1 0 1 N 5 1 2. 6 2 * — eue Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße lg, Neßriedrichsſtraße 4, FeHauptſtraße 68, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, WOppauerſtraße 8. Beilagen: Poſtſcheck-Konto Nr. 17590 Karlsruhe hehe e Wannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6— Feruſprecher: Sammel⸗Nr. 24951 Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. — Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Montag: Sport der N. Ml../ Dienstag wechselnd: Aus der Welt der Techrik Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Film/ Mittwoch wechselnd: Die fruchtbare Scholle Steuer, Geſeß und Recht/ Donnerstag wechselnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Mannheimer Reiſezeitung/ Samskag: Aus Zeit und Leben Mannheimer Muſttzeltung Mittag⸗ Ausgabe Dienstag, 5. November 1920 140. Jahrgang— Nr. 313 Alarm⸗Meldungen aus dem Wetterwinkel Europas riegsborbereitungen Mufſolinis gegen Jugoslawien?— Auf dem ganzen Balkan tiecht es nach Nulber Vor„Anbruch einer neuen dei“? Die Alldeutſchen zum Volksbegehren Alles nur Viſionen eines ſchlechten Gewiſſens? [(Drahtbericht unſ. Berliner Büros) Berlin, 5. November. Alarmierende Mitteilungen erhält die„Voſſiſche Zeitung“ aus Belgrad. Danach ſoll Italien auf dem Sprung ſtehen, Jugoſlawien mit Krieg zu über⸗ ziehen und auf den Trümmern Jugoſlawiens ſeine Oberherrſchaft über den ganzen Balkan aufzurichten. Zudem würde unter Verletzung der deutſch⸗öſterreichiſchen Neutralität in Kärnten und Steiermark Italien von Norden her in das jugo⸗ ſlawiſche Gebiet einrücken. Mit Albanien habe Italien einen geheimen Militärpakt. Das albaniſche Heer komme unter italieniſches Kom⸗ mando und ganz Albanien würde italieniſches Auf⸗ marſchgebiet. Ein ähnlicher militäriſcher Geheimpakt beſtehe zwiſchen Italien und Ungarn. Ungarn müſſe im Kriegsfall Jugoſlawien von Norden aus angreifen und erhalte dafür alle früheren ungari⸗ ſchen Gebiete des jugoſlawiſchen Staates bis zur Drau und Donau. Auch die Kroaten ſeien den Faſcios dienſtpflichtig. Dafür würde nach rund 600 Jahren der kroatiſche Staat als ſelbſtändiges Kö⸗ nigreich wieder auferſtehen unter einem italient⸗ ſchen Prinzen als König. Slowenien aber würde von Italien annektiert werden und eine gewiſſe Autonomie erhalten, Dalmatien aber unmittel⸗ Har an Italien angegliedert werden. Auch das Kö⸗ nigreich Montenegro ſoll wieder hergeſtellt wer⸗ den unter der Herrſchaft des minderfährigen Michael Petrowitſch, eines Neffen der jetzigen italieniſchen Königin und Enkel des letzten(und beiläufig erſten) Königs Nikolaus. Macedontien würde entweder ein ſelbſtändiger Staat oder bulgariſch werden. Der Korreſpondent der„Voſſiſchen Zeitung“, und das iſt immerhin in mehr als einer Beziehung charakteriſtiſch, iſt ein Serbe. Es liegt alſo immer⸗ hin die Vermutung vor, daß es ſich hier um Viſſo⸗ nen handelt unter dem Einfluß des ſerbiſchen ſchlechten Gewiſſens. Einzelne von dieſen Angaben ſind beiläufig närriſch. Das ſogenannte albaniſche Heer beſteht aus, hoch gerechnet, 10000 Mann, mit denen ſelbſt im Banden⸗ und Guerillakrieg nicht viel Ehre einzulegen ſein dürfte. Und für die Slo⸗ wenen wird die Ausſicht auf eine italieniſche„Auto⸗ nomie“ kaum ſonderlich verlockend wirken angeſichts deſſen, was ſie an ihren ſchon jetzt an Italien aus⸗ geteilten Con⸗Nationalen auf der öſtlichen Halbinſel erleben. Richtig aber iſt, daß das faſciſtiſche Italien die dermaligen Zuſtände auf dem Balkan ſicher nicht als endgültig annimmt und daß es offenbar ganz planmäßig, auch in Al⸗ banten, das es wirtſchaftlich ganz in ſeine Hand ge⸗ bracht hat, für ſpätere Auseinandeſetzungen rüſtet. Und es trifft ferner zu, daß das nämliche Jugo⸗ ſlawien, das in Wahrheit ein nur von Belgrad zen⸗ traliſtiſch regiertes Groß⸗Serbien iſt, ſich allerorten Feinde gemacht hat, am meiſten in Kroatien. Zuſammenfaſſend: Ob wir unmittelbar vor dem Losbruch ſtehen, lann man mit einigem guten Grunde bezweifeln. Daß es unter der Ober⸗ fläche glimmt und von Süden nach Norden im ganzen Balkan nach Pulver riecht, iſt nicht zu bezweifeln. Es iſt nur bedauerlich, daß man in Deutſchland für die gefahrdrohende Entwicklung des alten europäiſchen Wetterwinkels anſcheinend gar kein Auge hat. Der„gefährliche Graf Karolhi . Waſhington, 4. Nov.(United Preß.) Dem ungariſchen Grafen Karolyt, der unmittelbar vor der Proklamierung der Räterepublik an der Spitze der ungariſchen Regierung geſtanden hatte und dem ſeit vielen Jahren die Einreiſe in die Vereinigten Staaten verweigert worden war, weil man in ihm einen Vertreter umſtürzleriſcher Tendenzen ſah, iſt jetzt durch das Staatsdepartement die Einreiſe⸗ erlaubnis erteilt worden. Die Regierung war von liberalen Kreiſen wegen ihrer ſtarren Haltung in Rieſer Frage heftig angegriffen worden [(Drahtmeldung unſeres Berliner Büros) E Berlin, 5. Nov. Herr Juſtizrat Claß hat am Sonntag auf einer Tagung des Rhein⸗Main⸗Gaues des Alldeutſchen Verbandes in Frankfurt a. M. Herrn Hugen berg beſcheinigt, daß er mit ihm zufrieden ſei. Nach Auf⸗ faſſung des Herrn Claß ſind durch den Druck der Reichs⸗ und der preußiſchen Regierung acht Mil⸗ lionen von der Einzeichn ung fern⸗ gehalten worden.() Nun gälte es erſt recht, feſt und frei zuſammenzuhalten zur zweiten Schlacht. Schon dieſer erſte Sieg werde vom In⸗ und Aus⸗ land als der„Anbruch einer neuen Zeit“ be⸗ trachtet werden. In Anſchluß daran ſprach dann noch, wie wir der „Deutſchen Zeitung“ entnehmen, Graf Alexander Brockdorff über„Tributplan— Staatsbankrott Volksverelendung“. Zuletzt wurde eine Ent⸗ ſchließung angenommen, in der ber Erfolg des Volksbegehrens„mit ſtolzer Genugtuung begrüßt“ wird. 5 Die Genugtuung des Alldeutſchen Verbandes iſt zu begreifen. Am Ende gehört ja auch Herr Claß zu den Vätern des Volksbegehrens. Indes wird, wie wir ſchon geſtern hier dartaten, beſagte Genugtuung nicht allerſeits im Hinterlande des Reichsausſchuſſes geteilt und ſchon ganz beſtimmt nicht allenthalben im deutſchnationalen Lager. Selbſt Herr Hugen⸗ berg ſcheint, wie wir im„Jungdeutſchen“ leſen, nicht mehr die volle Verantwortung für das Volks⸗ begehren übernehmen zu wollen. Dort teilt nämlich Aguſt Abel, der Preſſewart des„Jungdeutſchen Ordens“ mit, daß bei den Deutſchnationalen bereits darüber geſprochen würde, daß bei der Beratung des Volksbegehr⸗Geſetzes Herr Hugenberg mit der Vertretung ſeines Standpunktes einen der deutſch⸗ nationalen Reichstagsabgeoroͤneten betrauen wolle, „der bet dem Schwund der Partei ſo wie ſo ſchon auf dem Ausſterbeetat ſtehe.“ Herr Hugenberg ſei aber bereits dringend gebeten worden, im Reichstag doch ſelber zu ſprechen. Kabinettsumbildung und Reichstags⸗ Einberufung D Bertin, 5. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Parteiführer der Regierungsparteien ſind, wie im„Berliner Tageblatt“ mitgeteilt wird, für Mitt⸗ woch zu einer Beſprechung beim Reichskanzler ge⸗ Antifaſziſtiſches Bombenattentat (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) Paris, 5. November. Aus Nizza wird berichtet: Am Montag abend wurde in Monaco ein neuer Bombenanſchlag gegen die ktaltleniſche Organiſation gerichtet. Vor dem Gebäude, in dem die italieniſchen Vereine des Fürſtentums zuſammenkommen, explodierte gegen halb 10 Uhr unter heftigem Knall eine Bombe. Sämtliche Fenſter des Gebäudes wurden zertrüm⸗ mert, die Decke eines Saales ſtürzte ein, doch wurde niemand verletzt. An der Riviera iſt dies ſeit drei Monaten das dritte Bombenattentat gegen die Italiener. — 2. e Rheinbrücken und Pfälzer Bahnen Die aus franzöſiſcher Qnelle ſtammende Nach⸗ richt über ein Abkommen zwiſchen der Botſchafter⸗ konferenz und der deutſchen Regierung wegen der Entmilitariſierung des linken Rheinufers, das allein die Zerſtörung von fünf Eiſenbahn⸗ linien in der Pfalz durch Deutſchland vorſehen ſoll, iſt, wie uns von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, unrichtig g 1 5 laden worden. Bis dahin dürfte ſich dann wohl auch die Ernennung von Dr. Curtius zum Außen⸗ miniſter noch verzögern, ſchon weil die Beſetzung des dann frei werdenden Reichswirtſchafts⸗ miniſteriums möglichſt gleichzeitig erfolgen ſoll. Das Zentrum ſcheint ſeine Wünſche auf eine Umbeſetzung der Stellen im Kabinett noch nicht auf⸗ gegeben zu haben. In dieſem ſelber aber rechnet man, wie wir feſtſtellen konnten, damit, daß der kom⸗ mende Wirtſchaftsminiſter aus den Reihen der Volkspartei genommen werden wird. 5 Der demokratiſche Zeitungsdienſt will erfahren haben, daß die Regierung den Reichstag nun doch früher einberufen will und zwar 3 zum 26. November, um den Volksentſcheid ſobald wie möglich zum Abſchluß zu bringen. Darüber ſoll in der Parteiführerbeſprechung am Mittwoch entſchieden werden. Die Aufgabe der für Mittwoch vorgeſehenen Parteiführerbeſprechung beim Reichskanzler wird vom„Vorwärts“ folgendermaßen umſchrieben:„Da die Schlußkonferenz in Haag durch die Verzögerung des Abſchluſſes der Arbeiten der Kommiſſion nicht vor Ende November ſtattfinden wird, ſo wird zu ent⸗ ſcheiden ſein, ob die Einberufung des Reichstages nicht bis nach dieſer Konferenz vertagt werden ſoll.“ In der Parteiführerbeſprechung ſoll übkigens auch über den Zuſammentritt des Auswärtigen Aus⸗ ſchuſſes Beſchluß gefaßt werden. Vorläufiges amtliches Ergebnis 10.05 Prozent Der Reichswahlleiter veröffentlichte am Montag abend das vorläufige Ergebnis des Ein⸗ tragungsverfahrens des Volksbegehrens, an dem le⸗ diglich 3 Gemeinden im Stimmkreis Magdeburg noch ausſtehen, in Gegenüberſtellung mit den Ergebniſſen der beiden vorhergehenden Volksbegehren. Hiernach haben ſich von 41278 897 Stimmberechtigten 4147 725 Perſonen, d. h. 10,0 5 v. H. für das Volksbegehren „Freiheitsgeſetz“ eingetragen. Die Zahl der Eintra⸗ gungen beim Volksbegehren„Pauzerkreuzerverbot“ betrug 1 216 968, d. h. 2,9 v. H. und diejenige beim Volksbegehren„Fürſtenenteignung“ 12 523 939, d. 5. 81,8 v. H. f 5 Das Befinden des Prinzen Mar In dem Befinden des Prinzen Max v. Baden ſind beſondere Veränderungen nicht zu verzeichnen. Sein Zuſtand iſt nach wie vor ernſt; jedoch beſteht eine unmittelbare Lebensgefahr im Augenblick nicht. Seit faſt einem Jahre kränkelte der Prinz. Vor etwa drei Wochen brach er bei einem Sturz im Zimmer einige Rippen. Sein Zuſtand verſchlim⸗ merte ſich ſchnell, ſo daß eine Ueberführung von Schloß Salem in das Städt. Krankenhaus in Kon⸗ ſtanz notwendig wurde. In der Nacht zum Sonn⸗ tag beſtand der Kranke, da er ſeit einiger Zeit mit einem Arterienleiden zu tun hat, eine bedenkliche Kriſe, die der Prinz erſt im Laufe des Sonntag abend überwand. Schon vor einigen Tagen hat man die nächſten Angehörigen des Prinzen, ſeine Gattin, die Prinzeſſin Max, und feine Kinder, Prinz Berthold von Baden und Prinzeſſin Marie Alexandra mit ihrem Gatten, dem Prinzen Wolf⸗ gang von Heſſen, an das Krankenlager gerufen. Zur Beiſetzung des Fürſten Bülow — Berlin, 5. Nov. An den heutigen Beiſetzungs⸗ feierlichkeiten für den Fürſten Bülow werden teil⸗ nehmen: Reichskanzler Müller, Reichstagspräſident Loebe, Staatsſekretär von Schubert, Dr. Pünder und Dr. Weismann, Verfaſſungswehen in Oeſterreich Der Verfaſſungsentwurf, den Bundeskanzler Schober unter dem Druck der Heimwehren dem Parlament vorlegte, enthält einige ſehr notwendige, einige nützliche, viele gleichgültige und einige un⸗ mögliche Beſtimmungen. Es erſcheint zwecklos, ſich ſchon jetzt mit den Einzelheiten zu befaſſen, da der Entwurf in vielen Punkten wird abgeändert werden müſſen. Nicht aus Rückſicht auf die Sozialdemokratie, ſondern auf die Demokratie. Würde der Entwurf Geſetz, ſo wäre Oeſterreich eine bürokratiſch⸗abſolu⸗ ſtiſche Republik.(Und wohl auch dieſe nur„auf Zeit“, da der rechte Flügel der Chriſtlich⸗Sozialen ſchon die Aufhebung des Habsburgergeſetzes, das den Mit⸗ gliedern der Dynaſtie die Rückkehr verweigert, ſo⸗ lange ſie nicht auf die, Kronrechte verzichtet haben, verlangt.) ö a 5 g Man hat im Reich anſcheinend zuviel mit eigenen Sorgen zu tun, als daß man ſich um dieſe Lebens⸗ frage des deutſchen Volkes— denn der Anſchluß iſt eine“Lebensfrage— bekümmern könnte. Drohungen deutſcher Verbände ſind allerdings das ſchlechteſte Mittel, um die Sympathien für den An⸗ ſchluß zu vergrößern. Sowohl die Führer des Reichsbanners als auch jene des Stahlhelms ſollten es ſich gründlich überlegen, bevor ſte ihren Geſin⸗ nungsgenoſſen in Oeſterreich ihre„tatkräftige Hilfe“ in Ausscht ſtellen. Und wenn ein leitender Funk⸗ tionär des Oeſterreichiſch⸗Deutſchen Volksbunds in Berlin in einſeitig ſozialiſtiſcher Weiſe zur Ver⸗ faſſungsfrage Stellung nimmt, ſo macht das auf die Anſchlußfreunde der Rechten in Oeſterreich den allerſchlechteſten Eindruck. d f Soweit der Verfaſſungsentwurf ſich bemüht, die ſozialiſtiſche Keimzelle Wien wieder in den Bundes⸗ ſtaat Oeſterreich einzubauen, verdient er volles Lob. Der Bürgermeiſter von Wien war dadurch, daß die Stadt gleichzeitig Bundesland war, drei Inſtanzen im einer Perſon. Wien erhielt verhältnismäßig dop⸗ pelt ſoviel Steueranteile als die anderen Länder. weil es ſowohl als Stadt wie auch als Land be⸗ teiligt wurde. Es widerſprach dem Geſetz der Demo⸗ kratie, daß ſich Wien bisher mit Erfolg geweigert hatte, ſich der Kontrolle des Oberſten Rechnungs⸗ hofs zu unterſtellen. Dieſe Weigerung brachte die Vermutung nahe, daß aus dem ungeheuren Bitöget von 400 Millionen Schilling namhafte Summen für ſozialdemokratiſche Parteizwecke abgezweigt würden, was nicht nur gegen das Geſetz, ſondern auch gegen das Intereſſe der die überwiegende Mehrheit bil⸗ denden bürgerlichen Steuerträger wäre. Auch daß ein Antiterrorgeſetz notwendig ſei, damit ſozial⸗ demokratiſch organiſierte Arbeiter in Zukunft nicht mehr ihre andersdenkenden Arbeitskollegen um ihr Brot bringen können, wird von einem Einſichtigen heſtritten. Anders aber iſt es mit den Beſtimmungen, die die Demokratie als Ganzes träfen. Der Bundespräſident würde künftig vom Volk unmit⸗ telbar gewählt, bei mehreren Kandidaten, von denen niemand die abſolute Mehrheit hätte, entſchiede die Bundesverſammlung, die nicht nur aus Nationalrat und Bundesrat— oder, wie er dann hieße,„Länder⸗ und Ständerat“—, ſondern auch aus den Vertretern der Landes regierungen beſtünde, ſo daß nach menſch⸗ licher Vorausſicht ſtets ein Chriſtlichſozialer Präſt⸗ dent würde, auch wenn er in der Volkswahl die geringſte Stimmenzahl erhielte. Der Bundespräſi⸗ dent hätte ein Notverordnungsrecht, das ihm prak⸗ tiſch geſtatten würde, das Parlament aufzulöſen und überhaupt kein neues wählen zu laſſen. Das Paxla⸗ ment verlöre das Budgetrecht, da, wenn das Budget bis zum Jahresende nicht bewilligt iſt, der Bundes⸗ präſident anordnen kann, daß der Staatshaushalt nach den Sätzen des vergangenen Jahres weiter⸗ geführt werden ſoll. Mit dieſem Bubdgetrecht ſteht und fällt die Demokratie. Beſtünden in Oeſterreich normale Verhältniſſe, ſo wäre der Verfaſſungsentwurf nicht nur von der Linken mit Hohngelächter empfangen worden. Die Regierung und die öffentliche Meinung— und die Oppoſition— ſtehen aber unter dem Druck der Heimwehren, die ſtändig erklären, daß des Entwurf unter allen Umſtänden Geſet werben 2. Seite. Nr. 513 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 5. November 1929 müſſe, entweder auf legalem oder auf„anderem“ Wege. Die Regierung Schober hat feierlich verkün⸗ det, daß ſie nicht daran denke, den Weg des Ge⸗ ſetzes zu verlaſſen.(Dieſe Erklärung war höchſt not⸗ wendig geworden, da die Angſt vor einem Bürger⸗ krieg weite Schichten der Bevölkerung ergriffen hatte und ſich in ſtarken Abhebungen der Spar⸗ einlagen, Umwechſeln in fremde Valuten und Ka⸗ pitalsflucht in die Schweiz äußerte.) Aber die Par⸗ teten des Parlaments haben eine ſolche Erklärung, trotzdem die Sozialdemokratie ſie wiederholt ver⸗ langten, nicht abgegeben. Infolgedeſſen ſetzt die Op⸗ poſition ihre Rüſtungen fort. Die Rekrutierungen in den ſozialdemokratiſchen Schutzbund haben großen Umfang angenommen, die Gewerkſchaften wurden in den Dienſt eines Abwehrkampfes geſtellt, zwei⸗ fellos bereitet ſich die Oppoſition zu bewaffnetem Widerſtand vor. Man glaubt Schober, daß er ſein Wort halten werde, zweifelt aber an Vaugoin, der als kommender Kanzler genannt wird, falls Schober wegen der Schwierigkeiten der Verfaſſungsreform zurückträte. Ein Putſch iſt undenkbar, ein Staatsſtreich aber nicht unmöglich. Das Parlament hat bisher ſchnell gearbeitet. Nach der erſten Leſung wurde ein Unterausſchuß einge⸗ ſetzt, der binnen vierzehn Tagen ſeine Arbeiten abgeſchloſſen haben ſoll. Ob es zu einem Kompromiß kommt, kommen kann, iſt zweifelhaft. Man muß dem Bundeskanzler gute Nerven wünſchen, vor allem gegen die Heimwehren, die Parlament und Oppoſition unter Druck und Drohung halten. Eine Aenderung der Verfaſſung durch Staatsſtreich würde Oeſterreich ſehr, ſehr weit von ſeinem natürlichen Ziel, dem Anſchluß an das Reich, entfernen. Jeder Anſchlußfreund wird daher inſtändig hoffen, daß die Verfaſſungsreform durch ein Kompromiß zuſtande kommt. Für boſſore Norfehrsnerhältniſſe in den Grenzgebieten Berlin, 5. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Der Vorſitzende des Geſamtvorſtandes der chriſtlichen wie Regierungen von Reich und Ländern, ſo⸗ wie an die Reichsbahn und Reichspoſt eine Denk⸗ ſchrift überreicht, in welcher die Verbeſſerung der Verkehrsverhältniſſe in den Grenzgebieten erwartet wird. Die reichsdeutſchen Gebiete ſehen heute an⸗ ders aus als ehedem. Das Saargebiet, die Pfalz, Birkenfeld, Heſſen, Baden, Aachen, Oſtpreußen, die Grenzmark, die beiden Schleſten und die baye⸗ riſche Oberpfalz, alles das iſt nun Grenzgebiet ge⸗ worden, und die Verkehrsbeziehungen haben ſich durch die Gebietsverluſte des Verſailler Vertrages allerorten geändert. Es iſt wohl kaum allgemein kannt, daß zum Beiſpiel Baden von allen reichs⸗ beutſchen Gebieten die größte Abwanderung zu ver⸗ zeichnen hat und daß Aachen, das ſein Hinterland verloren hat, ſchlechthin notleidend geworden iſt. Das„Berliner Tageblatt“, dem man im allge⸗ meinen kein beſonders heißes Herz für Probleme des Grenz⸗ und Auslandsdeutſchtums nachſagen kaun, fordert doch, daß die Wünſche dieſer Grenz⸗ gebtete nicht nur mit dem Rechenſtift, ſondern auch wit dem Kopfe betrachtet werden ſollen. SP. ⸗Reichsausſchuß für Handel und Induſtrie Im Seefahrt⸗Hauſe zu Bremen fand am Montag eine aus dem ganzen Reiche ſtark beſuchte Tagung des Reichsausſchuſſes für Handel und Induſtrie der Deutſchen Volkspartei ſtatt. Reichstagsabg. Dr. Hugo eröffnete die Sitzung mit einem Nachruf für den verſtorbenen Dr. Streſemann.— Das erſte Referat hielt Georg Müller⸗Oerbighauſen über die wirtſchaftliche Tage. Er wies die Behauptung zurück, als ſeien wir in Deutſchland in einer Wirt⸗ ſchaftsdepreſſion begriffen. Von einem Notjahr 1929 könne nicht geſprochen werden. Er ſehe im Gegen⸗ teil in der Entwicklung eine Anpaſſung der deatſchen Produktion an die Gleichgewichtslage, wie ſie durch die fortdauernden Eingriffe des Staates geſchaffen ſel. Es ſei ein Punkt erreicht, wo in ſehr weiten Gebieten der Wirtſchaft eine Verkleinerung der Pro⸗ duktion und die Abſtoßung von Arbeitskräften kapi⸗ kaliſtiſch vorteilhafter ſei als die Erhöhung der Pro⸗ duktivität. 5 Reichstagsabg. Geheimrat Dr. Zapf behandelte das Thema von der politiſchen Lage aus. Zum Thema„Wirtſchaftsſicherung durch gründ⸗ liche Staatsreform“ betonte Reichskanzler a. D. Dr. Luther die Notwendigkeit einer durchgreifen⸗ den Staatsreform und unterſtrich beſonders, daß jede wirkſame Finanzreform neben der unmittelbaren Entlaſtung der Wirtſchaft vor allem den Glauben an bie deutſche Zukunft ſtärken müſſe. An die Reſerate ſchloß ſich eine eingehende Aus⸗ ſprache. Der deutſchnationale Parteitag Berlin, 5. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Der mit Recht mit allgemeiner Spannung erwartete deutſchnationale Parteitag findet am Freitag, den 29, November und am Samstag, den 23. Nove m⸗ ber in Kaſſel ſtatt. Die Vorträge des erſten Tages ſollen, wie die deutſchnattonalen Blätter be⸗ richten, unter dem Motto ſtehen:„Der geiſtige und wirtſchaftliche Kampf gegen den Marxismus“. Auf der Tagesordnung am Samstag ſoll man dafür einen Vortrag hören über das Thema:„Der Da⸗ ſeinskampf der Eigenſchaft und der Perſönlichkeit“. Außerdem gibt es allerhand Sondertagungen: Beamte, Mittelſtand, Landwirtſchaft, Studenten, Jugend, Frauen, ſogar die deutſchnationalen Rechts⸗ anwälte und Notare werden ſich zu Füßen Hugen⸗ bergs verſammeln. Das eigentliche Thema der Kaſſeler Tagung: Wie ſtellt die Partei künftig ſich zu Hugen berg? wird in dieſen Vorankündigungen natürlich nicht genannt. Der Schiedsſpruch in der Großſchiffahrt 8 angenommen i Hamburg, 5. Nov. Der im Lohuſtreit zwiſchen den Reederejen und den ſeemänniſchen Berufsver⸗ bänden gefällte, bereits gemeldete Schiedsſpruch, der angenommen eine 5 a prozentige Erhöhung der bisherigen (Drahtbericht unſeres Londoner Vertreters) § London, 5. November. England habe die Rückgabe des deutſchen Eigentums endgültig abgelehnt, bedarf einiger Anmerkungen. Es dürfte zwar richtig ſein, daß ſich der Schatzkanz⸗ ler Snowden im Laufe der Verhandlungen über dieſe Frage im ablehnenden Sinne geäußert hat, doch kann von einer endgültigen Ableh⸗ mung wohl kaum die Rede ſein. Nach dem Friedensvertrag hat England eine endgültige Ab⸗ rechnung über die Verwendung der Liquidations⸗ erlöſe vorzulegen und ſchon daraus folgt, daß die im Poungplan noch ausdrücklich betonte Methode der Verhandlungen mit der deutſchen Regierung nur in gegenſeitiger Uebereinſtimmung zum endgültigen Abſchluß kommen kann. Die engliſche Regierung kann lediglich die weiteren Verhandlungen vorerſt ablehnen, doch iſt keineswegs damit zu rechnen, daß ſich die deutſche Regierung mit einer Ablehnung ihrer Forderungen zufrieden geben wird. Die Situation dürfte im Augenblick die ſein, daß die Fortſetzung der Verhandlungen auf einen ſpäteren Zeitpunkt worden iſt. einer vernünftigen und einigermaßen gerechten Regelung zu kommen, wird von einem immer größer werdenden Kreis der engliſchen Oeffentlichkeit an⸗ erkannt umd es kann kein Zweifel darüber ſein, daß die Zeit für die Gerechtigkeit arbeitet Immerhin iſt das Vorgehen der Arbeiterregierung in dieſer ganzen Frage umſo merkwürdiger, als ſich gerade Snowden noch vor wenigen Jahren über Der Berliner Staatsanwaltſchaft und der Polizei iſt es in den letzten Tagen gelungen, weitere Auf⸗ zeichnungen über Geheimkonten der Gebrüder Skla⸗ rek zu finden, durch die Mitglieder der ſtädti⸗ ſchen Behörden aufs ſtärkſte kompro⸗ mittiert werden. Die Sklareks haben ſich, um die Namen zu verſchleiern, verſchtedener Decknamen be⸗ dient. Unter der Bezeichnung„Guſtav“ hat man einen hohen leitenden Beamten der Berliner Stadt⸗ verwaltung zu ſuchen. Unter der Bezeichnung „Hammel“ iſt ein Beamter ber Stadtbank zu fin⸗ den. Für den kommuniſtiſchen Stadtrat Gaebel hatte man den Namen„Gabriel“ gewählt, wäh⸗ rend der kommuniſtiſche Stadtrat Degner den Namen„Dolch“ erhielt. Für den Bürgermeiſter Schneider hat man das Pfſeudonym„Schuſter“ gewählt. Das Konto des Stadtbaudirektors Schmidt wurde mit„Schimmel“ bezeichnet. Aus dem Konto des Stadtrats Degner geht her⸗ vor, daß er monatlich 20002500 4 von den Gebrüdern Sklarek erhalten hat. Das Konto„Gabriel“ weiſt noch höhere Summen auf. „Schimmel“ hat Zuwendungen erhalten, die die Beträge der beiden eben genannten Perſonen ganz erheblich überſchreitet. Das Konto„Guſt ar“ weiſt im weſentlichen die Summen auf, die für gelieferte Kleidungsſtücke an ſämtliche Familienmitglieder ein⸗ geſetzt ſind. Daneben finden ſich Aufzeichnungen über größere Summen. 2 Hinter den Kuliſſen des Sowjetregimes Berlin, 5. Nov.(Von unf. Berliner Bürv.) Die deutſch⸗ruſſiſche Filmgeſellſchaft„Deruſſa“ iſt bekanntlich verkracht. Das Unternehmen war vor zwei Jahren gegründet worden, um die Produktion des ruſſiſchen ſtaatlichen Sowjet⸗Kinos in Deutſch⸗ land zu vertreiben. Hauptaktionär dieſes— ſpre⸗ chen wir ohne Umſchweife— boſchewiſtiſchen Propagandainſtituts— war der Deutſche Georg Sklarz. Sklarz merkte jedoch bald, daß die Sache ſchief ging und verkaufte ſeine Aktien an eine engliſche Filmgeſellſchaft. Auch die erkannte ſchnell, daß mit den Sowjet⸗Films in Deutſchland keine großen Geſchäfte zu machen waren und nun mußte die ruſſiſche Handelsvertretung einſpringen, die ſchon mehrfach, auch zu Zeiten noch von Georg Sklarz, an die Deruſſa große Kredite gegeben hatte. Wie der„Vorwärts“ meint, gehen dieſe Kredite in die Millionen. Die Leiter der Filmabteilung in der ruſſiſchen Handelsvertretung, Zörer und Popp, ſind, wie man ſich erinnern wird, bereits abberufen worden. Jetzt werden auch noch andere wichtige Funktionäre der ruſſiſchen Handelsvertretung mit dieſen faulen Kreditgeſchäften in Verbindung ge⸗ bracht. Man nennt die Namen Lewine, Buyne⸗ wäitſch und Naglowſki. Die Herren werden beſchuldigt, einen erheblichen Teil der Kredite gar nicht der Deruſſa, ſondern der eigenen Jagdtaſche zugeleitet zu haben. * Die Unterſuchung wird im weſentlichen von einer Spitzelorganiſation geführt, die von der ruſſiſchen G. P. U. in dem duldſamen Deutſchland unterhalten wird. Deshalb iſt es ſo ſchwer, in dieſe Dinge Einblick zu erhalten. Es ſcheint aber, daß unterſchiedlichen Würdenträgern der Sowjetunion die Butter vom Haupte träuft. Wie der„Vorwärts“ T de für die Dauer von 28 Monaten vorſieht, verſchoben Die Verpflichtung Englands, in der Frage des beſchlagnahmten deutſchen Eigentums zus 5 f tung der Regierung geltend, insbeſondere da ſtav- Hammel Der Sklarelſtandal Entdeckung neuer Geheimkonten Arbeit die zeit für die Gerechtigkeit? Was wird mit dem beſchlagnahmten deutſchen Eigentum in England? die Liquidationsfrage in dem Sinne geäußert hat, daß er ſie für einen Schlaggegen das Völker⸗ recht halte. Auch die meiſten anderen Mitglieder . ö der gegenwärtigen Regierung haben ſich zu der einen Die in den letzten Tagen verbreitete Nachricht, oder anderen Zeit ſehr ſcharf gegen die Fortſetzung der Liquidationen, wie überhaupt gegen das ganze Syſtem dieſer Beſchlagnahmungen von Privateigen⸗ tum ausgeſprochen. Umſo merkwürdiger iſt es, daß die Regierung durch Winkelzüge verſucht, zu verdun⸗ keln, daß der engliſche Staat in den letz⸗ ten Jahren mehr als 15 Millionen Pfund der aus dem liquidierten deut⸗ ſchen Eigentum erlöſten Summen in ſei⸗ nem Staatshaushalt aufgebraucht hat. Es ſtellt ſich jetzt heraus, daß Lord Paßfields Oberhauserklärung in der letzten Woche reine Spie⸗ gelfechterei mit Zahlen war. Wenn dieſer welt⸗ berühmte Veteran der ſozialiſtiſchen Bewegung (Sidney Webb) davon ſprach, daß ſich nur 3 Mil⸗ lionen Pfund Ueberſchüſſe auf dem Konto der Liqui⸗ dationserlöſe befänden, ſo hat er einfach verſchwiegen, daß weitere 12—14 Millionen nur deshalb nicht auf dieſem Konto ſtehen, weil ſie bereits verbraucht worden ſind und zwar für Zwecke des ordentlichen Haushalts. Dieſe Dinge werden allmählich immer mehr in der breiteren Oeffentlichkeit bekannt. Es macht ſich ein wachſender Unwille gegen die Hal⸗ man auch die menſchliche Seite dieſes durchaus nicht rein finanziellen Problems immer deutlicher ſieht Es wird langſam auch in engliſchen Kreiſen bekannt, daß es ſich hier weiter um die Vernichtung der Exiſtenz von etwa 300 000 Deutſchen handelt, und zwar in der Hauptſache von ſolchen Leuten, die ihre Lebensarbeit hingegeben haben, um Unternehmungen in England hochzubringen. Die Geheimkonten werden vom Unterſuchungs⸗ richter jetzt unter Hinzuziehung erprobter Sachver⸗ ſtändiger und erfahrener Kriminaliſten weiter nach⸗ geprüft. Die Veſchuldigungen gegen Brolat Im Zuſammenhang mit der Sklarekaffäre werden, wie bereits kurz gemeldet, jetzt ſehr ſchwere Vorwürfe gegen den Direktor der Berliner Ver⸗ kehrsgeſellſchaft, Brolat, erhoben. Die Vorwürfe beziehen ſich auf die Tätigkeit Brolats als Direk⸗ tor der Berliner Brennſtoffgeſellſchaft in den Jah⸗ ren 1924⸗25. Bei der Belieferung ſtädtiſcher An⸗ ſtalten und Siedlungen mit Brennſtoffen ſollen nach dieſen Vorwürfen minderwertiges Holz und Kohlen abgegeben worden ſein, während die Rech⸗ nungen über wertvolles Material ausgeſtellt worden ſeien. i Brolat hat ſich auf Grund dieſer Vorwürfe an den Aufſichtsratsvorſitzenden der Brennſtoffgeſell⸗ ſchaft, Stadtrat Dr. Treitel, gewandt. Dieſer hat eine Unterſuchung in die Wege geleitet. Brolat beſtreitet entſchieden, von irgendwelchen Betrügereien Kennnis gehabt zu haben. Wie weiter bekannt wird, ſchwebt gegen Brolat bei der Staatsanwaltſchaft bereits ein Ermittlungs⸗ verfahren wegen des Verdachtes der paſſi⸗ ven Beſtechung im Zuſammenhaug mit dem Sklarekſkandal. Ausſprache im Ant erhaus Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit In der Montagsſitzung des Unterhauſes machte Baldwin, nachdem er unter dem Beifall der Kon⸗ ſervativen Macdonald im Namen der geſamten Oppoſition des Unterhauſes herzlich willkommen ge⸗ heißen hatte, den Vorſchlag, die für Donnerstag nor⸗ geſehene Indiendebatte auf Grund eines Ver⸗ tagungsantrages von ſeiten des Führers des Hauſes vorzunehmen, um dem Staatsſekretär für Indien zu ermöglichen, ſeine Erklärungen abzugeben.— Bald⸗ win will mit dieſem Antrag verhüten, daß es zu einer ſachlichen Abſttemmung kommt. Es entſpann ſich ſodann eine Ausſprache über die Lage in Oeſterreich, bei der Außenminiſter Hen⸗ derſon erklärte:„Beide politiſche Parteien in Oeſter⸗ reich erörtern das Verfaſſungsproblem in der durch die parlamentariſchen Einrichtungen ihres Landes vorgeſehenen Art und in einem Geiſte, der dieſen Einrichtungen angemeſſen iſt. Das Scheitern der augenblicklichen parlamentariſchen Verhandlungen würde, wenn darauf irgend ein Verſuch folgt, das Problem durch andere Mittel zu behandeln, der bri⸗ tiſchen Regierung nur ernſteſte Beſorgnis ver⸗ urſachen.“ Bezüglich der Arbeitsloſigkeit erklärte Thomas, daß in den letzten drei Monaten Aus⸗ gaben in Höhe van 11 Millionen Pfund bewilligt wurden, durch die für 5000 Menſchen Arbeit geſchaf⸗ fen werde; weitere Ausgaben über 10 Millionen Pfund ſeien vorgeſehen und großzügige Pläne zum Ausbau des Eiſenbahnnetzes bereits genehmigt. Die Regierung bereite eine Geſetzgebung vor, durch die der Geländeankauf für tSaat und Gemeinden erleich⸗ tert werde. Der Miniſter ging dann auf die Be⸗ mühungen der Regierung um die Förderung des Bergbaues und der Textilinduſtrie ein. Der frühere konſervative Kriegsminiſter Wer⸗ thington Evans trat für Beibehaltung der ſog. Mae Kenna⸗Zölle auf Automobile und verwandte Induſtrien ein. — Bukareſt, 5. Nov. Bei einem Bahnübergang in der Nähe von Arad wurde ein mit acht Perſonen beſetztes Laſtauto von einem Güterzug überfahren. Ein Inſaſſe wurde getötet, drei wurden ſchwer und ter leichter i 8 5 erletzt. i Vadiſche Politik Der neue Landtag Eine vorbereitende Sitzung Am Dienstag, den 5. Növember, abends 6 Uhr, tritt der neugewählte Badiſche Landtag zum erſten⸗ mal zuſammen, und zwar zu einer vorbereitenden Sitzung, in der der Alterspräſident beſtimmt wird. Alterspräſident iſt der deutſchnationale Abgeordnete Fabrikant Habermehl, der im 69. Lebensjahr ſteht, bisher 2. Vizepräſident war und ſeit 1919 dem Landtag angehört, während das jüngſte Mitglied des Landtags der 30jährige nationalſozialiſtiſche Abge⸗ ordnete Lenz iſt. Dem Alterspräſidenten werden die Abgeordneten Köhler(Nationalſozialiſt), Heck(Ztr.), Hilbert(Bauernpartei) und Lenz(Nationalſozialiſt) als Jugendſekretäre zur Seite ſtehen. In der vorbereitenden Sitzung wird auch die Tagesordnung der 1. Sitzung feſtgelegt. Dieſe erſte Sitzung findet, wie ſchon mitgeteilt wurde, am Mittwoch, den 6. November, vormittags 11 Uhr, ſtatt. Dieſer Sitzung gehen Gotesdienſte in einer evangeliſchen und einer katholiſchen Kirche voraus. Letzte Meldungen Zwei Feuerwehrleute durch Rauchgaſe getötet — Köln, 4. Nov. Heute brach in der Einheits⸗ preis⸗Niederlaſſung in Köln⸗Ehrenfeld ein Keller⸗ brand aus, der bald einen großen Umfang annahm. Die Feuerwehr mußte einen Teil des Fußboden⸗ belages und einen Teil des Glasdaches durchſchla⸗ gen. Bei den Löſcharbeiten wurden zwei verheira⸗ tete Feuerwehrleute durch Rauchgaſe getötet, obwohl ſie mit Gasſchutzmasken ausgerüſtet waren. Graf Orſini wieder Botſchafter in Berlin? E Berlin, 5. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Der italieniſche Botſchafter Graf Aldrovandi iſt nach Berlin zurückgekehrt und in den Blättern wird da⸗ raus geſchloſſen, daß die Angelegenheit des entwen⸗ deten Chiffrierſchlüſſels damit zu ſeinen Gunſten be⸗ endet ſei. Das mag wohl ſein. Dennoch haben wir Grund. anzunehmen, daß Aldrovandi nicht mehr all⸗ zulange die Geſchäfte der italieniſchen Botſchaft in Berlin führen wird. Als ſein Nachfolger wird uns der bisherige Botſchafter Itallens in Angora, Graf Orſint, bezeichnet. Orſini war bereits vor dem Krieg in Berlin als Botſchafter tätig. Er iſt mit einer Schweſter des Geſchäftsinhabers der Dresdner Bank, Herbert Guttmann, verheiratet. Wieberaufrollung des Falles Jakubowfki — Neuſtrelitz, 5. Nov. Der„Landeszeitung für beide Mecklenburg“ wird von zuſtändiger Stelle mit⸗ geteilt, daß die hieſige Strafkammer in Sachen Jaku⸗ bowſki das Wiederaufnahmeverfahren zugelaſſen hat. Sobald das Urteil gegen die Familie Nogens be⸗ ſtätigt ſein wird, wird die Strafkammer prüfen, ob das Todesurteil gegen Jakubowſki aufrecht zu er⸗ halten iſt oder nicht. 1 8 Großfenenr — Lübeck, 5. Nov. Montag abend einen neuerbauten Warenſpeicher der Firma Thams und Garfs. Den Flammen fielen Warenvorräte im Schätzungswert von 150 000 Mark zum Opfer. Auch der durch Waſſer verurſachte Scha⸗ den iſt groß. Familientragödie — Königsberg, 5. Nov. Im Verlaufe einer Aus⸗ einanderſetzung erſchoß der Malergehilfe Erich Böhm geſtern nachmittag ſeinen Stiefvater, den Arbeiter Guſtav Fürſt, der in angetrunkenem Zu⸗ ſtande ſeine Frau beſchimpft und mißhandelt hatte. Böhm feuerte drei Schüſſe ab, deren einer den Stief⸗ vater auf der Stelle tötete; die Stieftochter wurde durch einen Rückenſchuß ſchwer verletzt, während der Schwiegerſohn eine Verletzung am linken Unterarm erlitt. Der Täter ſtellte ſich ſelbſt der Polizei. Tumultſzenen an der Wiener Techniſchen Hochſchule * Wien, 4. Nov. An der Techniſchen Hochſchule, an der die Vorleſungen heute wieder aufgenommen wurden, kam es abermals zu großen Tumultſzenen. Den Auftakt bildete eine Vorleſung des Profeſſors Dr. Turba, der die Studenten aufforderte, ſeinen demnächſt ſtattfindenden Vortrag über die Krieg s⸗ ſchuldlüge zu beſuchen. Dieſer Aufforderung folgten einige Worte des Profeſſors über die ſchmachvolle Haltung eines beſtimmten Tei⸗ les des deulſchen Volkes. Hierauf kam es zu Aus⸗ ſchreitungen der nationalſozialiſtiſchen Studenten gegen die jüdiſchen und die ſozialiſtiſchen Hörer, wo⸗ bei dieſe verprügelt wurden. Einige Perſonen, die nicht nachweiſen konnten, daß ſie Hörer der Techni⸗ ſchen Hochſchule ſind, wurden verhaftet. Herbette geſtorben — Paris, 5. Nov. Der franzöſiſche Botſchafter in Brüſſel, Maurice Herbette, iſt heute in einem Hotel in Paris im Alter von 58 Jahren an einem Herzſchlag geſtorben. Herbette, der in Paris ſeinen Urlaub verbrachte, war ſeit 1922 Botſchafter in Brüſ⸗ ſel. Zu Beginn ſeiner Karxiere weilte er im Jahre 1889 als Botſchaftsattachee in Berlin. Der 92 Jahre alte Präſident Loubet Paris, 5. Nov.(Von unſerem Pariſer Ver⸗ treter.) Der ehemalige Präſident der Republik, Emil Loubet, der ſeinen Lebensabend in dem ſüd⸗ franzöſiſchen Städtchen Monélimar verbringt, iſt dieſer Tage ſchwer erkrankt und ſeine Familie geriet in ernſte Beſorgnis, umſomehr, als Loubet beinahe 92 Jahre zählt. Seit geſtern ſcheint er ſich fedoch wieder auf dem Wege der Beſſerung zu befinden. Der Budapeſter Hungerſtreik — Budapeſt, 5. Nov. Sämtliche kommuniſtiſchen Häftlinge im Gefängnis der Budapeſter Staatsan⸗ waltſchaft haben den Hungerſtreik als zwecklos auf⸗ gegeben. 5 5 In einem ander zu Gefängnis ſetzen einige Häft⸗ linge den Hungerſtreik fort; ſie werden auch weiter⸗ hin künſtlich ernährt Vulkanausbruch in Guatemala — Newyork, 5. Nov. Aus Guatemala wird be⸗ richtet, daß durch eine Eruption des Vulkans Sauta Maria 20 Perſonen getötet wurden. Der Sachſchaden iſt groß. Im Laufe des geſtrigen Tages f erfolgten mehrere kleine Ausbrüche. Ein Großfeuer vernichtete . Dienstag, den 5. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 4. Seite. Nr. 518 Städtiſche Nachrichten Die Tapeziere werben Geſtern abend belebten das Straßenbild die Werbe⸗Wagen der hieſigen Tapezierer⸗ Zwangs⸗In nung. Geſchmückt mit augen⸗ fälligen Inſchriften, warben ſie für die gute hand⸗ werkerliche Kunſt der Polſterei und Poſamentiererei. Die zehn Wagen— Liefer⸗ und Perſonenwagen— waren von Mannheimer Tapezierermeiſtern geſtellt. Nachdem der Wagenzug in der Schwetzingerſtadt Aufſtellung genommen hatte, fuhr man durch den Lindenhof und dann durch die Innenſtadt. Die In⸗ ſchriften wurden unterſtützt durch aufgeſtellte Pol⸗ ſtermöbel, die das„gut“ und„böſe“ ſinnfällig demon⸗ ſtrierten. Eine Chaiſelongue war in zwei Ausfüh⸗ rungen vorhanden. Man wurde leicht von der 1 beſſeren Qualität und Ausführung der handwerker⸗ ü lichen Arbeit überzeugt. Rationaliſierung des Sendebetriebes 1 21 Und Südweſtdeulſchland? Es hat den begründeten Anſchein, als ob der deutſche Sendebetrieb vom Geſichtspunkt des Sparens her neugeſtaltet werden ſoll. Von einem deutſchen Sender wiſſen wir, daß dieſes Sparprogramm die täglichen Ausgaben um einige tauſend Mark herab⸗ drücken ſoll. Dieſe kleinen Ausgabenverkürzungen genügen natürlich nicht, es muß großzügig rationa⸗ liſiert werden. In dieſem Zuſammenhang verdient die kürzliche Meldung von der geplanten Errichtung eines Großſenders auf dem Schwarzwald beſondere Beachtung. Der allgemeine Plan der Ra⸗ tionaliſterung geht anſcheinend dahin, die deutſchen Sender zu differenzieren in ſelbſtändige, repräſen⸗ kative Großſender und in kleinere Lokalſender, die fe nach Bedarf mit als Relaisſender in Betrieb ge⸗ nommen werden können. Dieſer„Großſender auf dem Schwarzwald“ iſt vermutlich als ſelbſtändiger Großſender gedacht, der vielleicht als Sübdeutſchland⸗ ſender mit ſehr ſtarker Sendeenergie ausſtrahlt. Der Freiburger Sender, der für den dichtbevölkertſten Teil Badens, für die Südweſtecke, überhaupt nicht in Frage kam, wird dadurch überflüſſig werden. Wir haben keinen Grund, das zu bedauern, weil er uns nichts anging, wir hörten ihn nicht. Aber wir haben allen Anlaß, uns mit dem geplanten Großſender auf dem Schwarzwald zu beſchäftigen. Keine noch ſo ſtarke Energie dieſes Senders wird ausreichen, um der Millionenbevölkerung im Südweſten die Mög⸗ lichkeit zum Abhören mit einfachen und billigen Ge⸗ räten zu geben. Wir haben in der Nachbarſchaft den ſtarken Straßburger Sender. Bei dem allgemeinen „Wettrüſten der Welle“ wäre es nur mit ſehr trenn⸗ ſcharfen und alſo teuren Geräten möglich, den zu⸗ künftigen Schwarzwaldſender hereinzubekommen. Dabei aber kann ſich die Hörergemeinde unſeres Be⸗ zirks nicht vergrößern und die Tatſache, daß wir in Mannheim nur 6000 Hörer f funks, der eine Sache für die große Maſſe des Volkes 4 ſein ſoll. Das Verlangen dieſer Bevölkerung und der Wirtſchaftskreiſe des Südweſtens geht dahin, daß, 1 wenn ſchon ein Großſender an der Südweſtfront er⸗ rrleichtet werden ſoll, dies in einem Gebiet geſchieht, das 5 mit ſeiner dichten Bevölkerung darauf Anſpruch hat. Der Schwarzwald und ſeine Umgebung iſt landſchaft⸗ lich ſehr ſchön, aber die Bevölkerungsdichte iſt nicht groß. Erzvorkommen im Schwarzwaldmaſſiv dürfte auf die Ausſtrahlung nicht ohne auffaugenden Ein⸗ fluß ſein. Vom Standpunkt der Vernunft aus müß⸗ ten die Maſten dieſes Senders im Odenwald ſtehen. Von hier aus würde der Sender einer Millionen⸗ bevölkerung in dem wichtigen Induſtriegebiet Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen⸗Heidelberg den Empfang mit einfachen und billigen Apparaten ermöglichen. Man darf hoffen, daß Stadtverwaltung, Handelskammer und Verkehrsverein, wie auch die Rundfunkvereine ſich mit dieſer Frage beſchäftigen. Rufu. haben, widerſpricht dem ganzen Weſen des Rund⸗ Merkwürdig. Ailhelm II. und Hermi Aus dem Eheleben des letzten Hohenzollernkaiſers In den nächſten Tagen wird im Verlag Karl Reißner(Dresden) eine von berufenſter Seite ver⸗ faßte Chronik über das Familienleben Wilhelms II. erſcheinen als eine Art Ergänzung zu Emil Ludwigs berühmtem Kaiſerbuch, das mit 1918 ſchließt. Der Verfaſſer des Buches, das wegen ſeines Inhalts in weiteſten Kreiſen Aufſehen erregen wird, iſt, wie der Verlag verſichert, ein ſehr bekannter Polktiker und ſein Name wird ſoviel genannt, daß er hier un⸗ genannt ſein will; erſt kürzlich veröffentlichte er ein nicht minder aufſehenerregendes Buch:„Geſtalten rings um Hindenburg“. Die neue Publikation, aus der wir bereits heute einen intereſſanten Auszug zu veröffentlichen in der Lage ſind, heißt:„Wilhelm II. und Hermine— Geſchichte und Kritik von Doorn“. Die eiferſüchtige Kalſerin Solange Wilhelm II. lebt, wird niemand die Taktloſigkeit haben, eine Pſychvanalyſe in dieſer Beziehung zu veröffentlichen. Doch kann ſchon heute feſtgeſtellt werden, daß des Katſers Sinnlichkeit nicht allzu groß geweſen iſt. So hält er ſtets die eheliche Treue, und das, was er für die Gräfinnen Görtz, Moroſini und Zeppelin⸗Aſchhauſen oder für Frau Eltſabeth Staudt, um nur einige Namen zu nennen, empfand, iſt nichts weiter als eine vielleicht mehr menſchliche als männliche Sympathie. Wenn die Kaiſerin Auguſte trotzdem ſtark zur Eiferſucht neigte, ſo, weil ihr immer und immer wieder das Wort in den Ohren klang, das Herbert Bismarck, des gro⸗ ßen Kanzlers älteſter Sohn, kurz nach der Thron⸗ beſteigung in feuchtfröhlichem Kreiſe geſagt hat. Schon nach wenigen Tagen war es der Kaiſerin hin⸗ terbracht worden.„Wir müſſen nun Mätreſſen für den Kaiſer ausſuchen, dann läßt ſich am beſten und leichteſten regieren.“ So erzählt es Philipp Eulen⸗ burg wörtlich. Im fünften Jahrzehnt des Lebens kamen Kaiſer und Kaiſerin trotz aller Zuneigung nicht menſchlich, aber geiſtig auseinander. Wilhelm II. mit ſeinem fabelhaften Gedächtnis und feiner ſchnellen Auffaſ⸗ ſungsgabe, immer ſprunghaft und lebendig, kann gar nicht genug wiſſen, ſehen, hören. Die Kaiſerin, von Natur nicht ſehr begabt, bleibt geiſtig ſtehen. Sie lieſt nur das Paſtorenblatt, den„Reichsboten“, die „Woche“, den„Lokalanzeiger“. Intereſſante Men⸗ ſchen ſteht ſie nie. Der Kaiſer hat eines Abends für ſich allein geleſen und fragt dann plötzlich die Kaiſerin:„Willſt du eigentlich hier übernachten?“ Der Kaiſer weiß wohl, woher die Umwelt ſeiner Gemahlin ſo dumpf und geiſtig arm iſt. Als daher die drei ſogenannten Halleluja⸗Tamtem, die Freun⸗ dinnen ſeiner Frau, 1906 ihr fünfundzwanzigjähriges Dienſtjubiläum gefeiert hatten, faßt er den Plan, ſie durch jüngere zu erſetzen und ſie im Prinzeſſinnen⸗ palais aufs Altenteil zu ſetzen. Indeſſen wehrt ſich die Kaiſerin energiſch und hält ihren öͤͤrei Damen die Treue. Sie bleiben. Dann aber bringt der Krieg Kaiſer und Kaiſerin wieder zuſammen. Gerade bei ihr findet der Kaiſer Verſtändnis. Weiß ſie doch ſchon 1917, wie er unter dem Joch des diktatoriſch⸗ brutalen Ludendorff, der ihn von Monat zu Monat mehr ausſchaltet, leidet. Wilhelm II. und Auguſte Viktoria hatten dieſelbe inſtinktive Abneigung gegen den Dik⸗ tator, der es im Juli 1917 als erſter preußiſcher General fertigbringt, ſeinem Kriegsherrn und Kaiſer ein Ultimatum zu ſtellen. Beide fühlen, daß er Unglück bringt. Schon 1915, als Ludendorff noch Chef des Stabes von Ober⸗Oſt iſt und Hindenburg ihm anſagt, ruft der Kaiſer:„Wird mir dieſe ekel⸗ hafte Feldwebelfreſſe ſchon wieder ſerviert!“ Als Inſtinktmenſch fand die Kaiſerin in der ſchwierigſten Situation der Hohenzollern das rich⸗ tige Wort. Als ihr Wilhelm II. am 9. November 1918 aus Spa drahtete, daß er die Abſicht habe, Deutſchland zu verlaſſen, telegraphierte ſie ihm: „Bleib' du auf deinem Poſten, ich bleib' auf meinem.“ Doch folgte Wilhelm dieſem Rate nicht. Am Tage darauf verließ er ſeinen Poſten. Im September 1918 hatte ſte in Homburg vor der Höhe einen Schlag⸗ anfall erlitten. In Amerongen verſchlimmerte ſich ihr Herzleiden von Monat zu Monat. Am 11. April 1921 wurde Auguſte Viktoria, des Deutſchen Reiches letzte Kaiſerin und Preußens letzte Königin, von ihrem Leiden ſauft erlöſt. Am 17. April wurde die Leiche in Doorn eingeſegnet. Lebenswende Als Wilhelm am 10. November 1918 nachmittags in Amerongen ankommt, iſt ſein erſtes Wort zum Schloßherrn Grafen Bentinek:„Was ſagen Sie zu dieſer Choſe? Nun machen Sie mir mal einen rich⸗ tigen engliſchen Tee!“ Erſte Anknüpfung Schloß Saabor, Sommer 1922. Georg Wilhelm, dreizehn Jahre. Hermine, ſeine Mutter. (Getreu nach den Memoiren.) Sohn: Mama. Mutter: Bitte, ſtöre mich nicht, ich arbeite. Sohn(ſchluchzend): Mama? Mutter: Was iſt, Liebling? Sohn: Ich bin ſo traurig über den armen Kaiſer. Er muß ſo ſchrecklich allein ſein. Mutter: Es iſt furchtbar! Sohn: Wenn ich groß bin, will ich für den Kaiſer kämpfen. Mutter: Ja, Liebling. Sohn: Mama, darf ich ihm einen Brief ſchreiben? Mutter: Gewiß darſſt du das, mein Kind. Und Georg Wilhelm ſchreibt: „Seiner Majeſtät, dem Kaiſer: Lieber Kaiſer! „Ich bin ein kleiner Junge, aber ich will für Dich kämpfen, wenn ich groß bin. Ich bin traurig, weil Du ſo ſchrecklich einſam biſt. Oſtern iſt vor der Tür. Mama wird uns Kuchen und bunte Eier ſchenken. Aber ich will gern die Eier und den Kuchen hergeben, wenn ich Dich nur zurückbringen könnte. Da ſind viele kleine Jungs wie ich, die Dich lieb haben.“ Er unterſchreibt den Brief mit„Georg Wilhelm“, darunter mit einem jungenhaften ſtolzen Schnörkel „Primz von Schönaich⸗Carolath“. * Noch keine Wiederaufnahme der Neckarſchiffahrt. Auch im Oktober konnte die ſeit Mitte Juli einge⸗ ſtellte Neckarſchiffahrt noch nicht aufgenommen wer⸗ den. Nur am unteren Neckar kamen 19 Lokalzüge mit 47 Kähnen für den Kanalbau bei Neckargemünd und Neckarſteinach zur Ausführung. Für den No⸗ vember erhofft man größere Regenfälle und damit eine Hebung des Waſſerſtandes. * Einen doppelten Beinbruch zog ſich geſtern nach⸗ mittag ein Radfahrer Ecke Mittel⸗ und Fröhlich⸗ ſtraße dadurch zu, daß er auf einen Anruf eines Bekannten ſich nach dieſem umwandte, wodurch er die Herrſchaft über ſein Rad verlor und zu Boden ſtürzte. Der Verunglückte wurde mit dem Santitäts⸗ auto in das Krankenhaus überführt. * Leichenländung. Die Leiche des am 23. Oktober durch Scheuen des Pferdes an der Altriper Fähre mit ſeinem Fuhrwerk in den Rhein geſtürzten 36 Jahre alten Zimmermannes Alois Simon wurde geſtern in der Nähe der Rheinbrücke am Lud⸗ wigshafener Ufer geländet. Die ſchon ſtark in Ver⸗ weſung übergegangene Leiche wurde nach dem Lei⸗ chenhauſe in Ludwigshafen verbracht. * Schlafwagen Berlin Italien. Der in den Zü⸗ gen D 192 191 bis 30. November d. J. vorgeſehene Schlafwagen Berlin Potsdamer Bahn⸗ hof Mailand— Berlin, Potsdamer Bahn⸗ hof verkehrt auch weiterhin vom 1. Dezember bis 14. Mai 1930 bis und ab Nizza(Nizza an 10.20, ab 21.15 MG EZ.). Der in den Zgüen D 2/D 1 vom 1 De⸗ zember bis 14. Mai 1930 laufende Schlafwagen Berlin Anhalter Bahnhof— Ventimi⸗ glia— Berlin Anhalter Bahnhof fällt weg. * Kein größerer Bedarf an evangeliſchen Pfarr⸗ kandidatinnen. Der Evang. Oberkirchenrat macht darauf aufmerkſam, daß jetzt und in abſehbarer Zeit ein größerer Bedarf an Kandidatinnen der Theologie nicht vorliegt und die Landeskirche leider keine Ge⸗ währ für zahlreiche Anſtellungen zu geben vermag. Unter dieſen Umſtänden wird auch nur eine Ausleſe r Ne Hermann Suter:„Le Laudi“ Zur Erſtaufführung in Mannheim durch den s 8 1 5 Schubertbund Der 3. Oktober 1926 rief die Erinnerung an den vor 700 Jahren heimgegangenen Franciscus von Aſſiſſi wach, der unter Verzicht auf alle irdiſchen Güter in freiwilliger Armut ſein Leben nach dem Vorbild Chriſti geſtaltete. Man erzählt, er habe ſich ſo ſehr in die Betrachtung der Leidensgeſchichte Ehriſti vertieft, daß ſich auf ſeinem eigenen Körper die Wundmale des Erlöſers bildeten. Trotz der ſtrengſten Aſkeſe, die er ſich ſelbſt auferlegte, be⸗ wahrte ſich Franeiscus einen warmen Sinn für die Schönheiten der ihn umgebenden Natur, ja in ſeinem daß er alle Geſchöpfe als Freunde und Brüder emp⸗ fand. In ſeinem„Sonnengeſang“ läßt er nicht nur alle Kreaturen das Lob des Schöpfers anſtimmen, auch die Elemente Wind, Waſſer, Feuer erſcheinen ihm würdig, am Lobgeſang teilzunehmen. Durch göttliche Offenbarung wird ihm ſein Todestag vor⸗ hergeſagt, und nun gönnt er unſerem Bruder, dem leiblichen Tod, auch Anteil an der Lobpreiſung. Dieſen Hymnus des großen Aſzeten hat ſich der bekannte ſchweizeriſche Tondichter Hermann Suter (längere Zeit am Bafler Konſervatorium als Direk⸗ tor tätig) als textliche Unterlage für eine Vokal⸗ kompoſition auserſehen, die dem Bafler Geſang⸗ verein zu ſeinem hundertjährigen Beſtehen als Feſt⸗ gabe zugedacht, in kurzer Zeit einen Siegeslauf durch die Konzertſäle Europas zurückgelegt hat und am 8. November ihre Erſtaufführung in Mannheim erlebt. Hermann Suter hat mit ſeiner letzten Kom⸗ poſition ein Werk geſchaffen, das ohne übergroße Mittel zu beanſpruchen, ſich als Emanation eines außerordentlich erfahrenen Kenner der Singſtimme und des Orcheſterſatzes darſtellt. Der Betrachtungs⸗ n es kirchlichen Denkers entſprechend, hat Suter Stil gewählt, der weder mit archaiſchen Klü⸗ en noch mit atonalen Experimenten liebäugelt, niemals erlahmen. Herzen herrſchte ſoviel Heiterkeit und Gottesfriede, ſondern mit ſtrenger Feſthaltung der einmal ge⸗ wählten Tonart und durch oſtinato⸗artig feſtgehal⸗ tene Begleitungsmotive jeden Satz als feſtgefügte Einheit hinſtellt. Trotz der oft erheblichen Aus⸗ dehnung zerfallen die einzelnen Sätze niemals in zuſammenhangloſe Epiſoden, ſondern präſentieren ſich als Bauten von ſtrengſter Einheitlichkeit. Weit⸗ geſchwungene Melodtebögen, feinziſelierte kontra⸗ punktiſche Arbeit laſſen das Intereſſe des Hörers Vor allem verſteht es Suter, mächtige Steigerungen anzulegen. Im Folgenden ſei eine kurze Gliederung des Werkes gegeben, 1. Satz C⸗dur feierlich, Mittelſatz A⸗dur lebhaft. Lobpreiſung Gottes durch alle Ge⸗ ſchöpfe, insbeſondere die Sonne. 2. Satz Lobpreiſung durch Mond und Geſtirne. Cis-moll flimmernde Be⸗ gleitung, in modo dorico. Im 3. Satz, wo der Sturmwind das Wort ergreift, werden alle Kräfte des vollen Orcheſters und des Chors entfeſſelt. Von der rieſelnden Quelle erzählt der 4. Satz, der nur das Soloquartett beſchäftigt und durch die fort⸗ laufende Begleitungsfigur reizende tonmaleriſche Effekte erzielt. Ein Kabinettſtück erleſenſter Farben⸗ miſchung(A⸗dur). Als grandioſe Pafſſacaglia ſtellt ſich der folgende Satz dar:„Gelobt ſeiſt du unſer Herrſcher von unſerm Bruder, dem Feuer, ein Ton⸗ ſtück von ungewöhnlicher Kraftentfaltung, ſtrengem Aufbau und wirkungsvoller Steigerung(D⸗moll). Auch die letzten Sätze feſſeln durch geiſtvolle Er⸗ findung und hohe Meiſterſchaft der Ausführung. ö Es ſei noch erwähnt, daß unſer Komponiſt über die aufgebotenen Mittel, gemiſchter Chor, Knaben⸗ chor, Soloquartett, Orcheſter und Orgel, mit beſon⸗ derer Sorgfalt disponiert und Stimmungen von außerordentlichem Klangreiz hervorruft. Der Kla⸗ vierauszug(im Verlag von Gebr. Hug erſchienen) vermag von all den Herrlichkeiten, die dem großen Orcheſter, das auch die Klangfarben des Klaviers und Celeſta verwertet, anvertraut ſind, nur eine ſchwache Andeutung zu geben. Die Klangwunder vollends zu erſchöpfen, iſt eben Aufgabe der Auf⸗ führung. N 75 Dr. Ch. Gedanken Von Richard von Schaukal (Nachdruck verboten) Wir wiſſen nicht, was die nächſte Minute bringt, und ſind doch deſſen gewiß, daß eine bringen wird, was keiner begreift: das Ende. 8 0 Wer heftig wird, hat unrecht. Die Menſchen ſind einander völlig gleichgültig, täuſchen ſich aber darüber durch Veranſtaltungen, die eben von dieſer Gleichgültigkeit ſich herſchreiben. Geſellige Unterhaltung: wir ſind zuſammen⸗ gekommen, ein paar Stunden auf engerem Raum an⸗ einander vorbeizuleben. i Wohltätigkeit wendet ſich auch dann teilnahmslos an die Allgemeinheit, wenn ſie dem einzelnen be⸗ gegnet. i* Britderlichkeit iſt das Feldgeſchrei der Feind⸗ ſeligen. 1 55 f 5 5 f i 1 Menſchheit: eine Unſumme von Leiden, Mängeln und Häßlichkeit in tollem Wirbeltanz um einen lich⸗ ten Augenblick. 4 l 5 Je mehr wir uns in einen anderen einzuleben unternehmen, um ſo mehr entſchwindet er uns ins Rätſelhafte, Unauflösliche. 5 Julius Bittner arbeitet an ſeinem neuen Bühnenwerk„Theater“, zu dem er ſich ſelbſt den Text geſchrieben hat.. Zeilgemäßes Boörſengeſpräch Zwei Börſenleute begrüßen ſich. „Na, wie gehts?“ „Ebenſo.“ 5 „Na, ganz ſo ſchlimm wirds wohl nicht ſein.“ der alt und jung mit ſeinen friſch und fröhlich vorgetra⸗ der Kandidatinnen zur Anſtellung kommen können. gen mit ihrer jeweiligen Auſchrift angefl⸗ Veranſtaltungen Der Stenographen⸗Verein„Stolze⸗Schrey⸗Einheits⸗ kurzſchrift“ in Mannheim hielt am vergangenen Samstag bei ſehr gutem Beſuche in dem Saale des Kaufmannsheims ſein Stiftungs fe ſt mit Ball ab. Es war ein glücklicher Gedanke, das Feſt als„Pfälzer Weinabend“ auszugeſtalten, denn der erſte Vorſtand konnte eine große Anzahl der erſchienenen Mitglieder begrüßen. Für eine ausgezeichnete Stimmung ſorgte die echte Schrammelmuſik Kumpf. Was die Un⸗ i terhaltung betraf, ſo hatte die Vergnügungskommiſſion einen guten Griff getan, daß ſie zu dieſem Abend den Lautenſünger A. Fritſch aus Karlsruhe verpflichtete, genen Liedern zur Laute ungehemmte Heiterkeit erregte. Unſer Lokalhumorkſt Fritz Fegbeutel verſtand es gang ausgezeichnet, mit ſeinen neueſten Schlagern die Lach⸗ muskeln dauernd in Bewegung zu halten. Der rührige Vergnügungskommiſſar Willy Steiner konnte deshalb inbezug auf die einzelnen Darbietungen mit dem ſchönen Verlauf der Verauſtaltung recht zufrieden ſein. Noch der Unterhaltung wurden die Reſultate des am 21. Oktober ſtattgefundenen Vereins⸗Wettſchreibens durch den Unterrichtsobmann Williy Steiner bekannt⸗ gegeben. Von 123 Teilnehmern konnten 76 mit erſten Prelſen und Ehrenpreſſen bedacht werden. Die einzelnen Preisträger ſind: 240 Silben: Willi Zlegler, Joſef Mann, Wilhelm Bender, Karl Timm; 220 Silben: Clara Hettinger, Juliane Sibold, Anng Abe he; 200 Silben: Friedrich Stumpf; 180 Silben: Elſe Brym, Kurt Langenbein, Irma Lell. Hans Bollong, Mara Ho⸗ nauer; 160 Silben: Elifabeth Gember, Hugo Geſeler, Char⸗ lotte Beyer, Adolf Iren, Helga Lienhart, Ludwig Ober⸗ reicher; 140 Silben: El fabeth Epting, Ottilie Billmann, Guſtel Martin, Carola Gärtner, Hilde Mechler, Maria Günther, Hildegard, Nübel, Bertl Michelfelder, Hedwi⸗ Frank; 120 Silben: Otto Marquard, Franziska Sohns, Hermann Hensle, Ria Schmidt, Amalſe Rigg, Lilli Eckert, Elſe Döller, Herta Herrgen, Emil Heck, Johanna Buch, Hans Filſinger, Hans Strietter, Theodor Stichling, Mya Schwab, Jeſefine Durler, Emmy Ballweg, Adolf Extel, Gerda Schroth, Gertrud Otto, Herbert Schäfer, Lotte Mer⸗ zinfki, Mina Friedrich; 100 Silben: Friedel Wingerter Friedel Rittelmann, Anni Knödler, Arthur Seitz, Eliſa beth Stichling, Frieda Schönig, Maria Pfaff, Elſe Eckert, Maria Balmert, Charlotte Schaarſchmidt, Lieſa Schweicker Erwin Hambücher, Maria Gruneiſen, Hedwig Wohlgemuth, Hedwig Betz; 80 Silben: Will: Schuſter, Clara Breunig, Amalie Arndt, Ida Haag, Paula Hochſtädter, Kurt Rittel⸗ mann, Helene Ziegler, Lieſel Hopf, Sophie Beßling, Hein Märtin, Irma Münz, Maria Schmitt, Emy Schmitt, Hans Wolf, Betty Merkel, Lilo Menzel, Mini Dölling, Paul Böltz, Ottilie Paſchold, Clara Stolz, Berta Diel; 60 Stil ben: Edgar Braun, Herta Eiſenmann,. Berta Dern, Maria Müller, Eliſobeth Köhler, Gretel Sproß, Willi Fuchs, Albert Schwörer, Brunno Schaupp, Karl Ebert, Heinrich Senk, i. Hillenbrand, Lernhard Schmauß. Guſtan Trumpfheller, Gertrud Wentz, Maria Wiedemann, Murſchel. Als Angeſtellter in Amerika! Ueber„Selbſterlebtles aus Amerkka“ ſpra in der Gruppe der weiblichen Angeſtellte: im Gewerkſchaftsbund der Angeſtelte (GDA.), Mannheim, Herr Kuhn ⸗Baden⸗Baden. De Redner ſchilderte in humorvoller Weiſe die Ueberfa die erſten Eindrücke, die der Auswandernde bet ſeiner kunft empfängt, und ging dann im beſonderen auf die Ar ſie eine gründliche Berufsausbildung erfahren. 1 ſtellung erfolgt ohne beſondere Umſtände und nicht immer, wie das bei uns Deutſchen üblich iſt, durch Zeugniſſe unk Referenzen, in vielen Fällen ſogar nur auf das ehrlich Angeſicht des Bewerbers hin. Geiſtige Arbeit wird ver hältnismäßig geringer bezahlt als Handarbeit und auch die deutſchen Angeſtellten begründen ihre erſte Exiſtenz dort zum größten Teil mit der Ausübung von Haus⸗ und Han arbeit. Ganz beſonderen Vorzug genießen die Frauen auch auf dem Arbeitsmarkt, wie überhaupt den Frauen in der Entfaltung der freien Perſönlichkeit im Berufe und öffentlichen Leben mehr Förderung und geſellſchaf ich Anerkennung zuteil wird als in den europäiſchen Staaten In Amerika fehlt die ſoztale Geſetzgebung, aber das ſo, Verſtändnis der beſitzenden Klaſſen ihren Angeſtellten gegenüber iſt in weit ſtärkerem Maße vorhanden, al leider bet uns in Deutſchland gefunden wird. Beiſp weiſe gibt es dort Arbeitgeber, die von ihrem Uebe auch die Angeſtellten Anteil nehmen laſſen. In e Falle wurden 4 Millionen Dollar als einmalige Gratift kation unter die Angeſtellten verteilt. Auf der anderen Seite tritt auch die harte Not an die dort arbeitenden Deutſchen heran und das Fehlen jedes geſetzlichen Schutzes wie Arbeitsgerichtsbarkeit, ſoziale Verſicherungen, ſich in ſolchen Fällen, die gerade nicht vereinzelt kommen ſollen, ſehr ſchädigend aus. 15 einanderſetzungen über Wirtſchaftspolttik Amerika wieder als vorbildliches Belſpiel hinſtellt, dann ve man dabei, daß ſolche Not dort ebenfalls vorhanden doch nicht in dem Maße in Erſcheinung treten ka ſie ſich nicht ſo zuſammenballt wie in unſerem dichtbey kerten Deutſchland.. 3 Eine rege Diskuſſion ſchloß ſich an ben intereſſa Vortrag an, ( Akademiſche Nachrichten. Nummer der„Akademiſchen Nachrichten“, die ginn des Winter⸗Semeſters der Mannheimer Handelshochſchule, herausgegeben vom Alle wort des Rektors Prof. Dr. Selz, das die lichſten Gedanken der Immatrikulationsrede Neben fachlichen Abhandlungen über die Ausbild ſtudentiſchen Fragen und Angelegenheiten finde in der Ausgabe die amtlichen Nachrichten kündigungen der Handels⸗Hochſchule. Am Schlu ein Verzeichnis ſämtlicher an der Handels⸗H. ſchule exiſtierender Verbindungen und Verein Wie weit iſt ein Schriftſteller an die W ner Perſonen gebunden? Uns wird geſchri, Ernſt Penzoldt, der Münchener Dichter, ha einer bei Reclam erſchienenen Novelle„ n Luiſe“ einen Turnlehrer Loch dargeſtellt, ſich ein Herr gleichen Namens in Erlangen fühlte. Obwohl der Verfaſſer verſichert, nie gedacht zu haben und obwohl die Fabel der G. nicht das mindeſte mit den Umſtänden des Erlanger Turnlehrers zu tun hat, hat dennoch das Nürn berger Landgericht eine einſt wel Verfügung gegen das Buch erlaſſen, und di Mittwoch ſtattfindende Verhandlung wird die grundſätzliche Frage klären, wiewei ſteller an der Wahl ſeiner Perſonen und namen gebunden iſt. 5 8 5 Der höfliche Sachſe Im Tiefurter Park befinden ſich einkge e⸗ Sträucher und Bäume. Neulich fragte ein Fre der ſich das ihm unbekannte Gewächs eingeher geſehen hatte, einen vorübergehenden Weim „Ach, Verzeihung, können Sie mir vi ſagen, zu welcher Familie dieſe Pflanze gehört?“) „Die gehörd zu überhaupd keiner Familie,“ gab der Gefragte zurück,„die gehörd genau ſo wie dez ganze Bark der Allgemeinbeid“ A4. Seite. Nr. 518 Nene Mannheimer Zeitung([Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 5. November 1929 Kann uns Jochum erhalten bleiben? Ein offener Brief an den Duisburger Oberbürgermeiſter Dr. Jarres 1 Sehr geehrter F Herr Oberbürgermeiſter! Es dürfte Ihnen bekannt ſein, daß der Kapell⸗ meiſter Eugen Jochum, den die Stadt Duis⸗ burg vom nächſten Jahre an auf drei Jahre als leitenden Konzertdirigenten mit dem Titel eines Generalmuſikdirektors verpflichtet hat, in dieſem Jahre am Mannheimer Nationaltheater wirkt. Als er für Mannheim verpflichtet wurde, hat man es ſich entgehen laſſen, die vertraglichen Abmachungen ſo zu treffen, daß das Duisburger Engagement un⸗ möglich geworden wäre. Aus der Unſicherheit der ganzen Lage hat dann Jochum mit Duisburg abge⸗ ſchloſſen, und an dieſem dreijährigen Vertrag iſt ſachlich⸗rechtlich nichts zu ändern; darüber ſind wir uns vollkommen im klaren. Inzwiſchen hat aber die Mannheimer Muſikwelt den Kapellmeiſter Jochum beſonders am Opernpult kennengelernt und Gelegenheit gehabt, einzuſehen, was alles durch den unglückſeligen einjährigen Ver⸗ trag für Mannheim verloren gehen könnte. Wie es möglich war, daß man überhaupt zu dieſer einjährigen Unfreiwilligkeit kam, wollen wir hier nicht auf⸗ rühren; das gehört der Vergangenheit an, aber keiner guten, und das Mannheimer Nationaltheater hat doch ſonſt eine ſo rühmliche Vergangenheit auf⸗ zuweiſen. Das 150jährige Jubiläum dieſes Jahres hat Gelegenheit genug geboten, daran zu erinnern. Und an eben dieſen Theaterruhm Mannheims den⸗ ken wir, wenn wir die Frage Jochum in dieſem Zu⸗ ſammenhang erörtern. Mannheim hat nicht nur den Kapellmeiſter Jochum, ſondern dieſer hat auch Mannheim kennen gelernt, ſein muſikbegeiſtertes Publikum und ſein Orcheſter. Die erquickende Friſche, die er in die Mannheimer Oper gebracht hat, das echte Muſikantentum ſeines Weſens, be⸗ deutet nach längerer Zeit wieder einmal einen Lichtſchimmer am Mannheimer Opernhorizont. Und der ſollte mit dem Ende dieſer Spielzeit wieder erlöſchen? Wir gehen gewiß nicht fehl, wenn wir anneh⸗ men, daß Jochum, nachdem er das Mannheimer Muſikleben kennt, ſehr gerne in unſerer Stadt bleiben würde, und wenn er auch nicht wie Wotan ſagt: durch Verträge bin ich nun Knecht, ſo wäre ihm doch ſicherlich eine der Lage entſprechende Lö⸗ ſung von Herzen lieb. Dieſe Löſung ſelbſt liegt nun bei Ihnen, Herr Oberbürgermeiſter. Zunächſt wollen wir die Gründe anführen, die dafür ſprechen. Jochum iſt ein bei all ſeiner künſtleriſchen Reife noch ſehr junger Di⸗ rigent. Nun würde ſich ſeine Duisburger Tätigkeit faſt ausſchließlich im Konzertſaal abſpielen; das wäre für ihn nicht gut. Es hat ſich nämlich gezeigt, daß Dirigenten, die ſich allzu früh einſeitig der Konzerttätigkeit gewidmet haben, dabei in eine ge⸗ wiſſe Erſtarrung gekommen ſind. Aber ganz ab⸗ geſehen davon, daß Jochum der Beweglichkeit des Opernbetriebs erhalten werden, und nun nicht auf dret Jahre lediglich in den Konzertſaal verbannt bleiben ſollte, fällt auch ins Gewicht, daß er bet all ſeiner großen Konzerteignung ein ausgeſpro⸗ chener Operndirigent iſt. Das ſollten Ste, wie wir glauben, zunächſt ein⸗ mal rein im Sinne des Aufſtrebens dieſes Talentes zuerſt bedenken, da es ſich ja gar nicht allein um Duisburg oder Mannheim, ſondern um die Kunſt ſelbſt handelt. Gewiß ſind Sie der Kunſtpflege in Ihrer emſigen Stadt zuoberſt verpflichtet, aber darüber hinaus gibt es eine deut⸗ ſche Kultur, der gerade Sie, ſehr geehrter Herr Ober⸗ bürgermeiſter, ſich ſo eng verbunden gezeigt haben. Wir wollen nur von ferne daran erinnern, daß Sie einmal von der Berufung an den oberſten Poſten, den das Deutſche Reich zu vergeben hat, der Sache und der Perſon zuliebe zurückgetreten ſind; wir brauchen Sie auch kaum beſonders darauf aufmerk⸗ ſam zu machen, daß das Mannheimer Natio⸗ naltheater mit den 150 Jahren ſeines Beſtehens eine Bedeutung in der deutſchen Kultur beſtitzt, die es wert erſcheinen läßt, den Buchſtaben der Ver⸗ träge durch den Geiſt der Kunſt zu erſetzen. Eine Stätte wie das Mannheimer Naionalheater gehört dem ganzen deutſchen Volke. Viel wurde in der letzten Zeit davon geſprochen, wie man dieſem Theater helfen könne. Mit ſachlichen Vorſchlägen allein iſt es dabei nicht getan. Es muß das Wirken hervorragender Perſönlichkeiten hinzukommen. Und hier in dem Fall Jochum bietet ſich eine ſolche Ge⸗ legenheit, wie ſie kaum ein zweitesmal geboten wird. Das ſollte man an den entſcheidenden Stellen Ihrer Stadt bedenken und wenn es ſchwer fällt, ſich dabei an den Gedanken zu gewöhnen, daß Jochum nicht nach Duisburg kommen ſoll, ſo kann man ſich dort vielleicht erinnern, daß Mannheim der Stadt Duisburg, was das Theater betrifft, im Falle des Intendanten Saladin Schmitt einen Dienſt erwieſen hat, der durch die beneidenswert günſtige Lage der Duisburg⸗Bochumer Theater eines Gegendienſtes wert erſcheint. Wir ſind überzeugt, mit dieſem offe⸗ nen Schreiben uns an die rechte Stelle gewandt zu haben. Es ſoll damit nicht gebettelt werden, vielmehr gilt es, auf eine Notwendigkeit hinzuweiſen, die im Zuſammenhang mit dem Wiederaufblühen des Mann⸗ heimer Theaterlebens ſteht. Das Mannheimer Thea⸗ ter iſt auf Hilfe angewieſen; es kann ſich nicht allein helfen. Und die gegenſeitige Hilfe der Menſchen in kleinen und großen Gemeinſchaften iſt das Einzige, was im heutigen Deutſchland von Segen ſein kann. So wollen wir dieſes offene Schreiben aufgefaßt wiſſen. Dr. K. * In einer geſtrigen Sitzung des Stadtrats wurde zur Frage des Mannheimer Natio⸗ naltheaters Stellung genommen. Wie nicht anders zu erwarten war, hat man ſich darfiber ge⸗ einigt, daß das Theater in der bisherigen Art ſeines Betriebes erhalten bleiben ſolle. Wie ſich der Stadtrat zu Einzelheiten des Theaters ſtellt, wurde dabei nicht bekannt ge⸗ geben, doch dürfte ſich der Stadtrat den jüngſt be⸗ kanntgegebenen Beſchlüſſen der Theaterkommiſſion, was die Beibehaltung des Schauſpiels uſw. betrifft, angeſchloſſen haben. Immatrikulationsfeier an der Handels⸗Hochſchule Bebeulſame Rede von Rektor Prof. Dr. Selz Montag morgen fand in der dichtgefüllten Aula der Handels⸗Hochſchule die feierliche Immatrikula⸗ tion und Verpflichtung durch Handſchlag der neu nach Mannheim kommenden Studenten ſtatt. Nach dem Einzug der Chargen ergriff Rektor Prof. Dr. Selz das Wort. Die Anſprache ging inhaltlich weit über die übliche Immatrikulattonsrede hinaus, beſonders die Ausführungen über die Erwartungen, die mit der neuverliehenen Promotions⸗Mög⸗ lichkeit verknüpft ſind, die wechſelſeitigen befruch⸗ tenden Beziehungen der Doktoranden und jüngeren Studierenden, ſowie die Bedeutung der Doktor⸗ Würde für die Hochſchule und ihre Hochhaltung, in Bezug auf Anforderungen an die Doktoranden. Prof. Dr. Selz ging von der mit Freude zu machenden Feſtſtellung aus, daß die Zeit vorüber ſei, in der die Beſten die Hochſchule verließen, um ihre an den hieſigen Seminaren und Inſtituten begon⸗ nene Forſchungsarbeit an anderen Univerſitäten fortzuſetzen. Kurz nach der Handels⸗Hochſchule Ber⸗ lin hat Mannheim als zweite ſelbſtändige Handels⸗Hoch⸗ ſchule Deutſchlands das Promotionsrecht erlangt. Die Mannheimer Diſſertationen müſſen der Maun⸗ heimer Handels⸗Hochſchule zur Ehre gereichen! (Starker Beifall.) Die Auswahl der Diſſertationent muß nach den für den ganzen wiſſenſchaftlichen Betrieb unſerer .⸗H. geltenden Grundſätzen erfolgen. Die Themen müſſen aus dem vielfältigen Getriebe des Lebens und der Praxis als Probleme aufgeworfen werden. Ihre wiſſenſchaftliche Löſung muß der Praxis zu Gute kommen. An dankbaren Stoffen wird es dabei nicht fehlen. An der Vielgeſtalt unſeres Lebens ge⸗ meſſen, hat ſich die denkeriſche Phantaſie der beſten Köpfe ſtets als unzureichend erwieſen. Aus den Mannheimer Studierenden ſollen keine lebensfrem⸗ den Gelehrten werden; ſie ſollen, wie Chemiker, Mediziner und Ingenieure mit dem wiſſenſchaft⸗ lichen Rüſtzeug verſehen, ins Leben hinaustreten und dort dem Leben dienen. Das kaufmänniſche Diplom wird, wie ſeither, den Abſchluß des Studinms, und zwar einen vollwertigen, vollgültigen, bilden. Wie der Dr. ing. wird auch der neue Dr. rer. oce. nur von denen angeſtrebt werden, die Neigung und ausgeſprochene Begabung zu ſelbſtändigem wiſſen⸗ ſchaftlichem Arbeiten mitbringen. Trotzdem— die Verleihung des Promptionsrechts wird der Geſamt⸗ heit der Studierenden zu Gute kommen, nicht nur wegen des geſteigerten Anſehens, ſondern wegen des Geiſtes ernſten wiſſenſchaftlichen Strebens, der durch die Doktoranden in die Seminare und Inſtitute ge⸗ tragen wird. Unſeren zukünftigen Doktoranden fällt die ehrenvolle Aufgabe zu, die Tradition, die an an⸗ deren Hochſchulen ſich herangebüldet hat, auch bei uns zu fördern. Die akademiſche Freiheit hat einen hohen erziehe⸗ riſchen Wert. Sie beſteht auch heute noch. Trotz Examinas, Uebungsverpflichtungen, beſteht die Frei⸗ heit der Stoffwahl, der Studieneinteilung, der Pro⸗ feſſorenwahl. Der tiefſte Sinn dieſer Freiheit iſt Uebung zur Selbſt verantwortung. Zur akademiſchen Freiheit gehört aber auch die Koali⸗ tionsfreiheit, die Freiheit, ſich mit Gleich⸗ geſinnten zur Pflege mannigfaltiger Ideale zuſam⸗ menzuſchließen. Und als jüngſte Errungenſchaft gehört zur aka⸗ demiſchen Freiheit die Selbſtverwaltung. Ein hoher Dienſt für die Gemeinſchaft wird in und aus dieſer Selbſtverwaltung erwachſen. Das Recht zur Selbſtverwaltung birgt in ſich die Verpflichtung zum Kümmern um die ſtudentiſchen Angelegenhet⸗ ten. Keine Gruppe darf ſich über ungleiche Ver⸗ teilung der Kräfte beklagen, wenn ihre Lauheit an dieſer Ungleichheit mit ſchuld war. Nicht durch Examina ſoll allein eine gewiſſe Be⸗ fähigung nachgewieſen werden. Das Trachten nach Erlangung von Berechtigungsnachweiſen darf nie letzter, tiefſter und alleiniger Sinn des Studiums ſein! Die Hörſäle der Hochſchulen allein werden überhaupt nicht die einzigen Stätten zur Gewin⸗ nung einer Allgemeinbildung ſein. Gerade der Kauf⸗ mann braucht, wie kaum ein anderer Beruf, ſtän⸗ dige Fühlung mit Menſchen aller Kreiſe mit allen bahn von zu hohen Reparationen entlaſtet werden. Kulturſtrömungen ſeiner Epoche. Möchten Sie, liebe Kommilitonen, wenn Sie von unſerer Handels⸗ Hochſchule einmal ins Leben hinausziehen, ſolcher Ueberſchau, ſolcher Bejahung und ſolcher Leiſtungen fähig ſein!(Langanhaltender Beifall.) Nach der feierlichen Verpflichtung der neuimma⸗ trikulierten Studenten und Studentinnen auf die Hochſchul⸗Verfaſſung richtete der Vorſitzende des All⸗ gemeinen Studenten⸗Ausſchuſſes, cand. rer. bee. Kleinau, noch einige herzliche Worte an die jun⸗ gen Kommilitonen, die nun akademiſche Bürger ge⸗ worden ſind. a 1 Die Geſamtzahl der Studierenden, wie die neu nach Mannheim kommenden, iſt— ſo⸗ weit ſich bis jetzt ſchon überſehen läßt; endgültige Zahlen können erſt nach der zweiten Immatriku⸗ lation am 27. November genannt werden— be⸗ deutend angewachſen gegenüber den früheren Semeſtern. Dazu trägt das neuverliehene Promo⸗ tionsrecht ein gutes Stück mit bei. Andererſeits werden mindeſtens die gleichen Anforderungen zur Zulaſſung geſtellt wie an anderen Handels⸗Hochſchu⸗ len, um jeder„Ueberſchwemmung“ vorzubeugen und die Doktorwürde der Handels⸗Hochſchule Mannheim auf der Höhe zu halten, die zur Wahrung ihres Anſehens unumgänglich iſt. m * Prof. Dr. Selz Der derzeitige Rektor der Handelshochſchule Mannheim, Prof. Dr. Selz, gehört zu den Haupt⸗ vertretern der Denkpſychologie. Seine Mei⸗ nung iſt in verſchiedenen ſchriftlichen Werken nieder⸗ gelegt, von denen die wichtigſten ſind:„Ueber die Ge⸗ ſetze des georöͤneten Denkverlaufs“(1913) und„Zur 1 Pfychologie des produktiven Denkens und des Irr⸗ tums“(1922). Im zweiten Werk unternahm Prof. Dr. Selz einen erſten Verſuch, vom pſychologiſchen Experiment her in die ſchöpferiſche Geiſtestätigkeit einzudringen. Die erwähnten denkpſychologiſchen Unterſuchungen ſind auch für die Willenspſychologie von Bedeutung geworden. Außerdem iſt Prof. Dr. Selz namentlich auf dem Gebiet der Perſönlich⸗ keitsforſchung hervorgetreten. Die„Vorleiun⸗ gen über Logik“ ſeines Lehrers Oswald Külpe, des Begründers der Denkpſychologie, wurden von ihm aus dem Nachlaß herausgegeben. Auf dem Kongreß der Deutſchen Geſellſchaft für Pſychologie in Wien 1929 berichtete Prof. Dr. Selz über eine neue Theorie von Raum, Zeit und Geſtalt, deren Veröffentlichung noch be⸗ vorſteht. Das von Prof. Dr. Selz geleitete Inſtitut für Pfychologie und Pädagogik der Handelshochſchule Mannheim hat in den letzten Jahren eine Reihe von Unterſuchungen auf dem Gebiet der Schüler⸗ und Berufsausleſe und der pädagogiſchen Pſychologie veröffentlicht. Von dieſen Arbeiten hat insbeſondere eine Schrift über das Mann ⸗ heimer kombinierte Verfahren der Be⸗ gabtenausleſe und eine Abhandlung über Graphologie und Berufsausleſe auch in dieſen Kreiſen der Praxis Beachtung gefunden. Jagungen Herbſtkonferenz des Bayeriſchen Eiſenbahner⸗ Verbandes s Neuſtadt a. Hdt., 30. Okt. Die Herbſtkonferenz des Bayer. Eiſenbahnerverbandes, Bez. Pfalz, fand am Sonn⸗ tag, 27. Oktober hier ſtatt. Sie war von 182 Vertrauens⸗ männern und Betriebs⸗Beamtenräten beſucht. Im Vordergrund der Erörterungen ſtand die Frage „Der Youngplan und die Reichsbahn“. Nicht minderein⸗ gehend werden auch die„ſtandespolitiſchen Themen“ be⸗ handelt. Bezirksſekretär Gutting erſtattete Bericht über den Stand der Bewegung im allgemeinen und im Bezirk und ſtellte feſt, daß der Verband in dieſem Jahre im ganzen und im Bezirk von Monat zu Monat gewachſen ſei. Im weiteren gab er Richtlinien für öͤie Winterarbeit. Dem Unterrichts⸗ und Bildungsweſen müſſe be⸗ ſondere Aufmerkſamkeit zugewendet werden. Bezüglich des Noungplanes bemerkte der Referent, wenn er auch gegen⸗ über dem Dawesplan eine Erleichterung bringe, ſo ſet durch die Belaſtung der Reichsbahn die gleiche geblieben. Es ſei zu fordern, daß der Einfluß des Reiches auf die Reichsbahn geſtärkt werde und das Berufs⸗ beimtentum bei der Reichsbahn erhalten bleibe. Die Wie⸗ derherſtellung des Reichsbeamtenverhältniſſes für die Reichsbahnbeamten und die Sicherſtellung und Anwendung der allgemeinen deutſchen, ſozialen Geſetzgebung müſſe ex⸗ halten und gefeſtigt werden. Die Leiſtungsfähigkeit und Betriebsſicherheit müſſe ſicher geſtellt ſein und die Reichs⸗ In der Ausſprache über dieſes und andere beſondere Fachfragen behandelnde Referate, die zum Teil ſehr leb⸗ haft war, wurde heftige Kritik an der Perſonalpolitik bei der V. R., der Vereinfachung des Nebenbahnbetriebes, der beabſichtigten Umwandlung der Stationen in Agen⸗ turen und dem Abbau der Werkſtätte Ludwigs⸗ hafen geübt. Im beſonderen nahm die Umgeſtaltung der Reichsbahn auf Grund des Poungplanes eine längere Zeit der Ausſprache in Anſpruch. * Erlaß von Rundfunkgenehmigungsgebühren. Die Rundfunkgebühren können auf Antrag künftig auch ſolchen Perſonen erlaſſen werden, die infolge ſchwerer körperlicher Leiden in ihrer Bewegungs⸗ möglichkeit und in Beſuch von öffentlichen Vorfüh⸗ rungen dauernd ernſtlich behindert ſind und ſich gleichzeitig in beöͤrängter wirtſchaftlicher Lage befin⸗ den. Antragsſteller, die— nötigenfalls durch amt⸗ liche Beſcheinungen— glaubhaft nachweiſen können, daß die vorerwähnten Vorausſetzungen auf ſie zu⸗ treffen, richten ihre Anträge an die zuſtändigen Poſtanſtalten. Schluß des redaktionellen Teils Doppelt ist der Genuß mit Wybert, der Rachen ist vor Entzündung geschützt, der Atem rein! 112 M..25 u. 70 Pfg. 2 In Apoth. u. Drog. R n n Der Münchener Künſtlerbund 5„Ring“ Der Mannheimer Kunſtverein hat dies⸗ mah ſeinen geſamten Räumen eine einheitliche Aus⸗ ſtellung eingefügt, die freilich keinen aufregenden modernen Charakter trägt, aber in einer bewährten Qualitäb zweifellos viel Freunde finden wird. Nach der durch den Vorſitzenden des Kunſtvereins Herrn Oberamtmann a. D. Carl Eckhard bei der am Sonntag vormittag ſtattgefundenen Eröffnung und Begrüßung der zahlreich erſchienenen Mitglieder und Kunſtfreunde ſprach als Vertreter des Künſtler bundes„Ring“ Herr Dipl.⸗Ing. Willi Roth⸗ München über Kunſtrichtungen, über Zweck und Ziele des„Ring“. Nach kurzem hiſtoriſchem Ueber⸗ blick ließ er die wichtigſten Namen der Vereinigung als„Altmeiſter der Neuzeit“ Revue paſſie⸗ ren, wobei er vor allem auf München als Metro⸗ pole des Gediegen⸗ Handwerklichen in der Kunſt hin⸗ wies. Der Katalog bezeichnet die Ausſtellung als „Sammlung von Oelgemälden„Alter Sachlichkeit“. Dieſer Eindruck wird durch den Rundgang be⸗ ſtätigt. Es wird Kunſt gezeigt, über welche die Dis⸗ kuſſton eigentlich ſchon geſchloſſen iſt. Es dominiert die ehrliche anſtändige Arbeit, die dem Publikum keine Rätſel aufgibt, die klar und ohne Symbole die Natur in ihren mannigfachen Stimmungen wieder⸗ spiegelt, die den Menſchen mehr oder minder mit vomantiſcher Gloriole umgibt und ſich auch nicht ſſcheut, Hiſtorie mit den nüchternen Blicken einer ſachlich trockenen Nachſchilderung zu erzählen. Man erinnert ſich bekannter Namen zumeiſt mit dem Profeſſorentitel geziert, freut ſich auch dazwiſchen manther energiſcher Begabung zu begegnen. b Profeſſor Walter Firle beherrſcht mit einem ſympathiſchen Hindenburg⸗Bildnis den erſten Raum, wiederholt die halb religiöſen, halb ſozial angehauch⸗ ten Motice, die ihn ſ. Zt. bekaunt gemacht haben. Stärker wirkt Profeſſor Haus Beſt(geborener Mannheimer) mit der verinnerlichten Darſtellung bäueriſcher Figuren, in Farbe und Technik meiſter⸗ haft, zweifellos die intereſſanteſte Erſcheinung der Ausſtellung. A. Schröder geht mit Bildern, wie „Der Trinker“,„Raucher“,„Weinſelig“, ſchon aus⸗ gefahrene Wege, bleibt in der Erzählung haften. Auch Profeſſor L. Schmutzler betont in ſeinem Bilde„Heimlichkeiten“, mehr das Titelmotiv als das Seeliſche der an ſich gut gemalten weiblichen Geſtalt. A. Schwarzſchild bleibt mit ſeinen Figuren im Dekorativen ſtecken, Prof. A. Hoff⸗ mann mutet mit ſeiner arabiſchen„Heerſchau des Timurlenk“ und ähnlichen Werken trotz guter Tech⸗ mik, Zeichnung und Kompoſition ſchon antiquiert an. Auch Prof. M. Z. Diemer intereſſiert mit ſeinen alten Segelſchiffen auf hoher See nur motivblich, während Prof. K. Boehme dem Meer, insbeſon⸗ ders den blaugefärbten Küſtenpartien immerhin manche ſtimmungsreiche und koloriſtiſche Wirkung abzugewinnen weiß. Hier beginnt die Reihe der Landſchaftsmaler, unter denen einige markante Erſcheinungen auffal⸗ len. Prof. Fr. Oßwalds ſonnige Schneebubver ſind bekannt, erfreuen durch ſtoffliche Behandlung, durch eine von tiefer Naturliebe und Naturerleben getragene Behandlung. Prof. R. Kaiſer ſchildert in großen Formaten die bayeriſche Hochebene, die Iſarlandſchaft, Prof. L. Bolgiano iſt mehr im Odenwald heimiſch, deſſen Lieblichkeit er gut zu treſ⸗ fen weiß. A. Kapfhamer iſt dramatiſcher, E. Ankelen romanmtiſcher, Prof. P. P. Müller liebt die ruhige Gegend, Prof. A. Müller⸗Wiſchin gibt der Natur träumeriſch weiche Klänge, dann feſſelt vor allem E. Merckler durch einige breit⸗ flächig temperamentvolle hingeſetzte Stücke, die eigenwillig aunmuten, und auch innerlich erlebt ſind. O. Pippel bringt einen lebendigen auch techniſch gekonnten Ausſchnitt aus dem Münchener Hofgarten⸗ kaffee. Prof. O. Hamel, der ſchon mehrfach in Kunſt⸗ verein ausgeſtellt hatte, iſt in Malweiſe und Inhalt reifer, ſicherer, fachlicher geworden, entwickelt ſich in Bildern wie das„Kircheninterieur“(Rott am Inn) und der Piazetta von Venedig, zu achtbarſter Leiſtung. Als gute Tier⸗ insbeſondere Pferdemaler ſeten genannt: P. Ehrenberg, Prof. J. D. Holz, Prof. O. Strützel. Das Stilleben iſt durch die klare ſachliche Auf⸗ faſſung W. H. Wendlbergers, durch die tonige Art P. W. Ehrhardts, durch A. Kürmaier gut vertreten. N. OKirchenmuſikaliſche Andacht in der St. Joſephs⸗ kirche Lindenhof:„Requiem“ von Abbé Vogler. Wer die Theaterausſtellung in den Räumen des Schloſſes aufmerkſam durchwanderte, blieb vielleicht mit eini⸗ gem Intereſſe vor jener Vitrine ſtehen, die die Schriften des Vizekapellmeiſters Georg Joſeph Vog⸗ ler enthält. Allgemein bekannt iſt Vogler als Theo⸗ retiker, bei dem Meyerbeer und Karl Maria von Weber, um nur die zwei berühmteſten zu nennen, in die Schule gingen. Für Mannheim gewinnt Vogler erheblich an Intereſſe durch ſeinen längeren Aufent⸗ halt und ſeine Wirkſamkeit als Komponiſt, Klavier⸗ und Orgelvirtuoſe und Lehrer der theoretiſchen Fächer. Vogler, der ſeine theoretiſchen und muſi⸗ kaliſchen Studien in Würzburg zurückgelegt hatte, verſtand es, die Aufmerkſamkeit Karl Theodors auf ſich zu lenken und fand in Mannheim ein Unter⸗ kommen, das das Sprungbrett für eine ungewöhn⸗ lich raſche Laufbahn bildete und ſeinen Dünkel we⸗ ſentlich erhöhte. Mozart fühlte ſich von Voglers Einbildung ſehr abgeſtoßen. Mit beſonderem Glück wendete ſich Vogler der Kirchenkompoſition zu und es iſt als Verdtenſt des ſtrebſamen Chordirigen⸗ ten Herrn Joſ. St. Winter zu bezeichnen, daß er durch die Aufführung von Voglers großem Requiem in Es⸗Dur(nach Prof. Dr. Walters Nachweiſen 1807 entſtanden) den Zuhörern Gelegenheit gab, ſich über den vielumſtrittenen Mann ſelbſt ein Urteil zu bil⸗ den.— Mozart bezeichnete den Orgelſpieler Vogler als Hexenmeiſter, dem er(Mozart) lieber zuſah, als zuhörte. Damit hat Mozart einen weſent⸗ lichen Zug der ganzen Empfindungsart Voglers treffend gekennzeichnet. Voglers Requiem iſt unend⸗ lich äußerlich angelegt. Es iſt das Werk eines Man⸗ nes, der viel wußte und konnte, dem es aber an der richtigen Innerlichkeit gebrach. Durchwegs homo⸗ phon geſetzt, mit einigen wenigen Anläufen zu fugierter Arbeit, überraſcht es mehr durch Kontraſte, als daß es wirklich erhebt. Das meiſte iſt opernhaft empfunden. Gewiß haben ſich auch Haydn und Mozart in ihren Meſſen ein wenig weltlich aus⸗ gedrückt, aber niemals in dem Stile Voglers, der die kirchliche Würde bei ſeinen Effekten nicht ſelten außer Acht ließ. Immerhin fanden alle Ausführen⸗ den in Voglers Werk dankbare Aufgaben, vor allem der Kirchenchor der St. Joſephskirche und das durch Mitglieder des Nationaltheater⸗Orcheſters verſtärkte Orcheſter, weniger das Soloquartett, für das ſich die Damen Hoffman ⸗Stetter und Heiler ſowie die Herren Willi Hofmann und Karl Meckler zur Verfügung geſtellt hatten. An der Orgel ſaß Herr Waldemar Hug. Die muſtkaliſche Leitung ob⸗ lag Herrn Winter, der ſich wiederholt mit gutem Gelingen um wertvolle kirchenmuſikaliſche Auffüh⸗ rungen bemüht hat und uns diesmal einen Blick in die Kompoſitionswerkſtatt des berühmten Abtes Vogler tun ließ. 5 0. Wer hat das Pulver erfunden? Der Kardinal Fürſtbiſchof Schwarzen⸗ berg von Prag beſuchte einſt die Schulen ſeines Sprengels. In einer Klaſfe fragte der Lehrer in Gegenwart des Kirchenfürſten einen Schüler nach dem Erfinder des Pulvers. Der Junge dachte zwar richtig an den Freiburger Mönch Berthold Schwarz, konnte ſich aber wohl in der Aufregung nicht recht auf den Namen beſinnen und erwiderte „Schwarzenberg“.—„Nein, mein Sohn,“ berichtigte der Lehrer,„freilich iſt die hochfürſtliche Familie Schwarzenberg ein edles und berühmtes Geſchlecht, das der Kirche und dem Staat in Krieg und Frie⸗ den durch Weisheit und Tapferkeit große Dienſte geletſtet hat, aber das Pulver haben die Schwarzen⸗ berg doch nicht erfunden. 1 1 * 5 2 Dienstag, den 5. Nopember 1929 Nene Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 513 Kommunale Chronik Dr. Arthur Trautmann⸗Walldürn zum Bürger⸗ meiſter der Stadtgemeinde Schwetzingen gewählt 0 Schwetzingen, 5. Nov. Bei der geſtrigen Bürgermeiſterwahl haben ſämtliche 70 Wahl⸗ berechtigten(Gemeinderatsmitglieder und Gemeinde⸗ verordnete) abgeſtimmt. Es erhielten Stimmen: Bürgermeiſter Dr. jur. Arthur Trautmann in Walldürn 38 Stimmen, Bürgermeiſter Dr. Wolpert in Rodalben(Kandidat der Zentrumspartei) 15 Stimmen und Krankenkaſſenverwalter Vogl in Schwetzingen(Kandidat der Sozialdemokraten) 12 Stimmen. Ein Stimmzettel war ungültig, außer⸗ dem wurden 4 leere Zettel abgegeben. Dr. Traut⸗ mann iſt ſomit gewählt. Für ihn ſtimmten geſchloſſen ber Bürgerverein(26 Stimmen), ferner 10 Ange⸗ hörige der Mietervereinigung lein Mitglied ſtimmte als Zentrumsmann mit dem Zentrum] und vermut⸗ lich 2 Kommuniſten. Es iſt erfreulich, daß gleich im erſten Wahlgang eine Wahl zuſtande kam. Auch der dritte Wahlgang ergebnislos * Malſch(A. Ettlingen), 2. Nov. Bei dem heute abend ſtattgefundenen 3. Wahlgang zur Bür⸗ germeiſterwahl entfielen auf Werkmeiſter Bechler(Soz.) 33, Altbürgermeiſter Belzer (Zentrum) 24 und Schreinermeiſter Spohrer (Wirtſchaftspartei) 10 Stimmen. Da auch diesmal keiner der Kandidaten die erforderliche Stimmen⸗ zahl von 35 erreicht hat, iſt der 3. Wahlgang gleich⸗ falls ergebnislos verlaufen. Der Gemeinde wird nun von Staatswegen ein Bürgermeiſter geſetzt werden. Eine neue Gemeinde in der Pfalz Mit Entſchließung des bayeriſchen Staatsmini⸗ ſteriums des Innern vom 31. Oktober wurde auf Grund der ſchiedsgerichtlichen Entſcheidungen des Bezirksamtes Neuſtadt a. H. und des bayeriſchen Verwaltungsgerichtshofes nach Anhörung der Be⸗ zirkstage Ludwigshafen und Speyer verfügt, daß aus den am Bahnhof Mutterſtadt liegenden, unter dem Siedlungsnamen Limburger Hof zuſammen⸗ gefaßten Gebietsteilen der Gemeinde Mutterſtadt, Rheingönheim, Neuhofen und Schifferſtadt unter Abtrennung dieſer Gebietsteile von den genannten Gemeinden mit Wirkung vom 1. Januar 1930, hin⸗ ſichtlich der Durchführung der Gemeindewahlen mit Wirkung vom 8. Dezember 1929 an, eine ſelbſtän dige Gemeinde mit dem Namen Limburgerhof ge⸗ bildet wird. Die Gemeinde Limburgerhof wird dem Amtsſprengel des Bezirksamts Ludwigshafen a. Rh. zugeteilt. Aus dem Lande Beendigung der Straßenarbeiten am Bismarckplatz Heidelberg, 4. Nov. Für die fremden Auto⸗ fahrer, die in den letzten Wochen Heidelberg be⸗ Tührten, bildete die Straßenkreuzung am Bismarck⸗ platz große Hemmniſſe. Die Einführung des elektri⸗ ſchen Betriebs auf der Nebenbahn Heidelberg Mannheim hatte in dieſer Gegend eine Neuanlage von Gleiſen und Weichen nötig gemacht, ſo daß der ganze Platz vielfach geſperrt werden mußte. Nun iſt am Bismarckplatz wieder Ordnung eingekehrt; als letzte den Verkehr hemmende Arbeit erfolgt zur Zeit die Pflaſterung der Sophienſtraße gegen die Neckar⸗ brücke zu. Aus verkehrstechniſchen Gründen mußten die gegen den Schmuckplatz zu liegenden Gleiſe hoch gelegt werden; ihnen muß ſich die Straße anpaſſen. Sie erfährt bei der Neupflaſterung eine weſentliche Erhöhung. Dann wird die Verbreiterung der Berg⸗ heimerſtraße längs der Kliniken erfolgen. Vor den Vorgärten muß ein erhebliches Stück Gelände zur Verbreiterung dieſer für den Verkehr nach Mannheim fußerſt wichtigen Straße abgegeben werden. Haftentlaſſung Dr. Huebuers * Baden⸗Baden, 4. Nov. Wir haben im geſtrigen Abendblatt unter der Rubrik„Letzte Meldungen“ von der Verhaftung des praktiſchen Arztes und Stadtrates Dr. Huebner in Ravenna berich⸗ tet und zugleich die Vermutung ausgedrückt, daß eine Verwechſlung vorliegt. Dr. Huebner iſt im Beſitze eines ordnungsgemäß ausgeſtellten Familienpaſſes und befindet ſich zur Zeit als ärztlicher Berater auf einer Italienreiſe mit einer ausländiſchen Patien⸗ tin, die er hier behandelt hat. Wie wir hören, hat ſich die Gattin des Arztes heute nach Ravenna be⸗ geben. Dr. Huebner wurde inzwiſchen wieder auf freien Fuß geſetzt. Tödliches Aufounglütk bei Schwetzingen 000 Schwetzingen, 4. Nov. Geſtern nachmittag ge⸗ gen 4 Uhr ereignete ſich auf der Straße zwiſchen Schwetzingen und Kirchheim ein folgenſchweres Autbounglück. Der Poſtbeamte Schöpflin aus Baden⸗Baden fuhr mit einem Zweiſitzer⸗Opelwagen gegen einen Baum und wurde auf der Stelle ge⸗ tötet. Die Begleiterin, ſeine etwa 20 jährige Toch⸗ ter, kam unter das umgekippte Auto zu liegen, konnte ſich jedoch befreien, ohne Verletzungen erlitten zu haben. Zu dem Unglück werden uns noch folgende Ein⸗ zelheiten gemeldet: Der Poſtbeamte Schöpflin hatte ſich in Baden⸗Baden das Opelauto geliehen, um in Kirchheim Verwandte zu beſuchen. Auf der Heim⸗ El 2 Kriegergedächtnisſeier U Weinheim, 3. Nov. Auf dem hieſigen Helden⸗ friedhofe ſand heute die diesjährige Kriegergedächt⸗ nisfeier ſtatt. Unter Vorantritt der Stadt⸗ und Feuerwehrkapelle bewegte ſich vom Marktplatze aus ein gewaltiger geſchloſſener Zug der hieſigen Vereine mit ihren Fahnen hinaus zum Heldenfriedhof, wo durch die Fürſorge der Stadt jedes einzelne Krieger⸗ grab mit einem Waldkranze würdig geſchmückt worden war. Die Stadt⸗ und Feuerwehrkapelle, die unter Anſtimmung eines Trauermarſches den Ein⸗ zug auf dem Friedhof hielt, eröffnete die Feier, an der u. a. Landrat Dr. Pfaff und Oberbürgermeiſter Huegel teilnahmen, mit dem Spiel des Chorals „Jeſus meine Zuverſicht“. Die Weinheimer„Liedertafel“ unter Leitung des Chormeiſters Joſef Menz aus Mannheim ſang— vom Orcheſter begleitet— das von Karl Weidt komponierte Lied„Dem Andenken der gefallenen Kameraden“, gedichtet von Wolfgang Oſtwald: „Nicht umſonſt habt ihr geſtritten— nicht umſonſt habt ihr gelitten“. Stadtpfarer Hoferer hielt die Gedenk⸗ und Weiherede, an deren Schluſſe er dazu ermahnte, daß das Andenken an die gefallenen Brüder eine Brücke ſchlagen möchte von Menſch zu Menſch, von Klaſſe zu Klaſſe, von Stand zu Stand behufs ge⸗ meinſamer treuer Pflichterfüllung gegenüber dem Volke. Die von Konzertmeiſter Heſſe geleitete Stadt⸗ und Feuerwehrkapelle ſpielte den Choral„Da unten iſt Frieden“ und die„Liedertafel Weinheim 1883“ ſang„Ich hatt' einen Kameraden“. Hiermit war die ſchlichte erhebende Feier, die dank dem ſonnigen Wetter eine ungeheuer große Betefligung fand, zu Ende. Zuſammenſchluß der laudwirtſchaftlichen ſchafts verbände in Baden * Karlsruhe, 4. Nov. Unter dem Vorſitz des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft, Dietrich, und in Auweſenheit des Präſidenten der Preußenkaſſe, fand heute in Berlin eine gemein⸗ ſchaftliche Sützung des Verbandes badiſcher land⸗ wirtſchaftlicher Genoſſenſchaften und des Genoſſen⸗ ſchaftsverbandes der badiſchen Bauernvereine ſtatt, in der die jetzigen Schwierigkeiten, die dem Zu⸗ ſammenſchluß der beiden Verbände im Weg ſtanden, bereinigt wurden. Nur ein Punkt, der in Karlsruhe zu entſcheiden iſt, blieb offen. Es darf nunmehr erwartet werden, daß die großen Opfer, die vom Reich und der Preußenkaſſe ge⸗ bracht worden ſind, um dieſen Zuſammenſchluß zu ermöglichen, den endgültigen Beſchluß der zuſtän⸗ digen Generalverſammlungen der beiden Organiſa⸗ tionen beſchleunigen werden, damit die badiſche Land⸗ wirtſchaft von dem ungeheuren Druck der Un⸗ ſicherheit befreit wird, der über dem ganzen Kre⸗ ditweſen der Landwirte in Baden lag. Verkehrsunfälle durch Kraftfahrzeuge rr. Baden⸗Baden, 3. Nov. Die Verkehrsun⸗ fälle durch Kraftfahrzeuge mehren ſich in einer das Publikum beunruhigenden Weiſe. Der letzte Polizeibericht gibt Kenntnis von dem ſchweren Gewerk⸗ Unglück, das ſich in der Nähe vom„Weißen Stein“ auf der Sinzheimerſtraße ereignete und bei dem der Radfahrer E. Rohrer aus Oberbeuern getötet und der Kraftradfahrer Franz Graf aus Lichtental ſchwer verletzt wurde. Außerdem wird gemeldet, daß ſich wieder vier Unfälle durch Kraftfahr⸗ zeuge bezw. Fahrräder ereigneten, bei denen ver⸗ ſchiedene Perſonen Verletzungen erlitten. Es wird nachgerade Zeit, daß die Führer der Fahrzeuge mehr und größte Vorſicht walten laſſen. fahrt über Schwetzingen paſſierte das Unglück. Das Altto geriet öſtlich der Straßenkreuzung Schwetzin⸗ gen Bruchhauſen Kirchheim ins Schleudern, führ zunächſt ſcharf an den Außenrand der an jener Stelle befindlichen Straßenkurve, dann nach links und wieder nach rechts. Hierbei überſchlug ſich der Wagen und wurde gegen einen Baum ge⸗ ſchleudert. N Der Haftbefehl gegen V. wurde aufrechterhalten. Der Lenker muß auf der Stelle getötet wopden ſein, während die Tochter unter das umge⸗ ſtürzte Auto zu liegen kam, ſich aber aus eigenen Kräften wieder befreien konnte. Die Urſachen des Unglücks konnten noch nicht einwandfrei feſtgeſtellt werden. Die Leiche des Verunglückten und das to⸗ tal zertrümmerte Auto wurden nach Heidel⸗ berg verbracht, da die Unfallſtelle noch auf Kirch⸗ heimer Gemarkung liegt. 72 ˙ ccc Nachbargebiete Ludwigshafener Indexziffer * Ludwigshafen, 3. Novy. Die vom Amt für Wirtſchaft und Statiſtik Ludwigshafen a. Rh. errech⸗ nete Indeyziffer beträgt im Monat Oktober 1929(Monatsdurchſchnitt) 156,3. Nachdem die Ziffer des Vormonats 154,5 betrug, iſt eine Steigerung um 1,2 v. H. zu verzeichnen. Gründung einer Molkereigenoſſeyſchaft * Zweibrücken 4. Nov. In einer für geſtern nachmittag einberufenen, von Landwirten aus der ganzen Umgebung von Zweibrücken außerordentlich gut beſuchten Verſammlung wurde nach ausgedehn⸗ ter Ausſprache die Gründung einer Molke⸗ reigenoſſenſchaft Zweibrücken und Umge⸗ bung..b. H. beſchloſſen. Für die Einrichtung der Molkerei, die mit etwa 70000 Mk. Koſten errichtet werden ſoll, iſt ein Anweſen in der Schillerſtraße vorgeſehen. Ueberfahren und getötet * Darmſtadt, 4. Nov. Am Montag abend wurde der 1p5fährige Elektrolehrling Adam Rexroth aus Eberſtadt auf der Straße Eberſtadt⸗Darmſtadt von einem Darmſtädter Laſtkraftwagen überfahren und getötet Rexroth wollte von ſeiner Arbeits⸗ ſtelle in die Villenkolonie mit einem Handwagen zu ſeiner Firma nach Darmſtadt zurückfahren Die Verletzungen waren ſo ſchwer, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Das Wiesbadener Magiſtratsauto verunglückt * Wiesbaden, 4. Nov. Das Magiſtratsauto ſtieß heute nachmittag auf der Fahrt nach Frankfurt in der Nähe von Wallau mit einem Autobus, der auf der Fahrt nach Hochheim war, zuſammen. Bir⸗ germeiſter Schulte, der mit mehreren Herren der Regierung und der Stadtverwaltung in dem Auto ſaß, wurde mit Kopfverletzungen ins Kran⸗ kenhaus gebracht. Die übrigen Herren kamen mit leichteren Verletzungen davon. Bei dem Zuſammen⸗ ſtoß geriet ein neunjähriges Kind unter den Autobus, wobei das Kind ſchwere Verletzungen erlitt. ie 8 * Nierſtein, 3. Nov. Zwei Wanderburſchen, die Traubendiebſtähle verübten, wurden von Weinbergſchützen ertappt und derart verprü⸗ gelt, daß ſie ins Mainzer Krankenhaus verbracht werden mußten. Den Schützen dürfte dies teuer zu ſtehen kommen. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsfälen Vorſitzender: Amtsgerichtsrat Schmitt, Vertreter der Staatsbehörde: J. Staatsanwalt Dr. Frey. Waggondiebſtahl im Binnenhafen Aus Hunger will der 36 Jahre alte Hafenarbei⸗ ter V. von hier im Binnenhafen am 15. September einen Waggon Bohnen⸗Konſerven unter Ab⸗ reißen der Plompe erbrochen haben, weil er als Er⸗ werbsloſer ſeit 14 Tagen nichts mehr richtig gegeſſen habe. Das Gericht erkannte wegen Rückfalldieb⸗ ſtahls und wegen Betrugs gegen V. eine Gefäng⸗ nisſtrafe von 6 Monaten, ab 6 Wochen Unter⸗ ſuchungshaft. Der Mitangeklagte Hafenarbeiter E. G. erhielt wegen Hehlerei drei Wochen Gefängnis, die durch die Unterſuchungshaft verbüßt ſind. Das Ge⸗ richt nahm entſprechend den Eutſcheidungen des Reichsgerichts keinen Eiſenbahndiebſtahl an, da der Waggon auf einem Nebengeleiſe abgeſtellt war. Wir sind sehr. sehr 0 Han ſrisc und 87 linger Kommunalpo Den Vater beſtohlen Im Juli d. J. hat der 29 jährige Taglöhner W. S. von hier erſt zwei Monate Gefängnis bekommen. Die Bewährungsfrift iſt durch eine neue Miſſetat verwirkt. Obwohl von anſtändigen Eltern, iſt S. ein bekannter Tunichtgut. Jetzt ſtahl er dem Vater das Scheckbuch und hob 210% ab. Mit dem Gelde reiſte er nach der Schweiz und kehrte, als Ebbe eintrat, als verlorener Sohn zurück. Wie er es verſteht, Geld zu vergeuden, beweiſt, daß er 300 l, die er für einen Unfall erhielt, in einigen Tagen durchgebracht hatte. Das Gericht erkannte wegen Diebſtahls, Betrugs und Urkundenfälſchung auf eine Gefängnisſtrafe von fünf Monaten. Demnächſt wird ſich S. wegen Be⸗ trugs zu verantworten haben. Erpreſſung an Schulkindern Wegen Erpreſſung ſtand der 21 Jahre alte verhei⸗ ratete Tagner H. Provo aus Frieſenheim vor dem Schöffengericht Ludwigshafen. Im Auguſt hatte er ſich kleinen Kindern gegenüber, die in der Frieſen⸗ heimer Gemarkung mit Erlaubnis der Beſitzerin auf einem Acker einige Birnen aufgeleſen hatten, als Feldſchütz aufgeſpielt und den Kindern einen Ruckſack und eine Mappe abgenommen. Einem der kleinen Mädchen hatte er mit Halsabſchneiden gedroht. Der Angeklagte will natürlich dieſe Lesart nicht anerkennen und behauptet, er habe die den Kin⸗ dern abgenommenen Sachen der Polizei übergeben wollen, als man ihn verhaftet habe. Eine ihm un⸗ bekannte Frau habe ihn gebeten, den Kindern nach⸗ zufahren und ihnen die Birnen abzunehmen. Das Gericht hielt ihn des einfachen Diebſtahls in Tatein⸗ heit mit einem Verbrechen der räuberiſchen Erpreſ⸗ ſung für ſchuldig und erkannte auf insgeſamt 12 Jahre Gefängnis. Der Haftbefehl bleibt aufrecht erhalten. * § Gewerkſchaftsgelder unterſchlagen. Der aus der KPD. ausgeſchloſſene und dann zur SPD. über⸗ getretene Landtagsabg. Joſef Weber ⸗Speyer unterſchlug in der von ihm vertretenen Nieder⸗ laffung eines gewerkſchaftlichen Fahrradunterneh⸗ mens in Speyer nach und nach etwa 3000 Mark. Dieſe Affäre endete vor dem Schöffengericht Speyer mit ſeiner Verurteilung zu drei Monaten Ge⸗ fängenis unter Zubilligung von Bewährungsfrtſt. Auch die Sozialdemokratiſche Partei hat Weber auf die Unterſchlagungen hin aus ihren Reihen entfernt. Trotzdem hat er ſein Landtagsmandat noch nicht niedergelegt. ages baleucles Dienstag, den 5. November Nationaltheater:„Die Verſchwörung des Fiesko zu Genua“, Muſtkaliſche Akademie: 2 Konzert mit Richard Strauß, Volkshochſchule: Beginn d. mikrologiſchen Arbeitscgemein⸗ ſchaft(Leitung: Fr. Geode, Bernh. Kahn) Leſehalbe. Apollotheater: Die Haller⸗Revue„Drunter und Drüber“. 0 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Der Günſtling von Schön⸗ brunn“.— Schauburg:„Kolonne“.— Capito f: „Die verſchwundene Frau“.— Scala:„Die weiße Hölle v. Piz Palit“.— Gloria:„Mein Herz iſt eine Jazz⸗ band“.— Pa baſt:„Eros in Ketten“.— Univerſu m: „Abenteuer.“— fa⸗ Theater:„Irene Rys⸗ bergues große Liebe“. 5 Sehens würdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags) tägl. 10—13 Uhr; 14—16 Uhr; Sonn⸗ u. Feiertags durchgeh. v. 1110 Uhr.— Schloßmu⸗ ſeum mit den Sonderausſtellungen: 150 Jahre Mannheimer Nationaltheater und Die politiſche Bewegung 1848/49. Ge⸗ öffwet täglich von 10—183 und 15—17 Uhr. Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend.— Schloßbücherei:—1 Uhr; 15—17 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Planetarium: Besichtigung 15 Uhr. 5 Chefredakleur: Kurt Fiſcher W für Politik: 5. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S Kayſer tik und Jokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtez: Willy Müller— Handelsteil! Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mik⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannhelm— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1,—6 Schluß des redaktionellen Teils Geſchäftliche Mitteilungen * Glühlampen mit Innenmattierung für allgemeinen Gebrauch. Mattierte Glühlampen ſind für das Auge be⸗ deutend vorteilhafter ols die blendenden Klargas⸗Lampen. Selbſt wo die Glühlampen nicht ſichtbar ſind, ſoll man aus lichttechniſchen Gründen mattierte Lampen verwenden. Weil aber die außenmattterte Glühlampe infolge der rauhen Oberfläche leicht verſchmutzt und ſchwer gereinigt werden kann, bringt die Os ram⸗Geſellſchaft bei ihren Lampen jetzt die Mattierung innen an. Dieſe neuen Lainpen haben alſo eine glatte, weniger leicht verſchmutzende Außenfläche und übertreffen in jeder Hiuſicht die bis⸗ herigen außenmattlerten Lampen und die Klargas⸗Lampen. Man ſollte deshalb künftighin ganz allgemein nur innen⸗ mattierte Osram⸗Lampen verwenden. Emos — — Hs „Atlantic“ iſt der erſte hundertprozentige deutſche Tonfilm. Der Regiſſeur E. A. Dupont hat den in⸗ tereſſanten Verſuch unternommen, ein Sujet— es handelt ſich um den Untergang der„Titanic“— als dramatiſchen Film in zwei Sprachen, der engliſchen und deutſchen, aufzunehmen. Das Stück hat eine Doppelbeſetzung. Alle Szenen wurden einmal von deutſchen, einmal von engliſchen Darſtellern und Darſtellerinnen geſpielt und geſprochen. Auf dieſe Weiſe iſt es gelungen, den recht koſtſpieligen ſzeniſchen Apparat des ganzen Filmes durch Aufführungen in zwei Sprachgebieten auszunutzen. Eigenartig iſt der Weg, den man in Europa eingeſchlagen hat, um den Tonfilmvorſprung Amerikas einzuholen. Man wollte ſofort mit einem großen Werk an die Oeffentlichkeit treten und hoffte, auf die geſchilderte Weiſe eine Ba⸗ ſis für die Aufführungen gefunden zu haben, die breit und tragkräftig genug iſt, um die ſicherlich hohen Un⸗ koſten des Filmes wieder hereinzubringen. Die Uraufführung dieſes Werkes in Deutſch⸗ land fand in Berlin ſtatt und war— wie man auch den Film beurteilen mag— ein Ereignis. Die Kritik Bat ſich teils in zuſtimmender, teils in weniger an⸗ erkennender Weiſe ausgeſprochen. Aber darf man Überhaupt ſo ſchnell an dem Tonfilm Kunſtkritik üben? Mit Recht fragte vor kurzem ein bekannter Schriftſteller, woher plötzlich all die Tonfilm⸗Kritiker kämen, da man doch in Deutſchland noch gar keine Tonfilme geſehen habe, alſo ein Vergleich nicht mög⸗ lich ſei. Es hat Jahrhunderte gedauert, ehe eine Theaterkritik geſchaffen worden iſt. Es hat Jahr⸗ zehnte gedauert, ehe eine ernſt zu nehmende Film⸗ kritik aufkam; aber die Tonfilm⸗Kritik war ſchon da, bevor überhaupt Tonfilme in verſtärktem Maße ge⸗ zeigt wurden. So geht es auf keinen Fall. Wir wer⸗ den prinzipiell dem Tonfilm das Recht einräumen milſſen, das man allen neu entſtehenden Kunſtgattun⸗ gen gewährt hat. Man muß ihm eine gewiſſe Zeit —— 0 laſſen, ehe eine Kunſtkritik geübt wird. Gerade der Film„Atlantic“ beweiſt deutlich, daß man auf dem Gebiete des Tonfilmes ſich Neuland gegenüberſieht. Als der ſtumme Film aufkam, ſuchte man Anlehnung an das Theater und an die Litera⸗ tur, ehe ſeine eigenen Formen und Geſetze gefunden wurden. Der Tonfilm lehnt ſich völlig an den ſtum⸗ men Film an. Und doch iſt dies ein grundlegender Fehler, da auch die neue Kunſtgattung ihre eigenen Geſetze hat, wie alle bisher gezeigten deutſchen und engliſchen Tonfilme beweiſen. Erſtaunlich, was E. A. Dupont trotz der Be⸗ grenztheit der techniſchen Mittel mit dem Tonfilm „Atlantic“ geleiſtet hat. Es war— und dies muß noch einmal beſonders hervorgehoben werden— eine große Ueberraſchung, daß der ganze Film mit Aus⸗ nahme weniger Szenen ein Dialog⸗Film iſt, das heißt, daß jegliches ſtumme Spiel entfällt. Dem, was geſprochen wurde, konnte man allerdings nicht beden⸗ kenlos zuſtimmen. Ein Tonfilm⸗Manufſkript erfor⸗ dert ſprachlich und gedanklich offenſichtlich mehr Durcharbeitung, als es bisher bei Filmen üblich war — der Weg zum Theater iſt nicht mehr allzu weit—. Jedes Wort, was geſprochen wird, noch dazu, wenn man die Darſteller und Darſtellerinnen in Großauf⸗ nahme ſieht, bekommt ſtärkſten Nachdruck, ſodaß Ba⸗ nalitäten und Plattheiten beſonders peinlich wirken. Die Abſtufungs⸗ und Nuancierungsmöglichkeiten ſind vorläufig noch nicht allzu große. Aber dem wird zweifellos bald abgeholfen werden können. Verwun⸗ derlich die ſzeniſche Gebundenheit des Tonfilm⸗Re⸗ giſſeurs. Der ſtarke Wechſel der Bildeinſtellung, den wir vom ſtummen Film her gewohnt ſind, weicht einer Monotonie der Aufnahmen, die durch das ge⸗ ſprochene Wort nur ſchwach gemildert wird. Der gei⸗ ſtige Mittelpunkt des Filmes„Atlantic“ iſt der Schriftſteller Thomas, der von Fritz Kortner geſpielt wird. In ſehr geſchickter, wenn auch auf die Dauer an Eindruckskraft nachlaſſender Weiſe iſt die Voraus⸗ ſetzung für günſtige akuſtiſche Aufnahmen geſchaffen worden. Thomas, der ein Krüppel iſt, kann ſich nur mit Hilfe eines Rollſtuhles fortbewegen. So kom⸗ men denn die anderen zu ihm, holen ſich bei ihm Rat, Troſt und Hilfe. Aber ſelbſt wenn man dieſe Figur als den geiſtigen Träger des ganzen Stückes an⸗ erkennt, iſt die rein bildliche Differenziertheit auf die Dauer zu gering, als daß man nicht allmählich Lange⸗ weile aufkommen fühlt. Der Inhalt der Geſpräche iſt nicht dazu angetan, uns über die Endloſigkeit der Dialoge binwegzutäuſchen. Der Mangel an Einſtellung ſoll durch eine größere Zahl ſzeniſcher Aufbauten ausgeglichen werden. Aber eine Lanbſchaft, große Räume, ſchöne Baulichkeiten bieten, einzeln genommen, der gelöſten Kamera viel mehr Motive, als das in ſeiner Einſtellung immer gleiche Bild einiger verſchiedener Szenerien. Es muß feſtgeſtellt werden, daß der Film„Atlan⸗ tie“ eine Reihe ſehenswerter Bilder vom Schiffs⸗ untergang der„Titanic“ enthält, die aber in keiner Weiſe etwas Einzigartiges bieten, es ſei denn, daß man die mehr oder minder klangechten natür⸗ lichen Geräuſche hierzu rechnet. Deren Eindrucks⸗ kraft dagegen iſt nur verhältnismäßig begrenzt. Zu den Klangeffekten gehört beiſpielsweiſe das Anſchla⸗ gen des Waſſers, wenn der Rieſendampfer über das Meer fährt. Wer ſelbſt diefes Geräuſch ſchon einmal gehört hat, wird es im Tonfilm nicht wiedererkennen. Es iſt das Rauſchen des Meeres und iſt es doch wie⸗ der nicht, es iſt ein ſich ſtets wiederholender und wenig differenzierter Klang aus etwas, was in Wirk⸗ lichkeit eine Klangfülle iſt. Man hört das Stampfen der Maſchine, das ſich zu den wirklichen Geräuſchen wie Windesſäuſeln zu Sturmesbrauſen verhält. Man hört das Schreien und Beten der untergehenden Menſchen. Aber ſelöſt wenn man annehmen wollte, daß es ſich ſo in Wirklichkeit abgeſpielt hat 8 bleibt Dienstag, den 3. November 1929 HH Die„Titanit Katastrophe als Jilmſtoff ſtarke, erregende Wirkung wegen der Indifferenziert⸗ heit der noch wenig natürlichen Klangfärbung aus. Das alles ſind Feſtſtellungen, die man anläßlich der Aufführung des erſten großen deutſchen Ton⸗ filmes machen muß, die mit Kritik vorläufig noch wenig zu tun haben. Wir ſind uns bewußt, ein Werk geſehen und ſeiner Aufführung beigewohnt zu haben, das von Anfang an nicht den Anſpruch erhoben hat, etwas Vollendetes zu ſein, von dem man fedoch mit vollem Recht ſagen kann, es bringt einen gewaltigen, überaus raſchen Fortſchritt. Die techniſchen Probleme ſind noch nicht ſo einwandfrei gelöſt, daß ſie nicht allein eine künſtleriſche Entwicklung nicht entfalten laſſen, nein, noch mehr, ſie ſtellen ſich ihr vorläufig noch hemmend entgegen. Das iſt zu be⸗ rückſtchtigen, und darum iſt eine künſtleriſche Kritik vorläufig noch nicht am Platze. Der Tonfilm„At⸗ lantic“ iſt in techniſcher Beziehung überaus intereſ⸗ ſant. Er vermittelt neue Eindrücke und regt zum Nachdenken an. Eine neue Erfindung wirkt zunächſt allein durch die Tatſache des noch nicht Dageweſenen, ſelbſt wenn das Gezeigte noch nicht vollendet iſt. Der Tonfilm„Atlantic“ iſt ſchon mehr als das Erzeugnis einer neuen Erfindung. Er hat die erſten Schwächen ſtberwunden. Aber als Ganzes darf er doch nur als Protagoniſt einer kommenden Kunſt gewertet werden. Dr. F. Kaul. Der neue Greta Garbo ⸗Jilm der Metro⸗Goldwyn⸗Mayer, den Jaques Feyder in⸗ ſzeniert hat, und der bisher keinen Titel hatte, iſt jetzt„The Siß“(„Der Kuß) genannt worden. Auch das Manuſkript ſtammt von Feyder. Greta Garbo ſpielt eine Franzöſin, die ſich wegen des Mordes an ihrem Mann(Andres Randolf) vor Gericht zu ver⸗ antworten hat. Conrad Nagel, ihr Liebhaber, iſt ihr Verteidiger. Wichtige Rollen ſpielen außerdem Lew Ayres und Holmes Herbert. Greta Garbo, die nach Beendigung des Films eine kurze Erholungsreiſe nach Nord⸗Kalifornien und dem Nellowſtone National Park unternommen hatte, iſt nun nach Hollywood zurückgekehrt und hat mit den Proben zu ihrem erſten Sprechfilm„Ann Chriſtie“— nach dem berühmten Bühnenück von Eugene O' Neil— begonnen. Ds Beilage der„Neuen Mannheimer Zeitung „Allantit“, der erſte deutſche Groß⸗Lonfilm A I 8 5 N 8 J N Si S Warum ich Ganghofer verfilme? Von Wilhelm Dieterle Der bekannte Darſteller weilt am 7. und 8. November anläßlich der Erſtaufführung ſeines neweſten Films„Das Schweigen im Walde“ in Maunheim. Dieterle iſt es gelungen, ſich aus den einfachſten Verhältniſſen und unter unſäg⸗ lichen Entbehrungen und Kämpfen zu dem empor⸗ zuarbeiten, was er heute iſt.— * Ganghofer verfilme ich—: aus Proteſt! Aus Proteſt gegen die Sachlichkeit unſerer Tage. Dem Feldruf:„Nieder mit dem Gefühl!“ antworte ich: — es lebe das Gefühl!— Der„na— wenn— ſchon Standpunkt vieler Zeitgenoſſen— gegen alles Ge⸗ ſchehen um uns, kann gar nicht genug bekämpft wer⸗ den. Jeder mit den Mitteln, die ihm zur Verfügung ſtehen. Mein Mittel iſt der Film! und mein Kampfgenoſſe für diesmal: Ludwig Ganghofer! * Seine Landſchaft— ſeine Menſchen— durch das Zauberauge der Camera geſehen— ſollen zur Besinnung und zum Handeln rufen. Breite Schichten des Vobkes— und vor allem das Ausland— müſſen durch unſere jetzigen Filme einen falſchen Blick be⸗ kommen von Deutſchland. Jede fremde Arbeit wenn ſie typiſch iſt— bewundern wir als große echte Heimatkunſt! Und das iſt es, worauf es ankommt: Heimatkunſt im beſten Sinne zu ſchaffen! 5* Die Neunmalklugen werden die Internattonalität des Films bedroht ſehen, und bemerken nicht, wie wir ben durch dieſe Sucht international zu ſchaffen— vom internatioialen Markt verdrängt ſind! Wir plagen uns ab mit Filmen— die im Ausland unver⸗ gleichlich beſſer hergeſtellt werden können als bei uns. Würden die Ausländer deutſche Filme her⸗ ſtellen, ſo hätten ſie den gleichen Mißerfolg— wie umgekehrt bei uns! Es gibt nur ein Gebot: ſchafft deutſche Filme— im beſten Sinne! Unſere Landſchaften ſind unerſchöpflich— unſere Stoffe nicht geringer als anderswo. Den fohlen⸗ den Millionen müſſen wir unſeren Fleiß und unſere Beſeſſenheit entgegenſetzen. Ich für meinen Teil jedenfalls kapituliere nicht vor dem Allbezwinger: Geldknappheit! Es gibt mehr als genug Sufets, die ſich mit geringen Mitteln herſtellen laſſen. Persönlich halte ich es— in der Situation, in welcher ſich der deutſche Film gegen⸗ München tonfilmt Von Franz Weichenmayr Vor kurzem wurden von der Emelka die erſten vollwertigen Tonfilmaufnahmen für den neuen Emelka⸗Film„In einer kleinen Kondito⸗ rei“ in Großheſſelohe bei München gedreht. Damit hat die Münchener Filminduſtrie ihre Umſtellung auf Tonfilm, der in dem neuen Produktionspro⸗ gramm dominieren wird, begonnen. Großheſſelohe hat einen tragiſchen Ruhm, der zu der Schönheit ſeiner maleriſchen Lage in eigenarti⸗ gem Gegenſatz ſteht. Von ſeiner Brücke, die ſich in 30 Meter Höhe elaſtiſch über die Iſar ſchwingt, ſtür⸗ zen ſich alljährlich eine erkleckliche Anzahl Lebens⸗ müder in die Tiefe. So wurde die Großheſſeloher Brücke im Gang der Zeit allmählich zur traditionel⸗ len Selbſtmörderbrücke und ſo kam Großheſſelohe zu ſeinem ſeltſamen Ruhm. Diesmal iſt es aber nicht die Brücke und kein Toter auf dem Kiesbett der Iſar und keine ernſte, ſchweigſame Kommiſſion. Diesmal iſt es der Bahnhohf von Großheſſelohe, der bereits am frühen Morgen eine Schar Neugieri⸗ ger anzieht. Ein Bahnhof wie andere Bahnhöfe auch, iſt nichts Außergewöhnliches an ihm. Was ihn aber vor an⸗ deren auszeichnet iſt die Stille, die Ueberſicht, die liebliche Lage und nicht zuletzt die Nähe von Geiſel⸗ gaſteig. Es iſt nicht das erſte Mal, daß ihn die Film⸗ leute der Emelka als den idealen Schauplatz ihrer Bahnhofsaufnahmen auserwählen. Diesmal aber ſollen in ihm die erſten Tonfilm⸗ aufnahmen des erſten Tonfilms der Emelka gedreht werden. Ein ſtrahlender Herbſttag über dem Iſartal mit blauem Himmel und klarer Sicht. An den Hängen glühen die Farben auf, wilder Wein leuchtet rot am Bahnhof von Großheſſelohe. f Auf Gleis 1 ſteßzt ein D⸗Zug bereit: Paris Lyon—Mediterannse. Abſchiednehmende Kavaliere und Damen der großen Welt erfüllen den Bahnſteig mit fremdartigem Leben. Kofferträger— auf dem Mützenſchild Porteur— und behandſchuhte Diener rennen geſchäftig hin und her. Von den Anhängen draußen ſchauen Vorüber⸗ gehende überraſcht auf das ſeltſame Bild. Ein langſamer Zug fährt durch. Vielleicht nach Bayriſchzell. Die Strecke nach Lyon iſt frei. Jetzt wurden Sonnenbleche aufgeſtellt, Aufnahme⸗ apparate vorgeſchoben, Signale geblaſen. Letzte Küſſe, Uumarmungen, Abſchied. Der fremdartig uni⸗ formierte Schaffner ſchlägt die Türen zu. Regiſſeur Robert Wohlmuth, für Stunden Bahnvorſtand des „Gare de Lyon-Paris-Großhesselohe“, gibt das Zei⸗ chen zur Abfahrt. Die gewaltige Maſchine zieht ziſchend an. Letzte Rufe, Tücherwinken und der Zug rollt langſam aus der Halle. Da ſtürzt in letzter Sekunde Jaque⸗Catelain aus dem fahrenden Expreß. Während er einen Moment gefahrvol mit der drehenden Waggontüre nach außen ſchwingt, werden Schreckens rufe laut. Das war nur eine Probe, lächelt Robert Wohlmuth und bläſt zum Sammeln. Auch der brave Expreß kommt gehorſam zurück. Während Wohlmuth und Franz Koch die letzten Vorbereitungen zur Bildaufnahme treffen, erklärt mir Max Brinck, der Kameramann der Tobis, die Apparatur der Tonfilmaufnahme: Das Mikrophon, das, an einem fahrbaren Gal⸗ gen hängend, die Schallſchwingungen aufnimmt— den Tonaufnahmeapparat mit einer beängſtigenden Fülle komplizierter Schalter, Lampen und Hebel, der dieſe Schallſchwingungen in elektriſche Schwingun⸗ gen umſetzt, dieſe wiederum in Lichtſchwingungen verwandelt und ſie mit Hilfe photographiſcher Emul⸗ ſionen aufzeichnet. Dabei ſieht das alles ſo einfach aus. Das Mikro⸗ phon wird vor die Lokomotive geſtellt. Fritz See⸗ ger, der Tonmeiſter der Tobis, prüft mit Hilfe des Kopfhörers die Qualität des Tons und Robert Wohlmuth dirigiert. Diesmal iſt die brave Lokomotive der Star. Jetzt beginnt ſie zu„ſpielen“. Ihre mit Mühe verhaltene Kraft bricht ſich Bahn: wummp, wummp Stärker! ruft Robert Wohlmuth dem Führer zu. Der hantiert an Hebeln. Dampf ſtößt ziſchend aus den Ventilen. Ein ſchriller Pfiff. Das dumpfe Grollen geht in ein helles Blaſen über. Ich nehme den Kopfhörer um. Das Ziſchen ſauſt in meinem Ohr und wird von einem donnersähn⸗ lichen Geräuſch übertönt. Was war das?! Nichts beſonderes, lacht Brinck: der Aufnahme⸗ leiter Sorg, der am Mikrophon ſteht, hat gehuſtet. Immer wieder muß die Maſchine anfahren, im⸗ mer wieder zurückkommen. Dann„hſitzt“ der Ton. Letzte Ausſprache zwiſchen den Technikern und den Künſtlern, Valery Boothby und Jaque⸗ Catelain. Die Komparſen werden angewieſen. Auch der Heizer der Maſchine ſpielt diesmal mit. Er wird, in ziſchendem Dampf ſtehend, ein letztes Mal die Lager ölen. Alles auf Poſten! Es wird ganz ſtill ringsum. Auch die Zaungäſte haben die Bedeutung des Augenblicks erkannt. Kei⸗ ner ſpricht. Robert Wohlmuth winkt mit dem Taſchentuch, Trompetenſignal des Zugführers. Abſchiedsgemur⸗ mel, einzelne Rufe. Die Maſchine zieht an. Ziſcht. Grollt. Donnert. Der D⸗Zug Parts Lyon Mediterannée fährt. Die Abſchiednehmenden winken zurück. Catelain reißt ſich vorſchriftsmäßig von der Boothby und ſtürzt aus dem fahrenden Zug— wie⸗ der die Schreckensrufe— das Rollen des fahrenden Zuges verklingt leiſe.. Wohlmuth winkt ab: die Aufnahme iſt gelungen. Draußen aber, auf der Selbſtmörderbrücke, von der ſich jährlich eine erkleckliche Anzahl Lebensmüder in die Tiefe ſtürzen, hält, zum maßloſen Erſtaunen harmloſer Spaztergänger, der Expreß Paris Lyon Nice. wärtig befindet—: für einen Frevel an der geſamten Filminduſtrie, wenn ein deutſcher Regiſſeur mehr ausgibt, als ſein Film aus dem deutſchen Geſchäft bringen kann. Hier ſpricht nicht etwa Neid, daß andere Regiſſeure aus dem Vollen wirtſchaften kön⸗ nen und ich nicht— keineswegs! Ich habe die Ehre und den Vorzug, einer Weltfirma anzugehören, der unbeſchränkte Mittel zur Verfügung ſtehen. Aber mein perſönliches Verantwortungsgefühl der Deut⸗ ſchen Univerſal⸗Film⸗Geſellſchaft, der ich angehörs und auch der geſamten deutſchen Filminduſtrie gegen⸗ über— geſtattet mir nicht— mit„Spitzen⸗Super⸗ Millionenſilmen“ den Theaterbeſitzer— das Volk und alle Filmbeteiligten zu täuſchen. Mein Film„Schweigen im Walde“ iſt die prak⸗ tiſche Beweisführung— wie und auf welche Weiſe der deutſchen Filminduſtrie zu helfen wäre. Lu d⸗ wig Ganghofer ſchließe ich im Geiſte in meine Arme für das— was er mir gegeben hat. Möge er mit mir zufrieden ſein. Lebensechtheit im Jilm Von George Fitzmaurice Was wiſſen wir vom Leben? Es gäbe keine Neugierde, wenn wir das Leben in⸗ und auswendig kennen würden. Zwar ſtumpft die heutige Zeit der Maſchine den heutigen Menſchen ſchon in mancher Hinſicht ab, aber ich glaube doch, daß gerade dieſe Menſchen ſich dafür an anderer Stelle, die ſpeziell der heutigen Zeit entſpricht, ſich Befriedi⸗ gung ſuchen für ihre Neu⸗ und Wießbegierde. Wir brauchen nur Augen und Ohren offen zu halten, wo wir ſtehen und gehen können wir zu⸗ lernen, ſo tat es noch vor gar nicht langer Zeit jeder Menſch. Heute iſt auch die Befriedigung von Neu⸗ gierde und Wiſſensdurſt induſtrialiſtert und maſchini⸗ ſiert. Und der Menſch raſt nach der Arbeit ins Kino, hier kommt er wieder ins Gleichgewicht, und an der konzentrierten Doſis ganzer Lebensgeſchehniſſe mißt er nachher ſeinen einzigen Arbeitstag. Iſt es da nicht höchſte Aufgabe des Filmſchaffen⸗ den, den wiſſens⸗ und vergleichsdurſtigen Menſchen reine, objektive Lebensechtheit vorzuſetzen? Auf das wir alle weiſer würden? Auch die, die mit Lebens⸗ echtheit zu laborieren glauben! Anſchauung und Geſchmack ſtehen der Erfaſſung der Lebensechtheit für den Film im Wege. Aber meiner Anſicht darf, ja braucht es nicht einmal Ge⸗ ſchmacks⸗ und Anſchauungsverſchiedewheit zu geben, wo es ſich um die Beurteilung von Echtheit und Wahrheit im objektiven Sinne handelt. Es kann ja nur eine Echtheit und eine Wahrheit geben, es iſt nur ſo ſchwer, zweifelsfrei zu wiſſen, wann man ſie hat ohne ſich falſchem Glauben hinzugeben, und dann gibt es noch immer verſchiedene Möglichkeiten der Wiedergabe, bedingt durch die verſchiedenen Stil⸗ arten, in denen ſich die verſchiedenen Temperamente und Charaktere der Menſchen äußern. So kommt es, daß die Erfaſſung von Lebensechtheit für die Kunſt mit Verſtand nicht viel zu tun hat, ſondern faſt aus⸗ nahmslos nur inſtinktiv möglich iſt. Und das koſtet dem wirklich ſchöpferiſch Beſtrebten ſeine Nerven. Mit ihnen taſtet der Regiſſeur den Verlauf der Szene, das Spiel der Darſteller ab, in ihnen iſt eine Unmenge unbewußt gebliebener Lebenserfahrung aufgeſpeichert, die nie den Weg bis zur verſtandes⸗ mäßigen Regiſtrierung fand. Der Vorgang der In⸗ ſzenierung bringt jetzt das neu Empfundene mit ſchon früher einmal Gefühltem in Einklang, und der Regiſſeur beginnt zu hobeln und zu feilen, taſtet ſich mit ſeinem Gefühl vorwärts, bis er den Einklang der Szene mit irgendwann Erlebtem erfühlt. Dann „ſitzt“ die Szene und mag bei ſehr guter Funktion von Gefühl und Nerven des Inſzenierenden Lebens⸗ echtheit ausſtrahlen. Die Entſcheidung darüber hängt freilich wieder von dem gefühlsmäßigen Erfaſſungs⸗ vermögen des Zuſchauers ab. Ball der deutſchen Filminduſtrie 1929 Am 16. November d. Is. wird in den geſamten Feſträumen des Zoologiſchen Gartens in Berlin die diesjährige Winterballſaiſon ihren Auftakt finden. Die in der Spitzenorganiſation der Deutſchen Filminduſtrie zuſammengeſchloſſenen Ver⸗ bände der Produktion, des Verleihs, des Theater⸗ beſitzes, des Atelierbeſitzes, des Lehrfilms und des Exports und Imports— veranſtalteten an dieſem Tage den 2. offiziellen„Ball der deutſchen Filminduſtrie 1929“. Nach dem glänzenden geſellſchaftlichen Erfolge des Vorjahres verſpricht der diesjährige Filmball eins der Hauptereigniſſe der Winterballſaiſon zu werden. Mit Abſicht iſt der frühe Zeitpunkt gewählt wor⸗ den, denn Filmball und Preſſeball ſind die Kardinal⸗ punkte der großen Berliner Winterballſaiſon. Der Filmball eröffnet geſellſchaftlich und modiſch den Reigen der großen Bälle, der Preſſeball iſt das pom⸗ pöſe Schlußballfeſt der Berliner Geſellſchaft. In den Ehrenlogen werden die führenden Köpfe aus der Regierung, den Parlamenten, Kunſt, Wiſſenſchaft und Wirtſchaft zu ſehen ſein; in den Logen werden die Direktionen der Produktionsgeſellſchamten mit ihren Stars anweſend ſein. 5 Zum Tanze ſpielen zwei deutſche, eine ſpaniſche, eine ruſſiſche und eine Jazzkapelle auf, die gediegene nationale und internationale Tanzmuſik zum Vor⸗ trag bzingen. Die Genoſſenſchaft Deut⸗ ſcher Tonſetzer hat die Zuſammenſtellung der Muſikfolge übernommen.. S — * 15 70* 90* 1* N 17 4 * . . Dieslag, 5. Nooessbes 1929 Forlichreitendes Anwachsen der badijchen Spareinlagen Die Entwicklung der Einlagen bei den badiſchen Sparkaſſen im 3. Vierteljahr— 14,8 Mill. Zuwachs Monatsdurchſchnitt des Zuwachſes wie im Vorjahr— 1929 bisher 60 Mill./ Geſamtzunahme ohne Aufwertungsguthaben Im 3. Vierteljahr 1929 iſt bei den badiſchen Spar⸗ kaſſen ein Zuwachs an Spareinlagen in Höhe von 14,8 Mill. 4 zu verzeichnen; darunter befinden ſich 0,3 Mill. 4 kapitaliſterte Zinſen. Die Ein zah ⸗ lungen belaufen ſich auf 57, Mill. 4, die Rück⸗ zahlungen auf 42,9 Mill. 4. Der Monats⸗ durchſchnitt des Spareinlagenzuwachſes für das Berichtsviertelfahr mit etwa 5 Mill.& iſt wieder ein durchaus erfreulicher und der Monatsdurchſchnitt für die Zeit vom 1. Januar bis 30. September d. Is. mit annäernd 7 Mill.„ entſpricht ungefähr dem Durchſchnitt des Jahres 1928. Die Geſamtzunahme an Spareinlagen (UUeberſchuß der Einzahlungen über die Rückzahlun⸗ gen, zuzüglich kapitaliſterter Zinſen, jedoch ohne Auf⸗ wertung) ſeit Beginn des Jahres beträgt 60 Mil⸗ lionen; von dieſer Summe entfallen 14,8 Mill./ auf Zugang durch Zinſen. Die Geſamt⸗ ſumme der reinen Reichsmarkſpareinlagen bei den badiſchen Sparkaſſen per 30. Sept. 1929 beläuft ſich hiernach auf 356,2 Mill.„ gegenüber 296,2 Mill. Ende des Vorjahres. Die Aufwertungsſparguthaben ſind bei obigen Angaben nicht berückſichtigt; die in die Stati⸗ ſtnk neu einbezogenen Aufwertungsſparguthaben beziffern ſich für das 3. Vierteljahr 1929 auf etwa 16,2 Mill. 4, für die Zeit vom 1. Jan. d. Is. an auf insgeſamt 62,6 Mill. 4. Bis Ende 1928 waren be⸗ reits 50,5 Mill. 4 Aufwertungsſpareinlagen in die Statiſtik aufgenommen. Zu den oben angegebenen Reichsmarkſpareinlagen in Höhe von 356,2 Mill. 4 treten ſomit noch 113,1 Mill.„ aus Aufwertung her⸗ rührende Sparguthaben hinzu, ſodaß Ende Septem⸗ ber 1929 469,3 Mill. 4 Spareinlagen bei den badiſchen Sparkaſſen vorhanden waren. Die Depoſiten, Scheck⸗, Giro⸗ und Konto⸗ korenteinlagen machen per 30. September d. Is. bei den badiſchen Sparkaſſen 53,6 Mill. Haus. Das 3. Viertelfſahr hat wieder eine Zunahme um 12 Mill.& gebracht. In der Zeit vom 1. Januar 1929 bis 30. September 1929 iſt eine Steigerung um 5,3 Mill. 4(von 48,3 Mill./ auf 53,6 Mill. /) zu ver⸗ zeichnen geweſen. Auch bei dieſen nur zur zeitweiſen Anlage beſtimmten Geldern iſt alſo eine Vermehrung feſtzuſtellen. Die Geſamteinlagenbeſtände bei den badiſchen öffentlichen Sparkaſſen betrugen am Ende des 3. Vierteljahres 522,9 Mill./ gegenüber 395 Mill./ Ende des Jahres 1928. * 8,60 Milliarden/ Spareinlagen im Deutſchen Reich. Ende September 1929 beliefen ſich die Spar⸗ einlagen bei den deutſchen Sparkaſſen auf 8 595,7 Mill. 4 gegen 8 466,2 Mill./ Ende Auguſt 1929. Der Berichtsmonat weiſt mithin eine Zunahme von 129,5 Mill. 4 auf. Im einzelnen betrugen die Ein⸗ zahlungen 541,3 Mill. 4, davon aus Aufwertung 0,14 Mill. 4 und aus Zinsgutſchriften 0,17 Mill. und die Auszahlungen 412,0 Mill. J. Die Scheck-, Giro⸗, Kontokorrent⸗ und Depoſiteneinlagen ſtellten ſich Ende Septemebr auf 1 343,7 Mill. 4 gegen 1378,12 Mill. J Ende Auguſt. CCC AAA y ³˙.wꝗqꝓpꝓFpPGFßFßGßGGGCCã0ãé ͥã ãã DTT Bab. Maſchinenfabrik u. Eiſengießerei vorm. G. Sebold u. Sebold u. Neff in Durlach Infolge der um die Jahreswende einſetzenden wirt⸗ ſchaftlichen Depreſſion war es nicht möglich, den Umſatz des am 30. Juni abgelaufenen Geſchäftsfahres gegenüber dem Vorfahre zu erhöhen. Die mehrwöchige Stillegung der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Metallinduſtrie hatte einen ſtarken Ausfall an Inlandsaufträgen zur Folge, der auch durch eine geſteigerte Nachfrage des Auslandes kaum ausgeglichen werden konnte. Dies und der Umſtand, daß ſich die Tarif⸗ erhöhung von s erſt jetzt voll auswirkte und eine aus⸗ gleichende Preiserhöhung nicht möglich war, ließ, wie der Geſchäftsbericht feſtſtellt, das Reſultat hinter dem vor⸗ zährigen zurückbleiben. Der Rohertrag ſteht zwar mit 2,75 Mill. 4 über dem des Vorfahres(2,65), die Betriebsunkoſten erhöhten ſich jedoch von 0,76 auf 0,88 und die Handlungsunkoſten von 107 auf 1,13. Abſchreibungen wurden in Höhe von 0,22 Mill.„ vorgenommen, ſo daß einſchl. 112 928(86 419) Mark Vortrag ein Reingewinn von 464 009(527 984) Mark verbbeibt. Wie ſchon kurz mitgeteilt, wird der GW. am 15. November vorgeſchlagen, hieraus 10(i. V. 12) v. H. Dividende auf die SA., 6 v. H. auf die VA. und 6 v. H. auf die Genußrechte auszuſchütten. In der Bilanz ſtehen 1,65(1,60) Mill. Maſchienbauvorträgen, 0,38(0,30) Wechſel und 1,75(2,09) Mill. Debitoren bei unverändert 3,22 Mill. 4 AK., 0,5 Rücklage und 0,14 Obligationen Gläubiger mit 2,11(2,23) Mill.& gegenüber. Ueber die Aus ſichten könne nichts beſtimmtes mit⸗ geteilt werden, die Verwaltung hoffe jedoch ein befriedi⸗ gendes Reſultat zu erzielen. * Ein Abkommen Beamtenbank— Deulſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaft. Die Bank für Deutſche Bamte er⸗ ſtrebt ein Vergleichsverfahren, um eine allmähliche wirklich vorteilhafte Liquidatbion ihrer Aktiven durchführen zu kön⸗ nen. Bei der Deutfſchen Bank und Disconto⸗ Geſellſchaft beſteht Bereitwilligkeit, von der Bank für Deutſche Boamte die Selätoriſchen Beam⸗ ten rechnungen nach Prüfung zu übernehmen und den Beamtenſchuldnern für die Abdeckung weites Entgegen⸗ kommen einzuräumen. Es iſt vorgeſehen, aus den auf dieſe Weiſe geſchaffenen flüſſigen Mitteln im Vergleichs! wege ſo ſchnell als möglich Rückzahlungen an die Gläubiger zu leiſten. Um den betroffenen Beamten über ihre ſchwie⸗ rige Lage hinwegzuhelſen, beabſichtigt die Deutſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaft darüber hänaus, den Beamten⸗ gläubigern der Bank für Deutſche Beamte Vorſchüſſe bis zur Höhe eines Monatsgehalts zu gewähren. Auf Sieſe Vorſchüſſe ſollen die von den Behörden bereits vorſchuß⸗ weiſe gezahlten Beträge in Anrechnung gebracht werden. Sämtliche Depofitenkaſſen der D..⸗Bamk werden mit ent⸗ ſprechenden Weiſungen verſehen werden und ſchon im Laufe der nächſten Tage mit den Zahlungen beginnen. Proteſt bei Bubiat In der o..⸗V. der Braunkohlen⸗ und Brikett⸗ Induſtrie Aktiengeſellſchaft„Bubig“, Berlin für das Geſchäfts jahr 1928/29 waren von den 20 Millonen 1 St.⸗A. 14 435 500„ und die 640 0004 .⸗A. mit insgeſamt 60 871 Stimmen vertreten Auf ver⸗ ſchtedene Anfragen und Vorwürfe von drei Aktio⸗ nären, wobei der Verwaltung Theſaurierungs⸗ politik vorgeworfen wurde, und u. a. eine Dividen⸗ denerhöhung auf mindeſtens 12—15 v. H. gefordert wurde, erklärte Generaldirektor Dr. Ing. e. 9. Büren, daß die im Berichtsjahr vorgenommenen Abſchreibungen in Höhe von 4 Mill. 4 keineswegs zu hoch ſeien. Er halte im Gegenteil die vorgenommenen Abſchreibungen für faſt zu niedrig. Die Geſellſchaft müſſe notwendigen Neubauten, Neuanſchaffungen uſw. aus laufenden Mitteln beſtreiten, weswegen erhebliche Rückſtellungen erforderlich ſind. Man dürfe nicht den Anbeiheweg betreten, deſſen Be⸗ gehung ja heute auch unmöglich ſei. Die Verwaltung un⸗ ternehme alles. um einer Auslandsüberfremdung vorzu⸗ beugen. Die Dawesbelaſtung der Bubiag beträgt im Jahre 230 000 J. Die geforderte Spezifikannon des Effektenkontos umd der Preiſe der verſchiedenen Neubauten und Nentan⸗ ſchaffungen lehnte die Verwaltung ab. Die geforderte Dividendenerhöhung auf mindeſtens 12—15 v. H. hält die Verwaltung für unmöglich. 5 W A er Abſtimmung über den berei ekannte Aöſchluß enthielt ſich gemäß den Abmachungen mit der Ilſe Bergbau deren Vertreter, der 2 Mill. Aktienbeſitz vertrat, der Stimme. Der Abſchluß wurde gegen 8 Stim⸗ men eines Aktionärs, der Proleſt zu Protokoll gab, ge⸗ nehmigt, und die Dividende auf wieder 10 v. H. feſtgeſetzt. Neu in den Aufſichtsrat wurde Direktor Dr. Theusß ner (Schreſiſcher Bankverein) gewählt. Die Geſellſchaft iſt 195 laufenden Jahr vollbeſchäftigt, ſodaß die Verwalkung wie⸗ der mit einem guten Ergebnis rechnet. :: Köln⸗Neueſſener Bergwerksverein. Nach Abſchrei⸗ 1 5 auf die P aher in Höhe von 3,09(i. V. Mill.„ beträgt der der Geſellſchaft aus der In⸗ 2,78] de 80 ereſſ einſchaft mit Höſch zufallende Gewinn für 162 N 4,12) Mill.„. Unter Hinzurechnung 8 1 ortrags von 0,26(i. V. 0,4) Mill., ſowie ee aus dem Dividendenausgleichsfonds von 0,38(i. B. 0,34) Mill. 4 ſtehen der 58, 872(i. V. 401] Mill.„ zur Verfügung, woraus 7,5(i. B. 7) v. H. St.⸗A.⸗ Dividende verteilt werden ſollen. Die geſamte Kohlenför⸗ derung ging von 2,54 auf 2,37 Mill. To., alſo um 6,57 v. H. zurück. Dem Abſinken der Förderung ſtand eine Ver⸗ minderung der Belegſchaft um 9 v. H. gegenüber. Die Koksherſtellung betrug 671 000(i. V. 573 000) Tonnen. Die Herſtellung von Teer nahm um 23 v.., au Reinbengol um 26 v. H. und an Rhe nammoniak um 16 v. H. zu. O Metallwerke A. G. Frankfurt a. M.(Eig. Dr.) Die der Geſellſchaft naheſtehende Lurgi Apparate G. m. b. H. Frankfurt a. M. teilt mit, daß ſie den ſeit Jahren gegen die Ega, Elektriſche Gasreinigungs G. m. b. H. Kaiſerslautern geführten Patentver⸗ letzungsprozeß(Patente für elektriſche Gasreini⸗ gung) nunmehr gewonnen habe. O Otto Lazar u. Cie. Saarbrücken.(Eig. Dr.) Die Saar⸗ brücker Eiſen⸗ und Schrotthandelsfirma Otto Lazar u. Cie. hat, wie wir erfahren, gegen ſtarke internationale Konkur⸗ renz die Hochöfenwerke von Calais auf Abbruch käuflich er⸗ worben. * Daimlerpaket von Banken übernommen. Das bei dem Banbenkonſortium lombardierte Daimler⸗Paket in Höhe von nominell 10 Mill. l iſt jetzt von dem Bankenkon⸗ ſortium übernommen worden. Der Kurs dürfte ſich unter dem Tageskurs halten; er liegt damit alſo auch unter dem Lombardierungskurs. Für die e die hierdurch zu Laſten des Herrn Schapiro entſteht, hat ieſer Sicherheiten aus ſeinem ſehr großen Berliner Grundbeſitz geſtellt.— Gerüchte, die davon ſprechen, daß Poſten Daimler- und BMW. ⸗Aktien nach London verkauft worden ſeien, oder daß man im Begriff ſet, ſie nach Lon⸗ don zu verkaufen, werden an unterrichteter Stelle nicht beſtätigt. Nach dem BBK. haben aber derartige Verhand⸗ lungen bis vor kurzem geſchwebt, ſo daß ſie vielleicht nur als unterbrochen angeſehen werden können. :: Ein neuer Zuſammenſchluß in der Kältemaſchinen⸗ induſtrie. Zwiſchen der Eumuco AGG. für Maſchinenbau Schlebuſch⸗Manfort, die bekanntlich in einem Intereſſen⸗ gemeinſchaftsverhältnis mit der Kalker Maſchinenfabrik AG. ſteht, und der Firma R. Freundlich(Maſchinenfabrik in Düſſeldorf) iſt ein Abkommen getroffen worden, auf Grund deſſen die Kältemaſchinenabteilung der Eumuco auf die Maſchinenfabrik Freundlich übertragen wird. In dieſem Zuſammenhang ſind auch die Geſchäftsanteile der Eumuco naheſtehenden Geka⸗Geſellſchaft für Kälteanlagen mbH. in Schlebuſch⸗Manfort auf die Düſſeldorfer Firma übertragen worden. AE. und Es in Rumänien Errichtung eines Kraftwerks in Rumänien Die mehrfach erwähnten Verhandlungen der Slektri⸗ eiläts⸗Lieferung⸗Geſellſchaft, Berlin, über die Errichtung einer großen Ueberlandzentrale in Rumänien haben jetzt, wie uns von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, zum Ab⸗ ſchluß von Verträgen zwiſchen einem unter der Füh⸗ rung der AEG. ſtehenden Konſortium und einer rumäni⸗ ſchen Geſellſchaft, der Indͤuſtrielle Mintére du Banat, ge⸗ führt. Es iſt der Gründung einer rumäniſchen Aktienge⸗ ſellſchaft mit einem Kapital von vorausſichtlich 500 Mill. Lei geplant. In dieſe Geſellſchaft ſollen die von der Regierung bereits erteilten Konzeſſionen für die Elektri⸗ zitätsverſorgung des neurumäniſchen, äußerſt fruchtbaren Banats und eines Teils von Siebenbürgen mit etwa 600 000 Einwohnern ſowie die Kohlengrube Ruſca⸗Mon⸗ mana, die als Brennſtoffbaſis für die Unternehmen dienen wird, eingebracht werden. Das Verſorgungsge⸗ biet umfaßt neben einer großen Zahl von Landgemeinden die bedeutenden Städte Temesvar und Arad mit beträcht⸗ licher Induſtrie. Geplant iſt die Errichtung eines Kraftwerkes mit einer Leiſtung von zunächſt 20 000 KW. das entweder an der Grube oder bei der Stadt Temesvar erbaut wird. Der Kapitalbedarf wird ſich auf 20—25 Mill. RM. belaufen. * Lechwerke AG., Frankfurt a. M. In der kürzlichen Bilanzbeſprechung ſchlich ſich ein ſinnſtörender Schreibfehler ein. Die Höhe der Kreditoren beträgt natürlich nur 115 383 Mark und nicht 1115 533 l, was ſich durch die Höhe der übrigen Bilanzpoſten übrigens erkennen ließ. * Säge⸗ und Hobelwerk Weil AG., Weil(Amt Lörrach). Der Verluſtvortrag dieſer mit 120 000% AK. arbeitenden Geſellſchaft von 990/ aus 27 erhöhte ſich in 1928 kt. erſt jetzt veröffentlichter Bilanz um 12 437 l. Unkoſten erfor⸗ deten 15 970 J, Gehälter 15 443 /, Zinſen 12 696„ uſw. Löhne, Fachten, Fuhrlohn, Zoll werden in einer Summe mit 60 584/ ausgewieſen. Aus der Bilanz: Anlagewerte zuſ. 48 328, Warenvorräte zuſ. 93 058 J, Kaſſe, Debi⸗ toren, Poſtſcheck, Privatkonto in einer Summe 104 846 1; demgegenüber Banken 45 154, Akzepte 30 799 J, Kredͤt⸗ toren 58 289„,, Reſervefonds 6416 l. * Badiſche Holzexport.⸗G., Kehl a. Rh. Die mit 50 000 RM. AK. arbeitende Geſellſchaft gibt erſt jetzt ihren Abſchluß für 1928 bekannt. Durch einen Nettogewinn von 10 924 RM. konnte der vorjährige Verluſt von 5086 Root. getilgt und ein Ueberſchuß von 5838 RM. erzielt werden. Der Vorjahrs⸗Verluſt erklärte ſich daraus, daß 1927 als Gründungsjahr zu gelten hat. Das erklärt auch ein An⸗ wachſen der Unkoſten auf 29 963 RM.(i. V. 1283), neu treten auf Zinſen und Diskontſpeſen mit 11 566 RM, während das Gründungskoſtenkonto nunmehr in Fortfall gekommen iſt(i. V. 4615 RM.) Der Bruttogewinn be⸗ läuft ſich auf 47 367 RM.(i. V. aus angeführtem Grunde nur 812 RM.) In der Bilanz ſtiegen Debitoren auf 76 912 NM.(48 361), Waren ſehr erheblich auf 388 196 RM.(8470) entſprechend Kreditoren auf 419 721 RM.(11 917), neu Reſerve mit 3500 RM. Der AR. beſteht gegenwärtig aus den Herren: E. Weidtke, Kehl; H. Sperre, norw. Konſul, Straßburg, St. Remy, Labroque⸗ Vipucelle. Wie wir er⸗ J Vereinigte Faßfabriken AG., Kaſſel. in den äfti zwar doch leidet die Branche immer noch unter der ſtarben Ueber⸗ produktion und Jaanit zuſammenhängenden Unterbietungen, die ein lohnendes Geſchäft erſchweren, ſo daß über weitere Ausſichben, beſonders in Anbetracht der wenig günſtigen allgemeinen wirtſchaftlichen Verhältniſſe nichts geſagt wer⸗ den kann. Die GV. iſt für Ende dieſes Monats vorgeſehen. Für das abgelaufene Geſchäftsfjahr wird eine Dividende nicht verteilt. Die Verwaltung erklärt noch, daß der niedrige Kursſtand der Aktien in den inneven Verhält⸗ niſſen des Unternehmens in keiner Weiſe begründet iſt und daß es ſich um eine Folge davon handle, daß erſahrungs⸗ gemäß bei den dividendenloſen Papieren eine Depreſſion beſonderslange in Erſcheinung tritt. Nene Inſolvenz am Liverpobler Baumwollmarkt. Die Baumwollmaklerfirma A. N. Pooley u. Co. in Liverpool iſt in Zahlungsſchwie rigkeiten geraten. Es iſt dies die dritte Inſolvenz an der Liverpopler Baumwollbörſe wäh⸗ rend der letzten zwei Monate. * Afa⸗Film⸗AG., Berlin.— Divibendenlos. Wie wir hören, wird für 1928 beine Dividende(t. V. 10 v..) in Vorſchlag gebracht werden. Die Geſellſchaft zieht es an⸗ chi wend vor, mit Rückhſicht auf die ſchwierige Lage im Filmgeſchäft ihre Reſerven zu verſtärken. * Schuhfabrik Kreuzlingen AG. Die Schuhfabrik Kreuz⸗ lingen AG. in Kreuzlingen(Schweiz) verteilt für das Ende Juni 1929 abgelaufene Geſchäftsjahr 1928/29 aus einem auf 60 607(94 799) Franken verringerten Reinge⸗ winn auf die Vorzugsaktien wiederum 6 v. H. Dividende. Die Stammaktien hingegen werden mit 5 v. H.(i. V. 6) Dividende bedacht werden. Das Aktienkapital beträgt 750 000 Franken Stamm⸗ und 250 000 Franken Vorzugs⸗ aktien. * Spekulationsverluſte bei Jürgens⸗Margarine. Wie die DAZ. hört, hängen die Kursrückgänge an der Amſter⸗ damer Börſe mit fehlgeſchlagenen Spekulationen der Jürgensgruppe zuſammen. Wie weit dieſe Vorgänge ſich auf das perſönliche Geſchäft der Familienmitglieder be⸗ ſchränken oder aber auch den Konzern betreffen, iſt noch nicht bekannt. Einigung im ländlichen Genoſſenſchaftsweſen in Baden Bank der Vermittlung und unter dem Vorſitz des Reichsernährungsminiſters Dietrich iſt es in einer heute in Berlin abgehaltenen Beſprechung zwiſchen den Betei⸗ ligten und im Einvernehmen mit der Badiſchen Zentral⸗ genoſſenſchaftskaſſe gelungen, die ſchon ſeit langem ange⸗ bahnte Einigung im ländlichen Genoſſenſchaftsweſen des Freiſtaates Baden zum Abſchluß zu bringen. Vorbehaltlich der Zuſtimmung der Verwaltungsorgane der zwei Ge⸗ noſſenſchaftsorgane in Karlsruhe und Freiburg, wurde ein Abkommen geſchloſſen, nach dem zum 30. November die Vereinheitlichung durchgeführt werden ſoll. Das Realkreditgeſchäft im September Rückgang des Nengeſchäfts Nach der Statiſtik der Bodenkredit⸗Inſtitute leinſchl. Kommunal⸗Kredſt⸗Inſtitute) war die Zahl der berichtenden Anſtalben am 30. September unverändert 106. Der Brutto⸗ zugang bet Pfand briefen iſt gegen die Vormonate auf 96(51) Mill., weiter zurückgegangen, während ſich der Abgang von 20 Mill. 4 auf 25 Mill./ erhöht hat. Der Nettozugang zeigt alſo einen Rückgang auf 10 Mill.„ gegen 31 Mill.„ im Vormowat. Der Haupt⸗ teil des Zuganges entfällt mit 82(49) Mill./ wieder auf den 8 v. H. Typ, wovon 21 Mill.“ auf die Hypotheken⸗ attenbanken und 10 Mill., auf die öffentlich⸗rechtlichen Kreöttanſtalten leinſchl. Girozentralen) entfallen. Bei den Kommunalobligationen hielt ſich der Bruttozugang ungefähr auf Her Höhe des Vormonats, wäh⸗ rend der Abgang ſich erhöhte. Hier entfallen von dem Zu⸗ gang wieder ro. 7 Mill.& auf den 8 v. H. Typ und 2,6 Mill.& auf den 6 v. H. Typ. Der Nettogusgang iſt wie⸗ der auf 10(11) Mill./ zurüchgegangen. Der Aus lan ds⸗ a bſatz war wie in den Vormonaten gleich Null. An Liagautdationspfandbriefen wurden nur 2 Mill. Mark neu in den Verkehr gebracht gegenüber 14 Mill. im Vormonat während ſich der Abgang mit 18(10) Mill./ wieder erhöhte. 5 Der Geſamtum kauf einſchl. 2499 Mill./ Liqui⸗ dationspfandbriefen hat ſich von 10 589 Mill./ im Vor⸗ monat auf 10 591 Mill.„ nur wenig erhöht(im Vormonat Zuwachs 42 Mill.). Weitere Geſchäftsausdehnung von Philips Glühlampen Kapitalerhöhung genehmigt— In Erwartung höherer Gewinne In der.⸗V. der Philips Glühlampenfabriken in Amſterdam wurde die beantragte Kapitalerhöhung von 100 auf 250 Mill. Gulden genehmigt. General⸗ direktor Dr. Philips teilte über die Geſchäfts lage mit, daß der Abſatz von Glühlampen eine normale und der Abſatz von Radiolampen eine erhebliche Zunahme aufweiſt, während der Abſatz und die Herſtellung von Radio⸗ apparaten den Erwartungenn der Verwaltung ent⸗ ſprechend ſehr anſehnlich geſtiegen ſei. Dr. Philips er⸗ wartet, daß eine weitere Umſatzſteigerung ſtatt⸗ finden wird, beſonders ſoweit die Radioapparate in Be⸗ tracht kommen, es ſei denn, daß die Börſenkriſe den Ab⸗ ſatz beeinträchtigen wird. Jufolge der Rationaliſterung und der Einführung neuer Maſchinen iſt ein Teil der Arbeiter im Probuktionsprozeß überflüſſig geworden und dieſe wird die Verwaltung entlaſſen. Weitere Entlaſſun⸗ gen ſind zu erwarten. Es beſtehe ein großer Bedarf an neuem Fabrikraum. Da erwartet wird, daß die Gewinne in dieſem Jahr viel höher ſein werden als im Vorfahr, wird die Geſellſchaft vermutlich in der Lage fein, die Neubauten aus dem Gewinn abzuſchreiben. Der Umſatz der Abſatzfinanzierung ſei geringfügig. Hierzu wurde nur ein Bruchteil des Erlöſes der letzten Emiſſion benutzt, während der größte Teil desſelben zur Finan⸗ zierung der Vorräte und zur Ausdehnung der Werke diente. Auf der a. o..⸗V. der Dachgeſellſchaft, Gemein⸗ ſchaftlicher Beſitz von Philips⸗Aktien, war die ſatzungs⸗ mäßig erforderliche Anzahl von Aktieninhabern nicht ver⸗ treten, und die Beſchlußfaſſung über die Kapitalerhöhung mußte deshalb bis zum nächſten Freitag aufgeſchoben werden. 2: F. u. P. Sauermaun., Kulmbach⸗München. Die Verwaltung teilt dem WrB⸗Handelsdienſt mit;: Groß⸗ aktlonäre unſerer Geſellſchaft hatten in Verbindung mit einer Finanztransaktion beabſichtigt, ihren Aktienblock nach England zu verkaufen. Infolge auftretender Differenzen hat ſich dieſes Geſchäft jedoch zerſchlagen. Die Vertreter der engliſchen Gruppen ſind aus unſerem Aufſichtsrat aus⸗ getreten. Außerdem iſt Herr Hans Sauermann aus dem Vorſtand ausgeſchieden. Die Verwaltung legt Wert darauf feſtzuſtellen, daß ſie den letzten Preſſeveröffentlichungen über die H. und P. Sauermann AG. fernſteht. Die deut⸗ 191 Bankverbindungen ſind unverändert beſtehen ge⸗ lieben. Vergleichsverfahren und Konkurſe im Handelskammerbezirk Mannheim Eröffnete Vergleichsverfahren: Frau Karoline Bo n⸗ lean, Inhaberin eines Kurz⸗, Weiß⸗ und Wollwaren⸗ geſchäftes dn Mannheim, Meerfelöſtr. 72(Vertrauensperſon: Bücherreviſor S. Idſtein in Mannheim). Aufgehobene VV.(nach Beſtätigung!: Firma Hill u. Müller, Gummi⸗ und Asbeſtfabrikabe in Mannheim, N 3, 11/12.— Fürma Schwarzwaldwerke Lanz Gmbh. in Mannheim. Eröffnete Konkursverfahren: Nachlaß des am 20. Sep⸗ tember 1929 in Mannheim verſtorbewen Kaufmanns Ja⸗ kob Naſſauer, wohnhaft geweſen in Mannheim⸗Neu⸗ oſtheim, Böcklinplatz 5, Alleininhaber der Einzelfirma L. Jordan u. Franz„Kaffee en gros“ in Männheim, 8 7 24, und des Kaffee⸗Detailgeſchäfts„Fiſchers Kaf⸗ ſee⸗Röſterei“ in Mainz, Bahnhofsſtr. 3(KV.: RA. Dr. Reis in Mannheim).— Aufgehobene KV.(nauch Schluß⸗ termin und Schlußverteilung): Firma Gutleben u. Letbig GmbH. in Mannheim, 7, 10. : Umſchwung am internationalen Eiſenmarkt? In Auswirkung des geſtrigen Vorſchlages des Direktlonsaus⸗ ſchuſſes der internatlonalen Rohſtahlgemeinſchaft in Paris auf eine 10 v. H. Produktionseinſchränkung aller kon⸗ tinentalen Mitgliedbwerke hat der Deutſche Stahlwerks⸗ verband(der die letzten Preisrückgänge für Stabeiſen bis auf..0 Pfund Sterling pro Tonne ſob Seehafen über⸗ haupt nicht mitgemacht hat) ſeine Auslandspreiſe für Stabeiſen um mehrere Schilling pro Tonne mit ſofortiger Wirkung erhöht. Er fordert heute..—..f0 Pfund Sterling. Auch die Blechpreiſe haben um—1 Schilling pro Tonne angezogen. Vom Ausland liegen telegraphiſche Anfragen nach bedeutenden Abſchlüſſe in Halbzeug vor, die aber bisher abgelehnt wurden, trotzdem die Preiſe hier, für ſprungweiſe in die Höhe gingen. 4 Wieder Kursſturz in Newyork Allgemeine Enttäuſchung/ Seit„ſchwarzen Donnerstag“ 10 Milliarden Dollar Verluſt Neue Pauikſtimmung . Newyork, 5. Nov.(United Preß.) Die Hoffnungen der Spekulanten ſind durch den Verlauf des geſtrigen Börſentages wieder einmal be⸗ trogen worden. Statt, entſprechend den Prophe⸗ zeihungen von Wall Street, noch nie dageweſene Höhen zu erklimmen, ſtürzten die Kurſe gegen Börſenſchluß neuerdings in beängſtigender Weiſe und manche Papiere verloren bis zu 35 Punkten. Die Kurs verluſte betrugen insgeſamt, von den Schlußkurſen des letzten Börſentages am Donners⸗ nachmittag an gerechnet, etwa 10 Milliarden Dollar. Alle Gewinne der Spekulanten nach der Kataſtrophenbaiſſe wurden vernichtet und von neuem began neine Panikſtimmung Platz zu greifen. Die Kursſenkung der Induſtriepapiere er⸗ gab im Durchſchnitt 15,83 Punkte und ſomit ſtanden dieſe Werte am Schluß der Börſe nirdiger als am 28. Oktober, als die große Deroute einſetzte, wenn auch noch immer 27 Punkte über dem niedrigſten Kurs, der am 29. Oktober erreicht wurde. Eiſen⸗ bahnaktien ſanken im Durchſchnitt um 3,60 Punkte und der Geſamtumſatz betrug 6 202 930 Shares. An der Börſe der unnotierten Werte wurde ein Umſatz von 3 001 400 Dollar erzielt, während der Umſatz der Anleihen und Obligationen die Summe von 23 642 000 Dollar ausmachte. Die Enttäuſchung iſtallgemein und man hört nunmehr recht peſſimiſtiſche Anſichten über den vorausſichtlichen Verlauf der heutigen Börſe. An⸗ geſichts dieſer Stimmung wäre es nicht weiter ver⸗ wunderlich, wenn ſich die erneute Baiſſe auch heute weiter fortſetzen würde. Ernte Durchſchnittserträge für Preußen und das Reich Eine gemeinſam von der Preisberichtſtelbe beim Deut⸗ ſchen Landwirtſchaftsrat und den deutſchen Landwirtſchafts⸗ kamwern bei ihren Berichterſtattern am 15. Oktober 1929 durchgeführte endgültige Erntbeerhebung erbrachte folgende Ertragsſätze in Dz. je Hektar: Preußen: Außer Hafer weiſen ſämtliche Getveideſorten und auch Kartoffeln einen Rückgang auf. Winterweizen erbrachte 1028 einen Durchſchnittsertrag von 24,8, 1929 22,7, Sommerweizen 1928 24,6 1929 224, Winterrofßen 1928 17.8, 1929 10,5. Bei Wintergerſte iſt ein beſonders hoher Aus⸗ fall zu verzeichnen. 1928 errechnete ſich ein Durchſchnitts⸗ ertrag von 3,7, 1929 21,5. Sommergerſte 1928 23,1, 1920 21,8 und Hafer 1928 20,6, 1999 21,1. Auch der Durchſchnitts⸗ ertrag von Kartoffeln verminderte ſich von 137,2 1928 auf 120, 1929. Reich: Winterweizen 1929 21(1928 22/7), Sommerweizen 22,1(22,1), Winterroggen 16,4(17,5), Wintergerſte 22(24,0); Sommergerſte 19(0,8), Hafer 19,(18,8) und Startoffeln 124,6(189,1). Berechnung dieſer Durchſchnittsertrüge erfolgte unter Benutzung der Anbauflächen dieſes Jahres, da die amtlichen Erndeflächem noch wicht bekannt ſind. Württembergs Hopfenernte 1929 Ueber 30 000 Zentner Nach der diesjährigen Anbauſtatiſtik gibt es in Würt⸗ temberg insgeſamt 82 Gemeinden, in denen die mit Hopfen angebaute Fläche je mindeſtens 5 Hektar beträgt. Laut Mitteilungen des Württ. Stat. Landesamts berechnet ſich der Geſamtertrag an Hopfen in dieſen Gemeinden nach einer vorläufigen Schätzung auf 27988 Zentner gleich 17,8 Zentner auf 1 Hektar gegen 11,2 Zentner im Johr 1028 und 10,6 Zentner im zehnjährigen Mittel 19191928. Die Hopfenernte des Jahres 1029 darf als eine ſehr gute be⸗ zeichnet werden. Die Güte war wohl befriedigend. Rechnet man die Gemeinden mit weniger als 5 Hektar hinzu, fo ergibt ſich ein Geſamtertrag von 31 128 gegen 20870 Str. im Jahr 1928 und 15 030 Ztr. im zehnjährigen Durchſchnitt 1010—28. Die Geſtaltung der Hopfenpreiſe läßt fehr zu wünſchen übrig. Sie bewegte ſich zwiſchen 4050% für 1 Zentner. Nur vereinzelt wurden höhere Preiſe erzielt. Teilweiſe gingen diefe Preiſe aber auch bis auf 15/ für 1 Zentner zurück. Selbſt in der Vorkriegszeit Jab es nur wenige Jahre mit ähnlich niedrigen Preiſen. Deviſenmarkt Im beutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New Pork 487 Schwei 25,17 Stockhort Paris 128 81 Hollan 12.09 Mabel 5 3455 Brüſſel 83787 Oslo 19,20 Dollar geg Mm. 417.9 Mailand 99,12 Kopenhagen 18.20 Pfunde„„ 208.8 * Neuſtadter Obſtmarkt vom 4. Nov. Bei mittelmäßi 5 Marktverlauf wotierten heute: Aepfel 1216, 5 1 i 1 4575 15 15 irſiche 6, Quitten—7, Zwetſch⸗ gend. Am Freitag dieſer Woche findet der letzte Oöſtmark dieſes Jahres ſtatt. 9 1 Frachtenmarkt Duisburg-MRuhrort vom 4. November Das Geſchäft war an ber heutigen Börſe ſehr ſtill. Durch 5 den von Rotterdam geſcharteten und auch ſonſt ziemlich zahlreich hier eingetroffenen Leerraum, ging die Talfracht heute wiederum um 20 Pfg. zurück und notierte mit.80 bis 2 1 ab hier bezw. ab Kanal nach Rotterdam. Das Berg⸗ geſchäft iſt ebenfalls äußerſt ruhig. Für vereinzelt geſchar⸗ terten mittleren Kahnraum wurden heute noch 77¼ Pfg. ab hier und 8 Pfg. ab Kanal mit 20 Tage Garantie und frei Rücklieferung Ruhrort bezahlt. Der Bergſchlepplohn notierte mit.50—2„ nach Mannheim. Der Talſchlepplohn ſchwächte etwas ab und beträgt derſelbe 15 Pfg. per Tonne für größere beladene Kähne ab hier nach Rotterdam. B. Seite. Nr. 513 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 5. November 1929 Der unheimliche Juwelier— Eine In der Hauptſtadt Beſſarabiens, in Kiſchenew, kebt in einer kleinen, unſagbar ſchmutzigen und ver⸗ wahrloſten Gaſſe ein alter Mann, dem man es kaum anmerken würde, daß er der Held eines der größten Kriminalprozeſſe unſerer Zeit iſt. Durch einen eigentümlichen Zufall wurde dieſe ſchon halb ver⸗ geſſene Extiſtenz in den letzten Wochen wieder ans Tageslicht gezerrt. Beim Verſuch eines unerlaubten Grenzübertritts von Rußland nach Rumänien wurde am Dnjeſtr ein Individuum verhaftet, das eine Menge ſehr wert⸗ voller Juwelen bei ſich trug. Der Verhaftete be⸗ hauptete, dieſe Juwelen für einen Kiſchenewer Ju⸗ welier kommiſſionsweiſe in Rußland gekauft zu ha⸗ pen. Mit dem Namen dieſes Juweliers wollte er anfangs nicht herausrücken. In Rumänien und ſpe⸗ gell in Beſſarabien wird mit einem verſtockten Uebeltäter nicht lange gefackelt. Man macht mit ihm einen„prozes verbal“, eine Art ſehr fühlbarer mündlicher Befragung. Im Verlaufe dieſer münd⸗ lichen Befragung gab der Verhaftete an, daß die bei ihm gefundenen Juwelen für den Juwelier Nuchem Atatzki beſtimmt ſeien. Nuchem Atatzki! Die Bukareſter Kriminalpoli⸗ hei, der dieſer Name nur in allzuguter und unange⸗ nehmer Erinnerung iſt, ſchickte ſoſort einige ihrer beſten Agenten nach Kiſchenew. Vielleicht wird es endlich gelingen, dieſen rätſelhaften Verbrecher zu überführen. Die Zeitungen des ganzen Landes rollten die Vergangenheit dieſes Mannes wieder auf. Wer iſt Nuchem Atatzki? Nuchem Atatzki lebte jahrelang ſtill und beſcheiden And unauffällig. Auch ſeine engſten Nachbarn und Bekannten wußten recht wenig über ihn. Er war ſehr verſchloſſen und ſogar ſeine Familie bekam ihn wenig zu Geſicht. Tagsüber hielt er ſich in ſeinem kleinen Laden auf in dem man ſich kaum umdrehen konnte. Er unter hielt dort einen Handel mit Gold⸗ und Silberwaren. Ab und zu kam eine ruſſiſche Bäuerin zu ihm und kaufte Ohrringe oder einen billigen Ring. Man munkelte bisweilen, daß er in Wirklichkeit ſteinreich ſein ſolle und ſeine Armut nur vortäuſche. Aber niemand vermochte Sicheres zu bekunden. Wenn reiche Fremde und Beſucher in der Stadt abſtiegen, wurde Atatzki durch geheimnisvolle Leute davon benachrichtigt. Dann klemmte er einen Samt⸗ kaſten unter ſeinen Arm und bot den Fremden die bezauberndſten Schmuckſachen an. Er ließ die herr⸗ lichſten Diademe, Armbänder, Ohrgehänge und Ringe funkeln, zog aus ſeinen Manteltaſchen ganz ſeltene, alte, edelſteinbeſetzte Schnupftabakdoſen und Der Cadillat von Rumänien einträgliche Verkaufsmethode war in Kiſchenew zurückgeblieben, weil ſie ſich nicht wohl fühlte, und ſollte einige Tage ſpäter nach⸗ reiſen. Wie ſie angab, befand ſich im Koffer des Er⸗ mordeten eine Schmuckkaſſette und in derſelben ein Perlenkolier, das ihr Mann während ſeines Auſent⸗ haltes in Kiſchenew gekauft hatte. Es ergab ſich nun, daß gerade dieſe Schmuck⸗ kaſſette aus dem Gepäck des Ermordeten ſehlte. Die Polizei forſchte nach, wo es der Ermordete gekauft hatte, um eine genaue Beſchrelbung desſelben zu erhalten. Man geriet dabei auf Nuchem Atatzki, der auch ſofort der Vorladung Folge leiſtete und eine genaue Beſchreibung des Schmuckſtückes gab. Auch die Frau des Ermordeten erkannte ihn als den Händler, bei dem ihr Mann gekauft hatte. Nun waren gerade in den letzten Jahren außer⸗ ordentlich zahlreiche Anzeigen, die alle den Diebſtahl und das Abhandenkommen wertvoller Schmuckſtücke betrafen, bei der Bukareſter Präfektur eingelaufen. Meiſtens waren die Diebſtähle in Schnellzügen wäh⸗ rend der Nacht erfolgt. In einigen Fällen waren die Opfer betäubt und niedergeſchlagen worden. Die Annahme lag daher nahe, daß es ſich um das Werk einer wohlorganiſierten Bande handle. Aber auch dieſer Fall wäre wohl in Vergeſſen⸗ heit geraten, wenn ſich auf der Bukareſter Präfek⸗ tur nicht eines Tages ein angeſehener Bukareſter Kaufmann gemeldet hätte, der einige merkwürdige Angaben machte. Vor Jahren, erzählte er, hatte er in Kiſchenew bei Nuchem Atatzki ein Schmuckſtück ge⸗ kauft. Er legte die Rückreiſe nach Bukareſt im Schlafwagen zurück. Als er am Morgen aufwachte, habe er ſeine Handtaſche vermißt, in welcher ſich der geraubte Schmuck befand. Er war während der Nacht beſtohlen worden. Das Schmuckſtück aber, das ihm geſtohlen worden war, ſah dem jetzt abhanden gekommenen zum Verwechſeln ähnlich und er möchte darauf ſchwören, daß es ſich um ein und dasſelbe handle. 5 Nuchem Atatzki wurde neuerlich vorgeladen und vernommen. Er beſtritt energiſch, daß es ſich um ein und dasſelbe Schmuckſtück handle. Den jetzt ge⸗ raubten Schmuck habe er im Jahre 1917 bei einem zariſtiſchen Offizier gekauft. Er hewies dies durch Schriftſtücke, die unzweifelhaft echt waren. Mitten hinein in dieſe wiederholten Vernehmun⸗ gen Atatzkis platzte die Nachricht, daß ſich in Bukareſt ein dritter Mann gemeldet habe, der behauptete, dasſelbe Schmuckſtück in Kiſchenew vor Jahren ge⸗ kauft zu haben und dann im Zug beſtohlen worden zu ſein. Als Atatzbi daraufhin ſcharf vernommen wurde, behauptete er, Goldmann erſt ſeit kurzem zu kennen. Dieſer habe ihm mehrere Male verdächtigen Schmuck zum Kaufe angeboten, was er jedoch ſtets abgelehnt habe. Es ergab ſich, daß niemand von der verhafteten Bande Atatzki perſönlich kannte. Goldmann war der alleinige Mittelsmaun. Er engagierte die Leute und entlohnte ſie von ſich aus. Nun ſchien für eine Reihe dieſer rätſelhaften Ju⸗ welenräubereien endlich die Löſung gefunden. Es waren mehr als hundert Fälle, die nun noch einmal unterſucht wurden. Gegen Goldmann wurde jetzt Anklage wegen Mordes erhoben. Atatzki gelang es, gegen eine Kaution von zehn Millionen Lei— eine in Rumänien phantaſtiſch hohe Summe— auf freien Fuß zu kommen. Er wurde ſcharf bewacht und durfte ſeinen Wohnort nicht verlaſſen. Er beteuerte unab⸗ läſſig ſeine Unſchuld. Aber eines Tages fand eine überraſchende zweite Hausunterſuchung bei ihm ſtatt und man fand in einer Wand eingelaſſen ein Geheimfach. In dieſem Geheimfach lag der Schmuck, der dem Ermordeten auf der Bahnſtrecke geraubt worden war. Es war eine Rieſenſenſation. Goldmann hatte das Verſteck verraten. Unerklärlicherweiſe wurde Atatzki nicht ſo⸗ fort wieder in Haft genommen. Zwei Tage ſpäter gelang es Goldmann, aus dem Gefängnis zu flüch⸗ ten. Kaum 24 Stunden ſpäter erſchoſſen ihn die rumä⸗ niſchen Grenzpoſten bei ſeinem Verſuch, über den Dujeſtr ſchwimmend nach Sowjetrußland zu flüchten. Da er der einzige Verbindungsmann Atatzkis war, geriet die ganze Unterſuchung ins Stocken. Atatzki erklärte, der Schmuck müſſe von ſeinen Feinden während ſeiner Haft eingeſchmuggelt worden ſein. Er blieb bei allen Verhören, ſo„ſcharf“ ſie auch Es lagen jetzt nur noch Indi⸗ zien gegen ihn vor. Und gegen Indizien gibt es in Rumänien ein gutes Mittel: Geld! Es hat Atatzki viele Millionen gekoſtet, vor zwei Jahren die Unter⸗ ſuchung gegen ihn aufs tote Gleiſe zu bringen und er ſoll darüber zum armen Mann geworden ſein. Nun ſteht er neuerlich vor dem Unterſuchungs⸗ richter. Wird ſich jetzt vielleicht das ſchreckliche Ge⸗ heimnis um ihn löſen? Unter der neuen Regierung arbeiten die Behörden um vieles unbeſtechlicher als früher. Wird ſich vielleicht der Cadillae von Ru⸗ waren, ſtandhaft. mänien, dieſer rätſelhafte Nuchem Atatzki, endlich zu einem Geſtändnis bequemen? Walter F, Erig. Kurioſa aus Amerika Nun geſunde Mörder werden hingerichtet— Der zum Tode verurteilte Elefaut— Schnaps⸗ ſuche im Leichenwagen Die Nürnberger hängen bekanntlich keinen, ſie hätten ihn denn. In Amerika geht man ſogar noch einen Schritt weiter. Man ſagt dort, es habe gar keinen Zweck, jemanden zu hängen, wenn er nicht gewiſſermaßen kv., d. h. kerngeſund ſei. In Sacra⸗ mento wurde kürzlich ein gewiſſer George Co⸗ ſtello wegen Mordes zum Tode verurteilt. Am 18. Oktober ſollte das Urteil durch den Strang an ihm vollzogen werden. Nun hatte aber der unfrei⸗ willige Todeskandidat wenige Tage zuvor im Ge⸗ fängnis einen Selbſtmordverſuch unternommen. Er hatte nämlich die Abſicht gehabt, ſich die Kehle zu durchſchneiden, was ihm allerdings nur zu einem Teil gelungen war. Die Folge war, daß man Co⸗ ſtello in das Gefäugnishoſpital überführte, wo man ſeine halb durchſchnittene Kehle wieder geſund machen wollte. Nun iſt es ja immerhin bedenklich, jemanden zu hängen, wenn die Kehle nicht ganz in Ordnung iſt, die doch mit dem Strick in eine gewiſſe Berührung kommt. Es mag ſein, daß ſich der zu⸗ ſtändige Gouverneur dieſen Erwägungen nicht ver⸗ ſchloß. Denn Gouvernemr C. C. Poung ordnete an, daß man dem zum Tode Verurteilten einen Straf⸗ aufſchub von ſechzig Tagen gewähren ſolle, damit bis zum Tage der Hinrichtung ſeine Geſundheit Zur Veiſetzung des Jürſten von Bülow Die feierliche Aufbahrung in der Villa Malta in Rom, wo Fürſt Bülow ſeine letzten Tage verbrachte. bewies nötigenfalls dokumentariſch, daß die Wert⸗ ſtücke rechtmäßig ſein eigen geworden waren. Manchmal blieben die Leute trotzdem mißtrau⸗ iſch. Ste ließen Sachverſtändige kommen und ver⸗ ſtändigten die Polizei. Die Sachverſtändigen aber ſchätzten die Schmuckſachen meiſtens noch auf einen höheren Betrag als Atatzki ſelbſt und die Polizei gab ſtets die Auskunft, daß gegen ihn nichts Nach⸗ teiliges vorliege. Manchmal wunderten ſich aller⸗ dings die Sachverſtändigen, daß ſie mehrere Male im Jahre die gleichen Schmuckſachen zur Begut⸗ achtung vorgelegt bekamen. Aber ſie nahmen an, daß die Sachen den früheren Kunden wohl zu teuer ge⸗ weſen waren. Der Polizei kamen hie und da ſeltſame Dinge zu Ohren. Aber es waren meiſt unbeſtimmte Ge⸗ rüchte und zudem viel zu phantaſtiſch, als daß ſich eine Behörde damit hätte abgeben können. Einige Male kamen Anfragen von der Bukareſter Präfek⸗ tur und anderen Städten nach vermißten und ab⸗ handen gekommenen Schmuckſtücken, die in Kiſchenew gekauft worden waren. Aber man gab nichts dar⸗ auf, weil ſich mit den gemachten Angaben nichts an⸗ fangen ließ. Am Oſterſonntag des Jahres 1927 wurde im Expreßzug Kiſchenew-Bukareſt ein ſchreckliches Verbrechen verübt. Man fand auf freiem Felde neben der Bahnſtrecke den Leichnam eines gutgekleideten Mannes, der offenbar an den Folgen eines Sturzes aus dem da⸗ hinfſaufſenden Zuge verſchieden war. Verſchiedene Merkmale wieſen deutlich darauf hin, daß dieſem Sturz ein heftiger Kampf vorausgegangen ſeſn mußte. Es gelang der Polizei, diesmal in verhält⸗ nismäßig kurzer Zeit den Tatbeſtand bis zu einem Fürſt von Büloms letzte Ruheſtätte auf dem Friedhof Nienſtätten(Klein Flottbeck). Die Urne des Fürſten wird im Sockel des Kreuzes beigeſetzt, wo auch die Urne ſeiner Gattin ruht. In aller Stille umringte eines ſpäten Abends die Polizei das Häuschen Atatzkis, drang über⸗ raſchend ein und hielt gründliche Hausſuchung. Alle Bewohner erſchraken, nur Atatzkis blieb ruhig und ſicher. Bereitwillig führte er die Detektive durch alle Räume, ließ alles genau durchſuchen und machte präziſe Angaben auf alle Fragen. Bei der Hausſuchung wurde eine Anzahl verdächtiger Schmuckſtücke konfisziert. Außerdem wurde Atatzki ſelber und ein verdächtig ausſehender Mann, den man bei ihm gefunden hatte, in Haft genommen. In dieſem Individuum, deſſen Bild nach Bukareſt ge⸗ ſchickt wurde, glaubte Schmuckbeſitzer Nr. 2 ſeinen ſeinerzeitigen Coupégenoſſen zu erkennen, den er in Verdacht des Diebſtahls hatte. Auf dieſe Angabe hin wurde gegen Atatzki die Anklage wegen Heh⸗ lerei erhoben. Der vermeintliche Schmuckdieb aber wurde zu⸗ nächſt einem ſcharfen„proces verbal“ unterworfen. Er hieß Alias Goldmann. Er verriet bald dar⸗ auf einige ſeiner Komplizen und man verhaftete unter dem Verdacht der Mittäterſchaft über ein Dutzend Leute. Außerdem aber warf man nun Goldmann auch den Mord vor. Er beſtritt zwar energiſch, daran beteiligt zu ſein, machte aber einige ſenſattonelle Angaben. Er ſagte nämlich aus, bei allen Juwelendieb⸗ ſtählen von Atatzki direkt beauftragt geweſen zu ſein. Jedesmal, wenn Atatzki ein Schmuckſtück ver⸗ kauft habe, beauftragte er ihn, es dem Käufer durch Liſt oder Gewalt wieder abzujagen und erhielt dazu genaue Perſonalbeſchreibungen. Den inkriminierten Schmuck habe er auf dieſe Weiſe nicht nur dreimal, ſondern mehr als ein Dutzend mal Atatzki zurückge⸗ bracht. Er erhielt ſtets Belohnung, aber nicht viel. gewiſſen Punkt aufzuhellen. Der Name des Ermor⸗ eten war unſchwer feſtzuſtellen. Es erwies ſich, daß ait ſeiner Frau zu einem mehrwöchigen Ge⸗ sbeſuch nach Kiſchenew gereiſt war. Die Frau Wenn er mehr verlangte, drohte ihm Atatzki mit einer Anzeige. Ihm ſelbſt, ſo behauptete Atatzki, könne nichts paſſieren, weil er reich genug ſei, um alles niederzuſchlagen. völlig wieder hergeſtellt ſei. Da der Zuſtand Co⸗ ſtellos ſehr bedenklich iſt iſt es immerhin fraglich, ob er den Tag ſeiner Hinrichtung erleben wird. * Die Amerikaner ſind eben konſeguenke Meuſchen, und ſie ſagen, man gebe dem Henker, was des Henkers iſt. Es braucht ja nicht immer gerade ein Menſch zu ſein, ſchließlich genügt es unter Umſtän⸗ den doch auch, wenn ein Elefant hingerichtet wird. Das iſt nämlich tatſächlich kürzlich in der im Staate Texas gelegenen Stadt Kene dy geſchehen. Es iſt nicht zuviel geſagt, wenn man behauptet, daß dieſe Elefantenhinrichtung wohl kaum ein Beiſpiel in der Geſchichte hat, und ſchon allein darum verdient ſie, der Mitwelt mitgeteilt und der Nachwelt überliefert zu werden. Der„Verurteilte“ war„Black Dia⸗ mond“, ein rieſiger, 180 Zentner ſchwerer Elefant. Das Todesurteil wurde an ihm vollſtreckt, weil er einige Tage zuvor eine Frau in dem Orte Corſicana zu Tode getrampelt hatte. Die Hinrichtung vollzog ſich unter eigenartigen Umſtänden. Der Elefant war an drei Bäumen feſtgekettet, und vier Texas⸗ Scharfſchützen gaben insgeſamt fünfzig Schüſſe auf ihn ab, ehe er unter ihrem Feuer tot zuſammenbrach. Bei der Hinrichtung waren auch Zirkusangeſtellte zugegen, die„Black Diamond“ ſeit längerer Zeit kannten. Sie konnten ihre Tränen nicht unter⸗ drücken, als das Tier unter Trompeten und Stöhnen verendete. John Ringling, der Zirkusbeſitzer ſelhſt, hatte das Todesurteil ausgeſprochen weil der Elefant, wie es heißt, ſchon vorher fünf Menſchen⸗ leben vernichtet haben ſoll. Das Urteil lautete zu⸗ nächſt auf Tod durch Vergiftung, iſt aber dann auf die wohl ehrenvollere Hinrichtung durch Erſchießen umgeändert worden. Man hat jedenfalls jenſeits des Ozeans Gemüt umd reſpektiert dort ſogar den Tod. So wurde vor einigen Tagen in der Umgebung des Ortes Cheſtertown im Staate Newyork ein — Ein Prozeß wegen Deutſchfreundlichkeit Leichenwagen von zwei Männern zum Halten gebracht und auf Schnaps unterſucht. Man ging dabei durchaus formell vor. Die beiden Män⸗ ner feuerten zunächſt einmal drei Schüſſe ab, deren Einſchläge auch heute noch an dem Leichenwagen ſichtbar ſünd. Sie näherten ſich dann dem Führer des Wagens, ließen ſich die auf ihm befindlichen beiden Särge öffnen— darin befanden ſich die ſterb⸗ lichen Ueberreſte zweier am Tage zuvor bei einem Autozuſammenſtoß verunglückten Männer— und entſchuldigten ſich, nachdem ſie Einblick genommen hatten. Nach den Angaben des Wagenführers trug der eine der„Schnapskontrolleure“ eine Uniform, die der der Grenzzollwächter ähnlich ſah. Man er⸗ kundigte ſich deshalb bei dem Leiter der Grenzwach⸗ Abteilung in Champlain, die für das dortige Gebiet verantwortlich iſt. Dieſer erklärte, daß keiner ſeiner Agenten in der fraglichen Zeit in oder um Cheſter⸗ togvn zu tun gehabt habe. Er gab der Vermutung Ausdruck, daß die beiden Mänmer, die den Leichen⸗ wagen angehalten und unterſucht hatten, einfache Straßenräuber waren. Wenn ſolche wenig lauteren Elemente auf unehr⸗ lichem Wege über den Schnaps zu Geld zu kommen ſuchen, dann kann man es anſtändigen Menſchen nicht verdenken, daß ſie mit dem gleichen Ziel den geraden Weg wählen, auch wenn ihre Methode dem einen oder anderen ihrer Mitbürger nicht gerade ſſympathiſch iſt. So hat Jeremiah'Leary, ein bekannter Rechtsanwalt, der auf dem Newyorker Broadway ein Büro unterhält, einen Prozeß gegen die Curtis Publiſhing Company, die die „Saturday Evening Poſt“ herausgibt, angeſtrengt. Er verlangt nicht weniger als 500 000 Dollar, alſo mehr als 2 Millionen Mark wegen Verleumdung. In der genannten Wochenſchrift erſchienen, worauf in der Klage hingewieſen wird, vom 15. Juni bis 17. Auguſt eine Reihe von Artikeln über pro⸗iriſche und pro deutſche Propaganda. Der klägeriſche Rechtsanwalt behauptet, in dieſen Artikeln ſei er als einer der Propagandiſten gegen Amerikas Eintritt in den Krieg geſchildert worden. Man habe es ſo hingeſtellt, als hätte er ſich mit deulſchem Gelde kau⸗ fen laſſen. Wenn auch ſein Name in den Artikeln nicht genannt worden ſei ſo ſei doch eine genaue Be⸗ ſchreibung von ihm gegeben, und man habe ſogar einmal ſein Bild aus jungen Jahren veröffentlicht. Für jeden, der ihn kenne, ſei es dadurch offenſichtlich geworden, daß man ihn der Deutſchland beſchuldigte. Die Beklagte hat es durch⸗ 15 8 N* 2 1 7 geſetzt, daß der Prozeß vor dem Bundesgericht in Waſhington zur Verhandlung kommt, und man kann auf ſeinen Ausgang geſpannt ſein. Exit Robot, der Adam der Maſchinenmeuſchen Er kommt im Februar nach Dentſchland „Mr. Erie Robot,“ der erſte Maſchinenmenſch, iſt eine Erfindung des Engländers Captain W. H. Richards. Er debutierte im September 1928 bei der Londoner Ingenieur⸗Modellausſtellung, wo er die Eröffnungsanſprache in Vertretung des Herzogs von Vork hielt. Seine erſte Vorführung geſtaltet ſich zu einem Senſationserfolg. Seit Januar 1929 iſt Erie Robot in Amerika. Seine amerikaniſche Tournee führte ihn bisher nach Newyork, Boſton, Chicago und San Franeisko. Am europäiſchen Kontinent tritt Erie Robot das erſtemal im Dezember am Empire⸗Theater in Paris auf. Im Februar 1930 beginnt der Maſchinenmenſch in Berlin ſeine Deutſchlandtournee. Er wivpd in verſchiedenen Varietes auftreten, im Rundfunk interviewt werden und in den Straßen der größeren Städte Zeitungen verkaufen. Erie kleidete ſich nicht in Tuch, ſondern in blinken⸗ des Metall. Er iſt 6 Fuß hoch und wiegt 160 Pfund, er iſt nicht aus Fleiſch und Blut, ſondern aus Alu⸗ minium und Stahl und ſieht aus, wie ein gerüſteter mittelalterlicher Ritter. Die Züge ſeines Stahl⸗ geſichtes ſind grimmig. Seine Augen ſind zwei elek⸗ triſche Zwillingsbirnen, die in wildem Ausdruck er⸗ glänzen und wenn er ſeine Zähne zeigt, kniſtert ein Funke von 50 000 Volt Stromſtärke. Er ſteht und ſitzt auf Befehl, er reicht die Hand und im Laufe von Geſprächen, bewegt er die Arme und macht Geſten, wie ein Volksredner. RU R(Richard Univerſal Robot), iſt der erſtes Maſchinenmenſch. Viele Kopien ſind von ihm ge⸗ macht worden, aber er iſt immer noch der einzige, der herumgehen kann, deutlich ſpricht und Fragen beant⸗ wortet. Selbſtverſtändlich muß er vorbereitet wer⸗ den, um die Fragen zu beantworten. Captain Richard hat eine Liſte von 80 Fragen vorbereitet. Jedermann aus dem Publikum kann an Erie dieſe Fragen ſtellen, er beantwortet ſie prompt. Seine Konſtruktion iſt das Allerneueſte auf wiſſenſchaftlichem und techniſchem Gebiet. Das größte Wunder iſt ſeine Stimme. Sie iſt Captain Richards 5 zu deſſen Erfindung er zwei Jahre be⸗ nötigte. Propaganda für . — 8 7 Dienstag, den 5. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Nr. 513 2 Sportliche Vor und Ringkämpfe beim VK 86 Die Oggersheimer Ringer 10:7 geſchlagen Im Rahmen der Gau⸗Meiſterſchaftskämpfe in der B⸗ Klaffe ſtieß am Samstag abend die Ringerabteilung des Vereins für Körperpflege von 1886 im gutbeſetzten Saale des Zähringer Löwen auf die kampſſtarken Ringer des Turnerbundes Jahn Oggersheim. Die Oggersheimer tra⸗ ten in allen Gewichtsklaſſen komplett beſetzt an, während der Vi infolge Mangels an ſchweren Leuten wieder ein⸗ mal leichtere Leute in den oberen Klaſſen ſtehen hatte. Trotzdem gelang das ſchwierige Werk und die Gäſte muß⸗ ten ſich mit 10:7 Punkten geſchlagen bekennen. Adam und Thomas ſicherten dem Bf. wieder klare Punktſiege, wäh⸗ rend Walz und Weber mit Schulterſiegen aufwarteten. Einen ganz großen Kampf lieferte Güſtel, der dem ſtar⸗ ken Presber durch techniſche Ebenhürtigkeit nur einen ganz knappen Punktſieg ließ, obwohl er bedeutend weni⸗ ger Körpergewicht auf die Matte brachte. Ein Unent⸗ ſchieden wäre dem Sachverhalt gerechter geworden; da je⸗ doch ein Sieger benannt werden mußte, fielen Presber die Punkte zu, der erſt in den allerletzten Minuten ein kaum ſichtbares Plus für ſich herausarbeiten konnte. Das Hätte ſich Presber nicht träumen laſſen, daß er mit einem Manne aus dem Weltergewicht ſo ſchwere Arbeit haben würde. Der Vereinskampf ſelbſt wurde erſt entſchieden durch den Sieg Webers, da bis dahin mit:7 die Partie remis ſtand. Der Verlauf der Kämpfe Bantamgewicht: Sehr⸗Ogg.— Adam ⸗ Vf. Bis zur achten Minute Standkampf, dann zieht A. Hüftzug, der außer der Matte endet. S. muß in die Bodenlage und kommt durch verſchiedene Ueberwürfe in Gefahr, rettet ſich fedoch immer wieder durch geſchicktes Drehen und läßt A. nur einen Punktſieg. Federgewicht: Mees⸗Ogg.— Thomas⸗BfK. In der fünften Minute hat Th. ſeinen Gegner durch Ueberroller beinahe fertig, M. flüchtet jedoch mehrmals in eine flache Brücke, die er meiſterlich hält. Dem techniſch hoch über⸗ legenen Thomas gelingt es ſchließlich nur, dem ſich ver⸗ zweifelb wehrenden M. einen Punktſieg abzunehmen. Leichtgewicht: Keßler⸗Ogg.— Münch⸗ Vfg. Der von M. beabſichtigte Ueberfall ſtößt bei K. auf größte Vorſich⸗ tigkeit und hartnäcktgſten Widerſtand. Ueber die ganze Diſtanz von 20 Minuten werden ſchöne Angriffe und Ab⸗ wehr gezeigt, dann iſt K. mit knappem Vorſprung Sieger nach Punkten. Weltergewicht: Herrle⸗Ogg.— Walz⸗VfK. Die erſte Kampfhälfte rerläuft im Stand recht eintönig. n den zweiten zehn Minuten kommt mehr Leben in das Treffen und H. noch in der letzten Sekunde durch Ueberroller auf beide Schultern. jundſchau Mittelgewicht: Fahrenbach⸗Ogg.— Siegel⸗ Vfg. Fahren⸗ bach macht mit ſeinem Gegner kurzen Prozeß. Schon nach zwei Minuten hat er ihn durch Ueberwurf mit nach⸗ folgendem Armzug erledigt. Halbſchwergewicht: Presber⸗Ogg.— Güſtel⸗Bfͤ. Der vegulür im Welter ſtartende Güſtel zeigt ſich heute von ſeiner beſten Seite. Es fehlt ihm nur die nötige Kraft, um den bedeutend ſchwereren Oggersheimer A ſo daß ſeine verſchiedenen Verſuche nach dieſer Richtung hin nicht von Erfolg gekrönt ſind. Techniſch aber iſt er dem P r durchaus ebenbürtig und von bewunderns⸗ werter yhnelligkeit. Der Standkampf und die beiden Phaſen in der Bodenlage bringen keine Entſcheidung und nur in den letzten vier Minuten kann ſich Presber einen kaum wahrnehmbaren Vorteil und damit die Punkte ſichern. Schwergewicht: Oehler⸗Ogg.— Weber⸗VfK. Auch Weber t mit bedeutendem Uebergewicht zu kämpfen. Trotzdem einen Mann ſofort in der Bodenlage und nach verſchiedenen Fluchtverſuchen des Oggersheimers dieſen nach ſechs Minuten durch Ueberroller mit anſchließender Brücke auf den Schultern. Der Vf., der alſo im Vorkampfe mit 10:7 ſtegreich blieb, wird, falls er auch im Rückkampf gewinnt, gegen den Vf. Neckarau um den Titel antreten, der Freilos hat. Den Ringkämpfen gingen Fauſtkämpfe voraus, die jedoch in den leichteren Gewichtsklaſſen nur unfertiges Anfängermatertal in den Ring brachten. Ledig⸗ lich das Treffen im Weltergewicht, das mit Bahr⸗VfK. und Kirſch⸗Phönix eine intereſſante Paarung brachte, war „den guten Eindruck des Abends nicht zu ver⸗ wiſchen. Ueber das Recontre im Mittelgewicht zwiſchen Jakob⸗VfK. und Keſch⸗Phönix iſt nichts zu ſagen: hier war nur ein Mann im Ring, und der hieß Jakob. Im Fliegengewicht gab Lang⸗Phö. ſchon nach der erſten Runde auf, ohne überhaupt einen Schlag ab⸗ gegeben oder erhalten zu haben. Wenn er überhaupt P in den Ring will, muß er ein Kämpferherz mit⸗ ringen. Einen komiſchen Ausgang nimmt das Leichtge⸗ wichtstreffen. Nachdem ſich Kuhl⸗Phö. und Schreieck⸗ Vf. nach allen Regeln der Kunſt bearbeitet hatten, will Sch. inmitten der zweiten Runde aufgeben, er wird jedoch zum Weiterkämpfen gedrängt und ſiegt(1) über., der jetzt die Waffen ſtreckt. Handſchuh⸗Ladenburg geht im Weltergewicht aufs Gonze und zwingt Rudolf ⸗Phö. ſchon in der zweiten Runde zur Aufgabe. Die Welter paarung bringt 3 anſprechendes Kämpfermaterial in den Ring. Bahr kommt bei dem vorwiegend links arbeitenden Kirſch⸗Phö. gut in den Nah⸗ kampf und ſchlägt ſehr präziöſe Sachen; dann holt Kirſch auf und gleicht aus. Die Mittelrunde bringt harten Schlagwechſel und für Bahr, der ungedeckt iſt, harte Nüſſe. In der Schlußrunde hat wiederum Bahr das Heft in der Hand und K. iſt leicht angeſchlagen. — 2 e Er hält ſich bis zum tt durch Abdrehen durch und verliert knapp nach unkten. Jakob⸗BfK. hat in Keſch⸗Phö. einen Anfänger vor ſich, mit dem er leicht fertig wird. Nach der erſten Runde gibt K. ohne ſichtbaren Grund auf. Dio Sechstagerennen In Berlin nach 67 Stunden Das Berliner Sechstagerennen verlief bei ausgezeich⸗ netem Beſuch auch in der Nacht zum Montag ſehr ereignis⸗ reich. Die kurz nach Mitternacht einſetzenden Jagden hatten für verſchiedene Paare Gewinne, bezw. Verluſte von Runden zur Folge. Sehr weſentlich war die Tat⸗ ſache, daß das Paar Hürtgen⸗Miethe, das ganz ausge⸗ zeichnet fährt, zur Spitzengruppe auflaufen konnte. Auch nach der Nachtwertung beruhigte ſich das Feld nicht, es gab fortgeſetzt Vorſtöße und auch verſchiedene Stürze. To⸗ nani⸗Negrini und Lehmann⸗Wiſſel konnten je eine von ihren Verluſtrunden aufholen, ohne allerdings ernſthaften Widerſtand zu finden. Nach Aufhebung der Neutraliſation am Montag nachmittag entfeſſelten Krüger⸗Funda zwiſchen den Wertungen eine Jagd, die aber ergebnislos verlief. Um 5 Uhr nachmittags, nach 67 Stunden, waren 1670,20 Kilometer zurückgelegt. Stand des Rennens: 1. Gooſſens⸗ Deneeff 100 Punkte; 2. Dorn⸗Maczinſki 40 Punbte; 8. Hürtgen⸗Miethe 28 Punkte.— Eine Runde zurück: 4. Krütger⸗Funda 184 Punkte; 5. Petri⸗Tietz 131 P.— Zwei Runden zurück: 6. Ehmer⸗Kroſchel 69 P.— Drei Runden zurück: 7. Louet⸗Mouton 103.; 8. Wauters⸗Vermandel 43 P.— Vier Runden zurück: 9. Gebr. Wolke 86.; 10. Manthey⸗Schön 47 P.— Fünf Runden zurück: 11. Leh⸗ mann⸗Wiſſel 41 Punkte.— Sechs Runden zurück: 12. To⸗ nani⸗Negrini 49 P. Unveränderter Stand in Stuttgart In der Stuttgarter Sportarena wurde die Nacht zum Montag durch zahlreiche Vorſtöße belebt. Die Paare Schuler⸗Steger und Bresciani⸗Bergamini verloren eine weitere Runde, die Italiener konnten aber ſpäter ihren Verluſt wieder wettmachen. Bei den meiſten Ausreißver⸗ ſuchen führte das ſehr ſtark fahrende Paar Skupinſki⸗ Pifnenburg das Feld immer wieder heran. Der Montag⸗ nachmittag brachte außer den Wertungskämpfen nichts von Belang. Nach 66 Stunden waren hier 1619,980 Km. zu⸗ rückgelegt. Der Stand des Rennens: 1. Buſchenhagen⸗ van Kempen 220.; 2. Skupinſki⸗Piinenburg 100 P.— Eine Runde zurück: 3. Knappe⸗Boucheron 113.; 4. Cpupry⸗Cordier 96.; 5. Bergamini⸗Bresciani 82.; 6. Junge⸗Suter 80.; 7. Bragard⸗Meyer 65.; 8. Pagnoul⸗ Depauw 59.; 9. Remold⸗Bulla 59.; 10. Nickel⸗Wette 40.; 11. Kedzierkſi⸗Schwemmler 22 Punkte.— Drei Run⸗ den zurück: 12. Steger⸗Schuler 44 Punkte. Schachweltmeiſterſchaft In Amſterdam wurde die 21. Partie der Schachwelt⸗ meiſterſchaft in Angriff genommen, die Alfechin mit dem Damenbauern eröffnete. Der ſich indiſch verteidigende Bo⸗ goljubow geriet ſchon bald ins Hintertreſſen und nach 42 Zügen wurde das Treffen in klarer Gewinnſtellung für Aliechin abgebrochen, der nunmehr vor ſeinem zehnten Siege ſteht. Hand ballmeiſterklaſſe der Vadiſchen Turner Der erſte Novemberſonntag hat noch einmal kurz vor Vorrundenſchluß allerhand Ueberraſchungen gebracht. So mußten Turngemeinde Heidelberg, Jahn Ofſenburg und T. B. Lörrach die erſte Niederlage hinnehmen, die zudem bei der Turngemeinde Heidelberg noch recht empfindlich und klar ausgefallen iſt. Das weitere Spiel der nord⸗ badiſchen Gruppe Jahn Neckarau— Polizei Heidelberg endete ebenfalls mit einem torreichen Ergebnis. 5 In der zweiten Gruppe kam Turngemeinde Ziegel. haufen zum erſten Sieg, während der Taäbellenzweite und dritte unentſchieden ſpielt. Auch die Turngemeinde Ziegel⸗ haufen hat ſich aufgerafft und den T. V. Durlach auf den letzten Platz verwieſen. Die torreichſten Spiele gab es in Karlsruhe mit 21 Toren in zwei Treffen. Für den K. T. B. iſt der Erfolg über Jahr Offenburg beachtlich. Auch die Polizei mußte ſich ſtrecken, um den M. T. V. zu bezwingen. In Südbaden ließ ſich der führende T. V. Dörrach vom Ortsverein ſchlagen, auch der Tabellenzweite T. V. Vahr behrte mit einer Niederlage von Meißenheim zurück. Auch im Vier⸗Spiel war Ottenheim erfolglos und T. V. Sulz der Sieger. Angarn ſpielt in Mannheim Der Süddeutſche Fußball⸗Verbaud hat nach dem Länder⸗ ſpiel in Bubapeſt die Mannſchaft von Zentral⸗Ungarn für 3 Spiele in Südentſchland verpflichtet. Die Ungarn werden am 17. Juni in München, am 19. Juni in Frauk⸗ furt a. M. und am 22. Juni in Mannheim drei Spiele getzen eine fübdentſche Auswahlmannſchaft aus⸗ tragen. Nach der Niederlage von Budapeſt iſt dieſes Vorgehen des Süddeutſchen Fußball⸗Verbandes nur zu begrüßen. Denn es hat ſich gezeigt, daß Spiele gegen eine Länder⸗ maunnſchaft von Zeutralungarn unter die Kategorie der wirklichen Lehrſpiele fallen und die ſübbeutſchen Fußball⸗ ſpieler haben noch mauches zu lernen. Die Ankunft der Japanfahrer Empfang beim Reichspräſtbenten v. Hindenburg Am 9. November treffen unter Führung von Dr. Diem die Teilnehmer an der Expedition nach Japan bis auf Dr. Peltzer, Böcher und die auf dem Seewege zu⸗ rückkehrenden Waitzer, Engelhardt und Molles in Berlin ein. Die Ankunft erfolgt.21 Uhr auf dem Schleſiſchen Bahnhof, wo auch, da dort der Reiſeverkehr nicht ſo groß iſt wie am Bahnhof Friedrichſtraße, der offiziel le Empfang ſtattfinden wird. Die Japanfahrer werden am Schleſiſchen Bahnhof vom Präſidenten des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen, Staatsſekretär a. D. Lewald, von einem Vertreter des Reichsaußenminiſteriums und einem Vertreter der Deutſchen Sportbehörde für Leichtathletik erwartet und begrüßt werden. Am Nach⸗ mittag iſt ein Empfang der Teilnehmer durch Reichs ⸗ präfident von Hindenburg vorgeſehen. Slandesamtliche Nachrichten Berkündete: Monat Oktober 8. Hilfsarbeiter Ludwig Rihm u. Anna Stiefel Krafwagenführer Adolf Fritz u. Maria Meiſch 9. Kaufmann Friedrich Pohl u. Marianne Riſt 10. Kaufmann Wilhelm Gerber u. Brunhilde Rentz Lackterer Friedrich Kramer u. Julie Schneider Gärtner Kurt Barun u. Helene Sturm 11. Abeiter Harl Schöllig u. Agnes Emmerich 14. Metzger Wilhelm Kieſer u. Maria Hamann Arbeiter Franz Killian u. Anna Mülber Vageriſt Peter Münch u. Frieda Fellhauer Schuhmacher Georg Schroth u. Ling Lichtenberger Kfm. Oudwig Becker u. Eliſabeth Leroy 18. Schloſſer Osbar Holzhäuſer u. Elifabeth Pfleger Arbetter Heinrich Schübt u. Anna Schader Hraftwagenf. Johann Frick u. Katharina Pieper Mechaniker Hermann Large u. Anng Hodel 16. Vorarb. Joh. Genzwürber u. Martha Bucher geb. Kaps Kfm. Rudolf Bekk u. Eliſabetha Fix 17. Arbeiter Heinrich Kolb u. Roſina Lorenz Tapezierer Wilhelm Schmitt u. Lina Laux Dipl.⸗Ing. Friedrich Pfeiffer u. Mercedes Meſſer 18. Giſendreher Wilhelm Rußbach u. Minna Haier geb. Hofmeiſter Kfm. Karl Wagner u. Roſd Backofen Arbeiter Stephan Kraus u. Martha Schäfemacker 21. Hetzer Ludwig Hauck u. Maria Vogl Schloſſer Friedrich Herrmann u. Eliſabetha Lulay Kfm. Friedrich Schmenger u. Helena Islinger Maler Paul Kothe u. Barbara Schork Kfm. Theodor Weber u. Toni Wachter Getraute: Mowat Oktober 12. Kraftwagenführer Karl Unfried u. Katharina Ku app Rotbenmeiſter Auguſt Hengen u. Eliſabeta Scheck Elektriker Adolf Wendlinger u. Roſa Schmitt Hilfsarbeiter Karl Sauer u. Sophie Janſon, Elektrotechniker Friedrich Wenzel u. Joſephine Lentz Schmied Wilhelm Müller u. Elifabetha Himmelmann Rottenmeiſter Friedrich Welz u. Emilte Braun Elektromonteur Franz Matheis u. Eleonora Weeſe Reichsbahnſekretär Felix Denz u. Antonetta Hellinger .Mech.⸗Mſtr. Herm. Feldkamp u. Margareta Scherl Bankbeamter Karl Kaſtner u. Emilie Rettig Angeſtellter Maximtlian Wilhelm u. Maria Weich 17. Schloſſer Richard Braun u. Maria Leininger Ingenieur Jakob Kaufmann u Roſa Wintersberger Monteur Karl Seitz u. Anna Ingold Schreinermeiſter Erwin Suffa u. Elly Güniſch Maſchineninſpektor Heinrich Cleef u. Julie Vierſch 19. Monteur Joſeph Rieg u. Anna Kratz Kaufmann Kurt Eſſert u. Soſanne Kraus Straßenbahnſchaffner Wilhelm Siegel u. Karoline Kratz Wagner Wilhelm Kaſt u. Emma Vobk Ingenieur Jakob Fuchs u. Eliſe Berg Kaufmann Geyrg Körner u. Luiſe FDalb Unterfeldwehel Walter Miller u. Eltſabetha Dick Inſtallateur Karl Raubinger u. Roſa Jung Tüncher Adam Wipfler u. Juſtine Geiger geb. Bernhardt Dewtiſt Friedrich Kbeſer u. Margarete Mittern Schloſſer Friedrich Ueberle u Chriſtine Emmert Maſchtnenführer Engelbert Klingler u. Johanna Thomas Eiſenbahnſchaffner Karl Probſt u. Bertha Hochadel Heizer Ludwig Brecht und Marie Schmidt Eiſendreher Johann Hoffmann u. Anna Schäfer — S Maſchiwenarbeiter Heinrich Hollich u. Elſa Steinmann Schloſſer Heinrich Baier u. Magdalena Heichlinger Geborene: Monat Oktober 5. Bautechn. Frbedr. Ant. Spiegel 1 S. Wolfgang Friedrich 9. Dentiſt Friedr. Wilh. L. Kaufmann 1 T. Renate Oteſe 10. Schloſſer Wilhelm Friedrich Zelt 1 T. Urſula Maria 1. Arbeiter Emil Dorn 1 S. Helmut Franz Dekorationsmaler Karl Gottlieb Zürn 1 T. Leonore Straßenbahnſchaffner Ernſt Paul Roſenzweig 1 T. Wal⸗ traut Elfriede Eleltrotechnibher Friedrich Gurſtav Eugen Lempe 1 S. Haus Eugen Hermann 12. Stad tarbeiter Friedrich Wilhelm Friedel 1 S. Werner Telegraphen⸗Bauhandwerber Karl Konzelmann 1 T. Hildegard Paula 18. Lehrer Emil Scharfenberger 1 T. Rita Klara Chorſänger Alois Sprünker 1 S. Alois Kfm. Karl Aug. Kühner 1 T. Wiltrude Berta Viktorla, Ing. Guſt. Karl Rupp 1 S. Rolf Hermann Buchdruckermeiſter Jakob Leutner 1 T. Margarete 14. Kernmacher Alex Ernſt Burger 1 T. Doris Marianne Poſtſchaffner Lev Killian 1 S. Rudi Geora Hafenarbeiter Johann Schreck 1 S. Paul Günther Friſeur Eugen Adolf Miehm 1 T. Annemarie Elebtromont. Ant. Jak. Völker 1 T. Charlotte Hrimhilde Machine narbeiter Adam Brechtel 1 T. Maria 15. Fuhrmann Wilhelm Rudolf Siegriſt 1 S. Willi Rudolf Hanzleigehtilfſe Wilhelm Otto Kirchgeßner 1 T. Marta 17. Fuhrmann Albert Langendörſer 1 T. Anna Katharina Geſtorbene: Monat Oktober 6. Margarete geb. Kayſer, Ehefrau ö. Keſſelſchmieds Georg Hofmann, 49 J. 4 M. Stationskommand. a. D. Wilh. Steigelmann 60 J. 10 M. 7. Inſtallateur Emil Kunkler P58 J. 1 Hannelore Sonſa Maſer 2 M. 18 Tg. Karl Heinz Krämer 4 M. 8. Kunſtmaler Franz Maegle 20 J. 4 M. Gerhard Münch 10 Tg. 9. led. Elektrolehrling Walter Müllmater 18 R 8 M. 12. leb. Stütze Maria Loſer 30 J. 2 M. Kaufmann Ferdänand Krieger 60 J. 6 M. Hetzer Franz Poß 52 J. 7 M. Magaziner Georg Michael Künzig 70 J. 11 M. led. Heizer Martin Decker 23 J. 7 M. 13. Zimmermann Karl Johann Georg Hetzel 64 J. 4 M. Tapezierer Ludwig Pfründer 44 J. 8 M. Margarete geb. Hut, Witwe des Schützen Michael Spez, 89 J. 10 M. Kfm. Heinrich Otto Pfletſchinger 57 J. 6 M. 14. Thereſe geb. Bürger, Witwe des Hofmuſikers Michael Mohler, 7 J. 6 M. Kaufmann Karl Schwan 88 J. 7 M. Maria Joſepha geb. Henn, Ehefrau des Schloſſers Karl Friedrich Müller, 68 J. Schloſtermeiſter Adolf Wilhelm Frauke 80 N 4 M. Viktoria geb Herbſt, Witwe des Schuhmachers Auguſt Herbſt, 82 J. 1 M. Rentenempfänger Franz Emil Wolf 78 J. 1 M. 15. Elſa Hilda Mathilde geb. Prauß, Ehefrau des Kellners Georg Scheller, 42 J. 9 M. 10. Polizeiwachtmeiſter Philipp Schröder 88 J. 5 M. 17. Rentenempfänger Jakob Mühlhäuſer 02 J. 9 M. 18. led. Friſeur Adolf Halkoffer 35 J. 9 M. led. berufsloſer Daniel Albert Lang 50 J. 8 M. 19. Steinhauer Bernard Michael Weigand 54 J. led. Schuhmacher Friedrich Schmidt 60 J 7 M. 20. Waagmeiſter a. D. Georg Andreas Jakob Kühnle, 22. led. Angeſtellter Albis Dluhy M. 75 J. 10 M. doppelt Iodes-Anzeige treubesorgter Vater, Rasch und unerwartet verschied Sonntag mein lieber Mann, unser Bruder, Schwager und Schwiegersohn, Herr Emil Isaak im Alter von 47 Jahren Mannheim(Stamitzstr.), den 3. November 1929 Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Therese Isaak geb. Meyer und Kinder Die Beerdigung findet Mittwoch, den 6. November israel. Leichenhalle aus statt MANN HEIN Tel. 304 59 ½2 Uhr, von der 4271 Nach mehrfsbriger Fachausbildung en der Untverstfäls- Kinderklipſk Heidelberg Prof. Noro, der Kinderabfeilung des Krenkenhauses Siwa; bing- NHunchen Otol. Husler) und der Finderklini Magdeburg(Proſ. Uflenheimer), hebe id mich els Fachärztin für Säuglings- und Kinderkrankheiſen hler niedergelassen Dr. Neumark Höchheimer Em 40 Nosengarfensfr. 22 Sprechsfunden 1112, 38. Iodes-Anzeige Schwager Hermann Setzer (NRössner) Mannheim(H 5, 12), den 4. Nov. 1929 Verwandten, Freunden und Bekannten, die schmerz- liche Nachricht, daß mein lieber Sohn, Bruder und nach langem schweren Leiden sanft entschlafen ist Die trauernden Hinterbliebenen 70 Käte Steinhiller Hans Tischer Verlobte Mannhelm. 7 von der gelse zurilek Dr. med. H. Hafner C 1. 4 Telephon 28931 5 Aintl. Veröffentliehasgon der Stadt Mannheim Anſang Nr. 420. 0 Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſ 3 1 Versäumen Sie bitte nicht zwangsversteigerung ö Mittwoch, den ö. Novbr. 1929, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Q 6. 2 gegen Die Beerdigung findet am Donnerstag mittag 2 Uhr die Mittwoch, den 6. 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