2 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße lg, Necriedrichsſtraße 4, FeHauptſtraße 68, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, W Oppauerſtraße 8.— Beilagen: Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6— Fernſprecher: Sammel⸗Nr. 24951 Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Montag: Sport der N. M.§., Dienslag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Film“ Mittwoch wechselnd: Dle ſruchtbare Scholle und Recht„Donnerstag wechselnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Mannheimer Reiſezeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Mannheimer Muſitzeitung Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Steuer, Geſet Abend ⸗ Ausgabe Samstag, 16. November 1920 140. Jahrgang— Nr. 834 Am jede Krie e 205 fahr zu 5* Paris, 16. November. Reichstagsabgeordneter v. Kardorff erklärte einem Vertreter des„Excelſior“ zur deutſch⸗franzö⸗ ſiſchen Annäherungspolitik: Ich bin der Anſicht, daß die Verſtändigung zwi⸗ ſchen Deutſchen und Franzoſen für den Frieden Europas und auch für die Welt notwendig iſt. Im gemeinſamen Intereſſe der Völker halte ich es für notwendig, nicht nur auf politiſchem, ſondern auch auf finanziellem, wirtſchaftlichem und auf dem Ge⸗ biete der Währung dieſe Verſtändigung fortzuſetzen. Die Annäherung, für die ich eintrete, wird heute faſt einſtimmig von der öffentlichen Meinung für not⸗ wendig erachtet. Wir wollen eine Politik der Zuſammen⸗ arbeit der vier europäiſchen Groß ⸗ mächte Deutſchland, Frankreich, England und Italien ſchaffen, um jede Kriegsgefahr zu verhüten. Da die große Mehrheit unſerer Lands⸗ leute der Anſicht iſt, daß die von Dr. Streſemann er⸗ zielten Ergebniſſe eine Garantie für die Zukunft bilden und daß die Räumung des Rheinlandes wahrſcheinlich friſtlos vertagt werden würde, wenn Deutſchland ſeine Haltung änderte, werden wir— davon bin ich überzeugt— die gleichen Richt⸗ linien weiter verfolgen. Zur Anterredung Hoeſch⸗Briand Paris, 16. Nov. Ueber die Unterredung des deutſchen Botſchafters v. Hoeſch mit Außenminiſter Brian d, den übri⸗ gens im Verlauf des geſtrigen Nachmittags auch Miniſterpräſident Tardieu empfing, wiſſen heute die Morgenblätter keinerlei präziſe Angaben zu ma⸗ chen. Die Beſprechung drehte ſich, wie als ſicher an⸗ genommen werden darf, um die zweite Haager Konferenz, ſowie um die Saarverhand⸗ lungen. Was den letzteren Punkt anbelangt, ſo ſcheint man zur Feſtſetzung eines genauen Datums noch nicht gekommen zu ſein, obwohl kein Grund mehr beſteht, die Verhandlungen noch länger hinaus⸗ guſchteben, deren Beginn bekanntlich infolge der fran⸗ zöſiſchen Kabinettskriſe verlegt werden mußte. Einige Blätter ſprechen vom Anfang der näch⸗ ſten Woche als dem Datum des Zuſammentritts der beiden Delegationen. Hinſichtlich der zweiten Haager Konferenz dürfte die geſtrige Unterhaltung des deutſchen Botſchafters mit Briand lediglich vor⸗ bereitenden Charakter getragen haben, wie ſchon die letzten Beſprechungen über den Termin dieſer Kon⸗ ferenz. Hierzu äußert ſich heute Pertinax im„Echo de Paris“. Er geht von der Anſicht aus, daß dieſe Verhandlungen mehrere Wochen dauern dürften, daß der Beginn der Konferenz alſo ſpäte⸗ ſtens auf den 2. oder 3. Dezember gelegte werde, um vor Weihnachten noch fertig zu werden. Pertinax würde, ſchon wegen des Ergebniſſes des Volksentſcheids in Deutſchland, den Anfang Januar als Beginn der Konferenz vorziehen, vergißt jedoch ganz, zu erwähnen, daß in einem ſolchen Falle die Konferenz nach einer Dauer von acht bis zehn Tagen mit der Völkerbundstagung und der See⸗ abrüſtungskonferenz kollidieren würde. Moskau, 16. Nov.(United Preß.) Die Be⸗ ziehungen zwiſchen der Türkei und Sowjetrußland ſollen nunmehr enger geſtaltet werden. Wie es heißt, wird Karachan in Kürze zu einem Höflich⸗ keitsbeſuch nach Angora gehen. Er hofft, dort eine engere Fühlung mit der Türkei zu erreichen und die Erneuerung des Handelsvertrages, der vor kur⸗ gem ablief, erleichtern zu können. Wie weiter ver⸗ lautet, wird bald darauf Towfik Ruſchdy Bey, der türkiſche Außenminiſter, den Beſuch Karachans erwidern. i Als afghaniſcher Botſchafter für Rußland wird Nadir Khans Bruder, Serdar Muhammed Kots Khan, nach Moskau kommen. Der Sowjet⸗ botſchafter für Afghaniſtan, S. N. Stark, wirb nach Kabul zurückkehren. lichen Brüder in abſehbarer Zeit erfolgen könnte, Kritiſcher Ueberblick über die morgigen Kommunalwahlen im größten Teile des deutſchen Reiches Hier Baden, dort Berlin Wenige Wochen nach den Wahlen in unſerem Badener Lande und während noch das parteipoliti⸗ ſche Gefeilſche um die Regterungsſeſſel in Karls⸗ ruhe in vollem Gange oder, richtiger geſagt, in voller Verſchleppung iſt, finden im weitaus größ⸗ ten Teil des deutſchen Reiches, nämlich in Preußen, Bayern und Sachſen, die Kom⸗ munalwahlen ſtatt. Der morgige Sonntag ſoll die Entſcheidung bringen. Bei uns in Baden finden dieſe Wahlen im allgemeinen leider nicht das Inter⸗ eſſe, das ſie zweifellos verdienen. Gewiß, es ſind „nur“ Kommunalwahlen, doch dieſe Wahlen bringen die Entſcheldung, wie für die nächſten vier Jahre die Selbſtverwaltung in den Städten und Gemein⸗ den gehandhabt werden ſoll, die von der übetwie⸗ genden Mehrzahl der deutſchen Bevölkerung bewohnt werden. Um ſich über Umfaug und Bedeutung die⸗ ſer Wahlen recht klar zu werden, läßt man am beſten einige Zahlen ſprechen. Unſer Bade⸗ ner Land hat 2,3 Millionen Einwohner, von denen 1,5 Mill. wahlberechtigt ſind. Die Reich s⸗ hauptſtadt allein aber, wo morgen die Kommu⸗ nalwahlen vor ſich gehen, hat 4,3 Mill. Einwohner und etwa 3,1 Mill. Stimmberechtigte. Was aber den wirtſchaftlichen und finanziellen Unter⸗ grund angeht, ſo rangiert der ſtädtiſche Haushalt von Berlin mit einem Geſamtumfang von mehr als einer Milliarde Mark unmittelbar hin⸗ ter denen des Reiches und Preußens. Der ordent⸗ liche Haushalt der Reichshauptſtadt war im letzten Jahr im großen und ganzen ausgeglichen, beim Extraordinarium haben ſich jedoch ſchwebende Schul⸗ den in Höhe von faſt 400 Millionen angeſammelt. Bei ſolcher Sachlage lohnt es ſich ſchon, auf den parteipolitiſchen Hintergrund der Be r⸗ liner Kommune etwas näher zu ſprechen zu kommen,. Dafür kaun man ſchon deshalb ein beſon⸗ deres Intereſſe vorausſetzen, weil gerade die Ber⸗ liner Wahlen ganz im Zeichen des Böß⸗ Sklarek⸗Skandals ſtehen und ausgefochten werden, der in der letzten Zeit weit über die Gren⸗ zen Deutſchlands hinaus ſo viel von ſich reden ge⸗ macht hat. Bei uns in Baden ſpricht man über die parteipolitiſchen Verhältniſſe, die im Berliner Stadtparlament zur Erörterung ſtehen, im allgemet⸗ nen faſt ſtets vom„roten“ Berlin. In Wirklich⸗ keit iſt dieſe Bezeichnung jedoch gar nicht berechtigt. Allerdings ſind von den 225 Mandaten des Berliner Rathauſes 73 im Beſitz der Sozialdemokra⸗ ten und 43 in Händen der Kommuniſten, ſo daß alſo dieſe beiden äußerſten Linksparteien zuſammen über 116 Sitze verfügen. An und für ſich würde das freilich eine kleine Mehrheit bedeuten. In der Pra⸗ Lis aber iſt dieſe knappe ſozialdemokratiſch⸗kommu⸗ niſtiſche Mehrheit, wie der„Vorwärts“ ſehr ſchön ſchreibt,„total unbrauchbar, da die Kommu⸗ niſten nie daran denken, mit den Sozialdemokraten ſoztaliſtiſche Aufbaupolitik zu treiben, vielmehr die Selbſtzerfleiſchung der Arbeiterklaſſe ihr einziger Sport ist. Wie die Verhältniſſe liegen, ſteht auch nicht zu befürchten, daß die Ausſöhnung der feind⸗ Der Parteikampf zwiſchen den Parteien tobt 1 jetzt wieder nirgends ſo heftig wie zwiſchen Sozial⸗ demokraten und Kommuniſten. Zu einer praktiſchen Zuſammenarbeit zwiſchen Kommuniſten und Soztal⸗ demokraten iſt es jedenfalls im Laufe der letzten Fahre auch im Berliner Stadtparlament nur in ver⸗ einzelten Ausnahmefällen gekommen, nämlich dann, wenn ſich beide Parteien aus parteipolitiſchen Kon⸗ kurrenzgründen gleichzeitig danach drängten, bei einer beſonderen Gelegenheit ihren Wählern mit dem„einzig wahren“ ſozialen Empfinden für die „Proletarter“ zu imponieren. Bei allen Fragen von wirklicher Bedeutung war die kommuniſtiſche Partei mit ihren 43 Mann jedesmal ausgeſchaltet. Die Geſtaltung des ſtädtiſchen Haushalts z.., der wie erwähnt, mit einem Geſamtumfang von mehr als einer Millign Se Mark zu Buche ſteht, wurde regelmäßig von einer ſogenannten Etatsmehr⸗ heit entſchieden, die ſich aus 73 Sozialdemokraten, 21 Demokraten, 14 Mitgliedern der Deutſchen Volks⸗ partei und 8 Vertretern des Zentrums zuſammen⸗ ſetzte. In Os oſition zu dieſer ſachlich arbeitenden Mehrheit ſtanden regelmäßig zuſammen mit den Kommuniſten 47 Deutſchnationale, 10 Wirtſchafts⸗ parteiler und die ſich auf insgeſamt 9 Abgeordnete beziffernden kleinen Solittergruppen. Was den Magiſtrat der Reichshauptſtadt an⸗ betrifft, ſo iſt auch er durchaus nicht ſo rot, wie man fernab von Berlin im allgemeinen annimmt. Von den 24 Magiſtratsratsmitgliedern gehört genau die Hälfte den bürgerlichen Parteien an. Zehn Sozial⸗ demokraten und zwei Kommuniſten ſtehen drei Deutſchnationalen, zwei Volksparteilern, fünf De⸗ mokraten, einem Zentrums mann und einem Partei⸗ loſen gegenüber, wobei wieder beſonders intereſſant und für die deutſche Verworrenheit charakteriſtiſch iſt, daß bieſer eine Parteiloſe mit ſeiner Stimme das Zünglein an der Waage bilden kann. Der Ober⸗ bürgermeiſter Böß, der ſeit langen Wochen im Mitelpunkt höchſt unliebſamer Auseinanderſetzungen ſteht, zählt bekanntlich zur Demokratiſchen Partei. Für die Demokratiſche Partei eine Lanze zu brechen, beſteht für uns zwar keine Veranlaſſung. Die Ge⸗ rechtigkeit aber erfordert, auch in dieſem Zuſammen⸗ hang darauf hinzuweiſen, daß man die Verfehlungen irgendeines Parteimitgliedes ſelbſtverſtändlich nicht der Partei als ſolcher an die Rockſchöße hängen darf. Ueber alle Sonderintereſſen von Parteien hin⸗ weg muß es für alle Deutſche, denen es lediglich um die Geſamtintereſſen des Volkes und um einen geſunden Ausgleich dieſer Intereſſen zu tun iſt, in der Hauptſache nur darauf ankommen, daß ſolche Parteien gefördert werden, und möglichſt maßgebenden Einfluß erhalten, die gewillt und fähig find, die Wirtſchaft, von der wir alle leben, in ſtetem Blick aufs große Ganze wirklich vorwärts zu bringen. deren Sprecher der„Vorwärts“ bombaſtiſch verkün⸗ det:„Wer ein bißchen Stolz, ein bißchen Menſchen⸗ würde im Leibe hat, der muß die Partei wählen, die ihm aus einem rechtloſen Kuli zu einem politiſch gleichberechtigten Bürger gemacht hat und das iſt nur die Sozialdemokratiſche Partei“, gehört keines⸗ falls zu den Parteien in oben erwähntem Sinne, weil gerade ſie die wirtſchaftlichen Verhältniſſe und Notwendigkeiten auf Grund ihrer ſozialiſtiſchen Weltanſchauung immer nur ſehr einſeitig ſieht und nicht mit dem Blick aufs große Ganze. Damit, daß ein Abgeordneter des Volkes einer mehr oder minder großen Partei angehört und an ſich ein rechtſchaffener, unbeſtechlicher Mann iſt, iſt es allein nicht getan. Die Hauptſache iſt, daß er über das für ſein verantwortliches Amt notwendige Wiſſen und Können verfügt. Eine moderne Gemeinde iſt ein Verwaltungskörper, der von denen, die in und mit ihm erſprießliche Arbeit leiſten wollen, ſtets reſtloſe ſachliche Hingabe unter Ausſchal⸗ tung aller perſönlichen Intereſſen er⸗ fordert. Iſt das nicht der Fall, dann verſchwinden die Millionen der Steuerzahler auch ohne Be⸗ ſtechung.. 5 g Und nun müſſen wir abwarten, wie„das ſouve⸗ räne Volk“ ſich am morgigen Wahltag entſcheidet. H. A. Meiner. Parteiberatungen im Reichstag Berlin, 16. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Reichstag treten am Montag der Strafrechtsaus⸗ ſchuß und der Geſchäftsordnungsausſchuß zuſam⸗ men. Nachmittags hält die Deutſchnationale Frak⸗ tion eine Sitzung ab. Abends tagt ferner, wie an⸗ gekündigt, der Aelteſtenrat des Reichstages, um den Zeitpunkt der nächſten Plenarſitzung zu beſtimmen. Für Dienstag hat die demokratiſche Reichstagsfrak⸗ tion eine Sitzung anberaumt. f Die Sozialdemokratiſche Partei, als Kardorff ſchlägt eine Politik der Zuſammenarbeit ber Morgen iſt auch ein Volksentſcheid! Rückblick und Vorſchau Hobvers Friedensvorſtoß— Blockade und„Huma⸗ nität“— Die Blockadebeſtimmung der Völkerbunds⸗ ſatzung— Englands Widerſtände Der Waffenſtillſtandstag, der in den Ländern der ehemaligen Entente als eine Art Nationalfeiertag gilt, hat bei uns keinen guten Klang und Namen. Wir laſſen daher den 11. November ſtill vorübergehen, lauſchen aber mit verſchärftem Sinn auf alles das, was in den Hauptſtädten der Siegermächte geſagt wird. Denn dieſe Feſtreden ſind für uns ein Gradmeſſer dafür, ob noch Reſte der Kriegspſychoſe vorhanden ſind oder ob ſich die Anzeichen des neuen Friedenswillens vermehren. Aber ob ſo oder ſo, das eine iſt vom deutſchen Standpunkt aus beiden gemeinſam: Wir haben leider immer noch Veranlaſſung mit großer Zu⸗ rückhaltung, wenn nicht ſogar mit einem leiſen Unterton des Mißtrauens die Ergüſſe der a. und a. Feſtredner zu vernehmen. So ergeht es uns auch mit dem neuen Friedens vorſtoß Hoovers, den er am vergangenen Montag in ſeiner Gedenk⸗ rede zum Waffenſtillſtandstag unternommen Hat. Es darf uns eben niemand verübeln, daß wir ſeit der grenzenloſen Enttäuſchung, die uns Wilſon mit ſeinen vierzehn Punkten unſeligen Angedenkens be⸗ reitet hat, nicht mit freudiger Begeiſterung alles daß hinnehmen, was von den Geſtaden jenſeits des Ozeans zu uns herüberſchallt. Wir Deutſchen ſind ſamt und ſonders illuſionsfreier geworden. Dafür hat ſich der kritiſche Verſtand geſchärft und es iſt deshalb nicht weiter verwunderlich, daß gerade aus Deutſchland das Echo nicht ſo begeiſterungsvoll widerhallt, wie es Hoover vielleicht gerade von uns erwartet hat. 1 Ueber den Inhalt der Friedensbotſchaft an ſich iſt natürlich nicht zu rechten. Wo gäbe es wohl einen Deutſchen, der Hoover nicht zuſtimmt, wenn er verkündet:„Die Zeit iſt jetzt gekommen, in der wir die Aushungerung von Frauen und Kindern nicht mehr als Kriegsmittel benutzen ſollen.“ Aber ebenſo berechtigt iſt die Frage: Warum„jetzt“ erſt, und nicht ſchon 1918, als der Waffenſtillſtand abgeſchloſſen wurde? Hat man denn auf der Gegenſeite ganz vergeſſen, daß die entſetz⸗ liche Hungerblockade, der 800 000 Deutſche, vor allem Frauen, Kinder und Greiſe zum Opfer gefallen ſind, trotz Waffenſtillſtands und Friedensverhandlungen bis in den Januar 1919 weitergeführt worden iſt? Hoover wird es uns nicht verübeln dürfen, daß wir die Begründung„jetzt“ anders empfinden als er, Jedenfalls ſehen wir die Mahnung und den Appell an die Menſchlichkeit als reichlich verſpätet an, wenn ſie auch, und das ſoll Hoover gerne zugeſtanden ſein, noch nicht zu ſpät kommt. Schließlich iſt je Hoover zur Behandlung in der Frage der Hunger⸗ blockade inſofern aktiv legitimiert, als er in den letzten Kriegsjahren als Leiter des amerikaniſchen Hilfswerkes die ſchlimmſten Wirkungen der Hunger⸗ blockade ſelbſt miterlebt und aus dieſer Kenntnis ab⸗ geſchwächt hat. In einem Dankſchreiben des Roten Kreuzes wurde rühmend hervorgehoben, daß er und die Quäker 15 Millionen Menſchen in Europa vor dem Hungertode bewahrt hätten. In der Tat hat er faſt überall eingegriffen, in Oeſterreich, in Ungarn, in den baltiſchen Staaten in Polen und auf dem Balkan. Im März 1919 hat er nach hartnäckigem Kampf der franzöſiſchen Regierung die Einwilligung abgerungen, daß die deutſche Fiſcherflotte die Blockadelinie durchfahren durfte, um den hungernden deutſchen Frauen und Kindern wenigſtens auf dieſem Wege einige Nahrung zukommen zu laſſen. Dieſe Verdienſte in Ehren, aber es darf auch nicht vergeſſen werden, daß gerabe die USA an der Hungerblockierung Deutſchlands hervorragenden An⸗ teil genommen haben. ü 2 Seitdem ſind 10 Jahre verfloſſen und vieles hat ſich geändert, vor allem auch die Anſchauungen über den Krieg ſelbſt und ſeine Hilfsmittel. Des weiteren hat Amerika die Rolle des Weltfriedensprediger⸗ übernommen, um das durch Wilſon ſtark ramponierte CVVbPPPPVPVTDTDTVTbTbTbTbTbTbTb 1 Die heutige Abendausgabe umfaßt 20 Seiten 2. Seite. Nr. 534 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Satnstag, den 16. November 1929 Preſtige wiederherzuſtellen. Offenſichtlich will Hoover die Linie fortſetzen, deren Beginn Coolidge und Kellogg gezeichnet haben. Der amerikaniſchen Pfentalität entſprechend hat Hoover ſeine Erklärung über die Freigabe der Meere in ein humanitäres Gewand gekleidet:„Nahrungsmittelſchiffe müſſen in Kriegszeiten genau ſo un verletzlich ſein mie Hoſpitalſchiffe, damit die inbumanen kungen des Krieges auf Frauen und Kinder ach Möglichkeit beſeitigt werden.“ So begrüßens⸗ rt auch dieſer Gedankengang an ſich iſt, ſo wenig iherzeugend klingt er. Eine inhumane Wirkung des Krieges auf die geſamten kriegsfüßrenden Nationen, ohne Unterſchied von Alter und Geſchlecht, läßt ſich heute noch weniger vermeiden, als es ſchon bisher der Fall geweſen iſt, wobei man nicht einmal Nur an die mörderiſchen Giſtgaſe zu denken braucht, Bis jetzt gehörte es gewiſſermaßen zu den Gemein⸗ plätzen der Kriegslehre, daß der Gegner durch Aus⸗ hungerung niedergerungen werden ſoll. Die Frei⸗ ggbe der Meere würde daher die Siegesausſichten 1e der kriegführenden Seite faſt völlig in Frage ſtellen, wenn dieſe Freigabe wirklich durchgeſetzt und befolgt wird. Hier aber ſetzen bereits die großen Fragezeichen ein. Sogar der Völkerbund, ber duch die Organisation der Menſchheit zum Frieden darſtellen will, erblickt in der Barbarei der Hunger⸗ blockade ein Hauptmittel zur Erhaltung des Frie⸗ dens. Die Völkerbundsſatzung ſieht ausdrücklich die Blockade als Strafmaßnahme gegen ein Land vor, das entgegen der Friedensregelung zum Angreifer wird, Alſo müßte die Reform des Präſidenten Hoyer bei der Lieblingsſchöpfung ſeines Amtsvor⸗ gängers, des Präſtdenten Wilſon, zuerſt anſetzen. Das zweite und viel ſchwerer zu überwindende Hindernis iſt England. Man tut gut, wieder einmal daran zu erinnern, daß die jahrzehntelangen Bemühungen zur Humaniſierung des Krieges, wie ſie in der Haager Konvention ihren Ausdruck ge⸗ funden haben, im entſcheidenden Augenblick verſagt haben. Am wenigſten hat ſich England um ſolche Ab⸗ machungen gekümmert, obwohl gerade auf ſeine Veraulaſſung im Februar 1909 nach der Londoner Konferenz die guch von England unterſchriebene Deklaration zuſtandekam, die mit dem alten See⸗ räuberſtandpunkt aufrüumte und durch Aufſtellung non Grundſätzen über Blockade, Konterbande und Priſen dem bis dahin gültigen Seekriegsrecht manches von ſeinem mittelalterlichen barbariſchen Charakter nahm. Dennoch iſt dieſe Erklärung von England ſpäter nicht ratifiziert worden, nicht etwa, weil die Regierung anderen Sinnes wurde, ſondern weil eine ſtarke, namentlich aus den Kolo⸗ Rien kommende Oppoſition Befürchtungen für Eng⸗ lauös ungehinderte Nahrungsmittelzufuhr hegte. Dieſem Schwebezuſtand machte die engliſche Regie⸗ rung bei Kriegsbeginn durch einen Federſtrich ein Ende, Sie konnte dies umſomehr tun, als eine Blockade nur von dem durchgeführt werden kann, der die ſtärkere Flotte beſitzt. Die Taktik Englands war daher ſtets darauf gerichtet, eine entſprechend große Zahl von Schlachtſchiſffen zu bauen und überall ſtarke Flottenſtützpunkte einzurichten. Vor dem Kriege galt bekanntlich der Satz, daß die engliſche Flotte mindeſtens ſo ſtark ſein müßte, wie die Flotten von zwei nacheinanderfolgenden Ländern. VDieſes Verhältnis, das dem Inſelreich ſeine Vor⸗ machtſtellung garantierte, wurde durch den Welt⸗ lieg und das damit perbundene Anwachſen der Macht der Vereinigten Stgaten geſtört, Heute muß England die Gleichſtellung ſeiner Flotte mit der amerikaniſchen zugeben, hat aber bis jetzt es ſorg⸗ ültig vermieden, ſich in eine Debatte über die Freigabe der Meere einzulaſſen. Wird Eng⸗ land jetzt, nach der Amerikareiſe Maedonalds, eher dazu bereit ſein? Es iſt nicht anzunehmen, daß Hopper gespiſſermaßen ins Blaue hinein mit ſeiner Initiative vorgeſtoßen iſt, ohne vorher mit Mae⸗ donald darüber gesprochen zu haben. Vielleicht hat er aber doch bei ſeinen Verhandlungen mit dem eng⸗ liſchen Premierminiſter herausgefühlt, daß zum mindeſten die derzeitige Regierungspartei in England zu einem Einlenken bereit iſt. Gegen inhumaue Wirkungen des Krieges gibt es Ar ein einziges Mittel: den Frieden. Der Vor⸗ ſchlag Hoppers kommt daher nicht der Einſchränkung der Kriegswirkungen, ſondern letzten Endes der Auf⸗ hechterhaltung des Friebens zugute. Die größte Schwierigkeit liegt aber noch auf einem auderen Ge⸗ filde, Würde nämlich die Idee der Freigabe der Meere bis zu Ende durchgedacht und auch befolgt, ˖ Von Univ.⸗Prof. Dr. Eugen Es gibt in einem Gelehrtenleben keine Alters⸗ gpenge, die ſich nach Jahren bemißt. Die Wiſſen⸗ ſchaft hält ihre Jünger feſt, ſolange Geiſt und Körper aushalten, und vielen iſt es vergönnt, erſt mit dem Tyde die Feder aus der Hand zu legen. In einem ſoſchen Beruf bedeuten Jahrestage keine Abſchnitte im Schaffen, und das beſondere Gedenken, das wir an ſolchen Tagen bedeutenden Männern widmen, trügt nichts Abſchließendes in ſich. Aus dem Rück⸗ blick in die Vergangenheit erwächſt der Ausblick in die ſchaffensfrendige Zukunft. Hermann Oncken ſieht heute eine an Arbeit und Erfolgen reiche Tätigkeit hinter ſich liegen. Als ge⸗ byrener Oldenburger hat er ſeine Laufbahn im engeren kleinen Bgterlande begonnen. Der Drang nach einem größeren Wirkungskreiſe führte ihn 1897 zur Habilitation als Privatdozent für Geſchichte nach Berlin, wo er 1904/1905 gleichzeitig als Lehrer an der Kriegsakademie tätig war. Der ſtürkſte Eindruck, den er in dieſer letzteren anregenden Beſchäftigung empfing, war die Bekanntſchaft des Grafen Schlieffen, dem als Chef des Generalſtabes die Kriegsakademie perſönlich n ſtand. 1906 folgte er Gelehrte einem Ruf als ordentlicher Profeſſor nach Gießen, an den ſich dann die Berufungen nach Heidelberg, München und 1928 Berlin anſchloſſen. ne Reihe von Orden und im Jahre 1917 der Titel Geheimen Hofrates ſind ſeinen Verdlenſten geworden. ö in dieſem äußeren Rahmen entwickelte ſich das ken Ouckens, und immer ſtärker hat ſich bald die der Gegenwart ſeines Schaffens bemächtigt. eit abe An. ſeinen Ar⸗ Poliliſche Zwiſchenfülle in Verlin (Telegraphiſche Meldung) Berlin, 16. November. In der vergangenen Nacht iſt es verſchiedentlich zu politiſchen Zuſammenſtößen gekommen. Gegen 1 Uhr verſuchte in Neukölln eine größere Menſchen⸗ menge eine Wahlfäule der Deutſchnatio⸗ nalen Volkspartei zu beſeitigen. Auf eingrei⸗ fende Polizeibeamte wurden Steine geworfen und auch verſchiedene Schüſſe abgegeben, die glücklicher⸗ weiſe niemand verletzten. Es gelang, mehrere Ruhe⸗ ſtörer feſtzunehmen. Gegen 3 Uhr nachts verſuchten die Tumultanten aufs neue, die Säule zu entfernen. Auch diesmal wurde von der einſchreitenden Polizei die Ruhe bald wieder hergeſtellt. Um die gleiche Zeit kam es in Mariendorf zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen Reichsbanner⸗ . y rr. ſo wäre die eingige logiſche Folgerung daraus die abſolute Unmöglichkeit der Kriegfüh⸗ rung zur See. Daß Hoover ſo weit zu gehen beabſichtigt, iſt wirklich nicht anzunehmen. Erſt nach der bevorstehenden Seeabrüſtungskonferenz wird es ſich herausſtellen, imvieweit das Prinzip der Freiheit der Meere als ein Inſtrument des Frie⸗ dens gebraucht werden kann. Vorerſt müſſen wir uns damit begnügen, die Initiative Hobvers als eine ſtarke politiſche Tat zu werten, deren humani⸗ täre Bedeutung im beſonderen durch keine noch ſo ſkeptiſche Ueberlegung geſchmälert werden ſoll. Kurt Fischer Wo bleibt die Reichsreform? (Drachtmeldung unſ. Berliner Büros) E Berlin, 16. Nopbr. Der für den kommenden Montag nach Berlin berufene Verfaſſungsausſchus der Länderkonferenz wird auch die Frage zu erörtern haben, wie die Arbeiten in den an der theoretiſchen Vorbereitung einer Reichsreform beteiligten Spezialausſchüf⸗ ſen überhaupt weitergeführt werden ſollen. Es wird nachgerade auch Zeit, das Material endlich ein⸗ mal ſoweit zu ſichten, daß die politiſchen Inſtanzen ans Werk gehen können. Mit der theoretischen Vorbereitung und vielen an ſich begrüßenswerten Vorſchlägen allein iſt es nicht getan. Im Gegen⸗ teil, die eigentlichen Schwierigkeiten werden erſt anheben, wenn die Regierungen in Reich und Län⸗ dern und die geſetzgebenden Körperſchaften ſich zu entſcheiden haben, mit anderen Worten, wenn es gilt Farbe zu bekennen. Wie wir aus dem Verfaſſungsgusſchuß ſelbſt er⸗ fahren, dürfte am Montag das zur Bratung ſtehende Organiſationsreferat angenommen werden, aller⸗ dings, wie bereits geſagt, gegen die Stimme Bayerns, deſſen abweichende Auffaſſung übri⸗ gens Miniſterpräſident Held ſchon vor längerer Zeit in einer recht umfangreichen Denukſchrift dar⸗ gelegt hat, a 5 Deutſche Winzer im Kaufaſus J Berlin, 16. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Die G. P. U. hat nach einem hier von privater Seite eingelaufenen Bericht den Vorſtand der Geſellſchaft Concordia verhaftet, die etwa 2000 deutſche Winzer aus dem Kaukaſus vereinigt und ſchon vor dem Kriege bei der Ausfuhr kaukaſiſchen Weins nach dem Ausland eine große Rolle ge⸗ ſpielt hat. Es handelt ſich im Ganzen um 15 Perſonen, die unter dem Verdacht verhaftet worden ſind, ver⸗ ſchiedene dem Sowjetſtagt zuwiderlaufende Geſchäfte getätigt zu haben. Unterredung Tardien⸗Briand — Paris, 16. Nov. Miniſterpräſtdent Tardien hatte Freitag abend eine Unterredung mit Außen⸗ miniſter Brigand, die ſich auf die aktuellen Fragen der Außenpolitik bezog. Nach Hayas ſoll beſonders die Vorbereitung der zweiten Haager Konfe⸗ renz beſprochen worden ſein. leuten und Stahlhelmern. Ein Mitglied des Stahl- helms wurde durch Schläge und Fußtritte am Kopfe verletzt. Mehre /e Beteiligte wurden feſtgenommen. In der Roſtocker Straße wurde eine kommuni⸗ ſtiſche Klebekolonne, von der vier Perſonen mit Schuß⸗,Stich⸗ und i! fen ausgerüſtet waren, zwangsgeſtellt. ** Gegen 6 Uhr kam es zu einer Schlägerei z wiſchen zwei Klebekolonnen der Natio⸗ nalſoztaliſten und Kommuniſten. Eine unbeteiligte Perſon hat durch einen Steinwurf eine Verletzung am Arm erlitten. Drei Nationalſozialtſten und ein Kommuniſt wurden zwangsgeſtellt. Jusgeſamt ſind 35 Perſonen zwangsgeſtellt worden, von denen der größte Teil nach Feſtſtellung ihrer Per⸗ ſonalien wieder entlaſſen werden konnte. e DN Dauernde Konflikte mit Polen (Drahtmeldung unſ. Berliner Büros) Berlin, 16. November. Das deutſch⸗polniſche Liguidationsabkommen iſt, wie wir hören, vorerſt nicht zur Veröffentlichung be⸗ ſtimmt. Die Regierung beabſichtigt vielmehr den Vertrag im Zuſammenhang mit dem Noungplan dem Reichstag vorzulegen. Zu den inzwiſchen hier⸗ her gelangten Meldungen über neuerliche Oiqui⸗ dationen in Polen wird von zuſtändiger Seite be⸗ ſchwichtigend erklärt, es handele ſich garnicht um Liquidationen, ſondern um Parzellierungen, die auf Grund des ſchon vor längerer Zeit angenommenen Agrarreformgeſetzes ſtattfänden, die nicht nur Deut⸗ ſche, ſondern auch Polen beträfen umd ſich keineswegs ſo rigoros auswirkten, wie man in Deutſchland offenbar annähme. Dieſe Auffaſſung ſcheint uns doch von einem recht bedenklichen Optimismus zu zeugen. Wir finden in dieſer Maßnahme der Warſchauer Regierung eine Beſtätigung der hier geäußerten Befürchtung, daß Polen verfuchen werde, die ihm höchſt unbequemen Liquidationsbeſtimmungen zu umgehen. Wenn man in der Wilhelmſtraße darauf hinweiſt, daß den Polen ja nicht zugemutet werden könne, das Ab⸗ kommen zu respektieren, bevor es von den beider⸗ ſeitigen Parlamenten angenommen ſei, ſo mag das formal ſeine Richtigkeit haben. Auf der anderen Seite iſt es zweifellos ein Gebot internationaler Loyalität, nicht gegen den Sinn einer Abmachung zu verſtoßen, mit deren Annahme in abſehbarer Zeit man glaußt rechnen zu dürfen. Auch der Einwand, daß nach Paraphierung des Abkommens die jetzt ge⸗ troffenen Maßnahmen rückgängig gemacht werden könnten, bietet nur einen ſchwachen Troſt. Jeden⸗ falls wird der ohnehin ſehr ſcharfe Widerſtand, den der deutſch⸗polntſche Liquidationsvertrag ſelbſt in Koalitionskreiſen findet, durch das neuerliche Vor⸗ gehen Polens noch verſtärkt werden. 8 Nauer beutſcher Azorenſiug Wie die„B..“ meldet, ſtartet morgen(Sonn⸗ tag! oder übermorgen von Travemünde aus ein Rohrbach⸗Romar⸗Flugzeug der Deutſchen Luft⸗ banſa zu einem neuen Azorenflug. Der Führer der Expedition iſt der Leiter der Seeflugabteilung der Hanſa, Korvettenkapitän a. D. Bertram, die Na⸗ vigation liegt in den Händen des Kapitäns Ernſt, während die eigentliche Führung der Maſchine dem Piloten Kießner übertragen iſt. Außerdem be⸗ finden ſich Monteure und Funker an Bord. Der Flug ſoll, wenn das Wetter es zuläßt, bis zu den Kapverdiſchen Juſeln durchgeführt werden. Er dient zur Erkundung einer neuen Luftverkehrs⸗ ſtrecke, die die Lufthanſa im kommenden Jahre zur Beförderung von Poſt nach den Azoren und den Kapverdiſchen Inſeln einrichten will, 10 000 Sowjietbeamte entlaſſen? — Kown po, 16. Nov. Moskauer Meldungen zu⸗ folge ſollen die Sowjetbehörden etwa 10 000 Beamte entlaſſen haben mit der Begründung, daß ſie das Vertrauen der Regierung nicht mehr beſäßen. Vabiſche Nolitit 74 5 + 2 2 222 Die badiſche Negierungskriſis Die liberale Ar beitsgemeinſchaft des. Landtags, die heute vormittag getagt hat, gibt fol⸗ gendes bekannt: „Die. Arbeitsgemeinſchaft der Fraktionen der Deutſchen Demokratiſchen Partei und der Deutſchen Volkspartei teilen den beiden Fraktionen des Zen⸗ trums und der Sozialdemokratie mit, daß ſie gegen⸗ über dem am Freitag, den 15. November gemachten Angebot an ihrer in der Verhandlung am Mitt⸗ woch, den 12. November abgegebenen Erklärung feſthält. Bei den genann zerhandlungen hat⸗ ten die beiden Fraktionen für ihre Arbei me in⸗ ſchaft das Unterrichtsminiſterium in Anſpruch ge⸗ nommen und zum Ausdruck gebracht, daß bei Ab⸗ lehnung dieſer Forderung beide Fraktionen ſich genötigt ſehen würden, in die O p p oſitton zu gehen. Am Freitag, 15. November, wurde daun durch die Sozialdemokratiſche Partei und das Zentrum ein neuer Vorſchlag übermittelt, wonach die Sozial⸗ demokraten das Unterrichtsminiſterium, das Zen⸗ trum Finanzen und Inneres und die Arb tein⸗ ſchaft das Juſtizminiſterium und einen Staatsrat ex⸗ halten ſollte. In ihrer gemeinſamen Beratung am Samstag, 16. November vormittags, haben die Frak⸗ tionen der Demokraten und der Deutſchen Volks⸗ partei einſtimmig obigen Beſchluß gefaßt.“ 15 75 7 18 5 Letzte Meldungen Bruckners„Verbrecher“ in München verboten — München, 16. Novbr. Die Polizeidirektion München hat die von den Münchner Kammerſpielen geplante öffentliche Aufführung von Ferdinand Bruckners Schauſpiel„Die Verbrecher“ verboten. Den Anlaß zu dem Verbot gab die verzerrte und irreführende Darſtellung der Straf⸗ rechtspflege und die darin erblickte Gefährdung der öffentlichen Ordnung. Ein weileres Opfer des Düſſeldorſer Mörders? — Düſſeldorf, 16. Nov. Wie die Polizei mitteilt, iſtt ſeit geſtern der 9jährige Helmut Reinhard aus Düſſeldorf⸗ Gerresheim plötzlich verſchwunden. In der Nacht zum Samstag hät die Polizei das Ge⸗ lände im Torfbruch durchſucht; auch der Vater des Knaben beteiligte ſich an den Nachforſchungen, die allerdings bisher ohne Erfolg geblieben ſind. Wenn auch bei dem augenblicklichen Stand der Dinge unter Umſtänden mit einer harmloſen Auf⸗ klärung des Verſchwindens des Neunjährigen zu rechnen iſt, ſo iſt doch die Vermutung nicht von der Hand zu weiſen, daß auch dieſer Junge ein Opfer des Kopfjägers geworden iſt. Die Tötung eines Reichswehrſoldaten — Prenzlau, 16. Nov. In der Nacht zum 3. März d. Is, wurde in Schwedt a. Oder der Reichswehr⸗ ſoldat Benter nach einer Schlägerei ſchwer verletzt aufgefünden. Er ſtarb kurz darauf an den Vers letzungen.. g 8 Dieſer Fall bildete geſtern den Gegenſtand einer Verhandlung vor dem hieſigen Gericht, Verurteilt wurde ein gewiſſer Wilke wegen ſchwerer Körper⸗ verletzung mit Todesfolge zu d Jahren Gefäng⸗ nis und fünf Jahren Ehrverluſt.— Die Mitange⸗ klagte Platzkorſki, eine Freundin Wilkes, die den Angeklagten zu entlaſten ſuchte, erhielt wegen Be⸗ günſtigung fünf Monate Gefängnis. Von flüſſigem Stahl überſchüttet — Berlin, 16, Nov. Im Röhrenwalzwerk des Bochumer Vereins wurden beim Abgießen einer Pfanne zwei Arbeiter mit flüſſigem Stahl über⸗ ſchüttet. Einer wurde ſofort getötet, der andere mußte in hoffnungsloſem Zuſtande nach dem Kran⸗ kenhaus transportiert werden. f Raubüberfall auf Kaſſenboten — Newyork, 16. Nov. tergrundbahnſtation Ecke Brogdway und Wallſtreet überfielen geſtern zwei Banditen die Boten einer Maklerfirma und raubten ihnen mit vorgehaltenem Revolver 14000 Dollar in Bargeld, papferen und Schecks. Die Räuber entkamen. . Herrmann Oncken zum 60. Geburtstage (em 16. November 1929) von Frauenholz, München beiten mit Fragen zu befaſſen, die grundlegend für unſere Stellnug zum Weltkrieg und zu der Nach⸗ kriegszeit ſind. Vor dem Weltkrieg erſchienen von ſeiner Hand— ich nenne nur einige der wichtig⸗ ſten— Werke über Laſſalle und Bennigſen. Ihnen ſchloſſen ſich kürzere Arbeiten an, die zum Teil ſchon ſtark in der Gegenwart wurzelten. Der Krieg regte zu den Schriften über das alte und neue Mittel⸗ europa(1917) und über die Zuſammenhänge zwi⸗ ſchen innerer und äußerer Politik(1918) an. Nach⸗ dem 1922 ein Werk über die Utopia des Thomas Morus und eine Schrift über Rankes Frühzeit er⸗ ſchienen waren, wandte Oncken ſich einer Publikation zu, deren wiſſenſchaftliche Bedeutung durch ihren Wert für die Politik der Gegenwart erreicht wird, der Darſtellung der Rheinpolitik der Franzoſen. 1023 erſchien bereits eine kleine Schrift über dieſes Thema. 1926 folgte das große dreibändige Werk über die Rheinpolitik Napoleons III. von 1863 bis 1870 und den Urſprung des Krieges von 1870/71. Der Drang Frankreichs zum Rhein erſcheint in Onckens Darſtellung als das eigentliche und einzige Motiv für die Entfeſſelung des Krieges von 1870, bei der Napoleon wider beſſere Einſicht einer natio⸗ nalen Forderung unterlag. Und dieſe nationale Tradition iſt die Wiege des Revanchegeiſtes, der an der Herbeiführung der zum Weltkrieg führenden Geiſt, der in dieſem Volk die innerſten Kräfte der Seele mächtig beflügelte, hat es dafür auch mit einer er me wen 1 95 Areng zu ſteigen hätte; aber die Ereigniſſe der jüngſten n ihm Anlaß, ſich in von neuem einer dauernden Befriedung der beiden Weltſpannung einen zentralen Anteil hat. Derſelbe tiefen Verantwortlichkeit vor der Menſchheit belaſtet. Indem dieſer Geiſt ſich nach der großen Kataſtrophe öhnlich in den Weg ſtellt, bleibt er das Ful ie ane Nene eu ee kluftiges friedliches Gemeinſchaftsleben unter den Völkern Europas.“ Als das Ergebnis langjähriger, weit zurücklie⸗ gender Arbeit ſchloß ſich dann im Jahre 1927 das zweibändige Werk„Großherzog Friedrich J. von Baden und die deutſche Politik von 1854 bis 1871“ an, das die Brieſe, Denkſchriften und Tagebuchauf⸗ zeichnungen dieſes Fürſten enthält und in gewiſſem Sinn als Ergänzung zu der„Rheinpolitik Napo⸗ leons“ gelten kann. Auch die jfüngſte Rede, die Oncken über Polttik und Kriegführung in der Münchener Univerſität gehalten hat, geht in den weſentlichſten Teilen auf den Krieg von 1870/71 zurück. Die„Allgemeine Staatengeſchichte“ hat in Oncken ihren Herausgeber gefunden. Mit Meinecke zuſam⸗ men betreut er die„Klaſſiker der Politik“. f Mit der wiſſenſchaftlichen Forſchung und Dar⸗ ſtellung erſchöpft ſich die Tätigkeit des Univerſitäts⸗ lehrers nicht; das Bild des Gelehrten und noch mehr des Menſchen rundet ſich erſt durch die Betrach⸗ tung ſeiner Lehrtätigkeit. Oncken hatte keinen von vornherein leichten Stand, als er die Nachfolge von Erich Marcks an der Münchener Univerſität antrat. Auch ſeine ausgeſprochen norddeutſche Art fühlte ſich vom ſüddeutſchen Weſen nicht unmittelbar an⸗ gezogen. Aber bald hat ſich der Ausgleich gefunden, und ein großer Kreis von Freunden und Schülern iſt durch die Vorleſungen Onckens gefeſſelt worden, deren Niveau an den Hbrer beträchtliche Anforde⸗ rungen ſtellt. Was in ihnen am meiſten feſſelt, iſt die Verſenkung des Gelehrten in den Stoff, die ihn ſpontan mit fort reißt. Und immer wieder erſchließen ſich im Laufe des Vortrages dem Hörer Ausblicke von großartiger Weite. So zögernd Oncken den Münchener Boden be⸗ treten hat, ſo ungern verließ er ihn, und nur die größere Aufgabe, die in Berlin ſeiner harrte, die Aufgabe, zwei erledigte Lehrſtühle zu vereinen, be⸗ wog ihn, nach langen Kämpfen München den Rücken zu kehren. Und wie der berufliche Abſchied nicht leicht fiel, ſo iſt es ihm ſchwer geworden, dem ge⸗ ſelligen Münchener Kreiſe Valet zu ſagen. Wie ſehr ihn die Untverſttät zu hakten wünſchte, erwies der Abſchied, den Scheidenden darbrachten, und der nach der offiziellen Abſchiedsfeier im Auditorium Maximum in einer beſonders herzlichen Weiſe ſeinen Abſchluß nahm. Am Abend fanden ſich bei dem nichts ahnenden Gelehrten— nur die Gattin war eingeweiht— die Fachkollegen überraſchend ein, und dann nahte ſich ein Fackelzug der Studentenſchaft, der Oncken in ſeiner Ablehnung äußerer Ehren zuerſt faſt er⸗ zürnte, dann aber ſtark bewegte. Wer über Oncken ſprechen will, der darf ſchließ⸗ lich Eines nicht vergeſſen: das ſtarke nationale Ge⸗ fühl, das dieſen Mann bewegt und antreibt, ſeine wiſſenſchaftliche Arbeit mit in den Dienſt der Ab⸗ wehr der Kriegsſchuldlüge zu ſtellen. Auch wer ſich den innerpolitiſchen Anſichten Onckens nicht anzu⸗ ſchlteßen vermag, wird ihm den Ehrentitel eines Kämpfers in dieſem Streit zuerkennen müſſen, Heinrich Kuote ſingt Sonntag in Mannheim, Anſtelle des plötzlich erkrankten Kammer ⸗ iſt es der Roſengarten⸗ ſfängers Leo Slezak Konzertleitung gelungen, für den Lieder⸗ und Arien⸗ abend des morgigen Sonntag einen vollwertigen Er⸗ ſatz zu gewinnen in Geſtalt des berühmten Mün⸗ chener Heldentenors Heinrich Knote. Kammer⸗ ſänger Knote bringt mit Liedern von Schubert und Richard Strauß im erſten Programmteil die von Slezak aufgeſtellte Vortragsfolge, Im zweiten Teil wird er Operngeſänge aus„Afrikanerin“,„Carmen“, „Walküre“ und„Meiſterſinger“ vortragen. Knote genießt als Vertreter des heldiſchen Tenorfaches Weltruf und iſt in Mannheim eine ganze Reihe von Jahren nicht mehr zu hören geweſen. D Dortmunder Feſtſpiele 1980. Das Dortmun⸗ der Stadttheater plant im März 1939, anläß⸗ lich ſeines fünfundzwanzig jährigen Be⸗ ſtehens, eine Feſtſpielwoche abzuhalten. Als Ehrengäſte werden Rich. Strauß, Hans Pfitz⸗ ner und Albert Ba ſſer mann verpflichtet. Als Feſtvorſtellung wird, wie bet der Eröffnung im 9 1905, Wagners„Taunhäuſer“ in Szenz gehen. f i g Auf der überfüllten Un⸗ Wert⸗ i Lehrkörper und Studentenſchaft dem — 1 der freundebewegung folgte Samstag, den 16. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe). „ 3. Seite. Nr. 534 Stäbdtiſche Nachrichten Es ſchneit! Nun iſt es doch Winter geworden, denkt man für ſich, klappt den Mantelkragen höher und be⸗ ſchleunigt ſeine Schritte. Die Radfahrer haben blau⸗ gefrorene Naſen und halten die Lenkſtauge nur mit einer Hand. Die andere Hand ſteckt in der Taſche, um ihr die nötige Wärme zuzuführen. Denn der Außendienſt muß abwechſelnd verſehen werden. Zwei kalte Hände ſind unangenehm. Unter dem Arm die Angelgerte geht mit langen Schritten ein Angler dem Neckar zu. Sein breites rotes Geſicht ſtrahlt.„Sie werden heute beſtimmt bei Ihrer Ar⸗ beit nicht ſchwitzen.“„Warum?“„Bei dieſer Kälte iſt das Angeln gewiß kein Vergnügen.“„Was heeßt Kälte“, meint der Angler,“ Sie miſſe awwer arch verfrore ſein, wenn Sie des kalt nenne. Sie hawwe ſcheinbar die Kält vum letſchte Winder vergeſſe. Des war kalt, awwer heit, des iß bloß friſch.“ Gut, der Mann ſoll recht haben. Es iſt nur friſch. Wie ſagt man nach Coué? Es iſt nicht kalt, es iſt nur friſch. Aber dennoch tut einem die Wärme des geheizten Büros wohl. Die Vormittagsſtunden ver⸗ gehen. Die Fenſterſcheiben ſind angelaufen. Es muß doch kalt ſein. Plötzlich flattert etwas Weißes an den Scheiben draußen herunter. Man traut ſeinen Augen kaum: Es ſchneit. Lieber Angler, du haſt doch nichts gewußt. Es iſt wirklich kalt. Sonſt würde es nicht ſchneien. Zwar iſt der Schnee noch ſtark mit Regen vermiſcht. Nun aber wiſſen wir genau, daß es Winter wird. Denn es iſt heute ſchon der zweite Schnee, der in dichtem Gewimmel ſich vom Himmel löſte. f O Badiſche Jugendherbergen und Wanderheime Nach Kriegsende im Jahre 1918 erwuchs dem fungen Staate die ernſte Pflicht, Geiſt und Körper unſerer ſeeliſch und geſundheitlich notleidenden Ju⸗ gend neu zu ſtählen. Neben Turnen und Sport war das Wandern und das Jugendherbergsweſen das Heilmittel, das unſere Jugend wieder mit Geſund⸗ heit und friſchem Mut erfüllen ſollte. Zu den erſten Ländern, die dieſen Gedanken bahnbrechend in die Wirklichkeit umſetzten, gehörte Baden. Trotz der ſchweren Hemmniſſe der Nachkriegszeit(Wohnungs⸗ not, Mangel an Nahrungsmitteln und dergl.) hat der damalige Profeſſor Broßmer am Realgym⸗ naſium in Freiburg tatkräftig im Jahre 1919 das Jugendherbergswerk in die Hand genommen. Das badiſche Unterrichtsminiſterium zögerte nicht, bereits im Jahre 1920 zu dieſem Zwecke 4 Seminare lin Gengenbach, Lahr, Meersburg und Villingen) zur Verfügung zu ſtellen und damit den Grundſtein zu den badiſchen Jugendherbergen zu legen. Die in Baden bis zum Jahre 1909 zurückreichende Natur⸗ nach; zahlreiche badiſche Ortsgruppen ſchufen ein Netz von Wanderheimen für alle wanderfreudigen Volksſchichten, um vor allem der Arbeiterſchaft nach des Werktags Einer⸗ lei in der Ferien⸗ und Freizeit Raſt und Erholung zu bieten. Auch die konfeſſionelle Wohlfahrtspflege errichtete allenthalben im Lande Jugendherbergen. Dank dieſer Regſamkeit darf ſich Baden heute rüh⸗ men, nicht weniger als 129 Jugendherbergen und Wanderheime zu beſitzen, die als Stützpunkte für ſommerliche Wanderungen oder für winterliche Ski⸗ touren dienen; hierzu kommen noch im heſſiſchen Odenwald eins und im benachbarten Württemberg 4 badiſche Naturfreundehäuſer und Jugendherbergen. Man darf dem Badiſchen Statiſtiſchen Landes⸗ amt Dank wiſſen, daß es in ſeinem Werke über die „Kranken⸗ und Wohlfahrtsanſtalten in Baden“ ne⸗ ben den dort aufgeführten geſchloſſenen Anſtalten mit Vollpflege auch die Jugendherbergen und Wan⸗ derheime ſtatiſtiſch miterfaßt hat und durch über⸗ ſichtliche tabellariſche Angaben Einblick in dieſes um⸗ fangreiche Tätigkeitsfeld zur Förderung der Wan⸗ derfreude gewährt. Es kann ohne Uebertreibung ge⸗ ſagt werden, daß in unſerem Lande auf dieſem Ge⸗ biete Vorbildliches geleiſtet wurde; und wenn auch hier oder dort noch eine Lücke in dem Netz der Wau⸗ derheime klaffen ſollte, ſo iſt doch durch dieſe Ein⸗ richtung jedem wanderluſtigen Jugendlichen und jedem Naturfreund, auch ſolchen mit weniger gefüll⸗ tem Geloͤbeutel unſer an Sehenswürdigkeiten der ſt und Natur ſo reiches Land erſchloſfen. Wer im Laufe der Jahre Gelegenheit hatte, die Theaterdebatten im Bürgerausſchuß zu verfolgen, der wir eines unbedingt anerkennen müſſen: die geſtrige Debatte beſaß wenigſtens ein Niveau, was auch immer das Ergebnis der Verhandlungen gewe⸗ ſen ſein mag. Allein mit noch ſo klugen Reden und Betrachtungen kann man auf die Frage keine Ant⸗ wort geben, die jeder Menſch an das geſtrige Ergeb⸗ nis ſtellen muß: Wie geht die Sache jetzt weiter? Das Theater ſoll mit ſeinen drei Spiel⸗ gattungen: Oper, Operette und Schauſpiel erhalten bleiben, aber mit welchem Betrag es zu rechnen hat, weiß man nicht.. Das wird zunächſt Eines zur Folge haben, näm⸗ lich eine offenkundige erklärliche Unruhe im Per⸗ ſonal; denn ſo wie die Debatte geſtern ausging, kann natürlich kein Menſch wiſſen, was im Theater einge⸗ ſchränkt wird und was nicht. Das kann gewiß nicht von Vorteil für den weiteren Gang des Betriebes ſein, und deshalb erſcheint es notwendig, ganz leiden⸗ ſchaftslos auf die Dinge hinzuweiſen, die, wie wir glauben, gegen eine allzu große Nervoſität ſprechen. Der Mannheimer Oberbürgermeiſter Dr. Heime⸗ rich hat mit einer ſeltenen Energie und Ausdauer ſich ſeit geraumer Zeit die Theaterprobleme von Mann heim(man kann hinzuſetzen und Umgebung) vorge⸗ nommen und ſich für ihre Erörterung ſo begabt ge⸗ zeigt, daß man nur wünſchen kann, er möge die oberſte Leitung der Mannheimer Theatergeſchäfte auch ferner beibehalten. a. f In keiner Stadt iſt jedoch das Theater ſo ſehr ein Spielball der Parteien wie in Mannheim. Das kann einem Stadtoberhaupt eine ſolche Arbeit für ein künſtleriſches Inſtitut nicht allein verleiden, es kann ſie ihm faſt unmöglich machen. Und das ſollte in Mannheim nicht eintreten. Bei aller Vorſicht in der Behandlung der Theaterfrage unterſcheidet ſich jetzige Art der Behandlung dieſer Dinge von * Wus wird mit dem Nalionalthenter? Dieſe Frage drängt ſich unwillkürlich beim Leſen des Berichts über die geſtrige Theaterdebatte im Bürgerausſchuß mit der ſenſationellen Abſtimmung auf. Zur Beruhigung aufgeregter Gemüter ſei darauf hingewieſen, daß der abgelehnte ſtadträtliche Antrag erſt mit Ende der Spielzeit 1929/30, im Sep⸗ tember 1930, in Kraft treten ſollte. Bis dahin wird aber noch viel Waſſer den Rhein hinunterlaufen. Das Zunächſtliegende iſt, daß ſich in den nächſten Tagen der Theater⸗Ausſchuß zuſammenſetzt und zu der neuen Sttuation Stellung nimmt. Man darf annehmen, daß ſchon geſtern die Einigung, die Ob⸗ mann Dreifuß in ſeinen einleitenden Ausführun⸗ gen anempfahl, zuſtande gekommen wäre, wenn die Fraktion der Deutſchen Volkspartei bei der Abſtimmung geſchickter operiert und das Schickſal des ſtadträtlichen Antrages abgewarlet hätte. Wir glauben nicht fehl zu gehen, wenn wir anneh⸗ men, daß ſich nach der Ablehnung des ſtadträtlichen Antrages eine Mehrheit für den volksparteilichen Antrag gefunden hätte. Es wird nun nachträglich die Aufgabe der maßgebenden Perſönlichkeiten ſein, eine annehmbare Plattform zu finden, auf der eine Mehrheit zuſtande kommt, die mit dem Beſchluß, das Nationalthehater in dem jetzigen Umfange fort⸗ zuführen, zugleich auch für die ausreichende finan⸗ zielle Deckung ſorgt.. Wenn man einerſeits über das geradezu groteske Abſtimmungsergebnis in der geſtrigen Bürgeraus⸗ ſchußſitzung mit Recht den Kopf ſchüttelt, ſo wird man andererſeits angenehm überraſcht ſein, daß endlich eine wenn auch nur knappe Mehrheit auf das unzweideutigſte zu erkennen gegeben hat, daß es mit der bisherigen Theaterzuſchußwirtſchaft ein Ende haben muß. Angeſichts der erſchreckenden Arbeits⸗ loſigkeit iſt eine Bewilligungsfreudigkeit, die zu der wirtſchaftlichen Notlage in ſchreiendem Gegenſatz ſteht, nicht mehr zu verantworten. Das iſt in der geſtrigen Ausſprache mit erfreulicher Deutlichkeit zum Ausdruck gekommen. Selbſt die Sozialdemo⸗ kraten und Demokraten, die die ſtadträtliche Vor⸗ lage zu retten verſuchten, werden ſich nicht der Er⸗ kenntnis verſchließen, daß das Abſtimmungsergeb⸗ nis dazu zwingt, weitere Abſtriche an den Ausgaben vorzunehmen, wenn ein gangbarer Weg gefunden werden ſoll, der zu einer Mehrheitsbildung und da⸗ mit zur Annahme des ſtadträtlichen Antrages führt. Was ſagt die Preſſe? Die„Volksſtimme“ macht ſich bezüglich des tak⸗ tiſchen Vorgehens bei der Abſtimmung unſere Meinung zu eigen, indem ſie ſchreibt: Ganz ſchlau glaubte die Volkspartei zu operieren. Sie hatte in letzter Stunde— obwohl auch ihre Vertreter in den Vorverhandlungen den ſtadträtlichen Vorſchlägen zu⸗ geſtimmt haben— einen Abänderungsantrag eingebracht, der einen Zuſchuß von nur einer Million vorſieht. Das hört ſich zweifellos ſehr nett au. Der prak⸗ tiſche Wert dieſes Antrags iſt jedoch gleich Null. Denn es ſteht rechnungsmäßig feſt, daß das Theater damit nicht aus⸗ kommt. Das geben auch die Volksparteiler teilweiſe zu. Aber was ſchadets, ſie haben nun einmal an der Million ihre Freude und laſſen ſich davon nicht abbringen. Dem Sprecher der Volkspartei, Handelskammerpräſident Leuel, gelang es nicht, trotz beſtimmt ſehr kluger Worte, Anklang für ſeinen Antrag zu finden. Und Herr Dr. Martin von der Volkspartei verdarb durch ſeine Geſchäftsordnungs⸗ debatte die Situation vollends. Ungemein ſcharf wird von der„Volksſtimme“ Stv. Dr. Moekel abgekanzelt. Dem Sprecher des Zentrums wird folgendes ins Stammbuch ge⸗ ſchrieben: Die Debatte, die geſtern über dieſen Antrag einſetzte, ſah ſofort den Fraktionsfſthrer des Zentrums, Herrn Dr. Moekel, auf dem Plan, der von Jahr zu Jahr mehr ſich zu einem ſcharfen Gegner unſeres Theaterbetriebes aus⸗ wächſt. Geſtern ritt er eine der kulturreakttonär⸗ ſten Attacken, die wir im Bürgerausſchuß überhaupt je erlebt haben. Eindeutig und mit einer Klarheit, für die man ihm eigentlich dankbar ſein muß, arbeitete er den partei⸗ und konfeſſions⸗egoiſtiſchen Stand⸗ vunkt des Zentrums hergus, das dem Theater keine Mit⸗ tel mehr bewilligen will, weil ihm die„ganze Richtung“ nicht paßt. Hier enthüllt ſich einmal wieder mit einer kaum erwarteten Deutlichkeit der hemmungsloſe, ſich über alle Rückſichten auf andere Anſchauungen brutal hinwegſetzende Intereffenſtandpunkt der katholiſchen Fraktion. Zu⸗ gunſten manch anderer Mitglieder der Zentrumsfraktion wollen wir annehmen, daß die von ihrem Führer geſtern vertretene Auffaſſung doch mehr ein das Zentrum gut klei⸗ dendes Mäntelchen zur Verhüllung der ausgeſprochenen Wahlpolitik geweſen iſt, die ja auch in anderen Fragen nom Zentrum ſchon jetzt getrieben wird. Daß es den Sozialdemokraten, wenn ſie die Wir⸗ kung des Abſtimmungsergebniſſes auf die Oeffent⸗ lichkeit einſchätzen, nicht wohl iſt, geht aus folgenden Bemerkungen der„Volksſt.“ hervor: a Jedenfalls hat ſich bei der Beratung, deren hohes Niveau anerkannt werden ſoll, herausgeſtellt, daß die bürgerlichen Parteien des Hauſes, abgeſehen von den Demokraten, ihrem“ Theater weniger hold ſind, als die da und dort ge⸗ hörten Reden machmal vermuten laſſen. Die Sozialdemo⸗ kratie ſollte aus dieſer Lehre die Folgerung ziehen und ein⸗ mal überlegen, ob es nicht ratſam erſcheint, die bürgerlichen Parteien ihren Etertanz ruhig zu Ende führen zu laſſen, ohne ihnen durch eine an ſich anerkennenswerte Verant⸗ wortungsbereitſchaft das Spiel zu erleichtern. Sollen ſie ſehen, wie ſie zurecht kommen. Wenn ihnen ihr Theater nicht mehr wert iſt, als daß ſie ſeinen angeblich guten Ruf ſo leichtfertig in Gefahr bringen, ſo kann die Sozialdemo⸗ kratie dafür ſorgen, daß, auf anderen Gebieten ein Aequſva⸗ lent geſchaffen— wir denken dabei an den Wohnungs⸗ bau—, der Ruf unſerer Stadt ein noch heſſerer wird. Das„Neue Mannheimer Volksblatt“ beſchränkt ſich auf einige kurze Bemerkungen, weil es im Sonn⸗ tagsblatt„des näheren zu der ganzen Frage Stel⸗ lung nehmen“ will. Das Zentrumsorgan bemerkt, daß, wenn der Oberbürgermeiſter zugeben mußte, daß man von der ſtadträtliche Vorlage ſagen könne, ein Berg kreißte und ein Mäuslein wurde geboren, dies in erhöhtem Maße von dem Ergebnis der Debatte feſtzuſtellen ſei, und fährt dann fort: Iſt es danach doch ſo, daß der Bürgerausſchuß dem Fortbeſtand des Theoters zugeſtimmt, aber die Mittel hierzu nicht bewilligt hat Der Sprecher des Zentrums, Dr. Mpekel, hat den ablehneu⸗ den Standpunkt ſeiner Fraktion klar dahingehend moti⸗ viert, daß man einerſeits ausreichende Sicherungen eines wirtſchaftlichen Theaterbetriebes und ebenſo ande⸗ rerſeits ausreichende Sicherungen des Niveaus einer Kulturbühne vermiſſen muß. Was natürlich kein Hindernis für die Gegner war, ihr Märlein von den kuk⸗ turellen und konfeſſionellen Machtgelüſten des Zentrums wiederum aufzutiſchen Schi. * Freiwilliger Tod. Geſtern mittag wurde aus dem Altrhein an der Sandͤhoferſtraße die Leiche eines 23 Jahre alten berufsloſen Mannes geländet, der auf dem Waldhof wohnte und ſeit 23. Oktober ver⸗ mißt wurde. Es liegt Selbſttötung vor. Ein unheil⸗ bares Leiden dürfte die Urſache der Tat ſein. * Vom Kranengreifer gequetſcht. Ein 24 Jahre alter Taglöhner war geſtern nachmittag auf einem z. Zt. im Rheinauhafen liegenden Schiff mit dem Ausladen von Briketts mit einem Kranen be⸗ ſchäftigt. Als er über die Briketts ging, um ſeine Schaufel zu holen, rutſchte er aus und fiel hin. In dieſem Augenblick fuhr der Kranenführer mit dem Greifer in den Raum, wobei der Taglöhner von dem Greifer getroffen wurde und eine Wirbelſäu⸗ lenquetſchung erlitt. Der Verletzte fand Auf⸗ nahme im ſtädtiſchen Krankenhaus. i * Bubeunſtreich. Als ein Mannheimer Per⸗ ſonenauto dieſer Tage durch den rheinheſſiſchen Ort Gimbsheim fuhr, warfen mehrere Jungen mit Steinen nach dem Auto und zertrümmerten Nachwort zur Mannheimer Theaterdebatte früher doch weſentlich dadurch, daß man unter Bil⸗ dung aller möglichen Ausſchüſſe die ganze Unter⸗ ſuchung auf eine breite Baſis geſtellt hat. Damit iſt die Grundlage zu einer ſachlichen Ausein⸗ anderſetzung gegeben, die veranlaſſen ſollte, daß die Dinge ſachlich und nicht von parteipolitiſchen Geſichts⸗ punkten und Erwägungen abhängig, behandelt wer⸗ den. 3 8 8 Das ſcheint nicht ganz der Fall zu ſein. Man kann nicht den Theateretat ablehnen, weil man ge⸗ wiſſe Stücke ablehnt, und dabei ſagen, daß man da⸗ mit nicht der Theaterleitung, ſondern dem Publikum einen Vorwurf macht, weil es ſolche Stücke wünſche. Soll vielleicht mit der Ablehnung eines Theateretats dem Publikum eine Rüge erteilt werden? Es iſt zu allen Zeiten auf Senſationen hereingefallen und tut es auch heute noch. Das zu leugnen iſt genau ſo unrichtig wie die Behauptung, daß das Theater ſtets dem politiſchen Kampf gedient hätte. Jahrtauſende lang hat das Theater etwas ganz anderes dargeſtellt als politiſche Arenakunſtſtücke, und mit Ausnahme von einigen Anſätzen in der Renaiſſance oder im alten Rom wird es ſchwer fallen, vor dem 18. Jahr⸗ hundert eine politiſche Färbung des Theaters feſt⸗ ſtellen zu können. Der Grieche war zuweilen auf der Bühne ein Satiriker, aber ohne ausgesprochene Polikiſche Färbunn s 8 Die vergangenen Zeiten des Theaters ſcheinen nur in einer Beziehung in ihren Vorausſetzungen beſſer daran geweſen zu ſein als die ee haben Dichter beſeſſen. Einer der geſtrigen Redner hat den weißen Schimmel eines aktuellen Zeitthea⸗ ters geritten. Das aktuelle Theater kſt Zeittheater, und einer ſolchen Tautologie bedarf es nicht, um die Forderung nach Gegenwärtigem aufzustellen. Nur iſt das, was an Gegenwärtigem heute auf der Bühne gezeigt wird, in ſeltenen Fällen von wirklich dichteriſchen Begabungen getragen. Ein 0 eine Scheibe, wodurch ein Inſaſſe Schnittwun⸗ den an der Stirn erlitt, Der Führer verabreichte den Uebeltätern, die ſich⸗der Tragweite ihres Tuns wahrſcheinlich nicht bewußt waren, eine Tracht Prügel.. i * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtern ſtattgefundenen Ziehung wurden folgende größere Gewinne ausgeloſt: Vormittagszie⸗ hung: 2 Gewinne zu je 50 000 Mk. auf Ny. 192 342, 2 Gewinne zu je 10 000 Mk. auf Nr. 173 195, 4 Ge⸗ winne zu je 3000 Mk. auf Nr. 253 299, 368 032; Nach mittags ziehung: 2 Gewinne zu je 3000 Mart auf Nr. 66040.(Ohne Gewähr.) 8 * Rohling. In der Otto⸗Beck⸗Straße überfuhr geſtern vormittag ein ſehr ſchnell fahrender Ra d⸗ fahrer ein fünfjähriges Mädchen, das ſchwere innere Verletzungen davontrug und von Paſſanten, da keine Perſonalien feſtzuſtellen waren, zum nächſten Arzt gebracht wurde. Unbekümmert mit dem Bemerken:„häſte uffgebaßt!“ fuhr der Rohling davon. 5 echter Dichter kann ſchlechthin alles darſtellen, nichts Menſchliches und nichts Allzumenſchliches ſoll ihm fremd, kein Paragraph des Strafgeſetzbuches als Gegenſtand eines Werkes verboten ſein. Aber eine Bedingung muß er erfüllen: er muß ein echter Dichter ſein. Was das Theater hier erlebt, iſt ja genau das gleiche wie auf allen Gebieten des heuti⸗ gen Lebens; es fehlt an den großen Perſönlichkeiten. Mögen ſie kommen, woher ſie wollen, wenn es nur wirkliche Perſönlichkeiten ſind, dann wird ſich ohne weiteres zeigen, daß alles Gerede von einer Kriſis nur ſolange beſteht, bis durch eine wirkliche Tat be⸗ wieſen wird, daß nichts und nirgends das Kollekttve, das Fraktionäre, ſondern das Individuelle, Ein⸗ malige, im beſten Sinne des Wortes Unver⸗ gleichliche ſtegt. 1 g 1 i Einſtweilen bleibt das unzulängliche Ereignis, und wir müſſen uns damit zurechtfinden, aber es nutzt nichts, wenn in künſtleriſchen Dingen fraktioniert und klauſuliert, interpretiert und deklariert, inter⸗ mitttert und queſtiontert wird, und am Ende iſt man genau ſo klug als wie zuvor. Wenn man wie die Volkspartei einen Antrag ſtellt, der beſagt: ſo und ſo niel bewilligen wir dem Theater und keinen Pfennig mehr, dann ſoll man auch zu gleicher Zeit rückſichts⸗ los und rückhaltlos das ſagen, was hinter dieſem wohlbedachten, wohlüberlegten, wohlerwogenen Schritt liegt, nämlich zum Ausdruck zu bringen, daß der gegenwärtigen Theaterleitung nicht das Ver⸗ trauen entgegengebracht werden kann, das man von der gleichen Seite ſeinerzeit in einem großen Opti⸗ mismus ſehr wohl entgegenbrachte, als man dem gegenwärtigen Intendanten einen Vertrag auf zehn Jahre bewilligte. 1„„ Wer A geſagt hat, braucht in einem ſolchen Fall nicht unbedingt B ſagen, aber er ſoll bekennen, daß er ſich beim A geirrt hat. Dann bedarf es keiner An⸗ träge und keiner Terminierungen, um das zum Ausdruck zu bringen. Die Geſchäftsordnung des Bürgerausſchuſſes macht es leider unmöglich, daß entſprechende Anträge geſtellt werden können, aber zum Ausdruck bann man es mündlich noch deutlicher 1 Wus will die Deutſche Reichsporzellanwoche? Zum dritten Male veranſtaltet die deutſche Por⸗ 5 zellaninduſtrie zuſammen mit der Händlerſchaft eine Reichs⸗Porzellan⸗Woche in der Zeit vom 17.—23. No⸗ vember. Dieſe Veranſtaltung hat den Zweck, weite⸗ ſten Kreiſen die Leiſtungen der deutſchen Porzellan⸗ induſtrie vorzuführen. Das deutſche Porzellan gilt in aller Welt als Spitzenleiſtung in Qualität und künſtleriſcher Durchführung. 5 Eine Woche lang werden die Schaufenſter der deutſchen Porzellanhändler angefüllt ſein mit allem, was in den Fabriken, in den Malereien, in den Werkſtätten draußen im Lande in Porzellan her⸗ geſtellt wird. Eine Woche lang werden Ausſtellungen aller Art, gedeckte Tiſche, Lampen⸗, Vaſen⸗, Figuren⸗ Ausſtellungen von dem hohen Stand der deutſchen Porzellanproduktion künden und Anregung geben, wie Porzellan im Heim und in der Küche zu ver⸗ wenden iſt. Vorträge über die Hiſtorie des Por⸗ zellans und die Beeinfluſſung der ganzen Kultur verſchtedenſten Städten gehalten. der Menſchheit durch das Porzellan verſchiedenſten Städten gehalten. Das wichtigſte, was dieſe Veranſtaltung mit er⸗ füllen ſoll, iſt der Hinweis auf die Kultur des Heims. Echte deutſche Sitte iſt es ſeit Jahrhunderten, Haus und Heim zu pflegen und die Gaſtlichkeit im Heim höher zu halten als den Kult der Straße. Die Nach⸗ kriegsjahre brachten hier mancherlei Veränderung. Auf die alten Werte der Heimkultur und der Gaſt⸗ lichkeit wieder hinzuweiſen, auch das iſt ein hohes Ziel der Reichs⸗Porzellan⸗Woche.* Karpathia Ob Sturm erbrauſt, ob Wetter ziehn, Wir ſtehn auf unſerm Poſten Geſchart ums Banner ſchwarz⸗weiß⸗grün, Im fernſten deutſchen Oſten. werden in den Wir zagen nicht, wir wanken nicht, Wir bau'n auf deutſche Treue. Wir bauen auf Gott, ſein Walten flicht Den Bruderkranz auf's Neue. Sie lächeln nur, ſie ſpotten wohl; 7 Sie haſſen unſern Glauben 5 Doch was der Seele Grund entquoll Kann uns kein Teufel rauben! Das haltet feſt, dem weiht euch ganz, Das ſind die rechten Triebe; Es kann der Fre idſchaft Sonuenglanz Nicht ſtrahlen ohne Liebe.. Ob auch um den Kerpathenwall Die Völkerwogen fluten, a ö Den Deutſchen bringt ihr nicht zu Fall Ihn nähren Feuersgluten. 5 1 5 Wir ſtehen fest, es ſoll die Tat den Glauben neu uns zieren. Ein Vivat, erescat, floreat 5 f Dem Banner, das wir führen. K. U. N N* 5 * Eheſtreit. Die 33 Jahre alte Ehefrau Kaufmanns wurde in der vergangenen Nach in den J⸗Quadraten gelegenen Wohnung nach ausgegangenem Wortwechſel von ihrem Ehemann ſchlagen und zu Boden geworfen, wodurch ſie Gehirnerſchütterung erlitt und im Allg. Krankenhaus Aufnahme finden mußte.. * Sein 25jähriges Dienſtjubiläum begeht heu Oberſchlachthofmeiſter Franz Zimmermann voller Friſche. 8 Schluß des redartfonellen Teils Abaogrbeitet? Eine Taſſe Ovomaltine ſtärkt Sie augenblicklich ur nachhaltig. f 5. Die einfache Zubereitung ermöglicht es, dieſe Kraf nahrung überall und zu jeder Zeit einzunehme Die Wirkung iſt frappant und wiſſenſchaftlich ane kannt. 8 und Druckſachen durch: C N Dr. A. Wander Gm. b.., Oſthofen⸗Rheinhe bringen, als es geſtern geſchehen iſt. Auf all hat aber das geſtrige Verhalten der Volkspart die eine Folge: daß jetzt von neuem geſpart wir bezw. daß man ſich darüber berät, wo die Spa; Die Frage der Le 1 doch nicht ſo ganz ohne fruchtbare Anregungen blieben ſind. Wir ſtehen auf dem Standpun 5 völlig unnötig war, einen neuen Oberregi Schauſpiels zu engagieren. Wir ſind der Mei daß man für die Partien der hochdramatiſchen S gerin jeweils einen Gaſt von auswärts k laſſen kan. Wir halten nichts von dem au baren Buchhalterbetrieb der gegenwärtigen Or des Nationaltheaters, die nichts anderes fertigbringt, als ab und zu ein paar neue Seiten des Kontobuchs der Umbeſetzungen aufzuſchlagen. Das iſt alles, we ſie kann, und zeigt doch nur, daß nicht etwa z vit Künſtler da ſind, ſondern daß man die vorhand Kräfte nicht hinreichend ausnutzt. 5 Die Künſtler find ein empfindliches Volk, was un Forderungen an ſie geſtellt wird, ſtel Art nach in keinem Verhältnis zu den Arbei ausſetzungen anderer Berufe; aber abgeſehen dav daß wir es uns einfach nicht leiſten können, bühne machen ließe, die man ſich denken 5 iſt das Unjverſum⸗Theater. Ein, zwei Abende Woche in dieſem Theater, mit einem netten Berliner Luſtſpiel, könnten Wunderdinge tun. Kann das aber nicht immer in zwei Theatern in gleicher ſpielen. Die Oper braucht die Bühne für Proben, un es iſt unſinnig, wenn jede Einſtudierung der Sprech⸗ bühne den Theaterraum für die notwendigen O; 5 K N N 5 8 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 16. November 1929 Partei⸗Nachrichten Der Ortsverein Mannheim der Deutſch⸗ nat io nalen Volkspartei hatte dieſer Tage ſeine Mitglieber ins Wartburghoſpiz zu einer Ausſprache über die Landtagswahl und das Volksbegehren geladen. Der 2 1 Vorſitzende, Stadtv. Hch. Irſchlinger, gab einen erblick über die allgemeine politiſche Lage und die re Situation in unſerem badiſchen Heimatland. Den überraſchenden Wahlerfolg des Ev. Volksdienſtes, der eine Schwächung der nationalen Front bedeute, die Ab⸗ ſplitterung der Badiſchen Bauerupartei, die ihr den er⸗ hofften Stimmenzuwachs nicht gebracht habe, aber jetzt den erwarteten Abmarſch nach links zur Folge gehabt hatte, und das außerordentlich ſtarke Anwachſen der Na⸗ tionalſozialtſtiſchen deutſchen Arbeiterpartei, das im Sinne der nationalen Opppſition zu begrüßen ſei, unterzog er einer eingehenden Betrachtung. Der Geſchäftsführer, Major a. D. Freiherr v. Schilling, berichtete über die Wahlarbeit ſelbſt, die dabei gemachten Erfahrungen und die gemeinſame Werbetätigkeit mit dem Stahlhelm für das Volksbegehren. An die Ausſprache ſchloß ſich dann die Erörterung der mit Stahlhelm und Nationalſozialiſtiſchen deutſchen Ar⸗ beiterpartei gemeinſam zu leiſtenden Propaganda für den Volksentſcheid, wobet Hugenbergs Dank und Anfeuerung und Hitlers Rede in München beſonders erwähnt wurden. Herr Irſchlinger beendete die Sitzung mit herzlichem Donk an die Parteimitglieder und der Aufſorderung, mit ſriſchem Mut und feſter Zuverſicht den kommenden politi⸗ ſchen Eutſcheidungen entgegenzugehen. Poranftaltungen Was kann geſchehen gegen die innere Not der Zeit? Dieſes Thema ſtellte ſich geſtern abend Dr. Friedrich NRittelmeyer, der bekaunte Vertreter und Führer der anthropoſophiſchen Bewegung in Deutſchland. In ernſten Ausführungen zeichnete er die innere Not unſerer Tage, die dreifacher Art ſei. Wir haben einerſeits unendlich viel Wiſſen, aber andererſeits den Sinn der Dinge verloren, das iſt die erſte Not. Allgemeine Haltloſigkeit ſei das Kennzeichen der Zeit. Wie ein Geſpenſt ſenke ſich der Selbſtmord auf die Menſchheit unſerer Tage. Und das gu einer Zeit, wo bie Technik mit ihren Erfindungen groß⸗ artige Fortſchritte macht. Aus der Sinnloſigkeit wird aber der Irrſinn herauswachſen. Einige Generationen mögen noch dahingehen, das Verhängnis werde aber nicht ausblei⸗ ben, wenn nicht Hilfe gebracht werden kann. Unendlich piel Anregung und keine Freude— das iſt die zweite Tragödie unſerer Zeit. Die Grenzen und Mauern zwiſchen Ländern und Völkern ſcheinen mehr und mehr zu fallen. Aber das Große, das heraufziehen will, wird abgefangen von der Senſation. Es iſt, als brauchte der Menſch täglich neue Kampfereinſpritzungen, um all die unzähligen Reize und Anregungen verarbeiten zu können. Was Freude iſt, wiſſen wir weithin nicht mehr. Aus Freudloſigkeit werde aber Trübſinn, Schwermut folgen. Das Bild, das Nietzſche einſt geſchaut von der Zukunft, ſei viel zu harmlos. Hinzu kommt als dritte Not, daß unendlich viel Arbeit geleiſtet wird, daß aber aller Arbeit Einzel⸗ das letzte Ziel fehle. ziele, Teilziete ſeien vorhanden, über dem Ganzen und vor dem Ganzen ſtehe aber eine große Unbekannte. Die Ziel⸗ loſigkeit ward aber Schwachſinn zur Folge haben, weil das, was dieſem Prozeß entgegenwirken könnte, Pflege des In⸗ nenlebens und Perſönlichkeitskultur, mehr und mehr negiert werde. Wer kann dieſer Not begegnen? Die Philoſophie der Gegenwart verſage. Sie treibe größtenteils zerlegendes Denken, ſei aber nicht imſtande, Schöpferiſches zu leiſten. Auch die Kunſt laſſe uns im Stich, wir warten vergebens auf Inſpiratiun und In⸗ tuittion. Und die Theologie befriedige das Fragen der Zeit auch nicht, ſie ſei auf dem Rückzuge. Es fehlen Menſchen, die das Ganze und ſeine Not ſehen. Sie müſſen aus allen Lebenskreiſen geſucht und gefunden werden und ſich dann zu einer neuen übergeordneten Gemeinſchaft zuſammen⸗ ſchließen, zu einer Gemeinſchaft, die von eiſerner Ent⸗ ſchloſſenheit beherrſcht ſei. Das aber, was dieſe Gemein⸗ ſchaft in die Not der Zeit hineinzutragen habe, ſei Chri⸗ ſtus, freilich nicht der Chriſtus der Kirche, alſo nicht der Sünderheiland der Welt, nicht die Botſchaft vom Reich Gottes als dem Sinn, Inhalt und Ziel alles objektiven Geſchehens und alles ſubjektiven Schaffens, ſondern der Ehriſtus, wie ihn die Chriſtengemeinſchaft verſtehe. Der Weg aber zu dieſem Chriſtus ſet das Erleben der Men⸗ ſchenweihehandlung, die für dieſe Gemeinſchaft im Mittel⸗ punkt ſtehe. Hier komme das. zum Ausdruck und werde das gewährt, was unſerer Zeit fehle: Sinn, Freude und das letzte Ziel für alles Sein und Sollen. Dr. B. * Verein Frauenbildung— Frauenſtudinm, Abt. Mann⸗ heim. Wir weiſen bereits heute darauf hin, daß die be⸗ kannte Vortragskünſtlerin Frau Bozena Ernſt⸗Zajic aus München am Freitag, 22. November, einen Vortrags⸗ abend im Hauſa⸗Saal der Harmonie abhält. Idyll, Mär⸗ chen, Ballade, Lyrik und Legende junger deutſcher Dichter werden an uns vorüberziehen. Zum Vortrag kommen Dich⸗ tungen von Wehner, Kölwel, Carola Baſſermann, Werfel, Schäffer. Frau Ernſt⸗Zafic, die bereits in Mannheim durch ihren Vortragsabend über Rainer Maria Rilke und ihre Darbietungen aus Heinrich v. Kleiſt's Werken rühmlich be⸗ kannt iſt, will diesmal Denken und Schaffen einer jüngſten Dichtergeneration vor uns erſtehen laſſen. proben belagert. Eine zweite Bühne, allerdings nicht wie die des Muſenſaals, würde alſo nicht Er⸗ weiterung, ſondern Entlaſtung bedeuten. Und Ent⸗ laſtung kann beim Theater unter günſtigen Umſtän⸗ den Erſparnis heißen. Zweifellos: man kann ſparen; was wir hier anregen, ſoll nicht im einzelnen Rezepte geben, mit denen man nachgerade die Mannheimer Theater⸗ wände tapezieren kann, ſondern darauf aufmerkſam machen, daß es noch allerhand Möglichkeiten gibt. Nur ſollten ſie von den verantwortlichen Stellen zu einer Zeit bedacht werden, in der es noch möglich iſt, ſich bei der offiziellen Debatte ihrer zu bedienen, damtt die Welt nicht das Schauspiel erlebt, daß das Mannheimer Theater in ſeinem Jubiläumsjahr nicht weiß, wie es weitermachen ſoll, und ſich nur darüber klar iſt, daß es weitergeführt wird. Daß es gerade der Mannheimer Oberbürger⸗ meiſter war, der geſtern mit Nachdruck unter allge⸗ meinem Beifall an die große Kulturtradition des Mannheimer Theaters erinnerte, ſollte jedoch nach außen hin ganz ebenſo und vielleicht noch mehr vernommen werden. Die Art, wie die Stadtverwal⸗ tung die Jubiläumswoche des Theaters durchführte, hat gezeigt, daß ſie künſtleriſchen Dingen ge⸗ wachſen iſt. Wäre es nicht möglich, ihr eine Baſis zu ſchaffen, auf der ſte, von dem Vertrauen der Fraktionen getragen, aber der parteipolitiſchen Einzelſtellung⸗ nahme entrückt, die ſchwere, aber kulturell entſchei⸗ denden Fragen des Nationaltheaters durchprüfen könnte?! Wir ſind überzeugt, daß damit eine Mög⸗ lichkeit geſchaffen werden kann, die das Fragezeichen des geſtrigen Ausgangs der Debatte nicht allein auf⸗ hebt, ſondern dieſe fruchtbringend beſchließt. Dr. K. e Klavier⸗Abend Karl Rinn. Zwei Jung⸗Wiener umrahmten das Program m des unermüdlichen Vor⸗ kämpfers für moderne Klaviermuſik. Erich Wolfgang Korngold hat ſich überaſchend ſchnell den Weg Alle Reiſehandbücher erzählen. Was las man 1847, was 1870, von Mannheim? Was las man 18417, was 1870 von Mannheim? Man hat viel über den Reiſenden gewitzelt, der mit dem Baedecker in der Hand durch die Gegend lief und kein„Sternchen“ verſäumte. Wer ſelbſt ge⸗ reiſt iſt, hat dann den Wert richtiger„Baedecker“ ſchätzen gelernt. Vor Jahrzehnten führte der Bae⸗ decker aber nicht nur an ſchöne Orte, erzählte deren Geſchichte, er gab Ratſchläge, wie man reiſt, ſich be⸗ nimmt und wie die Gewohnheiten der Menſchen, die man beſuchen wollte, beſchaſfen waren. Der Zufall ſpielt mir Forſters„Handbuch für Reiſen“ aus dem Jahre 1837 in die Hand. Der Lokalpatriot regt ſich. Was wird über Mann⸗ heim zu leſe Zunächſt Namen vertrauter Gaſthöfe: fälzer Hof“,„Weinberg“, bekannter 2* 275* 8 „Bierhäuſer“:„zum wilden Mann“,„Durlacher Hof“,„Eichbaum“. Das„Poſtamt für Brief⸗ und Perſonenpoſten“ war wie noch heute in O 2. Ein Vermerk ſagt: „Das Bureau iſt mittags von 12—3 geſchloſſen.“ (Schönes Dorf⸗Poſtamt!) Wenn man lieſt, daß Mannheim 23 000 Einwohner hatte, gewinnen wir von der Kleinheit dieſer Zahl erſt den richtigen Eindruck beim Vergleich mit Carlsruhe, das nur 300 Einwohner weniger hatte, nämlich 22 700. Mainz, dem das Reiſebuch zehn Spalten widmet, unſerer Heimatſtadt dagegen gerade zwei, hatte da⸗ mals 32000 Einwohner. Ludwigshafen iſt nur mit einem Satz als Ausgangspunkt einer Bahnlinie nach Zweibrücken erwähnt! Was außerhalb der 112„ſehr regelmäßigen“ Quadrate lag, wurde mit 7 bezeichnet. 9 a Ein kurzer hichtlicher Abriß ſchließt:„Mannheim iſt noch berühmt wegen ſeines Theaters, das in den Jahren 1 1779—93 in hoher Blüte ſtand unter Iffland und (vorübergehend) unter Schiller, deſſen„Räuber“, „Fiesco“,„Cabale und Liebe“ hier zuerſt aufgeführt wurden.— Hier lebt der Botaniker C. Schimper.“ Wie alt heute noch lebendige Mannheimer Vergnügungen und Sonntagstreffpunkte ſind, zeigt dies:„Der große Paradeplatz mit einer Pyramide von Erzgues. im Sommer Sonn⸗ tags Parademuſik daſelbſt“. Im Winter war die Muſik„von 12—1 auf dem Schloßplatz“. Unter dem Titel„Spaziergänge“ wir:„die Planken mitten in der Stadt, der Schloß garten, der Rhein dam“. Auch Neckarau, Altrip, Mundenheim, Oggersheim, wo „noch das Häuschen ſteht, in dem Schiller nach der Flucht aus Stuttgart den Fiesco ſchrieb“, Schwet⸗ zin gen und Friedrichsfeld waren empfeh⸗ lenswerte, aufgeſuchte Ausflugsorte. Man ſieht: fiwden b die Mannheimer Ausflugsorte haben eine alte Tra⸗ ditton! ö Filmn⸗Nundſchau Uſa⸗Theater:„Die Fran im Mond“ den Zeiten Auf Schwingen der Phantaſie ſind die Dichter zu allen den irdiſchen Ereigniſſen vorausgeeilt. Als der Menſch noch mühſam an der Erde klebte, träumte er vom Flug durch die Lüfte, erſann die Legende von der Himmelsleiter oder hoffte, über die Regenbogenbrücke in Walhall einziehen zu können. Heute gibt es in der Tech⸗ nik das Wort„unmöglich“ kaum noch, denn es hat ſich zu vieles erfüllt, was unſeren Vätern noch als unausführbar erſchien, Die Geſchwinbigkeit, mit der ſich letzthin einzelne Flugzeuge bewegten, wurde ſelbſt vor ein paar Jahren noch nicht geahnt, und der Gedanke, über die Atmoſphäre hinaus in den Weltraum vorzuſtoßen, gilt nicht mehr für utopiſch. Schrieb ehedem ein Dichter ſeine Phantaſien nieder, ohne viel danach zu fragen, ob ſie nicht vollsommen losgelöſt von den wirklichen Verhältniſſen waren, fabelte er völlig ins Blaue hinein, ſo iſt ihm das jetzt nicht mehr möglich. Thea von Harbon wagt ſich in ihrem letzten Roman „Die Frau im Mond“, der wie verſchiedene andere ihrer Bücher Fritz Lang zur Unterlage eines Films diente, an die ſchwere Aufgabe, den Trabanten der Erde zum Schauplatz der Handlung zu machen. Aber es iſt keine Phantaſie wie in Anderſens lieblicher Träumerei, die in den„Galoſchen des Glücks“ ſteht, ſondern eine realiſtiſche land“ empfohlen; ſeine Dekorationen Erzählung, die nicht phantaſtiſch aufgefaßt werden ſoll. Der Komponiſten, deſſen Anlagen ſelten ſorgfältige Pflege im elterlichen Hauſe fanden, beſonders auf⸗ fiel, iſt die geſchickte Verwertung der Errungenſchaf⸗ ten moderner Harmonik. Formell betrachtet, geht er mit der herkömmlichen Sonatenform ſehr ſelbſt⸗ herrlich um. Seine Sonate iſt eher als Suite anzu⸗ ſprechen und gefällt ſich in der Ausbeutung einzelner Stimmungen, an denen auch ſeine Märchenbilder ſehr reich ſind. Bedeutend ſtrenger in der Form, aber eben darum ſtraffer konzipiert und einheitlicher wirkend, iſt die Sonate des wenige Jahre älteren Egon Kornauth, die Rinn ſchon einmal geſpielt hatte.— Mit beſonderer Vorliebe tritt unſer Pianiſt für Joſeph Haas ein, mit deſſen Schwänken und Idyllen er uns diesmal bekannt machte. Stücke von ganz ſeltenem innigen Humor, in ſich verſponnen, verſchönt durch echt deutſche Traumſeligkeit. Karl Rinn legte ſein bedeutendes techniſches Können in die Wagſchale, um allen Werken, die einen erheb⸗ lichen Grad von Spielfertigkeit verlangen, gerecht zu werden. Mit dem Stil von Haas ſcheint er beſon⸗ ders vertraut zu ſein. Auch dem Stimmungszauber der Werke von Korngold wußte er viele Reize ab⸗ zugewinnen. Es iſt nur lebhaft zu bedauern, daß der Abend, der viel des Anregenden bot, beim Publikum nicht ſtärkeren Widerhall fand, zumal ſich nicht viele Gelegenheiten bieten, wertvolle moderne Klaviermuſik kennen zu lernen. 8. Humor vom Tage Ein Schottländer von einfacher Herkunft, der reich geworden war, aber ſeine früheren Gewohn⸗ heiten beibehalten hatte, gab ein großes Feſteſſen, ſich der vornehmen Gäſte freuend, die ſeine Ein⸗ ladung angenommen hatten. Als ihm der Diener nach der Suppe den Löffel wechſeln wollte, ließ er dies nicht zu.„Sie bekommen ja einen kleinen Löffel für das Deſſert,“ flüſterte ihm der Diener zu. „Ach was!“ wies ihn der Gaſtgeber in lautem Tone ab.„Ich will den Löffel behalten. Mein Mund iſt viele Bühnen und durch die meiſten Konzert ⸗ gebahnt. Was bei dem ungemein fraßrenle für den Pudding noch chenſo a ro ß wie für die 5. 5 1 5 5 5 Vor ſechzig Jahren— anno 1870 gab Baedecker ſein Reiſehandbuch„Rheinlande“ heraus. Die Aufgabe des Reichshandbuches ſollte ſein„dem Reiſenden die unbehagliche, oft ganz un⸗ ſichtbare Bevormundung der Lohndiener und Füh⸗ rer, der Kutſcher und Wirthe fern zu halten“. Neben der Eiſenbahn bildete die Dampf⸗Schiff⸗ fahrts⸗Verbindung eine wichtige Rolle. „Der erſte Platz(Pavillon), die kleine Kajüte am Steuer, dem Salon gegenüber, kann gemietet wer⸗ den, und zwar für den(fachen Salonpreis. Außer fürſtlichen Perſonen, Abſonderungsſüchtigen oder Kranken nimmt ſelten jemand den Pavillon“, ſagt Herr Baedecker. Er gibt auch Ratſchläge zum rationellen Eſſen.„Nach der Karte auf den Schifſen— zu ſpeiſen, iſt bei den durchſchnittlich ſehr beſcheidenen Portionen nicht ratſam... Nach der Table'héte wird häufig Gefrorenes(Eis) umher gereicht, anſcheinend, als gehöre es noch zum Schluß der Tafel. Das iſt aber keineswegs der Fall, der Kellner bringt vielmehr hierfür 5 Silbergroſchen beſonders in Rechnung.. Bei Aufſtellung der Rech⸗ nung kommen oft Irrthümer vor, beſonders bei der Addition...“— Oh, alte Tradition! Ueber Mannheim iſt das betrübliche Reſumee zu leſen: „Einem durchreiſenden Fremden bietet Mannheim wenig Veranlaſſung zu längerem Aufenthalt; dieſer wird ſeine Zeit lieber in Speyer und Worms, der herrlichen Umgebung Heidelbergs oder den be⸗ wühmten Schwetzinger Gärten widmen.“ Sternchen bekamen nur einige Gaſthöfe. Bauten Mannheims werden nur aufgezählt, Theater als„eines der beſſern des ſüdlichen Deutſch⸗ ſeien„aus⸗ gezeichnet“.— In der Einwohnerzahl waren ſich Mannheim mit 33 100 Einwohner und Carlsruhe mit 32000 noch immer ſehr nahe.(Heidelberg hatte übrigens 1870 genau ſo viele Studierende— nämlich 890— wie Carlsruhe an ſeiner Techniſchen Hoch⸗ ſchule.) Hübſch iſt der Schluß des Vorworts, mit dem auch wir ſchließen wollen.“ Wer mit ſchweren Koffern reiſt, mit viel Lärm und Anſprüchen ankommt, Zimmer und Betten tadelt, Speiſen und Getränke nicht nach ſeinem Ge⸗ ſchmack findet, und am Ende mit einer„Taſſe Tee“ ſich begnügt; wer hundert Bedürfniſſe hat und zur Befriedigung derſelben jedesmal die Schelle in Be⸗ wegung ſetzt, darf ſich gar nicht beklagen, wenn er für ſein Zimmer den doppelten und dreifachen Preis zahlen muß. Für einen Reiſenden dieſer Art ſind die im Buche angegebenen Preiſe nicht berechnet, ſie ſind für ſolche Anforderungen viel zu niedrig.“ Gute, alte Tradition—— Nee d ee r ee Vexfaſſerin iſt es nicht darum zu tun, eine außerirdiſche Idylle zu malen, ſondern ein Problem vorwegzunehmen, das in wenigen Jahren aktuell ſein wird Vielleicht kommt die Ueberraſchung, daß der Vorſtoß in den Weltraum, glückte, ſogar noch ſchneller. Die techniſchen Unterlagen der„Frau im Mond“ beruhen zumeiſt auf Studien von Profeſſor Her⸗ man Oberth, der augenblicklich mit dem Bau einer Fernrakete beſchäftigt iſt, die als erſte über die Strato⸗ ſphäre hinaus in den Weltraum vorſtoßen ſoll. Die Mög⸗ lichkeit zur Ereichung des leeren Raumes jenſeits der letzten Atmoſphäreſchichten iſt heute bereits gegeben. Selbſt⸗ verſtändlich kenn man, da das Gebiet der theoretiſchen Er⸗ örterungen noch nicht verlaſſen wurde, noch lange nicht alle ärodynamiſchen Kräfte, und an einen regelmäßigen Ver⸗ kehr zwiſchen Erde und Mond iſt einſtweilen nicht zu denken— abgeſehen von der Frage, ob der Mond eine Atmoſphöre beſitzt, in der Menſchen zu leben und zu atmen vermögen. Für die Dichtung iſt das kein Hindernis, denn es iſt ihn gutes Recht, auf dem ſicheren Sockel techniſcher Errungenſchaften die kühne Viſion künftiger Tage aufzu⸗ bauen. Es iſt außerdem die Aufgabe des Films, Bilder, die ein Dichter vor ſeinem geiſtigen Auge vorbeiziehen ſaß, in die Realiſtik des Filmbildes umzuwandeln. Der Film iſt die einzige Erſcheinung, die techniſche Tricks zur Kunſt geſtalten kann. Was in Ateliers in mühevollen Arbeitsſtunden erfun⸗ den, mit Hilfe komplizierter Tricks aufgebaut und aufge⸗ nommen wurde, ſcheint dem Auge auf der Leinwand photo⸗ grapierte Wirklichkeit zu ſein. Da Thea von Harbou keine abſtrakte Geſchichte von einer Eroberung des Mondes geben wollte, ſo ließ ſie die Menſchen, die ſich auf dieſe abenteuer⸗ lichſte aller je gewagten Fahrten begeben, über die Strato⸗ ſphäre hinweg ihre Sorgen und Ideen mit auf die Mond⸗ krater nehmen. Damit wird dichteriſch die Abhängigkeit des Menſchen von der Erde betont, aus der er ſtammt und in die er wieder zurückkehrt. Wie denn auch die Erlebniſſe ihrer Mondreiſenden beweiſen, daß die Bezwingung eines Planeten noch lange nicht die Eroberung des Herzens bedeutet. Der Film braucht eine ganze Weile, bis er zn der eigentlichen Mondhandlung kommt. Es geht eine Intri⸗ gengeſchichte voraus, die leider nicht das Tempo der Mondrakete beſitzt, und die man deshalb auf ein Mini⸗ mum zuſammenſtreichen könnte, da ſie ſpäter ja keinerlei Auswirkung mehr erkennen läßt. Aber wenn die Ge⸗ ſchichte mit dem Raumſchiff losgeht, wird die Sache wirk⸗ lich intereſſant. Der Start und der Flug zeigen den Regiſſeur auf der Höhe ſeines Könnens; es iſt wirklich atemraubend im örtlichen Sinn, was ſich da ereignet. Der Flug durch den Weltenraum und die Landung auf dem Monbe ſind Bilder von echt filmiſchem Charakter und zweifellos werden dieſe Teile des Bildſtreiſens von einer Geſchichte der Filmkunſt einmal zu den Gipfelleiſtungen der ſtummen Leinwand gezählt werden. Ausgezeichnete Darſteller beleben dieſe bildgewordene techniſche Phantaſie. Gerda Maurus mit ihrer edlen, von vornehmer Zurückhaltung durchörungenen und doch ausdrucksvollen Mimik iſt die Frau im Mond, die dort mit dem Hauptführer der Welt⸗Raumrakete zurückbleibt den Willi Fritſch darſtellt. Der Film könnte auch „Adam und Eva auf dem Monde“ heißen; denn ſo geht er aus. Zwei Meuſchen bleiben zurück, aber auch zwei Lei⸗ chen läßt das Raumſchiff auf dem Trabanten der Erde. Der eine davon, ein ſternguckender, mondſüchtiger Pro⸗ feſſor, wird von einem neuentdeckten Filmdarſteller ua⸗ mens Pohl mit außerordeutlicher Eindringlichkeit geſpielt. Neben Gerda Maurus ſtellte er ſich geſtern perſönlich dem Mannheimer Publikum vor, das an dem Start der Mondrakete außerordentlich regen Anteil nahm. Schauburg: Der ſchwarze Domino Harry Liedtke, liebenswürdig und bezaubernd, wie immer, alle Frauenherzen ſind für ihn entbrannt. Im. Film u. auch ſonſt. Der Film ſelbſt voll toller Einfälle und lebendigem Humor. Liedtke, der Gefandtſchaftsattachee, iſt türlich überall, wo ſchöne Frauen ſind, zu finden, nur m Dienſt und als man ihn nach durchzechter Nacht in einem Möbelwagen findet, iſt der Skandal da, er verliert ſeine Stelle. Doch des Geſandten Töchterlein ſpielt„corri⸗ ger la fortune“, alles wird wieder gut, ſie kommt zu dem Auserwählten ihres Herzens, auf geradem Wege und gleich⸗ zeitig auf dem Umwege über den ſchwarzen Domino. zera Schmitter löm iſt die reizende Partnerin, aber auch die anderen Mitwirkenden geben Kabinettsleiſtungen und die Regie hat wirklich gute Bilder geſchaffen. Perſonalveränderungen im badiſchen Staats dienſt: Ernannt wurde Poltzeihauptwachtmeiſter Friedrich Mayer in Lörrach zum Polizeioberwacht⸗ meiſter, Gerichtsaſſeſſor Max Kolmerer aus Meersburg unter Verleihung der Amtsbezeichnung Juſtizrat zum Notar in Buchen. Verſetzt wurden die Juſtizräte Dr. Richard Intz in Kandern nach Karlsruhe, Heinrich Jäger in Stetten a. k. M. nach Kandern, Otto Biſſin⸗ ger in Tengen nach Singen a.., Kanzleiaſſiſtent Johann Aſtor beim Amtsgericht Karlsruhe zum Notariat daſelbſt. Zur Ruhe geſetzt wurde, Gerichtsvollzieher Auguſt Berndt beim Amtsgericht Bruchſal bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit. . r Schluß des redaktionellen Teils Mediz.-Kosmetiſcher Fragekaſten Bearbeitet von Dr. P. Born. Anfrage P..: Gibt es ein wirkſames Mittel gegen Kopfſchuppen und Haarausfall? Antwort: Die Urſache von Kopfſchuppen und Haar⸗ ausfall iſt in der Choleſterin⸗Verarmung der Haartalg⸗ drüſen zu ſuchen. Das aus der Galle ſtammende wachs⸗ artige Choleſterin gelangt auf dem Blutwege in die Talg⸗ drüſen, um hier eine wichtige Rolle bei der Verhornung der Haarzellen zu übernehmen. Störungen des Chole⸗ ſterin⸗Stofſwechſels bewirken Störungen des Verhor⸗ nungsvorganges der Kopfhaut⸗ und Haarzellen. Die weich bleibenden Zellen löſen ſich als„Schuppen“ leicht ab. Die Bekämpfung dieſer läſtigen Erſcheinungen gelingt am beſten durch Choleſterinzufuhr von außen, wenn man das choleſterinhaltige Haarwaſſer„Trilyſin“ benutzt. Die⸗ ſes muß täglich morgens oder abends auf die trockene Kopfhaut aufgetragen werden, da das darin enthaltene Choleſterin zur Wiederherſtellung des normalen Verhor⸗ nungsprozeſſes jeweils verbraucht wird. Die Anwendung dieſes ſehr angenehmen Kopfwaſſers iſt nicht koſtſpielig. Die große Flaſche koſtet Nu.—, die kleine Nn.40. „Trilyſin“ iſt beim Friſeur, in allen Parfümerien, Dro⸗ gerten und Apotheken erhältlich. Ueber den Erſolg des Künſtlers/ Von Thomas Malm Antwort auf eine Rundfrage Auf erträgliche Art von ſich ſelbſt und ſeinem Schickſal, von ſeinem„Erfolg“ und deſſen Gründen zu ſprechen, iſt eine Aufgabe, der kalten Blutes ſchwerlich jemand gewachſen iſt. Man muß dazu in Rage ſein, aufgewühlt, in ſeinen Grundfeſten er⸗ ſchüttert, wie ich es zur Zeit der„Betrachtungen eines Unpolitiſchen“ war, als eine kriſenhafte Nött⸗ gung zur Reviſion meiner Vorausſetzungen und Grundlagen alle Hemmungen aufhob, die einem ſol⸗ chen Unternehmen gewöhnlich entgegenſtehen. Dort war es auch, wo ich zuerſt der Meinung Ausdruck gab, die ich wohl nie verlernen werde, daß jenes Er⸗ folgsſpekulantentum, von dem Sie mich und die an⸗ deren Befragten frei ſprachen, ein Phantasma menſch⸗ lich ſchwarzſeheriſcher Kritiker iſt, und in Wirklich⸗ keit, nämlich ſubjektiv, gar nicht vorkommt. Ich be⸗ kunde die Ueberzeugung, daß jeder Künſtler genau das macht, was er iſt, was ſeinem eigenen äſthe⸗ tiſchen Urteil und Bedürfnis entſpricht.„Ein unehr⸗ liches Künſtlertum, welches Wirkungen berechnete und erzielte, die ihm ſelber ein Spott, denen es ſelbſt überlegen wäre, und die nicht zuerſt auch Wirkungen auf die Urheber wären, ein ſolches Künſtlertum“, ſage ich,„gibt es nicht.“ Und ich wiederhole es weni⸗ ger, um Ihren Begriff der„Konzeſſton“ zu kritiſte⸗ ren, als um wieder einmal auf den Primat des„eſſe“ vor allem„fieri“ hinzuweiſen. 8 Uebrigens kann von einem„Erfolge“, wie Sie ihn meinen, eigentlich nur bei meinen beiden großen Romanen den„Buddenbrooks“ und dem„Zauber⸗ berg“ die Rede ſein. Von den Eſſaybänden zu ſchwei⸗ gen, ſo haben meine kleineren Erzählungen, nicht ausgenommen die mit den beiden Hauptwerken korre⸗ ſpondierenden Novellen,„Tonio Kröger“ und„Der Tod in Venedig“, keine höheren Auflagen als andere anſtändige Dichtungen auch. Was„Buddenbrooks“ betrifft, ſo läßt ſich auf das Schickſal dieſes Buches ben. menſchlich zwanglos anwenden, „Dichtung und Wahrheit“ vom„Werther“ ſagt:„Der Genius hatte ihn angetrieben, in vermögender Ju⸗ gendzeit das Nächſtvergangene feſtzuhalten, zu ſchil⸗ dern und kühn genug zur günſtigen Stunde öffent⸗ lich gufzuſtellen.“ Hier iſt jedes Wort Erläuterung des„Erfolges“, beſonders das von der„günſtigen Stunde“. Und was das Schickſal des„Zauberberges“ betrifft, ſo iſt es demjenigen von„Buddenbrooks“ tief verwandt. Zweifellos hätte nach jenem erſten Roman das Publikum es am liebſten geſehen, wenn ich fortgefahren hätte, lauter Buddenbrooks zu ſchrei⸗ Ich habe das Gegenteil getan, habe immer Neues verſucht. Dem Roman des Fünfzigjährigen aber war es beſtimmt, genau ſo das literariſche Ge⸗ genſtück zu dem des Fünfundzwanzigjährigen zu werden, wie der„Tod in Venedig“ das Gegenſtück zu„Tonio Kröger“ iſt: Der„Zauberberg“, das ſind die„Buddenbrooks“ noch einmal, auf anderer Le⸗ bensſtufe, die der Verfaſſer mit ſeiner Nation ge⸗ meinſam hatte. Alles in allem, der„Erfolg“ iſt ein Aceidens, von dem unter Künſtlern nicht die Rede ſein ſollte, da er nichts beweiſt, weder„für“ noch„gegen“ Es ſteht damit etwa, wie mit dem Muſterſchülertum— ich brauche den Vergleich nicht auszuführen. Damit aber das Natürlichſte, die Dankbarkeit nicht zu kurz komme, laſſen Sie mich, um zu ſchließen, Platens anmutiges Lebensreſumee hierher ſetzen: „Tauſend und tauſend Geſchenke vertheilt an die Menſchen das Schickſal, gab, außer die Gabe des Worts: Doch mit dem einzigen Pfunde verſteh ich zu wuchern und ſchuf mir Freunde, Genuß, Freiheit, Name und einiges Gut.“ Während es mir nichts was Goethe in 1 * 2 8 „ ** 20 enn Err 7 eee e 2 . e n. eee e e eee r innere Fe 8 * 1 1 * N 1 3 dentenſchaft vier, Samstag, den 16. November. 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 534 Aus dem Lande Schwere Schlägerei und Meſſerſtecherei in Karlsruhe * Karlsruhe, 16. Nov. Geſtern abend kam es in der Altſtadt auf offener Straße zu einer ſchwe⸗ ren Schlägerei. Dabei wurde ein Taglöhner von einem Zigeuner durch mehrere Meſſerſtiche in die Bruſt lebensgefährlich verletzt. Das Notruf⸗ kommando konnte nur zwei Mittäter dingfeſt machen. Der Täter war bereits verſchwunden. Der neugewählte Freiburger Aſta a* Freiburg k. Br., 15. Nov. Der neugewählte All⸗ gemeine Studenten⸗Ausſchuß der Freiburger Uni⸗ verſität, der ſich aus 10 Angehörigen der nationalen Studentenſchaft, neun der katholiſchen Studenten⸗ ſchaft, fünf der Freien Hochſchulgruppe, zwei des nationalſozialiſtiſchen Studentenbundes und einen der ſozialiſtiſchen Studentengruppe zuſammenſetzt, hielt ſeine erſte Sitzung ab, in der der Vorſtand ge⸗ bildet wurde. Im Geſamtvorſtand ſind die einzel⸗ nen Fraktionen wie folgt vertreten: Nationale Stu⸗ katholiſche Studenten drei und frete Hochſchulgrupe einen Sitz. Die Langemark⸗ feier wird am 26. November abgehalten, die Ge⸗ denkrede wird vorausſichtlich Geheimrat Prof. Dr. Fabricius halten Bei der Beſprechung dieſer Feier kam es zu einem bedauerlichen Zwiſchenfall. Von der nationalſozialiſtiſchen Fraktion wurde der An⸗ trag geſtellt, auf Ausſchließung der Freiburger füdiſchen Verbindungen von der Teil⸗ nahme an der Langemarkfeier der hieſigen Studen⸗ tenſchaft. Dieſer Antrag wurde jedoch ſofort von allen Fraktionen außer den Antragſtellenden als verfaſſungswidrig zurückgewieſen. Der Ausſchuß ging über den Antrag zur Tagesordnung über. Eine Kundgebung im Zuhörerraum für den natio⸗ nalſozialiſtiſchen Antrag wurde von dem Leiter der Sitzung gerügt, der für den Wiederholungs fall die Räumung des Zuhörerraumes ankündigte. Brand in einer Filmfabrik Freiburg i. Br., 15. Nov. In einer hieſigen Filmfabrik entſtand aus noch ungeklärter Urſache im Entwicklungsraum ein Brand, bei dem das Feuer reichhaltige Nahrung in dem leicht brennbaren Roh⸗ fümmaterial fand. Dank des ſchnellen Eingreifens der Feuerwehr konnte ein Uebergreifen des Feuers auf andere Räume verhindert und der Brand nieder⸗ gekämpft werden. Der Schaden iſt verhältnismäßig gering. Arbeiterzuweiſungen zum Schluchſeewerkbau * Schluchſee, 15. Nov. Das Arbeitsamt Walds⸗ Hut, das durch eine Nebenſtelle die Arbeitsvermitt⸗ lung beim Schluchſeewerkbau hat, weiſt darauf hin, daß es die Zuweiſung von Arbeitern zum Schluchſee⸗ werkbau nicht nach freiem Gutdünken vornehmen kann, ſondern durch Anordnungen des Landesarbeits⸗ amtes Südweſtdeutſchland eingeſchränkt ſei. Vor allem habe das Landesarbeitsamt zur Entlaſtung bes viel ſtärker angeſpannten unterbadiſchen Arbeits⸗ marktes angeordnet, daß in erſter Linie Unter⸗ ſtützungsempfängern aus unterbadi⸗ ſchen Arbeitsamtsbezirken für den Bau heranzuziehen ſeien. Eine Zuweiſung als Notſtands⸗ arbeiter könne nur erfolgen, wenn ein Arbeitsloſer mindeſtens 14 Tage in Unterſtützung geſtanden habe. Ausgeſteuerte kämen nur dann für die Zuweiſung in Frage, wenn die unterſtützende Gemeinde ſich zur Uebernahme des Koſtenanteils bereit er⸗ klärt. Im übrigen ſei aber mit Rückſicht auf die vor⸗ geſchrittene Jahreszeit mit Neueinſtellungen kaum zu rechnen, vielmehr müſſe eine Arbeitsbeſchränkung für die nächſte Zeit erwartet werden. 7 N J. Neckarſteinach, 15. Nov. Begünſtigt durch die außerordentlich gute Witterung ſind die Arbeiten an der hieſigen Stauſtufe rüſtig fortgeſchritten. Von Vorteil war die Feſtſtellung, daß der Sandſtein weich und daher weniger widerſtandsfähig iſt. Der Pfeiler am fenſettigen Ufer iſt hoch herausgewach⸗ ſen und die Führung für die Stauwalze iſt ſichtbar. Für das Kraftwerk werden diesſeits die Lager für Turbinen betoniert, die bald fertig geſtellt ſind. Durch die Stauanlage mußte die Ebertſche Schiffs⸗ 5 5 hinaus bei dem früheren Hafen verlegt wer⸗ Den. r. Tauberbiſchofsheim, 15. Nov. Das ſeit Jahren umgehende Gerücht, daß die weißen Mönche vom be⸗ nachbarten Bronnbacher Kloſter, die Eiſterzienſer, von bort ſcheiden wollen, wird nun zur Wahrheit. Sie haben das Kloſter Seligenpforten in der Oberpfalz bei Neumarkt erworben und werden Bronnbach, die alte Ciſterzienſerabtei, vorausſicht⸗ lich im kommenden Frühjahr verlaſſen. * Karlsruhe, 15. Nov. Der 11 Jahre alte Ober⸗ realſchüler Willt Hausmann aus der Kriegsſtraße wird ſeit Donnerstag nachmittag vermißt. Haus⸗ mann iſt von der Schule aus nicht nach Hauſe zu⸗ rückgekehrt.. Ein Gründungs- und Schwindlergenie * Frankfurt a.., 15. Nov. Es ſind jetzt faſt vier Jahre her, da erregte das Auftreten eines jungen Kaufmanns, der ſich als Gründungs⸗ genie entpuppt hatte, großes Aufſehen. In den Zeitungen erſchienen ſpaltenlange Berichte, die den Werdegang des damals 32jährigen Kaufmanns Artur Teſter bis in die Details ſchilderten. Man war frappiert über die geſchäftliche Tüchtigkeit und Gewandtheit, die dieſem Manne eigen waren, bis ſich eines Tages der Horizont lichtete und ein Kon⸗ ſortium Düpierter bedauerte, daß Teſter in die Ferne gezogen war. Teſter hatte einen merkwürdi⸗ zen Lebenslauf. Sein Vater war Engländer, ſeine Mutter Deutſche, beides ehrbare Leute, die in Stutt⸗ gart anſäſſig ſind. Als der Krieg kam, wurde der junge Teſter, der Jura ſtudierte, in Ruhleben inter⸗ niert. Der Lagerkommandant, ein Bruder des Intendanten Mutzenbecher in Wiesbaden, empfahl den Talentierten dem Intendanten und es kam da⸗ hin, daß Teſter als jugendlicher Liebhaber an das Wiesbadener Hoftheater kam. Als die Franzoſen Wiesbaden beſetzten, buhlte er um ihre Gunſt und ſchikanierte die Theater⸗ leitung. Er übernahm in Nieder⸗Walluf eine Werft, wurde in Eltville Bankier, gründete in Schorndorf die Atlantik⸗Werke für Möbelkunſt, ver⸗ ſchwand nach Berlin, wo er wie ein Fürſt auftrat und kehrte dann etwa 1923 nach Wiesbaden zurück, wo er ſich auf die Beteiligung an Immobilien⸗ geſchäften verlegte und ſeine Beziehungen zu der Beſatzung recht eng geſtaltete. Er gründete die Handels⸗ und Effektenkontorgeſellſchaft und die Wiesbadener Verwaltungsbank AG. und gab ſich als beamtetes Mitglied einer interalltierten Kommiſ⸗ ſion aus. Er lebte wie ein Kröſus, hatte eigene Villa, Leibdtener und Chauffeure und betrat nur erſte Hotels, ſet es in Paris, in Berlin oder in Frankfurt. Eines Tages erſchien Teſter bei dem Direktor eines Frankfurter Unternehmens und intereſſierte ſich für den Ankauf von ſechzig Laſtkraft⸗ wagen und hundert Elektrokarren für eine von ihm gekaufte Brauerei, die als Pro⸗ viantmagazin eingerichtet werden ſollte. Dieſe Brauerei ſollte für die Beſatzungsbehörde in Köln erworben worden ſein. Nach den Worten des Teſter ſollte alles in bar bezahlt werden. Auskünfte, die Aus der Pfalz Rückſichtsloſer Antler * Ludwigshafen, 16. Nov. Geſtern nachmittag wurden in der Maudacherſtraße zwei in Richtung Maudach fahrende Radfahrer von einem nach⸗ kommenden Perſonenauto angefahren und zu Boden geſchleudert. Dabei wurde einer der Rad⸗ fahrer, ein 59 Jahre alter Maurer von Maudach, ſo erheblich verletzt, daß er ins Krankenhaus ver⸗ bracht werden mußte. Der andere Radfahrer erlitt leichtere Verletzungen. Die Schuld ſoll den Auto⸗ führer treffen, der übermäßig ſchnell und rückſichts⸗ los gefahren ſein ſoll.— Geſtern nachmittag kurz nach 3 Uhr ſtießen in der Mundenheimer Straße die Lokomotive des in Richtung Mundenheim fah⸗ renden Lokalzuges und das Fuhrwerk eines Kohlenhändlers von hier zuſammen. Dabei wurde das Fuhrwerk, als auch einige Wagen des Lokal⸗ zugs beſchädigt. Die Urſache des Zuſammenſtoßes iſt das Scheuen des Pferdes. Pfalzhilfe und Rückzahlungen Ludwigshafen a. Rh., 15. Nov. Die Kreis⸗ bauernkammer Pfalz gibt bekannt: Am 31. Dezem⸗ ber 1929 werden die Darlehen aus der erſten, zweiten, dritten und vierten Verteilung der Pfalz⸗ hilfe zur Heimzahlung fällig. Die Regierung der Pfalz verlangt, daß bis zum 31. Dezember 1929 dieſe fälligen Darlehen heimgezahlt werden. Eine Verlängerung der ſchon lange fälligen Darlehen aus den erſten Verteilungen iſt nicht möglich. Auf der Rückzahlung wird unter allen Umſtänden be⸗ ſtanden, wenn nicht beſondere wirtſchaftliche und ſi⸗ nanzielle Schwierigkeiten vorliegen. Sollte ein Schuldner in mißlicher Lage ſein und trotz guten Willens das Darlehen nicht zurückzahlen können, ſo empfehlen wir bei der Rückzahlungsaufforderung ein Geſuch mit genauer Begründung und nach Mög⸗ lichkeit bürgermeiſteramtlicher Beſtätigung an die Kreditgeberin zu ſenden. Pfälziſche Geiſteskrankenfürſorge Ludwigshafen, 15. Nov. Von insgeſamt 2372 Hilfsbedürftigen in der Pfalz, für die 2537 300 Mk. Hilfsmittel verwendet wurden, ſind im Jahre 1927 1625 Geiſteskranke bzw. Geiſtesſchwache mit 2014 800 Mark unterſtützt worden. man über ihn einholte, lauteten gut, es ſchien alles in beſter Form, bis ſich durch eifrige Recherchen des Direktors ergab, daß alles nur Bluff war. Teſter hatte ſich nämlich inzwiſchen auch in andern Bran⸗ chen als„Einkäufer“ der Beſatzungsbehörde auf⸗ geſpielt und bei Frankfurter Möbel⸗ und Polſter⸗ warenfabrikanten nach dem Preis von 500 Roßhaar⸗ matratzen, 800 Schonerdecken, 600 Klubſeſſeln, 400 Schlafzimmern, 400 Herrenzimmern und 400 Speiſezimmern erkundigt und die Geſchäftsleute zu einem Stelldichein in einem Frankfurter Hotel be⸗ wogen, wo er ihnen erklärte, daß alles für die eng⸗ liſche Beſatzung in Wiesbaden gebraucht werde, und daß er für die glänzenden Aufträge eine gute Pro⸗ viſion erwarte. Es öffneten ſich auch ſogleich ver⸗ ſchiedene Taſchen. Teſter fuhr nach Wiesbaden zurück und nach einer Weile wurde den Intereſſenten mitgeteilt, daß die engliſche Behörde den Kaufpreis bereits auf einer Mainzer Bank ſichergeſtellt habe und daß man von den Lieferanten die Stellung einer Sicherheit ver⸗ lange. Hier ſetzte ein Kopfſchütteln bei den Frank⸗ furter Geſchäftsleuten ein, man erkundigte ſich in Mainz und bei der Beſatzung und mußte erfahren, daß bei keiner Bank ein Millionenbetrag von den Engländern eingezahlt worden war, und daß die Beſatzungsbehörde nichts von alledem wußte. Teſter reiſte nach Paris. Es wird behauptet, daß er dort eine große Rolle als Generaldirektor der Banque des Etrangers ſpielte. Tatſache iſt, daß der Staatsanwalt in Frankfurt ein Feſtnahmeerſuchen nach Paris ſchickte und daß Teſter eines Tages verhaftet wurde. Man ließ ihn aber ſehr raſch wieder frei, weil er die ge⸗ forderte Kaution von 5000/ prompt ſtellte und verſprach, allen Schaden wieder gut zu machen, was ſpäter auch geſchehen ſein ſoll. Aber dieſe Tatſache ſchloß nicht aus, daß bei dem Gericht in Frank⸗ furt das Konto Teſters bis zum heutigen Tag noch unbeglichen iſt und daß man hier hofft, eines Tages Teſter doch noch vor dem Frankfurter Gericht zu ſehen. Dieſe Hoffnung dürfte ſich in Bälde erfüllen, denn Teſter, der jetzt in London lebt, will erſchei⸗ nen, und auch ſein mitbeſchuldigter Sekretär Jaffe, der ſich an der Riviera aufhält, hat ſein Erſcheinen in Ausſicht geſtellt. So iſt anzunehmen, daß dem⸗ nächſt dieſer intereſſante Prozeß ſteigen wird. Schnee auf der Kalmit Neuſtadt a.., 16. Nov. Die Kalmit⸗Wetter⸗ warte meldet, daß die Kalmit am Freitag früh in prächtigen Rauhreif gehüllt war. Seit dem frühen Morgen wirbelten ununterbrochen leichte Schneeflocken nieder. Auch aus anderen höher gelegenen Teilen der Pfalz wird von leichtem Schneegeſtöber am Freitag vormittag berichtet. Die Autobuslinie Deidesheim Ludwigshafen * Deidesheim, 16. Nov. Abg. Diſſinger hat mit Unterſtützung der pfälziſchen Abgeordneten, des Zen⸗ trums und der Bayeriſchen Volkspartei folgende kurze Anfrage an die Bayeriſche Staatsregierung gerichtet:„Im Betriebe der Poſtautobuslinie Lud⸗ wigshafen a. Rh.— Deidesheim ſind inſofern neue Schwierigkeiten eingetreten, als die Poſt be⸗ abſichtigen ſoll, das Ein⸗ und Ausſteigen von Fahr⸗ gäſten in den zwiſchenliegenden Lokalbahnſtationen nicht mehr zuzulaſſen, und zwar deshalb, weil ein diesbezüglicher Antrag der Reichsbahn vorliege. Iſt die Staatsregierung bereit, vermittelnd einzugrei⸗ fen, damit die durch Einrichtung der Autobuslinie geſchaffene Verkehrsverbeſſerung ungeſchmälert er⸗ halten bleibt?“ Nachbargebiete Alter ſchützt vor Torheit nicht * Frankfurt a.., 16. Nov. Daß Alter nicht vor Torheit ſchützt, bewies ein 70jähriger Eiſenbahner aus Darmſtadt, der ſeit einiger Zeit mit zwei dor⸗ tigen Mädchen ein Liebesverhältnis hatte. Als die Mädchen nach Frankfurt verzogen, beſuchte er ſie hier des öfteren. Nachdem er dieſer Tage ſeine Penſion in Empfang genommen, kam er wieder nach hier, zechte mit ſeinen Lieblingen und geriet ſchließlich in Streit mit ihnen, worauf er eine Tracht Prügel erhielt, getreten und ſchließlich die Treppe hinuntergeworfen wurde. Er iſt heute im Darmſtädter Herz⸗Jeſu⸗Spital geſtorben. Unhaltbare Zuſtände in einer Metzgerei * Saarbrücken, 15. Nov. Die Saarbrücker Ge⸗ werbepoltzei hat geſtern in dem Stadtt⸗ Arnual unvermutet eine Reviſion der M Breit vorgenommen und dabei unhaltbare Zuſtände ent⸗ deckt. In der Wurſtküche der Metzgerei wurden u. a. ſechs Zentner verdorbenen Fleiſches beſchlagnahmt, die ſofort im ſtädtiſchen Schlachthof vernichtet worden ſind. Dem chemiſchen Unterſu⸗ chungsamt der Stadt Saarbrücken wurde ein Teil der Fleiſchvorräte zur Unterſuchung zugeführt, da man vermutet, daß die in den letzten Tagen in St. Arnual aufgetretenen Typhus fälle von dem Genuß verdorbenen Fleiſches herrühren, zumal feſtgeſtellt werden konnte, daß eine Familie in die⸗ ſem Stadtteil, deren Kind vor einigen Tagen an Typhus erkrankte, von Breit Fleiſch⸗ und Wurſt⸗ waren bezog. Aus Rundfunk- Programmen Sonntag, 17. November Deutſche Sender Berlen(Welle 419), Königswuſterhauſen(Welle 1634,0) 9 Uhr: Morgenfeier; 11.30 Uhr: Blaskongert; 13 Uhr: Mittagskonzert; 15 Uhr: Die drei Musketiere, Spiel aus romantiſcher Zeit; 20 Uhr: Streichorcheſter⸗ konzert; anſchl. Tanzmuſik. Breslau(Welle 325) 15 Uhr: Uebertragung von Berlin; 20.25 Uhr: Kennen Sie ſchon... 2, 7 neue Chanſons; 21.25 Uhr: Ruſſiſche Muſik; 22.45 Uhr: Von Berlin: Tanzmuſik. Frankfurt(Welle 389,6) 7 Uhr: Uebertragung von Hamburg;.15 Uhr: Morgenſeier; 15 Uhr: Von Berlin: Die drei Musketiere; 19.30 Uhr: Von Stuttgart: Ein Maskenball, Oper in drei Aufzügen; 22.45 Uhr: Von Stuttgart: Tanzmuſik. Hamburg(Welle 372).05 Uhr: Hafenkonzert; 20 Uhr: Zweiter Herbſtball der Norgg; 289 Uhr: Tanzſunk. Königsberg(Welle 276,5) 15 Uhr: Uebertragung von Berlin; 20 Uhr: Abendmuſik; 21 Uhr: Intermezzo: Der flüegende Geheimrat; 21.25 Uhr: Liederſtunde; 22.30 Uhr: Von Berlin: Tanzmuſik. Langenberg(Welle 479,2) 7 Uhr: Morgenkonzert: .05 Uhr: Morgenſeier; 13 Uhr: Mittagskonzert; 16.30 Uhr: Die Jahreszeiten; 20 Uhr: Die Laune des Ver⸗ Schäferſpiel; anſchl. Nachtmuſik und Tang. Militärmuſik; 21.15 nde; anſchl. von Berlin Tanzmuſik. München(Welle 532,6), Kiſerslautern(W. 269,7 10 Uhr: Katholiſche Morgenfeier; 12 Uhr: Unter hal⸗ tungskonzert; 16 Uhr: Das Funktrio ſpielt; 20 Uhr: Kongert; 21.30 Uhr: Neue Schlager;.45 Uhr: Tanz. Stuttgart(Welle 360,1) 11 Uhr: Von Freiburg: Ka⸗ tholiſche Totenfeier; 15 Uhr: Von Berlin: Die drei Musketiere; 18.45 Uhr: Von Mannheim: Klavierabend; 19.30 Uhr: Ein Maskenball, Oper in drei Aufzügen; .30 Uhr: Von Frankfurt: Tanzmuſik. Anusländiſche Sender Budapeſt(Welle 550,5) 19.30 Uhr: Aus dem kgl. ung. Opernhauſe: Turandot; anſchl. Zigeunermuſik. Daventry(Welle 479,2) 22 Uhr: Kammermuſtkkonzert; 23.30 Uhr: Epilog. Hilverfum(Welle 1071,4) 20.55 Uhr: Konzert; 21.55 Uhr: Konzert des verſtärkten Rundfunkorcheſters; 23.40 Uhr: Schallplattenkonzert. g Huizen(Welle 1875) 20.50 Uhr: Abendkonzert; 22.55 Uhr; Schallplatten. Daventry(W. 1554,4) 22.05 Uhr: Konzert; anſchl. Epilog Mailand(Welle 500,8) 20.31 Uhr: Ein Maskenball, Oper von Verdi; anſchl. Konzert leichter Muſik. Paris(Welle 1725) 21 Uhr: Abendkonzept. Prag(Welle 486,2) 20 Uhr: Holländiſche Stunde; 21 Uhr: Unterhaltungsmuſik; 22.15 Uhr: Von Brünn: Konzert. Rom(Welle 441,2) 21.02 Uhr: Manon Lescaut, Oper. Stockholm(Welle 435,4), Motala(Welle 148,3) 20.45 Uhr: Ruſſiſche Muſik;. 40 Uhr: Orch.⸗Konzert. Touloufe(Welle 80,7) 20.30 Uhr: Tanzmuſik; 21.45 Uhr; Abendkonzert. 5 Wien(Welle 516,4) 20.15 Uhr: Das Schwarzwaldmädel Zürich(Welle 459,4) 20 Uhr: Romantiſches; 20.40 Uhr Operette in drei Akten. Konzert des Hausorcheſters; 21.20 Uhr: Operetten⸗ und Stimmungslieder. ftadio-Spezialhaus Gebr. Hettergot! Marktplatz 6 2, 6— Telephon 26547 f Der neneſte Lorenz⸗ Empfänger Völkerbund 2 iſt eingetroffen, ein Apparat, der Staunen erregt. Arbeitet ohne Antenne und iſt in jedem Raum, in dem eine Steckdoſe vorhanden iſt, ſofort zu ver⸗ wenden und gibt Ihnen reinen Empfang mit unver⸗ minderter Lautſtärke. Hören Sie ſich dieſes Gerät bei uns an. Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: 1 A. Meißner— Feuflleton: Dr. S. Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— e und geſchäftliche Mik⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. R 1,-6 Geſchäftliche Mitteilungen * Jetzt iſt die Zeit des Schnupfeus“, bemühen Sie ſich, ihn zu verhüten: Sobald Sie das nächſte Mal auch nur ein Kitzeln der Naſenſchleimhäute bemerken, reiben Ste einmal die Naſenflügel von innen und außen mit Nivea⸗ Creme ein. Verteilen Sie die Creme durch Maſſieren der Naſe und gleichzeitiges Hochziehen gut im Innern den Nafe: Sie werden feſtſtellen, daß die Reizerſcheinungen ſchwinden, und der Schnupfen wird gar nicht erſt zum Ausbruch kommen. Em 157 * Opernaufführungen im eigenen Heim, Die Columbicn⸗ Geſellſchaft hat den erfolgreichen Verſuch unternommen, ganze Opern auf Schallplatten aufzunehmen. Jeder Muſtk⸗ freund kann nun die großen Tonwerke ohne jede Kürzung oder Bearbeitung im eigenen Heim genießen. Er wird nicht mehr auf mehr oder minder gelungene Aufführungen angewieſen ſein. Die Wiedergabe von Opern ſtellt an die Aufnahmetechnik beſonders hohe Anforderungen. Das Columbia⸗Verfahren, das auch die feinſten Obertöne auf die Platte aufnimmt, macht es möglich, die volle Klang⸗ ſchönheit und Raumplaſtik der Original⸗Aufführung auf der Columbia⸗Platte feſtzuhalten. Emy N ahrheit wel verschiedene Begriffe, die zusammengehören. Reklame N muß wahr sein, sonst hält sie nicht, was sie verspricht. „Gildehof 53 Olk Zigarette DER Zigaretten.“ Haus Bergmann Zigarsttenfabrik A. Dresd AN 10 6. Seite. Nr. 534 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 16. November 1929 Aus den Mannheimer Gerichtsjälen Erweitertes Schöffengericht Vorſitzender: Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley. Vertreter der Staatsbehörde: Erſter Staatsanwalt Dr. Nebel. Entgleiſt Etwas Hochſtaplerhaftes ſteckt in dem 33 Jahre alten verheirateten Kaufmann W. R. von Mann⸗ helm⸗Neckarau. Sein Impreſſen⸗Geſchäft, das er „Badiſchen Gemeindeverlag“ nennt, benutzte er ſchon in einer früheren Anklageſache, an Gemeinderechner Forderungen für gelieferte Druckſachen zu richten, die vor Jahren geliefert ſein ſollten, in Wirklichkeit aber gar nicht beſtanden. Am 31. März kommt er zu der Frau des Ratſchreibers Bucher von Groß⸗ eichholzheim und läßt ſich einen Betrag von.75 ½ einhändigen für 300 Quittungsſchemas, die an den Gemeinderechner Banger geſandt worden ſein ſoll⸗ den. Das war natürlich erlogen. Die Belege, die bei den Akten liegen, ſind offenbar nachträglich ge⸗ fälſcht. Mitte April weiß er als angeblicher In⸗ haber der Kantine der Union⸗Werke einen Schwetzin⸗ ger Geſchäftsmann zu beſtimmen, ihm Konſerven im Betrage von 67/ zu überlaſſen. Die Konſer⸗ ven verkaufte er wieder zu einem Schleuderpreiſe. Eine andere Konſervenfabrik beſchwindelte er auf die gleiche Weiſe um 220„. Ein Kaufmann von Mannheim⸗Neckarau gab ihm auf die Angabe, er habe eine Druckmaſchine auf dem Bahnhof Neckarau liegen und müſſe die Speſen bezahlen, 200. In zwei anderen Fällen fälſchte er Beſtell⸗ und Lieferſcheine zu ſeinen Gunſten. Der Vertreter der Anklage beantragte mit Einſchluß zweier frühe⸗ rer Strafen 1 Jahr 8 Monate Gefängnis und 100% Gebdſtrafe. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von 1 Jahr 1 Monat, ſowie zu einer Geldstrafe von 100 4. Für die heutige Strafe ſind 11 Monate gerechnet. * Todesurteil gegen einen Gattenmörder Das Schwurgericht Offenburg verhandelte am 15. Nopember gegen den 24jährigen Chauffeur Emil Demarez aus Haslach bei Oberkirch, gebürtig aus Karlsruhe, wegen Mordes an ſeiner Ehefrau Marie, geb. Bohner. Zehn Tage vor der Ermordung ſeiner Ehefrau, alſo am 20. Juni d. Is., lernte er eine gewiſſe Roſa Ahammer aus Kappel⸗Rodeck, ein 18jähriges Mädchen, das bereits ein uneheliches Kind hatte, kennen und machte mit ihr eine abend⸗ liche Motorradfahrt nach Zimmern bei Appen⸗ weier. Der Verkehr wurde in der Wohnung der Ahammer und ſogar im Zimmer ihrer Eltern fort⸗ geſetzt. Der Ahammer, die von der Verehelichung des Demarez nichts wußte, verſprach der Angeklagte die Ehe. b Dieſer Ehe ſtand anſcheinend die Ehefrau im Wege, weshalb Demarez wohl den Entſchluß faßte, ſeine Frau aus der Welt zu ſchaffen. Er fuhr mit ihr am 30. Juni nach Kehl, kehrte dort vorher in einer Wirtſchaft ein und fuhr dann mit ſeiner Frau ins Kehler Hafengelände. Da ſeine Frau nichts gutes ahnte, ſprang ſie vom Motorrad ab und eilte der Stadt zu. Demarez holte ſte jedoch ein, würgte ſie und trug die ſich verzweifelt wehrende 120 Meter weit bis zum Rheinufer, wo er ſie dann in den Rhein warf. Die Leiche der Marie Bohnert wurde in der Nähe von Holdesheim bei Raſtatt ge⸗ ländet. 5 Der Angeklagte erklärte bei der Verhandlung, daß er nicht die Abſicht gehabt habe, ſeine Frau zu töten, ſondern lediglich in der Erregung gehandelt habe, Das Gericht ſchenkte jedoch dieſen Angaben keinen Glauben und verurteilte ihn wegen vor⸗ ſäctzlichen Mordes zum Tode unter Aber⸗ kennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebens⸗ dauer, Der Angeklagte nahm die Urteilsverkündung ruhig auf, ebenſo zeigte auch die der Verhandlung belwohnende Ahammer bei Verkündung des Todes⸗ Urteils des Demarez nicht die geringſte Erregung. Urteil im Schieberprozeß Vion in Landau Den Freitag nachmittag füllten zum größten Teil die Plädoyer der beiden Verteidiger der Angeklag⸗ ten aus. In den Abendſtunden wurde folgendes Ur⸗ teil gefällt: Der Angeklagte Ludwig Vion wird wegen eines fortgeſetzten, teilweiſe gemeinſchaftlich begangenen Vergehens der Zollhintersziehung zu einer Geſamtgeldſtrafe von 50 770 4, wegen eines fortgesetzten, teils gemeinſchaftlichen Vergehens der Schaumweinſteuerhinterziehung zu 300 4, wegen eines fortgeſetzten, teils gemeinſchaftlich begangenen Vergehens der Hinterziehung der Monopolausgleich⸗ ſteuer zu 4184/ und außerdem zur Leiſtung eines Werterſatzes in Höhe von 8165, alſo insgeſamt zu 68 419/ verurteilt. 8 Robert Vion haftet für dieſe Summe gemeinſam ichuldneriſch mit Ludwig Vion. Für die erlittene Unterſuchungshaft werden von der genannten Geld⸗ ſtrafe 18 419 Mk. für verbüßt erachtet. Anſtelle der veſtlichen Geldſtrafe tritt eine Gefängnis⸗ ſtraſe in Höhe von zwei Monaten und einer Woche, anſtelle des Werterſatzes eine Gefängnis⸗ ſtrafe von acht Tagen. ö Robert Vion wurde verurteilt wegen eines fort⸗ geſetzten, teils gemeinſchaftlich begangenen Vergehens der Zollhinterziehung zu 18 450, wegen Monopol⸗ ſteuerhinterziehung zu 2220„ und zur Leiſtung eines Werterſatzes von 6040 l. Durch die erlittene Unter⸗ ſuchungshaft wird die Geldſtrafe als verbüßt er⸗ achtet. Anſtelle des Werterſatzes tritt eine Gefängnis⸗ ſtraſe von ſechs Tagen. Freigeſprochen wurde der Kaufmann Hermann Gentner aus Karlsruhe. Ein⸗ gezogen werden die bei Gentner beſchlagnahmten Spirituoſen. Die Koſten fallen, ſoweit nicht Frei⸗ ſpruch erfolgte, den Verurteilten zur Laſt. 5 In der Urteilsbegründung wurde ausgedrückt, daß das Gericht ſich nur auf die ſicheren Unterlagen der Sendungen nach Worms und Karlsruhe ſeſtlegte. Die Schiebungen ſeien weit größer ge⸗ sen, jedoch heute nicht mehr nachweisbar. Das icht ließ bei dieſem Urteil auch die in Frage den Kaffee⸗, Schokolade⸗ und ſonſtigen Waren Acht. Der Antrag auf Aufhebung des Haft⸗ egen Ludwig Vion noch alle leicht erhalten. 42 80 ae— F II I er nee E F iii IEE BU SZS AZK ASBL FD Mutig 8 105 In den Niederlanden wechſelten die Mo⸗ Briefmarken ⸗Allerlei tive der Wohltätigkeitsmarken. 1924 war es ein Kinderbibd. Dann folgten drei Jahre die Wappen Von Germanicus In Dänemark kam ein Poſtpraktikant Hol⸗ böll vor 25 Jahren darauf, die zahlreichen Weih⸗ nachts⸗ und Neujahrsbrief⸗ und Kartenſchreiber für die Wohlfahrt einzuſpannen. Er ließ eine Marke drucken, die allerdings keine Framkaturkraft hatte — die Jul marke(Jul- Weihnachten) und ver⸗ kaufte ſie für 2 Oere am Poſtſchalter. Die Marken bürgerten ſich ſo raſch ein, daß heute in Dänemark in der letzten Woche des Jahres kaum eine Poſtſen⸗ dung angetroffen wird, auf der nicht die Julmarke neben der Frankatur iſt. Aus dem Erlös hat man allein fünf Kinderheime erbaut und viele andere Kinderfürſorgevereine tatkräftig unterſtützt. Hol⸗ Höll iſt vor kurzem geſtorben, ſein Bild zierte die däniſche Julmarke 1928. Den Gedanken Holbölls haben inzwiſchen viele Staaten aufgegriffen. Schweiz, Holland, Luxemburg, Belgien, Oeſterreich und das Deutſche Reich gehören zu den Staaten, die regelmäßig um die Weihnachtszeit an die Herzen der Briefmarken⸗ ſammler anklopfen. Die deutſchen Marken brach⸗ tent 1924 vier Bilder Moritz von Schwinds aus der Wartburg, die Heilige Eliſabeth darſtellend. 1925 begann die Reihe der deutſchen Staatenwappen, die 1927 lediglich durch die Hindenburg⸗Wohltätigkeits⸗ marken unterbrochen wurde. In dieſem Jahre fin⸗ det die Reihe ihren Abſchluß durch die Wappen Bre⸗ mens, Lippes, Lübecks, Mecklenburg⸗Strelitz' und Schaumburg⸗Lippes. Es ſind dann insgeſamt 17 Wappen, die eine intereſſante Belebung der Marken⸗ ſammlung bilden. Oeſterreich wird in dieſem Jahre keine Weih⸗ nachts⸗Wohltätigkeitsmarken verausgaben, trotzdem die vorjährige Ausgabe mit dem Bilde des ehemali⸗ gen Bundespräſidenten Hainiſch ſchon nach wenigen Tagen ausverkauft war. Dagegen iſt die ſchöne Reihe mit den Bildern aus der Nibelungenſage, die 1025 erſchien, bis heute nicht ausverkauft und liegt noch am Schalter auf. Die früheren Ausgaben mit den Bildern der Tondichter und die mit Oeſterreichs Städteanſichten, ſelbſt die mit den ſo modern gezeich⸗ neten Sinnbildern der Wohlfahrt, ſind heute ſchon begehrte Sammelobjekte und ſtehen hoch im Preis. Dagegen kann man die Luxemburgiſchen Seit 1926 erſcheint auf ihnen immer ein Bild eines fürſtlichen Sproſſes. Erſt der Thronfolger Prinz Johann, dann folgte 1927 Prinzeſſin Eliſabeth, 1928 Marie Adelheid. In dieſem Jahre iſt das Bild der Prinzeſſin Marie Gabriele dran. IV Reitſport Von Hauptmann Theo Schelle Der Reitſport war in der alten Armee ſehr umfangreich und vielſeitig. Renn⸗, Reit⸗ u. Fahrſport ſtanden im Jahre 1014 auf ſehr hoher Stufe. In den erſten Jahren nach dem Kriege war es aus wirtſchaftlichen Gründen ſehr ſchwer, dieſem edelſten aller Sports wieder auf die Beine zu helfen. Wenn heute wieder von einem geregelten Pferde⸗ ſport die Rede ſein darf, ſo liegt das Verdienſt bei all denen, die immer wieder aktiv auftraten und alle Schwie⸗ rigkeiten überwanden, alſo an der Liebe zum Pferde und zum Pferdeſport. Damit iſt auch die Berechtigung zu die⸗ ſem Sport gegeben, denn jeder Sport beweiſt ſeine Not⸗ wendigkeit und ſeine Berechtigung durch die begeiſterte Anhüänglichkeit ſeiner Jünger. Und ſo wird es Reitſport aller Art bei ber Reichswehr geben, ſolange das letzte Pferd noch nicht durch einen Motor erſetzt wird— und das dürfte wohl nie eintreten. Wir unterſcheiden heute Rennſport und Turnter⸗ port. Der Turnierſport hat eine Höhe und einen Um⸗ fang erreicht, wie er nie geahnt wurde. Zwar wird es für Reichswehroffiziere immer ſchwerer, ſich auf großen Tur⸗ nieren durchzuſetzen, aber all' die hundert kleinen Tur⸗ niere ſind die Domäne der Offiziere. Auf kleinen Tur⸗ nieren tritt der Anfänger zuerſt auf, auf mittleren bildet er ſich fort, auf großen Turnieren nimmt er es dann end⸗ lich mit den Meiſtern im Sattel anf. Am eheſten gelingt das in Springprüfungen. Es gehört kein großer Geldbeutel dazu, um ein Springpferd zu entdecken. Es gehört auch nicht ſoviel Zeit dazu, ein Pferd für's Sprin⸗ gen fertig zu machen. Das ſoll kein Vorwurf ſein. Die Zeit, die dem Offizier von heute für die Arbeit ſeiner Pferde zur Verfügung ſteht, iſt infolge der tauſend an⸗ deren Anforderungen ſo gering, daß es nur ſelten mal einem Offizter gelingt, auf großen Dreſſurprüfungen ſich durchzuſetzen, und wenn, dann ſind es meiſt Offiziere der Kavallerie⸗Schule Hannover, wie Rittmeiſter Gerhardt, Linkenbach, Major von Lotzbeck und Berger. Unſer Pferdemalerial in der Reichswehr iſt gut es iſt aber doch nicht ſo gut, daß es rein qualitativ mit Spitzenpferden wie Draufgänger, Burgsdorff oder Artus — um nur einigen Namen zu nennen— konkurrieren könnte Letzten Endes iſt die Ausſicht, ganz vorn plaziert zu werden, bei gleichen Leiſtungen für das ſchönere Mo⸗ dell natürlich größer, als für das Durchſchnittspferd. Noch deutlicher tritt der Geldbeutel in allen Material⸗ und Eignungs prüfungen in den Vordergrund, denn für 1800 Mark Pferdegeld kann nicht dasſelbe Pferdemateriil im Stall ſtehen wie bei 10—15 000 Mark⸗Preiſe, die auf den diesjährigen Auktionen für Trakehner, Graditzer, Hanno⸗ veraner bezahlt wurden! So ſieht man ſelten Offiziere in derartigen Prüfungen. Wir brauchen darüber nicht traurig zu ſein, denn es iſt für den Offizter wertvoller, in Springprüfungen mit⸗ zureiten, wo die Kunſt des Reiters und der Schneid be⸗ wertet werden. Von unſeren beſten Springreitern in Deutſchland mögen etwa zwei Drittel Offiziere ſein. Ge⸗ nannt ſeien die Oberleutnants Barnekow, Andreae, Schmalz, Grimm, Momm, Lippert und auch von den nicht mehr aktiven tragen manche noch gern die Reichswehr⸗ Uniform, wie Sahla, und Salvigti. Nachwuchs iſt da, wenn er auch naturgemäß nur ſehr langſam auf die großen Turniere kommt. Nicht jeder hat gleich im erſten Jahr einen„Derby“ im Stall, geſchweige denn einen— Derby⸗ ſteger. 8 Allmählich kann man auch von einem einheitlichen Stu wurde wegen Fluchtver⸗ ſprechen, in dem geſprungen wird. Vorbilder wie Hohe⸗ 2 babe den italteniſchen Springſtil Sportliche Eriſichtigung der Reiche der Propinzen, unter denen ſtets in eigenartigem Stile eine Blume oder eine Frucht dargeſtellt war, die in Beziehung zur Provinz ſteht. Im vorigen Jahre begann eine Reihe von Bildern berühmter holländiſcher Männer, die in dieſem Jahre fort⸗ geſetzt wird. Auch Belgien wechſelte die Motive in den Jahren bis 1928 vielfach. Der Erlös der Marken diente hier immer der Tuberkuloſefürſorge. Landſchaftsbilder werden auch in dieſem Jahre in der Schweiz auf den Weihnachtsmarken er⸗ ſcheinen. Es hat ſich aber ſeit der Peſtalozzimarke 1927 eingebürgert, daß der höchſte Wert eines großen Mannes Bild bringt. Im Vorjahre war es Henri Dunant, der Begründer des Roten Kreuzes. Dies Jahr erſcheint das Bild Nikolaus von der Flüe, der 14171487 lebte. Wenn auch der Sammler im allgemeinen von poſtaliſch nicht notwendigen Markenausgaben nicht gerade entzückt iſt, ſo nimmt er die Weihnachts⸗ marken doch gern in ſein Album auf, wenn ſich der Wohltätigkeitszuſchlag in erträglicher Höhe bewegt und jegliche Spekulation bei ihnen ausgeſchaltet iſt. Das Modell der Germania Briefmarke hring, ehemals Mitglied des früheren Königlichen Schau⸗ ſpielhauſes in Berlin, iſt im Alter von 64 Jahren in Berlin geſtorben. Ihr Bild wird wohl keinem Deutſchen unbekannt ſein, einmal ſtand ſie Modell zu der Germania auf der alten deutſchen Briefmarke ehr möchte ſagen— ins Deutſche überſetzt. Auch die Vorbe⸗ reitung der Pferde iſt ziemlich einheitlich. Sie baſtert doch in erſter Linie auf der Erkenntnis, daß auch zum Springpferd eine gute Portion Dreſſur⸗Ausbildung gehört. ö Wir glauben, daß der Springſport in Dentſchland eine große Zukunft hat. Die erfolgreichen Expeditionen von Reichswehr⸗Offizteren nach Amſterdam und Newyork beweiſen es. Auch in an⸗ deren Ländern wird gearbeitet. Aber wir haben in un⸗ ſeren Oſtpreußen und Hannoveranern geborene Spring⸗ pferde und in unſeren Leutnants viel Paſſion gerade für dieſen Zweig des Reitſports. Noch ein kurzes Wort über Vielſeitigkettsprüfungen, international„Military“ genannt. Sie beſtehen aus drei Teilen: Springen, Geländeritt und Dreſſur⸗Prüfung, wo⸗ bei der Hauptwert im Geländeritt liegt. Die Zahl dieſer Prüfungen, die einen großen Apparat verlangen, ſteigt allmählich und da ſowohl unſere Pferde, wie unſere Reiter ſich für dieſe vielſeitigen Aufgaben beſonders eignen, wer⸗ Anna von Strantz⸗Fü den wir auch bald mit an der Spitze ſtehen. Das iſt um ſo wichtiger, als die„Military“ die wichtigſte reiterliche Prüfung überhaupt iſt, die es gibt. Wohl auch die, die 109 Kriegsaufgaben eines Reiteroffiziers am eheſten ent⸗ pricht. Daß der Turnier⸗Fahrſport von der kleinen Fahr⸗ truppe eifrig gepflegt wird, beweiſen die vielen Siege von Zwei⸗ und Mehrſpännern bei großen und größten Turnieren. Es ſei hier noch erwähnt, daß der Turnier⸗ ſport nicht den Offizieren vorbehalten iſt; Unteroffiziere und Mannſchaften ſind beſonders auf den Turnieren der Standorte oder Truppenteile ſcharfe Gegner, und, um nur zwei Namen zu nennen, die Unteroffiziere Staudin⸗ ger und Colamus— beide nicht Kavalleriſten!— haben auch in dieſem Jahre wieder manchen Preis heimgebracht. Die Namen ließen ſich durch tüchtige Kavallerie⸗Unter⸗ ofſiziere beliebig vermehren. Für die jüngeren Mann⸗ ſchaften iſt auf kleineren Turnieren meiſt durch Pa⸗ trouillen⸗Springen oder Gymkhanas Gelegenheit zum Sport im Sattel gegeben. 5 Nun zum Rennſport. Nur wenigen Offizieren erlauben Gewicht, Geldbeutel und Gelegenheit die Ausübung des ſo ſchönen Rennſports. Nur wenige Standorte liegen ſo günſtig wie Potsdam oder Dresden, um überhaupt die Möglichkeit zu geben, ſich rennreiterlich zu betätigen. Die Zahl ber Herrenreiter iſt nicht allzu groß. Trotzdem ſpielen Offiziere wie von Holtey, von Metzſch, von Goetz, von Imhoff ſowohl unter den Herrenreitern die erſte Rolle, wie auch unter den Hindernisreitern überhaupt eine Rolle. Der Sieg des Leutnants von Gaetz im Großen Preis von Karlshorſt iſt keine Ausnahme. Man ſollte keine Worte darüber verlieren, welcher Sport wichtiger iſt für den Reiteroffizier— Rennreitern oder Turnierſpringen. Wer's mit ſeinem Gewicht ſchaffen kann, ſollte Vollblutrennen reiten. Wer zu ſchwer dazu iſt, ſollte wenigſtens gelegentlich Halbblutrennen reiten; wer aber auch dazu zu ſchwer iſt oder keine Gelegenheit hat, ſoll Turnier reiten. Daß der größere Teil der jüngeren Reiteroffiztere ſo denkt und handelt, iſt das erfreuliche Er⸗ gebnis eines kurzen Studiums der Renn⸗ und Turnier⸗ kalender. Ein Beweis, dafür daß der Sport zu Pferde, der in der alten Armee in ſo hoher Blüte ſtand, auch heute noch der erſte Sport jedes reitenden Offtzters iſt. Es wäre ein Mangel, jetzt im Spätherbſt den Sport in Rot, das Jagdreiten, zu vergeſſen. Doch ſoll es bei ſei⸗ ner Erwähnung bleiben, handelt es ſich doch dabei um Dienſt— und nicht um einen freiwillig betriebenen Sport. Es mag daher genügen, wenn erwähnt wird, daß es wohl keinen Standort der Infanterie gibt, wo heute nicht Jag⸗ den geritten werden, und daß die Zahl der Meuten von Jahr zu Jahr wächſt. Die Zukunft wird beweiſen: je mehr wir motoriſieren, um ſo mehr Anhänger gewinnt der MReitſport auch in der Reichswehr! ASA Ladenburg Sp.⸗VBg. 84 14:5 Im Ringen der A⸗Klaſſe trafen am Freitag abend die Mannſchaften der Sportvereinigung 1884 und des ASV. Ladenburg zuſammen. Die Ladenburger ſchnitten in dieſem Vorkampfe außerordentlich günſtig ab und hatten das Glück auf ihrer Seite. Den 8lern ſollte es jedoch im Rück⸗ kampfe wenigſtens möglich ſein, einen Sieg herauszu⸗ holen, ſodaß vielleicht die kürzere Ringzeit für den Auf⸗ oder Abſtieg in Frage käme. Die Kämpfe waren durchweg äußerſt hartnäckig und ſahen in den meiſten Fällen kör⸗ erlich stärkere Ladenburger auf der Matte. Die Laden⸗ burger kamen gleich zu Beginn durch Uebergewicht des 84er Bantamvertreters Hemeyer drei Punkten und hatten auch im Endkampf inſofern ück, als Kolb bei bis dahin nach Punkten gewonnenem ührung eines nf bei Au Aushebers ſich eine Niederlage zuzog. Gerade dieſe ſechs Punkte ſollten die Mannheimer im Rückkampf halten können. Der Bantamgewichtler Hemeyer mußte wegen ymitt kampflos drei zeigte H. dann Uebergewicht an den Ladenburger Punkte abgeben. Im Freundſcha allerdings, daß er auf knappen vier Minuten drücken der Brücke erledigt. Im Federgewicht gab es nach wechſelvollem Stand⸗ und Bodenkampf einen klaren Punktſieg von Huſer 84 über Köhler⸗Ladenburg. Die nächſten Punkte holte ſich Ladenburg durch Engel II, der den Leichtgewichtler Gramlich 84 nach fünf Mi⸗ nuten durch Eindrücken der Brücke auf die Schultern zwang. Ganz hartnäckig verlief der Kampf im Welterge⸗ wicht, wo ſich Bender ⸗g4 und Sauer⸗Loͤbg. trafen. Bender zeigt ſchönere Arbeit und hat durch beſſeren Angriff leicht die Führung. Nach Sauer muß B. durch Los in die Ober⸗ lage und hat dort das Pech, beim Anſetzen eines Grifſes von ſeinem Gegner abgefangen und von der Brücke auf die Schultern gedrückt zu werden. Der Mittelgewichtler Rettich⸗84 findet in Engel 1⸗Loͤbg. einen ſtarken Rivalen, der ſich ſchon in den erſten zehn Minuten die Führungspunkte ſichert. Der fer⸗ nere Verlauf des Treffens verläuft bei beiderſeitigen An⸗ griffsverſuchen und abwechſelndem Stand⸗ und Boden⸗ kampf unentſchieden. Mit dem Vorſprung aus dem erſten Gang hat der Ladenburger die Punkte. Im Halbſchwergewicht iſt Hammer⸗g4 der Stär⸗ kere, doch macht es ihm Röhrl⸗Oobg. nicht leicht und wendet zunächſt alle Angriffe ſo goſchickt ab, ſogar H. wieder⸗ holt in die Bodenbage kommt. Trotzdem behauptet H. die Lage und erledigt Röhrl nach 9,5 Minuten durch Ueber⸗ roller am Boden. Zum Schluß bommen die Gäſte zu einem uwerwarteten Sieg von Hettgen über Kolb⸗84. K. iſt von Beginn über⸗ legen, bis der Ladenburger einen Ausheber abfängt, K. auf den Boden zieht und ihn zum Ueberrollen zwingt, fodaß K. beide Schultern mit den Boden in Berührung bringt. elmel. DSagesleallesneles Sonntag, den 17. November Nationaltheater:„Der Vetter aus Dingsda“, Auf. 14.30 Uhr. „Die Macht des Schickſals“, Anfang 19.30 Uhr. Neues Theater:„Weebend im Paradies“, Anf. 19.80 Uhr. Wohltätigkeitskonzert: Chriſtuskirche, 18 Uhr, zu Gunſten der Schweſternſtationen der Chriſtuskirche. e Die Haller⸗Revue„Drunter und Drüber“. 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Atlantic“.— Schauburg: „Der ſchwarze Domino“.— Capitol:„Alibs“.— Scala:„Der Pfarrer von Kirchfeld“,— Gloria: „Links der Iſar“. Palaſt⸗ Theater:„Blut⸗ ſchande“.— Univerſum:„Blutſchande“,„Die Alpen“ vorm. 1190 Uhr.— Ufa⸗Theater:„Frau im Mond“, Sehenswürdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags) tägl. 10—13 Uhr; 1416 Uhr: Sonn⸗ u. Feiertags durchgeh. v. 1110 Uhr.— Schloßmu⸗ ſeum: Geöffnet tägl. v. 10—13 und 1410 Uhr. Sonntags v. Schloßbücherei:—1 Uhr;: 11—16 Uhr durchgehend.— 1517 Uhr.— Mufenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: von 15—17 Uhr; Dienslag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 1719 Uhr.— Planetarium: 10 Uhr, 16.30 Uhr Vorführungen; 17 Uhr Vorführung mit Vortrag:„Der Sternhimmel im November. Wie wird das Welter? Wetter⸗Nachrichten der Basiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe 5— a See Luft⸗ S 8 Wind n öh. 25 SS—— Wenn . 88 s micht Starte Wertheim 1511— 1 4—8 ſtill 5 bebeckt San 568751, 8 14 80 ſchwach 2 5 Karlsruhe 120 750.7 06 4 22 80 leicht 5 Bad.⸗Bad. 216 750,8 2 3 4 0 leicht bedeckt Billingen 780 758,9—8 2—5 8 mäßig Reger Schnes A Hof 1275 622,8 6 690 8 ſteif Nebel adenweil.— 749,7 441 8—2 SWN leicht bedeckt St. Blaſten 7800— 8 1—9ſtill Schnee Bad. Dür h.:— 4 4 7 80 ſchwach Schnee In Verbindung mit dem ſtarken Temperatur⸗ rückgang der letzten Tage, fielen die Niederſchläge geſtern und auch noch heute früh auch in der Ebene meiſt als Schnee. Im Gebirge iſt eine ziemlich ge⸗ ſchloſſene Schneedecke von einigen Zentimetern bei anhaltend mäßigem Froſt erhalten geblieben. Ueber dem Aermelkanal liegt jedoch heute früh ein kräf⸗ tiger Sturmwirbel, auf deſſen Vorderſeite ſub⸗ tropiſche Warmluft mit ſtürmiſchen Südweſtwinden nach dem Feſtland vordringt und im Gebirge wie⸗ derum Tauwetter verurſacht wird, 5 Wetterausſichten für Sonntag, 17. Nov.: Erheb⸗ lich milder bei friſchen Südweſtwinden. Im übrigen Fortdauer des veränderlichen Wetters mit zeitweili⸗ gen leichten Regenfällen. Südbaden vorwiegend föh⸗ nig heiter. 5 8 Amtlicher Schneebericht vom 16. November 1929, 8 Uhr morgens 5 Feldberg ⸗Poſtſtation: Leichter Schneefall,—6 Grad, 23 Ztm. Schneehöhe, 35 Ztm. Neuſchnee, Pulver. Nur Ski möglich. St. Blaſien: Schneefall,—3 Grad, 20 Ztm., 1115 Zentimeter Neuſchnee, Pulver. Ski und Rodel gut. Schluß des redaktionellen Teils i Hekönig Steinhagen est 4 5 Sonntag vorm. von 11—13 Uhr und nachm 0 7 8 4 19 1 1 5 Samstag, den 16. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 534 8 0 5 2 FFF ĩ²˙ ˙ mA))ꝙßp))̃p—p“,], ̃,— 22 222ͤĩV7].ng p. 4 5 ist unter den heutigen und den kommenden Wirtschafts- geschäftlichen Klugheit, die Ueberlegenheit der betreffenden Verhältnissen das sicherste— man kann sogar sagen, das Zeitung zum eigenen Vorteil auszunutzen. In solchem einzige— Mittel, um geschäftlich vorwärts zu kommen. Falle sind Ausgaben für Reklame keine Unkosten, sondern Es ist ein verhängnisvoller Denkfehler, sich mit einem Kapital-Anlagen, die sich höher verzinsen als auf einem gewissen Umsatz zufrieden zu geben, denn die steigenden Bankkonto. Selbstverständliche Voraussetzung ist natür- allgemeinen Lasten vermändern allmählich den Gewinn auf lich, daß die Ware dem Angebot entsprechend gut ist ein Minimum, das die Existenz gefährdet. und daß auch sonst die Grundsätze des reellen Kaufmannes Durch regelmäßige, planvolle Werbung wird der Be- für die Geschäàftsgebarung richtunggebend sind. 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Das Häuschen, das ſie bewohnte, ſtand in einer ſchmalen, winkligen Gaſſe und unterſchied ſich, was Verſchrobenheit und Altersſchwäche anbelangt, durch nichts von ſeinen Nachbarn, nur daß hinter dem Fenſter neben der Eingangstür ein Paar Damenſtrümpfe, etliche Leibwäſche, Zwirn, Nadeln, Scheren und allerhand andere Dumenutenſilien ſich den Augen der Vorübergehenden maleriſch präſen⸗ tierten. Sie ſelbſt, die Eigentümerin dieſes Damen⸗ modeſalons, wohnte über ihm in der Manſarde und hieß Eulalia Roſamunde Augentroſt. Der Kürze hal⸗ ber wurde ſie jedoch von jung und alt„Tante Lalchen“ genannt. Wie das häufig geſchieht, deckten ſich Tante Lal⸗ chens Eigenſchaften ganz und gar nicht mit dem Sinn und Wohlklang ihres Namens. Sie beſaß weder eine ſchönredneriſche Veränlagung noch jene zarte, blühende Mädchenhaftigkeit, die das Wort Roſamunde in unſere Vorſtellung zaubert. Auch könnte man von ihrer hageren Geſtalt, die jeglicher weiblicher Reize entbehrte, und ihrem mit Sommer⸗ ſproſſen überſäten Geſicht nicht behaupten, daß ſie den Augen der Mitmenſchen zum Troſt gereichten. Den⸗ noch— ſo merkwürdig es klingt— hielt ſich das prüde Fräulein trotz der überſchrittenen Fünfzig immer noch für begehrenswert. Jedesmal nach beendetem kärglichen Abendeſſen Holte Tante Lalchen aus dem verſchloſſenen Schub⸗ fach ihres Nähtiſches Strickſtrumpf und Buch, machte es ſich in dem geräumigen, grünen Großvaterſeſſel bequem, tippte dann energiſch auf das Buch und be⸗ gann mit einer ſpinnenartigen Geſchwindigkeit ihre mageren Finger durch die Wollfäden laufen zu laſſen. Mariele aber bangte vor der Wirkung des Vor⸗ geleſenen, und gleichzeitig fühlte ſie ſich verantwort⸗ lich für die Wahl der Lektüre. Oft durchwühlte ſie in der Leihbibliothek ein ganzes Regal, bis ſie etwas fand, von dem ſte mit einiger Gewißheit annehmen durfte, daß es der Tante zuſagen würde. Allein, ſie käuſchte ſich jedesmal. Die Tante hatte immer irgend etwas auszuſetzen. Bald mäkelte ſie an der Armſeligkeit der Handlung, bald entrüſtete ſie ſich über die Unmoral der Charaktere, bald empörte ſis die Niedertracht der Männer.„Siehſt du“, pflegte ſie dann gewöhnlich ironiſch zu bemerken,„das ſind die geprieſenen Herren der Schöpfung. Pfui! Pfui! Pfut!“ In dieſes dreimalige„Pfu!“ legte ſie einen beſonders verächtlichen Ton, der den ſeit Jahr⸗ zehnten aufgeſpeicherten Männerhaß in konzentrier⸗ keſter Faſſung zum Ausdruck brachte. Mariele fand die geschilderten Helden gar nicht ſo niederträchtig, wie die Tante. Sie ſagte das jedoch nicht laut. Die antimaskuline Einſtellung— die Fama führte ſie auf eine enttäuſchte Jugendliebe zurück— hatte gilt Folge, daß Tante Lalchen in ihrem Umgang alle Männer mied. Selbſt die Geſchäftsreiſenden ſchloß ſie in ihre Feindſchaft ein. Nur ein Mann blieb von dieſer allgemeinen Aechtung ausgeſchloſſen: der alte Witwer Leberecht Haferkorn, der einige Kilometer vor der Stadt ein kleines Landgütchen beſaß, das genügend abwarf, um ihm und feinen beiden, auch ſchon über den Lebens⸗ zenit hinausgewachſenen Töchtern, Roſalie und Emilie, ein behaglich⸗beſcheidenes Daſein zu ermög⸗ lichen. Leberecht wußte ſelbſt nicht, warum ihm Tante Lalchen einen ſolchen Vorzug vor ſeinen Ge⸗ ſchlechtsgenoſſen eiuräumte; denn da er ein Menſch war, der ſich gern über die Torheiten ſeiner Mit⸗ bürger luſtig machte, plagte er auch Tante Lalchen,“ die er ſelt ihren Kindheitstagen kannte, mit ſeinen Neckereien. Allein ihr Zorn, der anderen Männern gegenüber zu unverſöhnlichem Haß ausarten konnte, verrauchte in dieſem Falle bald, ohne die geringſten Spuren des Mißmuts zurückzulaſſen. Haferkorn wiederum und ebenſo ſeinen Töchtern lag nichts ferner, äls Tante Lalchen zu erboſen. Wenn ſie auch über ihre Altjungfernſchrullen manchmal ſpotteten, ſo hatten ſie doch im Grunde dieſen weiblichen Son⸗ derling gern und freuten ſich ſtets über ſein Kom⸗ men, Im Gegenſatz zu den meiſten Menſchen, die in Tante Lalchens Charakter nur die Härten und Schrofſheiten gewahrten, hatte die Familie Hafer⸗ korn eine aufrichtige Achtung vor dem Kern ihrer Perſönlichkeit. 8 5 Von einem Vetter, dem Tante Lalchen ver⸗ trauensvoll ihr Vermögen zum Verwalten über⸗ geben hatte, war ſie um ihr mütterliches Erbteil gebracht worden, nur Haferkorns energiſches Auf⸗ treten hatte ihr einen kleinen Reſt gerettet und ihr damit die Möglichkeit gegeben, den kleinen Schnitt⸗ waren⸗ und Wäſcheladen einzurichten und ſich eine Exiſtenz zu ſchaffen. Dieſe Tat freundſchaftlicher Ge⸗ ſinnung blieb Tante Lalchen unvergeſſen und war vielleicht der Grund ihrer Anhänglichkeit an das Haferkornſche Haus. Die Ausflüge nach Mückenhof, wie Haferkorns ländliches Beſitztum hieß, waren die aufregenden und zugleich erquickenden Epiſoden ir Tante Lalchens eintönig dahinfließendem Daſein. Mit militäriſcher Pünktlichkeit pflegte ſie nach Ablauf von vier Wochen Samstags um die Kaffeeſtunde ſich in Mückenhof einzuſtellen. Als darum einmal an einem heißen Julitage, faſt eine Woche vor dem fälligen Termin, ein magerer Klepper, mühſam und ſchnaufend ein altertümliches Vehikel hinter ſich her⸗ giehend, auf dem Gutshof trabte und eine ältere Dame in violetter Mantille und ſtrohgelbem Haubenhut dem Wägelchen entſtieg, waren die Hafer⸗ kornſchen Töchter über dieſe Tatſache ſehr erſtaunt. Veberecht, der gerade im Garten die Roſenſtöcke be⸗ ſchnitt, ſchien weniger überraſcht zu ſein. Er unter⸗ Hrach ſeine Arbeit, klopfte gemächlich ſeine Pfeife aus und kam, ein hinterhältiges Lächeln auf den Lippen, den Gaſt zu begrüßen. Die überaus ernſte, beinahe ſeierliche Miene Tante Lalchens weisſagte allen dreien unerwartete Enthüllungen. Da ließ ſich Roſalie, die immer gern neckte und darin ganz dem er ähnelte, zuerſt vernehmen: „Ach, Tante Lalchen, Sie ſehen uns ganz er⸗ Hrocken. Ste haben gewiß etwas Furchtbares er⸗ Täßchen Kaffee und friſch gebackenem Quarkkuchen?“ Aber Tante Lalchen lehnte fürs erſte alle leib⸗ lichen Genüſſe mit Beſtimmtheit ab. Sie ſagte nur: „Ich muß mit eurem Vater unter vier Augen ſprechen.“ Leberecht, der inzwiſchen herangekommen war, hörte dieſen Wunſch und bat das Fräulein in die Stube. Die Schweſtern aber blieben draußen und tauſchten ihre Anſichten über die Urſache ſolchen ge⸗ heimnisvollen Getues aus. Tante Lalchen ſchüttete ihr übervolles Herz aus. „Lieber Freund“, begann ſie mit einer Stimme, aus der die Befangenheit eines ſchüchternen jungen Mädchens klang, und hielt verſchämt inne. Wenn ſie „lieber Freund“ ſagte, ſo mußte etwas Unerhörtes ihre Seele belaſten. Leberecht gab daher ſeinem glattraſierten Hofſchauſpielergeſicht einen der Situa⸗ tion angemeſſenen, würdevollen Ausdruck.„Lieber Freund“, ſetzte ſie nach einer Weile nochmals zögernd an, die Augen niederſchlagend,„ich möchte Sie in einer höchſt delikaten Sache um Ihren guten Rat bitten. Mir iſt etwas Wunderliches oder vielmehr Unvorhergeſehenes zugeſtoßen. Unter dem Siegel der tiefſten Verſchwiegenheit ſei es Ihnen anver⸗ traut. Ein Herr, der ſeinen Namen nicht nennt, ſich dabei aber als Wohlbekannter ausgibt, hat ſchriftlich um meine Hand angehalten. Sie wiſſen, lieber Lebe⸗ recht, wie wenig ich von Männerſchwüren und Mäu⸗ nertreue im allgemeinen halte. Hier aber bin ich rat⸗ los. Der Ton iſt echt und ſo ernſt, daß ich mich wegen der Antwort in der größten Verlegenheit befinde..“ „Darf man das inhaltsreiche Schriftſtück leſen?“ unterbrach ſie Leberecht, ohne im geringſten die Miene ſeines Geſichts zu verändern. Tante Lalchen reichte ihm ein auf roſa Velin⸗ papier geſchriebenes Billetdoux. Wieleine von ihrem Neſt aufgeſcheuchte Henne ſtand ſte da, eingeſchüchtert und mißtrauiſch, während Leberecht den Brief las. „Ja, meine gute Eulalia,“ ſagte er nach beendeter Lektüre,„da ſtellen Sie mich wirklich vor eine ſchwere Entſcheidung.“ „So, ſo?“ warf Tante Lalchen ängſtlich ein, als fürchtete ſie bereits, er könnte ihr raten, dem Ge⸗ ſtändnis doch gar keine Beachtung zu ſchenken.„Sehen Sie“, fügte ſie eilig hinzu, gleichſam um einer ſolchen Möglichkeit vorzubeugen,„ich bin ja noch gar nicht alt, ich fühle mich auch gar nicht alt, im Gegenteil, wenn ich mich im Spiegel betrachte, ſo glaube ich, mich recht gut konſerviert zu haben.. nicht wahr?“ „Daran zweifelt niemand, beſte Freundin. wegen gerade lädt die ehrenvolle Aufgabe, die Sie mir zumuten, nämlich Ihr Herzensberater zu ſein, mir eine ſo ungeheure Verantwortung auf. Ich würde alſo an Ihrer Stelle den Brief keinesfalls ignorieren a Tante Lalchen atmete erleichtert auf. „Aber“, fuhr Leberecht fort,„ich würde auch nicht übertriebene Bedeutung den Worten dieſes Un⸗ bekannten beimeſſen..“ „Was ſoll ich denn tun?“ „Zunächſt: Haben Sie irgend dacht?“ „Verdacht?“ „Ich meine natürlich: Vermuten Sie in einer be⸗ ſtimmten Perſon den Urheber?“ b „Nein.“ „Es hat ſich Ihnen auch niemand in letzter Zeit beſonders liebenswürdig genähert?“ „Was denken Sie von mir, Leberecht?“ entrüſtete ſich Tante Lalchen. „Nun, da brauchen Sie doch nicht gleich aufzubegeh⸗ ren. In einer liebenswürdigen Annäherung liegt doch noch keine Attacke auf Ihre jungfräuliche Ehre.“ Tante Lalchen blickte beſchämt zu Boden. Leberecht jedoch machte ein paar gewichtige Schritte durch das Zimmer, tat, als ob er den Fall ſich ſehr eingehend überlege, blieb dann plötzlich vor der ratlos drein⸗ blickenden Beichtigerin ſtehen und ſagte: „Alſo, ich hab's. Das iſt der richtige Weg. Greifen Ste den hingeworfenen Faden auf, und ſpinnen Sie ihn weiter. Vielleicht kommt etwas Befriedigendes für Sie dabei zuſtande. Nur nichts überſtürzen, ſonſt könnte das ganze Geſpinſt leicht zerreißen. Antwor⸗ ten Sie höflich, gehen Sie ſcheinbar auf ſeinen Antrag ein, drücken Sie ſich aber unbeſtimmt aus, und war⸗ ten Sie ab, was man Ihnen darauf erwidert.“ Tante Lalcken gab ihre Bereitwilligkeit zu den empfohlenen Maßnahmen durch ein zuſtimmendes Kopfnicken kund. Sie hätte gern noch dieſes und jenes gefragt— welche Anrede ſie gebrauchen, welchen Ton ſie anſchlagen und wie ſie die Unterſchrift abfaſſen ſollte— allein ihre Schamhaftigkeit geſtattete nicht mehr ſolche Ausflüge ins Detail. So begnügte ſie ſich mit den erhaltenen Natſchlägen und überließ alles weitere der Eingebung. Inzwiſchen hatten die Schweſtern in der großen Fliederlaube den Kaffeetiſch gedeckt. Anfangs zeigte ſich Tante Lalchen der freundlichen Einladung zum Verweilen gar nicht geneigt. Die Aufregung und noch mehr das brennende Verlangen, dem unbekann⸗ ten Briefſchreiber zu antworten, trieben ſie heim als jedoch der Duft eines guten Kaffees und der An⸗ blick friſch gebackenen Quarkkuchens ihren Geſchmacks⸗ nerven ſchmeichelten, konnte ſie nicht widerſtehen. Sie aß und krank, verhielt ſich jedoch merkwürdig wortkarg, ſo daß Roſalie ſich nicht enthalten konnte, zu bemerken: „Tante Lalchen, Ihre Schweigſamkeit macht uns ernſtlich Sorgen. Es wird doch nicht irgendeine böſe Mannsperſon Sie geärgert haben?“ Ein verachtender Blick ſtrafte Roſalie für dieſe naſeweiſe Bemerkung, die der alte Leberscht ſich be⸗ mühte abzuſchwächen, indem er mit tiefem Ernſte hinzufügte: „Unſer lieber Gaſt iſt von einer ſchweren Schick⸗ ſalsfügung heimgeſucht worden. Dieſe Tatſache wo⸗ len wir, liebe Kinder, heute gebührend reſpektieren.“ Solcher Mahnung gemäß wurde im Verlauf der Unterhaltung der Scherzton weiterhin vermieden. nun dem alten Leberecht 7 Des⸗ jemand in Ver⸗ Exleichtern Sie Ihr Herz.“ 3 N Nach dem Kaffee ſetzte man ſich, wie gewöhnlich, zut du ſällſt aber auch gleich mit der Tür ins Haus“, einer Partie Doppelkopf. Nun kamen jene Stunden. Em 5„Laß! och ern ch von die* che n eine 0* Jeſhe 2 r⸗ lange holen! wäre es mit einem lieben, die ih lagen lie Aber Erzählung von Valerian Jornius während ſie ſonſt dem Spiel eine bis zum äußerſten geſpannte Aufmerkſamkeit widmete, war ſie heute ſehr zerſtreut. Schließlich warf ſie den Reſt der Kar⸗ ten auf den Tiſch und erklärte, ſie müſſe unverzüglich heim. Keine einſchmeichelnden Liebenswürdigkeiten Leberechts, kein Bitten der Schweſtern brachten ſie von dieſem Vorhaben ab. Und ſo willigte man mit ſcheinbarem Bedauern in den frühzeitigen Aufbruch. Eine halbe Stunde ſpäter entführte das Vehikel den Gaſt. Noch lange ſah man die violette Mantille und das ſtrohgelbe Haubenhütchen zwiſchen den Korn⸗ feldern leuchten. Leberecht jedoch hatte inzwiſchen ſeine Pfeife angebrannt, ſaß mit übergeſchlagenen Beinen im Gartenſeſſel und blies, verſchmitzt in ſich hineinlächelnd, Ringe in die Luft. Die Töchter hätten zu gern die Urſache ſeiner heimlichen Heiterkeit er⸗ fahren und drangen mit einem Fragenſchwall auf ihn ein. Aber er blieb unerbittlich und erwiderte nur: „Vielleicht ſag ich's euch ſpäter einmal.“ 2 0 Als Tante Lalchen heimkehrte, ſtand die züchtige Mariele mit dem geſcheitelten braunen Madonnen⸗ köpfchen im Laden. „So!, ſagte Tante Lalchen, als ſie eintrat.„Ich will dir eine ſchöne Freude bereiten. Du kannſt heute frühzeitiger den Laden ſchließen und bei dem ſchönen Wetter in den Stadtpark gehen. Aber um Himmels willen, laß dich nur ja mit keinem Mannsbild ein. Die Männer ſind durch die Bank Kanaillen.. bis auf wenige Ausnahmen.“ Mariele war ſehr erſtaunt über den Zuſatz„bis auf wenig Ausnahmen“. Dieſe Einſchränkung hatte die Tante noch nie vorgenommen. „Aber vor Dunkelheit mußt du zurück ſein“, fügte ſte ſtreng hinzu. Daß Tante Lalchen Mariele fortſchickte, hatte einen triftigen Grund. Sie wollte bei der ſchweren Aufgabe, die unverzüglicher Erledigung harrte, nie⸗ mand um ſich haben. Mit einer feierlichen Sorgfalt rüſtete ſie ſich zu dem Werk. Zunächſt legte ſie die wichtigſten Gedanken in einem Entwurf klar, dann fügte ſie Verbeſſerungen ein, ſchrieb das Ganze von neuem ab. Erſt bei der ſechſten Faſſung hielt ſie das Konzept für die Reinſchrift reif und kramte nun den allerſchönſten Briefbogen hervor, um ihm das zar⸗ teſte Geheimnis ihres Lebens anzuverkrauen: Herr Unbekannter! Eigentlich ſollte ich Ihnen, weil Sie mir Ihren wirklichen Namen verſchweigen, überhaupt nicht auf Ihren Brief antworten; denn der Schicklichkeit halber darf ich als alleinſtehende, unbeſcholtene Dame wohl den Anſpruch erheben, daß ein Herr, der mit feſten Herzensbanden mich zu umſchlingen beaßſichtigt, zu⸗ Vergnügen, Sie zu kennen, und nur die Ungewiß⸗ heit, ob ich überhaupt einer ehelichen Verbindung ge⸗ neigt wäre, habe Sie ſchweren Herzens bewogen, ver⸗ hüllt zu bleiben. Dieſes Zartgefühl, das dem männ⸗ lichen Geſchlecht im allgemeinen nicht eigen zu ſein beliebt, ſpricht zu Ihren Gunſten und nimmt mich für Sie ein. Ich habe, wie ich offen bemerken will, gegen den Schritt, in den heiligen Stand der Ehe zu treten, an und für ſich keine Bedenken ein⸗ zuwenden. Die grauen Tage des Alters, die ja doch einmal kommen müſſen— vorläufig ſehe ich ſie wohl noch in weiter Ferne laſſen ſich, wenn man mit einem verſtändigen Gefährten den Lebenspfad ge⸗ meinſam wandelt und alle Sorgen und Freuden teilt, ganz gewiß leichter ertragen. Ich will nicht leugnen, daß das Anſinnen zu einer Ehegemeinſchaft ſchon an mich geſtellt worden iſt, daß ich ſedoch eine ablehnende Haltung eingenommen habe, weil mir der Bewerber mißfiel, und weil ich die Freiheit meiner Eutſchlie⸗ zungen wahren wollte. So habe ich meine Unſchuld, allen Angriffen zum Trotz, unverſehrt bis zum heu⸗ tigen Tage behauptet. Un dnur dem Manne würde ich die Hand zum Ehebunde reichen, der dieſe konſer⸗ vierte Keuſchheit in unſerem leichtlebigen Jahrhun⸗ dert angemeſſen würdigt, und dem ich in Erkenntnis ſeines braven Charakters und ehrbaren Betragens mich für die Dauer meines weiteren Lebens zuver⸗ ſichtlich anvertrauen kann. Sollte ich von Ihnen im Laufe eines mehrmaligen Zuſammentreffens, wel⸗ ches jedoch nur in Gegenwart Dritter ſtattfinden darf, ſollte ich, wie ich nochmals bekräftige, die Ueber⸗ zeugung von Ihrer Tugendhaftigkeit gewinnen, ſo würde ich Ihre Werbung als ein ernſt zu nehmendes Anſinnen angelegentlichſt in Erwägung ziehen. Möge der liebe Gott vorderhand Ihre noble Geſinnnung leiten und Ihr beherzigenswertes Tun ſegnen! Eulalta Roſamunde Augentroſt. Mehrmals las Tante Lalchen das Geſchriebene halblaut ſich vor, ehe ſie den Brief ſchloß. Erſt jetzt merkte ſie, daß es ſchon Abend geworden und Martele noch nicht heimgekommen war. Sonſt hätte ſie wegen ſolchen Ungehorſams eine Rede gegen die Schamloſigkeit der heutigen Jugend vom Stapel ge⸗ laſſen, aber heute fühlte ſie ſich weich, verſöhnlich und duldſam geſtimmt, und darum ſchalt ſie nicht einmal, als Mariele eine halbe Stunde über die vorgeſchriebene Zeit ausblieb. „Es iſt gut, daß du kommſt“, ſagte ſte nur,„ich muß noch einen kleinen Geſchäftsgang erledigen.“ In Wirklichkeit wollte ſie den Brief eigenhändig zur Poſt tragen.„In einer Viertelſtunde werde ich wieder zurück ſein.“ a Einige Tage vergingen. Tante Lalchen wartete mit einer geradezu verzehrenden Ungeduld morgens und nachmittags auf den Briefträger und war im⸗ mer zutiefſt enttäuſcht, wenn er ihr Häuschen mied. ihm aus. Da ſteuerte der Postillon'amour ſchräg über die Gaſſe geradewegs auf die Haustür zu. Fiebernd vor Aufregung ſtürzte ſte ihm entgegen und wäre beinahe die drei Treppenſtufen vor ihrem Laden hinuntergeſtürzt, wenn nicht gerade der zu⸗ fällig vorübergehende Ratsſekretär Butterſack ſie galant aufgefangen hätte. Zum erſtenmal in ihrem Leben lag Tante Lalchen, freilich nur einige Sekun⸗ den, in den Armen eines ſoliden, geſetzten und an⸗ geſehenen Mannes. f Zunächſt konnten beide vor Ueberraſchung kein 85 Wort über die Lippen bringen. Der Herr Ratsſekre⸗ vor ſich vorſtellt. Sie ſchreiben zwar, ich hätte das ein. Eines Nachmittags ſpähte ſie wieder ſehnſüchtig nach tär grinſte vergnügt über ſein ganzes breites, lachs⸗ farbenes Geſicht, und Tante Lalchen lächelte wie eine verſchämte Arme über eine unerwartet große milde Gabe. So ſah man einander eine Weile ſchweigend an, verwundert und freundlich zugleich, und Tante Lalchen dachte gar nicht mehr an den Briefträger, der längſt um die nächſte Straßenecke gebogen war. Aber ſchließlich wurde dieſe ſtumme Zwieſprache doch etwas peinlich. Der Ratsſekretär empfand das zuerſt und brach das Schweigen. „Bin ich aber glücklich, das verehrteſte Fräulein vor einem böſen Sturz bewahrt zu haben. Hähähä.“ „Ja, es hätte übel ablaufen können. Wie ſoll ich mich Ihnen erkenntlich zeigen, Herr Ratsſekretär?“ „Oh, ich preiſe den Zufall, daß er mich zur rechten Zeit an Ihrer Türe vorbeiführte. Hähähä.“ „Sie ſind ein wahrhafter Kavalier. Vielleicht der einzige in unſerer Stadt.“ „Wenn Ste es mir ſagen, iſt es mir doppelt ſchmeichelhaft. Hähähää“ Es war ihm unmöglich, einen Satz zu prägen, ohne daß er in eine kichernde Kadenz ausklang. „Sie verdienen wirklich eine gute Frau“, ſetzte Tante Lalchen das Geſpäch fort und blickte mit einer Keckheit, die man an ihr gar nicht gewohnt war, den Ratsſekretär an. „Höchſtens Ziel meiner Wünſche, hähähä. er⸗ widerte er und ſtrahlte noch um einen Grad ſtärker als bisher. 5 Da erſchien oben am offenen Fenſter Marieles erſtaunges Geſicht, um jedoch gleich wieder zu ver⸗ ſchwinden, d. h. um ſich hinter der Gardine zu ver⸗ ſtecken und auf jedes Wörtchen zu lauſchen, das von der Straße heraufklang. „Haben Sie ſich denn den Fall ſchon überlegt?“ hörte Mariele die Tante fragen. „O ja, aber hähä hä „Sie haben wohl noch nicht die Richtige gefun⸗ den?“ a „Gefunden ſchon, aber e hahe, Sein Blick wanderte zu dem Fenſter hinauf, als ob er dort die Geſuchte vermutete. Mariele hielt den Atem an. „Es fehlt Ihnen wohl der Mut zur Erklärung?“ Butterſack ſchwieg und kratzte mit dem Spazier⸗ ſtock das Pflaſter. „Sind Sie denn ſicher, daß man Ihre Neigung erwidert?“ fragte Tante Lalchen weiter, die ſich förmlich heiß redete. „Nein, das iſt es eben. Ich habe eine ſchwere Zunge oder vielmehr eine ſtörriſche Zunge, die den Wülnſchen meines Herzens nicht gehorcht. Ich möchte wohl, aber ich kann nicht, Hähäha „Das iſt allerdings ſehr bedauerlich.“ 5 „Ja, nicht wahr? Ich bin darüber ſehr unglück⸗ lich. Hähähe. „Nut, wenn Sie nicht den Mut zu einer münd⸗ lichen Erklärung haben, ſo müſſen Sie ſich der Feder anvertrauen.“ a „Ach, mein beſtes Fräulein Augentroſt, das tue ich ja ſchon.“ „So? So?“ fiel Tante Lalchen bedeutungsvoll ein. „Ja, ja, aber Hähähää Wenn nur hähähä „Nun, Herr Ratsſekretär, harren Sie aus in Geduld. Wir ſprechen ein andermal noch weiter über den Fall.“ Butterſack empfehl ſich. Tante Lalchen aber kehrte ſinnend in ihren Laden zurück. Das Geſpräch laſtete ſchwer auf ihrem Gemüt. Wenige Minuten ſpäter erſchien Mariele. In ihrem Geſicht leuchtete das Wiſſen um ein frohes Geheimnis. Tante Lalchen deutete auf einen Stoß Wäſche und gab den Auftrag, die einzelnen Stücke mit dem entſprechenden Preis zu bezeichnen. Ma⸗ riele verrichtete ſtumm die Arbeit. Nach einer Weile ließ ſich die Tante vernehmen:. „Es gibt doch noch liebenswürdige Männer in un⸗ ſerer Stadt.“ Mariele horchte auf. „Du kennſt doch den Herrn Ratsſekretär Butter⸗ ſack?“ „Ja“, erwiderte Mariele halblaut, errötete und vertiefte ſich in ihren Wäſcheſtoß. 5 „Ein reizender Menſch, nicht wahr? So gediegen umd geſetzt. Daß ein ſolcher Mann, der im beſten Hetratsalter ſteht, keine Frau findet!“ „Ach ja,“ ſeufzte Mariele und erſchrak über ihren Seufzer. a 5 Tante Lalchen rückte den Klemmer blickte ſie ſtreng an. „Freilich“, fuhr ſie mit Betonung fort,„die Frau, die zu ihm paßt, muß auch die erforderliche Reife haben. Junge, unerfahrene Mädchen werden niemals ſeine Vorzüge zu würdigen wiſſen..“ „Sag' das nicht, Tante“, fiel Mariele entrüſtet „Herr Ratsſekretär Butterſack iſt auch nach meinem Geſchmack.“ 5 „Dir hat überhaupt noch kein Mann zu gefallen, alberne Gans.“ „Aber er gefällt mir. Was kann ich dafür?“ er⸗ widerte Mariele trotzig und zog ſich beleidigt zurück. Etwas verdutzt über dieſe unerwartete Bekun⸗ dung ſelbſtändiger Meinung und heimlich empört über die frühe Verderbtheit der Jugend, begab ſich Tante Lalchen wieder an ihre Beſchäftigung. 0 7 gerade und Eines Morgens, als Tante Lalchen mit Mariele im Laden gerade ihren Wäſchebeſtand kontrollierte — ſie machte in jeder Woche Inventur— trat der Briefträger ein und ſchwenkte einen Brief in der Rechten. Als ſie das roſa Velinpapier erblickte, wußte ſie ſofort, von wem das Billettdoux war. Beſorgt, Mariele könnte es gewahren und nach dem Inhalt forſchen, riß ſie dem Poſtboten den Brief hef⸗ tig aus der Hand und verbarg ihn in der Schürze. Dann überließ ſie Mariele ſich ſelbſt, öffnete den Brief und las klopfenden Herzens: Verehrungswürdiges, angebetetes Fräulein! Ich leſe Ihren Brief und leſe ihn immer wieder und kan ihn nicht genug leſen, ſo fühle ich mich er⸗ griffen bis ins Innerſte meines Gemüts. Jede Zeile möchte ich küſſen, weil ſie mir Ihre edle Geſin⸗ nung, Ihr reines Empfinden, die Tugendhaftigkeit Ihres Fühlens und die Lauterkeit Ihres Denkens * 8 Samstag, den 16. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Und noch eins deutete merkbar die erfolgte Meta⸗ morphoſe an: das Betragen. durchaus nicht mehr die griesgrämige, launiſche, über offenbart. Die erhabene Vorſtellung, die ich ohnehin ſchon von Ihnen hatte, iſt durch dieſes Dokument Ihres Herzens noch um ein bedeutendes geſteigert worden. Oh, ich wünſchte, es käme bald die Stunde, wo ich Ihnen meine Verehrung zu Füßen legen und meine Bewunderung, die ich aus der Ferne ſchon lange für Sie hege, geſtehen dürfte. Aber ſo ſehr ich bieſen Augenblick erhoffe, erwünſche und erſehne, ſo vermag ich mich doch anderſeits einer gewiſſen Be⸗ klemmung nicht zu erwehren. Ich fürchte nämlich, daß, wenn ich Ihnen gegenüberſitze und Ihren keu⸗ ſchen, reinen, ſanften Blick auf mir ruhen fühle, der Mund mir die Worte verſagen wird, die ich jetzt ſo kühn und beredt auf der Zunge habe und über⸗ ſtrömend auf dieſe roſafarbigen Briefbogen ergieße. Denn ich bin ja eine ſo ſchüchterne Natur, und die Angſt, mein Anblick möchte alle Ihre Illuſionen zerſtören und mich aller Zukunftshoffnungen be⸗ Tante Lalchen war Tante Lalchen erſchrak, als ſte das ausgeſprochen für die ſie in dem Städtchen galt. verſuchte ſogar, recht liebenswürdig zu erſcheinen, und mancher, der ſie ſonſt wie einen Köter mied, grüßte ſie jetzt freundlich oder knüpfte gar eine Unterhaltung mit ihr an. Mariele ſpielte in dieſer geheimnisvollen Her⸗ zensaffäre die Rolle einer ſtummen 2 Sie war wachſam genug, um aus der Ankunft der roſafarbenen Briefe und dem veränderten Gebaren der Tante auf irgendwelche im verborgenen ſich ab⸗ wickelnde bedeutungsvolle Vorgänge zu ſchhießen, aber ſie nährte im ſtillen den Gedanken, daß ihre Perſon in dem Mittelpunkt Im Gegenteil, ſie Erörterungen 9. Seite. Nr. 581 f „Wollen Sie nicht Ihr Herz erleichtern. Die Das Gerücht von Butterſacks Verlobung ut Stunde iſt dazu ſo angetan... Sie lieben...“ Mariele war ſchnell bekannt geworden. Der Herr Ratsſekretär hatte nicht verſäumt, es ſeinen Kolle⸗ gen mitzuteilen, und ſo wußte bald die ganze Stadt davon. Auch nach Mückenhof gelangte die Kunde Den alten Schelm Hafer⸗ korn gelüſtete es, die Wirkung dieſes Ereigniſſess auf ſeine Freundin kennenzulernen, und ſchon am ander Morgen machte er ſich, trotz dringlicher Erntearbes Er fand Tante Lalchen in ihrem Laden. Als er eintrat, wurde ſein ⸗freund⸗ „Ja, ich liebe“, ſagte Butterſack und legte in die⸗ 3 Wort den ganzen Schmelz ſeiner Stimme,„Ja, noch am gleichen Tage. ich liebe, und ich glaube, ich werde wiedergeliebt. Oh, darf ich auf Ihre Einwilligung hoffen?“ Tante Lalchen wurde gerührt und zog ihr Ta⸗ ſchentuch. ten, auf den Weg zu ihr. „Ich habe es ja geahnt“, ſagte ſie in einem eben⸗ ſo weichen, tränenumflorten Ton.„Wir Frauen licher Gruß mit eiskaltem Schweigen erwidert. ſind ja doch hellſeheriſcher, als ihr Männer es an⸗ nehmt.“ Und dann feierlich werdend, fügte ſie hin⸗ bemerkte er nach einer Weile. zu:„Empfangen Sie mein Jawort.“ „O danke, danke, tauſendmal Dank... Ich wußte es, daß Sie mir dieſes Glück nicht verſagen werden. Jetzt können wir uns wohl zur Muſik begeben und chens Augen. ſtände, und bemühte ſich, durch ausnehmend zuvor⸗ kommendes Betragen gegen die Tante deren Ge⸗ ſinnung für ſich zu gewinnen. ſonſt nach drei Wochen ſehr energiſch auf ihre Ent⸗ laſſung drängte, machte ſie diesmal nicht die gering⸗ rauben, hindert mich, aus meiner Zurückhaltung her⸗ Ihrer Fräulein Nichte das freudige Ereignis ver⸗ Währen i kü? Hähäh.“ iſt ein Betrüger.“ Von zartem, poetiſchem Empfinden— trotz eines Während Mariele künden? Hahaha a 0 nüchternen Berufs— zutiefſt durchdrungen, mit der 8 S ˖ e das Führung der Feder beſſer als mit der Gewandtheit en, ,, „Wohl unerfreuliche Nachrichten eingetroffen fe Tante Lalchen tat, als hörte ſie die Frage nicht. N „Hat ſich der Herr Ratsſekretär erklärt?“ Ein zerſchmetternder Blick fuhr aus Tante Lal⸗ „Reden Sie mir nicht von dieſem Menſchen. Ex Dabei erhob er ſich und bot Tante Lalchen galant Haferkorn ſtellte ſich unwiſſend und fragte welter: dämmernde Dunkel des Parks.„Ja. ſten Anſtalten zur Abreiſe, ſo daß T eines Tages ſich ſelbſt bewogen fühlte, ſie an den Aufbruch zu mahnen. der Redekunſt vertraut, weiß ich meine Gefühle und Gedanken ſchriftlich beſſer als mündlich zum Aus⸗ druck zu bringen. Darum geſtatten Sie, daß ich mich Butterſack hatte recht geraten. Mariele lugte be⸗ reits erwartungsvoll nach allen Seiten aus. Als ſte die Tante mit dem Ratsſekretär aus dem Schatten gleichgültig. „Ach, Tantchen“, fällt mir ſo gut bei dir. ben hierbleiben.“ Dante Lalchen ſah eine unerwartete. aufrechtzuerhalten; erwiderte Mariele,„es Ihnen nach w 0 5 3 Ih 9 wie vor nur auf dieſem Wege nähere. Ich möchte das ganze L. Was Ihren Vorſchlag anbelangt, uns in Gegenwart Dritter zu treffen, ſo ſtößt er bei mir auf Hem⸗ mungen. Die Gegenwart fremder Menſchen würde mir bei meiner angeborenen Schüchternheit uner⸗ träglich ſein. Gewähren Sie mir infolgedeſſen das Vergnügen, vorläufig noch in meiner Anonymität zu verharren— ſo lange, bis die Herzensbande, die wir gegenſeitig um uns knüpfen, ſo weit gefeſtigt ſind, daß keine Tücke des Schickſals ſie je wieder der Platanen hervortreten ſah, lief ſie ihnen leuch⸗ tenden Auges entgegen. Noch einige Schritte von⸗ ich mit ihnen nichts mehr zu tun haben. einander getrennt, rief Butterſack, ſich von Tante Lalchen löſend:„Ich auch?“ bl d el „„„Mariele, denke bloß, die Tante iſt einverſtan⸗ Frau Ratsſekretärin Butterſack durfte ſie doch 1005 mehr, des allgemeinen Anſehens wegen, als Han⸗ delsjungfer weiterbeſtehen. halbe ja nun ſchon genügend kaufmänniſche Erfah⸗ rungen geſammelt, um allein ihr eingeführtes und Martele kümmerte ſich nicht darum, daß noch an⸗ dere Menſchen in der Nähe waren. Sie umarmte enttäuſcht. Im übrigen ermarten wir Ste am nä die inzwiſchen Herangetretene und jubelte: „Hat er ſich ſo entlarvt?“ „Alſo war er doch der anonyme Verehrer a „Ob anonym oder nicht anonym, das iſt mir ganz Ich habe die Männer wieder einmal gründlich durchſchaut, für mein ganzes Leben mag ſie Schufte und Betrüger.“ 5 warf Haferkorn mit denagter Schüchternheit ein. Hähähä...“„Wer kann Ihnen trauen!“ „O du gute, liebe Tante!“ Geburtstag.“ 5 „Ja“, ſagte dieſe ebenfalls freudig bewegt:„Es Tante Lalchens ſtrenge Züge milderten ſic et angeſehenes Geſchäft zu leiten, und es würde ſicher gut gehen, wenn ſie obendrein hinter den Kuliſſen die Nichte mit Rat und Tat unterſtützte. f Mädchen mit ſeinen zwanzig Jahren auch die Mög⸗ lichreit einer Verheiratung ziehen konnte, lag für ſie überhaupt nicht im Bereich der Gedanken. „Nun, der Fall wäre zu überlegen, liebes Kind“, ſagte Tante Lalchen ſehr freundlich. mir Zukunftsausſichten, an die ich nie gedacht habe. Mir war es immer, als ob du dich in meiner Vater⸗ ſtadt nicht wohl fühlteſt und lieber früher als ſpäter Du ſcheinſt jedoch deine Meinung Das freut mich herzlich.“ Und wie öfters eine plötzliche überraſchende Ein⸗ ſicht unſere Willenskraft fördert und ſie zu einem be⸗ ſtimmten Entſchluß drängt, ſo faßte Tante Lalchen den Vorſatz, noch am ſelben Abend, ſobald Butterſack die Damen zum gewohnten Spaziergang nach dem Stadtpark abholte, ernſtlich dem ſchüchternen Ver⸗ ehrer die Zunge zu löſen. dieſer ſchwierigen Ausſprache Marieles Anweſenheit verhindern? Sie erwog hin und her. ein glücklicher Zufall zu Hilfe. meiſter beſtellte eine Kollektion Strümpfe für ihre drei Töchter ſowie allerhand Unterwäſche, und da ſie jetzt im Sommer in ihrem Landhäuschen, etwa an⸗ derthalb Kilometer vor der Stadt, wohnte, ſo wurde Mariele mit dem Auftrag betraut, gegen Abend das 5 hinauszubringen und dann von dort aus in den Stadtpark zu kommen. richtete es ſchon ſo ein, daß ihr eine angemeſſene . Zeit zu ihrem lebenswichtigen Zwiegeſpräch zerreißen kann. Dann mag der Schleier von meiner „V fallen und ich mich Ihnen feierlichſt Jede Zeile von wird nun eine große Veränderung in meinem und * 2 Oh, scheiben Sie mir bald. deinem Leben vorgeben. Ihnen iſt für mich wie der Tautropfen 75 die Blume und ſpendet mir neues L Es küßt Ihre zarten, ſchneeweißen Hände der ungenannte und doch ſo wohlbekannte auf⸗ richtige und ergebene Bebeb rer. Dante Lalchen zerdrückte nach der L Briefes vor Rührung eine Träne. niemand in ihrem ganzen Leben an ſie geſchrieben. Oh, was für ein wunderbarer Menſch muß das ſein, der ſo begeiſterungstrunken im Gefühl reiner Ver⸗ liebtheit ſchwelgen konnte! doch nicht alleſamt die Kanaillen, wie ſie in ihrer Vorſtellung erſchienen. Den ganzen Vormittag verbrachte ſie mit Erwä⸗ gungen, ob ſie zu Freund Haferkorn fahren ſolle ſolle oder nicht. Zu gern hätte ſie ihm die erhaltene Aber ſchließlich ſiegte das Takt⸗ gefühl, das abriet, einen eben erſt erſtatteten Beſuch nach Ablauf von wenigen Tagen zu wiederholen. So beſchloß ſie, zum mindeſten bis zum nächſten Samstag zu warten. Doch wie gar oft Erfüllung und Wunſch, ohne daß man es ahnt, nah beieinan⸗ derſtehen, ſo auch in dieſem Falle: korn ſtellte ſich ſelbſt am Nachmittag ein, um ſich nach dem Eingang einer Antwort zu erkundigen. einem Gläschen Samos, den Tante Lalchen ſtets für liebe Gäſte und eigene ſorgenvollen Stunden bereit hielt, wurde ihm das roſafarbene e anper⸗ ich helfe dir in deinem Geſchäft, wenn du alt wirſt“, fiel Mariele ein. „Das Geſchäft überſchreibe ich dir“, perkündete Tante Lalchen ſtolz. „Die Tante iſt zu gütig“, miſchte ſich jet Butter⸗ 8 ſack in das Geſpräch.„Aber ich meine, ich kann ja erſchien jugendlichen Schrittes und half Tante meine Frau auch allein ernähren. Und wenn Sie chen galant aus dem Wagen. wirklich Ihrem Geſchäft nicht mehr vorſtehen kön⸗ nen, Fräulein Augentroſt, dann verkaufen wir den Ladzn und nehmen Sie zu uns ins Haus. Nicht Programm Doppelkopf, wahr, Mariele? Hähähä...“ ö Tante Lalchen ſah den Ratsſekretär wie entgei⸗ ſtert an. „Ja, Tantchen, du kommſt zu uns“, bekräftigte Mariele. „Du eröffneſt 85 hatte 5 5. mich verließeſt. geändert zu haben. Die Männer waren alſo Wie aber ſollte ſie bei Antwort gezeigt. blickte nur verſtändnislos ins Dunkel. Alle ſchwiegen. „Jetzt wollen wir aber bei einer ſchönen Flaſche Wein die Verlobung feiern brach die plötzlich eingetretene peinliche Stille und reichte Mariele ſeinen Arm. den. Und ſo kann ich den ſchönen Wünſchen Bräutigam und Braut ſchritten voran. Tante Herzens nun durch beredte Worte Ausdruck Lalchen rührte ſich jedoch nicht vom Fleck. Als die beiden glücklich Verlobten auf der Veranda ein ab⸗ miteinander in ſcharfem Wortkampf die Klingen ſeits gelegenes Tiſchchen entdeckt hatten und ſich nach ihrer Anſtandsdame umblickten, fehlte ſie. Butter⸗ blieben. Ja, vielleicht darf ich mich ſogar der ſch ſack eilte zurück. 5 Tante Lalchen war nicht Hoffnung ſchmeicheln, der einzige Ma 5 5 den Sie trotz aller Fehden und Neckereien vo Wie wäre es nun, wir dieſe Freundſchaft zu einer unlösbaren mat das heißt, uns beide für unſere alten Tage zu mentäten als Mann und Frau?“ Tante Lalchen blickte Haferkorn ebenſo entgeiſte rl an wie einige Tage zuvor Butterſack. Dann ſa Da kam ihr Die Frau Bürger⸗ Leberecht Hafer⸗ Tante Lalchen 8 gewohnten Stunde erſchien der Herr Rats⸗ N ſekretär und zwar erſt ein wenig enttäuscht, als er die Jugend nicht daheim antraf. Rer ließ er ſich dieſe Enttäuſchung nicht merken, ſondern gab ſich, wie ſtets, als artiger Mann. Tante Lalchen hatte ſich ſonntagsmäßig angeputzt. So ſchritt ſie ſtolz neben ihrem Galan, hoheftsvoll die Grüße entgegenkommender Bekannter erwidernd, durch das Städtchen nach dem Park. i verſchwiegenen äußerte ſie den Wunſch, ſich hier etwas auszuruhen. Die letzten Strahlen der Sonne warfen durch die Zweige Lichtflecke auf das verwilderte Untergebüſch. Auf den weitgelegenen Feldern rüſteten die Schnit⸗ ter, die das Getreide zu mühen begonnen hatten, 8 Das iſt ja ſchön“, ſagte Haferkorn nach beende Die nachfolgende Nacht war für Tante Lalchen die ſchrecklichſte ihres Lebens. Das ſtarke Gewitter, das ſich gegen Mitternacht entlud, ſtimmte ganz zu ihrem aufgeregten Seelenzuſtand. Sie hatte ſich im ihrem Schlafzimmer eingeſchloſſen, und alle Verſuche Marieles, zu ihr zu gelangen, waren vergeblich. nacheinander ängſtlich auf Roſalie und Em Tante Lalchen verbat ſich energiſch jeden Zutritt. Mit offenen Augen lag ſie die ganze Nacht und ſann über die furchtbare Kränkung nach, die man ihr zugefügt hatte, und der Haß gegen die Falſchheit der Männer zehrte an ihrem Herzen wie ein freſſendes Feuer. Am frühen Morgen erhob ſie ſich, holte aus ihrem Tante Lalchen merkte nicht das geringſte von der Aber als Kava⸗ Ironie, die in Haferkorns Worten ſteckte⸗ ganz von dem Gedanken beherrſcht, als Frau Rats⸗ ſekretär den Reſt des Lebens zu wandeln. Wenn ihr Erwählter auch ein Dutzend Jahre fünger war als ſte, was machte das aus! Bürgermeiſter nicht auch eine bedeutend ältere Frau! Für Haferkorn fühlte Tante Lalchen i i Stunde eine freundſchaftliche Geſtnnung, die ſchon einer Zuneigung gleichkam. Sie ſpürte ſogar das Verlangen, ihn in die Arme zu ſchließen. * 2 Hatte denn der Herr Der Briefwechſel zwiſchen Tante Lalchen und dem „Nun, liebe Freundin, ich habe Sie doch noch 1 i ſten Samstag in Mücken hof. Es iſt mein ſtebzigſter wenig. Sie ſagte aber 8 ab noch zu. „Aber wir bleiben jetzt immer zuſammen, und Am nächſten b kam nach Mückenhof el magerer Klepper mit einem altertümlichen Vehike und in dieſem Gehäuſe ſaß eine violette Mantille und über ihr wippte ein gelbes, blumenumſchlunge nes Haubenhütchen, und aus der Mantille blick ein großer roter Roſenſtrauß hervor.* Man trank wie wöhnlich in der Fliederlaube den Kaffee und aß di ſchönen Geburtstagskuchen, man ſpielte nach übli ſpeiſte dann ein leck Huhn und trank dazu den beſten Wein aus dem ler, man unterhielt ſich über Nachbarn, Stadtere niffe und allerhand andere erbauliche Dinge, un als die Kehlen ſchon gut gefeuchtet waren un Stimmung ſich auf der Höhe befand, Aber Tante Lalchen erwiderte nichts, ſondern Hausherr das Glas, erhob ſich und ſagt: „Da niemand an meinem ſiebzigſten Gebur redet, muß ich es ſelbſt tun. ſchüchterner Natur und habe eine ſchwere, möcht Hähähä...“ unter⸗ ſagen, ſtörriſche Zunge, aber der Wein hat. gelöſt und zugleich meine Schüchternheit überw. Ich bin zwa Meine liebe Freundin Eulalia! Wir haben kreuzt, aber wir ſind immer dabei gute Freund * b zen wirklich gern haben. Sekretär die Liebesbriefe ihres anonymen Ver⸗ bringen?“ zum Aufbruch. Es war richtig romantiſch, und Tante Lalchen fühlte ſich minneſelig geſtimmt. ſie beide ſtumm, dem Eindruck des Sonnenunter⸗ gangs hingegeben. Dann, als die Schatten ſchon be⸗ denklich dunkelten und Butterſack außerdem die Luſt nach einem Glas Bier verſpürte— er hoffte viel⸗ Anonymus nahm ſeinen Fortgang. In Abſtänden von drei bis vier Tagen wechſelten die Briefe hin Lalchen wahrte bei allem Entgegen⸗ kommen und aller Offenbarung freundlicher Ge⸗ neigtheit doch immer die Zurückhaltung einer hei⸗ ratsluſtigen, aber ſittenſtrengen Gouvernante⸗ Lange ſaßen N r eee ehrers und warf ſie in den Herd. Als Mariele um„Nein, heute iſt es ans nahmsweiſe ſieben Uhr erſchien und ſich beſorgt nach dem Zuſtand der Tante erkundigte, erhielt ſie einen abweiſenden Beſcheid und obendrein den Befehl, noch am Vor⸗ mittag ihre Sachen zu packen und abzureiſen. Alle in die Enge getrieben, mußte Tante Lalche unter Tränen vorgebrachten Fragen, womit ſie den belennen. mehr im ſtillen, daß Mariele von ihrer Beſorgung zurückgekehrt ſei und vor dem Muſikpavillon auf ihn warte— nahm Tante Lalchen ſich ein Herz und ſagte, wobei ihre Stimme zitterte: „Herr Ratſekretäer“ „Fräulein Augentroſt „Sie haben mir geſagt, daß Sie eine ſchwere Sie könnten, was Sie innerlich bewege, nicht in Worten ausdrücken 5 „Ja, ja, ja“, bekräftigte Butterſack „Sie tragen ſeit längerer Zeit ein Geheimnis im Herzen und möchten es ſo gern offenbaren. Hab' ich nicht recht, Herr Ratsſekretär?“ Verehrer wiederum blieb der ſchüchterne, ſchwärme⸗ riſche, in Galanterien ſich überbietende Llebhaber, als der er ſich von vornherein gezeigt hatte. Grunde genommen, waren alle dieſe ſchriftlichen Herzensergüſſe nur Variationen der erſten Briefe. Aber eine auffällige Wirkung löſte der Brief⸗ wechſel doch aus. Tante Lalchen verjüngte ſich unter ſeinem Einfluß zuſehends, kam ihrem äußeren und inneren Menſchen zugute. Sie hatte ſich einen Leitfaden für Schönheitspflege gekauft und trieb jeden Tag mindeſtens eine Stunde vor dem Spiegel Geſichtsmaſſage und ließ ſich wö⸗ chentlich einmal friſieren. Zorn der Tante verſchuldet hätte, wurden überhört und unbeantwortet gelaſſen. In ihrer Ratloſigkeit ein junges Mädchen,„wenn Sie es verſuch eilte ſie zu Butterſack und geſtand ihm unter Tränen i ihre Verzweiflung. Dieſer erbat ſich vom Bürger⸗ meiſter ein Stündchen Urlaub zur Erledigung einer wichtigen Familienangelegenheit, kam, um die zür⸗ nende Tante zu verſöhnen, ſtieß aber auf eine ſo abweiſende Härte, daß es ihn trotz der ſchwülen Witterung froſtig überlief. Er half Mariele das mern ſich verfing, erzählte L Köfferchen packen und brachte es zum Bahnhof. Mariele kam bald weinend nach. Die Tante hatte ihr nicht einmal zum Abſchied die Hand gereicht. Traurig trennten ſich die Verlobten, doch nicht ohne ertönte die Antwort. und dieſe Verjüngung Zunge hätten. Hinzu kamen ſorgfälti⸗ das Verſprechen, ſich im Herbſt wiederzuſehen und Leberecht“ gere Rückſichtsnahme auf die Kleidung und vorſich⸗„Sie ſind eine Seelenleſerin, mein verehrtes möglichſt im Winter noch zu heiraten. tige Anpaſſung an die herrſchende Mode. luſtig mit den Köpfen nickten. „Ja, liebe Freundin“, fuhr Haferkorn fo Töchter ſind ſchun um die Erlaubnis angegar worden. Sie haben ihre Zuſtimmung gegebe kommt nur noch auf Ihr Jawort an.“ g Da lachte ſie über das ganze Geſie „Sie wollen mich wohl heute ur Und die beiden Schweſtern nickten we. 85 mend mit den Köpfen. So von allen Seiten ermuntert und gleic „Nun gut, Leberecht“, ſagte ſie und wur Meinetwegen.“ N Und ſo gab es in Mückenhof zwei Verlobt feierte bei dem milden Sommerabend dieſes nis bis ſpät in die Nacht. dergebrannt waren und der Vollmond feine. über das weiße Tiſchtuch e und 5 Und als die Kerze nen Töchtern die Geſchichte von Tant Briefwechſel und enthüllte ſich zuletzt a nyme Verehrer. Da ſagte Tante Lalchen , Ihre. werden schneller erfüllt, wenn Sie für die Dauer des gewünschten Kredits als Pfand eine Lebensversicherung anbieten können. Dies bürgt dem Kreditgeber dafür, daß auch im Falle eines vorzeitigen Ablebens der Kredit zurückgezahlt wird. Außerdem zeigt der Lebensversicherungsschein dem Kreditgeber, daß Sie in geordneten Verhält- nissen leben und es verdienen, Kredit zu erhalten. 10. Seite. Nr. 534 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Samstag, den 16. November 1929 denen eines außerſt unerfreulichen Bil. auf dem Mannheimer Hauptbahnhof Allmorgendlich bin ich Zeuge eines äußerſt unerfreulichen Bildes auf dem Mann⸗ heimer Hauptbahnhof. Von—.15 Uhr fah⸗ ren nacheinander vier Züge auf den verſchiedenen Bahnſteigen ein. Hunderte von Arbeitern und An⸗ geſtellten warten auf den Anſchluß nach Ludwigs⸗ hafen. Da die Züge ſehr gut geheizt ſind, ſtehen die Wartenden nachher unter doppelt unfreundlichen Verhältniſſen auf dem kalten, zugigen Bahnſteig. Zum großen Teil ſind die Arbeiter nicht mit Mänteln ausgerüſtet. Ich bin zwar in bahntechni⸗ ſchen Dingen nicht erfahren, doch glaube ich, daß das, was früher möglich war, heute auch noch möglich ſein müßte. Vor zwei oder drei Wintern war es noch möglich, daß der erſte der einfahrenden Züge nach Ludwigshafen weiterfuhr. So konnten erſtens die, die mit dieſem von Heidelberg kommenden Zug ankamen, im warmen Wagen ſitzen bleiben und die von den nächſten Zügen kommenden Reiſenden konnten ſofort in warme Wagen umſteigen. Jetzt ſind, bis der Zug nach Ludwigshafen beſtiegen wer⸗ den kann, folgende Rangiermanöver nötig: Die Dokomotive des von Heidelberg um 603 Uhr ein⸗ fahrenden Zuges löſt ſich vom Zug und dampft ab. Dann wird eine andere Lokomotive beordert, die die Poſt⸗ und Packwagen des Heidelberger Zuges abholt. Wenn die draußen ſind, kommt eine dritte Loko⸗ motive. Dieſe dritte Lokomotive drückt— wenn nach längerer Zeit die Luftbremſe in Ordnung iſt— die Wagen des Heidelberger Zuges einige Wagenlängen zurück. Dann erſt werden mit einer vierten Loko⸗ ative die Wagen des nach Ludwigshafen fahrenden Zuges auf dem gleichen Geleiſe hereingeſchoben. Da lie Wagen des Heidelberger Zuges wegen des noch einfahrenden Zuges von Schwetzingen nicht weit genug zurückgeſchoben werden können, kann auch der nach Judwigshafen fahrende Zug nur zum Teil in den Bahnſteig hereinfahren. Wer in die weiter außen befindlichen Wagen einſteigen will, muß ein guter Turner ſein. Das Rangiermanöver dauert meiſtens 15—20 Minuten. Was ein ſo langes Warten im letzten Winter(morgens um 6 Uhr) bedeutete, braucht nicht beſonders hervorgehoben zu werden. Dieſem Uebelſtande ließ ſich m. E. in einfacher Weiſe 6. 4 abhelfen, wenn die Bahnverwaltung den von Hei⸗ delberg kommenden Zug wieder wie früher nach Ludwigshafen weiterfahren ließe. Es brauchten ja nicht mehr Wagen zu ſein, als bis jetzt nach Ludwigs⸗ hafen fuhren. Die paar Eilgüterwagen könnten ſehr leicht vor die Perſonenwagen gekuppelt werden. Durch die lange Rangiererei fährt der Zug nach Lud⸗ wigshafen, der.22 Uhr abfahren ſoll, oft mit Ver⸗ ſpätung ab Die Reiſenden, die zufällig einmal mit dieſem Zug nach Ludwigshafen fahren, ſind entſetzt über dieſen Zuſtand. Er iſt auch menſchenunwürdig. Hunderte von Fahrgäſten hoffen von Winter zu Win⸗ ter, daß er einmal aufhört. E. S. In weſſen Obhut ſteht das 110er-Denkmal? Als das obige Ehrenmal ſ. Zt. mit großer Feier⸗ lichkeit eingeweiht wurde, hat es m. W. die Stadt⸗ gemeinde unter ihre Obhut genommen mit dem gleichzeitigen Verſprechen, es auch nicht an der gärt⸗ neriſchen Fürſorge fehlen zu laſſen. Wie aber ſteht es damit bis heute? Wenn der Gartenbaudirektor tauſende von Blumen auf den öffentlichen Plätzen pflanzen laſſen kann, ſo hätte man doch erwarten dürfen, daß noch ein paar Pflänzlein übrig bleiben, um dem Denkmal einen würdigen Rahmen zu geben. Dies umſomehr, als es durch das Bauungebilde eines Straßenbahndepots faſt erdrückt wird. Warum läßt man an der Vorderſeite des Denkmals nicht auch ein Geländer anbringen? Soll der Sockel wei⸗ terhin als Kinderſpielplatz bzw. als Bedürfnisort der Hunde dienen? Der jetzige Zuſtand iſt einer Großſtadt unwürdig. Es iſt bedauerlich, daß erſt auf dieſem Wege ſofortige Abhilfe verlangt werden muß. A. Kli. „Kleine Anfrage an die Reichsbahndirektion Karlsruhe Der in Mannheim 11,16 Uhr nach Karlsruhe ab⸗ gehende Schnellzug fährt in Graben⸗Neudorf ohne Aufenthalt durch. Er kommt ſozuſagen täglich paral⸗ lel in Graben⸗Neudorf mit dem von Köln über Lan⸗ dau nach München fahrenden Schnellzug an. Auch dieſer aus der Pfalz kommende Zug hat in Graben keinen Aufenthalt. Wenn der in Mannheim .... ̃ /jꝓ.— Unter letzter Scherer! rode Mergen Reste urd Abscrruüfte m Kleider. Stofferv Merelsfofterv, Seidensfofferb eirferbigen uud bedruckter Waschserrfer, Herrensfoffer, VWeibweren d buten Beumwoll waren sid auf ExXtreffischen eusgelegt urd kosten zurn grober Teil ruur noch die Hälfte des requlären Vertes Wir erwarten Sle Menteg morgen S. Ur 11,16 Reste Verkauf Achgggugnanaodhanagumnadapaauagaunaaaananamammalm vor dern Fest bietet ren gewallfige Vorteile urd 181 clie Uristfigsfe Reutgelegerheif von preklischen Ge⸗ Uhr abgehende Schnellzug und der über die Pfalz nach München fahrende Zug in Graben halten wür⸗ den, wie dies z. Zt. der Rheinbrückenſperre im letzten Winter der Fall war, ſo wäre eine ſehr ſchöne und gute Verbindung Mannheim— Graben— Pforzheim Stuttgart— München geſchaffen, weil man mit dieſem Zug reichlich eine halbe Stunde ſpäter in Mannheim wegfahren könnte und denſelben Anſchluß in Bruchſal erreichen würde, wie wenn man jetzt 10,48 Uhr über Heidelberg wegfährt. Betriebstechniſche Gründe dürf⸗ ten wohl kein unfberwindliches Hindernis bilden, weil der Schnellzug Mannheim ab 11,16 Uhr ſowieſo in Karlsruhe überflüſſigerweiſe mehr als 10 Minu⸗ ten Aufenthalt hat. Durch einen ganz kurzen Halt in Graben könnte alſo der Aufenthalt in Karlsruhe von ca. 14 Minuten um—3 Minuten abgekürzt werden. Auch für Reiſende aus der Pfalz und vom Rhein⸗ land wäre auf dieſe Weiſe eine ſehr gute Verbin⸗ dung Graben— Karlsruhe— Offenburg—(Schwarz⸗ waldbahn)— Baſel geſchaffen. Was gedenkt die Reichsbahndirektion zu tun, um dieſem Wunſche der reiſenden Geſchäftswelt und des Publikums im all⸗ gemeinen entgegenzukommen? A Ruheſtörung oͤurch Turnvereine In der letzten Zeit ſind in Ihrer Zeitung leb⸗ hafte Klagen über Ruheſtörung durch Turnvereine erſchienen. Auch im Landhausviertel Feudenheim, in dem ſtörende Betriebe verboten ſind, hat ſich durch Erwerb und Umbau einer alten Schießhalle des früheren Schützenhauſes ein Turnverein angeſiedelt, der die Urſache häufiger nächtlicher Ruheſtörungen für die Anwohnerſchaft iſt. Es handelt ſich dort aber nicht um die Stunden bis 10 Uhr abends, ſondern um Ruheſtörungen bis in die frühen Morgenſtunden. Es mag vorausgeſchickt ſein, daß ſich dieſe Beſchwerden nicht gegen das Turnen, ſondern gegen„Leibes⸗ übungen anderer Art“ richten. Trotz Beſchwerde bei der Polizeidirektion anläßlich einer Jahnfeier im vorigen Jahr hat dieſer Verein neuerdings ſogar die Genehmigung eines ſtändigen Wirtſchafts⸗ betriebs in ſeiner Halle erhalten,„um einem ſehr dringenden Bedürfnis abzuhelfen“, Zur nächſten Wirtſchaft„Altes Schützenhaus“, das unmittelbar nebenan(überm Hof) liegt, müßten höchſtens—10 Meter zurückgelegt werden. So können nun die 6 5 Verkaute 8 Haus mit ſofort bezbehbarer Bäckerei nebſt Wohnung zu verkaufen. Angeb. unter N A 97 an die Geſchäftsſtelle. 5810 prima umſtände⸗ halber von Privat ab⸗ zugeben. Händler nicht faſt ganz neu, Tonklang, exwünſcht. M M 83 ſchäftsſte lle. Klavier [Piano] umſtändehalb. ſehr bill. Angebote u. an die Ge⸗ 5110 Einvortreftlicher für Magenleidende. „Leibesübungen“ viel beſſer in Gang gehalten und für die Anwohner recht fühlbar geſtaltet werden. Bei der kürzlichen Einweihung der Halle ging es zwei Nächte hindurch in⸗ und außerhalb des Lokals ſo lebhaft zu, daß an ein Zurruhekommen der An⸗ wohner nicht zu denken war. Man ſollte nun glauben, daß, wenn die Polizei derartige nächtliche Veranſtaltungen zuläßt, ſie auch dafür ſorgt, daß Ruheſtörungen vermieden werden. Die Anwohnerſchaft hat aber von einem derartigen Schutz nicht das geringſte gemerkt. Natürlich mußten auch anläßlich der Kirchweihe wieder zwei Tage und Nächte lang die „Leibesübungen“ und die„Jugendpflege“ in der be⸗ wußten Halle ganz beſonders kräftig bis in die Morgenſtunden hinein(mit Fortſetzung auf den Straßen) gepflegt werden. Die Turnhalle diente während dieſer Tage und Nächte als öffentliches Vergnügungslokal. Am Nachmittag des Kirchweih⸗ montags fielen einige beſinnungslos Betrunkene im Hofe der Turnhalle herum. Was hätte wohl Vater Jahn zu dieſen Auswüchſen geſagt? Das ſchöne Wort von der„Zucht der deutſchen Turnerſchaft“ ſchlägt hier in das Gegenteil um. Was ſagt übrigens das Wirtsgewerbe dazu, daß ihm durch Vereine der⸗ artige Konkurrenz geboten wird? Die Bedürfnis⸗ frage für neue Wirtſchaften wird von verſchiedenen Behörden geprüft. Sollte denn dieſen Behörden unbekannt ſein, daß ſich wenige Meter entfernt von dieſer neuen Wirtſchaft ſchon eine andere befindet? Die Anwohner müſſen ſich fragen, wem ſte denn noch glauben ſollen, wenn die Vorſchriften, die ein ruhiges Wohnviertel in jener Gegend verſprechen, nicht ein⸗ gehalten werden. 1 2055 Schnellbahn Heidelberg Das Fehlen der Halteſtelle in Neu⸗Oſtheim be⸗ trachte ich als einen großen betriebswirtſchaftlichen Fehler. Man bedenke doch, daß die Bahn als Schnell⸗ bahn ganz oder teilweiſe illuſoriſch wird, je nachdem erſt ein größerer Rückweg zu überwinden iſt, den es für die Bewohner Seckenheimerſtraße, Oſtſtadt und Neu⸗Oſtheim erforderlich macht. Für dieſes ganze Gebiet kommt als Sammelpunkt im Sinne Schnell⸗ bahn nur die Halteſtelle Flugplatz in Betracht. So⸗ lange dieſe nicht gegeben iſt, wird ein größerer Ver⸗ kehrsausfall unausbleiblich ſein. 8. Wer an Uberschuss an Magensäure, an schlechter Verdauung, Blähungen, Sod- brennen und ähnlichen Beschwerden leidet: Hier ist ein Weg, diese Ubel leicht und billig loszuwerden! Nehmen Sie nach dem Essen, damit sich nicht erst das Unbehagen bemerkbar macht, etwas Biserirte Magnesia. Dieses Mittel behebt bald Ihre Magenstörungen, die Uberszuerung wird neutralisiert, die Verdauung geregelt und auf diese Weise werden Sie von Un- behagen verschont. Tausende von Leidenden haben mit Biserirte Magnesia die besten Erfolge erzielt. Es ist das gute, billige Mittel, das Sie immer im Hause haben zollten. iserirte zu verkaufen. Secken⸗ heim, Luiſenſtr. Nr. 47 9 5818 NA di 4⸗Röhren mit Akku u. Lautſprecher, zu verk., Preis 60; Schrank⸗ grammophon mit zehn Platten. 120 4. Anzuf. Sonntag von 12 bis 20 1 5 2 — Laut Zenta Uhren Erhältlich in den Fachgeschätten mit nebenstehendem Zeichen. Uhr b. Holtzhmaun, Samson Das groge moderne Etagengeschäft am Paradeplatz, O 1, f * b CO. f. N*589877 6. 2. agen m. Woll matratzen 1 mod. Divan und 1 haiſe⸗ longnes“ 3841 weit unter Preis zu verk. UA. 19a, Frey Wenia gebrauchter Mirtschafts-Ofen hill. zu verkaufen. An⸗ gebote erb. u. 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Die minder w/ ertigste Butter dar„ Butter ver- Rouſt werden, die leine Toſelmergarine, Rest, dle es mit bester Butter aufnimmt, mub, um Ver- wech lungen mit zolchꝛer zu vermelden, ausdrũcæ- lich als Margarine gekennzeſchnet werder. Ge⸗ rade das hat uns veranlaßt, alles aufzubieten, um dte Qualtät bis zur höchsten Verſeinerung zu verbessern und doß es uns gelungen ist, das wird Ihnen ein Versuch zelgen. Resi“ ist in allen Geschaſten zu haben,& · Pfund zu 50 Plg. 2 — Samstag, den 16. November 1929 Da Gott den Mann, wie uns die Schöpfungs⸗ geſchichte erzählt, aus Ton geſchaffen hatte, dachte er darauf, ihm eine Gefährtin zu geben. Der Teufel, der den Herrn bei ſeiner Arbeit belauſchte, erſchien vor ihm mit devoter Miene und riet, Kaolin, Feldſpat und Quarz— die Urſtoffe des Porzellans— zu wählen, dann würde Eva von lieblicher Zartheit und Grazie werden. Der Herr verwies ihn ſtreng und ſchuf nach eigenem Be⸗ ſchluß das Weib aus der Rippe des Mannes. Aber ſei es, daß etwas vom Wort des Teufels dem Schöpfer im Ohr geblieben war, eine Ver⸗ wandtſchaft zwiſchen der Frau und dem Porzellan iſt geworden. Zerbrechlich wie dies zarte Produkt iſt auch die Frau, und der weiſe Mohammed ſagte:„Du ſollſt eine Frau nicht biegen nach deinem Willen; denn das Weib iſt aus einer Rippe geſchafſen, und wenn du eine Rippe biegen willſt, bricht ſie.“ Gleich und gleich geſellt ſich geſellt ſich gern; das Porzellan übt eine ewige Anziehung auf die Frau aus. Ihre ſchmale Hände ſpielen gern über die glatte Fläche, die das Licht brechend in der Glaſur fängt, und in den Köpfen der Frauen ſpielen in eigener wunderlicher Brechung die Ge⸗ danken. Wie beim Porzellan das Wichtigſte die Form iſt, ſo iſt auch die Frau die Meiſterin der Form im Leben. Aus ihrer zarten Hand wächſt die Geſittung. Doch launiſch, wie ſie einmal iſt, wandelt ſie die Sitten im Lauf der Zeiten und beugt ſich ber ſchillernden Mode. Heute liebt ſie es, ſchlank zu erſcheinen, morgen ſind runde For⸗ men modern. Hierin gleicht ihr ganz beſonders das Porzellan. Im Wandel des Geſchmacks hat es alle möglichen Formen durchlaufen, ſie bald längere, bald kürzere Zeit pflegend. Nur eckige Formen geftelen die kürzeſte Zeit. 5 1 f Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9 2 75 5 7. AkleHs-PORTEIIA Von Dr. A. Zoellner Der Schmuck des Porzellaus gleicht den Ge⸗ wändern der Frauen. Das Kleid kann zum Zierat werden, die Schönheit heben, es kann aber auch ſehr viel verderben. Farbe und Goldſchmuck auf weißem Porzellan können die Formen heben, doch, ungeſchickt an⸗ gewandt, auch vernichten. Dennoch gehören Gold und Emaille zum Porzellan wie Perlen und Schmuck zur Frau. Die gegenſeitige Zuneigung verrät auch die Rolle, die das Porzellan im Leben der Frau ſpielt. Am Morgen bringt die Zofe der ſchönen, eleganten Frau ſeit dem Rokoko die Schokolade in reizendem Porzellanſervice ans Brett. Die brave Mutter des bürgerlichen Haus⸗ haltes trinkt ihren Morgenkafſee aus umfang⸗ reicher Porzellanſchale. Den Toilettentiſch ſchmük⸗ ken niedliche, kleine Puderdöschen, Schmuckdoſe oder Schale birgt Nadel und Nädelchen. Wieviel verſchwiegene Toilettengeheimniſſe werden in Porzellanhüllen verwahrt. Auf kleiner, ovaler Platte ſtehen bei Nacht Ringſtänder und Riech⸗ fläſchchen in friedlicher Eintracht. Tritt die Dame ober auch die gute Hausfrau an ihren Schreib⸗ tiſch, ſo erfreut ſie täglich die zierliche Porzellan⸗ garnitur aus Tintenfaß, Leuchter, Löſcher und Falzmeſſer. Die erſten Hausfrauenſorgen, die der Blick ins Haushaltungsbuch heraufbeſchwört, bricht eine Morgenzigarette aus einem glänzend weißen Porzellanetui. Sie ruft durch den Fern⸗ ſprecher ihre Freundin an, ahnt aber gewiß nicht, daß tauſend kleine Rollen aus Porzellan die Trägerinnen des Drahtes ſind, die ihr Geſpräch vermitteln. Auch wenn der„Föhn“ ihr Haar trocknet, haben vom fernen Elektrizitätswerk Hunderte von Porzellaniſolatoren ihr den Strom ins Haus geführt. Zeigt ſich die Fran aber erſt als Trägerin der Geſelligkeit, dann iſt ſie untrennbar mit dem Porzellan verbunden. 5 Ihre Tafel ziert ein erleſenes Service mit Ko⸗ balt⸗ und Goldſchmuck. Die Mitte der runden Ta⸗ fel beherrſcht eine herrliche Empirevaſe, mit Blu⸗ men gefüllt, aus der einige Ranken über den Tiſch laufen. Zwiſchen dieſen Ranken ſingen lu⸗ ſtige Roſenthalvögelchen, von Kärner modelliert, eine ſtille, doch belebende Tafelmuſik. Ueber ihr Damenzimmer breitet ein wundervoller Porzel⸗ lanlüſter ſein gedämpftes Licht, das ſpielend über Gold⸗ und Emailleſchmuck zierlicher Mokka⸗ taſſen dahinhuſcht. Eine Vitrine aus Großväter⸗ zeit gibt dem Raume behagliche Stimmung. Oeff⸗ nen liebe Frauenhände die Glastür, ſtrömt La⸗ vendelduft wie alte Erinnerung uns entgegen. Neben den Goldtaſſen von Großvater und Groß⸗ mütterchen ſteht ein Soldat aus Thüringer Por⸗ zellan, der den Schnurrbart dreht, während ein keckes Bauernmädel in ſonntäglicher Eleganz ihm den Rücken kehrt. Wie oft hat die Beſitzerin in Jugendtagen begehrlich nach beiden Figuren mit ihren Kinderhändchen gelangt, heute ſind ſie ihr Eigentum und neben ihnen die Riechfläſchchen und Puderdöschen in den merkwürdigſten For⸗ men. Von jedem Einzelnen wußte die Großmut⸗ ter eine Geſchichte zu erzählen, und beſonders ſtolz war ſie auf die kleine Tabakdoſe aus Por⸗ zellan, die der Herr Urgroßvater von ſeinem Fürſten eigenhändig erhalten hatte. Doch die Laune der ſchönen Beſitzerin gibt neben dieſen Erinnerungen auch der Gegenwart Raum. Da ſteht der Wanderburſch der Schwarzburger Werk⸗ ſtätten, Spitzenporzellane von Volkſtedt, ein Tänzerpärchen der Meißner Porzellanmanufaktur, die herrlichen Tiere von Nymphenburg und eine Fruchtſchale aus der Königlich Berliner. Da lie⸗ gen ſilberne Löffelchen auf ſeidenen Vivatbändern, Oe die ſie nun für die Teeſtunde herausnimmt. Ge⸗ rade dieſe Löffelchen, mit durchſichtiger Emaille geſchmückt, paſſen zu den dünnen, flachen Schalen, aus deren goldener Flüſſigkeit des Tees zarter Duft in die Geſpräche ſich drängt. Dieſe Plauder⸗ ſtunde meidet grelles Licht, darum liebt man die feinen Rauchverzehrer aus Porzellan. Sie ſchluk⸗ ken zwar nicht den Dampf der Zigarette, aber ſie ſchenken dem Raum die erwünſchte Beleuch⸗ tung. Flammt das elektriſche Licht über der feſt⸗ lichen Tafel der Abendgeſellſchaft auf, ſo zeigt ſich erſt völlig die unwiderſprochene Herrſchaft des Porzellaus bei feſtlicher Geſelligkeit Wir ſehen ſo im Laufe eines Tages das Por⸗ zellan als Begleiter des Lebens der Frau. Die Anpaſſungsfähigeit dieſes Stoffes an die wechſel⸗ vollen Stimmungen des Frauenlebens verrät ſeine Beſeeltheit. Doch ſeine Seele offenbart erſt die kleine, liebe Lampe aus Porzellan, die auf dem Nachtkäſtchen ſteht und mit farbigem Seiden⸗ ſchirm beſcheiden wartet, bis die Schöne in ſpäter Abendſtunde ihr Bett aufſucht Ein kurzer Griff mit halbgeſtrecktem Arm zur herabhängenden Pendelfaſſung— und lautlos ſtirbt das Licht, wenn der Wille der Beſitzerin es ihm beſtimmt. „Affinität“ nennt der Chemiker all die zarten Bande, die verwandte Stoffe mit ungeahnter Kraft verbinden Solch zarte Verbindung von un⸗ klärlicher Macht einigen Frauen und Porzellan. Ob es Teufelswerk oder Gotteswille war, der ſie zuſammenbrachte, darüber weiß nur der Mann Beſcheid, der die Seelen beider kennt. Niemals aber wird ein Sterblicher die Seele der Frauen wie die Seele des Porzellans ganz ergründen können, und wenn er Methuſalems Alter er⸗ reichte; bevor er zum Ende kommt, hat er ſie zerbrochen. 11. Seite. Nr. 534 10 Filialen: Kaufhaus Bogen% 5, Heidelbergerstr. O 7, 11, Ludwigshafen: Bismarckstr. 58 Viele entzückende Neuheiten sind wieder erschienen, reixende kleine Oeschenke, Dosen, Vasen, Schalen, Schreibzeuge und neben eapri- ziosen Figuren viele neue Tafel- u. Kaffee · Service in modernen For men und Decoren. Ein Besuch in unseren Oeschäften zeigt lhnen die größte Auswahl und wird Sie bei niedrigen Preisen das finden lassen, was Sie suchen. Paradeplatz FTRANT 0 2. 2 9 6 27 E Porze 23. November 192 . in jede Speisegeschirre für 6 Personen 52. 49. 45. 38. 35. 32. 24. für 12 Personen 380. 325. 210. 188. 150. 127. 110. 85. 78. LKaffesgeschirre für 6 Personen 65. 57. 47 1 27. 25. 18. 15. 13.30 10 9. für 12 Personen 88. 70 62. 54. 49. 45. 34. 30. 21. 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Bei den ſchweren Verluſten, die die amerikaniſche Effekten⸗ ſpekulation erlitten hat, iſt' die Annahme nicht un⸗ berechtigt, daß dieſe in einem ſcharfen Konfjunktur⸗ rückſchlag zum Ausdruck kommen müßten. In Amerika ſelbſt iſt man jedoch der Meinung, daß die⸗ ſer Rückſchlag kaum in dem aufgezeigten Maße ein⸗ treten werde, weil, wie Präſident Hoover erſt ge⸗ ſtern wieder erklärte; die amerikaniſche Wirtſchaft auf durchaus geſunder Grundlage ruhe. Es bleibt natürlich dabei dahingeſtellt, ob dieſe Beruhigungs⸗ erklärung, die ja auch von anderen amerikaniſchen Wirtſchaftsführern in den letzten 14 Tagen in reich⸗ licher Zahl gegeben wurde, ohne daß ſie das weitere Ahſinken der Börſenkurſe zu verhüten mochten, den talfächlichen Verhältniſſen entſpricht. 8 1 Soweit man die Lage von hier aus glaubt über⸗ blicken zu können, hängt doch die Mengenkon: junktur in den Vereinigten Staaten zum erheb⸗ lichen Teil damit zuſammen, daß die Einkommen breiteſter Volksſchichten durch die Konſumfinan⸗ erung vorweg genommen wurden. Wenn jetzt durch die Börſenverluſte, am Effekten⸗ wie auch Wa⸗ renmarkt, ein Nachlaſſen des Abſatzes eintritt, ſo müßte ein Vakuum entſtehen, das die amerikaniſche Inbuſtrie nötigen würde, neue Abſatzſelder zu ſuchen. Inzwiſchen geſchieht ja in Amerika von amtlicher Seite alles, um die Kaufluſt neu zu ent⸗ fachen, oder die Kreditgewährung zu erleichtern, was aus der erneuten Diskontermäßigung erſichtlich iſt. Ein ſolches Vorhaben hat aber u. E. nur dann Aus⸗ ſicht auf Erfolg, wenn der inneramerikaniſche Markt ich nicht überſättigt zeigt, was allerdings eher ait befürchten iſt⸗ Bei der Konſumfinanzierung ſcheint das Riſiko zu groß geworden zu ſein, um das Mu⸗ ſter, das die Vereinigten Staaten der Welt gegeben haben, beibehalten zu können: Die Amerikaner haben jetzt den Beweis zu liefern, ob nicht auch in ſhrem eigenen Lande die Konſumfinanzierung ſchließ⸗ lich zu einer ſchweren Verluſtquelle werden wird. Das amerikaniſche Wirtſchaftsproblem hat, von welcher Seite man es auch betrachtet, ſeine Schwierigkeiten. Da anzunehmen iſt, daß die Amerikaner alle Wege, die zur Behebung der Wirtſchaftskriſts führen könnten, beſchreiten werden, ſo wird man gut tun, eine gewiſſe Ueber⸗ gangszeit in jede Kalkulation über das Werdende einzuſetzen. Während dieſer Periode wird auch ſicherlich das Warendumping im Auslande probiert werden, das aber auf die Dauer nicht durchzuhalten iſt. Läßt man dieſe Uebergangszeit außer Anſatz, ſo werden zwei Entwicklungs möglichkeiten ſichtbar. Entweder geliugt es den Amerikanern, die zeitliche Ueberproduktion durch eine Hebung der inneren Wirtſchaftslage auszu⸗ gleichen, ober ſie greifen zu dem„europäiſchen“ Mittel der Betriebseinſchränkungen. Gelingt erſteres nicht, ſo hätten die Vereinigten Staaten auch noch das Problem ber Arbeitsloſigkeit zu löſen, deſſen Bewältigung ihnen allerdings zuzutrauen iſt. Die Frage der Betriebs⸗ einſchränkungen der amerikaniſchen Induſtrie wird für Europa entſcheidend ſein. muß, ſo grotesk es auf dem erſten Blick auch ſcheinen mag, zu einer weſentlichen Beſ⸗ ſerung der europäiſchen, namentlich der deutſchen Wirt⸗ ſchaftsverhältniſſe führen. Erhebliche Betr tebs⸗ beſchränkungen in der amerikaniſchen Wirtſchaft be⸗ deuten, ebenſo wie in allen Ländern des Erbballes, eine ſtar ke Verteuerung der Produktion. Die Sie gen zur Erlahmung der amerikaniſchen Konkurrenz. So betrachtet, iſt es vielleicht möglich, daß in der Weltwirt⸗ ſchaft endlich der Ausgleich erzielt wird, durch den die alles überragende Stellung der amerikaniſchen Induſtrie zugunſten der Wirtſchaft anderer Länder in etwas motifi⸗ ziert wird. 1. Die internationale Geldmarkterleichte⸗ terung hat ſchon, wenn auch nur zu einem kleinen Teil, dieſen Ausgleich auf der finanzpolitiſchen Seite in die Wege geleitet und Deutſchland hat durch die günſtigen Wirkungen des internattonalen Zinsgefäl⸗ les den von Amerika nach Europa abfließenden Strom freier Gelder in ſtarkem Maße nach Berlin leiten können. Bei den von Hoover angekündigten weiteren Maßnahmen zur Stützung der amerikani⸗ ſchen Konjunktur, insbeſondere zur Belebung des Weihnachtsgeſchäftes, dürfte vielleicht auch eine wei⸗ tere Diskontreduktion der Neworker Bundes⸗ reſervebank noch vor dem Jahresende ins Auge ge⸗ faßt ſein, die dann natürlich nicht auf Newyork allein beſchränkt bleiben kann, ſondern die jetzt noch zö⸗ gernde Bank von England zur Verringerung ihres Zinsunterſchiedes zwingen würde. Wenn die Deut⸗ ſche Reichs bank in den Zwiſchenzeit nicht von ſich aus die bereits ins Auge gefaßte weitere Dis⸗ kontſenkung vorgenommen hat, wird ſie dann umſo leichter den internationalen Vorgängen folgen kön⸗ nen. Was die deutſche Diskontermäßigung anbe⸗ langt, ſo iſt die Meinung der Berliner Handels⸗ geſellſchaft intereſſant, die in einer Beſprechung der am Geldmarkt zum Durchbruch gekommenen Erleich⸗ terung in ihrem Wochenbericht die Frage aufwirft, ob die Reichsbank nach dem Vorbild von Newyork nicht den Entſchlüß hätte faſſen ſollen, den Diskont⸗ ſatz am 2. Nov. um ein ganzes Prozent anſtatt nur eines halben Prozentes zu ſenken. Unter Hinweis auf die Entwicklung des Reichsbank⸗Status(Noten⸗ umlaütf, Wechſel⸗, Gold⸗ und Deviſenbeſtände) werde man dem Geldanſprüchen zum Jahresende mit Ruhe entgegenſehen dürfen, und es habe den Anſchein, als ob die Vorausſetzung für eine weitere Entſpannung zumindeſt Anfang 1930 gegeben ſein ſollte. Ganz allgemein geſagt, kommt es in ber jetzigen Situation nicht darauf an, vorübergehend eine Diskontermäßi⸗ gung zu proklamieren, die ſich auf die Dauer viel⸗ leicht nicht halten läßt, ſondern zunächſt einmal eine Beruhigung und Konſolidierung der Verhältniſſe zu ſchaffen, indem man den geſund ge⸗ bliebenen Teilen der Wirtſchaft die Lebensbedingun⸗ gen ſo günſtig wie möglich geſtaltet. ** Der Beruhigung und Konſolidierung dient auch das unter der Führung der Dresdner Bank ins Leben gerufene neue Beamtengeldinſtitut, das end⸗ lich die Konzentration der Beamten⸗ geldwirtſchaft in Verbindung mit der bedeu⸗ tendſten Beamtenbankgenoſſenſchaft, der Badiſchen Beamtenbank, in einem kapitalkräftigen Inſtitut herbeiführen ſoll. Die angekündigte völlige Ver⸗ Heraufſetzung der Geſtehungskoſten führt aber notgedrun⸗ einheitlichung in Zuſammenarbeit mit der Dresdner Bank und der Preußenkaſſe, wäre ſehr zu begrüßen. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß ſich nach den letzten Erfahrungen die geſamte Beamten⸗ ſchaft zu dieſer großzügigen Neuordnung ihrer Geld⸗ wirtſchaft zuſammenfindet, weil ſie dann eine Macht darſtellt, die für berechtigte Wünſche gewiß Berück⸗ ſichtigung findet, während andererſeits ein Hinüber⸗ gleiten zu des Gewerkſchaftsbank, um das von der anderen Seite geworben wurde, verhütet wird. N* Trotz der Entlaſtungsverkäufe des Auslandes in der erſten Wochenhälfte, bekunden die deutſche⸗ 2 8 2 Vergleichsverfahren Helios- Allgemeine Rückverſicherung O Frankfurt a.., 16. Nov.(Eig. Dr.) Die Geſell⸗ ſchaft hat bekanntlich dadurch, daß ſie in ihrem Portefeuille ein Paket Frankfurter Allgemeine Aktien von 5,3 Mill. be⸗ ſitzt auf das ſie nunmehr die reſtlichen 75 v. H. Einzah⸗ lung im Betrage von 3,9 Mill. RM edu leiſten hat, wäh⸗ rend das Favakpaket naturgemäß nur einen ſehr minima⸗ len Wert repräſentiert, erhebliche Verluſte erlitten, deren Höhe noch nicht genau feſtſteht. Der Status wird zur Zeit aufgeſtellt. Nach unſeren Informationen hat die Verwal⸗ tung nunmehr zur Abwendung des Konkurſes das gerichtliche Vergleichs verfahren beantragt. Den Gläubigern wird ſpäter ein Etquidationsvergleich vorgeſchlagen, der die Verwertung der geſamten Maſſe zum Zwecke der anteilmäßigen Befriedigung der Gläubi⸗ ger nach konkursmäßigen Grundſätzen unter Kontrolle der Gläubiger vorſtieht. Der Konkurs erſcheine deswegen unzweckmäßig, weil neben hohen Koſten die ordnungs⸗ mäßige Abwicklung der Geſchäfte und die Verwertung der Aktiven erſchwert würde und weil es ſich nur um relattv wenige Gläubiger handle. Die Geſellſchaft hat ſich bereits an ihre Gläubiger gewandt. O Zuſammenſchluß von Privatbankfirmen.(Eig. Dr.) Die ſeit 1785 beſtehende Bankfirma Trinkaus in Düſſeldorf wird ſich mit Wirkung vom 1. Januar 1930 mit der 1902 erſtandenen Bankfirma Ernſt Wilhe Im Engel u. Co., beide in Düſſeldorf, verſchmelzen. Die aufnehmende Firma iſt die bisherige Kommanditgeſellſchaft Trinkaus(Kapital 1 Million). Die DD⸗Bank, die bis⸗ her an dieſer Firma kommandiſtiſch beteiligt war, wird auch künftig an den vereinigten Inſtttuten beteiligt bleiben. Die Unregelmäßigkeiten bei der Vereinsbank Coburg Gmbh. Zu der Meldung über Unregelmäßigkeiten bei der Vereinsbank Coburg Gmb. wird dem Handelsdienſt des Wi von zuverläſſiger Seite mitgeteilt, daß inſolge ſat⸗ zungswiöriger Geſchäfte bei der Vereinsbank Coburg Gmb. ein unbeträchtlicher Verluſt eingetreten iſt, der ſich innerhalb der Grenzen der Reſerven bewegt, die etwa 100 000„ betragen. Dies hat zur Amtsenthebung des Vorſtandes geführt. Die Mitgliederguthabew ſind nicht ge⸗ fährdet, noch viel weniger die Sparguthaben. Von einer Schädigung der Mitglieder und der Sparer kann keine Mede ſein. * Hackethal, Draht⸗ und Metallwerke AG. in Hannover Wie wir hören, iſt bas Geſchäftsjahr 1929 bisher befriedi⸗ gend verlaufen. Auch zur Zeit iſt die Beſchäftigung mit Ausnahme des Starkſtromkabelgeſchäfts verhältnismäßig zufriedenſtellend, ſo daß wenn keine beſonders ungünſtigen Veränderungen mehr eintreten, mit einem Ergebnis ge⸗ rechnet werden kann, das dem vorjährigen von 8 v. H. ungefähr entſpricht. * Werkzeugmaſchinenfabrik und Eiſengießerei Heyligen⸗ ſtaedt u. Co., Gießen.— Neuer Verluſtabſchluß. Einſchließ⸗ lich 240 000„ Verluſtvortrag erbrachte guch das abgelaufene Geſchäſtsahr dieſer mit 1,3 Mill. Ack. ausgeſtatteten Ge⸗ fellſchaft einen weiteren Verluſt von 880 000 A, ſo daß ſich der Geſamtverluſt auf 620 000„ ſteigert. Der Fabrika⸗ ttonsertrag konnte ſich von 290 000 4 im Vorjahre auf 1,2 Mill.„ erhöhen, doch beanspruchten allein Unkoſten(t. VB. 089 Mill.% hiervon 117 Mill. 4, außerdem wurden noch weſentliche Abſchreibungen auf Fertig⸗ und Halb⸗ fabrikate vorgenommen. O Horchwerke.⸗G., Zwickau.(Eig. Dr.) Die Auto⸗ mobflfabrik, die im letzten Monat in größerem Umfang zu Arbeiterentlaſſungen überging, wird, wie wir erfahren, Effekten märkte in dieſer Woche ausgesprochene Widerſtandskraft, weil einmal die Kursrückgänge der internationalen Werte nur bemerkenswert klei⸗ nes Angebot zur Folge hatten und die ſog. inner⸗ deutſchen Papiere von dem ausländiſchen Kursdruck ganz unweſentlich berührt werden. Man muß auch heute wieder darauf hinweiſen, daß die Gelderleich⸗ terung ebenſo ſehr wie die ſtark gebeſſerte Rentabili⸗ tät der deutſchen Effekten, die Zuperſicht, die in der Widerſtandsfähigkeit der deutſchen Börſen zum Ausdruck kam, rechtfertigen und früher oder ſpäter zu einer Korregierung des Kursniveaus führen müſſen. Kurt Ehmer. eee wieder mit Neueinſtellung von Arbeitern beginnen und zwar rechnet man bis zum Ende dieſes Monats mit 500 neuen Kräften. Der Verkauf der Wagen würde an den augenblicklichen noch gut ſein. wirtſchaftlichen Verhältniſſen gemeſſen v. 5. Dividende bei C. A. Schietrumpf Bei der Firma C. A. Schietrumpf u. Co. fur das Geſchäftsfahr 1928 nach 6 511(47 918 ſtellungen und 15 976)„ Abſchreihungen 4 u Reingewinn von 49 682, gegen 45 153 ti. V. ſen, woraus wieder 5 v. H. Divlbende auf 555 000 pital gezahlt werde. her 10 v.. Dividende bei Schleſiſche Celluloſe. der Schleſiſchen Celluloſe⸗ und Papierfabriken AG. nersdorf, deren Majorität bekannt guf die Com⸗ bined Pulp and Paper Mills, London, überge⸗ gangen iſt, beſchloß, der GV. am 17. Dez. die Ausſchüttung i vidende von w 7 10 v. H. auf das Stammkapital von 37 f.„ in Vorſchlag zu bringen. Die Vorzugs⸗ aktien(nom. 10 000%) erhalten ſatzungsgemäß 6 v. H. * Neußer Dampfmühlen AG., Neuß a. Nh. Die Geſell⸗ 43 161(36 152)/ Abſchreibungen unter Berückſichtigung von 2512 Reichsmrk Verluſtvortrag aus dem Vorjahre mit einem Verluſt von 2 138/ ab, der wiederum vorge⸗ tragen werden ſoll. g In der Bilanz werden neben dem AK. 628 727(547 852) RM Reſerven und 62 244(15 487) RM Delkredere⸗Konto weiter 5600(107 454) RM Amortiſations⸗Konto die Kredi⸗ toren mit 1417 385(926 962) RM ausgewieſen, demgegen⸗ über Debitoren mit 1 222 031(903 132) RM und Vorräte mit 1 218 488(943 241) RM, Von den Anlagekonten ſtehen u. a. Grundſtücke mit 48 285 /, Gebäude mit 173 607, und Maſchinen mit 179 360 Mark zu Buche. Die Reichsbank wartet ab O Berlin, 16. Nov.(Eig. Dr.) In Ergänzung unſerer geſtrigen Mitteilung über die Stellungnahme der Reichsbank zu der durch Newyork neugeſchaffenen Diskontſituation iſt noch zu berichten, daß ſich nunmehr bei der Reichsbank die Neigung herausge⸗ bildet hat, mit diskontpolitiſchen Beſchlüſſen eventuelle Maßnahmen der Bank von England am nächſten Donners⸗ tag abzuwarten. Vorher wird mit einem Schritt der Reichsbank nicht zu rechnen ſein. 05 5 85 * Diskontherabſetzung in Belgrad. Die ſiſgatkiche Hypo⸗ thekenbank hat im Zuſammenhang mit den Vorgängen an der Newyorker Börſe den Diskontſatz von 9 auf 8 v. H. hevabgeſetzt. „ Abermalige Erhöhung der ſüddentſchen Zinkblechpreiſe. Die Süddeutſche Zinkb händlervereinigung hat ihre Preiſe mit Wirkung ab 15. November um 2,5 v. H. erhöht, nachdem dieſe erſt am Donnerstag um 128 v. H. berauf⸗ geſetzt worden ſind. s 20proz. Rückgang der Braſilkaſfee⸗Einſuhr über Ham⸗ burg. Die Einfuhr von Braſilkaffee über Hamburg betrng in den Monaten Januar bis Oktober d. J. 635 973 Säcke (Januar bis Oktober 1928: 780 002 Säcke). Sie iſt dem⸗ nach- um etwa 20 n. H. zurückgegangen. * Rückgaug der amerikaniſchen Spargelder. Der große Umfang der Effektenſpekulationen in den Ver. Staaten hat während der 12 Monate von Juni 1928 bis Juni 1929 eine Verminderung der Spargelder um 195 Mill. Dollar zur Folge gehabt. In den Vorjahren waren die Spar⸗ guthaben ſtets um vielfache Summen geſtiegen. Jusge⸗ ſamt betrugen nach der Statiſtik der American Bankers Aſſociation die Spargelder in US A. am 30. Juni 1929 28,21 Milliarden Dollar. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung EHektenbörse 8. 19. .-G. f. Seilinb. 58. Brown, Boveri. 126,0 Daimler⸗Benz„48,50 Deutſche Linol.„252.0 Enzinger Unlon 79. Gebr. Fahr 0 J. G. Farben 182.0 180,0 10% Grkr. M. BA. 111.0 180.0 15% 5 0 124.0 Rh. Hypoth, Bk. 140,0 5* 1 Rh. Ereditbank„114.0 Karlstr. Räh. Haid 32. Südd. Pisconto. 129,0 129,0 C. H. Knorr 158,0 Ronſerven Braun 72.— Durlacher Hof 139.0 Mannh. Gummi 34.50 Eichbaum. ee e Pfäls. Mühlenw. 136,0 Ludwigs. A. Br. 205.0 Pfälz. Preßhefe„ I Portl. gem. Heid. 120,0 Schwarz Storch.—— Rh. Elektr..-G. 150,0 147.0 Merger Worms 1810 Rheinmühlenw. Südd. Zucker„ 158,0 Hab, Aſfekurangz..—— Verein biſch. Oelf. 72.— 72. Continent. Vers.—.— 85. W.* tag 84— 83.50 Mann. Verſich. 88.— Jello Walde 197.0 Frankfurter Börse i Darmſt. u. Nat. 229,2 Festverzinsliche Werte Deulſche Bank 18255 9% Relchsanl. D Effekten Bank 118,0 5% 10 27 D. Hyp. u. Wechſ.— Ablöfungſch... D. Ueberſee⸗Bank 99,75 99.78 5 ohne.80 Disconto⸗Geſ.. 15355 152,0 D. Wertb.(Gold 87.——.— Dresdner Bank. 149,5 149,5 D. Schazanw. 23—,— 4% Schutzg. 14. 3,80 a e l r. 15 8% Ludwigsh. 28 86,25* 5 10% Mum dz 193 Nürnberg. Berein 145.0 148,0 S„ 1 Oeſt. Cred.⸗Anſt. 80,30 30,30 6%„„ 7 00,50 Pfälz. Bop.⸗Br. 128,8 6% Grkr. Mh. 23 18,85 Reichsbank 30% Preuß. Rali———.— 5% Preuß. Rogg. 9,28 5% Südd. Feſtwb.—— 6% Grkr. M. abg. 88,.— % Rg.„.⸗Don. 7% Bad. Kom. Gd. 77. 80% Pfälzer--9 83.— 85 90% Rh. Hyp. A. 0 93.— 83.— 8 1** %„„„ tl 8 8 4%% Rhein. Sig. 80,25 80,78 4% 0 Pfölt. Aug. 7728 18.80 4%% Süder vig——. ½% Reining. 8 74.— 74, 4% de.. B. ia 7% Bank Aktien 8 Allg. D. Grebitd 1180 17.0 Vaßiſche Bank—— 1610 Barmer Bankver. 1190 18.5 Weſteregeln fahr. Hop. u. Wb. 187.1—] Aöcknen 2780 om., Priel. 160, 158, 1 Man Mannheimer 18. 18. 9% Bad. St.⸗A. 27 78.— 7% Bad om. Gd 79.— 8% hafen Stadt 88, 40% Mom. Gold 100,9 6%„ Gold 87,25 8 9⁵ u Gold 69. 8% Farbenchd. 28 102,0 Badiſche Ban 108,0 Pfälz. Hypoth. B. 130.0 Adler U. E. G. 5 Enzinger⸗ Ebkinger 258.0 11853 15 775 Erebitök. 113.3 141.0 Rhein. Oyp.⸗Bk. 141.0 Süd. Boden⸗C. 189.0 Süd, Disconto Wiener Bankver. 12,89 Württ. Notenbk. 152.5 Allianz. 219,0 rankf. All. Verf. 64.78 61,50 nh. Berſ.⸗G. Transport-Aktlen 8 105,2 108.2 Fett. Bel. tr— ordd. ln 12 105 1 101.5 Oeſter.⸗U. St.-..25 Montan-Aktlen Aſchwell. 188.7 Saher. Sera, 18 883 efenk. Bergw. Jiſe Bab. St. A. 209,0 206.0 Otavi⸗Minen 37. Phönig Bergbau, Rheinſtahl. Salzw. Heilbr Tellus Bergbau 112.0 BK u. Laurahütte 57,75 58. Ber. Stahlwerke„ 105,2 industrie-Aktien Löwe dd K. St. 188,5 wen München 278,0 1 Bindg. 270,0 Schwartz Storch. 151.0 Werger 180,0 Kleyer St.⸗U. 168,5 Aſchaff. ZBunty.„137,5 Gd. Maſch. Durl. 189.0 Vrem.⸗Beſig. 85 Brown Boveri 125,0 Cement Heidelbg. 120,0 7 arſtadt 189,0 Chade 44.0 Chamotte Annw. 100,5 Themiſche Albert——, Ch. Brockhnes 88. Daimler 2 41.50 Dt. Atlant.⸗T... 103.0 D. Gold ⸗ u. S. Anſt. 199,0 Dt. Linoleum 2840 Dt. Rerlag.. 202,0 202,0 Dres d. Schnellpr. 98.— Düſſel. Rat. Dürr 49.— Dyckerh.& Wibm. 78. Eiſen Kalſersl..50 Emag Frankf. 18.— 7 Union 18. Maſch. 29. Ettling. Spiun. 213,0 aber& G ahr Gebr. Pirm. 8, J. G. Farben %„ Bonds 28 104.2 Jas Put Jetter 72.— elt. Guilleaume— rk. Pok.& Wit. Goldſchmidt Th. 68,40 Gritzner M. Duri. 47,35 47. Grün& Bilfinger 172.0 ald à Ren 0. anfwerk. Füſſen 74.— 855 Armatur. 104.0 104.0 lrſch u. M. 128,0—. och⸗ tefbau 78.—— lzmann, Phll. 89.25 88 lverkohl.⸗ Jb. 78,78 185. 16. 18. Konſerven Braun 71. Kraus& Co. Lock. 45,.— 10. 18. 18. Schuhf. Seilinduſt. Wolff 55.— Südd. Zucker Tricot. Beſigheim Ver. Chem. Ind. 70.50 Ver, deutſch. Oelf. 73,75 Vergt. Jute Lechwerke 200,0 Ludwigsh. Walz. 95,— Mainkraftwerke 105,7 Metallg. Frankf. 115,2 Mez Söhne 60. Miag, Mühlb. 122.5 Moenus St. ⸗A' 25.— Motoren Deußz 66.— 8 Motor. Oberurſel 107,5 107,5 Voigt& Häffner 222.0 Volth. Seil. u..—.— 60, Wayß& Freytag 82,75 W. Wolf 5 95.— Pf. Nähm. Kayſ. 19,50 20.— Rein. Gebh& Sch. 98.— 97,50 Roeder, Gebr. D. 104,0 105,0 Rütgerswerke 74,50 74,50 1 emel 0 Hel 54.— 68,„ Waldhof 196 Schnellpr. Frkthl.——. Schramm Lackf. 94.— 92, Ufa(Freiwerk.). 54.— Schuckert, Nrbg.— Raſtatter Wagg. 14.— Terminnotierungen Senluß) Allg. Dt Credit 11.62 Bankf Brauind. 141,0 Barmer Vankvee. 113.5 Bayr Hyp, u. W. 138,0 Berl. Handelsges. 182,0 Commerzbank 161,5 1 Darmſt. u. Nat. Deutſche Bank Dresdner Bank 150,0 A ⸗G. für Verkehr 126.5 Dt Reichdb. Vorz. 88. stoff A 142.9 Zellſtoff Alena ali Aſchersleben 201.0 Kali Salzdetfurth 327,2 Kalt Weſteregeln 207,5 R. Karſtadt. 141.5 Klöcknerwerke.. 97.25 Lahmener& Co. 161.0. Mansfelder. Metallgeſellſch.. 115,7 Miag Mühlen bau 122.5 Moniecatini 85, Oberbedarf. 89. Bergmann„ Otar Minen 57. Buderus Eiſen Cement Heidelbg. 121.0 TCompan. Hiſp. 844.0 Contin. Gummi 141.0 148,0 Rh. Vraunkohlen 249.0 Nh. Elek.(Rheag) 149.5 Ad. Stahlwerke 108,5 1 Niebeck Montan 103.5 Rütgerswerke„„ 75,75 7 Schuckert.. 91.0 Siemens KHalske 304,5 Südd. Zucker. 1565 Svensta Tändſt. 321.0 Ver. Glanzſtoff— Ver Se 103.7 ane ſchaff. 142,7 Uſtoff Waldhef 498,0 1 elch. 104.8 Daimler Beng. 42, Deutſche Erdöl Dt. Gold u. Silber 133.5 Dt. Linoleum Licht u. Kraft.. Elektr. Lieferung J G. Farben. 1 Felten& Guill. 121.0 Gelſenk Bergwk. 128.5 Gesfür ell 170.0 Goldſchmidt... 88,— 66,50 Harpen. Bergbau 138.7 Ph Holzmann 688.— Berliner Börse Festverzinsliche Werte Goldan leihe.— 8% Rei nl. 28 87.50 87,50 15 50.10 85 ütelssch t 810 8010 4% Be. Scha. . 5 5 5 Ag. ode Ublzſgrecht 888 8780 3%„ Neid rente 2809 97 84 g.%„ Sl. 2055 5 e 8122 I* S eb tant. 88 888%% f 848. 21819 Gas 115.0 5% Roggenrentb Aktien und Auslandsanlelhen in Prozenten bel Stücke-Notlerungen in Mark je Stück Berneis 40.— 40.— 52.— „135,5 188,0 . 115,0 115,0 Ver. Ultramarin. 138,0. Ver. Zellſt. Berl. 116,5—.— .— Vogtl. Maſch. St. 78,50 79,0 84.50 95,.— 141.7 119.5 197.0 9 14 117.8 A0 Bergbau 210,0 5 Phönix Bergbau 104,8 104,0 0 Alfeld Deligſen. 81.— 81 5% Roggenwert..— 9. 1 8,12 1. 1 Bremer Wolle 151,2 15 8 Brown, Bov.& C. 124,0 122,5 Hpeſch Eiſen Buderus Eiſenw. 68,.— 88 5 5 hem. en. 64. 4 15. 18. 4% Türk. Ad. Anl. 6,35.35 4%„ Bagd.⸗Eiſ. I 8,45 8,60 57„ Af. U. 11 7 75 15 o unif. Anl. 124 27 65 0 em. Albert. 28. 3 5 er Ade er 840.45 Chem. Brockbues 70. 4½% Ung⸗ Str. 13.— Concord. Spinn 65, 4½%„ 14 24.80 N Conti Caouiſch. 142,0 142,0 4% Ung. Goldr. 21.80 1 8 4½% Anat. Ser. 17,80 Diſch.⸗Atlant⸗ T. 1030 235 1 55 Deuiſche Erdöl. 58.— %%%. i 12.50 19750 Bſſch. Gußſtaht——.— 5,%½ Teh.Nat Rall.— Deuiſche Kabelw. 59. Transport-Aktlen Otſche. Steinzeug 174,5 Deutſche Wollw.—. Schantungdahn.10 Deutſch. Eiſenhdl. 68,— 88,85 Ach f. Verkehrw. 120,2 Deutſche Linol.. 252.0 Allg. Lok. u. Str. 148,3 Dt. Schußgeb. 08.. 8 11¹¹⁰ 2 14 88, 1 eſt. St.⸗Elſenb.——. 33 „ Sana da Ubliefer. 67.25 Dürener Metall 138.0 5 1082 7 Duürkoppwerke. 3 „Ellbameclig. 162.0 Donat Lr anſa Diſchiff 149,0 ordd. Oloyd. 101,0 Elektr. Oeferung. 168,2 Elktr. Licht u. K. 171.5 Verein Elbeſchiff.— Sank-Aktlen Elsbach& Co..——. Emaille Uarich... Bank f. el. Werte 187,0 Enzinger Werke. 78,50 83. Berl. Handelsgef. 82.0?-; Com. u. Privtbk. 189.0 159,0 Faber Bleiſtiſt—— Darmſt. u..⸗B. 289,7 289.0 ahlb., Lift& Co. 74,28 rben ind. A. G. 181,7 eldmühle Papier 187.0 ten& Guill.. 119.8 pies K Höpfling.. Iriſter Gebhard Textil... 82525 4 Cos. 9 Gelting& Co. 24. Bergmk. 120 Chem. enk.. 65.— Jübde Kölſch Walz. Lüdenſcheid Dtſch. Ue Disconto Comm. 182,2 Dresdner Bank. 130,0 148. Meiningerhypbk. 116,7 Oeſterr. Credithk. 50,25 30,28 Reichsbank... 258,5 288 2 Ahein. Erebttor. 118.5 Sütbbeutſch. Disc. 126,5 1 Frankf. Allgem. 64.75 industrle-Aktlen Accumulatoren„119,3 Ablerwerke... r Alexanderwerk 34.— 84.— Mig& Ges. f. elektr. Unt. 170,0 Goedhardt Gebr. 1770 Losdſchmtdt. Th. 68,15 Guano-Werke. 8,50 Tannen J. 16 1408 Fee Bee. 8 mendorf Pap. iner Maſch.. 48.— t. Kohlenw. Gebr. Großmann 29.— 29.50 1 7380 70 1 Ag. 1420 1437 Senn a Süifinger 1780 1725 Ausl. Masch. 86. 30, Gruſchwig Leet 57. 5, Patte Maschinen 118 119.2 204% 2047 Allg. Eleter.⸗G.. 168.3 Alſen Portl.⸗ Fackethal halleſche Ptaſch. 80.— 89. Hammerſ. Spinn. 126,0 Noſißer 5 Rückforth ann Slekt. 203,0 204,0 Harkert St⸗Br. ry Vergb. 184,2 12.2 Sebwigshütte 51 7850 e 0 Ne de 7975 Aapfes 1208 Sar Schleſ, Ele irſchberg Jeder . 120.0 Hohenlohe-Werke 89.— Phil. Holzmann, 87.— 89.— Horch& Cle. 66,25 85 Bergbau. 210.2 2& Co. 135,0 Gebr. Junghans 47.— Kahla Porzellan 57,75 Kaliwk. Aſchersl. 198.0 Karſtadt 140,5 Klöcknerwerke 90. C. H. Knorr Kollmar e Jourd. 40. Gebr. Körtin Kötitzer Kunſtled. 191.2 Krauß K Cie., Lok. 45.— Kronprinz Met.. 37, Kyffhäuſer Hütte 39.— Lahmeyer& Co. 181.2 —]Laurahütte.... 57,50 57. Linde's Eismaſch. 157.0 Carl Lindſtröm. 460,0 N 47.30 L. Loewe&. C. Lorenz Lukau& Steffen 0. 109,0 et. 67,50 Magirus.⸗G.. 20.— Mannesmann Mansfelder Akt. 108,0 Markt⸗ u. Kühlh. 1188 Maſch. Buckau- W. 113, Maximil⸗ Hütte. 100,0 Mech. Web. Bind. 115,0 4 Zittau 59.— Merkur Wollw.. 142.0 Meß Söhne. 8880 Miag⸗Müßhlen 120,5 Geneſt. 139,0 Motoren Deuß 55.15 65,25 Mühlheim Berg. 100,5 Mat. Automobile—— Niederlanſ. Kohle 138,0 Nordd. Wollkäm. 105,0 Oberſchl. E. Bed. 71.50 Oberſchl. Koksw. 97.50 Orenſt.& Roppel 74. Oſtwerke. 19,5 Phönig Bergbau 104,8 Hermann Pöge. 23. Rathgeber Wägg. 67. RheinfeldenKraft 158.5 Rhein. Braunk. 247,7 ein. Chamotte 89. 69. Mhein. Elektr Rhein. Möbel Rhein.⸗W. Kalk 102.0 97.35 it. 149.0 ff 109.0—5 Rheinſtahl Niebel ontan 105,0 ucker 36.— 36 Ferd. 60,7 Rütgerswerle 74.— 72,75 Sgt. Bu D Süchſ. Gußſtahl, u: Salzdetfurtg 10 kt. Gas. Sugo Schneider 104,0 5 15. 18. Weſteregelneuckal 205 2075 Weſtf. Eſſen 870 87.— Wicking⸗Cement 1130 1110 Wiesloch Tonw.—— Wiſſener Metall 91,75 92.2 Wittener Gußſt. Wolff, RK... —.— Zellſtoff Verein. 116,0 118.0 115,5 Neu Waldhof 198,0 195, 5 eutſch⸗Oſtafrika 118,0 170 Neu⸗Gulnen. 3000 57 5 leph. 49.—] Otavi Minen„ 57,65 57, Thörl's ver. Oele 91 92. 8 5 Ta Sonhard 1070 1259 Frewerkehrs Kurse rans⸗Radio. 127,7. Unionwk. Mhm..— 5,28 Kufen Habk. 149 3„ de deutsche Petrol. 4 Heldburg. 1740 Benz 15 16. Schubert& Salzer 229,0 Schuckert& Co. 1915 1 Schultheiß.. 279,0 Segall Strumpf—. Stemens Halske 303.0 Sinner.⸗G. 117,5 Stoehr Kammg. 115,8 Stoewer Nüähm. Stolberger Zinkh. 116,0 Südd. Immobil.—.— „Zucker 155,7 Teleph. Berliner 49.— 15. 16. 159,5 48.50 63,50 Varziner Papier 1135 Veithwerke 1,15 B. B. Irkf. Gummi 75,50 8. Bh lc 820 810 .„MNickelw. 5 B. Glanzſt. Elöf. 178,0 Adler Kalt... .800. B. l. 8 4. Lecheen 188s „Schuhf. B. 0* 2 1* Ver. Stahlwerke. 89889 Keie„ B Stahl. v. d. Zup. 188,0 —.— „„„„„„„ 0 1* 40,8 149.0 8 Ronnenberg 5,15 Köln-Neueſſen B. 117,7 Mannesmann nö 199,2 87 Mansfelder. 109,0 Metaldank„. 114.8 Mitteidiſch Stahl Nordd. Wolle. 106, Ver. Ultramarin. 137.0 J 5 5 Vogel Telegraph. 68,— 83.5 Sichel&:: Vogtländ. Maſch.—.— 77,— Sloman Salpeter 89.— 60.— Bolgt e Haeffner 2220 222,0 e 8—— „Film.. 90, 80, Wanderer Werke 49.— 49,15 Brown Boveri—.—* Terminnotierungen(Schluß) Allg. Dt. Credit 117,7 117 199.0 Bank f. Brauind 141,0 142,0 Hveſch Eiſ. u. St. 119,7 119.5 Barmer Bankver. 119,5 119,0 Ph. Holzmann 88. 142.0 Bayr. Hyp u W 139.0 Bayr. Vereinsbk. 140.0 Berl. Handelsgeſ. 181,5 180,7 Comm.⸗ u. Priv. 160,0 Darmſt. u Nat. 239,0 Deutſche B. 153,2 Drest ner B. 150,0 A⸗G für Verkehr 125,4 Allg. Lokalb.. 49,.——, Dt. Reichsb. Bz 96,25 Hapag 105.5 1 8 5 0 105,0 Hambg.⸗ Südam.—.— Oberbedarf 70,88 Hanſa Dampf 151.0 Nordd Loyd„. 101.7 Allg. Elektr.⸗Geſ. 165,5 Bayr. Motorenw. 89.50 104.0 3 P. Bemberg 202.5 erg manncklekir 203,5 Buderus Eiſenw. 65,78 Charlottb. Waſſer 98.50 Comp Hiſpano. 844.5 Font. Cautſchouc. 142.7 Dar mler⸗Benz. 42.85 Deſſauer Gas 168,5 Deutſche Erdöl 198.0 Dt. Linol eumwk. 255,0 Dynamit A. Nobel—.— Elektrigttäts⸗Lief 185,2 El. Licht u. Kr ft 185,2 Eſſenersteinkohl.— J. G. Farben 182,8 Feldmühle 167.0 e len& Guill. 1195 elſenk Bergwk. 128,7 0 u 170.0 Gesfürel. 170. Th. Goldſchmidt 66,75 Oſtwerkfe 2210 2210 Rh. Elektrizität. 148,0 1 Rh. ⸗Weſtf Elektr. 208,2 A Riebeck⸗Mont.—.— 1 Rütgerswerke 74,75 Salzdetfurth Rall 3240 80 Schleſ. Port Z. 152.0 18 Schuber& Salzer 229.0 Schuckert& Co, 190,0 Schulth⸗Patzenh. 281.0 Siemens& ODalske 818,5 Svenska. Leonhard Tietz 180,0 Ber. Glanzſtoff— Ver. Stah werke 105.7 Weſteregel Alkali 705.7 Zellſtoff Waldhof 1871 tavia Minen„9780 87. 10.0 5* * A ——— Samstag, den 16. November 1929 18. Seite. Nr. 584 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Luſtloſer Wochenſchluß Newyorker Feſtigkeit und internationale Gel dmarkterleichterung blieben ohne Auregung Waren- Märkte ns t„ n 18 1 2 8 2 8 140 N Auftragsmangel/ Zurückhaltende Spekulation Mannheim leicht abgeſchwächt Am Wochenſchluß war die Börſe leicht abgeſchwächt Es herrſchte wieder große Geſchäftsſrile, die obe E 1 beeinträchtigte. Farben⸗Aktien notierten 180, Waldhof wi⸗ chen auf 195, ſonſt waren noch Rheinelektra, Daimler und Wayß u. Freytag abgeſchwacht. Von Nebenwerten gingen Pfaltzmühke auf 189 zurück. Am Bankenmarkt waren Bad. Bank 2 v. H. abgeſchwächt, dagegen notierten Rhein. Hyp.⸗ Bank 1 v. H. höher. Buauerei⸗ und Verſich ugs abtien lagen unverändert. Rentenwerte ohne Intereſe Frankfurt luſtlos. Zum Wochenſchluß war die Tendenz an der Fraukfur⸗ ter Börſe wieder luſtlos. Die Spekulation zeigte nur ganz geringe Unternehmungsluſt, da Aufträge weiter kaum vorlagen. Obwohl an der geſtrigen Newyorker Börſe die Beſſerung der Situation Fortſchritte machte, ging nur eine geringe Anregung hiervon aus. Die Herab⸗ ſetzung des Diskontſatzes von Newyork machte nur wenig Eindruck, doch hofft man, daß dieſe zur wetteren Enut⸗ ſpannung der internationalen Geldmarktverhältniſſe bei⸗ tragen wird. Dies würde natürlich eine große Chance für eine beſſere Wirtſchaftentwicklung bieten. Das Geſchäft blieb aber äußerſt gering. Gegenüber der geſtrigen Abend⸗ börſe zeigten ſich zumeiſt Rückgänge, die aber kein größe⸗ res Ausmaß annahmen, da im Grundton der Börſe eine gewiſſe Widerſtandskraft den Verluſten Einhalt bot. Ren⸗ ten faſt ohne Geſchäft. Neubeſitzanlethe etwas gebeſſert. Im Verlaufe blieb auch der Geſchäftsumfang ſehr gering; die Kurſe waren gegenüber dem Anfang gut gehalten. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 7,5 v. H. unver⸗ ändert. Berlin ſtill, ſpäterhin etwas freundlicher Die Hoffnungen des Vormittags, daß die Feſtigkeit der geſtrigen Newyorker Börſe den hieſigen Platz ſtärker be⸗ einfluſſen würde, erfüllten ſich nicht. Die Inſolvenzen, Zahlungsſchwierigkeiten und ähnliche Vorkommniſſe der letzten Zeit haben doch größere Wunden hinterlaſſen, teil⸗ weiſe ſind ſie ja noch in der Schwebe. Die letzte Londoner Affäre von Robocanachi ſpielte, wie ſich herausſtellt, auch ſtärker nach Berlin herüber und hat angeblich auch eine hieſige Privatbank in Schwierigkeiten gebracht. Hinzu kamen bei dieſer Firma aber wohl noch Verluſte, die ſie durch den Kursſturz in den Combined Pulp and Paper er⸗ leidet. Man wollte plötzlich auftretendes Angebot am AG⸗Markte mit Exekutionen von dieſer Seite in Zu⸗ ſammenhang bringen, man ſprach aber auch von reellen Auslandsverkäufen, da das Geſchäftsergebnis der AC nicht befriedige. Jedenfalls genügten dieſe Abgaben, um die Tendenz zu Beginn der heutigen Samstagsbörſe, die noch über den üblichen Rahmen hinaus unter der Geſchäfts⸗ loſigkeit und unter Ordremangel litt, zu verſchlechtern. Die Kursrückgänge hielten ſich aber im allgemeinen in 1⸗ bis Sindſtröm ſetzten ihre Erholung um 60 v. H. ſort. Bis zum S ch 1 u ß blieb das Geſchäft auf faſt allen Märkten ziemlich ſtagnferend. Feſtere Amſterdamer Kurſe hatten keinen Ein⸗ fluß. Schiffahrtsaktien ſchloſſen etwas feſter, Chade lagen ausgeſprochen ſchwach. Polyphon verloren meitere 4 v. H. Anleihen feſt. Berliner Devisen Ulskontsätze: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 8 v. R. 5 n T— Amtlich in R⸗M für 15. November 1. November IBarität] Diek. G. B. G. B. M 10 Holland 100 Gulden 188,58 168,92 168,50 108.84 169,48 4 Athen 100 Drachmen] 5,425 5,48 5,425.438 5,445 10 Brüſſel 1008: 500 Pi. 85.4 89,488,288,% 8 8 258 2 100 Gulden] 81,44 81.50 81.46 8¹,82 81,583 8,5 Helſingfors 100 FM 10,497 10,517 10,50 10,52 10,812 7 Italten 100 Lire 21.88.90 21,88 2,80 22,025 7 Südſtavien 100 Dinar 7,888 7,402 1,888] 77407.88 8 Kopenhagen 100 fer 111.93 112,18 111,8 1116 140 3,8 Liſſabon 100 Cskudo 16,78 16,02 18.78 18.82 8,5 Oslo.. 100 Kronen 111,89 112,1 111,91 112.13 111,7 8 Paris. 100 Franken] 18,44 16,48 1648 16,916.44 8,5 Prag. 100 Kronen] 12,878 12.898 12,878 12.888 12.85 Schweiz 100 Franken] 80,97 18 581.005 81,68 80,515.5 ia.. 100 Leva] 3,014 9,020 3,014.020 8,017 10 nien 100 Peſeten] 38,40 59,528 49 58.61 69,57 52²³ 0 0 5 112,25 112,47 112,03 855 89, 58,885 56,19 75 78,015 73,185 72,89 7·5 Duenos-Alrss 5 728 128] 178 1788 10 Canada 1 Can. 4,091 099.0964. 103 4,176— Japan 1 Den 2,088 2,042 2,045 2,052.986.8 Falro 1 ägypt. Ufd.] 20,99 20,93] 20.895 5985 20,91— Türkei. 1 türk. Pid.977 1,981.977.991 2180 10 Lond on. 1 Pfd.] 20,371 20 411 20,878 20,418 20,393 6 New Pork 1 Dollar 4,178 4,184 478 4,8170 45 Rio de Janeiro!Millr.] 90,491 0,498.493 0,498.5038— Uruguay 1 Gold Peſ.] 4,046 1 4,084 J.048 J 4,054 J 4,821— . O Moratorium ber Frankfurter Brot⸗ und Keksfabrik Oſthafen G. m. b. H.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft, die ein größeres Verkaufsfilialennetz in Frankfurt und Umgebung unterhält, iſt durch Gefälligkeitsakzepte mit ber in Schwierigkeit geratenen Meblhandels firma Jakob Dreyfuß ſelbſt tangiert worden. Sie hat, wie wir erfahren, nunmehr von ihren Wechſelgläubigern ein Moratorium erhalten. Bet der Schwierigkeit ſind die Ge⸗ ſellſchafter mit ihrem Vermögen eingeſprungen mit der Verpflichtung, ſämtliche Verbindlichkeiten reſtlos zu decken. Die Gläubiger haben daraufhin ein Moratorium derart be⸗ willigt, daß 50 oder 60 v. H. der Forderungen im Jahre 1930 erfüllt werden, während über den Reſt weitere Berhand⸗ lungen notwendig werden. auch die reſtlichen Forderungen ſchon 1980 abgedeckt werden. Die Brot⸗ und Keksfabrik Sſthafen G. m. b. H. wird durch dieſe Regelung in ihrem Betriebe ſelbſt nicht geſtört, viel⸗ mehr wird er unverändert weiter laufen. Diamalt A⸗G. München Es iſt aber zu erwarten, daß 2proz. Grenzen, und nur Polyphon hatten einen 4proz.* Divibendenvorſchläge. Verluſt aufzuweiſen. Anleihen ruhig, Ausländer teil⸗ weiſe etwas feſter. Der Geld markt lag wenig verändert, Tagesgeld mit 774 bis 97 v. H. weiter leicht anziehende Tendenz, die übrigen Sätze unverändert. Auch nach den erſten Kurſen blieb das Geſchäft ſt 1 1. Nachdem die Spekulation ihre Realiſationen zum Wochenende anſcheinend aber erledigt hatte, konnten ſich die ſchlägt der GV. am 1. Dezember wieder 9 v. H. Dividende vor. Das abgelaufene Geſchäftsjahr iſt befriedigend. Man erwartet wieder dasſelbe Ergebnis.— Die Rheiniſche Faß⸗ und Sperrholzfabrik A⸗G. Andernach ſchlägt auf das erhöhte A. 8 v. H.(10 v..) Dividende der GV. am 3. Dezember vor. Die neuen Aktien von 680 000 RM wurden im Umtauſch gegen die Andernacher Ammobilien und Maſchinenfabrik AG. von ben Vereinig⸗ ten Faßfabriken AG. in Kaſſel übernommen. Letztere Ge⸗ ſellſchaft bleibt bekanntlich für 1928⸗20 dividendenlos. e Bel Mieren., Blasen- und Frauenlelden Zucker Im Einklang mit Aeberſee befeſugter Getreide ⸗ und Mehlmarkt Berliner Produktenbörſe vom 16. Nov.(Eig. Dr.) Die Produktenbörſe verkehrte auch am Wochenſchluß gen von den Ueberſeemärkten und die im Einklang damit gen von den Ueberſeemächten und die im Einklang damit beträchtlich erhöhten Cif⸗Offerten boten einige Anregung, zumals das Inlanbsangebot weiter ziemlich knapp iſt. Für Weizen bekunden die Mühlen, infolge des Vermahlungszwangsgeſetzes regere Nachfrage, bdeſon⸗ ders da das Weizenmehlgeſchäft ſeit geſtern nachmittag eine weitere Belebung erfahren hat. Es wurden etwa 2 bis 3 4 höhere Preiſe bewilligt. Roggen iſt gleichfalls nur wenig offeriert, den laufenden Geldbedarf deckt die Land⸗ wirtſchaft zumeiſt durch Verkauf der Hackfruchternte. wäh⸗ rend Roggen in Erwartung weiterer geſetzliche Maßnahmen zur Hebung des Preisniveaus zurückgehalten wird. Die Forderungen lauteten etwa 8 bis 4% höher. Am Ltefe⸗ rungsmarkte ſetzte Weizen bis 9½ 4 feſter ein, Roggen konte ſich namentlich in der März⸗Sicht beachtlich befeſtigen. Weizenmehl hat zu 2 bis 50 Pfennig höheren Preiſen lebhafteres Geſchäft. Roggenmehl iſt in den For⸗ derungen gleichfalls um 25 Pfennige erhöht, jedoch bleiben Abſchlüſſe auf Deckung des notwendigen Bedarfes be⸗ ſchränkt. Hafer bei geringerem Angebot und beſſerer 5,5 ſeſter. Gerſte ruhig, aber ziemlich tetig. Amtlich wurden notiert; Weizen märk., feſt, 22728, Dez 24243, März 250—60,5; Roggen märk., feſt, 16466, Dez. 179—80,25, März 198,75 99,5; Gerſte, ab Station, ruhig, 184200; Futtergerſte, ruhig, 166.77; Hafer märk., feſter, 16802, Nez. ⸗69 G, März 185,5—86,5; Mats, loco Berlin, ſtetig, 186—87; Weizenmehl, lebhafter, 26,75—32,75; Roggenmehl, feſter, 22,5 25,5; Weizenkleie, ruhig, 10— 19,5; Rogcenklete, vuhig, 8,759.25; Viktorigerbſen 31—38; Kl. Speiſeerbſen 24—28; Futtererbſen 21—22, Peluſchben 20,5 5s 22; Ackerbohnen 19—21; Wicken 29—26; Lupinen. blaue 13,5 14,5; Lupinen, gelbe 16,517,285; Raps kuchen 18,519; Leinkuchen 23,40— 29,80: Trockenſchnitzel 99,40; Soya⸗ eptractionsſchrot 18,10—18,40; Kartoffelflocken 14,40—14,90; Rauhfutter unverändert. Tendenz: ſehr feſt. Rotterdamer Getreidekurſe vom 16. Nov.(Gig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 400 Kg.] Nov. 10,40; Jan. 10,80 März 15,37,5; Mai 11,65; Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kg.) Nov. 167,5; Jan. 167,5; März 172,25 Mat 169,25. * Liverpooler Getreidekurſe vom 16. Nov.(Gig. Dr.) Anfang: Weizen(100 16.), Tendenz: feſt, Dez..5,5 (.4,75); März..5(.036); Mai.5(.); Schluß: feſt, Dez..0; März.1,75; Mai.5,25. 5 * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 16. Nov.(Eig. Dr.) März 10,50 B 10,40 G; April 10,0 B 10,50 G; Mai 10,80 B 10,70 G; Aug. 11,10 B 11,05 G; Nov. 9,90 B 9,80 G; Dez. 10 B 9,90 G; Jan.⸗März 10,0 B 10,20 G; Tendenz: ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage und Dez. geſtr. Tendenz: ſtill. J Bremer Baumwalle vom 16. Nov.(Erg. Dr.) Amerik. Untv. Stand. Midol.(Schluß) 19,10. 5 * Liverpobler Baumwollkurſe vom 10. Nov.(Eig. Dr.) Anfang: Jan. 93435; März 94546; Mai 953—64; Juli 96061; Okt. 958; Dez. 931. Tendenz: ruhig. Berhner Melallbörse vom 16. November 1929 Elektroiyttupfer, prampt 170,2“ Antimon Regulus* Orig. Hütten⸗Alumi tum—.— Silber in Barren, per eg e dal. Walz⸗Drahtbarren.—.— Bold, Freiverkehr, 10 Kr. Uttenzinn, 99 v. H. einnickel, 98 99 v... ian d Breiſe(ohne Edelmetalle) für 100. Ku im zwelten Vlertel dez Rechnungslahves begw. 9560 Tabakſtatiſtik des zweiten Viertel des Rechnungsjahres 1929 Tabakerzeugniſſen iſt 1020(1. Juli bis 88. September] gegenüber dem erſten Viertel(April bis Juni) gleich geblieben. Nach den Berechnungen des Sta⸗ tiſtiſchen Reichsamtes ergeben ſich folgende Ziffern aus der Zuſammenſtelklung des Steuerwertes der im Berichts⸗ vtertelfahr verkauften Tabakſteuerzeichen und der aus dem Steuerwert berechneten Menge der Erzeugniſſe: Bei Zigarren betrug der Steuerwert 2(8 Mill. 45 die berechnete Menge der Erzeugniſſe 1785(1696) Mill Stack. In der Preſsklaſſe entfielen von den rund 1,7 Milliarden Zigarren 8,7 v. H. auf Erzeugniſſe mit einem Kleinverkaufsprels von 10 Pf. pro Stück, 25,0 v. H. auf die Preisklaſſe von 15 Pf. und 14,3 v. H. auf die Preisklaſſe von 20 Pfg. Bei Zigaretten bezifferte ſich 120,8(136,5) Mill., die Menge auf 8619(8646) Mill. Stück. Bei Zigaretten enkfallen 56,1 v. H. auf die 5⸗Pf.⸗ Klaſſe, 25,5 v. H. auf die 4⸗Pf.⸗Klaſfe und 18,7 v. H. auf die 6⸗Pf.⸗Klaſſe. Bel feingeſchnittenem Rauchtabak betrug der Steuerwert 583 000(587.000)„ und die berechnete Menge der Erzeugniſſe 101(106) To. Beim Pfeiſentabak ſtellten ſich die entſprechenden Ziffern auf 11,7(12,4) Mik. (9987) To., beim Kautabak auf 528 205 (542 000) J bezw. 59,8 1 Mill. Stück, beim Schnupf⸗ tabak auf 329 000(321 000)% bezw. 544(545) To. Der Sdbeuerwert der Zigarattephüllen betrug 1,3 Mill. Mark, die daraus errechnete Menge 862 Mill. Stück. Die Ziffern zuſammen gerechnet ergeben für das zweite Rechnungsviertelfahr 1929 für die Tabakinduſtrie einen Steuerwert von 187,9 Mill., der alſo gegenüber dem erſten Viertelfahr mit ebenfalls 187,9 Mill.% vollkommen unverändert blieb. An Zigalrettentabak ſind im zweiten Viertel des Rechnungsfahres 9969 Tonnen in die Her⸗ ſtellungsbetriebe verbracht worden, im erſten und zweiten Biertelfahr zufſammen 20913 Tonnen. i 5 Die Lage der Kieler Bank Die Rieler Bank hat nach eingehender Prüfung der Biicher einen buchmäßigen Vermögensſtand aufge⸗ ſtellt, der in den Aktiven und Paſſiven mit 8 992 147 74 abſchlleßt. Dieſer buchmüßige Status gibt ſedoch nach An⸗ ſicht des Gläubigerausſchuſſes kein Bild von den wirklich vrohandenen Vermögenswerten, da z. B. unter den mit 841 888„ angegebenen eigenen Wertpapieren der Band ſich für 580 000/ Kieler Bank⸗Aktien beſtwden ſollem. Unter den Debitoren für laufende Rechnung mit 8 097 188 verbergen ſich auch Forderungen der Bank gegen die beiden entlaſſenen Direktoren. Wie weit ferner die angeführten Wechſel und Schecks gut ſind, bedarf noch der Klärung. Jedoch empfiehlt der Gläubigerausſchuß die Gröffwung des Bergleichsverfahrens, nachdem zuvor alle Möglichbeiten in Verhandlungen erſchöpft ſind. * Die Verſteuerung don Tabak und LS der Steuerwert auf O Berlin⸗Karlsruher Induſtriewerke.⸗G.(Eig. Dr.) Die ſtarke Kurserhöhung um über 10 v. H. in den Aktien des Unternehmens gab zu Gerſichten⸗Veranlaſſung, daß Verhandlungen der Geſellſchaft mit der S. K. F. Norma über ein Kugellagerabkommen günſtig ſtehen. Die Ver⸗ waltung lehnt eine Stellungnahme dazu ab, gibt äber auch kein Dementi. Wie der D. H. D. erfährt, iſt der AR.⸗Vor⸗ ſitzende zur Zeit auf einer nordiſchen Auslandsreiſe, ſo daß die Vermutung nicht unberechtigt iſt, daß tatſächlich mit den Schweden verhandelt wird. Die Käufe der Aktien gehen teilweiſe auf S. K. F. Norma, teilweiſe auf deutſche Ge⸗ ſellſchaften, die an dem großen Gelände von Berkin⸗Karls⸗ ruhe Intereſſe haben, zuzück. Der Geſchäftsgang von Ber⸗ lin⸗Karlsruhe ſelbſt iſt zur Zeit befriedigend. — 2 Hauüpt- Niederlage in Mannheim Wünelm Müller Ir. U 4, 25 s Tel. 21636 Heter Rixlus G. m. B. H. e Verdindungs-Kanal, üntes Uter 6. fol. 207 90 — nungs-„Unkes Ufer 01. 1928: 22 000 Badegaste 1 kostenlos. 918 8CCCCCFCFTCTCCTCTCTTTT— 88 5 eee ee Chauffeur mit neuem Schon lange suchen Sie einen Sauger Miercedes⸗Benz⸗Wagen den Ihr Kind nicht mehr von der ſteht wochentags für Ge⸗ Flasche ziehen kann. Verlangen Sie den ſchäftsreiſenden a. Ver⸗ i fügung. HahnsSauger wagte e Fe an die Geſchäftsſt. die⸗ Nur dieser Sauger wird Ihren Wün- ſes Blattes. 5823 schen völlig entsprechen. Zur Be: Tücht. Hausfr., ſchuld ruhigung verwenden Sie ferner den 5 Pi ARnes unzerreifbaren Hahnschnuler F J 0 Zu haben in einschlägigen Geschäften 1 5 Nur erſtklaſſ. Marken Billige Preiſe.— Gün⸗ tige Beding. Pianol. [Herrmann. I 8. 11. Tel. Nr. 282 18.— La. Stim⸗ mungen Reparaturen J. Me, an. 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Seine prachtvolle ſchlanke Geſtalt, ſein ſchmaler Kopf mit den ſchwar⸗ zen Augen und dem dunklen Spitzbart, ſein breit⸗ krempiger hellgrauer Filzhut und ſein weiter weißer ärmelloſer Mantel— das war ein Bild, das die Römer und vor Allem die Römerinnen nicht ver⸗ geſſen haben. In einem der gold⸗ und marmor⸗ reichen Säle des kapitoloniſchen Senatorenpalaſtes ſtand er mitten unter den kleinen italieniſchen Wür⸗ denträgern und Offizieren und hielt Cerele. Er ſah aus wie Don Juan in der Oper. Aber in ſeinen Augen war eine grauſame Feſtigkeit und Sicherheit, die den rückſtichtsloſen Politiker verrieten, als den wir Ras Tafari aus dem letzten Jahrzehnt abeſ⸗ finiſcher Geſchichte kennen. Dieſer Mann iſt nun vor den Behörden des Völ⸗ kerbundes des verſuchten Giftmordes angeklagt. Man wußte, daß der Kampf um die Thronfolge in Abeſſinien, nicht immer mit geſetzlichen Mitteln ge⸗ führt worden iſt. Das kam vor allem dadurch, daß wiederholt Frauen in Addis Abeba geherrſcht Haben. Die ſchwere Erkrankung des Negus Mene⸗ Lik brachte die Kaiſerin Taitu zur Regierung, die daun von einem ungetreuen Vaſallen entthront wurde, Auch ihren Nachfolger Liöſch Jeaſſu ereilte ein gleiches Schickſal im Jahre 1914, und an ſeine Stelle trat Meneliks Tochter, Zeoditu, die 0 1917 Kaiſerin von Abeſſinien iſt. Neben ihr Uhrt Ras Tafari als Regent eine faſt unumſchränkte Herrſchaft. Es ſcheint nun aber, daß die in ihrem Palaſte von aller Welt abgeſchloſſene Kaiſerin noch immer die Allmacht des Urſupators ſtörte. Jeden⸗ falls behauptet das ein armeniſcher Arzt namens Alexander Garabédian, der heute den Ras als Angeklagten vor den Völkerbund zittert. Dieſer Garabeédian iſt ein typiſcher Vertreter der armeniſchen Diaſpora. Durch die furchtbaren türkiſchen Armeniermetzeleien, denen ſeine ganze Familie zum Opfer fiel, wurde er noch jung aus ſeiner Heimat vertrieben. Mit der ſeinem Volke eigenen Anpaſſungsfähigkeit ver⸗ wandelte er ſich raſch in einen durch und durch weſt⸗ europätiſchen Menſchen, ſtudierte Medizin in Frank⸗ reich und der Schweiz und erwarb 1918 zu Lau⸗ ſanne den Doktortitel. Er war dann eine Zeit lang als Arzt bei der damals autonomen armeniſchen Regierung in Erivan tätig. Aber der armeniſche Selbſtſtändigkeitstraum brach zuſammen und Gara⸗ debian mußte ſich anderweitig nach einem Wir⸗ kungskreis umſehen. So kam er 1922 nach Addis Abeba, wo er durch ſeine Kenntniſſe der modernen weſteuropätſchen Medizin ſehr bald eine angeſehene Stellung einnahm. Die höchſten Würdenträger zähl⸗ zen zu ſeinen Patlenten, er wurde Leiter eines Hoſpitals, dadurch Beamter der abeſſyniſchen Re⸗ gierung und Vertrauter des Ras. Aber wie bei al⸗ len dieſen in der Welt verſtreut lebenden Arme⸗ niern blieb die Frage ſeiner Staatsangehörigkeit ungelöſt. Eine Zeit lang ſtand er unter dem Schutze der franzöſiſchen Geſandtſchaft. Etwas ſpäter wurde er dann ſogar deutſcher „Schutzbefohlener“. Dann kam die Nanſenaktion für die armeniſchen Flüchtlinge und er erhielt einen Völkerbundspaß. Aber im Grunde kümmerte er ſich wenig um dieſe für ihn wichtigen Fragen und vertraute auf ſeine guten Beziehungen zu Ras Tafari. Leider zu ſehr. Der Ras— ſo behauptet nun der Armenier in ſei⸗ ner dem Völkerbund vorgelegten Anklageſchrift— ſtand auf dem Standpunkt aller Gewaltherrſcher, daß ſein Vertrauter dieſes Vertrauen durch unbedingte Ergebenheit rechtfertigen müſſe. Und ſo machte er denn im Oktober 1925 dem Armenier den Vorſchlag, wei Frauen zu vergiften, die ſeinem achtbedürfnis im Wege ſtanden. Die eine davon war die Kaiſerin Zeoditu ſelbſt; die andere Wot⸗ ero Sihin, die Schweſter jenes Lidſch Jeaſſu, en Ras Tafari einſt entthront hatte und der 1917 angeblich auf der Flucht getötet worden war,. Es muß gleich an dieſer Stelle geſagt werden, daß dieſe furchtbare Anklage zunächſt auf keinem anderen Ma⸗ terial ruht, als auf der mit vielerlei Dokumenten belegten Schrift, die Garabsdian dem Völkerbunde vorgelegt hat. Wie aber die Dinge in Abeſſinien lie⸗ gen, darf man dieſe Schrift keineswegs als die Aeu⸗ ßerung eines beliebigen Querulanten abtun. Mord und Mordverſuche haben nur allzu oft den abeſſi⸗ niſchen Thron geſchändet und die Frage, wer eigent⸗ lich der rechtmäßige Herrſcher in Addis Abeba ſein follte, iſt ſo kompliziert geworden, daß ſie Mißbräu⸗ chen aller Art Tor und Tür öffnet Weiterhin ſpricht für die Wahrſcheinlichkeit von Garabediaus Angaben die furchtbare Behandlung, die der Armenier in Abbeſinien erfuhr, als er ſich weigerte, dem Ras willfährig zu ſein. Es iſt eine ganze Odyſſee von Verhaftungen, Mißhandlungen, Deportationen, Hausfriedens⸗ örtüchen und Grauſamkeiten aller Art, die da in der dem Völkerbund vorgelegten Schrift erzählt wird. Und die Tatſachen, die wir da zu hören bekommen, werden durch eine ganze Reihe unparteb iſcher Zeugen, unter denen ſich ein ſo einwandfreier wie der berühmte engliſche Juriſt R. S. Fraſer be⸗ findet, erhärlet. Sie gehen nicht über das hinaus, was andere deſpotiſche Regierungen in ähnlichen Fällen für richtig halten. Garabedian war dem Ras in höchſtem Grade unbequem geworden: der Mann, der dieſes furchtbare Geheimnis kannte, durfte ſich weder im Lande frei bewegen, noch etwa gar ins Ausland entweichen, wo er von den furchtbaren Zuſtänden im afrikaniſchen Kaiſerreich hätte berichten können. Dabei war es für Ras Tafari ſehr nützlich, daß Garabedian nicht mehr unter dem Schutze einer ausländiſchen Geſandtſchaft ſtand, das heißt, daß für n die Rechte und Privilegien der Kapitulationen eine Geltung hatten. Die Ausländer, die ſich im⸗ mer wieder für ihn verwandten, wurden mit der Bemerkung abgewieſen, der Armenter ſei abeſſini⸗ ſcher Staatsangehöriger und jede Einmiſchung Frem⸗ der ſei unzuläſſig. So war es möglich, daß der Unglückliche, nach vielerlei Verfolgungen ſchwer er⸗ krankt in ſeinem Haus in Addis Abeba ſo ſtreng überwacht wurde, daß nicht einmal ein Arzt zu ihm gelangen konnte. Dreizehn Monate dauerte dieſes furchtbare Martyrium. Dazu kam, daß Garabédians Völkerbundspaß ver⸗ fallen war. Ein abeſſiniſcher Paß, den er verlangte, wurde ihm hartnäckig verweigert. Die Leiden des Armeniers nahmen erſt ein Ende, als durch Ver⸗ mittlung des franzöſiſchen Geſandten der Völkerbund einen beſonderen Paß ſandte. Am Tage ſeiner Ab⸗ reiſe aber erhielt der Verfolgte durch eine ganze Schar einheimiſcher Poliziſten einen Paß mit dem abeſſiniſchen Staatswappen zugeſtellt, in dem ſein Name und ſeine Perſonalien vollkommen falſch an⸗ gegeben waren. Nun ſitzt Garabsdian in Genf. Er hat ſich einem Genfer Rechtsanwalt anvertraut, dem Dr. Raymond Vernet, der die Anklageſchrift verfaßt hat. Mit bewunderungswürdiger Ueberzeugungskraft und den geſchickteſten rechtlichen Argumenten weiſt Vernet in dieſer Schrift nach, inwiefern ſich der Völkerbund einer Behandlung der Affäre Garabeédian contra Ras Tafari nicht entziehen könne. Er beruft ſich da⸗ bei auf die Stelle des Völkerbundspaktes, in der es als eine der vornehmſten Aufgaben der Genfer In⸗ ſtitutton bezeichnet wird.„die Gerechtigkeit herrſchen zu laſſen“ Wird er damit Erfolg haben? Die Be⸗ amten des Sekretariats haben die Schrift mit der üblichen bürokratiſchen Sorgfalt„regiſtriert“. Aber es bleibt zu befürchten, daß ſte nun als Nummer ſo und ſo in den Akten des Völkerbundes begraben iſt. Der Schrei nach Gerechtigkeit, der von ganzen Völkern ausging, iſt in Genf oft genug ungehört verhallt. Wieviel weniger wird man die Stimme eines Einzelnen vernehmen, der ſich gegen ein Mit⸗ glied des Völkerbundes erhebt. Die abeſſiniſche Re⸗ gierung wird ſich auf jenen Paß berufen, den ſte Garabeédian in letzter Stunde zuſtellte und wird be⸗ haupten, der Armenier ſei abeſſiniſcher Untertan, eine Einmiſchung des Völkerbundes alſo unzuläſſig. Und vor dem geheiligten Rechte der Souveränität wird der Völkerbund wie immer Halt machen. Die⸗ ſer ſtaatsrechtliche Begriff vergangener Jahrhunderte iſt noch immer um ein Vielfaches ſtarker als der mo⸗ dernere Begriff zwiſchenſtaatlicher Gerechtigkeit. An den Felſen der Souveränität zerſchellen die Wogen leidenſchaftlichſter und tiefſter politiſcher Erregung. Er ſteht auch der Sache dieſes Armeniers im Wege. deſſen ſtandhafte Weigerung, ſein Gewiſſen mit einem ſchweren Giftmord zu belaſten, zwar menſch⸗ lich äußerſt ſympathiſch berührt, ihm aber in dieſer Welt noch lange keinen Anſpruch auf Gerechtigkeit verſchafft. geland will wieber felbſtändis ſein Oben: Blick auf Islands Hafen Akureyi. Unten: Der Hauptplatz von Reikjavik, rechts die Univerſität. Island, ſtaatsrechtlich ein unabhäniges neutrales Königreich, das mit Dänemark dure Perſonglunion verbunden iſt, will ſeinen Bundesvertrag mit Dänemark bereits im nächſten Jahr löſen, da es die Feier ſeines 1000jährigen ſtaatlichen Beſtehens im Jahre 1930 als freier Staat feiern möchte. Dänemark ſoll mit der vorzeitigen Löſung des Vertrages ein⸗ verſtanden ſein. Der Veſteller von 150000 Regenmänteln (Von unſerem römiſchen Vertreter). Rom, Anfang November. An dieſem Morgen zupfte ſich Giacomo Pug⸗ teſe, genueſer Vertreter der„Engliſh Faſhions Waterproof Co.“, wenigſtens zehnmal innerhalb einer einzigen Minute an ſeinem originalengliſchen Diplomatenſchnurrbärtchen. Das hatte ſeinen berech⸗ tigten Grund, denn Giacomo Puglieſe glaubte zu träumen, ſo unwahrſcheinlich dünkte ihm das, was er ſbeben vernommen hatte; das wiederholte Zupfen am Bärtchen, aber ſollte ihn davon überzeugen, daß er unzweifelhaft wach war und im Begriffe ſtand, das größte Geſchäft ſeines Lebens abzuſchließen. Seine andere Hand, jene, die nicht zupfte, hielt eine ſchmale Viſitkarte, auf der vornehm⸗ſchlicht gedruckt ſtand: Vittorio Taſſo, Doktor der Agrarwiſſenſchaft. „Alſo, wie ich ſchon ſagte, es handelt ſich um 150 000 Regenmäntel, die uns innerhalb der näch⸗ ſten fünf Jahre geliefert werden müßten. Als Be⸗ vollmächtigter der römiſchen Militärbelieferungs⸗ geſellſchaft bin ich berechtigt, den Vertrag ſofort zu unterzeichnen. Doch müſſen wir uns zuerſt über den beſtimmten Regenmanteltyp einigen. Wie Sie wiſſen iſt er ausſchließlich für unſere Fliegertruppe gedacht. So, und nun ſagen Sie mir bitte, wie Sie über das Geſchäft denken“.— Damit ſchlug Vittorio Taſſo, Doktor der Agrarwiſſenſchaft, läſſig ein Bein über das andere, lächelte ſein gewinnendſtes Lächeln und zündete ſich dann ſo ſelbſtverſtändlich eine Zigarette an, als hätte er ſoeben über eine geringfügige Baga⸗ telle geſprochen, nicht aber über ein Rieſengeſchäft, das— wenn es zuſtande kommen ſollte— der „Engliſh Faſhions Waterproof Co.“ einen Gewinn von 10 oder ſogar 20 Milliarden Lire verſprach. Endlich hatte Giacomo Puglieſe die Situation in ihrer ganzen Tragweite erfaßt, Und dementſprechend hüpfte ihm das Herz vor Freude, er ſelbſt aber hüpfte, indem er jetzt all ſeine vorrätigen Muſter vorzeigte, vor lauter Dienſteifrigkeit. Was er jedoch auch au alten und neuen, engen und weiten, kurzen und langen Regenmänteltypen hervorbrachte und wortreich anpries, nichts wollte dem anſpruchsvollen Doktor Vittorio Taſſo, gefallen, ſodaß zum Schluß dem ſchon verzweifelten genueſer Vertreter nichts anderes mehr einfiel, als nach Mailand dem Gene⸗ ralvertreter der„Engliſyh Faſhtons Waterproof Co“ ein dringendes Telegramm zu ſenden, in dem er um Rat fragte. Blitzſchnell kam die Antwort aus Mai⸗ land zurück:— Erwarten ſie mit kontrahenten hier⸗ orts ſtop, bieten ſie alles auf geſchäft nicht aus der hand zu laſſen max leone peſaro.— Max Leone Peſaro wartete den ganzen Nachmit⸗ tag auf ſeinem Generalvertreterbüro. Als gegen Abend ein luxuriöſes Auto vor ſeinem Haus hielt und er als erſten den Genneſer Untervertreter ausſteigen ſah, ſeufzte er befrie⸗ digt auf. Die Vorſtellung mit Doktor Taſſo geſchah höchſt feſt⸗ Die Vorſtellung mit Doktor Taſſo geſchah höchſt feier⸗ lich, wie es den Umſtänden angepaßt war. Doktor Taſſo erzählte ſofort in liebenswürdigem Plauder⸗ ton, daß es ihnen nur deshalb möglich geweſen wäre, ſo ſchnell von Genua nach Mailand zu gelangen, weil ihm die Präfektur in zuvorkommender Weiſe eig Wuto zur Verfügung geſtellt hätte. Nach dieſer Mitteilung wurde Max Leone Peſaro noch feierlicher und bat mit vielen Komplimenten den Bevollmäch⸗ tigten der römiſchen Militärbelieferungsgeſellſchaft, der offenſichtlich bei den Behörden in hoher Gunſt ſtand, in einem der bequemen Klubſeſſel Platz zu nehmen. Nun einigte man ich auch bald über den ge⸗ wünſchten Typ, indem man kurzerhand die Vorzüge von fünf oder ſechs verſchiedenen Typen kombinierte und ſo das Doktor Taſſo vorſchwebende Ideal von einem Regenmantel erreichte. Der Vertrag wurde bis in die kleinſten Einzelheiten ausgearbeitet, die Lieferungsfriſten wie auch der Preis für die 150 002 Regenmäntel auf 50 Millionen Lire feſtgeſetzt. (Ueber den Preis war man ſich ſehr ſchnell einig, denn Doktor Taſſo ſchien mehr Aeſthet als Geſchäfts⸗ mann zu ſein, was ihm die beiden Vertreter jeden⸗ falls nicht übel nahmen.) Endlich war der Vertrag unterzeichnet; drei Herren ſaßen ſich in drei Klub⸗ ſeſſeln bequem ausruhend gegenüber, Liebenswürdig⸗ keiten austauſchend, auch über Politik redend, wobei der Bevollmächigte aus Rom nicht genug ſeine freundſchaftlichen Beziehungen zu den einflußreich⸗ ſten politiſchen Perſönlichkeiten hervorheben konnte. Schon machte man allerſeits die mühſam ſtoßenden Bewegungen, die einem Aufſtehen aus ſehr bequemen Klubſeſſeln voranzugehen pflegen, als plötzlich Doktor Taſſo ſich mit der flachen Hand vor die Stirn ſchlug und ausrief:„Ach, da hätte ich fa bald eine Kleinigkeit vergeſſen!“— Die beiden Ver⸗ treter blickten ſich entſetzt an und dachten bereits wieder an ſchwierige Verhandlungen über einen ge⸗ wiſſen Kragenſchnitt oder eine ganz beſtimmts Gürtelſchnalle. Doch da fuhr Doktor Taſſo fort, mit einem verbindlichen Lächeln ſich für ſeine Vergeß⸗ lichkeit entſchuldigend:„Ecco, es iſt kaum der Rede wert. Sie müſſen mir nur noch lumpige 200 000 Lire einhändigen, die Kaution, die meine Geſellſchaft bei ſaehnlichen Geſchäftsabſchlüſſen immer verlangt, damit ſie geſichert iſt, daß die Lieferungsfriſten genau eingehalten werden.“—„Gut, dann werden wir morgen die Sache vor unſerem Rechtsanwalt regeln“, meinte Max Leone Peſaro und machte den entſchei⸗ denden Ruck, um aufzuſtehen. Aber Doktor Taſſo unterbrach ihn mit einer Handbewegung, die nun alles andere als läſſig war:„Nein, nein, erledigen wir das ſofort, denn ich möchte den Abendzug nach Rom benutzen.“„Glauben Sie denn, ich trage 200 000 Lire, die Sie lumpige zu nennen beliebten, in meiner Rocktaſche?“— ſagte Max Leone Peſaro in einem Ton, der nicht mehr ganz ſo liebenswürdig klang. Jetzt verlor Doktor Taſſo den Reſt ſeiner weltmänniſchen Beherrſchung und ſtieß höchſt un⸗ geduldig hervor:„Nun, dann beſchaffen Sie ſich die Summe“,—„Aber ich bitte Sie, heute abend, um dieſe Stunde, wie wäre das möglich?— war die Ant⸗ wort. Daraufhin ſtand Doktor Taſſo entſchloſſen auf, machte eine leichte Verbeugung zu den Vertre⸗ tern und ſagte:„Schön, meine Herren, ich werde morgen früh gegen 9 Uhr vorſprechen und das Geld in Empfang nehmen. Sollten Sie es dann nicht be⸗ reit haben, ſo betrachte ich unſeren Vertrag als ge⸗ löſt“. Sprach es, machte noch eine ſehr knappe Verbeugung an der Tür und verließ das Büro. Kaum hatte ſich die Tür hinter ihm geſchloſſen, da blickte der genueſer Vertreter den Generalvertreter und der Generalvertreter den genueſer Vertreter an. Jeder las im Blick des anderen denſelben Verdacht. Zur gleichen Zeit griffen zwei Hände zum Telephon, automatiſch demſelben Gedanken folgend. Und nun fanden drei Telephongeſpräche ſtatt: Das erſte mit der Präfektur von Genua; dort wußte man nichts von einem Herrn namens Taſſo und von einem ge⸗ liehenen Automobil. Das zweite mit der Militär⸗ belieferungsgeſellſchaft in Rom; dort kannte man den Doktor ebenfalls nicht und war ſehr erſtaunt über die 15000 Regenmäntel. Das dritte endlich mit der mailänder Polizei; und dort wußte man ſofort Be⸗ ſcheid und verſtand alles. Am nächſten Morgen, als Doktor Vittorio Taſſo pünktlich um 9 Uhr die 200 000 Lire in Empfang nehmen wollte, wurde er dafür von zwei handfeſten Carabinieri in Empfang genommen. Bei der erſten Unterſuchung meinte er dann zyniſch zum Poltzei⸗ kommiſſar::„Schade, daß ich zu große Eile gezeigt habe und meine Geduld verlor. Hätte ich mich ein wenig mehr beherrſchen können, ſo wäre mir der Coup ſicher gelückt..“ Im Anſchluß an dieſe Gaunergeſchichte, die zu⸗ fälligerweiſe einmal harmlos ausgelaufen iſt, war⸗ nen die italieniſchen Zeitungen vor Doktoren in Agrarwiſſenſchaft, die mehr als einen Regenmantel beſtellen. Aebervölkerungsgefahr Trotz des Verluſtes von Millionen Menſchenleben durch Kriege und andere Elementarereigniſſe nimmt die Bevölkerungsziffer in faſt allen Ländern der Erde ſtändig in erſchreckendem Maße zu. Der ſtatiſtiſche Nachweis für dieſe Behauptung iſt, ob⸗ wohl die Allgemeinheit glaubt, daß gerade das Gegenteil der Fall iſt, bereits erbracht und auf dem letzten Internationalen Kongreß für Bevölkerungs⸗ fragen in Genf lebhaft beſprochen worden. Der Be⸗ völkerungsrückgang, der in einzelnen europäiſchen Staaten beobachtet werden konnte, iſt minimal gegen⸗ über dem Menſchenzuwachs in allen übrigen Ländern der Welt. die von Jahr zu Jahr einen immer drohenderen Geburtenüberſchuß aufweiſen. Henry Prath Fairchild, Profeſſor für Sozto⸗ logie an der Univerſität Newyork, der auch als Dele⸗ gierter bei allen Kongreſſen über Bevölkerungs⸗ fragen tätig iſt und ſich momentan zu Studien⸗ zwecken in Deutſchland aufhält, erklärt zu dieſem wichtigen Problem folgendes: Beſonders im Intereſſe des Friedens gilt es Wege und Mittel zu finden, die geeignet ſind, das Problem der drohenden Uebervölkerung zu löſen. Der Völ⸗ kerbund hat die Uebervölkerung als eine der Ur⸗ ſachen, die zum Kriege führen können, noch nicht genügend gewürdigt. Gegenwärtig nimmt die Bevöl⸗ kerung vieler Staaten ſo raſch zu, daß ſie, wenn die Entwicklung nicht zum Stillſtand kommt, einen all⸗ gemeinen Kampf um den Beſitz der Länder auslöſen wird, die ſchlecht verteidigt oder noch nicht in Beſitz genommen ſind. Kriege aber um den Beſitz jener Länder können nur vermieden werden, wenn man die Völker der ganzen Welt von der Notwendigkeit überzeugt, die Zunahme der Bevölkerung zu kon⸗ trollieren. Wenig ermutigend aber ſehr intereſſant klingt die Prophezeiung Profeſſor Gregorys, der in einem Vortrag in Toronto behauptete, im Jahre 3000 werde man, ſofern ſich die menſchliche Raſſe im gleichen Maße wie bisher vermehre, 700 Milliarden Menſchen zählen, d. h. jedem Menſchen werde nur ſoviel Raum auf der Erde zur Verfügung ſtehen, daß er gerade nur aufrecht ſtehen könne. Wie kann ein Land, das das Maximum der Bevölkerungszahl erreicht hat, noch weitere Fortſchritte erzielen? Wenn es ſtark übervölkert iſt, gibt es nur ein Mittel: die Herab⸗ ſetzung der Bevölkerungszahl. Die Herabſetzung der Bevölkerungsziffer iſt der Angelpunkt, um den ſich das ganze Problem dreht. Man muß die tieferen Urſachen in Bewegung ſetzen, die zur freiwilligen Einſchränkung der Kinderzahl führen oder auch ſchließlich, wenn es nötig iſt, geſetz⸗ liche Normen für die ganze Welt, alſo ein internatio⸗ nales Geſetz, ſchaffen, das eine drohende Ueber⸗ völkerung unmöglich macht. Schluß des redaktionellen Teils gegen Husten, Heiserkeit mit Menthol As goclener * Samstag, den 16. November 1929 5. Seite. Nr. 534* 5 Nos 5. 1 2 e — — — — . N 1 — Gibt es ein anderes Maferiel, des so hygienisch isf Wee Porzellan? Die harte, blanke Glasur ist unengreifber für den Stehl und des Messer, sie ist ſeſcht zu reinigen 9 mit ihren gerundeten Ecken, sie spliftert nicht wie Emaille oder Gles, Porzeſſen hält die Wärme lange, in Porzellan zubereitete Speisen können ohne welteres im Sefãß sebst serviert werden in unserer Riesenvitrine an der Breitensffaße zeſgen 78 Anmerwonnung Wohnung mit Karte. Angebote u. N B es an die Geſchſt. 8*5811 5 2 Zimmer-Wohnung “von alleinſt. Dame per . gebote unter AP 114286 ſanſtändig mit Kochgelegenh. An⸗ gebote unt. N 0 10 an die Geſchäftsſt. Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 15. Zwei einfache trockene Hofräume für Büro u. Lager ge⸗ ſucht. Angeb. u L M Nr 58 an die Geſchſt. *5698 Schöne in der Oſtſtadt gest ht. 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Anzuſehen von Montags bis Frei⸗ tags—5 Uhr, Samstags von—.30 Uhr. Schwarzwalbwerke Lanz G. nr. b. 8 Emil: Hezelſtraße 98. 77 2 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 16. November 1929 18. Seite. Nr. 534 Die Fa ol Riel. 10 Roman ven Reinhold Eichacker „Jawohl, Durchlaucht,“ nickte das Stubenmädchen und kam an die Türe.„Die Herrſchaften ſind eben erſt angekommen. Das gnädige Fräulein war etwas ermüdet.“ „Hm.— Danke.“ Er bummelte zu ſeinem Zimmer, doch ſchloß er nicht auf. Er ölteb unſchlüſſig ſtehen. Dann drehte er ſich erneut nach der Treppe und ging in die Diele. Das niedliche Zimmermädchen ſah ihm durch die Spalte der Logentür nach und ſeufzte elegiſch.„Ach ja, wenn ein Menſch mal verliebt iſt!“ Ihr Puppen⸗ geſicht zeigte tiefſtes Verſtehen für ſolch' eine Lage. „Und dazu'ne Durchlaucht.“ Es ſchien ihr faſt tröſtlich für eigene Nöte. Sie fuhr leicht zuſammen und ſtarrte erſchreckt auf den Herrn, deſſen Kommen ſie gar nicht bemerkt hatte. „Fräulein Solam zurück?“ fragte Tattenbach eilig. „Gewiß, mein Herr,“ nickte ſie dienſtbefliſſen. „Sie iſt noch im Zimmer.“ „Danke. Er tat einige Schritte, nahm ſich eine Zigarette und ſteckte ſie an. Dann ging er zur Diele. Das Mädchen nahm ſich ruhig Tücher und Beſen und fegte den Rand des weitläufigen Flurs ab. Am Ende des Korridors ſtand eine Gruppe von plaudernden Herren. „Ah,— Fröulein— kommen Ste bittd—!“ rief Iwan Feodorow, der Tenntisſpieler. Sie ſtellte den Peſen zurück an die Wand und kam eilig näher. „Sie wünſchen, mein Herr!“ „Fröulein— hörän Sie bitt. Sie wiſſen vielleicht, ob Härr Morlan zuröck iſt.“ Er tätſchelte zutraulich an ihrem Arme, den ſte leicht zurückzog. „Der Herr Regiſſeur iſt ſbeben zurückgekommen, vor kaum einer Stunde.“ „Brävol! Brävo!“ Er nickte den anderen zu. In die Gruppe kam plötzlich Bewegung. „Herr Thorleiv auch?“ „Ja, auch der Herr Doktor.“ „Unb Fräulein Solani?“ „Das hätteſt du gleich fragen ſollen!“ bemerkte das Mädchen, wenn auch nur in Gedanken. Laut ſagte ſte lächelnd: „Das gnädige Fräulein iſt in ihrem Zimmer.“ — Ich werde mir einen Papagei anſchaffen, für bieſe Fragen, dachte ſie ſpöttiſch. „Brävo! Brävo!“ tätſchte der Ruſſe. „Was ſie nur für Arme hatl Reizendes Mädchen.“ „Ich werde es dem gnädigen Fräulein beſtellen.“ Es kam ganz harmlos. Der Ruſſe fuhr auf. „Waß beſtällän? Dem Fröulein?“ „Nun, daß ſie ſo reizende Arme hat.“ „Pſchakrew!— wirſt du ſchweigen! deine Arme!“ ſchnippiſch, „Ach ſo!“ tat ſte Beſen. „Gähen wir hinunter,— nicht wahr— meine Härrän? Zum Stammtiſch Solani.“ Die anderen ſtanden ſchon neben den Stühlen und drängten ſich rauchend und redend zur Treppe. „Da wäre die ganze Geſellſchaft zuſammen,“ be⸗ grüßte ſie Tattenbach, der ſchon am Tiſch ſaß. „Fählt nur noch die Königin!“ grinſte der Ruſſe und ſchielte ein wenig nach Radolins Seite, der ſtumm auf die Uhr ſah. Der Prinz ging nervös von dem Seſſel zum Fenſter und ſah nach dem See hin. Er machte den Weg immer wieder von neuem. Der Rennfahrer hielt ihn auf einmal am Rock feſt. „Na, Paſcha, man wird ſelbſt ganz zappelig, wenn man Ihnen zuſieht! Sie wandern ja heute umher, wie ein Eisbär im Käfig. Schon Nervoſität? Na, Sie fangen ja früh an.“ Der Prinz lachte höflich und ſetzte ſich wieder. „Das macht wohl das Wetter.“ „Ja,— Wetter!“ brummte der andere, kaum noch verſtändlich. Das Wetter,— das kenn ich.“ „Guten Tag, meine Herren!“ klang es plötzlich hinter ihm, daß alles auffuhr. Helgas lachende Blicke umflogen die Runde. Sie war gleich umringt. Alles ſprach durcheinander. „Wo kommen Sie här?“ fragte ſtaunend der Ruſſe. —„Hab gannix geſähän.“ Sie zeigte nach rückwärts. „Ich war dort im Leſeſalon. Wieder Zeitungen auſehn. Ich weiß ja ſonſt nicht, ob die Erde noch ſteht, während wir oben filmten.“ „Und das Mädchen ſagte, Sie ſchliefen im Zim⸗ mer. Sie ſeien ermüdet.“ „Ich, müde? Wovon denn? Erfriſcht bin ich eher.“ „Und wie Sie värbrannt ſind! Und ſähen ſo froh aus. Wie ſoll ich es ſagen—.“ „Sagen Sie garnichts! Es war wunderſchön, in den Bergen da oben.“ „Und wir moppſten uns all die Tage zu Tode.“ „Sy langweilig wart Ihr?“ Tattenbach hielt ihre Finger ſo feſt, daß es ihr plötzlich auffiel. ſeinen Lippen, die auf der Haut brannten. Ihr küh⸗ Sind doch und nahm ihren Sie zog ihre Hand langſam ven. ler Blick glitt dabei leicht ſein Geſicht ab. Es ſchien ihr verändert, faſt etwas gedunſen. Ein krankhafter Glanz glühte aus ſeinen Augen. f „Ja, Sie ſ hen „Sind Sie krank?“ fragte ſie. recht ſchlecht aus.“ „Mag ſein. Wie man's nimmt, meinte er etwas ſchroff, und ſah ſchnell zur Seite. Er kaute nervös mit den ſinnlichen Lippen, als wolle er ſprechen rid könne es hier nicht. Er kam nicht dazu. Prinz Radolin drängte ſich an Helgas Seite. Sein ſtrahlender Blick war beredter, als Worte. Helgas Miene bewölkte ſich flüchtig. „Ah, da ſind Sie ja, Paſcha. Sie muß ich mal ſprechen. Wir haben zuſammen ein Hühnchen zu zu pflücken!“ Er lachte ſie an, mit unſchuldiger Miene. „Was hab' ich verbrochen? War es etwas Schlim⸗ mes?“ „Kommen Sie mal mit ans Fenſter!“ Sie gingen beiſeite. „Paſcha,“ ſagte ſie ernſt, als niemand ſie hörte. „Als ich vorhin zurückkam, fand ich auf meinem Tiſch dieſes Käſtchen.“— „Und?“ fragte er harmlos. —„Darin dieſe koſtbare Broſche. Ein Bobfleigh aus lauter Brillanten.“ „Nein,— auch ein Rubin drin. Wie ein Tropfen Herzblut.“ 5 Ste zögerte etwas. „Dieſe Bemerkung gibt mir ſchon Antwort. Ich brauche nicht zu fragen,— Sie waren der Geber?“ „Nur eine Erinnerung“— ex war verlegen— „an unſere Bobfahrt.“ „Die würde ich auch ohne dies nicht vergeſſen, wo Sie ſich— den Arm brachen.“ „Ohl!“ ſtöhnte er, ihre Hand ſtürmiſch küſſend. „Das macht mich ſo glücklich!“ „Seien Sie kein Kind, Paſcha!“ ſagte ſie nüchtern. „Sie hatten mir verſprochen, mir nichts mehr zu ſchenken.“ „Nur dies noch!— Dies eine!“ bettelte er un⸗ geduldig. 5 „Glauben Sie, ich könnte das annehmen? fragte ſie tadelnd. Er war ganz verwirrt. „Ja, warum denn nicht, Helga?— Es kommt doch von Herzen.“ Sie lächelte milder. „Wenn ich das nicht wüßte, dann wäre ich böſer.“ „Nicht böſe ſein, Helga, und— annehmen, bitte!“ Sie krauſte die Stirne. „Solche Geſchenke macht man ſeiner— Geliebten, Prinz! Ich bin nicht Ihre Geliebte!“ Sie trat mit dem Fuß auf. Er wurde ganz bleich, ſuchte ſtammelnd nach Worten. 8 „Aber ich darf— doch— verehren—. Sie müſſen doch wiſſen— was ſoll ich denn anders?“ „Sie dürfen mir Blumen ſchenken, ſonſt nichts. Das Möbelhaus der Großstadt am Wasserturm An der Herstellung Waren u. à. folgende Firmen beteiligt: Und vor allem kein Schmuckſtück und das iſt ſo wert⸗ voll,— ein ganzes Vermögen. Wiſſen Sie, Paſcha, daß viele Familien ein ganzes Jahr von dem Geld leben müſſen, das Sie hierfür bezahlten?“ „Für Sie iſt nichts wertvoll genug!“ trotzte er. „Doch! Mein Ruf iſt noch wertvoller, Paſcha. Was ſoll man denn glauben, bei ſolchen Geſchenken, — wenn ich den Schmuck trage?!“ Er trommelte mit ſeiner Hand an das Fenſter. „Geben Sie ihn mir zurück!“ ſagte er leiſe.„Ich meinte es— anders.“ Sie nahm ſeine Hand. „Und was wollen Sie machen?“ „Ich weiß es noch nicht. Jon vernichten, ihn fort⸗ werfen. Er iſt ja jetzt wertlos.“ Er wandte den Kopf weg, doch hörte ſie aus ſeiner Stimme die Tränen. „pPaſcha!“ ſagte ſie plötzlich gerührt,„wenn Sie mir verſprechen, mir nichts mehr zu ſchenken dann—“ „ dann?“ ſagte er haſtig. „ dann will ich ihn nehmen. Wenn auch nicht hier tragen, Für mich ganz allein. Nur, um mich zu erinnern.“ „Helga!“ ſagte er, mit rauher Stimme.„Es tut ja ſo weh hier— dies Glück,— lieben dürfen, wenn auch ohne Hoffnung! Weil ich— noch ſo fung bin.“ Er riß ſich zuſammen und ging ſchnell zum Aus⸗ gang. Er fühlte, er hätte ſonſt auffchreien müſſen. Helga blickte ihm nach. „Armer, lieber Junge!“ dachte ſie ernſt,—„könnt ich dir nur helfen! Ob nicht meine Schönheit für viele ein Fluch iſt?“ Thorleiv legte die Zigarre halbgeraucht fort. Sie ſchmeckte ihm nicht mehr. Er zog ſeine Zeitung mit kurzem Ruck höher. Doch faßte er nicht, was die Zei⸗ len ihm ſagten. Das Leſen war ihm nur ein Vor⸗ wand geweſen, um ſich von der lauten Geſellſchaft zu trennen. Wie Helga nur wieber ſo fröhlich ſein konnte, mit all dieſen Menſchen?! Ja, mehr noch,— vertrau⸗ lich. Beſonders mit Tattenbach, der ihm ſofort un⸗ ſympathiſch geweſen. Seit ſie von der Hütte zurück waren, ſchien ihm das junge Weib da in der Diele auf einmal ver⸗ ändert. Es konnte das Kleid ſein, vielleicht das Ho⸗ tel, ihre ganze Umgebung. Er wußte es ſelber nicht. Es war nicht das Mädchen der Tage vorher, die ihm Glück geweſen. Und wenn er zurückdachte, dann hatte ſie ſich ſchon da oben verändert. beim Aufſtieg. Gemeſſener, kühler. Wenn auch immer heiter und ſonniger Laune. Doch war etwas Krampf⸗ haftes in ihrem Weſen, das ihn manchmal abſtieß. Auch ſchien ihm, als ob ſis ſich von ihm zurückzöge. Daß ſie es vermied, ihm allein zu begegnen, mit ihm über ernſtere Dinge zu ſprechen. (Fortſetzung folgt) ist eröffnet Die Schaufenster-Anlage in Bronze lieferte Rottacker.-G. Karlsruhe PLAN FERTIGUNG und BAULETHFUNG ALFRED AU ARCHITEKT W. D. A. Waldhofstr. 77 Tel. 33937 Nelkenstr. 22/24 EI SINGER& REIS KANFERT Al. Telephon 50830 AUSFOUHRUNG der ER-, SETON- MAURER- u. EISENBETON ARBEITEN FRANZ SCHWANDER SAU- und KUNST SCHLOSSEREI Schlosserarbeſten/ Eisenkonstruldlon KARL. SCHWANDER EE uH SRO Elektrischen Anlagen/ Licht-Reklame Ausführung der gesamten Ausführung der gesamten Sachse& Rothmann G. m. B. H. MALERGEScHRFT Anstrleharbelten Felne Lacklerungen Telephon 266 12 Rosengartenstragße 20 Bauaustrocknung hat an der raschen Fertig- stellung grogen Antell Fa. LUDWIGSHAFEN a fn. Die Albert Wagner G. m b H. Fernspr. 628 50 Schneider& ahle Stukkateur u. Glpsermeister MANNHEIM-KNFERTAl. Nelkenstrage 9 und Grauer Weg 5a Telephon 83602 Ausführung der Rabltz- und Gipserarbeiten G 7, 16 Josef Messemer Tel. 33114 AUSFOUHRUNG der KUPFER- ARBEITEN Wilh. 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Am Dienstag, 1 5 mannsheim ſy Regierungsrat 2 Ende 17 Uhr Julia de Weert Hannchen, ihre Freundin abends 8 Uhr, i. Kauf⸗ Karlsruhe über: 5„Selbſterlebtes in Deutſch⸗Oſtafrika vor u. während des Welt⸗ krieges“. Der Vortraa wird durch Lindstrôm gibt den Ton 19. Non., richt Herr— 2 7 Hammer⸗ 5 e 9 . 2 0 5 2 2 ee 8 ee. 4 7 2 2 2„ Perꝛerrtès Tune durdi un- Josef Runbrot Hugo Voisi ieder von Schubert, Strauß; Arien ſelbſt aufgenommene vollkommene Aufnahmetecinił Klar und ungetrũbt veder Wilhelmine, seine Frau Nora Fanleri h 792 Merxerbeer, Bizet, Wagner. 8 8 ergangt. 95 Egon von Wildenhagen Walther Friedmann engel: üdolf Boruyk* Ein Fhemder Werner Mäckel Am Flügel: ll 0 u d M ramm⸗-⸗ 5 Karl N br 1 F Karten M. 90 bis N..— von 1113 1 Elnher On Ur natu reue Hans J Diener. und ab 15 Uhr im Rosengarten an der Stickerei 5 ans Karase Konzertkasse. R. Hautle, N 2. 14 0 6 0 66 dad l der, ue n— iedergabe der„Obertöne Vorstellung Nr. 76— Miete A, Nr. 11 Dienstag, 1. Nov, abends 7 ½ Unr 70 ET 0 Die Macht des Schieksals i 5 Musensaal III. Akademie- Konzert um Jubilkumsfahr Oper in einem Vorspiel und drei Akten(neun Bildern)— Dem Italienischen des F. M. Piave frei nachgedichtet und für die deutsche Opern hühne bearbeitet von Franz Werfel. Musik von Giuseppe Verdi. Inszenierung: Dr. Richard Hein Musikalische Leitung: Erich Orthmann Chöre: Rudolf Schickle Bühnenbilder: Dr. Eduard Löffler Technische Einrichtung: Walter Unruh Anfang 19,30 Uhr Ende 22.45 Uhr Person en: Der Marchese von Calatraya Albert Weig Leonore de Vargas) seine(Gertr. Bindernagel Don Carlos de Vargas, Kinder(Sydney de Vries Alvaro Adolf Loeltaen l Siegfried Lappolet (pel Män Füchse Besätze auß Gastdirigenten: Prof. Hugo Ihr. München und generalmusikdirektor Willibald Mächler. n ein Sol. Mitwirkung: Erika MOrinl.„nige Berlioz„Phantastische Sinfonie“, Mozart Violinkonzert A- dur, l Skunkse Preiswert. Maganfertigungen ., Reparaturen pfompt, Pelzhaus Schüritz 8 2 tel Wenn Sie Schallplatten hören, die unrein und verzerrt klingen, so liegt dies daran, dass die Aufnahmetechnik nicht vermochte, die Obertöne richtig auf die Platte zu übertragen. iese Schwierigkeit ist hei der Columbia Platte überwunden; sie gibt die zartesten Schwin- gungen der Obertöne vieder, die der Musik erst Fülle und Nuancenreichtum geben. Die Columbia-Platte klingt deshalb so rein und voll, als sässen Sie in der Oper. erordt! 40 Der Pater Guardian 1 f 8 8 5 8 Bruckner 7. Sinfonie M 3 4 Laden) a Fra Melitone 5 Karl Mang 5 7 T 2 Freziosilla, seine ig. Wahrsagerin Erna Schlüter. Karten RM..— bis.— Vo Uetandige Opern 4 Columbia: 8 Maultiertreider Werner Pick 9 Vereinigung v. Freuu⸗ In Original- Besetzung der Moiländer Scala: Ein Alcad Hugo Vos 15. den mit wirtſchaftlich. La Traviata La Boheme 555 8 1 ugo Voisin mittwoch, 20, Nov., abends 8 Uhr Zielen nimmt noch 1 Madame Butterfly lienischen Truppen Fritz Bartling. 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