem einzigen Augenblick, den es dafür gibt und den ſein Takt erfaſſen muß, ihr vorher die Hand zu küſſen. Die Schweizer Patrizier führten bis vor kurzem einen Sekretär mit ſich, der ihr Portefeuille trug und alles zahlte, da ſie eine Abneigung hatten, Geld an⸗ zufaſſen. Der Schweizer wird jemand, der das Wort Fräulein auf einer Adreſſe abkürzt, verachten, aber er wird annehmen, daß jedes funge Mädchen rein iſt, während der Spanier ſeine Töchter einſchließt und ſie erſt zur Hochzeit ſelbſt ausliefert, und da⸗ durch einen ſehr kultivierten Bordellbetrieb neben dem Leben der eigentlichen Oberſchicht entwickelt, eine Trennung, die auch in Frankreich, wenn auch in anderer Form beſteht und ſanktioniert iſt. Manche Nationen ſtellen überhaupt bei Feſtlichkeiten nicht vor, während andere dieſes Syſtem bis zum Wahn⸗ ſinn treiben. Als Stanley den Levingſton in Zentralafrika ſuchte und ſie ſich fanden, fiebergeſchüt⸗ telt, zwiſchen ſchwarzen Trägern, zahnlos von den Entbehrungen des Urwaldes, hatten ſie eine ver⸗ legen lange Pauſe, ſich zu begrüßen, bis ſie zögernd ihre Namen nannten. Der Marquis von Seingalt und Pückler⸗Moskau erzählen die ſeltſamſten Anek⸗ doten über dieſe Dinge. In Hamburg ſind die An⸗ ſichten über große Kaufleute mit reinem Kontor und ſolche mit Berührung mit dem Publikum bereits radikale Scheidungen, während das in Frankfurt ſehr gleichgültig iſt. Die junge Schwedin ſtudierte Maſſage und übt ſie in der Welt aus, was durchaus ſtandesgemäß iſt, während ſich das in Deutſchland, wo die unerhörte Freiheit der Sitten heute herrſcht, ziemlich undenkbar iſt. Ebenſo undenkbar, wie der Fall der jungen Engländerinnen aus guten Fami⸗ lien, die als Schülerinnen der berühmten Miß Harding Unterricht im Tanzen erteilen, ohne das geringſte an guter Klaſſe dabei einzubüßen. Der Sport und die techniſchen Entwicklungen der Welt haben in zwei Jahrzehnten zehn Umwälzungen in den Taktgefühlen hervorgerufen, die vollkommene Revolutionen ſind. Meine Großmutter durfte nie, wenn ſie mit meinem Großvater den Frankfurter Zoblogiſchen Garten beſuchte, in die Nähe des Affen⸗ hauſes mit ihm kommen, weil er das nicht für ſalon⸗ fähig hielt. Auch in Pompeft iſt für manche recht harmloſe Kabinette der Eintritt für Frauen heute noch geſperrt. 0 Den gleichen Geſchäftsſtil haben eine Reihe der großen Luxushotels zwiſchen London und Kairo, zwiſchen Neapel und Tokio, wo überall bei gleich langweiligen internattonalen Eſſen die gleichen Vorſchriften für den Anzug de rigueur ſind. Da⸗ gegen ſah ich auf einem Sitz des älteſten Adels in Oeſterreich zum Tee Herren im Cut, Herren im Tenntsanzug, Herren im Straßenanzug und Her⸗ ren in Knicker⸗Bockers, was alles, den Menſchen und ihren Vergangenheiten nach, recht ſchwer war. Die Amerikaner tragen zum Smoking Stehumlegkragen, was die Engländer verpönen, die wiederum ſich im Smoking auf dem Boden balgen, wenn ſie jung ſind, weil ſie dieſen Rock für ein leichtes Kleidungsſtück halten, wührend die Deutſchen darin herumlaufen, als ſei es ein Panzer der Würde. Was würde die Menſchheit von neunzehnhundertdreizehn geſagt ha⸗ ben, wenn man ihr erzählt hätte, daß zehn Jahre ſpäter die Damen der ganzen Welt ſich die Haare abſchnitten, in Hoſen flögen, Autotourntere gewön⸗ nen, in Hoſen auf die Berge kletterten und abends in Nizza weiße glatte Perrücken über ihre Bubi⸗ köpfe zum Abendkleid zögen oder, wie bei guter Laune die ſchöne Frau in Baden⸗Baden, ſelbſt das Saxophon der Bellvue⸗Jazz⸗Kapelle blieſen. Was würden ſie geſagt haben, daß man am Lido im Bade⸗ mantel in die elektriſchen Bahnen ſteigt, um ein anderes Badeetabliſſement Bade⸗Stablimento aufzu⸗ ſuchen oder im Exeelſior ſogar im Badeanzug luncht? Es iſt immer reizvoller, von den Mißverſtänd⸗ niſſen zu reden, als die Wahrheiten und die Ueber⸗ einſtimmungen zu betonen. Mit„Geſellſchaft“ haben dieſe Arabesken der Sitten um die Zeit des Lon⸗ doner Abkommens nichts zu tun, denn„Geſellſchaft“ iſt nicht klar zu machen, ſondern nur zu fühlen. Man kann auch niemand lehren, ein Gentlemen zu ſein. Man iſt es oder iſt es nicht. Es gibt einen Ort, wo ſogar die Differenzen in den Sitten auf⸗ gehoben werden, das ſind jene Stätten, wo inter⸗ nationale Treffpunkte ſind, und wo man ſich über das alles hinaus verſteht. Es gibt für den, der die Welt kennt, da kaum laux-pas ober Schwierigkeiten, mag der Ungar ſeit Jahrhunderten wiſſen, wann er ſich zu ſchlagen hat, oder der Argentinier es erſt in ſeinem„Führer für Kavaliere“ nachleſen müſſen. Man kennt ſich und fühlt im beſten Falle geſell⸗ ſchaftlich. „Geſellſchaft iſt etwas ungeheuerlich anderes, es iſt etwa eine Miſchung von Tradition und Harmo⸗ nie des Nationalen. Geſellſchaft iſt das, was aus den Romanen von France und denen von Swift als Grundgehalt herauskommt. Jene ſichere Balaneie⸗ rung, die ein Volk in der Weltgeſchichte einnimmt, jene Abgewogenheit der Klaſſen, der Lebensfunktio⸗ nen und der Leidenſchaften, jene abſolnte Sicherheit in allen Dingen von dem Pa iir Politik. Etwas davon haben wir Mei⸗ ſter und in dem Tellheim Le, übbigen helm . * 7 122 1 — 5— 8 Donnerstag, den 31. Oktober 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 507 Am Freitag, den 1. November(Allerheiligen) erſcheint nur eine Ausgabe um 12 Uhr. Wir bitten, Anzeigen für dieſe Ausgabe ſpäteſtens 10 Ahr vormittags aufgeben zu wollen. Die Schalter für Anzeigen, Offerten ſind bis 1 Uhr g * Stäoͤtiſche Nachrichten Mannheimer Steuerkalender ftir den Monat November 1929 a) Stadtkaſſe: bis 5. Novbr.: Gebäudeſonderſtouer für Oktbr. 1929, „ Schulgeld der Höheren Handelsſchule für November 1929, Gemeindebierſteuer, die im Oktober 1929 feſtgeſtellt wurde, Gebühren für Oktober 1929. b) Finanzamt: Abführung der Lohuſteuerbeträge für die Lohnzahlungen in der Zeit vom 16. bis Ende Oktober 1929, Börſenumfatzſteuer für Oktbr. 1929, Einkommenſteuer für Landwirte bw. Steuerpflichtige, d. hauptſächlich Ein⸗ künfte aus der Landwirtſchaft be⸗ ziehen. Die Vorauszahlungen ſind in Höhe der Hälfte der zuletzt feſtgeſtell⸗ ten Steuerſchuld zu zahlen. 10 v. H. Iſraelitiſche, 6 v. H. ſind als allge⸗ meine Kirchenſteuer zu entrichten. Vermögensſteuer letzte Rate 1929 und zwar ein Viertel der zuletzt feſtge⸗ ſtellten Steuerſchuld. Landwirte zah⸗ len eine Vorauszahlung in der dop⸗ pelten Höhe der üblichen Viertel⸗ fahresvorauszahlung. Abführung der Lohnſteuerbeträge für die Lohnzahlungen in der Zeit vom 1. bis 15. November 1929. Verſicherungsſteuer für Oktober 1929. * * Verſetzung. Der bisherige Vorſtand des Bahn⸗ hofes Triberg, Reichsbahninſpektor G. Finger⸗ ling, verläßt Triberg, um an ſeinen neuen Wohn⸗ ſitz Mannheim überzuſiedeln. Er iſt künftig als Oberkaſſenreviſor dem Betriebsamt Heidelberg mit Wohnſitz in Mannheim zugeteilt. Fingerling weilte ſeit 1925 in Triberg und hat es allſeitig verſtanden, Verkehrserforderniſſen gerecht zu werden. Man ſah ihn gern, zumal er allen auftretenden Verkehrs⸗ fragen— und das ſind gerade in den letzten ſechs Jahren mit ihrem raſchen Entwicklungstempo keine kleinen geweſen— reges Verſtändnis entgegen⸗ brachte. * Gratis⸗Wintereindeckung. Was ſollen wir uns lang den Kopf zerbrechen, wie wir durch den Winter hindurchkommen, denken die Langfinger und decken ſich gratis ein. Wie der Polizeibericht meldet, ver⸗ ſchwand in der Nacht zum 27. Oktober aus einem Kleintierpark in Sandhofen ein Schwein im Ge⸗ wicht von etwa einem Zentner. Das Tier wurde an Ort und Stelle abgeſtochen. Aus einem Hofraum in Sandhofen wurden in der Nacht zum 28. Oktober drei graue, halbgewachſene Haſen geholt. Von einem Laſtauto wurden zwiſchen] 2 und 3 neun Säcke Kar⸗ toffeln und ein Faß Wein mit 40 Liter Inhalt und der Aufſchrift„Georg Karl Koſtner, Bellheim“ ent⸗ wendet. Aus einem Lokale in der Seckenheimer An⸗ lage verſchwanden etwa 30 Tiſchbeſtecke, die Meſſer mit ſchwarzem Griff, die Gabeln und Löffel aus Alpacka, ſowie ein Aluminiumtopf. Vielleicht braucht man die Beſtecke zur Vertilgung des in Sand⸗ hofen geſtohlenen Schweines. * Die älteſte Glocke Badens. Die katholiſche Pfarrkirche Neuen burgs a. Rhein darf ſich, wie die„Freib. Ztg.“ ſchreibt, rühmen, die älteſte Glocke Badens in ihrem Turm zu bergen. Es iſt dies die alte Totenglocke aus dem ehemaligen Neuen⸗ burger Münſter, das um das Jahr 1525 vom Rhein weggeſpült wurde. Als Zeit ihres Guſſes trägt ſie in der Aufſchrift die Jahreszahl 1200. SN 2 eee Bezug und eöffnet. 2 — 5 1 16. „ 20.„ e. De Die Am morgigen Freitag findet eine Sonnen⸗ finſternis ſtatt, die für einige Jahre die letzte iſt, die man in Mannheim beobachten kann. Der Mond kommt um 11.28 Uhr von rechts her etwas un⸗ terhalb der Mittellinie vor die Sonnenſcheibe und tritt um 13.01 Uhr in der Nähe des tiefſten Punktes des Sonnenrandes aus. Die größte Verfinſterung wird in Mannheim um 12.14 Uhr erreicht. Der Mond ragt dann bis zu einem Siebentel des Sonnendurchmeſſers in die Sonnenſcheibe hinein. Die Größe der Verfinſterung iſt demnach bei uns nur gering. Anders iſt es an den Orten, an denen der Mond um die Zeit der Finſternis dieſelbe Höhe hat wie die Sonne. In einer ſchmalen Erdzone, die vom Atlantiſchen Ozean zunächſt ſüdöſtlich und dann über Weſt⸗ und Mittelafrika nach dem Indiſchen Ozean zteht, geht der Mond nahezu mitten über die Son⸗ nenſcheibe weg. Fallen dort die ſcheinbaren Mittel⸗ punkte von Sonne und Mond in die gleiche Sehrich⸗ tung, ſo iſt von der Sonne nur noch ein ſchmaler leuchtender Saum zu ſehen, der den Mond allſeits umgibt, d. h. die Finſternis iſt in dieſem Gebiet eine ringförmige. Die Sonnenfinſternis wird ſich hier bei unbedeck⸗ tem oder leicht bewölkten Himmel leicht beobach⸗ ten laſſen. Die Betrachtung der Sonne darf zur Ver⸗ hütung von ſchweren Augenſchädigungen nur durch ein Schwarzglas erfolgen, das man ſich am beſten in der Weiſe herſtellt, daß man ein Stück Glas über eine Kerzenflamme mit einer Rußſchicht über⸗ zieht. Den Verlauf kann man nach folgendem ſehr einfachen Verfahren photographiſch feſthalten: In die Kaſſette legt man auf ein altes Negativ als Unterlage ein Blatt Zelloidinpapier ein. Der auf ein ſehr weit entferntes Objekt eingeſtellte Apparat wird ſo aufgeſtellt, daß das Bild der Sonne in die Nähe des rechten Randes der Mattſcheibe zu liegen kommt. Man macht dann alle 5 oder 10 Minuten oder auch in längeren Zwiſchenräumen Aufnahmen bei voller Objektivöffnung mit etwa 5 Sekunden Be⸗ lichtungszeit. Bei merklich längerer Expoſition lei⸗ det die Bildſchärfe. Das Zelloidinpapier wird nicht entwickelt, ſondern ohne weitere Behandlung in ge⸗ wöhnliches Fixierbad gebracht, gewäſſert und getrock⸗ net. Man ſieht auf ihm eine Reihe ſcharfer Sonnen⸗ bildchen in bräunlichem Ton auf vollkommen wei⸗ ßem Untergrund. Die Größe der Sonnenbildchen läßt ſich leicht im voraus berechnen. Ihr Durch⸗ meſſer beträgt bei 20 Zentimeter Brennweite des Objektivs 2 Millimeter, bei 10 Zentimeter Objektiv⸗ brennweite 1 Millimeter uſw. Sonnenaufnahmen mit gewöhnlichen Apparaten auf Platten oder Film erfordern beſondere Einrichtungen und Vorſichts⸗ maßregeln und ſind trotzdem in der Regel ſtark überbelichtet. F. Ein geſchichtlicher Rück bhick Am 1. November dieſes Jahres erleidet die Sonne in der Mittagsſtunde zwiſchen zwölf und eins eine auch in Deutſchland ſichtbare, allerdings nicht vollſtändige Verfinſterung. Für den ziviliſierten Europäer der Gegenwart und namentlich für den Städter iſt die geringe Dauer eines ſolchen Phäno⸗ mens der einzige Vorgang, der ihnen eine Ahnung von dem Vorhandenſein der kosmiſchen Kräfte gibt, die die Bedingungen für unſer Daſein ſchufen. In früheren Zeiten, als die Menſchen noch inniger mit der Natur und ihrem Geſchehen verbunden waren, ſpielten derartige Himmelserſcheinungen oft eine entſcheidende Rolle im Leben der einzelnen und der Völker. Der gewaltige Eindruck, den namentlich eine Sonnenverfinſterung auf primitive Gemüter machte, ſpricht aus zahlreichen erhaltenen Ueberlieferungen der verſchiedenſten Nationen. Von Intereſſe ſind dieſe auch aus anderen Geſichtspunkten: ſie zeigen die nicht gering zu veranſchlagenden wiſſenſchaft⸗ lichen Kenntniſſe der antiken Aſtronomen, die ſich in den Vorausberechnungen von Finſterniſſen äußern, und ſie geben den Gelehrten der Gegenwart die Möglichkeit, durch Zurückberechnung jener Greigniſſe wertvolle hiſtoriſche Aufſchlüſſe und Zeitbeſtimmun⸗ gen zu erhalten. r eee — 7 fehlt es uns mehr als allen anderen Völkern. halb wir weder Geſellſchaftsromane im Sinne von Dickens und Sterne, im Sinne der„Education senti⸗ mentale“ oder„Rouge et noir“ haben.„Geſellſchaft“ bei anderen Völkern läßt ſich wenigſtens in ihrem Geheimnis noch umſchreiben, weil ſie ſchließlich der Boden iſt, auf dem alles Natlonale ruht und aus dem es ſeine Vollendung erhält. Bei deutſcher Ge⸗ ſellſchaft iſt nicht einmal dieſes möglich, weshalb wir für das Ausland eines jener unbegreiflichen Rätſel ſind, welche oft die Kataſtrophen der Geſchichte her⸗ vorgerufen haben. Und weshalb wir für uns ſelbſt untereinander noch größere Geheimniſſe ſind, welche wir mit den verrückteſten Methoden zu löſen ver⸗ ſuchen... von dem Augenblick an, wo Otto III. vier⸗ zig Tage barfuß von Rom nach S. Apollinaris wall⸗ fahrte bis zu dem Augenblick, wo wir begannen, uns parlamentariſch zu regieren, was für die Welt oft noch ſeltſamer iſt, als das andere es war. Eine neue Oper von Walter Braunfels. Walter Zraunfels, der Direktor der Hochſchule für Muſik in Köln und erfolgreiche Komponiſt der Opern „Die Vögel“ und„Don Gil von den grünen Hoſen“, hat eine neue einaktige Oper nach eigenem Text be⸗ endet. Das Werk heißt„Galathea“ und kommt im April am Kölner Opernhaus zur Uraufführung. Pfitzner in Leipzig. Kleiſts„K äthche n von Heilbronn“ gelangt in Leipzig zum erſtenmal mit der Muſik Hans Pfitzners zur Aufführung. Die Wiedergabe wird in der Originalfaſſung des Dich⸗ ters erfolgen, während bisher nur Bearbeitungen geboten wurden. 8 8 Tonfilm ſtatt komiſche Oper. Die Komiſche Oper in Eſſen, die ſeit mehr als 25 Jahren von Direktor Schulz geleitet wird, iſt an einen Ber⸗ liner Konzern verpachtet worden. Die neue Geſellſchaft will mit einem Koſtenaufwand von etwa 300 000 Mark das Theater umbauen. Für die Zukunft 5 n der komiſchen Oper nicht nur Operetten, ern auch Tonfilme und ſtumme Filme(!)) ge⸗ u werden. V Wes⸗ tung an der Stellungnahme der Eſſener Stadtverord⸗ Die Düſſeldorfer Theaterverhällniſſe (Von unſerem Düſſeldorfer Mit⸗ arbeiter) In einer Preſſebeſprechung gaben der Oberbür⸗ germeiſter der Stadt Düſſeldorf, Dr. Lehr, und der Kunſtdezernent Dr. Thelemann beachtenswerte Aufſchlüſſe über die Entwicklung der Düſſeldorfer Theaterverhältniſſe ſeit der Aufgabe des ſtädtiſchen Schauſpiels und Begründung der Intereſſen⸗ gemeinſchaft mit dem Schauſpielhauſe Du⸗ mont⸗Lindemann. Beide Häuſer, ſtädtiſches Opernhaus und Schauſpielhaus Dumont⸗Lindemann haben eine beachtliche Steigerung ihrer Abonnentenzahl und eine erfreuliche Grhöh⸗ ung ihrer Tages einnahmen zu verzeichnen. Die künſtleriſchen Leiſtungen beider Inſtitute haben die uneingeſchränkte Anerkennung faſt der geſamten Kritik gefunden. 5 Die Fuſtonsbeſtrebungen mit der Stadt Eſſen, die trotz der Bereitwilligkeit aller Düſſeldorfer Inſtanzen und der der Eſſener Verwal⸗ neten geſcheitert ſind, wurden aus der Erwägung eingeleitet, daß die Höhe der Etats der Theater auf die Dauer nicht verantwortet werden kann und jede Möglichkeit ergriffen werden muß, die eine noch größere Steigerung der künſtleriſchen Mittel und Leiſtungen in Verbindung mit einem Abbau der Ko⸗ ſten ermöglicht. Düſſeldorf wird mit allen Kräften ſeine Theater auf die im Rahmen der Mittel nur eben erreichbare Höhe bringen und jederzeit einer Theatergemeinſchaft nähertreten, die Erſparniſſe bei künſtleriſchen Höchſtleiſtungen garantiert. Daß die Zeit mit Düſſeldorf ſein wird, und die Notlage der Finanzen in abſehbarer Zeit Weg⸗ bereiter des Gedankens der Theatergemein⸗ ſchaft ſein wird, davon iſt man in der Düſſeldorfer Verwaltung überzeugt. Man hat hier übrigens keinen Augenblick daran gedacht, den bewährten Ge⸗ nne verfinſtert ſich indiſchen Stämmen Ku ru und Pandaxa, wird von einem nach der Eroberung Taxaeilas veranſtalteten Schlangenopfer erzählt, Verſaſſers des Mahabharata dieſes vorgetragen habe. Die näheren Zeitangaben, die auf einer In⸗ ſchrift auf drei Kupferplatten hierüber erhalten ſind, erwähnen eine Sonnenfinſternts für— nach neuer⸗ lichen Zurückberechnungen— den 1. April 1410 v. Chr. und laſſen damit einwandfrei die umſtrittene Urſprungszeit Altindiens erkennen. von einer Finſternis ſpricht, wurde auf einer Tem⸗ pelwand in Karnak gefunden. Sie ſtammt aus der Zeit Takeluts II.(um 840 v. Chr.), die ihr zugrunde⸗ 148 Erſcheinung läßt ſich indeſſen nicht ermit⸗ eln. erwähnten iſt das mitunter der Fall. nämlich zu dem Ideogramm AN. MI(Himmelsver⸗ finſterung) das Wort Samas(Sonne) treten, wenn es ſich nicht bloß um meteorologiſche Vorgänge han⸗ deln ſoll. Bet der oft angeführten Sonnenfinſternis, von der der Feldherr Kudurru dem König Sanherib als Urſache der Flucht ſeines Heeres berichtet, fehlt jener Zuſatz. Die älteſte aus dieſer Epoche nach⸗ gewieſene derartige Erſcheinung iſt die totale Ver⸗ finſterung vom 15. Juni 763 v. Chr., auf die ſich wahrſcheinlich Amos 8 Vers 9 bezieht. Griechen meldet Archilochos, Königs Gyges und Aſurbanipals: „Auf alles muß man gefaßt ſein und nichts darf Auch über nichts ſich wundern, ſeitdem Zeus, der Aus Mittag Nacht ſchuf, verbergend das Licht der Klägliche Furcht aber befiel die Menſchen..“ vom 5. April 648 v. Chr. Bekannter iſt aus jeyer Zeit die vom 28. April 585 v. Chr., die nach Herodot und durch deren Vorausſage Thales von Milet be⸗ rühmt und reich wurde. Er hatte als 21jähriger die RD neralintendanten Iltz irgendwie anderen Wünſchen zu opfern, ſondern betrachtet es als ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß er auch Leiter eines ev gemeinſchaftlichen Theaters wird, Dumont⸗Lindemann ſich bei all ihren Ver⸗ handlungen die unbedingte künſtleriſche Freiheit und Verantwortlichkeit vorbehalten hat. Kinder.“ 5 bittet den Schaffner, ihr zu ſagen, wenn ſte beim alten Muſeum ſeien. Als ſie ſo weit ſind, tippt der Schaffner der Dame auf die Schulter:„Sie, altes Muſeum, ausſteigen!“ 3 5 kam einen Zentner Kohlen geliefert. Nachdem ſie ſie abgewogen hatte, ergriff ſie noch einige Stücke, die auf die Straße gefallen waren:„Die gehören mir auch noch.“. 5 8 5 höflich,„und dann iſt mir auch noch ein Stückchen ins Auge geflogen, ſoll ich das auch in den Keller tragen?“ N 8 Unterhaltungen mit Bobby zu führen. Er verſucht, ihm zu erklären, daß die Zeit nicht überall auf der Welt dieſelbe iſt und ſagt ſchließlich:„Wenn wir Tag haben, iſt es in Japan Nacht, zum Beiſpiel.“ Japaner auf, nicht wahr, Papa?“ eine Japanerin heiraten!“ Die älteſte Erwähnung einer Sonnenfinſternis ſtammt aus dem„Schu⸗King“, einem der klaſſiſchen Bücher Chinas. Sie iſt von dem Wiener Profeſſor Oppolzer unter 84 zeitlich und 6 örtlich in Frage kommenden mit viel Scharfſinn auf den 31. Oktober 2137 v. Chr. feſtgelegt worden. Von dem Schrecken der Menge zeugen die Worte des Berichtes:„Der Blinde brachte die Trommel zu Ohren, der ſparende Mann jagte einher, die gemeinen Menſchen liefen.“ Die Hofaſtronomen Hi und Ho, die angeblich wegen Trunkenheit die Vorausberechnung verſäumt hatten, wurden hingerichtet. Dem demnächſt überlieferte wichtige Sonnenfinſternis fällt in Entſtehungszeit des Mahabharata, des großen indiſchen National⸗ epos und Rechtsbuches. Ju deſſen Grundbeſtand⸗ teil, der Schilderung des Kampfes zwiſchen den alt⸗ Verlauf bei dem ein Schüler des jenes bedeutenden Literaturwerkes Die einzige Stelle, die in ägyptiſchen Quellen Auch bei den in aſſyriſchen Keilſchrifttexten Hier muß Bei den ein Zeitgenoſſe des man verſchwören, Vater der Olympier, leuchtenden Sonne, Es handelt ſich hierbei um die Sonnenfinſternis die Schlacht am Halys zwiſchen Lydern und Medern entſchied JZ · A ĩð A ebenſo wie die Generalintendanz K. I. Humor vom Tage „Iſt das nicht der Sohn vom Oberbürgermeiſter?“ „Nein, Herr Profeſſor, der hat doch gar keine „Dann iſt es vielleicht ſein Enkel.“ „ 5 11. Eine ältere Dame fährt mit der Elektriſchen und 7* 1 1 8 Der höfliche Kohlenmann Frau Sonnenſchein, ob ihres Geizes bekannt, be⸗ „Jawohl, gnädige Frau“ ſagte der Kohlenträger 4 5 Vater liebt es, auf Spaziergängen belehrende „Alſo, wenn wir uns ſchlafen legen, ſtehen die „Ja, mein Junge.“ tatſächlich belegen. Tode Chriſti,— wenn ſie ſtattgefunden hätte. Für lem ſichtbare Mondfinſternis vom g. April 33 n. Ch und es beſteht durchaus die Möglichkeit, daß beid unabſichtlich oder verwechſelt worden ſind. in der Geſchichte mehrere. So wird von einer So nenfinſternis nach der Schlacht bei Stiklaſtad b. richtet, wo der Heidenbekehrer König Olaf von ſeine vom Dänenkönig Knut aufgehetzten Lehnleuten be ſtegt und erſchlagen wurde. Nach Olafs Tod indef trat bei den Norwegern ſchnell Reue ein, da K ſeine Verſprechungen nicht erfüllte, und bald Olaf beim Volke als Heiliger, das dann auch Kampf(29. 7. 1030) und die Himmelserſcheinun, lam 31. 8. 1030) auf einen Tag verlegte. Gerade det Köhlerglauben des in dieſer Beziehung wirklich rec finſteren Mittelalters brachte noch weit mehr die naiven Anſchauungen des ö Trockenheit, Ueberſchwemmung und andere uß gewöhnliche Ereigniſſe, hang mit etwa gleichzeitig eintretenden Himm ſcheinungen, und 5 Selbſtverſtändlich galt die totale Sonnenfinſter vom 2. Auguſt 1133(übrigens die bedeutendſte aber ländiſche des Mittelalters, die Ginzel mit 78 Qu len belegt) als Urſache, daß ein Kampf zu Chriſten und Moslems in Paläſtina zu G erſteren ausging, während die vom 25. 10. 1147 gegen an der Niederlage des Heeres Konrad bei Doryläum ſchuld war, und nur wege 3. 9. 1187 Saladin Jeruſalem erobern kor meldet: Als der 23jährige aus Donaueſ ſtammende Dienſtknecht Heinrich En che beim Krankenhaus die Brettener Straße ü queren wollte, wurde er von einem Man mer Perſonenauto erfaßt und üb Der Tod trat auf der Stelle ein. meldet: Heute vormittag geriet ein von der Ueb führung vom Stadtteil Nord in Richtung Ba kommender der am Ende der Ueberführung in die Jägerſt einbiegen wollte und infolge zu ſchnellen F. die Kurve nicht richtig nehmen konnte, auf de ſteig gegen das Poſtgebäude, woſelbſt er m linken vorderen Rad ein gußeiſernes Rohr l merte. Der Fahrer hatte anſcheinend die Ge über das Fahrzeug verloren, denn er fuhr noch weiter auf die andere Straßenſeite, woſe auf dem Fußſteig gegen die Mauer der 11 rung prallte. und am Bein verletzt. heſchä digt Verfinſterung vom 18. Mai 603 v. Chr. in Aegypten ſelbſt beobachtet und nach der Sarosperiode von 18 Jahren 11 Tagen die andere berechnet. Kenophon meldet von einer weiteren(19. Mai 557 v. Chr.), un⸗ ter deren Schutz die in Lariſſa am Tigris vom Per⸗ ſerkönig Cyros belagerten Meder die Stadt räumten In der römiſchen Geſchichtsſchreibung finden ſich zahlreiche Sonnenfinſterniſſe angeführt, ohne jedoch tatſächlich in der Mittelmeergegend ſichtbar geweſen zu ſein. Die betreffenden Schriftſteller haben ſie wohl mit Hilfe der erwähnten chaldäiſchen Periode ex poſt feſtgeſtellt und mit ihnen bedeutend erſchei⸗ nende Vorgänge verknüpft. So laſſen ſich weder die Finſternis beim Tode des Romulus(Dionyſius, Cicero), noch die bei der Ermordung Cäſars(Virgil) Uebereinſtimmend mit Plutarch dagegen fanden am 16. Juli 755 und 5. Juli 754 v. Ch. lallerdings partielle) Sonnenfinſterniſſe ſtatt, von denen eine ſchon auf den Erbauungstag Roms gefallen ſein könnte. Sehr wenig eindrucksvoll nur war die vom 19. Oktober 202 v. Chr., die Zonaras für die Schlacht bei Zama erwähnt, wo die Cartha⸗ ger durch ſie erſchreckt worden ſein ſollen. Von b ſonderem Intereſſe wäre die Sonnenfinſternis bei den betreffenden Zeitabſchnitt und Sichtbarkeitsbe⸗ reich kommt jedoch nur eine in Betracht: die vom 24. November 29 n. Chr., die ebenſo wie ein große Erdbeben in Bithynien, das Nicaa zerſtörte, ver⸗ ſchiedentlich bezeugt iſt. Criſtus ſtarb indeſſen im Frühjahr und außerdem iſt Oſtern nie Neumo was die Vorausſetzung für eine Sonnenfinſter iſt. Zeitlich gut paſſen würde dagegen die in Jer „in maiorem gloriam Domini Beiſpiele von ſolchen Vertauſchungen finden ſi Altertums, in urſächlichem Zuſamme neben Kometen erregten Sonnenfinſte größte Furcht. g rniſſe ſten! * Totgefahren. Aus Eppingen wir er * Autounfall. Aus Ludwigshafen wird un 2. 15 NSU⸗Wagen aus Man nh Eine Radfahrer in wurd Der Wagen mu abgeſchleppt werden. 0 l—— Juſtus Liebig⸗Geſellſchaft zur Förderun ſchen Unterrichts, Vorſitzender Geheimrat Duisberg und ſtellv. Vorſ./ Prof. D hat Richtlinien für die Erteilung von St der Geſellſchaft aufgeſtellt. Der Zweck der St iſt der, jungen, tüchtigen Chemikern nat motion noch ein Jahr weiterer Ausbild Uebernahme einer unbezahlten Aſſiſtente Ausführung von einer deutſchen Hochſchule zu ermöglichen. Es dementſprechend nur ſolche Bewerber werden, die ihr Studium durch Doktorexar geſchloſſen, aber ſich noch nicht länger als ein Jahr nach der Promotion chemiſch we gebildet haben und deutſche Reichsangehl Die deutſchen Hochſchulen in Danzig und Pi werden den reichsdeutſchen Hochſchulen gleichge ſoweit es ſich um reichsdeutſche Stipendiaten ha Das Stipendium wird nur für ein Jahr erte darf nur ausnahmsweiſe in beſonders Fällen um 2 bis 3 Monate verlängert wer beträgt in der Regel 1800 4 und darf 5 Betrag von 2000/ nicht überſchreiten. Die G um Bewilligung eines Stipendiums ſind a ſitzenden der Geſellſchaft zu richten. 1 Goethe⸗National⸗Feier 1932 in We Vorbereitungen für eine Nationalfeler in anläßlich der 100. Wiederkehr von Gr 8 am 22. März 1932 ſind vom Thür bildungsminiſterium in Verbindung m digen Reichsſtellen bekanntlich ſchon vor Reichsrat, Ueber die Einzelheiten der „Na, weißt du, Papa, da würde ich aber niemals 1 ſoll jedoch vorerſt noch Stillſchweigen bewah Stipendien der Juſtus Liebig⸗Geſellſch Forſchungsarb geplanten 9 4. Seite. Nr. 507 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Donnerstag, den 31. Oktober 1929 Gut beſchickter Wochenmartt Ausgezeichneter Beſuch Trotz des unfreundlichen Wette das in der Frühe herrſchte, hatte der Donnerstag⸗Markt einen ausgezeichneten Beſuch aufzuweiſen. Die Zufuhr war wie immer in der letzten Zeit ſehr ſtark. An O bſt und Gemüſe herrſcht noch immer Ueberangebot. Meerettich und rote Rüben ſind reichlich vorhanden. Die Zeit des neuen Sauerkrauts hat eingeſetzt. Die Krautſchneider haben alle Hände voll zu tun, llen Anforderungen nachzukommen. Der markt dehnt ſich wieder bis F 4 an das 5 hin aus. Beide Straßenſeiten ſind dicht mit körben verſtellt, ſo daß nur noch ein ſchmaler Durchgang für die Käufer bleibt. Es iſt ein un⸗ haltbarer Zuſtand, daß durch die unzuläng⸗ lichen Marktverhältniſſe nicht nur der Verkehr in weitem Umkreis behindert wird, ſondern daß auch noch ganze Straßenzüge geſperrt werden müſſen, damit überhaupt ein einigermaßen ord⸗ nungsmäßiger Verkauf vor ſich gehen kann. Hinzu kommt noch, daß ſämtliche angrenzenden Straßen über einige Quadrate hinaus durch Marktfuhrwerke vollſtändig verſtopft ſind. Wir zählten bei flüchtigem Durchſchreiten verſchiedener Straßenzüge nicht weni⸗ ger als rund 150 Fahrzeuge verſchiedener Art, vom kleinſten Handwagen bis zum größten Laſt⸗ automobil. Wenn, was man beſtimmt annehmen kann, ein ſicherlich nicht kleiner Teil der Wagen nach Abladen vor Beginn des Marktes ſofort wieder weg⸗ gefahren wird, ſo kann man ſich ungefähr eine Vor⸗ ſtellung machen, wie ſchwierig einmal der Verkehr an Markttagen am Marktplatz iſt und daun wie ſchwer es die einzelnen Händler haben, an die ihnen zugewieſenen Plätze zu kommen. Leiſe wickelt ſich der Verkehr nicht immer ab. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln—6; Salat⸗Kartoffeln 10—12; Wirſing 12—15: Weißkraut—12; Rotkraut 12—45; Blumenkohl, Stück 20 bis 120 Karotten, Bſchl.—10; Gelbe Rüben—10; Rote Rüben 1012; Spinat 15—20; Mangold 13—18; Zwiebeln 10—42; Grüne Bohnen 65—70; Kopfſalat, Stück 10—30; Endivienſalat, Stück—15; Oberkohlraben, Stück—10; Roſenkohl 40—45; Tomaten 20—30; Radieschen, Bſchl. 8 bis 10; Rettich, Stück—15; Meerrettich, Stück 10—70; Suppengrütnes, Bſchl.—8: Peterſilie, Bſchl.—8; Schnitt⸗ lauch, Bſchl.—6, Lauch, Stück—15; Aepfel 10— 30; Bir⸗ nen 10—25; Trauben 18—65; Preiſelbeeren Zi tronen, Stück 712; Orongen, St. 15— 25; Bananen, 812; Süßrahmbutter 240—260; Landbutter 180 Weißer Käſe 50 Eier, Stück 12—18; Aale 160—180; Hechte 160180; Karpfen 140—460; Schlei 180 Breſem 100120; Backfiſche 50-60; Kabeljau 70 Schellfiſche 70. Goldbarſch 60; Bratſchellfiſche eh 30—50; hn, geſchlachtet, 0; Enten, ges 4 6005; Zi⸗ et Stück 200— geſchlachtet, bis 1600; Ri Schweinefleiſch 14 Reh⸗Bug 150; Re Keule 0 gout 120; Schleg en 180; Haſen ganz, Pfd 507 Champignon, 50—60; Steinpilze, 6080: Grünreizker, 30 bis 40. t, Stück e, geſchlachtet, : Kuhlleiſch 607 Gefrierfleiſch en und Reh 140, Baoͤiſche Verwaltungsakademie Vor wenigen Wochen ging die Nachricht durch die badiſchen Blätter, daß in einer offiziellen Kund⸗ gebung in Karlsruhe unter dem Protektorat des badiſchen Kultusminiſters Dr. Leers die Ba⸗ däſche Verwaltungsakademie ins Leben gerufen worden iſt. Ihre eigentliche Tätigkeit ſtützt ſte auf drei Abteilungen in Karlsruhe, Heidelberg und Mannheim, von denen die Mannheimer Ahteflung auf die längſte Unterrichtstätigkeit zu⸗ Tückblicken kann. Die Mannheimer Abteilung der Badiſchen Verwaltungsakademie hat auch zuerſt organiſatoriſch Feſtigkeit gewonnen, ſodaß ſie äußer⸗ lich eine gewiſſe Selbſtändigkeit hat. Ihre offizielle Gründung iſt Anfang Auguſt d. J. beſchloſſen wor⸗ den. Bei dieſer Gelegenheit wurde anſtelle des vor⸗ läufigen Verwaltungsrats ein endgültiger Verwal⸗ tungsrat aus Vertretern aller Beamtengruppen ge⸗ bildet. Die Studienleitung der Mannheimer Verwal⸗ kungsakademie liegt weiterhin in den Händen von Profeſſor Dr. Schuſter(ord. Profeſſor an der Han⸗ delshochſchule Mannheim), die Verwaltungsleitung bei dem geſchäftsführenden Vorſitzenden des Mann⸗ heimer Kartells des deutſchen Beamtenbundes, Bürodirektor a. D. Schweighar d. Das Vor⸗ leſungs verzeichnis der Mannheimer Abtei⸗ lung der Badiſchen Verwaltungsakademie, dem dies⸗ mal auch die Neu beſchloſſenen Satzungen beigefügt worden ſind, iſt ſoeben erſchienen. Das neue Semeſter beginnt Donnerstag, 7. November mit einer Er⸗ öffnungsveranſtaltung, bei der der Studien⸗ leiter Profeſſor Dr. Schuſter und der Verwal⸗ kungsletter Bürodirektor Schweighard kurze Anſprachen halten werden. Im Mittelpunkt des Abends ſteht ein Vortrag von Prof. Dr. Ludewig über„Wege und Ziele der Beamtenbil⸗ dung“. Die angekündigten Vorleſungen erſtrecken ſich in dieſem Semeſter in der Hauptſache auf das Gebiet der Sozialpolitik im weiteſten Sinne und auf die Finanzwiſſenſchaft. Prof. Dr. Lautner lieſt über„Individuelles und kollektives Arbeitsrecht“, Oberregierungsrat Dr. Freiherr von Babo über „Probleme der Sozialverſicherung“, während Dr. Gunzert„Probleme der öffentlichen Wohlfahrts⸗ pflege“ behandelt. Profeſſor Dr. Schuſter kündigt eine Vorleſung über„Grundprobleme der Finanz⸗ wiſſenſchaft“ an, der eine Vortragsreihe über Finanz⸗ ausgleich unter beſonderer Berücksichtigung der kom⸗ munalen Finanzen von Oberbürgermeiſter a. D. Geh. Hofrat Dr. Kutzer folgt. Ferner ſpricht Pro⸗ feſſor Dr. Schott über„Statiſtik und Verwaltung“ und Reg.⸗Rat Dr. Peters über„Polizeiweſen und Polizeirecht“. Abſchließend ſei hervorgehoben, daß in Fortſetzung eines im Sommerſemeſter begonnenen Verſuchs praktiſche Uebungen im bürgerlichen Recht (Prof. Dr. Ludewig) und Staats⸗ und Verwal⸗ tungsrecht(Beigeordneter Dr. Cahn⸗Garnier) abgehalten werden. Die Veranſtaltungen finden wie bisher in den Räumen der Handelshochſchule in A 4, 1 ſtatt. * e Privatmuſiklehrerprüfung. Wie das Amtsblatt des Miniſteriums des Kultus und Unterrichts mit⸗ teilt, findet Ende Dezember in Karlsruhe eine ſtaatliche Privatmuſiklehrerprüfung nach Maßgabe der Verordnung des Miniſteriums des Kultus und Unterrichts vom 19. April 1928 ſtatt. Meldungen ſind bis längſtens 1. Dezember unter Beifügung der in 8 3 der Beſtimmungen über die Privatmuſtklehrerprüfung bezeichneten Nachweiſe u. Zeugniſſe an das Miniſtenum des Kultus und Un⸗ terrichts einzureichen. Vortrag in der Es hat Zeiten gegeben, da war die Erziehung ein Schlagwort das jede Literatur erfüllte, der Glaube an die Macht der Erziehung war unbegrenzt, man glaubte durch Neuerung das ganze Memſchengeſchlecht umgeſtalten zu können. Und es gab andere Zeiten, da ſprach man nicht von Erziehung, da ging das Leben ſeinen Gang, da wuchs die Jugend noch wie von ſelbſt in einem inſtinktmäßigen Kraftgefühl und Vorwärtsdrängen des Lebens. Welche Zeit hatte recht? Die alles von der Erziehung erhoffte oder alles auf das Leben ſetzte? Die an die Macht 8 N beſchränkt glaubte oder die Er⸗ ziehung fi Profe ver⸗ ehhauten und wohldurch⸗ dachten Vortrage auf dieſe Frage eine Antwort zu geben, wie ſie dem heutigen Menſchen liegen mag. Er meinte, der Glaube an die Allmacht der Er⸗ ich das Die entgegengeſetzte Anſicht aller Erziehung hat ebenfalls behaupten.) Ohnmacht Schickſal des ganzen Lebens beſtimmt. Welches iſt da nun der richti Weſen der Erziehung aus kann man ihn gewinnen. Trotzdem ein Großteil der Erwachſenen Er⸗ ziehung ausübt, wenn nicht als Beruf, ſo doch als Eltern, iſt wenig Einigkeit in dem Begriff der Er⸗ ziehung feſtzuſtellen. Man denkt bei dieſer Grund⸗ angelegenheit des Lebens an eine Ausſprache zwi⸗ ſſchem Vater und Sohn, wo der Reifere den Jünge⸗ ren von ſeiner Meinung überzeugt, oder man denkt auch an die Schulerziehung, wo der Lehrer Bildungs⸗ ſtoffe den Schülern übermittelt. Das Weſentliche in beiden Fällen iſt, daß die Ueberleitung der Ueber⸗ zeugung auf einen andern nicht mechaniſch vor ſich geht, ſondern beim Zögling immer einen Willen zur Uebernahme, ein Streben nach innerer Veränderung vorausſetzt. Die Erziehung ver⸗ langt den Willen zur Formung dur ch eigene Tat, welche von einem andern, dem Er⸗ zieher, eigenlich nur angeregt wird. Die Fe aber wirkt auch wieder auf den Erzieher zurück, Er⸗ ziehung iſt eine Wechſelwirkung, die ſich auf einem gemeinſamen ſeeliſchen Untergrund aſpielt. Es iſt immer eine geiſtige Wechſelwirkung, Verände⸗ rung darch Natur und Ernährungsweise haben ichts mit Erziehung zu tun, weil ſie eine Erſchet⸗ nung der Kultur und nicht der Natur iſt. Der Erzieher iſt nie eine einzelne Perſon, ſon⸗ dern immer eine größere Anzahl wie Eltern, Lehrer, Geſchwiſter, Freunde. Was ſie alle vermitteln, iſt nicht ihr Perſönliches, ſondern in erſter Linie das Gut der Volksgemeinſchaft, deren Be⸗ vollmächtigter der einzelne Erzieher immer iſt. In der Volksgemeinſchaft liegt der ganze Sinn der Erziehung. Woher ſie allerdings ihre Richtlinien nimmt, weiß man nicht; was in einzelnen Menſchen ſichtbar wird, kommt aus unbekannten Tiefen, die man gläubig verehren muß. Die Gemein ſchaft ſchafft nicht nach einem Plane, ſondern aus un⸗ bekannten Quellen ſtrömt der Geiſt und ſpen⸗ det Leben und Sehnſucht. Ohne Gemeinſchaft geht der Menſch zugrunde, er ſtirbt geiſtig ab, wie Bei⸗ ſpiele der Einzelhaft oder Kaſpar Hauſer beweiſen. Der Menſch iſt auch ganz, was ſeine Gemeinſchaft iſt, in der er aufwächſt, ſodaß der unter Zigeunern er⸗ zogene Deutſche eben ein Zigeuner wird. Doch iſt in jedem Menſchen auch ein Kern, an den ſich die Erziehung wendet, das Weſen, das geformt werden ſoll. Dieſes Weſen iſt formbar, d. h. eine Form läßt ſich ihm einprägen und bleibt haften. Es iſt die Geſamtheit der Anlagen des Men⸗ ſchen, welche nicht verändert, ſondern nur durch Uebung zu Fähigkeiten entfaltet werden. Neu ge⸗ ſchaffen können keine Anlagen werden, vorhandene laſſen ſich auch nicht immer unterdrücken. So ſetzen Wie bei uns am Weltſchpardag gichrart worre is Mir ſollts nit glaawe, awwer doch iß's ſo, daß ich wege dem Weltſchpardag mit meiner Fraa Diffe⸗ renze gekriggt habb. Wo'r uns doch funſcht des ganze Johr iwwer in de Hoor ligge, do will des ſchun was heeße. Unn des Schlimmſchte bei der Giſchicht iß, daß'r erſcht owends, wie der Dag rum war, druffgekumme ſinn, was eigentlich die Bedei⸗ tung geweßt iß. Alſo in'r Frieh morchens iß's losg'gange. Gleich wie de Wecker geraſſelt hott, hott mei Fraa gemeent: „Heit werd kee Licht gemacht zum Anzieche, heit iß Weltſchpardag.“ Gud, habb ich gedenkt, des Menſchen Wille iß ſei Himmelreich unn mei Fraa ſoll recht hawwe. Wie ich awwer im Dunkle nooch meine Hoſſe fiſch, habb ich de Wecker uff de Bodde'feuert. Nadierlich war'r futſch.„Jetzt hoſcht awwer was'ſchpart“, habb ich zu meiner Fraa'ſaacht. Awwer deswege iß doch kee Licht gemacht worre. Ich habb dann gewardt, bis's hell worre iß unn dann erſcht habb ich mich ferdig gemacht zum abhaue. Als Segenswunſch uff mein Geſchäftsweg hott mir mei Fraa eing'ſchärft, daß ich jo nit mit'r Elek⸗ triſch fahre därft, ich ſollt des Geld ſchpare. Als guder Ehegatte habb ich nadierlich den Root vun meiner Fraa befolgt, bin geloffe bis zum negſchte Taxameterplatz unn habb mich mit'm Auto ins'ſchäft fahre loſſe. Awwer mit des Geſchickes Mächte unn ſo weider—'iß doch werklich wie verhert geweßt: des Auto rennt mit'me annere zuſamme. Mir baſſiert nix, awwer meine Hoſſe krigge e Loch unn ich kann mit'm beſchte Wille kee Erklärung vor mei Loch finne, die ich meiner Fraa verzehle kann. Aw⸗ wer die dähts jo doch nit glaawe unn wenn ich die Wohrheit ſaache däht. Um nit gar zu ſchpät ins Giſchäft zu komme, bin ich doch mit'r Elektriſch noch'fahre, denn des Auto iß nit mehr vum Fleck 'kumme. Als s' Zeit war zum Friehſchtick, habb ich mit Schrecke feſchtg'ſchtellt, daß mei Fraa— weil gſchpart werre muß— mir 5 nix zu fuddere mitgewwe hott. Verhungere kann ich aach nit, alſo habb ich mir e Kleenichkeft wenigſchtens hole loſſe: fiuf Weck, e 2 mite Gren⸗ ſie kann nur und ſogar 5 nicht üb en, die 28 . ch von id. Auch Gegenſätze der! iehung ſind den hiedene zieher. glauben, er nur durch den Glauben weil er von da alle Glauben, daß die Anl l, ob ſie wirklich da fir Lebens. Vom Standpi ſtandes b t des bere t von der Ohnmacht der Er⸗ te Anlagen immer unnber⸗ laube und der VBer⸗ jener gibt ſind ver⸗ d wird der Glaube zur rich⸗ Dieſe Meinung deckt ſich mit der hen Menſchenverſtandes. trag fand den es. Ob aber öſung des Gegen⸗ 8 von Allmacht und Ohnmacht der Erziehung ſo tehmen kann?„Glaube“ ſoll es nur ſein, daß man ſchreitbare Grenzen ſtand wirken in der die Kraft, dieſer zü einigt, durch den tigen Formkraft. des einfachen gef Der freie und leichtve herzlichen Beifall des voll die Mehrzahl der Zuhörer die 3 hin dur luftiges Fundament für ein ſo verantwortliches Be⸗ ginnen. Wir glauben eben, weil wir die Ueber⸗ zeugung haben müſſen, nicht aus moraliſcher Not⸗ wendigkeit, ſondern aus ganz und gar tatſächlicher. Unſere Erwartung, daß wir durch Erziehung etwas erreichen, hat ſich bewährt und deswegen gibt er 1 Kraft. ttli unklarer war der Be⸗ griff der Formung. J 5 nur die Entfaltung der vorhandenen Anlagen, iſt es nur die Uebung zum Gebrauch im Leben oder iſt es Formgebung durch die Gemeinſchaft mit dem(unbewußten) Zweck, eine ielleicht ſogar fremde Form zu übermitteln? Den daß man durch Erziehung agen gar nicht zu beeinfluſſen ſind, das iſt eine Unmöglichkeit, gegen welche die Antinomie vom freien Willen und von der Kauſalität der Welt ein Kinderſpiel iſt. Glauben und Vertrauen braucht der Erzieher ganz gewiß! Aber nicht zur Allmacht, es genügt das Ver⸗ trauen zur Meuſchlichkeit und Güte, der Glaube, daß dieſe Anlagen ſich entfalten laſſen und durch Geſtaltung der Umwelt zur Entwicklung kommen. Glaube und Vertrauen, öieſe ganz weſentlichen Fak⸗ toren der Erziehung, ſind dann aber auch keine i 8 der Vollmacht der Gemeinſchaft ſich e ſtell perſönlich und je⸗ weils ga Beziehungen dar, die zur ielleicht in einem inne gehören, als irkung bei der ſich zeigt. Ob man meinſchaft ganz ausſchalten t Grenzen und hat auch Macht. ige ſchreibt ihr nur die Wir⸗ kung einer äußeren Dreſſur zu, der gläubige und kepſisfreie Erzieher ſchreibt ihr die ganze„Men⸗ ſchenformung“ zu. Löfen kann man den Widerſpruch nur durch eine pfychologiſche und ethiſche Unter⸗ ſuchung des typiſchen Erziehungsvorganges, wo alle Uebermittlung eines Kulturgutes da nicht gerade die muß? Erziehung Der Vererbungsgl 13 Einzelheiten ihre Berechtigung im Rahmen des Ganzen erweiſen. Ueber den typiſchen Erzie⸗ hungvorgang ſollte man ſich allerdings ſeit Peſta⸗ lozzis Gertrud einig ſein! 5 vertel Budder, e halwes Pfund Schinke unn zwee Flaſche Bier. Mein Hunger habb ich wenigſchten ſchtille könne, bis's Zeit zum Middageſſe war. Unn wie's glicklich Zeit zum Eſſe war, do habb ich ſchun widder Appebit g hatt. Wie ich grad debei war, um heemzugehe, do telephonſert mir mei Fraa unn ſaacht, daß ſie nix zum eſſen gekocht hätt, weil heit gichpart werre muß. Aach ſo recht, habb ich gedenkt unn zehn Minude ſchpäter war ich in'r negſchts Wertſchaft unn habb'r e Mahlzeit beſchtellt, die emool widder mein gröſchte Hunger gſchillt hott. Dodebei hott ſich noch die Kellnerin die Frechteit er⸗ labt zu ſaßche:„Sie hawwe awwer emol en ge⸗ ſegnete Appedit.“ Was ſoll ich aach noch viel verzehle. Wie ich owends heemkumm, iß mei Fraa nit dov. En Zeddel awwer fallt in meine Aage:„Du weeſcht, daß heit 'ſchpart werre muß. Ich will kee Licht verbrenne. Ich bin ins Kino.“ Gud, ſehr gud, noch beſſer, habb ich gedenkt, alſo gehſcht aach ins Kind. Unn wie die Sach e End genumme hott? Wie'r im Bett liege, do ſacht mei Fraa:„Ich habb die'ſchicht nit richdig gewißt, des ſchpare bezieht ſich uff e annere Sach. Mir ſoll am heidige Dag Geld uff die Seit duhe unn nit an de wichdige Sache ſchpare. Negſchtes Johr weeß's ich.“ Was ſollt ich aach uff ſo e Ned viel ſaache. Ich habb mich uff die anner Seit gedreht unn gemeent:„Nir hawwe den Dag ſchun richdig rumgebrocht unn nix verkehrt gemecht. Ich for mei Deel wenigſchtens. Des kannſcht mir glaawe: Jih habb Geld uff die Seit heit gebrocht.“ Un des iß doch nit gelvoche. Odder vielleicht doch? 2 * Mannheimer Mutter B. Ant Mittwoch, 6 November wird von Koerber r ihre Erlebniſſe unter trafgefangenen 1 von Kverber iſt freiwillige Helferin in ſäch sfanſtalten und hat als ſolche vom bayeriſchen inbſtert die Genehmigung erhalten, vier Wochen Straubing tätig zu ſein. Die Rednerir von Straubing und drücken berichten. und Schriftſtellerz e wird uns von ihren dortigen Ein⸗ Wer Frau von Keerber als Rednerin keunt, weiß, daß ſie frei von Sentimen⸗ talität oͤie 8 me der Stralgefangenenfürforge erörtert und auf Grund ihrer Beobochtungen weſentlich Neues zu berichten weiß. Der Vortrag findet in der Handelskammer, I 1. 2, ſtaft. varzwald ſind ganz unge ⸗ ederſchläge gefallen, die Sturzregen und Wol⸗ t. An keinem Tag Im geſamten wöhnlich ſtarke vielfach die Form von kenbrüchen angen dieſes J gemeſſen, wie am 8 zunt durchſchnittlick lenen Mittwoch. 2 Niederſchlagsmengen 50— dieſem einzi 5 oͤreier n Negengüſſe g ö ald ni im Gebiet des Schau⸗ 65 mm Regen fiel. In wo auf dem insland und * den Hochtälern Todtmoos und St. Blaſien ſowie im u Dreiſamtal ver⸗ zeichnete man bis zu nhöhe; aber auch in der Baar goß es ſtunden lang blich in Strö⸗ men und man regiſtri mehr als 45 mm Regen. Etwas geringer waren die gefallenen 8 D Niederſchläge im nörblichen Hochſchwarzwal er⸗ a 1 reichten aber auch hier bis zu 80 mm. 1 7 E Im Rheintal maßen die metedorologiſchen Beobachtungsſtationen am N K 20 mm Regenhöhe, beginnen raſch anzuſchwellen; ausgetrocknete Erdreich iſt daß der Grundwaſſerſpiegel nahezu wieder f i enbruchartigen Platz⸗ waldbäche ziemlich das lange Zett hindurch jetzt derart durchfeuchtet, die Schwarz normal geworden UE 0 regen wu ald Wieſen und Felder teilweiſe nug verſickern k Waſſer nicht raſch ge⸗ te. uch die Bergbäche des Alpengebietes Waſſer mitführen, beginnt der Oberrhein ſchnell anzuſteigen; binnen 24 Stunden hat ſich der Pegelſtand um nahezu einen halben Meter erhöht. Im Hochſchwarzwald trat nach ſtarkem Föhn in der Nacht zum Mitt⸗ woch ein abermaliger Temperaturſtur z bis auf— 2 Grad und im Anſchluß daran ein ſtar⸗ ker Schneefal Feldoͤberggbiet bis 22 mehrere Ze In den Frühſtunden lag im r zum Belchen erneut eine geſchloſſene Schneedecke, die erſt tags zen war. Der unbe⸗ ſtändige Witteru arakter hält in den Berglagen weiter an. 8 * 7 ltengen * Reſormationsfeſt. Die evangeliſche Kirchen gemeinde Mannheim begeht am nächſten Sonntag, das Reformationsfeſt. Abends Uhr findet im Nibelungenfaal de toſengartens die Feier der Geſamt⸗ gemeinde unter M ung der Kirchenchöre ſtatt, wobei der Vorſitzende des Evang. Kircheng meinderats, Stadt⸗ pfarrer Dr. Hoff, die Be ßungsanſprache und Univer⸗ ſitätsprofeſſor Dr. Dibelius, Heidelberg, die Feſtrede 8 8 wird über das Thema:„Was heißt heute evange⸗ iſch? Die Mainzer Eingemeindungen * Mainz, 30. Okt. Dem Wainzer Stadtrat lagen heute die Verträge zwiſchen der Stadt Mainz und den einzugemeindenden Ortſchaften zur Geneh⸗ migung vor. Nachdem die in Frage kommenden Ge⸗ meinden ihre Zuſtimmung zur Eingemeindung ge⸗ geben haben, hat der Stadtrat von Mainz gegen vier Stimmen die Eingemeidungsverträge mit Bretzenheim, Weiſenau, Biſchofs heim, und Guſtavsburg⸗Gensheim angenommen und die Durchführung der in dieſen Verträgen he⸗ ſchloſſenen Zuſicherungen genehmigt. Damit tſt Großmainz Wirklichkeit geworden. Die Ver⸗ träge treten am 1. Januar 1930 in Kraft. Sie be⸗ dürfen nur noch der formalen Genehmigung des heſſiſchen Miniſteriums. Ebenſo hat der Stadtrat von Mainz den Vertrag mit der Gemeinde L au benheim genehmigt, vorausgeſetzt, daß dieſer Vertrag von der Gemeinde Laubenheim, wie mit Sicherheit zu erwarten iſt, in dieſer Woche ange⸗ nommen wird. Der Antrag auf eine Zwangseinge⸗ meindung Hechtsheims wurde gegen vier Stim⸗ men und mit Stimmenthaltung des Zentrums an⸗ genommen.— Einſchließlich Laubenheims wird das neue Mainz eine Einwohnerzahl von 140 000 er⸗ halten. ** 8 22 8 a 8. 8 Kr. Heidelberg, 31. Okt.(Eig. Bericht.) Der Stadtrat hat in ſeiner geſtrigen Sitzung u. a. folgende Beſchlüſſe gefaßt: Der Ankauf von Grund⸗ ſtücken in der Wolfshöhle wird genehmigt. Die Herſtellung und der Ausbau mehrerer Straßen im Stadtteil Wieblingen wer⸗ den vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes ebenfalls genehmigt. Die vorhandenen Alarmvorrichtungen in den Räumen der Stadthaupt⸗ kaſſe ſollen durch Anſchluß an die Polizeinotruf⸗ anlage ergänzt werden. sch. Reilingen, 29. Okt. Aus dem Gemein de⸗ rat iſt zu berichten: Für den Wohnhausneubau eines hieſigen Bürgers wird die Ausbietungsgaran⸗ tie uſw. in Höhe von 7000 Mark bis zur Fertig⸗ ſtellung des Baues durch die Gemeinde übernom⸗ uten.— Anſtelle des ausgeſchiedenen Mitglieds der Obſtbaukommiſſion, Gemeinderat Joſef Krämer 6 wird Gemeinderat Chriſtoph Kief zum neuen Mit⸗ glied ernannt. Die vom Wohnungsverband Mannheim⸗Land(mit Verfügung vom 14. Sept. 1920) verlangte Vorrangeinräumung wurde abgelehnt. — Die Gemeindeobſtbäume ſollen mit Klebgürteln umgeben werden.— Die Wohnungszuzüge von Eliſe Schnepf Ww. und Gertrud Brenner werden genehmigt.— Zum Bü rgermeiſterſtellver⸗ treter wurde Gemeinderat Martin Haſſel er⸗ nannt.— Farrenhalter Hiob Kief erhält infolge der großen Futternot für das Rechnungsjahr 1929/30 eine einmalige Vergütung aus der Gemeindekaſſe. Schluß des redaktionellen Teils L ere 61. KN: 3 N 7 Ser 8 eee zu 1 Ang die 970 ſpſ o. * 376 Donnerstag, den 31. Oktober 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) „ platz Nr. 7 52 2 schöne Raume auf die Straße gehend, in zentraler Lage Nek⸗ karaus, als Büro⸗ od. Lagerräume geeign., un⸗ ter günſt. Bedingungen Sofort Zu vermieten. Ebendaſelbſt aäbſchließb. Raum mit groß. Ein⸗ fahrt u. Werkſtatt lel. Licht) für Autogarage zu vermieten.* 3708 Näheres Telephon-Ar. 279 35 2 helle Räume im Hinterhaus zu ver⸗ mieten. B4897 Zu erfr. S 3. 3. 1 Tr. D 1. 9. Nähe Planken und Paradeplatz Parterre- Büro 3 Zimmer, auch als Verkaufsräume geeig⸗ net zu verm. 4355 Näheres A 3, Nr. 2, parterre, nachmittags v. —5 Uhr. 4733 2 Büroräume mit Waſchraum, Vor⸗ roum, evtl. als Wohn⸗ zwecke per ſof, zu vm. Näher. Ühlandſtr. 31, p. B4882 Beſchlagnahmefreie .7 Timmer-Wofng. zu vermieten. 43761 Poſtfach 567. Mannheim In Heidelberg it herrſchaftliche 3 Zimmer-Wohnung bei Möbelübernahme (neue Möbel) z. Preis von 3000 // umſtändeh. ſofort abzugeben. Zu erfragen in der Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 3753 Wohn⸗ u. 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Zimmer 3790 (Wohn⸗ u. Schlafzimm. mit 2 Betten, auch ein⸗ zeln), evtl. mit Küche und Bad, zu vermieten. Tullaſtraße., Is. Donnerstag, den 31. Oktober 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 6. Seite. Nr. 507 As dem Lande Zugunfall bei Großſachſen * Großſachſen⸗ Heddesheim, 31. Okt. Bei der Aus⸗ fahrt aus der Station Großſachſen⸗Heddes⸗ heim ſtießen heute vormittag 7,30 Uhr zwei Ma⸗ tertalzüge, der eine mit Schotter beladen, der andere leer, zuſammen. Eine Lokomotive und drei Wagen entgleiſten, ſo daß das Gleis etwa zwei Stunden geſperrt war. Ein Zugführer wurde leicht verletzt. Der Materialſchaden iſt nicht ſehr bedeu⸗ tend. — Theaterabend Am Sonntag veran⸗ nigsſchießen I.„ 30. Okt. ſtaltete die hieſige Schützengeſellſchaft zum erſten Male ihr Königsſchießen, mit dem das Ab⸗ bee verbunden war. Im Großkaliber errang der Schütze Ernſt Ih m jun., im Kleinkaliber der Schütze Georg Eichhorn den Königstitel. Auch die übrigen e Schießergebniſſe waren recht befriedi⸗ gend.— Der vom kath. Geſellenverein veranſtaltete Theaterabend wurde durch eine Begrüßungs⸗ anſprache des! 1 8 75 Kaplan Federle, eröffnet. Das Schauſpiel„Die Suſannaglocke von Augsburg“ wurde von den ern mit großem Eifer ge⸗ ſpielt. Der Theaterabend wird am kommenden Sonntag wiederholt. Geſchäftsführerkonferenz der Deutſchen Arbeitgeber⸗ Vereinigung * Heidelberg, 31. Okt. Am 30. Oktober fand in Heidelberg die Geſchäftsführerkonferenz der Deut⸗ ſchen Arbeitgeber⸗Vereinigung unter ſtarker Betei⸗ ligung ſtatt. Das geſchäftsführende Präſidialmitglied Regierungspr ent Brauweiler, ſprach über 175 Begenwartsaufgaben und Entwicklungsrichtung der Arbeit der Vereinigung der deulſchen Arbeitgeber⸗ verbände“, während Dr. Erdmann die Ziele der Arbeit der beteiligten Verbände auf dem Sonder⸗ gebiet der Sozialverſicherung erörterte. Beiden Vor⸗ trägen folgte eine lebhafte Ausſprache. Ein Opelauto in Heidelberg geſtohlen Heidelberg, 31. Okt.(Eig. Bericht). Geſtern abend gegen 9 Uhr wurde das vor einem Lokal in der Fahrtgaſſe ſtehende und dem Ingenieur Schühle gehörende vierſtitzige Opelauto ge⸗ ſtyhlen. Es iſt ein offener Vierſitzer mit aufge⸗ ſchlagenem Allwetterverdeck grüner Farbe. In dem Auto lagen noch ein Radivapparat im Werte von 200 Mark und Radioröhren im Werte von 150 Mark; ferner eine Aktentaſche mit Gerichts⸗ und ſonſtigen Akten. Vom Zuge erfaßt * Höpfingen(Amt Buchen), 30. Okt. Das Trans⸗ portauto von Küfermeiſter Böhrer n an einem ſchrankenloſen Uebergang vom Zuge erfaßt umd vollſtändig zertrümmert. Der Fahrer, ein Sohn Böhrers, und der Begleiter, konnten ſich dur ech Abſpringen retten. Holzbearbeitungswerk in Knielingen abgebrannt * Karlsruhe, 29. Okt. In der Nacht zum Diens⸗ bag brannte das Holzbearbeitungswerk Eckerich am Ortseingang von Knielingen aus bis jetzt un⸗ hekannter Urſache bis auf die Grundmauern alls. Die Berufsfeuerwehr konnte den Brand loka⸗ liſteren. Die Höhe des Schadens iſt nicht bekannt. Der ſyſort ausrückende Ueberlandlöſchzug fand bei ſeiner Ankunft einen bereits völlig niedergebrannten Diſchlereibetrieb vor. Verhältnismäßig ſchwierig war die Waſſerbeſchaffung, da die Schlauchleitung unter dem Eiſenbahngleiſe der Strecke Karlsruhe—Maxau durchgeführt werden mußte und die Hydranten ſchwer auffindbar waren, da ſie durch Bauſtoffe bedeckt waren. Beim Böllerſchießen verunglückt * Eiſental, Amt Bühl, 30. Okt. Bei einer Hochzeit wurden von hieſigen Burſchen Böllerſchüſſe abgegeben. Die jungen Leute verwendeten hierzu einen Ausbläſer. Als ein Schuß einige Zeit auf ſich warten ließ, ging der 18 Jahre alte Franz Joſeph Mürb an die gefährliche Ladung heran, um nach⸗ zuſehen. In dieſem Augenblick explodierte der Schuß und riß dem unvorſichtigen jungen Mann 4 Finger an der rechten Hand hinweg. Er wurde ſofort ins Büthler Krankenhaus eingeliefert. Der zweitälteſte Einwohner von Triberg geſtorben 1 Triberg, 30. Okt. Der 92 Jahre alte Alexan⸗ der Fleig, der letzte Woche von einem Kraftwagen auf der Nußbacher Straße angefahren und umge⸗ worfen wurde, wobei er einen Armbruch und an⸗ ſcheinend Verletzungen des Bruſtkorbes erlitt, iſt nun dieſen Verletzungen doch erlegen. Es ſtellte ſich heraus, daß die Quetſchungen des Bruſtkorbes wohl innere Verletzungen des Hochbetagten ver⸗ Urſacht haben. Mit Fleig, der ſeine 92 Jahre noch in voller Rüſtigkeit trug und allſeits beliebt war, iſt der Iweitälteſte Bewohner der Stadt dahingegan⸗ gen. Der Unfall gewinn an Tragik, als der Lenker des betreffenden Autos auf dem Weg zu ſeiner ſter⸗ benden Tochter ſich befand. Der raſende Tod * Freiburg i. Br., 30. Okt. Auf der Straße Frei⸗ burg Krozingen forderte der raſende Tod zwei Wochenendopfer. Der ledige Schriftſetzer Wilhelm Hochweber fuhr bei St. Georgen mit ſeinem Mo⸗ torrad gegen einen Baum und iſt in der Klinik geſtern ſeinen Verletzungen erlegen. Seine Braut, die im Beiwagen mitfuhr, kam mit leichteren Ver⸗ letzungen davon.— Bei Ebringen zog ſich der ledige Knecht Emil Bührer aus Staufen durch einen Motorradunfall lebensgefährliche Verletzungen zu. Auch er iſt geſtern geſtorben. * * Eggenſtein bei Karlsruhe, 30. Okt. Auf der Landſtraße Eggenſtein Graben platzte einem Per⸗ ſonenauto aus Heddesheim, das eine kranke Frau nach Muggenſturm bringen wollte, ein Hinterreif. Das Fahrzeug geriet auf dem naſſen Aſphalt ins Schleudern und rannte mit voller Wucht gegen einen Bau m. Die Inſaſſen kamen mit leichteren Kopfverletzungen davon. Ein vorüberfahrendes Auto nahm die kranke Frau auf. Vottſtetten(Kreis Waldshut), 30. Oktober. Der 66jährige Landwirt Arnold Schneller fiel in der Scheune beim Heuabwerfen rückwärts vom Heuboden in den Stall. Der Verunglückte konnte gerade noch in das Haus eilen. Der herbeigerufene Arzt ſtellte eine Nervenlähmung, iufolge des großen Blutverluſtes feſt, darauf folgte eine Hals⸗ Jlähmung, ſo daß der Verunglückte bald Ak ſtarb. Das Reichsbahnausbeſſerungswerk in Ludwigshafen * tzten Tagen wird die hnausbeſſe⸗ runs„wieder leb⸗ haft beſproch teilt: Im Laufe der Jahre f von Werk⸗ die Rationali⸗ iter weſent⸗ 1924 hat ſich die ken getragen, in ſtätten aufgelaſſe ſierung die Anzahl der lich vermindert werden. 5 Hane une nit dem e Bayern neben dem Werk Reger Ludwigshafen aufzul ö Einſpruch der Gewerk konnte auf dt und der Gruppenverwaltur verhinder werden. Nun ſollen die Lok turen des Werkes 0 erslautern P erſonen⸗ 55 ſei teil 11 lung, ale werkes Kai ſchäf ftigt 6 eits⸗ ne 0 gegen ſoll die Lei kes egen nen und dem Werk K rtragen werden. Wei⸗ verſchiedenen Neben⸗ in Agenturen umge⸗ den, 10 i utzend Bahn⸗ ter ſollen in auf bahnen die wandelt werd höfe in Ausſicht genommen ſeien, l auch Stationen a Hauptbahnen. So ſollen z. B. auf einzelnen Bahnhöfen, wo bisher zwei? Beaute tätig und dienſtlich überlaſtet waren, nun di eſe Arbeiten von einem Agenten wahrgenommen werden können. * Speyer, 30. kt. 11 ir 5 ſpre⸗ chung über die Art a h des Feuerbachdenkmals ſtatt. Man einigte ſich mit dem bekannten Bildh hauer Prof. Claus, einem geborenen Pfälzer, über den Aufſtellungsort— die Anlage vor der prot. Kirche uregie rung— 85 Art der Ausführung— ſtatt einer Büft 10 auch über die Ausführung in Künſtler hofft, daß etwa um P hüllung des Denkmals die gleiche Zeit plan denem Rahmen geh ſtattf der Kunſtverein eine in beſchei⸗ altene Feuerbachaus den ban Für ien eig z 7 555 Jußball im Kreis Küsheſſen Der vorletzte Sonntag war den Ueberraſchungen ge⸗ widmet, allenthalben büßten die Favoriten Punkte ein. Am meiſten überraſchte das Reſultat des Mꝛaeiſters Olympia Worms gegen Namenbvokter von Lampertheim, mit:0 kon den ſt über ſet⸗ nen Gegner trium n. Aber an Niederlage ſpricht viel mit. Einmal die unvollſtändige Mannſchaft 0 und dann die am Tage vorher ausgeſprochene Platzſperre, ſowie die Disqual lifikation des Spielers Ladurch wurde die Mannſchaft volſtändig aus dem Gleichgewicht gebracht. Schon das Anſpiel ließ erkennen, daß die Söſte nicht mit dem nötigen Eruſt bei der Sache waren. Das (Spiel war zu zerfahren, anders dagegen die Einheimiſchen die mit gutem Spiel aufwarteten. Hätte die Manuſchaft nicht gegen Schluß des Spieles nachgelaſſen wäre das Reſultat beſtimmt noch höher ausgefallen. Bereits die 7. Minute brachte für Worms den erſten Erfolg. Die Elf errang dann in regelmäßigen Abſtänden bis zur Pauſe 4 Tore, darunter auch einen Elfmeter. Gleich nach Seiten⸗ wechſel erzielten die Wormſer noch ein weiteres Tor. Lampertheim gab das Spiel noch keineswegs auf, ſondern wurde beſtändig beſſer, umſomehr als Worms ſtark nach⸗ ließ. Aber das Drängen hatte keinen Wert mehr.— Bf. Lampertheim brachte das Kunſtſtück fertig ſich auf eigenem Gelände von Horchheim 413 ſchlagen zu laſ⸗ ſen. An dieſer Niederlage waren die Lampertheimer ſelbſt Schuld, denn in der erſten Halbzeit zeigten ſte ſehr wenig. Als dann die Mannſchaft in der Endhälfte etwas befſer wurde, war es zu ſpät. Horchheim konnte ſeine ſämtlichen Tore bereits zu Anfang buchen, während Lampertheim nur ein Tor durch einen Elfmeter entgegen⸗ ſetzen konnte. In der 2. Hälfte hatte Horchheim nichts mehr zu beſtellen. Unaufhörlich wurde des Gegners Tor belagert. Aber zum verdienten Ausgleich reichte es nicht mehr.— Heppenheim ſpielte erſtmals auf eigenem Platze und konnte dabei die erſten Punkte erobern. Das Spiel ſtand ganz in der Ueberlegenheit der Platzherren, die diesmal ausnahmsweiſe recht gut ſpielten. Trotzdem die erſte Hälfte ausgeglichenes Spiel bot gelang es den Pfiffligheimern ein ae 1 hatte Gelegenheit auszugleie aber en Elf⸗ Tor zu chen, verſchoß meter.— In der zweiten Hülfte drängt He 3 ſei⸗ nen Gegner in das eigene Feld zurück und kann einen klaren:1⸗Sieg erzielen. 8. Biblis mußte nach Herrusheim und holte ſich dort die erwartete Nieder⸗ lage. 10 iſt wohl etwas ad aber den Platzherren reicht es. Auch bei dieſem Spiel ging es wieder hart her, und gar zu oft wurde die Grenze des Erlaubten überſchritten. Torlos endete die eine Hälfte, dann ſchälte ſich laugſam eine Ueberlegenheit der Platzelf heraus, die auch in der Mitte des Spieles das einzige Tor des Tages erzielte.— Eben⸗ falls ein hartes Spiel war das Rennen zwiſchen 2 71 und dem Bfgt. Bürſtadt, ſo eine Art Lokaltreffen, mit all ſeinen Begleiterſcheinungen. Beiderſeits ſuchte man ſich im Faulſpiel zu überbieten. Der Schiedsrichter, der ein glatter Verſager war, ließ dies alles zu. Durch einen Strafſtoß kommt Lorſch zum einzigen Treffer des Tages. — Den Sieg verſcherzte ſich Hofheim im Spiele gegen Hochheim; Hofheim führte bis vor Schluß noch mit :1, um dann zuſammen zu klappen. Mühelos gelang es Hochheim das Spiel noch mit 413 für ſich zu entſcheiden. Programmäßig verlief der letzte Sonntag. Nur der Meiſter Olympia Worms wäre beinahe geſtrauchelt. Aber zum Glück blieb die Niederlage aus. Das Spiel fand in Hofheim ſtatt. Auf dem kleinen ungewohn⸗ ten Platz konnten ſich die Gäſte nicht ſo recht entfalten. Bis zum letzten Augenblick wurde beiderſeits hart ge⸗ kämpft; Schlußpfiff ſah Worms als Sieger. Der Beginn des Spieles ſah Worms bereits in der 2. Minute er⸗ folgreich. Dann kam Hofheim mächtig auf und erzielte durch wuchtigen Schuß den Nusgleich. Wiederum ging Wormtz in Führung und erneut glich Hofheim aus. Nach der Pauſe verteiltes Spiel. Beiden Parteien wurde ein Elfmeter zugeſprochen, die jedoch alle daneben gingen. Ein Fehlſchlag des Verteidigers nutzte der Wormſer Rechtsaußen geſchickt aus und ſchoß mühelos das ſieg⸗ bringende 3. Tor. Infolge der Platzſperre der Jampertheimer Olympen mußte das Spiel gegen Pfiffligheim dort ausgetragen werden. Obwohl die Gäſte nicht mit der kompletten Garnitur antraten wurde dennoch ein 110⸗Sieg erfochten. Die Leiſtungen ſelbſt waren recht minimal. Das Tor fiel bereits in der 30. an der Stauſtufe Klingenberg ., 28 Schwerer Unf * Klingenberg a. ereignete ſich an der Okt. Am Samstag abend i tauſtufe Klingenberg ein folgenſchwerer Unfall. Der Arbeiter Alwin Stern heimer aus Haigenbrücken ſtand im Schwenkungsbereich des Raupe. von dem S Schließ ens ſich infolge mangelhaften des Greifkorbes ein Ste in loslöſte, der dem Arbeite r auf den Hin⸗ terkopf fiel. Die hierdurch verurſachten Verletzun⸗ gen waren ſo ſchwer, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Der Verunglückte 99 5 im 24. Lebensjahr und war ſeit 14 Tagen verheiratet. Die Statsanwaltſchaft hat eine Unterſuchung der Schuld⸗ frage eingeleitet. sw. Alsheim bei Worms, 29. Okt. Ueber eine etwas eigenartige Angelegenheit berichtet die „Landskrone“. Darnach wurde am 19. Oktober nachts gegen 1 Uhr eine auf der Wanderſch haft befindliche Frau von Alsheimer Burſchen, die ſich für Krimt⸗ nalbeamten ausgaben, im Haftlokal eingeſperrt. Als man am 26. Oktober drei Handwerks⸗ burſchen im Haftlokal unterbringen wollte fand man die Frau völlig erſchöpft vor und brachte ſie ins nſer Krankenhar Die Burſchen die die Frau eingeſperrt hatten, wurden von der Gen⸗ darmerie feſtgenommen. Okt. Der Direktor einer Straß⸗ Agram, der wie vor Fr ranken unter⸗ in Thionville bei Schnellzuges ver⸗ W ori! burger Privatbank, Laurent einigen Tagen gemeldet, ſchlagen hatte und f der Durchfahrt des Bri haftet werden. unte iſſeler * Weinver 1 85 23. Okt. Bei der geſt⸗ 12975 W̃ einver er 180 Hektoliter auserleſenen i von Gülerf ſchen e f kennen aber nur 14 1 ſich 0 555 erzi 120— 110. für ge 86/ pro nicht ausverkauf preiswert zum Verkauf. * Deidesheim, 26. Okt. Auch hier iſt die Wein leſe ziemlich beendet und hat ein zufriedenſtellendes Ergebnis gebracht. Trotz der erfrorenen Weinberge iſt das Mengen⸗ verhältnis ein günſttgeres wie im Vorjahre. Auch die Güte läßt nicht zu wünſchen übrig. Das Verkäufsgeſchäft iſt immer noch ruhig. Wenn die Witterung ſich weiter günſtig entwickelt, wird in etwa 10 Tagen auch die Leſe der Großgüter beendet ſein. 1 Minute der erſten Hälfte.— Auch der Vfs. Lampert⸗ heim mußte erſatzgeſchwächt ſein Spiel beſtreiten. Gegner n 2 J, für Weiß zeſetzte Quantum Poſten Rotwein noch vurd wurde einige war der BfR. Bürſtadt, der in glänzender Verfaf⸗ ſung war und mit nicht weniger als:0 gewinnen konnte. Die erſte Halbzeit ging noch an. Nach einer ge⸗ roumen Weile gelang es Bürſtadt die Führung zu er⸗ ztelen. Bf. hatte mehrmals Gelegenheit auszugleichen, aber die Unentſchloſſenheit ließ dies nicht zu. In der Enöhälfte hatte der Platzbeſitzer mehr vom Spiel, er konnte die Torzahl auf 4 erhöhen.— Einen verdienten :0⸗Sieg erkämpfte ſich Hochheim auf eigenem Ge⸗ lände gegen Hey pen hei m. Nur 3 Minuten Spfkelzeit und ſchon ſteht die Partie:0. Erſt gegen Schluß des Spieles kam Hochheim zu einem weiteren Treffer.— Die Siege des Neulines Herrusheim waren nur Stroßfener. Im Spiele gegen Horchheim mußte nach andauernd unterlegenem Spiel mit:0 die Segel ge⸗ ſtrichen werden.— Ein intereſſantes Spiel ging in Biblis vom Stapel, wo ſich der Platzverein und Lorſch gegenüberſtanden. Beide Mannſchaften hielten ſich ſo ziemlich die Waage und teilten ſich mit dem:0 Reſultat redlich in die Punkte. Das Spiel ſelbſt war hart, hatte aber einen ausgezeichneten Leiter. 3. Stullgarter Sechstagerennen Als zweite und vorläufig letzte radſportliche Veranſtal⸗ tung bringt die Stuttgarter Sportarena gleich das 3. Stuttgarter Sechstagerennen heraus. Dann wird die Bahn wieder heraus genommen, um einer Eisbohn Platz zu machen(). Die Beſetzung der Herbſt⸗Rennen präſen⸗ tiert nicht die Qualität der Teilnehmer, wie ſeine beiden Vorgänger. Das iſt wohl darauf zurückzuführen, daß gleichzeitig das 22. Berliner Sechstagerennen ſtattfindet, an dem die prominenteſten deutſchen Sechstagefohrer teil⸗ nehmen. Nun zu den Aus ſichten der einzelnen Mannſchaf⸗ ten: Die beſte Mannſchaft des Rennens iſt Piet van Kem⸗ pen⸗Buſchen hagen.„Piet“ hat das erſte Stutt⸗ garter Sechstagerennen mit. frühevem Part⸗ ner Franbenſtein gewonnen und da„Buſchi“ kaum ſchlechter iſt als dieſer, ſollte er auch dieſesmal gewinnen. Die Bres⸗ lauer Mannſchaft Junge⸗Skupinſki, die im Früh⸗ fahr einen ehrenrsllen 3. Plat belegte, hat man dies nal getrennt. Junge fährt mit dem Schweizer Suter, mit dem er nicht ſchlechter als mit ſeinem Breslauer Freund ahſchneiden dürfte. Beide ſind gute Sechstagefahrer und werden ſicher auf einem der erſten Plätze zu finden ſein. Skupinſki hat den Draufgänger Pynen bur a zum Partner D deutſch⸗holländiſche Verbindung 50 erhalten. Die ſollte keine ſchlechte Figur abgeben. Eine weitere gute Paarung ſtellen auch Knappe Boucheron dar, von denen ſich beſonders der Breslauer Sprinter auszeichnen dürfte. Boucheron hat hier vor einem Jahr ein großes 2 Stunden Rennen mit Louet gewinnen können. Man muß ſie But im Auge behalten. Als Ver⸗ treter Italiens nehmen Ber 2 a m ini—- Breſciani an dem langen Rennen te/ el. ie werden darauf bedacht ſein, ihr Vaterland würdi g zu ve 2 Ein Steg ihrer⸗ ſeits wäre eine große Ueberraſchung. Stegesausſichten können ſchon eher Pagnoul— De pau w geltend machen, die gute belgiſche Klaſſe darſtellen. Coupry Cordier, die dritte rein ausländiſche Mannſchaft will verſuchen,. ihr geſunkenes Anſehen vom letzten Frankfurter Sechstagerennen her wieder zu heben. 5 den nationalen Mannſchaften ragen Bragar d ſeyer hervor, die in der abgelaufenen Sommer⸗Saiſon . Erfolge im In⸗ und Auslande zu e ver⸗ mochten. Das trifft auch auf Remold Bulla zu, die ſich in der Schweiz hervortaten. Remold muß einmal mehr verſuchen einen„Sechetage⸗ Säugling“ über die 145 Stunden⸗Fahrt zu bringen. Die lokalen Farben werden von Schuler—Steger verteidigt, bei denen ſie in guten Händen liege Schließlich nehmen die beiden Ber⸗ liner Nachwuchspaare Nickel- Wette und Keöd⸗ zierſki-Schwemmler an dem Nennen teil, zu deſſen Belebung ſie weſentlich beitragen werden. Der Sieg kann van Kempen Buſchen hagen unter normalen Verhältniſſen nicht genommen werden. Boucheron— Knappe, Junge Suter, Depauw.—Pagnoul u. Bragard Meyer ſollten einlaufen. K. St. in der Reihenfolge hinter ihnen Die Weißweinleſe iſt hier ſo⸗ * Wachenhein kt i en wie auch bei den e * 5 wohl bei den beendet. Sie ohne Unterbrech rden. Das e ergebnis iſt, nicht durch den kalten Winter gelitten eee und über⸗ trifft den 8 Qualität wird eine vorzügliche, da zu 116 Grad g Lagen der Gr Verkaufsgeſ . ebſtes M rden konnten, die ſich in weſentlich erhöhen werden. tgewichte bis guten Das eſchäft iſt ſtill. .— Programm en November er haufen(Welle aliſche Komödie Sw u ſt von Berlin. ſtenkonzert: Sinfonte⸗ zefangener Nr. : Kam mermuſik. el der Ollenberger hr: Tanzfunk. Sinfoniekonzert; — bi Ah 13 Uhr: Mittagskonzert; 20. 10 Uhr: Jedermann, ein re ichen Mannes. .30 Uhr: Werke von Ludwig tung; 16.90 Uhr: Kammer⸗ David, ſinſoniſcher Pſalm. Schallplattenk onzert; 0 Uhr: Aus dem Sinfoniekonzert; III, Hörſpielz 22.30 Uhr: Kam mern nder Budapeſt( Allerheiligen⸗Gedenken. Daventry Konzert; 21 Uhr: Sin⸗ foniekor uſik. Hilver 40 Uhr: Opernfragmente; anſchl. S Hui zen(W̃ Da v 10 an. 4 ry : Unterhaltungskonzert. 45 Uhr: Konzert einer 95 Aeon 22.15 Uhr: Konzert 4 1,2) 21.02 Uhr: 0 Tanz zmuſik. 9 Motala 12 Konzer Die Bajadere, Operette in (Welle 148,3) für Violine und ˖ Jahre 1400; Uhr: Konzert. Zürich(W̃: König David. Radio- Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktzlatz 6 2 6— felephon 26547 Lautſprecher geht jetzt wieder flott, er war bei Radio Hettergott. Auch Ihr Lautſprecher braucht Erholung nach langer Arbeit, gemeint iſt natürlich das Auf⸗ magnetiſieren, welches wir innerhalb 24 Stunden für nur Mk..50 vornehmen. Der Lautſprecher Tod, anſchl.: arbeitet dann wieder wie neu. wird das Wetter? Wetter Ka 5 5 ſchten der 3 0. Am Weſtrand der ſeit 1 1 Anti⸗ zyklone iſt als Ueberreſt der letzten Zyklone eine Rinne tiefen Druckes geblieben, die vom Weißen Meer tief über Finnland, Oſtdeutſchland und Polen nach dem Mittelmeer reiſt. Eine breite nördliche . fördert über d den ganz zen Weſten Europas kalte Luft, die zum raſchen Aufbau eines von Skan⸗ binavie n über England bis zur Biskaya reichenden Hochdruckrückens führte. Die Oſtwärtsbewegung des hohen Dru des ſtellt Beſſerung in Ausſicht. Wetterausſig yten für Freitag, 1. November: Zu⸗ nächſt noch unbeſtändig und kühl, mit Neigung zu Regenſchauern. Später Beſſerung. W Tzefredakteur: Kurt Fiſcher ch für Politik: 5 A. Meißner— feuilleton: Dr. S. Kayſer fat und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und illy Müller— Handelzteil: Kurt Ehmer— Mericht und alle öbrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob aude, fämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue„ Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1, 4 Verantwortl! Kommunalp Vermiſcht Schluß des redaktionellen Teils N Geſchöſtliche Mitteilungen * Mit ber Natur— nicht gegen ſie! Moderne Men⸗ ſchen ſind überlaſtet: Beruf und Geſelligkeit, Sport und Vergnügen werden durch ihr Tempo zu ſtändiger Nerven⸗ beanſpruchung. Selbſterhaltung fordert unerbittlich Stei⸗ gerung der Leiſtungsfähigkeit. Doch dieſe darf nicht auf Koſten der Geſundheit erreicht werden: nur der natur⸗ gemäße Ausgleich zwiſchen Verbrauch und Gewinn an ae igt bleibenden Erfolg. Ausnutzung der anregen⸗ den Stärke der echten„4711“ wird damit zur Notwendig⸗ keit, weil„4711“ den Nerven die Spannkraft erhält und ſtie vor e ſchützt. Körperpflege mit jenen Mitteln, die auf dem Duft und der Kraft der„4711“ aufgebaut ſind, bedeutet e Erfriſchung des Organismus und Erhöhung ſeiner Widerſtandskraft. Die wachſende Bevor⸗ Ausdruck der immer kenntnis, daß durch ſie Kraft einfache und natürliche Weiſe geſichert zugung aller„4711“ Erzeugniffe iſt weitere Kreiſe erfaſſenden Er und Anmut auf werden. = und Orientfahrten 1930. In den erſten wenden hres führ b der mit allem Kom⸗ e Speiſendampfer„Oeean a“ Dinie wiederum mehrere Mittel⸗ 1 durch. Die Fahrben erfolgen in der tar bis Ende Mai und ſins Jaher eine gekegenheit für alle, die während des Win⸗ ug und Ausſpannung im wärmeren 8 f te Reiſe der„Oceana“ beginnt am 75. wuar in Hamburg und führt über Southampion nach Li 55 Don, Cadiz, Ceuta, Malaga, Algier, Tunis, Palermo und Neapel und endet am 18. Februar in Genua. Von dort aus nimmt am 19. Februar eine Orientfahrt ihren Anfang, auf der 855 inerefeneſten Häfen des öſtlichen Mittelmeeres beſucht werden. Die anſchließende„Oroße Orientfahrt“ mit ähnlichem, aber erweitertem Pro⸗ gramm beginnt am 16. März in Be ned ig. Eine vierte Mittelmeerreiſe(10. April bis 2. Mai) iſt zeitlich ſo ge legt, daß ihre Teilnehmer die Oſterbage in Rom verleben werden, und ſchließlich rt eine fünfte Fahrt vom W. Mat bis 6. Juni durch eſßliche Mitzelmeer und au der eurvo⸗ päſſchen Weſtküſte ug nach Hamburg zurück. fort ausgeſtattete der Ham bu meer⸗ und Or Zeit von Ende J 17 e Donnerstag, den 31. Oktober 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 8 7. Seite. Nr. 507 5 Der zweite Tag ihres Herrſcherjahres im Reiche der Mode begann für Helga Solani mit einer kleinen Ueberraſchung. Als ſie, wie jeden Tag vorher, mor⸗ gens zu ihrem Modellhauſe ging, da ihr Vertrag als Mannequin noch nicht gelöſt war, fand ſie die unteren Fenſter und Schaukäſten prächtig geſchmückt vor. Ihr Bild ſtand in zahlloſen Poſen in allen vier Auslagen. Daneben die ſchönſten Modelle des Hauſes. ö Der Eingang war lebhaft belagert von intereſſier⸗ ten Beſchauern, die ſich bis hinab auf die Fahrſtraße drängten. Bevor Helga die Situation noch erfaßt hatte, erkannte man ſie. Man ſtarrte ſie ungeniert an, wie ein Schauſtück, neugierig, bewundernd. Man rief ihren Namen. Verſchiedene grüßten. Ein leich⸗ tes Rot ſtieg langſam in ihre Wangen. Dann fand ſie ſich wieder und mit ſich ihr Lächeln, das freund⸗ lich, doch kühl war, und Abſtände aufriß. Sie mußte eime Zeitlang warten, bis ſich eine Gaſſe zum Haus⸗ eingang auftat. Wie durch ein Spalier ſchritt ſie endlich zur Treppe. „Du wirſt dich an manches gewöhnen müſſen!“ dachte ſie heimlich und warf einen Blick in den Spie⸗ gel des Ganges. Sie konnte zufrieden ſein. Das Schneiderkleid ſaß wie angegoſſen. Das feine Geſicht war vom Gehen gerötet und ſtrahlte den köſtlichen Zauber der Jugend. Das frohe Bewußtſein der eigenen Schönheit ſtand in ihren großen, merkwür⸗ digen Augen. 0 Sie mußte ſich Gewalt antun, nicht laut zu ſingen. In allen Gliedern des biegſamen Körpers fühlte ſie Ueberſchuß drängender Kräfte. Sie hätte die Treppe hinaufſpringen mögen, in wenigen Sätzen, doch wußte ſte, daß jede ihrer Bewegungen fortab beobachtet wurde, Kritik fand. Daß ſie nicht znehr frei war in all ihrem Handeln. Eine leichte Schwere ſank in ihr Blut. Zum erſten Male ahnte ſie etwas wie Laſten, die ihr früher fremd waren. Roman von Reinhold Eichadter 4 ten Stimmen. Von allen Seiten eilten Modiſtin⸗ nen, Mannequins, Schneider und Nähfräuleins auf ſtie zu. Glückwünſche, Fragen, Zurufe ſprangen ſie an, wirr durcheinander. Jedes wollte zuerſt eine Antwort, den Druck ihrer Hand haben. Gezogen, ge⸗ ſchoben fand ſie endlich den Weg zu der Umkleide⸗ zelle, die über und über mit Blumen geſchmückt war. Eine Welle von Herzlichkeit machte ſie lebhaft. Sie griff die Kolleginnen, die um ſie ſtanden, er⸗ freut bei den Armen und küßte ſie, unter dem Ju⸗ bel der anderen. Sie fand keine Zeit, ihren Hut abzulegen. Sie mußte erzählen, antworten, erklären. Man gab ihr keine Ruhe. Plötzlich entſtand etwas wie eine Ebbe. Die hin⸗ tere Reihe ſchob ſich auseinander. Die Nähmädchen liefen zum vorderen Zimmer. Der Knäuel von Menſchen zog ſich in die Breite. Als Helga verwundert aufſah, ſtand ſie ihrem lächelnden Chef gegenüber. Herr Lohbach wartete ruhig, bis um Helga wieder ein ſichtbarer Raum war, der ihn nicht beengte. Seine Hand ſtreifte unmerklich über ſein Beinkleid,— eine Bewegung, die für ihn typiſch war. Er liebte das heimliche Kniſtern der Seide, mit der auch ſein Beinkleid gefüttert ſein mußte. Lohbach legte Wert darauf, als einer der eleganteſten Männer der Hauptſtadt zu gelten. Eine vermögende Frau und zwei ſorgſam durchdachte Geſundungs⸗Konkurſe ſchufen den Unter⸗ grund für ſeine Laufbahn, die reich an Erfolg war. Ein Rolls⸗Royce, zwei Pferde, die er täglich aus⸗ ritt, und eine geſchmackvolle Villa mit Wildpark gab äußerlich Zeugnis von dieſen Erfolgen. Als Lohbach in der inzwiſchen veränderten Auf⸗ ſtellung ſeiner Angeſtellten einen hinreichend deko⸗ rativen Rahmen für ſich ſelbſt geſchaffen ſah, ging er mit einigen federnden Schritten auf Helga zu, nahm ihre Rechte, ſtreifte den Handſchuh ein wenig zurück und küßte ſie mit weltmänniſcher Verbeu⸗ gung. Eine gewiſſe dieſes geborenen Komödianten entſprach, lag Manne ſeinem Lächeln. Die mimenhaft glatte, untadelhaft raſterte Wange zeigte ein Grübchen. Sein Auge war lebhaft, geweitet, von Freude. Selbſt in ſeiner Stimme ſchwang ehrliches Pathos. „Es iſt mir eine ſtolze Freude, Fräulein So⸗ lani, in Ihnen, einer Angehörigen meines Hauſes, die diesjährige Modekönigin Deutſchlands begrüßen zu können. Fräulein Solani, ſeien Sie überzeugt, daß in dieſem Hauſe keiner iſt, der nicht mit Ihnen ſtolz wäre auf dieſe Auszeichnung, die auch zugleich eine Auszeichnung meiner Firma iſt, aus der Sie hervorgingen, und deren Modelle Sie trugen. Ge⸗ ſtatten Sie mir, verehrtes Fräulein, Ihnen als Zeichen des Dankes der Firma und meines perſön⸗ lichen Glückwunſches, dieſen Ring zu überreichen, den Sie hoffentlich ſtets gerne als Erinnerung an Ihre Wirkſamkeit in meiner Firma tragen werden. Ehe ſich Helga von ihrem Erſtaunen erholt hatte, zog Lohbach den Handſchuh ganz von ihrer Rechten nud ſtreifte den breiten Brillantring leicht auf ihren Finger—— „Möge er Ihnen Glück bringen!“ ſagte er leiſe und nur für ſie hörbar. Ein ſinnliches Werben, das ihr an ihm fremd war, ſah Helga auf einmal auch in ſeinen Augen. 8 Sie lächelte freudig, den Blick auf dem Ringe. Dann hob ſie ganz langſam die ſtrahlenden Augen, als löſten die lang bewimperten Lider ſich ſchwer von der Wange. 5 „Ich danke Ihnen, Herr Lohbach, Ihnen und allen Kolleginnen und Kollegen. Ich bin ſtolz und glücklich, für Ihre Firma gewonnen zu haben.“ In impulſiver Herzlichkeit, die etwas Eroberndes Hinreißendes hatte, ſtreckte ſie Lohbach Hand hin. Sie hielt ſeine ihren. Lohbachs Pupille wurde plötzlich ganz dunkel. Die offenen Lippen umſpielte ein Zittern. Er ſah nur die Hand und den Arm dieſes Mädchens, die aufreizend nackt wirkten im Schmuck des Ringes. Eine ungewohnte Unſicherheit hielt ihn gefangen. Er ſuchte nach Worten. Dann fing er ſich wieder. „Ich darf Sie in meinem Privatbüro erwarten, Fräulein Solani.“ 5 Er ſprach jetzt als Chef zu ihr, der Angeſtellten. Sie nickte zuſtimmend. Gedankenvoll ſah ſie ihm noch nach, als ſeine Geſtalt ſchon hinter der Glas⸗ türe des Direktionsbüros verſchwunden war. Der Schneider rief laut nach mehreren Mädchen. Die quins ſtanden ſchon vor ihren Zellen. r 8. rr Dee die zierliche Augen ganz feſt in den „Er hätte Sie hochleben laſſen ſollen!“ meinte dis Maßdirektrice, faſt tadelnd zu Helga.„Wir hatten uns alle darauf gefreut, mitſchreien zu können.“ Dann ging auch ſie weiter, wie ſonſt, an die Arbeit. „Aus!“ dachte ſich Helga, auf einmal beluſtigt. „Vorbei— neues Bild her! Das Leben geht weiter. Und wer nicht gleich mitſchwimmt, dem fließt es vorüber.“ f Sie ging in ihr Zimmer und legte den Hut ab. „Ich werde mitſchwimmen, bedachte ſie ſinnend, 9 5 Blick auf dem Spiegel.„Ich ſelbſt bin mein Leben.“ 5 5 „Bitte nehmen Sie Platz, liebes Fräulein So⸗ lani!“ ſagte Herr Lohbach, als ſich die Tür ſeines luxuriös eingerichteten Puivathüros hinter Helga geſchloſſen hatte.. Er wartete in verbindlicher Haltung, bis ſte ſich geſetzt hatte. Eine Pauſe entſtand, die Helga nicht unterbrach. Ihr Blick lag wie träumeriſch auf Loh⸗ bachs Händen, auf die er fehr ſtolz war. 0 Er nahm inſtinktip eine ſilberne Schale. „Rauchen Sie?“ „Danke, jetzt micht.“ g „Sie weiß, was ſich ſchickt,“ dachte Lohbach befrie⸗ digt und griff nach dem Jalzbein. s ö „Fräulein Solani“, begann er verbindlich—„die veränderte Stellung, die Sie jetzt haben, macht es notwendig, auch Ihr Verhältnis zu meinem Hauſe von neuem zu regeln. Ich nehme an, daß Ste nicht vorhaben, weiterhin Gelbſtern zu bleiben?“ 1 „Natürlich nicht,“ nickte ſie kurz und entſchteden. Die ſichere Antwort kam ihm überraſchend. Er hatte ein Zögern und Zweifeln erwartet. 9 „Ich darf aber hoffen, daß Sie meiner Firma doch treu bleiben werden?“ ergänzte er haſtig Sie wartete etwas, bevor ſtie ihn anſah. f 5 „Ich weiß, was ich Ihnen verdanke, Herr Loh⸗ bach—“ ſagte ſie ruhig.—„Es iſt micht meine Art, Vorteile, die man mir bot, zu vergeſſen. Es tſt meine Aufgabe, in dieſem Jahre, die Mode zu repräſentieren, und da iſt es nur ſelbſtverſtändlich, daß meine Intereſſen ſich mit denen der Firma be⸗ gegnen, der ich angehöre, ſofern Ste den Wunſf haben, mich zu behalten.“ e 8 Das Letzte kam ſpieleriſch, leicht überlegen. 5 „Natürlich! Selbſtverſtändlich!“ beeilte ſich Loh⸗ bach. Er fühlte ſofort, daß er zu eifrig wurde, und fing ſich gleich wieder. 1 Gortſetzung folgt). Mannheimer Mutterschutz E. V. Stati jeder besonderen Anzeige Heute nacht verschied unerwartet Jakob Fimlkel Fortbildungsschul-Hauptlehrer im Alter von 61 Jahren Mannheim(U 5, 15), den 31. Oktober 1929 In tiefer Trauer: Lina Finkel geb. Stofer nach kurzem, schwerem Leiden, versehen mit den heiligen Sterbe- sakramenten, mein lieber, treuer, unvergeßlicher Mann Die Beerdigung findet am Samstag, den 2. Nov., nach- mittags 3 Uhr von der Leichenhalle aus statt 7e R 5,(Altes Krankenhaus) Ehe- u. Sexualberatungstelle ö Jeden Freitag 5½—6½ Uhr Einladung zu einem Vortrag über „Thobnisze nter Jttafgeiaxpenes“ 0 gehalten von Frau Lenka von Koerber, Leip- zig, am Mittwoch, den 6. November 19290, abends 8 Uhr, im großen Saale der Handels- kammer Mannheim, LI, 2(Eingang Breitestr.) N Lange Rötterstra ge 2 Eine Dame 0 sagts der Anderen, daß Sokents Pa herwellen die besten sind, unerreicht in Güte und Qualität, nach dem bewährtesten System Mayer. Karlsbad, pro Kopf 15. Mk. gleich wieviel Wiekel. 8206 2 Apparate. Prompte Bedienung! SALON SCHMITT Tel. 537 01 5 „awe“-Dauerbrandöfen Verkauf und Musterlageri irischen und amerikanischen Systeme Ausstellung D 2, 6, Harmonle 12818 Der Vortrag verspricht besonders interessant zu werden, da die Referentin persönlich in Klöckner& Co.,%. Mannheim, 5 24 7 Gefängnissen gearbeitet hat. 12890 [Gaste willkommen! Der Vorstand. Bekaunutmachung. Die Erlaſſung einer neuen Viehhof⸗ und Vieh⸗ marktordnung für die Stadt Mannheim. l Die Viehhof⸗ und Viehmarktordnung für die [Stadt Mannheim vom 27. April 1900 und alle ſpäteren Aenderungen hierzu werden mit Wir⸗ kung vom 1. November 1929 aufgehoben. An ihre Stelle tritt mit Wirkung vom gleichen Tage an eine neue Viehhof⸗ und Viehmarktordnung. Danlsagung Anläßlich des Hinscheidens unseres lieben guten Gatten, Vaters, Großvaters und Schwiegervaters Herrn Aungarst Dapsdorl haben wir dankbar empfunden, daß unserem teuren Entschlafenen Liebe und Freue über den Tod hinaus bewahrt wurden 3 Wir danken Herrn Vikar Schweigert für seine erbauende Trauerrede, sowie Herrn Konradi für seine Warmempfundenen, tiefergreifenden Violinvorträge. Wir danken ferner allen, die dem Entschlafenen durch Blumengruß u. Geleite, letzte Ehre erwiesen haben. Ebenso Herrn Sander vom Vorstand des Nationaltheater-Orehester u. Herrn Seeger, Vorstand des Leibdragoner-Vereins, für die ehrenden Nachrufe. Auch Herrn Organist Blum sei Dank gesagt. Der würdige Verlauf der Trauer- feier war uns Trost in unserem Sehmerz Für die trauernd Hinterbliebenen: Frau Kaſharina Papsdorfi Wwe. Mannheim(Krappmühlstr. 36), 81. Oktober 1929 Der Abdruck des Wortlautes dieſer letzteren liegt auf dem Bezirksamt Mannheim, I. 6. 1, Zimmer 22, zur öffentlichen Kenntnis auf und kann gegen Erſtattung der Selbſtkoſten hier auch käuflich erworben werden. Gemäß 8 1 Abſatz 1 und 2, 8 2 der Vollzugs⸗ verordnung, die Verkündung der bezirks⸗ und ortspolizeilichen Vorſchriften betreffend vom 23. Juli 1919, erfolgt dieſe Verkündung an Stelle der Einrückung des Wortlautes der zu erlaſſen⸗ den ortspolizeilichen Vorſchrift. 7 Mannheim, den 30. Oktober 1929. Badiſches Bezirksamt IV. Aus der Eduard⸗ und Roſalie⸗Traumann⸗ Stiftung ſind am 21. Januar 1930 Zinſen zu verteilen, und zwar: 61 a) an Rekonvaleszenten, die die nötigen Mittel zu Badekuren oder zu ſonſtigen zur Wieder⸗ Ne erforderlichen Aufwendungen nicht eſitzen; 5 b) an Familien, die infolge Krankheit oder Tod ihres Ernährers in bedürftige Verhältniſſe geraten find. Nach dem Sinn des Stifters wird Bedürftigkeit wegen Tod des Ernährers nur in ſolchen Fällen angenommen, in denen der Todesfall nicht ſehr weit zurückliegt und die Bedürftigkeit eine unmittelbare Folge des Todsfalls iſt. 8. Die näheren Bedingungen ſind an den Rathaus⸗ tafeln angeſchlagen. Bewerbungsfriſt 1 Monat. Mannheim, den 25. Oktober 1929. Der Stiftungsrat der Eduard⸗ und Roſalie⸗Traumann⸗Stiftung. Amateur- Photographen Wohlen Sie gute ö denn verwenden Sie 9 Zu haben bei finden die stets auf unserer Etage Heimaufnahmen Miraphos Lampen e We, ae Hypothel Suche 2. Hypothek auf Geſchäftshaus(Eckhaus) 12922 Sicherheit. Angeb. unt. 9 Jakob 1 5 8 905 52 5 1 5 Plannen A4 Photo-Mayer, 9 3, 71 4 E an bie 1 h neben Hirschland Telephon 260 Auch leihweise f ſchäftsſtelle. 58758. V Mäntel, Pastots, Anzüge neueste Machart, erstkl. PaBform W zu auffallend niedrigen Preisen. F uoten. 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W. 507 Tagesfragen aus der Privatverſicherung Vor Vertretern der Regierung, des Parlaments, der Wirt⸗ ſchaft umd der Preſſe beſchäftigte ſich der Generaldirektor der Allianz, Dr. Kurt Schmitt, in einem ſehr intereſſan⸗ den Vortrag mit den wichtigſten Fragen der Privatverſiche⸗ rung. Er führte u. a. aus: Die Ereigniſſe im Auguſt d. J. waren ein furchtbarer Schlag. Wenn ſich die Allianz in ſo kurzer Zeit entſchloſſen hat, den Ver⸗ ſicherten der Frankfurter Allgemeinen jeden Zweifel über ihren Verſicherungsſchutz zu nehmen, durch Uebernahme der friſt⸗ und bedingungsloſen Garantie, ſo geſchah dies nicht aus der Abſicht, damit ein Geſchäft zu machen. Nur eine raſche Tat konnte ſchlimmſtes Uebel verhindern. Beſchränkten ſich oe Schwierigkeiten der Frank⸗ furber auf Finanzgläubigev und Aktionäre, ſo enſtand doch eine tiefe Unruhe über die Verhältniſſe in der deutſchen Privatverſicherung. Der Reoͤner ſtellte feſt, daß die weſent⸗ lichen Urſachen des Zuſammenbruches nicht in Ver⸗ ficherungsgeſchäften, vielmehr in der mangel n⸗ den Beschränkung auf dieſe zu ſuchen ſind. Krebitverſicherung für das Abzahlungsriſiko brgucht nicht unter allen Umſtänden ein bedenkliches Riſiko zu bilden, wenn der Verſicherer ſich niemals von der Linie des reinen Ausfallverſicherers abbringen, de verſicherte Finanzterungsgeſellſchaſt im ſtarkem Maße am Ausfall ſel bſt mittragen läßt und eine genügend hohe Prämie bedingt. Gefährlich aber iſt unter allen Umſtänden die Gel d⸗ beſorgung durch Avalierung der Abzahlungskredite gegenüber den Gelögebern. Beim Warenkreditver⸗ icherungsgeſchäft iſt zu beachten, daß die ziemlich ausgeglichenen Konjunkturwellen der Friedenszeit in ab⸗ ſehbarer Zeit nicht wieder erreichbar zu ſein ſcheinen. Das Intereſſe am der Kreditverſicherung nimmt dauernd zu. Die Einichtungen des Hermes werden zunehmend benutzt und arbeiten daher immer ſicherer. Das dentſche Verſticherungsgewerbe iſt in ſeiner Geſamtheit geſund Die Entwicklung konnte im Jahre 1929 wie in den Vor⸗ fahren gleichmäßig fortgeführt werden. Ende 1928 lag die Prämieneinnahme mit 2, Milliarden, bereits um mehr als 200 Mill. über der Vorkriegsprämie und überſchreitet Ende oͤ. J. W Milliarden l erheblich. Der Lebensverſtcherungsbeſtand betrug Ende 1928 mehr als 80 v. H. und Ende Auguſt d. J. bereits mehr als 90 v. H. des letzten Vorkriegsjahres. Die Kapitalien und Reſerven werden Ende des laufenden Jahres ſicher die Hälfte des Standes von 1914 wieder er⸗ veichen. Bei den Ueberſchüſſen der deutſchen Privat- verſicherung ergibt ſich unter dem Einfluß der Lebensver⸗ ſicherung ein gleichmüßiges Anſteigen, wobei alle ro bngs gegenüber 1914 der techniſche Gewinn ſtark in den Hinter⸗ grund getreten iſt. Wenn auch die anſteigenden Ziffern die ſtetige Entwicklung des geſamten Gewerbes beſtätigen, ſo beweiſt doch der geringe dechniſche Ueberſchuß der Sachver⸗ ſicherung die ſchwierige Lage. Die Frage des Riſikos liegt am einfachſten bei der Lebensveyſicherung, da dieſe zuverläſſige Sta⸗ tiſtiken der Sterbefälle als Grundlage hat. Das Riſiko der Lebensverſicherungsgeſellſchaft iſt demnach ein durchaus ſtabi les. Schwieriger liegt das Riſiko der Kapital anlagen bezw. Veuzinſung. Der rechnungsmäßige Zinsſatz muß ſo ſein, daß während der ganzen Dauer die alljährlich zu zahlenden Prämien zu dieſem Satz angelegt werden können. Außerdem fließen 95 v. H. des Brutto⸗ gewinns der deutſchen Lebensverſicherung den Verſicherten in Form der Dividende wieder zu. Ganz außerordentlich iſt die Verantwortung der deutſchen Lebensverſicherung für die Verwaltung und Anlage der Reſerven. Redner hält es für falſch, in einer nicht vrohandenen Währung, wie Gold mark auf Dollarbaſis, man⸗ gels kongruenter Eindeckungsmöglichkeit Verſicherungen ab⸗ zuſchließen. Wir dürfen und werden keine neue Inflation Erleben— darum iſt der Redner für die einheitliche R. II ⸗Verſicherung Die Miſiken in der Waſſerleitungsſchäden⸗ Glas⸗, Haushalt⸗, Feuerverſicherung und in der Einbruch⸗Diebſtahl⸗, Haftpflicht⸗ und Unfallverſicherung folgen dem Geſetz der großen Zahl und zeigen einen nur geringen Schwankungen un⸗ terworfenen Verlauf, wenn auch die Einbruch⸗Diebſtahl⸗ : Die verſicherung abhängig iſt von den allgemeinen wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſen und die Unfallverſicherung von der Geſtaltung des Verkehrs und der Entwicklung des Sports Ein Sorgenkind iſt die Haftpflichtverſiche⸗ rung. Der Schadenprozentſatz iſt in einer ſtändigen Steigerung begriffen. Viel ſchwieriger geſtaltet ſich die Aufgabe in den Geſchäfts zwei gen, die ausge⸗ ſprochen durch Konjunkturſchwan kungen be⸗ einflußt werden, wie Feuer⸗, Induſtrie⸗, Transport⸗, Automobil-, Maſchinen⸗ und Kreditverſicherung. Bei dieſen muß den Geſichtspunkten der ſubjektiven Gefahr beſonders Rechnung getragen werden. Die letzte, den ſchwerſten Schwankungen unterworfene Gruppe bilden diejenigen Verſicherungszweige, deren Schadensausmaß vorwiegend durch Naturereigniſſe beſtimmt wird, wie Feuer⸗, Regen⸗ und Hagelverſicherung. Schließlich ſind noch Ri⸗ ſikengruppen zu nennen, für deren Beurteilung jeglicher Maßſtab fehlt, z. B. Aufruhrverſicherung uſw. Hinſichtlich der Aufſicht der Verſicherungsgeſellſchaften iſt der An⸗ ſpruch der Oeffentlichkeit auf raſche, klare und ausreichende Publizität anzuerkennen. Zurück⸗ haltung ſcheint hinſichtlich der Bekanntgabe von Beteili⸗ gungen an Verſicherungsgeſellſchaften, zum mindeſten an ausländiſchen, geboten. Man wird ſich unbedenklich auf die Prüfung der Aufſichtsbehörden und der Börſenzulaſ⸗ ſungsſtellen beſchränken können. Die Inſolvenz Dreyfuß 9,1 Mill. Mark Unterbilanz Frankfurt a.., 31. Okt.(Eig. Dr.) In der Gläubigerverſammlung legten die Deutſche Treuhand AG., für Warenverkehr und die Deutſche Warenkredit AG., einen Situationsbericht über die in ihren weſentlichen Einzelheiten bereits gemeldeten be⸗ deutenden Inſolvenz der Mehlhandels firma Dreyfuß in Frankfurt a. M. vor. Bei Zahlungs- einſtellung hatte die Firma zirka 85 000 RM. unabge⸗ wickelter Kontrakte laufen gehabt. Auf Grund der Müh⸗ lenbedingungen hat ein großer Teil der Kontrahenten ſo⸗ wohl auf Käufer⸗ wie auf Verkäuferſeite inzwiſchen die Glattſtellung vorgenommen. Verſchtedene Lieferanten haben die laufenden Kontrakte geſtrichen, mehrere Kon⸗ trakte in Kleie nach dem Ausland ſind von der Firma nach Zahlungseinſtellung zurückgekauft worden, ſo daß die Maſſe ſich erhöht. Die Lieferanten haben auf Grund der Mühlenbedingungen die Kaufpreisforderungen inſoweit für ſich beanſprucht, als dieſe gegen den Weiter⸗ verkauf von Waren validieren, die die Lieferanten der Firma verkauft hatte und deren Bezahlung bei Zahlungs⸗ einſtellung noch nicht erfolgt war. Teilweiſe ſind die Kunden der Firma von den Lieferanten aufgefordert wor⸗ den, nur noch unmittelbar an die Lieferanten zu bezahlen. Mehrere Lieferanten haben einſtweilige Verfügungen er⸗ wirkt, wodurch die Kunden an J. Dreyſuß keine Zahlun⸗ gen leiſten dürfen. Die Firma hat große Beträge von Akzepten ihrer Kunden teilweiſe bei Banken dis⸗ kontieren laſſen und teilweiſe an Lieferanten in Zahlung gegeben. Ein Teil der Wechſelſchulbner wird nicht in der Lage ſein, die Wechſel bei Verfall einzulöſen. Die Banken wollen aber von Fall zu Fall mit dieſen Kunden Stundungs vereinbarungen treffen, um den Zuſammenbruch dieſer Firmen zu verhindern, Urſache der Entſtehung der Verluſte Die Firma J. Dreyſuß hat ihr Geſchäft 1928 nach der Zwangswirtſchaft wieder aufgebaut und ſich hauptſächlich mit dem Großhandel in Mühlenprodukten und Weizen befaßt, Dabei wurden hauptſächlich die in der Inflations⸗ zeit erworbenen Effektenbeſtände von damit 1,3 Mill. Mk. benutzt, die tetlweiſe durch neue Zukäufe vergrößert wurden. Der Umſatz des Geſchäfts hat ſich 1028-29 gegen 1924 verzehnfacht. Das Vermögen des Inhabers betrug nach ſeinen Angaben 1927 rund 4 Mill. Mark. In dieſem Jahre erwarb er 50 v. H. des Aktienkapitals der Hafen⸗ mühle Frankfurt zum Kurſe von 220 v.., zuzüg⸗ lich 150 000 Mark für gleichzeitige Uebernahme ber Mühle in Oſthofen. Plötzlich trat die rückläufige Bewegung in den Effekten märkten ein, ſodaß Effeklen nur mit großen Verluſten glatt geſtellt werden konnten, wozu ſich die Firma nicht entſchloß. Zu den Effektenverluſten kamen Außenſtände an Debitoren und Beteili⸗ gungen ſowie aus Mehl, Auslandsgetreide uſw. Die Verluſte betragen ſeit 1927 im einzelnen: aus Kurs⸗ verluſten 4,2 Mill. Mark, Ausfälle aus Debitoren und Beteiligungen 500 000 Mark, Verluſte aus Auslandsge⸗ treide, Mehl, Kleie uſw. 2,4 Mill, Mark, Finanzierungs⸗ unkoſten 1,5 Mill., Unkoſten, Steuern uſw. 400 000 Mark, zuſammen 9 Mill. Mark. Vorläufiger Status Unverbindlich wird folgender Status per 21. Oktober vorgelegt: fälligkeitsakzepten 1,474, Sonſtige Kreditoren 0,18 Mill., Wechſelobligationen 6,2 Mill., davon abgezogen Gefällig⸗ keitsakzepte 1,474 Mill., alſo 4,725 Mill. davon geſchätzte In⸗ anſpruchnahme 70 v.., rund 3,3 Mill. und ſchließlich Bürgſchaften rund 300 000 /, davon geſchätze 50 v. H. In⸗ anſpruchnahme 150 000, ergibt die Summe der Paſſiven von rund 10,4 Mill. I. Demgegenüber ſtehen an aktiven Warenbeſtänden 19 000, Treuhandkonto 57 000, Debitoren 2,250 Mill., davon abzuſchreiben 1,405 Mill., alſo 0,854 Mill., Beteiligungen 150 000 /, die ganz abzuſchreiben ſind, alſo 0, Wertpapiere 34 890 4, Immobilien 325 000 /, abzüglich Aufwertungs⸗ hypotheken von 89 000, alſo 236 600 /, Lagerbeſtände 280 000 /, abzüglich Lombardkredite von 230 000% und Eigentumsvorbehalt von 2300 /, verbleibt 57 862/ und ſchließlich Mobilten und Inventar von 3000 /, verbleibt die Summe der Aktiven von 1,283 Mill. J. Es iſt zu be⸗ rückſichtigen, daß ſchätzungsweiſe rund 70 v. H. der De⸗ bitoren auf Grund der Mühlenbedingungen aus⸗ ſcheidungs berechtigt ſind. Um dieſen Betrag würden ſich dann die Aktiven und Paſſiven verringern, ſo daß ſich ergeben Paſſiven rund 9,8 Mill. und Aktiven 0,66 Mill., ſo daß eine Unterbilanz von 9,14 Mill., verbleibt. Der Verlauf der Gläubigerverſammlung Die Gläubigerverſammlung war beſonders aus Frank⸗ furt und Mannheim ſtark beſucht. Man ging nicht weiter in die ſachliche Diskuſſion über den kataſtro⸗ phalen Zuſammenbruch von Jakob Dreyfuß ein, ſondern begnügte ſich mit der Entgegennahme des Berichtes der Treuhandgeſellſchaft. Der Vertreter der Lud wi g8⸗ hafener Walzmühle ſtellte feſt, daß zu Unrecht gegen die von der Mühle erwirkte einſtweilige Verfügung, derzufolge Dreyfuß keine Zahlungen mehr annehmen dürfe, der mit einer alten Vollmacht ausgeſtattete Ver⸗ treter von Dreyfuß, Gumprecht, Einſpruch erhoben hat. Das Datum der Zahlungseinſtellung wurde beſtritten und erklärt, daß die effektive Zahlungsun⸗ fähigkeit mindeſtens am 15. ſtatt 21. Oktober vorhanden war und ſich auch Dreyfuß für dieſen Tag ſelbſt feſtlegte. Demzufolge fand ein Antrag Annahme, daß die Treu⸗ handgeſellſchaft zu prüfen habe, welche Geldbewegungen am 15. Oktober auf den Konten von Dreyfuß vor ſich gingen, weiter das Verhältnis der Mühle zwiſchen Dreyfuß wegen des Ausſonderungs rechtes. Denn, kom⸗ men dieſe von den Mühlen beanſpruchten 600 000%/ noch der Maſſe zugute, kann ſich die Quote auf etwas über 10 v. H. für die freien Gläubiger erhöhen, im an⸗ deren Falle iſt bei außergerichtlichem Vergleich höchſtens mit—0 v. H. zu rechnen. Nach langer Diskuſſion wurde beſchloſſen, dem gewählten Gläubigerausſchuß zuſammen mit den Treuhandgeſellſchaften Zeit bis zum 11. Nov. zu laſſen und dann definitive Vorſchläge zu machen, oh Konkurs eröffnet werden ſoll, oder ein Vergleich noch möglich iſt. Es ſcheint aber, daß der Konkurs nicht zu vermeiden iſt. Der Gläubigerausſchuß ſetzt ſich aus ſieben Herren zu⸗ ſammen und zwar Herrn Schildknecht von der Firma Plauge Düſſeldorf, Dr. Aron Wolf ⸗Mühlen⸗AG. Frankfurt, Direktor Hir ſch bezw. Dr Meyer ⸗ Ludwigs hafener Walzmühle, RA. Dr Künzig von der Pfälziſchen Mühlenwerke AG., dieſe vier Herren als Mühlenvertre⸗ tung, Dr. Seidels von der Dresdner Bank Frankfurt a. M, Dr. Kahn ⸗ Barmer Bankverein Frankfurt und RA. Dr. Hirſchberg⸗ Frankfurt a.., dieſe als Ver⸗ treter der Banken. 5 Aktive Schuhhandelsbilanz Die deutſche Schuhandelsbilanz entwickelt ſich jetzt wie⸗ der aktiv. Sie ſtellte ſich in den Monaten Juli bis Sept. d. J. wie folgt: Lederſchuhwerk Juli: Auguſt: Sept.: 196 1 81 101 Einfuhr: 72 009 66 7 N 170 045 205 820 317 162 Ausfuhr⸗Ueberſchuß: 98 086 1388 540 236 061 8(in 1000 5 Einfuhrwert: 789 818 1045 Ausfuhrwert: 1914 2 407 3 039 Ausfuhr⸗Ueberſchuß: 112⁵ 1589 1994 In den Monaten Januar bis September d. J. erreichte ſte folgenden Stand: in 100 Paar: in 1000 A Einfuhr 1877 18 228 Ausfuhr 1869 20 970 Ausfuhr⸗Ueberſchuß 5 2 742 1928 Einfuhr⸗Ueberſchuß 2 2²⁵ 16 452 Die Exportbeſſerung gegenüber dem Vorfahr iſt dem⸗ mach beträchtlich, doch iſt zu berückſichtigen, daß der Aktiv⸗ ſaldo im Jahre 1924(vor der Bata⸗Invaſion) 21 Mill.. betrug. * Ein zu Unrecht erteiltes DR.⸗Patent als nichtig er⸗ klärt. Eine für die Papierinduſtrie ſehr wichtige Entſchei⸗ dung fällte am 16. Okt. 19290 das Reichsgericht in Leipzig, indem es auf Klage von Brown Boveri das feiner Zeit der„Harland Engieering in Mancheſter“ zu Unrecht erteilte Deutſche Reichspatent Nr. 4475 79 end⸗ gültig als nichtig erklärte.— Dieſes Patent bezog ſich auf die Regelung bei dem heute für die Papierinduſt rie außerordentlich wichtigen, ſogenannten„Mehrmotorenan⸗ trieb von Papiermaſchinen“ und ſhamd der weiteren Ent⸗ wicklung dieſer Antriebe hindernd im Wege. 5 O Schuhfabrik Herz wieder dividendenlos.(Eig. Dr.) Die Schuhfabrik Herz AG., Offenbach a. Main, die im vorigen Jahr eine Sanierung durch Zuſammenlegung des .⸗K. von 1,5 Mill. auf 375 000„ und Wiedererhöhung auf 970 000/ durchgeführt hatte, bleibt für 1928/29 bei einem kleinen Ueberſchuß wieder dividendenlos. ASA ⸗Kunſtſeidenimport im Septembor Erneut ſteigende dentſche Einſuhrziffern— Stark geſtiegenes holländiſches Kontingent Die vom amerikaniſchen Handelsamt veröffentlichte Monatsſtatiſtik über die amerikaniſche Kunſtſeideneinfuhr zeigt, laut Newyorker Kabelbericht des„Konſektionäx“, für den Monat September ein erneutes Anſteigen der Geſamt⸗ ziffern, verglichen mit dem Monat Auguſt. September Geſamteinfuhr 104400 lb. im Werte von 797 000 Dollar (Auguſt 989 000 lb., Wert 731000 Dollar). Der Heutſche Einfuhranteil hat gegenüber den Vormonatsziffern wie⸗ derum angezogen: 255 000 lb. im Werte von 249 000 Dollar (296 000 lb.= 234000 Dollar). Stark geſtiegen iſt der hol⸗ ländiſche Anteil: 250 000 lb. im Werte von 175 000 Dollar (142 000 lb.= 93 000 Dollar). Die franzöſiſche Einfuhr iſt gegenüber den Auguſtziffern beträchtlich zurückgegangen, während bekanntlich ͤieſe gegenüber den Juli⸗Ziſfern ein bedeutſames Steigen aufzeigen: September 312 000 lo. im Werte von 184000 Dollar(Vormonat 409 000 1b.= 236 000 Dollar). Die italieniſchen Einfuhrzifſſern ſind genau auf das Niveau des Juli zurückgefallen: September 82 000 lb. im Werte von 52 000 Dollar(Vormonat: 100 000 lb. 75 000 Dollar). Die Einfuhr von Kunſtſeidenabfällen hat ſich wiederum erholt: Geſamtziſſern 265 000 lo. im Werte von 56 000 Dollar(200 000 lb., Wert 40 000 Dollar). 22 000 Zentner badiſch⸗pfälziſcher Tabak verkauft— Die großen Fabriken in Heidelberg, Bamberg und Bremen be⸗ Die Expanſion der Kunſtſeideninduſtrie Nach der Statiſtik der Gewerbeaufſichtsbehörden, deren Ergebniſſe für 1928 vor kurzem veröffentlicht worden ſind, hat ſich die Zahl der Betriebe, die ſich mit der Herſtellung von Kunſtſeide befaſſen, und die Zahl der darin be⸗ ſchäftigten Arbeitnehmer in den letzten drei Jahren in der folgenden Weiſe entwickelt: 115 der Beſchäftigt etr ebe Arbeiter e 19289„„„1„„ 268 24 825 1927 JT 29 32 966 77 40 258 Wenn auch das Jahr 1926 ein Kriſenjahr und demgemäß der Beſchäftigungsgrad der Induſtrie durch⸗ ſchnittlich niedrig war ſo beruht das ſtarke Anwochſen der in der Kunſtſeidenproduktion beſchäftigten Arbeitnehmer von 1926 zu 1927 und vor allem von 1927 zu 1928 weniger auf einer konjunkturbedingten Steigerung des Beſchäftl⸗ gungsgrades als vielmehr auf einer ſtrukturellen Expan⸗ ſion dieſes Induſtriezweiges. Bayr., Hyp. u. Wb. 188.0 om V. Prieate. 1 2 r N n—* rer RN e E. DD— 0 8 4 1 Aktlen und Auslandsanlelhen In Prozenten 39.7 587 1 30 3915 90% 31. 80%„01, 8 Bremer Wolle 155, 188,0 Hirſchberg Leder 92.78 92,75 Schubert e Salzer 216,0 216,0] Weſteregelnulkal. 2020 2010 Kurszettel der Neuen Mannheimer 2 kaung bel Stücke-NMotlerungen in Mark je Stück 5 3 8915 eng 8850 280 Schulte Co. 0 70 5 2 Eben 41750 170 2 30, 8¹ 30. 81. 81, 90. 81. üuderu iſenw. 3„. 5„„ S„„ icking⸗„ Mannheimer ektenbörse pete., gonſerven Praun 68— ee Schuch Vernels 467 4d. 4 Türk 2b. Anl. 880 385 Sbil Holzmann 63,— 83.— 5 Wiesloch Tonw. wr C 3 60 705 Sbarlott. Woſſer 90 J 92.—& Ele.. 67— 6½.— Segal Strumpf——. Viſſener Weka 60.28 88.— 30. 31 80. t Phönte Verobau ide 103,0 Kran a Co. Lok,:80 c Sunduß Wolfen e ed eie e een de dalle 6815 8350 Verch e Ele,: e ee Sega ae.———— u. 21 J8.— 18,.-G. f. Sellind. 60— 60,— Südd. Zucker„145,0 146,5 4%„,„ 3 11 780 765 Chem. 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Credit 118,5 118,5 Ilſe Bergbau 208,5 208.0 15 Aab 1 1 par f 8 5 Selen 8 8 2988 9975 0 Sichel& 6. 3—— 5 Frankfurter Börse Ehemiſche Albert 92,.——— Sankf Brauind. 138,0. 1400 falt Aſchersleben 198,0 202,0 JNordd. Llond. 20.— 18.80 Elektr.. 1573 1845 Lüdenſcheid Met. 71.— 69,25 Pogtländ. Maſch. 6715 68,— Sloman Salpeter 90.— 80.— 5 Ch. Brockhnes 71.— 71.— Barmer Vankvee. 119,0 120,0 Kali Salzdetfurth 315,0 815,0 Verein Elbeſchiff. 20, 0 Elktr. Licht u. K. 168,0 169,5 0 Voigt& Haeffner 2220 222.0] Südſee Phosphat——. JV%%%%%%%%%%% if 2 5„ 3 7„* 2— r T 8 3 7 e 75 8 2 87% Reichsanl.. 8,10 87,28 D Effekten Bank 1180 1180 25 Alion. 96.— 87.— 8 83 0 5 8885 d Hank f. ah Werte 1389 1270 Enzinger Werke 75 7850 Mansfelder At 1452 110 5 e Orown Boveri— Apes, be e e e e ee e ee e ee ee ae eee e e Keen ee f 80 e Terminnetierungen Gchiug, FJ7%%%%%%%%%%/ mm,,, ß ᷣe[ꝭĩ. j j D. Weib.(Gel: 8280 88— Prendner Bank. 1467 148,7 Dresd. 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Farben. 177 1800 Südd. Zucker. 146,0 147,0 Aleranderwerk 88, 52 Goedhardt Gebr. 184,0 182,0. ayr Lotorenw 5 bn Bergbau 104,8 1 8 8% Pfälzer 28.9 92,80 92,50 Allianz 208,0 208,0 Felten& Gul, 119.0 119,2 Svensia Tändſt. 340 0 340,0 Alfeld Deligſen 29,80 29, Goldſchmidt. Th. 59,— 61,15 Phönix Bergbau 104,0 104.0 1 P. Bemhberg„ 204,0 207,0] Polyphonwerke 288.0 27 5 80% Rh. Hyp. 2. 25 98,— 98,.— Frankf. All. Verſ. 79.— 76,.— Koldſchmidt Th. 60.— 60,65 Gelſenk Bergwk 1270 127.5 125 1 4 5 1855 3 85 2 85 25 a 15 75 22,50 22,— n e 1— 55 N 1110 13 8 00 8 0 N.⸗G.. i 8 1. 47.50—.— 1 u 168. f 8—— Alſen Portl.⸗Z. 185, 5 Greppiner Werke 93,.——.— Rathgeber Wagg.———.— Buderus Eiſenw. 63,.— 63.—„Elektrizität. 144, 5 i 80 R.•8 98,— 98, 1 f Grune Gilfenger 164.2 164.0 Goldschmidt 88 e 8180 325 une 100—— Ammendorf Pap. 1300 139,2 Gritzner Maſch. 44,75 47.— Aheinfeldengraft 153,5 154.7 Charlottb Waſſer 90,45 08,50 Ah. Stahlwerke 102,7 105.2 7%„„-51 88,50 88.0 Transport-Aktien 5 Bergbau 1880 188,0 Zellſtef Aſchaff. 1325 138,5 Anhalt Kohtenw. 78,— 75 Gebr. Großmann—.— 28,— Rbein. Braunk. 248.0 250,0] Comp. Hiſpano. 368,5 867,0] N9.⸗Weſtf Elektr. 208,5 208,2 60 F„ dg 82 Ee gapag.. 101 1070 Had 4 Ren. 80— 80.— 55. Holzmann. 6280 88. Jene Waldhef 181,2 185,0 Aſchaffog. Ut Ze 138,0 1852 Grün& Bilfinger 1670 1850 bein. Ele 1470 148 7 Deinen 5900 210 Kine ent. 8 8 ele Straßb. 45.— e Hanfwerk. Füſſen 70.80 70,. Holzmann be; 5 l AKugsb. N. Maſch. 82.— 80,75 Gruſchwig Textil 57.75 57.50 nein. m5 1119 1150 e a 1075 1857 5 25 920 2258 3 76.. 102,0 101,8 Hi 130,0 188,0 5 Rhein. Möbelſto ö 5 eſſauer Gas 167;. alzdetfurth Kali 310,. n e eee e e Flesh Kupf. u. M. e 8 Derliner Börse Balke Maſchinen 118,2 1182 Hacketha 86 88.— Rhein. W. Kalk. 109.0 109.0 Deutſche Erdöl 98,30 80,35 Schief. Portl. Z. 1090 1650 . 49 0% Slldbo Lig 72.—. 1 och⸗ u. 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Ablöſgſch. 1 50,10 59,10 5% Mexkeaner. 21.15 20,85 Bergmann Elekt. 192,0 196,0 Harkort St⸗Pr.—— f KRütgerswerke 70. 72.— EſſenerStemkohl. 128,7 132,0 Svenska 386,0 3470 Allg. D. Creditb 118,0 117,5 5 Junghans St. A.—-—-.„* I. 50,9 50,10 4/20% Oeſt. Schatz. 33,50 34,80 Berlin Gubener 2310 249 Harpener Bergb. 135,0 185,0 Sachſenwerk.. 95,.— 95,50 J. G. Farben 1755 179,2 Leonhard Tietz 162.0 168,0 9 2 Bank 1540 154.0 Katt Aſchersleben 195.0 1970 ohne Ablöſgrecht 9,15 9,90 4%„ Goldrente 26,80—.— Berl. Karls. Ind. 57,15 58,25 Hedwigshütte 1. 91. Sächſ. Gußſtah!! eldmühle. 188,5 5 Ber. Glanzſtoff—— Waßiſche e 5 5 0 1920 4⁰⁰ Kronen en.. Berliner Maſchb. 55,.— 37 Heilmann Imm. 82.— 82.— Salzdetfurth.. 8139/0 310,5 Fe len& Guin. 118,0 Der. Stah werke 108,1 108,7 Kalt Salzdetfurth 315,0 315.0 Kamm. Katſersl. 130, 5%„ ſch 2 t B Hankper. 119.0 1199 Kalt Weſteregeln 201.0—.— Karſtadt Rad. 143,0 148,0 8% Dad, Kohlen——— 4%„ cond. Rente 195 1795 Braunk. u. Urfkett 1530 155,0 Hilpert Maſch. 1320 1320 Sarotti.... 133,0 131.7] Gelſenk Bergwk. 128,2 Weſteregel Alkali 203,3 208.7 . 0 147 albaner:. e len, Eg e Ser. 10 e Ger Mh. S. e e ee, Sub. 380 825 VVVVVVVVVVTVCCVVVVV%VVVWV%VV%VVSWVVVSTÄChVTCVCTT(TCCCTCT0TTTTTCCTT Bee e 8 168,5 Mannesm. Röhr. u r Renort; Heilbr. 1620 1620 88% Prß. Kalianl 67 6% f 4%% Pap. e e Dremer Vulkan„1000 100,0 J Sirſch Kupfer. 1270 Hugo Schneider 1000 102,5 Th. Goloſchmidt 60,25 tavia Minen. 89, 61, 4 — — 5 I. Donnerstag, den 31. Oktober 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 507 1 60—70proz. 2731,50) Weizenfuttermehl 11; Weizenkleie 5 5 50— 7 1 G 75 feine 10; e 10,50; Paps 40; Leinſaat 47; alles Berliner Deuisen e waggonfrei Mannheim. i 1 22 zörſen 8 i 2 K kt. 192 Uiskontsätze: Relchsbank 7% Lombard 8%, Privat 7¼ u. ff. n 2 Maunheimer Viehmarkt vom 31. Okt. 1929. Zufuhr Intsätze: Reſehsbank 7 f. 725 5 5 insgeſamt 899 Stück. Im einzelnen wurden zugeführt und——— 5 e 100 Auf Newyorker Beruhig weitere Erleichterung der internationalen Geldmarkt⸗ erlöſt ver 50 Kg Lebendgewicht in JI: 104 Kälber, b) 80 Amtlich in R⸗ M fur] 80. Oneber] 41, Otteber Barität Disk. lage lebhafteres Geſche leine Meinungs känſe und erna f 5 dis 84, e) e, 0) eres; 40 Schaſe, b) 559; 108 5 5. 5. B. N 1 555 age kebhafteres Geſchäft/ Kleine Meinungs käufe und Beckungskäufe der Spekulation/ Schweine: 578 Ferkel u. Läufer, bis 4 Wochen 22.28, über Foland 100 Gulden 155,70 168,4 168 50 168,49 855 8 77 2 5 5 5 Später auf Gewinumitnahme uneinheitlich 4 Wochen 30—40, Läufer 44-58. Marktver lau f: Mit Athen 100 Orgchmen 5485 5,425.6855.8 10 5 5 Kälbern mittelmäßig, geräumt; mit Ferket und Läufer Arüſſel 100 8e. e 4 5 5 Mannheim freundlich Baiſſeſpekulation, die geſtern wieder etwas ſtärker an] mittel mäßig. e 512 10,812 7 Angeregt durch feſtere und beruhigt der Arbeit war, zu Deckungen gezwungen. Fer⸗ Mee te ns dase Sale alien 100 Lire 23.925 7 war der Aktienmarkt he 5 956 ner ſoflen ſeitens der Bankenkundſchaft kleine Mei⸗ Kupfer- und Stenproduk n der Welt Wee; 100 Anar.885 15 liche r. Der U 5 nungskäufe vorgenommen worden ſein, ſodaß ſich zu im September Sieben 10 Slade 5 95 Für die Farben⸗A wirkte das ner den erſten Kurſen überwiegend Gewinne einſtellten. An⸗ Nach den Berechnungen der ſt ſchen Abteilung der Hels 100 Rrenen 05 8 nerwaltang 11 Es no lethen ruhig. Ausländer nicht ganz einheitlich, Pfand⸗ Metallgeſelbſchaft AGG. Frankfurt lte ſich die Kupfer⸗ Haris 100 franken 16.445 5 and arg ul ane regeln,? briefe behauptet, Liguidations⸗ Pfandbriefe uns Anteile Hüttenproduktion der Welt im September 1929 auf 160 495„ 80,518 3/5 r 1 5 weiter ſeſt. Geldmarkt zum Ultimo nur unbedeutend, Tonnen gegen 189 074 To, im August d. J. Dieſe Pro⸗ Seſia 100 Peg 3017 10 feſtigt. Im 858 e 5 Reute verſteift, Tagesgeld d. h. Seld über Ultimo 8,5 bis 10,5 duktion verteilt ſich auf die einzelnen Kontinente wie folgt: 100 Pefeten 8 82 ber 5% 8, Monatsgeld 9 bis 10 v.., Warenwechſel nom, Ameriſa 129 829(Auguſt 123 918) To., Europa 14645 im 11* 5 en was 5 774 v. H. Nach den erſten Kurſen war die Ten⸗(I4 541) Le. Afrika 14 170(18 687) To., Aſien 6 799(6 089) 10 1 88 kanntwerden der Dis denz zu unentſchieden und ſpäter über wie ⸗ Tonnen, Auſtralien 2046(1 289) To.* a Hres 14. 1,788 10 R 505 2 gend ſchwächer. Die Rückgänge hielten ſich im allge⸗ 5 Die Zinn⸗Nergwerksvroduktion der Welt betrug im Fanada 1 Can. Boll. 4,176— Frankfurt feſter ſpe 3 1 5. 1 l; September 15 848(15 625) To., woran Mſten mit 10 987 Japan 6 1,886.48 fester, ff meinen in 1 bis 2 v.., Grenzen, nur Polyphon gingen(10 074) To., Amerika mit 3 800(4000) To, Afri Fairo 5 55 um 5 v. H. und Siemens um 3,5 v. H. zurück. Einerſeits 1086(920) To, Europa mit 425 425) To., Auſtralien mit Türkei d. 3 9.120 10 Die Beruhigung, die an der geſtrigen Newpyorker Börſe nahm die Börſe Gewinnmitnahmen vor, anderer⸗ 200(200) To teilnehmen ö 5. i Aer ert 1 184 47 55 li 7 in der geſtr W Newporker 2 77 4 1 1 8 55 2 2 9 ene Mer 1 Har 5 5 eingeſetzt hatte, ließ eine zuverſicht li i leits kam die Unſicherheit binſichtlich der Annahme reſp. 1 i 2 Kie dg aneltot zur. 5 8 3 tonalen Ablehnung des Volksbegehrens hingu. Deutſche Kohlen produktion im September e 34 4251 Börſen wieſen eine weſentlich beruhigtene St eee eee eee e 2 eee eee Im Monat September 1020 wurden nach Grzebungen des— bie ſich auf den hieſigen Marzt Abe rbrug. 3 2 Stetiſtiſchen Meichsauttes im Deſchen Neicke edwe cnar⸗ war wieder ewas Leb 5 te 2, 3a ble Sena fie n Bien en Ga hung e e e 1 N Bariiner Mats vom 31. Oimeber 1929 , 4 1 2 91880 9252 5 2 8 92 2„To. Draunk 855 gefotder 8 D Ara een— 0 aus ihrer Meſerve Levaubtrat und neuen Nut Feigte. 1 b u, 1. Okt.(united Preß.) Die Bank von 320 754(2 8 00) To. Kors, 205 402(440 788) To. Preß⸗ Kupfer Funk Der heutige Zahltag derte wohl kaum Schwierißkeiten 6 50„ 5 8 e b. ermäßigt kohlen aus Steinkohlen 3 560 489(3 87 01 To. Preß⸗ bez. rief Geld See tez. I Frief J Geld mehr bereiten, nachdem ſich die Duage zur allgemeinen Zu⸗ zuglans hat bie Dibkontrats unt zz auf s v. H. ern 5 kohlen aus Bygunkoßlen hergeſtellt. Für die erſten 9 Mo⸗. f 5 5 f 1 75 85 5 3 2 1 721 5 2 Januar. 110 friedenheit geklärt hat. Die weite ve Zunahrde der Trbeits⸗ Kalkutta, 31. Okt. united Preß.) Die Bank von nate des laufenden Jahres ergibt ſich ſomit eine Geſamt⸗ Hebrnar 1 loſigkett und einige andere ungünſtige Momente fielen Jubien het die Diskentrate um 1 auf 7 v. H. erhöht. Produltion an Steinkohlen v. 120 708 010(i. V. 113605 285 März 7* ent ue 5 11 8 9 9 chi R 24 April 5 der anderen Seite gar 5 5 5— Tonnen, an Sugunkd⸗ 5 von 999897281 ee e. 0 15 187 teiligung außenſtehender Ke 1 Tonnen, an Koks von 28 558 882(25 890(7 To. an Preß⸗ unt. 189,78 188.75 183,75 noch nicht viel zu bemerken, jedoch e Am Kaſſamarkt war die Stimmung etwas freun d⸗ kohle aus Steinkohlen von 408 N 3 681 d08) Tonnen 9 50 4 10. 0 der geſtrigen Abend teilweiſe beträchtliche Kursge⸗ licher. In Deutſche Steinzeug(minus 5 v..) lag in Be⸗ 19900 05 brennen aus Braunkohlen von 91 490 208 Zuguſt.—— 10 0 winne. Führend war der Elektro markt und Stemens fürchtung einer Abſchlußverſchlechterung weiteres 5 5 e Skeber; e it 3 7 v. 9 r Spitze. Am Far ben ⸗ vor. el Lindtſtröm gaben ernent um 30 v. H. nach. Au 5 3 205 N 55 ſtanden mit plus 7 v. H. an der Spitze. Am Farben ⸗ vor. Karl Lindtf gaben 8 8 8. 5 5 v. 139.7 187 markt konnten ſich J. G. Farben mit 15 4 v. 6. ebenfalls die Londoner Diskontermäßigung war die Stimmung nur Deulſchlands Eiſenerzeinfuhr Dezemb. 137,50 137.75 18725 a Achtel ee Zell uſchaffen hn 25 Un 5 vorübergehend befeſtigt. Gegen Schluß gingen die Er⸗ Die Einfuhr von Schwedenerzen nach Deutſchland belief Clektrolytkupfer, prompt 170, fe. beträchtlich beſſern. Zell Aſchaffenburg 2,5 und Zell 95 5 0 2 8 4 1 8 Aten dir. ö 9 Ius 4 H. Von Gl ſt een en holungen größtenteils wieder verloren. Die Unſicher⸗ ſich in den Monaten Januar bis September wie folgt: i eee Barren, fer ks.00 80 hof plus v. H. Von anz ſt off artien zogen Bem⸗ g g 3 a 1 Monat in 1000 dz: in 1000 N. //: J. Walz⸗Drahtbarren 184,— Fold, Freiverkehr, 10 gr. 28,00— 28,20 berg um 6 und Aku um 4 v. H. an. Am Montan mark! beit gewann wieder die e e e Fa na 15 028.4 5 21900 Huüttenginn, on v. d. e Slatin, dio. t er—1 gewannen Rhein. Braunkohle 7 und Kali werte Bis 5 v. 9 zeigten gegen den Aufang keine einheitliche und meiſt Februar 4 63075 7275 Reinnſckel, 98.—90 v. H. 350,—] Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Ag Von Banken waren Reichsbank b v. F. Joher. Renten ſchwächere Tendenz. 350 1 8 1. Marg 10 144, 17 480 4 a f 5 5 3 d Svenska, während Kaliwerte beſonder wache Ver⸗ Apri a 3 ſtill. Im Verlaufe wurde es allgemein etwas ſchwä⸗ un 90 April 20 009 Londoner N 1 che v, da de Spekulation zu Gewinnmitnahmen i hritt. anlagung zeigten. Mai 34 602 Metalle in 5 e 1 95 b 1 Die Kurf ben bis 25 8 ch. Vu Ge markt Die Reichsmark lag im internationalen Depi⸗ Junt 83 829 85 5 pro To. Silber Unze E.(187/40 fein ſtand), Platin Unze g 4 re gaben zu 2,5 v. H. nam. Am elo mar ſen verkehr nach Ueberwindung des Ultimo etwas Juli 27 229 Kupfer Standard 71,0 Zinn, Standart 158,2 Aluminium—— war Tagesgeld zu 7,5 v. H. unverändert. 5 5 Auguſt 36 2413 Monate 70,9. Monate 1,2 Antimon—— ſchwächer, gegen den Dollar.1795 nach.1780. Auch die Se 15 58 5 9 Settl. Preis 71.18 Settl. Preis 188 Jusgſtlber 28,75 europäiſchen Valuten ſchwächer, London.8775 nach.8758, 5 2 8 0 055 Elektrolyt 94,80 Banka 290% latin—.— 4 f 14 3 1 1 1 998 54 1 Insgeſamt: 126 843,5 233 672 beſt ſelected 75,75 Straits 188.2[ Woßframer 36, eſſerter Gru n i nach 1998, Holle 35 3455 ris 226848, 93 672 veſt ſeleeed 88% Steat 1 oltrame 2 Bei gebeſſerter Grundſtimmung nicht einheitlich dach 1008, poland do et nach 40.8452, Paris n„ long heels d Kies aut, 1 e e alles Newyorker Uſance. Spanien etwas 77 gang iin September iſt zum Teil darauf zurück 5 g. f 5 Die heutige Berliner Börſe beantwortete die geſtrige 5 3 5 0 London. Die Swapfäße Dollar— e 5 Weberei infolge der El'wirebars 64,— Zink, gewöhnbch 22,90] Weißblech—.— ruhi i it eine äf ti r 1 55 F wierigketten der Waſſerverfrachtung über Stettin, ihr 8 Beruhigung in Newyork mit. kräfte 8 Er Reichsmark ſind etwas nachgebend auf einen Monat 62½ Bezüge 5 Schwedenerzen a 1 ihre 5 2 22 bolun g. Schon vormittags war man bei den Banken nach 70 Stellen, auf drei Monate 170 nach 175 8 3 er** Württembergs Brauinduſtrie. Nach Mitteilungen des 7* freundlich geſtimmt, ohne daß beſondere wirtſchaftliche.„ 8 5 5 2 Landesfinanzamtes Stuttgart iſt in Württemberg im Rech⸗ N Momente hierfür vorlagen. Es ſtimulierten vor allem 1 5 5 8 5 Ueberſiedlung der United States Lines nach Hamburg. nungsjahr 1928 die Biere zeugung von 2585 002 die Hoffnungen auf eine weitere Erleichterung der Mauuheimer Produktenbörſe vom 51. Oktober Die Berßandlungen zwiſchen dem Hamburger Staat und Hektoliter gleich 328 v. H. der Geſamtj hreser zeugung. internationalen Geld marktver hältuiſſe. Die Tendenz des heutigen Produkten marktes war noch den United States Lines ſind nunmehr zum Abſchluß ge⸗ ſtiegen. Die günſtige Lage des raugewerbes veran⸗ zen iſt angeboten(alles in kommon. Die United States Limes errichten in Hambur 8 111 5 1 three eit Ife .60 int. Reagen 19 80 bis eine Beleiebsgeſellſchaft, die an die Stele der ameries krieg, dige, Brarereten tbre zeit Jahren filgelegten Be⸗ Brougerſte 21. niſchen Verkehrsgeſellſchaft in den bisherigen Pachtvertrag trie be wieder auſzunehmen. Dee Ge ſamtza h der im Mais auf Bezugsſch drlczen teſer Gelellſcheſt und dem Staat über den Quai⸗ Betrieb geweſenen Brauereien hat ſich demzufolge auf 981 ſchupven in Hamburg tritt. Ab 1. Januar 1990 wird alſo(i. V. 274) erhöht. Hamburg kontinentaler End hafen der United States Lin Tagesgeld hatte, in Newyork trotz des Ultimos den nied⸗ immer ri 5 Aus and rigen Satz von 6 bis 5 v. H. und der Kreis derjenigen mit 2792; wird immer größer, die mit einer baldigen Discont⸗ ſenkung in Amerika rechnen. Da außerdem auch die Ge⸗ rüchte und Befürchtungen hinſichtlich des heutigen Zahl⸗ tages ſich nicht beſtätigt zu haben N ERTVOLLE NKRAFETY Mit Esso, dem neuen Betriebsstoff, der Riesen- Kräfte verleiht, arbeitet Ihr Motor absolut Klopffroi. 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Weit Unter Preis! 8 187 15 20. 1˙ 27„ Beigeordneter Dr. Cahn⸗Garnier 9 17 5 ö 1 SG he Der Beſuch der Darbietungen ſteht allen im öffentlichen Dieuſt klärn g f 8 ſtehenden Perſonen offen. einer 9 3— 3 5 55. 1 e. 2 Verfe We er en können gegen ung einer Karte zum Preiſe von Postan 1 Posten 2 Posten 3 2 5 15 5 85 i e den. 2 3 0 N Schuh- O 2. 6 Aus- Auch iſt der Beſuch von einzelnen Vortragsreihen möglich. In dieſem S 2 Harmonie Ecke Falle beträgt die Gebühr für jede Stunde R./.50. 3 8 aus 5 0 U U 6. e e e. 5 58 De 1. gegen: a] die Geſchäftsſtelle der Berwaltungsakademie Mannheim 1: ische: p) die Geſchäftsſtelle des Ortskartells Mannheim des Dentſchen Be⸗ 5 30 380 80 amtenbundes nein, B 2. 9. 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