* 8 f Bezugspreiſe: In Mannheim und umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50 Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meorfeldſtraßelg, Neſyriebrichsſtraße, FeHauptſtraße bs, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. 10 Pfg.— Abholſtellen Waldhofſtraße 6, W Oppauerſtraße 8.— 7 Montag: Sport der N. M. Z./ Dienslag wechselnd: Aus der Welt der Technik Kr 5 Jerk 5 N. M. S. 8 f hni raftfahrzeug und Verkehr Beilagen: und Recht/ Donnerstag wechselnd: Mannheimer Frauenzeitung a Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46— Fernſprecher: Sammel⸗Nr. 24951 Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim 0 7 5 0 N 5 5 Für unſere Jugend/ Freitag: Mannheimer Reiſezeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Famtilien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. — Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Steuer, Geſeß Mannheimer Muſikzeitung Abend⸗ Ausgabe Freitag, 8. November 140. Jahrgang— Nr. 520 Ein Korruptionsprozeß vor dem Londoner Polizeigericht Beamte als Betrüger [Drahtmeldung unſeres Londoner Vertreters) 8 London, 8. Nov. Während der Diskuſſion über die Verwendung der Ueberſchüſſe aus der Liquidation beſchlagnahm⸗ ten deutſchen Eigentums in England hat man im allgemeinen vergeſſen, darnach zu fragen, wie die Ziffern dieſer Ueberſchüſſe zuſtande gekommen ſind. In dieſe Frage wirft ein Korruptionspro⸗ ze ß einiges Licht, der geſtern vor einem Londoner Polizeigericht begann. Zwei frühere Beamte der ehemaligen Liquidationsſtelle ſind angeklagt, be⸗ trächtliche Summen aus dem Verkauf beſchlag⸗ nahmter Börſen papiere für private Zwecke verwendet zu haben. Als die beiden Be⸗ amten, Harold Scott und Frank Marsden, im November 1925 mit der Veräußerung beſchlagnahm⸗ ter Börſenpapiere beauftragt wurden, war bereits der größte Teil des ſequeſtrierten Eigentums eigent⸗ lich liquidiert worden. Ueber die Art, wie dieſe Li⸗ zutdationen gelegentlich ſtattfanden, geben einige Beiſpiele aus der Anklagerede des Staatsanwalts Aufklärung: Ein Poſten öſterreichiſche Staatsanleihe, der nach dem Börſenkurs einen Verkaufspreis von etwa 35000 Mark hatte, wurde für 2000 Mark verkauft und in die Bücher eingetragen. Ein anderer An⸗ leihepoſten, der nach dem Verkaufskurs etwa 400000 Mark gebracht haben müßte, wurde ſogar für kaum 5000 Mark verkauft. Eine Reihe anderer Beiſpiele gibt ganz ähnliche Ziffern. Die ſtaatliche Liquida⸗ ttonsſtelle erhielt lächerliche Summen für abgeſetzte Börſenpapiere und es iſt ein bisher ungelöſtes Ge⸗ heimnis, wo die Summen geblieben ſind, die zwi⸗ ſchen dem Verkaufspreis und der Einnahme der Liquidationsſtelle von irgend jemand verdient wor⸗ den ſein müſſen. Die beiden Beamten leugnen ſtrikt, Beſtechungsgelder von den Börſenmaklern erhalten zu haben. * Der Prozeß wird fortgeſetzt und es iſt zu hoffen, baß dabei weitere Aufſchlüſſe über die Art der Liqui⸗ batton des deutſchen Eigentums erhältlich ſein werden. — Die Vulkankataſtrophe in Guatemala (Telegraphiſche Meldung) Guatemala Eity, 8. Novy. Den erſten authentiſchen Augenzeugenbericht von dem Ausbruch des Vulkans Santa Maria gibt jetzt der Abteilungschef Richardſon von der panameri⸗ kaniſchen Luftfahrtgeſellſchaft, der die Gegend mit ſeinem Flugzeug überflog. Meilenweit waren die furchtbaren Verheerungen ſichtbar, die die ſonſt ſo liebliche Landſchaft in ein düſteres Trümmerfeld ver⸗ wandelt haben. Der Krater rauchte noch und ſpie glühende rote Lava, die, ſich langſam ausbreitend, herunterfloß. Dann ſah ich etwas, was ich in meinem Leben nicht vergeſſen werde. Es war eine Stelle, die vollſtändig eingeſchloſſen wurde von ſich fort⸗ bewegenden Lavamaſſen, die ſich immer höher und höher auftürmten und die bei weiterem Steigen den dort wohnenden Menſchen die letzte Möglichkeit neh⸗ men würde, einem furchtbaren Tode zu entrinnen. Noch beinahe erſchütternder wirkt der Bericht der behördlichen und privatlichen Hilfskolonnen. Dieſe fanden in den Hütten und auf den Feldern die Lei⸗ chen ganzer Familien vor, die ſich unterein⸗ ander noch feſt umſchlungen hielten. Einige waren er⸗ ſtickt, andere halb verkohlt, wieder andere unter den Trümmerhaufen halb begraben. Häuſer und Hütten ſind zerſtört, teilweiſe ſogar mit Lavamaſſen über⸗ deckt. Ein Mädchen, das man in den Armen ihrer toten Mutter fand, konnte nach 2 Tagen gerettet werden. Sie iſt die einzige Ueberlebende von einer ehemaligen Siedlung mit 25 Familien. Alle Kran⸗ kenhäuſer ſind überfüllt mit Verwundeten. Die Be⸗ hörden tun alles, um den Ueberlebenden Hilfe zu bringen. Sie verteilen Nahrungsmittel, Arzneien und Kleidungsſtücke. Die Indien politik (Draht meldung unſeres Londoner Vertreters) 8 London, 8. Nov. Auch die überzeugteſten Gegner der gegenwärti⸗ gen engliſchen Regierung können nach der geſtrigen Unterhausdebatte nicht mehr behaupben, daß die beiden Oppoſitionsparteien die von ihnen begon⸗ nene Indienkriſe mit Vorteil überſtanden hätten. Von den ſchweren Vorwürfen, die wegen der Pro⸗ klamation des Vizekönigs gegen die Regierung er⸗ hoben worden waren, iſt ſo gut wie nichts übrig geblieben. Den Vorſchlag einer Kon⸗ ferenz mit den indiſchen Führern vor der endgül⸗ tigen Beſchlußfaſſung über den Simonbericht wagte die Oppoſition nicht ernſthaft anzugreifen, da er von Sir John Simon ſelber ſtammt, deſſen Autorität in dieſer Frage unbedingt anerkannt wird. Die Er⸗ klärung des Vizekönigs, daß der Status der neuen britiſchen Dominien das Endziel der indiſchen Ver⸗ faſſungsreform ſei, iſt bei mehr oder weniger ähn⸗ lichen Gelegenheiten ſchon ſeit einem Jahrzehnt von Staatsmännern aller Parteien ausgeſprochen wor⸗ den. Es bleibt alſo der Kritik nur die Frage offen, ob der gegenwärtige Augenblick opportun für eine ſolche Erklärung war. Die Regierung konnte dem⸗ gegenüber auf die zweifellos günſtige Wirkung der Proklamation auf die Atmoſphäre in Indien hin⸗ weiſen. Daß in der Haltung aller indiſchen Parteien eine entſcheidende Wendung zum Beſſeren, d. h. vom Boykott zur fruchtbaren Mitarbeit eingetreten iſt, läßt ſich nicht mehr ableugnen. Selbſt die extremen indiſchen Nationaliſten ſind jetzt zur Mitarbeit bereit und die Bedingungen, die ſie daran der Labour party knüpfen, ſpielen eine geringere Rolle im Vergleich zu der Aufgabe der Obſtruktion. Bezeichnend iſt, daß Gandhi in einem Artikel in ſeiner Zeit⸗ ſchrift„Das junge Indien“ ſchreibt, es ſei nicht daran zu zweifeln, daß die Erklärung des Vize⸗ königs aufrichtig gemeint ſei und ſie müſſe in dem gleichen Geiſt aufgenommen werden. Bei dieſer Lage mußte es der Arbeiterregierung leicht fallen, die Angriffe auf ihre Indienpolitik abzuſchlagen. Macdonald verſagte ſich nicht, die Genugtuung, perſönlich den Schluß der Debatte zu beantragen. Die Kriſe iſt vorüber. Die engliſchen Kohlenver handlungen des„Daily Der politiſche Korreſpondent Chronicle berichtet, infolge der Haltung der Bergarbeiter und der Zechenbeſitzer habe die Regierung beſchloffen, ſofort die notwen⸗ dige Geſetzgebung in Angriff zu nehmen. Im Zim⸗ mer des Premierminiſters im Unterhaus wurde ge⸗ ſtern(Donnerstag) eine Sonderſitzung des Kabinetts abgehalten. Die Blätter berichten über eine dramatiſche Szene, die ſich auf der Delegiertenkonferenz des Bergarbeiterverbandes in London ereignet habe. Aergerlich über einen Vor⸗ ſchlag, die Vorſchläge der Regierung für die Kohlen⸗ geſetzgebung ohne weitere Diskuſſion anzunehmen, habe der Präſident des Bergarbetterverbandes, Her⸗ bert Smith, ſeinen Kollegen erklärt, daß ſie ſich einen neuen Vorſitzenden ſuchen ſollten. Smith habe dann ſeine Mütze und ſeine Aktenmappe ge⸗ nommen und das Zimmer verlaſſen. (Telegraphiſche Meldung) * Berlin, 8. Nov. Die Berliner Kriminalpolizei hat bei Durchſicht der Bücher der Pelzfirma Goßhltcke, von denen die Brüder Sklarek Geſchenke für ihre Freunde bezogen, feſtgeſtellt, daß auch der fetzige Di⸗ rektor der Berliner Verkehrsgefellſchaft, Stadtver⸗ ordneter Brolat, der in der vorigen Woche von der kommuniſtiſchen Preſſe ſcharf angegriffen wurde und Klage gegen die„Rote Fahne“ in Ausſicht ge⸗ ſtellt hat, auf der Liſte der Firma Gohlicke erſcheint. Man nimmt an, daß Brolat demnächſt von der Un⸗ terſuchungsbehörde über dieſe Buchung vernommen werden wird. 5 Aufgefordert, ſich zu der Angelegenheit zu äußern, gab Direktor Bro lat eine Darſtellung, wonach die Brüder Sklarek ſeiner Frau um Weihnachten 1928 die Pelzfirma Gohlicke empfohlen habe. Daraufhin hätte Frau Brolat bei der Firma einen Pelz im Werte von 2000 Mark beſtellt. Als die Firma Herrn Direktor Brolat keine Rechnung ſandte, ſtellte ſich heraus, daß einer der Brüder Sklarek den Pelz der Frau Brolat bereits bezahlt hatte. Bro⸗ lat habe, ſo erklärte er, dem Sklarek daraufhin ſchwere Vorwürfe gemacht und zu wiederholten Malen erſucht, den Betrag zurückzuerſtatten. Im März 1929 habe er einem der Brüder Sklarek die 2000 Mark in die Taſche geſteckt und er⸗ klärt, daß er nun jeden Verkehr mit den Brüdern Sklarek abbreche. Eine Quittung über die 2000% habe er leider von den Sklarek nicht erhalten, dieſe müſſen jedoch den Empfang beſtätigen. Ein Pelzmantel für ſeine, Brolats, Tochter ſei unglücklicherweiſe von der Firma Gohlicke gerade einige Tage nach der Verhaftung der Brüder Skla⸗ rek geliefert worden, aber dieſen Pelz habe er für eigene Rechnung beſtellt. Vorteile ſeien von ihm den Brüdern Sklarek nicht gewährt worden. er Die Korruption mit Rechtfertigungsverſuch des Direktors der Vorliner Verkehrs ⸗Geſellſchaſt Wer wird der Nachfolger von Voß? Berlin, 8. Nov.(Von unſ. Berliner Bürv.) Ein Berliner Mittagsblatt zerbricht ſich den Kopf darüber, wer, nachdem Herr Böß ſo oder ſo doch nun zurücktreten wird, ſein Nachfolger werden ſoll. In ſeiner Liebedienerei gegen die Sozialdemokratie nennt es gleich zwei ſozialdemokratiſche Kandidaten, nämlich den Stadtrat Reutter und den Stadtver⸗ ordnetenvorſtand Haß, daneben auch den Kaſſeler Regierungspräſidenten Dr. Friedens burg. Richtig iſt, daß Herr Friedensburg ſich in Kaſſel der denkbar größten Unbeliebtheit erfreut und für ſeine Perſon gerne den Rückweg nach Berlin fände. Man wird ſich aber erinnern, daß Herr Friedens⸗ burg den greiſen Reichspräſidenten auf das ſchärfſtebrüskiert hat und auf den nachdrück⸗ lichen Wunſch Hindenburgs damals aus ſeiner Ber⸗ liner Stellung, die ihn mit dem Reichspräſtdenten amtlich und geſellſchaftlich notwendig zuſammenfüh⸗ ren mußte, ſchted. Dasſelbe würde natürlich von einem Oberbürgermeiſter Friedensburg gelten. Solange alſo der Reichspräſident Hindenburg heißt, iſt eine Kandidatur Friedensburgs für den Berliner Oberbürgermeiſterpoſten ſchlechthin un⸗ möglich. Im übrigen dürfte es ſich empfehlen, doch zunächſt einmal das Ergebuis der Kommu⸗ nalwahlen abzuwarten. Vielleicht haben die Er⸗ fahrungen dieſer Woche im Verein mit der Liſten⸗ verbindung der bürgerlichen Parteien doch den Er⸗ folg, die Mehrheitsverhältniſſe im Berliner Roten Haus einigermaßen zu ändern. Amerikaniſches Gold für Frankreich Newyork, 8 Nov.(United Preß.] Goldbarren im Werte von 6½ Millionen Dollars ſind, wie die Federal Reſerve Board von Newyork mitteilt, am Mittwoch mit der„Majeſtic“ nach Frankreich ver⸗ ſchickt worden. Tſchechiſche Nadelſtiche Man muß doch noch einmal von dem ſogenannten Fall Gröſchel ſprechen. Von dem Fall Gröſchel und den vorgeblich freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und der Tſchechoſlowakei. Man wird ſich noch erinnern— es ſind ſeit dem Abſchluß dieſer Beinahe⸗Tragödie ja erſt ein paar Wochen verſtrichen— worum es ſich dabei handelte. Der Meißener Archivar Oswald Gröſchel macht eine Ferienreiſe, die ein klein wenig auch eine Studien⸗ reiſe iſt und ihn über die Tſchechei nach Wien und wieder zurück nach Böhmen führt. Dort, in Kollin, packt ihn eines ſchönen Sommerabends das Ver⸗ langen, vom Feldherrnhügel Friedrichs des Großen aus das Schlachtfeld aufzunehmen. Eine Bauers⸗ frau findet das ſonderbar, ruft den Gendarm und der erklärt den Amateurphotographen kurzerhand für verhaftet. Spionageverdacht, den auch der Kuttenberger Unterſuchungsrichter für begründet hält. Gröfſchel hat ein Scheckbuch bei ſich, eine Karte der Tſchechoſlowakei, einen Kompaß und einen Reiſeführer durch Nordböhmen aus dem Jahr 1890. Und auf dem Schlachtfeld von damals ſteht heute eine Kunſtdüngerfabrik, die freilich auf Gröſchels Platte keinen Platz fand. Kann man, angeſichts ſo gravierender Tatbeſtände, ſich wundern, daß der Richter den Schwerkriegsbeſchädigten— Gröſchel hat an der Somme drei Lungenſchüſſe erhalten, dreizehn Granatſplitter ſtecken noch in dem ſiechen Körper ins Verließ werfen läßt, ihm die Ueberführung ins Krankenhaus, ſelbſt die nächtliche Matratze weigert und die Akten unverzüglich an die Staatsanwalt⸗ ſchaft nach Prag ſchickt? Dort rußen ſie volle zehn Wochen. Aus dem Juli wird Oktober, die deutſchen Blätter in Prag und Nordbühmen ſchlagen Lärm, der ſehr rührige deutſche Geſandte Koch erhebt immer von neuem Vorſtellungen beim auswärtigen Miniſtertum. Aber im alten Toscanapalais auf der Kleinſeite ſtellt man ſich taub und Herr Dr. Mayr⸗Harting, dieſer eigen⸗ artige deutſche aktiviſtiſche Miniſter, der in ſeiner näheren Umgebung keinen deutſchen Beamten duldet, hat in den zwanzig Jahren, ſeit er aus Inneröſterreich hierher verſetzt wurde, das Tſche⸗ chiſche ſo gut erlernt, daß er die Sprache ſeines Volks offenbar nicht mehr verſteht. Endlich, am 17. Oktober, ſchlägt für Gröſchel die Stunde der Be⸗ freiung. Die Staatsanwaltſchaft ſieht keinen An⸗ laß zum Einſchreiten. Der Schwerverbrecher iſt gar kein Schwerverbrecher. Nur um etwaige Schadens⸗ erſatzanſprüche Gröſchels von vornherein abzu⸗ wehren, wird ihm noch ein Scheinverfahren an den Hals gehängt. Außer ſeinem veralteten Photo⸗ graphenapparat hat, als die Häſcher ihn griffen, Gröſchel nämlich auch noch ein ſogenanntes „ſtehendes Meſſer“(von 3 Ztm. Länge) beſeſſen. Unerläßlich für den Kriegsverletzten, der nur zwei Finger der rechten Hand gebrauchen kann. Aber wozu hat man denn noch in der tſchechiſchen Rüſt⸗ kammer das alte öſterreichiſche„Waffenpatent“ vom Jahr 1842? Es iſt längſt abſolut geworden. Jeder zweite Arbeiter trägt ein ähnliches Meſſer in der Taſche und zückt es, wenn er ſein Frühſtücksbrot ſchneiden will. Man hat die Verordnung nie ange⸗ wendet. Jetzt iſt der günſtige Moment gekommen. Gröſchel wird„wegen Uebertretung des Waffen⸗ patents“ zu zwei Wochen Arreſt verdammt. Die werden freilich durch die Unterſuchungshaft als ver⸗ büßt erachtet. Aber die„Prager Preſſe“, Herrn Eduard Beneſchs deutſch geſchriebenes Reptil, kann doch nun wenigſtens erklären,„daß Gründe vor⸗ lagen, welche zum Verdacht berechtigten.“ Herr Gröſchel iſt inzwiſchen in das heimatliche Meißen wiedergekehrt. Zu ſeinen Arbeiten, denen er durch drei Monate ferngehalten worden war. Er wird dort wohl noch ab und zu ſeinen tchechiſchen Ferienfreuden nachſinnen. Die deutſche Oeffentlich⸗ keit— ſie kennt wie Saraſtro die Rache nicht— war jedenfalls nahe daran, Gras wachſen zu laſſen über den widerwärtigen Handel und ihn, wie manchen anderen vor ihm, zu vergeſſen. Da hat Herr Beneſch die Wunde von neuem aufgeriſſen. Aus der Mitte einer reichsdeutſchen Journaliſtengeſell⸗ ſchaft, die in den letzten Wochen die Tſchechoflowakel 2. Seite. Nr. 520 — Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 8. November 1929 bereiſte, wurde bei einem Empfang der Herr Miniſter befragt, wie er ſich denn zu den leidvollen Abenteuern des Meißener Archivars ſtelle. Herr Dr. Beneſch ſchützte Unkenntnis vor. Er ſei in dieſen Monaten ſo viel im Ausland geweſen und habe von der ganzen Affäre nichts erfahren. Das iſt unaufrichtig und— man kommt um die ſtarken Ausdrücke ſchon nicht herum— es iſt auch nicht ehr⸗ lich. Der Geſandte Koch, beiläufig einer der Beſten und Aufrechteſten, die wir in unſerer Diplomatie zählen, hat beim Außenminiſterium un⸗ aufhörlich interveniert. Wiederholt hat ſich auch der Juſtizminiſter Mayr⸗Harting damit herauszureden verſucht, daß er ohne den Außen⸗ miniſter nichts machen könne. und Herr Dr. Beneſch, der ſchließlich doch neben Thomas Maſaryk dieſen Staat geſchaffen hat, will von alledem nichts gehört haben! Vielleicht muß man dem Herrn Außenminiſter der tſchechoſlowakiſchen Republik nachgerade ſagen, daß dieſe Politik kleinlicher Nadelſtiche dazu angetan iſt, die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen bei⸗ den Staaten, die von Herrn Beneſch und ſeiner Preſſe ſo gern betont werden, ernſtlich zu ge⸗ fährden. Von Deutſchland geſchieht gewiß nichts, um das Mißfallen der Tſchechoſlowakei zu reizen. Manche meinen ſogar— auch der dies ſchreibt, ge⸗ hört zu ihnen— daß bei uns zu viel Eifer, von ſtaatlichen Stellen wie Privaten, bisweilen auch zu viel duldſame Nachſicht präſtiert wird, um nur ja nicht bei den Beherrſchern der tſchechoflowakiſchen Nachbarrepublik anzuſtoßen. Aber Deutſchland findet keine Gegenliebe. Was dem Ferienreiſenden aus Meißen widerfuhr, iſt, leider ja kein Einzel⸗ fall. Erinnert man ſich noch der Bautzener Bürger, die auf die Anzeige eines betrunkenen Soldaten hin, gleichfalls unter Spionageverdacht, monate⸗ lang eingeſperrt waren und an ihrer Geſundheit ſchwer geſchädigt wurden? Und dann dieſe fort⸗ währenden Verbote reichsdeutſcher Zei⸗ tungen! Machte man ſich in Prag nicht klar, daß derlei Maßregeln ihren Zweck verfehlen müſſen, daß man den reichsdeutſchen Blättern kein Schloß vor den Mund legen und die Kritik ihnen nicht ver⸗ wehren kann? Und daß ſie ein Recht haben, ihrer an die Tſchechoſlowakei ausgeteilten Volksgenoſſen ſich anzunehmen, wenn ſie deren kulturelle Güter gefährdet glauben? Zum mindeſten das gleiche Recht wie die tſchechiſche Preſſe, wenn ſie wegen der Wenden in Lauſitz und Spreewald fort und fort mit hitzigem Eifer in den Kampf zieht. Wirklich, es wird Zeit, daß man vom Prager Burgberg her zur Umkehr und Einkehr bläſt. So ganz unempfindlich iſt ſchließlich auch dies neue Deutſchland nicht. Nadelſtiche, die in ihrer Häufung zur Herausforderung werden, kann auf die Dauer keine Regierung und kein Staat ſich gefallen laſſen. R. B. 5 2 Kommumnifeiſetz Ausſchreitungen 8 in Hamburg Aus Hamburg, 8. Nov. wird gemeldet: In der vergangenen Nacht verſuchten Kommu⸗ niſten an mehreren Stellen der inneren Stadt zu demonſtrieren. Die Ordnungspolizei löſte die ein⸗ zelnen Züge auf und machte, da tatſächlicher Wi⸗ derſtand geleiſtet wurde, von ihren Gummiknüp⸗ peln Gebrauch. Ein ſchwerer Zuſammenſtoß ereig⸗ nete ſich auf dem großen Neumarkt, wo etwa 500 Kommuniſten die einſchreitenden Po⸗ lizeibeamten angriffen und mit Mauer⸗ ſteinen, Bauholz und Aſphaltbrocken bewarfen. Auch aus den Feuſtern der umliegenden Häuſer wurden Gegenſtände auf die Beamten geſchleudert. Unter Johlen, Pfeifen und Rufen wie„Schlagt die Bluthunde tot!“ drang die Menge auf die Beamten ein, die ſchließlich von ihren Schuß waffen Ge⸗ brauch machten, worauf die Angreifer flüchteten. Drei Perſonen konnten feſtgenommen werden. Mehrere Beamte ſind durch Steinwürfe verletzt wor⸗ den. Ob auch unter den Kommuniſten ſich Verletzte befinden, iſt nicht bekannt. Die wirtſchaftliche Lage (Von unſerem Berliner Büro) Berlin, 8. Nov. Der Haushaltsausſchuß des Reichstages beſchäf⸗ tigte ſich heute mit den Mitteilungen des Finanz⸗ miniſters über den Stand der Erhebung und Bei⸗ treibung der Reichsſteuern, die dem Haushalts⸗ ausſchuß immer zu Beginn der Herbſttagung vor⸗ gelegt werden ſollen. Miniſterialdtrektor Zardon ſetzte ausführlich die Praxis der Steuerſtun⸗ dungen auseinander. Namentlich ſpielte eine große Rolle die Frage, ob man den Zenſiten zu⸗ muten könne, für Begleichung der Steuern Betriebs⸗ mittel in ihn ſchädigender Weiſe zu veräußern. Bef den Erbſchaftsſteuern beſtehe ein geſetzlicher Anſpruch wenigſtens für Grund⸗ und Betriebsver⸗ mögen auf Stundung der Steuern im Intereſſe der Amortiſierung. Die wirtſchaftliche Lage nötige ſo zu Stundungen in erheblichem Ausmaß. Bisher ſeien Vierteljahrsüberſichten gegeben worden, die aber eine rieſige Arbeit machten. Die Soll⸗Karten zum Beiſpiel bei der Einkommenſteuer müßten durch⸗ geſehen werden. Das widerſpreche einer Rationali⸗ ſierung der Arbeit und ſei auch gar nicht nötig, weil aufs Jahr geſehen die Geſamtbeträge gar nicht ſo ſehr differierten. Gegenüber kommuniſtiſchen Ausführungen er⸗ klärte der Regierungs vertreter, daß von einem ſtändigen Anwachſen der Rückſtände keine Rede ſein könne. Beiſpielsweiſe hätten die Rück⸗ ſtände in den vier Quartalsquoten der Jahre 1927 bis 1928 etwa 553, 547, 447, 498, 432, 413, 502 und 447 Millionen betragen. Am 1. Januar und 1. April 1929 hätten ſie 447 und 466 Mill. umfaßt. Die Kurve ſinke im allgemeinen an den erſten Quar⸗ talen und ſteige zu den beiden letzten Terminen. Abg. Meier(Baden)(Soz.) wies auf das Mißverhältnis zwiſchen drei Millionen Aufkommen und 17 Millionen Rückſtänden in Darmſtadt hin, und fragte nach den Auswirkungen des bekannten großen Spritſchteberprozeſſes. Miniſterialdirektor Ernſt teilte mit, daß die Rückſtände aus den großen italieniſchen Spritſchie⸗ berprozeſſen ganz niemals wieder eingebracht wer⸗ den können, weil die Firma zahlungsunfähig ſei. Er erläuterte dann aus der Praxis, wie die Rück⸗ ſtände bei Zigarettenfabriken entſtänden. Dabei hät⸗ ten nicht nur finanzpolitiſche, ſondern auch innen⸗ politiſche, wirtſchaftliche und Gründe der Arbefter⸗ wohlfahrt mitgeſprochen. Jetzt aber werde die Fi⸗ nanzverwaltung noch vorſichtiger werden. Es folgte die Beratung der Denkſchrift über die Ablöſung der Markanleihen des Reiches. Einleitend führte Miniſterialdirektor Graf Schwe⸗ rin von Kroſigk aus: Die im§ 47 des Anleihe⸗ ablöſungsgeſetzes vorgeſehene Einlöſung der Aus⸗ loſungsrechte von Sparkaſſen, Trägern der Reichs⸗ verſicherung uſw. wird zur Zeit durchgeführt. Eine Verzögerung iſt hierbei dadurch eingetreten, daß ein Teil der einlöſungsberechtigten Kaſſen mit der Ein⸗ löſung der Auslöfungsrechte zurückgehalten hät, um das Ergebnis der Sitzung abzuwarten, die am 14. v. M. ſtattgefunden hat. Der endgültige Ab⸗ ſchluß iſt abhängig von der Durchführung des deutſch⸗ polniſchen und deutſch⸗franzöſiſchen Aufwertungs⸗ abkommens. Beeinflußt wird hiervon die Erledigung von 1001 Anträgen, die insgeſamt über 2506 800% Ausloſungsrechte lauten, ſowie die Erledigung von 1520 Schuldbuchkonten, die über 127 723 450/ lauten. Als fortlaufende Arbeit auf Grund des Anleihe⸗ ablöſungsgeſetzes wird für eine längere Dauer die Durchführung des Vorzugsrentenverfahrens verbleiben. Dieſe Aufgabe liegt nicht dem Reichs⸗ kommiſſar für die Ablöſung der Reichsanleihen alten Beſitzes ob, ſondern iſt Sache des Reichsfinanzmini⸗ ſteritums und der Schuldenverwaltungen. Das Reichs⸗ kommiſſartat ſelbſt iſt ſchon ſeit längerer Zeit nur noch eine Abwicklungsſtelle. Seit dem 1. Oktober 1929 arbeitet es nicht mehr mit eigenem Perſonol und Der Nobelpreis den Vitaminforſchern Wer das Wort Nahrungsmittel ſagt, denkt im Unterbe sußtſein zwangsläufig auch an Vitamine. Dieſe Stoffe, die den Wert eines Nahrungsmittels beſtimmen, waren noch vor wenigen Jahren der All⸗ gemeinheit völlig unbekannt. Selbſt die Wiſſenſchaft weiß erſt ſeit zwanzig Jahren von dem Vorhanden⸗ ſein dieſer für den Aufbau des Körpers und deſſen Erhaltung unerläßlichen Beſtandteile unſeres täg⸗ lichen Eſſens. f Um ſo erfreulicher iſt es, daß der Nobelpreis in Medizin und Phyſiologie dieſes Jahr den beiden erſten Erforſchern der Vitamine zugeſprochen wurde. Den ſchon über 70jährigen hollündiſchen Profeſ⸗ ſor Ehriſtian Gijkman hätte die Nachricht faſt noch auf dem Krankenbett erreicht, als eine große Zeitung in Stockholm ihm ſeine Wahl telephoniſch mittellte. Profeſſor Eijfkman wird den Preis mit Sir Frederick Hopkins, dem Profeſſor für Bio⸗ chemie an der Uniperſitöt Cambridge teilen. Eijkman hat das Verdienſt, auf pathologiſchem Weg das Vorhandenſein der Vitamine entdeckt zu haben. Als er mit einer Kommiſſion zur Unter⸗ ſuchung der Urſachen der Bert⸗berikrankheit in Nie⸗ derländiſch⸗Indien weilte, fand er durch ver⸗ gleichende Verſuche, daß die Nahrungsaufnahme von poliertem Reis dieſe Krankheit hervorruft, die ſich in Lähmungen und Herzſchwäche äußert. In ver⸗ ſchledenen Gefänguiſſen hatte er beobachtet, daß die Gefangenen mehr oder weniger von dieſer Krank⸗ heit befallen waren, je nachdem, ob polierter oder unpolierter Reis verabreicht wurde. An Hühnern unternommene Fütterungsverſuche zeigten ſchließ⸗ lich, daß die eingetretene Krankheit durch erhöhte Beimiſchung der Reiskleie wieder behoben wurde. Es mußte alſo in der Reisſchale ein Stoff ent⸗ halten ſein, der von ungeheurer Wichtigkeit für den Aufbau des Körpers iſt. Profeſſor Hopkins hat durch ſeine Unterſuch⸗ ungen der Einwirkung von Milchſäure auf das Mus⸗ * 1 kelgewebe gefunden, daß z. B. Ratten(die außer Kaninchen und Meerſchweinchen in ſolchen Inſtituten zu Verſuchen verwandt werden) üäm Wachstum ge⸗ hemmt ſind, wenn ſie mit chemiſch reinen Aufbau⸗ ſtoffen gefüttert werden. Als ſolche verwandte er in dem Fall Eiweiße, Fette, Kohlehydrate, Waſſer und Salze. Erſt als dem Futter geringe Mengen Milch zu⸗ gefügt wurden, ſetzte das Wachstum wieder ein. Bei genauerer Unterſuchung der Milch entdeckte er, daß darin wenigſtens zwei verſchiedene Arten pon Vita⸗ minen enthalten ſein müſſen, ein waſſerlösliches und ein fettlösliches. Die Entdeckung dieſer Stoffe iſt gleichzuſetzen der Erfindung eines Heilmittels, nur mit dem Unter⸗ ſchied, daß dieſe Vitamine in allen pflanzlichen Nah⸗ rungsmitteln vorhanden ſind und nicht als„Medi⸗ zin“ eingenommen werden. 0 Eine vernunftgemäße Ernährung, wobei Gemüſe und rohes Obſt eine große Rolle ſpielen, kann nicht nur eingetretene Schäden wieder gut machen, ſon⸗ dern, und das iſt die Hauptſache, gegen Krankheiten vorbeugen. Kino von Schenck, Stockholm. Das Planetarium arbeitet! Im zweiten Vor⸗ trag aus der Reihe der„populäre Aſtronomie behan⸗ delnden“, erläuterte Dr. Feurſtein„Die gro⸗ ßen Planeten und den Planetoiden⸗ ring“. Ein guter Beſuch bewies das an haltende Intereſſe an der Arbeit des Plane⸗ tariums. Der große Projektionsapparat demon⸗ ſtrierte anſchaulich te Bewegung der Planeten um die Sonne. Die Umdrehung der Planeten wird— wie Lichtbilder zeigten— mittels Spektrofkopen feſt⸗ geſtellt. Die Temperaturen mißt man mit elektri⸗ ſchen Apparaten, deren intereſſante. Konſtruktion ebenfalls das Lichtbild klarmachte.(Nebenbei: wem in einem der Vorträge einzelnes nicht klar wurde, der kann unentgeltlich vom Leiter des Planetariums Auskunft erhalten. Außerdem iſt dem Planetarium eine ſog. Orts⸗Auskunftsſtelle angeſchloſſen, in der noligt zu Stundungen eigenen Koſten. Die Anleihealtbeſitz⸗Stellen im In⸗ lande ſind noch nicht aufgelöſt. Auch die anfallenden Arbeiten werden vom Perſonal der Finanzämter miterledigt. Von den Sonderkommiſſarfa⸗ ten im Ausland beſtehen nur noch die in Newyork und in Paris. Das Newyorker Sonderkommiſſariat ſoll mit dem 1. Januar 1930 endgültig verſchwinden. Die Auflöſung des Pariſer Sonderkommiſſariats hängt von der Durchführung des deutſch⸗franzöſiſchen Abkommens ab. Um die Bedeutung der Arbeiten, vor die das Anleiheablöſungsgeſetz die mit ſeiner Durchführung betrauten Behörden geſtellt hat, beurteilen zu kön⸗ nen, muß man ſich die Za hlen vor Augen hal⸗ ten, die in Betracht kommen. Die Anleiheablöſung hat die Regelung eines Schuldenkapitals von annähernd 74 Milliarden Mark erfordert. Zum Umtauſch gelangten im Altbeſitzverfahren 31 766 146 Stück Schuldverſchreibungen, im Neubeſitz⸗ verfahren 10 262 902 Stück. Die Zahl der im Alt⸗ beſitzverfahren geſtellten Anträge beläuft ſich auf 3 858 810. Hiervon ſind rechtskräftig entſchieden 3 857 736 Anträge. Mit den rund 3,9 Millionen Anträgen wurde die Zuerkennung von rund 790 532 762 Mk. erſtrebt. Hiervon ſind zuerkannt 757 733 887,50 RM., abge⸗ lehnt 30 017 887,50 RM. Auslofungsrechte. Die Ent⸗ ſcheidung ſteht noch aus hinſichtlich 2 780 987,50 RM. Ausloſungsrechten. Daneben laufen die erledigten von rund 731000 Schuldbuchkonten im Betrage von rund 9,4 Milliarden Mark, wobei 226 957 950 RM. Ausloſungsrechte zuerkannt worden ſind. An Aus⸗ loſungsrechten ſind bis zum 31. Oktober ds. Is. zu⸗ geteilt 1009 992 787,50 RM. Das entſpricht einem Kapital alter Anleihen von rund 40,5 Millarden Mark. Vorzugsrenten ſind bewilligt bis zum 30. Oktober ds. Is. und zwar ordentliche und außer⸗ ordentliche an 680 396 Gläubiger mit einem Jahres⸗ betrag von 88 076 397,50. Bis zum 30. September ds. Js. waren 94254 Renten mit einem Jahres⸗ betrag von 12 781 887,50/ durch den Tod der Rent⸗ ner oder aus anderen Gründen erloſchen. Es liefen alſo am 30. September ds. Is. noch 586 142 Ren⸗ ten in Höhe von 70 294 510 /. Dieſe Zahl ſtellt die jetzige Jahresbelaſtung dar. Lampel verhaſtet Wegen Mordverdachts Berlin, 8. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Der Schriftſteller und Dramatiker Martin Lampel, der Autor der„Revolte im Erziehungs⸗ haus“,„Giftgas über Berlin“ und„Pennäler“, iſt, wie die„B..“ mitteilt, heute vormittag in Berlin von Beamten der Abteilung la des Polizeipräſidiums unter Mordverdacht verhaftet worden. Martin Lampel, der der Selbſtſchutzorganiſation„Oberland“ angehörte und ſpäter Mitglied der ſchwarzen Reichwehr in Küſtrin war, wird beſchuldigt, an einem der jetzt zur Aufklärung kommenden FJeme⸗ mordverbrechen beteiligt zu ſein. Eine Greiſin verbrannt — Altötting(Bayern), 8. Nov. Die 8 Jahre alte Rentnerin, Frl. Friedrich, kam geſtern abend, als ſte ſich nochmals vom Bett erhob und Kaffee wärmte, einer offenen Flamme zu nahe, ſodaß ihre Kleider Feuer fingen Herzueilende Hausbewohner fanden ſie bereits in helle Flammen gehüllt in knien⸗ der Stellung zuſammengeſunken ſtöhnend mit ſchwe⸗ ren Brandwunden vor. Bei der ſtarken Rauchent⸗ wicklung muß ſie außerdem einen Erſtickungsanfall erlitten haben. Sie verſchied alsbald. Eine Frau, die an der brennenden Greiſin die Flammen erſtickte, wurde ſelbſt vom Feuer erfaßt und nur durch das raſche Eingreifen ihres Mannes vor einem gleich ſchrecklichen Tode bewahrt. Rechbergs Ankerresung mit Pointarè Der bekannte Induſtrielle Arnold Rechberg gibt mit Zuſtimmung des früheren franzöſiſchen Mi⸗ niſterpräſtidenten Poincaré die folgende Mitteilung über ſeine vielerörterte Unterredung mit Poincars vom 27. Februar ds. Is. aus: In der Audienz, die mir der franzöſiſche Miniſter⸗ präſident gewährt hat, ſagte er mir ſehr korrekter Weiſe, daß die Regierung der franzöſiſchen Republik keine Verhandlung außer mit der deutſchen Regie⸗ rung engagieren könne. Herr Raymond Poincaré erklärte mir aber, daß er Anhänger einer aufrich⸗ tigen Verſtändigung zwiſchen Frankreich und Deutſch⸗ land ſei und daß ſich Frankreich über deren Bedin⸗ gungen ſelbſtverſtändlich von vornherein mit den Staaten einigen müſſe, mit denen es durch Verträge gebunden ſei. Letzte Meldungen Der Abzug der Engländer — Wiesbaden, 8. Nov. Die letzten Formalitäten für den Abzug der engliſchen Beſatzungstruppen ſimd jetzt feſtgelegt worden. Am Vormittag des 13. Dezember um 11 Uhr wird auf dem Haupt⸗ quartier der britiſchen Rheinlandarmee im Hotel „Hohenzollern“ die Unionflagge der engliſchen. Armee in Verbindung mit einer Parade eingezogen werden. Garniſonsfeldwebel White, der die ganze Beſatzung der Engländer in Wiesbaden mitgemacht hat, iſt von dem engliſchen Oberkommando beſtimmt worden, dieſen feierlichen Akt vorzunehmen. Mit dem Niederholen der Flagge wird das Zeichen dafür gegeben, daß die engliſche Beſatzung im Brückenkopf Mainz und im ganzen beſetzten Gebiet ihr Ende gefunden hat. Die Weißenfelſer Spionageangelegenheit — Leipzig, 8. Nov. Zur Weißenfelſer Spionage⸗ angelegenheit wird von zuſtändiger Seite mitgeteilt, daß der flüchtige Hauptbeſchuldigte, der 33 Jahre alte Reiſende Wilhelm Becker bis jetzt noch nicht gefaßt werden konnte und daß es deshalb ſchwierig ſein dürfte, hinter die ganzen Zuſammenhänge zu kom⸗ men. Nach dem derzeitigen Stand des Ermittelungs⸗ verfahrens ſcheine aber überwiegend der Tatbeſtand einer Werkſpionage gegenüber den Leuna⸗ werken der J. G. Farbeninduſtrie vorzuliegen. Inwieweit dabei auch militäriſche Spionage in Frage komme, laſſe ſich jetzt noch nicht überſehen. Max Hölz wieder aufgetaucht — Berlin, 8. Nov. Vor einiger Zeit wurde ge⸗ meldet, daß Max Hölz, nachdem er ſich nach Rußland begeben hatte, ſeit Monaten verſchollen ſei. Nun⸗ mehr hat Hölz ſeinem Berliner Anwalt eine Karte geſchrieben, daß er ſich einige Monate zur Erho⸗ lung im Kaukaſus aufgehalten habe und ſich jetzt auf dem Wege nach Moskau befinde. Armeemuſikinſpizient Profeſſor Hackenberger geſtorben — Berlin, 8. Nov. Der Prof. Hackenberger iſt heute vormittag in einem Vorortzuge von einem Herzſchlag er⸗ eilt worden. Als der Zug in die Station Lichter⸗ felde⸗Oſt einlief, fand man in einem Abteil den Profeſſor leblos auf. Ein ſofort herbeigerufener Arzt konnte nur noch den Tod feſtſtellen. Selbſtmordverſuch eines Bautzener Induſtriellen — Bautzen, 18. Nopbr. Der Induſtrielle Paul Arnold, Inhaber des Klinkerwerkes Dreiſtern bei Bautzen, unternahm geſtern einen Selbſtmord⸗ verſuch, indem er ſich mehrere Bruſtſchüſſe beibrachte. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. Das Motiv der Verzweiflungstat iſt in finan⸗ ziellen Schwierigkeiten zu ſuchen. Man ſpricht von Verbindlichkeiten in Höhe von rund 300 000 Mk., bei denen etwa 10 Bautzener und Gör⸗ litzer Banken beteiligt ſein ſollen. Todesſprung aus dem 40. Stockwerk — Newyork, 8. Nov. Angeſichts tauſender von Fußgängern ſprang geſtern eine Angeſtellte einer Maklerfirma infolge eines Nervenzuſammen⸗ bruchs aus dem 40. Stockwerk auf den Broadway. Die Frau war ſofort tot. 2 Suchende Rat und Hilfe finden). den be⸗ kannten großen Flaneten hat man bis jetzt fünf⸗ Außer hundert kleinere Planetoiden feſtgeſtellt. Darunter ſind ſolche, die knapp 10 Kilometer im Durchſchnitt groß ſind. Ihre Beſonderzeit iſt, daß ſte zum Teil eckig— und nicht wie z. B. die Erde, rund ſind. Die genaue Erkenntnis dieſer kleinſten Himmelskörper iſt noch nicht abgeſchloſſen. Bis zu dieſem Zeitpunkt ſind ſie einzig durch Nummern bezeichnet,— ſpäter erhalten ſie die Namen der Aſtronomen, die ſie ent⸗ deckten. Nach der Erläuterung des Weſentlichen der einzelnen großen Planeten: Jupiter, Neptun, Sa⸗ turn, Merkur ging Dr. Feurſtein auf die neueren Unterſuchungen ein, die die Beziehungen zwiſchen Fixſternen und Wandelſternen einerſeits, und deren Einwirkung auf die Erde andererſeits zum Gegen⸗ ſtand haben. Die Zuhörer waren dankbar für den an vorgebrachtem Wiſſensmaterial reichen Vortrag. O Das erfolgreiche Mannheimer Schloßmuſeum. Die beiden Sonderausſtellungen: 150 Jahre Mannheimer Nationaltheater (eröffnet am 22. Juni) und Die po kitiſche Bewegung der Jahre 1848/49 leröffnet am 31. Auguſt), die nunmehr geſchloſſen ſind, waren von rund 25000 Perſonen beſucht, darunter viele Auswärtige, die eigens zum Beſuch dieſer Ausſtellungen hierher kamen. Von jetzt ab ſind die Sammlungen des Schloßmuſeums an Werk⸗ tagen(außer Montags) von 10—13 und 14—16 Uhr, Sonntags von 11—16 Uhr geöffnet. Zweites Philharmoniſches Konzert in Mann⸗ heim. Walter Gieſekings und Profeſſor Er d⸗ manns Kl ziervorträge an zwei Klavieren und zu vier Händen verſprechen das zweite Konzert des Philharmoniſchen Vereins, Dienstag, 26. Nov. zu einem beſonderen Anziehungspunkt zu werden. Ueber Erdmann ſchreiht die Preſſe:„ein Dämon zaubert die Tonſtücke in ſeltſam packender Farben⸗ tönung den Menſchen vor.“ Von Gieſeking heißt es:„Der Poet am Klavier, der Künder in⸗ timſter Seelenregungen, ein Wunder unſerer Zeit.“ * Verband der Deutſchen Volksbühnen vereine. Der Bezirk Baden, Pfalz und Saargebiet des Ver⸗ bandes der Deutſchen Volksbühnenvereine hält am 17. Novbr. in Raſtatt ſeinen 6. ordentlichen Bezirkstag ab. Auf der Tagesordnung ſtehen zwei Referate,„Das Weſen der Volksbühnenarbeit“, über das der Geſchäftsführer des Verbandes, Albert Brodbeck⸗ Berlin, ſprechen wird, und„Probleme des Zeittheaters“. Für dieſen Vortrag iſt Inten⸗ dant Hans Meißner vom Frankfurter Künſtler⸗ theater gewonnen worden. Den Arbeitsbericht wird der Bezirksgeſchäftsführer A. Krämer Karlsruhe erſtatten. Mit der Bezirkstagung iſt eine Ausſtel⸗ lung verbunden, in der der Aufbau und die Tätig⸗ keit der Volksbühnen, des Volksbühnenverbandes, ſeiner Wanderbühnen und ſonſtigen Einrichtungen durch ein reichhaltiges Material dargeſtellt wird. . Mitja Nikiſch Revnekapellmeiſter. Der Sohn Arthur Nikiſchs, Mitja Nikiſch, der in Berlin mit einer Jazzkapelle konzertiert, wurde an das Berliner Theater berufen, wo er als Dirigent der neuen Kaiſer⸗Revue„Zwei Kravatten“ wirkt. Ein unbekanntes Beethoven⸗Konzert? Der ſpaniſche Geiger Man en fand in einer Muſik⸗ bibliothek ein Violinwerk mit Orſteſter aus dem Ende des 18. Jahrhunderts, das er für eine Arbeit Beethovens aus dem Jahre 1788 hält. Das Eiſenacher Bachhaus. Das Eiſenacher Bachhaus, die Geburtsſtätte des großen deutſchen Muſikers am Frauenplan in Eiſenach, hat in letzter Zeit eine Ausgeſtaltung erfahren. Im Dachgeſchoß des Hauſes wurden zwei Räume Muſeumszwecken nutzbar gemacht; in dieſen werden Clavichorde aus dem 17. Jahrhundert auf⸗ geſtellt. Im Erdgeſchoß wurde ein alter Raum, der bisher als Magazin diente, ebenfalls zu den Mu⸗ ſeumsräumen hinzugenommen. Hier hat die mäch⸗ tige Bachbüſte von Prof. Effner Platz gefunden. Die Sammlung von Bachſtätten wurde durch ver⸗ ſchiedene Neuerwerbungen vermehrt. Es wurde ein ſchöner Stich von Arnſtadt aus der Zeit Bachs er⸗ worben und ein aus dem Jahre 1720 ſtammender Kupferſtich von Leipzig. a * 8 2 2. 8 — Freitag, den 8. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 520 Städtiſche Nachrichten Erſtellung eines Markt und Kirchweihplatzes in Feudenheim In Feudenheim wird noch kein Wochenmarkt ab⸗ gehalten; ein unmittelbares Bedürfnis hierfür be⸗ ſteht auch nicht, doch iſt anzunehmen, daß mit der zunehmenden Beſtedlung von Feudenheim durch nicht Landwirtſchaft treibende Bevölkerung der Zeitpunkt bald kommen wird, an dem die Abhaltung eines Wochenmarktes ſich als notwendig erweiſt. Dann muß aber auch ein geeigneter Markt⸗ platz vorhanden ſein. Dieſer neue Marktplatz ſoll auch als Kirchweihplatz dienen, da das für dieſe Zwecke bisher benutzte Gelände an der Haupt⸗ ſtraße bei der katholiſchen Kirche hierfür nicht mehr geeignet iſt. Der Verkehr auf der Hauptſtraße in Feudenheim hat ſich derart entwickelt, daß an Kirch⸗ weihtagen regelmäßig Verkehrsſtockungen entſtehen und Gefährdungen des die Kirchweihe beſuchenden Publikums, insbeſondere der Kinder, vorkommen. Durch beilweiſe Bebauung iſt auch der verfügbare Platz zu klein geworden. Eine Abſchaffung der Kirchweihe kommt nicht in Frage, da nach 8 37 des Geſetzes über die Vereinigung der Gemeinde Feu⸗ denheim mit der Stadtgemeinde Mannheim das Kirchweihfeſt auch für die Zukunft beſtehen bleiben muß. Als Markt⸗ und Kirchweihplatz war urſprunglich ein freier Platz im Gesvann Unterfeld im neuen Weſtteil des Vorortes vorgeſehen. Dieſer Platz eignet ſich weder zur Abhaltung des Wochenmarktes noch der Kirchweihe, weil er inmitten eines ruhigen Wohn viertels liegt, derartige Veranſtaltungen aber in ein ſolches nicht hineingehören. Es wird deshalb vorgeſchlagen, den Platz zwiſchen Schulhof und O...⸗Bahnhof als Markt⸗ und Kirchweihplatz her⸗ zurichten. Dieſer Platz bietet noch den Vorteil, daß er außerhalb der Benutzungszeiten für Markt⸗ und Kirchweihzwecke der Schule als Spielplatz zur Ver⸗ fügung geſtellt werden kann. Da es ſich bei der Her⸗ richtung vorwiegend um Erdbewegungen handelt, eignet ſich die Arbeit gut für Notſtandsarbeiten für ungelernte Arbeiter. Es handelt ſich um etwa 600 Tagewerke. In dem vorgeſehenen Betrag von 80 000 Mk. ſind 3000 Mik. für die Errichtung einer Brunnen⸗ und Beleuchtungsanlage ent⸗ halten. Aus Mitteln der wertſchaffenden Arbeits⸗ loſenfürſorge kann mit einem Zuſchuß von etwa 1800 Mk. gerechnet werden. Beim Bürge rausſchuß werden nunmehr die erforderlichen 30 000 Mk. an⸗ gefordert. * * Die erſte Prüfung für das Höhere Lehramt an Handelsſchulen haben beſtanden: Bauſchbach Her⸗ mann von Kützbrunn, Amt Tauberbiſchofsheim, Boſſert Ruth von Bobſtadt bei Boxberg, Burghart Ernſt von Oberrotweil, Eberle Hans von Mann⸗ heim, Edenhofer Ludwig von München, Gerling Theodor von Lahr, Hauß Karl von Singen a.., John Helmut von Schönau, Amt Schopfheim, Kettemann Karl von Mannheim, Keuter Heinz von Mannheim, Koch Erich von Rheinſchanz⸗ inſel bei Philippsburg, Krotz Erich von Karlsruhe, Laber Auguſt von Zunsweier, Amt Offenburg, Lin⸗ demann Emilie von Freiburg i. Br., Maiſch Guſtav von Karlsruhe, Matt Reinhold von Mannheim, Müller Peter von Weinheim, Pfeuffer Hans von Waibſtadt bei Sinsheim, Ramſtein Karl von Karls⸗ ruhe, Rappenecker Joſef von Freiburg i. Br., Raupp Ernſt von Heidelberg, Reindel Beate von Vilshofen (Nordbayern), Dr. Riehl Karl von Mannheim, Röttele Karl von Mannheim⸗Neckarau, Schäfer Ludwig von Wertheim a.., Scheuber Friedrich von Hohenſtadt, Amt Adelsheim, Schwab Emil von Wertheim a.., Seeber Eliſabeth von Meersburg a.., Steinel Robert von Saargemünd, Stöcklin Karl von Offenburg, Teufel Erwin von Inzlingen, Amt Lörrach, Vesper Heinrich von Mannheim, Vowinkel Paul von Karlsruhe, Widemann Eduard von Sohl bei Pfullendorf, Wiegmann Wilhelm von Raſtatt, Winter Paul von Offenburg, Mußler Joſef von V hlsbach, Zinsmeiſter Friedrich von Konſtanz. * Ueber den räuberiſchen Ueberfall in F 6, von dem wir im Mittagsblatt Mitteilung machten, ist noch zu berichten, daß der Täter wie falgt be⸗ ſchrieben wird: 23—24 Jahre alt, übermitelgroß, kräftig, rötliches Geſicht, bartlos, trug geſprenkelten Anzug und braune Sportmütze. Das alte Lied Ein Stündchen Zukunft und doch beinahe Gegenwart Don paul Burg Der Dozent für Geophyſik hatte ſeinen Fern⸗ ſeher ſo eingeſtellt, daß mit jedem Blinkſtrahl, den der Leha⸗Funkturm weit übers Land warf, die ak⸗ tuellen Amerikabilder rhythmiſch auf der lichten Glaswand ſeines Häuschens aufleuchteten und ver⸗ ſchwanden. Er lag behaglich rauchend im Dunkeln, lauſchte auf den heulenden Sturm in hohen Lüften und lächelte: denn ihm kam ein Erinnern an alte Zeiten und an die gute Großmama aus der kleinen Stadt. Wenn die Frühlingsſtürme in den Schornſteinen brauſen, geh'n die Herzen auf und die Liebe wird wach! hatte Großmutter mit ſchelmiſchem Lächeln die reichlich märchenhafte Erzählung ihrer Ver⸗ lobung begonnen und von der großen Sehnſucht er⸗ zählt; denn ſie waren ſieben Jahre heimlich verlobt geweſen, weil ſich die Eltern nicht wollten erweichen laſſen, Ja zu ſagen. Einmal habe ich einen Mann geſprochen, der ſieben Tage verlobt war.. Hoho! Was fiel denn dem Blinklicht ein, ſo unregelmäßig ſeinen Strahl hier in die kleine Villenſtadt herüberzuwerfen? Das ſah ja wie Morſezeichen aus. Der Dozent richtete ſich ein wenig auf und zählte die Lichtblitze, deren keiner mehr mit ſeiner Bilderfolge aus Amerika zuſam⸗ menfiel. Wahrhaftig, das Blinklicht morſte! War der Funkenbetrieb denn geſtört? Die Flugzeuge ſurrten doch ganz regelmäßig überm Häuschen her und hin. Da! Punkt, Punkt, Strich, Punkt, Strich, Punkt — Viermal ein Punkt! Das hieß: ich. Wer war hier Ich? i 5 Er tippte Lichtzeichen und Zwiſchenräume leiſe mit, den Blick ſtarr auf die bald blitzhaft erleuchtete, bald dunkle Glaswand gerichtet. „Iſt liebe Dich, ferne Seele, wo weilſt Du?“ las er ſtaunend mit, griff vom Sofa zum Tiſchchen her⸗ Wohnungen für kinderreiche Familien Durch Gemeinbebeſchluß vom 22. November/ 13. Dezember 1928 wurde der Wohnungsfürſorge⸗ kaſſe aus Wirtſchaftsmitteln ein zinsfreies Darlehen von 1 Million 4 zur Weitergabe an die Gemein⸗ nützige Baugeſellſchaft zur Verfügung geſtellt, um diefer die Errichtung von Wohnungen mit trag⸗ baren Mieten für wirtſchaftlich ſchwache alte Leute und kinderreiche Familien zu ermöglichen. Die Ge⸗ meinnützige Baugeſellſchaft hat hieraus unter Hin⸗ zufügung eigener Mittel nördlich der Gartenſtadt Waldhof eine Siedlung gebaut, die aus je 72 Woh⸗ nungen für alte Leute und kinderreiche Familien ſowie einem Gebäude mit Kindergarten und Mutter⸗ beratungsſtelle beſteht. Der geſamte Bauaufwand einſchließlich Anliegerbeiträgen und Anſchlußkoſten wird rund 1,42 Millionen Mark betragen. Auch dieſes Jahr bietet ſich die Möglichkeit, der Wohnungsfürſorgekaſſe den Betrag von 550 000 Mk. aus Wirtſchaftsmitteln zukommen zu laſſen. Unter der Wohnungsnot leiden beſonders die kinderreichen Familien, da ſolche nicht immer gerne als Mieter aufgenommen werden und da ſie, insbeſondere wenn mehrere Verdiener nicht vorhanden ſind, die Miete von Wohnungen ausreichender Größe, vor allem in Neubauwohnungen, zumeiſt nicht tragen können. Bei der Reichswohnungszählung 1927 wurden in Mannheim faſt 6000 kinderreiche Familien (Familien mit 4 ledigen Kindern, wovon wenig⸗ ſtens 1 unter 18 Jahren] gezählt. Auf 100 Familien überhaupt kamen 9,9 kinderreiche gegen nur 6,5 im Durchſchnitt der deutſchen Groß⸗ ſtädte. 26,6 v. H. aller Kinder bis zu 18 Jahren ent⸗ fielen auf kinderreiche Familien. Die Hälfte der kinderreichen Familien wohnte in Kleinwohnungen (im Durchſchnitt der deutſchen Großſtädte 43 v..). 12 p. H. der kinderreichen Familien hatten noch Mit⸗ bewohner aufgenommen, 37,1 v. H. der kinderreichen Familien wohnten in überfüllten Wohnungen. Es iſt daher eine ſoziale Pflicht, den Weg, der durch den oben erwähnten Gemeindebeſchluß erſt⸗ mals beſchritten werden konnte, fortzuſetzen und weitere Wohnungen für kinderreiche Familien zu erſtellen, deren Mieten in gleicher Weiſe wie bei [ben jetzt erſtellten Wohnungen durch Gewährung eines zinsloſen Darlehens der Stadt in tragbarer Höhe gehalten werden können. Zu dieſem Zweck ſoll die Gemeinnützige Baugeſellſchaft von der genannten Summe ein Betrag bis zu 500 000 4 als zinsfreies, mit 1 v. H. tilgbares Darlehen erhalten. Hieraus ſollen wie bei den jetzigen Wohnungen etwa zwei Drittel der Baukoſten gedeckt werden, das reſtliche Drittel mit etwa 250 000 4 bringt die Gemeinnützige Baugeſellſchaft ſelbſt auf. Da die Wohnungsgröße nach den jetzt gemachten Erfahrungen etwas kleiner ſein kann, wie beim bisherigen Typ, werden faſt 100 neue Wohnungen erſtellt werden können. Der bis zu 550 000 4 übrig blei⸗ bende Betrag ſoll der Wohnungsfürſorgekaſſe zur Erfüllung ihrer ſonſtigen Aufgaben verbleiben. Die neuen Wohnungen ſollen im Anſchluß an die bis⸗ herige Stedlung gebaut werden. Für weitere Woh⸗ nungen für alte Leute beſteht vorerſt kein Bedarf. Da der Wohnungsbau ziemlich ins Stocken geraten iſt, empfiehlt es ſich, mit dem Bau baldmöglichſt zu beginnen. Ein entſprechender Antrag liegt dem Bürgerausſchuß für ſeine Sitzung am 15. Nov. vor. * Vom Dach eines Neubaues abgeſtürzt. Geſtern nachmittag iſt ein 39 Jahre alter verheirateter Zimmermann von hier in einem Fabrikbetriebe in Rheinau vom Dach eines Neubaues aus etwa 6 Meter Höhe abgeſtürzt. Der Verunglückte, der ſich ſchwere Kopf⸗ und innere Verletzungen zugezogen hat, wurde in das Allgem. Krankenhaus eingeliefert. Er ſoll infolge des Regens bei Ver⸗ ſchalarbeiten auf dem Dach ausgerutſcht ſein. Ueber die Schuldfrage ſind Feſtſtellungen im Gange. * Kein Autodiebſtahl. Die Meldung im Donners⸗ tag Mittagblatt, daß am Mittwoch abend vor der Wirtſchaft„Zur Arche Nvah“ ein Auto geſtohlen worden ſei, iſt dahin zu berichtigen, daß lediglich eine Menſchenanſammlung infolge einer Streiterei ſtatt⸗ fand. Um die Neugierigen wegzubringen, wurde das Gerücht verbreitet, ein Auto ſei geſtohlen worden. dag Helga Solani, die Heldin des grogen Gesellschaftsromans, Die Frau ohne Liebe“ sich richtig verhält? Lesen Sie diesen interessanten Roman in der Neuen Mannheimer Zeitung., der mit einem Preis aussechrelben verbunden ist. Es gilt dabei die Frage zu beantworten: Heiratet Helga Solan oder heiratet Sie nicht? Geldprelse haben wir ausgesetzt. Ver- langen Sie kostenlos die Bedingungen des Preisausschreibens u den Roman- Anfang. Letzter Einsendetermin für die Lösung ist der 13. November über nach dem Fernſprecher und ſtellte am Hörer Richtung und Entfernung des Funkturmes ein. „Hallo, guter Mann, Sie ſind wohl betrunken? Behalten Sie Ihre verrückten Einfälle für ſich und ſchalten Sie das Blinkfeuer wieder richtig ein, weil ich meine Bilder danach eingeſtellt habe!“ rief er hinein. Ein Aufſchrei:„Verzeihen der Herr. Welch Zauber in der unvermuteten Frauenſtimme! „O, bitte, mein Fräulein“, brachte er endlich voll Staunen heraus, aber ſie hatte es gar nicht mehr gehört; denn ein Knacken im Hörer verriet ihm, daß ſie abſchaltete. Sprung zum Sucher, Schalten und Kurbeln. Ver⸗ teufelt! Auf ſolche Nähe bin ich mit meinem Trans⸗ ozeanſucher und Seelenſeher nicht eingeſtellt, aber es muß gehen. Zwiſchenſchaltungen. Kniſtern und Sauſen, Funkenſprühen Groß ſtand das Bild eines blonden Mädchens auf der Glaswand ſeines Hauſes. Sie ſaß in der Funkturmkabine, hundert Meter hoch und— las in einem Buche. In einem alten, abgegriffenen Buche! Das gab es noch? Jetzt ſchlug ſie den Blick vom Blatte auf, voll und fragend. Wie einſt die Komö⸗ diantinnen in den alten deutſchen Filmen aus Mutters Schrank. Sie ſprach. Der Dozent griff zu einem Schalter in der Wand, über dem das Wort Wellenhörer und die Zahlen 1 mal 6 Komma vier bunt aufglühten. Eine ferne, feine Stimme ſprach zu ſeinem Frauenbilde an der gläſernen Wand Worte, Verſe: Sah ein Knab' ein Röslein ſteh'n, Röslein auf der Heiden. Lief er ſchnell, es nah zu ſeh'n, ſah's mit vielen 2 Freuden Ein Gedicht! Aus Urgroßmutters Zeiten! In dem alten Stammbuch draußen auf der Diele ſtand ja ſowas. Vater hatte es geerbt und unter ein Tiſch⸗ bein geklemmt, das immer zu kurz war. Bis ein Freund aus Amerika die Koſtbarkeit kaufen wollte — da behielt man es lieber. Nun kam der gute Mann alle Wochen mal vorbei geflogen und las ein wenig darin. Das ſchöne Müdchen auf bem Bilde drückte das Buch an ſein Herz und rief ein Wort aus, das nicht zu verſtehen war, wie ſehr der Dozent auch banach ſchaltete. Oh ſchöner Anblick! Wie auf den alten Bildern in Muſeen— die heutigen Frauen ſchlen⸗ kern ewig mit allen Gliedern. i Ablöſung trat in die Funkkabine, hager, eckig. 23 Uhr blinkte das Zifferblatt über der Tür viv⸗ lett auf und ſchlug mit leiſem Silberton an. Der Dozent lag lange ſchlaflos im verdunkelten Hauſe und ſah immer noch das ſchöne Mädchen vor ſich. Seine Aufwärterin hatte ihn gerade heute verlaſſen, eine ſchmucke Fliegerwitwe, ging mit ihrem Schlafburſchen nach Buenos Atres. Ungemüt⸗ lich war das leere Haus, und man kam in die Jahre. Wenig erfreulich dies ganze Junggeſellenſtädtchen. Am Morgen lenkte er ſeinen ſchnellen Wagen zum Funkturm.„Wer tat geſtern bis 23 Uhr Blin⸗ kerdienſt?“ fragte er den Direktor. „Haben Sie eine Beſchwerde, Herr Dozent?“ fragte dieſer erſchreckt zurück und verfärbte ſich ein wenig. Durch ſeine Hand rollte der Kontrollſtreifen der phonographiſchen Nachtgeſpräche vom Turm. „Ganz im Gegenteil, mein Beſter aber Der Beſucher ſah an ihm vorbei. Da faßte ſich der Direktor ein Herz, zu geſtehen: „Es war meine Tochter. Sie ließ nicht nach, den Dienſt zu tun— das Mädel iſt vom vielen Studie⸗ ren ganz blaß und ſchmal. Ich dache, es würde ſie aufpulvern. Der Wald bekam ihr ja ebenſowenig wie die See.“ Der Dozent hörte nicht zu und rechnete: dieſer Direktor iſt ein reicher Mann, ſchon ſein Vater war an der Luftreederei ſtark beteiligt. „Wo iſt ſie?“ fragte der Dozent haſtig. „In in. warten Sie mal, wie das Neſt hier in der Nähe hieß, wohin ſie flog; Ach a Weimar! Ganz kleiner Flugſtützpunkt, früher Dich⸗ terort... Schiller und ſo.“ Beamter, „Ste dichtet ſelber?“ Der Mord am Waſſerturm Ganz uffgeregt iß geſchtern Owend de Schorſch zu mir gerennt'kumme unn bott noch uffgeregter vun me Mord verzehlt, wo am Waſſerturm baſſiert ſet.„En Mord am Waſſerturm?“ habb ich gfroocht. Mir war die Sach ſo zweifelhaft, daß ich am Schorſch ſeim Verſchtand gezweifelt habb und ſchließlich ſo lang dran rumgezweifelt habb, bis ich ſelwer im Zweifel war, ob die zweifelhaft'ſchicht aach werk⸗ lich wohr iß. Awwer der Schorſch hott's aus erſchter Quell gewißt; es mißt ſogar ganz ſchrecklich ſein. Schließlich iß'r rausgerickt, daß ich mit'm gehe ſollt. Denn alleen hätt'r e mordsmäßige Angſcht. Lang habb ich gezweifelt, ob ich mitgehe ſollt. Unn ſchließlich bin ich trotz dem ſchlechte Wetter mitge⸗ gange. Awwer bloß, daß de Schorſch kee Angſcht hott hawwe miſſe. Nit aus Neigierde, denn ſo neigierig bin ich gar nit. Unnerwegs iß's dem Schorſch e biſſel leichter worre. Er hott ausgepackt, was'r alles ge⸗ wißt hott. Unn dodebei ſinn'r beede ſo'ſchpannt geweßt uff des, was alles am Waſſerturm los iß, daß'r gerennt ſinn, um jo noch alles zu ſehe. Des heeßt, de Schorſch iß gerennt unn ich bin hinne nooch, daß ich ihn nit verliere duh. Denn mich hott des alles nit intreſſiert. Am Waſſerturm hätte ſe eener an en Balke gehängt. Ganz frei in'r Luft däht'r bamble. In Schweeß gebade ſinn'r alſo an de Waſſerturm gekumme. Unſer Angſcht, daß alles abg'ſchperrt ſet unn mir vor lauder Leit nix zu ſehe krigge dähte, war for umme. Kaum e paar Menſche ſinn bei dem Suddel⸗ weder rumgeloffe. Mir alſo direkt an den Schpring⸗ brunne, wo vorm Waſſerturm ſchteht. Mir hawwe gemeent,'r dähte in Ohnmacht ſinke. Unn'r hätte's aach gemacht, wenn de Bode nit ſo naß ge⸗ weſe wär. In dem Schpringbrunnerondell hott tat⸗ fächlich nit blos eener, ſunnern gleich zwee am Galge gehängt. Die Figure, wo ſunſcht als Waſſer ſchpucke, nadierlich. Die werre ſcheinbar emool unne⸗ rum gebutzt unn dozu hott'r ſe uffgehängt.„Schun gut,“ habb ich zum Schorſch'ſaacht,„mich hoſcht eemobool zum Narre gehalte, e zwettes mool ſoll mir des nit mehr vorkumme.“ Awwer ſchließlich habb ich dem Schorſch aach nit bös ſein könne, denn der iß grad ſo angegange wie ich. Blos mit dem Unner⸗ ſchied, daß de Schorſch hin iß, um den Mord zu ſehe, unn ich bin blos mit ihm gegange, daß'r nit ſo alleen iß. Alſo bin ich nit angegange. Unn wer's nit glaabt, kann jo ſelwer an de Waſſerturm gehe unn gucke nooch de Uffgehängte. 8 2 E Weiterbildungs⸗Veranſtaltungen der Lehrkräfte an den Mannheimer Gewerbeſchulen In der Erkenntnis der Wichtigkeit der freiwilligen Wei⸗ terbildung der an den Gewerbeſchulen tätigen Lehrkräfte beabſichtigen die Berufsorganiſationen dieſes Standes eine Vortragsreihe, in der die wichtigſten pädagogiſchen Zeitſtrö⸗ mungen und aktuelle ſoztalpolitiſche und wirtſchaftlſche Probleme behandelt werden ſollen. Innerhalb der päda⸗ gogiſchen Vorträge ſoll insbeſondere durch entſprechende Vortragsthemen und durch die Auswahl der Vortragenden, die die Gewerbeſch ws kennzeichnende Wechſelwirkung und Verbindung zwiſchen praktiſcher Lehre und Schule zum Ausdruck kommen. Die Vorträge werden von erfahrenen Fachleuten gehalten. Am 30. Oktober wurde die Vortragsreihe durch Amt⸗ mann Hildebrand eröffnet, der ſich in liebenswürdiger Weiſe zu einem Vortrag über„Die Arbeitsloſen⸗ verſicherung“ zur Verfügung geſtellt hatte. Sein kla⸗ rer Vortrag gab wertvolle Anregungen über das im Unter⸗ richt der Gewerbeſchule zu behandelnde Gebiet. Die nach⸗ folgenden Frageſtellungen und der Beifall zeigten den Er⸗ folg dieſer erſten Veranſtaltung. Pg. * * Soziale Auskunftsſtelle für Deutſche in Bra⸗ ſilien. Seit 1919 ſind jährlich mehrere 1000 deutſche Auswanderer nach Braſilien gegangen. Dieſe Aus⸗ wanderungsbewegung hat zur Gründung von man⸗ cherlei Fürſorgeeinrichtungen in den Hafenplätzen geführt, mit denen die Aus wanderermiſſio⸗ nen in Hamburg, Rautenbergſtr. 11, und Bre⸗ men, Georgſtr. 22, in Verbindung ſtehen. Einen be⸗ ſonderen Fürſorgedienſt leiſten die„Soziale Aus⸗ kunftsſtelle und Wohlfahrtsamt für die Deutſchen Einwanderer in Braſilien“, Ponta Groſſa, Parana. Ihre Arbeit erſtreckt ſich lediglich auf die Fragen der Sozialverſicherung. Beitragszahlungen zur Erhal⸗ tung der Anwartſchaft und die Auszahlung der ver⸗ ſchtedenartigen Renten erfolgen durch Vermittlung dieſes Wohlfahrtsamtes. Darüber hinaus werden in Vormundſchafts⸗, Nachlaß⸗, Armenrechts⸗ und Auf⸗ wertungsſachen Beratungen erteilt. „Ja!“ gab der Vater leiſe zurück und war ſo bleich, als geſtünde er ein Verbrechen. Er kam hin⸗ ter ſeinem Schreibtiſch hervor und legte dem Jünge⸗ ren die Hand auf den Arm.„Herr Dozent, dies unter uns: In dem Neſte da hat ſich mal eine Dame im Flüßchen ertränkt, ſie hielt ein Buch feſt an dle Bruſt gepreßt. Werthers Leiden hieß es, und ſte war ein Hoffräulein Chriſtel von Laßberg. Dieſes kurioſe Märchen aus alten Zeiten hat El mir mal erzählt, und ich werde es nie wieder los. Seitdem habe ich Angſt, verſtehen Sie!“ Oh, dieſe alten dum⸗ men Bücher und Dichter!“ 5 „Ja, kommen Sie, Herr Direktor; wir fliegen hin und holen Ihre Tochter; denn ich habe auch ſo ein altes Buch zu Hauſe und möchte El heiraten. Bis zu meiner Vorleſung ſind gerade neunzig Minuten Zeit.“ Franz Theodor Cſokor:„Geſellſchaft der Men⸗ ſcheu rechte“.(Uraufführung in Weimar). Ein Dichter beleuchtet das Schickſal eines Dichters. Mit der Glut des ſeeliſch Beteiligten legt Franz Theodor Cſokor die tragiſchen Umſtände klar, die zum frühen Tod des Genies Büchner führten. Er ſchildert im erſten Teil ſeines Dramas mit außer⸗ ordentlicher dramatiſcher Wucht den Kampf der„Ge⸗ ſellſchaft der Menſchenrechte“ um die politiſche Frei⸗ heit, der— nach der Herausgabe des„Heſſiſchen Land⸗ boten“— mit der Vernichtung des Darmſtädter revo⸗ lutionären Kreiſes durch die Tyrannis endet. Das Bangen um das Schickſal der gefangenen Freunde läßt Büchner, der nach der Schweiz entfliehen konnte, nicht zur Ruhe kommen. Drei Jahre nach der Voll⸗ endung des„Danton“ ſtirbt er, noch in der Tobes⸗ ſtunde von Gewiſſensbiſſen gequält. Der Indivi⸗ dualiſt ſcheiterte an der Verbindung mit der Geſell⸗ ſchaft. Aus der Struktur des Werkes ergibt ſich für den letzten Teil eine dominierende Stellung des Mo⸗ nologes. Wenn trotzdem auch hier dramatiſche Wir⸗ kung erzielt wird, ſo liegt das an der Intenſität, mit der Eſokor die Schickſalserfüllung ſprachlich formu⸗ liert.— Unter der Regie von Hellmuth Ebbs fand die Dichtertragödie eine ergreifende Geſtaltung. Oy. Veranſtaltun; 1 der„Badiſchen Hausfrau“ rteͤrichspark“ war geſtern mittag und abend nuheimer Hausfrauen beſchlagnahmt. Der erlag hatte zu gemütlichen Kaffeeſtunden n„ war willig ur worden. Der Saal des Reſtau einer kleinen Verkauf „ r heimer waren in der„Hauswirt aftlichen Aus⸗ ſtellung“ rtreten, ſo die Nähmaſchinenf en Pfaff inger, Elektriſch angeſchloſſene hinen hnachtswunſch moderner Hausfrauen) würzen Eine gewandte Stickerin zeigte, 48 ſich herſtellen 1 0 maſchine mühelos und ge eſchmackr voll ausgeſtellt hatte die N Fabr tk. Man brauchte übrigens nicht nur man kounte auch kaufen. Rheinmühlen we 1 ke, 157 wie die Pfälziſchen Mühlenwerke boten ihr Weizenmehl in Kilofäckchen an, Schuhe konnte man von der Firma Altſchüler erſtehen. Dazu Loba⸗Bohner⸗ wachs, Perſil, Nürnberger Lebkuchen, Büchſenmilch, kurz: es herrſchte ein regelrechter Meßtrubel. Und nun zum Unterhaltungsprogramm. Der erſte Teil der Vortragsfolge begann mit einem flott geſpielten Stabion⸗Marſch, den Frl. Margarete Erl am Flügel und Konzertmeiſter Ludwig Garnier(Violine) vortragen. Us Conferencter fungierte in bekannt hi a Weiſe Herr Karl Hermann Hauth. Rezitation von Armin Heckel fand lebhaften Beifall. Unſer ldentenor Hans Bahling erfreute mit eini⸗ gen meiſterhaft vorgetragenen Liedern. Launig waren die Ratſchläge Hermann Hauths„zur Pflege von Kö N Geſundheit“, ſowie bie ſpeziell für junge N. gebenen lnweiſungen:„Wen man nicht hetrate Zwei Muſikſtücke: Elfentanz von Rode und ein Lieber⸗Potppurrt leiteten zum zweiten Teil übe Staötſchularzt Dr. Lin cke, der Leiter der ſportärztlichen Beratungsſtelle ſprach zum Thema: „Frau und Leibesübungen“ Pie Leibesübungen ſind für die Frau nicht nur nützlich, ſondern geradezu erforderlich. Aber die ſportliche Be⸗ tätigung der Frau hat ihre natürlichen 5 Ueber⸗ wiebene, e e gumugſtiſche Uebungen ſind für die Frau ſchäblich. Dennoch: die Frauen haben heute Re⸗ korhleiſtungen nolltzracht, die man vor zwanzig Jahren für unmöglich hielt! Der ſchbönſte Sport für Frauen lſt zas Schwimmen. Hier bann die Frau ihre Graß te zeigen. Für den Winter iſt für bie Fran das Schlittſchuhlaufen angemeſſen, dagegen ſind Skiſprünge gefährlich. Unäſthe⸗ tiſch wirkt und iſt für Frauen der Box⸗ und Ringkampf. Gegen Tuberkuloſe iſt Gymnaſtik ein ideales Borbeu⸗ gungsmittel, wie ganz allgemein die Gymnaſtik der Vor⸗ bereitung zum Sport dient. Praktiſch zeigte die Gymnaſtik die hieſige Hagemann ⸗Meuſendieck⸗Schule Uster Leitung der beiden dipl. Gymnaſtiklehrerinnen Berthel Thieme und Georgie Eiſen mann. Kinder zeigten Uebungen zur Lockerung und Kräftigung der Rückenmuskulatur und die Korrektur von Haltungsfeh⸗ lern. Nett waren die Laufſpiele der Kinder, bei denen ſich die Kleinen beſonders ungezwungen gaben. Frl. Georgie Eiſenmann betonte ausdrücklich, daß es ſich bei dieſer Gymnaſtik nicht um künſtleriſche Tänze handele, 0 nur um die Geſundung des Körpers. Auch Erwachſe zeigten, wie notwendig für jeden Menſchen 8rd ange Gyn E iſt. Wieder Lieder, Muſikſtücke. Wir ſind beim dritten Teil des Programms. Hier erſcheint unſer lieber Walter Friedmann. Der Schlager„Man ſchenkt ſich Roſen zu Freud und Leid“, von ihm geſungen, belebte die an ſich ſchöon vergnügte Stimmung. Nach Liedervor trügen Bahlings, der ein wenig müde ſchieu,! folgte zun 12 Schluß ein kleiner Sketch. Herzlich wurde der„Tiſchgaſt“ Beläacht, den Blankenfeld, er Fried ma n 1 und Armin Heckel einſtudiert hatten. Mit 955 Mitſtbſtiick„Hoch leb der Tanz“(Waldteufel) ging man nach einigen frohen und belehrenden Stunden befriedigt es war mittlerweile Mitternacht geworden— nach Hauſe. Die abendliche Kaffeeſtunde war ein voller Erfolg! Ih. 885 e Mannheim⸗ Waldhof Samstag die Winterſaſſon in den 0 haftshauſes Waldhof te Regie hatte 0 ber inne, der, unterſtützt von einigen ten, den Abend zu einem vollen Erfolg ge⸗ als auf dem Waldhof war die bekannte Lau⸗ e Wagner, die auch hier mit ihrer originellen Kunſt ſich raſch einen gerkreis ſicherte. Kein fremder t is Tonk 0 3, der mit ſeiner Komik immer wieder zu Lach⸗ ſalven herausforderte Eine weitere Zugnummer des Programms war Weremnsmkelled Roland Kaiſer. Er Überraſchte die Anweſenden mit elner großang gelegten Va⸗ rieténummer. Die Muſik fene die Kapelle Mohr. Auch ſie grledigte ihren Teil glänzend. Bis in die frühen Mor⸗ geuſtunden wurde e W. D. Noeenenale Chronik Günſtiger Stand der ſtädtiſchen Sparkaſſe Ludwigshafen im Oktober Die ſtädtiſche Sparkaſſe Lu dwigs⸗ hafen a. Rh. legt für den Monat Obtober wieder einen recht günſtigen Abſchluß vor. Im allgemeinen Sparverkehr ſtiegen die Einlagen von 12 428 043,19 Ende September auf 12 441 697,06„ Ende Okt. an. Es kommen hierfür 2889 Einlagen mit 603 452,73 und 1660 Abhebungen mit 589 798,86/ in Frage, ſodaß eine Mehrung von 13 653,87 4 entſtand. In gleich günſtiger Weiſe ſtieg die Zahl der Sparer, die Ende September 14 709 betrug und bei 404 Zu⸗ und 190 Abgängen um 214 auf 14923 anwuchs. Beim Scheck⸗ und Ueberweiſungsverkehr war der Gubhabenſtand Ende September 943 841,48 l. Er zeigte bei 4819 Einzahlungen und Gutſchriften mit 3058 142,54 /, von denen die Minderung der ausgezahlten Kredite mit 14 498,03/ abgehen, ſodaß 3041 64451„ verbleiben und bei 9031 Abhebungen Ulnd order mit 3001 888,62 3 eine M 8 tem Rü ck⸗ Ugegangenen in der Bü hat. D ber⸗ ra von 9 den konnte 5 0 2 kennen, von re angenehm auf, daß die haſtens und Jagens des für den N e hat. Di es iſt den Fenſter⸗ en. Zu erwähnen iſt aue der Schrebergärtner⸗ ve waltederzahl ſich in erfreulichem Au fſt bog indet. Nicht in Vergeffenheit geraten dürfen aber insbeſondere die 1 Be⸗ mühungen des Arbeitsausſchuſſes für die Balkon ſchmückung 19 des r bau vereins„Floral. zetde haben es ver⸗ ſtanden, das Intereſſe für die farbenprächtigen Kin⸗ der der Göttin Flora durch belehrende Auffätze und Vorträge zu wecken und zu fördern. Die Beſchäf⸗ tigung mit Blumen und Pflanzen veredelt das Gemüt des Großſtadt: neuſchen. Es lenkt ihn von der Arbeit ab. iſt auch hochintereſſant, den Wuchs des kleinen flänschens zur großen Pflanze zu beob⸗ achten. Wer die Blumen zt, hat ein gutes Herz, heißt es und dies will gewiß jedermann haben. Mit der Balkonſchmückung haben die ſtädtiſchen Gebäude 8 Anfang ge Wir erinnern nur an den p des Karlsruß er t gewordenen Karl teh hier in Sommer eine 1 8 und Ratha ales ruher Ra th a us Mannheim ſah ganze An 3 Pflan enf in dieſem J Trockenheit viel Li auch hier, daß ohne Bei einem man wirk!l kone, die einheit ei ten gewährten. Es 1 f sflanzenwahl 1 beraus ſchönen und e iſt ja rührend, mit wel die Blumen pflegen und wie oder 1 Ge ratttumſt nhlick ugabe eine den eſen 1d von 982 597.37 1651 Ende 4 ingen um 15 ge⸗ 0* ſtiege n und den der e meldest der „ am 30. K he von 1 598 ſolche von 71 A am — oben ben— eine 14 408 68 1 gegen: de m Vor⸗ Als Geſamtguthabenf ſt a nd betrag von 1 ormo monat en 1 wird der Hö was gegei vonrund 5 nat 80 9 v. sch. Reilzugen, 4. rat iſt zu berich 1 Ladenburg wird ein 5 gewährt. ſtererarbeiten in der Friedhof⸗ und Friedrichſtraße werden dem Pflüſtermeiſter Wolfrad Steinmann⸗ Walldorf um ſein eingereichtes Angebot üb bertragen. — Das vom Wohnungsverband Mannheim⸗Land der Gemeinde zur Verfügung geſtellte Baudarlehen wurde entſprechend verteilt.— In Zukunft werden Gemeindebürgſchaften für Bauluf tige nur dann noch übernommen, wenn dieſe Nach weer, daß 20 Prozent des Bauaufwandes ſichergeſtellt ſind.— Ein Antrag um Uebernahme des Förderungsbeitrages an das Arbeitsamt Mannheim zwecks Unterbringung im Schluchſeewerk wurde abgelehnt.— Die Ferngas⸗ verſorgung durch die Stadt Hockenheim würde im Beiſein von je zwei Vertretern ſämtlicher hieſi⸗ gen Parteien ſowie des Beauftragten der Stadt A 18 dem Gemeinde⸗ Hockenheim, Herrn i im Bür⸗ gerausſchußſaal beſprocher. wurden noch nicht gefaßt.— das neue Schulhaus ſoll ein 3 Dampf ſbeizungskeffel angeſchafft werden. Die Lieferung wurde der Firma J. Haag⸗Karlsruhe um : 1 ee 5 e eee bedachte, ſo dürfte da⸗ hervorrufen. Anderer Balkone, die mit Pflanze waren und außer einen werk und hohen Schlin pelu aufwieſen. Wir wollen d die Freude an ihrem Balkon abſo denn ſie haben ſich mit der Ausf ordentlich viel Arbeit und Mae gt N aber konnten ſie mit keinem Preiſe bedacht werden, weil ein. überladener B n abſolut nicht äſthetiſch wirkt und den für die maßgebenden Grundſätzen nicht Preisrichter mußten ſich bei Bewert an ganz beſtimmke und genau vor linien halten. Zu dieſen gehören harmoniſche Farbenzuſammenſtellung, Einheitlichkeit in der Bepflanzung und Vermeidung von Geſchmack⸗ loſigkeit. Die Preisrichter waren in 17 Kommiſſionen von je drei Mann eingeteilt, die ſich aus einem Stadt⸗ rate, einem ſtädtiſchen Gartenmeiſter und einem Gärtnereibeſitzer zuſammenſetzten. Die Balkonprämiierung nahm einen allſeits be⸗ friedigenden Verlauf. Es kamen nur wenig Reklamationen vor. Unzufriedene wird es immer und überall geben. bedenken nicht, daß keine Stadt in Deutſch ußer Mannheim 1500 Preiſe für blumengeſchmückte Balkone ver⸗ teilt. Immerhin aber wurden die Reklamationen geprüft. Wo ein Preis angebracht erſchien, wurde auch einer nachträglich gegeben. Es iſt auch vorgekommen, daß verſchiedene Balkonbeſitzer glaubten, einen höheren Preis heanſpruchen zu dürfen. Sie begründeten ihren Anſpruch damit, daß ihr Balkon der ſchönſte in der ganzen Straße geweſen ſei und daß ſie es daher als eine Ungerechtigkeit empfänden, ſtatt einen la⸗ nur einen II. Preis erhalten zu haben. Ein Ehepaar machte inſofern eine Ausnahme, als es ſich in einem Schreiben für den ſchönen Pflanzenpreis bedankte. Tatſächlich kamen auch nur gute und ſchöngewachſene Pflangen zur Verteilung. Einige Herrſchaften wünſchten, daß auch die Vorgärten prämiert werden ſollten. Wieder andere verlangten, daß die Preispflanzen nummeriert werden ſollten. Letzteres läßt ſith ſchon aus dem Grunde nicht durchführen, weil der Ausgabeſtelle was Spielraum gelaſſen werden muß. on⸗ eftt die ſchon zweimal hintereinander die gleiche Pflanze erhalten haben, muß Leim dritten Mal eins andere Pflanze gegeben werden. Num⸗ meriert man aber die Areiepflanzen fortl aufend, ſo beſteht keine Möglichkeit, ſie un Im übrigen aber iſt beſtimmt an zuneht Ar⸗ Lſcharß alle Anregune Be⸗ ang auf die VBalkonprär gehenden Pulifung unterziehen wird. Balkonbeſitzer, die bisher noch 3 N für ihren Balkon erhalten haben, ſuchen, ſich dadurch nicht abſeits zu im näche ſten Jahre mit der g gabe en Ba dann in Geſtalt reis ten wir er⸗ len, ſondern und Hii eines Tagung der badiſchen 3 I Weinheim, 5. Nov. Die Bauamts⸗Vorſtände aus ganz Baden hielten 5 eine zweitägige Tagung ah, die im Stadtratsſaal des Verwaltungsgebäudes von Oberbürgermeiſter Huegel mit Begrüßungs⸗ worten eröffnet wurde. Das erſte hielt Stadtbaurat Eberhardt ⸗Weinhei über die ſtäbte bauliche Entwicklung Weinheims vom techni⸗ ſchen Standpunkt aus. Er ſchloß mit dem 1 daß ſich die wirtſchaftliche Lage bald beſſern möge, damit die in nahe Ausſicht genommenen Projekte, wie Schwimm⸗ und Freiluftbad, Rathaus⸗ umbau, Kläranlage, Schulbauten uſw. endlich ver⸗ wirklicht werden möchten. Das zweite Referat hielt Regierungsbaumeiſter Hopp von hier über den zur Zeit in Ausführung begriffenen Bau der neuen Weſchnitzbrücke. Weinheir 8 Die Baukoſten von 150 000/ trägt der Staat zu Zweidrittel und die Stadt zu Eindrittel. Die vor über 40 Jahren von Geheimrat Prof. Engeſſer konſtruierte alte Brücke über die Weſchnitz iſt den heutigen Verkehrsanforderungen nicht mehr ge⸗ wachſen und mußte daher umgebaut werden. Im Rohbau dürfte die Brücke in—8 Wochen fertigge⸗ ſtellt ſein. Der Vorſitzende Baurat Schäfer ⸗Kehl dankte für den freundlichen Empfang in Weinheim und ſprach den beiden Referenten volle Anerkennung aus. Als Tagungsort für die nächſte Konferenz im Jahre 1930 wurde Gaggenau beſtimmt. Im Laufe des geſtrigen Tages wurden die nördliche und ſüdliche Stadterweiterung, das Porphyrwerk, die WSC eee 458 in eee e 3 If 255 Freitag, 8. November Odenwaldklub, Ortsgruppe Mannheim⸗Lubwigshaſen G. B. Zur Eröffnung unſeres Winterprogramms findet in Kaufmannsheim, CG 1. 10/11 ein muftkaliſchegeſanglichet Unterhalkungsabend ſtatt. Beginn 20.30 Uhr. Eknkritt frei. Amstag, 9. November Den 3 Handlungsgehilfen⸗Berband, Orisgrupps Mannheim: Abends 8 Uhr im Frlebrich spare Berbandse u. Ortsgruppen⸗Gründungsfeier des Deutſchnatſonalen Handlungs sgehilfen⸗Verbandes. Radistechniſche Geſellſchaft e..: Jeden Freitag ab 20 Uhr und jeden Samstag ab 16.80 bis 18.90 Uhr Baſtelhilfe u. koſtenloſe Rundfunberatun für Jedermann im Vereinslaboratorium Beikſtraße 2. Stock, Telephon 210 23. Sommag, 1e. November Babe Schwarzwaldverein, Mannheim⸗ ee Pfalz zwanderung: Neuſtadt⸗Weinbiet⸗Gimmekdingen⸗ Mußbach. Abfahrt Ludwigs zafen.55 Uhr. Männergeſangverein Lindenhof: 528 Uhr abends im Saale des Friedrichsparks: Konzert mit Ball aus Anlaß des 43. Stiftungsfeſtes. Soliſtin; leonore Homann⸗Webau, Mannheim, Sopran. eis für Konzert und Ball zuſammen eite ſchließlic) Steuer R 1. Verein für r e.., Mannheim: Nachm. V. f..⸗Platz: Handball⸗Ligaverbandsſpigz gegen„Stun ei Neukußte vorher 2. Mannſchaften. Dlenstag, 12. November Kurzſchriftverein Gaßelsberger von 1874, Hans ⸗Thoma⸗ Schule, D 7. 22: Dienstags und Freitags 19.30—21.00 Uhr: Anfünger⸗ u. Fortbildungskurſe für Einheitskurzſchrift. Männergeſangverein Eintracht E..: Deutſcher Hof, Heinrich ⸗Lanzſtraße 8, abends 8 150 Singſtunde. Freltag, 13. Nevember Ski⸗Club WMannheim⸗ Ludwigshafen G..: Klubabend im Neſtaurant Saalbau, N 7. 7. Verein Rechtsſchutzſtelle für Frauen und Mädezen: Sprechſtunden: N 2. 4 von—6 Uhr, auch Rontags. Sense, 78, Nevemder pen 1 von 1880 e.., Mannheim hr im Ballhaus: 43. Stiftungsfest, ſport⸗ he Darbietungen, Aufführung„Det 2 vank in 3 Akten, anſchließend Festa Daft e 8 8 2 — Nachdruck verboten.— — n 8 955 er Juneren Miſſion in Baden verſammelten ſich im Biblio⸗ Sgebäudes in Karlsruhe die M Wee der Kirch 5 und des Oberkirchen⸗ wie die Vertreter der verſchiebenen Arganſſationen a ſſion und der Evang. Wohlf ahrtspflege, im die 2 eines Geſamtperbau⸗ en zu beraten. Sein r aller auf dem G Li gkeit wirkenden Kräfte 3 onen zn einheitli chem Handeln, zur Vertretung tſamen evangeliſchen Jutereſſen gegenüber deß ſtaatlichen und kommunalen Behörden und den Verbänden der freien Woh flege. Ferner will er dienen zu Förderung der ihm angeſchloſſenen Organisationen in det Erfüllung ihrer beſonderen Zwecke und zur Hebernahige ſolcher Aufgaben der Wohlfahrts⸗ und Fugen d pflege, die zu übernehmen andere evangeliſche Vereine und Organiſationen nicht gewillt oder nicht in der Nag ſind. Vor allem kommen Aufgaben des Evang. Landes wohlfahrts⸗ und Jugenddienſtes in betracht. Zur Leitunng der Beratung wurde Oberkirchenrat D. Rapp vonn der Verſammlung berufen. Er ſchilderte die Notwandigkalt dieſer umfaſſenden Organifation und gab ein Bild der ſeit Februar ds. Is. geführten Verhandlungen. Nach einer öreiſtündigen Veratung wurde der vorgelegte Satungsentwurf genehmigt. Mit der Leitung des Per⸗ bindes wurde vorläuftg Oberkirchenrat D. Rapp betraut Die endgültige Wahl des Vorfitzenden und die Kon tuterung des Vorſtandes ſoll im Laufe des Monats. vember erfolgen. 8 Zur Erneuerung des Spöcker Gotteshauſes * Spöck bei Karlsruhe, 7. Nov. Die hieſige ur. alte Kirche mit dem charakteriſtiſchen Zwiebel turm aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, hat wäh⸗ rend des letzten Monats eine Erneuerung ihres Aeußeren erfahren. Kurz vor Abhſchluß der Erneue⸗ rungsarbeiten wurde, einem alten Brauch gemäß, wie er letztmals im Jahre 1910 gelegentlich der Aus⸗ beſſerung des Kuppeldaches des Turmes geübt wor⸗ den war, der alte Wetterhahn ſamt Kreuz vom Turm genommen und im Dorfe umhergetragen. Damals hatte ein armer Maurergeſelle den mit Papferbändern geſchmückten Wetterkünder von Haus zu Haus getragen, gefolgt von der lieben Dorffugend, und ſagte gabenheiſchend einen kleinen Spruch vor. Die Gaben floſſen reichlich— der Turmhahn hatte, bevor er 5 8 auf ſeinen luftigen Ausguck hinauf⸗ ſtieg, dem armen Geſellen, It.„K. Tagehl.“ nit Bro⸗ ten, Kuchen, Eiern, Speck und Geld zu einer Freude Ein leckerer Fr hstũcles vorschlag. Feiner Rapidſtockenbrei: 100 g Quaker Rapidflocken werden in Rindes. % Liter Wasser nut einer geriebenen, bitteren Mandel. 1 Teele 1 Vanille⸗ zucker, dem Saft einer Apfelsine, etwas Salz und Zucker.5 Minuten gekocht— in Lassen gedrückt, ge- stürzt, Warm oder kalt mit Obstsaft Serviert. und in der Schule bessere Resultate nach diesem Arztlich empfohlenen Frühstück Eine Fülle wiehtiger Nährsubstanzen— Kohlehydrate, Protein, Vitamine— notwendig zum Gedeihen Ihres Nahrhaft, nicht dickmachend, dabei mühelos und schnell bereitet— Quäker Rapidflocken brauchen nur—5 Minuten Kochzeit und sparen daher Zeit und Gas. Pakete mit dem Gutschein für schwerversilbertes Besteck in jeclem Lebensmittelgeschäft erhältlich. Quäker Nuuuidll blen 71 2. 7 — 2 e — 2 42 1 Freitag, den 8. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) 5. Seite. Nr. 520 —— 8 Aus dem Lande 2 K Schöffengericht Freiburg i. Br. eidhelhbe In nichtöfſkntlicher Sitzung wurde gegen den 1 211 Ein evang. Kinder⸗ und Mädchenheim Sr 7 S 1 * Heidelberg, 7. Nov. In aller Stille wurde in Heidelbe g⸗Rohrbach, Panoramaſtraße 29, in einem ſchöngelegenen Hauſe, deſſen Garten unmittelbar an den Wald grenzt, für die hieſige hilfsbedürftige Ju⸗ gend ein evangeliſches/ Heim errichtet und eröffnet. Schöpfer und Träger des Heims iſt der„Verband der Evang. Kirchengemeinden des Kirchenbezirkes Hei⸗ delberg, e..“, deſſen Vorſitzender Stadtpfarrer M aas iſt. Das Heim ſoll die kirchlich⸗ſoziale Ar⸗ beit, die in den Pfarrämtern, Vereinen und kirch⸗ lichen Wohlfahrtsſtellen geleiſtet wird, unterſtützen und ergänzen und ſo der öffentlichen Jugendfür⸗ ſorge dienen. Aufnahme ſollen finden Kinder unter 14 Jahren, die ur yrgt ſind, weil die Mutter er⸗ krankt und erhol bedürftig iſt, oder wenn ſie ſchlechten Einflüſſen in ihrer Umgebung ausgeſetzt ſind. Ferner werden aufgenommen ſchulentlaſſene junge Mädchen, die Anleitung in häuslichen Arbeiten und in der Pflege der Kinder erhalten ſollen. Auch weibliche Lehrlinge und junge Arbeiterinnen finden Aufnahme. Das Haus hat Platz für 25 Kinder und 15 Mädchen. Die Leitung des Hauſes hat eine dafür vorgebildete Erzieherin. Das Heim hat den Namen „Johannes⸗Falk⸗Haus“ erhalten nach dem Manne, der jetzt vor hundert Jahren in gleich ſchwerer Zeit der Vater ſolcher Heime in Deutſchland geworden iſt. Nahrungspolizei— Verkehrsunfälle— Brand * Karlsruhe, 7. Nov. Im Oktober wurden 1690 Kannen Milch geprüft. Von 340 Proben mußten 34 beanſtandet werden, und zwar 9 als ge wa ſſert (ſie enthielten—43 v. H. Waſſer), 14 als fettarm und 11 als ſchmutzig. Sämtliche Beanſtandungen fallen den Produzenten von auswärts zur Laſt.— Im Oktober ereigneten ſich in Karlsruhe und Dur⸗ lach zuſammen 97 Verkehrsunfälle. Es ſind dies allerdings nur die Unfälle, die der Polizei mit⸗ geteilt wurden bzw. bei denen die Polizei tätig war. In 33 Fällen gab es Leicht⸗, in 6 Fällen Schwer⸗ verletzte. In 21 Fällen entſtand großer Material⸗ ſchaden. Die Straßenpolizei mußte in 1895 Fällen gegen Verkehrsſünder einſchreiten.— Heute vormit⸗ tag entſtand im Schuhhaus Danger, Kaiſerſtraße 161, dadurch ein Brand, daß Bretter und Balken und ein Dampfheizungsrohr Feuer fingen. Ein Löſchzug der Feuerwehr hatte eine Stunde Arbeit bis er das Feuer bekämpft hatte. Der entſtandene Schaden beträgt etwa 3000 Mark. Die Löſchmann⸗ ſchaft verurſachte einen Fahrnisſchaden von etwa 1000 Mark. Der Schaden iſt durch Verſicherung ge⸗ deckt. Gegen die Tuberkuloſe * gtaſtatt, 7 Nov. Im Anweſenheit von Ver⸗ tretern der Behörden, des Verſicherungs⸗ und Für⸗ ſorgeweſens und der Aerzteſchaft fand hier die Jahrestagung des Badiſchen Lan des⸗ verbandes zur Bekämpfung der Tuber⸗ ku lo ſe ſtatt. Der neue Vorſitzende des Landesver⸗ bandes und Präſident der Landesverſicherungsanſtalt Rauſch, eröffnete die Beratungen mit einem Ge⸗ denkwort für den verſtorbenen Präſtdenten Jung. Darauf erſtattete der Geſchäftsführer, Profeſſor Berghaus⸗Karlsruhe den Tätigkeitsbericht, aus dem hervorgeht, daß die Tuberkuloſeſterblichkeit auch 1928 abgenommen hat, allerdings nicht mehr in dem Maße wie in den vorhergegangenen Jahren. Es ſtarben 1928 noch 2296 Perſonen, d. h. 9,9 auf 10 000 Einwohner, an Tuberkuloſe. Das bedeutet gegenüber 1913 eine Abnahme von faſt 50 Prozent. Von den 2296 Todesfällen entfielen 800 auf das Lebensalter von 1530 Jahren. Der Landesverband hat bis auf wenige Amts⸗ hezirke ein Netz von fachärztlich geleiteten Für⸗ ſorgeſtellen über das ganze Land geſpannt. Neben der Heilfürſorge wurde ſeit 1. April v. J. insbeſondere die„nachgehende Fürſorge“ betrieben. 2598 Perſonen wurden in Heilſtätten, Kranken⸗ häuſern und Solbädern untergebracht. Miniſterialrat Dr. Wankelmuth vom Reichs⸗ ärbeitsminiſterium verbreitete ſich in einem Vor⸗ trag über die„Reichsrichtlinien für Geſundͤheits⸗ fürſorge in der verſicherten Bevölkerung“, während der ärztliche Leiter des Tuberkuloſekrankenhauſes Rohrbach⸗Heidelberg G. m. b.., Prof. Dr. Fraen⸗ kel, dazu ſozialkliniſche Betrachtungen anſtellte. Er trat dafür ein, daß zur Gewinnung des ärztlichen Nachwuchſes in allen Univerſttätsſtädten Tuber⸗ kuloſekrankenhäuſer und Fürſorgeſtellen für For⸗ ſchung und Unterricht zur Verfügung geſtellt werden. Mit einer Ausſprache, aus der hervorzuheben iſt, daß die Frage der dezentraliſierten Einheitsfür⸗ ſorge geprüft werden ſoll, ſchloß die Tagung. 50 Jahre Totengräber 1 Willſtätt(Kr. Offenburg), 7. Nov. Der To ten⸗ gräber der Gemeinde Willſtätt, Reis, konnte am Samstag auf eine 50jährige Tätigkeit zurückblicken. Nicht weniger als 1200 Perſonen hat er in die⸗ ſer Zeit zur letzten Ruhe gebettet. * s. Neckarzimmern, 3. Noy. Das aus betriebstech⸗ niſchen Gründen ſtillgelegte Gips werk Neckar⸗ zimmern der J. G. Farbeninduſtrie.⸗G., das mit 193 Arbeitern und 32 Angeſtellten arbettete, wird nun vollſtändig geräumt. Das geſamte Inventar, Gleiſe, Schienen, Maſchinen, Holz und Eiſen, wurde zwecks Abmontiernug an eine auswärtige Firma vergeben. Ein Teil der Belegſchaft iſt in andern Werken untergebracht worden, ein Teil erhält Pen⸗ ſton. Die von der J. G. Farben erſtellten neuen Wohnbauten wurden zum Teil von Penſionären bezogen. Allgemein bedauert man den Wegzug die⸗ ſer Firma. Zwei Novembernä chte haben es 8 fertig gebracht, das prachtvolle Herbſt gemälde in der Natur gründ⸗ lich zu zerſtören. Aer es war nicht etwa grau⸗ ſamer Froſt, der den. Blätterfall zu einem Blätter⸗ regen, einem Platzreg en geſtaltete, obwohl es in der Nacht zum Dienstag Und Mittwoch unten am Neckar auf kleinen Pfützen ſchon dünne Eisdecken gab, es war vielmehr der Nebel, der dicke Novembernebeil, der das in alle ge⸗ tauchte Laub von den Zweigen abſch und maſſenhaft zur Erde gleiten ließ. lötzlich kam das elementare Sterben über die Natur und brachte alle die„älteſten Leu! je“, die ſich an weihnachtlichen Palmkätzchen von ameno dazumal erinnern wollten, zum Schweigen. Alle? Hoffnungen und Entwürfe hat der Herbſtnebel mit einem Schlage geknickt. Aber verdient er des halb ein Scherbengericht? Mit nichten, denn ſeine 3 iſt da, auch er darf ſich als Maler betätigen. Nur lacht einem M dabei nicht das Herz im Ltübe. Es l egen ein kaltes, in die Knochen eindringendes unheimliches Gefühl ſeine Glieder. In dem Meere von milchigem Weiß ſucht das Auge ſergeblich nach fälligen, durch anziehende Farbentön e lockende ükten. Es iſt Alles ſo eine weißliche und weißlich⸗graue Maſſe, in der Goethe ſeinen, Erlkönig lauern und das junge Leben erſtarreu ließ. Gemälde, das der Herbſtnebel, der Novy embernebel malt, iſt eintönig, froſtig, erſtickend. Da wird es 1 rllüberall, ſelbſt in Heidel⸗ berg, ruhig und unſäfhlich monoton, aber beſonders in der Ebene, wo Nackar⸗ und Rheinnebel ſich mit⸗ einander paaren und ineinander verſchwimmen. Nichts ſieht man auf her Fahrt nach Mannheim von der Elektriſch en aus von der Lanbdſchaft. Die maleriſche Bergſtr aße iſt verſchwunden und nur ganz in der Nähe tar icht, faſt geſpenſtiſch, die Ge⸗ ſtalt eines Landmaune s auf, der ſeinen Acker um⸗ pflügt. Allerheiligen and Allerſeelen, die Tage der Toten, liegen hinter uus. Die Allerſeelenſtimmung aber hält an. Aber auch ſeine Macht hat ihre Grenzen. Er kann die Anlagen in ßer Stadt und zum Teil auch deren Straßen mit ei nem bunten dichten Moſaik toten Laubes verdecken! und die Straßenkehrer in Verzweiflung bringen, aber er kann die Pulsader des Leſßlens von Alt⸗ Heidelberg nicht abbinden. Wohl geht Alles etwas temperiert zu, wohl hat ſich die ſommerliche Flut des Frem⸗ denverkehrs verlaufen, wohl ſind die Tage ge⸗ kommen, da man im S lädtiſchen Verkehrsamt etwas aufatmen kann. Heidelberg iſt aber doch Heidel⸗ 1 Menſchen 1 6 1 berg geblieben, ja es iſt es erſt wieder ſo recht ge⸗ worden, ſeit die Unzrſerſität wieder ihre Pforten geöffnet hat. Dort, wo noch vor einem halben Jahre das 1827 erbaute Neue Koll gienhaus ſtand, ſchickt ſich neues Leben an, aus hen Ruinen zu erblühen! Man iſt gegenwärtig noch nit den Er dar beten be⸗ ſchäftigt und dieſe ſind ßei ihrem ungewöhnlich großen Umfang ſehenswert. Meuſchenmuskeln und Ma⸗ ſchine ſchaffen ſich dabe j in die Hand. Abe ber der Pickel und die Haue genügen nicht immer, um die Reſte des alten Fundamentes inn der zur Verfügung ſtehenden Zeit zu beſeitigen. Wo ſie zu hartnäclig ſind, da werden ſie geſpren gt. Man hat früher alles gründlich, vielleicht zu gründlich gemacht, hatte aber auch nicht hie heute bei Neubauten zur Verfügung ſtehenden Hilfsmittel und mußte baher das Maſſig⸗Maſſive zur Anwendung bringen. Und früher mußte der Menſchenarm alles bewältigen. Heute beſorgt die ſchwerſte Arbeit der mächtige Hebekran und befördert aus der tiefen Bau⸗ grube eine andere Maſchine das Erdreich unmittel⸗ bar auf den zur Abfuhr bereit ſtehenden Wagen, während ſich mit zornigem Lärmen der Kompreſſor in die alten Mauernmaſſive einbohrt und ſie in Stücke reißt. Bis Weihnachten will man ſo weit mit dem Neubau ſein, daß die Umfaſ⸗ ſungsmauern aus dem Boden heraufſteigen. Auch der dickſte Novembernebel wind kein Hindernis ſein, wohl aber kann die Witterung den Plan durch⸗ kreuzen. Und noch etwas Neues und ſehr, ſehr Notwen⸗ diges erſteht wenigſtens in ſeinen Anfängen in den Tagen des Novembernebels: der Parkplatz für Acttos am Schloß. Mit den Erdarbeiten iſt jetzt begonnen worden. Novembernebel— ſie leiten über zu dem Ge⸗ wande, in das der Winter die Natur kleidet, und ſte leiten über zur weihnachtlichen Zeit und zum Schim⸗ mer des Chriſtfeſtes, zur fröhlichen, ſeligen Weih⸗ nacht. Und ſo iſt auch der unfreundliche Nebelmann doch weiter nichts als der Vollbringer einer der vie⸗ len Tauſende von Miſſionen, die die Natur und eine höhere Macht an ihre Beauftragten ſtellt. n. Gerichtszeitung Arbeitsgericht Frankfurt a. M. Ein nicht gerade alltäglicher Vorgang beſchäftigt augenblicklich das Frankfurter Arbeitsgericht. Der eigenartige Fall ſpielt nach Mannheim hinüber. Ein in Mannheim wohnender Vater machte für ſeinen Sohn bei einer Frankfurter Baufirma eine Lehrſtelle aus. Aber dem Jungen gefiel es dort nicht. Er beklagte ſich bitter über ſchlechte Behand⸗ lung und direkte Schikanen und lief weg. Zu Hauſe in Mannheim gab es wahrſcheinlich eine kleine Aus⸗ einanderſetzung; jedenfalls erklärte der Vater, daß der Junge wieder in ſeine Lehrſtelle zurückkehren müſſe. Dieſem ſchien der Gedanke derart grauen⸗ haft, daß er ſeinem Leben ein Ende machte. Er ſtürzte ſich in Mannheim aus einem Fenſter im fünften Stock und ſtarb unmittelbar darauf. Die Angelegenheit kam dadurch vor das Frankfurter Ar⸗ beitsgericht, weil der Vater noch eine kleine rück⸗ ſtändige Gehaltsforderung bei der Baufirma geltend machte, die dieſe jedoch abwies. Vor Gericht erklärte er, daß es ihm weniger auf dieſen kleinen Geldbetrag ankomme, als daß er den früheren Lehrchef ſeines armen Jungen unter allen Um⸗ ſtänden einmal in der Oeffentlichkeit zur Rede ſtellen müſſe. Dieſer ſei jeder Ausſprache aus dem Wege gegangen und habe ſich noch niemals ſprechen laſſen. Ueberflüſſig zu betonen, daß er auch zum Termin nicht erſchienen war. Der Richter vertrat die bei den Arbeitsgerichten grundſätzlich gepflogene Anſicht, auch in dieſem Fall kein Urteil fällen zu müſſen, und regte einen außergerichtlichen Vergleich an. Er ſelbſt wollte den Verſuch unternehmen, mit dem Firmeninhaber in Fühlung zu treten und die Möglichkeit einer Ausſprache mit dem Vater herbei⸗ zuführen. O. Sch. VBerſufungsverhandiung Zwölf Jahre Juchthaus Vor dem Schwurgericht Aſchaffen burg fand die Verhandlung gegan Heines, gen. Harry, wegen zweier Verbrechen den) Mordes ſtatt. Heines, der ein bewegtes Leben hinter ſich hat, trat 1923 in Lu d⸗ wigshafen in die Dienſte der franzöſiſchen Eiſen⸗ bahnregie. Auf die Frage des Vorſitzenden, warum er ſich der e Regie verſchrieben hätte, ſagte er, er hätte Racſe an Deutſchland nehmen wol⸗ len, denn die Verſpre hungen, die ihm bei den Balti⸗ kumtruppen und ſpätar beim oberſchleſiſchen Grenz⸗ ſchutz gemacht worden ſeien, wären nicht gehalten worden. Heines wurde ſ. Zt. auf der Ludwigshafener Etſenbahnwerkſtätte beſchäftigt. Dort wurde ein ſogen. Werkſchutz eingerichtet, und zwar zunächſt wegen verſchiedener Diebſtähle, die dort vor⸗ gekommen waren, dann aber auch wegen des Haſſes der deutſchen Arbeitleſchaft, die angeblich im Verein mit der deutſchen Sſhhutzmannſchaft einen Angriff auf den Regiebetrieß) beabſichtigt hätte. Die Werk⸗ ſchutzleute waren berechtigt, Waffen zu Sie ſollten aber nr innerhalb des Werkes und bei Lebensgefahr von ſhrer Schußwaffe Gebrauch machen. Heines gab an, daß er von dieſer Beſtimmung nichts gewußt habe. Er unternahm im Verein mit einem gewiſſen Stuhlfaut und einem gewiſſen Mö⸗ ders öfters Patroftillengänge. In der Nähe der Eiſenbahnwerkſtätts war eine Ludwigshafener Poli⸗ zeiſtation, auf der ſich der Polizeiwachtmeiſter Krä⸗ mer befand. Als iſteſen eines Tages der Poltzei⸗ wachtmeiſter Heſenſen beſuchen wollte, wurde er eines unterſetzten Mannes anſichtig, der einen Schuß auf ihn abgab und h mit dem Polizeiwachtmeiſter Krämer bereits im Handgemenge befand. 2 tragen. Heenen In den ersten 10 ſahren sollte jede Muttef hr Kind aus- schließlich mit der reinen, milden NIVEA KINDEHRSEIEE waschen ure baden. Dem Kind wird dhdurch später manche Shhiſge um die Er- haltung seines guten Leints erspart bleiben. Nivea Kinders-zfe ist überfettet und nach drztlicher Vor- schrift besonders für die empfindlich) Haut der Kinder Pergestellt. 2 2% ò e ſprang auf den Mann zu und ſtieß ihm den Arm mit dem Revolver hoch. Plötzlich wurde auch er(Heenen) von einem Schuß getroffen, ſo daß er zuſammen⸗ brach und den Mann freigeben mußte. Nach den Angaben des Heenen, die dieſer vor ſeinem Tode machte, war dieſer Mann Heines, der ſich dann gegen Krämer wandte und ihn niederſchoß. Sodaun ſei Heenen ein zweites Mal von einem Schuß getrof⸗ fen worden. Die beiden rverwunbeten mien gelangten nur mit größter Mühe in die Pollzei⸗ ſtation, wo dann Krämer an ſeinen Verletzungen ſtarb. 5 Die Unterſuchung wurde ſ. Zt. von der franzö⸗ ſiſchen Gendarmerie ſtark erſchwert. Heines ging zunächſt nach dem Elſaß, kehrte aber ſpäter nach Köln zurück, wo er am 8. Juli 1927 verhaftet wurde. In der erſten Verhandlung in Frankenthal wurde Heines freigeſprochen, weil das Gericht annahm daß der ſchwer verwundete Heenen ſeine Ausſagen nicht bei klarem Bewußtſein hätte machen können. Die Staatsanwaltſchaft legte bekanntlich Reviſton beim Reichsgericht ein. Der Tat wegen wurde die Sache zur neuerlichen Verhandlung an das Schwurgericht Aſchaffenburg verwieſen. genausſagen das klare Bewußtſein des verwundeten Heenen als erwieſen und dann auch die Beteiligung Heines an der Mordtat. Er beantragte wegen zweier Verbrechen des Totſchlags eine Geſamtzuchthaus⸗ ſtrafe von 15 Jahren. Die Verteidigung plädierte auf Freiſprechung. Nach längerer Beratung ver⸗ urteilte das Schwurgericht Heines zu zwölf Jah⸗ ren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlitſt unter Verſagung mildernder Umſtände. Ein Jahr Der Staatsanwalt hielt nach den Zeu⸗ 17 Jahre alten Schuhmachergeſellen Reichenbach aus Suggental, den 20 Jahre alten Malergeſellen Kienzle aus Sinsbach und gegen den 23 Jahre alten Metzgerllhrling Mauz aus Burledingen ver⸗ handelt, die ſichh am 18. Auguſt d. Is. in Malterdin⸗ gen, anläßlich des Feuerwehrfeſtes, ſo bezechten, daß ſie am hellichkſen Tage völlig betrunken ein 12 Jahre altes Mädchen attackierten, es umarmten, ab⸗ klißten und ihr die Kleider vom Leibe riſſen. Ein Malterdimger Bürger verſcheuchte und verfolgte die Burſchen. Als ſie ſich weigerten, ihre Namen zu nennen, veridroſch er ſie mit der Peitſche, Als weitere Oinittung für ihre„Heldentaten“ er⸗ hielten ſie ſe ſechs Wochen Gefängnis mit Ausnahme dez noch unter das Jugendͤgerichtsgeſetz fallenden Reichenbach, der mit 14 Tagen Gefängnis davonkam. ie Vergünſtigung der Strafausſetzung auf Wohlverhalten, die das Gericht auszusprechen anſcheinend ſahon beſlchoſſen hatte, verdarben ſie ſich dadurch, daß ſie nach der Urteilsverkündung erklär⸗ ten, ſie würden Berufung einlegen. Der Hurländerprozeß abermals vertagt Am 7. Nowizmber ſollte der Prozeß gegen den frik⸗ heren Beruffsſürgermeiſter von Edenkoben, Hor⸗ länder, nſegen Beleidigung der Stadträte Andrae und Pirrung des Polizeikommiſſars Ziehmer und des Verwalttangsinſpektors Doppler aus Edenkoben ſtattfinden. Porländer hatte in einer Verſammlung am 1. Jult in Edenkoben den genannten Männern vorgeworfen ſie hätten der ſeparatiſtiſchen Bewegung nahegeſtanden. Die erſte Verhandlung war auf Wunſch Horfänders abgeſetzt worden. Auch zur zweiten Verhhndlung war er nicht erſchienen. Er hatte ſich am! Wortage mit Krankheit entſchuldigt. Das Gericht zog in Ludwigshafen,'s. jetzigem Wohnſitz, Erdundigungen ein, die ergaben, daß H. tatſächlich zu Bett liegt.— Das Gericht beſchloß da⸗ her, die Verhandlung auf unbeſtimmte Zeit aus⸗ zuſetzen, zunt nächſten Termin aber H. vorführen zu laſſen, da nach dem Vorgefallenen die Möglichkeit beſtehe, daß er wieder nicht erſcheine. Verurteilte Spione Wegen Werrats militäriſcher Geheimniſſe hatten ſich am 30. Und 31. Oktober in nichtöffentlicher Ver⸗ handlung vier dem Strafſenat des Oberlandes⸗ gerichts Stuttgart der ledige Kaufmann E. von Ulm und deir ledige Chauffeur F. von Zürich zu verantwortelt. Beide ſind deutſche Staatsangehörige umd mehrfach vorbeſtraft. Sie haben ſich im Frith⸗ fahr d. J. non franzöftſchen Nachrichtendienſt gegen Engelt zur. Ausſpähung der Reichswehr verwenden laſſen und ſind in Stuttgart auf friſcher Tat feſt⸗ genommen worden. E. hatte früher in der franzöſt⸗ ſchen Freſudenlegion gedient und ſich dann in der Heimat wieder Betrügereien zu Schulden kom⸗ men laſſen. Das Urteil lautete gegen E. unter Einrechnung einer wegen Rückfallbetrugs verwirk⸗ ten Gefängnisstrafe auf eine G eſamtzucht⸗ haus ſt rah e von öͤrei Jahren, ſechs Monaten, gegen F. ai eine Zuchthausſtrafe von zwei Jahren und zwei Nfonaten, wobei je fünf Monate und 15 Tage Unteſ ſuchungshaft zur Anrechnung gelangen. Außerdem uburden beiden Verurteilten die bürger⸗ lichen Ehremrechte auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt. Der Wert des von den Franzoſem er⸗ haltenen Gutgelts wurde für den Staab uerfallen erklärt * 8 Drei ſbtudenten wegen Zweikampfes verurteilt, Wegen Zmikampfes mit tödlichen Waffen erhielten die Studenten Karl Heinrich Hefft aus Tenningen, Erhard Junghans aus Stutlgart und Hans Gruber aus Karlszeuhe je drei Monate Feſtung. Win wird das Weiter? Wetthr⸗Nachrichton der Vadißchen Lalddesweſterwaere Karlsruhe 2 139 85 5 dee 1 S ind 5. drt J Wetter 2 5 4 515 808 2 wicht Stärke Wertheim 154— 5 8 till Nebel 5 298,5 4 8 8 let Neber a 2 8 0 080 1 Nebel d. ⸗Vab. 7 1 Bobennebe ingen 7807 2 2 8 leicht Nebel ldba. Hof 27868 1 3 S* frisch 1 adenwell. 7650 5 11 ö 8 leicht wol kl St. Blaſten— 8 5 wolk! Bad. Dür. 90—— 8 28 5 wolkig Ein ep ſter ſchwacher Schub warmer Luft erreichte uns unteſt geringen Niederſchlägen in den geſtrigen Abendſtun den. Die Hauptmaſſe der Warmluft hat ſich heute bis Weſtfrankreich vorgearbeſtet und ruft jaſt über ganz Frankreich ausgedehnte Niederſchlüge hervor. Ueber England folgen der Warmluft faſt bis zum Kanal vorgeſtoßen ſchon verſchiedene Staf⸗ feln 2 55 Luft; wir werden zunächſt verbreitete Regenfäßle im Bereich der Warmluft haben. Damn wird die Kaltluft unter heftigen Erſcheinungen bel uns einlſrechen. 8 Wette rausſichten für Samstag, 9. November 1929: Anhalten d mild und verbreitete Regenfälle bei ſti d⸗ weſtlichel s Winden, ſpäter kühler mit Regenſchauerm —— 5 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Derantworf ich für Politik: H. A. Meißner— Feuflteton: Dr. S. Kayſer Kommunal ſolitir und Lokales: Richard Schönfelber— Spoct und 2 Will Müller— Handelstell: Kurt Ehmer— Gericht und alles J brige Franz.„ Anzeigen und geſchitftliche Mik⸗ tellungen: Jako aude, ſämtlich in Mannheim— Hera eber, Drucker un Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Manntzelmer Zeſkung G. m. b.., Mannbeim R 1, 46 Dee XNuind und Weteer, Kulte und Feucht W rer Hau ständig lebenswichtige 2 unstigen dadurc 5 Near braucht aber frische die zarten Hautgewe Bei Regen, Vin uind Sonec NIVEA-CHREPIE keit entsl Stolle 3 ee ee hre Da schützt Ni ves- Creme sie vor den ungünstigen Einflüssen der W jtte- rung. Nur NMivsa-Creme enthält Euceritz sie ber, ahrt vor dern Austrocknem und beugt der Bildung von Falten und Runzelrt vor Dosen R. O. 20 1. a0, reine Zinntuben. 4 2. 7 * Mira Creme dringi ein und finterlaßi keinen Glen/ 8. Seite. Nr. 520 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) den 8. November 1929 Nachbargebſete Verkehrstechniſche Verbeſſerung im Ludwigshafen ODndwigshaſen, 8. Nov. Einem dringenden Be⸗ dürfnis in verkehrstechniſcher Hinſicht ſoll nunmehr Rechnung getragen werden. Die vor dem Ludwigs⸗ hafſener Bahnhof beſtehende Verkehrsinſel foll um etwa die Hälfte verſchmälent, dagegen auf eine Länge von 40 Metern erweitert werden. Auf der gegenüberliegenden Seite der Straßenbahn⸗ gleiſe iſt die Errichtung einer neuem Verkehrsinſel von der gleichen Ausdehnung geplunt, da für die hier einſteigenden Fahrgäſte der Straßenbahn in⸗ folge des ſehr ſtarken Autoverkehrz große Gefahr herrſchte. Gleichzeitig ſoll der Bürgrrſteig vor dem Direktionsgebäude der Reichsbahn m 1,50 Meter zurückverlegt werden. Vor der Inarmriffnahme die⸗ ſer Arbeiten erhält jedoch der Balmhofsplatz noch eine Aſphaltdecke. Vom Zug überfahren Ludwigshafen, 8. Nov. In der Nacht zum 8. November wurde gegen 1,30 Uhr im Bahnhof Lud⸗ wigshafen a. Rh. auf dem Bahnkörper in der Nähe der Kreuzung der Frankenthaler⸗Straße mit der Bahnlinie Judwigshafen—Mundenhein die Leiche des 20 Jahre alten Johann Kölſch aus Landau in der Pfalz aufgefunden. Es liegt See lchſttötung vor. Blutiges Familiendrama in einer Landauer Kaſerne Landau, 8. Nov. Wie der Oberrheiniſche Landesdienſt erfährt, ereignete ſich in den frühen Morgenſtunden des heutigen Tages n einer Lan⸗ dauer Kaſerne, in der das 8. framzöſiſche Dra⸗ gonerregiment untergebracht iſt, eine ſchmere Blu t⸗ ta t. Gin Unteroffizier dieſes Regimputes, der mit ſeiner Frau und einem minderjährißen Kin d in der Kaſerne eine Wohnung inne hahe, geriet mit der Frau auſcheinend aus Eiferſucht in einen Wortwechſel, in deſſen Verlauf er ſeinen Dienſtrevolver zog und einen Schuß auf ſeine Frau abgab. Als er ſah, dunß der Schuß tödlich war, richtete er die Waſſe gegen ſich ſelbſt unb brachte ſich dann gleichfalls einen tödlich wirken⸗ den Schuß bei. Der Unteroffizier ſüll betrun⸗ ken geweſen ſein. Gefährlicher Fußtritt Mnchweiler(Bezirk Annweiler), 7. Nov. Die Unfitte des Fußballſpielens halbwüchſſger Burſchen auf öffentlichen Plätzen und Straßen, rbe hier zu einem bedauerlichen Unglücksfall. Den neumfährige Sohn des Schwerkriegsbeſchädigten Daßl ſpielte mit noch einigen Kameraden der Straße Fußball. Dabei erhielt er einen derart wuchtigen Treet in das Weſicht, daß ihm acht Zähne göbrachen und das Nafſenbein völlig eingedrückt wurde. In bewußtloſem Zuſtande mußw der Junge ins Krankenhaus geſchafft werden, wo er ſofort operiert wurde. In der Kiesgrube tödlich verunglückt WViernheim, 8. Nov. Geſtern nachmittag ver⸗ unglückte der 22 Jahre alte Heinrich Ho ſhck von hier beim Kies laden in einer Grube am Wiernheimer Wald tödlich. Der Bedauernswerte wunde, als er mit dem Beladen eines Kieswagens beſſpäftigt war, von nachrutſchenden Kiesmaſſen verſchüfſet und er⸗ ſtickt, ehe Hilfe gebracht werden konnte. * Neuhofen bei Speyer, 8. Nov. Als geſtern nachmittag der Milchhändler Bauer mit ſeinem Milchwagen auf der Heimfahrt ſich befand und bei ſcharſem Tempo die gefährliche Straßemkurve im Rheingönheimer Wädchen nehmen wollten kam das Auto, begünſtigt durch die naſſe weine ins Rutſchen und ſtürzte um. Zum Glück blieb es an einem Baume hängen, ſonſt wäre die etwa zwei Meter hohe Böſchung himumtergeſtür z. In dieſem Augenblick kam ein Autobuß den Autvpver⸗ kehrs G. m. b. H. Waldſee, dass mit Schichtarbeitern beſetzt war, hinzu. Die Arbeiter ſtiegen aus und ſtellten das Auto wieder auf ſeine Räder, ſo daß der Milchhändler mit ſeinem Lieferwagen, der keine rt mie nennenswerten Beſchädigungen aufwies, der weiterfahren konnte. Paares van Kempen⸗Buſchenhagen, über die ganze Strecke Höhenunterſchiede dieſe Danerprüfung durchzuführen. Nach bahn haben holend, die Gebiete von Triberg, Schonach, Schönwald und Gauwettläufen verbunden, und Bedeutung als Verbandslauf wortliche Die Sieger in den Sechstagerennen Dorn⸗Macziufky in Berlin Das 22. Berliner Sechstagerennen gehört der Vergan⸗ genheit an. Es endete mit einem ganz überbegenen Sieg der Berliner Fahrer Dorn⸗Maczinſky, die in den letzten Tagen zu einer überraſchend guten Form aufliefen und dem geſamten Feld das Nachſehen gaben. Die letzten Stun⸗ den der langen Fahrt beſtanden aus einer einzigen großen Jagd. Am Nachmittag waren es zuerſt Lehmann⸗Wiſſel, die mit plötzlichen Vorſtößen das Feld in Bewegung ſetzten, dann folgten ihnen Manthey⸗Schön, denen Gooſens⸗Deneef nachſetzten. Die Belgier waren bereits eine Runde vor, als wiederum das übrige Feld aufſchließen konnte. Es gelang nur den Paaren Manthey⸗Schön und Petri⸗Tietz eine Runde zu gewinnen. Gooſens⸗Deneef kamen durch Sturz um ihre Chancen. Dann kamen die Franzoſen Louei⸗Mputon zu Wort, die ſich in den letzten Stunden als außerordentlich friſch erwieſen und ebenfalls eine Ver⸗ luſtrunde gutmachten. Kurze Zeit ſpäter waren es wie⸗ derum die Franzoſen, die zuſammen mit Hürtgen⸗Miethe und Manthey⸗Schön abermals dem Feld eine Runde ab⸗ nahmen. Doch auch Dorn⸗Maczinſkil waren zur Stelle und gaben ebenfalls dem Felde das Nachſehen. Mit außer⸗ ordentlicher Spannung ſah das ausverkaufte Haus den letzten Stunden entgegen. Immer und immer wieder gab es neue Vorſtöße, Anſätze zu neuen Jagden, ſodaß ein Überaus ſchnelles Tempo gefahren wurde. Es kam dann die Spurtſtunde. Und jetzt fuhren alle Paare überaus vor⸗ ſichtig. Es wurden ſogar manche Spurts offenſichtlich ver⸗ ſchenkt. In den letzten fünf Minuten ſetzten die Berliner Dorn⸗Maczinſky noch einmal zu einem kräftigen Vorſtoß ein, der mit einem abermaligen Rundengewinn endete. Unter dem Beifall der Zuſchauer wurde dann das Rennen abgeläutet, in deſſen Verlauf insgeſamt 3454,200 Km. zu⸗ rückgelegt worden waren. Ergebniſſe: 1. Dorn⸗Maczinſki 127 Punkte; vier Runden zurück: 2. Ehmer⸗Kroſchel 168 Punkte; 3. Hürtgen⸗Miethe 196 Punkte; fünf Runden zu⸗ rück: 4. Lounet⸗Mouton 123.; ſechs Runden zurn 5. Krüger⸗Funda 394.; ſieben Runden zurück: 6. Gooſens⸗ Deneef 278.; acht Nunden zurück: 7. Manthey⸗Schön 147.; neun Runden zurück: 8. Petri⸗Tietz 337 Punkte. Buſchenhagen⸗ van Kempen in Stuttgart Wie nicht anders zu erwarten war, endete das Stutt⸗ garter Sechstagerennen mit einem überlegenen Sieg des die ſich in Stuttgart einer überaus großen Popularität erfreuten, zumal der Holländer zuſammen mit Frankenſtein ſchon das erſte Sechstagerennen gewonnen hatte. eben dieſem Favoriten⸗ paar hielt ſich auch die Kombination Skupiuſki⸗Pijnenburg ganz tapfer, da ſie immerhin bis zum vorletzten Tag mit dem deutſch⸗holländiſchen Paar auf gleicher Höhe lagen. Nach 145 Stunden waren 3402,590 Km. bedeckt. Das End⸗ ergebnis lautet: 1. Buſchenhagen⸗van Kempen 572 Punkte; eine Runde zurück: 2. Skupinſki⸗Pijnenburg 212 Punkte;: vier Runden zurück: 3. Bragard⸗Meyer 188 Punkte; 4. Wette⸗Nickel 64 Punkte; fünf Runden zurück: 5. Knappe⸗ Boucheron 285 Punkte; 6. Coupry⸗Cordier 289 Punkte; 7. Pagnoul⸗Depauw 155 Punkte; 8. Remold⸗Bulla 143.; 9. Kedzierſki⸗Schwemmler 49 Punkte. Der Große Dauerlauf des Ski⸗Elubs Schwarzwald ber 50 Km. Mit dem kommenden Winter kehrt der Große Dauerlauf des Ski⸗Elub Schwarzwald, der über 50 Km. geht, in das Gebiet des Gaues Hoher Schwarzwald zurück, dem er vom Landesverband zur Durchführung übertragen worden iſt. Nachdem dieſer Lauf, der eine außerordentliche Leiſtungs⸗ prüfung darſtellt, im vergangenen Jahr im Gebiet von Hinterzarten durchgelaufen wurde, wird er im Bereich des Hohen Schwarzwaldes in ein Gebiet zurückkommen, wo er Jahre hindurch beheimatet war und wo er in der Gelände⸗ geſtaltung weil ohne allzu große eine ausgezeichnete Vorausfetzung findet, es möglich iſt, den bisherigen Einteilungen des Gaues Hoher Schwarz⸗ wald(Sitz Furtwangen), wird der Dauerlauf ſeinen Ab⸗ lauf und ſein Ziel in St. Georgen an der Schwarzwald⸗ und von dort aus weſt⸗ und füdwärts aus⸗ Furtwangen berühren. Der Lauf wird in ſeiner jetzigen Ausdehnung nicht mehr wie ehedem mit den betreffenden ſondern geht bei ſeiner Größe ſelbſtändig an einem Sonntag für ſich vor ſich. Vorgeſehen iſt dafür der 16. Fe ⸗ bruar, ein Termin, der in ſeiner ſpäteren Lage ein ge⸗ nügendes Training für die Teilnehmer erlaubt. Der Große Dauerlauf iſt als Verbandswettlauf nicht nur für Mitglie⸗ der des Ski⸗Elub Schwarzwald, ſondern auch für Mitglie⸗ der aller Unterverbände des Deutſchen Skiverbandes und dartiber hinaus auch für Mitglieder außerdeutſcher Ver⸗ hände offen, ſoweit ſie dem Internationalen Skiverband angeſchloſſen ſinb. 0 3 *. er— Zur Leichtathlelikta: Die deutſche Sportbehörde üer 16. und 17. November eine ch hu th chen ab, die von allgemeiner S wird man ſich mit der D th athletik⸗Meiſterſchaften bef meinen wirtſchaftlichen 9 werden ſoll. Dazu liegt ſchlag des Sportwartes der Ferner ſind eine ganze Anz nen Landesverbände zu erle deutſchland die Vergebung der Meiſterſchaften und des Frankreich anläßlich der ſtellung nach Dresden, ferner ſchen Waldlauf⸗Meiſterſchafte gebiet. Auch der No ört⸗Verband und der Süddeutſche Fußl nd Leichtathletik⸗ Verband wünſchen die nächf! ä en Leichtathle⸗ tik⸗Meiſterſchaften in ihrem Verbands sgebiet. letik hält am 9 5 M 1 n⸗ 70 nem Verbands⸗ Süddeutſchland beanſprucht weigerhin die D ung des Länderkampfes Damtſchland⸗Schweiz in Freiburg i. Br. Um die Frauen⸗ meiſterſchaften 1930 bewirbt ſich Doch wird die Entſcheidung über d Vergebung der Meiſterſchaften und der Li lde ir 5 zſitzung der DSB. am 14. folgen. Weitere Beſchlüſſe gehen be binſichtlich ihres Umfanges und der Zah auf einen beſtimmten Nenner zi bringen, tiven auf beiden Seiten zu begrianzen. 2 wird auf die Feſtſtellung gelegt, Haß ſä ter von nationalen und i zuvor Jugendwettkämpfe 5 daß vor den Wettkän Die 2 8 Be⸗ e internatio⸗ Reiſterſhaften nalen Wettkämpfe mehr ſtattfin n, ſoll a gel oben wer⸗ den. Sehr viele Anträge befaſſe zr den Wett⸗ kampf⸗Beſtimmungen. So ſoll in kunft beim Mehr⸗ kampf jeder Teilnehmer ſich an ſämtlichen Uebungen be⸗ teiligen, verzichtet er auf eine. ttebung, ſo iſt er vom Wettbewerb zu ſtreichen, wenn er nicht durch einen un⸗ verſchuldeten Zwiſchenfall an dir Beendigung des Wett⸗ bewerbes verhindert iſt. Eine Aenderung der Sprung⸗ regeln will bezwecken, daß mehr ber Teilnehmer, die beim Hochſprung mit Anlauf, beim He hrung vom Staud oder Stabhochſprung die gleiche Höher ich n, einen weiteren 8 über die nicht überſpruungene Höhe durchführen ürfen. Es iſt dabei zu betonen, daf] die Leichtathletik⸗ Tagung nur die Erledigung von Fragen über die Betriebsweiſe des Sports in der DSB. zu ertdsötgen hat. Alle Verwal⸗ tungs⸗ und Organiſationsfragem behandelt der Haupt⸗ ausſchuß der DS., der wie berlelits erwähnt, erſt im De⸗ zember zufammenkommt. Phantaſtiſche Lifſiſtungen Statiſtiken über die europäi dhe Leichtathletik ſind in Hülle und Fülle veröffentlücht wo kdien. t minder großes Intereſſe dürfte indeſſen auch e be Zuſammenſtellung der beſten diesjährigen Leiſtungen in Ame 1 Aller⸗ dings ſind in dieſer Stati ſtik auch nige phanb b E leiſtungen enthalten, deven rent 2 ſich bisher nicht nachprüfen ließ. Die 5 tier waren Kimpſon, Braoey un Sweet, 5 0 10⁰ Dards in 9,4 Sekunden zurückle ten. Simpſon war über 200 Pards mit 20,5 Sekunden der Veſte vor Tolan mit 20,8 und Bracen mit 20,9. Im 440 Hros⸗Laufen ſtehen Bard mit 47,7, N orriſom bt 47,8 und! Walter mit 49 an der Spitze, an öde man auch Bowen 5 elde unte, wenn mun ſeine, allerdings in Europa e 400 Meter von 47,6 Gerückſtichtigt. Der baròs iſt urtt:52, Her neue— 5 5 dae halbe Meile, in dieren Liſte weiterhin Barton mit:54 und Con⸗ ger urdt 1255, folgen. Ueber die Meile hat der in Europa cut behannte Lermond mit:13 lie Fährung vor Conger mit:18,4 und Ryſer mit:14,66. Die 14, Sekunden im 120-Yards⸗Hürdenlaufen entſprecham ungeführ dem in Stock⸗ holm aufgeſtellben Weltrekord dels Schweden Wennſtröm. Die nüchſten in der Liſte ſind Kaſt er mät 14½5 und Rockaway nrit 14,7, während Awlot mit 54,3] die in dieſem Jahr beſte Letſtung über 440 Pards Hürder zrigte. Im Hoch⸗ und Stobhochſprumg ſind die eme vikaner glatt überlegen, denn Leiſtungen wie die von Gogerſshall mit 199, Lavalette mt 1,8 und King mit 1,963 Meiſer im Hochſprung und Sturdy 4,27 Meter, Williams und 0 ackard je 4,215 im Stab⸗ hochſprung haben wir in Europa ncht aufzuweiſen. Gün⸗ ſtiger ſteht es im Weitſprung auß wo Hill mit 7,64 die Spitze hat vor Dyer mit 7,54 Metekt, Gordon mit 7,2 und Boyle mit 7,49 Meter. Reichlich phamtaſtiſch muten die Leiſtungen der Diskuswerfer Kreuß mit 49,00, Möller mit 49,79 umd Rasmuſſen mit 48,51 an, Ob die Welthöchſtlei⸗ ſtung von Krenz anerkannt wird, dheibt abzuwarten. Im 2 war 2 5 2 M B e Nr Her e vor 2 mit 18,7 Speer we vor Curt und im Vogel ab vo des Wie wir er „Allgemeinen = ſeiner T 0 die Ka r und deſſen dération Ir „ nu ausgezeichnet Auch de rken wur rde vom Haupt⸗S 0 e goldene ADAC belondere Ehrung di ˖ war die Ta rades das er einer rein d räder nach D es Kraft⸗ hrer auf d für Kraft⸗ erfreuliches ein Zeichen für den a and der beutſchen Motorrabinduſtrie. !* Erf eben :2 In dritten E lang 15 Pokals ge⸗ zu bezwingen. der normalen Verlängerung Im ganzen t 44 Minuten. a, Swo⸗ Modry für für die Slapta fiel in der 4. h Puc. Sparta ver⸗ Zuſchauer. Minute der Spiel gab vor der Par 9. oem iber D ee Figaro, Oper in vier Geſungener Jazz a 20.80 Uhr: Heiteres und Weiber, 170 Frankfurt 13.30 Uhr: Schallplatten; 18 Ubr: Von 2 Uhr: Von dem Palmeng beren; 2 Uhr: Albe Tanzmuſtk; 0 a m bu 105 1 Heiteres Konzert; an 276,5) 20 Uhr: Mibitärkonzer 22.30 Uhr: T Lan gen be 4 18.05 8 5 Mittags onzergz 17.95 Uhr: 20 Uhr: Luſtiger Abend: 23 Uhr: Na tz muſik. Leipzig(Wel 8 zerkonzert; A. 1 Uhr: Die Kunf Joh. Seb. Bach; anſchl. Tanz muſtk. München(8 ſerslautern(W. 209 12.30 Uhr: 10 Uhr: Konzert; 20 7 Abendkonzer Tanzmuſik. Stuttgart( N 15 Uhr: Schallplatben; 10 Uhr: Nachmittagskonzert; 20.50 Uhr: Aus dem Palmen⸗ garten, Frankfurt: Jazz auf vier Klavieren; 22 Uhr Albe und neue Danzmuſik. N ee ſche nn : Die Meiſterſinger von Bud ape ſt Nürnbe Huizen( U 8„ 22.20 Uhr Schallplatten. 1 Dapentry 20.30 Uhrt Abendkongertz 22.50 Uhr Rom(W 441,1) Toulouſe(Well Wien(Welle 1 Zürich(Welle 23.10 Uhr: Fang Tu iF SſtC. ſt; T 2 Uhr: Opernübertragung Abendkonzerk, löcher Abe wd. 5 Bunte Unterhaltung enbatx roͤgove umlhwy bfſepz bfum Ratlio- Spe le Zialhaus Gebr. Rettergott Marktplatz f 2, 6— ſelephon 65472 Die weueſten Lorenzgeräte für Netz⸗ und Batterie⸗ Empfang finden Sie ſtets bei uns vorrätig. Wir führen Ihnen ſolche unverbindlich vor und ſtellen Ihnen gerne unſer. Proſpektmaterial zur Verfügung. Dia αν ονννẽDx l. . 5 Romen von Reinfeld Bichacker Einen Augenblick ruhte der Blick ihrer meer⸗ ſrünen Augen ſo tief in dem feinen, daß ihm laut Herz ſchlug. „Sie ſind ein guter Junge, Paſcha!“ 12 ſde ho ſich Hankbar, den Handſchuh abſtreifend. Sie den Ring ſpielend über den Finger.„Wenn ell Ihnen Freude macht, will ich ihn tragen. Weil— wir ja gleich alt ſind.“ Er zog ihre nackte Hand an ſeine Lippen und Reß ſie gleich ſinken, in jähem Erröten. Neben ihnen ſchoß einer der hinteren(Schlitten vorbei, überholte ſie klingelnd. Ein lachender Kopf drehte ſich nach der Seite zu ſeiner Gefährtin. „Glauben Sie wirklich, geliebte Frau Din, feder Menſch hat ſeinen Preis. Und ſicher— die rauen. Man muß ihn nur wiſſen.“ Helga ſchaute an Tattenbach ruhig vorſiet, als ſei er ein Fremder. Sie wußte, daß die Worte Kur ihr ſelbſt galten und nicht dieſer anden en. Er 8 ſte reizen, ſie unſicher machen.— Er ſolllte ſich krren. Der Prinz hatte offenbar gar nichts verſſanden. Sein friſches Geſicht war von Freude gerttet. Er winkte Frau Dina nach, als ſie vorbeifuhr, kokett wach ihm greifend. Er ſah nur noch lachende Men⸗ ſchen— und Sonne * Auf der großen Bobbahn zwiſchen Creſts Run Eisſtabion ſauſte eben ein vollbeſetzter Bob⸗ durch die epſte Linkskurve, als die Schlitten 0 1 ſtraße hinaufkamen. Helga hatte doch ein fnem⸗ des merkwürdiges Gefühl, als ſie die Geſchwindig⸗ keib ſah, mit der dieſer ſchwere eiſerne Schlitten die Bahn hinabraſte. Ob ſie gut tat, ſich an diefer Fahrt zu beteiligen? Hatte ſie überhaupt noch die Be⸗ Watannn, ſolche Gefahren zu ſuchen? Sie eee die Gedanken ſchnell ab und Le. 1 8 den anderen ee 8 r. e e. N f e 5 8 5— Mit prickelndem Intereſſe beobachtete ſie de letzten Vorbereitungen einer engliſchen Bobmamn⸗ schaft, die automatenhaft, wie nach eingelernter Lektion, ihre Griffe ausführte und den Bob beſetzte. „Alſo, wie iſt es mit der Courage, verehrteſte Königin?“ hörte ſie Tattenbach an ihrer Seite.„Noch immer bereit ja?“ „Warum nicht? Da Sie den Bob ſteuern— was foll da paſſieren!“ Sie ſagte es ſo gelaſſen und ernſthaft, daß er faſt verpflüfft war. Vergebens wartete er auf ihr Lächeln, als Zeichen des Spottes. „Ihr Vertrauen ehrt mich!“ ſagte er mißtrauiſch und wandte ſich ab, nach den Bobfleighs zu ſehen, um die ſich die Kubſcher der Schlitten bemühben. Bei der Runde rage ſtellte es ſich heraus, daß von den Herren der Solani⸗Gruppe noch keiner Bob ge⸗ fahren war. Außer Tattenbach, der als Lenker be⸗ kannt war. Frau Dina ſah heute zum erſten Male ſolch einen Schlitten. Sie hatte den Bob ſtets mit Rodel verwechſelt. Aufgeregt trippelte ſie hin und her, die plötzliche Angſt durch ihr Reden vertuſchend. Sie ſchämte ſich fetzt, hier die Feige zu ſpielen. Sie hoffte, daß Helga zurückziehen werde. Doch die blieb gang ruhig. „Alſo ſchön,“ meinte Tattenbach, ſich kurz ent⸗ ſchließend.„Dann faßren die anderen diesmal als Erſte. Ich lenke den zweiten Bob. Bitte, die Sturz⸗ kappen! Riemen gut anziehen! Dann keine Schals, die herumflattern können. Wer ſttzt an der Bremſe?“ „Ich, bttte!“ drängte der Prinz ſich nach vorne. Er ſah eine Möglichkeit, Helga als Bremſer ein wenig zu ſchüttzen, wenn Tattenbach allzutoll losfah⸗ ren ſollte. „Gut,“ nickte Tattenbach.„Aber genau nach Kom⸗ mando gebremſt, ja? Und keine Angſt haben. Ich gehe das Tempo an. Sind die Herrſchaften fertig? Dann, Platz netzmen, bitte! Schieben Sie mal un⸗ N So hinter mir ſitzen Sie Ne Bob noch was vor. tte, Frau Ding,— Herr Morkon, die Königin, hin⸗ ten der Paſcha. Ott alles im Wii lber Füße boch— hier auf die Tritte! Halloh!“ unterbrach er ſich, nach vorne winkend, wo ſich der erſte Bob ſchon in kräftiger Anfangsfahrt löſte.„Bob Heil!“ „Heilt“ kam es zurück, ſchon ſrus weiter Ferne. „Na, wenn das nur gut geh mit uns!“ meinte Frau Dina taſtend. Ihr Geſiliht war krampfhaft verzerrt und gewaltſam. „Jetzt ſind ſie ſchon gleich in her Kurve da unten,“ rief Tattenbach vorne und packte Nas Steuer.„Alſo in den Kurven nach innen gelegt, ſonſt gerade ge⸗ ſeſſen! Ich gebe Kommandos— rechts, links, brem⸗ ſen, los— Sonſt iſt gar nichſch zu machen. Das andere alles iſt nur meine Sache. Iſt alles bereit? Alſo— Dann nur mit Ruhe. Los, Kinder—1 Der Bob ſetzte ſich flüſſig gleitend und raſch in Bewegung. Helga hielt ſich an Morlau, der mit ſei⸗ nem Rücken die Ausſicht verdeckte. Sie ſah nur die Schneewände zu beiden Seiten, die ſchneller und ſchneller den Berg hinauf ſchoſſen, Es war ihr, als fiele der Bob in ein Luſtloch. Dann ſah ſie das Dorf unten, fliegende Häuſer, dahinter die Gletſcher. Die Luft pfiff ihr peitſchend um Augen und Naſe. Ein Zeitbegriff fehlte, ſie ſchoſſeit in's Leere.— „Jetzt Achtung,— die Kurrſel“ rief Tattenbach vorne. Helga ſah einen weißen Berg vor wachſen. „Links!“ ſchrie es vom Steuer. Sie legten ſich augenblicklich ſcherrf auf die Seite. In wundervollem Schwung nahm Tattenbach, kalt⸗ blütig ſteuernd die Kurve. Einen Augenblick lachte er zu mir zurück, voll Siegesbewußtſein.— In ge⸗ rader Fahrt ſauſte der Bobfſleigh zum Tal hin, der zweiten, der ſchwierigen Rechtskurve zu, der „Sonnigen Ecke“—. Prinz Radolin hatte ſich feſt aft die Bremſe ge⸗ krallt. Sein einziges Denken war Sorge um Helga. Vergebens wartete er auf einen huruf aus Tatten⸗ bachs Munde, daß er bremſen ſollll. Der Bob ſchoß in raſendem Tempo in's Weiße. Wer junge Prinz ſah nichts mehr von einer Eisbatze, von Weg oder Richtung. Ihm brannten die Auggen. Er fühlte nur inſtinktiv,— gleich kam die Kurve, von der alle Bob⸗ leute unten ſtets ſprachen „Rechts!“ brüllte es heißer. Gleichzeitig hörte er, wie jemeind aufſchrie, gang ell.— wohl Frau Dina. Auch Pelga ſaß ſeltſam dem Bob b 55 erblaßt a. Jetzt batte 235 er es erkannt— drüben— unten— als ſich ſchon ihr Bob in die Rechtskurve legte.— Da vorne— das Fremde— das Dunkle im Weißen Der erſte Bob drüben— geſtürzt— uns Wege Zuſammenſtoß— bremſen— ſchoß es ihm blitzartig glühheiß durch's Hirn. Tattenbach hatte den Bob längſt geſehen. Er lag auf dem Steuer, die Zähne verbiſſen, ganz Span⸗ nung, ganz Tatkraft.— Der untere Bobfleigh ſtand quer auf der Rennbahn— daneben ein Haufen von ſchreienden Menſchen.— Nur außen war frei nur der oberſte Eiswall In Bruchteilen von Sekunden hatte er alles en faßt,— den Ausweg erkannt Das Tempo mußte geſteigert werden,— der Schwung größer werden, damit die Zentrifugalkraft ſie höher hinauftriel, ganz hoch an den Eisrand. Sein feines Gefühl ſagte ihm, daß die Fah Wenn Radolin etwa— leicht gehemmt war.— zum Teufel das wäre— „Bremſe los!“ ſchrie er nach rückwärts. n Der peitſchende Wind riß dis Worte vom Munde ab. brüllte es wütend. Radolin hörte das Wort„Bremſe“ flattern, das er ſchon erſehnte. 5 Mit einem Ruck warf er ſich auf die Hebel. Ein vierfacher Auff ſchrei kam aus allen Kehle Wut— Angſt— Warnung— Schrecken. Das E kreiſchte ſchneidend. Ein Wirbel riß ſie auf den unteren Bob los— jetzt— jäh unausweichbar- Da warf Tattenbach ſich wie raſend in's Steuer Der Bob ſchien zu ſpringen. Helga flimmerte Schnee vor den Augen. Sie gab ſich verlore Tſchiiit—! ſchrillte das Eis, knirſchend, 1 peitſchend— Wenige Zentimeter ſchoſſen ſte an einem dunk⸗ leren Klumpen vorbei,— dann wirbelten ſte plötzlich mehrmals im Kreiſe— vom Bobſleigh gelöſt fliegend— willenlos— ſtürzend Morlan fand ſich zuerſt auf die Beine. ſeine blutende Hand aus dem Schneewall. 8 gleichzeitig regte ſich Tattenbach vor ihm. Die Haut hing ihm aufgeplatzt über die Wange. „Wo— wo tſt Helga— wo Fräulein Solantz⸗ ſtotterte Morlan mit brummendem Schädel, 5 2 Wortſetzung folgt 15 ede 8 1402 Freitag, den 8. November 1929 Suche für einen woh⸗ * 2 A K 4 U 1 S 1 1 2 14 F nungsberechtigt. Mieter zur Inſeratenwerbung für eine Sonderpropa⸗ 3 Zimmer und Küche ganda bei hoher Proviſton geſucht. oder Zimmer. Küche, Eilangebote unter W O 65 an die Geſchäfts⸗ Badezimmer, per ſofort stelle dieſes Blattes.* 4762 od. ſpäter, Umzugs⸗ od. Herrichtungsk. werden Prixat vertreter fir Weihnachts-Ariitel aten) Sereszer- Ne. J geſucht für Mannheim und Umgebung. Vor⸗ f ff zuſtellen Samstag früh—12 Uhr„Zun zalden 2 Zimmer unt Küche Hahnen“, 8 2. 2 oder ſchriftliche Angebote unter ſof. geg. Umz.⸗Vergütg. X D 80 an die Geſchäftsſtelle d. Bl.*4801[geſucht. 4780 Rhein. Eſſenzen⸗Fabrik]. ſucht für Baden einen Möbliertes Zimmer Vertreter beſten hohe Proviſ. Zu 2 2 2 eſuchen ſind Brenne⸗ 0 i 1 fast, en. 7 u. Deſtillationen. J e Aae Preſd unt. 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Nichts aber braucht die deutſche t dringender als Ruhe und Klarheit über die Zu⸗ e drücken ſich alle allem mit wachſender erfüllt, iſt der teilweiſe recht ſchleppende Fortgang ndlungen in den einzelnen Young ⸗Ausſchüſſen, heren Einſetzung bekanntlich im Haag ſeinerzeit beſchloſſen wurde, um in einigen Fragen eine endgültige Regelung herbeizuführen, damit der Poung⸗Plan von den Regierun⸗ gen in einer zweiten Konferenz definitiv angenommen wer⸗ den kann. Der in Ausſicht genommene Termin für die In⸗ kraftſetzung des Poung⸗Planes rückt immer näher und noch ſteht der Zeitpunkt für die zweite Konferenz der Regierun⸗ gen nicht feſt, noch ſind die einzelnen Ausſchüſſe nicht ein⸗ mal über ihre Anfangsarbeit hinausgekommen. Die Saar⸗ verhandlungen haben überhaupt noch nicht begonnen, ob⸗ wohl es ſcheint, daß ſie ſich ſchwierig geſtalten und längere Zeit in Anſpruch nehmen dürften. Die Wirtſchaft erwartet pon der Regierung, daß ſie auf eine Beſchleunigung dieſer zerhandlungen hinwirkt. Eine andere wichtige Aufgabe harrt der Regierung auf dem Gebiete der Steuer⸗ und Finanzreform. Wewiß iſt es unmöglich, daß die Regierung jetzt ſchon die ö Heſetze erläßt, die ja von der Annahme des g⸗Planes abhängig ſind und vorher nicht Geſetzes⸗ erlangen können. Die Wirtſchaft kann aber von der bevung verlangen, daß ſie ſchon jetzt der Oeffentlichkeit br Finanz⸗ und Steuerprogramm bekannt gibt, damit es sicht notwendig iſt, die umfangreichen Geſetze ſpäter in zurzer Zeit durch den Reichstag durchzupeitſchen. Sind dieſe formpläne des Finanzminiſters ſo, daß ſie die Billigung der Oeffentlichbeit finden, dann liegt der Vorteil ihrer recht⸗ ek abe darin, daß ſie beruhigend auf das ge⸗ te Wirtſchaftsleben wirken. Sind die Reformpläne des Hef miniſters aber ſo affen, daß ſie von der t y gebilligt werden können, ſo beſteht für die bſchaft ein um ſo größeres Recht, ihre baldige Bekanmt⸗ gabe zu fordern, damit noch die notwendige Zett zu den Erforderl änderungen bleibt. In erſter Linie wird ja die Finanz⸗ und Steuerreform ſſen ſein müſſen, daß ſie die Kapital bildung wieder fördert und nicht hemmt und daß ſte für 8 im Innern bas Ausland wieder einen Anreiz bietet, ſeine Gelder nach land zu legen. Denn eine befriedigende Löſung der frage iſt für die deutſche Wirtſchaft für die nächſte enſo wichtig wie die Klärung der bereits erwähnten ble Die deutſche Wirtſchaft wird nicht nur in die Lage geſetzt ſein müſſen, einen großen Teil des noch unbe⸗ ſriebigten Kapitalbedarfes auf dem heimiſchen Markte decken zu können, ſondern es wird auch notwendig ſein, den Kapitalmarkt für einen in der nächſten Zeit ſteigenden Mebarf vorzubereiten. Denn wenn die Wirtſchaft die von ihr geforderten Laſten im der n Zeit auch, tragen ſoll, iſt ſie gezwungen, ren Produktionsapparat zu vergrößern und mehr zu exportieren. Dazu gehört zunächſt neues Kapital, das in⸗ veſtiert werden muß. In den Beſtrebungen, den Export zu vergrößern kann die Wirtſchaft weiterhin der Unterſtützung der Regte⸗ rung nicht entraten. Die Regierung wird die Wirtſchaft nicht nur in den Stand ſetzen müſſen, ihre Geſtehungs⸗ koſten auf die Höhe der Auslandskonkurrenz herabzu⸗ drücken, ſondern ſie wird die Wirtſchaft weitgehend unter⸗ ſtützen müſſen, neue Abſatzmärkte und neue Betätigungs⸗ möglichkeiten im Auslande zu gewinnen. Die Entwicklung, die die Frage der Freigabe des deutſchen Eigentums in England zu nehmen droht, iſt nicht dazu angetan, den Be⸗ tätigungswillen der deutſchen Wirtſchaft im Auslande zu heben. Die deutſche Wirtſchaft iſt gezwungen, zu einer Expanſion, auch im Auslande, um die Laſten tragen zu können. Sie wird es aber ſchwerlich wagen können, neues Kapital im Auslande arbeiten zu laſſen, wenn Eng⸗ land das beſchlagnahmte Kapital nicht freigibt. Die deutſche Regierung wird nichts unverſucht laſſen dürfen, um die engliſche Regierung von der Notwendigkeit der Freigabe zu überzeugen. Wirtſchaftsvolltiſcher ſtatt ſozialpolitiſcher Kurs Es werden dabei die n unterſucht, die in loſigkeit angewandt rung im politiſchen Ein⸗ r Arbeiterſchaft beider L g ergibt ſich ein grund 5 n Wirtſchaftspolitik Englar Deubſchlands. ſewicht der amtlichen Politik liegt in Deutſch⸗ ch auf der ſozbalpolitiſchen, in uf der wirtſch'aftspolitiſchen Seide. mmt zum Schluß, daß eine Geſundung der onalen Verhältniſſe auf dem Wege über politik zu erreichen iſt, deren Ziel, die aſtung, Förderung der Kapitalbildung und einer be 0 8 lität der iſt. Es k t. Grund rich⸗ end“ unſe 0 und Sozialpolitik dem bis ientierten Kurs auf den Kurs zu verlegen. Norddeutſche Waggonfabrik Nach einer Berliner Preſſemeldung ſollen die Gebr. Schöndorf⸗ AG., von der Uebernahme des Mehrheits⸗ paketes(70 v..) der Aktien der Norddeutſchen Waggonfabrik Bremen zurückgetreten ſein, weil die Nordwaggon einen Verluſt von 150 000200 0000% bei einem jugoſlawiſchen Auftrag auf 400 Waggons erlitten habe. Dieſe Meldung iſt in jeder Form unrichtig. Richtig iſt, daß die J. F. Schröder⸗Bank mit der Linke⸗ Hofmann— Buſch⸗Werke Verhandlungen eingeleitet hat, wonach letztere das geſamte Aktienkapital von Nordwaggon zu übernehmen bereit ſind. Der Abſchluß dieſes Geſchäftes hängt davon ab, ob ſich Weſtwaggon und Oſtwaggon eini⸗ gen über den Einfluß beider Werke bei Schöndorf. In dieſem Falle würde der Fuſion Schöndorf⸗Nordwaggon nichts mehr im Wege ſtehen. Andernfalls werde man die Fuſion Nordwaggon und Linke⸗Hofmann⸗Buſch wählen. Eine Einigung zwiſchen Oſt⸗ und Weſtwaggon würde die Schröderbank als Angehörige des Schöndorf⸗Konſortiums grundſätzlich nicht verhindern. von O Ungünſtiger Status bei Paul Schleſinger, Trier u. Co., Frankfurt.(Eig. Drahtb.) Wie angekündigt, hat die Treuhandgeſellſchaft heute ihre Tätigkeit mit der Auf⸗ tſtellung des Status bei dieſer inſolvent gewordenen Frank⸗ furter Bankfirma aufgenommeen. Der Status wird vor⸗ läufig weit ungünſtiger als am Tage des Bekanntwerdens der Inſolvenz geſchätzt, und zwar ſollen unverbindlich vor⸗ läufig 1,6 Mill./ Paſſiven, höchſtens 0,8 Mill./ Aktive gegenüberſtehen. Eine Gläubigerverſammlung iſt noch nicht einberufen. O Arbeitsabkommen zwiſchen Hermes Kredftverſiche⸗ rungsbank AG. und Vaterländiſche Kreditverſicherungs⸗ A. (Eig. Drahtb.) Nachdem für das Kautionsgeſetz der Vaterländiſchen Kreditverſicherungs⸗ch.(Nordſtern⸗Kon⸗ zern) und der Hermes Kreditverſicherungs⸗AcG.(Allianz⸗ Konzern) bereits vor einigen Wochen ein gegenſeitiges Uebereinkommen getroffen wurde, haben, wie wir hören, nunmehr die Verhandlungen über einen Rückver⸗ ſicherungsvertrag bezüglich des Warenkreditver⸗ ſicherungsgeſchäftes der Vaterländiſchen mit der Hermes zu einem Abſchluſſe geführt. Die Vaterländiſche wird eine Erweiterung ihres derzeitigen Beſtandes an Warenkredit⸗ verſicherungen nicht mehr vornehmen. Die Verwaltung der ablaufenden Verträge erfolgt weiterhin durch die Vater⸗ ländiſche, wobet ein enges Zuſammenarbeiten mit der Hermes, zwecks gemeinſamer Erweiterung der Erfahrun⸗ gen und Arbeitsmittel, in Ausſicht genommen iſt. 82 n eee eee N 170. Jafa gang- N. 520 Aus der Gudbrotgruppe Fraukfurt a Main. Drahtb.). Bank AG. Frankfurt a. Main ſoeben, nachdem vor einigen Tagen eine Ausſprache vor dem Konkursrichter ſtattfand, der Konkurs antrag gegen ihren Debitor, die Gebr. d. i(Eig. Wie wir erfahren, iſt von der Süddweſtdeutſchen Gudbrot Gmbh., Ina wiſche a. M. wieder zurückge⸗ zogen worden. Inzwiſchen laufen die Verhandlungen itber die umſtrittene Bürgſchafts verpflichtung der Heyl⸗ Beringer Farbenfabriken, Berlin, die ſtbrigens daraus ent⸗ laſſen werden ſollen, und der Beilegung der Widerklage von Gudbrot, zwecks gütlicher Regelung weiter. Das Er⸗ gebnis bleibt abzuwarten. * Chemiſche Werke Brockhues AG.— Errichtung einer neuen Rußfabrik. Die Verwaltung der ellſchaft teilt 17 mit, daß der nun mit der Wegelin AG zuſt gekommene Ver ch die Geſellſchaft in keiner Weif t. Durch Entfernung der nach dem Vergleich ten 13 Oefen, die übrigens für Brock ſeten, iſt eine Unterbrechung im B. ebenſo wie auch in den übrigen Betrie der Geſellſchaft nicht eingetreten. Die Rußfabrik ſei nach wie vor ſehr gut beſchäfligt, ſodaß eine Vergrößerung der An⸗ lagen notwendig wäre, die dergeſtalt durchgeführt werden ſoll, daß bereits jetzt eine neue Rußfabrik zum Bau i i hr in Auftrag gegeben wurde. Der augenblick⸗ Sgang in fämtlichen übrigen Betrieben der gleichfalls befriedigend. * Helios Allgemeine Rückverſicherungs⸗AG., Frankfurt am Main. Die Verwaltung hat laut„Frankf. Ztg.“ die ausſtehenden 75 v. H. des AK. von 2 Mill. /, von denen ſich 1 Mill. im Portefeuille der Favag befinden, zum 31. Dez. d. J. einbruſen. In Kreiſen von Einzelaktionären, die mit dem Fawag⸗ Konzern ſonſt nichts zu tun haben, zeigt ſich jedoch Opposition gegen die Leiſtung der Voll⸗ zahlung. Es wird von dieſer Seite be chtigt, eine ao. GV herbeizuführen, in der der Antrag auf Einſetzung einer Reviſionskommiſſion, auf Vorlegung der Verträge wegen Uebernahme der Aktien lt. B. der Favag durch den Helios geſbellt werden ſoll. O Aufſichtsratſitzung von Rheinmetall.(Eig. Drahtb.). Heute nachmittag findet in Berlin die Bilanzſitzung von Rheinmetall ſtatt. Man rechnet mit der Wiederaufnahme der Dividendenzahlung in Höhe von—8 v. H. * Amerikaniſches Eindringen in die deutſche Antomobil⸗ induſtrie. Zu den Gerüchben über eine angebliche oder bat⸗ fächliche Bekeiligung amerikaniſcher Finanzgruppen an ben Bayeriſchen Motorenwerbßen teilt die Verwal⸗ tung auf Befragen mit, daß ſie dazu keine Stellung nehmen könne. * Neue Expanſion der Preuß. E rizitäts AG. Wie aus Halle gemeldet wird, beabſichtigr le Preußische Elek⸗ trizitäts⸗Ach. den Elektrizitätsver band Wei⸗ ßenfel⸗Zeitz zu übernehmen. Wie verlautet, ſtehen die Verhandlungen vor dem Abſchlußß. Der Kaufpreis ſoll etwa rund 6 Mill./ betragen. Der Elektrizitätsverband Weißenſels⸗Zeitz, der etwa 400 Ortſchaften mit Strom ver⸗ ſorgt, beſitzt keiw eigenes Kraftwerk. Er bezieht den Strom von dem Kraftwerk der A. Riebeckſchen Montanwerke in Theiſſen. * Amperwerke Elektricitäts⸗ AG., München. In der AR. ⸗Sitzung wurde beſchloſſen, der auf den 4. Dez. 1929 ein⸗ zuberufenden v. GV. wiederum die Verteilung einer Divi⸗ dende von 7 v. H. auf die StA. und von 6 v. H. auf die VA. in Vorſchlag zu bringen. es wertlos geweſen eb der Rußfabrik 2 Steigerung des Arbeitseinkommens trotz rückläufiger Konjunktur Es ſteht unzweifelhaft feſt, daß die letzten Monate in Deutſchland einen weiteren konjunkturellen Rückgang ge⸗ bracht haben. Trotzdem iſt das geſamte Ar beitsein⸗ kommen nach den Feſtſtellungen des Inſtituts für Kon⸗ junkturforſchung gegenüber dem Vorjahr geſtiegen. Das geſamte Arbeitseinkommen dürfte im dritten Vierteljahr 1929 um etwa 0,3 Milliarden, größer ſein, als im dritten Vierteljahr 1928. Das Arbeitseinkommen iſt deswegen höher als im Vorfahr, weil trotz geſtiegener Arbeitsloſigkeit die Zahl der Einkommens bezieher gegenwärtig größer iſt, als vor einem Jahr. Außerdem iſt auch das Durchſchnittseinkommen durch Lohn⸗ und Ge⸗ haltserhöhung gegenüber 1928 geſtiege n. Für das vierte Vierteljahr 199 iſt gleichfalls mit einem Zuwachs des Ein⸗ kommens gegenüber dem Vorfahr zu rechnen, obwohl die jüngſte Entwicklung der Arbeitsloſigkeit einen ſtarken Aus⸗ fall an Einkommensbeziehen vermuten läßt. Für die Um⸗ fätze der Volkswirtſchaft bedeutet die gegenwärtige Ein⸗ kommensentwicklung vor allem eine Steigerung der Um⸗ fätze in Gütern des ſtarren Bedarfes. Denn die Erhöhung des Durchſchnittseinkommens iſt verhältnismäßig gering; ſie dürfte im Vergleich zum Vorjahr bei den Arbeitern insgeſamt(alſo bei den Induſtrie⸗ und Landarbeitern zu⸗ fammen) etwa 2— 2, v.., bei den Angeſtellten ungefähr 1,5 v. H. ausmachen. Bei den neu hinzukommenden Ar⸗ beitskräften aber, deren Einkommen den Verluſt an Ar⸗ beitseinkommen infolge der Arbeitsloſigkeit ausgeglichen hat, handelt es ſich zum größten Teil um jugendliche Ar⸗ beitskräfte mit geringem Einkommen, die für den Markt der Güter des elaſtiſchen Bedarfes(Textilien, Möbel uſw.) keine ſo große Rolle ſpielen. Neue Amperkraftwerke AG., München. Der AR. be⸗ ſchloß, der am 4. Dez. 1929 einzuberufenden v. GV. wiederum ebe Verteilung einer Dividende von 7 v. H. auf die StA. und von 6 v. H. auf die VA. vorzuſchlagen. 10 Millionen⸗Mühlenkredit der Bank Polfki. Goldreferven der Bank von Polen ſind im letzten Drittel des Oktober um 9 Mill. auf 682,3 Mill. Zb. angewachſen. Die Bank hat beſchloſſen, einen Kredit in Höhe von 10 Mill. Zl. an die Mühlenbeſitzer einzuräumen. In nächſter Zeit ſoll in Polen ein Getreideausſuhr⸗Syndikat gegründet werden. * Ende der amerikaniſchen Petroleum⸗Ueberprobuktion? Die Newyorker Blätter veröffentlichen eine Erklärung des Präſidenten des amerikaniſchen Petroleuminſtituts, in der die Anſicht vertreten wird, daß ſich die ſeit Jahren in der amerikaniſchen Petroleuminduſtrie beobachtete Ueberproduktionskriſe ihrem Ende nähert. Zum erſten Male ſeit längerer Zeit ſei jetzt eine Ausbalancterung von Produktion und Nachfrage zu erwarten. Die Roh⸗ blüberproduktion, die kürzlich noch auf über 200 000 Faß pro Tag geſchätzt wurde, betrage nunmehr nur noch 100 000 Faß. Nach der Durchführung der in Kalifornien beſchloſſe⸗ nen Produktionsreſtriktion werde auch dieſer Ueberſchuß beſeitigt ſein. * Preisermäßigung für Zinkblech. Der Zinkwalzwerks⸗ verband hat den Zinkblechgrundpreis am 7. November er⸗ neut um 2 4 je 100 Kg. ermäßigt. Mannheimer Hafenverkehr im Oktober Die im September beobachtete fallende Tendeng des Rhein waſſerſtandes hat weiterhin angehalten. Der Wafferſtand des Rheins betrug nach dem Mannheimer Pegel an 27 Tagen des Monats weniger als 2 Meter und der niederſte Waſſerſtand 1,70 Meter. Durch dieſe un⸗ günſtigen Waſſerverhältniſſe war die Rheinſchiffahrt außer⸗ ordentlich behindert. Der Kahnraum konnte nur bis zu etwa 3 des Ladegewichts ausgenützt werden. Vom Nieder⸗ rhein angekommene Frachtſchiffe waren bis zu 1,40 bis 1,50 Meter abgeladen. Auf dem Neckar war der Fernverkehr während des ganzen Monats durch die ungünſtigen Waſſer⸗ verhältniſſe völlig ſtillgelegt. Dieſe Hemmungen wirkten ſich ſelbſtverſtändlich im Hafenumſchlagsverkehr aus. Der Geſamtgüterumſchlag einſchließlich Um⸗ ſchlag von Hauptſchiff zu Hauptſchiff betrug 479 331 To.(t. V. 546 843 To.). Es kamen auf dem Rhein 152 Güterboote und 1198 Schleppkühne an, die 420 520 To. Güter löſchten. In Abgang waren 162 Güterbvote und 1124 Schleppkähne mit 49 177 To. Güter zu verzeichnen. Der Umſchlag von Hauptſchiff ſchiff betrug 9634 To. zu Haupt⸗ Auf den Handelshafen entfallen Geſamtverbehr für die gleiche Zeit des Jahres 1928. in Ankunft 188 803 To. in Abgang 38 871 To., auf den In⸗ duſtriehafen in Ankunft 43 725 To. in Abgang 9400 To. und auf den Rheinauhafen in Ankunft 192 990 To. in Abgang 1406 To. Von den wichtigſten Güterarten hatte die Kohle mit 979 577 To. an dem Verkehr den größten Anteil. Außerdem ſind noch Holz mit 35 153 To. und Getreide mit 22 578 To. zu nennen. . Karlsruher Hafenverkehr im Oktober 1929 Der niedrige Waſſerſtamd beöingte, daß nur eine unzu⸗ reichende Abladung der Boote und Kähne möglich war. Eine Folge davon war, daß der Geſamtverkehr des Karlsruher Rheinhafen im Oktober 1929 um rund 7000 To. hinter dem gleichartigen Verkehr des Oktober 1928 zu⸗ rückblieb. Trotz diefes Ausfalles und trotz der Schiffahrtseinſtel⸗ lung in den Monaten Februar und März infolge der ſtar⸗ den Kälte iſt der bisherige Geſamtverbehr des Karlsruher Rheinhafens noch um über 200 000 Tonwen größer als der Aktlen und Auslandsanlelhen in Prozenten 1 8, Die ry W .— 1 88 r 2 N 5 4 4 4 3 3 Kurszeitel der Neuen Mannheimer Zeitun derber Bene, Jig 1600 fSrneregg ace Jig e Saen gehe. fa e ge 0 8 5 remer 8„ 5 0 er!* 5 Schuber alzer„ ex n Ur E 2 Ex 4 22 bel Stücke-Notlerungen in Merk je Stück Side ee 937 9895 Hoeſch 1505 1 92 9350 8 5* 1990 117 Weft. Jie 1 1 1155 4 Buderus Eiſenw. 65,„15 Hohenlohe⸗Werke 95,— 98, ultheiß... 280,„7 Wicking⸗Cement 116 0 Mannheimer Eitektenbörse Ode minen 5780 1 Konſerven Braun 2— 3— Schuhf. Berneis 40— 8 45% Türk. Ab. Ant 55 805 Pp Holzmann 850 8858 8 Wiesloch Ton. 2 J, 3. Phönit Bergbau—— 105,5 Rraus& Go. Lock. 48.— 46,— Seilinbuſt. Wolff——. 59 Hag ifi 7 den eden es e e e e e 8 8 5 5 90 AG. l. Sellinb. 80— 56. Aheinſtahl 1000 103 5 VVT Chen. 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Z.. 172.0 Greppiner Werke 92.75 82,75 Rathgeber Wagg. 87,28 67, Duderus Eiſenw. 68.— 88,75 Ah. Elektrizität 155,0 180,5 155 8%„„R.-8 98,.— 99.— Transport-Aktien Grün& Bilfinger—— 175,0 Goldſchmidt. 6850 66,50 Der Stabwelge 1060 1070 Ammendorf Pap. 140,0 142,0 Gritzner Maſch. 49.——.— 8 t. 155,0 Charlottb. Waſſer 97,88 97,15 Ah. Stahlwerke 105.0 105,4 %„ 9 00 88 6 9 3 90 80 8 Bergbau 198,0 188,0 Jeufef ſchaff, 148,7 1440 1 1* 8 1170 75 Abe. 2*— 8 1 9555. 5 1— 2 2110 213.7 ö 2— 82,.— Hapag———Hald 4 Neu. 80. 80.— 5— 1 affbg. Zellſt.. run& Pilfinger 0 8 ein. Chamotte 83.— 83, ut. Cautſchouc. Niebeck⸗Mont.——.. i 9 f 1 1 eld 0b. 7 7955 22 15 52 Fuse 125 0 125 5 50. 8 87.80 83, Uſtoff Waldhof 201,0 201.5 Augs 152 Masch. 81.— 75,75 Gruſchwitz llt 58,.— 58,— en Keef 1 5 5 Beten 8— 1580 1 5 Lagen 2299 0 7 90 ein. Oig. 78, ordd. 5 0 7] Hüpert Armatur. 5 N 5 ein. Möbelſto.. auer Ga„„* etfu 5 10 10 A de e e ee ee, e e e e Berliner Börse 1. ae. aterdiſein“. 2829 2825 Petz n eg f. g l Stenah. 1080 108 Di lis un, 240 880 820 18 2700 2500 „eSüdbe dig—.— 78, Akti Hoch⸗ u. e e ee b oggenw„ 2 Baſt Nürnberg. 202, 0 Halleſche Mafch. 81,—Rheinſtahl J„. Linoleummk. 0 uber& Salzer. 4ůõ60 e=„ Montan-Aktien e il. 87,80 85.50 Festverzinsliche Werts 805 Near 8 n Jaber. Selle. e Jammer Sie 1250 124 Miebek Montan 106 0 1002 Donate A. Rodel 80%. Schuler 4 ke. 18 188 % e Dr, Z. B. Lig 78,60 74,70 Eſchwell. Bergr 2010 2010 Holzverkohl. Id. 8025 80,25 Holbanleihe: 105,0. Bahr Spiegelglas 81,25 62.— Hann. M. Egeſt. 20.— 80.— Roſttzer Zucker. 85.— 36,75] Ciekirigzitäts⸗Lief 189, 189,5 Schulth⸗ 822555 207,2 2055 Bank Aktien Gelſenk. Bergw. 1278 128.5 66e Reichsanl. 28 87,80 87.50 8000 Landſch. Rog. 8,15.10 J. B. Bemberg. 2080 2075.-Wien Gum 71.— 70.— Rückforth. Ferd. 81,50 59,50 El. Licht u. Kraft 1720 1710 Stemens 181e 308,8 810,5 . Ilſe Bgb. St. A. 207,0 209,0 3 55— 81.50 5 e 8 95 9 1 5 19.50 55 1 lekt. 7 175 29100 Harkort 3 575 1 85 R 8—52 8 Eſſener Stemkohl. 1 5 5 120 5. 834,5 1880 J. D.„„ 5 ungha 59„„ t. 85 84.85*— 20 H 5 8 5. 3 4 N Vabſde Bank S 107,0 galt al gergteden 2000 208g CCT Kali Salzdetfurth—— 325.0 Kamm. Raiſersl. 188,5 182.0„ Kinnen—— 5 mann Imm. 80,50 80 Salzdetfurth 9 20 Jelen à Tuil 118,0 118,7 Ber. Stah werke 108.5 10 4 CC J ß . 2„„ 5 l 1. 8 5 1. ndrich 8 8 Ruff. 18,— 5 as 45 5 elſtoff Walbhef 2080. ont, U. Privalb. 1832 1845 Mannesm. Röhr. 100,1 100,0 Knort, 5 15 Brß. 87 f 0— 8 8— 40 fer. e 125.0 Huge Schneider 208,0 6080 Kö. Goldſchmſdt 9— 90 75 Biapie Nen 5905 985 1 MSc 0 na grasen een 8 e ens Freitag, den 8. November 192 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 520 Newyorker Vefeſtigung ohne Auswirkung Mannheim geſchäftslos Während im Frühverkehr heute allgemein feſtere Kurſe zu hören waren, blieb die Tendenz an der Börſe nur ge⸗ radezu behauptet. Es fehlte vollſtändig an Aufträgen, ſo⸗ daß ſich die Umſätze auf ein Minimum beſchränkten. Die Kursveränderungen am Induſtriemarkt waren gering⸗ fügig. Farben blieben gegen geſtern unverändert. Nie⸗ driger waren Daimler, feſter wieder Rheineleetra. Am Bankenmarkt zogen Badiſche Bank um 3 v. H. an. Von Rentenwerten lag Neubeſitz ſchwächer, dagegen waren Mannheimer Ausloſungsanleihe und Rhein. Hypotheken⸗ Itquibations⸗ Pfandbriefe feſter. Frankfurt feſter Schon zum Schluß der geſtrigen Abendbörſe machte ſich eine erhebliche Beſſerung der Tendenz bemerkbar, als bekannt wurde, daß in Newyork eine kräftige Erholung zu verzeichnen war. Im heutigen Vormitta gs verkehr nahm das Vertrauen weiter zu und man war ſehr optimiſtiſch. In Spezialwerten war die Nachfrage noch reger bei weiteren Kursſteigerungen. Ordres lagen aber wieder nur in ganz geringem Umfange vor, ſo daß es zu Beginn des offiziellen Marktes wieder weſentlich ſtiller wurde. Ein neuer Unſicherheitsfaktor trat auf, weil in der Favag⸗ Angelegenheit Zahlun gsverbot erlaſſen werden ſoll. Die Börſe wurde hiervon ungünſtig be⸗ einflußt und die vorbörslich hohen Kurſe konnten nicht Hehauptet werden. Anregungen waren auf der anderen Seite nicht vorhanden. Die Spekulation ward z u⸗ rückhaltender und ſchritt zu Abgaben, die aber trotz alledem kein größeres Ausmaß annahm. Renten ſtill, Ablöſungsſchuld für Neubeſitz etwas beſſer. Im Verlaufe ergaben ſich Beſſerungen um Bruchteile eins Prozentes, ohne daß jedoch das Geſchäft eine Belebung erfahren hätte. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 8 v. H. unverändert. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar mit.1800, gegen Pfunde 20.391, London Kabel mit.8786, Paris 123.87, Mailand 99.12, Madrid 34.60, Holland 12.08 ½. Berlin nicht einheitlich Im Gegenſatz zu dem, auf die geſtrige Newyorker Hauſſe feſten Vormittagsverkehr war die heutige Eröff⸗ nung ziemlich enttäuſchen d. Man hatte ſich von dem ſcharfen Rückgang der Börſenkredite drüben eine An⸗ regung verſprochen, zumal auch der hieſige Geldmarkt eine erneute Erleichterung erfuhr. Es kam aber dann zu den erſten Kurſen doch verſchiedentlich Ware an den Markt. Die erſten Notierungen lagen zwar in den meiſten Fällen noch über den geſtrigen Schlußkurſen, die Beſſe⸗ rungen gingen aber nur vereinzelt über 2 v. H. hinaus. Deutſche Linoleum, Siemens, Eſſ., Steinkohle, Bemberg und Polyphon gewannen bis zu 5 v.., Chade plus 10,5 M. Anleihen behauptet, Ausländer geſchäfts los. Am Geldmarkt nannte man Tagesgeld mit 6,5—8,5; Monatsgeld mit 8,5—10 und Warenwechſel mit ca. 706 v. H. Im Verlaufe wurde das Geſchäft zeitweiſe etwas lebhafter. Die Kursgeſtaltung war zwar keine einheit⸗ liche, es überwogen kleine bis 1 v. H. betragende Beſſe⸗ rungen. Reichsbank zogen um 2,5 v. H. an und Svenſka um 5 M. Andererſeits büßten Aku 2,5 v. H. ihres An⸗ fangsgewinnes wieder ein, auch Chadeaktien gingen 2 M. niedriger um. Der Kaſſamarkt lag auch heute uneinheitlich. Sehr ſchwach auf angeblich engliſche Realiſationen lagen Karl blieb mit 90—105 ¼ Lindſtröm(minus 40 v..) Bis zum Schluß blieb die Tendenz uneinheitlich, im allgemeinen aber behauptet. Karſtadtaktien lagen auf die Einführung in Newyork an⸗ geregt. Auch Schwarzkopp, Maſchinen, Veutſche Linoleum, Salzdetfurth, Schubert u. Salzer und Svenska ſchloſſen etwas feſter. Deviſen gegen Reichsmark blieben unverändert, der Dollar notierte.1790, London unverändert.8787, Schweiz 1938, Holland 40.37, Paris 39375, alles Newyorker Uſance. Die Swapfätze ſind unverändert auf einen Monat 677% Stellen, auf drei Monate 185 Stellen. Berliner Devisen Ulskontsatze: Reichsbank 7 Lombard 8, privat 6 v. H. — a eee Amtlich in R⸗M für 7. November 8. Nvvember Varität] Dist. 8 B.. B. M* Holland 100 Gulden 168 525 168 86 168,54 168,88 168.48 5 Athen 100 Drachmen 5,425.435 5,425 5,435 5,445 10 Brüſſel 100 9. 500 PF. 58.40 58,52 58,40 88,52 58 358 3 Danzi 100 Gulden] 81.45 81.81 8¹,45 81.61 81,555.5 100 KM 10.492 10,512 10,491] 10,511 10,512 7 100 Lire] 21,87 21,91 2187 21,91 22.025 7 Südſlavien 100 Dinar 7,887 7,401 7,389 7,403.855 8 Kopenhagen 100 Kr 111.87 112.09 111.89 112,11 112,06 5,5 Liſſabon 100 Eskudo] 18,82 18,86 18,82 18,88 17 48 8,5 Oslo.. 100 Kronen] 111,87 112.09 111,87 112,09 111,748 Paris„100 Franken 16 448 16,488 16,44 16,48 16.445 3,8 Prag.. 100 Kronen 12,385 12.385 12,386 12.388 12.38 5 Schweiz 100 Franken 80.925 81,085 80,92 81,09 80,515.5 Soſia.. 100 Leva 3,012 3,018 3,012 8,018.017 10 Spanien 100 Peſeten 59 43 59,55 58,69 58,81 69,57 525 Stockholm.. 100 Kr. 112,16 112,88 112,15 112,87 112,05 5,5 Wien 100 Schilling] 58,72 38.84 58,71 58,88 58.78 755 Ungarn 100P⸗12500 K 72.99 78,18 73,00 73,14 72,89 75 Duenos-Aires 1.. 1,715.719.728.732 1,786 10 Canada 1 Can. Toll..106.114.098 4, 104 45176— Japan 24 Ven 2,038 2,042 2,087 2 0⁴ 1,9886.8 Lairo„1 ägypt Pfd.] 20,89] 20,93 20,885 20,925 20,91— Türkei„1 türk. Pd.973 1977.978 1,992.130 10 London.. 1 Pfd. 20,87 20,41 20,866 20,408 20,398 6 New Pork 1 Dollar].175.183 4,175 4,183 4,1780 5 Rio de Janeiro Millr.].492 0,494.486 0,489 0,503— Uruguay 1 Gold Peſ.].038 4,044 4,036 4,044 4,321 1— Vom Tabakmarkt Am ſüddeutſchen Tabakmarkt wurde das Obergurt von 5 Tabakbauvereinen in Friedrichstal in einer von der Badiſchen Landwirtſchaftskammer angeſetzten Einſchreibung verkauft. Bei geringer Beteiligung von Handel und In⸗ duſtrie bewegten ſich die Preiſe zwiſchen 40—42/ mit Zu⸗ ſchlägen bis zu 20 v. H. Den niedrigen Preis glaubt man daraus erklären zu wollen, daß die Friedrichstaler Pflan⸗ zer einen hohen Prozentſatz Mittelgut mitgebrochen haben, womit die Durchſchniltsbeſchaffenheit ungünſtig be⸗ einflußt wurde. Auch der Rückgang in der Verwendung von Rollendeck habe ſich bei der Preisgeſtaltung ausgewirkt. Das Obergut der keinen Vereinen angehörenden Pflanzer in Friedrichstal wurde inzwiſchen zu 40—46/ je Zentner abgeſetzt. Wallſtadt erlöſte für ſeinen Tabak 6871 /, in Seckenheim erfplgten Verkäufe zu 6768 /. Eine vom Heſſiſchen Tabakbauverband in Bensheim veranſtaltete Ein⸗ ſchreibung auf Sandblatt ermöglichte es dem Tabakbau⸗ verein Lorſch ſeine Sandblatternte zu 98/ je Zentner zu verkaufen; Hüttenfeld gab zu 87/ ab. Die Tabalbau⸗ vereine von Viernheim und Lampertheim haben ihre Ware zurückgezogen, weil ſie mit den abgegebenen Geboten nicht zufriedengeſtellt waren. Sandblattverkäuſe erfolgten noch in Neckarhauſen zu 48. Schwetzingen zu 6770, Brühl zu 73, Schriesheim und Staffort zu je 68, Büchenau zu 55 und in Schutterwald zu 54 und endlich in Graben zu 60 l. Alte Tabake lggen ſtill; 1928er Pfälzer Schneidegut je Zentner angeboten.- Egypt. Upper Waren- Märkte Weitere Mühlennachfrage nach Weizen Berliner Produktenbörſe vom 8. Nov.(Eig. Dr.) Obwohl der Liverpooler Markt auf die ſcharfen Preisſteigerungen an den nordamerikani⸗ ſchen Terminbörſen nur ſchwach reagierte, zeigte die hieſige Produktenbörſe auch heute wieder einen f e ſt e⸗ ren Unterton. Das Angebot von Weizen aus dem Inlande iſt nach wie vor mäßig, und da die Mühlen weiter Nachfrage bekunden, konnten etwa—2 beſſere Preiſe als geſtern erzielt werden. Roggen iſt gleichfalls nur wenig offeriert und im Preiſe etwa 2 4 feſter gehalten. An der Küſte kommt etwas mehr Angebot heraus, das zu den erhöhten Forderungen nicht immer unterzubringen iſt. Der Lieferungsmarkt folgte der Preisbewegung im Prompt⸗ geſchäft, Weizen ſetzte ſich 174, Roggen in beiden Sichten 17 A feſter ein, die Anſangsnotierungen wurden jedoch bald Geld genannt. Weizen ⸗ und Roggenmehle haben laufendes, aber kleines Bedarfsgeſchäft. Die für Roggenmehl um 25 Pfg. erhöhten Forderungen ſind kaum durchzuholen. Für Hafer bekundet der hieſige Konſum auf dem gegenwärtigen Preisniveau beſſere Nach⸗ frage, namentlich für feine Qualitäten. Ger ſte tſt nur in feinſten Sorten und nur zu gedrückten Preiſen verkäuf⸗ lich. Amtlich notiert wurden: Weizen, märk. 22627, ruhig; Dez. 242— 41; März 256,5—5,5, Roggen märk., matt, 164 bis 67; Dez. 1881,75; Mä 3 196,50—5,50; Gerſte 188 bis 204, ſtetig; 16780, ſtetig; Hafer, märk. 15564, matt; Dez. 179.70; März 1874,50; Mais, loco Berlin 98—904, ſchwach Weizenmehl 2732,75, ruh.; Roggenmehl 22,25—5,40, be⸗ feſtigt; Weizenkleie 10—, ruhig; Roggenkleie 8,75—9,25, ruhig; Viktorigerbſen 32—38; Kleine Speiſeerbſen 2428; Futtererbſen 21—22; Peluſchken 20,5022; Ackerbahnen 10 bis 21; Wicken 28— 26, Lupinen, blaue 13,50— 14,50; Lu⸗ pinen, gelbe 16,50—17,70; Rapskuchen 18,5019; Leinkuchen 23,40—60; Trockenſchnitzel 9,20—60; Soyaextractionsſchrot, 18,1040; Kartoffelflocken 14,60—15; Rauhfutter: unver⸗ ändert. Dendenz: behauptet. * Liverppoler Getreidekurſe vom 8. Nov.(Gig. Dr.) Anfang Weizen(100 lb.), Tendenz ruhig, Dez. 870 (8/854); März—(9/41); Mat—(9/7); Mitte, Ten⸗ denz willig, Dez. 8/8 ½(8/840; März 9/%(9/44); Mai 9%.(9/7). * Rotterdamer Getreidekurſe vom 8. Nov.(Gig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.] Nov. 10,975; Jan. 10, 87,5: März 11,50; Mas 11,775; Mais(im Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Nov. 167,75; Jan. 170,25 März 172,75; Mai 169,5. Nürnberger Hopfenbericht vom 8. Nov. 150 Ballen Bahnzufuhr, 50 Ballen Landzufuhr, 100 Ballen Umfatz. Tendenz ruhig Preiſe unverändert. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 8. Nov.(Eig. Dr.) März 10,65 B 10,60 G: April 10,25 B 10,65 G; Mai 10,95 B 10,90 G; Aug. 11,20 B 11,15 G; Nov. 10,15 B 10,00 G; Dez. 10,25 B 10,20 G; Jam. 10,50 B 10,40 G; Tendenz matt. — Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 26,25; Ten⸗ den ruhig. * Bremer Baummolle vom 8. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Midol.(Schluß) 18,91 * Liverpooler Baumwollkurſe vom 8. Nov.(Eig. Dr.) (Amerie. Univerſal Stand. Middl.) Anfang: Jan. 999; März 938; Mai 944; Juli 957; Okt, 946; Dez. 928; Ten⸗ denz: ſtetig.— Mitte: Jan. 929; März 939; Mai 948; Juli 951; Okt. 948; Dez. 924; Loco 953; Tagesimport 24.000; fair loco 1051; Starker Rückgang der Hamburger Kaffeebſtände. Die Hamburger Lageraufnahme ergab am 31. Oktober folgende Beſtände(in Sack): Braſtlkaffee 109 856(31. Juli 180 996) Kaffees anderer Herkunft 179 488(292 380). Die Beſtände ſind danach ſeit dem 1. Auguſt von 423 316 auf 288 834 zurückgegangen; ſie verringerten ſich im Oktober um 55 266 Sack. Wachſender Metallverbrauch in allen Ländern Die fortſchreitende Induſtriealiſterung der Welt, ſorote die zunehmende Verwendung techniſcher Hilfsmittel in des modernen Lebensführung bringt eine ſtetige Erhöhung des Metallverbrauchs und der Metallerzeugung. Seit der Jahr⸗ hundertwende wuchs der Verbrauch von Blei um 86, von Zinn um 117, von Zink um 190, von Kupfer um 241 und von Aluminium ſogar um 3137 v. H. In der mengen⸗ mäßigen Verwendung im Rahmen der geſamten Wirtſchaft zeigen ſich ſeit den letzten Jahren erhebliche Verſchtebungen. Blei und Zinn findet nicht mehr die große Verwendung. An erſte Stelle iſt Aluminium und Kupfer getreten. Im beſonderen auf dem Gebiet der Ebektrotechnik ſowie Ler Auto- und Fahrzeuginduſtrbe. Statt Zinn wird heute in großen Mengen Aluminium auf dem Gebete der Erzeu⸗ gung von Verpackungs materialien und Folien, ſoge nannten Blattmetallſtücken verwandt. Die ſtarke Nachfrage nach Metall, bei ihrer verſchledenartigen Verwendung bat indes die Preisgeſtaltung nur unweſentlich beeinflußt. Die Metallpreiſe befinden ſich in einer ziemlich genauen Ueber⸗ einſtimmung mit der Wellenbewegung der allgemeinen wirt⸗ ſchaftlichen Konjunktur. Berliner Meiallbörse vom 8. November 1929 —— Kupfer Blei 925 bez. Brief] Geld dez. Brief] Geld] dez. I Brief] Geld Januar.„ 185.— 184,50 1. 42,.—4,——.— 42 50 40,80 Februar]—.— 15,50 184,75——.75 150 42.50 40.75 äürz..—.— 185,75 13525—.— 42.50 41 860—.—.— 41. April... 188,—185——,— 42,70 4,0—— 48. 41 Mai—.— 136,50 186,.——.— 42,50 41,50 42,80 42,89 41,80 Juni„— 137. 186.——.— 42.5 41,25..28 47,7 Juli 188.50 188,50 1386.50— 42,50 41,25—.— 44.28 42. Auguſt 136,75 136,75 1.75 42.25 42,25 42, 42.— 42.25 42.— Sept., 137, 136.75—— 42,2542, 42. 44.35 42. Oktober., 187.—187.— 42,25 42,.— 42.2 42. Nov... 134. 182.50—.— 43, 40,.——.— 41,80 88. Degemb. 184, 134 25 184.— 1.— 32, 41. 1—.—.40. Elektrolytkupfer, prompt 170,— Antimon Regulus(er Orig. Hütten⸗Alumi jum 180,— Silber in Barren, per eg 87. 6,23 dal. Walz⸗ Drahtbarren 194,— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 78,28 üttenzinn, 90 v. D.[Platin, dio. 1 gr 0 210 einnickel. 98 99 v. H. 350.—] Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner Mefallbörse vom 8. November 1929 Metalle in E pro To. Silber Unze P,(137/40 fein ſtand), Platin Unze Kupfer, Standard 68,45 Zinn, Standart 178,5 Aluminium—.— 8 Monate 08 85 Monate 161,7 Antimon— Settl. Preis 68,25 Settl. Preis 178.5 Queckſilder 23.— Elektrolyt 84,— Banka 183,5] Platin 2 deſt ſelee ed 75,80 Straits 182.5 Wolframerz 98.— ſtrong ſheets—,— Blei, ausländ. 2165[Nickel e de El'wirebars 84.— Zink, gewöhnlich 20,5 Welßblech—.— Der Ertrag der Genußmittelzölle Nach amtlichen Berechnungen betrug das Aufkommen aus den Zöllen auf 1927: 1928: Kaffee 159,3 Mill. 4 176,4 Mill. 4 Tee 11,3 Mill. 11,7 Mill.& Kakao 24,7 Mill. 4 26,5 Mill.& Gewürzen„7 Mill. 5,4 Mill.& Nur geringe Veränderungen zeigen die Zolleinnahmen von Tee und von Gewürzen. F. G Tendenz: ſtetig. und òie werden jung aussehen. So einleuchtend diese ein ſache Schön hiejtoregel iat, oo biufg wind aße noch von vielen Frauen miſcachtet. beſolgen will, mul eie an jeclem Morgen und méglichat noch mehrmale am Jage ihre Hlaut dure Matt. Creme— das edle 271. Erreugnis vor allen ãuſberen Oelahren echiũtzen. Sie erhöht dadurch gleichzeitig clie Anmut und Schénheit ihres ſeints. Wicht minder becleutsam let allahenelliche Mlassage mit dem ſetthaltigen 2. Cold Cream. Er vorgt ber Nadit ſür die cichtige Ernahrung der Hlaut und gibt ihr Sorgen òie fur die 5 Hesundhꝛeit Geer Naut- Wenn eine Dame sie ernatlich Miclemtandoltraſi und Sabmiegaam beit. Sie ist eine lerrliche Frau Beim Kauf achte man genau suf die ges. gesch. 271. und dis blau-gßoldenen Hausfarben. gie fühlt sich frisch, ihre Augen sind klar, die ist gesund, schlank, ihre ganze Erschei- Mat- Creme Cold Cream. Malt Lreme 2—— ift des Edlen, Rassigen reisen Tingteben zu RM 80. 1. Er reinen Tiantubden u KI 79, nung lat der Inbegr b. 5 Gates N 5 Gerten e Af 5 0288 und Schönen, mit einem Wort, sie ver- körpert den Typ der eleganten Dame von Welt. Und ihr Geheimnis: Wie hat sie diese Fülle von Anmut und Schönheit, diesen herrlich zarten, sammet weichen Teint er- reicht? 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