Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen ven Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Bezugspreiſe: In Mannheim und umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtel len: Valdhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraßelg, Neßyriedrichsſtraße 4, FeHauptſtraße 6g, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. 5 7 N 3 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6— Fernſprecher: Sammel⸗Nr. 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Steuer, Geſeß „Montag: Sport der N. M../ Dienstag wechselnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Mannheimer Muſikzeitung B eilagen: und Recht/ Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Mannheimer Reiſezeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben 140. Jahrgang— Nr. 525 4 * Morgen⸗Ausgabe Montag, 11. November 1920 Auf 12 Jahre um die Eiſenbahnen im entmilitarifierten Gebiet Das Etho der Reden Tardieus und Briands Der Kaufpreis für die Rheinbrütken Eine ofſiziöſe deutſche Erklärung Bei der Debatte in der franzöſiſchen Kammer wur⸗ den u. a. auch die Verhandlungen erwähnt, die im Juli dieſes Jahres zwiſchen Vertretern der deut⸗ ſchen Regierung und der Botſchafterkonferenz über Eiſenbahnfragen in der entmilitariſierten Zone ſtatt⸗ gefunden haben. Hierzu iſt folgendes zu bemerken: „Seit Jahren war es eine zwiſchen der deutſchen Regierung und der Botſchafterkonferenz ſtrittige Frage, welche Rückwrkungen die Beſtimmung des Artikels 43 auf die Eiſenbahnanlagen in der ent⸗ militariſterten Zone hat. Die deutſche Regierung hatte die Beſorgnis, daß die Botſchafterkonferenz die Beſtimmungen in einer Weiſe auslegen wolle, die die wirtſchaftliche Entwicklung des Eiſen⸗ bahnnetzes hemmen könnte, während die Gegen⸗ ſeite geheime militäriſche Abſichten auf deutſcher Seite befürchte. Durch die vertrauensvolle Aus⸗ ſprache im Junf und Juli dieſes Jahres iſt es ge⸗ lungen, die f i beiderſeitigen Bedenken zu beſeitigen. Die deutſchen Vertreter haben ſich davon überzeugt, daß die Botſchafterkonferenz weder rechtlich noch tatſächlich die Befugnis in Anſpruch neh⸗ men will, Deutſchlands Freiheit zur wirtſchaftlichen Eutwicklung des Eiſenbahnſyſtems in der entmilitari⸗ ſierten Zone zu beeinträchtigen. Die in der Bot⸗ ſchafterkonferenz vertretenen Regierungen haben ihrerſeits feſtgeſtellt, daß Deutſchland bei ſeiner Eiſen⸗ bahnpolitik ausſchließlich wirtſchaftliche Zwecke verfolgt und keinerlei militäriſche Abſichten hegt. Auf dieſer Grundlage iſt eine Verein⸗ barung zuſtandegekommen. Die in der Botſchafterkonferenz vertretenen Regierungen haben den Widerſtand, den ſie gegen die Erhaltung einiger beſtehender und den Bau einiger zukünftiger Bahn⸗ anlagen bisher erhoben hatten, aufgegeben. Deutſch⸗ land ſeinerſeits hat demgegenüber anerkannt, daß in der Nähe der Grenze Anlagen beſtehen, die lediglich aus militäriſchen Erwägungen gebaut wurden und für den öffentlichen Verkehr ohne Bedeutung und zum Teil hinderlich ſind. Es handelt ſich hierbei um einige der langen Militär⸗ rämpen, die ſeinerzeit in verkehrsarmen Gegenden zu militäriſchen Aufmarſchzwecken errichtet wurden ſowie um Unterabſchnitte ſtrategiſcher Bahnen, deren Zweigleiſigkeit nur durch militäriſche Erforderniſſe zu rechtfertigen war. Hier hat ſich die deutſche Re⸗ gierung zu einer gewiſſen Herabſetzung der militäriſchen, nicht wirtſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit (Verkürzung von Rampen und Rückbau eines Glei⸗ ſes) bereit erklärt. Außerdem ſind deutſcherſeits über den künftigen Ausbau des rheiniſchen Eiſenbahnnetzes erläuternde Erklärungen ge⸗ geben worden, die die wirtſchaftlichen und betrieb⸗ lichen Notwendigkeiten der Eiſenbahn weiteſtgehend berückſichtigen und zugleich der Botſchafterkonferenz auf 12 Jahre die Gewißheit geben, daß Deutſch⸗ land nicht daran denkt, den Ausbau des Netzes über das Maß des wirtſchaftlich Begründeten zu be⸗ treiben. War das wirklich nötig? (Drahtmeldung unſeres Berliner Büros) s„ Berlin, 10. Nov. Die Mitteilungen des Woljſ⸗Biros über die Bahnen in der entmilitariſterten Zone werden— fürchten wir— nichiallenthalben bernhi⸗ gend wirken, nicht einmal im Binnenland. Im Rheinland und in der Pfalz erſt recht nicht. Im Grunde iſt es doch nur die Befürchtung, daß wir darin gewilligt haben, beſtehende Rampen abzubre⸗ chen, zweigleiſige Bahnen in eingleiſige zu verwan⸗ deln und zwölf Jahre lang allen Verkehrsbedürf⸗ nien zum Trotz keine Aenderung vorzunehmen. Vielleicht mußten wir in dieſe harte Auflage wil⸗ ligen: Es galt, wie wir annehmen mußten, die drei Rheinbrücken zu retten, die nur für dieſen Kaufpreis zu haben waren. Dennoch wird, wie ſich auch ſchon aus der neuer⸗ lichen, von uns mitgeteilten Erklärung des Weſtaus⸗ ſchuſſes ergibt, die Beunruhigung bleiben. Man fragt ſich, wie wir feſtſtellen konnten, in dieſen Krei⸗ ſen immer wieder: Iſt das der Schlußſtrich? Dann könnte man ſich zur Not mit ihm abfinden. Oder aber iſt es der Au fang der Ueber⸗ wachung? Darum wäre es vielleicht nützlich, wenn die Reichsregierung ſich dazu entſchließen könnte, über die Vereinbarungen, die im letzten Juli zwiſchen Vertretern der deutſchen Regierung und der Botſchafterkonferenz in Paris gepflogen wurden, ein Weißbuch herauszugeben. Eine Wahr⸗ heit, auch wenn ſie bitter iſt, läßt ſich immer noch leichter ertragen als das Halbdunkel. Beute Miniſterernennung Die für Samstag nachmiktag erwartete Ernen⸗ nung des Reichswirtſchaftsminiſters Dr. Curtius zum Reichsaußenminiſter und des volksparteilichen Abgeordneten Moldenhauer zum Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter iſt auf Montag vertagt worden. Da Reichspräſident von Hindenburg für einige Tage von Berlin abweſend iſt und wahrſcheinlich erſt am Mittwoch oder Donnerstag wieder zurückkehren dürfte, wird Reichskanzler Müller, der mit den dazu nötigen Vollmachten ausgeſtattet iſt, als Ver⸗ treter des Reichspräſidenten die Ernennung vor⸗ nehmen. Berlin ſagt: Im großen und ganzen befriedigend Berliner Büros) 9 5 Berlin, 10. Nov. Die Rede Briands in der Nachtſitzung der Kam⸗ mer iſt in Berliner politiſchen Kreiſen im allgemei⸗ nen mit Befriedigung aufgenommen worden. Briand habe ſich, ſo glaubt man hier feſtſtellen zu können, für die mit ſeiner Perſon und ſeinem Namen gedeckte Verſöhnungspolttik (Drahtmeldung unf. mit Deutſchland mit großer Wärme eingeſetzt, un⸗ mittelbarer und nachhaltiger, als das bis jetzt ge⸗ ſchehen. Auch mit den Erklärungen des neuen Mi⸗ niſterpräſtdenten Tardieu zeigt man ſich im großen und ganzen zufridden. Was er über die Abhängig⸗ keit der Räumung von der Inkraftſetzung des Moungplanes geſagt hat, entſpricht durchaus auch der deutſchen Auffaſſung. Tardieu unterſcheidet z. B. im Gegenſatz zu dem jüngſten außenpolitiſchen⸗Ar⸗ tikel Sauerweins genau zwiſchen Kommerztali⸗ ſierung und Mobiliſierung, worunter die Flüſſigmachung der vom Reich der Internationalen Bank übergebenen Schuldtitel zu verſtehen ſein wird, trage Deutſchland, ſo deutete Tardtieu an, keine Verantwortung. Die Bemerkungen über die Räumungsfriſten will man hier nicht ſo ausgelegt wiſſen, als ob Tardieu den Verſuch gemacht habe, die Haager Beſchlüſſe abweichend von ihrem klaren Wort⸗ laut zugunſten der Räumungsmaßuahmen zu inter⸗ pretieren. Man dürfe bei allen ſolchen Aeußerungen nicht vergeſſen, daß die Rede Tardieus hauptſächlich innerpolitiſche Abſichten verfolgte und auf ſein Kabinett und die Kammermehrheit abge⸗ Schon wieder ein Eiſenbahnunglütk Bier Tote- Selbſtmord des Lokomotivführers In der Nähe des Deſſauer Bahnhofes Halle a.., 10. Nov. Der Perſonenzug 402 Magdeburg Leipzig iſt am Sonntag früh um.56 Uhr in der Nähe des Bahnhofes Deſſau aus unbekannter Urſache mit der Lokomotive und den vorderen 9 Wagen ent⸗ gleiſt. 3 Perſonen wurden getötet, 5 Perſouen ſchwer und 3 Perſonen leicht verletzt. Die Ver⸗ unglückten ſtammen aus Magdeburg, Zerbſt, Bitter⸗ feld und der Umgebung dieſer Städte. Die elek⸗ triſche Lokomotive ſowie die entgleiſten Wa⸗ gen wurden teilweiſe zertrümmert Der Lokomotivführer Siegmann aus Magdeburg wurde eine Stunde nach dem Unfall im Brenshäus⸗ chen eines Leerzuges erhängt aufgefunden, ob⸗ wohl er vermutlich an dem Unglück nicht ſchuld iſt. Der Zug ſollte wegen Umbauarbeiten in dem betref⸗ fenden Streckenabſchnitt über ein Ueberholungs⸗ gleis auf das falſche Gleis abgelenkt werden. Nach amtlicher Darſtellung ſind die Weichen richtig gelegt. Der Zug iſt innerhalb des Ueberholungsgleiſes entgleiſt. Aerztliche Hilfe war nach ſieben Minnten zur Stelle. Eine halbe Stunde nach dem Unfall wa⸗ ren ſämtliche Verletzte abtransportiert. Die leiten den Beamten der Reichsbahndirektion Halle haben ſich an die Unfallſtelle begeben. Nach nichtamtlichen Berichten iſt der verunglückte Zug einem auf dem Nebengleis haltenden Güter⸗ zug in die Flanke gefahren. Von den bei dem Eiſenbahnunglück Schwerver⸗ letzten iſt am Sonntag abend die Frau Hantrich aus Ragöſen geſtorben, ſo daß ſich die Zahl der Todesopfer einſchließlich des Lokomotivpführers, der Selbſtmord begangen hat, auf 5 erhöht. Ueber die Schuldfrage verlautet: Der Lokomottpführer ſei bereits in Magdeburg inſtruiert worden, daß er bei der Ein⸗ fahrt in den Deſſauer Bahnhof auf ein Nebengleis fahren und deshalb die nötige Vorſicht gebrauchen müßte. Er hat angeblich in ziemlicher Schnelligkeit zwei Weichen paſſiert und auch die dritte Weiche überfahren, als ihm ſeine Maſchine mit den nach⸗ folgenden Wagen aus dem Gleiſe ſprang. Man nimmt an, daß dies infolge der plötzlichen ſcharfen Bremswirkung geſchehen iſt. Noch zwei Anfälle Vier Streckenarbeiter getötet — Altona, 10. Nov. In der Nähe des Kreuzweges iſt Sonntag früh gegen 3 Uhr eine Lo⸗ komotive in eine Gruppe von Strecken arbeitern hin eingefahren. Zwei Arbeiter wurden auf der Stelle getötet, zwei ſo ſchwer verletzt, daß ſie kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus ſtarben; außerdem ſind noch drei Schwer⸗ und drei Leichtverletzte geborgen worden. Die Arbeiter waren mit dem Beladen ines auf dem Stadtbahngleis ſtehenden Bauzuges beſchäftigt. Da⸗ bei mußten ſie das danebenliegende Ferngleis Ham⸗ Die Arbeiter waren mit dem Beladen eines auf dem Ferngleis kommende Lokomotive iſt von dem aufge⸗ ſtellte Warnpoſten nicht rechtzeitig bemerkt worden. f*** Eutgleiſung eines Leerzuges — Dortmund, 10. Nov. Am Oſtausgang des Dort⸗ munder Hauptbahnhofes entgleiſte am Spätnachmit⸗ tag ein Wagen eines leeren Perſonenzuges. Da⸗ durch wurde die Strecke Hamm Berlin für einige Stunden geſperrt, ſo daß die Züge aus dem Weſten ſtarke Verſpätungen erlitten. Per⸗ ſonen ſind bei dem Unfall nicht zu Schaden ge⸗ kommen. 5 ſen, daß Briand durchaus loyalerweiſe mit ſeinen Darlegungen die deutſche Auffaſſung Be- ſtätigt habe. 2 N Feſtgeſtellt ſei in dieſem Zuſammenhang noch, daß die im Haag zwiſchen den alliierten Regierun⸗ gen und Dr. Streſemann gewechſelten Schriftſtücke unzweidentiſf ünſeren Anſpruch auf eine Rhein⸗ 5 2 landräumung 5 bis zum 30. Juni enthalken, falls bis dahin der Moungplan in Kraft geſetzt wird. Die Berliner Preſſe. beurteilt etwas weniger zurückhaltend und auch weniger optimiſtiſch, als die Regierungsſphäre und die halbamtlichen Stellen, die Ausführungen Tar⸗ dieus und Briands, und zwar— das iſt das Er⸗ freuliche daran und zugleich das Tröſtliche— nicht nur die Blätter der Rechten, die ohnehin zu unſerer Weſtpolitik in Opposition ſtehen. Auch dort, wy man dieſe Politik bejaht hat und ſie auch weiter bejaht, werden die nächtlichen Ausdeutungskünſte Tardieus, zum Teil ſogar ſehr ſcharf abgewieſen. Der dem Verkehrsminiſter naheſtehende„Deutſche“ ſpricht von„gefährlichen Auslegungen Tardieus“ Das „Berliner Tageblatt“ findet die Erklärung des neuen franzöſiſchen Miniſterpräſidenten, daß für die Räu⸗ mung der dritten Zone der Zeitpunkt des 30, Jumi noch vorbehalten bleibe,„ſchlecht weg un ver⸗ ſtänd lich“. Das Blatt heißt dieſe Erklärung einen „Bärendienſt“, den der Kabinettschef ſeinem Außen⸗ miniſter geleiſtet habe und ſieht die einzige Entſchul⸗ digung dafür in der ſpäten Nachtſtunde, in der Herr Tardieu wohl etwas müde geweſen ſein müſſe. Auch die„Voſſiſche Zeitung“ meint, daß an den Ab⸗ machungen des verſtorbenen Streſemann mit den Vertretern der Beſatzungsmächte„jedenfalls nicht zu rütteln“ ſei. 0 Der„Berliner Börſenkurier“ erwirbt ſich das Verdienſt, nach einmal feſtzuhalten, was am 30. Auguſt als das Ergebnis der Haager Kon⸗ ferenz in einem vereinbarten und textlich genau ab⸗ geſtimmten Briefwechſel fixiert worden iſt. Fol⸗ gendes nämlich iſt damals feſtgeſetzt worden: Die Räumung der zweiten Zone beginnt im September und muß in drei Monaten vollendet ſein. Ueber die Räumung der dritten Zone heißt es in dem Schreiben der drei Mächte:„Die Räumung der dritten Zone durch die franzöſiſchen Truppen wird unmittelbar nach der Ratifikation des Noungplanes durch das deutſche und franzöfiſche Parlament und nach der Jugangſetzung des Noung⸗ planes beginnen. Die Räumung wird ohne Un⸗ terbrechung durchgeführt werden und ſo ſchnell, als es die natürlichen Bedingungen erlauben. Unter allen Umſtänden wird ſie aber ſpäteſtens in einem Zeitraum von acht Monaten vollendet ſein, der jedoch Ende Juni 1930 nicht überſchreiten barf.“ Mit dem gleichen Wortlaut wird dieſe Friſt⸗ ſetzung in Streſemanns Antwortbrief beſtätigt. Der„Börſenkurier“ ſchließt: Nach dem klaren Wortlaut des Haager Abkommens ändert keine Verzögerung etwas an dem feſtſtehenden Endpunkt, dem 30. Juni. Noch hat Tardieu darauf zu ant⸗ worten. N 5 Uns möchte ſcheinen: Die Reichsregierung wird dieſe oder eine ähnliche Frage unverzüglich Herrn Tardieu vorzulegen haben. Nach Milderungsgrün⸗ den für Tardien zu ſuchen, die vielleicht— viel⸗ leicht— ja wirklich in ſeiner labilen und etwas bunt⸗ ſcheckigen Mehrheit liegen mögen, iſt nicht ohne wei⸗ teres ihre Aufgabe. g N Frau Zubkoſf in Lebensgefahr Das Befinden der Frau Zubkoff hat ſich, wie aus Bonn gemeldet wird, plötzlich verſchlimmert. In der Samstag⸗Nacht ſtieg das Fieber auf über 40 Grad. Der Zuſtand der Kranken, die im Fieber⸗ delirium liegt und deren Kräfte ſichtlich abgenom⸗ men haben, gibt zu ernſteſten Beſorgniſſen Anlaß. 2. Seite. — Nr. 523 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 11. November 1929 e Veſchluß in Baden ⸗Vaden des Organiſa⸗ Die Samstag⸗Nachmittagsſitzung ttonsausſchuſſes hat zum Sitz der Bank für inter⸗ nationalen Zahlungsausgleich die Stadt Baſel be⸗ ſtimmt. In engerer Wahl ſtand auch Zürich, doch hat man ſich für Baſel entſchieden, weil dieſes nicht nur in eiſenbahntechniſcher Hinſicht als günſtiger gelegener Knotenpunkt anzuſehen iſt, ſondern auch in telegraphentechniſcher Beziehung hinſichtlich der guten Kabel verbindungen, beides Vorbedingungen, die nach Anſicht der Konferenzteilnehmer für den künftigen Sitz der Weltbank von ausſchlaggebender Bedeutung ſein werden. Die beiden belgiſchen egterten, die nach der Abreiſe der Hauptdelegier⸗ Beobachter zurückgeblieben ſind, haben an Abſtimmung nicht teilgenommen. Des weiteren behandelte der Organiſations⸗ au cuß der B. J. Z. eine Anzahl finanztechniſcher Fragen des Truſtagrements, ohne jedoch zu einem Abſchluß zu kommen. Befriedigung in der Schweiz (Drahtung unſeres Schweizer Ver⸗ treters) z. Baſel, 10. Nov. Die Nachricht, daß in Baden⸗Baden das Organi⸗ ſationskomitee für die Internationale Zahlungs⸗ bank Baſel zum Sitz des Inſtituts gewählt hat, hat in der Schweiz große Befriedigung hervor⸗ gerufen, vor allem in Baſel, wo man ſich von der Begründung des Inſtituts viel verſpricht. Der Prä⸗ diddeutſchlandfahrt Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt am Sonntag .54 Uhr zu der bereits angekündigten Süddeutſch⸗ landfahrt aufgeſtiegen. An Bord befanden ſich 42 Pafſagtere, darunter der Konſtſtrukteur des Luft⸗ ſchiffes Dürr. Das Luftſchtff wurde von Kapitän Flemming geführt. Dr. Eckener weilt gegen⸗ wärtig in Berlin, während Kapitän Lehmann ſich in Urlaub befindet. Um 10.25 Uhr erſchien das Luft⸗ ſchiff über Frankfurt a. M. und ſteuerte dann nach Einer längeren Schleifenfahrt um 11.15 Uhr den Flugplatz an. 11.34 Uhr fielen die Haltetaue und das Luftſchiff landete glatt. Die Menſchenmaſſen durchbrachen die polizeiliche Abſperrung und dräng⸗ ten begeiſtert bis an dis Luftſchiff heran. Daruf fanb in Gegenwart der Zeppelinbeſatzung die Weihe eines Gedenkſteines zur Erinnerung an die 20 Jahre zurückliegende erſte Landung Eines Zeppelinluftſchiffes in Frankfurt ſtatt. Bür⸗ germeiſter Graef hielt eine kkurze Anſprache, in der er die Geſchichte des Zeppelinwerks mit der Ge⸗ ſchichte des deutſchen Volkes verglich. Nach einem von der Stadt gegebenen Frühſtück trat das Luft⸗ ſchiff um.15 Uhr die Rückfahrt nach Friedrichs⸗ hafen an. 1 Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt in Friedrichs⸗ hafen heute abend.06 Uhr glatt gelandet. Mar⸗ hach wurde wegen einer dort heute ſtattfindenden Schiller feier überflogen. Die weitere Fahrt ging über Ludwishafen und Stuttgart. An Bord befanden ſich auf der Rückfahrt 45 Paſſagiere. Schwere Folgen einer Unvorſichtigkeit — Belgrad, 10. Nov. Ein 14jähriges Mädchen hatte eine auf dem Felde gefundene Granate nach Hauſe gebracht. Die Mutter des Kindes machte ſie auf die Gefahr aufmerkſam, worauf das Mädchen die Granate wegwarf. Das Geſchoß explodierte. In⸗ folge der Exploſton wurde das Mädchen, ſeine Mut⸗ tex und ſein achtjähriger Bruder tödlich verletzt; fünf Perſonen, die ſich in der Nähe befanden, erlitten mehr oder minder ſchwere Verletzungen. leparationsbank kommt na ſident der Schweizeriſchen Nationalbank, Buch⸗ mann, iſt der Anſicht, daß dadurch ein prominentes internationales Komitee der Schweiz in wirtſchaft⸗ licher Hinſicht eine große Ehrung erwieſen habe. Die Sitzverlegung der Bank nach der Schweiz bedeute nicht nur eine Anerkennung und Stärkung der Neutralität dieſes Landes, ſondern es ſei auch ein Zutrauensvotum in die ſchweizeriſche Wirt⸗ ſchaft und in die Stabilität ihrer Währung. Die heute ſchon bedeutenden internationalen finanziel⸗ len, ſowie die export⸗ und importwirtſchaftlichen Be⸗ ziehungen der iz würden durch das neue Inſtitut vermehrte deutung Die poli tiſch befeſtigt der ruhige, haft, die zen der den Er⸗ tzzentren auf der Goldbaſis ver wägungen, daß die von den Erſchütterunger plätze unberührt geblieb der Sitzfrage anſcheinend beeinflußt. In ſchweizeriſchen Bankkreiſen iſt man ſehr er⸗ freut über die Tatſache, daß durch die Ausgabe der internationalen Schuldſcheine dieſer Internattonalen Bank, die nun in Schweizer Fran⸗ ken erfolgen wird, die weltwirtſchaftliche Bedeutung des Schweizer Frankens erhöht wird. Die„Neue Züricher Zeitung“ ſchreibt unter dem Titel:„Eine Ehrung für die Schweiz“:„Das Zuſtande⸗ kommen der Bank iſt kein hiſtoriſches Ereignis für die Weltwirtſchaft. Die Verlegung ihres Sitzes in die Schweiz iſt eine hocherfreuliche Tatſache für unſer Land.“ des„Graf zeypelin“ Neuer Flugzeugunfall in Frankreich — Paris, 10. Nov. Die Verkehrsflugzeug⸗ unfälle in Frankreich, hervorgerufen durch nebliges Wetter, nehmen in erſchreckender Weiſe zu. Heute morgen hat das Poſtflugzeug Paris Straßburg kurz vor Bar le Duc einen Baum geſtreift und iſt brennend abgeſtürzt. Die beiden Piloten kamen in den Flammen um. Die geſamte Poſt, die das Flugzeug mit ſich führte, iſt vernichtet. Neue Braudkataſtrophe in Sielow — Cottbus, 10. Nov. In dem benachbarten Dorf Sielow, in dem ſchon ſeit Jahren dauernd Großfeuer wüteten und deren Entſtehungs⸗ urſache in faſt allen Fällen unaufgeklärt blieb, ent⸗ ſtand in der Nacht vom Freitag zum Samstag wieder ein Feuer. Eine Scheune war in Brand ge⸗ raten. Als die Freiwillige Feuerwehr mit dem Löſchen begann, fing etwa 300 Meter entfernt gleichfalls eine Scheune zu brennen an. Auf beiden Brandſtellen griff das Feuer auch auf die benach⸗ barten Gebäude über. Insgeſamt ſind 7 Baulich⸗ keiten, darunter 5 mit Erntevorräten bis unter das Dach gefüllte Scheunen, dem Brande zum Opfer ge⸗ fallen. Ohne Zweifel handelt es ſich um Brand⸗ ſtüftung. Der Schaden, der zum größten Teil durch Verſicherung gedeckt iſt, wird auf über 100 000 Mark beziffert. Zur Verhaftung Lampels Der verhaftete Schriftſteller Lampel iſt Sams⸗ tag vormittag in das Liegnitzer Unterſuchungs⸗ gefängnis eingeliefert worden. In der gleichen An⸗ gelegenheit iſt ein Diplomingenieur aus Bochum verhaftet worden. Der gegen eine dritte Perſon er⸗ laſſene Haftbefehl konnte noch nicht vollſtreckt wer⸗ den, da ſie ſich anſcheinend verborgen hält oder flüchtig geworden iſt. Der ermordete Köhler iſt, wie Zeugen bekundet haben, von den jetzt der Tat ver⸗ dächtigen Perſonen als unliebſamer Kamerad und als des Landesverrats verdächtig bezeichnet worden. Fenn 7795 1 1 7 8 Einigung zwiſchen Reich un ßen reuße zwiſchen der preußiſchen Regierung und der Reichsregierung über die diſz i⸗ plinariſche Behandlung ſolcher Beamten ge⸗ pflogen worden ſind, die ſich am Volksbegehren oder der Agitation dafür beteiligt haben, ſtehen, wie die Die Verhandlungen, die „DA“ mitteilt, vor dem Abſchluß. Anſcheinend will man noch das Urteil des Staatsgerichtshofes abwar⸗ ten. Die Vorſchläge, die man im preußiſchen Innenminiſterium als Grundlage der gemeinſam it der Reichsregierung zu vereinbarenden Diſzi⸗ inarmaßnahmen aufgeſtellt hat, lauten dem genann⸗ Bl zufolge im weſentlichen: Beamte, deren Eintreten für das Volksbegehren ſich lediglich auf die Eintragung in die amtlichen Li⸗ ſten beſchränkte, werden nicht mit einer Diſziplinar⸗ ſtrafe beſtraft. Ob ſonſt irgendwelche Maßnahmen ergriffen werden, z. B. Verſetzung uſw., bleibt den Reſſorts überlaſſen. N Beamte, die ſich an Blatt der Agitation für das Volksbegehren durch Unterzeichnung eines Aufrufes zur Einzeichnung beteiligt haben, ſollen, ſofern ſie nicht leitende Beamte ſind, mit einem Verweis beſtraft werden, wenn der Aufruf in einer maß⸗ vollen, nicht beleidigenden oder gehäſſigen Form ge⸗ halten iſt und auch ſonſt keine Umſtände vorliegen, die ein ſcharfes Vorgehen erfordern. Gegen leitende Beamte, die ſich an der Agitation für das Volksbegehren durch Unterzeichnung eines Aufrufs zur Einzeichnung oder ſonſtwie be⸗ teiligt haben, ſoll das Diſziplinarverfahren zardonald ſüber vo In der Guildhall wurde am Samstag abend mit allem herkömmlichen Gepräge das Bankett abge⸗ hatten, das der neue Lordmayor von London am 9. Nopember, dem Tage ſeiner Vereidigung, den Mitgliedern der Regierung, dem Diplomatiſchen Korps, den Richtern und anderen hervorragenden Gäſten gäbt. Der neue Lordmayor, Sir William Waterlow, verwies darauf, daß zum erſtenmal in der Geſchichte Englands Mitglieder eines Ar⸗ beiterkabinetts an dem Bankett teilnehmen. Er ge⸗ dachte des Vorhabens, Macdonald und Snowden zu Ehrenbürger der Londoner City zu ernennen, und ſagte, dieſe Ehrung werde dem Schatzkanzler zuteil wegen der Zähigkeit, des Mutes und der Geſchick⸗ lichkeit, mit der er im Haag die britiſchen Inter⸗ eſſen verteidigt habe, während der Premierminiſter durch ſeinen Beſuch in Amerika eine Atmoſphäre guten Einvernehmens, gemeinſamen Strebens und erneuter Freundſchaft hervorgerufen habe, deren gͤüter Einfluß auf die künftigen Beziehungen beider Länder und auf den Weltfrieden gar nicht abzu⸗ ſchätzen ſei. 5 5 Macdonald wurde mit lautem Beifall begrüßt. Er hielt eine längere Rede, in der er u. a. ausführte: „Unſere Nation hat während des Krieges reichlich Beweiſe für ihren ſelbſtloſen Wunſch erbracht, Europa wieder auf die Beine zu helfen und mit beinahe grenzenloſen Großmut und vollauf jede Ver⸗ pflichtung eines Alliterten erfüllt. Im gegenwär⸗ tigen Augenblick ztehen unſere Truppen heim. Zweidrittel ſind bereits zurückgekehrt, und der Reſt wird am 15. Dezember zu Hauſe ſein. Der Umfang der franzöſiſchen Streitkräfte hat es nicht möglich gemacht, ihre Bewegung mit der gleichen Beſchleunigung durchzuführen, aber wenn wir un⸗ ſeren Abzug beendet haben, werden auch unſere franzöſiſchen Freunde die zweite Zone völlig ge⸗ räumt haben und die dritte Zone wird endlich, wenn alles gut geht, Mitte nächſten Jahres frei ſein.“ Hierauf verbreitete ſich Macdonald über die auf der Haager Konferenz erreichte Reparations⸗ regelung und ſagtet Niemand, der an den Haag mit dem Ziele der Entfernung aus dem Amte ein⸗ geleitet werden, es ſei denn, daß im Einzelfalle be⸗ ſondere Umſtände eine mildere Beurteilung recht⸗ fertigen. Gegen Beamte, die über die Unterzeichnung eines Aufrufes hinaus werbend für das Volksbegehren eingetreten ſind, oder bei denen die erwähnten, für eine mildere Behandlung ſprechenden Umſtände vor⸗ liegen, ſoll das Diſziplinarverfahren mit dem Ziele der Entfernung aus dem Amte durch Dienſtentlaſſung eingeleitet werden. 138 ungültige Stimmen in Baden Der Abſtimmungsausſchuß für den Stimmkreis Baden hat unter dem Vorſitz von Oberregierungs⸗ rat Walz am Samstag im großen Sitzungssaal des Miniſteriums des Innern die endgültigen Ergebniſſe des Einzeichnungsverfahrens zum Volksbegehren „Freiheitsgeſetz“ feſtgeſtellt. Die Prüfung der Ein⸗ tragungsliſten ergab, daß von den 33 248 Eintra⸗ gungen in Baden 138 ungültig waren, ſo daß die Eintragungen ſich nur auf 33 110 belaufen. Längere rechtliche Erörterungen knüpften ſich an die Frage der Zurückziehung von Unterſchriften an. Die Mehrheit des Ausſchuſſes ſtellte ſich auf den Stand⸗ pumkt, daß Namen als zurückgezogen zu gelten hät⸗ ten, wenn die Zurückziehung durch eigenhändigen Vermerk der Eintragungsberechtigten vollzogen wer⸗ den. So kam man dazu, die Gültigkeit der Zurück⸗ ziehung von ſieben Stimmen anzuerkennen, wäh⸗ rend in 18 Fällen die Streichung der Namen in den Eimtragungsliſten für ungültig erklärt wurde. litijche Tagesfragen denkt und die Zukunft ins Auge faßt, kann dies tun, ohne gewahr zu werden, daß ein Schatten über dem Abſchluß dieſer Konferenz liegt. Denn am Ende ſeines Werkes im Haag iſt Dr. Streſemanns öffentliches Leben zu Ende gegangen. Während eini⸗ ger Zeit hatte er mutig gekämpft; denn ſein Körper war durch Krankheit geſchwächt, aber ſein Geiſt war durch Hingabe an ſeine öffentliche Pflicht geſtärkt. Er dachte an ſein Land und gab ſich ſelbſt dafür hin. Er hat es nicht nur finanziell und nicht nur politiſch wiederhergeſtellt, ſondern er hat auch die Achtung der anderen Nationen vor Deutſchland wiederhergeſtellt. Er hat ſich zuerſt und vor allen Dingen ſeinem Laude geweiht. Trotzdem war er aber auch ein großer Die⸗ ner der Sache der europäiſchen Befriedung, und durch ſein Leben wird wieder die Wahrheit bezeugt, die beſonders den jungen Leuten, die ſich der Politik widmen wollen, gar nicht genug ans Herz gelegt wer⸗ den kann, daß der beſte Dienſt, der den eigenen na⸗ tionalen Intereſſen geleiſtet werden kann, tatſächlich der Dienſt iſt, der dem Intereſſe der ganzen Gemein⸗ ſchaft der ziviliſierten Nationen zugute kommt.(Leb⸗ hafter Beifall.) Zur ruſſiſchen Frage erklärte Macdonald u.., wie man auch innerlich zu Rußland ſtehe, es ſei ſinnlos ſich gegenüber dieſem Lande abzuſchließen. Das ſei nicht der Weg, für die Abſtellung berechtig⸗ ter Beſchwerden und die Erfüllung beſtehender Ver⸗ pflichtungen zu ſorgen. Die britiſche Regierung ſei ſich durchaus klar darüber, daß ihre Verlegenheit und Enttäuſchung beſchieden ſein könnten, ſie wün⸗ ſche aber, Rußland zu veranlaſſen, bei der Herſtek⸗ lung einer europäiſchen Friedensgemeinſchaft mit⸗ zuwirken. Man brauche übrigens nicht zu vergeſſen, daß die poljtiſche Anerkennung einer anderen Re⸗ gierung noch nicht bedeute, daß man deren politiſche und religiöſe Ueberzeugungen teile. 4. Der Lordpräſident des Geheimen Staatsrats, Lord Parmoor, feierte in ſeinem Trinkſpruch die auswärtigen Botſchafter und Geſandte als Förderer des Geiſtes kooperativen Friedens. Er hoffe, daß im nächſten Jahre auch ein Botſchafter Sowfetruß⸗ lands als Gaſt an dem Bankett teilnehmen werde Das Brucknerfeſt in Karlsruhe (Von unſer em Karlsruher Vertreter) Mit allem Recht war der muſikaliſche Teil des l Es brachte einen kleinen profanen Beigeſchmack in Feſtes eingerahmt von Musica sacra. Geiſtliche Ehöre a capella und die Große Meſſe bildeten die Eckpfeiler. Ihr erſter ſtand in der St. Stefanskirche, umdrängt von einer ſich drängenden Maſſe der Gläubigen; Glockengeläut, Prälat Dr. Stumpf, mit ſeiner Aſſiſtenz im Ornat, Zeigen des Allerheiligſten, kirchlicher Segen, das war wohl nicht in allen Punk⸗ ten„konzert“ mäßig, doch feierlich, für manchen viel⸗ leicht ein Teil Myſtik und gewiß nach Bruckners, des ſtrengen Katholiken, innerſtem Beipflichten. Bank, Fußbänkchen, jeder Stehplatz beſetzt. Ein Orgelvorſpiel von Fr. Philipp nach altem Brucknerentwurf(1847) bruckneriſch vervollſtändigt leben in Druck erſchtenen), ſchbün von W. Krauß (Philippſchüler) regiſtriert und ausgeführt; leitete würdig ein; Orgel mit Chor„Tota pulchra es, Marla“, eine Antiphon in phrygiſcher Art, ſchloß die Muſikandacht voll ab. Dazwiſchen eine größere, faſt zu große, Zahl von A Cappella⸗Chören Bruckners nach Philtpps ſelbſtändig interpretterenden In⸗ tuſtion geſungen vom Kammerchor der Bad. Hochſchule für Muſik: die Regiſter dieſes Vokal⸗ Apparates, ſein Stimmechanismus, ſeine dynamiſchen Kräfte und geſamtes Material, das in Summa er⸗ zeugte Klangwirkungen, die Bruckner übers Irdiſche erhoben hätten. Schwierigſte Modulationen wurden mit anſcheinender Leichtigkeit reſtlos genommen, wundervolle Schwellungen fielen ins Ohr, abſolute Reinheit blieb konſtant, der inhaltliche Sinn ber lateiniſchen Texte kam im muſikaliſchen Ausdruck durchweg klar heraus. Die Wiedergabe des„Ave Marta“(7 Stimmen) wirkte im gut akuſtiſchen Kirchenraum unvergleich⸗ ſtärker als Tags zuvor im kleineren Muſikſaal er Hochſchule; alle Schärfe der Sopranhöhe war ver⸗ chwunden, um ätherſſcher Zartheit zu weichen. Zum n Mal hörte man hier das Streichquintett. St. Stefan, ohne doch wirklich zu ſtbren. Das tief⸗ gehende, ſchwer zu interpretierende Adagio, das er⸗ hebungsſtarke Finale überwogen durch religiöſe Hal⸗ tung. In manchen Teilen des Werkes erreichte das Zuſammenſpiel J. Peſchers mit ſeinen Kollegen vom Streichquartett der Hochſchule erdentrückende Wirkungen; anderes gab Anlaß zu Fragezeichen, freilich nur der„höheren“ Kritik. Der Geſamtein⸗ druck des Kirchenabends war bruckneriſch, St. Florianiſch, ins Neuzeitliche übertragen. Und das nicht weniger zum nächſten Abend, dem großen Sinfonfekonzert in der Feſthalle. Das Orcheſter des Landestheaters kam endlich zu Wort, J. Krips zum Dirigieren, das er mit allem Temperament mit aller Hingabe an Bruck⸗ ners Werk exekutierte. Die hier wohl noch nicht(in Mannheim 1898/09 unter E. v. Reznicek) gehörte erſte Sinfonie in C⸗Moll war eine richtige Ueber⸗ raſchung. Noch lang nicht ein fertiger Bruckner, unvergoren, eckig, mit der Gebärde von Sturm und Drang, Proteſt und Freiheitlichkeit, rechthaberiſch, verbohrt in die Idee, nicht religibs⸗devot, eher nach Prometheus⸗Art. Höchſt feſſelnd das Trio mit dem bekannten„ortloſen“ Hörnerklang. Krips nahm vielleicht die Tempi da und dort zu raſch, manches ging in der Eile unter. Aber dem Geſamtbild der Sinfonie, der faſt improviſterenden Stimmung (Bruckner:„es iſt mir halt ſo eingefallen!“) wurde die Wiedergabe durch das Orcheſter gerecht. Um es gleich zu ſagen: das Muſizieren der gan⸗ zen Feſtwoche hielt ſich auf der Höhe, verriet Freude und Friſche an jedem Pult. Die oft in Aktion tre⸗ tenden Hörner und ſonſtigen Blasinſtrumente funk⸗ tionterten tadellos, ein muſikaliſcher Hochgenuß, wenn ſie in ganzen Chören ſich trafen, wie in der fünften Sinfonie, die mit ihrem überwältigenden Finale einem frommen Mittelalter unzweifelhaft brachte; die Bewegung des Sechsviertelkontrapunkts als Muſik des Jüngſten Tags ins Ohr geklungen hätte. Es iſt das Werk der„durchgeſiebten“ Motive, die in überwältigender Schlußwirkung rechts ins Orcheſter hinein⸗, links herausgeworfen werden, um ſchließlich eine unerhört wuchtige Sammlung im Finale zu erleben. Die Wirkung auf die Hörer war, ohne Uebertret⸗ bung, koloſſal, der Beifallsſturm wollte kein Ende nehmen. Krips iſt, das hat er hier bewieſen, ein ausgezeichneter Regiſſeur des Maſſiven, Grandioſen, ſo fein er im Adagio Pizzikato und Geſang heraus⸗ ſetzte er ſchön in Fluß. So ſehr die Stefanskirche überfüllt war, ſo litt die Feſthalle an Beſuch— ein Jammer, keine Ruhmestat des Karlsruher muſik⸗ begeiſterten Publikums! * Ganz anders im zweiten Sinfoniekon⸗ zert: da zog die„Friedensmeſſe“ von Franz Phi⸗ lipp, die einſt durch die Mannheimer Sing⸗ Akademie eine ſtrahlende Erſtaufführung erlebt hat, beſonders an; in ihrer verſtändlich⸗muſikaliſchen Haltung gibt ſie dem Volk in weiteſtem Umfang ſehr viel mehr als die nicht eben leicht zu genießende achte Sinfonte Bruckners. Philipp leitete ſein Werk ſelbſt, dirigierte auswendig, und das nützte der Wiedergabe außerordentlich. Philipps unbe⸗ dingte Sicherheit übertrug ſich auf das Muſikanten⸗ heer vor ihm ganz unwillkürlich. Wundervoll kamen die Tonmaſſen, die von dem verſtärkten Orcheſter und dem Rieſenchor(Bachverein, Kammerchor, Thea⸗ ter⸗ und Hochſchulchöre!) ausſtrömten, zur Geltung. Bruckners Achte, vom„muſikaliſchen Oberleiter des Freiburger Stadttheaters“, Hugo Balzer, höchſt klar, verſtändnisinnig, im richtigen Tempi des ſpä⸗ teren Bruckner dirigtert, packte mit ihrer ganzen ethiſchen Macht Ohr und Seele: die oft gefürchteten Längen des„Adagio“ wurden bei dieſer Wiedergabe nicht fühlbar, zwangen zum myſtiſchen Verſinken in Bruckners Tonwelt. Auch das Finale, von Balzer beſchwingt und be⸗ ſeelt interpretiert, gelang dem ſehr verſtärkten Or⸗ cheſter(Freiburger Stadtorcheſter) bis zur letzten Feinheit in ſeiner aufbäumenden Wucht, und ſo den Meiſter, den er für ſich wohl nie zu erhoffen und zu beanſpruchen gewagt hätte. Der Beifall des faſt ganz beſetzten Hauſes(Feſthalle) brach ſturmhaft los un dſchien nicht enden zu wollen. Die beiden Dirigenten ernteten höchſte Anerkennung, die ſie mit Recht auch an das Orcheſter weitergaben: es hatte in dieſer Feſtwoche keine geringen Anſtrengun⸗ gen für Konzert⸗ und Theaterleiſtungen zu be⸗ wältigen. * Der Schluß des Feſtes am Sonntag vormittag brachte wieder„heilige“ Muſtk: Die große Meſſe in f⸗mo ll. Sie gibt das ſtärkſte Beiſpiel von Bruck⸗ ners grenzenloſer Frömmigkeit. In dieſem Sinn hat Dr. Heinz Knoell⸗Karlsruhe das Werk auch außerordentlich ſtilecht interpretiert. Man ſpürte: er war ſich der Verantwortung dieſer Wiedergabe klar bewußt. Religtiöſe Hingabe lag über der Aufführung als eine ergreifende Weihe. Jede Figur, jede Modu⸗ lation war ihm heilig. Alle Wunder der Modulation kamen deutlich zu Klang. Ein Rieſenkörper von Sängern und Inſtrumentaliſten war vor dem Diri⸗ genten aufgebaut. Kaum hat Karlsruhe in den letz⸗ ten Jahren ſolche Tonwogen vernommen, wie ſie fetzt die„große“ Meſſe ausſtrömt. Bachverein, Kammerchor, Theater⸗ und Hochſchul⸗ chöre, die vereinigten Theaterorcheſter von Karlsruhe und Freiburg ergaben ein wahres muſizierendes Heer. Aber, Dr. Knoell, der geborene Chorleiter, hat es in vollkommener Diſzizlin ganz in Gewalt. Ein wundervolles Zuſammenwirken vollzog ſich, um die Meſſe zu wirklichem künſtleriſchen Höhe⸗ punkt des Brucknerfeſtes zu machen. Die fugierten Teile erfuhren denkbar beſte pla⸗ ſtiſche Ausführung, die Einſätze gelangen reſtlos, nicht minder die präziſen Abſchlüſſe. Im Soliſten⸗ quartett zeichnete ſich durch den kirchlich ſatten Klang ſeines Organs der Baß aus, Johaunes Willy(Frankfurt a..); nicht ſo ganz traf den Kirchenton Robert Butz(Stuttgart), der ſich ſtark zurückhielt. Aber das incarnatus est brachte er zu ähnlich hinreißender Wirkung wie Willy das passus. Konzertmeiſter O. Voigt ſpielte die Geigenſolt rein als einfühlender Begleiter des Geſangs, und wurde dieſe Feſtaufführung zu einem Triumph für als reine künſtleriſche Leiſtung muß für Meſſe wie zolksbegehren * — 4 2 S. ee. S. er ——— e S: G 0— 529 2 nn eee D e Dei e. e . —. 4 e e ee 1 — 4 1 Montag, den 11. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 528 VBadiſche Aerztetagung in Mannheim Zu einem der bedeutſamſten Kongreſſe in Mann⸗ heim zählt die am Samstag und Sonntag im Palaſt⸗ hotel abgehaltene diesjährige Herbſtta gung oer Aerztlichen Landeszentale für Baden und des(adiſchen Landesverbandes zur Bekämpfung des Krebſes. Der Bedeutung der Tagung entſprechend war auch ihr Beſuch. Außer ben Vertretern der Regierung, der badiſchen Uni⸗ verſitäten Heidelberg und Freiburg, der Aerztekam⸗ mer, der Städte und Kreiſe und Krankenkaſſen hatten ſich außerordentlich viele Angehörige der babi⸗ ſchen Aerzteſchaft zu dieſer Herbſttagung eingefun⸗ den, die wiſſenſchaftlichen und wirtſchaftlichen Zwecken diente. Es iſt das erſte Mal, daß Mannheim den badiſchen Aerztetag in ſeinen Mauern begrüßt. Es war erfreulich, feſtſtellen zu dürfen, daß die badiſchen Aerzte ſo zahlreich gerade in Mannheim erſchienen ſind, da hier ſchon ſeit einer Reihe von Jahren die Vorſtandſchaft der Badiſchen Aerztekammer(Direk⸗ tor Dr. Harms) und der Aerztlichen Landeszentrale für Baden e. V.(Dr. Mampell und Dr. Cahen) ihren Sitz hat. Die durch die Stadt Mannheim be⸗ reitwilligſt zur Verfügung geſtellten ſchönen Räume des Palaſthotels waren geeignet, der Tagung einen würdigen Rahmen zu geben. Am Samstag nachmittag wurden im einer ge⸗ ſchloſſenen Sitzung, die durch den nn Dr. Mampell, eröffnet wurde, wirtſchaftliche, die Aerzteſchaft ſtark berührende Fragen behandelt. Zunächſt die Steuer⸗ erklärung des Arztes, über die der Mannheimer Steuerſachverſtändige, Herr Joh. Gram! einen äußerſt belehrenden Vortrag hielt, einen Vortrag, der für die Aerzteſchaft deswegen von beſonderer Wichtig⸗ kett war, weil Bewegungen im Gange ſind, die Aerzteſchaft auch zu der Gewerbeertrags⸗ ſteuer heranzuziehen, die zu einer, von der Aerzte⸗ ſchaft nicht aus eigenen Mitteln aufbringbaren Be⸗ laſtung führen muß. Die Kriſis, in der ſich die geſamte deutſche Aerzteſchaft zur Zeit befindet, wurde beleuchtet in dem vom geſchäftsführenden Arzt der Aerztlichen Landeszentrale für Baden Dr. Cahen gehaltenen ausführlichen Vortrag über„Aerzt⸗ liche Standes⸗ und Wirtſchaftspolitik“. Der Redner ſchilderte die ungemein ſchwierige Lage, in der ſich die Aerzteſchaft augenblicklich befindet, die hauptſächlich herbeigeführt wird durch die beab⸗ ſichtigten und bevorſtehenden Aenderungen der Reichsverſicherungsordnung. Er betonte mit Nach⸗ druck, daß die geſamte deutſche Aerzteſchaft gewillt iſt, ſich in den Dienſt der ſozialen Verſicherungs⸗ geſetzgebung zu ſtellen, daß ſie ſich der Tatſache, der wichtigſte Faktor in der ſoztalen Verſicherung zu ſein, bewußt iſt, daß ſie bereit iſt, über die durch die finanzielle Lage im Reich gerade für die ſoziale Ver⸗ ſicherung gebotenen Sparmaßnahmen mitzuberaten und ihrerſeits geeignete Vorſchläge zu unterbreiten. Die Aerzteſchaft iſt aber nicht in der Lage, ſich an der Durchführung von Aenderungsvorſchlägen zu beteiligen, deren Koſten allein von der Aerzte⸗ ſchaft getragen werden ſollen. Die einmütige Zu⸗ ſtimmung der badiſchen Aerzteſchaft zu den Aus⸗ führungen des Reoners kam in folgender Entſchließung zum Ausdruck: „Die badiſche Aerzteſchaft bekennt ſich, genau wie die übrige deutſche Aerzteſchaft, zur ſozialen Ver⸗ ſicherung und betont ihre ſtete Bereitwilligkeit, an der Durchführung der ſozialen Verſicherungsgeſetz⸗ gebung mitzuarbeiten. Die Aerzteſchaft wird dieſe Mitarbeit am wirkungsvollſten geſtalten können, wenn die ſchon wiederholt geforderte Herausnahme der Aerzte aus der Gewerbeordnung, ſowie die Schaffung einer Reichsärztekammer gewährt wird, die als öffentlich rechtliche Körperſchaft mit dem für Sinfonien die Ausführung der richtigen Pauken⸗ partien durch den vorzüglichen Paukeniſten P. Klebe geprieſen werden. Mit dieſem höchſten Do⸗ kument für das Gläubigkeitsethos Bruckners klaug das„Feſt“ aus, auf das ſich manche muſikaliſche Erwartung von Karlsruhe ſeit langer Zeit konzen⸗ triert hatte. Es iſt wie eine wahre Feier muſikalt⸗ ſcher Verſenkung verlaufen, hat die alten Verehrer des Meiſters in ihrer Liebe geſtärkt und hat ihm viele neue Freunde gewonnen. Dr. K. Prdz. O Eugen Jochum dirigiert in Paris. Wie wir erfahren, wurde Kapellmeiſter Eugen Jochum vom Theatre des Champs Elyſees in Paris ein⸗ geladen, dort ein Konzert mit dem Straram⸗ Orcheſter zu dirigieren.— Ferner iſt Herr Jo⸗ chum eingeladen, im Dezember ein Konzert mit dem Pfalzorcheſter im Rahmen der J..⸗Konzerte in Ludwigshafen zu dirigieren. Mannheimer Volksſingakademie. In dem von der Volksſingakademie veranſtalteten Bach⸗ Beethoven⸗Brahms⸗Abend am Dienstag, 12. November im Nibelungenſaale, ſpielt Hedwig Faß baender ein Guadagnini⸗Inſtrument aus dem Jahre 1745, das Weltruf beſitzt. Dieſe Geige iſt eine der herrlichſten Inſtrumente des Meiſter⸗ ſchülers von Stradivarius, das die Zeugniſſe der größten Kenner beſitzt und ein ſelten erhaltenes Meiſterſtück Guadagninis iſt. Sie wurde Hedwig Faßbaender durch ein Freundeskonſortium ſchnell ge⸗ kauft und ſo vor der Abwanderung nach Amerika in letzter Minute bewahrt. O Berufung deutſcher Dozenten nach der Tſchecho⸗ flowakei. Der Präſtdent der tſchechiſchen Republik hat für die deutſche Univerſität in Prag den Privat⸗ dozenten an der Univerſität München Dr. theol. Michaey Schmaus zum a. o. Profeſſor der Dog⸗ matik an der theologiſchen Fakultät und für die deutſche Techniſche Hochſchule in Brünn den Oher⸗ aſſiſtenten des Chemiſchen Inſtituts der Univerſität Marburg, Privatdozent Dr. phil. Zudwig An⸗ ſchütz zum a. o. Profeſſor der organiſchen Chemie ernannt. 0 Behanoͤlung des Krebsproblems Rechte der Selbſtverwaltung den Verſicherungsträ⸗ gern gleichberechtigt gegenübertritt und den geſam⸗ ten ärztlichen Dienſt im Rahmen der ſozialen Ver⸗ ſicherung ordnet und durchführt. Die Aerzteſchaft iſt zur Uebernahme dieſer Mitverantwortung willens und bereit. Sie lehnt aber alle Beſtrebungen ab, die auf eine immer weitere Erhöhung der Ver⸗ ſicherungsgrenze und einen immer größer werden⸗ den Kreis der Verſicherungspflichtigen hinauswollen. Mit aller Entſchiedenheit bekämpft die badiſche Aerzteſchaft die auf dem 33. Krankenkaſſentag in Nürnberg angenommenen Leitſätze, die eine un⸗ würdige und unerträgliche Bevormun⸗ dung der Kaſſenärzte zum Ziele haben. Dieſe Leitſätze vernichten das Syſtem der freien Aerztwahl, ſie ſchalten tauſende von Aerzten aus der Kaſſen⸗ praxis aus, die teils ſchon zur Kaſſenpraxis zuge⸗ laſſen ſind, teils noch für ihre Zulaſſung kämpfen müſſen. Die Nürnberger Leitſätze ſind nicht geeignet, die für die Durchführung und Erhaltung der ſozia⸗ len Verſicherungsgeſetzgebung unbedingt notwendigen Einſparungen herbeizuführen. Um dieſe im Sinne der Allgemeinheit und im Hinblick auf die trübe finanzielle Lage im Reiche zu erreichen, bietet die geſamte Aerzteſchaft ihre un⸗ eigennützige Mithilfe allen Stellen an, die ſich zu einer Gemeinſchaftsarbeit berufen und verpflichtet fühlen.“ VBadiſcher Landesverband zur Delämpfung des Krebſes Die Schwierigkeit des Kampfes gegen den Krebs hat die Leitung der badiſchen Aerzteſchaft veranlaßt, die Krebstagung gemeinſam mit dem Badiſchen Lan⸗ desverband zur Bekämpfung des Krebſes zu veran⸗ ſtalten. Der Landesverband iſt im Frühjahr 1929 nach längeren eingehenden Vorbereitungen gegrün⸗ det worden und heute bereits als eine Organiſation anzuſehen, die im Reiche für ähnliche Gründungen als Muſterbeiſpiel gilt. Die Verſammlung nahm nachſtehende Entſchließung an: „Der Badiſche Landesverband zur Bekämpfung des Krebſes bezweckt einen großzügigen Feldzug gegen die Krebs krankheit und will alle von dieſem Leiden befallenen Patienten erfaſſen, um ſie einer ſachgemäßen Behandlung, Beratung und Be⸗ treuung zuzuführen. Der Landesverband ſtellt ſich mit ſeinem ſchwierigen Beginnen uneigennützig in den Dienſt der Allgemeinheit und läßt ſich nicht be⸗ irren, durch von gewiſſer Seite ausgehende Gegen⸗ aktion und Angriffe, deren innere Beweggründe nur geeignet ſein können, in den Reihen der Krebs⸗ kranken Unruhe hervorzurufen und falſche Hoff⸗ nungen zu erwecken. Der Landesverband ſieht ſich gezwungen, die Oeffentlichkeit vor allen Verſuchen zu warnen, die geeignet ſein können, die Durchfüh⸗ rung ſeines Hilfswerkes in Frage zu ſtellen.“ Badiſche Aerzteſchaft und Preſſe An obige Verſammlung ſchloß ſich eine Zuſam⸗ menkunft der Aerzte mit den Vertretern der Mannheimer Preſſe. Dr. Mampell begrüßte die erſchienenen Herren in überaus herzlicher Weiſe, worauf der geſchäftsführende Arzt Dr. Cahen in Kürze die Beſtrebungen und Ziele der badiſchen Aerzte erörterte. Chefredakteur Kurt Fiſcher ver⸗ wies auf die Notwendigkeit engerer Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen Preſſe und Aerzteſchaft und bedauerte, daß ſich der Arzt der Preſſe noch nicht ſo bediene, wie das bereits durch die Juriſten geſchehe. Die Aerzteſchaft müſſe aus ihrer ghettohaften beruf⸗ lichen Abgeſchiedenheit herauszukommen ſuchen. Der Redner regte ſodann noch für die Mannheimer Preſſe eine Biographie der badiſchen Aerzteſchaft an und ſchloß mit den Worten:„Möge die Preſſe die Lebenskalorie der badiſchen Aerzteſchaft darſtellen.“ (Stürmiſcher Beifall.) Vorführung des Canti⸗Films Der wiſſenſchaftliche Teil des badiſchen Aerzte⸗ tages beſchäftigte ſich mit dem Krebsproblem. Am Samstag abend wurde der ſogen.„Camti⸗Fil“, . lichen Verlauf. ein engliſcher Film, vorgeführt, der durch die über⸗ zeugende Klarheit ſeiner bildlichen Darſtellung in ärztlichen Kreiſen eine große Berühmtheit erlangte und auch hier in Mannheim den größten Beifall gefunden hat. Die Entwicklung der Krebszel⸗ len, ihr Aufbau, ihr Wachstum, kommt im Film derart lehrreich zum Ausdruck, daß auch die an⸗ weſenden Laien ein klares Bild gewinnen konnten über die Vorgänge im menſchlichen Körper, die nach dem heutigen Stand der Wiſſenſchaft als Keim⸗ zellen der ſchweren Krankheit anzuſehen ſind. Der erſte Teil des Films befaßt ſich mit den Nor⸗ malzellen, mit ihrem Leben und ihrer Fortpflan⸗ zung. Anſchaulich dargeſtellt war die raſche Aus⸗ dehnung und Verbreitung der Krebszellen, wobei ſich die Wahrnehmung machen ließ, daß im menſch⸗ lichen Organismus ein fortwährender Kampf der Zellen untereinander ſtattfindet, in dem die lebenden Zellen die abſterbenden auffreſſen. Hoch⸗ intereſſant war die Einwirkung der Radium⸗ beſtrahlung auf die Keimzellen. In kurzer Zeit⸗ ſpanne kam die ſtark pulſterende Tätigkeit der Zel⸗ len zum Stillſtand. Man erſah hieraus, welch' hochwertiger und idealer Heilfaktor das Ra⸗ dium für Krebskranke darſtellt. Vegrüße nzsabend Nach der Vorführung des Films begann der Begrüßungsabend in Form eines bunten Abends, wozu ſich die Tagungsteilnehmer mit ihren Damen recht zahlreich eingefunden hatten. Direktor Dr. Harms und Dr. Walter begrüß⸗ ten die Erſchienenen in Anſprachen voll Witz und Humor, ſodaß ſofort ein inniger Konnex zwiſchen Bühne und der illuſtren Geſellſchaft hergeſtellt war. Man war entzückt von dem Eſprit, der die Aerzte⸗ ſchaft belebt und von ihrer Vielſeitigkeit als aus⸗ übende Künſtler. Die Mitwirkenden waren mit Ausnahme von zwei Mitgliedern des National⸗ theaters(Langheinz und Margit Stöhr) aus⸗ nahmslos Mediziner. Sie alle erzielten Beifall über Beifall. Dr. Walter war ein glänzender Conferencier und Klaviervirtuoſe. Daß die Frau Muſika eine edle Pflegeſtätte findet, bewies das Aerztequintett. Fran Dr. Rothmund ſang rei⸗ zende Zigeunerlieder von Brahms und Frau Dr. Lußheimer die ſchwierige Arie aus dem Barbier von Sevilla von Roſſini. Als Anerkennung für die vorzüglichen Leiſtungen wurden beide Damen zu „Mannheimer Hof⸗Opernſängerinnen“ ernannt. Der 2. Teil des Proramms war dem„Frohſinn“ gewid⸗ met, wobei ſich Dr. Laemmle als ein groß⸗ artiger Zauberkünſtler entpuppte. Eine heitere Note trugen auch die kleinen Aufführungen wie z. B. „Der Selbſtmörder“,„Der erſte Patient“;„Die Kongreßnacht“ u. a. mehr, die viel belacht wurden und ebenſo große Heiterkeit erregten, wie die aus⸗ gezeichnet redigierte Bierzeitung, die viel Witz und Humor enthielt. An die Aufführungen reihte ſich ein Tanz an, dem ziemlich ausgiebig gehuldigt wurde. * Die Haupttagung Am Sonntag vormittag 9 Uhr fanden ſich die badiſchen Aerzte zu gemeinſamen wiſſenſchaftlichen Beſprechungen zuſammen. Zunächſt begrüßte der Vorſitzende der ärztlichen Landeszentrale für Baden, Dr. Mampell⸗Mannheim, die zahlreich erſchienenen Vertreter der Behörden und der Aerzteſchaft. Unter den Anweſenden bemerkten wir vom Mintiſterium des Innern Obermedizinalrat Dr. Schmelcher und vom Kultusminiſterium Prof Dr. Mittel⸗ ſtraß⸗ Karlsruhe, von der Univerſität Heidelberg Prof. Schminke, von der Stadt Mannheim Bür⸗ germeiſter Böttger und Direktor Schuh⸗ macher. Ferner waren anweſend Vertreter der Univerſitäten Freiburg und München, des Bezirks⸗ amts Mannheim(Reg.⸗Rat Dr. Compter), Ver⸗ treter der Aerzteorganiſationen von Baden und Württemberg, Berufsgenoſſenſchaften und Kranken⸗ kaſſen. Dr. Mampell fordert für die Aerzteſchaft die geiſtige und moraliſche Führung in der Sozialgeſetz⸗ gebung. Er weiſt auf den Wandel des Anſehens des Aerzteſtandes hin und betont, daß die Aerzte in ihrer ärztlichen Eigenſchaft politiſch neutral ſein müßten. „Aerztliche Dinge ſind Dinge der Geſundheit und Moral und keine politiſchen Spielbälle. Nur wenn wir das beachten, können wir Führer unſeres Vol⸗ kes ſein.“ Obermedizinalrat Dr. Schmelcher⸗ Karlsruhe übermittelt die Grüße des badiſchen Miniſteriums und betont, daß das badiſche Miniſterium beſonderes Intereſſe an den guten Beziehungen zwiſchen Be⸗ hörden und Aerzteſchaft habe. Die Grüße des baye⸗ riſchen Aerztebundes und der layeriſchen Aerztekam⸗ mer überbringt Sanitätsrat Müller von der Mün⸗ chener Univerſität. Er betont, daß Baden in der Erforſchung und Bekämpfung der Krebskrankheit an der Spitze gegangen iſt. Sein Gruß gilt auch für den württembergiſchen Aerzteverein. Direktor Zie⸗ gelmeyer⸗Konſtanz übermittelt die Grüße der badiſchen Krankenkaſſen. Als Vorſitzender der badi⸗ ſchen Aerztekammer und der Geſellſchaft der Aerzte in Mannheim wünſcht Direktor Dr. Harms der Tagung erfolgreichen Verlauf. Bürgermeiſter Bött⸗ ger begrüßte, daß in Baden die Aerzte gemeinſam die Frage der Bekämpfung der Krebskrankheit be⸗ handeln wollen. Auch hier halten wir die gute Zu⸗ ſammenarbeit der mediziniſchen Wiſſenſchaft und praktiſchen Fürſorge für notwendig und wünſchen der Tagung der badiſchen Aerzte einen recht erſprieß⸗ tagung als auch über Mannheim aus. Präſident Rauſch⸗Karlsruhe der Präſident und Vorſitzende der Landes verſiche⸗ rungsanſtalt Baden und des bad. Landesverbandes zur Bekämpfung des Krebſes eröffnete die Vor⸗ tragsreihe mit einem Referat über die Aufgaben des Landesverbandes zur Bekämpfung des Krebſes. Er führte u. a. aus: Die Frage nach der Urſache der Gründung der Geſellſchaft ſei dahin zu beantworten, daß eine abſolute Zunahme der Krebshaufigkeits⸗ fälle zu verzeichnen ſei. Was zunächſt den organiſatoriſchen Auf bau des Verbandes betrifft, ſo wurde bei der Landes verſiche⸗ rungsanſtalt Baden eine beſondere Verwaltungs⸗ abteilung für die Durchführung der praktiſchen Ver⸗ bandsarbeit eingerichtet, deren ſachliche und perſön⸗ liche Koſten die Landesverſicherungsanſtalt trägt. Ferner ſind nach vorausgegangener eingehender Be⸗ ratung fünf„zentrale Unterſuchungs⸗ und Fürſorge⸗ ſtellen zur Verhütung und Bekämpfung von Ge⸗ ſchwulſtkrankheiten“ im Lande geſchaffen worden. Als ſolche ſind anzuſprechen: Die chirurgiſche Univerſi⸗ täts⸗Poliklinik in Heidelberg, die Röntgenradio⸗ abteilung des Städtiſchen Kranken hau⸗ ſes Mannheim, die Röntgen⸗Radiumabtellung des Städtiſchen Krankenhauſes Karlsruhe. Mit dem organiſatoriſchen Aufbau des Verbandes ging die praktiſche Fürſorge Hand in Hand. Es kamen im ganzen 41 Anträge auf Beihilfen ein. An⸗ läßlich der Gründungsverſammlung wurde ein be⸗ ſonderer Fonds angelegt, der der Beſchaffung von Radium dient, und als erſte Rate 10 000 Mk. ſofort überwieſen, außerdem wurden an einigen Forſchern geſtern Beiträge mit insgeſamt 7 500 Mk. verteilt. Es folgten dann Vorträge von Geh. Rat, Prof. Dr. Blumenthal⸗Berlin, Direktor des Univer⸗ ſitätsinſtituts für Krebsforſchung an der Charité in Berlin und Mitglied des Genfer internationalen Komitees, über„Moderne Anſchauungen über Aetio⸗ logie und Vererbung des Krebſes“. Hofrat Prof. Dr. von Haberer⸗Düſſeldorf ſprach über„Indtikatio⸗ nen und Ergebniſſe der chirurgiſchen Behandlung des Krebſes“ und Prof. Dr. Werner ⸗ Heidelberg über „Indikationen und Ergebniſſe der Strahlenbehand⸗ lung des Krebſes“. Sämtliche Vorträge wurden mit großem Beifall aufgenommen. Das gemeinſame Mittageſſen wurde im Palaſthotel eingenommen. Am heutigen Montag ſind Beſichtigungen im Allgemeinen Krankenhaus und nachmittags wieder Vorträge. Soweit wir ver⸗ nahmen, ſprachen ſich die auswärtige Gäſte ſehr lobend ſowohl über die Organiſation der Herbſt⸗ cl. 2 „Vrülle China“ Uraufführung im Frankfurter Schauſpielhaus Hören wir den Lautklang„China“, da ſehen un⸗ ſere Augen automatiſch kleine zierliche Geiſhas unter roſa Mandelblüten. Das Teehaus. Den be⸗ häbigen Mandarin mit dem gemütlich baumelnden Zopf. Und wie ferne Muſik erklingen unſerem Ohre die ſüßen weichen Rhythmen der Verſe Li⸗ hai⸗pos.„In dem Pavillon aus grünem und aus weißem Porzellan ſitzen Freunde— ſchön gekleidet— trinken, plaudern——“ Und wir wiſſen etwas von der großen chineſiſchen Mauer, die dieſem Land gegen allen Sturmwind ein Schutz, dieſen träumeriſchen Frieden erhalten ſollte. * Doch raſch kehren unſere Gedanken zurück aus ſolchem Märchenland in unſer eigenes düſteres Er⸗ leben. Und wir ſind verſtrickt in allem Schweren, grauſam Harten, das unſer Leben darſtellt und uns gefangen hält. Was ſoll uns ſolche Lebens⸗ Vyrik? Da führt Tretiakow uns für einen Abend nach dem wahren China von heute und lenkt in ſeinem Drama„Brülle China“, das am Samstag abend im Frankfurter Schauſpielhaus in der Bear⸗ beitung von Leo Lania zur deutſchen Urauffüh⸗ rung gelangte, unſer Auge nach dem fernen Oſten, auf Elend und Verzweiflung des verknechteten Chineſen, der von der ſich ſo viel höher dünkenden weißen Raſſe— England und Amerika— in Fron⸗ dienſt und Unterdrückung brutaliſtert wird und zwingt ſo den Europäer mit großer ruſſiſcher Geſtal⸗ tungskraft, ſich mit dem Problem der gelben Raſſe zu befaſſen. Knüppel und Revolver, Peitſche und Stockſchlag ſtatt Reis und Lohn. Und mächtig bäumt es ſich aus ſolch tiefſter Erniedrigung zu revolutionärem Kampf, in welchem es um Gerechtigkeit und Frei⸗ beit Hrüllt. Das Frankfurter Schauſpielhaus verhalf dem Drama in ſeiner— anfangs etwas kühlen, ſich jedoch im Laufe der Handlung mehr und mehr be⸗ feuernden Aufführung, welcher das vollbeſetzte Haus bis zu Applaus und Kundgebungen auf offener Szene mit Spannung folgte, zu einem großen Er⸗ folg. a gh. Ein unbekanntes Berlioz⸗Manuſkript gefun⸗ den. Eine Verwandte des Komponiſten Hektor Ber⸗ livz, die Violoncelliſtin Valentine Berlioz, hat in deſſen Wohnhaus in der Dauphine ein Manu⸗ ſkript gefunden, bei dem es ſich unzweifelhaft um eine Skizze zu dem berühmten Duett aus den in Karlsruhe uraufgeführten„Trofanern“ handelt, die er 1862 geſchrieben hat. O Die erſte europäiſche Freiorgel. Die ſeit Jah⸗ ren verfolgten Pläne, eine Heldenorgel auf der Kufſteiner Feſtung als erſte europätſche Freiorgel zu errichten, ſtehen vor ihrer Verwirk⸗ lichung. Die Orgel wird mit 27 Regiſtern und einem Glockenſpiel von 13 Glocken verſehen, die im Bür⸗ gertum der Feſtung untergebracht werden. Der Spieltiſch ſteht im Feſtungshof. Der kluge Mann baut vor! Thomas Mann war mit einem anderen Dichter aus der illuſtren Gemeinſchaft der Akademie zu einer Geſellſchaft geladen, wo es ſehr literariſch zuging. Als pünktlicher Mann erſchien Thomas Mann zur angeſetzten Zeit, auf die Minute—, ſein Kollege verſpätete ſich eine Stunde, verſpätete ſich noch län⸗ ger, und man begann, kritiſch von ihm zu ſprechen und Unfreundliches über ihn zu ſagen. „Da ſind Sie doch ganz anders, Herr Doktor Mann!“ meinte die Gaſtgeberin,„immer ordentlich, immer höflich, immer bemüht und nobel:— urban, mit einem Wort.“ „Das muß ich auch!“, erklärte der große Dichter der„Buddenbrooks“.„Wenn ich nun nicht da wäre., ich möchte nicht hören, was Sie ſich von mir erzählten!“ 2 Albert Einſtein Ehrendoktor der Sorbonne Wie die„Frankf. Ztg.“ aus Paris meldet, iſt Prof. Albert Einſtein in einer feierlichen Sitzung der Univerſität von Paris zum Ehrendoktor der Sor⸗ bonne ernannt worden. Die Zeremonie fand im Rahmen der jährlichen Eröffnung der Uniperſttät von Paris ſtatt, die in Gegenwart des Unterrichts⸗ miniſters vor ſich geht und dank der glänzenden Be⸗ tetligung und der Anweſenheit fämtlicher Unterrichts⸗ körperſchaften Frankreichs ſowie des diplomati⸗ ſchen Korps ein feſtliches Gepräge hatte. Albert Ein⸗ ſtein, der ſelbſt anweſend war, wurde vom Dekan der Naturwiſſenſchaftlichen Fakultät Prof. Mau rain gefeiert, der erklärte, daß Einſteins Entdeckung nicht allein neue Wege in der Phyſik erſchloſſen, ſondern auch die philoſophiſche Idee des Univerſums erwei⸗ tert habe. In der gleichen Sitzung wurde außerdem noch der Präſident der polniſchen Republik Profeſſor Moſeickt, der durch ſeinen Botſchafter vertreten war, zum Ehrendoktor gemacht, und zwar wegen ſet⸗ ner Verdienſte um die ſynthetiſche Stickſtofferzeu⸗ gung. Prof. Einſtein ift der erſte deutſche Wiſſenſchaftler, der ſeit dem Krieg von einer franzöſiſchen Univeyſttät in dieſer Weiſe geehrt wird, „Kleine Arſachen 9 85. Der große amerikaniſche Bürgerkrieg hatte ſeine Urſache darin, daß die Nordſtaaten die im Süden noch immer herrſchende Sklaverei nicht länger dul⸗ den wollten. Frau Beecher⸗Stowe, die Verfaſſerin des uns allen aus der Jugendzeit bekannten NMomans „Onkel Toms Hütte“, hatte mit dieſem Buch die Ge⸗ müter ſo ſehr erregt, daß ihnen kein anderer Aus⸗ weg blieb als eben der Krieg. Dincoln, der Präſtdent, wußte das genau. Als ihm eines Tages die Beecher⸗Stowe vorgeſtellt wurde, wandte er ſich erſchüttert ab:„Ste ſind alf die kleme Fran, dis Jen rohen Steg gemacht half Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 11. November 1929 Nachrichten über Sonntag undurchdringlicher grauer Nebel lagerte einen nun endgültig vorüber zu ſein. Rheinſtrom machte ſich der Nebel beſon⸗ igenehm bemerkbar und bildete ein großes dernis für Schiff und Beſatzung. Die Schiffe unten nur zwei Stunden fahren. Für die Stra⸗ ßenſammlung des Vereins für das Deutſchtum im e hatten ſich die Schüler und Schülerinnen en höheren Lehranſtalten, der Gewerbe⸗ hule und der Volksſchule gerne zur eſtellt. Soweit ſich feſtſtellen ließ, gerne ſein Scherflein bei für die Be⸗ gen des Vereins, das Deutſchtum im Aus⸗ lande zu fördern. Sind doch die Auslandsdeutſchen die Pioniere für deutſche Art und Sitte in fremden Vanden. Obwohl die Witterung nicht gerade ins Freie lockte, ſo konnte man doch viele Spaziergänger wahrnehmen, die ihren üblichen Sonntag⸗Nachmit⸗ tagsſpaziergang unternahmen. Der Weg nach dem Strandbad war ziemlich belebt. Viele gingen nach dem Sitd⸗ und dem Waldparkreſtauraut. Manche Mannheimer, insbeſondere Geſchäftsleute, fuhren geſtern auch auf die Kirchweih nach Schwetzingen. Nicht mehr lange wird es dauern und die Herbſt⸗ ſtürme brauſen durch das Land. Die höchſte Luft⸗ wärme betrug am Samstag 11,6 Grad., die nie⸗ derſte 5,2 Grad. In der Nacht zum Sonntag ſank das Queckſtlber auf Null Grad, um am Sonn⸗ tag eine Höchſtwärme von noch 7,5 Grad zu er⸗ reichen. Es geht jetzt mit Rieſenſchritten dem Win⸗ ter entgegen. Bahnamtlich wird uns gemeldet, daß der Ver⸗ kehr vormittags ſchwach, nachmittags dagegen etwas lebhafter war. Der Stadtbeſuchsverkehr war nicht von Bedeutung. Als die Ausflügler zurückkehrten, herrſchte im Zentrum der Stadt reger Betrieb. Mieder ein Raubüberfall in Mannheim Am Samstag abend gegen 8 Uhr wurde in der Erleuſtraße in der Nähe der Waldhofſtraße ein erneuter Raubüberfall auf ein Mädchen verübt. Als die Filialleiterin der Firma Schreiber das in der Zeppelinſtraße gelegene Geſchäft verlaſſen wollte, ſprang ihr ein Mann entgegen, der ihr Sand indie Augen warf. Das Mädchen hatte ihrs Aktenmappe mit der Tages einnahme an ihrem Fahrrad hängen, worauf es der Täter ab⸗ geſehen hatte. Er verſuchte, ihr Fahrrad aus dem Hausgange zu ziehen. Die Verkäuferin aber ſchrie laut um Hilfe und wehrte ſich verzweifelt. Der Räuber gab ihr darauf einen Stoß, daß ſie den Halt verlor und das Rad losließ. Als ſie wieder zur Beſtnnung kam, war der Täter mit 450 Mk. unerkannt entkommen. Trotz eifriger Verfolgung und ſofortiger Benachrichtigung der Polizei war es nicht gelungen, den Täter ausfindig zu machen. Hierzu wird uns von der Polizei auf unſere An⸗ frage noch gemeldet: Am Samstag abend halb 8 Uhr wurde eine Verkäuferin der Firma Schreiber in der Erlenſtraße 40 beim Verlaſſen des Geſchäftes bon einem jungen Manne naſſer Sand in die Augen geworfen. Außerdem wurde der Verkäu⸗ ſerin ihre Aktentaſche mit dem Kaſſenbuch mit 438 Mk. entriſſen. Der Täter konnte von der Verkäuferin nicht näher beſchrieben werden. K * Durchbruch des Grauen Wegs in Käfertal. Von den Bewohnern des Reiherplatzes und der umliegen⸗ den Straßen in Käfertal iſt jahrelang darüber age geführt worden, daß der Verkehr durch den Grauen Weg durch das dortige Anweſen der Firma Herrwerth verſperrt war. Nach langwierigen Verhandlungen iſt es nunmehr der Stadtverwaltung gelungen, die in Frage kommenden Gebäude käuflich zu erwerben, ſodaß die Oeffnung des Grauen Wegs für den öffentlichen Verkehr in allernächſter Zeit erfolgen kann. * Ein zärtlicher Ehemann. Die 29 Jahre alte Frau eines hieſigen Fuhrmannes erhielt nach vor⸗ ausgegaugenem Wortwechſel von ihrem liebevollen Ehemann Meſſerſtiche in den Rücken und den linken Oberarm. Die Verletzungen waren derart, daß die Frau nach dem Allgemeinen Krankenhaus ge⸗ bracht werden mußte. * Unfälle. Eine 70 Jahre alte Frau wurde von einem Radfahrer angefahren und zu Boden gewor⸗ ſen. Die Frau erlitt dabei ſchwere Verletzungen, die ihre Ueberführung ins Allgemeine Krankenhaus er⸗ forderlich machten. * Zimmerbrand. Durch Unvorſichtigkeit war am Samstag in dem Anweſen B 5, 6 ein Zimmer⸗ brand ausgebrochen. Federbett, Matratze und die Bettſtelle wurden ſtark beſchädigt. Durch die um 22,3 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr wurde die Gefahr beſeitigt. Der Schaden beträgt etwa 150 Mk. Vom Fahrweg abgekommen. Am Samstag abend fuhr ein Taxameter⸗Kraftwagen beim Ueber⸗ h len eines in gleicher Richtung fahrenden Autos guf den Gehweg und rannte dabei im Nebel auf eine nicht brennende Gas later ne auf. Durch den Anprall erlitt der Fahrgaſt, ein 38 Jahre alter Deko⸗ rateur, Verletzungen am Kopfe und mußte ins Kran⸗ keuhaus überführt werden. Das Auto wurde ſtark beſchädigt. * Selbſtmordverſuch einer jungen Fran. Am Samstag verſuchte ſich die 24 Jahre alte Ehefrau eines Taglöhners in ihrer in der Unteren Mühlauſtraße gelegenen Wohnung durch Ein⸗ atmen von Leuchtgas das Leben zu nehmen. Sie wurde noch rechtzeitig aufgefunden und jun be⸗ wußtloſem Zuſtand in das Allgemeine Krankenhaus verbracht. Das in der Wohnung mit anweſende Gjährige Söhnchen kam, ohne Schaden zu nehmen, davon. Der Grund zu dem unſeligen Schritt der jungen Frau dürfte in Familienverhältniſſen zu ſuchen ſein. * Kapellmeiſter und Gaſtgeber. Kapellmeiſter Eugen Mohr, der bekannte Leiter der beliebten Kapelle, hat das altbekannte Reſtaurant„Zum Sängerheim“, Riedfeldſtr. 25, übernommen. Am amstag fand die Eröffnungsfeier mit Konzert der Geſamtkapelle Mohr ſtatt. Herr Mohr ſehält die Leitung ſeiner Kapelle. 85 i feehaus„ Eröffnungsfeier Die Kürze der Zeit bis zum Radaktionsſchluß ließ es nicht zu, ſchon im Samstag⸗Abendblatt auf die Feier näher einzugehen, mit der das moderni⸗ ſterte Kaffeehaus„Palaſt“ am Samstag mittag wieder eröffnet wurde. Die Damen und Herren, die der an ſie ergangenen Einladung gefolgt waren, verſammelten ſich im Wintergarten. Hier begrüßte der Bauherr, Architekt Michael Geiſel, die Erſchienenen auf das herzlichſte, um im Anſchluß daran zu betonen, daß es mit Hilfe des bauleitenden Architekten Geber, der Handwerksmeiſter, Liefe⸗ ranten und Arbeiter gelungen ſei, eine Mannheim zur Zierde gereichende Gaſtſtätte, einen neuen An⸗ ziehungspunkt für Einheimiſche und Fremde zu ſchaffen. Alle Anweſenden würden heſtätigen, daß dieſes Ziel erreicht wurde. Herr Geiſel dankte nochmals allen Mitarbeitern und ſchloß mit einem Hoch auf die Stadt Mannheim, die in den ſchwierigen Zeiten, die ſie zu überwinden habe, blühen und ge⸗ deihen möge. Handwerkskammerpräſident Groß dankte im Namen der Handwerkskammer Herrn Geiſel dafür, daß er dem Mannheimer Handwerk Gelegenheit gegeben habe, ſein Können zu zeigen, ehenſo für die der Stadt Mannheim gewidmeten Wünſche, womit er die Hoffnung verband, daß auch die Wünſche, die dem Kaffeehaus„Palaſt“ entgegen⸗ gebracht würden, in vollem Maße in Erfüllung gehen möchten. Architekt Kurt Geber⸗Mannheim⸗Karlsruhe dankte zunächſt dem Bauherrn Michael Geiſel für das ſeinen 29 Jahren und ſeinem Büro geſchenkte Vertrauen, das ihm Gelegenheit gegeben habe, zum erſtenmale in ſeiner Vaterſtadt Mannheim eine be⸗ deutende Aufgabe zu löſen. Es habe ſich glücklich ge⸗ troffen, daß ihm neben ſeinen allzu zeitgebundenen Vorſchlägen und Ideen eine ſturmerprobte örtliche Bauleitung im Büro Geiſel zur Seite geſtellt wurde, an der Spitze Baumeiſter Buſſemer, der alte Vertrauensmann des Hauſes Geiſel, der mit uner⸗ müdlichem Fleiße Tag und Nacht den Umbau be⸗ treute. Ihm ſei es am meiſten zu verdanken, daß nach kaum zehn Wochen Bauzeit dieſe ſchöne Gaſt⸗ ſtätte eröffnet werden konnte. Dieſer kurze Bau⸗ termin ſei gleichzeitig ein Lob für alle beteiligten Meiſter, Lieferanten und Arbeiter. Als er vor wenigen Wochen mit dem Bauherrn zum erſtenmale durch die alten Räume in der Abſicht gegangen ſei, mit etwas Licht und Farbe den Raum von 1913, der kurz nach dem Kriege oberflächlich renoviert wurde, aufzufriſchen, wurde ſehr bald klar, daß der Stil jener Jahre mit kleinen Hilfs⸗ mitteln dem heutigen Geſchmack angemeſſen nicht weiter entwickelt werden konnte. Und ſo ergab ſich, daß auch unter Berückſichtigung der geſteigerten An⸗ ſprüche der Gäſte grundlegend umgebaut werden mußte. Durchbrüche nach dem Wintergarten ſchufen einen ſtärkeren Zuſammenhang der Raumgebilde. Es wurde viel Metall verwendet, das in ſeiner glitzernden Pracht und durch ſein reiches Farben⸗ ſpiel eine feſtlichfrohe Stimmung in den lichtdurch⸗ fluteten Räumen hervorrufen ſoll. Wenn man be⸗ denke, daß nach Fertigſtellung des nachbarlichen Kabaretts„Palaſt“, das in einigen Wochen durch Architekt Platen ſeiner Beſtimmung über⸗ geben werde, das geſamte Etabliſſement über 1500 Da ſtehen ſie auf dem Markt, die hochbeladenen Wagen mit dem ſpitzen Filderkraut, umringt von Hausfrauen mit Körben und Wägelchen, damtt die begehrte Ware ſicher nach Hauſe gebracht werden kann. Und die elektriſche Induſtrie hat ſich ſchon auf dieſen Artikel eingeſtellt und Krauteinſchneide⸗ maſchinen geſchaffen, in denen die wagrecht laufen⸗ den, äußerſt ſcharfen Meſſer den Krautkopf in dünne Faſern zerſchneiden, ſo wie wir es beim Wuerkraut lieben. Ja ſelbſt das Ausbohren der„Dorſchen“, wie die Hausfrau den inneren harten Strunk nennt, be⸗ ſorgen beſondere Maſchinen. In den Höfen mit ſol⸗ chem Krautverkauf und Einſchneidevorrichtungen herrſcht reges Leben, denn man hört: Das Filder⸗ kraut ſchlägt auf. Warum denn Filderkrautf Droben im Schwabenland, ſüdlich von Stuttgart zwi⸗ ſchen Böblingen und Eßlingen trägt ein Landſtrich den Namen: die Filder. Es iſt ein flurſandiger, kalkarmer, zur Verkruſtung geneigter, ſchleißiger Lehmboden, auf dem man mit dem Vorwärtskommen der Krautköpfe gute Erfahrungen gemacht hatte, ſo⸗ daß ſich die Dörfer Bernhauſen, Plieningen und Sielmingen auf dieſen„Artikel“ verlegten und damit gute Geſchäfte machten. Unterſtützt von der nahen landwirtſchaftlichen Verſuchsſtation und Hochſchule Hohenheim, machte die Sache gute Fortſchritte, Geld kam ins Land, immer beſſere Qualitäten fanden Aufnahme, und ſo ſchufen ſie in langjähriger Zucht das Spitzkraut, unter dem Namen Filder⸗ kraut, dem ein Poet aus jener Gegend den Vers gewidmet hat: Schau an das Filderkraut, wie Blatt an Blatt gefaltet iſt ſo feſt, doch zart und weich, und wenn ſich's ſpitz emporreckt, turmesgleich, ein Erdenrund, zum Himmel aufgeſtrafft. Nicht ohne Neid ſahen die Nachbarn der drei ge⸗ nannten Orte dem Aufſchwung des Krauthandels zu. Was die können, vermögen wir auch noch, hieß es, und ſo warf ſich die ganze Gegend auf den Anbau des Spitzkrautes, das nach der Gegend den Namen Filderkraut erhielt. Unter dieſen Orten befindet ſich auch Echterdingen, das Dorf, das durch den Verluſt des erſten„Zeppelin“ bekannt geworden iſt. Selbſt Böblingen, Möhringen, Degerloch u. a. zäh⸗ len als Produktionsgebiete des Filderkrauts, und ſo verſorgen die Schwaben hilb Deutſchland mit ihrem Filderkraut. Heute, wo die Kraftwagen die Bahn erſetzen, entwickelt ſich in den Dörfern ein äußerſt lebhafter Marktverkehr. Wie an der Börſe wogen die Preiſe auf und ab, beſonders in dieſem Jahre, wo die Trockenheit ſelbſt dan Bauern auf den eigenen J Aeckern das übliche Quantum Kraut nicht beſcherte, zalaſt Gäſte bewirten könne, dann werde man verſtehen, daß der betriebstechniſchen Einrichtung beſondere Aufmerkſamkeit geſchenkt wurde. Ueber 100 Ange⸗ ſtellte wird das Unternehmen beſchäftigen. Herr Geber rühmte den mutigen Unternehmergeiſt des Herrn Geiſel, der es fertig brachte, umzubauen, neu zu bauen und den komplizierten Wirtſchafts⸗ apparat zu organiſieren und zu finanzieren. Das herzliche Glück auf! galt dem Geſchäftsführer der Bavaria⸗Gaſtſtätten⸗Betriebs⸗Geſellſchaft, Herrn van Lak, Schwiegerſohn des Herrn Geiſel, und ſeiner Gattin, ſowie dem Bauherrn. Weitere Anſprachen Architekt Geiſel ergänzte ſeine einleitenden Ausführungen dahin, daß das Objekt vor 16 Jahren im Grundriß entſtanden iſt, der nunmehr der heu⸗ tigen Zeit entſprechend umgeſtaltet wurde. Der Redner trank auf Architekt Geber und ſeine Zu⸗ kunft. Malermeiſter Krüger, Mitinhaber der Firma Drexler, dankte im Namen der am Umbau betei⸗ ligten Handwerksmeiſter Herrn Geber für die vor⸗ nehme Form, in der er mit der Geſchäftswelt ver⸗ kehrt iſt, zugleich aber auch Herrn Geiſel für das Vertrauen, das er in das Mannheimer Handwerk geſetzt, ein Vorgehen, das in auffallendem Gegenſatz zu der Geſellſchaft ſtehe, die für ein Objekt in nächſter Nähe ſogar die Malerarbeiten nach auswärts vergeben habe. Das Hoch des Redners galt den Familien Geiſel und van Lak. Zwiſchen dieſen Reden bot die neue zwölfköpfige Kapelle unter der Leitung des Kapellmeiſters Victor Hunyaczek aus Wien, der vorher Leiter des Kurorcheſters von Herrenalb war, klangſchöne Proben ihrer hervorragenden Leiſtungsfähigkeit, während Herr Heinrich Schäfer, Vertreter der Fa. Grohe, ein jubelnd aufgenommenes Loblied auf die„Mannemer Sproch“ anſtimmte. Ein Rund⸗ gang durch die Räumlichkeiten, bei dem vor allem die muſtergültigen techniſchen Einrichtungen Bewun⸗ derung erregten, beendete das Zuſammenſein, von dem wir hoffen, daß es in ihrem feſtlichfrohen Ver⸗ lauf ſymptomatiſch für den Erfolg der fehenswerten Gaſtſtätte iſt. Sch. * * Unfall oder Selbſtmordverſuch? Eine ſchwere Gasvergiftung zog ſich ein 55 Jahre alter Maſchiniſt zu, der von ſeiner Logiswirtin bewußt⸗ los in ſeinem Zimmer aufgefunden wurde. Man verbrachte den Mann ins Allgemeine Krankenhaus. Lebensgefahr ſoll nicht beſtehen. Ob ein Unfall oder ein Selbſtmordverſuch vorliegt, iſt noch nicht feſt⸗ geſtellt. * Den Falſchen erwiſcht. Eine wilde Jagd fand geſtern vormittag in der Schwetzingerſtraße ſtatt. Ein Privatauto aus Durlach, das eine kleine Panne erlitten hatte, mußte kurze Zeit raſten. Inzwiſchen vermißte der Beſitzer ſeinen Pelzmantel und ſeine Reiſedecke. Da in einiger Entfernung ein Radfahrer eiligſt davonfuhr, vermutete man in ihm den Dieb. Einige herumſtehende Burſchen mit Fahr⸗ rädern nahmen daher die Verfolgung auf. Der Verfolgte verlor die Herrſchaft über ſein Rad, ſtürzte und zog ſich eine heftig blutende Kopf⸗ wunde zu. Der eigentliche Dieb war längſt vorher verduftet. Der entwendete Pelzmantel ſoll einen Wert von 1000/ haben. ilderkraut ſodaß dieſe gezwungen ſind, fremdes Kraut zu kaufen. Ein deutſcher Haushalt iſt im Winter nicht ohne Sauerkraut zu denken. Zu welchem Gemüſe ſchmeckt das Schweinerne aus dem Schlachtfeſt auch beſſer, als gerade zum Sauerkraut? Hat doch ſellbſt der Dichter Uhland davon geſungen: Auch unſer edles Sauerkraut, wir ſollen's nicht vergeſſen; ein Deutſcher hat's zuerſt gebaut, drum iſt's ein deutſches Eſſen. Wenn ſolch ein Fleiſchchen, weich und mild im Kraute liegt, das iſt ein Bild wie Venus in den Roſen. Ob nach alten Berichten ſchon der große Kaiſer Karl das Sauerkraut als Delikateſſe gekannt hat, laſſen wir dahingeſtellt. Anbefohlen hatte er den Anbau des Krautes, dann mögen die Herren Küchen⸗ meiſter in den Kloſterküchen die Rezepte zu einem guten Einpökeln des Krautes und Fleiſches nach und nach gefunden und verbreitet haben. Freilich die Kartoffel fehlte damals noch; doch ſchon im 16. Jahr⸗ hundert galt Sauerkraut als ein Univerſalmittel unter den Speiſen. In früheren Zeiten war Magde⸗ burg, ſpäter Mainz und Straßburg durch ſein Sauerkraut bekannt. Der Schwabe liebt zu Sauer⸗ kraut beſonders Spätzle, in Niederſachſen tritt der Erbfenbrei an deren Stelle. Dieſes Gericht trifft man in vielen deutſchen Gaſthöfen besonders am Donnerstag, da die gelben Erbſenkörner der rot⸗ blonden Farbe des Gottes Donar und den von ihm geſchleuderten Hagelkörnern entſprechen. Nur wer auf dem Lande im Bauernhaus ein Schlachtfeſt mitgemacht hat, weiß die Lieblichkeit eines guten Sauerkrautes, in dem das Schweine⸗ fleiſch und die Würſte gekocht ſind, zu ſchätzen, dazu ein Glas Apfelmoſt! Wie ſingt doch wieder Uhland: Es reimt ſich trefflich Wein und Schwein und paßt ſich köſtlich Wurſt und Durſt; bet Würſten gilt's zu bürſten! Eine Zunft iſt mit der elektriſchen Einrichtung des Krautſchneidens verſchwunden: der Kraut⸗ ſchneider. Ich ſehe ihn heute noch, wie er mit ſeinem Krauthobel über der Achſel duch das Dorf wanderte, da in einem Haus verſchwand, dann dort, ſtets als begehrter Arbeiter. Und mit einem beſon⸗ deren Bohrer holte er die„Dorſchen“ tief heraus; dann ging's los, hin und her ſchob er die Köpfe in dem engen Rahmen, hinweg über die fünf ſcharfen Meſſer, ohne ſich je zu verletzen. Dann fielen in den untergeſtellten Zuber die feinen zarten Faſern des Krautes. Hinein mit ihnen in den Krautſtänder, Sals darunter und Wachholderbeeren und geſtampft, bis es Brithe gab. S. J. Gun d. Aprilwelter „Das reinſte Aprilwetter“, ſagt ein Bekannter zu mir.„Wieſo April? Oktober haben wir und wenn Du noch bis morgen warten willſt, dann ſchreiben 1 wir November.“ Aber mein Bekannter geht von ſei⸗ nem Aprilwetter nicht ab. ch hat er auch nicht ſo unrecht. Das Wetter iſt bald noch launiſcher als im Monat April. Bald iſt es kalt, daß man trotz des dicken Mantels zähneklappernd durch die Straßer ſchleicht. Dann umſpielen einen fr gswarme Lüfte. Aber nur ganz wenig. So wenig, daß man nicht einmal poetiſch angehaucht wird. Denn gleich darauf iſt es wieder kalt. Einmal gießt es wie mit Kübeln von tiefhängenden Wolken. Schwarz und grau iſt der Himmel. Man könnte meinen, es wolle tagelang ſo weiterregnen. Aber kaum iſt der Schirm richtig aufgeſpannt, ſcheint ſchon die Sonne. Blank⸗ gefegt iſt der Himmel. Alles freut ſich über das ſchöne Wetter. Wer aber etwas ſpäter die Umwandlung be⸗ griffen hat und Ausſchau hält, kann unter Umſtän⸗ den ſchon die Spritzer des nächſten Regens ins Ge⸗ ſicht erhalten. So geht es in buntem Wechſel weiter. Regen und Sonnenſchein. Man läßt dieſe Dinge eben über ſich ergehen, weil man keine andere Wahl hat. Denkt nur, daß es doch noch anders kommen wird. Wie aber dieſes anders ausſehen wird, daran denkt man nicht. Denn das Wetter der nächſten Wochen wird kaum beſſer werden. Wir kommen jetzt in die naßkalte Uebergangszeit. Von der man immer ſpricht: Lieber gar kein Wetter, wie ſolch ein Wetter. 0 Schlief * * Der weltliche Vizepräſident des Gvangeliſchen Oberkirchenrates und Vorſitzende des Rechtsaus⸗ ſchuſſes der Altpreußiſchen Landeskirche, D. Dr. Duske, der der oberſten Kirchenbehörde ſeit faſt drei Jahrzehnten als dienſtälteſtes Mitglied an⸗ gehört, iſt am Samstag in Berlin im Alter von 63 Jahren unerwartet verſchieden. Kommunale Chronik Die neue pfälziſche Gemeinde Die neue Gemeinde der Pfalz, Limburger⸗ Hof, konnte erſtmals eine Handlung als Kommune vornehmen. In der Beſprechung, der faſt alle Bür⸗ ger der neuen Gemeinde beiwohnten, bertet man, wie Limburgerhof am beſten in ſeine Rechten und Pflichten als ſelbſtändige Gemeinde eintreten könne. Vom Bezirksamt Ludwigshafen, dem die Gemeinde von nun ab unterſteht, nahm Regierungsrat Beck an der Sitzung teil. Er verwies nach einleitenden Begrüßungsworten beſonders darauf hin, daß neben der Regelung vermögensrechtlicher und finanzieller Fragen die Organiſation der kommenden Ge⸗ meindewahl die wichtigſte ſei. Anſprachen hiel⸗ ten weiter Lehrer Schwarz aus.⸗Hof, Bürger⸗ meiſter Kleefoot⸗Ludwigshafen und Bürgermei⸗ ſter Iſſelhar d. Regierungsrat Beck erwähnte dann noch verſchiedene Rechtsfragen. Bis 1. Januar nächſten Jahres ſoll dann Gemeindeſekretär Laub⸗ ſcher⸗Rheingönheim die Verwaltungsgeſchäfte über⸗ nehmen. In der folgenden Ausſprache, die der Or⸗ ganiſation der Gemeindewahlen galt, wurde u. a. bekanntgegeben, daß der Bezirkstag der neuen Ge⸗ meinde einen Vorſchuß von 5000% zur Verfügung geſtellt habe. Die neue Gemeinde hat bei 901 Hektar Fläche 2500 Einwohner. Bürgerausſchußſitzung in Lörrach * Lörrach, 8. Nov. Die heute abend abgehaltene Bürgerausſchußſitzung brachte inſofern eine Ueberraſchung, als eine der wichtigſten, vielleicht die wichtigſte Vorlage überhaupt, durch die Annahme eines entgegenſtehenden Antrages abgelehnt wurde. Während Punkt 1 der Tagesordnung, die Aus füh⸗ rung von Notſtandsarbeiten im Betrage von 145 500 Mk., der durch Anleihe aufzunehmen iſt, einſtimmig nach kurzer Debatte zur Annahme ge⸗ langte, gab es eine ausgedehnte Debatte über den Grundſtückstauſch zwiſchen der Stadt, dem badiſchen Staat und dem Reich. Nach dem vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes abgeſchloſſenen Vertrag ſoll die Stadt Lörrach dem badiſchen Staat Baugelände für die Erſtellung von 810 Bea m⸗ ten wohnungen unentgeltlich zur Verfügung ſtellen. Dafür erhält die Stadtgemeinde Lörrach ein Grundſtück am Kaſernenplatz, auf dem die Steuer⸗ einnehmerei errichtet und das Eigentum des Reiches iſt. Der Kaſernenplatz ſteht bereits unter Denkmal⸗ ſchutz. Infolge dieſes Eigentumsrechts des Reiches hat jedoch die Stadt keinerlei Einfluß auf die Weiter⸗ geſtaltung. Das Reich war nun bereit, dieſen Platz einſchließlich des Gebäudes der Stadt als Eigentum zu ütberlaſſen, mit der Bedingung, daß, wenn die Stadt von dieſem Eigentumsrecht Gebrauch mache, ſte weiter in der Nähe ein Gebäude mit mehreren Beamtenwohnungen ſowie nötigen Büroräumen, Autogaxagen uſw. unentgeltlich erſtellen und dem Reich unentgeltlich zur Verfügung ſtellen muß. Faſt alle Fraktionen waren trotz der Darlegungen des Vorſitzenden, Bürgermeiſter Dr. Graber„über die Schwierigkeiten der Verhandlungen bezw. der Erreichung des jetzt vorliegenden Ergebniſſes darin einig, daß die Ausführung dieſes Vertrages für die Stadt eine ſchwere Belaſtung bedeute. Einige Frak⸗ tionen erklärten ſich jedoch damit einverſtanden, weil ſie die Vorlage als ein Stück Kommunalpolitik auf weite Sicht betrachteten. Die Hausbeſttzerpartei hatte jedoch den Antrag eingebracht, die Vorlage zwecks Erreichung beſſerer Bedingungen bei neuen Ver⸗ handlungen an den Stadtrat zurückzuverweiſen. Die⸗ ſer Antrag wurde mit 88 gegen 36 Stimmen an⸗ genommen. Für den Antrag ſtimmten geſchloſſen die Kommuniſten, die Mehrzahl der Hausbeſitzerpartei und ein Teil des Zentrums. Die übrigen Vorlagen, die Errichtung eines Planſchbeckens für Kinder im Städt. Schwimmbad ſowie die Uebernahme der Mit⸗ bürgſchaft für einen Kredit der Wuhr⸗Genoſſenſchaft, Erwerbung von Grundſtücken uſw., wurden einſtim⸗ mig angenommen. Schluß des redaktionellen Tes 1. eh 1 5 2. 2 Sind Si. ad Sie verschlelmt. suspern gar und hüsteln! bas Schvincet bei rege int sigem ulschen der nicht e cen ser ertsswen — en dee ee oa„„„„e ee.. e e e 77 A 5 . * B. f. L. Neckarau— 08 Mannheim:2. Sp. Vg. Mundenheim— S. V. Waldhof:2. F. Vg. Rohrbach— Phönix Ludwigshafen 323. Sp. Bg. Sandhofen— V. f. R. Mannheim 58. Die größte Ueberraſchung dieſes Spielſonntags iſt das Unentſchieden, das Rohrbach auf eigenem Platz gegen Phönix Ludwigshafen mit 318 erzielen konnte. Hier hatte man unbedingt mit einem Siege der Ludwigs⸗ hafener gerechnet. V. f. R. hat wieder einmal Pech gehabt, er mußte auch in Sandhofen die beiden Punkte laſſen, obwohl er an und für ſich nicht ſchlechter war als der Platz⸗ beſitzer. Lediglich das Verſchießen von 2 Elfmetern brachte B. f. R. um jede Ausſicht. V. f. L. Neckarau kounte auf eigenem Platze gegen O8 Mannheim klar mit 42 ſiegen und damit weiter an der Spitze der Tabelle bleiben. Auch Waldhof brachte mit viel Gluck im Spiel gegen Mun⸗ deuheim die beiden Punkte durch den 21⸗Steg nach Haufe. Das Bild der Tabelle hat ſich kaum verändert: Neckarau und Waldhof liegen mit je einem Punkte Abſtand an der Spitze. Phönix Ludwigshafen hat 3 Punkte weniger als Waldhof, dafür aber auch nur 10 Spiele. Sandhofen konnte ſich durch den Steg über V. f. R. auf den 4. Platz vorarbei⸗ ten. V. f. R. folgte mit einem Spiel und einem Punkt weniger an 5. Stelle. Den Reſt bilden Mundenheim, 08 Mannheim und Rohrbach. In der Main⸗Gruppe iſt die Vorentſcheidung gefallen. Die Frage nach dem neuen Mainbezirksmeiſter kann be⸗ antwortet werden: Der Titel iſt nach den Spielen des 10. November der Frankfurter Eintracht nicht mehr zu nehmen. Die Eintracht ſchlug an dieſem Tage den alten Lokalrtvalen, Fuß ballſportverein, 110, wenn auch etwas unverdient. Union Niederrad büßte ebenfalls zwei Punkte ein. Sie ließ ſich von Hanau 93 berraſchend mit 21 abfertigen. Nun hat die Eintracht vor dem Tabellenzweiten ſechs Punkte Vorſprung. Sie braucht alſo aus den noch ausſtehenden vier Spielen nur drei Punkte, um endgültig Meiſter zu ſein. Die Frage nach dem Zweiten und Dritten dagegen iſt noch nicht gelöſt, wenngleich die augenblickliche Stellung des Fußballſport⸗ vereins etwas ungünſtig erſcheint, ſo muß man ihm doch beſtimmte Nusſichten einräumen. Rotweiß, einer der Platz⸗ kandidaten, fertigte Germania Bieber:0 ab. Die Offen⸗ bacher Kickers ſiegten gegen Sp. Vg. Griesheim 511. Jer der Gruppe Saar hat ſich die Situation zum Teil etwas geklärt, teilweiſe aber auch wieder kompliziert, vor allem in der Frage des Abſtiegs kandidaten. Idar iſt durch ſeine 211⸗Niederlage gegen FV. Saarbrücken auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutſcht, während der Tabellenletzte, V. f. R. Katſerslautern gegen Saar 95 ein ehrenvolles:1 herausholen konnte. Stark ver⸗ Heſſert zeigte ſich Neunkirchen, das den V. f. R. Pir⸗ maſens mit:2 abfertigte und durch die 21⸗Niederlage der Sportfreunde Saarbrücken gegen Fc. Pir⸗ maſens mit an zweiter Stelle der Tabelle ſteht. Die Grunpe Heſſen hatte am Sonntag i i de f g ihre Senſation, denn der Meiſter Wormatia Worms a in Mainz von dem FS 05 verdient mit 170 geſchlagen. Für Mainz iſt dieſer Sieg von ausſchlaggebender Bedeutung für andsſpiele in die Beſetzung des dritten Platzes, da Jſen burg von Bingen nur mit viel Glück mit 00 heimkehrte. Daß der SV Wiesbaden den Darmſtädter SV. mit 31 und Alemannia Worms den 1. F. C. Langen mit:0 ſchlagen würde, kam nicht unerwartet. Darmſtadt und Langen müſſen es nun unter ſich ausmachen, wer von den beiden abſteigt. Die drei Spiele des Sonntags in der Gruppe Würt⸗ temberg waren von erheblicher Bedeutung. Ein Sieg hätte den VfB. Stuttgart ein gutes Stück auf dem Wege der Meiſterſchaft vorangebracht. So erlitt er aber in Pforzheim von dem dortigen FC. eine:3 Niederlage. Brötzingen, das in Stuttgart über die Sportfreunde mit:0 triumphierte, iſt dadurch nach Verluſtpunkten mit dem VfB. auf gleiche Höhe gekommen. Während ſo die Frage nach der Meiſterſchaft wieder vollkommen offen ge⸗ worden iſt, iſt in der Abſtiegsfrage eine Vorentſcheibung gefallen, denn Pforzheim ſcheint ſich behaupten zu können, während die Sportfreunde wohl den Leidensweg in die Kreisliga machen müſſen. Durch einen Sieg von:2 Toren über den Sc. Birkenfeld wird Union Böckingen nach wie vor neben dem BfR. Heilbronn ernſthafter An⸗ wärter auf den dritten Platz. In der Gruppe Nordbayern war der Spielbetrieb am Sonntag wieder in vollem Gange. Der 1. FC. Nürn⸗ berg hatte die Sp. Vg. Hof als Gegner. Nachdem ſich die Hofer in der erſten Halbzeit gut gehalten hatte, mußten ſie in der zweiten Hälfte die Ueberlegenheit des Clubs durch einen überzeugenden:1 Sieg anerkennen. Bayern Hof und ASV. Nürnberg treunten ſich mit einem Unentſchieden:3(:). Der VfR. Fürth mußte ſich auf eigenem Platze von dem 1. Fc. Bayreuth mit 02(:0) beugen. Die Sp. Vg. Fürth weilte in Würzburg und ſchlug erwartungsgemäß den dortigen 8B. mit 40. In der Gruppe Südbayern gab es 2 unentſchiedene Spiele. Der Tabellenführer und vorausſichtliche Meiſter Bayern München teilte ſich mit Teutonia München mit :2 in die Punkte. Das gleiche Ergebnis erzielte Jahn Regensburg gegen 1860 München, Wacke München dagegen konnte DSV. München knapp 2 ſchlagen. Die Gruppe Baden brachte in Karlsruhe einen knap⸗ pen Sieg des KFV. über den FC. Freiburg mit 312 Toren. KV. hat damit wieder Ausſicht doch noch Meiſter zu werden. Phönix Karlsruhe konnte in Frei⸗ burg gegen den Sportklub nur unentſchieden 111 ſpielen. Villingen mußte ſich mit Sp. El. Frei⸗ burg gleichfalls in die Punkte tetlen(:). Ra ſt att ſchlug Schramberg glücklich mit:0. Stand der Tabelle Spiele Gew. Unentſch. Verl, Tore Pkt. Vereine 29.17 17 V. f. L. Neckarau 11 Sportverein Waldhof 11 Phönix Ludwigshafen 10 Spielvg. Sandhofen 11 WV. f. R. Mannheim 10 Sy. Ba Mundenheim 11 1903 Mannheim 11 Vg..⸗ Rohrbach 11 91 0 8 0 o ο π 9 ο⁰˙e * . — — do b NN Der verbiente Sieg des Meiſters V. f. L. Neckarau— 08 Mannheim 422(:1) Vor etwa 1200 Zuſchauern mußte ſich der V. f. L. Neckarau mächtig ſtrecken, um die eifrig kümpfenden Lindenhöfer nie⸗ derzuringen. Man erlebte einen intereſſanten, abwechſlungs⸗ reichen Kampf, der erſt in der letzten Minute entſchieden wunde. Bis zum Wechſel lagen die Neckarauer mit 31 klar in Führung; man erwartete allgemein nach der Pauſe eine weitere Verbeſſerung des Ergebniſſes, hielt man doch den Sturm des Meiſters für weit durchſchlagskräftiger. 8 kämpfte aber nach der Pauſe weiter eifrig, verbeſſerte das Reſultat auf:2, wodurch die Gemüter nochmals etwas in Wallung gebracht wurden, und gab ſich erſt mit dem Schluß⸗ pftff geſchlagen. Infolge ſeiner techniſchen Reife und der größeren Entſchloſſenheit der Stürmer haben die Neckarauer den Kampf verdient gewonnen, wenn auch die Leiſtungen nicht gerade überzeugend waren. Dies gilt in erſter Linie von der Läuferreihe, die dem Gegner zu viel Entfaltungs⸗ möglichkeiten ließ und im Aufbau und der Abwehr nicht überzeugen konnte. Sehr lange brauchte der Mittelläufer, bis er etwas in Fahrt kam. Von den Außenläufern gefiel der linke beſſer, der aufopfernd arbeitete. Die Verteidigung nahm aufänglich den Kampf viel zu leicht und leiſtete ſich in punkto Abſchlag manchen Scherz. Der Sturm erſchien erſt⸗ mals mit Vallendor als Sturmführer, der für den Sturm eine nicht zu unterſchützende Verſtärkung bedeutet. Der Stuttgarter führte ſich ſchon in ſeinem erſten Spiel vielver⸗ ſprechend ein. Man ſah eine muſtergültige Ballverteilung, gutes Freiſpielen und Kämpfen. Hat er erſt einmal den Kontakt mit ſeinen Nebenleuten hergeſtellt, ſo wird er der Mann ſein, der dem Neckarauer Sturm ſeine Durchſchlags⸗ kraft gibt. Der Halbrechte zeigte gute und ſchwache Mo⸗ mente. Ungenügend war ſein Start nach dem Ball und ſein Kampf um den Ball. Von den beiden Außen geftel der rechte beſſer als Techniker, während der linke der härtere Kämpfer war. Der Halbkinke fiel etwas ab, es fehlt ihm noch etwas das Verſtänduis für die verſchiedenartigen Aktionen des Angriffsſpiels. 98 kämpfte überraſchend eifrig und leiſtete erbitterten Widerſtand. Die Elf ſcheint wieder in aufſtetgender Form zu ſein, was ſchon die ganz respektable Arbeit der Läufer⸗ reihe bewieſen haben dürfte. Dieſe Mittelreihe zeigte ein Spiel, das auf Nützlichkeit und Produktivität aufgebaut war. Sehr gut gefiel der Mittelläufer, der beſſer und er⸗ folgreicher arbeitete als ſein Gegenüber. Die beiden Außen⸗ lältfer flelen nur wenig ab. Erſt in der Mitte der zweiten Halbzeit ließ die Schnelligkeit etwas nach, wodurch auch der Gegner mehr zu Wort kam. Die Verteidigung leiſtete ſich, beſonders vor dem Wechſel, manchen Schnitzer, war nervös und nicht ſicher genug. In ihr konnte a der rechte Byrkeidiger entſchieden beſſer gefallen als der linke, durch deſſen ungenügendes Stellungsſpiel auch zwei Verluſttore fteken. Der Sturm beſitzt in dem neuen Mittelſtürmer einen eifrigen Kämpfer, dem aber noch die nötige Noutine fehlt. Die Außen waren ſchnell, der Halblinke war der beſte Techniker. Els Schiedsrichter amtierte Keßler⸗ Mainz einwand⸗ frel. Seine Entſcheidung Tor beim vierten Erfolg der Neckarauer erfolgte zu Recht, da der Ball von der Innen⸗ kante abprallte und zu Boden ging. Die Gäſte neigen zunächſt zu ſchöneren Leiſtungen und ſind auch in Bezug auf Schnelligkeit dem Gegner etwas voraus. Trotzdem aber kommen die Platzbeſitzer in der 5. Minute zum Führungstor. Ein Strofſtoß wird von Zeil⸗ felder knapp vor das Tor getreten, wo der Rechtsaußen ſofort entſchloſſen einſchtebt. Das Spiel zeigt einen ver⸗ teilten Charakter, die Kampfbilder wechſeln ſtändig. Der V. f. L. leidet noch unter der ungenügenden und ungenauen Arbeit der Läuferreihe, während die Gäſte durch ihr flüſſi⸗ ges Spiel nicht ſelten gefährlich werden. In der 22. Mi⸗ nute führt eine Kombination Zeilfelder Benner—Vallen⸗ dor durch den Mittelſtürmer zur Verbeſſerung auf:0. Be⸗ reits 2 Minuten ſpäter kann der Halblinke der Gäſte auf eine Vorlage des Rechtsaußen auf 21 verbeſſern. Ein Mißverſtänduts der 08⸗Deckung nützt in der 30. Minute der Halbrechte aus und ſtellt das Halbzeitergebnis auf:1. Nach der Pauſe greifen die Gäſte zunächſt forſch an und ihr Eifer wird in der 17. Minute mit einem weiteren Er⸗ folg belohnt. Ein flotter Angriff von links wird durch den Halbrechten abgeſchloſſen. In der Folge iſt der V. f. L. techniſch beſſer und dadurch überlegen und gefährlich. Es wird recht gut geſchoſſen, die Bälle verfehlen aber knapp ihr Ziel. Aber os wird nach wie vor immer noch gefährlich durch raſche Durchbrüche, die in erſter Linie durch das zu weite Aufrücken der Verteidigung von den Flügelſtürmern eingeleitet werden können. Der Kampf wogt auf und ab, beiderſeits verſucht man eine Verbeſſerung des Reſultates. In der letzten Minute kann Neckarau den Endſtand von 42 erzielen; nach kurzem Geplänkel vor dem 08⸗Tor ſchießt der Halblinke ein. Ecken 11:3 für Neckarau. V. f. L. Neckarau: Winkler; Dern, Broſe: Ochs, Kaiſer, Dagne; Benner, Zeilfelder, Vallendor, Striehl, Ott. 8 Maunheim: Pabſt; Hartung, Zepp; Langenberger, Frank, Ziegler; Aſſer, Teufel II, Flörſch, Theobald, Teu⸗ fel J. Bw. Waldhof gewinnt mit Glück Spielvereinigung Mundenheim Sportverein Wald⸗ hof:2(:1) Dieſen Kampf hat Waldhof dank ſeiner größeren Rou⸗ tine und ſeiner beſſeren Technik knapy für ſich zu ent⸗ ſcheiden vermocht. Die Platzherren lieferten nämlich im Feld eine zumindeſt ebenbürtige Partie und waren vor allem in der Schlußphaſe überlegen. Dafür waren aber ihre Stürmer zu aufgeregt, um in entſcheidenden Mo⸗ menten durch beſonnenes Handeln Erfolge erzielen zu können. Waldhof war allerdings durch das Fehlen von Ofer und Model nicht unweſentlich geſchwächt, da ſich der Erſatz nicht recht einfinden konnte. Beſſer geftel dagegen der erſtmals eingeſtellte Glasſtädter. Bei Mundenheim überragte Deuſchel in der Verteidigung ſowie Mittel⸗ läufer und Rechtsaußen. Nach den gezeigten Leiſtungen hätten die Platzherren immerhin ein Unentſchieden ver⸗ dient gehabt. Rohrbach behauptet ſich F. G. Rohrbach— Phönix Ludwigshafen 98(:1) Das Ergebnis kommt recht überraſchend aber Rohr⸗ bach bewies nun wieder einmal, daß es auf eigenem Platz ein recht beachtlicher Gegner iſt. Die Platzherren zeigten auch diesmal wieder einen kaum zu überbietenden Eifer und konnten ſogar feweils in Führung liegen und muß⸗ ten erſt in letzter Minute einen Punkt abgeben. Phönix Ludwigshafen hatte keinen beſonderen Tag, wenn auch eine techniſche Ueberlegenheit der Gäſte, die zudem den beſ⸗ ſeren Spielaufbau zeigten, nicht zu verkennen war. Phönix erreichte aber nicht die geſchloſſene Leiſtung wie an den vorangegangenen Tagen und kann ſchließlich mit dem Unentſchieden zufrieden ſein, zumal als Erfolge nicht ge⸗ lingen wollten, einige Spieler, die Nerven verloren und Weber und Hahn wegen Schledsrichterbeleidigung des Platzes verwieſen werden mußten. Rohrbach hat dieſes wertvolle und unter Umſtänden ſehr bedeutſame Unent⸗ ſchieden nicht zuletzt auch dem aufopfernden Spiel ſeiner Läuferreihe zu verdanken, in der vor allem der linke Läu⸗ fer gut gefiel. Rohrbach kommt durch Hummel nach einer guten Flanke zur Führung. Ein Eckball verurſacht ein län⸗ geres Gedränge vor dem Tor der Einheimiſchen, in deſſen Verlauf deren Torwart den Ball nach Anſicht des Schiedsrichters hinter der Linie gehalten haben ſoll, ſodaß Hannewald Tor entſcheidet. Bei dieſem Ergebnis bleibt es bis zur Pauſe. Nach dem Wechſel wartet Rohrbach mit energiſchen und recht gefährlichen Angriffen auf, doch fehlt den Leuten noch die nötige Routine, um im entſchetdenden Moment die Ruhe zu bewahren. So bleiben mehrere Chancen unverwertet, bis es ſchließlich Filſinger gelingt, Rohrbach erneut in Führung zu bringen. Doch die Freude währt nur kurz, denn Gußner kann ſchon wenig ſpäter für Phönix den Ausgleich erzielen. Von neuem beginnt der Kampf um die Führung. Wiederum iſt es Filſinger, der mit ſchönem Schuß Rohrbach zu dritten Male in Front bringt. Hahn und Weber müſſen wegen Beleidigung des Schiedsrichters vom Platze verwieſen werben. während kurz nach diefem Vorfall Gußner wenige Minuten vor fell des Spiels doch noch das endgültige Remis her⸗ Ellt. Sp. Vag. Sandhofen— VfR.⸗Mannheim 523(:2) Durch die wechſelnden Erfolge, und die im Fußball nun einmal programmäßigen Ueberraſchungsrückſchläge, wachſen die Kämpfe ſowohl der drei— vier oberen, als auch der Schluß mannſchaften jetzt erſt in ihre eigentliche Bebeutung hinein. Jeder Punkt, ob gewonnen oder verloren, fällt doppelt ins Gewicht. Allenthalben ſind die letzten Beſtre⸗ bungen im Gange, und wie Neckarau und Waldhof in ent⸗ ſcheibender Stunde auf Verſtärkungen ihrer Mannſchaften bebacht ſind, verſuchte auch BfR. zum geſtrigen Treffen in Sandhofen vor allem das körperliche Gewicht ſeines Stur⸗ mes, wie beſſen Erfahrung und allgemeinen Durchſchlag durch eine neue Zuſammenſtellung zu heben. Es liegt in der Natur der Sache, daß junge Angriffsreihen, wie ſie Vfyt. und Waldhof beſttzen, auch ihre unbeſtreitbaren Nach⸗ teile haben, was ja am beſten an der Skala der Ergebniſſe beobachtet werden kann. Ob nun Pfgt.⸗Mannheim geſtern den richtigen Griff tat, konnte nur das Spiel ſelbſt beaut⸗ worten, denn Sandhofen zählt zur Zeit zu jenen Gegnern, bite mit Umſtellungen auf dem Papier allein nicht zu ſchla⸗ gen ſind. Deſſenungeachtet lag in der jüngſten Aufſtellung des Bf. eine gewiſſe Möglichkeit für einen Erfolg rein theoretiſch vor. Es kam nur darauf an, dieſe füngſte grundlegende Umſtellung durch die Praxis zu erhärten. Das gab der Begegnung eigentlich von vornherein ſchon eine intereſſante Note, ganz abgeſehen von der tabellari⸗ ſchen Bedeutung des Kampfes und ſeinen eventuellen Aus⸗ wirkungen. Das Ergebnis das vor rund 3000, zum Teil ſehr leidenſchaftlich beteiligten Zuſchauern in einem regel⸗ rechten, harten und äußerſt wechſelvollen Punktekampf zu⸗ ſtande kam, ſpiegelt nicht ganz die Leiſtung des Vfg., der zwei Elfmeter nicht anzubringen verſtand, im übrigen aber entſchieden durchſchlagskräftiger war als in den letzten Spielen. Wären die beiden Elfmeter verwandelt worden, wäre der— an ſich durch die beſſere Geſamt⸗ leiſtung, alſo verdient zuſtande gekommene— Sieg ſtark anzuzweifeln geweſen. Das Vornehmen des rechten VfR. ⸗ Verteidigers in die Sturmmitte, in Verbindung mit dem körperlich robuſten Halblinken gaben dem Angriff ent⸗ ſchieden mehr Druck, und auch die vorbereitenden Vorlagen des Mittelſtürmers bei den beiden erſten Toren Mann⸗ heims zeigten mindeſtens indirekt produktive Arbeit des Mitetlſtürmers, wenigſtens beim geſtrigen Spiel. Auch der Linksaußen ſpielte für die kurze Zeit ſeines Einſetzens rechts, ſodaß von Mitte bis linker Flügel die Hauptkraft des VfR.⸗Sturms lag. Die rechte Seite war nicht ganz ſo produktiv. Gut war auch die Läuferreihe und die Ver⸗ teidigung, die aber doch die ſchwerere Arbeit zu verrichten hatte. Der Torwart hätte zwei Tore vielleicht verhüten können, wovon eines wieder auf das Konto eines ver⸗ lorenen Balles kam, was bei dem gleichen Vorgang wie gegen Mundenheim doch eine Schwäche bedeutet. Dieſe kann beſtimmt abgeſtellt werden. Im übrigen litt das Spiel natürlich auch unter dem Nebel, und auch der ungewohnte ſchwere Ackerboden wirkte ſich aus. Trotz ällem hielt die Manuſchaft durch, was viel beſagen will. Der Sieg Sand⸗ hofens ſtand erſt gegen Ende ſicher. Sandhofen ſelbſt zeigte die beſſere Geſamtleiſtung. Schwächen zeigte der Torwart und die Verteidigung nur wenige; dafür genügte der rechte Läufer, der den Poſten offenbar nicht gewöhnt iſt, auf keinen Fall. Der gegneriſche Linsaußen hatte zu freien Lauf und erzielte auch ſchließ⸗ lich aus unbehinderter Stellung das 2. Tor Mittel⸗ und Das mit 1500 Zuſchauern recht gut beſuchie Spiel hatte in Hohmann⸗Frankfurt einen ausgezeichneten Leiter ge⸗ funden. Das recht wechſelvolle Treffen brachte Waldhof noch vor Ablauf der erſten halben Stunde im Anſchluß an einen Eckball durch plazierten Kopfball von Pennig den Füh⸗ rungstreffer. So blieb es bis zur Halbzeit. Dann kamen die Platzherren durch einen Fehler des Gäſtetorwarts um Ausgleich; Rihm ſteht zu weit vor dem Tor, als ein Fernſchuß von Deuſchel vor ihm aufſpringt und über ihn hinweg im Tor landet; bei richtiger Stellung ein un⸗ bedingt zu vermeidender Treffer. Aber die Gäſte können bereits nach wenigen Minuten durch Rasmus erneut in Führung gehen. Mundenheim gibt ſich noch keineswegs geſchlagen und bedrängt die Gäſte mit elanvollen An⸗ griffen. Mehrere klare Chancen werden aber glatt aus⸗ gelaſſen, ſodaß Waldhof doch noch zu einem knappen Sieg Neueſtes vom Sport Verbandsſpiele im Rheinbezirk: Neckaran, Waldhof und Sandhofen ſiegen. Phönix Lubwigs⸗ hafen ſpielt gegen Rohrbach unentſchieden. n FC. 08 Mannheim ſchlägt.f. R. Köln Boxen im Nibelungenſaal mit:6 Punkten. * Der Amateurboxverband tagte in Mannheim Neuer Vorſtand. im * 4. Reitjagd des Reitervereins Mannheim. * Hockey⸗Klubkämpfe in Heidelberg:.. Heibdel⸗ berg ſchlägt V. f. R. Mannheim:0 und T. B. 46 Hei belberg ſchlägt T. V. 46 Mannheim. 4. Hockey⸗Länderſpiel Frankreich—Schweig 078. * Baronin v. Oppenheim gewinnt im Genfer Reit turnier den Preis der Diana, * Tennisländerkampf der Berufsſpieler Holland 5 Deutſchland führt am erſten Tag mit 0. t Minuten verlaufen noch wechſelvoll, ohne Berliner Poltzeiboxer in Wien geſchlagen. V. f. M. fällt auf den 8. Platz zurück linker Läufer waren auf der Höhe, nur daß erſterer zu lange den Ball hält und zuviel zum Läufer, anſtatt in den Skurm ſpielt. Gegen Schluß war auch die Läufermitte ab⸗ gekämpft. Im Sturm iſt der rechte Flügel der beſſert Teil und namentlich der Halbrechte gefährlich. Ihm folgt der Mitelſtürmer, der ihm im Schuß nur wenig nachgab. Schwächer iſt der Halblinke und Linksaußen, aber beide ſetzen ſich ein. Zu langſam mutete mitunter das Spiel bes Innentrios an, wie überhaupt das Abſpiel in der Mann⸗ ſchaft zu langſam vor ſich geht. Beſonders auffallend war noch der Umſtand, daß nicht ſtetig genug, d. h. in jeder Lage angegriffen wird. Das immer wieder beobachtete Zurückgehen der Deckung und teilweiſe auch Verteidigung, holt den Gegner ötrekt heran. Alles in allem iſt Sand⸗ hofen aber ſtark im Spiel vorwärts gekommen und wird auf dem ſchweren Boden auch von ſtarken Mannſchaften nicht leicht zu ſchlagen ſein. Der Spielverlauf. Nach einer einleitenden kurzen Offeuſive von Bf. kommt Sandhofen ebenfalls vorübergehend auf, aber beide Verteidigungen laſſen die Angriffe nicht zu ausgereiften Schußgelegenheiten kommen. Ueberraſchend bringt auf Fehler des linken.⸗Verteidigers eine Vorlage des Vfg. Mittelſtürmers an den Halblinken, der wohl plaziert, aber nicht ſcharf— und haltbar— in die rechte untere Ecke ſchteßt,:1. Weitere ſpannende Momente ſpielen ſich vor Sandhofens Tor ab, ſte können überwunden werden. Durch den aufkommenden Nebel iſt das Spiel ſchwer zu ver⸗ folgen. Sandhofen drückt ſtark, doch auch bet guten Flankenbällen der Flügel iſt die VfR.⸗Verteidigung auf ber Hut. Den erſten Prachtſchuß(halbrechts Sandhofen) lenkt der Vfg.⸗Hüter zur 1. Ecke. Einen famos getretenen Strafſtoß des Halbrechten, ſetzt der Mittelſtürmer Sand⸗ hofens zum Ausgleich um:1. Nun ſpitzen ſich die Situn⸗ tionen vor dem BfR.⸗Netz zu Abermals auf Strafpall, diesmal vom linken Läufer getreten, erfolgt aus einem Gedränge der Führungtreffer Sandhofens, wiederum durch den Mittelſtürmer, 21; dem aber ſofort auf Anſtoß, gleich⸗ falls wieder auf Vorlage der Sturmmitte Bfü., durch den freiſtehenden Linksaußen mit gutem Schuß ber erneute Ausgleich folgt.:2. Einen Handelfmeterball fagt der rechte VfR.⸗Läufer dem Torwart in die Hände und ein feiner Fernball des.⸗Mittelläufers wird vom Bff.⸗Huter abgeſchlagen. Pauſe. Der ſtärker werdende Nebel läßt Zweifel an der voll⸗ ſtändigen Durchführung des Spieles offen. Bet einem Vorſtoß Sandhofens verliert der VfR.⸗Torwart den Ball und aus dem Gedränge erreicht der.⸗Linksaußen die Führung:2, doch abermals zwingt Bf. auf abgeſchlage⸗ nem Strafball des Mittelſtürmers, durch den Rechtsaußen mit Drehball, der unter der Latte ins Netz ſpritzt, 818. VfR. liegt nun ſtark im Angriff, der Halblinke ſchietzt wuchtig darüber, aber auch auf der andern Seite verfehlt der Halbrechte in guter Stellung das Ziel. Ein überſicht⸗ liches Spiel iſt bei dem Nebel nicht möglich. Beide Mann⸗ ſchaften geben das Letzte her, es handelt ſich darum, wer am beſten durchhält. Einen Faulelfmeter für Sandhofen vom rechten BfR.⸗Verteidiger verſchuldet, verwandelt der Halb⸗ rechte ſicher zur abermaligen Führung, 418. VfR. läßt nicht locker, der Kampf geht unvermindert weiter. Einen wohl gut abgeſchlagenen Ball des VfR.⸗Torwarts kommt in den Bereich des.⸗Halbrechten, der ſcharf einſchteßt; das 578 hedeutet nun wohl bie Entſcheidung. Allerdings muß der Mitelſtitrmer Sandhofens verletzt ausſcheiden, was der Platzmannſchaft die harte Sache nicht erleichtert. Ein Faulelfmeterball für BfR., vom Mittelſtürmer getreten, wird abgeſchlagen und in der Folge je ein Mann von beſ⸗ den Manſchaften vom Platz geſtellt. Auch die reſtlichen an dem Ergeb⸗ nis noch etwas zu ändern. Weingärtner Offenbach leitete trotz der Erſchwerung durch den Nebel, gut, kam aber, um einen Spielabbruch wegen ſchlechter Sicht, gerade noch herum. Beide Vereine werden durch das Hinaus⸗ ſtellen der Spieler(VfR. halblinks) und Sandhofen(rechter Verteidiger) fühlbar getroffen. Sandhofen kann aber ſeinen Verluſt durch Meiſter ausgleichen. Die Mannſchaften ſpielten in folgender Aufſtellung: Sandhofen: Wittemann; Michel, Leonhard; Meiſter, Bayer, Größle; Fugmann, Barth, Baier, Winkel, Kiechl. Vfg.: Wäckerle; Müller, Hoßfelder; Eberle 2, Willier Caspari; Langenbein, Gerlinger, Fleiſchmann, Weimer, zu kommen vermag. 1 Eberle 1. A. Müg le. 6. Seite. Nr. 328 Reue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) andball Die Meiſterſchaftsſpiele im Mannheimer Gau Tb. Germania— TV. Sandhofen:4(:2) TB. Seckenheim— TV. 1846 1b:1(:0) TV. Hockenheim— Tbbd. Viernheim:0(:). Nachdem die beiden erſtplazierten ſpielfrei waren, brachten die zum Austrag gekommenen Spiele in der Hauptſache Plazierungskämpfe, bei welchen der TV. Hockenheim zu ſeinem erſten Sieg überhaupt kam. Nach einem, beſonders von der Platzmannſchaft hart durchge⸗ führtem Spiel. Turnerbund Germania iſt durch die Nie⸗ derlage gegen Sandhofen weiter zurückgefallen, allerdings ſollen die Germanen durch Erſatz geſchwächt, nicht ihre ſonſtigen Leiſtungen gezeigt haben, während Sandhofen eine eifrige Spielweiſe an den Tag legte und dadurch verdient gewann. Die 1846er Reſerven gaben dem TV. Seckenheim, obwohl die Begegnung in Seckenheim vor ſich ging, eine harte Nuß zu knacken. Nur mit einem Tor Unterſchied blieb Seckenheim Sieger und verbeſſerte da⸗ durch ſeine Poſition. Tgbde. Ketſch 4 0 0 0 24:6 8 TB. 46 Mannheim 11 1 7 TV. Seckenheim 5 1 1 12138 TVB. Sandhofen 4 2 0 2 10:12 4 Töd. Germania 3 1 0 2 910 2 TB. Hockenheim 4 1 0 8 10:11 2 Tb. Viernheim 111 08 5295 2 TB. 46 1b Mannheim 4 0 0 4 9114 0 Die übrigen Spiele: A⸗Klaſſe: Germania 2.— Badenia Feudenheim 1.:5; bd. Viernheim 2.— TV. Waldhof 1.:2; TG. Ofters⸗ heim 2.— Jahn Neckarau 2.:47 MTG. 1.— TV. 1846 25:8. Jugend: TV. Seckenheim— TG. Rheinau:1; Tbd. Sternheim— Badenia Feudenheim 219; TG. Oftersheim gegen TV. 1846 1b:2; TV. Hockenheim— Jahn Neckarau 1 Badenia Feudenheim— Tgde. Käfertal 110. Badiſche Handballmeiſterklaſſe der Turner Der 17 Sonntag brachte in ber erſten badiſchen Turnerklaſſe, bis auf wenige rückſtändige Spiele, den Aus⸗ Hang der Vorrunde. In Gruppe I, in der die Vereine des Mannheimer Turngaues ſtehen, ſetzte ſich Polizei Hei⸗ delberg durch einen eindrucksvollen Sieg über den Mann⸗ elmer Vertreter T. G. Rheinau weiter durch und bleibt an er Spitze. T. G. Oftersheim, der weitere Vertreter des Mannheimer Gaues, blieb knapp über T. V. Philippsburg der Beſſere und behauptet weiterhin den zweiten Platz. Abgeſehen von Jahn⸗Neckarau, deren Mannſchaft bis jetzt unglücklich kämpfte und am Ende der Tabelle ſteht, nehmen die beiden anderen Mannſchaften des Mannheimer Turn⸗ gaues hinter Polizei Heidelberg, dem Spitzenführer, den zweiten und öritten Platz ein. oltzet Heidelberg 4 4 0 3611 8 G. Oftersheim 5 8 1 1 23:18 7 T. G. Rheinau 5 2 1„ Tgde. Heidelberg 4 2 1 1718 8 Ja Philippsburg 4 0 1 8 1727 1 ahn⸗Neckarau 4 0 0 4 821 0 Die Ergebniſſe der letzten Vorrundenſpiele: Gruppe 1: Tg. Oftersheim— T. V. Philippsburg 418; Polizei Heidelberg— T. G. Rheinau 611. Gruppe 2: Jahn⸗Weinheim— Tgde. Ziegelhauſen 21 T. B. Rohrbach— T. V. 62 Weinheim:2. Gruppe 3: Tod. Gaggenau— Jahn ⸗ Offenburg 2283 85 Karlsruhe— Karlsruher T. V. 1846:1; Polizei arlsruhe— T. V. Baden⸗Baden:2. Gruppe 4: Tbd. Lörrach— T. V. Ottenheim:6, für Vörrach gewonnen; T. V. Lörrach— T. V. Sulz 478. Gruppe 5: Baden⸗Konſtanz— 62 Konſtanz 814. Leichtathletik Die Japan⸗Expedition zurückgekehrt Die deutſche Leichtathletik⸗Mannſchaft, die in dem Bänderkampf gegen Japan ſo große Erfolge ſichern konnte und auch in den weiteren Veranſtaltungen, an denen ſie ſich beteiligte, ganz ausgezeichnete Reſultate erzielte, iſt am Samstag früh wieder in Berlin eingetroffen. Neben den Spitzen der Deutſchen Sportbehörde und des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen waren auch Vertreter des Auswärtigen Amtes und der japaniſchen Botſchaft ver⸗ treten, Dazu hatten ſich auch die Freunde der Japan⸗ fahrer, ſowke zahlreiche Zuſchauer eingefunden, die den Angekommenen begeiſtert zufubelten. Dieſe ſelbſt machten trotz der Strapazen der weiten Reiſe einen überaus fri⸗ ſchen Eindruck und freuten ſich ſichtlich über dieſen herz⸗ lichen Empfang. Zunächſt begrüßte Erz. Dr. Le wald ie Japanfahrer im Namen des Weutſchen Reichs⸗ ausſchuſſes für Leibesübungen und beglückwünſchte ſie e, großen Erfolgen, die ſie im fernen Oſten errungen hen. Dr. Diem, der die Expedition auf der Fahrt ſegleitet hatte, ſtattete den Dank der Ländermannſchaft ab. um Schluſſe ergriff Botſchaftsrat Sakura von der apaniſchen Botſchaft das Wort zu einer Anſprache, die einem Hoch auf die deutſch⸗fapaniſchen Sportbeziehungen ausklang. Wie ſehr man von den deutſchen Leichtathleten und ren Leiſtungen in Japan begeiſtert war, ergibt ſich aus dem Dankſchreiben, das Marquis Okuma, der Präſident es lapaniſchen Leichtathletik⸗Verbandes an die deutſche jändermannſchaft gerichtet hat: „Der deutſch⸗ſapaniſche Länderkampf iſt nun mit dem zrwarteten großen Erfolg beendet. Der erfreuliche Ver⸗ kauf hat nicht nur das ſporkliche Intereſſe in hohem Maße Jefriebigt, ſondern auch die hohen Erwartungen beſtätſat, die von Japanern wie Deutſchen auf beiderſeitigen Lei⸗ tungen geſetzt wurden. Der ſchöne ſportsmänniſche Geiſt und die zwiſchen den blühenden Jünglingen beider Grup⸗ pen getauſchten Händedrücke haben dauernde Freund⸗ ſchaften geſchaffen, die die Beziehungen beider Völker be⸗ ruchten müſſen und werden. Man möchte ſagen, je portsmänniſcher dieſe Beziehungn entwickelt werden, deſto inniger müſſen ſie werden. Denken Sie an die große Menge der Zuſchauer! Auf jedem Geſicht ſtand Freude und Anteilnahme geſchrieben! Im Namen des apaniſchen Sportverbandes danke ich auch herzlich den enutſchen Regierungsvertretern und den anderen hier lebenden Deutſchen für die bereitwillige Hilfe, die ſie der Veranſtaltung geliehen haben und die weſentlich zu dem 1 Gelingen beigetragen hat. Ich hoffe, daß eſer kameradſchaftlich⸗ſportsmänniſche Geiſt, der dieſe Beranſtaltung ausgezeichnet hat, ſich in Zukunft immer irkſamer erweiſen und damit der Dauerhaftigkeit des Bölkerfriedens dienen wird.“ Jubiläumsſchwimmwettkämpfe in München Aus Anlaß des 20jährigen Beſtehens, feierte der Ver⸗ ein ür volkstümliches Schwimmen München Schwimm⸗ wettkämpfe, die die erſten ſüddeutſchen Klaſſen am Start 355 Das Hallenbad ſebſt war von Zuſchauern über⸗ Die Stadt München hatte ſich bei dieſer Veran⸗ Bar 58 durch ihre beiden Bürgermeiſter vertreten laſſen. ar der Abend dieſer Veranſtaltung ſchon ſehr feſtlich, ſo brachten die Kämpfe, die faſt ohne Ausnahme ſehr ſpan⸗ nend verliefen, auch eine ſportlich wertvolle Ausbeute. Beſonders erfolgreich konnte dabei der Jubilar ab⸗ chneiden, der die Vereinsmehrkämpfe vor S. V. Göppingen, ayern 07, Nürnberg und S. V. München 99 gewinnen onnte. 4 mal 100⸗Meter⸗Lagen⸗Staffel: 1. Senioren: 1. Vfg. München:58, 2. SV. Göppingen:01. 6 mal 50 Meter⸗Bruſtſtaffel, Damen: 1. Bp. S. Mün⸗ 428,1: 2. DSV. München:39, 4. 3 mal 100 Meter⸗Freiſtilſtaffel. 2. Sentoren: 1. SV. 99 München:28,: 2. GSV. Frankfurt. 100 Meter Rücken: 1. Framk⸗ Heidelberg:14, N Schulz⸗Nürnberg 1110.8. 8 mal 50 Meter Damen⸗Freiſtilſtafffel: 1. Vſyes. Mün⸗ chen:51,2: 3. Dew. München 3254. 100 Meter Freiſtil: 1. Neitzel⸗Göppingen:04, 2. Dex⸗ München:05: 3. Vogt⸗ Heidelberg. 100 Meter Freiſtil, 3. Senioren: 1. Geyer⸗Bayern Nürnberg:06.8: 2. Rappel⸗Pfy. S. München. mal 100 Meter⸗Bruſtſtaffel: 1. Frankfurter Schwimm⸗ verein:08; 2. Bus. München 4709. s roße Staffel über 10 mal 50 Meter beliehig: 1. Vfos München 1. Mannſchaft:26; 2. 2. Mannſchaft:25. 5 Großer Erfolg 08 Mannheim ſchlägt B. f. R. Köln Die Kämpfe im Roſengarten „Der F. C. 08 Mannheim hat ſchon ſeit einiger Zeit die Führung im Mannheimer Boxſport an ſich geriſſen. Er konnte ſämtliche Kämpfe, die er in der letzten Zeit gegen ſtarke Gegner austrug, zu ſeinen Gunſten entſcheiden. Der Ausgang des Kampfes gegen die ausgezeichneten Boxer von V. f. R. Köhn war nach den bisherigen Lei⸗ ſtungen der Kölner fraglich. Erſt am Freitag apend unter⸗ lagen die Kölner gegen den Mainzer Borklub nur knapp mit:8 Punkten..C. 08 Mannheim hatte für den Klubkampf am Samstag abend den Nibelungen⸗ ſaal gewählt. Bei den Ausmaßen des Saales war natürlich von vornherein nicht mit einem vollen Haus zu rechnen. Den Kämpfen wohnten vielleicht—800 Per⸗ ſonen bei. Die Stadtverwaltung war durch den Referenten für Leibesübungen, Beigeordneten Dr. Zeiler, ver⸗ treten. Wenn man etwas an der Veranſtaltung bemängeln nruß, ſo war es einmal der reichlich ſpäte Anfang der Hauptkämpfe, ſchließlich der Ringrichter ſelbſt. Bei einem derartigen Klubkampf mußte unbedingt ein neutraler Ringrichter tätig ſein. Obwohl der Ringrichter am Samstag abend einwandfrei arbeitete, iſt es doch nicht angängig, daß er als Vereinsmitglied und zugleich Trainer der Mannſchaft als Richter fungiert. Der Kampfabend wurde nach der Begrüßungsanſprache durch den Vorſitzenden von 08. Röhnert, mit Bor ⸗ vor führungen der Boxabteilung des.C. 0s ein⸗ geleitet, die einen Einblick in die Arbeitsweiſe des Ver⸗ eins gaben. Zu allem Ueberfluß gab es dann noch zwei Einlagekämpfe von Jugendlichen, die in keiner Weiſe gefallen konnten. Im erſten Kampf trafen ſich Köhler ⸗V. f. R.(120 Pfund) und Kirſch⸗o8 Mann⸗ heim(110 Pfund). Köhler war ſchon durch ſein Gewicht im Vorteil. Kirſch nahm alle Schläge mit dem Geſicht, das auch, bald ſichtbare Kampfſpuren aufwies. Der Junge wurde vollſtändig falſch geleitet: Warum machte er nicht von ſeinen langen Armen Gebrauch und verlegte ſich lediglich auf linke Stopper? Die beiden erſten Runden gehörten Köhler; Kirſch ging in der erſten Runde einmal bis 9 zu Boden. In der letzten Runde kam Kirſch etwas auf, da er ſeinen Gegner einigemale gut links abfangen konnte. Köhler wurde verdienter Punktſieger. Im Jugendweltergewicht trafen Barth I. 8 Mannheim und Klein ⸗08 Ludwigshafen aufeinander. Sofort ſtarker Schlagwechſel, der Barth etwas im Vorteil ſieht. Der Kampf iſt die ganzen 3 Runden durch ziemlich unrein und endet unentſchieden, was nicht ganz der etwas beſſeren Arbeit von Barth gerecht wird. Die Hauptkämpfe Fliegengewicht: Schindler ⸗Köln gegen Wiß ler⸗ 8 Mannheim. Beide beginnen ſehr vorſichtig. Wißler, der ſehr ſchlank wirkt, ſteht faſt aufrecht im Ring. Der Kölner deckt die erſten Verſuche von W. gut ab und kommt auf die untere Partie von W durch. Der Mannheimer ſtoppt ausgezeichnet links, jedoch kann der Kölner einige harte Schläge anbringen. W. nutzt ſeine größere Reich⸗ weite geſchickt aus. Die erſte Runde dürfte W. einen knapen Vorſprung gebracht haben. Die 2. Runde iſt zuerſt verhältnismäßig langſam.'eerwiſcht den Kölner einige Male am Seil und ſchickt ihm ganze Serien ins Geſicht, er ſelbſt muß einige harte Schläge auf Magen un Rippen einſtecken. Wißler erhält zwei Verwarnungen we⸗ gen Genickſchlags. Der Kampf wird dann wieder ſehr langſam. Auch in dieſer Runde hat W. etwas mehr vom Kampf gehabt. Die 3. Runde zeigt ungeführ das gleiche Biſd harter Schlagwechſel, der Schindler machmal Punkte ſammeln läßt. W. bolt dann wieder durch gute Links⸗ arbeit auf. Das Kampfgericht gab den Kampf unentſchle⸗ den. Ein knapper Punktſieg hätte der etwas beſſeren Lei⸗ ſtung Wißlers eher entſprochen. Stand 111. Federgewicht: Rohnſtuck⸗Köln— Heuberger ⸗os Mann⸗ heim. Sofort äußerſt lebhafter Kampf, der den Kölner leicht überlegen zeigt. Heuberger erwiſcht den Kölner mit Magenſchlag, der dieſen vorſichtig macht. Dauernd bleb⸗ hafter Nahkampf. Die Runde geht klar an Rohnſtuck. Auch die zweite Runde ſetzt mit lebhaftem Tempo ein. Heu⸗ beuger ſpringt zu viel im Ring umher und macht ſich ſelbſt müde. R. ſucht immer wieder Nahkampf, wo er H. glatt übelegen iſt. H. kann den Kölner einige Male gut links ſtoppen, muß aber im Nahkampf mehr einſtecken. Auch dieſe Runde gehört dem Kölner. Die 3. Runde bringt etwas ruhigeren Kampf, beide Kämpfer machen einen müden Eindruck. Heuberger iſt fetzt der Angreifer, er kann den Kölner oben und unten gut erwiſchen, den Vorſprung der beiden erſten Runden kann er aber nicht mehr aufholen. Einſtimmiger Punkkſieger: Rohnſtuck⸗Köln. Stand:1 für Köln. Der einzige Niederſchlag des Abends wurde im Leichtgewicht erzielt. Hier ſtand Barth 108 Mannheim dem beſten Leichtgewichtler von Köln, Pauli, gegenüber. Pauli, ein ausgezeichnet durchtrainierter Boxer, geht ſofort in Nahkampf und landet bei Barth, der aber jeden Schlagwechſel mitmacht, wie er will. Er iſt Barth techniſch überlegen und ſchlägt auch weit trockener und härter. Die erſte Runde endet groß für Pauli. Die 55 ette Runde ſieht von Anfang an harten Nahkampf, arth hat ſich jetzt etwas beſſer eingeſtellt, er ſtoppt Pauli ſehr gut ab, der vorſichtiger wird. Dieſe Runde dürfte unentſchieden ſein. In der dritten Runde geht Pauli auf k. o. aus. Immer wieder fällt er B. an, der ziem⸗ lich viel nehmen muß. Gegen Mitte kam jedoch ein un⸗ erwartetes Ende: Barth landet einen kurzen Haken auf Nannheit Die Kölner verlieren mit:8 Punkten dann die etwas zu langen Pauſen und den Magen, Pauli bricht zuſammen und wird ausgezählt. Er reklamiert ſofort Nierenſchlag. Die ärztliche Unter⸗ ſuchung konnte jedoch keinen Nierenſchlag feſtſtellen. Sie⸗ ger durch K. o. Barth⸗Mannheim. Stand 338. 5 e Weltergewicht: Hartmann ⸗Köln— Schmidt 8 Mannheim. H. greift an und kommt auch ganz aut durch. Sch., ſtoppt H. ab und ſchlägt ihm ganze Serien ins Ge⸗ ſicht. Am Seil muß H. ſchwer einſtecken. Dieſe Runde iſt für Schmidt. In der zweiten Runde kann Sch. den Kölner an den Seilen wieder wirkungsvoll landen. H. kämpft dann etwas vorſichtiger. Sch. beendet auch die zweite Runde mit knappem Vorteil. In der öritten Runde läßt Sch. etwas nach, ſodaß H. aufholen kann. Dann kann Sch. im Nahkampf wieder gut durchkommen. Gegen Ende liegt H. wieder leicht vor. Dieſe Runde war ausgeglichen. Sieger nach Punkten Schmidt⸗os Mannheim. Stand 513 für Mannheim. Den ſchönſten Kampf lieferten ſich im Mittelgewicht: Rennen ⸗Köln und Bernlö.hr⸗Os Mannheim. Bernlöhr nimmt den Kampf hoch aufgerichtet auf, der Kölner pendelt etwas geduckt. Bei den ſtarken Schlagerhaken, die die ganze Runde aus⸗ füllen, hat B immer einen kleinen Vorteil er macht den techniſch beſſeren Eindruck. B. kommt bei dem Kölner mehr oben durch, während ſich dieſer auf die Bearbeitung der unteren Partie verlegt. Aeußerſt knapper Vorſprung von B. In der zweiten Runde kann B. gleich einige kräftige Aufwärtshaken anbringen, die ober nicht genau treffen. B. erwiſcht ſeinen Gegner an den Seilen und bearbeitet ihn mit einigen harten Geſichtstreffern. Bern⸗ löhr konnte in dieſer Runde ſeinen Vorſprung etwas ver⸗ größern. Die dritte Runde beginnt für den Kölner verheißungsvoll. B. läuft in einige linke Beraden hin⸗ ein, die ihn in Deckung gehen laſſen. B. läßt R. einen Schwinger fein verfehlen und bringt einen wuchtigen Kopfhaken an, der den Kölner ſichtbar mitnimmt. Gleich Amateurboxer tagen in M Außerordentliche Tagung des. Amateur ⸗Boxverbandes.— Montag, den 11. November 1929 darauf verfehlen beide je einen Aufwärtshaken. Dang muß der Kölner wieder oben und unten ſchwer einſteckem Einſtimmiger Punktſieger Bernlöhr⸗ s Mannheim. Stand 718 für Mannheim. Mittelgewicht ſchlägt Schwergewicht Im Gemiſchtgewicht traf Fehr ⸗O3 Ludwigshafen auf Höfelmann⸗Köln. Ein äußerſt ungleiches Paar: Höfel⸗ mann iſt viel kleiner und vielleicht 20 Pfund leichter als 1 der Ludwigshafener. In der erſten Runde nutzte Fehr ſeine körperlichen Vorteile geſchickt aus. H. muß 9 verſchtiedentlich ſchwer nehmen. Nur durch ausgezeichnetes Abdecken kann er die ſchwerſten Schläge vermeiden. H. ſieht ſeinen Vorteil im Nahkampf. da er durch die große Reichweite keine Chancen hätte. Verbiſſen klebt der Kölner am Mann, F. kann ihn nur unten einige Male erreichen. In dieſer Runde lag F. knapp vornen. Die zweite Runde eröffnet H. ſofort mit einem Angriff, der ihm auch Vorteil bringt, denn F. geht etwas auf den Rückzug. H. greift dauernd an und kann in wildem Schlagwechſel Punkte fammeln, ſo daß er die zweite Runde unentſchieden halten konnte. Die dritte Runde bringt glichenen Kampf. F. wirkt etwas müd virk geſchlagenen Kopfhaken des Kölners machen merkbar. H. deckt einen Angriff von F. fein ab und er⸗ wiſcht dieſen mit einem rechten Haken am Kinn. F. ſinkt in die Knie, fällt ſchwer auf das Geſicht und rollt auf die Seite. Bei 9 iſt er wieder hoch und taumelt vollſtändig deckungslos und benommen an die Seile. Der Gong ret⸗ tet F vor dem unvermeidlichen Niederſchlag. Fehr, der ſonſt alle Kämpfe durch K. o. gewann, mußte ſich hier einem weit ſchwächeren, aber techniſch beſſeren Gegner beugen. Schwergewicht: Eppler ⸗Köln Thie ß 8 Mann⸗ heim. Techniſch der ſchlechteſte Kampf des Abends. Thieß, der etwas kleiner aber kräftiger als ſein Gegner iſt, ver⸗ ſucht durch Schwinger zum Ziele zu kommen. Nur einige Male ſtoppt er links und kommt ſo zu einigen Punkten. Im allgemeinen ſieht man wenig Kampf während der dret Runden. Das Urteil unentſchieden war die einzig richtige Entſcheidung. Thieß, der trotz ſeiner kräftigen Geſtalt ſehr flink iſt, könnte bei richtiger Führung ein gang guter Boxer werden. Heute fehlt ihm dazu noch recht viel. Genau wie in Mainz verlor V. f. R. gegen 08 Ma heim mit:6 Punkten. Mannheim gewann 3 K machte 2 unentſchteden und verlor 2.. eim Der Vorſtand von anunheim nach Frankfurt verlegt. Aus verſchiedenen Vereinen des Südweſtdeutſchen Amateur⸗Box⸗Verbandes im Deutſchen Reichsverband für Amateur⸗Boxen gingen der Leitung in Berlin Wünſche zu, zu ermöglichen, daß die Leitung des Südweſtdeutſchen Verbandes, die im zweiten Jahre in Mannheim liegt, von hier weg in eine andere Sportzentrale zu verlegen. Man fühlte ſich in jenen Vereinen beeinträchtigt und wies darauf hin, daß der Vorſtand nicht nur in einer Stadt, ſondern auch noch beinahe vollſtändig in einem einzigen Verein ſei, nämlich dem MFC. 08 Mannheim. Man hob darauf ab, daß ein ſolches Uebergewicht den anderen Vereinen nicht ſehr dienlich ſein könnte und daß da un⸗ bedingt Wandel geſchaffen werden müſſe. Ob ſich das nach⸗ teilig auswirken kann, mag der Leſer ſelbſt ermeſſen, jebenfalls nahm die Berliner Zettung Veranlaſſung eine außerordentliche Tagung des SW ABV. herbeizuführen. Dieſe Tagung fand am Sonntag vormittag im Vereins⸗ heim des 08 Mannheim ſtatt. Herr Strack⸗Offenburg, Reichsjugendſportwart im Dai AB leitete die Verhand⸗ lungen im Auftrage des Reichsverbandes in durchaus korrekter und liebenswürdiger Weiſe. ſodaß die ganze Tagung im beſten Fahrwaſſer verlief. Zunächſt wurden einige geſchäftliche Angelegenheiten beſprochen, dann kam man auf den Kern der Sache zu ſprechen: Neuwahl des Vorſtandes. Wer nun erwartet hatte, daß gerade diejenigen, die dieſe Tagung angeregt hatten, mit ihren Vorwürfen hinter den Kuliſſen hervorkommen würden, ſah ſich gewaltig getänſcht. Niemand meldete ſich zum Wort, als es an die Entlaſtung des Geſamtvor⸗ ſtandes ging: im Gegenteil, wie nicht anders zu erwarten war; der Geſamtvorſtanb wurde einſtimmig entlaſtet und ihm der Dank für die ohne Zweifel in ſehr reichlichem Maße geleiſtete Arbeit ausgeſprochen. Aber dann war für die Gegner der bisherigen Ordnung die Gelegenheit ge⸗ geben, ihre Meinung kundzutun; bei der Wahl des zwei⸗ ten Vorſitzenden nämlich, wobei für den Frankfurter Renneberg zwölf, für den ſeitherigen 1. und geſchäfts⸗ führenden Vorſitzenden Werle jedoch nur ſechs Stimmen abgegeben wurden. Und das war das einzige Miß⸗ trauensvotum, wenn man überhaupt dabei von einem ſolchen ſprechen kann, das zum Ausdruck kam. Von den 28 Verbandsvereinen waren 15 vertreten. Die Tagesordnung wurde dank der reichen Erfahrungen des Herrn Strack in ſchnellſter und zweckmäßigſter Weiſe er⸗ ledigt, ſodaß die Teilnehmer ſchon nach drei Stunden entlaſſen werden konnten. Der Geſchäftsbericht Werles, des ſeitherigen 1. Vor⸗ ſitzenden, legte Zeugnis ab, von einem äußerſt umſich⸗ tigen und kenntnisreichen Arbeiten, Darüber war kein Wort zu verlieren, denn Tatſachen müſſen anerkannt werden. Das war auch die Meinung der Verſammlung. Auch die Kaſſe ging in Ordnung und der Sportbericht fand bei den Erſchtenenen ebenfalls widerſpruchsloſe An⸗ nahme. Eine lebhafte Debatte entwickelte ſich tber 127 drei Berichte, an der ſich insbeſondere Herr Schler BfR. und Röhner t⸗08 beteiligten. Leider ſind Herr Schlerfs drakoniſche Maßnahmen, ſo gut ſie auch gemeint ſein mögen, nicht durchführbar, ſonſt würden alle Verein die ſo und ſo lang mit Beitragszahlungen im Rückſtan ſind, einfach von der Verbandsliſte geſtrichen. Herr Röß⸗ nert wies demgegenüber mit Recht darauf hin, daß man damit keine Aufbauarbeit im Boxſport leiſten könnte, was wohl einleuchtet. Sonſt aber freute man ſich, in Herrn Schlerf einen warmen Verfechter box⸗ſportlicher Belange kennen zu lernen. Der neue Vorſtaud ſetzt ſich nach der Neuwahl nun wie folgt zuſamment Vorſitzender Sitterding⸗Frankfurt, 2. Vorſitzender Rennert⸗Frankfurt, Schriftführer Dietrich⸗ Frankfurt Sportwart Feldhus⸗Frankfart, Kaſſier Zeller⸗Offenbach. Der SW ABV. ſoll künftig in drei Gaue untergeteilt werden: Pfalz, Baden und Württemberg. Für ſpäterhin, wenn ſich Württemberg gut entwickelt, iſt eine Zuteilung Baden von Offenburg aus gedacht. Finanziell wäre das ohne Zweifel ein Vorteil für den Verband, denn dann brauchten die Meiſterſchaften nicht immer in ſo entlegenen Orten ausgetragen werden. Die Südweſtdeutſchen Mei⸗ ſterſchaften ſollen künftig an einem Termine ausgetragen werden, und zwar Samstags und Sonntags, während bisher Vor⸗, Zwiſchen⸗ und Endrunde an drei verſchiede⸗ nen Orten durchgekämpft wurden. Auch der Frage ein Terminkalenders will man für das nächſte Jahr nähet treten. elmel. Termine des Vaden⸗Pfalz⸗Saarbezirks Der durch Beſchluß des außerordentlichen Verbands- tages vom Sonntag neugeſchaffene Bezirk Baden—Pfal Saar, deſſen Vereine bereits in letzter Zeit mit zahl⸗ reichen wohl gelungenen Veranſtaltungen an die Oeffent⸗ lichkeit getreten ſind, wartet auch in den nächſten Wochen mit wieder mehreren Kampfabenden auf. Am 23. November bringt der VfR.⸗ Mannheim einen nationalen Boxabend zur Durchführung, wofür er in erſter Linie Amateure aus Frankfurt a.., Darm⸗ ſtadbt und Mainz verpflichtet hat. In Kaiſerslautern ſteigt am gleichen Tage eine Veranſtaltung des dortigen Box⸗ und Gymnaſtikelub der Kämpfer aus Karlsruhe, Neuſtadt a. Hdt., Trier un Karlsruhe in den Ring bringt. Tags darauf, am 24. November verſucht es der Boxverein Landſtuhl mit einem Kampfabend. Der 30. November bringt in Karlsruhe einen Clubkampf zwiſchen Phönix Karlsruhe und der über wirklich recht gutes Material verfügenden Boxabtetlung des Fußball⸗ ſportvereines Frankfurt am Main. Hotkey-Klubkämpfe HC. Heidelberg— BfR. Maunheim:0(:0) Obwohl der VfR. Mannheim gegen das Vorjahr ver⸗ beſſerte Leiſtungen zeigte, mußte er ſich doch den vor allem taktiſch überlegenen Heidelbergern mit:0 beugen. Heidelberg verdankt dieſen immerhin klaren Sieg ſeinem beſſeren, weil ſyſtemvolleren Spielaufbau durch die Läu⸗ ferreihe, zugleich auch dem einheitlicheren Spiel ſeines Angriffes. Die gonze Mannſchaft ſpielte ihr gewohnt gutes und vor allem auch dem Auge gefälliges Spiel und beſtach wiederum durch ſpielreines Hockey. Körner war erſetzt und durch Dr. Zepp gut vertreten, für den man wieder Leibert in die Verteidigung genommen hatte. Mannheim zeigte teilweiſe recht anſprechende Leiſtungen, aber noch iſt die Mannſchaft zu wenig einheitlich, vor allem auch in ihren Aktionen nicht geſchloſſen genug, als daß ſte gegen dieſen erſtkloſſigen Gegner hätte zum Erfolge kommen können. Ganter wehrte als Torwart wiederum hervorragend. Auch ſeine beiden Vorderleute klärten manch kritiſche Si⸗ tuation, wenn auch das Verſtändnis untereinander und mit den Läufern noch beſſer werden kann. Die Läufer⸗ reihe hatte natürlich gegen den techniſch ſehr guten und überaus genau kombinierenden gegneriſchen Sturm keinen leichten Stand, hrelt ſich aber immerhin recht gut. Gleich ihr erreichte auch der Sturm nicht ganz die Form des Vorſonntages, was natürlich vor allem auch für die beſon⸗ deren Qualitäten der gegneriſchen Läufer ſpricht. So zeigte vor allem Peter I. ein kaum zu überbietendes Läu⸗ ferſpiel, zumal man taktiſch falſch gerade immer wieder den linken Flügel einſetzte. Etwas beſſer vermochte ſich die rechte Seite zur Geltung zu bringen, wo vor allem Heiler größere Ruhe und damit produktivere Arbeit zeigte. Als Geſamtheit jedoch konnte der Sturm ſeine Auf⸗ gaben nicht reſtlos löſen und dadurch trotz guter Chancen auch nicht einmal zum Ehrentreffer kommen. Man wird vielleicht Mohr, der zwar ein guter Halbſtürmer, aber ein noch beſſerer Läufer iſt, doch wieder gegen ganz erſtklaſſige Mannſchaften beſſer in der Läuferreihe verwenden und dafür etwa Geyer II in den Angriff nehmen, obwohl auch eine Konſtantheit in der Aufſtellung einer Mannſchaft ohne Zweifel zu den erſten Geboten für ein erfolgreiches Ab⸗ ſchneiden zu zählen iſt. 8 In dem recht wechſelvollen und überous ſchnellen Spiel Mannheim die erſten eregbnisloſen Chancen, dann muß aber auch Gauter mehrmals rettend eingreifen. Verſchiedentlich wehrt er ganz ausgezeichnet, bis ſchließ⸗ lich Baudendiſtel doch die Führu erringt. Auf der Gegenſeite werden zwe gute Schüſſe von Boehringer ge⸗ wehrt. Kurz vor der Pauſe erhöht Peter 2 mit plogier⸗ 5 arbeit. tem Schlenzball ouf 20. Auch die zweite Halbzeit ſteht zumeiſt im Zeichen einer 86 8 Ueberlegenheit des 0 Mannheims ſich jetzt beſſer verſtehende Abwehr iſt aber nur noch einmal zu ſchlagen: verwandelt eine Strafecke unhaltbar. Im Spiel der Damen blieb Mannheim erwartungs⸗ gemäß trotz glänzender Abwehr der Heidelberger Tor⸗ hüterin mit:4 ſiegreich. Die 1b⸗Monnſchaft erfocht mit 228 einen gleichfalls beachtlichen Erfolg. Die zweite Mann⸗ ſchaften trennten ſich mit:2 unentſchieden. E. T. V. 46 Heidelberg— Mannheimer T. V. 46:1(:0) Die Platzherren waren in der erſten Halbzeit leicht über legen. Es vergingen aber tmmerhin 25 Minuten bis Het⸗ delberg nach einer prächtigen Kombination ſeines Innen⸗ trios durch den jugendlichen Mittelſtürmer Bock, der eine feine Leiſtung bot, zum erſten Erfolg kam. In der zwei⸗ ten Halbzeit fügte Münz den zweiten Treffer an. Mann⸗ heim wurde im weiteren Verlaufe ſtark überlegen und kam auch in der vorletzten Spielminute zu ſeinem verdten⸗ ten Ehrentreffer durch den Rechtsaußen. T. B. 46 Heidelberg Damen— T. V. 46 Mannheim Damen:2(:2) Die Damen des Mannheimer TV. 46 dominieren faſt während des ganzen Spieles durch ihre beſſere Zuſammen⸗ Bereits in deu erſten fünf Minuten fielen die bei⸗ den Tore des Tages nach prachtvollen Leiſtungen der Mannheimer Angriffsreihe. Hockeyländerkampf Schweiz— Frankreich 00 Von dem erfreulichen Aufſchwung der Schweizer Hockeyſpielſtärke legte der am Sonntag in Zürich aus⸗ getragene Länderkampf der Schweiz gegen die franzöſiſche Hockey⸗Nationalmannſchaft Zeugnis ab. Es gelang den Schweizern, den Franzoſen mit einem torloſen Spiel ein ehrenvolles Untentſchieden abzunbtigen. Hocken-Städteſpiel Berlin ſchlägt Frankfurt im Hockeykampf 511 Frankfurt ohne Theo Haag Trotzdem Frankfurt in der Reichshauptſtadt ohne ſeinen 1 5 Hockeyſpieler, den Mittelläufer Theo Hagg, te Niederlage doch nicht ſo hoch aus, wie im atze. Immerhin legt aber Hans Hauſzmann antrat, vorigen Jahre auf eigenem auch der:1(:)⸗Sieg der Berliner noch Zeugnis davon ab, wie ſtark die Hockeyüberlegenheit Berlins gegenüber der Provinz iſt. Das Spiel wurde bei herrlichem Herbſtwetber auf d Rot⸗Weiß⸗Platz in Grunewald ausgetragen. Der Beſu⸗ war mit 2000 Zuſchauern für ein Hockeyſtädteſpiel g ausgezeichnet. Berlin war ſchon in der erſten Halbe überlegen, jedoch verteidigten die Frankfurter ſo gut, da erſt in der 18. Minute der erſte Treffer fiel. Scherbart ſchoß einen zu ſchwach abgewehrten Ball ein. Wenig ſpäter ſtellte Müller den Halbzeitſtand von 2ꝛ0 her. Nach der Pauſe ſteigerte ſich die Ueberlegenheit der Ei heimiſchen noch etwas. In gleichmäßigen Abſtänden erzielt ten Mehlitz und Scherbarth(2) noch 3 Treffer. Die Zu⸗ ſchaner ſetzten bereits mit dem Abmarſch ein, als es dem Frankfurter Von der Heide bei einem Durchbruch noch ge⸗ lang, wenigſtens den Ehrentreffer zu erzielen. Frankfurt ſtellte eine ſehr gute Verteidigung, die ihr möglichſtes tat, um die Niederlage nicht zu hoch werden zu laſſen. Recht gut war auch der rechte Läufer und der Erſatz für Theo Haag, Hamburger. Der Sturm hingegen bildete wieder das Schmerzenskind der Elf. Berlin hatte einen techniſch her⸗ vorragend ſpielenden Sturm, der auch mit dem Torſchuß nicht zögerte. In der Hintermannſchaft überragte der Ber⸗ teidiger Zander. Vor dem Spiel fand der alte Internatio⸗ nale Boche eine beſondere Ehrung. Er lieferte mit dieſer Partie ſein 40. Repräſentationsſpiel für Berlin. Trotz ſeines Alters iſt Boche auch heute noch immer einer der beſten Hockeyſpteler. Tenniskampf Dentſchland— Holland der Bernſs⸗ ſpieler Erſter Tag: Deutſchland führt mit:0 Ein Tenniskampf Deutſchland— Holland der Berufs⸗ ſpieler wird gegenwärtig in Holland ausgetragen. Am Ende des erſten Tages führten die Deutſchen bereits durch Einzelſiege von Barthels und Becker und 27 den Sieg der Deutſchen Najuch⸗Richter im Doppel mit 320. Um die Schachweltmeiſterſchaft Die 24. Partie remis Im Kampf um die Schachweltmeiſterſchaft wurde die 24. Partie wieder in Wiesbaden ausgetragen. Man ſah auf beiden Seiten ſehr intereſſante Züge, ohne daß es aber Aljechin oder Bogoljubow gelungen wäre, ſich einen Vorteil zu ſichern. Die Partie endete dann auch durch ewiges Schach mit einem Remis. Damit bleibt Dr. Aljechin met 15:9 Punkten in Führung. 1 1 * Montag, den 11. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 528 9 Die Jagdſaiſon findet gewöhnlich ihren Abf Di agd 5. chluß mit der Hubertusjagd. Da der aber 8 Jahr infolge der drei„Bere ere“ mit ſeinen Reitjſagden um 3 Wochen war, beſchloſſen die„Unentwegten“ de Anbetracht des milden Wetters noch zu reiten; der Winter wird vorau ſtreng, dann kann man die geſchloff nicht mehr verlaſſen. Alſo, ſolange es hinaus in Feld und Flur zum friſch⸗fr gen!— Schon der Ritt zum Sam Rei Der Wald zeigte eine herrlich geheimnisvollen Herbſt hatte ſeinen Schleier über die Szeneri gehangen. Die ſchleier he leibern ar woben, au tten im Verein mit dem von römenden Dampf einen D dem ſich die Jagdreiter mi benden Roſſen geſpenſtiſch abhoben.— treffen auf dem Stelldicheinplatz am ehemaligen Flugplatzes Sandhofen, von dem den Kriegsjahren ſo mancher ſilberne Ri ſeine Reiſe in den Aether angetreten hatte, lag dicker Nebel über dem Platz. Es war eine kleine Zahl von Rotröcken, aber umſo inderter konnte man vorwärtsſtreben. jeder hatte? Ueberwinden der Hinderniſſe. Infolge des wurde der Abſtand des Jagdfeldes v 1 3 klein genommen. Es hieß für jeden:„Augen auf!“ um die andern nicht zu verlieren; hierbei kam den tern das leuchtende Rot der Röcke ſe uf In ſcharfem Galopp ging es dicht vor der Zuſchauer quer über den Flugplatz über Hürden n hoher Kiefern⸗ im beim Nebels und Ricks. Nach 10 Minuten n wald das Jagdfeld auf. In nör Richtung Hoffentlich wird für dieſes Jahr der rote Rock noch wurde auf einer geraden Schneiſe, die durch ein nicht in den Schrank gehängt, ſondern harrt noch Hindernis geſperrt war, der„Ferlenwald“ durch⸗ mancher Taten auf des Jagdpferds Rücken. 2 DDD...../*EFFEFEE Schwimmen Vorſtandsſitzung des Deulſchen Schwimmverbandes Der Geſamtvorſtand des Deutſchen Schwimmverbandes hielt am Samstag und Sonntag in Leipzig eine wich⸗ tige Tagung ab. Zu dem Beſchluß des Turnertages in Berlin, mit dem DSV. in freundſchaftliche Verhandlungen über künftige Zuſammenarbeit einzutreten, nahm der Vor⸗ ſtand eingehend Stellung. Der DS. erklärt ſich zu dieſen Verhandlungen bereit und bringt die Gründung ei meinſamen Ausſchuſſes beider Verbände in Vorſchlag. Der Verbandstag 1930 findet in Braun ſchwei g ſtatt. Er ſoll in feſtlicher Weiſe als eine große Werbeveranſtaltung durchgeführt werden. Als Schluß der Tagung iſt eine große Feſtaktion geplant. Im Juni 1930 wird der Kon⸗ greß des Internationalen Schwimmverbandes durch den DSV. in Berlin durchgeführt werden. Von beſonderer Wichtigkeit ſind hier die Neuerungen, die auf dem Gebiete der Waſſerball⸗ und Amateurbeſtimmungen durchgeführt werden ſollen. Die Deutſchen Meiſterſchaften 1930 kommen in laufender Reihenfolge in Süddeutſchland zum Austrag, vorausſichtlich in dem neu achtvollen Stadion in München, während die Stro erſchaften in der Donau ausgetragen werden ſollen. ere Auf⸗ merkſamkeit ſoll weiterhin der Zuſe mit der Preſſe gewidmet werden. Für das Verbar in Oſtpreußen veranſtaltet werden ſoll, ſol Verband eine rege Werbetätigkeit einſetze einer großen Kundgebung des Deu tretenen Gebieten zu geſtalten. Internalſonales Schwimmfest in Amfterdam Der erſte Tag des Internationalen Schwimmfeſtes in Amſterdam von Het⸗ brachte den betefligten Schwimmern der Kölner Sparta einige ſchöne Erfolge. Im 200 Meter⸗ Bruſtſchwimmen konnte Budig den holländiſchen Meiſter und Rekordmann Korpershoek infolge ſeiner ſſeren Wendetechnik knapp, aber ſicher ſchlagen. In recht guter Verfaſſung war auch Derichs, der die 100 Meter mit :03,2 gewann. Dagegen mußte Plumanns im Kunſt⸗ ſpringen eine knappe Niederlage einſtecken. Die Kölner brachten aber mit der Beſetzung Budig, Skamper und Derichs die Zmal 50 Meter⸗Staffel an ſich. Im Waſſerball⸗ ſpiel erlitten ſie mit:2 eine empfindliche Niederlage, die auf das Verſagen der Hintermannſchaft zurückzuführen iſt. Die Ergebniſſe: 100 Meter Freiſtil: 1. Derichs⸗Sparta Köln 109,2; 2. Van Eſſen⸗Het⸗Y:05, 2. 200 Meter Bruſt: 1. Budig⸗Sparta Köln:52,4; 2. Kor⸗ pershoek⸗Rotterdam 258,2. Zmal 50 Meter⸗Staffel: 1. Sparta Köln:40; 2. Het⸗Y⸗ Amſterdam:49, 4. Kunſtſpringen: 1. Mette⸗Het⸗ Amſterdam 54,88 Punkte; 2. Plumanns⸗Köln 50,36 Punkte. Waſſerball: Het⸗ Amſterdam— Sparta⸗Köln:2(:). Sechstagerennen in Chieago Rieger—Richli allein an der Spitze Das deutſche ſchweizeriſche Paar Rieger Richli hat ſich am erſten Tage des Chieagboer Sechstagerennens bereits die Alleinführung geſichert. Die beiden auch in Deutſch⸗ land bekannten Sechstagefahrer nahmen dem geſamtenßelde im Verlaufe einer mörderiſchen Jagd, die über eine Stunde andauerte, eine Runde ab und führen nun mit 46 Punkten vor Spencer—Debaets, Bellont- Mace Namara, Broc⸗ cardo—Letorurneur und Rauſch—Dülberg, welch Letztere bereits vier Runden im Rückſtand liegen. Ein neuer deutſcher Fiugwellrekord Der Leipizger Sportflieger Kurt Siemon mit einem Leichtflugzeug den bish 1 0 weltrekord des Bremer Fliegers Edze Kilometer um rund 100 Km. 5 kreuzt. An der Nordweſtecke dieſes Gehölzes kam ein ſteiler Einſtieg in die Sandgrube; dann ging der Kurs weiter an dem im Wald gelegenen Schießſtand vorbei, in 2 Kletterſtrecken wurde die durch die Zellſtoff⸗Fabrik ausgehobene Senke durchquert. Kurz nach dem Betreten der„Langen Allee“ wurde eine Wegeſperre genommen und dann erſchienen die Rot⸗ röcke vor den auf dem Flugplatz harrenden Zu⸗ ſchauern. Nochmals ging es quer über den Platz bis an die Umzäunung des ehemaligen Rennplatzes Sandhofen. Traurig und verlaſſen liegt dieſer da, früherer Zeiten gedenkend, wo die ſchnellen Halb⸗ blüter um die Siegespalme rangen. Die Zeiten haben ſich geändert: der Landwirt kann ſich nicht mehr den Luxus eines Rennpferdes leiſten, das er zur Feldarbeit nicht brauchen kann. Er muß ein vtelſeitiges Pferd haben, zum ſchweren und leichten Zug, ſowte zum Reiten gleich geeignet. Alle dieſe E' enſchaften erfüllt der Oldenburger und der ſtarke Hannoveraner.— Am Rennplatz angekommen, hef⸗ tete der als Fuchs reitende Major Jobſt den Fuchsſchwanz an ſeinen Kragen und nahm einen Troßen Vorſprung; auf ein Zeichen des Jagdherren begann ein Keſſeltreiben auf den Fuchs. Dieſer ſuchte ſich durch eilige Flucht, raſche Wendungen, un⸗ vorhergeſehenes Hakenſchlagen den Verfolgern zu entziehen; doch„viele Hunde ſind des Haſen Tod!“ Es gelang Herrn Hirſch, durch unermüdlichen An⸗ griff den Fuchsſchwanz zu erhaſchen. Am Schluß der Jagd konnte der Jagdherr 18 Brüche verteilen. Im traulichen Gaſtzimmer vom „Rebſtock“ in Sandhofen verbrachte die Jagdgeſell⸗ ſchaft noch ein Stündchen beim einfachen Imbiß. Pferbeſport Rennen zu Dortmund(10. November) 1. Weſtfalendamm⸗Rennen(2500 Mk., 1000 Meter): 1. H. Goffs Völkerbund(F. Klarmann); 2. Collegial; 3. Jubilate. Tot.: 31:0; Pl.: 15, 16, 21:10 Ferner liefen: Leibwache; Furie; Alpenjäger; Schwerenöter; Neck; Ah⸗ nenfürſt; Fla pel; nia; Meine Königin; Marcobrunner; Pap⸗ Grant Gazella. ˖(2500 Mark. 3000 Meter): 2. Agrippa: 3. Hilde. Tot.: Quedliner; Baladera; Nix; Diadem; Sebaſtian. (2500 Mark, 1400 Meter): 1. Geſt. Ohio; Lauvenburgs Meute(Borke); 2. Negro; 3. Exzellenz. Tot.: 23:10; Pl.: 12, 15, 20:10. Ferner liefen: Mohawk; Fahne ihe, Meteor, K treu. exrpreis(3000 N Narr); 2. Lei rk. 1800 Meter): 1. P. Schnei⸗ 3. Lonni. Tot.: 19:10; 10. Ferner liefen: Truchſeß; Larida. 5. Kronenburg⸗Jagdrennen(3000 Mark, 3650 Meter): 1. O. Ehrentrauts Creta(J. Hochſtein); 2. Geſelle; 3. Clauswalde. Tot: 127:10? P 24, 16, 25:10. Ferner liefen: B ng, Ortwin, Moſelkern, Isländer. (2500 Mark 1600 Meter): 1. C. Avis⸗ N Tarzan; 3. Trutz⸗ Ferner liefen: Cor⸗ Elegie. Arlette.. „ 1800 Meter): 1. J. Eiſenbraut; 8. Mit⸗ 31:10. Ferner liefen: Miſtral: Geſtländerin; D 10 Pl feſte. 4 185 uh, Mah ohl⸗Renn betta 8 21 en Rennen zu Strausberg(10. November) 1. Cſardas⸗Hürdenrennen. 2200 J. 9000 Meter. 1. R. v. Falken hayns Fechter(K. Scharf); 2. Kif Kif: 3. Turned. Ferner liefen: Stichelei, Countryſide, Ruzilo, Kili, Sturm⸗ braut, Heltade, Hazard, Spale. Tot.: 55; Pl.: 25, 55, 52:10. 2. Prunns⸗Jagdrennen. 2200. 3000 Meter. 1. Stall Kosmos Der Muck(F. Majewfki); 2. Le; 3. Perſea. Ferner Verbandsſpiele Anlerbaden 1913 Mannheim— Phönix Mannheim 90:7. Käfertal— Feudenheim:1. Rheinau— Heddesheim 12. Weinheim— Friedrichsfeld:7. Neben zwei ſehr knappen Ergebniſſen, die beide etwas überraſchend und nicht ganz den gezeigten Leiſtungen ent⸗ ſprechend ausgefallen find, gab es zwei glatte:7⸗Erfolge der favoriſierten Gäſtemannſchaften. Der Meiſter, Phönix Mannheim kam gegen 1913 in einem ausgezeichnet beſuch⸗ ten Sptel zu einem ganz überlegenen Sieg. Die Platz⸗ herren zeigten recht mäßige Leiſtungen und ließen vor allem nach der Pauſe ſtark nach. Phönix war techniſch und taktiſch klar überlegen, ſodaß die Platzherren in der zweiten Hälfte nur noch ganz ſelten aus ihrem Feld herauskamen. Von den Toren erzielte Wühler allein 5, Schwarz und Löſch je eines.— Käfertal mußte ſich trotz zumeiſt beſſerer Lei⸗ ſtungen von Feudenheim eine:1⸗Niederlage gefallen laſſen. Obwohl Käfertal ſchon in der erſten Halbzeit eine leichte Ueberlegenheit zu verzeichnen hatte, konnte Feudenheim das Spiel bis zur Pauſe torlos halten. Ein Gedränge vor dem Tor der Einheimiſchen führt dann nach dem Wechſel zum Siegestreffer der Gäſte, deren ausgezeichnete Vertei⸗ digung auch bis Schluß trotz ſtarken Drängens der Platz⸗ herren nicht mehr zu ſchlagen iſt.— In Rheinau kam der Neuling Heddesheim in einem hartnäckigen und wechſel⸗ vollen Kampf zu einem knappen Sieg. Nach einer Viertel⸗ ſtunde konnten die Gäſte durch ihren Halbrechten das erſte Tor erzielen. Eine Viertelſtunde vor Schluß kommt Rheinau zum verdienten Ausgleich, aber die Gäſte können doch noch in den letzten Minuten mit einem zweiten Erfolg ihren Sieg ſicher ſtellen.— In Weinheim erlebte der Platz⸗ verein eine glatte:7⸗Abfuhr. Die Friedrichsfelder, deren Sturm einen Glanztag hatte, wurden nach der Pauſe, bei der es erſt 011 ſtand, drückend überlegen. Als ein Verteidi⸗ ger der Platzelf nach dem Wechſel ein Eigentor verſchuldete, war der Widerſtand der Platzelf gebrochen. Friedrichsfeld dominierte und ſchoß nach weitere ſechs Tore, in die ſich Mittelſtürmer, Mittelläufer und Rechtsaußen teilten. Lauer⸗Heidelberg leitete das Spiel ſehr gut. Vereine Spiele Punkte Viernheim 8 14:2 Phönix Mannheim 8 13:8 Feudenheim 8 1125 Friedrichsfeld 8 11:5 Heddesheim 7 77 Weinheim 8:10 Käfertal 8:11 1919 Mannheim 7 37 1¹ Rheinau 8:15 Vorderpfalzkreis 1904 Ludwigshafen— Oggersheim:0 Pfalz Ludwigshafen— Neuſtadt:0 1903 Ludwigshafen— JV. Frankenthal:3 Oppau— ASV. Ludwigshafen:2 Landau— Bellheim:0 Speyer— Revidia Ludwigshafen:8 Herxheim— Rheingönheim:3 Endlich hatte auch der Vorderpfalzkreis einmal wieder einen Sonntag ohne allzu große Ueberraſchungen, wenn Rugbyklub— Sportklub Neuenheim:8 Rudergeſellſchaft— HBC.:0 Wenn in dieſer Saiſon noch kein größere Ereigniſſe auf dem Gebiete des Rugbyſportes im Neckarbezirk ſtatt⸗ fand, abgeſehen von dem Nord⸗Süsdſpiel, das qualitativ gegen die früheren Spiele etwas zurückſtand und die vor⸗ geſhenen Länderſpiele Italien— Tſchecho Slovakei durch die Abſage der betr. Länder nicht zur Verwirklichung kamen, ſo hat doch die Begegnung vom Sonntag der bei⸗ den Altmeiſter gezeigt, daß man jederzeit für guten Sport großes Intereſſe zeigt. Der Sportklub Neuenheim war in guter Verfaſſung, Er ließ ein ſprudelndes Tempera⸗ ment und unermüdlichen Kampfgeiſt ſehen. Eigenſchaften, die für den Ausgang des Treffens entſcheidend waren. Die Hintermannſchaft hielt ſich außerordentlich gut, ohne jedoch im Angriff zu überragen. Trotzdem darf nicht verkannt werden, daß einzelne Spieler, abgeſehnv on Sing, der ſein Möglichſtes tat, aber nicht unnötigerweiſe reklamieren ſollte, bei etwas mehr Verſtändnis und flüſſigerem Zuſpiel, mit der Zeit routi⸗ nierte Spieler abgeben dürften. Der Sturm war auf der Höhe und verſchaffte der Hintermannſchaft ausgiebig Ge⸗ legenheit zu Läufen. Er hat relativ am meiſten zum Sieg beigetragen. Das Spiel ſelbſt mußte als offen bezeichnet werden, und doch ergoß ſich mit einer gewiſſen Selbſtver⸗ ſtändlichkeit der Punktſegen über den ſympathiſchen Gegner. Nicht die ſchöne Schablone bringt heute bei Metſterſchafts⸗ kämpfen die Erfolge, ſondern der auf feinſter Körperdurch⸗ bildung beruhende Kampfſtil. Rugbyklub hat ſehr enttäuſcht. Mag vielleicht das Fehlen der ausgezeichneten Leipert⸗Leins etwas ins Gewicht fallen, ſo muß man ſich doch auf der anderen Seite unwillkürlich fragen, iſt katſächlich ein Formrück⸗ gang des Klubs ſeit Frühfahr feſtzuſtellen? Leider muß man dieſe Frage bejahen, denn es waren ſowohl im Sturm als auch in der Hintermannſchaft verſchiedene Ver⸗ ſager feſtzuſtellen. Der Internationale Verger iſt in ſeiner Form ſehr zurückgegangen. Die wenigen Angriffe, der von dem Halb nicht raſch verſorgten Dreiviertel, waren wohl gefährlich, aber man vergaß die Flügel rechtzeitig heranzuziehen. Auch in der Abwehr vermißte man das tiefe Faſſen und den letzten Einſatz. Der Sturm arbei⸗ tete manchmal ſyſtemlos und verzettelt ere liefen: Winska, Gunhilda, Re an, Fatme, Ordensregel, Sprekalia, Koralle, Sonate, Donar, Carmenta, Machs dolf, Rimoſa. Tot.: 31:10; Pl.: 17, 28, 48:10. 3. Majeſtic⸗Jagdrennen. 2200 J. 3400 Mtr. 1. Heinz Stahls Panter(W. Wolff); 2. Oſiris; 3. Varasdin. Ferner liefen: Gourmet, Fauſtinus, Altpreuße, Gezireh, Vertrau Chatou, Arber, Prünas, Horeb, Paliſander, Andromache. Tot.: 49:10; Pl.: 20. 18, 25:10. 4. Preis von Schlenderhan. Ehrenpreis und 3000 J. 4100 Meter. 1. F. Kempfs Kermak(A. Torke); 2. Senouſſt; 3. Lakl. Ferner liefen: Ritornell, Manitou, Liebestraum, Nordſee, Narr. Tot.: 38:10; Pl.: 17, 7, 27:10. 5. Wallenſtein⸗Jagdrennen. 2200 J. 3800 Mtr. 1. M. Geſchs Ledon(W. Hauſer); 2. Heiliger Narr; 3. Genius. Ferner.: Feuermal, Parſifal. Tot.: 12:10; Pl.: 12, 19:10. 6. Abſchieds⸗Flachrennen. 2200„. 1250 Mtr. 1. Abt.: 1. H. Ehrenfrieds Bonbonntere(Gabor); 2. Blocksberg; 3. Perlaudabilis. Ferner liefen: Kißling, Alter Schlag, Dar es Salam, Heideland. Tot.: 141:10; Pl.: 35, 30, 29:10. — 2. Abteilg.: 1. C. Schweizers Bardenland(Staudinger); 2. Chivico: 3. Geralca. Ferner liefen: Parmenides, Preu⸗ ßenſtolz, Finſteraarhorn, Allerweltsmädel, Alike, Griſett⸗ chen. Tot.: 77:10; Pl.: 14, 11, 12:10. 7. Winter⸗Preis. 2200 /. 2000 Mtr. 1. Dr. A. Bachurs Cagefſarion(W. Printen); 2. Annchen; 3. Staroſte. Ferner liefen: Weltwanderer, Samum, Komm voran, Midgard, Octavia, Moſelaner, Horatius, Angelus. Tot.: 98:10 Pl.: 18, 26, 27:10. * Deutſcher Erfolg in Genf Baronin von Oppenheim ſiegt im Diana⸗Preis Bei dem Genfer Reitturnier konnte die deutſche Ver⸗ treterin Frau von Oppenheim im Preis der Diang, offen für Amazonen, mit 0 Fehlern in 50,6 Sekunden den erſten Platz erringen. Die nächſten Plätze wurden von der Schweizerin Frau Schwarzenbach belegt, die drei verſchiedene Pferde ritt. An 8. und 9. Stelle konnte ſich Frau Franke⸗Deutſchland auf Niobe und Hartherz pla⸗ reisliga man nicht die Niederlage von 1903 Ludwigshafen als ſolche auſehen will, oder den nicht ganz erwarteten Sieg von Rheingönheim in Herxheim. In Ludwigshafen hatte der Tabellenführer 1904 weit ſchwerer zu kämpfen, um ſeinen:0⸗Sieg zu erringen als es das Ergebnis beſagt. Die Platzherren kamen nach einer halben Stunde zum Führungstreffer und noch vor der Pauſe durch Elfmeter zum zweiten Erfolg, der ihnen den Sieg bereits ſichern ſollte, da ihre ausgezeichnete Abwehr trotz zahlreicher Chancen der Gäſte einfach nicht zu ſchlagen war.— Pfalz Ludwigshafen fand beim Neuling Neuſtadt recht guten Widerſtand. Bis zum Wechſel hielten ſich die Gäſte, die zudem das Pech hatten, einen Mann zu verlieren und den größten Teil der Spielzeit mit zehn Mann beſtreiten zu müſſen, recht gut. Nach torloſer erſter Halbzeit kam Pfalz durch ſeinen neuen Mittelſtürmer Haas, der ber Jugend entnommen wurde zu ſeinen drei Erfolgen.— 1903 Ludwigshafen mußte ſich der einheitlicheren Leiſtung der Frankenthaler beugen. Halbrechts der Gäſte erzielte vor dem Wechſel den Führungstreffer. Dann erhöhen Mittelſtürmer und wiederum Halbrechts auf 018. Erſt kurz vor Schluß kommt Ludwigshafen, deſſen Läuferreihe ſtark unter Form ſpielte, zum Ehrentreffer.— In Oppau gab es ein hartnäckiges Treffen, das die Gäſte als glückliche Sieger ſah. Die Gäſte errangen die Führung, mußten aber Oppau noch vor der Pauſe zum Ausgleich kommen laſſen. Nach der Pauſe geht ASV. erneut in Front und kann auch mit dieſem zweiten Erfolg den Sieg ſichern, da ſich die Abwehr gegen die überlegen werdenden Platz⸗ herren ganz ausgezeichnet ſchlägt.— Ein torreiches Treſ⸗ fen gab es in Landau, wo die Platzherren über den Neu⸗ ling Bellheim zu einem überlegenen Steg kamen. Bereits bis zur Pauſe hatten die Einheimiſchen durch fünf Er⸗ folge ihren Sieg außer Frage geſtellt, Nach dem Wechſel verloren ſte infolge Platzverweis, ihren Mittelſtürmer, aber Halblinks war doch nochmals erfolgreich, während die Gäſte leer ausgingen.— In Speyer überraſchte Re⸗ vidia Ludwigshafen durch ſehr gute Leiſtungen. Die Gäſte gingen auch in Führung, mußten ſich aber alsbald Ausgleich und ein zweites Tor durch den Linksaußen gefallen laſſen. Bis zur Pauſe erhöht Speyer auf 311. Nach dem Wechſel kommt Revtidia zum zweiten Erfolg, worauf Speyer auf:2 erhöht. Ein Elfmeter ſtellt die Partie auf:3, aber ein weiterer Treffer der Einheimi⸗ ſchen ſichert dieſen endgültig den Sieg.— Arminia lie⸗ ſerte in Herxheim ein fehr gutes Spiel. Die Gäſte konn⸗ ten ſich auch die Führung ſichern und gleich nach dem Ausgleichstor der Platzherren nochmals durch Strafſtoß in Front gehen. Nach dem Wechfel bringt ein örtttes Tor Arminia den ſicheren Sieg, an dem trotz guter Chan⸗ cen nichts zu ändern iſt. Vereine Spiele Punkte 1904 Ludwigshafen 10 19:1 5B. Speyer 10 17 Frankenthal 9 14•4 AS Ludwigshafen 9 18:5 Pfalz Ludwigshafen 10 12˙8 1903 Ludwigshafen 10.11 VfR. Oggersheim 10 9·11 Viktoria Herxheim 10.12 Oppau 10.12 Vis. Neuſtadt 10•12 Rheingönheim 10:12 Bellheim 5 10.14 Revidia Ludwigshafen 10.16 SFr, Landau 10 8517 ugbygroßkümpfe in Hei zu ſchlagen. * elberg Hier fehlt der geiſtige Führer. Bei etwas intenſigerem Training, es kann vielleicht nur an dieſem Faktor liegen, dürfte die Club⸗Fünfzehn doch dazu berufen ſein, in den bevorſtehenden Endkämpfen ein ernſtes Wort mitzureden. Die Vorrunde um den Kampf in der Gruppenmeiſterſchaft zeitigt durch die heutigen Ergebniſſe den ſeltenen Tabellen⸗ ſtand, daß Rugby Klub, Sportklub Neuenheim und Ruder⸗ geſellſchaft, die gleiche Punktzahl aufweiſen. 5 Zum Spiel ſelbſt: N. legt ſofort ein ſtrammes Tempo vor. Das Spiel von H. iſt vorerſt nicht überzeugend; der Sturm findet ſich nicht recht zuſammen. N. war das Leben ſelbſt. Unermüdliches, fo„leider auch manchmal zu hartes Angreifen, ſchönes Springen in der Gaſſe und vor⸗ züglich weite Tritte, wie ſie in der Mannſchaft ja tradi⸗ tionell find, zeichnete es aus. H. kann vor de bewegt ſich meiſt men wohl i ſchnell genus Ihre Gege D Das Spiel retviertel kom⸗ ionen nicht Ballbehand⸗ älfte. 2 in t hren in der mer ſind unermüd⸗ eil, trotz größter Be⸗ 0 u deſſen Erhöhung aus⸗ bleibt. N. führt und demonſtriert mit weiteven Angriffen H. findet ſich nun beſſer zuſammen, drängt kurze Zeit und der Ausgleich wird durch einen Straftritt, den Botzong ſchön verwian de, hr Dos Kampfbild ändert ſich von Minute zu Minute. Wiederum iſt ein N. Stürmer, der einen Fehler der geg⸗ neriſchen Verteidigung ausnutzt und den zweiten Verſuch den nicht ver 8 gelingt lich und oͤrängnis, den erſten für N. erringt. Diesmal gelingt die Erhöhung durch Sing. In der zweiten Halbzeit iſt das Spiel der H. beſſer. Die Dreiviertel kommen gut zur Entwicklung, er⸗ reichen aber bei dem aufmerkſamen Gegner keinen Verſuch. Sing als Dreiviertel iſt überall, wo es nottut. Ein Sprungtritt Vergers ereicht nicht ſein Ziel. Auch eine gegenſeitige Behinderung zweier gegneriſcher Spieler, wobei der Ball frei wird, verſteht H. nicht zu verwerten, ſichtliches Pech! H. gibt den Kampf noch nicht verloren, in der Abwehr nicht We. drängt wiederholt, aber N. tſt heute Fußball Fifa Kongreß in Genug Fußball⸗Weltmeiſterſchaft Olympiſcher Kongreß Unter dem Vorſitz von Rimet(Frankreich) trat am Samstag der Exekutiv⸗Ausſchuß des Internationalen Fußball⸗Verbandes in Genua zu einer Sitzung zuſaſp⸗ men. Deutſchland war durch Dr. Ivo Schricker(Karls⸗ ruhe) vertreten. Der Ausſchuß wählte zunächſt das Schiedsgericht für die Fußball⸗Weltmeiſterſchaft 1930, es ſetzt ſich aus den Herren Rimet(Frankreich), Fiſcher(Un⸗ garn), Feretti(Italien) und Dr. Schricker(Deutſchland) zuſammen. Die Frage der Fußball⸗Weltmeiſterſchaft löſte dann eine längere Diskuſſion aus. Der Ausſchuß ſprach ſein Bedauern dartiber aus, daß ſich bislang noch kein einziger europäiſcher Verband als Teilnehmer gemeldet hat. Buero(Uruguay) fährt am Montag in ſeine Heimat, um neue Vorſchläge ſeines Verbandes einzuholen. Urugnay will den kontinentalen Verbänden weitgehend entgegen⸗ kommen. Der Ausſchuß hofft auch, daß ſich doch noch der eine oder andere europäiſche Verband entſchließen wird, eine Mannſchaft nach Montevideo zu entſenden. Im Hin⸗ blick auf den bevorſtehenden Olympiſchen Kongreß in Berlin befaßte ſich der Ausſchuß noch einmal mit der Amateurfrage, ohne aber vorerſt Beſchlüſſe zu faſſen! Die Delegation der Fifa für den Olympiſchen Kongreß wird ſich aus den Her Rimet(Frankreich), Buero Uruguay), Seeldrayers(Bel, ricker(Deutſchland) und Hirſchmann(Holland) zuſammenſetzen.. g Nächſte Ausſchußſitzung in München Im weiteren Verlauf der„Fifa“⸗Tagung in Genua, forderte der Exekutivausſchuß eine ſtrengere Beſtrafung der Spieler, die gegen die Spielregel im allgemeinen ver⸗ ſtoßen und ſodann ein beſonderes Vorgehen gegen die Spieler, die ſich Vergehen gegen die Schiedsrichter zu⸗ ſchulden kommen laſſen. Der Ausſchuß bildet ein Regle⸗ ment für den Europapokal der Amateure und für den Balkanpokal. Als Tagungsort der nächſten Sitzung des Exekutivausſchuſſes wurde München gewählt. Weitere Ergebniſſe Süddeutſchland Verbandsſpiele Gruppe Nordbayern: FV. Würzburg— Sp. Bg.“ Fürth:4; Bayern Hof— ASV. Nürnberg 318; Vfg. Fürth— Fc. Bayreuth:2; 1. FC. Nürnberg Sp. Bg. Hof 611.. Gruppe Südbayern: Teutonia— Bayern Mün⸗ chen:2; Wacker— DSV. München:1; Jahn Re⸗ gensburg— 1860 München:2 5 Gruppe Württemberg: Sportfreunde Stuttgart Germ. Brötzingen:8; 1. JFC. Pforzheim— BfB. Stuttgart:2; Union Böckingen— FJ. Birkenfeld 472. f Gruppe Baden: Karlsruher JV.— Freiburger FC.:2; SC. Freiburg— Phönix Karlsruhe 111; FC. Villingen— Sp. Vg. Freiburg:2; FC. Raſtatt — Sp. Vg. Schramberg 110. Gruppe Saar: FC. Pirmaſens— Spfrd. Saar⸗ brücken:1; Bor. Neunkirchen— VfR. Pirmasens :2 FV. Saarbrücken— 1. FC. Idar:1 SC. 05 Saarbrücken— VfR. Kaiſerslautern 111.. Gruppe Main: JSV. Frankfurt— Eintr. Frank⸗ furt:1; Sp. Vg. Griesheim 02— Offenbacher Kickers :5; Rotweiß Frankfurt— Germania Bieber 1205 FC. Hanau 93— Union Niederrad 211. Gruppe Heſſen: Haſſia Bingen— Bfs. Neu⸗Iſen⸗ burg:0; FV. Mainz 05— Wormatia Worms 1207 SV. Wiesbaden— SV. 98 Darmſtadt 311; Aleman⸗ nia Worms— 1. FC. Langen 410. Deutſche Amateurringer in Kopengagen Sperling Doppelſteger— Rupp geworfen Die deutſchen Amateurringer Sperling und Rupp ſtan⸗ den am Sonntag in Kopenhagen wieder auf der Matte. Sperling rechtfertigte ſeinen Ruf als beſter Leichtgewichts⸗ ringer Europas durch einen Doppelerfolg. Er warf S. Anderſſon und Loepdahl in 10 bezw. 12% Minuten. Weni⸗ ger glücklich war Rupp, der dem Olympfaſteger Spenſſon ſchon nach 3 Minuten unterlag. 5 Städtekampf im Kunſtturnen München— Eſſen 5 Die Münchener gewinnen den Silberſchild. 5 Der Kunſtturn⸗Städtekampf München— Effen, brachte am Samstag den Münchnern einen zweiten Stieg. Sle brachten es auf 952 Punkte, gegen 897 Punkte der Eſſener. München konnte damit endgültig den von dem Eſſener Oberbürgermeiſter geſtifteten Silberſchild gewinnen. Die Berliner Polizeiboxer in Wien beſiegt Wien ſiegt:2 Eine überraſchende Niederlage zog ſich die Repräſen⸗ tativ⸗Mannſchaft der Berliner Poltzeiboxer in Wien zu. Die Berliner wurden mit:2 Punkten beſiegt. Nur der Mittelgewichtler Pautz konnte einen Sieg erringen. Er ſchlug den Wiener Raupper nach Punkten. Dagegen er⸗ litten Thorey durch Magyar, Wintgens durch Zehetmayer und Daniel burch Anderſchitz Punktniederlagen, 5 8. Seite. Nr. 523 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 11. November 1929 Paſſionen einer Der, Prozeß gegen das Bankhaus Waldmann Bankiers— 210 000 Mark veruntreut Der erſte Verhandlungstag im Waldmann⸗Prozeß vor dem Schöffengericht in Waldenburg begann mit einer Ueberraſchung. Als die erſte Termin⸗ ſtunde heranrückte, kam plötzlich die Meldung, daß der 73 Jahre alte Bankier Julius Waldmann einen Selbſtmordverſuch unternommen hatte, der noch rechtzeitig vereitelt werden konnte. Waldmann wollte den Freitod in einem Teiche ſuchen. Von Ge⸗ richts wegen wurde die Ueberführung des alten Mannes ins Krankenhaus angeordnet. Bei der ärzt⸗ lichen Unterſuchung wurde Waldmann jedoch für verhandlungsfähig erklärt und mit einem Kraft⸗ wagen dem Waldenburger Gericht zugeführt. Der 38 Jahre alten Bankierstochter Marianne Wald⸗ mann merkt man auf den erſten Blick die Leiden einer einfährigen Unterſuchungshaft an. Neben ihr auf der Anklagebank erſcheinen der 2jährige Bankangeſtellte Benno Hein und die 50jährtge Buch⸗ halterin Johanna Schmidt. Sämtliche Angeklagte ſind bisher unbeſtraft. Marianne Waldmann begann ihr ausſchweifendes Leben ſchon Ende 1926. Schon damals wies das Konto der Bankierstochter ein Debetſaldo von 33 000/ auf, das dann in raſendem Tempo Ende 1927 ſchon 108 000/ erreichte und bei der Konkurseröffnung mit einem Debetſaldo von 210 000/ abſchloß. Nach Beſuch mehrerer Penſionate trat ſie in das väterliche Geſchäft als Mitarbeiterin ein, obwohl ihr keinerlei Kenntniſſe des Bankfaches zur Verfügung ſtanden. Ihr Einfluß im Geſchäft nahm ſchließlich einen derartigen Umfang an, daß Waldmann ſen. keine Ueberſicht mehr hatte. Auf die Frage des Vorſitzenden, was ſie eigentlich zu den wahnſinnigen Verſchwendungen getrieben hätte, erklärte Marianne Waldmann, daß ſte von Jugend auf einen koloſſalen Hang gehabt hätte, andere Leute durch Ge⸗ ſchenke zu erfreuen. Dieſe Sucht und der Wunſch, ein flottes Leben führen zu können, hätten ſchließlich dazu geführt, daß ſie jede Ueberſicht über das Geſchäft verloren hätte. Sie gibt zu, ſeit Jahren große Summen der geſchäftlichen Kaſſe entzogen zu haben. Viele Zehntauſende von Mark ſind von ihr auch verwendet worden, indem ſie Geſchenke auf Kredit kaufte und den Lteferanten Gutſchriften auf deren Konto erteilte. Sie ſelbſt lteß ſich auf das Konto„Diverſes“ belaſten. Das Schuldenmachen ging der flottlebigen Bankterstochter ſo leicht von⸗ ſtatten, daß der junge Bankbeamte Heine, der ja auch ihr Liebhaber war, die„Kleinigkeit“ von sber 40000 Mark Bargeld bezogen hat. Außerdem erhielt der junge Mann viele wertvyolle Geſchenke. Neben den kleinen Annehmlichkeiten, wie Krawatten uſw. erhielt Heine von der Bankierstochter auch zwei Motorräder. An Lebensmitteln, Delika⸗ teſſen und Weinen wurde Heine in ſo ausreichendem Maße bedacht, daß er wiederholt abwehren mußte, weil ihm der Platz fehlte, dieſe Sachen überhaupt noch zu vertilgen oder in ſeiner Wohnung unterzu⸗ bringen. Als nach dem Zuſammenbruch der Bank eine Hausſuchung bei Heine abgehalten wurde, fand die Polizei, unter Kartoffeln verſteckt, noch vierzig Flaſchen Wein und beſter Liköre. 5 In gleich großzügiger Weiſe wurden auch einige Familten in Freiburg und Umgegend von der frei⸗ gebigen Marianne beſchenkt. Ebenſo hat auch die Buchhalterin Schmidt namhafte Geldbeträge und Geſchenke erhalten. Zu denjenigen, die beſonders mit Geſchenken bedacht wurden, gehörte auch der Friſeur W. aus Freiburg, der täglich mit beſonderer Sorgfalt den ſchwarzlockigen Bubikopf von Fräu⸗ lein Marianne pflegte. Die Geſamtſumme der von ihr auf Koſten der Bankkunden gemachten Geſchenke beziffert ſie ſelbſt auf rund 150 000. Die übrigen Zehntauſende ſind durch den flotten Lebenswandel draufgegangen. Bei der Erörterung dieſer Angelegenheit kam auch zur Sprache, daß Marianne Waldmann ein lei⸗ denſchaftlicher Freund für alkoholiſche Ge⸗ tränke war und ein Quantum von zwölf Glas Bowle als normale Veiſtung gelten konnte. Die Bedenken vieler Beſchenkter wurden von Marianne Waldmann dadurch entkräftet, daß ſie auf ihre reichen Verwandten hinwies, von denen ſie große Beträge bekommen ſollte. Im kraſſen Gegenſatz zu den reichlichen Zuwendungen, die Marianne Waldmann ihren Geſchäftsangeſtell⸗ ten ſtiftete, ſtanden deren Gehälter. Heine bezog monatlich 150 Mark, während Fräulein Schmidt zu⸗ Aus dem Lande Perſonalveränderungen im badiſchen Staatsdienſt: * Ernannt wurde Verwaltungsamtmann Sey⸗ ler, Vorſitzender des Arbeitsamts Weinheim, zum Regierungsrat; zum Verwaltungsſekretär der Ver⸗ waltungsaſſiſtent Auguſt Hafner beim Waſſer⸗ und Straßenbauamt Sinsheim. * Verſetzt wurde Verwaltungsſekretär Joſeph Imm in Bonndorf zum Waſſer⸗ und Straßenbau⸗ amt Freiburg. SEntlaſſen auf Anſuchen zwecks Uebertritt in den Dienſt der Stadt Baden⸗Baden: Finanzinſpektor Adolf Martin in Säckingen. * Ladenburg, 9. Nov. Die Renovierungsarbeiten am„Roten Haus“ wurden vor einigen Tagen wegen der unwirtlichen Jahreszeit eingeſtellt und werden erſt im kommenden Frühjahr wieder fort⸗ geſetzt. Das Haus, das mit ſeiner intereſſanten Bau⸗ art und ſeinem Fachwerkgiebel nach ſeiner Fertigſtellung eine Zierde des hieſigen Marktplatzes bilden wird, war einſt Eigentum des Patrizier⸗ geſchlechtes Wiltberger. Sehenswert iſt auch das In⸗ nere des Hofes. Da dieſes Bauwerk unter Denkmal⸗ ſchutz ſteht, hat der Staat etwa die Hälfte der 20 000 Mark betragenden Herſtellungskoſten übernommen . Gerichtszeitung 8 Filmromantik Der 2jährige Filmoperateur Johann Urban 90 7 5 hatte in München Beziehungen mit 35 10 Banklierskochter u. Co. Selbſtmordverſuch des 70jährigen — Die Geſchenke an die Kavaliere letzt 100 Mark erhielt und Marianne Waldmann ſich beſcheiden mit einem monatlichen Salär von 70 Mark begnügte. Die Vernehmung des Angeklagten Heine ergab, daß ihm die Kaſſenführung ſowie die Korreſpondenz und die Depotführung oblagen. Als der Vorſitzende dem Angeklagten Vorhaltungen machte, ob er ſich nicht Gedanken über die Herkunft der vielen Ge⸗ Marianne Waldmann ſchenke gemacht habe, erklärte der junge Bankfach⸗ mann:„Es haben ja auch andere Kredite erhalten und nicht zurückgezahlt!“ Marianne Waldmann warf bei dieſer Gelegenheit ein, daß ſie dem Heine ſehr zugetan geweſen wäre, obwohl er manchmal ſich ſehr häßlich gegen ſie benommen hätte. Aber das hätte ſie auch nicht abgehalten, die Braut des Heine zu beſchenken, die ebenfalls Werte von weit über 10 000/ erhalten hätte. Die angeklagte Buchhalterin Schmidt brachte vor, daß ſie ſehr oft der Marianne Waldmann Vorhal⸗ tungen wegen der vielen Geſchenke gemacht habe. Marianne Waldmann hätte ihr aber oft barſch er⸗ klärt, das ginge ſie nichts an, es würde niemand etwas verlieren, denn ihre reichen Verwandten würden für Deckung der Schuldenlaſt ſchon ſorgen. Die Angeklagte Schmidt wurde vom Vorſitzen⸗ den gefragt, warum ſie dem alten Waldmann nicht einmal reinen Wein eingeſchenkt habe. Dieſe Frage wurde von Waldmann dahin beantwortet, daß, wenn die Schmidt in ſein Büro kam, die Ma⸗ rianne gleich hinterher war und es daher zu einer Ausſprache nicht kommen konnte. Dieſe Angabe dürfte nicht ganz zutreffen, denn der Vorſitzende ſtellte feſt, daß Waldmann ſen. auch Zeit zu ver⸗ traulichen Unterredungen mit der Schmidt gehabt hätte, denn es wäre doch auch vorgekommen, daß die Schmidt mit Waldmann ſen. in deſſen Büro Wein getrunken habe und auch geküßt wor⸗ den wäre. Bei der Vernehmung des Konkursverwalters kam weiter zur Sprache, daß Heine mit den von Marianne Waldmann geſchenkten Geldbeträgen ſelbſt Bankgeſchäfte betrieb. Selbſtver⸗ ſtändlich legte er ſeine Gelder nicht bet Waldmann an, ſondern bei auswärtigen Banken. Heine hat aber aus der Freigebigkeit ſeiner Freundin nicht viel retten können, denn er mußte etwa 43 000 Mark an Werten der Konkursmaſſe zurückgeben. Das Urteil Am 8. November wurde das Urteil gefällt. Der 78 Jahre alte Bankier Julius Waldmann erhielt wegen einfachen Bankerotts, Verbrechen gegen das Bankdepotgeſetz und fortgeſetzter Unterſchlagung und Betrug zwei Jahre ſechs Monate Gefäng⸗ nis. Martanne Waldmann bekam wegen fort⸗ geſetzter Untreue und Beihilfe zum Betrug drei Jahre drei Monate Gefängnis. Der 22jährige Bankangeſtellte Benno Heine wurde wegen Beihilfe zur Untreue und fortgeſetzter Heh⸗ leret zu einem Jahr und einer Woche Gefängnis verurteilt. Die 50jährige Buchhalterin Johanna Schmidt erhielt drei Monate und eine Woche ährigen Tochter eines ehrbaren Bürgers an⸗ Gefängnis zudikttert. Der letzteren wurde Straf⸗ ausſetzung bewilligt. CC cGGooöccCcccGcPcPcPcpPcpcpccccPcoccoccocccccccccccccccccccc geknüpft und dieſe verleitet, mit ihm einen Auto⸗ ausflug nach Tegernſee zu unternehmen. Aber ſo ganz harmlos war dieſe Einladung nicht gemeint, denn ſonſt hätte das Mädchen wohl keinen Ab⸗ ſchiedsbrief hinterlaſſen. Der Ausflug hätte ſich wohl länger als auf drei Tage erſtreckt, wenn nicht der Galan an dieſem Tage verhaftet wor⸗ den wäre. Er hatte ſich nämlich in dieſen drei Ta⸗ gen eine ganze Reihe von Betrügereien zuſchulden kommen laſſen. Auch eine Anzeige wegen Entfüh⸗ rung war gegen ihn erſtattet worden. Wegen dieſer Delikte hatte er ſich nunmehr vor dem Schöffengericht München⸗Land zu verantwor⸗ ten. In der Verhandlung war der Angeklagte, der trotz ſeiner Jugend ſchon Ißmal vorbeſtraft iſt, darunter ſchon neunmal wegen Betrugs, in vol⸗ lem Umfange geſtändig. U. a. hatte er dem Bürger⸗ meiſter von Rottach⸗Egern 80/ entlockt als Vor⸗ ſchuß für die angeblich beabſichtigte Filmaufnahme des dortigen Seefeſtes. Mit Rückſicht auf ſein Ge⸗ ſtändnis wurden ihm mildernde Umſtände zugebil⸗ [tat. Das Urteil lautete auf 2 Jahre, einen Monat Gefängnis. * 8 Das Urteil beſtätigt. Am 7. März 1928, vor der Reichstagswahl, kam es in Wiesbaden⸗Rambach zu Zuſammenſtößen zwiſchen Angehörigen der Nationalſozialiſten einerſeits und des Reichsbanners und des Schutzbundes„Hilf dir ſelbſt“ andererſeits. Es erfolgte Anklage und die Große Strafkammer Wiesbaden als Berufungsinſtanz verurteilte den Kaufmann Kurt Wolff⸗Wiesbaden wegen ein⸗ fachen Landfriedensbruch zu einer Gefängnisſtraſe von zwei Monaten. Gegen dieſes Urteil hatte Wolff Reviſion eingelegt. Das Reichsgericht be⸗ ſtätigte das Urteil der Großen Strafkammer. Handelsnachrichten Verſtärkte Tätigkeit ausländiſcher Verſicherungsgeſellſchaften Dieſer Tage wurde gemeldet, daß das Handelsmini⸗ ſterium in Washington einen Bericht veröffentlicht hat, in dem die Ausſichten erörtert werden, die ſich den amerti⸗ kaniſchen Lebens verſicherungsgeſell⸗ ſchaften im Auslandsgeſchäft bieten. Was Deutſchland anlangt, ſo kam der Bericht zu dem Re⸗ ſultat, daß ſeit der Stabiliſterung der deutſchen Wirtſchafts⸗ verhältniſſe die amerlkaniſchen Geſellſchaften die Möglich⸗ beit eines gewinnbringenden Geſchäftes wieder in den Kreis ihrer Erwägungen einbezogen hätten. Bei den amerikaniſchen Geſellſchaften mag es ſich um eine Entſchlie⸗ ßung auf längere Sicht zu handeln, ſchon heute aber iſt eine verſtärkte Aktivität ausländiſcher, beſonders ſchweizeriſcher Geſellſchaften am deutſchen Matt un⸗ verkennbar. Begünſtigt wird dieſe Tätigkeit durch zwei Umſtände, nämlich einmal das noch vorhandene, zeit⸗ weiſe(Wie in der„Markkriſis“ im Frühjahr“ ſtärber auflebende Währupgsmißtrauen und fernerhin durch die Kriſis im Verſicherungsweſen, wie ſie ſich durch den Zuſammenbruch der„Frankfurter Allge⸗ meinen“ ergeben hat. Wenn dieſe Kriſis auch ihrem Um⸗ fang nach überſchätzt worden iſt(was der günſtige Stand des Neugeſchäftes beweiſt), die Kriſis war jedenfalls da und hat einen günſtigen Boden für eine verſtärkte Aktivität aus ländiſcher Geſellſchaften in Deutſchland geſchaffen. Be⸗ zeichwend war z. B. die Tatſache, daß eine große ſchwei⸗ zeriſche Verſicherungsgeſellſchaft in verſtärktem Umfang in der deutſchen Provinzpreſſe inſerierte und daß in dieſen Inſeraten der unmißverſtändliche Zuſatz„konzernfret“ ent⸗ halten war. Auch das Währungsmißtrauen, das dann und wann ſich in verſtärktem Maße zeigt, begünſtigt die Tätig⸗ keit ausländiſcher Geſellſchaften, die auf Dollar, Pfund oder Schweizerfranken verſichern. Auch bei den deutſchen Verſicherungsgeſellſchaften läuft ja ein kleiner Teil— ein Teil vor allem, der ſeit der Währungsſtabiliſierung von Jahr zu Jahr abgenommen hat— noch auf Fremb⸗ währung. Die deutſchen Geſellſchaften haben der ausländiſchen Konkurrenz allerdings wirkſame Waffen ent⸗ gegenzuſetzen, nämlich Prämienzuſätze özw. Verſicherten⸗ ötvidenden, die ſich auf einem Anlagezinsſuß auf⸗ bauen, der erheblich höher iſt als der im valutaſtarten Ausland. 1 4 Mehreinnahmen bei der Verſicherungsſteuer.— 8 v. H. Mehrertrag. Einen Beweis für den günſtigen Stband des Verſichevungsgeſchäftes lieſern die Einnahmen aus der Ver⸗ ſicherungsſteuer. In der erſten Hälfte des laufenden Rech⸗ nungsfahres, alſo in der Zeit vom 1. April bis 30. Sep⸗ tember, wurden 32 Mill. aus der Verſicherungsſteuer vereinnahmt, während nach den Anſätzen des Haushalts⸗ planes nur 29, Mill.„ hätten aufkommen müſſen. Es hat ſich ſomit eine Mehreinnahme von 2,5 Mill. A ev⸗ geben, d. h. die Verſicherungsſteuer hat vund 8 p. H. mehr abgeworfen als vorgeſehen war. * Scheitern der Fuſion Nat. City— Corn Exchange Bank. Der Präſident der National City Bank, Charles Mitchell, teilt mit, daß der Fuſtonsplan ſeiner Bank mit der Corn Exchange Bank geſcheitert iſt. Es ſei nicht gelungen, bei der Abſtimmung der Aktionäre die nötige Zweidrittelmehrheit für die Fuſtion zu erreichen. Der Plan müſſe daher vorläufig aufgegeben werden.— Das Scheitern dieſer Fuſton iſt eine direkte Folge der Kurszuſammenbrüche in Wallſtreet. Die Fuſionsbedingungen ſahen vor, daß die Aktien der Exchangebank entweder gegen Aktien der National City Bank aunsgetauſcht oder aber gegen eine Barabfindung übernommen werden ſollten. In dem allgemeinen Kurs⸗ ſturz ſind auch die Aktien der Corn Exchange Bank ſtark geſunken, ſodaß der von der National City Bank ange⸗ botene Uebernahmepreis der Aktien weit über ihrem gegenwärtigen Marktpreis lag. Auf dieſe Weiſe wäre der Ankauf der Exchange⸗Aktien ein ſchlechtes Geſchäft für die Aktionäre der City Bank geworden. * Banque de Bruxelles und Internationaler Korktruſt. In der ao. HV. der Banque de Bruxelles erfuhr man, daß der Internationale Korktruſt(Cil) in gewiſſen Ländern bereits einen entſcheidenden Einfluß über die Produktton der Korkeiche wie im Handel dieſes Rohſtoffes und in der Verarbeitung beſitze. In Frankreich, Oeſterreich, Deutſch⸗ land, England, Afrika, der Tſchechoſlowakei, Schweden, Belgien und Italien überſteige der Einfluß der Cil weit über 50 v. H. Nach Einbeziehung der ſpaniſchen Inte veſſen beherrſche der Internationale Korktruſt heute praktiſch 80 v. H. der Weltproduktion. Unter Führung der ſpanfſchen Regierung habe ſich ein„Syndikat für die Rationaliſierung der Korkeiche in Spanien“ ge⸗ bildet, an deſſen Spitze Herr Cam bo, der Präſidemt der Chade, ſteht. Dieſes Syndikat habe 50 Millionen Peſeten an Pneuen Mitteln aufgebracht. Es habe gleichzeitig vor⸗ geſehen, eine ſpaniſche Kork⸗Hplding⸗Geſellſchaft, die Sociedad Ecorcher a, mit 100 Millionen Peſeten ins Leben zu rufen. Die Geſellſchaft löſte alle Verbindlich⸗ keiten der bisherigen Cil ab. Die Banque de Bruxelles erhalbe für ihre gegenüber der Eil beſtehenden Buchforde⸗ rungen von 70 Millionen Franben 14 Millionen Peſeten privilegierte Abtien des neuen Unternehmens. * Zahnräderfabrik Augsburg vorm. Johann Renk AG., Augsburg. Das zur Gute Hoffnungshütte gehörende Unternehmen berichtet über eine ausreichende Beſchäftigung in dem am Halbjahrestermin zu Ende gegangene Geſchäfts⸗ jahr. Der Umſatz war der gleiche wie im Vorjahr. Die Preiſe waren infolge des ſcharfen Wettbewerbs meiſt ge⸗ drückt. Die Geſamtbelegſchaft belief ſich auf rund 900 Per⸗ ſonen. Das Gewinnergebnis konnte durch Verbeſſerungen der Einrichtungen von 5 242 915 1 auf 5 291 682/ geſtet⸗ gert werden. Nach Abſetzung der Generalunkoſten von 1810 175„ und der Fabrikationsunkoſten von 8 101093 4 (i. V. zuſammen 4907 329), ſowie Abſchreibungen 1 151 165(142 203) J, verbleibt ein Gewinn von 264 388 gegen 240 088„ i. V. Die Dividende wird, wie be⸗ reits gemeldet, von 9 auf 10 v. H. erhöht. Nach Dotierung des Unterſtützungsſomds mit wieder 25 000„ werden 99 885 Mark vorgetragen. * Süddeutſche Baumwollinduſtrie Kuchen.— Dividen⸗ denkürzung. Die Geſellſchaft ſchließt nach 278 880(227 882) Mark Abſchreibungen einſchl. 114 428(39 455) Vortrag mit einem Reingewinn von 231 938(354 728), wo⸗ raus 4(6) v. H. Dividende auf 4,005 Mill. 4 AK. vor⸗ geſchlagen werden. Laut Bericht machte die Verſchärfung der Abſatzſchwierigkeiten in der Textilbranche ſich auch bei der Geſellſchaft im Jahre 1928/9 bemerkbar und verurſachte zeitweiſe Auftragseinſchränkungen. Außerdem ſind die ſozialen Laſten um nicht weniger als 8 v. H. gegenüber dem Vorjahr angewachſen. Sie belaufen ſich auf rund 140 000 4. Die Bilanz per 30. Juni zeigt: Liegenſchaften und Gebäude mit 2,27(1,53) Mill. 4, Warenvorräte mit 4,44(5,51) Mill. Mark, Materialvorräte mit 18 151(16 621) 4, Kaſſenbeſtand 29 167(44 124), Wechſelbeſtände 184 778(158 078) 4, Effekten 101 119(100 849) 4. Die Forderungen ermäßigten ſich von 3,26 Mill. 1 auf 2,95 Mill. 4. Gegenüberſtehen Aktienkapital unverändert 4,005 Mill. 4, Rücklage 1,045 (unv.) Mill., Rücklage II 0,72(—) Mill. 4, Sonderrück⸗ lage unver. 0,15 Mill. 4, Delkredere 0,08(unv.) Mill.&, Sparkaſſe 0,21(0,10) Mill. 4, Verpflichtungen 4,09(5,41) Mill. 4. Die Ausſichten für das laufende Jahr ſeien noch unbeſtimmt. Die Garn⸗ und Gewebevorräte hätten ſtark zugenommen. :: Gründung der Gebr. Simon Textil AG., Berlin. Die Verhandlungen betreffend die Reorganiſation der Firma Gebrüder Simon ſind zum Abſchluß gelangt. Unter der Firma„Gebr. Simon Textil AG.“ iſt eine neue Geſell⸗ ſchaft mit 5 Mill. J AK. errichtet worden, die die Aufgabe hat, an Stelle der demnächſt in Liquidation tretenden Firma Gebr. Simon, von der die neue Geſellſchaft keinerlei Verbindlichkeiten übernimmt, das Großhandelstextilgeſchäft zu betreiben. Auf dieſe Weiſe iſt es gelungen, die in dem Namen Gebr. Simon verkörperte Abſatzorganiſation im Intereſſe der geſamten Textilwirtſchaft zu erhalten. * Rheiniſche Glashütten AG. in Köln.— Das halbe AK. verloren. Das Unternehmen, das ſeit dem 30. Aug. 1928 bis Anfang Odtober 1929 ſtillgelegen hat, legt jetzt seinen Abſchluß für 192⸗290 vor. Derſelbe ſchließt mit einem erheblichen Ver luſt ab. Die Bilanz weiſt unter Berückſichtigung der Rücklage von 60 111„ einen Verluſt von 155 177, auf, ſo daß ſich der Verluſtſaldo auf 408 116 Mark erhöht. Damit iſt die Hälfte des 610 000 4 betragen⸗ den Aktienkapitals als verloren anzuſehen. 1 Ein Talſchleppkontor auch in Mainz Nach einer uns aus Mainz unterm 8. November du⸗ gegangenen Meldung iſt auch dort ein Schleppkontor der großen Reedereien gebildet worden. 20 Reeder haben ſich zu dieſem Talſchleppkontor zuſammengeſchloſſen. Die be⸗ ladenen und unbeladenen Kähne müſſen von nun ab ihre Geſchäftsführung dieſer Organiſation übergeben, voraus⸗ geſetzt, daß ſie nicht mit eigenen Dampfern fahren. Die Führung dieſer Organiſation liegt in den Händen der Fa. Matthias Stinnes. Cuno und Stimming auf dem Wege nach Amerika. Geheimrat Cuno von der Hamburg⸗Ameriko⸗Linie und Ge⸗ heimrat Stimming vom Norddeutſchen Lloyd befinden ſich auf dem Wege nach Amerika. Anlaß für dieſe Reiſe dürfte der Tod des für die Freigabevorbereitung maßgebenden Schiedsrichters Parker ſein. Es wird befürchtet, daß hieraus eine weitere Verzögerung der endgültigen Erle⸗ digung des Schiedsgerichtsverfahrens, damit der Abſchätzung der Schiffselnheiten und letzten Endes auch der Auszah⸗ lung der Freigabegelder eintritt. Den beiden führenden Schiffahrtsleuten dürfte der Gedanke naheliegen, die erſte Barzahlung von 50 v. H. mobilzumachen. O Zu den Verhandlungen in der deutſchen Uhrenindu⸗ ſtrie.(Eig. Dr.) In Ergänzung der geſtrigen Meldung über die Beſtrebungen einer über die deutſche Uhrenindu⸗ ſtrie hinausgehenden Handlungsgrundlage, die zunächſt die Schweiz erfaßte, wird mitgeteilt, daß aufgrund der deut⸗ ſchen Initiative auch Beſprechungen mit der franzöſiſchen und italieniſchen Uhreninduſtrie laufen und daß es dadurch möglich iſt, daß ſchon in nicht allzulanger Zeit eine Verſtän⸗ digung über Preis und Abſatz und vielleicht auch eine Zu⸗ ſammenſchlußbewegung erreicht wird. :: Millionenverluſte der ſchweizeriſchen Uhreninduſtrir in Japan? Zahlreiche Häuſer der weſtſchweitzeriſchen Uhreninduſtrie befürchten große Verluſte, die ihnen aus einer mehrjährigen Verbindung mit einem Großabnehmer in Tokio entſtehen dürften. Ein nach Japan entſandter Unterhändler läßt bereits heute durchblicken, daß die Uhrenfirmen in dieſer Affäre mit mehreren Millionen Schweizerfranken hängen dürften. * Einigungsverhandlungen zwiſchen Deutſche Lufthauſs — Norbbayeriſche Verkehrsflug AG. Zwiſchen der Deut⸗ ſchen Lufthanſa AG. und der Nordboyeriſchen Verkehrsflug AG. werden Verhandlungen gepflogen, die eine Einigung und damit eine Befriedigung im innerdeutſchen Luftver⸗ kehr bezwecken. Es iſt eine Aufteilung der verſchiedenen Intereſſengebiete derart geplant, daß die Lufthanſa ſich mehr auf den internationalen und innerdeutſchen Lan ſtreckenverkehr konzentrieren wird, während ſich die Nord⸗ bayeriſche Verkehrsflus AG. dos Gebiet der Kurzſtrecken als Aufgabenkreis wu Die Lufthanſa wird ſich auch als Aktionär an der Nordbayeriſchen Verkehrsflug AG. be⸗ teiligen. FCCTCTCTCTCTCT0T0TT0TCT0TCTCTCTTTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVDVVVTVVTTVT—T Aus Rundfunk-Programmen Montag, 11. November Deutſche Sender Berlin(Welle 449), Königswuſterhauſen(Welle 1634,9) 20 Uhr: Lieder; 21 Uhr: Volkstümliches Konzert 22.30 Uhr: Funk⸗ Tanzunterricht; anſchl. Tanzmuſik; anſchl. Nachtmuſik. Breslau(Welle 325) 21 Uhr: Cellokonzert;.0 Uhr: Von Berlin: Funk⸗Tanzundberricht. Frankfurt(Welle 389,6) 12.15 Uhr: Schallplatten; 16 Uhr: Hausfrauen⸗Nachmittag; 20 Uhr: Aus dem Frankfurter Opernhaus: Schwanda, der Dudelſack⸗ pfeifer, Volksoper in zwei Akten; 22.30 Uhr: Tanzmuſtk. Hamburg(Welle 372,2) 20 Uhr: Die Jungfrau von Or⸗ leans, romantiſche Tragödie; 22,50 Uhr: Tanzfunk. Königsberg(Welle 276,5) 20 Uhr: Populäres Konzert) 22.80 Uhr: Schallplatten. Langenberg(Welle 472,4) 13.05 Uhr: Mittagskonzertz 17.30 Uhr: Veſperkonzert; 20 Uhr: Aus der Städt. Ton⸗ halle Düſſeldorf: Collegium Muſicum; anſchl. Nachtmuſik und Tanz. Leipzig(Welle 253) 20.45 Uhr: Jsländiſche Volkslieder und Volkstänze; 22.90 Uhr: Von Berlin: Funk⸗Tanz⸗ unterricht; anſchl. von Berlin Tanzmuſik. München(Welle 532,0), Kaiſerslautern(W. 299,8) 12.30 Uhr: Schallplatten; 16.30 Uhr: Konzert;.90 Uhr: Kammermuſikſtunde. Stuttgart(Welle 390,1) 12.15 Uhr: Schallplatten; 18 Uhr: Konzert; 20 Uhr: Uebertragung von Frankfurt: Schwanda, der Dudelſackpfeifer, Volksoper in zwei Akten;.30 Uhr: Von Frankfurt: Tanz muſtk. Ausländiſche Sender Budapeſt(Welle 550,5) 19.30 Uhr: Konzert, anſchlleßend Zigeunermuſtk. Do ventry(Welle 479,2) 19.30 Uhri Konzert leichter Muſik, 21.30 Uhr: Abendkonzert. Hilverſum(Welle 298,8) 20.40 Uhr: Konzert, 88.40 Uhr Schallplattenkonzert. uizen(Welle 1875) 20.40 Uhr: Konzertabend. aventry(Welle 1554,4) 20.45 Uhr: Abendkonzert, 22.05 Uhr: Das Ende der Reiſe. Ein Spiel von Sheriff. Malland(Welle 500,8) 21 Uhr: Konzert und Variets⸗ vorträge. Paris(Welle 1725) 21 Uhr: 6970 Prag(Welle 486,2) 19.30 Uhr: Eine Nacht im Juli 1918, Rundfunkſpiel in einem Akt, 20.30 Uhr: Von Wien; Konzert, anſchließend Schallplattenkonzert. Rom(Welle 441,2) 21.02 Uhr: Konzert und Sendeſpiel. Stockholm(Welle 435,4), Motala(Welle 1348,8) 20.30 Uhr: Von Malmß: Kobarett. Topulouſe(Welle 880,7) 20 Uhrt Spaniſche Sieber, 21.15 Uhr: Abendkonzert. Wien(Welle 516,4) 20.05 Uhr: Rob. Schumann: Dichter⸗ Ibebe, 20.45 Uhr: Steiriſcher Volksliederabend 22.05 Uhr: Tanzmuſtk. Zürich(Welle 459,4) 20 Uhr: Die Entwicklung des Wiolinkonzertes, 20.45 Uhr: Heitere Geſänge. fadio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— felephon 65472 Das Hören wird abends wieder zum Genuß durch unſeren neuen Sperrkreis! Sie ſchalten mit Leich⸗ tigkeit die Störſender aus und empfangen dire einzelnen Stationen wieder klar und deutlich in un⸗ verminderter Lautſtärke. Ein Verſuch überzeugt Sie. Montag, den 11. November Nationaltheater: Für Theatergemeinde Freie Volkssühmez „Die luſtigen WeWiber von Winöfro“, Anfang 19.90 Uhr, . Die Haller Revue„Drunter und Drüber“, hr. Freier Bund(Städt. Kunſthalle): Licht.⸗Vortrag von De. Franz Roh, München:„Mechanismus u. Ausdruck“(Zur Stilgeſchichte der Photographie), Beginn 11.90 Uhr. Vortrag:„Lebendige Kirche“. Beginn der Vortragsreihe „Die Bobſchaft Gottes“. Franz Spemann, Dresden über „Der Kampf mit der Macht der Finſternis“ in der Trini⸗ battskirche, Anfang 8 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Das Schweigen im Walde“, Schauburg: „Frühlingsrauſche“.— Scala: v. Piz Palu“.— Glor ja:„Die Stunde der Entſchei⸗ dung“.— Pal aſt:„Eros in Ketten“.— Univer⸗ ſu m:„Vater und Sohn“, Bormittagsvorſt. 11.30 Uhr: „Dbe Alpen“.— Ufa⸗Theater:„Los Harold los“. „Die weiße Hölle Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuitleton: Dr. S Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Bermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ tellungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Ze G. m. b.., Manndeim, R 1,—6 Geſchäftliche Mitteilungen * Das in Mannheim beſtbekannte Möbelhaus Guſtav Grünfeld Q 4, 7 feierte am Samstag, 9. November an⸗ läßlich ſeiner Geſchäftseröffnung nach vollzogenem Umbau und Neurenovierung ſein 30jähriges Geſchäfts⸗ und Mei⸗ ſterjubtläum. Siehe Inſerat am Samstag abend(Nr. 522). „Die ſtärkere Macht“.— Capltolt n , a* 105 3 n SES 1 2414— Montag, den 11. November 1929 1*———— SLHAUBILINE N 8 blk LETZTEN SpIELTAGE Ab Diensiag miſag 5 Uhr —— 2 des packenden Großfilmes: 8 zugleich im Ne ie c Universum und palast-Theatef — N i 255 8 0 8 55 5 8 1 5 0 1 ad haben den Roman„Das Schweigen im Walde“ nach Ludw.(Die Nacht des Schreckens) 5 8 2 Qanghofer gelesen In den Hauptrollen: Tausende 5 Fritz Horiner§ 173 St.⸗G.-B. i. Iheod. L0Os Nene Heribel. 5 In den Hauptrollen: werden sich diese Woche noch den Film„Das Schweigen im. f Walter Rilla— Olga ITschechowa— Theodor Loos Walde“ mit Wilh. Dieterle ansehen! Hierzu das große Beiprogramm: vie deutsche liga für Menschenreente hat für diesen außer- u 8 7 0 8 i ö 3 75 eee e ee 1. zur Verfügung nser großes.* N f I I.. 2 gestellt und das Protek orat übernommen i Ja dnann gäämnel d. ren;; Unhaums⸗- Frog— 8 5 8 rogramm 5 Schauburg Wochenschau 5 A 0 U 8 Seh.—— 1 Schwefelindustrie/ Lustspiel. Das Schwoigen im Walde— 8 i 0 5 Nach dem bekannten, vielgelesenen Roman v. Ludw. Ganghofer. 25 ö Mur noch erte b Naup' darsteller 5 5 75 1 5 Y er und Regisseur: 8 Heute letter Jag! 8 WIR ETIM DIETERLE N Die i 5 Ein prächtiger Großfilm in 8 Akten, umwoben von der wunder 4 1 L 7 baren Szenerie der Hochgebirgslandschaften. 8 Welsse Das kommende Filmereignis- der beste, Exnsfes und heiferes Beiprogramm! bisher 3 2 Musikalische Leitung: Kapellmeister Otto Apfel. 1 0 ö 8 33 Tol. U. Sprechffüm 1 111 vom bemnächst nur in der Alhambra. 7 32 3 ix · Halũ ö 1 2 6 0. 5 7 b 5 N Anfang 5, letzte Vorst..30 Uhr National- Theater Mannheim. Ialelbesiecke Jugendliche haben Zutritt! Montag, den 11. Novbr. 1929 e 0 A Für die Theatergemeinde„Freie Volksbühne“„ 3 915 Kartenverkauf) Gruppen B, H, O, S u. V: Für 8 Haltbarkeit g e lustigen Weiber von WInd 3 Jahre Iſchriſtliche 208. 98 Komisch- phantastische Oper in 3 Abe ee 80 71 6 IJ AN TEN* nach Shakespeares gleichnamigem Lustspiel gewählte Muſter lieſern 5 g von H. S. Mosenthal— hlusik v. Otto Nicolai i 1 d f 1122 1 Spielleitung: Alfred Landory 8. 10 0 le 2 PU Br II 0 Musikkal.Leitg.: Kar! Klau Tänze: Kennie Häns 18 e bonne 11 ö Akan 0 30(e Ende 22.30 Unr Jenn rat r M ö UI. 1+ 7 35.— 9 5 S ers o n 1 0 9 5 Auf Wunſch roſtfreie annbeim 13330 5 5 B ee e ee, i. kin ergreitendes Drama in 9 Akten g Beten e Winder we enen Faacte tg e We Bilder und Einrahmungen nebe ung Perrat muschande Junker Spärlich Alfred Landory 1 19 0 110 0 0 e Dr. Ca 8 Rate Jan. 1930. 5 8 ee ee ge 8 5 15 Frau Reich Margarethe Klose FBF etzt 6 a 1 a N 5 5 e i Gussa Heiken 1 G 3 5 e er Wirt 2. Hosenbande Karl Zöller ebe 1 5 9 5 Per Cellder gürte Inhotf eee Telephon 331 61 und 30620 E F 5 F 5 SSer rster Hans Harm 51 7 Zi 8 5 5 Silberwaren, gegr. 1835 i N ild i 5 3 Suter; 8 ien desen 11 9 5 1 3 Ein ganz starkes Bild in 6 Akten Verter 5 Hermann Trembich 20 5 8 7 5 F Sämtliche Spezialarheiten A Oro Heute 8 Uhr ampenseh.-Kestelle Plissee, Stickerelen, Hohlsäume, 2 5 een von 1 und Ein- 7 sätzen, Kanten für Schals u. Volants „Drunter und Drüber Biesen, Stoffknöpfe, Knopfiächer 5 Werden schneſt u. Billigst angeferngt bel fachmäng, gedlenung N 5* geschwister Nixe, N 4, 7, Laden 3 n pe bi Redusierte Pr. f. 5 81 1 8 2 Nolka-Jingakademie Maunheim F.. 105 erschiene Damenschneiderel S192 Tel. 282 10 Ae e 8. 8 dem Burch.% M.— lang Thel G schnelder, Professor der Muslk. 50„*.80„ lanos 3 Urbane Derser Ieppiche Dienstag 408 13 Nov., abends 8 Uhr 5 5 9 1 5 8 billigst bei 2 Vexkälle, N 5 75 e 5— 15 Ia, Japan, Seide.90 M. Schwab& Co. 8 1 NIBEEUNGENSAAL 1 i a 1 Ia. Seidenbadst f. M.„ es kenhelmerste. 8, U. kt. Tu Verkaufen: In Jeder Preislage „ usttzusammenstel ung und mustkaf. Leitung: fellA Zanla e sow. sämtl. Besatzart. 1...-N f Sleis grobe Auswahl Bach, Beethoven Beginn der Vorstellungen: täglich 5 Uhr wie Seidentransen, j 8..- Motorra 8 8 8 Schnüre, Rüschen. A 1 f d 5 b f b l 1000 cem, Baufahr 1926, Spezial 1 Gesch A 11 Brahms Letzte Vorstellung abends.50 Uhr. Wickelbandu. fertige] Matratzen u. Diwans mit Lieferbeiwagen in 1 2 Schirme in großer ide it. bill. ſehr gutem Zuſtande, 1 . 17 5 Auswahl billig. 80 e 15 auß. ſabroerefk, abzugeben. 0 6 Hedwig 8 nde 5 Violine eee, 5 3 e 0 ee 8.. Karte gen. Ferti n 84 Uhr bei der Dr Hanns Rohr. Klavier G. Schuster, E 3, 7 4 r fetter 1. 1 Ennlich eſelſcaft el. 271342 Hannheim 0 7, 1 Bechstein vom Lager K. F. Heckel Telephon- Nr. 33825 45002.⸗G. Mheim⸗Rheinan Besichtigen Sie meine Ausstellung! VORTRAGSFO DGE: 3— 12512 3 Brahms: Sonate G- dur, op. 78 für Violine und Klavier. Brahms: Drei Lieder. Bach: Chaconne für die Violine allein. Brahms: Drei Lieder. Beethoven: Sonate G- dur, op. 96 für Violine und Klavier. Beethoven: Drei Lieder. Karten zu: Mk. 4. 3,.50, 2 850,.20 in den Vorverkaufsstellen: Heckel. O 3, Mannh. Musikhaus O 7. Musikalienhandlung Pfeiffer, N 2. 11. Seifenhaus Oettinger, E 2, 7 und an der Abendkasse. 13534 i 8 r. e 7 Y Vor der Reise zur dc Dr. Kaſzensfein 8 NM G, 18 13498 Tel. 28178 3 2 8 Vor der Reise zur U Dr. Friſz Kauflmann Arzt für innere Krermheſten 8215 13500 Tel. 28282 7 3 Vor der Reise zuruck Dr. Picard Arzt ir irmere Kertbellen 8 Fr ie drichis ring 18 Tel 25561 5 Im. Jeiptterthchunzen der stalt Mansheln Am Freitag, den 15. November 1929, 16 Uhr findet im Bürgerausſchußſaal des Rathauſes eine Bürgerausſchuß⸗ Sitzung ſtatt. Die Tagesordnung iſt im Rathaus⸗Durch⸗ ang und an den Rathauskafeln der Gemeinde⸗ ekretariate angeſchlagen. Mannheim, den 8. November 1929. Der Oberbürgermeiſter. Berſteigerung. In unferem Verſteigerungslokal— C 5. 1, Eingang gegenüber dem Schulgebäude— findet am Mittwoch, den 13. November 1929, 14 Uhr 13502 die öffentliche Verſteigerung verfallener Pfänder (Kleiber, Weißzeug, Betten, Stiefel und dergl.) gegen Barzahlung ſtatt. 2 Städt. Leihamt. 32 Fl. 75 Pfg. Eine Sonntags Nur noch bis Donnersieg Der groe Lusfspielschlager: Harold Lloyd Los, großes Geiprogramm l wochentags[[E61 UFA-Theater Harold, Los“ zwerchfelletschütternde Groteske. ab.30 Ur Ufa- Orchester: J. Weiler 1221¹ Schrank-Apparat Strenola, Doppel⸗ für nur 150/ zu verk. Schreihmaschinen bill, zu verk. Winkel, S175 Neuwertiger Schrankapparat Smokin mod. Abend⸗ u. Pelz⸗ kleider billig zu verk. 1. St. Auguſta⸗Anl. 14. 5005 6034 Nelsteiglüng 3 von Schuhwaren Dienstag und Mittwoch, den 12. und 13. November jeweils nachm. ½3 Uhr. versteigere wegen Geschäftsaufgabe in H 3, 4 400 Paar Herren-, Damen- und Kinder- schuhe in vielen Ausführungen nut Marken.— Günstige Gelegenheit für Priwate und Wiederverkäufer 13530 Neinrich Seel 4 Co. Auhfonator 4, 5. Telephon 32 305. Uebernahme von Versteigeruggen. — Ber Jammer hai ein In 4 Tagen ſind Sie Ihre Hühneraugen und Hornhaut los durch meine Radikal⸗ Tinktur. Nur allein: 13 03 Storchen⸗Drogerie, Marktplatz, H 1. 16. ute Ende. Zwangs versteigerung Montag, den 11. Novbr. 1929, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Q 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Partie Blenden u. Dynamos fitr Fahrräder, Starklicht, 1 Radio, 4 Röhren, Gram⸗ mophone, Fahrräder, 12 Sack Kohlen u. Briketts, 1 Damenpelzmantel, Krautſtänder, Fäſſer, Ge⸗ ſchirr, Korbflaſchen und Sonſtiges. 13 536 Mannheim, den 9. November 1929. Keibs, Gerichtsvollzteher. Volkshochschule Mannheim; Mittwoch, den 13. November. 20% Uhr im alten Rathaussaal spricht prof. W. Lederer Heidelberg „Wirschafstemckate“ f in jeder Ausführung Drucksachen liefert promt verſicherung für den Monat Oktober 1929 ſind gefordert, die Einzahkung derſelben innerhalb einer Friſt von 8 Tagen vorzunehmen. Bei Ver⸗ gebühr erhoben, auch erfolgt ohne weitere Mah⸗ 82187 Druckerei Dr. Haas, G. m. b.., Mannheim f,-8 Allgem. Vetsraukenkaſe Mannheim Zahlungs- Aufforderung Die Beiträge zur Kranken⸗ und Arbeitsloſen⸗ zur Zahlung fällig. Die Herren Arbeitgeber werden hiermit auf⸗ ſäumnis dieſer Friſt wird eine Verſäumnis⸗ nung die Anordnung der Zwangsvollſtreckung. Mannheim, den 11. November 1929. Der Vorſtand. Baupariner für Lindenhof geſucht. ſchneckenwerk, wie neu Adreſſe in der Geſchſt. B5008. N 8. 7, Teleph. 22435. (Grammophon) mit 30 umzugs halber 1 gut erhalt. Frack u. auf Seide.. bewährt bei Gicht und Rheumatismus, z0wie Hchfennadel- Franzhrauntwein und Aflka- Franzbranntwein empfiehlt Schleg-Dregerie 1859 L. Büchler, L 10. eee ee IS parkeftbohner in nur erstklassigen Qualitäten mit Garantie für Haltbarkeit 2. M..50,.90,.90, 5 20,.90 .90 Selfen- 8 7, 8 1, 12 Ennert 43, 15 Mlteelstr. 38, Maerfeldstr. 39 Leeckenhelmer Straße 32 und Angebote unter O X 169 an die Geſchäftz⸗ ſtelle dleſes Blattes. 18 587 Feudenhelm, Hauptstraße 69. Nr. 523 10. Seite. Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 11. November 1929 2 Barm 6n 5 Barmenia Barmenia Lobensverslcherungs-Aktlengesellschaft Vorsicherungsbank tür filttelstand und 5 Beamte V. a. b. Tobens-, Nranten-, Sterbegeld, Lnder- und Vereinssſerbegeld- Versicherungen Werbekräfte gegen Provision u. Fixum gesucht! Schriftliche Bewerbungen an: B ARM ENMHIA-Versicherungen, Bezirksdlrektion Karlsruhe, Erbprinzenstr. 81 oder persönliche Vorstellung am Diens- tag, den 12., Mittwoch, den 13. und Donnerstag, den 14. ds. Mts. von 13—16 Uhr Ea 236 bei der Verwaltungsstelle der MENIA- Versicherungen Mannheim, Friedriehsring 4. Feste bel monte UI für Telephonanlagen gegen gute Be- zahlung gesucht 18540 Siemens& Halske.-B. Techn. Büro Mannheim N 22 1 8, Jemenskaus. für grobes, Modernes Tesfadpalt mit Zentralheizung und 2 Bundeskegelbahnen in Ludwigshafen, erſtklaſſige Lage, füchtige, kaukionsfähige Wirtsleute gesucht. Moderne Wohnung im Hauſe vorhanden. Gefl. Angebote unter Q 4A 196 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 13 588 Oſter n. Kaufmann. Lehrling Großhandelsfirma am Platze ſtellt handelsſchul⸗ befreiten Mittelſchüler aus guter Fam. und mit Angebote unter P W 192 516 guten Zeugniſſen ein. an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Vertreter nicht unter 35 Jahren, zum Beſuch v. Hotels u. Reſtaurants hier u. auswärts geſucht. Angeb. unt. 2 V 57 an die Geſchſt. B5032 Wir ſuchen Leute für leichtverkäufl. Artikel. Guter Verdienſt! Sof. Geld! Vorzuſtellen Gr. Merzelſtraße 41, part., Montag von 10—4 Uhr 4941 Weg. Erkrankung mei⸗ nes Mädchens per ſof. ev. 15. öſs. Mts tücht. Alleinmädehen das koch. kann, geſucht. Vorzuſtellen bei Frau Stock, E 6, ö, 1 Treppe. 4957 Solides, gewandtes Mädchen welches kochen u. nähen kann, für klein. Haus⸗ halt geſucht. 5459 Lachnerstraßt 14. Stellenbesüche Student ſucht—2 Stund. tägl. Verdienſtmöglichkeit. Angeb. unter 2 R 58 an die Geſchſt. 4991 Arohite kt (Hochbautechniker) ſucht Stellung. Angeb. unter Q 2 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 4929 Indes Ffäuen aus Pirmaſens, 18 J. alt, ſucht Stelle als Tipfangaräuen Angebote unt. 2 Q 52 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 4989 F Servier-Fräulein ſucht Poſten in gutem Reſtaurant oder Angeb. unt. 2 E an die Geſchäftsſt. ſes Blattes. Verkaufe 2 gadewannen emailliert, 1 Kohlen⸗ badeofen(Kupfer), Zimmer- Gasofen alles billig, gebraucht, zu verkaufen.* 4995 flietheimer, f 7, J0. 4¹ die⸗ * 4968 Tier Cesuche Laden in guter Lage, für ein Lebensmittelgeſchäft geeign., zunächſt miet⸗ weiſe geſucht. B5018 Angeb. unter O XY 170 an die Geſchſt. dſs. Bl. Cafes. K 4 r MagN NEIN N Man Meur' 8 e e (am Strohmarkt) EEE Arn. 50 DUisSURG EIN 4. N ene 3 Denn 3 ei 9 5 0 ERV ERKAUE direkt aus eigenen Fabriken indem wir unserer verehrten Kundschaft diesen grogen Vorteil bieten HaNNO VER Verkaufshaus MANTH EIN Naur P 4,! (am Stiohmarkt) PEEK—— mit 10 Prozent Ermäßigun9 Wir wollen hiermit erneut den Seweis unserer augerordentlichen Leistungs fähigkeit erbringen, Gardinenfabriken Stuttgart u. Plauen i. V. Mechanische Weberei Plauen i. V. nungsberechtigt. Mieter 3 Zimmer und Küche oder 2 Zimmer, Küche, Badezimmer, per ſofort od. ſpäter, Umzugs⸗ od. Herrichtungsk. werden vergütet 5443 Zu erfragen bei M. Schenk, Lange Röt⸗ terſtraße 5 a. Telephon Nr. 515 26. -3 Zimmerwohnung von fung. Ehep. geſucht (auch Vorort.) Preis⸗ angebote unt. L T 35 an die Geſchäftsſt. die⸗ ſes Blattes.* 4950 Eiſenbahnbeamt. ohne Kind. ſucht Wohnung mit Karte. Angebote unter 2 U 56 an die Geſchäftsſtelle.*4994 Suche für jg. Mädchen einfaches Zimmer Angebote mit Preis⸗ angabe unter 2 T 55 an die Geſchſt.* 499g Laden B 4986 18. 3. St., rechts. ſofort zu verm. Lagerraum mit Keller, für 30 Mk. zu vermieten. B5014 G. 7. 26, part. Ul. Lagefkeller mit Toreinfahrt f. Kar⸗ toffeln uſw. ſofort zu vermieten. 5028 C 1, 17, Tel. 211 18. Schöne* 4920 1 Ummer-Wopnung mit Bad, el. Licht und Zubehör, eine Minute von Halteſtelle Schulſtr. ſofort oder per 1. Dez. zu vermieten. Zu erfr. beit Wolfer, Neckarau, Geyerſtr. 5, Tel. 482 05. Gemütl. aut mbl. Zim. heizb., el Licht, an ſol. Herrn bill. zu vm. Zu erfrag Nr. 54, IV. Iks. 14954 gfgiurliche Brustrommn. De Jolle beſfcht. ongeceutet.! 5 2 st dbeqñ d. Schmiegssm- Es st ein bequemes flejcungsstuſct, os ou, b, Spo u J enentb ehrlich ist, denn es veHeiht. 3 0 ee Hqu cle Srem-DRMWUINeRER MANNHIEIN P, gegenüber der Hsupfpost Suche für einen woh⸗ 3 ſchöne Parterre⸗Räum Börſe, a ſoſort oder Adreſſe n ber Geſchäftsſtelle öſs. Bl. e, Nähe Amtsgericht u. ſpäter zu vermieten. 11 518 mieten. Zuſchriften Laden Im den engen Pleuken mit anſtoßenden ſehr großen Räumen zu ver⸗ Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. unter P 2 195 an die 13 532 S ch 6 Iimmer b ne Wohnung mit Diele, Rheinſtraße, per 1. Dezbr. mieten. Angebote unter P C 174 an ſchäftsſtelle dieſes Blattes. zu ver⸗ die Ge⸗ B5025⁵ Augartenſtraße mit Bad, möbliert, ſo mieten. Zu erfragen B Zwei Zimmer u. Nüche fort preiswert zu ver⸗ 6. 8. B5016 In Einfamilienhaus Feudenheims ſchöne 2 Zimmer-Wohnung mit el. Licht. Zentral⸗ heizung zu vermieten. Buttle, Scheffel⸗ ſtraße 50. B4969 bro. leeres Zimmer el. Anſchl. heizb. ſof. zu vermieten. 4926 Adr. in der Geſchäftsſt. Möbl. Wohnungl 2 ſchöne gr. Zimmer, teilw. möbl., mit Koch⸗ gelegenh. an beſſ. kindl. Ehepaar ſof. zu verm. Tullaſtr. 10, III. links. * 5006 2 Timmer zu vermieten möbl. od. unmöbliert, ev. mit Küchenbenützg. Nähe Friedrichsbrücke. Kein Gegenüber Näh. unt. P B 178 an die Geſchäftsſtelle. B5029 Nähe Waldvark! Neubau ſchön. ſauber. mit Schreibtiſch per 1. Dez. zu verm. ey. mit Penſion u. Wäſchebeh. Zu erfr Meerlachſtr. 24 im Bäckerladen. 94814 but möbl. Zimmer el. Licht. zu vermieten. Gonlardſte, 7, parterre. 4981 Zimmer Möbliertes Zimmer am. Bahnhof zu verm. Riedel, Seckenheimer⸗ ſtraße 10. 1 Tr. 4846 Seckenheimerſtr. 52. 1 Tr. bute Schlafstelle ſof. zu vermiet. 4915 Leere U. möbl. Zim. Wohnungen f. Damen. Herrn u Ehe. verm. u. ſucht Schwetzinger⸗ ſtraße 16. Tel. 335 40. * 1909 Schön möbl. Zimmer mit el. L. bill. zu vm. Voß, Schimperſtr. 35. * 4660 FFC 2 leere Zimmer von höherem Beamten auf 1. Dezember zu mieten gesucfrt. Angeb unt 7 B 10 an die Geſchäftsſt. die⸗ ſes Blattes. 4889 Ful. mähl. Zimmer mit elektr. Licht zu ver⸗ mieten. Ludwig, Jung⸗ buſchſtraße 20. 69 Schön möhl. Zimmer ſof. zu verm. B5022 Kobellſtr. 28, 2 Ir. 2 hübſche Zimmer teilw. möbl., mit ſepar. Eing., elekt. Licht, Gas, Tel., auf 1. 12. f. Büro zu verm. P 2. 8/9, 2 Tr. B5015 Gut möbl. Zimmer m. 1 od. 2 Bett., ev. auch Wohnz. zu verm., Bad, Heiz. Krappmühlſtr. 36. 4. St. ks. B5030 Hübſch möbl. 4900 Schlafzimmer mikllenegzimmer on Dauermieter zu vm. Hepp. 8 6. 28. 4. 3, 3. Stock links gr., gut möbl. Balkon⸗ zimmer m. Schreibtiſch an berufst. Herrn ſof. zu vermieten.*5001 Schön möhl. Zimmer el. Licht, an berufstät. Herrn p. ſof. zu verm. K 4. 17, 1 Tr. rechts. 4996 Bei alleinſteh. Dame Sbhön möhl. Zimmer an berufst. Fräul. mit oder ohne Penſion ſof. zu vermiet. Friedrichs⸗ ring 42, 2. St. rechts. * 4999 Schön möbliert. großes Zimmer mit 2 Bett. ſof. zu vermiet. 5000 H 24, Ecke Luiſen⸗ ring, 1 Tr. rechts. Mäblier tes Zimmer mit el. Licht u. Zentr.⸗ Heizg. an beſſ. Herrn ſof. zu vermiet. Adͤreſſe in der Geſchſt. 5461 F 8. 1, 2 Treppen ant m ö b l. Zimmer zu vermieten. 5007 Frdl. möbl. Zimmer per ſofort zu vermiet. El. Licht vorh. U 5. 5, 1 Tr. links. Sehr ſchön möbliertes Zimmer an beſſ. Herrn ſof. zu vermiet. Rheindamm⸗ kraße 0. 1 Tr. Hach. Immobilien“ Haus mit Arbeitsräumen zu kaufen geſucht. Gefl. Angeb. unt. 2 G 43 an * 50030 ammobilien In beſter Lage der Neckarſtadt iſt gutrentierendes Geschäftshaus mit freiem Laden, Zimmer u. Küche, ſowie mit freiwerdend. großer zweiſtöckiger Werkſtätte im Hinterhaus bei kleiner Anzahlung und unter äußerſt günſtigen Bedingungen abzugeben. Das Haus beſitzt große Einfahrt und größeren Hof. Anfragen erbeten unter P Q 187 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 13 506 Automardt 4 2⁰ nur—5 Wochen gefahren, verſteuert, voll⸗ kommen neu, mit allen Schikanen günſtig zu verkaufen durch Zeil& Schär zel, H 7 Kr. 30, Telephon 263 45. 10½0 PS. Opel⸗Limonſ. türig, 10/40 PS. Opel⸗ Limouſine, 4türig, 0 10/0 PS. Opel⸗Limouſ. Atütrig, 7/34 PS. Opel⸗ Limouſine, 6 Zylinder, 7730 185 Donnet⸗Zedel 4⸗Sitzer, offen, 279 P. Peugeot Zwei⸗ ſitzer, offen, 4/16 PS. Opel⸗Kaſten⸗ Lieferwagen, 14/38 PS. Benz⸗Lieferwagen alle Wagen in tadelloſ. Zuſtand, ſpottbillig 1958 Hegründet 1878 Gold. u. silb. Med. Mannheim/ Inn. Frleurichsring 28 zugeben. 4998 S de Am Wasserturm Siegle& Co. Gem. b.., 5 8 5 Feenide ugartenſtraße 31, Telephon 274 98/94. Futacſten eee ue ducch Opel-Limousine buntritt Jederzeit! 10/0, neu, vermietet. Einzelstd, kl. Zirkel Auf Wunsch Ratenz. Abend- Z. 2Std. wöch. Monatspreis Mk. 8. Prospekt, Probestd. grat. Geöffn.-9 Uhr Garage am Tennispl. T 6. 31/32. Tel. 273 77. 5429 Unterricht Mannhelm Kepplerstr. 19 (modernes Privathaus) 2 Minuten vom erteilt 5 Grund ſeiner mehr als. Handelsunterrichts⸗ und Bücherreviſionstätigkeit nach unübertroffenen Lehrmethoden. und erfolgſicheren Unterricht in: 4990 Buchführung(alle exiſtierenden Sten, Scheck⸗ und Wechſellehre, Handelskorreſpondenz, Rechnen, Reichskurzſchrift und Nationalſteno⸗ graphie(beide Syſteme bis zur höchſten Voll⸗ endung), Maſchinenſchreiben, Schöuſchuellſchrei⸗ . uſw. ben, e Teilhaber Ich ſuche für mein langjährig. eingeführtes Agenturen ⸗ Büro wegen Arbettsüberlaſtung tätigen Teilhaber. Sichere Lebensexiſtenz. Erforderlich als Einlage 2— 3000 Mark. Angebote unter X 8 29 an die 9 ſtelle dieſes Blattes. Heirat Da es mir an Gelegenheit fehlt, ſuche ich 1 dieſ. Wege einen geb. Herrn in geſich. Stell. zw. HREIRAT kennen zu lernen. Ich bin 27 J. alt, evgl., von nett. Aeußern u. aus guter Fam., beſitze kompl. mod. Ausſteuer ſowie ſpät. Vermög. Zuſchriften erb. unt. Q G 94 an die Geſchäftsſtelle. Ba4951 Vermischtes Monogramm: Tfangporte Stickerei f. 8 Tonnen⸗Laſtwagen die Geſchäftsſt. dteſes Blattes. 4967 K. N N 2. 14. übernimmt billigſt 85017 Tel. 511 89. Koch- und Gasherde zu ganz kl. Anzahlung u. leichter Ratenzahlung bei F. Krebs, J 7. 11 Herdschlosseref und Ofensetzeref gleichzeitig empfehle ich meine Reparatur-Werk⸗ stätte für Herde und Ofen. Tel. 28219 8159 Garanſle ür guſjes Brennen und Backen Ferner Setzen, Putzen und Ausmauern, 55 boden — fn Woche 13342 e seid lotterie& Los f. N Ii Ituci 0 2385 1 Horto u. Histe 30 cht Cen er 9 5 0 fad lali ruf „17 ale olle. Cnnebſte- d. Here ER eugnisabsehrift en u. quwelen Nederns⸗ tager Vervieltäitigungen platin eig. u. fremd. Erzeugn prompt und billig im Neue nufertlenng Schreibbüro N 4. 17 Goldwaren UU mä nderung 5 f Re Parr at uren S187 Hermann schnell gewissenh, bill. D 3, 14 Planken repariert neb. dem Thomasbräu augsen Manubelm krüh. e 5 1 it 19008 5 8197—. Telephon 7 Ein In unserer Geschäftsstelle R 1,-6 legen zur Einsicht offen die nach verzeichneten Adreßbücher Aschaffenburg Hanuover 5(Land) Heidelberg Augsburg Heilbronn e Kaiserslautern armen f Bensheim m. Auerbach. 38 5 Konstanz 5 eleſe Landau/Pfalz 35825 Leipzig Bruel aal Ludwigshafen a. Rh. Cassel 8 5 Chemnitz München 5 Neustadt a. H. mit zämtl. Darn t pfälzischen Weinorten Dresden Nürnberg Duisburg Offenburg Düsseldor! Pforzheim Eisenach Pirmasens . Plauen furt Regen b Frankfurt a. M. W N 1 Freiburg 1. Br. Saarbrücken Friedrichshafen. B. Speyer Gelsenkirchen Stuttgart Görlitz Welnheim Halle a. 8. Wiesbaden Hamburg Worms Hanau Würzburg Ferner: Relchs-Adreßbuch(Verlag Rudolf Mosse) Relehs-Telegramm-Adref buch Handbuch der Deutschen Aktlen- Gesellschaften Adreßbuch der Kraftfahrzeugbesitzer Badens Adressbuch der Kraftwagenbesltzer im rechts- rheinischen Bayern Adref- und Export-Handbuch der Haschinen-, Metall- und Elektrotechn. Industrie. Bayernbuch für Handel, Industrie und Gewerbe Amtliches Firmenhandbuch Südwestdentschland Pfälzisches Handwerker-Adrefbuch Klockhaus Kaufmänn. Handels- und Gewerbe- Adrefb ich des Deutschen Reiches Band 7) industrie- und Handels-Adrefbuch des mittel- deutschen Wirtschaftsgebietes Neue Mannheimer Zeitung. S518 Sg Gg GSA S 88