Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraßelg, Neßriedrichsſtraße, FeHauptſtraße 68, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, WOppauerſtraße 8.— B il Montag: Sport der N. M. Z./ Dienstag wechselnd: Aus der Welt der 1 Kraftfahrzeug und Verkehr El ag Ell: und Recht/ Donnerstag wechselnd: Mannheimer Frauenzeitung Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6— Fernſprecher: Sammel⸗Nr. 24951 Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Neues vom Film/ Mittwoch wechselnd: Die fruchtbare Scholle Für unſere Jugend/ Freitag: Mannheimer Reiſezeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. — Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Steuer, Geſeß Mannheimer Muſikzeltung Abend⸗Ausgabe Montag, 11. November 1920 10. 3 55 2 7 Mit dem öſterreichiſchen Schutzbund zwecks Errichtung ſozialdemokratiſcher Alleinherrſchaft MAlarmnachrichten aus Wien Von unſerem Berliner Büro) Berlin, 11. Nov. Der Wiener Korreſpondent der Hugenbergpreſſe veröffentlich auſſehenerregende Mitteilungen über Vereinbarungen zwiſchen Reichs ⸗ banner und Oeſterreichiſchem Schutz⸗ hun d, über ein gemeinſchaftlichesmilitäriſches Vorgehen. Danach beſtehen ins einzelne gehende Vereinbarungen über den ſtrategiſchen und eiſen⸗ bahntechniſchen Aufmarſch des Reichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gold zur Hilfeleiſtung für die Schutzgarde der öſterreichiſchen Sozialdemokratie. Auch die tſchechiſche Eiſenbahnergewerkſchaft ſei ins Komplott gezogen und ſoll angeblich die Banner⸗ truppen nach Wien befördern, wo der öſterreichiſche Schutzbund nach einem genau ausgearbeiteten Plan mit Bahnſperrungen und Artillerieſperr⸗ feuer auf Bahnſtrecken die Gemeinſamkeit des Vorgehens zur Errichtung der ſozialdemo⸗ kratiſchen Alleinherrſchaft in Oeſterreich ſtchern will. Es wird nunmehr wohl Aufgabe der vorhandenen bürgerlichen Mitglieder des Reichsbanners ſein, feſtzuſtellen, was an dieſen Mitteilungen wahr iſt. Sollten ſie ſich, was wir einſtweilen noch bezweifeln möchten, beſtätigen, ſo wird die Reichsregierung un⸗ verzüglich dieſem wilden Spuk ein Ende zu machen haben. Die freundliche Begönnerung des Reichs⸗ bannners müßte natürlich in dem Augenblick auf⸗ hören, wo ſich herausſtellt, daß es bereit iſt, dazu mitzuhelfen, Mitteleuropa von neuem in Brand zu ſtecken. Alles nur Lug und Trug? Berlin, 11. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Aus den Kreiſen der bürgerlichen Mitglieder des Reichs banners hören wir, daß noch heute aus Magde⸗ burg, der Zentrale des Reichsbanners, eine Erklä⸗ rung ergehen ſoll, die die Erzählungen der Scherl⸗ preſſe über einen öſterreichiſchen Aufmarſchplan des Reichsbanners als rundweg erlogen bezeichnen ſoll. Dieſes Dementi abzuwarten iſt ein Gebot der Loyalität. Würde das Dementi nicht genügen, ſo dürfte, wie wir die Stimmung unter den bürgerlichen Führern des Reichsbanners zu kennen glauben, mit einem ſehr entſchiedenen Eingreifen dieſer Kreiſe zu rechnen ſein. Von Berliner amtlicher Seite wird übrigens noch erklärt, daß wenn es tatſächlich zu einem bewaffneten Konflikt in Oeſterreich kommen ſollte, die Gren⸗ zen für beide, für Links⸗ wie für Rechtsorganiſa⸗ ttonen, geſchloſſen werden würden. Politiſche Zuſammenſtöße bei Wien — Wien, 11. Nov. In Oberlaa bei Wien iſt es nach einer von der Heimwehr veranſtalteten Kundgebung zu Zuſammenſtößen mit politiſchen Gegnern gekommen, wobei acht Heimwehr⸗ leute zum Teil durch Schüſſe mehr oder minder ſchwer verletzt wurden. Die Täter konnten bis⸗ her noch nicht feſtgeſtellt werden. In Niederöſter⸗ reich ſind die Wahlen ſonſt ruhig verlaufen. Gemeindewahlen in Niederöſterreich — Wien, 11. Nov. Nach den heute früh vorlie⸗ genden Meldungen über die Gemeindewahlen in Niederöſterreich liegen von den 1711 niederöſterreicht⸗ ſchen Gemeinden, die geſtern gewählt haben, Ergeb⸗ niſſe von 1698 Gemeinden vor. In dieſen beträgt der Mandatszuwachs für die nicht ſozialiſtiſchen Parteien 1308, für die Sozialdemokeraten 481 Mandate. Eutgleiſung eines belgiſchen Sonderzuges 2 Brüſſel, 11. Nov.(United Preß.) Ein mii Sportlern beſetzter Sonderzug entgleiſte in der Nacht zum Montag in der Nähe von Haſſelt. 32 e wurden leicht, 10 ſchwer verletzt. Curtius und [(Drahtmeldung unſ. Berliner Büros) Berlin, 11. Novbr. Der Reichspräſident hat auf Vorſchlag des Reichs⸗ kanzlers nunmehr Dr. Curtius endgültig das Amt des Reichsaußenminiſters übertragen. Als Nachfolger des Dr. Curtius im Reichswirtſchafts⸗ miniſterium iſt Profeſſor Moldenhauer ernannt worden. Reichstagsabg. Prof. Dr. Paul Moldenhauer wurde zum Reichswirtſchaftminiſter ernannt. Mol⸗ denhauer iſt 1876 geboren, wurde 1919 Profeſſor für Verſicherungswiſſenſchaft in Köln und 1920 Reichs⸗ tagsabgeordneter der Deutſchen Volkspartei. Dr. Curtius iſt kein neuer Mann. Für ihn ſpricht ſeine bisherige Tätigkeit als Reichswirtſchaftsmini⸗ ſter. Mit ſeiner Berufung zum Leiter des Reichs⸗ außenminiſteriums, das er ſchon interimiſtiſch ver⸗ waltet, wird ein Wunſch des verſtorbenen Reichs⸗ außenminiſters Dr. Streſemann erfüllt. Trotzdem hat Dr. Curtius das Erbe Streſemans nicht leichten e 5 Er 5 wie 3 Auſchinbkundgebung in Berlin (Drahtmeldung unſ. Berliner Büros) Berlin, 10. Nov. Die Arbeitsgemeinſchaft der deutſchen Lands⸗ mannſchaften und der öſterreichiſch⸗deutſche Volks⸗ bund hielten am Sonntag eine eindrucksvolle An⸗ ſchlußkundgebung ab. Eine zahlreiche Verſammlung erneuerte im Plenarſaal des deutſchen Reichstages und— wie Löbe es hoffnungsvoll prophezeite— im Saal der künftigen geſamten deutſchen Volks⸗ vertretung die unerfüllte Forderung: Deutſchöſter⸗ reich iſt ein Teil der deutſchen Republik. Reichs⸗ tagspräſident Löbe wies auf die Zuſpitzung der politiſchen Lage in Oeſterreich hin, die hinter allem Geſchehen dort lauernde Gefahr der Ein⸗ miſchung eiferſüchtiger Nachbarn. War⸗ nend rief er den Stammesgenoſſen an der Donau zu: Gefährdet Eure deutſche, Eure eigene Zukunft nicht! Dann ſprach der vorarlbergiſche Nationalrat, Prälat Drexel, über:„Oeſterreich zehn Jahre nach dem Friedensſchluß“, oder wie er ſelbſt ſein Thema bezeichnete: Wer gab die Standortmeldung des öſterreichiſchen Staatsſchiffes? Drexel er⸗ ſtattete ſeine Meldung in meiſterhaft lebendigem und trefflich klugem Vortrag, der von humorvollen Gleichniſſen bis zu den Höhen geſchichtsphiloſophi⸗ ſcher Betrachtungen alle Regiſter einer kultivierten Beredtſamkeit ertönen ließ. Er zeigte auf, daß die Gefahren, die die Donaurepublik bedrohen, nicht ſo ſehr auf politiſchem Gebiete, als auf e iichem liegen. Er führte Noldenhauer ernannt ſchwer es jeder Nachfolger Streſemanns hat. Streſemann verfügte über ein internationales Anſehen und über eine geradezu autoritative Stel⸗ tung, die ſich jeder Nachfolger erſt erwerben muß. Wenn Streſemann ſprach horchte die Welt auf, die in ihm einen großen und ehrlichen Staatsmann, ja einen Helden ſah, der ſich für ſein Werk, die Befrie⸗ dung Europas, verzehrte. Nur ein ungewöhnlich hohes Pflichtgefühl und der entſchloſſene Wille, das ihm vermachte Erbe, ganz im Sinne und Geiſte des Verſtorbenen weiter⸗ zuführen; haben Dr. Curttus bewogen, das Amt eines Reichsaußenminiſters zu übernehmen. Für dieſes Amt bringt er Eigenſchaften und Kenntniſſe mit, die gerade im gegenwärtigen Augenblick beſon⸗ ders wertvoll ſind. Er hat ja als Wirtſchaftsmini⸗ ſter und politiſcher Freund Streſemanns an den Reparationsverhandlungen wie an dem Kampf um die Befreiung der Rheinlande einen großen Anteil gehabt und übernimmt in dieſer Hinſicht alſo keine neue Aufgabe, ſondern führt gewiſſermaßen eine alte fort. Sein Weg wird nicht leicht ſein. Er wird mit all den Widerſtänden zu kämpfen haben, auf die ſchon ſeine Vorgänger ſtießen. 5* Der neue Reichswirtſchaftsminiſter, Univerſitäts⸗ profeſſor Dr. Paul Moldenhauer, iſt wie Dr. Curtius Rheinländer und angehender Fünfziger. Er wurde 1876 in Köln geboren, Dr. Curtius 1877 in Duisburg. Moldenhauer gehört einer bekann⸗ ten, nationalliberalen Familie der rheiniſchen Me⸗ tropole an. Seit 1919 iſt er ordentlicher Profeſſor für Verſicherungswiſſenſchaft an der Univerſität Köln. Ausgedehnte Studienreiſen führten ihn nach England, Holland, Schweden, die Mittelmeerländer, in den Orient, nach Oſtafrika und den Vereinigten Staaten von Amerika. Auch jetzt kehrt er gerade von einer neuen Amerikareiſe zurück. Profeſſor wirtſchaftlicher und ſozialer Fragen hervorgetreten. Dem Reichstag gehört Moldenhauer ſeit 1920 an. Von 1919 bis 1921 war er Mitglied der preußiſchen verfaſſungsgebenden Landesverſammlung. Den Krieg hat er ebenſo wie Dr. Curtius bis zum Schluß an der Front als Offizier mitgemacht. die alarmierenden Berichte, die in der Preſſe hüben wie drüben mit großer Leichtfertigkeit und nicht ohne Fleiß verbreitet wür⸗ den, auf ihr wirkliches Maß zurück. Die Haupt⸗ gefahr ſei bereits überwunden. Eine allgemeine Beruhigung habe langſam eingeſetzt. Der Bundes⸗ kanzler Schober ſei immer eine Gewähr für die Aufrechterhaltung der Oroͤnung, zu der er die Macht und den Willen beſitze. Und die ſonntäglichen Raufereien zu überſchätzen, habe ſchließlich das Reich am wentgſten Urſache. Gerade hier treiben die politiſchen Kampfbünde ein noch ärgeres Spiel. Die eigentliche Not liege in der öſterreichiſchen Induſtrie, die durch den Untergang der Habs⸗ burgiſchen Monarchie ihrer Rohſtoffquellen und ihrer Abſatzmärkte beraubt worden ſei und bedrückt durch ſchwere öffentliche Laſten bei raren und teue⸗ ren Krediten nun mit dem amertikaniſchen Tempo der Weltwirtſchaft Schritt halten ſoll. Unſicherheit, ſtarke Konfunkturſchwankungen und Zuſammen⸗ Kriſe. Gerade die wirtſchaftlichen Verhältniſſe pre⸗ digten mit der unwiderlegbaren Logtk der Tatſachen bie Notwendigkeit des Anſchluſſes. Dr. Drexler gedachte des bitteren Loſes der ſüdtiroler Volksgenoſſen und der deutſchen Minderheiten in Europa überhaupt und ließ ſeine Worte unter leb⸗ haftem Applaus der Zuhörer ausklingen, in Dank und Lob für den Reichstagspräſidenten Löbe, den unermüdlichen Förderer und 8 5 der Anſchluß⸗ arbeit. Der Berliner Sängerverein umrahmte Re Feier eee mit Chorgeſängen. e Dr. Moldenhauer iſt im Reichstag als Bearbeiter brüche ſonder Zahl ſeien die äußeren Zeichen der Die Ergänzung des Kabinetts Dr. Curtius— Dr. Moldenhauer Der Reichspräſident hat die Ernennung des bis⸗ herigen Reichswirtſchaftsminiſters Dr. Curtius zum Reichsaußenminiſter und die Er⸗ nennung des Abgeordneten Dr. Moldenhauer zum Reichswirtſchaftsminiſter vollzogen. Damit iſt die Lücke, die der Tod Streſemanns in die Reihen des Kabinetts geriſſen hat, wieder ge⸗ ſchloſſen. Dabei wird jeder das Gefühl haben, daß es nicht ſo leicht ſein wird, den Platz, auf dem er ſechs Jahre lang als Außenminiſter geſtanden hat, nach ſeinem Hinſcheiden in jeder Beziehung auszufüllen. Wenn Briand in der franzöſiſchen Kammer bemerkt hat, daß die ganze Welt das Scheiden Streſemanns als unerſetzlichen Verluſt empfindet, ſo gilt dies be⸗ ſonders für Deutſchland. Deshalb wendet ſich in dem Augenblick, in dem das Auswärtige Amt endgültig neu beſetzt wird, unſere Erinnerung von ſelbſt mit einem ſtillen Gruß dem Manne zu, der ſeit ſeiner Ernennung zum Reichskanzler von allen anerkannt, das geiſtige Haupt der Regierung geweſen iſt. Der neue Außenminiſter Dr. Curtius war deshalb als Nachfolger die gegebene Perſönlichkeit, weil niemand den inneren Zuſammenhang mit der Streſemannſchen Politik ſo unverbrüchlich hätte wahren können, wie er es vermag. Er hat ſelbſt keinen Zweifel daran gelaſſen, daß er die provi⸗ ſoriſche Verwaltung des Auswärtigen Amtes mit einem impulſiven Willensentſchluß übernommen hat, weil es ihm wie Fahnenflucht oder Feigheit er⸗ ſchienen wäre, wenn er dem Rufe des Reichskanz⸗ lers nicht hätte Folge leiſten wollen. In dieſem Sinne hat ſich Dr. Curtius auch für die endgültige Beſetzung des Außenminiſteriums zur Verfügung geſtellt. Es haben im Anfang, beſonders auch im Palais des Reichspräſidenten, Erwägungen ge⸗ ſchwebt, ob es nicht richtiger ſei, das Auswärtige Amt parteipolitiſch zu neutraliſteren und an ſeine Spitze eigenen berufsmäßigen Diplomaten zu ſtellen. Dr. Curtius war der Anſicht, daß eine ſolche Löſung ihm perſönlich und auch der Deutſchen Volkspartei eine Belaſtung erſpart hätte. Denn die Erfahrungen Dr. Streſemanns haben genugſam bewieſen, daß die deutſche Außenpolitik ein Kampffeld iſt, auf dem ſchwere Auseinanderſetzungen zu beſtehen, aber nur geringe Lorbeeren zu ernten ſind. Trotzdem hat Dr. Curtius keinen Augenblick gezögert, ſein bisheriges Amt gegen die ſchwere Bürde des Außenminiſte⸗ riums einzutauſchen, als man den Gedanken an den Berufsdiplomaten fallen ließ und dem Grundſatz des parlamentariſchen Syſtems entſprechend zur parla⸗ mentariſchen Löſung der Nachfolgefrage zurückkehrte. Für dieſe ſeine Bereitwilligkeit, in die Breſche zu ſpringen, werden ihm alle diejenigen dankbar ſein, die das Erbe Streſemanns in ſicheren Händen altf⸗ gehoben wiſſen wollten. Seine Befähigung zum politiſchen Miniſter hat Dr. Curtius in ſeinem bisherigen Amte reichlich bewieſen. Man kennt ihn als eine Perſönlichkeit, dle in ihrem unabhängigen Urteil unbeſtechlich iſt und man weiß, daß ſein beweglicher und umfaſſender Geiſt ein großes Arbeitsgebiet raſch zu beherrſchen verſteht. Deshalb begleitet ihn das allgemeine Ver⸗ trauen auch bei ſeinem Uebertritt in das neue Amt. f Es zweifelt niemand daran, daß er der ſchwierigen Aufgabe, die ihn hier erwartet, gewachſen ſein wird. Dr. Curtius hat an dem Abſchluß des deutſch⸗pol⸗ niſchen Liquidationsabkommens bereits einen erheb⸗ lichen Anteil. Seine Hauptaufgabe aber wird der Abſchluß der Verhandlungen ſein, die auf der erſten Haager Konferenz begonnen worden a ſind. Auf dieſem Gebiet iſt der neue Reichsaußen⸗ miniſter der berufene Führer. Er war Mitglied der deutſchen Delegation auf der erſten Haager Kon⸗ ferenz und iſt dort in engſter Arbeit mit Dr. Streſe⸗ mann zuſammen tätig geweſen, der bei ſeiner ge⸗ ſchwächten Geſundheit dort bereits einen verſtänd⸗ nisvollen Mitarbeiter zu ſchätzen wußte. Nach der Rückkehr aus dem Haag hat ſich Dr. Curtius mit großer Unerſchrockenheit und Tatkraft als einer der Wortführer der deutſchen Delegation an die deutſche Oeffentlichkeit gewandt und dabei bewieſen, daß er in alle Probleme tlef eingedrungen war, die auf dem ſchwierigen Gebiet der Konferenzarbeit nicht nur der Wirtſchaftspolitik, ſondern auch der deutſchen Außen⸗ pobitik geſtellt waren. Auf der Haager Schluß konſe⸗ 2. Seite. Nr. 524 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 11. November 1929 renz wird er nun als Deutſchlaunds Haupt⸗ ver treter die Verhandlungen führen müſſen. Er iſt ſich der Schwere ſeiner Verantwortung und vor allen Dingen auch ſich der Schwere ſeiner Aufgabe vollkommen bewußt. Aber er beherrſcht die Fragen, die im Haag zur Enutſcheidung ſtehen werden, voll⸗ kommen und er iſt ein Mann nicht nur von Einſicht, ſondern auch von Entſchlußkraft. Wir dürfen des⸗ Halb das feſte Vertrauen haben, daß der neue Reichs⸗ außenminiſter auf dem ſchwierigen Verhandlungs⸗ gebiet, auf dem er ſeine Probe zu beſtehen hat, bet dem Kampf um Deutſchlands Intereſſen ſeinen Mann ſtehen wird. 8 Als Wirtſchaftsminiſter iſt der Abgeordnete Dr. Moldenhauer berufen worden. Er tritt im Alter von demnächſt 53 Jahren aus dem Parlament in die Regierungsarbeit über. Auch bei ihm zweifelt nie⸗ mand daran, daß er die geiſtigen und politiſchen Eig⸗ nungen für ſein Amt beſitzt. Moldenhauer iſt durch ſein Studium und durch ſeine Tätigkeit als Profeſſor für Verſicherungswiſſenſchaft theoretiſch in die Fra⸗ gen eingeführt, die ihn als Miniſter beſchäftigen wer⸗ den. Er iſt aber auch— was in dieſem Falle mehr heißen will— ein Mann des praktiſchen Wirt⸗ ſchaftsleben, der ſich durch zahlreiche Studien⸗ reiſen im Auslande mit dem Wirtſchaftsleben der Gegenwart und ſeinen vielen Problemen vertraut gemacht hat. Dabei iſt er keineswegs einſeitig, ſon⸗ dern auch auf dem Gebiete der Sozialpolitik durch⸗ aus bewandert. In ſeiner parlamentariſchen Tätig⸗ kett hat er ſich viel und eingehend mit Fragen dieſes Gebietes beſchäftigt. Als Wirtſchaftsminiſter ſteht er vox einer außerordentlich ſchwierigen und verant⸗ wortungsvollen Aufgabe. Aus allen Kreiſen der Wirtſchaft kommt immer dringender der Ruf nach einer Abkehr von dem bisherigen Syſtem. Die nam⸗ hafteſten Träger unſerer Volkswirtſchaft ſind der Anſicht, daß die Grundlagen unſeres ſtaatlichen Le⸗ bens auf die Dauer eine Erſchütterung erleiden müſ⸗ ſen, wenn ſich Reich und Staat nicht endlich dazu be⸗ quemen, die Laſten der Wirtſchaft zu erleichtern und ſte vor einer Erſchöpfung ihrer Kraft zu bewahren. In dieſem Zuſammenhang iſt die geplante Steuer⸗ und Finanzreform der Angelpunkt unſerer Stgats⸗ und Wirtſchaftspolitik und es wird die Auf⸗ gabe des neuen Reichswirtſchaftsminiſters ſein, ſich mit voller Kraft und größter Entſchiedenheit für das Reformprogramm ſeiner Fraktion einzuſetzen. Beamte und Volksbegehren Berlin, 11. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Vom Reichsinnenminiſterium wird beſtätigt, daß dort über Richtlinien zwiſchen der Reichs⸗ und der preußiſchen Staatsregierung über ein gemeinſames Vorgehen gegen Beamte, die ſich am Volksbegehren beteiligt haben, nichts bekannt ſei. Die preußiſchen amtlichen Stellen behaupten, daß ſich das Kabinett mit derlei Richtlinien nicht beſchäftigt habe. Man wulle abwarten, bis das Material über das geſamte Staatsgebiet vorliege. Erſt dann würde man ſich über etwaige weitere Schritte ſchlüſſtg werden. Verſicherungsſchwierigkeiten für bie Polarfahrt, Graf Feppelins“ „Zu der Meldung, daß die Verſicherungsgeſell⸗ ſchaft Allianz die Verſicherung des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ für die für das kommende Frühjahr ge⸗ plante Polarfahrt des Aero⸗Arktik abgelehnt habe, äußerte ſich Dr. Eckener: „Dem Luftſchiffbau Zeppelin lag vertraglich die Verſicherung des Luftſchiffes für die Polarfahrt ob. Wenn dies bisher nicht gelang, ſo bedaure ich das außerordentlich, denn der Luftſchiffbau Zeppelin hat ſelbſt Intereſſe, die Eignung des Luftſchiffes für derartige Expeditionen erwieſen zu ſehen. Wenn wirklich die Verſicherung in Deutſchland unmöglich ſein ſollte, ſo kann man hoffen, daß ſie mit Hilfe engliſcher Verſicherungskreiſe möglich ſein wird, oder daß ſonſt Mittel und Wege gefunden werden, um die noch beſtehenden Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen.“ Auf eine weitere Frage betonte Dr. Eckener, daß die wegen der Expedition entſtandenen Diffe⸗ renzen mit der Befſatzung, ſoweit ſie über⸗ haupt vorhanden geweſen ſeien, beigelegt ſind. Der Beſatzung, die ſich in der vorgeſehenen und not⸗ wendigen Stärke bereit erklärt habe, an der Polar⸗ fahrt teilzunehmen, ſei eine„Polarzulage“ ge⸗ währt worden. Sankt Martinus Zum 11. November In ſeinem 18. Lebensjahre, noch ein Hebde, ritt Martinus, der ſpätere Biſchof von Tours, an einem Wintertage durch das Tor von Amiens. Dort be⸗ gegnete er einem Armen, der nackt war. Martinus, der nichts mehr beſaß als ſeinen Mantel, teilte dieſen mit ſeinem Schwert und gab dem Armen die eine Hälfte. In der folgenden Nacht erſchien Eghriſtus, mit dieſer Mantelhälfte bekleidet, dem Martinus, der ſich alsdann auch taufen ließ und ein Ehriſt ward. 8 So erzählt die Legenda aurea und die Zeit dürfte vorbei ſein, wo man als„moderner Menſch“ aus Unverſtand eine ſolche Erzählung glaubte belächeln zu dürfen. Die Ereigniſſe der letzten Jahrzehnte haben eine gründliche Korrektur nicht nur unſerer ſeinsſtruktur in die Wege geleitet. Wir haben er⸗ lebt, daß ein bloßes Begriffsdenken die lebendige Wirklichkeit nicht meiſtern kann und nur das Tote in der Welt begreift und— techniſch— betzwingt. Ein neuer„Sinn für das Bild“, ein Denken in Bildern(nicht mehr nur in Verſtandesbegriffen), iſt im Wachſen und durchdringt— wenn auch langſam, wie dies bei Bewußtſeinsänderungen nicht anders ſein kann— allmählich alle Lebensgebiete. Und dieſer„Sinn für das Bild“ wird uns auch wiederum das Verſtändnis erſchließen für den tieferen Gehalt einer„Legende“ wie die von St. Martin. Der„Le⸗ gende“ ſind nicht phyſiſch⸗hiſtoriſche Ereigniſſe wichtig, —ſie erzählt von ſeeliſchen Wirklichkeiten, und zwar ſachgemäß, d. h. in Bildern. Rartinus iſt 18 Jahre alt und ein junger Ritter. Meinungen, ſondern auch unſerer ganzen Bewußt⸗ das Kindſein abgeſtreift und„das Pferd“ be⸗ Der Reiter, das Roß zügelnd, war ſchon für Der Generalagent für Reparationszahlungen ver⸗ öffentlicht folgende Ueberſicht über die verfügbaren Gelder und vorgenommenen Transfers für den Monat Oktober 1929 und für die Zeit vom 1. Sep⸗ tember bis 31. Oktober 1929: Den Beſtimmungen des Haager Protokolls vom 31. Aug. 1929 gemäß werden die monatlichen Ueber⸗ ſichten des Büros des Generalagenten für Repa⸗ rationszahlungen für den Zeitraum vom 1. Sept. 1929 ab in drei Teile getrennt, welche der Be⸗ quemlichkeit halber mit 1, 2 und 3 bezeichnet werden. Die Ueberſichten für den Monat Oktober nebſt den Geſamtziffern für den Zeitraum vom 1. September bis 31. Oktober 1929 werden hierdurch bekannt⸗ gegeben. 5 Ueberſicht J ſtellt in der üblichen Form die auf Grund des Sachverſtändigenplans von 1924 (Dawesplan) verfügbaren Gelder und vorgenomme⸗ nen Transfers dar, mit anderen Worten die Traus⸗ fers, die aus den unter dem Dawesplan für den mit dem fünften Annuitätsjahr ſchließenden Zeit⸗ raum noch verfügbaren Gelder vorgenommen wur⸗ den, ſowie den am 31. Oktober 1929 verbleibenden Barſaldo. Ueberſicht II ſtellt die von Deutſchland für den der fünften Dawesannuität folgenden Zeitraum empfangenen Geſamtſummen dar, ſowie die Geſamt⸗ verfügung darüber(Verteilung an die Gläubiger⸗ mächte und ſonſtige Verfügungen), gemäß den Be⸗ ſtimmungen des Haager Protokolls vom 31. Auguſt 1929. Die aus Zinſen und Kursdifferenzen wäh⸗ rend dieſes Zeitraums entſtehenden Beträge, über deren Verteilung noch nicht beſtimmt worden iſt, werden gleichfalls angeführt. Im Haager Protokoll wird, vorgeſchrieben, daß Deutſchland während der Uebergangsperiode bis zur Inkrafttretung des Sachverſtändigenplans vom 7. Juni 1929(Voung⸗ plan) die im Dawesplan vorgeſehenen Zahlungen an den Generalagenten für Reparationszahlungen leiſten ſoll. Bekanntlich laſtet auf dieſen Zahlungen an erſter Stelle der Dienſt der deutſchen Aus⸗ landsanleihe von 1924. Des weiteren ſind nach dem Haager Protokoll die Gläubigermächte Geheimrat Duisberg über deutſch⸗franzöſiſche Annäherung Geheimrat Dr. Karl Duisberg, der Vorſitzende des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie, hatte einem Mitarbeiter des Pariſer„Exzelſior“ eine Un⸗ terredung gewährt, in der er ſich über die deutſch⸗ franzöſiſche Annäherung ausſprach. Geheimrat Dr. Duisberg hob dabet beſonders die Verdienſte Streſemanns hervor, und er⸗ klärte, die Politik Streſemanns habe endgültig der Aera der Abenteurer ein Ende bereitet und dank ihrer ſei Deutſchland heute auf gutem Wege. Die Auswirkung dieſes Erfolges habe ſich ſeit einem Jahre dermaßen geſteigert, daß man blind ſein müſſe, um die Wohltaten nicht zu ſehen. Ich er⸗ kläre, ſagte Dr. Duisberg, daß die große Mehrheit Deutſchlands niemals anderer Meinung geweſen iſt als heute. Denn ſie begreift vollkommen alle Vor⸗ teile, die ſich für unſer Land aus der Politik Dr. Streſemanns ergeben. Sie will alſo um keinen Preis eine andere Formel. Frankreich und Deutſchland müſſen zuerſt daran arbeiten, eine wirt⸗ ſchaftliche Verſtändigung zu erzielen. Wenn erſt eine Möglichkeit gefunden iſt, um die wirtſchaftlichen In⸗ tereſſen beider Teile zu ſichern, dann ließe ſich die Zuſammenarbeit auch auf andere Gebiete ausdehnen. Im übrigen, ſo ſchloß Duisberg, können wir denn anders handeln, ſelbſt wenn wir wollten? Wir haben hierzu nicht die Mittel. Kampf gegen den Alkohol — Waſhington, 11. Nov. Senator W. J. Harris hat einen Antrag auf ſofortige Bewilligung von 25 Millionen Dollars zur Bekämpfung des Alkoholſchmuggels im Senat eingebracht. Die Reparationsleiſtungen i Eine vom Generalagenten ausgearbeitete Veberſicht men) ſich ergebenden 147 741 678, Oklober ihrerſeits darüber einig, daß(mit Vorbehalt der endgültigen Inkraftſetzung des Youngplans) der Anteil einer jeden Macht an die von Deutſchland für den der fünften Dawesannuität folgenden Zeit⸗ raum zu leiſtenden Zahlungen auf die bei der Ver⸗ teilung der Noungannuitäten vorgeſehenen Beträge beſchränkt ſein ſoll. Die deutſche Regierung hat ſich außerdem ver⸗ pflichtet, gewiſſe Beträge beizutragen und zwar(1) zu den bisher aus den Dawesannuitäten beſtrittenen Koſten der Kommiſſionen und ſonſtiger auf Grund des Dawesplanes beſtehenden Organiſationen, einen Betrag von zu 6 Millionen /, der aus den von Deutſchland während der Uebergangsperiode zu leiſtenden Zahlungen zurückzubehalten iſt, und(2) zu dem für die Koſten der Beſatzungsarmee und für die Interalliierte Rheinlandkommiſſion gebildete Re⸗ ſervefond einen einmaligen Pauſchalbetrag von 30 Millionen Reichsmark. Mit anderen Worten enthält Ueberſicht II für die Uebergangsperiode bis zum 31. Oktober 1929 erſtens die Geſamteinnahmen, ſowie deren Verteilung gemäß dem Haager Protokoll, zweitens den Ueberſchuß der Einnahmen, drittens die Zinſen und Kursdifferen⸗ zen dar, über deren Verteilung noch nicht beſtimmt worden iſt. Ueberſicht 111 ſtellt für die Uebergangs⸗ periode die zur Verteilung an die Gläubigermächte und zu ſonſtigen Zwecken verfügbaren Geſamt⸗ ſummen, d. h. die Geſamtperfügungen gemäß Ueber⸗ ſicht II, unter Einzelangabe in der üblichen Form der bis zum 31. Oktober 1929 erfolgten Transfers nebſt dem am 31. Oktober 1929 verbliebenen Bar⸗ ſaldo. Zuſammengenommen ſtellen die aus den Ueberſichten I, II und III ſich ergebenden Saldi die Geſamtheit der in den Händen des Generalagenten für Reparationszahlungen am 31. Oktober 1929 ver⸗ bleibenden Geldͤbeſtände dar, beſtehend nämlich aus den laut dem Dawesplan(Ueberſicht J) ſich ergeben⸗ den 121 909 596,72 Goldmark und den laut dem Haager Protokoll(Ueberſichten II und III zuſam⸗ 37 Reichsmark. D Blutige Wahlkrawalle in Mexiko Mexiko City, 11. Nov.(United Preß.) Zu blutigen Wahlkrawallen iſt es im Zentrum der Hauptſtadt, dicht am Nationaltheater, gekommen. Ein etwa 20000 Mann ſtarker Zug von An⸗ hängern des oppoſitionellen Präſidentſchaftskandida⸗ ten Vasconcelos verſuchte hier, das Haupt⸗ quartier der Nationalrevolutionären Regierungs⸗ partei zu ſtürmen, weil die Anhänger des Regie⸗ rungskandidaten Ortitz Rubio von den Fenſtern aus verächtliche Geſten und Bemerkungen gemacht haben ſollen. Es entſtand ein furchtbares Getüm⸗ mel, in dem von beiden Parteien von Revolvern und Meſſern Gebrauch gemacht wurde. Drei Per⸗ ſonen wurden auf der Stelle getötet. 15 Perſonen ſind bisher in die Krankenhäuſer gebrachb worden, darunter auch der Chef des 200 Mann ſtarken Polizeiaufgebots, das eingreifen mußte, um die Ruhe wieder herzuſtellen. Das Befinden des Poli⸗ zeichefs iſt ſehr ernſt. Im Verlaufe des Kampfes, der über eine Stunde dauerte, verſuchten die Anhänger von Vasconcelos das Gebäude ihrer Gegner in Brand zu ſtecken, indem ſie brennende Fackeln durch die Fenſter Hineinſchleuderten. Die herbeieilende Feuerwehr wurde von den Demonſtranten mit Gewalt am Ein⸗ greifen verhindert. Tauſende von friedlichen Spa⸗ ziergängern mußten ſchleunigſt vor dem Kugel⸗ regen in ſtillen Seitenſtraßen Zuflucht ſuchen. * Erſt nach mehreren Stunden war die äußere Ruhe wieder hergeſtellt. In der Bevölkerung herrſcht aber noch immer ungeheuere Aufregung. Räuber-Aeberfall auf einen Eiſenbahnzug (Drahtmeldung unſ. Berliner Büros) E Berlin, 11. Nov. Ein frecher Banditenſtreich wurde, wie der„B..“ aus Sofia gedrahtet wird, auf einen Eiſenbahnzug einer unweit der jugoſlawiſchen Grenze gelegenen Strecke von vier bewaffneten Räubern verübt. Nach⸗ dem die Banditen das Maſchinenperſonal überwäl⸗ tigt hatten, zwangen ſie die Paſſagiere, den Zug auf einer kleinen Station zu verlaſſen und auf einem Tiſch am Bahnhof ihre Taſchen zu leeren. Alle Wert⸗ ſachen und beſonders die Waffen mußten dort nieder⸗ gelegt werden. Dann wurden die Paſſagiere in ein Bahnwärterhäuschen eingeſchloſſen, das ein Bandit unter Bewachung nahm, während die anderen die Durchſuchung des Gepäcks durchführten. Sie nahmen alles mit ſich, was ihnen des Mitnehmens wert ſchien und ſie an der Flucht nicht behindern konnte. Sodann ſchärften ſie unter der Drohung, daß jeder, der nicht Folge leiſte, erſchoſſen werde, den Paſſagieren ein, das Bahnwärterhaus nicht vor einer gewiſſen Zeit zu verlaſſen. Letzte Meldungen Brand in einem Theater⸗Reſtaurant Kiel, 11. Nov. In der vergangenen Nacht gegen 1 Uhr brach im Reichshallen⸗Theater„in dem z. Zt. Kinbaufführungen ſtattfinden, vermutlich in den Reſtaurationsräumen Feuer aus; das an den Ein⸗ richtungsgegenſtänden reiche Nahrung fand. Die Feuerwehr hatte den Brand nach einer Stunde in der Gewalt. Während in den Reſtaurationsräumen größerer Schaden angerichtet wurde, hat das Thea⸗ ter ſelbſt weniger gelitten. Der Vorführungraum mit den dort lagernden Filmen war nicht bedroht. Abberufung eines öſterreichiſchen Brigade⸗ Kommandeurs — Wien, 11. Nov. Der„Neuen Freien Preſſe“ wird aus Innsbruck gemeldet: Der Kommandant der 6. Brigade, Generalmajor Kirſch, wurde von ſeinem Dienſtpoſten in Inns⸗ bruck abberufen. Wie die„Innsbrucker Nachrichten“ melden, ſei ſeine Abberufung darauf zurückzuführen, daß dienſtliche Papiere abhanden ge⸗ kommen ſeien. Vlamenkundgebung in Brüſſel — Brüſſel, 11. Nov. Geſtern veranſtalteten hier etwa 700 Vlamen eine Kundgebung anläßlich des zehnten Jahrestags, an dem zum erſtenmal vlämiſche Abgeordnete in das belgiſche Parlament eintraten. Rufe wie„Nieder mit Belgien!“ wurden aus der Menge laut. Einige Verhaftungen wurden vorgenommen. Prinz Umberto heiratet am 8. Jannar Märie Joſé mit dem Prinzen Umberto, dem italie⸗ geſetzt worden. Die offizielle Ankündigung dieſes Termins wird erſt heute, am Waffenſtillſtandstag, erfolgen. Die Feierlichkeiten werden in Rom ſtatt⸗ finden. Des Vaters Flinte — Paris, 11. Nov. Aus Pamiers wird gemeldet, daß ein ſechsjähriger Junge ſchon lange den ſehn⸗ lichen Wunſch hatte, einmal mit ſeines Vaters Kara⸗ biner zu ſpielen. In einem unbewachten Augenblick holte geſtern der Knabe die Waffe herbei und legte auf ſeine elffährige Spielkameradin, die Tochter eines Offiziers, an. Plötzlich löſte ſich ein Schuß und das Mädchen ſank, mitten ins Geſicht ge⸗ troffen, tot zu Boden. Ein Anſchlag auf Muſſolini? — London, 11. Nov. Der Korreſpondent des „Daily Telegraph“ berichtet aus Niza, daß vor ungefähr einem Monat auf Muſſolini in der Gegend von Oſtta einige Gewehrſchüſſe abgefeuert worden Meldung unterdrückt.— Eine Beſtätigung dieſer Meldung von anderer Seite liegt nicht vor. Traumesweiten hinter ſich und lenkt, in der Armut jungen Verstandes, ſein Roß der engen Stadt ent⸗ gegen, um ein Mann zu werden. Aber Martinus iſt Träger von Mantel und Schwert. Pferd und Schwert bedingen einander: Wenn der junge Menſch ſich zum Denken aufſchwingt, ſo erwacht er damit auch zu ſich ſelbſt und wird Ich⸗ bewußt. Dies darf wiederum nur, wer zugleich die Möglichkeit erhält, ſein Selbſt vernünftig zu zügeln. Durch Pferd und Schwert iſt Martinus ein„Ritter“. Aber dieſes Schwert iſt zweiſchneidig: Er kann es an das Böſe verlieren, er kann es für das Gute führen. In ſeinem Ich, dem Schwert, iſt der Menſch frei: Er kann durch es ſich egoiſtiſch verhärten oder leichtſinnig verſchleudern, aber auch ſich ſelbſt be⸗ wahren, um ſeinen Brüdern zu dienen. Das Ich kann ein Quell ſein der Selbſtſucht und der Welt⸗ ſucht, aber auch ein Quell, der Dürſtende tränkt, und ein Schwert zum Schutze Hilfloſer. Am Tor erfolgt die Prüfung. Ein Bettler wartet, er kann nicht in die Stadt, denn er iſt nackt. Sein bloßes ungeſchütztes Menſch⸗ ſein würde in Seelenarmut erfrieren, wenn er die kalte Stadt beträte. Wer in der„Stadt“ leben will, muß einen „Mantel“ vom„Lande mitbringen“, der ſein Menſch⸗ ſein warm hält. Die Liebe zum andern Menſchen und das Mitleiden fremden Schmerzes, d. h. die Kräfte der Seele ſind der„Mantel“. Wer ihn mitbringt, erwirbt und pflegt, hat an ihm für ſich ſebbſt den beſten Schutz gegen die Kälte der Stadt. In ungezählten Sagen und Mythen lauch in den Evangelien) wird das Bild des Mantels in dieſem Sinns gebraucht. Träger von Schwert und Mantel iſt Martinus. Er nimmt das Schwert, um den eigenen Mantel zu teilen. Aus ſeinem innerſten Menſchſein, aus ſeinem is Bild für den Menſchen, der Verſtand und t handhabt. Auf dem„Pferde“ verläßt s Farbendunkel des Kindheitsgartens und 8 namen Wer ſo olches kt, Chriſt. Es — 8 i 5. ſchenkt er dem andern Kräfte der eigenen Seele 33 i 5 ſchenkt, iſt in Wahrheit nicht um eine Hälfte ärmer. Durch ſolches Opfer wachſen ſeine Kräfte über das hinaus, was er gibt, d. h. er wächſt über ſich ſelbſt hinaus und kann Träger werden eines größeren Ich als nur ſeines eigenen: Träger eines Gemein⸗ ſchaſtsgeiſtes, Hirt einer Herde, Biſchof wie Mar⸗ tinus, deſſen wir am elften November N ö 2628 Studierende 5 an der Heidelberger Aniverſität * Heidelberg, 11. Nov. Bei der erſten feierlichen Immatrikulation an der Univerſttät, wie ſie ſtets zu Beginn des Semeſters ſtattzufinden pflegt, teilte Univerſitätsrektor Prof. Dr. Gotſchlich mit, daß bisher 579 Neueinſchreibungen und Anmeldungen vorlägen und daß damit die Zahl der Studierenden die des vorigen Winterſemeſters(2628) bereits über⸗ ſchritten habe. Es ſeien aber noch weitere Meldun⸗ gen zu erwarten.(Heidelberg iſt wie manche andere ſüddeutſche Univerſität im Sommerſemeſter weit ſtärker beſucht als im Winterſemeſter.) Der Freiburger Aniverſitätskonflikt Wie wir bereits berichteten, trat der Rektor der Albert⸗Ludwigs⸗Univerſität in Freiburg zurück. In einer Mitteilung des Senats wurde der Rücktritt als die Folge ſchwer wiegen der Differenzen mit dem Miniſterium hingeſtellt und betont, der Akademiſche Senat habe den Schritt des Rektors gebilligt und ihm ſein Vertrauen ausgeſprochen. An dieſes Ereignis wurden in einem Teile der badi⸗ ſchen Preſſe Kommentare und Kombinationen ge⸗ knüpft, die den Tatſachen keineswegs entſprechen. Na⸗ mentlich entbehren alle Behauptungen über politiſche Hintergründe des Konflikts — Dr. Reſt gehört dem Zentrum an— angebliche Nichterfüllung von Forderungen, die ſich auf notwen⸗ dige Anſchaſfungen für die Univerſitätsbibliothek be⸗ te ÜUten, cher Grundlag 155 Nach einer 5. beſtunterrichteter Seite gegeben wurde, iſt der Kon⸗ flikt entſtanden, weil der Senat der Univerſität ſich in ſeiner Meinungsäußerung auf das Gutachten eines Sachverſtändigen geſtützt hat, den der Unter⸗ richtsminiſter Leers ſchon vorher als durchaus befan⸗ gen abgelehnt hatte. Ob der Senat dieſe Auffaſſung des Unterrichtsminiſters rechtzeitig erfahren hat, ſcheint noch der Aufklärung zu bedürfen. Ebenſo ſcheinen unglückliche Umſtände bewirkt zu haben, daß Rektor und Senat zu ihren Entſchließungen gekom⸗ men ſind, ohne die Darlegungen gekannt zu haben, die ihnen der Miniſter neuerdings zu der Ernennung des Bibliothekdirektors zugehen ließ. Man darf wohl annehmen, daß die Beteiligten bemüht ſind, durch die Aufklärung des Hergangs zur baldigen Bei⸗ legung des Konflikts alles mögliche zu tun SGlückbringende Fernſprechnummern Wenn jemand ſich in Japan einen Fernſprechan⸗ ſchluß zulegt, ſo wird ihm nach Fertigſtellung der Anlage und Zahlung der Gebühr, ganz wie bei un eine Nummer zugeteilt. Während uns die Zahl un Zuſammenſetzung der Nummer aber faſt ausnahms⸗ los gleichgültig iſt, ſpielt dieſe bei den Japanern eine bedeutende Rolle, und wem ſeine Nummer nicht ge⸗ fällt, ſucht ſich eine andere, ihm mehr zuſagende, zu beſchaffen. Er bedient ſich zu dieſem Zwecke einer Art von Maklern, die ſtets eine Anzahl freier Num⸗ mern auf Lager haben und mit dieſen einen, als ge⸗ ſetzlich zuläſſig angeſehenen, Handel treiben. Die Preiſe ſind je nach der Beſchaffenheit ber neuen Nummer und dem Aberglauben des Suchen⸗ den, ſehr verſchieden, charakteriſtiſch für ſte iſt aber ein Fall, in dem ein Makler für eine beſonders glück⸗ bringende Nummer nicht weniger als 15000 Mark erhielt. Als beſonders glückverheißend werden Num⸗ mern angeſehen, in denen die Zahl 357 vorkommt. n die Zahl 42, die Ziffer des Todes — Briüſſel, 11. Nov. Die Hochzeit der Prinzeſſin niſchen Thronfolger, iſt auf den 8. Januar feſt⸗ ſeten. Die faſchiſtiſche Nachrichtenſtelle habe aber dieſg Auch Nummern mit möglichſt viel Achten werden als günſtig angeſehen. Die Rolle unſerer Nummer 18 ſpielt in Ja ö aber vor allem die Nummer 499, die * * Trees S889 SW 8 g G G S 8 S8 SSS SGS Ken n 2 9 n er„ en. e 0 2 . * * * . Montag, den 11. November 1929 Neue Mannheimehr Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) 8. Seite. Nr. 524 Städtiſche Nachrichten „Damentaſche mit künftlichem Gebiß verloren Das Fundbüro täglich der Zeitung verkündet, Daß manchermann manches wohl wiederfindet; Allein es gibt zugleich auch bekannt, Was man verlor und nicht wieder fand. So ſteht im allerbetzten Berichte Eine faſt tragiſche, kurze Geſchichte Von einer verlorenen Taſche aus Lader; Das iſt zwar nichts neues und kennt auch jeder,— Allein als Inhalt, deß iſt man gewiß, Steht angegeben: ein künſtlich Gebiß! Zehn iſt die Zahl ſeiner künſtlichen Zähne, Und daß man es auch ausführlich erwähwe: Die dämliche Taſche, in der es geblieben, Wird noch als braun und ledern beſchrieben.— Nun frag' ich bie Leſer in aller Ruh: Wie kommt ſo ein künſtlich Gebiß wohl dazu In einer Taſche ſich tief zu ver en, Da wir meiſtens die Zähntz im Munde haben? Allein des Finders menſſchlich Gewiſſen Iſt ausgeſetzt nun künſtlichen Biſſen. Wie die wohl tun? Wir wollen nicht fragen. Doch auch die Verlteverin ſollte nicht klagen; Da ſie für die Zähne die Taſche erkoren, Hat ſie nur das Gebiß, doch den Kopf nicht [verloren. Kater Murr Von der Handͤcls⸗Hochſchule Mannheim Zu den Prüfungen zu Beginn des Winter⸗ emeſters 29/0 waren 51 Kandidaten zugelaſſen. eſtanden haben 33 Kandidaten, und zwar 1. die Knaufmänniſche Diplomprüfung: Adolf Coßmann von Neunkirchen, Saar, Walter Deck, Konſtanz, Albert Grießmer von Altenſtadt, Elſ.⸗Lothr., Max Hagmeyer von Cöthen(Anh.), Willy Jung von Karlsruhe, Auguſt Kiſtner von Gaggenau, Heinrich Kochendörfer von Flomersheim, Helmut Kuſchel von Düſſeldorf, Ludwig Mayer von Staffort, Johannes Oliva von Löbau(Sachſen), Kurt Woll von Neuſtadt a. H. f 2. dle Handelslehrer⸗Diplomprü⸗ fung: Jakob Andrae von Ludwigshafen a. Rh., Luiſe Maria Bangratz von Landau(Pfalz), Joſef Engſt von Tiefenhülen(Württ.), Emil Freitag von Mannheim, Kurt Metz von Karlsruhe, Walter Mükler von Künzelsau(Württ.), Dr. Hugo Treiber von Göppingen(Württ.). 3. die Kaufmänniſche Fachprüfung: Franz Arnegger von Friedrichshafen, Max Beker von Zürich, Willy Bronnold von Feuerbach, Karl Heiſer von Kleinbockenheim, Fritz Henkel von Kon⸗ ſtanz, Ernſt Hirt von Lackendorf, Haus Lanſche von Karlsruhe, Wolfram Richter von Leipzig, Theo Rohn von Heidelberg, Kurt Schneider von Mannheim, Joſef Siepmann von Eſſen, Wilhelm Wagner von Bad Dürkheim, Albert Zimpelmann von Berghauſen und zwei Studierende, die das Examen wiederholt haben. * Freiwilliger Tod. Im Laufe des geſtrigen Nachmittags hat ſich ein 48 Jahre alter verheirateter Dachdeckermeiſter in der Schwetzingerſtadt in Abweſenheit ſeiner Angehörigen in der Küche ſeiner Wohnung mit Leuchtgas vergiftet. Zerrüttete Nerven dürften die Urſache der Tat bilden. * Eine ſchwere Gasvergiftung zog ſich ein 55 Jahre alter Maſchäiniſt zu, der von ſeiner Logis⸗ wirtin bewußtlos in ſeinem Schlafzimmer aufge⸗ funden wurde. Er wurde nach dem Allgemeinen Krankenhaus verbracht. Lebensgefahr ſoll nicht be⸗ ſtehen. Ueber den Hergang, ob Unfall oder Selbſt⸗ tötungsverſuch vorliegt, ſind die Erhebungen noch im Gange. * Schweineſeuche im Amtsbezirk Mannheim. Am⸗ fang November wurde die Schweineſeuche in folgen⸗ den Gemeinden des Amtsbezirks Mannheim feſt⸗ geſtellt: Mannheim⸗Sandhofen, Friedrichsfeld, Ilves⸗ heim, Seckenheim, Schriesheim und Schwetzingen. 2 hes Doppelſubiläum in Rheinau Feſtgottesdienſt und Gemeindefeier Aus Anlaß der 25jährigen Wiederkehr des Tag es der Selbſtändigkeit der evangeliſchen Kirchengemeimde Mannheim⸗Rheinau fand am Sonntag eine Jubi Jläums⸗ und Gemeindefeier ſtatt, die vor⸗ mittags mit einem Feſtgottesdienſt in der Friedenskirche eingeleitet wurde. Stadtpfarrer Wat h legte ſeiner Predigt das Bibelwort aus Jeſajch 40 zugrunde. Der Glaube ſei die bleibende Bedingung des Gotteswortes in der Gegenwart als Maßſtab zur Beurteilung des Zeitlichen, aus ihm gawinnen wir die Kraft zum Kampf im Zettlichen, er gibt uns die Linie zur Arbeit am Zeitlichen. Der Geiſt liche gedachte der Entwicklung der Gemeinde und gal die Glückwünſche, die von allen Seiten, auch vor ver ka⸗ tholiſchen Kirchengemeinde, eingegangen ſind, bebannt. Am Abend fanden ſich die Gemeindemitgllieder im Saal des„Badiſchen Hofs“ zu einer ſchlichtten Feier zuſammen. Nach einem Eröffnungsmarſch den Ka⸗ pelle Neumann trug der Kirchenchor unter Leitung von Hauptlehrer Knampp den„Abendchor“ von C. Kreutzer eindrucksvoll vor. Sodann hielt Kirchengemeinderat Forſtmeyer eine kurz: Be⸗ grüßungsanſprache, in der er ſeiner Freuden rüber Ausdruck gab, daß Gemeindemitglieder und Giſte in ſo großer Zahl erſchienen waren. Die Oupertüre „König Mydas“ und einige auf die Frühgeſthiſhte der Gegend bezügliche Gedichte leiteten über zur Feſtrede des Kirchengemeinderats Fort meyer, der er die Fragen zugrunde legte: Was war die evangeliſche Gemeinde Rheinau vor 25 Fahren und was iſt ſie heute? Im Jahre 1904 zälſltg die Ge⸗ meinde 900 bis 1000 Mitglieder. Der Gaottesdienſt mußte von auswärts verſehen werden, zuletzt von Oftersheim aus. Er fand teils im Schuſhaus, teils in einem Gaſthausſaal ſtatt. Es wurde Hann von Neckarau der damalige Vikar Vath nach Rheinau berufen. Es läßt ſich heute ſagen, daß i ſeinerzei⸗ tigen Kirchengemeinderäte(Kaſpar Maczemell, Aug. Schmitt, Wilhelm Bierwirth, Zöbeleh,(Erlenbach, Henkel und Lier) eine gute Wahl getroffen hatten. Pfarrer Vath verſtand es, das Gemeindeleßen in der Induſtriebevölkerung in nicht immer leichſter Arbeit durch zahlreiche Einrichtungen, wie Jungs ndvereine, Nähſchule, Kirchenchor u. dergl. zu fördern. Ihm iſt es auch zu verdanken, daß heute die Gemeinde in finanzieller Hinſicht ſtark und geſichert dayſteht. Nicht zu vergeſſen ſei die verſtändnisvolle Mitarbeit von Frau Pfarrer Vath. Der gemeinſame Beſang des Die katholiſche Jugendvereiniſſung der Herz⸗Feſupfarrei Neckarſtad!Weſt feierte geſtern ihr 25 jähriges Fubiläum. Der frühere Geiſtliche dieſer Gemeinde, Gstadtpfarrer Dr. Knebel, hatte im Jahre 1904 die Kongre⸗ gation der kath. Jungmänner ins Leben gerufen. Der umſichtigen Führung der Vereinigung war es zu danken, daß heute nach Ablauf von 25 Jahren der Verein auf eine gute Entwicklung zurückblicken kann. Die Jubiläumsfeier wurde am Sonntag vor⸗ mittag durch einen feierlichen Feſtgottesdienñn eingeleitet. Die kath. Vereine heteihigten ſich mit ihren Fahnen am Kirchgang. Zu heig en Seiten des geſchmückten Hochaltars hatten Wbon dnungen mit Fahnen und Wimpeln Aufſtellung genommen. Nach dem Heilig⸗Geiſt⸗Chorlied beſtieg Geiſtl. Rat Biehler die Kanzel, um in ſeine t Feſtpredigt die Verdienſte der Kongregation zu kewnzeichnen und Wege und Ziele der Vereiniguyrg im chriſtlichen Geiſt zu weiſen. Das feierliche levlktierte Hochamt zelebrierte Stadtpfarrer Schäſer unter Aſſiſtenz der Kapläne Walter und Vogel. Der Kirchen⸗ chor umrahmte die kirchliche Faier durch die lateini⸗ ſche Feſtmeſſe. Chordirigent Rektoſ: Heitz verſtand es, mit ſicherer Stabführung die Chöre klangvoll zu Gehör zu bringen. Das feierliche Tedeum beendete den kirchlichen Feſtakt. Abends verſammelten ſich die Pfarrmitglieber der Kirchengemeinde Herz⸗Jeſu, uſm mit der kath. Jugend die 1 Pflicht gemacht. Macht des Schickſals oder Macht der Gewohnheit? Oper des Nationaltheaters Eine neue Oper,„Die Rückkehr“, war für die letzte Zeit vorgeſehen; ſtatt deſſen iſt einſtweilen die „Macht des Schickſals“ in den Spielplan zu⸗ rückgekehrt. Sie bildete vor zwei Jahren das täg⸗ liche Brot unſerer Oper und wurde aus der Macht des Schickſals zur Macht der Gewohnheit. Man dürfte ſie auch als ſolche begrüßen, wenn damit eine entſprechende Lebendigkeit des Opern⸗Spielplans verbunden wäre. Was die Werke ſelbſt betrifft, ſo ſieht es damtt an ſich recht gut aus. Beſtes Operngut ſchmückt mit Stücktiteln wie:„Fidelio“,„Siegfried“, auch„Car⸗ men“ darf man ſagen, die Ankündigungen. Man kann mit den herkömmlichen Werken ſehr wohl einen Spielplan beſtreiten, aber das Intereſſe des Publi⸗ kums vermag man nur durch beſondere Anzie⸗ hungskräfte wachzuhalten. Beſitzt ſie unſere Oper? 165 gehört zu ihrer Macht des Schickſalls, daß ſie von der Parteiungen Gunſt und Haß verwirrt, hin und her ſchwankt zwiſchen Erfolg und Deftzit und nicht zur Ruhe kommen kann. Wo ſich ſchließlich ein Silberſtreifen am Horizont zeigt, er Jochum heißt, da tauchen auch gleich wieder Rauchwolken aus dem Induſtriegebiet um Duisburg herum auf, um ihn wieder zu verdecken. Dabei wäre auch in der heimiſchen Opernluft ſo viel zu reinigen! Das Einzige, wens den Schein einer Abwechflung in den Opernbetrieb bringt, iſt die Macht der Gewohnheit ſtändiger Umbeſetzungen. Aber damit kann man noch keinen Spielplan beſtrei⸗ ten, kann man ihm vor allem nicht die nötige An⸗ ziehungskraft geben! Man betrachte einmal die Spielpläne umliegender Theater, was da an Ab⸗ wechflung, an Neuem, an Intexreſſantem geboten wird, und man wird geſtehen müſſen, daß dazu die Opernleiſtung im geſamten am Mannheimer Nationaltheater in keinem Verhültnis ſteht. An ſich iſt es durchaus zu begrüßen, daß ein Werk wie„Die Macht des Schickſals“ im Reperlotre erhalten und nicht nur auf eine Spielzeit beſcſhränkt bleibt. Aber dazu bedarf es noch der Gegen gewichte, und die fehlen! 2 5 Verdis Oper, die Werfel enneuert hat, ging alſo am Samstag abend wieder in Szene. Die Beſetzung iſt in der Hauptſache geblieben, nur de Vries trat als Don Carlos mehr als früßher hervor, da dieſe Partie vor zwei Jahren in Ler Hauptſache Hans Bahling gehörte. De Vutes beſitzt eine ausgeſpro⸗ chene Verdi⸗Stimme, die ſich in der Ballade freiſang und von einer ſtarkprofilierten Darſtellung beſtens unterſtützt wurde. Adolf Loeltgen, auf deſſen Schultern zurzeit die weſentlichhe Tenorlaſt des Spiel⸗ plans liegt, ſang den Alvares mit der ihm eigenen plaſtiſchen Art des Ausdrucks. Gertrud Binder ⸗ nagel zählt die Leonore zu ihren beſten Partien; auch in Berlin hat ſie ſich mit dieſer Rolle in vor⸗ zlüglicher Erinnerung gehalten. Das Duett mit dem Pater Guardian, den Tappolet mit prachtvollem Ausdruck ſang, ließ zweſt ber ſchönſten Stimmen un⸗ ſeres Enſembles wieder einmal nach Herzensluſt paradieren. Neben det ausgezeichnet geſungenen Zigeunerin von Erna Schlüter, dem köſtlichen Melitone von Karl Mang, iſt noch Albert Weig als Marcheſe zu nennen, der die deutliche Ausſprache und die wohlfundierte Stimme des Künſtlers erneut erkennen ließ. Der kleinem Rolle der Kammerfrau im erſten Akt gab Marianne Keiker geſanglich und darſtelleriſch ein bemerkenswertes Profil. ** Wie an dieſem Abemd hatte auch am folgenden, bet der„Holländer“⸗Aufführung Erich Orth⸗ mann die muſikaliſche Leitung. Die„Macht des Schickſals“ iſt ihm nicht nur durch die Gewohnheit ans Herz gewachſen, unf er betreut das Werk mit der ihm eigenen Interfſität der klanglichen Geſtal⸗ tung. Am Schluß dez zweiten„Holländer“⸗Aktes ließ er ſich zu einem, etwas übernommenen Zeit⸗ Liedes„Ein feſte Burg iſt unſer Gott“ bildete den Ausklang der beifällig aufgenommenen Rede. Kirchenrat Dekan Maler überbrachte die Glück⸗ wünſche und Grüße des Dekanats an die Gemeinde und ihren Seelſorger, der vor 25 Jahren die auf⸗ opfernde Arbeit am Aufbau der Gemeinde in An⸗ griff genommen hat. Hauptlehrer Zilling ſprach den Dank für die wichtige Mitarbeit der Kirche im Schulleben aus. Nach weiteren Muſtk⸗, Geſangs⸗ und Gedichtvorträgen ergriff Stadtpfarrer Vath das Wort zu einem Rückblick auf die ſchwierige Ar⸗ beit in der Gemeinde, in der er nun 25 Jahre vun ſeinen 29 Dienſtjahren zugebracht hat. Es waren 25 Jahre einer heißen Arbeit, oft eines harten Rin⸗ gens um jede einzelne Seele. Vor allem ſei es der Mitarbeit ſeiner treuen Helfer zu danken, wenn er ſeine ſchwere Aufgabe erfüllen konnte. Eine Erweit⸗ terung habe ſein Arbeitsfeld vor wenigen Jahren durch die Hinzunahme des neu entſtandenen Ge⸗ meindeteils Pfingſtberg erfahren. Der Redner, der betonte, daß dieſes Gemeindefeſt nicht ihm und ſei⸗ nem Jubiläum, ſondern der Gemeinde gelten mütſſe, dankte ſchließlich all denen, die ihm helfend und an⸗ regend zur Seite ſtanden. Ein kleines Luſtſpiel, von Mitgliedern des Ju⸗ gendvereins aufgeführt, gab dem wohlgelungenen Abend einen heiteren Abſchluß. Ein vom Kirchenchor zum Vortrag gebrachtes Lied,„Der Lindenbaum“ von Schubert, und ein Schlußmarſch der Kapelle ver⸗ vollſtändigten das reichhaltige Programm. 5 Zur Geſchichte der Kirche ſelbſt ſei wiſſenswert, daß die 1904 in Rheinau als feſte Notkirche errichtete evangeliſche Kirche im Jahre 1889/90 in der Schwetzingervorſtadt erbaut worden war und nach dem Neubau einer größeren Kirche im gleichen Stadtteil abgeriſſen und in Rheinau in gleicher Form wieder erſtellt wurde. Lediglich die innere Ausgeſtaltung der Kirche erfuhr im Laufe der Zeit Verbeſſerungen. Im Jahre 1907 konnten das Pfarrhaus und 1914/15 ein Gemeindehaus ihrer Be⸗ ſtimmung übergeben werden. Stadtpfarrer Vath und mit ihm die evangeliſche Gemeinde Rheinau können mit Genugtuung auf das Werk der verfloſſenen 25 Jahre zurückblicken, die, reich an Mühe and Arbeit, doch ſchöne Früchte gezeitigt haben und zu den beſten Hoffnungen für die kommende Zeit berechtigen. 1 — weltliche Feier des Jubiläums zu begehen, im großen Saale des Kaiſergartens. Neben Stadtpfarrer Schäfer und dem Präſes des Jubelpereins Kaplan Walter beteiligten ſich die Vereinsvorſtände mehrerer ande⸗ rex Vereine an der Feier. Außer den Begrüßungs⸗ und Glückwunſchanſprachen hatte die Theaterauf⸗ führung„Marienritter“ für den Feſtakt eine beſon⸗ dere Note, weil das dramatiſche Werk den Sinn des Jubiläums darſtellte. So war für die katholiſche Jugend der Neckarſtadt⸗Weſt das Jubelfeſt ein ſel⸗ tenes Erleben, an dem die geſamte Kirchengemeinde freudigen Anteil genommen hat. Möge der Verein zur Erziehung und Ertüchtigung der Jugend weiter⸗ hin eine ſegensreiche Tätigkeit entfalten. K. G. ** * Plünderung einer Kantine. In der Nacht zum 8. Nov. wurden aus der Kantine eines Sport⸗ vereins auf dem Waldhof eine größere Menge Zigarren, Marke„Mein Schlager“, Zigaretten, Marke Rothändel, Sleipner und Ova, ſowie 10 Packungen Schweizerſtumpen, etwa 4 Pfund Wurſt, 3 Flaſchen Weißwein, 30 Handkäſe und 3 Schlüſſel entwendet. * Examen⸗Verſicherung. Es iſt doch nicht alles dageweſen. Der große engliſche Verſicherungskon⸗ zern Lloyd hat einen neuen Verſicherungszweig auf⸗ genommen: die Verſicherung von Studen⸗ ten für das Nichtbeſtehen der Univer⸗ ſtitätsprüfung. Außer der pünktlichen Zahlung der Verſicherungsprämie wird den Verſticherten aller⸗ dings der ſtändige Beſuch der Vorleſungen zur Schlägerei Mannheimer Nallonatſozialiſſen und Kommuniſten Aus Weinheim abgeſchoben Aus Weinheim wird uns von unſerem[I⸗ Mitarbeiter gemeldet: Am Sonntag nachmittag fand hier zwiſchen einer Sturmabteilung der nattonalſoztalb⸗ ſtiſchen Schutzſtaffel aus Mannheim, die hier in der„Eintracht“ zuſammenkam, weil ihr der Zuzug nach Darmſtadt verboten worden war, und einer Abteilung der kommuniſtiſchen Ar⸗ beiterfugend aus Mannheim eine Schlä⸗ gerei ſtatt. Dabei erhielt ein Nationalſozialiſt einen Schrotſchuß, der eine leichte Verletzung verurſachte. Ein anderer Nationalſozialiſt erhielt eimen Meſſerſtich; die Verletzung war ſo ſchwer, daß ärztliche Hilfe in Anſpruch genommen werden mußte. Unterſuchung iſt eingeleitet. Durch Gendar⸗ merie und Polizei wurden beide Abteilungen ver⸗ anlaßt, Weinheim ſofort zu verlaſſen * * Feſtnahme eines Motorraddiebes in Darmſtadt. In der Nacht zum Samstag wurde in der Heidel⸗ bergerſtraße in Darmſtadt der 20fährige Ludwig Holzhauer aus Fernsdorf(Bayern), als er ein Motorrad tanken wollte, feſtgenommen. Er befand ſich nicht im Beſitze von Papieren für die von ihm gefahrene Maſchine IVB 40 894(Ardiemaſchine) und mußte ſchließlich zugeben, daß er das Motorrad in Mannheim, vor einer Wirtſchaft in UI ge⸗ ſtohlen hatte. Holzhauer wurded dem zuſtändigen Richter vorgeführt und die Maſchine beim Poltzet⸗ amt ſichergeſtellt, wo ſie inzwiſchen von dem Eigen⸗ tümer, der in der Nähe von Mannheim wohnhaft iſt, wieder abgeholt wurde. Partei⸗Nachrichten Bezirksverein Schwetzingerſtadt der Deutſchen Volkspartei Vergangenen Mittwoch abend hielt der Bezirksverein Schwetzingerſtadt der Deutſchen Volkspartei ſeine Monatsverſammlung im Reſtauraut„Tatterſaal“ ab, die bei recht zahlreichem Beſuch einen eindrucksvollen Verlauf nahm. Im Mittelpunkt des Abends ſtand ein Referat des Stadtrats Pfarrer Ludwig Vath aus Rhei⸗ nau, der in einem intereſſanten Rückblick auf den Ver⸗ lauf des Wahlkampfes zu den letzten badiſchen Landtags⸗ wahlen zu ſprechen kam. Die Wahlergebniſſe wurden einer eingehenden Betrachtung unterzogen, wobet der Redner die Einſtellung der einzelnen Parteien im Wahl⸗ kampf kennzeichnete. Stadtrat Vath wies beſonders auf das Vorgehen der neuen Parteigruppen hin, die ledig⸗ lich eine Zerſplitterung des Bürgertums beigetragen haben. Trotz allem kann geſagt werden, daß die Volks⸗ partet den Wahlkampf in Ehren beſtanden habe. Erneut werden alle Kräfte der Partei ſich ſammeln, um für den Liberalismus und für den Dienſt am Vaterland weitere fruchtbringende Arbeit leiſten zu können. Der Referent gab in klaren Linien ein anſchauliches Bild des natio⸗ nalen und liberalen Wirkens und knüpfte hierauf an das Jugendproblem an, das als ein nicht zu unterſchätzenbder Faktor in der künftigen politiſchen Entwicklung der Par⸗ teien anzuſehen iſt. Die von einem hohen idealen Zuge getragenen Ausführungen des Redners fanden begeiſterte Zuhörer. N An der Diskuſſion, die ſich äußerſt anregend geſtaltete, beteiligten ſich ödte Herren Fauth jr., Fritz, LZamer⸗ dtn, Neuert, Räth und Schäufele. Hauptſäch⸗ lich wurde die Jugendfrage lebhaft erörtert. Bet dieſer Gelegenheit wurde auch auf die Beſtrebungen der„Ge⸗ meinſchaft junger Volksparteiler“ hingewieſen, die in letz⸗ ter Zeit eine erfreuliche Aktivität entfaltet hat. Erſt in vorgerückter Stunde konnte der Bezirksvorſttzende, Bau⸗ meiſter Abam Watzel, die Verſammlung ſchließen. Die nächſte Zuſammenkunft des Bezirksvereins Schwetzingerſtadt findet am Mittwoch, 11. Dezember ſtatt, bet der Herr Karl Räth einen Vortrag über die frühere Kolonie„Deutſch⸗Oſtafrika“ halten wird. Schluß des redaktionellen Teils Schufæoe gen inne Holseng uind. FE i Cadſtung maß hinreißen, ſo daß ihm Hans Bahling kaum noch folgen konnte, der im übrigen die Begegnung mit Senta wieder außerordentlich empfindungsreich geſtaltete. Die Seefahrermaid ſang diesmal Edit Maerker, die bisher im Enſemble etwas ſtiefmütterlich behan⸗ delt wurde und gerade geſtern wieder ihre Quali⸗ täten erkennen ließ. Sie liegen in einem umfang⸗ reichen Stimmaterial, das nur noch eines geringen Ausgleichs in den Regiſtern bedarf, um auch in den Pianbübergängen der Höhe allen Anforderungen zu genügen. Die Sängerin iſt muſikaliſch ſicher und beſitzt einen außerordentlich ſtarken Bühneninſtinkt, der ihre Senta von aller Problematik befreite und durch das Urſprüngliche die Darſtellung ungewöhn⸗ lich belebte. In Berlin hat dieſe Sängerin, wie wir berich⸗ teten, vor kurzem ſehr erfolgreich die Salome ge⸗ ſungen. Wie wäre es, wenn man ſte einmal in die⸗ ſer Rolle oder ſogar als Elektra auftreten ließe? Damit hätte der Spielplan zweifellos eine An⸗ ziehungskraft gewonnen und die Macht der Gewohn⸗ heit, bereits ſtudierte Werke neubeſetzt herauszu⸗ bringen, würde ſich dann gewiß lohnen. Dr. K. —— Volksliederabend des Geſangvereins der Ani⸗ linfabrik. Daß echt und unverbildet empfindende Kreiſe immer wieder den Siegfriedhort des deutſchen Volkslieds heben möchten— trotz dem nervenerre⸗ genden Maſchinentakt des Jazz und Niggerſong⸗ gedudels— auf dieſe erfreuliche Tatſache deutete ge⸗ ſtern der zum zweiten Mal vollbeſetzte Saal des J. G. Farben⸗Vereinshauſes zu Ludwigshafen.„Das deutſche Volkslied in Wort, Ton und Bild“ war das Leitmotiv für den Geſangverein der Bad. Anilin⸗ und Sodafabrik. Ein Orgelvorſpiel von Paul Vorholz grundierte die Stimmung; Erna Hauſam ſtellte ſich als das Volkslied ſelbſt vor. Dann reihte ſich Liedperle an Liedperle; Karl Rä⸗ der gab ihnen als poeſievoller Goldſchmied die rechte Faſſung. Die Leitung des Geſangvereins, der ſeinen Chormeiſter Richard Holzer durch Tod verloren hat, übernahm ein gewandter Stellvertreter, Lehrer Richard Schaudt⸗Mannheim; die wackeren„Ani⸗ liner“ trugen ihre Ganz⸗ und Halbchöre vor, wie Volkslieder einzig geſungen werden dürfen: mit un⸗ gekünſtelter Empfindung, ohne„Liedertaßel“⸗Geſäu⸗ ſel, und mit verſtändnisvoller, ſtets verſtändlicher Ausſprache. Dem Nachfolger des verſtorbenen Di⸗ rigenten wird es obliegen, die mundartlich überbeton⸗ ten Vor⸗ und Endſilben noch zu entlaſten. Ein Kin ⸗ derchor brachte hellen Klang in das Dunkel der Männerſtimmen, und das Hornquartett des Nationaltheaters die deutſche Waldromantik. Die beliebte Vortragskünſtlerin Elſe Wagner ſung in Dirndl⸗ und Minneſängertracht gefühl⸗ und aus⸗ drucksvoll was das einzelne Menſchenherz durchbebt. Die fünf Teile der Vortragsfolge: Jugendzeit, Ab⸗ ſchied, Wanderſchaft, Fremde, Heimkehr, machten Al⸗ fred Löwenbergs farbige Lichtbilder(nach Aqua⸗ rellen und Steinzeichnungen von P. Hey und Ernſt Liebermann) wahrhaft„einleuchtend“,. Gedenkfeier für Moritz Cantor. Am Samstag hielt in Heidelberg das Mathematiſche Inſtitut der Univerſität eine nachträgliche Gedenkfeier zum 100. Geburtstag ſeines großen Lehrers Moritz Cantor ab, der nahezu ſechs Jahrzehnte als Uni⸗ verſitätsprofeſſor in Heidelberg gelehrt und ſelbſt noch bei dem großen Mathematiker Gauß in Gbt⸗ tingen gehört hatte. Die Feſtrede bei der Feier, der neben Cantorſchen Familienmitgliedern viele ehe⸗ malige Schüler Cantors ſowie Studierende anwohn⸗ ten, hielt Prof. Dr. Karl Bopp. Er wies auf die monumentale Bedeutung des wiſſenſchaftlichen Schaf⸗ fens von Moritz Cantor hin, vor allem auf ſein be⸗ rühmtes Werk über die Geſchichte der Mathematik, das in allen Kulturländern der Erde anerkannt ſet. Cantor, der ein Mannheimer Kind geweſen iſt, hatte bis in ſein hohes Alter lehren und wiſſenſchaftlich arbeiten können. Er wurde am 23. Auguſt 1829 ge⸗ boren und ſtarb erſt im Jahre 1920, in aller Welt geehrt und Mitglied zahlreicher wiſſenſchaftlicher Akademien. 4. Seite. Nr. 524 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) Montag, den 11. November 1929 Aus dem Lande Ein Laſtauto in den Straßengraben geſtürzt * Karlsruhe, 11. Nov. Am Sonntag nachmittag geriet ein Laſtauto, auf dem ſich 17 junge Leute aus Karlsruhe, Mitglieder des hieſigen Fuß⸗ ballklubs Hakoah, befanden, die zu einem Spiel nach Friedrichstal wollten, an der gefährlichen S⸗Kurve bei Stutenſee ins Schleudern. Das Auto über⸗ ſchlug ſich, rammte einen Brückenſtein und ſtürzte die 1% Meter hohe Böſchung in den Graben. Der Unfall verlief verhältnismäßig glimpflich. Acht Verletzte wurden ins Karis⸗ ruher Stäbtiſche Krankenhaus verbracht, konnten je⸗ doch bis auf zwei nach Anlegung von Verbänden wieder entlaſſen werden. Die beiden Zurückgeblie⸗ benen, Hugo Baumann und Karl Mansbach, haben außer Quetſchungen am Kopfe leichte Gehirnerſchüt⸗ terungen davongetragen, doch gibt ihr Zuſtaud zu Beſorgniſſen keinen Anlaß. Opfer der Motorraſerei * St. Georgen bei Freiburg, 10. Nov. In der Nacht zum Freitag ereignete ſich auf der Straße St. Georgen—Leutersbach ein ſchweres Motorrad⸗ unglück. Der früher in Staufen ſtationierte Gen⸗ darm Höferlin wollte ſeinen Schwager Plauel von Bamlach auf dem Motorrad nach Hauſe bringen. Dabei fuhr er mit voller Wucht gegen einen Baum und blieb mit zertrümmertem Schädel tot liegen. Der Soziusfahrer erlitt einen Nervenſchock und eine ſchwere Gehirnerſchütterung und mußte ins Frei⸗ burger Krankenhaus überführt werden. Schweres Buldoggunglück * Oberharmersbach bei Offenburg, 10. Nov. Beim Dungführen fuhr ein Buldogg der Firma Kempf in Zell a. H. über die Straßenböſchung hinaus und ſtürzte einen Abhang hinunter. Der Führer blieb mit ſchweren Quetſchungen der Bruſt und kompliziertem Schädelbruch ltegen. Er wurde ins Krankenhaus Zell a. H. gebracht, an ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. Amtliche Darſtellung über das Autounglück bei Efringen * Eimeldingen(Kreis Lörrach), 10. Nov. Zu dem Autounglück bet Eimeldingen—Efringen wird nun eine amtliche Darſtellung gegeben, die im weſentlichen eine entgegengeſetzte Erklärung des Eiſenbahnerver⸗ bandes iſt. Nach Zeugenvernehmungen und nach Ausſagen des verhafteten Schranken wärters ſelbſt und nach Tatortsaufnahme hat ſich ergeben, daß dem Schrankenwärter zunächſt der Güterzug 6816 von Efringen aus durch ſechs Glockenſchläge ange⸗ kündigt wurde. Als der Wärter die Schranke ſchluß, wurde durch zweimal ſechs weitere Schläge der aus Richtung Baſel herannahende Perſonenzug avi⸗ fert, Dieſes zweite Läuteſignal wurde vom Bahnwärter, der aushilfsweiſe den Dienſt verſah, anſcheinend überhört. Der Wärter will das Anto vor der geſchloſſenen Schranke geſehen haben, von der es einige Meter entfernt mit abgeblendeten Lich⸗ tern ſich befand. Als der Güterzug die Strecke paſ⸗ ſterk hatte, öffnete der Wärter die Schranke, um das Auto hinſtber fahren zu laſſen. Als das Auto an⸗ gefahren war, erblickte der Wärter von der anderen Seite den herannahenden Perſonenzug. Trotzdem er dem Perſonenauto ein Halt zurief, war es ſchon zu ſpä t. Das Auto befand ſich mitten auf den Schie⸗ nen und wurde dann von dem Perſonenzug erfaßt und noch etwa 100 Meter geſchleift. Aus dem fahrenden Zuge geſtürzt * Oberuldingen am Bodenſee, 11. Nov. Der dienſt⸗ tuende Streckenläufer der hieſigen Bahnſtation fand geſtern abend kurz nach der Durchfahrt des Perſonen⸗ zuges Friedrichshafen—Ueberlingen zwiſchen Ober⸗ uldingen und Birnau einen Mann ſchwer verletzt zwiſchen den Geleiſen liegen. Der linke Arm war ihm abgefahren, außerdem hatte er eine komplizierte Schädelfraktur erlitten. Es handelt ſich um den 24 Jahre alten Montagemeiſter Joſef Bleier aus Konſtanz. Er wollte mit dem Abendzug nach Uever⸗ Uüngen zurückfahren und iſt vermutlich unterwegs von der Plattform heruntergeſtürzt. Heute morgen 5 Uhr iſt er im Krankenhaus Ueberlingen ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. N 8 Tr. Ladenburg, 10. Nov. Auch hier wurde in wiederholten Fällen die Beobachtung gemacht, daß nicht nur Amerikanerreben, ſondern auch deutſche Gdelreben eine zweite Ernte ergaben.— Bei der in Karlsruhe abgehaltenen Meiſterprü⸗ füng der Kaminfeger beſtand als erſter und beſter Herr Otto Faller, Sohn des Kaminfeger⸗ meiſters Faller von hier, ſeine Meiſterprüfung Laut der Familiendokumente iſt der Beweis er⸗ bracht, daß ſich in der Familie Faller, die aus Säckingen ſtammt, das Kaminfegergewerbe immer wieder vom Vater auf den Sohn vererbte— nun zum fünften Male. Nachbargebiete Sieben Einbrüche in einer Nacht Hagenbach bei Germersheim, 11. Nov. In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden ſieben Elubruchsdiebſtähle verübt. Mit Leitern ſtiegen die Täter in die Obergeſchoſſe der Wohn⸗ häuſer und ſtahlen Wäſcheſtücke, Kleider und ſon⸗ ſtige Gegenſtände aus den Schränken und anderen Aufbewahrungsſtellen. Aus Kellern wurden Fla⸗ ſchenweine und Liköre in beträchtlicher Menge und andere Genußmittel entwendet. Man vermutet, daß es ſich um die gleiche mehrköpfige Diebes bande Handelt, die vor einigen Jahren bereits ähnliche Ein⸗ brüche in der Umgebung verübt hat, ohne gefaßt worden zu ſein. 10 900 Wähler werden geſucht * Frankfurt a.., 9. Nov. Von den vom Wahl⸗ amt zur Verſchickung gekommenen Wahlbenachrich⸗ tigungen für die Kommunalwahlen ſind rund 10 000 als unbeſtellbar zurückgekommen. Alſo 10 000 rankfurter ſind unauffindbar, d. h. ſie ſind nicht in den polizeilichen Meldeliſten, nach denen die Ver⸗ chickung der Benachrichtigungen erfolgt iſt, eingetra⸗ Die Mehrzahl dieſer„Vermißten“ dürfte es ut haben, ihrer Pflicht zur Angabe des Woh⸗ geführt Es regt ſich allenthalben um und für die Kirche — das bewies die Jubiläumsfeier, die der Evan⸗ geliſche Männerverein der Lindenhof⸗ gemeinde am Sonntag aus Anlaß ſeines 25 jährigen Beſtehens abgehalten hat. Bei Ver⸗ tretern aller Schichten und Stände fand der Jubilar ſtarke Anteilnahme. So war das geſchmückte Gottes⸗ haus, in dem morgens ein Feftgottesdtenſt ſtatifand, begreiflicherweiſe überfüllt. Die Feſt⸗ predigt hielt ein früherer Vikar: der fetzige Pfarrer Fehrle in Haltingen, der in lebendiger und an⸗ ſchaulicher Weiſe dem Verein das Wort ans Herz legte: Halte, was du haſt! Der Kirchenchor, aufs beſte geſchult von Hauptlehrer Hofmann, ſorgte für muſikaliſche Vertiefung der Feier. Orgel und Poßaunen gaben dem Ganzen wirkungsvollſten Ab⸗ ſchluß durch Darbietung des Nieberländiſchen Dank⸗ gebets. Der Abend galt einer Nachfeier in den Konfirmandenſälen der Johanniskirche. Auch dieſe Veranſtaltung erfreute ſich eines außerordent⸗ lich ſtarken Beſuchs. Kirchenchor und Blüſerchor haben auch hier den muſikaliſchen Teil beſtritten und mit ihren Darbietungen beſte Wirkung erzielt. Im Namen des Vereins ſprach ſein 1. Vorſitzender Rechtsanwalt Dr. Reidel, warme Grußworte, denen er ein Stück Vereins⸗ geſchichte folgen ließ. Hiernach iſt der Verein im November 1904 gegründet worden. Praktiſches Ehriſtentum zu treiben, auf mancherlei Weiſe, war ſein Ziel. Darum rief er auch den Krankenpflege⸗ verein ins Leben. Unterhaltende und bildende Vor⸗ träge ſorgten für Belebung der Sache. Da kam der Krieg. Er hat ſtörend, auch in ſeinen Auswirkungen, eingegriffen. Doch konnten alle Gefahren über⸗ wunden werden. Im Jahre 1925 hat der Verein den Gefallenen der Lindenhofgemeinde eine Ehren⸗ tafel geſpendet, er hat bei der Beſchaffung der Glocken mitgewirkt und weithin ſoziale Pflichten zu erfüllen geſucht. Daneben pflegt er den Heimat⸗ gedanken und durch geeignete Veranſtaltungen Liebe zum Volkstum. Von den Gründungs mitgliedern leben noch 45; ihnen wurde eine Ehrenurkunde, aus⸗ vom Vorſtandsmitglied Krahle mann, überreicht. Der Gefallenen und der ſonſt im Laufe der Jahre Dahingeſchiedenen wurde ehrend gedacht. Die Bläſer ſpielten ſtimmungsvoll die alte Weiſe: „Ich will dich lieben ſchönſtes Licht, bis mir das Herze bricht“, Der Verein wolle Treue halten, ſo ſchloß der Voftſitzende und er wolle allezeit die Loſung ſeiner Fahne beherzigen: Wachet, ſtehet im Glauben, ſeid männlich und ſeid ſtark! Es folgte eine Reihe kürzerer und längerer An⸗ ſprachen und Grüße, überbracht von Körperſchaften und Vereinen. Im Namen des Sprengelrates der Johanniskirche ſprach in temperamentvollen Aus⸗ führungen 3 Sängerriege des Tururereins Mannheim veranſtaltete zur Feier ihres 30 jährigen Beſteheus ein Konzert, das ſich dank der abwechſlungs reichen Vor⸗ tragsordnung zu einem genußreichen Abend geſtaltete. Die Mitwirkung des Orcheſters der Muſikriege ermöglichte neben der Vorführung mehrerer unbegletteter Männer⸗ chöre die Aufführung zweier Chorwerke mit Orcheſterbe⸗ gleitung, die die feſtliche Stimmung weſentlich erhöhten. Das deutſche Gebet von Wilh. Rinkens und„Frühlings⸗ herold“ von Baldamus, beides wirkungsvolle Kompoſitio⸗ nen bildeten die glanzvolle Umrahmung des Konzertabends und ſtellten vor allem der Muſikriege durch die geſchickt durchgeführte Begleitung ein gutes Zeugnis aus. Die Sängerriege, die über beachtenswertes Material verfügt, erwies unter der ſtrammen Führung des Herrn Muſik⸗ direktors Sieder in Chorwerken a cappella von Rich. Wetz, Rich. Tunk, Karl Othegraven und Joſ. Reiter einen beachtenswerten Stand choriſchen Könnens, namentlich durch die exakte Ausarbei⸗ tung von Kompoſitionen, die hinſichtlich polyphoner Stimm⸗ führung hohe Anforderungen ſtellen. Auch die dynamiſche Nunancierung war ſichtlich ausgeprägt und läßt bei ziel⸗ bewußter Arbeit eine noch weitergehende Verfeinerung der mittleren Stärkegrade erhoffen. Frau Neugebauer ſtellte ſich mit der bekannten Arie der Dalila„Sieh mein Herz erſchließt ſich“ u. Liedern von Schubert und Mozart ein und errang durch den ge⸗ ſchmackvollen Vortrag wärmſten Beifall. Der paſtoſe Alt deſſen Mittellage und Höhe beſonders warm anſpricht und ihre Stimmkultur laſſen die geſchätzte Künſtlerin als Kon⸗ zertſängerin erſcheinen, deren Begabung namentlich in ge⸗ tragenen Geſängen wirkungsvoll zu Tage tritt. Herr Theo Hermann vom Nationaltheater Mannheim brachte Lie⸗ der von Rich. Strauß zum Vortrag und errang ſich durch ſeinen jugendfriſchen Tenor herzlichen gern geſpendeten Avplaus. Die Begleitung am Flügel führte Herr Albert Ellinger mit beachtenswertem kechniſchen Geſchick und der unerläßlichen Anpaſſung an die Sänger durch. Lobend muß auch das Vereinsmitglied Herr De Lank angeführt werden, der im Deutſchen Gebet von Hinkens als Soliſt hervortrat und ſich ſeiner Aufgabe ſehr geſchickt entledigte. Die Herren Rich. Löwecke(Flöte) und Heinrich Lindner (Harfe) vom Orcheſter des Nattonaltheateras brachten im Verein mit Herrn Ellinger[Klavier) den 2. und 3. Satz des Konzertes für Fltzte und Klavier von Mozart zum Vortrag. Das anmutige Konzert ſtellt beiden Inſtrumen⸗ ten dankbare Aufgaben und wurde von den Soltſten mit ausgefeilter Technik uyd beſeeltem Vortrag geſpielt. Der erſte Vorſtand Groß ergriff das Wort zu einer Anſprache und gab in knappen Zügen ein Bild der Ent⸗ wicklung der Sängerriege. Beſondere Hervorhebung ver⸗ dient die große Pflichttreue mancher Mitglieder, die auf 25. und gojährige Mitgliedſchaft zurückblicken können. Mit beſonderem Stolz wies Herr Groß auf Herrn De Lank hin, der mit dem Turnverein ganz beſonders verwachſen iſt, ſeit 50 Jahren Mitglied des Turnvereins, einer der Mit⸗ begründer der Sängerriege und im Beſitze einer ſchönen Baritonſtimme auch ſehr häufig als Soliſt mitwirkend. Zu den verdienſtyollſten Mitgliedern zählt Herr Roos, ber Schriftleiter der Vereinszeitung, ferner Herr Muſik⸗ ls nachzukommen. er Mainzer Karneval Trotz der wibdri a neval gen Zeit garde leitet u. eine Erfahrung zu ſchönen Erfolgen ge⸗ führt ha erren De Lank und Roo rde eine uſtkert 5 9 5 g 125 in e 2 9 Loewe und Beavbeitungen von Evangeliſcher Männerverein Lindenhof Feier des 25 jährigen Veſtehens Pfarrer Mayer, der ſich des weiteren über das zeitgemäße Thema „Kirche und Männer“ verbreitete. Die Kirche ſchul⸗ det dem Mann das Beſte: die Möglichkeit, zu wer⸗ den, was er werden ſoll, ein ganzer Mann,„ein Werkzeug zur Ehre Gottes“(Luther). Und ſie ſchul⸗ det ihm Aufgaben im Dienſt des Ganzen, nach Maß⸗ gabe von Anlage und Fähigkeit. Der Mann aber ſchuldet der Kirche Ehrfurcht und Achtung. Nur ein Unwiſſender oder Gedankenloſer kann die Bedeutung von Kirche und Chriſtentum für unſer Volk beſtrei⸗ ten. Was haben doch beide, nicht zuletzt auf für⸗ ſorgeriſchem Gebiet, geleiſtet! Hat nicht die Kirche dem Staat oder der politiſchen Gemeinde weithin Wege gewieſen? Mitarbeit und ſein mannigfaltiges Wiſſen und Können ſchuldet der Mann ſeiner Kirche, natürlich inn Rahmen des Möglichen. Das Beſte freilich, was er ſchulde, ſei Glaube und verantwor⸗ tungsbewußte Bruderliebe. Im Namen des Kirchenchors grüßte Kaufmann Imbengen, für die evangeliſche Geiſtlichkeit Pfar⸗ rer Renz, der den Jubilar an die Farben ſeiner Fahne erinnerte u. ſie in anſprechender Weiſe in Im⸗ perative für den Verein zu verwandeln wußte. Wei⸗ tere Glückwünſche, teilweiſe in poetiſch⸗packender Form, überbrachten der Ev. Frauenbund⸗Süd, der Bläſerchor, dte Mädchenvereine und Jugendbünde, ſowie der Gemeindeverein der Konkordienkirche. In ſeinem Schlußwort dankte Pfarrer Emlein die in Wart und Muſik den Tag geſtalten hal⸗ ſen, um dann in eindringlichen Ausführungen auf das Grundſätzliche und Weſentliche an der ganzen Arbeit hinzuweiſen. Es gilt mehr als je, ſich beſin⸗ nen auf das Letzte und Eigentliche. Und das beſtehe im Evangeliſchſein. Alle Organiſation, alle Betrieb⸗ ſamkeit und Geſchäftigkeit in Ehren, aber das alles hat nur Wert und Sinn, wenn es aus Innerſtem und Letztem kommt Gvangeliſchſein heißt aber einerſeits: vor Gott und von Gott zerbrochen werden und heißt andererſeits: durch Gott gerettet ſein. Das allein verleihe gerade heute ſtarken Halt ian Wanken der Dinge und getroſten Mut im ſcheinbawen Irrſinn der Zeit. Das binde und verbinde auch die Menſchen allen, Untereinander bei ſoviel auseinanderſtrebenden und zerſetzenden Tendenzen der Zeit. Noch ſoll der Solo⸗Vorträge einer erblindeten, werdenden Kiltſfberin gebacht werden. Denn, was Fräulein Guſtel Schön beſonders mit dem„Höre Ifraél“ aus dem Oratorium„Elias“ bot, war mehr als ein formaßſes Rezitieren eines Werkes von einſt, es war ein von purſönlichſter Note getragenes Be⸗ kenntnis zum Geiſt“ und zirr Sache, darum auch die tiefe Ergriffenheit bei der großen Verſannmlung. Es war, als wollte die blinde Sängerin in der Sprache der Muſik dem feiernden Verein für alle Gegenwart and Jufunft das Wort in Herz und Gewiſſen ſchreſßen: Weiche nicht, denn ich bin dein Gott! Die Klapſerbeglaitung hatte der bewährte Muſikdirektor Lenz übernommen. Die ganze Abendveranſtaltung fand ihren feierlichen Abſchluß mit der 2. Stwphe aus:„Nun danket alle Gott!, Dr. B geſungen von der denkbaren Feſtgemeinde. 2323 Vereins-Veranſtaltungen in Mannheim Männergeſangverein Lindewhof Mit einem kleinen, aber gediegenen und künſtleriſchen Programm trat am Sonntag abend im Friedtichspark der Männergeſangverein Zindenhof wieder in die Oeffentlichkeit. Der Chor hat unter Leitung von Chor⸗ meiſter Menz weſtere erfreuliche Fortſchritte gemacht und verfügt über ein änſprechendes Stimmaterial. Srhon der den Reigen der Darbiktungen eröffnende Chor:„Hymne an die Muſik“ bewies, daß der Dirigent feine Sänger in der Hand hat und ſte ihm willig folgen. Die folgenden drei Roſenlieder von Zuſchnefd:„Monats roſe“,„Wilde Roſe“ und„Seeroſe“ wurden ſckn nuanciert wiedergegeben. Ggen⸗ ſo wurden die Lieder:„Heideröslein“ und„Am Rhein“ klangvoll zum Vortißg gebracht. Zum Schluß hörte mien den herrlichen Straufz⸗Walzer:„Wein, Weib und Geſang). Es iſt erſtaunlich, mitt welch einem großen Geſchick der Cho das ſchwierige Chorwerk meiſterte. Dirigent und Sänger konnten den rauſchenden Beifall der Zuhörer wohlverdient hinnehmen, der auch dem Begleiter am Flügel, Kapellmet⸗ ſter Homann ⸗Webau, galt. Als Soliſtin hatte man Frau L. Homann⸗Webau verpflichtet. Die Leiſtigen der Sängerin ſind ja hinrei⸗ chend bekannt, ſodaß es ſich erübrigt, ſie hier nochmals be⸗ ſonders zu würdigen. Weider ſchien die Künſtlerin etwas indisponiert, was ſich haſtptſcchlich bei den hohen Tönen auswirkte, die dadurch teilweiſg hart und unſicher klangen. Ihre Geſamtleiſtung möge aber durch dieſe Feſtſtellung nicht geſchmälert werden. Klangvoll fang Frau Homann Webau die Arie aus„Aida“:„Als Sieger kehre heim“. Be⸗ ſonderen Beifall errang ſie mit den drei Liedern:„Im Roſenhain“,„Frühlings fewer“ und„Frühling kehre wie⸗ der“. An dieſem Beifall konnte auch der Komponiſt Ho⸗ mann ⸗Webau teilhaben, dor ein anſchmiegender Be⸗ gleiter ſeiner Gattin war. Auf den Czardas aus der„Fle⸗ dermaus“ mußte ſich die Sängerin noch zu einer Zugabe entſchließen. Vorſtand Falter wies n einer kurzen Anſprache auf die Entwicklung des Vereiſis Pin, der nunmehr ſein 43. Stiftungsfeſt begehen Wunte. Durch Freud und Leid ſei das Lied Weggenoſſe geweſen. Er gedachte beſon⸗ ders der Sänger, die nicht mehr in der Mitte der Sanges⸗ brüder weilen. Aber weiter wälle man ſchaffen unter dem Vereinswahlſpruch:„In Freud und Leid zum Lied be⸗ reit!“ Das Streichor 5 8 Homann Webau ſpielte zum Tanze auf. Mart bließ bis lange nach Mitter⸗ nacht noch fröhlich beiſammen.= Quartett„Liederhain“ des Arbeiter⸗Bildungs⸗ Vereins e. B. Im Leben eines Vereines ſind fünf Jahre eine kurze Spanne Zeit. Im allgemeinen pflecht man dieſen Abſchnitt nicht beſonders feſtlich zu begehrn. Das Quartett „Liederhain“ des Ar better⸗Bildungsvereins darf aber mit Stolz zurückblicken auf ſeine Arbeit in den fünf Jahren ſeines Beſtehens. Gelang es ihm doch bei drei Wettſingen— in Gemmingen, Mainz⸗Mombach und Unterreichenbach— jedesmal, einen erſten Preis zu erringen. Das Stiftungsfeſt, das am Samstag abend im großen Saal des Kolpinghauſes gefeiert wurde, gab Zeugnis von der Pflege, die der Qnartettgeſang im „Liederhain“ genießt. Zum Vortrag kamen die Quartette: „Das Deutſche Lied“, von P. Fer„Fröhliches 5 5 Er bender, inland“ nt„Am Traunſee“ 7 voll Endeter Wledergabe. Die ſubtile Herausarbeitung der Pilar nſtellen und der kultivierte Vortrag bewieſen den Ernſty mit dem Chormeiſter und Sänger an ihre Aufgabe heran ingen. Ein Hauptmerkmal des Quartetts ſind bie guten Tenöre. Ein eſtprolog geſprochen von Frl. Gertrud Stark, und rhein iſche Lieder mit Zitherbegleitung, geſungen und geſpielt mon Hch. Rhein, ſeien aus der reichhaltigen Vortragsſia lge noch vermerkt. Verdtenten Beifall erntete auch Herr Karl Treber für ſein Tenor⸗Solo. Den muſikaliſchen Raßmen des Programms bot das Mando⸗ linen⸗Au artett„Rheingold“ mit anſprechen⸗ den Darbiet lingen. Dem Mitbegründer des Quartetts Liederhain, rrn Franz Ebert, wurde durch Ueber⸗ reichung eines Ehrendiploms der Dank des Vereins zum Ausdruck gebraut. Chormeiſter Winder konnte einen Früchtekorb als Zeichen der Anerkennung für ſeine Be⸗ mühungen entge dennehmen. Ein Feſthall gab Jung und Alt noch ausgdebige Gelegenheit, das Tanzbein zu ſchwingen. el. Aus Nuncfunk⸗ Dienst dg, 12. November Deutſche Sender Berlin(Welle 419), Wönigswuſterhauſen(Welle 1634, 9) 20 Uhr: Sinfo wiekonzert. Breslau(Welle 325) 20.90 Uhr: Magazin, Hörſptel. Frankfurt(Velle 38.8 6) 13.980 Uhr: Kammermuſik, 16 Uhr: Konzert, 19.30 Mehr: Von Stuttgart: Im Wiener Wurſtelprater, 20.90 Uhr! Von Stuttgart: Zeitgenöſſiſche Muſik, 22 Uhr: Von Stlittgart: Bei uns zu Lande, 23.15 Uhr: Von Mannheir d: Tanzmuſik. Hamburg(Welle 372,2) 2 45 Uhr: Potz Kielſcheln und Ankerſpill, 22.30 Uhr: Tanz denk. Königsberg(Welle 276,5) 0 Uhr: Das Königsber Rundfunkorchſter konzentrier! in Berlin, 22.80 Uhr: Unterhaltungs⸗ und Tanzmu i Langenberg(Welle 472,4).05 Uhr: Mittagskonzert, 17.30 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Abendmuſik, 21 Uhr: ac Leipzig(Welle 259,3) 20 Uhr: Opernhaus⸗Konzert, an⸗ ſchließend Tanzmuſik. Mitnchen(Welle 592,9), Kaiſer Jlautern(W. 5 12.0 Uhr: Schallplatten, 16.30 Uhn: Konzert, 19.30 U Hans Reimann⸗Stunde, 21 Uhr: Kampf im Schnee, Dramo in vier Akten, 22.35 Uhr: Nunk⸗Tanzſtunde. Stuttgart(Welle 960,1) 12.15 Ihr: Schallplatten, 10 Uhr: Von Frankfurt: Konzert, 1 30 Uhr: Im Wu ſtelprater, 20.30 Uhr: Soliſten⸗Konzert, V Uhr: Bet uns zu Lande, 23.15 Uhr: Bon Mannheim: Tanzmuſtk. Ansländiſche Sender f Budapeſt(Welle 550,5) 20 Uhr: Konzert. anſchließend Bachmanns Jazzband. a Daventry(Welle 479.2) 20 Uhr: Kongert leichter Muſit, 21 Uhr: Tanzmuſik, 21.30 Uhr: Konzert frarczöſtſcher Kom⸗ poniſten, 23.15 Uhr: Tanzmuſtk. Hilverſum(Welle 298,8) 20.45 Uhr: Konzert des Runb⸗ funkorcheſters, 22.25 Uhr: Abendkonzert, auſſchl. Tangm. Huizen(Welle 1875) 20.45 Uhr: Abendkonzeert. 4 20.45 Uhr: Kammermuſfikkon⸗ r: Tanzmuſik. Le 5) 20.31 Uhr: Abendkouzerd 2 Uhrt — 2 2 Programmen . Daventry(Welle 15 zert, 23.48 11 Mailand D 8 Tereſina, Operstie von rauß. Belle 486,2) 20 Uhr: 21 Uhrt Von e Konzert, Herbſtbräuche. Prag Brünn: Rom(Welle 441,2) 21.02 uhr: Opernübertragung ober Sendeoßer. Stockholm(Welle 435,4), Motala(Welle 188) 20 Uhr: Soliſten⸗ und Orcheſterkonzert, N. 30 Adr: Unterhaltungsmuſik. Wien(Welle 516,4) 18 Uhr: Aus der Wiener Staatsoper Die Meiſterſinger von Nürnberg. Von Richard Wagnet. Zürich(Welle 459,4) 20 Uhr: Abend des Schweizeriſchen Schrifkſtellervereins, 21 Uhr: Konzert d. Hausercheſters. Radio- Spezialhaus Gebr. Hettergott Marictplatz 8 2, 6— ſelephon 26547 Glänzende Empfangsreſultate ſelbſt bei älteſten Emp⸗ fängern durch unſeren neuen Sperrkreis. Abſolute Trennſchärſe durch Ausſchalten der Störſender! So⸗ fort an jeden Empfänger anzuſchließen! Verlangen Sie unverbindliche Vorführung durch nus. eee D D N N N e N Weller⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsrnbe Luft⸗ Ste Wind a 2 5 Wetter ei Ss Seis micht Stärke Wertheim es e eicht bedeckt Königsſtuhl 8 5 2. lelcht Nebel Karlsruhe 8. 66 8 5 SWW leicht bedeckt Bad ⸗Bad„ e bewölkt Villingen.7 6 9 3 NV ſchwach bedeckt Feldbg, Hof 0 J Nebel Baden well. 5 5 11 4 SW. leicht bedeckt St. Blasten 8 9 3 0 5 1 Dad. Dür 9.— 2 9 2 8. 1 7 In Verbindung mit einem auf das Feſtland übergetretenen Ausläufer des Azorenhochs iſt in unſerem Gebiete Beſſerung des Wetters eingetreten, nachdem heute Nacht noch eine letzte Kälteſtaffel der nordeuropäiſchen Zyklone uns vorübergehend leich⸗ ten Regen gebracht hat. Vor den Britiſchen Inſeln iſt auf dem Ozean ein neues Tief erſchienen, bas eue“ von Glück, ziemlich weit nach Süden reicht und auf ſeiner Vor⸗ derſeite bedeutende Mengen ſubtropiſcher Warmluft heranführt, wie aus dem heute früh faſt ganz Eng⸗ land überdeckenden Ausgleitregen zu entnehmen iſt. Für unſer Gebiet iſt daher morgen mit tagsüber minehmender Erwärmung und noch allegemein hei⸗ tezrem Wetter zu rechnen. Wetterausſichten für Dienstag, 12. November: Via lfach heiter, tagsüber wärmer. Nach Süden drehende Winde und nachts leichter Strahlungsfroſt. — Waäſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Abeln Negele ee dece r e Daft 9. 5800 207 1 867 Schuster.10 0 9380 78.71.60 Mannheim.52.822 8920 1 142946 Jagſtfeld 0, 080. 065,00. Wapau.83.9203.69 J8,89.438 Nonnbein, 8852.89 4005 Faub 1 49.5.48 132124 K 515 488 1161 201 040 88 * D Chefredakteur: Kurt Fiſcher Fommunalpoli Ak und Lokales: Richard Schönfelder— Sport 1 I 1 3 33 8 und alles übrige Franz Kircher— igen u ſchäftli. tellungen: Jak 1 Fande, ſämtlich in Mannheim 5 Hera N Drucker und Veri ger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeltung G. m. b.., Mannheim, R 1, 4— 6 Schluß des redaftfonellen Teils Gesc ftliche Mitte tungen *. mit den Modellen 1980 an die . Politik: H. A. Melßner— Feuilleton: Dr. S Kayſer Oeffentlichkeit. Mit dieſen Wagen ſind Bequemlichkeit und Eleganz bis zum Jöchſten Punkt gebracht, ohne daß die be⸗ kannten Citroen⸗Vhrzüge der konſtruktiven Klarheit, der unbedingt ſicheren Straßenlage und der äußerſten e⸗ ſchmeidigkeit irgendwie darunter zu leiden hatten. i⸗ trvens Stärke liegt Karin, zu ſtaunenswert billigem Preis einen Wagen zu lieſarn, der in ſeinen Fahreigenſchaften, wie in ſeiner luxuritſen Ausſtattung den 5 8 en 2 zeugen von bedeutend höherer Preislage ebenbürtig iſt. Die Eitroen⸗Modelle ud ſtürmiſch begehrt, ſodaß die Werke fortgefetzt vergrͤßert und Neubauten über Nen⸗ bauten errichtet werden unüſſen. Demeniſprechend 11 5 au 5 und Ku hensienſtaxganiſarion e 1 45 8 e Montag, den 11. Nove 3 mber 1929 Kreis Anterbaden Der vergangene Sonntag brache nicht weniger als drei Unentſchieden und nur einen Sieg. In der erſten Abteilung, beanſpruchte das Spie MTG.— Phönix das Hauptintereſſe. Ein Siet wäre für beide Mannſchaften von großem Nutzen geweſen. Nach wie vor iſt die Meiſterſchaftsfrag noch ungelöſt. Für die Meiſterſchaft kommen noch 08, MTG. und Phönix in Frage. Von größter Bedeu⸗ tung ſind die Rückſpiele von MTG. und Phönix in Frankenthal. Frankenthal konnte nur einen Punkt mit nach Hauſe nehmen, nachdem ſich 08 Lud⸗ wigshafen und Frankenthal bei 51:5 trennten. In der zweiten Abteilung fertigte VfR.⸗Mannheim enau wie im Vorſpiel, Neulußheim mit 811 oren ab. Neulußheim iſt ſomit immer noch der einzige Verein, der noch keinen Punktgewinn er⸗ zielen konnte. Auf dem Waldͤhofplatze kamen die Poſtler ebenfalls nur zu einem Punkt. Nachdem nun vier Vereine abſteigen ſollen(nicht 3) iſt die Lage für P. S. V. und Waldhof ſehr ernſt. Fußball⸗Geſ. 0s Ludwigshafen— Fußball⸗Verein Frankenthal:5 Die Mannſchaften ſtanden ſich bereits am Sonn⸗ dag vormittag zum fälligen Rückſpiel gegenüber. Das Unentſchieden entſpricht vollkommen dem Spielverlauf; beide Mannſchaften zeigten erſtklaſſige Stürmerleiſtungen. Aus allen nur möglichen La⸗ gen wurde ein kräftiger Wurf gewagt und die Erfolge blieben nicht aus. Bei 08 war der Torwart ausgezeichnet. Verteidigung und Läufer⸗ reihe waren ſehr aufmerkſam. Der Sturm war ſehr gut, Kombination, Werfen, Freiſtellen, ſowie Täu⸗ ſchungsvermögen vorbiloͤltch. Die Frankenthäler hatten zwar öfters die Führung an ſich geriſſen mußten ſich aber immer wieder den verdienten Ausgleich gefallen laſſen. Die Mannſchaft hatte im Sturm ihre Hauptſtütze, dieſer ſpielte mit großem Eifer und ſtellte die gegneriſche Hintermannſchaft vor eine große Aufgabe. Die Läuferreihe ſowie die Verteidigung iſt des öfteren viel zu hart, was keines⸗ falls nötig wäre. Den Nachteil haben ſie immer doch ſelbſt zu tragen, Freiwürfe uſw. Der Schieds⸗ richter ein Herr von Saarbrücken war ein gerechter Leiter. 2. Mannſchaft 03— 2. Mannſchaft Franken⸗ thal:3. 1. Igd. Frankenthal— 1. Igd. VfR.:6. MTG.— Mic. Phönix(:1) Auf dem MTG.⸗Platze ſtanden ſich zwei heiße Favoriten um die Meiſterſchaft gegenüber. Phönix hatte eine im Vorſpiel erlittene Niederlage wett⸗ zumachen, was aber nicht gelang. Dem Spielver⸗ lauf nach iſt das Unentſchieden gerecht; zwar hatte Roederer kurz vor Schluß die große Chance das ſiegbringende Tor zu erzielen, aber er vergab ſie. Man ſah keinen techniſchen hochſtehenden Kampf, aber ein ſehr abwechſlungsreiches Spiel. Bei MTG. war eine ſchwache Stelle nicht feſtzuſtellen. Maecker im Tore hielt vorzüglich. Verteidigung ſehr zu⸗ verläſſig, aber das Spielen im Sturm muß ſich der eine Verteidiger unbedingt abgewöhnen, wenn er ſeine Mannſchaft nicht unangenehm überraſchen will. In der Verteidigung war Rittmann in großer 9 er hielt Roederer ſehr gut. Der Sturm hatte in Spieß den beſten Mann, der taktiſch groß⸗ artig ſpielte. Der ſchwächſte Mann iſt Imberger Die anderen Stürmer waren gut. Bei Phönix ſah man wieder Lang, der ſich ſehr gut einführte, und Ro⸗ nold(früher 1846), der aber nicht gefallen konnte. Dantel im Tore war zuverläſſig. Die Verteſchigung Hoffmann, Mayer der beſte Mannſchaftsteil. In der Läuferreihe gab es keinen ſchwachen Punkt. Der Sturm hatte in Roederer, Schuck umd Grundhöfer ſeine beſten Leute. Ronold zeigte wenig von Sturmführertalent, hätte Haden dieſen Poſten aus⸗ gefüllt, wäre ein Sieg von Phönix ſicher geweſen. Die erſte Halbzeit verlief torſos. Mc. kommt durch den Strafswurfſpezialiſten Spieß zum Führungstor. Den Ausgleich erzielte Roederer durch unhaltbaren Wurf. 2. Mannſchaft MTG.— 2. Phönix:1. 2. Jugend— 2. Frankenthal 902. BfR.— Neulußheim:1 BfR. der vorausſichtliche Meiſter der Gruppe 2 fer⸗ tigte Neulußheim mit:1 Toren ab. Kees ſpielte ſeit langer Zeit wieder, er führte den Sturm und erzielte 3 Tore. Torwart und Verteidigung wie üblich zuverläſſig. Die Läufereihe unterſtützte den Sturm vorbildlich. Der Sturm war in guter Wurf⸗ laune, jede nur mögliche Gelegenheit wurde aus⸗ genutzt. Fiſcher war ſehr gut. Morgen war nicht weniger als Amal erfolgreich, er war mit Kees der beſte Mann im Sturm. Neulußheim war nicht ſo ſchlecht wie das Reſultat vermuten läßt. Die Hin⸗ termannſchaft war der beſte Teil. Die Läuferreiße hatte gegen den fineſſenreichen VfR.⸗Sturm wenig zu beſtellen. Der Sturm iſt ſehr eifrig, er konnte ſich aber gegen die gute Hintermannſchaft von VfR. nicht durchſetzen. 2 Mannſchaft Vfg.— Neuluß⸗ heim 15:0. 2. Igd. VfR.— 1. Jgd. Poſt Sportver⸗ ein:0. Päiönir Damen— VfR. Damen:1. 08 Damen— ASV. Damen 20. Sport⸗Verein Waldhof— Polizei Sportverein:8 Beide Mannſchaften lieferten ſich vom Anfang bis zum Schluß ein ſehr intereſſantes Spiel, das keine Partei für ſich entſcheiden konnte. Waldhof war in ſehr guter Verfaſſung. In den einzelnen Reigen hat man das ſeither, feßlende Zutrauen wieder gewonnen. Die Hintermannſchaft lieferte eines ihrer beſten Spiele Die Läuferreihe war in der Abwehr ſowie in Auſßau gut. Der Sturm kombinierte ſehr gut und ließ den Wurf nicht ver⸗ miſſen. Bei den Poliziſten war der Torwart ſehr ſicher. Verteidigung wie immer aut. Die Fzufer⸗ reihe hatte keinen ſchwachen Punkt. Der Sturm war ſehr ſchnell und marf auch ſehr ſchön. Beſ der Panſe lagen die Waldſüfer mit:1 Toren in Fuüß⸗ rung. Erſt nach dem Wechſel änderte ſich das Bild ſehr zu Gunſten der Poltzei. Sp. C. Eintracht Oggersheim— Poſtſportverein 425 Die Poſtler kamen in Oggersßeim nach über⸗ legenem Spiel zu einem knappen Siege. Oggersheim hatte ſeine beſte Kraft im Torwächter, der ganz her⸗ porragend hielt. Bei der Verteidigung ſowie der Läuferreiße gaß es ganz grobe Deckungsfehler, die aber von den Poſtlern nicht ausgenutzt wurden. Der 7 5 8 — 2 Beilage der Sturm iſt noch der beſte Teil. nd it ihren Leiſtungen ſehr ſchwankend; Grund dafür iſt, daß die Mannſchaft nicht immer in der gleichen Die Poſtler ſind in ſtellung antreten kann. Bis zur Pauſe fü Sportklub:1. Erſt im Endſpurt wurde der Sieg ſichergeſtellt. 2. Mannſch. Poſt— Eiſenbahn Sportver⸗ einm 1. M.:2. Hallen⸗Tennis Tennisklub Mannheim gegen Bremer Tennis⸗Verein Das Tennisſpiel in den eigens zu dieſem Zweck er⸗ bauten Hallen iſt ein gleichwertiger Genuß m Spiel auf ungedeckten Plätzen. Es gibt in der e bei dem Holzboden keine Unebenheit, der Ball ſpringt vom Boden je nach den einzelnen Schlägen ſtets gleichmäßig ab. Kein Wind, keine Sonne beeinfluſſen das Spiel. Die ſogenannte Seitenwahl ſpielt beim Hallen⸗Tennis keine Rolle. Eine Störung durch etwaigen Lärm von anderen Plätzen, von der Straße uſw. kann nicht vorkommen und ein angeſetztes Spiel kann nicht ausfallen Alle die genannten Vorzüge treten bei dem Spiel in der Halle des Bremer Tennis⸗Vereins Bremen zutage. In der Hanſaſtadt iſt dank dieſer günſtigen Vorbedingung den ganzen Winter über großer Tennisbetrieb. ie in den letzten Jahren ſo wird auch in dieſem Jahre wiederum eine Mannſchaft des Tennisklubs Mannheim gegen die Bremer Vertreter in der Halle einen Klubkampf zur Austragung bringen. Das Wettſpiel findet am 16.17. November ſtatt, für Mannheim ſpielen, da Klopfer ver⸗ hindert iſt, Dr. Buß, Oppenheimer, Dr. Fuchs und Sal⸗ mony. g 2 4 N Tennis- —— heimer Zeitung“ 8 Mann Expedition nach Spitzbergen Herr Dr. Bernhard Villinger, der am 12. Nov. 1920 im Ski-Club Mannhelm⸗ Ludwigshafen über ſeir Expedition nach Spitzenbergen berichtet, iſt in annheim kein Unbekannter. Er iſt in Mannheim ge⸗ ren, beſuchte hier das Gymnaſium und machte auch in heim ſein Abitur. Bekannt wurde Bernhard Vil⸗ Meiſterſkiläufer und Alpiniſt ſchon vor dem insbeſondere auch durch die wundervollen Skifilme des Schneeſchuhs“ uſw. 1918 leitete Vil⸗ Schlittenexpeditionen zur Rettung verunglückten Schröder⸗Stranz⸗ er deutſchen Expedition gelang es damals im orſtoß zum Nordkap Nordoſtland, wobei dieſe n ihr Schiff einbüßte. Nach einem abenteuerlichen ) über brüchiges Meereis konnten ſich aber die Teil⸗ er ſchließlich retten. leitete Dr. Villinger eine neue Expedition nach Spitzenbergen und Grönland, wo unter ſeiner Mitarbeit der bekannte Polarſilm„Milak, der Grönlondjäger“ entſtand. Vor Kurzem hat Dr. Villinger ſeine Erlebniſſe und Erfahrungen in dem ausgezeichneten Buch„Die Arktis ruft“ niedergeſchrieben. Im kommenden Frühfahr wird Dr. Villinger auf Veranlaſſung der Internationalen Ge⸗ ſellſchaft der Arktis an der Zeppelinfahrt als Expeditions⸗ arzt, Verantwortlicher für die Ausrüſtung, wifſenſchaft⸗ licher Phetograf uſw. teilnehmen. In ſeinem Mannheimer Vortrag bringt Dr. Villinger über 160 Lichtbilder in le⸗ bendigem Bild über den 12 monatlichen Aufenthalt in Spitzenbergen und bet, den Eskimos, über ſeine Hunde⸗ ſchlitten⸗ Expeditionen auf der Suche nach Schröder⸗Stranz und über die ſchwierige Rettung der Expedition. Wie wir erfahren, wird auch Dr. Villinger über das Ziel und die Bedeutung der Zeppelin⸗Nanſen⸗Fahrt 1990 ſprechen. nger als driege, ie Wunder linger die meer orgabeſpiele Vorteile und Nachteile der Vorgabeſpiele Während in früheren Jahren bei jedem Tennis⸗Tur⸗ nier außer den offenen Konkurrenzen einige Vorgabe⸗ Konkurrenzen zur Ausſchreibung gelangten, hat ſich in den letzten zehn Jahren die Einteilung der Konkurrenzen in verſchiedene Klaſſen immer mehr verbreitet. In Deutſchland iſt man allgemein der Anſicht, daß die Trennug der Spieler in verſchtedene Klaſſen dem frü⸗ her geübten Brauch der Vorgabeſpiele vorzuziehen iſt, weil die Schwierigkeiten des Ausgleichs der Spielſtärken bei den Vorgabeſpielen ſehr groß ſind und ſich Irrtümer nicht vermeiden lafſſen. In vielen Ländern z. B. auch in England wurden die Vorgabeſpiele beibehalten und er⸗ freuen ſich dort heute noch großer Beliebtheit und regen Zuſpruchs. Wenn man nach Gründen ſucht warum gerade England, wo das Tennisſpiel eine viel größere Verbrei⸗ tung als in Deutſchland hat, bei dem alten Syſtem ge⸗ blieben iſt, ſo ſind dieſe zu finden. Wohl jeder Tennisſpieler wird ſich daran erinnern können, wie er bei Beginn ſeiner Tennislaufbahn mit fiebernder Erwartung dem Tag entgegenſah, an dem es ihm vergönnt war das erſte Mal an einem Turnier teil⸗ zunehmen. Nicht die Hoffnung auf einen Sieg, ſondern die Erwartung gegen ein guten Spieler kämpfen zu können war es, was die Teilnahme am Turnier für ihn zu einem beſonderen Ereignis machte. Auch war die Möglichkeit bei einem günſtigen Handicap eine Anzahl Runden vorwärts zu kommen und damit den Genuß des Turnierſpielens einige Tage zu genießen auch für die ſchwächeren Spieler vorhanden. Die Klaſſeneinteilung be⸗ günſtigt ohne Zweifel die ſtärkeren Spieler und unter⸗ bindet das Vordringen von ſchwächeren Spielern über die erſte oder zweite Runde hinaus. Außerdem benimmt die Klaſſeneinteilung dem ſchwächeren Spieler jede Chance gegen einen Gegner, von dem ihm ein Klaſſenunterſchied trennt zu ſpielen, was bei Vorgabeſpielen nicht nur mög⸗ lich, ſondern wahrſcheinlich iſt. Vom Standpunkt des fortgeſchrittenen Spielers aus haben Vorgabeſpiele unbedingte Vorteile. Für den jungen aufſtrebenden Kämpfer ſind dieſe Spiele eine Erziehung zur Konzentration und ein Prüfſtein für ſeinen Kampfgeiſt, er muß ſein Spiel auf Sicherheit ein⸗ ſtellen und wird bei häufigem Vorgabeſpiel auch körper⸗ lich viel leiſten müſſen. Selbſtverſtändlich darf ein ſolcher Spieler nicht nur au Vorgabeſpielen teilnehmen, ſonſt iſt die Gefahr vorhanden, daß er ſeinen ganzen Stil darauf einſtellt. Wir wiſſen, daß es ſogenannte„Vorgabe⸗Spezia⸗ liſten“ gibt, die durch ihre Zähigkeit und Energie in Verbindung mit einer bis zu einem gewiſſen Grade ver⸗ vollkommneten Technik, befähigt ſind die meiſten Vorgabe⸗ Konkurrenzen ſiegreich zu beenden, denen es aber nicht möglich iſt im offenen Kampf Spieler zu beſiegen, die an und für ſich nicht ſtärker aber angriffsluſtiger ſind. Dieſe „Vorgabe⸗Spezialiſten“ werden ſich nie und nimmer zu ganz großen Taten aufraffen können. Deshalb iſt es Pflicht eines jeden vorwärtsſtrebenden Spielers ſobald er eine Spielſtärke erreicht hat, die es ihm ermöglicht, mit Ausſicht auf Erfolg, an offenen Konkurrenzen teil⸗ zunehmen, ſich in der Hauptſache hierauf zu konzentrieren und die Vorgabe⸗Spiele nicht mehr zu Zwecken des Trai⸗ nings, ſondern nur noch nebenher zu ſeinem Vergnügen zu beſtreiten. Es gibt aber eine Kategorie Spieler, denen der Fortfal er Vorgabe⸗Spiele den Anreiz zur Teilnahme an Tur teren überhaupt gibt. Es ſind dies die Spieler, die das Tennisſpiel ohne ſpieleriſchen Ehrgeiz nur zur Unterhal⸗ tung und Erbauung betreiben. Je größer die Gemeinde der Anhänger des Weißen Sports wird— und es ſprechen alle Anzeichen dafür, daß die kommenden Jahre Rekord⸗ ziffern erreichen werden— deſto größer wird auch die Zahl der Spieler werden, die nicht gewillt ſind, ſich an einem Turnier zu beteiligen, bei dem von vornherein feſtſteht, daß ſie die erſte Runde nicht überleben werden. Mit der wach⸗ ſenden Popularität des Tennisſports wird ſich ſinngemäß die Notwendigkeit ergeben, dem Beiſpiele Englands zu ſol⸗ gen— jedem größeren Turnier eine Anzahl Vorgabe⸗ Kon⸗ kurrenzen änzugliedern. Aber auch von der materiellen Seite her betrachtet, ſcheinen die Vorgabe⸗Konkurrenzen er⸗ wünſcht zu ſein. Die meiſten Provinzklubs ſind trotz der ſich immer ſteigenden Anteilnahme des Publikums nicht in der Lage, die ſehr erheblichen Koſten eines Turniers aus den Eintrittsgeldern zu beſtreiten. Die Nennungsgelder für die Vorgabe⸗Konkurrenzen werden in den meiſten Fäl⸗ len der Haupt⸗Aktippoſten der Turnierbilanz ausmachen, und ohne dieſe Einnahmeguelle werden wohl viele Tur⸗ niere auf die Dauer nicht beſtehen können. 8. Aber nicht nur für die ſchwächeren Spieler bieten die Vorgabeſpiele Gelegenheit ihre Teilnahme an einem Tur⸗ nier zu verlängern, auch den Teilnehmern der erſten Klaſſe gehen ſie in vielen Fällen die erwünſchte Spielgelegenheit. So z. B. denjenigen Spielern, die zwar ſtark genng ſind, um an den offenen oder Meiſterſchaftskonkurrenzen tetl⸗ zunehmen, die aber nicht über die zweite oder dritte Runde ſowohl im Einzelſpiel als auch im Doppelſpiel hinaus⸗ kommen. Dieſe Spieler ſind daun für den Reſt der Dauer bes Turniers zur unerwünſchten Untätigkeit verbannt, da ihnen die gleichartige Teilnahme an den A- und B⸗Ron⸗ kurrenzen ſelbſtverſtändlich nicht geſtattet iſt. Bei Austra⸗ gung von Vorgabe⸗Spielen neben den Meiſterſchaftskon⸗ kurrenzen ergibt ſich ein ganz anderes Bild, da es jebem Teilnehmer der A⸗Klaſſe freiſteht, ſich an den Vorgabe⸗ 4 Internationaler Rhönrad Wellbewerb in Würzburg Die Rhönräder an der Würzburger Löwenbrücke. Etwa 100 Röönräder fanden ſich zu dem internationalen Rhönradwettbewerb ein, Würzburg, der Hochburg dieſes neuen Sports, zum Austrag kam. der in Spielen zu beteiligen, was er ſicher bei frühzeitigem Aus⸗ ſcheiden aus den A⸗Konkurrenzen auch tun wird. Während die Vorgabe⸗Sptele bei den Einzel Konkur⸗ renzen unbedingt ein gutes Training ſind und deshalb einen ſportlichen Wert haben, trifft dies bei Doppel⸗ ſpielen nur in beſchränktem Maße zu. Zwei Spieler, die ſich nur ganz gelegentlich zu einem Doppelpaar vereini⸗ gen, um irgend ein Vorgabe⸗Sptel gemeinſam zu be⸗ ſtreiten, werden niemals ihr Zuſammenſptel auf eine ge⸗ wiſſe Höhe bringen können. Dagegen wird es für einge⸗ ſpielte Doppelpaare, die die offenen Konkurrenzen zu⸗ ſammen beſtreſten, von großem Vorteil ſein, ihre Meldung zu begreifen, daß ein homogenes, gut eingeſpieltes Doppel⸗ paar ſoll keine ſich bietende Gelegenheit vorübergehen lafſen, um an der Vervollkommnung des Zuſammenſpiels zu arbeiten; die Vorgabe⸗Spiele ſind ſtcherlich nicht die die ſchlechteſte Gelegenheit dazu. Es iſt auch nicht ſchwer zu begreifen, daß ein homogenes, gut eingeſpieles Doppel⸗ paar bei ſtärkerer OVorgabebelaſtung größere Chancen hat als eine aus dem Zufall heraus entſtandene Paarung. Naturgemäß bedeuten Vorgabe⸗Spiele ſür die Turnier⸗ Veranſtalter eine Unmenge von Arbeit, wenn der Vor⸗ gaben⸗Ausgleich mit der unbedingt erforderlichen Ge⸗ wiſſenhaftigkeit gemacht wird. Unzufriebene, die ſich durch das ihnen zugedachte Handteap benachtetligt kühlen, hat es ſtets gegeben und wird es auch geben, ſolange Vorgabe⸗ Spiele abgewickelt werden. Die hier angeführten Vorteile dieſer Vorgabe⸗Spiele rechtfertigen zweifelsohne ihre Exi⸗ ſtenz. Daß Vorgabe⸗Spiele bei den ganz großen Tennis⸗ ereigniſſen wie z. B. bei den Internationalen Meiſter⸗ ſchaften in Hamburg nicht am Platze ſind, liegt in der Na⸗ tur der Sache. Bei dieſen Turnieren ſollen und müſſen die Spieler ihre ganzen Kräfte und Intereſſen auf eine Kon⸗ kurrenz konzentrieren, weshalb es falſch wäre, ſie unndtig abzulenken. Es ſoll nicht verſchwiegen werden, daß in Amerika das jetzt bei uns in Deutſchland verbreitete Klaf⸗ ſenſyſtem auch vorherrſchend iſt, dies hängt ſeboch mit dem Umſtand zuſammen, daß in Amerkka die Turniere in erſter Vinie von denen zur erſten Klaſfe gehörenden Spielern und von Studenten frequentiert werden, alſo von Spielern, die von großem ſportlichen Ehrgeiz erfüllt ſind. Den breiten Maſſen in Amerika iſt infolge der ſtarken beruflichen In⸗ anſpruchnahme und den durch die großen Entfernungen ſich in den Weg ſtellenden Schwierigkeiten die Teilnahme an Turnteren nicht in dem Maße möglich, wie dies in England und auch auf dem europäiſchen Kontinent der Fall iſt.- Athletik Bf Schifferſtadt von Ludwigshafen 12:5 geſchlagen Im Vereinshaus des Fc. Phönix Zudwigs⸗ hafen trafen ſich am Sonntag morgen die Ringermann⸗ ſchaften bes Stemm⸗ u. Ringelubs Ludwigshafen und det FC. Phönix. Es handelte ſich bei dieſem Treffen um nicht mehr und weniger als um den Abſtieg oder den Auf⸗ ſtieg in die Oberliga⸗Klaſſe. Das Treffen wurde mit aller Erbitterung von beiden Seiten durchgeführt, und beſonders im Kampfe der Mittelgewichtler Kreimes und Heißler würde bis an die Grenze des Erlaubten gegangen. das: Publikum, beſonders die Schifſerſtädter Anhänger, nahmen an den Vorgängen auf der Matte lebhafteſten Antell und gab ihren Beifalls⸗ und Mißtrauenskundgebungen lauten Ausdruck. Die Entſcheidungen des Kampfgerichts Dumrauf als Obmann, Drees und Kölbl als Punktrichter waren in jeder Hinſicht einwandfrei. Die Schifferſtäbter, die auf der Tabelle mit 8 Siegen rangieren, und im Vorkampf:7 gewannen, mußten dies⸗ mal eine Niederlage hinnehmen. Damit haben dle Schiffer⸗ ſtädter alle Möglichkeiten verſpielt, während Ludwigshafen noch zwei Kämpfe zu beſtreiten und damit noch weitere Steges möglichkeiten hat. Wie ſie kämpften Das Bantam⸗Gewicht bringt Winkes⸗ In. uu Bernatz⸗Schi. zuſammen. Heftig wogt der Kampf bin und her, und man ſieht Ringkampf in ſchönſtem Stil. Nach 20 Minuten iſt Winkes überlegener Punktſteger. Federgewicht: Hier ſteht man Babelotzki⸗Su. und Lochner⸗Schl. 20 Minuten lang ſucht der elne den anderen abzufaſſen und niederzuwerfen, doch beide find ſtark auf der Hut und vergeben ſich einander nichts. Babelotzkt ſtegt nach Punkten. Auch im Leichtgewicht wird ein Punktſieg verge⸗ ben. Steuernagel⸗Lu. und Krauß ⸗Schl. gehen 20 Minuteg lang über die Diſtonz und trennen ſich nach fairſtem und lebhaftem Treffen mit einem Punktſieg für Steuernagel. Das Weltergewicht bringt zwei nicht minder hart⸗ näckige Vertreter auf die Matte. Hier iſt es zur großen Ueberraſchung der Schifferſtädter Bug, der über den Lud⸗ wigshafener Meixner einen Punktſieg erntet. Ganz hart bekämpfen ſich dbde Mittelgewicht len. Kreimes⸗Ln. will mit aller Gewalt ſeinen Gegner Heißler⸗ Schi. auf die Schultern bringen, doch hier ſtößt er auf eine eiſerne Mauer. In der 13. Minute glückt es dem Schiffer⸗ ſtäbter, Kreimes durch Aufreißer am Boden mit Armzug auf die Schultern zu legen. Stahl⸗Lu. beweiſt im Halbſchwergewicht ſeine kämpferiſche Tüchtigkeit. Sein Gegner iſt kein Geringeret als der bekannte Schifferſtädter erfolgreiche Ringer Kolh. Blitzſchnelle Griffe werden gefaßt und paradlert, bis Stahl ſeinen Gegner durch ſeitlichen Untergriff in zehn Minuten erledigt hat. Gegen den gigantiſchen Kämpen Gehring mochte Sturm⸗ Schl., ſeine Ausſichtsloſtgkeit einſehend, nicht kämpfen, Iteß ſich wehrlos auf beide Schultern werfen, bevor die Sekunde verſtrichen war. elmel. Jußball Sportklub Käfertal— 0 und N. Fendenheim 971 920 Starke Nebelſchwoden umlagerten die Kampfſtätte d Sportklubs Käfertal als der Schiedsrichter Za woz a Bruchſal den Ball zum Spiele freigab. Beide Mann⸗ ſchaften waren ſich ziemlich gleichwertig. Am beſten war beiderſeits, die Berteidigung beſetzt. Küfertals Sturm zu belt im Torſchuß, ſonſt hätte unbedingt von den vielen, ch bietenden Torſchancen wenigſtens eine verwertet wer⸗ den müſſen. Denn Unentſchieden wäre, nach den gede ger Leiſtungen wohl das richtige Ergebnis geweſen. ber auch ber faſt Undurchdringliche Nebel beeinträchtigte ſtark den Spielverlauf, hier wäre es Sache des Schieösrichters geweſen den Kampf aus dieſem Grunde abzubrechen. Ver⸗ keiltes Feldſpiel auf beiden Seiten. Eine beſonders gün⸗ ſtige Gelegenheit für Käfertal— einen Strafſtoß des kin⸗ linken Verteidigers K. fängt der gegneriſche Torwart gut ab. Auch onf der Gegenſeite die gleich guten Chancen, die ebenfalls der Tormann gut parriert. Dann(legt Käfertal im Angriff und hat ſogar eln kleines Plus, kann aber, die wirklich famos arbeitende Verteidſgung der Gate nicht überrennen. Auch eine präziſe Flanke des Dinksaußen weiß der Mittelſtürmer nicht erfoelgrei auszunutzen. So geht man mit dem Unentſchteden 0: zur Pauſe. Immer ſtärker ſetzt der Nebel eln, dazu die Undlfzipli⸗ niertheit des beiderſeitigen Publikums, Folge davon— völlig zerfahrenes und hartes Spiel. Der Gäſtehalblinke ſchießt wenige Meter vorm Tor daneben, auch ein Gegen⸗ über hat bald darauf das gleiche Pech. Ebenſo bleiben verſchledene Strafſtöße beider Partelen unverwertet. In der. Minute aber bringt eine ſchöwe Flanke des Links⸗ außen durch den Halbrechten den Führungstreſſer für Feu⸗ denheim. So ſehr ſich nun auch der Swortklub anſtrengz, er vermag das Ergebnis nicht zu verbeſſern und muß 55 mik Sieg und Punkten abziehen laſfen. A 69 9. 0 Zur Durchführung der Finanzreform ſchreibt die All- gemeine Deutſche Creditbank, Leipzig, in ihrem letzten Wochenbericht vom 8. November: Auf An⸗ fragen und Ber lun enſben Arb hat zwar der Reichsfina t Monaten mannigſoche i 0 1 25 vor 2 15 könne. Gleich; fertiggeſtellt wer mit der Finan geg ärtig de 4 cr der parlamentariſchen Erörterur ſelbſt wenn ſie auf grundſätzliche E eform als eine Schädigung von weittragender Bedeutung anſehen muß. Wohl ſind die Auslaſſungen des Reichsfinanzmini⸗ ſters im Reichshaushaltsausſchuß beachtlich, denen zufolge überhaupt eine Verminderung der erlaſten in Aus⸗ ſicht genommen iſt, um durch ſie eine Steigerung der wirt⸗ schaftlichen Produktivität u. g. aus den Möglichkeiten einer ſtärkeren Neubildung von Eigenkapital herbeizuführen. Ein ſolcher angeſtrebter Erfolg erſcheint jedoch von vorn⸗ herein beeinträchtigt, wenn man— wie mehrfach ſchon be⸗ hauptet— damit rechnen müßte, daß die einer Ein⸗ köommen⸗ und Gewerbeſteuerreform herzuleitende Koſten⸗ Verbilligung für die Wirtſchaft nur ſtaffelweiſe innerhalb eines mehrjährigen Zeitraumes zur Durchführung käme. Deshalb wird auch der vom Reichsfinanzminiſter bekämpfte Wirtſchaftspeſſimismus kaum gebannt werden und pſycho⸗ logliſch ein lediglich von der Ausſicht auf Finanzreform ge⸗ eragener Auftrieb ausbleiben ſolange man ſich nicht davon Überzeugen kann, daß wirklich eine durchgreifende Neuge⸗ ſtoltung der Dinge geplant iſt. Dies umſoweniger, als der beim Beſchreiten neuer Wege ſachlich doch ſicherlich recht ausſchlaggebende Faktor der Verwaltungserſparniſſe vor⸗ erſt keineswegs ſo vorangeſtellt iſt, als man erwarten ſollte Badiſche Beamtenbank ecmbeß. zu Karlsruhe. Das Inſtituk bittet uns nochmals um die Feſtſtellung, daß es weder mit der„Bank für Deutſche Beamte in Berlin“ noch mit dem„Wirtſchaftsbund Braunſchweig“ in irgend welchen geſchäftlichen Beziehungen ſteht, und daß der Zuſammen⸗ bruch dieſer Banken die Badiſche Beamtenbank e GmbH. zu Karlsruhe deshalb nicht berührt. Sie iſt ein vollſtändig ſelbſtändiges Unternehmen auf unbedingt geſunder Grund⸗ lage. Für die Mitglieder dieſer Bank, ſowie für die Ge⸗ ſchäftswelt, ſind deshalb Befürchtungen irgend welcher Art grundlos. Weitere Verluſtabſchlüſſe im Einigkeit⸗Kali⸗Ronzern. (Eig. Dr.) Die Gewerkverſammlungen werden zum 25. d. Mts. nach Hannover einberufen Auch für 1928 ſollen die Bilanzen erneut mit einem Verluſt abſchließen. Trotz⸗ dem wird eine Ausſchüttung in noch nicht feſtſtehender Höhe erfolgen. O Röchlingſche Eiſenwerke Diedenhofen.(Eig. Dr.) Die Lorraine Miniére et Metallurgie in Diedenhofen, die ehe⸗ maligen Röchlingſchen Eiſenwerke, ſchlagen der GV. am 22. Nov. einen von 15 auf 20 v. H. erhöhte Dividende vor. * Abler u. Oppenheimer Ac. in Berlin. Wir erfahren aus Verwaltungskreiſen, daß das Geſchäftsjahr 1928/29 mit einem kleinen Ueberſchuß abgeſchloſſen hat, der aber zur Verteilung einer Dividende nicht ausreicht. Die Bilanz weiſt Reſerven in vorjähriger Höhe nach. Die Geſellſchaft iſt gut beſchäftigt; über die Ausſichten kann Beſtimmtes nicht geſagt werden. Die GV. findet vorausſichtlich am 21. Dezember d. Is. ſtatt. Hohenzollern Ach. für Lokomotipban, Düſſeldorf.— Geſamtverluſt 2,48 Mill. /. Das Unternehmen, deſſen Aktienmehrheit vor kurzem aus dem Beſitz eines Zweiges der Familie Haniel an 155 Firma Fried. Krupp AG. in Eſfen überging, veröffentlicht erſt nach der HV. die Ver⸗ mögensrechnung für das am 30. Juni 1928 abgelaufene Geſchäftsfahr. Danach hat ſich der Betriebsüberſchuß auf 100(0,56) Mill.„ belaufen. Handlungsunkoſten einſchl. Zinſen erforderten 0,96(0,64) Mill., ſoziale Laſten und Steuern 0,5(0,20) Mill., ſo daß ſich bei 0,2(0,40) Mill. Mark Abſchreübungen unter Einvechnung der Verluſtvor⸗ träge aus den Vorfahren mit insgeſamt 1,77 Mill.„ ein Gefamtverluſt von 2,48 Mill. II. Es iſt demnach faſt die Hälfte des 5,4 Mill.„ betragenden Ac. ver ⸗ lo ren. Auf den Anlagekonten ſind im Geſchäftsfahr 192798 noch 0/05 Mill. 4 Zugänge insgeſamt verbucht, daueben noch ein Abgang von 0,03 Mill. 4, so daß ſich unter Berückſichtigung der Abſchreibung folgende Schluß⸗ werte ergeben: Grundſtücke 9,47(0,475), Wohnhäuſer 0,53 —————— in lau⸗ nzahlun⸗ dverſchvei⸗ fender Nechnung mit 5,34(1,71)(darunter 0, gen) Mill. 4. Daneben erſcheinen noch Sch bungen und Darlehen mit 1,57(1,89) Mill.. 3 5H. Rund Verwal geneh⸗ n nahmen renanteilen rund llen 500 000 R. ften, in de en auch die ⸗Geſellſchaft enthalten ſind, beziffern ſich zuſammen auf 28,8 Mill... Davon entfallen auf: Verwaltungskoſten(Gehälter und Löhne für das Verwaltungs⸗ und Betriebsperſonal, ſoziale Abgaben, Verſicherungen, Koſten für Bereitſtellung und Unterhaltung der Sende⸗ und Betriebsräume, ſonſtige per⸗ ſönliche und ſachliche Verwaltungsausgaben) 6 Mill..; Steuern 1,7 Mill..“; Betriebskoſten(Aufwen⸗ dungen für den Betrieb der 27 Rundfunkſender, Miete für Beſprechungsleitungen, Koſten für elektriſche Kraft uſw.) 4,8 Mill..; Programmkoſten(Honorare für feſt⸗ angeſtellte und vorübergehend beſchäftigte Künſtler, Schau⸗ ſpieler, Orcheſter⸗ und Chormitglieder, Vortragende, muſi⸗ kaliſche und literatiſche Lizenzen, Theaterübertragungen, Nachrichtendienſte uſw.) 12,2 Mill. R/; Reichs⸗Rund⸗ funk⸗Geſellſchaft, Betrieb des Deutſchlandſenders, allgemeine techniſche Ausgaben, Unterhaltung wiſſenſchaft⸗ licher Inſtitute, Werbungen, Ausſtellungen und dergleichen 4,1 Mill. R. 4. Die laufenden Abſchreibungen erforderten 1,7 Mill.., an Dividenden wurden 282 000., 7,5 v. H. des Aktienkapitals) und an Tantiemen insgeſamt 114 000 R. ausgeſchüttet. Der verbleibende Reſt von etwa 1,1 Mill..4 wurde für Rückſtellungen, geſetzliche Reſerve auf neue Rechnung verwendet. Im Privat⸗ f ſich etwa 5 v. H. des Aktienkapitals, wäh⸗ v. H. in den Händen der Rei ſt, der Landes⸗ en, Kommunen und öffentl. Körperſchaften ſind. 14,9 regierung O Daimler⸗Benz⸗AG. Stuttgart— Verwaltung ſchweigt ſich weiter aus.(Eig. Dr.) Die Verwaltung glaubt uns auf Anfrage über die letzten Kombinationen eines Auto⸗ mobil⸗Fabrik⸗Zuſammenſchluſſes ſowie über die dadurch bedingte evtl. Veränderungen innerhalb der Daimler⸗ Werke in dem jetzigen Stadium nichts ſagen zu können. Sobald eine Transaktion abgeſchloſſen ſei, könne erſt der Oeffentlichkeit Mitteilungen gemacht werden() Im übrigen laufen die Verhandlungen wegen Abſtoßung des Mariendorfer Geländes, von der man ſich eine Ent⸗ laſtung der Daimler⸗Bilanz um 6 bis 8 Mill./ verſprach, noch weiter. Das Ergebnis ſei noch nicht abzuſehen. * Porübergehnde Stillegung der Opel⸗Werke. Die Adam Opel.⸗G. teilt mit, daß die Rüſſelsheimer Werke vom 21. Dezbr. bis zum 2. Januar zwecks Inventuraufnahme geſchloſſen ſein werden und daß die Belegſchaft in den vor⸗ hergehenden Wochen wie ſeither arbeitet. * Elite Diamantwerke AG., Chemnitz. Nach der burch die Leipziger Treuhandgeſellſchaft erfolgten Aufſtellung des Status der Elite Diamantwerke AG., Siegmar in Sachſen, betragen die hypothekariſch geſicherten Forderungen 1 328 000 /, die ſonſtigen geſicherten Forderungen 1 800 000 Mark. Die ungeſicherten Forderungen belaufen ſich auf 5 412 000 /, denen für die ungeſicherten Forderungen frei⸗ verfügbare Aktiven in Höhe von 3 800 000, gegenüber⸗ ſtehen. Bei einer ruhigen Abwicklung dürfte dos einge⸗ leitete Vergleichsverfahren für die ungeſicherten Gläubiger eine Quote von etwa 50 v. H. eregben. * Eine Berberich⸗Fuſton. Die Firmen Berberich u. Cie. und F. Berberich Söhne Säckingen(mech. Webereien und Druckerelen) haben ſich zu einer Aktiengeſellſchaft vereinigt. Das Grundkapital der neuen Geſellſchaft beträgt 1,2 Mill. A. Geſchäftsloſe aber widerſtandsfähige Voöͤrſen Weiteres Einſchrumpfen der Umſätze/ Faſt völliger Auftragsmangel/ Grundton aber widerſtandskräftig Mannheim abbröckelnd Auch in der neuen Woche lag die Börſe unter dem Druck ausgeprägter Geſchäftsſtille, ſodaß die Kurſe erneut leichten Abſchwächungen unberlagen. Farben gingen auf 180 zurück. Niedriger notierten noch Wayß u. Freytag, während Südd. Zucker 1,5 v. H. im Kurſe anziehen konn⸗ ten. Von Nebenwerten hamen Mannheimer Gummi nach Pauſe mit 36 v. H. zur Notiz. Am Rentenmarkt waren Neubeſitz abgeſchwächt, dagegen blieben Liquidationspfand⸗ briefe und Reſtquoten geſucht. Frankfurt geſchäftslos Zum Wochenbeginn fehlte der Börſe wieder ſeg⸗ liche Anregung, ſodaß bei weiter anhaltender Ordre⸗ loſigkeit von einem Geſchäft faſt nicht öie Rede ſein konnte. Newyork hatte am Samstag die Börſe geſchloſſen. Die Spekulation war wieder auf ſich ſelbſt angewieſen und zeigte ſich ſehr zurückhaltend; aber Material kam kaum heraus. Doch genügte ſchon das Minimum eines Ange⸗ bötes, um das Kursniveau gegenüber den Schlußkurſen vom Samstag etwas zu ſenken. Der Grundton der Börſe zeichnete ſich aber trotzdem durch eine gewiſſe Widerſtands⸗ fähigkeit aus. Nur dem Automarkt wandte ſich etwas Intereſſe zu; Daimler 194, AEG. 1 v. H. ſchwächer; Gesfürel knapp ge⸗ halten. Von den Chmie werten waren zur erſten Notiz nur J. G. Farben mit minus 2 v. H. amtlich notiert. Montanaktien lagen bis 1 v. H. ſchwächer. Banken eröffneten zumeiſt gut behauptet. Von Kunſtſeidenwerten büßten Aku 2 v. H. ein. Am Renten markt war die Umſatztätigkeit etwas reger. Ablöſungs⸗Neubeſitz gaben etwas nach, von Ausländern wurden beſonders Zolltürken und Bagdad bevorzugt bei Beſſerungen bis zu„ v. H. Auch im weiteren Verlaufe blieb die große Luſt⸗ loſigkeit beſtehen. Am Geldmarkt war der Satz für Tagesgeld mit 7½ v. H. etwas leichter Am Deviſen⸗ markt war die Mark international etwas abgeſchwächt. Man nannte Mark gegen Dollar 4,1805, gegen Pfunde 20,399, London Kabel 4,8785, Paris 123,87, Mailand 93,15, Berlin bei kleinſtem Geſchäft verhältnismäßig widerſtandsfähig Es wird von Tag zu Tag ſchwerer, für die an der Börſe herrſchende Geſchäftsloſigkeit die richtigen Worte zu finden. Die Umſätze ſchrumpfen immer mehr zuſammen und heute konnte man direkt von Orderloſigkeit bei den Banken ſprechen. Man muß ſich wundern, daß überhaupt noch erſte Kurſe zuſtande kommen können, denn für manche Papiere waren nicht einmal 6 Mill⸗Orders vorhanden. Allerdings mußten 15 Terminpapiere und 70 variable Kurſe, infolge des ſtagnierenden Geſchäftes, auch heute aus⸗ fallen. Anregungen von außen fehlten ebenfalls wieder, zumal die Samstagbörſe in Newyork geſchloſſen war. Umſo erſtaunlicher war es daher, daß bei der Kursfeſtſetzung zwar keine Einheitlichkeit, aber eine verhältnismäßig große Widerſtands fähigkeit vorherrſchte. Die Abwei⸗ chungen gegen die Samstagſchlußkurſe gingen zwar eher nach unten, aber nur ſelten über ein Prozent hinaus. Am Geld markte machte die Erleichterung Fortſchritte, Tagesgeld 6 bis 8, Monatsgeld 8 bis 10, Warenwechſel ca. 76 v. H. Vielleicht wird heute die am Samstag bereits erwartete Ermäßigung des Privatdiskontes vorgenommen. Auch nach den erſten Kurſen war es auf faſt allen Märkten ſehr ſtill. An der allgemeinen Luſtloſigkeit änderte ſich wenig, und die Kursveränderungen betrugen, ſoweit überhaupt ſolche feſtzuſtellen waren, Bruchteile eines Pro⸗ zentes nach beiden Seiten. Auch am Kaſſamarkt litt die Kursbildung unter ſtarkem Ordermangel und war Zufälligkeiten ausgeſetzt. Hemmoor Zement plus 7, Chem. Albert plus%, dagegen Hilpert minus 7, Ver. Glanzſtoff minus 5 v.., Karl Lindſtröm minus 15 v. H. Der unveränderte Privatdiskont⸗ ſatz und die niedrige Bezugsrechtnotiz der Aku(74 v..) ließen gegen Schluß die Kurſe allgemein etwas nach⸗ geben. Aku lagen 3 v. H. niedriger. Deviſen gegen Reichsmark waren etwas ge⸗ ſucht, der Dollar notierte 4,1805. Die europäiſchen Valu⸗ ten lagen in Newwyork, ziemlich unverändert. London 4,8785, Holltud 40,37½, Schweiz 1938, Paris 39376, Spanien geſchäftslos 34,50 gegen London. Die Swapfſätze Dollar- Reichsmark ſind auf einen Monat 67½ Stellen, auf drei Der Zuſammenbruch der Reichsbund- Bank A. Die Reichsbund⸗Bank, die bekanntlich das Vergleichs⸗ verfahren beantragt, hatte ſich bald nach Gründung an die Kreditbank für Induſtrie und Landwirt⸗ ſchaft angelehnt. Bereits im Jahre 1925 ſtellte ſich heraus, daß die genannte Kreditbank eine ſkrupelloſe Spekulations⸗ bank war, und lediglich durch das Eingreifen der Bank für kommunalen Grundbeſitz wurde damals bereits der Zuſammenbruch verhütet. Das Debetſaldo der Bank für Induſtrie und Landwirtſchaft blieb beſtehen und da darauf keine Zinſen gezahlt wurden, ſchwoll es allmähich an auf etwa 6,8 Mill. Von dieſer Summe waren nur 3,9 Mil l. ge⸗ deckt. Dieſe Sicherheiten ſind der Bank für kommunalen Grundkredit überwieſen worden, deren abſonderungs⸗ berechtigter Kredit ſich heute auf etwa 3,3 Mill. beläuft. Hinzu kommen Einlagen der Beamten in der Höhe von 5,2 Mill., ſo daß ſich insgeſamt die laufenden Schulden auf 8,6 Mill. belaufen. Auf der anderen Seite beſtehen Forderungen an Beamte in der Höhe von 800 000, an weiteren Vermö⸗ genswerten ſind vorhanden 250 000 4 Hypotheken Wer⸗ nigerode, 100 000„ Wechſelforderungen, 70 000 4 Beteili⸗ gungen und 20 000 4 Inventar. Der Effektenbeſtand von 1,5 Mill., der ausſchließlich aus Pfandbriefen beſteht, iſt ebenfalls zum überwiegenden Teil der Bank für kommu⸗ nalen Grundkredit verpfändet. Den ungedeckten Forderungen an die Kredit⸗ bank für Induſtrie und Land wirtſchafb, die längft zufam⸗ mengebrochen iſt, in der Höhe von etwa 2,6 Mill. A ſteht lediglich eine einſtweilen noch vecht imaginäre Verwer⸗ tungs möglichkeit eines größeren Geländes in Frohnau⸗Weſt gegenüber. * Vergleichsverfahren bei Zöppritz eröffnet. Der An⸗ trag auf Eröffnung des Vergleichsverſahrens iſt vom Ge⸗ richt angenommen worden. Bis Ende November muß ein Status von der Firma eingereicht werden. Man hofft, daß man mit dem Vergleichsverfahren durchkommt, wozu ein Kapital in Höhe von 90 v. H. der Verpflichtungen vor⸗ Handen ſein muß Auch die Arbeiter und Angeſtellten haben an einem ſolchen Vergleich ein beſonderes Imtereſſe, um nicht ihre Erſparniſſe, die ſie teilweiſe jahrelang der Firma als Einlage zur Verfügung geſtellt haben, zu verlteren. Beim Zuſtandekommen eines Vergleichs ſollten dieſe Spar⸗ einlagen in erſter Linie voll zur Auszahlung kommen. * Dividendenansfall bei der Auwärter u. Bubeck AG., Stutigart. Die Geſellſchaft, die im Geſchäfts jah ve 1927⸗28 ihren Umfatz weſentlich ſteigerte, konwte auch in dem am 31. März&. J. abgelaufenen Geſchäftsfahr 192829 den Vor⸗ jahresumſatz wieder erreichen. Infolge der rückläufigen Konjunktur und insbeſnodere auch infolge ſehr geörückter Verkaufspreiſe iſt der Bruttogewinn weſentlich hinter dem⸗ fenigen des Vorjahres(544 990 4) zurückgeblieben. Der nach Tilgung der Unkoſten und Abschreibungen verbleibende Reingewinn von 10 418(i. V. 39 070)& ſoll teils für die Reſerve verwendet, teils vorgetragen werden. O Weitere Verſtändigung zwiſchen Mühlen und Mehl⸗ handel.(Eig. Dr.) Nachdem zunächſt in der rheiniſchen Mühleninduſtrie und anſchließend in Süddeutſchland die Verſtändigung mit dem Mehlhandel weiter vorgeſchritten iſt, erwartet man einen unmittelbaren Abſchluß einer Konvention in Rheinland⸗Weſtfalen, wobei einerſeits die Rabattgewährungen der Mühlen neu geregelt werden und andererſeits die Mehlhändler Preisbindungen eingehen ſollen. * Divibendenerhöhung der Brauerei Geismann AG., Fürth. Der AR. beſchloß, nach reichlichen Abſchreibungen der auf den 15. 12, einzuberufenden ordentlichen Haupt⸗ verſammlung die Erhöhung der Dividende von 11 auf 12 v. H. vorzuſchlagen(Stammbapital ½ Mills). Das abgelaufene Geſchäftsjahr hat eine Steigerung des Bier⸗ abſatzes mit ſich gebracht. * Der amerikaniſche Außenhandel im September 1929. Das amerikaniſche Handelsminiſterium gibt bekannt, daß die amerikaniſche Ausfuhr im September einen Geſamt⸗ wert von 487 Mill. Dollar und die Einfuhr einen Wert von 951 Mill. Dollar erreichte. Im Auguſt betrug die Ausfuhr 382 Mill. Dollar und die Einfuhr 877 Mill. Doll. * Die Preisindexziffer der„Metallwirtſchaft“. Die Preisindexziffer der„Metallwirtſchaft“ ſtellte ſich am 6. No⸗ vember auf 120,1 gegen 120,5 am 30. Oktober, fiel alſo um 1,2 v. H. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem Preisſtande vom 6. November folgende Einzelindexziffern errechnet: Kupfer 127,3(127,8), Blei 197,5(145,3), Zink 86,2(88,8), Zinn 96,4(99,8), Aluminium 132,0(132,0), 40 54), Fabrikgebäude 1,11(1,08), Maſchinen 168(140, Mabrid 34,45, Holland 12,0898. Monate 185 Stellen. Nickel 107,7(107,7), Antimon 97,2(95,7). 2 Aktien und Auslandsenlelhen in Prozenten N 9. U. 9,„L, 9, 1. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung= dude deleneer in Me le Stich Pag Fonte. 1el9 158g oe ene 2459 Jig5 Senne leg 18.2 Beg de 29 n gv 8 5 0. U. 9 1 9. II, 9. II. Buderus Eiſenw. 65,50 65,15 Hohenlohe. Werke 58.30.78] Schultheiß... 262,0 279.0 Wicking⸗Cement 115,7 1152 Mannheimer Effektenbörse otavi-Minen... e Konſerven Braun 72,— J72,.— Schuhk. Vernes—.— 42.— 40, Türk. Ad. Anl..—.20 N Phil. Holzmann 89.— 88.80 Wiesloch Tonw.. 1 e. 11 FPhbbönir Bergbau—.— 103,2 Kraus& Go. Lock. 46.— 45.— Seilinduſt. Wolff—..%, Bagd.⸗Eiſ 70.59] Ebarlott Waſſer A.— 8575 Horch e Eie. 68 ec Stgan etre o s Wiener Man 2928 8— 10..⸗G. f. Sellin 588.— 58.— Südd. Zucker 155,2—.— 4%„„„.—.50 Chem. Heuden..— 68,25 Siemens Halske 307.0 205.5 Wittener Gußſt. 35,50—.— 9500 Bab. St.⸗A. 21 18.— 75 291 1 8 1.. 1560 1200 Rheinſtahl. Lechwerke. 104.8 104,8 4%„ unif. Anl. 12,25 12,45 Chem. Gelſenk. 69,.— 69,.— Ilſe Bergbau. 210,0 208.5 Sinner.⸗G.. 119,5 118,0 Wolff, R.—— Fleer kr 88.— 89.— Daimler-Benz 42 42, Salze. deeaden 228 1198 Ludtoigsh. Wag. 27, 67 Teicot Beſigheim—.— 88.—%, 888. 01 70 0 1 55. e e ee 8 S 172 118.0 5 90 5 1 5 int. 23 0 Tellus Bergbau 112 25„ 400⸗Fr.-Los 12.20—.— 5 zu„ 5 m.. e e elſtoff Verein 18, 5Zũ:“lll! p,. e 3%„ Seld 6 63 Gebe. Jahr.., Ver. Stahlwerke 1062 106,0 Metallg Frankf. 18.2 118,5 Fer deteſch. Self. 110 10 4% Ce 21-Cabuſch. 145,0 142,0] Kahla Porzellan 5780 5078] Südd. Immobil. 2 12 Deutſch⸗Oſtafrlka 118, 1175 8% gaben. 26 1030 105,0 FJ. G. Farben. 181,0 160,0 industrie-Aktlen Mez Süpne. 50,— 30.— 1 2 5 1 1250 4% wee 1 58 Daimler Motoren 42.— 43,50 e 1487 1050 e Neu- Gul 0 1 a 5 9. f. Miag, Mühlb. 1218 1210 Ver. Ultramarin. 138,0 130,0 2, Kronenr. 1 5. eee 1 8 Buinea. 8 7 8„ 1 8 Ver. Zellſt. Berl. 118,0 1140 4½% Anat. Ser. 1740 17,70 Deſſauer Gas.. 1700 187,5 Klöcknerwerke.. 9775 97 Telepß. Berliner 80.— 50.— Otavi Minen 9,75 58, Pabilche Bank. 1920 1689 19% rte m. 20. 1240 1200 Binn aß aachen 2730 2705 Motoren dend 87— 550 Neg. Masch. t. 28 2550 4% AnatSer il 17.48 1460] Deuce Erne 5075 69. f fear een. 4185 A ver. Dele d. 82 50 N Pfalz. Hypoth. 575 75 8 15 1%„„ 124, 5 Schöſerh. Bing. 2070 280 Motor. Dtrutſer 1000 4070 Noce e Hafner 4220%%„ m 1640 1575 Deufſche Erdöl 99,75 89.— Kollmar Jourd.—.— 41.55 Tietz, Leonhard 181.5 1880 Frelverkehrs- Kurse i Geibetbank 1170 1165 Karle. äh. Haid 22.— 32 Schwarz Storch. 1900 1819 f eh Volth. Seil. u. K. 44.— 46,— 5 Teh. Rat Rail.———— Deuce ebe 80 50 Let agg 88 none Müm. 22. Pete. 9. Gebr. 170 155 Süd. Disconto 129.0 129.0 Kone en Sram 42 3670 Werder.... 1840 180 1. nahwe gen, 200— 18 6s Paß& gretag 88 25 96 Transport- Aktien Asche Steingen 1180 125 Lutter Kanter 105 1 2. 458 118 onſerven Braun 72.— 72.— W. Wolff 88 Schantungbahn..20.20 Deutſche Wollw. 12,50 12,50 Krauß& Cie. Lok.—.——.— Barziner Papier 111 111,2 5. Durlacher Hof. 136,5 186,5 Maunh. Gummi e. Abler Klever.. ee J Rein. Gebh& Sch. 97.— 98.-- 1 5 0 125 4 Deutſch. Eiſenhdl. 68,.— 6750 Kronprinz Met. 37,8 87. Beithwerke..... Deutſche Petrol. 0 1 00 2100 Pfalz. Mühlenw. 40 1480 e— 5 11 75 Rete, Gebr.. 103,0 103,5 Zenſtoff Aſchffbg. 142,8 143,5 Alg, Lot. Sie. 1500 1470 D e e 5 5 e 1 1 255 urg.. 178.0 1800 udwigsh. A. Br. 2100 210,0 ö e d 1 0 Rütgerswerle—.— 74.— Memel.———— Südd. Eiſenbahn 111,0 111,0] Dt. Schutzgeb. 5 5 Der. Chem. Charl. 61.— 61.— e of JJ. ͤ!. TVTTTVVVTVVVVTVVVVVVCT der J 70 Schnellpr. Frkthl. 53.——— Baltimore Ohio.—.——.— J. Aippe r 4885„ 5 Werger Worms 185,0 188,0 Rheinmühlenw.— Brown Boberi. 127¼ 127,0 8 2—. 102 0 1020 ufa(Freivert) 80.— 89.— Canada Ablief.50 67.25] Dresd. Schnellpr. 99 80 100,0 Linde! Eismaſch. 1578 1810 V. Harz. Poril⸗ 108,0 104.0 Diamond 1418 14,75 Herrn diſch elf. 12 72, Cement geibelbg. 1200 1195 Schuckerk, Nbg 104—— Mafefer agg, 14.— 14.— Fr gelurichbahn e de Diener mean 188 80 Sang 8185 840 f. 1 1 1 n e* W e 88.50 80—-— Rarſtabt—— Terminnotierungen Schluß) Hapgagg 108,7 108,0 Hufe chens 62.— 62.— e e 1110 1710 8 866. 8 1820 1070 5 C— 3„ Wanßz& Pere 85 0„Südamerika. 164,0 162,0 Sülſeld. 8, 38,. 5„ ahl. v. d. Zyp. 0„ Mounz. detfich. 85.— 88,—! Jellſtoff Waldhof 1350 2500. 1000 100,0 Ang. Ot. Credit 119.5 119, Ilſe Bergbau. 209.9 2090 Hanse Dfchiff 149,0 149,0 Dynamit Truſt 86,— 86,— 3 Steffen 1 8 8 5085 1 l Laine——— 5 Sichel 1 25 3533 2 Ehemiſche Albert 2,50—.—. Banff Brauind. 142.0 141,0 Kali Aschersleben 201,5 2010 ford. Liond. 1040 19888. 167 165, Li 1— 67.80 Vogt 1 90. 80. Ste be e rannturtar na e ee eee e eee e e eee insli N Aru. 243.0 242, Bayr.„u. W. 189,0 139,0 Kall Weſteregeln 205,0 208.0 8 0 o. aum ue e e 8 Ufa Fm... 90. 90, Festyerzinsſiche Werte Deutſche Bank 155,0 158.0 Daimler Benz. 42.— 48,50 8 185.0 185,9 R. Karſtadt.. 146,0 144.0 Bank e Emallke Ucric———— Mannesmann 100,0 98,00 Wanderer Werke 48,30 48, 9 8 Bövezt 8. 8 295 Reichsanl. f 8 3— 4. 10 2 50 58 1 6 4 1. 3 1 775 Commerzbank 165,2 165.8 Aiden 97,50 96,.— 12 5 1 4455 1. Enzinger Werke. 79,75 79.75 8 9755 14 1 1 2 i. — 50.— D. Hop. u. 119,5 119,0 D. Golb⸗u. S. Anſt. 188,0 137,„Nat. 5 6140 5 0& 0.0] Markt⸗ u. Kühlh. 127,8 128. EL Srl 5 Abisſungſch. U... D leeberſee⸗ Bank 99,75 98 77 Dt. o ech aut 3800 BBB Harmer Vankver 120,0 1200 EſfenerSteintehl 1 Masch duden. 1160 1140 erminnoti ngen Gehiuſt) „ohne.88 9,20 Disconto⸗Geſ.. 185.0 188,0 Dt. Verlag... 2080. Dresdner Bank 152, 155, Mannesmann., 9,— Hert Handetsgef 184 1635„ Maximil.⸗Hütte 158.0 152.0 Alg. Di. Credit 119, 119,0 Harpen Bergbau 188. 185.0 D. Wektb. Gold] 83,25 61,50] Dresdner Bank. 152,0 152,0 Dregd. Schnelpr. 98,— 86,28 N. aden 126.0 126,0 Mansfelder.. 1150 1140 Com. u. Privtok. 164,3 188,5] Jaber Bleiſtiſt... Mech. Web. Lind. 1180 115,0 Hank f Brauind 1330 143 Poeſch El u. St. 0 Nes D, Schatzanw. 28—.— Düſſel.Rat. Pier 50.— 50.— Di Nelchbb. Berz.,— 56,30 Metalgeſellſc.. 116,5 115,2 Darzuſt.. R. e. 330 57% Jahld. Liſt e Co. 73,28 78,88„e,, Hittau 7725 52 Harm wanko. 140g 1395 De einma 8 % Schugg. 14..90—.— Frankf. Bank. 100. 100.9 Dyckerh.& Widm. 85,.— 85,— Hapag 100, 1035 Miag Mühlen bau 121.5 121,0 Dt. Aftatiſche Ot. 5228 82225 Farben ind. A. G. 181.0 120.0] Merkur Woll.. 17.0 132,2] Saur. Hor u. 0 4490 148.3] Szeldektebsgel. 522—— Jrkfel. Hyß.⸗Br. 180,0 129.5 Nokdb. Joyd. 1040 103,5 Montecatini... 55.25 58,— Deueſche Bank„ 185, 18,0 Jeldmühledapier 1070 167,0 Mes Söhne... 87 5 Baß. Bereinsst. 1229 1230 Jie Dede. 90% Ludwigsh. 26 85,78 88,75 Eiſen Ralſersl.. 07,50 70 Alg. Elektt.⸗Gef. 171 170,5 Dlſch.Ueberſee Bk. 100,0 100,0 Gatten 4 Guill. 1175 116,0 Miag⸗Mühlen 120,0 1200 Parl. Handetsgeſ. i888 1880 1 Aſcherslebzen— m. Gd. 25 100,0 100,0] Nürnberg. Verein 145.0 145,0 Emag Frankf. 79.— 78. 5 0*— 69.— Disconto Comm. 155,5 155,0 zyfling.—.——.— Mix& Geneft 138,0 135,5 Comm. u. Prtu. 188,0 104,2 R. Karſtabt. 140,7 da e 37 8, 8 Det. Ereb.⸗Aalt 2030 Casta alen 78. Saen dien 64 80 62 50 Oban Arden..— Dredner Bank Jg ig. fete. 1805 1800 Nel e e 8880 Darn. 2 Rat. 2228 2422 Niodser Wenke 0 888 e 2 elt. 4 8 5 inger⸗ Unio 8* uberus Gt 8 g 2 tavi inen d„„ R. 12. 1308 130,0 otoren Deuß 2 8 N 5 %„„„. e 0,580 Pfälz. Dop.⸗Bk..—.— 130,0 Eßlinger Maſch. 30,59 80,89 Cement beeldg. 1200 1200 Bbbnie Bergbau 105.5 1045 Meininger bopsk. 1167 1188 8 8 Mühlheim Berg. 1015 101,0 Deatſche B... 89.0 1880 Köln-Reueſſen 8. 118,7 1170 Ettling. Spinn. 212,0 212,0 Tompan. Hlſp. 270.5 870.0 Heſterr. Creditbk. 30,25 30,50 Gebhard Textil=. Dresdner B.. 132,3 158,0 Wannesmanngts 199,5 199,7 8% Grkr. Mh. 28—.——— Reichsbank.. 2710 2700 Contin. Gummi 146,0—.— Nh. Vraunkohlen 253,0 251.0 Reichsbank... 2710 2715 Gehe s Co.. 61.80 61.50 Nat. Automobile. A.-G. für Nerzehr 120,7 128,6 Mansfelder 114,7 1180 87% h. 8 1 55 0 Jae 085 1 5 Ab. Elek. Röeagp 189.9 180.0 Obo 1 1 5 Gent 4 Co. 2380 28,80 5 1640 1850 A ae 25. 8085— 8 8. 1160 118.0 % Preuß. Rogg. 9.„25 Rhein. Hyp.⸗Bk. 142, Fahr chebr. Pirm... Daimler Benz. 4250 49,50 Nh. Stahlwerke 105,5 104,8 FF Gelenk. Bergwk. 127.5 127,1] Nordd. Wolltäm. 104,0 105, 3. itteidtſch Stahl.. 8% Südd, Feſtwo.. G. Farben. 1820 180,0 Deutsch Erdzr 100,0 98,50 Riebeck Piontan—— 104,5 Frankf. Allgem.—,— 74.— Genſchow& Co. 89,— 88,80 Hapag.. 109% 180 Norbb. Wolke. 1048 105,0 Südd. Boden⸗C. 199,9 199.0 85%„Bonds 28 104,0 108,7 3 Silber 138,0 181,0 Rütgerswerke„ 75,45 74,25 Industrie- Aktien Senn Nerd 182,0 182,0 Oberſchl. E. Bed. 79.28 79.25 Hambdg.⸗ Südam.-] Sberbedarf..—— 71. 0% Grkr. Mt. abg. 63,50 88.— Südd. Disconto 126.0 139,0 Feinmech. Jetter 70.30 70.— Dt. Linoleum. 2530 281.0 Gerresheim. Glas, 110,5 Sberſchl. Koksw. 97.88 9788 Hanſa Dampf. 151.9 1500] Oberſchl. Keksw. 98,98 97.25 5% Rh. ⸗M.⸗Don. 63, 63,— 1 9 117 70 15 75 Felt. 1 35 115 Licht u. Kraft. 1732 1715 Schuckert 191.2 189.8 5 128,7 e 1 Koppel 1 80 75 5 1771. 8 5 5 Koppel 75,75 7 50 Württ. Notenbk. 153, 2,2 Frankfurter Gas 115, 0 Elektr. Llef Sie 0 108, 6,0 Adlerwerke....] Geſ. f. elektr. Unt. 170,„ Oſtwerke 218, 5 9. Elektr.⸗Geſ. 17 erke. 18,. b ab. Rom Gd. J— 27— elt. Jo e Wir. 4648. F gelen a 18 100 Sind. Buche r. 2500 2870 ſiesenderder de ae erer wer den e dn Seßk. Metec. a0 ls Bößnis Bergbau 588 5 1084 480 0 775 1 85* 9 9 9 ul Verf. 1 715 Gotbſchmidt T5. 65 50 6g ga 4 Guil 118,2 118,0 Svensta Tündſt. 3510 384.0. 2 5 Sande e 44— 3 5 8 5 8 9.. 8 1455 2 N19 25 1 55 57 Nh. Hyp. 2. 158— Frankf, All. Berſ. 78,.— e 0 m. 5 N 128.0 g. Elektr.⸗ G.„„3 Guagno-Werke.. 48,— 28, ermann e 24.— erg mann 1 Braunk. u. N a 5 Mannh. Verſ.⸗G.—.——. Grizner M. Durl. 49.50 50.— 1 3 5 1780 Ver. Glanzſtoff.—— Alſen Portl.⸗Z. 1720 1720 Greppiner Werke 92,75 92,25 Rathgeber Was„ 6780 67,.— Buderus Eiſenw. 65,75 84,75 Nh. Elektrizität„180.0 150,0 80% R.-9 98.— 93.— 1 Grün& Bilfinger 175,0 2 55 1 Ammendorf Pap. 144,0 146,0 Gritzner Maſch. 50,50 80,— Rheinfelden Kraft 135,0 154.5] Charloteb. Waſſer 98,75 65,75 Nh. Stahlwerke 105,7 104.8 92 Transport-Aktien 90 Goldſchmidt.. 66.— 60,50 Ver. Stahlwerke 106,7 108,2 t f 9 0 ö 1%„„„ 10-11 83.50 88,50 9 Harpen. Bergbau 138,5 185,5 Zellſtoff Aſchaff. 148.0 142,7] Anhalt. Kohlenw. 77.— 77,50 Gebr. Großmann 29,25 29.— Rhein. Braunk. 250,0 250,0 Comp. Hiſpands. 3700 889.0 K. Elektr. 212,0 211,8 „„„ 11 82,— 82. Hesel 5 1085 Haid 4 Reu.. 80,— 80.— Ph. Holzmann 85—, 88,75 Jause Waldhof 200,0 200,0 Aicallg Mast. D 1430 Grün& Süifinger 173,0 178.0 Rhein. Chamotte 83.— 68.— Font. Cgutſchoue. 144,5 145,0 A. Riebeck⸗Mont.—.— 105,0 . eidelb. Straßb. 44.— 4,78 Hanfwerk. Füſſen——. Augsb. 9 aſch. 80.— 79,50 Gruſchwitz Textil 58.— 57,50 Rhein. Elektrizit. 150,0 150.0 Dai mler⸗Benz 44.— 48,25 Rütgerswerke 785.— 74,80 % de Rhein. Sig. 80.— 91.30 Nordb. Lloyd.. 103.0 103.7 ert Akmatur.—— Berliner BOrse Ahein. Mödeiftoff 115.5 115.3 Deſſauer Gas 1890 108,7 Salzdetfurth Kalt 828,1 828,1 2%% Pfalz. Od. 78,78 77.— Oeſter.⸗U. St.- B. 9,35.35 Hieſch Kupf. u. M. 128.0 128.0 Dalke Maſchinen 118,8 118.2 Hackethalll. 88.— 89,50 Rhein.⸗W. Kalk 108.) 101. Deutſche Erdöl. 189.8 158,0 Schteſ. Portl. Z. 1620 1645 Me üb be vig 78,28—.—. Montan-Aktlen och⸗ u. 1 75 2 kestwerrinsliche Worte 3d Roggenwert..— 9. Baſt Nürnberg 208,0 20,0] Halleſche Maſch. 80.— 81— Rheinſtahl... 108.0 104,5 Di. Linoleumwk. 253,5 247.0 Schuber& Salzer 228,0. 4%% Me 0. Holzmann, Phit. 88,78 88.80 5% Roggenrentb.15 8,12 Bayer. Cellutoid———] Hammerſ. Spinn. 128,0 128,0 Riebeck Montan—.— 106,2 Dynamit A. Nobel.. Schuckert& Eo, 191,5 2899 Gebr. B. B. Big 7 75,40 Eſchweil. Bergw 201.0 200,0 Holsverkazl. d. 79.— 78,.— Goldanleihe. 108,0 103.2 Bayr. Spiegelglas 60,25 62.— Hann. M. Egeſt. 40,.— 39,50 111155 Zucker 36,78 83,.— Elektig ttäts⸗Lief 188,2 1870 Schulth⸗Patenh. 281.5 ank- Aktien Gelſenk. Bergw.—— 6% Relchsanl. 28 8780 870 85% Landſch. Rog. 8,15—.— J. B. Bemberg 288,0 2070] Sög.⸗Wien Sum. 70.— 70.— Rückforth. Ferd. 81.—.— Kk. Sicht u. Kraſt 178, 171.0 Stemens iske 809,2 808,0 Ilſe Bgb. St. A. 2030 2075 Nasen„80 0 Deich Aölsſgſch 1 50.10, 50.10 8% Meraner 19.25. Bergmann Elekt. 208,0 2040 Hartort St Be... Kütgerzwertg. 78.— 7828 AſſezerSteintohl. 10,0 e Sense.. 40 80 . rebitb 180 118.5 5 nghans Sl....„ l II 50,10 50,10 4% Oeſt. Schatz. 84.50 Berlin Gubener 239,0 2400 Harpener Bergb. 128,0 185,0 Sachſenwerk.. 9728 9708 8 en 1830 1810 Leonhard Tieg 1810 1805 che Bank 1870 187,0. 200.5 200,8 8 hne Ablöſgrecht 8,80.10 4%„ Goldrente 25, Berl. Karls. Ind. 59.50 60,85 Hedwigshütte. 80.— 81.— Sächf.. 86,0 Der. Glanzſtoff——. 5 8 aß Sa 5 5—— n, Ra 128.0 190%ũ% fn%„ Klonen———.— Berliner Maſchb. 81 59,73 Heilmann Imm.— Salsde Der. Stahlwerke 108,7 108, Ba„og 1105 Lali Weſteregeln 085 ö adt R ee e Nohlen„eonn Rente 190 1,98 Dran, Brkleit 1890 1500 t Maſch 9 118.0 N 3 W. A Alkali 208.0 7 b. Front 2800 1805 Mete beze. 8 W 10 0 5 5. 8— 8 g J e 5 8 F 1 — Montag, den 11. November 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 524 Waren-Märkte Ruhiges Getreide- und Mehlgeſchäft Berliner Produktenbörſe vom 11. Nov.(Eig. Dr.) Die Produktenbörſe zeigte am Wochenbeginn ein ſehr ruhiges Ausſehen. Während einerſeits das A n gebot von Brotgetreide aus dem Inlande nur mäß i 9 war, bekundeten die Mühlen, angeſichts des unbefriedi⸗ genden Mehlabſatzes, auch nur geringe Au fnahme⸗ Tu ſt. Der heutige Feiertag in den Vereinigten Staaten und Kanada ließ gleichfalls keine größere Unternehmungs luſt aufkommen. Die Preiſe im Promptgeſchäft haben für Brotgetreide kaum nennenswerte Veränderungen erfahren; am handelsrechtlichen Lieferungsmarkte gaben die Notie⸗ rungen auf Realiſationen, die im Anſchluß an die wie⸗ derum ſchwächeren Auslandsmeldungen erfolgten, um bis 1%„ nach. Mehl hat weiter nur kleinſtes Be⸗ darfsgeſchäft, vereinzelt ſind die Mühlen zu Preis⸗ konzeſſionen bereit. Hafer iſt ausreichend angeboten und nur in feinen Qualitäten etwas gefragt, während geringere Sorten vernachläſſigt bleiben. Ger ſte bei reichlichem An⸗ gebot, insbeſondere von abfallenden Sorten, weiter matt. Amtlich wurden notiert: Dez. 299,50—39 Merz 2 Weizen, märk. 22425, matt; 20„M.„75; Roggen, märk. 162—64, matt; Dez. 181,50— 79,50; 93,50— 92; Gerſte 187203, matt; Juttergerſte 16780, matt; Hafer, märk. 15462, matt; Dez. 167; März 183,50— 2,5 Br.; loco Berlin 7. 3* 5 Mais, 193—94, ruhig; Weizenmehl 27—33, ſtill; Roggen bis 5,50, befeſtigt; Weizenkleie 10—10,50, ſtill; 8,75—9, 25, ſtill; Viktorigerbſen 32—98; Kleine S 24—28; Futtererbſen 21—22; Peluſchken bohnen 19—21; Wicken Wicken 23—267 bis 14,50; Lupinen, gelbe 16,50—17, bis 19; Leinkuchen 23,40—60; Trocken haextractionsſchrot 108,10 90; Speiſekarteoffeln, weiße—2 2,60—2,80; Fabrikkartoffeln i unverändert. Pfg. 8,5 Mannheimer Produktenbörſe v. 11. Nov.(Eigen Die Tendenz des heutigen Produktenmarktes war fl Ausl. Weiz en wurde ongeboten(alles in R/) mit 2 . ˙:brrr̃]—!U 14 Um Helgas Mund zuckte es wieder verdächtig. „Wirklich? Haben wir das?“ fragte ſie mit ge⸗ langweilten Blicken. J Die andere haßte auf einmal das Mädchen, das ſich ſo zurückhielt. Ein häßlicher Zug grub ſich um ihre Naſe. „Sie ſind eine große Schauſpielerin, Fräulein Helga—“ ſagte ſie lauernd—„oder Sie lieben nur Frauen!— Ja— ſagte ſie heftig—„daß iſt Ihr Geheimnis! Jetzt weiß ich es endlich!“ In Helgas Blick war ein ſo ſpöttiſches Funkeln, daß Frau Dina rot wurde bis zu den Ohren. „Wie Sie mich durchſchauen!“ bemerkte ſie ruhig und drehte ſich Radolin zu, der ſie anſprach. Die andere hatte es plötzlich ſehr eilig, nach oben zu gehen. f „Merkwürdig!“ dachte Helga verſonnen.„Eine ſchöne Frau iſt alſo immer allein. Allein zwiſchen Feinden. Bei Männern und Frauen. Hier Liebe, dort Haß. Jeder möchte ſie ſtürzen.“ Nur mit halber Aufmerkſamkeit hörte ſie auf das Geplauder des Prinzen, der es ſchließlich merkte und unſicher ſtockte. Sie ſtrich ſeine Binde. „Ja, Paſcha, ich bin heute wirklich nervös. Ich habe meinen philoſophiſchen Tag. Das macht wohl das Wetter.“ „Dann ſchweige ich einfach,“ erklärte er eifrig. „Ich bin ja ſchon glücklich, hier ſitzen zu dürfen.“ Mit einem zerſtreuten Blick dankte ſie ihm. Er goß ihr den Tee ein. In die Drehtür des Eingangs kam plötzlich Be⸗ wegung. Die Hotelpagen liefen befliſſen hinüber und drängten ſich dienſteifrig um neue Gäſte, die eben vom Zug kamen. Auch der Portier zwängte ſich aus der Loge. Helgas Blick ölteb intereſſiert an einem ſchlanken, doch kraftvoll gebauten Herrn haften, der hier ſchon bekannt ſchten. Der Portier begrüßte ihn mit be⸗ inl. Weizen mit 25,50; inl. Roggen 19; inl. Hafer 18—19; inl. Braugerſte 2 Futtergerſte 18—19; Malgz pfälz. 427 s auf Bezugſchein 19,50; Biertreber 16,25—17,50; Rapskuchen 18; Soyaſchrot 18,50; Trockenſchnitzel 1 bad. Gr 40—55; Weizenmehl ſüdd. 37,75, Weizen⸗ brotmehl 27,75 29,75; Roggenmehl 60—7oproz. Weizen⸗ futtermehl 10; Weizenkleie feine 950; Roggenkleie 10; Raps 40, Leinſaat 47; alles waggonfrei Mannheim. inkfurter Produ ktenbörſe vom 11. Nov.(Ei 5: Roggen 181,25; S ſte für Br 3 185, g. Dr. ſe und heb it U für 100 Kg * Rotterdamer Getreidekurſe vom 11. .). Anfang, Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.). Non. 9,95; März 11,07%; Mai 11,45; Mais lin Hfl. p. Novy. 163; Jan. 166/ März 169; Mais 16794 reidekurſe vom 11. November.(Eig. Weizen(100 lb.), Tendenz willig, (9,3); 9 9,5%(9,6).— Dez. 8,5%(8,7); März 9,1½ It 5, November.(Eig. Zuckerterminbörſe vom 11. November. 0„April 10,75 B, 10,65 G; Tendenz: Tage und N umwollkurſe vom 11. Nov.(Eig. Dr.). l Anfang: Juli 949— Okt endenz ruhig, be⸗ 934; Mat 944; Egypt. Upper F. ſtetig. t vom 9. Nov.(„ t war in der ab Roman von Reinhold Eichacker ſonderer Achtung, die deutlich hervorſtach aus ſei⸗ ner gewöhnlichen blaſierten Reſerve. „Dalli! Dalli!“ rief er den Liftjungen zu, „Gepäck!— Mantel nehmen!— Die Koffer nach oben!—“ Er nahm ihm ſelbſt Stockſchirm und Reiſeplaid ab und gab ſie dem Diener. Vom Seitenbüro kam der erſte Direktor und reichte dem Ankömmling freudig die Hände. „Eine Ueberraſchung, Herr Doktor! Zwei Tage zu früh?— Telegramm? Nichts erhalten,— nein faktiſch—. Da!“ lachte er lebhaft, zur Eingangs⸗ türe zeigend,„da kommt ſchon der Bote— gleichzeitig mit Ihnen! Na, macht nichts, Herr Doktor— ſo alte Bekannte— Ihr Zimmer iſt immer bereit.“ Das weitere wurde verſchluckt von den Fragen der anderen Gäſte. Der fremde Herr mußte ſich in einem Bogen zur Treppe durchdrängen und kam da⸗ durch an Helgas Teetiſch vorüber. Freundlich, gleichgültig ſah er ſie an und ſtutzte kaum merkbar, und nur für Sekunden. Dann ging er ſchon weiter. Auf einmal beſchleunigte er ſeine Schritte und winkte nach vorne, zur unteren Treppe. Unwillkürlich war Helga ſeiner Bewegung ge⸗ folgt und ſah überraſcht, daß dort Morlan herab⸗ lief. Er ſtrahlte über das ganze Geſicht und drückte dem Fremden voll Freude die Arme. „Da biſt du ja, Junge! Das ging ja ganz plötz⸗ lich, was?!“ Helga verſtand nur zerriſſene Sätze. Sie war wider Willen ein wenig erregt, ohne Gründe zu wiſſen. „Breiter biſt du geworden— und gut ſiehſt du aus!“ hörte ſte jetzt den Fremden. Es war etwas Schwingendes in dieſen Worten, geballt und doch tragend,— in ſeltener Klarheit. Helga wußte nicht, was dieſe Stimme ſo ſtark unterſchied von anderen Stimmen, und doch hätte ſie ſie ſtets wieder erkannt, ohne ſich zu bedenken. 5 doch konnte ſich Ende der Woche eine Erholung durchſetzen. Die Braſilofferden waren zumeiſt weiter erheblich ermäßigt, ohne jedoch größere Kaufluſt hervorzurufen. Dagegen trat im Verkehr im deutſchen Inbamd eine leichte Belebung des Geſchäftes ein, weil die Vorräte ergänzt werden müſſen und die niedrigen Preiſe zu Käufen Anreiz geben. Es iſt zu erwarten, daß die Belebung des Inlandsgeſchäftes wei⸗ tere Fortſchritten machen wird, um ſo mehr als die Preiſe auf längere Zeit ihren tiefſten Sdand erreicht haben dürften. * Großhandelsindex. Die auf den Stichtag des 6. Nov. berechnete Großhandelsindexziffer des Stat. Reichsamtes iſt gegenüber der Vorwoche(136,5) um 0,4 v. H. auf 135,9 zurückgegangen. Von den Houptgruppen iſt die Index⸗ ziffer für Agrarſtoffe um 0,9 v. H. auf 129,0(130,2) ge⸗ ſunken. Die Indexrziſſer für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren hat um 0,4 v. H. auf 130,1(130,6) nachgegeben. Inderziffer für induſtrielle Fertigwaren weiſt mit 156,5 keine Veränderung auf. Berliner Devisen Mannheimer Viehmarkt Preis für 50 kg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 8863 Stück Amtliche Preisnotlerungen vom 11. November 1929 Ochſen. 379 St Kühe 303 St.] Kä lber 688 St. Schweine 8897 St ). Mk. 5860 a) Mk. 4859 a) Mk.—), Mk. 85— 86 ).„ 484% b, 8440 b)„ 82—88 0 85 87 8992 eh 28,, 8 d)„ 16—20 ch 6875).„ 87 88 Bullen rſen 480 St.] e)„ 60—64 2 9 1 ). Mk. 54 a) Mk. 60—62 Schafe. 65 St.„ 1015 ).„ 4 52 bd)„ 4852] a Mk.— 1— e)„ 44 46[Freſſer.— St.] bj. 52-57 Arbeitspferde 70 St ).„ 85 u) Mk.— 8— Mk. 800— Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand⸗ mit Kälbern mittelr; mit Schweinen kleiner Ueberſtand; tpferdem ruhig. 105 Schlachtpferde 40 5 Berliner Mei November 1929 nnen Londoner Mefallbörse vom 11. November 1929 ——— eue Piskontsätze: Ralchsbank 7, Lombard 8, Privat 67/8 v. f. 545 1800 bez. rle. Geld Amtlich in Rem für] 9. November] II. November J Parität] Bist. 1 8 5 75 5— .... N 5 März—.— 42.59 40,50 Holland 100 Gulden 168,55 16 89 168,62 163,981.48 5 April—.— 42,80 41. 8 5, a 5,485 5,445 10 ai—.— 42,50 4, 5 Juni—.— 42.50 41.— 8,5 Juli—— 42.50 44,89 7 Auguſt—— 42.75 415 1 Sept.—— 42.75 475 8 Oktober.—.— 42.75 41,75 5,5 5—.— 40,— 38.75 988 geinb 50—.— 41.25 88,75 .5 Elektrolytkupfer, prompt 170, 0 5 rig. unlum190,— per kg 66,75— 68,50 .5 5 Iz 94.— f 28,.—— 28,10 10 Hüttenzinn, 99 v. 0.— 111;ͤ̃. 810 .5 Reinnickel, 98—99 v. H. 350, reiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg 5 7 2 0 — — 81 12 — Dollar 5 1Millr. f 1 zinn, Standart J 178,7] Aluminſum 85.— 8 Monate 178,7 Antimon 82,80 Settl. Preis 175,5 Queckſilber 23.— ttroli 5 Banka 16570 Platin 13,80 beſt ſelee ed 75,50 8 179,5 Wolframerz 36.— ſirong ſheets 115,0 2115 Nickel 175.9 El'wirebars 83.50. r N Dann redete Morlan. Sie ſtanden jetzt näher. Der Regiſſeur ſah plötzlich nach ihr hinüber. „Da muß ich dich doch gleich bekannt machen, Junge! Das wird ſie doch freuen.— Und— na, komm nur mit mir!“ Sie ſah, wie der Fremde mit leiſerer Stimme den Freund etwas fragte und überraſcht aufſah. Dann kamen die beiden ſchnell zu ihr herüber. „Helga,“ ſagte Morlan, die Tiſchkante faſſend,— „denk dir, da iſt er ſchon. Ja,— unſer Thorleiv.— Und Fräulein Solani—.“ „Radolin,“ machte der Prinz, ſich verneigend. „Verzeihen Sie, Paſcha!“ Thorleiv hielt Helgas Hand eine Zeitlang feſt, bevor er ſie freigab. Sein klares helles Auge ſtrich prüfend über ihr ſchönes Geſicht. „Als ob er mich fotographiert,“ dachte Helga und lächelte ſelbſtſicher in dieſe Augen. „Wir haben Sie alle mit Sehnſucht erwartet,“ ſagte ſie lebhaft.„Jetzt fehlt nur der Operateur noch...“ g „Sie zwiſchen. „Dick iſt ja ſchon da,“ meinte Thorleiv zu Helga, „ich habe ihn gleich in Berlin mitgenommen. Er wohnt jetzt im Eden.“ „Oh, das iſt fein!“ klatſchte Helga erfreut und kokett in die Hände.—„Dann können wir filmen!“ Er lächelte höflich und ein wenig ſpöttiſch. „Sofort! Vorausgeſetzt, daß Sie mir jetzt erſt ge⸗ ſtatten, mich ein wenig von meiner Reiſe zu ſäubern.“ Mit kurzer Verneigung vor ihr und dem Prinzen nahm er Morlans Arm und zog ihn zum Aufzug, den man vor ihm aufriß.— Helga ſaß ſtumm mit gekniffenen Augen. „Etwas kurz angebunden, der Herr,“ ſagte Rado⸗ lin taſtend, und ein wenig feindlich. Er ſetzte ſich wieder. „Finden Sie?“ fragte ſie, wie unbeteiligt.„Was ſoll er auch ſagen. Er kennt uns ja gar nicht. Und wird müde ſein. Wir faulenzten hier, während er in der Bahn ſaß.“ Sie ärgerte ſich, daß ſie Thorleiv in Schutz nahm, obwohl der Prinz ausſprach, was ſie eben dachte. Doch war ihr, als müſſe ſie etwas erklären, was ſte ſelber anging. Irgend etwas hatte ſie eben verletzt in Thorleivs Benehmen. Doch fand ſie den Grund nicht. N hungert nach Arbeit!“ warf Morlan da⸗ „Er iſt ſehr— korrekt,“ mei „Das iſt doch kein Fehler.“ Jetzt wußte ſie's plötzlich,— noch ehe ſie es aus⸗ ſprach: Es war ſeine ganze Art, die ſie enttäuſchte Die kühle Korrektheit, ſtatt der Ueberraſchung, die ſie ſonſt gewöhnt war, wenn ſie ein Mann anſah. Hatte er für ihre Schönheit kein Auge? War ſie ihm alltäglich? Daß er ſo— korrekt blieb, wie Paſcha das nannte. Vielleicht machte er ſich aus Frauen nichts— oder—? Und gab's ſolche Männer? Sie wußte es ſelbſt nicht. Ein heimlicher Groll regte ſich immer lauter. Ein Groll, der— faſt weh tat. „Verzeihen Sie!“ meinte ſie auf eine Frage des Prinzen, die er wiederholte. Sie hatte nicht zuge⸗ hört. Wie ſie jetzt merkte, war ſie eben ganz mit der Frage beſchäftigt, ob Thorleiv am Abend das grüne Modellkleid wohl beſſer gefiele, als das mit den Perlen—— ** 45 f Mit einem heimlichen Blick ſah Helga zu Thorleiv hinüber, der ganz in Gedanken verfunken am Tiſch ſaß und mit ſeinen Fingern ein Veilchen zerpflückte. „Die armen Blumen!“ neckte ſie ihn. Er ſchreckte leicht auf. 5 „Wie bitte? Ach ſo— verzeihen Sie vielmals. Hatten Sie etwas gefragt?“ 5 „Aber nein!“ lachte ſie. achtet habe ich Sie.“ „Und?“ fragte er ruhig.„Da haben Sie ſich im Stillen gedacht,— der Thorleiv, der iſt doch ein zu ſturer Tiſchherr, der paßt nicht in unſere fidele Ge⸗ ſellſchaft,— verdirbt nur die Stimmung.“ „Gedankenleſer ſind Sie gerade nicht. Halten Ste es für ſolch einen Vorzug, in dieſe Geſellſchaft zu paſſen?“ „Sie fühlen ſich wohl darin.“ „Woher wiſſen Sie das?“ „Aus Ihrem Benehmen. Und aus dem der an⸗ deren. Sie fühlen ſich in dieſer Runde als Herrin, der alles den Hof macht.“ „Das liegt Ihnen nicht?“ „Nein,— offen geſtanden.“ „Und?— Sprechen Sie weiter!“ „Ich bin nicht hergekommen, gnädiges Fräulein, um Unliebenswürdigkeiten zu ſagen und ſpielzuver⸗ derben. Ich bin auch nicht maßgebend für die Ge⸗ ſellſchaft.“(Fortſetzung folgt) „Nur ein wenig beob⸗ 2 I up U N 0 —— 5 Sanz frisch, sehr se gut und 3 mm länger N a. als bisher. Auch Sie sollten KO li bri« T versuchen. An Ihrem Urteil liegt uns viel. 8. Seite. Nr. 524 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) eee eee eee 1111 1 e eee Verkauf zurückgeseizfier Waren Solten günst. Gele genhelt 2. Einkauf J. Wäsche-Aussteuern u.„ S0. Z. Ergänzung sämtl. Leib-, Bett-, Tisch- u. Küchen-Wäsche 95 Montag, den 11. November 1929 2 Ferne U ee III 1 2 W 5 n 14 — — — — 2 2 LEIXEN u. WISC HE WIID rn A WEISS uusstanung u Beiten 1 MANNHEIM, N 2, 8 f; 15 10. 2 Rur Große Auswahl Die trauernden Hinterbliebenen: Frau Maria Urban umd Minder Iodes-Anzeige Unseren lieben Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, unser lieber Vater, Onkel und Schwager dutch einen plötzlichen Tod uns entrissen wurde Mannheim(Augartenstraße), den 10. November 1929 dag tut uns werdenden K not. und Geſunder Nachwuchs Richtige Ernährur tug: Köhler, Seckenhei merſtraße 27, Fern⸗ ſprecher 23 146. ſtillenden Mütter igsweiſe der ſind dazu Em 151 15 Als 5 2 ö 4 1 8889 N 2, 8 Ueber Mittag geöffnet 15 sehr binige Preise 8 3 S Lampen-Jäger Dà, 4 bletef ySrend seiner 8 bilncer eee eee g 5 18 5 110 Hua u H 5463 S e Bes Onder 2 r litdt, schwarz schnè Qualitât * Miner z e umme: + 10 H. Haupterfordernis. Ein wirklich kräftigendes NMimdler- txrilmpfe: Molle nit 2 75 N milch⸗ und blutbildendes Getränk iſt das ſo Nesiposte mmm + 10 H, C. I Paar 2 wohlbekömmliche„Köſtritzer Schwarzbier“. Wem Mindler-Strlimpfe: Holle, uni in schuarz und 1 Dacidechermeister herb, ſüße mit Zucker nach. Generalver tre⸗ in modernen Farbe. oVi„ M 3 SIe Minder- Sümpfe Mürzeler-trlinpfe: Baumwolle, kräftige Qua- Es. Wolle mit Seide melierl, .+ 25 3, Nnie-Striimpfe Mmieslrlimapfe: Baumwolle mit buntem Rand, 1 50. J Haar 1 Gr. I Faar 753 eignzheri Jüngere perfekte zzaht C( + 10, Gr. 3 Baar 0 lunge Melee F S e u 8 E Tiahiger ele,. Baumwolle, meliert mit Elastrand, 7¹⁸ Die Beerdigung findet Mittwoch nachmittag in aller Stille um ¼ vor 3 statt enen i ſucht einige Kunden ſich i. Küchen künce n 71% C 5, Faal auß. dem Hauſe. Ang. außer dem Hauſe. An⸗ u. Möbel lackieren bil⸗ KMmics trim Fe: golfenbs meliert mit Lauf s u. Q B 98 an die Geſch. gebote unt. P U 86 an ligſt. Angeb. unt. K K masche und ſacquardrand. + 10, GN Faar 1 B4950 die Geſchäftsſt. Bag47] Nr. 71 a. bd. Geſchſt. Aniestrummſe: 1 8 1 1 fees agp gu, . 25, Gr. 3 Paar NMimaeler-S mm gen: Neine Holle, in f. gesteicht, schwarz u. fat big, alle Größen Faa- rs 750) 2655 S5. rumpf- NMornung Handeis-Rochschule Hannheim Hochschule für Wirtschafts wissenschaften In der mit Sonntag, den 10. November be⸗ inuenden Woche werden weiter folgende Vor⸗ eſungen aufgenommen: Dienstag, den 12. November 1929: 10—12 Pöiſchl, Warenkunde 3. Teil, A 4. 1, 05 5. 11—16 Brinkmann, Finanzwiffenſchaft,. Hörſaal 16. 1820 Muckſe,*) Beſprechung über Kultur⸗ probbeme der Gegenwart, 2 Hör Das von Privatdozent Dr. Ly ſins ki ange⸗ kündigte Werbewiſſenſchaftliche Seminar findet erſtmals am Donnerstag, den 21. November von 20 bis 22 Uhr in Saal 7 des Hochſchulgebäudes A Tage Grofel ersteigerung NMöbelfsbrik Ludwig Alter R.-G. Dienstag, den 12, und Mittwech, den 13. Mewamber 1922, in den Fabrlkräumen Darmstfact rschen-Allee 88 Sammmensgfnem-NMogem: Fl, e 178 angrrauli gute Qualit Nümeler- Menues efnaafte; Einedelegenſielt, gewebt, mit Stülgclien uu. gestricgeti,. alle Größen A 1. 2 ſtatt. Die bereits 5 en Darbiet. 751. den 9 800 ſorſgeführt.„ wie Schlafzimmer, Hertenzimmer, Zimmer in Kombinationsmöbel, Speise- Self. 319 48 Meme eidelbergerstade Der Beſuch der mit*) bezeichneten Allgemei⸗ Kompl. Immer: zimmer,(Prunkspeisezimmer in seegrün Schleiflackarbeit, Stil Louis XVI., O T. 5 8297. nen Vorleſungen iſt das ganze Semeſter über ohne Löſen einer Erntrittskarte gebührenfrei geſtattet. Um den Beſuchern Gelegenheit zu geben, vor ihrer Anmeldung die weiteren Vorleſungen und Uebungen kennen zu lernen, iſt die Teilnahme an der erſten Stunde ohne Eintrittskarte geſtattet. Anmeldungen von Studierenden und Hörern werden täglich von 10—12 Uhr und(Samstags ausgenommen) v. 15—18 Uhr im Sekretariat der Handelshochſchule(C 2. 1) entgegengenommen. . den 9. November 1929. mit eicher Schnitzerei und Vergoldung). 82²⁵ wie Polstergarnituren, Vitrinen, Schleiflackklein- Gre Anzahl Einzelmöbel: möbel; Tische aller Art, Sessel, Stühle, Polster- sessel, Flur- und Dielenmöbel, Einzelbetten, Kommoden, Chaiselongues, Rauch-, Tee- und Abstelltische, Stehlampen, Büchergestelle, Keks- und 1 Wandspi egel und Ungenanntes. „ rolf Ber Perser Prunkteppich(430,600) aus dem Vildiz- Orient Ware U. IEAüinle N: Palast des Sultans, aus einer Kunstsammlung stammend, ein großer Posten Möbelstolfe, Dekorat!. Posamenten und gebrauchte Lager- Dekorationen etc. Beleuchtungskörper versch. Art Oelgemälde, alte Stiche FPBwü0ͤͤĩͤͤ Die neuesten Sprechplattan 1765 leihweise durch eln Kurz- Abonnement bei é Sollateinmg Eiche, neu, ſehr ſchönes Modell, prima Arbeit, —. Der Rektor.(Kristall, Bronze). und kunstgewerbliche Ausstellungsgegenstände 13692 wöchent Weoh⸗ i ee bill. 8 15 f J Sölnder Zuskeilg. NN N Div. Sehr. Bürcein ichtungsgagensiände ph leik i. Lehr, b 7, 35, EArstklass1g Polster-, Tapeziermaterial und Leder 8 D* 8 2. 4 parterre, Seiten ban. in jeder Art 13666 Besichtigung: Versteigerung 0 1, 5/5 G. m. b. H. 24768 Moniag, den 11. November 1929, vorm. 10 Uhr Dlensſag- den 12. Nov., Mitwoch, den 13. Nov. 1929,—.— Kommk. aut erhaltene jeweils vorm. ½10 und nachm. 3 Uhr. (in Nähe des Haupt- und Güterbahnhofs) Pilstee (Kunstplissee 100 verschiedene Muster) bis nachm. 6 Uhr durchgehend Küche in Derm stadt, Kirschen-Allee 88, ichs eb g g i eien, Hohlsäume Dekatur, Kanten, auf Wunsch zugesandt. Ausführliches Verzeichnis ist etschienen und wird am Besichtigungstage kostenlos verabreicht, ebenso 6 Limmer an mit großer Diele u. reichlich. Zubehör, Dampf⸗ heizung, Warmwaſſer, wegzugshalber per ſoſort zu vermieten. Richard W Waguerſtraße 51, IV. Schöne, geräumige, gut ausgeſtattele* 5064 3 und 4 Zimmer-Wohnung in 2 Lange Rötterſtr. 59, im 5. Stock(öſtl. Neckarſtadt, Nähe Ebertbrücke) mit Etag.⸗Warm⸗ waſſerheiz., p. 15. Nov. zu vermiet. Wohnberecht. — 55 a A 2. 1, Eingang Theaterſtr. vß— Friedrichspark 4986 Müblertes Schlaf- und Wohnzimmer Knöpfe, Biesen H. Schober, Ou7, 0 u. gegr. 1910 Tel. 328 25. Holtestos und führendes Seschäft Mannheims allo! Frankfurt a.., Gr. Gallusstr. 19 Telephon Taunus 2935 5000 Mi. geſucht. Geldgeber be⸗ kommt Stellung oder ſtille Beteiligung. 2 Verd. Angeb. u. Nr 87 1 5 1185 Geſchſt 1000. N. von Geſchäftsmann geg. hohe Sicherheit u. Zins ee ron Ausktunflel 5 Zimmer-Wohnung ſucht zum baldigen Eintritt 1 Recherdeur und 5 bis 6 große Zimmer Miete 162 Mk. zu ver⸗ mieten. Zu erfragen ſucht. Nur v. Selbſt⸗ Reine amerikanische Bügelmaschine f Tatterfallſtr. keller ür Spee auc ar Winzer ent eee e ee. eee 1 AKqulsiteur mit allem Komfort per sofort g e 8 U U h f. fene. Alen fur Verdi 20. Dame 26 Bekiniee. Telepb. 24 eb fir g. an g. esche deutschen Schnellbügel- Ein komen in er;,, 1 7 7 unter A H 66 an die 0 2 Sehr gut möbl., ganz Pflügersgrundſtraße 40, ſtelle dſs. Bl. 5057 und Reparatur werkstätte wandfreier Vergangenheit und guter kaufm. F Sohne part.-Wohng. e v 195 Möbliertes 3 f m me r N 7 lasse ich meine Kleider Vorbildung. Bewerbungen mit ausführlichem I 3 4 mit ſep. Eing. u. el. 2 0 1 7 it (Herren u. Damen), von Lebenslauf, der über die Verwendbarkeit Auf⸗. 11155 ler D inmer 4 Zimmer, Mauſ. ein⸗ ö 15 85 Un Erle 195 5037 Maßanfertigung S 4, 13, Tel. 30175 2 Mk an, instand setzen MH. D. Micolitz Für 3 Monate altes Bübchen wird Heberolle Dfiege bet nur ſehr guter kinderloſer Familie gegen entſprechende Vergütung geſucht. Zuſchrift. n M 738 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 503 C. W. WANNER NAIE Scti.oss 4 1, 1 EIESHAIE. Dan MARAEl I ALLEN PREISLAOEN vod Mx. 59. AN 9 an die Geſchſt. ſchluß gibt, ſind zu richten unter Q B 197 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 13 690 Dauerm. gefucht. Vertreter nicht unter 35 Jahren, zum Beſuch v. Hotels u. Reſtaurants hier u. auswärts geſucht. Angeb. unt. 2 J 57 B5032 Auch an rem art ſucht Sprechmaſchinen⸗ fabrik zum Verkauf von Muſtik⸗ Apparaten und Platten auf Teilzahlg. Vertreter bezw. Ver⸗ treterin, auch nebenbe⸗ ruflich, gegen ſof. hohe Proviſion. Muſterlager wird errichtet. Zuſchr. unter K X 84 an die Geſchäftsſtelle. 5065 Selbſtändiges* 5062 Alleinmädchen mit guten Kochkenntniſſ. u. longjährigen Zeug⸗ niſſen für ſofort geſucht. Akademieſtr. 3, 1 Tr. 2 ordentl., fleiß., ehrl. Madchen ſoſort geſucht. Metzger Umm b 3, 10. gut möbliert, zum 1. Dezember von 1 Preisangebote unt. an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. F 177 13 464 Kleines Anwesen Wohnhaus mit Garten (Umgebung Mannheim) Zu pachten gesucht. Angebote mit Preis unt. 2 H 69 an die Geſchäftsſtelle.* 502 Kleiner 5085 Laden ev. mit 1 Zimmer u. Küche ſofort zu mieten geſucht. Angebote unter A L 72 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Bl. Neu hergerichtete 2% Zimmer⸗Wohnung Fried.⸗Miete, i. Offen⸗ bach a. M. gegen gleiche 14 3 Zimmerwohnung n Mannheim au tau⸗ ſchen geſucht. Angeb. u. 5 U 101 ͤ an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. B5031 Kinderl. Ehepaar, Poſt⸗ bedienſtete ſucht 2 Zimmer und Küche auf 1. Dez. ev. ſpäter. (Hausmeiſterſtelle nicht ausgeſchloſſen) Dringl⸗⸗ Karte vorh. Angeb. u. A A 62 an die Geſchſt. *5015 Junges Ehepaar ſucht Ig. Mann, 23 J. alt, welcher in Mannheim abends den Heizerkurs beſucht, übernimmt für freie Koſt u. Wohnung u. kl. Taſchengeld eine Heizung Guſtav Seebacher, z. Zt. Schwetzingen, Scheffel⸗ ſtraße, Siedlung G 2, bei Hausmaun. 5047 Musik. geh. Fräulein in allen Näh⸗ u. Hand⸗ arbeiten und Friſieren bew., ſucht paſſ. Stelle. Angebote unter K 2 86 an die Geſchſt. 5069 Flottes Servlerfräulein ſucht Stellung in einem i kleiner. Café; am liebſt. Tagescafs.*5048 Angeb. unt. K R 78 an die Geſchäftsſt. die⸗ ſes Blattes erbeten, a0 Aer und ſüche eventuell rofl. leeres Zimmer von jung. kinderloſem Ehepaar ſofort geſucht. Stellenésuche Flotte Belienung —— Broltes. ſucht Stelle zur Aus⸗ . Zu erfragen in per 1. Dezbr. 5 Soeſchäftsſtelle dieſes a Angeb. unt. K 2 77 an 12 Zimmer u. Aüche — ohne Karte— Sofort oder 3 nrit be unter an die die Geſchäftsſt. 15040 Berufstät. Dame ſucht Saulb. möbl. Zimmer Bel ö G des * Beschlagnahme freie 2() Zim. u. Küche ev. möbl., zum 1. 1. 30 von kinderloſ. Ehepaar (Akad.) geſucht. Ausf. Angeb. mit Preis unt. B O 89 an die Geſchſt. 5081 eee 1h— 1 5 1 10 8 eg. beha m 8 2 K M M mit aut. Bedienung in ruh Lage. Angeb. unt. 2 X 59 an die Geſchſt. 5011 ieee Berufst. ſoltd. Fräul. ſucht ab 15. November fettes möbl. Zimmer (Nähe Bahnhof Lindenhof) Angeb. mit Preis u. 2 60 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle 5012 Per 15. November heizh. mäbt. Zimmer im Zentrum, mit elektr. Licht, von berufstätig. Herrn geſucht. Nur Angebote m. Preis unt. A F 67 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. 25025 Berufst. Fräul. ſucht per ſofort oder 1. 12. gemütl. möbl. 75072 Zinner „ſepar., heizbar, mit el. Licht, Nähe Bahnhof od. oder n fl. Ang. an Schlo Blat⸗ 770. n 5044 gericht. Bad u. ſämtl. Zubeh., Nähe Hauptbhf. auf 1. Dez. zu vermiet. Friedensmiete 100.“. Anfragen unt. K C 64 an die Geſchſt.*5021 4 Zimmer- Wohnung mit Bad und reichlich. Nebenräumen, neu her⸗ gerichtet, gute Lage Lin⸗ denhof, umſtändehalber ſofort abzugeben. An⸗ gebote unt. A N 85 an die Geſchäftsſt. 45068 3 Zimmer, Küche und Ba in guter La auch ohne Dringlichk.⸗Karte per 1. Dezember zu ver⸗ mieten. Näheres 45067 Telephon Nr. 269 60. Am Friedrichsring leeres Zimmer mit Rülene preiswert zu vermieten. Angeb. unter BB an die Geſchſt ds. Blattes 5077 Leeres Zimmer neu hergerichtet, heizb., el. Licht. Nähe Bahnh., zu vermieten. 5075 Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſt. dſs. Blattes. Gut möbl. Zimmer elektr. Licht, Ausblick garten ab 1. 12. erm. Tel. 333 40, 1 88 1 Zimmer für 1 od. 2 Perſ. per ſof od. 1. 12. zu verm. Frau Dr. Aſcher Kaiſerring Nr. 38. III. *5053 Laurentinsſtr. 1. 2. St., rechts: Leeres od. möbl. L IMM E R * an einz. Perſ. zu vm. 5030 Einf. möbl. Mauſard.⸗ Zimmer zu vermieten. Emil⸗Heckelſtr. 22, 2. St. 5033 Möbliertes Zinner an ſol. Herrn zu verm. 5040 B 4. 8. III, r. Gut möbl., freundliches Zinner ſof, zu vm. Waldpark⸗ ſtraße 34. 3 Tr., rechts. B5034 Möbliertes Zimmer heizb. an ſolid. Herrn ſof, zu vermiet. 5010 Frank. M 4, 2. auh. möhl. Zimmer bei gut. Leuten ſof. od. äter zu verm. 5 75 80 25, II. Schön 2 5 Zimmer mit 2 Bett. ſof. zu vm. D 6. 9, b. Strobel.., durch den Hof. B5037 Nähe Bahnhof! gut möbl. Zimmer auf 15. 11. 29 zu vm. Gr. Merz 1 Dr Einf. möbl. Zimmer un 2 a, I. 5054 et zu 9 15 Zipp. Licht ſof. zu vermieten. * 5010 Einf. möbl. Zimmer mit elektr. Licht ſofort zu vermieten.* 5049 „ Mäöbl. rh. Zimmer billig zu verm. e 2 Tr., Iks. 2 erte cht fegen zu verkaufen. B4952 Sommer, Burgſtr. 18. Fräulein erteilt gewiſſenhaft Klavier-Untferrictrt monatlich 10 Mk. bei 8 Stunden. Angeb. u. 2 W 58 an die Geſch. *5004 groß. hell(Manſ.) gute g Lage an ſoliden Herrn Rhein⸗ Il Malen gesucht. Immobilien“ Villa in Mannheim Oftſtadt oder Waldpark. Angebote erbitte unt. „Ritter“ an Ala⸗Haaſen⸗ ſtein& Vogler, Mann⸗ heim. Ea202 gefahren, in tadelloſem verkaufen. Näheres und Besichtigung 5 A. Waldkircher, Auto ⸗ Garage, Augarten⸗ ſtraße 38, Mannheim. Aütümarket 6/25 5, een 4 Sitz. Adlerwagen Baujahr 1925(kein Serienwagen), ca. 18 000 Km Zuſtande, 1 zu ei 13 686 20 Mille Anzahlun Julius Wolff, Immobflien Seschälts⸗Eochaus Neckarstadt gute Lage, insbeſond. auch für Konditorei, bei u verkaufen. Ea202 akler(R. D..), O 7. 22. Moderne Dampibächerei in Mannheim mit nachweisb. gutem Umſatz, bei 15 Mille Anzahlg. zu verkaufen. (R. D..), Bäckerei⸗Nachweis, O 7. 22. Julius Wolff Ea202 8 u e T, 6000 R. 8 9 0 Fü Khau s mit freiwerdendem L. a den nebſt 4 Zimmer Wohnung Neckarſtadt, mit verkaufen. 5045 Immobilien, 8 8. 1.