durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, WOppauerſtraße 8.— Beilagen: Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM. 2 Montag: Sport der N. M. S./ Dienstag wechselnd: Aus der Welt der Technik und Recht/ Donnerstag wechselnd: Mannheimer Frauenzeitung Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe »Wannheimer General-Anzeiger E ingelnerkaufsp Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße lg, Neßriedrichsſtraße 4, FeHauptſtraße 63. Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: K 1,-6— Feruſprecher: Kraftfahrzeug und Verkehr Für unſere Jugend/ Freitag: Mannheimer Reiſezeit e, Sammel⸗Nr. 24951 Telegramm Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil R.—.40 die 32 ram breite Colonel⸗ i zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim Neues vom 1. Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle ng/ Samstag: Aus Zeit und Leben — Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Steuer, Geſeßz Mannheimer Muſikzeitung Mittag⸗ Ausgabe Samstag, 16. November 1920 140. Jahrgang— Nr. 333 Spiegelbild.„moraliſcher Sanierung“ in Polen (Von unſerem polniſchen Mitarbeiter) s. Warſcha u, 14. November Berat Shaw, hat kürzlich einen politiſchen Witz gemacht, indem er davon ſprach, daß man in Polen die Kunſt verſtehe, mit dem Parlament zu regieren, ohne es überhaupt einzuberufen. Die Volksvertretung Polens kann ſchon jetzt auf 255 Zwangsſerientage in dieſem Kalenderjahre zurückblicken— der ziffernmäßige Beweis für die Richtigkeit des Shaw⸗Witzes. Auch jetzt darf der Sejm von unfreiwilliger Raſt erſt wieder am 5. . Dezember zuſammentreten. Inzwiſchen eröffnet je⸗ . doch der Sejmmarſchall, Herr Daſzynſki, die Offenſive gegen die Regierung, die entweder die . Auflöſung der Volksvertretung mit darauf folgen⸗ 8 den Neuwahlen oder aber den Sturz der Regierung N erzwingen will. Marſchall Pilſudſki mit ſeinem Anhang überlegt noch immer, was nach dem 5. De⸗ zember, der ihm ein ſicheres Mißtrauens⸗ e N votum bringen wird, werden ſoll, während die Mehrheit des Sejms zum entſchloſſenen Angriff itbergeht. Der Sejmmarſchall hat ſeine A üb regen in Blättern der Linken wie auch der Rechten zur Ver⸗ öffentlichung gebracht. Auch die Rechtspreſſe nimmt heute keinen Anſtoß mehr daran, daß der Sejmmar⸗ ſchall ein Sozialiſt iſt, der Haß gegen das herr⸗ ſchende Regime iſt ſtärker wie die reine Partei⸗Lei⸗ denſchaft. e hat die geradezu einzigartige politiſche Lage Polens treffend und draſtiſch gezeich⸗ 5 net. Das Material, das gegen die Politik des Pil⸗ 1 ſucdſki⸗Regimes ſpricht, iſt einfach erdrückend. Der Sejmmarſchall erinnert u. a. daran, daß der Staatsgerichtshof in dem Verfahren gegen den ehe⸗ maligen Finanzminiſter wegen der unkontrolliert verſchwundenen halben Milliarde am 8. Juli eine An⸗ i frage an den Sejm gerichtet habe, ohne deren Beant⸗ 1 wortung das Verfahren nicht durchgeführt werden 4 kann. Der Sejm aber kann dieſe Anfrage nicht be⸗ g 8 antworten, da er fortgeſetzt in Zwangsferien lebt und * ſeine Diäten ohne Gegenleiſtung bezieht. Auf dieſe . Weiſe ſabotiert das Regime der„moraliſchen Sa⸗ . nierung“ nicht nur die Volksvertretung, ſondern auch * den Staatsgerichtshof, tung der polniſchen Verfaſſung iſt. Geradezu ſenſationell wirken der Oberſten Kontrollkammer Polens zu den Aus⸗ gaben des früheren Poſtminiſters Miedzinſki, über die gleichfalls eine Klarheit nicht geſchaffen werden konnte. Rieſige Unkoſten an rein perſönlichen Aus⸗ gaben ſind hier der höchſten finanziellen Kontroll⸗ inſtanz Polens unverſtändlich. So finden ſich da Ausgaben zum Ankauf von Freikarten für Konzerte und Theateraufführungen, angebliche Unterſtützun⸗ gen von unbekannt gebliebenen Perſonen, Einkauf von großen Geſchenken, für die die Namen der Be⸗ ſchenkten und der Grund der Schenkung unbekannt blieben, Empfänge lächerlich großen Mengen von Zigaretten uſw. Alles das war gleichfalls möglich im Zeichen der morali⸗ ſchen Sanierung. Polens! Die Oberſte Kon⸗ 1 trollkammer hat der Regierung auch ganz formell die Erteilung der Entlaſtung für die Abrechnungen der vorangegangenen Jahre verweigert. Die e lebt auch ohne dieſe Entlaſtung. Der Geldbedarf des Landes wird gröber die Kreditverhältniſſe für Induſtrie und Landwirt⸗ ſchaft werden immer drückender, der Ruin des Handels wird von Woche zu Woche offenſichtlicher. Soll auch, ſo formuliert der Sejmmarſchall, in allen hiermit in Zuſammenhang ſtehenden Fragen die rechtmäßig gewählte Volksvertretung ausge⸗ ſchaltet werden? Sollen in allen dieſen Fragen die 13 derzeitigen Miniſter Polens allein entſcheiden? Dann ſagt der Seimmarſchall in den Blättern der gemeinſamen Oppoſition über das e hinter den Kuliſſen der Machthaber: „Es gibt unehrliche Leute, die zur 0 0 0 des Seims raten, ohne daß Neuwahlen ausgeſchrieben werden. Andere wiederum raten dazu, den Seim elenbebalten 5 eine neue e 5 e der gleichfalls eine Einrich⸗ f die Bemerkungen in Reſtaurationen, Ankauf von Die Offenſive des Seimmarſchalls gegen das Pilſuofki-Regime Die bayrisch vreußiſchen Differenzen Wie ſteht's mit der Reichsreform? Die bayriſchen Reſervatrechte (Telegraphiſche Meldung) a O München, 16. Nov. Am kommenden Montag, dem 18. November, tritt in Berlin der zweite Unterausſchuß der Länder⸗ konferenz zuſammen. Bei der des alien Sitzung, für die zwei Beratungstage in Ausſicht ge⸗ nommen ſind, ſoll über das gemeinſchaftliche Or⸗ ganiſationsreferat verhandelt werden, das von Miniſterialdirektor Dr. Brecht⸗ Preußen, Mini⸗ ſterialdirektor Dr. Pötzſch⸗He fter⸗ Sachſen Staatspräſident Dr. Bolz ⸗ Württemberg und Dr. Peterſen⸗ Hamburg ausgearbeitet und im März dieſes Jahres der Oeffentlichkeit übergeben wor⸗ den iſt. Der weſentliche Inhalt dieſes Referats beſteht in Vorſchlägen für die Löſung der Frage des und Verhältniſſes zwiſchen Preußen dem Reiche.„Es handelt ſich hier“, ſo ſchreibt die Bayeriſche Volkspartei⸗Cörreſpondeng“, um die ſo⸗ genannte differenzierte Geſamtlöſung. Differen⸗ ziert deshalb, weil den vier Ländern alter Art, Bayern, Baden, Württemberg und Sachſen, die neben den Ländern neuer Art beſtehen bleiben ſollen, einige Reſervatrechte zugeſtanden werden ſollen, die aber bei weitem nicht ausreichen, um ſie gegen ein Erdrücktwerden durch den reichsunmittel⸗ baren norddeutſchen Block zu ſichern. Den Stand⸗ punkt, den der bayeriſche Miniſterpräſident, der ſich in der Nacht von Samstag auf Sonntag nach Berlin begibt, in der preußiſchen Frage einnimmt, iſt nicht unbekannt. Er hat ſich ſeinerzeit auf der großen Länderkonferenz im Januar 1928 eingehend dazu ge⸗ äußert. Das von Dr. Held bereits auf der Juli⸗ Konferenz erſtattete Referat„Zur Frage der Zu⸗ ſtändigkeit der ſogenannten Länder neuer Art“ befaßt ſich ebenfalls im weſentlichen mit dem preußiſchen Problem. Man iſt in Bayern nach wie vor der Meinung, daß die ſtaats rechtlichen Schwie⸗ rigkeiten, die ſich aus dem Nebeneinander der preußiſchen Staatsgewalt und der Reichsgewalt er⸗ geben, aus politiſchen Tendenzgründen weit über⸗ wiegen werden. Die beſtehenden Reibungen machen eine grundſtürzende Aenderung des ganzen Verfaſ⸗ ſungsbaues nicht notwendig. Es würden Reformen im Rahmen der beſtehenden Verfaſſung durchaus ausreichen. Die differenzierte Geſamt⸗ löſung, wie ſie im Organiſationsreferat vorge⸗ ſchlagen iſt, würde den föderaliſtiſchen Grund⸗ charakter der Weimarer Verfaſſung vollends aus⸗ löſchen und das Reich in zwei rechtlich und polltiſch ungleiche Teile zerreißen. Die Schwierigkeiten wür⸗ den nicht gemindert, Verfaſſungskämpfe würden erſt recht enibrennen.“ Das preußiſche Problem könne nur gelöſt werden, ſo betont der Artikel weiter, wenn auch Preußen ſich in die Rolle eines gleichberechtigten deutſchen Landes ſchicke und ſich wie die übrigen deutſchen Länder in das Reichsganze ein⸗ füge, d.., wenn Preußen das Streben aufgebe, das übrige Deutſchland in ſich aufzunehmen. Preußen arbeite aber mit allen Mitteln auf eine zentraliſtiſche Staatsomnſpotenz in Berlin hin. Es ſei das ein Ziel, das mit dem Geiſte der Weimarer Verfaſſung nicht vereinbar ſei und das dem Grün⸗ dungsgedanken des Reiches von 1870 vollkommen widerſpreche. Bayern könne dieſen Weg nicht mit⸗ gehen, weil es ſich nicht am Reichsgedanken und an den Grundlagen der Reichsidee verſündigen könne. die in Wirklichkeit die gleiche wäre, wie die abbe⸗ rufene Regierung. Dieſe Leute huldigen der Theſe, daß Politik Betrug ſein muß. Wenn der Sejm wirklich ſo ekelerregend, ſo abſcheu⸗ lich und unmöglich iſt, dann genügt ja ein Federſtrich des Staatspräſidenten, um ihn aufzulöſen.“ Dann beklagt ſich Daszynski über die Machenſchaften be⸗ zahlter Haßprediger:„Ich perſönlich will mich nicht über Schriftſteller ohne Talent oder über Maler, die nicht malen können, beklagen, wenn ſie Auszeichnungen und Gelder dafür bekommen, daß ſte mich beſchimpfen. entſchuldigen manchen, der verdienen will, um zu leben. Ich hoffe, daß auch die übrigen Abgeordneten gegenüber dieſen Erſ chei nungen des gut be⸗ zahlten Haſſes ihre Ruhe nicht verlieren werden.“ Schon das bisherige würdige Auftreten des Sejmmarſchalls hat der Regierung Pilſudſkis einen weſentlichen Teil der letzten im Lande für ihn noch vorhandenen Sympathien geraubt. Die jetzigen Er⸗ klärungen des Sejmmarſchalls werden erſt recht in der polniſchen Republik ſtarken Widerhall finden. Der Seim muß ſich nach der Anſicht ſeines Vorſitzen⸗ den nicht nur über alle ſchwebenden Fragen klar wer⸗ den, er 1 auch die Generalfrage klipp und klar lich iſt. Die Antwort auf dieſe letzte rage iſt 7 55 heute ſelbſtverſtändlich: Es g ibt keine folche Möglichkeit und ſo bleibt der Regierung unter normalen Umſtänden nur der eine von beiden We⸗ gen übrig: Auflöſung der Volksvertre⸗ tung oder Rücktritt der Regierung. Die jetzige Regierung aber weiß, daß ſie von einem neuen Sejm erſt recht alles zu befürchten und nichts zu hoffen hat, denn der jetzige Seimmarſchall würde mit überwältigender Mehrheit vom Volke zum Staats⸗ präſtdenten gewählt werden. Damit hätte ſich das Pilſudſki⸗Regime endgültig das e 8 ge⸗ .%%%%ͤ; Not und Mangel an Talent Neue Schwierigkeiten mit Polen Beim Abſchluß des zwiſchen Deutſchland und Polen getroffenen Abkommens über die Einſtel⸗ lung der Liquidationen war man allgemein der Anſicht, daß der Abſchluß des deutſch⸗polniſchen Handelsvertrages nicht mehr lange auf ſich warten laſſen würde. vemberwoche. In der Zwiſchenzeit haben ſich neue erhebliche Schwierigkeiten herausgebildet. Die polniſche Regierung hat jetzt eine Novelle ver⸗ abſchiedet, die u. a. auch eine ſog. Einfuhr⸗Aus⸗ gleichſteuer vorſieht. Es iſt ohne weiteres klar, daß dieſe Steuer die polniſchen Märkte vor einer allzu großen Einfuhr ſchützen ſoll. Dieſe neue Steuer iſt als Zuſatzſteuer zur Umſatzſteuer gedacht, treter erheblich erſchweren würde. Im Falle des Inkrafttretens dieſer Novelle würde vor allem die Einfuhr deutſcher Induſtrieerzeugniſſe ſtark in Mit⸗ leidenſchaft gezogen und die deutſchen Handels ver⸗ treter in ihrer Tätigkeit. werden. Dieſes Vorgehen der polniſchen Regierung, in letzter Minute Schwierigkeiten zu bereiten, iſt nicht neu. Faſt jedesmal, ſobald man von einem Abſchluß der Verhandlungen ſprach, kam ſie mit Verordnun⸗ gen für den inneren Handelsverkehr heraus, die ſich lungen entgegenſtellten. Der deutſche Unterhändler in Warſchau, Geſandter Ulrich Rauſcher, wird wahr⸗ um über die neue Lage Bericht zu erſtatten. Das Ergebnis dieſer Beſprechungen wird dann auch nicht der Verhandlungen ſein. 5 Die franzöſiſchen Kachtragskreblte — Paris, 16. Nov. Die franzöſiſche Kammer hat geſtern die Nachtragskredite für 1929 verabſchiedet, dabei mehr als eine Milliarde neu be⸗ willigt und 62 Millionen„„ ge⸗ e 555 5 Die Lebenstragödie der Wolgadeutſch ſondern vergrößert und die Verzweiflung ſchlteßlich keinen andern Man rechnete damit für die erſte No⸗ wodurch ſich die Lage der ausländiſchen Handelsver⸗ erfolgt, als man die Vertriebenen benachri⸗ dann den deutſch⸗polniſchen Handelsvereragsverhand⸗ ſcheinlich noch in dieſer Woche in Berlin eintreffen, deuiſchen ohne beſtimmenden Einfluß auf den weiteren Gang kommen. Hier hat man ſie bisher in Kie 85 Schuppen der e unterg Feier nee umb reh den ſie am geſtrigen Freitag nach Ha überführt, um dort bis auf weiteres im Ausm 10 en deutſche 1 zunächſt über die N Wolgalieo und Wolgadeutſche Das ſchwermütige Lied von den Wolg ſchiffern kennt faſt jedes Kind in Deutſchlan aber iſt ſicherlich nur wenigen Deutſchen bekannt. Die in den letzten Tagen durch die Preſſe gehend Meldungen über das kraurige Schickſal von mehr a 10000 Wolgadeutſchen, die es in Rußla nicht mehr aushalten konnten, und nun auf d Suche nach einer neuen Heimat ſind, werd halb in den Herzen der meiſten Zeitungsleser nicht den verſtändnisvollen Widerhall und die hilfsber Anteilnahme haben finden können, die dieſe Menſchen als unſere Blutsverwandten verdienen und für die wir uns mit den KN 1 ih⸗ rungen einſetzen möchten. Um wen und um was handelt es ſich? delt ſich um mehr als 10000 bisher im Wolgadiſtrikt angeſiebelt geweſene deutſchb Bauern, die von den ruſſiſchen Bolſchewiſierung agenten ſeit Jahr und Tag wirtſchaftlich ſo au geſogen und ſchikantert wurden, daß ſie ſich in 107 r wußten, als die Scholle, auf der ſie und 0 weicht ſchon ſett eee anf g zu Jerlaſſen und, auf u tene Verſprech der kanadiſchen Regierung hin, in der Au möglichkeit zu ſehen. So waren ſie gezwunge in Jahrzehnten mühſeliger Arbeit erworbenes Gigentum zu Schleuderpreiſen wegzugeben i fürchterlich ſie dabei übers Ohr gehauen wur n, zeigt eine Aufſtellung, die der bekannte Agrarwiſſenſchaftler in Moskau, Prof. A ul in der Zeitſchrift„Oſteuropa“ bringt: Für 31, 54 und 100 Rubel bezahlt. Schon vorh hatte eine große Zahl der ruſſiſchen Baue Hauseigentum Stück für Stück verſchleudern m weil ſie unbedingt Geld brauchten, um Ste⸗ ſtände und das ihnen auferlegte viel Gent e zu 1179 Dabei mußte der Baer treide etwa mit fünf bis ſieben Rubel je zahlen, während ihm das abgelieferte nu vierten oder fünften Teile dieſes Preiſes wurde. 5 5 So kamen die Unglücklichen um Haus unk Um ſich dieſe Opfer ihrer bolſchewiſtiſch 0 mente aus den Augen zu ſchaffen, erteilte th Moskauer Regierung ſogar die ſonſt ſtets v gerte Ausreiſeerlaubnts. Die übergroße M dieſer nun völlig heimatlos gewordenen konnten bisher jedoch noch keinen Gebraut dieſer Ausreiſeerlaubnis machen, weil ſie wiſſen, wohin überhaupt ſie flüchten ſollen. a aus Kanada, von wo durch Vermittlung der tigen Menoniten, erſt einige Hoffnungsſtr⸗ kommen waren, iſt inzwischen inſofern ein erſt im Frühjahr nächſten Jahres aufneht können, weil während dieſer Winterszeit ſchöne Kanada mit einer großen Arbeits eigenen Lande eu. hat. Viele iſt es möglich geweſen, dem paradies“ zu entfliehen und nach D eu e der„Hapag“ untergebracht zu w Jetzt handelt es ſich darum, dieſe armen he * 2. Seite. Nr. 533 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 16. November 1929 Winters hinwegzubringen und ſie vor allem vor dem Rücktransport in das ſibiriſche Rußland zu be⸗ wahren, womit die Moskauer Regierung bereits ge⸗ droht hat. Obwohl wir ſelbſt große Not und Ar⸗ beitsloſigkeit im eigenen Lande haben und noch nicht recht wiſſen, wie wir die vielen Millionen Mark auf⸗ bringen ſollen, die wir brauchen, um unſere arbeits⸗ los gewordenen und noch werdenden Volksgenoſſen über Waſſer zu halten, ſo ſind wir ſamt und ſonders doch noch immer beſſer daran, als dieſe heimatsloſen und bettelarmen Flüchtlinge. Es iſt deshalb Menſchen⸗ und Chriſtenpflicht, für dieſe zu uns ge⸗ flüchteten Vertriebenen, ſo gut es geht, zu ſorgen. Die Reichsregierung hat ſich dieſer Pflicht be⸗ reits unterzogen und nach einer Beſprechung mit den Parteiführern einen Betrag von drei Millionen Mark vom Reichstag angefordert. Auch denkt man daran, einen Reichskommiſſar mit der ſpeziellen Fürſorge für dieſe Armen zu betrauen. Neben dieſer Reichsfürſorge hat auch das Rote Kreuz es fütr notwendig erachtet, einen dringenden Aufruf um Hilfe für dieſe deutſchſtämmigen Bauern zu erlaſſen. Nun geben wir uns der Hoffnung hin, daß dieſe kurze Skizzierung von der Lebenstragödie dieſer Wolgadentſchen einen ähnlich nachhaltigen Widerhall in den Herzen aller hilfsbereiten Deutſchen finden möge wie die melancholiſche Melodie des Wolga⸗ liedes. H. A. M. Berlin, 16. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Die Hilfsaktion für die vertriebenen deutſch⸗ruſſi⸗ ſchen Bauern, die in der Parteiführerkonferenz beim Reichskanzler beſchloſſen wurde, ſoll ſich nach drei Richtungen hin auswirken. Zunächſt gilt es, Mit⸗ tel für die Auswanderung in andere Länder, in erſter Linie Braſilien, Kanada und Peru, aufzubringen. Weiter muß für die vorüber⸗ gehende Unterbringung der Auswanderer in Deutſchland bis zum Zeitpunkt ihrer Abfahrt in die anderen Länder geſorgt werden. Drittens wird zu prüfen ſein, inwieweit die Auswanderer in das deutſche Siedlungsprogramm einbezogen werden können. Wie bereits kurz mitgeteilt, hat ſich ein Ausſchuß zur Werbung für die Siedlung der Flüchtlinge in Deutſchland gebildet, der ein um⸗ faſſendes Programm für ſeine Tätigkeit ausgearbei⸗ tet hat. Der Ausſchuß wird auf die Unterſtützung des Reichsernährungsminiſteriums rechnen müſſen, das eine Verwendung der Auswanderer für land⸗ éwirkſchaftliche Arbeiten in Erwägung zieht. Später wäre dann die Möglichkeit zu Siedlungen gegeben. Die erſten Entſcheidungen über die ge⸗ ſamte Hilfsaktion werden im Hausgaltsausſchuß fallen, der am 26. November zuſammentritt. Auswärtiges Amt und Auslandspreſſe Berlin, 16. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) An dem gewohnten Freitagstee für die aus⸗ ländiſche Preſſe, eine Einrichtung, die Dr. 85 Streſemann zu verdanken iſt, nahm geſtern das erſte Mal in ſeiner Eigenſchaft als Reichsaußenmini⸗ ſter Dr. Curtius teil. Er bat die vollzählig er⸗ ſchlenenen Vertreter der ausländiſchen Preſſe, das Vertrauen, das zwiſchen Dr. Streſemann und ihnen beſtanden habe, auch auf ihn zu übertragen. Der Vorſitzende des Vereins, Louis P. Lochner, üälnßerte die Hoffnung, daß das in Berlin beſtehende Vertrauensverhältnis zwiſchen dem Leiter der Außenpolitik und der ausländiſchen Preſſe auch ſſir die Zukunft erhalten bleibe. Votſchafter Hoeſch bei Briand [(Drahtmeldung unſeres Pariſer Vertreters) V Paris, 16 Nov. Der deutſche Botſchafter von Hoeſch hatte ge⸗ ſtern abend erneut eine Unterredung mit dem fran⸗ zöſiſchen Außenminiſter Briand, in der die Vor⸗ bereitungen für die zweite Haager Konferenz erör⸗ text wurden. Das Ergebnis dieſer Unterredung läßt erkennen, daß die Vorbereitung der zweiten Haager Konſe⸗ renz von den intereſſierten Regierungen eifrig ge⸗ fördert wird. Ein ſeſtes Datum für den Zuſammen⸗ tritt der Konferenz wird erſt nach Abklärung oller Hauptfragen feſtgeſetzt werden können. Beſonders auf deutſcher Seite herrſcht der Wunſch, ſie bereits auf Anfang Dezember im Haag einzuberu⸗ ſen. Nach Informationen des„Journal“ war in der geſtrigen Beſprechung Briand— von Hoeſch auch von der Saarkonferenz die Rede, deren Beginn auf den 28. Oktober feſtgeſetzt war, infolge der franzö⸗ ſiſchen Miniſterkriſe aber verſchoben werden mußte. Wahrſcheinlich werden jedoch jetzt die Verhandlungen in der nächſten Woche aufgenommen. Snowden war früher für Freigabe In einem Brief, den der engliſche Schatzkanzler im Jahre 1026 an eine Hamburger Firma geſchrie⸗ ben hat und den das„Hamburger Fremdenblatt“ veröffentlicht, heißt etz: „Zur Zeit der Schaffung bes Verſailler Vertrags und bei vielen Gelegenheiten ſeitdem habe ich öffent⸗ lich gegen dieſe fkandalbſe Verletzung allen internattonalen Rechtes— bie Beſchlagnahme on Privateigentum— und der Gerechtig⸗ keit proteſtiert. Für ein derartiges Vorgehen gibt es, wie ſie ſehen, keinen Präzedenzfall. Ich glaube, daß von der Verwaltungsſtelle für das feindliche Eigentum etwas getan wird, um die Laſten zu mil⸗ dern, und ich hege die Hoffnung, daß, wenn die Zeit verſtreicht und die Kriegsletbenſchaften ſich gelegt haben werden, unter Umſtänden die Beſtimmungen des Verfſailler Vertrages völlig aufgehoben Völkerbundes ſitzt, die deutſche Regierung in der Lage, in dieſer Angelegenheit Hilfe zu ſchaffen. (ges.) Philip Snowden.“ „Berlin, 16. Nov. Die Verhandlungen mit der 1 1 Delegation über den neuen deutſch⸗ en * werden, Vielleicht iſt jetzt, ſeitdem ſie im Rate des Volksentſel In einer in Bielefeld gehaltenen Wahlrede führte Reichsinnenminiſter Severing zu Volksbegehren und Volksentſcheid, wie der„Vorwärts“ meldet, u. a. aus: „Ich habe entgegen anders lautenden Behauptun⸗ gen von einer Verfügung in meinem Reſſort, im Disziplinarwege gegen Beamte vorzugehen, die ſich für das Volksbegehren eingetragen haben, abge⸗ ſehen. Die Abſicht aber, gegen ſolche Beamte, die ſich nicht nur eingetragen, ſondern auch in öffentlichen Aufrufen und öffentlichen Verſammlungen für das Volksbegehren eingeſetzt haben, vorzugehen, bleibt beſtehen. Wenn ein Arbeiter ſeinen Vorgeſetzten be⸗ leidigt, ſo iſt das nach der Gewerbeordnung ein Grund zur Entlaſſung. Wenn Beamte ihren höchſten Chef als Landes verräter bezeichnen, ſo ſollen dafür noch einen Freibrief erhalten?“ Zu dem Termin des Volksentſcheids erklärte der Miniſter: Es bleibt bei dem feſtgelegten 22. Dezember. Es iſt mehr als lächerlich, zu be⸗ haupten, die 4,5 Milltonen, die ſich an der Abſtim⸗ mung beteiligen werden, könnten in irgend einer Weiſe das Weihnachtsgeſchäft beeinträchtigen. * Wahlkampf mit Fackeln und Muſik unſ. Berliner Büros) Berlin, 16. Nov. Der heutige Samstag wird vermutlich den Höhe⸗ (Draht meldung ment bilden. Die Wahlagitation hat ſich diesmal, obwohl die Campagne von der Erregung über den Sklarek⸗Skandal beherrſcht wurde, in verhältnis⸗ mäßig beſcheidenem Rahmen abgeſpielt. Der Grund liegt nahe: Er iſt in der ſchlechten finanziellen Lage zu ſuchen, die wohl bei ſämtlichen Partien zu kon⸗ ſtatteren iſt. Man hat daher die Hauptkräfte für den letzten Tag vor den Wahlen aufgeſpart. Ins⸗ geſamt ſind für heute bereits 300 Umzüge und Verſammlungen bei der Polizei angemeldet. Bei dem frühen Eintritt der Dunkelheit hat der Polizeipräſident dem Wunſch der Parteien, Fackeln Neue (Drahtmeldung unſ. Berliner Büros) J Berlin, 16. November. Die Lufthanſa hat für den Winter einige, wie ſie ſie nennt, Sprechabende mit der Preſſe vor⸗ geſehen, um über alle aktuellen Probleme der deut⸗ und der Oeffentlichkeit zu ſchaffen. Im Mittelpunkt des geſtern veranſtalteten erſten dieſer Abende ſtand das Thema der deutſchen Luftverkehrspolitik. Aus den recht aufſchlußreichen Ausführungen des Direk⸗ tors Wronſky erfuhr man, daß das Projekt einer Schnellpoſtver bindung über Spanien nach Südamerika ſich ſeiner Verwirklichung nähert. Es iſt fürs erſte geplant, in Etappen nach⸗Spanien, den Kanariſchen und den Cap Verdiſchen Inſeln zu fltegen und dann die Poſt mit dem Dampfer weiter zu befördern. Ein Paſſagierdienſt kommt für das nächſte Jahr noch nicht in Frage. Im innereuropä⸗ iſchen Netz wird der Flugplan für 1930 kaum Ver⸗ änderung bringen. Nur die recht erfolgreiche Poſt⸗ und Frachtbeförderung nach London ſoll weiter ausgebaut, wenn möglich ein durchgehender Nachtdienſt auf der Strecke eingerichtet werden. Eine Linie nach Skandinavien und jedenfalls auch eine nach Konſtantinopel ſollen folgen. Im innerdeutſchen Verkehr ſoll die von uns bereits angekündigte Einigung zwiſchen Lufthanſa und Nordbayertſcher Verkehrs⸗ flug G. m. b. H. der Verwirrung des Mit⸗ und Gegeneinanderfliegens verſchiedener Geſellſchaften ein Ende bereiten. Wie wir im einzelnen noch er⸗ Die Ausſagen Lampels Zur Darſtellung des Sachverhalts bei den Ver⸗ nehmungen der Angeſchuldigten vor dem Unter⸗ ſuchungsrichter teilt die Breslauer Juſtizpreſſeſtelle im Falle Lampel folgendes mit: Lampel hat die Tat als eine Notwehrhandlung nicht unterſtützt, im Gegenteil iſt er dabei ſtehen ge⸗ blieben, die Tat auf Befehl ausgeführt zr haben. Die Namen der Vorgeſetzten, die für dieſen Befehl in Frage kommen, hat er noch nicht genannt. Auch die übrigen Angeſchuldigten haben bei ihren Vernehmungen dieſe Darſtellung der Tat als eine Notwehrhandlung nicht oder doch nicht ausdrücklich gegeben. Lediglich in einer ſchriftlichen Erklärung des Angeſchuldigten von Beul witz ſind Andeutun⸗ gen in dieſer Hinſicht vorhanden. Von Beulwitz ſtellt es überhaupt ſo hin, als ob er der eigentliche Täter ſei und die anderen nur in ganz geringfügiger Weiſe an der Tat beteiligt waren. Anterdrückung einer Revolte Im Leipziger Frege⸗Stift, einer Erziehungsanſtalt für Jugendliche, kam es in der Nacht zum Freitag zu ſchweren Ausſchreitungen. Wie der Mat der Stadt mitteilt, ließen ſich 10 bis 12 Jungens Ausſchreitungen zuſchulden kommen, indem ſie Fenſterſcheiben zerſchlugen, Einrichtungs⸗ gegenſtände zertrümmerten und Lichtleitungen zer⸗ ſchnitten. Außerdem hatten einige Zöglinge verſucht, Matrazen in Brand zu ſtecken. Die Anſtaltsleitung ſah ſich gezwungen, ſofort polizeiliche Hilfe herbeizurufen. Sechs der Hauptbetetligten ergriffen die Flucht, vier Zöglinge wurden feſtgenommen. Durch das ſchnelle Eingreifen der Anſtaltsleitung und e Polizei iſt Schlimmſtes pechtzeitig vermieden worden. a ſchen Handelsvertrag ſind, der„Dag.“ zu⸗ weit gediehen, daß mit der Unterzeichnung Bel der Vernehmung gaben die Jungens zu, für den heutkgen Samstag gerechnet trümmern wo ſchen Luftfahrt einen ſtändigen Kontakt zwiſchen ihr daß die Telepbonleltungen zerſchnetden und die ſeid am 22. Dezember Erklärungen des Reichsinnenminiſters im Zug mitführen zu dürfen, entſprochen und er hat weiter erlaubt, daß an der Spitze der Propa⸗ gandazüge Muſikkapellen marſchieren. In der vergangenen Nacht ſetzte ein ſtarker Streifen⸗ dienſt der Polizei ein. Die große„Alarmſtufe“ für die Polizei beginnt erſt am Wahltag ſelbſt um elf Uhr. Nach dieſem Zeitpunkt wird die geſamte Schutzpolizei im Dienſt des Wahlſonntags ſtehen. Schupobeamte zu Fuß und zu Pferde, vor allem aber im Kraftwagen, werden ſchon von den frühen Mor⸗ geuftunden an dem Tag das Gepräge geben. Leider ſind auch diesmal die Aus ſichten des Bürgertums, in der neuen Stadtverordneten⸗ Verſammlung die Oberhand zu gewinnen, durch den unſeligen Hang zur Zerſplitterung herabgemindert worden. Auch iſt es bekanntlich nicht gelungen, eine gemeinſame Front der bürgerlichen Mitte für den Wahlk impf zu ſchaffen. Dennoch ſteht zu hoffen, daß mit Hilfe der Liſten verbindungen doch noch ſo man⸗ ches Mandat für das Bürgertum gerettet wird. Es hat es durchaus in der Hand, ſich die Mehrheit zu ſichern, vorausgeſetzt, daß die Wahlbeteiligung einigermaßen den Erwartungen entſpricht. Das neite Stadtparlament, das aus den Wahlen am Sonnt.egz hervorgehen wird, dürfte noch im Monat Dezember und zwar in der Zeit vom 9. bis 15. zu⸗ ſammentreten. Nach der Wahl muß eine vierzehn⸗ tägige Einſpruchsfriſt gegen etwaige Verſtöße ge⸗ wahrt werden und außerdem müſſen einige Tage bis zur Einberufung der Verſammlung verſtreichen. In ihrer erſten Sitzung wird die neue Stadtverord⸗ neteuverſammlung vermutlich nur die Wahl des Vorſtehers und der übrigen Mitglieder des Präſi⸗ diums vornehmen und ſich dann bis zum Januar vertagen. Bei dem geſteigerten wahlagitatoriſchen Treiben, das ſich am geſtrigen Tage abends in der Reichs⸗ hauptſtadt abwickelte, iſt es an verſchiedenen Stellen zu ſchweren Zuſammenſtößen gekommen. 40 Per⸗ ſonen wurden feſtgenommen. Insbeſon⸗ dere“ Sozialdemokraten, Kommuniſten und National⸗ ſozialiſten lieferten ſich Schlägereien. Eine ſchwarz⸗ weiß⸗rote Wahlſäule der Deutſchnationalen in Neu⸗ kölln wurde zweimal von Kommuniſten umgeſtürzt. Verkehrspläne der Lufthansa fahren, wird die Lufthanſa 20 Prozent der Anteile der Nordbayeriſchen übernehmen. Die kommenden Verhandlungen ſollen außerdem eine ins einzelne gehende Verſtändigung über Poſtdienſt und Flug⸗ pläne bringen. Die Zuſammenarbeit mit den andern großen Verkehrsinſtituten vollzieht ſich reibungslos. Bei der Ueberſeeſchiffahrt fpielt vor allem der Nach⸗ und Zubringedlenſt der Poſt(3. Zt. nur im Verkehr mit den Vereinigten Staaken), der künftig weiter ausgebaut werden ſoll, eine Rolle. Mit der Eiſenbahn iſt kürzlich ein Abkommen getroffen worden, das einen kombinierten Reiſeverkehr zwi⸗ Flugzeug und den ſchnellen Expreßzügen erſter Klaſſe vorſteht. Der Reiſende kann darnach ohne weitere Formalitäten von dem einen guf das andere Verkehrsmittel umſteigen.. Rieſenflugzeug für 270 Perſonen Dr. Rohrbach, der ſich ſeit einigen Monaten in Amerika aufhält, hat jetzt die Gründung ſeine ame⸗ rikantſchen Geſellſchaft in Verbindung mit der deut⸗ ſchen Muttergeſellſchaft unter der Firma„Flying⸗ Boat⸗Corporation“ abgeſchloſſen. Zu den Plänen der neuen Geſellſchaft gehört der Bau eines Rieſen⸗ flugzeuges in gleicher Größe wie Dorniers Do X, aber ſo, daß 270 Paſſagiere darin Platz finden. Rohrbach fußt dabei auf die Erfahrung mit der „Romar“, die bei ihrem Weltrekordflug bei einer Triebkraft von 2100 Ps eine Laſt von 6450 Kg. ge⸗ tragen hat, alſo das Gewicht von 95 Perſonen. Vaoͤiſche Politik Zur badiſchen Regierungsbilöung Ringtauſch zwiſchen Zentrum und Sozial⸗ demokratie? Die erſte Hitze ſcheint verraucht zu ſein, denn man beſinnt ſich wieder darauf, daß man auch in Baden Regierungs⸗„Kriſen“ nicht endlos dauern laſſen kann. Man hat ſich daher im Schoße des Zentrums und der Sozialdemokraten nochmals beraten und iſt ſchließlich zu dem Ergebnis gelangt, daß die beiden Fraktionen gemeinſam ein Schreiben an die Arbeitsgemeinſchaft der Deutſchen Volkspar⸗ tei und der Demokratiſchen Partei richte⸗ ten mit der Aufforderung, ſich zu äußern, unter wel⸗ chen Bedingungen die Arbeitsgemeinſchaft nochmals zur Frage der Regterungsbildung auf der Grund⸗ lage der Großen Koalition bereit wäre. Daraufhin wurden die Fraktionen der Deutſchen Volkspartei und der Demokratiſchen Partei auf Samstag vor⸗ mittag 9 Uhr einberufen. Ob in dieſen Sitzungen ein endgültiger Beſchluß zuſtande kommt, kann jetzt noch nicht mit Beſtimmtheit geſagt werden, da die Frak⸗ tionen des Zentrums und der Soztaldemokraten erſt am nächſten Dienstag, den 19. November, wieder zuſammentreten * Weiter erwähnt ber„Badiſche Lanbespreſſedienſt“, um den neuen Verhandlungen den Boden zu beret⸗ ten, habe ſich das Zentrum bereit erklärt, nöcht mehr unter allen Umſtänden für den Poſten des Miniſters des Kultus und Unterrichts einen Zentrumsmann in Vorſchlag zu bringen, ſondern mit den Sozialdemokraten einen Austauſch der Miniſterpoſten vorzunehmen, das würde heißen, daß das Kultusminiſterium einem Sozial⸗ demokraten übertragen würde. Zugleich wird noch dazu betont, daß das Zentrum nicht gewillt ſei, das Unterrichtsminiſterium einem Demokraten oder Volksparteiler zu geben. ears bei den Sozialdemokraten Berlin, 15. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Im amtlichen preußiſchen Preſſedienſt werden propa⸗ gandiſtiſche Betrachtungen preußiſcher Miniſter zu den bevorſtehenden Stadtverordneten⸗, Provinzial⸗ und Kreistagswahlen zum Beſten gegeben. So läßt ſich u. a. der Miniſterpräſident Braun, willig an ein Zitat aus„Hermann und Dorothea“ anknüpfend, über den Zweck der preußiſchen Wahlen aus. wendet ſich gegen„Repräſentation und Glanz“, gegen den„verantwortungsloſen, cheriſchen Radikalismus von rechts und( predigt demgegenüber die„innere Konſolidie die geſchaffen werden müſſe, um das Vertr Wähler zum Staat zu ſichern. Auch der Innenminiſter Grzeſinſki, ſonſt ge⸗ rade kein Mann der Tonart in moll, paßt ſich die⸗ ſer verheißungsvollen Programmuſik geſchmeidig an. Er verbreitet ſich über die„Bedeutung der Selbſt⸗ verwaltung im Staat“ und mahnt die Kommunen, ſich vor allem den Aufbau der Verſorgungsbetriebe, die Ausſtattung der Verkehrsgeſellſchaften und nicht zuletzt den Wohnungsbau angelegen ſein zu laſſen. * Das alles hört ſich in der Theorie höchſt beſtrickend un. In der Praxis freilich nimmt ſich die ſozia⸗ liſtiſche Kommunalpolitik— man braucht gar nicht erſt an das kataſtrophale Berliner Beiſpiel zu er⸗ innern— weſentlich anders aus. Letzte Melöungen Starker Schneefall im Schwarzwald r. Triberg, 16. Nov.(Eigener Drahtbericht.) Nach einer wolkenloſen Mondnacht, unter deren Einfluß die Ausſtrahlungsfröſte ſogar in den Lagen von 700 Metern auf—6 Grad geſunken ſind, iſt heute früh im Schwarzwald unter Bildung einer neuen Wol⸗ kendecke ſtar ker Schneefall wieder eingetreten. Gleichzeitig ſind die Temperaturen wieder weſent⸗ lich milder und liegen in Höhen über 600 Metern bei—5 Grad. Der Schneefall dauerte heute vormittag noch an, wird aber für einen Winterſport allenfalls in den höchſten Lagen einige Möglichkeiten bieten. Ein weiteres Opfer des Düſſeldorfer Mörders — Düſſeldorf, 16. Nov. Im Verlaufe der von der Polizei zur Aufklärung der Frauenmordange⸗ legenheit angeordneten Nachgrabungen in der Nähe des Gutes Pappendell bei Gerresheim iſt jetzt die Leiche des ſeit längerer Zeit vermißten Dienſtmäd⸗ chens Maria Hahn gefunden worden. Der Auf⸗ findungsort entſpricht ungefähr der Stelle, die der angebliche Täter in ſeinem an die Polizei und die Preſſe gerichteten Schreiben angegeben hatte. Raubmord an einem Kraftdroſchkenführer — Leipzig, 15. Nov. In Schönau bei Leipzig wurde letzte Nacht auf einem Verbindungswege der 39 jährige Kraftdroſchkenführer Ernſt Mae ding ermordet und beraubt aufgefunden. Der Körper wies einen Stich auf, der die Halsſchlagader getroffen hatte. Ueber den Täter und den Verbleib des geraubten Gutes iſt noch nichts bekannt. Maeding war geſtern mittag mit einem Unbe⸗ kannten vom Hauptbahnhof fortgefahren. Der Un⸗ bekannte hatte ſich anderen Kraftwagenführern verdächtig gemacht. Er wollte ſeinen Mantel und ſeine Aktentaſche veräußern, da er kein Geld beſaß, aber nach Zeitz und Gera fahren wollte, Einem Kraftwagenführer gegenüber gab er ſich als einen aus der Tſchechoſlowakei ſtammenden Chauffeur aus, deſſen Ziel Halle ſei. Todesopfer eines Druckereibrandes — Berlin, 16. Noy. Im Anſchluß an eine Gas⸗ exploſton entſtand geſtern in der Buchdruckerei Scholem, Eliſabethufer 53, ein Brand. Der 54 Jahre alte Buchdruckereibeſitzer Max Scholem kam dabei ums Leben, Der Portier mußte mit ſchweren Brandwunden ins Krankenhaus geſchafft werden. Der Sachſchaden iſt nicht erheblich. „Grünfront“⸗Führer bei Miniſter Dietrich — Berlin, 16. Nov. Einer Aufforderung des Reichsernährungsminiſters Dr. Dietrich folgend, be⸗ gaben ſich laut„Deutſcher Tageszeitung“ geſtern die Führer der„Grünen Front“ zu Miniſter Diet⸗ rich. Es wurden alle wichtigen ſchwebenden Fragen der ſofort notwendigen Maßnahmen für die Dandwirtſchaft beſprochen. Die Weiterbehandlung der Probleme wird in interfraktionellen Verhandlungen ſtattfinden, die in den nächſten Tagen beginnen sollen. Schnee in Frankreich — Paris, 16. Nov. Faſt 6 Wochen früher als gewöhnlich hat der Winter in Frankreich ſeinen Ein⸗ zug gehalten. Abgeſehen von der Cote'azure macht ſich überall die Kälte bereits ſtark fühlbar. An ver⸗ ſchiedenen Stellen z. B. Lille, Montigny und geſtern abend auf einen Augenblick auch in Paris iſt bereits der erſte Schnee gefallen. Dorpmüller auf dem Kongreß der Inter⸗ nationalen Eiſenbahnunion — Paris, 16. Nov. Der Generaldirektor der Reichsbahngeſellſchaft, Dorpmüller, hat, unter⸗ ſtützt von zwei Mitarbeitern, dem Kongreß der Inter⸗ nationalen Eiſenbahnunion beigewohnt. Er hat geſtern abend eine Beſichtigungsreiſe nach der Nor⸗ mandie und der Bretagne angetreten. Zuſpitzung der Marin⸗Kriſe 8 8 16. Nov. Die Kammergruppe Marin trat geſtern nachmittag zu einer Fraktionsſitzung zu⸗ ſammen, zu der von den 101 Abgeordnten 62 erſchie⸗ nen waren. Havas berichtet darüber, daß 48 Abgeordnete die Haltung des Fraktionsvorſitzenden Marin bei den letzten Kammerdebatten ziemlich lebhaft kritiſtert hätten. Ste ſollen verlangt haben, daß, um ähnliche Zwiſchenfälle in Zukunft zu vermeiden, ein beraten⸗ der Vorſtand eingeſetzt werde, andernfalls ſte beab⸗ ſichtigen, eine neue Fraktton unter der Bezeichnung „Zentrums⸗Republikaner“ zu gründen. Zwei Mitglieder der Fraktion, Nicolle und Aurtol, ſind— wie gemeldet— bereits ausgetreten. Wie die Havasagentur wiſſen will, ſollen zehn wet⸗ tere Mitglieder ihren Austritt beabſichtigen. 1 Samstag, den 16. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 538 Der Vürgerausſchuß lehnt den Nationaltheater⸗Betriebszuſchuß ab Zweiſtündige Veſprechung der ſtaoͤträtlichen Vorlage: Fortführung des Theaterbetriebs- Einſtündige Notſtanosdebatte Zu einer Senſation geſtaltete ſich, um das wich⸗ tigſte vorwegzunehmen, in der geſtrigen Bürgeraus⸗ ſchußſitzunug die Abſtimmung über den ſtadträt⸗ lichen Antrag, den Betrieb des National⸗ theaters in vollem Umfange für weitere drei Jahre aufrecht zu erhalten und durch Einſparungen dafür Sorge zu tragen, daß bei Erreichung einer Einnahme von rund 1220 000% der jährliche Be⸗ triebszuſchuß von 1150 000/ nicht überſchritten wird. Die mehr als zweiſtündige Ausſprache ergab zwei Fronten. Zu den Freunden der Vorlage gehörten auf der Linken die Sozialdemokraten, zu den Gegnern die Kommuniſten. Das Zentrum bildete diesmal das Zünglein an der Wage. Es verhielt ſich ſowohl gegen den ſtadträtlichen Antrag, als auch gegen den der Deutſchen Volkspartei ablehnend und erreichte dadurch, daß zwar für die Aufrechterhaltung des Theaterbetriebs eine Mehrheit zu⸗ ſtande kam, der fährliche Betriebszuſchuß von 1 150 000„ und die dreijährige Karenz⸗ zeit aber mit geringer Mehrheit abgelehnt wurden. Es wird ſchwer ſein, aus der nunmehr völlig ver⸗ worrenen Situation einen Ausweg zu finden. Die Kommuniſten werden ſich unter keinen Umſtänden umſtimmen laſſen. Kann man von dem Zentrum das gleiche ſagen? Eine Plattform muß unter allen Umſtänden gefunden werden, die es ermöglicht, eine Mehrheit zuſtande zu bringen, die für die Aufrecht⸗ erhaltung des Theaterbetriebes im ſeitherigen Um⸗ fang iſt, zugleich aber auch die für die Fortführung notwendigen Mittel bewilligt. Wenn man ſich vergegenwärtigen will, wie die Ab⸗ ſtimmung vor ſich ging, muß man wiſſen, wie der ſtadträtliche Antrag lautete: 1. Der Theaterbetrieb mit den drei Spielgat⸗ tungen— Schauſpiel, Oper und Operette— wird aufrecht erhalten. 2. Durch Einſparungen iſt dafür Sorge zu tra⸗ gen, daß hei Erreichung einer Einnahmeſumme von rund 1220 000 Mk. der jährliche Betriebszuſchuß von 1 150 000 Mk. nicht überſchritten wird. 3. Anordnungen im Sinne von 1 und 2 können nur auf die Dauer von 3 Spielzeiten, gerechnet vom September 1930 an, getroffen werden. Der Antrag der Fraktion der Deutſchen Bolkspartei hatte urſprünglich folgenden Wort⸗ laut: 1. Der Theaterbetrieb mit den drei Spielgat⸗ tungen— Schauſpiel, Oper und Operette— wird aufrecht erhalten. Als jährlicher Betriebszuſchuß wird der Betrag von 1000 000 Mk.— zuzüglich der Leiſtungen für Rechnung der Stadt mit 500 000 Mk. — im Geſamtbetrag von 1500 000 Mk. bewilligt, 2. Dieſer Beſchluß wird auf die Dauer von 3 Spielzeiten, gerechnet vom September 1930 an, ge⸗ troffen. Die Kritik, die im Verlaufe der Debatte an der Formulierung dieſes Antrages geübt wurde, veran⸗ laßte die Fraktion der Deutſchen Volkspartei, fol⸗ gende Aenderung zu beſchließen: Zum Stabdtratsbeſchluß vom 10. Oktober 1929 Ziffer 2 wird folgender Abänderungsantrag ge⸗ ſtellt: 8 Als jährlicher Betriebszuſchuß wird der Betrag von 1 Million RM. zuzüglich der Leiſtungen für Rechnung der Stadt mit 500 000 RM. im Geſamt⸗ betrag von 1 500 000 RM. bewilligt. Die lebhafte Ausſprache, die von der überfüllten Galerie mit großer Span⸗ nung verfolgt wurde, leitete Oöomann Dreifuß mit der Präziſierung des Standpunktes des Stadt⸗ verordneten vorſtandes ein, der, obwohl er die Vor⸗ lage lange Zeit eingehend geprüft habe, nicht in der Lage ſet, irgendwelche Vorſchläge zu machen, die tat⸗ ſächlich zu außerordentlich großen Erſparniſſen füh⸗ ren könnten. Allerdings ſei einſtimmig dem Wunſche Ausdruck verliehen worden, daß der Theaterbetrieb aufrecht erhalten werden ſolle. Der Reöner ſchloß mit der Bitte, die Verhandlungen ſo zu führen, daß eine Einigung erzielt werde, die den unveränderten Jortbeſtand des Theaters ſichere. i gehen, Stv. Dr. Moekel meinte, eigentlich hätte die Sozialdemokratie als ſtärkſte Fraktion zuerſt das Wort ergreifen müſſen. Offenbar habe man abwar⸗ ten wollen, was das Zentrum zu der Vorlage zu ſagen habe, um ihm die Verantwortung aufzuer⸗ legen. Das Zentrum nehme dieſe Verantwortung voll auf ſich. Ju ſeinen weiteren Ausführungen wies der Redner darauf hin, daß durchgreifende Er⸗ ſparniſſe nicht gefunden werden konnten, um im Anſchluß daran die Erklärung abzugeben, daß ſeine Gruppe ſchon die wirtſchaftliche Grundlage als unannehmbar bezeichne. In einer Zeit, in der die Not an die Türe vieler Menſchen poche, in der die Ausgaben der Wohlfahrtsfürſorge eine phan⸗ taſtiſche Höhe erreichten, ſei eine Ausgabe von nahe⸗ zu 2 Millionen für das Theater nicht mehr zu ver⸗ antworten. Die Feſtlegung auf drei Jahre ſei an⸗ geſichts der wirtſchaftlichen Lage überhaupt unmög⸗ lich. Dr. Moekel bezeichnete es als einen funda⸗ mentalen Irrtum, wenn man glaube, daß für das Zentrum die weltanſchauliche Einſtellung nur allein maßgebend ſei. Seine Freunde würden dem Theater⸗ etat erſt dann zuſtimmen, wenn ſie die Zuſage be⸗ kämen, daß mit der Kunſtrichtung, die durch die„Verbrecher“, die „Revolte im Erziehungshaus“ und„Zyankali“ charakteriſtert werde, gebrochen werde. Der Deutſchnationale Stv. Irſchlinger ſtellte feſt, daß die mit der Wirtſchaftlichen Vereinigung ge⸗ troffene Arbeitsgemeinſchaft diesmal nicht funktiv⸗ niere. Er wolle damit ſagen, daß die Deutſchnativ⸗ nale Volkspartei für die Vorlage, die Wirtſchaftliche Vereinigung dagegen ſtimmen werde. So iſt es auch gekommen. Mit dem Vorſchlag, den Spielplan durch alte Stücke, die früher ſehr zugkräftig waren, zu bereichern, erntete er nur Spott und Hohn bei den Sozialdemokraten und Kommuniſten. Der Einſpänner Morell(Chriſtlich⸗Soziale Reichs⸗ partei) lehnte die Vorlage ebenfalls ab, weil für ihn ein Zuſchuß, der am Schluß des Spieljahres ſicherlich 2 Millionen erreiche, nicht tragbar ſei. Stv. Lenel, der in Vertretung des am Erſcheinen verhinderten Fraktionsvorſitzenden Dr. Waldeck den Standpunkt der Deutſchen Volkspartei darlegte, wies darauf hin, daß die Frage der Verpachtung des Thea⸗ ters nicht ſo geprüft worden ſei, wie es der Ernſt der Lage erfordere. Weil Mannheim in der Frage der Weitererhaltung des Theaters ganz auf ſich ſelbſt geſtellt ſei, ſtimme er mit ſeinen Freunden Ziffer 1 der ſtadträtlichen Vorlage zu. Die Deutſche Volkspartei ſei gewillt, 1 Mill. zur Verfügung zu ſtellen, weil ſie der Anſicht ſei, daß die Stadt Mann⸗ heim ohne Theater nicht ſein könne und weil ein ſofortiger radikaler Abbau nicht möglich ſei. In ſeinen weiteren Ausführungen übte der Redner maßvoll, aber deutlich Kritik an der Tätigkeit des am Referententiſche ſitzenden Intendanten, dem es nicht gelungen ſei, ſich in die Pſyche des Pfälzers hineinzudenken. Herr Lenel lehnte es als Nicht⸗ fachmann ab, darauf näher einzugehen, wie es beſſer gemacht werden könne, aber darüber müſſe man ſich klar ſein, daß mit der Einſparung eine Verminde⸗ rung der Qualität in Kauf genommen werden müſſe. Wenn man vor die Entſcheidung geſtellt werde, auf das Theater ganz zu verzichten oder vorübergehend mit einer geringeren Qualität der Leiſtungen zu⸗ frieden zu ſein, dann könne der Entſchluß nicht ſchwer ſein. Man müſſe auch ein Programm auf drei Jahre machen. Aber wenn man ſich zu den ehrbaren Kauf⸗ leuten rechne, dürfe man nicht über das hinaus⸗ was man äußerſten Falles verantworten könne, und deshalb beſchränkten ſich ſeine Freunde darauf, zu ſagen: über 1½ Millionen auf keinen Fall. Der kommuntiſtiſche Stadtrat Lechleiter ge⸗ bärdete ſich wieder ſehr temperamentvoll. Er gehört zweifellos zu den Rednern, die im Stimmaufwand nicht überboten werden können. Die Fauſt ſauſte wiederholt auf den Ratstiſch. Seine doönnernde Philippika wandte ſich vor allem gegen den Charak⸗ ter des Nationaltheaters, das aus dem Dalles nicht herauskommen könne, weil es ſich nicht auf die brei⸗ ten Maſſen ſtütze. Die vom Sty. Dr. Moekel ab⸗ gelehnten Stücke charakteriſterten das„Sehnen der Volksſeele“. Wenn Dr. Moekel von einer Theater⸗ kriſe geſprochen habe, ſo gehe er noch weiter und ſage: es handle ſich um eine Kriſe der kapitaliſtiſchen Geſellſchaft. Nur die proletariſche Revolution werde der Menſchheit das Paradies auf Erden heſcheren. Sty. Dr. Hirſchler, der nunmehr endlich im Namen der Sozialdemokraten das Wort ergriff, unterſtrich zunächſt die Notwendigkeit der dreijähri⸗ gen Bindung, um ſich dann mit dem Antrag der Deutſchen Volkspartei zu beſchäftigen, der das ge⸗ rade Gegenteil von dem bewirke, das er bezwecke. Wenn man 13 v. H. abſetzen könne in der Hoffnung, in dem Abbau der Prominenten fortfahren zu kön⸗ nen, ſo ſei dies ſchon allerhand. Der Redner hat ausgerechnet, daß die Stadt noch 1 160 000/ aufwenden müßte, wenn ſie das Theater ſchließe. Wenn er noch ſchwankend geweſen wäre, dann hät⸗ ten ihn die Ausführungen Dr. Moekels feſtmachen müſſen. Das Zentrum habe nicht das Recht, fünf Sechſtel der Bevölkerung ſeinen Willen aufzuzwin⸗ gen. Nach Dr. Hirſchlers unmaßgeblicher Anſicht kann r das Zeittheater rentabel wirtſchaften. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich, der nunmehr klare Sicht hatte, ſuchte die Vorlage zu retten. Er meinte, der Antrag der Deutſchen Volkspartei ſei gut gemeint. Er würde ohne weiteres geneigt ſein, auf den Boden des Antrages zu treten, wenn er durchführbar wäre. Das volksparteiliche Rezept ſei unannehmhar, weil es von Einnahmen gar nicht ſpreche. Die meiſten Ausgaben ſeien zwangsläufig. Wenn man von dem heutigen Niveau ſtark herunter⸗ ſteige, würden ſich bei den hohen Anſprüchen die Einnahmen ganz bedeutend verſchlechtern. Durch die Annahme des volksparteilichen Antrages, der eine nochmalige Beratung der Vorlage im Stadtrat notwendig mache, würde das ohnehin ſchon hinaus⸗ geſchobene Engagement des Perſonals noch weiter hinausgeſchohen. Wenn man das Theater ſchließe, mache man das Perſonal brotlos und nehme unſerer Stadt einen Anziehungspunkt und das Kernſtück des kulturellen Lebens. Erſt wenn es dazu komme, daß das Theater geſchloſſen werde, würde man erkennen, was man an ihm beſitze. Die Abſtimmung zeigte, daß die oberbürgermeiſterliche Beredtſamkeit die Gegner der Vorlage nicht mehr umzuſtimmen ver⸗ mochte. Von den weiteren Rednern fand noch Sty. Dr. Wolfhard beſondere Beachtung, der mit Nachdruck betonte, daß die Demokraten der Vorlage in der Hoffnung zuſtimmten, daß der Oberbürgermeiſter in den drei Jahren Mittel und Wege finde, einen Mann an die Spitze des Theaters zu ſtellen, der mit der Pſyche der Mannheimer beſſer vertraut ſei als der gegenwärtige Leiter. Das war deutlich. Stv. Lenel verteidigte nochmals den Antrag der Deutſchen Volkspartei, wobei er darlegte, daß es durchaus möglich iſt, eine beſtimmte Ausgabenſumme feſtzulegen, ohne die Einnahmen zu berückſichtigen. Bezüglich der Einſtellung des Intendanten auf die Pſyche des Publikums ſekundierte er dem Stv. Dr. Wolfhard. Angeſichts der ſchlimmen Notlage, ſo betonte Herr Lenel, müßten die Ausgaben ſchritt⸗ weiſe abgebaut werden. Sty. Schneider ſprach ſich im Namen der Wirtſchaftlichen Vereinigung eben⸗ falls gegen die Vorlage aus. Stadtrat Lechleiter ſtellte als letzter Diskuſſionsredner feſt, daß auch die Kommuniſten die Verantwortung trügen, wenn das Theater geſchloſſen würde. Dann kam die mit Spannung erwartete Ab⸗ ſtimmung. Zunächſt wurde Ziffer 1 des ſtadträtlichen Antrages mit 67 gegen 42 Stimmen(Zentrum, Wirtſchaftliche Vereinigung und Kommuniſten) angenommen. Dann kam der volksparteiliche Antrag an die Reihe. Er wurde gegen die Stimmen der Antragſteller abge⸗ lehnt. Ziffer 2 des ſtadträtlichen Antrages vereinigte nur 50 Stimmen(Sozialdemokraten, Demokraten und Deutſchnationale) auf ſich. Die andere Hälfte des Hauſes(57) war dagegen. Ziffer 8 bes ſtadträt⸗ lichen Antrages wurde mit 58 gegen 50 Stimmen ab⸗ gelehnt. An zweiter Stelle rangiert, wenn man die Vor⸗ lagen nach der Länge der Diskuſſion einordnet, die Notſtands debatte, die eine Stunde in Anſpruch nahm. Oberbürger⸗ meiſter Dr. Heimerich machte zur Abkürzung der Verhandlungen den praktiſchen Vorſchlag, die mit der Mantelvorlage zuſammenhängenden fünf Vorlagen mit zu beraten. Dies geſchaß. Alle Fraktionen er⸗ kannten die dringende Notwendigkeit der Notſtands⸗ arbeit an, wobei gleis der Wunſch ausgeſpro⸗ chen wurde, daß es 5 dtverwaltung gelingen möge, noch weitere Arbeltsgelegenheit zu ſchaffen. Im Verlaufe der Ausſprache kam es zu ſcharſen Zuſammenſtößen zwiſchen den Kommuniſten, die wieder Reden zum Feuſter hinaus bzw. auf die mit zahlreichen Arbeitsloſen beſetzte Galerie hinauf hielten, und den Sozialdemokraten. Man warf ſich gegenſeitig Demagogte vor. Die das Haus beherr⸗ ſchende Notſtandsſtimmung brachte auch die Vorlage zu Fall, die eine neue Orgel für den Nibe⸗ lungenſaal vorſah. Als der Oberbürgermeiſter merkte, daß von dieſer Vorlage außer den Sozialdemokraten niemand etwas wiſſen wollte, weil man dieſe Anſchaffung in der gegenwärtigen Notzeit für eine Luxusausgabe hält, zog er ſie zurück. Die übrigen Vorlagen wurden einſtimmig an⸗ genommen. Allgemeine Zuſtimmung fand zu Beginn der öffentlichen Sitzung, an die ſich um 8,45 Uhr noch eine nichtöffentliche ſchloß, die Mitteilung des Ober⸗ bürgermeiſters, daß anläßlich des Ausſcheidens des Stv. Mayer⸗Dinkel aus dem Kollegium der Stadt⸗ rat die Verleihung der Ehren münze der Stadt Mannheim an den Senior, der unguter⸗ brochen 42 Jahre dem Bürgerausſchuß angehörte, beſchloſſen habe. Ich. Kommunale Chronik Rund 300 Millionen ſchwebende Schulden der Stadt Köln Ueber die Finanzlage der Stadt Köln werden nach dem neueſten Stand nunmehr einige offtzielle An⸗ gaben gemacht, nach denen zu Beginn dieſes Rech⸗ nungsjahres die langfriſtigen und kurzfri⸗ ſtigen Schulden der Stadt Köln insgeſamt 300 Millionen Mark betragen. Davon entfallen auf das Gebiet der ſtädtebaulichen Aufgaben 187 Mill. Mark und auf den Ausbau der ſtädtiſchen Betriebe 147 Mill. Mk., während der Reſt ſich auf ſonſtige Ver⸗ mögenswerte verteilt. Demgegenüber wird das Ver⸗ mögen der Stadt mit 926 Mill. Mk. angegeben. Die weitere Entwicklung der Finanzlage Kölns dürfte ſehr ſtark von der Entwicklung des Kapitalmarktes abhängig und einſchneidend auch von dem Ausfall der Reichsfinanzreform beeinflußt werden. Die Ausſich⸗ ten werden zum gegenwärtigen Zeitpunkt jedenfalls als ſehr unüberſichtlich bezeichnet. Möglich iſt, daß man ſich in Köln mit der Abſicht trägt, ſobald es die Verfaffung des Kapitalmarktes geſtattet, eine groß⸗ zügige Konſolidierung namentlich der kurzfriſtigen Schulden vorzunehmen. Ob dies in Form einer all⸗ gemeinen Konſolidierungsanleihe oder in anderer Weiſe geſchieht, läßt ſich im gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht vorausſagen. WD W. Verluſte der Stadt Andernach * Andernach, 15. Nov. Durch den Zuſammenbruch der Decken⸗ und Teerfabrik Weber u. Albrecht iſt die Stadt Andernach in erheblichem Umfange in Mit⸗ leidenſchaft gezogen. Die Stadt dürfte bei dieſem Konkurs einen Schaden erleiden, der auf 60 000% geſchätzt wird. Eine Summe von 45 000% wurde vor etwa 6 Jahren als Kredit von der inzwiſchen zu⸗ ſammengebrochenen Städtiſchen Sparkaſſe gegeben. Dies iſt der wiederholte Fall, daß die Stadt durch Kredithergabe Verluſte erlitten hat. e Die Gemeindekaſſe von Neuhoſen(Pfalz) ſchließt mit einem Ueberſchuß von rund 8 600 Mk. ab. Auch in dieſem Jahre wird die Kinderſpeiſung in den Schulen durchgeführt. Arthur Böthlingk 7 Aus Rarlsruhe kommt die Trauerkunde, baß dort Profeſſor Artur Böthlinak, ber lang ⸗ jährige Profeſſor für Geſchichte und Literatur an der Techniſchen Hochſchule der Landeshauptſtadt, im 81. Lebensjahr einem Schlaganfall erlegen iſt. Nicht allzu viele werden bieſen Namen kennen, und doch gehört Böthlingk zu den markanteſten Perſönlich⸗ keiten, die jemals einen badiſchen Lehrſtuhl inne⸗ gehabt haben. Er war ein feinſinniger und kämpfe⸗ riſcher Geiſt zugleich. Seine Werke ſind leider rela⸗ tiv unbekannt geblieben, allerdings nicht bei einer recht beträchtlichen Reihe von Gelehrten, die es bet Böthlingk machten wie bei ſo manchem anderen er⸗ kleſenen Kopf unter den deutſchen Profeſſoren, der ſich irgendwo auf Vorpoſten befand: ſie kannten ihn ſehr wohl und benutzten ihn weidlich, aber genannt daben ſie ihn gefliſſentlich nicht. So wirkte denn Böthlingk als Gelehrter abſeits zer großen Heerſtraße und pflegte ſeine Lieblinge in der Siteratur, vor allem Shakeſpeare, dem er ein breibändiges Werk gewidmet hat, das immer noch zu den beſten in der vergleichenden Betrachtung des Schrifttums gehört; es heißt„Shakeſpeare und unſere Klaſſiker“ und betrachtet Leſſing, Goethe und Schiller in ihrem Verhältnis zu Shakeſpears Kunſt. Böthlingk kann als einer ber hervor ragendſten Shakeſpearekenner gelten. Noch ſchlummert ein großes Werk in ſeiner Schreib⸗ tiſchſchublade, das jetzt nach dem Tode des Gelehr⸗ ten ſeine Auferſtehung feiern ſollte; es heißt „Shakeſpeare⸗Stubtien“, und wir, die wir ſo alücklich ſind, einige Teile daraus zn kennen, wiſſen nur zu gut, was für eine Fülle neuer Anregungen für die Betrachtung Shakeſpears in dieſem Buch ben ſind. ee Nadere zedeutſame Veröffentlichung zeigt zen Namen Shakeſpeare in Verbindung mit dem des anderen Lieblings Böthlingks; ihr Titel lautet „Bis mard und Shakeſgeare“ Hier wird gezeigt, wie im Denken Bismarcks Shakeſpeares Gedankenwelt eine hervorragende Rolle ſpielte, und man kann es nicht begreifen, daß der einflußreichſte deutſche Bismarck⸗Biograph, deſſen Namen hier nichts zur Sache tut, in ſeinem umfangreichen Werk Shakeſpeare mit keinem Worte nennt. Bismarck war zugleich die Veranlaſſung, daß Böthlingk als politiſcher Publiziſt mit dem ihm eigene. Temperament beſonders in den Fragen des Kulturkampfes hervortrat; er hat zu ſeiner Zeit darin eine bedeutſame Stimme erhoben und ſeine Veröffentlichungen wurden eifrig diskutiert. Im Evangeliſchen Bund hat Böthkingk vor dem Kriege eine große Rolle geſpielt. Er war ein durchaus eigenſinniger Kopf, aber von jener ariſtokratiſchen Art, die ſelbſt dem ſchärfſten Gegner ſeiner Meinung die größte„achtung abringen mußte. Als Hiſtoriker hat ſich dieſer Eigenwille von An⸗ fang an gezeigt, ſchon ſein erſtes Buch über Napo⸗ leon Bonaparte ſtellt eine Ausnahme in der Geſchichte der Napoleon⸗Literatur dar, die heute noch durch ihre Eigenart feſſelt; er ſucht darin Napoleon bis zur Kaiſerkrönung aus den nationalen Eigen⸗ tümlichkeiten des Korſen zu verſtehen und zu erklären. Der akademiſche Lehrer Böthlingk gab dem temperamentvollen Publiziſten nichts nach; 33 Jahre hat er an der techniſchen Hochſchule in Karlsruhe ge⸗ wirkt und viele ihrer Beſucher haben die reichſten Anregungen aus ſeinen trotz einer ſtets beeinträch⸗ tigten Geſundheit rhetortſch außerordentlich feſſeln⸗ den Vorleſungen mitgenommen. Es waren keine Vorleſungen, ſondern freie Rhapſobten eines freien Geiſtes, mit Ausblicken und Einblicken nach allen Seiten. Unvergeßlich wird uns dieſer feine Kopf mit ſeinem weißen Haar und Bart bleiben, und die An⸗ regungen, die wir ihm persönlich verdanken, werden uns geleiten durch alle Zeit. So wollen wir denn an dieſer Stelle an dieſem ungewöhnlichen Menſchen und Gelehrten Abſchied nehmen in dem ſicheren Be⸗ wußtſein, daß eine Zeit kommen wird, die ihm Die eleltriſche Stimme Zur Mitteilung, daß jemand Einlaß in des Men⸗ ſchen Heim begehre, dient, da die manuellen Zeichen in unſerem Zeitalter der Technik längſt abgeſchafft ſind, und alle noch ſo künſtleriſch geformten Tür⸗ klopfer ſich höchſtens zu dekorativen Zwecken be⸗ kennen, teils die elektriſche Klingel und teils der Hund. Die eine gellt, der andere bellt. Von drinnen und draußen gehen die Geräuſche einander an. Und können zuſammen nicht kommen, das Wohnungs⸗ ſchloß hält zu feſt.— Bis dann Marie oder Thereſe öffnet, und Waldi, Rußl und Bruno ſich auf gütiges Zureden:„Sei doch ſtad, Du narreter Hanswurſcht, Dul 8 is ja bloß der Herr Dokta!“ kurrenb, aber immer noch mißtrauiſch in einen Winkel verziehen. Hunde und elektriſche Klingeln haben Stimmen. Ste haben aber auch Stimmungen. Vom Dackel weiß mans. Sagſt Du: Gehſt her oder net, dabb geht er her oder net. Ganz nach der Stimmung. Denn der Hund iſt bekanntlich keine Maſchine, ſondern eine Individualität. Und wer eine Individualität iſt, ob ehelich oder ledig, hat das Recht, ſeinen Nächſten zu ſchikanteren.. Aber auch eine elektriſche Klingel hat Seele. Nein.. Migräne kriegt ſie ſelten und was die Komplexe betrifft— nun, ſtie iſt erheblich älter als die Erfindung der Pſychvanalyſe. Aber, daß ſie manchmal„verſtimmt“ iſt, wer wüßte das nicht. Aber ich wollte a von der Stimme meiner Klin⸗ gel erzählen. Wer, der jemals Mittagsſchlaf ge⸗ halten, wollte leugnen, daß ſie eine hat? Er träumt ſoeben vom holdeſten Abrakadabra. Aladin mit der Wunder⸗Jupiterlampe filmt ihn, im Kreiſe von zehn Hurts tumitten von Alibabas Seſam⸗Schätzen. Gleich wird Sindbad, der Seefahrer kommen. Gleich? Er iſt ja ſchon da... Es ſchellt ja gerade. Und das Läu⸗ ten träumend, erwachſt Du. Aber es hat wirklich größere Gerechtigkeit widerfahren läßt als unſere geklingelt. Wenn auch nicht durch Sindbad, den See⸗ ans Ungewöhnliche doch ſo ungewohnte Zeit. Dr. K, fahrer veranlaßt, ſondern vielmehr durch Schorſcht, den Landſtreicher. Und ber erkunbigt ſich nach einer Keinen Gabe. 3 Wärſt Du bei klaren Sinnen geweſen, niemals hätteſt Du Schorſch und Sindbad verwechſeln können. Denn Du kennſt die Stimme Deiner Klingel. Sie kann fragen und fordern, verheißungsvoll ſein und drohen. Du empfindeſt ſie wie frauliches Streicheln oder wie einen heftigen Stoß. Und wenn ſie zu Dir dringt, zaubert ſie oft die Vorſtellung deſſen vor Dein inneres Auge, der jenſeits der Tür Einlaß be⸗ gehrend den Knopf berührte, der ſie weckte. Iſt ſie hart und unwirſch, dann erzählt Dir die Stimme Deiner Glocke von einem Uniformierten, der kraft ſeines Amtes zu Dir will. Reißt ſie Dich morgens aus dem Schlummer, dann meldet ſie Briefträger, Gasmann oder den Boten der Kranken⸗ kaſſe. Ihr Klang heißt Forderung, und wenn Du ihn vernimmſt, greift die Hand unwillkürlich nach der Brieftaſche. a Ganz zaghaft zeigt Frau Meier ſich an, die Zu⸗ gehfrau. Ste iſt hochachtungsvoll Dir ergeben, und auch die Klingel, von ihr in Bewegung geſetzt, er⸗ weiſt Dir Reſpekt. Aber ſie kann auch fauchzen, die liebe Glocke. Dann iſts der Bote mit der beſſeren Poſtanweiſung, und ich meine, das geſcheite Ding ahnt es auch, wenn ber Mann mit der Poſtmappe nur eine der unſympathiſchen Nachnahme⸗Formulare für Dich bereit hat: Aus Jauchzen wird ein Schrei, ein Warnungsruf. Manchmal ſchmeichelt ſie, wie hingeſtreichelt zittert ihr Klingling durch den Raum. 55 0 Du ſelber, um zu öffnen. Und wirklich! Es iſt die Herz⸗ allerliebſte, die zu Dir ins Zimmer huſcht. Strindberg, der die Dämonie des Scheinbar⸗Leb⸗ loſen oder nur Mechaniſch⸗Aktiven fühlte, erkannte im Anruf ber Glocke, der Eindringlinge anzeigte, eine Macht— zum Guten wie zum Böſen. Er wartete auf Ihr Nahen, mit klopfendem Herzen, of fürchtete er ſie, wie Jean, der Diener in„Fräulein Julie“, dem ſie nichts anderes iſt als Tyrannenwort, und ſtets meinte er, wenn das Signal erſcholl, das Schickfel ſelber ſtehe vor ber Tür Ri- Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 16. November 1929 Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich eröffnet die Sitzung um.05 Uhr. Die Galerie iſt ſchon zu Be⸗ ginn der Sitzung ungewöhnlich ſtark beſetzt. Das Kol⸗ legtum iſt beſchlußfähig. Nachruf auf den Stadtverordneten Schindler. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich: Der Tod hat wieder eine Lücke in die Reihen des Bürgerausſchuf⸗ ſes geriſſen. Am 12. ds. Mts. iſt das Mitglied des Bürgerausſchuſſes, Herr Rechtsanwalt Wilhelm Schindler, aus dem Leben geſchieden. Stadtver⸗ ordneter Schindler, der nur ein Alter von 47 Jahren Erreicht hat, gehörte dem Bürgerausſchuß ſeit den Gemeindewahlen im November 1926 an. Er war Mitglied des Ausſchuſſes für die Verwaltung des Krankenhauſes und des Beirats der Oberrealſchule. Wenn auch Herr Schindler hier im Bürgerausſchuß nicht ſehr häufig hervorgetreten iſt, ſo ließen ſeine Ausführungen immer ein ſcharfes Eindringen in die von ihm beſprochene Materie erkennen, ſo daß er immer die Aufmerkſamkeit des Bürgerausſchuſſes gefunden hat. Wir werden ſein Andenken ſtets in Ehren halten.(Während der Ausführungen des Oberbürgermeiſters hat ſich die Verſammlung von den Sitzen erhoben.) Verleihung der Ehrenmünze der Stadt Mann⸗ heim an den Stadtverordneten Mayer⸗Dinkel. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich:(Weiterfah⸗ rend): Geſtern hat der Stadtrat beſchloſſen, zu geneh⸗ migen, daß Herr Stadtverordneter Mayer⸗Din⸗ kel aus dem Bürgerausſchuß ausſcheidet. Herr Mayer⸗Dinkel hat ſein Enthebungsgeſuch bei uns eingereicht und damit begründet, daß ſeine Geſund⸗ heit eine längere parlamentariſche Tätigkeit nicht mehr zuließe. Wir haben davon mit dem Ausdruck des Bedauerns Kenntnis genommen, aber wir konn⸗ ten nichts anderes tun, als ſein Geſuch zu genehmi⸗ gen. Bei dieſer Gelegenheit möchte ich daran erin⸗ nern, daß Herr Mayer⸗Dinkel ſeit 42 Jahren dem Mannheimer Bürgerausſchuß als Stadtverordneter angehört. Im Jahre 1887 iſt er als Stadtverordneter hier eingetreten und bis heute in dieſem Kreiſe ge⸗ blieben. Volle 42 Jahre hat er das Amt eines Stadt⸗ verordneten ausgelbt, eine Tatſache, die nicht nur in der Geſchichte der Stadt Mannheim einzig daſteht, ſondern bie auch in anderen Städten kaum vorgekom⸗ men ſein dürfte. Welche Zeiten ſind an Herrn Mayer⸗ Dinkel vorbeigerauſcht! Als er im Jahre 1887 hier eintrat, zühlte Mannheim 60 000 Einwohner. Er hat den glänzenden Aufſtieg Mannheims zur Handels⸗ und Induſtrieſtadt miterlebt, er hat die ſchwere Kriegs⸗ und Nachkriegszeit durchgemacht und all die Ereigniſſe bis in die jüngſte Zeit hinein ſind an ihm Vorbeigeglitten. Wir haben immer ſeinen wirtſchaft⸗ lichen Rat geſchätzt, und er iſt uns allen ein angeneh⸗ mer, liebenswerter Kollege geweſen. Der Stadtrat Hal geſtern einmütig beſchloſſen, Herrn Stadtverord⸗ feten Mayer⸗Dinkel zum Dank und zur Anerken⸗ hung feiner beſonderen Verdienſte um die Stadt Mannheim die Ehrenmünze der Stadt Manheim zu verleihen. Ich werde Gelegenheit nehmen, ſie ihm mit Ihren Glückwünſchen zu überreichen. Ich glaube Ihre Auffaſſung dahin zuſammenzufaſſen, indem ich den Wuüunſch ausſpreche, daß Herrn Mayer⸗Dinkel Uinch ein langer geſegneter Lebensabend beſchieden ſein möge.(Bravo!) Weitere Veränderungen im Kollegium Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich(weiterfahrend): Als Nachfolger von Herrn Mayer⸗Dinkel rückt Herr Karl Barber in den Bürgerausſchuß ein. Er iſt ja in dieſem Saale nicht unbekannt, da er ſchon ein⸗ mal ein Jahr lang als Erſatzmitglied dem Bürger⸗ Hgusſchuß angehört hat. Anſtelle des ausgeſchiedenen Herrn Stutz können wir heute ſeinen Nachfolger, Herrn Georg Fuchs, hier im Bürgerausſchuß be⸗ grſtßen. Ich heiße die beiden neuen Mitglieder herz⸗ lich willkommen und wünſche ihnen eine erfolgreiche Tätigkeit. Der Herr Stadtverordnete Fiſcher(U. S..) hat die Erklärung abgegeben, daß er zur ſozlal⸗ demokratiſchen Partei übergetreten iſt. Er gehört nun als ſoztaldemokratiſcher Stadtverordneter dem Bitrgerausſchuß an. Es wird nun in die eigentliche Tagesordnung ein⸗ getreten. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich: Eine Reihe von Gegenſtänden für die nichtöffentliche Sitzung iſt vor⸗ geſehen, Es kommt noch ein Nachtrag hinzu, den Verkauf von Induſtriegelände betr. Ich nehme Ihr Einverſtändnis dazu an, daß dieſer Punkt ebenfalls in nichtöffentlicher Sitzung beraten wird. 8 Sty. Kuß(Komm.): Wir ſtellen den Antrag, daß die für die nichtöffentliche Sitzung vorgeſehenen Punkte vertagt werden, weil wir der Anſicht ſind, daß dieſe Materien die Oeffentlichkeit unbedingt intereſ⸗ ſieren. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich: Ueber dieſen Ankrag wird in geheimer Sitzung beraten werden. „Ich ſchlage vor, dieſe geheime Sitzung an den Schluß der öffentlichen zu ſtellen und nehme Ihr Einver⸗ ständnis dazu an. Herſtellung der verlängerten Kronprinzenſtraße f 8 Stadtratsbeſchlüſſe: 5 Für die Herſtellung der verlängerten Kron⸗ prinzenſtraße a) zwiſchen der Eiſenlohr⸗ und Trau⸗ mannſtraße, b) zwiſchen der Traumannſtraße und dem Grundſtück Ogb. Nr. 624 werden zu Laſten eines noch gufzunehmenden Anlehens 75 800 Mk. bewilligt. Die Koſten für die Gehwegherſtellung in Höhe von 10 600 Mark belaſten die laufende Wirtſchaft. Die Ausflüh⸗ rung der Arbeiten hängt davon ab, welche Mittel hierfür jeweils zur Verfügung geſtellt werden können. )] Die Eigentümer der an die Kronprinzenſtraße zwiſchen der Eiſenlohr⸗ und Traumannſtraße an⸗ grenzenden Grundſtücke werden nach Maßgabe des 9 22 des Ortsſtraßengeſetzes und der allgemeinen Grundſätze der Stadt Mannheim über den Beizug der Eigentümer zur Tragung der Straßenkoſten in em in der Beizugsliſte feſtgeſtellten Umfang für erpflichtet erklärt. N 0 15. Walther(D. Volksp.): Der Stadtverord⸗ Etenvor .— —— Annah [ Pfui!) tand hat die Vorlage geprüft und empfiehlt u. 8 bdbenehmig Stv. Böhler(Komm.): Die kommuniſtiſche Par⸗ tei bemängelt bei dieſer Vorlage, daß die Namens⸗ änderung der Kronprinzenſtraße noch nicht zur Tat⸗ ſache geworden iſt. Wenn ich an dieſer Straße vor⸗ beigehe und den Namen„Kronprinzenſtraße“ leſe, dann tun mir die Augen weh und wenn ich den Namen höre, die Ohren. Da wir zwei ſozialdemo⸗ kratiſche Bürgermeiſter haben, wäre es an der Zeit, daß die Namensänderung endlich vollzogen wird. Der Stadtrat hat dieſe Namensänderung angenom⸗ men, und er iſt daher auch verpflichtet, ſie durch⸗ zuführen. Die neue Generation ſoll nicht mehr an die ehemaligen Maſſenmörder erinnert werden. Ich kann es Herrn Stadtrat Haas, dem Vorſitzenden des Militärvereins, ſelbſtverſtändlich nachfühlen, daß ihm dieſer Ausdruck nicht angenehm iſt.(Heiterkeit.) N Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich: Ich gebe die Verſicherung ab, daß wir uns mit dieſer wichtigen Frage noch vor den Gtatsberatungen beſchäftigen werden. In der darauf folgenden Abſtimmung wird die Vorlage einſtimmig angenommen. Herſtellung der Scharhofer Straße, des Hohen Wegs und der Lorſcher Straße in Mannheim⸗ A) Zur Deckung der für die Herſtellung a) der Scharhofer Straße zwiſchen Schönauer⸗ und Lorſcher Straße, b) des Hohen Wegs zwiſchen Scharhofer⸗ u. Lorſcher Straße, e) der Lorſcher Straße zwiſchen Hoher Weg und Scharhofer Straße in Mannheim⸗ Sandhofen noch erforderlichen Koſten mit insgeſamt 37 181 Mk. wird der durch Gemeindebeſchluß vom 11. März 1927 betreffend die Erweiterung des ſtädtiſchen Straßennetzes genehmigte, inzwiſchen auf 3961 987 Mark feſtgeſetzte Anlehenskredit um 37 181 Mk. auf 3 999 168 Mk. erhöht zu Laſten einer neu aufzuneh⸗ menden Anleihe. Der nicht umlegunsfähige Teil der Anliegerbeiträge mit 12 223 Mk. iſt in den Voran⸗ ſchlag einzuſtellen. Die Auf dung der Arbeiten hängt davon ab, welche Mittel hierfür jeweils zur Verfügung geſtellt werden können. B) Die Eigentümer der an die obengenannten Straßen angrenzenden Grundſtücke werden— unter Abweiſung der erhobenen Einſprachen— nach Maß⸗ gabe des§ 22 des Ortsſtraßengeſetzes und der all⸗ gemeinen Grundſätze der Stadt Mannheim über den Beizug der Eigentümer zur Tragung der Straßen⸗ koſten in dem in den Beizugsliſten feſtgeſtellten Um⸗ fang für verpflichtet erklärt. Sty.⸗Vorſt. Walther(D. Volksp.): Der Stadtver⸗ örduetennorſtand empfiehlt Ihnen die Vorlage zur Aunſthme Stv. Schenkel(D. Volksp.): Die Angrenzer be⸗ ſchweren ſich hierüber, daß die Abgabe von Straßen⸗ gelände genügen würde; nicht richtig ſei es, daß ſie noch Straßenkoſten zahlen müſſen. Die Stadt möge dieſe Ausgabe ſelbſt decken. Ich bitte daher, daß nicht wie in früheren Jahren das Beizugsverfahren geſchieht und an den Straßen nichts getan wird; es iſt eine Hauptverkehrsſtraße und dringend notwen⸗ dig, daß dieſe Straße in Bälde hergeſtellt wird, um dem nördlichen Ausgang unſeres Stadtteils endlich ein beſſeres Anſehen zu geben. Die Angrenzer der Lorſcherſtraße und des Hohen Wegs wünſchen, daß der Geldknappheit wegen das Beizugsverfahren auf einige Jahre zurückgeſtellt wird, um auch die Zah⸗ lungen, die die Stadt' verlangt, leiſten zu können. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich: Die Vorlage iſt, da das Wort nicht mehr gewünſcht wird, ange⸗ nommen. Straßenherſtellung im Gaswerk Luzenberg Stadtratsbeſchluß: Für die Herſtellung der Straße zwiſchen dem Uhren⸗ und Reglerhaus und dem Reinigerhaus im Gaswerk Luzenberg in Granitpflaſter und die Befeſtigung des Weges am Rohrlagerplatz längs des Anſchlußgeleiſes werden 30 000% aus Anlehensmitteln bewilligt. Solange vaß Anlehensmittel nicht zur Verfügung ſtehen, kann beim Vorhandenſein der erforderlichen Gelder der Aufwand auch vorſchüßlich aus der Fondskaſſe oder aus ſonſtigen bereiten Mitteln gedeckt werden. Sty.⸗V. Walther(D. Volksp.) empfiehlt die Vor⸗ lage zur Annahme, die ohne Debatte einſtimmig an⸗ genommen wird. Herſtellung des Kanals in der Mannheimer⸗ ſtraße Stadtratsbeſchluß: Für die Herſtellung des Straßenkanals in der Mannheimerſtraße vom Bäckerweg bis zur Rollbühlſtraße wird der Betrag von 47 000/ aus bereiten urſprünglich für andere Zwecke vorgeſehenen Voranſchlagsmtitteln bewilligt. Sty.⸗V. Walther(D. Volksp.) bittet um Annahme der Vorlage, was ebenfalls geſchieht. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich: Der Stadtver⸗ ordnetenvorſtand hat vorgeſchlagen, daß wir die Vorlagen Nr. 6 bis 11, welche ſämtlich Notſtands⸗ arbeiten betreffen, zuſammen behandeln. Darf ich annehmen, daß Sie damit einverſtanden ſind? Viel⸗ leicht würde es Herr Beigeordneter Löbh überneh⸗ men, eine kurze Einleitung für die geſamten Vor⸗ lagen zu geben. Notſtandsarbeilen während des Winters 1929.30 Stadtratsbeſchluß: Zur Beſchäftigung von Notſtandsarbeiten während der Winter⸗ monate 1929/30 werden mehrere Maßnahmen in Ausſicht genommen. Der Aufnahme von Darlehen aus Reichs⸗ und Landesmitteln der wertſchaffenden Arbeitsloſenfürſorge zum Zwecke der verſtärkten Förderung von Notſtandsarbeiten wird zugeſtimmt. Für die Höhe der Darlehensbeträge, die Verzinſung und Tilgung ſind die Grunbdſätze maßgebend, die von der die Darlehen vergebenden Stelle feſtgeſetzt werden. Entwäſſerung des Stadtteils Feudenheim Stadtratsbeſchuß: Um die Einleitung von Fäkalien in die Kanäle des Stadtteils Feudenheim zu ermöglichen, iſt das Feudenheimer Kanalnetz— als Notſtandsarbeit— an die Mannheimer Kana⸗ liſatton anzuſchließen. Für den Einbau der erfor⸗ derlichen Kanäle und für die Erſtellung eines Dauer⸗ pumpwerkes werden 342000 Mk. bewilligt, die aus Anlehensmitteln zu beſtreiten ſind. Der angeforderte Betrag mindert ſich inſoweit, als aus Mitteln der wertſchaffenden Arbeitsloſenfürſorge Zuſchüſſe und Darlehen gewährt werden. Solange Anlehensmittel nicht zur Verfügung ſtehen, kann beim Vorhanden⸗ ſein der erforderlichen Gelder der Aufwand auch vor⸗ ſchüßlich aus der Fondskaſſe oder aus ſonſtigen be⸗ reiten Mitteln gedeckt werden. Anlage des Herzogenriedparkes II. Bauabſchnitt Stadtrats beſchluß: Für die Fortſetzung der Arbeiten im Herzogenriedpark— als Notſtands⸗ arbeit— werden 200090 Mk. aus bereiten Mitteln zur Verfügung geſtellt. Der angeforderte Betrag mindert ſich inſoweit, als aus Mitteln der wertſchaf⸗ fenden Arbeitsloſenfürſorge Zuſchüſſe und Darlehen gewährt werden. Planierung, Beraſung und Neueinfriedigung des Geländes weſtlich des Stadions unter gleich⸗ zeitiger Verlegung des Licht⸗, Luft⸗ und Sonnenbades Stadtratsbeſchluß: Für die als Not⸗ ſtandsarbeit vorgeſehenen Arbeiten u. Einrichtungen für Planierung, Beraſung und Neueinfriedigung des Geländes weſtlich des Stadions unter gleichzeitiger Verlegung des Licht⸗, Luft⸗ und Sonnenbades wer⸗ den 289 000 Mk. bewilligt. Hiervon ſind 220 000 Mk. aus Anlehensmitteln zu decken, 19000 Mk. werden als Zuſchuß von der wertſchaffenden Arbeitskoſen⸗ fürſorge erwartet. Solange dieſe Mittel nicht zur Verfügung ſtehen, kann beim Vorhandenſein der er⸗ forderlichen Gelder der Aufwand auch vorſchüßlich aus der Fondskaſſe oder aus ſonſtigen vereiten Mit⸗ teln gedeckt werden. Der zu bewilligende Kredit min⸗ dert ſich inſoweit, als aus Mitteln der wertſchaffen⸗ den Arbeitsloſenfürſorge Darlehen gewährt werden. Erſtellung einer öffentlichen Grünanlage in der Schwetzingerſtadt Stadtratsbeſchluß: Zur Deckung der reſt⸗ lichen Koſten für die Schaffung einer öffentlichen Grünanlage in der Schwetzingerſtadt iſt in den Vor⸗ anſchlag 1930 der Betrag von 32 000 Mk einzuſtellen; zugleich wird der Vorgriff auf die Etatsmittel 1930 N inſoweit, als aus Mitteln der wertſchaffen beitsloſenfürſorge ein Zuſchuß gewährt wird. den Arbeiten ſoll ſofort begonnen werden. Erſtellung eines Markt⸗ und Kirchmeihplatzes in Feudenheim Stadtratsbeſchluß: Für die als Not⸗ ſtandsarbeit vorgeſehene Erſtellung eines Markt⸗ u. Kirchweilplatzes in Feudenheim werden aus dem Markthallenfonds 30 000 Mk. bewilligt. Der zur be⸗ willigende Kredit mindert ſich inſoweit, als aus Mit⸗ teln der wertſchaffenden Arbeitsloſenfürſorge Zu⸗ ſchüſſe gewährt werden. Beigeordneter Löb gibt eine kurze Ueberſicht über ſämtliche Vorlagen. Sty.⸗V. Hahn(Soz.]: Der Oberbürgermeiſter hat bereits darauf verwieſen, daß die Vorlagen in der Hauptſache die Mittel anfordern, um Notſtands⸗ arbeiten durchführen zu können. Wenn Sie die Rück⸗ ſeite der Vorlagen anſehen, bemerken Sie, daß es ſich um die Kanaliſation in Feudenheim, Weiter⸗ führung des Herzogenriedparkes, Ausbau des Licht⸗, Luft⸗ und Sonnenbades, Erſtellung einer Grün⸗ aulage in der Schwetzingerſtadt und die Herſtellung eines Markt⸗ und Kirchweihplatzes in Feudenheim handelt. Es ſind aber außerdem eine Reihe von Notſtandsarbeiten in dieſer Mantelvorlage enthal⸗ ten, wozu jedenfalls dem Bürgerausſchuß noch be⸗ ſondere Vorlagen zugehen werden. Im ganzen werden 1,4 Mill. angefordert und es wäre zu wün⸗ ſchen, daß die Gelder recht raſch flüſſig gemacht wer⸗ den können, damit die hier vorgeſehenen Notſtands⸗ arbeiten und die noch vorzunehmenden Notſtands⸗ arbeiten raſch ausgeführt werden können. Dadurch würden die Erwerbsloſen Gelegenheit bekommen, wieder Arbeiten zu verrichten, ſo daß dem Erwerbs⸗ loſenelend geſteuert würde. Ich empfehle die Vor⸗ lage zur Annahme. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich: Ich gebe noch bekannt, daß die Kommuniſten zu dieſen Vorlagen drei Anträge eingereicht haben und mache darauf aufmerkſam, daß dieſe Anträge eigentlich in keinem unmittelbaren, ſondern nur mittelbaren Zuſammen⸗ hang zu dieſen Vorlagen ſtehen. Der richtige Weg für dieſe Anträge iſt die Einreichung durch den Stadtverordneten⸗Vorſtand an den Stadtrat. Nach der Geſchäftsordnung darf über dieſe Ankräge hier nicht abgeſtimmt werden. 0 Stv. Irſchlinger(Dugtl.) macht auf die unhalt⸗ baren Zuſtände auf dem Clignetplatz aufmerkſam und erwägt, hier evtl. auch einen Kinderſpielplatz zu errichten Er ſchlägt vor, den Platz vielleicht als Grünanlage auszubauen, jedenfalls bittet er um Aenderung des gegenwärtigen Zuſtandes. Stv. Wilh. Thelen(Str.) betont die Notwendig⸗ keit der Schaffung von Notſtandsarbeiten zur Ver⸗ d zen Ar⸗ Mit beſſerung der ſchlimmen wirtſchaftlichen Verhältniſſe. Wir ſtimmen der Mautelvorlage zu. Er pflichtet den Ausführungen des Vorredners bezüglich des Elignetplatzes zu. Bei dem Licht⸗ und Sonnenbad iſt es fraglich, ob dieſes Projekt ein zeitlich dringen⸗ des Bedürfnis darſtellt.(Zuruf des komm. Stv. Böhler: Die„Deutſche Jugendkraft“ hat ſich hier aber ſehr gut amüſtert) Sie wird ſich hier auch weiter amüſteren.(Weiterer Zuruf des Stu. Böh⸗ ler: Aber nicht hinter der Bretterwand!) Die Der angeforderte Betrag mindert ſich„ Deutſche Jngendkraft weiß Maß zu halten und iſt Das Stadtparlament lehnt nach zweiſtündiger Aussprache den Velriebszuſchuß ab Sämtliche Notſtandsvorlagen werden einſtimmig genehmigt ſehr gut veranlagt.(Nochmaliger Zwiſchenruf des Stv. Böhler: Sie ſchlägt aber ſehr gerne über die Stränge) Mit den verfügbaren Mitteln muß natürlich außerordentlich vorſichtig umgegangen werden. Stv. Kober(Komm.): In Anbetracht der großen Arbeitsloſigkeit iſt der Betrag von 1,4 Mill. viel zu gering. Auch ſtellenloſe Angeſtellte müſſen zu den Notſtandsarbeiten herangezogen werden, ſelbſtver⸗ ſtändlich nicht zu Maurer⸗ und Erdarbeiten. Ich erinnen, bei dieſer Gelegenheit an die Aufſtellung der Wahlkartei, was von ſtädtiſchen Beamten in Heimarbeit durchgeführt wurde gegen eine Ver⸗ gütung von 25„. Für eine ſolche Arbeit hätte man nicht ſtädtiſche Beamte mit feſtem Einkommen, ſon⸗ dern erwerbsloſe Angeſtellte betrauen müſſen. Unter den üblichen demagogiſchen Ausfällen gegen die Reichs⸗„Stagts⸗ und Kommunalpolitik begründet er die von ſeiner Partei geſtellten folgenden kommuni⸗ ſtiſchen Anträge: . Im Hinblick auf die große Erwerbsloſigkeit, die ſtänbig auwöchſt, werden zur weiteren Beſchaffung von Arbeit die erforderlichen Mittel bereit geſtellt zur ſofortigen Inſtandſetzung all derjenigen Schul⸗ häuſer, deren bauliche Unterhaltung ſich im Rück⸗ ſtand befindet. 2. Durch ſtändig drohenden Entlaſſungen iſt die Arbeiterſe ſtark beunruhigt, während die Kom⸗ munen duch die weiteren Entlaſſungen noch ſtärker belaſtet werden, als dies durch die große Arbeits⸗ loſigke!! ohnehin der Fall iſt. Der Bürgerausſchuß Mannheim richtet daher an den Deutſchen Städteta⸗ das Erſuchen, bei der Reichsregierung dahin vor⸗ ſtellig zu werden, daß dieſelbe ſofort eine Notverord⸗ nung erläßt, wonach 1. Enklaſſungen verboten ſind, 2. ſofort eine Verkürzung der Arbeitszeit auf 7 Stunden durchgeführt wird bei gleichzeitigem Lohnausgleich. 5 8. Städtetag wird beauftragt, bei der Der Deutſche Reichsregierung dahin vorſtellig zu werden, daß letz⸗ tere ſofort einen Geſetzentwurf ausarbeitet über die Erhebung einer einmaligen, progreſſiv geſteigerten Vermögensabgabe von 50 000% aufwärts, deren Ertrag den Gemeinden für Zwecke vermehrter Ar⸗ beitsbeſchaffung durch verbilligten Wohnungsban überwieſen werden ſoll. 5 Kommuniſtiſche Rathausfraktion. J..: gez.: Kuß. Stv. Fritz(D. Volksp.): Die Erſtellung einer Grünanlage in der Schwetzingerſtraße begrüßt meine Fraktion und wird dieſer Vorlage zuſtimmen. Bei dieſer Gelegenheit möchte ich anheimſtellen, ob es nicht möglich wäre, die Baumanlage am Bahnhof an der Friedrichsſelder Straße wieder zu erſetzen. Seit dem Kriege iſt keine Eneuerung vorgenommen worden. Stv. Merck(D. Volksp.): Wir begrüßen die Vor⸗ lage im Intereſſe des Vorortes Feudenheim und wer⸗ den derſelben zuſtimmen. Wird doch durch die ge⸗ plante Entwäſſerung endlich erreicht, daß bei Neu⸗ bauten, nicht wie ſeither, in jedem einzelnen Falle er⸗ hebliche Aufwendungen für Erſtellung einer Abort⸗ grube notwendig wird und eine weitere Beſchmutzung des Neckarwaſſers aufhört. Allerdings wäre eine weit frühere Einbringung dieſer Vorlage wünſchenswert geweſen, wenn man bedenkt, daß in Jeudenheim innerhalb weniger Jahre weit über 400 neue Häuſer erbaut wurden, die einen privaten Aufwand für Abortgruben von ſicher⸗ lich 300 000 Mark erforderte, der nach Erſtellung der FJeudenheimer Entwäſſerung vollkommen zwecklos ausgegeben iſt und erſpart hätte werden können. Bei dieſer Gelegenheit darf ich nicht unterlaſſen, auf die Verhältniſſe der beiden Neubau⸗Viertel„Am Wallſtädter Grün und an der Ilvesheimer Straße“ in Feudenheim hinzuweiſen. Keines der beiden Viertel iſt kanaliſiert, ſodaß für jeden Neubau eine Klärgrube und ferner eine Verſickerungsgrube vor⸗ handen ſein muß. Das iſt aber nur ein ganz ſchwacher Notbehelf, denn das Abwaſſer verſickert meiſt nicht raſch genug, de Gruben laufen daher über, wodurch beſonders im Sommer nicht gerade die angenehmſten Düfte ent⸗ ſtehen, über welche die Bewohner der betreffenden Viertel mit Recht ſehr klagen. Am Wallſtadter Grün und an der Ilvesheimer Straße ſtehen bereits je etwa 25 bewohnte neue Häuſer. Die Kanaliſierung der genannten Viertel „Am Wallſtadter Grün und an der Ilvesheimer Straße“ iſt ein dringendes Bedürfnis, was von der berufenen Stelle nicht beſtritten werden kann und auch ſicherlich nicht beſtritten wird. Stv. Kraft(Soz.): Wir ſind erfreut, daß der Stadtrat uns dieſe Vorlage unterbreitet hat und be⸗ dauern nur, daß er angeſichts der koloſſalen Not uns nicht weitere Vorlagen zuführen kann. Ich möchte dem Stadtrat auch anheimgeben, nachzuprüfen, ob nicht noch mehr Arbeiten als Notſtandarbeiten auf⸗ gelegt werden können, wie z. B. die Zufahrtsſtraßen am Strandbad, deren Verbeſſerung ein Wunſch ſehr weiter Kreiſe der Mannheimer Bevölkerung dar⸗ ſtellt. Weitere Projekte ſind das Baugelände am Pfingſtberg und die Straßen bei den Rennwieſen. Bezüglich des Licht⸗, Luft⸗ und Sonnenbades hegen wir die Auffaſſung, daß dieſe Anlage für die Mann⸗ heimer Bevölkerung, die dort im Sport ihre Er⸗ holung ſucht, ein Bedürfnis darſtellt. Die beäng⸗ ſtigende Lage auf dem Arbeitsmarkt fordert gerade dazu heraus, daß ſich der Stadtrat nach weiteren Ar⸗ beitsmöglichkeiten für die Erwerbsloſen umſieht. Die Erwerbsloſenziffer, die in Mannheim auf 20 000 angeſchwollen iſt, muß auf ein Mindeſtmaß zurltck⸗ geſchraubt werden. Es iſt eine Vorliebe mancher Unternehmer, die Arbeitskräfte von auswärts her⸗ zunehmen, weil ſie glauben, daß die Organiſierung unter dieſen ländlichen Arbeitskräften nicht in dem Maße vorhanden iſt, wie bei den Einheimiſchen. Wir haben den Wunſch, daß alle die von der Stadt zu vergebenden Arbeiten nur von Unternehmern aus⸗ geführt werden, die ſich verpflichten, vorwiegend ein⸗ 5 1 n 4 Samstag, den 16. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 517 5. Seite. Nr. 588 heirmiſche Arbeitskräfte zu beſchäftigen. Der Redner richtet hierauf heftige Vorwürfe gegen die Deutſche Volkspartei, die die Zuwendungen des Reiches zur Apbeitsloſenverſicherung um weitere 100 Millionen habe kürzen wollen. Man kann das wohl verſtehen angeſichts des Wohllebens, in dem ſich dieſe Kreiſe befinden, die in der Deutſchen Volkspartei vertreten ſind.(Zuruf: So ſeht Ihr aus!) Wenn die Deutſche Volkspartei auf einer jüngſten Tagung eine Herab⸗ ſetzung der ſozialpolitiſchen Belange forderte, ſo iſt das geradezu eine Verhöhnung der über eine Million betragenden Arbeitsloſen im Reich. Man kann allerorten beobachten, daß die Deutſche Volkspartei, wie die bürgerlichen Parteien überhaupt, kein Freund einer gemeinnützigen Wirtſchaft ſind und daß ſie den Wunſch haben, daß die Erträgniſſe einzig und allein den Unternehmern zugeführt werden. Sie ver⸗ weigern der Arbeiterſchaft eine Anteilnahme an den Gewinnen, deswegen müſſen wir angeſichts der Not⸗ lage darauf drängen, daß alle vorhandenen Arbeiten in eigener Regie zur Ausführung kommen. Wir fordern, daß außer den uns heute unterbreiteten Vor⸗ lagen der Stadtrat ſein ganzes Bemühen einſetzt, um noch weitere Maßnahmen zur 2 bung der Ar⸗ beitsloſtgkeit zu treffen. Der Stadtverwaltung möch⸗ ten wir noch den Wink geben, die Reichs⸗ und die ſtagtlichen Stellen für Zuwendungen nach Mannheim geneigter zu machen. An die Adreſſe des Stadtrats richten wir weiter das Erſuchen, die Erübri⸗ gungen des Jahres 1928 dazu verwendet werden, um weitere Notſtandsarbeiten zu ſchaffen und nicht daß dieſe Erübrigungen im Voranſchlag ausbalanciert werden. Wir nehmen nicht nur dieſe Vorlage an, ſon⸗ dern werden auch jeder anderen diesbezüglichen Vor⸗ lage unſere Zuſtimmung geben. Stv. Kleine(Ztr.) begrüßt im Namen des Zen⸗ trums die Vorlage und verſpricht Annahme. Stv. Dr. Stern(Soz.) beſchäftigt ſich mit Fragen der Arbeitsloſenbezahlung. Es komme vor, daß ein⸗ zelne Meiſter auch gleichzeitig Kantinenwirte ſeien 5 einen Teil des Lohnes in Biermarken auszah⸗ en. Sty. Rob. Haas(Dem.) ſtimmt für die demokra⸗ tiſche Fraktion der Vorlage reſtlos zu.„Wenn wir eine Gemeinde ſind,“ führt der Redner aus,„müſſen wir auch eine Gemeinſchaft ſein.“ Auch der Zugangs⸗ weg zum Strandbad ſollte in Ordnung gebracht wer⸗ den. Man müſſe für recht viele Spielplätze ſorgen und Grünflächen ſchaffen. Die Umgegend beim Sta⸗ daß dion müſſe endlich hergerichtet werden. Warme Anſchaffung einer Orgel Stadtratsbeſchluß: Für den Nibelungen⸗ ſaal des Roſengartens iſt eine neue Orgel zu beſchaf⸗ fen. Von dem Geſamtaufwand mit 78 000 Mk. gehen 12 000 Mk. zu Laſten des Erneuerungsfonds, der Reſt mit 66 000 Mk. iſt vorſchüßlich aus Fondsmitteln zu entnehmen und in 7 Jahren aus Wirtſchaftsmitteln zurückzuerſetzen. Stv.⸗V. Dr. Jeſelſohn(Dem.) teilt mit, daß eine qualifizierte Mehrheit des Stadtverordnetenvorſtan⸗ des gegen die Anſchaffung der Orgel ſei, da Mann⸗ heim eine arme Stadt geworden ſei. Bei der alten Orgel müſſe man ſagen:„Einer geſchenkten Orgel guckt man nicht in die Gorgel.“ Bei der großen Ar⸗ beitsloſigkeit ſei die Anſchaffung der Orgel ein Juxus. g Stv. Dr. Thelen(Ztr.) ſteht der Vorlage wenig ſympathiſch gegenüber. Eine Reparatur der alten würde auch genügen. Das Zentrum lehne die Vor⸗ lage ab. Stv. Herzog(Komm.) lehnt die Vorlage gleich⸗ falls ab, da man ſie bei der heutigen Lage nicht ver⸗ treten könne. Stadtv. Frau Hoffmann(D. Vp.]): Meine Frak⸗ tion verkennt durchaus nicht, daß die Orgel im Nibe⸗ lungenſaal den Anforderungen verwöhnter Ohren micht mehr vollauf genügt. Aber der jetzige Augen⸗ blick, wo eine ſo große Anzahl unſerer Mitbürger um ihre Exiſtenz ringt und bitterer Not preis⸗ gegeben iſt, iſt nicht geeignet, unſer Budget mit derartigen Luxusausgaben zu belaſten, da jeder Be⸗ trag, den wir bewilligen, ſich in der Feſtſetzung der Umlage auswirken wird, um ſo mehr, da wir heute auch noch die Gelder zur Fortführung des Theater⸗ betriebs bewifligen ſollen. Wir ſind dafür, die Vor⸗ lage zurückzustellen. bis ſich die wirtſchaftliche Lage gebeſſert hat, und lehnen ſie heute ab. Stv. Irſchlinger(Dnatl.) kommt auf die Unzu⸗ Jorlführung des Stadtratsbeſchluß: 1. Der Theaterbetrieb mit den drei Spiel⸗ gattungen— Schauſpiel, Oper und Operette wird aufrecht erhalten. 2. Durch Einſparungen iſt dafür Sorge zu tragen, daß bei Erreichung einer Einnahmeſumme von 1220 000 Mark der jährliche Betriebszuſchuß von 1150 000 Mk. nicht überſchritten wird. 8. Anordnungen im Sinne von 1 und 2 können nur auf die Dauer von drei Spielzeiten, gerechnet vom September 1930 an, getroffen werden. Stv. Dreifuß(Soz.): Die wirtſchaftliche Not hat auch dazu geführt, daß ſeit 1925 der Theaterzuſchuß immer größer wurde als der Bürgerausſchuß ihn genehmigte. Aber auch die Unterſtützungsſätze haben immer größere Stei⸗ gerungen erfahren. Die Vorlage führt das auch da⸗ rauf zurück, daß die Einnahmen nicht wie im Vor⸗ anſchlag vorgeſehen, eingingen. In der Zwiſchenzelt gab es aber auch Gehalts⸗ und Lohnſteigerungen, ſo⸗ wie Erhöhung von Abfindungen uſw., was in der Vorlage nicht vorgeſehen war. Auch die bau lichen Unterhaltungskoſten ſind weſentlich geſtie⸗ gen. Sie ſollen zwar im nächſten Jahr um 45 000 Mk. vermindert werden, aber wir ſehen aus ſpäteren Vorlagen, daß für die Feuersicherheit des Theaters wieder 300 000 Mk. hinzukommen ſollen. Der Zuſchuß für das Theater, auf die Einwohner umgelegt, iſt außerordentlich hoch. Auf den Kopf der Bevölkerung kommen 7,04 Mk. für das Theater. In der Vorlage wird auch bemängelt, daß der Staatszuſchuß fehlt. In der Tat können fa die 23 000 Mark nicht als Staatszuſchuß betrachtet wer⸗ den. Bei einer Vergrößerung des Theaters weiß man auch nicht, ob das Haus immer ausverkauft ſein wird. Man hat lange beraten, wie man den Theater⸗ betrieb umgeſtalten kann, um die außerordentlich hohen Zuſchüſſe zu vermeiden. Aber man darf es hier — Worte fand er für die Errichtung des Licht⸗, Luft⸗ und Sonnenbades. Stv. Morell(Chriſtl.⸗Soz. Reichspartei) geht auf die Zahl der Arbeitsloſen ein. Der Anſtieg der Ar⸗ beitsloſen ſei ſchneller gekommen als man erwartet habe. Die Ziffer der Arbeitsloſen dürfte bereits eine Million erreicht haben. Durch die Not⸗ ſtandsarbeiten der Stadt werden ſicher viele Arbeits⸗ loſe einige Zeit Arbeit finden. Wenn die Entwicklung ſo weiter gehe, werde ein neuer Finanzzuſammen⸗ bruch kaum zu vermeiden ſein. Man könne in Mann⸗ heim mit weiteren Betriebseinſchränkungen rechnen. Die Stadtverwaltung müſſe auf die kleinen Ge⸗ ſchäftsleute Rückſicht nehmen, damit dieſe nicht auch noch der Fürſorge anheimfallen. Auch dieſer Redner ſtimmt der Vorlage zu. Sty. Frau Wagner(Komm.) drückt ihre Befriedi gung über dieſe Vorlagen aus. Das Zentrum habe in der Schwetzingerſtadt den einen Platz, den man als Grünfläche hätte ausbauen können, zur Errichtung einer Kirche beſchlagnahmt. Stv. Böhler(Komm.) geht auf die Ausführungen des Stv. Kraft(Soz.) ein. Bei der Kritiſterung des ſchlechten Zuſtandes der ſtädtiſchen Schulen ruft Stadtrat Schnell(Komm.) dazwiſchen:„70 Prozent der Schulen ſind Schweineſtälle.“ Stv. Kraft(Soz.) verteidigt ſich gegen die Angriffe der Kommugiſten. Die Auseinanderſetzung wird derart laut, daß der Oberbürgermeiſter eingreifen muß. Auch in der Folge ſtößt der Redner dauernd auf Widerſpruch bei den Kommuniſten. Die Vorlagen werden einſtimmig angenommen. Betriebserweiterungen bei den Werken Stadtratsbeſchluß: Zur Beſchaffung von Waſſermeſſern und Elektrizitätszählern, zur Exrwei⸗ terung des Waſſerrohrnetzes und des Kabelnetzes, ſo⸗ wie zur Verbeſſerung der elektriſchen Straßenbeleuch⸗ kung werden für den Reſt des Jahres 1929 und die erſte Hälfte des Jahres 1930 bewilligt: für das Waſ⸗ ſerwerk 90 000 Mk., für das Elektrizitätswerk 540 000 Mark. Der Geſamtbetrag mit 630 000 Mk. iſt aus Anlehensmitteln zu beſtreiten. Solange Anlehens⸗ mittel nicht zur Verfügung ſtehen, kann beim Vor⸗ handenſein der erforderlichen Gelder der Aufwand auch vorſchüßlich aus der Fondskaſſe oder aus ſon⸗ ſtigen bereiten Mitteln gedeckt werden. Styv.⸗V. Kaiſer(Ztr.) begründet die Vorlage und empfiehlt ſie zur Annahme. Die Vorlage wird ohne Debatte angenommen. für den Nibelungenſaal länglichkeiten der alten Orgel zu ſprechen, er bittet um Zurückſtellung der Vorlage für ſpäter. Stv. Waldecker(Soz.) iſt auf der Tribüne nicht verſtändlich. Die Vorlage wird vom Oberbürgermeiſter zu⸗ rückgezogen. Stellenerrichtung bei der Berufsfeuerwehr Stadtratsbeſchluß: Bei der Berufsfeuer⸗ wehr wird eine neue Gemeindebeamtenſtelle in Be⸗ ſoldungsgruppe 10 für einen Brand⸗(Maſchinen⸗ Ingenieur errichtet. Stv.⸗V. Dr. Jeſelſohn(Dem.) bittet um An⸗ nahme der Vorlage. Stv. Stockert(Str.): Wir ſtimmen der Vorlage zu, bitten aber, an anderer Stelle Einſparungen vor⸗ zunehmen. Stv. Schneider(Wirtſch. Vg.) frägt, ob es nicht möglich geweſen wäre, dieſe Stelle durch das Maſchi⸗ nenamt zu beſetzen. Eine weitere Stelle ſolle nicht geſchaffen werden. Deshalb mütſſe er die Schaffung einer neuen Stelle ablehnen. Stv. Schlimm(D. Volksp.): Ich möchte doch bitten, daß dieſe Stelle geſchaffen wird, da ich an Hand von Stattſtiken nachweiſen kann, daß kleinere Städte als Mannheim einen Branddirektor und noch einen Ingenieur dabei haben. Es iſt nicht allein geſagt, daß der Brandingenieur nur bei Bränden tätig iſt, er hat ſicher auch genügend Büro⸗ arbeiten zu erledigen. Ich bitte daher dieſer Vor⸗ lage zuſttmmen zu wollen. Sty. Wehner(Soz.) gibt die Zuſtimmung ſeiner Partei zu der Vorlage bekannt. Die Stelle müſſe im Hinblick auf ihre Wichtigkeit geſchaffen werden. Die Vorlage wird gegen Deutſchnationale und Wirtſchaftliche Vereinigung angenommen. Theaterbetriebs ruhig ſagen, daß kein einziges Mitglied des Aus⸗ ſchuſſes in der Lage war, wirklich praktiſche Vor⸗ ſchläge zu machen, wie man die Leiſtung des Theaters heben und den Zuſchuß herabſetzen könne. Der Red⸗ ner geht dann näher auf die ſtadträtliche Vorlage ein. Man kam zu der Ueberzeugung, daß eine Schlie⸗ ßung oder Verpachtung des Theaters nicht in Frage käme. Wenn die Bevölkerung nicht ins Theater geht, wird der Zuſchuß naturgemäß immer höher werden. Einen Satz ber Vorlage möchte ich doch herausheben:„Die Einnahmen hängen in erſter Dinie von Leiſtung und Leitung ab.“ Der Stadtverordnetenvorſtand hat die Vorlage lange und eingehend geprüft, aber auch er war nicht in der Lage, nennenswerte Vorſchläge zu machen, die tatſächlich zu großen Erſparniſſen führen könnten. Es wurde jedoch einſtimmig die Anſicht zum Ausdruck gebracht, daß der Betrieb des Theaters auf⸗ recht erhalten werden ſoll. Der Stadtver⸗ ordnetenvorſtand bittet, die Verhandlungen dahin⸗ gehend zu führen, daß eine Einigung über den Thea⸗ teretat erreicht wird, damit den Mannheimern das Theater nicht verloren geht. 5 Stv. Dr. Moekel(Ztr.): Es hat den Anſchein, als ob die Parteien abwar⸗ ten wollen, welche Stellung das Zentrum zu der Vor⸗ lage nimmt. Wir übernehmen voll und ganz die Verantwortung für unſer Verhalten, deſſen Trag ⸗ weilte wir uns bewußt find. Es herrſcht nicht allein in Mannheim eine Theaterkriſe, ſondern an allen deutſchen Theatern ſchon ſeit Jahren. Wir ha. ben ſeit Jahren einen Kampf mit den Künſtlern. Um allem die Krone aufzuſetzen, bekamen wir vor drei Wochen eine Zuſchrift, daß die Stadt von der Künſtlerſchaft verklagt worden iſt. Dieſe Stellung⸗ nahme der Künſtlerſchaft bedauern wir tief. Mit dem Kopfe kommt man nicht durch die Wand. Aus wirt⸗ ſchaftlichen Gründen iſt die Vorlage für uns un⸗ annehmbar. Wir ſind der Auffaſſung, daß in einer Zeit, wo die Not ſo ſehr an die Tür pocht, wir es nicht verantworten können, bald 2 Millionen Mk. für das Theater auszugeben. Wir würden uns einer großen Schuld teilhaftig machen, wollten wir der Vorlage zuſtimmen. Wir verlangen, daß wirklich einmal einer Kunſt der Hals gebrochen wird, die die Volksſeele vergiftet.(Widerſpruch bei den Sozial⸗ demokraten.) Ich erinnere nur an die„Verbrecher“, den„Fröhlichen Weinberg“,„Revolte im Erziehungs⸗ haus“. Dazu kam jetzt noch„Zyankali“. Das achen wir nicht mit. Wir werden dem Etat ſolange nicht zuſtimmen, bis die Stücke verſchwinden. Wir lehnen daher die Vorlage ab. Stv. Irſchlinger(Du. Volksp.): In der Preſſe wurde der Wunſch laut, daß dem Intendanten ein kaufmänniſcher Berater beigegeben wird, damit die wirtſchaftliche Seite des Theaters mehr berückſichtigt wird. Es wäre ſehr zu wünſchen, daß auch wieder frühere Stücke aufgeführt werden. Der„Pfeifer von Haardt“, der„Trompeter von Säckingen“,„Oberon,„Silvana“, der„Rattenfänger von Hameln“ wurden oft als Schmarren bezeichnet, ſind aber Stücke, die man immer gerne hört und ſieht. Erinnert ſei ferner an die„Verſchwender“, „Dorf und Stadt“,„Im weißen Rößl“(Heiterkeit und Widerſpruch). Zu den Kommuniſten gewandt: Ja, kennen Sie denn dieſe Stücke?. Neben dem Schauſpiel müßte auch die Operette mehr gepflegt werden, ſo z. B.„Das verwunſchene Schloß“, das man ſchon ſehr lange nicht mehr gehört hat. Der „Bettelſtudent“,„Oberſteiger“, Gasparone“,„Der arme Jonathan“ und der„Vogelhändler“ müßten wieder einmal gebracht werden. Die Wirtſchaftliche Vereinigung lehnt die Vor⸗ lage ab, die Deutſchnationale Volkspartei tritt jedoch für die ſtadträtliche Vorlage ein. Stv. Morell(Chriſtl.⸗Soz. R..): Schon vor zwei Jahren habe ich Mittel und Wege gezeigt, wie man das Theater hätte retten können. Meinen Ausführungen wurde aber kein Gehör ge⸗ ſchenkt. Der verlangte Theaterzuſchuß iſt eine be⸗ wußte Irreführung der Allgemeinheit und zwar des⸗ halb, weil man nicht alle Ausgaben in die Koſten⸗ aufſtellung eingerechnet hat, um den Zuſchuß nicht noch mehr zu erhöhen. Für 1930⸗31 wird der Zuſchuß eine Höhe von zwei Millionen Mark erreicht haben. Da ein ſolcher Zuſchuß für uns nicht tragbar iſt und für andere Zwecke auch beſſer verwendet wer⸗ den könnte, lehnen wir die Vorlage ab. Stv. Leuel(Deutſche Volksp.): Die Deutſche Volkspartei iſt bereit, dem jähr⸗ lichen Betriebszuſchuß von einer Million Mark zuzüglich der Leiſtungen für Rechnung der Stadt mit 500 000% zuzuſtimmen. Sie iſt der Anſicht, daß eine Verpachtung nicht ernſtlich geprüft wurde und daß unter den geſchilderten Umſtänden die Aufgabe einer Spielgattung nicht ſtattfinden kann. Sehr bedauerlich iſt es, daß die Stadt Heidelberg ein Zuſammengehen mit Mannheim abgelehnt hat. Wir wiſſen nicht, wann dieſes Unrecht wieder ein⸗ mal gut gemacht werden kann. Deshalb ſtimmen wir auch dem Punkt 1 der Vorlage zu. Obwohl wir unter den gegenwärtigen Umſtänden der Aufgabe einer Spielgattung nicht zuſtimmen kön⸗ nen, ſo ſind wir doch ganz entſchieden der Anſicht, daß in der außerordentlich ernſten Lage, in der wir uns befinden, der Zuſchuß noch weiter erhöht wird. Wir ſind auch der Auffaſſung, daß wir nicht das Recht haben, Ausgaben von 1% Millionen für das Theater zu bewilligen, wenn wir gezwungen ſind, Wünſche aus der Bürgerſchaft, die an und für ſich ganz berechtigt ſind, zur Seite zu ſtellen, weil wir die Mittel dazu nicht haben. Wir haben uns aber dazu entſchloſſen, weil wir der Anſicht ſind, daß eine Stabt wie Mannheim nicht ohne Theater fein kann. In der Bürgerſchaft herrſcht auch die Anſicht vor, daß es der gegenwärtigen Leitung des Theaters nicht gelungen iſt, ſich in die Pſyche des Pfälzers hineinzuden⸗ ken. Der Spielplan iſt deshalb weiter zurück⸗ gegangen, weil unſeren Anſchauungen und Empfin⸗ dungen nicht beſſer Rechnung getragen wurde. In einem Punkte ſtimme ich mit Kollegen Dr. Moekel gar nicht überein, und darin gebe ich dem Ober⸗ bürgermeiſter Recht, man kann nicht jedes Jahr wieder von neuem anfangen. Man muß einmal ein Programm auf Jahre hinaus haben. Obwohl die Lage ſehr ſchwer iſt, ſo hoffen wir doch, daß es beſſer wird. Deshalb ſtimmen wir auch dem erſten Punkt der Vorlage zu, während wir den zweiten ablehnen. Str. Lechleiter[Komm.]: Zum Unterhalt des Theaters ſollen alle die her⸗ angezogen werden, die es ſtändig beſuchen. Wenn Stv.⸗V. Dreifuß darauf verwieſen hat, daß auf den Kopf der Bevölkerung 7,4 4 für die Ausgaben des Theaters entfallen, ſo iſt damit zum Ausdruck ge⸗ bracht, daß es ſo nicht weiter gehen kann. Wenn die Bevölkerung ſchon ſo viel zahlen muß, ſo muß ihr auch Gelegenheit gegeben werden, an dieſer Inſtitution teilzunehmen. Das Theater muß das bringen, was die große Maſſe will. Keine alten Schmöker. Viele Stücke ſtehen mit dem Leben in keinem Zuſammenhang. Kein Menſch will mehr in das Theater hinein. Wenn Dr. Moekel weiterhin Tote auferwecken will, ſo kommt das Theater aus dem Dalles nicht heraus.„Zyankali“ iſt keine Ver⸗ giftung der Volksſeele, ſondern da wird das Leben der Volksſeele erſt recht zum Ausdruck gebracht. Warum ſind die Schauſpiele bei ſogen. Prominenten leer? Weil ſie ihre Kraft vergeuden müſſen an Dinge, die heute kein Menſch mehr verdauen kann. Die Arbefterklaſſe verlangt, daß das geboten wird, was ich ſchon geſagt habe. Die breite Maſſe zahlt das Theater.(Widerspruch.) Das ſteht aktenmäßig feſt. Der Theateretat iſt eine Vor⸗ ſpiegelung falſcher Tatſachen. Es wird geſpart, wo man ſich nicht wehren kann. Bei den Saal⸗ dienern will man ſparen. Das iſt ber richtige Spargeiſt. Das iſt nicht konſequent, wenn man den erſten Punkt der Vorlage annimmt und den zweiten ablehnt. Deshalb entſcheiden wir uns für ein Nein. Stv. Hirſchler(Soz.): Die Vorlage iſt das Ergebnis außerordentlich eingehender Verhandlungen. Auch die Begründung der Vorlage iſt ausführlich. Eine Reihe von Ge⸗ ſichtspunkten muß noch gewürdigt werden. Zunächſt handelt es ſich um ein Novum. Der Etat iſt auf 3 Jahre feſtgeſetzt. Man kann ſich poſitiv oder nega⸗ tiv auf ihn einſtellen. Die Ausgaben ſind genau präziſiert. Die Einnahmen laſſen ſich aber nicht ge⸗ nau feſtſtellen. Aus dieſem Grund iſt der Antrag der Deutſchen Volkspartei unmöglich. Wenn uns aber der Antrag vor 14 Tagen übermittelt worden wäre, hätte man dazu Stellung nehmen können. Es ſind Worte gefallen, der Etat ſei eine Entſtellung der Tatſachen, es ſei genau ſo wie in früheren Jah⸗ ren. Es liegt aber abſolut keine Vorſpiegelung fal⸗ ſcher Tatſachen vor. Ich ſtehe grundſätzlich auf dem Standpunkt des Regiebetriebes. Für eine Ver⸗ gemeinſchaftung des Theaters iſt die Frage noch nicht ſpruchreif. Str. Lechleiter erwidere ich, daß wir auch bei Schließung des Theaters eine Million Mk. Ausgaben hätten. Dem Orcheſter, das feſte An⸗ ſtellungsverträge hat, kann nicht gekündigt werden. Mit der Unterhaltung des Gebäudes belaufen ſich die Ausgaben auf über 1,6 Millionen Mark, was wir auch bei Schließung des Theaters bezahlen müßten. Das Theaterperſonal kann nicht auf die Straße geworfen werden. Einige Worte zu der künſtleriſchen Seite. Das Theater künſtleriſcher Art wird das aktuelle Zetit⸗ theater ſein. Wenn wir in der Lage wären, dies durchzuführen, könnte man auch das Theater ren⸗ tabler geſtalten. Redner erklärt dann das Einver⸗ ſtändnis ſeiner Fraktion zur ſtadträtlichen Vorlage. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich: Es ſind zwar noch 5 Redner vorgemerkt, aber geſtat⸗ ten Sie mir einige Zwiſchenbemerkungen. Es hat ja für den Oberbürgermeiſter keinen Zweck mehr, in einem Stadium einzugreifen, in dem die Fraktionen ſich auf beſtimmte Meinungen ſchon feſtgelegt haben. Ich glaube, mit meinen Ausführungen ihre feſtgelegten Meinungen kaum ändern zu können, aber ich glaube, für die Oeffentlichkeit einige Feſtſtellungen machen zu müſſen. Zwei ſtändige Wünſche ſind bei faſt allen Fraktionen immer wieder hervorgetreten, 1. es muß unter allen Umſtänden geſpart werden und 2. die Debatte darf nicht immer erſt erfolgen, wenn das kommende Spieljahr feſtgelegt iſt, ſondern ſo, daß wir noch immer eine geiviſſe Entſcheidungsfriſt haben und daß wir die Möglichkeit haben, zur kommenden Spielzeit Stellung zu netzmen. Dieſe Ueberlegung hat mich dazu veranlaßt, zuſammen mit dem Stadt⸗ rat die Theaterfrage einer ernſten Prüfung zu unter⸗ ziehen. Es iſt mir vom Stadtrat beſtätigt worden, daß noch nie ſo tief gegraben worden iſt und noch nie ſo ernſthaft die ganze Theaterfrage ſtudiert worden iſt, wie das in den letzten Monaten geſchehen iſt⸗ Es iſt nach verſchiedenen Seiten verſucht worden, das Problem anzufaſſen und unter allen Umſtänden zu erreichen, eine Erſparnis herbeizuführen. Wir haben uns nicht etwa flüchtig und kurze Zeit mit dem Pro⸗ blem befaßt und ich kann ſagen, daß ich die weſent⸗ liche Arbeit der letzten drei Monate auf das Theater verwendet habe und daß bei mir und dem Stadtrat der feſte Wille beſtand, einen Weg zu finden, Erſpar⸗ niſſe zu erreichen und ſind auch vor neutralen Vor⸗ ſchlägen nicht zurückgeſchreckt. Wir haben die Dinge im Theaterausſchuß in mehreren Sitzungen behan⸗ delt, wir haben ſie im Stadtrat behandelt und es iſt von allen Seiten mit einem großen Ernſt an die ganzen Probleme herangegangen worden. Alle wa⸗ ren der Meinung, daß ein Weg gefunden werden muß, der zu Erſparniſſen führt. Alle möglichen Ver⸗ ſuche ſind gemacht worden, die Ernſthaftigkelt der Erörterung wurde von allen Beteiligten anerkannt. Wir haben nichts beſſeres gefunden als dieſe Vorlage. Von keiner Seite iſt uns irgend ein anderer Weg ge⸗ zeigt worden, der zum Ziele führt. Es iſt wenig, was wir an Erſparniſſen augearbeitet haben, und es iſt richtig, wenn geſagt worden iſt, der Berg hat gekreiſt umd hat ein Mäuslein geboren. Wir haben aber kein beſſeres Rezept gefunden und wir müſſen uns damit begnügen, wenn wir kein künſtleriſches Inſtitut zer⸗ ſtören wollen. Die Heren von der Volkspartei haben nun in ihrer Fraktionsſitzung gemeint, einen Vor⸗ ſchlag zu finden, der noch größere Erſparniſſe ermög⸗ licht. Ich gebe zu, daß dieſer Vorſchlag gut gemeint iſt und ich würde ohne weiteres auf den Boden des Vorſchlages treten, wenn ich ihn für durchführbar hielte. Ich glaube aher, daß der Vorſchlag der Deut⸗ ſchen Volkspartei trotzdem kein annehmbares Rezept darſtellt. Er trägt zunächſt den Fehler in ſich, daß er von den Einnahmen garnicht ſpricht, daß er nur von einem Betriebszuſchuß von 1 Million spricht, ohne Rückſicht auf die Einnahmeausfälle. Das iſt etatsmäßig nicht möglich. Wir müſſen mit gewiſſen Einnahmen rechnen und auf Grund dieſer Ein⸗ nahmen ergibt ſich der Zuſchuß. Es ſcheint mir nach genauer Kenntnis der Dinge, die ich mir in den letzten drei Monaten angeeignet habe, tatſächlich un⸗ möglich zu ſein, wenn wir nicht einfach die Einnahmen heraufſetzen wollen. Wir ſind beim Theateretat an ganz zwangsläufige Leiſtungen gebunden, ſo durch Verträge, Tarife, die feſtgelegt ſind, ſo daß wir nur bei ganz wenigen Poſitionen Spielraum haben. Es iſt ja das bedauerliche, daß wir dieſen Spielraum nur bei ganz wenigen Perſonalkategorien haben. Bei der Verwaltung können wir einiges abbauen, beim techniſchen Perſonal und beim künſtleriſchen Perſonaf vielleicht einiges. Aber wenn wir zu weit gehen bei dieſen Einſparungen, können wir den heutigen Stand des Theater. der noch lange nicht ſo ſchlecht iſt wie er manchmal gemacht wird, nicht aufrecht erhalten. Wenn wir von dieſem hohen Niveau herah⸗ ſteigen, das in Mannheim an das Theater geſtellt wird, ſo wird ſich eine ganz bedeutende Einnahme⸗ verſchlechterung ergeben. Wir ſind einfach nicht frei in unſeren Handlungen und Entſchließungen. Wir haben im Stadtrat lange die Frage geprüft, ob die Abſtimmung über den volksparteilichen Antrag zu⸗ läſſig iſt. wir ſind zu der Ueberzeugung gekommen, daß er der Geſchäftsordnung nicht widerſpricht uns haben ihn deshalb zur Abſtimmung zugelaſſen. Seine Annahme würde dazu führen, daß die ganze An⸗ gelegenheit noch einmal im Stadtrat beraten werden müßte, der zu beſchließen hätte, ob ein ſolcher Antrag durchführbar iſt. Ich für meine Perſon muß das verneinen. Die Annahme des Antrages hat auch die ſehr nachteilige Wirkung, daß wir die ſchon ſetzt hin⸗ ausgeſchobenen Engagements an Künſtlern weiter hinausſchieben müſſen und daß eine erhebliche Geſah droht, daß das mühſam zuſammengeſtellte Enſemble uns auseinanderläuft. Ich muß auf dieſe Konſequen und die Verantwortung, die ſich daraus ergibt, auf merkſam machen. f Ich darf noch ein paar kurze allgemeine Bemer⸗ kungen machen. Es bürften ſich nur ganz wenige Mannheim finden, die den Mut haben, für di Schließung des Theaters ſchlechthin einzutreten un die Berantwortung für dieſe Schließung auf ſich zu nehmen. Auch wir ſtehen auf dem Standpunkt, daß i das heutige Theater nicht alles bietet, was den Zeik⸗ verhältniſſen entſprechend richtig iſt und daß man es nicht immer mit der alten Kulturtradition, wie ſi das Mannhetmer Nationaltheater darſtellt, rechtf 7TTTTCCTTTTTTTTT . Seite. Nr. 538 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 16. November 1929 tigen läßt. Auch ich bin mir klar darüber, daß das Theater heute auf einem veralteten Standpunkt ſteht... Ich bin aber auch der Meinung, daß wir deswegen nicht die Schließung des Theaters wün⸗ ſchen. Ich möchte wiederholen, daß dieſe Folgen die⸗ ſer Schließung dennoch 900 000 Mark im Jahr aus⸗ machen müßten. Dann hätten wir aber kein Theater und dennoch den Zuſchuß. Ich glaube nicht, daß wir Ans eine Schließung des Theaetrs leiſten können und daß ſie auch nur eine kleine Mehrheit der Be⸗ völkerung wünſchen könnte. Das Schwierige für die Herren in den Fraktionen iſt die Verantwortung für den Geloͤbetrag. Ich ſehe ein, daß es für ſie nicht leicht iſt, daß dieſe Verantwortung ſchwer iſt. Es iſt auch mir ſchwer, Aber wir können uns in einer Beziehung damit tröſten, daß es den meiſten Städten im Reich nicht beſſer geht, die noch unter einer ſchlechteren Finanzlage als Mannheim leiden. Wenn wir ſchließen, machen wir die Leute vom Theater brotlos, und über die kulturellen Bedeutungen des Theaters können wir vor allen Dingen nicht hinweg⸗ gehen. Es iſt ſchon ſo, daß das Theater eigentlich das Kernſtück unſeres kulturellen Lebens darſtellt. Und daß es an ſich ſchon etwas Beſchämendes iſt, daß wir im Jubiläumsjahr, aus der Not der Zeit heraus über die Schließung des Theaters raten müſ⸗ ſen. Erſt wenn wir einmal wirklich dazu kommen ſollten, daß das Theater geſchloſſen werden müßte, dann würden die Mannheimer erkennen, was ſie an dieſem Theater verloren hätten. Stv. Schneider(Wirtſchaftspartei) erklärt, daß er nur zu einer Sitzung des Theaterausſchuſſes hinzu⸗ gezogen worden ſei und ſich deshalb auf die Informa⸗ tion durch die Preſſe begnügen mußte. Eine Feſt⸗ legung auf drei Jahre können wir nicht gutheißen, ſchon mit Rückſicht auf den neuen Bürgerausſchuß im nächſten Jahre. Wir fürchten, daß der Umlagefuß ſich nicht halten laſſen wird auf der Höhe der letzten drei Jahre. In dieſer wirtſchaftlich ſchlechten Zeit können wir die Verantwortung für dieſen Zuſchuß nicht über⸗ nehmen und meine Fraktion wird deshalb die Vor⸗ Lage ablehnen. Stv. Oelenheinz(Reichspartei): Die Vorlage wird an dem bisherigen Zuſtand nichts ändern. Auch der Antrag der Volkspartei ſei unmöglich, da man nicht vorſchreiben könne, mehr darf man nicht ausgeben. Der Plan des Gemeinſchaſtstheaters ſei nach ſeiner Meinung nicht bis zum letzten verfolgt worden, denn man hätte mehr erſparen können, als es jetzt durch die Vorlage geſchehe. Wir müſſen aus dieſen Erwä⸗ gungen die Vorlage ablehnen. Stv. Dr. Wolfhard(Dem.): Das moderne Theater barf an den Tagesereigniſſen und wichtigen Proble⸗ men des Lebens nicht vorübergehen. Man kann es dem heutigen Dichter nicht verwehren, dieſe ernſten Probleme wie z. B. die Geſchlechtsnot, zu behandeln und von ernſten Zuhörern anhören zu laſſen. Und das Zentrum kann nicht ſeine Zuſtimmung zum Theater abhängig machen vom konfeſſtonellen Stand⸗ Stacdtratsbeſchluß: Der Wohnungsfür⸗ ſorgekaſſe werden aus Wirtſchaftsmitteln 550 000 Mk. zur Verfügung geſtellt. Hieraus iſt ein Betrag bis zu 500 000 Mk. der Gemeinnützigen Baugeſellſchaft 318 zinsfreies, mit 1 Proz. des urſprünglichen Dar⸗ lehensbetrages tilgbares Darlehen zur Erweiterung ihrer Siedlung für kinderreiche Familien bei der Gartenſtadt Waldhof zu gewähren. Soweit dieſer Betrag nicht benötigt wird, fließt er der Wohnungs⸗ Fürſorgekaſſe zu. Stw.⸗V. Dreifuß(Soz.) empfiehlt kurz die An⸗ mahme der Vorlage. St, Röhnert(W. Vgg.) ſtimmt der Vorlage zu. Stv. Weber(Komm.) bemängelt die bauliche Be⸗ ſchaffenheit und die Einrichtung der neuen Baracken an der Waloſtraße. Bei der Vergebung der Woh. nungen für kinderreiche Familien müßte der ſoziale Geſichtspunkt maßgebend ſein. Die Staffelung des Mietpreiſes ſei falſch. Stv. Noll(Zentr.) fordert, daß die Erübrigungen aus dem laufenden Etatsfahre, ſoweit ſie nicht zur balanzierung des nächſtjährigen Etats notwendig ſind, für den Wohnungsbau verwendet werden. Die Ein⸗ ſparung bei den künftigen Bauten dürfte unter keinen Umſtänden auf Koſten des Wohnraumes er⸗ folgen. Sty. Dr. Martin(D. Vp.) ſtimmt frohen Herzens der Vorlage zu, weil man mit Genugtuung feſtſtellen punkt, wie das auch im Reichstag in der Frage der Eheſcheldungsreform geſchehen iß Kunſt iſt immer fein ziſeliert. Wir tragen die Verantwortung für den Zuſchuß und wir würden ihn leichter tragen, wenn wir zu dem Leiter des Theater das Vertrauen haben könnten, das wir zu dem Leiter eines ſolchen Inſtituts haben müſſen. Wir billigen dem gegenwär⸗ tigen Leiter keinen längeren Vertrag zu als den erſten Künſtlern und wir hoffen, daß es dem Ober⸗ bürgermeiſter in den nächſten drei Jahren gelingt, einen Mann an die Spitze des Theaters zu bringen, dem wir das notwendige Vertrauen entgegenbringen können. Wir ſtimmen der Vorlage zu in dem Be⸗ wußtſein der ſchweren Verantwortung, die wir damit übernehmen. Aber es iſt unſer Nationaltheater, für das wir es tun. Stv. Lenel(D. Vpt.) begründet nochmals den volksparteilichen Antrag. Er iſt davon überzeugt, daß noch geſpart werden kann. Die Einnahmen kön⸗ nen noch erhöht werden, denn die Einnahmen in der Vorlage ſeien nur fiktiv und können erhöht werden. Der Intendant darf eben nicht alles ausgeben, ſon⸗ dern muß eine Reſerve bilden, falls ſeine Schätzun⸗ gen der Einnahmen nicht zutreffen. Das Theater lei⸗ det auch darunter, daß man dem Empfinden der Mannheimer Bevölkerung nicht entgegenkommt. Wir ſind überzeugt, daß ſich dieſe 150 000 Mark ein⸗ ſparen laſſen. In der heutigen Notlage müſſen wir vielleicht auch unſere Anſprüche vorübergehend, aber nur vorübergehend, herabſetzen. Aber von einer Schließung des Theaters iſt keine Rede. Wir nehmen die Verantwortung auf uns. Wir müſſen der Bür⸗ gerſchaft ſagen, wir können nicht weiter gehen. Wir können nicht plötzlich von zwei Millionen auf eine Million heruntergehen, aber es muß ſchrittweiſe ab⸗ gebaut werden. Str. Lechleiter(Komm.) polemiſtert gegen die Ausführungen des Stv. Hirſchler und unterſtreicht nochmals den ablehnenden Standpunkt der kommu⸗ niſtiſchen Fraktion. Vor der nun folgenden Abſtimmung entſpann ſich noch eine Geſchäftordnungsdebatte über die Hand⸗ habung der Abſtimmung. Die Abſtimmung über Punkt 1 der Vorlage ergab deſſen Annahme mit 67:42 Stimmen. Dagegen „ Zentrum, Wirtſchaftspartei und Kommu⸗ niſten. Der volksparteiliche Antrag, den Theaterzuſchuß auf 1 Million, zuzüglich 500 000 Mark ſtädtiſche Aus⸗ gaben, feſtzuſetzen, wurde gegen die Antragſteller ab⸗ gelehnt. Punkt 2 der Stadtratsvorlage, der den Betriebs⸗ zuſchuß auf 1150 000 Mark, zuzüglich 500 000 Mark ſtädtiſche Ausgaben feſtſetzt, wurde mit 57: 50 Stim⸗ men abgelehnt. Dafür ſtimmten nur Sozialdemo⸗ kraten und Demokraten. Mit dem gleichen Stimmenverhältnis wurde Punkt 3 der Vorlage abgelehnt. Errichtung weiterer Wohnungen für kinderreiche Familien könne, daß die Stadt Mannheim alles tue, um der Wohnungsnot zu ſteuern. Der Redner ſpricht ſich aber für Einfachwohnungen im Sinne des Büchner⸗ ſchen Wohnungsprojektes aus. Der Redner nimmt Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß man auch die private Bautätigkeit wieder neu beleben ſollte. Stv. Haas(Soz.) iſt der Anſicht, daß bei der Ein⸗ richtung der Wohnungen für kindereiche Familien von einem Luxus nicht geſprochen werden kann. Nach dem geſtrigen Anſchauungsunterricht müſſen wir aus weltanſchaulichen Gründen den Büchnertyp ablehnen. Seine Fraktion ſtimme der Vorlage zu. Sty. Dr. Oelenheinz(Volksrechtsp.) pflichtet dem Stv. Noll bei, daß an der Größe der Wohnungen unter keinen Umſtänden geſpart werden dürfe. In der darauffolgenden Abſtimmung wurde die Vorlage einſtimmig angenommen. Fußgängerſteg über das öſtliche Rheinanhafen⸗ Becken Stadtratsbeſchluß: Ueber das öſtliche Hafenbecken im Rheinauhafen iſt ein Fußgängerſteg mit einem Bauaufwand von 170 000 4 zu erſtellen, ſofern die an der Erſtellung intereſſierten privaten Unternehmungen einen Koſtenzuſchuß von 40000, leiſten. Von dem verbleibenden Bauaufwand von 130.000% ſtehen bereits 80 000/ aus für dieſen Zweck bewilligten Wirtſchaftsmitteln der Jahre 1926 und 1927 zur Verfügung. Der reſtliche Betrag von 50 000/ iſt aus bereiten Mitteln vorzulegen und durch Einſtellung von je 25 000 4 in die Wirtſchafts⸗ voranſchläge 1930 und 1931 zu decken. Sty.⸗V. Rheinnecker(Wirtſch. Vg.) empfiehlt die Annahme der Vorlage. Stv. Kleine(Ztr.) begrüßt die Vorlage. Stv. Weickert(D. Volksp.): Wir ſtimmen, da wir die mißlichen Verhältniſſe ſchon ſeit Jahren gerügt und den Steg verlangt haben, der Vorlage zu und freuen uns, daß die Induſtrie den geforderten Koſtenzuſchuß von 40 000% gibt. Sehr bedauerlich iſt es, daß weder die Reichsbahn, die an dieſem Steg ja mitintereſſtert iſt, noch die Hafendirektion, d. h. der badiſche Staat, irgendwelche Beiträge leiſtet. Aber dieſe Zurückſtellung Mannheims ſind wir all⸗ mählich gewöhnt; ſie iſt nichts Neues mehr. Für die Zukunft möchten wir darum bitten, daß nicht, wie bei dieſem Steg, eine Arbeit bereits vergeben wird, ehe der Bürgerausſchuß zugeſtimmt hat. In der darauffolgenden Abſtimmung wurde der Antrag einſtimmig angenommen. Schluß der Sitzung.45 Uhr. Stäbdliſche Nachrichten Gründung einer Ranzengarde Eine große Anzahl Getreuer konnte geſtern abend der zweite Vorſitzende der„Fröhlich Pfalz“, Herr Bornhofen, im„Großen Mayerhof“ begrüßen. Als die„närriſchen Stammrollen“ für die Einzeich⸗ nung zur Ranzengarde aufgelegt wurden, hatten ſich bald ſiebzig von den notwendigen 100 Soldaten frei⸗ willig gemeldet. Ob es nur die noble und geſchmack⸗ volle Uniform war, die als Muſterexemplar Krimi⸗ nalkommiſſar Herweck, als langjähriger Aktiver, zeigte, oder das fröhliche Programm, das allerlei luſtige Verpflichtungen für die Ranzengardiſten birgt,— jedenfalls das Eine ſcheint feſtzuſtehen: die Ranzengardiſten ſind mit Feuer und Flamme bei ihrem neuen Beruf. Sie werden alle nagelneue Uniformen bekommen, die genau nach einem im Schloßmuſeum befindlichen Gemälde ausgeführt ſind. Rot und weiß ſind die tragenden Farben. Ein Dreimaſter, in der Art, wie wir ihn vom„Alten Fritz“ kennen, wird die Kopfbedeckung bilden. Nach ſechs Wochen aktiver Dienſtzeit kann ein Ranzen⸗ gardiſt, wenn er tüchtig iſt, von ſeinen Kameraden zum Offizier gewählt werden. Alle Wochen iſt ein⸗ mal Uebungs⸗ bzw. Inſtruktionsſtunde für die Rekruten. Den Drill übernehmen außer Kriminal⸗ kommiſſar Herweck die Herren Ries und Her⸗ mann Bornhofen. Bildhauer Eugen Kreſſer hat dem Stammtiſch der Ranzengardiſten in ihrem Uebungslokal einen hölzernen Ranzengardiſten ge⸗ ſtiftet. Auf dem Zeughausplatz wird ſich an den Faſt⸗ nachts bagen ein großes Volksfeſt entwickeln, wo die Ranzengardiſten ihre Tüchtigkeit im Stimmungsmachen, wie im Ordnunghalten be⸗ weiſen ſollen. Marketenderinnen werden für die leib⸗ liche Atzung Sorge tragen. Auf einem Podium wer⸗ den Tänze aufgeführt, die Frl. Ballettmeiſterin Gre⸗ tel Ruf einſtudiert. Ueberhaupt iſt es das Beſtreben der„Fröhlich Pfalz“, den Karneval auch auf den Straßen zu beleben und durch jedermann zugäng⸗ liche Vorführungen und Beluſtigungen keinen bei⸗ ſeite zu laſſen. Vier Tage ſoll der konzentrierte pfäl⸗ ziſche Karneval dauern. Er ſoll intenſiv aber kurz ſein. Nach dem geſchäftlichen Teil und der Veröffent⸗ lichung des Winterprogramms, über das wir bereits dieſer Tage berichteten, ging man zum gemütlichen Teil über, deſſen Einzeldarbietungen von Mitglie⸗ dern der Vereinigung beſtritten wurden. Ein fröh⸗ lich, wagemutig Völklein, dieſe Fröhlich Pfälzer! —.— * * Zuſammeuſtoß. Geſtern nachmittag fuhr ein Motorradfahrer, der die rechte Straßenſeite, Ecke Werderſtraße und Auguſta⸗Anlage, nicht eingehalten hatte, mit einem Privatauto aus Koblenz zuſammen. Der Motorradfahrer erlitt einen linken Fußge⸗ lenkbruch. Der Autoführer nahm ſich des Ver⸗ letzten an. a * Armbruch. Einer jungen Frau fiel geſtern beim Ausrutſchen, infolge des naſſen Wetters, auf dem Gehweg vor G 5, der Kinderwagen um. Während das 1½ jährige Kind unverletzt blieb, hat die Frau den linken Arm gebrochen. Wo bleibt die Akuſchtik? Schun oft iß in de letſchte Johre feſchtg ſchtellt worre, daß die Konzertſäl nit mehr die Akuſchtik hawwe wie frieher. Aach heeßt's oft, daß zum Bei⸗ ſchpiel im Niwelungeſaal frieher e viel beſſere Akuſchtik geweſe ſei, als'r ſe heit hawwe däht. Weil des ſo arch viel Leit ſaache duhe, muß ſchun was wohres dran ſein. Viele Gelehrte hawwe ſich deswege aach ſchun de Kopp verbroche. Awwer keener iß bis jetzt richdig druffg'kumme, was eigent⸗ lich an der ganze Sach dran iß. En Bekannter vun mir iß jetzt allmählich am End vun ſeine Schudie unn werd wohl in negſchter Zeit e wiſſenſchaftliches Gutachte drucke loſſe. Aller Vorausſicht nooch werre des zweeundreißig Bänd gewwe mit achtzehn Nooch⸗ träg. Awwer es iß kee Indiskrezion, wenn'r heit ſchun e biſſel devun verzehlt, was in denne dicke Biecher zu leſe ſein werd. Bekanntlich duht ſich de Schall fortplanze. In alle Richtunge. Wo r nit mehr weider kann, do duht'r ſich halt breche. Alſo wenn'r an die Wänd kummt odder an die Deck odder uff de Bodde, ſo duht'r ſich breche unn rennt ſo lang im Saal rum, bis nix mehr vun ihm do iß. Wenn de Schall alſo ſich an're ſcheene Fläch breche kann, dann iß die Akuſchtik gut. Am beſchte for die Schallwelle iß's, wenn ſe ſich an Schtoffe breche unn nit an kahle Wämd. Do ſähn'r alſo ſchun, wo de Has im Peffer liege dußt. Der Schall hott ſich frieher an de große Falteröck vun'r holde Weiblichkeit gebroche. Drum war aach immer die Akuſchtick gut. Je kerzer die Röck worre ſind, je weniger hott ſich de Schall dran breche könne. Jetzt ſinn'r alſo ſozuſache uff'me Tiefſchtand, denn die Röck werre wohl nit viel kerzer mehr werre. Weil kee ſchallbrechende Schtoffe mehr do ſinn, deswege rutſche die ſcheene Schallwelle zwiſche die Seideſchtrimpfcher dorch. Schpiele ſchließlich noch Fangerles, unn die Konzert⸗ beſucher könne ſich ihr Akuſchtik zuſammenſuche. Es iß ganz ausg'ſchloſſe, daß die dinne Fießcher vun dr heitige Damewelt die Schallwelle uffange könne. Die könne bloß die Blick vun de Mannsleit uffange. Unn des duhe ſe. Dodemit iß ihr Uffgab erledigt. Schließlich hawwe ſe aach recht. Die Fließ nadierlich. Denn zweerlee Herre kann mir nit diene. Entweder fange ſe die Schallwelle uff oder fange ſe die Män⸗ nerblick uff. Die Fieß kann'r nit umbaue. Awwer die Konzertſäl. Dodenvoch werre ſich alſo in Zukunft unſere Baumeeſchter zu richte hawwe. * Naturphiloſophiſche Geſellſchaft E. V. Ein aſtrologt⸗ ſcher Vortrag mit Lichtbilder und der Aufführung„Das Theatraliſche Horoſkop“, unternimmt den Verſuch, das Horoſkop theatraliſch darzuſtellen. Wir verweiſen auf die Anzeige. Samstag, den 16. November Nationaltheater:„Die luſtigen Weiber von Winbſor“, Amfang 19.30 Uhr. f Neues Theater:„Finden Sie, daß Conſtanze ſich richtig verhält?“, Anfang 19.30 Uhr. 5 Apollotheater: Die Haller⸗Revue„Drunter und Drüber“. 0 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Atlantic“.— Schauburg: „Der ſchwarze Dominv“.— Capitol:„Alibs“.— Scala:„Der Pfaprer von Kirchfeld“.— Gloria: „Links der Jar“.— Palaſt⸗ Theater:„Blut⸗ fch ade“— Üniverſum:„Blutſchande“.— Ufa⸗ Theater:„Frau im Mond“. Sehens würdigkeiten: a Kunſthalle:(außer Montags) tägl. 10—16 Uhr; 14—16 Uhr; Sonn⸗ u. Feiertags durchgeh. v. 11—16 Uhr.— Schloßmu⸗ ſeum: Geöffnet tägl. v. 10—18 und 14—16 Uhr. Sonntags v. 11—16 Uhr durchgehend.— Schloßbücherei:—1 Uhr; 15—17 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr: Freilbag 17—10 Uhr.— Plauetarium: 15 Uhr: Be⸗ ſichtigung. Schluß des redaktionellen Teils *. K N Nenr eie 13000 Z eugolsse. Zu haben in—Sess 885 J Ssdutel 40 Pfg. Bose S0 pPrg. Als Mitfahrer Von Julius Kreis In früheren beſcheidenen Zeiten war der Beſitz eines Photoapparates das Zeichen von Wohlſtand und Bürgerglück. Ganz vornehme hatten einen ganz vornehmen Apparat mit Reißverſchluß und Klapperdeck, mit Warmwaſſerheizung und autogener Schweißung. Man verzeihe dem Laien etwaige Irr⸗ tümer in der Bezeichnung techniſcher Fineſſen. Heute iſt's mit einem Photoapparat nicht mehr getan. Wer es zu was gebracht hat, muß ein Auto haben.(Uebrigens: Auto)! Nur Diletanten, Pro⸗ vinzler der Ausdrucksform mit Röllchen am Rede⸗ ſtil ſagen„Auto“. Es heißt natürlich ſachlich, raſſig und ſmart: einen Wagen haben. Gelehrte und Forſcher— immer ein vißchen hin⸗ er der Zeit zurück teilen die Menſchen ein in Kau⸗ kaſier, Mongolen, Romanen, in oſtniſche, dinariſche und nordiſche Typen, in Kelten, Slaven Alles überholt! Die Einteilung von heute iſt: Menſchen mit und Menſchen ohne Wagen. Für uns Nicht⸗Wagenerianer wäre das Leben untragbar, wenn nicht hin und wieder von der Limouſine eines Freundes her ein bißchen Glanz auf unſer ſchäbiges Unterwelt⸗Daſein fiele. Wir dürfen mitfahren. Wie ändert ſich für uns geborene Mitfahrer das Weltbild und wie ändern wir uns in ihm, wenn Wir anmutig und ſelbſtverſtändlich in den fremden Fond geſchmiegt mit achtzylindrigem und 100pferdt⸗ gem Raſſo⸗Taſſo durch die Straßen gleiten. Der ſportlich intereſſterte Mitfahrer ſitzt natür⸗ lich vorne, neben dem Lenker. Dieſer, insbeſonders als Beiſitzer, ſingt die Vorzüge ſeines Wagens wie ein Evangelium bei jedem neuen Handgriff vor ſich bin. Der Mitfahrer feige und gefällig, reſpondiert der zweiten Stimme mit. Sehen Sie, dieſe haltung. f Fabelhaft!— Und dieſe Kuppelung. Enorm! d was ſagen Sie dazu: ich brauche die Strecke inen Gang. Unglaublich!— Und wie der Wagen auf der Straße liegt... Ausgezeichnet! Und dabei dieſe ruhige Fahrt.. Phantaſtiſch! Nichts und niemand imponiert uns Nichtfahrern ſo ſehr als ein Mann neben uns am Steuer(Volant! heißt es, du Trottel), der dieſen Wagen beherrſcht. Der ſo elegant und ſicher auf Knöpfe drückt an Hebeln zieht, an Reibern reibt und an jeder Kurve Herr über unſer Schickſal und Leben iſt. Kein Wunder, daß Mädchen und Frauen ſo einem Ritter der Straße rettungslos Minne ſchwören müſſen. Der Lenker hat uns ſchon in der erſten Viertel⸗ ſtunde eingehämmert, daß ſein Raſſo⸗Taſſo der beſte Wagen iſt.— Wir blicken mit Mitleid und Verach⸗ tung auf jede andere Marke. Unſer Lenker tunkt jeden vorüberfahrenden Wa⸗ gen in eine Lauge von Kritik und Hohn, daß wir kein Stück Pneumatik von ſo einem annähmen. Wir tun nach einiger Zeit ſo, als ob uns die Fachausdrücke und alle Funktionen unſeres Wagens in Fleiſch und Blut übergegangen wären.— Wir haben noch immer keinen Durſt, was das iſt: Kuppe⸗ kung, Vergaſer, Düſe, Zündkerze, Schaltung und die tauſend anderen Dinge. Wir wiſſen nur: Huppe, Scheibenwiſcher, Richtungszeiger.— Trotzdem ſitzen wir großartig da und wenn wir in Hachtenhofen einſteigen, werfen wir die Türe ins Schloß und ſet⸗ zen uns zurecht, als ob wir den erſten Benzwagen perſönlich konſtrutert hätten. a Wenn dann Automobiliſten untereinander reden, ſo ſitzen wir dabei, aufmerkſame Fachleute, und wenn einer etwa ſagt: Denken ſie nur, ſo einen Blödſinn: er will mit total vergaſtem Kompreſſor die Kuppelung auf Zündkerzen zurückſchalten(Ver⸗ zeihung)— dann ſchütteln wir den Kopf und ſagen: Unglaublich! Sollte aber die Rede auf„unſeren“ Raſſo⸗Taſſo kommen, dann laſſen wir ruhig die an⸗ deren, dieſe Nicht⸗Raſſo⸗Taſſo⸗Fahrer, reden. Mit deutlicher, aber höflicher Verachtung ihrer Igno⸗ ranz. Und dann zum Schluß der Debatte, ſagen wir mit ſchlichter Größe: Meine Herren, fahren Sie erſt einmal Raſſo⸗Taſſo.— 1796 Steigung ohne Schal⸗ tung. Und wie der Wagen auf der Strecke liegt. Eine hochachtungsvolle Zuſtimmung iſt uns ſicher und vielleicht fragt uns der Präſident des Auto⸗ klubs, wie wir über die neue hydrauliſche Brem⸗ ſung mit geſtaffeltem Gewinde denken. Wir heben ein wenig die Schulter, ſagen dann, nicht ſchlecht, nicht übel, aber in der gegenwärtigen Konſtruktion doch ein bißchen ſchwerfällig. Man müßte da Verſtehen Sie.. Wie ſoll ich ſagen. Raſſo⸗Taſſo iſt eben doch der Wagen, der Wir ſchwören auf ihn. Solange bis uns ein Freund in ſeinem Rupa⸗Hupa mitnimmt. Dann iſt Raſſo⸗Taſſo ein elendes Nagelkiſtchen, mit dem man nicht geſchenkt fahren möchte Im Rupa⸗Hupa müſſen Sie einmal ſitzen 4 Walter von Molo klagt Berlin, 16. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Wie die„Voſſiſche Zeitung“ mitteilt, hat der Präſident der Akademie für Dichtkunſt, Walter von Molo, in der Angelegenheit ſeiner Propa⸗ ganda für die„Grüne Poſt“ gegen nicht weniger als fünfzehn große deutſche Tageszeitungen aller Richtungen Strafantrag wegen Beleidigung geſtellt. Wir glauben nicht, daß Herr von Molo aus die⸗ ſem ſummariſchen Feldzug gegen die deutſche Preſſe viel Ehre heimbringen wird. —— O Ausſtellung Luln Wolf⸗Darmſtädter in der Galerie Buck. In der Galerie Buck(Heidelberger⸗ ſtraße) ſind zur Zeit Werke der einheimiſchen Ma⸗ lerin Lulu Wolf⸗Darmſtädter ausgeſtellt. Sämtliche Bilder(Gemälde und Aquarelle) werden zum erſten Mal in Mannheim gezeigt, darunter ein Porträt von Richard Strauß, das beim letzten Mann⸗ heimer Aufenthalt des Komponiſten nach dem Leben gemalt wurde. O Eine Schule für Foto⸗Reklame. Die Berli⸗ ner Ittenſchule, die vor drei Jahren durch den Begründer des Bauhauſes in Deſſau Prof. Itten errichtet wurde, erhält jetzt eine neue Abteilung für Foto⸗Reklamegeſtaltung und Graphik und Schrift angegliedert. Beefſteak à la Meyer In Nr. 489 unſerer Zeitung veröffentlichten wir ein Feuilleton von Hans Natonek,„Das Pan⸗ theon der Speiſekarte“. Ein Mannheimer Feinſchmecker, der zwar ſonſt in dem Ruf ſteht, ſich hauptſächlich durch Rohkoſt zu ernähren, ſendet uns zu dieſem Artikel folgende Richtigſtellung, die wir unſeren Leſern nicht vorenthalten wollen. Wir kön⸗ nen allerdings den Verdacht nicht unterdrücken, daß der Einſender unter ſeine Rohkoſt zuweilen ein recht ſaftiges Stück Fleiſch miſcht, da er ſonſt nicht ſo genau über die Geſchichte der fleiſchlichen Speiſekarte unter⸗ richtet ſein könnte! Er ſchreibt: Es ſtimmt nicht, daß Herr„à la Meyer“ in Deutſch⸗ land gänzlich unbekannt ſei. Herr Meyer, nach dem das berühmte Beefſteak benannt wurde, war ein Oberförſter im Anhaltiſchen. Ein Rieſen⸗ kerl mit einem Löwenappetit. Wenn er abends aus⸗ gehungert in ſein Stammlokal kam, dann rief er mit Stentorſtimme durchs ganze Lokal: Frau Wirtin, machen Sie mir ſchnell ein Beefſteak, aber ſo groß Wie ein deckel. Nach einigen Minuten ſtand das Rieſenbeefſteak vor Herrn Meyer. Die andern Gäſte blickten neidvoll auf Herrn Meyers Abendeſſen und beſtellten ſich gleichfalls„Beefſteak ſo groß wie ein...... deckel“. Da aber die Frau Wirtin nicht jeden Abend mehrere Male an jenen Deckel erinnert werden wollte, ſo fand man eines Abends auf der Speiſekarte„Beefſteak à la Meyer“ und das hatte jenes Maß, wie es der Oberförſter ſo unmißverſtänd⸗ lich bezeichnet hatte und wie es ſeitdem den Weg auf alle Speiſekarten gefunden hat. Allerdings ſcheint es im Laufe der Jahre ſehr viel an Umfang eingebüßt zu haben, oder waren damals die betr. Deckel wohl ſo klein wie heute die„Beefſteaks à la Meyer“ D? A. IL. Eine Singſchule in Aachen. Eine neue Sing⸗ ſchule nach dem Muſter der Augsburger Singſchule ſoll in Aachen unter Leitung von Domkapellmeiſter Rehmann gegründet werden. N N 9 Samstag, den 16. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 2 ess 0 dem Lande Jahresverſammlung des landwirtſchaftlichen Lager⸗ hauſes e. G. m. b. H. 5 R Meckesheim bei Heidelberg, 13. Nov, Die dies⸗ jährige Generalverſammlung des landwirtſchaft⸗ lichen Lagerhauſes hier war ſo zahlreich beſucht, daß der Saal des Gaſthauſes„zum Ochſen“ nicht aus⸗ reichte, um die etwa 400 Mitglieder aus Meckesheim arnd den Nachbarorten zu faſſen. Herr Geiß erſtar⸗ tete den Ge ericht für das verfloſſene Jahr und gab außerdem die Bilanz des Jahres bekannt. Aus den klaren Ausführungen war zu erkennen, daß ſich die ungünſtigen Preisverhältniſſe der landwirt⸗ igniſſe auch bei der Genoſſenſchaft rkten. Nach dem Bericht beträgt r Aktiva 310024 /, die Summe der Paſſiva 306 182 /, ſomit verbleibt ein Reinge⸗ winn von 3842 //. Die Mehreinnahmen betragen gegenüber dem 2 561 4 Der geſamte Warenbezug 1 0 gt 5872 386 500%, das ſind 65 v.., auf den Privatbezug fallen: Der geſamte Umſatz beträgt 486 000 4 und überſteigt damit den Vorjahresumſatz um 56 000 4. Bemerkenswert iſt, daß der Futtermittelumſatz in⸗ folge der ungünſtigen P eſtaltung gegenüber dem Vorjahre zurückgegangen iſt. Der Mitglieder⸗ ſtand betrug zu Beginn des Geſchäftsjahres 1025, an deſſen Eude 1001. Der Geſchäftsbericht zeigt, daß ſo⸗ wohl hinſichtlich des Geſchäftsumſanges als des Ge⸗ ſchäftsganges eine Aufwärtsentwicklung zu beob⸗ achten iſt. Der Jahresumſatz der Filialen war fol⸗ gender: Neckargemünd 46 000 /, Heidelberg 31 000, Eſchelbroun 21 000, Neidenſtein 12 000, Gauangelloch 7000, Waldhilsbach 9000, Schatthauſen 6600. Gr⸗ wähnenswert iſt der Zuwachs der Hausanteile auf den Betrag von über 200 000. Der Reingewinn verteilt ſich wie folgt: Verzinſung der Geſchäfts⸗ anteile 12 v.., Ueberweiſung an den Reſervefonds 10 v.., der Reſt wird der Betriebsrücklage gut⸗ geſchrieben. Der Ausſchluß von 68 Mitgliedern des Bezirks Wiesloch aus der Genoſſenſchaft wurde be⸗ ſchloſſen. Zur Aufwertung der Hausanteile auf 35 v. H. iſt ein Betrag vorgeſehen. Die Aufwertung ſoll ſpäter evtl. noch eine Erhöhung erfahren. Direk⸗ tor Burger erſtattete einen Ueberblick über die Preisgeſtaltung auf dem Getreidemarkt, und die Ausſichten für die Zukunft. Beim Weizen hatte ſich das durch den Reichsernährungsminiſter er⸗ laſſene Vermahlungsgeſetz dadurch ungünſtig aus⸗ gewirkt, daß ſich die Mühlen vor deſſen Inkraft⸗ treten ſtark mit Auslandsweizen eingedeckt hatten und auch die vorgeſchriebenen 30 v. H. nicht erreichten. Der Roggenpreis hat einen noch nie dageweſenen Tieſſtaumd erreicht. Die Stützungs⸗ aktion der Getreidehandelsgeſellſchaft blieb ohne Er⸗ folg, da ihre Mittel nicht ausreichten. Man plant hier ähnlich wie bei Weizen einen Vermahlungs⸗ zwang von 1015 v. H. Die größte Sorge bereitet der Gerſtenan bau. Wir haben eine Ueber⸗ produktion in dieſer Getreideart, was ſich in der Preisgeſtaltung recht ungünſtig auswirken mußte. Der Hafer gilt 46, für 100 Kg. weniger als im Vorjahre. Dieſe Entwicklung wurde dadurch herbei⸗ geführt, daß der in der Hauptſache angebaute deut⸗ ſche Gellhafer vom Ausland nur ſchwer abgenom⸗ men wird. Es wird vorgeſchlagen, in Zukunft dem Weißhafer die Aufmerkſamkeit zu ſchenken.— Den Abſchluß der Tagung bildete die Verloſung landwirtſchaftlicher Artikel. Uhrendiebſtahl in Heidelberg * Heidelberg, 15. Nov. In einem Uhrenwaren⸗ geſchäft find hier durch einen noch unbekannten Ein⸗ brecher Taſchen⸗ und Armbanduhren und Uhrketten im Geſamtwert von 4200 4 entwendet worden. 5 * Gtllingen, 13. Nov. Aus noch nicht feſtgeſtellter Urſache iſt der bekannte Landwirt und Fuhranter⸗ nehmer Pius Brecht von hier geſtorben. Brecht erhielt am Montag in einer hieſigen Wirtſchaft nach vorausgegangenem Wortwechſel durch einen Gaſt einen Schlag auf die Naſe, worauf ſich erheb⸗ liches Naſenbluten einſtellte. Brecht iſt im Verlaufe dieſer Nacht geſtor ben. e„ e e 1* f A „„ n ⏑ ⏑ n n Nr. 533 7. Seite. m. Heidelberg, 12. Nov. Von einheimiſchen Trauben iſt auf dem Heidelberger Wochenmarkt nur das Produkt der ſogen. Amerikanerrebe zu haben. Sie wird in hieſiger Gegend beſonders in Hand⸗ ſchuhsheim angepflanzt und„Hendeſe“ bringt ſie auch faſt ausſchließlich auf den Markt. Name ch die dunklen, dickbeerigen Sorten zeichnen ſich dieſes Jahr durch Wohlgeſchmack und Süße aus und werden gerne gekauft. Eigentümlich an ihnen iſt ein Aroma, das an ſchwarze Johannisbeeren erinnert. Die Tage der Amerikanerrebe, die nicht ſo empfindlich ſein ſoll gegen Froſt, ſind aber bekanntlich auch in Baden — in der Pfalz iſt ſie ſchon ſo gut wie ausgerottet- gezählt zum Leidtveſen der Winzer, die ſie bish auch ihres guten Ertrages wegen anpflanzte. Es wir ihr nachgeſagt, daß ſie keinen Edelwein liefere, und behauptet, daß ſchon der gute Ruf des deulſchen Wein⸗ baues und des deutſchen Weines ihr Verſchwinden bedinge. Dem gegenüber wird darauf verwieſen, daß dieſe Rebenſorte überhaupt nur dort gepflanzt wurde, wo nach der Erfahrung nur ein mittleres Produkt wächſt, und daß die ſog. Edellagen ſtets mit deutſchen erſt⸗ klaſſigen Reben beſetzt waren. Auch im Bezirks⸗ Obſtbauverein Heidelberg kam dieſe Frage wieder zur Erörterung. Das Verbot, die Ameri⸗ kanerrebe noch weiter anzupflanzen, gab in der Hauptverſammlung Anlaß zu einer lebhaften Debatte. Während die einen ſich für reſtloſe Ausrottung dieſer Rebenſorte zugunſten der deutſchen Edelrebe ausſprachen, ſetzten ſich andere für eine Erleichterung 1 rere en Die Stiftsmühle in Zahlungsſchwierigkeiten * Heidelberg, 15. Nov. Die im Neckartal gelegene Stiftsmühle, eine G. m. b.., befindet ſich in Zahlungsſchwierig ketten. Eine geſtern ſtattgefundene Gläubigerverſammlung hat beſchloſſen, das gerichtliche Vergleichs verfah⸗ ren zu beantragen. Rabigte Eltern Pforzheim, 15. Nov. Zu einem aufſehenerregen⸗ den Zwiſchenfall kam es geſtern mittag im Bencktſer⸗ viertel. Ein 17jähriger weiblicher Fürſorgezög⸗ ling, der aus der Anſtalt in Bretten entwichen war hielt ſich in der elterlichen Wohnung auf und ſollte durch eine Beamtin auf Grund eines Auf⸗ trages des Vormundſchaftsgerichts zurückgeholt wer⸗ den und in die Anſtalt nach Bretten zurückgebracht werden. Die Eltern des Mädchens benahmen ſich der Beamtin gegenüber ſehr rabiat. Sie verweigerten die Herausgabe und bedrohten die Beamtin tätlich mit einem Beil, ſo daß dieſe gezwungen war, einen Polizeibeamten zu ihrem Schutz herbeizurufen. Auch dieſem Beamten gegenüber wurden die Drohungen ſortgeſetzt und tätliche Angriffe verſucht. Als die Situation ernſt wurde, alarmierte der Beamte den Notruf, der alsbald erſchten und gezwungen war, gegen die ſich heftig zur Wehr ſetzende Familie mit Gewalt vorzugehen und das Mädchen zunächſt dem Bezirksamt und von dort alsbald der Anſtalt in Bretten wieder zuzuführen. Da die Eltern ſich zu Tätlichkeiten gegen die Beamten hinreißen ließen, wurden auch ſie feſtgenommen und dem Bezirksamt zugeführt. * * Villingen, 12. Nov. Die 58 Jahre alte ledige Pauline Schubnell hat ſich in ihrer Wohnung erhängt. Sie hat früher ſchon einige Male in Heilanſtalten untergebracht werden müſſen. Im Jahre 1921 verſuchte ſie ſich durch einen Sprung aus dem dritten Stockwerk zu töten. Man nimmt an, daß ſie auch jetzt wieder in einem Zuſtand geiſtiger Umnachtung gehandelt hatte. * Kadelburg(Amt Waldshut), 13. Nov. Der Land⸗ wirt Rochus Bercher ſtürzte auf der Treppe des Gaſthauſes zum Ochſen ſo unglücklich, daß er bewußt⸗ los liegen blieb. Heute morgen iſt er, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben, geſtorben. Vor einem Viertelfahr verlor er ſeine Frau durch Todesfall. Fünf unmündige Kinder find nun zu Vollwaiſen geworden. rr anerrebe der Geſetzesbeſtimmungen ein, beſonders für ſolche Gegenden, die ſich zum Anbau der Edelreben nach Klima und Bodenbeſchaffenheit nicht eignen. Die Betimmung, daß im Verlauf der nächſten ſechs Jahre eine allgemeine Ueberführung zur Edel⸗ anpflanzung ſich zu vollziehen habe, bedeute, wie aus⸗ geführt wurde, für viele Winzer eine große Härte, da ſie vielfach gleichbedeutend wäre mit dem Zwang, den Rebbau überhaupt einzuſtellen. Der Vorſitzende verſprach, die Wünſche der betreffenden Winzer an zuſtändiger Stelle zu vertreten. Ein Erfolg dürfte dieſen Bemühungen kaum be⸗ ſchieden ſein, da die ganze Frage grundſätzlich längſt entſchieden iſt. Es wird den Züchtern der Ameri⸗ kanerreben nichts übrig bleiben, als die alten Stöcke allmählich durch neue Reben, und zwar deutſche Edelreben, zu erſetzen, was innerhalb der vor⸗ geſchriebenen ſechs Jahre ohne größere Verluſte ge⸗ ſchehen kann. Der Weinſtock trägt erſt vom dritten Jahre ab. Sechs Jahre genügen alſo bei entſpre⸗ chender Einteilung, um ohne erhebliche Ertragsver⸗ luſte die Amerikanerrebe— die„Wanzentrauhe“, wie ſie in der Pfalz etwas zu draſtiſch genannt wird— zugunſten deutſcher Reben zu beſeitigen. Ob es für die betroffenen Winzer, deren es auch in Doſſenheim gibt, ſich nicht empfehlen würde, die an der pfälziſchen Haardt vielverbreitete und er⸗ 2 tragsreiche Portugieſerrebe anſtelle der ame⸗ Nächtliches Autounglück * Nenweier bei Bühl, 15. Nov. In der Donners⸗ tagnacht ereignete ſich in Neuweier ein ſchwerer Autounfall. Ein mit zwei Perſonen beſetztes Auto geriet in ziemlich raſcher Fahrt von der Straße ab in den Bach. Der Chauffeur erlitt einen doppelten Beckenbruch, auch der andere Mitfahrer trug ſchwere Verletzungen davon. Beide wurden durch die Sani⸗ täter in das Städt. Krankenhaus nach Baden⸗ Baden überführt. Der Wagen iſt ſtark beſchädigt. * sch. Hockenheim, 14. Nov. Im hieſigen neuerſtell⸗ ten„Filmpalaſt“, fand erſtmalig für die oberen Klaſſen der hieſigen Volksſchule eine Filmvorführung ſtatt, bei der neben der Wochenſchau und einem Kul⸗ turfilm über die Korlgewinnung, als Hauptfilm der für die Jugend freigegebene afrikaniſche Kulturfilm „Po ri“, vorgeführt wurde, der bei der Schuljugend eine dankbare Zuſchauerſchaft fand. Der Film ge⸗ währte einen wirkungsvollen und wiſſensfördernden Anſchauungsunterricht.— Die hieſige Ortsgruppe des Odenwaldklubs beteiligte ſich an der ſchon im vorigen Jahre beſchloſſenen Stern wanderung der Ortsgruppen des ſüdweſtlichen und ſüdlichen Teils des Klubgebiets, die in Malſch ihr Ende er⸗ reichte. Gemeinſam mit den Teilnehmern aus Schwetzingen und Neulußheim wanderte die hieſige Ortsgruppe mit Muſik über Walldorf und Malſchen⸗ berg nach den Letzenberg, wo ein Zuſammentreffen mit den Ortsgruppen von Bruchfal, Wiesloch, Hei⸗ delberg, Sinsheim, Bammental und der Optsgruppe Malſch, ſtattfand. Die Vorbereitungen hatte die Malſcher Ortsgruppe getroffen. Dank ihrer guten Leitung konnten die Teilnehmer einige recht gemüt⸗ liche Stunden verleben. sch. Hockenheim, 14. Nov. In dem an der Wald⸗ ſtraße gelegenen Baublock, der Baugenoſſenſchaft „Selbſthilfe“ gehörig, wurden heute in einem der Vollendung entgegengehenden Haufe die Gaslei⸗ tungen gelegt. Dabei war ſcheinbar in einem Raum die Leitung nicht ganz dicht. Der ganze Raum füllte ſich mit Gas, ohne daß es bemerkt worden war. Als nun ein Arbeiter die Leitung auf ihre Dichte prüfen wollte, explodierte das Gas mit einer ſtarken Detonation. Stichflammen ſchlugen aus dem Zimmer heraus, während gleichzeitig Steine und Stück von der Decke herabpraſſelten. Einige Kinder, die in der Nähe waren, wurden in Mitleidenſchaft gezogen. Einem Buben brannte das Kopfhaar völlig ab, ohne daß er jedoch weiteren Schaden nahm. Zum Glück hatte die Exploſion für keinen der Beteiligten nachteilige Folgen. Nachbargebiete Politiſche Verſammlungen ſind der Beſatzung zu melden * Ludwigshafen, 15. Nov. Zur Behebung von Zweifeln wird von behördlicher Seite darauf hin⸗ gewieſen, daß politiſche Verſammlungen bei der Be⸗ ſatzungsbehörde anzumelden ſind. Aus Anlaß der bevorſtehenden Stadtratswahlen geſtattet die Rhein⸗ lan dkommiſſion ausnahmsweiſe eine 24ſtündige vor⸗ herige Anmeldungsfriſt. Selbſthilfe der Gerſtenbauern 4 Landau, 15. Nov. Wie der„Land. Anz.“ berich⸗ tet, hat die Braugerſtengenoſſenſchaft Böbingen ein⸗ ſtimmig beſchloſſen, nur noch von der Bra ueret Bier zu trinken, die ſich für Qualitätsgerſte inte reſſiere, die von der heimiſchen Landwirtſchaft ge⸗ pflanzt wird. Die Gerſtenbauern ſind Verhand⸗ lungen mit einer badiſchen Brauerei wegen einer Flaſchenbierniederlage eingegangen, wenn ſich die Wirte nicht entſchließen, von dieſer Brauerei, die Braugerſte abnehme, Bier zu beziehen. Entlaſſungen bei J. G. Farben * Frankfurt a.., 15. Nov. Auf einer Konferenz der Betriebsräte der J. G. Farbeninduſtrie Frank⸗ furt a. M. wurde mitgeteilt, daß die Geſamtzahl der Entlaſſenen 1345 000 Perſonen betrage. * Der am 9. November an⸗ läßlich der Gefallenen⸗Ehrung am Gefallenen⸗Denk⸗ mal niedergelegte Kranz mit S der national⸗ ſozialiſtiſchen Partei iſt ſeit voriger Nacht ſpurlos verſchwunden. Es wird vermutet, daß der Kranz von poltiſchen Gegnern entwendet worden iſt. * Edenkoben, 14. Nov. Schluß des redaktionellen Teils „. 2 84% 7 Geſchäftliche Mitteilungen * Kupfermann, das große Möbel⸗Kaufhans, eröffnet heute nachmittag ein neues Zwelggeſchäft in Zud⸗ wigshafen in der Ludwigsſtraße 40. Dieſe Neueröff⸗ nung trotz ſchwieriger Wirtſchaftslage gibt wieder Zeugnis von dem vorbildlich aktiven Unternehmungsgeiſt der 1908 gegründeten Firma. Das Prinzip der Höchſtleiſtung durch Höchſtumſatz machte das Unternehmen in verhältnismäßig kurzer Zeit zu einem der mitführenden Möbel⸗Kaufhäuſer Sübdeutſchlands. Schluß des redaktionellen Teils 85 f Warum ein Huſten gefährlich iſt Wie man einen Sirup 7 0 8 der raſche Linderung afft. Viele ſchwere Krankheiten würden vermieden, wenn leichte Huſten und Erkältungen nicht vernach⸗ läſſigt würden. Ein Huſten rührt von der Entzün⸗ dung dex Schleimhaut des Bronchialweges her, und wenn er bald im Anfang behandelt wird, kaun er leicht geheilt werden. Wird er aber vernachläſſigt, ſo kann er ſich nach den Lungen verbreiten und ernſte Erkrankungen nach ſich ziehen. Hüten Sie ſich des⸗ halb vor dem einfachen Huſten und halten Sie ihn in ſeiner Entwicklung auf, indem Sie einen ein⸗ fachen, leicht herſtellbaren Huſtenſirup gebrauchen. Dieſer wird auf die fokgende Weiſe zubereitet: 250 Gramm Zucker werden in einem Viertel Liter ko⸗ chendem Waſſer aufgelöſt, und dann fügt man 60 Gramm Anſy(öreifachen Extrakt) hinzu, den man in jeder Apotheke erhalten kann. Nehmen Sie einen oder zwei Kaffeelöffel drei⸗ oder viermal den Tag ein. Die Wirkung iſt eine ſofortige, den Auſy ent⸗ hält wichtige Oele und Extrakte, deren lindernde Dünſte das ganze Bronchialſyſtem durchdringen, die gefährlichen Keime zerſtören, den Schleim löſen und die entzündeten Schleimhäute heilen. Dieſes vor⸗ treffliche Hausmittel ſollte ſich in jedem Heim befin⸗ den; denn es iſt von gleicher Wirkung bei Jungen und Alten und ſeines angenehmen Geſchmacks we⸗ gen bei den Kindern ſehr beliebt. DB 9 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Spoct und Bermiſchte: Willy Müller— Handelsteil: Kart Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— ie und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jako ande, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung * — 2 * G. m. b.., Manndeim. R 1, 46 ganz friſch und ſehr wohl ſchmeckend. Die Ziga- rette ie 8 Prozent länger hals bisher, daher ſparſlam im Verbrauch. Die zweek⸗ aleige und geſchmack⸗ volle Packung bewahrt die Feinheit des Aromas unſerer Kolibriæ zu 5 Pl. 8. Seite. Nr. 533 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 16. November 1929 Hygiene der weiblic en Kleidung Vortrag im Mannheimer Hausfrauenbund Die frauliche Kleidung iſt heute wieder Gegen⸗ ſtand größerer Diskuſſionen geworden. Das drohende lange Kleid hat ſie heraufbeſchworen. Kleidung(der Frau, wie des Mannes) ſoll aber nicht nur ſchön und äſthetiſch ſein, ſie ſoll auch prak⸗ tiſch und hygteniſch ſein. Aufzuklären über die letz⸗ tere, der erſten gleich wichtigen Seite der Frauen⸗ kleidung iſt mit Sache des Arztes und ſo muß man dem Mannheimer Hausfrauenbund Dank wiſſen, daß er Frauenarzt Dr. Lämmle zum Redner beſtellt hatte. Dr. Lämmle ſprach als Arzt. Nicht als Kritiker über Modeanſichten und Modeſchöpfungen. Der kommende Winter wolle eine Mode einführen, die zum Altertum zurückführt. Der wiederkeh⸗ rende lange Rock ſei das unhygieniſchſte Kleidungsſtück, das zu denken ſei. Das Staubauf⸗ wirbeln ſei mit ihm unlösbar verbunden. Der allzu⸗ kurze Rock, meiſt verbunden mit dünnen Strümpfen, ſet allerdings gleichfalls zu verwerfen. Viele Unter⸗ leibserkrankungen, deren erſte Urſache eine Erkäl⸗ tung war, ſind auf dieſe Torheit zurückzuführen. Die Frau iſt nicht nur ſich, der heutigen Gene⸗ ration verantwortlich, ſondern auch der kommenden. Der Wille zum langen Rock iſt eine Reaktion der Dame auf den Girltyp. Verſchwunden ſind die Reformkleider, die ſackähnliche Gebilde waren. Damit ſind leider manche Ideen, die den Reformkleidern zugrunde lagen, mitverſchwunden. Dabei ſteht nichts im Wege, die Reformkleider geſchmackvoll und wirkſam zu ge⸗ ſtalten. Zwei Kardinalpunkte kennt Dr. Lämmle. Die Kleidung für den geſunden Körper und die Kleidung für den kranken Körper. Mag bei dem kranken und irgendwie und irgendwo mißgeſtalteten Gerichtszeitung Den 80 jährigen Vater ins Irrenhaus gebracht Am 14. November begann vor dem Erweiterten Schöffengericht Potsdam der Prozeß gegen die beiden Töchter des 80jährigen Oberamtmannes a. D. Steinbroth aus Werder wegen Freiheitsberau⸗ bung. Die beiden Angeklagten, Frau Kaspohl und Frau Kleiſinger, hatten mit Hilfe eines ärztlichen Atteſtes die Ueberführung ihres Vaters in eine Irrenanſtalt veranlaßt, da er nach ihren Behauptungen ſie ſeit Jahren maßlos gequält habe, hochgradig erregt ſei und aus geringfügigen Anläſſen zu Gewalthandlungen ſchreite. Die unmittelbare Urſache für die Unterbringung in einer Anſtalt ſei ein Selbſtmordverſuch des alten Mannes geweſen. Frau Kaspohl mußte zugeben, daß ihr Mann ſchon ſeit Jahren die Ent⸗ mündigung ihres Vaters betreibe. Der Hausarzt des Oberamtmannes ſagte aus, daß von Geiſtes⸗ verwirrung keine Rede ſein könne. Auf ſein Ein⸗ greifen hin ſei Steinbroth aus der Anſtalt ſofort wieder entlaſſen worden. Das Gericht verurteilte Frau Kleiſinger zu einem Monat Gefängnis. Ihre Schweſter, Frau Kaspohl, wurde freigeſprochen. In der Begründung des Ur⸗ teils wurde betont, daß der alte Steinbarth einen hervorragend klaren Eindruck gemacht habe und des⸗ halb keine Geiſteskrankheit vorliege. ** 8 Berufung eingelegt. Gegen das Urteil des vor einigen Tagen vom Schwurgericht Mainz zu fünf Jahren Gefängnis Verurteilten, der ſeine Ge⸗ liebte in den Rhein geworfen und wegen Mor⸗ des angeklagt war, hat der Staatsanwalt beim Reichsgericht Reviſſon eingelegt, da nach ſeiner Anſicht die Annahme von Totſchlag nicht zu Recht be⸗ ſtehe und Mord auch weiterhin angenommen wer⸗ den muß. 8 Wechſel gefälſcht. Vor dem Schöffengericht Frankenthal hatte ſich der frühere Weinhändler Jakob Mayer aus Weiſenheim a. S. wegen zu An⸗ fang d. Is. begangenen Wechſelfälſchung zu verant⸗ worten. Nach längerer Beratung ſprach das Gericht eine Gefängnisſtrafe von zwei Jahren zwei Monaten aus. M. iſt wegen Weinfälſchung ver- ſchiedentlich vorbeſtraft. Körper ein Verhängen notwendig ſein, für den ge⸗ ſunden, ſchönen Körper trifft das nicht zu. Hier entſcheidet allein Anſtand und Sitte. Für Unterkleidung wünſcht Dr. Lämmle den Wegfall der vielerlei Unterkleidung. An ihre Stelle ſoll die Schlupfhoſe treten, ein Wort, das früher nicht auszuſprechen war, geſchweige denn konnte man öffentlich fü dieſes hygieniſche und praktiſche Kleidungsſtück eintreten. Selbſt das längſt in den Orkus entſchwunden geglaubte Korſett drohe wieder aufzuerſtehen. Gegen ſeine Unſinnig⸗ keit glaubt es nicht mehr viel Worte und Aufklä⸗ rung. Der Wunſch der Frauen, ſchlanker zu er⸗ ſcheinen, als ſie ſind— ſo verſtändlich er im Einzel⸗ falle ſei— dürfe ſich nie zu ſolchen Zwangsjacken verleiten laſſen, die erſt recht Verkrüppelungen und Organſtörungen hervorrufen. Auch das Schuhwerk verdient ſeine Wahl vom hygieniſchen Geſichtspunkt aus. Immer noch wird der Fehler gemacht, die Schuhe zu klein und zu eng zu kaufen. Die Frau treibt damit eine„gewerbsmäßige Verhunzung ihrer Füße“. Wie mit den Reformklei⸗ dern iſt es aber auch beim Entſtehen der ſogen. Reformſchuhe gegangen. Ste waren durchaus nicht formvollendet, doch iſt es heute der Induſtrie ge⸗ lüngen, wie bei den Reformkleidern geſchmackvolle Modelle zu finden, die jedem Fuß paſſen und ihn zur vollen Geltung kommen laſſen. Zahlreiche gute Lichtbilder erläuterten den klaren Vortrag. Sie ſtellten die Mode von den 70er Jah⸗ ren bis in die Neuzeit dar. Wie viel freier und wie⸗ viel ſchöner unſere Mode geworden iſt, wurden hier im Vergleich beſonders deutlich. Die in großer An⸗ zahl anweſenden Frauen dankten herzlich. Den Dank der Verſammlung unterſtrich auch die Ver⸗ ſammlungsleiterin, Frau Walli. m- RN r———— Ein gefährlicher Wilderer Vor einiger Zeit war das Gerücht verbreitet, daß der Maurer Karl Küpper aus Oberſeemen auf dem Sterbebett das Geſtändnis gemacht hat, einen vor Jahren im Walde tot aufgefundenen Förſter er⸗ ſchoſſen zu haben. Dieſe Nachricht traf nicht zu, viel⸗ mehr hatte ſich Küpper jetzt vor dem Erweiterten Schöffengericht Hanau a. M. wegen Wilderns erneut zu verantworten, nachdem er bereits 1925 in Gießen wegen gewerbsmäßigen Wilderns und Widerſtandes zu zwei Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt worden war. Im vergangenen Sommer trieb er ſich in den Wäldern des Kreiſes Geldhauſen herum, erlegte einen Bock nach dem an⸗ dern, nahm die Geweihe und die beſten Fleiſchſtücke an ſich und hatte nur noch das Streben, einen Hirſch zu erlegen. Am 25. Juli wurde K. im Walde bei Weihers unſchädlich gemacht. Er war gerade wie⸗ derum einem Bock nachgegangen und wurde von einem Förſter in dem Augenblick, als er zum Schuß anſetzen wollte, angerufen. Der Angeklagte drehte ſich ſchnell herum und legte auf den Förſter an. In dieſem Augenblick feuerte aber der Förſter auf den Wilderer einen Schuß ab, der dieſen kampfunfähig machte. Der Staatsanwalt beantragte gegen den 27 Jahre alten Angeklagten wegen gewerbsmäßigen Wilderns, unbefugten Waffenbeſitzes und Wider⸗ ſtandes drei Jahre Gefängnis. Das Gericht erkannte auf 1 Jahr 9 Monate Gefängnis. * § Verurteilung eines Schwindlers. Vor dem Ein⸗ zelrichter des Amtsgerichts Kehl ſtand der ledige Kaufmann W. Schmidt aus Legelshurſt unter der Anklage, daß er unter der Vorausſetzung des Be⸗ truges im wiederholten Rückfall die Deutſche Beklei⸗ dungsgeſellſchaft m. b. H. in Karlsruhe zur kredit⸗ weiſen Lieferung eines Herrenanzuges und eines Herrenmantels im Werte von zuſammen 236 Mark veranlaßte, ohne dieſe Gegenſtände bezahlen zu kön⸗ nen. Der Angeklagte hatte weiter einen Fragebogen der Lieferfirma bewußt unwahr dahin ausgefüllt, daß er bei einem angeblichen Mittelbadiſchen Nach⸗ richtendienſt in Kehl beſchäftigt ſei und daß ſeine Eltern ſich für die Schuld verbürgen wür⸗ den. Die Abſicht des Betruges wurde vom Angeklag⸗ ten beſtritten, Der Staatsanwalt beantragte eine Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten, das Gericht ver⸗ urteilte ihn zu vier Monaten Gefängnis und Tra⸗ gung der Koſten des Verfahrens. Dbaiukk n N Ueberall Meiſterſchaftskämpfe Das Sportprogramm des Sonntags iſt charakteriſtiſch für die Jahreszeit. Bis auf dbe Ballſpiele ſind alle Frei⸗ luftſports verſchwunden, aber es iſt auch noch nicht winter⸗ lich genug zum Winterſport. Die Raſenſpiele beherrſchen die Situation. Im Fußball Handball, Rugby und Hockey feſſeln allenthalben die Meiſterſchaftsbämpfe, die hier und da bereits entſcheidenden Chavakter haben. Daneben gibt es dann auch noch einige Hallenveranſtaltungen im Schwimmen, Tennis, Radſport und Turnen. Im Fußball ſind oöͤie Meiſterſchaftsſpiele in Süddeutſch⸗ land bereits ſo weit gefördert, daß ſchon in wenigen Wochen die Gruppenmeiſter, Troſtrundenteilnehmer und Abſtiegs kandidaten genannt werden können. Jeder Spiel⸗ tag bringt jetzt wichtige Entſcheidungen. Auch von den Spielen des 17. November ſind weſentliche Klärungen zu erwarten. In der Gruppe Rhein ſpielen: Sp.⸗VBg. Sandhofen— Bf. Neckarau BfR. Mannheim— SV. Waldhof Sp.⸗Vg. Mundenheim— Phönix Lundwigshafen 8 Mannheim— Fg. Rohrbach Spiele von wichtiger Bedeutung für den Rheinbezirk, ſie können teilweiſe ſchon eine gewiſſe Klärung bringen. Neckarau muß das Spiel gegen Sandhofen ge⸗ winnen, wenn es gegenüber Waldhof den knappen Vor⸗ ſprung behaupten will. Das Vorſpiel verlor Sandhofen in Neckarau nur ganz knapp mit:4. Diesmal auf eigenem Platz wird Sandhofen alle Anſtrengungen machen, um zu weiterem Punktgewinn zu kommen, der ihm vielleicht noch Ausſichten auf den 3. Platz geben könnte. Trotz des eige⸗ nen Platzes wird es den Sandhöfern kaum gelingen, die ſpielerfahrenen Neckarauer zu ſchlagen. Ein knapper Sieg für Neckarau oder ein Unentſchieden wird vorausſichtlich zu erwarten ſein. Waldhof ſpielt auf dem VfR. ⸗ Platz gegen den Platzbeſitzer. Im erſten Spiel, das unge⸗ mein hart ausgetragen wurde, unterlag Waldhof durch großes Pech mit:2 Toren. Bit. iſt ſeither nicht beſſer geworden, nur die Energie der jungen Mannſchaft bleibt die gleiche. Am letzten Sonntag verlor VfR. in Sand⸗ hofen unverdient. Wenn die Mannſchaft noch den 3. Platz in der Tabelle belegen will, darf ſie kein Spiel mehr ver⸗ lieren. Gerade gegen gute Gegner zeigte. VfR. auch immer eine gute Leiſtung, die ſchon manche Ueberraſchung zu⸗ ſtande brachte. Ob es aber am Sonntag zu einem Sieg reicht, erſcheint fraglich, man muß eher mit einem knappen Sßeg von Waldhof oder einem glücklichen Unentſchieden rechnen. Mundenheim empfängt Phönix Lud ⸗ wigshafen. Phönix konnte im Vorſpiel überlegen:0 gewinnen. Wie ſchwer Siege in Mundenheim ſind, mußte erſt am vergangenen Sonntag Waldhof erfahren, das mit viel Glück mit 21 die beiden Punkte retten konnte. Phönix muß vor Ueberraſchungen auf der Hut ſein. Der Ausgang diefes Spieles iſt durchaus offen. 08 Mannheim, das ſ. Zt. von Rohr bach überraſchend 15 beſiegt wurde, hat am Sonntag Gelegenheit, an Rohrbach Revanche zu nehmen. Bei 08 geht es um den Abſtieg; ſollte Rohrbach gewinnen, wäre die Lage von(8 ſehr ernſt. Nach den Leiſtungen der letzten Spiele muß 08 gegen Rohrbach klar gewinnen. Handball Für den Sonntag ſind folgende Begegnungen angeſetzt: Abteilung 1: Spielvereinigung 07— MC. Phönix; Fußballverein Frankenthal— Mannheimer TG.; Ludwigs⸗ hafener.⸗Geſ. 03— Mỹ C. 08. Abteilung 2: Polizei — Neulußheim. Das wichtigſte Treffen Pfalz— VfR. wurde auf den 24. November verlegt. MG. muß nach Frankenthal und wird ſich ganz gewaltig anſtrengen müſſen, um ſeine Ausſichten auf die Meiſterſchaft weiter zu befeſtigen. Ob ein Sieg gelingt, iſt mehr als fraglich, denn Frankenthal hat auf ſeinem eigenen Gelände noch keine Niederlage erlitten und wird gegen MG. alles verſuchen, um den Ruhm weiter für ſich in Anſpruch zu nehmen. Der Ausgang dieſes Treffens iſt für beide Mannſchafben von großer Bedeutung, bei der MTG. handelt es ſich um die Meiſterſchaft und bei Frankenthal um den Abſtieg. Von gleicher Bedeutung iſt das Spiel auf dem 03 ⸗ Platz zwi⸗ ſchen dem Placzheſitzer und 08 Mannheim. Auch hier iſt die gleiche Lage, 08 Meiſterſchaftsanwärter und 03 Ab⸗ ſtiegskandidat. Fc. 08 dürfte auf Grund ſeiner beſſeren Verteidigung einen kleinen Vorteil haben, die gegenſeitigen Stürmerveihen werden ſich wohl die Waage halten. Auch in öiſem Spiele iſt der Ausgang mehr als fpaglich. 07 Mannheim empfängt Phöwix und dürfte kaum zu Punktgewinn kommen. Ein Sieg von Phönix iſt ſicher. In der Abteilung 2 findet nur ein Spiel ſtatt: Po⸗ lizei⸗Sportvere in— Neulußheim, das die Poliziſten für ſich entſcheiden werden. LF. Pfalz trägt in Kaiſerslautern gegen den Fußball⸗Verein Kaiſerslautern ein Pripatſpiel aus. In der A⸗Klaſſe finden folgende Spiele ſtatt: ASV. Ludwioshafen— Vf. Neuſtadt;: Vf. Neckavau— FSV. 1897 Frankenthal; FV. Sneyer— Poſt⸗ ſpaotverein. Das wichtiaſte Spiel iſt das zwiſchen Neckarau umd Fvambentboal. Wer bier Sieger wird iſt ungewiß. Bei den andern ſollten ſich AS V. und Poſtſnortverein behaupten könen. Bei den Damen treffen ſich Phönix und Sportfr. Landau. Hter dürfte Landau beide Punkte mit nach Haufe nehmen. Hockey Neben zahlreichen intereſſanten Freundſchaftsſpieken zwiſchen den Vereinen gibt es auch diesmal ein Privatſplel zwiſchen zwei Verbänden: Nor d⸗ und Weſtdeutſch⸗ land meſſen ſich in Hamburg. Rugby Auch im Rugby neigen ſich die Meiſterſchafts⸗ ſpiele in den fücdeutſchen Kretſen dem Abſchluß zu. Zwei Kreismeiſter ſind in DSV. München(Bayernkreis] und Pforzheimer RC.(Südkreis) bereits ermittelt. In her Sport am Sonntag den beiden anderen Kreiſen wird es allerdings noch eine Reihe von Kämpfen geben, ehe der Meiſter genannt wer⸗ den kann. Am Sonntag ſpielen in dieſen Kreiſen: Main⸗ kreis: Eintracht Frankfurt— BSC. Offenbach; Blau⸗ Weiß Frankfurt— Aſchaffenburg; Offenbacher RB. 74— SC. 80 Frantfurt; Kreis Heidelberg: Heidel⸗ berer R.— TV. 46; SC. Neuenheim— Rudergeſellſchaft Heidelberg. In der Reichshauptſtadt zeigen ſich die Rugby⸗ clubs in der letzten Zeit ſehr unternehmungsluſtig, dies⸗ mal gibt es rumäniſchen Beſuch. Der Berliner RC. ſpielt gegen Stade Club Roumain Bukareſt.— In Barcelona kommt es zum Länderſpiel Spanien— Frankreich Schwimmen ſchwimmfeſten des Sonntags inter⸗ eſſiert das von 2 ia Poſeidon Stettin am ſtärk⸗ ſten, da hier Ete Rademacher zum erſtenmale nach ſeiner ſchweren Erkrankung wieder am Start ſein wird. Tennis Zu einem Zuſammentreffen deutſcher und franzöſiſcher Spitzenſpieler kommt es am Samsbag und Sonntag bei dem nom Düſſeldorfer Rochus⸗Club durgcheführten Hallen⸗ Tenniskampf Berlin— Paris. Die Franzoſen erſcheinen mit Borotra, Bouſſus, de Buzelet, Glaſſer und Alain Gerbault, während auf deutſcher Seite wahrſcheinlich Prenn, Moldenhauer, Froitzheim, von Kehrling und Klein⸗ ſchroth antreten werden. Alſo ein Ereignis, das in der ganzen Tenniswelt Aufmerkſamkeit finden wird./ Däne ⸗ mark und Schweden tragen in Kopenhagen einen Hallentenniskampf aus. Winterſport Im Berliner Sportpulaſt iſt ſofort nach Abſchluß des Sechstagepennens die Radrennbachn abgebrochen worden. Dafür wurde die Eisarena eingebaut. Ihre Saifſon⸗ Eröffnung ſoll am Sonntagabend mit einigen Eis⸗ hockeylämpfen vorgenommen werden. Radſport Auf den deutſchen Bahnen herrſcht am Sonntag Ruhe. Nur in Breslau gibt es mit Amateurrennen einige Ab⸗ wechſlung. Um ſo lebhafter iſt der Bebrieb auf den aus⸗ ländiſchen Bahnen. U. a. intereſſiert uns die Veranſtal⸗ tung der Pari Winterbahn, da hier in Dauer⸗ rennen hinter kleine otoven auch der deutſche Meiſter Walter Sawall an den Start geht. Pferdeſport Die deutſche Galopprenn⸗Saiſon ſteht vor dem Abſchluß. Am Sonntag gibt es noch einmal Rennen in Düfſeldorf. Deutſche Skimeiſterſchaft Ausbau der Sprungſchanze in Oberſtdorf Für die vom 4. bis 9. Februar in Oberſtdorf im Allgäu ſtattfindenden Kämpfe um die Deutſche Skimeiſterſchaft 1030 ſind die Vorbereitungen im vollen Gange. Beſondere Sorgfalt wird der Sprungſchanze gewidmet. Die bereits beſtehende Anlage am Schattenberg erfährt eine Verände⸗ rung. Durch Verlängerung der Anlaufbahn und ent⸗ ſprechende Geſtaltung des Aufſprunges und des Auslaufes hofft man die Schanze mit den größten in Europa zur Zeit beſtehenden Anlagen wie Pontreſina, St. Moritz, Zakopane, Kongsberg, Johaun⸗Georgenſtadt gleichſtellen zu können. Neun Nationen in Barcelona Deutſchland die zehnte? Für das Weihnachten in Barcelona ſtattfindende Län⸗ der⸗Hockeyturnier hat nun auch Holland ſeine Mel⸗ dung abgegeben. Damit ſteht nun bereits die Teilnahme von neun Nationen feſt, und zwar von Holland, Belgien, Frankreich, Portugal, Spanien, Schweiz, Oeſterreich, Ungarn und Tſchechoflowakei. Deutſchlands Beteiligung iſt zur geit noch nicht ſichergeſtellt. Ueber das Austragungs⸗ Syſtem des Türniers entſe hidet eine am 24. November in Paris ſtattfindende Tagung. Wahrſcheinlich wird nach dem Syſtem geſpielt werden, das beim Amſterdamer Olympi⸗ ſchen Hockey⸗Turnier zur Anwendung kam. Bekanntlich wurden in Amſterdam die zehn teilnehmenden Nationen in zwei Gruppen eingeteilt und die Gruppenſieger ermittelten den Endſieger. Nationaler Kampfabend im Boxen Wie bereits ſchon kurz mitgeteilt, veranſtaltet die Boxabteilung des VfR. am 23. November 1929, abends im Kaſino, R 1, 1, in dieſer Saiſon thren erſten Kampfabend. Es verſammeln ſich diesmal im Ring diefenigen Kämpfer, die in den einzelnen Klubmannſchaften bisher die beſten Leiſtungen zeigten. Je drei Vertreter ſtellen folgende Ver⸗ eine: 1. MBC. Mainz, Sp. V. 1898 Darmſtadt, TG. 1880 Frankfurt⸗Bockenheim. Ueber die Kampfpaarungen wer⸗ den wir noch berichten. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Abein Bege 10 12 14.18. Ti Nesor- Hege 17. J 14 15 J 18. Jafel 2 06 L200. 1000.57 707 Schufterinſel.710 00 95986.53 Mannheim.000 28 282.02 Fehl.90.761.771.7417] Jagſtfeld 0,000, 00 C. 880,00 Maxau 9750.52 468.7845 a Faindem 23.88.402.902 Taub 1320 00 16% 131˙18 Käte 1040 85% 82 6 80 0 90 So urteilen unsere Kunden über Mercedes-Benz Iyp, Stuttgart“: .... noch nie ein gleiches Gefühl der Sicherheit und Uberlegenheit gehabt . in meiner langen Fahrpraxis noch keinen Wagen gefahren, mit dem ich ohne N Anstrengung und Ermüdung so große Strecken angenehm zurücklegen konnte . 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Von 1836 an lebte Soret wieder in Genf. Während ſeines Aufenthalts in Weimar war er ein gern geſehener Gaſt bei Goethe, deſſen„Meta⸗ morphoſe der Pflanzen“ er ins Franzöſiſche über⸗ ſetzte. Geſpräche von ihm mit Goethe ſind ſchon früher erſchtenen; Houben aber entdeckte in Genf noch Sorets Tagebücher, Sorets Briefe an Goethe, ſowie eine große Anzahl bisher unbekannter Wei⸗ marer Korreſpondenzen. Huben legt dieſe wichtigen Erinnerungen an Goethe demnächſt in einem bei F. A. Brockhaus erſcheinenden Buch unter dem 1 Titel Frédéric Soret„Zehn Jahre bei Goethe“ vor. f Wir ſind ſchon heut in der Lage, aus dieſem wich⸗ i tigen neuen Literaturwerke einige Abſchnitte zu ver⸗ öffentlichen. Es geht daraus hervor, wie Goethes bekannte Verſe„Glücklich Land allwo Cedraten uſw.“ 1 eniſtanden ſind.„Cedraten“ ſind eine Art Konfi⸗ 1 türen. Sorets Erinnerungen 4 3. Dezember 1828. Meine Tante Duval(Alexander) war eine an⸗ erkannte Meiſterin in der Herſtellung von Konfi⸗ türen. Ich erhielt von ihr drei Stücke Zitronat für Ihre Kaiſerl. Hoheit und für Goethe; ihre Konfi⸗ ö türen, meinte ſie, ſeien allen andern ſo weit über⸗ ö legen wie die Verſe des deutſchen Dichters denen 4 ſeiner unbedeutenden Rivalen. Zugleich bat mich 1 ihre ältere Tochter, ihr ein Autograph von Goethe zu verſchaffen. Das brachte mich auf die Idee, den Stolz der Mutter auf ihre Kochkunſt zu benutzen, um Goethe ein poetiſches Federchen auszu⸗ rupfen. Ich trat ihm alſo entgegen mit der Miene eines mit wichtigen Geſchäften beauftragten Diplo⸗ maten, verhandelte mit ihm als Macht gegen Macht und offerierte ihm ſo die Konfitüren, in denen mein Auftrag beſtehe, gegen eine Originalſchöpfung aus ſeiner Feder. Er lachte ſehr über den Einfall, nahm den Scherz ſehr gut auf, ließ ſich die Süßigkeiten ſo⸗ gleich aushändigen und fand ſie köſtlich. Andern Tags wurde ich ſehr angenehm überraſcht durch die Ankunft folgender, als Weihnachtsgabe für meine Kuſine beſtimmten Verſe: ö f Glücklich Land, allwo Zedraten Zur Vollkommenheit geraten uſw. den Gewinn, den er jetzt aus ſeinem poetiſchen Ge⸗ werbe ziehen könne; in ſeiner Jugend habe er nicht einmal einen Verleger gefunden, der ſich dazu her⸗ gegeben, ſeinen„Götz“ zu drucken.„Ich bin mit die⸗ ſem Handelsvertrag zwiſchen Ihrer Frau Tante und mir einverſtanden“, erklärte er;„ſobald meine Zedraten verſchmauſt ſind, vergeſſen Ste nicht, andere zu beſtellen; ich werde pünktlich mit ſolchen Wechſeln zahlen.“ 5 In Goethes Tagebuch leſen wir am Mittwoch, den 3. Dezember 1828: Gegen Abend Herr Soret. Scherz über die verzuckerten Cedraten, daraus ent⸗ ſtandenes kleines Gedicht. 5 5 Am 4. Dezember ſchreibt Soret an ſeine Kuſine Marie Duval in Genf: Heute, werte Kuſine, kann ich Ihnen endlich auf Ihren liebenswürdigen Brief antworten; nicht um Ihnen Verſe von mir zu ſchicken, weit Beſſeres habe ich Ihnen anzubieten. Ich habe mit meinem Auftrag weit über Erwarten Glück gehabt; die Zedraten meiner Tante haben Wunber gewirkt. 5 1. Unter dem Titel„Liebſte Mutter“ gibt Paul Elbogen im Verlag Ernſt Rohwolt, Berlin, ein Buch„Briefe berühmter Deutſcher an ihre Mütter“ heraus, von denen wir nachſtehend einige beſonders reizvolle abdrucken. 85 2 Mozart: Madame Mutter! Ich eſſe gerne Butter, Wir ſind Gott lob und Dank Geſund und gar nicht krank. 5 Wir fahren durch die Welt, 9 Haben aber nit viel Geld; 5 Doch ſind wir aufgeräumt Und keines von uns verſchleimt. Und ſchreib die 4 Quartetti ganz Damit er mich nicht beißt ein Schwantz. Und das Concert ſpar ich mir nach Paris, Dort ſchmier ichs her. 5 Die Wahrheit zu geſtehen, ſo möcht ich mit den Deuten Biel lieber in die Welt hinaus u. in die große Weiten. Als mit der Tac⸗geſellſchaft, die ich vor mir ſeh, So oft ich drauf gedenke, ſo thut mir der Bauch weh; —B———ę—— Samstag, den 16. November 1929 Und ſpäter machte er nun allerlei Scherze über Briefgedichte berühmter Männer an die Mutter 3 Daß ich's Ich mußte eine günſtige Gelegenheit abwarten, daher habe ich Sie ſo lange warten laſſen; obglei keine Woche vergeht, ohne daß ich zwei⸗ oder drei⸗ mal bei Goethe bin, iſt es nicht immer leicht, einen Scherz anzubringen; verhandelt man mit ihm über etwas Intereſſantes, ſo hat er nicht gern, daß man davon abſpringt und plötzlich auf andere Dinge übergeht; hat man aber das Glück, den richtigen Augenblick zu erwiſchen, iſt ihm alles recht, der große Mann iſt für die übermütigſten Späſſe zu haben mit aller Anmut der Jugend, denn alt iſt er nur durch ſein Taufzeugnis. Geſtern fand ich ihn freundſchaftlicher denn je und geneigt, über dies und das zu plaudern; er zeigte mir ſelbſt den richtigen Weg, indem er mir eine Sammlung von Hand⸗ ſchriften berühmter Männer vorwies.„Das iſt ja höchſt intereſſant“, ſagte ich,„aber ich muß Ew. Exzellenz behelligen, gramm zu erhalten, eine meiner Verwandten wäre ſtolz auf dieſen Beſitz.“—„Ich ſehe ſchon, worauf Sie hinauswollen, lieber Freund, Sie ſollen es haben.“„Mein Auftrag geht noch weiter; die Mutter meiner Kuſine iſt in Genf berühmt wegen ihrer Kunſt, Früchte einzumachen, ſie iſt der Goethe der Zuckerbäcker; als ſie ſah, wie ſich ihre Tochter den Kopf darüber zerbrach, auf welche Weiſe ſie einige Zeilen von Ihrer Hand erhalten könne, rief ſte voll Siegesgewißheit: Mach Dir keine Sorgen, ich werde Goethen einige meiner köſtlichen Zedraten gegen Verſe von ihm anbieten; er bekommt ſie nur unter dieſer Bedingung'.“—„Der Handel gilt“, unterbrach mich Goethe lachend,„ſo vorteilhafte Ab⸗ ſchlüſſe will ich gern öfter machen; Ihre Ver⸗ wandten ſollen mir die Zedraten ſchicken, ſchreiben Sie ihnen das.“—„Hier ſind ſie!“—„Das iſt ja noch beſſer! So gute Geſchäfte habe ich leider nicht immer gemacht! Wieviel tauſend Verſe habe ich hergegeben, die mir bis jetzt keinen Deut eingebracht haben! Da haben Sie mich gottlob auf eine vorteil⸗ hafte Abſatzqnelle für meine künftigen Werke ge⸗ bracht.“— Herr von Goethe ſagte noch allerlei Scherzhaftes, was mir entfallen iſt, ſo ſchlecht iſt mein Gedächtnis; dann nahm er aus ſeinem Schreibtiſch ein gedrucktes Gedicht mit ſeiner eigen⸗ händigen Unterſchrift und ein kleines Porträt, einen Kupferſtich(von Schwerdtgeburth) nach der Me⸗ daille von Bovy mit einem Fakſimile.„Senden Sie das zunächſt Ihrer Kuſine“, meinte er,„als Ent⸗ ſchädigung für den Zucker, den ſie beim Einmachen dieſer herrlichen Zedraten verbraucht hat, ich ſchicke Ihnen ſpäter noch etwas anderes als Preis für die Arbeit; niemand als ich ſelbſt ſoll an die ſo erwor⸗ benen prächtigen Früchte herankommen.“ So ſcherzte er geſtern abend; heute in aller Frühe erhielt ich die beiliegenden Verſe, die er eigens für Ihr Album niedergeſchrieben hat; die beiden andern Blätter erhalten Sie gelegentlich, ſie würden das Briefporto zu ſehr erhöhen. Sie ſind Ihnen ſicher, und wenn Sie den Mut haben, Goethen perſönlich zu danken, ſo beſtätigen Sie den Empfang des Gan⸗ zen; der Brief einer liebenswürdigen Dame, davon ſeien Sie überzeugt, macht ihm ebenſoviel Vergnü⸗ gen wie Zuckerwaren. Auf alle Fälle müſſen Sie mir ſofort darüber ſchreiben, ſo bin ich doch ſicher, einen Brief von Ihnen zu erhalten. Als tüchtiger Vermittler muß ich ſelbſtverſtändlich auch meinen Profit dabei haben, die Wechſelmakler tun es ein⸗ mal nicht anders. Tatfächlich habe ich bei dieſem Zedratenhandel ein Agio von 33% im voraus er⸗ hoben; das iſt ſtark! werden Sie ſagen, aber wie konnte ich weniger nehmen? Ich habe alſo ein Drit⸗ tel der Sendung mit Beſchlag belegt und eine Zebrate als Lohn für meine Mühe behalten Worms, den 1778ten Jenner. Anno 31. Dero getreues Kind ich hab' den Grind Trazom. Frauk Wedekind: München, 12. 10. 1889. Liebe Mama! Womit ſoll ich meine Socken Aus des Schloſſes Mauern locken? Soll ich laute Klagen führen, Daß mich meine Füße frieren? Hat denn Mieze meinen Brief Letzte Woche nicht bekommen,. Drin ich ſchmerzlich und beklommen Nach den wollnen Socken rief? Jammer, Jammer ohne Ende Wenn wir frieren an die Hände, Weil wir mit dem beſten Willen Nicht den Trieb zur Arbeit ſtillen! Aber namenloſe Pein, i Wenn vereiſen unſere Wadelz Menſchenliebe, Seelenadel, Alles friert mit ihnen ein. a Hiermit ſend' ich tauſend Grüße Denkt in Liebe meiner Füße, So wie liebevoll auch ich Euer denke ewiglich Friebrich Nietzſche:. 5 f Weihnachten 1861(aus Pforta) Wie ich ſteh bei meinen Schulgenoſſen b Da Dir nicht ſag', hat Dich ſchon oft verbroſſen. 1 um von Ihnen ein Auto⸗ Franklin, Akademieſtraße 21 11. eee Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Goethe und Konfitüren Anmutiges aus neuen Quellen Dem neuen Werk von Konrad Guenther kann in tiefſter Bedeutſamkeit nachgeſagt werden, daß es ein wahrhaft deutſches Buch iſt, nach Wahl des Stoffes und nach deſſen Geſtaltung. Nicht allein, weil es gründlich alle Formen der deutſchen Landſchaft er⸗ faßt, auch deshalb, weil es mit jener tüchtigen und beredſamen, da und dort das Gemüt angreifenden Weiſe dargeſtellt iſt, die vom Volk geliebt wird. Aus dieſem Grunde ſchon wüßte man es gern in den Hän⸗ den Leſefreudiger und Lernfreudiger aller Stände, vorab in denen der Jugend; deun es iſt ſehr wohl auch und dann beſonders erlebnisſtark zu genießen, wenn man beim Wandern Ruhepauſen macht, im Freien untertags, abends in der Herberge, winters nach dem Schneeſchuhlauf und ſommers im Genuß von Luft und Sonne. In Schulſtunden, die ſeitens der Schüler leerzulaufen drohen, kann ein Kapitel aus dieſem Buch wie ein Ferientag wirken, denn es bringt den ſchönen Traum von Freiheit in blühen⸗ dem Sinn in die vier nüchternen Wände. Es belehrt zugleich in einer Unaufdringlichkeit, die nur dann Guenthers Heimatlehre Von Hermann Eris Buſſe möglich iſt, wenn das Thema farbig und ſpannend ſich gibt, das wenig belaſtet von wiſſenſchaftlicher Strenge, dabei aber doch in tiefem Grunde ernſt und in der inneren Abſicht erzieheriſch zum Wiſſen führt. Konrad Guenthers deutſche Heimatlehre „Die Sprache der Natur“(R. Voigtländers Verlag, Leipzig) erſtrebt, wie es im Vorwort heißt, „lebendige Verwurzelung des Einzelnen wie des Volkes in der Heimat durch Wiedererweckung des Naturſinnes der Vorfahren“. Da müßte ihm eigent⸗ lich mancher neue Zweig am Kulturbaum der Zeit ſchon geheime Knoſpen tragen, wenn man zum Bei⸗ ſpiel an den Trieb unſerer Jugend denkt aus den Stuben hinaus ins Freie, wenn auch vorerſt auf die Sportplätze, ſo doch mindeſtens in Luft und Licht. Da muß doch eines Tages die Bewegung, ſchon weil der Körper natürlicher funktioniert, die Seele er⸗ greifen und ſich der Kraft der Landſchaft, des Wachs⸗ tums alles Atmenden erinnern, langſam die Sprache der Natur wiedererkennen und ihr in religiöſem Sinne gehorchen lernen. Heute iſt es doch ſo, daß jeder Junge die noch ſo zahlreichen Automarken und Formen unbeirrbar kennt, aber nicht weiß, ob der Vogel, der über den Gehweg hüpft, ein Spatz oder eine Haubenlerche iſt, und daß er weiß, wie eine Maſchine gelöſt und wieder zuſammengefügt wird, aber nicht ahnt, wie fein und groß die Natur in aller Kreatur ſich bunt und ewig bewegt. Guenther verwirft die Technik nicht, er gehört nicht zu den Schwärmern, die gegen den Strom ru⸗ dern, der kalt und breit und ſtark durch Gegenwart und Zukunft brauſt, notwendig neue Ufer reißend. Das Leben geht weiter, und es ſchafft ſtändig andere Formen, andere Bilder, wäre es ſonſt bewegt und fruchtbar, wenn es nicht in ſeinem Auf und Nieder herrlich und furchtbar ſein könnte? W̃ Wer die Sprache der Natur kennt, kann niemals zum Sklaven der Maſchine werden und ſie niemals als feindliche Ge⸗ walt in ſein Leben einbrechen laſſen. Eine ungefähre Ueberſetzung der Gvetheſchen Verſe lege ich bei, ich habe nur ein oder zwei Worte eingefügt, unvermeidliche Flickwörter, um den Reim zuſtande zu bringen und den Sinn des Originals wiederzugeben: Heureux pays ou'on voit les cédrats Mürir à point sous de féconds climats! Od femme habile en'art de bien confire En mets exquis parvient à les réduirel Un si louable, un si rare produſt, Sie wird ihm EEE rr e e durch ihre gebundene Kraft dienen, und er wird be⸗ rechtigte Freude haben an ihrem guten und men⸗ ſchenſparenden Dienſt. Man könnte, wenn man all⸗ zuweit die Fühler nach Erlöſung ausſtrecken wollte, utopiſche Bilder ſehen: der Menſch, entlaſtet mit Hilfe der Maſchine, hat Zeit, in die Natur, in die Land⸗ ſchaft zurückzukehren. 8 Irgendwie muß auch Konrad Guenther dieſe Lo⸗ gik angefallen haben, vielleicht nicht ſo abſtrus; denn in ſeinem Weſen, das aus jeder Zeile des Buches ſchaut, neigt er eher zur Wehmut über den Verluſt ſo mancher Schönheit und Fülle in der deutſchen Natur, und er zeigt deshalb in dichteriſcher Sprache, was wir einſtmals an Naturſchätzen beſaßen und verehrten in Landſchaft und Heimat, die das Volks⸗ tum ſtets in ſeiner ſeelſſchen Haltung beeinflußte Und er weiſt auf die Wunder hin, die uns heut noch umgeben, gottlob immer noch mannigfaltig nug in der nächſten Nähe, hinauswachſend in die Ferne, in die Welt, den Kosmos, den zu begreifen nur möglich iſt, wenn das kleinſte Lebendige begri fen wurde, das Samenkorn, die atmende Zelle. Das heutige Volk, ſagt er, iſt nicht naturfeindlich, nu naturentfremdet, daran leidet es; denn die Geſund⸗ heit und Kraft eines Volkes iſt abhängig von ſein Heimatnatur. 5 1 * 75 Konrad Guenther kennt jeden Fleck in Deutſch land und hat auf Forſchungsreiſen im Ausland ei großes Stück der Erdlandſchaft geſehen. Er iſt be fugt, den Deutſchen eine Heimatlehre zu ſchreibe⸗ weil er ſeine Vorſchläge mit Tatſachen unterſtütze kann und ſeinen Berichten durch das Erlebn Wärme und Ausdruckskraft zu geben vermag. Do heimelt an, ſagt der Oberländer, und ſchon iſt au er gewonnen. Das Buch Guenthers heimelt ar jeder Seite an, es iſt ebenſo ernſt als liebenswert. Ein friſch und warm empfindender Menſch ſchrieb es nieder, nachdem er jahrelang den reichhaltigen, vie geſtaltigen Stoff mit immer tieferen Erkenntniſſ geſichtet hatte. Schon beim Blättern und D ſchweifen der Ueberſchriften fühlt man, hier iſt leben und Schauen eindringlich dargeſtellt wo wenn von Natur und Gemüt, Natur und Heim wenn vom Meer, vom brauſenden Vogelleben, vo Moor und Heide, von den Menſchen auf dem Mod dem Geiſterſchweben im Moor, den Stätten uralte Vorzeit, von der freien Heide, von Urwald un Hudewald, Gefallenen⸗Gedenkhain, vom Blätterf zur Stille im Schnee, von Dufterzählungen Pflanzen, durchleuchtetem Wald, von der wandern Steppe, von Steppenhexen und Feuerzauber, von der Wieſe Farbenlied, vom Meere zum Alpengr Mondſcheinwieſen, vom Iſteiner Klotz und Schauinsland, von Waſſer und von Natur⸗ und turſeen, kriſtallenem Tierleben, von Menſchen Tieren, Helden und Dichtern die einzelnen berichten, auf eine farbige, ſpannende Wei ob jemand alte, ewig neue, belehrende und unver⸗ geßliche Geſchichten erzähle. 8 9929 ͤ v Doit mériter'estime du poete, 1 Lorsqu'il savoure une oeuvre aussl parfalte Qu'avec plaisir il regoit aujourd'hui!“ Trotz des Ruhmes, mit dem er ſo umſere Ja und unſere Zedraten überſchüttet hat, dürften Mitteilungen nicht dazu paſſen, in einem Jo veröffentlicht zu werden; alſd, meine liebe K das Vergnügen, ſie Ihren Freunden zu zeigen ich Ihnen nicht verwehren, aber laſſen 65 weilen keine Abſchrift davon nehmen Willſt Du's wiſſen, ſchaue her: Alſo ſtehh ich, wie ein zott'ger Brummelbär, Mit verſchränkten Arm und Beinen Brumm ich etwas in den Bart, als hätt ich einen. An der Wand mit trotziger Geberde. Steht mein Schatten und ſchaut nieder auf die Irde. Gegenüber meinem Angeſichte i Steht ein Menſch, wer's iſt, das ſag ich nichte. Daß ein Menſch es ſei, kannſt Du ergründen An dem Rocke und der weißen Halsbinden. Dies beſagte Menſchenkind ſteht zweifelnd vor mir Fraget mich„Was ſtehn Sie vor dem Kirchenthor hier?“ Denken Sie, ich ſteh zum Amtſement In der Sonne in einem ſonderbaren Herzensdrang? Blos damit Mama es ſehe. Wie ich bei meinen Schulgenoſſen ſtehe. Dieſes Bild von Schultz, dem Photographen, Soll auf ihrem Weihnachtstiſche ſchlafen, Wo es als Entſchuldigung für die Geſchenke Daliegt, die ihr nicht zu ſchenken ich gedenke. Walter Rathenan: Libe Mama ich gratulire und wünſche dir vil glük du ſolſt Lange leben und du ſollſt recht glüklich ſein tzu deinem Geburz tag Und ich wünſche dir du ſolſt heute dich nicht ergern wie gefalen die: die Wünſche Mama 17. 3. 1874. (ſteben Jahre alt). aber ich weis gar nichz mer alſo ban ich nichz mer als noch ein par Linjen ſchreiben. Wi gefelt dir diſer Brif. 5 11. 12 „Stirb Ungeheuer!“ Ein ſchöner Anfang Für Gratulationen So ſagteſt du oft. „Stirb Ungeheuer!“ „Nichts anderes ſag' ich, Gut paſſet Dein Scherzwort Zu meinem Wunſch. „Stirb Ungeheuer!“ Du aller Sorgen Du allen Kummers Drückende Laſt. „Stirb Ungeheuer!“ 85 Nur Freude ſoll beſtehen Im künftigen Jahre Nur Freude und Glück. Auch ich will mich mühen, Dich ganz zu befriedigen Und Dieſes und Jenes Soll anders werden! Und ſind auch nicht deutlich Die letzteren Worte, ö Wir kennen doch Beide Den dunkelen Sinn! Walter Rathenau. 10. Seite. Nr. 539 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 16. November 1929 Jeder Bibelkenner weiß, daß ber Traum als Schickſalskünder und Vermittler des Menſchen mit der Gottheit außerordentlich hoch gewertet und von den Weiſen des Landes gedeutet wurde. Seit dem Stege des Rationalismus aber war er im Unter⸗ ſchiede zu Altertum und Mittelalter völliger Nicht⸗ achtung anheim gefallen. Dem Materialiſten der füngſten Vergangenheit ſtiegen keinerlei Zweiſel darüber auf, daß im Traume nur Unſinn, aber ganz ſicherlich keine Offenbarungen produziert würden. Es iſt das große Verdienſt des Wiener Univer⸗ ſitätsprof. Freud, erſtmalig wieder darauf hingewie⸗ ſen zu haben, daß der Traum, von kundigen Aerzten und Pſychologen ausgelegt, uns die wertvollſten Auf⸗ ſchlüſſe über das Seelenleben des Patienten zu geben vermag. Denn außer dem Fortſpinnen der Tages⸗ erlebniſſe kündet er Wünſche, Hoffnungen, Befürch⸗ tungen, die das Tagesbewußtſein unterdrückt und verdrängt, das Unterbewußtſein aber in Traumform als uns beherrſchend enthüllt. Wenn wir ſagen, daß die Pſychvanalyſe ſchon viele geheilt, manche gar vom Selbſtmord zurückgehalten hat, ſo wird niemand beſtreiten können, daß wir Freuds ſegensreiches, ja bahnbrechendes Wirken anerkennen. Aber nicht nur die faſt ausſchließliche Deutung der ſymboliſchen Traumſprache, die Beſchränkung auf das eigene Seelenleben, laſſen die Freudſche Faſſung des Traumproblems viel zu eng erſcheinen. Auch ſeine Schüler verlaſſen den Boden des Materialis⸗ mus nicht, wenn ſie auch telepathiſche Träume zu⸗ geben. Kommt es doch ganz unleugbar vor, daß gwei Perſonen gleichzeitig dasſelbe träumen. So erzählte mir ein berühmter Muſiker, daß er in der⸗ ſelben Nacht eine neue Melodie träumte und ſchrift⸗ lich fixierte, in der ſie ſein Lehrer komponiert hatte. Er hatte ſie für ſein eigenes Geiſteskind gehalten und war tief enttäuſcht, als der Meiſter ihm die ſo⸗ zuſagen noch naſſen Blätter zeigte. Solche keines⸗ wegs ſo ſeltenen Doppelträume werden von der Fach⸗ welt, die darin über Freud hinausgeht, nicht in Ab⸗ rede geſtellt. Wohl aber gibt es eine andere, qualitativ ganz verſchiedene Traumkategorie, deren Exiſtenz nicht be⸗ kannt oder doch nicht anerkannt iſt, ſelbſt nicht in dem ausgezeichneten Buche von Federn⸗Mong „Das Pſychvanalytiſche Volksbuch“(Stuttgart 1927), das ſonſt klar und zutreffend über die ganze Materie unterrichtet. Wie meinen die„Wahrträume“. Da⸗ runter verſteht man nun keineswegs Träume, deren Erfüllung erſt abgewartet werden muß, ſondern ſolche, bei denen der Schlafende die Ueberzeugung— die ſich auch bewahrheitet— ins Tagesbewußtſein hinüber nimmt, daß ſie ſich realiſieren werden. Wie ich aus eigenem Erleben bezeugen kann, erfüllen ſie ſich oft bis in die kleinſten Nebenumſtände: die Ein⸗ richtung eines noch nie betretenen Zimmers, in dem ſich ſpäter der Vorgang abſpielt, das Wetter, das Ausſehen und die Kleidung einer Perſon u. a. m. So träumte ich einmal im Felde im Zuſammenhang mit einer mich ſelbſt betreffenden, ſpäter eingetroffenen Begebenheit, mein Burſche habe ein eingebundenes Unkes Auge. Tatſächlich betrat er kurz darauf mein Zelt mit einer weißen Binde und der Behauptung, ſich durch einen Strohhalm— beileibe nicht durch die Fauſt eines Kameraden!— gerade verletzt zu haben. Solche Nebenſächlichkeiten ſind aber beweiſend und verblüffend zugleich, weil ſie in einer Richtung liegen, die außerhalb der Tagesphantaſie iſt. Schwierig wird nur häufig die Feſtſtellung, ob es ſich nicht doch nur um einen gleichzeitigen, alſo bloß telepathiſch auf⸗ genommenen Vorgang handelt oder um ein echtes Schauen in die Zukunft. Ob der Schlaf, der die Tore zur Umwelt verſchließt, zugleich die Macht beſitzt, die einer höheren Welt zu öffnen, wie es Homer, die Bibel, die alten Babylonier und das Mittelalter un⸗ bedenklich glaubten. In meinen„Prophezeiungen“(4. Aufl. 1925. Mün⸗ chen), in denen ich die Frage des zeitlichen Fernſehens ausſchließlich aufgrund vorher ſchon im Drucke er⸗ Im Sanatorium Von Walter Bloem Rund um das ſturmgepeitſchte Meer der Weltſtadt herum liegen in weitem Kreiſe die Zufluchtshäfen, zu denen die morſchen Wracks des tollen Wogen⸗ kampfes ſich retten oder gerettet werden: Erholungs⸗ heime, Sanatorien. Nervenheilanſtalten. Da herrſcht ein tiefer, ſturmgefeiter Friede— ſtille Zim⸗ mer gibt es da, Veranden mit behaglichen Liege⸗ ſtühlen und grünumbuſchten Gärten. Und dennoch, gern ſucht keiner dieſe Häfen auf: denn das Leben iſt da draußen, auf dem ſchäumenden brüllenden Meer der Weltſtabt— hier drinnen iſt Lähmung, bleierner Schlummer, Vorſchauer des Todes. Im Südweſten Berlins, an einem melancho⸗ liſchen, ktefernumſtarrten Waldſee, lag ein vornehmes Sanatorium, das durch ſeine Lage, ſeine Ausſtattung, ſeinen Lebenszuſchnitt nur Angehörigen derſelben Stände zugängig war, die draußen im Daſeinskampf auf hoher Welle getrieben waren. Hier gab es unter den männlichen Patienten manchen tiefausgemeißel⸗ ten Charakterkopf, deſſen Züge noch den Ausdruck eines einſt unbeugſamen Willens, eines einſt nie perſagenden Geiſtes trugen. fetzt waren dieſe ſchroffen Striche wie verwiſcht, zerfaſert, die vormals gebietenden Augen ſcheu, unſtät, nun flackernd in fjäher Glut, nun erloſchen, ausgebrannt. Und Frauen waren da, im Umriß und Haltung noch ſtraff und pompös, wie ehemals, ſolange ſie ſich beobachtet wußten, lebhaft und ſprühend, ſolange ein Geſpräch ſie feſthielt. völlig aufgelöſt, eingeſunken, ſtumpf, ſobald ſte allein waren oder ſich allein glaub⸗ ten; betrogene, vergiftete, ausgeſogene Opfer die einen, und an eigenem Fieber, unerſättlichen Rauſch⸗ bedürfnis verbrannt die andern; und Mädchen, von grimmigen Enttäuſchungen, ungeſtillten Drängen gusgehölt Heut ſchien zum erſten Mal nach langen, in mpfer Leere verdämmerten Regenwochen eine faſt ühende Auguſtſonne, und in dem weiten Park der ſtalt hatten ſich die Patienten nach allen Rich⸗ gen verteilt. meiſt einzeln und einſam, denn te des anderen erzwungene Nähe ſatt. Und nyiſtte der beiden Aerzte wurde ſchier eine Wahrtre Von Dr. Max Kemmerich⸗München doll, endlich enthüllt werden? Ne ume ſchienenen Materials prüfe, habe ich auch das Traum⸗ problem eingehend behandelt. Es wird ſicherlich nicht leicht einer ſeine Träume vor ihrer Erfüllung drucken laſſen, nachträglich aber iſt Skepſis immer berechtigt. So iſt es denn kein Wunder, wenn man ſich bisher weigerte in den Kreiſen der Aerzte die Exiſtenz von Wahrträumen zuzugeben. Und doch haben die Pfycho⸗ analytiker hier zweifellos das erſte Wort, da nieman⸗ dem ſo viel Material zugetragen wird, als gerade ihnen von ihren Patienten. Nun ſind wir aber neuerdings in der glücklichen Lage den Beweis für einen echten Wahrtraum zu liefern durch einen Mann, an deſſen Zeugnis zu zweifeln ſchlechterdings ausgeſchloſſen iſt. Es han⸗ delt ſich um den Traum des Biſchofs La nyi von Großwardein von der Ermordung des Erzherzogs⸗ Thronfolgers Franz Ferdinand von Oeſter⸗ reich, alſo einem der bedeutungsvollſten welthiſtori⸗ ſchen okkulten Erlebniſſe aller Zeiten und Völker. Der Biſchof, früher ungariſcher Sprachlehrer des Thronfolgers, ſtand zu ihm in einem Vertrauens⸗ verhältnis. Den„Pſychiſchen Studien“(Leipzig. O. Mutze), die den Fall eingehend unterſuchten, enb⸗ nehmen wir nachſtehend das Weſentliche: Der Biſchof ſchreibt über ſein Erlebnis ſebbſt: „Am 28. Juni 1914, 4 Uhr früh, erwachte ich aus einem ſchrecklichen Traume. Mir träumte, daß ich in den Morgenſtunden an meinen Schreibtiſch ging, um die eingelangte Poſt durchzuſehen. Ganz oben lag ein Brief mit ſchwarzen Rändern, ſchwarzem Siegel und dem Wappen des Erzherzogs. Sofort erkannte ich die Schrift meines unvergeßlichen höch⸗ ſten Herren. Ich öffnete den Brief und ſah am Kopfe des Briefvapiers in himmelblauem Ton ein Bild wie auf Anſichtskarten, welches eine Straße und eine enge Gaſſe darſtellte. Die Hoheiten ſaßen in einem Automobil, öühnen gegenüber ſaß ein Gene⸗ ral, neben dem Chauffeur ein Offizier. Auf beiden Aus zariſtiſchen Geheimarchiven Werden die Geheimniſſe, die der Kremlin, die ſeinen unterirdiſchen Gängen und Kammern bergen Dieſe Frage iſt aktuell geworden, ſeit vor kurzem Profeſſox Steletſky, ein bekannter ruſſiſcher Altertumsforſcher, von der Sow⸗ jetregierung die Erlaubnis erhalten hat, den Krem⸗ lin auf ſeine unterirdiſche Verborgenheiten zu unter⸗ ſuchen. Dieſer alte Zarenpalaſt iſt jetzt der Sitz der gegenwärtigen ruſſiſchen Regierung. Eine Reihe von Geſchichten und Legenden ſind über ihn ſeit vielen Generationen im Umlauf. Unter der Zarenherrſchaft wurden ſie flüſternd weiter erzählt. Jetzt ſoll ſich erweiſen, inwieweit ſie das Licht der Wiſſenſchaft vertragen können. Schon ſeit vielen hundert Jahren erzählt ſich das Volk in Moskau, unter dem Kremlin verberge ſich ein Labyrinth von Gängen und Geheimkammern, deren Zugang nur ein paar Eingeweihten bekannt ſei. In dieſen unterirdiſchen Gemächern ſollen die früheren Zaren ihren wertvollſten Beſitz aufgehäuft haben, nicht nur Gold⸗ und Silberſchätze aus der Zeit des alten Nowgorod, ſondern auch Kronjuwelen, koſtbare Reliquien und herrliche Gemälde. Die Hauptrolle ſpielt aber in der Ueberlieferung die „Goldne Geheimbibliothek“ Iwans des Schrecklichen. An der Füllung der Geheimkammern ſollen eine Reihe von Zaren beteiligt geweſen ſein, von dem Beginn des fünfzehnten Jahrhunderts bis in die neuere Zeit. Nur der Zar und einige Ver⸗ traute waren angeblich im Beſitz des Geheimniſſes, das jedenfalls mit der Ermordung des letzten Zaren und ſeiner Familie verloren ging. 5 Der Geheimrat hatte den nördlichen Teil des Parkes übernommen, wo die älteren Herrſchaften wenigſtens teilweiſe in Gruppen und nicht allzufern vom Hauſe in Liegeſtühlen und Hängematten ſich ſonnten. Doktor Haldenwang aber machte die Runde nach dem See hinunter. Er hörte die monotonen Klagen der Verſchliſſenen und die aufbegehrenden Empörungen der jäh Geknickten, und für jeden hatte er ein tröſtendes Wort, ein helles aufrüttelndes La⸗ chen.. es ging Leben, Kraft und Güte von ihm aus, wohin er ſchritt. Und alle ſchmachteten nach ihm: die Greiſinnen, denen er die welken Hände küßte, die Frauen, die den ſtarken Genteßerwillen in ihm witterten, und die blaßen, hektiſchen Mädchen, die ſich im Traum nachts an ſeine breite Bruſt legten Als er ſeinen Rundgang beendigt zu haben meinte, fiel ihm ein, daß er Fräulein Fanny Sinsheimer noch nicht geſehen hatte, die ſchwarzäugige Kommer⸗ zienratstochter aus der ſchloßartigen Villa am Roſeneck. Er fragte den Geheimrat, ob der ſie ge⸗ ſprochen habe; aber der erwiderte mit einem leichten Zucken um die faltigen Mundwinkel: „Nee, Kollege,— die gehört doch wohl in Ihr Departement So ging Erich Haldenwang noch einmal auf die Suche. Er tat es ungern, ihm grauſte vor dem wilden Lebensdrang in dem ſchönen totgeweihten Auge das in ihm nicht den Arzt, doch den Mann ſuchte Ihm bangte vor der heißflehenden ſtummen Bitte, die ihm entgegenfteberte von den ſchmalen, welken, durſtenden Lippen Ganz unten, hart über dem Seegeſtade, fand er ſte, in einem Liegeſtuhl, die langen ſchlanken Beine in eine koſtbare Spitzendecke gehüllt. Die feinen gepflegten Hände hielten Tovotes Novellenband„Ab⸗ ſchied“. „Na, Gnädigſte? Wie ſchmeckt die Sonne?“ „Setzen Sie ſich zu mir, Doktor.“ Ihre Hand deutete auf einen Stuhl, der zur Zwieſprache zurecht⸗ gerückt ſchien. „Ah, wohin denken Sie, mein gnädiges Fräulein? Vielgeplagter Mann, immer im Trab.. die alten Damen unterm Pavillon da oben ſchreien nach mir .. na, einen Augenblick.. alſo erzählen Sie, wie war die Nacht?“ „Wie immer: ohne Schlaf nur ein Gedanke: an morgen an dieſe fünf Minuten, die Sie mir ſchenken. ſehr ungern, wie ich ſehe.“ ganze Seiten der Straße eine Menſchenmenge. Zwel junge Burſchen ſpringen hervor und ſchleßen auf die Hoheiten. Der Text des Briefes iſt wörtlich der⸗ ſelbe, wie ich ihn im Traume geſehen. Er lautet? „Ew. biſchöfliche Gnaden! Lieber Dr. Lanyil Teile Ihnen hiermit mit, daß ich heute mit meiner Frau in Serajewo als Opfer eines poli⸗ tiſchen Meuchelmordes falle. Wir empfehlen uns Ihren frommen Gebeten und heiligen Meßopfern und bitten Sie unſeren armen Kindern auch fernerhin in Liebe und Treue ſo ergeben zu blei⸗ ben, wie bisher. Herzlich grüßt Sie Ihr Erzherzog Franz. Serafewo, 28. Juni 1914, 4 Uhr Morgens.“ * Zitternd und in Tränen aufgelöſt ſprang ich aus dem Bett, ſah auf die Uhr, die 4 zeigte. Ich eilte ſofort zum Schreibtiſch, ſchrieb nieder, was ich im Traum geleſen und geſehen. Beim Niederſchreiben behielt ich ſogar die Form einiger Buchſtaben, wie ſie vom Erzherzog niedergeſchrieben waren, bei.“ Wir fügen hinzu, daß der Biſchof den Traum ſo⸗ fort drei Perſonen erzählte— alſo vor Eintritt der Mortat!— u. daß dieſe alles beſtätigen. Bekanntlich ging das Geſicht noch am gleichen Tag ganz genau in Erfüllung. Es handelt ſich hier alſo ganz zweifel⸗ los um einen prophetiſchen, nicht etwa um einen telepathiſchen Traum. Hier möge auch der Traum eines Freundes von Dr. Georg Lomer, der ſich um die Aufhellung des Traumproblems große Verdienſte erworben hat, Erwähnung finden. Dieſer träumte am 24. April 1922 Rathenaus Ermordung in der ſymboliſchen Form, daß ſein Vater, nach rückwärts deutend, ihm ſagt:„Dort liegt Rathenau!“ Sechs Tage vorher hatte er im Traume Rathe⸗ naus Leiche geſehen. Die Mordtat fand zwei Mo⸗ nate ſpäter ſtatt. Mögen Wahrträume auch ſelten ſein, ſo iſt doch der Beweis für ihre Exiſtenz erbracht. Schlafend können wir eintreten in jene Welt der Urſachen, die uns im Wachbewußtſein verſchloſſen bleibt und von der ich in meinem„Weltbild des Myſtikers“(Stein⸗ Verlag, Wien) erzähle. Beheimniſſe des Kremlins Profeſſor Steletſky hat in den Geheimarchi⸗ ven des Kremlin einige Dokumente aufgeſtöbert, die den Volksglauben und die Ueberlieferung zu beſtäti⸗ gen ſcheinen. In dieſen Schriftſtücken ſind auch ver⸗ ſchiedene Spuren enthalten, die vielleicht auf den rich⸗ tigen Weg führen können. Auf jeden Fall hat ſich der ruſſiſche Altertumsforſcher entſchloſſen, den Verſuch zu wagen. Er hofft, daß er bei dem Stand der heu⸗ tigen Technik ſicher in der Lage ſein wird, den Zu⸗ gang zu den unterirdiſchen Gängen und Geheimkam⸗ mern zu erſchließen, wenn derartige Anlagen wirk⸗ lich vorhanden ſein ſollten. Die Ueberlieferung knüpft an die Perſon Jwans des Schrecklichen an, der ungefähr um die Mitte des ſechzehnten Jahrhunderts den Kremlin umbaute. Er ſoll mit Hilfe eines italieniſchen Baumeiſters namens Fioraventi unter dem Kremlin ein ganzes Syſtem von befeſtigten Gängen, Räumen und Ver⸗ lieſen errichtet haben, um hier ſeine Schätze und ſeine Gefangenen in Sicherheit unterbringen zu kön⸗ nen. Auch an ſich ſelbſt ſoll er dabei gedacht haben. Denn im Notfall konnte ſich auch der Zar in dieſe unterirdiſche Feſtung zurückziehen, die man nach außen vollſtändig unſichtbar abſperren und unzu⸗ gänglich machen konnte. An Feinden fehlte es den Zaren ja nie. Deshalb lag ihnen wohl auch der Ge⸗ danke nahe, einen verborgenen Zufluchtsort zu ſchaf⸗ fen, in dem ſie ſich ſicher fühlen konnten. Iwan der Schreckliche war ein leidenſchaftlicher Liebhaber und Samler ſeltener und koſtbarer Bücher. Von ſeinem Großvater, dem Zaren Waſſily, hatte er eine koſtbare Sammlung klaſſiſcher Manuſkripte ge⸗ erbt, die früher im Beſitz des Patriarchen von Kon⸗ ſtantinopel geweſen waren. Er ſelbſt ſcheute keine Mühe und kein Geld, um dieſe Sammlung durch koſt⸗ bare, inſonderheit hebräiſche, lateiniſche und grie⸗ chiſche Manuſkripte, zu vermehren. Auch ließ er die Bibliothek des Großfürſten Jaroſlaw des Weiſen von Kiew nach Moskau verbringen, wo ſie im Kremlin zuſammen mit den bereits vorhandenen Bücher⸗ ſchätzen untergebracht wurde. So kam es, daß Jwan am Ende ſeines Lebens eine überaus koſtbare Bücher⸗ ſammlung von mehreren hundert Bänden ſein eigen nennen konnte. Den wertvollſten Beſtandteil bildeten lateiniſche und griechiſche Originalhandſchriften, die zum großen Teil nur in dieſem einzigen Exemplar vorhanden waren. Dieſe Sammlung hieß die„Goldene Bibllo⸗ thek“, weil der Zar jedes Buch und jede Handſchrift in dicke, reich verzierte Golddeckel hatte einbinden laſſen. Da von ihr nichts auf die Nachwelt gekommen iſt, muß ſie entweder irgendwie ihren Untergang ge⸗ funden haben, oder ſie ruht tatſächlich noch in den unterirdiſchen Geheimkammern, in denen Zar Jwan ſie aufbewahrt und vor lüſternen Augen verborgen haben ſoll. Die Ueberlieferung weiß zu erzählen, daß der Zugang zu den unterirdiſchen Räumen ſorg⸗ fältig geheim gehalten wurde. Kam ein Unbefugter burch Zufall hinter das Geheimnis, ſo konnte er ſicher ſein, daß er die längſte Zeit gelebt hatte. Der italieniſche Baumeiſter Fioraventi ſoll auf Geheiß des Zaren geblendet worden ſein, damit er nie in Verſuchung komme, zum Verräter ſeines eigenen Werkes zu werden. Nur ſtkeben Perſonen war unter Iwan dem Schrecklichen der Zugang zu der Geheimbiblio⸗ thek bekannt. Es waren dies die Ueberſetzer, die alle Bücher und Handſchriften in das Ruſſiſche und das Deutſche übertragen ſollten. Drei waren Ruſſen und vier Deutſche. Die Ueberſetzung, eine ungeheure Aufgabe, ſchritt naturgemäß nur langſam vorwärts. Als der Zar ſein Ende nahen fühlte, war ſie noch weit von ihrer Vollendung entfernt. Da ſoll Iman aus Furcht, ſein Geheimnis verraten zu ſehen, den Befehl gegeben haben, den Zugang zu den Biblio⸗ theksräumen zuzumauern. Was dabei aus den Ueberſetzern geworden iſt, weiß die Fama nicht zu melden. Von der Ueberlieferung iſt pleles unverkenn⸗ bar Legende. Aber es wäre doch möglich, daß ein könnte der ruſſiſche Altertumsforſcher vielleicht manche klaſſiſche Handſchrift zutage fördern, die bis⸗ her ſchmerzlich vermißt worden iſt. * Heidelberg als Stoff und Motiv der deutſchen Dich⸗ tung. Von Rudolf K. Gol d ſch mit. Groß⸗Oktav VI, 47 Seiten. 1929. Verlag von Walter de Gruyter u. Co., Berlin und Leipzig.(Stoff⸗ und Motivgeſchichte der deut⸗ ſchen Literatur, herausgegeben von Paul Merker und Gerhard Lüdtke,.) In Natur, Geſchichte, kultureller Lei⸗ ſtung und ſozialer Schichtung bietet Heidelberg ſeit Jahr⸗ hunderten die Stoffe für dichteriſche Geſtaltung. Aus der Art, wie die einzelnen Stoffgebiete ſinnvoll verknüpft oder durch Zeitgeiſt und perſönliche geiſtige Haltung des Dichters geformt werden, leſen wir die Motive für die Dichtung. Wie nun Heidelberg als Stoff u. Motiv in der Dichtung erſchien und unter welchen geiſtes⸗ und ſtoff⸗ geſchichtlichen Einflüſſen es ſich entwickelte und wandelte, das wird unter Verarbeitung des geſamten reichen Ma⸗ terials in dieſer Schrift dargeſtellt. Zum Schluſſe unter⸗ ſucht Goldſchmit die Situation Heidelbergs als Gegen⸗ wartsproblem in der Literatur, wobei ſich neue und in⸗ tereſſante Geſichtspunkte ergeben. * Diedrich Speckmann, Die Rinder vom Junkershof. Roman. Martin Warneck, Berlin W 9. Speckmanns Werke gehören zum Kernbeſtande deutſcher Haushücherelen. Die ſchlichte Gradlinigkeit, die echte Volksverbundenheit und die von echtem Humor durchleuchtete Geſinnungsſtärke ſeiner Bücher haben ihm eine weite Gemeinde geſchaffen. Das Schickſal eines in die bäuerliche Umwelt verpflanz⸗ ten Großſtadtmädchens, ihr Heimiſchwerden auf dem Lande und ihr dadurch bedingtes Sich⸗neu⸗Verwurzeln, ihre Beunruhigung und Bedrohung durch die wieder auf⸗ tauchenden Schatten der Stadt und ihre endliche Rück⸗ kehr dorthin, aber neu gefeſtigt in innerer Begegnung mit Volkstum und Landſchaft— das iſt das Hauptthema der„Kinder vom Junkershof“, das in vielfältigen, ern⸗ ſten und heiteren Variationen von Liebes⸗ und Schuld⸗ verſtrickungen, von plaſtiſchen Bildern der ſozialen Ver⸗ hältniſſe in Stadt und Land begleitet wird. Treffliche Figuren zeichnet uns Speckmann wieder, vor allem in dem Ehepaar der Bauersleute, aber auch die Becka und der Heini ſind glänzend herausgearbeitet. Wie überall, kommt auch hier ein köſtlicher Humor zu ſeinem Recht. —— „Ja, wirklich, ſehr ungern, weil ich fürchten muß, daß ſie Ihnen nicht gut bekommen!“ lachte der Arzt. Er lachte beklommen— ſchließlich, man iſt doch auch Menſch „Wiſſen Sie, was ich Ihnen wünſche, Herr Dok⸗ tor? Daß Sie auch einmal ſo vor einer Frau betteln müſſen, wie ich vor Ihnen „Aber liebes Fräulein, Sie ſcherzen ö „Ste wiſſen, daß ich nie ſo ernſt geredet habe wie in dieſem Augenblick.“ „Nun, und dann müſſen Sie als der ſehr geſcheite Menſch, der Sie ſind. müſſen Sie wiſſen, daß ich Sie gar nicht verſtehen darf— nicht wahr? Ich bin doch Ihr Arzt— und habe die Pflicht, Sie geſund zu machen. 5 „Ach.. mich geſund..! geben Sie mir ein biß⸗ chen Glück— das iſt alles, was Sie noch für mich tun können!“ Erich Haldenwang fühlte, daß ſeine Hände, ſeine ſtarken, ſportgeſtählten Fäuſte zitterten. Er durch⸗ wüthlte zum hundertſten Mal die entlegendſten Winkel ſeines Gewiſſens.. war er ſchuld? Hatte er dieſem unglücklichen, verlorenen Geſchöpf auch nur einen Blick, auch nur den Hauch eines Wortes gegönnt, das jenſeits ſeiner ärztlichen Pflichten lag? Er war in der Stimmung ſich anzuklagen.. und doch— nein, nein.. er war unſchuldig an dieſer ſcheulos heiſchen⸗ den Leidenſchaft. Es war die Ahnung der Todesnähe, die dies junge, verlaſſen ſchaudernde Weib ihm ent⸗ gegenzwang— ihm, dem einzigen Mann, der in ihre Nähe kam.— „Vor allen Dingen,“ ſagte er,„will ich das für Sie tun, daß ich Sie bitte, an nichts anderes zu denken, als an Ihre Geneſung. Sie ſind hier um zu ruhen— tief und lang zu ruhen Hund wenn Sie das tun, dann werden Sie auch geſund werden.“ „Das glauben Sie ja alles ſelbſt nicht, Doktor. Jedenfalls ich glaub's Ihnen nicht. Ich fühle ja mein Herz— ſein Stocken. die Angſt, die mich nachts in Fetzen zerreißt. Ach, das wiſſen Sie ja alles. Sie wiſſen, daß mir nicht mehr zu helfen iſt . und darum laufen Sie vor mir davon weil es Sie ekelt vor mir.. Sie ſind geſund. und ich . ja. zum Ekel bin ich Ihnen! zum Ekel „Fräulein Fanny. Sie ſind ein ſchönes liebenswertes wundervolles Mädchen— und wenn Sie wieder geſund ſind— werden Sie einmal einen Menſchen ſehr— ſehr glücklich machen“ Wenn ich wieder geſund werde— l Sagen Sie mir, Doktor— möchten Sie, Sie dieſer Menſch ſein?— Gott, ſagen Sie doch ſchon jal rief ſte heftig, mit verbiſſenem Schluchzen,„es verpflich⸗ tet ſie ja zu nichts in ein paar Tagen bin ich ja doch., weg. ganz— ganz fort Ach. wie es ihn trieb, mit täuſend heißen Ge⸗ walten ihn zog, dieſen zuckenden Leib in ſeine Arme zu ſchließen, dieſen verſchmachtenden Mund mit tröſtenden, lindernden Küſſen zu erqutckn Es durfte nicht ſein— der Arzt in ihm befa daß es nicht ſein durfte. N 29 „Liebes, gnädiges Fräulein— ich muß Ihnen etwas ſagen. Wenn Sie nicht brav ſein und ſich ruhig halten wollen— dann wird mir nichts anderes übrig bleiben, als als den Geheimrat zu bitten, daß .. er ihre Behandlung ganz allein übernimmt. Da trat in das fleckig glühende Antlitz ein ſo jähes Entſetzen, daß der Arzt erſchüttert verſtummte. „Wenn Sie das kun, Doktor dann b, dann würden ſie bereuen— glauben Sie mirs das würde ihnen bitter, bitter leid tun— Doktor!“ Der Arzt ging, meldete ſeinem Chef pflichtgemäß und wörtlich das Vorgefallene, und der Geheimrat ſagte achſelzuckend: „Na ſchön.. alſo von morgen an werd' ich mich ſelber um die Kleine bekümmern.“ In der übernächſten Nacht ließ die Schweſter, welche bei Fräulein Sinsheimer Wache hatte, den Geheimrat wecken: die junge Dame habe furchtbare Herzkrämpfe. Als der alte Herr kam, war es ſchon vorüber. Das Ende müßte entſetzlich geweſen ſein; die Schweſter eine ruhige, erfahrene Perſon, war in Tränen aufgelöſt. Als der Geheimrat am anderen Morgen ſeinem Aſſiſtenten erzählte, was geſchehen war— die Leiche war natürlich in der Nacht ſchon mit größter Heim⸗ lichkeit fortgeſchafft worden— da ſtand Doktor Erich Haldenwang ſtumm, geſenkten Blickes, die ganze Ge⸗ ſtalt war zuſammengezogen von einem unerträglichen wühlenden Schmerz. „Tja, Kollege“, ſagte der Geheimrat leiſe,„hätten Sie dem armen Mädel mal den Gefallen getan und ſe mal feſte inn Arm genommen Doktor Haldenwang atmete tief auf. -Ich— werd' mir's merken, Herr Geheimrat“ N W N . 3 den 18. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 11. Seite. Nr. 588 ee 0 5. 28 zirka 25 qm ver ſofort zu vermiet. Zu erfragen im Sade n. 85052 ſaclage feet alba Cage in Käfertal zu vermiet. Tel. unt Geſchäftsſtelle. Laden mit Nebenraum Mittels. 142 Für Friseur, Schuhmacher usw. geeignet sofort zu vermieten. Preis nur 60. monatl. 75087 Schöne 5 Ammer-Wohnung t. aut. Lage Neckaraus, in neuem Hauſe. ſof. zu vermiet Mietpreis 120 Mark. Angeb. unt. 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Neue 1929 Die Anſicherheit der Effektenbörſen überträgt ſich auf bie Warenmärkte An wachſende Weizenbeſtände in Amerika laſſen weitere Preisrückgänge erwarten/ Inland⸗ 0 75 ge Der Weltweizen markt ſtand weiterhin unter dem lähmenden Einfluß des Effektenmarktes, den normen Zufuhren Nordamerikas an die engli⸗ ſchen und kontinentalen Seehäfen und der kleinen Nachfrage der Einfuhrländer. Trotz dieſer Baiſſe⸗ momente ſehen ſich die Ablader in Nordamerika und Kanada zu einer gewiſſen haltung ermutigt durch die Tatſache der vorſick u finanziellen Unter⸗ ſtlitzung des Farmerboards der Ver. Staaten, wenn⸗ gleich man in Europa bezweifelt, daß aus dieſer Quelle ſtarker und dauernder Suceurs zu erwarten iſt. In der Zwiſchenzeit haben ſich die Zuführen ſo Morm gehäuft, daß die ſichtbaren amerikaniſchen Weizenbeſtände von der Getre ti enwärtig auf 422,81 Mill. lin der 2 Mill. und in der gleichen Vorjahrswoche 301,21 Mill.) Buſhels von je 27,22 Klg. angegeben werden. Es erſcheint da⸗ nach ziemlich unwahrſcheinlich, daß Amerika dieſe Vorräte durchhalten wird bis zum Früh⸗ jahre, von dem man offenbar beſſere Nach⸗ frage der europäiſchen Importeure erwartet, denn um dieſe Zeit werden auch Argentinien und Auſtralien ihre neuen Ernten verſchiffen! Die Be⸗ ſitzer werden es wahrſcheinlich als klüger erachten, zu Abgaben zu ſchreiten, beſonders wenn die ameri⸗ kaniſche Winterweizenernte ſich gut entwickelt. An⸗ geſichts dieſer Verhältniſſe würde es keine Ueber⸗ raſchung bedeuten, wenn weitere Preisrückgänge ein⸗ treten würden. Wenn man von der Baiſſeſeite her allerdings auch auf die Exporte deutſchen Weizens nach Eng⸗ land, die nach Umfang und Bedeutung maßlos über⸗ trieben worden ſind, als preisdrückendes Moment abgehoben hat, obwohl dieſe Einfuhr Englands nicht mehr als 2 v. H. des engliſchen Einfuhrbedarfes aus⸗ machen dürfte, ſo war dies weiter nichts, als ein Baiſſemanöver. Die Hauptunſicherheit wurde je⸗ doch in dieſer Woche wieder von der erneuten hef⸗ tigen Effektenbewegung Newyork auf den geſamten Weigenmarkt übertragen. Der Mehlkonſum kauft unter dieſen Verhältniſſen nur das nötigſte in disponibler Ware. Dementſprechend halten ſich der Einfuhrhandel und die Mühlen im Weizeneinkauf zurück, ſo daß ſich an unſerem ſüddeutſchen Markte die Umſätze in den allerengſten Grenzen bewegten. Im Wochenverlauf wurden einige Partien disponible Bahia Blanca⸗ und Baruſſo⸗Weizen aus dem Markte genommen, was jedoch mehr mit den ſchlech⸗ ten Schiffahrtsverhältniſſen zuſammenhing, da die früher gekaufte Ware nicht in der erwarteten Friſt in Mannheim eintraf. Verlangt wurden zuletzt für die 100 Kg. eif Rotterdam: Baruſſo, 80 Kg., Jan.⸗ Februar, 11,85; Bahia Blanca, 80 Kg., Januar⸗Febr. 1105; 79 Kg., November⸗Dezember 11,65; Dezember 14,70; Baruſſo, 79 Kg., November 11,10; Dezember 11,15, disponibel Antwerpen 10,65 transbordé; Manitoba I, November 13,15, II 12,85, III 12,55, IV 12,30 und V 11,35 hfl. Inlandweizen konnte ſich gleichfalls nicht poll im Preiſe behaupten, ſondern ging in effektiver Ware von vorwöchentlichen 25,50—25,75 auf 25,25 bis 25,50 /, franko Mannheim⸗Ludwigshafen⸗Worms, zurück. Zum Teil hängt der ruhiger gewordene Ge⸗ ſchäftsgang in Inlandweizen auch damit zuſammen, daß die ab 1. Dezember geltende Vermahlungsquote pom Reichsernährungsminiſter noch nicht feſtgeſetzt e eee n Das Hypothekenbankgeſchüäft des Jahres 1929 Daß ſeit einiger Zeit unverbindliche Fuſionsbeſpre⸗ chungen zwiſchen der Preußiſchen Central Bo⸗ den kredit Akt. ⸗Geſ. und der Preußiſchen Bodenkredit Akt. Bank ſtattgefunden haben, wird von den beteiligten Stellen nicht mehr abgeſtritten. Wenn auch beſtimmte Abmachungen noch nicht vorliegen, ſo darf wohl angenommen werden, daß dieſe Verhandlungen fort⸗ geführt werden. Ob überhaupt und wann es zu einem Abſchluß dieſer Verhandlungen kommt, iſt freilich eine andere Frage. Wie immer bei Fuſionen dürften auch hier Perſonal⸗ und Preſtigefragen eine entſcheidende Rolle ſpielen. Die Aera der großen Fuſionen im Hy⸗ pothekenbankgewerbe lag in den Inflationsjahren. Auch in den Nachſtabiliſterungsjahren kam die Fuſionsbewe⸗ gung keineswegs zum Stillſtand. Und wenn gegenwärtig wieder Fuſionsbeſtrebungen in Gang gekommen ſind, ſo wird das ſeinen Hauptgrund in dem leidigen Un koſtenu⸗ problem haben. Der Druck überhoher Unkoſtenkoeffi⸗ zienten, der das Geſchäft der Kreditbanken ſchon ſeit Jah⸗ ren überſchattete, wurde für die Hypothekenbanken wohl erſt im laufenden Jahr deutlich fühlbar, als nämlich das Emiſſiousgeſchäft zu ſtocken begann. Die Emiſſionskonſunkturen der Jahre 1926 bis 1928 hatten das Hypothekenbankgeſchäft ſehr begünſtigt. Von 86 Hypothekenbanken konnten für das Geſchäftsjahr 1928 nicht weiger als 21 Geſellſchaften Dividendenſteige⸗ rüngen vornehmen. Weitaus die meiſten Hypotheken⸗ Fankdividenden ſtellten ſich eben für dieſes Geſchäftsjahr 1928 guf 10% und mehr. Nur bei 7 Hypothekenbanken hielt ſich der Dividendenſatz unter 109. Im laufen⸗ den Jahr hat ſich nun das Geſchäft weſentlich ungün⸗ ſtiger entwickelt. An ſich gewährleiſtet der derzeitige Darlehnsbeſtand elne ausreichende Verzinſung des Aktien⸗ kapftals. Die Sondergewinne, wie ſie mit der Un⸗ terbringung neuer Emiſſionen und der darauf baſieren⸗ den Ausdehnung des Darlehnsbeſtandes verbunden find, dürften ſich jedoch im laufenden Jahr erheblich ver min⸗ dert haben. In den Jahren 1926 bis 1928 erfolgten nach der amtlichen Statiſtik Pfandbriefemiſſionen im Um⸗ fang von ca. 1,5 Milliarde pro Jahr. Für die erſte Hälfte des laufenden Jahres wurden ſolche in Höhe von nur.56 Milliard. von der amtl. Statiſtik regiſtriert. In der 2. Jahreshälfte iſt der Abſatz ſo gut wie vollkommen ins Stocken geraten. ſodaß ſich für das geſamte Jahr 1929 einen Emiſſionsziffer von kaum 4 Milliarde RM.— das äre weniger als die Hälfte als in den vorausgegange⸗ Jahren— ergeben dürfte. 5 aß das Unkoſtenproblem auch im Hypothekenbank⸗ ſtürker als bisher in den Vordergrund tritt, daß uf unkoſtenſparende Rationaltiſterung unter Um⸗ auch durch Inangriffnahme weiterer Fuſ ionen ik rate Wollen ſüd deutſche Brauereien den ür Futtermittelpreiſe gehen zurück wird unter dieſen Vorausſetzungen verſtändlich. In Gerſten handel um⸗ worden iſt. In den Kreiſen der Landwirtſchaft rech⸗ net man augeſichts des noch beſtehenden großen An⸗ gebotes mit der Aufrechterhaltung der bisherigen Quote allerhöchſtens nur mit einer geringen Er⸗ mäßigung. Roggen hatte weiterhin ſehr ruhigen Markt; er iſt nicht nur bei rückgegangen, ſondern wurde auch in Canada und Nordamerika in dieſen Tagen um—10 v. H. im Preiſe heruntergedrückt. Vom Odenwald und aus Heſſen lagen Angebote von 18,25/ ab Station vor, die Pfalz verlangte etwa 0,25„ mehr. In Mannheim zonibler Roggen koſtete 18,5075, im Dezember lieferbar 18,90 J,. Eine b Mehlgeſchäftes war uns zur aus den erwähnten 1 t möglich. Obwohl die Forderung der Konventlonsmühlen für die 100 Kg. Weizenmehl im Wochenverlauf von 37,75 auf 37,25/ herabgeſetzt wurde, verlief der Verkehr ſehr ſchleppend; nur zu Wochenmitte vollzogen ſich einige Umſätze bei den diſtanzierten Mühlen. Roggenmehl blieb vernachläſſigt und wurde gleich⸗ falls um eine halbe Mark ermäßigt. Im Braugerſtengeſchäft iſt inſofern eine Aenderung eingetreten, als der Handel mehr Nei⸗ gung bekundet als bisher, ſich die beſte Ware heraus⸗ zuſuchen und zu ſichern. Ab pfälziſchen Stationen wurden für prima Qualitäten 22/ je 100 Kg. ge⸗ fordert. Das Geſchäft bei der erſten Hand hat ſich in der Pfalz etwas belebt: der Gerſtenbauverein Impflingen konnte 3000 Ztr. direkt an eine Groß⸗ brauerei verkaufen; dem Gerſtenbauverein Rohrbach ſind Angebote von Brauereien in Karlsruhe und Speyer und von einer Mälzerei in Bruchſal zuge⸗ gangen; in der Bergzaberner Gegend erfolgten Um⸗ ſätze zu 18—20/ je nach Qualität. Heſſiſche Gerſte blieb hier mit 20— 20,50, badiſche mit 1920% ab Stationen angeboten. Hafer lag flau. Badiſcher Hafer hat infolge des Druckes norddeutſcher Herkünfte gegenüber der Vor⸗ woche um etwa 0,50% je Dz. abgeſchlagen, man rechnet jedoch mit einem baldigen Nachlaſſen des verſtärkten Angebotes. Für Plata⸗Hafer aus neuer Ernte, 46—47 Kg., Januar⸗Februar⸗Abl., wurden 7,85 hfl. eif Rotterdam gefordert. Auch die Maispreiſe ſind unter dem Druck der Plataofferten ziemlich zurückgegangen, da die letzten Mitteilungen von Argentinien beſſere Aus⸗ ſichten für die geſamte Ernte brachten. In Mann⸗ heim effektiver Platamais koſtete 18,5075/ je 100 Kg. mit Sack, rheinſchwimmender 8,70 hfl., Dezem⸗ ber 8,50 hfl. eif Rotterdam. Die Futtermittel nachfrage blieb gering, weil die Konſumenten die verlangten Preiſe nicht be⸗ zahlen können, da ſie für ihre einheimiſchen Pro⸗ dukte nur geringe Erträge erzielen. Die Preiſe für Müthlenerzeugniſſe, Trockenſchnitzel und Biectreber haben nachgegeben, auch die Oelmühlen haben ihre Forderungen am Donnerstag ermäßigt. Min ver⸗ langte für die 100 Kg., je nach Qualität: Nachmehl, prompt von 14% an, November⸗Lieferung 14,50 17 1, Futtermehl 10,25—50 und je nach Abgabe der Offerte aus erſter oder zweiter Hand für Weizen⸗ kleie, fein, 9 bis 9,50, grob 10 bis 10,50%; Mais⸗ ſchrot 19,50, Trockenſchnitzel 9,75, Biertreber 18,25. 17,25, Erdnußkuchen, Dez.⸗Jan. 20,25, Feb.⸗Apr. 20,75 l. Georg Haller 1 Hypothelenbank-Juſionen? Hypothekenbankkreiſen dürfte man ſich auch im Zweifel darüber ſein, ob ſelbſt nach Ueberwindung der gegenwär⸗ tigen Stockung und nach erfolgter Entſpannung der Ka⸗ pitalmarktlage wieder ein ſolches Emiſſionsvolumen wie in den Jahren 1926 bis 1928 erreicht werden kann. Die Gewinnergebniſſe der Hypothekenbanken dürften überdies im laufenden Jahr darunter gelitten haben, daß die In⸗ ſtitute ſich zu einer koſtſpieligen„Kurspflege“ genötigt ſahen. Da der Abſtieg der Feſtverzinslichen im laufen⸗ den Jahr recht groß war und da gerade die Hypotheken⸗ banken weit mehr als andere Emiſſionsſtellen im Inte⸗ reſſe ihres Emiſſionskredites auf eine möglichſt ſtabile Kursentwicklung halten müſſen, ſo dürfte dieſe Kurspflege unter ſolchen Anforderungen beſonders koſtſpielig ge⸗ weſen ſein. Ob ſich dieſe Unkoſtenbelaſtung in einer Min⸗ derung der Gewinnergebniſſe der Hypothekenbanken oder aber mindeſtens in einer Verkleinerung der ſtillen Re⸗ ſerven auswirken wird, wird man abwarten müſſen. Jedenfalls dürften die Abſchlüſſe der Hypothekenbanken für das Jahr 1929 kaum ſo günſtig ausfallen wie die des Jahres 1928. * * Deutſche Hypothekenbank, Berlin.— Vorausſichtliche Dividende in Vorjahrshühe. Aus Verwaltungskreiſen ver⸗ lautet, daß der Geſchäftsgang bei dem Inſtitut weiter durch⸗ aus zufriedenſtellend war. Man rechnet in Verwaltungs⸗ kreiſen mit einer Dividende in Vorjahrs höhe (i. V. 11 v..). Die verſchiedenen Gerüchte über geplante Fuſionen, wobei auch die Deutſche Hypothekenbank Berlin genannt wurde, werden hinſichtlich des Inſtituts als unzutreffend bezeichnet. Beamtendanken an Preußenkaffe Verſchmelzung der regionalen Zentralkaſſen Die vom Deutſchen Beamtengenoſſenſchaftsverband am 2. November 1921 beſchloſſene Gründung der Reichszentral⸗ kaſſe der Deutſchen Beamtenbanken e. G. m. b. H. wird An⸗ ſang Dezember erfolgen, nachdem durch Verſchmelzung der Zentralkaſſen der ſüddeutſchen und der nord weſtdeutſchen Beamtenbanken die erfor⸗ derlichen Vorarbeiten durchgeführt worden ſind. Bis zu dieſem Zeitpunkt wird die Zentralkaſſe der ſüddeutſchen Be⸗ amtenbanken, hinter der die Badiſche Beamten ⸗ bank ſteht, das in Auswirkung der Berliner Vorfälle ein⸗ getretene vorübergehende Kreditbedürfnis aller Beamten⸗ banken im Reiche befriedigen. Nachdem die Vereinheitlichung der genoſſenſchaftlichen Beamtenbanken entſcheidend gefördert und beſchloſſen wor⸗ den iſt, für ſämtliche 77 dem Deutſchen Beamtengenoſſen⸗ ſchaftsverband angeſchloſſene Beamtenbanken eine Gel d⸗ dentrale zu ſchaffen, iſt die Voraus ſetzung für den An⸗ ſchluß an die Preußiſche Zentralgeno Ein Abkommen zur Schaffung eines er rückhaltes iſt bereits getroffen. * Rieler Bank AB., Kiel.— Einleitung verfahreus. Der fünfglicdrige Gl in einer am Donnerstag abend vom Vorſtand vorgeſchlagenen E verfahrens zuzuſtimmen. * Ein Londoner Bankkrach. Die ſeit einem Jahr als .⸗G. wieder tätige Firma J. Horſtman u. Co. Ltd., die von der früheren Horſtman u. Co. nur den Namen übe nommen hat, im übrigen aber in keiner Beziehung zu die⸗ ſer ſteht, hat ihre Zahlungen eingeſtellt. Die Ver luſte ſollen ſich auf Sterling(andere Schätzungen gehen ſogar bis auf 400 000 Pfund Sterling) ſtellen und in der Hauptſ f Rem⸗ boursgeſchäfte zurückzuſühren ſeir bezahlten Aktienkapital von 609 000 Pfund weſentlicher Teil einem gewiſſen Baron Fred Weſtenholz in Amſterdam, der die Firma in London ziemlich ausgiebig finanziert habe, gehören. * Maſchinenbaugeſellſchaft Karlsruhe.— Vergrößerter Verluſt. Die Geſellſchaft beruft jetzt erſt ihre Generalver⸗ ſammlung für das bereits am 31. Dezember 1928 abgelau⸗ fene Geſchäftsjahr ein. Nach unſeren Informattonen hat die Geſellſchaft, die trotz der im Jahre 1927 erfolgten Sanie⸗ rung für das Geſchäftsjahr 1928 einen Verluſt von 34892/ ausgewieſen hatte, im Jahre 1928 eine neuen Verluſt erlitten. * Badiſche Maſchinenfabrik u. Eiſengießerei vorm. Se⸗ bold u. Neff AG. in Durlach. Die o. GV. genehmigte den bekannten Abſchluß(ſiehe Nr. 513 der„N. M..“) und be⸗ ſchloß die Ausſchüttung von 10 v. H. Dividende auf die St.⸗A.(i. V. 12 v..), von 6 v. H. auf die.⸗A. und von 6 v. H. Zinſen auf die Genußrechte. Die ſatzungsgemäß ausſcheidenden AR.⸗Mitglieder wurden wiedergewählt. Wallſtreet rechnet Geſchäftsbelebung und erneute Befeſtigung des New⸗ horker Effektenmarktes— Aber weitere Reduzierung der Börſenzeit Newyork, 16. Nov.(United Preß.] Die feſte Haltung der Börſe dauerte auch geſtern nachmittag weiter an und bei Börſenſchluß lagen die Kurſe bis zu 12 Punkten höher als die vorgeſtrigen Schlußkurſe. United States Steel Shares notierten bei Börſenſchluß 164,5, nachdem ſie kurze Zeit ſogar 167,25 erreicht hatten. General Motors ſchloſſen 41,25 und Radio Corporation of Ameriea mit 32,25. Die Geſchäftstätigkeit nahm im Laufe des Tages immer mehr zu, ſodaß ein Geſamtumſatz von 4 239 000 Shares er⸗ reicht wurde. Wie zu erwarten war, hat der Börſenvorſtand, der gegen Mittag zuſammengetreten war, die Reduzie⸗ rung der Börſenzeit für die nächſten Wochen auf drei Stunden täglich, nämlich von 10 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmittags, vorgenommen. Am Samstag, den 28. November bleibt die Börſe völlig geſchloſſen. Die optimiſtiſche Stimmung hält weiter au wird allerorts der Ueberzeugung daß die ſchwere Börſenkriſe nunmehr 92 und in Wallſtreetkreiſen Ausdruck gegeben, * Fried. Krupp AG., Eſſen.— Die Verhandlungen mit der Ford Motor Company. Zu den Mitteilungen, daß die Krupp Niroſta Compagnie kurz vor dem Abſchluß eines Vertrages mit der Ford Motor Company ſtehe, hören wir, daß der Abſchluß eines Lieſerungs⸗ vertrages, der große Mengen Niroſt hl für die ameribaniſchen Fordbetriebe umfaßt, als wahrſchein⸗ lich anguſehen ſei. Es iſt aber nicht, wie beri t wurde, damit zu rechnen, daß ein beträchtlicher Teil des Auftrags in Deutſchland zur Ausführung kommen werde.— Die Fried. Krupp AGG. hat erſt vor einiger Zeit ein Abkommen mit der General Motors über Lieferung von Chaſſis⸗ Rahmen für deren öeutſche Betriebe abgeſchloſſen. * Peiner Walzwerk.— Dividendenerhöhung auf 537% v. H. Auf das AK. von 20 Mill., das faſt ganz im Beſitze der Ilſeder⸗Hütte iſt, beantragt der Aufſichtsrat die Ver⸗ teilung einer Dividende für 19289 von 5% v. H.(). * Der indiſche Lokomotivanftrag für die A. E. G. Zu dem neuen indiſchen Lokomotivauftrag teilt die A. E. G. mit: Nachdem die A. E. G. vor zwei Jahren bereits Dampflokomotiven für eine indiſche Privatbahn zur voll⸗ ſten Zufriedenheit des Beſtellers gebaut hat, erhielt ſie nunmehr von einer der bedeutendſten indiſchen Bahnge⸗ ſellſchaften, der Bengal and North Weſtern Railway, einen Auftrag auf 22 meterſpurige Güterzuglokomotiven mit Tender. * Wieder 2,5 v. H. Zwiſchendividende bei Siemens Bros. Der engliſche Elektrokonzern Stemens Bros., der belgnnt⸗ lich vor einigen Monaten einen Aktienaustauſch mit Sie ⸗ mens u. Halske vorgenommen hat und eine Intereſſen⸗ gemeinſchaft mit der deutſchen Firma eingegangen, ſchüttet auf ode Stammaktien wieder eine Zwiſchendividende wie im Vorjahr, nämlich 2,5 v.., aus. Die Schlußdivi⸗ dende des Vorjahres betrug 5 v. H. * General Motors kauft Citrosn und Peugeot? Wie die „Chicago Tribune“ meldet, ſoll die General Motors⸗Comp. die größte franzöſiſche und europäiſche Automobilfabrik, die Citroen und eine andere bedeutende franzöſche Fabrik, Peugert, erworben haben. Wie erinnerlich, ging ſchon vor und nach dem Erwerb der Aktienmehrheit der Opelwerke in Rüſſelsheim durch die General Motors das Gerücht vom Kauf der Citroén durch die.⸗M. um, das aber immer wieder dementtlert wurde.„Chicago Tribune“ behaupte nun, dieſer Kauf ſei eine vollendete Tatſache, obwohl er von den zuſtändigen Stellen noch nicht offiziell zugegeben wurde. Die Transaktionen, die den.⸗M. die Kontrolle über dieſe beiden franzöſiſchen Firmen ſicherten, ſeien im September durch das Bankhaus Lazard Frerves für Citroen und die Banque de Paris et des Pays bas für Peugeot durchgeführt worden. Immerhin ſoll kaut„Chicago Tribune“ die Haupt⸗ leitung der General Mtoors auch weiterhin in London bleiben. Citroen fabrizierte im vergangenen Jahr rund 85 000 Automobile und bildete den einzigen ernſthaften Konkurrenten der beiden amerfkaniſchen Firmen Ford und General Motors. * Verkauf der Hamburger Docks nach Rotterdam. Die Deſchimag in Bremen hat im Auftrag der Werft von Blohm u. Voß in Hamburg mit der Trockendock⸗ geſellſchaft Rotterdam über den Verkauf des Docks J der Vulkanwerft Hamburg verhandelt. Der Ver⸗ trag iſt unterſchriftsreif und ſieht einen Kaufpreis von 650 000 4 vor; das iſt für das annähernd 20 Jahre alte Dock von 9 500 Tonnen Tragfähigkeit eine angemeſſene Be⸗ zahlung. Blohm u. Voß haben ſich zum Verkauf entſchloſſen, da die reſtlichen acht Docks, die ihnen zur Verfügung ſtehen, für ihr Ausbeſſerungsgeſchäft ausreichen und überdies die Wahl des Liegeplatzes für Dock II gewiſſe Schwierigkeiten machte. * Kataſtrophale Folgen der Inſolvenz Adolf Beck. Der Zufammenbruch der Häute⸗ Felle⸗ und Lederhandlung Bernhard Erich Weithaſe in Pönneck/ Thür., der bekanntlich im Zuſam menhang mit dem Konkurs der Häutegroßhand⸗ lung Adolf Beck in Chemnitz erfolgte, hat bedeutend ſchlim⸗ mere Ausmaße angenommen als Anfangs zu vermuten war. Die Paſſiven ſind außerordentlich hoch und das Vor⸗ handenſein von annähernd 400 000/ Blankowechſel läßt die Ausſichten der Gläubiger in beſonders trübem Licht erſcheinen. Wie jetzt ſeſtgeſtellt wird, liegen in der Maſſe mur etwa 1,5 v.., ſpdaß die Gläubiger faſt völlig leer aus⸗ gehen werden. Es iſt ſogar noch unkbeſtimmt, ob das Kon⸗ kursverfahren wegen der geringen Maſſe überhaupt durch⸗ geführt werden kann. mindeſtens 300 000 Pfund 4 0 1. Jalu gang M. 333 * Reinhard Mu .⸗V. na Verluſt f. ſer mechan 78 832) und hat überſchritten. 23 366/(17 (Amt Wolfach). Di ler.⸗G., Gutach e ö entgegen. Der per 30. 6. bet die⸗ 96 278 1(i. V. (465 000%) 0 te ſich auf i lanz ſtiegen Außenſtände rieren nur noch mit 287 konto(100 000%). uch, das Arbeiter⸗ iſchaften in Horn⸗ onto 100 3 — 2 4 2 100). t da Das We⸗ reigebäude ſteht mit hauskonto mit 2 it 21 349/ raft uſw. 17 000 onto 13.019 zer erhöht mit aus: Herren R. he und P. Berthol au G. Sänger, Kar Baden⸗Baden. * Terra⸗Film.⸗G.— dividendenloſer Abſchluß. Die Geſellſchaft, die ch faſt ganz im Beſitz der J. G. Farbeninduſtrie befindet, wird, wie wir erfahren, für das abgelaufene Geſchäftsjahr wieder dividendenlos bleiben. . Porzellanfabrik C. M. Hutſchenreuter.⸗G. Die Ge⸗ ſellſchaft ſchlägt die Verteilung einer Dividende von wie⸗ der 6,25 v. H. vor. * Philipp Holzmann A erfahren, iſt das unmitt Geſchäftsjahr 1928 zuf — figurie R. ſetzt ſi nternehmer in Reg.⸗Baurat in Donaueſchin⸗ zruhe und Frau P. Lanninger, ., Frankfurt a. M. Wie wir 'r dem Abſchluß ſtehende f rſtellend verlaufen und die Ge⸗ ſellſchaft darüber hinaus auch u rſehnlichen Aufträgen verſehen. Man rechnet mit mindeſtens der Aufrechterhal⸗ tung der Vorjahresdividende von 7 v. H. * Immobilien⸗AG. Noris i.., Nürnb⸗ genehmigte den kannten Ab uß Der Ueberſchuß von 158 750% wird 8 i 0 ⸗ iede näre zugewieſen, das ſich nach Ausſchüttung von 50 je Aktie nunmehr auf, 701 578/ ſtellt. mit Hauſſeperisde definitiv überwunden ſei und man nunmehr mit einer Hauſſeperiode rechnen könne. 2 Hoover erklärt „Durchaus geſunde Grundlage der amerikaniſchen Wirtſchaft“/ Bevorſtehende Wirtſchaftskonferenz Waſhington, 16. November(United Preß). In einer längeren Erklärung, in der Präſident Hoover Stellung nimmt zu der kürzlichen Börſenkriſe und den allgemeinen finanziellen und wirtſchaftlichen Ausſichten, betonte er, daß die amerikaniſche Wirtſchaft auf durchaus geſunder Grundlage ruhe. Für die nächſte Woche ſei eine Konferenz zwiſchen den Führern der amerikaniſchen Wirtſchaft und Vertretern der Regierung einberufen wor⸗ den, um die A ten und die weiteren damit zufammen⸗ hängenden Pläne und Schritte zu beſprechen. In der in⸗ formellen Erklärung ſagt der Präſident weiter, daß Be⸗ ſprechungen ſtattfinden werden mit dem Finanzminiſter, dem Landwirtſchaf Handels⸗ und dem Arbeitsminiſter, ſowie 8 es Farmboards. Jetzt gälte es, dem Vor gemeinſam mit welt eine„konſtruktive Tä⸗ tigkeit“ wieder herzuſtellen, dem Erport neue Antriebe zu geben, ſowie das Geſchäft überhaupt mit allen geſchäfts⸗ mäßigen Methoden zu fördern DDD rr * Diskontermäßigung in Holland. Die Niederländiſche Bank hat am 16. November den Diskontſatz von ö auf 4% v. H. herabgeſetzt. Die übrigen Sätze wurden gleich⸗ falls entſprechend ermäßigt. * Neue Sitzung der Internationalen Rohſtahlgemein⸗ ſchaft. Das Direktionskomitte der Internationalen Roh⸗ ſtahlgemeinſchaft wird am 3. Dezember in Lüttich zu einer Sitzung zuſammentreten. Bei dieſer Gelegenheit wird man ſich, wie von belgiſcher Seite verlautet, mit der Ge⸗ ſtaltung der Marktlage nach der am 1. Dezember vorge⸗ nommenen Produktionseinſchränkung beſchäftigen. Außer⸗ dem ſoll auch über die Erneuerung der Internationalen Rohſtahlgemeinſchaft geſprochen werden. * Starke Steigerung der amerikaniſchen Elektroausſuhr. Nach den Berechnungen des Handelsdepartements in Wa⸗ ſhington hat die amerikaniſche Elektroausſfuhr, die in den erſten neun Monaten des Vorjahres 95 848 733 Dollar be⸗ tragen hatte, in dieſem Jahr einen Wert von 119 487 672 Dollac erreicht und damit eine Steigerung um faſft W v. H. erfahren. An der Spitze der Ausfuhrartikel ſtehen Radio⸗ apparate, deren Export gegenüber dem Vorfahr allein rund 6 Mill. Dollar zugenommen hat. Auch der Export elek⸗ triſcher Kühlapparate hat ſich ganz bedeutend erhöht, und zwar beſonders durch die Lieferungen nach Deutſchland, das als Abſatzgebiet für dieſe Spezialerzeugniſſe an erſter Stelle ſteht. Nürnberger Hopfenmarkt Nürnberg, 15. November Eine Rückſchau auf die heute ſchließende Geſchäftswoche gibt ein wenig befriedigendes Bild. Vor allem iſt feſtzu⸗ ſtellen, daß die Zufuhren zum offenen Markte ganz we⸗ ſentlich abgenommen haben. Es kamen nur 100 Ballen vom Lande und etwa 450 Ballen mit der Bahn herein, d. ſ. nicht einmal die Hälfte der vorwöchentlichen Zu⸗ fuhren. Dann hat aber auch die Nachfrage ganz bedeutend nachgelaſſen, infolgedeſſen auch der Umſatz, der nicht über 300 Ballen hinauskam, alſo nicht einmal den dritten Teil des Umſatzes der Vorwoche erreichte. Hinſichtlich der Preisgeſtaltung muß feſtgeſtellt werden, daß die Preiſe für prima Sorten trotz der ſchwächeren Nachfrage, jedoch infolge der geringen Beſtände unverändert geblieben ſind; für mittel und geringe Ware waren die Preiſe gedrückt und zu Gunſten der Käufer. Amtliche Notierungen bei Wochenſchluß: Prima Mittel Geringe Gebirgshopfen 45—60 30—40 25—30 Hallertauer Siegel 80—95 55—75 4050 Spalter 100-110 80-95 2 Württemberger 85—110 55—75 4050 Badiſche 50—60 3540 Pfälzer 50—60 4050 Mk. per Ztr. Dieſe Notierungen ſind nur noch nominell. In Fremdhopfen ebenfalls nur geringes Geſchäft: El⸗ ſäſſer prima von 4560 Mk. und Steiermärker prima von 45—55 Mk.— Schlußſtimmung ſehr ruhig. i Am Saazer Markte immer noch verhältnismäßig gute Nachfrage bei Notierungen von 500750 Kronen.— Im Elſaß ruhiges Geſchäft, gute Qualitäten fehlen. Notie⸗ rungen von 50—250 Frs.— Der franzöſiſche wie der bel⸗ giſche Markt haben gleichfalls ruhige Stimmung. Die No⸗ tterungen gehen von 50165 Frs. Deviſenmarkt Im keutigen Früßverkehr notieren Pfunde gegen New Hork. 489,81 e a Stockholm 18.15 Paris 123 84 Holland 12.08 Madrid 84.70 Brüſſel 34.87 Oslo 138,20 Dollar geg. Rm. 4,18 Mailand 99,19 Kopenhagen 18.20 Pfunde„„ 20,88 Frachtenmarkt Duisburg-Muhrort vom 15. November Die Nachfrage nach Kahnraum war heute an der Börſe zbemlich rege Die Talfracht notierte immer noch mit 1,0 bis 180. Die Tagesmiete wurde mit 7 Pfg. ab hier und 7 Pfg ab Kanal mit den üblichen Bedingungen no⸗ tiert. Der Bergſchlepplohn beträgt 1,502/ nach Mann⸗ heim. Der Talſchlepplohn blieb wefterhin ſehr feſt und wurde mit 25 Pfg. per Tonne für größere beladene Kähne ab hier nach Rotterdam bezahlt * Samstag, den 16. November 1029 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 19. Seite. Nr. 588 k..30 a Gottesdienſt⸗Ordnung ee e en e a ei b, ee mittag 4 Frauenmi iterr icht 8 Bibel 1 5 Donnerstag Katholiſches Bürgerſpital. onntag.30 Singmeſſe mit n 8 Jugendandacht. Predigt; 10 Gymnaſiun ttesdienſt. Evangeliſche Gemei Christuskirche: Mittwoch abend 8 Andacht, Pfr. Dr. Hoff. Südd. Bereinigung ation und Gemeinſchafts⸗ St. Peter⸗ und 1 a endenheim. Sonntag.80 Sonntag, den 15 e N ee i abend.30 Bibelſtunde, Landes⸗ pflege(Landesk 0 Lindenhofſtraße 34. hl. Beicht; 8 u. 8 1 8 1055 Se In alfen Hofesdlenſten wird eine Kollekte für die Er Johannſskirche: Donnerstag abend 8 Andacht, Pfr. Mayer. Stbelbe 1 8 1 77 5. J n 5 für ble Fun 911'ttesdienſt; nachm..0 5 ee und ſonſtige Notleidende erhoben. Lutherkirche: Mittwoch abend 8 Andacht, Pfarrer Jundt. 5 1110 f. E. G. 5 e e 1 0 1 Ehriſtenlehre für erz⸗Mariä⸗Bruderſchaft. e 8 5 e 19 8 920 5 i Mittwoch abend 8 Bibelſtunde, Pfarrer tag.15; b) Aa Sonntag 4 5 5 Sbane digg 85 Herz⸗ elutte he Necka 918 untag 6 eit e 15 5 enz; 5 1 5 K a 8 a g fr nan 2 Bei 8 meſſe mi redi wein; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarre Renz. Fendeubeia Donnerstag abend 8 Andacht, Pfr. Mutſchler... 88 5 25 10 15 J. 00 d 5 n lde 5 Konkordienkirche: 10 Predigt, Vikar Karle: 11.15 Kinder⸗ Läfertal:„Donnerstag abend.45 Andacht, Pfarrer Luger. Blankrendverein Manu beim 1. mesrſeteſtraße in Hünerb. mit Predigt; 2 Ch re für Mädchen;.90 Veſper. gottesdienſt, Vikar Karle; 11.15 Chriſtenlehre f. Knaben, Matthäuskirche Neckarau: Donnerstag abend.30 Wochen⸗ Sonntag abend 8 Blaukreusſtunde Gärtnerſt St Here on dag 0 hl. Meſſe und Beicht⸗ Kirchenrat Maler; 11.45 Chriſtenlehre für Mädchen, goktesdienſt, Pfarrer Fehn. Montag abend 8 Bibel⸗ u. Ge betſt unde.— it„ aeg e 7 b. 2 8 5 meſſe mi Predigt;.80 Kirchenrat Maler; 6 Predigt, Vikar Kirſchbaum. Pauluskirche Waldhof: Von Montag, 18. Nov. bis Samstag mittag 4 Hoffnungsbundſtunde für die Kinder abends 8 Fochamt mit 8 11 mit Predigt? nachm. 2 2 5 ſtüskirche: 10 Predigt, Pfarrer Dr. Hoff; 11.15 Kinder⸗ 23. Nov. Kirchl. Volksmiſſton, jeweils nachm. 4 Predigt, Blaukreuzſtunde.— Samstag abend 8 Jugendbundſfunde Ehriſtenlehre für Mädchen;.30 Muttergottesandacht. dienſt, Pfarrer Dr. Hoff; 6 Wohltätigkeitskonzert abends s religiöſer Vortrgg, Pfarrer Bauer. für junge Männer. a St. Jofefskirche Aindenhof. untag 6 Beichte, hl. Meſſe; zugunſten der Schweſtern⸗ und Kinderſchulſtation. Vereini gte ev angeliſche Gemeinſchaften Baptiſten⸗ Gemeinde i 125 7 Kommunionmeſſe; 8 S ingmeſſe mit i.30 Pre⸗ u⸗Oſtheim: 10 Predigt, Vikar Dr. Barner; 11 Kinder⸗ 5 tag vorm..30 Gottesdienſt; 9 11.1 meſſe mit Predig 30 Chrtſten⸗ e e a 155 Sant 1 ee. Predigt. Mittwoch abend 0 ö ug u. Gebet⸗ legte Madchen; 52 Andacht zu Ebren ber Meuttergoltes, Friedenskirche: 10 Predigt, Landes kirchenrat Bender; 11.15 05 5 le S ag allgemeine Ve 0 ſtunde. Donnerstag nachm. 3 Frauenmiſſionsverein. St. Jakobuspfarrk irche Neckarau. Sonntag? Frühmeſſe; chriſtenlehre der Noröpfarrei, Landeskirchen rat Bender. unnersigg 815 Bidelſtunde.— K 2. 10(Stadtmiſſtonar Die Heils C 1. 15 ntag vorm..30 Heiligungs⸗ 1 e digt;.15 Chriſtenlehre für die gohanniskirche: 10 Predigt, Vikar Sch irc e Keidel): 1 8 Verſammlg., Dienstag 8 C. V. j.., Die Heilsarmee, 5. Sonntag m..80 Hetligung.15 Singmeſſe mit Predigt; 10 1115 1 05 3575 9 8. 8 9125 15 Donnerstag 8 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtr. 90 S tadt⸗ verſammlung; Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlg.; Jünglinge;.45 Socher mit Predigt; 11.15 Singmeſſe m. 5 Kindergottesdienſt, Vikar Schropp; 6 Predigt, miſſionar Olppf: Sonntag 3 Verfammlung. Donners stag Freitag 8 Heiligun„Verſammlung. Sonn as Schulen: Predigt;.30 Ehriſtenlehre für aden; 2 91 S1 e Ffarrer Faudmann 11 er.15 Bibelſtunde.— Neckarau, Fiſcherſtr. 31(Stadtmiſſ. Sonntag 11 u..30; Mittwoch 55 Donnerst. 4 Liebesbund. Schweſternhaus 75 Paul. Sonntag.30 und Sing⸗ it, Vikar Grimm; 11 Chriſtenlehre für Knaben Welk): Sonntag 3 Verſammlung. Dienstag.15 Bibel⸗ Methodiſten⸗ De St. Franz iskuskieche Waldhof. Sonntag 6 Beichte;? Kom⸗ en, Pfarrer Jundt; 11 Chriſtenlehre f. Knaben, ſtunde.. Rheinau, Dänischer Tiſch: Sonntaf 3 Verſamm⸗ Eben⸗Gzer⸗Kapelle, Augartenſtr. duntag vorm..30 1 mit Frübprebigt;.15 Amt und Predigt in Pfarrer Frantzmann u. Pfarrer Dr. Lehmann; 6 Predigt, lung. Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Bellenſtraße 52: Predigt, Herr Hottinger; 11 So ule; abends.3 115 Kapelle der Spiegelfabrik;.80 Amt und Predigt; Pfarrer Jundt. Sonntag 8 Verſammlung. Freitag.15 Bibelſtunde.— Jugendbun d. Montag abend.3 rauen⸗Miſſtons⸗ Singmeſſe und Homilie in der Kapelle der Spiegel⸗ Melanchthonkirche: 10 Predigt, Pfarrer Heſſig: 11 Kinder⸗ Sandhofen, Kinderſchule:; Sonntag.00 Sandhofen Ver⸗ Verein. Dienstag abend 8 Männerverſammlung. Mitt⸗ 108185 11 Schülergottesdienſt mit Predigt u. Singmeſſe: gottesdi Vikar Hörner 11 Chriſtenlehre, Pfarrer ſammlung, 8 Luzenberg. Dienstag 8 Waldhof. Mittwochs woch abend 8 Bibel⸗ u. Gebetſtun ediger Gebhardt..30 Ehrtſtenleh für die zünglinge und Veſper;.80 Rothenhöfer; 6 Predigt, Vikar Hörner. Sandhofen. Freitag 8 Luzenberg Bibelſtunde.— Feuden⸗ Donnerstag nachm. 3 Frauen⸗Miſſ zerein. Frei⸗ Sonntagsabendandacht und Segen. Neunes Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Kiefer. heim, untere Kinderſchule: Sonntag 8 und Mittwoch.15 tag abend 8 Verwalter⸗ u. Klaſſenführer⸗Verſammlung. St. Laurentiuskirche Käfertal. Sonntag.30 Beichte;.15 Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel. Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeindehaus: Sonntag 8 Ver⸗ Katholiſche Gemeinde Frühmeſſe; 9 Hauptgottesdienſt mit Predigt; 11 Predigt 2 Heinr.⸗Lanz⸗Krankenhaus: 10.30 Predigt, Geh. Kirchenrat bammlung. Weitere Veranſtaltungen(Sonntagsſchulen 005 l 1. 5 mit Schülergottesdienſt;.30 Chriſtenklehre für Mädchen; D, Klein. E. B. J.., Jungfrauenvereine) ſind bei jeder Station] Obere Pfarrei(Jeſuitenkircheh. Sonntag von 6 an Beicht⸗ 2 Herz⸗Mariä⸗Andacht mit Segen. Feudenheim: 10 Predigtgottesdienſt, Pfarrer Mutſchler;: zu erf gelegenheit, 6 Irühmeſſe 645 hl. Meſſe; 70 Hingmeſſe St. Vartholomäuspfarrkirche Sandhofen. Sonntag.80: 11.15 Kindergottesdienſt, Pfr. Mutſchler;.15 Ehriſten⸗ Landeskirchliche emeinſchaft Bethesda Heim“, L. II. 4. mit Predigt,.30 Kindergottesdienſt mit Predigt..80 Beſchte; 7 Frühmeſſe mit Kommunion;.30 Schaler⸗ lehre für Mädchen, Pfarrer Mutſchler. Sonntag 2 Kinderſtunde;.30 Jugendverein; abends 8 e 1 8 8 1 4 8 1 5 gottesdtenſt mit Predigt u. Komm.; 10 Predigt u. Amt; Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Luger: 11.15 Kin⸗ gemiſchte weren— Dienstag abend 8 Männer⸗„ Syriſte 1 1..80 Chriſtenlehre für Mädchen und Muttergottesandachl. dergottesdtenſt, Pfarrer Luger; 11.30 Chriſtenlehre für bande, zugleich 3 Cvangellſatlonsvorkrag Schillerſchule⸗ che dan un Seen an b. 8 gruß: St. Aegidinskirche Seckenheim. Sonntag 715 Frühmeſſe m. ö Knaben, Pfarrer Luger⸗ Almenhof.— Mittwoch abend 8 Gebetſtunde, zugleich 8 55. e en e 9 0 e 5 ee Generalkommun.;.30 Hauptgottesdienſt;.30 Chriſten⸗ Matthäuskirche Neckaran:.30 Predigt, Pfarrer Fehn; 10.45 Euangeliſationsvortrag Pfingſtberg, Oſterſtraße 30.— 118 alk 91 7 1797 ese 1 165 9 e lehre für Mädchen; 2 Andacht;.30 Jungfrauenkongreg. K 18 555 esdienſt Südpfarrei, Pfarrer Fehn; 1 Ehriſten⸗ Donnerstag nachmittag 4 Frauenſtunde: abends 8 Bibel⸗ 1 f 1 15 8 5 5 1811 5 Herz⸗Jeſukirche Wallſtadt. Sonntag.80 Beichtgelegenh.; lehre Südpfarrel, Pfarrer Fehn. kränzchen für junge Mädchen von 15—18 Jahren. mit Predigt; 2 Chri 2 5 Frühmeſſe;.90 Hauptgottesdienſt, Predigt u. Sing⸗ 8 30 1 2 11 8 die? Mädchen;.30 Herz⸗ meſſe, anſchließend Chriſtenlehre der Jünglinge;.80 Rheinau: 9. 90 Predigt Vikar Jäger; 10.1 30 Chriſtenlehre für Ver 9 ufleg 5 8 alem“, 10. fü J f 55„ Sale R 75 Chriſtenlehre der Mäde Andacht mit Segen. Knaben; 11.15 Kindergottesdienſt. Markä⸗Andacht mit S Sonntag 2 Sonntagsſchuler 9 Jungmännerkreis; 4 Ju⸗ eilig ⸗Geiſt Kirche. 9997 6 hl. Meſſe und Beichte;* Shri e at Machen, ane: der N 11 85 gendverein für Junge Mädchen; 8 e e 75 Nabe e ion; 9 Singmeſſe mit Predigt;.30 Alt⸗ Katholiſche e Ge neinde(Schloßkirche) gotke dienſt. Pfarrer Dürr; 5 Abenögottesölenſt in Schar⸗ ſammlung.— Dienstag 6 Gebetſtunde.— Mittwoch 6 Ned und Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; 2 Cbriſten⸗“ Sonntag 0 10 Deutſches Amt mit Predigt. i er Der. ö S 1 8 e Donnerstag 4 Frauen⸗ lehre f. Jungfrauen;.30 8 ariä⸗Andacht m. Segen. ie Chriſtengemeinſchaft aulus kirche Wald 0 H unde 8 Blaukreuzverſammlung. St. Peterskirche. Sonntag 6 Beichtgelegenheit; 7 Früh⸗ 5 zur religißſen Erneuerung. 8 5 ee e e e cl e J 1. 14. Sonntag abend 8 Vortrag.— meſſez, 8 S gmeſſe mit Predigt; 10 Singmeſſe mit Pre⸗ Sonntag vorm. 10 im Vortragsſaal U 6. 11, Friebrichs⸗ Volksmiſfion, Pfarret Bauer. 7 ſeittwoch ab bend 8 Bibelſtunde.— Freitag abd. 8 Jugend⸗ digt; 2 Chriſte nlehre f. Mädchen;.90 Allerheiligenveſper. ring: Die Menſchenweihehandlung mit Predigt; 11.15 Wochengottesdienſte⸗ ſtunde.— Samstag norm. 9 Sapbatſchule; 10 Predigt; Liebfe auenkirche. Sonntag von G an Beichtgelegenhett;.80 Sonntagsfeter für Kinder. Mittwoch in I 6. Ii: Ge⸗ Trinitati kirche: 2 Dienst 8 bend 5 nachm. 3 Kindergottesdienſt. Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; 930 Predigt und ſchloſſener Gemeindeabend. Dienstags u. Freitags vor⸗ 2 55 755 5 ag abend 8 Andacht, Pfarrer Renz. Evangelische Gemeinſchaft, U g. 29. Sonntag.30 und 4: Amt: 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre der mittags 9: Menſchenweihehandlung in der Kapelle des ittwoch vorm. 7 Morgenandacht. Predigt,.— Sauer; 11 Kindergottesdienſt. Mitt⸗ Mäd chen;.30 Andacht zur? 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Vorſtellung. Für die Theatergemeinde Freie Volksbühne— ohne Kartenverkauf— Gruppen A, E, F und K:„Finden Sie, daß Conſtanze ſichrichtig verhält?“ Komödie von W. S. Maugham. Anfang 20.00 Uhr, Ende gegen 22.00 Uhr Samstag, den 28. November: 22. Vorſtellung. Gaſtſpiel Konrad Dreher mit Enſemble:„Der wundertätige An ⸗ zonius“, Volksſtück von Manz u. J. Dreher Anfang 20.00 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr Stgelt. Theater Heldelberg: 84. e Miete D 11, mittlere Preiſe: Zum erſten Male:„Adrienne“, Operette von W. W. Goetze. Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 29.00 Uhr Sonntag, den 24. November: 85. Vorſtellung. Miete C 11, hohe Preiſe: „Stlegfried“ von Richard Wagner. Anfang 18.00 Uhr, Ende 22.30 Uhr Montag, den 25. November: 86. Vorſtellung. Miete E 12, mittlere Preiſe: „Die Verſchwörung des Fiesko zu Anfang 19.30 Uhr, Enbe 22.45 Uhr Künstlerthester Apollo: Sonntag, den 17. Nov. bis Freitag, den 22. Nov.: Haller⸗Revue:„Drunter und Drüber“ von Hermann Haller u. Ribeamus, Muſtk von Walter Kollo. 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Waage am Jungbusch. Jeder ist berechtigt, bel dem Wiegen dabei zu sein. Derjenige, der das Gewicht richtig angegeben oder es am nächsten erreicht hat, ist der Gewinner dieses Schlafzimmers und erhält dasselbe am Montag, den 2. Dezember d. J. zur Verfügung gestellt. Sollten 8. 9. mehrere Bewerber das gleiche Gewicht angegeben haben, so entscheidet das Los. Diese Personen werden schriftlich benachrichtigt und können an der Ver- losung am Donnerstag, den 28. November d.., nach- mittags 3 Uhr, zugegen sein. Dieselbe findet in unserem Geschäftslokal statt. Diejenigen, die durch das Los ihres Gewinnes verlustig gehen, erhalten als Trostpreis einen Schreibsessel aus Eiche mit i Die Lieferung dieses Schreibsessels erfolgt innerh 10 Tagen, und zwar Höchstanzahl 10 Sessel. Sollten mehr Personen als 10 Anspruch auf einen Trostpreis haben, so entscheidet wiederum das Los. ber Gewinner des Schlafzimmers ist berechtigt, das- selbe gegen ein Herrenzimmer, Speisezimmer, Küche oder andere Möbel, Klubmöbel usw. im gleichen Werte, Wie wir sie lagernd haben, umzutauschen. Der Preiswettbewerb steht unter der Kontrolle der Geschäftsleitung der Zentrale. Rechtsansprüche irgendwelcher Art aus dem Preis- ausschreiben herzuleiten, ist ausgeschlossen. eee eee eee ee, Die Teitunssanseige utznbes: A .