0 Alittag⸗Ausgabe (Drahtung unſeres Pariſer Ve mehrheit zu erreichen. renz in keinem Falle gezogen werden dürften. e ſein werde. Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. 10 Pfg.— Abholſtellen: Walohofſtraße 6, W Oppauerſtraße 8.— B il Montag: Sport der N. M. 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Sicherlich ſind in der gro⸗ ßen außenpolitiſchen Debatte von dem Miniſterpräſi⸗ denten Tardien taktiſche Wendungen vorgenom⸗ men worden, um die Rechtsgruppe Marin zu gewin⸗ nen und dadurch die Ausbreitung der Regierungs⸗ Doch es läßt ſich nach der geſtrigen Ausſprache Briands mit dem deutſchen Bot⸗ ſchafter ſagen, daß ſich aus der Zuſtimmung der Marin⸗Gruppe keine Rückſchlüſſe auf eine Kurs⸗ änderung der franzöſiſchen Außenpolitik die Haager Vereinbarungen betreffend ziehen laſſen. Weder Briands noch Tardieus Abſicht iſt es, eine Verſchleppung hervorzuruſen. Sollte ſich im gegebenen und entſcheidenden Augen⸗ blick der Geſamträumung des Rheinlandes ein Ab⸗ ſpringen der Marin⸗Gruppe einſtellen, ſo wird man die Mehrheit mit Hilfe der Linksparteien finden. Mit dieſer Eventualität rechnet das Kabinett Tar⸗ dien⸗Briand. Die Unterredung Briand⸗von Hoeſch verfolgte vor allem das Ziel, die Lage zu klären und die Marſchroute feſtzulegen. Von den 7 Unterausſchüſſen, die im Haag eingeſetzt wurden, ſind einige zu poſitiven Ergebniſſen gelangt, einige kamen über die Feſtlegung gewiſſer grundſätzlicher Punkte nicht hinaus, nur ein einziger(die Rege⸗ lung der Oſtreparationen) blieb auf dem Wege ſtecken. Trotzdem wird man nicht mehr warten u. die zweite Haager Konferenz einberufen. In den allernächſten Tagen wird der Vorſitzende der Haager Konferenz, der belgiſche Miniſterpräſident Jaſpar, den Vorſitzenden der Organiſationsaus⸗ ſchüſſe ein Schreiben zugeben laſſen, in dem die eheſtmögliche Uebergabe des Kommiſſionsberichts empfohlen wird. Ein Juriſtenausſchuß ſoll gemäß den Haager Abmachungen einberufen wer⸗ den, um die in den Kommiſſionen ausgearbeiteten; Entwürfe zu prüfen und ihnen eine kontraktuelle Geſtalt zu geben. Die Angleichung der Standpunkte, ſofern ſie bis dahin nicht zuſtandekommen konnte, wird auf der zweiten Haager Konferenz erzielt wer⸗ den müſſen. Herr von Hoeſch gewann den Eindruck, daß die franzöſiſche Regierung an der möglichſt bal⸗ digen Geſamträumung ein umſo ſtärkeres In⸗ tereſſe bekundet, als das Lo n doner Kabinett in dieſer Hinſicht ſehr deutliche Wünſche geäußert hat. Es war von Wichtigkeit, den franzöſiſchen Außenminiſter beſonders darauf aufmerkſam zu machen, daß der Volksentſcheid über den Voungplan eine rein deutſche und innerpolitiſche Ange⸗ legenheit darſtelle, aus der irgendwelche Schlußfolge⸗ rungen des Zeitpunktes der zweiten Haager Konfe⸗ Die deutſche Regierung betrachtet es als ihre Pflicht, die Reichstagsdebatte über die Ratifizierung des Noungplanes eheſtens zu veranſtalten. Selbſtverſtändlich kam auch die von dem Mini⸗ ſterpräſidenten Tardieu vor der Kammer abgegebene und im amtlichen Text in der Form abgeſchwächte Erklärung zur Sprache, der zufolge die„Fräſten noch nicht zu laufen beginnen“. Herr Tardieu wollte der Rechtsgruppe Marin einen. Köder hinzuwerfen, um ſie für die Mehrheit zu gewinnen. Außenminiſter Briand betonte in ſeiner Unterredung mit Herrn von Hoeſch, daß die Durch⸗ führung des Poungplanes wohl bis zum April Man darf annehmen, daß vom April bis Ende Juni hinreichend Zeit ſein werde, um die Abbeförderung der Truppen aus der dritten Zone und deren Unterbringung in den Heimatgar⸗ 5 zu bie e hatte Herr. Deutschland beſteht auf dem Räumungstermin des 30. Junis 1930 Frau Viktoria Joubkoff 7 * Bonn, 13. Nov. Frau Zoubkoff iſt heute früh .30 Uhr im Bonner Franziskus⸗Hoſpital ihrer Krankheit erlegen. Die Lungenentzündung, die ſich in den letzten zwei Tagen ausbreitete, hatte all⸗ gemeinen Kräfteverfall herbeigeführt. Das Ende einer Kaiſertochter Eigenartig hat ſich das Schickſal der Prinzeſſin Viktoria, der älteſten Schweſter Wilhelms II. ge⸗ ſtaltet. Sie, die jetzt nach einem an Enttäuſchungen reichen Leben dahingeſchieden iſt, ſchien dazu aus⸗ erſehen zu ſein, einſt eine bedeutende Rolle zu ſpielen. Doch das Glück war ihr nicht hold. Be⸗ rühmt iſt die Geſchichte ihrer erſten Verlobung mit dem Prinzen Alexander von Battenberg, dem Fürſten von Bulgarien. Politiſche Notwendig⸗ keiten veyhinderten die Eheſchließung, die hauptſäch⸗ lich am Widerſtand Bismarcks ſcheiterte. Der große Kanzler widerſetzte ſich vor allem deshalb der Ehe⸗ ſchließung, weil er wußte, daß der Zar gegen den Prinzen Alexander von Battenberg eingeſtellt war und daß man in Petersburg eifrig daran arbeitete, ihn in Bulgarien unmöglich zu machen. Kam eine Ehe mit der Schweſter des Kaiſers, der damals viel⸗ umworbenen Prinzeſſin zuſtande, ſo kannte dadurch der Anſchein erweckt werden, als wollte man ſich in Berlin in den Streit Bulgarien—Rußand ein⸗ miſchen. vermieden wiſſen. So wurde die Verlobung wieder aufgehoben, ſtatt deſſen heiratete die Prinzeſſin Adolf zu Schaumburg⸗Lippe, der während des Krieges am 9. Juni 1916 ſtarb. Die Prinzeſſin Viktoria, die durch die mehr be⸗ rüchtigte als berühmte Ehe mit Alexander Zoubkoff nicht mehr den Titel einer Prinzeſſin führt, wurde am 12. April 1866 im Neuen Palais bei Potsdam als Tochter des damaligen Kronprinzen, des ſpäte⸗ ren Kaiſer Friedrichs geboren. Sie erhielt eine Hoeſch ſchon geſtern Gelegenheit, e Finzuwei⸗ ſen, daß die Reichsregierung ſich an die Haager Vereinbarun⸗ gen über den 30. Juni ſtrikte zu halten gedenke. Ein Zuſammenhang zwiſchen Rheinland⸗ räumung und Fertigſtellung der franzöſiſchen Grenz⸗ feſtungen liegt nicht vor. Bereits Poincaré erklärte, daß die Konſtruktion dieſer Oſtfeſtungen eine rein franzöſiſche Sache ſei und auf die Räumungsfrage keinen Einfluß ausüben könne. räumung bis zur Fertigſtellung des Feſtungsgür⸗ tels— kann endgültig 41s abgetan be⸗ e werden. 5 5 Herr von Hoeſch erörterte auch mit Briand die zwiſchen der Botſchafterkonferenz und der deutſchen Regierung getroffenen Vereinbarungen bezüglich der rheinländiſchen Verkehrseinrichtungen. Der franzöſiſche Außenminiſter ſprach vor der Deputier⸗ tenkammer von einem„Verkehrsprogramm“, wo⸗ durch der Eindruck entſtand, als wären hier umfaſ⸗ ſende Abmachungen getroffen worden. Es iſt anzu⸗ 1 8. Das aber wollte Bismarck auf alle Fälle Dieſe Theſe der franzöſiſchen Rechtspreſſe— Aufſchub der Geſamt⸗ überaus ſorgfältige Erziehung und hat in den Memoi⸗ ren, die ſie vor etwa 1% Jahren herausgab. anſchau⸗ lich ihre Kindeit und frühe Jugend geſchildert. Nach dem Tode ihres Gatten, des Prinzen Adolf Wilhelm zu Schaumburg⸗Lippe, lebte die Prinzeſſin Viktoria in Bonn. Wenn ſie hier auch eine bekannte Perſönlichkeit war, ſo beſchäftigte ſich die Allgemeinheit doch nicht mehr mit der älteſten Schweſter des Kaiſers, die in der Oeffentlichkeit keine Rolle ſpielte. Umſogrößer war die Ueber⸗ raſchung, als bekannt wurde, daß ſich die Prinzeſſin entſchloſſen hatte, Alexander Zoubkoff zu heiraten. Dieſe Eheſchließung wirkte nicht nur allein deswegen ſenſationell, weil eine einſtige preußiſche brinzeſſin und Kaiſertochter einen Bürgerlichen heiraten wollte, ſondern vor allem auch wegen des großen Altersunterſchiedes der beiden Gatten. Wer war Alexander Zoubkoff? Niemand hatte ihn vor⸗ her gekannt, und auch er ſelbſt hätte ſich wohl nie träumen laſſen, daß er einmal zumindeſt eine Ta⸗ gesberühmtheit werden würde. Alexander Zoubkoff war ein ruſſiſcher Emigrant, der ſich mehr ſchlecht als recht in Deutſchland durchſchlug. Wie viele flüchtige Ruſſen hatte er irgendwo Unterkommen und Beſchäf⸗ tigung geſucht, ohne jedoch eine dauernde Stellung finden zu können. Der weitere Verlauf der Ehe mit Zoubkoff iſt zu bekannt, als daß ſie noch einmal geſchildert zu wer⸗ den brauchte. Zoubkoff hat es in kürzeſter Zeit ver⸗ ſtanden, rieſige Summen Geldes zu verſchleudern. Die Schuldenlaſt der Prinzeſſin wuchs von Tag zu Tag und überſtieg bald ihr Vermögen. Zoubkoff ſelbſt wurde in mehrere üble Skandalgeſchichten ver⸗ wickelt, die ſchließlich ſeine Ausweiſung aus Deutſch⸗ land zur Folge hatten. Die Ehe hat noch nicht ein Jahr lang gedauert. Ihr trauriges Schlußkapitel war die Verſteigerung der Wohnungseinrichtung der Prinzeſſion Viktoria, die infolge der übernommenen Verpflichtungen in ſchwerſte Not geraten iſt. Der Schlußakt der Ehetragödie der Frau Zoubkoff war die Einreichung der Scheidungsklage gegen ihren Gatten, doch ehe es zu einer gerichtlichen Trennung kam, iſt Frau Zoubkoff verſchieden. a Während der Inflationszeit und auch noch einige Jahre danach hielt er ſich vor allem in Spielklubs auf, wo er ſich nicht ſelten ein paar Mark borgen mußte, um einen Einſatz machen zu können. Daß die Ehe mit Zoubkoff für die Prinzeſſin Viktoria eine Liebesheirat war, iſt zweifellos. Er jedoch wollte nur reich werden und in Luxus leben. Die Heirat fand am 19. November 1927 in Bonn ſtatt. Die Prinzeſſin war 61½ Jahre, Zoubkoff 27, ſodaß alſo die Beiden ein dern ee von 34 Jahren trennte. . Niemand kann der ſchwergeprüften Frau das Mitgefühl verſagen. Denn, daß ſie aus lauteren Ge⸗ fühlen die immerhin etwas eigenartige Ehe einging, ſteht außer Frage. Sie hat ſelbſt unter dieſem Schritt ſchwer zu leiden gehabt. nehmen, daß der franzöſiſche Außenminiſter während der Kammerdebatte nicht das einſchlägige Material zur Hand hatte, um die Regelung einiger Eiſenbahn⸗ und Brückenbaufragen zu präziſieren. Tatſächlich handelt es ſich um nichts anderes als um die Beſei⸗ tigung einiger zweiſpuriger Gleisſtücke und Ver⸗ kürzung von Rampen. Dagegen wurde 5 der Bau von drei Rheinbrücken bewilligt. Dieſe Regelung erſtreckt ſich über 12 Jahre. Nach⸗ her gibt es mit Ausnahme der im Verſailler Ver⸗ trag enthaltenen Ueberwachung. Man ſcheint in Paris vor der nach⸗ träglichen Wiedergabe der zwiſchen der Botſchafter⸗ konferenz und dem Reich getroffenen Abmachungen zurückzuſchrecken. Das ändert aber nichts an dem Tatbeſtand, wie er aus einer deutſchen ee Veröffentlichung des WTB hervorgeht. Herr von Hoeſch erhielt ſchließlich von Briand die Mitteilung, 28. Oktober feſtgeſetzte und auf Wunſch des franzö⸗ ſiſchen Wiißenin ters 1 der e e ee 5 nachten zuſtande kommen wird. legung: In dieſer Woche tagen noch die Beſtimmungen keine weitere f e tritt das F in daß die urſprünglich auf den 0 e werden 26 Saarkonferenz in den nächſten Tagen zuſammentreten könnte. Es lag nicht im Rahmen der Unterredung, über die auf der Saarkonferenz zu erörternden Fragen einen Meinungsaustauſch einzugehen. Wir nehmen an, daß Briand auf die Schwierigkeiten des komplexen und weitſchichtigen Saarproblems hingewieſen hat. Welche Abſichten die franzöſiſche Diplomatie mit der Unantaſtbarkeit der politiſchen Rechte der Saar bevölkerung verfolgt, ging aus Briands Aeußerun nicht hervor. Doch dürfte in maßgebenden franzöſt ſchen Kreiſen der Gedanke beſtehen, eine ſaa diſche Kundgebung politiſchen Cha 5 ters zu veranſtalten. Genaues läßt ſich N nicht in Erfahrung bringen. Die Räumung der. Die Beſprechung Briand⸗von Hoeſch 10 auch der„Matin“ beſtätigt, gezeigt, Datum der Räumung der dritten Zone zu ke n erlei e e e en mehr 1 „ enen Die ein gige niſche Schwierigkeit iſt nach dem„Matin“ folgende Die Friſten ſollten von dem Augenblick an zu lau beginnen, wo die deutſche Schuld kommerzialiſiert d. h. die Internationale Bank durch die Uebern irgend welcher Schuldtitel Gläubiger Deuts geworden iſt. * Dieſe Bank wird jedoch, wie ſehr man ihre O niſation beſchleunigt, erſt nach einer gewiſſe ihre Tätigkeit aufnehmen können. Daher mu läufig ein anderes Inſtitut, eine juriſtiſche J an ihre Stelle treten, um die Schuldverſchrei des Reiches zu übernehmen und zu regiſtrieren. Die Operation kann jedoch kein Hindernis darſtellen. Finanzleute und Juriſten werden ſicherlich üb einzuſchlagende Vergleichsverfahren einig bevor die Bank ihre Bürvs in Baſel eröffnet. Technische Schwierigkeiten (Drahtung unſeres Berliner Bür Berlin, 18. N Trotz des amtlich zur Schau getragenen Opti mus ſind an dieſer Stelle immer wieder Zwei geäußert worden, ob es gelingen werde, den Be⸗ ginn der zweiten Haager Konferenz noch dieſem Jahre zu ermöglichen. Aus Tatſache, daß die Kommiſſionsarbeiten ſich ih Ende nähern, hätte man wohl die Hoffnung ſchbz können, daß dieſes Ziel noch erreicht würde. nun ſcheinen, wie aus den inzwſchen bekannt g. denen Einzelheiten über die geſtrige Unterr zwiſchen Briand und Hoeſch hervorgeht, ſich Sch rigkeiten ergeben zu haben. Offenbar man in Paris und London die Auffaſſung, Konferenz nicht abgehalten werden könne, nicht der Volksentſcheid vor ſich gega ſei. Zwar hält man für gewiß, daß dieſe Aktio einem Fiasko enden werde, aber man möcht doch auch ſicher gehen und die Konferenz nich einem Gefühl der Unſicherheit leiden laff u. U. ſolchen Umſtänden iſt kaum mehr anzunehme die Haager Schlußkonferenz noch vor W Das beweiſt ſchon die rein rechneriſche ſionen, dann werden ſie das Ergebnis ihrer tungen den Regierungen unterbreiten. Im wei lieren. Dieſe wichtige 0 muß vor de „ der n erledigt werden,* 80 0 1 noch n zweiter Ordnung Regierung zu Regierung zu klären ſein. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß zwiſchen den einzelnen 0 der techniſchen Vorbereitung eine 9 1 2. Seite. Nr. 527 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) tittwoch, den 13. November 1929 Reichstagspräludien Berlin, 13. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Der Beginn der parlamentariſchen 1 macht ſich ber reits jetzt im Reichstag bemerkbar. Die geſtrige 5 der Zentrums fraktion leitete eine Reihe von internen Parteiverſammlungen ein, die der Vorbereitung der nächſten geſetzgeberiſchen Auf⸗ gaben des Reichstages dienen. So empfing Reichs⸗ ernährungsminiſter Dietrich Vertreter der Re⸗ gierungsparteien zu einer Beſprechung über die noch vor dem 31. Dezember notwendige Erneuerung des Zolltarifs. Der Reichsjuſtizminiſter v. Gu é⸗ rar d hielt eine Konferenz über das Standesherren⸗ rentengeſetz ab. Beide Beſprechungen haben zu einem abſchließenden Ergebnis noch nicht geführt. Auch die Frage der ſtandesherrlichen Renten drängt zur Ent⸗ ſcheidung, weil die Prozeſſe des preußiſchen Staates Ende dieſes Monats wieder aufleben werden. Der Rechtsausſchuß des Reichstages wird daher vorausſichtlich ſchon in der nächſten Woche ein⸗ berufen werden. Am nächſten Montag tritt die deutſchnationale Reichstagsfraktion zuſam⸗ men. Am Dienstag hält die Deutſche Volks⸗ partei eine Fraktionsſitzung ab. In der geſtrigen Sitzung der Zentrumsfraktion des Reichstags hat auch der Polen⸗Vertrag eine Rolle geſpielt. Die Kritik ſcheint nicht freund⸗ lich geweſen zu ſein. In dem führenden Berliner Zentrumsorgau hatte geſtern früh bereits ein Leit⸗ ctufſatz dieſen Ausgang präludiert. Die„Germania“ berichtet über dieſe Sitzung, daß ſtarke Bedenken ge⸗ äußert worden ſeien. Der Inhalt und der Abſchluß des Vertrages ſeien vor allem aus volkspolitiſchen Gründen ſtark kritiſiert worden. Die„Deutſche All⸗ gemeine Zeitung“ will ſogar noch mehr wiſſen und erzählt: Es ſei beſonders bei dieſer Kritik darauf hingewieſen worden, daß der Verzicht auf die deut⸗ ſchen Liquidationsanſprüche bisher keineswegs die entſprechenden Gegenleiſtungen gefunden habe und daß die polniſchen Verſprechungen viel zu weit gefaßt ſeien. Zweifellos ſei in dieſer Frage mit dem ſtarken Widerſtand des Zentrums zu rechnen, zumal ſich auch ſonſt in der Ausſprache„der Wunſch nach Diſtanzierung zum jetzigen Kabinett“ deutlich gezeigt hätte. Ein beachtens werter Vorſchlag Der Berliner„Börſenkurier“ will zuverläſſig er⸗ fahren haben, daß nunmehr der 22. Dezember als endgültiger Termin für den Volksentſcheid gewählt ſel. Ausſchlaggebend für dieſe Vertagung ſei die An⸗ nahme, daß die maßgebenden Politiker und Staats⸗ männer, deren Mitarbeit beim Volksentſcheid not⸗ wendig ſei, wohl nicht vor dem 22. Dezember von der zweiten Haager Konferenz zurückerwartet werden. Auch in Berlin würden während der Haager Tagung die zuſtändigen Reſſorts zu ſehr belaſtet ſein, um die erforderlichen Vorarbeiten genau durchführen zu können. Wenn nun aber, wie wir an anderer Stelle aus⸗ 00 die Haager Konferenz gar nicht im Dezem⸗ ber und vor allem nicht vor dem Volksentſcheid zu⸗ ſantmentritt? In dieſem Zuſammenhang mag eine intexeſſante Auslegung eingefügt ſein, die der Staats⸗ rechtler Prof. Bredt, der bekannte Führer der Wirtſchaftspartei, zum Volksbegehren und zum Volksentſcheid gibt.„Die Regierungsparteien“, ſchreibt Bredt,„brauchen nur einen Beſchluß zu faſ⸗ ſen, der dem Volksbegehren widerſpricht, der alſo ge⸗ mäß 8 75 der Verfaſſung außer Kraft geſetzt werden müßte. Dazu genügt etwa der Beſchluß, daß die Reichsregierung beauftragt wäre, die Verhandlun⸗ gen über den Noungplan fortzuſetzen. Dieſes Mittel wäre vielleicht der Todesſtoß für jedes Volks⸗ begehren, aber es wäre vollkommen loyal.“ Curtius im amerilaniſchen Arteil Waſhington, 13. Nov.(United Preß.) Die Er⸗ nennung von Curtius zum deutſchen Außenminiſter wird hier als die ſicherſte Garantie für die Fortdauer der Streſemannſchen Politik angeſehen. Curtius iſt hier nicht allein als ein Mitglied der Par⸗ tet Streſemanns bekannt, ſondern auch als ein nahe⸗ ſteßender Freund des Verſtorbenen, mit dem er zwecks der Nachkriegsprobleme vollkommen überein⸗ ſtimmte. Man hält es für Europa für ein gutes Zei⸗ chen, daß die Fortdauer der weitſichtigen Politik skrefemanns nunmehr geſichert iſt. Vomboenlegen nach eee Regeln Berlin, 13. Nov,(Von unſ. Berliner Büro.) Wie ſich bei der Vernehmung des verhafteten Her⸗ Hhert Vol ck ergeben hat, haben die Schleswig⸗Hol⸗ ſteiniſchen Bombenleger ſich vor der Ausführung ihhrer Attentate von einem Hamburger Aſtrolo⸗ gen beraten() laſſen. Volck hat ſich ſelbſt wäh⸗ rend der Flucht noch Horoſkope ſtellen laſſen. Der Tag der Verhaftung war in ſeinem Notizbuch aus⸗ drücklich als gefahrvoll unter dem Hinweis„Kon⸗ flißt mit den Behörden“ bezeichnet worden. Der Sent Volcks war ein gewiſſer Wulff, von dem er ſich fortdauernd beraten ließ. Von Wulff wurde ihm eingeredet, er ſei dazu berufen, in Deutſchland eine führende politiſche Rolle zu ſpielen. Wie ſehr Volck unter dem Einfluß des Wulff gehandelt hat, geht daraus hervor, daß er den ſämtlichen Mitverſchwo⸗ reuen die Befragung des Aſtrologen ans Herz legte. Er iſt auch mit Wulff, der während der Flucht Volcks deſſen Brieſwechſel mit der Heimat ermöglichte, ein⸗ mal nach Oſtende gefahren, um ein Rouletteſyſtem nach aſtrologiſchen Prinzipien auszuprobieren, das ſich freilich als untauglich erwies. Die Rückkehr Volcks iſt offenbar darauf zurückzuführen, daß er in Monte Carlo dasſelbe Syſtem noch einmal probierte mit dem Erfolg, daß er faſt ſeine geſamten Barmittel he — PP. b 85 Aegoten kündigt Handel⸗Vertröge. anptiſchen Regferung mit anderen Ländern ab⸗ ohenen Handelsverträge ſind von der um 16. Februar 1930 ge eils der Handelsverträge kreten.— Alle von 8 Polizei und Aniverſität (Drahtmeldung unſ. Berliner Büros) Berlin, 13. Nov. Die höchſt unliebſamen Vorgänge an der Ber⸗ liner Univerſität, die freilich von der Senſations⸗ preſſe ungewöhnlich aufgebau ſcht werden, ſind zurückzuführen auf Unſtimmigkeiten, die ſich zwiſchen dem neuen Rektor, Geheimrat Schmidt, und der Allgemeinen Deutſchen Studentenſchaft ergeben haben. Den eigentlichen Anlaß bildete eine nicht ge⸗ rade belangreiche Angelegenheit. Der Rektor hatte dem Vorſtand der Allgemeinen Deutſchen Studenten⸗ ſchaft Vorhaltungen gemacht, weil die Allgemeine Studentenſchaft trotz gegenteiliger Zuſicherungen ihren diesjährigen Ball als„Univerſitäts⸗ ball!“ aufgezogen hat, ſo daß der Eindruck entſtehen mußte, als handle es ſich um eine offizielle Veran⸗ ſtaltung. Auch wegen der Regelung der Wahlen für den ſtudentiſchen Ausſchuß für Leibesübungen war es zu Konflikten gekommen. Nebenbei ſpielten noch andere Dinge hinein: So iſt es von der Allge⸗ meinen Studentenſchaft dem Rektor verargt worden, daß er das Aushängen von Plakaten für die Lange⸗ marck⸗Feier unterſagt hat. Die Proteſtverſammlung, der etwa 500 Mitglieder der Allgemeinen Studenten⸗ ſchaft auf dem hinter der Univerſität gelegenen Hegel⸗ platz beiwohnten, hat ſich lediglich mit der Ballaffäre befaßt. Es ſcheint nicht, daß ein plan⸗ mäßiges Vorgehen gegen politiſch andersdenkende Studenten beabſichtigt geweſen iſt. Erſt nach Schluß der Verſammlung wurden die Demonſtran⸗ ten aggreſſiv gegen die Studenten, die ſich inzwiſchen in der Halle der Univerſität eingefunden hatten. Drei jüdiſche Studenten wurden gezwungen, durch ein Fenſter des Erdgeſchoſſes ins Freie zu ſpringen, Es entwickelte ſich eine regelrechte Prügelei, in die ſchließlich die Polizei eingriff. Die Beamten verſuchten, die Halle mit dem Gummiknüppel zu räumen. Die Kämpfenden zogen ſich aber in die oberen Stockwerke zurück. Alle Vorleſungen wurden abgebrochen. Weit über 1000 Studenten unternahmen dann einen Vorſtoß gegen die Polizei, deren Abzug ſie ſtürmiſch forderten. Die Polizet hat ſich wieder einmal nicht gerade mit Ruhm bedeckt. Wie uns von Augenzeugen berichtet wird, war ſie offenbar völlig ratlos, wie ſie ſich ver⸗ halten ſollte. Daß der Rektor die Polizei in die Univerſität gerufen haben ſoll, ſcheint ſich nicht zu beſtätigen. Vielmehr iſt ſte offenbar auf eigene Fauſt in das Univerſitätsgebäude eingedrungen, aus dem ſie am Ende unverrichteter Sache wieder abziehen mußte. Aus dem Ruf„Wien“, der während der Zuſam⸗ menſtöße aus den Reihen der nationalſozialiſtiſchen Studenten erſcholl, will man hier und da den Schluß ztehen, daß es ſich um eine Aktion nach Wiener Vor⸗ bild gehandelt habe. Dieſer Annahme widerſprechen, wie geſagt, die Berichte über den Tumult. Daß es eines Balles wegen zu Zuſammen⸗ ſtößen kommen konnte, iſt bezeichnend für die Die Lübecker Wahlen Die Neuwahl der Lübecker Bürgerſchaft bildet ein bemerkenswertes Seitenſtück zu der Neuwahl des badiſchen Landtages. In beiden Fällen iſt eine ziemlich erhebliche Schwächung der Rechten zu Gunſten der Nationalſozialiſten eingetreten. In Lübeck liegt dieſe Entwicklung nicht ganz ſo offen zutage, wie in Baden. In der Hanſeſtadt hatten ſich die bürgerlichen Gruppen außer den Demokraten und dem Zentrum in dem Hanſeatiſchen Volksbund zu einer gemeinſamen Liſte zuſammengeſchloſſen. Sie ſind in der Stimmenzahl um rund 5000 und in der Mandatszahl um rund 7 zurückgegangen. Da die Nationalſozialiſten, die bisher in der Lübecker Bür⸗ gerſchaft überhaupt nicht vertreten waren, mit etwas mehr als 6000 Stimmen und mit 6 Mandaten in die Erſcheinung treten, ſo iſt es wohl unbeſtreitbar, daß die Verluſte des hanſeatiſchen Volksbundes von den Wählern herrühren, die zu den Nationalſozialiſten abgewandert ſind. Es können dies aber nur deutſch⸗ nationale Wähler ſein, die mit den Nationalſoziali⸗ ſten Schulter an Schulter im Kampfe um das Volks⸗ begehren zuſammengeſtanden haben und die ſich von der ſchärferen Tonart haben mit fortreißen laſſen. Die Deutſche Volkspartei hat in Lübeck entſchieden gegen das Volksbegehren Stellung genommen und dabei eine beſonders ſtrenge Grenzlinie zwiſchen ſich und den Nationalſozialiſten gezogen. Es iſt alſo klar, daß die Politik des Volks⸗ bhegehrens den Deutſchnattonalen auch in Lübeck erheblichen Schaden zugefügt hat. Von den 8000 Wählern, die die Deutſchnationalen dort bisher aufzubringen pflegten, wird nicht mehr viel übrig geblieben ſein. Leider hat darunter aber auch der Hanſeatiſche Volksbund zu leiden gehabt, im dem ſchon ſeit Jahren Deutſchnationale, Deutſche Volkspartei und Wirtſchaftspartei zu gemeinſamer Arbeit zuſammengeſchloſſen ſind. An der Zu⸗ ſammenſetzung der Lübecker Bürgerſchaft hat ſich inſofern nichts geändert, als die bürgerlichen Gruppen und Parteien den Sozialdemokraten und Kommuniſten in der gleichen Stärke, d. h. mit 40:40 Mandaten gegenüberſtehen. Der Hanſeatiſche Volks⸗ bund iſt aber in der neuen Bürgerſchaft nicht mehr ſo ſtark und aktionskräftig wie früher, da ein Zu⸗ ſammengehen mit den Nationalſozialiſten ſelbſt in taktiſchen Fragen wohl nicht in Betracht kommt. Gbenſowenig ſind die Sozialdemokraten auf der anderen Seite imſtande, mit den Kommuniſten eine Aktionsgemeinſchaft zu bilden, zumal die Kommu⸗ miſten mit einem Zuwachs in die Bürgerſchaft zurückkehren und den um ein Mandat geſchwächten Sozialdemokraten ſicher ſehr anſpruchsvoll gegen⸗ überſtehen werden. Es wird alſo, wie bisher, da⸗ bei bleiben, daß die Sozialdemokraten zuſammen mit den Demokraten und dem Zentrum unter einem ſozialdemokratiſchen Bürgermeiſter zu regieren ver⸗ ohavo kene Neutrali⸗ 2 4— 0 r der enen .. Die Berliner Studenten⸗Krawalle erregte Stimmung, die in der Studentenſchaft herrſcht. Die beſonneneren Elemente in ihr werden es ſicherlich verurteilen, wenn durch Provokationen Andersdenkender nun auch der geweihte Boden der alma mater politiſcher Verhetzung preisgegeben wird. Der Unterrichtsminiſter Becker hat ſich über die Vorkommniſſe Bericht erſtatten laſſen. Die Stören⸗ friede, von denen ſechs zwangsgeſtellt, inzwiſchen aber wieder freigegeben wurden, ſehen einer diſzi⸗ plinariſchen Beſtrafung entgegen. Die Schutzpolizei, deren verfehlte Maßnahmen auch noch einer Nachprüfung bedürfen, hielt bis gegen Abend in der Umgebung der Univerſität einen verſtärkten Patrouillendienſt aufrecht. Wie immer in ſolchen Fällen, gibt es auch nach den geſtrigen, ſagen wir einmal Demonſtrationen, ein Geplänkel von Erklärungen und Gegenerklärungen. Von der Allgemeinen Studentenſchaft wird ver⸗ ſichert, daß die Studenten, als ſie die Halle betraten, von Linksgerichteten durch Zurufe provoziert wur⸗ den. Die Provokateure hätten ſich dann zur Poli⸗ zei begeben und die Beſetzung der Uniwperſität ge⸗ fordert, worauf eine Deputation der Allgemeinen Stutendenſchaft zum Rektor gegangen ſei und ihn gefragt hätte, ob es richtig wäre, daß durch ihn das Eingreifen der Polizei veranlaßt ſei. Geheimrat Schmidt hätte das verneint, vielmehr erklärt, daß er von vornherein gegen das Einſchreiten der Polizei geweſen ſei und den Poltzei⸗ präſidenten und den Oberſt Heymannsberg gebeten habe, dafür zu ſorgen, daß die Polizei die Univerſi⸗ tät verlaſſe. Soweit die demonſtrierenden Studenten. Eine Mitteilung des Polizeipräſidenten behauptet dem⸗ gegenüber, daß ein Beamter des Rektors um das Erſcheinen der Polizei bei der Verſammlung auf dem Hegelplatz gebeten habe, da Ausſchreitungen immerhin nicht ausgeſchloſſen wären. Beide Ver⸗ lautbarungen gehen, wie uns ſcheinen möchte, am dem ſpringenden Punkt eigentlich vorbei. Sie er⸗ klären nicht, warum die Polizei durchaus den Gummiknüppel zücken mußte, erklären aber ebenſo⸗ wenig, warum dieſe im weſentlichen doch wohl rechtsſtehende Organiſation durchaus— und leider nicht zum erſten Mal— ein lärmendes Straßen⸗ meeting abhalten mußte. Wenn ſich die Studenten der Formen und Methoden des kommu⸗ niſtiſchen Komments bedienen, können ſie ſich nicht wundern, wenn man mit ihnen verfährt wie ſonſt auch mit randalierenden und die Ordnung ſtörenden Elementen. Das iſt un würdig und es iſt auch noch kurzſichtig und töricht dazu. Mit all dem machen ſie nur denen eine Freude, denen die akademiſche Freiheit ein Greuel iſt. Schon heute er⸗ klärt der„Vorwärts“, der Staat könne nicht dulden, daß die Univerſitäten zu einer Freiſtatt für Fron⸗ deure gegen den Staat würden und die geſtrigen Lärmſzenen wären„kein gutes Zeichen für den Lehr⸗ körper“. Das zeigt deutlich, wohin der ſozialdemo⸗ kratiſche Appetit geht. England und Rußland Der neue Botſchafter für Moskau (Drahtmeldung unſeres Londoner Vertreters) 8 London, 13. Nov. Der neue Botſchafter Englands in Moskau wird Sir Esmond Ovey ſein. Ovey iſt Berufsdiplo⸗ mat und war ſeit mehr als 25 Jahren auf verſchie⸗ denen diplomatiſchen Auslandspoſten tätig. Erſt vor kurzer Zeit wurde er zum Botſchafter in Rio de Ja⸗ neiro ernannt und war gerade im Begriff ſeinen Po⸗ ſten anzutreten, als er ſeine Ernennung für Moskau erhielt. Die Wahl Oveys iſt eine Ueberraſchung für die engliſche Oeffentlichkeit, die ſich ſeit Monaten mit Kombinationen über die Perſon des künftigen Bot⸗ ſchafters in Moskau beſchäftigt hat. Es war jedach ſchon ſeit Wochen klar, daß die Regierung entſchloſſen war, einen Berufsdiplomaten mit großer taktiſcher Erfahrung und nicht einen Politiker nach Moskau zu entſenden. Die Perſon des ruſſiſchen Botſchafters in Lon⸗ don iſt der hieſigen Oeffentlichkeit noch immer nicht bekannt. Andeutungen aus unterrichteten Kreiſen laſſen darauf ſchließen, daß auch dieſe Wahl eine er⸗ hebliche Ueberraſchung für das Publikum mit ſich bringen wird. Zu gleicher Zeit wird die Erennung des gegen⸗ wärtigen Staatsſekretärs des Außenamtes Sir Ro⸗ nald Lindſey zum britiſchen Botſchafter in Waſhington angekündigt. Lindſey war von 1926 bis 1928 Botſchafter in Berlin und hat ſich ſeitdem als Leiter des Foreign Office außerordentlich be⸗ währt. An ſeine Stelle wird der bisherige offizielle Privatſekretär des Miniſterpräſtdenten Sir Robert Vanſittard treten, der ſeit zehn Jahren eine der„un⸗ ſichtbaren“ leitenden Perſönlichkeiten in der Dow⸗ ningſtreet iſt. Seine Wahl zum Leiter des Außen⸗ amtes garantiert die entſchiedene Fortſetzung der Politik der„Liquidation des Weltkrieges“. Hoovers Abrüſtungs pläne Waſhington, 13. Nov.(United Preß.) Gleich⸗ zeitig mit der Beſchränkung des Marinebaupro⸗ gramms beabſichtigt dien Regierung Hoovers auch Abſtriche am Militärbudget vorzunehmen, gegen die ſich aber im Parlament, wie man erwartet, ſtarker Widerſpruch geltend machen wird. Es han⸗ delt ſich tnsgeſamt um Erſparniſſe in Höhe von etwa 6,5 Milltonen Dollar, die durch Beſchränkung der Ausgaben des Militärfliegerkorps und durch die Einziehung von einer Reihe von Militärſtationen im Weſten und mittleren Weſten erzielt werden ſollen. Dieſe Militärpoſten haben ſich zum Teil aus der Koloniſationszeit erhalten und ihre Abſchaffung wird ohne Zweifel aus lokal⸗ patriotiſchen Gründen von den parlamentariſchen Vertretern der betroffenen Gebiete ſcharf bekämpft werden. Angeſichts der herrſchenden Tendenzen im Parlament iſt es ferner ſicher, daß jede Beſchrän⸗ kung in der Entwicklung des Kriegsweſens dort auf heftigen Wide rſtand ſtoßen wird. Badiſche Politik Aus der Deutſchen Volkspartei Der Ge i ene Ausſchuß des Landesverbandes Baden der Deutſchen Volkspartei trat am Dienstag nachmittag in Karlsruhe im Land⸗ tagsgebäude zu ſeiner erſten Sitzung nach der Wahl zuſammen. Der ſtellvertretende Landesvorſitzende, Stadtrat Hofheinz⸗ Freiburg, gedachte des ver⸗ ſtorbenen Mitgliedes Landgerichtsdirektor Dr. Geiß⸗ ler in warmen Worten. Er begrüßte ſodann die neugewählten Abgeordneten und dankte im Namen des Geſchäftsführenden Ausſchuſſes den ausſcheiden⸗ den Abgeordneten Gündert, Obkircher und Wilſer für ihre großen Verdienſte um die Partei. An den ſchwer erkrankten Landes vorſitzenden, Rechtsanwalt Steinel, wurde ein Telegramm mit den beſten Wünſchen für eine baldige Geneſung geſandt. An den neu ernannten Reichsaußenminiſter Dr. Cur⸗ tius ging folgendes Telegramm:„Der Geſchäfts⸗ führende Ausſchuß des Landesverbandes Baden ſen⸗ det Ihnen herzliche Glückwünſche zur Uebernahme des für Reich und Volk ſo verantwortungsvollen Amtes als Außenminiſter mit der Verſicherung treuer Gefolgschaft, auf dem von Dr. Streſemann angebahnten Weg.“ Sodann erſtattete Landtagsabg. Dr. Mattes ein Referat über ſchwebende Fragen der badiſchen Poli⸗ tik. Seine Ausführungen fanden die volle Billi⸗ gung des Geſchäftsführenden Ausſchuſſes. Schwere Stürme über England (Drahtmeldung unſeres Londoner Vertreters) S8 London, 13. November. Die gewaltigen Stürme und Wolkenbrüche, die in den letzten beiden Tagen über England nieder gegangen ſind, haben große Zerſtörungen hinterlaſſen. Weite Landſtrecken ſind überſchwemmt. In Südwales ſtürzten drei große Brücken ein. Viele Häuſer mußten von ihren Bewohnern ge⸗ räumt werden und Hunderte von Bergleuten konn⸗ ten nach Beendigung ihrer Arbeit nicht nach Hauſe gehen, weil die Straßen durch Ueberſchwemmungen und Erdrutſche unpaſſierbar geworden waren. In anderen Landesteilen ſind durch Bergrutſche, die von den ſtarken Regengüſſen herrühren, viele Bauernhäuſer eingedrückt worden. Eine große Au⸗ zahl von Landbewohnern iſt durch dieſe Ereigniſſe heimatlos geworden. Zahlloſe Schiffe ſind an der engliſchen Küſte untergegangen, doch läßt ſich vorerſt noch nicht ſagen, wieviel Menſchenleben dabei zu beklagen ſind. Doch iſt die Zahl der nicht zurückgekehrten Fiſcher⸗ dampfer außerordentlich groß. In Brighton an der Südküſte lief ein großer italieniſcher Laſtdampfer auf den Strand auf. Die 30 Mann der Beſatzung mußten 3 herttbergeſchoſſene Leinen aus Land gebracht werden. Keſſelerploſion auf einem franzö ſiſchen Torpeboboot Aus Toulon wird gemeldet: Während der Mand⸗ ver des Mittelmeergeſchwaders an der Küſte von Korſika ereignete ſich an Bord des Torpedoboptes „Trombe“ ein ſchwerer Unglücksfall. Das Schiff erzitterte plötzlich unter der Wucht einer heftigen Exploſion, während aus den Keſſelräumen eine gewaltige Dampfwolke aufſtieg. Ein Dampfkeſſel war geplatzt, wobei drei Mann getötet und ein vier⸗ ter verletzt wurde. Die Umſtände, die zu der Explo⸗ ſion führten, konnten bisher nicht aufgeklärt werden. Das Geſchwader wird ſeine Manöverübungen vor Toulon wieder aufnehmen und einen Angriff auf die Kitſte durchführen. Letzte Meloͤungen Die Verteilung der Nobelpreiſe * Stockholm, 13. Nov. Die Akademie der Wiſſen⸗ ſchaften hat beſchloſſen, den Nobelpreis für Che⸗ mie für das Jahr 1929 zu gleichen Teilen zwiſchen dem deutſchen Profeſſor an der Stockholmer Uni⸗ verſität, Hans von Euler⸗Chelpin, und dem Londoner Univerſitätsprofeſſor Arthur Harden zu verteilen, und zwar für ihre Unterſuchungen über die Gärung der Zuckerarten und die dabei wirk⸗ ſamen Enzymen. Den Phyſik⸗ Nobelpreis für das Jahr 1928 erhält Prof. Owen W. Richard⸗ ſon⸗ London für ſeine Arbeit über das Termfon⸗ Phänomen und das nach ihm benannte Geſetz. Der gleiche Preis für 1929 wurde dem Herzog Louis Victor de Broglie⸗Paris für ſeine Entdeckung der Wellennatur der Elektronen verliehen. Verhängnisvolle Reiſe Freiburg, 12. Nov. Ein junger Mann aus Heitersheim, der ſich zum Beſuch ins Elſaß be⸗ geben hatte, wurde in Mülhauſen feſtgenommen und zur Ableiſtung ſeiner Militärdienſtpflicht in eine innerfranzöſiſche Kaſerne eingeliefert. Er hatte ganz vergeſſen, daß er als früherer Bewohner Elſaß⸗ Lothringens jetzt die franzöſiſche Staatsangehörigkeit beſitzt. Brandunglück in einer Brüſſeler Hutfirma — Brüel, 13. Nov. Als in einem Brüſſeler Hut⸗ geſchäft ein Arbeiter einen Hut mit Benzin reinigte, explodierte der Benzinbehälter. Die im An⸗ ſchluß daran ausbrechende Feuer sbrunſt ſetzte in wenigen Augenblicken das Haus in Brand, das ebenſo wie ein anſtoßendes Lichtſpieltheater unver⸗ züglich geräumt wurde. Die Feuerwehren von Brüſs⸗ ſel und Vororten arbeiten gemeinſam an der Lö⸗ ſchung des Brandes. Das Haus, in dem ſich die Hut⸗ firma befindet, iſt bereits ein Opfer der Flammen geworden. Der Geſchäftsführer des Hutgeſchäftes wurde verletzt; ſeine Mutter und ſein Töchter⸗ chen ſind erſtickt. Grauſiger Leichen fund — Paris, 13. Nov. In der Nähe von Limoges haben Fiſcher einen grauenhaften Fund gemacht. Sie entdeckten im Räderwerk einer Mühle eine meunſch⸗ liche Leiche, der Arme und Beine abgeſchniten waren. Der Kopf befand ſich noch an dem bereits ſtark in Verweſung übergegangenen Körper. Die Lei konnte noch nicht identifiziert werden, doch nest zweifellos ein Berbrschen vor. ö 1 . 1 .* 8 4 2* .„. e„ e. o . ene C A A ͤ U——wQ F r Mittwoch, den 13. November 1929 5 W Maunbeimer welas boriktag⸗ Kusgebey 3. Seite. Nr. 5. Stäbtiſche Nachrichten 5 Die Straßenbahnwagen werden geheizt Nachdem der Stadtrat fängt jetzt an die Wagen zu beheizen, iſt eine Fahrt per Straßenbahn verknüpft mit großen Reizen. Man ſetzt ſich etwas abgekühlt, mißmutig in den Wagen, bis man ganz unvermutet fühlt ein wohliges Behagen. 7 Denn'rade unter deinem Sitz, ö du merkſt es an der Reizung, ö befindet ſich, das iſt der Witz, das Inſtrument der Heizung. Da vingt aus deiner Seele ſich ein Seufzer des Entzückens, du fühlſt dich warm und wonniglich am Ende deines Rückens. Da wechſelt deine Stimmung ſchnell die ſeither war benommen, und ſingen willſt du, laut und hell: „Der Frühling iſt gekommen!“ Drum liebe Leute, hört mich an, wenn euch der Froſt will quälen, macht eine Fahrt per Straßenbahn, ich kann's euch warm empfehlen. Jakob Frank. Der Pfälzer Wein als Erfinder Die Pfälzer ſind ein wanderluſtiges Völkchen; uber die Liebe zur Heimat bleibt und treibt die Fer⸗ 77 nen hie und da wieder in das Dörfchen, in dem ſie ihre Jugendzeit verbrachten. So ging es zwei Pfäl⸗ zern, von denen der eine nach Mannheim, der andere nach Karlsruhe verſchlagen worden war. Das Wie⸗ derſehen wurde natürlich mit echtem Pfälzer „Neuem“ würdig und mit Nachdruck gefeiert. Als es 3 endlich Zeit zur Heimfahrt wurde, wollten ſie ſich 3 noch nicht trennen, zumal ſie eine Strecke gemeinſam 7 zurücklegen konnten. Sie ſtiegen in Schifferſtadt um 2 g und ſetzten ſich wieder in einen Zug. Nachdem ſie eine Zeitlang gefahren waren, dämmerte doch dem einen etwas von ihren recht verſchiedenen Zielen. Er fragte deshalb mit den entſprechenden Schluckpauſen: „Wo willſcht dann Du hin?“—„Uff Mannem,“ ant⸗ wortete der;„und Du?“—„Noch Karlsruh“, gab der Auskunft. Lange Pauſe, in der beide recht nach⸗ denklich wurden. Endlich gab der eine das Ergebnis dieſer anſtrengenden Arbeit mit den Worten zum beſten:„Hör emol, es is doch wunnerbar, wie weit ſe heit ſchunn ſinn. Du willſcht nunner noch Man⸗ nem und ich will nuff uff Karlsruh, unn alle zwee kenne mer in demſelbe Zug fahre!“ 9 1 * Mannheim hat 434 Straßenbahnwagen. Eimer Statiſtik entnehmen wir, daß die kommunalen Ver⸗ annähernd 40000 Straßenbahnwagen(Trieb⸗ und Beiwagen) verfügen. Während Berlin leinſchließ⸗ lich Hochbahn) 2345 Trieb⸗ und 2195 Beiwagem be⸗ ſitzt, haben die Städte Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen 266 Trieb⸗ und 168 Beiwagen, München 500 Hzw. 549, Köln 469 bzw. 572, Frankfurt a. M. 382 aw. 461 und Mainz 78 bzw. 56 Straßenbahnwagen. * Ihren 75. Geburtstag feiert morgen Frau Anna Gramlich, Witwe des verſtorbenen Schuhmacher⸗ meiſters Karl Jos. Gramlich, der die ſeit 50 Jahren beſtehende Schuhmacherei und das ſeit 30 Jahren 5 beſtehende Schuhgeſchäft gründete. Frau Gramlich, 0 die mit Kindern reich geſegnet wurde, verſah wäh⸗ 1 rend der Kriegsjahre unter den ſchwierigſten Ver⸗ i hältniſſen allein das Schuhgeſchäft. Sie iſt auch heute noch trotz ihres hohen Alters, von morgens 8 früh bis abends ſpät in ihrem Haushalt und im . Schuhgeſchäft tätig. Möge ſie ſich noch lange guter 5 n W lich vor dir ſteht. kehrsgeſellſchaften in Deutſchland über zuſammen 3 6 das 3 onpesſtonelle Wohlfahrtsanftalten Von den 718 Kranken⸗ und Wohlfahrtsanſtalten, die es nach dem Stand vom 1. Januar ds. Is. in unſerem Lande gübt, tragen 275, das ſind alſo mehr als ein Drittel aller Anſtalten, konfeſſionellen Cha⸗ rakter. Zwecks Vermeidung von Mißverſtändniſſen ſet bemerkt, daß die meiſten konfeſſionellen Anſtalten unſeres Landes— von wenigen Ausnahmen abge⸗ ſehen— auch Angehörige anderer Bekenntniſſe auf⸗ nehmen, ſofern ſie ſich in den Geiſt der Anſtalt ein⸗ fügen. Wie aus dem vom Badiſchen Stakiſtiſchen Landesamt unter dem Titel „Kranken⸗ und Wohlfahrtsanſtalten in Baden“ herausgegebenen Werk hervorgeht, nehmen die kon⸗ feſſionellen Anſtalten in erſter Linie ſich der Jugend (in Waiſen⸗ und Erziehungsheimen, in Schüler⸗ und Studentenheimen uſw.), ſowie der alten Leute, die mehr oder weniger mit dem Alltagsleben abgeſchlof⸗ ſen haben(in Pfründner⸗, Alters⸗ und Verſorgungs⸗ heimen) an. Im Eigentum katholiſcher Träger be⸗ finden ſich 155, im Eigentum evangeliſcher 107 An⸗ ſtalten; ausſchließlich oder vorwiegend iſraelitiſche Anſtalten gibt es 8, freikirchliche 5. Ihrer Rechts⸗ form nach handelt es ſich bei den konfeſſionellen An⸗ ſtalten teils um Körperſchaften des öffentlichen Rechts, teils um kirchliche Gemeinden, Stiftungen, Vereine uſw. Zu den wichtigſten Anſtaltsträgern ge⸗ hören katholiſcherſeits die Mutterhäuſer für barm⸗ herzige Schweſtern, die insgeſamt 39 Anſtalten unterhalten, auf evangeliſcher Seite die Diakoniſſen⸗ mutterhäuſer mit 22 Anſtalten. Zu den größten konfeſſionellen Anſtalten, deren Namen weit über die Grenzen unſeres Landes be⸗ kannt ſind, zählen einmal die von Pfarrer Rolfus im Jahre 1879 gegründete St. für Geiſtesſchwache Joſefsanſtalt in Herten (mit 637 Betten), mit ihrer Zweiganſtalt in Bamlach lüber 50 Betten), die vorwiegend evangeliſch geleitete Er⸗ ztehungs⸗ und Pflegeanſtalt für Geiſtesſchwache in Mosbach(250 Betten), die Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt für Epileptiſche in Kork(230 Bet⸗ ten), ſowie das Fried rich⸗Luiſen⸗Hoſpiz in Bad Dürrheim, das der Aufnahme erholungs⸗ bedürftiger iſraelitiſcher Kinder in Baden und in den Nachbarländern dient. Von den größeren konfeſſio⸗ nell geleiteten Erholungsheimen und Kinderheil⸗ ſtätten ſeien einmal Schloß Friedenweiler, das dem Caritasverband der Erzdiözeſe Freiburg gehört, das evangeliſche Erholungsheim Mombachtal(bei Pforz⸗ heim), das Kinderſolbad Silba in Rappenau uſw. erwähnt. Dem Zug der Zeit folgend haben ſich auch die katholiſchen Anſtalten in Spitzenverbänden, die ihre Mitglieder nach außen hin vertreten und fördern, zuſammengeſchloſſen und zwar die latholiſchen Anſtalten und Heime im Cacitasver⸗ band für die Erzdiözeſe Freiburg, die evange liſchen im Landesverband für Innere Ptiſſion, die jüdiſchen im Bund iſraelitiſcher Wohlfahrts⸗ vereinigungen (kurz Wohlfahrtsbund genannt). In dem oben er⸗ wähnten Werk des Statiſtiſchen Landesamts iſt auch mehrfach der aufopfernden Tätigkeit der katholischen Ordensſchweſtern und der Diakontiſſen cühmend ge⸗ dacht, die ſich in Krankenhäuſern und Wohlfahrts⸗ heimen der Wartung, Pflege und Erziehung von Pfleglingen widmen. Rund 2400 in Anſtalten be⸗ ſchäftigte Schweſtern gehören katholiſchen Orden an, 462 ſind evangeliſche Diakoniſſen; erwähnt ſei in diteſem Zuſammenhang, daß 848 Schweſtern im 5 ten 3 organiſiert 3. Eine Jeppelinfahrt Als eine der beſten und ſchönſten Spielwaren⸗ ausſtellungen wurde vorgeſtern die des Warenhau⸗ ſes Wronker eröffnet. Vielleicht hat ſie gerade deswegen ſo lange auf ſich warten laſſen, weil ſie eine der ſchönſten wurde. Ihre Generalidee heißt: „Die Ankunft des Grafen Zeppelin nach dem Weltflug in, hafen. Gleich am Eingang wird man von feſchen Be⸗ ſatzungsgirls empfangen, die den Weg nach oben in den zweiten Stock weiſen. Aber den Weg würde man ja auch von ſelber finden. Nicht nur Wegweiſer zeigen ihn an, viel deutlicher noch die Bewunde⸗ rungsrufe der Kinder und der Zeppelin ſelbſt. Er fährt nämlich hier um„ſeine“ Welt, den Lichthof des Warenhauſes, und iſt ſo ein feinerdach⸗ tes Symbol. Oben hörſt du ihn ſurren, denn ohne Gebrumm geht es nun mal nicht beim Zeppelin ab. Aber jetzt iſt er in Friedrichshafen, tatſächlich in Friedrichshafen, das in naturgetreuem Modell vor uns ſteht mit ſeinem Hafen, ſeinem Bahnhof, ſeinem Zollamt, ſeinen Hotels und allem, was man von dieſer Stadt nur kennt(es muß ja richtig ſein, denn der Chefdekorateur iſt extra nach Friedrichshafen gefahren, um es„nachzumachen“) und täuſchend ähn⸗ Das ſchönſte iſt: Die Stadt lebt! Autos fahren durch, Bodenſeedampfer(Original⸗ modelle!) huſchen durch richtiges Waſſer! Der D⸗Zug fährt durch den Bahnhof, Zeppelinbeamte, Zöllner, Marktfrauen, der dicke Poltziſt, alles iſt in 9 5 wegung! Die Kinder ſtehen davor und ſchauen, ſchanen. Erſt nach und nach können ſie alles begreifen, denn es iſt ja zuviel, was da geboten wird. Ebenſo wie ſich der Strom der Schauluſtigen in der eigentlichen Spielwarenausſtellung drängt, wo alles die Man⸗ nigfaltigkeit und den Erfindungsgeiſt der berühmten deutſchen Spielwareninduſtrie beſtaunt. Wir Er⸗ wachſenen gehen inzwiſchen raum, der ebenfalls unter dem Zeichen des Zeppelin (aus Lebkuchen) ſteht, und bemerken dabet, daß ſich „der Wronker“ etwas verändert hat. Die Etagen ſind lichter geworden. Es iſt mehr Platz zum Kau⸗ fen geſchaffen. Das und die Idee der Zeppelinaus⸗ in den Erfriſchungs⸗ * 3 1 5 1 führers, Herrn Edelſtein, das die 1 gu würdigen wiſſen wird. * * Tier⸗ und Lebensmitteldiebſtähle. Vor einigen Tagen wurde im ſtädtiſchen Schlacht⸗ und Viehhof ein ſchwarz⸗ und weißgeflecktes Kalb entwendet, aus einem Kleintierpark in Rheinau zwei Haſen, grau und weißgrau gefleckt, ein weißer Foy mit ſchwarzem Kopf und ſchwarzen Flecken zu beiden Seiten, in der Mittelſtraße, fünf Sack Kartof⸗ feln von einem Fuhrwerk auf der Augartenſtraße und ein Sack mit 30 Pfund Roſenkohl von einem Wagen in der Augartenſtraße. Veranſtaltungen Wohltätigkeitsbazar Der kath. Mütterverein der Jeſuiten⸗ ketrche veranſtaltete im Jugendheim einen wohlgelun⸗ genen Bazar. Zweck des Bazars. Es iſt eine edle Tat, der Veran⸗ ſtalter, aber auch der Beſucher, hier Mittel zu ſchaffen, die ſchlimmſten Nöten zu mildern. Seinen Dank ſprach er den Damen des Vorſtandes aus, die durch ihre muſter⸗ gültigen Vorarbeiten ſich außerordentliche Verdienſte er⸗ worben haben. Erwähnt ſei die ſelbſtloſe Mitarbeit der Schweſtern des Heims. Gar zu bald waren die gemüt⸗ lichen Stunden vorbei. Gerne hörten wir auch hier wieder Paula Mayer s ſchöne Sopranſtimme. Möge der Zweck erfüllt fein, das Geſpenſt der Not von mancher Familie fernzuhalten. j ne * * Der Mannheimer Hausfrauenbund eröffnet ſein Vor⸗ tragsprogramm für den Winter 1929/30 am morgigen Don⸗ nerstag wie alljährlich mit einem ärztlichen Vortrag. Der Mannheimer Frauenarzt Dr. Laemmle wird über das Thema:„Hygiene der weiblichen Kleidung unter dem Einfluß der Mode“ ſprechen und ſei⸗ nen Vortrag durch zahlreiche Lichtbilder erläutern. Das Thema wurde gewählt, weil gerade in dieſem Jahre, in dem die Frauen wiederum mit Schleppkleidern und Korſetts „beſchenkt“ werden ſollen, beſonderes Intereſſe dafür be⸗ ſteht, was der Arzt vom hygieniſchen Standpunkt aus dazu zu ſagen hat.(Weiteres Anzeige in letzter Nummer.) * Die jüdiſche Gemeinde⸗Vereinigung Mannheim hält am morgigen Donnerstag abend im Liederkranz⸗Vereins⸗ haus eine Verſammlung ab, die ſich mit der Synode und den am kommenden Sonntag ſtattfindenden Synodalwahlen beſchäftigt. Alle Mitglieder der Mann⸗ heimer jüdiſchen Gemeinde ſind hierzu eingeladen.(Wei⸗ Prälat Bauer ſprach einleitend vom 1 Jilm⸗Rundſchau Im Alhambratheater findet am Donnerstag, Hen; 14. d. M. die Erſtaufführung des Films„Atlantik“ ſtatt. über den wir unſere Leſer bereits in unſerer letzten Beilage„Neues vom Film“ unterrichtet haben. Es iſt der erſte hundertprozentige deutſche Sprechfilm und hat den Untergang der„Titanic“ im April 1912 zum In⸗ halt. Mit der Aufführung dieſes Werkes ſteht ein bedeut⸗ 5 ſames Filmereignis bevor. Kommunale Chronik Keine Kandidaten der Sportler 5 Ludwigshafen, 12. Nov. Bekanntlich trug ſich der Ortsverband für Leibesübungen Ludwigshafen mit dem Gedanken, für die Stadtratswahlen eine eigene Kan di⸗ datenliſte aufzuſtellen. Eine endgültige Ab⸗. ſtimmung fand geſtern abend im Lokal des Sport⸗ Club 04 Ludwigshafen ſtatt. Von den 40 Vereinen des OfL. waren 2 vertreten, wovon ſich 14 gegen, 6 für eine eigene Kandidatenliſte ausſprachen. Zwei Vereinsvertreter gaben weiße Zettel ab. Damit war das Schickſal der eigenen Kandidatenliſte beſiegelt⸗ Kaiſerslautern moderniſiert ſich * Kaiſerslautern, 11. Nov. In wenigen Wochen wird ein Hauptverkehrspunkt der Stadt, das Fackelrondell und ſeine Umgebung, ein neues Ausſehen haben. Das große proteſtantiſche Ver⸗ einshaus, das mit ſeiner Terraſſe an das Fackel⸗ rondell ſtößt und deſſen Erdgeſchoß e ene ſtattliche Läden zieren, wird binnen kurzem vollend et ſein. Dann erfolgt auch der Durchbruch der Schnei⸗ derſtraße zur Burgſtraße, ſo daß eine direkte Ver⸗ bindung zwiſchen der Marktſtraße, dem Proteſtan⸗ tenheim, dem Bezirksamt und der Höh. weibl. Bi dungsanſtalt beſteht. Das Verkaufshäuschen am Fackelrondell wird verſchwinden, ſo daß einer Neu⸗ regelung des Verkehrs nichts mehr im Wege ſteht, Kaiſerskautern wird durch dieſe Arbeiten in Linen 1 älteſten Teile modern werden. 9 ** 8 Funsbach 11. Nov. Bet ber am Sonntag ſtatb⸗ gefundenen Bürgermeiſterwahl wurde fol⸗ gendes Reſultat erzielt: Ratſchreiber Georg Bräu⸗ mer erhielt 90, Bürgermeiſter Leinberger 55, Land⸗ wirt Wilhelm Nuß 34 Stimmen. Ratſchreiber Bräumer iſt ſomit gewählt. Ein Zeichen dafür, wel⸗ ches Vertrauen die Bürger in den erſt 25jährigen Mann ſetzen. R Eſchelbronn, 11. Nov. die Waſſerleitungsarbelten Gemeinde im Submiſſionswege vergeben, wozu zahlreiche Angebote eingelaufen ſind. Das Höchſte Angebot von einer Heidelberger Firma lautete auf rund 123 000 /, das niedrigſte auf rund 85 000 A4. * Lampertheim, 12. Nov. Zu der nächſten Son tag ſtattfindenden Gemeinderatswahl ſind fünf Wahlvorſchläge eingereicht und zwar nominieren: Sozialdemokratiſche Partei 15, Ze trumspartet 24, Deutſche Volkspartei 24, Nattonal⸗ ſozialiſtiſche deutſche Arbeiterpartei 10 und Kot mu⸗ niſtiſche Partei 9 Kandidaten. Zu wählen ſind Gemeindevertreter. Seither verteilten ſich die Sitzet auf die 7 Volkspartei 12, Zentrum 8, 5 demokraten 2, Kommuniſten 2; die dem 0 Partei hatte im letzten Gemeinderat keine Sti mehr und hat auch für den neuen keinen Wah ſchlag eingereicht. Auf den Ausgang der Wa man ſehr geſpannt, da alle Parteien in Wah ſammlungen uſw. miteinander wetteifern Kleine Mitteilungen Der Gemeinderat Ueberlingen hat nige Notſtandsazbeiten beſchloſſen, darun Teilarbeiten einer Ufermauerverlängerung am n Waſchplatz, Inſtandſetzung der Gehwege nach Weſtbahnhof uſw. Für den von der Stadt unte ſtützten Autoomnibusverkehr innerhalb der S werden Schilder für die Halteſtellen mit den Fahr zeiten angebracht. Von den letzten Verteilung ſchlüſſeln für die Einkommen⸗ und Körperſ ſteuer wurde Kenntnis genommen und von der ſache, daß Ueberlingen einen der allergeringſten Kö perſchaftsſteuerbeträge hat von faſt ſämtlichen bad ſchen 3 Dieſer Tage wurden in hieſiger Ab Siam Von Walter Haß Kuelever Miß Siam heißt meine Katze. Sie iſt ſiameſiſchen Urſprungs, hat hellblaue Augen und einen 1 Pelz aus einem erſten Pariſer Modehaus. überhaupt ſehr ſchön. Ich habe ſie Miß Siam ge⸗ tauft für die amerikaniſche Schönheitskonkurrenz. Sie ſoll neben Miß France, Miß Germany und Miß Italia würdig ihre Raſſe vertreten. Jedes Jahr werden die ſchönſten Frauen preisgekrönt. Ich plai⸗ diere für meine Katze. Als ich ſie bekam, war ſie ein kleines, ängſtliches Baby. Ich habe damals hundert Franes für ſie bezahlt, ohne Luxusſteuer. Frauen pflegen viel teu⸗ rer zu ſein. Sie hatte dunkle Ohren und eine luſtige, ſchwarze Schnauze. Sie wurde in einem verſchloſſe⸗ nen Korb gebracht, ſprang heraus, weinte etwas und ſah ſich ſcheu und heimatlos um. Ich zeigte ihr die Küche und das W.., ermahnte ſie, nicht ohne Er⸗ laubnis auszugehen, keine Tanzvergnügen zu be⸗ ſuchen, ſich auf der Straße nicht anſprechen zu laſſen, und brachte ſie ſchließlich zu Bett. Sie wuchs und gedieh. Mit reger Anteilnahme verfolgte ſie ſämt⸗ liche Ereigniſſe im Hauſe. Sie ſprang auf den Spie⸗ gel, kletterte auf die Schränke und ſaß ſchön und dekorativ auf der Uhr. Eigenſinnig verlangte ſte, nachts in meinem Bett zu ſchlafen. Es kam zu ern⸗ ſten Konflikten. Hier erlebte ſie, wie ſo manche, ihre Korb zurück. Manchmal ſaß ſie draußen vor dem Fenſter in der Sonne und beſah ſich neugierig die Stadt. Ich zeigte ihr den Eiffelturm, die Lichter von Mont⸗ martre und erzählte ihr von den Läden der Rue de la Paix. Einmal brachte ich ihr ein Spielzeug mit, einen kleinen, gelben Affen, mit dem ſpielt ſie Katze und Maus. Sie treibt ihn mit luſtigen prüngen durchs Zimmer, wirft ihn hoch und fängt ihn wie⸗ der auf. Jeder, ſagt e 5 5 eine Sehn⸗ 8„„ 75 5 —— 2 2— Sie iſt erſte Enttäuſchung. Und zog ſich beleidigt in ihren Bald 5 wir N Miß Siam nahm meine Gewohnheiten an. Morgens beim Auf⸗ ſtehen war ſie faul und träge. Erſt am Abend taute ſte auf. Nachts begann ein wildes Leben. Erſt ſaß ſie ſchweigend und rückſichtsvoll auf meinen Manu⸗ ſkripten. Zuſammengekauert, mit Eulenblick, ver⸗ folgte ſie jede Bewegung. Nichts entging ihr. Wenn ich mitten im Satz ſtecken blieb ſchnurrte ſie, um mich anzuregen. Dann aber tappte ſie mit der Pfote nach meinem Federhalter.„Genug“, ſagte ſie lautlos. 2 0 iſt drei Uhr. Jetzt wird gefreſſen.“ Dann gehen wir in die Küche, machen Salat an und holen Fleiſch. Miß Siam hinter mir her. Wir eſſen zu abend, ſprechen über Politik und Theater und Schimpfen auf die Literatur. Dann ſpielen wir Blindekuh, was ſo vor ſich geht, daß ich Miß Siam in eine Düte ſtecke, worauf ſie mit großem Gepolter durchs Zimmer rollt. Das iſt ſehr komiſch. Und dann gehen wir ſchlafen. Es iſt die glücklichſte Ehe, die ich je geführt habe. Miß macht ſich alle Kleider ſelber. Trotzdem ſie Sommer und Winter die gleiche Toflette trägt, ſieht ſie immer elegant aus. Im Frühjahr verliert ſte ein paar Haare, im Herbſt wachſen ſie wieder nach. Ihr Pelz koſtet nicht einmal Aufbewahrungsgebüh⸗ ren. Sie braucht keinen Puder und keine Seife. Sie macht alles allein. Sie hat nie ſchlechte Laune. Es gibt ſelten Krach. Sie hat weder Freud noch Van de Velde geleſen. Allzugroße Zärtlichkeiten verlangt ſie nicht. In ihrer Katzenſeele ſchlummern keine dunklen Triebe. Sie leidet nicht an Hemmungen. Sie hat die richtige Ein⸗ ſtellung zum Leben. Nur eins hat ſie mit Frauen gemein: man weiß nie, was ſie denkt. Ste beſitzt eine geſunde Taktik eines primitlven Weſens, das von keiner Philoſophie verdorben iſt. Manchmal, wenn wir uns nachts in die Augen ſehen, halte ich einen ſtillen Monolog. Geliebte Katze, denke ich, wie gut du es haſt! Du brauchſt keine Bücher zu leſen und keine Stücke zu ſchreiben. Du weißt nichts von Krankheit und Tod. Inſtinktſicher und ahnungslos wärmſt Du Dich in der Sonne. Deine unſterbliche Seele nimmt den Dir gemäßen Anteil an dieſer Welt. Du frißt, wenn Du Hunger einer unendlichen Gegenwart. hast 115 börſt 8775 wenn Du ſatt bist Du trinkſt keinen Cognac. Du bekommſt keine Poſt. Die Sterne, die über Dir ſcheinen, ſind Dir nicht Boten Du lebſt, als wäre nie etwas anderes geſchehen. Als gäbe es mu Dich auf der Welt Süßes, ſiameſiſches Tier, Du lebſt richtig. Du wandelſt jenſeits der Erkenntnis. Ich beneide Dich um Dein Paradies. Der Engel mit dem Flammen⸗ ſchwert hat Dich nicht vertrieben. Dein einziges Pech iſt, mit mir leben zu müſſen. Du trägſt es mit 5 ö Thomas Mann u Nöbehreiktuͤorr Geſtern nachmittag hat die ſchwediſche Akademie beſchloſſen, den diesjährigen Nobelpreis für Literatur dem deutſchen Dichter Thomas Mann zu erteilen. Der neue Preisträger erhielt die Nachricht geſtern durch ein Telegramm und zu⸗ gleich die Einladung zu der Feier der Preisvertei⸗ lung am 10. 5 deren Beſuch er bereits zu⸗ ſagte. 8 i 8 5 Thomas Mann ſtellt ſich als Fünfter in die Reihe der deutſchen Preisträger des Nobelpreiſes für Literatur, als deren Anwärter er bereits mehrfach genannt wurde. Das deutſche Schrifttum, ſoweit es für den Nobelpreis in Frage kommt, traf in dieſem Jahre ein eigenartiges Geſchick; denn zweit der Kan⸗ didaten, die für den füngſten Nobelpreis in Frage kamen, ſtarben; es waren Hugo von Hofmanns⸗ thal und Arno Holz, der es durch ſeine bittere Armut— bei aller Berühmtheit hat dieſer Dichter ſich zeitweiſe durch Verfertigen von Spielſachen er⸗ nähren müſſen!— die Zuerkennung des Preiſes, ganz abgeſehen von ſeiner großen dichteriſchen Be⸗ deutung, am meiſten verdient hätte. Als weitere Kandidatin war. Huch ge⸗ 8 98 Sinne etwa Vincent van Goghs. Er gehört als Male Nun hat das Nobelpreiskomitee 5 Mann als würdigſten Repräſentanten des geiſtig Deutſchlands ausgezeichnet und wird ihm di Ehrung am 10. Dezember, dem e N⁰ perſönlich widmen. Die deutſchen Vorgänger Thomas Mar bet der Verleihung des literartſchen Nobelpreiſe waren: Theodor Mommſen 1902, Rudo Eucken 1908, Paul Heyſe 1910, e 8 mann 1912. 8 Einen Kammermuſtkabend veranftalte Mittwoch, dem 20. November in der„Har D 2, 6, Ilſe Sorenn, Bonn, Violine u Rittmann, eine gebürtige Mannheimerin bringt Werke für Klavier und Geige von Strauß, Claude Debuſſy und Paul Hindemith drei Rapſodien für Violine und Klavier von P Jarnach, die am Abend dieſes Konzertes in M. heim zur eee e gelangen. ö —— * 2 Maurice de Maminck,„Gefahr„ id nungen eines Malers. Ueberſetzt von Fürge Egg re (Deutſche Verlags⸗Anſtalt, Stuttgart, Berl 5 Vlaminck leſen, bedeutet auf die Stimme der hören. Sein offenes Wort, die Fülle männlichen verantwortlich allein dem eigenen großen Herzen, ſicht in uneſre ziviliſationsfreubige, aber wahrer Kultur ſich immer mehr entfremdende 8. dieſes Buch zu europätſchem, zu dauerndem 8 dem es tauſend bunte Gedanken, ſchier unerſchöpfliche Erlebniſſe kaleidoſkopartig wiedergibt, zeigt es uns uf allen Gebieten das wirkliche Frankreich der letz ig Hahre. Vlaminck, der große Maler, ſchreibt. Im Ne des menſchlichen Gewiſſens wendet er ſich gegen eg ſoztale Not. Sein Künſtlertum iſt ſein Menſchentum wie auch hier als e sweifellos zu den bedeus tendſten Geſtalten ber Epoche, 1 4. Seite. Nr. 527 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] Mittwoch, den 13. November 1929 Aus der Pfalz Der Weinhandel boykottiert die Winzervereine und sGenoſſenſchaften Neuſtadt a. d. Hdt., 12. Nov. Wie jetzt bekannt wird, hat der Verein für den Rheinpfälziſchen Weinhandel e.., Sitz Neuſtadt, eine Mitteilung an ſeine Mitglieder erlaſſen, in der zum Boykott der n Genoſſenſchaften aufgefordert wird, die eigene Ausſchankſtel⸗ len eingerichtet haben. In der Mitetilung heißt es wörtlich:„Es bleibt den Weinhandlungen daher die⸗ ſen Winzervereinen und ⸗Genoſſenſchaften gegen⸗ über nur die Selbſthilfe, die darin beſtehen muß, daß der Weinhandel die Winzervereine und die Ge⸗ noſſenſchaften, die durch Errichtung von Ausſchank⸗ ſtellen und durch Weinhandelsgeſchäfte den Wein⸗ handel in ſeiner Exiſtenz gefährden, bei Deckung ſeines Weinbedarfes ausſchaltet und daß weiter die Weinkommiſſionäre, die für die Winzergenoſſen⸗ ſchaften vermittelnd tätig ſind, durch den 2 Weinhandel gleichfalls nicht beſchäftigt werden.“ Helfrich⸗Münchweiler amneſtiert * Zweibrücken, 10. Nov. Wie wir hören, iſt dem früheren Bürgermeiſter Martin Helfrich von Münchweiler, der durch Urteil des Schwurgerichts Zweibrücken vom 7. März 1925 wegen Totſchlags zu einer Zuchthausſtrafe von ſechs Jahren verurteilt worden war, nach Verbüßung des größten Teils der Strafe die Reſtſtrafe gna⸗ den weiſe erlaſſen worden. Der Gnadenerlaß ſteht, wie wir wohl annehmen dürfen, in Zuſammen⸗ hang mit den in letzter Zeit zwiſchen der Reichsregie⸗ rung und den Beſatzungsmächten gepflogenen Am⸗ neſtieverhandlungen, in deren Verlauf auch verſchie⸗ dene von den Beſatzungsgerichten zu erheblichen Freiheitsſtrafen verurteilte Deutſche, darunter meh⸗ rere Pfälzer, begnadigt worden ſind. * 1 Haßloch, 11. Nov. Der 31jährige Reitknecht Brehm wurde von ſeinen Trinkkumpanen in voll⸗ ſtändig betrunkenem Zuſtande nach Hauſe gebracht und ins Bett gelegt. Nachdem allerhand Bettzeug, Matrazen, ein Stuhl, Stiefel uſw. noch auf den im Bett Liegenden gehäuft waren, verließ die Geſellſchaft den Genoſſen. Geſtern morgen wurde Brehm tot im Bett aufgefunden. Gegen die Genoſſen Brehms wurde Anzeige wegen fahrläſſiger Tötung erſtat⸗ tet. Es ſteht noch nicht einwandfrei feſt, ob der Tod durch Alkoholvergiftung oder infolge Er⸗ ſticken s eingetreten iſt. * Neuſtadt a. d.., 11. Nov. Kirchenrat Ober ⸗ lnger iſt in Homburg v. d. Höhe geſtorben. Er war am 1. Oktober d.., in den Ruheſtand getreten und hatte ſich mit ſeiner Familie vor 14 Tagen nach Homburg v. d. Höhe begeben, wo er Erholung ſuchte. Die Poſitive Vereienigung der Pfalz hat mit ihm ihren Vorſitzenden verloren. Nachbargebiete 170 Einbrüche durch die Frankfurter Kriminal⸗ polizei aufgeklärt Frankfurt a.., 10. Nov. Vor einigen Wochen bunte, wie wir ſchon kurz berichteten, das Frank⸗ fürter Einbruchskommiſſariat einen glänzenden aug machen. Es nahm zwei bekannte Einbrecher feſt, die auf Krafträdern nächtliche Die bes⸗ fahrten in die Frankfurter Umgebung unternah⸗ men und Nacht für Nacht mit reicher Beute heim⸗ kehrten. Bei einer Hausunterſuchung in verſchtede⸗ nen Stellen wurden ganze Wagenla dungen hon Diebesgut beſchlagnahmt und nach dem Polizeipräſtdium gebracht. Die Einbrecher waren ge⸗ ſtändig und gaben zuerſt 20, dann 50, dann 70 Ein⸗ brüche im Bezirk der Landeskriminalpolizei Frank⸗ furt und Wiesbaden zu. Die Frankfurter Kriminal⸗ polizei veranſtaltete jedoch von den beſchlagnahmten Sachen eine Art von Ausſtellung. Durch die Mithilfe der Preſſe konnte der größte Teil der Gegenſtände von den früheren Beſitzern, die in gro⸗ ßen Scharen nach dem Polizeipräſidium pilgerten, veklamiert werden. Dadurch gelang es, noch weit mehr Einbrüche aufzudecken als die Gauner frei⸗ willig zugaben. Jetzt konnte man ihnen 170 Ein⸗ brüche nachweiſen. Nachdem die polizeilichen Er⸗ hebungen abgeſchloſſen ſind, gingen die Akten an die Staatsanwaltſchaft. O. Sch. Die Grabſtällen des bad. Fürſtenhaufes * Karlsruhe, 10. Nov. In den letzten Tagen ging durch die Zeitungen die Nachricht, daß der verſtorbene Prinz Max von Baden die Beiſetzung ſeiner Leiche in ſeinem Wohnſitz Salem beſtimmt habe. Es wurde hierbei gefragt, weshalb wohl die Beiſetzung nicht in Karlsruhe ſtattfinde. Die Gruftkapelle im Fa⸗ ſanengarten in Karlsruhe hat Großherzog Friedrich l. erſtellen laſſen. Als Erſter wurde Prinz Ludwig, der zweite Sohn Großherzogs Friedrich., der in Frei⸗ burg einer Lungenentzündung erlegen iſt, beigeſetzt. Später fanden noch andere Mitglieder des Großh. Hauſes im Mauſoleum ihre letzte Ruheſtätte. So die Brüder des Großherzogs Friedrich., die Prinzen Wilhelm(der Vater des Prinzen Max), Prinz Karl und deſſen Gemahlin Gräfin Rhena, deren Sohn Graf Rhena, der als Geſandtſchaftsattachee in Bern durch einen Sturz aus dem Fenſter im blühenden Alter ſein Leben verlor, Großherzog Friedrich J. und deſſen Gemahlin Großherzogin Luiſe und deren Sohn Großherzog Friedrich II.. Die Mutter des Prinzen Max, Witwe des bei Nuits verwundeten Prinzen Wilhelm, wurde ihrem letzten 8 n in der ru W 3 in Baden⸗Baden beigeſetzt. Das alte Erbbegräb⸗ nis der Markgrafen von Baden⸗Pforzheim, ſpäter Baden⸗Durlach genannt, war die Gruft in der Schloßkirche in Pforzheim. Neben den vielen wäh⸗ rend drei Jahrhunderten dort beigeſetzten Markgra⸗ fen und deren Angehörigen iſt dort auch der Mark⸗ graf Albrecht Aleibiades von Brandenburg⸗ Culmbach beigeſetzt, der nach ſeinem ruheloſen Kriegerleben in Pforzheim bei ſeinem Schwager, dem Markgrafen, geſtorben iſt. Der Gründer von Karlsruhe, Markgraf Karl Wilh ſ ehm, ließ an der Langenſtraße, der jetzi⸗ gen Kaiſerſtraße, die evangeliſche Stadtkirche er⸗ richten und wurde bei ſeinem Tode 1738 in der Kirche beigeſetzt. Bei der Errichtung des Marktplatzes wurde dieſe Kirche abgeriſſen. Das Grab des Markgrafen verblieb aber an ſeiner Stelle und wurde durch die noch dort befindliche Pyramide überdeckt. Die 1860 verſtorbene Großherzogin Stephanie, Witwe des Großherzogs Karl, hatte beſtimmt, daß ihre Leiche in der Gruft in Pforzheim beigeſetzt werde. Dort waren auch ihre beiden, in zartem Kin⸗ desalter verſtorbenen Söhne beigeſetzt worden. Aus dem Lande Großes e in Weinheim Weinheim, 13. Nov. Heute früh 3 Uhr wurden die Einwohner 1 5 Feueralarm aus dem Schlafe geſchreckt. In einer der großen Hallen der Maſchinenfabrik Badenia, in der ſich Lager und Büros des ſtädtiſchen Obſtgroßmarktes Weinheim befanden, war ein Schadenfeuer aus⸗ gebrochen, das die Halle in kurzer Zeit in Schutt und Aſche legte. Auch ein Güterwagen der Eiſenbahn iſt ein Raub der Flammen geworden. Die Feuerwehr konnte das Feuer nur auf ſeinen Herd beſchränken, um ein Uebergreifen auf die bedrohten angrenzenden Gebäude zu verhindern. Um halb 5 Uhr rückte die Freiwillige Feuerwehr wieder ab. Die Urſache des Brandes iſt bis jetzt noch nicht er⸗ mittelt. Der Schaden iſt ein beträchtlicher, zumal die geſamte Einrichtung des Obſtgroßmarktes mit⸗ verbrannte. Zeichen der Zeit m. Heidelberg, 11. Nov. Während zu Beginn des letzten Sommerſemeſters Mangel an Studen⸗ ten wohnungen herrſchke, wären jetzt nicht wenig Vermieter froh, wenn ſie ihre Zimmer los werden könnten. In allen Statteilen ſind Zimmer frei und harren der Bezieher. Das kommt nicht allein daher, daß im Winter der Beſuch der Univer⸗ ſität nicht ſo ſtark iſt wie im Sommer, wo die wun⸗ derbare Naturſinfonie Heidelbergs werbend wirkt, ſondern iſt auch, und wohl in erſter Linie, eine Folge der allgemeinen wirtſchaftlichen Lage. Heute ſind viele, die früher an das Vermieten nicht zu denken brauchten, darauf angewieſen, obwohl nicht viel da⸗ bei herausſpringt. Die Studenten hinwiederum ſehen darauf, daß ſte mölichſt billig wohnen. So ſind es gerade beſſere Zimmer, die leer ſtehen und ver⸗ geblich angeboten werden. Ein Zeichen der Zeit iſt auch die Tatſache, daß vielfach Häuſer zum Kauf angeboten werden, und zwar zu verhältnismäßig bil⸗ ligen Preiſen. Das Verkaufen fällt aber bei der großen allgemeinen Knappheit an flüſſigen Mitteln ſehr ſchwer. Autounfall— Ein Toter * Kandern, 11. Nov. Zwiſchen Hammerſtein und Kandern geriet das mit fünf Perſonen beſetzte Auto eines Metzgermeiſters aus Haltingen ins Schleu⸗ dern, fuhr gegen einen Baum und riß ihn um, wobei der Wagen um ſeine eigene Achſe gedreht und auf die Straße geworfen wurde. Von den fünf In⸗ ſaſſen wurde ein 21 Jahre alter junger Mann aus Binzen ſo ſchwer verletzt, daß er geſtern im Kran⸗ kenhaus Lörrach verſtar b. Ein zweiter Mann wurde gleichfalls ſchwer verletzt, doch nicht lebens⸗ gefährlich. Die drei übrigen kamen mit leichteren Verletzungen davon. Der Wagen wurde faſt voll⸗ Kändlg eee Selbſtmord eines Konſuls in Gernsbach * Gernsbach, 12. Nov. Konſul J. Gg. Katz in Firma Holzſägewerk Katz u. Klumpp, hat am Diens⸗ tag mittag bei Plittersdorf am Rhein Selb ſt⸗ mord verübt. Er verließ ſein Auto bei der Kirche in Plittersdorf mit dem Bemerken, daß er in einiger Zeit wieder komme. Auf Befragen zeigte ihm dann eine Frau den nächſten Weg nach dem Rhein. Zwei Fiſcher aus Plittersdorf beobachteten wie Katz einige Zeit dem Ufer entlan ging, wie er ſeinen Ueberzieher und Hut ablegte, eine ziem⸗ liche Strecke in den Strom hineinſchwamm und dann unterging. Die Leiche konnte noch nicht geländet werden. Man bringt den Selbſtmord von Konsul Katz mit dem Falliſſement der Schmittbank in Baden⸗Baden in Zuſammenhang. Anklageerhebung wegen des Einbruchs in die Karlsruher Juſtizkaſſe * Karlsruhe, 12. Nov. Wie wir hören, hat die Staatsanwaltſchaft gegen einen berufsmäßigen Geldſchrankknacker, der ſich in Berlin und in verſchtedenen Orten betätigte, Anklage wegen Einbruchdtebſtahls in die Karlsruher Juſtizkaſſe am 27. Dezember 1926 erhoben. Er heißt Goanitz und verbüßt zur Zeit im Mannheimer Landesgefängnis eine Strafe wegen Einbruchdiebſtahls in die hieſige Landwirtſchaftliche Berufsgenoſſenſchaft. Gdanitz leugnet zwar, gibt aber andererſeits zu, daß er in der fraglichen Nacht in Karlsruhe war. In Betracht kommen mindeſtens drei Täter. Nach den beiden Mittätern wird augenblicklich noch gefahndet. Es iſt in Berlin bereits die Verhaftung eines Verdächti⸗ gen erfolgt. Den Einbrechern war beim Einbruch in die Juſtizkaſſe ein Betrag von über 10 000/ in die Hände gefallen. Durch einen Böllerſchuß erblindet * Legelshurſt bei Kehl, 11. Noy. Heute vor einem Jahr wurde beim Böllerſchießen— anläß⸗ lich der Wiederwahl des Bürgermeiſters— der 58jährige Landwirt Jakob Bauer dadurch ſchwer verletzt, daß eine Ladung zu früh losging und ihn ins Geſicht traf. Trotz monatelanger Be⸗ handlung und mehrfacher operativer Eingriffe im Offenburger Krankenhaus iſt nun dieſer Tage völ⸗ lige Erblindung eingetreten. K I. Walldorf, 10. Nov. Am 7. November wurde die hieſige Gemeindejagd zum zweitenmal verſtei⸗ gert, da das erſte Angebot infolge ſeines großen Abſtandes vom gemeindlichen Anſchlag die Zuſtim⸗ mung des Gemeinderats nicht fand. Aber auch bei der zweiten Verſteigerung wurden keine weſentlich höheren Angebote abgegeben. Die in zwei Diſtrikten zerfallende Jagd mit einem Flächeninhalt von 1600 Hektar wurde nach dem unbefriedigenden Verlauf der Diſtriktsverſteigerungen im geſamten aufgebo⸗ ten. Das höchſte Angebot machte Kaufmann Scherer ⸗Walldorf mit 3005 /. Der Anſchlag der Gemeinde beträgt rund 5100 J. Ueberfahren und getötet. Donaueſchingen, 12. Nov. Geſtern abend wollte der verheiratete Schneidermeiſter Joſeph Kautz, der Beſuch an den Villinger Perſonenzug gebracht hatte, aus dem ſchon im Anfahren befindlichen Zuge wieder ausſteigen. Dabei kam er zu Fall und geriet unter die Räder, die ihm beide Beine ab⸗ fuhren. Er ſtarb kurz nach ſeiner Ueberführung ins Krankenhaus. Kautz hinterläßt eine taubſtumme, kranke Frau. Sozlalwirlſchaftlich Erhöhung des„ Am 1. Juni ds. Is. iſt, ſo wird uns geſchrieben, die„Monopolabgabe“ und damit der durch die Reichsmonopolverwaltung geregelte Branntwein⸗ preis um 20 Proz. erhöht worden. Während dieſe Steuererhöhung ſich zunächſt im Großhandel auswirkte, werden jetzt— nachdem die Beſtände im Einzelhandel größtenteils aufgebraucht ſind— auch die Kleinhandelspreiſe davon betroffen. Die ſeitdem zu beobachtende Verteuerung aller Spirituoſen hängt alſo weder mit einer neuen In⸗ flation zuſammen, wie gerüchtweiſe verlautet, noch iſt ſie auf eine Willkür der Gewerbetreibenden zurück⸗ zuführen. Sie iſt vielmehr lediglich die Folge der im Juni eingetretenen Steuererhöhung. Als ein wirkſames Mittel zur Bekämpfung der ſattſam be⸗ kannten Schwarzbrennerei und Branntwein⸗ ſteuerhinterziehung iſt auf Grund geſetzlicher Ver⸗ ordnung ſeit 1. Auguſt 1929 ein Syſtem von Min⸗ deſtverkaufspreiſen durchgeführt. Dieſe Preiſe ſtellen das Mindeſte dar, was ein mit ge⸗ ringſten Unkoſten arbeitendes Geſchäft bei denkbar günſtigſten Umſtänden und unter Verwendung bil⸗ ligſter Rohſtoffe fordern muß. Im Einzelhandel ſind ferner auf dieſe Mindeſtpreiſe Aufſchläge vorgeſchrieben, die die ſämtlichen Unkoſten decken und einen angemeſſenen Nutzen umſchließen. Wer unter dieſen Mindeſtpreiſen Ware anbietet, verkauft oder erwirbt, macht ſich zunächſt verdächtig, die Ware auf unredliche Art erſtanden, z. B. die Branntweinſteuer hinterzogen zu haben. Die Zollverwaltung iſt mit der Ueberwachung des geſamten Handels beauf⸗ tragt und wird bei Zuwiderhandlungen ein Er⸗ mittlungs verfahren eröffnen, das zutref⸗ fendenfalles zur entſchädigungsloſen Einziehung und Beſtrafung vom Verkäufer und Käufer führt. vageolzale cles Mittwoch, den 13. November Nationaltheater:„Fidelio“, Anfang 19.30 Uhr. Apollotheater: Die Haller⸗Revue„Drunter und Drüber“, 20 Uhr. Volkshochſchule:„Wirtſchaftsde mokratie“, Vortrag v. 70 05 Dr. Emil Lederer⸗ Heidelberg im alten Rathausſaal, Anfang 20.15 Uhr. Vortrag:„Lebendige 80 in der Trinitatiskirche, 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Das Schweigen im Walde“, Schauburg:„Der ſchwarze Domino“.— Capit 91. „Lux, der König der Verbrecher“.— Scala:„Schlacht⸗ ſchiff Conſtitution“.— Gloria:„Wenn der weiße Flieder wieder blüht“.— Palaſt Theater:„Blut⸗ ſchande“.— Univerſum:„Blutſchande“.— Ufa⸗ Theater:„Los, Harold, los“. i. 5 Sehens würdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags) tägl. 10—13 uhr; 14—16 uhr Sonn⸗ u. Feiertags durchgeh. v. 11—16 Uhr.— Schlaßmu⸗ ſeum: Geöffnet tägl. v. 10—13 und 14—16 Uhr. Sonntags b. 11—16 Uhr durchgehend.— Schloßbücherei:—1 Uhr; 15—17 Uhr,— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Be⸗ ſichtigung: 17 Uhr Vorführung. Schluß des redaktionellen Teils niche Grünem 1225 3 1 duffetl- Es gibt keine haͤßlichen Frauen mehr Von Fritz Wittels(Wien) Der in den nächſten Tagen erſcheinende„Al ma⸗ nach der Pſychoanalyſe 1980“(herausge⸗ geben von A. J. Storfer im Internationalen Pſy⸗ chvanalytiſchen Verlag, Wien) enthält u. a. Beiträge von Sigm. Freud(über Doſtojewſki, André Gide (Fragment über den Schüler Boris); Albrecht Schäffer(Geſchichte eines Traumes), Friedrich Gckſtein(Das Gedüchtnis im Lichte der Mathe⸗ matik), Karl Landauer(Die pfychoſexuelle Ge⸗ neſe der Dummheit), Wilhelm Reich(Marxismus und Pſychoanalyſe), Erneſt Jones(über die eng⸗ liſche Schicklichkeit, Joan Riviere(Weiblichkeit als Maske) uſw. Eine breitangelegte Studie von Fritz Wittels trägt den Titel„Kindweib, die große Mode“. Aus den Aushängebogen die⸗ ſes Almanachs geben wir hier einen kleinen Ab⸗ ſchnitt aus der Studie von Wittels über das Kind⸗ weib wieder. Das alſo iſt der Typ, dem heute ſo viele Frauen nachſtreben, den ſie kopieren, wie man einen Perſer⸗ teppich oder eine Perlenſchnur imitiert. Die Deviſe iſt heute: ſchön ſein wollen. Folgerichtig wählt man zum Vorbild die Frau, welche die Schönheit am unbeſchränkteſten zeigt, nämlich unbeſchränkt von Mütterlichkeit und von irgend welchen kulturellen Pflichten. Aber wie eine falſche Perlenſchnur doch Riemals ausſieht wie eine echte, ſo muß die herr⸗ ſchende Mode an ihrer eigenen Unechtheit zugrunde⸗ gehen, Früher haben ſich die Frauen kaſteit, indem ſie ihre Wünſche unterdrückten. Jetzt kaſteien ſie ſich, indem ſie hungern, um möglichſt dünn zu ſein. Früt⸗ her haben ſie ſich vor dem Manne gefürchtet, weil er den mühſam errichteten Schutzdamm ſprengen unte. Heute fürchten ſte ſich nicht mehr, weil ihnen er Mann nichts bedeutet, weil ſie narzißtiſch ſind ind mehr ſchön ſein wollen, um ſich ſelbſt zu gefal⸗ 8 als den Männern. Dieſe Mode it zu 5 Aber eines iſt wert, daß es 588 e Die Frau bat eine Erfindung gemacht: es gibt keine häß⸗ lichen Frauen mehr. Jede Frau kann ſo ſchön ſein wie ſie will. Sie muß es ja nicht ſo aufdringlich betonen wie heute, wo ſie mit vorgeſtrecktem blut⸗ roten Mund durch die Straße läuft, und auch nicht ſo ungeſchickt wie die arme Kontoriſtin, die um ſie⸗ ben Uhr früh noch raſch etwas Rouge auflegt, bevor ſie ins Bureau läuft. Während aber früher zahl⸗ reiche junge Geſchöpfe, in der Ueberzeugung, ſie be⸗ ſäßen gar keine Anziehungskraft auf Männer, ſich in ihre Höhlen zurückzogen und unglücklich waren, hat die Freiheit unſerer Zeit den Weg gezeigt, wie man unter allen Umſtänden anziehend iſt, wenn man will. Das Chriſtentum und andere aſfketiſche Religionen haben einen anderen Weg gewieſen. Die Chriſtin will gar nicht mehr Menſchen gefallen, ſondern durch die Schönheit ihrer Seele dem himmliſchen Bräuti⸗ gam. Heute haben wir den Sport, und der ganze Kör⸗ per wird zu Hilfe gerufen, um zu zeigen, daß jedes Kind Gottes einer Blume gleicht und alſo ſchön iſt. So traurig iſt keine beſchaffen, daß nicht irgendwo an ihr etwas Schönes zu finden wäre. Dieſes Stück Schönheit wird voran getragen. Ein großes Auge, ein feiner Mund, ein eleganter Knöchel werden als Grundlage genommen. Sowie aber die Frau in die⸗ ſes, wenn auch noch ſo kleine Stück Schönheit ver⸗ liebt iſt, dann wird dieſes kleine Stück immer ſchö⸗ ner. Ein Stück Narzißmus ſchadet nicht, man hat ihn der Frau immer geſtattet. Goethe, etwas verändert: „Und wenn du dir erſt ſelbſt gefällſt, gefällſt du auch den anderen Seelen.“ Kindweiber in großer Zahl würden die Kultur gefährden. Sie ſind zu ſchön, um gute Frauen zu ſein. Wenn man ihnen aber ablernt, wie man das macht, um ſchön zu ſein, und wenn man nicht in kläglicher Nachahmung ſtecken bleibe, ſondern das Prinzip des Schönſeins erkennt, dann wird man von der Mode unſerer Zeit ſagen, ſie ſei ein Wende⸗ punkt geweſen. Theater und Muſik Walter Gieſeking wird die diesjährigen Mei⸗ ſterklavierabende der Mannheimer Konzert⸗Direk⸗ tion am Freitag, den 6. Dezember eröffnen. Dieſe wertvolle Reihe von Konzerten, die das Muſikleben Mannheims um einen ſehr wichtigen Faktor berei⸗ chern und in vorbildlicher Form für die Pflege wert⸗ voller Klavier⸗Literatur garnicht mehr zu miſſen ſind, finden auch in dieſem Jahre wieder allgemeine Aufmerkſamkeit in allen muſikliebenden Kreiſen. Iſt es doch gelungen, außer Walter Gieſeking auch noch Edwin Fiſcher, den erſt kürzlich mit der Dokto⸗ renwürde ausgezeichneten Pianiſten und den hervor⸗ ragenden, feinſinnigen Künſtler Egon Petri für die beiden weiteren Abende zu verpflichten. Vom Kölner ſtädtiſchen Schauſpielhauſe. Goe⸗ thes„Fauſt“, II. Teil, brachte Intendant Theo Modes in ſeiner eigenen ſehr liebevollen und im ganzen durchaus lobenswerten ſzeniſchen Bearbei⸗ tung heraus. Ebenſo wie ehemals Marterſteig hat auch Modes die Tragödie, anſtatt die urſprüngliche Fünfteilung beizubehalten, in drei durch Vor⸗ und Nachſpiel ergänzte Teile gefaßt: Kaiſerhof, Helena⸗ Akt mit Walpurgisnacht, dann Fauſts Glück und Tod. Wie die Bearbeitung, ſo hat auch Modes phantaſtereiche und ſehr geſchickte Inſzenierung die Ueberſichtlichkeit des Werks und damit zugleich ge⸗ wiß deſſen Verſtändnis bei manchem Theaterbeſucher gefördert. Aber im Zuſammenhange mit dieſer Faſſung der Tragödie ſteht es, daß die vom ein⸗ heimiſchen Komponiſten Hermann Unger geſchrie⸗ bene, gleichſam oratorienhaft untermalende, an ſich recht ſtimmungsvolle und diskrete Muſik einen weit⸗ aus zu breiten Raum einnimmt und(trotz aller Goethe⸗Philologte) ſchließlich da und dort das Wort umd ſeine Wirkung beeinträchtigt. Geſprochen wurde zum Teil ſehr gut, dann aber auch ſeitens manchen Darſtellers wenig rühmlich. Da ein geeigneter Ver⸗ treter des Fauſt im derzeitigen Enſemble nicht vor⸗ handen iſt, kam es zu einem Gaſtſpiel des im 72. Lebensjahre ſtehenden Ludwig Wüllner, dem denn auch begreiflicher Weiſe die Durchführung nicht nur der rein ſprachlichen Aufgabe in vielen Teilen erſichtlich ſchwer wurde. Vortreffliches bot Paul Senden mit ſeinem von früher bekannten Me⸗ phiſto, dann lenkte Eliſabeth Funcke als Helena in vorteilhafter Weiſe beſondere Aufmerkſamkeit auf ihre gewiſſermaßen überraſchende Leiſtung. Der für dieſe Aufführung wiederum berufene Bühnenbild⸗ ner Ludwig Sievert hatte viel des Schönen und Charakteriſtiſchen geſchaffen, während es auch auf anderer Seite nicht an üppiger Augenweide fehlte. Für reſpektvollen Beifall konnten Modes, Unger, Wüllner, Senden und andere Darſteller danken. 5 Uraufführung im Breslauer Lobetheater. Ro⸗ land Betſch,„Herrn Salvermoſers ſelt⸗ ſame Seelen wanderung“. Die, ſozuſagen, Idee dieſes harmloſen Spieles iſt die Vertauſchung eines ſcheintoten und im Sarge wieder erwachten Zuckerbäckers mit einem toten Handwerksburſchen, deſſen Sterben der Polizei nicht bekannt werden ſoll. Als der als Leineweber wieder auferſtandene Zucker⸗ bäcker von einer Millionenerbſchaft hört, fügt er ſich in ſein Schickſal, heiratet ſeine Witwe, kauft ſeinen eigenen Laden zurück und nimmt am Ende auch ſei⸗ nen alten Namen wieder an. Der dünne Einfall wird durch ſympathiſch naive Durchführung und lu⸗ ſtige Epiſödchen ſchmackhaft gemacht, ſo daß man an der Komödie Gefallen findet, wenn man ſich erſt ein⸗ mal mit der Geſchmackloſigkeit des Sufets abgefun⸗ den hat. Der Verfaſſer, ein aus der Pfalz gebürtt⸗ ger funger Ingenieur, hat bereits ein ausgezeich⸗ netes Ski⸗Buch geſchrieben, auf dem Theater bewegt er ſich noch etwas unſicher. Das unter der Regie des Intendanten Barnay ausgezeichnete Zuſam⸗ menſpiel ſicherte dem harmloſen Werkchen einen freundlichen Erfolg. 5 F. O. H. 4 * Aus einer Feſtrede. Vereinsvorſtand:„Schließ⸗ lich benütze ich noch die Gelegenheit, ſedem einzelnen der verehrlichen Anweſenden für ſein zahlreiches Erſcheinen zu danken!“ 1 0 Mittwoch, den 13. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 527 Moroprozeß in Offenburg Vor dem Schwurgericht Offenburg begann geſtern die Verhandlung gegen den 32 Jahre alten Schmied Auguſt Heimburger von Ottenheim, der am 86. Junt 1927 die 21 Jahre alte Anna Maurer von Ottenheimerſtochen hat. Die Anklage lautet auf Mord. Aus der Vernehmung des Angeklagten er⸗ gab ſich, daß Heimburger ein ſich über mehrere Jahre erſtreckendes Liebesverhältnis mit der Anna Maurer unterhielt, die er kennen lernte, als ſie 16 Jahre alt war. Die beiden Eltern hatten gegen das Liebes⸗ verhältnis, das nicht ohne Folgen blieb, Bedenken. Um den Schwierigkeiten von zu Hauſe zu entgehen, entſchloß ſich der Angeklagte, nach Amerika aus⸗ zu wandern. Ein Chicagoer Onkel hatte ihm ſchon Fahrkarte und Papiere überſandt. Er wollte jedoch die Anna Maurer mitnehmen, die anfangs einverſtanden, ſpäter ſich jedoch mitzukommen weigerte. Bei einem Tanzvergnügen im Adler in Ottenheim erregte es ſeine Eiferſucht, daß die Maurer mit anderen Bur⸗ ſchen tanzte. Als ſie um Mitternacht aus dem Hauſe trat, ging der Angeklagte, der auf ſie gewartet hatte, auf ſie zu und fragte ſie, ob ſie mit ihm nach Amerika gehen werde. Als ſie nach ihrem Vater Aus den Mannheimer Gerichtsfälen Die Säuberung des Marktplatzes von den Kommuniſten am 8. Mai Die Verhandlung gegen den Invaliden Paul Jöſt von hier am letzten Freitag vor dem hieſigen Großen Schöffengericht war, wie berichtet, wegen Labung eines Arztes zur Begutachtung des Gei⸗ ſteszuſtandes des Angeklagten ausgeſetzt worden. Am Dienstag wurde von Einzelrichter Aſſeſſor Kauffmann zunächſt dieſes Gutachten entgegen⸗ enommen. Der Sachverſtändige Bezirksarzt r. Kreß hielt epileptiſche Anfälle bei Jöſt nicht in dem Grade für vorliegend, daß die Anwendung des 8 51(Ausſchließung der Willensfreiheit) zuge⸗ billigt werden müſſe. Der Angeklagte müſſe dazu erzogen werden, daß er ſich in ſolchen Situationen, wie die zur Verhandlung ſtehende, beherrſche. Wenn er wolle, brauche er ſich nicht in einer ſolchen Weiſe gehen zu laſſen. Eine krankhafte Störung der Gei⸗ ſtestätigkeit komme nicht in Frage ſondern nur eine Unbeherrſchtheit, die eine Strafe nicht ausſchließe. Die letztere Bemerkung gab dem Verteidiger Ver⸗ anlaſſung, zu proteſtieren, da ſie in die Kompetenz des Richters eingreife. Der Staatsanwalt Aſſeſſor Oettinger präziſierte nochmals ſeine Stellung vom vorigen Freitag mit dem Hinzufügen, daß er im Sinne des Gutachtens dem Gerichte nunmehr anheimſtellt, die Strafe zu ermäßigen. Das Straf⸗ mandat lautete auf 100 /. Der Richter verurteilte den Angeklagten zu einer Geldſtrafe von 40 J. In ſeiner Urteilsbegründung nahm er beſonders Bezug auf die Ausführungen des Verteidigers und des Sachverſtändigen Med.⸗R. Dr. Kreß. Jöſt wäre verpflichtet geweſen, auf die Aufforderung der Polizet, den Marktplatz zu verlaſſen. Durch dieſe Nichtbefolgung brachte er ſich ſelbſt in die Gefahr eines Zuſammenſtoßes. Seine Erregungszuſtände wurden ihm als ſtrafmildernd angeſehen. Der Ver⸗ teidiger wird gegen das Urteil Berufung einlegen. * Schwurgericht Kaiſerslautern.— Notwehr erſchlagen. Am 7. Juli ds. Is. kam der 19jährige Chauffeur Wilhelm Dietenhöfer nach Hauſe und verlangte Eſſen. Sofort trat der Vater, der— wie ſchon ſo oft— ſtark betrunken war, dem Sohne entgegen und verabreichte ihm Ohrfeigen. Der Sohn flüchtete auf den Flur, wohin er von dem Vater verfolgt und mit Stockhieben traktiert wurde. Der Sohn griff in ſeiner Bedrängnis zu einem Schrubber und wehrte damit die Hiebe des Va⸗ ters ab. In ſeiner Erregung verſetzte er dem An⸗ greifer auch einen Schlag auf den Kopf, der eine ſtarke Schädelverletzung und die Ueberführung des Vaters ins Krankenhaus zur Folge hatte. Eine hin⸗ zutretende Hirnhautentzündung führte nach einigen Tagen den Tod des Vaters herbei. Der Sohn machte in der Schwurgerichtsverhandlung Not⸗ wehr geltend. Auch die Zeugen beſtätigten, daß der Vater das Züchtigungsrecht weit überſchritten hatte. Der Staatsanwalt beantragte zehn Monate Gefäng⸗ nis. Das Urteil des Gerichts lautete auf vier Monate Gefängnis. Dem Angeklagten wurde mit Rückſicht auf ſeine Jugend außerdem Bewäh⸗ rungsfriſt bis 1. Januar 1924 zugebilligt. * 5 Verurteilter Meſſerheld. Der 28jährige verh. Maurer Auguſt Luckas von Rheingönheim hatte im Auguſt ſeinem Stiefbruder, dem 21 Jahre alten Maurer Ludwig Böcker, drei Stiche mit dem Taſchenmeſſer verſetzt, ſo daß an deſſen Wieder⸗ aufkommen lange gezweifelt wurde. Luckas wurde vom Schöffengericht Ludwigshafen zu 1 Jahr Gefängnis abzüglich 2 Monate Unterſuchungs⸗ haft verurteilt. Der Haftbefehl blieb aufrechterhalten. ſchrie, verſetzte ihr der Angeklagte die tödlichen Den Vater in Meſſerſtiche. Dann verſteckte er ſich einige Tage auf dem Heuboden. Als er hörte, daß die Anna Maurer ihren Verletzungen erlegen ſei und Glocken⸗ geläute vernahm, das, wie er annahm, zur Beerdi⸗ gung von Anna Maurer ertönte, verließ er ſein Verſteck und ſtellte ſich der Polizei. In der Nachmittagsverhandlung machte zunächſt der Onkel des Angeklagten, der Reallehrer Wilhelm Becker aus Donaueſchingen, ſeine Ausſagen. Er er⸗ klärke, er habe den Eindruck gehabt, daß die Erzieh⸗ ung, die der Vater Karl Heimburger an ſeinen Kin⸗ dern übte, durchaus falſch geweſen ſei. Er habe ſeinen Sohn Auguſt auch gezwungen, Landwirt zu ſein, obwohl er in ſeinem Schmiedehandwerk arbei⸗ ten wollte. Der Widerwille ſeines Vaters gegen die Heirat habe auf die Gemütsverfaſſung des Sohnes zweifellos einen großen Einfluß gehabt. Durchaus günſtig für den Angeklagten wie für die Anna Maurer waren die Ausſagen des Lehrers. Der Angeklagte wurde als ein ruhiger ſtiller Schü⸗ ler geſchildert, der von etwas verſchloſſenem Charak⸗ ter ſei, aber nichts Gewalttätiges in ſich berge. Die getötete Anna Maurer ſei ein hochbegabtes fleißti⸗ ges Mädchen geweſen. Auch ihre Herrſchaft ſtellte ihr ein günſtiges Zeugnis aus. 727722 ͤ KPT Schwurgericht Darmſtadt Vor dem Schwurgericht Darmſtadt hatte ſich der Sattler und Tapezier Gg. Hch. Knecht aus Lam⸗ pertheim zu verantworten, der unter der Amklage ſteht, am 15. März die ſeiner Mutter und drei Kin⸗ dern aus einer Erbauseinanderſetzung gehörige Scheune in Brand geſteckt zu haben. Der Schwager des Angeklagten, ein Polizeibeamter, der wegen Schulden aus dem Polizeidienſt entlaſſen worden iſt, kam nach Lampertheim und wurde dort von ſeinen Gläubigern gedrängt, ſo daß es ſchließ⸗ lich zur Zwangsvollſtreckung deſſen Möbel kommen ſollte. Der Angeklagte Knecht hat aus Familienſtolz für ſeinen Schwager eine Bürgſchaft übernommen, wußte aber nicht, was er damit tat. Er wurde für den Bürgſchaftsbetrag in Anſpruch genommen und es ſollte zur Zwangsvollſtreckung des Anweſens der Erben kommen. Die Zwangs⸗ vollſtreckung war bereits ausgeſchrieben. Der Bürg⸗ ſchaftsbetrag betrug etwa 2000 /, das Anweſen hatte einen Wert von etwa 20000 /. Aus Sorgen über die Angelegenheit fing Knecht an zu trinken und äußerte Selbſtmordge danken. Auch am frag⸗ lichen Tage hatte der Angeklagte wieder ziemlich getrunken. Er ging zur Polizei um gegen ſeinen Schwager Anzeige wegen unerlaubten Waffen⸗ heſitzes zu machen. Dort äußerte er wiederum, ſich aufhängen zu wollen, ging weg kam nach etwa 15 Minuten wieder und erklärte, er habe eben die Scheune in Brand geſteckt. Als er feſtgehalten wurde, ſagte er, man möge ihn noch einmal fortlaſſen, er wolle auch das Wohnhaus anſtecken. Die Scheune iſt vollſtändig abgebrannt, In der erſten Verhandlung vor dem Bezirks⸗ ſchöffengericht Darmſta dt konnte der Angeklägte nicht folgen, es mußte ihm ein Verteidiger beſtellt werden. In einer erneuten Verhandlung kam das Bezirksſchöffengericht zu der Annahme, daß die An⸗ gelegenheit wegen ſchwerer Brandſtiftung an das Schwurgericht verwieſen werden müßte. Der An⸗ geklagte ſchützt Erinnerungsloſigkeit vor, die der Gutachter für möglich hält. Der pſychiatriſche Gut⸗ achter hält den Angeklagten für verantwortlich, 8 51 komme aber nicht in Betracht. Der Staatsanwalt zweifelt an der Möglichkeit der Erinnerungslücke und beantragte acht Monate Gefängnis, boch ſollten von den 77“ Monaten Unterſuchungshaft nur vier Monate in Anrechnung gebracht werden. Die Ver⸗ teidigung hält ſchweren Brandſtiftungsverſuch nicht für richtig und zweifelt an der Zurechnungsfähigkeit des Angeklagten. Er bringt in dieſen Zuſammen⸗ hang das Moment der Fahrläſſigkett. Der Ange⸗ klagte könne ſich als Eigentümer geglaubt haben. Das Gericht verurteilte den Angeklagten nach § 308 zu einer Gefängnisſtrafe von neun Mona⸗ ken und rechnet ſieben Monate Unterſuchungshaft an. Die Koſten werden dem Angeklagten zur Laſt gelegt, der Haftbefehl wird aufgehoben. Sw. ** § Ein Freiſpruch. Das Amtsgericht Annweiler verhandelte gegen den Chauffeur Emil Biehl aus Kaiſerslautern, der den Kriegsbeſchädigten Engelbert Götz aus Annweiler mit dem Auto ſo ſchwer ange⸗ fahren hatte, daß dieſem die Knochen eines Beines vollkommen zerſplitterte, Auf das Anerbieten der Autoinſaſſen, ihn ins Krankenhaus zu bringen, weigerte ſich Götz, der betrunken war, mitzu⸗ gehen. Darauf fuhr Biehl weiter. Schließlich hat die Gendarmerie die Unterbringung des Verletzten im Bezirkskrankenhaus Annweiler veranlaßt. Dort mußte ihm das Bein amputiert werden. Das Ge⸗ richt kam zu einem Freiſpruch, da keine Be⸗ laſtungsmomente gegen den ſeit 15 Jahren berufs⸗ tätigen und unvorbeſtraften Angeklagten vorlägen. . n 2 5 Die erfolgreichſten Flachrenn⸗Reiter Die nun glücklich beendete Flachrennzeit 1929 ſieht Ernſt Grabſch an der Spitze der erfolgreichen Jockeys. Aus der Schule des alten Plüſchke hervorgegangen, wurde man zum erſten Male auf Grabſch aufmerkſam, als er 1924 in Hoppegarten den Jubiläums⸗Preis mit dem Rieſenaußen⸗ ſeiter Falſum vor Ganelon gewann. Nach Beendigung ſeiner Lehrzeit kam, wie der„Berl. Börſen⸗Cour.“ ſchreibt, er als Leichtgewichtsreiter an den Stall Blumenfeld und Samſon, ging ſpäter zum Stall M. J. Oppenheimer, dann kurze Zeit an den Stall Haniel und wieder 5 zum Stall Oppenheimer, deſſen Pferde unter ihm ihre höchſten Triumphe errangen. Als Steuermann von Graf IJſoloni ö verſchaffte er ſich einen beſonderen Ruf als kühl denkender und raſch und überlegt handelnder Reiter. Nicht weniger als 87 Siege waren die Ausbeute des Jahres, in deſſen Verlauf er in 989 Rennen in den Sattel ſtieg. Sein größter Erfolg war der Derbyſieg mit Graf Iſolani, daneben gewann er mit dem gleichen Hengſt UÜUnion⸗Rennen, Hanſa⸗Preis, Großen Preis von Köln, St. Leger und Gladiatoren⸗Kennen. Für das nächſte Jahr wurde Grabſch von Trainer E. G. Butzke verpflichtet. An zweiter Stelle findet man E. Huguenin, den po⸗ pulären Leſchtgewichtsreiter des Hauptgeſtüts Altefeld. Was dieſer kleine Mann für Kraft hat, ſah man in dieſem Jahre wieder oft genug, wenn es hieß, die ſchweren Alte⸗ felder anzupacken. 74 Siege in 371 Rennen errungen, ſprechen für ſich ſelbſt. Mit A. Zimmermann, dem Champion Weſtdeutſchlands, folgt an dritter Stelle einer der älteren Garde. Zimmermann feierte in dieſem Jahre (ſozufagen ein„comeback“ gelang es ihm doch 72 Sieger zu ſteuern, die aus 274 Rennen reſultieren, ein Durch⸗ ſchnitt, um den ihn ſeine Kollegen beneiden können. Eben⸗ falls vorwiegend auf weſtdeutſchen Bahnen ritt H. Schmidt, der neue Jockey des Stalles Halma. Mit 68 Siegen ſchloß er die Saiſon ſehr gut ab. Auch ſein Durchſchnftt iſt nicht ſchlecht, da er nur in 292 Rennen im Sattel war. Ein Nachwuchs jockey, der eine ähnlich ſchnelle Entwicklung wie Grabſch durchgemacht hat, iſt K. Narr. Er quittierte übrigens ſeine langjährige Stellung am Stall Opel und wird der Nachfolger von Grabſch am Stall Oppenheimer. Zu Beginn der Soiſon legte Narr gleich ſo groß los, daß man ihm ſchon das Championat prophe⸗ zeite. Doch die Erfolge hielten nicht gleichmäßig an, immerhin find 62 Siege bei 373 Ritten noch eine fehr ſchöne Ausbeute. In einigem Abſtand folgt dann der ſehr talentierte H. Zehmiſch, dem durch das Ausſcheiden von Varga am Stall Oppenheim unverhoffte Chancen geboten wurden, die er auch auszunutzen verſtand. Auf 51 Er⸗ folge kam der funge tüchtige Reiter, dem auch in Zukunft Siegesritte nicht fehlen ſollten. Sehr ſtark zurückgefallen iſt E. Haynes, der jetzt Deutſchland verlaſſen hat. Bei 49 Siegen muß er den nichſten Platz mit dem Weiler Jockey M. Schmidt teilen. Dieſer beſitzt nicht zu leugnende Fähigkeiten und wird immer ſeinen Weg machen. Hochverſprechender Nachwuchs folgt dann mit E. Böhlke, der, noch Lehrling, bereits weit über hundert Siege geritten hat. Ein höchſt ſeltener Fall! Auf 43 Er⸗ folge brachte es der junge tüchtige Reiter. Auch W. Printen, der 40 Sieger ſteuerte, beſitzt ganz ſeltene Fähigkeiten, bei ihm allerdings weniger verwunderlich, war doch ſein Vater einer der beſten deutſchen Jockeys auf der Hindernisbahn. Zwei Jockeys, die man nicht in der Spitzengruppe findet, ſeien hier nicht vergeſſen: Der oft⸗ malige Champion Otto Schmidt(27 Siege), durch Krankheit in ſeinem Streben nach vorn gehemmt, und der erſtmalig wieder tätig geweſene J. Raſten berger(11 Siege), der manchmal zeigen konnte, daß er noch nichts verlernt hat. Bis auf 15 Siege einſchl. brachten es weiter: J. Stau⸗ dinger 88; A. Bleuler 34; A. Sajdik 93; K. Buge 32; J. Göbl 29; O. Schmidt 27; Ch. Korb 25; J. Pinter 24, H. Kreuz 23; J. Vinzenz 22; H. Gehrke: K. Viſek 20, B. Klotz 18; H. Pförtke und W. Höllein 17; H. Blume, P. Ludwig, W. Matz und R. Zochmeier je 16; W. Tarras und La Varga je 15. Süd deulſchlandgegendie Regalareform In Frankfurt am Main hatte man den Verlamm⸗ lungsleiter der am 20. Oktober in Hamburg im Norddeut⸗ ſchen Regatta⸗Verein abgehaltenen Sitzung des Unter⸗ Ausſchuſſes vom Deutſchen Ruder⸗Verband, Direktor Leinen(Trier), zu einem Bericht über die Regatta⸗ reform gewonnen. In der Ende Oktober geführten Ver⸗ ſammlung waren ſämtliche führende Perſönlichkeiten des Süddeulſchen Regattaverbandes anweſend. Wir nennen von bekannten Führern den Vorſitzenden des Frankfurter Megatta⸗Vereins, Lismaun, vom Fränkiſchen Regatta⸗ Verband Gärdes, von Mannheim Pfeffer, ſowie die Aus⸗ ſchußmitglieder Schumacher(Mannheim), Dr. Frey (Frankfurt am Main), Wilker, Felle und Schrö⸗ der(Ludwigshafen) und viele Führer der ſübdeutſchen Nuder⸗ und Regatta⸗Vereine. Die von Leinen als Ausſchußvertreter angeregten Neu⸗ erungen fanden in der Verſammlung, wie die„Hamb. Nachr.“ melden, wenig Verſtändnis und wurden, ſoweit nicht greifbare Verbeſſerungen feſtzuſtellen ſind, run d⸗ weg abgelehnt. An der Beſprechung beteiligten ſich nur die reiche Erfahrungen beſitzenden alten Rudergrößen Süddeutſchlands. Das Schlußbild der Verſammlung be⸗ leuchten wir in der wörtlichen Wiedergabe des Frank⸗ furter Berichtes im„Waſſerſport“:„Das Reſums der Ver⸗ handlungen ſtellte ſich wie folgt dar. Die Regattareform in der Art, wie ſie beabſichtigt iſt, wird in Süddeutſch⸗ land abgelehnt. Vor allem ſoll die ehrwürdige Frankfurter Regatta nicht angetaſtet wer⸗ den. Reformen ſollen nur bezüglich der Ausſchrei⸗ bungen jedem Regatta⸗Ausſchuß empfohlen werden. Jede gs wangsweiſe Verfügung wird auf ſtärk⸗ ſten Widerſtand ſtoßen. Die Aufgabe des Ver⸗ bands⸗Ausſchuſſes darf nicht darin beſtehen, lediglich zu befehlen und Gelder einzuziehen. Der„Ruber⸗Verein Deutſchland“ wird vorläufig ab⸗ gelehnt. Er ſoll erſt in Frage kommen, wenn die Ver⸗ eine ihre ſchweren Geldſorgen überwunden haben, was vielleicht in einigen Jahren der Fall ſein wird. Die Ent⸗ wicklung muß von unten aus den Vereinen kommen, ſie darf nicht von oben dekretiert werden.“ Da nicht nur die Frankfurter Ruderer, ſondern Ver⸗ treter von ganz Süddeutſchland an den Verhandlungen teilnahmen, ſo iſt eine Klarſtellung über die zur Be⸗ ratung ſtehenden wichtigen Fragen erfolgt. portliche Nundſchau Schmeling nimmt an Eine Million Garantie in Atlantic City Nach Prüfung der drei von Joe Jacobs mitgebrachten Angebote hat ſich Max Schmeling entſchloſſen, das Angebot von Atlantic City mit ſeinen am weitaus günſtig⸗ ſten finanziellen Bedingungen zu akzeptieren. Die Börſe beträgt 35 v. H. der Geſamteinnahme mit einer Garantie von 250 000 Dollar, alſo mehr als eine Million A. Der Kampf ſoll über 15 Runden gehen mit einem von den Ver⸗ anſtaltern zu beſtimmenden Gegner, deſſen Name 40 Tage vor dem Kampf bekannt gegeben werden muß. Sowohl die Veranſtalter als auch Schmeling hoffen, Jack Sharkey als Gegner zu erhalten, obwohl dieſer zur Zeit bei der Garden⸗ Geſellſchaft kontraktlich gebunden iſt, und ſind überzeugt, daß die Boxkommiſſion des Staates Newyork dieſes Treffen als Weltmeiſterſchaftskampf anerkennen wird. Die Veranſtalter haben ſich verpflichtet, die Garantieſumme von 250 000 Dollar an einer von Schmeling zu beſtimmenden Stelle zu deponieren. Schmeling wird den Kontrakt jedoch erſt nach ſeiner Rückkehr nach 18A. unterzeichnen. Er ge⸗ denkt die Reiſe Ende Dezember bezw. Anfang Januar an⸗ zutreten. Rabſport Vom Chicagver Sechstagerennen Rieger—Richli holen auf Im Chicagoer Sechstagerennen konnten Spencer Debaets zwar ihre Spitzenpoſttion behaupten, doch gelang es in den Jagden des dritten Tages Rieger—Richlt, die Verluſtrunde vom Vortag wieder aufzuholen und ſich durch ihre größere Punktzahl vor Broccardo—Letvourneur auf den zweiten Platz zu ſetzen. Nach 72 Stunden hatte die Spitzengruppe 1794 Kilometer hinter ſich. Das deutſchs Paar Rauſch—Dülberg war bisher noch nicht in der Lage, ſeine ſchlechte Poſition zu verbeſſern und liegt noch immer im Hintertreffen. Der Stand des Reunenst 1. Spencer—Debaets 86 P. 2 Rieger—Richli 78 P. 3. Broe⸗ ccardo—Letourneur 47., fünf Runden zurck. 4. Hill Beckmann 105 P. 5. Zucchettt—-Vermeer 103 P. 8. Demp⸗ ſey—Land 56 P. 6. Winter—Walthour 56 P.— Alle mbrigen Paare liegen ſechs und mehr Runden zurück. Juß ball Der Verband ſtraft Der Süddeutſche Fußball⸗ und Leichtathletik⸗Verbans hat im Verlaufe dieſer Spielſaiſon zur Genüge bewieſen, daß er unter keinen Umſtänden Ausſchreitungen und Un⸗ ſportlichkeiten auf den Sportplätzen duldet und daß er gewillt iſt, mit den ſchärfſten Strafen derartige Vergehen zu ahnden. So wurde der Platz des VfR. Pir⸗ maſens vom 12. November ab wegen der ſchweren Ausſchreitungen, die ſich Anhänger von Pirmaſens in dem Spiel gegen den VfR. Kaiſerslautern zuſchulden kommen ließen, geſperrt. Ferner wurde die Strei⸗ chung eines Schtedsrichters von der Liſte verfügt, der Unſportlichkeiten bei einem bei ihm geleiteten Spiel der Behörde nicht gemeldet hat, ſondern ihr mitteilte, daß das Spiel uberhaupt nicht ſtattgefunden habe. Ein wei⸗ terer Schiedsrichter wurde mit der Streichung von der Schiedsrichter⸗Liſte beſtraft, weil er nur eine mangelhafte Meldung an die Behörde erſtattet hatte. f Turnen Zahlen aus der D. T. Die Deutſche Turnerſchaft umfaßte nach der letzten Er⸗ hebung 12863 Vereine in 11 120 Vereinsorten mit insge⸗ ſamt 1618 792 Mitgliedern. Der größte Unterverband der DT. iſt ber Turnkreis Sachſen mit 270 028 Mitgliedern. Ueber 100 000 Mitglieder haben weiter Kreis Mittelrhein (192 552), Bayern(159 703), Thüringen 105 9029) und Bran, denburg(100 369). Der größte Verein der DT. iſt die Ber⸗ liner Turnerſchaft mit 5541 Angehördgen. Es folgen Mty. München 4485], Hamburger Turnerſchaft von 1816(4088) ATV. Leipzig(8047), Tel. Hannover(8037) und T B. 18 46 Mannheim(3023). Schach Aljechin bleibt Weltmeiſter Die Schachweltmeiſterſchaft entſchieden Im Kampfe um die Schachweltmeiſtepſchaft zwiſchen Du Aljechin und Bogoljubow iſt jetzt die endgültige Eutſchei⸗ dung zu Gunſten des Ditelhalters gefallen. Dr. Alfechin verſtand es, die 25. Partie trotz mehrfacher Gewinnchanden für Bogolfubow unentſchieden zu geſtalten umd ſich damtt den für den Enöſteg noch nötigen halben Punkt zu ſichern. Der Stand des Turniers iſt jetzt: 157: 975 Punkten für Dr. Aljechin. Mannſchaftskampf im Floreitfechten Die Mannſchaften der e des T B. 1862 Weinheim und die 7 ach be Mann ⸗ 115 im trugen am Sonntag vormittag in Weinheim einen reundſchaftskampf aus. Sieger wurde Weinheim mit 17 Siegen, 82 erhaltenen Treffern. Mannheim konnte 8 Siege erringen bei 105 erhaltenen Treffern. Einzelfechter war Ph. Jung ir. Mannheim mit 4 Stegen 14 erhaltenen Treffer. Schluß des rebaktſoneflen Teils Homöopafhie u. Biochemie * ORIGINAL SCHWABE. erhältlich in allen durch Emailleschild als Niederlage gekennzeichneten Apotheken Exif Wer sleh für Homöopathie und Biochemie inter- esslertverlange kostenlos und unverbindiſeh Preislisten und aufkidrende Schriften durch; Dr. Willmar Schwabe, Leipzig 0 29 ———. ͤ ſ——[————̃— Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: 95 A. Meißner— feuilleton: Dr. S. Kayfer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Geri und alles übrige h Kircher— e und geſchäftliche Mik⸗ teilungen: Jakob fande, ſämtlich in Mannhelm—. 1 Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1, 4— 6 Oe Cehinsueſit nacli Sefaonbieil Begleitet ſecdle Frau auf ihrem Lebensweg Mſit dem Wunsch, durch Liebrein* bezaubern, hietet aich aber auch dlie Meglichlleit seiner Exſüllung: jede Frau veilßg, das Anmut erworben Werdlen kann. 27 Tosca · Nleinoclien wurden in aweclvoller Form geachaſlen, eclle Schönheit au wechen und au erhalten. Einheitlich tragen ie dlen vor- nelim eigenartigen 2 Toses- Duff, der auch 2711 Tosca Compact, den vorbildlichen 271 Taschen- Puder, bennaeichnet Furfim: A.— bit 22.„ Tosca Eau de Cologne: m 1. 10 5% J. 50 Tosca Temes: d.0, 3.— 6 Tusca· Compaci: A.2; Eraats- Fiillung c f. 21 0 Puder, luse: dn 2. Seife: d 2. Lotion:&.80,.20„ Brille bine: a. 4.—„ Tvrca· Gaschenl-Furhamgem: Ie nach Wahl n 3. 35 bit 10.60, 7 SCG amtengeſchäft dieſes Inſtitutes PPP All oh, 13. Nobeaaber 1929 Großbankgründnung in der Beamtengeldwietſchaft Wie uns aus Berlin gemeldet wird, haben die Verhand⸗ lungen, die im Anſchluß an den Zuſammenbruch verſchie⸗ dener Beamtenbanken mit der Dresdner Bank geführt wurden, heute vormittag ein endgültiges Ergebnis gehabt. In Berlin wurde eine neue Beamtenbank gegründet, deren Kapital ſich auf 1 Mill. J belaufen dürfte. Etwa 40 v. H. des Kapitals ſollen den Beamtenwirtſchaftsorgantſationen zur Verfügung geſtellt werden, die neben den Beamtenban⸗ ken an den vorbereitenden Verhandlungen ebenfalls betei⸗ ligt waren. Das neue Inſtitut, das ſich eng an ſeine Großbankverbindung anlehnen wird, ſoll noch im Laufe dieſer Woche, wahrſcheinlich bereits am Mittwoch, ſeine Arbeit aufnehmen. Es iſt vorgeſehen, daß die Bank für Deutſche Beamte bezw. deren Organiſation übernommen wird. Sowohl die Beam⸗ ten dieſes Inſtituts, als auch die Depoſitenkaſſen werden vorläufig bis zur Endregelung ihre Tätigkeit wieder auf⸗ nehmen. Die neue Bank übernimmt von den inſolventen Inſtituten, alſo der Bank für Deutſche Beamte und wahrſcheinlich auch der Reichs bund⸗Bank aus⸗ schließlich das Beamtengeſchäft. Die Uebernahme anderer Geſchäfte, ſoweit ſie vorlagen, kommt auf keinen Fall in Frage. Es ſoll verſucht werden, die Abwicklung der Reſt⸗ beſtände ſo glatt als möglich durchzuführen und insbeſon⸗ dere möglichſt bald an die Gläubiger, die ja faſt durchweg Beamte ſind, eine Quotenausſchüttung zu leiſten. In dem angeſtrebten Zwangsvergleichsverfahren bei der Bank für Deutſche Beamte wird als Treuhänder das Vorſtands⸗ mitglied der Genoſſenſchaftsabteilungen der Dresdner Bank, RA. Dr. Dr. Meyer, beſtellt werden. Es ren auch noch Verhandlungen mit der Beam⸗ tenzenkralbank, die darauf hinauslaufen, das Be⸗ ebenfalls auf die neu⸗ gegründete Bank überzuleiten. Dieſer Teil der Verhand⸗ lungen iſt aber noch nicht abgeſchloſſen. Die Beſprechungen zwiſchen Dresdner Bank und Beamtenzentralbank dauern vielmehr an. Das neue Inſtitut wird ſeine Tätigkeit zu⸗ nächſt auf Berlin beſchränken. Es iſt aber in Ausſicht ge⸗ nommen, von da aus auch die Beamtengelbwirtſchaft im Reiche, ſoweit dies notwendig und mögkich iſt, zu bereini⸗ gen. Zweck der Bank wird ausſchließlich das reine Beam⸗ tengeſchäft ſein, alſo die Vermittlung der Zahlungen an die Beamten, Gewährung von Darlehen und Entgegennahme von Beamtenſpargeldern. An der Gründung iſt nach unſe⸗ ren Informationen auch die Danatbank beteiligt. * Abwicklung alter Fravag⸗Verpflichtungen. Die Nie⸗ derländiſche Bank für mit Nutznießung beliehene Werte, die etwa die Hälfte ihrer in Deutſchland laufenden Hypo⸗ thekaranleihen bei der Frankfurter Allgemeinen Ver⸗ ſicherungs⸗AG. verſichert hatte, teilt unter Bezugnahme auf in der deutſchen Preſſe verbreitete Nachrichten mit, daß es ihr nach langen Unterhandlungen mit der Fravag gelungen ſei, ein nach der Anſicht Sachverſtändiger gün⸗ ſtiges Uebereinkommen zur Löſung des Verſicherungsver⸗ lrages zu erzielen. Die Frankfurter Verſicherungs⸗AG. habe, obwohl ſie bei den verſicherten Effekten, die nur aus erſten Hypothekaranleihen beſtanden, keinerlei Verluſt er⸗ litt, großen Wert darauf gelegt, mit Rückſicht auf eine raſche Liquidation die Verſicherung möglichſt bald zu löſen. Münchener Rück Vorkriegsprämieneinnahme erreicht— Weiter rück⸗ läufiger Prämiengewinn In der o. HV. der Münchner Rückverſiche⸗ rüngsgeſellſchaft wurden die bekannten Anträge der Verwaltung u. a. die Verteilung vön wieder 12 v. H. ideen de, genehmigt. In Ergänzung zum Geſchäfts⸗ bericht wurde mitgeteilt, daß die Prämieneinnoh⸗ men im In⸗ und Auslandsgeſchäft wiederum gewachſen ind und mit 218 Mill./ den Stand der Vorkriegs⸗ jahre erreicht haben. Dagegen ſei das Erträgnis welter zurückgegangen. Der Prämiengewinn der deutſchen Sachverſtcherung, der in den letzten Vorkriegs⸗ jahren im Geſamtdurchſchnitt aller Branchen ca. 4 v. H. belrogen habe, ſei im Jahre 1927 auf 1,45 und im Jahre 1928 auf 9,74 pro Mille der Prämie gefallen. Dieſen Jahren werde ſich das Jahr 19290 auf Grund der Stati⸗ ſtiken für die deutſchen Privatverſicherungsgeſellſchaften vorausſichtlich mit einem Verluſt anſchließen. Es ſei wünſchenswert, wenn das Auſſichtsamt dieſen Ereigniſſen ſeine Aufmerkſamkeit ſchenken würde. Im Zuſammenhang hiermit wandte ſich Generaldirektor Kißkalt gegen die wie⸗ holt aufgeſtellte Forderung einer ſpezifierten Bekanntgabe der Kapitalbeteiligungen der Verſicherungsgeſellſchaften, die bei den heutigen Verhältniſſen für das Auslandsge⸗ Europäische Ahrenverſtändi⸗ Die deutſche Uhreninduſtrie, ein wertvoller und bedeutender Zweig der beutſchen Präziſionsinduſtrie von Weltruf, iſt von den für die geſamte deutſche Wirtſchaft ſo nachteiligen Folgen der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit ebenfalls nicht verſchont geblteben. Die Kapitalnot, die geringere Aufnahmefähigkeit des heimiſchen Marktes mußten ſie noch ſtärker treffen als manchen anderen deut⸗ ſchen Induſtriezweig. Als erſchwerender Umſtand bei der Wiederaufbauarbeit in der Nachkriegszeit kam noch hinzu, daß ſich dem Export der deutſchen Uhreninduſtrie größere Schwierigkeiten entgegenſtellten. Die deutſche Uhrenindu⸗ ſtrie war in der Vorkriegszeit eine Exportinduſtrie. Ihre Erzeugniſſe fanden guten Abſatz in allen Ländern der Erde. Deutſchland und die Schweiz galten als die Uhren⸗ länder der Welt. In der Nachkriegszeit verſuchten andere Staaten dieſen beiden Ländern dieſe Stellung ſtreitig zu machen. Die Vereinigten Staaten gingen dazu über, ſich eine eigene Uhreninduſtrie zu errich⸗ ten. Sie belegten ausländiſche Erzeugniſſe mit einem Zoll. Die neue amerikaniſche Zollvorlage ſieht ſogar eine weitere Erſchwerung der Uhreneinfuhr vor. Als weitere Konkurrenten der deutſchen und ſchweizeriſchen Uhrenindu⸗ ſtrie traten Italien und Frankreich auf, begün⸗ ſtigt durch niedrigere Geſtehungskoſten infolge der Währungs⸗ und Lohnverhältniſſe in dieſen Ländern. Na⸗ türlich führte dieſe Entwicklung auch zu einem verſchärf⸗ ten Wettbewerb zwiſchen der deutſchen und der ſchweizeri⸗ riſchen Uhreninduſtrie und damit zu weiteren Verſchlechte⸗ rung der Lage bei den deutſchen Werken. Wenn nicht alle Vorzeichen trügen, ſteht nun eine er⸗ freuliche Wendung nicht nur bei den deutſchen Werken, ſondern in der geſamten europäiſchen Uhreninduſtrie bevor. Die deutſche Uhreninduſt rie iſt auf dem Wege ſich weitgehend zuſammenzuſchließen. Darüber hinaus ſind ausſichtsreiche Beſtrebungen vorhanden, zu einer Verſtändigung in der geſamten bedeutenderen europäiſchen Uhreninduſtrie zu kommen. Was die Vor⸗ gänge in der deutſchen Uhreninduſtrie betrifft, ſo erwar⸗ tet man eine völlige Verſchmelzung der bedeutendſten Schwarzwälder Uhrenfabriken. Zum Teil iſt eine ſolche Konzentration ja bereits eingetreten. Es beſteht bekannt⸗ lich ſchon der ſogenannte ſchäft geradezu kompromittierend ſein würde und zur Ab⸗ wanderung des Auslandsgeſchäfts der deutſchen Geſet⸗ ſchaften in diejenigen Länder führen müßte, in denen der⸗ artige Publizitätsforderungen nicht beſtänden. Die Ka⸗ pitalbeteiligungen der Münchner Rückverſicherung wurden als mit 20 Mill./ in Deutſchland und 23,4 Mill. I im Ausland liegend und ihre Durchſchnittsverzinſung im Berichtsjahr mit 5,10 v. H. angegeben. * Kapitalerhöhung der Deutſchen Acetat Kunſtſeide AG. Rhodiaſeta. Die bisher mit einem Kapital von 6 Mill. 4 ausgeſtattete Deutſche. Acetatkunſtſeide AG. Rhodiaſeta in Freiburg i. Br. beantragt zur Ver⸗ ſtärkung ihres Betriebskapitals Kapitalerhöhung um 2 Mill. StA. auf 8 Mill. 4.(SV. 6. Dez.) * Angemeſſene Bemberg⸗Dividende. Wie von Verwal⸗ tungsſeite der Bemberg AG. mitgeteilt wird, findet die AR. ⸗Sitzung in der erſten Dezemberwoche ſtatt. Unter Berückſichtigung, daß diesmal ein erhöhtes Kapital zu ver⸗ zinſen iſt, ſei mit einer angemeſſenen Gewinnausſchüttung zu rechnen(i. V. 14 v..). ee Grundſtücksverkäufe der Ufa. Die o. HV. Her Univer⸗ ſum⸗Film AG. in Berlin genehmigte den bekannten Ab⸗ ſchluß mit 14 359% Gewinnvortrag. Ferner ſtimmte die HV. zwei bereits vor längerer Zeit abgeſchloſſenen Grund⸗ ſtückskäufen mit der Deela⸗Bioscop AG. in Berlin zu. Es handelt ſich um ein Grunoͤſtück in Berlin zu 700 000 4 und ein weiteres in Barmen zu 1,90 Mill. 1. * Hebelwerk AG. für Holzbearbeitung i. L. in Speyer a. Rh. Die geſtern in Mannheim abgehaltene ao. GWV. hatte die Vorlage der Liquidationseröffnungsbilanz entgegen⸗ zunehmen und ſie zu genehmigen. Dieſe verzeichnet bei einem AK. von 200 000 /, die Kreditoren mit 408 000, und rückſtändige Steuern mit 20 000 ,. Demgegenüber werden an Waren 3000 4, Fuhrpark und Einrichtung 1000„ ausgewieſen. Grundſtücke und Gebäude ſind mit 505 000„ und Maſchinen mit 20 000/ eingeſtellt. Da⸗ nach ergibt ſich ein bilanzmäßiger Ver buſt von 99 000 /. Da infolge des vollſtändigen Darniederbbegens des Immo⸗ biliengeſchäftes mit einer raſchen Veräußerung der Grund⸗ Süddeutſche Eiſenzentrale Mannheim(SE) Dieſe Organiſation des ſüddeutſchen Eiſenhandels hat in ihrem ganz Süddeutſchland und einen Teil des mitt⸗ leren Deutſchland(etwa begrenzt durch die Linie Ulflingen, Gerolſtein, Koblenz und Hof) umfaſſenden Gebiet die all⸗ jährlichen Bezirks⸗Mitglieder⸗Verſammlungen abgehalten, die im Zeichen des zehnjährigen Beſtehens der Vereinigung in ihrer fetzigen Form ſtanden. Im Geſchäftsbericht konnte dabei feſtgeſtellt werden, daß die heute etwa 1850 Mitglieder zählende Vereinigung in ihrem Geſchäftsbereich keinen Außenſeiter von Bedeutung hat. Die Zonenpreiſe für Werk⸗ und Lagerlieferungen in Form⸗ und Stabeiſen unter 15 Tonnen ſind ſeit letztem Herbſt vollkommen unver⸗ ändert geblieben. Unweſentliche Aenderungen traten nur in den Ladungspreiſen(Waggonladungen) inſofern ein, als die Werk⸗Ladungslieferungen an Verbraucher etwas ermä⸗ ßigt worden ſind und für Lager⸗Ladungslieferungen bis zu 50 Tonnen an Händler und Verbraucher eine Neuregelung in der Staffelung erfolgt iſt. Für Bandeiſen ſind die Preisfeſtlegungen, nach Aufhebung der entſprechenden Bin⸗ dungen beim Großhandel, eingeſchränkt worden; die Ka⸗ lüber⸗Ueberpreiſe blieben unverändert. Die wirtſchaftliche Lage im Eiſenhandel geſtaltet ſich, wie in allen Verſammlungen zum Ausdruck gebracht wurde, be⸗ ſonders ſchwierig, weil ſich in die Deckung des verhältnis⸗ mäßig kleinen Bedarfs heute eine viel größere Anzahl von GEiſenhandelsfirmen teilt, als früher. Die Lagerhal⸗ tut g in Stabeiſen iſt koſtſpielig, weil die Mehrzahl der Lager nicht oft genug umgeſchlagen werden kann. Man war ſich darüber einig, daß eine Erhöhung der Han⸗ delszuſchläge für die Zonenpreiſe unter 15 Tonnen erreicht werden müſſe, da dieſe noch aus der Zeit des Eiſen⸗ wirtſchaftsbundes ſtammenden Zuſchläge, von denen noch die Staffelrabatte für die einzelnen Mengen abgehen, den geſtiegenen Speſen, Steuern, Zinſen, Ausgaben für Poſt und Bahn uſw. in keiner Weiſe mehr genügen. Dieſe Han⸗ Helszuſchläge ſind ſo niedrig gehälten, daß ſogar die Ver⸗ braucher ihrem Befremden daüber Ausdruck geben, wie der Handel auf die Dauer damit arbeiten könne. Ebenſo ſoll eine Beſſerung der Zahlungsverhält⸗ niſſe angeſtrebt werden, da bei dem allgemeinen Kapital⸗ mangel die Abnehmer in allen Kreiſen immer ſchlechter zah⸗ len und der Handel durch Zinsausfälle und ſonſtige Ver⸗ luſte geſchwächt wird.— Eine Ausſprache über Kredit⸗ ſchutzmaßnahmen zur Bekämpfung der häufigen Ver⸗ luſte bei Konkurſen uſw. brachte manche Anregung. Man ſucht eine Art lokalen Kredit⸗Clearings, etwa auf dem Um⸗ weg über die S. E.., einzurichten, damit wenigſtens eine Verſtändigung unter den am gleichen Orte oder im Be⸗ zirk anſäſſigen Firmen über die Kreditgabe an den einzel⸗ nen Abnehmer ermöglicht wird. Beſonderes Intereſſe wurde naturgemäß der Frage der Erneuerung der verſchiedenen Eiſenwerksverbände entgegen⸗ ebracht. Einigkeit herrſchte auch darüber, daß man ſich von Seiten im Inkereſſe der nach Möglichkeit einzuſchrän⸗ en, weil durch die Zins laſt verteuernd 8 7. zen Verhandlungsfortſchritten, unverändert. Lagerhaltung energiſch dafür einſetzen ſolle, daß die Nor⸗ mung, beſonders in Stabeiſen, endlich durchgeführt wird. Am die Verlängerung der Eiſenverbände Zu den von verſchiedenen Seiten gebrachten aller⸗ dings in überaus vorſichtige Form gekleideten Mitteilun⸗ gen über den bisherigen Verlauf der Beſprechungen innerhalb des Kleinen Ausſchuſſes, der zur Vorbereitung der Erneuerung der Eiſenverbände eingeſetzt iſt, erfah⸗ ren wir, daß es ſich hier lediglich um Kombination han⸗ delt. So iſt es abſolut unrichtig, daß die Fried. Kru pp A. G. ihr Röhrenwerkprojekt nunmehr aufgegeben und bereits eine dahingehende formelle Zuſicherung gemacht haben ſoll. In dieſer Frage der Verhandlungen wäre eine ſo raſche Einigung im übrigen garnicht zu erwarten geweſen. Die Kompenſationen, die der Fried. Krupp A. G. einzuräumen wären, würden im übrigen erſt dann feſtere Formen annehmen können, wenn über das Schickſal der Verbände als ſolcher bereits die letzten Entſcheidungen vorliegen. Es handelt ſich bekanntlich hier nicht nur um eine Frage des Röhrenverbandes, ſondern um einen Ange⸗ legenheit, die ſowohl den A⸗Produktenverband wie auch andere Verbände betrifft, die weiterhin auch nicht nur die Vereinigten Stahlwerke und die Mannesmanuröhren⸗ Werke angeht, ſondern auch eine ganze Reihe anderer Verbandsmitglieder. Eine andere Frage iſt es, ob es nicht im Verlauf der ſpäteren Verhandlungen dahin kommen wird, daß die Fried. Krupp A. G. ihr Röhrenwerkprojekt definitiv auf⸗ gibt. Das aber darf wohl mit Sicherheit erwartet werden, da die ernſthafte Durchführung dieſes Planes— und das iſt ja bereits mehrfach angedeutet worden— die Er⸗ neuerung nicht nur des Röhrenverbandes ſondern auch aller übrigen Verbände zunichte machen müßte. Man kann vielleicht ſoweit gehen, zu behaupten, daß zwiſchen den Beteiligten im engeren Ausſchuß eine grundſätzliche Uebereinſtimmung von vornherein beſtanden hat, unter allen Umſtänden durch Anwendung eines noch zu finden⸗ den modus vivendi das Krupp'ſche Projekt lediglich zu einem Kompenſationsgegenſtand zu machen. In den Verhandlungen werden daher Wege geſucht, in welcher Form dieſe Kompenſationen überhaupt angeboten werden können. Sie aber in eine endgültige Form jetzt ſchon zu kleiden iſt, bevor die umfaſſenden Entſcheidungen getroffen ſind, einfach nicht möglich. Auf der anderen Seite iſt es ebenſo unmöglich, daß die Fried. Krupp A. G. einen formellen Verzicht ausgeſprochen haben ſoll, ohne gewiſſe Kompenſationen erhalten zu haben. Die Geſamt⸗ ſituation iſt ebenfalls gegenüber der in unſerem letzten Bericht gegebenen Darſtellung, abgeſetzen von den kleine⸗ 1 Schramberger Uhrentruſt, 10. 82 2 MW. 527 ane der ſich um die Gebr. Junghans AG. gruppiert und dem außerdem die Freiburger und die Hamburg ⸗Amerikani⸗ ſchen Uhrenfabriken angehören. Die andere große deutſche Gruppe iſt die ſogenannte Schwenninger Gruppe, entſtanden aus der Fuſion der Kienzle.⸗G, mit der Haller AG. Zwiſchen dieſen beiden Konzernen und der bedeutenden Firma Mauthe beſtehen engere freundſchaft⸗ liche Beziehungen. Man glaubt daher, daß ſich die weitere Konzentration in einem völligen Zuſammengehen dieſer genannten Werke und Konzerne auswirken wird. Ein ſolches Zuſammengehen würde natürlich eine ſtraffere Zuſammenfaſſung und Regelung der Produktion zur Folge haben und das Verhältnis zu den Geſtehungs⸗ koſten der ausländiſchen Produzenten günſtiger geſtalten. Hinſichtlich der internationalen Verſtändigungs⸗ ver handlungen iſt ja bekannt, daß ſchon ſeit einiger Zeit Verhandlungen zwiſchen der deutſchen und der ſchweizeriſchen Uhreninduſtrie ſchweben. Bei den Schwei⸗ zern handelt es ſich ebenfalls um die Verteidigung ihrer Weltgeltung. Eine gewiſſe Rolle hat bei dieſen Verhand⸗ lungen der Gedanke einer Art Arbeitsteilung zwiſchen Schweizer Taſchenuhr⸗ und deutſcher Großuhr⸗ fabrikation geſpielt. Zu dieſen deutſch⸗ſchweizeriſchen Be⸗ ſprechungen ſind nun neuerdings noch Verhandlungen mit der franzöſiſchen und italieniſchen Uhreninduſtrie hinzu⸗ gekommen. Es heißt, daß man in dieſen Verhandlungen die internationale Zuſammenſchlußfrage prüfen und gleich⸗ zeitig eine Marktverſtändigung über Preis und Abſatz herbeiführen will. Man iſt teilweiſe geneigt, den Ausgang dieſer Verhandlungen zuverſichtlich zu beurteilen. Man muß aber bedenken, daß ſich die erweiterten internatio⸗ nalen Verhandlungen noch im Anfangsſtadium befinden. Ob daher derartig optimiſtiſche Anſichten berechtigt ſind, muß unter dieſen Umſtänden dahingeſtellt bleiben, jeden⸗ falls inſoweit man an die internationale Zuſammen⸗ ſchlußfrage denkt. Uns will es ſcheinen, daß die Voraus⸗ ſetzungen für einen internationalen Zuſammenſchluß gegenwärtig im günſtigſten Falle lediglich zwiſchen einem Teile der deutſchen und ſchweizeriſchen Uhreninduſtrie ge⸗ geben ſein dürfte. Die Hoffnungen auf einen internationa⸗ len Zuſammenſchluß dürften ſich daher wohl in erſter Linie auf eine Marktverſtändigung beziehen, wo⸗ beſtänden dieſe Maßnahmen verlaſſen. D ſtüche und Gebäude zu den in der Bilamz angeſetzten Prei⸗ ſen kaum zu rechnen iſt, werden die Aktionäre gut daran tun, ſich auf eine Erhöhung des ausgewieſenen Verluſtes einzuſtellen. Die Bilanz wurde in der vorgelegten Form einſtimmig genehmigt.- Anaufhaltſamer Kursrückgang in Newyork Newyork, 13. November(United Preß). Die Aufwärts⸗ bewegung der Kurſe an der hieſigen Börſe war nur kurz⸗ lebig und die Preiſe erreichten ſchließlich einen neuen Tiefſtan d. Alle Anſtrengungen, den Kursrückgang auf⸗ zuhalten, waren vergebens. Der Wert der Aktien fank um mehrere Milliarden. United States Steel erreichten ſogar den tiefſten Stand während des ganzen Jahres und dadurch wurde der geſamte Markt in eine Panik verſetzt. Beim Börſenſchluß zeigten die Kurſe, daß gegen die Abwärtsbewegung kein Ankämpfen möglich war. Radio Corporation ſchloſſen mit 30, General Mo⸗ tors mit 80, United States Steel mit 153. Das letztere Papier wurde geſtern bei der Eröffnung mit 158,5 notiert und wor nach kurzer Zeit ſchon auf 165,5 geſtiegen. Im ganzen wurden heute während der dreiſtündigen Börſen⸗ zeit 6 445 000 Aktien umgeſetzt. Bank elektriſcher Werte Befriedigender Geſchäftsbericht Die zum AE.⸗Konzern gehörende Bank Elektrk⸗ ſcher Werte legt jetzt den Abſchluß für 1928/29 vor. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung zeigt einen Bruttogewinn von 3,55(i. V. 3,62) Mill. /. Nach Abzug der Geſchäfts⸗ unkoſten und Steuern mit 0,67(0,71) Mill.„ und der Teilſchuldverſchreibungszinſen mit 0,32(0,26) Mill./ ver⸗ bleibt einſchl. Vortrag ein Reingewinn von 2643 440 gegen 2 470 103/ i. V. Hieraus werden bekanntlich wie⸗ 10 v. H. Dividende auf 16 995 040% Sta., ferner wie⸗ der 10 v. H. Dividende auf 6 Mill. S Lit. B, wieder derum 10. v. Dividende auf 16 995 040/ St., ferner wie⸗ 1,2 Mill.„ WA. verteilt. Nach dem Bericht ermöglichte die Begebung der aus der Kapitalserhöhung 1927 zur Verfügung ſtehenden nom, 1 536 900% StA. eine Zuweiſung von 913 009„ an den Reſervefonds. Das Konto„Effekten und Beteiligungen“ hat durch oͤen Zugang junger Sta. der Elektriſchen Liefe⸗ rungsgeſellſchaft und der Mix u. Geneſt AG. einen weſent⸗ lichen Zugang erfahren. Die Beteiligung an der Bayeri⸗ ſchen Zugſpitzbahn AG. wurde an die AG. abgetreten Die feſtverzinslichen Schatzanweiſungen und VA. der Deutſchen Reichsbahn wurden abgeſtoßen. Auch die Entwicklung der Thüringer Gasgeſellſchaft in Gotha und der Mix u. Geneſt AG. ſei gut. Ausfällen bei der NAG, an der das Inſtitut mit 3 Mill. J beteiligt iſt, ſtehen entſprechende Rücklagen gegenüber. Im übrigen heißt es, daß nach den bisher vor⸗ liegenden Ergebniſſen der Werke und Beteiligungsunter⸗ nehmungen wieder ein befriedigender Verlauf des laufen⸗ den GJ. in Ausſicht ſtehe. Juſion Agwea-Geffürel genehmigt Die ao. HV. der AG. für Gas⸗, Waſſer⸗ un d Eletrizitäts anlagen genehmigte einſtimmig den Verſchmelzungsvertrag mit der Geſellſchaft für Elektriſche Unternehmungen in Berlin, die die Firma„Geſellſchaft für Elektriſche Unternehmungen Ludwig Loewe u. Co. AGG.“ annehmen wird; dieſer wird das Vermögen der Ac. für Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitätsanlagen als Ganzes gegen Gewährung von nom. 100 RM. Aktien der Geſell⸗ ſchaft für Elektriſche Unternehmungen Ludwig Loewe u. Co. AG. mit Gewinnberechtigung vom 1. Jan. 1929 für nom. 200 RM. Aktien der AG. für Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitätsanlagen mit laufenden Gewinnanteil⸗ ſcheinen übertragen. Zu dieſer Transaktion führte der Vorſitzende aus: Die Ausgaben der Agwea, die bisher ſchon in engſter Zuſammenarbeit mit der Geffürel durch⸗ geführt worden ſind, werden durch die größere Fi⸗ nanzkraft des Geſamtunter nehmens, dem bekanntlich auch die Ludwig Loewe u. Co. AG. angeglie⸗ dert werden ſoll, eine weſentliche erleichterte Löſung finden können, während auf der anderen Seite der Verwaltungsapparat der Agwea, die alle ihre Unter⸗ nehmungen mit eigenem Perſonal und im eigenen Na⸗ men betrieb, ein wertvolles Werkzeug für das Feld der Tätigkeit des Geſamtunternehmens bedeutet. Es kommt hinzu, daß die neue Geſellſchaft internationale Geltung hat und däburch den Aktionären der Agwea leichter ver⸗ wertbare Aktien in die Hand gegeben werden. * Geſellſchaft für Gasinduſtrie in Augsburg. Zu der geſtern ſchon gemeldeten neuen Kapitalserhöhung iſt zu bemerken, daß der Geſellſchaft auf Grund des Kriegs⸗ ſchädenſchlußgeſetzes eine Reichsentſchädig eng von über 1 Mill. RM. zuerkannt wurde, die in vollem Maße dem Kapital zufließen ſoll. Den Aktionären ſo l dabei ein Bezugsrecht im Verhältnis: 121 auf Gra⸗ tisaktien eingeräumt werden. Bei der Entſchädigung handelt es ſich um die auf Grund des Friedensvertrages enteigneten italieniſchen Werke der Geſellſchaft. Deutſchlands Elektrowirtſchaft 32 Milliarden Kilowattſtunden Die Ergebniſſe der vorjährigen umfaſſenden ſtatiſtiſchen Erhebung über Stromerzeugung und Stromabſatz in Deutſchland werden nunmehr von„Wirtſchaft und Statiſtik“ veröffentlicht. Verglichen mit dem Ergebnis der letzten gleichartigen Erhebung im Jahre 1925 ergibt ſich eine Zu⸗ nahme der Stromerzeugung um rund 40 v. H. auf 27,9 Mil⸗ liarden KWh. Im laufenden Jahre hat ſich die Zunahme ſo ſchnell fortgeſetzt, daß man mit einer Geſamterzeugung von 32 Milliarden KWh. für 1929 rechnet. Stärker waren an der Zunahme und auch an der Geſamt⸗ erzeugung inzwiſchen beteiligt die öffentlichen Kraftwerke, die größeren Betriebe und nach der Kraftquelle die auf Rohbraunkohle abgeſtellten Betriebe. Dagegen iſt der An⸗ teil der Eigenbedarfserzeuger zurückgegangen, Zahl und Leiſtung der Kleinkraftwerke durch Stillegungen geringer geworden und der Anteil des aus Waſſerkraft gewonnenen Stromes weiter bis auf 12,8 v. H. gegen 15,2 im Vorjahr und 16,1 1925 geſunken. Bei der Stromerzeugung aus feſten Brennſtoffen hatte die Braunkohle bis zum Zeitpunkt der Erhebung durch Steigerung ihres Anteiles von 34 v. H. im Vorjahr auf 37 v. H. die Steinkohle faſt eingeholt, die nur von 36 auf 38 v. H. geſtiegen war. Im neuen Jahr iſt es dann anſcheinend der Braunkohle gelungen, ſich als Stromquelle an die erſte Stelle zu ſetzen. Die inſtallierte Maſchinenleiſtung iſt von 10,2 auf 11,1 Mill. KWh. geſtiegen, und zwar bei den öffentlichen Werken um 10, den Anlagen für Eigenbedarf um 6 v.., der Abſatz je Kopf von 325 im Jahre 1925 auf 442 KWh. im Jahre 1928, wobei die durchſchnittliche Benutzungsdauer der Maſchinen ſich von 2220 auf 2510 Stunden hob. Auch hier liegt die Steigerung in der Hauptſache bei den öffentlichen Betrie⸗ ben, die in den Maſchinen nur noch eine Reſerve von 25 v. H. haben, während dieſe bei den Eigenanlagen im Durch⸗ ſchnitt auf 50 v. H. gewachſen iſt. Als Geſamteindruck der Erhebung kann man zuſammen⸗ faſſen, daß ſich ein deutlicher Zug zum Großkraftwerk und zur Braunkohle als rentabelſter Kraftquelle zeigt, und daß die in Großkraftwerken mögliche Verbilligung und Siche⸗ rung des Strombezuges die Neigung zur Selbſtverſorgung erheblich eingeſchränkt hat. Ablieferung der Zuckerrüben Die Ablieferung der Zuckerrüben in Baden und der Pfalz, die ſchon Mitte Oktober begonnen hat, nähert ſich allmählich ihrem Ende. Man beeilt ſich, die Rüben vor der Froſtperiode aus dem Boden und zum Verſand zu bringen. Bet der Abmachme an den jeweiligen Bahnſtationen und in den Fabrikhößen muß das Abnahmeperſonal ein ganz be⸗ fonderes Augenmerk auf die Höhe des Schmutzanhanges richten. Die Abzüße für Schmutzprozente bewegen ſich die⸗ ſes Jahr nur zwiſchen—10 v.., ſind alſo inſolge der mangelnden Bodenfeuchtigkeit verhältnismäßig gering. Die Erträge bleiben zwar vielfach hinter denen der letzten Jahre zurück, im allgemeinen ſind ſie jedoch befriedigend. Se kann z. B. Rohrbach im pfälziſchen Oberland, das 285 Morgen mit Zuckerrüben angebaut hatte, ſeit Wochenfriſt täglich 50006000 Ztr. verladen; auch in Barbelroth gehen täglich mehrere tauſend Zentner ab. Vielfach war in der Oberrheinebewe der Anbau in dieſem Jahre recht Pgroß, weil Zuckerrüben anſtelle von Getreide angebaut wurden. Käufer ſind die zum Konzern der Süsddeutſche Zucker AG. in Mannheim gehörigen ſüddeutſchen Fabriken in Wag⸗ häufel und Frankenthal. Der Abnaßhmepreis iſt durch einen Rübenlieferungsvertrag mit der„Vereinigung rüben⸗ bauende Landwirte Heſſens und der Pfalz? auf 8. für oe 100 Kg reine Rüben feſtgeſetzt. Eime Nachzahlung er⸗ gibt ſich ſpäter aus der Berechnung des durchſchnittlichen Melispreiſes am Magdeburger Zuckermarkt. Der Rüben⸗ lieferungsvertrag des Jahres 1929 gilt als der beſte ſeit vielen Jahren; er bringt gegenüber dem Vortrag von 1028 micht allein einen geſicherben Rübenpreis, ſondern auch eine Verbeſſerung hinſichtlich Verrechnung des Ausfuhrzuckers, Verrechnung der Schnitzel und Gewinnbeteiligung mit ſich. Die genannte Vereinigung ſüddeutſcher Zuckerrübenpflanzer konnte deshalb ihren Mitgliedern den Abſchluß eines fünf⸗ jährigen Vertrages empfehlen, zumal durch einen neuen Paragraphen einer Melispreisſenkung, wie ſie 1928 eim⸗ getreten iſt, vorgebeugt wurde. Dieſer fünfjährige Ver⸗ tragsabſchluß iſt übrigens nur für die Fabriken und die genannte Vereinigung bindend, während er dem einzelnen Rübenpflanzer keine Bindung an einem Anbau bringt. UI Badiſch⸗Pfälziſche Zentral-Häuteaultion Die geſtrige Auktion badiſch⸗pfälziſcher Gefälle war gu beſucht und der Verkauf verlief flott. In der Preisgeſtal⸗ tung fand jedoch die gedrückte Wirtſchaftslage inſofern Ausdruck, als Preisabſchläge von—12 v. H. gegenüber der letzten Auktion eintraten. Am beſten hielten ſich, dem ſaiſonmäßigen Begehr entſprechend, leichte Kalbfelle, die bis etwa 5 v. H. abflauten. Mehr gedrückt waren die ſchweren Kalbfelle, die um etwa 8 v. H. nachgaben. Dabei haben ſich Kalbfelle noch beſſer gehalten als Großviehhäute, die ihrerſeits bei ruhiger Stimmung und geringer Kaufluſt eine Abſchäwchung um—12 v. H. erfuhren. Im einzelnen erzielten je Pfund(in Pfennigen): 30—49 50—79 50 59 Kuhhäute 68—75¼ 66—79ʃ½ 7980 72—79 Ochſenhäute. 62—84½% 70 75% 88¼78¼ 64—78½ Ninderhäute 7179 72484[71 ½% 84% 7175 Farrenhäute 6268 6069 50—61 45—50 Kuhhäute mit Kopf 3059 Pfd. 51947 6079 Pfo, 6074 61%; 80—99 Pfd. 62; Ochſenhäute, mit Kopf 3059 Pfd. 52%¼; 6079 Pfd. 65; 8090 Pf 65%-Rin⸗ derhäute, mit Kopf 30—49 Pfd. 69%; 5059 Pfd. 652 60—79 Pfd. 69; 80 und mehr Pfd. 66 Bullenhäute, mit Kopf 30—59 Pfd. 51; 60—79 Pfd 53%; 80—99 Pfd. 42; 100 und mehr Pfd. 3794; Schußhäute 46. Das Ange⸗ bot in Großviehhäuten belief ſich auf 19 825 Stück. Kal b⸗ fel le, ohne Kopf bis 9 Pfd. 102½ 4110 ½¼; bis 20 Pfö. und mehr 85; roh ohne Kopf bis 9 Pfd. 127140, bis 15 Pfd. 118123 ½4; bis 20 Pfd. und mehr 90¼; Schußkalbfelle 773 Freſſerfelle 71. Angeboten waren 21661 Stück Kalbfelle und 53 Stück Freſſerfelle; Schaffel le, roh ohne Kopf, vollwollig, 60, halbwollig 63.64%; kurzwollig 6163; Blößen 50; Schuß 30.— Angeboten waren 1653 Stück Schaffelle. * Neue Mehlpreisſenkung. Der flkodeutſche Konve tionspreis für Weizenmehl Spezial 0 wurde heute u 50 Pfg. für die 100 Kilo(beide Sorten) ermäßigt. * Herabſetzung des Brennrechts und der Spritpreiſer Wie die BB. meldet, ſoll am 15. November der Beirat der Reichsmonopolverwaltung eine Sitzung abhalten, in der darüber Beſchluß gefaßt werden ſoll, oß eine Herab⸗ ſetzung des Brennrechts auf 85 oder 80 Y. H. vorgenommen werden foll ferner darüber, welche Preisermäßigung etw in Frage käme. Angeblich ſoll der Ueberfluß an Sprßt⸗ ſtänden dbeſe Maßnahmen veranlaſſen. Deviſenmarkt i Im deutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New Hork. 487,88 Schweiz„ 25,17 Stockhom 550 1288 52955* 12 50 19 758 5 8 8, gar geg. Rm. Malle 5 Kepenzagen 18,20] Pfunde„, 205 34.86 85,4144 15 l* 25 * Nr. 597 Danksagung Für die mir beim Hinscheiden meines bewiesene herzliche Teilnahme sage gefühlten Dank Mannes, des treusorgenden Vaters unserer Kinder im Namen meiner Kinder und Angehörigen tief- Mannheim, den 13. November 1929 Anna Frenzel geb. Heck Allen Freunden u Nachricht, daß 10 Alter 10 Jahre, Mannheim(Bel Die tieftrauernd lieben, guten Herrn nebst Tochter N. Famllis plus Müller 5d 2 X E e N Ze Famile Leppla geb. die Veberführung meines innigstgeliebten Kindes Die Mutter: Mathilde Satori geb, Moller nd Bekannten zur AN heute stattfand lenstr. 16), 13. 11. 29 Hinterbliebenen: Muller ich zugleich von Die Beerdigung findet am Donners. tag, den 14. 11., nachm. um der Leichenhalle aus statt 43 Uhr, Man heim ö „ 4107 Von der Reise zurück Dr. med. Hans Schweikert Facharzt für Haut- u. Geschlechtskrank- heiten, Röntgen, Licht- und Diathermie- Behandlung Ema! Teleph 2 Welches Baugeſchäft er⸗ ſtellt 5259 10 Autoboxen gegen Lieſerung eines fabriknenen Perſenen⸗ Spezial- Perser Ieppiche In jeder Preislage ö Stels groe Auswan 435 een Josef Tasman Mannheim 0 1, 1 neine Ausstellung! 5 13512 * oder Lieferwagens. 11 1. 21342 Angebote unt. D R 47 5 hn Sie n an die Geſchäftsſt. die⸗ ſes Blattes 8 abends 75 kranz“⸗Vereinshauſes Tages o Herrn A tindl. ft bei theim er unſe „ſich lebhaft an tag, den 17. der Mannheimer tung liegt im Saale November d. 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Nr. 527 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 13. November 1929 Ein Kind iſt ermordet! Die kleine fünfjährige Gertrud Albermann aus Düſſeldorf wurde von einem Luſtmörder am Rande der Stadt mit 35 Stichen in den Oberkörper und einem Stich in die linke Schläfe getötet. Schauplatz des Verbrechens war die Gegend von Flingern und Grafen ⸗ berg, ein Außenbezirk der Stadt Düſſeldorf. Furchtbar iſt die Bluttat des Mörders, der ſich, wie bei der polizeilichen Unterſuchung einwandfrei feſt⸗ geſtellt worden iſt, vorher ſogar noch an ſeinem fünffährigen Opfer vergangen hatte. Aber noch viel eutſetzlicher iſt die Tat, weil damit eine Reihe von Verbrechen fortgeſetzt wird, durch die die Stadt Düſ⸗ ſeldorf ſchon ſeit mehreren Wochen und Monaten in Schrecken und Angſt, in Grauen und Entſetzen ge⸗ halten wird. Als am Donnerstag die Vermißten⸗ Meldung der kleinen Albermann bei der Polizei eintraf, hegte man größte Befürchtungen. Denn alle Anzeichen ſprachen dafür, daß ein neues Kapital⸗ verbrechen begangen worden iſt, dem eine große Zahl ähnlicher ſchon in Düſſeldorf vorangegangen find. Mit einem gewaltigen Polizeiaufgebot wurde die in Frage kommende Gegend aufs Genaueſte ab⸗ geſucht. Gertrud Albermann lebte in Düſſeldorf bei Verwandten, weil ihr ſchwerkranker Vater ſie nicht den Gefahren einer Tuberkuloſe⸗Anſteckung bei ſich zu Hauſe ausſetzen wollte. Sie wurde das letzte Mal zuſammen mit einem jungen Mann geſehen, als ſtie in beſter Laune an der Wohnung einer Freundin vorbeikam und dieſer zuwinkte. Seitdem war das Kind verſchwunden. Trotz eingehendſter Forſchungen, trotz genaueſter Abſuchung der Gegend, wo die Leiche ſpäter gefunden worden iſt, blieben unächſt alle Nachforſchungen der Polizei fruchtlos. nd wie wurde die Leiche wirklich gefunden? Der Mörder hat die unglaubliche Frechheit beſeſſen, an eine Zeitung einen anonymen Brief zu ſchreiben, in dem er geuan die Stelle angab, wo das Kind verſcharrt worden iſt. Zuerſt glaubte man an eine Myſtifikation, doch die ſofortigen Nachforſchungen ergaben, daß man tatſäch⸗ lich ein Schreiben des Mörders vor ſich hat; denn Gertrud Albermann wurde an der bezeichneten Stelle gefunden. Welche Verbrechen waren dieſer Untat vorausgegangen? Ende Oktober wurde eine Frau Maurer in Düſſeldorf von einem Mann angeſprochen, der ihr nachgegangen war, und als ſie nicht darauf einging, ſchlug ſie der Mann durch mehrere Hiebe auf den Hinterkopf nieder. Wenige. Tage ſpäter wurde eine Frau Wanders ermor⸗ det. ies iſt der einzige Fall, der vielleicht nicht auf das Konto des Maſſenmörders zu ſchreiben iſt. Vielmehr iſt Frau Wanders das Opfer eines Zu⸗ hälters geworden. Aber zwiſchen dem 11. und 12, Oktober wurde Eliſabet Dörrier, zwiſchen dem 29. und 30. September Hammerſchläge auf den Kopf ermordet. Mam fand die beiden mit zertrümmertem Schädel. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß ſie die Opfer des⸗ ſelben Mörders geworden ſind. Am 25. Auguſt, alſo etwa einen Monat vor der letzten Mordtat, verſuchte der Unhold die Hausangeſtellte Gertrud Schulte zu ermorden, Nur einem Zufall iſt es zu verdanken, daß das junge Mädchen dem Tode entrann. Sie hatte von dem Täter 21 Meſſerſtiche erhalten, dar⸗ unter einen Halsſtich, der zum Tode geführt hätte, wenn nicht zwei junge Menſchen, die auf die Hilfe⸗ rufe der Schulte herbeigeeilt waren, über eine Stunde lang die Adern mit den Händen zugedrückt hätten. Gertrud Schulte iſt die Einzige, die eine genaue Beſchreibung des Täters geben konnte. Er hatte ihr ſogar einen Namen genannt, der jedoch, wie die Nachforſchungen ergaben, nicht richtig war. Gertrud Schulte hat den Hergang der Tat kurz folgendermaßen geſchildert: Sie wurde von einem etwa 24 Jahre alten Manne angeſprochen, der ſie einlud, mit ihm einen Vergnügungsplatz zu beſuchen. Obwohl der ſtechende Blick des Mannes ihr unan⸗ genehm auffiel, konnte ſie ſich des von ihm ausgehen⸗ den Zwanges nicht entziehen. Man beſuchte gemein⸗ ſchaftlich einen Rummelplatz. Auf dem Heimweg be⸗ gleitete ſie der Täter und veranlaßte ſie, ſchon frü⸗ her auszuſteigen. Er gab an, er wolle ſie einen nähe⸗ ren Weg nach Haus führen. Aber bald hage ſie den Eindruck gehabt, daß er ſie nur in eine einſame Ge⸗ gend bringen wolle. Unterwegs verſuchte er ſie zu küſſen. Als ſie ſich jedoch wehrte, unternahm er kei⸗ nen neuen Verſuch mehr. Nach etwa einſtündigem Weg behauptete der Mörder, er habe ſich angeblich verlaufen, er wolle ſich einen Augenblick ausruhen, und als auch ſie ſich ſetzte, verſuchte er ſie zu ver⸗ gewaltigen. Sie wehrte ſich aus Leibeskräften und ſchrie, lieber wolle ſie ſterben, als ſich das gefallen laſſen. Da erwiderte er plötzlich:„Dann mußt du ſterben!“, und im Bruchteil einer Sekunde hatte er ein Meſſer gezogen und blitzſchnell auf ſie eingeſtoßen. Verletzt waren, wie ſpäter feſtgeſtellt wurde, die Ida Reuter durch 2 Der Maſſenmörder von Düſſeldorf Die enoͤloſe Liſte der Verbrechen Arme, der Rücken, die Lunge, die Beine. Im gan⸗ zen hat Gertrud Schulte 21 Stiche erhalten. Erſt als Paſſanten hinzueilten, ließ der Mörder von ſeinem Opfer ab. Gertrud Schulte hat mehrere Wochen lang bewußtlos im Krankenhaus gelegen. Erſt dann war ſie verneh⸗ mungsfähig. Dieſem Verbrechen waren drei Attentate auf an⸗ dere Perſonen wenige Tage vorher vorausgegangen. In der Nacht vom 21. zum 22. Auguſt wurde eine Frau Mantel von einem Manne angeſprochen. Als ſie nicht darauf einging und abbiegen wollte, er⸗ hielt ſie einen Stich in den Rücken. Wenige Stunden ſpäter wurde die 18jährige Aenne Goldhauſen plötzlich von einem Mann überfallen und durch meh⸗ rere Stiche ſo ſchwer verletzt, daß ſie nur mit letzter Kraft die Wohnung ihrer Freundin erreichen konnte. Wäre nicht hier eine ſofortige Bluttransfuſion er⸗ folgt, ſo wäre auch dieſes junge Mädchen dem Tode verfallen geweſen. Wahrſcheinlich zwiſchen den bei⸗ den Mordtaten machte der Verbrecher einen Ueberfall auf den Kaufmann Kornblum den er ebenſo wie Aenne Goldhauſen wortlos niederſtach. Am 24. Auguſt Das ſchwere Eiſenbahnunglück in Deſſau wurden in Flehe, einem Vorort von Düſſeldorf, die beiden kleinen Mädchen Gertrud Hamacher und Luiſe Lenzen, b und 14 Jahre alt, durch Meſſer⸗ ſtiche ermordet. Die Aeltere ſcheint zuerſt dem Mör⸗ der ſich widerſetzt zu haben. Dann muß ſie geflohen ſein, aber der Täter hat ſie eingeholt und nieder⸗ gemetzelt. Dies nur die Bluttaten, die ſich in Düſſeldorf und ſeiner Umgebung vom 22. Auguſt bis jetzt zugetragen haben. Eine größere Pauſe trat allein zwiſchen dem Angriff auf Gertrud Schulte und der Ermordung der Ida Reuter ein. Der Grund dafür iſt naheliegend. Das Meſſer des Täters war bei dem Angriff auf die Schulte entzweigebrochen. Er hat offenſichtlich nicht gewagt, ſich ein neues zu verſchaffen, und benutzte als Mordwaffe zunächſt einen Hammer. Es iſt hier verſucht worden. in Kürze alle Mord⸗ taten zu ſchildern. Die Polizei und das Publikum arbeiten fieberhaft an ihrer Aufklärung. Ganz Düſ⸗ ſeldorf iſt in höchſter Aufregung. Es wäre leicht, in dieſem Augenblick Anſchuldigungen gegen Beamte zu erheben. Aber es muß feſtgeſtellt werden, daß die Aufklärung ſolcher Verbrechen überaus ſchwer iſt. Handelt es ſich doch bei dem Täter offenſichtlich um einen der Sexualverbrecher, die ſich erfahrungs⸗ lange Zeit ihren Verfolgern entziehen können. Man kann der ſchwergeprüften Bevölkerung Düſſeldorfs nur wünſchen, daß der Täter möglichſt bald gefaßt wird. Die Reihe und die Zahl ſeiner Mordtaten iſt faſt beiſpiellos. Hilfe allein verſpricht größte Vor⸗ ſicht und Aufmerkſamkeit. — e 5 25 5 7 55 burg— Leipzig auf einen Güt faſt gänzlich zer dem Unglück wurden 5 Per 7 ** ſonen getötet und zahlreiche Reiſende ſchwer verletzt. Lokomotivführer verübte Selbſtmord Peling· M rt in den Deſſauer Hauptbahnhof ſtieß der elektriſche Perſonenzug Magde⸗ 1g. Der Anprall war ſo ſchwe d ein paar Wagen vollkommen in er, daß die eleltriſche Lokomotive einandergeſchoben wurden. Bei Der ſchuldige enſch Das Bindeglied zwiſchen Menſch und Affe gefunden?— Aufſehenerregende Ausgrabungen amerikaniſcher Forſcher in Ching b Ruſſiſche Zeitungen berichten— mit einer nicht ganz unverſtändlichen Schärfe im Ton— ausführlich über einen Foſſilienfund in der Nähe von Peking, den hervorragende Gelehrte als„den wichtigſten Fund aus der Frühzeit des Menſchen“ bezeichnen. Stellt er doch nicht mehr und nicht weniger dar als bisher noch immer fehlende„miſſinglink“, d..: das fehlende Glied zwiſchen Affe und Menſch! Der Peking⸗Menſch (wie der Profeſſor der Univerſität Columbia, Dr. W. Grabau, den Fund nennt) weiſt nach den bisher vorliegenden Berichten eine ganze Reihe von Zügen auf, die dem Menſch ſehr viel mehr eigen ſind, als allen anderen bisher bekannten Vorläufer der Men⸗ ſchenraſſe, wie z. B. der berühmte„Affenmenſch von Java“ und der 1912 in England gefundene Piltdown⸗ Menſch. Wohl zeigt er noch einige Merkmale, die ihn irgendwie noch mit dem Affen verbinden, trotz⸗ dem aber iſt er ſchon ein durchaus menſchliches Weſen, wenn auch natürlich noch längſt nicht ein„homo sapiens“ geweſen. Die erſten Spuren dieſes aufſehenerregenden Fundes fand 1926 rein zufällig der ſchwediſche Geo⸗ loge Dr. Andersſohn zwiſchen den Hügeln ſüd⸗ weſtlich von Peking bei einem Dorf namens Schu⸗ ku⸗tien, wo er Gebeine vorſintflutlicher Tiere aus einem Lager zwiſchen den Riſſen eines Kalkſandſtein⸗ bruches ausräumte. Dieſer Fund erſchien ihm ſo überaus wichtig, daß er dem Geologiſchen Inſtitut in Upſala telegrapiſch davon Mitteilung machte, das den deutſchen Gelehrten O. Zdanſky beauf⸗ tragte, das ganze Material auszuheben und nach Schweden zu transportieren. Hier Ein neuer amerikaniſcher Tank der Häuſer knickt Bei den amerikaniſchen Feldmandvern bel New gerſey, wurde dieſer neue Tank vorgeführt, 1 der über Hänſer hinwegkriecht und einſtöckige Gebäude zu Staub zermalmt 88„ . fand man dann bei näherer Unterſuchung unter Unbekannten Tierknochen auch zwei Backenzähne deutlich menſchlicher Form und einige Werkzeuge allerprimitipſter Art. Aufmerkſam gemacht durch die Mitteilungen des Geologiſchen Inſtituts in Upfala entſondien fetzt die Sowjets(die ſich aus Preſtigegründen nie eine Gelegenheit entgehen laſſen, um die Welt auf ſieh und auf ihre Förderung der Wiſſenſchaften aufmerk⸗ ſam zu machen) eine neue Expedition nach Schu⸗ku⸗ tien, die nach mühevoller Arbeit auch tatſächlich einen vorzüglich erhaltenen Backenzahn eines elf⸗ jährigen Kindes fand, dann aber aus bisher unbe⸗ kannten Gründen die Ausgrabungen plötzlich ein⸗ ſtellte(wahrſcheinlich iſt dies auf die politiſchen Ver⸗ hältniſſe im fernen Oſten zurückzuführen). Anfang 1928 endlich rüſtete die amerikaniſche Rockeſeller⸗ Stiftung eine neue Expedition aus, die unter Lei⸗ tung des ſchwediſchen Paläontologen Dr. B. Boh⸗ lin und des bekannten amerikaniſchen Forſchers Dr. Davidſon Black ſtand. Die Arbeit dieſer Wiſ⸗ ſenſchaftler ſtand von vornherein unter einem ganz beſonders ungünſtigen Stern. Nachdem die ewigen Unruhen in dem Reich der Mitte ein konſequentes Arbeiten monatelang unmöglich gemacht hatten, fan⸗ den die Forſcher lange Zeit keine Arbeiter, die für die weißen Teufel tätig ſein wollten. Dr. Black er⸗ krankte in Peking ſchwer, ſo daß er zurückgelaſſen werden mußte; die Behörden fanden ſich nicht be⸗ reit, die Expedition irgendwie zu unterſtützen und ſchließlich mußte Dr. Bohlin auch mit den ihm zur Verfügung ſtehenden Mitteln haushalten. Trotzdem arbeitete er während des ganzen Herbſtes und auch während des Winters in dem Kalklager trotz eifrig⸗ ſter Kälte und obwohl der Kalk hart wie Stein ge⸗ froren war. Bis zum Frühjahr 1929 fand Bohlin ſo gut wie gar nichts. Im Juni und Juli ruhte die Arbeit im Bruch vollkommen, bis Dr. Black wieder hergeſtellt war und nochmals an die Fundſtelle zurückkehrte. Schon hatten die Gelehrten endgültig beſchloſſen, die ergebnisloſe Suche einzuſtellen und abzureiſen, als an einem der letzten Tage ein Kuli in dem ausgeworfenen loſen Sand einen menſchlichen Kiefer fand, in dem noch eine ganze Reihe gut erhaltener Zähne ſteckte. Ermutigt durch dieſe Entdeckung, gingen Bohlin und Black noch einmal an die Arbeit, bis ſie dann end⸗ lich in den letzten Tagen des Sommers noch weitere Kiefern, eine vollſtändige Schädeldecke und mehrere Zähne fanden und ſchließlich auch ein— allerdings ſehr zerfallenes— Skelett, das ſie als den Knochen⸗ b des„erſten Menſchen der Steinzeit“ bezeichneten. Als hätten ſie nur auf ihr Stichwort gewartet, erſchienen jetzt auch wieder die Ruſſen in Schu⸗ku⸗ tien, behaupteten, die Forſcher ſeien widerrechtlich in eine von ihnen entdeckte Fundſtätte eingedrungen und verlangten Auslieferung des geſamten Mate⸗ rials, um es nach Moskau zu überführen. Selbſt⸗ verſtändlich lehnten Dr. Black und Dr. Bohlin dieſes Anſinen ganz entſchieden ab und erbaten durch das Rockefeller⸗Inſtitut den Schutz der amerikaniſchen Botſchaft. Grollend zogen die Ruſſen nunmehr end⸗ gültig ab; die Erbitterung in den ruſſiſchen Forſcher⸗ kreiſen iſt aber heute noch ſo groß, daß man ſie ſogar in den Berichten der„Prawda“ und„Isweſtija“ ſpürt, die ſich in ſehr häßlichen Angriffen gegen die amerikaniſche Expedition ergehen. Inzwiſchen iſt nun auch der Palöbontologe der Univerſität Columbia, Dr. Grabau, in Schu⸗ku⸗tien eingetroffen und hat bei der Sichtung der Funde ge⸗ holfen. Nach ihm wird das Alter des Skeletts und der übrigen ausgegrabenen Knochen auf 1 000 000(in Worten: eine Million!) Jahre geſchätztz ferner ſollen die einzelnen Teile von etwa einem halben Dutzend Lebeweſen herrühren, die zwar noch affenähnlich waren und z. T. auch wie Affen lebten, trotzdem aber ſchon als Menſchen bezeichnet werden können, die bereits bedeutend weiter entwickelt waren als der ſogenannte Piltdown⸗Menſch und der berühmte Neandertaler. Das Alter der Funde gläubt Profeſſor Grabau aus den gleichzeitig ans Tageslicht gebrachten Gebrauchsgegenſtänden(foſſile Tier⸗ knochen, roh bearbeitet, ein Steinbeil und verſchie⸗ dene Stein⸗Pfeilſpitzen) mit einiger Sicherheit errech⸗ nen zu können, durch die einwandfreie Anhaltspunkte für die Zeitbeſtimmung gegeben ſind. Am wichtig⸗ ſten aber erſcheint den Sachverſtändigen die Tatſache, daß es ſich nicht um rein zufällige Entdeckungen han⸗ delt, ſondern um Funde von wiſſenſchaftlich geſchul⸗ ten Forſchern, die genau wußten, wonach ſie ſuchten, während alle anderen Urmenſchen durch einen Zufall „gefunden wurden. Wo einmal das Urſprungsland des Peking⸗Men⸗ ſchen gelegen hat, iſt zur Zeit noch ziemlich unge⸗ wiß. Dr. Grabau und Dr. Bohlin glauben in Ueber⸗ einſtimmung mit ihrem Kollegen Black, daß für die Entſtehung des Menſchengeſchlechts in erſter Linie das Sinkiang⸗Becken in Frage käme. 6 Als dort vor etwa zwanzig Millionen Jahren der Himalaja entſtand, teilte dieſe Ebene ſich in zwei große Gebiete, deren Bewohner durch ein — für ſie unüberwindliches— Gebirge von⸗ einander getrennt wurden. Während unter günſtigeren Lebensbedingungen die oder garnicht veränderte, zwang das Verſchwinden der Wälder und das allmähliche Austrocknen des Erdbodens die nördliche Gruppe, ſich ſowohl körper⸗ lich als auch geiſtig vorwärts zu entwickeln. Die Rieſenaffen dieſes Gebietes mußten ſich einmal dem bedeutend härteren Klima ihres Wohnlandes an⸗ paſſen, dann aber auch Vorräte ſammeln, um im Winter nicht zu verhungern und mußten ſchließlich ſogar Feuer anzünden, um nicht zu erfrieren. Sie reiften ſo in Jahrzehntauſenden zu jenem faſt ſchon menſchlichen Typ heran, der der Pecking⸗Menſch dar⸗ ſtellt. Was von dieſen Theſen noch reine Theorie und was beweisbare Tatſache iſt, läßt ſich heute natürlich noch garnicht ſagen. Zweifellos feſt ſcheint aber doch zu ſtehen, daß tatſächlich das bisher fehlende —„miſſing⸗link“— das Bindeglied zwiſchen Menſch und Affe— gefunden worden iſt, was für die For⸗ ſchung nach dem Urſprung und der Entwicklung des Menſchengeſchlechts von geradezu unerhörter Bedeu⸗ tung ſein kann. Daß aber ausgerechnet ein amerika⸗ niches Inſtitut dazu beigetragen hat, die in den .S. A. ſo heftig verpönte Darwinſche Theorie durch Tatſachen zu belegen, gibt der ganzen Angelegenheit einen pikanten Anſtrich, der ſicherlich in allen Län⸗ dern mit ſchmunzelnder Schadenfreude zur Kenntnis genommen werden wird Hoover empfängt die Teilnehmer am internationalen Reoe Wellbewerb Schülerredner der Welt zu empfangen. 5 2 Der anterikaniſche Präſident ließ es ſich nicht nehmen, die nach Waſhington gekommenen beſtne Unſer Bild zeigt links neben Präſident Hoover den Kanadier Roch Pinar d, der den erſten Preis gewann, rechts neben ihm den Deutſchen * ſüdlichere Gruppe dieſer Lebeweſen ſich nur wenig — 5 E r neger eee nene twoch, den 13. November 1929 Die verbotene-„strafbare Liebe zwischen Vater und Stieftochter“ Fin ganz groges packendes honfliktreiches Drama In den Hauptrollen: Malter Nlla, Oiga Tschechowa, Theodor Loos, Erna Morena Musikzusammenstellung und musikal. Leitung des großen 16 Mann Universum Orschesters Kapellmeister Felix Zania. Anfang Universum: .00,.20, 6 20,.00, 8. 30 9 2* 0 2 M 3 4 Laden) Vorzugskarten 4 1 mußten wegen der enorm hohen Ab morgen Donnerstag Anschaffungskosten des Films Monogramm- 5 3. aufgehoben werden. Sticks rel Das grögte Filmereignis seit Bestehen der Kinematographiel Anfang Palast-Theater: .00, 4. 20, 6, 20,.00,.20 ſehr gut poliert, Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Gebrauchtes Bü Diano Pianolager Fr. Siering o- erhalt., ſchwarz. billig abzugeb. 9 7 6. Heute Mittwoch zum letzten Malel S162 Mäntel Füchse. Skunkse Besätze augerordtl. preiswert. Maganfertigungen l. Reparaturen prompt. Pelzhaus Schüritz Wilhelm DDieferle als Hauptdarsteller und Regisseur in dem wunderbaren deutschen Großfilm: Nach dem gleichnamigen Roman von Ludwig Ganghofer Musikal. Leitung: Otto Apfe! .20 Uhr Schönes Beiprogramm! 852 85 4007 5 Beginn: 5339 [tung nehmen. Kinderloſes fung. Ehe⸗ paar wünſcht kleines 8 K IND gegen monatl. in in d. Geſchäftsſt. Bö5039 Der Beste Ton- 1 Sprechfilm der Weit! Vergü⸗ Pflege zu Zu erfragen 5 5 2 5 U Theater Mannheim. Mittwoch, den 13. Novbr. 1929 Vorstellung Nr. 73— Miete C Fr. 10 Fi d e 11 oO Oper von Beethoven Inszenierung Dr. Richard Hein Musikalische Leitung: Exich Orthmann— Bühnenbilder: Dr. Eduard Löffler Techn. Einrichtung: Walther Unruh Anfang 19.30 Uhr Ende nach 22 Uhr Pers onen: Fernando, Minister Sydney de Vries Pizarro, Gouverneur einer Festung, die als Staats- gefängnis dient Florestan, ein Gefangener Leonore seine Gemahlin unter Hans Bahling Adolf Loeltgen dem Namen Fidelio Gertr. Bindernagel Rocco ermeister Wilhelm Fenten Marz seine Tochter Gussa Heiken Jacquin do, Pförtner Fritz Bartling Erster Helm. Neugebauer KAldert Weig Staatsgefangener 5 Ist bel starker Hrkältung Zweiter A pollo-Theater Mannheim § 2¹8 (Sequälte Menſchen) Fernsprecher 21624 Nach dem Bühnenstück: „Der Untergang der Tlianic“ von Ernest Raymond Die Darsteller: das Beste. Aus unzerkleiner- 51. 8 en, eden ann Semsteg, 28. 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