Bezugspreiſe: In Mannheim und umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waloͤhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße lg, Neßyriedrichsſtraße 4, FeHauptſtraße 6g. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6— Fernſprecher: Sammel⸗Nr. 24951 Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe Beila en: Montag: Sport der N. M../ Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraf thahrzeug und Verkehr gen: und Recht/ Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Mannheimer Reſſezeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Telegramm Adreſſe: Nemazeit Mannheim eee Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Steuer, Geſetz Mannheimer Muſitzeitung Mittag⸗Ausgabe Seetag 15. 5 122 140. Jahrgang— Nr. 530 Schatzkanzler Snowden wil nicht zahlen (Drahtmeldung unſeres Londoner — Vertreters) London, 15. Nov. In der Freigabefrage iſt ein neuer Rückſchlag 1 Srſalgt Der Sturm des Proteſtes, der ſich 1 in der engliſchen Oeffentlichkeit gegen die Zurück⸗ haltung der Ueberſchüſſe aus dem liquidierten deut⸗ ſchen Privateigentum erhoben hat, iſt offenbar ohne Wirkung auf die Regierung geblieben. Der Scha tz⸗ kanzler Snowden hat dem deutſchen Botſchafter mitgeteilt, daß England nicht daran denke, die e en es 8 u⸗ rückzuzahlen. Es handelt ſich bekanntlich dabei um die Erlöſe der Liquidationen nach Abzug der engliſchen Privatforderungen an Deutſchland. Dieſe Ueber⸗ ſchüſſe, deren Höhe je nach der Berechnung der Zinſen auf 4 bis„ Milliarde Mark geſchätzt wird, ſind größtenteils bereits in den Staatshaus⸗ halten der letzten Jahre aufgebraucht worden. Mitteilung in den„Times! erkennen läßt, noch weiter. haus als Sprecher der Regierung die bevorſtehende Rückgabe des noch nicht liquidierten deutſchen Eigen⸗ tums ankündigte, das ſich ebenfalls auf mehrere Millionen Pfund beläuft, erklärt jetzt der Schatz⸗ kanzler, er könne auch dieſen Betrag„nicht be⸗ dingungslos“ zurückgeben. Er verlangt vielmehr von Deutſchland eine Verzichterklärung bezüglich der Ueberſchüſſe und droßt die gegenwärtig ſus⸗ pendierten Liquidationen wieder aufzunehmen, wenn ber Verzicht nicht unterzeichnet werde. ſich auf etwa 460 Millionen Mark. 5 Die deutſche Regierung iſt, wie wir glauben, nicht * abgeneigt, der engliſchen in der Methode der Ver⸗ J rechnung dieſer Summen entgegenzukommen, doch hat Erwägungen überflüſſig gemacht. Man muß hoffen, daß dies nicht das letzte Wort J 1 ö einen ſtändig wachfenden Kreis von Engländern, g bie ſich der ernſten politiſchen Folgen dieſes 3 Vorgehens ihrer Regierung bewußt ſind. Es fragt b* ſich, ob die Erhaltung der gegenwärtig recht guten * deutſch⸗engliſchen Beziehungen England einige Mil⸗ * lionen Pfund wert iſt, von denen ja niemand laubt, daß ſie mit Fug und Recht in die* staatskaſſe gefloſſen find. Bulgarien ſoll 670 Millionen Golofranken zahlen 1 Dragkmeld ens ane es Londoner 1 5 Bertreters) a ö 5 s VV London, 158. Nov. Die„Times melden aus Sofia: Der Zaßh⸗ hungaplan für die bulgariſchen Wiedergutmachungs⸗ ausgearbeitet hatte, wurde geſtern abend veröffent⸗ licht. Die Geſamtſumme der Wiedergutmachungen ſetzt. Während der erſten fünf Jahre belaufen ſich die Annuitäten auf je 5 Millionen Franken. Nachher werden ſte ſich nach je einer Periode von 5 Jahren [bis zum 20. Jahr um 5 Millionen Franken erhöhen. * Von dieſem Zeitpunkt an wird die Höhe der An⸗ * nuftäten unverändert bleiben bis zur Tilgung der Geſamtſumme. „ Das Zahlungsſchema wind in. alen zalbariczen * eren fark e Kamenew Eomletbotſchafter in London? i — London, 15. Nov.„Daily Expreß“ will wiſſen, London Kamenew in Ausſicht genommen. Dies be⸗ deute eine große Verlegenheit für die ſoztaliſtiſche Regierung, da Kamenew 1920 aus Eng 1 8 5 a n 18 . 8 8 5 Snowden geht aber, wie ein Auszug aus ſeiner Während Lord Paßfield kürzlich im Ober⸗ Der Geſamtbelrug ber deniſchen Anſprüche beläuſt die unverſöhnliche Haltung des Schatzkanzlers ſolche im dem unerfreulichen Streit bleiben wird. Es gibt leiſtungen, den der Ausſchuß für die Oſtreparationen iſt auf 670 Millionen Goldfranken feſtge⸗ die Sowjetregierung habe als ihren Botſchafter in art Es handelt ſich um das beſchlagnahmte deutſche Privateigentum skandal und Stadtparlament Eine Nadauſitzung ohne poſitives Ergebnis Revolver oder Schlüſſelbund? unſ. Berliner Büros) Berlin, 15. Nopbr. Auch die geſtrige Stadtverordneten⸗ ſitzung, in der über den Mißtrauens⸗ ckntrag gegen den Oberburgermeiſter Böß abgeſtimmt werden ſollte, iſt unter höchſt wil⸗ den Radauſzenen aufgeflogen. Der Sitzung ging eine ſtürmiſche Beratung im voran. Der Kommuniſt Lange weigerte ſich, ſeine beleidigenden Aeußerungen gegen die Sozialdemo⸗ kratie zurückzunehmen. Es konnte mithin eine Einigung nicht erzielt werden. Obwohl die Stadt⸗ verordnetenſitzung ſo unter nervöſer Spannung be⸗ gann, verlief ſie anfangs ruhig. Die Kom mmu⸗ niſten hatten eine große Reihe von Dringlichkeits⸗ anträgen eingebracht, die durchweg auf Wahl⸗ agitation zugeſpitzt, waren und die Entſcheidung über das Mißtrauensvotum binausgeſchoben hätten, wenn über ſie verhandelt worden wäre. Aber dazu kam es nicht. Als der ſozialdemokra⸗ tiſche Abg. Flatau die Kommuniſten auf ihre höchſt merkwürdige Taktik feſtzunageln ſuchte, wurde er durch einen ungeheuren Lärm unterbrochen. Durch die Abſtimmung über die Tagesordnung kam dann doch die Angelegenheit Böß an die erſte Stelle. Der Kommuniſt Lange ergriff das Wort zum (Drahtmeldung Fall Böß. Kaum hatte er jedoch das Rednerpodium betreten, als die Sozialdemokraten mit aller Macht durch Klappern der Pultdeckel und wilde Zurufe den Redner am Sprechen zu hindern ſuchten. Vor allem verlangten die Sozialdemokraten tobend, Lange ſolle erſt einmal ſeine Beleidigungen zurück⸗ nehmen. Bei dem ungeheuren Lärm war es dem Kommuniſten nicht möglich, ſich verſtändlich zu machen. Er ſchleuderte den Sozialdemokraten nur einzelne Stichworte, wie„Panzerkreuzer“,„Kinder⸗ ſpeiſung“,„Schutzzölle“ und dergl. entgegen. Das ging eine ganze Weile ſo. Plötzlich griff Lange in die hintere Hoſentaſche und zog einen Gegenſtand hervor, den man allgemein zunächſt für einen Revolver hielt, zumal er damit gegen die ſozial⸗ demokratiſchen Bänke zielte. Nes ſchwoll der Lärm zum Orkan an. Alles rief: Er will ſchießen! Weg wit dem 5 Revolver! Ein Teil der Magtiſtrats mitglieder rettete ſich auf die andere Seite der Tribüne. Lange aber zeigte hohnlächelnd, daß er nicht eine Piſtole, ſon⸗ dern einen Schlüſſelbund in der Hand ge⸗ Am die Haager Konferenz „ ͤĩ unſeres Pariſer Ver- ö treters) . 3 55 V Paris, 15. Nor. Wie es ſcheint, iſt die in Paris und London gleich⸗ zeitig veröffentlichte Meldung, Tardien werde der zweiten Haager und der Londoner Seeabrüſtungs⸗ konferenz beiwohnen, ohne Wiſſen des franzöſiſchen Miniſterpräſtdenten lanciert worden. In einigen Morgenblättern tauchen große Zweifel auf, ob Tar⸗ dien während der Budgetdebatte im Dezember Paris verlaſſen kann. Die Regierung ſtehe nichts wenigen als feſt. Die„Manbver“ der Linken ſind beſonders im Laufe der Budgetberatung gefährlich. Dieſe Mahnung richten die Freunde der Regierung an den Miniſterpräſidenten. Der Meinungsſtreit über das Datum der Haager Schlußkonferenz nimmt ſeinen Fortgang.„Dezember oder Januar?“ fragt das dem Arbeitsminiſter und zweiten franzbſiſchen Delegierten auf der erſten Haager Konferenz Lou⸗ cheur naheſtehende„Petit Journal“. Die Ant⸗ wort lautet„Beſſer im Januar“ und wird damit be⸗ Aelteſtenausſchuß halten hatte. Das Tohuwabohu nahm daraufhin derartige Dimenſionen an, daß der Präſident die Sitzung ſchließen mußte. Die Tribünen hatten bei dieſen Rüpelſzenen kräf⸗ tig mitgewirkt. Noch nach Beendigung der Sitzung kam es am Büfett und auf dem Korridor zwiſchen Soßtaldemokraten und Kommuniſten zu Zuſammenſtößen. Vor dem Rathaus hatte ſich eine große Menge von Erwerbsloſen angeſammelt. Die Polizei war jedoch durch außerordentlich ſtarke Aufgebote ver⸗ treten, ſo de; ſie die Menge, die offenbar mit der Abſicht gekommen war, das Rathaus zu ſtürmen, in Schach halten konnte. Die Schimpfkauonade, mit der das alte Stadtparlament ſein Daſein wür⸗ dig beſchloſſen hat, wird heute in der beiderſeitigen Parteipreſſe gegenſeitig fortgeſetzt. Der„Vor⸗ wärts“ rächt ſich für die Beleidigungen, die der kommuniſtiſche Abg. Lange geſtern auf die ſozial⸗ demokratiſche Fraktion häufte, durch die Feſtſtellung, daß der„proletariſche“ Schullehrer Lange ausgerech⸗ net am 30. April, alſo unmittelbar vor den kritiſchen Maitagen 1929 ſich zu einer Vergnügungs⸗ Mittel zu einer ſolchen mehrwöchtgen Seefahrt an Bord eines Luxusdampfers bezogen. Weiter nimmt das ſoztaldemokratiſche Organ ſich den Vorſitzenden der kommuniſtiſchen Fraktion des Stadtparlamentes, Schwenk, der bekanntlich den preußiſchen Unterſuchungsaus⸗ ſchuß in der Sklarek⸗Affäre leitete, aufs Korn. Schwenk habe nicht nur, wie ſchon aus den Ver⸗ öffentlichungen des Unterſuchungsausſchuſſes her⸗ vorgegangen ſei, die Erhöhung der Kredite für die Gebr. Sklarek von ſieben auf zehn Millionen als Mitglied des Kreditausſchuſſes bewilligt, ſondern ſich ſelbſt nicht geſcheut, den Kredit der Berliner Stadt⸗ bank für ſeine urperſönlichen Zwecke in Anſpruch zu nehmen. Als Schwenk ſich nämlich das Häuschen baute, das er gemeinſam mit einer kommuniſti⸗ ſchen Reichstagsabgeordneten bewohnt, wandte er ſich an die Stadtbank um den Hypothekenkredit, ber ihm als Mitglied des überwachenden Kreditausſchuſ⸗ ſes ſelbſtverſtändlich gewährt wurde. Erſchwerend iſt, da das betreffende Grundſtück in einer unregu⸗ kenkredite nicht gewährt werden dürfen, wie Herrn Schwenk, der in Dutzenden von ähnlichen Fällen kannt ſein mußte. gründet, daß die juriſtiſche Durcharbeitung der von den Komitees einzuliefernden Entwürfe geraume Zeit in Anſpruch nehmen würde. In der Linkspreſſe, wie„Volonté“ wird dagegen energiſch auf ſchnelle Einberufung der Haager Schlußkonferenz gedrungen. Sozialiſtiſches Theater in London? V Paris, 15. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertre⸗ ter.) Aus London wird berichtet, daß die Regie⸗ rung Macdonald ſich mit der Abſicht trage, dem⸗ nächſt in London ein ſozialiſtiſches Theater zu er⸗ öffnen. Vier Mitglieder des Kabinetts, darunter der Innenminiſter, der Miniſter für öffentliche Arbeiten und der Unterrichtsminiſter, haben dem Plan bereits ihre tatkräftige Unterſtützung geliehen. Das neue Theater würde, der Tradition zuwiderlaufend, auch Sonntags geöffnet ſein und dem Londoner Publikum eine Zerſtreuung bieten, die es bis heute entbehrte. Die hier zur Aufführung gelangenden Stücke ſollen alle eine ſoziale, wenn nicht ſozialiſtiſche Tendenz aufweiſen und in künſtleriſcher Form ein 5 15 herrſchenden Regierung dar⸗ ſtellen. 5 N reiſe nach den Madeirainſeln eingeſchifft habe und ſtellt die indiskrete Frage, woher er die kommt hinzu, daß dieſer Kredit ſtatutenwibrig lierten Straße liegt und in ſolchen Fällen Hypothe⸗ ſolche Anträge abgelehnt hat, e wohl be⸗ N 1 Flalien den gien mit FJugoflavien? (Von unſerem rbmiſchen Vertreter) o. Rom, 18. Nov. Die von Zeit zu Zeit in der europäiſchen Preſſe auftauchenden Alarmnachrichten aus der adriatiſchen Wetterecke, die von einem imminenten Krieg zwiſchen Italien und Jugoflawien ſprechen, wie von einer feſtſtehenden, nicht mehr zu umgehenden Tat⸗ ſache, die morgen vielleicht ſchon volle Wirkli ö ſein wird, ſie ſtoßen immer mehr auf ber tigtes Mißtrauen. Denn ſeit vier oder f Jahren ſchon ſcheint ein bewaffneter zwiſchen Italien und Jugoflawien kurz bey zuſtehen und unvermeidlich zu ſein, die Span zum Zerreißen groß, ſodaß ein neuer Anlaß 90 nügen müßte, um das„Pulverfaß“—. ſagen pflegt— in die Luft fliegen zu laſſen. Abe; nichts derartiges geſchieht, obſchon ſich die äff häufen. Es fehlt alſo der bewußte Wil zum Kriege kommen zu laſſen, auf italieniſcher Se beſtimmt, auf jugoflawiſcher Seite wahrſchein auch. Die„Enthüllungen“, die bald in Belgrad gema Wehen über geheime Angriffsplänie Itali 8, in Rom über gefährliche Expanſt onsgelüf 5 ſlawiſchen Staates, ſtimmen alle bis zu einem ge⸗ wiſſen Punkte: Es iſt längſt ſchon kein heimnis mehr, daß die großſerbiſchen Nati liſten die Grenzen Südſlawiens viel weiter se als dieſe gegenwärtig ſind, daß ſie eine, den Ba dominierende Großmachtſtellung Serbiens erſtreb die ſich— um ihre eigenen Worte zu gebrauche „von den Quellen des Iſonzo bis zu den Konſtantinopels und von der Adria bis zum Schwa zen Meer“ erſtrecken ſoll. Damit ſtoßen ſie, in i Wünſchen wenigſtens, auf italteniſches Gebiet und beſtreiten, was noch wichtiger iſt, Italie Hegemonieſtellung in der Adria. Au der anderen Seite iſt es auch kein Geheimnis m daß Italien die dalmatiſche Küſte etwas zu ſcharf im Auge behält und wie auf einen Beſitz hinüberblich auf den es die berechtigſten Anſprüche zu ſtellen Auch dies iſt mehr ein Wunſch als eine feſt ſicht. Auf beiden Seiten nun beſtehen Pläne, wie dieſe Wuünſche im extremſten Fall zu friebigen und zu erfüllen ſind, alſo mittels eine Krieges. Doch gehen dieſe angreiferiſchen zurzeit lediglich auf den bibliſchen Ermahnun ſpruch zurück: Seid bereit, denn ihr wißt weder Tag noch die Stunde Der Krieg iſt ei von Reſervefonbs; er wird 1 die diplomatiſchen Mittel verſagen. Die Frage: Will Ttalien den Krieg 1 5 ö lawien? kann nur folgendermaßen beant werden.— Italien will nicht den Konflikt mit Jugoflawien, aber es will f löſung und Reduzierung zum Kl ſt a a t. Das mag zuerſt recht zweideutig kl Und iſt es auch. Italien, aus dem letzten Krieg als Steger hervorgegangen, vom Faſzismus bewußt auf ſeiner„Siegeslaufbahn“ weitergedrängt, kann möglich das Riſiko eines neuen, aus Nationa egvismus heraufbeſchworenen Krieges auf nehmen, will es nicht die Erfolge ſeines Krieges geführden. Ein neuer Krieg würde Italien vieles in Frage ſtellen, ſeine Großmach lung, ſeine mithſam errungene Poſition im B und im bſtlichen Mittelmeerbecken, vor allem die Exiſtenz des herrſchenden faſziſtiſchen Regin das an den weiteren, ſicheren Erfolgen feſt iſt und mit dem erſten ſichtbaren Rückſchla⸗ müßte. Denn Bundesgenoſſen beſitzt heute It weniger als offene Gegner. Ein Krieg eigene Fauſt würde es in eine ähnliche ſetzen, wie ſie Deutſchland zu Beginn d krieges erlebte. Muſſolint denkt viel zu liſtiſch, um dieſe Gefahren zu überſeben, ode in 0 ee zu. Biel ſichere f in ſeiner Außen Gier: Ska vor, dl Mittel einer geſchickten Diplomatie höher ſchätzen als e ee, 2 1 0 Nr. 531 Neue Mannheimer Zeitung [Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 15. November 1929 waltſam geſtellte Machtfragen zugunſten Italiens beantworten könnten, möglicherweiſe aber auch zu ſeinen Ungunſten. Der Kriegskult, der in Italien getrieben wird, iſt ein innerpolitiſches Mittel zur Hebung des italieniſchen Selbſtbewußtſeins, und ſoll auch nach außen hin zur Einſchüchterung, ſowie als Beweis der italieniſchen Bereitſchaft dienen. Die politiſchen Gegebenheiten aber, die Italien in ſei⸗ nem Kampfe gegen Jugoslawien und deſſen Ziel, eine Großmachtſtellung auf dem Balkan einzuneh⸗ men, benutzt und für ſeine Intereſſen zurechtzu⸗ biegen verſucht, ſind folgende: Erſchütterung der Kleinen Entente und Begünſtigung der innerpolitiſchen Gegenſätze in Südſlawien ſelbſt. Die Kleine Entente, nach den Friedenstraktaten von Verſailles, Trianon und St. Germain als Vaſall Frankreichs entſtanden, als Paris auf dem Kon⸗ ent noch allmächtig war, hat immerzu noch die r vom Quai d' Orſay erteilte Funktion, Deutſch⸗ land und Italien politiſch entgegenzuarbeiten und die mutmaßlichen Expanſionsbeſtrebungen dieſer beiden Länder einzudämmen. Trotz des Militär⸗ bündniſſes in der Kleinen Entente aber können die drei Staaten, die ſie bilden— Jugoſlawien, Rumä⸗ nien und die Tſchechei—, im Notfall wohl kaum aufeinander zählen, da ihre Intereſſengebiete teils auseinandergehen, teils kollidieren. Und beſonders Jugoflawien, das haben hervorragende Kenner des Südſlawentums und der Balkanpolitik ſeſtgeſtellt, würde im Falle eine Krieges mit Italien wohl änzlich iſoltert daſtehen. Andererſeits hat ſich auch Hoffnung Südſlawiens, daß Italien durch ſeine atiſchen Jutereéſſen eines ſchönen Tages mit der neuen Türkei in Konflikt gerate, nicht erfüllt, und damit iſt auch die Ausſicht der ſerbiſchen Macht⸗ haber auf einen„Präventivkrieg“ gegen Italien in der Lombardei hinfällig geworden. Jugoflawien iſt heute weſentlich ſchpächer als Italien, ungeachtet der diplomatiſchen Hilfsaktionen Frankreichs und der gemeinſamen Militärfront der Kleinen Entente. Ein effektiver Kriegswille herrſcht alſo weder in Rom noch in Belgrad,— dazu iſt die politiſche Konſtellation zu gefährlich. Aber unbe⸗ merkt, hinter kriegeriſcher Rhetorik„vertarnt“, durch keine Preſſeindiskretion der Oeffentlichkeit enthüllt, Leift ein anders wirkſamer Plan hinter den Kuliſſen der italieniſchen Balkanpolitik. Das leitende Motiv der heimlichen Aktion Italiens iſt der alte machia⸗ Vellſſche Grundſatz: divide et impera. Die jetzige Situation im ſüdſlawiſchen Staate, nach der Um⸗ förmung des ſerbiſch⸗kroatiſch⸗floveniſchen König⸗ reichs in ein zentraliſtiches„Königreich Jugo⸗ ſlawien“ ſoll benutzt werden, um dem Ziele, das den Faſziſten vorſchwebt, ohne Kriegserklärung näher⸗ zurücken. Die Ausmerzung des füdſlawiſchen Trialismus durch die diktatoriſche Einheitsprokla⸗ mation hat bekanntlich den letzten Reſt der kroati⸗ ſchen Autonomie untergraben, und die kulturell un⸗ vergleichlich höher als die Serben ſtehenden! Kroaten befürchten nun die endgültig Vernichtung ihres nationalen und hiſtoriſchen Eigenweſens durch die Vorherrſchaft Belgrads und durch die nach franzöſi⸗ ſchem Muſter vollzogene, den ethniſchen Grenzen widerſprechende adminiſtrative Neueinteilung des Landes in neun Präfekturen oder Banſchaften. Die Oppoſition der Krogten will nun Italien zu eigenen Gunſten auswerten, indem es in jeder Weiſe die Kroaten gegen die Serben ſtützt. Da die offenkun⸗ dige Abſicht jedoch über kurz oder lang die Kroaten ſelbſt verſtimmen müßte, ſucht Italien noch auf in⸗ direkte Art Einfluß zu gewinnen, um den ſüdflawi⸗ ſchen Block zu zerſpalten und ſomit das Königreich 16 dlich zu ſchwächen: Muſſolini nimmt ſich vor, durch eine wohleingeleitete Aktion beim Hl. Stuhl die 1eligtöſen Gegenſätze auf jugoſlawiſchem Gebiet zu ſchüren, die Oppoſition der katholiſchen Krogten und Slowenen gegen die orthodoxen und mohammedaniſchen Serben vom politiſchen Plan auf den beligiöſen zu drängen, der noch viel unverſöhn⸗ licher iſt als der Raſſenunterſchied, und den Vatikan zu verleiten, ſein Preſtige in kroatenfreundlichem Sinn gegen Belgrad geltend zu machen. Die katho⸗ liſche Durchdringung des Balkan muß für den Hl. Stuhl eine verlockende Idee ſein, und auf die überzeugende und werbende Macht dieſer Idee zählt zweifellos der faſziſtiſche Führer. s bleibe dahingeſtellt, ob der greiſe vatikaniſche Stgatsſekretär Gaſparri ſich dem Plan und der Methode des Duce zugänglich zeigen wird. Jeden⸗ falls iſt die füdſlawiſche Frage, die ſeinerzeit durch das Friedensdiktat gelöſt ſchlen, abermals offen, ſo daß auch jede mit dieſem Problem im Zuſammenhang ſtehende politiſche Aktion in den Kreis des öffentlichen Intereſſes gerückt erſcheint, vornehmlich die Abſichten und die Pläne Roms, des mächtigen adriatiſchen Gegenſpielers Belgrads. ——— Die engliſche Räumung Berlin, 15. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Wie der„Deutſchen Allgemeinen Zeitung“ aus Wiesbaden berichtet wird, hat der Abzug der engliſchen Truppen wieder begonnen. Die Schutz⸗ trüppe der Rheinlandkommiſſion liegt zunächſt noch in Höchſt und wird in den nächſten Tagen in Wies⸗ baden einquartiert werden. Dazu ſind bisher für die engliſchen und franzöſiſchen Beſatzungstruppen 103 Wohnungen und elf Villen beſchlagnahmt wor⸗ den. Die Rheinlandkommiſſion wird wahrſcheinlich ſchon in den nächſten Tagen, das Reichskommiſſariat für die beſetzten Gebiete am 25, ds. Mis. in Wies⸗ baden eintreffen. Die Engländer haben bereits 180 Wohnungen freigegeben. Auch in Koblenz wird allmählich zum allge⸗ meinen Abzug gerüſtet. In der Nacht vom 30. No⸗ vember auf den 1. Dezember wirb am Deutſchen Eck eine Befreiungsfeier veranſtaltet wer⸗ den. Die vereinigten Männerchhre werden einen Choral ſingen, der Bürgermeiſter eine Anſprache halten. Dann ſoll gemeinſam das Deutſchlandlied angeſtimmt werden. Am 1. Dezember wird die ſtaatliche Polizei, die die Rheinlandkom⸗ miſſion bisher nicht zugelaſſen hat, in Koblenz ein⸗ rücken. Die Stadt kann mit einer Erleichterung der Polizeilaſten um etwa 300 000 4 rechnen. Abſchluß der Pariſer Reichsbahn verhandlungen — Berlin, 18. Nov. Das Organiſationskomitee ur Ausgleichung des Voungplanes an das Reichs⸗ ahngeſetz hat in Paris ſeine Arbeiten beendet. Die deutſchen Mitglieder ſind nach Berlin zurückgekehrt, noch einige Verhandlungen zu fübren und eiten formell zum Abſchluß zu bringen. 3 Millionen Mark Schaden Die Frage nach den Koſten des Unglücks intereſ⸗ ſiert über die natürliche Neugierde hinaus auch aus dem Grund, weil ſchließlich doch die Allgemeinheit für die Koſten aufzukommen hat. Der geſamte Ma⸗ terialſchaden, der bei dem D⸗Zugunglück ent⸗ ſtand, beläuft ſich, wie die„K..“ erfährt, auf eine halbe Million Mark, und zwar 440 000 Mark für Er⸗ neuerung des rollenden Mater und der Einheits⸗ lokomotive und 60 000 Mark für den Gleisneubau und für die langwierige Aufräumungsarbeit. Die Entſchädigungen an die Hinter⸗ bliebenen der Toten und die Verletzten be⸗ laufen ſich auf rund zweieinhalb Mil Mark, ſo daß alſo der geſamte Schab lionen Mark beträgt. Die Entſchädigungen ſind zum größten Teil ſchon bezahlt und man muß anneh⸗ men, daß dies ohne Engher zit und auf gütlichem Weg geſchehen iſt, denn der eßweg iſt bis jetzt in keinem Fall beſchritten worden. Eutſchädigt wird nach dem Reichshaftpflichtgeſetz von 1871, wobei es lediglich darauf ankommt, wen der Verſtorbene zu unterhalten hatte. kſichtigt wi Unterhaltungspflicht gender oder aufſteigender Linie; daher haben Jung⸗ geſellen im allgemeinen keinen ſolchen Anſpruch, und für ſie wird nach Prüfung der Sachlage nur das Begräbnis bezahlt. Perſonen, die körperlich Schaden genommen haben, können gleichfalls nur nach dem Reichshaftpflichtgeſetz und unter Berück⸗ ſichtigung der verminderten E rbsfähigkeit Auf⸗ wendungen verlangen, wobei ausdrücklich zu erwäh⸗ nen iſt, daß es feſte Sätze für abgenommene Glied⸗ maßen und dergleichen, wie bei Verſicherungen, bei der Reichsbahnentſchädigung nicht gibt. Es wird von Fall zu Fall ſehr ſorgſam nachgeprüft, welche An⸗ ſprüche berechtigt ſind. kudenten uns Voſchluß Berliner Büros) J Berlin, 15. Nov. Aus Kreiſen der deutſchen Burſchenſchaft wird mitgeteilt, daß nach einem Beſchluß der Jung⸗Bur⸗ ſchenſchaft die deutſche Burſchenſchaft durch ihren „Vaterländiſchen Ausſchuß“ dem„Reichs aus⸗ ſchuß für das deutſche Volksbegehren“ beigetreten iſt. Gegen dieſen Beſchluß, der dem Grundſatz der Parteiloſigkeit der deutſchen Burſchenſchaft als ſolcher widerſpricht, iſt nunmehr Berufung ein⸗ gelegt worden. Das bedeutet die Rückgängigmachung des Beitritts bis zu einer neuen Verhandlung, in der vermutlich der Beſchluß endgültig aufgehoben werden wird. 5 Ein parteipolitiſcher (Drahtmeldung unf. Volksentscheid erſt im Jannar? Berlin, 15. Nov.(Von unſ. Berliner Büro), Zu derſelben Zeit, da die Hugenbergpreſſe gegen die Abſicht der Regierung, den Volksentſcheid moch im Dezember vor ſich gehen zu laſſen, ſtürmiſch proteſtiert, hat Graf Weſtarp der„Kreuz⸗ zeitung“ befriedigt erklärt, man ſei ſeiner For⸗ derung nachgekommen. Nun ſieht er ſich genö⸗ 2 AA NPreſſe-Empfang im Auswärtigen Amt J Berlin, 15. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Auf einem Preſſetee, der geſtern nachmittag in den Räumen der Preſfeabteilung des Auswärtigen Amtes ſtattfand, wies Reichswirtſchaftsminiſter Pro⸗ feſſor Moldenhauer kurz auf die ſchwierigen Aufgaben hin, die ſeiner im neuen Amte harren. Der Miniſter hat die grundſätzliche Zuſtimmung zur Annahme des Wirtſchaftsminiſtertums ſchon vor An⸗ tritt ſeiner Amertkareiſe erteilt, die ihn mehrere Wochen der politiſchen Tätigkeit ferngehalten hat. Die Ernennung ſelbſt kam für ihn dennoch über⸗ raſchend. Er erhielt die Kunde auf dem Weg von Paris nach Berlin. Ein Programm zu umreißen, verzichtete er mit dem Hinweis, daß er ſich erſt in ſeine Reſſortgeſchäfte einarbeiten müſſe. Immerhin bezeichnete er es als einen ſehr weſentlichen Faktor für die Geſundung: die Selbſthilfe der Wirt⸗ ſchaf t. Wenn man dite wirtſchaftlichen Zuſammen⸗ hänge ſtärker begriffe, ſo würden auch manche poli⸗ tiſchen Gegenſätze leichter zu überwinden ſein. Am Schluß ſeiner Anſprache, die lebhafte Zuſtim⸗ mung fand, erbat ſich der Miniſter die Unterſtützung der Preſſe. Reichsaußenminiſter Dr. Curtius, der gleichfalls ſein Erſcheinen zugeſagt hatte, wurde durch die Parteiführerbeſprechung über die Hilfs⸗ aktion für die deutſchen Kolonfen, die ſich wider Er⸗ warten in die Länge zog, in der Reichskanzlei zu⸗ rückgehalten. Rundfunk und Parxteiwolibik Berlin, 15, Nov.(Von unſ. Berliner Büro,) Der Direktor der Berliner Funkſtunde, Herr Knöpfke, und der Leiter der Sende⸗Spielabtei⸗ lung, Alfred Braun, haben die Konjunktur er⸗ kannt und ſind, wie die Blätter berichten, Mit⸗ glieder der ſoztaldemokratiſchen Par⸗ tet geworden. Für die Ueherparteilichkeit des Berliner Rund⸗ funks, deſſen Anſehen manches zu wünſchen übrig läßt, iſt dieſer Vorgang ſelbſtverſtändlich nicht ohne Bedeutung. Mit voller Berechtigung erhebt die „Germania“ die Frage, ob hier nicht ein weiteres Glied der Kette der Bemühungen der Sozialdemo⸗ kratie, den Rundfunk für ihre kulturellen und poli⸗ tiſchen Zwecke zu erobern, vorliegt,„Wir können nicht umhin,“ bemerkt das Berliner Zentrumsorgan ſtirnrunzelnd,„den Schritt dieſer beiden Herren nach der Richtung hin auszudeuten, und damit zu gleicher Zeit anzuzeigen, wohin der Kurs beim Rundfunk Koſten des Eifenbahnung eee ls von Buir Den ſtark beſetzten Paris⸗Warſchauer D. Zug, der an jenem Septemberſonntag entgleiſte, benutzten von Düren bis Köln im ganzen 450 Fahrgäſte. Die meiſten von ihnen haben keine Anſprüche geſtellt. Berechtigte Anſprüche auf Ent⸗ ſchädigungen wurden für 109 Fahrgäſte er⸗ hoben und größtenteils auch befriedigt. Es handelt ſich dabei um Anſprüche Hinterbliebener von 16 bei dem Unglück Verſtorbenen. Nur drei dieſer Unglücklichen waren Deutſche, ein Kaufmann aus Berlin und zwei dienſttuende D⸗Zug⸗Angeſtellte, Weitere 47 Fahrgäſte erlitten auch äußerlich wahr⸗ nehmbare ſchwere und leichtere Verletzungen und die übrigen Entſchädigten machten Nervenzuſammen⸗ bruch geltend. Als Unterlage für einen Antrag auf Entſchädigung gilt das ärztliche Zeugnis und ſelbſt⸗ verſtändlich auch eine Nachprüfung der chten Angaben. Ein jetzt im Oſten weilender Kaufmann ſtellte eine unerhörte Forderung und verlangte gleich 8 wei Millionen Mark. Er fuhr eigens im Oktober nach Köln, um zunächſt einen Vorſchuß von 500 000 Mark abzuholen, was ihm aber nicht glückte. Eine ausländiſche Dame war ſehr zu⸗ frieden mit einem Betrag von 500 Mark, die ſie ber ihrer Abreiſe von Köln erhielt, um ſo mehr, da ihr auch nicht das geringſte anzuſehen war. Jetzt hat ſie ſich darauf beſonnen, weit mehr zu verlangen und eine unmögliche Forderung geſtellt mit dem Hinweis, daß ſie jetzt erſt ſpüre, was ihr eigentlich zugeſtoßen ſei. Es fehlt alſo nur noch, daß ſie als Beweis ihres Nervenzuſammenbruchs geltend macht, daß ſie ſich ja damals mit 500 Mark abſpeiſen ließ.— Die ver⸗ unglückten Poſt⸗ und Bahnbeamten werden nach dem Fürſorgegeſetz entſchädigt. Noch liegen vier der bei Buir Verunglückten in Krankenhäuſern und zwar ein Amputterter in Düren, Lokomotivführer Nordhaus in Bergheim, eine Mutter mit ihrem unverletzten Kind in der Lin⸗ denburg zu Köln und ein aus dem Oſten ſtammender Ausländer im iſrgelitiſchen Krankenhaus in Köln. gen Volksbegehren der deutſchen Burſchenſchaft ſtimmende Aufaſſung zu korrigieren. Er läßt zu 1 eine Erklärung verbreiten, in der es heißt: „Wie die Dinge ſich jetzt entwickelt haben, läßt ſich die von mir ausgeſprochene grundſätzliche For⸗ derung— nämlich die Abſtimmung vor der Entſchei⸗ dung über das Haager Abkommen vorzunehmen ohne jede Schwierigkeit erfüllen, wenn die Volks⸗ abſtimmung nicht vor Mitte Januar an⸗ geſetzt wird, da nach dem Stand der Verhandlungen die Vorlage über den Ppungplan dem Reichstag ſchwerlich vor Ende Januar beſchäftigen kann.“ 5 Die deutſchnationale Fraktion des preußiſchen Laudtages hatte bekanntlich wegen der Einwirkung auf die Beamten bei der Abſtimmung zum Volksbe⸗ gehren Klage beim Staatsgerichtshof er⸗ hoben. Wie die Deutſche Zeitung“ erfährt, iſt jetzt der Erwiderungsſchriftſatz der preußiſchen Regie⸗ rung in Leipzig eingegangen. Ein Verhandlungs⸗ zeitpunkt iſt zwar noch nicht feſtgeſetzt worden, doch iſt damit zu rechnen, daß in nicht allzu ferner Zeit über die Klage gegen die preußiſche Regierung ent⸗ ſchteden werden wird. N Die Tragödie des Premierminiſters des Irak Reuter meldet aus Bag dad, der ungewöhnliche Selbſtmord des Premlerminiſters des Jrak habe bei den Mohammedanern in Bagdad große Aufregung hervorgerufen, Nach einer Mitteilung der Regie⸗ rung des Irak hat der Premierminiſter ein hiſto⸗ räſches Dokument in einem Brief an ſei⸗ nen Sohn hinterlaſſen, in dem er die Umſtände auseinanderſetzt, die ihn zu ſeiner Tat veranlaßt haben. Der Brief, der in arabiſcher Sprache geſchrie⸗ ben iſt, lautet wie folgt: „Mein lieber Sohn Ali! Ich bitte Dich, mir zu vergeben. Ich habe kein weiteres Intereſſe an mei⸗ kannte.(Die nachfolgende Stelle iſt Reuter zufolge verſtümmelt angekommen.) Haber die Engländer ſtimmen nicht zu. Ich bin ohne Hilfe, Die Jrakleute ſind ſchwach; ſtie halten mich für einen Verräter an meinem Land, für einen Diener der Engländer. Ich habe alle Arten von Beleidigungen und Schmähun⸗ gen erlitten als Lohn für meine Bemühungen, das Land glücklich zu machen, in dem meine Ahnen mit Ehre und Würde gelebt haben. Mein lieber Sohn! Meine erſte Bitte an Dich iſt, Deinem jüngeren Bru⸗ der Güte zu bezeugen, deiner Mutter zu dienen und Deinem Lande ergeben zu ſein. Mein zweites Er⸗ ſuchen iſt, daß Du König Feiſul, ſeinen Erben und Nachfolgern, unbedingt die Treue bewahrſt. Bitte vergib mir, mein lieber Sohn Ali.“— Den politiſchen Folgen der Tragödie ſieht man in Eng⸗ land mit einigem Unbehagen entgegen. Ein Gefecht mit Arabern Jeruſalem, 14. Nov.(United Preß.) Zu einem ernſten Feuergefecht zwiſchen britiſchen Sol⸗ daten und einer Gruppe Araber, die einen organi⸗ ſierten Angriff unternehmen wollten, kam es in der Nähe von Fa fa d. Das Gefecht dauerte über zwei Stunden. Es war für die engliſchen Truppen nötig, aus den umliegenden Orten, beſonders aus der jüdiſchen Kolonie Roſch⸗Pinal, Verſtärkungen herbeizuholen. Die Lage wurde für die Engländer ſo bedrohlich, daß ſogar Pamzerwagen, die in Re⸗ ſerve gehalten wurden, eingreifen mußten. Die Verluſte auf engliſcher Seite betragen einen Schwer⸗ verwundeten und mehrere Leichtverwundete. Auf arabiſcher Seite ſind, wie man annimmt, Gefahr läuft, zu ſteuern. brehrere Tote zu beklagen. tigt, ſeine mit der des Parteiführers nicht überein⸗ nem Leben, in dem ich weder Ehre noch Freude brieflich verfolgt. Vadiſche Politik Zur badiſchen Regierungskriſis iſt heute lediglich zu berichten, daß am heutigen Freitag die Fraktionen des Zentrums und der Sozialdemokraten zu erneuten Beratungen zuſammentreten werden. Die politiſchen Blätter Badens geben übereinſtimmend dem Bedauern, auch dem Mißfallen Audruck, daß es ſo gekommen iſt, wie geſchehen. 5 In längeren Ausführungen befaßt ſich die„Ba⸗ diſche Preſſe“ mit dem ergebnisloſen Verlauf der Regierungverhandlungen zwiſchen Zentrum und Sozialdemokratie einerſeits und den beiden libera⸗ len Parteien andererſeits und erklärt: Es kann füglich bezweifelt werden, ob die Erklärung des Zen⸗ trums, die beiden großen Parteien(Zentrum und Sozialdemokratie) müßten nun allein die Regierung übernehmen, von den Tatſachen⸗beſtätigt wird. Nach⸗ dem die badiſchen Sozialdemokraten ſich in ſo klarer Weiſe feſtgelegt haben(gemeint iſt die Rede Dr. Remmeles in Ladenburg), iſt nicht recht erſichtlich, wie ſie mit dem Zentrum allein in eine Regierung hineingehen und ſich mit dem vom Zentrum benann⸗ ten Landtagspräſidenten Dr. Baumgartner als Un⸗ terichtsminiſter abfinden könnten.. Ueber kurz oder lang wird man wohl zur Einſicht kommen, daß man nun wieder ganz von vorne an⸗ fangen muß, will man eine Regierung bilden, die dem Intereſſe, aber auch dem Wunſche des Landes entſpricht... Im Intereſſe ſtabiler Verhältniſſe wäre es gelegen, wenn ſich die Parteien der großen Koalition recht bald wieder am grünen Tiſch zu⸗ ſammenfinden würden. Das demokratiſche„Heidelberger Tage⸗ blatt“ vertritt die Auffaſſung, daß die Sozialdemo⸗ kratie durch ihre Taktik die Weimarer Koalition verraten habe, und ſchreibt:„Die Unterrichtsverwal⸗ tung wird jetzt zum erſtenmal in Baden durch die Schuld der Sozialdemokraten zur Domäne des Zen⸗ trums.“ Das Blatt meint, daß es außer Zweifel ſtehe, daß Landtagspräſtdent Dr.. Baumgartner aber den Poſten des Unterichtsminiſters beſetzen wird. Die Sozialdemokratie werde wieder Dr. Remmele für das Innenminiſterium präſentieren. Damit ſeien die Hauptpoſten vergeben und die Zuteilung der Miniſterien der Finanzen und der Juſtiz ſei mehr oder weniger eine Formalſache, auch die Frage wer den Staatspräſidenten ſtellen wird, ſei jetzt zweiten Ranges geworden. Am Schluß des Artikels heißt es:„Nun handelt es ſich weſentlich darum, der neuen Regierung mit geſchloſſener Kraft einer demokratiſch⸗ liberalen Oppoſition ent⸗ gegenzutreten.“ a Letzte Meldungen Die Verhaftung Zoubkoffs — Bonn, 14. Nov. Alexander Zoubkoff, der heute morgen hier von der Polizei nicht nur wegen Paß⸗ vergehens, ſondern auch auf Grund von Anzeigen Geſchädigter verhaftet worden iſt, wurde nach einem Verhör bei der Kriminalpolizei dem Gericht zu⸗ geführt. Der Poſtbeamte als Briefmarder — Köln, 14. Nov. Der Ueberwachungsſtelle der Oberpoſtdirektion Köln iſt es nach langen Bemühun⸗ gen gelungen, einen gefährlichen Briefmarder, der ſeit einigen Jahren ſowohl Einſchreibebriefe wie gewöhnliche Briefe beraubte, zu ermitteln. Es han⸗ delt ſich um einen 46jährigen Poſtſchaffner, der ſchon über 20 Jahre in Dienſten der Reichspoſt ſteht. Der ungetreue Beamte hat ein Teilgeſtändnis abgelegt. Verurteilung eines Sparkaſſenverwalters — Nürnberg, 15. Nov. Das Schöffengericht ver⸗ urteilte den verheirateten Sparkaſſenverwalter Regnet aus Neumarkt in der Oberpfalz wegen zweier Vergehen der Untreue und der Amtsunter⸗ ſchlagung zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis unter Anrechnung von vier Monaten Unterſuchungshaft. Regnet hatte die Sparkaſſe Neu⸗ markt durch Fehlſpekulationen um etwa 200 000 Mk. geſchädigt. Kommuniſtendemonſtration aufgelöſt — Berlin, 15. Nov. An einer Straßenkreuzung in Neukölln wurde geſtern abend ein Demonſtra⸗ tionszug der Kommuniſtiſchen Partei wegen Nicht⸗ befolgung polizeilicher Anordnungen und wegen Trägens der verbotenen Rotfrontkämpferunfform unter Zuhilfenahme des Gummiknüppels aufgelöſt. Sechs Perſonen wurden zwangsgeſtellt. Straßenbahn⸗Zuſammenſtoß— Sechs Verletzte — Berlin, 15. Nov. In der Potsdamerſtraße fuhr geſtern ein Straßenbahnzug auf eine haltende Straßenbahn auf. Sechs Perſonen wurden verletzt; zwei von ihnen mußten dem Krankenhaus zugeführt werden. Hilfe für die Wolga⸗Deutſchen — Berlin, 14. Nov, Heute nachmittag fand unter dem Vorſitz des Reichskanzlers eine Partet⸗ führerbeſprechung ſtatt, in der ſich die Verſammelten darüber einig wurden, daß den aus Rußland aus⸗ gewanderten deutſchſtämmigen Bauern, die ſich in großer Not befinden, Hilfe gewährt werden müſſe. Die Vorarbeiten dazu ſind in Angriff genommen worden, und neben einer privaten Hilfsaktion ſollen Reichsmittel in gewiſſen durch die finanzielle Lage des Reiches gebotenen Grenzen bereitgeſtellt werden Deutſcher Betrüger in Marſeille verhaftet y Paris, 15. Nov.(Von unſ. Pariſer Vertreter.] Aus Marſeille wird berichtet: Die Polizei konnte geſtern einen Deutſchen namens Karl Reinecker feſtnehmen in dem Augenblick, als er ſich nach Hol⸗ ländiſch⸗Indien einſchiffen wollte. Reinecker wurde auf die Klage einer Amſterdamer Holzfirma, bei der er 67000 Gulden unterſchlagen hatte, ſteck⸗ Auch die Danziger Polizei hatte bereits mit dem Betrüger zu ſchaffen und Nach⸗ forſchungen unternommen, um ſeiner habhaft zu werden. Morgan und Kellogg auf der Reiſe nach Europa — Paris, 15. Nov. Wie„Newyork Herald“ berich⸗ tet, hat Pierpont Morgan ſich nach Europa ein⸗ geſchifft. Er hat es abgelehnt, irgend eine Erklärung über den Zweck ſeiner Reiſe zu geben. Mit dem glei⸗ chen Schiff reiſt der ehemalige Staatsſekretär Kel⸗ logg nach Europa. 1 5 1 4 1 des Deutſchen Städtetages eine ſehr große Zahl von 575 1 9 1 3 deutung erhalten hat; der ſchrieb ein Buch Freitag, den 15. November 1929 3. Seite. Nr. 531 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Die Gebührenſätze der Baupolizei in Mannheim Ein Vergleich mit den 48 Großſtädten Deutſchlands Fſt eine Senkung möglich? Der Deutſche Städtetag hat kürzlich eine Ueber⸗ ſicht über die Höhe der Gebührenſätze der Baupolizei⸗ verwaltungen in den 48 Großſtädten Deutſchlands fertiggeſtellt. Die Zuſammenſtellung ergibt, daß bei allen Verwaltungen der Gedanke grundlegend iſt, die Gebührensätze nach der Bauſumme zu bemeſſen. In 28 Städten(3. B. Man nheim, Stuttgart, Bremen, Hamburg, Köln, Frankfurt a.., Eſſen, Dortmund, Düſſeldorf, Hannover, Karlsruhe, Altona Kiel, Mainz uſw.) wird die Höhe der Gebühren in Beziehung zur Bauſummeneinheit geſtellt— d. h. für je 1000/ Bauſumme wird eine allgemeine Gebühr erhoben, deren Höhe in den einzelnen Städten(z. B. Mann⸗ heim 2,5—3,5 RM.) weſentlich abweicht. Die Ge⸗ bührenſätze werden in 9 Städten(3. B. Dresden, Leipzig, Nürnberg, Chemnitz, Lübeck uſw.) in Ver⸗ bindung mit der Einheit der Geſchoßfläche feſtgeſetzt — d. h. für je 100 Quadratmeter Geſchoßfläche wird eine allgemeine Gebühr erhoben, deren Höhe in den einzelnen Städten ebenfalls voneinander abweicht. In 10 Städten(3. B. Bexlin, Breslau, Königsberg, Magdeburg, Stettin, Braunſchweig uſw.) werden die Gebührenſätze mit der Einheit des umbauten Rau⸗ mes errechnet— d. h. für 100 Kubikmeter umbauten Raumes wird eine allgemeine Gebühr erhoben, deren Höhe in den einzelnen Städten auch verſchie⸗ den iſt. Neben dieſen allgemeinen Gebühren erheben die meiſten Städte noch Zuſchläge für die Prüfung ſchwieriger ſtatiſtiſcher Berechnungen, für die Geneh⸗ migung von Bauten, die beſondere Leiſtungen erfor⸗ dern(Theater, Lichtſpiel⸗ und Warenhäuſer), für die Be- und Entwäſſerungsanlagen uſw. Die Stadt Mannheim erhebt nach der Durch⸗ ſchnittsberechnung des Deutſchen Städtetages eine allgemeine Gebühr in Höhe von 3 RM., vom Teil der Baufſumme. (Die Höhe der Gebühr ſchwankt— wie oben bereits geſagt wurde— zwiſchen 2,503.50 RM.). Die Durch⸗ ſchnittsdienſt iſt in den 48 durch die Statiſtik erfaßten Städten in Höhe von 3,3 RM. v. T. der Bauſumme feſtgeſtellt worden, ſodaß die allgemeine Gebühr in Mannheim in etwa hinter der Durchſchnittsgebüh⸗ renziffer der 48 Großſtädte zurückbleibt. Die nach⸗ folgende Zuſammenſtellung bringt einen Auszug aus der Tabelle des Deutſchen Städtetages über die Höhe der allgemeinen Gebühren(Durchſchnitt für 1000 RM. Bauſumme) in einigen weiteren Städten, um einen Vergleich mit den Gebührenſätzen, die in Mannheim feſtgeſetzt worden ſind, zu haben und um zu zeigen, wie verſchiedenartig die Höhe der Gebüh⸗ ren in den einzelnen Städten beſtimmt worden iſt. Mannheim.—% Berlin 2 Magdeburg 55 Hamburg 7„ Mainz.— Köln 6„ Aachen 13 München 5„ 9 Ludwigshafen.70„ Altona 6—„ Leipzig.50% Lübeck 3 Dortmund.50„ Karlsruhe 3.— Nürnberg.50„ 5 Es wird Aufgabe der Vertreter der Bauwirtſchaft in den einzelnen Städten ſein, in Erwägungen mit der Stadtverwaltung darüber einzutreten, ob und wieweit Maßnahmen zur Herabſetzung dieſer Ge⸗ Hührenſätze, die dringend überall angeſtrebt werden muß, im Rahmen der Möglichkeit liegen. Hierzu kön⸗ nen die Ueberſichstabellen des Deutſchen Städtetages die Grundlage bilden. Hieraus geht hervor, daß die Baupolizeiverwaltung in Maunheim 1. an allge⸗ meinen Gebühren für Bauten 163 500/ 2. an Farbe, Reklame 5000/ zuſammen 168 500/ vereinnahmte. Dieſen Einnahmen ſtehen in Mannheim nachfolgende Ausgaben gegenüber: 1. perſönliche Ausgaben 188 200, 2. ſächliche Ausgaben 22 000 l/, zuſammen 210 000 /, ſodaß ein Fehlbetrag in Höhe von 41 700 verbleibt. Dieſe Summe iſt als verhältnis⸗ mäßig hoch auszuſprechen, auch wenn man berück⸗ ſichtigt, daß nach den diesbezüglichen Feſtſtellungen 1 Stadtverwaltungen mit einem z. T. noch erheb⸗ lich höheren Fehlbetrag abgeſchloſſen hat. Von den 48 Städten, die durch die Statiſtik erfaßt wurden, iſt in 11 Städten ein Fehlbetrag, der höher als 100 v. H. der Einnahmen iſt, in 26 Städten ein Fehlbetrag, der weniger als 100 v. H. der Einnahme(3. B. Mannheim 25. v. H. beträgt und nur in 11 Städten ein ausgeglichener oder mit einem geringen Ueberſchuß ausgehender Haushalt errechnet worden. Der durchſchnittliche Fehlbetrag beträgt bei Berech⸗ nung der Ergebniſſe innerhalb der 48 Gro⸗ß⸗ ſtädte 56 v. H. der Einnahme. Um einen Ueberblick zu geben, wie hoch die Fehl⸗ beträge in einzelnen von der Statiſtik erfaßten Städten im Vergleich zu den Ergebniſſen in Mann⸗ heim liegen, iſt die nachfolgende Ueberſicht zuſam⸗ mengeſtellt: Einen Fehlbetrag meldeten z..: Mannheim 41700 ¼ Berlin 2234 200% Düſſeldorf 115 900„ München 148 200„ Nürnberg 188 600„ Leipzig 341900„ Kiel 49 500„ Stuttgart 169 000„ Lübeck 5 200„ Breslau 398 000„ Braunſchweig 32 000„ Frankfurt 310 000„ Einen Ueberſchuß(in v. H. der Einnahmen) melde⸗ ten die Städte Köln(o v..), Eſſen(7 v..), Dort⸗ mund(14 v..), Augsburg(7 v..), Erfurt(15 v..), Hamburg(2 v..), Hannover(1 v..), Bremen (4 v..) und Münſter(3 v..) Hierbei darf aber, wie der Deutſche Städtetag ausdrücklichſt hervorhebt, nicht überſehen werden, daß die Angaben über die Einnahmen und Ausgaben der einzelnen Baupolizei⸗ verwaltungen auf ſehr vielgeſtaltigen Unterlagen Stäoͤtiſche Nachrichten Warenhauskinder Im Wavenhaus kann man plötzlich zu Kindern kommen. Koſtenlos. Kann ſie auch raſch wieder los⸗ werden. Aber keine Babys, ſondern ausgewachſene Göhren. So um das ſchulpflichtige Alter herum. Die Spielwarenausſtellungen haben es ihnen angetan. Ohne Begleitung Erwachſener iſt ihnen der Zutritt zu dem Paradies verboten. Mit Recht, denn das ohnedies ſchon große Gedränge würde ein Chaos werden. So ſtehen dann die Kinder unten herum und paſſen auf eine Gelegenheit, um mit einem Erwachſenen hineinwitſchen zu können. Ganz Schüchterne drücken ſich an den äußeren Eingäugen herum. Die Frechdachſe aber dringen bis zu den Treppen im Warenhaus vor. Dort können ſie nicht mehr weiter. Sorgfältig wird der Aufgang über⸗ wacht. Ein Durchſchlüpfen durch die Sperrkette iſt kaum möglich. Kommt nun eine erwachſene Perſon ohne Kinder, ſo wird ſie in ſeltenen Fällen nur ohne Kinder die Treppe hinaufſteigen. Da fühlt man plötzlich eine warme Kinderhand, die ſich krampfhaft feſthält. Ge⸗ heimnisvoll kommt dann die Bitte: „Gell, Sie nemme mich mit? Sie ſinn doch mein Babbe.“ Dann erlebt man eben Vaterfreuden eine Treppe lang. Denn oben iſt der Bengel raſch in der Menge untergetaucht. Er braucht den Papa auf Pump nicht mehr. Oder es ertönt eine pipſende Mädchenſtimme: „Mama, ich geh jetzt mit Dir do nuff. Amwer blos, daß der do vorne, wo do uffbaßt, nix merke duht.“ Wacker ſtolziert die Kleine die Treppe hinauf. Ob die Mutterfreuden oder Kinderfreuden wohl größer ſind? Aber die Mädchen ſind dankbarer wie die Buben. Sie bedanken ſich in den meiſten Fällen noch. Und wenn dann alle Einzelheiten der Ausſtellung eingehend beſichtigt worden ſind, wenn es gar nichts mehr zu ſehen gibt. dann trollen ſich die Kinder wieder. Nun kann ihnen der Aufpaſſer auf der pe nichts mehr wollen. Es gibt vielleicht einmal eine Geſchichte von der Vergeßlichkeit der Menſchen, die niederſchreibt: bei einer Uraufführung im Jahre 1929 in Mannheim wurde der liebe Gott wieder entdeckt, anläßlich eines Stückes„Das Vergeſſen Gottes“ des Schwei⸗ zer Dichters Waldemar Jollos*). Ein Drama vom lieben Gott in dieſer gottloſen Zeit; dazu gehört Mut und Entſagung auf äußeren Erfolg. Vor allem aber Glauben an das Ungewiſſe, Hoffnung auf die Herzen, und Liebe zu den Geſtal⸗ ten des eigenen dichteriſchen Sehens. Beſitzt Jollos dieſe Dreieinigkeit? 1 a Die Welt, in die er führt, iſt trübe, und kaum ein Licht ſcheinet in dieſer(beim Nationaltheater nachgerade ſehr beliebten) Finſternis. Da iſt ein Zuchthäusler; kaum hat er das Zuchthaus, an deſſen Mauern ſich zehn Jahre lang ſein Verbrechertrieb austobte, verlaſſen, da begeht er ein neues Ver⸗ brechen. Er erwürgt ein Kind. g Warum? Ex, bezw. der Dichter, erkläet es mit dem anmutigen Vergleich der muſtkaliſchen Repriſe: es muß alles doppelt da ſein, um wirklich bleiben zu können; ein Thema wird erſt durch ſeine Wiederkehr zum Thema, ſagt die Aeſthetik der Tonkunſt. Man kann den Rückfall eines Verbrechers auch in dieſer anmutigen Form erläutern. Dieſer Zuchthäusler muß morden, jenſeits aller Vernunft, jenſeits alles Glaubens, aus reinem Triebe. 5 Dahinter verbirgt ſich eine Frage, die gerade in letzter Zeit durch die ſenſationelle Veröffentlichung des Wiener Pfychvanalytikers Wittels aktuelle Be⸗ ) Vergl. die Einführung und Inhaltsangabe aus der Feder von Dr. Gerhard Storz in unſerem geſtrigen Mittagblatt. 5 a ö 1 beruhen und auch von Zufälligkeiten beinflußt ſein können, ſodaß ſie nur im Rahmen eines Geſamtüber⸗ blicks gewertet werden dürfen. Der Grund liegt z. B. darin, daß einigen Baupolizeiverwaltungen Einnahmen zufließen, für die ſie Beamte nicht zu beſolden haben und daß wiederum andere Städte an den allgemeinen Geſchäftsunkoſten der Stadtverwal⸗ tungen mit einem höheren Satze beteiligt ſind, als ſie ihn für die eigenen Bedürfniſſe in Anſpruch nehmen. Der Geſamtüberblick und das Schlußergeb⸗ nis dürften aber trotzdem, wie oben bereits ange⸗ deutet wurde, nach Anſicht des Städtetages durch dieſe Mängel nicht nennenswert beeinträchtigt wer⸗ den, ſodaß die Vertreter der Bauwirtſchaft durch die Zuſammenſtellungen des Deutſchen Städtetages etwa doch eine zuverläſſige Handhabe beſitzen, um die dringend notwendigen Wünſche zur Herabſetzung der Gebühren der Baupolizeiverwaltung in nach⸗ drücklichſter Weiſe bei den maßgebenden Stellen zu Gehör zu bringen. Hierbei wird die Bauwirtſchaft auch auf die zahl⸗ reichen Mängel, die ſich im Laufe der Zeit durch die Steigerung der Aufgaben der Baupolizei einge⸗ ſchlichen haben, erhöht hinzuweiſen und auf ihre end⸗ gültige Abstellung zu drängen haben. Es iſt viel⸗ leicht auch gut, darauf hinzuweiſen, daß der Woh⸗ nungsausſchuß des Reichstags gerade in letzten Sitzung beſchloſſen hat, daß die Reichsregie⸗ rung für Vereinfachung, Beſchleunigung und Ver⸗ billigung des Baupolizeiverfahrens zu ſorgen hat. Freiheit und Unterſtützung der Bauwirtſchaft in der Ausführung ihrer Arbeiten iſt der erſte Grund⸗ pfeiler zur erfolgreichen Durchführung der Aufgabe, die uns allen am Herzen liegt: Die Beſeitigung der Wohnungsnot! 2 ee Solche Sachen ſprechen ſich bei den Kindern ſchnell herum. So herrſcht im Warenhaus an Kindern, die einen Papa oder eine Mama ſuchen, kein Mangel. Wer wollte auch den Kindern die Freude verſagen? Sie wollen ja nur ſchauen in das Wunderland, von dem die Freunde und Kameraden erzählen. Abet alle ſind ſie ſtolz darauf, daß es ihnen durch eine Liſt geglückt iſt, dahin zu gelangen, wo ſie nicht allein hinkommen ſollten. 555 Das Stiefkind Walshofſchule (Muffige Räume, alter Geiſt!) Man ſchreibt uns: Unter dieſer Spitzmarke brachte die hieſige„Volksſtimme“ in Nummer 307 vom 12. November einen Artikel, der ſich mit den angeblich„total verlotterten“ Zuſtänden in der Waldhofſchule beſchäftigt. Dazu ſei zunächſt feſt⸗ geſtellt, daß die Waldhofſchule ein altes Schulhaus iſt und als ſolches noch die gleichen Mängel wie eine Anzahl der älteren Schulhäuſer beſitzt, als da ſind: Ofenheisung, Gas beleuchtung, enge, dunkle Gänge uſw. Es braucht auch keineswegs verſchwie⸗ gen zu werden, daß die Herrichtung der Klaſſen⸗ zimmer bisher nicht energiſch genug betrieben. gem Erweiterung des Schulhauſes durch einen Stock⸗ aufbau auf den mittleren Teil des Gebäudes, eine durchgreifende Renovierung vorgenommen würde und daß man dann nicht innechalb kurzer Friſt manche Räume zweimal herrichten wollte. Daß dieſe Verbeſſerungen bis jetzt noch nicht durchgeführt wur⸗ den und auch demnächſt wahrſcheinlich keine Ver⸗ wirklichung finden, iſt nicht die Schuld der Schul⸗ leitung, aber auch nicht allein des Hochbauamtes, ſondern der Stadtverwaltung, die die Mittel für die Errichtung einer Waldſchule in der Gartenſtadt verwenden will. f Immerhin aber iſt namentlich im letzten Jahre manches zur Verbeſſerung geſchehen. Der Artikel in der„Volksſtimme“ zählt davon einiges auf: An⸗ ſtrich und Ausſtattung der Zimmer der Fortbil⸗ dungsſchule mit modernen Schulmöbeln, Einrich⸗ tung dieſer Zimmer mit elektriſchem Licht; Umge⸗ ſtaltung des Zeichenfaales der Knabenabteilung zu „Die Welt ohne Zuchthaus“, in dem er zeigt, daß der Verbrecher die Untat nicht um ihrer ſelbſt, ſondern um der Strafe willen begeht, die ihr folgt; nicht trotz, ſondern wegen der Strafe wird er zum Verbrecher. Waldemar Jollos ſeiner einem einladenden Arbeitsraum, der modernen An⸗ ſprüchen genügt. Soweit ist der Artikler zufrieden. Nun ſtört es ihn aber, daß man zwar die Wände der Turnhalle in helle, freundliche Farben gebracht hat, aber an der Dachverſchalung, an der ſich eine Eichenlaubdekoration hinzieht, die 5 verblaßte ſchwarz⸗weiß⸗rote Umrandung nicht entfernte. Bisher haben die wenigſten Lehrkräfte dieſen Strei⸗ fen geſehen. Sie haben in der Turnhalle beſſeres zu tun, als nach ſolchen„reaktionären Abzeichen“, die den„alten Geiſt“ verraten, ſich umzuſehen. Uebrigens hat unſeres Wiſſens die Aufſicht über die Turnhalle der Rektor der Mädchenabteilung, der als waſchechter Republikaner bekannt iſt. Warum hat er nicht die Entfernung verlangt? Worüber aber der Artikelſchreiber ſich beſonders aufregt, iſt die Tatſache, daß man das Dienſtzimmer des Rektors der Knabenabteilung, der volkspartei⸗ licher Stadtrat iſt, teilweiſe neu möblierte und zwar ohne daß es von ihm beſonders angefordert wurde. Nun hätte er zwar ein gutes Recht zur Anforderung gehabt; denn die alte Einrichtung ſtammte noch aus dem vorigen Jahrhundert, war wackelig und nicht mehr richtig verſchließbar. Aber das Hochbauamt be⸗ ging die furchtbare Unterlaſſungsſünde, daß es dem dienſtälteren Kollegen der Mädchenabteilung nicht die Ausſtattung zuerſt zukommen ließ. Warum hat auch der volksparteiliche Stadtrat das Angebot nicht zugunſten ſeines Kollegen beſcheiden abgelehnt? Daß ſich der Gewährsmann der Volksſtimme über dieſe Unbeſcheidenheit erregt, iſt begreiflich; denn es iſt ſtadtbekannt, wie beſcheiden und anſpruchslos 3. B. ſozialdemokratiſche Beamte vom Rektor bis zu den höchſten Beamten ſind. Der Herr Artikelſchreiber hat in ſeiner Aufregung ganz überſehen, 5 was noch alles im Laufe dieſes Jahres erſtellt wurde. 5 Wir wollen ſeinem Gedächtnis ein bischen nach⸗ helfen. Da wurde zunächſt im Kellergeſchoß ein Lichtbildraum eingerichtet(auf Veranlaſſung des volksparteilichen Rektors). Der bisherige Zuſta daß nämlich die Lichtbiloͤſtelle für beide Schulabt lungen mit über dreißig Klaſſen ſich im Zeichenſaal befand, wo zu jeder Vorführung der Apparat auf⸗ und abgebaut werden mußte, war wirklich nicht zu verantworten. Neu hergerichtet wurde auch der Frühſtücksraum und der Zugang hierzu, w bei der Koksraum anſtelle des Bretterverſchl einen Mauerabſchluß erhielt, damit die Kinder einen anſtändigen Zugang und Aufenthalt bein Frühſtück haben. Verbeſſert wurde ferner die Ein⸗ richtung der Werkſtätten für Knabenhand⸗ arbeit. Mit ziemlich hohem Koſtenaufwand wur! der Außenhof befeſtigt, geteert und mit Kies ſtreut, wodurch die Staubentwicklung und Hereintragen von Schmutz in das Haus beſeiti wurde. N. Ganz ſo ſtieſmütterlich, wie der Artikel der Volk; ſtimme: es hinzuſtellen beliebt, wurde alſo die W hofſchule im letzten Jahr nicht behandelt. Waru früher nicht mehr geſthah, das zu unterſuchen iſt hier nicht notwendig. Und wenn der Herr Artikler daß Dampfheizung, anſtändige Beleuchtung, einwand⸗ freie Abortanlagen, ſaubere Unterrichtsräume wendiger ſeien, als neue, ſchwereichene Büro ſo iſt die Abſicht zu durchſichtig, als daß man nä wurde, weil man glaubte, daß anläßlich einer baldi⸗ in demagogiſcher Weiſe der Meinung Ausdruck gibt, darauf einzugehen brauchte. Betont ſei noch, daß alle in der„einen gewiſſen Vorzug genjeßenden Knabenabteilung“ vollzogenen Neuerungen den Kindern des ganzen Schulhauſes zugute kommen. Im übrigen möchten wir dem Artikelſchreiber Volksſtimme empfehlen, ſich bei ihren Genoſſe Stadtrat und Bürgerausſchuß dahin zu verwen daß die Waldhofſchule eine gründliche Re. vierung erfährt; ſie würden ſich damit den Dan der Schulleitung, des Lehrerkolleginms und der tern ſichern. Schluß des redaktionellen Tells 8 3 1 1 en chen eh wi EHu: füge 0 m blies eue l rh wirkendem uss! erk Dieſen Straftrieb des Verbrechers ſcheint Jollos zu verkennen, wenn er den Verbrechertrieb des Sträflings mit der Triebhaftigkeit des Tieres gleich⸗ ſetzt. Ueberhaupt iſt in dieſem Stück immer von dem Tier als dem Vergleichspunkt mit den niederen Trie⸗ ben des Menſchen die Rede. Kennt der Dichter die Tiere wirklich? Braucht das Tier ſich dieſen Ver⸗ gleich gefallen zu laſſen? Was ſoll dieſer Gegen⸗ ſatz überhaupt? Es wird endlich einmal Zeit, mit dem Tierſchutz ernſt machen! *. Aber der Dichter meint etwas anderes als einen ſchlechten Vergleich, nämlich das Triebhafte der Un⸗ vernunft, der er die vernunftgemäße Welt in der eigentlichen Hauptgeſtalt des Stückes, eines Pfarrers entgegenſetzt. Der muß an der Tochter des Zucht⸗ häuslers erleben, daß die reine Vernünftigkeit im wahren Glauben an Gott Schiffbruch erleidet. Das iſt von außen beſehen der Sinn dieſes Dramas. Der ganze geiſtige Jammer unſerer Zeit faßt uns da an. Solche Werke in ihrer verworrenen Proble⸗ matik, mit ihren hin⸗ und hergeworfenen Geſtalten, ſcheinen plötzlich Dinge zu entdecken, die längſt eine viel großartigere Erörterung gefunden haben bei den großen Dramatikern der deutſchen Seele, in jenem gewaltigen Schauſpiel der Gottfrömmigkeit, des Gottvergeſſens und Wiederfindens das ſich ab⸗ ſpielt von der Zeit des Meiſters Eckhart, bis zu der gewaltigen Geſtalt Martin Luthers, mit der ſelt⸗ ſamen Erſcheinung Taulers dazwiſchen. Meiſter Eckhart leitet dieſe Bewegung ein, in⸗ dem er verkündet: der Menſch entferne ſich von Gott, oder nähere ſich ihm, Gott entfernt ſich doch nimmer. Er bleibt immer in der Nähe und kann er nicht darinnen bleiben, ſo entfernt er ſich doch nicht weiter als bis vor die Tür. Und Luther krönt dieſes Ringen mit dem Wort, das das ganze Wollen des geſtern uraufgeführten Dramas zuſam⸗ menfaßt, das es deutlicher ausſpricht, als all ſeine Erörterungen; es heißt:„Der Glaube ſoll der Vernunft den Hals umdrehen, und die 1 Beſtie erwürgenl“ s daß wir auch in unſeren Gedanken über die Kreatur ringt um die Erkenntniſſe, von ferne, aber erſchütternd ahnen laſſend. Ida erat Das iſt mit der Kraft Luthers das ausgeſproch was die ſchwanke Geſtalt des Pfarrers in Drama von Jollos darſtellen will und doch nicht ſtellen kann, jene gewaltige Bewegung, ſeit Tert lian der frommen Seele bekannt unter dem W credo quia absurdum, ich glaube, gerade weil aller Vernunft widerſpricht. Aus dem Gla des Menſchen an Gott wirkt die Gnade, Gott zu den Menſchen kommt, beides ſind zwei ten ein und desſelben Verhältniſſes der Seel Gott, wie Gottes zu der Seele. Der Myſtiker ſa Gott ent⸗ſinnt ſich. Dadurch, daß Gott jenſeits di Vernunftſinnes liegt, erhält er für uns erſt eigent lich ſeinen Ueber⸗Sinn. In dieſem Ent⸗Sinn Gottes ſcheint das zu liegen, was Jollos das V geſſen Gottes nennt, worin der gleiche Doppelſi der Bertauſchung des ſubjektiven mit dem objekti Genitiv„Gottes“ liegt. Wer vergißt? Gott, o der Menſch? Wer liebt in der Gottesliebe? G. oder der Menſch? 0. Beide! Aber dafür bedarf es der Kraft der! ſtellung, um an dieſem Pfarrer zu zeigen, w wie er beſchämt wenn er erkennen muß, daß auch der ſchlecht in ſeinem dunklen Drange ſich des rechten W wohl bewußt bleibt. Hier will dem Dichter di ſtaltung nicht ganz gelingen, der Pfarrer erhä uns keine Greifbarkeit, er wird hin⸗ u geworfen, bleibt aber ein Schemen und iſt a dere als ein Diener Gottes, ſondern das verkörp Mißverſtändnis echter Gnadenwahl. Auch Marx kann dieſe Geſtalt nicht greifbar ma Worte, Worte, nichts als Worte, von einem ſch Organ vorgetragen, das nur in der letzten Szez Tragfähigkeit der Seele zu beſitzen beginnt, w ſchon faſt zu ſpät iſt. N 1 Den Zuchthäusler gibt Raoul Alſter. Ei vackende Geſtalt, von abgrundtiefer Charakteriſte⸗ rungskunſt, aus einem Guß, das innere Chabs ganz Ehre gibt die Frau, deren Leben zerbricht am? brechertum des Gatten, mit der Geſtaltungsk E 1 4 Seite. Nr. 531 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 15. November 1929 Straßenherſtellungen Herſtellung der Scharhofer Straße, des Hohen Wegs und der Lorſcher Straße in Mannheim⸗ Sandhofen 5 Die Herſtellung der Scharhofer Straße zwiſchen Schönauer und Lorſcher Straße des Hohen Wegs zwiſchen Scharhofer⸗ und Lorſcher Straße und der Lorſcher Straße in Mannheim⸗Sandhofen iſt notwendig ge⸗ worden, nachdem inzwiſchen weitere Neubauten an den Straßen erſtellt und die Kanäle eingebaut or⸗ den ſind. Der Geſamtaufwand von 67 500 R= er⸗ mäßigt ſich um 444 RM, nachdem in dieſer Höhe ein Geländeerwerb ohne Leiſtung eines baren Entgelts möglich geworden iſt. Von dem hiernach noch erfor⸗ derlichen Reſtbetrag von 67056 RM ſind durch Ge⸗ meindebeſchluß vom 11. März 1927(Erweiterung des ſtädtiſchen Straßennetzes) Kredite bereits be⸗ willigt für die Herſtellung des Hohen Wegs zwiſchen Scharhofer und Lorſcher Straße 13575 RM, die Her⸗ ſtellung der Lorſcher Straße zwiſchen Hoher Weg und Scharhofer Straße 16 300 RM. Ungedeckt bleibt hiernach ein Betrag von 37181 RM. Zur Deckung muß der durch Gemeindebeſchluß vom 11 Perz 1927 genehmigte, inzwiſchen auf 3961987 RM feſtgeſetzte Anlehenkredit auf 3 999 168 RM erhöht werden. bezeichneten Straßen kann ein Betrag von 52733 RM auf die Angrenzer nach den Grundſätzen des Ortsſtraßengeſetzs umgelegt und zur ſpäteren Ab⸗ tragung des Anlehens verwendet werden. Ein Be⸗ trag von rund 12223 RM iſt auf die Wirtſchaft zu übernehmen, da bei einigen Grundſtücken der Bei⸗ zug der Angrenzer nicht in vollem Umfange möglich iſt und der Ausfall daher die Stadt ſelbſt belaſtet. 2100 RM betreffen Koſten für die Pflaſterung der Scharhofer Straße und ſind aus Anlehen zu beſtrei⸗ ten. Zur Sicherung des Koſtenrückerſatzes, ſoweit er durch die Angrenzer geſchuldet iſt, muß das Beizugs⸗ verfahren durchgeführt werden. ö Die Vorausſetzungen für die Feſtſtellung der Verpflichtung der Straßenangrenzer zum Rückerſatz der Straßenkoſten aufgrund des§ 22 des Orts⸗ ſtraßengeſetzes unter Abweiſung dreier Einſprachen ſind gegeben. Eine entſprechende Vorlage liegt dem Bürgerausſchuß für ſeine heutige Sitzung vor. Straßenherſtellung im Gaswerk Luzenberg Die Straße zwiſchen dem Uhren⸗ und Regler⸗ haus und dem Reinigerhaus im Gaswerk Luzenberg wird ſehr ſtark von Laſtfuhrwerken beanſprucht, ſie als Zufahrt zu dem ausgedehnten Rohrlagerplatz dient. Die ſtarle Beanſpruchung der Straße erfor⸗ dert ihre Herſtellung in Granitpflaſter. Im An⸗ ſchluß an dieſe Straf ſoll der Weg am Rohrlager⸗ platz längs des Anſcheußgleiſes auf eine Länge von 250 Meter und eine Bree von 4 Meter mit Geſtück aus vorhandenem Material und einer aufgewarszten Schotterdecke verſehen werden. Die ſich auf rund 30000 R belaufenden Geſamtkoſten, die aus An⸗ leheusmitteln beſtritten werden ſollen, werden beim Bürgerausſchuß angefordert. Herſtellung des Kanals in der Mannheimer Straße Nachdem im Baujahr 1928 die Vorflutſiele in der Eiſenlohr⸗, Käſertaler⸗ und Mannheimerſtraße von der Kronprinzenſtraße bis zum Bäckerweg für die Entwäſſerung der., 6, und 18, Sandgewann her⸗ geſtellt worden ſind, und im kommendon Baufahr die Maunheimerſtraße(Kreisweg 2) auf ihre ganze Länge bis zur Rollbühlſtraße ausgebaut werden ſoll, empfahl es ſich, die fehlende Sielſtrecke in der Mannheimerſtraße vom Bäckerweg bis zur Roll⸗ baglſtraße in Käfertal herzuſtellen. Mit dem Einbau dieſer Sieganlage wird zuſammen mit den ſpäter auszuführenden kurzen Sielſtrecken in der Inneren Bogenſtraße, Rollbühlſtraße und Kornblumenſtraße eine Fläche von nahezu 10 Hektar in der 25. und 28. Sandgewann für die Bebauung erſchloſſen. Der Stadtrat hat am 25. Juli 1929 vorbehaltlich der na h⸗ lräglichen Genehmigung des Bürgeransſchuſſes dem Einbau des Kanals in der Reſtſtrecke der Mann⸗ heimerſtraße zugeſtimmt und gleichzeitig beſchloſſen, die Kanualarbeiten zur Vermeidung einer nochmo⸗ ligen Sperrung der für den Vorort⸗ und Fernver⸗ kehr außerordentlich wichtigen Ausfallſtraße in un⸗ mittelbarem Anſchluß an die Straßenbauarbeiten in der Käfertaler⸗ und Mannheimerſtraße auszuführen. Zur Deckung ber Koſten für die Kanalſtrecke zwi⸗ ſchen Bäckerweg und Rollbühlſtraße, die nach der Be⸗ rechnung des Tiefbauamts 47000 RM betragen, Straße zwiſchen Hoher Weg und Scharhofer. Von den Geſamtkoſten der Herſtellung der oben⸗ Im vollbeſetzten Saal des Reichswirtſchaftsrats in Berlin tagten kürzlich die Hausfrauen. Hierbei nahm eine der Hauptreferentinnen, Frau Hildegard Margis, Gelegenheit, auf die mehr und mehr überhandnehmenden Angebote zweifelhafter Verſand⸗ firmen durch verlockende Proſpekte und Agenten, die von Haus zu Haus ziehen, hinzuweiſen. Frau Mar⸗ gis warnte die verſammelten Hausfrauenvereine Groß⸗Berlins nachdrücklichſt vor Käufen bei unbe⸗ kannten Firmen und betonte wiederholt die Zweck⸗ mäßigkeit, in erſter Linie die ortsanſäſſigen Firmen, deren Vertrauenswürdigkeit bekannt iſt, bei den Einkäufen zu berückſichtigen. Wie recht die Re⸗ ferentin mit dieſen Darlegungen hatte, mag aus nachſtehendem Fall erſehen werden, der kürzlich eine Staatsanwaltſchaft im benachbarten Württemberg beſchäftigte: Auf eine Offerte hin kaufte eine Frau von einem „Fabrikanten“, der unmittelbar an Privatkundſchaft liefert, natürlich nur, um dieſer die Speſen des Zwiſchenhändlers zu erſparen, Tafelbeſtecke, geſtempelt 90— angeblich beſte Ware. die Beſtecke geliefert und bemerkte nach wenigen Tagen des Gebrauchs, daß die Silberauflage durchgeſcheuert war. Voll Entrüſtung erſtat⸗ tete ſie Strafanzeige wegen Betrugs. Es wurde Vorunterſuchung angeordnet. Die genaue Prüfung durch Sachverſtändige ergab, daß die ſämtlichen von dem Angeſchuldigten während eines längeren Zeit⸗ raums gelieferten Beſtecke nur den achten oder zehnten Teil der aufgeſtempelten und von den Käufern bezahlten Silberauflage haften. Alle Käufer ſind alſo ſchwer geſchädigt. Der Lieferant gab zu, daß er für gutes Geld nur einen geringen Bruchteil des verſprochenen Silbers gelie⸗ fert hat; er machte aber geltend, daß dies nicht aus böſem Willen geſchehen ſei, ſondern nur infolge ſeiner ungenügenden Einrichtungen, ſeiner unzu⸗ reichenden Fabrikationskenntniſſe und ſeiner mangel⸗ haften Kontrolle. Den Hinweis, daß ein Vergleich des Verbrauchs an Silber mit der Zahl der von ihm hergeſtellten Beſtecke ihm ohne weiteres die Naſe auf die zu geringe Verſilberung hätten ſtoßen müſ⸗ ſen, entkräftete er damit, daß er ſagte, er habe ſich darüber keine Gedanken und keine Aufſchriebe ge⸗ macht. Dieſe Berufung auf die eigene Unfähigkeit zund gröbſte Fahrläſſigkeit hatte Erfolg. Der Ange⸗ ſchuldigte wurde außer Verfolgung geſetzt, weil das Gericht davon ausging, daß dem Verkäu⸗ rr Sie erhielt r ſteſen Erübrigungen aus ordentlichen Voranſchlags⸗ mitteln zur Verfügung, die dadurch entſtanden, daß zur Pflaſterung von Kreiswegen vorgeſehene Bei⸗ träge der Stadt vom Kreis infolge Unterlaſſens vor⸗ geſehener Pflaſterungen nicht in dem Umfange in Anſpruch genommen werden, wie bei Aufſtellung der letzten Wirtſchaftsvoranſchläge in Ausſicht genommen war. Durch Verwendung dieſer Erübrigungen für den vorgenannten Zweck wird die Vorbedingung zur Pflaſterung der Mannheimerſtraße durch den Kreis geſchaffen. Der Bürgerausſchuß hat in ſelner Sitzung vom 11, März 1927 in der Vorlage„Erwef⸗ terung des ſtädtiſchen Straßennetzes“ für eine Teil⸗ ſtrecke des Kanals in der Mannheimerſtraße bereits einen Betrag von 30000 RM aus Anlehensmitteln bewilligt. Die vorſtehende Vorlage bedeutet deshalb lediglich eine Aenderung und Ergänzung des Be⸗ ſchluſſes vom 11. März 1927, Der Einbau des Kanals iſt inzwiſchen erfolgt. Ein entſprechender Antrag liegt der heutigen Bürgerausſchußſitzung zur Be⸗ ſchlußfaſſung vor. * * Achtung! Froſtgefahr! Jeden Tag kann ein er⸗ heblicher Wetterumſchwung dahin eintreten, daß wir Froſtwetter bekommen. Man ſorge daher rechtzeitig für den Schutz der Waſſerleitungen. So ſind z. B. Waſſermeſſer nach allen Seiten hin mit einer Sägeſpänſchicht von mindeſtens 20 Zentimeter zu umgeben; ferner die Waſſerrohre entſprechend vor Kälteeinwirkungen zu ſichern. Während der Froſtzeit werden am beſten die Haupthähne abgeſchloſſen und das in den Rohren zurückbleibende Waſſer abgelaſſen. Schäden, die durch Unachtſamkeit der Bewohner ge⸗ ſchehen, müſſen von dieſen erſetzt werden. orſicht beim Einkauf von Silberwaren fer trotz allem nicht nachgewieſen werden könne, daß er vorſätzlich und wiſſentlich zu gering ver⸗ ſilberte Beſtecke verkauft habe. Um die im Strafver⸗ fahren feſtgeſtellte Schädigung der Käufer und un⸗ gerechtfertigte Bereicherung des Verkäufers hatte ſich das Gericht nicht zu kümmern. Dem einen bleibt alſo ſein Schaden, dem anderen ſein ungerechter Gewinn. Doch nein, das Gericht verwies den geſchädigten Käufer auf den Zivilrechtsweg. Wenn ihm durch das erfolgloſe Strafverfahren noch nicht die Luſt dazu vergangen war, konnte der Käu⸗ fer auf ſeine Koſten eine Klage gegen den unreellen Lieferanten auf Rückgängigmachung des Kaufes oder Schadenerſatz anſtrengen, vorausgeſetzt, daß er über⸗ haupt ſeinen Schaden rechtzeitig bemerkt hatte und daß nicht inzwiſchen Verjährung eingetreten war, Verjährung tritt in ſolchen Fällen ſchon in ſechs Monaten vom Tag der Uebergabe der Beſtecke ab ein. Wer alſo die gekauften Beſtecke zu ſpäterem Ge⸗ brauch in den Kaſten gelegt hat oder etwa den Aus⸗ gang des Strafverfahrens abwarten wollte, in der Meinung, dadurch ohnehin zu ſeinem Rechte zu kom⸗ men, der darf gewärtig ſein, daß er von dem Ver⸗ käufer, wenn er Umtauſch oder Schadenerſatz ver⸗ langt, unter dem Hinweis auf eingetretene Verjäh⸗ rung höhniſch abgewieſen wird. Wäre es nicht angezeigt, ſolch grobe, gewerbs⸗ mäßige Schädigungen des Publikums als ſolche unter Strafe zu ſtellen? Gerade für Gegenſtände, wie verſilberte Beſtecke, aber auch für verſilberte Tafelgeräte und ſonſtige kennen iſt, ob ſie die aufgeſtempelte oder ſonſt zu⸗ ſtimmt werden, daß jeder, der der Stempelung oder dem Handelsbrauch nicht entſprechende Ware her⸗ ſtellt oder in den Verkehr bringt, beſtraft wird. Un⸗ genügende Einrichtung und grobe Fahrläſſigkeit darf keinen Freibrief mehr geben für unreelle Be⸗ reicherung eines Einzelnen und weitgehende Schädigung vertrauensſeliger Käufer. Solange eine ſolche Beſtimmung aber nicht in das allgemeine Strafgeſetzbuch oder in ein Sondergeſetz, wie z. das unlautere Wettbewerbsgeſetz, aufgenommen iſt, hilft nur der Selbſtſchutz. Wer nicht betrogen ſein will, kauft derartige Gegenſtände nur in einem ſo⸗ liden ortsanſäſſigen Ladengeſchäft und läßt ſich nur Ware geben, die die Marke einer als gut und zuver⸗ Das Weſen der Wirtſchafts demokratie Prof. Dr. Lederer in der Volkshochſchule Der Sinn des kann, trotzdem das wort gebraucht wird, als klar gelten. weiteſten Sinn iſt es Beſtimmung der Wirtſchaft Wortes„Wirtſchaftsdemokratie“ Wort allenthalben als Schlag⸗ In ſeinem durch die Geſellſchaft. Eine ſolche Auslegung kann durchaus konträr zu der geſtern abend von Prof, Lederer dargelegten Auffaſſung ſtehen, daß„Wirt⸗ ſchaftsdemokratie eine Vorſtufe des Sozialismus“ iſt. Die Realität zeigt bisher— wie es auch auf der Sozialreformertagung, teils reſigniert, teils be⸗ friedigt, feſtgeſtellt wurde— daß die heutige Wirt⸗ ſchaftsdemokratie einen„Einbau des Sozialismus in den Kapitalismus“ bedeutet. Weſentlich zum Er⸗ kennen des Ziels der Wirtſchaftsdemokratie⸗Bewe⸗ gung iſt die Beleuchtung der Einzelerſcheinungen, die ſich in den Sammelbegriff Wirtſchaftsdemokra⸗ tie einordnen laſſen. Welches ſind nun die praktiſchen Anſätze der heu⸗ tigen Wirtſchaftsdemokratie? Prof. Lederer faßt drei Gruppen zuſammen. Das eine ſind die Be⸗ triebsräte. Sie ſollen eine Kontrolle ſichern der in dem Betrieb Tätigen über den bLigenen Betrieb. Dieſe Kontrolle kann keine Mitherrſchaft, kaum eine Mitbeſtimmung ſein, da die Betriebsräte(und ihre Wähler) nicht Eigentümer der Betriebe ſind. Volle Erfolge der Tätigkeit der Betriebsräte wird und kann erſt nach Lederer die Zukunft bringen, wenn die Betriebsratsmitglieder wirklich umfangreiche Vorbildung und Schulung beſitzen. Eines kann je⸗ doch unbeſtritten feſtgeſtellt werden: auf dem Wege zu einer Zuſammenarbeit und einer Anerkennung Waren, bei deren Beſichtigung es gar nicht zu er⸗ geſicherte Silberauflage tragen oder nicht, müßte be⸗ B. des Arbeitnehmers als Mitarbeiter bedeutet die Ein⸗ führung der Betriebsräte einen Fortſchritt. Die zweite Gruppe wirtſchaftsdemokratiſcher Geſtaltung ſind alle genoſſenſchaftlichen Gebilde. Hier iſt der individualiſtiſche, den Gewinn allein (für ſein Riſiko) beanſpruchende Unternehmer durch ein Kollektiv erſetzt. Das Kollektiv trägt die Ver⸗ antwortung— wie in der politiſchen Demokratie längſt— aber auch allen Nutzen. Außerdem iſt be⸗ ſtimmend für Geſtaltung und Richtung der Wirt⸗ ſchaftsführung das Intereſſe der Mehrheit. Als dritte Gruppe iſt ſchließlich die Betäti⸗ gung der öffentlichen Hand zu nennen. Durch ſie ſieht Lederer die Möglichkeit gegeben, der Privatwirtſchaft ein Gegengewicht zu bieten. Die Monopole der Geſellſchaft(= u des Skaates) über die Verkehrs⸗, teils auch Elektrizitätsorganiſationen ſeien geeignet,„die Produktion feſt an der Strippe zu halten“ und den Willen der Geſellſchaft: zur Plan ⸗ wirtſchaft durchzuſetzen. Jedoch auch Lederer ſieht die Möglichkeit geſell⸗ ſchaftlicher Beeinfluſſung der Produktion auf die Dauer begrenzt. Die Tatſache des Privateigentums wird dieſe Beeinfluſſung ſabotieren können. Prof. Lederer ſieht in dem Privateigentum den Eeckſtein, mit dem alles ſteht und fällt, wenn auch das Leben da und dort ſeinen eigenen Weg gegangen iſt. Wenn auch nicht alle der zahlreichen Zuhörer mit Lederers Anſchauungen immer und in allen Punkten einig geweſen ſein mögen, für alle war es eine große Freude, den geiſtreichen, anregenden Redner Lederer zu hören. 5 n 30 Fahre Dellkateſſenhaus J. Knab In dieſen Tagen blickt das bekannte Delikateſſen⸗ haus J. Knab in O1, 14 auf 50 Jahre ſeines Beſtehens zurück. Das Geſchäft befand ſich ur⸗ ſprünglich im Hauſe E 1, 3(neben Leo), das vom Warenhaus Wronker erworben wurde, wurde dann nach Q1, 4 verlegt, machte aber dann vor etwa 16 Jahren der Firma Hellmann u. Heyd Platz, um auf die andere Seite des Quadrats, nach Q 1, 14, über⸗ zuſiedeln, wo es ſich heute noch befindet. Es hat ſich in all der Zeit ſeines Beſtehens eine treue Kundſchaft erworben und ſich des in ſie geſetzten Vertrauens würdig erwieſen. Während der Gründer des Ge⸗ ſchäfts, Herr Joſef Knab, nach Eberbach verzogen iſt, befand ſich das Geſchäft eine Reihe von Jahren im Beſitze des Herrü Kallenberger(fetzt in München). Der heutige Inhaber, Herr May Knab, ein Sohn des Gründers, iſt mit beſtem Erfolge be⸗ ſtrebt, durch Sachkenntnis und unübertroffene Aus⸗ wahl die alte leiſtungsfähige Firma zu erhalten und zu fördern. Möge die Jubelfirma weiter wachſen, blühen und gedeihen! * * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert heute Herr Karl Krauß mit ſeiner Ehefrau Auguſte geb. Geiger, Kurz⸗, Weiß⸗ und Wollwarengeſchäft, Jung⸗ buſchſtraße 17. Schluß des redaktionellen Teils dem köstlichen Nährtrank vereinigten hoch- wertigen Nähr- Bestandteile. Horilcks ist dem schwächsten Magen bekömmlich. 5 — Packungen zu Mk..—..20 und.— Verlangen Sie kostenlos Stoschöre Nr. 20 a Horlieks-Vertriebsgesellschatt m. h.., Frankfurt a,. Main. Zu heben in allen Apotheken und Progetlen bestimmt bel; Apotheks am Wasserturm F 7, 17, Frledtichs-Apotheke Oststadt Obaflottenplatz, Löwen-Apotheke E 2. 18, Schwanen-Apotheke E 3, 14, Stern Apothegs J 8, t, Lange-Rötterstr-Drogetle Lange Rötterstr., Med. Btogerle Kallmann D I, 13, Merkui-Orogsrle Sandhofen Schöneuerstr, 12, W. Maher Progerſe U 5. 26. Drogetſe Schütthelm O 4, 3 ung Ptledriehs⸗ 580 19. Dtogerle G. Spiingmann P I. 6, Drogerle Or. E. Stutzmann achf. F 8, 34, Unlyersaf- Drogerie Gg. Schmidt, Seckenheſmerstr. 8. N der Tragödin, die in der ſchlichten Zeichnung der Menſchen die tiefſte Wirkung erzielt. Annemarie Schradiet, als die Tochter, die dem Vater folgt und den Pfarrer verläßt— nicht äußerlich allein, ſondern im Innern erlebend—, gibt hier ihre ſtärkſte Talentprobe. Eine zarte gotiſche Magdalena des Schmerzes. Rot leuchtet ihr Haar, wie die Farbe der Wand, aber ihre Seele klingt. Echte Schauſpiel⸗ kunſt! Dr. Gerhard Storz hat die Luft zwiſchen den Menſchen im Dlalog erfüllt. Die eigentliche Realität der Geſtaltung konnte er dem Rahmen nicht ſchaffen, da der Dichter ſie ſelbſt nicht gibt. Wenn ſolche ein⸗ fachen Menſchen ſich mit Worten wie„Chaos“ um⸗ geben, dann kann auch der Spielleiter die Einheit der Geſtaltung nicht finden. Am Schluß wurde ſehr ge⸗ klatſcht und der Dichter konnte ſich zeigen, Dr. K. Von der Maſereel⸗Ausſtellung in der Mann⸗ heimer Kunſthalle. Die Ausſtellung Frans Maſe⸗ reel, das geſammelte Werk iſt am letzten Sonntag von 1500 Perſonen beſucht worden. Eine für Kenner des Maſereelſchen Werkes intereſſante Ergänzung konte noch vorgenommen werden, da es inzwiſchen gelungen iſt, mindeſtens einen Teil der ſo gut wie verſchollenen Holzſchnittblätter zu beſchaffen, die Maſereel in der erſten Nachkriegszeit in der Genfer Zeitſchrift„La Feuille“ veröffentlichte.— Es wird bei dieſer Gelegenheit darauf aufmerkſam gemacht, daß die Maſereel⸗Schau bereits am 2. Dezember goeſchloſſen werden muß, da ſchon Mitte des Monats die umfangreiche Ausſtellung des Geſamt⸗ werks Prof. Max Läugers, Karlsruhe er- öffnet werden wird, die die Kunſthalle anläßlich des 65. Geburtstages dieſes badiſchen Meiſters vorbe⸗ reitet.— Am Dienstag, 12. November, ſprach die durch ihre Schilderung von Heiligenlegenden bekannt gewordene katholiſche Schriftſtellerin Eliſabeth von Schmidt⸗ Pauli auf den Sendern München, Augsburg, Kaiſerslautern, über die Ausſtellung der eh, das 9 aAnnheimer Kunſthalle raus Maſe⸗ in, elte Werk“, Es iſt zu hoffen, daß insbeſondere die Pfälzer Hörer durch dieſen eigenartig ſchönen Vortrag zum Beſuch des benach⸗ barten Mannheim und ſeiner Ausſtellung angeregt worden ſind. Deutſche Minneſänger. Unter dieſem Titel wird das Schloßmuſeum Sonntag, 17. Nov., eine weitere Sonderausſtellung eröffnen. In farbiger Wiedergabe wird das ganze mannig⸗ faltige Bildermaterial der berühmten Maneſſe⸗ Handſchrift dem Beſchauer vor Augen geführt. Die Univerſitätsbibliothek Heidelberg, zu deren größten Schätzen die koſtbare Bilderhandſchrift ge⸗ hört, hat dem Schloßmuſeum die auf der Höhe neu⸗ zeitlicher Reproduktionstechnik ſtehende Fakſimile⸗ Ausgabe des Inſelverlags in dankenswerter Weiſe als Leihgabe zur Verfügung geſtellt. 140 Bilder, die das Original in unübertrefflicher Treue wieder⸗ geben, füllen die Wände von vier großen Räumen des Muſeums und vermitteln tiefe und unmittel⸗ bare Eindrücke in die mittelalterliche Kul⸗ tu rwelt des Minneſangs. Es gibt keine andere deutſche Bilderhandſchrift jener Epoche, die an Großartigkeit und Reichhaltigkelt dieſem zu Be⸗ ginn des 14. Jahrhunderts im Kreiſe des Züricher Patriziergeſchlechts der Maneſſe entſtandenen und nach langen Irrfahrten der Heidelberger Bibliothek einverleibten Codex vergleichbar wäre. Sonntag, 17. November, vormittags 11 Uhr, wird die Aus⸗ ſtellung mit einer Führung durch Muſeumsdirektor Profeſſor Dr. Walter eröffnet werden. O Slezaks Mannheimer Programm. Kammer⸗ ſänger Leo Slezak wird bei ſeinem einmaligen Lieder⸗ und Arienabend am kommenden Sonn⸗ tag im Nibelungenſaal ein glanzvolles Programm mit Kompoſitionen von R. Strauß, Carl Loewe, Franz Schubert, G. Verdi und U. Giordano zum Vortrag bringen. Von R. Strauß ſingt er die Schluß⸗ ſzene aus der Oper„Guntrum“, außerdem eine Lie⸗ derſerie, von Loewe die Ballade„Tom der Reimer“, . von Verdi„Othellos Tod“, Berliner Theater In der Komödie inszenierte Reinhardt ſelbſt Knut Hamſuns Stück„Vom Teufel geholt“, das er vor vielen Jahren ſchon einmal in den Kammerſpielen herausgebracht hat, damals mit Schildkraut, Moiſſi, Abel, Arnold, der Eyſoldt. Auch diesmal iſt die Beſetzung aller⸗ erſten Ranges, Romanowſky als ſeniler Ehemann, Lucie Höflich als alternde Frau, Homolka als junger Blumenſchön, Klöpfer als wilder Argen⸗ tinier, Sokoloff als verkommener Muſiker, Graetz als Antiquitätenhändler, Falkenſtein als Offizier; Grete Mosheim als Verlobte. Reinhardt liebt das Stück liebt, liebt Ham⸗ ſun und ſtellt alle ſeine Kräfte in den Dienſt. Er bildet zwiſchen dieſen ſtarken Schauſpielerperſönlich⸗ keiten ein Enſemble voll Atmoſphäre und Wirklich⸗ keit und macht uns für dieſen Abend das Drama plauſibler als es in ſeiner Gedehntheit und in ſei⸗ nem Vergangenheitsſtil ſein mag mit dieſer Frau, die der Reihe nach alle Freunde ihres heißen Le⸗ bens verliert, um bei einem Neger zu landen. Vielleicht fehlt der Höflich bei aller Großartig⸗ keit ihrer Lebensgeſtaltung etwas von der ſinnlichen Luft, die noch um ſie ſchweben müßte. Vielleicht iſt, Klöpfer der Held des Abends, der eine Studie von uerhörter Vitalität und Erraffung des Augen⸗ blicks einſtellt. In den Kammerſpielen gibt man ein eng⸗ liſches Stück„Zur gefl. Anſicht“ von Lons⸗ dale. Ein guter Darſtellungserfolg, beſonders für den Schauſpieler und Regiſſeur Gründgens, doch ohne beſonderes Intereſſe für das Stück ſelbſt, das ſich in etwas künſtlichem Humor bewegt, um zwei Paare, die abwechſelnd als Heiratsprobe zur ge⸗ fälligen Anſicht beieinander bleiben, mehr durch al⸗ lerlei Gerede als durch widrige Umſtände aus der graden Linie der Entwicklung herausgeworfen: eine ſchottige ſpleenige Dame, ein etwas idiottſcher Her⸗ zog, ein geſundes ormalmädchen und ein armer guter Teufel. Ida Wü ſſt, Guſtav Gründgens, Anni Mewes und Otto Wallburg. i Die letzte Sonntagmatinee ging vom Studio des Schauſpielhauſes aus und brachte ein Stück von Vantoch„Ein Held unſerer Tage“, ebenſo begabt als unfertig, die Geſchichte eines Schwindlers, der ſich als Muſiklehrer ausgibt, mit einer ſeiner Damen nach Amerika geht, worauf ſich ſeine Frau erhängt. Der Wert liegt in einigen ſatiriſchen Figu⸗ ren und Szenen gegen die Großſtadt, Paul Bil d iſt Regiſſeur und Hauptdarſteller. Wiederum eine glän⸗ zende Aufführung. Das Publikum verteilt Klatſchen und Ziſchen ſo, daß es nicht zu einer richtiger Schlacht kommt. Oscar Bie. Nora Landerich vom Nationaltheater iſt unter günſtigen Bedingungen auf 2 Jahre ans Oper n⸗ haus Breslau als 1. Spielaltiſtin verpflichtet worden. 8 ( Wagner⸗eſtſpiele in Chicago. Die deutſche Gruppe im Vorbereitungskomitee zur Weltausſtel⸗ lung in Chicago 1933 hat den Plan angeregt, zur Erinnerung an den 50. Todestag Richard Wagners, der auf das gleiche Jahr fällt, einen Feſtſpiel⸗ Zyklus der Meiſterwerke Richard Wagners zu veran⸗ ſtalten. Die Feſtſpiele ſollen zugleich mit ein er deutſchen Woche, die im Rahmen der Welt⸗ ausſtellung organiſiert wird, veranſtaltet werden. 4 Ein internationaler Verband der Theater⸗ und Muſikkritiker. Der Kongreß der Kritiker in Bu⸗ kareſt beſchloß einſtimmig die Gründung eines Internationalen Verbandes der Theater⸗ und Mu⸗ ſikkritik mit dem Sitz in Paris. Ein Ausſchuß wurde mit der Ausarbeitung der Satzun⸗ gen betraut.. Eine Modeſchule für München. Die Vereini⸗ gung Münchner Kunſtgewerblerinnen hat eine Modeſchule eingerichtet, in der praktiſche Werk⸗ arbeit mit kulturellem Wiſſen und kunſtgewerblichem Können vereint werden ſoll. 5 . Freitag, den 15. November 1929 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 531 Kommunale Chronik Ablehnung des Voranſchlags in Waldkirch * Walbkirch, 14. Nov. Die ernſte Sorge, die allen Fraktionen die ungünſtige Finanzlage der Stadt be⸗ reitete, warf ſchon ſeit Wochen und Monaten ihre Schatten voraus. Man beſchloß, eine Zwölferkom⸗ miſſion zu bilden, deren Aufgabe es ſein ſollte, die verſchiedenſten Fragen der Gemeindewirtſchaft ein⸗ gehend zu prüfen und dem Gemeinderat entſpre⸗ chende Vorſchläge zu unterbreiten. Parteien waren ſich darüber klar, daß, wenn auch der Fehl⸗ betrag beim diesjährigen Voranſchlag(rund 80 000 Mark) durch Herübernahme von Grundſtocksmitteln in die laufende Wirtſchaft teilweiſe gedeckt werden könnte, noch andere Mittel und Maßnahmen nötig wären, wollte man nicht nächſtes Jahr wieder die gleiche Finanzmiſere erleben. Der anke einer Einführung neuer Gebühren für rverbrauch und Müllabfuhr entſtand daher led durch die außergewöhnlichen ſtädtiſchen Finanzverhältniſſe und dem Mangel an anderen ergiebigen Einnahmequellen. Die Fraktionen waren auch geneigt, dieſen Gebühren ihre Zuſtimmung zu geben, kuü n daran wie über⸗ haupt an die Annahme des Vor ags aber ge⸗ wiſſe Bedingungen. Formuliert wurden ſie von der Arbeitsgemeinſchaft der bürgerlichen Parteien, der Die ſich dann das Zentrum notgedrungen anſchloß. Im Verfolg der Erfüllung dieſer Bedingungen wurde die erwähnte Zwölferkommiſſton gebildet, mit Spar⸗ und Reformplänen nach Abſchluß ihrer Arbeiten her⸗ vortreten ſollte. In der Zwiſchenzeit war die Stimmung merklich umgeſchlagen. Es beſtand bei der Arbeitsgemein⸗ ſchaft und auch bei den Sozialdemokraten wenig Nei⸗ gung, den Voranſchlag anzunehmen. Sie kam in einer verleſenen Erklärung der Arbeitsgemeinſchaft im Verlaufe der Bürgerausſchußſitzung deutlich zum Ausdruck. Wie der Sprecher ausführte, hat es ein großer Teil der Arbeitsgemeinſchaf! abgelehnt, dem Voranſchlag zuzuſtimmen, und zwar aus folgenden Gründen: Die ungleiche Ver⸗ teilung der Gebührenordnung; die Unſicherheit der Genehmigung durch den Eingriff in das Grund⸗ ſtocksvermögen, der unter Umſtänden eine kataſtro⸗ phale Auswirkung in den nächſten Jahren nach ſich ziehen könnte; die Ungenauigkeit des Voranſchlages durch das Fehlen weiterer etwa 20 000 Mark; die teilweiſe Nicherfüllung geſtellter Forderungen; die Art der Geſchäftsführung. Ueberraſchend kam dieſe Erklärung nicht, denn der Sprecher des Zentrums gab die Erklärung ab, daß ſich das Zentrum bei Ab⸗ lehnung des Voranſchlages durch die übrigen Par⸗ teien der Stimme enthalten werde. Der Vorſitzende, Bürgermeiſter Eberle, der die Vorlagen über die Gebührenordnung geſondert behandelt wiſſen wollte, drang mit ſeinem Standpunkt, daß Voranſchlag und Gebührenordnung nicht ſo eng zuſammenhingen, als daß man letztere nicht als Sache für ſich annehmen könnte, nicht durch. Dieſe Vorlagen, wie auch der Voranſchlag wurden abgelehnt. Die Abſtimmung über den Voranſchlag ergab folgendes Bild: 32 Stimmenthaltungen, 23 nein, und 7 ja. Walbokirch iſt alſo in die nicht gerade erquickliche Lage gekom⸗ men, ſich den Voranſchlag vom Bezirksrat aufſtellen zu laſſen.(Freiburger Ztg.) 5 Aus dem Lande Vorſtaudsſitzung der Badiſchen Landwiriſchafts⸗ 5 kammer * Karlsruhe, 14. Nov. Der neugewählte Vorſtand 8 ber Badiſchen Landwirtſchaftskammer iſt am 11. d. M. zum erſten Male zu einer Sitzung zuſammengetre⸗ ten, in der neben Fragen, die ſich mit der Bildung der Landwirtſchaftskammer und ihrer Ausſchüſſe be⸗ ſchäftigten, vor allem die Frage der Stellung der ländlichen Kreditgenoſſenſchaften, die ſich in einem heftigen Exiſtenzkampf mit den länd⸗ lichen Sparkaſſen befinden, erörtert worden iſt. Weiter nahm der Vorſtand den Bericht des Leiters der Verbindungsſtelle des Deutſchen Landwirtſchafts⸗ rats in Frankfurt über ſeinen Arbeitsplan entgegen. Aufgabe dieſer Verbindungsſtelle iſt es, die Land⸗ wirtſchaft über die Anforderungen des Handels und der Verbraucher zu informieren und die ſo notwen⸗ dige Verbindung zwiſchen Landwirtſchaft einerſeits und Handel und Verbraucherſchaft andererſeits her⸗ zuſtellen. 5 5 Tr. Labenburg, 16. Nov. Die älteſte Mitbürgerin unſerer Stadtgemeinde Alt⸗Ladenburg, Frau A. Trill geb. Reffert, feiert heute ihren 93. Geburts⸗ tag. Sie hat ihren Mann, und ihre einzige Toch⸗ ter, die mit dem Baumſchulenbeſitzer Ruckelshauſen verheiratet war und dieſen ſelbſt überlebt und wird in der Familie des Enkels Wilhelm Ruckelshauſen betreut.— Die hieſige Freiw. Sanitätskolonne er⸗ weiſt ſich als ſehr rührig und opferfreudig. Sie ver⸗ anſtaltet kommenden Samstag im Bahnhof⸗Hotel eine Werbeveranſtaltung mit ausgezeichne⸗ tem Programm. Die Damen Irene Stenz, Ru⸗ fer und Hohn wirken mit. Ferner haben ihre Beteiligung zugeſagt eine Reihe namhafter Vereine, ſo der Muſikverein, die Geſangvereine„Liederkranz und„Sängereinheit, die Sportvereine Turn⸗ und Sportgemeinde 1864 und der Athletik⸗Sportverein Ladenburg. Die Anſprache wird Hauptlehrer Klen⸗ kert, Kolonnenführer Käfertal⸗Wohlgelegen, halten. Der Rotekreuzgedanke findet erfreulicherweiſe hier warmen Anklang. Familienforſchung- Totentanz Volkslicd Heimalkurs in Sinsheim Sinsheim, 1, Novpbr. Im Jahre 1829 und 1830 ſchon iſt durch den Dekan Karl Wilhelmi die Sinsheimer Geſell⸗ ſchaft zur Erforſchung der vaterländiſchen Denk⸗ mäler der Vorzeit begründet worden. Leider ſchei⸗ nen die Akten dieſer Geſellſchaft verloren zu ſein. Auf jeden Fall hat ſie am 29. 7. 1830 die ſtaats⸗ miniſterielle Genehmigung erhalten. Es iſt beſon⸗ ders zu begrüßen, daß der Landesverein Badiſche Heimat ermöglichte, das Gedächtnis Wilhelmis und die Erinnerung an die von ihm geſtiftete Geſellſchaft würdig zu begehen. Zu dieſer Wilhelmi⸗Feier ſind außer Vertretern von Regierungen und Geſchichts⸗ vereinen auch die wenigen heute noch lebenden Nach⸗ kommen Wilhelmis eingeladen. Dann begann Landrat Paul Strack, der ja weit über Baden hinaus als Familienforſcher be⸗ kannt iſt, mit ſeinem Vortrag über Heimat und badiſche Familienforſchung und zwar hob der Redner vor allem auf die prak⸗ tiſche Seite der Familienforſchung ab, was beſon⸗ ders begrüßt ſei.„Genealogie iſt älter als die Hiſtorie“, ſagt bereits Johann Chriſtian Gatterer in dem von ihm 1788 verfaßten erſten Lehrbuch der Familienforſchung. Es ſei aber daran erinnert, daß bereits der Sachſenſpiegel im 13. Jahrhundert genaue Bezeichnungen für die Verwandtſchaftsgrade hatte, daß im 17. und 18. Jahrhundert auf mehreren Univerſitäten Lehrſtühle für Genealogie beſtanden, und daß der Vater des Pietismus, Ph. J. Spe ner (16351705) ein f. Z. ſehr angeſehener Genealoge war. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und beſonders nach dem Weltkrieg hat die Familien⸗ forſchung weiten Boden gefaßt. Die Schriftſteller Sperl und Finckh haben ſie volkstümlich gemacht. Die Darſtellungsformen der Genealogie werden an Hand von Lichtbildern dargelegt. Der Stamm⸗ baum iſt nur ein künſtleriſches Bild. Wiſſenſchaftlich brauchbar ſind nur die Stammtafel, die die geſamte Nachkommenſchaft einer Perſon im Mannesſtamm oder die Nachfahrentafel, wenn die geſamte Nachkom⸗ menſchaft in männlicher oder weiblicher Linie dar⸗ geſtellt werden, und die Ahnentafel, auf der ſämt⸗ liche Vorfahren einer Perſon bis zu einer durch das Verſagen der Quellen gegebenen oberen Grenze dar⸗ geſtellt werden. Eine Verbindung von Ahnen⸗ und Nachfahrentafel iſt die Sippſchaftstafel die indeſſen nur für die Vererbungsforſchung verwendet wird. Durch die Abſtammung einer Perſon von mit⸗ einander verwandter Perſonen entſteht der Begriff der Ahnengemeinſchaft oder des Ahnenverluſtes. An Hand von Lichtbildern werden dann die Wege zur praktiſchen Familienforſchung beſchrieben, dabei auf große Geburten⸗ und Sterblichkeitsziffern früherer Jahrhunderte hingewieſen, auf die Bedeu⸗ tung der Tauf⸗Patenangaben, auf den Wert der Kirchenbücher und anderer Urkunden aufmerkſam gemacht. Seit September 1929 iſt der Landesverein Badiſche Heimat Mitglied der Arbeitsgemeinſchaft der familienkundlichen Vereine. Wie die Ahnentafel, ſo werden auch die Stamm⸗ tafeln für biologiſche und beſonders ſoziologiſche Forſchung verwertet. Die Zuſammenſtellung von Stammtafeln einer Gemeinde gibt deren Heimat⸗ geſchichte. Jede Stammtafelforſchung in einer Ge⸗ meinde nötigt zu eingehender Beſchäftigung mit der Heimatforſchung. Der Familienforſcher lernt in der Heimatgeſchichte, wie ſich die große Geſchichte im Leben der Kleinſtadt auswirkt. Die zahlreichen Fremdehen in den Kirchenbüchern des Elſenzgaues beweiſen den hohen Grad der Einwanderung nach Verödung des Landes durch die Kriege. Evangeliſche Familien ſind hauptſächlich aus der Schweiz(3. B. die Familie Stürzenacker), katholiſche aus dem All⸗ gäu, die übrigen aus Bayern und Oeſterreich ein⸗ gewandert. Der Prozentſatz eigentlicher Pfälzer dürfte heute klein ſein. Den zweiten Vortrag beſtritt Profeſſor Flötzer, Sinsheim, mit einem Thema eigener Art: Der Totentanz und zwar vor allem deſſen Darſtellung in der bil⸗ denden Kunſt. Im Totentanz wird durch Bildwerke wie in Dichtungen die Macht des Todes über alle Stände und Lebensalter veranſchaulicht. Der Toten⸗ tanz iſt ein Stoff von ausgeſprochen volkstümlichem Gepräge. Seine Wurzeln hat er in mythologiſcher Vorſtellung, in der Legende und in den Beſtattungs⸗ bräuchen. Der Boden ſeines Wachstums iſt das Mittelalter; in den religiöſen und ſozialen Kämpfen der Reformation gelangt er zur Blüte auch als Stände⸗Satire. Wie jeder bedeutende Stoff des Mittelalters hat er Verbreitung in ganz Europa. Aber in unſerer engeren Heimat, am Oberrhein (Bleibach, Freiburg, Baſel), erſcheint er am häu⸗ figſten, und durch einen Alemannen, Holbein, findet er die künſtleriſch ſtärkſte Entfaltung. Für uns Menſchen der Nachkriegszeit gewann der Totentanz einen beſonderen Reiz in Verbindung mit dem Revo⸗ lutions⸗Thema. In Alfred Rethels Werk erreicht dieſe Verbindung einen zeitlos ſtarken Ausdruck. Totentanz⸗Spiele gab es übrigens im Mittelalter nicht, verhältnismäßig ſpät erſt reizte die Dramatik der Bilder zur Darſtellung durch Perſonen. Zahlreiche Lichtbilder bereicherten ungemein dieſes ſelten erſchloſſene Kapitel aus der Kunſt⸗ geſchichte, ſodaß dem Redner beſonderer Dank zu⸗ kommt für ſeine eindringliche Darbietung. Die letzte Stunde gehörte einem volkskundlichen Thema, den Lebensgeſetzen des Volksliedes, das Prof. Dr. Meiſinger⸗Heidelberg begeiſtert und mitreißend entwickelte. Wieviele liebe Jugend⸗ erinnerungen wurden beim Aufklingen mancher faſt vergeſſenen ſchönen Weiſe geweckt! Im Volkslied ſteckt ja die ganze Empfindungs⸗ und Denkart unſe⸗ res Volkes. Der bekannte Heidelberger Forſcher, dem wir die ſtattliche Sammlung von„Volksliedern aus dem badiſchen Oberlande“ zu danken haben, entwarf ein Bild des heute lebenden Volksliedes und ſuchte zu zeigen, welchen Geſetzen es bei ſeinem Daſein im Volksmunde unterworfen iſt. Herder war es ja, der die viel behandelte Frage aufwarf, was über⸗ haupt ein Volkslied iſt, wie ſich Volkslied und Kunſt⸗ lied zueinander verhalten, bzw. wie ſie ſich unter⸗ ſcheiden. Seit den Zeiten, da uns römiſche Schrift⸗ ſteller berichten, hat Geſang im deutſchen Leben zu allen Höhepunkten gehört. Es iſt ein immerwährend Kommen und Gehen des Liedes von Volk zu Volk, ub es ſich um Weiſen der Liebe, des Abſchieds, der Stände, ob es ſich um erzählende, geiſtliche oder feſt⸗ liche Lieder handelt. Beſondere Bedeutung kommt der Stellung des Volksliedes zur Natur zu. An der Hand von gut gewählten Beiſpielen wies der Redner nach, wie nur geſundes Volksgut Dauerbeſtand hat, in welchen Zügen Ungeſun⸗ des, Wertloſes liegt, das allerdings zum Glück je⸗ weils raſch der Zeit zum Opfer fällt. Nicht unwich⸗ tig gerade für die heutigen Zuſtände war zum Schluß Prof. Dr. Meiſingers Eingehen auf die Zuſammen⸗ hänge von praktiſcher Betätigung und Geſang, von Arbeit und Rhythmus. Der frohe Beifall, der von ganzem Herzen geſpen⸗ det ward, galt allen drei Rednern. Sicherlich trägt die ausgeſtreute Saat reiche Früchte zum Wohle von Volk und Land. CCC nVwAAAdp ãð 0ꝙã y vddTTPTPPTPPTbTGTTTGTTPTPPPTTTTTPTFTVTVTVTVTVTVTTTTTTTTTTTTTTT——.̃—-ꝝ Wieder ein Waſſerrohrbruch in Heidelberg * Heidelberg, 14. Nov. In der Hauptſtraße iſt in vergangener Nacht unweit der Karlstorwirtſchaft wiederum ein Bruch des Hauptwaſſerrohrs entſtanden. Gewaltige Waſſermengen ergoſſen ſich über die Straße und das angrenzende Gelände der Herrenmühle, wo das Waſſer in die Keller ein⸗ drang. Dabei geriet eine große Waage unter Waſſer und wurde beſchädigt. Die ſofort alarmierte Feuer⸗ wehr pumpte die Keller leer. Durch den Rohrbruch war der größte Teil der Altſtadt auch heute vor⸗ mittag ohne Waſſer, was in Hunderten von Haushal⸗ tungen zu größten Unannehmlichkeiten führte. Die Straßenbahn konnte heute vormittag den Betrieb nur eingleiſig durchführen. * r. Seckenheim, 15. Nov. Ein faſt unüberſehbarer Leichenzug und eine Ueberfülle von Kranz⸗ und Blumenſpenden gaben Zeugnis von der Anteilnahme für die ſchwergeprüften Angehörigen des freiwillig aus dem Leben geſchiedenen H. Karl, der geſtern hier beerdigt wurde. Mehrere Vereine ehrten den Verſtorbenen als geſchätztes, allſeits beliebtes Mit⸗ glted. Das junge Mädchen, das mit ihm aus dem Leben ſcheiden wollte, befindet ſich fetzt außer Lebens, gefahr. Eine gewiſſe Tragik liegt darin, daß das Trauerhaus und das Krankenhaus in Secken⸗ heim, wo ſich Frl. Thoma befindet, in unmittelbarer Nähe liegen, und ſich von hier aus der Trauerzug nach dem Friedhof bewegte. 1 Ausgedehnte Salzlager im Rheinthal? * Waldshut, 13. Nov. Nach neueren Feſtſtellun⸗ gen von Fachleuten ſcheinen im Muſchelkall des Rheintales von Waldshut⸗Rheinheim und im alten Rheintal und jetzigen Wutachtgle Salzlager vor⸗ handen zu ſein, deren Mächtigkeit und Ausdehnung nur mutmaßlich feſtgeſtellt werden können. Bei Rhein⸗ heim wurde vor einigen Monaten von der J. G. Farbeninduſtrie.⸗G. Rheinfelden eine Bohrung begonnen. Mit Meißel⸗ und ſpäter Kronenbohrung ſtieß man bei etwa 230 Meter Tiefe auf Kochſalz. Die angebohrte Schicht hatte eine Mächtigkeit von 17 Metern. In Kürze ſoll nun mit einer zweiten Boh⸗ rung begonnen werden. Das Gelände wurde, ſoweit es zur Bohrung nötig war, angekauft. Auf der ſchwei⸗ zeriſchen Rheinſette wurde ſchon vor dem Kriege Salzſohle gewonnen, in ein ſchwetzeriſches Werk in einiger Entfernung gepumpt und zur Sodeherſtel⸗ lung verwendet. Auch das Gebiet um Rheinheim und Kadelburg macht ſich Hoffnungen. Wie man hört, ſollen die Lonza⸗Werke ebenfalls mit einer Bohrung in der Nähe der Bannſchacher Brücke beginnen. Es dürfte ſich hier ebenfalls um Kochſalz handeln. Die neuunternommenen Bohrungen werden neue Auf⸗ ſchlüſſe geben können. * [I Weinheim, 14. Nov. Reichsbahnſekretär Ernſt Diſtel von hier empfing anläßlich ſeines 40jäh⸗ rigen Dienſtfubtiläums die Glückwünſche des Reichspräſidenten von Hindenburg und des Generaldirektors Dorpmüller in Berlin und der Reichsbahndirektion Mainz. Vom badiſchen Kriegerverband * Karlsruhe, 13. Nov. Der K. K..⸗Verband hatte eine Verſammlung der Funktionäre des Verbandes ausgeſchrieben, wozu ſämtliche Bezirks⸗ leiter, viele Gauſchützenmeiſter und Schützenmeiſter erſchienen. Der Pfalzgau war durch Nußloch, der Elſenzgau durch Neckargemünd, der Gau Wiesloch durch deſſen Vorſitzenden Burckhardt vertreten. Nach der Eröffnung durch den Bundesſchützenmeiſter Müller berichtete zunächſt General Ullmann, der mit mehreren Mitgliedern des Präſidiums anweſend war, über die Einigungsverhandlung en mit dem Süd weſtdeutſchen Sportverband, bei dem es zu keiner Verſtändigung kommen konnte. Ueberraſchenderweiſe hat nun der Vorſttzende des Sportverbandes General v. Rotberg in aller⸗ neueſter Zeit perſönlich einen Vermittlungsvorſchlag überbracht, der zur Verleſung kam und dann zur Ausſprache geſtellt wurde. Der Vorſchlag der in Vertragsform etliche Paragraphen enthielt, wurde bon allen Rednern abgelehnt. Als Ergebnis wurde feſtgelegt, daß es der einmütige Wunſch des K. K..⸗Verbandes im Badiſchen Kriegerverband iſt, mit dem Sportverband friedlich nebeneinander zu arbeiten, aber keinerlei Bindungen einge⸗ gangen werden dürfen. Die alten im Jahre 1927 herausgegebenen Richtlinien behalten weiterhin ihre Gültigkeit und werden demnächſt ergänzt. Aus der regen Ausſprache war zu ſchließen, daß es ſich überall regt und die Pflege der ugend⸗ bewegung ſich in allen Vereinen durchſetzen will. Bis zum Landesabgeordnetentag werden ſich die Ab⸗ teilungen verdoppeln. Nachdem noch viele Anregun⸗ gen gegeben, an verdiente Funktionäre die Ehrennadel überreicht war, konnte der Bundesſchützenmeiſter die Tagung ſchließen. Den angenehmſten Eindruck hinter⸗ ließ das mannhafte Eintreten für die K. K..⸗Ver⸗ eine, des neuen Gauvorſitzenden Burkharcht⸗ Wiesloch. Auch in dieſem Bezirke werden demnächſt Schützenabteilungen erſtehen. 1 Aus der Pfalz Die erſte Wildverſteigerung * Schifferſtadt, 14. Nov. Auf der Wildverſteigerung. die heute zum erſtenmal hier abgehalten wurde, er⸗ zielten Haſen einen Durchſchnittspreis von 98 Pf. für das Pfund. Faſanen koſteten.15/ das Stück. Die Anfuhr kann als gut bezeichnet werden. Der Verkauf war flott. Die nächſte Verſteigerung findet am Donnerstag kommender Woche ſtatt. Verhaftung eines Weinhändlers * Edenkoben, 13. Nov. Wegen Verdachtes eines Vergehen's gegen das Weingeſetz wurde der hieſige Weinhändler Otto Schneider verhaf⸗ tet und in das Amtsgerichtsgefängnis Edenkoben eingeliefert. Schneider hat bereits vor einigen Jah⸗ ren wegen eines ähnlichen Vergehens eine Freiheits⸗ ſtrafe erhalten. a * * Frankenthal, 14. Nov. Die Preiſe für Dick⸗ rüben ſind zurückgegangen. Hier koſtet der Zent⸗ ner erſtklaſſiger Rüben 1,10„ ab Miete, 1,30„ ab Station Frankenthal. TTT vageolaleucle: Freitag, den 15. November Nationaltheater:„Carmen“, Anfang 19.90 Ihr. e Die Haller⸗Revne„Drunter und Drüber 2 r. 5 Mannheimer Konzertdirektion: Klavierabend Karl Min in der Harmonie, Anſang 20 Uhr. 5 Lichtſpiele: Alhambra:„Atlantic“.— Schauburg „Der ſchwarze Domino“.— Capitol:„Alibs“, Scala:„Der Pfarrer von Kirchfeld“.— Gloria; „Links der JIfar“.— Palaſt⸗ Theater:„Blut ſchande“.— Univerſum:„Blutſchande“.— Ufa d“ Theater:„Frau im Mond“. Sehens würdigkeiten: Kunſthalle;(außer Montags) tägl. 10—13 Uhr: 1410 fuhr Sonn⸗ u. Feiertags durchgeh. v. 11—16 Uhr.— Schloßmu⸗ ſeum: Geöffnet tägl. v. 10—13 und 14—15 Uhr. Sonntags 9. 1116 Uhr durchgehend.— Schloßbücherei:—1 Ute 15—17 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freilag 1719 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr: Be⸗ ſichtigung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Aheln Pegel s 10 12 14.18. Mecar-Pegefſ 10 17 ff Baſel 713 7 66170 0,100.50 5 f Schuſterinſel 0 79.710,00.570.568 Mannheim 2 302.000 252.0 88 199.90.70.77 1,74 Jagſtfeld 0,000,000 000 Mapau 3089.59.52.468,46 Maunheiw.89 2,282.05 2,102.05 Faub 1[830 55 140% Kölr, 1201 030.85 0 820 80 des redaktionellen Teils W ee 1 055 Fiſcher 5 H. A. Melßner— lleton: Dr. S. 5 Kommunalpolitik und Bolaſes⸗ Richard 83 5 Gene Bermiſchtes: Willy Müller— Handelstell! Kurt Ehmer— Ger und alles übrige Fenz Kircher— 8 und geſchäftliche MI tellungen: Jakob faude, ſämtlich in Mannheim—„ Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, N. G. m. b.., Mannheim. R N 5 2 und his zum 10. jahire dürfen Sie als besorgte Mutter für die zarte, empfindliche Haut Ihres Kindes nur die milde, reine NIVEA KINDERSEIFE verwenden. Nives-Kinderseife wird nach ärztlicher Vorschrift hergestellt; mit ihrem seiden“ weichen Schaum dringt sie schonend in die Hautporen ein und macht sie ſrei für eine ge- gundle und krüftige Hautatmung. eren 10 fr.„ 5 0* E NIVEA- CRE NIE ist Iuqes · und Nachtcreme zugleich. Am Tage schützt sie hre Haut vor den schädlichen Einflidssen rauher Witterung. Sie ist überdies hervorragend geeignet als Puderunterlage, da sie ein Verstopfen der Hautporen durch den Puder verhindert; sie läßt aber den Puder haſten und später leicht wieder vntfernen. 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Die hierauf ver⸗ nommene Mutter der Getöteten führte aus, daß aut ihre Vorhaltungen ihr die Tochter Anna er⸗ klärt habe, daß noch nie etwas Unrechtes zwiſchen ihr und de m Angeklagten ſtattgefunden habe. Die e des Karl Friedrich Heimburger, des Vaters des 2 lngeklagten ſtellte bei ihrer Einvernahme feſt, daß ſie ihren Sohn von Pfingmontagabend bis zum Mittwoch nicht mehr geſehen hatte. Er habe am Pfingſtmontag ein äußerſt ſcheues Weſen an den Tag gelegt. Erſt als die Glocken zur Beerdi⸗ gung der Anna Maurer läuteten, ſei er aus ſeinem Verſteck vom Heuſtock heruntergekommen. Als ſie ihm Vorhaltungen 5 über ſeine Tat gemacht babe, hätte er lediglich geweint. Der gleichfaus als Zeuge vernommene Adolf Heimburger der mit dem Angeklagten im Gaſt⸗ haus zum Adler beiſammen ſaß; betonte; daß dieſer ihm geſagt habe,„heute nacht mache ich einen Genie⸗ ſtreich,„worgen früh erfährſt du etwas Neues.“ Als der Zeuge darauf den Angeklagten fragte, was das bedeuten ſolle, habe er ihm erklärt:„Ich habe dem Vater geſagt, daß ich ihm mit einer Stroh⸗ ſenſe den Kragen abhaue und die Anna kalt mache“. Er habe dieſe Aeußerungen des Auguſt Heimburger der ermordeten Anne Maurer im Tanz⸗ ſaal der Wirtſchaft zum Adler mitgeteilt. Da dieſe ſich gefürchtet habe; allein nach Hauſe zu ge en; Aus den Mannheimer Eine tlenere Wirtshausreiſe Der 43 Jahre alte Heizer W. Sch. hatte am Tage ſeiner Entlaſſung aus der Zellſtoff⸗Fabrik eine Ab⸗ findungsſumme von 307 Mk. erhalten. Er wußte mit dem Gelde nichts anderes anzufangen, als in den Wirtſchaften herumzutrinken. Abends ſammelten ſich um ihn in einem Gaſthofe im Jungbuſch ein Milieu, das immer da zu ſehen iſt, wenn man ſein Geld los ſein will. Er regalierte auch in ſeinem Kröſusgefühl den 31 Jahre alten Taglöhner Joſef Hoffmann aus Ludwigshafen mit Bier. Mit dieſem ging er dann noch in verſchiedene andere Wirtſchaften und dann wandten ſich die Beiden nach dem Jungbuſch, wo ſie beide auf den 33 Jahre alten Schloſſer Ernſt Link von Ludwigshafen und den 36 Jahre alten Tüncher Friedrich Bauer von hier ſtießen. Es war das rich⸗ tige Kleeblatt zuſammen, um den Mann mit dem vie⸗ len Gelde in gebührende Behandlung zu nehmen. Sie ſtahlen ihm das Geld. Der Beſtohlene jammerte um ſein Geld, aber einer nach dem anderen hatte ſich von den Dreien gedrückt. Andern Tages teilte man die Beute und ſetzte, diesmal nobel mit Auto, die Wirtshausreiſe in Ludwigshafen fort. Der Beſtyoh⸗ lene erſtattete andern Tages Strafonzeige gegen ſeine Zethgenoſſen. Die Verhandlung endete erſt Abends gegen 8 Uhr. Das Urteil lautete: Hoffmann 1 Jahr 3 Monate, ſeine beiden Genoſſen je 10 Monate Gefängnis; Hoff⸗ mann Ehrverluſt auf drei Jahre. Ein plumper Steuerhinterziehungsverſuch Der Reichsgerichtsdienſt des WIß teilt folgendes mit: Der vom Badiſchen Landesfinanzamt als Steuerberater zugelaſſene Dr. Rudolf P. in Heidel⸗ berg hatte im Jahre 1927 für eine dortige G. m. b. H. die Erledigung deren Steuergeſchäfte beſorgt und bei dieſer Gelegenheit ſich ein plumpes Steuerver⸗ gehen zuſchulden kommen laſſen. Entgegen aller Uebung und den geſetzlichen Vorſchriften zuwider hat Dr. P. von dem ſteuerbaren Vermögen das Grund⸗ und Stammkapital ſowie die Rücklagen der Firma in Abzug gebracht und dadurch bewirkt, daß bei ungenügender Sorgfalt der Steuerbehörde der Staat um rund 3500/ Steuereinnahmen verkürzt worden wäre. Da das Landgericht Heidelberg zt der Ueberzeugung gelangte, daß Dr. P. es darauf abgeſehen hatte, die Steuerbehörde würde im Drange der Geſchäfte den Fehler nicht merken, er⸗ kannte die Strafkammer gegen Dr. P. wegen Ver⸗ ſuchs der Steuerhinterziehung nach 8s 359 und 360 RAbg O. auf 100/ Geldſtrafe, die jetzt rechts⸗ kräftig geworden iſt, nachdem das Reichsgericht die gegen dieſes Urteil eingereichte Reviſion als un⸗ begründet verworfen hat. * 8 Sorbit im Wein. Der Winzer Georg Bumb von Hainfeld wurde vom Schöffengericht Landau wegen Weinfälſchungen zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Durch die Weinkontrolle war feſtgeſtellt worden, daß ſein geſamter Weinbeſtand, etwa 40 000 Liter, mit Obſtwein verſchnitten iſt. Vor Gericht erklärte Bumb, daß er ſelbſt ſeine Weine durch Obſtwein nicht verſchnitten habe. Wenn ſein Wein wirklich Sorbit enthalte, ſo könne dieſer nur durch ein größeres Quantum Wein, den er 1925 aus Heſſen bezog, eingeſchmuggelt worden ſein. Er habe dieſen Wein mit ſeinem ganzen Beſtand ver⸗ ſchnitten, bevor das Sorbitverfahren entdeckt worden war. 35000 Liter Wein werden eingezogen. § Große Strafkammer Darmſtadt. Am 15. April ds. Js. ereignete ſich nahe dem Café Henn in der Eberſtädter Villenkolonie in Darmſtadt ein Auto⸗ unf a I dem das 6jährige Söhnchen Erich des Re⸗ dakteurs Dr. ae zum Opfer fiel. Das Be⸗ zirksſchöffengericht Darm ſtadt hat den Chauffeur Haaf von Bensheim zu einer Geldſtrafe von 100 Mark verurnteilt und den Halter, Kaufmann Mich. Gumb von Bensheim rechtskräftig freigeſpro⸗ chen. Von beiden Seiten iſt Berufung eingelegt worden. Das Urteil der Großen Strafkammer Darmſtadt lautet auf 100 Mk. Geldſtrafe anſtelle einer an ſich verwirkten einmonatigen Gefängnis⸗ ſtrafe. Die beſonderen Umſtände des Falles 91 eine mildere Beurteilung angezeigt erſcheinen, auch de Verſchulden in Betracht zu a war. SW. Nordprozeß in Offenburg hätten er, Oberle und ihr Bruder Ernſt Mauret ſie nach Hauſe begleitet. Auf dem Nachhauſewege hätten ſie nichts Verdächtiges bemerkt. Kaum hätten ſie jedoch den zum Hauſe gehörenden Hof verlaſſen, als ſie einen Schrei hörten und bei ihrem Um⸗ kehren die Anna Maurer blutüberſtrömt in den Armen ihrer Mutter liegend geſehen. Der dann vernommene Zeuge Wilhelm Reitter ſagte aus, daß er den Angeklagten im Schein einer La⸗ terne geſehen habe. Der Angeklagte habe eine Srtohſenſe in der rechten Hand getragen; die er je⸗ doch zu verbergen bemüht geweſen ſei. Es ſei dies gegen 12 Uhr nachts geweſen. Der erſte Staatsanwalt Biehler hielt die An⸗ klage wegen Mordes aufrecht, betonte aber auch, daß dem Angeklagten verſchiedene Umſtände zweifellos zugut kämen. Aber er ſei überzeugt, daß hier ein Mord vorliege. Aber in Anbetracht der beſonderen Umſtände wäre bei den Richtern die Erwägung mög⸗ lich, daß die Strafe wegen Mordes zu hart ſei, aber es könne ja eine Begnadigung erfolgen. Sollte der Angeklagte wegen Mordes nicht verurteilt werden, ſo müßte er mindeſtens verurteilt werden wegen Totſchlages. Der Staatsanwalt plädierte in dieſem Fall für eine Strafe von acht Jahren Zuchthaus. Der Verteidiger Rechtsanwalt Zimmermann trat der Anklage wegen Mordes entgegen und plädierte auf Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode. Das Urteil: Der Angeklagte Auguſt Heimburger wurde unter Zubilligung mildernder Umſtände z u 5 Jah⸗ ren Gefängnis, abzüglich zwei Jahren erlitte⸗ ner Unterſuchungshaft(hauptſächlich verbracht in der Pſychiatriſchen Klinik in Freiburg und in der Heil⸗ und Pflegean ſtalt Illenau] verurteilt. zerichtsſälen Genügt geſtempelte oder gedruckte Unterſchrift? Das Reichsgericht hat zur Frage, ob ein Brief mit geſtempelter oder gedruckter Unterſchrift im juriſtiſchen Sinne als ein Brief zu werten iſt, ein intereſſantes und wichtiges Urteil gefällt. Das Gericht geht davon aus, daß heutzutage vielfach ge⸗ druckte Briefe benutzt werden. Dieſe werden häufig vom Abſender eigenhändig unterzeichnet, jedoch ſei das nicht unbedingt erforderlich. Wie das Reichs⸗ gericht in RG. Band 106, Seite 332 mit Recht aus⸗ führt, hat ſich die, Unterzeichnung mit mechaniſch vervielfältigter Namensunterſchrift im amtlichen, behördlichen, aber auch im privaten geſchäftlichen Verkehr in großem Umfange durchgeſetzt und prak⸗ tiſch bewährt. Sie iſt als eine den Rechtsverkehr im Rahmen des§ 127 BGB. erleichternde Form der perſönlichen Namensunterſchrift geradezu be⸗ liebt geworden. Sie wird namentlich in ſolchen Fällen gehandhabt, wo rechtsgeſchäftliche Erklärun⸗ gen von Privatperſonen an eine große Anzahl einzelner beſtimmter Perſonen abgefertigt werden müſſen. Auch das noch formloſere Verfahren, die Fakſimfle⸗Unterſchrift bereits in das Formblatt hineinzudrucken, iſt zuläſſig, denn zwiſchen Stempeln und Drucken der Unterſchrift iſt kein weſentlicher Unterſchied. Im vorliegenden Falle, wo es ſich um ein Mahnſchreiben handelt, ſei die Abſicht des Ge⸗ ſetzes erreicht, mag der Brief eine eigenhändige, ge⸗ ſtempelte oder gedruckte Unterſchrift tragen. * § Schöffengericht Villingen. Vor dem in Villin⸗ gen tagenden Schöffengericht Konſtanz wurde der Unteroffizier Zeiſel von der Villinger Reichswehr⸗ kompagnie wegen Abtreibung mit tödlichem Ausgang zu drei Jahren ſechs Monaten Gefäng⸗ nis und zur Degradation verurteilt. Das Opfer iſt ein 20jähriges Mädchen aus Mönchweiler.— Weiter erhielt der Hilfsarbeiter Ernſt Kaiſer aus Villingen wegen Brandtſtiftung drei Jahre Ge⸗ fängnis. Er hatte in der Nacht zum 10. Septem⸗ ber anläßlich von Wirtshausſtreitigkeiten die Scheune des Landwirts Haller in Brand geſteckt, die vollſtändig ein Raub der Flammen wurde. Bei Be⸗ meſſung der Strafe wurde der angetrunkene Zuſtand des Täters in Betracht gezogen. Der Staatsanwalt hatte fünf Jahre Zuchthaus beantragt.— Schließlich wurde noch der Erdarbeiter Albert Bauer aus Vil⸗ lingen zu neun Monaten Gefängnis verurteilt, weil er nachts in ſeiner Wohnung zwei Schutzleute, die anläßlich einer Radauſzene von ſeinen Angehö⸗ rigen zu Hilfe gerufen waren, derart angriff, daß einer die Treppe hinabſtürzte und ſchwere Verletzun⸗ gen erlitt, die zur Dienſtuntauglichkeit führten. Auch dieſer Angeklagte handelte in betrunkenem Zuſtand. 8 Verurteilter Gauner. Ein raffinierter Gauner, der lange Zeit das Rheinland, Baden und die Pfalz unſicher gemacht hatte, hatte ſich wegen Betrügereien vor dem Gericht in Mainz zu verantworten. Wäh⸗ rend des vorigen Jahres liefen eine Menge An⸗ zeigen aus Heidelberg, Mannheim, Köln, Mainz und Wiesbaden wegen Geldbetrügereien ein. En gewiſſer Kiſſel aus Köln hatte es verſtanden, in Geſchäften und bei Privaten ſich auf raffinferte Art und Weiſe kleine Geldbeträge zu erſchwindeln. In Finthen bei Mainz wurde er gefaßt. Wegen des raffinierten Vorgehens und der Schädigung beſon⸗ ders kleiner Leute wurde er zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. 8 Wanzenſtiche ſind nicht billig. Nicht als ob je⸗ mand zum Kaufmann gekommen wäre und für 10% Wanzenſtiche verlangt hätte. So iſt das nicht zu ver⸗ ſtehen. Eine Schauſpielerin, die in Prag gaſtierte hatte ſich in einem Hotel für zwei Nächte einge mietet, zog aber bereits nach der erſten Nacht aus, weil ſie von 14 Wanzen geſtochen worden war, behauptete ſie. Nachgewieſen wurden nur 14 Wanzenſtiche, die natürlich auch von einem oder zwei der lieblichen Bettbewohner herrühren konnten. Jedenfalls ließ ſie, nachdem ein Arzt ihr das Vorhandenſein der Stiche beſtätigt hatte, eine Klage gegen den Ho⸗ telter vom Stapel und verlangte 1200 Kronen Schadenerſatz. Schaden? Sie ſei eben verunſtal⸗ tet worden und habe ihre Rolle außerdem ſo näßig geſpielt, daß man ſie darauf nicht engagierte. Das Gericht erkannte katſächlich auf die Höhe der verlang⸗ ten Summe, ſo daß dem Hotelier jeder Wanzenſtich auf 85 Kronen zu ſtehen kam. Da kann er noch von Glück ſagen, daß. die Wanzen nicht inten⸗ ſiver betätigten. 5 München m⸗ M fe im Herſchelbad Von jeher waren die Wettkämpfe des Schwimmvereins Mannheim mmelpunkte der Freunde des Schwimm⸗ ſportes. So werden auch am Sonntag alle diejenigen voll auf ihr kommen, die gerne hochwertigen Sport und ſpanr pfe ſehen. In den einzelnen Wettbewerben gibt es ne großen, dafür aber qualitativ den teilnehmenden Vereinen ſeien VB. 1899, Neptun und der Ver⸗ erwähnt. fel 3 mal 100 Me⸗ rfes Kopf⸗an⸗Kopf⸗ zu beſtim⸗ erger Staf⸗ it einigen Bruch⸗ Schwim vor allem N Karlsruhe, S anſtalter, Schwimmve Den Auftakt bildet die L ter, die Zfach beſetzt iſt. Rennen zu erwa men iſt ſchwer. fel mit Vogt a teilen von S lagen. An dem Springen id Kuhr vom S. V. Mannheim, N 1 kannheim u. Mayer⸗ Pforzheim. der zur beſten ſüddeutſchen Klaſſe zählt, wird ſich ſehr; aus dem We herv kürzlich in Heidelberg das nier gewann, iſt in die Seni neuen Talent Merkel erwartet man ſehr viel. an die Leiſtungen der Vorgenannten ſchwerlich men. Das Freiſtilſchwi Vogt, Diebold immen nehmen müſſen, um als Sieger Kuhr, der gehen. Denn ringen in vorzüglicher Ma⸗ orklaſſe aufgerückt. Von dem Mayer dürfte hergn kom⸗ mmen über 100 Meter bringt Heidelberg, Brunkhorſt, Rauſch, Ueber⸗ Karlsruhe, r, A. Lichdi inheim und Berg⸗Frei⸗ burg an den art. Zwiſchen Berg, Vogt und Ueber wird ſich ein harter Kampf entſpinnen. Ob der routinierte Vogt zuerſt am Ziel anſchlagen wird, iſt noch nicht ausgemacht. Das Bruſtſchwimmen über 200 Meter iſt wohl der ſpannendſte Wettkampf des Tages. Hier wird es zu einem Duell kommen zwiſchen Staudt ⸗ Mannheim und Wunſch⸗ Karlsruhe. Wunſch konnte Staudt im September in Karls⸗ ruhe einwandfrei ſchlagen. Diesmal hat Staudt die eigene Schwimmbahn für ſich und wird alles daran ſetzen, diesmal zu gewinnen. Um die Plätze wird heiß gekämpft werden von Friſch, Heinzmann, Weißbrod⸗Heidelberg, Holl⸗Karls⸗ ruhe und Kunkel⸗Mannheim. Als Sieger im Rücken⸗ ſchwimmen über 100 Meter wird ohne Zweifel Frank⸗ Heidelberg hervorgehen, der am vergangenen Sonntag in die Strecke in 1,14.4 abſolvierte. Nach Abſtand werden folgen: Diehl⸗Karlsruhe, Hauſer⸗Kehl, dann Fuchs und Alexander⸗Karlsruhe, ſowie Helferich und Kunkel⸗ Mannheim. An der Freiſtilſtaffel 3mal 200 Me⸗ ter, die in 3 Läufen ausgetragen wird, ſind hervorragende Mittelſtreckler beteiligt. Auch hier iſt ſchwer zu ſagen, wer die Siegespalme an ſich reißen wird. Die Entſcheidung liegt allein bei den Schlußleuten: Vogt, Frank⸗Heidelberg und Ueber⸗Karlsruhe. Die Bruſtſtaffel 4 mal 100 Meter, vereinigt alle bekannten badiſchen Schwimmer in dieſer Gattung. Wunſch, Köpf⸗Karlsruhe und Staudt⸗Mannheim werden das Ende unter ſich ausmachen. Von den übrigen ſinnd zu erwähnen: Heinzmann, Weißbrod⸗ Heidelberg, Buſter⸗Freiburg und Kunkel⸗Mannheim. Im Waſſerballſpiel ſtehen ſich die Städtemann⸗ ſchaften Mannheim⸗ Heidelberg und jene von Karlsruhe gegenüber. In der Karlsruher Mannſchaft ſtehen die- bekannten Schwimmer Hiegler, Mayer und die Jungmannen Brehm und Lehnert vom KSV. Letztere ſind zwei ganz be gte Spieler, mit gutem Schußvermögen. Wunſch und D ⸗Neptun reihen ſich vorzüglich ein. Der Torwart Holl⸗ SV läßt zeitweiſe Wünſche offen. In der Kombination Mannheim⸗Heidelberg Stürmerreihe mit Vogt, Diebold und Wyrot, die beſte Er⸗ folge aufzuweiſen hat. Die Verteidigung wird gebildet von A. Lichdi, W. Lichdi und Schönhütte Mannheim, drei ganz erprobte Waſſerballer, die ſeit Jahren ihr Können unter Beweis geſtellt haben. Weißbrod⸗ 8 lberg als Torwart hat ganz vorzügliche Eigenſchaften, Der Spielausgang iſt dennoch ungewiß. Im Anſchluß an die Veranſtaltung wird aufgrund der Ergebniſſe die Baden⸗Mannſchaft für den Länderkampf gegen Elſaß⸗Lothringen zuſammengeſtellt. Der Waſſerball⸗Mannſchaft wird am Samstag, den 23. Novem⸗ ber in Karlsruhe nochmals Gelegenheit zum Training ge⸗ geben werden. Fagdenreicher Verlauf der Chieagoer Sig days Nauſch⸗Dülberg rücken auf Im Verlauf der fünften Nacht der Chicagser Six days holten die Deutſchen Rauſch⸗ Dülberg, die bisher ſtets im Hintertreffe el 255 hat ten, endlich zum großen Schlage aus und entf 0 gd nach der auderen. Das Ergebnis war K 0 ſtã no ie Insge⸗ ſamt wurden 63 Runden aufgeh Am weitaus erfolg⸗ reichſten waren Belloni⸗Mar Pamara, die allein neunmal das Feld überrundeten. Bei den uwaufhörlichen Jagden kamen auch die Deubſchen Mauſch⸗Dülbera nach vorn, muß⸗ tem aber Belloni⸗Mae Namara in den Morgenſtunden ebenfalls weichen und ſich ſomit mit dem zweiten Phatz mit eiwer Verluſtrunde begnügen. Die bisherigen Spitzenrei ter Spencer⸗Debaets und Rieger⸗Richli waren den Strapazen nicht ganz gewachſen und fielen auf den 6. bzw. 7. Platz ſteht die Heidelberger 227 stagerennen wurde am Donnerstag morgen(mitteber her Zeit) beendet. Dem italieniſch⸗ amerikaniſchen Belloni⸗Mace Namara, das ſich im Verlauf der fünften Nacht an die Spitze geſetzt hatte, ge⸗ lang es, die Führung bis zum Schluß zu behauphen. Die beiden De ut! ſchen Rauſch⸗Dülberg mußben den zaveiten Pbatz an oe 0. Letourneur⸗Broceardo abg eben, die in Ger Schlußſtu de d eiſten Punkte erbeuteten. Nach 145 Stunden waren it 9 9680 Kilometer zurückgelegt; der Schlußſtand war folgen HBelloni⸗Max Namara 197 Punkte; 3 Runde; ⸗Broccardo weitere 407 Put ukte, Rauſch 05 n Runden art: 4 Spe 8 Winter⸗Walthour, chli, 8. Zucchetti⸗ cer 6. Hill⸗Bekmann, 7. Rieger ⸗R Vermeer. Ein vorbildlicher Beſchluß „Von dem Gedanken getragen, wirklich ſportliche Er⸗ e im Verein a leiſten, hat ſich der Vorſtand des 1. S Boruſſia Fulda dazn entſchloſſen, drei Spieler 8 erſten Männſchaft zu beſtrafen. So wird der Spieler W. wegen ſeines unkameradſchaftlichen, Ver⸗ haltens mit einem Jahr Spielſperre beſtraft. Der Spieler E. erhält dieſelbe Strafe für die Dauer eines Viertel⸗ jahres. Der Spieler H. erhält vom Verein aus, ohne die Strafe des Verbandes abzuwarten, eine Strafe von zwei Monaten Spielſperre. Strafmildernd kam für dieſen Spieler in Betracht, daß er in ſeiner beinahe 12 jährigen Spielzeit für die 1. Mannſchaft noch nie beſtraft wurde und während 3 betr. Spiels durch ſeinen Gegner ſchwer gereizt wurde. Der Verein iſt ſich deſſen bewußt, daß durch den Ausfall dieſer drei Spieler der 2. Platz eytl. verloren gehen kann. Um aber die Moral innerhalb des Vereins auf der Höhe zu halten und den Verein dadurch innerlich zu feſtigen, muß evtl. für dieſe Spielzeit auf den äußeren Erfolg verzichtet werden. Sportmann ſein, heißt Charakter ſein! Die Generalverſammlung des Vereins hat dieſen Beſchluß des Vorſtands gebilligt.“(Man hat dieſen Aus⸗ führungen wirklich nichts mehr hinzuzufügen.) Rupp und Sperling in Malm Die Reihe der nordtchen Ringkampf⸗Turnſere wurde mit der Veranſtaltung in Malmö fortgeſetzt. Auch hier beteiligten ſich die beiden Deutſchen, Rupp⸗Pirmaſens und Sperling⸗Dortmund. Im Halbſchwergewicht erhielt der Olympiaſieger Muſtapha⸗ Aegypten nur die Punktent⸗ ſcheidung über Phil⸗Malmö, während dagegen Rupp gegen den Schweden Söderguiſt nach Punkten unterlag. Europa⸗ meiſter Sperling konnte den Schweden Gunnar Nielſen ſchon nach drei Minuten auf beide Schultern legen und im weiteren Verlauf der Veranſbaltung ſich den erſten Platz ſichern. nerstagna burg, der Verbauf der und ſie zu wünſchte. aſſe des Rhein⸗Neckar⸗ Am Freitag 5 5 tre elfen ſich Ide erſten Mannſcha es Ladenburg und der Mann⸗ heim zum fällt de rg allge⸗ mein 0 8⁴ aber durch 15 wi Länderkampf Bader e— en e Ein erſter Länderk IV. Kreis des De Heſſen⸗Naſſau, November ds. en Ringer des II. nicht e d, wird Baden⸗Pfalz durch Le 5 vertreten: Bantam⸗ gewicht: Gaubatz r ewicht: Fundert⸗Karls⸗ ruhe, Leichtgewi des ringen, Weltergewicht: Heusler⸗S Meyer⸗Pirmaſens, Halbſchwe Schwergewicht: Geh⸗ findet vorausſichtlich abends, im Apollo⸗Theater ſtatt. elmel. Pferdesport Reunen zu Strausberg(14. November) 1. Fervor⸗Jagdrennen. e Verkaufsrennen 2200„. 3000 Meter: 1. H. Rieges Boruſſia(H. Schäfer); e 0 am 30. November, 2. Horeb; 3. Euterpe. 39 5 liefen: Juif Errant, Lan⸗ cade, Maya. Tot: 19, Pl.: 16, 19. 2. Optimiſt⸗Jagdrenn en. 2200 45 3400 Meter: 1. Heinz Stahls Manoir(W. Wolff); 2. Tamarattan; 3. Chronos. Ferner liefen: Doktor Mabuſe, Schar Degh, Genius. Tot: 27, Pl.: 18, 14. 8. Pergoleſe⸗Jagdrennen. 2200. 3000 Meter: 1. W. Scharrs Richtlinie(W. Wolff); 2. Trumpfkönig; 8. Para⸗ denia. Ferner liefen: Narr, Varasdin, Parſifal, Be⸗ gonie, Silberbatzen, Filanda. Tot: 184, Pl.: 48, 17, 24. 4. Tepper⸗Laski⸗Jagdrennen. Ehrenpreis und 3000. 4400 Meter: 1. F. Kempfs Kermak(Lt. Frhr. v. Egloff⸗ ſtein); 2. Werden; 3. Tornado. Ferner lief: Vezna. Tot: 17, Pl.: 12, 15. 5. Auf Wiederſehen⸗ Jagdrennen. 2200„. 8800 Meter: 1. Frl. M. Wagners Irländerin(F. Gimpl); 2. Roſen⸗ prinz; 3. Falter. 18955 9 50 n: Schwertlilie, Orator, Hol Gulden, Gebhard. Tot: 30, Pl.: 13, 11. 15. 6. Schluß⸗ inden nnen 2200. 3000 Meter: 1. C. G. v. Guſtedts Black Bridge(F. Lüder); 2. Panter; 3. Mor⸗ genrot. Ferner liefen: Ca ia, Fachter, Carl Heinz, Hazard, Montalto, Stichelei, Prünas, Sturmkraut, Spala. Tot: 62, Pl.: 16, 16, 26. Internationales Genfer Reitturnier Frau Frauke⸗ Dewtſchland gewinnt die Ama zonenmeiſterſchaft Am Donnerstag brachte das. ntern tionale Genſer Reitturnier wieder ein überaus re es Programm, bei dem in jeder Hinſicht ausgezei Sport geboten wurde. Recht harknäckig war d ſchaft der Ama⸗ zonen umſtritten, um die ſich nicht weniger als 32 Bewer⸗ berinnen bewarben. Aus dem ſpannenden Trefſen Hing ſchließlich nach mehrmaligem Stechen die Deutſche Frau Franke auf Hartzherz mit Frau Schwarzbach⸗Schweiz aarf Strumulus als Siegerin hervor. Den„Preis der Hotels“ holte ſich wieder einmal ein Franzoſe, und zwar Leutnant . Deutſ chen f Perguiſt, den m ährend ſich Am Bizard⸗Frankreich auf mit den Pl 5 zuſammen H n von Mor Oppenheim⸗Deutſchland mit Friede und:21 Minuten ein. 18 mit je vier Feh ler n Bozen Zum Boxkampf Norwegen gegen Deutſchland Der Norwegiſche Boxverband hot nan ebenfalls ſeine Man unſchaft für den am 24. November in Oſlo ſtatt⸗ findenden Länderkampf gegen Deutſchland aufgeſtellt, ſo⸗ daß ſich beide Parteien in folgender Aufſtellung gegen⸗ übertreten werden: Fliegengewicht: Ausböck⸗München gegen Erlin Olſen. Bantamgewicht: Ziglarſki⸗Berlin gegen Olaf Nielſen. Federgewicht: Fuchs⸗Berlin gegen Ingvald Blerke. Leichtgewicht: Bächler⸗Berlin gegen Horald Hanſen. Weltergewicht: Srkmar e en gegen Olaf Froensdahl. „ Leidmann⸗München gegen Gunnar Jo⸗ hanſen Halbſchwergew.: Schwergewicht: Figge⸗Elberfeld gegen Knud Peterſen. Neuſel⸗Berlin gegen Reidar Thorſen. * Mannheimer TG.— Phönir Mannheim. In dem Spielbericht in der Montag⸗Frühausgabe über das Hand⸗ ball⸗Verbandsſpiel MTG. gegen Phönix wurde ausgeführt, daß der Mittelſtürmer Ronold von Phönix früher im TV. Mannheim v. 1846 geſpielt habe. Der TV. v. 46 teilt uns mit, daß bei ihm ein Spieler Ronold nie geſpielt hat, wohl aber ein Spieler Honhold in unteren Mannſchaften. Literatur * Der Skikurs. Von Carl J. Luther, Paul Weidinger und Toni Schönecker. 60 Seiten auf Japan⸗Papter, mit ſcarbigem„Umſchlag, 6 ganzſeitigen farbigen Bildern und 90 dungen im Tepte. Berauerlag Rudolf Rother, München. Schönecker hat's gezeichnet und C. J. Luther und P. Weidinger haben die luſtigen Verſe verfaßt, das ſagt genug. 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Bald wird keine wirtſchaftspolitiſch bedeutſame Stelle mehr rorhanden ſein, die ihre Gedanken und Wünſche zu dieſer Frage nicht in Form eines Programmes der Oeffentlichkeit überreicht hätte Zeugt dieſes allge⸗ meine JIutereſſe auch von der erfreulichen Tatſache, daß die Einſicht in die Notwendigkeit einer durchgreifenden Steuerreform heute bereits Allgemeingut geworden iſt, ſo hat dieſe Entwicklung doch eine große Gefahr: daß die Linie die die Steuerreform im Intereſſe der Geſundung unſerer wirtſchaftlichen Lage ganz konſequent einhalten muß, durch den Kampf der Kreiſe, die die Leid⸗ tragenden einer ſolchen Reſorm zu ſein glauben, und durch die Verwirrung, die ſie durch ihre eigenen Vorſchläge in Oeffentlichleit einprägt, umſo entſcheidender wird die als wird, daß der Erfolg ausbleiben, ja daß durch die Erre⸗ gung, die jede Verſchiebung wichtiger Faktoren in der Wirtſchaft verurſocht, mehr Schaden als Nutzen geſtiftet wird. Ausgangspunkt der Steuerreform tſt der ka⸗ taſtrophale Zuſtand, in den die Finanzpolitik der ver⸗ gangenen Jahre unſere Wirtſchaft gebracht hat. Erſtes Erfordernis iſt es daher, ſich ganz klar und nüchtern die Situotion vor Augen zu führen, die es zu ändern gilt. Je tiefer ſich dieſes Bild den Berufenen und der ganzen Oeffentlichkeit einprägt, umſe entſcheidender wird die als notwendig erkannte Korrektur unſeres Steuerſyſtems, umſo erfolgreicher wird der Kampf für dieſes Ziel durch⸗ geführt werden. Der Kampf wird nicht leicht ſein, denn er richtet ſich nicht nur gegen Intereſſen beſtimmter Kon⸗ ſumenten⸗ und Produzentenkreiſe, ſondern auch gegen die ſozlaliſtiſche Steuerideologie, die ihr Ziel in einer immer ſtärkeren Belaſtung der dünnen Schicht der„Beſitzenden“ durch hohe Einkommen⸗, Vermögen⸗ und Erbſchaftsſteuern zugunſten der Entlaſtung des Maſſenverbrauchs ſieht. Die Entwicklung der letzten Jahre hat gezeigt, daß der Verwirklichung dieſer Theorie Grenzen geſetzt ſind, deren Ueberſchreitung ſich durch wirtſchaftliche Depreſſionen bitter an der Geſamtheit des Volkes rächt. So ſtehen wir heute vor der Tatſache, däß durch die Verngchläſſigung, die ſich unſere Steuerpolitik im Hinblick auf die ntowendige För⸗ derung der Kapitalbildung zu ſchulden kommen ließ und durch die H. ie infolgedeſſen ſeder Ausdehnung unſerer Wirtſchafts entgegengeſetzt ſind, Unter⸗ ter wie Arb icher Weiſe geſchädigt werden. oberſte Ziel ei jeden Steuerreform muß daher Sie 1 erung der Kapitalbildung ſein, um der Wirtſchaft einen neuen Impuls zu geben; das erreicht man am beſten auf dem direkten Wege einer Schonung der Zellen, in denen die wirtſchaftlichen Werte geſchafſen werden, aus denen allein die Kapitalbildung erfolgen kann: der induſtriellen Unternehmungen. Wie ſehr unſere Finanzpolitik ſich gegen dieſen Grund⸗ ſatz, der das Leitmotiv ihr andelns hätte bilden müſſen, vergangen hat, wird vor Augen geführt durch eine Schriſt r. Skrodzki und Mößner„Beſteuerung, Ertrag und ohn induſtrieller Unternehmungen im Jahre Es handelt ſich hier um eine Arbeit, die ſich zur ſtellt, die Steuern im Rahmen der Geſamtkalku⸗ Aufgabe Fusion Frankfurter Lebens verſicherungs.⸗G. — Allianz u. Stuttgarter Lebens verſicherungs⸗ bank.⸗G. Die Allianz teilt mit:„Wie ſ. Z. mitgeteilt, hat die Allianz und Stuttgarter Lebensverſicherungbank.⸗G. alsbald nach dem Zuſammenbruch der Frautſurter All- gemeinen Verſicherungs.⸗G. das volle.⸗K. der Frank⸗ furter Lebensverſ..⸗G. erworben. Dabei wurde be⸗ kanntgegeben, daß die Deckungsmittel für die Prämien⸗ reſerve und für die Aufwertungsverpflichtungen der Frankfurter Leben in voller Höhe vorhanden waren, und daß alle vertraglichen Rechte der Verſicherten, insbeſon⸗ dere die für die Jahre 1929 und 1930 bereits bekanntge⸗ gebenen ſicherten⸗Dividenden ſowie für die Altverſi⸗ cherten mit Genehmigung des Reichsauſſichtsamtes feſtge⸗ ſetzten Auſwertungsquoten unverändert aufrecht erhalten bleiben. Nunmehr hats⸗eine.⸗V. der Frankfurter Lebensver⸗ ſicherung.⸗G. der Verſchmelzung mit Rückwirkung vom Ver 1. 1. 1929 an zugeſtimmt. Sie iſt durch Senatsentſcheidung des Reichsaufſichtsamtes genehmigt worden. Für die Verſtcherten der Frankfurter Lebensverſicherung.⸗G. haftet nunmehr das geſamte Vermögen der Allianz und Stuttgarter Lebensverſicherungsbank.⸗G. Nach der Fu⸗ ſion wird das Vermögen der Allianz und Stutt⸗ garter Lebensverſicherungsbank Ende 1929 rund 500 Mill. betragen. Die jährliche Prämien einnahme wird ſich Ende 1929 auf 120 Mill. und der Geſamtverſicherungs⸗ beſtand auf etwa.7 Md. belaufen.“ * Pfälziſche Hypothekenbank Ludwigshafen a. Rh. Die Pfälziſche Hypothetenbank in Ludwigshaſen a. Rh. hat Ende des laufenden Monats zum 1. Februar 1930 neben Sproz. Goldpfandbriefen der Reihen 2, 3 und 4 etwa 575 000 Mark 4,ö5proz. Liguidätionspfandbriefe und Zertifikate verloſt. Unter Berückſichtigung dieſer öritten Verloſung beziffern ſich die ausgeloſten Liquida⸗ tlonspfandbrieſe und Zertiſikate insgefamt auf über 2,25 Millionen. Außerdem hat bekanntlich die Bork Zertifikat⸗ Anteilſcheine im Betrage von rund 1,25 Millionen Mark mit 120 v. H. in bar abgefunden, ſodaß nach Durchführung Verloſung den Aufwertungsgläubigern Millionen in bar zugefloſſen ſein werden. der gegenwärtige Umlauf in Liquidationspfandbriefen be⸗ trügt rund 73 693 000 l. * Die Wiener Großbaukenfuſſon— Oppoſition bei der Bodeneredilanſtalt. Bej ungewöhnlich großem Intereſſe der Oeffentlichkeit fanden geſtern die ab. Hauptverſamm⸗ lungen der Oeſterreichiſchen Bodenereditanſtalt und der Oeſterreichiſchen Creditanſtalt für Handel und Gewerbe ſtalt, wobei die Aktionäre beider Inſtitute zu der geplanten Fuſlon Stellung zu nehmen hatten. Die HV. der Cre⸗ ditanſtalt genehmigte nach eingehendem Expoſs einſtimmig die Fuſion und die Kapitalserhöhung von 55 auf 96 Mil⸗ lionen Sh. Die HV. der Bodenereditanſtalt beſchloß nach mehrſtündigen, ziemlich erregten Ausſprache mit großer Mehrheit die Fuſion mit der Credltanſtalt gutzuheißen. * Leitungswechſel bei der National City Bank. Im Anſchkuß an die Kursrückgänge der Bankaktien iſt in New⸗ zork das Gerücht aufgekommen, Mitchell, Präſident des In⸗ ſtiiuts, ſolle die Leitung an Owen D. Young abgegeben haben. Dies wird ſedoch von von Moung in Abrede ge⸗ Dies wird jedoch von Young und anderen in Abrede ge⸗ ſtellt. Es bleibt alſo abzuwarten, ob tatſächlich Mitchell, der in letzter Zeit die Börſenlage mehrfach verhältnis⸗ mäßig optimiſtiſch beurteilt hat, tatſächlich ausſcheidet. * Freund ⸗ Stahl ⸗ AG., Berlin. Die o. GB., in der 700 80% Sin. und 10 000%% VA. vertreten waren, ge⸗ nehmigte Geſchäftsbericht und Bilanz für 1928⸗29, deren Verluſt von 990„ auf neue Rechnung vorgetragen wird. Der Geſamtverluſt erhöht ſich dadurch auf 1 717 628 4. Wie mitgeteilt wurde, hat die Verwaltung im September özeſes Jahres endgültig ihren Paten tanſpruch betreffend SA Stoßl durchführen können. Sie hat dieſes Verfahren in der Bilanz mit 400 000“ aktiviert und glaubt, daß Hieſe Bewertung nicht zu hoch gegriſſen iſt. Das Patent iſt in⸗ zwiſchen eingetragen worden. Die Verwaltung hofft, daß weitere Prozeſſe wegen des Patentes nicht mehr geführt zu werden brauchen, und daß es ihr gelingen wird, eine Li⸗ denz für ihr Verfahren hereinzubringen, die es ihr ermög⸗ lation der Unternehmungen zu betrachten und dieſe Unter⸗ ſuchung auf der Grundlage von ungefähr einem Viertel des induſtriellen Aktienkapitals durchführt. In überſichtlichen Zuſammenſtellungen führt uns die Schrift die kataſtrophale Wirkung unſerer heutigen Steuer⸗ und Wirtſchaſtspolitik vor Augen: In einer Zeit, in der riſikoloſe Kapitalanlage mühelos 10 v. H Zinſen erzielt, arbeitet das Induſtrie⸗ kapital im Durchſchnitt mit einem Ertrag von 5,5 v. H. des Eigenkapitals, weil die Steuerbelaſtung der Unternehmun⸗ gen faſt 6 v. H. des Eigenkapitals beträgt. Bei einzelnen Induſtriezweigen, auch darüber liefert die Schrift reiches Materiale„09 bſi, ONuß U up, umlhwy roͤgov eniatexum Material, liegen die Verhältniſſe noch viel ungünſtiger. So beträgt der Ertrag des Eigenkapitals beim Bergbau 4,3 v. H. bei einer Steuerleiſtung von 5,7 v.., bei den Geſell⸗ ſchaften der Eiſen⸗ und Metallgewinnung ergibt ſich ſogar ein Verhältnis von 2,78 zu 5,41 v..; die Beteiligung des Fiskus am Ertrag des Unternehmens iſt hier alſo doppelt ſo hoch wie die Quote, die dem Unternehmen ſelbſt verbleibt. Aber in dieſen Ziffern kommt die Schwere der wirk⸗ lichen ſteuerlichen Belaſtung des induſtriellen Ertrages noch nicht in ihrer ganzen Härte zum Ausdruck, da dieje⸗ nigen Beträge noch nicht einbezogen ſind, die der Aktionär als Vermögensſteuer auf ſeinen Aktienbeſitz und als Ein⸗ kommenſteuer auf ſeine Dividende zu zahlen hat. Berück⸗ ſichtigt man auch dieſe auf der Seite des Aktionär erfol⸗ gende Beſteuerung, ſo tritt das Mißverhältnis ßwiſchen der Beteiligung des Fiskus und des Aktionärs am Ertrage der induſtriellen Unternehmungen noch viel kraſſer in Er⸗ ſcheinung. Im Durchſchnitt ſämtlicher Induſtriezeige er⸗ gibt ſich dann für den Aktionär ein Nettoertrag von 4,5 v. H. des Kapitals, für den Fiskus aber ein ſolcher von 7 v.., beim Bergbau lauten die entſprechenden Zahlen 3,5 und 6,5 v. H. und bei der Eiſen⸗ und Metallgewinnung ſchließlich 2 und 6,2 v..! Oder anders ausgedrückt: Der Fiskus iſt am Produktionserfolg der geſamten Induſtrie mit 60 v. H. beteiligt, beim Bergbau mit 65 v. H. und bei der Eiſen⸗ und Metallgewinnung mit 75 v.., während dem Aktionär nur 40 v. H. bezw. 35 oder 25 v. H. verbleiben. Daß eine Steuerpolitik, die zu ſolchen Ergebniſſen führt, jeder wirtſchaftlichen Vernunft ins Geſicht ſchlägt und auf de Dauer jedes Intereſſe des Kapitals an verantwortlicher produltiver Betätigung totſchlagen muß, liegt auf der Hand. Die erwähnte Schrift bringt zu dieſem Thema weiteres ſehr umfangreiches und intereſſantes Material, das in die⸗ ſem Rahmen auszuwerten nicht möglich iſt— zu unſerem großen Bedauern, denn wenn unſere Sleuerpolitik dieſen wirtſchaftsfeindlichen Kurs einſchlagen konnte, ſo nicht zum wenigſten deshalb, weil der Oeffentlichkeit faſt gänzlich unbekannt war welche Zuſammenhänge zwiſchen Beſteue⸗ rung und Ertrag beſtehen und welche Auswirkung das gegenwärtige Verhältnis dieſer beiden Faktoren auf die Wirtſchaft ausübt. Es wäre Saher gut, wenn die Kenntnis der tatfächlichen Verhältniſſe und die Einſicht in die Not⸗ wendigbeit ihrer radikalen Aenderung in möglichſt weiten Kreiſen Fuß faſſen würde. *) Heft 47 der„Veröffentlichungen des Reichsverbamdes der Deutſchen Induſtrie“ Berlin'e 10, Königin⸗Auguſta⸗ Straße 28. Aktionären den ihre Altien zurommen zu lazen. werde, einen gewiſſen Gegenwert für DJ J. Rheinberger AG. Bad, Dürkheim. Bei dieſer in Zahlungsſchwierigkeiten befindliche lithographiſchen Kunſt⸗ anſtalt und Verlag des Dürkheimer Tageblattes, würben im Konkursfalle ſämtliche nicht bevorrechtigten Forde⸗ rungen ausgefallen ſein. Die mit den Banken und ſon⸗ ſtigen Hauptgläubigern gepflogenen Verhandlungn haben in einer in Mannheim abgehaltenen Gläubiger⸗ verſammlung zur Annahme eines Moratoriums von einem Jahr geführt. Für die erſten ſechs Monate bleiben die Forderungen zinsles, in den zweiten ſechs Mo⸗ naten werden ſie mit 7 v. H. verzinſt; Forderungen unter 50/ werden in den erſten ſechs Monaten voll befrie⸗ digt; der Betrieb wird in allen Abteilungen weiter⸗ geführt. * Inſolvenz einer Kölner Gummiwarenfabrik. Die ſeit 22 Jahren beſtehende Hart⸗ und Weichgummiwarenfabrik Stock u. Oelbermann Gmb. in Köln hat lt. Konf. mit erheblichen Pa die Zahlungen eingeſtellt und ſtrebt das gerichtliche Vergleichsverfahren an. Eine Gläu⸗ bigerverſammlung findet am 18. November in Köln ſtatt. Warum dauern die Konkursverfahren ſo lange? Die Juſtizverwaltung muß ſchneller arbeiten! Die Abwicklung der Inſolvenzen zieht ſich oft außer⸗ ordentlich lange hin. Es gibt ſicherlich viele Fälle, in denen dieſe lange Dauer einfach in der Kompliziertheit und Ver⸗ wicklung der Materie begründet liegt. Im großen und ganzen ſcheinen aber die Dinge ſo zu liegen, daß die Juſtiz⸗ verwaltung verhältnismäßig langſam arbeitet. Das be⸗ weiſt mit einiger Sicherheit der Umſtand, daß die Abwick⸗ lung der Inſolvenzen gegenwärtig eine längere Zeit in Anſpruch nimmt, als in der Vorkriegszeit. Eine amt⸗ liche Statiſtik über die Dauer der Konkursverfahren beſagt nämlich, daß von der Geſamtzahl der Fälle in Anſpruch genommen haben 1907/1 1928 eine Dauer unter 1 Jahre 58,2 v. H. 41,4 v. H. 1 bis unter 2 Jahren 24,9 v. H. 29,6 v. H. 2 bis unter 3 Jahren 9,0 v. H. 24,6 v. H. 3 bis unter 4 Jahren 4,0 v. H. 8,4 v. H. 4 bis unter 5 JJahren 1,8 v. H. 1,3 v. H. 4 bis unter 5 Jahren 1,8 v. H. 8,4 v. H. 10 Jahre und darüber 0,2 v. H. 0,2 v. H. Aus der Tabelle iſt deutlich zu erkennen, daß ſich die Dauer der Konkursverfahren gegenüber der Vorkriegszeit weſentlich erhöht hat. In dem Zeitraum 1907/13 fanden 58,2 v. H. aller Fälle bis längſtens innerhalb eines Jahres ihre Erledigung, im Vorjahr 1928 hatte ſich dieſe Quote bis auf 41,4 v. H. verſchlechtert. Eine Dauer von über 2 Jahren nahmen in der Vorkriegszeit 1907/13 iusgeſamt rund 17 w. H. aller Fälle in Anſpruch, im Jahre 1928 hatte ſich dieſe Quvte auf 35 v. H. erhöht, alſo verdoppelt.— Daß die Erledigung der Konkursverfahren durchſchnittlich eine ſo lange Zeit in Anſpruch nimmt, iſt für die Geſchäfts⸗ welt mit großen Abträglichkeiten verbunden. Die Gläu⸗ bigerforderungen ſind nämlich während der Dauer der Verfahren illiquide, bedeuten alſo eine Minderung der Betriebsmittel der Beteiligten. Würde es gelingen, die durchſchnittliche Dauer der Konkursverfahren weſentlich— und zwar mindeſtens bis auf das Niveau der Vorkriegs⸗ jahre herabzudrücken, ſo würde auch das zu einer allmüh⸗ lichen Ueberwindung der allgemeinen Illiquidtät der Wirt⸗ ſchaft beitragen. Die in den Konkurſen des Jahres 1928 liegende Schuldenmaſſe betrug beiſpielsweiſe über eine Drittel Milliarde J. Wenn der Ausfall der Forderungen auch rund 86 v. H. betrug, ſo wäre es für die Geſchäftswelt doch von größter Bedeutung, wenn die verteilten Beträge— im Jahre 1928 waren es ca. 46 Mill. R.— durch eine Be⸗ ſchleunigung der Verfahren früher als bisher in die Hände der Gläubiger gelangten. Es iſt zuzugeben, daß die Juſtiz⸗ behörden in den letzten Jahren mit Aufgaben— insbeſon⸗ dere der Erledigung der ſich aus der Aufwertungsgeſetz⸗ ebung ergebenden Arbeiten— überlaſtet waren. Gerade teſer Aufgaben⸗ und Arbeitskomplex iſt aber ſtark in Abnahme begriſſen. Umſo notwendiger ſcheint es, daß die Juſtizverwaltung künftighin andere Auſga en, insbeſondere die Bearbeitung der Konkursverfahren, ſchneller als bis⸗ her erledigt. *„Amiag“ Allgemeine Mineralölinduſtrie AG., München. Das Geſchäftsjahr per 31. Dezember 1928 weiſt einſchließl. 25 671% Verluſtvortrag aus dem Vorjahre einen Ge⸗ ſamtverluſt von 29 006% aus. Von 218 146 Ein⸗ nahmen erforderten Geſchäftsſpeſen 209 046„1, Abſchrei⸗ bungen auf Debitoren wurden mit 12 436 // vorgenommen. Das Aktienkapital beträgt 125 000 l. O Vergleich Eduard Schott, Seidenhaus Frankfurt a.., genehmigt.(Eig. Dr.) Der Gläubigerausſchuß nahm in ſei⸗ ner letzten Sitzung am Donnerstag davon Kenntnis, daß mit ſämtlichen Gläubigern ein Vergleich auf der Grundlage von 30 v.., unter perſönlicher Bürgſchaft des Kaufmanns Louis Hirſch, in Firma S. Hirſch AG. Frankfurt a.., zu⸗ ſtande kam. Eine Bevorzugung der Handwerkerforderungen (ea. 70 000%) iſt an dem Widerſtand einer Fabrikanten⸗ gruppe geſcheitert. Das Züricher Haus, die Eduard Schott AG., erreichte kürzlich einen Vergleich auf der Grundlage von 47 v. H. * Kapitalerhöhung bei Wolfram in der Schweiz. Die Wolframerzgeſellſchaft AGG. mit Sitz in der Kantonshaupt⸗ ſtadt Glarus, hat ihr Grundkapital von bisher 100 000 auf 300 000/ erhöht. Auftrags-Rückgang im Maſchinenbau Auch Exportgeſchäft abgeſchwächt Vom Verein deutſcher Maſchinenbau⸗Anſtalten wird über die Lage im Oktober berichtet, daß der Eingang von Anfragen und Aufträgen aus dem In⸗ und Ausland im Oktober eine weitere Abſchwächung erfuhr. Die Zahl der auskömmlich beſchäftigten Betriebe nahm im Oktober weiter ab, die wöchentliche Arbeitszeit wurde vielfach herabgeſetzt und zum Teil auf weniger als 48 Stunden verkürzt. Als Durchſchnitt ergab ſich gerade noch eine 48ſtündige Arbeitszeit, während vor einigen Monaten durchſchnittlich mehr als 48 Stunden gearbeitet wurde. Die Arbeiterentlaſſungen hielten ſich bis jetzt in ver⸗ hältnismäßig engen Grenzen. Die verſchiedenen Zweige der Maſchineninduſtrie wur⸗ den zwar nicht gleichmäßig von der Verſchlechterung der Lage betroffen, bei der Mehrzahl machte ſich aber doch eine rückläufige Bewegung bemerkbar. Im Werkzeugmaſchinen⸗ bau wor das Geſchäft nicht einheitlich, flaute aber im ganzen weiter ab. In der Landmaſchineninduſtrie wurden mit der ſaiſonmäßig fortſchreitenden Auftragsabnahme die Betriebseinſchränkungen fortgeſetzt. Im Kraftmaſchinen⸗ geſchäft war das Ausland ſchwächer vertreten, während ſich das Inland noch einigermaßen hielt. In Pumpen⸗ und Kompreſſoren blieb der Auftragseingang auf ſeiner allerdings mäßigen Höhe ſtehen. Auch in Bergwerksma⸗ ſchinen, Aufbereitungs⸗ und Walzwerksanlagen trat im Oktober keine weitere Verſchlechterung der Lage ein. Durchſchweg ungenügend waren die Oktoberaufträge auf Papiermoſchinen. Auch in Papierverarbeitungsmaſchinen verſchlechterte ſich die Lage weiter. Im ganzen unbefrie⸗ digt, jedoch nicht einheitlich wegen der verſchiedenartigen Auswirkung der Saifon, war das Geſchäft in Maſchinen für die Nahrungs⸗ und Genußmittel⸗ und chemiſche Indu⸗ ſtrie. In Baumaſchinen war die Nachfrage geringer, aber doch im ganzen nicht ſchlechter als bei der vorgeſchrittenen Jahreszeit zu erwarten war. Charakteriſtiſch für die ge⸗ genwärtige Lage iſt, doß ſich, nachdem das Inlandsgeſchäft durch die Kapitalknappheit ſchon ſeit langem in ſeiner Entwicklung gehemmt iſt, nunmehr die Folgen der An⸗ ſpannung auf den internationalen Kapital⸗ und Geld⸗ märkten auch im Exportgeſchäft immer ſtärker bemerkbar machen. Dies iſt um ſo nachteiliger, als, wie bereits im letzten Monatsbericht hervorgehoben, der Auslandsabſatz der Maſchineninduſtrie heute für ihre Beſchäftigungsmög⸗ lichkeit eine ausſchlaggebende Rolle ſpielt. Die amtliche Preisvergleichszahl für Elas-, Porzellan- u. Steingutwmaken 200 184% 10 e N * 5 . 1 100 8 — 6 0 9— —52 1 1 5 8 5 30 * 42 1„. — 2 8 7 9* 3 — 8 175 21 1 2— r 0 25 1528 15827 E Scharfe Aufwärtsbewegung an der Newyorker Vörſe * Newyork, 15. Nov.(United Preß.) Die ſcharſe Auf⸗ wärts bewegung an der Newyorker Donnerstags⸗ börſe, die Preiserhöhungen bis zu 30 Punkten im Ge⸗ folge hatte, ließ denn auch gegenüber der Mittwochbörſe Gewinne von durchſchnittlich 5 Milliarden Dol⸗ lar auf dem Papier erzielen. Induſtriepapiere ſchloſſen durchſchnittlich mit 217 Punkten, von 18,5 Dollar bedeutet. Eiſen 36 Punkten, lagen alſo 7 Dollar hö Mittwochkurs. Erhöhung werte ſchloſſen mit als gegenüber dem eine * Ledererbräu AG., Nürnberg.— Wieder Vorjahres⸗ Dividende und wertvolles Bezugsrecht. Das Geſchäftsjahr 1928-29 ſchließt mit einem Bruttogewinn von 802 612 (737 891)/ ab. Es wird vorgeſchlagen, 258 328(261 549) 4 zu Abſchreibungen zu verwenden und eine Dividemde von wieder 16 v. H. auf 1,13 Mill./ VA. Lit. A und wie⸗ der 14 v. H. auf 1,53 Mill/ StA. zu verteilen. Ein (neben 28 183/ Vortrag) verbleibender Ueberſchuß von 180 000/ ſoll einem Bankenkonſortium, beſtehend aus Danatbank Nürnberg und der Bayeriſchen Hypotheken⸗ und Wechſelbank Nürnberg, überwieſen werden, da nom. 225 000% StA. und nom. 225 000% VA. Lit A zu 100 v. H. zeichnet und den ihm überwieſenen Betrag von 180 000 als 40 v. H. Einzahlung auf dieſe Aktien verwendet mit der Maßgabe, ſie den Aktionären zu pari gegen Leiſtung der Reſteinzahlung von 60 v. H. im Verhältnis von 5 zu 1 anzubieten. Verſtärkte Paſſivoität des engliſchen Außenhandels Das engliſche Handelsminiſterium veröffentlicht die Außenhandelsſtatiſtik Großbritanniens für den Monat Oktober, die den Import mit 110 278 884 Eſtr. und den Export mit 64 589 448 Eſtr. angibt Das bedeutet gegenüber dem September d. Is beim Import eine Zunahme um 11 90 100 Lſtr. und gegenüber dem Oktober 1928 um 7 597 551 Lſtr., während beim Export gegenüber dem Sep⸗ tember d. J. die Zunahme 9 485 191 Lſtr. und gegen den Oktober 1928 276 812 Lſtr. beträgt. Die Ausfuhr von Koh⸗ len war zufriedenſtellend, während bei Baumwolle allein ein Rückgang von 2 427 189 Sſtr. zu verzeichnen iſt. Beſon⸗ dere Steigerungen bei der Einfuhr weiſen Getreide und Mehl mit 3 370 611 Lſtr. und Gummi mit 1347 334 Lſtr. auf. Die Geſamteinfuhr der 10 Monate dieſes Jahres beträgt 1007 220 296 Eſtr., was verglichen mit der gleichen Zeit⸗ ſpanne letzten Jahren eine Zunnahme um 18 492 652 Sſtr. darſtellt. Die Geſamtausfuhr während der 10 Monate be⸗ trug 608 000 554 Eſtr., gegenüber 1928 eine Zunahme um 8 733 930 Eſtr. Konkurs im pfälziſchen Weinhandel. Ueber das Vermögen von Fritz Steigelmann, Weinhändler und Weingutsbeſitzer, Alleininhaber der Firma Chriſtmann u. Steigelmann, Weinbau und Weinhandel in Gimmeldingen, der Konkurs eröffnet worden. * Verlängerung des Drahtſeilverbandes um 5 Jahre. Die Verhandlungen über die Verlängerung des Drahtſeil⸗ verbandes in Eſſen ſind geſtern nach ſchwierigen Verhand⸗ luß gekommen. Der Verbans dem etwa 31. Deß. wie Hiantpiſache auf der bisherigen Grundla haben ſich bis jetzt e„jedcho nimmt man an, daß ir er auch ohne den Beitritt Hieſer Außenſeiter, mit denen weiter handelt werden ſoll, der neue Verbandsvertrag nicht gefährdet iſt. noch nicht reit erklärt :: Unveränderte Kohleuſndikatsumlage für Oktober. Nach unſeren Informationen wird die beim Rheiniſch⸗Weſt⸗ fäliſchen Kehlenſyndikat zur Erhebung kommende Um⸗ lage für den Monat Oktober mit 2,50 1 für die Tonne vorausſichtlich unverändert bleiben. Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort vom 14. November Das Geſchäft erfuhr an der heutigen Börſe gegen ge⸗ ſtern keine Aenderung. Die Frachten und die Tages⸗ mieten blieben auf dem geſtrigen Stand ſtehen. Der Bergſchlepplohn notierte mit.50—.— Mark nach Mannheim: Der Talſchlepplohn zog weiter an und beträgt zur Zeit 25 Pfg. für größere beladene Kähne ab hier nach Rotterdam. Es herrſcht zur Zeit Bodenmangel, ſodaß beladener Kahnraum mindeſtens—2 Tage auf Schleppgelegenheit warten muß.. Vom deutſchen Tabakmarkt Sandblattverkäufe in Heſſen, Württemberg, Bayern und der Uckermark.— Heſſiſcher Röhrentrocknungstabak ſoll in Baden verkauft werden. Der Sandblattverkauf hat ſich in den letzten Wochen weiter langſam fortgeſetzt. Heſſen hat inzwiſchen ſeine zweite Verkaufsſitzung abgehalten; bei der erſten Einſchreibung bewegten ſich die Sandblattpreiſe bekanntlich zwiſchen 87 und 93 RM je Zentner, während auf den röhrengetrockneten Tabak von Großhauſen keine Ge⸗ bote abgegeben wurden und Viernheim und Lampertheim 950 bezw. 220 Ztr. gute Sandblätter zurückzogen, weil ihnen die Gebote zu niedrig waren. Bei einer Wieder⸗ holung der Verkaufsſitzung in Bensheim unter Mitwir⸗ kung der heſſiſchen Landwirtſchaftskammer wurde das Sandblatt von Großhauſen zu 64 RM je Ztr. mit Zu⸗ ſchlägen verkauft. Die von Viernheim und Lampertheim in der erſten Sitzung zurückgezogenen Sandblätter er⸗ zielten in der zweiten keine Gebote, wobei allerdings zu berückſichtigen iſt, daß an dem Verkaufstermin nur eine Fabrikanten⸗ und nur eine Handesfirma teilnahmen. Daraus erklärt ſich auch, daß die Grumpen des Tabakbauvereins Lampertheim ſo niedrige Gebote abge⸗ geben wurden, daß ein Zuſchlag nicht erfolgen konnte. Auch auf die angebotenen 200 Ztr. Obergut des Ta⸗ bakbauvereins Lorſch erfolgten keine Gebote. Wie ver⸗ lautete fordern die Vorſtände der Tabakbauvereine von Viernheim und Lampertheim für das Sandblatt 75 bezw. 70 RM, für den Röhrentrocknungstabak von Großhauſen, der dortige Tabakbauverein 60 RM ohne Zuſchlag als Grundpreis und 13 RM Trocknungskoſten. Falls in der Zwiſchenzeit kein freihändiger Verkauf möglich iſt, ſollen dieſe heſſiſchen Tabake auf der nächſten Einſchreibung der badiſchen Tabakbauvereine mit ausgeboten werden. Freihändige Sandblattverkäufe in Baden erbrachten in Heddesheim 52—55 RM, in Oberſchopfheim 54 RM, in der Pfalz in Oberhauſen 50—55 RM(Käufer Brink⸗ mann⸗Bremen, Schwartz⸗Landau), in Nonnenweier 54 RM (Bremen). Auch in Berg(Pfalz) wurden die Sand⸗ blätter des„Freibaues“ mit 58 RM verwogen, doch machten die Käufer verſchiedene Abzüge wegen Quali⸗ tätsmängeln.— Der Landesverband württem⸗ berg. Tabakbauvereine erhielt für das Sand⸗ blatt von Pleidelsheim 50 RM und 209 Zuſchlag geb⸗ boten; das Sandblatt des Tabakbauvereins Horkheim wurde mit 46 RM nebſt Zuſchlägen bis zu 20% und Abzügen bis zu 109% nach Mannheim und Heidelberg verkauft. Die übrigen württemb. Vereine haben zu den gebotenen Preiſen nicht abgegeben und nehmen ſelbſt die Vergärung vor. Das Obergut des Freibaues in Friedrichstal(Baden) wurde zu 42—46 RM abgeſetzt, dagegen iſt das Sandblatt ſowohl der Tabakbauvereine wie des Freibaues noch nicht verkauft und die Vereine haben 550 Ztr. zur Fermentation zuſammengeſchlagen. Die Grumpen der Tabakbauvereine im rechtsrheini⸗ ſchen Bayern(Nürnberg⸗Schwabacher Gegend) wur⸗ den zu 19— 20,50 RM nebſt Zuſchlägen bis zu 20% ver⸗ kauft, die der Erlanger Gegend nach Bamberg zu 25 RM mit Zuſchlägen. Die Uckermärkiſche Tabakver⸗ wertungsgenoſſenſchaft Schwedt a. O. er⸗ hielt für dortige Grumpen 40—45 RM je Ztr., für Sand⸗ blatt 60—65 RM bezahlt. Die Tabakbauvereine Griewen, Schwedt und Vierraden verkauften ihre Grumpen für 40 RM, ihr Sandblatt für 60 RM nebſt Zuſchlägen bis zu 20 v. H. Das diesjährige uckermärker Sandblatt wie die Grumpen ſind leichthändig und hellfarbig. 1 Stuttgarter Häuteauktion Stuttgart, 14. Nov. Für das württembergiſche Auktions⸗ gefälle wurden folgende Preiſe erzielt(in Pfennigen pro Pfund): Kuhhäute: rote ohne Kopf, rein und beſchädigt, 30—49 Pfund 6973,25; 50—59 Pfund 75—79; 60— 799 Pfd. 75,50—78; 80—100 und mehr Pfund 74. Ochſenhäute: rote ohne Kopf, rein und beſchädigt, bis 29 Pfund 73,50 30 bis 40 Pfund 66; 50—59 Pfund 7678,75; 60—79 Pfund 71 bis 78,75; 80—99 Pfund 70,75—74; 100 und mehr Pfund 74,75 bis 75,75. Rinderhäute: rote, ohne Kopf, rein und be⸗ ſchädigt, bis 29 Pfund 87,25; 30—49 Pfund 8083,75; 50 bis 59 Pfund 81—85: 60—79 Pfund 76—82; 80 und mehr Pfund 71,75. Buüllenhäute: rote ohne Kopf, rein und be⸗ ſchädigt, bis 29 Pfund 73,50; 30—49 Pfund 6769,25; 50 bis 59 Pfund 6770; 60—79 9Pfund 54—56; 80—99 Pfund 48 bis 50; 100 und mehr Pfund 43; Schußhäute 52—53. Ange⸗ bot für Großviehhäute 15 218 Stück. Kalbfelle: rote ohne Kopf, rein und beſchädigt, bis 9 Pfund 135—140; 9,115 Pfund 119—123; 20,1 und mehr Pfund 99,25, Schußkalbfelle 84. Ffreſſerfelle: rote ohne Kopf, rein und bes Schußfreſſer 40. Angebot 18 782 Stück Kalbfelle. Schaf⸗ felle rote ohne Kopf, rein und beſchädigt, vollwollige 65 bis 66; halbwollige 65; Blößen 53. Angebot 1310 Stück Schaffelle. Tendenz: In Uebereinſtimmung mit der Ge⸗ ſamtlage rückläufig. Leichte Kalbfelle ca. 6 v.., ſchwere ca. v. H. Abſchlag. Großviehhäute ca.—10 v. H. Abſchlag. Bullen in ſchweren Klaſſen ca. 12—15 v. H. zurück, teil⸗ weiſe flotter Verkauf. Devisenmarkt Im keutigen Früf verkehr notieren Pfunde gegen New Vork 487,65 Schweiz 25,76 Stockholm 18.19 Paris 123.84 Holland. 12.08 Madrid 34.8 Brüſſel 34,86 Oslo 13,20 Dollar geg, Rm..1 Mailand„ 99,15 Kopenhagen 18,20 Pfunde„„ 30 0 * A Freitag, den 15. November 1929 e Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5 9. Seite. Nu. mem meme eee h ae ccc Auf Exfrafischen àusgelegf: Sfrumpfe 5 WöSche f 5 Stic waren 2 1 5 Unserer neuen Abfeilungen verensfalfen wir ab Samsfag, den 16. NOVember einen fabelhaff billigen 2 5 Führende Fabrikanten von aner- 8 b kannten Markenqualitäten über- l 5 e ließen uns Gelegenheitsposten 3 5 Se Olle, T. Kir- 5 8 weit unter regulärem Wert 1 6— 5 18 EirI DSSfen 5 5 ENorrm Pillig: 1 5 „„ Seren le AA l 5 . Striekkleid 5. 3 Qlelltst 19ilt Kleinen— n ers Sci Olen Wir F Webefehlern in aller Gren aus 5 uch ir dem eulen Abfei- eee OD N bfrima Maccogernen bergesfellt 0 5 Hungen durch unsere Quell-. e. 8 5 Ster Werber, Sie Wercler Allerbesfe Quallfaf: 4 1 1 es Ur gleublich firider) Aber Selbsf Zu dieser Niedriger Preiser) ringer Wir Aller- ersſe FPabrikafe. 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Nr. 591 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) möber 19209 Freitag, den 15. Nove Hel groge, 5 dene — 1 8 Nend 2 9 l; 0 pesticete 8 depper 0 Steba pen 8 Ledef— 1 schuhe 15 schee Gerit. REIFENKENNER bevorzugt den vom QUALHTATS-HANDLER empfohlenen weltberühmten QOUALIHTRATS-REIFEN * Men Generalvertreter: N a ücnpie. Ad olf M ET 2 GE. N 8 8 08— 5 f 5 5 38.. 3 5 2 9 e. Tel. 33032 Sascha a odetet 5 KO LN, Rothgerberbach 5 0. es Belieferung nur durch Händler. u. Sek Nustühr 1 e . Beachſen Sie biffe unsere 9 N N 18 E 14 8 Sie biffe unsere Vorführungen in 2 Spezlalfensiern. Vorführungen in 2 Spezialfensfern. . El DDD 8 a Wir geben:. 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Mamnmfnehm Schtwelzingerstr. 20 gelle weitere Größe.50 mebt Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) kata E verſch recht or- Hhängnis hat, 155 n Zu ſchuelles F bd und D Verder 0 Strecke fährt, droht i r Stun⸗ dengeſchwin r dahin⸗ raſt. Und auch 1 ren werden, Hat die Technik da auf ſichere Wei 0 5 eiſe geſchehen kann. aus dem Bogen h Gegenkr sum Kr wirkt, und dieſe äußere Schiene h tiſch ſindeimmer jen befinden, Sie ſondere, keiten können d Stellen wir uns ſyſtem mit ein nächſt ein ganz ihn das dieſem G einer Weiche abzir langen, ſo muß er alfi Dieſes gez weigte Gleis Stammgleiſ e her laufen, 1 Weiche 155 Fühlung u nen. Wenn nun zum Beiſpie Bahnhof geleitet wird, wohl klar, daß man ihm möglichſt den Weg über ein gera 8 durchgehen⸗ des Gleis anweiſen wird, wo er hübſch„geradeaus“ fahren kann. Hierbei wird auch ein unvermindertes Tempo kaum verderbl ich ſein. Freilich zeigt ſich auch Hier eine ſchwache Stelle. Bei den ſogenannten Herz⸗ ſtücken, wo die inneren hienen einander ſchneiden, befinden ſich nämlich vermeid liche kleine Lücken, wo an ſich ein Stückchen Schiene fehlt, und wo die Wagen dafür mit ihren Spurkränzen auf einer be⸗ ſonderen Unterlage laufen müſſen. Wer im eilenden iunen zu man die eckt, daß eigenart achen. en dem zweite eis gewin⸗ ag ein Sti dann durch eine t Hauptgl lein D⸗Zug durch eine iſt es Zuge durch einen Bahnhof ſauſt, mird immer beim Durchfahren von Weich hand Geräuſche hören, die darauf hinweiſen, daß nicht alles ſo glatt geht, wie es gehen ſollte. Und man fühlt den auch beängſt unter Umſtän⸗ igende Stöße. 1 5. es aber an 105 geſchehen, daß der Zug 5 ch en Strang Berichten gewählte Lie ſchon angedeutet ogen, eine Kurve zu iegen die Verhältniſſe nicht lang; aber ſie iſt ſtark gekrümmt, und es baulich nicht angängig, den äußeren Strang zu erhöhen. Hier gibt es nur einen Schutz gegen Entgleiſungen. Man muß langſam RMrch die Weiche fahren, wenn ſte zuf Abzweigung vom Stammgleiſe eingeſ 0 Das md darauf bezieht ſich der in den Ausdruck Amleitunt igs weiche wurde, gilt es dann einen B durchfahren. Und i f recht ungünſtig, Sie iſt . — Schreck lſch geſtellten Weichen Blockſyſteme 7 4 neueſten Eiſenbahn⸗Kataſtrophe drücken die Wagenräder eine ſeitliche Stange hinaͤb, die dann die Weiche verriegelt. Und dieſe Sicherung lt ſo lange an, bis der letzte Wagen dieſe Sperre verlaſſen hat, ſo daß die Stange wieder in ihre Ruhe⸗ lage zurückgehen kann Im allgemeinen liegen die Schienen ſeſt auf ihren N Schwellen. Bei den Weichen iſt aber die Anwendung beweglicher Stücke unvermeidlich. Hier ſind zwei Zungen vorhanden, die je nach dem Zweck, den die Weiche jeweils ee ſoll, ein wenig gedreht wer⸗ den müſſen. Der Technik erwachſen dadurch beſondere Aufgaben, und 1 5 Laie ahnt kaum, wie ſorgfältig gerade dieſe beweglichen Teile durchgebildet ſein nüſſen und ſind. Aber harte Winter können der doch viel ſchaden. Man denke nur, wie chnee und Eis ſie verſtopfen und in ihrer freien Tätigkeit behindern können. Da iſt oft viel unan⸗ genehme und mühſame Reinigungsarbeit nötig, um Tod des Cano, der Zigeuner— Der Vater gehenkt, die Ketten konnten ihn nicht halten Mit 18 Schrecken der Sträflinge— Die N T Die ſpaniſchen Preſidios Melilla, Penon, cemas, Centa ſind der Schauplatz der Lebenstätig⸗ beit des Banditen Joſé Cano geweſen, den geſtern im Feſtungsgraben von Ceuta ſein Schickſal ereilt hat. Joſé Cano war ein Zigeuner und hatte raben⸗ ſchwarzes, kurzgeſchorenes Haar. Langes Haar zu tragen war ihm ſelten vergönnt, da er den größten Teil ſeines kurzen aber vielbewegten Lebens im Zuchthaus verbracht hat. Joſs Cang war ein Typus erblicher Belaſtung. Er war der Sohn eines Bieder⸗ mannes, der aus Scham ſtarb, als er die Wahrneh⸗ mung machte, daß er wegen Raubmordes gehenkt worden war. Auch ſein Bruder ſchlug nicht aus der Art; er ſteckt ſchon ſeit Jahren für immer im Bagndo von Ceute. Joſé Cano iſt 28 Jahre alt geworden. Er wurde in dem Dorfe Quintonar de la Orden A Mad⸗ rid geboren. Er war erſt 18 Jahre alt, als er in dem altberühmten Univerſitätsſtädtchen Alcala einen ſcheußlichen Mord beging. Die Folge davon war, daß er in Anbetracht ſeiner Jugend nicht zum Tode, ſondern bloß zu lebenslänglicher Zwangsarbeit ver⸗ urteilt wurde. 1918 wurde er dem Präſidio in Melilla überwieſen. Dort verwundete er einen Mitgefange⸗ nen im Verlauf eines Streites tödlich. 1919 wurde er dafür nach der kahlen Felſeninſel Penon de la Gomera gebracht, die eine gewiſſe Aehnlichkeit mit der berühmten Teufelsinſel haben ſoll. Schon im folgenden Jahre unterbrach er die Eintönigkeit ſei⸗ nes Daſeins. daß er mit einem Navaja⸗ meſſer einem Wärter, vom Kinn abwärts, den Bauch aufſchlitzte, worauf er wiederum ſeine Reſidenz ändern mußte. Seinen Wohnſitz bekam er auf einer der Chafarinasinſeln angewieſen, wo es, wenn mög⸗ lich noch öder als im Penon ausſieht. Alhu⸗ Im September 1920 brach er mit ſechs anderen Sträflingen aus, nachdem die Eiſengitter der Kerkerzellen durchgefeilt haniſchen Banditen die Zungen wieder gelenkig zu machen. Und ferner iſt bekannt., daß ſich bei anhaltender Froſt metalli⸗ ſche Körper in höchſt ſchädlichem N nen. Bei einer Weiche muß all wie man zu ſagen pflegt. Und anhalt ſchwere Verlegenheiten bereiten. D künſtliches Erwärmen der in der geſchrumpften Stücke, oder es muß gegen geſunde Teile ſtattfinden. So entfalten die Weichen denn nur uſammen⸗ swechſeln allerhand Tü man auf freier Strecke nicht zu gewärt t. man braucht ſich nicht zu fürchten, wenn N ci! Bahnhof mit ſeinem Weichengel wirr durchfährt! De es beſteht ganz allgemein die Vorſchrift, daß tionen langſam gefahren wird, und wenn dief derung erfüllt wird, ſo werden ſich a ſelbſt bei der ungünſtigen Stellung ur Winter paſſieren laſſen, ohne daß der Der unglückliche Führer des in Deſſau ent Zuges hat ſich dem Richter entzogen. zeitig auf die beſondere Gefahr Umleitungsweiche hingewieſen ihn vielleicht der Nebel, der über gelegen hat? Hans Bourquin. Brüder im Zuchthaus— Mauern und Jahren erſchlug er einen Profeſſor— Der Stunden vor der Hinrichtung es ihm, zu entwiſchen; kurz darauf wieder eingefau⸗ gen, entſprang er von neuem, bis ihn die Guardi Civil in einer Ortſchaft abfaßte, wo er den Pfarrer ermordet hatte. Der für die Hinrichtung Joss Ca⸗ nos auserſehene Tag war gekommen. Tags vorher war ihm das Todesurteil verleſen worden, und er war in die mit ſchwarzem Tuch ausgeſchlagene Ca⸗ pilla gebracht worden, wo Geiſtliche ihn auf einen chriſtlichen Tod vorzubereiten ſich bemühten. Wir verrauchen ja ſo erſc Man fanden 5 da die Stunde der + 9 90 4 ch 2,3 Freitag, den 15. November 1929 ihm gew und? tete e ſich zu einer Amten ſich innig und ie eee einen er in Ohnmacht fiel 1 mußte. Joſé enden 7 te. lange. Auf hütter und ins Kranker pilla, nach⸗ ht worden war. vor. Er ver⸗ en mit Jerez⸗ 59215 er ſich zen nentaten 8 Joſé betrat dem er ſorgfe langte, als wein, gütlich getan, ſchiedsbrief ar es dem Geiſtliche wollte er 92 nahm er eine zu Bett; da er ielt er ſich mit e Geſpräche. Um ſich fertig zu machen, gekommen ſei. Er bewacht von einem Troß In⸗ Hände waren frei, aber ere eiſerne Ketten. So ung brd 0 5 Uhr Wade er aufgefo nrichtung einer Un mge dert, rat aus der Capilla, anterie⸗Sold aten. an den Fü trug er s an den Fuß der ſüdlichen Feſtungs⸗ Plötzlich, als man es am wenigſten erwar⸗ entle 1 er ſich ſeiner Feſſel, ſprang mit einem 1 in ſodann hinab in den tie⸗ ng der Wachen ich keiner rührte, und um entſprungen, wenn Seine —— 2 gelangte er mauer. bete, ſo groß, War Ne Joſé Cano wäre ſicher er ſich beim Hinabſpringen nicht den Fuß verrenkt hätte. Nur hinkend kam er vorwärts. Die Solda⸗ ten neigten ſich über die 13 15 fung, ſahen ihn und ſtreckten ihn mit wohlgezielten Schüſſen nieder. Der blutige Leichnam wurde 1 dem Graben herauf⸗ befördert und in einem ſchlichten Holzſarg im Hof ausgeſtellt, wo die geſamten Inſaſſen des Hauſes vor ihm defilierten. . arden Mark Allein der Zigarettenkonſum beträgt 34 Milliarden Stück Es iſt uns allen kein Geheimnis mehr, daß die anſcheinend unſcheinbaren Dinge in volkswirtſchaft⸗ licher Beziehung oft eine bedeutende Rolle ſpielen. Und deshalb verſetzt es uns nicht mehr in Erſtaunen, daß ſich auf der Fabrikation des Zündholzes ein Truſt aufbaut, der über eine Kapitalmacht von 800 Millionen Mark verfügt. Das iſt kein Wunder, wenn man weiß, daß auf der Erde täglich fünf Milliarden Streichhölzer verbraucht werden. Das unbedeutende Zündholz iſt, wie man ohne Ueber⸗ treibung ſagen darf, ein volkswirtſchaftliches Wert⸗ objekt. Man kann das Gleiche auch von der Zig a⸗ rette ſagen, denn im Jahre 1927 betrug im Deut⸗ ſchen Reich der Steuerertrag aus dem Zigaretten⸗ verbrauch über eine halbe Milliarde Mark. In jenem Jahr wurden in Deutſchland etwa 30 Milliarden Zigaretten geraucht(gegen nur 11 Wil⸗ liarden im Jahr 1913). Nach den neuen Veröffentlichungen des Statiſti⸗ ſchen Reichsamts über verkaufte Tabakſteuerzeichen wurden im erſten Vierteljahr 1 aus ſämtlichen Tabakerzeugniſſen 188 Millionen Mk. eingenommen, ſo daß für das ganze Steuerjahr mit einer Ein⸗ Zeit auf 445 Millionen Stück brachte, alſo am Ende des Steuerjahres mit 1,78 Milliarden in der Statiſtik au zweiter Stelle erſche Intereſſant iſt, daß die Statiſtit uns auch verrät, daß die Zahl der Selbſt⸗ herſteller von Zigaretten in den letzten Jahren ſtändig gewachſen iſt. Der Tabakverbr⸗ uch Deutſchland iſt in den erheblich geſtiegen. letzten 15 Und nun wäre wohl der geeignetſte Moment gekom⸗ men, die Frage zu ſte len, ob Rauchen ſchädlich iſt und worauf eigentlich die Schädlichkeit beruht. Während die Mehrzahl der Wiſſenſchaftler den Standpunkt teilt, den der Pharmakologe Alfred Fröhlich auf der 5. Jahresverſammlung der Geſell⸗ ſchaft deutſcher Nervenärzte ausſprach:„Für die Be⸗ urteilung der Giftwirkung des Tabakverbrauchs kommt bloß das Nikotin in Betracht“, wird ver⸗ einzelt die Anſticht verfoch Res daß nicht das Nikotin die ſchädlichen 0 bt, ſondern das „Kohlenoxyd, das ſich bei 88. großer Glühlänge der Zigarre durch Reduktion der Kohlenſäure durch glühende weshalb empfohlen wird, Kohle bildet“, worden waren. Aber ſein Pech wollte es, daß ihn die Glühzone möglichſt klein zu halten. Eine medi⸗ 5 U di 1 od 5 1 8 8 7 1— 7 7 75 Milli E 9 1 ere K eee 3 N 22 7 ſtrophen 5 1 7 5 Aller rdings treten ſolche mehr im ſchon am ſelben Tage, an dem ihm die goldene Frei⸗ nahme von rund 750 151 50 Mark gerechnet ziniſche Autorität, Geh. Rat. Prof. Dr. Fürbringer ö Zugverſchiebedionſt ein als im Hauptbetrieb, und ſie heit zugelächelt, die heilige Hermandad abfaßte und werden darf, in Berlin, der ſelbſt ein Raucher, aber dabei über 8 2 e auch auf kleinen B huhöfen näher ais auf von neuem ins Loch ſteckte. Im November 1922 was gegen das Vorjahr eine Mehreinnahme von achtzig Jahre alt geworden iſt, hat einmal in einem 5 n weil bei den e. allgemeinen die[wurde er auf Alhucemas gebracht und 1923, nachdem 80 Millionen bedeuten würde. Im erſten Viertel⸗ Vortrag, den er vor Aerzten hielt, darauf hingewie⸗ mechaniſchen Sicherungs einrichtungen weniger gut die Preſidios Menores(Penon, Alhucemas und jahr 1929 konſumierten die deutſchen Raucher 8,6 ſen, daß eine mittlere Zigarre 0,1 v. H. Nikotin durchgebildet ſind als be Fler ö Mi f 4 ent ö Urchgebildet ſind als bei den letzteren. Chafarinas) aufgehoben worden waren, ſchließlich Milliarden Zigaretten, was auf das Jahr umge⸗ enthält. Davon gehen 0,05 v. H. in Rauch auf und 5 Maucherlei Unheil iſt beim ſchon dadurch entſtanden, daß umgelegt worden iſt. Ein Zug Rangieren der Züge eine Weiche zu früh hrt über eine Weiche, nach Ceuta, wo er ſeinen dort ſitzenden Bruder wie⸗ derfand. Immerhin konſequent, verwundete er ab und zu durch Dolchſtiche irgendeinen ſeiner Schick⸗ Da die Ziga⸗ ſollte man es unter⸗ Nikotin iſt 0,005 v. H. gelangen zur Reſorption. rette mehr Nikotin enthält, ſo laſſen, durch die Lunge zu inhalteren. rechnet 34,4 Milliarden ergeben würde(alſo 4,4 Milliarden mehr gegenüber dem Vorjahr). In dieſer Statiſtik ſteht die Fünf⸗Pfennig⸗Zigarette mit 5 für Ichitei 21 Jar Achter 5 82 5 5 0 5 2 3 8 8 8 3 2 und für 5 e n znüchſten abge⸗ ſalsgenoſſen, und am 22. November 1928 erſtach er, 57 v. H. an erſter Stelle(was einer Stückzahl von eben ein Gift und niemand iſt dagegen immun. Die koßenen Wagen wird eine andere Stellung nötig. ohne jeden Grund, auf der Feſtung El Hacho den jährlich zwanzig Milliarden und einem Steuerertrag Giftwirkung des Nikotins geht daraus hervor, daß Natürlich wird der erſte 3 wahrſcheinlich euiglei⸗ 0. + ein Tropfen, Mitſträfling Iſidro Cuadroda. von 292 Millionen Mark entſpricht), während die der einer Taube eingeflößt wird, töd⸗ ſen, wenn das Umſtellen geſchieht, ehe der betreffende tic ahren Hier hat mau aber Nun war das Maß voll, und er wurde nach kur⸗ Vier⸗Pfennig⸗Zigarette 25 v. H. 15 Produktkons⸗ lich wirkt. Der goldene Mittelweg der Mäßigkeit, Aachniſche Schutz intel erfunden, die ſich gut zewährk zem Verhör zum Tode verurteilt. Kaum war dies menge auswacht. An dritter Stelle ſte eht die Sechs⸗ den die Klug weit ü 1 55 V“ empfiehlt, ge⸗ haben. 5 e 8 geſchehen, als er noch Gelegenheit fand, einen an⸗ Pfennig Zigarette mit 12 v. H. Die übrigen währt auch dem Raucher den Lohn: angenehme Ent⸗ 5 3 5 deren Sträfling zu verwunden. Es war wirklich Prozentſätze verteilen ſich auf die teureren Marken. ſpannung ohne eu dhe tlic Schädigung. Das eine arbeitet ſoznſagen auf Zeit, das andere kein Vergnügen, in ſeiner Nähe im Bagno zu ſitzen. Unter den Zigarren wird, zweifellos der Aber ſeltſam iſt es doch, daß der wiſſenſchaftliche N auf Raum. Da in Spanien zwiſchen einer Verurteilung und Preislage wegen, die„Zehner“ bevorzugt. Von ihr Streit darüber, welchen chemiſchen Stoffen im Tabak Bei Auwendung der Einrichtung ſperrt ſich die einer Hinrichtung immer eine geraume Zeft ver⸗ wurden in den erſten drei Monaken d. J. 474 Mil, der Raucher den Genuß verdankt, noch immer Weiche für eine Zeitſpanne, venddeſſen auch ein ſtreicht, wurde er in ein beſonders ſicheres Verließ lionen Stück geraucht(28 v..), ſo daß der Jahres⸗ nicht entſchieden iſt. Und dabei geben wir jährlich Flauger und langſam fahre Zug vorausſichklich gebracht, das er bloß verlaſſen ſollte, um zum Richt⸗ verbrauch ſich auf 1,9 Milliarden Stück ſtellen dürfte, 2% Milliarden Mark für dieſes Vergnügen aus. über ſie hi! Bei der ganz Die Moskauer Jeftparade zum 12. Jahrestag der Sowiet⸗ Revolution weggegangen zweiten platz geführt zu werden, aber noch einmal gelang während die 15⸗Pfennig⸗Zigarre es in der gleichen Der Hölſe entgegen Heinrich Etzdorf. * Abtransport frauzöſiſcher Sträflinge nach dem Bagno Tauks im Paradeſeſtzug am Kreml. Für die ſchweren Verbrechen kennt das franzöſiſche Recht eine Strafe, die ſchtimmer iſt als Zum 12, Jahrestag der Reyolntion des 7. Novembers fand in Moskau wie alljährlich eine der Tod: Die meiſt lebeuslängliche Internierung in den Bagnos von Saßenne und der ales de ſtalt, in der die militäriſche Macht Rußlands demonſtrativ entfoltet wurde.— Teufelsinſel. Das furchtbare tropiſche Klima, das Sumpffieber und völlige moraliſche (Nie wieder Arteg!). wilderung richtet die Gefangenen zu Grunde, ſodaß eine Verſchtckung nach den S 8 5 den ſicheren Tod bedeutet. Trotz mehrfacher Appelle namhafter Schriftſteller an die f ſiſche 8 5 8 0 e geſchieht nichts, die Grauſamkeit diefer Strafe zu mildern. 1 5 2 f„ 1. 5 Freitag, den 15. November 1929 13. Seite. Nr. 581 5— Neue Mannheimer Zeitung E 8 SchluB der [Mittag⸗ Ausgabe) Unsere 15 mal prämi jerte hochfeine Nolkerel-Iee Butter Nr. 1 versenden wir in Postpaketen von 9 Pfd. (Pfundstücke) ungesal- zen oder mild gesalzen, Post frei Nachnahme d. Pfund Mk. 2. 20 Bestellung führt zu dauerndem Bezug. kn74 BILGdER.-., Ober- schwäbische Zentral- molkerei Biberach 66 A. 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Chöre: Karl Klauß ö Vollständig neu für Mannheim! Erstaufführung Harra Liedtke Anf 19.30 U End 23 Ul 8 8 5 5 7 5 35 5 0 1 165 5 1 Das größte Filmereignis Sell Bestehen der Minematographie! armen Edit Me 2 Pon 19 S Jahn 125 2 4 Ei 1 7 an der Spitze eines auserlesenen scamillo, Stierlecht Sydney de Vries 5 25 2 Sr 5 arsteller-E ble V Der beste Ton-; u. Sprech-Film der Welt! r Morales, Sergeant Christian Könker g Verà Smmitterlöw— Ernst Micaela, ein Bauernmädchen Marg, Teschenmacher Dancairo. Schmuggler(Hugo Voisin Vverebes— Iunkermann Herm. Pica- Lorte Lorring in der entzückenden Komödie von hin- reibhender Lustigkeit Der sdiwarze Domino Nach der weltbekannten Oper v. Auber Remendado Fritz Bartling Frasquita Zigeuner- Marianne Keiser Mercedes. mädchen Nora Landerich 3 3 9 A 1 Fernspr. 21624 N 20 9 abendl. 8 Uhr Nur noch 7 Tage Die grandiose Revue Drunter ana Drüber Sonntag, 17. Nov, nachm 4 Uhr 0 letzte Nachmittagsvorstellung 9 „Drunter und Drüber“ Morgen Samstag, 4 Uhr Erst- Aufführung die herrliche Märchen- Revue Frau Helle unter Mitwirkung des gesamten Nevue- Personals— des Chores Hierzu: Fred Ihomson( berkönig: letzter Sieg 6 spannende Akte. Nach dem Bühnenstück v. Exnesi Raymond: „Her Untergang der Titanic Die Darsteller; TuIIE nontxxn Trans Lederer Eisa wagner ———— Verstärhfes Orchester D— 8 e 5 Hermann Vallenin Theo gor Los/ Julia Serda 3,.30. 8 Unr r Ameinrich Schremm Lucie Mannheim Willn Forst — e— 58 EE e CCC eee 5— 5 2 4 85 „ . e.. E 1 Fam kommenden Sonntag, vorm fl. 30 Uhr. mit dem Ton- und Sprech- Großfilm: arLANrie 85 Regie: E. A. Dupont 8271 Volkstümliche preſse: O. 30,.—,.30,.30 Ein mitreigendes Erlebnis von ungeahnter Wirkung und nachhaltigem Eindruck, in 11 Akten. 0 f 0 iin(Einlaß nur zu den Anfangszeiten.) Wochentags: 3,.40,.20 Uhr. 0 Nossen 0 9 Igel„Sonntags: 2,.10,.15,.20 Uhr.— Zu den Nachmittags- Vorstellungen niedrigere Eintrittspreise!— Ehren- und Freikarten auigehoben! 2 Was fafſen Sie heute vor 14 Tagen abends 10 Uhr? Sind Sie in der Lage ein Alibi zu geben, wenn man Sie wegen eines ganz bestimmten Deliktes verdächtigt? sicherlich nichir Welche Unannehmliehkeiten Sie in einem solchen Falle haben können und was Sie dabei alles erleben müssen das zeigt Ihnen unser heutiger Erst- aufführungsfilm (Württ. Schw.), Eigentum des Bad. Landesvereins für Innere Miſſion, unmittelbar am Walde gelegen, bietet im Herbſt und Winter erholungsbedürftigen Gäſten freundliche Aufnahme. Gute Verpflegung, Zentralheizung. Tagespreis bei vier Mahl⸗ 11, 8 MilsiK-Afeil urg Einfeder werke nur.75 Sbhalldosen, gekaps-, nur.95 Schwedenstakl-Fed., g nm.25 zeiten mit Bedienung u. Heizung/.— bis/—. 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Hergeslelll unſer dem Proſektorai der Liga für Menschenrechte. und aufgebaut auf Tafsachenmaterial, das von dieser zusammen- getragen wurde. Ein vorbildliches Ensemble: Olga rschechewa/ Walter Rilla 7 aul Sue— Erne Morena FTneader loes Der Flim zeigi den Fall eines Gäriners, der nach dem Tode seiner ersten Frau mit seiner Stiefochier ein Kind zeugt. Beide werden mit Ge ängnis bestraft Begründung Blutschasde, Der Fall ist authenlisch. Um so aufwünlen- der und erregender die Wrkung. Lange schon ist in einem deutschen Film nicht mehr mit diesem Ernst, mit dieser Hingabe gespiell worden. 45611 Beginn der Vorstellungen täglich 3 Uhr. 0 Letzte Vorstgllung abends.30 Uhr. Jugendllehe haben kelnen Zutritt! 2 1 Nach dem im J 11 0 1 Scherl Werlag erschienenen asia zparate i ö goman„Frau im Mond v. Thea v. Harbou Belline 1 Geschäfflserö nung Haupldarsieller. 5 in allen Farben sofgyt 1 Meiner werten Nachbarschaft zur gefl. 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