0 vorige Kabinett Briand ſtürzte. Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..— Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerkeldſtraßelg, Neßpriedrichsſtraße 4, FeHauptſtraße 68, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, WOppauerſtraße 8.— B il Montag: Sport der N. M. J./ Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr El Agen: und Recht/ Donnerstag wechselnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Mannheim nh Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redartion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6 Fernſprecher: Sammel⸗Nr. 24951 Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtstand Mannheim. Neues vom Film/ Mittwoch wechselnd: Die fruchtbare Scholle. Steuer, Gesetz er Reiſezeltung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Mannheimer Muſikzeitung Morgen⸗Ausgabe —.—̃—— —— Montag, 4. November 1020 Aeberraſchende Auswirkungen der franzöſiſchen Kabinettsumbildung Auch Verſchleppung der Saa elung Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) Paris, 3. November. Andre Tardieu iſt in Poincarés Fußſtapfen ge⸗ treten. Sein Miniſterium ſtützt ſich auf Mitte und Rechte des frantzöſiſchen Parlamentes. Nur von der Linken her droht der Angriff, denn abzuwehren eine Mehrheit von 320 bis 340 Stimmen entſchloſſen iſt. Das Kabinett Tardieu wind alſo mit derſelben Maforität arbeiten müſſen, die Poincars bis zu ſei⸗ nem Ausſcheiden treu blieb. Die reichlich„hefeuch⸗ tete“ große Pariſer Preſſe bricht für die neue Re⸗ gierung ſtarke Lanzem umd warnt die Linkspreſſe vor der„öffentlichen Meinung“, die in Aufruhr geraten könnte, wenn es wegen fortgeſetzter Oppoſition meuerdings zu einer Regierungskriſe, käme. André Tavdieu beſitzt aber eine Rückverſicherung gegen die Wiederholung des ſogenannten Handſtreichs der Lin⸗ ken, die zuſͤmmen mit den Rechtsradikalen das Als alter Freund der franzöſtſchen Rüſtungsinduſtrie um deren Pro⸗ ſperität er ſtets beſorgt war, verſöhnt ſich Tardieu mit den Rechtsradikalen. Der Deputierte Pernot, ein Mitglied der rüſtungsinduſtriellen Kammerpar⸗ tei, trat in die neue Regierung ein und Magin ot erhielt das Kriegsminiſtertum und wirb unter der bekannten Flagge der„Sicherhein“ das Hoeeres⸗ budget gegen jede Einſchränkung verteidigen. Maginot, der Gegner einer bedingungsloſen Räumung, verbürgt den Rechtsradikalen, daß die unter ſeinem Vorgänger Painlevé getroffenen Räumungsmaßnahmen bis auf Weiteres zum Stillſtand gelangen. Die Räumung der zweiten Zone ſoll gemäß den Beſchlüſſen des Oberſten Generalſtabes abgewickelt werden, die Räumung der dritten Zone wird vor der Hand nicht ins Auge gefaßt, weil die deutſche Volksabſtimmung Über den Noungplan eine Verzögerung der Reichstagsdebatte hervorgerufen hat. „Wir haben fetzt etwas Zeit gewonnen“, ſagte ein Mitglied des Kabinetts Tardieu. Ariſtide Brian d wartet die Entwicklung der Dinge in Deutſchland abb. Eine Vertagung der Kammer debatte über die Haager Beſchlüſſe erſcheint durch⸗ aus gegeben.“ Die Unterſtützung des Kabinetts durch dis Grup⸗ pen der Rüſtungsinduſtrie(Marin— de Wen⸗ de) iſt freilich keine abſolut ſichere. Sie wird von Fall zu Fall erkauft, erhandelt werden müſſen. Als erſtes Zugeſtänduis gilt die Durchführung des Rüſtungsprogramms zu Lande und zu Waſſer. Das zweite beſteht in der Behandlung der Saarfrage. Die Saarkonferenz wird zwar zuſammentreten, aber die Ausſichten, tragbare Lö⸗ ſungen zu erreichen, werden deshalb ſchlecht ſein, weil die Marin⸗Wendel⸗Gruppe und die Poincare naheſtehende, von Maginot vertretene Partei ent⸗ ſchieden gegen eine beſchleunigte Rege⸗ lung der Saarfrage auftreten. Zudem ſteht die Behandlung der Saarfrage nicht im Haager Abkommen. So wird von den Deputterten der Rechtsmehrheit erklärt und hinzugefügt, daß die in dem Notenaustauſch Briand⸗Streſemann enthaltene Formulierung, in Verhandlungen über das Saar⸗ regime ſobald wie möglich einzutreten, keine Be⸗ friſtung in ſich ſchließt. Aus dieſer Stellungnahme der Rechtsgruppe zur Geſamträumung und zur Saarfrage ergibt ſich die nicht zu bemäntelnde Tatſache, daß Arkſtide Briaub ſchweren Hemmungen auh geſetzt iſt. Der Rechtsflügel der neuen Regierung erfuhr eine Verſtärkung, ſo daß die Aktionsfähigkeit Briands begrenzt erſcheint. Es liegt die Gefahr vor, daß mit dem Schrockgeſpenſt einer deutſchen Re⸗ vanche“ und ähnlichen Greuellegenden ein pfycho⸗ logiſcher Druck auf die Außenpolitik Briands aus⸗ geübt wird. Der vorläufige Erfolg Hug en⸗ bergs bildet ſchon heute einen Triumph in rechtsſtehenden franzöſiſchen Regie⸗ rungskreiſen und veranlaßt gleichgeſinnte Blätter zu düſteren Prophezeiungen hinſichtlich der Sage jenſeits des Rheins. Der franzöftſche Außen⸗ Wintſter Beficzt eme rßin me Senugtnuug, daß in Die VBöß-Sklarek-Affäre (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) I Berlin, 3. Nov. Im Berliner Rathaus hat man ſich am Samstag mit der Frage beſchäftigt, was aus der Böß⸗Debatte am Donnerstag dieſer Woche werden ſoll. Bekannt⸗ lich haben die Kommuniſten einen Antrag geſtellt, den Oberbürgermeiſter ſeines Amtes zu entheben und ohne Penſion zu entlaſſen. Dieſer Dringlich⸗ keitsantrag wird ſicherlich behandelt werden müſſen, da die Antragſteller einer Vertagung widerſprechen würden. Nun wird der Oberbürgermeiſter aber um die Zeit bereits beurlaubt ſein, und es geht nicht gut an, in ſeiner Abweſenheit zu verhandeln. Ver⸗ mutlich wird daher von einer anderen Fraktion ber Antrag geſtellt werden, über den kommuniſtiſchen Antrag zur Tagesordnung überzugehen und die Ausſprache zu vertagen, bis das Diſziplinarverfah⸗ ren, das Böß gegen ſich beantragt hat, erledigt wor⸗ den iſt. Vorausſetzung allerdings wäre, daß die An⸗ tragſteller von vornherein ſich eine genügende Un⸗ terſtützung ſichern. Andernfalls beſtünde die Mög⸗ lichkeit, daß für den erſten Satz des kommuniſtiſchen Antrages, dem Oberbürgermeiſter das Vertrauen zu entziehen, außer den Kommuniſten auch die Deutſch⸗ nationalen, die Deutſche Volkspartei und einige kleine Rechtsgruppen ſtimmen, mithin ſich eine Mehrheit des Mißtrauensvotums er⸗ gäbe. Unmittelbare praktiſche Folgerungen würden daraus zwar nicht entſtehen, aber die Situation würde für den Oberbürgermeiſter doch ſehr erſchwert, Herr Böß hat einen nicht wieder gut zu machen⸗ den Fehler begangen, als er nicht gleich zuſammen mit dem Bürgermeiſter Scholtz nach Berlin gefah⸗ ren iſt und der Stadtverordneten⸗Verſammlung eine Erklärung abgegeben hat. Jetzt wird man abwarten müſſen, ob es ihm gelingt, ſich vor den Diſziplinar⸗ richtern zu rehabilitieren. Nach ſeinem Amerika⸗ Telegramm über das Pelzgeſchäft freilich wird das nicht ganz einfach ſein. Die nun ſchon nicht mehr neue Erfahrung, daß das Berliner Stadtoberhaupt auch in kleinen Din⸗ gen ſich nicht gerade großzügig gezeigt hat, wird durch die Notiz eines Artiſten⸗Fachblattes beſtätigt, das mitteilt, Böß habe ſeine beiden Hunde von der Steuer befreien laſſen mit der Be⸗ gründung, er brauche ſie für die Bewachung der ihm von der Stadt Berlin zur Verfügung geſtellten Möbel. Die Angeſtellten klagen Vor dem Berliner Arbeitsgericht wurde am Samstag die von 25 Angeſtellten der drei Sklarek⸗ unternehmungen angeſtrengte Klage auf eine Ab⸗ gangsentſchädigung von etwa 15 000 Mark gegen die Sklarekgeſellſchaft verhandelt. Vom Konkursver⸗ walter wurden die Forderungen abgelehnt. Das Ge⸗ richt mußte deshalb zur Entſcheidung einen Kammer⸗ termin anſetzen. Vernehmung von Stadtrat Benecke Der Berliner Stadtrat Benecke hat nach ſeiner Rückkehr von der Amerikareiſe den Antrag geſtellt, bald vernommen zu werden, um Gelegenheit zu be⸗ kommen, die gegen ihn erhobenen Beſchuldigungen zu entkräften. Die Vernehmung wird Montag ober Dienstag erfolgen. Der Magiſtrat trat am Samstag nachmittag zu einer außerordentlichen Sitzung zuſammen, in der Bürgermeiſter Scholz über die Vorgänge der letzten Tage und den Entſchluß des Oberbürger⸗ meiſters, ein Diſziplinarverfahren gegen ſich zu hean⸗ tragen, Bericht erſtattete. Eine Anti ⸗Sklarel Partei Zu den Stadtverordnetenwahlen in Berlin imd nicht weniger als 21 Wahlvorſchläge eingereicht worden. Außer den größeren Parteien, den Sozial⸗ demokvaten, der Deutſchnationalen Volkspartei, den Kommuniſten, der Deutſchen Volkspartei, den Demo⸗ kraten, der Wirtſchaftspartei und der Zentrumspartei bewerben ſich noch 14 andere Splitterparteien um die Gunſt der Berliner Wähler. Darunter befinden ſich eine ganz neue Parteigründnug, nämlich die ſoge⸗ mannte links⸗ radikale Antikorrupttons⸗ partei. — der Donnerstag zu verleſenden Regierungserklä⸗ rung die Durchführung der Haager Be⸗ ſchlüſſe und die Fortſetzung der Anna h e⸗ rungspolitik eine deutliche Formulterung er⸗ halten werden. Tardieus endgültige Miniſterliſte Andrés Tarbteu hat Samstag abend ſein Kabt⸗ nett endgültig gebildet und begab ſich ſofort ins Elyſee, um dem Präſidenten der Republif ſeine Mitarbeiter vorzuſtellen. Die Miniſterliſte lautet folgendermaßen: Miniſterpräſidtium u. Inneres: Andre Tardtieu. Unterſtaatsſekretär im Innenministerium: Rense Manaud, Juſtizminiſterium: Senator Zucien⸗ Hubert, Finanzminiſterium: Senator Chéron, Unterſtaatsſekretär im Finanzminiſterium: Champetier de Riebes, Auswärtige Angelegenheitent Briand, Kriegsminiſter: Maginot, Marine: Georges Leyaues, Unterſtaatsſekretr im Marineminiſterium: Deligne, Landwirtſchaft: Heuneſſy, Unterſtaatsſekretär im Landwirtſchaftsweintſte⸗ rium: Robert Sérot, a Oeffentliche Arbeiten: Pernot, Unterſtaatsſekretär im Miniſterium für öffent⸗ liche Arbeiten: Mallarms, Handel: Pierre Etienne Flandin, Zuftfahrtminiſterium: Laurent⸗Eynac, Kolonien: Piétri, Unterſtaatsſekretär im Kolonialminiſterium: Ar⸗ eide Delmonte, Arbeitsminiſter: Douche nr, Urte rrichn Sento Pierre Marr Unterſtaatsſekretär für körperliche Ertüchtigung: Henri Pathé, Unterſtaatsſekretär für ſchöne Künſte: Francots Poncet, Unterſtaatsſekretär Barety, Penſionsminiſter: Senator Gallett, Miniſterium für Poſt, Telephon und Telegraph: Germain Martin, Miniſterium für Handelsmarine: Rollin. Eine Erklärung Briands Briand erklärte am Samstag abend der Havas⸗ Agentur, er ſtelle ſich in Sachen der Kabinettsbildung einzig und allein auf den Boden der auswärtigen Politik. In dem Augenblick, in dem internationale Vereinbarungen von höchſtem Intereſſe für Frank⸗ reich und für den Frieden zur Behandlung ſtehen, habe er nicht das Recht, zu deſertieren. Deshalb Hätte er Daladter ſeine Unterſtützung zugeſagt, ebenſo Clementel und Tardieu. Die Madikalen lehnen ab Die radikale Fraktion hat nach zweiſtünbiger Be⸗ ratung am Samstag nachmittag mit 46:96 Stimmen es abgelehnt, in die Regierung Tardien einzutveten. für techniſchen Unterricht: Probefahrt der„Erlangen“ — Bremerhaven, 3. Nov. Der auf der Werft von Blohm u. Voß für den Norddeutſchen Lloyd erbaute 9700 To. große Frachtdampfer„Erlangen“ machte heute eine Probefahrt, die zur Zufriedenheit verlief. Das Schiff wurde ſodann vom Norddeutſchen Llpyd berngtumen. ̃ Entfeſſelter Sturm (Von unſerem oſtoberſchleſiſchen Mitarbeiter) Kattowitz, 1. November. Polens Weſtmarken⸗Verein, der durch zahlreiche Gräben ſeinen Einfluß nicht nur in Oppeln und Deutſch⸗Oberſchleſten ausübt, ſondern alle wirtſchaft⸗ lich wichtigen Teile Deutſchlands zu beobachten weiß, hielt in den letzten Tagen in Kattowitz wieder einmal eine ſeiner berüchtigten Verſammlungen ab, die den Weg der polniſchen Polttik auftzeigen, aber auch die auf dieſem Wege benutzten Kampfmittel. Bis vor wenigen Monaten hütete man ſich grundſätzlich da⸗ vor, zuzugeben, daß der Weſtmarken⸗Verein oder ihm naheſtehende Perſonen einen Druck auf die freie Entſchließung der deutſchen Minderheit ausüben. Jetzt aber brüſtet man ſich damit, daß mau„ein en vollen Sieg im Kampfe um die Seele des polniſchen Kindes“ durch die angedrohte Brotlosmachung der Eltern erzielt hat. Heute ſchämt man ſich der Mittel nicht mehr, die man benutzte, um einige Hundert Eltern zu veranlaſſen, ihre Kinder gegen die eigene Ueberzeugung in polniſche Schulen zu ſchicken. Der Wofewode ſelbſt, ein Günſtling Pil⸗ ſudſkis, lobte die Verdienſte des Weſtmarken⸗Vereins Bei der Entrechtung der deutſchen Eltern in den letzten Wochen und bei der Unterdrückung der deut⸗ ſchen Kultur. Die künftige Politik dieſer deutſch⸗ feindlichſten aller polniſchen Organiſattonen drückte ſich in dem Verlangen aus, daß der Deutſche Volksbund in Oberſchleſien verſchwin⸗ den müſſe. Das iſt gewiß ein intereſſanter Beitrag für die Motive der zahlreichen Prozeſſe gegen Deutſche in den letzten Jahren! So nebenbei for⸗ derte man zum Boykott der deutſchen Zel⸗ tungen und der deutſchen Literatur auf und vey⸗ langte, daß die Namen derjenigen Polen nunmehr öffentlich bekannt gegeben werden ſollen, die noch irgend eine deutſche Schrift leſen. Das war die eine Seite der Vorbereitung zum Sturm in Polniſch⸗Oberſchleſien. Beim Weſtmarken⸗Verein, der über unbeſchränkte Regte⸗ rungsgelder und über handfeſte Knüppel verfügt, ließ ſich der Wojewode als Sieger über das verhaßte Deutſchtum feiern. In den gleichen Stunden aber tagte eine andere Veranſtaltung, deren Beſucher nicht über beliebige Steuermittel und Handgranaten verfügen, die aber die Maſſen der polniſchen Bevbl⸗ kerung Oſt⸗Oberſchleſtens hinter ſich haben. Drei der größten polniſchen Parteien hatten zu einer Kund⸗ gebung eingeladen, die ſich gegen das nur in Polen denkbare Preffedekret vichten ſollte. Die Allmacht des Zenſors erſchien erſchüttert, worauf die Kattowitzer Polizeidirektion der Regierung und dem Wofewoden zu Hilfe kam und die ganze Veranſtaltung verbot Man hatte aber die Rechnung ohne Korfanty, den ſchärfſten und geriſſenſten Gegner Pilſudſkis und des Wojewoden, gemacht. In wenigen Stunden war eine neue Veranſtaltung anberaumt, die im gleichen Saale ſtattfand und lediglich die Aufgabe haben ſollte, über die politiſche Lage Polens Aufklärung zu geben. Da wußte ſich die Polizei keinen Rat mehr, ſie Iteß die Verſammlung zur Durchführung kommen und jetzt konnten Beobachter Anzeichen erleben, die die Stärke des ſich in Polniſch⸗Oberſchleſten vorbereiten den Sturmes einwandfrei darlegten. In der er⸗ wähnten Siegesverſammlung der Weſtmärkler mit ihren chauviniſtiſchen Hetzern gegen das Deutſchtum war man im kleinen Kreiſe verſammelt, bei der ſtür⸗ miſchen Abrechnung mit dem Pilſudſki⸗Regime in Polen und mit der dünkelhaften Wofewodenwirtſchaft in Oſt⸗Oberſchleſten, waren die breiten Maſſen zu⸗ gegen. Seit vielen Jahren iſt es zum erſten Malg vorgekommen, daß ſich die Nationaldemokraten Kor⸗ fantys, der Nationalen Arbeiterpartet und der pol⸗ niſchen Sozialdemokratie zu einer Einheitsfront zu⸗ ſammenfanden. Die vom Wojewoden angeſtrebtg Einheitsfront unter Führung der Weſtmärkler iſt ein Hirngeſpinſt geblieben, dagegen hat dieſe Wühl⸗ arbeit eine andere Einheitsfront geſchaffen, von der man ſich noch vor wenigen Monaten nichts hätte träumen laſſen. Dieſe Einheitsfront verfügt über die entſcheidende Mehrheit in Polniſch⸗Oberſchleſien und ſie wird im künftigen Kattowitzer Seim mit Ei kchruß zer beniſchen Minderheit den en f 5. 9 icht, weil es weiß, daß eln Tefl ber heutigen oppo⸗ 2. Seite. Nr. 511 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 4. November 1929 Mehrheit verfügen können. Wie will man da ver⸗ faſſungsmäßig weiter regieren? Mehr als einmal hat gerade Korfanty, dem Polen doch zu einem weſentlichen Teile die Zu⸗ tetlung Oſtoberſchleſiens an Polen verdankt, in die⸗ ſer ſtürmiſchſten aller Abrechnungen, die deutſche und preußiſche Verwaltung als Muſter gegenüber dem Verhalten der polniſchen Verwaltung ange⸗ führt. Immer, wenn der Name des Wofewoden in Polniſch⸗Oberſchleſten genannt wurde, erhob ſich eine ſo wilde Entrüſtung und Empörung, daß auch die ſich allein auf Bajonette und Maſchinengewehre ſtützenden Machthaber in Warſchau nachdenklich wer⸗ den ſollten. Das Verwaltungsſyſtem in Oſtoberſchle⸗ ſten wurde mehr als einmal als eine Schmach und eine Schande für ganz Polen hin⸗ geſtellt. Es entbehrt nicht eines gewiſſen Humors, wenn gerade überzeugte und leidenſchaftliche Polen wehklagend bekennen mußten, daß ſeit dem Regie⸗ rungsantritt des jetzigen Wojewoden 393 Zettungs⸗ beſchlagnahmungen allein in Oſtoberſchloſten erfolg⸗ ten! Am nächſten Tage waren es bereits über 400, denn man konnte doch unmöglich eine obfoktwe Be⸗ richterſtattung über eine derartige Sturmverſamm⸗ kung zulaſſen! Beſonders hervorgehoben ſeten Kor⸗ fantys Worte über die guten Eigenſchaften der deutſchen Juſtiz. Er erinnerte hierbei zunächſt an den Fall Jakubowſki, deſſen Wiederauf⸗ nahmeverfahren noch in friſcher Erinnerung ſein wird, und ſtellte dann die Frage:„Iſt ſo etwas in Polen möglich? Hier verſchwinden plötzlich Menſchen und obwohl wir Hunderte von Unter⸗ ſuchungsrichtern und Staatsanwälten haben, ver⸗ laufen ſämtliche Unterſuchungen im Sande. In Deutſchland haben ſich namhafte Führer und breite Maſſen dafür eingeſetzt, daß der Prozeß Jakubowſki wieder aufgenommen wurde. Nehmen wir uns in Polen ein Beiſpiel daran!“ Dem Marſchall Pil⸗ fudſki rief Korfanty zu:„Gieb die unverdiente Macht zurück, die mißbraucht wird!“ Nicht weniger von Empörung durchſetzt waren auch die Ausfüh⸗ rungen der übrigen Reoͤner. Einer von ihnen er⸗ innerte an den großen Polenführer Lima⸗ nowfki, der 25 Jahre in Sibirien zubringen mußte, weil er gegen den Zarismus gekämpft hatte: „Im heutigen freien Polen aber wurde ihm der Mund verboten. Er kann leiden, dulden, aber er ſoll ſchweigen. Das iſt die heutige Methode.“ Den zahlreichen zur Ueberwachung anweſenden leitenden Polizeibeamten wurbe zugerufen:„Melden Sie Ihren Vorgeſetzten in Warſchau, was Sie hier ſehen und hören und ſagen Sie, welcher Beltebtheit ſich der Wojewode beim oberſchleſiſchen Volke erfreut.“ Eine Auflöſung der Veranſtaltung wagte man trotz alledem nicht, weil man wohl mit Recht befürchtete, daß dann die Führer die Gewalt über die Maſſen verloren hätten und es zu Ereigniſſen gekommen wäre, die Europa mit noch größerer Eindringlich⸗ keit auf den gärenden Herenkeſſel Oſtoberſchleſien hingewieſen hätten. Das Deutſchtum üßberſchatzt dieſe Ereigzniſſe ſittonellen Einheitsfront, wenn ſte zur Nacht käme, die Minderheiten nicht weniger ſtark verfolgen würde wie die Männer um Pilſudſkl. Aber es kaun ſich andererſeits doch nicht der Tatſache verſchlteßen, daß das Regime Pilſudſkis und ſeines Kattowitzer Vertrauten, den man in Oſtoberſchleſien gern„Pi⸗ pin, den Kleinen“ nennt, gründlich zuſammen⸗ gebrochen iſt. Sieben Verletzte bei einem Gerüſteinſturz Leipzig, 3. Nov. Das zur Ausführung von Bauarbeiten am Elektrizitätswerk aufgeſtellte 18 Meter hohe Baugeruſt, auf dem mehrere Maurer arbeiteten, ſtürzte geſtern aus noch nicht ermittelter Urſache zuſammen. Die Trümmer fielen auf ein Glasdach und durchſchlugen es. Acht Arbeiter wur⸗ den mit in die Tiefe geriſſen. Drei der Abgeſtürzten erlitten leichtere Verletzungen, vier mußten mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Skizze von Jo Hauns Rösler Die Sache begab ſich in Paris. Am Abend des 29. Juni 1929 im Handelsminiſterium. Der Miniſter hatte gerade die letzte Poſt unterſchrieben. „Es wartet noch jemand im Vorzimmer, Exzel⸗ lenz“ meldete der Sekretär. „Wer?“—„Kommerzienrat Kreſch.“ „Der Eyporteur?“—„Ja.“ „Barum ſagen Sie mir denn das nicht früher? 2 können doch Kreſch nicht warten laſſen. Er iſt einer unſerer erſten Finanzleute von Paris. Ich laſſe bitten.“ Kommerzienrat Kreſch trat ein. Er war ein Mann in den beſten Jahren, ſehr gepflegt, nicht ohne Eleganz. Sein ſchwarzer Spitzbart verriet die Schere des beſten Friſeurs. »„Entſchuldigen Ste“ bot ihm der Miniſter einen Stuhl an. „Danke, Exzellenz.“ „Sie mußten warten. Sekretär—“ Aber ich bitte Sie, Exzellenz— außerdem, Sie werden mich bald nicht mehr empfangen— nach dem, was geſchah.“ „Was iſt geſchehen?“ „Eine Kataſtrophe.“ „Sicher halb ſo ſchlimm. Die Geldlente ſeßen ſtets zu ſchwarz. Wieviel haben Sie an der Börſe verloren?“ „Es handelt ſich nicht um Geld.“ „Was denn? Exzellenz, es iſt mir petulich, eg zu ſogeu.“ „Biläſtigt Bie ein Paragrapß? Och habe Freunde 2 Juſtiamiutſterium.“ „Sie ſind ſetzr liebenswürdig. Aver Fier panbelt ſich um eine Sache, die Keine Wee untergräbt, die mich r immer in Ein Irrtum. wein Pusch (Telegraphiſche Meldung) * Warſchau, 3. Nov. Das Vorgehen der polniſchen Offtsiere bei der Sejmeröffnung wird allgemein als Auftakt zu einem neuen Pilſudſkiputſch angeſehen. In ſozialiſtiſchen Kreiſen glaubt man jedoch ſcheinbar noch eher an die Möglichkeit eines Bürgerkrieges. Wie ein Lauffeuer verbreitete ſich in Warſchau die Nach⸗ richt, daß 160 Offiziere den Seim beſetzt hielten und gedroht hätten, mit Gewalt gegen die Abgeordneten vorzugehen, wenn dieſe den Marſchall Pilſudſkt belei⸗ digen würden. Der einzige Mann, der in der Lage geweſen wäre, die bewaffneten Offtziere nach Hauſe zu ſchicken, tat dies nicht. Pilſubſkt wollte im Ge⸗ genteil den Sejmmarſchall veranlaſſen, auch in An⸗ weſenheit dieſer Offigiersdeckung die Parlaments⸗ tagung zu eröffnen. Als beſonders ſchwerwiegenb fleht man in politiſchen Kreiſen es an, daß die Auto⸗ vttät des Staatsprä Ausſchreitungen vor derungariſchen Geſenotſchaft in Berlin In Berlin wurden Samstag abend gegen 9 Uhr von einer die Cornelius⸗Straße durchziehenden Horde Steine gegen das Gebäude der ungariſchen Geſandtſchaft geworfen, durch die ein Fenſter des Arbeitszimmers des Geſandten zertrümmert wurde. Der ganze Vorgang dauerte nur wenige Augenblicke. Die„Rote Fahne“ berichtet über dieſe Ausſchrei⸗ tungen in einer Faſſung, in der es heißt: Heute abend gegen 9 Uhr ſammelten ſich vor der ungari⸗ ſchen Geſandtſchaft Corneliusſtraße 8 demonſtrie⸗ rende Arbeitergruppen, die anläßlich des Hunger⸗ ſtreiks der politiſchen Gefangenen in den ungari⸗ ſchen Gefängniſſen gegen das ungariſche Zuchthaus⸗ regime proteſtierten. Unter Rufen gegen den Faſzis⸗ mus und das Horthy⸗Regime bombardierten die De⸗ monſtranten das Geſandtſchaftsgebäude mit Zie⸗ gelſteinen. Die Fenſter der Geſandtſchaft wur⸗ den mitſamt den Jalouſien zertrümmert. Die Aufklärung der Sprengiſtoffanſchläge In einer vom Preſſedezernenten des Altonaer Landgerichtes einberufenen Beſprechung gab am Samstag der Unterſuchungs richter, Landgerichts⸗ direktor Dr. Maſuxr, eine Darſtellung der bei den Bemühungen zur Sprengſtoffanſchläge erzielten Fortſchritte. Die Vernehmung von Herbert Schmidt hat nach den Au führungen Dr. Maſurs ergeben, daß der flüchtige Alfred Kapphengſt Höllenmaſchinen ſyſtematiſch der⸗ ſtellte. Die Höllenmaſchinen wurden auf einer Wieſe bei Altona vor der jeweiligen Verwendung aubprobtert. So ſtammen die in Itzehoe und in Oldenburg zur Exploſion gebrachten Bomben von Kapphengſt. Als Hauptanſtiſter für alle Auſchläse bat nach den bisherigen Feſtſtellungen der Hofbeſtizer Klaus Heim aus St. Annen⸗Oeſterſelde zu gelten. Gebächtnisfeier — Baden⸗Baben, 3. Nov. Der Vorſitzende bes Komitees der Bank für den internationalen Zah⸗ lungsausgleich, Reynold, legte im Beiſein von Ab⸗ vrönungen sämtlicher im Komitee vertretenen Na⸗ tionen in der hieſigen Gedächtnishalle für die im Weltkrieg Gefallenen einen Kranz mit fol⸗ gender Widmung nieder: „Dem Angedenken aller derer, die im Weltkrieg für ihr Vaterland gefallen ſind. Das Organiſa⸗ ttonskomitee für die Bank für den internationalen Zahlungsausgleich.“ Bet dem feierlichen Akt hielt der erſte Geiſtliche der hieſigen katholiſchen Kirche, Aſgr. Martin, eine tiefempfundene Gedächtnisrede, in der er die ge⸗ meinſame Kranzutederlegung durch ſteben verſchie⸗ dene Rationen als ein Symbol der internationalen Verſtändigung und der internationalen Zuſammen⸗ arbeit deutete. oder Bürgerkrieg in denten auſchetnendb ganz ver⸗ ſagt hat. Dieſer konnte nichts weiter tun, als dem Parlament raten, ſich zunächſt zu vertagen. In Warſchau herrſcht eine ungeheure Erregung und unkontrollierbare Gerüchte durchſchwirren die ganze Stadt. Es heißt z.., daß die Arbeiterſchaft aus den Vororten im Anmarſch ſei, um gegen das Militär Stellung zu nehmen. Andere Gerüchte wol⸗ len von einem Militärputſch wiſſen, ja es fehlt nicht an ſolchen, die behaupten, Pilſudſki ſoll⸗ zum König von Polen ausgerufen werden. Ein klares Bild von der politiſchen Lage kann ſich im Augenblick niemand machen.— Der Miniſterpräſi⸗ dent Switalſkti hatte ſich übrigens ſchon zwei Tage vor der Sejmtagung krank gemeldet. Auf Veranlaſſung des Kriegs mi niſteriums gat die Stadtkommandantur eine Unterſuchung gegen diejenigen Offiztere eingeleitet, die am ver⸗ angenen Donnerstag im Sejmgebäude erſchtenen find. Wegen des Zwiſchenfalles hat der Staatspräſt⸗ dent den Sejmmarſchall Daszynſki für Sonntag mit⸗ tag zu ſich gebeten. 3 2— Die Schweizfahrt„Graf Zeppelins“ Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ führte am Sams⸗ tag auf ſeiner Schweizer Fahrt auf dem Flugplatz in Dübendorf bei Zürich die vorgeſehene Zwiſchen⸗ landung aus. Trotz des trüben Wetters hatten ſich rund 35 000 Zuſchauer auf dem 11 Kilometer von Zürich entfernt liegenden Flugplatz eingefunden. Die Landung ging völlig glatt vonſtatten. Genau um 8 Uhr nachmittags befand ſich das Luftſchiff auf dem Boden. Sämtliche 35 Paſſagiere wurden aus⸗ gewechſelt. Zu Ehren der Führung und der Be⸗ ſatzung fand ein feſtlicher Empfang ſtatt, bei dem insbeſondere Kapitän Lehmann Gegenſtand be⸗ geiſterter Ovationen war. Um 4 Uhr ſtieg das Luftſchiff zur Weiterfahrt auf und ſtrebte in nördlicher Richtung dem Heimat⸗ hafen zu, wo es um 4,58 Uhr glatt landete. Gonntagsfahrt des Graf Zeppelin“ Der„Graf Zeppelin“ ſtieg am Sonntag morgen .04 Uhr mit 34 Paſſagieren an Bord zu einer Sü d⸗ deutſchlandfahrt auf. Kurz nach 12 Uhr über⸗ flog er Stuttgart und um 12.50 Uhr nahm er auf dem Flugplatz Böblingen, wo ſich zu ſeinem Empfang nahezu 100 000 Menſchen eingefunden hat⸗ ten, eine Zwiſchenlandung vor. Als Dr. Maybach, Dr. Dürr und Dr. Eckener der Gondel ent⸗ ſttegen, wurden ſie vom Publikum mit begeiſterten Hochrufen empfangen. Staatspräſident Dr. Bolz und der Oberbürgermeiſter von Stuttgart, Dr. Lautenſchlager, hielten Begrüßungsanſpra⸗ chen. Anſchließend fand im Flughafenhotel ein von der Stadt Stuttgart zu Ehren der Führung und Beſatzung gegebenes Frühſtück ſtatt. Um.10 Uhr ſtieg das Luftſchiff mit 32 Paſſagieren zur Heimfahri auf. Die Landung erfolgte um.57 Uhr. Bilanz eines Prohibitionsjahres Ats Washington wirb gemeldet: In dem am 80. Juni zu Ende gegangenen Etat⸗ jahr warben in ben Vereinigten Staaten nicht weni⸗ ger als 21602 Perſonen wegen Verfehlungen gegen das Prohibitionsgeſetz zu Gefängnis⸗ ſtrafen verurteilt. Die wegen Verfehlungen gegen das Alkoholverbot ausgeſprochenen Geldſtrafen beliefen ſich auf 7476 300 Dollar, von denen 4200052 Dollar eingetrieben werden konnten. Die Zahl der wegen Alkoholſchmuggels mit Gefängnis beſtraften Perſonen hat ſich gegenüber dem Vor⸗ jahre um 1989 erhöht. Die Zahl der wegen Ber⸗ fehlungen gegen das Prohobitionsgeſetz anhängig gemachten Verfahren erreichte die Rieſenzahl von 56 786, wovon 56 455 zur Erledigung gebracht wer⸗ den konnten. Die Schweizer Sozialiſten für Regierungs⸗ beteiligung — Bern, 3. Nov. Der Zentralvorſtand der So⸗ zialiſtiſchen Partei der Schweiz ſprach ſich mit 32 gegen 1 Stimmen für die Beteiligung am Bun⸗ desrat aus. Das Volksbegehren Nach den beim Reichswahlleiter bis zum 2. Nov., abends halb 7 Uhr eingegangenen Meldungen ſtellt ſich das Ergebnis wie folgt: Zahl der Stimmberechtigten 41078 459, Zahl der Eintragungen 4133812, mithin Beteiligungsziffer 10,0 6 v. H. Gemeſſen an der Geſamtzahl der Stimm⸗ berechtigten(41 278 897) liegen die Eintragungs⸗ Füffern aus 99,5 Prozent des Reichsgebietes vor. Es ſtehen noch aus die Ergebniſſe aus zehn Gemeinden des Stimmkreiſes Nummer 24(Oberbayern⸗ Schwaben) mit rund 1770 Stimmberechtigten und aus Teilen des Stimmkreiſes 25(Niederbayern) mit rund 208 670 Stimmberechtigten. Für die übrigen 38 Stimmkreiſe liegen die vorläufigen Eintragungs⸗ ergebniſſe vollſtändig vor. a2 Kundgebung des Reichsausſchuſſes Daß Präſidium des Reichsausſchuſſes für das deulſche Volksbegehren tagte am Samstag in Berlin. Es veröffentlicht eine Kundgebung, in der feſtgeſtellt wird, daß das Volksbegehren„trotz aller Verleum⸗ dungen der Grfüllungspreſſe“,„beiſpielloſem Ter⸗ ror“ und„kruppelloſem Geſinnungszwang“ mit Er⸗ folg durchgeführt worden ſei. Die Kundgebung ſchließt:„Die erſte Schlacht iſt gewonnen! Der Kampf geht weiter!“ getzte Meldungen Krawalle bei einer kommuniſtiſchen Kundgebung in Berlin — Berlin, 3. Nov. Im Zirkus Buſch veranſtaltete heute vormittag die kommuniſtiſche Partei den ſog. „Tag der roten Fahne“. Als einer der Teilnehmer, der die Uniform der Roten Frontkämpfer trug, zwangsgeſtellt werden ſollte, fielen ſeine Genoſſen über die Polizeibeamten her und es kam zu einem wüſten Zuſammenſtoß, in deſſen Verlauf die Be⸗ amten von ihren Gummiknüppeln Gebrauch machen mußten. Der Rote Frontkämpfer wurde feſtgenom⸗ men und abgeführt. Nach Schluß der Kundgebung im Zirkus Buſch kam es auf dem Bahnſteig des Bahnhofs Börſe zu einer wüſten Schlägerei zwiſchen Kommuniſten und einem Trupp Nationalſoztaliſten, die gerade aus einem Zug ausgeſtiegen waren. Beim Herannahen der Polizei ſprangen die Kommuniſten in einen ge⸗ rade abfahrenden Stadtbahnzug und entkamen auf dieſe Weiſe. Der 60 Mann ſtarke Trupp der Natio⸗ nalſozialiſten wurde angehalten und der Abteilung Ia zugeführt. Zur Beiſetzung Bülows — Berlin, 3. Nov. Die ſeichsregierung und die preußiſche Staatsregierung haben angeordnet, daß die Reichs⸗, Staats⸗ und Kommunalbehörden in Al⸗ tona zu Ehren des ehemaligen Reichskanzlers Fürſt von Bülow am Tage ſeiner Beiſetzung Halbmaſt flaggen. Landung eines polniſchen Flugzenges auf beutſchem Boden — Meſeriz, 3. Nov. Am Samstag nachmittag landete bei der Stadt Bomſt an der deutſch⸗ polniſchen Grenze auf deutſchem Gebiet ein polnt⸗ ſches Militärflugzeug. Der Pllot, ein Flugſchüler der Poſener Militärflugſchule, gab an, er habe we⸗ gen Benzin mangels notlanden müſſen. Er be⸗ hauptet ferner, auf dem Rückfluge von Poſen nach Bromberg geweſen zu ſein. Bis zur Klärung der Angelegenheit wird das Flugzeug beſchlagnahmt Kommuniſtenverhaftungen in Poſen — Poſen, 3. Nov. Die politiſche Polizei verhaftete in Poſen 10 kommuniſtiſche Agitatoren unter ihnen den Vertreter des Transportarbeiterverbandes, den 50 Jahre alten Adam Suwart, der vor einigen Monaten über Danzig nach Sowfetrußland gereiſt und fetzt nach Poſen zurückgekehrt war. Bacha y Sakad auf Befehl Nadir Khans erſchoſſen 7 Peſchawar, 3. Nov. Nach einer bisher aller⸗ dings nicht amtlich beſtätigten Radiomeldung aus Kabul ſoll Bacha y Sakao ſamt elf ſeiner Anhänger auf Befehl Nadir Khans erſchoſſen worden ſein. „So erklären Sie doch ſchon.“ „Ich will es verſuchen“, holte Kommerzienrat Kreſch tief Atem,„wie Sie vielleicht wiſſen, hatte ich vor ſechs Monaten eine Unterredung mit dem Kolo⸗ nialminiſter.“ „Ich erinnere mich.“ „Er bat mich um meine Mitarbeit in einer zwar etwas prekären, aber ausſichtsreichen Sache, Ausfuhr von Konſerven.“ „Ein großes Geſchäft?“ „Nicht viel. Es handelte ſich um zwei Millionen.“ „Ich wußte nicht, daß Sie ſich auch mit Detail⸗ geſchäften abgeben.“ „Ich tat es aus Gefälligkeit. Die Sachs iſt auch gut ausgegangen und war vor vier Wochen abge⸗ wickelt. Zum Abſchied ſagte mir der Miniſter: „Seien Ste meiner Dankbarkeit verſichert. Sie wer⸗ den von mir hören.“— Ich habe ſolche Worte natür⸗ lich ſchon tauſendmal gehört und nicht weiter darauf geachtet. Heute früh nun—“ „Heute früh?“ „Leſen Sie ſelbſt.“ Kommerzienrat Kreſch nahm aus ſeiner Akten⸗ taſche die Morgenausgabe des Regierungsblattes und riß ſte nervös auseinander. Auf der dritten Seite tanden die amtlichen Bekanntmachungen. Eine Stelle war mit Blauſtift dick angekreutzt.—„Leſen Ste!“ Der Handelsminiſter nahm die Zeitung.„Das iſt ja famos“, ſagte er dann,„ich gratuliere.“ „Ich bin ruiniert“, ſank Kreſch immer mehr zu⸗ ſammen. „Wieſo? Das verſtehe ich nicht. Andere Menſchen bemühen ſich Jahre darum, opfern Zeit und Geld da⸗ für, und Ihnen fällt es in den Schoß.“ „Antellenz, was gäbe ich darum, wenn as nicht ge⸗ ſchehen würel“ „Wenn Sie nicht zum Ritter der Ehrenlegion er⸗ nannt worden wäre?“ der heutigen „ „bin, ich will zugeben, daß es gel act ache des eden ale dlekmh de trotzdem iſt allen Kennern für unzweifelbafte 8 für ſeine Bürger hat.“ „Das wäre alſo nebenſächlich. Im Gegenteil, ich wäre ſogar ſtolz darauf. Aber jetzt bin ich ein ge⸗ ſchlagener Mann.“ 8 die Erhebung in den Ritterſtand?“— . „Aber wieſo?“ „Sehen Sie, Exzellenz, durch die Bekanntmachung, die heute in allen Zeitungen von Paris ſteht, werden die Leute ſehen, daß ich heute zum Ritter der Ehren⸗ legion ernannt wurde.“ „Schön. Und?“ g „Ja, aber ich habe ſchon ſeit dret Jahren aus Eitelkeit und ohne Recht die Roſette der Ehrenlegion im Knopfloch getragen.“ Was wird aus den van Gogh⸗Jalſchungen? „Seitdem im Dezember vorigen Jahres die Polizei auf private Anzeigen hin zugriff, um die Frage der van Gogh⸗Fälſchungen aufzuklären, iſt die Sache in der Schwebe geblieben und Ferner⸗ ſtehende können nicht begreifen, warum die Staats⸗ anwaltſchaft dem Verbreiter dieſer Fälſchungen nicht den Prozeß macht. Auf keinen Fall darf auf dem deutſchen Kunſthandel noch länger das Odium laſten, daß man in Deutſchland ungeſtraft falſche Bilder verkaufen kann.“ So urteilt der langjährige Mit⸗ arbeiter Paul Caſſirers, der Kunſthändler Theodor Stoperan, der ſeit 1901 etwa zwölf Ausſtellun⸗ gen von van Goghs Werken zuſammengeſtellt und gehängt hat, jetzt in paul Weſtheim„Kunſt⸗ att“. Er vorweiſt auf die fünfzehn Bilder, die Geheim⸗ rat Juſti in der Berliner Nationalgalerie zuſam⸗ mengebracht hatte, als die van Gogh⸗Bilder der Sammlung Kröller dort zu ſehen waren, und die von Juſti ebenſo wie von Stoperan und ſo gut wie * es die größte Ehrung, die unſer Staat ſchungen angeſprochen wurden. Und Stoperan verweiſt weiter auf das Bild eines Kornfeldes, das die Polizei in dem Atelier von Wackers Bruder, Leonhard Wacker, der Maler und Reſtaurator in Düſſeldorf iſt, beſchlagnahmen konnte. Nachdem eigene Arbeiten dieſes Bruders des Händlers, der die Fälſchungen vertrieb, zunächſt monatelang nicht aufzutreiben waren, iſt es nun gelungen, eine Reihe Bilder dieſes Leonhard Wacker und des Vaters Hans Wacker zu beſchlagnahmen. Bilder, von denen einzelne zwar nicht wie van Gogh, aber wie Tra⸗ veſtien auf van Gogh wirken, zum mindeſten eine Beſchäftigung der Familie Wacker mit der Darſtellungsweiſe von van Gogh be⸗ weiſen. Sollte hier des Rätſels Löſung zu finden ſein? Aber nicht nur künſtleriſche Gründe ſprechen für die Unechtheit der Fälſchungen. Stoperan verweiſt auf vier Tatſachen, die die Fälſchungen von echten van Goghs unterſcheiden. Van Gogh malte in und nach Paris auf der bekannten typiſchen franzöſiſchen Malleinewand, während die Fälſchungen auf an⸗ dere Leinwand gemalt ſind. Die meiſten Fäl⸗ ſchungen zeigen kleine Abdrücke von Lein⸗ wand, die den Eindruck hervorrufen ſollen, als eb friſch gemalte, noch feuchte Bilder aufeinander gelegt geweſen ſeien, während bei echten van Goghs man derartige Abdrücke nicht findet. Alle falſchen Bilder zeigen kleine Sprünge der Farbe, wie ſie van Gogh nie hat, da er immer al prima malte und nie verſchiedene Farben übereinander ſetzte, weshalb ſeine Bilder auch dieſe Farbenſprünge nicht haben. Und endlich: alle Fälſchungen ſind unrein in der Farbe, machen einen matten und trüben Eindruck, während die echten Bilder ſtets von klarer Farbe ſind, glänzen und leuchten wie Edelſteine,— denn van Gogh malte ſtets mit ungebrochenen Farben und ſtets in einem Guß herunter. Solche Gründe, die den Fälſchungscharakter erweiſen, müßten auch der Staatsanwaltſchaft einleuchten und ſie veranlaſ⸗ Angelegenheit durch eine Anklage zu 4 die üble JJ ͤ ͤ ͤ „ — W * „ 3 W Montag, den 4. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 511 Die Lebenden gedenken der Toten Präludium Der Tod verſöhnt. So lautet der eingemeißelte Spruch auf dem Wahrzeichen unſeres Ehrenfried⸗ hofes. Ein ſchwarzer Flor hat, wehmütig ſtimmend, den oberen Sockel umkleidet. Menſchen gehen um⸗ her. Sie ſuchen die Gräber ihrer Lieben. Ein trauerndes Gedenken an die Nie⸗Vergeſſenen, Einſt⸗ Geliebten, die guten Kameraden: im Leben, Leiden, Sterben. Iſt es nicht ein Symbol einiger Trauer, daß alle Feiern geſtern da draußen mit dem heiligen Lied vom„Guten Kameraden“ ſchloſſen? Blumen über Blumen auf den Gräbern. Die einfachen, gleichen Ehrengräber auf dem Heldenfriedhof ſind, Magneten gleich, Anziehungspunkte für die Ange⸗ hörigen. Dort ſteht eine ſchwarzgekleidete Frau, einen Buben an der Hand— es gilt dem Vater! Dort ein Mütterchen. Ihr Mann liegt irgendwo auf dem alten Friedhof, ſie denkt an den Sohn. Vieler Augen werden feucht. Ein ſtilles, trauerndes Ge⸗ denken derer, die leben, an die, die ſtarben. Flackernde Kerzen zucken auf einigen Gräbern: ſprechen die Toten zu uns? Und was wollen, was werden ſie ſagen? Jeder Redner verſuchte es zu deuten. Hören wir ſelbſt. Das Reichsbanner Im Schritt marſchieren die Abteilungen heran. Menſchen umſäumen das Denkmal, ſtehen auf den Wegen, ſehen über die Hecken. Die Reichsbanner⸗ Kapelle ſpielt. Dann tritt Hauptlehrer Lauble an das ſchwarzbeſchlagene Rednerpult. Er erzählt von einem Mann von etwa 35 Jahren, der zu ihm kam. Zwanzigprozentig abgefunden. Ein Mann, der früher kerngeſund, nun ein Skelett iſt. Aber nicht nur körperlich leidet der Mann, auch ſeellſch iſt er zerriſſen. Ohne Hoffnung liegt das Leben vor ihm. Die Krankheit nagt weiter. Frißt in ihm, an ihm. Und dieſer Mann zog einſt hinaus. Froh, geſund, gläubig, wie alle ſeine Kameraden. Die Mütter, die Väter, die Frauen, die Kinder— ſie mögen ſich er⸗ innern, wie es damals war, und— wie es heute i ſt! Ungeheures Leid, ungeheure Grauſamkeit hat der Krieg erzeugt. Soll das vergeſſen ſein? Laßt uns das Sprachrohr der Toten werden. Laßt uns Alle ſammeln, oͤte für den Frieden eintreten und für ihn kämpfen. Kein Toter ſprach von Rache und Vergel⸗ tung, alle hatten als letzte Worte nur ein ſtammeln⸗ des Liebeswort:„Vater,„Mutter“,„Mein Kind“, auf den Lippen. Dieſe Worte der Liebe ſind der Toten wahres Vermächtnis! Der Krieg iſt eine Schande, iſt ein Verbrechen an der Menſchheit. Würde man die Toten dieſes ſchrecklichſten aller Kriege an⸗ einanderreihen und ſie marſchieren heißen, ſo würden ſie in Sechſerreihen ſieben Wochen lang von Sonnen⸗ untergang bis Sonnenaufgang vorbeiziehen. Laßt uns weich werden, damit die Toten zu uns ſprechen! Schwerer iſt es, für den Frieden zu werben, als Haß zu predigen. Nicht mit Verleumdung und Nieder⸗ tracht wollen wir kämpfen— ſondern mit Mut und politiſcher blanker Tat. Ueber allen Orten ſoll das Banner des Friedens wehen mit den Vermächtnis⸗ Worten der Toten: Nie wieder Krieg! Im Auftrag des Reichsbundes der Kriegsbeſchä⸗ digten, Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen legte Gauvorſitzender Frey einen Kranz nieder. Die Kameraden ihren Kameraden, die Lebenden den Toten, die Hinterbliebenen ihren Lieben. Die Ver⸗ einigung ehemaliger Kriegsgefangener in Mannheim legte einen Kranz mit ſchwarz⸗rot⸗goldener Schleife nieder. Dann ſenkten ſich Fahnen und Wimpel. Leiſe klang das Lied vom„guten Kameraden“ über den Platz. Der Stahlhelm Der Stahlhelm, Bund der Frontſoldaten, ver⸗ anſtaltete in der erſten Nachmittagsſtunde ſeine Totengedenkfeter. Militäriſche Kommandos ertönen. Die Kapelle ſpielt. Die ſchwarz⸗weiß⸗⸗ rote Fahne weht im Wind. Die etwas über hundert Menſchen ſtehen verſunken. Stillſtand— kurz, ſcharf tönt das Kommando. Ortsgruppenvorſitzender Haupt legt den Kranz mit der ſchwarz⸗weiß⸗roten Schleife nie⸗ der. Dankbar und treu anerkenne der Stahlhelm die Leiſtungen der gefallenen Helden. In der Pflicht⸗ erfüllung wollen wir nachfolgen. Mit eiſernem Willen! Die Fahne ſenkt ſich. Die Mützen werden abgenommen zum Stillen Gebet. Wieder klingt das Lied vom„Guten Kameraden.“ Die Militärvereine Unter dem Vorantritt der Fahne des Schützen⸗ vereins und einiger Begleiter mit Gewehren begann der Einmarſch der Militärvereine, die eine— ge⸗ meſſen an der Morgenfeier— außerordentlich ſtarke Teilnehmerziffer aufwieſen. Dann folgten der Vor⸗ ſtand des Allgemeinen Studenten⸗Ausſchuſſes der Handels⸗Hochſchule in vollem Wichs und der Fahne, die ſtudentiſchen Korporationen der Handels⸗Hoch⸗ ſchule, ebenfalls in vollem Wichs und mit den Ver⸗ bindungsfahnen. In langer Reihe marſchierten dann die Militär⸗ und Marinevereine des Rhein⸗ Neckar⸗Militär⸗Gauverbandes. Städtiſche und Land⸗ tagsabgeordnete verſchiedener politiſcher Parteien gewahrte man unter den Gäſten. Die Schützen⸗ kapelle ſtimmt das Lied vom guten Komeraden an. Die Häupter werden entblößt. Ueber den Tauſenden zieht hoch in den Lüften ein Flieger ſeine Kreiſe. Pfarrer Rothenhöfer ſpricht: So oft der Herbſt ins Land zieht und die welken Blätter fallen, ſo oft zieht ſtille Wehmut durch un⸗ ſere Bruſt und gemahnt uns an die Vergänglichkeit des Schickſals. Wir gedenken aber nicht nur an un⸗ ſere eigene Hinfälligkeiten, ſondern auch an die, die vor uns lebten und wirkten. Sitte iſt es geworden, der Toten zu gedenken, doch es ſoll nicht nur eine kalte Sitte ſein, es ſoll ein innerer Drang zu dieſem Gedenken, treiben, einem Gedenken, das denen gilt, die für uns, im Kampfe für das Vaterland, fielen. Ihr Gedächtnis zu ehren iſt uns eine liebe, heilige Pflicht. Nichtswürdig wäre die Nation, die ihrer Toten vergäße, die ſich für ſte geopfert haben. Unſere Toten haben im Weltkrieg Großes ge⸗ leiſtet. Wenn wir den Krieg verloren haben, ſo war es nicht ihre Schuld. Unſer Volk iſt nach zähem, ausdauerndem Ringen der Uebermacht erlegen. Mit dem ſtarken Wall der Leiber haben die Krieger die Heimat geſchützt. Die Aengſte, Schrecken und Zer⸗ ſtörungen des Krieges haben ſie von unſeren Fluren ferngehalten. Wir können ihre Leiſtungen nur dann richtig einſchätzen, wenn wir bedenken, was aus Deutſchland geworden wär und heute wäre, wenn es Kriegsſchauplatz geweſen wäre. Dafür ſchulden wir den Toten Dank. Auf Ehrentafeln ſollen die Namen der Helden in der Geſchichte und in unſeren Herzen eingegraben ſein. Unſer Dank darf aber nicht nur aus Worten beſtehen, es müſſen den Wor⸗ ten die Taten folgen. Sie ſind in den Tod gegangen in treueſter Pflichterfüllung, in Dienſt für das Vaterland. Wir wollen ſie ehren, in⸗ dem auch wir unſere Pflicht gegenüber Volk und Staat erfüllen. Jeder an ſeinem Poſten, auf den er geſtellt iſt, mit ſeiner ganzen Kraft. Unſer Volk liegt ſchwer darnieder. Die Arbeits⸗ loſigkeit lähmt die Blüte. Ein Aufſtieg iſt nur mög⸗ lich, wenn jeder an ſeinem Teil ſeine Pflicht tut. Noch ein anderer Ruf tönt aus den Gräbern. Ste ſind in ſelbſtloſer Hingabe gefallen, einer Hingabe, die das Leben darbrachte. Wir müſſen vom gleichen Geiſt beſeelt ſein und zu jedem Opfer bereit ſein, das um des großen Ganzen willen von uns gefor⸗ dert wird. Nicht in patriotiſchen Gefühlen und Reden darf ſich unſere Vaterlandsliebe allein zeigen, ſon⸗ dern in dem Opferſinn, der nicht das Seine ſucht, ſondern das, was des Andern iſt. Nur ſo können die Wunden geheilt, die ungeheuren Laſten getragen werden. Durch Arbeit und Opferſinn führt unſer Weg zur Freiheit! Die letzte Mahnung aber heißt:„Seid einig, einig, einig!“ Draußen im Schützengraben wa⸗ ren ſie geſtanden, als gute Kameraden. Dort gab es keinen Unterſchied des Standes, des Beſitzes, des Berufes, der Bildung. Ein Herz und eine Seele— waren alle! Söhne eines Volkes, Brüder eines Stammes! Ihr Vorbild ſoll uns heilig ſein. Wie⸗ unermüdlichem der iſt gemeinſame Not über uns hereingebrochen. Ueber trennende Klüfte müſſen wir uns die Hände reichen zum gemeinſamen Werk. Wenn ein Reich uneins iſt, in ſich ſelbſt, dann muß es zerfallen! Mit dem Gelöbnis zur Einigkeit wollen wir dieſe Stunde weihen! Zum ſtillen Gedenken ſenken ſich die Fahnen. Darauf ſpricht cand. rer. oec. Kleinau, der Vor⸗ ſitzende der Mannheimer Studentenſchaft. Bei einer Trauerfeier für die Toten des Krieges ſtehe die deutſche akademiſche Jugend nicht abſeits. Der Red⸗ ner erinnerte an den Herbſt 1914, an die Schlacht bei Langemark. Schlicht und einfach war das Helden⸗ tum derer, die ſtarben vor Langemark. Zum Ge⸗ dächtnis der toten Helden legt die Mannheimer Studentenſchaft dieſen Kranz nieder.— Für den Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗Gauverband legte Hauptlehrer Kreuzer einen Kranz nieder. Er dankte den Ka⸗ meraden und Ehrengäſten für ihr Erſcheinen. Lang⸗ ſam gingen die Menſchen auseinander. Epilog Der Toten haben wir gedacht. Im ganzen Reich. Der Parteizwiſt verſtummte vor den Gräbern. Durch die Lebenden mahnten die Toten: ſie wollen nicht umſonſt geſtorben ſein! Für den Frieden, für die Einigkeit— zwei Güter, die allein des Glückes Unterpfand ſind. Am 110er⸗Denkmal lagen Kränze des 11b0er⸗Vereins Mannheim, der Offizier⸗ vereinigung des Grenadier⸗Regiments 110, des Stahlhelms, des Vereins ehemaliger Reſerve 40er. Draußen am Denkmal der Toten lagen alle Kränze beieinander. Die ſchwarz⸗rot⸗goldenen, die ſchwarz⸗ weiß⸗roten Schleifen verſchlangen ſich ineinander. Eine weiße Schärpe des Kranzes der Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz bedeckte die leuchtenden Farben. Ein Symbol, ein Ausdruck für den Wahrſpruch: Der Tod verſöhnt! m- 8 Totengedenkſeier der katholiſchen Geſellenvereine An der Nordoſtecke des Friedhofs verſammelten ſich geſtern vormittag die Mitglieder der Kath. Geſellenvereine, um im ſtillen Gebet ihrer geſtorbenen Mitglieder in gemeinſamer Andacht zu gedenken. Am Grabe des Geſellenvereins ſprach Präſes Landes. Das Grab des Geſellenvereins ſei für die Mitglieder beſtimmt, die fern von der Heimat und ihren Angehörigen geſtorben ſind. Zwei Mitglieder betrauert der Verein, die hier begraben ſind. Ein Kranz mit brange⸗ſchwarzer Schleife wurde am Grabe niedergelegt. Die Geſangsabtei⸗ lung der Geſellenvereine ſang zum Abſchluß den Choral:„Es iſt beſtimmt in Gottes Rat....“ Abends fand im Kolpinghauſe noch eine beſondere Toten ⸗ gedenkfeier ſtatt. Totenehrung in Feudenheim Am geſtrigen Sonntag wurde die Totengedenk⸗ feier in Feudenheim in gewohnter würdiger Art be⸗ gangen. Nach halb 12 Uhr ſetzte ſich vom Schulplatze aus ein Trauerzug, mit einer Muſikkapelle an der Spitze, in Bewegung. Es folgten zwei Söhne von Gefallenen mit einem prächtigen Kranz, zwei Ver⸗ treter von Reichsbund. Die Hinterbliebenen von weiblichen und männlichen Verſtorbenen ſchloſſen ſich an. Die Fahnenabteilung der Freiwilligen FJeuer⸗ wehr eröffneten den Zug der Vereine. Es waren außerdem vertreten die Geſangvereine, Krieger⸗ vereine, Turnverein und die verſchiedenen Vereine beider Konfeſſtonen. Auf dem Wege zum Friedhof ſpielten zwei Kapellen Trauermärſche. Die Kapelle Wunder leitete auf dem Friedhof ſelbſt die Trauer⸗ feier mit dem Niederländiſchen Dankgebet ein. Der erhebende Geſang des Arbelter⸗Geſang⸗ vereins Freiheit„Am Grabe unſerer Freunde“ verſetzte in eine weihevolle Stimmung, die noch ge⸗ hoben wurde durch die Gedächtnisrede von Dr. Helffenſtein⸗Neckarau, deſſen Ausführungen in einem heißen Dank an die in fremder Erde Ruhen⸗ den und einer ernſten Mahnung gipfelten: den 8 Zank und Streit in Partelen und Wirt⸗ ſchaft fallen zu laſſen. Nur Friede, Verſöh⸗ nung auch mit unſeren bisherigen Feinden ſei der beſte Dank an die Gefallenen. Wehmutsvoll erklang darnach„Sanktus“ von Schubert der vereinigten Ge⸗ ſangvereine„Einheit“, Ger ania“ und„Teutonia unter Leitung von Aummermuſiker Schellen⸗ berger. Der Geſangverein„Frohſinn“ war wegen anderweitiger Verpflichtung verhindert. Der Vor⸗ ſitzende des Bezirksvereins des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegs⸗ hinterbliebenen, der Veranſtalter der Gedenkfeier, Herr Schwarz, legte zum Gedächtnis den vom Reichsbund geſtifteten Kranz an deren Gräbern nieder. Die Fahnen ſenken ſich, während die Kapelle Eſchelbach„Ich hatt' einen Kameraden? ſpielte. Die Trauerſtunde, alljährlich nur einmal öffentlich den treuen Toten geweiht, war vorüber. Den Ordnungsdienſt verſah die Freiw. Sanitäts⸗ kolonne. Kr. Stäoͤtiſche Nachrichten Der erſte Novemberſonntag brachte beſſeres Wetter, als man erwartet hatte. Je mehr der Mittag herannahte, deſto mehr hellte ſich der morgens düſtere Himmel auf. Ueber dem Rhein lagerte noch in den letzten Vormittagsſtunden ein ſtarker Dunſtſchleier, der die Herbſtſtimmung, die ſich ütber die Anlagen ausbreitet, deutlich unterſtrich. Merkwürdigerweiſe begegnete man vormittags im Waldpark nur wenig Spaziergängern. Wenn alls wüßten, wie genußreich gegenwärtig eine Wande⸗ rung durch den ie alle Farben flammenden Park iſt, würde er belehter ſein, zumal an Tagen, an denen, wie geſtern, die Luft mild iſt und der himm⸗ liſche Regenſpender Feiertag hat. Am Nachmittag ſtrebten Tauſende wieder dem Hauptfriedhof zu. Viele wohnten der Totengedenkfeier bei, dis die militäriſchen Vereine auf dem Ehren⸗ friedhof veranſtalteten. Wir berichten darüber an anderer Stelle. Die Sammlung„Mutter und Kind“ die zahlreiche junge Mädchen durch die Straßen u Anlagen ſchickte, hat hoffentlich ein recht gutes Ex⸗ gebnis erzielt. Man ſah viele Paſſanten, die eine Blume im Knopfloch trugen, ein Zeichen dafür, daß ſie ihr Scherflein in die Sammelbüchſe geworfen hatten. Wie uns bahnamtlich mitgeteilt wird, war der Verkehr auf der Hauptbahn den gan⸗ zen Tag über ſchwach, ſelbſt in der Richtung nach Heidelberg und Weinheim, obwohl bezüglich des Odenwaldes das gleiche wie über den Waldpark zu ſagen iſt. In den Abendſtunden füllten ſich wieder die Theater, Lichtſpielhäuſer, Kaffeehäuſer und Wirt⸗ ſchaften. Die Mannheimer ſuchten Zerſtreuung und Unterhaltung. In den Straßen wurde das Publi⸗ kum lebhaft daran erinnert, daß wir mit Rieſen⸗ ſchritten dem Weihnachtsfeſt zueilen. Mehrere Waren⸗ und Kaufhäuſer wecken die Vorweihnachts⸗ ſtimmung durch Spielwarenfenſter, die vor allem auf die Jugend eine magnetiſche Anziehungskraft ausüben. Der Pfälzer Hof als Rathaus Der Umbau des Hotels„Pfälzer Hof“ fur Zwecke der ſtädtiſchen Verwaltung iſt ſoweit fertiggeſtellt, daß eine Reihe ſtädtiſcher Amtsſtellen, die bisher im Bitrogebäude in R 5 untergebracht waren, am heuti⸗ gen Montag ihre neuen Dienſträume beziehen kön⸗ nen. Die bisher in R 5 untergebrachten Abteilungen des Tiefbauamtes für Straßen⸗, Waſſer⸗ und Siel⸗ bau und für Hausentwäſſerung beziehen das zweite Obergeſchoß, das Bauprilfungs⸗ und Baupflegeamt das dritte Obergeſchoß. Die drei Hauptbürogebäude der Stadt werden künftig folgende Bezeichnung tragen: Das Rathaus in N 1 Städt. Amtsgebäude k, der Pfälzer Hof Städt. Amtsgebäude II und das Bürogebäude in R 5 Städt. Amtsgebäude III. Sk. N. A. * * Sturz vom Pferd. Sonntag vormittag warf im Friedrichsring ein Pferd ſeinen Reiter ab. Das Tier wurde von einem jungen Burſchen aufgehalten. Der Geſtürzte, der beſinnungslos liegen blieb, wurde nach Feſtſtellung ſeiner Perſonalien nach feiner 1 Wohnung gebracht. Arno Holz zum Gedenken Eine Widmung von Adolf Loeltgen⸗Mannheim Als Uhland ſtarb, hat Geibel ihm einen dichteriſchen Trauergruß an der Bahre niedergelegt. Als dann Geibel ſtarb, widmete ihm Arno Holz eine Dichtung in der gleichen Art. Aus beiden Gedichten hat nun ein Freund des Dichters, der Heldentenor unſerer Oper, Adolf Loeltgen, ein Gedicht auf den Tod von Arno Holz geformt, zu dem er uns noch folgendes ſchreibt: Von dem, was Geibel einſt von Uhland, was Arno Holz einſt von Geibel ſagte, paßt ſo vieles auf den ſoeben verſtor⸗ benen Dichter. Ich habe die beziehungsreichſten Stellen zu einer neuen Einheit verbunden, vielleicht regt ſie den einen oder andern Ihrer Leſer dazu an, ſeine„Ausgewählten Gedichte“ von Emanuel Geibel und das alte Eine⸗Mark⸗Exemplar vom„Buch der Zeit“ hervorzuholen. Er wird dann auch leicht die Fugen entdecken, wo ich Geibelſche und Holzſche Poeſie zuſammenſetzte. Die letzte Strophe habe ich aus eigenem hinzugetan. Ich habe es den beiden Großen bereits abgebeten, daß ich mich in ihre Ge⸗ ſellſchaft wagte. Es iſt ein hoher Baum gefallen, Ein Baum im deutſchen Dichterwald. Ein Sänger ſchied, getreu vor allen, Von denen deutſches Lied erſchallt. Was immer auch ſein Herz erfahren, Stets heilig blieb ihm ſeine Kunſt. Und eingedenk des Gwig⸗Wahren Verſchmähte er des Pöbels Gunſt. Wohl andre preiſt man unſer eigen Und deren eitle Stirnen grün Im Kranz, gewebt aus Eichenzweigen, Des Tagesbeifalls Lorbeer blühn. Ihr ſchwacher Ruhm wird bald verſinken Heut ſchon verblaßt in ſeinem Schein. Mag nur die Frucht den andern winken Die Saat, die goldne Saat iſt dein. Und jetzt, in einer Zeit der Gärung, Der ſchon das Blut zu Eis gerinnt, Weil ſie in eitler Selbſtverklärung Den Turmbau Babels neu beginnt, Ertönt mit männlich ernſtem Fodern Dein Lied, das Freiheit ruft und Recht. Denn das iſt deines Geiſtes Lodern: Beharrlich, prunklos, ſtark und echt. So wob er ſchon in unſre Jugend Des Liedes Schmuck, des Liedes Luſt. So reift' er zu entſchloſſ'ner Tugend Den Fretheitsdrang in unſrer Bruſt. Und ſegnend waltet ſein Gedächtnis Unſterblich fruchtend um uns her, Das iſt an uns ſein groß Vermächtnis, So treu und deutſch zu ſein wie er. Er ſtarb, noch eh die Morgenröte, Eh ſich die Nacht ins Auge ſahn. Mit Uhland, Schiller, Geibel, Goethe Zieht Arno Holz nun ſeine Bahn. Der Tod, der bleiche Allvernichter, Singt ihm die letzte Melodie. Nun iſt er tot, der große Dichter, Der Schöpfer neuer Poeſie. Doch was iſt dir an Lohn geblieben: Dein Haupt umkränzt ein dürftig Reis. Du haſt den Phantaſus geſchrieben, Was brauchteſt du den Nobelpreis. Vergönne ihn den Eintagsfliegen Für echte Dichtkunſt taub und blind. Dir wird man noch zu Füßen liegen Wenn jene längſt vergeſſen ſind. Richard Strauß in Ludwigshafen Das dritte und letzte der aus Anlaß des zehn⸗ jährigen Jubiläums des Pfälziſchen Landesſinfonie⸗ orcheſters veranſtalteten Feſtkonzerte war wohl dem bayeriſchen Landsmann als auch größten deutſchen Muſiker der Gegenwart, Richard Strauß, ge⸗ widmet. Der nunmehr 65jährige Meiſter ſtand energiſch und friſch wie immer, ſelbſt am Dirigenten⸗ pult und vermittelte als berufenſter Dolmetſch dem vielhundertköpfigen Auditorium, das ſich ihm zu Ehren bei ſeinem erſten Erſcheinen von den Plätzen erhoben hatte, vier feiner Werke. Die entzückende Tanzſuite, aus Klavierſtücken von Francois Cpuperin zuſammengeſtellt, die aus den Naxosgefil⸗ den der Ariadnezeit ſtammt, eröffnete verheißungs⸗ voll das Konzert aufs Beſte.„Tod und Ver⸗ klärung“, die populärſte aller Straußſchen Sin⸗ foniſchen Dichtungen beſchloß den erſten,„Till Eulenſpiegel“ den zweiten Teil. Dazwiſchen lag, gewiſſermaßen als Ueberläufer zum„Till“, die Burleske in D⸗moll für Klavier und Orcheſter, in der Alfred Hoehn den Klavierpart virtuos ſpielte. Es war in der Tat ein auserleſenes Feſt und würdig des jubiläumfeternden Orcheſters, bas unter des Meiſters Stab Spitzenleiſtungen erreichte So war es erklärlich, daß der Beifall und der Jubel kein Ende nehmen wollten und die Jubiläumsver⸗ anſtaltungen dadurch einen erhebenden Ausklang fanden. K. F. Ein anderer Mohr im Nationaltheater. Im „Fiesco“ gab Raoul Alſter am Samstag den Mohren Muley Haſſan. Er ſprühte und wirbelte auf ſeine Weiſe durch Genua, voll Temperament, Witz und Laune, gierig nach Geld, Blut, Abenteuer, feige und lüſtern. Ein durchtriebener Geſelle, deſſen auf Auskoſten des Augenblicks geſtelltes Weſen allem anderen Folie war.— Kräftige Steigerungen gab es in der Aufführung wieder mehrmals, und manchmal, wenn man ſie in der Sprache erwartete, blieben ſie aus. Die Geſchmeidigkeit in Beweg ung und Geſte wurde im Wort nicht immer ganz erreicht. OKellnerinnen als Filmſtare. In den Lyon s⸗ Reſtaurants in London iſt ein Film auf, genommen worden, der das Leben der Kellnerin zeigt. Sämtliche Darſteller ſind Kellner, die beiden Heldinnen und die Statiſten. Der Film betitelt ſich „Noona, die Nippy!, ein Spitzname für die Kellnerinnen. ö O Rücktritt von Geheimrat Bruckmann vom Werkbund⸗Vorſitz. Geh. Hofrat Dr.⸗Ing. e. h. Bruck⸗ mann, der zu den Begründern des Deutſchen Werk⸗ bundes gehört und 22 Jahre hindurch Vorſitzender oder Stellvertretender Vorſitzender des Bundes, hat in der letzten Sitzung des Werkbund⸗Vorſtandes den Wunſch ausgeſprochen, daß fetzt ein Nachfolger für ihn gefunden werde. Die Wahl ſoll noch im Laufe dieſes Jahres in der nächſten Sitzung des Vorſtandes ſtattfinden. Der Vorſtand beſchloß, fol⸗ gende Mitglieder dem Vorſtande zuzuwäh⸗ Len: Allinger, Behrens, Fiſcher⸗Eſſen, Heuß⸗Berlin, Hilberseimer, Krauß, Meuſch, Rading, Raemiſch, Riezler, Roſelius, Schopohl, Schulz, Sutter und Vorhölzer.. 4. Seite. Nr. 511 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 4. November 1928 Film⸗Runoſchau Scala⸗Theater:„Othello“ Ein glaubwürdiger Mohr, ein edler Feldherr, ltebender und eiferſüchtiger Gatte: Jannings als Othello, der Mohr von Venedig. Wie Jannings dieſen Othello, gibt, iſt unübertrefflich. Ganz der Menſch, der gewöhnt iſt ſeinen Willen erfüllt zu ſehen und der auch keine Hemmungen kennt, als ſeine Eiferſucht durch Nei⸗ der voll entfacht iſt. Die Mimik und das Geſamtſpiel des Künſtlers machen den Film zu einem Ereignis, der ſich tuhaltlich zum größten Teil mit Shakeſpeares Trauerſpiel deckt. Der Film hat gegenüber der Bühne die Möglichkeit des raſcheren Szenenwechſels aber dieſe Vorteile werden durch das ſtumme Spiel wieder aufgehoben. Das Spiel der Darſteller erfordert daher mehr Ausdruckskraft um das geſprochene Wort zu erſetzen und dieſem Umſtand trägt der Film vollkommen Rechnung, ſodaß kaum ein Wunſch offen bleibt. Von den Darſtellern ſei Werner Krauß als Jago noch genannt, der dieſen hinterliſtigen Menſchen, durch deſſen Ränkeſpiel der Konflikt, herbeige⸗ führt wird, ganz teufliſch geſpielt. Der wertvolle Film ſtammt aus Jannings erſter großer Filmzeit. „Qualen der Schuld“ iſt ein ganz anſprechender Film, ohne große Handlung, in deſſen Mittelpunkt der deutſche Schäferhund„Blitz“ ſteht, der zur Entlarvung eines Räu⸗ bers beiträgt. Gloriapalaſt: Das Mädel mit der Kamera Dieſes Mal iſt es ein Mädel, das mit der Kamera auf Jagd nach Wochenſchaubilder geht. Nicht um Liebe zu gewinnen, ſondern um ihren Ehrgeiz zu befriedigen, macht ſie dem beſten Kameramann der Welt Konkurrenz und es gelingt ihr ſogar ihm zuvorzukommen. Aller⸗ dings iſt es weniger Glücksſache und Intelligenz als weibliche Schlauheit der er unterliegen muß. Bebe Daniels iſt das Allerweltsmädel, das ſich in allen Situationen zurechtfindet und mit ihrem Gegner Neil Hamilton doch in eine recht unangenehme Lage kommt. Aus der ſie aber durch Anwendung aller tech⸗ niſchen Mittel der Neuzeit: Radio, Waſſerflugzeug, Ein⸗ nebeln befreit werden. Daß beide bei der tollen Hetzjagd doch noch ihr Herz verlieren, kann ja nicht ausbleiben. Der Film iſt mit feinem Humor gedreht, grenzt manch⸗ mal nahe am Grotesken. In„Dulderin Weib“ gibt Maria Corba eine Frau, die in Sehnſucht nach einem Kind ihre Lauf⸗ bahn als berühmte Tänzerin aufgibt. Die Ehe bleibt kin ⸗ derlos u, was bei dieſem Film angenehm auffällt, iſt das vorzügliche Gelingen der Geſtaltung der ſeeliſchen Nöte, Ohne mit unnützen Großaufnahmen zu quälen liegt in der Handlung und im Zuſammenſpiel die Tragik des Aus bem Lande 5 Ein Erdbeben Heidelberg, 3. Nov. Am Freitag verzeichnete der Seismograph der Königſtuhl⸗Sternwarte ein mäßig ſtarkes Fernbeben. Die Herdentfer⸗ nung beträgt etwa 1500 Kilometer. 5 Helene Willfüer in Heidelberg Olga Tſchechowa und die Heidelberger Studenten Heidelberg, 2. Nov. In Heidelberg begannen die Aufnahmen zum neueſten Heidelberger Studen⸗ tenfilm, zum Willfüerfilm. Die Aufnahmen wurden am Montag, Dienstag und noch am geſtrigen Tage fortgeſetzt, ſoweit das nicht ſonderlich günſtige Wet⸗ ter dies zuließ. Zu den ſchönſten Aufnahmen, die gewonnen wurden, zählen einige Aufnahmen, die als Weſentlichſtes große Scharen Heidelberger Ehemieſtudenten und ⸗ſtudentinnen eigen, in deren Mitte ſich froh und munter die stud. chem. Helene Willfüer(Olga Tſchechowa) bewegt. Dieſe Aufnahmen ſtellen dar, wie in früher Morgenſtunde die Heidelberger Chemieſtudierenden, alſo auch Helene Willfüer, ins chemiſche Inſtitut eilen, zum Beſuche von Vorleſungen, und wie ſie am Inſtitutseingang vom Hausmeiſter Heß freudig begrüßt werden. Die Heidelberger Chemieſtudieren⸗ den haben bei dieſen Aufnahmen mit ſchwerlich zu Übertreffender Luſt und Liebe mitgeſpielt. Sie ſahen im Fräulein stud. chem. Willfüer die Kommilitonin vom gleichen Schlage. Kurz bevor Helene Willfüer unſerer Stadt den Rücken kehrte, um zuſammen mit all den anderen Herren und Damen, die in den letzten Tagen in Heidelberg filmten, die Heim⸗ reiſe nach Berlin anzutreten, ließ ſich bei ihr im „Europäiſchen Hof“ eine kleine Abordnung Heidel⸗ berger Chemieſtudierender zum Abſchiedsbeſuche melden. Hernach zog plötzlich eine junge Chemie⸗ ſtudentin einen Strauß Roſen hervor und über⸗ reichte ihn der ſcheidenden Tſchechowa mit faſt gar keinen Worten.„Im Namen der Studentinnen.“ Und Olga Tſchechowa hat ſich hierüber ſo ſehr ge⸗ freut, daß ſie in Ausſicht ſtellte, gelegentlich der Heidelberger Erſtaufführung des Willfüerfilms nach Heidelberg zurückzukehren und bei der Aufführung 5 unter den Heidelberger Studentinnen zu weilen. ein Totenfeier des Polſzeibeamtenvereins * Karlsruhe, 2. Nov. Auf Einladung des Poli⸗ zeibeamtenvereins Karlsruhe hatten ſich am Aller⸗ heiligentage an der mit friſchem Grün umwundenen Gedenktafel in der Kuppelhalle des Bezirks⸗ amtes zahlreiche Mitglieder des Vereins, Vertre⸗ ter der Staatsregierung, der ſtädtiſchen Behörden, der Oberſtaatsanwaltſchaft, Staatsanwaltſchaft, Po⸗ ligeiſchule, der Gendarmerie und die Angéhörigen der gefallenen Polizeibeamten eingefunden, um in einer ſchlichten, eindrucksvollen Feier der gefalle⸗ nen Kameraden zu gedenken. Nach dem von einem Streichquartett der Poltzeibeamtenkapelle vorgetra⸗ genen„Ave Verum“ von Mozart, begrüßte der Vor⸗ ſitzende, Poltzeiinſpektor Kammerer, die Er⸗ ſchienenen und nannte, mit einem Blick auf die blu⸗ tigen Schlachtfelder des Weltkrieges, als Zweck der Feier den Dank, den wir dieſen toten Helden ewig ſchulden. Stadtpfarrer Hemmer hielt die Gedenk⸗ rede. Nicht das von Partei⸗ und Intereſſenzwiſt zer⸗ klüftete Deutſchland von heute ſei, ſo ſagte er, das wahre Geſicht unſeres Volkes, ſondern die Männer, die wir in Feindesland in die Erde betteten. Männerchor und Streichquartett umrahmten die Feier mit Geſang und Muſik in würdiger Weiſe. i* * Legelshurſt(Kreis Offenburg), 1. Nov. Aller⸗ heiligen— Allerſeelen ſind die Tage, die den To⸗ ten gewidmet ſind. Drum ſoll auch einer in Ver⸗ geſſenheit geratenen Erinnerungsſtätte und jener 65 Bauern aus Legelshurſt, Appenweter, Zuſen⸗ hofen und Stadelhofen gedacht werden, die in hieſi⸗ gem Banne vereint in einem Maſſengrab ihre letzte Ruheſtätte fanden. Im Jahre 1809 rotteten ſich die Bauern zuſammen, um eine Kompagnie und Schwadron Franzoſen zu überfallen. Sie 1 jedoch gefangen, als„Freiſchützen“ vor ſchofſen * Uitärgericht gebracht und kurzerhand er ⸗ Der letzte Gang dreier Mannheimer Dicht gefüllt war am Samstag nachmittag das Krematorium des hieſigen Friedhofs von Verwand⸗ ten, Bekannten und Freunden des am Donnerstag verſchiedenen Buchdruckereibeſitzers Johann Hentſchel, die dem Verſtorbenen die letzte Ehre erweiſen woll⸗ ten. Mit einem Choral leitete ein Quartett der Volksſing⸗Akademie die Trauerfeierlichkeit ein. Dann zeichnete der Prediger der Freireligiöſen Ge⸗ meinde, Weiß, ein Lebensbild des Verſtorbenen. Was in Liebe geſchaffen wurde, bleibt beſtehen als lebendiges Denkmal im Herzen der Angehörigen, auch wenn der Leib ſchon zerfallen iſt. Der Ver⸗ ſtorbene war ein vorbildlicher Gatte, Vater und Freund. Am 24. Februar 1861 in Görlitz geboren, beſuchte er dort die Volksſchule und die Mittelſchule. Nach Erlernung des Buchdruckerhandwerks, dem er bis zu ſeinem Lebensende treu blieb, kam er in Groß⸗Druckereien nach Leipzig und Berlin. In Plauen lernte er ſeine noch lebende Gattin kennen und verheiratete ſich 1887 mit ihr. Aus dieſer Ehe entſprangen ſieben Kinder, vier Söhne und drei Töchter, die ſämtliche bis auf einen Sohn verheira⸗ tet ſind und nun um das Familienhaupt trauern. Es war ſchwer, die große Familie zu erhalten, aber die Umſicht mit der Johann Hentſchel ſein 1905 ge⸗ gründetes Geſchäft führte, erwarben ihm einen gu⸗ ten Ruf. Für das graphiſche Gewerbe hat er Ver, beſſerungen und Erfindungen gemacht, ohne daraus geldlichen Nutzen zu ziehen. Lange Jahre hindurch litt er an Magenbeſchwerden, zu denen ſich eine Lugenentzündung geſellte, der er erlag. Die Intereſſen⸗Gemeinſchaft der Geſchäftsleute der Schwetzingerſtadt überbrachte ihrem Mitglied, der Sängerkranz Mannheim ſeinem Gründungsmit⸗ glied einen letzten Scheidegruß. Für das Perſonal der Firmen legte Herr Hans Hentſchel einen Kranz nieder. Während ſich die Fahnen des Geſang⸗ vereins Harmonie⸗Lindenhof ſenkten, verſchwand der Sarg in die Tiefe. Feierlich ertönte das Harmo⸗ nium(Organiſt Blum) und eine Geige, die Herr Karl Ilg ſpielte. In der Kapelle des Friedhofs ſammelte ſich eine große Trauergemeinde, um den gleichfalls am Don⸗ nerstag verſchiedenen Fortbildungsſchul⸗ Hauptlehrer Jakob Finkel bei ſeinem letzten Gang zu begleiten. Stadtpfarrer Barr von der Unteren Pfarrei nahm die kirch⸗ lichen Zeremonien vor. Dann ergriff Rektor Becker⸗Bender das Wort. Ein tragiſches Ge⸗ ſchick ſei es, daß an einem Tage zwei Kollegen der Knaben⸗Fortbildungsſchule vom Schnitter Tod ge⸗ troffen worden waren. Vor einem Jahr konnte Herr Finkel noch ſeinen 60. Geburtstag begehen. Oſtern dieſes Jahres war er 40 Jahre im Schul⸗ dien ſt. 1903 war er nach Mannheim gekommen, wo er bald durch ſeine große Arbeitskraft die Auf⸗ merkſamkeit ſeiner Kollegen und Vorgeſetzten er⸗ regte. Er ſuchte für die Jugendlichen ein Beiſpiel zu geben, indem er, was er verlangte, ihnen vor⸗ lebte. Noch vor acht Tagen hielt er die Meiſter⸗ prüfung für Bäcker ab, deren Fachklaſſen und Fach⸗ kurſe zu leiten ihm zur beſonderen Aufgabe gewor⸗ den war. Im Namen des Lehrerkollegiums legte darauf Rektor Becker⸗Bender einen Kranz nieder. Lehrer Wittler rühmte Jakob Finkel als einen Mann des praktiſchen Katholizismus. Die Vezirks⸗ konferenz Mannheim des katholiſchen Lehrervereins Baden dankt ihm für ſeine Mitarbeit durch die Nie⸗ derlegung eines Kranzes.— Für den Volksverein Unterſtadt ſprach Kaplan Heiler. Vor einem hal⸗ ben Jahr habe Jakob Finkel das Amt eines 1. Vor⸗ ſitzenden des Volksvereins für die Untere Pfarrei angenommen, wenngleich er damals auf ſein Alter hinwies. Niemand ahnte, daß ſein Wirken in dem neuen Amt von ſo kurzer Dauer ſein würde. Be⸗ ſonders ſeine Pünktlichkeit habe man ſchätzen gelernt.. Bäckermeiſter Strobel legte die Gedenkgabe der Bäcker⸗Innung nieder. Finkel habe außerordent⸗ liches Intereſſe am Bäckerhandwerk gezeigt. Noch vor zwei Jahren habe er ſelbſt einen praktiſchen Kurs mitgemacht, um ſeine Kenntniſſe zu erweitern. Ein Schüler der Klaſſe B 8 dankte im Namen ſeiner Mitſchüler dem hochverehrten Lehrer. Dann bewegte ſich der Zug zum Grabe. Nach der Einſegnung ſprach Stadtpfarrer Barr noch Dankes⸗ worte für den Toten. Vor einigen Tagen ſei er von Pfarrer Barr als Mitglied der Kirchengemeinde⸗ vertretung in Vorſchlag gebracht worden. Dieſer Vorſchlag wurde im Stiftungsrat einmütig ange⸗ nommen. Leider hat er die neue Würde nicht mehr antreten können. Ein Vorbild ſei Lehrer Finkel der Männer⸗Kongregation dadurch geworden, daß er alle vier Wochen ſich zum Kommunionus⸗Empfang eingefunden habe. Mit Dank werde die katholiſche Gemeinde der Unteren Pfarret an Jakob Finkel denken. Die Trauerhalle des Krematoriums konnte die Zahl derer nicht faſſen, die erſchienen waren, um dem am Mittwoch jäh verſtorbenen Fortbildungsſchul⸗ Hauptlehrer Richard Holzer die letzte Ehre zu erweiſen. Darum hielt man die Trauerfeierlichkeit vor dem Krematorium auf der großen Freitreppe ab. Prediger Weiß hielt die Ge⸗ denkrede. Er ſchilderte Hauptlehrer Holzer als ſtets freudigen Menſchen, der ein rechter Lehrer geweſen ſei. Im Jahre 1904 war er nach Mannheim ge⸗ kommen, nachdem er vorher an verſchiedenen badiſchen Schulen gewirkt hatte. In Mannheim wurde er Hauptlehrer. Am 22. Mai 1920 vermählte er ſich und war neun Jahre mit ſeiner nun um ihn trauernden Gattin verbunden. Im 53. Lebensjahr iſt er geſtorben. Sein muſikaliſches Talent und ſeine Liebe zur Geſangskunſt ermöglichten es ihm, mit beſten Erfolgen Dirigent des Geſangvereins der Anilinfabrik, des Geſangvereins„Typographia“ und der Geſangsabteilung der Bäcker⸗Innung zu ſein. Am 29. September gab er, ahnungsvoll, ſeiner Gattin ein Kalenderblatt, auf dem der Spruch ſtand: „Wer wird Deiner gedenken?“ Die Blumen auf dem Sarg, die in ſo reichem Maße geſpendet ſeien, ſeien ein Zeichen der aufrichtigen Wertſchätzung, die der Verſtorbene bei allen, die ihn kennen lernten, genoß. Rektor Becker⸗Bender widmete namens der Knabenfortbildungsſchule dem unerwartet früh Ver⸗ ſchtedenen tiefempfundene Abſchiedsworte. Vor 14 Tagen ſei Richard Holzer noch in die Schule ge⸗ kommen, um die Vorbereitung für die Meiſterprü⸗ fungen der Schneider⸗Innungen zu beſprochen. Lei⸗ Der Einzelhandel und die Debewa Der Verband des Einzelhandels E. VB. Mannheim hat, ſo wird uns geſchrieben, den Verſuch gewagt, ſich mit den Vertretern der Verbraucher über aktuelle Fragen perſönlich auszuſprechen und zwar mit den Vertretern beſon⸗ ders jener Kreiſe, an die ſich die Debewa anläßlich der Eröffnung ihres Mannheimer Geſchäftshauſes in erſter Linie gewandt hat. Der Vorſitzende des Verbandes, Herr Hellmann, konnte erfreulicher⸗ weiſe zahlreiche Vertreter der organiſierten Be⸗ amten und Angeſtellten begrüßen. Syndikus Dr. Krieger erſtattete einen kurzen Bericht über die Debewa, die zwar eine ſehr präziſe Bezeichnung führt, deren Firma aber ſachlich nicht berechtigt iſt, weil das Tätigkeitsgebiet des Unternehmens viel größer iſt, als die Firmenbezeichnung erkennen läßt. Die Debewa iſt nicht etwa ein Unternehmen der Be⸗ amtenſchaft, wie es bei der Eröffnung des Mann⸗ heimer Hauſes wiederholt zu hören war, oder ein Unternehmen, auf das die organiſierte Beamten⸗ ſchaft maßgebenden Einfluß zu nehmen in der Lage iſt, noch weniger ein Unternehmen, das dem beſon⸗ deren Intereſſe der Beamten dienen ſoll oder den Beamten beſondere Vorteile bietet. Die Debewa iſt ein ausgeſprochenes groß⸗ und privatkapftaliſtiſches Unternehmen, deſſen Geſchäftskapital von 100 000 Mk. allerdings zu einem gewiſſen Prozentſatz in der Hand des Beamtenwirtſchaftsbundes ſich befindet. Dieſes Kapital bedeutet aber nichts im Verhältnis zu den außerordentlichen Mitteln, die in den über 20 Häuſern der Debewa inveſtiert ſind und zu den Umſätzen, die die Debewa bisher gemacht hat. Die Debewa iſt vielmehr nichts anderes als der Kommiffionär der Emil Köſter AG. in Hamburg, die die Vorgängerin der Debewa, nämlich die Gebewa, die tatſächlich eine Einrichtung des Deutſchen Be⸗ amtenwirtſchaftsbundes war, in dem Augenblick übernommen hat, als ſie zuſammenzubrechen drohte. Die Gebewa ging an die Firma Emil Köſter AG. in Hamburg über, die für dieſe Hilfeleiſtung das Recht erhielt, das Unternehmen bezw. die Nachfolge⸗ rin, die Debewa, mit der Bezeichnung einer Be⸗ amteneinrichtung weiterzuführen. Zwiſchen der Debewa und dem Beamtenwirtſchaftsbund, der den Aufſichtsrat bildet, und der Wirtſchaftsbeiräte, die zu Propagandazwecken beſtellt ſind, delegiert, be⸗ ſtehen zwar noch Beziehungen, aber auf die Leitung des Unternehmens, auf die Kalkulation, auf die Preisſtellung hat der Beamtenwirtſchaftsbund ab⸗ ſolut keinen Einfluß. Der Träger des Unternehmens iſt die Firma Emil Köſter AG. in Hamburg, deren Aktienkapital laut Handelsregiſtereintrag zu 99 Prozent aus⸗ ländiſchen Firmen gehört und von der allge⸗ mein bekannt iſt, daß ſie dem internationalen Michael⸗Konzern gehört. Worauf der Einzelhandel alſo Wert legt, iſt, daß allgemein bekannt wird, daß die organiſierte Beamtenſchaft mit der Debewa keine offiziellen Beziehungen unterhält und daß die Fir⸗ mierung des Unternehmens zur Irreführung ge⸗ eignet iſt. Erfreulicherweiſe hat eine große Reihe von Beamtenorganiſationen ſich auch ſchon öffent⸗ lich gegen die Debewa ausgeſprochen. Die Orts⸗ kartelle des Deutſchen Beamtenbundes in Dort⸗ mund, Frankfurt, Schwerin, das Ortskartell des bayeriſchen Beamtenbundes in Nürnberg, die Be⸗ zirks⸗ und Ortsvereine der Breslauer Beamten⸗ ſchaft und der Gauverband Pfalz des bayeriſchen Beamtenbundes, der Verband der Kommunalbeam⸗ ten Preußens und viele andere haben ihren Mit⸗ gliedern offiziell erklärt, daß die Debewa keine Selbſthilfeeinrichtung der Beamten darſtellt, den Namen Beamteneinrichtung nicht zu Recht führt und das Löſchungsverfahren gegen die Debewa im Handelsregiſter eingeleitet iſt. Auch die Badiſche Be⸗ amtenbank hat erklärt, daß ſie den in nächſter Zeit in Baden erſcheinenden Filialen des Deutſchen Be⸗ amtenwirtſchaftsbundes jede Unterſtützung verſagen wird und die Mitglieder bittet, die einheimiſche Geſchäftswelt zu unterſtützen. Für das Mannheimer Ortskartell des Deutſchen Beamten bundes, das die große Mehrzahl der Reichs⸗, Landes⸗ und Gemeindebeam⸗ ten umſchließt, erklärte Oberbaurat Römer, daß er auf die Feſtſtellung Wert lege, daß die Debewa nicht als Unternehmen des Deutſchen Beamtenbun⸗ des, der über eine Million Mitglieder zählt, an⸗ geſehen werden könne und daß auch dementſprechend keine offiziellen Beziehungen zwiſchen der Debewa und dem Ortskartell beſtehen. Erfreulich war es, daß in der Ausſprache auch eine übereinſtimmende Beurteilung der Geſchäfts⸗ prinzipien der Debewa feſtgeſtellt werden konnte. Der Einzelhandel ſowohl wie die Vertreter der ge⸗ ladenen Organiſationen vertreten den Standpunkt, daß nichts bei der heutigen Wirtſchaftslage bedenk⸗ licher iſt, als den Kauf von Gegenſtänden des täglichen Bedarfs auf Kredit zu propagieren, der zu Zuſtänden führt, die die Verbraucher und den Einzelhandel in gleicher Weiſe ſchädigen. Der Kauf auf Kredit verleitet dazu, über den augen⸗ blicklichen Bedarf hinaus einzukaufen, er führt zur Verſchuldung der Verbraucher, da aus ſpäterem Ein⸗ kommen längſt verbrauchte Gegenſtände noch be⸗ zahlt werden müſſen, er bedeutet weiter eine Ver⸗ tenerung der Waren. Ein Kauf auf Kredit ſollte nur in Notfällen und in ganz beſonderen Fällen ge⸗ tätigt werden. f Seitens der Vertreter des Einzelhandels wurde noch die Erklärung abgegeben, daß durch Stichproben feſtgeſtellt iſt, daß die Debewa weder bei einem Kauf auf Kredit noch bei einem Barverkauf leiſtungs⸗ fähiger iſt, als die Mannheimer Geſchäfte, 2 der war es ihm nicht vergönnt, am Ende der Fe⸗ rien, am 28. Oktober, den Dienſt anzutreten. Ein langjähriges Leberleiden hat ſeinem raſtloſen We⸗ ſen ein Ende bereitet.— Bäckermeiſter Hennin⸗ ger gedachte namens der Bäckerinnung des treuen Dirigenten, der die Sänger⸗Vereinigung in 20jähri⸗ ger Arbeit zu ihrer anerkannten Höhe geführt hat. — Für die badiſche Vereinigung der Bäcker⸗Innun⸗ gen gedachte Herr Wilſer des Entſchlafenen. Herr Stoll legte im Auftrage der Caſino⸗Geſellſchaft für das langjährige Mitglied des Verwaltungsrates der Geſellſchaft einen Kranz nieder. Gleichfalls ge⸗ dachten der Geſangverein der Anilinfabrik, die Mannheimer Sängerhalle, das Doppelquartett des Zweier⸗Club durch Herrn Murr, das der Ver⸗ ſtorbene gegründet hatte, der Geſangverein„Typo⸗ graphia“, die Geſellſchaft„Die Bande“ durch Herrn Joſeph Götz, die Schüler ſeiner Klaſſe durch Kranz⸗ ſpenden des Verſchiedenen. Drei Menſchen, die in Mannheim ihre zweite Heimat und Stätte eines ſegensreichen Wirkens ge⸗ funden haben, ſind nicht mehr.. 055 Aus der Pfalz Oberlehrer Karl Federle f. 8 * Ludwigshafen, 2. Nov. Am Donnerstag ver⸗ ſtarb hier im Alter von 62 Jahren Oberlehrer Karl Federle, der durch ſeine kurzſchriftliche Lehrer⸗ tätigkeit in der ganzen Pfalz und darüber hinaus bekannt war. Die Zuckerrüben verarbeitung * Friedensau bei Mutterſtadt, 1. Nov. Die Ver⸗ arbeitung der Zuckerrübenernte hat bel der Zuckerrübenfabrik Friedensau in vollem Um⸗ fange eingeſetzt. Nach den bisherigen Anliefe⸗ rungen zu ſchätzen, iſt die diesjährige Ernte ſehr gut ausgefallen. Die vom Werk Friedensau eigens zur Lagerung der Zuckerrüben hergeſtellten Becken ſind haushoch gefüllt und täglich liefern die Land⸗ wirte der näheren Umgebung neue Ware an. Es werden in jeder Saſſon vom Werk Friedensau durchſchnittlich2 Millionen Zentner Zucker⸗ rüben verarbeitet. Die 25 Jahrfeier des Obſtbauverbandes Bad Dürkheim * Bab Dürkheim, 3. Nov. Die Feier des 25fäh⸗ rigen Beſtehens des Obſtbauverbandes Bad Dürk⸗ heim iſt nunmehr auf den 24. November, und zwar nach Deidesheim verlegt. Zum Jubiläum wird eine Feſtdenkſchrift herausgegeben, zu der der Staats⸗ miniſter für Landwirtſchaft und Arbeit, Dr. Fehr, ein Geleitwort verfaßt hat und außerdem ver⸗ ſchiedene andere prominente Perſönlichkeiten das Wort ergreifen. Die Denkſchrift bringt neben einer Ueberſicht des Obſt⸗ und Gemüſebaues im Bezirk Bad Dürkheim auch eine Abhandlung über Maß⸗ nahmen für die Zukunft. Sageehaleucles Montag, den 4. November Nationaltheater:„Pique Dame“. 19.30 Uhr. Apollotheater: Die Haller⸗Revue„Drunter und Drüber“, 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Der Günſtling von Schön⸗ brunn“.— Schauburg:„Kolonne“.— Capftol: „Die Liebſchaften einer Schauſpielerin“,.— Scala: „Othello“.— Gloria:„Dulderin Weib“.— Pala ſt⸗ Theater:„Eros in Ketten“. Univerſum: „Abenteuer.“ Ufa⸗ Theater!:„Irene Rys⸗ bergues große Liebe“. Aus Rundfunk-Programmen Montag, 4. November Deutſche Sender Berlin(Welle 419), Königswuſterhauſen(Were 16349) 20.50 Uhr: Unterhaltungsmuſik; 21.10 Uhr: Le⸗ bendige Dichtung; 22.30 Uhr: Funktanzunterricht. Breslau(Welle 325) 20.30 Uhr: Herz voll Wünſchez 22.80 Uhr: Von Berlin: Funk⸗Tanzunterricht. Frankfurt(Welle 389,6 12.15 Uhr: Schallplatten; 17 Uhr: Geſangskonzert; 19.30 Uhr: Von Stuttgart: Blas⸗ muſik; 20.30 Uhr: Sinfonie⸗Konzert. Hamburg(Welle 372,2) 20.30 Uhr: Neue Muſik; 28 Uhr: Danz muſik. Königsberg(Welle 276,5) 20.80 Uhr: Ouvertüren, Fan⸗ taſien, Potpourris; 22.30 Uhrt Danzmuſik. Langenberg(Welle 472,6) 20.80 Uhr: Klavtervorträgez 21 Uhr: Märſche; anſchl. Uebertragung von Berlin. Leipzig(Welle 259,3) 19.30 Uhr: Unterhaltungskonzertz 21 Uhr: Lieder des Barock;.80 Uhr: Von Berlin: Funk⸗ Tanzunterricht; anſchl. Tanzmuſik. München(Welle 532,9), Kaiſerslaubern(W. 299,8) 12.90 Uhr: Mittagskonzert; 16.30 Uhr: Unterhaltungs⸗ konzert;, Uhr: Unterhaltungskonzert; 31.35 Uhrt Konzertſtunde. Stuttgart(Welle 360,1) 12.15 ihr: Schallplatten; 17 Uhr: Von Frankfurt: Geſangskonzert; 2090 Uhr: Sinfoniekonzert; 22.30 Uhr: Von Von Frankfurt: Frankfurt: Literariſcher Abend. Ausländiſche Sender Budapeſt(Welle 550,5) 20.90 Uhr: Konzert, anſchließ. Sanne eee itgendſſiſcher aventry(Welle 479, r: Konzert zeitgen Muſik, 22.15 Uhr: Karneval. Ein Spiel. Hilverſum(Welle 1875) 21.40 Uhr: Der Schauſpiel⸗ direktor, Oper von Mozart, anſchließend Schallplatten. Huizen(Welle 298,8) 20.40 Uhr: Uebertrag. von Utrecht. Daventry(Welle 1554,4) 20.45 Uhr: Von Moncheſtert Konzert, 22.50 Uhr: Konzert. Mailand(Welle 500,8) 20.30 Uhr: Konzert des Funk⸗ orcheſters. Paris(Welle 1725) 21.16 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 486,2) 20 Uhr: Unterhaltungskonzert, Uhr: Konzert. Rom(Welle 441,2) 21.02 Uhr: Feler des Nattonalfeſtes, anſchließend Tanzmuſik. 5 Stockholm(Welle 435,4 Motala(Welle 1848,83) 21.40 Litergriſches Theater: Die Korallen. Toulouſe(Welle 380,7) 21.15 Uhr: Abendkonzert. Wien(Welle 518,4) 20.05 Uhr: Violoncellvorträge, 22 Uhr: Tanzmuſik. Zürich(Welle 89,4) 20 Uhr: Aus dem Stabttheatert Johann Strauß⸗Gedenkfeier.. fadio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— Telephon 26547 Lautſprecher geht jetzt wieder flott, er war bei Radio Hettergott. Auch Ihr Lautſprecher braucht Erholung nach langer Arbeit, gemeint iſt natürlich das Auf⸗ magnetiſteren, welches wir innerhalb 24 Stunden für nur Mk..50 vornehmen. Der Lautſprecher arbeitet dann wieder wie neu. . Schluß des redaktionellen Teils welche an Rheumatismus, Ischias, Hexen⸗ Kranke ſchuß, Gelenk⸗, Nieren⸗ u. Magenſchmerzen leiden, tragen mit beſtem Erfolg die in meiner Werkſtatt hergeſtellten Katzenpelzbandagen, Katzen⸗ pelzſohlen gegen kalte Füße! Großes Lager! Maßanfertig. ſofort! 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Ueber ihm, ein wenig nach rechts, finden wir das Sternbild des Stiers mit den Hyaden und Plejaden und mit dem Jupiter, dem zur Zeit hellſten Sterne des ganzen Himmels. Er ſteht ziemlich genau zwiſchen den beiden hellſten Fixſternen des Stieres, dem Alde⸗ baran und dem Sterne Beta Tauri. Links vom Orion leuchten die Zwillingsſterne Caſtor und Pollux. Zwiſchen ihnen auf der einen und Orion und Stier auf der anderen Seite verläuft die Milch⸗ ſtraße. Sie ſteigt im Oſten ſenkrecht zum Zeuit auf und erreicht im Weſten wieder den Horizont. Wie eine große Lichtbrücke überſpannt ſie alſo das ganze Himmelsgewölbe. Könnten wir den Blick ungehin⸗ dert nach allen Seiten— nach oben, unten, vorn und hinten, links und rechts— durch den Weltenraum ſchweifen laſſen, und würden wir nicht durch das Licht einer allzu nahen Sonne geblendet, ſo würde ſich uns der Halbkreis der Milchſtraße zum Voll⸗ kreis ſchließen. Wir überſähen dann unſer ganzes Sternenſyſtem, in dem die Sonne wie jeder ſichtbare Einzelſtern ein winziger Bauſtein unter Milliarden anderer wäre. Die Planeten und gar unſere kleine Erde ſpielen dabei nur die Rolle belangloſer An⸗ häng ol. * Das Sternſyſtem der Milchſtraße, das eine linſen⸗ förmige Geſtalt beſitzt, dürfte einen Durchmeſſer von etwa 60 000 Lichtjahren haben, von denen jedes gleich etwa 10 Billionen Kilometer iſt. Unſer Sonnen⸗ ſyſtem zieht ſeine Bahn in geringer Entfernung vom Zentrum der Milchſtraße, deshalb erſcheint uns dieſe auch nahezu als ein größter Kreis am Himmel und im großen und ganzen ſymmetriſch. Aehnliche Stern⸗ Syſteme, alſo ferne Milchſtraßen, die wieder millio⸗ nen und aber millionen Sonnen enthalten, finden wir noch zu tauſenden am Himmel in den ſogenann⸗ ten Spiralnebeln. Nur zwei von ihnen, wahrſchein⸗ lich die uns nächſten, ſind mit bloßem Auge ſichtbar: der Andromedanebel und der Spiralnebel im Drei⸗ eck. Der Andromedanebel iſt beſonders leicht auf⸗ zufinden. Aus der Sternkarte der füdlichen Him⸗ melshälfte, in der ſeine Stellung durch ein N an⸗ gegeben iſt, erſehen wir, daß er zu den eingangs er⸗ wähnten Zeiten nahezu im Zenit zu finden iſt. Daß dieſer Andromedanebel nicht ganz eine Million Licht⸗ jahre von uns entfernt iſt, wurde gelegentlich ſchon in dieſen Mitteilungen erwähnt. * Die Milchſtraße iſt ein vorzügliches Hilfsmittel zur Orientierung am Himmel. Wenn man ihr mit den Augen von Oſten her folgt, findet man außer den ſchon genannten Sternbildern Orion, Zwillinge und Stier leicht noch den Fuhrmann, den Perſeus, die Caſſiopeia, Cepheus, Schwan, Delphin, Pfeil, Leier und Adler. Es iſt dann nicht mehr ſchwer, die übrigen in unſeren Sternkarten verzeichneten Stern⸗ bilder aufzuſuchen. e . 2 15 2 n 5 — 7 10 6 Blickrichtung nach Süden Handelsnachrichten Bayeriſche Molorenwerke AG. Befriedigende Geſchäftsentwicklung In der Sitzung des AR. der Bayeriſchen Motorenwerke AG. wurde der Geſchäftsgang des laufenden Jahres be⸗ ſprochen. Der Um ſatz betrug in den erſten 10 Monaten in den beiden Werken München und Eiſenach zuſammen rund 34 Mil l.„ gegenüber rund 27 Mill. I im ganzen Jahr 1928(die letzten drei Monate einſchl. des Werkes Eiſenach. Die Motorradfabrik ation hält ſich nach Umſatz und Erträgnis annähernd auf der Höhe des Vo r ja hre 8. Die Abteilung Flugmotoren ba u, die Anfang des Jahres unter Auftragsmangel litt, iſt durch neue Aus lands aufträge bis Mitte des nächſten Jahres beſchäftigt. Im Werk Eiſenach gelang es, die alten Beſtände an Dixi ⸗ Wagen in der Hauptſache auszuver⸗ kaufen. Die neue BMW DType des Kleinautos hat bekanntlich Mitte Juli bei ihrem Erſcheinen vollen Erfolg erzielt, ſodaß die vorgeſehene Fabrikation bis Ende des Jahres abgeſetzt ſein wird. Dabei hat die Be⸗ währung dieſes Wagens, insbeſondere bei der internatio⸗ nalen Alpenfahrt, den Abſatz in erfreulicher Weiſe geſtei⸗ gert. Die Eiſenacher Abteilung für Spezial geräte arbeitet erfolgreich. Der in Eiſenach übernommene Beſtand an Fahrrädern iſt ausverkauft. Die Finanzlage hat ſich weſentlich gebeſſert. Während im Junt außer den langfriſtigen Schulden von etwa 8 Mill./ noch kurzfriſtige Bankſchulden von über 7 Mill./ vorhanden waren, ſind die letzteren bis auf etwa 2 Mill.„ abgedeckt. Es ſteht zu erwarten, daß bis Ende des Jahres eine weitere Ermäßigung eintreten wird Die Lieferantenſchulden ſind im gleichen Zeitraum auf 1½ Mill., zurückgegangen Die Ueberſchüſfe des laufenden Geſchäftsjahres werden hinter dem Vorjahre zurückbleiben, laſſen aber die Aus ſchüttung einer Dividende erwarten, über deren Ausmaß natürlich zurzeit eine Aeußerung nicht möglich iſt. * Vergleich Brockhues⸗Wegelin. Vor dem Landgericht in Frankfurt a. M. fand der Verhandlungstermin in dem bekannten Streit zwiſchen der Chemiſche Werke Brockhues ., Nieder⸗Walluf und der Wegelin AG., Kalſcheuren ſtatt. Wie wir erfahren, iſt zwiſchen beiden Firmen ein Vergleich zuſtandegekommen. Die Klagen ſind zu rü ck⸗ gezogen worden. Der November bringt eine auch in Mitteleuropa teilweiſe ſichtbare Sonnenfinſternis. Am 1. Novem⸗ ber wird der Mond um die Mittagszeit am unteren rechten Sonnenrande ſo vorüberziehen, daß er für alle Orte weſtlich der Weichſel einen Teil der Son⸗ nenſcheibe zeitweiſe bedeckt. Allerdings wird dieſe Bedeckung überall nur wenige Prozente des Son⸗ nendurchmeſſers betragen. Auf einer Linie von Nordamerika nach Oſtafrika iſt die Sonnenfinſternis ringförmig, d. h. der zur Zeit etwas kleiner als die Sonne erſcheinende Mond ſteht im Höhepunkt der Finſternis dort ſo vor der Sonnenſcheibe, daß ihn dieſe mit einem ſchmalen Rande ringförmig üher⸗ ragt. Der zeitliche Verlauf der Finſternis für Mit⸗ teleuropa iſt in der nebenſtehenden Karte wieder⸗ gegeben. Die von oben nach unten laufenden Linien zeigen für alle 10 Minuten die Orte an, denen die erſte Berührung zu der an der betreffenden Linie angeſchriebenen Zeit erfolgt Die von links nach rechts nahezu horizontal laufenden Linien laſſen für die auf ihnen liegenden Orte die Zeiten der letzten Berührung erkennen. Aus beiden Linienſyſtemen kann man leicht für jeden beliebigen Ort Beginn und Ende der Finſternis im voraus beſtimmen. 1 Blickrichtung nach Norden Das Daimler⸗Paket Schapiros Zwiſchen dem Bankenkonſortium und der Schapiro⸗ gruppe iſt lt.„BB.“ über die Verlängerung der Beleihung auf das Dalmlerpaket Schapiros eine grund⸗ ſätzliche Einigung erzielt worden. Schapiro, der 57 Grundſtücke in Berlin beſitzt, wird der Bankengruppe auf dieſe Grundſtücke Sicherheiten eintragen laſſen in einer Höhe, wie ſie der Differenz zwiſchen dem damaligen Lombardierungs und dem heutigen Bhrfenkurs entſpricht. Da das Geſchäft, ſoweit es die 4 Mill./ Daimler⸗Beteili⸗ gung anläßlich der Sanierung der Gothaer Waggonfabrek betrifft, bereits abgewickelt wurde, kommt noch ein Paket von 10 Mill.„ Daimleraktien in Frage. Bei einem Lom⸗ barödierungskurs von 90 v. H. und einem heutigen Börſen⸗ kurs von etwa 31 v. H. kommt als Sicherheit alſo ein Be⸗ trag von etwa 6 Mill./ in Frage. Naturgemäß wird die Eintragung der Sicherheiten auf die einzelnen Grund⸗ ſtücke noch einige Zeit in Anſpruch nehmen. * Stettiner Finanzhilfe für Stoewer Auto genehmigt. Die Stettiner Stadtveroroͤneten genehmigen einen Vertrag zwiſchen der Stadt und der Steower⸗Werke A. Stoewer erhält einen Kredit von 600 000 Mk. Außerdem wird die Stadt die neuen Aktien des nach Beſchluß der letzten HV. von 1,53 auf 2 Mäll./ zu erhöhenden Geſellſchaftskapikals übernehmen. Das Darlehen iſt zur Hälfte durch eine 10, 5⸗ proz. erſte Hypothek ſichergeſtellt. Die reſtlichen 300 600% ſind mit 16 v. H. zu verzinſen und durch Gru noͤſtücksein⸗ tragung hinter anderen Belaſtungen geſichert. OElektrizitäts⸗A. G. vorm Lahmeyer u. Co. Frankfurt am Main.(Eig. Dr.) Die GV. genehmigte wie üblich ohne Ausſprache und Angaben über das laufende Jahr den be⸗ kannten Abſchluß 1928/9 mit 12(10) v. H. Dividende, ſo⸗ wie die übrigen Regularien. Die weiteren Aus ſichten über die Entwicklung von Lahmeyer ſei infolge der Struk⸗ tur des Unternehmens ſehr von der allgemeinen Induſtrie⸗ konfunktur abhängig, ſo daß eine beſtimmte Voraus ſage ſchwer abzugeben ſei. Obwohl die Induſtrie nach verſchie⸗ denen Seiten Kämpfe zu beſtehen habe, iſt Lahmeyer opt i⸗ miſtiſch geſtimmt und bezeichnet die Ausſichten als be⸗ friedigend. Vertreten waren neun Aktionäre mit 14,40 Mill. Mark St.⸗A. und 10 000 Stück.⸗A. * Zuſammenbruch einer großen amerikaniſchen Bau⸗ firma. Minneapolis, 2. Nov.(United Preß). Die große angeſehene Baufirma Foſhay Company, die ſich ſchon ſeit längerer Zeit in Schwierigkeiten befand, iſt nun end⸗ gültig zu ſammengebrochen. Die Paſſiven be⸗ tragen 80 Mill. Mk. u. Tauſende von Aktieninhabern ſind geſchädigt. Es iſt dies einer der größten finanziellen Zuſammenbrüche in Nordweſtamerika und die Leidtragen⸗ den ſind meiſt kleine Farmer, ſkandinaviſcher und deutſcher Herkunft, die durch die allgemeine Depreſſion der Landwirtſchaft ſchon erheblich geſchädigt waren. Man glaubt, daß der endgültige Zuſammenbruch der Geſellſchaft durch Ueberſpekulation und eine übergroße Ausdehnung des Geſchäftsumfanges verurſacht wurde. Starke Zunahme der Konkurſe im Oktober 1929 Eine auffallende ſtarke Zunahme hat die Zahl der neu eröffneten Konkurſe im Oktober erfahren, und zwar ſo⸗ wohl gegenüber dem Vormonat als auch gegenüber dem Oktober v. J8. Es wurden nach einer Zuſammenſtellung der Feinanzzeitſchrift„Die Bank“ 876 Konkurſe neu er⸗ öffnet gegen 691 im September und 697 im Oktober 1928. Dagegen weicht die Zahl der eröffneten Vergleichsver⸗ 165 197— nicht weſentlich von der vormonatlichen Ziffer ab. Gerichtszeitung Schöffengericht Landau Vor dem Schöffengericht Landau hatte ſich der 19jährige Dienſtknecht Adolf Dausmann aus Spirkelbach wegen Die h ſtahls in drei Fällen in Tateinheit mit einem Vergehen der Urkundenfäl⸗ ſchung und des Betruges zu verantworten. Der An⸗ geklagte hatte ſich am 12. Mai ds. Js. kurz nachdem er aus dem Gefängnis in Landau entlaſſen war, nach Nußloch begeben und ſtahl dort einem Wirt aus der Wirtskaſſe drei Mark. Später erhob er in ſeiner Dienſtſtellung auf der Imsbacher Mühle durch Vorlegen einer gefälſchten Quittung beim Krä⸗ mer Ahlheim in Rodalben 28 Mark für ſeine Dienſt⸗ herrſchaft und behielt das Geld. In Nußdorf hat er ſpäter wiederum aus einer Wirtſchaft Zigaretten und Zigarren geſtohlen. In Landau entwendete er in der Oſtbahnſtraße einen Automatenkaſten und ent⸗ leerte ihn in den nahen Anlagen. Der Staatsanwalt beantragte eine Geſamtgefängnisſtrafe von drei Jah⸗ ren und fünf Monaten, das Gericht verurteilte den Dausmann wegen zweier Verbrechen des ſchweren Diebſtahls, einem Verbrechen der Privaturkunden⸗ fälſchung in Tateinheit mit einem Vergehen des Be⸗ trugs und einem des einfachen Diebſtahls zu ins⸗ geſamt 2 Jahren und fünf Monaten Ge⸗ fängnis und Tragung der Koſten. ** Eine eigenartige Urkundenfälſchung. Wegen Fälſchung einer Privaturkunde hatte ſich vor dem Kantonsgericht Schaffhauſen ein verheirateter 26jähriger Mann zu verantworten. Als ein Liebes⸗ verhältnis mit einer Tochter Folgen hatte, produ⸗ zierte er in dem gegen ihn angeſtrengten Prozeß eine Erklärung, wonach die Tochter von einem Auslän⸗ der vergewaltigt worden ſei. Dieſe Erklärung ver⸗ ſah er mit der nachgeahmten Unterſchrift des Mäd⸗ chens. Durch Schriftproben wurde die Fälſchung nachgewieſen. Das Gericht verurteilte den darauf geſtändigen Angeklagten zu der empfindlichen Strafe von acht Monaten Zuchthaus. Schluß des redaktionellen Teils Wie man einen hartnäckigen Huſten heilt Eine Fichten⸗Methode Wer in der Nachbarſchaft von Fichtenwäldern wohnt, leidet ſelten an Erkältungen und Influenza. Dies rührt von den beſonders vorbeugenden GEigen⸗ ſchaften der mit dem Dufte der Fichten geladenen Luft her. Dank der modernen Wiſſenſchaft können Halsleidende jetzt die Vorteile der Fichtenwaldluft in ihrem eigenen Heim genießen, indem ſie ſelbſt das folgende einfache Rezept bereiten: Man nimmt 250 Gramm Zucker, löſt ſie in einem Viertel Liter kochendem Waſſer auf und fügt 60 Gramm Anſy (dreifachen Extrakt) hinzu, den man in der Apo⸗ theke erhält. Nehmen Sie einen oder zwei Kaffee⸗ löffel davon drei oder viermal den Tag ein. Anſy enthält Fichten⸗ und andere wertvolle Extrakte, ſo daß, wenn dieſer Sirup eingenommen wird, er lin⸗ dernde Dünſte abgibt, die das ganze Bronchialſyſtem durchdringen und die entzündeten Schleimhäute lin⸗ dern. Der hartnäckigſte Huſten gibt dieſer daheim ausgeführten Behandlung raſch nach, und ein wefte⸗ rer Vorteil iſt, daß das Mittel angenehm von Ge⸗ ſchmack und gleich gut für Junge und Alte iſt. S 126 Ne sich noch ein e 6. Seite. Nr. 511 Neue Maunheimer Zeitung(Morgen ⸗Ausgabe) Montag, den 4. November 1929 Kundendienst ber Stäbt. Waſſer⸗, Gas und Elektrizitätswerke Sie ſchulden uns aus Gaslieferung vom Jahr 1924 einſchließlich Zinſen und Koſten insgeſamt 23.65. Die weitere Gaslieferung nach Ihrer Wohnung iſt von der Bezahlung dieſer Schuld abhängig. Wir bitten um Entrichtung dieſes Betrages inner⸗ halb 8 Tagen an unſerer Kaſſe. Auf begründeten Antrag können Ihnen wöchent⸗ liche oder monatliche Teilzahlungen ausnahmsweiſe eingeräumt werden. Hierwegen wollen Sie inner⸗ halb obiger Friſt bei unſerer Kaſſe K 7, 1, Schalter 13, während der üblichen Kaſſenſtunden—14 Uhr, Samstags—12 Uhr, vorſprechen. Hochachtungsvoll Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektr.⸗Werke Betreibungsſtelle (olgt Fakſimileſtempel— keine Unterſchr.) Es ergeben ſich hierzu folgende Fragen: 1) Wie iſt es bei der Stadt Mannheim möglich, daß eine Gasrechnung noch aus dem Jahre 1924 un⸗ bezahlt ſein ſoll, wo doch die Stadt ſchon einige Tage nach Rechnungserhalt bei Nichtbezahlung das Gas abſtellt? 2) Iſt die kaufmänniſche Reviſionsabteilung 5 Jahre im Rückſtand? 3) Hat dieſe ſo lange zurückliegende und jetzt zum erſtenmal erhobene Forderung noch eine rechtliche Grundlage? 4) Verlangt die Stadt, daß man ihre Gasquit⸗ tungen bis in alle Ewigkeit aufhebt, um auf dieſe Weiſe den Nachweis der erfolgten Zahlung zu führen? 5) Wie ſtellt ſich die Stadt bei dieſer Forderung zu der Drohung des Gasabſtellens, oder glaubt ſie durch Ausnützung ihrer Monopolſtellung den allge⸗ mein geltenden Rechtsgrundſätzen enthoben zu ſein? In einem geordneten kaufmänniſchen Betrieb wird es jedenfalls nicht vorkommen, daß man eine durch eigenes Verſchulden nicht eingezogene Forde⸗ rung mit Drohung zu erhalten glaubt. Wer war der Schuldige? In Nummer 500 vom 28. Okt. bringen Sie einen Artikel mit der Ueberſchrift:„Wer war der Schul⸗ dige?“ Wir möchten zunächſt feſtſtellen, daß der Ein⸗ ſender anſcheinend auf die Polizei, die Autofahrer und die Radfahrer geladen iſt. Seine Ausführungen ſind durchaus nicht gerade ſtreug logiſch. Ein bei einem Zuſammenſtoß von Kraftfahrzeugen verun⸗ glückter Paſſant kann ſich in dem von dem Einſender geſchilderten Falle bei Schuldigerklärung beider Kraftfahrzeuge auch an beide halten. Selbſtverſtänd⸗ lich, wenn er nicht ſelbſt Schuld hat. Dies kommt nämlich öfters vor, als der Einſender zu glauben ſcheint. Außerdem hätte man erwarten dürfen, daß der Einſender ſich ſelbſt über die einſchlägigen Be⸗ ſtimmungen informiert, ehe er den Vorwurf gegen die Polizeidirektion erhebt, daß ſie im Stadtbezirk eine Geſchwindigkeit von 30 Kilometer zuläßt. In Berlin und anderen Großſtädten iſt zweifellos der Verkehr ungleich ſtärker. Zur beſſeren Abwicklung des Verkehrs wurde ſogar die Geſchwindigkeit auf 40 Kilometer heraufgeſetzt. Wenn der Einſender ſich einmal gegenüber dem Kaufhaus Wertheim in der Seipzigedſtraße in Berlin aufſtellen und verſuchen würde, in das Kaufhaus zu gelangen, ſo müßte er manchmal noch viel länger warten als 5 Minuten. Offenſichtlich zieht der Einſender die gute alte Zeit vor, in der die Autos ungefähr ſo ſchnell gefahren ſind, wie er ſelbſt laufen konnte. Man ſtelle ſich ein⸗ mal vor, daß alle Fahrzeuge, alſo auch die Straßen⸗ bahn, mit 6 Kilometer durch die Stadt fahren ſollen! Zweifelsohne gibt es Fahrer und Radfahrer, die ſich auf ihre Geſchicklichkeit etwas zugute halten und dadurch leichtſinnig fahren. Deswegen aber das Kind mit dem Bade ausſchütten, das geht doch nicht. Außerdem: Wenn die Polizeidirektion beide Kraft⸗ fahrer, die an einem Zuſammenſtoß beteiligt ſind, verurteilt, ſo tut ſie dies erſt nach Vernehmung einer Reihe von Zeugen und in Berückſichtigung der ge⸗ gebenen Tatſachen und Vorſchriften. Es ſteht den Fahrern dann frei, vor Gericht ihre Unnſchuld zu be⸗ weiſen. Wir hätten auf dieſen Artikel überhaupt nicht geantwortet, wenn nicht die Befürchtung vor⸗ handen wäre, daß durch ſolche Ausführungen das Publikum noch mehr gegen die Autofahrer aufgehetzt wird, ſtatt daß es ſelbſt beim Ueber queren der Straßen auf die Fahrbahn achtet. Mancher Unglückfall bliebe vermieden, wenn dies geſchehen würde. „Aska“ Allgemeiner Schutzverband der Kraft⸗ fahhrzeugbeſitzer, Kraftwagen ⸗Ueberwachungs⸗ Verein E. V. Ruhe iſt des Bürgers erſte Pflicht Das Eingeſandt vom 19. Oktober unter obigem iſt einigen Turnern anſcheinend ſehr ſtark auf die Nerven gegangen, denn ſie haben in meinem Artikel Dinge geleſen, die gar nicht darin ſtanden. Ich habe weder von Städtiſchen Turnhallen geſchrieben, noch vom frühen Turnſtundenſchluß, ſondern ich habe viel⸗ mehr hervorgehoben, daß ich das Turnen für eine im Volksintereſſe notwendige Einrichtung halte. Den von anderer Seite gewünſchten frühen Turnſtunden⸗ ſchluß habe ich abſichtlich nicht erwähnt, weil ich eben⸗ falls dieſen Wunſch ſchlechterdings nicht teilen kann. Hoffentlich haben ſich inzwiſchen die Herren—g und F. und J. wieder ſoweit beruhigt, daß ſie meinen Ar⸗ tikel nochmals durchleſen, dann werden ſie finden, daß ich nur das Singen und Muſtzieren nach dem Turnen im Vereinslosal bis in die ſpäten Nachtſtun⸗ den hinein bei offenen Fenſtern gegeißelt habe. Wenn ich auch nicht mehr aktiwer Turner bin, ſo bin ich dennoch ein begeiſterter Anhänger der Leibes⸗ übungen und weiß auch ein gemütliches Zuſammen⸗ ſein nach getaner Arbeit zu würdigen. Aber ich glaube doch, daß für einen Jungturner das in der Entgegnung der Herren F. und J. angegebene Rezept nicht ganz geeignet ſein dürfte, denn die Herren wollen nach dem Turnen, alſo nach 10 Ihr, noch ei⸗ nige Stunden gemütlich beiſammen ſein und mauch⸗ mal ſogar noch ein Stündchen mehr. Welche Schluß⸗ zeit des gemütlichen Teils dabei herauskommt, kaun ſich ja jeder ſelbſt ausrechnen. Ob aber ein ſolcher fortgeſetzter Lebenswandel für die Geſundheit, die durch das Turnen doch gefördert werden ſoll, zuträg⸗ lich iſt, iſt eine Frage für ſich. Die Erfahrung lehrt, daß ein dicker Kopf am andern Tag in Büro und Werkſtatt nicht gerne geſehen wird. Aber das hat ja jeder mit ſich ſelbſt— und ſeinem Vorgeſetzten ab⸗ Alſo, ihr lieben Jungturner! Wenn es euch eure Geſundheit und euer Geldbeutel erlaubt, ſo lange Sitzungen abzuhalten, ſo laßt eurer zuerſt vom Her⸗ zen, aber ſpäter wohl mehr vom Alkohol kommenden Fröhlichkeit im Turnerkreiſe friſch, froh, fröhlich und frei die Zügel ſchießen, ſo lange ihr wollt, aber ſchließt euch dann möglichſt ſchalldicht ein, da⸗ mit die Nachbarſchaft in ihrer Nachtruhe nicht mehr geſtört wird, dann werden auch die Beſchwerden ſo⸗ fort verſtummen.„Denn was du nicht willſt, das man dir tu', das füg' auch keinem andern zu!“ Und wenn ihr das nicht fertig bringt, dann müßt ihr das Kneipen eben doch noch auf den Sportplatz ver⸗ legen! 8 Abendturnen und Tanzſchulen Mit Intereſſe verfolgte ich die verſchiedenen Aeußerungen über das abendliche Turnen in Wohn⸗ häuſernähe. Man braucht durchaus kein Gegner der Leibesübungen zu ſein, wie es der„—.“⸗Ein⸗ ſender hinſtellt, um den abendlichen Lärm als ſehr beläſtigend zu empfinden, wenn man von angeſtreng⸗ ter Arbeit nach Hauſe kommt und eine körperliche und geiſtige Entſpannung notwendig hat. In der direkten Nähe meiner Wohnung befindet ſich ſeit einigen Monaten eine Laban⸗Tanzſchule, die ihren Unterricht bei weitgeöffneten Fenſtern mit über⸗ lauten Kommandos, begleitet von ſtändigem Hände⸗ klatſchen, gibt. Da unſere Wohnräume nach dem Garten gehen, iſt man dieſem ſtörenden Lärm abends von 748—10 Uhr ausgeſetzt. Meines Erachtens iſt nun das„Recht“ der Jugend auf Austoben nicht größer, als das„Recht“ des arbeitenden Bürgers auf ſeine Abendruhe. Die erwähnte Tanzſchule ſcheute ſich ſogar nicht, im Sommer ein„Stiftungs⸗ feſt“ abzuhalten, wobei— ohne Rückſicht auf die An⸗ wohner— unter Geſang, Lachen und Gejohle ſich Etwa 40—50 junge Leute beiderlei Geſchlechts ver⸗ gnügten. Das zeigt zur Genüge, wie rückſichtslos die„Jugend“ ihre Intereſſen beanſprucht, Eine darauf erfolgte Anzeige hatte zur Folge, daß der⸗ artige Veranſtaltungen verboten wurden. Auf wei⸗ tere Beſchwerden beim Bezirksamt erfolgte bis heute nichts. Dieſe Tanzſchule befindet ſich in einem frühe⸗ ren Büro, das, der Eigenart einer Straßenbiegung zufolge, ganz nahe bei den Wohnräumen liegt. Man muß energiſch verlangen, daß von den zuſtändigen Stellen auf die ſteuerzahlenden Anwohner mehr Rückſicht genommen wird. Für die Jugend finden ſich noch andere Räume zum ungeſtörten Austoben. Hier gilt: gleiches Recht für alle! Einer der daheim ſeine Ruhe haben will. Wann kommt die Minoſtraße Mannheim-Heidelberg? Nicht eindringlich genug kann dieſe Frage geſtellt werden, wenn man die Reihe der verſchiedenen Ver⸗ kehrsunfälle überblickt, die ſich auf der Landſtraße Mannheim— Heidelberg innerhalb kurzer Zeit ereig⸗ neten. So zählten wir in zwei Wochen vier ſchwere Zuſammenſtöße allein bei Seckenheim. Der erſte ereignete ſich auf der Landſtraße Mannheim—Secken⸗ heim, wobei ein Motorradfahrer auf ein unbeleuch⸗ tetes Fuhrwerk aufrannte und ſchwer verletzt wurde. zumachen. Der zweite bei der Unterführung der Landſtraße In tiefer Trauer: In tiefem Schmerze geben wir bekannt, daß mein lieber Mann, mein treubesorgter Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Adalbert von der Neyd uns unerwartet durch einen raschen Tod heute abend entrissen wurde MANNHEIM 0 6. 10), den 2. November 1929 Emma vom der Heyd geb. Weis Reinhard von der Heyd —— Werks ſoſort zu vermieten. 4081 J 5. 15, 2. St. M2, 17 a, 3 Trepp. Nähe Schloß(584g Gut möbl. leicht heizb. ZININER mit Teleph.⸗Benützung in gut. Hauſe an ſoltd. Herrn p. ſof. zu verm. r 8 9 N cr e e Seckenheim Edingen unter der Main⸗Neckar⸗Bahn. forderte ein Menſchenleben. Und am Dienstag vor acht Tagen rannte wieder ein Motorradfahrer beim Ortsausgang Seckenheim mit voller Wucht beim falſchen Ausweichen auf einen Lieferwagen und ver⸗ letzte ſich ſchwer. Diesmal hätte ein größeres Un⸗ glück noch entſtehen können, denn der verletzte Motorradfahrer ſtürzte auf die Gleiſe der Ober⸗ rheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft, auf demen ein Fern⸗ zug gerade noch rechtzeitig halten konnte. Am Don⸗ nerstag vor acht Tagen, gegen Abend ereignete ſich nun ſchon wieder bei der Unterführung der Straße Seckenheim— Edingen ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einem Auto und einem Motorrad. Ein Motorradfahrer wollte ein Auto überholen. Als er ein Auto entgegenkommen ſah, wollte er ſich zurück⸗ halten und kam dabei gegen das überholte Auto, wurde durch den Anprall auf das entgegenkommende Auto geſchleudert und von dieſem wieder rechts auf die Straße, wo er bewußtlos liegen blieb. Die Schuld an dieſen Unglücksfällen mögen viel⸗ leicht auch zumteil die Fahrer ſelbſt tragen, ſei es, daß ſie eine zu große Geſchwindigkeit gehabt haben, oder daß ſie leichtſinnig einer Gefahr zu entgehen ſuchten, oder daß ſie in dem Augenblick der Gefahr nicht die nötige Willensſtärke beſeſſen hatten, um nicht das Steuer aus ihren Händen zu verlieren. Viel mehr aber tragen die unmöglichen Ver⸗ kehrsverhältniſſe die Schuld zu den vielen Unfällen. Der Verkehr zwiſchen Mannheim und Heidelberg durch Autos und ſonſtige Kraftfahrzeuge iſt, wie ſich fedes ſelbſt überzeugen kann, ganz enorm. Dafür iſt die Landſtraße zuſchmal, denn ſie iſt nicht überſichtlich genug. Wohl wurden die Strecken Mannheim—Seckenheim und Edingen Wieblingen etwas verbreitert dadurch, daß die Gleiſe der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft verlegt wurden(und dadurch wurde auch manche Gefahr für den Verkehr beſeitigt). Aber immerhin geht die Straße noch durch drei Ortſchaften, was einmal zur Verringerung der Geſchwindigkeit der Kraftfahr⸗ zeuge führt(was doch abſolut nicht im Sinne des modernen Verkehrs liegt), dann aber auch die Sicherheit auf der Dorfſtraße gefährdet. Gerade Seckenheim weiſt zwei beſonders gefährliche und un⸗ günſtige Stellen im Ort auf. Am Ortseingang von Mannheim her verſchmälert die O..G. ganz be⸗ deutend die Straße und hindert dadurch die Fahr⸗ zeuge an der Durchfahrt oder kann, wie in oben⸗ genannten Fällen, zu Unfällen beitragen. An der katholiſchen Kirche bei dem Hauſe Elſer iſt die engſte Stelle der Straße. Hier ſollte durch Häuſerabbruch die Gefahrsmöglichkeit beſeitigt werden. Nicht allein im Intereſſe des Autofahrers, daß er ſchneller nach Heidelberg kommt, auch im Hinblick auf die Sicher⸗ heit in den Ortſchaften, zur Vermeidung weiterer Unglücksfälle iſt es dringend notwendig, daß eine Autoſtraße von Mannheim nach Heidelberg gebaut wird. Sollen denn noch weitere Unglücksfälle erſt Anlaß dazu werden, daß man die nötigen Schritte unternimmt? Wir wollen hoffen, daß dieſe Mah⸗ nung von Erfolg begleitet ſein wird. ko. ——ͤ— 8. ̃ñ—̃ñ— Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: 55 A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer Jommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ tetlungen: Jakob taude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1, 4— 6 Miet Gesuche Leeres Zimmer Automarkt Immobiljen Nee 5 oder Lager, 50 qm, Nähe Waſſerturm per ſof. zu vermiet. 44085 Augartenſtr. 8, 3 Tr. r. Schönes mb. Zimmer p. ſof. zu verm. 4056 R 5. 2b, 1 Tr. rechts. Fein möbl. Ammer mit Tel. u. anſchl. leer. Zimmer i. Zentrum zu verm. Näh. Tel. 269 70. 24066 Nahe Schloß ⸗Friedrichs⸗ park ein ſehr gut möbl. Zim meer zu nehmen Die Feuerbestattung findet Dienstag, den 5. November, 2½ Uhr statt Von freundlicher weise zugedachten Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu verm. B 6. 18, part. * 3997 Sehr ſchön möbliertes Zi m mim e r an ſol., berufst. Herrn ſof. zu vermiet. 8988 T 6. 19, 4. St. rechts. Schön möbl. Zimmer el. Licht, an berufstät. Herrn ſof. od. 15. Nov. * 4154 N Amtiche Reich Vollzugsreifeer klärung. Die vom Gemeinderat der Stadt Friedrichs⸗ Nr. 210/, 210/8, 210%, 223, 224, 2009p, 217, 216, 222, 211, 212/1, 204, 205, 208, 219, 220, 200 und 218 wird hiermit nach Maßgabe des darüber entworfenen, vom Gemeinderat ge⸗ nehmigten und mit entſprechendem diesſeitigem Vermerk verſehenen Planes vom 31. Oktober 1928 auf Grund des 8 19 des Ortsſtraßengeſetzes für vollzugsxeif erklärt. ö Als Zeitpunkt für den Uebergang des Eigen⸗ tums und der Rechte dritter Perſonen wird der 15. Januar 1930 beſtimmt. 4 Karlsruhe, den 25. Oktober 1929. Der Miniſter des Innern. Verstelserung Dienstag, den 5. 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E. Neckarau, Waldhof und V. f. NR. Mannheim verlieren Punkte Phönix Ludwigshafen— B. f. L. Neckarau 32. 08 Mannheim— S. V. Waldhof:2. B. f. R. Maunheim— Sp. Vg. Mundenheim 111. Sp. Vg. Sandhofen. Bg. Rohrbach:0. Mit Ausnahme des Sieges von S andhofen über Rohrbach kommen alle anderen Ergebniſſe unerwartet. Daß Neckarau in Ludwigshafen bei Phönix keinen leichten Stand haben würde, wußte man. Man hatte aber trotzdem damit gerechnet, daß es Neckarau auf Grund der in der letzten Zeit gezeigten Form zu einem knappen Siege reichen würde. Phönix hat ſich durch dieſen Punkt⸗ gewinn dicht hinter Waldhof auf den dritten Platz vor⸗ gearbeitet. Noch größer iſt die Ueberraſchung über die Niederlage von S. V. Waldhof durch 08 Man n⸗ heim. Für 08 ſtand der drohende Abſtieg in greifbarer Nähe, die ganze letzte Zeit kam die Mannſchaft zu keinem Siege mehr, die Niederlagen wurden zahlenmäßiga im⸗ mer größer. Aber ſchon im Spiel gegen BfR. zeigte die Mannſchaft, daß ſie gegen aute Gegner immer noch zu ſpielen verſteht. Schon damals war der Sieg über BfR. Die Verbandsſpiele im heinbezirk ſehr knapp, und jetzt muß ſich Waldhof auch nur mit einem Tor Unterſchied(:2) beugen. Waldhof hat durch dieſe Schlape wertvolle Punkte verloren. 08 Mannheim dagegen hat den Abſtand von Rohrbach am Ende der Tabelle etwas vergrößert. VfR. mußte in dem Spiel gegen Mun⸗ denheim auf eigenem Platze einen Punkt abgeben und liegt fetzt an vierter Stelle mit einem Punkt Abſtand hinter Phönir. Sandhofen iſt durch den:0⸗Sieg über Rohrbach ſchön aufgekommen und liegt dicht hin⸗ ter VfR. Mannheim. Der Kampf um die Führung hat ſich durch dieſen. Sonntag weiter zugeſpitzt. Vereine Spiele Gew. Unentſch. Verl. Tore Pkt. V. f. L. Neckarau 10 7 1 2 25:15 15 Sportverein Waldhof 10 6 2 2 33.20 14 Phönix Ludwigshafen 9 5 2 2 23:11 12 V. f. R. Mannheim 9 5 1 3 15:9 11 Spielvg. Sandhofen 10 4 2 4 21:16 10 Sp. Vg Mundenheim 10 2 3 85 2025 1908 Mannheim 10 3— 7 15:34 6 Vg..⸗ Rohrbach 10 1 1 8 12:34 3 Ausgezeichnete Leiſtung der Pfälzer Phönix Ludwigshafen— VfL. Neckarau 32(:1) Man hatte Phönix Ludwigshafen nach den guten Lei⸗ —ſtungen des Vorfonntages ſchon ein gutes Abſchneiden gegen den Meiſter und Tabellenführer zugetraut, ja ſelbſt ein Steg hätte nicht überraſcht. Jetzt da er errungen, muß man ſich wundern, wie ſchwer er unter eigentlich günſtigen Umſtänden doch erſt erkämpft werden mußte, vor allem allerdings, da Neckarau wieder ein großes Abwehrſpiel lieferte und ſelbſt mit zwei Toren im Rückſtand und zah⸗ lenmäßiger Schwächung den Kampf nicht verloren gab und auch zum Ausgleich kommen konnte. Daß es doch nicht zur Rettung wenigſtens eines Punktes langte, lag an den guten Leiſtungen des Siegers, der in der zweiten Hälfte ganz klar überlegen ſpielte und die Abwehr ſchließlich vor eine unlösbare Aufgabe ſtellte, ſodaß ſie doch dem unauf⸗ hörlichen Druck nachgeben mußte und ſich nach heldenhaf⸗ tem Widerſtand knapp geſchlagen geben mußte. Hier lie⸗ ferte vor allem Dern ein ganz großes Spiel, aber auch Kaiſer, der für den vom Platz geſtellten Broſe in die Ver⸗ teidigung zurückging. Winkler ſpielte gleichfalls ohne Ta⸗ del, nur Ott, der ſich auf dem ungewohnten Läuferpoſten zwar große Mühe gab, blieb etwas ſchwächer; während Ochs eine immenſe Arbeit auffallend gut und ſicher bewältigte. Auch ſonſt hat ſich die Läuferreihe ein Lob verdient, wenn ſie auch gegen Ende zu ſehr in die Verteidigung gezwungen wurde, als daß ſie noch dem Sturm beſondere Unterſtützung hätte zukommen lafſen können. Hier hätte aber gerade der Angriff etwas zur Entlaſtung der Abwehr tun können, ohne dabei in ſeinen Aktionen an Gefährlichkeit einzu⸗ büßen. Denn gefährlich iſt dieſer ſchnelle auf Durchbrüche eingeſtellte Sturm immer noch geblieben, nur etwas zu wenig arbeitsluſtig, ſonſt wäre man den überlaſteten Läu⸗ fern öfter zu Hilfe gekommen und hätle ſich dadurch auch ſonſt wieder neue Chancen ſchaffen können. So blieben die Leute aber meiſt untätig auf der Lauer und warteten zumeiſt vollkommen vergebens. Phönix Ludwigshafen lieferte das erwartete gute Spiel. Die Elf iſt techniſch zur Zeit eine unſerer beſten. Im An⸗ griff hat Burkhardt ſeine frühere gute Form wiedererlangt wie überhaupt die Formverbeſſerung des Angriffs das markanteſte Merkmal dieſes Phönixſpieles war. Nur Gußner blieb etwas zu langſam, dafür war aber Hörnle umſo unternehmungsluſtiger und ſorgte mit feinen Allein⸗ gängen für ſtete Gefahr. Weber iſt immer noch der ausge⸗ zeichnete Techniker, der mit großem Ballgefühl die prä⸗ ziſen Vorlagen gibt. Phönix Ludwigshafen wird bei Ver⸗ gebung der erſten drei Plätze vor allem nach den Ueber⸗ raſchungen dieſes Sonntags ein ſehr ernſtes Wort mit⸗ ſprechen. Denn auch die Läuferreihe iſt als ſehr gut zu bezeichnen. Die beiden Außenläufer waren wieder in beſter Form, Engel blieb in ſeinen Leiſtungen etwas Der glückliche Sieg Mannheim 08— S. B. Walbhof:2(:0) Denſelben Kampf wie die brei oberen, führt in um⸗ gekehrter Weiſe das Schlußtrio der Tabelle. Seit Monaten verſteift ſich die Sache zwiſchen Mundenheim 08 und Rohr⸗ bach. Für die Lindenhöfer hatte ſich die Situation inſo⸗ fern verſchärft, als Waldhof und Neckarau mitten in dieſer Kriſis nun als Gegner von 08 auf den Plan traten. Wie ein Schlagbaum legen ſich dieſe Begegnungen vor das Beſtreben Lindenhofs, aus der kritiſchen Lage herauszu⸗ kommen. Für geſtern gab man 08 kaum Ausſicht; denn wenn auch dieſe Mannſchaft gerade gegen große Gegner auf eigenem Platz faſt immer gut abſchneidet, ſo ſtand dieſer Tatſache doch der Umſtand gegenüber, daß Waldhof keinen. Punkt zu vergeben hat, will es ſeine verbliebenen Ausſichten auf den Titel weiter behaupten. Das obige Er⸗ gebnis, das nach den letzten ſchwachen Spielen von 08 die Überraſchung des Rheinbereichs bedeutet, hat eine doppelte Bedeutung. Für Waldhof eine weitere Verſchlechterung der Ausſichten war die Meiſterſchaft für 08 aber wohl eine Wende aus der Kriſis. Sollten die Lindenhöfer oͤas Spiel gegen den Rheinmeiſter am Sonntag verlieren, bleibt ihnen in 14 Tagen die Gelegenheit gegen Rohrbach ſich aus den Klammern des Tabellenſchluſſes endgültig zu befreien. In letzter Stunde hatte Lindehof ſeine ſeit Wochen zer⸗ ſplitterten Kräfte wieder zuſammengerafft, um gegen Wald⸗ hof mit dem alten Einſatz zu kämpfen, und von teilweiſem Glück begünſtigt, gelang ihm der ſchwere Wurf. Glück be⸗ deutete zweifellos der Umſtand, daß Waldhof zur Zeit an⸗ ſcheinend keinen Elfmeterſchützen beſitzt, Glück bedeutete — wenn man ſo ſagen darf— die Verletzung des rechten Waldhofläufers und da die ganze zweite Hälfte nicht mehr aktionsfähig war, nur als Statiſt fungierte. Im übri⸗ gen muß man der Mannſchaft zuerkennen, daß der alte Geiſt wieder in ſie eingezogen war und ſie mit ganzem Einſatz kämpfte. Der Torwart arbeitete außerordentlich aufopfernd und die Verteidigung war als Ganzes be⸗ trachtet beſſer als die Waldhofs. Die Läufereihe war gut im Unterſtützen nach vorn, wie nach hinten und hatte nur in der zweiten Hälfte eine allerdings ſtarke Abbauperiode, fand ſich dann aber laugſam wieder. Im Sturm war die linke Seite die gefährlichſte, von dem neuen Mittelſtürmer gut ergänzt, der auch zwei ſchöne Tore erzielte. Anſätze zur raumgreifenden Führung zeigte dieſer Spieler eben⸗ falls und bei längerem Einſpielen dürfte er eine Verſtär⸗ kung der Elf bedeuten. Jedenfalls waren die Angriffe 08 druckvoller und ſchußfertiger und wird der geſtrige ſtarke Erfolg die Zuverſicht der Mannſchaft, auch bei einzelnen Rückſchlägen, nachhaltig ſtärken. 5 ſchwankend, aber doch gut. Die Abwehr zuverläſſig, vor allem auch Schmoll, obwohl er durch ſeine alte Verletzung benachteiligt war. Odenwälder konnte keines der Tore ver⸗ hüten, hielt aber ſonſt recht gut und klärte durch große Entſchloſſenheit manche kritiſche Situat on. Birk⸗Frankfurt bot als Unparteiiſcher, obwohl er einige wichtige Sachen überſah, doch eine zufriedenſtellende Leiſtung. Das Spiel hatte ſich bei herrlichem Herbſtwetter eines recht guten Be⸗ ſuches zu erfreuen; etwa 5000 Zuſchauer nahmen lebhaften Anteil an dem wechſelvollen Geſchehen. Das Spiel wußte aber auch in ſteter Spannung zu halten. Phönix hatte ſich ſofort zufammengefunden und ging bereits in der 3. Minute in Führung. Gußner legte nach guter Einzelleiſtung den Ball exakt an Burkhardt vor, der unhaltbar einſchoß,:0. Neckarau iſt etwas nervßs, die Abwehr verſchuldet wie auch die Gegenſeite eine ganze Reihe von Eckbällen. Nachdem Winkler einen gefährlichen Straßſtoß von Weber über die Latte gelenkt hat, bringt ein feiner Alleingang von Hörnle weitere Gefahr, aber ſein Schuß geht direkt auf Winkler. Auf der Gegenſeite wird ein Strafſtoß von Zeilfelder gewehrt, dann rettet Schmoll auf der Torlinie. Schon hat Phönix eine weitere große Chance; ein Faul von Broſe hat einen Elfmeter zur Folge, aber Engel verſchießt. Die 34. Minute bringt aber dann doch den zweiten Treffer; Hörnle geht allein durch, Winkler wehrt den ſcharfen Schuß, iſt aber gegen den Nachſchuß machtlos,:0. Broſe wird wegen einer Unſport⸗ lichkeit des Platzes verwieſen, ſodaß Neckarau die letzten 5 Minuten mit nur zehn Mann beſtreiten muß. Aber noch gibt ſich Neckarau nicht geſchlagen; fünf Minuten vor dem Wechfel faßt Zeilfelder eine exakte Flanke von Benner ab und ſchießt ſofort wuchtig ein, 211. Kurz nach der Pauſe kommt die zweite Ueberraſchung. Ein völlig unnötiges Faul von Neumüller hat einen Elfmeter zur Folge, den Zeilfelder natürlich ſicher verwandelt,:2 nach 48 Minuten. Von jetzt ab wird Neckarau faſt vollkommen in feiner Hälfte feſtgehalten. Chance auf Chance, aber die Platz⸗ herren haben mit ihren Schüſſen kein Glück. Einem Lat⸗ tenſchuß von Hörnle folgen einige Eckbälle, dann ſchießt Hörnle wie auch Lindemann knapp daneben. Neckarau hat bange Minuten zu überſtehen. Nach einer Viertelſtunde fällt dann aber doch der entſcheidende Treffer, den Weber mit Prachtſchuß erzielt. Gegen Schluß kann ſich Neckarau mit letzter Energie nochmals frei machen, faſt wäre Zeil⸗ felder nochmals der Ausgleich geglückt, aber Phönix bleibt jetzt doch gefährlicher und behauptet ſeinen verdienten Sieg Phönix: Odenwälder Neumüller, Schmoll— Hahn, Engel, Links— Burkhardt, Weber, Gußner, Hörnle, Lindemann. Neckarau: Winkler— Dern, Broſe— Ochs, Gaſt, Ott. H. B. Kaiſer— Benner, Keck, Zeilfelder, Striehl, von 08 Mannheim Für Waldhof iſt die unerwartete Niederlage doppelt ſchmerzlich, im Hinblick auf die ſeitherige günſtige Poſition, die durch die Niederlage Neckaraus wohl relativ erhalten wird, aber auch im Hinblick darauf, daß das folgenſchwere Spiel hätte gewonnen und die Spitze erlangt werden können. Fühlbarer als die Verletzung des rechten Läufers wirkte ſich aus, daß zwei Elfmeter verſchoſſen wurden. Der Zweite namentlich verſchenkte den winkenden Sieg und brach der Sache das Genick. Gewagt war wohl auch das Zurücknehmen des verletzten Läufers als Verteidiger, die befreienden Abſchläge fehlten, die Läufer wurden über⸗ laſtet und namentlich der rechte(vorher r. Vert.) mutete ſich in Doppelarbeit übermenſchliches zu. Der Torhüter ſchaffte in kritiſchen Lagen mitunter glänzend, hatte aber unter der Unſicherheit des linken Verteidigers zu leiden, der erſt gegen Schluß gute Leiſtungen zeigte. Auch der linke Läufer wurde durch die Schnitzer ſeines Hinter⸗ mannes in Mitleidenſchaft gezogen. Der Mittelläufer arbeitete ſehr gut, er vergaß auch nicht den Schuß aus der Läuferreihe. Sein linker Nebenmann gar, erzielte mit Langſchuß ein prächtiges Tor— und hier ſetzt die Betrach⸗ tung des Sturms logiſch ein. Seine Schußſchwäche,(und ſonſtige Schwäche) mit Ausnahme der überlaſteten Mitte war offenſichtlich. Zu viel Paſſen, Weichheit, zu wenig Durchſchlag. Den Flügeln fehlt eben noch die Routine und dem Ganzen(abermals mit Ausnahme der Mitte) das körperliche Gewicht— und die Ruhe. Bedenklich war die Nervoſität der Mannſchaft in der erſten Hälfte und ihre Depreſſion nach Seitenwechſel. Einen Teil des Mißerfolges kann man auf die bekanntenn engen Platzverhältniſſe des Gegners ſetzen, aber nur bedingt, da in den längeren Jahren nun doch einigermaßen eine taktiſche Einſtellung auf die Spielfeldverhältniſſe platzgreifen ſollte. Vor etwa 3000 Zuſchauern beginnt der harte, aufregende, und ſowohl an den Nerven der Beſucher, wie der Spieler reißende Kampf mit Platzwahl(Rückenſonne) für 08. So⸗ fort fällt unter den einſetzenden Angriffen der Platzelf die unſichere Haltung des linken.⸗Verteidigers auf, was zu ſpitzen Momenten führt. Nach wechſelnden Ecken vergibt der neue Mittelſtürmer 08 mit überhaſtetem Schuß in un⸗ behinderter Stellung eine gute Gelegenheit. Einen Dreh⸗ ball des Waldhofmittelläufers nach gefährlichem Gedränge, lenkt der Lindehöfer Torwart famos zur Ecke. Wal hof gibt nun öͤrängend den Ton an, doch plaziert deſſen MW ſtürmer einen zu hart entſchiedenen Faulelfmeterbe genügend, ſodaß er abgeſchlagen werden kann. Kuren zum rechten Flügel, der vors Netz gibt, führt dun it⸗ ſchloſſenes Einſchießen der Mitte zum:0 für 08. ol ſicher erwartetes Tor dem.⸗Halblinken gegenüber, ver⸗ Abſchläge waren genug zu ſehen. außen der gefährlichſte, hütet dann der linke Läufer 08 auf der Torlinie. Die Nervoſität Waldhofs zeigt ſich auch in übereiltem Schuß des ſonſt beſonnenen Mittelſtürmers. Der Ball geht am Pfoſten aus. Ein Gegenzug mit Prachtflanke des Linden⸗ hof⸗Rechtsaußen, führt durch ebenſolchen Kopfſtoß des Linksaußen zum:0 Lindenhofs. Wenige Minuten nach⸗ her Pauſe. ö Der kritiſche Spielſtand des harten Kampfes für Wald⸗ hof läßt ſtarke Zweifel am Sieg des Tabellenzweiten auf⸗ kommen, die durch die offenſichtliche Depreſſion der Elf nur beſtärkt werden. Eine Ueberraſchungsbombe des.⸗ Mittelläufers findet den Hüter 8 auf dem Damm. Wald⸗ hof wechſelt den rechten Läufer und rechten Verteidiger. Nach vergeblichen Schüſſen im Anſchluß an die 6. Waldhof⸗ ecke bekommt der Mittelſtürmer freiſtehend den Ball und plaziert unter die Latte,:1. Ein ſchöner Moment: Rechtsaußen 08 flankt, der.⸗Hüter ſtreckt ſich vergebens, und Halbrechts 08 köpft übers leere Tor. Mit tadellos ge⸗ zogenem Fernball erreicht der linke Waldhofläufer über⸗ raſchend den Ausgleich. Die Depreſſion iſt jetzt bei 08 und als gar der linke.⸗Verteidiger zu einem Handelf⸗ meter anſetzt, glaubt man an den Sieg Waldhofs. Der Ball wird darüber gejagt. Waldhof iſt in Fahrt, da die 08⸗Läufer zuſammenklappen, aber ein Durchſpiel des rechten Flügels, der zur Mitte paßt, und die aus dem Lauf vehement einſchießt, wendet nochmals die Sache endgültig für Lindenhof,(:2) das ſich erneut aufrafft und den Sieg unter einem atemlos ver⸗ folgten Endkampf beider Mannſchaften zu halten weiß. Noch unmittelbar vor dem Schlußpfiff ſchlägt ein Ver⸗ teidiger 8 in Abweſenheit des Torwarts einen gefahr⸗ drohenden Ball auf der Torlinie ab. Böres⸗Lahr zeigte in ungewohnter Weiſe Fehlentſcheidungen, Kompromiſſe und Unſicherheit. Er konnte nicht befriedigen. 08: Pabſt; Engſter, Zepp, Langenberger, Frank, Ziegler Aſſer, Teufel 2, Flörſch, Theobald, Teufel 1. Waldhof: Rihm; Hauth, Schäfer, Model, Bretzing, Haber, Halter, Ofer, Walz, Pennig, Raßmuß. A. Müh 1e. Neueſtes vom Sport Ueberraſchungen im Rheinbezirk: Neckarau und Waldhof geſchlagen. V. f. R. verliert einen Punkt. Sandhofen ſiegt überlegen über Rohrbach. * Der Gan Mannheim gewinnt das Kunſtturnen gegen den Gan Speyer und Gan Limburg mit 403 Punkten gegen 363 und 362. *. Die Vorbereitungen für das Badiſche Lanbes⸗ turnen in Mannheim. * Doppelerfolg der Boxer von V. f. R. * Sperling bei den internationalen Ringkümpfen in Stockholm zweimal erfolgreich. 1. 1860 München wieder Deutſcher Mannſchafts⸗ meiſter im Gewichtheben. * Sechstage⸗Rennen in Berlin und Stuttgart. * Um den Haudball⸗Pokal der D. S..: Süddeutſch⸗ land ſchlägt Weſtdeutſchland mit:7. Mittels deutſchland ſchlägt den Baltenverband mit:5. 1. Norddeutſchland gewinnt gegen Südoſtdeutſchlaud erſt nach Verlängerung mit:7. *. Küppers⸗Vierſen ſchwimmt 100 Meter Rücken in neuer Rekordzeit.. V. f. M. verliert einen Punkt V. f. R. Mannheim— Sp. Bgg. Mundenheim:1(:0) Man hatte von dem V. f. R. auf eigenem Platz einen Sieg erwartet, zumal Mundenheim in den letzten Spielen nicht allzuviel zu zeigen vermocht hatte. Umſo größer war die Enttäuſchung. Gewiß, die Platzherren waren Gegner techniſch überlegen, aber das rechte nicht aus, um ihnen den Sieg zu ermöglichen, da Mundenheim mit einem ungemein großen Eifer bei der Sache war und auch recht anſprechende Leiſtungen bot. Das gilt insbeſondere von dem Verteidiger Deuſchel, dann aber auch vom Mittelläufer, die wie der Torwart, den Hauptanteil an dem Unentſchie⸗ den haben. Weit weniger wußte der Sturm zu gefallen, der viel zu wenig Durchſchlagskraft beſaß und auch gerin⸗ ges Schußvermögen zeigte. Bei den Platzherren lieferte Schöpfe als Mittelläufer eine weit ſchwächere Partie als gegen Phönix Ludwigshafen. In der Abwehr gab es zu⸗ friedenſtellende Leiſtungen, während der Angriff merkwür⸗ Ein Spiel Sp. Vg. Sandhofen— F. G. Rohrbach:0(:0) Wenig befriedigt war man von dieſer Begegnung, denn ſie bot nichts, das dem Beſucher wirklich Freude ge⸗ macht hätte. Man ſpielte Fußball, wie es der Gegner eben zuließ und gab ſich keine beſondere Mühe, das Spiel auch techniſch reif zu geſtalten. Sandhofen war an Kampf⸗ erfahrung etwas reicher, während die Rohrbacher in erſter Linie vor der Pauſe die eifrigeren Spieler waren. Nach der Pauſe, als die Gäſte nicht mehr ſo ſchnell ſein konn⸗ ten ſtellten die Platzbeſitzer ihren Steg ſicher und holten ein zahlenmäßig annehmbares Ergebnis heraus. Bis 10 5 nach der Pauſe mußten die Sandhöfer aber ernſtlich und erbittert um den Sieg ringen, denn die Rohrbacher gaben ſich bei dem:0⸗Stand nicht geſchlagen. Erſt als die Platzherren durch ein 2. Tor ben Sieg ſicher⸗ ten, erlahmte der Kampfgeiſt der Gäſte. Schiedsrichter war Klim m⸗Offenbach, der das Spiel einwandfrei leitete. Er hatte es mitunter nicht leicht, bei verſchtedenen verſteckten und offenen Fouls das Spiel wieder in geordnete Bahnen zu lenken. Als der linke Verteidiger der Gäſte nach einem Foul an dem Sand⸗ höfer Halbrechten den Platz verlaſſen mußte, beruhigte man ſich allmählich. Man war darauf gefaßt, daß die Begegnung dieſer bei⸗ den Mannſchaften keine Delikateſſe bilden würde. Immer⸗ hin wartete man aber von den Sandhöfern ein Spiel, das in techniſcher Hinſicht dem des Gegners weit über⸗ legen ſein ſollte. Man wurde aber auch von dieſer Seite enttäuſcht, Sandhofen brachte nicht die Leiſtungen wie gegen den Sp. V. Waldhof auf. Die Elf wäre mit dieſen Leiſtungen von jedem ſtärkeren Gegner klar geſchlagen worden. Es mangelte am Aufbau und am gegenſeitigen Verſtändnis. Techniſch war die Elf wohl noch beſſer als der Gegner, aber ſchon der Angriffsaufbau der Läufer⸗ reihe ließ ſehr viele Wünſche offen. Rätſelhaft war die Taktik des Mittelläufers, ſeine Bälle ſtatt direkt zum Sturm mit beſonderer Vorliebe einem der Außenläufer zuzuſchteben. Durch dieſe Maßnahme wurde elnerſeits, der Sturm behindert und andererſeits gab man dem Geg⸗ ner Gelegenheit, ſich zur Deckung zu ſammeln. Am zu⸗ verläſſigſten arbeitete der linke Läufer, der auch durch ſeine Initiative nach vergeblichen Bemühungen bes Sturms durch Einleitung des zweiten Tores den Sieg ſicher ſtellte. Auch der rechte Läufer arbettete, will man von einigen Stellungsfehlern abfehen, bis zu ſeiner Ver⸗ letzung zufriedenſtellend. Die Verteibigung arbeitete nicht ſo ſicher wie am Vorſonntag. Unreine und überhaſtete Zuverläſſig arbeitete wieder der Torwart. Der Sturm iſt und bleibt das Schmerzenskind der Sandhöfer. Er war ſchwach, daran können auch die 4 Tore nichts ändern. Der Entſchloſſenſte der Fünf war noch der Halbrechte, der auch allein über einen geſunden Schuß verfügt. Rohrbach kämpfte eifrig, dem Sturm fehlt aber immer noch bie Ruhe, um ſich bietende Chancen ausnützen zu können. Den beſten Spie⸗ ler beſitzt die Elf in dem Mittelläufer, der ſeinen Angriff gut dirigtert und auch einen raumgreifenden Flügel⸗ wechſel nicht vermiſſen ließ. Er allein konnte es aber nicht ſchaffen, umſomehr, da ſeine beiden Nebenleute vorwie⸗ gend Deckungsſpieler ſind. Im Sturm war der Links⸗ dite übrigen ragen über den Durchſchnitt nicht hinaus. Die Abſchläge der Verteldigung ihrem digerweiſe nicht in gewohnter Form war. Zudem wurde hier, wie auch in der Läuferreihe, wiederholt zu eigennützig geſpielt, ſodaß kein rechter Fluß in die ganzen Aktionen kommen konnte. Bei etwas größerer Ruhe hätten die Stürmer zwar dennoch einen knappen Sieg erringen kön⸗ nen, aber ſelbſt Fleiſchmann, der gegen Schluß nach vorn ging, konnte keinen Zuſammenhang erreichen.. Eine halbe Stunde lang hatte der V. f. R. ein leichtes Uebergewicht, aber es reichte nur zu einem einzigen Tref⸗ fer, den Langenbein erzielte, der einen Strafſtoß von Fleiſchmann nach zu ſchwacher Abwehr einſchoß. Nach der Pauſe zeigte Mundenheim eine ganze Zeit lang die beſſeren Letſtungen; Seidl gelang nach einer Viertelſtunde der letzt verdiente Ausgleich, indem er einen Fehler des Torwarts entſchloſſen ausnützte. Umſonſt verſtärkt V. f. R. gegen Schluß ſeinen Sturm, alle Bemühungen ſcheitern an der ſicheren Abwehr der Gäſte, die einen ſehr wertvollen Pun retten konnten. E. ohne Klaſſe waren ebenfalls nicht immer rein und mancher Fehlſchlag hätte bei einem größeren Offenſivgeiſt der Sandhöfer zu gefährlichen Situationen führen müſſen. Der Torwart war zuverläſſig. i Bis zur Pauſe kamen die Platzbeſitzer in ber 22. Min durch Bater zum Führungstor. Nach der Pauſe ſcheidet zu⸗ nächſt der rechte Läufer der Sandhöfer verletzt aus. Nach⸗ dem ein Händeelfmeter von Sandhofen nicht verwandelt werden konnte, flel in ber 21. Minute durch die Intttativs des linken Läufers durch den Halbrechten das 2. Tor des Platzbeſitzer. Ein Unfairnes des linken Verteidigers det Rohrbacher muß bieſer mit Platzverweis büſſen. In bet 28. Minute verbeſſert der Halbrechte nach einer Vorlag des Rechtsaußen durch wuchtigen direkten Schuß auf 33 und in der 98, Minute brachte die 9. Ecke durch direkte Verwandlung das Endergebnis zuſtande. Ecken 924. Zu⸗ ſchauer ca. 1000. 8 8 Sp. Vgg. Sandhoſen: Wittemann, Michel Leonhard, Müller— Bayer— Größle, Fugmann Barth— Meiſter— Bater— Kiechl.! F. G. Rohrbach: Rehn, Böhm— Hilpert, Sator 1 K. Hummel— Schmitt, Hagmann— A. Hummel— W. Hummel— Zeug— Filſinger. Bg. * Weitere Ergebniſſet Süddeutſchland Verbandsſpiele. Gruppe Nordbayern: Bayern Hof— 1. F. C. reuth:1. AS. V. Nürnberg—.. R. Fürth 8 Gruppe Südbayern: D. S. V. München— Schwa⸗ ben Augsburg:1. Ulmer F. V. 94— Teutonſa München 311. 5 Gruppe Württemberg:.. R. Heilbronn— V. B. Stuttgart:2. Kickers Stuttgart— Union Bocking .1. Germ. Brötzingen—.C. Birkenfeld:2. Sportfrd. Stuttgart—.C. Pforzheim:2. f Gruppe Baden: Sp. Vg. Schramberg— Frei⸗ 9 9 705 155 8 8 1 5 Karlßruber 1 555 önix Karlsruhe— Villingen 111. S. C. Freiburg— Sp. Vg. Freiburg:0. 1 „Gruppe Saar: Sypfrb. Saarbrücken— Saar 08 02..C. Pirmaſens— F. V. Saarbrücken 221. .f. R. Kaiſerslautern—.. R. Pirmaſens 22. 3— 5 engen 971 eee ruppe Main: Kickers Offenbach— Germ. 5:1. Rotweiß Frankfurt— Griczbein 02 f Gruppe Heſſen: Wormatia Worms— Al 818 Neu⸗g 15 Mainz n Darwſtan f. L. Neu⸗Iſenburg V. Wiesbaden 110 1. F. C. Langen— Haſſia Bingen:0. l 2 Das Länderſpiel Ingoſlawien Deutſchland 4 wegen Hochwaſſer ausgefallen 8 Fußball⸗Länderſpiel der jugoflawiſchen La dermannſchaft gegen Süddeutſchland, das 1 15 Agram ausgetragen werden ſollte, mußte wegen Hochwaſſer ausfallen. 8. Seite. Nr. 511 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen ⸗Ausgabe) Mutag, de.„bbdeinber 1929 10000 aktive Turner in Mannheim Babiſche Männerturn⸗ und Preſſewarte bei der Vorbereitung zum 15. Badiſchen Landesturnen— Die Durchführung im Stadion und auf den Rennwieſen Mannheimer Badens turneriſche Führerſchaft hat zuſammen mit den Mannheimer Turnern und dem bereits gebildeten Haupt⸗ ausſchuß durch eine gweitägige vielſeitigſte Arbeit zweier ſeiner Hauptgruppen dem 15. Badiſchen Landesturnen im Auguſt nächſten Jahres einen würdigen Auftakt gegeben, was ſowohl den Beginn der Vorbereitungen im turneri⸗ ſchen Lager betrifft, als auch darüber hinaus durch Füh⸗ lungnahme mit den maßgebenden Stellen der Stadt und der Behörden, wie auch der Preſſe, gleichzeitig damit der Einführung und der Information bienend. Die Männerturn⸗ und Preſſewarie der 15 Babiſchen Turngane haben am vergangenen Freitag und Samstag in der Turnhalle des TV. 1846 wertvolle Kleinarbeit geleiſtet. Unter Kreisoberturnwart Schwei⸗ zer, Mannheim und Kreismännerturnwart Ottſtadt, Offenburg, war die Zuſammenkunft der Turnwarte in erſter Linie der Beſprechung über die Geſtaltung des Lan⸗ desturnens und dem Einüben der allgemeinen Uebungen beim großen Schauturnen gewidmet. In dieſer Beziehung werden die Badiſchen Turner im Gegenſatz zu den ver⸗ ſchiedenen Turnen der letzten Zeit an Stelle von Frei⸗ übungen mit Maſſen⸗Keulenübungen aufwarten. Die drei Uebungsgruppen, die ſich dreiteilig aus einem Schwung⸗ einem zügigen und einem Bewegungsteil zu⸗ ſammenſetzen, geben nicht nur dem Turner Gelegenheit ſeinen Körper durchzuarbeiten, ſondern ſind auch für den Beſchauer von einer ſeltenen Wirkung, und in jeder Weiſe eindrucksvoll. Die Preſſewarte haben mit den Turn⸗ warten in der Vorbereitung gleichen Schritt gehalten und den von Kreispreſſewart Dr. Fiſcher⸗Karlsruhe ausge⸗ arbeiteten Werbeplan nach allen Seiten hin anerkannt und mit manchen Anregungen weiterverſehen. Der Samstag nachmittag vereinigte die beiden Fach⸗ gruppen, und den Turnrat des Kreiſes mit den Vertretern der Stadt, Behörden und der Preſſe, ſowie den Mann⸗ heimer Hauptausſchuß am Tagungslokal zur Fahrt nach den Stätten ber turneriſchen Arbeit im Auguſt kommen⸗ den Jahres. Stabion und Rennwieſen ſind die Plätze auf denen ſich die turneriſche Großveranſtaltung in drei Dagen abwickeln ſoll. Im Stadion begrüßte Oberturnwart Schweizer die anweſenden Teilnehmer an dem Rundgang und dankte ihnen im Voraus für ihr Erſcheinen und ihr Intereſſe. Neben den turnerlſchen Perſönlichkeiten waren anweſend: Reg.⸗Rat Heim, Beigeordneter Dr. Zeiler, Oberbaurat Römer, Direktor Hieronymi, Stadtſchul⸗ arzt Dr. Linke, Vorſ. des Ortsausſchuſſes Turnlehrer Ries, Amtsrat Kleemann, ſowie die Vertreter der Preſſe. Beim Rundgang entwickelte Oberturnwart Schwei⸗ zer die vorgeſehene Einteilung, wonach die Zehn⸗ und Zwölf⸗Kämpfe auf der Hauptbahn, die volkstümlichen Uebungen dazu, auf dem daneben gelegenen Feld, das Volksturnen an und für ſich auf den beiden am Bahndamm liegenden Plätzen durchgeführt werden ſollen. Zeitlich ver⸗ ſchieden iſt außerdem die Einteilung für das Bereinswaft⸗ turnen, ſowie für die übrigen Kämpfe, für Spiele und Fechten getroffen. Das Schwimmen geht im Herſchelbad oder an der Pegeluhr vor ſich. Dank des Entgegenkom⸗ mens des Rennvereins iſt es möglich, für das große Schau⸗ turnen am Sonntag die Rennwieſe zu benützen, da das Hauptfeld im Stadion nicht ausreicht. Die Beſichtigung der Anlagen des Rennvereins im Beiſein der Herren Geh.⸗ Rat Röchling, Dr. Lindeck und Brunner und Di⸗ rektor Hohl ergab, daß die Einrichtung der turneriſchen Veranſtaltung ſehr zuſtatten kommen werden. In äußerſt praktiſcher Weiſe ſollen die Boxen, die ſonſt der Aufnahme der Rennpferde dienen, zu Auskleideräumen umgewandert werden. Man hofft auf die Weiſe 2000 Turnern Umkleide⸗ möglichkeit zu verſchaffen. Vom Dach der Tribüne aus gewann man einen richtigen Ueberblick über die Bahn, auf der die Maſſenfreiübungen, abgehalten werden ſollen. Durch die Anlage der Hürden, die nicht entfernt werden können, wird eine Dreiteilung des Aufmarſches für die allgemeinen Freiübungen notwendig, die vielleicht das Bild noch großartiger geſtaltet Man gewinnt jetzd ſchon den Eindruck, daß die Turner mit ihren Vorberei⸗ tungen für das 15. Badiſche Landesturnen die Stufe der Vorbereitung ſchon weit überſchritken haben. Das Pro⸗ gramm iſt fertig, nur die Einzelheiten müſſen noch in ihrer Feinheit herausgearbeitet werden, damit im Auguſt nächſten ihres es klappt. . Anschluß 95 die Beſichtigung der beiden Anlagen ſand im kleinen Saal des T. V. 46 noch eine kurze Ausſprache über das Turnfeſt ſtatt. Gauvertreter Stalf begrüßte die Vertreter der Stadt, des Ortsausſchuſſes und der Preſſe. An der Beſpre⸗ chung nahmen außer den bereits genannten Herren noch teil Oberſchulrat Lohrer und Stadtrat Haas. Kreis⸗ vertreter Weis Schwetzingen brachte ſeinen herzlichen Pank für die allgemeine Unterſtützung zum Ausdruck.„Wir wollen“, ſo führte der Redner aus,„unſere Jugend tüchtig erhalten und tüchtig machen für die Arbeit, die ſie im Le⸗ ben zu leiſten haben. Wir wollen eintreten für unſer deut⸗ ſches Vaterland und unſer deutſches Volkstum. Dem deut⸗ ſchen Vaterland gilt unſere ganze Arbeit.“ Für die Arbeit der Preſſe fand Direktor Weis warme Worte; er bat um weitere Unterſtützung Profeſſor Dr. Fiſcher, der Preſſewart des 10. Badi⸗ ſchen Turnkreiſes, ſprach über Die Turnfeſte der Deutſchen Turnerſchaft Auch bei uns hätte man nach dem Kriege eingeſehen, daß eine Nation, die leiſtungsfähig ſein will, eine Leibesübung treibende Bevölkerung haben muß. Aber bald habe ſich eine Bewegung— auch bei den Turnern— eingeſtellt, die Lei⸗ hesübungen nicht mehr aus innerer Freude betrieb, ſon⸗ dern man habe alles eingeſtellt auf die Formel Sieg oder Niederlage. Der deutſche Fußballſport habe dieſer Bewegung ſeinen großen Aufſchwung zu verdanken. Man hat bald erkannt, ſo fuhr Dr. Fiſcher fort, daß dieſe Welle falſch war und man trachtete darnach, dieſer Strö⸗ mung Herr zu werden. Der ehdliche Wille, dieſe Be⸗ ſtrebung einzudämmen, iſt bei jedem Verband vor⸗ handen. Die Turnerſchaft hat die große Gefahr früh⸗ zeitig erkannt. Die reinliche Scheidung— von der ſo viel geſprochen wird— iſt letzten Endes in ihrem tieferen Sinn nur darin zu ſuchen, daß man die wirklichen und wahren Leibesübungen treiben wollte. Die Turnerſchaft hat der Bewegung gegenüber eine innere Geſchloſſenheit gezeigt. Die D. T. hat aber auch gezeigt, daß ſie die neue Zeit ver⸗ ſteht, indem ſie das Neue, Gute annahm zum Nutzen der geſamte Nation. Hierin liegt das Kernproblem der D.., denn wir arbeiten für alle, ohne Unterſchied religiöſer oder parteipolitiſcher Einſtellung. Die Arbeit der D. T. wurde während des Turnfeſtes in Köln 1928 durch den Innen⸗ miniſter Severing anerkannt, der die D. T. als Frie⸗ densarmee bezeichnete, die gewillt ſei, dem deutſchen Staat und dem deutſchen Volk zu dienen. Noch bei jedem der vie⸗ len deutſchen Turnfeſte hat ſich das ſtolze Bekenntnis zum deutſchen Volkstum und zur deutſchen Volkseinheit heraus⸗ gearbeitet. In dieſem Sinne wird die D. T. immer weiter arbeiten. Oberturnwart Schweizer behandelte dann Das 15. Badiſche Landesturnen in Mannheim in ſeinem Aufbau und ſeiner Durchführung. In Köln hat, rte der Redner aus, die D. T. das deutſche Volk dar⸗ 0 as badi Kunſtturnerſieg— Badens Kreisturnrat Wir hoffen, daß wir im nächſten Jahr mit unſeren ſche Volk in Maunheim ver ⸗ genehmigt Turnfeſtplan Wir rechnen mit einem Beſuch von 10 000 aktiven Turnern Am Zwölfkampf, der Krone aller Wettkämpfe, werden beſtimmt einige hundert Turner teilnehmen, ebenſo am Zehnkampf, Neun kampf, Siebenkampf und Fünfkampf. Im ganzen nimmt man eine Zahl von 2000 2200 Einzelwettkämpfer an. Zwi⸗ ſchen den Wettkämpfen ſind auch Freiſtunden zur Erholung der Turner eingelegt. Der Sonntag nachmittag wird mit einem großen Feſtzug eingeleitet, der ſich auf der Rennwieſe auflöſt, wo zum Abſchluß das große allgemeine Schauturnen abgehalten wird. Den Sportärzten ſoll Gelegenheit gegeben wer⸗ den, an Hand von Beobachtungen die ſportärztliche Bera⸗ tung weiter zu klären. Die Frage der Unterbrin⸗ gung wird nicht leicht ſein. Für die große Zahl der Tur⸗ ner iſt die Belegung von 12— 15 Schulen notwen⸗ dig. Den Abſchluß bilden, wie immer, Turn fahrten, auf denen unſeren Turnern die Schönheiten des badiſchen Landes gezeigt werden ſollen. Gauvertreter Stalf teilte noch mit, daß der offizielle Begrüßungsabend an einem Samstag abend im Roſen⸗ garten ſtattfindet.— Das Landesturnen wird'ntweder vom.—3. Auguſt oder vom.—10. Auguſt 1930 abgehalten; ErSrung⸗ 1 Herptspielfeld 2 S,“xqa d 3* 1 2* in Jr urruervlefs Die Mannheimer Altersturner ſchließen ſich zuſammen der genaue Termin liegt noch nicht feſt. Er bat nochmals um die Unterſtützung der Stadtverwaltung, der Schal⸗ behörde und der Preſſe. Zum Schluß ſagte noch Redakteur Müller(Neue Mannheimer Zeitung) die Unterſtützung der Mannheimer Tagespreſſe zu. Was das 165. Badiſche Landes⸗ Turnen bringt Freitag nachmittag: 12⸗ und 10⸗Kämpfe in Ober⸗ und Unterſtufe, 9⸗Kampf der Aelteren in drei Klaſſen. Freitag abend: Einholen und Uebergabe des Kreisban⸗ ners mit anſchließendem Fackelzug der Mannheimer Tur⸗ nerſchaft. Samstag vormittag: 7⸗ und 3⸗Kampf der Jugend, volks⸗ tümlicher 5⸗Kampf in Ober⸗ u. Unterſtufe, Spiele, Schwim⸗ men, Fechten und Ringen. Samstag nachmittag: Plätzen. Samstag abend: Begrüßungsabend im Nibelungenſaal. Sonntag: Feſtzug in zwei Gegenzügen. Das große Schauturnen und Siegerehrung. Montag: Turnfahrten und Beſichtigungen. Vereinsturnen auf ſämtlichen Renrw-yiese Geſamtanlage des Mannheimer Stadions eee Am den DSV.Handball⸗Pokal Süd- ſchlägt Weſtdeutſchland:5(:2) Das in Mülheim⸗ Ruhr ausgetragene Spiel zog bei nebligem, aber doch wenigſtens trockenem Wetter nur 1500 Zuſchauer an ſich. Der Kampfverlauf war ſehr ſpannend. Beide Mannſchaften hatten im Sturm Erſatz eingeſtellt. Während dieſe ſich aber bei den Süddeutſchen ſehr gut einfügten, verſagte bei den Weſtdeutſchen der Halblinke Hanſen(Erſatz) vollkommen. Er machte es un⸗ möglich, daß in das Spiel der Stürmerreihe der not⸗ wendige Zuſammenhang kommen konnte. Auch die Ver⸗ teidiger der Weſtdeutſchen ließen zu wünſchen übrig, da⸗ gegen war der Torwart in ausgezeichneter Form. Ihm hat es der Weſten zuzuſchreiben. daß die Niederlage nicht höher ausfiel. Die ſüddeutſche Elf harmonierte in allen Teilen. Ihr Spiel war ausgezeichnet. Ein beſonderes Lob verdiente ſich der Darmſtädter Stürmer Werner. Die⸗ ſer ausgezeichnete Stürmer hinterließ von allen elf Spielern den beſten Eindruck. Gefallen konnte auch der Schiedsrichter Marien hagen ⸗Magdeburg. Der Spielverlauf: Die Süddeutſchen lagen ſofort im Angriff und konn⸗ ten ſchon in der dritten Minute durch den Nürnberger Zacherl die Führung an ſich reißen. Zacherl fügte in der 7. und 8. Minute zwei weitere Treffer an. Ein Fehler der Verteidigung verhalf dem Weſten zum erſten Gegen⸗ tor, aber ſchon in der nächſten Minute war die alte Tor⸗ differenz wieder hergeſtellt. Nachdem Menders für den Weſten noch ein zweites Tor erzielt hatte, erhöhte Fuchs für den Süden auf:2. Bei dieſem Stande wurden die Seiten gewechſelt. Nach der Pauſe waren die Weſt⸗ deutſchen etwas beſſer. Es kam jetzt zeitweiſe zu einem ſehr hartnäckig geführten Kampf. In der 5. Minute ver⸗ ringerte der weſtdeutſche Halblinke Hanſen die Tordif⸗ ferenz auf 5183 und in der 12. Minute holten ſich die Weſtdeutſchen ein 4. Tor, nachdem einige Minuten vor⸗ her Werner den 6. ſüddeutſchen Erfolg gebucht hatte. Süd⸗ deutſchland lag vorübergehend wieder ſtärker im Angriff, jedoch ſpielte die weſtdeutſche Verteidigung gerade zu die⸗ ſer Zeit in ihrer beſten Form. Nur durch einen Straf⸗ wurf konnte das 7. Tor erzielt werden. Kurz vor Schluß mußte der ausgezeichnete ſüddeutſche Torhüter Bender noch einen 5. weſtdeutſchen Treffer paſſieren laſſen Das Spiel und die Leiſtungen der eindeutig beſſeren ſüd⸗ deutſchen Mannſchaft hinterließen bei den Zuſchauern den beſten Eindruck. * Norddeutſchland-Südoſtöeutſchland:7 (nach Verlängerung) Die 2000 Zuſchauer, die dieſem Spiel im Stadion zu Hannover folgten, erlebten die Ueberraſchung, daß Nord⸗ deutſchland die Südoſtdeutſchen erſt nach Verlängerung mit:7 Treffern ſchlagen konnte. Südoſtdeutſchland über⸗ nahm ſchon nach wenigen Minuten durch Tietz mit zwei Treffern die Führung. Der Norden erreichte zwar den Ausgleich, aber immer wieder war der Südoſten erneut zuerſt in Führung. Bei der Pauſe ſtand die Partie 414, beim Ende Her regulären Spielzeit 66. In der Berlänge⸗ rung fielen dann sie Schleſier dem hohen Tempo des Spie⸗ les zum Opfer. Bei den Siegern enttäuſchbe der Angriff, in dem allerdings für den Mittelſtürmer Erſatz eingeſtellt war, etwas. * Mitteldeutſchland⸗VBaltenverband:3 Bei ſchönem Herbſtwetter wohnten dem Spiel auf dem Wackerplatz in Halle 3000 Zuſchauer bei. Es war ein gutes Spiel zu ſehen, bei dem die Mitteldeutſchen zwar ſtark überlegen, trotzdem aber zur Hergabe ihres ganzen Könnens gezwungen waren. Die Baltenverband⸗Mann⸗ ſchaft leiſtete einen hartnäckigen Widerſtand. Ganz vor⸗ züglich war beſonders der Torhüter. Aber auch die Mittel⸗ deutſchen hatten gerade im Torwart einen ihrer beſten b 5 5 8 ä einen pen Vorſprung von:9. em Wet Amähl 8 Wide and deutſe erlahmte 5 Hotkey ⸗Klubkampf BfR. Mannheim— TV. 46 Mannheim 50(:0) Man hatte in beiden Lagern dieſem erſten Lokal⸗ kampf mit beſonderer Spannung entgegengeſehen, ſollte er doch Aufſchluß über das derzeitige Stärke⸗ verhältnis der beiden alten Rivalen geben. Der VfR. hat ſich an dieſem Sonntag vormittag als der entſchtieden beſſere erwieſen, nicht nur weil er das Spiel glatt mit:0 gewonnen hat, als vielmehr durch die Art und Weiſe, wie er das Spiel durchführte und ſchließlich mit klarer Differenz für ſich entſchied. Der Sieger zeigte das weitaus beſſere und produk⸗ tivere Syſtem und das war denn auch entſcheidend, denn nur den Leiſtungen im Feld entſprechend wäre das Ergebnis entſchieden zu hoch ausgefallen. Wäh⸗ rend ſich aber die Gäſte nur zeitweilig zu wirklich geſchloſſenen Aktionen zuſammenfinden konnten, ſah man beim VfR. einen planmäßigen Spielaufbau, großes taktiſches Verſtändnis und natürlich auch gute Einzelleiſtungen. Di eElf lieferte wirklich ein Spiel, das Format hatte und zu guten Hoffnungen berechtigt, da man jetzt wohl endgültig eine befrie⸗ digende Aufſtellung gefunden hat und die Leute ſich auf ihren Poſten einſpielen können. Man wird natürlich gut tun, dieſen Sieg nicht zu überſchätzen, die 46er waren durch die ſchnell aufeinander folgen⸗ den erſten Tore ſichtlich aus dem Konzept gekommen und hätten vielleicht doch härteren Widerſtand ent⸗ gegenſetzen können. Dennoch gab es auch hier recht anſprechende Leiſtungen, wie überhaupt das Treffen auf erfreulich hohem Niveau ſtand, wobet als ein⸗ ziger Schönheitsfehler das Verhalten des Publikums zu beanſtanden iſt. Es iſt tief bedauerlich, daß ſich wie vor acht Tagen auch diesmal Anſätze geringen ſportlichen— ſagen wir einmal„Verſtändniſſes“ zeigten, die ſich hoffentlich nicht auch auf unſeren Hockeyplätzen einbürgern. Die Stärke des VfR. war an dieſem Sonntag ohne Zweifel der ſehr gute Sturm, der ein ganz ausgezeichnetes Spiel lieferte. Beide Flügelleute — insbeſondere aber Chriſtophel— ſehr ſchnell, ent⸗ ſchloſſen und ſchußfreudig, mit gutem Verſtändnis zu den Halbſtürmern, mit gleichfalls guter Verbin⸗ dung zur Mitte. Dieſer Sturm bildete eine famoſe Einheit und ſollte bei gleichbleibendem Können auch an ſchwereren Aufgaben nicht ſcheitern. Gleich gro⸗ ßen Anteil hat aber auch die Läuferreihe. Geyer zerſtörte ſehr gut und leiſtete durch ſeine zahlreichen Flankenwechſel ungemein wertvolle Aufbauarbeit. Heerwagen habe ſich ſchon lange nicht mehr ſo ſicher geſehen, er ſcheint jetzt ſeine frühere Form wieder⸗ erlangt zu haben. Landes ergänzte das Trio in beſter Weiſe. Noch kann das Verſtändnis mit der Abwehr beſſer werden, aber auch hier unterliefen nur ganz wenige Fehler, wenn auch die Abſchläge noch mehr auf die Flügel gehen müſſen. Die Ver⸗ teidigung arbeitete durchaus zuverläſſig, Ganter klärte durch große Entſchloſſenheit manche kritiſche Situation. Des Gegners Schwäche war der Angriff; mit eng⸗ maſchigem Innenſpiel wird man nur in ſeltenen Fällen Erfolg haben können, allerdings blieben auch die Flügel recht ſchwach, ſo daß man dieſe„Selbſt⸗ hilfe“ des Innentrios entſchuldigen kann. Reichert gab ſich als Mittelläufer große Mühe, erreichte aber nicht die Leiſtungen des Städteſpiels, allerdings fand er auch bei ſeinen Nebenleuten zu geringe Unter⸗ ſtützung und keine Entlaſtung. Die Abwehr zeigte ihre bekannten Vorzüge und Schwächen; ſchöne weite Abſchläge, gutes Stellungs⸗ aber ſchwaches Angriffs⸗ ſpiel, gegen einen Gegner mit genauem Zuſpiel und ſchnellem Abſpiel werden ſie ſich immer ſchwer tun. Der Kampf war äußerſt intereſſant. Schon bald kommt jede Partei zu einer ergebnisloſen Strafecke. VfR. hat für die Folge die klareren Chancen. Der Gäſtetorwart hält mit Glück einen äußerſt ſcharfen Schuß von Böhringer, muß ſich aber nach Ablauf der erſten Viertelſtunde abermals geſchlagen geben: Chriſtophel ſetzt einer weiten Vorlage energiſch nach. faßt den Ball geſchickt ab und ſchießt ein. Bereits zwei Minuten ſpäter folgt der zweite Treffer; im Verlauf einer Strafecke kann Mohr einſchießen, aller⸗ dings ging ein Stockfehler von Chriſtophel voraus. Die beiden Erfolge haben die Gäſte etwas depri⸗ miert, ſo daß VfR. mit guten Kombinationsangriffen weiterhin in Front bleibt. Nach feinem Zuſammen⸗ ſpielt kommt Eckert frei zum Schuß,:0. Die letzten Minuten vor dem Wechſel ſehen dann die 46er im Angriff. Bei einer Strafecke rettet Landes, dann ſchteßt Salmony knapp daneben, eine weitere Straf⸗ ecke wird gerade noch abgewehrt.— Nach Wieder⸗ begann hat VfR. ſofort zwei große Chancen, doch dann erringt der Gegner eine leichte Feldüberlegen⸗ heit. Ganter rettet mehrmals ausgezeichnet, bis ſich VfR. wieder frei macht und bei einer Strafecke durch Chriſtophel zum vierten Erfolg kommt. Die Gäſte geben ſich fetzt endgültig geſchlagen, ſo daß die Platzherren in der Schlußphaſe überlegen werden. Ein ſchönes Tor von Böhringen wird nicht gegeben, aber wenige Minuten vor Schluß beendet Chriſtophel eine ſchöne Kombination des Geſamtſturmes mit dem fünften und letzten Treffer. Den beiden Un⸗ parteiiſchen war ihr Amt durch zahlreiche Rekla⸗ mationen der Spieler und Zuſchauer gewiß nicht er⸗ leichtert.— Ib Mannſchaften:2. II. Mannſchaf⸗ ten:2. H. B. Boxen in der Kölner Rheinlandhalle Larry Gains und Harry Croßley enttäuſchen Die Kölner Rheinlandhalle hatte am Samstag abend mit ihren Boxkämpfen nicht den gewohnten Erfolg. Der Beſuch war mäßig und auch der Sport erfüllte nur zum Teil die Erwartungen. Eine große Enttäuſchung war der Hauptkampf im Schwergewicht, zwiſchen dem in Köln an⸗ ſäſſigen kanadiſchen Neger Larry Gains und dem Eng⸗ länder Harry Croßley. Dieſer Kampf hatte die Auf⸗ regung, die er vor wenigen Wochen verurſachte, weil ihn die BBD. zunächſt nicht genehmigen wollte, wirklich nicht verdient. Beide Boxer zeigten ſo wenig, daß die Maſſen wiederholt Pfeifkonzerte veranſtalteten. Auch eine in der 9. Runde erfolgte Ermahnung des Schiedsrichters, ernſthaf⸗ ter zu kämpfen, hatte keinen Erfolg. Gains blieb ſchließ⸗ lich nach Ablauf der 10. Runde Sieger nach Punkten. Ein Fehlurteil gab es im Kampf der Bantamgewichtler Mi⸗ now Düſſeldorf gegen Codar d⸗Belgten. Der Belgier war der einwandfrei Beſſere, doch das Urteil lautete unent⸗ ſchieden. Lauer ⸗ Saarbrücken ſiegte gegen den Fran⸗ zoſen Baud ry in der 4. Runde durch Disqualifikation. Lauer hatte ſeinen Gegner zu Boden geſchickt, beim Wieder⸗ hochkommen ſchlug der Franzoſe klar tief und mußte dis⸗ qualifiziert werden. Heeſer II.⸗Koblenz war 10 Pfund leichter als ſein Gegner Heuſer und gab in der 4. Runde den ausſichtsloſen Kampf auf. Der Kölner Metzner wurde von dem belgiſchen Fliegengewichtler Bieſe⸗ mans nach Punkten geſchlagen. Verdienter Kunſtturnſieg des Gaues Mannheim Mannheimer Gau— Speyer-Gau— Rheinlimburg-Gau 402:363:262 Den Ausklang der turneriſchen Arbeit bildete am Samstag abend der Kunſtturnwettkampf— ein Geräte⸗ Dreikampf am Barren, Pferd und Reck—, der nicht nur eine ſtattliche Zuſchauerzahl anlockte, ſondern auch in den Leiſtungen der drei Gauriegen als durchaus erſtklaſſig be⸗ zeichnet werden muß. Man war allgemein auf den Ver⸗ lauf und den Ausgang geſpannt, ſtellen doch die Vertre⸗ tungen der drei Gaue ſo ziemlich die beſten Könner im Turnen an den Geräten der beiden Nachbarturnkreiſe Pfalz und Baden dar, ſo daß man beinahe geneigt wäre, dieſe Begegnung als einen Länderkampf im engeren Sinne zu betrachten. In flotter Folge wurde der Kampf, nach⸗ dem die Sängerriege des TV. 1846 mit einem Lied ein⸗ leitete, und Gauvertreter Stalf die Gäſte und die Tur⸗ ner begrüßt hatte, durchgeführt. Um es vorweg zu ſagen, der Mannheimer Turngau ging verdient aus dieſem Treffen als Sieger hervor, wogegen die beiden Gaſtriegen wiederholt vom Pech verfolgt waren. Man aging nicht immer mit den Entſcheidungen des Kampfgerichtes einig, insbeſondere dürften die beiden Kampfrichter am Barren für ſich in Anſpruch nehmen, im Verhältnis zu den beiden anderen Kampfrichtͤrpaaren manchmal zu ſcharf. manch⸗ mal aber wieder auch zu weitgehend in der Bewertung ge⸗ weſen zu ſein. Schon beim erſten Durchgang geht Mann⸗ heim in Führung und behält dieſe bis zum Schluß. wäh⸗ rend von den Pfälzer Gauen zunächſt der Rhein⸗Limburg⸗ Gau ſich an die zweite Stelle ſetzt. Beim dritten Durch⸗ gang, wach welchem Mannheim mit 12 Punkten führt. ſetzt ſich der Speter⸗Gau an die zweite Stelle, durch ein Ver⸗ ſagen von Cürtet von Oppau; auch weiterhin zeigen die Mannheimer die beſten Durchſchnittsleiſtungen. durch welche der Abſtand zwiſchen den beiden Nächſten immer größer wird. Um den zweiten und dritten Platz liegen die beiden Pfälzer Gaue ſtets eng beieinander. Zum Schluſſe hat der Mannheimer Gau 47 Punkte Vorſprung vor dem Speyer⸗Gau und 50 Punkte vor dem Rheinlimburg⸗Gau. Nach Abzug der niedrigſten Punktzahl für den 9. Turner hatte dieſer ſelten hochſtehende Wettkampf nachſtehende Ergebniſſe: Barren Pferd Reck zuſ. Entwertg. Rheinlimburg⸗Gau 129 188 182 398 302 Speyer⸗Gau 125 126 145 396 363 Mannheimer⸗Gau 147 149 147 443 402 kommen. 5 i Die beſten Einzelturner waren: Schnäbele⸗ Pirmaſens mit 56 Punkten; Endreß⸗Mannheim mit 58; Lüttinger⸗Frieſenheim 54; Ernſt⸗Mannheim und Kern⸗ Pirmaſens 53; König.⸗Mannheim 52 und Laubner⸗Frie⸗ ſenheim 50 Punkte. Der hohe Stand dieſer Leiſtungen er⸗ gibt ſich aus den Punktzahlen der Erſtplazierten an den einzelnen Geräten Hier war es Schnäbele⸗Pirmaſens, der nrit 19 Punkten am beſten abſchnitt, Lüttinger⸗Frieſen⸗ heim, Stix, Wühler und Endreß⸗Mannheim mit 15 P. Trotzdem Schnäbele auch am Pferd mit 19 Punkten an erſter Stelle ſteht und Lüttinger mit 18 an zweiter, ſind es eine ganze Anzahl der Mannheimer ſo Schmelcher, König und Ernſt mit 18, Hafner, Stix, Wühler und Endreß mit 17. Am Reck ſchoß Endreß mit einer vollendeten Uebung den Vogel ab mit 20 Punkten. Kern⸗Pir⸗ maſens, Ernſt⸗Mannheim mit 19. Schnäbele Lüttinger von den Pfälzern mit 18. Nach Schluß des Kampfes nahm bei der Siegerehrung als Vorſitzender des Haupkausſchauſſes Amtsgerichtsdtrek⸗ tor Dr. Wolfhard das Wort, um den Turnern und Mannſchaften für ihre Leiſtungen Dank und Anerken⸗ nung zu zollen und warme Worte für das Mannheimer Landesturnen zu finden. * Am Sonntag vormittag nahm in der Tagung des Reichsturnrates dieſer Stellung zu den Vorſchlägen für das Mannheimer Landesturnen. Er konnte ſich den in jeder Beziehung und nach jeder Richtung hin bis ins kleinſte getroffenen Vor⸗ arbeiten nicht verſchließen und genehmigte die bis jetzt vorgeſehene und geplante Durchführung. Aus der Aus⸗ ſprache und dem Rückblick über das verfloſſene 2. Bad. Landesfrauenturnen in Gaggenau wurden wertvolle Schlüſſe gezogen. Die weiteren Punkte der ſechsſtündigen Turnratsſitzung behandelten neben Verwaltungsfragen, Vorbereitungen des kleinen Kreisturntages in Triberg. Auf die Zuſammenkunft der Altersturner des Mann⸗ heimer Gaues am Nachmittag werden wir noch zurück⸗ e R. G. — T e 0 5 4 Montag, den 4. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 511 Doppelter Erfolg der BfR. Voxer In Darmſtadt und Hockenheim ſiegreich V. f. R. Mannheim e 98 Darmſtadt Der Verein für Raſenſpiele hat mit ſeinen Boxern am Freitag einen doppelten Erfolg erzielt und damit den Beweis erbracht, daß auch er mit ſeiner Boxabteilung nicht müßig iſt. Während ein Teil der Boxer in Bocken⸗ heim weilte, kämpften ſechs Mann gegen den Sportverein 1898 Darmſtadt. Die techniſche Ueberlegenhelt in zwei Drittel der Kämpfe brachte den Mannheimern mit:4 Jie einen klaren und verdienten Sieg. Beſonderes Intereſſe beanſpruchten die Treffen im Weltergewicht, wo zunächſt Schuler mit Heß zuſammentraf, der beim letzten Kampfe in der zweiten Runde aufgab. Diesmal hielt ſich Heß über die ganze Diſtanz, wenn er auch als Sieger nicht in Frage kam. In einem zweiten Welterkampfe ſah man den Mannheimer Schmitt⸗hs gegen den be⸗ kannten Kölner Boxer Pauli ſtarten, der fetzt dem Main⸗ zer B. C. angehört. Pauli ſchlug den Mannheimer bei dieſer Gelegenheit ganz überlegen nach Punkten. In einem Einlagen⸗Kampf trafen ſich Nicolat⸗VfR. und Heuberger⸗ 8. Nicolai ſollte zuerſt mit Mitzel⸗ Mainz ſtarten, doch trat Mitzel wegen Verletzung nicht an. Es iſt nun geplant, Mitzel gegen Nicplai erneut, und zwar zum 9. November, im Mannheimer Bfa.⸗Ring zu ſtellen. Auch Schuler ſoll einen erſtklaſſigen Gegner er⸗ halten und zwar den Mainzer Pauli. Auf diefe Spitzen⸗ kämpfe kann man heute ſchon äußerſt geſpannt fein. Im Fliegengewicht ſollten zunächſt die Hand⸗ ſchuhe kreuzen: Vogt ⸗VfR. und Rügner⸗Darmſtadt. Da Rügner aber, obwohl er anweſend war nicht antrat, fielen die Punkte kampflos an den Bfgf. Das Bantam ⸗Jugend⸗Gewicht ſiel nach forſchen drei Runden an den Darmſtädter Schmitt, der Fleiſcher⸗ VfR. im Geſamtverlauf leicht überkegen war. Harte Schlagſerien brachte das Federgewicht, das Bordt⸗VfR. und Brauburger⸗Darmſtadt in den Ring brachte. Bis zur dritten Runde hielt der Darmſtädter ſtand, dann gab er noch vor Schluß zermürbt auf. Zickler ⸗Da. hatte im Leichtgewicht den Mann⸗ heimer Bauer⸗Vfg. zum Gegner. Mit ſicheren Treffern holte ſich B. Runde für Runde und hatte zum Schluß einen guten Punktſieg erfochten. Schuler⸗Vfft. kam im Weltergewicht zum wleder⸗ holten Male mit Heß⸗Da. zuſammen. Diesmal nahm ſich der Heſſe mehr zuſammen, konnte aber wieder keine Ge⸗ winnchancen für ſich herausarbeiten und mußte ſich er⸗ neut geſchlagen bekennen. wenn auch diesmal auch nur nach Punkten. Die Punkte im Mittelgewicht fielen an Darm⸗ ſtadt, das in Drott eine beſſere Vertretung entſandt hatte als der VfR., der Binnig, einen Erſtling, in den Ring ſtellte. B. hielt ſich außerordentlich tapfer und ließ D. nach härteſtem Schlagwechſel nur einen Punktſieg. Damit ſtand das Vereinstreffen:4 für den VfR. Einen außerordentlich intereſſanten Verlauf nahm die Hanoͤball⸗Verbandsſpiele Die Spiele in der Gruppe Rhein Auch diesmal blieben Ueberraſchungen nicht aus. In der erſten Abteilung konnte ſich MTG. knapp gegen die Neuoſtheimer behaupten. Zu einem ſicheren Sieg kam Phönix Mannheim über die 03 Ludwigshafen. Frankenthal u. behauptete weiter ihre Ungeſchlagen⸗ heit auf eigenem Platze, indem es den Tabellenführer 08 Mannheim mit 221 abfertigte. In der Abteilung 2 hat ſich das Bild in der Tabelle weſentlich geändert. Durch das Unentſchteden der Pfäl⸗ zer dürften ſie einſtweilen für die Meiſterſchaft nicht mehr in Frage kommen. Den Vorteil hat Vf., der mit 3 Punk⸗ ten führt. Neulußheim iſt endgültig zum Abſtieg ver⸗ urteilt, das ſich Waldhof mit:7 Toren behaupten konnte. * Spielvereinigung 07— MTG. 90:1 Mit dem knappſten aller Ergebniſſe mußten ſich die Neuoſtheimer geſchlagen bekennen. Die Mannſchaft lieferte ein gutes Feldſpiel, aber vor dem Tore war ihre Kunſt zu Ende. Die Umſtellung hatte ſich keinesfalls bewährt. Man ſtellte Sohl auf Linksaußen und Schmitz wurde mit der Führung des Sturmes betraut. Schmitz iſt ein ſehr guter Außenſpieler aber kein Sturmführer; auch fehlt ihm die Eigenſchaft ſchnell zu handeln. Sohl war ſehr gefähr⸗ lich, nur wurde er zu wenig beſchäftigt; als Halbſtürmer iſt er zudem bedeutend beſſer. Die Stürmerreihe war ohne Zweifel die Schwäche der Mannſchaft; es wurde zwar ſchön kombiniert, aber faſt nie geworfen. Die Läuferreihe hielt ſich recht wacker und deckte die Stürmerreihe ſehr gut ab. In der Verteidigung war Horn am beſten. Weigold im Tore war die Stütze der Mannſchaft. Die MTG.⸗Mann⸗ ſchaft ſpielte unter der gewohnten Form, nur die Hinter⸗ mannſchaft konnte gefallen. Die Läuferreihe hielt ſich viel zu weit hinten auf. Ein weiterer Uebelſtand war, daß die Halbſtürmer keine Verbindung herſtellten. Dadurch entſtand eine große Lücke. Bei einem ſtärkeren Gegner wäre ihnen dies beſtimmt teuer zu ſtehen gekommen. Im Sturm wollte es nicht klappen, es wurde viel zu viel Ein⸗ zelſpiel getrieben. Treiber wurde wieder ſehr vernach⸗ läſſigt. Auch bei Freiwürfen dürfte man ihm mehr Zu⸗ trauen ſchenken, da ſein Wurf ſehr wuchtig iſt. Das ein⸗ zige Tor fiel in der erſten Hälfte durch einen Effektball von Spies. Der Schiedsrichter Wolf, VfR. Kaiſers⸗ lautern konnte nicht überzeugen. 2. Mannſchaft 07— MTG. 226. * J. Phönix Mannheim— FG. 03 Ludwigshafen:2 Die Mannſchaften ſtanden ſich bereits ſchon am Vormit⸗ tag auf dem Phönixplatz zum Rückſpiel gegenüber. Phönix konnte das Spiel verdient für ſich entſcheiden. Ausſchlag⸗ gebend war die 2. Hälfte, in der Phönix immer die Ober⸗ hand hatte. Dantel im Tore war ein aufmerkſamer Hüter. Die Verteidigung wie immer ausgezeichnet. Die Läufer⸗ reihe hatte im Mittelläufer ihren beſten Mann, der wirk⸗ lich ein gutes Spiel lieferte. Der Sturm iſt gut im Schwung, Kombination ſowie ein ſicherer Wurf ſind ſeine Vorzüge. Trotzdem die Mannſchaft bis zur Pauſe mit:0 im Rückſtand lag, ließ ſie ſich nicht aus der Ruhe bringen. Die Ludwigshafener waren eine äußerſt flinke Mannſchaft und konnten beſonders in der erſten Hälfte gefallen. Nach der Pauſe wurde in einzelnen Teilen zu eigennützig ge⸗ ſpielt, dadurch kamen die Pfälzer um manchen Erfolg. Tor⸗ wart der 03 war eine gute Stütze der Mannſchaft. Die Verteidigung war gut. Die Läuferreihe unterſtützte den Sturm vorbildlich. Der Sturm ſtellte die Phönixverteidi⸗ gung vor eine ſchwere Aufgabe. Der Schiedsrichter war ein guter Leiter.— 2. Mannſchaft Phönix— 03 10:2.— Damen Phönixr— ASV. Damen 40.— Polizei⸗Sportverein— Fc. Pfalz Ludwigshafen 38 Für die im Vorſpiel erlittene Niederlage von:1 Toren konnten ſich die Poliziſten zum Teil revanchieren. Der lachende Dritte iſt VfR. der oͤas Rückſpiel gegen Pfalz ver⸗ lieren darf, um Meiſter zu werden. Die Mannſchaft des PSV. ſpielte mit großem Eifer, ohne aber wirklich zu ge⸗ fallen. Klingler im Tore hielt verſchtedene gefährliche Würfe ganz großartig. Die Verteidigung war gut, ein großer Mangel, der auch bei der Läuferreihe feſtzuſtellen war, war das ſehr ſchlechte Abdecken bei Freiwürfen, was auch den Sieg gekoſtet haben dürfte. Der Sturm kombi⸗ nierte und warf ſchön; aber das Fangen war ſchlecht. Die Pfälzer enttäuſchten nach dem in den letzten Spielen ge⸗ zeigten Können ſehr. Hoffmann im Tore hätte ein Tor verhindern müſſen. Die Verteidigung war gut, ebenſo konnte die Läuferreihe gefallen. Der Sturm kam ſelten zu einheitlichen Aktionen, es wollte nichts klappen. Der Schiedsrichter Müller⸗ Wiesbaden war gut.— 2. Mann⸗ ſchaft PSV.— Pfalz 314. Begegnung Nicolai ⸗VfR.—- Heuberger ⸗08. Nicolai ſicherte ſich von vornherein durch beſſere Diſtanzarbeit einen Vorſprung, den H. im Kampfverlauf nicht mehr einholen konnte; er ließ im Gegenteil merklich nach und ging in der Final verſchiedentlich zu Boden. Und damit fiel der Kampf an N. Schmitt ⸗os mußte einſehen, daß er gegen Paul i⸗ Mainz nichts ausrichten konnte. Der Mainzer boxte einen feinen Stil und beſiegte den Mannheimer, der hin und wieder gut kontern konnte, über die Diſtanz nach Punkten. Zum Schluß zeigten Trumpfheller⸗Da. und Huff ⸗Mainz einen mäßigen Kampf, den Trumpfheller ſchließlich nach Punkten für ſich entſchied. elmel. 8* V. f. R. Mannheim Turngemeinde Bockenheim Am gleichen Tage, an dem ihre Vereinskollegen in Darmſtadt kämpften, traten ſechs Mann der BfR.⸗Box abteilung in Bockenheim im Heime der Turngemeinde zum Mannſchaftskampf an. Auch hier ſchnitten die Mann⸗ heimer gut ab und errangen mit:4 Punkten einen ſchönen Achtungserfolg, was umſo mehr zu bewerten iſt, als es nicht die erſte Garnitur war, die in Bocken⸗ heim weilte. Im Federgewicht ſtand Dolleſchel als Erſatz für den in Darmſtadt ſtartenden Nicolai dem Bockenheimer Erler gegenüber. Bis kurz vor Schluß war das Treffen offen, als D. wegen einer Verfehlung eine Verwarnung erhält. Er reicht dem Gegner zur Verſöhnung die Hand und im gleichen Moment ſchlägt der einen kurzen Rechten, ſodaß D. in Gefahr gerät und in Doppeldeckung geht, bis der Kampf abgebrochen wird. Landfried vom BfR. wird von Kampf zu Kampf beſſer. Das zeigte auch ſeine Begegnung mit Stein⸗TG. Stein, der im Mainkreis als Boxer einen guten Ruf beſitzt. St. wurde ſchon in der erſten Runde durch techniſchen k. v. er⸗ ledigt, L. ging ſofort an den Mann, ſchlug rechts auf den Magen, ließ einen zweiten Rechten auf das Kinn folgen und ein dritter Rechter unten zwang den Einheimiſchen zur Aufgabe. Auch im zweiten Weltertreffen gibt es eine Aufgabe in der zweiten Runde. Stetter⸗VfR. hat ſeinen Gegner Kleemann durch Nahkampfarbeit ſo fertig gemacht, daß dieſer freiwillig aufgibt. chröder⸗Bockenheim, der vor acht Tagen erſt gegen Pauli knapp verloren hatte, beſiegte den wieder im Kommen befindlichen Philipp⸗VfR. über die Runden nach Punkten. In der Schlußrunde ließ der Mannheimer merklich nach. Fuchs ⸗Da. hatte es vorgezogen, obwohl er an⸗ weſend war, gegen Mei er ⸗VfR. nicht anzutreten, ſodaß die Mannheimer ohne Kampf zu den letzten Punkten ka⸗ men, die den Stand auf:4 für VfR. ſtellten. Schließlich zwang dann noch Meier den Frankfurter Dornbach⸗F SV. in der dritten Runde zur Aufgabe, nachdem D. beſonders gegen Ende ſtark abfiel und mehrmals auf die Bretter nieder mußte. elmel. Fußballverein Frankenthal— TC. 08 Mannheim 221. Frankenthal hat ſich auch diesmal auf eigenem Ge⸗ lände den Sieg gegen den Tabellenführer Lindenhof nach unnötig hartem Spiele nicht entgehen laſſen. Damit wurde beſtätigt, daß es nicht leicht iſt in Frankenthal zu ge⸗ winnen. Die Mannſchaft hat mit piel Glück gewonnen. Torwart ſehr ſicher, Verteidigung und Läuferreihe brachten ganz unnötigerweiſe eine ſcharfe Note in das Spiel. Der Sturm arbeitete zweckmäßig. Bei Lindenhof mußte gleich zu Beginn Scherrer infolge Verletzung ausſcheiden. Da⸗ durch hatte natürlich 08 an Durchſchlagskraft verloren. Trotzdem führten ſie längere Zeit mit:0, bis kurz vor Halbzeit der Ausgleich von Frankenthal erzielt wurde. In der zweiten Hälfte hatten die Frankenthäler nichts zu be⸗ ſtellen. Lindenhof war ſtark überlegen. Ein Fehler der Verteidigung von 08, die zu weit aufgerückt war, bringt Frankenthal nach Durchbruch das ſiegbringende Tor. Daß das Spiel im Rahmen des Erlaubten blieb, iſt ein Ver⸗ dienſt des guten Schiedsrichters. Pferdeſport Horſt⸗Emſcher(3. November) 1. Gruga⸗Preis(2500 Mk., 1800 Meter): 1. W. Weg⸗ ners Negro; 2. Kalif; 3. Jubilate. Ferner ſlefen: Neck, Sebaſtino, Valor, Creta, Leibwache, Fer aut fert. Pax. Tot.: 22:10; Pl.: 12. 14. 15:10. 2. Preis der Eſche(Verkaufsrennen, 2500 Mark, 1000 Meter): 1. Geſt. Lauvenburgs Mohawk; 2. Awenophis; 3. Maharadſcha. Ferner liefen: Lauſitzer, Sturmbraut, Eiſenbraut, Völkerbund, Orla. Finſternis, Albruna, Elegie, Geralca, Pfalzgraf, Markſtein, Tutankhamen, Ajax. Tot.: 69:10; Pl.: 20, 27, 24:10. 3. Prüfungs⸗Preis(Ehrenpreis u 3000 Mark. 1000 Meter): 1. Lorenz Hahns Goldjäger(Narr): 2. Che⸗ valier; 3. Georgia;.7 Hohenſyburg. Ferner(liefen: Gebt Feuer, Lotos, Meute. Fortunatus, Spitzweg. Vivat, Tauperle, Lütkeſchwienſtärt. Matador. Tot.: 78:10; Pl.: 22, 36, 27,:10. 4. Weſtfalia⸗Rennen(Jagdrennen, 3000 Mark, 3700 Meter): 1. Chr. Krutwigs Froher Mut; 2. Siroko; 3. Original. Ferner liefen: Conſul II, Le Gerfaut. Moſel⸗ kern. Tot.: 29:10; Pl.: 12, 18, 12:10. 5. Rütiger von der Horſt⸗Rennen(3500 Mk., 2400 Meter): 1. Geſt. Ravensbergs Lucca;.7 Larida;.7 Julfeſt. Ferner liefen: Lonni, Polfino, Jarbom, Koral, Föhn II, Clauswalde, Damon. Tot.: 46:10; Pl.: 18, 51, 27:10. 6. Schlägel und Eiſen(Ausgleich III, 2500 Mk., 1400 Meter): 1. J. Plögers Norge; 2. Fahnenweihe; g. Miſpel. Ferner liefen: Tirano. Woher, Blaugelb, Krö⸗ nung, Geſelle, Trutzfeſte, Latina. Königstreu, Fröhliche Fahrt. Tot.: 377:10; Pl.: 78, 18, 41:10 7. Feierabend(3000 Mk., 1650 Meter): 1. Frau J. v. Opels Ir länder; 2. Dominikus; 3. Honoria. Ferner liefen: Poſtillon, Leitſtern, Jahrtauſend. Tarzan. Helm⸗ dier, Lux. Tot.: 32:10; Pl.: 15. 17. 27:10. 5 * Strausberg(3. November) 1. November⸗Jagdrennen. Verkaufsrennen. Lehrlings⸗ reiten. 2200 /. 8400 Meter:. R. v. Sosnowſki La⸗ bora(K. Scharff); 2. Feuermal; 3. Begonte. Ferner lie⸗ fen: Chronos, Panzer, Horeb. Tot: 20:10, Pl.: 18, 87, 21:10. 2. Aditi⸗Jagdrennen. Ausgleich 8. Für Dreifährige. 2200. 3000 Meter: 1. Frau F. Pahls Peritus; 2. Satrap; 3. Kern. Ferner liefen: Telemach, Leubelfing, Wie heiß ich, Mimi, Minky, Fatme, Lodi, Roxane, Perſea. Tot.: 160:10; Pl.: 37, 16, 25:10. 3. Enzian⸗Jagdrennen. Ausgleich 2. Ehrpr. u. 3000 l. 4100 91 1 1800 R. v. Sosnowſkis Mucker(Walt. Heuer) 2. Barfuß; 3. Ottogebe. Ferner liefen: Myron, Werden, Kili. Tot: 47:10; Pl.: 14, 15, 15:10. 4. Maeſtoſo⸗Jagdrennen. 2200 4. 3400 Meter: 1. M. Geſchs Ledon(H. Coardt); 2. Taugenichts; g. Ixländerin. Ferner lieſen: Lori, Richtlinie, Andromache, Infant 2. Tot: 20:10; Pl: 11, 12, 13:10. 5. Manired⸗Jagdrennen. 2200. 9800 Meter: 1. Stall Egerlands Girigare XVI.(R. Weiß); 2. Waſſermann; 3. Courmet. Ferner liefen: Juif Errant, Amok, Fauſtinus, Jende, Boglar, Eiche, Arber, Welf, Parſifal. Tot: 46:10; Pl: 19, 86, 17:10. 6. Glücksfee⸗Rennen. Verloſungsrennen. 3200. 1250 Meter: 1. Abtlg.: 1. Graf Seidlitz⸗Sandr. Nymphenburg (M. Dreißig); 2. Finſterarhorn; 3. Perlandobilis. Ferner lieſen: Maya, Norfana, Alike, Milo, Caſper, Alter Schlag, Erfindung, Dar es Salaam. Tot.: 102:10; Pl: 19, 12, 20110.— 2. Abtlg.: 1. Dr. G. Gerekes Rottland (A. Görike); 2. Griſettchen; 3. Blocksberg. Ferner liefen: Eaſter Lily, Bonbonniere, Albana, Kadewitt, Fadda, Ma⸗ non, Lilienſee, Koralle. Tot: 315:10; Pl: 152, 17, 18:10. 7. Normanne⸗Flachrennen 2200. 1800 Meter: 1. R. Wankmüllers Oſtris; 2. Otis; 3. Mirim. Ferner liefen: Perander, Der Nord, Irmingard, Falkner, Ruzilo, We⸗ ſterwald, Dietrich von Bern, Octavia, Kermak, Königskind, Patras, Blaubeere. Tot: 79:10, Pl: 29, 10, 27:10, Hubertusjagd in Mannheim Es war ein glückliches Zuſammentreffen, daß dieſes Jahr der Tag des Schutzpatrons, St. Hubertus, der 3. No⸗ vember, gerade auf einen Sonntag fiel, an welchem Tag der Reiterverein Mannheim ſeine Mitglieder immer zur Jagd in den Sattel ruft. Die Verehrung des Heiligen Hubertus geht ſchon bis zum 8. Jahrhundert zu⸗ rück und gründet ſich auf die Legende, daß Hubertus, Biſchof von Lüttich, während einer Jagd durch das Erſcheinen eines Hirſches mit goldenem Kreuz zwiſchen dem Geweih zur Buße geführt wurde. Zunächſt war er der Schutzpatron der Jäger, die zu Fuß dem edlen Waidwerk huldigten; als in ſpäterer Zeit das Wild zu Pferde gejagt wurde, bereitete er ſeine ſchützenden Arme auch über die Jäger im„Roten Rock“ aus.—„Wer ehrlich hinter Hunden reitet, muß ein guter Soldat ſein!“ ſagte Herzog von Wellington. In die⸗ ſer Form paßt zwar der Ausſpruch des Siegers von Water⸗ loo nicht mehr ganz auf die unſrige Zeit im waffenloſen Deutſchland, aber ein Körnlein Wahrheit ſteckt auch für uns noch drin: Wer ehrlich Jagden reitet, muß über Geiſtes⸗ gegenwart, Entſchlußkraft und Wagemut verfügen, ohne die ein ganzer Mann im Leben nicht auskommt; denn,„Jagen und Wagen“ ſind eng mit einander verwandt. Wie im Vorjahr hatte im Namen des Badiſchen Renn⸗ vereins Direktor Hohl dem Reiterverein in entgegen⸗ kommendſter Weiſe wieder den Rennplatz zur Verfügung geſtellt, auch die Flachbahn, die er wie ſeinen Augapfel hüten muß, für den Auslauf freigegeben. Ein weihevolles Gefühl beſchleicht den Nicht⸗Rennreiter, wenn die Hufe ſeines Roſſes die geheiligten Gründe erdröhnen laſſen, wo⸗ hin ſonſt ſein Blick nur von der Tribüne aus, manchmal nur ſein bewaffnetes Auge reicht Die Jagdgeſellſchaft ſtieg am Führring des Rennplatzes zu Pferde und ritt geſchloſſen an den Start, der in Höhe des 4. Platzes bezeichnet war. Die Zuſchauer hatten ſich auf und vor der Haupttribüne verſammelt. Zur beſonderen Ehre gereichte es dem Verein, unter dieſe Herrn Oberbür⸗ germeiſter Dr. Heimerich und Herrn Polizeidirektor Dr. Bader mit Familien zählen zu dürfen. Die Hubertusjagd zerfiel in die eigentliche Jagd, an der alle Pferde teilnahmen, und den„Aus lauf“, nur für ſolche Pferde, die in ihrer Schnelligkeit das Renntempo entwickeln konnten. * Um 10 Uhr ging das Jagdfeld auf die Reiſe. Der„Fuchs“ voraus, dann zwei Reiter als„Hunde“, dahinter das ge⸗ ſchloſſene Jagdfeld. Um eine Entfernung von 3000 Meter zurückzulegen, wurden abwechſlungsreiche Kurven, Diago⸗ nalen und Bögen in den Kurs eingelegt; 11 Sprünge wur⸗ den überwunden, darunter ein Schafpferch, als Doppel⸗ ſprung, der aus der Zeit ſtammt, da der Rennverein noch eine Schafherde ſein eigen nannte. Nachdem die Jagd, die im inneren Teil der Rennbahn geritten wurde, gegenüber der Haupttribüne ihr Ende erreicht hatte, ſammelten ſich die Teilnehmer am Auslauf und begaben ſich an deſſen Start⸗ platz— Punkt Glan der Oſtecke des Rennplatzes. Auf das Senken der Starterflagge wurde der Auslauf als Flach⸗ rennen, Diſtanz 600 Meter, bis zum Richterhaus geritten. Unſere gefeierte Turniergröße, Frl. Hildegard Vier⸗ ling, paſſierte als erſte das Ziel auf ihrem bekannten Springpferd„Ja“; die nächſten Plätze belegten die Herren Hans Benſinger auf„Ankerkönig“, Major Job ſt auf „Maus“, Hauptmann Hartmann auf„Defkhed“ und Frau Vierling auf Herrn K. Reiß'„Bärbel“. Dank der Gebefreudigkeit einiger Vereinsmitglieder durften die 5 Plazierten ſchöne Ehrenpreiſe aus der Hand von Dr. Lindeck, dem Vorſitzenden des Vereins, in Empfang 1 48 Beim Halali konnte der Jagoͤherr 31 Brüche ver⸗ teilen. 7 ũ.. ³ y d Radſport Sechstagerennen 22. Berliner Sechstage⸗Rennen Nach 19 Stunden Der Beginn des 22. Berliner Sechstagerennens ließ ſich am Freitag abend im Sportpalaſt finanziell wenig verhei⸗ Fungsvoll an. Bei den Vorrennen u. in der erſten Stunde des klangen Rennens war die weite Halle nur ſehe ſchwach beſucht, erſt nach 11 Uhr, als die Kinos und Theater ge⸗ ſchloßen hatten, verſtärkte ſich der Beſuch etwas. Sorrt⸗ lich war dagegen der Auftakt recht erfreulich. Dis dem 145 Stundenrenwen voraufgehende Stunden⸗Punkte⸗ fahren für Berufsfahrer wurde eine Beute von Buſe, der mit 406,950 Kilometer und 8 Punkten eine vor Kantorowitz 10 Punkte, Dahms 15 Punkte, Carpus 18 P. und Everth 5 Punkte in Front blieb. Die erſten Stunden der„Six days“ waren dann zwar ſchon recht bewegt, aber die zahlreichen kleine⸗ ven und mittleren Vorſtöße wurden immer wieder zum Stehen gebracht. Einige Stürze verliefen glimpflich. Die erſte große Jagd ſetzte um.90 Uhr nachts ein. Eine von Petri⸗Tietz entfeſſelbte Jagd brachbe das Feld vollkommen burcheinander und als nach 20 Minuten wieder Ruhe eine, lag zur allgemeinen Ueberraſchung das junge Paar Krüger⸗Funda allein an der Spitze. Eine ſehr ſchlechte Figur machten bei der Jagd die Italiener Girar⸗ dengo⸗Negrini. Im weiteren Verlauf der Nacht und in den erſten Nachmittagsſtunden des Samstags ereignete ſich weiter nichts von Belang. Zwiſchen den Nachmikkags⸗ wertungen kam es zu einer neuen Jagd, bei der Dorn⸗ Miinſki eine Runde ewinnen und ſomit zur Spitzen⸗ gruppe auſrüchen konnten. Nach 19 Stunden, um 5 Uhr nachmittags war der Stand des Rennens: 1. Krüger⸗Funda 58 Punkte, 2. Dorn⸗Mac⸗ zinſki 22 P.— Eine Runde zurück: 3. Gooſſens⸗Deneef 41., 4. Petri⸗Tietz 36., 5. Ehmer⸗Kroſchel 93., 6. Hürtgen⸗Miethe 29., 7. Lehmann Wiſſel 16., 8. Tonani⸗ Binda 8., 9. Wauters⸗Vermandel 6 P.— Zwei Runden zurück: 10 Louet⸗Mouton 29., 11. Gebr. Wolke 27., 12. Manthey⸗Schön 19., 13. Rapvand⸗Dayen 10 P. Drei Runden zurück: 14. Girardengo⸗Negrini 14 P. Intereſſante Rennen am Sonntag Die Sechstagerennen in Berlin und Stuttgart hatten in der Nacht zum Sonntag faſt den gleichen Charak⸗ ter. Hier wie dort hatten die Veranſtalter den Erfolg eines ausverkauften Hauſes und in beiden Rennen gab es einen ſehr intereſſanten, jagdenreichen Verlauf. In Berlin löſte ein Vorſtoß den anderen ab. Das Feld kam kaum zur Ruhe, aber Stuttgart hatte einige große Jagden, die das Feld ſprengten. In Berlin führten die ſtändigen Vorſtöße zu zahlreichen Maſſenſtürzen, von denen ein Teil der Fah⸗ rer ſchwer mitgenommen wurde. Gegen Morgen war kaum ein Fahrer des Feldes unverletzt. Die Franzoſen Raynaud⸗Dayen wurden durch ihre Sturzverletzungen ſogar zur Aufgabe gezwungen. Die zahlreichen Jagden änderten gen Stand des Rennens wie⸗ derholt. Schließlich lagen nur noch Dor n⸗Maczinſki mit einer Runde Vorſprung in Führung. In Stuttgart nahmen die beiden Paare van Ke m⸗ pen⸗Buſchephagen und Skupinſki⸗Pijnen⸗ burg dem ganzen Felde eine Runde ab. Der Sonntag nachmittag brachte bei beiden Rennen keine Ereigniſſe von elang. Stand der Rennen nach 43 Stunden, alſo am Sonntag nachmittag 5 Uhr In Berlin: zurück; 2. Petri⸗Tietz 85.; g. 0 0 59.; 2 Runden zurück: 4. Krüger⸗Finda 115..; 5. Huertgen⸗ Niethe 20 P. 3 Runden zurück 6. Louet⸗Mouton 67.; 7. Ehmer⸗Kroſchel 42.; 8. Manthey⸗Schön 31.; 9. Wau⸗ ters⸗Vermandel 28., 4 Runden zurück: 10. Gebrüder Wolke 70.; 11. Girardengo⸗Negrinf 34.; 12. Tonani⸗ Ginda 24., 6 Runden zurück: 13. Lehmann⸗Wiſſel. In Stuttgart: 1. Buſchenhagen⸗Van Kempen 162 Punkte; 2. Skupinſki⸗ Pijnemburg 75., 1 Runde zurück: 3. Knappe⸗Bucheron 82.; 4. Junge⸗Suter 54.; 5. Ber⸗ ganini⸗Brescianj 3.; 6. Coupry⸗Cordie 42.; 7. Wette⸗ Nickel 37.; 8. Pagnoul⸗Depauw 38.; 9. Bragard⸗Meyer 83.; 10. Remold⸗Bulla 25.; 11. Kedzierſki⸗Schwemmler 17., 2Runden zurück: 12. Steger⸗Schuler 42 P. 3. Stuttgarter Sechstage⸗Rennen Ruhiger Verlauf bis zur 19. Stunde Gleichzeitig mit dem Berliner, nahm auch das Stutt⸗ garter lange Rennen ſeinen Beginn. Im Gegenſatz zu Ber⸗ in war aber der Beſuch in Stuttgart ſchom in ser erſten Nacht ganz ausgezeichnet. In den einleitenden Steßer⸗ rennen erzielte Erich Möller einen bemerkenswerten Sieg über die Franzoſen Maronnier und Miquel. Möller ge⸗ wann im 20 Kilometer⸗Kauf in 21:15 Min. mit 100 Meter vor Maronnier und 190 Meter vor Miquel, den 90 Kilo⸗ meter⸗Lauf brachte der Hannoveraner in 92:25 Min. mit 360 Meter vor Maronnier und 1120 Meter vor Miquel an ſich. Pünktlich um 10 Uhr ſchickte dann der Motorradweltrekord⸗ fahrer Hen ne⸗München das Sechstageſeld auf die Reife. In der erſten Nacht und auch am Samstagnachmittag wurde zwar durchweg hohes Tempo gefahren, es gab auch zahlreiche kleinere Vorſtöße, jedoch konnte das ganze Fels geſchſoſſen in einer Runde bleiben. In den Wertungs⸗ kämpfen ſplelte das Favoritenpaar van Kempen⸗Bu⸗ ſchenhagen eine dominierende Rolle. Am Samstag nachmittag 3 Uhr, alſo nach 13 Stunden, war der Stand des Rennens wie folgt: 5 van Kempen⸗Buchenhagen 19., 2. Teuozwiki⸗Pijnenburg 48., 3. Steger⸗Schuler 85., 4. Junge⸗Suter 32., 5. Boucheron⸗Knappe 26., 9. Coupry⸗Cordier 22., 7. Bragard⸗Meyer 17., 8. Pag⸗ noul⸗Depauw 14., 9. Wette⸗Nickel 12., 10. Remolbd⸗ Bitlla 12 P, 11. Brescani⸗Bergamiani 11., 12. Keözierſki⸗ Schwemmler 11 Punbbe. Die Schach⸗Wellmeiſterſchaſt Die nach dem 40. Zuge in Rotterdam abgebrochene 20. Partie des Schach⸗Weltmeiſterſchaftskampfes zwiſchen Al⸗ jechin und Bogoljubow ergab bei der Wiederaufnahme nach acht Zügen remis, ſodaß alſo bisher ſechs Partien unent⸗ ſchlteden endeten. Alfechin hat 9, Bogoljubow 5 Siege auf⸗ zuweiſen. Runde 1. Dorn⸗Maczinſki 41 Punkte, 1 Runde Schwimmen Küppers ſchwimmt Europarekord Erſter Tag des Ruhrorter Schwimmfeſtes Am erſten Tag des Jubiläumsſchwimmfeſtes des Schwimmvereins Ruhrort 09, ſtellte Küppers⸗Vierſen, trotz Indispoſition einen neuen deulſchen und Europarekord im 100 Meter⸗Rückenſchwimmen mit 10,09 Min. auf. Er unterbot damit ſeinen kürzlich aufgeſtellten Rekord von:09,8 um faſt eine Sekunde. Der deutſche Bruſtmeiſter Sietas erlitt über 100 Mete rdurch den Kölner Budig in 1,15 Min. eine einwandfrei Niederlage. Schwimmerſtaffeltag in Offenbach Ausgezeichnete Leiſtungen Der 7. Mönusſtaffeltag brachte in Offenbach vor aus⸗ verkauftem Hauſe recht beachtliche Ergebniſſe. Bedauer⸗ licherweiſe konnte Jungdeutſchland Darmſtadt ſich an den Senioren⸗Staffeln nicht beteiligen. Hier konnte der 1. Frankfurter Schwimmelub ſeinen Heidelberger Steg in der Großen Staffel wiederholen. Die beiden anderen Frei⸗ ſtilſtaffeln waren dem Veranſtalter infolge der großen Ueberlegenheit von Maus, der heute ſchon zu der bdeutſchen Spitzenklaſſe gehört, nicht mehr zu nehmen. Bet den Ju⸗ gendſtaffeln dominierten dagegen die Jungens des Schwimmvereins Offenbach 96 in den ſämtlichen 4 Staffeln Ergebniſſe: Senioren 10 mal 56 Meter Freiſtil: 1. SC.:32; 2. Mönus Offenbach 5188. 4 mal 112 Meter Freiſtil: 1. Mönus Offenbach:48 2. 1. Frankfurter SC.:59,2; 4 mal 196 Meter Freiſtil: 1. 2. SV. Offenbach 9148. Junivren 3 mal 112 Meter Bruſt: 1. Jungdeutſchland Darmſtadt:43; 2. 1. Frankfurter SC. 449,4. 8 mal 112 Meter Lagen: 1. Jungdeutſchland Darmſtabt :88,2; 2. SV. Offenbach 96:84,(Mönus mit:29 diſtan⸗ ziert). 5 3 mal 112 Meter Freiſtil: 1. Mönus Offenbach 408,6; 2. Offenbach 22:04. Die deutſche Tennisrangliſte Die Anſicht des Deutſchen Teunisbundes— Dr. Buß⸗ Mannheim an 6. Stelle Die Rangliſtenkommiſſion des Deutſchen Tennisbundes tagte am Sonntag in Berlin und ſetzte die amtliche Rang⸗ liſte des Deutſchen Tennisbundes für 1929 feſt. Bei den Herren fehlten bedauerlicherwetſe dtrekte Reſultate zwiſchen den drei Spitzenſpielern. Prenn konnte ſeinen erſten Patz behaupten, weil er nur mit wenigen ſchwachen Re⸗ ſultaten belaſtet iſt und weil ſeine Ausdauer und Energie ihn für ſchwere internationale Spiele beſonders geeignet erſcheinen laſſen. Froitzheim und Moldenhauer wurden einander gleichgeſtellt, da ihre Reſultate gegen Dritte ſich völlig ausgleichen und ein unmittelbarer Ver⸗ gleichsmaßſtab nicht vorliegt. Landmann hat trotz eini⸗ ger ſchwacher Reſultate im Spiel mit ausländiſchen Spie⸗ lern große Klaſſe bewieſen, ſo daß er neben den drei ge⸗ nannten Spitzenſpielern unſere ſtärkſte Waffe iſt. Für Fräulein Auß em, die bisher die Spitze der Tennisrang⸗ liſte einnahm, liegen wenig Reſultate gegen deutſche Spitzen⸗ ſpielerinnen vor, ſo daß man ſie nicht hat plazieren kön⸗ nen. Frau von Reznicek hat die Deutſche Meiſter⸗ ſchaft gewonnen, ſie iſt aber in ihrem Spiel gegen Frau Friedöleben höchſtens gleichwertig mit der Frankfur⸗ terin geweſen. Man iſt daher übereingekommen, die beiden Damen gleichmäßig an die Spitze der deutſchen Rangliſte zu ſetzen. Den dritten Platz hat ſich Fräulein Krahwinkel durch ihre ausgezeichneten und gleichmäßigen Reſultate ge⸗ ſichert. Amtliche Rangliſte für Herren 1929: 1. Prenn, 2. und g. Moldenhauer und Froitzheim, 4. Dr. Landmann, 5. Dr. Beſſart,.—9. Dr. Buß⸗ Mannheim, Frenz, H. Klein⸗ ſchroth, S. Kuhlmann, 10.—13. C. v. Cramm, S. Goſewig, v. Heydenreich und S. W. Rahe. Amtliche Raugliſte für Damen 1929: 1. und 2. Frau g. Friedleben und Frau von Reznicek, 3. Frl. Krahwinker, .—5. Frl. Roſt, Frau von Schomburg, 6. Frau M. Nep⸗ pach, 7. Frau Richter⸗Weihermann, 8. Frl. Hoffmann, 9. Frl. A. Peitz, 10. Frl. Z. Hammer, 11. J. Kallmeyer, 12. Frl. M. Stephanus. Deutſche Meiſterſchaft im Mannſchaftsgewichtheben 1860 München behält den Titel Der Deutſche Athletik⸗Sportverband von 1891 brachte am Samstag abend in München bei ausgezeichnetem Beſuch die Endkämpfe um die Mannſchaftsmeiſterſchaft im Ge⸗ wichtheben zur Durchführung. Für das Finale hatten ſich der Turnerbund Cannſtatt, MSV.„Siegfried“ Eſſen und der Titelverteidiger 1860 München qualifiziert. Die Mei⸗ ſterſchaft ſelbſt beſtand aus drei Uebungen: wechſelfeitigem Reißen und beidarmigen Stoßen. Nach der erſten Uebun lag die Mannſchaft von„Siegfried“ Eſſen mit 940 Pfun vor München mit 910 Pfund und Cannſtatt mit 835 Pfund in Führung. Bei der zweiten Uebung konnten die Mün⸗ chener etwas aufholen, doch blüöeb Eſſen immer noch knapp in Front. Beim letzten Gang gelang es dem Welkmeiſter und Olympiaſteger Straß berger ſeiner Mannſchaft dadurch zum Siege zu verhelfen, daß er nicht weniger als 300 Pfund zur Hochſtrecke brachte. Ergebnifſe: 1. 1. Frankfurter Mönus Offenbach:20 1860 München 8550 Pfund; 2. Siegfried Eſſen 3515. Pfund; Turnerbund Cannſtatt 3085 Pfund. Neue Mannheimer Zeitung Montag, den 4. November 1929 Schneide pinnen! Kunstseide, ca. 8. 85 om breit Grundſtücke zu erſehen iſt, während 14 Tagen vom 4. November 1929 ab im Rathaus N 1 hier, Tiefbauamt, 2. Stock, Zimmer 39, zur Einſicht öffentlich aufgelegt. Einwendungen müſſen innerhalb einer vier⸗ wöchigen Friſt, die am 4. Nopember 1929 beginnt, bei Meidung des Ausſchluſſes beim Oberbürger⸗ meiſter hier geltend gemacht werden. 11 Mannheim, den 24. Oktober 1929. Der Oberbürgermeiſter. Zum Zwecke der Beiziehung der Angrenzer zu den Koſten der in Ausſicht genommenen Herſtellung der Altrheinſtraße a) zwiſchen Wacht⸗ und Oppauer⸗Straße, b) zwiſchen Huben⸗ und Schienenſtraße gemäß den Vorſchriften des badiſchen Orts⸗ ſtraßengeſetzes und den für die Stadt Mann⸗ heim geltenden allgemeinen Grundſätzen werden a) die Liſten der beitragspflichtigen Grundbeſitzer ſamt dem Anſchlag des Aufwandes, zu dem ſie beigezogen werden ſollen, und den vor⸗ geſchriebenen ſonſtigen Angaben, Morgen ⸗Ausgabe) kin om. Bet (Metallbettſtelle) ſowie ein ſehr guter eiſerner Ofen billig abzugeben. Anzuſ. zw. 22% Uhr. Werderſtr. 29, 2. Stock. 5277 Ladentheke 2,20 lang, zu verkaufen. 4036 Gra ab, Große Merzelſtr. 47. talegenheltskaut Apart. Speiſezimmer, Schlafzimmer, Herrenzimmer, Kleiderſchränke, Waſchkommode, 57) ͤbC VCC CCCCbbbbPPPbPoPPPoPPPGPGPPGGGPGTbTbPbPPPPPbPPTbTbPPbTPPPPPTPTPTPTGTbPPTbTbTbPPTGPTGTGPTbTGbTVbTVbTbbTbbPbbb 4 7 141 Ane 4 im N 5 5 e, ll. Moröffentlehungen dar Stat Mannheim 1 f N Zum Zwecke der Beiziehung der Angrenzer— 58 5 7 zu den Koſten der in Ausſicht genommenen 0 0 7 Fertigſtellung der Rüdesheimerſtraße auf der 5 7 8 Weſtſeite zwiſchen Laubenheimer⸗Straße und der 8 4 1 ehemaligen e in Mannheim⸗Käfertal Heute und fol ende ra 2 0 5 gemäß den Vorſchriften des badiſchen Orts⸗ 2 1 Beußengffende ale den für. Mann⸗(Markenfabrikat) 8 8 heim geltenden allgemeinen Grundſätzen wird 1111 7 3 j a) die Liſte der beitragspflichtigen Grundbeſitzer 9 1 Die große Ueberraschung der Saison ſamt dem Anſchlag des Aufwandes, zu dem Ammonshaus ſie beigezogen werden ſollen, und den vor⸗ Seel& Co. geſchriebenen ſonſtigen Angaben, Qu 4, 5 I5345 b) der Straßenplan, aus dem die Lage der Charlie Chaplin in seinem neu herausgegebenen erfolgreichen Film 0 Einwendungen müſſen innerhalb einer vier⸗ 1 Biedermeier ⸗ Tiſche, wöchigen Friſt, die am 4. November 1929 beginnt, Barockkommode, Aus⸗ p) die Straßenpläne, aus denen die Lage der ſaſt neue e 2 1 Grundſtücke zu erſehen iſt, e ver 9 1712 5. während 14 Tagen vom 4. November 1929 ab e 1 7 85 5 glanzreiche Qualitätenanden] b e,. Zimmer 39, zur Einſicht öffentlich aufgelegt. Bücherſchränke, Sechs Akie des Lachens; erzielten in der 8 richtigen braun en, grauen und beigen Futterfarben Natte Velour, ca. 140 om breit, solide wollene Ware in feinen Farben, besonders geeignet für Kinder- Mäntel Mantel-Velour, ca. 40 om breit, vorzügliche reinwollene Ware in vorn .95 Meter ehmen Farben Duvetine, ca. 140 om breit besonders auch für Rauchlacken geeignet ö bewährte Qualität in vornehmen Herbst-Farben. fe 2. 5 5 Meter Theaterkasse für das National-Theater M AM MM EIN„ a N DEN PLANK EN J Tosdocssdcde faanbemm Ablenstag, Mikrologisehs Arbestsgemelnschaft 5 Nou: Leitung: Friedr. 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Ok⸗ tober 1910 bereits feſtgeſtellten Beitragspflicht der Angrenzer dar und iſt dadurch notwendig ge⸗ worden, daß— wegen der inzwiſchen eingetrete⸗ nen Aenderung der Währungsverhältniſſe— das bisherige Verfahren keine geeignete Unter⸗ lage für die Bemeſſung der Zahlungspflicht der Angrenzer mehr darſtellt. Mannheim, den 24. Oktober 1929. Der Oberbürgermeiſter. Arbeitsvergebung. Spenglerarbeiten für Neubau Mütter⸗ und Säuglingsheim, Ecke Kronprinzen⸗ und Land⸗ wehrſtraße.— Nähere Auskunft im Baubüro Landwehrſtraße. Dort liegen die Zeichnungen und die Ausſchreibungsunterlagen auf. Oeffnung der Angebote: Montag, den 11. No⸗ vember 1929, 10 Uhr, im Rathaus N 1, Zimmer 124. Zuſchlagsfriſt bis 25. November 1929. Hochbauamt. 20 Verſteigerung. In unſerem Verſteigerungslokal— C 5. 1, Eingang gegenüber dem Schulgebäude— findet an folgenden Tagen die öffentliche Verſteigerung verfallener Pfänder gegen Barzahlung ſtatt: a] für Gold, Silber, Uhren, Fahrräder u. dergl. am Mittwoch, den 6. 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