durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. 10 Pfg.— Abholſtellen: Walodhofſtraße 6, W Qppauerſtraße 8. Beilagen: Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße ls, NeFriedrichsſtraße, FeHauptſtraße 63 Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe— Montag: Spori der N. M. Z./ Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr und Recht/ Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Häuptgeſchäftsſtelle: R 1,—6— Fernſprecher: Sammel⸗Nr. 24951 Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Famtlien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze. 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Prälat Dr. Schofer, der dieſe Erklärung entgegennahm, äußerte dabei, daß die Zentrumsfraktion die Große doalition erſtrebe. Eine halbe Stunde ſpäter teilte Dr. Schofer mit, daß auch die Sozialdemokra⸗ tiſche Partei die Große Koalition wünſche. Am Dienstag, 6. November erbat ſodann das Zentrum g nähere Aufklärung über die Stellung der Deutſchen 3 Volkspartei zu einem Konkordat. Im Laufe dieſer Beſprechung wurde von den volksparteilichen Unterhändlern mitgeteilt, daß die 4 Deutſche Volkspartei das Kultus miniſterium 1 erſtrebe. Die Antwort der Deutſchen Volkspartei 4 auf die Anfrage des Zentrums wurde am Montag, den 11. November dem Zentrum übermittelt. Dabet formulierte die Deutſche Volkspartei noch einmal ihren Standpunkt dahingehend, daß ihr Eintritt in 9 die Regierung nur unter Zuſicherung eines Mini⸗ 1 ſteriums erfolgen könne. Auf eine Gegenfrage Dr. Schofers wurde dieſe Bedingung als eine 9 sine qua non bezeichnet. Geradezu überraſchend kam am Diens eg ein * folgende Ausführungen befanden:„Die Deut ch e 5 Volkspartei würde, um nur in die Regierung zu kommen und ein Miniſterium zu erhalten, allen⸗ ſterium in die Hand des Zentrums gleiten zu laſſen.“ Woher die„Volksſtimme“ dieſe Mittei⸗ lung hat, iſt bis zur Stunde nicht bekannt. Tat⸗ * sache iſt, daß die Deutſche Volkspartei ihren An⸗ 0 ſpruch auf das Kultusminiſterium bereits zu Anfang 5 der Beſprechungen angemeldet hat. Die Behaup⸗ 1 lungen der„Volksſtimme“ ſind danach unrichtig. * Noch komplizterter wurde die Geſamtſituation dadurch, daß der Innenminiſter Dr. R emmele in iiberaus ungeſchickte Rede 1 Ladenburg eine * hielt, die ſehr viel Porzellan zerſchlug. Im Laufe * des Dienstags fanden dann Beſprechungen zwiſchen der Sozialdemokratie und der Deutſchen Volkspartei ſtatt. Bei der Gelegenheit verlangten dann die Unterhändler der Sozialdemokratie auf folgende Frage Antwort:„Iſt die Deutſche Volks⸗ partei bereit, einer Regierung fernzubleiben, in der die Sozialdemokratie nicht vertreten iſt, weil die Sozialdemokratie dem Zentrum das Unterrichts⸗ 1 1 miniſterium nicht geben will?“ 1* Die Deutſche Volkspartei hat darauf geantwortet: 7 3 L „ — „Die Deutſche Volkspartei iſt nicht in der Lage, zu dieſer Frage Stellung zu nehmen, ſo lange ſie nicht weiß, ob die Partei die grundſätzlichen For⸗ ſterium anerkennt.“ Am Mittwoch früh gingen die Verhandlungen 1 weiter. Zunächſt fand eine Beſprechung zwiſchen partei ſtatt, in der von ſozialdemokratiſcher Seite betont wurde, daß die Auslieferung des Kultus⸗ miniſteriums an das Zentrum dann verhindert wer⸗ den könnte, wenn Sozialdemokratie, Deutſche Volks⸗ 1 und Demokratiſche Partei einig wären. Der ſozialdemokratiſche Vertreter unterſtrich dieſe Ausführungen noch dadurch, daß er erklärte, wenn die Deutſche Volkspartei mitmache, dann könnten die Sozialdemokraten verhindern, daß das Zen⸗ trum das Kultusminiſterium bekommt. Auf eine Frage des ſozialdemokratiſchen Ver⸗ treters, ob die Deutſche Volkspartei auch das Ju⸗ ſt iz miniſterium übernehme, wurde von den F a die Deutſche Volkspartei das K ultusminiſte⸗ rium anſtrebe. In den Beſprechungen mit dem Zentrum iſt vom Zentrum wiederholt der Gedanke 5 ausgeſprochen worden, daß eine Verſtän digung 8 der.. und der Demo⸗ Artikel der Mannheimer„Volksſtimme“, in dem ſich 4 falls auch ſich bereit finden, das Kultusmini⸗ derungen der Deutſchen Volkspartei auf ein Mini⸗ 5 Zentrum, Sozialdemokratie und Deutſcher Volks⸗ volksparteilichen Unterhändlern erneut betont, daß längere Zeit in Anſpruch nehme. Widersoruchsvolle Arußrrungen der Proje des zenttums und der Seziclbemokratle-Neue Verhandlungen möglich? Die Suche nach dem Schuldigen Die erſten baoͤiſchen Preſſeſtimmen liegen bereits vor. beſchuldigten“, der Wort. Ihr Karlsruher freund“ ſtellt ſich ſagt u..: Laſſen wir zunächſt den„Haupt⸗ Sozialdemokratie, das Organ, der„Volks⸗ merkwürdig opkimiſtiſch. „Die beiden liberalen Parteien erklärten, in keine Negierung zu gehen, in welcher dem Zentrum das Unter⸗ richtsminiſteriüm zufällt. Die Sozialdemokratie ſteht be⸗ kanntlich auf dem gleichen Standpunkt, obwohl beim Weitergehen der Verhandlungen noch mit der Möglich⸗ keif zu rechnen. wäre, zu anderen Ab⸗ machungen zu lommen. Wie nun die Verha möoliun den weitergehen, läßt ſich zurzeit noch nicht überſehen.“ „Weitergehen der Verhandlungen?“—„Möglich⸗ keit anderer Abmachungen?“— Warum mit einem Male jetzt und nicht ſchon geſtern? Irgend etwas ſtimmt dabei nicht. Auch die Mannheimer „Volksſtimme“ ſtellt ſich ſo, als ob eigentlich noch gar nichts geſchehen ſei. Sie ſchreibt im An⸗ ſchluß an die— im Mittagsblatt veröffentlichte— parteioffiziöſe Erklärung des Zentrums: Hier iſt alſo von einem Verſuch bezw. vorerxſt mehr nur von einer Anregung des Zentrums die Rede, ſchon einmal, durch dle Schaffung einer Zwelpar⸗ teten⸗Regierung, eines Kabinetts alſo zwiſchen Zentrum und Sozialdemokratie, 5 Mehr als eine ſolche A1 liegt bisher nicht vor. Ob aus ihr etwas wird, in welcher Form— ſie war ein⸗ mal ſchon da als Proviſorium— und für wielange, ſteht vorerſt noch völlig dahin. Die badiſche Sozialdemokratie hat in kein em Stadium daran gedacht, das Kultus miniſte⸗ rium dem Zentrum auszuliefern oder gar um ein Linſengericht zu„verkaufen“. Sie denkt auch heute an alles andere eher als gerade daran: ja ſie könnte es unter den gegenwärtigen Umſtänden gar nicht, ſelbſt wenn irgendwer es wollte, Im Gegenteil: der Kampf der Sozialdemokratie ging von Anfang an und ſelbſtverſtändlich auch heute darum, eine ſolche Ueberantwortung des Kultusminiſterium, die durch das Verhalten der Volkspartei in bedrohliche Nähe gerückt war, nach Möglichkeit zu verhindern und ſie wird die⸗ ſen Kampf mit aller Energie auch weiter und zu einem Er über die Schwierigkeiten der augenblicklichen Situation, wie guten Ende führen, fällt ihr nur nicht irgend je⸗ mand anders in den Rücken.“ Alſo nur eine„Anregung“? Keine Zuſage? Wie kommt aber das„Neue Mannh. Volksblatt“, das Haupt⸗Zentrumsorgan des Unterlandes, dazu, fol⸗ genden Triumphgeſang anzuſtimmen: „Das Zentrum konnte der Sozialdemokratie als der zweitſtärkſten Fraktion nicht zumuten, auf das Inne n⸗ mintſterium zugunſten des Zentrums zu verzichten, nur damit den„Hütern der badiſchen Tradition“ das Kultusminiſterium erhalten bleiben konnte. Der An⸗ ſpruch des Zentrums auf das Kultusminiſterium iſt daher auch koalitionspolitiſch durchaus begründet und gerechtfertigt. Nicht zuletzt mußte aber einmal mit der für uns weiterhin unerträglichen Meinung auf⸗ geräumt werden, daß dem Zentrum überhaupt das Unterrichtsminiſterium vorenthalten werden müſſe. Wie die Beſetzung der Miniſterien nunmehr, nachdem Große und Weimarer Koalition geſcheitert ſind, im einzelnen erfolgen wird, darüber ſind noch keine bindenden Schlüſſe erfolgt. Man wird wohl annehmen dürfen, daß das Unterrichtsminiſterium jetzt dem Zen⸗ trum nicht mehr verſchloſſen bleibt. Wohl ſind wir uns darüber klar, daß das Zentrum mit der Ueber⸗ nahme des Unterrichtsminiſteriums kein ſehr angeneh⸗ mes Reſſort übernimmt. Nicht nur die vereinigten liberalen Gruppen, ſondern auch die Sozialdemokratie wird mit größtem, wenn auch unberechtigtem Mißtrauen die Amtsführung des Unterrichtsminiſters, den das Zen⸗ trum ſtellen wird, überwachen. 8 Das Zentrum wird aber dem Lande den Beweis dafür liefern, wie vollſtändig unhaltbar die Be⸗ fürchtungen ſind, die ängſtliche Gemüter in threm Vorurteil vor der„konfeſſionellen Einſeitigkeit“ des Zentrums vielleicht hier und da noch hegen. Auch im Unterrichtsminiſterium wird ein Zentrums miniſter keine einſeitige konfeſſionelle Politik treiben, ſondern klug genug ſein, die Intereſſen des ganzen badiſchen Landes im Auge zu behalten.“ Aus dieſen Ausführungen geht doch klar hervor, daß ſich das Zentrum ſchon feſt im Beſitz des Kultusminiſteriums fühlt. Wie das Blatt im glei⸗ chen Atemzug behaupten kann, daß die Zeiten vorbei ſein müßten, in denen das Zentrum eine„Partei zweiten Grades“ geweſen ſei, iſt für den un⸗ erfindlich, der die badiſche Zentrumspolitik ſeit 1918 nur ein klein wenig kennen gelernt hat. kratiſchen Partei über die Regierungsverteilung, die Regierungsbildung weſentlich erleichtern würde. Das war mit Veranlaſſung für die Deutſche Volkspartei, am Mittwoch vormittag den Führern des Zentrums folgenden Vorſchlag zu machen: Die Deutſche Volkspartei ſehe in der Bildung der Großen Koalition aus vier Miniſtern die zweckmäßigſte Löſung der Regierungsfrage in Baden. Sie könnte ſich die Löſung dieſer Frage in der Weiſe denken, daß die Deutſche Volkspartei den Kultusminiſter ſtellt leine Perſon wurde ge⸗ nannt), daß die Demokratiſche Partei zwei Staats⸗ räte erhält und daß ſich dieſe Parteien über die Zuſammenarbeit verſtändigen. Die Deutſche Volks⸗ partei ſei zu einer derartigen Verſtändigung bereit. Dieſe Anregung der Deutſchen Volkspartei wurde vom Führer des Zentrums an die ſozialdemokratiſche und demokratiſche Partei weitergegeben. anlaßte die Demokratiſche Partei, ſich am Mittwoch nachmittag mit der Deutſchen Volkspartei in Ver⸗ bindung zu ſetzen. Im Laufe der Beſprechung zwiſchen Vertretern der Demokratiſchen Partei und der Deutſchen Volkspartei wurde von volkspartei⸗ licher Seite erneut die am Vormittag dem Zentrum gemachte Anregung zur Stellungnahme unterbreitet. Nachdem am ſpäten Nachmittag das Zentrum die vier Parteien der Großen Koalition um.15 Uhr zu einer Beſprechung einlud und durchblicken ließ, daß jetzt die Entſcheidung fallen müſſe, fragte die Deutſche Volkspartei bei der Demokratiſchen Partei an, ob ſie zu der Anregung der Deutſchen Volkspartei Stellung genommen habe. Die Demo⸗ kratiſche Partei erklärte ihre grundſätzliche Bereitwilligkeit, wollte aber zunächſt in der auf 6,15 Uhr angeſetzten Sitzung erfahren, ob das Zentrum unter dieſer Bedingung das Kultusmini⸗ ſterium preisgeben wolle. Als nun in der Beſpre⸗ chung dieſe Frage von demokratiſcher Seite geſtellt wurde, Parteiinſtanzen hören zu müſſen, Das ver⸗ erklärte Dr. Schofer, darüber erſt ſeine was natürlich Da die Verhandlungen auf einen toten Punkt zu kommen drohten, beantragte Dr. Mattes Unter⸗ brechung der Verhandlungen um eine halbe Stunde. In dieſer Pauſe erklärte ſich die Demokra⸗ tiſche Partei zu folgender Vereinbarung bereit: Die beiden Fraktionen ſchließen eine Ar⸗ beitsgemeinſchaft. 2. Das Kultusminiſterium wird von einem volksparteilichen Miniſter, deſſen Name bes kannt war, beſetzt. 3. Die Demokratiſche Partei tritt mit zwei Staatsräten in eine Regierung der Gro⸗ ßen Koalition und erhält Kompenſationen bei der Beſetzung der höheren Verwaltungsſtellen. Beide Parteien verpflichten ſich, ohne Kultusminiſte⸗ rium nicht in die Regierung einzutreten. anſchließenden Ausſprache erklärte die Deutſche Volkspartei auf Anfrage, daß ſte angeſichts der nun⸗ mehr gegebenen Verhältniſſe auch nicht in eine Rechtskoalition eintreten könne. 8 Zu dieſer Stellungnahme wurde die Deutſche Volkspartei veranlaßt, da es ihr in erſter Linie darauf ankam, den Einfluß des Liberalismus in Baden t ſtärken, zweitens in einem Rechtskabinett Zentrums gelangen würde und drittens eine Rechts⸗ koalition angeſichts der Zerſplitterung in dem Vor⸗ handenſein reiner Intereſſengruppen weder arbeits⸗ fähig noch als beſtändig angeſehen werden könne. Nachdem eine Stunde ſpäter der Preſſedienſt des Zentrums mitgeteilt hat, daß nunmehr Sozialdemo⸗ kratie und eZutrum allein die Regierung bilden würden, iſt feſtzuſtellen, daß die Sozialdemo⸗ kratiſche Partei entgegen ihrer Stellungnahme in der Preſſe und in den Verhandlungen dr„poli⸗ tiſchen Dynamik“ wegen, ihre angeblich für ſte bis 115 ltzten Stunde ausſchlaggebenden Intereſſen an „ kulturpolitiſchen 1 vollk o m⸗ 0 preisgegeben hat. Nach Wiederzuſammentritt der vier Parteien gab Abg. Dr. Mattes dieſe Erklärung ab. In der ſich das Kultusminiſterium auch wieder in die Hände des Bürgerliche Sammlung? In parlamentariſchen Kreiſen erzählt man ſich: etwa 35 Abgeordnete der Rechten ſeien ent⸗ ſchloſſen, von der deut ee Partei ſich zu löſen. Die Zahlenangaben ſind in dieſer Beſtimmtheit neu. Das Gerücht ſelber iſt es nicht. Mit dem hat man, in gewiſſen Abſtänden, uns all die Jahre über unterhalten. Vielleicht war der Wille zum Abſprung dann und wann auch wirklich vorhanden. Immer aber, wenn die Stund der Entſcheidung kam, verkrümelte ſich ſchließlich Mut. Mag ſein, daß die Dinge diesmal doch eil wenig anders liegen. Nie war die Mißſtimmung mit der Parteiführung ſo groß und ſo allgemein wie jetzt. Man weiß, daß Herr Hugenberg vorm Jahr nur durch einen ſentimentalen Zufall zu 5 Parteichef beſtellt worden iſt. Man wollte ihn und 5 1 im 5 ee 153 2 ihn. dem Gekränkten eine Wei zu 18 Graf Weſtarp depoſſediert und der Beherrſcher von Scherl und TU, von Ufa und Ala an ſeine Stelle ſetzt. Es iſt niemand ſo recht wohl geweſen bei Wahl. Am wenigſten der Reichstagsfrak on, die denn auch nicht ſäumte, ſich einigermaßen Zit zieren. Nur daß ihr das auf die Dauer icht half. Man grollte, ſparte gelegentlich auch zu N parteigenoſſen nicht mit ſehr offenherzigen ſionen über 8 eigene e e und die die Sackgaſſe führen müßte. Aber dabei blieb es. Bei der i 5 Wandelgänge. Und noch im Sommer erſtritt der Geheime Finanzrat ſeinen großen Sieg, de nahezu zum Parteidiktator machte. Man ſagt: Her Hugenberg hielte eine große Anzahl der Fu tionäre und Abgeordneten an metalliſchen F 5 ſeiner Gewalt. Er teile bei ſeinen unterſchi Unternehmungen Pöſtchen auch an ſolche aus, di ihm in Oppoſition ſtünden. Nicht gerade gewi Aemter, mehr Sinekuren, die nur ein paar 0 5 Mark im Monat abwürfen, aber als 31 kommen, die man erfahrungsgemäß nur miſſe, bei den Einzelnen dennoch zu Buche ſchl Erſt der Mißerfolg bei den Einzeichwung für das Volksbegehren, vornehmlich abe wachſen der nationalſozialiſtiſchen Stimmen habe den bislang Stummen den Mund geöffnet un Einſilbigen und Verſchloſſenen reden ge ſind ja nicht nur die paar oſtpreußiſchen Ho die Dohna und Finkenſtein, die die Fahn ruhrs ſchwingen. Iſt im Grunde die ganze nationale Preſſe, ſowie ſie nicht von Herrn berg kontrolliert wird(was allerdin 5 fi Großteil der Provinspreſſe zutrifft), ie nun den Parteidirektor und ſeine Politik der ab Negation aufſteht, Dieſe Politik— wir haben das zu wiede Malen hier aufzuzeigen verſucht— iſt im ti Grunde ſinnlos. Sie hätte noch eine Art ſtand gehabt, wenn Herr Hugenberg wirklich gehabt hätte, ſozuſagen aufs Ganze zu gehen: und Kladderadatſch und hinterher ſehen, was wird. Auch dann wäre ſie unheilvoll geweſen, hin ließe ſich eine gewiſſe Logik ihr nicht a 5. ſie in die Ecke zu ſtellen und mit verſchränkte g aubnſhenten, wie die, 1 man bekämpft, ſi jeder Möglichkeit ſich ausschließen, ſelber 115 anzulegen— das iſt nackte Torheit. Bis als ein Eier der 5 eue J. gien keinen Ausweg fand. Nun lieſt man! Tag um den andern in der„Deutſchen Tagesz Und ſelbſt die„Kreuzzeitung“ erklärt in einem verſchnörkelten Aufſatz, in dem ſie dem Zentr eifrig um den Bart geht:„Der Aufbau kann mehr verſchoben werden, bis die Säuberungs ö durchgeführt ſein ſollte.“ In ſchlichtes Deutſch ber⸗ tragen, heißt das wohl: mit der Hugenbergſchen Ne. gation und Abſtinenz iſt e getan. Man muß wi 2. Seite. Nr. 530 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) der anfangen, auf dem Boden des gegenwärtigen Staats praktiſche Politik zu treiben. f Mithin: es wird auf dem deutſchnationalen a rteitag, in 14 Tagen, Stürme geben. Und es wird vielleicht— vielleicht— ſogar auch eine Sezeſ⸗ ſion geben. Wohin die ſteuern wird, iſt freilich vor⸗ derhand ſchwer zu ſagen. Man könnte ſich eine Auf⸗ fangorganiſation vorſtellen, die das gemeine Weſen in Deutſchland mit einem Schlag ein gewaltiges Stück vorwärts trüge: den Zuſammenſchluß von rechts bis nach links zu einer bürgerlichen P artei der Mitte. Nach der hat letzthin ſelbſt ein ſo demokratiſch beſtimmter Mann wie der preu⸗ ßiſche Finanzminiſter Höpker⸗Aſchoff, des großen Otto Braun rechte Hand, gerufen. Aber einſtweilen iſt ſie noch nicht da, ſind's nur Stimmungen und Im⸗ pulſe, die in ſolche Richtung drängen. Und zwiſchen Impulſen und Handeln klafft bekanntermaßen ein weiter Spalt. Die Kräfte des Beharrens pflegen oft geuug ſich als die ſtärkeren zu erweiſen. Immerhin will es ſcheinen, als ob die Dinge nun in Fluß zu kommen begönnen. Man verträgt die ſozialdemo⸗ kratiſche Vorherrſchaft nicht mehr. Verträgt noch weniger die rückſichtsloſe Perſonalpoli⸗ tüök, die ganz planmäßig von Preußen jetzt auch nach dem Reich überzugreifen anfängt. Das Bürgertum reibt langſam ſich den Schlaf aus den Augen. p. B. *** Strafgericht über Graf Dohna Wie aus einer Erklärung des Landesverbandes Oſtpreußen der Dentſchnationalen Volkspartei hervorgeht, iſt gegen den Grafen zu Dohna⸗ Burnau ein hochnotpeinliches Verfahren we⸗ gen„Verletzung der Parteizucht und Schädigung des Anſehens der Partei“ eingeleitet worden. Graf zu Dohna hat, wie erinnerlich, in der„Berliner Bör⸗ ſenzettung“ einen vielbeachteten Aufſatz„Zu neuen Ufern“ veröffentlicht, in dem er die durch das Volks⸗ begehren gekennzeichnete Politik Hugenbergs als verderblich für die Partet bezeichnete. Wegen dieſer oppoſitionellen Stellungnahme gegen den all⸗ gewaltigen Parteichef ſoll jetzt der Stab über ihn gebrochen werden. „D. A. 3. und„A..“ Berlin, 14. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Der Sozialdemokratiſche Preſſedienſt hatte behauptet, daß zwiſchen dem Auswärtigen Amt und der „Da“. eine ähnliche Abmachung beſtünde, wie ſie mit der Reichsbahn betreff. Mehrbezug von Abonne⸗ ments getroffen worden iſt. Dieſe Meldung wird vom Auswärtigen Amt als völlig unzutreffend er⸗ klärt. Weder direkt noch indirekt ſei der„DA.“ irgend eine finanzielle Unterſtützung gewührt wor⸗ den. Die Zahl der abonnierten Exemplare für die inländiſchen Amtsſtellen wie für die ausländiſchen Miſſionen überſteige die Zahl der anderen großen deutſchen Zeitungen nicht. Deutſche Japanmannſchaft bei Hindenburg Der Reichspräſident empfing heute die deutſche Leichtathletikmannſchaft, die von ihrem er⸗ folgreich durchgeführten Länder kampf Deutſch⸗ land— Japan in die Heimat zurückgekehrt iſt. Der Reichspräsident ſprach den Erſchienenen ſeinen Dank und ſeine Anerkennung für die hervorragenden Lei⸗ ſtungen aus, durch die ſie dem deutſchen Namen im Auslande Ehre gemacht hätten, und bat auch den ab⸗ weſenden Mitgliedern der Mannſchaft ſeinen Dank und Glückwunſch zu übermitteln. Joubkoff in Vonn feſtgenommen Alepander Zoubkoff, der geſtern abend, von Trier kommend, in Bonn eingetroffen war, wurde heute morgen von der Bonner Kriminal⸗ polizei feſtgenommen. Er wird augenblicklich einem Verhör unterzogen. Er wollte ſich zur Beerdigung ſeiner Frau noch Cronberg begeben. Da er aus Deutſchland ausgewieſen iſt, wird er wegen Bann⸗ bruchs beſtraft werden! Zum Abſchluß der Badener Verhandolungen Die Vorgeſchichte des Abſchluſſes Der unerwartet ſchnelle Abſchluß der Arbeiten im Organiſationskomitee der Bank für internationale Zahlungen in Baden-Baden iſt zumteil ſelbſt den be⸗ teiligten Delegierten überraſchend gekommen. Bekanntlich haben während der letzten Verhand⸗ lungspauſe interne Beſprechungen ſowohl in Paris wie in Berlin ſtattgefunden. In Berliner unter⸗ richteten Kreiſen will man wiſſen, daß das Ergeb⸗ nis dieſer Verhandlungen den erfolgreichen Abſchluß der Baden⸗Badener Konferenz ſtark beeinflußt habe. Jedenfalls wird die einſtimmige Zuſtimmung zu den einzelnen Berichten in Baden⸗Baden in zu⸗ ſtämdigen politiſchen deutſchen Kreiſen mit Ge⸗ nugtuung begrüßt. Man glaubt aus der Ein⸗ ſtellung der franzöſiſchen Delegierten zu den offen gebliebenen Differenzpunkten auf einen befriedigen⸗ den Verlauf der Haager Konferenz ſchließen zu können. Zwar ſteht noch die Zuſtimmung der Bel⸗ gier aus. Bei dem großen Intereſſe, das aber gerade Belgien an dem baldigen Abſchluß des Voungwerkes hat, iſt zu erwarten, iß von dieſer Seite keinerlei Schwierigkeiten kommen werden. Wie man in hie⸗ ſigen politiſchen Kreiſen behauptet, iſt der ſchnelle Abſchluß der Baden⸗Badener Verhandlungen mit der Bereinigung der letzten Differenzpunkte in erſter Linie auf deutſche Vorſtellungen in Paris zurückzuführen. Es iſt jedenfalls auffallend, daß man ſich in der der franzöſiſchen Regierung nahe⸗ ſtehenden Preſſe ſeit der Unterhaltung des deutſchen Botſchafters mit Briand und Tardieu bemüht, zu er⸗ klären, daß kein Anlaß vorzuliegen ſcheine, der be⸗ fürchten läßt, daß die Räumung der dritten Zone nicht bis zum 30. Juni nächſten Jahres durchgeführt werden könnte. Man glaubt übrigens, daß ſich jetzt auch die Arbeiten in den übrigen Komitees ſchneller abwickeln werden. Die Bedeutung des Vankflatuts Drahtmeldung unſ. Berliner Büros) Berlin, 14. November. Ueber Verlauf und Abſchluß der Baden⸗Badener Beratungen erfahren wir noch von autoritativer Seite, daß die Verhandlungen ſich, abgeſehen von einigen Sitzungen, in einer durchaus har mo⸗ e l. 10 Die auf dieſes Fünfjahr⸗Programm und die Durchfüh⸗ . 3 5 rung der Reichsfinanzreform in kürzerer Zet üg⸗ Gegenſätze, die hier und da zutage getreten waren, 9 93 Fref in kürzerer Zeit mög niſchen Atmoſphäre abgewickelt haben. waren weniger in den perſönlichen Anſchauungen der Konferenzteilnehmer als in der allgemeinen po⸗ litiſchen Situation begründet. Man iſt dahin übereingekommen, lediglich die Statuten der In⸗ ternationalen Bank, nicht aber das Grundgeſetz zu veröffentlichen, das womöglich noch einigen Aende⸗ rungen unterzogen werden wird. Das gilt auch von dem Entwurf des Treuhandvertrages. Das Grund⸗ geſetz enthält die Beſtimmungen, die die Schweiz bzw. der Kanton Baſel erlaſſen müſſen, um der Bank die Rechtsfähigkeit in der Schweiz und in Bafel zu geben. Da das Schweizer Handelsgeſetzbuch als Unterlage nicht in Frage kommt, wird das geſamte Statut in dieſes Geſetz einverleibt werden. Das Statut dient alſo einſchließlich des Grundgeſetzes als maßgebende juriſtiſche Baſis für die Wirkſam⸗ keit der Bank.(Das Statut, das nunmehr im Wort⸗ laut vorliegt, veröffentlichen wir auszugsweiſe im Handelsteil.) Die Verwaltung der Bank liegt in den Händen eines Verwaltungsrates, deſſen Vor⸗ ſitzender gleichzeitig Präſident der Bank iſt. In Baden⸗ZBaden war man ütbereingekommen, daß wenigſtens zunächſt der Vorſttz nicht von einem An⸗ gehörigen der fünf nächſtbeteiligten Mächte über⸗ nommen werden dürfte, ſondern daß er fürs erſte einem Amerikaner oder einem Neutralen zufallen N vielleicht zu unterſtützen. ſoll. Für ſpätere Zeiten iſt die Uebertragung des Amtes auf eine aus dem unmittelbaren Teilneh⸗ merkreis ſtammende Perſönlichkeit in Ausſicht ge⸗ nommen. Man hofft, daß Amerika und auch Japan ſich an den Arbeiten der Bank beteiligen werden. Da die engliſchen Unterhändler den Abmachungen in vollem Umfange zugeſtimmt haben, nimmt man nicht an, daß der britiſche Schatzkanzler, wie er ſei⸗ nerzeit ankündigte, im Haag erhebliche Schwierig⸗ keiten machen wird. Die Belgier haben dem Vor⸗ ſitzenden einen Brief hinterlaſſen, daß ſie bereit ſeien, das Abkommen zu unterzeichnen. Dubois gegen den Poungplan Auf einem von dem frauzöſiſchen Handels⸗ und Inbuſtrieverband gegebenen Eſſen hielt der ehe⸗ malige Miniſter und Vorſitzende der Reparations⸗ kommiſſion, Louis Dubois, eine flammende Proteſtrede gegen den YNoungplan, den er in Grund und Boden verdammte. Der Plan ſei eine vollſtändige Regelung des Repara⸗ tiynsproblems, ob aber auch eine endgültige, bleibe abzuwarten. Der angebliche Zuſammenhang zwi⸗ ſchen den deutſchen Zahlungen und den Verpflichtun⸗ gen Frankreichs gegenüber den Vereinigten Staaten und Großbritannien exiſtiere nicht, denn er ſei von den beiden Gläubigerländern niemals anerkannt worden. Aus dem Youngplan könne für Fronkreich nur Unheil und Nachteil entſpringen. Hilferdings Finanzpläne Berlin, 14. Nov.(Von unf. Berliner Büro.) Die Reformpläne, die der Reichsfinanzminiſter Hil⸗ ferding demnächſt dem Reichskabinett unterbreiten wird, umfaffen nicht weniger als zwölf bis fünf⸗ zehn Geſetzeutwürfe. Dieſe hohe Zahl erklärt ſich aus dem Umſtand, daß eine ganze Reihe von Steuergeſetzen geändert werden muß, da auf der einen Seite Steuererleichterungen, auf der andern Steuererhöhungen beabſichtigt ſind. Dr. Hilferding hält an dem Gedanken feſt, die notwendigen Steuer⸗ ſen kungen ert im Laufe von fünf Jahren durch⸗ zuführen. Offenbar läßt er ſich dabei von der taktiſchen Er⸗ wägung leiten, daß ſeine Partei ſich den Verzicht lichſt teuer abkaufen laſſen will. Fragt ſich nur, ob die übrigen Koalitionsparteten, inſonderheit die Volkspartei, geneigt ſind, ſich auf einen ſolchen Han⸗ del einzulaſſen. Veruhigungsaktion in Amerika In der heutigen Newyorker Morgenpreſſe zeigt ſich deutlich das Bestreben, das Publikum zu beruhi⸗ gen, indem man in großer Aufmachung einen Steuerermäßigungsplan veröffentlicht, der als Beweis des Vertrauens der Regierung in die gute Geſchäftslage bezeichnet wird. Ferner wird ein Rockefeller zugeſchriebenes Angebot auf eine Million Aktien der Standard Oil Company of New Jerſey als Beginn der Be⸗ wegung für eine Feſtigung der Kurſe führender Aktien hingeſtellt. Die United Preß meldet dazu noch: Die Ab⸗ ſicht des Staatsſekretärs Mellon, dem Kongreß eine Ermäßigung der Steuern vorzuſchlagen, hat in Finanz⸗ und Induſtriekreiſen große Zuſtim⸗ mung gefunden. Man legt die Bekanntgabe Mel⸗ lons dahin aus, daß die amerikaniſche Regierung ihr Vertrauen in die Stabilität des amerikaniſchen Wirtſchaftslebens kund tue und daß die Regierung auch gewillt ſei, die amerikaniſche Geſchäftswelt auch 2 herzlichſt eingeladen. Donnerstag, den 14. November 1929 Vaoͤiſche Politik Anlräge an den Landtag Aus der Mitte der Zentrumsfraktion iſt dem badiſchen Landtag eine Förmliche Anfrage zu⸗ gegangen über die Abſatzverhältniſfe der Friſchmilch in Baden. Von den Kommuniſten liegen An⸗ träge vor über Amneſtie für politiſch Verurteilte, Erhebung einer Vermögensabgabe, Winterbeihilfe an Arbeitsloſe, Verbot des Roten Frontkämpfer⸗ bundes. Weiter wurden von dieſer Seite Anfragen geſtellt zum Verbot des internationalen roten Ländertreffens in Mannheim und zur Auf⸗ löſung einer kommuntſtiſchen Demonſtration in Mannheim am 21. Oktober 1929. . M.[on J Letzte Melöungen Durch ausſtrömende Gaſe getötet — Weißenburg(Bayern), 14. Nov. Der 84 Jahre alte Rentner Michael Gendelmeier von Volkammers⸗ bach hat beim Abdrehen der Gaslampe anſcheinend üherſehen, den Gashahn vollſtändig zu ſchließen. Als er den Gasgeruch bemerkte, ſtand er auf, um das Fenſter zu öffnen, wurde aber durch die bereits ausgeſtrömten Gaſe betäubt und fiel auf das Bett zurück. Am anderen Tage fand man den Greis tot cluf. Eiferſuchtsdrama — Bad Kreuznach, 14. Nov. In Merxheim bei Kreuznach ereignete ſich geſtern eine ſchwere Eifer⸗ ſuchtstragödie. Der Dienſtknecht Geiſinger, aus Schwedelbach in der Pfalz gebürtig, hatte mit der Frau ſeines früheren Dienſtherrn, einem Spediteur Skar, ein Verhältnis angefangen. Dieſe beiden ver⸗ abredeten ſich brieflich. Einen dieſer Briefe fing der Ehemann auf und kam ſo hinter den Plan, den die beiden für einen Abend verabredet hatten. Er lauerte nun heimlich dem früheren Dienſtknecht auf und überfiel ihn. Der Neffe des Spediteurs leiſtete ihm Hilfe. Geiſinger wurde mit Meſſerſtichen und mit ſchweren Eiſengegenſtänden ſo behandelt, daß er an den Folgen ſtar b. Der Täter erlitt nur leichte Verletzungen. Er wird ſich wegen Totſchlags zu verantworten haben. Verhaftung der Tochter des Konkursverwalters Cohn — Breslau, 14. Nov. In der Angelegenheit des Konkursverwalters Cohn iſt deſſen Tochter, Frau Apothekenbeſitzer Kadlikowa aus der Tſchechoflowa⸗ kei, geſtern abend in Breslau verhaftet Gegen ſie iſt die Eröffnung der Vorunterſuchung aus 8 242 der Konkursordnung beantragt worden. Sie iſt beſchuldigt, nach der Zahlungseinſtellung ihres Vaters Wertſtücke im Werte von etwa 30 000% beiſeite gebracht zu haben. Selbſtmord des Jrak⸗Premierminiſters — London, 14. Nov. Der Premierminiſter des Irak, Sir Abdul Muhſim hat ſich geſtern abend um halb 11 Uhr während eines Familienrates er⸗ ſchoſſen. Die Aerzte konntes nur noch den Tod des Premierminiſters feſtſtellen. 28 a , * 3 . 1 1 5 1 3 euljche Volkspartei Die Gruppe Mannheim der Reichsgemeinſchaft . junger Volksparteiler ve ranſtaltet am Freitag, den 15. November, abends 8 Uhr, im unteren hinteren Nebenzimmer des Wartburg⸗Hoſpizes, F 4, 8/90, eine öffentliche Zuſammenkunft. Der badiſche Vertrauensmann Dr. Brandt wird in ſeinem Vortrage„Was nun?“ beſonders über Ziele und Beſtrebungen dieſer Bewegung ſprechen. Parteimitglieder ſowie Freunde und Gäſte ſind Der Vorſtand. Ein tollkühnes Experiment Die Tat eines Arztes— Von Dr. W. Schweisheimer Ich muß geſtehen, daß ich den Selbſtverſuch eines Arztes, der hier ſeichildert wird nur mit Grauen, mit höchſt unangenehmen Empfindungen am eigenen Körper, geleſen und die Röntgen⸗Bilder geſehen habe. Vielleicht empfinden das andere nicht, die weniger genau Beſcheid wiſſen mit den Einzel⸗ heiten des Körpers. Aber Aerzte und Naturforſcher dürften wohl die gleichen Gefühle haben, wenn ſie das Folgende vernehmen. Ein Berliner Chirurg, Dr. Werner Jorß⸗ mann, hat die Notwendigkeit erkannt, in manchen Fällen dem Herzen raſch und unmittelbar anregende Mittel zuzuführen. Man hat hier ſchon häufig direkte Einſpritzungen durch Bruſtwand und Herz⸗ beutel hindurch ins Herz vorgenommen, aber das iſt immer in Wagnis; ein Anſtechen eines großen Ge⸗ fäßes mit der Einſpritzungsnadel würde Verblutung zur Folge haben. Forßmann kam daher auf den Gedanken, eine Hohlſonde von einer Blutader, einer Vene aus, bis zum Herzen vorzuſchleben und ſo nötigenfalls das Medikament durch die Sonde dem Herzen zuzuführen. Er hielt das für bedeutend weniger gefährlich als den Stich mit der Nadel. Anatomiſch iſt das Vorgehen ja möglich. Nimmt man beiſpielsweiſe eine Vene am Arm, ſo geht dieſe zunächſt in eine größere Vene im der Achſelhöhle über, und dieſe in eine wieder größere Vene in der Bruſthöhle, und dieſe wiederum führt in die obere große Hohlvene, die in den rechten Herzvorhof mün⸗ det. Eine dünne Sonde hat gut Platz in der Lich⸗ kung der Blutadern. Hinderniſſe durch die in den Beuen eingebauten Klappen beſtehen nicht, da ſich dieſe nur einem Vorgehen von der anderen Sette, alſo vom Herzen her, widerſetzen würden. Ver⸗ ſuche an der Leiche zeigten, daß die Sonde von der lutader in die Ellenbeuge gut und leicht ins Herz ſchieben iſt. Darauf ſchritt Forßmann zum Selbſtverſuch. Ein Kollege eröffnete bei ihm enbeugevene und ſchob die gut geölte Hohl ⸗ . 5 8 ſonde leicht bis zu einer Höhe von 35 Zentimeter ein. Dann erſchien dieſem Helfer das Experiment als zu gefährlich— obwohl keine Beſchwerden ein⸗ traten—, und er lehnte es ab, weiter zu gehen. Dieſe Haltung eines verantwortungsbewußten Arz⸗ tes kann man nur allzu gut verſtehen. Forßmann gab ſich aber damit nicht zufrieden, und da er keinen willigen Helfer fand, nahm er den ganzen Verſuch allein an ſich vor. Er machte ſich ſelbſt in örtlicher Betäubung einen Einſchnitt in der linken Ellbeuge, der die Vene freilegte, ſchnitt dieſe an und führte die Sonde in ihrer ganzen Länge, 65 Zeutimeter, ein. Er hatte dabei nur leichte Wärme⸗ empfindungen, einmal auch(durch Reizung von Aeſten des Nervus vagus) einen leichten Huſtenreiz. Die Lage der Sonde wurde im Röntgen⸗ Bild kontrolliert. Sie lag genau der erwarteten Biegung der Venen entlang und mündete in der rechten Vorkammer des Herzens. Mehr als tollkühn iſt es, daß der Experimentator mit der Sonde im Herzen den Weg vom Operationsſaal zum Rönten⸗Zimmer zu Fuß zu⸗ rücklegte, er mußte dabei ſogar Treppen ſteigen! Alles das ertrug Forßmann ohne Schmerzen, und weiterhin ohne jede nachbleibende Schädigung. Er iſt denn auch von der Ungefährlichkeit des Eingrif⸗ fes überzeugt. Es ergab ſich bald die Möglichkeit einer Nachprü⸗ fung am Kranken. Bei einer Patientin, die im Sterben lag und bei der alle Mittel vergeblich ver⸗ ſucht waren, wurde eine Hohlſonde auf die geſchil⸗ derte Art ins Herz vorgeſchoben und zur Anregung der Herztätigkeit Traubenzuckerlöſung, zuſammen mit Suprarenin und einem Herzmittel, durch die Sonde eingeflößt. Augenblicklich trat eine Beſſe⸗ rung ein, aber ſie hielt nicht an, und auch nach Wie⸗ derholung der Einflößung ſtarb die Patientin nath ſechs Stunden. Auch war keine Bildung von Thromben, von Blutgerinnſeln eſtzuſtellen, an deren Entſtehung man hätte denken ſoller. len auf ſolche Weiſe Schwerkranke über einen ge⸗ fährlichen Punkt hinweggebracht und ſo gerettet werden können. Er rechnet für das Vorſchieben der Sonde nur—4 Sekunden. Außer der Einflößung von Medikamenten kommt auch die Entnahme von Blut unmittelbar aus dem Herzen in Betracht, alſo ein zentraler Aderlaß, der das Herz raſch entlanet. Zur Einölung der Sonde wird keimfreies Oliven⸗ öl benützt; treten bei dieſem Nahrungsfett kleine Fettröpſchen⸗Ablagerungen in Gefäßen auf, ſo wer⸗ den ſie durch die fettſpaltenden Fermente des Blutes verſeift und beſeitigt. Man muß den Mut bewundern, mit dem ein Arzt hier im Selbſtverſuch eine kühne Idee in die noch kühnere Tat übergeführt hat. Aus dem glei⸗ chen Holz waren Pettenkofer, Schleich und andere Forſcher geſchnitzt, die unbedenklich ihr Leben aufs Spiel ſetzten, um einen Gedanken in die Wirklich⸗ keit zu überſetzen. Dieſe ſubjektive Bewunderung totrd man auch dann hegen, wenn man objektiv von der Weiterentwicklung der Methode an Nutzen für die Heilkunde vielleicht weniger erwartet als es dem hoffenden Experimentator vorſchwebt. And nun der Rund funkſeher Von Haus Natonek Die Rundfunkgeſellſchaften, ſo fung ſie ſind, kön⸗ nen ſich auf etwas Neues gefaßt machen; denn das Schickſal, das Technik heißt, ſchreitet ſchnell. Die ſtumme Bildreihe des Films wurde durch die Er⸗ findung der elektriſch übertragenen Tonwellen revo⸗ lutioniert. In dem Augenblick, als die Apparate⸗ Induſtrie den neuen Artikel auf den Markt brachte, der es dem Film ermöglichte, zu tönen, wurde das Intereſſe des Publikums, der Produzenten, der Filmkünſtler ſyſtematiſch vom ſtummen Film abge⸗ lenkt. Das neue Gerät erſchuf ſich die Tonfilm⸗ Begeiſterung. Man entdeckte plötzlich, wie unvoll⸗ kommen und rückſtändig es ſei, nur zu ſehen, ohne zut hören. Nicht, weil das Geſetz der Filmkunſt oder ein inneres Bedürfnis des Kinopublikums es for⸗ derten, ſondern weil die Induſtrie ſich einer Er⸗ findung bemächtigte, trat eine panikartige Umſtel⸗ lung ein. 8 Forßmann iſt überzeugt, daß in geeigneten Fäl⸗ Nun werden in wenigen Wochen die erſten Fern⸗ ſehapparate auf den Markt kommen. Erinnern wir uns, daß das ganze Sendeweſen vom Gerät her ſei⸗ nen Aufſchwung nahm. Am Anfang aller großen Umwälzungen war der Baſtler. Während unſere braven Rundfunktheoretiker noch über die neuen Mittel der akuſtiſchen Reportage, über das funk⸗ gerechte Wort, über Klangwirkung und Dramatur⸗ gie des Hörſpiels erhitzt debattierten, holt die den Erfindergeiſt verarbeitende Technik ſchon zu einem großen Schlage aus. Das von Rundfunkdramatur⸗ gen erfundene ſchöne Wort„Phonomontage“ iſt kaum geprägt, und ſchon können ſie es wieder ab⸗ montieren. Verſchiedene AG. haben da einen kleinen Apparat in Vorbereitung, der es jedem Rundfunk⸗ hörer ermöglicht, ein Rundfunkſeher zu werden. Und das Reichspoſtzentralamt hat ja bereits mit der Bildſendung begonnen. Was alſo wird geſchehen, meine Herren? Wer wird noch hören wollen, ohne zu ſehen? In welche Ecke werden Sie Ihre„funki⸗ ſchen“ Tontheorien und Ueberzeugungen ſchleudern? Werden Sie Bilddramaturgen engagieren? Gewiß. Werden Sie ſich von der Phono⸗ zur Photomontage umſtellen? Kein Zweifel. Ich prophezeie, daß uns vor dieſer Entwicklung im Kreiſe, die wir uns von der Technik diktieren laſſen, eines Tages der leere Kopf. wirbeln wird. Vom Bild zum Ton, vom Ton zum Bild, vom Sehen zum Hören, vom Hören zum Sehen und wie⸗ der retour— davon wird uns das Hören und Sehen vergehen. In dieſem Gedränge der Errungenſchaf⸗ ten, die ſich auf die Füße treten, kann ſich keine zu ihrer künſtleriſchen Höhe und Gültigkeit ruhig ent⸗ wickeln. Wenn wir uns auf den Pfiff der Technik umſtellen, anſtatt auf ſie zu pfeifen, und uns auf ihr laufendes Kretsband montieren laſſen, wird das Kulturelle alsbald in eine unabänderliche und grauenvolle Abhängigkeit von der jeweiligen tech⸗ niſchen Produktion geraten. Nur die Naivität kann glauben, daß der Rundfunkhörer, der ſehen, und der Filmbeſchauer, der hören will, einen Kulturfort⸗ ſchritt bedeuten. Dieſer Sinneskomfort, der alles bequem heranbringt und uns umſchmeichelt, Bild plus Ton und Ton plus Bild, iſt im Grunde geiſt⸗ und phantaſtefeindlich und kein Gewinn. Die Ge⸗ winner ſitzen ganz anderswo. worden. . 7 Donnerstag, den 14. November 1920 5 Nene Mannheimer geitung(Abend⸗Ausgabe) 5 3. Seite. Nr. 80 Sozialwirtſchaftliches Der Arbeitsmarkt N in der erſten Novemberwoche Die jahreszeitliche Abſchwächung der Beſchäfti⸗ gung der Außenberufe hat ſich in der erſten Novem⸗ berwoche in ruhigem Tempo fortgeſetzt. Die Stei⸗ gerung der Arbeitsloſigkeit betraf nur die männlichen Berufe. Der Arbeitsmarkt für Frauen war davon nicht erfaßt. Er erfuhr in manchen Gewerbezweigen ſogar eine merkliche Belebung. Der Stand der unterſtützten Arbeitsloſen am 6. November war fol⸗ gender: In der verſicherungsmäßigen Arbeitsloſen⸗ unterſtützung 45 393 Perſonen(36 275 Männer, 9118 Frauen), in der Kriſenunterſtützung 8869 Perſonen. Die G eſamtzahl der Unterſtützten ſtieg um 1915 Perſonen oder 3,6 v. H. von 52 347 Perſonen(41080 Männer, 11267 Frauen) auf 54 262 Perſonen(43 076 Männer, 11186 Frauen). Davon kamen auf Würt⸗ temberg 18 592 gegen 17 766 und auf Baden 35 670 gegen 34581 am 30. Oktober. Im Geſamtbezirk des Landesarbeitsamtes Südweſtdeutſchland kamen am 6. November 1929 auf 100) Einwohner 10,8 Haupt⸗ unterſtützungsempfänger gegen 10,4 am 30. Oktober. Bankenzuſammenſchluß und Angeſtellten⸗ Entlaſſungen Das Miniſterium des Innern hat anläßlich des kürzlich erfolgten Bankenzuſammenſchluſſes an die zuſtändigen Stellen das Erſuchen gerichtet, die Ent⸗ laſſungen von Angeſtellten auf ein äußer⸗ ſtes Mindeſtmaß zu beſchränken und ſie erſt im äußerſten Fall und mit größter Schonung aus⸗ zuſprechen. Ferner hat das Miniſterium des Innern angeregt, daß die durch das bevorſtehende Jahres⸗ ende anfallende Mehrarbeit nicht durch Ueberarbeit erledigt, ſondern die Arbeitszeit der Angeſtellten im Rahmen der tarifvertraglich zuläſſigen Arbeitszeit belaſſen und womöglich gemindert werden ſoll, um Entlaſſungen hinauszuſchieben. Städtiſche Nachrichten Ein guter Fang Die Mannheimer Fahndungspolizei verhaftet einen internationalen Gemäldedieb mit Hilfe f des Polizeifunks Der Fahndungspolizei gelang es in den letzten Tagen, am hieſigen Bahnhof einen inter natio⸗ nalen Gemäldedieb, der in einem hieſigen Hotel übernachtet hatte, in dem Augenblick feſtzu⸗ nehmen, als er in den Schnellzug nach Fraukfurt einteigen wollte. Der Dieb, ein gewiſſer Bernhard eeſe aus Rünthe, hatte im Sommer 1929 in Zü⸗ rich aus der Kunſtſammlung der Eidgenöſſiſchen Hochſchule zwei Kupferſtiche im Werte von 20 000 Schweizer Franken entwendet und ſie für 7000 Fran⸗ ken am 29. Anguſt 1929 in Bern an einen Kunſt⸗ händler abgeſetzt. Weiter ſteht er im Verdacht, in Madrid und in Leipzig ähnliche Diebſtähle ausge⸗ führt zu haben. In ſeinem Beſitz wurden noch über 10 000 Schweizer Franken vorgefunden. Ferner konnte in der ſtändigen Wohnung des Wieſe in Oberbayern eine ganze Anzahl von Kupferſtichen auf Veranlaſſung der Fahndungs polizei ſichergeſtellt werden. 3 Die raſche Feunahme Wieſes und die Aufklärung iſt in erſter Linie der ausgiebigen Ver wen⸗ dung des Polizeifunks zu verdanken, der es heute ermöglicht, in kürzester Zeit nicht nur mit allen deutſchen Polizeibehörden zu verkehren, ſondern auch mit den Polizeiſtellen der nächſten an Deutſchland angrenzenden Länder unmittelbar in Verbindung zu treten. * * Rheingoldzug rechtsrheiniſch? Der auf der lin⸗ ken Rheinſeite verkehrende Rheingold⸗Expreßzug ſoll künftig von Köln oder Koblenz rechtsrheiniſch nach Wiesbaden Mainz geleitet werden. Nach neueren Nachrichten ſoll das wahrſcheinlich ſchon mit dem nächſten Sommerfahrplan erfolgen. Um einen mög⸗ licht geringen Zeitverluſt zu erzielen, würde dann der Zug nicht den Bahnhof Wiesbaden Biebrich be⸗ rühren, ſondern auf Bahnhof Wiesbaden Biebrich kfrüher Biebrich⸗Weſt) halten und dann auf direktem Gleis über Wiesbaden Biebrich⸗Oſt nach Mainz ge⸗ leitet werden.. des Pfalzorcheſters Als Böhmiſcher Abend war das erſte Phil⸗ harmoniſche Konzert des Pfalzorche⸗ ſters angekündigt Leos Janaceks Sinſonietta mußte aber ausfallen laus„Nöten mit den Noten“ würde Beethoven ſcherzen; der Verleger hatte ver⸗ ſagt). Und ſo füllte Tſchaikowſkis 6. Sinfonie die zweite Programmhälfte. Smetanas ſinfoniſche Dichtung„Die Moldau“ aus ſeinem Zyklus „Mein Vaterland“ war vom Orcheſter bis ins Klein⸗ ſte ausgearbeitet Das breite Fließen des Stromes, der aus zwei Quellen entſpringt, Volkstänze an ſeinen Ufern, zuletzt das ſtolze Vyſehrad⸗Thema, als die Moldau an der Königsburg des goldenen Prag vorbeiflutet— all dieſe ſcheinbare Programm⸗ muſik im Geiſte Liſzts wurde von Generalmuſik⸗ direktor Boehe ſo aufgebaut, wie ſie angelegt wurde: durchaus ſinfoniſch. Um die Thematik klarer herauszuheben, verſtärkte der Dirigent die führen⸗ den Stimmen; ſo hob er gegen Schluß die Trompeten⸗ ſtimmen führend über die Holzbläſer heraus(anders als in der Partitur zu leſen); Smetana läßt ja ſeine Moldau nicht im„rheingoldenen“ Es⸗Dur, der glän⸗ zenderen Blechbläſertonart wogen, ſondern in der weicheren„Frühlingstonart“ E⸗Dur lin bezeichnend flaviſchem Wechſel mit E⸗Moll. Daß trotzdem der triumphale Schluß zu feſtlicher Wirkung kam, da⸗ für ſorgte die teilweiſe Wiederholung des Orcheſter⸗ tuttis,— Bearbeitungen, gegen die ſich der Kom⸗ poniſt jetzt nach vierzig Jahren kaum mehr ſträuben würde; ſind doch die Trommelfelle der Konzertbe⸗ ſucher nun weniger empfindlich, als zurzeit der Ent⸗ ſtehung des Werkes, wo Wagners,„Terrorismus des Blechs“ viel bekämpft wurde. Als zweiter Erz⸗ muſikant aus Stamitz“ Heimatland kam Anton Dvorak zu Wort. Sein Violinkonzert ſpielte Annie Steiger⸗ Betzg k Berlin, ein auf⸗ gehender Stern am Geigenhimmel(aus der Schule Fleſchs) mit einem männlich kraftvollen Strich, teil war etwas robuſt angefaßt. alle persönlich beanfworfen slehend die Bedingungen zum Abdruck. die Heldin unseres Romans fremd, und wie wird sie Kurz gesagf: Auf die vielen Anfragen wegen unseres Preisausschreibens feilen wir mii, daß wir sie nichi können. Wir bringen deshalb nach- des Preisausschreibens noch einmal Es gilf folgende Frage zu beanfworien: ISI Helga Solani, „Die Frau ohne Liebe“, wirklich die Frau ohne Liebe? Isf ihr echies liebevolles, weibliches Empfinden sich schließlich für ihr Leben eni- scheidend zum Manne verhalfen? Heirafei Helga Solani oder heirafeſ sie nich??zʒ Für die richfigen Lösungen seizen wir 80 Preise aus: 1. Preis 2. Preis 3. Preis 4 bis 3. Preis j 6. bis 10. Preis j 11. bis 350. Preis jeweils 31. bis 80. Preis jeweils c 0 333100 N. M. 30.— eweils M. 25.— eweills M. 20.— M. 10.— M..— miissen deshalb unfer der Monfag, den 18. Leber die Verfeilun bekannigegeben. 5 * Schwerer Sturz vom Rad. Eine 18 Jahre alte Hausangeſtellte kam am Dienstag vormittag Ecke Otto Beck⸗ und Nietzſcheſtraße auf dem glatten Boden mit ihrem Fahrrad zu Fall und verletzte ſich ſo erheblich im Geſicht, daß ſie im All⸗ gemeinen Krankenhaus Aufnahme finden mußte. * Bedeutender Geflügeldiebſtahl. Aus einem An⸗ weſen in Sandhofen verſchwanden in einer der letz⸗ ten Nächte 15 verſchiedenfarbige Hühner, 2 Hahnen und 3 weiße Enten. 2 N je zahlreichen weiferen Rückfragen haben uns veranleßi, den Schlußfag für die Einsendung der Lösungen um zwei wellere Tage hinauszuschieben. Die Einsendungen ausdrücklichen Bezeichnung„Preis- ausschreiben“ endgülfig bis zum November(einschllenl) 8 deuſlich mii Namen und Adresse versehen, in unserer Geschäfts- 8 Slelle N 1,-6, Bassermannhaus, eingeſroffen sein. Beeilen Sie 5 sich deshalb mit der Einsendung Ihrer Lösung! g der Preise unfer den richſigen Lösungen enischeidei das Los. Die Fesfisfellung der Gewinner geschiehf unfer Aufsicht des Nofars, Jusſizrai Oppenheimer, Mannheim. i Das Gesamfergebnis des Preisausschreibens wird mi dem Schluß des Romans in den ersfen Tagen des Dezembers * Die Schwarzhörer nehmen wieder zu. Von April bis Juni 1929 ſind wegen nichtgenehmigter Errichtung oder nichtgenehmigten Betriebs von Funkanlagen 238 Perſonen rechtskräftig verurteilt worden gegenüber 331 Perſonen im gleichen Zeit⸗ raum des Vorjahres. Vom 1. Juli bis 30. Septem⸗ ber wurden 177, vom J. Oktober bis 31. Dez. 1928 204, vom 1. Januar bis 31. März 231 und vom 1. April bis 30. Juni 238 Perſonen verurteilt, zu⸗ ſammen alſo innerhalb eines Jahres 850 Perſonen. A2 0 Herſtellung der Verlängerten Kronprinzenſtraße Der Ausbau der Kronprinzenſtraße zwiſchen dern Eiſenlohrſtraße und dem Grundſtück Lgb. Nr. 624 iſt durch die Verkehrsverhältniſſe und den Fortgang der Bautätigkeit notwendig geworden. Der in bar erforderliche Geſamtaufwand von 86 400 RM. iſt in Höhe von 75 800 RM. durch Anlehen zu decken. Mit dem Betrag von 10600 RM. für Gehwegherſtellung wird die laufende Wirtſchaft belaſtet. Von den Ge⸗ ſamtkoſten der Herſtellung der Straßenſtrecke kann der Betrag von 75 800 RM. auf die Angrenzer nach den Grundſätzen des Ortsſtraßengeſetzes umgelegt und zur ſpäteren Abtragung des Anlehens verwendet werden. Zur Sicherung des Koſtenrückerſatzes iſt daher das Beizugsverfahren für die Strecke zwiſchen Eiſenlohr⸗ und Traumannſtraße durchzuführen. Einſprachen gegen das Beizugsverfahren liegen nicht vor. Ein entſprechender Antrag liegt dem Bürger⸗ ausſchuß für ſeine morgige Sitzung vor. Belrug über Betrug Trotz aller Vorſicht gelingt es immer wieder, Leute zu betrügen und hereinzulegen. Daß aber ein ſchon gelungener Betrug im letzten Augenblick durch einen Zufall vereitelt wird, dürfte nicht alltäglich ſein. Bei dem hieſigen Vertreter einer großen Zigarettenfabrik, der auch ein Lager unterhält, ruft ein bekannter Kunde aus Ludwigshafen an und be⸗ ſtellt, unter genauer Sortenbezeichnung, 2000 Zigaretten. Die Zigaretten ſollen durch einen Boten abgeholt werden. Um aber einem Betrug vorzu⸗ beugen, wird der Wunſch ausgeſprochen, dem Ab⸗ holer einen Ausweis mitzugeben. Dies wird zuge⸗ ſagt. Einige Zeit ſpäter erſcheint ein Junge mit der Firmenkarte des Beſtellers, die außerdem noch eine Unterſchrift trägt. Da der Vertreter nicht zu Hauſe iſt, händigt ſeine Frau die Ware aus, da ja keinerlei Bedenken beſtehen. Kaum hat der Junge das Haus verlaſſen, kommt der Vertreter nach Hauſe. Bald darauf kommt auch der Betrug heraus. Der Be⸗ trüger hat ſich einen Jungen geholt und ihn in das Haus geſchickt. Die Ware will er am nächſten Eck in Empfang nehmen. Durch die Rückkehr des Ver⸗ treters, den er perſönlich kennen mußte, wird der Be⸗ trüger unſicher und zieht es vor, auszukneifen, ehe der Junge mit dem Paket da iſt. Der Junge wartet drei Stunden vergeblich auf ſeinen Auftraggeber und nimmt ahnungslos die Zigaretten mit nach Hauſe. Der Vater iſt ſo vernünftig und verſtändigt gleich den Vertreter, der natürlich froh iſt, die Ware wieder zurückzuerhalten. Bei ſeinem Kunden in Ludwigs⸗ hafen iſt natürlich von einer Beſtellung nichts be⸗ kannt.. Am nächſten Morgen wird erneut verſucht, Zigaretten herauszulocken. Es werden wieder eln Anzahl Schachteln in einem Geſchäft in der Innen⸗ ſtadt beſtellt mit dem Anſuchen, gleich die Quittung abzuſchwindeln. einer Beſtellung nichts bekannt. Dieſe Betrü bilden anſcheinend die Fortſetzung einer Reihe g artiger Betrugsfälle, die in den letzten Wochen in Ludwigshafen ausgeführt worden ſind. Zum größten Teil mit glücklichem Erfolg. Nur größte V 2 kann vor Schaden bewahren. Und ſelbſt dann von leben, andere hereinzulegen. * * Wer war Zeuge? Am 17. Oktober, vormittag 9 Uhr, wurde in der Hildaſtraße ein Mann, de einen Handwagen ſchob, von einem Perfonenkraf wagen angefahren und verletzt. Der Verung wurde auf eine dortige Bank gehoben, wobe Dame behilflich war. Zeugen des Unfalles wo ihre Anſchrift der Kriminalpolizei mitteilen. 8 * Verluſt einer bedeutenden Geldſumme. E dunkelbraune Aktentaſche, enthaltend eine Dame! handtaſche von gleicher Farbe, drei verſchiedene beutel mit zuſammen 315 Mk. und zwei Rabat bücher auf die Namen Kolter und Schwab, wu dieſer Tage auf dem Wege von Langerötte Charlottenſtraße verloren. Der ehrliche Finder ſich noch zu melden. g ö ihre beherrſchten Nerven bewies die Künſtlerin in Erſtes Philharmoniſches Konzert dem wieder echt national⸗tſchechiſchen Wechſel des ge⸗ raden und ungeraden Takts. Der(F⸗Dur)⸗Geſangs⸗ Die Begleitung gab ein Kabinettſtück der Begleitkunſt. T ſchai⸗ kowſky, der unter deutſchen Sinfonikern leicht etwas abfällt, ſtand als dritter in dieſem öſtlichen Bunde als Großer da. Ernſt Boehe, der Roman⸗ tiker, erweckte die ſchwermütige ruſſiſche Grund⸗ tiſſchen Sinfonie wahrhaft ergretfend, mit ſei⸗ nem friſchen pfälziſch⸗bafuwariſchen Temperament das italianiſierende Allegro. Dieſe warmblütige Deu⸗ tung ſchien dem Konzertſaal des Pfalzbaus mit ſei⸗ ner überklaren Akuſtik beſonders angemeſſen; dem ſchönen Saal käme eine Entfernung des faſt nie ge⸗ brauchten, nur ſchalldämpfenden Theatereinbaus und die Anlage einer den Klang zuſammenfaſſenden höl⸗ Vorjahr erfreulich gewachſene Zuhörerſchar dankte mit herzlichem Beifall für einen emporſtimmenden Auftakt des regelmäßigen Konzertreigens.. Eine Thoma ⸗Ausſtellung. Die Ludwigs⸗ Galerie in München, Ludwigſtr. 6 veranſtaltet bis 23. November eine Ausſtellung Hans Thoma, Meiſterwerke aus den Jahren 1870-1890. Der Hauptakzent dieſer Ausſtellung wurde auf die male⸗ riſch beſonders hochſtehenden Landſchaften und Stilleben aus dieſer Frühzeit des Meiſters ge⸗ legt. Eine größere Anzahl bisher noch garnicht ode! wenig bekannter Gemälde aus Privatbeſitz zeigt ſo das Werk des großen Künſtlers von ſeiner bedeu⸗ tendſten Seite. 5 Eine Matiſſe⸗Ausſtellung in Berlin. Die be⸗ kannte Berliner Galerie Thannhauſer bereitet mit Unterſtützung von in⸗ und ausländiſchem Privatbeſitz eine umfangreiche Ausſtellung des Geſamtwer⸗ kes von Henri Matiſſe vor, die im Laufe des Winters ſtattfinden wird. Außer den Bildern jeder Epoche des Künſtlers werden Graphiken und Zeich⸗ nungen gezeigt werden. ſtimmung des Anfangs⸗ und Endſatzes der Pathe⸗ zernen Muſchel entſchieden zu ſtatten. Die gegen das Zurück zum Bühnenmaler! Von Leopold Jeßuer Am vergangenen Samstag hat im Berliner Staatlichen Schauſpielhaus die Premiere des von Jeßner neuinſzenierten„Don Carles“ ſtattgefun⸗ den Jeßner ſelbſt äußert ſich zu dem von ihm neuaufgerollten Problem der Rückkehr zur dekorativen Bühnen malerei: Jede Klaſſikerinſzenierung bedeutet heute— von vornherein— ein Problem, das immer wieder neu gelöſt ſein will. Unverſtändlich erſcheint demgegen⸗ über jene Intranſigenz der Anſicht: die Ewigkeits⸗ werte der Klaſſiker auf der Bühne in einer feſtgeleg⸗ ten Norm zu ſtabiliſieren. Ewigkeit bedeutet in die⸗ ſem Falle: jeder Zeit das ihr Gemäße geben zu können. 5. i Als ich diesmal an die Neuinſzenierung des „Don Carlos“ ging, wurde mir klar, daß ſchon die ſzeniſche Löſung eine andere ſein müſſe als die meiner Inszenierung im Jahre 1922. Gerade die Veränderung der„mise en scene“ als Ausdruck einer allgemein gültigen Wandlung erſcheint mir bedeutſam. Hiezu will ich ein paar Anmerkungen geben. 5 0. a Ich bin mir nicht untreu geworden, heute die architektoniſche Bühne von damals nicht mehr als Diskuſſion betrachte. In ihrer damaligen programmatiſchen Tatſache diente ſie dazu: die Idee des Werkes zunächſt einmal klarzuſtellen und nach ihr die Darſtellung zu gliedern. Die Gliederung iſt inzwiſchen zur Selbſtverſtändlichkeit geworden. Sie iſt eingefangen worden ſelbſt veriſtiſcher Stücke Sie läßt ſich heute ohne ſtaltung des Milieus, ob nun dieſes hiſtoriſch oder naturaliſtiſch iſt. 5 8 5 Damit iſt nicht eine Rückkehr zum Meiningertum oder zum Realismus der Vorkriegszeit gemeint. Es gibt in dieſem Sinne überhaupt keine Rückkehr. Denn jede neue ſzeniſche Erkenntnis baut ſich auf dem bereits Erreichten auf. Wenn man hiſtoriſch⸗ wenn ich in der Dekoration weiteres verſchmelzen mit der dekorativen Ausge⸗ kritiſch betrachtet, muß ſich hier einfach der Satz füllen von der Theſe, der Antitheſe und der& theſe. Mit derſelben Geſetzmäßigkeit, wie ſeiner der naturaliſtiſchen Bühne die kuliſſenloſe Stu bühne folgte, ergibt ſich nun die Verſchmelzung der in den Beſtrebungen der heutigen Bü „mise en scene“, und mit anderen Worten der M ler iſt heute ebenſo wichtig wie der Architekt. Wenn ich mich in meiner damaligen„ N los“-Aufführung daher auf die requtſttenloſe Strnads konzentierte und eine einzige, ſehr ins ſpringende Barockſäule— das Symbol des ſchen Hofmilieus— hinſtellte, wenn damals Garten von Aranjuez durch den Raum und raum der breitauslegenden Treppe geſtaltet wu ſo geſchah dies in Konſequenz eines Prinzip; ſo wie es mir nach den heutigen Erkenntniſſen de Theaters konſequent erſcheint, den„Don Carlos“ ſogenannten Dekorationen ſpielen zu laſſen, die ſich jede Gelegenheit zu räumlich gegliederter Da ſtellung betonen e 1 1 Preisträger eines Franz Schubert⸗P ſchreibens. Der Muſikverlag Hug hatte ei Schubert⸗Preisausſchreiben“ erlaſſen, das ſchieden worden iſt. Den erſten Preis von gewann Hermann Wunſch mit einer Kot nach Hölderlinſchem Text, betitelt„Chor der te ſchen Alten“. Den zweiten Preis von 1500 M hielt Hugo Hermann(Reutlingen) für e paſtorale nach einem Gedicht von Ernſt Krau dritten Preis von 900 Mk. der Komponiſt Moeſchinger(Bern) für einen Chor n. n b e Eine Wiener Feſtſpielhausgemein Wien iſt eine Feſtſpielhausgemeinde im Entſte begriffen, die eine Zuſammenfaſſung tener Feſtwochen⸗Intereſſenten zweckt. Die nächſtjährigen Feſtwochen ſollen bere durch die Wiener Feſtſpielgemeinde vorberef werden, um einen ähnlichen Mißerfolg zu verh dern, wie er in dieſem Jahre und im Vorfahre zi rei verzeichnen war. 4. Seite. Nr. 530 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] Donnerstag, den 14. November 1929 Trüber Herbstmarkt 5 Der Wochenmarkt zeigte heute ein wenig freund⸗ liches Geſicht. Eine richtige Herbſtſtimmung lagerte über dem Ganzen. Feiner Regen rieſelte von Zeit zu Zeit hernieder. Die Stimmung war recht un⸗ freundlich. Auf den Beſuch war das Wetter nicht ohne Einfluß, denn heute konnte man die einzelnen Reihen bequem durchwandern, ohne allzuoft anzu⸗ ſtoßen. Das Geſchäft war weſentlich ſchwächer als an den letzten Tagen. Die Zufuhr war wieder aus⸗ gezeichnet. In größerer Menge war Roſenkohl an⸗ geboten. Der Preis ſtellte ſich auf 30 Pfennig für das Pfund. In Blumenkohl, Wirſing, Weiß⸗ und Rotkraut, Schwarzwurzeln, Salat jeder Art, konnte jeder Bedarf gedeckt werden. An den Obftſtänden iſt die Auswahl nach wie vor ſo reichlich, wie ſelten in den letzten Jahren. Auch an den Geflügel⸗ und Wildbretſtänden herrſchte ſtarker Betrieb. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln 5,56: lat⸗Hdartoffeln 12—15; Roſenkohl 30 bis 40; Wirſing 12—15; Weißkraut—10; Rotkraut 1215; Blumenkohl, Stück 10—120; Karotten, Bſchl.—10; Gelbe Rüben 10; Rote Rüben 10—12; Spinat 12—15; Mangold 1215; Zwiebeln 10—12; Grüne Bohnen 90—40 Feldſalat 804100; Kopfſalat, Stück 10—35; Endivienſalot, Stück 6 bis 15; Oberkohlraben, Stück—10; Erdkohlraben 10—12; Tomaten 2540; Radieschen, Bſchl.—10; Rettich, Stück 1015; Meerrettich, Stück 200; Schwarzwurzeln 3040; Kürbis 10; Suppengrünes, Bſchl.—10; Peterſilie, Bſchl. 810; Schnittlauch, Bſchl.—8; Lauch, Stück—18; Aepfel 1295; Birnen 15—35; Trauben 40—80; Preiſelbeeren 55 bis 65; Hagebutten 35; Hagebuttenkerne 60; Hogebutten⸗ mark 60; Nüſſe 50—60; Haſelnüſſe 60—80; Kaſtanien 18 bis 25; Zitronen, Stück—12; Orangen 25—35; Bananen, ick 815; zrahmbutter 240— 260; Landbutter 190 bis Weißer Käſe 50; Eier, Stück 12—25; Aale 180; Hechte 160480; Barben 100—120; Korpfen 140—160; Schleien 180; Breſem 80100; Backfiſche 50—60; Kabeljau 60—80; Schell⸗ ſiſche 50—80; Goldbarſch 50—00; Bratſchellfiſche 35—40; Seehecht—90; Stockfiſche 90—50; Hahn, geſchlachtet, Stück 150600; Huhn, geſchlachtet, Stück 200—650; Enten, ge⸗ ſchlachtet, Stück 400—800; Tauben, geſchlachtet, Stück 80 bis 130; Gänſe, geſchlachtet, Stück 900—1800; Rindfleiſch 120; Kuhfleiſch 90; Kalbfleiſch 140; Schweinefleiſch 140160; Ge⸗ frievfleiſch 72; Reh⸗Ragout 100; Reh⸗Bug 150; Reh⸗Rücken und Reh⸗Keule 250; Haſen⸗Ragout 120; Haſen⸗Schlegel und Rücken 180; Hafen, ganz 150; Champignon 80100; Grün⸗ velzker 540; Pfifferlinge 80—120. Milcherzeugniſſe als Kalkſpender „Keine tieriſche oder pflanzliche Zelle, keine tieri⸗ ſchen oder pflanzlichen Säfte ohne Kalk.“ Den Kalk, den wir zum Aufbau und zur Erhaltung des Orga⸗ nismus gebrauchen, beziehen wir, wie alle Mineral⸗ ſtoffe, aus der Nahrung. Dabei wiſſen wir auf Grund genauer Unterſuchungen, daß unſer Körper ganz be⸗ trächtliche Mengen Kalk zu ſpeichern vermag, um im geeigneten Moment auf dieſe Reſerven zurückgreifen zu können. Neueſte Forſchungen haben erwieſen, daß Kalk eine wichtige Rolle in der Tä⸗ tigkeit des Herzens ſpielt, inſofern, als er die Zuſammenziehung oder Syſtole des Herzens för⸗ dert, alſo in geſunden Tagen etwa ſo wirkt, wie wir es beim Kranken mit herzanregenden Mitteln erzielen können. Und man nimmt heute an, daß die Wirkung ſolker Herzmittel auf nichts anderes hinausläuft, als den Herzmuskel für ſein normales Reizmittel Kalzium empfänglich zu machen. Dieſes eine Beiſpiel möge genügen, um zu zeigen, von welcher Wichtigkeit Kalk und Kalkzufuhr für den Or⸗ ganismus iſt. Kalk bezieht der menſchliche Körper aus der Nah⸗ punng als Kalziumoryd. Der Kalkgehalt der ein⸗ zelnen Nahrungsmittel iſt nun ein ſehr verſchieden großer; haben wir in 1 Kilo Weißbrot 0,28 g Kalk, ſo iſt der Gehalt der Wurzelgemüſe in 1 Kilo 2,04 g. Den höchſten Kalkgehalt aber beſitzt die Milch mit 2,8 g je Kilo. Sie iſt alſo ein ganz vorzüglicher Kalkſpender, zu⸗ mal wenn wir hören, daß der Minimalbedarf an Kalk für den Erwachſenen etwa bei 1,0—1,5 g je Dag liegt. Ein Ueberangebot an Kalk ſchadet dem Organismus auf keinen Fall. Unbegründet iſt die Sorge, kabbreiche Koſt führe zur Arterienverkalkung. Für den Kalbſtoffwechſel entſcheidet anſcheinend nicht immer die abſolute Menge des agebotenen Minerals, ſondern das Verhältnis der geſamten Mineralſtoffe zu einander in den verſchiedenen Koſtformen. Wir kennen heute leider genug moderne Koſtformen, die mit einer Unterbilanz mit Bezug auf den Kalk ar⸗ beten. Eine Koſt, in der Fleiſch, Kartoffeln, Brot, Fette, Mehlſpeiſen vorherrſchen, iſt erwieſenermaßen zu kalkarm. Wird ſie aber ergänzt durch Milch, Käſe und Gemüſe, ſo deckt ſie vollſtändig den Kalk⸗ bedarf des Körpers. Neben der Milch iſt der Käſe einer unſerer wichtigſten Kalkſpender. Im Käſe ſind die Kalkſalze der Milch zum größten Teil mit dem Käſeſtoff verbunden. Die Süßmilch⸗ käſe ſind im allgemeinen reicher an Kalk als die Sauermilchküſe und damit als Kalkſpender die wert⸗ volleren. Ihr Kalkgehalt beträgt etwa 1 Prozent.— Butter kommt als Kalkſpender kaum in Betracht; uhr Geſamtmineralſtoffgehalt beträgt nur 010,28 Prozent, und davon kommen auf Kalztumoxyd etwa 23 Prozent, ſo daß alſo ihr Gehalt an Kalk beſten⸗ falls auf 0,05 Prozent käme. Man ſollte alſo über⸗ all da, wo infolge der wirtſchaftlichen Not eine ge⸗ wiſſe Einſeitigkeit in der Ernährung Platz zu grei⸗ fen droht, Milch und Käſe als relativ wohlfeile Ergänzungsnahrungsmittel mehr n Bi. Die päbagogiſche“ Maroniverkäufer Ueber dem Meßplatz liegt dichte Nebelſchwere. Trotz des Sonntags haſten die Menſchen dahin, ſche⸗ mengleich. Faſt unbeachtet an ſeinem Standort ſcheint der Maroniverkäufer zu ſein, denn kundenhei⸗ ſchend irren ſeine Augen in die trübe Leere. Ihm iſt das kalte, aber klare Wetter lieber. Da wird der lockende Geruch ſeiner gebratenen Früchte noch unter⸗ ſtützt von der Ueberſichtlichkeit des Tages. Aber ſo! Will niemand kaufen? Er wird dienſtbereit. In ſeinem Sichtkreis erſcheinen die Jungens. Der Alte beginnt ſein Geſchäft und verſteht es auch. Jede Handhabung wird von freundlichen Worten begleitet. Perſonelle Kundenwerbung! Bereits iſt die erſte Tüte abgefüllt und dem jungen Empfänger entſpre⸗ chend der Geſchäftsbedingung„Zug um Zug“ über⸗ reicht. Halblaut ſagt dabei der kleine Käufer zu einen Kameraden„ä biſſel wenig“. Des Verkäufers en ſind jedoch gut. Witzig und ſchlagfertig gibt dem Vielbegehrenden noch eine erzieheriſche Drein⸗ „Ma muß a mit Weenigem zufriede foi!“— Wie eine enorme Sicherung der Verkehrsverhält⸗ niſſe ermöglicht wird, zeigte in dem am Dienstag abend im alten Rathausſaal abgehaltenen Licht⸗ bilder ⸗ Vortrag der Verein für Rad⸗ fahrwege, Zentralſtelle Berlin. Herr Vollraht von der Solidarität bemerkte in ſeinen Einleitungsworten, daß der Vor⸗ trag dem Schutze des Verkehrs und dem Schutze des Publikums dienen ſoll. Bei den heutigen Verkehrs⸗ verhältniſſen ſei es wirklich keine beſondere Freude mehr ſein Fahrrad zu beſteigen oöer mit dem„Auto des kleinen Mannes“ einen Sonntagsausflug in Gottes freie Natur zu unternehmen. Er wies da⸗ rauf hin, daß unbedingt zur Schaffung von Radfahr⸗ wegen geſchritten werden muß, die dann eine gewal⸗ tige Entlaſtung des Verkehrs ermöglichen. Dieſes Ziel zu fördern und zu erreichen iſt Zweck und Ziel des Vereins für Radfahrwege, der bereits über große Erfolge berichten könne. Daß aber die Schaf⸗ fung ſolcher Radͤfahrwege Koſten mit ſich bringe, ſei ſelbſtverſtändlich. Daher ſei es Pflicht eines jeden Radfahrers, dieſem Verein durch ſeinen Beitritt ſeine Unterſtützung zu gewähren. Dem nun folgenden Lichtbildervortrag des Herrn Trunz⸗Berlin folgten die zahlreich erſchienenen Radfahrer und Radfahrerinnen mit größtem Intereſſe. Herr Trunz wies zunächſt darauf hin, daß die heutigen Verkehrs⸗ vephältniſſe die Schaffung der Radfahrwege in jeder Stadt und jedem Land unbedingt erfordern. Um dieſes ideale Ziel zu erreichen und an der Löſung des ſchweren Verkehrsproblems mitzuarbeiten, hat ſich der Verein für Radfahrwege gebildet, der aus folgenden Korporationen geſchaffen wurde: Verein Deutſcher Fahrrad⸗Induſtrieller, Bund Deutſcher Verkehrs⸗Vereine, Reichsverband Deutſcher Mechani⸗ ker, Reichsverband der Fahrradhändler, Vereinigung Deutſcher Radſport⸗Verbände, Arbeiter⸗Radfahrer⸗ bund Solidarität, Deutſcher Rad⸗ und Motorfahrer⸗ Verband Concordia, Bund Deutſcher Radfahrer. Neuerdings traten auch die Auto⸗ und Motorrad⸗ fahrerverbände bei, denn auch dieſe Verbände haben erkannt, daß die Schaffung der Nadfahrwege ein dringendes Gebot unſerer Zeit bedeutet. Sicherung des Verkehrs und Sicherung der Menſchen und der Materialien iſt der einzige Zweck des Verbandes. Herr Trunz wies darauf hin, daß die Schaffung der Radfahrwege gewiſſe finanzielle Opfer erfordere, daß dieſe aber keineswegs ſo hoch ſeien, wie die Schaf⸗ fung von Autoſtraßen und des Nürburg⸗Ringes. Durch ganz Deutſchland ſollen dieſe Radfahr⸗ wege mit einander verbunden und ſo ein Ideal⸗ zuſtand des Radfahrverkehrs geſchafſen werden. Durch die Schaffung ſolcher Radfahrwege in Stadt und Land haben die Radfahrer, die in Deutſchland eine Zahl von über 12 Millionen erreichen und die den übrigen Fahrzeugen zahlenmäßig weit über⸗ legen ſind, ihre eigenen Fahrſtraßen und ſind ſo von den übrigen Verkehrswegen geſondert. Auto, Motor⸗ rad, Fußgänger und Radfahrer können ſich nicht mehr behindern. Eine enorme Verkehrsſicherung iſt erreicht. Auch volkswirtſchaftlich bringt die Schaf⸗ fung der Radfahrwege durch ganz Deutſchland man⸗ chen Vorteil. Während beim Nürburg⸗Ring die Veobachtung gemacht wurde, daß die umliegenden Ortſchaften finanziell von der Anlegung dieſer Auto⸗ Rennſtraße wenig gewonnen haben, da die Auto⸗ und Motorradfahrer nach Beendigung der Rennen ſchnell wieder ihrem Heimatort zuſtreben, iſt bei der Schaffung der Radfahrwege damit zu rechnen, daß der Radfahrer bei ſeinen Sonntagsausfahrten in ideale Landſchaftsgegenden auch dort etwas ver⸗ 2 In der Gröffnungsſitzung des„Feuerio“ am Montag wurde daß nachfolgende allgemeine Lied geſungen, das das Elferratsmitglied Carl Brenner verfaßt hat. Was braucht man heit in Summerfriſch' zu fahre? Wo alles do! und doch ſo noh! Des kann man ſich gemütlich alles ſchbare Man hots for loh! un eweſol Was öhune mir in Nord⸗ und Oſtſeebäder? Die deier ſin, wo's Bier ſo dinn! Des weeß ganz ſicher heit de dümmſchte Peter; S' war nor e Gſchbin un kee Gewinn! Farſcht mit Bootcher leicht zum Strandbad naus Alles findſcht do, alles ſigſcht do draus: Der Nixe Danz, der Männerkranz, e fröhlich [Publikum, Schwiegermütter laafe ſelbſcht im Bad'anzug draus lrum! Beim Eintritt üwer Kies un große Schrotte Do fangt's ſchun an— am Reſtaurant Ee Laager allermöglicher Klamotte Liegt vorne dran, du hebſchd de Baan!—— En Schwarm vun Mädelcher, wie anzubeiße, Halt dich umringt— des macht beſchwingt. Beim Strandbad herrſche retzend ſchöne Weiſe, Was unbedingt in Stimmung bringt! Un mit eener dappt mer ball zu zwett Nein ins Waſſer, eil is des ſo nett Des Plätſchere, des Dätſchere, un's ganze [Waſſerg'ſpiel! Kinner, Kinner, Kinner,'is halt doch e eige'fühl! Un noch em Bad gehts raus zum Promenade Am ſchöne Strand, im dicke Sand Betrachſchd die Buſe, Hüfte un die Wade! S' is wie bekannt— recht intereſſant! Die allerneuſchde Sache vun de Mode Ganz koloſal— wie Maskebaal Die junge un die alte Waſſerſchoode Noch freier Wahl— im Sunneſchtrahl! Do laaft eener wie en Beduin, Do en Ramſes grad wie uff de Bihn! Der Adam un die Eva ſelbſchd im beinaß' ſtilecht [Kleed! Anſer Strandbad So 4 biſſel Strandbad bringt halt allerhand vun 3 3 N[Freed 5 Nadfahrwege ein Verkehrsproblem zehrt und ſeinerſeits ebenfalls zur Hebung des Wirt⸗ ſchaftslebens beiträgt. 5 Der Sprecher wies dann darauf hin, daß der Verein bereits große Erfolge zu verzeichnen hat. So werden in Pommern 1250 Km. Radfahrerwege, in der Rheinprovinz 750 Km. und in Brandenburg wahrſcheinlich 2000 Km. Radfahrwege geſchaffen. In verſchiedenen Bezirken werden neue Straßen nur mit Radfahrwegen angelegt und in vielen Bezirken wird der Verein beim Bau einer neuen Straße be⸗ fragt, ob die Anlegung eines Radfahrweges erfor⸗ derlich iſt. Beſonders in Norddeutſchland, Brandenburg und Mitteldeutſchland hat der Verein gewaltige Erfolge zu verzeichnen, denn überall ſind Radfahrwege mit großen und klei⸗ neren Mitteln und mit Unterſtützung des Vereins angelegt worden. An Hand von Lichtbildern und Statiſtiken zeigte der Sprecher die idealen Verhält⸗ niſſe bei Schaffung der Radfahrwege. Erfreulicher⸗ weiſe konnte feſtgeſtellt werden, daß die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden den Beſtrebungen größten⸗ teils das weitgehendſte Intereſſe entgegenbringen und die normen Arbeiten des Vereins anerkennen. Mitunter mußten aber auch leider Behördenmitglie⸗ der an Hand von Statiſtiken und Zählungen darauf hingewieſen werden, daß die Schaffung der Radfahr⸗ wege unbedingt erforderlich und das Fahrrad pro⸗ zentual dem Auto und Motorrad weit, weit über⸗ legen iſt und keineswegs als Verkehrsmittel ausſter⸗ ben wird. Mitunter ſtößt die Schaffung der Radfahrwege in manchen Städten infolge der finanziellen Frage auf Schwierigkeiten. Aber auch mit geringen Mitteln iſt dieſe Kardinalfrage zu löſen. Breite Promenaden, Waldwege können durch Einrammen von Pfählen in Radfahr⸗ und FJußgängerwege getrennt, Straßen⸗ gräben durch Aufſchüttung leicht zu Radfahrwegen umgewandelt werden, wobei die Baumreihen als Ab⸗ grenzung des Radfahrweges dienen können. Deiche, Feuergräben an den Eiſenbahnlinien, Feldwege laſ⸗ ſen ſich ebenfalls leicht und bei geringen Koſten zu Radfahrwegen anlegen. Durch Pachtung von Forſt⸗ wegen und Feuergräben uſw. durch den Verein wird auch dem Erholungsbedürfnis des Radfahrers Rech⸗ nung getragen. Dieſe Fahrwege ſind allein den Mit⸗ gliedern des Vereins, die durch einen Jahresring ſich ausweiſen können, zugänglich. Bilder aus Bran⸗ denburg, Sachſen, Bayern, Württemberg, Baden, Heſſen, Rheinland, Holland und Dänemark zeigten die verſchiedenen Arten der Radfahrwege. Statiſtiken über Verkehrsſtärke und Unfälle zeigten eindringlich, wie notwendig die Schaffung der Radfahrwege iſt. Die Anſicht, daß das Fahrrad vom Motorrad ver⸗ drängt würde, widerlegt der Redner durch Statiſtiken aus verſchiedenen Großſtädten. Zum Schluß ſeiner Ausführungen bat Herr Trunz die Radfahrer und Radfahrerinnen, aus ihrer bis⸗ herigen Reſerve herauszutreten und durch Anſchluß an den Verein ebenfalls zur Hebung des Verkehrsweſens beizutra⸗ gen. Durch den geringen Jahresbeitrag unterſtützt der Verein ſelbſt finanziell den Bau der Radfahr⸗ ſtraßen, ſodaß letzten Endes die geringen Beiträge wieder weit günſtiger den Radfahrern zugute kom⸗ men. Die Schlußworte gipfelten in dem Wunſch, daß auch in Mannheim bald eine Zweigſtelle des Vereins für Radfahrwege gebildet werde. Bei den idealen Aufgaben und den heutigen ſchwer zu löſenden Ver⸗ kehrsverhältniſſen ſind dem Verein für Radfahrwege nach wie vor, auch in Mannheim und Umgebung, die beſten Erfolge zu wünſchen. Bwyg. Do mache paar im Waſſer Ringelreihe E ſchön Idyll! un nit arg ſtill; Dort ſchwimmt en Gummikavalier ins Freie! Der macht jo ſtill, was ſie aach will! Zwee Dicke ſchöbbe Waſſer uff die Glatze! Des'fallt de Herrn— die hawes gern E Dinni haut eem Frechdachs uff die Datze, Weil er vorher— zu familiär! Widder eni macht en Schwimmſtudent, Ener halt ſe unne mit de Händ Do zawelt was, do krawelt was, bis endlich ſie 8 kapiert Un hinnenoch, do werds glei nochemol prowirt! Was hot die Zeit die Sache doch gewandelt! E ann'ri Welt— wo ſich do meld“ Heit werd nit erſchd ſo langſam angebendelt Heit, wann ſie'fällt— do werd ſe'ſtellt. Im Badkoſtüm muß ſie ſich präſentiere! Die künftig Braut— wie ſie gebaut! Dort ſteht man, ob ſe wirklich cunfemire Man is vertraut— wie mit'r Braut Wanns dann klappt, dann geht des annre flott Weil die Lieb kee Hindernis mehr hot. Des Bräutche hot beim Bräutigam die Sehnſucht lſchnell entflammt S' fehlt am Strandbad blos noch ſo e fliegend [Standesamt! * * Kartoffeldiebſtahl. Ein Sack Kartoffel, etwa 1½ Zentner, wurde in einem Hausgang in 07 vorgefunden. Die Kartoffeln dürften von einem Diebſtahl herrühren. Der Eigentümer wolle ſich an die Kriminalpolizei wenden. — Film⸗Rundſchau Capitol:„Das rote Brandmal.“ Ein Film der wertvoller iſt, als er es nach ſeinem Titel zu ſein ſcheint. Auf der Gefangeneninſel mitten im Ozean herrſcht ein Scharfrichter über Tod und Leben, er kommt mit einem entlaſſenen Sträfling wegen eines Mädchens in Konflikt, befiehlt ſtatt der Heimreiſe ſeine Hinrichtung und erkennt im letzten Augenblick, durch das rote Brand⸗ mal am Hals, ſeinen Sohn. Das gute Zuſammenſpiel aller Darſteller und der packende Aufbau der Szenen ſor⸗ gen für eine natürliche Spannung, die bis zuletzt anhält. Aus der Reihe der Darſteller ragt G. vSeyfferttz als Scharfrichter hervor, der eine ausgezeichnete Charakter⸗ ſtudie des Mannes ſchafft, der in Willkür und Grauſamkeit ſeinen Lebenszweck ſieht. Kommunale Chronik Um die Nachfolge des Oberbürgermeiſters Fieſer Baden⸗Baden, 13. Nov. In der Frage der Nach⸗ folgeſchaft des Oberbürgermeiſters Fieſet iſt eine konkrete Löſung noch nicht gefunden worden. Eines⸗ teils wünſcht man aus Erſparnisgründen den jetzi⸗ gen Bürgermeiſter Elfner allein mit der Wahrneh⸗ mung der Geſchäfte zu betrauen, andererſeits hält man es auch für angebracht, eine jüngere tüchtige Kraft von auswärts herbeizuholen, wobei die Mög⸗ lichkeit in Betracht gezogen wird, im Bewährungs⸗ falle den Bürgermeiſterpoſten nicht mehr mit einem Juriſten, ſondern mit einem Techniker zu beſetzen. Hierfür würde der vor kurzem ernannte Oberbaurat Moldenhauer in Betracht kommen. Das Zen⸗ trum dürfte wahrſcheinlich einen eigenen Kandidaten nominieren, ſodaß ſich jetzt drei Richtungen gegen⸗ überſtehen. Keine Beanſtandungen * Ludwigshafen, 13. Nov. Im Stadtrat hatte die Vergebung der Anſtreicherarbeiten für das Um⸗ ſpannwerk eine Ausſprache hervorgerufen. Es war von verſchiedenen Reönern behauptet worden, daß einſeitige Bevorzugungen vorgekommen ſeien. Der Reviſionsausſchuß, dem die Sache durch* Stadtratsbeſchluß übergeben wurde, iſt zu der l Ueberzeugung gekommen, daß auf Grund der Akten⸗ lage und der Ausführungen der verantwortlichen Referenten die Vergebung der Arbeiten für den Fertiganſtrich im Umſpannwerk an die Firmen Heller und Drexler nicht zu beanſtanden iſt und daß keine Anhaltspunkte dafür vorliegen, daß ſtädtiſche Dienſtſtellen Einfluß auf die Vergebung ausgeübt haben. Der Ausſchuß beſchließt, mit dieſer Feſtſtel⸗ lung die Angelegenheit als geklärt und als erledigt zu betrachten. Gemeinſame Liſten für die Stadtratswahlen * Speyer, 13. Nov. Wie eine geſtern abend ab⸗ gehaltene Ortsgruppenſitzung der Deutſchen Volkspartei ergab, darf es als Tatſache ange⸗ ſehen werden, daß die Deutſche Volkspartei, die Deutſche Demokratiſche Partei und die Bayeriſche Volkspartei für die bevorſtehende Stadtratswahl eine Liſtenverbindung hinſichtlich der Reſtſtimmen eingehen, ſo daß der weitaus größte Teil des Bür⸗ gertums bei der Wahl geſchloſſen vorgeht. * Kaiſerslautern, 13. Nov. Bayeriſche Volks⸗ partei und Zentrum werden auch zur bevorſtehenden Stadtratswahl wieder eine gemeinſame Kandidaten⸗ liſte aufſtellen. Auch Bayreuth in Nöten * Bayreuth, 13. Nov. In der Stadtrats⸗ ſitzung fragte ein Stadtrat, ob es richtig ſei, daß die ſtädtiſchen Beamten am Monatsende nur Teil ⸗ zahlungen ihres Gehaltes bekommen hätten. Der Oberbürgermeiſter erwiderte, daß infolge der geſpannten Finanzlage und um einen Teil der Rech⸗ nungen von Geſchäftsleuten begleichen zu köunen, Gehälter über 400/ erſt drei Tage ſpäter ausbe⸗ zahlt wurden. ** J Ladenburg, 11. Nor. Aus der füngſten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: Der mit der badiſchen Staatsſchulden verwaltung Karlsrühe getrdoffenen Vereinbarung über Aufwertung und [Verzinſung eines von der Gemeinde vor Kriegszei⸗ ten aufgenommenen Vertragsdarlehens wurde zu⸗ geſtimmt.— Der Bezirksſparkaſſe Ladenburg wird die Anbringung von Reklameſchildern an verſchiede⸗ nen Stellen innerhalb der Stadt geſtattet.— Die Verſteigerung der abgängigen Gemeindebäume wurde genehmigt.— Die Vornahme einer Haus⸗ ſammlung zu Gunſten des Landesverbandes Ba⸗ den des Vereins für das Deutſchtum im Auslande wird abgelehnt, da in letzter Zeit derartige Haus⸗ ſammlungen nur allzuoft die Einwohnerſchaft in An⸗ ſpruch nahmen.— Von der Anmeldung des Zimmer⸗ geſchäfts Sebaſtian Hauck wurde Kenntnis genom⸗ men.— In das unbewegliche Vermögen eines Ab⸗ gaberückſtandsſchuldners ſoll das Liegenſchaftsvoll⸗ ſtreckungsverfahren eingeleitet und die Zwangsvoll⸗ ſtreckung durch Zwangsverſteigerung ausgeführt werden.— Den monatlichen Barunterſtützungs⸗ empfängern wird vorläufig im Monat 1 Zentner Kohlen in Form der Abgabe von Gutſcheinen be⸗ willigt.— Eine Innen renovierung bes Rat⸗ hauſes ſoll erfolgen und die Arbeiten ausgeſchrie⸗ ben werden.— Der Reinigungsdienſt des Rathauſes wind Frau Friedrich Schmitt Ww. übertragen.— Den am Gewerbeſchulneubau beſchäftigten Handwerksmeiſtern ſoll die Beſchäftigung lediglich einheimiſcher Arbeiter vertraglich zur Pflicht gemacht werden. sch. Hockenheim, 11. Nov. Schon ſeit Jahren iſt durch die hieſige Stadtgemeinde eine Umge hungs⸗ ſtraße unſerer Stadt geplant, die weſtlich der Rheintalbahn vorüberziehen und den überaus ſtar⸗ ken Durchgangsverkehr von den Haupt⸗ ſtraßen der Stadt ableiten ſoll. Wegen der Pläne mit der Hafraba wurde aber das Projekt ſeither zurückgeſtellt. Da es aber den Auſchein hat, daß es mit den Hafrabaplänen nichts werden wird, hat die Stadt den Plan der Umgehungsſtraße erneut auf⸗ gegriffen. Bürgermeiſter Klein wandte ſich in dieſer Angelegenheit mit dringlichen Vorſtellungen an die badiſche Regierung. Das badiſche Finanz⸗ miniſterium hat die erfreuliche Mitteilung gemacht, daß für den Bau der Umgehungsſtraße Hockenheim in den Staatsvoranſchlag für 1930/31 die Summe von 250 000/ eingeſetzt würde. Damit dürfte gute Ausſicht beſtehen, daß das Projekt in abſehbarer Zeit zur Ausführung kommen wird. Kleine Mitteilungen Der Budapeſter Senat für öffentliche Arbeiten hat die Umbenennung eines Teils der bisherigen Stephanſtraße, einer der vornehmſten Straßen Budapeſts, in Albrecht Ajtoſi⸗Dürer⸗ Straße“ und der Ilka⸗Straße in„Nürnberger⸗ Straße“ angeordnet. Schluß des redaktionellen Teils 2— 2 S 8 IPENATEN Y l I 8. * 0* 47 1 5 8 22 . 925 * n,, 5 * r OV D annhei Helene Böhlau, die Dichterin der Frau Von Helene Glaue Helene Böhlau erzählt einmal, daß ſie ſchon früh den Drang verſpürt habe, Menſchen zu geſtalten, und in einer der kleinen Weimarer Geſchichten läßt ſie ihre Geſtalten, unter denen ſich manch närriſcher Kaus befindet, an ſich vorüberziehen. Sie alle wer⸗ den auch am Feſttage, dem 70. Geburtstage der Dich⸗ terin, nah ſein. Wie dem Gomelchen, der geliebten Großmutter ihrer Kindheitstage, iſt es ihr vergönnt auf ein reiche hen zurückzublicken, in dem ſie Samen ausſtreuen durfte, der ſchon zu ihren Leb⸗ zeiten Frucht trug, Als eine ſolche Frucht ihres Schaffens dürfen wir es bezeichnen, daß ſich Anſchau⸗ ungen durchgeſetzt haben, für die Helene Böhlau mit N 2 2 Die erſie Ehrenbürgerin einer deulſchen Anzverſität Frou Eliſabeth V J ie Gründerin und Präſi⸗ dentin der Land 0 5 n Frauenvereine, erhielt anläßlich ihres ages von der Univerſität Königsberg das Ehren ervecht verliehen. Es iſt das erſte Mal, daß einer Frau dieſe Ehrung zuteil Wird dem nie verſiegenden Idealismus und dem Mute ihrer Perſönlichteit von Jugend auf eintrat. Na⸗ mentlich die Frauen werden dankbar der Frau ge⸗ denken, die ſich mit der Glut und Leidenſchaft ihrer Dichterſeele in die Lage der Frauen verſetzte und aus der Tiefe eigenen Fühlens und Erlebens Frauengeſtalten ſchuf, die die Verkörperung reinen, freien Menſchentums ſind. Schon in ihren Jugendwerken zeichnet ſich leiſe die Linie an, die in den großen Romanen dann klar hervortritt und ſich in allen Werken ſeither ver⸗ folgen läßt: allem, was die Seele einengt und ver⸗ biegt, was die Entwicklung der Perſönlichkeit hemmt. allem Unwahrhaftigen, Gekünſtelten, Gemachten, aller Heuchelei ſagt die Dichterin den Kampf an(Rangier⸗ bahnhof, Halbtier, Verſpielte Leute). Naturnahe und erdenſicher und dadurch feſt gegründet, will ſie die Menſchen in„freier Würdigung alles Menſchlichen“, „wahr in jedem Empfinden“ ſich entwickeln ſehen. Falſche Vorurteile, die der Perſönlichkeitsentwick⸗ lung entgegenſtehen, müſſen fallen. So erhebt ſie für die Frauen der gber Jahre ihre Stimme:„Gebt ihnen Arbeit, daß ihnen die Seele weit wird, und ein Kind, das ihnen das Herz froh macht!“ Sie wagt es aber auch, auf den Zwieſpalt hinzuweiſen, der für die Frau aus der Verbindung von Mutter⸗ ſchaft und Beruf entſtehen kann: Olly, die geniale Künſtlerin, nimmt mit Entſetzen wahr, daß die be⸗ ginnende Mutterſchaft die Kräfte der Seele vom künſtleriſchen Schaffen ablenkt! Zweierlei fordert Helene Böhlau von den Men⸗ ſchen: Wahrhaftigkeit und Güte. Immer wieder kehrt die Mahnung:„Gut miteinander ſein!“ oder, wie es im„Haus zur Flamm“ heißt:„Sei gut. Denk Gutes. Tu Gutes.“„Die Seele, das höchſte Gut, iſt ein Tropfen aus dem großen Meer Gott: durch Wahrheit bekommt er Feuer und Glanz, durch Güte für die anderen.“ Eine wundervolle Atmoſphäre der Reinheit und Wärme umgibt die Geſtalten der Dichterin. Man könnte von der Mehr⸗ zahl ſagen:„Ihre Seele gleicht einer ſonnenklaren Kriſtallkugel, von Licht überſchienen und durch⸗ leuchtet.(Kriſtallkugel) Viele ihrer Frauen treten, wie Beate, hinaus ing Leben,„voll Kraft und Mut und Freude“, ſie nehmen ihr Schickal auf ſich— Leid und Freud— und gehen aufrecht bis ans Ende.„Wahrheit in jedem Empfin⸗ den“ adelt ihr Tun. Kriſtine(Das Recht der Mut⸗ ter), Alma(Sommerſeele), Lori(Verſpielte Leute), Marie(Goldvogel), Dorettchen(Eine zärtliche Seele), Beate(Kriſtallkugel), Iſebies— ſie alle gehen ihren Weg mit nachtwandleriſcher Sicherheit, hin⸗ durch durch die Liebe,„in der die ganze große Selig⸗ keit liegt wie ein Zauber“. Aus dieſem ſtarken Er⸗ leben heraus ziehen ſie um ſich den weiten Kreis, den ſie durchleuchten und durchwärmen. Die„Wahr⸗ haftigkeit und die Güte“ löſen die warme Mütter⸗ lichkeit aus, die alles erfaßt, was ihnen nahe tritt. Auch Marianne(Sans zu Flamm), Katharinchen Schaket(Die kleine Goethemutter), das Gomelchen ſind ſolche Frauen,„die das Leben aller derer tra⸗ gen, die ihnen gehören. Sie leben in ſich und im anderen. Sie ſind die eigentlich Lebendigen hier auf Erden.“ Aus dieſer Verbundenheit mit dem Leben ergibt ſich in allen Werken Helene Böhlaus das zarte, innige Verhältnis zum Kinde und zur Natur. Mit der feinen Einfühlung wahrhaft müt⸗ terlichen Empfindens hat ſie hier zu geſtalten gewußt. Die„ſommerliche reife“ Frau Marianne mit ihrem Sohn Hermann, Maleens Mutter, Motte und Frie⸗ del, die dem Tode entgegengehende Frau Rauchfuf mit ihrer Beate, die Pfarrerin mit der zarten Alma, die Frau Rat mit ihren Ratsmädeln, die alte Kum⸗ merfelden mit ihren jugendlichen Schülerinnen, der Kantioler mit ſeiner kleinen Hoheit Dorettchen— wer könnte ſie je vergeſſen, alle dieſe verſtehenden Freunde der Jugend! Wie eng verknüpft iſt mit dem feinen Verſtändnis für das Junge, auf eigenen Wegen vorwärts Strebende der goldige Humor, der über Ecken und Kanten ſeinen milden Schein wirft! Wie leuchtet und ſprüht er in den Ratsmädelge⸗ ſchichten, wie verklärt er manche Geſtalt des alten Weimar— naturhaft nahe, erdenſicher, ſo ſind auch ſie alle durchs Leben gegangen. Das hat ſie, der En⸗ kelin des Gomelchen, ſchon in früher Jugend zu Freunden gewonnen. Mit der tiefen Liebe, die ſchon das Kind für Wald und Feld ihrer Heimat beſaß, hat die Dichte⸗ rin in allen ihren Schriften die Natur beſeelt und zu eigenem Leben erweckt. Die Geſtalten ihrer Werke ſind vielfach eins geworden mit dem farbigen Hintergrund, vor dem ſie vorübergehen: die Gärten. die Wieſen, die Wälder, die Berge ſprechen zu uns, wie die Perſonen, die wir lieb gewannen in Helene Höhlaus Dichtungen. Nicht nur ihrer Thüringer Heimat, auch den anderen Stätten, an die ihr Leben ie führte, hat die Dichterin ſich erſchloſſen, ſie alle derden uns in ihren Naturſchilderungen neu ge⸗ ſchenkt. „Die Frauen leben alles tief in ſich hinein. Die ganz Lebendigen unter ihnen ſind in ihrem Wiſſen, ihrem Handeln, ihrem Ertragen große Dichter und Fühler“. Mit dieſem ihrem eigenen Wort grüßen wir die große Dichterin zum 22. November. A Es ſoll die Frage beantwortet werden: auill Vor einer Woche haben wir ein Preisausſchreiben für die Jugend veröffentlicht. 2 0 91 5 c ee 116 Preiſe haben wir dafür ausgeſetzt, die in zwei Gruppen zur Verteilung kommen; für die Kinder bis zu 11 Jahren, und von 11 bis 16 Jahren. Zahlreiche Zuſchriften von unſeren jungen Freunden haben wir bereits erhalten, die zeigen, daß unſere Anregung auf fruchtbaren Boden fiel. beſonders Schöne— haben ſich alle jugendlichen Einſender ganz ſelbſtändig ge⸗ halten und ſich offenſichtlich ohne fremde Hilfe an die Preisaufgabe gemacht. Wir bitten deshalb die Mütter, ihre Kinder auf dieſe Preisaufgabe hinzuweiſen, aber ihnen die Selbſtändigkeit bei der Löſung zu laſſen. Gerade darin liegt ja das beſonders Wertvolle dieſer jugendlichen Antworten, von denen wir die wichtigſten veröffentlichen werden. Macht alſo Eure Kinder auf die Preisaufgabe aufmerkſam! N Aud 27 Vor allem— und das iſt das Preisverteilung beginnen. Am 16. Dezember werden wir endgültig und unwiderruflich mit der Sichtung und rinnt. 2 Kehrt der ſpitzenbeſetzte Anterrock wieder? Von Prinzeſſin Ali Fazil Paris, im November,(United Preß). Wie immer, ſo lebt die Mode auch heute noch von Kontraſten. Was geſtern verpönt war, wird neu aufgegriffen, und plötzlich findet jedermann ſchön und reizvoll, was er geſtern noch verlacht hat. So geht es ſeit einiger Zeit den Röcken, die all⸗ mählich eine ungeahnte Länge erreichen. Und auch in nebenſächlichen Dingen fällt man nicht aus dem Stil, denn ganz Paris munkelt von langen, mit Spitzen garnierten Unterröcken und ähnlichen dis⸗ kreten Kleidungsſtücken wie man ſie ſeit Generatio⸗ nen nicht mehr geſehen hat. Zwar ſind die Vormittagskleider heute noch kurz, aber ſchon das Nachmittagskleid reicht his an die Knöchel, und den Abendkleidern iſt keine untere Grenze geſetzt— ſie dürfen ſogar lange Schleppen haben. Damit iſt aber auch das Zeitalter der praktiſchen Mode überwunden. Die elegante Dame, die ſich von der Midinette unterſcheiden will, muß ſich allerlei Torturen unterwerfen, von denen die ſchrecklichſte das neu auflebende Korſett iſt. Noch vor kurzem gab es zwiſchen der Kleidung der Dame und der Midi⸗ nette kaum einen merklichen Unterſchied. Beide tru⸗ gen kurze Kleidchen und kleine Hütchen und ſahen aus, als wären ſie auf dem ſelben fließenden Band zurechtgemacht worden. Soviel hat die neue Mode zweifellos für ſich, daß ſie der Individualität zum Ausdruck verhilft, wenn ſie ſchon alles andere ver⸗ deckt. Die neuen Pariſer Modekollektionen für den Winter haben alle den gemeinſamen Zug, daß ſie die Bequemlichkeit der Schönheit opfern. Zwar ſind die neuen Korſette, die man immer häufiger ſieht, bei weitem nicht ſo arge Marterinſtrumente wie es die alten waren, aber ſie ſind ſicherlich viel unbequemer als ein loſe ſitzender Gürtel. Dieſe Korſette könnte im Notfall ſogar eine arbeitende Frau tragen, nicht aber die langen Kleider, die ihr jede Bewegungs⸗ freiheit nehmen. Die neue Mode iſt freilich auch nicht für die arbeitende Frau gedacht. Sie ſoll vielmehr das Zeitalter der„grande dame“ wieder herauf⸗ beſchwören, und das Erlernen ihrer längſt vergeſſe⸗ nen Regeln iſt die Hauptaufgabe der Pariſerin, die mit der Zeit ſchritthalten will. Hier ſind einige die⸗ ſer Regeln: Für Vormittag und Sport Schneiderkoſtüme. Nachmittagskleider ſind lang, ſie reichen bis an die Knöchel, und ihre Längenwirkung wird noch durch Streifengarnierung unterſtrichen. Bei dieſer Art des Putzes iſt es nicht nötig, die Taille künſtlich zu heben, die ſchlanke Linie bleibt gewahrt. Die Abendkleider ſind wahrhaft luxuriös ſchon durch das koſtbare Material, das verwendet wird. Der Oberteil der Kleider zeigt reichen Beſatz, während die langen Röcke häuſig einen Pelzſaum haben. Die Mäntel müſſen viel kürzer ſein als die Röcke, denn da die Röcke unter allen Umſtänden unter dem Mantelſaum hervorſchauen, muß man durch bewußte Betonung dieſer Wirkung das Ungewohnte an ihr als ſelbſtverſtändlich hervorheben. Eigentlich gehört zu jedem Abendkleid ein beſonderer Mantel, den ſich aber nicht jedermann leiſten kann. Am beſten hilft man ſich aus der Verlegenheit durch ſchwarze Abend⸗ mäntel, die, ſofern ſie nur mit ſchwarzen Hüten ge⸗ tragen werden, zu jedem Kleid paſſen. Beliebt für Abendkleider iſt Tüll, zu dem als Putz künſtliche Blumen, meiſt zwei verſchiedene, aber in der Farbe einander harmoniſch angepaßte, getragen werden. Die Kleider aus Faille ſind ſehr einſach gehalten und ſollen nur durch die Linienführung wirken. Von allen modernen Kleidern erinnern ſie am meiſten an die Pracht der alten Zeiten. Mit Ausnahme der Faille⸗Kleider zeigen alle anderen reichſten Putz, in dem ſich das Auge verliert, um ſinnend an den kaum ſichtbaren Schuhſpitzen auszu⸗ ruhen. Häufig ſieht man abends in den vornehmen Re⸗ ſtaurants Kleider aus Lams mit einem Oberteil aus Spitzen und mit einem kleinen, zum Kleid paſſenden Jäckchen. Dieſe Kombination iſt einfach und wirkt doch außerordentlich ſchick. Die Pelzmäntel haben, obwohl man ſie natürlich immer noch ſehr viel trägt, ſtark an Popularität ein⸗ gebüßt. Nur für den Abend gelten ſie als unbedingt paſſendes Kleidungsſtück. Für den Tag ſind Stoff⸗ mäntel mit großen, weit ausladenden Pelzman⸗ ſchetten und Kragen viel beliebter und eleganter als Pelzmäntel. Bei den Stoffmänteln iſt die Taille vorn etwas höher als hinten, und das wirkt ſo, als würde ſich die Trägerin leicht zurückbeugen. Der Grundzug all dieſer Neuigkeiten iſt die Wie⸗ derbelebung alter Formen, die ſich Paris mit Ver⸗ gnügen und in der Hoffnung zu eigen macht, daß auch der ſeit Ende des Krieges verſchwundene Kava⸗ lter bald wieder in Erſcheinung treten werde. Das richtige Haarwaſchen Frage: Wie ſpült man ſein Haar nach dem Schamponieren? Ich waſche mir die Haare in der Badewanne, aber nach dem Trocknen iſt mein Haar ſpröd und ſchwer zu wellen und in Form zu brin⸗ gen. Antwort: Die ideale Löſung lautet: Duſchel Nachdem das Haar tüchtig mit einer flüſſigen Seiſe eingeſeift und dieſe Seife auch in die Kopfhaut ein⸗ gerieben worden iſt, füllen Sie ein Waſchbecken mit warmem Waſſer und ſtecken ſie ihren Kopf, ſo tief ſie nur können, hinein, ſchütten ſie das Waſſer weg, füllen Sie das Waſchbecken wieder mit reinem Waſ⸗ ſer und ſtecken Sie den Kopf wieder hinein. Nach⸗ dem das Haar durchgeſpült iſt, ſeifen Sie es wieder ein und reiben Sie die Seife wieder feſt in die Kopfhaut. Dann benutzen Sie noch ein oder zwei Waſchbecken voll Waſſer, um die Seife aus Ihren Haaren zu ſpülen. Dann aber laſſen Sie die Duſche, rr X——————̃— Die Frauenführerin Helene Stöcker 60 Jahre alt Dr. Helene Stöcker, die bekannte deutſche Frauen⸗ rechtlerin, Sozialreformerin und Pazifiſtin, feierte am 13. November ihren 60. Geburtstag. Im Rhein⸗ land geboren, war ſie eine der erſten deutſchen Frauen, die den Doktortittel erwarb. 1905 gründete ſie den Bund für Mutterſchutz, der für die Rechte der unehelichen Mütter und Kinder kämpft. Nach dem Kriege war ſie in der Friedens⸗ bewegung tätig, wo ſie radikal⸗pazifiſtiſche Ideen verfolgte g 7 75 CCC bbb und zwar zuerſt ſehr warm, über die ganze Kopf⸗ haut rinnen und gehen Sie allmählich zu kaltem Waſſer über, bis es ganz klar von ihrem Haar Trocknen Sie das Haar zwiſchen angewärm⸗ ten Handtüchern und maſſieren Sie ihre Kopfhaut, bis ſie glüht. Hartem Waſſer, das die Seife nicht mitnimmt, iſt beim vorletzten Spülen etwas Eſſig oder beſſer Zitronenſaft beizufügen; Das Haar wird dann weich und leicht ſein. Zu viel Eſſig ſchadet. 5* 0 7 2 2 4 Gefüllte Semmelſchnitten Man ſchneidet Semmeln in Scheiben, füllt Mar⸗ melade— man kann auch Pflaumenmus nehmen auf eine Scheibe und klappt eine andere darüber. Dann bereitet man einen leichten Eierkuchenteig und taucht die gefüllten Semmelſchnitten hinein und bäckt ſie in Butter, ſchön goldbraun. Will man das Ge⸗ richt noch verfeinern, ſo kann man Vanilleſauce dazu ſervieren. Apfelreis Man t in knapp 1½ Liter ſiedendem dünnem Rahm ein Stück Vanilleſchote-7 Stunde aus⸗ ztehen und dünſter 5 Eßlöffel gewaſchenen Reis darin weich. Ausgekühlt rührt man 5 Dotter hinein. Nun dünſtet man 4 große feine Aepfel, geſchält und ent⸗ kernt, weich, ohne daß ſie aber zerfallen. 41 3 zehn kleineren Aepfeln ſtellt man ein Kompottt her gibt es in eine gebutterte feuerfeſte Form, ſetzt bie vier Aepfel hinein, füllt ringsum mit dem Reis auf be⸗ ſtreut das Ganze mit Zucker und ſtellt es ins heiße Rohr. Sobald die Aepfel glaſtert ſind, füllt man ſie mit eingemachten Stachelbeeren und gibt die Speiſe heiß zu Tiſch. 5 Kopfſalat als Gemüſe Im Herbſt gibt es in den Gärten meiſt mehr Kopfſalat, als im Augenblick von der Haushaltung verbraucht werden kann. Um eine Abwechflung, die immer erwünſcht iſt, zu haben, kocht man den Kopf⸗ ſalat auch einmal als Gemüſe. Man verlieſt die Salatköpfe, wäſcht ſie und kocht ſie in Salzwaſſer und einer Meſſerſpitze Natron ſchnell weich. Hat der Salat einen bitteren Geſchmack, läßt man ihn einige Zeit in kaltem Waſſer ziehen, dann drückt man ihn aus und ſchneidet ihn in feine Streifen. In Schwitz⸗ mehl mit Zuſatz von Fleiſchbrühe oder in Waſſer auf gelöſten Brühwürfeln, etwas Milch, Salz und Muskat läßt man das Gemüſe nochmals aufkochen. Schluß des redaktionellen Teils maciili es gelclig. 8 glanrend umd Han eee re U 5. Seite. Nr. 530 Neue Maunheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Donnerstag, den 14. November 1929 Aus dem Lande Zum Brand der Obſtmarktgroßhalle in Weinheim U Weinheim a. d.., 13. Nov. Außer dem Ge⸗ bäudeſchaden entſtand beim Brand der Obſtmarkt⸗ halle ein Materialſchaden von ungefähr 10 000 bis 12000 Mk., der durch Verſicherung gedeckt iſt. Die Weiterführung des Städtiſchen Obſtmarktes iſt als geſichert anzuſehen. Er wird bis Ende November, ſoweit es Witterung und Anfuhren geſtatten, weiter⸗ geführt, dann für dieſes Jahr geſchloſſen und im Jahre 1930 in einer anderen größeren Halle gleich⸗ falls im Badenia⸗Gelände neu eröffnet. Die Ent⸗ wickelung, die der Städtiſche Großobſtmarkt in den beiden Jahren ſeines Beſtehens genommen hat, war namentlich im Jahre 1929 eine ſo gewaltige, daß die bisherige Unterbringun ng in der jetzt abgebrannten Halle bloß ein Proviſorium war und ſo wie ſo eine größere Halle für den? 0 te eingerichtet werden müſſen. Stah tank, in dem ſich die wichtigeren Akten und Bücher des„Großob ſtmarktes befanden, konnte nach Ablöſchung des Brandes ge⸗ borgen werden. Nachdem ſich die Beziehungen des Weinheimer ſtädtiſchen Großobſtmarktes zum Groß⸗ handel und den Großabnehmern in faſt allen deut⸗ ſchen Großſtädten bis weit nach dem Norden und Oſten außerordentlich befeſtigt haben, iſt nicht daran zu zweifeln, daß die ſtädtiſchen Behörden in Wein⸗ heim die Mittel zur Wiederaufrichtung und Fort⸗ führung des Großobſtmarktes bewilligen werden. Es iſt nach den Erfahrungen der beiden Jahre, in denen der Markt beſteht, als erwieſen anzuſehen, daß er für den Abſatz der Obſtproduktion der Berg⸗ ſtraße und den Odenwaldes eine Bedeutung erlangt hat, die ſeine Erhaltung auch für die Zukunft zu einer Notwendigkeit macht. Diebesgeſindel in Karlsruhe * Karlsruhe, 13. Nov. In erſchreckender Weiſe nehmen die Eigentumsdelikte überhand. Der Polizeibericht meldet faſt jeden Tag mehrere Diebſtähle und Betrügereien, zum Teil recht raffinierter Art. So verſchaffte ſich ein Dieb Zutritt zu der Wohnung eines Schneidermeiſters in der Sofienſtraße, ſtahl dort einen Handkoffer, eine Reiſetaſche und drei Herrenanzüge im Geſamt⸗ mert von 350 /. Noch während des Einpackens des Diebesgutes wurde der Täter vom Wohnungsin⸗ haber betroffen, dem er jedoch vormachte, daß er die Sachen im Auftrage des z. Zt. abweſenden Sohnes des Inhabers abholen ſolle. Der Schneider ge⸗ ſtattete ihm darauf anſtandslos die Mitnahme der Gegenſtände. Erſt bei der Rückkehr der Ehefrau ſtellte es ſich heraus, daß man das Opfer eines gemeinen Verbrechens geworden war. Auf dem Für⸗ ſorgeamt in der Amalienſtraße wurde geſtern ein Mann in den mittleren Jahren, barhäuptig und angetan mit einem geſtreiften Anzug(wie ſolche von den Inſaſſen von Krankenhäuſern oder Gefängniſſen getragen werden) angetroffen. Nach kurzer Zeit er⸗ ſchien ein Hüter des Geſetzes und nahm den Mann feſt. Es handelte ſich um einen Ausreißer von einer Arbeitskolonne des Gefängniſſes. Was der Ausreißer wohl ausgerechnet auf dem Unter⸗ ſtützungsamt wollte? Der Zum Tode des Konſuls Katz * Gernsbach, 13. Nov. Der freiwillig aus dem Leben geſchiedene griechiſche Konſul Hans Ka tz entſtammt einer alten berühmten Murgſchifferſchafts⸗ familie, die heute noch große Sägewerke beſitzt und am Schifferwald wohl den größten Anteil hat. Konſul Katz war an den großen Weber'ſchen Obſt⸗ plantagen in Baden⸗Baden, welche Firma in der letzten Zeit zuſammenbrach, in erheblichem Umfange beteiligt. Er ſoll dadurch um mehrere 100 000 Mk. geſchädigt worden ſein. Dieſer große Verluſt hat bei Konſul Katz einen völligen Norvenzuſammenbruch verurſacht. Dazu kamen noch die Schwierigkeiten der Bankkommandite Schmidt u. Co. in Baden⸗ Baden, was bei Katz ohne Zweifel den Entſchluß reifen ließ, durch Selbſtmord aus dem Leben zu ſcheiden. Katz, der ſeit geraumer Zeit ſeinen Wohn⸗ ſitz von Gernsbach nach Baden⸗Baden verlegt hatte, genoß in der dortigen Geſellſchaft großes Anſehen. Selbſttötung eines 17 Jahre alten Mädchens * Pforzheim, 13. Nov. In einer Wirtſchaft im Stadtteil Dillweißenſtein hat ſich in der Nacht zum Mittwoch ein 17 Jahre altes Mädchen er⸗ ſchoſſen. Der Grund der Tat iſt Liebes⸗ kummer. Es iſt dies der 21. Fall von Selbſt⸗ tötung in dieſem Jahre in Pforzheim. ** p. Schriesheim, 14. Nov. Ein etwa 8 Jahre alter radfahrender Knabe wurde von einem unbekann⸗ ten Manne angehalten, ihm zwei Zigaretten zu holen, was der Knabe auch tat. Dann ſchickte der Mann den Jungen noch einmal mit dem Auftrage weg, ihm einen Weck zu holen. Bereitwillig ging der Knabe ein zweites Mal weg. Als er aber wieder kam, waren Mann und Rad verſchwunden.— An Oſtern kommenden Jahres kommen dahier kaum 30 Kinder aus der Schule.(Eintritt an Oſtern 1929 über 100.) Es iſt dies der Jahrgang 1914 das erſte Kriegsjahr. 5 * Wiesloch, 13. Nov. Der 50 Jahre alte Fuhr⸗ mann Johann Kircher hat ſich geſtern in ſeinet Wohnung erſchoſſen. Der Mann war im ganzen Ort als Spaßvogel bekannt, ſo daß der Frei⸗ tod umſo verwunderlicher iſt. * Kleinkems, 13. Nov. Auf dem großen Bau für das Kraftwerk Kembs entſteht unter den verſchiede⸗ nen Elementen von Arbeiten öfters Streit. Vor einigen Tagen gab es ebenfalls wieder Streit swiſchen jüngeren Arbeitern. Die Streitenden dran⸗ gen in die Kantine ein, und als ſie an die Luft be⸗ fördert wurden, ſetzten ſie draußen mit Flaſchen und Stühlen ihren Streit fort. Zwei Arbeiter erlitten lebens gefährliche, zwei andere er⸗ litten leichtere Verletzungen. Aus Mannheimer Gerichtsſäl Großes Schöffengericht Mannheim Vorſitzender: Amtsgerichtsrat Schmitt 17 Fahrräder geſtohlen „Warum haben Sie denn ſogar 52 Räder angege⸗ ben, die Sie geſtohlen haben wollen?“ fragt der Vor⸗ ſitzende den 24 Jahre alten Schloſſer Jakob Siegel aus Ludwigshafen. Angekl.:„Wenn man vor⸗ beſtraft iſt, wird einem doch nicht geglaubt. Hätte ich geſagt, es ſeien weniger, hätte man mir nicht ge⸗ glaubt, nun habe ich mehr geſagt und man glaubt es auch nicht.“ Die Diebſtähle erfolgten hier, in Lud⸗ wigshafen, Germersheim, innerhalb ſechs Monaten. Eine große Anzahl Räder ſtand am Bezirksamt. Die Räder verkaufte S. namentlich in Ludwigshafen und auf dem Lande. Er hatte erſt im vorigen Jahre eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 3 Monaten verbüßt, auch wegen Raddiebſtahls. Das Gericht bemaß die Strafe auf zwei Jahre Gefängnis ab zwei Monate Unterſuchungshaft. * Eine Warenhaus⸗Elſter Die Sicherheitsvorkehrungen in den Warenhäu⸗ ſern ſind jetzt ſo, daß ſelten Diebſtähle unentdeckt bleiben. Die 26 Jahre alte Hausangeſtellte Luiſe C. aus Ixheim(Pfalz) ging, nachdem ſie am 17. Auguſt gleich 6 Paar Damenſtrümpfe und ein paar Haus⸗ ſchuhe ergattert hatte, ſofort, weil es ſo gut gegan⸗ gen, in ein anderes Penachbartes Warenhaus. Auch dort verſuchte ſie zu ſtehlen, wurde aber dabei er⸗ wiſcht. Nur einem günſtigen Umſtande hat ſie es zu verdanken, daß ſie nicht als Rückfällige angeſehen wird. Das Strafmandat von 3 Monaten war ihr zu hoch und ſie wollte die Strafe mit einem Monat Unterſuchungshaft verbüßt haben. Der Erſte Staats⸗ anwalt Dr. Nebel drehte den Spieß um und ver⸗ langte eine Erhöhung der Strafe auf fünf Monate, weil hier nicht eine, ſondern zwei Hand⸗ lungen in Frage kämen. Der Einzelrichter beließ es bei drei Monaten unter Annahme zweier Hand⸗ lungen. Autoſchwarzfahrt iſt Brennſtoffdiebſtahl Liebhaber von nächtlichen Spazierfahrten fremden Autos mögen ſich obiges merken. Wenn die Umſtände nicht die Annahme eines W Diebſtahls rechtfertigen, pflegt die neuere Rechtſpre⸗ chung immer Diebſtahl des verbrauchten Oeles und Benzins anzunehmen. Das mußten auch geſtern bei dem Einzelrichter Aſſeſſor Dr. Jäger der 23 Jahre alte Taglöhner W. L. und der 20 Jahre alte Chauffeur E. C. von hier erfahren. Dieſe ha⸗ ben ſich, nachdem ſie zuvor im Jungbuſch ein gehöri⸗ ges Quantum Bier hinter die Binde gegoſſen hatten, vor dem„een e O 5, 11, in ein weiß lackier⸗ tes großes Luxus auto geſetztt, um in nächtlicher Dunkelheit nachts um d 2 Uhr nach Waldhof und Sandhofen zu fahren. Dort wären ſie beinahe auf einem falſchen Wege in den Rhein gefahren. Der Diebſtahl des Wagens wurde ſofort bemerkt und alle Vorortſtraßen durch die Polizei abgeriegelt. So⸗ gar im Funkſpruch wurde der Diebſtahl bekannt⸗ gegeben. Richtig wurden die Diebe auch in Sand⸗ hofen abgefangen. Nun ſaßen ſie auf der Anklage⸗ bank und machten dumme Geſichter. L. hat ſich ſchon einmal einen ſolchen Spaß erlaubt, wie die Straf⸗ liſte erweiſt. Der Richter hält ihnen vor, welches Unglück ſie in ihrem betrunkenen Zuſtand hätten anrichten können und ſie könnten froh ſein, daß ſte ſchließlich nicht noch vor das Schwurgericht wegen fahrläſſiger Tötung kämen. Der Staats⸗ anwalt nahm die Sache ſehr ernſt und beantragte wegen verſuchten Auto⸗ und Brennſtoffdiebſtahls gegen den ſchon beſtraften L. 3 Monate, gegen., den von ihm Verführten, 6 Wochen Gefängnis, mit außerdem gegen letzteren 20 5 Geldſtrafe wegen Fahrens ohne Führerſchein. Der Richter ſah die Sache milder an und 5 L. nur wegen Brennſtoff⸗ und Oeldiebſtahls zu 2 Wochen gleich der früheren Strafe und C. zu der gleichen Strafe, die aber bei ihm in 70/ Geldſtrafe umgewandelt wird, und ferner noch wegen der Uebertretung zu 30 ¼ Geldͤſtrafe, zuſammen alſo zu 100/ Geldſtrafe. Zu dieſem Preiſe hätten ſie über München hinaus fah⸗ ren können, ohne ein Auto wegzunehmen. Zur Verhaftung des Bombenattentäters Folck in Lörrach * Lörrach, 13. Nov. Die Kriminalpolizei Lörrach verhaftete bekanntlich dieſer Tage den Schriftſteller Herbert K. Folck, das Haupt der Bombenatten⸗ täter in Holſtein, der Mark Brandenburg, Berlin uſw. Folck hatte ſich nach Italien geflüchtet. Ein deutſcher Detektiv, der Folck und ſeine Frau in Ita⸗ lien ſtellte, befreundete ſich mit ihnen und überredete Folck, in die Schweiz nach Baſel überzuſiedeln. Von dort aus arrangierte er einen Ausflug ins Ba⸗ diſche, der Folck, der völlig ahnungslos war, zum Verhängnis werden ſollte. Der Detektiv verſtändigte vorher die Polizei in Lörrach, die auf dem Lörracher Bahnhof Folck, ſeine Frau, den Detektiv und deſſen weibliche Begleitung feſtnahm. In einem Auto, das mit einer Säckinger Autonummer verſehen war, wurden die Verhafteten in das Lörracher Amts⸗ gefängnis übergeführt. Noch in der gleichen Nacht hat man Folck und ſeine Frau ſchwer gefeſſelt nach Berlin Perbracht Im Anſchluß an die Ver⸗ haftung verbreitete ſich das Gerücht, daß die Verhaf⸗ teten in Säckingen einen Autodiebſtahl verübt hätten. Der Lörracher Kriminalpolizei kam dieſe Verſion außerordentlich gelegen, damit die Verhaf⸗ tung des Bombenattentäters bis zu ſeiner Einliefe⸗ rung in Berlin geheim gehalten werden konnte. * sch. Hockenheim, 13. Nov. Der hieſige Gewerbe⸗ verein hielt ſeine Herbſtfeier ab, bei der die Stadtkapelle den muſikaliſchen Teil übernommen hatte. Der Vereinsvorſitzende, Ludwig Gelb, be⸗ grüßte insbeſondere Bürgermeiſter Klein. Mit⸗ wirkende des Abends waren Viktor Hoſpach, ein Sohn unſerer Stadt und Frl. Selma Mangel, beide vom Bad. Landestheater in Karlsruhe, ſowie der Pianiſtin Frl. Lucie Schöninger⸗ Karlsruhe. Mit einer anſprechenden Baßſtimme ſang Viktor Hoſpach aus Wagners„Meiſterſinger“:„Verachtet mir die Meiſter nicht“. Das Programm ſtand unter der Deviſe:„Von der guten, alten Zeit bis in die Moderne“, und brachte in bunten Wechſel Strauß⸗ walzer, Opernarien, Rheinlieder, Schumann⸗ und Löwe⸗Lieder und Balladen, ſowie eine Reihe von Duetten. Die wohlklingende Sopranſtimme Frl. Mangels fand ſtarke Beachtung und auch Frl. Schö⸗ ninger zeigte ſich am Klavier als vorzügliche Inter⸗ pretin alter und neuer Klaviermuſik. Allen Darbie⸗ tungen wurde reicher Beifall zuteil. Ein„Matroſen⸗ tanz“ Frl. Mangels, fand beſonderen Anklang. Mit einer Gabenverloſung und anſchließendem Feſtball fand die Veranſtaltung ihren Abſchluß. * Roſenberg(Amt Buchen), 11. Nov. Die gol⸗ dene Hochzeitsfeier konnte dieſer Tage Pfar⸗ rer Oſtermaier mit ſeiner e im engſten Familienkreis begehen. * Karlsruhe, 11. Nov. Der Mennffttennve tber des Badiſchen Landestheaters Franz J. Hirth wurde im Hardtwald tot aufgefunden. Man fand bei dem aus dem Leben Geſchiedenen ein Schreiben, aus dem hervorgeht, daß er ſeinem Leben freiwillig ein Ende gemacht hat. Ueber die Gründe, die ihn zu dieſem Schritt bewogen haben iſt nichts bekannt. * Müllheim, 11. Nov. Vor einigen Tagen wurde die älteſte Tanne des Müllheimer Hochwaldes ge⸗ fällt. Sie hatte eine Länge von 42 Metern, der Durchmeſſer betrug 26 Meter. In einer Höhe von elf Metern betrug der Durchmeſſer noch 15 Meter, der Inhalt 19,5 Feſtmeter. Man ſchätzt das Alter der Tanne auf etwa 300 Jahre. Nachbargebiete Schlechte Weißkrauternte * Schifferſtadt, 13. Nov. Die hieſigen Landwirte haben jetzt die Weißkrauternte nahezu voll⸗ ſtändig hereingebracht. Sie war für ſie eine Ent⸗ täuſchung inſofern, als ſie nur etwa die Hälfte lieferte von dem, was in ſonſtigen Jahren geerntet wurde. Die Schuld an dieſem ſchlechten Ernteertrag iſt der allzu großen Trockenheit während des diesjährigen Sommers zuzurechnen. Dazu kommt noch, daß der Preis für das Kraut ſehr gering iſt. Während im vergangenen Jahre für den Zentner bis zu 5„ bezahlt wurden, erhält der Bauer heuer nur.80 bis 2/ für den Zentner Weißkraut. In Erzeugerkreiſen bringt man dieſen ſchlechten Preis mit den hohen Schweinepreiſen in Zuſammenhang. Man nimmt an, daß infolge der Teuerung des Schweinefleiſches, das zum größten Teil nur mit Weißkraut zubereitet wird, dieſe Fleiſchart in den Küchen der Gaſtſtätten, Hotels uſw. möglichſt wenig zur Verwendung kommt und daß aus dieſem Grunde auch nur kleine Mengen an Weißkraut auf Vorrat gelegt werden. * A Lampertheim, 10. Nov. Der Odenwaldklub Ortsgruppe Lampertheim, hielt geſtern abend in dem mit Tannengrün reich geſchmückten Kaiſerhofſaal ſein 8. Wanderer⸗Ehrungsfeſt ab. Die Kapelle Roth, verſtärkt durch den Muſikverein unter Leitung von Ed. Komba, das Jugendquartett des Männergeſangvereins, am Klavier Fräulein Lisbeth Keilmann, ſowie der gemiſchte Chor der Geſangs⸗ abteilung des Odenwaldklubs, trugen zur Verſchöne⸗ rung des Abends aufs beſte bei. Der Vorſitzende des Vereins, Herr Franz Meyer, begrüßte die Wanderfreunde und ganz beſonders den vom Haupt⸗ ausſchuß des Odenwaldklubs entſandten Herrn Stadtdirektor Schott aus Worms, ſowie Vertreter der Ortsgruppen Bürſtadt und Viernheim. Herr Schott führte u. a. aus, wie der Odenwaldklub be⸗ ſtrebt iſt, als Wegbereiter durch Ausgabe der Odenwaldkarte das Wegnetz immer mehr auszu⸗ bauen und zu vervollſtändigen, durch Erſtellung von Ausſichtstürmen den Ausblick in unſer Vaterland zu weiten und durch neue Markierung der Wege die Orientierung zu beſſern. Nahezu 50 Jahre arbeite der Odenwaldklub an dieſem Werk. Der Klub bilde einen Geſundbrunnen hauptſächlich auch für die Jugend, die an den Beſtrebungen regen Anteil nehme. Sie wolle man hinführen in Gottes freie Natur und in ihr die Liebe zur Heimat pflegen. Dieſe Liebe zum Vaterland, wie ſie ſchon im Eltern⸗ haus und der Schule gelehrt werde, ſei eine der heiligſten Pflichten des Klub. Der Vertreter der Ortsgruppe Viernheim wünſchte der Ortsgruppe Lampertheim weiteres Blühen und Gedeihen. Das Programm enthielt Muſikvorträge, Geſang, Theater⸗ ſtücke u. a. Darbietungen mehr. Stadtdirektor Schott zeichnete ſodann 16 Alt⸗ und 19 Jung⸗Oden⸗ waldklübler mit dem goldenen Abzeichen aus. Nach der Dekorierung ſpielte die Kapelle zum Tanz auf, dem die Jugend fleißig huldigte und die Teil⸗ nehmer in angeregtet Stimmung lange zuſammen⸗ hielt. Es war ein Volksabend, wie man ihn ſich nicht ſchöner und harmoniſcher denken kann. MAGGI: Pfälzer Auswanderer im Jahre 1928 * Speyer, 14. Nov. Aus der Pfalz wanderten im Jahre 1928 auf dem Seewege 1280 Perſonen aus. Davon gingen— wie nach amtlicher Quelle feſtſteht — 68 nach Kanada, 1172 nach den USA., 3 nach Mit⸗ telamerika, 9 nach Braſilien, 33 nach Argentinien. * Lingenfeld bei Germersheim, 13. Nov. Der Bruder Fritz des zum Tode verurteilten Luſtmör⸗ ders Remm wurde geſtern abend von ſeiner Ar⸗ beitsſtelle weg wegen Bedrohung von Zeugen aus dem Prozeß gegen ſeinen Bruder ſowie unter dem Verdacht der Anſtiftung zum Meineid verhaftet und zunächſt in das Landgerichtsgefängnis Landau überführt. Um aber zu vermeiden, daß er ſich mit ſeinem Bruder in Verbindung ſetzt, wurde er dann nach dem Amtsgerichtsgefängnis in Bergzabern ab⸗ 3 trans Aus Rundfunk. Programmen Freitag, 15. November Deutſche Sender Berlin(Welle 419), Königswuſterhauſen(Welle 164,9) 19 Uhr: Violinvorträge; 20 Uhr: Orcheſterkonzert; 22.90 Uhr: Unterhaltungsmuſik. Breslau(Welle 325) 19.05 Uhr: 20.30 Uhr: Streichquar Frankfuvt(Welle allplat Uhr: ſebt Mozart; Lieder und Duette; 1 12.15 Uhr: Schallplatten; 16 Uhr: Cellokonzert; 17 Uhr: Querſchnitte durch die europäiſche 1 Uhr: Anton Bruckner⸗Feier v. uhe; 22.15 U Schneider Fips; 23.90 Uhr: Kon⸗ zert aus dem Cafa Mann beim: Hamburg(Welle 372,2) 19,25 Uhr: Die verkaufte Braut Königsberg(Welle 276,„5) 20 Uhr: Das Land im Rücken, Hammerſpiel; 21.40 Uhr: Tanzfunk. Langenbevyg(Welle 472,4) 20 Uhr: Abend muſik; 91 Udet Einſame Muſik. Leipzig(Welle 259,3) 20.30 Uhr: Harry Liedtke u. Made Chriſtians am Mikrophon; 21 Uhr: Sinfoniekonzert. München(Welle 532,9), Kaiſerslautern(W. 269,7) 11.20 Uhr: Schallplatten; 12.30 Uhr: Konzert; 16.90 Uhr: Konzert; 17.15 Uhr: Konzert; 19.85 Uhr:„Tief band“ aus dem Nationaltheater. Stuttgart(Welle 360,1) 12.15 Uhr: Schallplatten; 18.18 Uhr: Schallplatten; 16 Uhr: Konzert; 17 Uhr: Konzert 19.30 Uhr: Querſchnitt durch die europäiſche u ſir ſett Mozart; 21 Uhr: Anton Bruckner⸗Feier;.18 Uhr Schneider Fips; 23.30 Uhr: Konzert. Ausländiſche Sender Bud apeſt(Welle 550,5) 20.20 Uhr: Zugennermuſik; Uhr: Konzert; anſchl. Zigeunerkonzert. Daventry(Welle 479,2) 21 Uhr: Sendeſpiele; 29 Uhr: Konzert; 23.15 Uhr: Tanzmuſik. Uhr: Abendkonzertz 13.15 Uhr: S Konzert; 19.3 Muſik Daventry(Welle 1554,4) 20.45 23.15 Uhr: Muſik a. d. Bettler⸗Oper;.45 Uhr: Ueber⸗ raſchungen; 24 Uhr: Tanzmuſik. Hilverſum(Welle 289,8) 21.10 Uhr: Klapterfonzertz 21.55 Uhr: Bunter Abend. Huizen(Welle 1875) 20.45 Uhr: d. VPRO. Mailand(Welle 500,8) 20.31 Uhr: Konzert finſ. Muſik. Paris(Welle 1724,1) 21 Uhr: Abend konzert. Prag(Welle 486, 25. 10 Uhr:„Brüder Karamaſoff“ a 8 Nationaltheater; 22.15 Uhr: Konzertübertvagung. Rom(Welle 441,2) 21.02 Uhr: Gräfin Mariza. Stockholm(Welle 495,4), Motala(Welle 138,8) 20 Uhr: Populäres Konzert;.10 Uhr: Kammermuſik. Wien(Welle 516,4) 19.30 Uhr: Konzert des Königsberger Rundfunk⸗Orcheſters; anſchl. volfstüml. Orch.⸗Konzert. Zürich(Welle 459,4) 20 Uhr: Uebertr. a. d. Stadttheater. Abend veranſtaltung adio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— Telephon 28547 Denken Sie an Radio⸗Hettergott bei Ihrer Weih⸗ nachtsbeſtellung und verſäumen Sie nicht, ſich bald unſere Geräte vorführen zu laſſen. Wir ſtehen Ihnen mit 8 2 5 5 Wie wird das Welter? Wettler⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe See Luſt⸗ Wind Höh. br— Wetter m 9 Richt Stärke Wertheim 8 10 3 ſtill bedeckt Königsſtuhl 1 5 1 8 leicht Nebel Karlsruhe 5 10 4 SW. ſchwach Regen Bad ⸗Bad 5 9 8 SWW leicht 2 Villingen 113 8 1[SW ſchwach Schneefall Feldbg. Hof 75 5 2—5 S8. ſtark Schnee Nebel Badenweil. 2 21 9 1[SW ſchwach bedeckt St. Blaſien 780— 0 5—0* leicht Schneefall Bad. Dür h.—— 1 1 8 7 Schnee — ³ m' ẽ...; Mit dem Vorüberzug eines Randwirbels der nordeuropäiſchen Zyklone, iſt nach der geſtrigen vorübergehenden Aufheiterung wieder trübes und kühles Wetter mit Regen eingetreten. Ein neuer Randwirbel iſt bereits weſtlich von Frankreich auf dem Ozean erſchienen und wird uns nach kurzer Zwiſchenaufheiterung weitere Regenfälle und leichte Erwärmung bringen. Eine Aenderung des gegen⸗ wärtigen veränderlichen zyklonalen Witterungs⸗ charakters ſteht bis auf weiteres nicht in Ausſicht. Wetterausſichten für Freitag, 15 November: Nach vorübergehender Aufheiterung mit verbreite⸗ ten leichten Nachtfröſten neue Trübung. Nieder⸗ ſchläge und milder. Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport Vermiſchte: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— An 5 und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob ande, ſämtlich in Mannheim— Herausg Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer 1 G. m. b.., Mannheim. R 1 46 Schluß des redaktionellen Teils Geſchäftliche Mitteilungen * Sonderzüge zu den ie Wie das Reiſe⸗ büro Felix Stürmer, angel chloſſen an das bekannte Lotterie⸗Unternehmen J Stürmer, mitteilt, wird es ſehr ermäßigte Sonderzüge zu den Paſſions⸗ ſpielen nach Oberommergau veranſtalten. Im Anſchluß werden Fahrten nach Südtirol, Tauernbahn, Dalmatien und Oberitalien zu äußerſt billigen Preiſen veranſtaltet. Es wird hierdurch Gelegenheit geboten, die lange Bahnfahrt gut auszunützen. Ausführliche Anzeige erſcheint, wenn die Daten der Sonderzüge feſtgeſetzt ſind. Frühzeitige Anmeldung wird vorteilhaft ſein. Ur pp: 8882. Sms: Saldte 2 Seite. Nr. 530 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Donnerstag, den 14. November 1928 Der Syort der Aelteren und der Alten Von dem hohen Wert des Sports für die Jugend ſpre⸗ chen zu wollen, hieße: Waſſer in den Rhein tragen. Nicht ſo überflüſſig will es mir aber ſcheinen, einmal die Frage zu erörtern, wieweit für das mittlere Alter— Ende der Dreißig, Anfang der Vierzig und für die nachfolgenden Jahre— der Sport eine wertvolle, notwendige Pflege des Körpers und des Geiſtes bedeutet. Wertvoll und darum notwendig! Dies zu zeigen und erkennen zu laſſen, ſoll der Zwetk dieſer Ausführungen ſein. Die praktiſchen Erfahrungen lehren, daß ein großer Teil, vielleicht die Mehrzahl der Sportler, aufhört, Lei⸗ besübungen zu pflegen, wenn das Schwabenalter, die Vierzig nahe ſind. Die verſchiedenſten Gründe wirken hier zuſammen, mit dem Ergebnis, daß der, bisher mehr oder weniger eifrig betriebene Sport aufgegeben wird. In die⸗ ſem Abbruch der bis dahin betätigten Leibesübungen muß eine gewiſſe geſundheitliche Gefahr erblickt werden. Der Hinweis, daß man früher auch alt wurde und geſund da⸗ bei blieb ohne ſportliche Betätigung, darf wohl als alter Ladenhüter zu den vielen anderen gelegt werden, was man in der Sportfrage bei den Vergleichen zwiſchen einſt und jetzt erzählt. Aber auf einen Punkt ſei doch hinge⸗ wieſen: Vielleicht vermißt ein Körper, der nie geturnt oder nie Sport getrieben hat, ſpäter die wertvollen Lei⸗ besübungen nicht ſo ſehr als ein Menſch, der jahre⸗ und jahrzehntelang im Sport ſich geübt und trainiert hat, jetzt im mittleren Alter die Leibesübungen unterläßt und ſo ſeinen an Sport gewöhnten Körper zu einem gewiſſen Stilliegen, d. h. zu einem Verzicht auf den geübten Sport zwingt. Nicht leicht fällt ä einem Körper eine ſolche Uum⸗Gewöhnung, ein ſolches Entziehen der ihm zum Bebürſnis gewordenen körperlichen Betätigung, Es möge deshalb die Frage des Sportes im gereifteren Alter gerade von jenen überdacht werden, die, lange Zeit, durch den Sport ihren Körper an ſportliche Betätigung gewöhnt haben. Die für die Jugend zur Genüge bekannte geſundheit⸗ liche Bedeutung des Sportes gilt in mindeſtens gleichem Maße auch für das zur Rede ſtehende mittlere Alter. Vielleicht haben jene Aerzte und Sportfreunde nicht un⸗ recht, die von der Ueberzeugung durchdrungen ſind, daß gerade die Jahre des 5. und 6. Lebensjahrzehntes den größten Vorteil aus den Leibesübungen ziehen. Es genügt uns, hier feſtzuſtellen daß regelmäßig durchgeführte kör⸗ vielen, welche ſich in jenen Jahren dem Sport fernhalten — ſelten aus mangelnder Einſicht, ſondern zumeiſt aus anderen Gründen. Neben dem Gewinn für die körperliche Geſundheit ſei als ebenſo wichtig geſtellt die außerordent⸗ lich günſtige Rückwirkung der ſportlichen Betätigung auf die Nerven, auf den Geiſt und auf die Seele des Men⸗ ſchen. In mannigfacher Darſtellung, in Wort und Schrift habe ich ſchon oft verſucht zu zeigen, welch großen Ein⸗ fluß der Sport auf Charakter und Geiſt des Turners und Sportlers ausübt. Mag man dieſen Einfluß beurteilen wie man will— je nach dem Standpunkt des Kritikers ver⸗ ſchieden im Werturteil— der Sport muß als ein wich⸗ tiger Mitarbeiter bei der Erziehung unſeres Volkes be⸗ zeichnet werden. Dieſe Rückwirkungen der Leibesübungen auf die Seele und den Charakter iſt auch beim älteren Menſchen von großer Bedeutung. Ich möchte hier ſogar beinahe ſagen, daß mir dieſer ſeeliſche Einfluß faſt noch wichtiger er⸗ ſcheint als der rein körperlich⸗geſundheitliche, So wie der Menſch heute ſicherlich angeſtrengter arbeitet als früher, gehetzter, intenſiver, ebenſo notwendiger wird für ihn ein gewiſſes Maß der Entſpannung, der Erholung. Nirgends kann dieſe Entſpaunung natürlicher, zweck⸗ mäßiger und deshalb erfolgreicher vor ſich gehen als bei der Betätigung im Sport. Leibesübungen daheim, d. h. allein betrieben, ſind aus den verſchiedenſten Gründen nicht imſtande, den in der Gemeinſchaft betätigten Sport vollwertig zu erſetzen, körperlich⸗geſundheitlich vielleicht, auf dem Gebiet der Entſpannung von Nerven und Seele ſtcherlich nicht. Es ſei dieſer Unterſchied z. B. zwiſchen dem„Müllern“ und der Körperbewegung bei Turnen und Sport ausdrücklich betont, um zu verhindern, daß man— wie es oft ge⸗ ſchteht— über der rein körperlichen Geſundheitsfürſorge die ebenſo wichtigen ſeeliſchen Geſichtspunkte überſteht. Die Senioren bei den Sportlern und Turnern werden mir zuſtimmen, wenn ich die Einwirkung der Leibes⸗ übungen auf Geiſt und Stimmung gerade bei den älteren Herren(und Damen) als außerordentliche ſegensreich und wohltuend bezeichne. Es iſt vielleicht kein Zufall, wenn wir beſonders beim Engländer beobachten können, daß der Sport, von Jugend auf, durch die mittleren Jahre hinüber bis ins hohe Alter ohne Unterbrechung aus⸗ geübt wird. Unſere illuſtrierten Zeitungen bringen ja oft genug Bilder von engliſchen Prominenten, die bei irgend⸗ perliche Betätigung einen unſchätzbaren Gewinn für un⸗ für unſer körperliches Wohlergehen bedeutet. Möchte dieſe Erkenntnis, der ſich niemand verſchließen kann, Allgemeingut werden bei den ſere Geſundheit, 8 und ſeeliſches einem Sport von der photographiſchen Platte feſtgehalten wurden. Es iſt im allgemeinen nicht richtig, Anſchauungen und Sitten anderer Völker auf das eigene übertragen zu wollen; bei der Verſchiedenheit von Charakter, Geſchichte r Iodes- Anzeige Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere lb. horzensgute, brave Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante Hedwig Miesel kurz vor Vollendung ihres 25. Lebensjahres wohl- versehen mit den heiligen Sterbesakramenten in die ewige Heimat abzurufen. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen Ludwig Miesel Mannheim, am Meßplatz, den 14. Nov. 1929 8801 Die Beerdigung findet am Samstag den 16. Nov. mittags 1/ Ihr von der Leichenhalle aus statt. 10 Flicken an. Adreſſe in der Geſchäftsſt. llc. Teparalureg,Neinigupg Eduard Schramm Mannheim 21411 Tel. 30478 Bill. Qualitätsmöbel! 1 neuzeitl. Schlafzim., 1 eleg. Herrenzimmer, 1 vornehme Küche. 1 prunkv. Speiſezimmer in künſtl. Ausführung zu denkb. nied Preiſen bei bequemer Zahlung zu verkaufen. Leiner, Schreinerei, Alphornſtraße 13 u. 97 Halteſt. Linte 5. 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Wenn wir aber gerade jene Gewohnheit des Engländers prüfen und ihre Bedeutung und ihren Nutzen für die körperliche und ſeeliſche Geſundheit beſonders unſerer Männer jen⸗ ſeits der Dreißiger und Vierziger, dann kommen wir zu dem Ergebnis, daß dieſe Sitte eines ſehr praktiſchen, im Sport erfahrenen Volkes auch für uns brauchbar iſt. Wenn ich ſcherzhaft werden darf— ich meine es aber im tiefſten Grunde doch ernſt—, dann würde ich in einer ge⸗ viſſen Uebertreibung ein Reichsgeſetz befürworten, das vorſchreibt: Jeder Miniſter, jeder höhere Beamte, jeder Führer hat täglich eine Stunde im Sport ſich zu ent⸗ ſpannen. Wenn ſonſt im politiſchen und privaten Leben das Geld die Hauptſache bildet, ſo heißt es hier bei unſerem Vorſchlag:„Woher die Zeit nehmen?“ Als ich neulich dem Direktor eines größeren Unternehmens in einer Unter⸗ haltung über das Sportproblem eine tägliche Ausſpan⸗ nung beim Sport vorſchlug, erhtelt ich die nicht unerwar⸗ tete Antwort:„Aber wo ſoll ich denn die Zeit dazu her⸗ nehmen?“ Ich fand keinen Widerſpruch, als ich daraufhin bemerkte:„Und wenn Ihr Tag 36 Stunden hätte ſtatt 24, donn würden Sie ebenſowenig Freizeit haben wie jetzt“. Der Mangel an„freier Zeit“ muß demnach an etwas an⸗ derem liegen als an der Fülle der Arbeit und an der Unabkömmlichkeit,„Zeit iſt Geld“, ein verlogenes Sprich⸗ wort für den Arbeitsloſen, der viel Zeit und wenig Geld hat. Wahr aber iſt das Sprichwort für den, der keine Zeit hat und deshalb ein armer Teufel iſt, auch dort, wo er über ein großes Einkommen verfügt. Schließlich iſt ſelbſt rechneriſch die für den Sport geopferte Zeit nicht verloren, die dabei erzielte Entſpannung ſchafft neue Arbeitskraft und vor allem neue Arbeitsluſt und wird durch erhöhte Leiſtung reichlich aufgewogen. Vor allem— die Arbeit ge⸗ winnt einen anderen Charakter. Es iſt nicht gleichgültig, ob das, was das Leben von uns fordert, von einem nicht richtig entſpannten Nervenſyſtem verarbeitet werden ſoll oder ob es geleiſtet wird von einem Menſchen, der in wohltuender Leibesübung Körper und Seele auf eine Ebene gebracht hat, die für kurze Zeit den täglichen Mü⸗ hen und Sorgen entrückt iſt.. Nur kurz noch die Frage der praktiſchen Durchführung unſeres Vorſchlages, Am nächſten liegt eine Empfehlung des gemeinſamen Turnens im Rahmen einer Senioren⸗ Rlege. Das Turnen hat den Vorteil der Durchführbarkeit während des ganzen Jahres und der Unabhängigkeit von Wetter und Jahreszeit. Je mehr ältere Herren(und jüngere Damen) ſich zuſam menfinden zu gemeinſamem Sport, deſto leichter wird es⸗ ſein, den Sportbetrieb auch für dieſes Alter ſicherzuſtellen. Jungbleiben iſt eine moderne Parole, der Wunſch ſo vie⸗ ler, die ins Schwaben⸗Alter und höhere Alter einrücken. Ein Weg zum Ziele iſt der von Jugend an ununterbrochen und in jenem Alter forgeſetzte Sport, ein Jungborn nicht eibe im Lande. nur für den Körper, ſondern vor allem auch für Geiſt und Seele. Und nun noch etwas Anderes: Vor einigen Wochen hat ein bekannter Hochſchulprofeſſor in einem Vortrag folgendes geſagt: Er fei gewiß ein Freund der Leibes⸗ übungen und der ſportlichen Ertüchtigung der Jugend. Aber es ſei ein Unding, wenn man in den Schulen, die der Sichtung für das Hochſchulſtudium dienen ſollen, ſchlechte Leiſtungen in der Mathematik oder in den neuen Sprachen durch einen eleganten Bauchaufſchwung wett ⸗ machen, oder wenn man künftighin im Staatsexamen Lücken in der Kinderheilkunde durch turneriſche Spitzen⸗ leiſtungen ausgleichen könne. Ich bin nicht ganz dieſer Auffaſſung des von mir ſonſt hochgeſchätzten Hochſchullehrers. Ich bedaure, daß die Turnnote in den Zeugniſſen der Schulen nicht bewertet wird; der für das Leben mitgegebene Schulſack etwas weniger vollgeſtopft mit Kenntniſſen, ſein Träger aber etwas lebenstüchtiger gemacht durch Turnen und Sport, eine ſolche Aenderung würde ſicherlich die unheilvolle Wirkung nicht haben, die von denen befürchtet wird, welche das Schulwiſſen und ſeine Bedeutung fürs eben überſchätzen. Und wenn auf der Univerſität ähnliche Gedankengänge über dem Turnen und Sport Platz greifen ſollten und ſyo manchen Staub aus überlebten Einrichtungen, Gewohn⸗ heiten und Auffaſſungen klopfen würden, könnte ich in einem ſolchen friſchen Luftzug keinen Schaden erkennen für die Erziehung und Ausbildung der heranwachſenden Führer des Volkes. Vorausſetzung für eine ſolche Wand⸗ lung und für die Ueberwindung von ſo manchem Ueber⸗ alteten, Weltfremden und Unſchönen auf Deutſchlauds Hochſchulen iſt ein größeres Verſtändnis für Turnen und Sport, eine Einſicht, die dem vor allem wird, der am eigenen Leib und an der eigenen Seele täglich deren Be⸗ deutung erfährt. Dr. med. E. N. Rieger⸗Richli führen im Chicagoer Sechstagerennen Faſt jede Stunde bringt im Chloagoer Sechstagerennen Ueberrundungen und Umwälzungen Les geſamten 77 7 Dabei haben ſich bis jetzt am beſten de Jeutſch⸗ſchweizeri Kombination Rieger⸗Richli gehalten, die der Mannſchaft Spencer⸗Debaets wieder die Führung entreißen konnte und dank ihrer größeren Punktzahl wieder das Kommando ſtbernahm. In den zahlloſen Jagden konnten auch Brpe⸗ cardo⸗Letourneur und Wleter⸗Walthour, die zur Spi aufſchloſſen, ſich ausgezeichnet behaupten. Die beiden woſt⸗ deutſchen Fahrer Rauſch⸗Dülberg haben ſich auf den 10. Platz gevettet, allerdings mit vier Runden Abſtand. Nach 90. Stunden war der Stand des Rennens: 1. Ricger⸗ Richli 145., 2. Debgets⸗Spencer 180., 3. Wintex⸗Wal⸗ chetti⸗Vermeerſch 195.; drei Runden zurück: 7. Lamßp⸗ Dempfey 81., 8. Belloni⸗Mac Namara 70.; vier Ruft⸗ den zurück: 9. Giorgetti⸗Linari 186., 10. Dülberg⸗Rauſch 81 P. Die übrigen Mannſchaften liegen bis zu 18 Run⸗ den zurück. 5 Andre Laͤnder— andre Figaretten. Wir pflegen ſüddeutſche Art und richten uns nach dem ſuͤddeutſchen Geſchmack. In unſerer Oberſt findet jeder Suͤddeutſche das, was ihm ver⸗ traut iſt— den ſuͤddeutſchen Typ. Wenn es in der Heimat ſo gute Zi⸗ garetten gibt, die auf die Wuͤnſche des Suͤddeutſchen beſondere Ruͤckſicht nehmen, dann.. bleibe im Lande und rauche: rr r 2 N.. 3 1 5 1 l. „. 150. Je dgeeg-. 530 Starke Anterbilanz bei der Frankfurter Allgemeinen O Frankfurt a.., 14. Nov.(Eig. Dr.) Die heutige.⸗R.⸗S. der Frankfurter Allgemeinen be⸗ gann kurz nach 11 Uhr und dauert bei Redaktionsſchluß noch an. Das Arbeitspenſum iſt außerordentlich ſchwierig und umfangreich, da ſich die Situation in letzter Zeit ſehr verſchlechterte. Hauptſächlich hat ſich der jetzt vorliegende Status der Induſtriekredit G. m. b. H. be⸗ kanntlich faſt um das Doppelte auf faſt annähernd 20 Mill. Mark Unterbilanz verſchlechtert. Dadurch iſt der Sta⸗ tus der Frankfurter Allgemeinen ſelbſt ſehr ungünſtig geworden. Während bei der erſten Vorlage noch zirka 6 Mill. Mark Ueberbilanz als Reſerve für Abwicklungen und ſonſtige Fälle als Aktivum vorhanden waren, dürfte der in der.⸗R.⸗Sitzung vorliegende Status dem Vernehmen nach eine große eee eee zeigen, die man mit zir a 20 Millionen annimmt. zt man vo läutig den noch umſtrittenen Kaufpreis der Allianz von 15 Mill. Mk. unverändert ein, wobei allerdings eine weſentliche Er⸗ höhung zu erwarten iſt, ſo ergibt ſich, daß die Gläubiger⸗ forderungen der Frankfurter Allgemeinen nur noch eine Deckung von 80 v. H. genießen. Infolgedeſſen wird der Erlaß des Zahlungsverbots durch das Reichsaufſichtsamt kaum zu umgehen ſein. In den bekannten Prozeß der holländiſchen Inkaſſobank blie⸗ ben die Bemühungen auf Zurückziehung der Klage durch das holländiſche Inſtitut bisher erfolglos. Es iſt anzu⸗ nehmen, daß das Inſtitut einen Rechtstitel erhält. Das Beſtreben des.⸗R. dürfte wohl dahingehen, was ſich aus dem Zahlungsverbot zwangläufig ergibt, zunächſt ein Arragnement mit den Großgläubigern herbeizuführen. Dafür dient die zum 22. einberufene Finanzgläubigerver⸗ ſammlung. Dies ſoll aber inzwiſchen, wie wir hören, wieder überflüſſig geworden ſein. Während das Reichs⸗ aufſichtsamt dem Aufſichtsrat und dem neuen Vorſtand nochmals Gelegenheit gab, Möglichkeiten zu unterſuchen, um das Verbot zu vermeiden, obwohl es ſelbſt an dieſe Notwendigkeit glaubt, iſt andererſeits ziemlich Wider⸗ ſt and gegen das offizielle Zahlungsverbot beim Reichs⸗ bankpräſidenten Dr. Schacht und wohl auch im Reichs⸗ wirtſchaftsminiſterium, das gleichfalls in dieſer Angele⸗ genheit gehört wurde, vorhanden. Dafür waren in der Hauptſache außenpolttiſche Erwägungen maßgebend, da im Ausland der Eindruck vermieden werden ſoll, daß es in Deutſchland für große Inſtitute ein plötzliches Zah⸗ lungsverbot gibt, wodurch vor allem Gemeinden und ſon⸗ ſtige öffentliche Körperſchaſten in ihrer Kredit würdig⸗ kett geſchädigt werden können. Ein ſofortiges Kon⸗ kursverfahren hat aber bei der inländiſchen Wirtſchaft er⸗ bebliche Schwierigkeiten zur Folge. Aus der AR⸗Sitzung iſt ein Ergebnis über die Bera⸗ tung im Augenblick noch nicht zu erfahren. Es bleibt alſo noch offen, zu welchen Beſchlüſſen der AR. kommt. Die von der GV. beauftragte NReviſtonskommiſ⸗ [ton iſt in ihrer Tätigkeit zunächſt noch in mancher Be⸗ ziehung gehemmt. Die zur Ueberprüfung der Verpflich⸗ tungen und der Verantwortlichkeit der Verwaltung not⸗ wendigen Aktien liegen teils bei der Unterſuchunsbehörde, die natürlich eine Einſicht gewähren darf, teils ſind ſie von den Abwicklungsſtellen und den zahlreichen Unterkommiſ⸗ ſionen der Treuhandgeſellſchaft benötigt. Die Kommiſſion kam bisher bei dieſer Lage noch nicht zur eigentlichen ſyſte⸗ matiſchen Tätigkeit. Angeregt wurde zunächſt die Er⸗ wetterung des vrrantwortlichen Vorſtan⸗ des. Immerhin ergab die bisherige Tätigkeit die Er⸗ kenntuis der Bllanzverſchleierung uſw. durch den Borſtand. Auch habe ſich gezeigt, daß der AR., obwohl er vom Vorſtand krregeführt und gröblich getäuſcht worden iſt, doch die notwendige Sorgfalt durch die Ueber⸗ wachung der Geſchäfte nicht vollkommen anwandte. Bekanntlich iſt ein Frankfurtaer Verſicherungs fachmann mit einem Gutachten über etwaige Regreßpflicht des AR. beauftragt, während von der Reviſionskommiſſion ein ans ländiſcher Verſicherungs fachmann die Uebernahme der Verſicherungsgeſchäfte durch den Allianz⸗ konzern zum Gegenſtand einer Prüfung macht. „ Kapftalbegebung bei Jurgens. Die Anton Jurgens der Hand Zweck der in Oß begaben unter über je 1000 Fl. Der Vereenigbe Faurieken 11990 kumulative VA. . 8 unbekannt. Slaluten und Das geſtern in Baden⸗Baden unterzeichnete Statut der Bank für internationalen Zahlungsausgleich wird heute veröffentlicht. Das Statut umfaßt 60 Artikel, die ſich in ſteben Kapitel gliedern. Aufgabe der Bank iſt es danach, die Zuſammenarbeit der Zentralbanken herbeizuführen, für Erleichterungen bei internationalen finanziellen Operationen Sorge zu tragen und als Treuhänder oder Beauftragter bei der Abwicklung des internationalen Zahlungsausgleiches zu wirken. Aus⸗ drücklich iſt feſtgelegt, daß die Geſchäfte der Bank mit der Politik der Zentralbanken der beteiligten Länder überein⸗ ſtimmen. Deshalb hat die Bank bei allen Finanzierungs⸗ geſchäften auf einem beſtimmten Markt der in Frage kom⸗ menden Zentralbank Gelegenheit zum Einſpruch zu geben. Solange der Youngplan gilt, ſoll die Bank die Beſtim⸗ mungen des Planes inbezug auf die Verwaltung und finanzielle Gebarung in Anwendung bringen. Sie ſoll ferner ihre Geſchäfte mit der Maßgabe führen, die Durch⸗ führung des Planes dadurch zu erleichtern, daß ſie, ſolange es zu ihren Aufgaben gehört, die deutſchen Reyarations⸗ leiſtungen entgegenzunehmen und zu verteilen, die Ko m⸗ merzialiſierung und Mobiliſierung be⸗ ſtimmter Teile der deutſchen Annuitäten in die Wege leitet. Da Kapital der Bank iſt auf 500 Millionen Schweizer Franken feſtgelegt; hiervon ſollen aber nur 25 v. H. des Wertes jedes Anteilſcheines während der Auflegungsfriſt eingezahlt werden. Die Anteilſcheine ſind nicht mit einem Stimmrecht verbunden, das vielmehr den beteiligten Zentralbanken oder ihren Bevollmächtigten zu⸗ ſteht. Der Nennwert jeder Aktie wird auf derſelben ſo⸗ wohl in Schweizer Franken wie euch in der Währung des Landes vermerkt, in dem ſie ausgegeben wird Die Bank kann ihre Geſchäftstäfigkelt aufnehmen, ſo bald mindeſtens 112000 Aktien gezeichnet ſind. Der Verwaltungsrat der Bank hat während der beiden auf die Verleihung der Rechtsfähigkeit folgenden Jahre dafür zu ſorgen, daß der nichtausgegebene Teil des Kapitals zur Zeichnung aufgelegt wird. Die Bank iſt beſonders befugt, alle Arten Gol d⸗ und Deviſengeſchäf te zu tätigen, ferner Wechſel⸗ und Kontokorrentgeſchäfte mit den Zentralban⸗ ken vorzunehmen und Einlagen von dieſen entgegenzu⸗ nehmen. Die Bank iſt ferner befugt, als Agent oder Korre⸗ ſpondent von Zentralbanken aufzutreten. Unterſagt iſt der Bank, Geld zu emfttleren, Wechſel anzunehmen und an irtend einem Geſcchöft ein beſonderes Intereſſe zu haben. Die Bank ſoll bei ihrer Dr Meeußiſche Staatsbank Akzeptkredite für die öffentlichen Betriebe Preußiſche Sta 1(Seehancdlung), die als Kon⸗ zernbank der preuß taatsbetriebe bi den kurz⸗ friſtigen Bedarf der öffentlichen Betriebe zum größten Teil auf dem Wege über den Kontokorrentkreditver⸗ kehr befriedigt hat, wird nunmehr einer An 00 010 der öffentlichen Betriebe entſprechend von ihrem Recht der Ak⸗ zeptierung Gebrauch machen. Da der Akzeptbredit billiger iſt, iſt durch dieſe Maßnahme ein weſentlicher Vorteil für die Staatsbetriebe gegeben. Das Kreditvolumen wird Hadurch nicht verändert, ſo daß der Geldmarkt durch ie Maßnahme der Seehandlung vollkommen unberührt bleibt. Die Seehandlung wird nach wie vor ihre albe Rolle als Käufer am Privatdissontmarkt beibeſſclten. Es handelt ſich lediglich darum, daß an Stelle des bisherigen Kontokorrentkreites ein anderer Krecit tritt. Ein weſentlicher Vorteil der Maßnahme der See⸗ handlung iſt öie Rediskontier barkeit der Privat⸗ diskonte bei der Reichsbank. Wie wir hören, iſt der Be⸗ ſchluß der Preußiſchen Staatsbank auch im Einvernehmen mit der Reichsbank erfolgt. Gerüchte, wonach der preu⸗ Fſche Stat ſich guf Umwegen über die Staatsbetriebe viel⸗ leicht eine zuſätzliche Kreditquelle verſchaffen könmte, ſind als hinfällig zu bezeichnen. Die Die nene Beamtenbank gegründet.(Eig. Drahtb.) Heute erſolgte nunmehr die angekündigte Neugründung der Beamtenbhank mit 1 Million R. Aktien ⸗ kapital unter der Firma„Spar⸗ und Kredit⸗ 1 8 1 Beamte u 1 ſufgaben der Wellbank Verwaltung berückſichtigen, daß die Liguidität auf⸗ recht erhalten bleibt. Der Verwaltungsrat der Bank ſoll aus je zwei Direk⸗ toren der ſieben beteiligten Länder und aus neun Direktoren der anderen Länder beſtehen. Hierzu tritt je ein weiterer deutſcher und franzöſiſcher Direktor, ſo⸗ lange Deutſchland Reparationen zahlt. Der Vorſitzende des Aufſichtsrates iſt gleichzeitig Bankpräſident. Der Prä⸗ ſident hat die Verwaltung und Kontrolle der Bank zu überwachen. Seine Amtszeit läuft drei Jahre. Der Generaldirektor wird vom Verwaltungsrat auf Vorſchlag des Präſidenten ernannt und iſt dem Präſiden⸗ ten verantwortlich. Der Aufgabenkreis Das Badener Organiſationskomitee, deſſen Beſchlüſſe allerdings noch der Zuſtimmung der zweiten Haager Kon⸗ ferenz bedürfen, hat die Aufgaben der Bank für inter⸗ nationale Zahlungen ſoweit feſtgelegt. Demnach ſind es zwei Aufgaben komplexe, ein engerer, obligato⸗ riſcher und ein weiterer, fakultativer. Zu den obliga⸗ toriſchen Aufgaben gehören zunächſt alle diejeni⸗ gen Funktionen, die bisher in den Händen des Repara⸗ tionsagenten, der Reparationskommiſſion und der einzel⸗ nen Kommiſſare gelegen haben, alſo die Entgegennahme der Reparationszahlungen, die Weiterleitung an die Gläubigerländer und die Kontrolle über die Sachlieſe⸗ rungen. Die Bank nimmt fernerhin die Kommerziali⸗ ſierung und Mobiliſierung einzelner Teile der Zahlungen vor. Im Falle eines Transferaufſchubs werden die Gläu⸗ bigerländer mit Schuldverſchreibungen befriedigt, welche die internationale Bank eigens zu dieſem Zweck heraus⸗ gibt. Auch die Gewährung von Krediten aus den Re⸗ parationszahlungen an die deutſche Wirtſchaft, gehört dann zu den Obliegenheiten der Bank. Hinſichtlich der fakultativen Aufgaben wird man der Bank ziemlich weiten Spielraum gewähren. Offenbar erwartet man davon eine beſſere Anpaſſungsfähigkeit an die unberechenbaren Situationen auf dem internationalen Geld⸗ und Kreditmarkt. Gewiſſe Fälle der Kreditgewäh⸗ rung an Käufer von Sachlieferungen, ſowie die Zentral⸗ notenbanken ſind vorgeſehen. Auch die Frage der Deviſen⸗ beſchaffung für die deutſchen Zahlungen iſt berückſichtigt. Beſondere Erwartungen knüpft man an die wäh⸗ rungspolitiſche Bedeutung der Bank. Stabili⸗ ſierung der Zechſelkurſe, Ermäßigung von Riſiko und Spe⸗ ſen bei Geldverſendungen durch Einrichtung eines Gold⸗ clearings, Rediskontterung von Wechſeln der Zentral⸗ notenbanken, ſchließlich eine engere Zuſammenarbeit dieſer Inſtitute gehören zu den wichtigſten Aufgaben, deren Lö⸗ ſung jetzt der Bank für internationale A obliegt. Das Inſtitut wird am Montag ſeine Schalter öffnen. Im Aufſichtsrat ſind die Dresdner Bank und die deutſchen Be⸗ amtenverbände vertreten. Man erwartet in abſeßbarer Zeit eine Verſtändigung mit der deutſchen 5 eamtenzentrale und glaubt, daß damit auch die Tü ühlung mit den Beamtenbankinſtituten im Reiche herge⸗ tellt werden kann. Jedenfalls wird das neue Inſtitut auch bald im Reiche ſeine Tätigkeit aufnehmen. Londoner Diskontrate unverändert * London, 14. Nov.(Eig. Dr.). Entgegen den inter⸗ national allgemein gehegten Hoffnungen blieb der Dis⸗ kontſatz der Bank von England heute unverändert. Man will offenbar erſt das Vorgehen der amerikaniſchen Bundesreſervebanken abwarten. Daraufhin trat eine ſtar⸗ kere internationale Befeſtigung des Pfundes ein. ** Angemeſſene Aku⸗Dividende. Wie wir zur Dividenden⸗ frage bei der Aku aus maßgeblicher Quelle hören, ſind alle bisher aufgetauchten Kombinationen als verfrüht zu be⸗ trachten. Mit einer angemeſſenen Dividende ſoll unter allen Umſtänden zu rechnen ſein, ſofern nicht im den kom⸗ menden Monaten eine weſentliche Verſchlechterung auf dem Kunſtſeidemarkt eintritt. In letzter Zeit macht ſich erneut eine Verſchärfung der italieniſchen Konkurrenz auf dem Heutſchen Markt bemerkbar, der man durch den Abſchluß der im Gange befindlichen Ginigungsbeſtrebungen inner⸗ halb der deutſchen Kunſtſeide⸗Induſtrie wirkſam entgegen⸗ tvebden zu können hofft. Bei der Beurteilung der Divi⸗ dendenfrage dürfen ſchlöeßlich auch die recht anfehnlichen Rücklagen der Alu nicht 1 8 5 gelaſſen werden. Zur Erneuerung des Mheiniſch⸗Weſtfänſchen Kohlenſyndikats Die jetzt von einem Korreſpondenzbureau verbreitete Meldung von einem Abkommen innerhalb des Syndikats, wonach Zechen berechtigt ſein ſollen, Verkäufe über das Ende des Vertrags jahres(31. März 1950) hinaus unbeſchadet der Tatſache vorzunehmen, ob das Syndikat verlängert wird oder aufhört, iſt ein Vorgang, der ſchon vor länger als vier Monaten in Form von Zuſatzver⸗ trägen zum jetzigen Syndikatsvertrag, wie wir auch ſeiner zeit be richtet en, vereinbart worden iſt, und der auch be praktiſche Wirkungen angenommen hat. Es hande darum, unter allen Umſtänden zu vermeiden, daß ein e Zu⸗ rückdrängung der Ruhrkohle erfolgen könnte. Das Syn⸗ dikat iſt auch bereits dazu übergegangen größere Kontrakte für 1930 hereinzunehmen wobei die weiterhin recht feſte Lage des Welkkohlenmarktes auf die Abſchlußpreiſe von großer Einwirkung war. Die Ertan ng daß die Vorgänge im engliſchen Steinkohlen⸗ bergbau bei den Verbrauchern die Befürchtung einer neuen Streikgefahr aufkommen laſſen und dadurch ſtarke Ried e auf die kontinentale Kohle zur Folge habe, haben ſich bisher nicht erfüllt. Man rechnet in der deut⸗ ſchen Kohleninduſtrie damit, daß 8 bei einer Zuspitzung der B Ubniſſe unter der aug ichen R 1 form in England ſchnell zu einer Beendi gung des Streiks kommen wird, ebenſo wie es im Sommer in der Baum⸗ wollinduſtrie geſchehen iſt, wo man auch infolge des Streiks in England auf eine günſtige Einwirkung auf den deut⸗ ſchen Markt große Hoffnungen geſetzt hatte, von denen ſich jedoch keine erfüllt hat. Die Verhandlungen wegen der Erneuerung des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndikats ſind wegen der ſtarken Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen den gemiſchten Werken und den reinen Zechen in der Frage der Umlage wieder einmal auf dem toten Punkt angelangt; die Ausſchußberatungen ruhen zur Zeit vollſtändig. * Zahlungseinſtelluung einer Mannheimer Lebens⸗ und Futtermittelgroßhandlung. Wie wir hören, befindet ſich die Lebens⸗ und Futtermittelgroßhandlung Jakob Strauß in Mannheim, die hauptſächlichſt einen Kolontal⸗ warenhandel betreibt, in Zahlungsſchwierigkeiten. Die Warenſchulen ſollen nicht ſehr erheblich ſein und haupt⸗ ſächlichſt von norddeutſchen und ausländiſchen Firmen gel⸗ tend gemacht werden. Der Mannheimer Platz wird nur wenig berührt. Abgeſehen von einer hieſigen älteren Groß⸗ bankfiltale, die Kreditgeberin der Firma iſt. Man hofft, einen Vergleich zu erzielen und die Fortführung des Ge⸗ ſchäftes zu ermöglichen. O Verluſtabſchluß der Fraukfurter Geſellſchaft.(Eig. Dr.) Nachdem die Einigung über den Prüfungsbericht der Reviſionsfirma Price Waterhouſe u. Co. in den weſent⸗ lichen Punkten über das Geſchäftsjahr 1928 vorliegt, iſt die Bilanzſitzung dem Vernehmen nach zum 21. ds. Mts. ein⸗ berufen worden. Die GV. findet am 10. Dezember ſtatt. Das Geſchäftsjahr ſchließt infolge der ungünſtigen Entwick⸗ lung der inzwiſchen an die Preag verkauften Gewerkſchaft Friedrich in Hungen mit einem größeren Verluſt von 1, Millionen/ ab, der aus dem Spezialreſerve⸗ fonds gedeckt werden ſoll. Dieſer vermindert ſich dadurch bis auf einige Hunderttauſend 1. * Eiſenwerk Wülfel, Hannover.— Unveränderte Divi⸗ dende auf das erhöhte AK. und 2 v. H. Bonns. Der AR. der zum Miag⸗ Konzern gehörenden Gedſellſchaßft bean⸗ tnagt, auf das Ad. von 2,75(i. V. 2,60) Mill./ nach als angemeſſen bezeichneten Abſchreibungen(i. V. 419 920 d¼) aus einem Reingewinn von 559 000(570 585) eine Dipi⸗ 5 von wieder 10 v. H. und einen Bonus von 2 v. H. (i. V. 100/ Gratisaktie) zu verteilen. * Schneider u. Co.(Creuſot).— Dividendenerhöhung. Dieſe franzöſiſche Montangeſellſchaft beantragt für 192820 It. Drahtmeldung 1„S.⸗Korreſpondenten aus Paris aus 26,3(24,1) Mill. Fr. Reingewinn 100(90) Fr. Divi⸗ dende ſe Altie, d. h. 25(22,5) v. H. auf 100 Mill. Fr. Aktienkopital. * Lederfabrik Emil Waeldin AG. Lahr.— Kapitals⸗ erhöhung und Fuſion genehmigt. Die G. beſchloß, das Ak. um 375 000/ auf 625 000/ zu erhöhen. Der Auf⸗ ſichtsrat wurde neu gewählt. Er ſetzt ſich zuſammen aus Freiherr Ludwig von Heyl zu Hernsheim(1. Vors.), Direk⸗ tor Koch⸗Lahr(ſtellv. Vorſ.), Direktor Bauer ⸗Ofſen⸗ burg, Direktor Bepker⸗ Worms, Direltor Maus⸗ Worms, Syndifus Sahm Worms. Der Zufammen⸗ ſchluß der Firma Heyl⸗Lederwerke, Liebenau, vorm. Cornelius Heyl, Werk Liebenau Gmbß. Worms mit Firma Emil Waeldin, Lederfabrik Ach. Lahr, wurde gutgeheißen. Der Betrieb wird nunmehr in größerem Umfange als bisher aufgenommen und man wird künftig 2 900 3 beſſchäftigen. Mannheimer Eitektenbörse 18. 14. 18. 14. 8% Bad. St.⸗A, 27 78.— 73.—.⸗G. f. Seilind. 59,.— 58. 7% Bad om. Gd 79.— Brown, Boveri 126.0 8% hafen Stadt 88, Daimler⸗Benz 40, 10% Mhm. Gold 100.0 Deutſche Linol.. 244,0 8 0% Gold 87,25 Enzinger Union 79.— 6% Gold 69,.— Gebr. Fahr.. 8% Jaden vb. 20 103,0 102,0 J. G. Farben. 175,0 10%% Grkr. M. BA. 111,0 130.0 1%„„ VA. 124,0 124,0 Karlsr. Näh. Haid 32.— C. Knorr 160,0 Konſerven Braun 72,.— Maunh. Gummi 35,.— Otavi⸗Minen Hadiſche Bant 188.0 Pfälz. Hypoth. B. 130,0 pott. Bk. 141.5 12 Scan 1165 Südd. Disconto 129.0 129,0 Durlacher Hof 16.5 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeſtung Phönix Bergbau 1027 Rheinſtahl.. 102,0—,. Salzw. Heilbr. Tellus Bergbau 112,0 Bk u. Laurahütte 58,25 Ver. Stahlwerke Industrie-Aktlen Henninger K. St. 183,5 Löwen München 275.0 Schöfferh. Bindg. Schwartz Stor 1 Werger Adler Kleyer 18. 1 18. 18. 14. Konſerven Braun—.— 70— Schuhf. Berneis 40.— 102.2 Kraus& Cv. Lock. 45.— 45.— S Wolff Südd. Zucker 155,0 185,8 Lechwerke— 103.0 Ludwigsh. Walz. 92.50 91.— Tricot. Beſigheim 58.——.— Ver. Chem. Ind. 71,28 Ver, deutſch. Self. 72,.— Vergt. Jute. 115,0 1 Ver. Ultramarin. 137,0 Ver. Zellſt. Berl.—.— Vogtl. Maſch. St. 78.50 Voigt& Häffner 222.0 Volth. Seil. u. K.—.——. Wayß& Freytag 83.— W. Wolff 85.— 8 200,0 2 Mainkraftwerke Metallg. Frankf. Mez Söhne Miag, Mühlb. Moenus St.⸗A' Motoren Deutz Motor Oberurſel 1075 Pf. Nähm. Kayſ. 104.5 270,0 271.0 50.0 150,0 184,0 18.— Aktlen und Auslandsenlelhen in Prozenten bel Stücke-Notlerungen in Mark je Stück 13. 14 Bremer Wolle 150,5 151,0 Brown, Bop.& C. 125,0 124.0 Buderus Eiſenw. 63,75 63,50 Charlott. Waſſer 94.— Chem. Heyden„64,50 63.— Chem. Gelſenk. 67.— Chem. Albert.. 45.— 45,25 Ebem. Brockhues 71.——.— Concord. Spinn 67.— Conti-Caoutſch. 139,0 140,0 Daimler Motoren 40,.— Deſſauer Gas Dtſch.⸗Atlant⸗T. Deutſche Erdöl Diſch. Gußſtahl.—.—. Deuiſche Kabelw. 3 Steinzeug 174.5 3,15 Deutſche Wollw.—.—. Deutſch. Eiſenhdl. 67.— Hirſchberg Hoeſch Eiſen 13. 14. 4% Türk. Ad. Anl. 6,20 605 4%„ Bugd. 161 8,45—.— 4%„ 11 8,35 8,35 4%„ unif. Anl. 12.60 40%, Zollobl. 1911 6,45 8, 400⸗Fr.⸗Los 12,45—.— 4½% Ung. Str. 18—.— 4/9́ö„ 14 4% Ung. Goldr. 21.— 40% Kronenr. 180 400 50% Anat. Ser. 1 17.75 4½0% AnatScr. II 17, 75 4¼½%„ II 19,30 5% Teh. Nat. Rall.——. Transport-Aktlen Schantungbahn.— Horch& Knorr. 85 mar& Kölſch Walz. Gebr. Körtin 14 11. 1 14. 18. eder Hohenlohe⸗Werte* Phil. Holzmann 86.— .. Me 7155 bau. M. Jüdel& Co. 136.0 Gebr. Junghans 45,.— Kahla Porzellan 57,75 Kaliwk. Aſchersl. 193, 8 Karſtadt 5 f 161.0 ourd. 41,65 . 52.— Kötitzer Kunſtled. 131,7 Krauß& Cie. Lok. 45,50 Kronprinz Met. 37. 115 3 67.— 68,75 210.0 93— 48.— 45,25 Schubert& Salzer 220,7 Schuckert& Co. 184.0 Schultheiß.. 274,0 Segall Strumpf—— Siemens Halske 298,5 Sinner.⸗G. 119,5 Stoehr Kammg. 11³53 Stoewer Nühm. Stolberger Zinkh. 1172 Südd. Immobil.— Juger 185,7 Teleph. Berliner 49.50 Thörl's ver. Oele 92. Tietz, Leonhard 157,0 Trans⸗Radio 125,0 Unionwk. Mhm.—.— Varziner Papier 1 8. Weſteregeln Alkal. 83 Weſtf. Eiſen Wicking⸗Cement 117 Wiesloch Tonw.—.— Wiſſener Metal 918 i Gußſt.—.— Off, 9 2 55 Verein. 115,0 ellſto Waldhof 105.0 5 Veuſch Sfafrika 114 Neu-Guinea.. 491,0 Petersb. abk. Ruſſendant 0 15 155 200.0 50 88,— 1120 914 1100 195 0 1140 497.0 Oiavi Minen 56,15 56, Freiverkehrs- Kurse Deutſche Petrol. 4750 48, Heldburg... 175,0 1750 Benz 5 523522: 7 0 Adler Kali. J Diamond. 14.15 ien 156,0 rügershall— Veithwerke.— B. B. Frkf. Gummi 75 50 Ver. Chem. Charl. 61.50 V. Dtſch. Nickelw. 155,0 B. Glanzſt. Elbf. 170,0 B. Harz. Portl-Z. 103.5 V. Schühf. B. KW. 41,50 Ver. Stahlwerke 104,1 1 V Stahl. v. d. Zyp. 161.0 Ver. Ultramarin, 188.4 Vogel Telegraph. 1 Bogtländ. Maſch. 7 Rein. Gebh eck Sch. Roeder, Gebr. D. 104.0—.—Zellſtoff Aſchffbg. 140.0 Rütgerswerke 71.75 78.„ Waldhof—.— 185,0 65 NN* .0 Schnellpr. Frkthl.—— 0 Ufa(Freiverk.) 89. Schramm Lackf. 99,.— Schuckert, Nrög. 185,0 183,5 Raſtatter Wagg. 14.— Terminnotierungen(Senluß) Allg. Dt Credit 117,0 116,5 Ilſe Bergbau 209,0 Bankf Brauind.—— 185,0 Kali Aſchersleben 195.0 Barmer Vankvee, Ka Salzdetfurch 319,0 3 Bayr Hyp. u. W. Kali. 200.5 Berl. Handelsges. R. Karſtadt Tommnierzbank 160,2 kelscknerwerke„ 85.— Darmſt. u. Nat.. 289,0 Lahmeyer& Go. 101,0 159,0 Deutſche Bank 0 Dresdner Bank A-G. ſür Verkehr 125.0 Dt Reichdb. Vorz. Hapag Nordd. Loyd. 100, Allg. Elekte.⸗Geſ. Bergmann Buderus Eiſen Cement Heibelbg. 120.0 Eompan. Hiſp.. 355, 842,0 Contin. Gummi 139,5 Ac f. Verkehrw. 124.8 Allg. Lok. u. Str. 146,5 Südd. Eiſenbahn 111.0 Oeſt. St.⸗Eiſenb.—.——. Baltimore Ohio—.— Frege 2 15 67.5 r. Heinrichbahn——— Hapag 105.2 H. Südamerika—.——. anſa Diſchiff 145,0 ordd. loyd.. 100,5 19,0 Verein Eldeſchiff. 18.— 17.75 Bank- Aktien Bank f. el. Werte 138,5 Bank f. Brauere. 1870 Barmer Bankver 1 Berl. Handelsges. 8 Privtbk. 160,0 180,0 Darmſt. u..⸗B. 2870 Dt. Aſiatiſche Bt. 52.— Deutſche Bank 153.0 Dtſch. Ueberſee Bk. 100,0 100,0 Disconto Comm. 153.0 8 17 5 einingerypbk. Deſterr Ereditot. 30,25 80,25 Reichsbank 261.7 Rhein. Crebitbk. 114.3 Süddeutſch. Disc. 129,7 1 Frankf. Allgem. 70.— 68.— Industrie- Aktlen Accumulatoren. 120,0 Adlerwerke. Alexanderwerk 85. Alfeld Deligſen. 81,45 Allg. Elektr.⸗G. 185,8 1 Alſen Portl.⸗Z.. 172.0 Ammendorf Pap. 148.7 Anhalt. Kohlenw. 76,.— 77 Auel Aesch. 305 140,5 Augs.) aſch. 80,25 Balke Maſchinen 118,2 A. E. G. St.⸗A. 165,1 Aſchaff. Buntv. 139.5 Bd. Maſch. Durl. 188.0 Brem.⸗Beſig. Oel—.— Brown Boveri.. Cement Heidelbg. 119.8 89.—„ Karſtadt.9 0 Chade 2 Chamotte Annto. 1000 Chemiſche Albert 45.— Ch. Brockhues 65.— 70,50 Daimler Be 39,50 5 Dt. Atlant.⸗T... 108.0 5 D. Gold⸗u. S. Anſt. 134,0 5 Dt. Linoleum 245.0 Dt. Verlag.. 201.0 5 Dresd. Schnellpr. 99,.— 0 0 0 0 5 Pfälz. Mühlenw.—.— Portl. Zem. Heid. 119,5 Mh. Elektr..-G. 150,0 Ryeinmühlenw.—.—— Südd. Zucker 156,5 Verein dtſch. Oelf. 72,.— Gichbaum 1 e 1 855 2060 fäl, Preßgefe... 1 8 85 N Storch.— Werger Worms 185.0 Deutſche Linol.. 243,5 Dt. Schutzgeb. 05 7798 5 F. Dippe Maſchin.—.— Dresd. Schnellpr. 98. 2⁵ Koffbäuſer Hütte 39. 15 39.— Lahmeyer& Co. 161,0 160.0 Laurahütte. 39.— Linde's Eismaſch. 157.0 Dürener Metall 136.0 Carl Lindſtröm. 420,0 Dürkoppwerke. Lingel Schuhfabr. 48.— Düſſeld. Eiſenhdl, 61— 61.— L. Loewe& Co. 167,0 Dynamit Truſt 84.50 C. Lorenz. 149,5 Lukau& Steffen 5,15 Elektr. 8. 183.2 Lüdenſcheid Met. 67,80 Elktr. Licht u. K. 186,7 ————[Magirus.⸗G.. 20.— Aan All—.——— Mannesmann 8700 Bad. Aſſekuranz 5 Continent. 5„Daß aide 84— Mannh. Verſich. 85.— Zellſtoff Waldhof 195,0 Frankfurter Börse 1 237.0 Festverzinsliche Werte Jauche Bun 8 10 e 87.45 D Effekten Bank 1170 50 49,95 50,.— D. Hyp. u. Wechſ. 116,7 Ablöſungſch.—.——.— D. Ueberſee⸗Bank 99,75 99 75.38 Disconto⸗Geſ⸗ 1353, 8 10 Wekib.(Gold! 89.— Dresdner Bank. 149.5 D. Schahanw. 23—.——.— 1 1 4% Schutzg. 14 8,75.80 Neigel Bank. 100,0 1 1 S Sichel&*—.——. Sloman Spee 80.— Bolgt& 2220 2220 1 Phosphat 20.— oigt& Haeffner 0 1 55 15 9 0 Wanderer Werke 48.— 48.— 87 5 Enzinger Werke. 78.— Mansfelder Art. 108.) 105,2 n eser: e 8 Ser Bere gg 2007 Wag udn. 189 1190 Terminnetierungen(Schluſt) Eſſenersteinkohl. 1270 126,7 Maximil hütte 155,0 158.0 Alg. Di. Eredit 1165 116,5] Harpen. b 13.7 Faber leiſiß, Mech. Web. Lind. 114.0 Bank f. Brauind 138,0 Hoeſch Gif. u. St. 107.4 Fahlb, List e Go. 74.85„Zittau 59.— 39,50 Barmer Bankver⸗ 119.0 h. Holzmann 88, 5 arben ind. A. G. 176,2 Merkur Welw. 5650 Bahr 1 9955 10 1290 Alt See 8 rein e Ber, 9823 eldmühlepapler 162.0 Berl. Handelsgeſ. 182,5 alt Comm u Priv. 161,5 Darmſt. u 5 287.2 Deutſche B. 154.4 152,0 Dresdner B. 150,0 —.— A- fare ehr 124.0 Allg. Lokalb 46,50 Dt. Reichsb. Bz Hapag Hambg.⸗ Südam. anſa Dampf Nordd Loyd —.— Mannesmann Mansfelder. 104.7 Metallgeſellſch. 1140 Miag Alena 119.5 Moniecatint... 35,— Ober bedarf 65 Olav Minen 88.75 Phönix Bergbau 104.0 108,5 Rh. Braunkohlen 249.5 Rh. 5 149.0 N le ontan 8 Rütgerswerke. 72.— 72,50 Schuckert 180.0 Siemens KHalske 299,5 Südd. Zucker. Svensta Tändſt. 306.0 Düſſel. Rat. Dürr 50,.— Dyckerh.& Widm.— Eiſen Kalſersl..50 Emag Frankf. 78. Enzinger⸗ Union 2 85 Mez Sühne 58.— Miag⸗Mühlen. 118,5 Mix& Geneſt. 132.0 Motoren Deuz 65,— Mühlheim Berg. 1000 Nat. Automobile—— Niederlauſ. Kohle 138,0 Nordd. Wollkäm. 102,0 102,2 Oberſchl. E. Bed. 70.75 Oberſchl. Koksw. 95,75 Orenſt.& Koppel 78.75 Oſtwerke. 213,5 218,2 Allg. Elektr.⸗Geſ. Bayr. Motorenw. Phönix Bergbau 1928 103,0 9 P. Bember⸗ Hermann ige 28 erg mannElekir Rathgeber Wagg. 97— Buderus Eiſenw. Rheinfeldenſtraft 1545 Charlottb. Waſſer Rhein. Braunk. 246,0 Comp Hiſpano Rhein. Chamotte 63,.— 63,.— Cont. Cautſchouc. 141,0 1 5 Elektrizi:. 149,0 Dal mler⸗Benz. 41. Rhein. Möbelſtoff 115, Deſſauer Gas Rhein.⸗W. Kalk. 100.0 Rheinſtahl 102,5 1 Riebeck ntan 103,1 Roſttzer Zucker 85.— Rückforth. Ferd. 59,50 60,75 El Licht u. Kr ft Rütgerswerrte 78.— 78.28 Eſſener te nkohl. Sachſenwerk.— 96,50 J. G. Farben Sächſ. Gußſtahl eldmüßle 180 Salah 8 21 85 e len& Guill 116,8 . 5— 80 11.5—3 Selüre Bergwk. 15706 Schleſ. Elekt. Gas——] Gesfür el 0 1 Hugo Schneider 103, 1087 25. Gelsſcmidi 88— 65,25 refrt. Hyp.⸗Br. 128.0 9% Budwigsg. 26 85.28 10% Mom. 1 2900 103,0 Nürnberg. Verein 148,0 5 Heir. Ered.⸗Anſt. 3027 30, 8%„„ 27 60.50 Pfälz. Hyp.⸗Bl. 130,0 129,5 Eßlinger Maſch. 30, Ettling. Spinn. 2180 215,0 8% Grkr. Mh. 28 13.— Reichsbank 260,7 5% Preuß. Kali—.— Rhein. Ereditök. 114.7 118,2 12& Schleich. 105,0 Iten 8088 fun 117.5 Fpies& Höpfling.——— 5 Friſter. 128,2 Gebhard Textil.——. 9200. 88 58,— 58. eilin o. 8550 4— Galen Bergwl. 1250 Genſchow& Co. 64,75 65,50 Germ. Portld.⸗Z.. Gerresheim. Glas 109,7 Gef. f. elektr. Unt. 167.5 Goedhardt Gebr. 178,0 Goldſchmidt. Th. 64,25 Guano-Werke 47550 Greppiner Werke 92,25 Gritzner Maſch. 49.— Gebr. Großmann 29.— Grun& Bilfinger 171. 8 Gruſchwitz Textil 57.— Hackethal... 88,75 Baſt Nürnberg 202,5 209.7 Halleſche Maſch. 80,— Bayer. Celluloid—.— der Hammers. Spinn. 1240 Bayr. Spiegelglas 60,15 60,28 Hann. M. Egeſt. 37.25 „ P. Bemberg 188.0 1 obg.⸗Wien Gum. 88.0 Bergmann Elekt. 199,0 200,0 Harkort St⸗Pr. Berlin Gubener 240.0 Harpener Bergb. 1320 Berl. Karls. Ind. 58,65 60,25 Hedwigshütte 3 Berliner Maſchb. 59,25 59.28 Heilmann Imm. 78.— Braunk. u. Brikett 150,0 140,5 Hilpert Maſch.—.— Br.⸗Beſigß. Oelf. 1 indrich 8 K Auff. 78.— Bremer. irſch Kupfer„120,0 124. 150,5 R. Karſtabt. 142,2 Klöckner Werke 98. Köln- Neueſſen B. 114,8 Prannesmann ib 197.7 Mansfelder. 107,1 Metallbank 114.5 Mitteldiſch stahl Nordd. Wolle 102.1 Oberbedarf 71 Oberſchl. Koksw. 95.75 Orenſt,& Koppel 78.25 Oſtwerjſte 215.2 Phönix Bergbau 103.7 Polyphonwerke e Rh. Braunk. 1. Bt. 2 49.5 20 Nh. Elektrizität 149,5 Rh Stahlwerke 108,5 Rb. ⸗Weſtf Elektr. 207,5 A. Riebeck⸗Mont— Rütgerswerke 75.— 7 Salzdetfurth Kali 3172 Schleſ. Portl. Z. 156,0 5 220,5 Schuckert& Eo, 186,7 Schulth⸗Patzenh. 9 Stemens K Halske 300, Spenskaa 6040 801⁰5 Leonhard Tie 159,5 Ver. Glanzſto—— Ber. Stah werke 105,5 Weſteregel Alkali 201.0 Hase 196,5 56,50 ali Aschersleben 195,2 50% Preuß, Rogg..25 ein. Hyp.⸗Bk. 140,0 140,5 r Gebr. Pirm..— Farben. 178.5 Südd. Doden⸗C. 139.0 1 Bonds 28 102.0 Süd. Disconto 129,0 8 8 99 110 129,0 e e 73.— tener Bankver. 12, elt. Guilleuume—— i 8 Württ. Notenbk 1520 15200 A Frankfurter Gas 1150 Elektr. Veferung 164.0 164.7 1 310 Frkf. Pok. K Wit. 46.— 45.— 105 9 85 0 rankf, All. Berſ. 70.— Goldschmidt Th. 68.— ſelſent Berg kannh. Berſ.⸗G..—— Gritzner M. Durl. 45,80 Gesfürel.. 1 Ver. Glanzſtoff 5 Grün Bilfinger 1720 1780 Goldſchaldt Ver. e 1050 955 108,2 1085 Halb a Nen. 90.— Harpen Bergbau, 188,0 140.0 Deldelb. Straßb.—.— 49,.— Hanfwerk. Juüſſen 7275 Nordd. Lloyd, 100.2 3 Daimler 270.— Deutſche Erdöl Dt. Goſdu. Silber 185,0 Dt. Linoleum 246,0 8% Südd. Feſtwö..99—.— 93% Grkr. M. abg. 88,50 2 5% Rh.⸗M.„Don. 68.50 7% Bad. Kom. Gd. 77. 85% Pfälzer--9 88, 8% Rg, Hyp. M. 29 93.— 8%„R.-9 83.— „„* 10.11 89,50 N„„„ len 82.— 4½ do Rhein. 400 8 80 70.80 4%%% Pfalz. Sig..78 8 4%% Südbo Lig 28.35 77.— 4 e 1 4 4%% Pr. B. B. Lig 74.20 77.— Bank. Aktien Allg. D. Creditb 116,5 115,0 132,2 Zellſto Ph Holzmann 86,75—.— Zealſtof wald hof 197.0 196,0 Hilpert Armatur.—.— 1 Oeſter.⸗U. St. B..35.35 Hirſch Kupf. u. M.—.— e Berliner Sörse Montan-Aktlen Hoch u. 55— 70 25 85 Festverzinsliche W²orte 805 ee 941 Eſchweil. Bergw 200,0 Holzverkohl. Id.—.——— Goldanleihe.. Gelſenk. Bergw.— 6% Reichs anl. 26 87.50 87.80 55% Landſch. Rog..90 Ilſe gd. Ste A. 208.0 208,0 Inag 12 N 91.80 91,50 e g 50,10 50,10 J 5% Mexikaner 19. unghant d—— 1 50,10 50,10 7750895 Schatz. 39.65 4 25 ersleben 194,0 192.0 ohne Ablzsgeecht.75 8,50„ Goldrente 24.65 alt Sa Badiſche Bank 167.0 167.0 8 detfurf 40% 2„ Kronen.80 Barmer Bankver. 118,5 118.5 Kalt Weſteregeln 108.5 198.5 81 9 5 Kohlen- 4%„ conv.Rente.85 8—— Klein, 2 Bes. 1180 125. 1590 1580 8. e 5 Wo. 188.0 Klöckner 94.—. K.——— 14 Silb.⸗R.—.— ir. F. Prſeerb. 180 18.5 Mannes. fiöbe.. 888 Kent an, 8 8%%: Pap. K. 15 Deutſche Erdöl Dt. Linotleumwk Dynamit A Nobel———. Elekirizttäts⸗Lie ——— Kamm. Raiſerzl.—.— 183 Karſtadt W——— 9 5 . 5 5 5 5* 3 8 5 5„ 4 Donnerstag, den 14. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 530 Deprimierte Effektenmärkte Stimmungsgemäße Rückwirkung der Newyorker Baiſſe/ Allgemeine Geſchäftsunluſt/ Auftrags⸗ mangel/ Internationale Werte gedrückter Später auf einſetzende Deckungskäufe leicht erholt Mannheim gehalten Der Aktienmarkt war heute trotz des recht ſchwachen Verlaufs der Auslandsbörſen ungefähr behauptet. Das Geſchäft war wieder minimal. Gegenüber den geſtrigen Notierungen ergaben ſich für Induſtriewerte nur ganz ge⸗ ringfügige Kursveränderungen. Etwas feſter lagen Far⸗ ben, ſchwächer dagegen Weſteregeln und Wayß u. Freytag, ferner von Nebenwerten Pfälzer Mühlenwerke und Mann⸗ heimer Gummi. Am Bankenmarkt notierten in Anpaffung an niedrigere auswärtige Kurſe Rhein. Hyp.⸗Bk. und Ereditbank niedriger. Von Brauereien waren Lud wigs⸗ hafener Aktienbraueret wieder 1 v. H. niedriger angeboten. Rentenwerte unverändert. Im Verlauf der Börſe wurde bekannt, daß der Diskont in London keine Veränderung erfahren hat. Frankfurt unſicher, Spezialwerte ſtärker gedrückt Zu Beginn der heutigen Börſe war die Tendenz ſehr unſicher und ſchwächer. Der erneute Kurseinbruch an der geſtrigen Newyorker Börſe wirkte deprimierend und die Aufnahmeluſt ſchrumpfte auf ein Minimum zuſammen. Ordres waren wieder kaum eingetroffen, ſodaß das Geſchäft nur ſehr geringen Umfang aufwies. Beſonders betroffen wurden vor allem die internationalen Werte, wobei ſich Ver luſte in ſehr beträchtlichem Ausmaße er⸗ gaben, obwohl das Angebot an allen Märkten nicht umfang⸗ reich zu nennen war. Deutſche Aktien wurden dagegen we⸗ niger in Mitleidenſchaft gezogen in der Hoffnung even⸗ tueller Diskontſenkungen in London und Newyork. Später vermehrte ſich jedoch in einigen Spezialwerten die Abgabe⸗ neigung und es traten auch hier weſentlich größere Ab⸗ ſchläge ein. Die günſtigen Geldmarktverhältniſſe fanden heute keine Beachtung mehr, denn man war zu ſehr von den Vorgängen an der Newyorker Börſe in Beſorgnis verſetzt. Chade⸗Aktien büßten gegenüber der geſtrigen Abend⸗ börſe 157 ein, Svenska gaben ca. 16, AGG 3% v. H. nach, desgl. eröffneten Stemens 37 v. H. ſchwächer. Von Kunſtfeidenaktien waren Bemberg mit minus 5 v. H. etwas mehr angeboten, dagegen Aku⸗Aktien nach Abzug des Be⸗ zugsrechtes gut behauptet. Montanpapiere lagen bei mini⸗ malen Umſätzen bis zu 1 v. H. niedriger. Deutſche Lino⸗ leum behauptet. Am Rentenmarkt waren die Umſätze heute ebenfalls beſcheiden. Im Verlaufe verſtärkte ſich die Hoffnung auf eine Diskontſenkung in London und die Tendenz beſſerte ſich allgemein. Es traten Erholungen bis zu 3 v. H. ein. Als aber ein unveränderter Satz gemeldet wurde, trat erneut ein kleiner Rückſchlag ein, doch blieben Gewinne bis zu 27 v. H. im Verlauf erhalten. Das Geſchäft blieb vereinzelt etwas reger. Am Gelöd⸗ markt war Tagesgeld mit 675 v. H. unverändert. Berlin nicht einheitlich, im Grunde aber widerſtands⸗ fähig/ Schluß teilweiſe erholt Im allgemeinen konnte auch heute, trotz der weiteren empfindlichen Kursrückgänge in Newyork eine bemerkens⸗ werte Widerſtaunds fähigkeit an der Berliner Börſe beobachtet werden. Bei der anhaltenden Ge⸗ ſchäftsſtille und Orderloſigkeit mußten natürlich die Kurſe zwangsläufig etwas zurückgehen, die Verluſte be⸗ trugen aber ſelbſt bei den Hauptſpekulationswerten ſelten mehr als 3 v. H. Schwach lagen nur die ſogenannten in⸗ ternationalen Werte, in denen wieder das Ausland Ab⸗ Die Uruguay 1 Gold Peſ.] 4,068 geber war. Spenſka eröffneten 16 Mark niedriger, Chade⸗ Aktien minus 12 Mark und Reichsbank minus 8,5 v. H. Die Anſichten über eventl. Londoner und Newyorker Diskontermäßigungen waren ſelbſt in Fachkreiſen geteilt. Ueberraſchend kam der Abſchluß der Baden⸗Badener Ver⸗ handlungen über die Weltbank. In normalen Zeiten hätte 1 hieraus ſicherlich eine kräftige Anregung er⸗ alten. Der Verlauf war dann in der Tat auch auf Deckun⸗ gen eher freundlicher, die ſchwache Veranlagung des Reichsbankmarktes ließ aber auf die Dauer keine freundliche Stimmung aufkommen. Anleihen nach⸗ gebend, Ausländer geteilt, meiſt aber wenig verändert, Pfandbriefe bei kleinerem Geſchäft eher ſchwächer. Geld blieb auch heute in den Sätzen unverändert, doch trat in ſich zum Medio eine kleine Verſteifung ein. Auch im wet⸗ teren Verlaufe blieb die Kursbewegung unheit⸗ lich, die Stimmung war ziemlich nervös und die Speku⸗ lation zurückhaltend. Der Kaſſamarkt zeigte vorwiegend ſchwache Ten⸗ denz. Die Enttäuſchung über die Nichtermäßigung der Londoner Diskontrate war bis zum Schluß der Börſe bereits wieder überwunden. Man wollte Deckungen auch für ausländiſche Rechnung beobachten. Papiere wie Aku, Deutſch⸗Linoleum, Kaltwerte, Polyphon, Deutſche Waffen uſw. ſchloſſen bis zu 5 v. H. erholt. Svenſka konnten ihren Tagesverluſt faſt ganz wieder einholen, dagegen lagen Chadeaktien unverändert. Deviſen gegen Reichsmark fließen ziemlich unverändert. Der Dollar notierte.1820 bis.1825. Das engliſche Pfund ſtieg von.8750 bis.8765, Holland 4037 nach 403672, Schweiz 1938, Paris 39394, alles Newyorker Uſance. Spanien wieder angeboten gegen London 34.90 nach 34.70. Berliner Devisen Diskontsdtze: Relchsbank 7, Lombard 8, prxvat 8/ v. f. Amtlich in R- M für] 18. November] 14. November Barität] Bist. G. B. G. B. M 2 Holland 100 Gulden 168,85 168,99 169,65 169.99 168,48 Athen 100 Drachmen] 5,425 5, 5,4.485 5,445 10 Brüffer 100 5 500§. 88,48 88,57 58.42 58.54 88 885 45 Danzig 100 Gulden] 81,47 81.63 81,48 81.59 81,585.5 elſingfors 10% FM. 10,50 10,52 10.499 10,519 10,512 7 talien 100 Lire] 21.88 21,92 21,865 21,905 22.025 7 üdflavien 100 Dinar.390 7404] 7,390.404].855 6 Kopenhagen 100 Kr. 111.95 112,17 111.93 112.15 112,08 5,5 Liſſadon 100 Eskudo] 18,80 18,84 18,80 18,84 17.48 8,5 Oslo. 100 Kronen] 111,91 112,18 111,90 11212 111,74 2 Paris. 100 Franken 18,45 16,49 18448 16,485 16.445 3,3 Srgn„100 Kronen] 12,379 12.399 12,375 12,395 12,88 5 Schweiz 100 Franken] 80,985 81,125 60.97 81,18 80,515.5 Soſta. 100 Leva.012 3,018 3,017 8,028 3,017 10 Spanlen 100 Peſeten] 58,61 38,7888 4138,53 557 525 Stockholm.. 100 Kr. 112,26 112,48 112,24 112,46 112,05 5,5 Wien 100 Schillin 58,78 58,85 59,78 58.85 58,79 775 Ungarn 100 P1200 1] 73,01 78,15 73,01 73,15 72,89.5 Buenos-Aires 1 Pe..721.725 1,718 1,722 1,786 10 Canada 1 Can. Doll.].098 4,104.086.094 4,176— Japan.. 1 Hen 2,036 040 2,086] 2,040] 1,988.9 Valrs 1 ägypt. Id.] 20,885 20.888 20.88 20,93 20,91 Türkei. 1 kürk. Pid.978.977.975 1,979 2180 10 Lond on.. 1 Pfd.] 20,375 20,415 20,371 20,411 20,899 6 New Hork 1 Dollar 4,178 4,186.775 4,1855 4,1780 5 Rio de JaneirotMillr. 0,491 0,493.491 0,493.508— 4048 4,034 J 4,321— Waren-Märkte Erholter Getreidemarkt Roggen märker als Weizen gefragt Berliner Produktenbörſe vom 14. Nov.(Eig. Dr.) Heute machte ſich am Getreidemarkte nach den ſcharfen Preisrückgängen der letzten Tage eine Erho⸗ lung geltend, die jedoch wohl weniger auf die feſteren Auslands meldungen als auf die verſchtedenen neuerlich an⸗ gekündigten Regierungs maßnahmen zur Hebung des Getreidepreisntveaus zurückzuführen war. Die Offer⸗ ten für Auslandsweizen, namentlich für Plata⸗ Weizen, lauteten beträchtlich feſter. Von Umſätzen wurde bisher nichts bekannt. Vom In lande war Weizen und Roggen knapp angeboten, die um etwa—3/ erhöhten Forderungen werden von den Mühlen und vom Handel nur zögernd bewilligt. Bemerkenswert, daß für Roggen ſtärkeres Kaufintereſſe als für Weizen zu beob⸗ achten iſt. Am Lieferungsmarkte erfolgten Deckungskäufe, die Weizen um—3½, Roggen um 1½ bis 2/ höher einſetzen ließen. Für Weizen⸗ und Roggenmehle fordern die Mühlen unveränderte Preiſe. Umſätze kamen bisher nur in geringem Ausmaße zuſtande. Hafer ziem⸗ lich knapp angeboten, Verkäufer halten auf Preiſe. Gerſte ruhig und unverändert. Amtlich wurden nottert: Weizen märk,, feſter, 222g, Dez. 2996,75, März 251,5—5 3; Roggen märk., ſeſter, 160 bis 62, Dez. 176,577, März 192,5 99,5; Gerſte. ab Station ruhig, 184-200; Futbergerſte, ruhig, 166,77: Hafer märk., ßeſter, 14958, Dez. 166 186,5, März 182.; Mais, loco Berlin, behauptet, 18788; Weizenmehl, behaupt, 20,5 bis 92,5; Roggenmehl, feſtder, 22,10 25,10; Weizenkleie, ſtill, 10 10,5; Roggenkleie, ſtill, 8,75—9,25; Viktorigerbſen 31 bis 98; Kl. Speiſeerbſen 24—28; Futtererbſen 21—22; Pe⸗ luſchben 20,5—22; Ackerbohnen 19—21; Wicken 2920: Vu⸗ pinen, blaue 13,5—14,5; Lupinen, gelbe 18.517,25; Maps⸗ kuchen 19,5—19;: Leinkuchen 9,40 23,60; Trockenſchnitzel 9 bis 9,40: Soyaextractionsſchrot 18,10— 18,40; Kartoffel⸗ locken 14,40—14,90; Speiſekartoffeln, weiße 1,90—2,30, robe 2,20— 2,60, gelbe 2,50—2,80; Fabrikkartoffeln 8,5—9,5; Raath⸗ futter unverändert. Allg. Tendenz: feſt. Mannheimer Produktenbörſe vom 14. Nov.(Eigenb.) An der heutigen Produktenbörſe war Brorgetreide leicht erholt, Futtermittel weiter ſtill und im Preis nachgebend. Mehl gegen den letzten Börſentag um weitere 50 Pfennig ermäßigt. Angeboten wurden lalles in 4: Auslandsweizen 26,50—31,50 Trockenſchnitzel 9,75 ünl. Weizen 25,25 bad. Grünkern 40,00 55,00 inl. Roggen 18,50—18,75 Weizenmehl füsdd. 97,28 inl. Hafer 18,00 18,50 Weizenbrotmehl 27,00—29,28 inl. Braugerſte 20.00— 22,50 Roggenmehl 60/ 0pr. 20,5/31 Futtergerſte 17,00—18,50 Weizenſuttermehl 9,75 Malz, pfälz. 42,00 Weizenkleie, feine 9,25 Mais auf Bezugsſchein 18,50 Roggenkleie 9,50 Böertreber 16,00—17%0 Raps 40,00 Naps kuchen 17,50 Oeinſaat 4700, Soyaſchrot 18.00 Sämtliche Preiſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto, wag⸗ gonfvei Mannheim. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 14. Nov.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in fl. p. 100 Kg.) Nov..85; Jan. 10,325; März 10,975) Mai 11630; Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.] Nov. 161,5; Jan. 163,5; März. 167,25; Mai 163,75. * Liverpvoler Getreidekurſe vom 14. Nov.(Eig. Dr.). Anfang, Weizen(100 lb.), Tendenz feſt, Dez. 8,8,75 (8, 2,75); März—(8,1025); Mal 9, 2,50(9, 1,25). Mitte: feſt, 8,478; 8,1178; 8,376. * Mannheimer Viehmarkt vom 14. Nov. Zufuhr kus. geſamt 987 Stück. Im einzelnen wurden zugeführt und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in 1: 187 Kälber, b) 78 bis 80, c) 70-74, d) 6068; 32 Schaſe, b) 57286: 159 Schweine; 658 Ferkel u. Läufer, bis 4 Wochen 22—28, über 4 Wochen 90—98, Läufer 42—56; 1 Ziege. Marktver⸗ lauf: Mit Kälbern ruhig, bangſam geräumt; mit Ferkeln und Läufern ruhig. Nürnberger Hopfenmarkt Die neue Geſchäftswoche eröffnet bei ſehr ruhigem Marktverbehr. Auffallend iſt vro allem ein Nachlaſſen der Bahnzufuhren, die am Dienstag und Mittwoch ganz aus⸗ ſetzten. Dagegen brachte das Land größere Zufuhren. Die Nachfrage iſt gering und bezieht ſich nur auf mittlere bis beſte Sorten. Bei einer dreitägigen Zufuhr von 250 Bal⸗ len, wurden nur 170 Ballen umgeſetzt. Bezahlt wurden für Gebirgshopfen 40—50, für Hallertauer 5580„ und für Württemberger 6080/ per Zentner. Schlußſtim⸗ mung ſehr ruhig. * Nütruberger Hopfenbericht vom 14. Nov. 50 Ballen Bahn⸗ und Landzufuhr. 50 Ballen Umſatz. Stimmung ſehr ruhig. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 14. Non.(Eig. Dr.). März 10,40 B, 11,30 G; April 10,50 B. 10,40 G: Mai 10,65 B, 10,60:; Aug. 10,95 B, 10,90 G; Nov. 9,95 B, 9,70 G; Dez. 9,90 B. 9,80 G; Jan.⸗März 10,55 10,20. Ten⸗ denz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 26,14; Nov.⸗Dez. 26,6250. Tendenz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 14. Nov.(Eig. Dr.). Ame⸗ rik. Univ. Stand Middl.(Schluß) 18,64. Liverpooler Baumwollkurſe vom 14. November.(Eig. Dr.). Americ. Univerſal Stand. Middl. Anfang: Jon, 909—910; März 918-919; Mai 928; Jult 935; Aug. 937; Dez 904; Tages import 1000. Tendenz ſtelig.— Mitte: Jan. 911; März 920; Mai 990; Juli 936; Okt. 938; Dez. 905; Loco 939; Egypt. Upper F. G. ſair loco 1051. Dendenz ruhig, behauptet. 5 Berliner Mefallbörse vom 14. November 1929 Kupfer Blei Zink bez. Brief Geld bez. Brief] Geld bez. Brief Geld anuar. 133,.— 135,75 185,75 142,25 41,78—.— 43. 41. ebruar[—.— 130 25 186,.—, 42,25 41.754—.— 43.50 41.— ür..—.— 16,50 136.——.—.50 42.—(—.— 48 50 41,50 April. 138.— 136,— 185,50—.— 42,50 42,.——— 48 50 4750 Mai 135 25 136.135,50—.— 42,50 42.—.—44,.— 42. Juni..—.—136.— 135,75—.— 42.50 42. 44, 42. Juli. 136,28 185.7— 42.50 42.. 44.— 42, Auguſt—.— 136,50 1.50—.— 42,50 42.——.— 44— 4280 Sept.„— 136,25 193.—— 42.50 42,25—-— 44.— 42,78 Okiober.—.— 136.80 136,—- 42,5 42,25—.— 44.— 48. Nov., 134.50 132.50—,— 43, 1.—.— 48,.— 40. Dezemb„ 135,— 185,— 1 42.— 42,.— 41,50 f— 48.— 40,50 Elektrolytkupfer, prompt 179,250 Antimon Regulus 62.—66.— Orig. Hütten⸗Alumt um 190.— Silber in Barren, per leg 64.75 68,80 dal. Walz⸗,Drahtbarrenſ1934.—[Gold, Freiverkehr, 10 zr. 28,— 28,20 üttenzinn, 89 v. P.— Ibtatin, dio. 1 gr. 5—1 einnickel 98 99 v. H. 350.—] Preiſe ohne Edelmetalle) ur 100 Kg Londoner Meiallbörse vom 14. November 1929 Metalle in E pro To. Silber Unze C.(137½¼0 fein ſtand), Platin Unze Kupfer, Standard 83,15 Zinn, Standart 178,8 Aluminium 5— 3 Monate 87.75 Monate 181,8 Antimon 5 Settl. Preis 69,15 Settl. Preis 179,0 Queckſilder.— Elektrolyt 88,50 Banka 1890 Platin—— veſt ſelee ed 75,50 Straits 182,0 Wolframerz 38.— ftrong ſheets—.— Blei, ausländ. 2165 Nickel—.— El'wirebars 21,25 Weißblech 8 83.50 Zink, gewöhnlich 17 Roman von Reinhold Eichackern a Sie ſagte es ganz ohne Koketterke, ohne ſede Be⸗ ſchämung. Wie jemand, der ſich an den Blumen ent⸗ zückt, die ein anderer ihm hinreicht. Ganz frei, un⸗ perſönlich———. Das nahm die Befangenheit wieder von Thorleiv. Er konnte ihr, wie einem Bilde in's Geſicht ſehen. „Unglaublich, wie groß Ihre Augen jetzt werden. Das Grün darin iſt noch viel tiefer geworden. Und dann Ihre Lippen. So rot, ſo—“ Sie lachte. „Die Lippen ſind garnicht geſchminkt. Nein, die ſind ſo.“ Sie nahm übermütig die Arme des Mannes, die jetzt braun und nackt aus den hoch aufgekrempelten Hemdärmeln ſahen. „Muskeln haben Sie— einfach wundervoll, Dok⸗ tor! Da merkt man den Sportsmann. Ich komm' mir ſo ſchlapp vor. Wo die Fäuſte hinſchlagen, bre⸗ chen die Knochen...“ „Wo die Augen hinſehen, brechen die Herzen—“ ergänzte der Regiſſeur, der ſchnell hereinkam.— „So,— los,— müſſen gehen. Die anderen find ſchon hinüber, mit Knorke.“ Vor der Hütte ſtand eine mannshohe Eiswand. Man hatte den Zugang tief ausgraben müſſen. Der Schnee rings herum ging hinauf bis zum Dachfirſt. Morlan, der nicht ſo gut Skilaufen konnte, band ſich breite Schneereifen unter die Füße. Die anderen nahmen ſich gleich ihre Bretter. Der Norweger ſtrich prüfend über das Wachs hin und ſpannte die Bindung. Man fühlte, daß er mit den Brettern vertraut war, wie mit alten Freunden. Die Haltung des Körpers, als er wieder aufſtand, war ſicherer, ſchlanker, im Ganzen geſpannter. Die ſpeckige, ſtark ausgebeſſerte Hoſe ſaß ihm wie an⸗ gegoſſen. Das Hemd gab die Bruſt frei, die kraft⸗ voll gewölbt war. „Der König bes Skis zieht hinaus in ſein Reich! neckte Helga bewundernd, und ſich ehrlich freuend. Sie reckte die Arme den Bergen entgegen.„Ach Gott, iſt die Welt ſchön,— wenn man noch ſo jung iſt!“ „Dann los!“ nickte Thorleiv, und glitt, eine Spur ziehend, über den Schnee, der ſtäubte und blitzte. Mit großen, zügigen Schritten griff er die Anfahrt und glitt immer ſchneller dem Abhang entgegen. Er ſtand aufgerichtet, die Stöcke nachſchleifend und ſie kaum benützend. Die ſchlanke Geſtalt bog ſich weich in den Hüften. Von Zeit zu Zeit fuhr er als liefe er Schlittſchuh, das Tempo noch ſteigernd. Helga hatte Mühe, ihm ſtets beizubleiben. Er ſchien es zu fühlen. Mit kurzem Schwung ſtand er auf einmal, leicht federnd und wartete ruhig. „Gut fahren Sie,“ ſagte er, als ſie herankam und neben ihm bremſte.„Nur noch etwas weicher im Schwung. Sonſt vorzüglich. So, ſehen Sie!“ zeigte er wieder abſtoßend. Er glitt quer dem Hang zu, der ſteil zu dem Platze fiel, wo Knorke mit Dick, dem Operateur und der Komparſerie ſchon bereit ſtand. „Um Gottes willen!“ vief ſie unwillkürlich, als er plötzlich in wilder Schußfahrt hinabſchoß. Sie hörte ein Lachen zu ſich heraufflattern, dann bremſte er plötzlich, in voller Fahrt ſpringend, und glitt wieder weiter, in zierlichen Bogen. Es war ein Genuß, wie er mit dem Schnee ſpielte, wie jede Be⸗ wegung in Harmonie auslief. Dann drehte er ſich, wie im Tanz, um ſich ſelber, die Stöcke nachſtoßend, und ſauſte dann mit einem Ruck ſcharf nach unten, daß ihn eine glitzernde Wolke verdeckte. Der Operateur griff raſch nach ſeinem Kaſten, als Thorleiv heranſchoß. Die anderen ſchrieen und flüch⸗ teten ſeitwärts. Auf einmal ging Thorleiv ganz tief in die Knie und ſprang wie ein Ball hoch. Dann ſtand er ganz ruhig, als ſei nichts geſchehen. „Wo bleiben Sie?“ grüßte er lachend nach rück⸗ wärts, wo Helga noch immer am oberen Hang ſtand und ſich nicht recht traute. Ein herrliches Kraftgefühl jagte ſein Blut hoch. Er hätte hinabſauſen mögen zur Tiefe, ſtets weiter, ſtets wilder. Nur, um ſich zu fühlen. Sich ſelbſt, ſeine Jugend,— die ihm plötzlich Glück ſchien. Mehr als alles andere „Helga!“— dachte er freudig—„wie ſchön klingt der Name“. Er winkte dem Hang zu, den Helga her⸗ abkam, in mehrfachen Bogen die Fahrt öfter brem⸗ ſend. „Oh,— das war herrlich,“ rief ſie ſchon von wei⸗ tem, und— fiel lachend hin, da ſte zu ihm hinabſah und nicht auf ſich ſelbſt acht gab.— Sie kroch aus dem Schnee hoch und ſprang auf die Füße—,„das heißt nicht mein Fallen, Ihr Fahren war herrlich. So hab ich noch niemals Skifahren geſehen.“ Sie ging an die Schußfahrt, im Telemark endend. „Herrlich!“ ſagte ſie nochmals und hielt feine Hand feſt, mit ſtrahlenden Blicken, die er froh zu⸗ rückgab. „Ich will wieder jung ſein!“ ſchwor er ſich im Stillen und grüßte die Berge, als ſeien ſie Zeugen. E. —„Alſo ruhig ſpielen, Helga!“ mahnte Morlan, als alles zur Aufnahme fertig bereit ſtand.„Keine haſtigen Bewegungen, das gibt einen Ruck, oder doch einen Wiſcher. Zeig, was du gelernt haſt! Und alles natürlich, vor allem natürlich!“ Sie nickte ermunternd. „Nur los! wird ſchon ſchief gehen!“ Morlan trat neben den Operateur und ſah nach der Sonne. Der Hilfsjunge hielt ſchnell das Brett mit der Nummer, dann lief er zur Seite.„Achtung — Aufnahme— los!“ rief der Regiffeur ſcharf und betont. Dick drehte die Kurbel. Helga glitt quer über den Hang in das Blickfeld und blieb bremſend ſtehen. Ihr Blick ſchien zu ſuchen, belebte ſich ſichtbar. Ein leichter Spott zeichnete ſich in den Zügen. „Gut!— Langſam nach vorn ab!“ rief Morlan befriedigt. Sie drehte den ſchönen Kopf ruhig zum Tal hin und fuhr quer zum Objektiv bis an die Felſen. Und alles gans kurz, noch nichts ausgespielt.“ „Ich gratuliere zum Solo⸗Debüt!“ ſagte Thorteiv behaglich und nahm ſich ein Butterbrot aus ſeinem Ruckſack.„Es ging ja ſchon glänzend.“ „Spotten Sie nur,“ ſchmollte ſie.„Glauben Sie, ich wüßte nicht, daß Morlan mir alles ſo leicht macht wie möglich? Zwei Stunden nichts als nur Weit⸗ aufnahmen, damit ich nur ja keine Szene verpatze, N „Kommt ſchon!“ trat Morlan dazwiſchen.„Die Auf⸗ nahme eben war auch Nahaufnahme. Du brauchſt nicht zu meckern. Ich bin ſchon ſehr froh, daß alles ſo klappte. Vor dem Apparat iſt das doch etwas ſchwerer, als unten im Zimmer, wo auch niemand zuſieht.“ „Und mir kommt's ſo leicht vor! Ich bin ganz verwundert, wie wenig du von mir verlangſt. Nur das bißchen Bewegung im Geſicht, ganz nach Vor⸗ ſchrift,— und dann wieder ab. Kann mir einfach nicht vorſtellen, daß das ein Film werden ſoll. Und mit einer Handlung. Da iſt doch nichts los da⸗ bei. Nichts von Intereſſe,— wenn einer herankommt, nach rechts oder links ſieht, ein bißchen erſtaunt tut, und dann wieder abſchwirrt!“ „Ging mir ganz genau ſo, als ich's noch nicht kannte. Donnerwetter, dachte ich bei mir, wie kann das Getue ein Pferd intereſſteren. Doch als es zu⸗ ſammengeſetzt war, als aus all den Szenchen die Handlung geworden war, da war es recht ſpan⸗ nend.— Das iſt ja die große Kunſt unſeres Morlan, die Handlung wie ein Moſaik aufzubauen. Und ge⸗ rade durch Kürze der einzelnen Szenen erzielt er die Wirkung. Der dauernde Wechſel, das Nebeneinan⸗ der, die zahlloſen Fäden, das macht die Geſchichte. — Sehen Sie, wenn ein Mann mitten im Bild ſteht und hebt ſeine Büchſe, ſo iſt das alltäglich, und keineswegs ſpannend. Und wenn Sie von der Seite ins Bild kommen, ſtehen bleiben und ſich umſchauen, ſo ſagt das noch gar nichts. Nun ſetzen Sie aber die beiden Geſchichten zuſammen! Da kommt einer ahnungslos über das Schneefeld, ſteht einer im Hinterhalt, lauernd, und hebt ſeine Waffe, um ihn zu erſchießen.— Das heißt, jeder fragt,— wird er ſchießen? Nicht? Das iſt dann ſpannend. Das beides zuſammen.“ 5 (Fortſetzung folgt) Ein nahrhaftes F und„das Schulkind macfit bessere Fortschritte“, sagen moderne Lehrer amkeit und Leistungsfähigkeit steigert 3 Kost am Morgen“, sagen die Aerzte. idflocken ist ein Reichtum an leben: ken von der Natur für Sie und Sie sind kalorienreich, nicht dickmachend, sehr billig und in-5 Minuten eine kräftige In Quäker Ra spendenden Stoffen Ihre Familie bereitet. tafelfertig.. Besorgen Sie si Lebensmittelgescha von Spelzen— mit versilbertes Besteck. ch gleich heute im nächsten ft ein Paket- staubsicher, frei dem Gutschein für schwer- stück in-5 Minuten fertig und ſeitwärts „Donnerstag, den 14. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Seite. Nr. 530 der deutsche Groß- Tonfilm Die empfenlens werfen Nachmifiags-Vorsfellungen mit niedrigeren Einfrifftspreisen! Die Abend- Vorsfellung mii helspiellosem Andrang! (Einlaß nur Eintrittspreise zu den Vor 5 Phren- und Geschlossene Vorstellungen verkauf tägl. von 11 1 Uhr an den Theaterkassen Szeiten) ungen niedriger zu den Anfan Nachm.-Vors Freikarten aufgehoben . Zum Weihnamtsfest ein Dtü-Apnnarat Solchen nebst Zubehör kaufen Sie preiswert und zu günstigen Zahlungsbedingungen bei Phota-Ma ver b, 11 Tl. 280 2 Die 1 (Nackenlocken) ist nur 0 1 mit 13832 Dauer-Wellen Erstkl. Ausführung u. unbedingte Haltbar- keit garantiert.— Pro Kopf Mk. 15.-— 2 Apparate nach d. System Mayer-Karls- bad. Rasche u. aufmerksame Bedienung. In- und ausländische Pari nerien S lon Thyssen, d 3, 10 Telephon 211 22 flapper- Frisur fal Stadt oder Oststadt von Wirtsleuten auf 1. Januar 1930 g e 8 u 8 h f. Angebote unt. 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