Bezugspreiſe: In weaunheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ ſtraße 1920, Meerfeldſtraßelg, Necriebrichsſtraße 4, FeHauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. „Montag: Sport der N. M.., Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraj Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Mannheime durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. 10 Pfg.— Abholſtellen Waldͤhofſtraße 6, WOppauerſtraße 8. Beilagen: und Recht/ Donnerstag wechſelnd: Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6— Fernſprecher: Sammel⸗Nr. 24951 Telegramm Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32m breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Famtlien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarkf.— Für das Erſcheinen von tfahrzeug und Verkehr Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die r Reiſezeltung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. fruchtbare Scholle Steuer, Geſeß Mannheimer Muſikzeitung Abend⸗Ausgabe Die deutſche Saar⸗Delegation begibt ſich heule nach Paris And die Haager Konferenz? (Drahtmeldung unſ. Berliner Büros) Berlin, 19. Nov. Die deutſche Delegation für die Saarverhand⸗ lungen wird ſich heute abend unter Führung des Staatsſekretärs a. D. Simſon nach Paris be⸗ geben. Dr. Simſon wird begleitet von den Lega⸗ tionsräten Friedberg und Vogt, den Sach⸗ beferenten des Auswärtigen Amtes und dem Regte⸗ rungsrat Dr. Wingen von der Reichspreſſeſtelle. Ueber den Termin der zweiten Haager Kon⸗ ferenz liegen hier immer noch keine amtlichen Mitteilungen aus Paris vor, doch ſcheint man jetzt auch in Berlin nicht mehr damit zu rechnen, daß die Konferenz vor Januar zuſtandekommen wird. Zum Beginn der Saarverhandlungen 8 5 Artur Fontaine, der Führer der franzö⸗ ſiſchen Delegation. Stgatsſekretär a. D. Ernſt v. Simſon, der Führer der deutſchen Delegation. Pariſer Stimmungsmache [Telegraphiſche Meldung) * Paris 19. Nov. Die Pariſer Blätter melden, daß die deutſche Saar⸗ delegation unverzüglich in Paris erwartet werde, und daß daher die deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlun⸗ gen über die Saarfrage entſprechend dem geſtern von der franzöſiſchen Regierung gemachten Vorſchlage am 21. November beginnen könnten. Wie ſchon am Sonntag die beiden Linksblätter„Volonté“ und „Paris Soir“, ſo erklärt heute der reaktionäre„Fi⸗ garo“, nach den Erklärungen Briands ſolle ſich die Konferenz nur mit der wirtſchaftlichen Seite des Saarproblems befaſſen und nicht mit der poltti⸗ ſchen Seite, denn in dieſer Beziehung blieben die Beſtimmungen des Verſalller Vertrages be⸗ ſtehen. Der„Excelſtor“ vertritt, wenn auch in weni⸗ ger präziſer Form, eine ähnliche Anſicht. Es braucht wohl nicht erſt betont zu werden, daß die Verhandlungen von vornherein zum Fehlſchlagen verurteilt wären, falls die franzöſiſche Regierung ſich wirklich auf dieſen Standpunkt ſtellten ſollte, ſchon deshalb, weil Deutſchland ſelbſtverſtändlich keinerlei wirtſchaftliche Zugeſtändniſſe machen kann, bevor nicht die Wiederherſtellung der deutſchen Souveräni⸗ tät über das Saargebiet geſichert iſt. Die Vorbereitungen zum Haag (Telegraphiſche Meldung) Paris, 19. Nov. Unſere geſtrige Mitteilung über das vorausſicht⸗ liche Datum der zweiten Haager Konferenz wird von den Morgenblättern beſtätigt. Brian d hat im Einverſtändnis mit dem Miniſterpräſidenten Tar⸗ dieu und dem Geſamtkabinett vorgeſchlagen, die Konferenz auf Anfang Januar, am beſten auf den 6. Januar, einzuberufen. Er wird davon wahr⸗ ſcheinlich im Laufe des heutigen Tages dem deut⸗ ſchen Botſchafter v. Hoeſch offiziell Mitteilung ma⸗ chen. Die Blätter halten es für nahezu ſicher, daß der Konferenzvorſitzende Jaſpar dem franzöſiſchen Wunſch entſprechen wird und erörtern ausführlich die Gründe für dieſe Verzögerung, wobei wiederum Dienstag, 19. November 1929 — Heute Sitzung des Reichskabinelts (Drahtmeldung unſ. Berliner Büros) Berlin, 19. Nov. In der Sitzung des Reichskabinetts, die für heute Nachmittag angeſetzt iſt, wird es ſich, wie wir hören, nicht nur um Zolltariffragen handeln. Man berichtet uns, daß bei der Gelegenheit auch das von den Franzoſen angeblich nach wie vor beanſpruchte Wiederbeſetzungsrecht aus dem Artikel 430 des Verſailler Vertrages eine Rolle ſpielen wird. Hauptträger des Widerſtandes iſt im Moment wohl das Zentrum, genauer Herr Kaas, aber es kann keine Frage ſein, daß Herr Kaas ſich zum Wortführer des allgemeinen Volksempfindens macht. Wir haben das Gefühl, als ob dieſe Dinge für die weitere Zukunft der Koalition nicht ganz ohne Be⸗ deutung bleiben müßten. Am das Ropublikſchutzgeſetz Berliner Büros) e 5 Berlin, 19. Nov. Wie die„Nationalliberale Correſpondenz“, der Preſſedienſt der Deutſchen Volkspartei, meldet, wer⸗ den die Ausſchüſſe des Reichsrates ſich am Freitag mit dem Republikſchutzgeſetz beſchäftigen. Von den Ländern ſind Abänderungsanträge einge⸗ gangen, die eine Milderung der Beſtimmungen des Entwurfes verlangen. Die von den einzelnen Län⸗ derregierungen geäußerten Bedenken richten ſich vor allem gegen die Ausdehnung des Schutzes auf alle im politiſchen Leben ſtehende Perſonen und gegen Ausdehnung der Zuſtändigkeiten der Reichsregie⸗ rung. Die Plenarverſammlung des Reichsrates wird ſich am Dienstag oder Mittwoch mit dem Ergebnis dag! Ausſchußverhandlungen beſchäftigen, ſo daß der Geſetzentwurf mit den Aenderungen des Reichsrates dem Reichstag, der bekanntlich am 27. zuſammen⸗ treten ſoll, ohne Verzögerung zugehen kann. Es iſt zu erwarten, daß die zuſtändigen Miniſter der Reichs⸗ regierung, der Reichsinnenminiſter und der Juſtiz⸗ p (Drahtmeldung unf. verſucht wird, neben der Unnachgiebigkeit Ungarns und Bulgariens in der Frage der Oſtreparationen vor allem das dentſche Plebiſzit verantwortlich zu machen. In einigen Zeitungen, ſo dem„Petit Pariſien“, fallen in dieſem Zuſammenhang auch Seiten⸗ hiebe gegen England, das die Flotten⸗ ahrüſtungskonferenz für den Januar vorgeſchlagen habe, was eine Geringſchätzung gegenüber dem gleichzeitig tagenden Völkerbundsrat bedeute. Auf der anderen Seite betont die Preſſe, daß Frankreich ebenſoviel an einem ſchnellen Abſchluß der Haager Konferenz gelegen ſei wie Deutſchland. Man glaubt, daß es möglich ſein wird, die ihrer Löſung harrenden Probleme in der Zwiſchenzeit auf diplo⸗ matiſchem Wege ſoweit vorzubereiten, daß die Kon⸗ ferenzarbeiten noch vor Beginn der Flotten⸗ abrüſtungskonferenz und der Völkerbundsrats⸗ tagung abgeſchloſſen werden könnten. Das„petit Journal“ meint, man könne mit etwa—12 Tagen Verhandlungs dauer im Haag rechnen. Lebhafte Ausſprache auf der Länderkonferenz (Drahtmeldung unſ. Berliner Büros) 5 Berlin, 19. Nov. Die Länderkonferenz, die heute vormittag ihre Beratungen über das Organiſations referat wieder aufnahm, war der Schauplatz recht heftiger Ausein⸗ anderſetzungen. An der Debatte beteiligten ſich vor⸗ nehmlich Herr Koch ⸗Weſer, Miniſterialdirektor Brecht, der badiſche Staatspräſtdent Schmitt, der württembergiſche Staatspräſident Bolz und der Landeshauptmann der Rheinprovinz Horion und in erſter Linie der bayeriſche Miniſterpräſident Dr. Held. Vor allem die Frage der ſogenannten neuen Länder, mit anderen Worten des künftigen Charakters der preußiſchen Provinzen, war Gegen⸗ miniſter, zu den eingegangenen Abänderungsanträ⸗ gen der Länderregierungen jetzt unverzüglich Stel⸗ lung nehmen werden, ehe noch die Ausſchüſſe des Reichs rates ihre Arbeit aufgenommen haben. Was wird mit dem Freiheitsgeſetz? (Drahtmeldung unſ. Berliner Büros) Berlin, 19. Nov. Die deutſchnationale Reichstagsfraktion hat einen beſtimmten Beſchluß in der Frage ihres weiteren Verhaltens zur Volksentſcheidsaktion nicht gefaßt. Es beſtätigt ſich jedoch, daß der Parteiporſitzende Hugenberg die Abſtimmung über den 8 4 des Geſetzes freigegeben hat. Die Einzelheiten der geſtri⸗ gen, wie von uns bereits erwähnt, ſehr erregten Debatte ſind zwar ſtreng vertraulich behandelt wor⸗ den, doch hören wir noch ſoptel, daß ſchon vorher ein internes Uebereinkommen zwiſchen Miniſter a. D. Schiele und dem Landhund, die ſich ja von vorn⸗ herein gegen den§ 4 erklärt hatten und Herrn Hugenberg zuſtandegekommen iſt, dem zufolge ſich die Landbündler der Stimme enthalten dürften. Der Verlauf der geſtrigen Ausſprache in der Frage bat Herrn Hugenberg dann die Augen darüber geöffnet, wie außerordentlich ſtark die Stimmun gegen den von ihm inſzenierten 8 4 iſt und aus ſolcher Erkennt⸗ nis heraus hat er ſich dann nachgiebig gezeigt. Wenn heute ein Mittagsblatt behauptet, daß die Deutſchnationalen verſuchen würden, das Volks⸗ begehren im Reichstag überhaupt zu Fall zu brin⸗ gen, um dann die Belaſtung für den Volksentſcheid los zu werden und daß Hugenberg ſelbſt geneigt ſet, auf den§ 4 des Volksbegehren überhaupt zu ver⸗ zichten, ſo ſind das nach unſerer Kenntnis Ko m⸗ binationen, deren jede Unterlage fehlt. Herr Hugenberg wird auf dem Kaſſeler Parteitag, ohne ſich auf einen Beſchluß ſeiner Fraktion ſtützen zu können, ſeine Volksbegehrenaktion zu verteidigen ſuchen und im übrigen wird man den Dingen im Reichstag ihren Lauf laſſen. ſtand ſtellenweiſe ſehr lebhafter Erörterungen. Mi⸗ niſterpräſident Held ſtellte hierzu verſchiedene Ab⸗ änderungsanträge zu dem Referat des Organi⸗ ſationsausſchuſſes, die aber zumeiſt abgelehnt wur⸗ den, wie überhaupt im allgemeinen in den Abſtim⸗ mungen, die in den Mittagsſtunden ihren Anfang nahmen, die Vorſchläge des Referats ſich behaup⸗ teten. Zwiſchen Zentraliſten und Dezeutraliſten ſcheint ſich ein Kompromiß in der Form anzu⸗ bahnen, daß auf Wunſch der preußiſchen Regierung die Einheit Preußens an ſich gewahrt bleibt, trotz⸗ dem aber die neuen Provinzländer ſtaarliche Gebilde mit möglichſt weitgehender Selbſtverwaltung wer⸗ den ſollen. Wir haben den Eindruck, daß hier die Beſchlüſſe der Länderkonferenz zum Teil über die Vorſchläge des Referats hinausgehen dürften, das den neuen Ländern bekanntlich eine Mitteſtellung zwiſchen Pro⸗ vinz und den Ländern im Sinne der ſüddeut⸗ ſchen Staaten ſchaffen wollte. Die Sitzung wird jedenfalls erſt heute abend ihren Abſchluß finden. Hindenburg ſpendet 200 000 Mk. für die Wolgadeutſchen Zur Linderung der Not der bei Moskau verſam⸗ melten deutſchen Koloniſten hat Hindenburg aus ſei⸗ nem Dispoſitionsfonds einen Betrag von 200 000% zur Verfügung geſtellt. Ferner richtet Hindenburg an alle Deutſchen im In⸗ und Ausland die Bitte, den Koloniſten. Hilfe zu leiſten. Der Reichspräſident betrach⸗ tet es als eine Ehrenpflicht aller amtlichen deutſchen Stellen ſowie aller öffentlichen und priva⸗ ten Organiſationen, das Hilfswerk zu unterſtützen. Die Reichsregierung ihrerſeits wird der Hilfs⸗ aktion jede mögliche Förderung angedeihen laſſen. Auch die Regierungsparteien ſowie die Deutſch⸗ nationale Volkspartei und die Wirtſchaftspartei haben ſich bereit erklärt, den Koloniſten in jeder Weiſe zu helfen. 1 140. Sahrgang— Nr. 538 Das deutſch⸗polniſche Abkommen Gegen das deutſch⸗polniſche Liquidationsabkom⸗ men beginnt ſich eine ſtarke Oppoſition zu formieren. Gerade auch eine parlamentariſche Oppoſition. Das Zentrum hat ſich dagegen er⸗ hoben und wird, da durch das Abkommen auch die karitativen Anſtalten der katholiſchen Kirche ſich ge⸗ ſchädigt fühlen, die Bayeriſche Volkspartei ſicher nach ſich ziehen. Und auch die Deutſche Volkspartei kündigt bereits leiſe, doch ver⸗ nehmlich Widerſtand an. Das macht zuſammen mit Deutſchnationalen, Wirtſchaftspartei und den ver⸗ ſchiedenen Bauerngruppen ſchon eine ganz anſehn⸗ liche Schlachtreihe. Wer ſteht hinter dieſem Abkom⸗ men, von dem man einſtweilen— wenigſtens in Deutſchland— nur die ſchattenhaften Umriſſe kennt? Zunächſt gewiſſe Induſtrie⸗ und Handelskreiſe, die in ihm die Vorſtufe für den erſehnten Han⸗ dels vertrag ſehen. Und dann die Bürokratie oder, ſagen wir vorſichtiger, ein Teil der Bürokratie des Auswärtigen Amts, die von dem Abſchluß des deutſch⸗polniſchen Handelsvertrags ſich geradezu einen neuen Frühling für unſere Wirtſchaft er⸗ wartet, Von ihr ſind dieſe Verhandlungen, die der viel zitierten Reinigung der Atmoſphäre gelten ſoll⸗ ten, ſeit Jahr und Tag mit einem ſchier leidenſchaft⸗ lichen Eifer gefördert worden. Solange Streſemann lebte, gab es immer wieder retardierende Momente. Nun, da er tot war, kam man ſchnell ans Ziel. Auch im Reichskabinett ſcheint es an Bedenken und Einwänden nicht ganz gefehlt zu haben. Aber man berief ſich darauf, daß angeſehene und um der Rein⸗ heit ihrer Geſinnung willen von Freund wie Feind willig anerkannte Führer der deutſchen Minderheit in Polen die Grundzüge des Abkommens für vor⸗ teilhaft erklärt hätten. Und ſchließlich ſoll der Kanz⸗ ler ſich dahinter geſtellt und gedrängt haben. Die deutſchen Minderheitenführer ſind inzwiſchen offenbar zu anderen Ergebniſſen gelangt. Wenig⸗ ſtens fängt die deutſche Preſſe in Polen an, nach ur⸗ ſprünglicher Zuſtimmung, allerhand Beklemmungen, Beſorgniſſe, Befürchtungen vorzukehren. Und auch die Blätter im Reich werden zuſehen ds kriti⸗ ſcher. Sie hatten ſich zunächſt damit begnügt, das Communiqué an der Hand von Erläuterungen, die von den ſogenannten„unterrichteten Stellen“ gege⸗ ben waren, zu kommentieren. Wohl oder übel ſich damit begnügen müſſen, den der Text des von den Herren Rauſcher und Zaleſki in Warſchau paraphter⸗ ten Abkommens lag ja noch nicht vor. Liegt immer noch nicht vor und ſoll, wie verſichert wird, der Oeffentlichkeit überhaupt vorenthalten bleiben. Nur vor dem Auswärtigen Ausſchuß würde das Bild von Sais ſich entſchleiern. Wenn der ſein Placet gege⸗ ben hätte, ſollte das Hohe Haus nur noch Ja und Amen zu ſagen haben. Was tauſchen wir für unſere Opfer ein? Wie ſchaut die Gegenrechnung aus? Polen verzichtet auf weitere Liquidatton deutſchen Beſitzes. Das iſt ſchon ein Wort. Nur daß es bei näherer Betrachtung doch ein wenig von ſeinem Glanz ver⸗ liert. 120 000 Hektar ländlichen Beſitzes und 1600 ſtädtiſche Grundſtücke ſind, wie die polniſche Preſſe ſtolz ſich brüſtet, in dieſen zehn Jahren bereits ent⸗ eignet worden. Und rund eine Million Menſchen haben den weißen Stab in die Hand genommen und ſind aus Poſen und Weſtpreußen abgewandert! Da gibt es keine Wiedergutmachung. Dieſe Verluſte deutſchen Volkstums ſind nicht wieder einzubringen. Indes ſollen wenigſtens 20 000 Hektar auf dem fla⸗ chen Land und eine Anzahl von Grundſtlücken in den verſchiedenen Städten künftighin vor den Zugriffen des Polentums geſchützt bleiben. Was mithin als Aktivum wohl zu buchen wäre. Das zweite Akti⸗ vum: Polen verzichtet auf das Wieder kaufs⸗ recht. Dies Recht, bei dem ſich der polniſche Staat an die Stelle Preußens und, deren Anſprüche glatt okkupierend, der ehemaligen preußiſchen Anſied⸗ lungsbehörde ſetzte, iſt von uns immer beſtritten worden. Jetzt ſtreichen wir den Poſtén. Gut: kein Pakt, der nicht gerade ein Söwenpakt iſt, ohne im einzelnen ſchmerzliche Verzichte. Leider ſcheinen auch hier die deutſchen wieder größer und unbeding⸗ ter zu ſein als die polniſchen. Die Gegenſeite be⸗ 5 2. Seite. Nr. 538 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 19. November 1929 hält ſich allerlet Ausnahmen vor. Bei„ſchlechter Bewirtſchaftung“, bei Erben von Anſieblungsgütern, die ſich eines Verbrechens oder Vergehens ſchuldig machten, ſoll Polen trotzdem wieder kaufen dürfen. Dieſe Begriffe dünken den mit der polniſchen Staatspraxis Vertrauten einigermaßen dehnbar. Die polniſche Gerichtsbarkeit urteilt ſchnell und hart. Mehr noch als anderswo ſchielt in Polen Themis durch ihre Binde. Und was heißt„ſchlechte Bewirt⸗ ſchaftung“? Wird, wer dem Staroſt, wer gar dem Wojwoden mißfällt, ſe als guter Wirtſchafter gelten können? Kann man den Männern ſo Unrecht geben, die behaupten, dieſes Verzichten auf das Wieder⸗ kaufsrecht würde in Polen immer ein unregelmäßi⸗ ges Verbum bleiben? Andere, in ihrer Ablehnung der Abmachungen von Warſchau, gehen noch weiter. Die meinen: dieſe Stipulationen wären der Anfang einer Abkehr von jeder aktiven Politik auch im Oſten. Nachdem Deutſchland durch die Locarnoverträge in den vor⸗ geſchobenen Gebieten deutſcher Siedlung im Weſten ſich für desintereffiert erklärt hätte, täte es das auch im Oſten. Und mache, indem es einen Schlußſtrich ziehe unter zehn Jahre beiſpielloſer Mißhandlung der in Polen verbliebenen deutſchen Bevölkerung, den Bedrückern deutſcher Minderheiten, Mut in aller Welt. Wir möchten uns dergleichen Vorwürfe nicht ohne weiteres aneignen. Zumal man uns hoch und teuer ſchwört, von einem Verzicht auf Danzig und den Korridor könne gar keine Rede ſein. Jetzt, nach dieſer Bereinigung der alten Fälle, erſt recht Oſtpolitikl Dennoch ſcheinen uns die Einwände ſo beachtlich, daß eine Veröffentlichung des Vertrags kaum zu umgehen ſein wird. Es ſind da Dinge, die an die Wurzeln deutſcher Volkstumspolitik rühren. Sie in der Dunkelkammer abzutun, iſt doch wohl unmöglich. R. B. Streſemanns Dämon und Geheimnis Drahtmeldung unſereßs Pariſer Ver. treter s) V Paris, 19. Nov. „Das franzöſtſche Vermächtnis Guſtav Streſe⸗ manns“ betitelt Senator Henry de Jouvene leine Beſprechung der Schrift„Goethe und Napo⸗ leon“. Streſemanns Witwe ließ eine Uebertragung dieſer Schrift in franzöſiſcher Sprache den Freunden des verſtorbenen Reichsaußenminiſters in Frankreich zugehen. Henry be Jouvenel liefert eine kurze In⸗ haltsangabe und faßt ſein Urteil in den nachſtehen⸗ den Sätzen zuſammen:„Nach der Lektüre bemächtigt ſich des franzöſiſchen Leſers eine nicht näher zu er⸗ klärende Unruhe. Beſonders der Satz quält ihn: „Es iſt möglich, daß Napoleon, wie alle großen Män⸗ ner, irgend etwas dämoniſches in ſich trug.“„Wie alle großen Männer“. Wenn ſich Guſtav Streſemann dieſe Vorſtellung von großen Männern machte, zu denen er ſich natürlich auch zählte, ſo läßt ſich daraus ſchließen, daß er ein Geheimnis beſaß Seine Schrift atmet bie Verachtung der Kollektivität, er erhebt ſich über nationale Empfindungen und ſtimmt mit Goethe überein, der die Entſcheidung der napoleoniſchen Kriege vom europäiſchen und nicht allein vom preußiſchen Standpunkt aus beurteilt. Hat Streſemann, ein Schüler Bismarcks und ein Be⸗ wunderer Napoleons, nicht ebenfalls die Völker, die Menſchheit und den Frieden als einfaches Mittel zun Zweck betrachtet? Hat er nicht aus Ueberdruß, bald ſein Land, bald das unſrige in den Dienſt der engli⸗ ſchen Politik geſtellt zuſehen wie Napoleon, von einer Hegemonie geträumt, von einer Hegemonie, die ohne Frankreich nicht zu verwirklichen iſt, wie wir es ſel⸗ ber erklären. Aber die nach ſeinem Ableben erſchei⸗ nende Schrift veranlaßt uns wenigſtens Guſtav Streſemann nicht als Demokraten in unſerem Sinne zu ſehen und uns daran zu erinnern, daß es zwiſchen der deutſchen Politik und der unſrigen, wie zwiſchen der deutſchen und der franzöſiſchen Dichtkunſt immer einen Unterſchied in Bezug auf die Klarheit gibt. Wenn wir eine Vorliebe für das Endgültige haben, ſo zieht Deutſchland das Werdende vor. Ob Deutſch⸗ land klein ober groß, ſchwach oder mächtig iſt, immer trifft für dieſes Land der Ausſpruch Nietzſches zu: Es hat niemals ein Ende“, — Paris, 16. Nov. Der Schnellzug Calais—Ba⸗ ſel hat bei einem Bahnübergang zwiſchen Laon und Reims ein Perſonenauto erfaßt und überfahren. Die drei Inſaſſen wurden auf der Stelle getötet. Shweizer Volksabstimmung über die zahlungsbank? (Telegraphiſche Meldung) * Baſel, 19. November. Die Internationale Zahlungsbank wird vor ihrer Niederlaſſung in Baſel noch einige juriſtiſche Klippen zu umſchiffen haben. Allerdings iſt voraus⸗ zuſehen, daß dies ohne Schwierigkeiten gelingen wird, ſofern das Statut der Bank auf der zweiten Haager Konferenz von den beteiligten Regierungen angenommen wird. Eine erſte Schwierigkeit liegt in der ſchwei⸗ zeriſchen Geſetzgebung über die Aktiengeſell⸗ ſchaften, welch rechtliche Form ja auch die inter⸗ nationale Zahlungsbank annehmen wird. Das ſchweizeriſche Geſetz ſieht vor, daß die Mehrheit in jeder Aktiengeſellſchaft in ſchweizeriſchem Beſitz ſein muß. Ferner müſſen der Verſitzende und die Prä⸗ ſidenten in den Verwaltungsgremien der Aktien⸗ geſellſchaft ſchwetzeriſchs Staatsbürger ſein. Auch die Geſetzgebung des Kantons Baſel baut auf dieſer Grundlage auf. Da das Grund⸗ geſetz der Bank, die Charter, mit dieſen ſchweizeriſchen Geſetzen nicht in Uebereinſtimmung gebracht werden kann, iſt es notwendig, daß neue Sondergeſetze für die Internationale Zah⸗ lungsbank erlaſſen werden. Wahrſcheinlich wird es auch notwendig werden, daß die Eidgenoſſenſchaft ein zweites beſonders Geſetz über die Steuerverhält⸗ niſſe der Internationalen Zahlungsbank erläßt, ins⸗ beſondere über die Verhinderung der Doppel⸗ beſteuerung der Geſchäfte der Internationalen Zah⸗ lungsbank. Alle dieſe Geſetze müſſen die ſchwei⸗ zeriſchen Parlamente pafftieren. Es iſt zweifellos an⸗ zunehmen, daß ſie dabei reibungslos angenommen werden. Weiterhin bleibt vor der Niederlaſſung der Bank in Baſel zwiſchen den beteiligten Regierungen und der Schweiz ein Staatsvertrag abzuſchließen. Dieſer Staatsvertrag und die Geſetze, ſoweit ſte verfaſ⸗ ſungsändernd ſind, unterſtehen in der Schweiz nach der eidgenöſſiſchen Verfaſſung aber dem Volks⸗ referendu m. Dieſes Referendum kann von jeder beliebigen Gruppe Schweizer Bürger angerufen wer⸗ den, ſofern es ihnen gelingt, 30000 Unter⸗ ſchriften für eine Volksinitiative zu ſammeln. Es iſt juriſtiſch deshalb möglich, daß auch für die Niederlaſſung der Internationalen Zah⸗ lungsbank in Baſel ein Volksreferendum angerufen werden könnte, weil es ſich um einen Staatsver⸗ trag handelt, der über 15 Jahre dauert. Nun ſtellt das Statut der Bank aber feſt, daß eine Liquidation der Bank erſt erfolgen kann, wenn die aufgrund des DYoungpi nes ihr geſtellten Reparationsaufgaben er⸗ füllt ſind. Das wäre nach dem Voungplan aber erſt 1988 möglich. Selbſt bei einer vorzeitigen Reviſion oder Aufhebung des Poungplanes könnte eine Auf⸗ löſung der Bank erſt mit Zuſtimmung der Drei⸗ viertelmehrheit der Gründerſtaaten erfolgen. Auch in dieſem Falle ging rechtlich die Friſt über die vor⸗ geſehenen 15 Jahre hinaus, ſodaß die Beſtimmungen über das Volksreferendum Gültigkeit hätten. Prak⸗ tiſch iſt jedoch angeſichts der günſtigen Aufnahme, welche die Wahl Baſels in der geſamten Schweiz ge⸗ funden hat, nicht anzunehmen, daß wegen der Niederlaſſung der Internationalen Zahlungsbank in der Schweiz das Referendum angerufen wird. Selbſt in den Orten— und es gibt ſolche— in denen man aus wirtſchaftlichen oder politiſchen Gründen etwas eiferſüchtig auf das bevorzugte Baſel iſt, dürfte es nicht gelingen, die für die Initiative er⸗ forderlichen 30 000 Unterſchriften zuſammenzu⸗ bringen. f 5 Der Gattenmorb eines Kulmbacher Kommerzienrats Die gerichtliche Preſſeſtelle Bayreuth gibt eine amtliche Mitteilung über den Stand der Unterſuchung im Falle Meußdörfer heraus, die u. a. folgende neue Tatſachen enthält: „Durch die inzwiſchen weitergeführten Erhebun⸗ gen hat der dringende Verdacht, daß Kommerzienrat Heinrich Meußdörfer den Todſeiner Frau herbeigeführt hat, ſich verſtärkt. Nach dem übereinſtimmenden vorläufigen Gutachten der beiden Amtsärzte, die die Leichenöffnung vorgenom⸗ men haben, iſt der Tod der Frau Kommerzienrat Meußdörfer durch Erſtickung eingetreten, die durch gewaltſamen Verſchluß der Luftwege hervorgerufen wurde. Zu dem gleichen Ergebnis gelangte das vorläufige Gutachten des vom Medizinalkomitee be⸗ ſtellten Sachverſtändigen. Außer den Erſtickungser⸗ ſcheinungen war eine Verletzung der Unterlippe und der Zungenſpitze ſowie das Fehlen der beiden unte⸗ ren Schneidezähne feſtzuſtellen; letztere wurden im Zimmer gefunden. Erſcheinungen einer Vergiftung, an die man auch dachte, zeigten ſich bei der Leichen⸗ öffnung nicht. Das Kopfkiſſen im Bett der Frau war in großer Ausdehnung mit blutwäſſriger Flüſ⸗ ſigkeit getränkt. Für das Eindringen einer Perſon in die Villa und für die Entwendung von Geld oder anderen Sachen fehlt jede Spur. Der vom An⸗ geſchuldigten auf eine der beiden Haus an⸗ geſtellten(der einzigen Mitbewohner des Hau⸗ ſes) gelenkte Verdacht hat ſich nicht beſtätigt. Es folgt eine Wiedergabe der bekannten Dar⸗ ſtellung Meußdörfers über ſein Verhalten, zu dem bemerkt wird:„Erſt am anderen Tage(vormittags gegen 8 Uhr) ließ der Angeſchuldigte den Arzt rufen, der in unmitzelbarer Nähe wohnt und ebenſo wie die Villa Meußdörfer Fernſprechanſchluß hat. Das Fernſprechamt zu Kulmbach hat durchgehenden Nacht⸗ dienſt. Auf Grund dieſer Beobachtungen veranlaßte der Arzt den Angeſchuldigten, die Polizei zu rufen. Die Unterſuchungsbehörde iſt im Beſitz von Unter⸗ lagen, die von einem durchaus glücklichen und har⸗ moniſchen Eheleben der Ehegatten keineswegs ſpre⸗ chen. Für einen gewinnſüchtigen Bewegungsgrund beſteht kein Anhaltspunkt. Ein Geſtändnis des An⸗ geſchuldigten liegt nicht vor, jedoch wurde von ihm ſelbſt eingeräumt, daß ſein Verhalten und ſeine Er⸗ zählung geeignet ſeien, ihn in den ſchweren Ver⸗ dacht der Täterſchaft zu ſetzen.“ Exploſionsunglück in einem Hoſpital . San Franzisko, 19. Nov.(United Preß.) Ein Exploſionsunglück, das in allen Punkten an die Ka⸗ taſtrophe in dem Krankenhaus von Cleveland erinnert, bei dem im Mai über hundert Menſchen n e Schreiber. das Leben verloren, ereignete ſich in einem hieſigen Univerſitätshoſpital. Hier ſind jedoch glücklicherweiſe keine Todesopfer zu beklagen. Genau wie in Cleve⸗ land entſtand in einem Röntgenzimmer eine Explo⸗ ſion. Im Nu war das ganze Gebäude von gelben Giftſchwaden erfüllt. Die Aerzte und Krankenſchwe⸗ ſtern benahmen ſich heldenhaft. Ihnen haben zwei⸗ hundert Patienten ihr Leben zu danken. Die Feuer⸗ wehr war raſch zur Stelle und rettete die Patienten, die im oberſten Geſchoß untergebracht waren. weit bisher feſtſteht, iſt kein Menſch ums Leben ge⸗ kommen. Dagegen ſind etwa 30 Aerzte und Krankenſchweſtern, ſowie eine Reihe von Feuerwehrleuten durch Gas vergiftungen zu Schaden gekommen und mußten in anderen Hoſpi⸗ tälern untergebracht werden. Das Unglück ereignete ſich in den ſpäten Abend⸗ ſtunden, als ein großer Teil des Perſonals ſich bereits zur Ruhe begeben hatte. Barfuß und not⸗ dürftig bekleidet nahmen bald auch dieſe Pfleger und Krankenſchweſtern an dem Rettungswerk teil. Der Schrecken wurde noch vermehrt durch einen Brand, der infolge der Exploſion ausgebrochen war, jedoch glücklicherweiſe in verhältnismäßig kurzer Zeit ge⸗ löſcht werden konnte. Die genaue Urſache des Unglücks ſteht noch nicht feſt. Man nimmt indeſſen an, daß auch hier wie in Cleveland Filmſtrei⸗ fen, die in der Nähe des Röntgenlaboratoriums untergebracht waren, Feuer gefangen haben und daß von hier aus die giftigen Gaſe ihren Urſprung genommen haben. = So⸗ Für Rückgabe des deutſchen Privateigentums in England „ London, 19. Nov. Eine von über hundert Par laments mitgliedern unterzeichnete Denkſchrift, die an den Premierminiſter, den Schatz⸗ kanzler und den Handelsminiſter geſandt werden ſoll, ſchlägt vor, daß das geſamte auf Grund des Verſailler Vertrages beſchlagnahmte deutſche Eigen⸗ tum, ſoweit es noch nicht liquidiert iſt, unverzüglich den Eigentümern zurückgegeben werde. Unter den Unterzeichnern befinden ſich etwa 60 Parlaments⸗ mitglieder der Arbeiterpartei. Die Kämpfe in der Mandschurei Tokio, 19. Nov.(United Preß.) Neue ſchwere Kämpfe ſind nach Meldungen aus Charb in an der mandſchuriſchen Grenze bei Dalainor entſtanden. Wie das chineſiſche Oberkommando mitteilt, über⸗ ſchritten die ruſſiſchen Truppen die Grenze und griffen die chineſiſchen Stellungen an. Der Kampf, der fünf Stunden dauerte, wurde mit Artillerie⸗ und Maſchinengewehrfeuer ausgefochten. Die Ver⸗ luſte ſollen auf beiden Seiten ſehr hoch ſein. Gleich⸗ zeitig griffen 26 ruſſiſche Flugzeuge die Kohlengruben in der Nähe an und warfen Brand⸗ bomben ab, wodurch an verſchiedenen Stellen Feuer entſtand. Ferner wird gemeldet, daß irreguläre ruſſiſche Truppen einen Zug auf der chineſiſchen Oſtbahn an⸗ gehalten und aus geplündert haben. Sie nah⸗ men eine Reihe von Reiſenden gefangen und ſchlepp⸗ ten ſie als Geiſeln mit ſich fort. Letzte Meldungen Erdbeben kr. Heidelberg, 19. Nov.(Eig. Drahtber.) Der Seismograph der Königſtuhl⸗ Sternwarte verzeich⸗ nete heute Nacht ein heftiges Fernbeben. Der erſte Einſatz erfolgte 21.39.43 Uhr, die zweiten Wellen kamen 21.45.40 Uhr, die langen Wellen 21.52 Uhr, das Maximum fiel auf 21.57 Uhr. Die Bewegung erloſch erſt gegen 23 Uhr. Die Herdentfernung be⸗ trägt etwa 45000 Km. Paragraph 312 im Strafrechtsausſchuß abgelehnt — Berlin, 19. Nov. Der Strafrechtsausſchuß des Reichstages behandelte heute den 8 312, der dis Strafbarkeit des Ehebruches beſtimmt. In der Abſtimmung wurde dieſer Paragraph mit 14 Stimmen der Demokraten, Sozialdemokraten und Kommuniſten gegen 14 Stimmen der übrigen Par⸗ teien abgelehnt. Empfang beim Reichspräſidenten — Berlin, 19. Nov. Der Reichspräſtdent empfing hente den neuernannten Apoſtoliſchen Adminiſtrator des Bistums Berlins, den Biſchof von Meißen, Dr. Wechſel im Truppenkommando II (Von unſ. Berliner Büro.) Reichswehr zurücktritt, den Generalleutnant von Kayſer ernannt. von Kayſer hat eine reine Front⸗ laufbahn hinter ſich. Er wurde im Kriege ſchwer verwundet und hat ſein linkes Auge eingebüßt. Ausbruch aus dem Gefängnis — Paris, 19. Nov. Nach einer Havasmeldung aus Santander ſind die Inſaſſen des dortigen Gefängniſſes in dem Augenblick, als der neue Direk⸗ tor ſeinen Poſten antrat und mit Hilfe von zwei Offizieren, die Inventur aufnahmen, ausgebrochen. Woldemaras und Wilna — Warſchau, 19. Nov. Aus Riga eintreffende Nachrichten beſagen, daß ſich der frühere litauiſche Miniſterpräſident Woldemaras mit der Abſicht trage, ſich an der Wilnger Univerſttät als Profeſſor der Geſchichte zu habilitieren. Der Senat habe dar⸗ über noch keine Entſcheidung getroffen. In der Warſchauer Preſſe wird verſichert, daß die polniſche Regierung einer Niederlaſſung Woldemaras in Polen abſolut keine Schwierigkeiten bereiten werde. Deuilſche Volkspartei Bezirks vereinsverſammlungen: Mittwoch, den 20. November, abends 8½ Uhr, im Nebenzimmer des„Café Gruber“ Neckarſtabt Redner: Stadtverordn. Dr. Martin. Donnerstag, den 21. November, abends 8½ Uhr, im Nebenzimmer des Reſtaurant„Brück“ Neu⸗Oſtheim. Der Vorſtand. Mie würe Ihr Urteil? Vorbemerkung der Schriftleitung: Nachſtehend werben erſt einige Fälle veröffentlicht, auf deren Schlußfrage ſich der Leſer zunächſt ſelbſt die Ant⸗ wort geben ſoll. In einem Nachtrag„War Ihr Urteil richtig?“ kaun er dann an den wirklichen Rechtsbeſunden ſein eigenes Urteil prüfen. Einladung zur Modeſchan Arthur iſt glücklich verheiratet Er iſt aber ent⸗ ſetzlich eiferſüchtig. Eines Tages, während ſeine Frau noch im Schlafzimmer mit ihrem Bubikopf beſchäftigt iſt, ſitzt Arthur ſchon am Früßhſtückstiſch. Da hat die Mor⸗ genpoſt einen Brief mit ausgeprägt männlicher Handſchrift gebracht, der an ſeine Frau adreſſtert iſt. In Arthurs Hirn hämmern die furchtbarſten Ge⸗ danken. Obwohl er weiß, daß ſeine Frau es übel⸗ nimmt, kann er in ſeiner Eiferſucht ſich nicht beherr⸗ ſchen: er macht den Brief auf. Es iſt die Einladung zu einer Modeſchau.— Iſt der Ehemann dadurch, daß er den Brief geöff⸗ net hat, mit dem Strafgeſetz in Konflikt gekommen? Der Brief an den Gatten Regierungsrat X, der neulich erſt nach München verſetzt worden iſt, wohnt mit ſeiner Frau in einer Penſion. Zwiſchen den Eheleuten X. und der Pen⸗ ſionsinhaberin iſt es wegen irgend welcher Nichtig⸗ keiten zum Streit gekommen Als Regierungsrat X. einige Tage auf einer Dienſtreiſe auswärts iſt, gibt es zwiſchen ſeiner Frau und der Vermieterin wieder eine lebhafte Auseinanderſetzung. Frau X. ſchreibt ihrem Mann von dieſem Vor⸗ fall, macht ihrem Herzen Luft und ſchließt:„Wenn ich die arrogante, unausſtehliche Perſon doch nicht mehr ſehen müßte!“ Sie läßt aus Vergeßlichkeit den Brief auf ihrem Schreibtiſch liegen und macht Be⸗ 8 Mann, Frau-und Paragraphen Die Vermieterin, die den Brief liegen ſieht, öff⸗ net ihn widerrechtlich, fühlt ſich in ihrer Ehre ge⸗ kränkt und ſtellt gegen die Ehefrau Beleidigungs⸗ klage. Wird Frau X. vom Beleidigungsrichter verur⸗ teilt oder wird ſie freigeſprochen? Der Ehemann in Strafhaft Dem Ehemann ſteht die Entſcheidung in allen das gemeinſchaftliche eheliche Leben betreffenden Ange⸗ legenheiten zu; er beſtimmt insbeſondere Wohnort und Wohnung. Das iſt der klare Wortlaut des Pa⸗ ragraph 1354 des Bürgerlichen Geſetzbuches. Hat der Mann dieſes Recht, den Wohnort zu be⸗ ſtimmen, auch dann, wenn er im Gefängnis ſitzt und eine Haftſtrafe verbüßt? Der künftige Heldentenor Ein vierzigjähriger Beamter, verheiratet, pen⸗ ſtons berechtigt und Vater von drei Kindern, hat ſich in den Kopf geſetzt, ſeinen Beruf aufzugeben und Opernſänger zu werden. Erfahrene Geſangspädagogen, denen er vorge⸗ ſungen hat raten ihm dringend von ſeinen Zukunfts⸗ 99 ab, denn die Stimme iſt keineswegs bedeu⸗ tend. Hat die Frau, die von dem Mißerfolg ihres Mannes in deſſen i uftigem Beruf überzeugt iſt und eine Familienkataſtrophe vorausſieht, irzend⸗ welche geſetzliche Mittel, den Entſchluß ihres Man⸗ nes zu verhindern? 5 Die Bühnenkünſtlerin Ein früherer Offizier, fetzt Dr. phil. und Redak⸗ teur, hat eine Schauspielerin geheiratet. Die Künſt⸗ lerin hat ihrem Mann verſprochen, keine Gaſtſpiel⸗ mehr zu unternehmen. Dieſes Verſprechen hält ſie nicht. Südamerika, der Mann begleitet ſie weil es ihr letz⸗ tes Gaſtſpiel iſt. Die Gattin beſinnt ſich aber anders und ſchließt dort einen Vertrag für ein weiteres Jahr ab. i Der Mann fährt allein nach Hauſe und ſtellt Scheidungsklage. Das Landgericht weiſt die Klage ab: eine unheilbare Zerrüttung der Ehe liege nicht vor. In der Berufungsinſtanz wird feſtgeſtellt, daß die Künſtlerin ohne Wiſſen ihres Mannes einen Auslandsvertrag auf weitere fünf Jahre unter⸗ zeichnet hat Sie ſei von Kindheit an ſchon beim Theater und könne ihren Beruf nicht laſſen. Zu weſſen Gunſten wird der Scheidungsprozeß enden? War Ihr Arteil rihtig? Einladung zur Mobeſchan Ein Recht des Mannes, gegen den Willen ſeiner Frau deren Briefe zu öffnen, kennt unſer Geſetz grundſätzlich nicht. Iſt ſich der Mann bewußt, daß die Oeffnung des Briefes dem Willen ſeiner Frau widerſpricht, ſo macht er ſich eines Bruches des Briefgeheimniſſes ſchuldig. Er kann auf Antrag ver⸗ folgt werden. Strafe: Gefängnis bis zu drei Mo⸗ naten oder Geldſtrafe bis zu 10 000.— Auch die Frau darf die Briefe ihres Mannes nicht aufmachen! Der Brief an den Gatten Frau Regierungsrat X. wird verurteilt. Ausdruck:„arrogante, unausſtehliche Perſon“ eine Formalbeleidigung. Das Reichsgericht vertritt den Standpunkt: Selbſt wenn die Perſon, für die der Brief nicht beſtimmt iſt, durch Verletzung des Briefgeheimniſſes von deſſen Inhalt Kenntnis erhält, iſt der Tat⸗ beſtand der Beleidigung gegeben. Der iſt 7 Sie geht nach Der Ehemann in Strafhaft Dadurch, daß ſich der Mann in Haft befindet, geht das Recht zur Beſtimmung des Wohnortes nicht auf die Frau über. Der künftige Heldentenor Die Frau hat keinerlei geſetzliche Mittel, den Ent⸗ ſchluß ihres Mannes zu verhindern. Die Bühnenkünſtlerin Die Ehe iſt aus Verſchulden der Frau geſchieden worden. Das Oberlandesgericht München hat für Recht erkannt: 5 Nicht die Weigerung allein, zu ihrem Gatten zu⸗ rückzukehren und die darin liegende bösliche Ver⸗ laſſung iſt es, was das Klagerecht erſchöpft, ſondern die Zerrüttung des ehelichen Lebens durch offene Auflehnung und eigenmächtige Befreiung von ge⸗ gebenen Verbrechen. Ein ſolches Verhalten ent⸗ hält nicht nur eine ſchwere Verletzung der Ehepflich⸗ ten, ſondern geradezu eine Losſagung von dieſen Pflichten. Dem Kläger kann die Fortſetzung der Ehe nicht mehr zugemutet werden.(Zeitſchrift für Rechtspfrege in Bayern, 3. Jahrgang, S. 261.) Ehrendoktoren der Bankunſt. Die Techniſche Hochſchule Hannover hat die Würde eines Doktor⸗Ingenieurs Ehren halber folgenden Ver⸗ tretern des Bauweſens und der Baukunſt verliehen: dem Prof. A. Fiſcher, Direktor der Kunſtgewerbe⸗ ſchule Eſſen, in Anerkennung ſeiner von neuzeit⸗ lichem Geiſt erfüllten erfolgreichen Lehrtätigkeit und in Würdigung ſeiner hervorragenden architektoni⸗ ſchen Leiſtungen, denen vor allem eine künſtleriſche Beſeelung von Induſtriebauten zu verdanken iſt. Ferner dem Geh. Reg.⸗Rat Prof. A. Carſten, in Aner⸗ kennung ſeiner langjährigen erfolgreichen Tätigkeit als akademiſcher Lehrer und ſeiner Verdienſte um Erforſchung und Weiterentwicklung der deutſchen Baukunſt, und dem Staatsſekretär A, Scheidt, Berlin wegen ſeiner Verdienſte auf dem Gebiete des Städtebaues. D, rr, r% r 0. eee ease 2 2 7 2 250. 0 ee — * 1 . ö 0 1 0 N Dienstag, den 19. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 838 Staͤoͤtiſche Nachrichten Großbutz im Waldpark Geht mer jetzt in de Waldpark naus Do ſteht mer allerhand do drauß. Die Weg' un Bänk' wer'n ausgebeſſert, Gen Deel vum Grabbe werd bewäſſert, Weil'r nor Waſſer hot, wann's regent, Keen Menſch'r faſcht do drauß begegent. Kardoffelfeier ſiecht mer raache, Des beizt ei'm diechtig in de Aage. Die Schrewergärte dut mer miſchte, Und flickt mit Holz vun alte Kiſchte Die Gartehaiſel wunnerſcheen. Die letſchte Aſchtere dut mer ſehn. Die Dahlie werre rausgenumme Und nunner in die Keller kumme. De Sellerie werd eingeſchlage Aach's Rotkraut kann des gut vertrage. E Miſchtbeet werd noch aangelegt. 's leſchte Laab der Herbſchtwind fegt.— Goldlack un Roſe deckt mer zu; Die liewe Seel kriegt erſcht ihr Ruh', Wann Blumezwiewle ſin noch'ſchteckt. De Winterköhl alleen noch reckt Sei griene Schtorzle in de Luft!— Un iwer allem— Newwelduft!— W. Berufsberatung im Rundfunk Das Lanbesarbeitsamt Südweſt⸗ deutſchland veranſtaltet auch in dieſem Winter wieder eine Reihe von Rundfunkvorträgen, um weiteren Kreiſen von der Tätigkeit der Arbeits⸗ ümter auf dem Gebiete der Berufsberatung Kennt⸗ nis zu geben. Zugleich ſollen dieſe Vorträge dazu dienen, die„Nächſtbeteiligten“, alſo Jugendliche, die vor der Berufswahl ſtehen, und deren Eltern über die Verhältniſſe und Ausſichten in einer Reihe von Berufsgruppen zu unterrichten und ſie darauf hin⸗ 1 welche Fragen und welche Geſichtspunkte dem wichtigen Schritt der Berufswahl vor allem zu erörtern und zu berückſichtigen ſind. Die Erfah⸗ rung lehrt, daß es immer„Modeberufe“ gibt, zu denen der Andrang der Jugendlichen ſo groß iſt, daß nur ein kleiner Prozentſatz der ihm Zuſtreben⸗ den Aufnahme finden kann. Gegen andere Berufe herrſchen vielfach unbegründete Vorurteile, oft nur, weil ſte wenig bekannt find. Auch hier ſollen dieſe Vorträge Aufklärung vermitteln. Sie finden jeden Freitag von 19—19.30 Uhr ſtatt und beginnen am 22. November. Kampf mit Automaten Am Bahnhofplatz ſtand ich, in der einen Hand die Karte an Olly mit den beſten Wünſchen zum 30. Ge⸗ burtstag, in der anderen einen nagelneuen Zehner, mit dem ich mir die zur Frankatur der Karte be⸗ nötigte Fünfermarke käuflich erwerben wollte. Ein derartiger Kauf iſt nun heutigentags eine Ange⸗ legenheit, die mit fortſchreitender Technik an Kom⸗ pliziertheit gewonnen hat. In der guten alten Zeit ging man an den Poſtſchalter, verbeugte ſich devot, vor dem Gewaltigen und bat um Aushändigung des Poſtwertzeichens gegen Barzahlung. Nur rück⸗ ſtändige Menſchen machen das noch ſo. Ich überquere alſo den Bahnhofplatz mit der nicht unbegründeten Hoffnung, daß im Bahnhof, wo un⸗ zählige Schokolade⸗, Zündholz⸗, Briefpapier⸗, Bahn⸗ ſteigkarten⸗ und Wiegeautomaten prangen, auch der bekannte dunkelgrüne Kaſten der Reichspoſt zu finden ſei, der ſozuſagen das Geſchäft eines Schal⸗ terbeamten verſieht. Meine Hoffnung hat getrogen. Ich finde nach langem Suchen keinen Briefmarken⸗ verkäufer aus Blech. Unter ſtändiger Lebensgefahr gehe ich abermals über den Platz und ſchäme mich, daß ich nicht gleich auf die Idee gekommen bin, zum benachbarten Bahnpoſtamt zu gehen. Richtig, dort ſtehen gleich brei Markenautomaten vor dem Eingang. g Welches Entgegenkommen! Ich vertraue meinen Zehner dem Automaten an, der mir dafür zwei Fünfermarken verſpricht. Er ſchluckt den Zehner— und rührt ſich nicht. Ich klopfe ihm zärtlich auf die Bruſt:„Gewiß, es iſt ja ſchwer, daß Sie ſich von den Ihnen liebgewordenen Briefmarken trennen ſollen, Sie ſind wohl auch Sammler?“ Er würdigt mich keiner Antwort. Nun drücke ich auf den für ſolche Fälle vorgeſehenen, ſchon ſtark abgenutzten Knopf und klirrend rollt mir mein Zehner entgegen.„Sie ſind ein ſpaßhafter Herr“, wage ich zu bemerken und werfe abermals ein. Das Spiel wiederholt ſich. Aha, es iſt 12 Uhr vorbei, der Herr befindet ſich in der Mittagspauſe. Nichts zu machen. Ich wende mich an den gegenüberſtehenden Automaten; er wird allerdings Poſtkarten zu 5 Pfg. geben, aber ſchließlich kann ich auf einer ſolchen Karte mehr Bos⸗ haftigkeiten unterbringen als auf der Anſichtskarte. Ich werfe ein und erwarte zwei Karten. Nichts. Leer oder in Urlaub. Alſo drücke ich auf den Knopf und da geſchieht etwas, was noch nicht einmal im gröbſten Finanzamt möglich wäre: Der Blechbeaute wirft mir meine zehn Pfennige vor die Füße, ja wirklich, vor mich hin auf den Boden. Ohne Zweifel, der Automat hat mir ſeine grenzenloſe Verachtung zum Ausdruck gebracht, indem er mür mein ehrlich erworbenes Geld vor die Füße ſpuckt. Ich kehre wieder zur guten alten Zeit zurück. Meine Briefmarke zu 5 Pfg. habe ich am Schalter gekauft; allerdings mußte ich 20 Minuten warten, aber Zeit iſt Geld und ich habe ja doch nie Zeit. Dem Schalterbeamten habe ich nichts von der Sache mit ſeinem blechernen Kollegen erzählt. Ich wagte es nicht. Es war ja auch zwecklos, denn die Karte an Olly ſteckt noch in meiner Taſche, ich vergaß ſie ein⸗ zuwerfen. 5 Willi. Freiwilliger Tod. Am 5. November hat eine 27 Fahre alte Hausangeſtellte in der Oſtſtadt eine giftige Flüſſigkeit eingenommen. Die Lebens⸗ müde wurde ſofort in das Allg. Krankenhaus einge⸗ liefert, mußte aber von dort nach der pſychiatriſchen Klinik in Heidelberg überwieſen werden, woſelbſt ſte eſtern ſta r b. Die Verſtorbene dürfte in krankhaf⸗ m Zuſtande gehandelt haben. e 7 Veſorgt die? Die geſteigerte Kauffreudigkeit in der Weihnachts⸗ zeit bringt eine erfreuliche Belebung des Geſchäfts⸗ umſatzes mit ſich, gleichzeitig ſtellt ſte aber auch außer⸗ ordentlich ſtarke Anſprüche an die Leiſtungsfähigkeit der Verkäufer und Inhaber der Ladengeſchäfte, die alle Kräfte aufbieten müſſen, um dem Anſturm der Käufer gewachſen zu ſein. Die Käuferſchaft will ja, um ihren Bedarf an Weihnachtsgeſchenken recht zweckentſprechend auswählen zu können, Zeit und Ruhe zum Einkauf, zur Auswahl und Prüfung b zeihnachtseinkäufe friähzeilig haben, will aufmerkſam bedient ſein, denn nicht nur das Schenken, ſondern auch der Einkauf oll Freude machen. Eine reibungsloſere Abwicklung des Weihnachts⸗ geſchäftes für beide Teile, Käufer wie Verkäufer, kann erreicht werden, wenn die Käuferſchaft die ein⸗ dringliche Mahnung beherzigt, mit der ſich der Ge⸗ gegeben. werkſchaftsbund der Angeſtellten(GDA) auch in dieſem Jahre wieder an die geſamte Oeffent⸗ lichkeit wendet. Der Ruf: Kauft nicht in den Abendſtunden! richtet ſich in erſter Linie an die Hausfrau und an die Kreiſe, die die Möglichkeit haben, die Einkäufe ſchon in den Vormittags⸗ oder frühen Nachmittagsſtunden zu beſorgen.— Durch den Andrang während der letzten Tagesſtunden iſt Aerger und Unzufriedenheit trotz beſten Willens des Verkaufsperſonals nicht zu vermeiden. Die geſetzlich feſtgelegte Ladenſchlußzeit wird für den Angeſtellten inſofern noch überſchrit⸗ ten, als die Aufräumungs⸗ und Abrechnungsarbeiten feſt, daß es niemand geben wird, der von ſich ſagen kann, baß er nicht unter den Zettverhältniſſen leidet. ſeine ohnehin ſchon karg bemeſſene Freizeit noch um eine weitere viertel oder halbe Stunde einſchränken. Auch die Einzelhandelsangeſtellten und Geſchäfts⸗ Inhaber haben Anſpruch auf Ruhe und Erholung! Nicht nur am Werktagsabend, auch die anderen Be⸗ rufen zugeſprochene Sonntags ruhe möchten ſie in der Vorweihnachtszeit gern genießen.— Wer ihre berechtigten Wünſche, die Sonntage ebenfalls im Kreiſe ihrer Familien verbringen zu können, unter⸗ ſtützen will, der mache ſich auch die zweite Mahnung zu eigen: nicht an den Sonntagen einzukaufen. Und wer weiter Verſtändnis hat für die ſozialen Nachteile, die er durch Nachläſſigkeit oder Gewohnheit ſeinen im Einzelhandel beſchäftigten Mitmenſchen zufügt, der kauft am Weihnachtsheiligabend nicht nach fünf Uhr ein! Er erledigt ſeine Weihnachts⸗ einkäufe rechtzeitig an den Wochentagen und an den Vormittags⸗ und frühen Nachmittagsſtunden! Häusliche Weihnachts⸗Vorbereitungen An den Schaufenſtern ſah mans ſchon eine Weile. In den Bäckereien tauchten die erſten Weihnachts⸗ männchen aus Lebkuchen auf. Nüſſe und Aepfel, Apfelſinen und Mandarinen füllen die Obſtſtände. Spielſachen in den Warenhäuſern. Geſchenk⸗ packungen überall. Alles bietet ſich an: denkt an das Feſt des Schenkens! Zuhause wirkt ein geheimnisvoller Geiſt. Kommt Vater heim:„Achtung, der Vater kommt! Schnell, alles weg!“ Die Marianne feuert die an⸗ gefangenen Pantoffeln unter das Sofa, und Fritz, der Jüngſte, wirft die Laubſägekrümeln aus Ver⸗ ſehen in den Brotkorb, worauf ſie ſpäter, wenn der Vater in das Abendblatt vertieft iſt, vorſichtig zum Wohnzimmer hinausgetragen werden. Mit der Mutter iſt das noch ſchlimmer. Sie hat keine ſo geregelten Zeiten wie der Vater. Da ging ſie dieſer Tage um drei Uhr nachmittags fort und ſagte, ſie komme gegen ſechs zurück. Fritz und Marianne flugs die Sachen hervor. Fritz macht einen Nähkaſten mit Scharnier, damit nichts fort⸗ kommt; Martanne hat einen Kaffeewärmer in Ar⸗ beit, der beſtimmt nicht mehr fertig wird. Sie wollte erſt ein Nadelkiſſen machen. Da kam der Geburts⸗ tag von Mutti dazwiſchen und da hatte ſie's dann geſchenkt. Wer hat auch ſo kurz vor Weihnachten Geburtstag? Richtig, alſo ſitzen die Beiden alt der Arbeit, auf dem Tiſch die ganzen Arbeiten ausge⸗ breitet, da raſchelt's an der Abſchlußtür. Geſellenprüfungen Die am Samstag nachmittag zu Ende gegangene Prüfung der Schreinerlehrlinge ließ erfreulicher⸗ weiſe feſtſtellen, daß die Ergebniſſe der Ausbildung ſtettig zunehmen. Haben doch dieſes Jahr von 48 Prüflingen ſogar 8 angehende Geſellen mit„ſehr gut“, 21 Prüflinge mit„gut“ abgeſchnitten. Darin liegt ein ehrendes Zeugnis für die Lehrmeiſter, die im Einvernehmen mit der Gewerbeſchule dem Nach⸗ wuchs für das Handwerk die Kenntniſſe ſeines Be⸗ rufes ſo intenſiv vermittelt haben. Es wäre intereſſant geweſen, wenn alle dieſe Geſellenſtücke, die zum großen Teil mit außerordent⸗ licher Sorgfalt und Liebe zum Handwerk ausgeführt worden ſind, einmal zur vergleichenden Betrachtung hätten zuſammen aufgeſtellt werden können, einer⸗ ſeits um den Prüflingen ſelbſt im Vergleich zu den anderen Arbeiten Hinweiſe auf etwaige Mängel am etgenen Arbeitsſtück aufweiſen zu können, anderer⸗ ſeits aber auch, um den Eltern, den Berufskollegen und auch der Oeffentlichkeit die Möglichkeit eines Einblickes in die Ausbildungstätigkeit zu geben. Jedoch mangelt es an geeigneten Räumen, nachdem die Prüfungen ſelbſt nur behelfsmäßig vorgenom⸗ men werden, weil beiſpielsweiſe in der Gewerbe⸗ ſchule bei dem chroniſchen Raummangel keine Ge⸗ legenheit geboten iſt. Anderweitig ſind Räume nicht vorhanden, in denen derart wichtige, einen Lebens⸗ abſchnitt abſchließende Vorgänge in einem würdigen Rahmen vorgenommen werden könnten. Städtiſche Säle zu mieten geht nicht an, weil man dem Lehrling nicht zumuten darf, hierfür Koſten zu bezahlen, anderſeits aber ſolche Koſten ſehr erheblich ſind. Man müßte doch annehmen, daß man obrig⸗ keitlicherſeits hierfür mehr Verſtändnis aufbringt, da doch gerade die Lehrlingsausbildung durch Reichs⸗ geſetze geregelt iſt und beſondere Beſtimmungen hierüber beſtehen. Daß die Verhältniſſe nicht wür⸗ dig ſind, davon konnten ſich im vergangenen Jahr Stadträte und Stadtverordnete verſchiedener Frak⸗ tionen perſönlich überzeugen. Es iſt zu hoffen, daß dieſe Frage bei der diesjährigen Budgetberatung an⸗ geſchnitten wird, weil deren Regelung weitaus wich⸗ tiger ſein dürfte, als manche andere Angelegenheit, die weniger mit der Zukunft zuſammenhängt, als gerade die Frage der Jugendausbildung. Schm. * Tot aufgefunden. Geſtern abend wurde in ber Neckarſtadt eine 31 Jahre alte Ehefrau von ihrem Manne, der vom Dienſt zurückkam, in der Küche tot aufgefunden. Ein Gashahn war geöffnet. Ob ein Unglücksfall oder Selbſttötung vorliegt, ſteht Boch nicht jeſt. Mutter kommt noch einmal zurück. Und will ins Wohn⸗ zimmer. Was blieb Frtz übrig, als ſich an die Tür zu ſtemmen und den kleinen Belagerungszuſtand zu erklären.„Mutter, da kannſt fetzt nicht rein.“— „Nein, wirklich, es geht nicht!“ Als Mutti ver⸗ ſprochen hatte, die Augen feſtzuhalten und beſtimmt nicht hinzuſehen, wurde ſie doch eingelaſſen. Aber nachher behauptete Marianne,„ſie habe hingeſehen“. —„Einem ſo die ganze Freude zu verderben!“ Und der Vater geht in der Stadt umher und denkt an die Mutter. Und die Mutter an ihn und die Kinder. Was ſchenkt man nur? Und bie hundert flüchtig hingeſprochenen Wünſche vom elektriſchen Bügeleiſen, oder„endlich einer geſcheiten Stehlampe“, raſchendſte ausgeknobelt worden iſt. Und wenn man womit man ihnen ehrliche Freude bereiten kann, dann muß man unwillkürlich an die Not der Ge⸗ meinſchaft denken, an die Not der Tauſende, benen dieſe Weihnachten als etwas trauriges erſcheinen muß, weil eine trübe Zeit auf ihnen laſtet und ſie ſchier zu Boden drückt. Und man wird beim Schenken und liebenden Gedenken für die eigene Familie derer nicht vergeſſen können, die zur großen Familie der Deutſchen gehören,— und man wird auch ihnen ſchenken— 1— Errichtung einer Terraſſe ſteht auf der Tafel zu leſen, die am Bgugerüſt vor dem Rheinkaffee befeſtigt iſt. Andere feln kün⸗ den: Bauherr: Stadt Mannheim; Bauleitung und Entwurf nach Plänen des Städt. Hochbauamts. Arbetter ſind gerade dabei, die Betonmaſſe in die Bretterverſchalung zu ſchütten und ſie feſtzuſtampfen. Eine halbrunde Mauer wird die leicht auf den Fahr⸗ weg vorſpringende Terraſſe einſchließen. Heute a bend ſoll die Mauer fertig werden, verſichert mir ein Arbeiter. Die Mauer wird etwa einen Meter hoch als Brüſtung dienen, ſpäter werden Bänke aufgeſtellt— ein neuer und ſchöner Mann⸗ heimer Ausſichtspunkt iſt damit geſchaffen! Heute allerdings verhängte der Nebel die Aus⸗ ſich. Ratzekahl ſind die Bäume. Die Zweige greifen, Fingern gleich, in wolkenbehangenen Himmel Fröſtelnd ziehen die Fluten. Kein Schiff zu ſehen. Die neugeſchaffene Terraſſe bietet eine Ausſicht auf die winterliche Waldparkſtimmung, ſie wird eine ſchönere im Frühjahr und Sommer geſtatten. Pil⸗ gern wir dann wiederum hin* 2. Obſtverkauf der Bad. Landwirtſchaftskammer Zum zweiten Male iſt für heute und morgen die Badiſche Landwirtſchaftskammer im „Großen Mayerhof“ eingezogen. Auch diesmal ſteht, wie man ſich bei einem unverbindlichen Rundgang ſtberzeugen kann, nur erſtklaſſige, erleſene Ware zum Verkauf. Inſpektor Glaſer von der Badiſchen Landwirtſchaftskammer gibt außerdem fachmännn ſchen Rat für jeden Kaufluſtigen. Die Preiſe ſind im weſentlichen gleich geblieben. Beſtes Tafelobſt, z. B. Goldreinetten, Boskop, koſten einſchlteßlich Verpackung 22—24 1. Wirtſchaftsobſt, in Körben verpackt, ebenfalls einwandfreie, garan⸗ tierte Ware, koſtet 12—14/ je Zentner.(Die Körbe können außerdem gegen Rückerſtattung der Hinter⸗ legungsgebühr zurückgegeben werden.) Birnen, z. B. Boſſes und Kteffers Hybrid, bewegen ſich um 20 4 je Zentner. Auch hier iſt jedem Wunſch Rech⸗ nung getragen: man kann Obſt zum ſofortigen Ver⸗ kauf oder zum Lagern erhalten. Für die kommenden Jahre iſt eine Zuſammenfaſſung der Obſtmärkte auf genoſſen⸗ ſchaftlicher Grundlage geplant. Dieſe Genoſſenſchaft ſoll die Pläne des Reichs mini⸗ ſteriums für Ernährung und Landwirtſchaft zur Marktfähigmachung des Obſtes unterſtützen. Bereits ſind Beihilfen aus den aus dem Not⸗ vrogramm dem Miniſterlum zur Verfügung ſtehen⸗ der Kaffeemaſchine von Schlittſchuhen und einem Kleid, das wird nun hin⸗ und hergewogen, bis das zweckmäßigſte und über⸗ eine Anleihe unterzubringen. Der von der Stadt ge⸗ wählte Anleihetyp iſt ſehr intereſſant und verdient daran gedacht hat, wie man ſeine Lieben beſchenkt, in weiteren Kreiſen Beachtung. Aufgelegt worden iſt den Mitteln zum Bau von Verkaufshallen und me⸗ chaniſchen Verſteigerungsein richtungen gewährt wor⸗ den. So wird das von der Landwirtſchaftskammer richtig erkannte Ziel— Belieferung der Konſumen⸗ ten mit preiswerter, einwandfreier Ware— immer beſſer erreicht werden!— 1— Gegen die Miesmacher Mehr denn je macht ſich gegenwärtig eine Sorte Meuſchen breit. Menſchen übelſter Sorte: die Mies⸗ macher. Miesmacher bat es zwar zu allen Zeiten Die alles mit einer ſchwarzen Brille be⸗ trachtet haben. Die eigene perſönliche Einſtellungen auf die ganzen Zeitverßältniſſe übertragen haben. Den Schaden, den dieſe Leute anrichten, merken ſte ſelbſt nicht. Leider gelingt es ihnen aber recht oft, andere Menſchen durch ihr ſchwarzſeheriſches Klagen zu beeinfluſſen. Oft ſo zu beeinfluſſen, daß ſie ihre nüchterne Ueberlegung preisgeben. Es wird zwar niemand behaupten wollllen, daß die Zeit, in der wir leben, beſonders vom Glück begünſtigt iſt. Wir alle wiſſen, wie ſchwer es iſt, ſich heute durch das Leben zu ſchlagen. Jeder hat ſeine Sorgen. Der eine mehr, der andere weniger. Aber ſo viel ſteht Jeder trägt eben ſein Schickſal, ſo gut er kann. Jeder vernünftige Menſch wirb auch verſuchen darüber hinwegzukommen. Wie ſchlecht es uns allen geht, das wiſſen wir zur Genüge. Es iſt nicht notwendig, daß wir von anderen Menſchen daran erinnert werden. Von Menſchen, die alles noch ſchwärzer ſehen, wie es iſt. Denen es zur Lebensnotwendigkeit gehört, überall herumzunörgeln. Sich ſelbſt und anderen das Leben recht ſchwer machen. Dieſe Menſchen können durch ihr Auftreten ſeeliſches Mißbehagen hervorrufen. Die Gefahr, daß folche Leute Unheil anrichten kön⸗ nen iſt groß. Die Mißſtimmung, die ſie verbreiten, kann ſich in das Unermeßliche ſteigern. Kann vielen balfrvhen Menſchen den Willen zur Arbeit lähmen Ohne daß Grund vorhanden iſt, die Dinge ſo ſchwarz zu ſehen, wie es die Miesmacher zu kun belieben. Vor dieſen Menſchen kann uns nur eines retten: ihnen aus dem Wege gehen. Sie gewähren laſſen, denn überzeugen wird man einen Miesmacher niemals können. Selbſt aber wird man den Kopf hochhalten. Wird auf die Zähne beißen. Alles ver⸗ ſuchen, die Zett ſo zu ertragen, wie ſie iſt. Zu kämpfen und zu überwinden. Mit frohem Mut in die Zukunft ſchauen. Auch wenn nicht immer Grund dazu vorhanden iſt. n 0 Kommunale Chronik Bürgermeiſter Dr. Siben wiedergewählt * Deidesheim, 19. Nov. Der Stadtrat wählte den ſeitherigen 1. Bürgermeiſter, Dr. Stiben, auf weitere fünf Jahre unwiderruflich zum Leiter ber Geſchicke der Stadt wieder. Die Amerika⸗Anleihe der Stadt Hannover Ein neuartiger Anleihetyp Der Stadt Hannover iſt es gelungen, in Newyork eine Anleihe im Betrage von 14,7 Millionen. Der Zinsſatz beträgt 7 Prozent, der Ausgabekurs 98 Pro⸗ zent, die Laufzeit der Anleihe 10 Jahre. Während dieſer zehn Jahre wird etwa ein Drittel der An⸗ leihe aus zulöſen ſein, und zwar zu einem Rück⸗ zahlungskurs von 105 Prozent. Der Reſt iſt nach Ablauf von zehn Jahren zum Kurſe von 100 Prozent einzulöſen, doch ſteht es den Beſttzern der Schuldver⸗ ſchreibungen frei, nach zehn Jahren ihre Titel gegen neue Schuldverſchreibungen umzutauſchen, die eine weitere Laufzeit von zwanzig Jahren haben, dann aber mit 105 Prozent eingelöſt werden müſſen. Durch dieſe Regelung beſteht für die Beſitzer nicht aus⸗ geloſter Schuldverſchreibungen ein ſtarkes Intereſſe daran, ſich nach zehn Jahren neue Bonds aus⸗ händigen zu laſſen, ſo daß aller Vorausſicht nach ein größerer Teil der Geſamtanleiche den mittelfriſtigen Charakter verlieren und za einer langfriſtigen An⸗ leihe wird. * & Labenburg, 19. Nov. In ber füngſten Ge⸗ meinberatsſitzung wurde die Aufſtellung einer Benzin⸗Tankſtelle auf dem Grundſtück des Georg Riegler in der Bahnhofſtraße nicht genehmigt, einmal im Intereſſe der Verkehrsſicherheit und zum andern, weil für eine weitere Benzin⸗Tankſtelle kein Bedürfnis vorhanden iſt.— Die Lieferung von Schlauchmaterial für die Freiw. Feuerwehr wurde Bargolini zu ſeinem Angebot übertragen.— Der vom Waſſer⸗ und Straßenbauamt für Unter hal⸗ tung der Kreiswege im Jahre 1930/1 vor⸗ gelegte Koſtenvoranſchlag mit einem Gemeindeanteil von 24 330%(2000 4 mehr als in dieſem Jahre) wurde genehmigt.— Der Pachtübergang eines Waj⸗ ſenhausgrundſtücks von Friedrich Engelhardt auf Landwirt Georg Krauß wird für die Reſtpachtzeit genehmigt. Die Verpflegungsſätze im Bürgerhoſpital wurden mit ſofortiger Wir⸗ kung neu feſtgeſetzt: a) für Mitglieder der hieſigen Ortskrankenkaſſe auf 4, b) für Mitglieder aus⸗ wärtiger Krankenkaſſen und für Selbstzahler auf 5% je Tag. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß Emmenbingen beſchäftigte ſich mit einer Reihe von wichtigen Vor⸗ lagen. So wurde u. a. die Abtretung verſchiedener Bauplätze an die Emmendinger Baugenoſſenſchaft und andere Bauluſtige beſchloſſen. Die Baugenoſſen⸗ ſchaft will auf ihren Plätzen 24 Wohnungen erſtellen. Außerdem erhält die Baugenoſſenſchaft ein Bau dar⸗ lehen von 36 000 4, verzinslich zu 7 v. H. Weiteres 12 000 4, nämlich der Kaufpreis des Geländes, wer⸗ den ihr geſtundet. Je 80 000 4 Darlehen erhält die Baugenoſſenſchaft von der Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte Berlin und dem Wohnungsverband Emmendingen. Weiter wurde das Problem der Er- haltung des Fuchstores behandelt. Darnach ſoll das Fuchstor umgebaut und erweitert werden. Die Vor⸗ lage wurde mit allen gegen eine Stimme ange⸗ nommen. Schluß des 1 1 redaktionellen Tells 4. Seite. Nr. 538 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Dienstag, den 19. November 1929 Aus dem Lande Lohnkampf im Heidelberger Hotelgewerbe Heidelberg, 19. Nov. Der Verein Heidelberger Hotelbeſitzer und der Heidelberger Wirteverein haben geſtern mit Wirkung zum 2. Dezember allen An⸗ geſtellten in den Heidelberger Hotels, Gaſtwirt⸗ ſchaften und Kaffeehäuſern gekündigt. Der Grund iſt ein Schiedsſpruch des Mannheimer Schlich⸗ tungsausſchuſſes, der den Hotels uſw. Bedingungen auferlegen will, die nach Anſicht der Wirte untragbar ſind. Wenn keine Einigung bis zum 2. Dezember er⸗ reicht wird, iſt mit der Schließung der Häuſer zu rech⸗ nen. Die Arbeitgeber fordern die Weitererhaltung des bisherigen Tarifes. Von der Ausſperrung wer⸗ den weit über 1000 Perſone nbetroffen. Die Polizei im Kampf mit dem Alkohol * Karlsruhe, 19. Nov. In der Nacht zum Sonn⸗ tag hatte die Polizei in 16 Fällen ſchwere Arbeit mit Betrunkenen. Vier ſinnlos betrunkene Per⸗ ſonen mußten von der Straße bzw. aus Haus⸗ eingängen aufgeleſen und auf die Wachen in Schutz gebracht werden. Zehn Perſonen wurden feſtgenommen, wobei in drei Fällen erheblicher Widerſtand geleiſtet wurde, ſo daß einmal der Not⸗ ruf eingreifen mußt. Ein junger Mann machte ſich außerdem der Gefangenenbefreiung ſchuldig, weil er einen feſtgenommenen Genoſſen dem Beamten zu entreißen ſuchte. In einem Falle wurde ein Betrun⸗ kener vom Bezirksarzt unterſucht, der ſeine Ein⸗ weiſung ins ſtädt. Krankenhaus wegen Verdachts einer Geiſtesſtörung anordnete. Er hatte zu Hauſe ſeine Angehörigen mit offenem Neſſer bebroht. Kampf gegen unzuverläſſige Automobiliſten Pforzheim, 19. Nov. Einem 32 Jahre alten Mechaniker von Wilferdingen wurde der Führer⸗ ſchein mit ſofortiger Wirkung dauernd entzogen, weil er in den letzten Tagen des Oktober in Nöt⸗ tingen einen 33 Jahre alten Dienſtknecht überfahren und den Mann in ſchwer verletztem Zuſtande liegen gelaſſen hatte. Der Schwerverletzte iſt tags darauf ſeinen Verletzungen erlegen. Auch als die rohe Tat allgemein bekannt war, hatte der Kraftwagen⸗ führer es unterlaſſen, ſich freiwilllg dem Gericht zu ſtellen. Gegen den Täter, der inzwiſchen ermittelt wurde, iſt Strafantrag wegen fahrläſſiger Tötung und Führerflucht geſtellt worden. Es iſt dies der 9. Fall der Führerſcheinentziehung im November in hieſiger Stadt. Allein gegen vier Kraftwagenführer mußte das Verfahren wegen Trunkenheit durchgeführt werden. Einweihung einer Obſtmarkthalle * Oberkirch, 19. Nov. Geſtern vormittag wurde unter großer Teilnahme der Bevölkerung die Obſt⸗ markthalle der Bezirksobſtbaugenoſſenſchaft Oberkirch feierlich eingeweiht. Der Vorſtand, Bürgermeiſter Blieſer⸗Ringelbach, gab ſeiner Freude über die Errichtung der Halle Ausdruck und betonte, daß Ober⸗ kirch den Anſchluß an den Marktverkehr ſuchen mußte, weshalb es notwendig geweſen ſei, eine große geräumige Obſtmarkthalle zu ſchaffen. Fellauer⸗ Oberkirch gab gleichfalls ſeiner Freude über die Er⸗ richtung der Halle Ausdruck, die Oberkirch zur Zierde gereſche. Dr. von Engelberg von der Landwirt⸗ ſchaftskammer wies auf die moderne Verkaufsorga⸗ Hiſation für landwirtſchaftliche Produkte hin, wie ſie Holland geſchaffen habe, das ſowohl Mittel⸗ wie Weſteuropa und England mit ſeinen Produkten ver⸗ ſorge. Der Handel müſſe wiſſen, was er kaufe, und darum ſeil eine richtige Marktorganiſation zu ſchaffen, bel der der Handel einen Ueberblick über die Ware gewinnen könne. Noch eine Reihe weiterer Reden wurden gehalten. 0 Dr. Dorpmüller bereiſt die Schwarzwaldbahn * Villingen, 18. Nov. Der Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahn, Dr. Dorpmüller, wird am Dienstag nachmittag die Schwarzwald ⸗ bahn von Offenburg bis Immendingen bereiſen und dite Tunnelbauten von Hornberg bis Sommerau beſichtigen. Dorpmüller kommt von Paris und wird von Immendingen nach Stuttgart Wilhelmi⸗Feier in Sinsheim Die gut beſuchte Vortragsfolge des Heimatkurſes in Sinsheim fand ihren Abſchluß durch einen volks⸗ tümlichen Heimatabend, den der Sinsheimer Volks⸗ chor und Liederkranz unter bewährter Leitung mit heimatlichen Weiſen ſinnig umrahmte. Bürger⸗ meiſter Sidler⸗Sinsheim begrüßte die große Schar der Heimatfreunde, gab in kurzem Aufriß Ein⸗ blick in die wechſelvolle Geſchichte des idylliſchen Amtsſtädtchens, das bereits 1908 ſein 1000 jähriges Beſtehen hatte feiern können. Dann würdigte Univerſitäts⸗Profeſſor Dr. Wahle⸗ Heidelberg den Menſchen und das Werk des ehemaligen Sins⸗ heimer Stadtpfarrers Karl Wilhelmi, den Be⸗ gründer der Altertumsforſchung in Süöddeutſchland, in einer wirklich ausgezeichnet populär wiſfenſchaft⸗ lichen Darſtellung. Die Anfänge der Altertumsforſchung in Deutſch⸗ land ſind mit dem Humanismus verbunden. So wert⸗ voll aber die Kenntnis der Germania des Tacitus und der anderen antiken Schriftſteller war, die von den alten Deutſchen erzählen, ſo wenig hat man es verſtanden, dieſe Berichte durch Heranziehung der im Boden gefundenen heimatlichen Altertümer zu be⸗ leben. In den Landſchaftsbeſchreibungen des 17. und 18. Jahrhunderts ſpielen die römiſchen Stein⸗ denkmale eine beſcheidene Rolle. In den vor⸗ geſchichtlichen Gräberfunden ſieht die Zeit des Barock die Zeugniſſe lediglich heidniſchen Brauches. Erſt die Romantik ſ erkennt in ihnen die Ueberreſte der Vorfahren, auf deren Arbeit ſich die ganze darauffolgende geſchichtliche Entwicklung mitgründet. Neben den Archäologen Norddeutſchlands und der ſkandinaviſchen Länder, die damals als erſte kritiſch die Altertümer ſtudierten, ſteht ſüdlich des Mains als bedeutendſter Karl Wilhelmi. Ein Geiſtlicher mit ſtarken hiſtoriſchen Intereſſen, beſchäftigte er ſich in ſeinen Mußeſtunden zunächſt mit allgemeiner Welt⸗ geſchichte. Hügelgräber bei Sinsheim regen ihn zu archäologiſcher Arbeit an. Die darin gehobenen Funde ſind ihm geſchichtliche Urkunden aus vor⸗ römiſcher und frühgermaniſcher Zeit, und ſo kommt TTTTTTCCCCCCCCCCcCcCcCcCcCcCCcCCCcCCccCcCcCcCcCcCccccccccccc Die Feier der Stadterhebung * Weil am Rhein, 19. Noy. Die Stadterhebungs⸗ feier der Gemeinde Weil am Rhein erfolgte in An⸗ weſenheit zahlreicher Ehrengäſte und unter Teil⸗ nahme aller Bevölkerungskreiſe. Die offizielle Feier begann in der Turnhalle der Leopoldſchule, die ent⸗ ſprechend mit Blumen, Grün und Fahnen ausge⸗ ſchmückt war. Bürgermeiſter Kraus hieß die An⸗ weſenden willkommen. Hierauf gab der Redner einen kurzen Ueberblick über die Entwickelung des Gemeindeweſens und wies an Hand dieſer Entwick⸗ lung nach, daß die Erhebung zur Stadt eine Not⸗ wendigkeit war. Aus den angegebenen Daten und Zahlen iſt zu entnehmen, daß die Einwohnerzahl von 2384 im Jahre 1910 heute auf 7700 geſtiegen iſt. Die heutige Gemeinde beſitzt drei Schulhäuſer mit 31 Klaſſenzimmern. 28 Lehrkräfte unterrichten etwa 1200 Schüler. Das Gemeindevermögen beträgt heute etwa 5,5 Mill., die Schulden belaufen ſich auf 700 000 Mk. Bürgermeiſter Kraus ſchloß ſeine ſehr ſachliche Anſprache mit dem Verſprechen, daß auch in Zukunft ſeine Tätigkeit nach dem Wahlſpruch er⸗ folgen werde: Erſt Einnahmen, dann Aus⸗ gaben.— Landeskommiſſär Schwörer ⸗Frei⸗ burg überbrachte die Grüße und Wünſche der badiſchen Regierung und glaubte auf Grund der An⸗ weſenheit von Vertretern aller in Frage kommenden Behörden feſtſtellen zu können, daß die neue Stadt⸗ gemeinde der Unterſtützung all' dieſer Behörden ſicher ſein dürfe. Sein Hoch galt der neuen Stadt und ihrem Bürgrmeiſter. Nach Schluß dieſer Feier begaben ſich die Gäſte und Feſtteilnehmer ins Hotel Herrmann, wo im Verlaufe eines Imbiſſes, der nach alt Weiler Tradition in der Form einer echt ländlichen Schlachtplatte beſtand, verſchiedene Glück⸗ wunſchanſprachen gehalten wurden. Als eines der wichtigſten Probleme der nächſten Zukunft wurde in verſchiedenen Anſprachen die Frage der zollfreien re er von ihnen zur Landesgeſchichte Unterbadens und der Pfalz. Die von ihm gegründete Sinsheimer An⸗ tiquariſche Geſellſchaft iſt ſein Sprachrohr. Wenn in ſeiner Geſchichte der Stadt Sinsheim die geſchicht⸗ lichen Zuſtände aus vorgeſchichtlichen hervor⸗ gehen, ſo veranſchaulicht ſich darin die Einheit der menſchlichen Geſchichte als eines großen Wiſſen⸗ gebietes, das ſich erſt in der Folgezeit wegen der ver⸗ ſchiedenartigen Arbeitsweiſen in vorgeſchichtliche und geſchichtliche Zeit gliedert. Im zweiten Teil des Heimatabends bot Mannheimer Hanns Glückſtein eigene tungen in Mundart“ und eroberte ſich im Sturm die Herzen aller Anweſenden. Es waren Perlen der Mundartdichtung überhaupt darunter, ſehr viel Un veröffentlichtes, und immer wieder durfte man hören: Glückſtein kennt ſeine Pälzer. Wahre Beifallsſtürme wurden dem Mannheimer zu⸗ teil, immer wieder mußte er ſich zu Zugaben be⸗ wegen laſſen. Zum Schluß entbot der ſtellv. Landesvorſitzende des Landesvereins Badiſche Heimat, Hermann Eris Buſſe, herzlichen Dank allen, die in der Vorbereitung ſtan⸗ den, den ſtaatlichen, kirchlichen, ſtädtiſchen Behörden, den Rednern, die ſo viel heimatliches Gut vermittel⸗ ten, den Vorſtandsmitgliedern der Sinsheimer Orts⸗ gruppe, den beiden Geſangvereinen und ihren Chor⸗ meiſtern.„Gedenken wir aber noch einmal des Vor⸗ kämpfers heimatlicher Forſchung, des heimgegange⸗ nen Stadtpfarrers Karl Wilhelmi in Ehren, auf deſſen Grab die Stadtverwaltung einen Kranz nie⸗ derlegen ließ, was ſicherlich mehr bedeutet, als nur eine ſinnige Geſte. Nicht nur die äußeren Erfolge, die beglücken, ſind es, weiter zu arbeiten an den hohen rein uneigennützigen und ideellen Zielen der Badiſchen Heimat, ſondern im Grunde iſt es doch das tiefe innerliche Gefühl, das wir alle haben, der gleichen Scholle angehörend: die Verbundenheit mit Scholle und Volk.“ den der „Di ch⸗ Straße zwiſchen dem Wieſental und Weil am Rhein angeſchnitten, die durch die Stadtwerdung von Weil am Rhein abermals aktuell geworden iſt. Tagung der badiſchen Reitervereine * Karlsruhe, 19. Nov. Die Vorſtände der badi⸗ ſchen Reit⸗ und Fahrvereine vom Lande werden ſich am 24. November in Karlsruhe zur Beſprechung wichtiger Fragen, insbeſondere über die bodenſtän⸗ dige Pferdezucht verſammeln. Hauptſächlich ſoll bei dieſer Gelegenheit die Forderung geſtellt werden, daß Baden eine von Staat und Reich anerkannte Fahr⸗ und Reitſchule braucht. Ihre Lage ſoll möglichſt zentral ſein, damit ſie von allen Intereſſen⸗ ten bequem erreicht werden kann. Man hegt die Hoff⸗ nung, daß durch eine ſolche Fahr⸗ und Reitſchule die Intereſſen der ländlichen Jungreiter und Fuhr⸗ werksführer, aber auch die der badiſchen Landes⸗ polizeiverwaltung gehoben werden. Zumal unſere, Zeit, in der das Auto eine ſo überragende Rolle ſpielt, braucht ausgebildete Kutſcher und Geſpann⸗ fahrer. * m. Heidelberg, 18. Nov. In den letzten Tagen wurden auf der Straße alleingehende Damen von einem Manne beläſtig t. Es ſind bei der Polizei verſchiedene diesbezügliche Anzeigen eingelaufen. In der vorigen Woche wurde bekanntlich in den An⸗ lagen um die Peterskirche bei hellem Tage ein ſchwe⸗ res Sittlichetts verbrechen an zwei kleinen dort ſpielenden Mädchen, einem drei⸗ und einem ſechsjährigen, verübt. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß der Verbrecher mit dem obigen Menſchen identiſch iſt. Vielleicht verſucht er jetzt, in anderen Städten eine Gaſtrolle zu geben. Allgemein geben derartige Vor⸗ fälle wieder Veranlaſſung, die Eltern davor zu war⸗ nen, daß ſte ihre Kinder unbeaufſichtigt auf die Straße laſſen. weiterfahren. Da Um Helgas Mund lag ein vieldeutiges Lächeln. „Wenn ich recht verſtehe,“ meinte ſte fachlich,„ſo glauben Sie durch Ihre 200 000 Mark beſtimmte An⸗ rechte mir gegenüber erworben zu haben?“ „Ja.— Laſſen Sie aber das Geld fort! Um Sie gehts. Das Geld iſt mir ſchnuppe.“ „Oh, bitte,— warum plötzlich feinfühlig werden? Es iſt doch ſo reizvoll, die Menſchen auch mal ohne Maske zu ſehen. Verhandeln wir ſachlich! So, wie Sie begonnen. Sie glauben alſo, ein Recht auf mich ſelber zu haben? 0 „ Wenigſtens will ich nicht weiter zurücktreten!“ ſagte er tonlos.„Ich weiß nicht, wie Sie mit Morlan ſtehen. Ich will's auch nicht wiſſen. Sie treffen ſich aber oft mit ihm im Zimmer, wenn niemand da⸗ bet iſt. Mich luden Sie ntlemals bisher ſo zum Tee ein. Warum nicht? Verdanken Sie dem Regiſ⸗ ſeur mehr, als mir?— Ich danke.“— Um Helgas Mund zuckte es kurz und energiſch. „Sprechen Sie nicht ſo laut, Tattenbach! Man kann uns ſonſt hören.“ Sie ſah auf die Uhr. Ein ſeltſamer Ausdruck lag in ihren Zügen. „Ste haben Recht,“ ſagte ſie, ſein Geſicht flüchtig ſtreifend,„Sie ſollen nicht mehr hinter Morlan zu⸗ rückſtehen. Nach all Ihren Opfern, die Sie für mich brachten. Ich bin nicht ſo herzlos.— Wollen Sie ein Glas Tee bei mir trinken? Jetzt? In meinem Zim⸗ mer?“ Sein braunes Geſicht war verzerrt vor Verblüf⸗ fung. Er ſuchte vergeblich ein Lächeln bei Helga, daß alles alles nur Scherz ſei. Ihr Blick war wie immer. Nur auf ihren Wangen lag wechſelnde Röte, die er ich ſo deutete, wie er es wünſchte. „Spotten Sie?“ fragte er nach einer Pauſe, mit ohender Stimme. s „Wieſo denn? Ich will Ihren Wunſch erfüllen. Wir wollen nach oben gehen. Kommen Sie, bitte!“ Sie ſtand ruhig auf, ohne ſich umzuſehen. etw un folgte er hastig. 21 Roman von Reinfioſd Eichacker „Ste iſt raffinierter, als ich jemals ahnte!“ bachte er ſtumm. Ein heißes Triumphgefühl machte ihn zittern. „Helga!“ ſagte er, als er ſie einholte, ſtumm vor Erregung. Ste ging ruhig weiter. „Nicht hier! Dort, im Zimmer.“ Sie öffnete ſelber die innere Türe. „Bitte treten Sie ein,“ ſagte ſie, gehend.„Was bleiben Sie ſtehen?“ Er ſah auf das Licht, das im Vorzimmer bvannte. Am Tiſch des Salons ſaßen Morlan und Thorleiv. „Bitte, kommen Sie doch!“ drängte Helga noch einmal.„Herr Tattenbach,“ ſagte ſie, kühl und er⸗ klärend,„geſtand mir, daß er ſich zurückgeſetzt fühle, weil er nie dabei war, wenn wir uns beſprachen. Da wir jetzt gerade Programm machen wollen, lud ich ihn zum Tee ein. So kommen Sie doch nur!“ rief ſie nach der Türe.„Sie ſind der Direktor, und ſollen das gleiche Recht haben, wie Morlan.“ Der andere tat einen Schritt in das Zimmer. Er war plötzlich nüchtern. „Danke!“ knirſchte er wütend.—„So nicht!— Ich verzichte!“ Mit einem Ruck drehte er ſich nach dem Ausgang und warf laut die Tür zu. „Was war das!“ kam Morlan betroffen nach vorne.„Was hatteſt du, Helga?“ „Nichts! ſagte ſie tonlos.„Der Denkzettel war letder nicht zu vermeiden!“ „Ich werde den Burſchen zur Rechenſchaft ziehen!“ rief Morlan entrüſtet. „Nein, das wirſt du nicht tun! Ich ſchütze mich ſelbſt ſchon,“ ſchnitt ſie ihm das Wort ab, als er fra⸗ gen wollte.„Wann filmen wir worgen?“ Er ſetzte ſich wieder und griff nach der Karte. Er wollte nicht drängen, weil Thorleiv dabei war. ihm voraus⸗ Er Der Norweger tat ſo, als ſei nichts geſchehen. In im war faſt Freude. Der Druck, der den Abend auf ihm gelaſtet, war plötzlich 5 verſchwunden. „Ste wird wohl noch manche Erfahrungen machen, im Umgang mit Männern,“ bedachte er heimlich,„es kann ihr nicht ſchaden.“ Dann ſprachen ſie über die Pläne für morgen Tattenbach rannte die Treppe nach oben. Er traf auf Frau Dina, die eben herabkam. „Gehen Ste ſchon?“ fragte ſie, ihm den Weg nach dem Korridor ſperrend.„Ich freute mich gerade auf Sie, heute Abend.“ Ske drückte ſich an ihn, wie ſtets kokettierend. Tattenbach griff ihren Arm, daß ſie aufſchrie und zog ſie wild an ſich. Sein Mund brannte auf ihrem Hals, ihrer Schulter.— „Nicht doch!“ ſtöhnte ſte,—„wenn man kommt! — Nicht!— das Mädchen!“— „Komm!“ ſagte er nur, ſeinen Arm um ſie ſchlin⸗ gend. ö Sie zitterte, als er die Zimmertür aufſtieß. Er war wie von Sinnen.— 5 Auf Wunſch Thorleivs hatte Morlan die wei⸗ teren Filmaufnahmen einige Tage unterbrochen. Der Norweger wollte die günſtige Schneelage zu kurzem Training im Sprunglauf benützen. So fuhr er am anderen Tage mit Helga und Morlan zur Julier⸗ ſchanze. Die große Olympia⸗Schanze war noch nicht benutzbar. Sie wurde verbeſſert. Dem Regiſſeur kam die Pauſe ganz recht. Er ſchickte Dick mit den bisher aufgenommenen Films nach Berlin, um ſie gleich zu entwickeln. Er war lieber vorſichtig und wollte erſt feſtſtellen, wie Helga wirkte. Wenn er auch nicht zweifelte, daß alles gut war. Helga Solani war ſtiller, als ſonſt, als ſie mit beiden Herren im Schlitten die prächtige Straße nach Campfer hinausfuhr. Sie war oft zerſtreut und gab flüchtige Antwort, Erſt bei den Skifeldern links von der Straße wurde ſie lebhaft und lachte hell über die komiſchen Bilder der purzelnden Neulinge in einem Skikurs. „Können Sie ſich noch vorſtellen,“ fragte ſtie Thor⸗ leiv,„auch mal ſo hilflos geweſen zu ſein?“ Er ſtrich ſeine Bretter, die neben ihm lagen. „Nein.— Eigentlich nicht. Ich bin mit den Skiern von kindauf verwachſen, wie mit meinen Schuhen. Ich lernte es, wie man das Gehen lernt. Spielend. Das Hinfallen hat man dann ſpäter vergeſſen.“ Teuer gebüßte Nachläſſigkeit Sennfeld(Kreis Mosbach), 17. Nov. Seine Nach⸗ läſſigkeit bei der Legung von Giftweizen zur Be⸗ kämpfung der Mäuſeplage auf den Feldern mußte ein Landwirt der Umgebung teuer bezahlen. Er hatte das Gefäß mit dem giftigen Inhalt in ſeinen Hof geſtellt. Nach kurzer Zeit mußte er mit Schrecken die Wahrnehmung machen, daß der Inhalt des Ge⸗ fäßes von den Gänſen aufgezehrt worden war. 13 Gänſe fielen dem Gift zum Opfer. Narrentreffen in Elzach * Elzach, 18. Nov. Der Verband badiſch⸗württem⸗ bergiſcher Narrenzünfte, dem 26 Narrenzüufte angehören, hielt geſtern in Elzach ſeine diesjährige Hauptverſammlung ab. Vertreten waren die Nar⸗ renzünfte von Bräunlingen, Donaueſchingen, Engen, Elzach, Gengenbach, Löffingen, Rottweil, Waldshut, Schramberg, Oberndorf, Villingen, Stockach, Möh⸗ ringen, Bonndorf, Hechingen, Pfullendorf, Radolf⸗ zell, Haslach a.., Laufenberg und Offenburg. Bürgermeiſter Rapp begrüßte die erſchtenenen Narrenvertreter im Namen der Gemeinde. Der Obermeiſter der Narrenzunft Elzach, Riegge, gab einen hiſtoriſchen Ueberblick über die Entſtehung und die Aufgaben der Narrenzünfte. Neu aufgenom⸗ men wurden die Narrenzünfte von Dürrheim, Rot⸗ tenburg a.., Markdorf a. S. und Schönberg bei Rottweil. Als Ort der nächſten Generalverſamm⸗ lung wurde Oberndorf a. N. beſtimmt. Das Nar⸗ rentreffen 1930 ſoll in Rottweil, das von 1931 in Stockach ſtattfinden. Mit dem hiſtoriſchen Tag⸗ anrufen der Elzacher Narrenzunft fand die Nar⸗ rentagung ihr Ende. Schießende Einbrecher * Meersburg, 18. Nov. In der Nacht zum Sonn⸗ tag wurde von zwei noch nicht feſtgeſtellten Tätern in einer Villa eingebrochen. flüchtenden Einbrecher verfolgte, gab einer von ihnen einige Schüſſe ab, die ihr Ziel verfehlten. Auf Grund von Perſonalbeſchreibungen wurden um⸗ fangreiche Ermittlungsmaßnahmen eingeleitet. * * Eppingen, 19. Nov. In hieſiger Gemeinde herrſcht ſeit einiger Zeit beträchtlicher Waſſer⸗ mangel. Die Notlage hat jetzt dazu geführt, daß an einigen Stunden des Tages mittags von—5 Uhr und abends von 10 bis vormittags 5 Uhr die Wa ſerleitung geſperrt wird. * Karlsruhe, 19. Nov. Am Samstag abend wurde hier ein verheirateter Blechner bewußtlos aufgefun⸗ den. Da er am Kopf Verletzungen hatte, ordnete die Polizei ſeine Verbringung in das Städtiſche Kran⸗ kenhaus an, wo er heute noch mit einem Schädel⸗ bruch lebensgefährlich darniederliegt. Ob er ſich die Verletzung durch einen Sturz in der Trunkenheit zu⸗ gezogen hat, oder ob eine ſtrafbare Handlung eines anderen vorliegt, konnte bis jetzt nicht aufgeklärt werden. Es ſteht nur ſoviel feſt, daß er zuvor in einer Wirtſchaft einen Wortwechſel mit einem ſtädt. Arbeiter hatte, in deſſen Verlauf er dem Arbeiter ein Bierglas an den Kopf warf. Daraufhin hatte ihn der Wirt aus der Wirtſchaft gewieſen. * Lörrach, 18. Nov. Nunmehr haben die Be⸗ ſtrebungen, auch in Lörrach einen Verkehrs⸗ verein zu gründen, zu einem Erfolg geführt. In der Gründungsverſammlung unter der Leitung von Bürgermeiſter Dr. Graſer, zu der zahlreiche Ver⸗ treter aller intereſſierten Kreiſe, der Behörden und des Wirtſchaftslebens, erſchienen waren, wurde der vorgelegte Satzungsentwurf einſtimmig genehmigt und die Wahlen des Vorſtandes vorgenommen. Aus den Satzungen iſt von Intereſſe, daß der Verein eingetragen und daß ein Geſchäftsführer angeſtellt werden ſoll und daß der Beitrag für Einzelmit⸗ glieder 5, für Firmen 10—20 und für Vereine und Körperſchaften 20—25 Mark mindeſtens betragen ſoll. Schluß des redaktionellen Teils 5 580 255— f 1 19 e 5 5 e. ad- Schwelr Moderne phys,-diat. Kuranstalt und Erholungsheim. Nane Strandbad. Deutsches Haus, bestgeeignet für Herbst-, Winter- und Frühſahrskur Pens on von Mk..— an. Prospekte frei „Stürzen Sie denn überhaupt nicht mehr?“ fragte ſte zweifelnd. „Und ob ich noch purzle! Doch das kann mir auch ohne Hölzer paſſteren. Beim Laufen und Springen. „Fühlen Ste gar keine Unſicherheit?“ „Auf den Skiern? Wenn Schnee iſt? Wieſo dennp Im Gegenteil. Ohne den Ski wäre ich doch da oben im Schnee einfach hilflos!“ Sie fragte nicht weiter. Ste fühlte ſich merkwür⸗ dig klein neben Thorleiv. Er ſchien ihr ein anderer Menſch, in der Skitracht. Jetzt, wo er nur Sports⸗ mann war. Und ein berühmter, den alle Welt kannte. Er hatte die Eigenart, daß man nur die Seite von ihm empfand, die er einem zeigte. Da oben, beim Filmen, war er ihr nichts, als der Kollege geweſen, ein Mann, den ſie gern ſah, ein anderer Morlan. Sie wußte es ſelbſt nicht. Im Grandhotel war er ihr fremd, Arzt, Ausländer, ernſt, viel zu ernſt für laute Geſellſchaft. Faſt etwas wie Scheu trieb ſie, ihm auszuweichen, obwohl ſie ſich wohl fühlte, wenn er dabei war, und ſie ſein Geſicht ſah, dem eigenen Klang ſeiner Ausſprache lauſchte und ihn lachen hörte. Nun kam ſie ſich merkwürdig klein vor, als ſie ſo hinausfuhr, ihn ſpringen zu ſehen. Warum? fragte ſie ſich. Nur, weil er jetzt Sportsmann war? Warum dann bei Tattenbach nicht, deſſen Name auch rühmlich bekannt war? War es nur der Mut, der ihr ſo imponierte? Mut hatte auch Tattenbach. Die tolle Bobfahrt ſtand ihr noch vor Augen. Das raſende Tempo. Und er vorn am Steuer, mit lachenden Augen und ſicheren Händen. Mut? Nein, auch das war's nicht, was ſie zu ihm hinzog.. Sie grübelte ſchweigend und fand keine Antwort. Sie hatte noch nie richtig ſpringen geſehen. Nur einmal Verſuche von Kindern, die ſich einen Abſprung am Hang gemacht hatten. Im übrigen kannte ſie nur manche Aufnahmen der Illuſtrierten. 5 Der Wald wurde lichter. Das große Suyretta⸗ haus kam rechts zum Vorſchein. Man ſtieg aus und ging auf getretenem Fußweg zur Schanze. Helga kannte die Anlage ſchon von den Bildern, die unten im Dorf in den Schaufenſtern hingen. Die Wirklichkeit jagte ihr etwas wie Schreck ein. Dort wollte er ſpringen? Dort aus dieſer Höhed Das war doch undenkbar. Das ſtand doch ſo hoch, wie ein Turm überm Wege. (Fortſetzung folgt) Als der Beſitzer die 4 9 SSS Saen Nee D SDS eee g enen 2 Dienstag, den 19. November 1929 Nene Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Hund herltauſend marſech ieren Von Haus und Hof vertrieben Was die deutſchen Auswanderer erzählen [Von unſerem nach Kiel entfſanbten So nderberichterſtatter Felix Daſſeh In den letzten Tagen erregten die in Kiel ohne Geld und Habe angekommenen deutſchen Auswanderer aus Rußland, die nach Kanada wollen, das größte Mitleid aller deutſchen Stammesbrüder. Nun haben ſich deutſche In⸗ duſtrie⸗ und Wirtſchaftskreiſe entſchloſſen, Geldſammlungen für die Unglücklichen zu ver⸗ anſtalten, um ſie vor dem Verhungern zu ret⸗ ten, wie wir bereits am Samstag mittag in einem Leitartikel mitteilten. D. Red. Am 3. November erſchien in der Kieler Bucht ein ſonderbarer Gaſt: Ein Dampfer unter roter Flagge, und rot war auch der Name, den er trug—„Felix Dſerſhinſky“, weiland erſter Vorſitzender der Tſcheka, der politiſchen Polizei Sowjetrußlands Er legte an und der Kapitän fragte die Hafen⸗ polizei, ob er ſeine Fracht ausladen dürfe. Sie war ungewöhnlich, wie der Gaſt ſelber, der ſte her⸗ gebracht hatte: 323 deutſche Bauern, davon 104 Kin⸗ der im Alter von 1 Monat bis zu zehn Jahren. Koloniſten aus der Krim und Sibirien, wohin ihre Vorfahren vor über 150 Jahren ausgewandert wa⸗ ren, wo ſte blühende Kolonien gründeten, denen ſie heimatliche Namen gaben— man trifft da ein Mannheim, ein Baden, Worms, Lindau, auch Stuttgart, Straßburg und Karlsruhe. Katholi⸗ ſche, lutheriſche, mennonitiſche Dörfer Und nun erſcheint da plötzlich ein ſowjetruſſiſcher Dampfer im ſchon winterlich anmutenden Kieler Hafen und ſetzt hunderte von dieſen Koloniſten Süd⸗ und Oſtrußlands an Land! Ohne jede Anmeldung oder Anfrage, überrumpelnd Hohlwangig, erdfarben⸗bleich, ausgehungert, bürf⸗ tig bekleidet, beinahe gänzlich ohne Gepäck und alle ohne einen roten Heller in der Taſche. Aber ſon⸗ derbar: Als ich ſie in einem ſteinernen Speicher am Hafen, durch den der eiskalte, feuchte Wind pfiff, aufſuchte, fand ich Menſchen, die nicht klagten. Und bald hatte ich die Erklärung dafür aus den hellen ruhigen Augen geleſen: Menſchen, die eben einem langſamen, ſicheren Tode entronnen ſind, klagen nicht, wenn ſie durch die Umſtände gezwungen ſind, Ungemach zu leiden. Ungemach, das dem Satten und Geſunden freilich ungeheuerlich erſcheinen mag. Dieſen 323 Greiſen, Greiſinnen, Männern, Frauen und Kindern erſcheint es nichtig und nebenſächlich, wenn ſie keine Decke zum Schlafen, keinen Ofen zum Wärmen haben, wenn mitleidige Hände ihnen nur ſoviel zu eſſen geben können, daß ſie gerade noch am Leben bleiben. Ich habe die deutſchen Koloniſten in Rußland im Laufe von nahezu dreißig Jahren, ſowohl an der Wolga und am Schwarzen Meer, als auch im Transkaukaſus, kennengelernt und weiß, wie zäh und mit welcher Liebe ſie an der Scholle hingen. Deutſche Daſen im unermeßlichen Slawenland. Fromm, nüchtern, arbeitſam und genügſam. Knor⸗ rige Bauern, kerngeſund an Leib und Seele. 150, 180 Jahre lang haben dieſe Menſchen dort gelebt, geachtet und freundſchaftlich behandelt von ruſſiſchen Nachbarn, bevorzugt und in jeder Weiſe beſchützt und unterſtützt vom Staate vor der Revolution. Und nun?. Warum, warum?!.. Das haben mir dieſe hungrigen, kranken, entwurzelten und durch ihr Elend ruhig gewordenen Menſchen erzählt: „Als man uns nach der bolſchewiſtiſchn Revo⸗ lutton unſer Land nahm— jeder Privatbeſitz hatte ja aufgehört— und dafür eine beſchränkte Anzahl von Morgen zuwies, gaben wir uns damit zufrieden und arbeiteten, ſäten und ernteten wie früher. Zu⸗ erſt ging das noch. Wir verkauften unſere Produkte nun freilich nicht mehr wie und an wen wir wollten, ſondern lieferten ſie an die Kooperative ab, die einen geringeren Einheitspreis dafür bezahlen konnten. So wollte es der Staat. Als dieſer Staat, der kom⸗ muniſtiſche, dann ſtärker und ſtärker wurde, begann er das Wort Lenins„Durch die Kooperattve zur Kommune“ in die Tat umzuſetzen: Die Kooperative bekamen kommuniſtiſches Vorgeſpann und hatten Befehl, die Elemente unter uns, die politiſch unbe⸗ quem erſchienen, zugunſten land⸗ und weſensfremder Einwanderer zu benachteiligen: Sie erhielten Kre⸗ dkte, ſie erhielten Saatgetreide, Zuchtvieh, wir nicht. Auch das ging Dann aber verlangten dieſe politiſch gewordenen Kooperative größere Landſtrecken zu„gemein⸗ ſamen Verſuchszwecken“. Und ſie erhielten ſie ſofort. Auf unſere Koſten, denn uns wurde das Land fortgenommen. Und auf die⸗ ſem Land verſuchten ſich Fremdoͤlinge, Nichtswiſſer und Nichtkönner, aber Inhaber von Parteibüchern. Sie verluderten das Land und verwirtſchafteten das Geld der Kooperative. Unſer Land, unſer Geld. Uns ſagten ſie dann lachend:„An den Fehlern ler⸗ nen wir.“ Die nächſte Stufe: Es wurden Kollektive, auch Kolchoſen genannt, eingerichtet. Das ging ſo: 10 oder 15 oder 20 Leute taten ſich zuſammen, wandten ſich an das Rayon⸗Vollzugskomitee(etwa Landratsamt mit beinahe unumſchränkten Vollmach⸗ ten) und erklärten, daß ſie nun eine gemeinſame Wirtſchaft auf ſozialiſtiſcher Grundlage beginnen wollen. Das waren Leute, die früher kein Haus und keinen Hof beſeſſen hatten, dieſer und jener Land⸗ arbeiter, dieſer und jener liederlicher Menſch, der nun ſein kommuniſtiſches Herz entdeckt hatte. Auch Abſchaum aus der Stadt, jeder konnte kommen Das Vollzugskomitee kam ins Dorf und ver⸗ fügte, daß dem Kollektiv eine zuſammenhängende Fläche der beſten Erde in nächſter Nähe des Dorfes zugeteilt werde. Wieder wurde uns das Land fort⸗ genommen, diesmal natürlich viel mehr, als zu den Verſuchsfeldern, und wir erhielten als Entſchädi⸗ gung eine kleine Parzelle irgendwo weit draußen angewieſen. Steinhaufen, Sandflächen, Sumpf, jedenfalls aber immer ſchlechter als früher. Das Kollektiv ward der Herr im Dorfe.„.. Geht doch in die Kollektive, da habt ihr's eben ſo wie die, um deretwillen ihr euer Land habt abgeben müſſen..“ Wir gingen nicht, weil wir wußten und ſahen, daß man alles, auch das letzte, was Privatbeſitz iſt, verliert und von der Willkür des Vorſitzen⸗ den des Kollektives abhängig iſt. Er wird vom Nayon⸗Vollzugskomitee beſtimmt, wo⸗ bei es nur darauf ankommt, daß er kommuniſtiſches ihren Parteimitglied iſt, krgendwelche rote Verbienſte hat und das politiſche Ziel zum Wohlgefallen der Partei verfolgt. Zu verſtehen braucht er nichts. Auch er darf an ſeinen eigenen Fehlern lernen, ſoviel er Luſt dazu hat. Nein, wir gingen nicht in die Kollektive. Da be⸗ ſchloß man, uns dazu zu zwingen. Man machte uns, als Kulaken, als Ausbeuter— man kann Ausbeuter genannt werden, wenn man eine Magd beſchäftigt hat oder wenn der Vater, ſogar Großvater, ein be⸗ güterter Bauer geweſen war— man machte uns ſtimmrechtlos, ſetzte uns auf die Schwarze Liſte. Und die, die auf der Schwarzen Liſte ſtehen, werden „individuell“ ßeſteuert, d. h. das örtliche Vollzugs⸗ organ beſtimmt die Höhe der Steuern, der Nach⸗ ſteuern, der dritten Steuer. „Ich habe“, erzählte mir., ein Bauer aus einem Dorfe bei Omfk in Sibirien,„eine Familie von 9 Köpfen, darunter 4 Kinder von ½ bis 15 Jah⸗ ren. Und ich hatte ein ſchönes neues Haus, 3 Pferde, 8 Kühe, 1 Wagen im Beſitz. Dazu mit drei Nach⸗ barn zuſammen eine Dreſchmaſchine und eine Mäh⸗ maſchine. Fünfzig Hektar guten Weizenboden hatte ich zur Nutznießung zugeteilt erhalten, man iſt reich an Land in Sibirien. Im vergangenen Jahre erntete ich 500 Zentner Weizen. Beſteuert wurde ich mit 400. Ich lieferte ſie ab, behielt alſo 100 und außerdem das, was mir Kühe und Kleinvieh gaben. Mein Haus war geräumig und lag in der Nähe des Dorfſowjets. Alſo war ich derjenige im Dorfe, der alle fremden Gäſte, Partei⸗ und Regierungsbeamte, aufnehmen durfte. Sie zahlten etwas dafür, und ich konnte mich und meine Familie notdürftig ernähren. Da wurde mir plötzlich eine Sonderſteuer auferlegt, ich ſollte noch einmal 100 Zentner liefern, ſofort, innerhalb von 24 Stunden, widrigenfalls ich eine Strafe in dreifacher Höhe zu zahlen hätte. Das konnte ich nicht, das nicht, ich hatte nichts mehr Da erſchien ein Beamter vom Rayon⸗Vollzugs⸗ komitee mit einer Aktentaſche und in Begleitung von 2 Rotarmiſten und 2 fremden Männern. Sie ſetzten ſich an meinen Tiſch und verſteigerten mein Haus unter ſich! Ich ſtand mit meiner Frau in einer Ecke und ſah zu Der eine der beiden fremden Männer bot 100 Rubel und erhielt es dafür— vor nicht vielen Jahren hatte der Bau über zweitauſend Rubel gekoſtet— und meine 3 Pferde, die drei Kühe, den Wagen und alles, alles, was auf dem Hof an Geflügel war, kaufte der andere Mann für 120 Rubel. Das langte aber noch immer nicht, um die Steuer⸗ ſtrafe, die dreihundert Rubel, zu decken. Da kaufte wieder der erſte, und zwar die Maſchinen, die nicht mir allein gehörten, aber auf meinen Proteſt gaben ſie nicht Acht. Und als er die Maſchinen für 80 Ru⸗ bel gekauft hatte, da langte es, da war ich dem Staate nichts mehr ſchuldig. Aber ich mußte mit meiner Familie innerhalb von 24 Stunden das Haus verlaſſen, da der neue Beſitzer es ſofort brauchte. Jetzt erfuhr ich auch, wer der neue Be⸗ ſitzer war: Ein Beamter des Rayon⸗Vollzugskomi⸗ tees! Das Komitee beſtimmte die Höhe der Steuer, der Strafe, verſteigerte das Haus und meine ganze Habe und.. kaufte es ſelber. Jetzt wohnen die Gäſte unentgeltlich in meinem Hauſe. Freunde und Verwandte, die noch etwas hatten, gaben mir Geld und ich fuhr mit meiner Familie nach Moskau, will nach Kanada, zu meinem Bruder. Und als ich jetzt, vor zwei Wochen, von Moskau wegfuhr, nach hier, kamen die dort an, die mir das Geld zur Reiſe gegeben hatten. Jetzt hatten ſie auch nichts mehr.“ Viele, viele ſolcher Beiſpiele. Auch ganz kleine Bauern haben alles verloren, ein einziges Pferd oder eine Kuh, eine kleine dürftige Hütte, Eine Operation B. Seite. Nr. 589 Hinaus auf die Straße, mit Kranken, mit Säug⸗ lingen, innerhalb von 24 Stunden, hinaus, hinaus. Sie alle gehen nach Moskau. Tauſende. Und viele Zehntauſende werden folgen, ſind ſchon in Be⸗ wegung. Nichts kann ſie aufhalten in ihrem ſtillen, hartnäckigen Zug. Kein Verbot der Regierung. Wochenlang liegen ſie auf kleinen Stationen. Zäh und ſtill. Und ſehen ſich nicht mehr nach Oſten um. Bis ſie vor Moskau ankommen und ſich in verlaſſe⸗ nen Sommerwohnungen, zu zwanzig, dreißig, vier⸗ zig in einem Zimmer, niederlaſſen und warten In Scheunen, Tennen, in kleinen Bretterbuden. Ohne Habe, ohne Geld. Auch die ruſſiſchen Bauern nehmen ſie auf, wenn ſie es auch nur halbwegs kön⸗ nen. Sie warten zäh und ſtill: Auf ein menſchen⸗ würdiges Leben im Weſten— warten auf Kanada oder auf.., den Tod. Warum, um Gotteswillen, warum? Iſt man denn irrſinnig geworden in Moskau?! Man glaubt zu wiſſen, was man tut:„Durch die Kooperation, durch das Kollektiv, zum Kommunismus!“ Das iſt es: Dieſe Leute, dieſe deutſchen Bauern, können nie Kommuniſten werden, da ſie tief religiös ſind und keine Macht der Erde ſie von ihrem kindlichen Glauben abbringen kann. Das ſieht man an ihren klaren, ruhigen Augen, man hört es weniger aus ihrem Munde— es iſt ihnen Naturnotwendigkeit, Selbſtverſtändlichkeit. Und die roten Herrſcher von Rußland wiſſen, daß die Religion der gefährlichſte Feind des Kommunismus iſt. Sie handeln alſo logiſch und folgerichtig— ſie glauben zu wiſſen, was ſte tun, wenn ſte Zehntauſende, Hunderttauſende von Anhängern dieſes Feindes zugrunde richten, vernichten. Man hat jeden Religionsunterricht in Rußland verboten. Strengſtens. Vor vollendetem 18. Lebens⸗ jahr darf kein Einwohner Rußlands auch nur die kleinſte religiöſe Belehrung erhalten. Es gibt keine Konfirmation, es gibt keine Kommunion. Und die Kinder in der Schule erhalten antireligiöſen Unter⸗ richt. Sie kommen nach Hauſe, weinen und ſagen, daß der Lehrer ſie verſpottet und verhöhnt habe, als er erfuhr, daß ſie in der Kirche geſehen wurden. Man darf auch ſein eigenes Kind nicht züchtigen — man kommt ins Gefängnis dafür, wenn man ſeinem 10jährigen Buben einen Rutenſtreich gibt. „Man hat mich auf zwei Monate eingeſperrt, weil ich meinen Kindern und ihren Freunden einen Weihnachtsbaum gemacht hatte! Wegen religibſes Propaganda!“ So weiß eine reſolute Frau zu er⸗ zählen. Es gibt annähernd 150 000 deutſche Kolo⸗ niſten in Sibirien. Zum großen Teil Mennoniten. Und alle ſind marſchbereit. Viele Dörfer ſind be⸗ reits leer, ihre Einwoßner liegen vor Moskau. Man hat ihnen, als es den Behörden unheimlich wurde, Geld geboten, man wollte ſte zurückſcheuchen, aber ſie nahmen es nicht. Sie wiſſen, was ihrer jetzt dort harrt, wo ſie glückliche und zufriedene Menſchen waren. Dieſe 323, die fetzt in Kiel liegen, find die Vor⸗ hut einer Rieſenwanderung, einer Flucht, deren Weg durch viele, viele Opfer gezeichnet ſein wird Hunger, Winter, Typhus... Aber nichts mehr kann ſie aufhalten. Als ſie aus Leningrad abfuhren, ſagten ihnen hohnlachend die Kommiſſare.„Ihr werdet ſchneller wieder hier ſein, als Ihr es Euch träumen laßt.“ Und wenn die Hafenbehörden etwas länger mit der Erlaubnis der Ausſchiffung gezögert hätten, als ſie es taten, hätte„Felix Dſerſhinſky“ frohlockend Kehrt gemacht, ſeine Fracht nach Leningrad zurückgebracht und man hätte dort das geſagt, was man ſo gerne ſagen möchte:„Seht, man will Euch nicht, kann Euch nicht brauchen! Man ſchickt Euch zurück. Hinein ins Kollektiv!...“ 5 Aber jetzt wiſſen die Tauſenden vor Moskau und die Zehntauſenden, die auf dem Marſch dorthin ſind, daß es noch eine andere Welt gibt, in der man atmen und beten kann. Völkerwanderung... Hunderttauſend marſchieren. Unglaublich elend und unglaublich ruhig—; es ſind Menſchen, die nichts mehr zu fürchten haben Mitnahme von Bibeln verboten. Einer der von dem Dampfer„Felix Dſerſhinſky“ in Kiel eingetroffenen deutſch⸗ruſſiſchen Auswanderer iſt im Beſitze einer„Quittung“, die unſerem Berichterſtat⸗ ter vorgelegen hat und die folgenden Wortlaut zeigtt Qufttung Nr. 163 vom 31. 10. 1929 Das Zollamt in Leningrad hat folgende „Schmuggelware“ lt. Protokoll Nr.(nicht genannt) dem..(folgt Name), als er ſich an Bord des Damp⸗ fers„Dſerſhinſky“ begab, abgenommen: 1 Bibel, da eine Erlaubnis von einer zuſtändigen Organiſation des Kultusminiſteriums nicht vor⸗ gelegen hat. Mitarbeiter des Zollamtes(Unterſchrift). Ein Volk, das ſich von Geiern freſſen läßt Bei den Türmen des Schweigens— Auf den Zinnen warten die Geier— Das Geiererb⸗ begräbnis der Familie Modi—„Beſtattung“ täglich nach 9 Uhr— In 10 Minuten nur noch ein Haufen Knochen— Das„ewige“ Fener aus Sandelholz Die Parſen zeichnen ſich dadurch aus, daß ſie unter allen Völkerſchaften Indiens am leichtesten der Europäiſierung zugänglich ſind. Sie ſind faſt ausſchließlich Kaufleute, kennen keine politiſch⸗auf⸗ rühreriſchen Launen und ſind der britiſchen Macht „loyal“ ergeben. Die Söhne der wohlhabenden Parſen ſtudieren in Oxford, die„höheren“ Töchter tanzen Samstags zum 5⸗Uhr⸗Tee im Taj⸗Mahal⸗ Hotel Foxtrott und die Papas und Mamas fahren in prachtvollen Rolls⸗Royece⸗Wagen durch das pöbel⸗ hafte Straßengewimmel von Bombay. Aber— ihre Toten laſſen die Parſen von den Geiern zerfleiſchen. Eine ſchön angelegte, breite Terraſſe aus weißem Stein führt zu den Türmen des Schweigens hinauf, die inmitten eines unüberſichtlich weiten, auf einem Hügel ausgebreiteten Märchengartens liegen. Alles, was man von den hängenden Gärten der Semi⸗ vamis und ähnlichen Wundern geleſen und gehört hat, erſteht hier in der Erinnerung. Doch dieſe in überſtrömendem Leben ſich verſchwendende Vegeta⸗ tion dient hier nur als Hintergrund, als Kuliſſe zu jenen dem Tode und dem Schweigen geweihten Schreckenstürmen, deren fahles Weiß hier und da unheimlich aus dem Gewimmel dieſes Tropenwal⸗ des hervorleuchtet. Während ich mit meinem bezwickerten Parſen die breite Terraſſe hinausſchreite und das Zauberreich betrete, vernehme ich über mir ein gräßliches Kräch⸗ zen: ein alter, federnloſer, Abſcheu erregender Geier, auf hoher See Oben: Ein erkrankter Kadett des Schulſchiffs„Großherzogin Eltſabeth“ wird auf hoher See ausgebootet.— Unten: Operation während der Fahrt im Krankenzimmer der„St. Louis“. Auf einzigartige Weiſe konnte kürzlich das Leben eines Kadetten des Schulſchiffs„Groß⸗ herzogin Eliſabeth“ erhalten werden: Der Kapitän ließ den mit dem Tode Ringenden, den nur eine raſche Operation retten konnte, auf hoher See ausbvoten und auf das Motorſchtff „St. Louis“ bringen, das über ein beſonders modern eingerichtetes Bord⸗Hoſpital verfügt. Eine ſofort vorgenommene Operation rettete den Erkrankten in letzter Minute. faſt von⸗ der Größe eines erwachſenen Menſchen fliegt in gieriger Unraſt durch den blauen Aether dieſes lieblichſten aller Friedhöfe und hält ein im Fluge wild flatterndes Tuch in ſeinen Krallen, den Fetzen eines Leichentuches. Ein leiſes Grauen er⸗ faßt mich, während mein Führer, dem Fluge des Geiers folgend, mich zu den Türmen des Schwei⸗ gens geleitet, die wie runde, rieſige, von Palmen umgebene Benzintanks ausſehen. Auf ihren Zinnen ſitzt dte Geierſchar, der Fütterung harrend. Der Türme ſind fünf— im Grün des Gartens ver⸗ borgen. Drei Türme werden abwechſelnd zur Be⸗ ſtattung der gewöhnlichen Phraſen verwandt. Im vierten werden Verbrecher(unter denen die Wuche⸗ rer nicht rangieren), Selbſtmörder, Proſtituſerte und ähnliches Geſindel den Geiern ausgeſetzt. Nur der fünfte Turm iſt ausſchließlich eiwer Parſenfamilie, der Familie Modi, reſerviert, die als erſte Parſenfamilie nach Bombay kam und den erſten Turm erbauen ließ. Vor Zorvaſter und dem heiligen Licht ſind alle Parſen gleich. Nur die Familie Modi nicht. Nur die Familie Modi muß ihren eigenen Turm des Schweigens, ihr privates „Geier⸗Erbbegräbnis“ haben. Mein Parſe mit dem goldenen Zwicker erzählt über die Beſtattungsprozedur in den Türmen des Schweigens. Die Beſtattungen finden täglüch nach 9 Uhr morgens ſtatt. Durchſchnittlich werden täg⸗ lich vier Leichen ausgeſetzt.(Sie ſind ſozuſagen das tägliche Morgenfrühſtück der Geier, die infolgedeſſen von der„Kirchhofsadminiſtration“ überhaupt keine andere Nahrung mehr erhalten.) Die Leichen wer⸗ den in feierlichem Zuge— alle Leidtragenden ſind in Weiß gekleidet— bis zu einem der Türme gebracht, wo ſte von zwei beſonderen Prieſtern in Empfang genommen werden. Nur dieſe zwei Prieſter dürfen das Innere der Türme betreten. Die Leidtragen⸗ den begeben ſich dann zu einem im Park gelegenen Tempel, wo ein mit wohlriechendem Sandelholz unterhaltenes„ewiges Feuer“ brennt und beten lange wortlos und andächtig. Währenddeſſen tra⸗ gen die beiden Prieſter den Toten in einen der Türme. Und noch während ſie die Bahre in Hän⸗ den halten— ſtürzen ſich die Geier auf den Leich⸗ nam und hacken auf ihn ein. Die Prozedur der Vernichtung dauert kaum zehn Minuten und als⸗ bald liegt an Stelle eines menſchlichen Körpers nur noch ein unordentlicher Haufen durchelnandergewor⸗ fener Knochen, die dann in eine in der Mitte des Turmes befindliche Mulde geſpült werden, wo ſte unter dem Einfluß der Sonne und der Witterung innerhalb eines Jahres zu nichts zerfallen Dieſe letzten Worte—„zu nichts zerfallen“ ſpricht der Parſe etwas nachdenklicher aus.„Zu nichts zerfallen...“ In dieſer Pointierung der Vergänglichkeit ſcheint wohl die eigentliche Recht⸗ fertigung zu liegen, die die Religion der Parſen hierbet im Sinne gehabt hat. Dennoch: Kalt, üm Innerſten unſäglich kalt, nüchtern und grauſam muß ein Volk ſein, das an einem derartigen Brauch ſeit Jahrtauſenden feſthält und noch heute nicht von ihm laſſen will —— Ein Waſſerflugzeug verſchollen Ein Waſſerflugzeug ber Linie Mar⸗ ſeille—Afaccio, das ſeit einigen Tagen vermißt wurde, ſcheint mitſamt der Beſatzung, dem Piloten, dem Mechaniker und einem Paſſagier, verloren zu ſein. Die Funkſtation von Bonifacio an der Silöſpitze von Korſika hat ſofort der Station Marſeille mit⸗ geteilt, daß das Flugzeug ſich etwa 50 Km. ſütdweſt⸗ lich von Ajaccio in Seenot befinde. Sofort aus⸗ geſandte Hilfsſchiffe hatten während der ganzen Nacht vergeblich nach dem Flugzeug geſucht. Heute abend fing die Station Marſeille einen neuen Funkſpruch aus Bonifacio auf, wonach Trüm⸗ mer des Flugzeuges gefunden worden ſeten. Dienstag, den 19. November 1929 Es gibt nicht weniger als 250 000 Inſekten, 13 000 Vögel, 600 Fledermäuſe und 600 Flugfiſche, die be⸗ fähigt ſind, zu fliegen, die ſich in Größe, Form und Gewicht ihres Körpers und ihrer Flügel mehr oder weniger von einander unterſcheiden, und die infolge⸗ deſſen ebenſo viele Typen des Fliegers darſtellen. Um ein Schweben des Tierkörpers in der Luft zu ermöglichen, iſt es notwendig, daß durch die Flügel⸗ fläche ſtändig eine Kraft ſenkrecht nach unten auf die Luft ausgeübt wird, deren Größe dem Gewicht des Körpers entſpricht. Dieſe Kraft, die ſich in einem Nachunten⸗Schleudern von Luftmaſſen äußert, kann ſowohl durch aktive Bewegung der Flügel getätigt werden, wie dies extrem beim Flattern geſchieht, als auch bei einem in raſcher horizontaler Bewegung befindlichen Tierkörper dadurch hervorgerufen wer⸗ den, daß durch Schrägſtellung der Flügel ein Teil der Widerſtand bietenden Luft nach unten gedrückt wird. Letztere Art, die man als Gleitflug bezeichnet, Findet ſich bei einzelnen primitiven Fliegern als ein⸗ ziger Flug. So iſt das Flugeichhörnchen mit ſeiner breiten, Beine und Füße verbindenden Flughaut befähigt, ſehr bedeutende Sprünge in ſchiefer Rich⸗ tung von oben nach unten auszuführen. So kann weiterhin der Flugfiſch, nachdem er ſeinem Körper im Waſſer die nötige Geſchwindigkeit gegeben hat, aus dieſem herausſpringen und nach Ausbreitung der ungeheuer großen Bruſtfloſſen, je nach Wind⸗ richtung und ⸗ſtärke bis 150 Meter und mehr über dem Waſſer hinfliegen. Eine aktive Bewegung der Flugflächen findet aber hier nicht ſtatt, und ſo iſt bald der Boden erreicht, bezw. beim Fiſch die ge⸗ gebene Geſchwindigkeit verbraucht, ſodaß der Flug ein Ende findet. Soll das horizontale Schweben in ruhiger Luft anhalten, ſo iſt es notwendig, daß der Tierkörper eine beſtimmte Geſchwindigkeit behält, die umſo größer ſein muß, je größer ſein Gewicht und je kleiner die Flügelfläche iſt. Dieſe Schwebegeſchwin⸗ digkeit iſt alſo für die verſchiedenen Flieger eine ganz unterſchiedliche. Der leichte Kohlweißling mit ſeinen relaktvy großen Flügeln ſchwebt ſchon bei einer Geſchwindigkeit von 13 Meter in der Sekunde, die Schwalbe muß ſchon eine ſolche von 5,7 Meter haben, um ſich in der Luft ohne Flügelſchlag halten zu können, der Faſan eine ſolche von 15 Meter und die ſchwere Ente bleibt ſogar nur ſolange unbeweglich in gleicher Höhe, als ihr Körper eine Geſchwindigkeit von über 18 Meter in der Sekunde aufweiſt. Dieſe Zahlen gelten bei unbewegter Luft. Sind Luftſtrömungen vorhanden, ſo verändert ſich das Bild natürlich vollſtändig. Es gibt große Raub⸗ vögel, wie Buſſard, Adler, Geier, die ſich ſtundenlang ohne Flügelſchlag in der Luft halten können, ohne daß eine Vorwärtsbewegung hierbei notwendig iſt. Ja, dieſe Vögel ſind ſogar imſtande, bei dieſem Gleit⸗ flug an Höhe zu gewinnen, ohne daß eine Bewegung des Flügels notwendig iſt. Dieſes Schweben und Kreiſen beruht auf einer geſchickten Ausnutzung der ſenkrecht nach oben wirkenden Komponente von Luft⸗ fſtrömen. Dieſe Luftſtröme ſind nicht gleichmäßig, ſon⸗ dern wirken mehr oder weniger ſtoßweiſe, ſodaß der in dieſen ſchwebende Vogel immer wieder eine rela⸗ tive Geſchwindigkeit gegen die Luft erhält, die ihm bei ſchräggeſtellten Flügeln ein Aufſteigen ermög⸗ licht. Vor allem aber findet die Bewegung der Luft ini den verſchiedenſten Richtungen ſtatt und der Vogel kann durch geſchickte Ausnutzung aufſteigender Luft⸗ maſſen ſich oft außerordentlich raſch in bedeutende Höhen tragen laſſen. Am verblüffendſten iſt dieſes Schweben dann, wenn es bei vollſtändigem Stillſtehen des Vogelkörpers ſtattfindet. Die Bedingungen hierfür ſind gegeben, wenn ein Luftſtrom durch ein entgegenſtehendes Hin⸗ dernis ſenkrecht nach oben abgebogen wird, wie dies an der Windſeite von Wäldern, Felſen und Klippen der Fall iſt. Der Vogel iſt dann in der Lage, auf die⸗ 15 ſenkrechten Strömung mit ſeinen Flügeln zu ba⸗ neteren, ohne die kleinſte Ortsveränderung vorzu⸗ nehmen. Das klaſſiſche Belſpiel hierfür iſt der von Darwin über den Gipfeln der Anden beobachtete Kondor, der ſtuſtdenlang bewegungslos in der Luft ſtand. Auch das bei Möven oft zu beobachtende flü⸗ gelſchlagloſe Schweben über dem Schiff beruht auf Ausnutzung der durch das Schiff nach oben abgelenk⸗ ten Luftſtrömung. Weſentlich mannigfaltiger, wie dieſer Schwebe⸗ und Gleitflug iſt die Technik des eigentlichen Flie⸗ ens. Man kann im Tierreich drei Hauptgruppen von Fliegern unterſcheiden: die Schwingenflieger, die Schraubenflieger und die Drachenflieger. Zu den erſteren gehören die Vögel, Fledermäuſe und Schmet⸗ terlinge. Bei dieſen iſt ganz allgemein der Nieder⸗ ſchlag des Flügels weſentlich langſamer als der Auf⸗ ſchlag. Letzterer nimmt oft nur die Hälfte der Zeit in Anſpruch. Die Flügelſpitze geht beim Niederſchlag nicht, wie man anzunehmen geneigt iſt, nach hinten, ſondern ſie wird von oben hinten nach unten vorn ge⸗ führt. Es ſteht alſo bei vollem Flug der Flügel nie mit der Oberſeite gegen die Luft, ſondern er wird ſtets ſo gedreht, daß der Luftſtrom gegen die Unter⸗ fläche wirkt. Das hat zur Folge, daß ſowohl beim Niederſchlag, wie auch beim Aufſchlag der Flügel eine Hebung des fliegenden Körpers durch den Luftwider⸗ ſtand bewirkt wird, was in letzterem Falle jedesmal uf Koſten der Geſchwindigkeit geht. Eine Beſchleu⸗ nigung findet alſo lediglich durch die Flügelnieder⸗ ſchlöge ſtatt, während der Aufſchlag ſogar bremſend wirkt. Bei den guten Fliegern, alſo den Vögeln, wird der Flügel zur Erzielung höherer Leiſtung, während Niederſchlag und Aufſchlag in ſeiner Form verändert Beilage der„Neuen Mannheimer Zeitung“ Technik des Tierflugs Die Zahl der Flügelſchläge iſt bei den Schwingen⸗ fliegern ſehr verſchieden und nimmt mit abnehmen⸗ der Größe des Tieres zu. So macht der Storch zwei Schläge in der Sekunde, die Möve drei. Größer iſt die Frequenz bei einer Gruppe kleiner Vögel, deren Flug man nach einem ihrer Vertreter mit Finken⸗ flug bezeichnet. Er beſteht darin, daß das Tier eine ganz kleine Zeit mit raſchen Flügelſchlägen ſchräg nach oben fliegt und dann mit angelegten Flügeln wieder ſchräg nach unten fällt. Dieſen Flug ſieht man, außer bei Finken, auch bei Sperlingen und Schwalben. Die höchſte Frequenz unter den Schwin⸗ genfliegern weiſen aber die Schwirrflieger auf, bei denen bis zu 72 Flügelſchläge in der Sekunde ſtatt⸗ finden. Hierher gehören die kleinſten Vertreter der Vogelwelt, die Kolibris und dann die Gruppe der Schwärmer. Sie ſind befähigt, ohne Ortsveränderung „am Platz“ zu fliegen, während ſie z. B. aus einer Blüte den Saft ſaugen, und da die Geſchwindigkeit der Flügelbewegung zu groß iſt, um dieſe noch zu erkennen, erweckt es den Eindruck, als ſtünden die Tiere regungslos in der Luft. Zu der zweiten Hauptgruppe, den Schraubenflie⸗ gern, gehören ausſchließlich Inſekten. Man unter⸗ ſcheidet„Einſchraubenflieger“, alſo ſolche mit einem Flügelpaar, wie Fliegen und Mücken, und„Doppel⸗ ſchraubenflieger“, wie Bienen, Weſpen und Hum⸗ meln. Die Bewegungsform des Inſektenflügels iſt eine weſentlich andere als die des Vogelflügels. Der Inſektenflügel iſt im allgemeinen nachgiebig und nur durch ſtarke Adern am Vorderrande verſtärkt. Mit dieſen Adern iſt er auch am Körper befeſtigt und er⸗ hält hier ſeinen Bewegungsantrieb. Die Folge iſt, daß ſich der Flügel beim Niederſchlag ſo dreht, daß der hintere nachgiebigere Teil desſelben hinter dem vorderen zurückbleibt, wodurch der Flügel nicht ſenk⸗ recht nach unten, ſondern nach unten und rückwärts auf die Luft wirkt und deshalb das Tier nach vorn und oben treibt. Bei der Aufwärtsbewegung ge⸗ ſchieht die Drehung im umgekehrten Sinne, wodurch eine Bewegung nach vorn und unten bewirkt wird. Im Gegenſatz zu den Schwingenfliegern findet alſo hier beim Aufſchlag ein Verluſt an Höhe, dafür aber ein Gewinn an Beſchleunigung ſtatt. Um nun nicht bei jedem Aufſchlag die durch den Niederſchlag ge⸗ wonnene Höhe wieder zu verlieren, muß alſo der Schraubenflieger letzteren weſentlich kräftiger aus⸗ führen. Das Veleu 8 4 Ziffer 5 der Automobilverkehrs⸗Ordnung vom 5. 12. 1927 ſchreibt ſchlechthin vor, daß jedes Kraftfahrzeug nach Einbruch der Dunkelheit im öffentlichen Verkehr zwei Laternen brennend zu führen hat. Das Geſetz macht keinen Unterſchied, ob das Fahrzeug im Verkehr läuft oder ob es ſtill ſteht. Daß das Geſetz zwiſchen fahrenden und hal⸗ tenden Fahrzeugen keinen Unterſchied macht, iſt ein Mangel, den jeder Autofahrer täglich als Uebelſtand empfindet, wenn er oft ſtundenlang ſein Fahrzeug auf hellbeleuchteter Stadtſtraße ſtehen laſſen muß, obwohl die Straßenbeleuchtung intenſiver iſt, als die ſeiner Wagenlaternen. Die Rechtſprechung hat ſich — ob mit Recht oder nicht, ſei zunächſt einmal dahin⸗ geſtellt— auf den Standpunkt geſtellt, daß auch fedes haltende Kraftfahrzeug beleuch⸗ tet ſein muß, auch wenn es unter viel ſtärkerer fremder Lichtquelle ſteht, als das eigene Wagenlicht es iſt. In füngſter Zeit hat ſich noch einmal das Oberlandesgericht Dresden(1. Ferien⸗Strafſenat im Urteil v. 24. 7. 29 1. OSt. 70/29) auf dieſen Standpunkt geſtellt mit der Begründung, das Geſetz laſſe für die haltenden Fahrzeuge keine Ausnahme zu und der Fahrer müſſe immer erwarten, die fremde Lichtquelle falle weg. Richtig iſt, daß das Geſetz für haltende Fahr⸗ zeuge keine Ausnahmevorſchrift enthält. Das be⸗ deutet aber noch nicht, daß in ganz beſonders ge⸗ arteten Fällen die Durchführung des im 8 4 Ziff. 5 der AVO(Automobilverkehrs⸗Ordnung aufgeſtell⸗ ten Grundſatzes ſinn⸗ und zwecklos werden und für den Halter des Fahrzeuges oder den Führer eine läſtige und koſtſpielige Verpflichtung werden kann. Ein Beiſpiel nur für viele. Der Führer des Fahr⸗ zeugs iſt gezwungen, ſeinen Wagen mehrere Stun⸗ den hindurch auf der Straße, natürlich an der Seite — ſtehen zu laſſen. Er ſtellt ihn unter die hellſtrah⸗ lende Bogenlampe in der Nähe ſeines Standortes, die in der Stadt— wie er weiß— bis in die frühen Morgenſtunden brennt. Das Wagenlicht wird von der ſtarken Bogenlampe, der fremden Lichtquelle, vollſtändig abſorbiert. Was hat es für einen Sinn, hier zu verlangen, der Führer müſſe ſeine Beleuchtung, obwohl man ſie gar nicht wahr⸗ nimmt, einſchalten und den teuren Strom verbrau⸗ chen? Glaubt jemand im Ernſt die Sicherheit des Verkehrs litte darunter, wenn er's nicht tut? Es ſieht ja jeder den von der Bogenlampe hell beleuch⸗ teten Wagen aus weiter Entfernung ſchon ſtehen. Man vergeſſe auch nicht, daß das Aufſtellen von Fahrzeugen in den Straßen. 1. Ordnung unterſagt iſt und dadurch ſchon ziemlich viel für die Verkehrs⸗ ſicherheit getan iſt. In verkehrsärmeren Straßen iſt aber der Verkehr in der Nacht ſo ſchwach, daß durch eine haltende Maſchine kaum eine Verkehrs⸗ und ſo den beiden verſchiedenen Forderungen mehr a. 5. i I ſtorung oder Behinderung zu befürchten iſt, wenn! len ſtehender Krafte Von Landgerichtsrat Dr. Voigt, Dresden Auch bie Frequenz der Flügelbewegung bei den Schraubenfliegern iſt der bei den Schwingenfliegern bedeutend überlegen. So zeigen die Bienen 190, die Hummeln 240 und die einflügigen Stubenfliegen ſo⸗ gar über 300 Schläge in der Sekunde. Der Hauptunterſchied in dem Flug von Vogel und Inſekt iſt der, daß der Vogel ſeinen Flügel im vollen Flug nie mit der Oberſeite gegen die Luft ſtellt, ſondern ſtets auf der Luft liegt und ſich die Hubkraft erſt mit der Vorwärtsbewegung ſchafft. Er iſt alſo im Gegenſatz zum Schraubenflieger dadurch zum Gleitflug befähigt. Das Inſekt hingegen hängt in der Luft und verſchafft ſich die Hubkraft da⸗ durch, daß es durch den Flügelſchlag den Luftdruck von oben vermindert, es wird alſo gewiſſermaßen nach oben geſaugt. Die dritte Gruppe der Flieger, die der Drachen⸗ flieger, wird von Heuſchrecken, Grillen und Käfern geſtellt. Dieſe Inſekten beſitzen durchweg zwei Flügelpaare, unterſcheiden ſich aber in der Flug⸗ technik von anderen zweiflügeligen weſentlich da⸗ durch, daß die beiden Paare nicht die gleiche Funk⸗ tion haben, ſondern daß das vordere ausſchließlich als Segelfläche verwendet wird und kaum eine Be⸗ wegung aufweiſt, während die ganze Treibarbeit durch die Hinterflügel beſorgt wird. In techniſcher Beziehung iſt alſo dieſe Flugart der unſerer Flug⸗ zeuge am ähnlichſten. Auch bei den Käfern, bei denen die Vorderflügel zu Deckflügeln geworden ſind, ſind dieſe noch als Segelflächen von Bedeutung und tragen zum Aufſteigen bei. Natürlicherweiſe geht das Aufſteigen auf Koſten der Geſchwindigkeit und ſo zeigt ſich eine Vergrößerung derſelben, wenn man die Flügeldecken des Käfers operativ entfernt. Innerhalb dieſer drei Hauptgruppen gibt es nun eine Unzahl verſchiedener Typen des Fliegers, die durch die Form des Tieres und ſeiner Flügel be⸗ ſtimmt und eng mit ſeiner Lebensweiſe verknüpft ſind. Die Flugleiſtungen der Vögel halten ſich in der Hauptſache zwiſchen 14 und 17 Meter in der Sekunde. Die Schwalbe aber kann bis zu 200 Km. in der Stunde zurücklegen. Bei Bienen hat man eine Ge⸗ ſchtwindigkeit von 5 Meter, bei Fliegen eine ſolche von 2 Meter in der Sekunde feſtgeſtellt. Intereſſant ſind auch die verſchiedenen Arten des Abflugs, der z. B. bei der Krähe das charakteriſtiſche Hochſpringen erfordert und bei größeren Tieren, wie Henne, Kranich und Storch einen Anlauf nötig macht. Bekannt iſt ja, daß z. B. ein Kondor aus einer engen Fanggrube nicht auffliegen kann, weil dieſe keinen Anlauf zuläßt. Ihrzeuge der Wagen unter der tageshell leuchtenden Bogen⸗ lampe ſteht. Zwingt man den Führer eines Wagens, ſeinen Strom unnütz zu verſchwenden, ſo trägt man ſehr leicht zu einer viel gefährlicheren Verkehrsſtörung bei. Durch das ſinnloſe Verbrauchen des Stromes kann es vorkommen, daß der Führer, wenn er den haltenden Wagen weiterfährt, ſchon nach wenigen Kilometern nicht genügend Strom mehr hat. Er kann die Laternen nicht leuchten laſſen, den Fahrt⸗ richtungszeiger, die Hupe nicht mehr bedienen und wird nun erſt das, was er nicht ſein ſoll: das größte Verkehrshindernis. Ganz zu ſchweigen von den großen Koſten, die man dem Fahrzeughalter un⸗ nötigerweiſe dadurch macht, daß man ihn zwingt, ſein Wagenlicht in ſolchem Falle zwecklos brennen zu laſſen. 5 Man braucht auch nicht unbedingt ſo zu folgern, daß eine Beleuchtung des Wagens auf jeden Fall er⸗ folgen müſſe, auch wenn er noch ſo ſehr von fremder Lichtquelle erhellt iſt. Die Verordnung ſagt nämlich, flat Schranke um Bahnübergang Die neue Blinklichtanlage Der„Allgemeine Deutſche Automobil⸗Club“ hat im Einvernehmen mit der Deutſchen Reichsbahn an den Bahnübergängen der Strecke Königswuſterhauſen— Storkow neuartige Blinklicht⸗Warnkreuze errichten affen, die beim Nahen des Zuges rot, bei freiem Ueber⸗ ang weiß leuchten. Man beabſichtigt ſpäter in ganz ſchlaud die Bahnſchranben durch das Blinklicht zu erſetzen, das bei dem heutigen Auto⸗ und Motorrad- verkehr weit größere Sicherhelt bietet lich ſo große Verdienſte erworben hat. Nr. 538 daß die Beleuchtung am Fahrzeug ſo angebracht ſein muß, daß der Führer 20 Meter der Fahrbahn überſehen kann. Mir ſcheint daraus ſich zu ergeben, daß der Geſetzgeber dabei nur an in der Fahrt be⸗ findliche Fahrzeuge gedacht hat, nicht an haltende, die der Führer aus irgendeinem Grunde verlaſſen hat. Wird, wie im obigen Beiſpiel, das Licht des Wagens vollſtändig verſchluckt vom Lichtkegel der ſtärkeren fremden Lichtquelle, dann können doch die Wirkungen des Laternenlichts am Wagen ſich unmöglich auf eine Strecke von 20 Meter vor dem Wagen er⸗ ſtrecken. Unmöglichkeiten verlangt aber wohl kein Geſetz! Mir ſcheint, man könnte ſehr wohl in be⸗ ſonderen Fällen Ausnahmen von der ſtarren Regel des§ 4 Ziff. 5 der AVO. zulaſſen, wenn man ſie ſinngemäßer und zweckmäßiger auslegte. Der Wort⸗ laut des Geſetzes ſteht ſolcher Art Auslegung nicht entgegen. Uebertrieben vorſichtig erſcheint mir auch die Auf⸗ faſſung, man müſſe auf jeden Fall die Beleuchtung verlangen, weil die fremde Lichtquelle wegfallen oder beeinträchtigt werden könnte. Mit derſelben Begrün⸗ dung könnte man auch eine Beleuchtung bei Tage rechtfertigen, denn es kann ſich das Sonnenlicht ſehr wohl plötzlich ſo verdunkeln, daß das unbeleuchtete Fahrzeug, auch wenn es hält, ein Verkehrshindernts ſein kann. Man dürfte auch hier nicht mit ſo all⸗ gemeinem Grundſatz arbeiten, ſondern Unterſchiede machen. Hält man an dem oben angeführten Beiſpiel feſt, daß der Führer ſein Fahrzeug unter eine die ganze Nacht hindurch brennende Bogenlampe ſtellt, ſo braucht er nicht zu erwarten, daß dieſe Lichtquelle plötzlich wegfällt oder beeinträchtigt wird. Kurze Störungen in der Stromzuführung machen nicht viel aus. Etwas anderes iſt es aber, wenn er ſein Fahr⸗ zeug unter eine Lichtquelle ſtellt, die nur vorüber⸗ gehend leuchtet. So unter eine Geſchäftslampe, die nach Geſchäftsſchluß gelöſcht zu werden pflegt. In Preußen hat die Verwaltungsbehörde die großen Nachteile erkannt, die dem Fahrzeughalter aus der ſtarren Auslegung des 8 4 Ziff. 5 der AVO. erwachſen und hat bereits angeordnet, daß in ähn⸗ lichen Fällen, wie ſie oben behandelt ſind, das hal⸗ tende Fahrzeug des Nachts nicht zu beleuchten iſt. Da die Rechtſprechung ihren Standpunkt beibehalten wird, wäre es wünſchenswert, man ginge nach dem Beiſpiel Preußens auch in den anderen deutſchen Einzelſtaaten dem jetzigen Rechtszuſtand mit einer Verordnung zu Leibe, die dem praktiſchen Bedürfnis des Automobilverkehrs beſſer Rechnung trägt und die berechtigten Klagen der Fahrzeughalter und führer in dieſem Punkte zum Schweigen bringt. Eine Verkehrsbehinderung in größerem Stile wird dabei ſicher nicht zu befürchten ſein. Bis zur end⸗ gültigen Regelung der Streitfrage wäre es ange⸗ bracht, den Organen der Sicherheitspolizei Anwei⸗ ſung zu geben, gegen Fahrzeugführer, die ihr Fahr⸗ zeug während des Haltens nicht beleuchten, weil es genügend hell und dauernd von einer fremden Licht⸗ quelle beleuchtet iſt, nicht einzuſchreiten und keine Strafanzeige zu erſtatten. Alle an dieſer Frage intereſſierten Automobiliſten würden ſicher der Polizeibehörde, die die Streitfrage im praktiſchen Sinne durch eine Verordnung löſt, dankbar ſein. * ä Verantwortlich: Kurt Ehmer eee een Vom deutſchen Mineralslihandel Es iſt heute nicht mehr fortzudenken aus dem Leben eines Kulturvolkes, das Erdöl oder„das weiße Blut der Wirtſchaft“, wie es treffend bezeichnet worden iſt. Es treibt als Benzin unaufhörlich die lange Autoreihe in den Städten vorwärts; es ſchmiert alle Maſchinen unſeres Zeitalters, die ohne Oel keine Stunde weiter⸗ laufen würden, es verbrennt in den neuzeitlichen Trak⸗ toren, Treckern, landwirtſchatlichen Maſchinen, in den Dieſelmaſchinen der Schiffe, in modernen Kraftmaſchinen aller Art als Treiböl oder Traktoren⸗Petroleum; es heizt die Keſſel der größten Ueberſeedampfer als Heizöl; es wird gebraucht in der Medizin, in der Färberei, in den chemiſchen Waſchanſtalten als Spezialbenzin; ja ſelbſt der Aſphalt in den Straßen iſt ein Produkt des Erdöls. Unendlich vielſeitig iſt der Verwendungszweck der Erdol⸗ produkte, der verſchiedenen Benzin⸗„ Motoren⸗ und Schmieröle, Treiböle, des Petroleums, der Heizöle und Aſphalte.— Unendlich wichtig ſind alle dieſe Stoffe heute für die Wirtſchaft eines Volkes, ermöglichen ſie doch überhaupt erſt die neuzeitliche Rationaliſierung, die in einer Motoriſterung zum Ausdruck kommt. Die Deutſch⸗Amerikaniſche Petroleum⸗Geſellſchaft kann als bedeutende deutſche Mineralölgeſellſchaft das Verdienſt für ſich in Anſpruch nehmen, dieſe neuzeitliche Entwicklung unſerer Wirtſchaft bahnbrechend gefördert zu haben.— Wenn ſie ſich ſchon vor dem Kriege einen Namen gemacht hat in der Organiſierung des Ueberſeetransportes von Petroleum und der vorbildlichen Verteilung dieſes da⸗ mals äußerſt lebenswichtigen Stoffes, ſo iſt ſie nach dem Krieg die erſte Geſellſchaft geweſen, die die ſchmucken roten Dapolinpumpen überall mit den praktiſchen Oel⸗ behältern daneben an den Landſtraßen errichtete und ſe den neuzeitlichen Kraftfahrzeugverkehr weſentlich förderte. Sie hat zur Verſorgung der Motorſchiffahrt in allen großen deutſchen Gewäſſern ſchwimmende Tankſtellen gebaut, ſie hat ein dichtes Netz von Bunkerlägern, vom kleinſten Ka⸗ nalſchiffahrtslager bis zur Rieſenbunkerſtation für die Ueberſeeſchifſahrt errichtet, ſie hat zur Verſorgung der deutſchen Wirtſchaft mit den lebenswichtigen Mineralbl⸗ ölprodukten unendliche Kapitalien bei dem Bau von vie⸗ len tauſend Lägern inveſtiert und für deren regelmäßige und zuverläſſige Verſorgung eine gewaltige Transport⸗ mittel⸗Organiſation geſchaffen, die ſich aus großen Ueber⸗ ſeetankdampfern, aus Tankleichtern, Tankkähnen, Eiſen⸗ bahnkeſſelwagen, Tankautomobilen, Pferdetankwagen uſw. uſw. zuſammengeſetzt. Aus dem Rieſenbetrieb dfeſer Ge⸗ ſellſchaft, die ihre Zentrale in Hamburg hat und 18 be⸗ deutende Niederlaſſungen im Reich unterhält, ſei nur noch auf die vier großen eigenen Benzinfabriken hingewieſen, die laufend Spezialprodukte für den Markt herſtellen. Es iſt unmöglich, auf einem ſo beſchränktem Raum auf die einzelnen Einrichtungen dieſer großen deutſchen Geſell⸗ ſchaft noch näher einzugehen, die den Wiederaufbau unſe⸗ rer Wirtſchaft nach dem Kriege weſentlich gefördert un ee. e 7 * D 1 0* ö ö ö N N 994 7 4 92 Dienstag, den 19. November 1929 Jilm⸗Rundſchau Univerſum:„Senſation im Wintergarten“ Es iſt wirklich der Berliner Wintergarten, das große Variete nrit der rieſig breiten Bühne, das den Schauplatz dieſes Films bildet. Vielleicht hätte man photographiſch den Raum noch etwas beſſer ausnützen können, aber da⸗ für hat es der Regiſſeur verſtanden, wirkliche Varietéluft atmen zu laſſen. Dazu kommt noch, daß die Aufführung inn Univerſum⸗Theater durch die Hauskapelle unter dem Dirigenten Felix Zania es ausgezeichnet verſteht, den Ablauf der Bilder muſikaliſch zu illuſtrieren, ſodaß man zeitweiſe glaubt, ſich wirklich in einer Varietsvorſtellung zu befinden. Die Handlung ſelböſt zeigt ohne beſonders individuellen Charakter Jugend u. Aufſtieg eines Variets⸗ helden. Dieſen ſpielt Poul Richter, der bekannte Siegfried⸗Darſteller des Nibelungenfilms, mit der ihm eigenen vornehmen Menſchlichkeit. Unter den anderen Dar⸗ ſtellern ragt beſonders der bekannte ruſſiſche Schaufpieler Sokoloff hervor, der hier eine mimiſche Leiſtung gibt, die man als eine Art Nachſpiel zu ſeiner Darſtellung der Hauptfigur in Reinhardts„Artiſten“ betrachten kann. Die vornehme Geſtalt Erna Morena und die innige Dar⸗ ſtellung pon Claire Rom mer vertreten die Weiblich⸗ zelt in dieſem Film mit beſtem Gelingen. Man freut ſich, aus dem Beiprogramm eine amerikaniſche Groteske einmal mit Auszeichnung nennen zu können. Aus der Pfalz Kommuniſtenterror * Neuſtadt a. d.., 19. Nov. Die vom Ge⸗ werbebund geſtern abend in den Saal der Turnhalle einberufene, überaus ſtark beſuchte Wahl⸗ verſammlung wurde von den Kommuniſten ge⸗ ſprengt. Der Referent des Abends, Bürgermeiſter Eynſt, konnte nicht zu Worte kommen, weshalb er die Verſammlung ſchloß. Der Saal wurde durch die Polizei geräumt. 5 Doppeljubiläum in Otterberg * Otterberg bei Kaiſerslautern, 18. Nov. Das Wallonenſtädtchen Otterberg hatte am Sonntag einen doppelten Feſttag: Es beging die Gedenkfeier an die Einwanderung der Wallonen vor 350 Jahren und feierte gleichzeitig die Einweihung ſeines neuen proteſtantiſchen Gemeindehauſes. In einem ſtattlichen Feſtzug marſchierte die Jugend und die proteſtantiſche Bürgerſchaft am Sonntag nachmittag zur Abteikirche, wo Oberkirchenrat D. Mayer die Feſtpredigt hielt. Nach dem Gottesdienſt bewegte ſich der Feſtzug zu dem Neubau des Gemeindehauſes, deſſen Fertigſtellung wiederum in verſchiedenen An⸗ ſprachen gefeiert wurde. Ein Gemeindeabend, der von muſikaliſchen und deklamatoriſchen Vorträgen umvahmt war, ſchloß den feſtlich verlaufenen Tag ab. 1 1: Ludwigshafen a. Rh., 19. Nov. Die„Neue Pfäl⸗ ziſche Landeszeitung“ weiß aus Kandel von einem modernen Bettler zu berichten, der auf dem Kraftrad mit einem Beifahrer den Ort be⸗ ſucht, jedes Haus wie ein reiſender Geſchäftsmann abklappert und dann mit dem erbettelten Geld auf und davon fährt. In einem Fall konnte ſogar auf einen 50⸗Markſchein 49,90 Mk. herausgegeben wer⸗ Nachbargebiete Bluttat eines Wahnſinnigen *. Saarbrücken, 19. Nov. Aus Buſchhoven wird gemeldet: Angeſichts ſeiner kranken Frau, die die Tat mit anſehen mußte, ermordete am Samstag⸗ nachmittag der Rentner Hermann Heinen ſeinen 15jährigen Sohn Hermann und den 8jährigen Ru⸗ dolf mit einem Jagoͤmeſſer. Der Mörder, der die Tat anſcheinend im Wahnſinn beging, ergriff darauf eine Schußwaffe und erſchoß ſich ſelbſt. * * Viernheim, 19. Nov. Wegen mehrfachen Be⸗ truges wird der 29 Jahre alte Reiſende Anton Riehl aus Viernheim von der Kriminalpolizei ge⸗ ſucht. Riehl, deſſen Aufenthalt unbekannt iſt, nahm für eine Darmſtadter Firma Beſtellungen auf Pu p⸗ pen unter Preis an, um in den Beſitz der Anzah⸗ lung zu kommen. * Oppenheim, 19. Nov. In Schwabsburg hatten ſich nach erfolgreicher Gemeindewahl einige ſiegreiche Kandidaten im Hauſe eines Freundes zu einer kleinen Sdegesfeier verſammelt. In⸗ zwiſchen wurde das Haus von Andersgeſtunten um⸗ ſtellt. Als nun einer der Siegreichen aus dem Hauſe trat, kam es zu einer Schlägeret, in deren Ver⸗ lauf der neugewählte Gemeinderat Johann Groben von dem Einwohner Georg Stauß zweimal mit dem Meſſer in den Kopf geſtochen wurde. Der Zwiſchenfall in der kleinen Gemeinde iſt umſo be⸗ dauerlicher, da es ſich bei allen Beteiligten um Bür⸗ gerliche handelt, bei denen weniger politiſche Gegen⸗ ſätze als perſönliche Zwiſtigkeiten zu politiſcher Meinungsverſchtedenheit führten. Ludwigshafen und Neckarau lin Neckarau) vor ſich. Aller Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Nur noch wenige Sonntage treunen uns von dem end⸗ gültigen Aufbau der rheiniſchen Tabelle. Wenn auch die letzte Geſtaltung immer noch nicht zur vollen Klarheit ge⸗ diehen iſt, ſo laſſen ſich doch ſchon die großen Umriſſe er⸗ kennen. Dieſe Zeilen erheben nicht den Anſpruch für ſich, das Kommende mit Sicherheit vorherſagen zu wollen, aber ſie ſollen verſuchen, an Hand der Entwicklung der Kämpfe und der gegenwärtigen Kräfteverhältniſſe, ſowie unter Ein⸗ beztehung der möglichen Einflüſſe der vorwinterlichen Jahreszeit, der Wahrſcheinlichkeit nahe zu kommen. Die Kämpfe um die Führung haben ſich ſo entwickelt, wie es in der vormonatlichen Rundſchau angedeutet wurde. Heute pendelt noch der Hauptkampf um den Titel zwiſchen Neckarau und Waldhof. Die Rückſchläge die Neckarau und Waldhof im gegenſeiti⸗ gen Ringen und dann durch 08 und Phönix⸗ Ludwigshafen um die Wende der Vor⸗ und Nachrunde erlitten und die den Zuſammenbruch der Doppelführung an die Wand malten, wurden durch die beiderſeitige Niederlage der bei⸗ den Spitzenhalter am 3. November ausgeglichen. Die gleichzeitige Bedrohung durch Phönix⸗ Ludwigshafen wurde durch deſſen Punktverluſt gegen Vf., Rohrbach und Mun⸗ denheim wieder abgeſchwächt. Feſt ſteht heute, daß nur Neckarau und Waldhof als Meiſter in Frage kommen, und daß Neckarau, an Hand der noch ausſtehenden Spiele be⸗ rechnet(Neckarau— Rohrbach; Neckarau— Waldhof) die größeren Ausſichten hat. Waldhof dagegen hat noch Phönix⸗ Wahrſcheinlichkeit nach kommt es am 8. Dezember zum Entſcheidungskampf Neckarau— Waldhof. Man ſieht jetzt erſt deutlich, welche Bedeutung der unglück⸗ ſelige Kampf Waldhof VfR. für die Waldhöfer hatte; zur früheren Durchſchlagskraft hat es Waldhof ſeit dem Aus⸗ ſcheiden Brückels nicht mehr gebracht. Der Wiedereintritt dieſes Spielers, ſeine volle Aktionsfähigkeit vorausgeſetzt, könnte die Frage der Meiſterſchaft ſchärfer zuſpitzen. Am ſchwerſten ſind Die Endkämpfe um den dritten Platz zu beurteilen, um den ſich immer noch Phönix ⸗Jub⸗ wigshafen und mit einem Hoffnungsſchtemmer VfR. Mannheim und Sandhofen bewerben. Zu dieſen letſen Hoffnungen trägt das Unentſchieden in Munden⸗ heim bei. Die andauernden Punktverluſte von Phönix in den letzten Wochen, haben gleichfalls die Anſchauung der vormonatlichen Betrachtung beſtätigt, daß die Ludwigs⸗ hafener aus eigener Kraft in der Meiſterſchaft nicht mehr mitſprechen werden und hart um die Plazierung werden 3 Süddeutſchlands Vereins- Meiſterſchaft der Leichtathleten Stuttgarter Kickers bei den Männern— Eintracht Frankfurt bei den Frauen Der Süddeutſche Fußball⸗ und Leichtathletik⸗Verband hat jetzt die Nachprüfung der einzelnen Ergebniſſe, die für die Süddeutſche Vereinsmeiſterſchaft in Frage kommen, abgeſchloſſen. Wieder einmal mehr fiel der Titel an die Stuttgarter Kickers, die damit erneut bewieſen, daß ſie nicht nur über eine in Einzeldiſziplinen ausgezeichnete, ſondern auch über eine vielſeitig ausgebildete Leichtathle⸗ k⸗Abteilung verfügen. Bei den Friuen fiel der Titel erwartungsgemäß an die Frankfurter Eintracht. Nach Klaſſen geordnet ergibt ſich folgendes Bild: Süddentſche Vereinsmeiſterſchaft der Männer Klaſſe A: 1. Stuttgarter Kickers 503 Punkte; 2. SV. 1860 München 435.; 3. S. 05 Trier 429.; 4. SC. Nürnberg 426.; 5. Hahn München 412.; 6. 1. FC. Nürnberg 411.; 7. SV. 98 Darmſtadt 411.; 8. DSV. München 400.; 9. ASW. München 384.; Spg. Baden⸗Baden 369.; 11. Sp.⸗Vg. Fürth 365 12. Schwaben Augsburg 356.; 18. Fc. Freiburg 950.; 14. FV. 04 Raſtatt 313.; 15. Ulmer FV. 94 294.; 16. SC. Freiburg 288.; 17. FV. Törrach 280.; 18. BSC. 99 Offenbach 228 P. Klaſſe B: 710. P. Kaiſerslautern 337.; 7. RE Pforzheim 335.; zei⸗SW Darmſtadt 335.; 9. Arnim München 392.; 10. Eintracht Neuulm 323.; 11. F Viktoria Augsburg 304 Punkte; 12. PB Gaggenau 293.; 13. Vfs. Frankfurt 281.; 14. FV. Wehr 263.; 15. FC. Paſſau 256.; 16. FV Fahrnau k. B. 199.; 17. FV Brombach 170.; 18. Sc Sendling 163.; 19. Germania Brötzingen 155.; 20. FV Maulburg 110.; 21. BSC Pforzheim 58 P. Klaſſe O: 1. Eiſenbahn⸗S VB München 374.; 2. FC Bergen l. Oberbayern 878.; 3. SSW Roſenheim 3660.; 4 Sp.⸗Vg. Hof 384 P; 5. 86 Bayern Reichenhall 305.; 6. Fc Stadtbach Augsburg 298.; 7. TSW Bar Kochba München 290.; 8. Polizei⸗SV Worms 289.; 9. SBg Paſing 286.; 10. SV Allach 264.; 11. S Schönau 1. W. 241.; 12. Griesheim Elektron 299.; 13. SW Bik⸗ tovia Herxheim 280.; 14. SB Mörfelden 220.; 15. 1. FC Regensburg 211.; 16. Bf Grünſtadt 204.; 17. 1. SC Pforzheim 199.; 18. VfR Kandel 194.; 19. FC Büchenbronn 100.; 20. FC Dreleiche Dreieichenhain 190 Punkte; 21. Sp.⸗Vg. Hacklberg 183.;; 22. BfB. Ingol⸗ ſtodt 192.; 23. FB. Jockgrim 175.; 24. FC Burghauſen 172.; 25. Eiſenbahn⸗ n Freiburg 172.; 20. Fe Diet⸗ lingen 172.; 27. V Viktoria 1911 Rumpenheim 159.; 28. Sp.⸗Vg. Edenkoben 157.; 29. 1. Fe Herzogenaurach 154.; 30. F Pfaffenhofen 149.; 31. FC Germania Oberoden 189.; 32. Reichsbahn SV Fürth 128.; 88. Enticheidung in der Rheingruppe Der Meiſter, der Zweite und Dritte. — Der Abſteigende kämpfen müſſen. Das ſchwerſte Spiel für Phönix iſt das in Waldhof, dem das gegen Sandhofen dicht auf dem Fuße folgt. Beiden voraus geht der wichtige Kampf am kom⸗ menden Sonntag auf dem Phönixplatz gegen VfR.⸗Mann⸗ beim, der die Entſcheidung um den dritten Platz bringen kann, ſofern Ludwigshafen Steger bleibt. Das Vorſpiel gewann VfR.:1; der Ausgang des Spieles am Buß⸗ und Bettag iſt offen. Sollte VfR. gewinnen, ſo hat dieſer nur noch mit Rohrbach und 08 zu rechnen und ſomit immer noch Ausſicht auf den dritten Platz, da Sandhofen noch gegen Phönix und Mundenheim(auswärts) anzu⸗ treten hat. Man ſieht, verwickelter kann die Lage kaum ſein. Die Löſung kann höchſtens in Ludwigshafen am kommenden Sonntag gefunden werden. Daß die Mann⸗ heimer dieſe allerletzte ſchwache Chance nach Kräften zu wahren ſuchen werden, iſt anzunehmen und zu verſtehen.— Klar entſchieden iſt aber jedenfalls die Frage des Abſtiegs. Daß Rohrbach in Neckarau keine Punkte holen wird, oder zum mindeſten keinen Sieg bucht, dürfte beſtimmt anzu⸗ nehmen ſein, und damit allein iſt die Sache ſchon entſchie⸗ den. In letzter Stunde haben die Lindenhöfer ſich aufge⸗ rollt, um das Geſpenſt des Abſtiegs zu bannen. Es war die höchſte Zeit. Leider kommt man um einige Abſtecher in den Fuß⸗ ballbereich auch dieſesmal nicht herum. Ueber die Vor⸗ gänge auf dem Sandhofer Feld beim VfR.⸗Spiel hat man heute noch kein klares Bild. Sollten Tätlichkeften gegen BfR.⸗Spieler vorgekommen ſein, ſo iſt das auf das ſchärfſte zu verurteilen. Wohin ſoll es führen, wenn Fuß oder Fauſt des Fanatikers den Gang des Spieles beein⸗ fluſſen wollen? Anderſeits können ja erſt die Behörden ben wahren Tatbeſtand feſtſtellen. Mit Genugtuung wird feder echte Sportsmann die Meldung der Boruſſtia⸗Fulda vernommen haben, die ſelbſt auf die Gefahr hin, einen bedeutſamen Tabellen⸗ platz zu verlieren mehrere Spieler der erſten Mannſchaft mit Spielſperre belegte, weil ſie ſich nicht ſvortlich betragen haben. Der Fall erinnert an den vom Phönix⸗Karlsruhe vor Jahren, der gar die geſamte 1. Mannſchaft ſperrte und die ſchweren Folgen konſequent trug. Weiße Raben in der Fußballbewegung von heute, aber immerhin ein erfreu⸗ liches Zeichen, daß noch nicht alle ſportlichen Ideale ver⸗ loren gegangen ſind. Wer hat den Mut, gegebenen Falles es nachzumachen? A. Mü Ble. Vie Neu Iſenburg 111.; 94. Fc Union Wirhauſen 107 Punkte; 35. FC Alemannia 5 8 106 Punkte; 86. E Viktoria Urberach 99.; 87. S Offenthal 98.; 88. FIC Teutonlo Hauſen 86.; 39. T5 Welſenheim 76.; 40. F Engelsbrand 63.; 41. S 1902 Offenbach 59.; 42. Sp.⸗Bg. 1912 Seligenſtadt 53.; 48. Sch 05 Oberrad 56.; 44. FV Germamwia Groß⸗Krotzenburg 54.; 48. Bri⸗ tannia Lämmerſpiel⸗Offenbach 54.; 46. FC 1906 Groß⸗ Auheim 4%.; 47. F Eppertshauſen 88.; 48. Sp.⸗Bg. Lahr k. B. 92.; 49. Germania Klein⸗Krotzenburg 20.; 50. Sp.⸗Vg. 1912 Offenbach 20 P. und die Frauen 1. Eintracht Frankfurt 138 Punkte; 2. SV 1860 München 114.; 3. Sc Nürnberg 97.; 4. S Gries⸗ heim⸗Elektron 87.; 5. FV 94 Ulm 88.; 68. 8 Fürth 78.; 7. S Jahn München 78.; 8. 5 München 79.; 9. Poſt⸗Sen München 61.; 10. AS München 59.; 11. SB Schönau 59.; 12. Fc Bergen in Oberbayern 47.; 13. 7 Wehr 42.; 14. Se Send⸗ ling 28.; 13. 1. Fe Nürnberg 33.; 16. fk Wormatla Worms 28.; 17. VfR Alemannia Worms 21.; 18. Reichsbahn⸗ V Fürth 8 Punkte. f f Hauns⸗Braun⸗Gebächtnispreis Bei der demnächſt ſtattfindenden Sitzung des Verbands⸗ Leichtathletik⸗Ausſchuſſes iſt auch über die Vergebung des Hanns Braun⸗Gedächtnispreiſes zu beſtimmen. Dieſe Auszeichnung beſteht ſeit dem Jahre 1921 und wird fähr⸗ lich an ein hervorragendes Leichtathletik⸗Mitglies Süd⸗ deutſchlands für die Dauer eines Jahres als Wanderpreis vergeben. Die bisherigen Inhaber waren: 1921: Dr. von Halt⸗München, 1922: Dr. Bäuerle⸗München, 192g: Haußmonn⸗Stuttgart, 1924: Dußmann⸗Augsburg, 1925: Kern⸗Schönau, 1926: Waitzer⸗Nürnberg, 1927: nicht ver⸗ geben, 1928: Biſchoff⸗Nürnberg, 1929: Weider ⸗Frank⸗ furt am Main. Turnen Stäbßtekampf im Kunſtturnen Baſel ſiegt gegen Mainz mit 841:783 Punkten In Mainz wurde vor 4000. der Städte⸗ Wettkampf im Kunſtturnen zwiſchen aſel und Mainz ausgetragen, der mit einem Endſtege der Schweizer mit 841783 Punkten endete. Baſel war durch die Turner Hummel, Steiger, Bagutti, Kuggel, Rigazzi, ſowie durch den Olympiaſteger und Weltmeiſter Mack vertreten, die mz ganz ausgezeichneten Leiſtungen gufwarteten und dem Gegner in allen Wettkämpfen überlegen waren. Für Mainz traten Stadler, Töbler, Konrad, Otto Melz, Franz Melz und Hch. Melz an, die alle dem Mainzer XV. 1817 angehören. Die beſten Einzelergebniſſe zeigten Mack mit 147 Punkten, Rigazzi mit 10 und Bogutti mit 141 Punkten alle vom Bafler Bürger⸗TV. 1819. Die Zuſchauer quft⸗ tierten die ausgezeichneten Lelſtungen der Schweizer mit begeiſtertem Beſfall. ganz ſrisch und in der Qualitat sehr, sehr gut. Sie ist i mm N länger als bisher, wer sie raucht, spart. Es verlohnt sich, diese Zigarette zu prüſen. An Ihrem Urteil liegt uns viel. Aus Rundfunk- Programmen Mittwoch, 20. November Deutſche Sender Berlaän(Welle 419), Königs wuſtevhauſen(Welle 16849) 0 Uhr: Morgenſeber: 12 Uhr: Mittags kong ert. 20.80 Uhr: Vom Leben, eine poetiſche Leſung mit Muuſik nach Worten. Byeslau(Welle 325) 20.80 Uhr: Von Berlin: Mewe Rundſunkmuſtk. Frankſuvt(Welle 389,6).15 Uhr: Morgenfeberg 18.80 Uhr: Schallplatten; 16 Uhr: Konzert; 19.80 Uhr: Aus dem gr. Saal des Saalbaues: Deutſches Requiem, wach Worten der Heiligen Schrift für Sopran⸗ und Bavitonſolo. Hamburg(Welle 972½) 20 Uhr: Ins Herz des Volkes; 22.30 Uhr: Konzert. Königsberg(Welle 279,5) 20.30 Uhr: Von Berlin: Vom Leben; 00.80 Uhr: Nachtmuſtk(Schallplatten). Langenberg(Welle 472,4) 7 Uhr: Mongenkonzertt .05 Uhr: Morgenſeier; 13 Uhr: Mittags honzert; 16.80 Uhr: Veſperkonzert; 19.15 Uhr: Der Ackermann aus Böhmen; 2080 Uhr: Von Berlin: Vom Leben. Leipzig(Welle 259,9) 20 Uhr: Aus der Thomaskirche Hohe Meſſe; anſchl. Schallplatten: Aida, Oper in 4 Akten. München(Welle Raiſerslautern(W. 209,8) 12.80 Uhr: Scha Athen; 18 Uhr: Konzert; 19.05 Uhr: Konzert der Zitherſtunde; 20.20 Uhr: Von Berlin: Vom Leben op. 57: anſchließend Konzert⸗Uebertragung. Stuttgart(Welle 860,1) 11.5 Uhr: Promenadelonzertz 15 Uhr: Kinderſtunde; 16 Uhr: Konzert; 19.30 Uhr: Von Fvamkfurt: Ein deutſches Reqqutem. Ausländiſche Sender Budapeſt(Welle 550,5) 20.10 Uhr: Konzert.18 Uhr Kbavierkonzert, anſchl. Zigeunermuſik. Daventry(Welle 479,2) 21 Uhr: Abenokonzert; i Uhr „Ueberſättigt“, Revue; 23.15 Uhr: Tanz muſik. Daventry(Welle 18544) 21.15 Uhr: Der Taifun, Sende⸗ ſpiel; 23.40 Uhr: Konzert. Mailand(500,8) 20.31 Uhr: Falſtaff; anſchl. Konzer beichber Miuſik. Paris(Welle 1724.1) 21 Uhr: Der Barbiert von Sevilla. Oper von Roſſini. Rom(Welle 441,9) 21.02 Uhr: Uebertrag. einer Oper aus einem Theater oder Abendkonzert vom Senderaum. Wien(Welle 516,4) 19.30 Uhr: Requem; 21.80 Uhr: Abend konzert. Zürich(Welle 459,0) 20 Uhr: Soctsts Henrt Caſadeſus des Inſtruments anciens. fadio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— Telephon 26547 Die ſtets wachſende Zahl der Akkumulatoren, die wir zu laden haben, beweiſt, daß unſere Kundſchaft zu⸗ frieden mit uns iſt. Laſſen Sie Ihre Batterien bei uns laben und Sie haben die Gewähr, daß ſolche richtig behandelt und geladen werden. Erſatzbatte⸗ rien leihweiſe ſtehen zur Verfügung. Politik mit dem Meſſer 7 Wetler⸗Nachri Landeswelterwarte Karlsruhe See Luft See Luft. S Wind öh. dru 8 S Wetter 1 1* S8 88 nicht Stärke Wertheim 151(̃— 2 1 Fin Rebel Königsſtuhl 568767 4 1 221 80 lelcht 4 Karlsruhe 12078705—1 5 1 No leicht 2 Bas. ⸗Bad. 21876,% 4 2 ſtill 1 Nebel Billingen 780769, 2 3 2 Ul 75 1 17 Fetdbg. Hof 1278 689,9- 3 6 80 4 heiter Badenwetl. 7 6,6 11 0 1 SW 5 5 St. Blaſien 780— 6 2 6 0 5 wolkenlos Dad. Dür Bh3. 6 4 7. leicht Nebel Unter dem Einfluß einer weſtlich England er⸗ ſchienenen großen Zyklone hat der weſteuropäiſche Hochdruckrücken nach dem Feſtland geſchwenkt und in unſerem Gebiet zum Abflauen des Windes und Aufheiterung geführt. Kräftige Ausſtrahlung hatte daher heute Nacht verbreiteten Froſt mit Morgen⸗ nebeln zur Folge. Wir werden vorderhand noch im Bereich des ſich von Südweſten über das Feſtland erſtreckenden Hochdruckrückens verbleiben. Wetterausſichten für Mittwoch, 20. November: Heiter, trocken und tagsüber etwas milder bei leich⸗ ten ſüdlichen Winden, Nachtfröſte und ärtliche Mor⸗ gennebel. Amtlicher Schneebericht vom 19. November 1929, 8 Uhr morgens Feldberg⸗Poſtſtation: Heiter,—8 Grad, 80 Zim Schnee, Pulver. Ski und Rodel gut. St. Blaſten: Wolkenlos,—6 Grad, 8 Ztm. Schnee, vereiſt. Keine Sportmöglichkeit. Drrrrrkñ%ü!— Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: 55 A. Melßner— ffeullleton: Dr. S. Kayſer Kommunalpolltik und Lokales: Richard Schönfelder— Spoct und 8 Willv Müller— Handelstell: Kurt Ghmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— n und geſchäftliche Mit⸗ tellungen: Jakob ande, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Pr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannbeim, R 1, 4— 6 Angünſtige Einzelhandelsumſätze im September Die Umſatzgeſbaltung des Einzelhandels im September muß nach Ermittlungen des Inſtttuts für Kon⸗ Junkturfopſchung im allgemeinen als ungünſtig be⸗ zeichnet werden. Die Warenhausumſütze blieben um mehr als 7 v. H. hinter dem Vorfahr zurück. Am ſtärkſten wirkte ſich der Umſatzrückgang bei Ku 1. 115 r und Luxus be⸗ 14 v. H. unter Vorfjahrshöhe. Aber auch in Beklei⸗ darfsartikeln a Hier loggen, 155 Um ütze um vund dung war der Umfatzrückgang be(12 v..). In erſter Linie wurde davon 1105 und Knabenkonfek⸗ en. Hier betvug d ng r. 28 v. H. Auch in Damenkonfel n konjunktur. Bewe⸗ gung nach der Inflation a 5 it aufwies, büßten gegenüber dem Vorjahr etw Hein. Ver⸗ hältnismäßig gut behaupteten ſich Damen⸗ und Her⸗ ren wäſche ſowie Seide und Samt. Bei Damenwäſche wurde ſogar eine Umſatzſteige rung erzielt, während der Amſatzrücgang bei Hervenwäſche nicht ganz 5 v. H. aus⸗ Bei Hausrat und Möbeln ſtieg 8 Um⸗ um rund 2 v. H. Nur in Nahrun inte eine beträchtliche Umſatzzunahme* doch war auch i 1 ü ö Zeitabſchr maten* N U Vorfahr um 23 v. nur um 18 v. H. über das Vor Im ganzen war die Umſa— tung im Sepdember— von ganz wenigen Ausnahmen abgeſehen(Kouſttüren, Baumwollwaren, Seide und Samt)— ungünſtiger als im Durchſchnitt der erſten drei Viertelfahre. Die ungünſtige Umſatzgeſtaltung im September ſteht in erſter Linie mit zerhältniſſen am Arbeitsmarkt im Zu ſammenhang. e ſchäftigunasrückoang führte eine beträchtliche Ab⸗ nahme der Arbeitseinkommen herbei. Normalerwetiſe er⸗ beicht das Arbeitseinſommen erſt Ende September ben faiſonmäßigen Höhepunkt, während er in dieſem Jurhr ſchon im Verlauf des oͤritten Vierteljahres überſchritten wurde. 7 Beamtenabbau bei Lazard, Speyer u. Ellyſſen, Kom. ⸗ Gef. a. Akt., Frankfurt a. M. und Berlin.(Eig. Dr.) Wie wir erfahren, hat ſoeben das Bankhaus Lazard, Speyer u. Ellyſſen, das in Frankfurt a. M. und in Berlin etwas über je 100 Leute beſchäftigt, einen größeren Beamten ⸗ abba u, der über 90 v. H. der Beſchäftigten hinausgeht, vorgenommen. Angeſichts der Erfahrungen in manchen Ge⸗ ſchäftsabteilungen und unter den gegenwärtigen Verhält⸗ Uiſſen entſchloß man ſich zum Abbau verſchiedener Geſchäfts⸗ sparten, 1 die Entlaſſungen notwendig werden. Der Abbau erfolgt auf ſozialer Grundlage. Leute mit längerem Dienſtalter werden penſtoniert. Den anderen wird vom 1. Juli 1030 bei gleichzeitiger Abfindungsſumme gekündigt. Auch unteren Angeſtellten wird eine entſprechende Ab⸗ findung bei früherem Kündigungstermin gewährt. Die Firma wird alſo künftig mit ca. 125 Beamten arbeiten. ( Notizeinſtellung Frankfurter Allgemeine in Zürich (Eig. Dr.). Auf Grund der neueſten Wendung bei der Frankfurter Allgemeinen, durch die Unterbilauz von ea. 0 Mill. /, die Wertloſigkeit der Aktien, wenn man von Regreßhoffnungen der Entſchädigung durch den Aufſichts⸗ rat abſteht, ſowie durch das offizielle Zahlungsverbot hat ſich auf Antrag der ſchweigzeriſchen Emiſſionshanken der Börſenvorſtand der Züricher Börſe zur Streichung der offiziellen Notiz der Aktien entſchloſſen. Uebrigens verlautet daß der größte Teil der in der Schweiz plocierten 19 5 5 furler Allgemeine Aktien bereits wieder nach Deutſchland zurückgefloſſen ſei, und daß auch über die Einſtellung der offiziellen Notiz an den deutſchen Börſen zu ſprechen iſt. Die Aktien ſind vorläufig tatſächlich wertlos und unter dieſen Umſtänden muß von den Börſenvorſtäuden die Streichung der Notiz veranlaßt werden. Es bleigt immer noch abzum arten, ob die Regreßanſprüche an den Aufſichts⸗ rat bei einem zuſagenden Urteil die eng für dit volle Befriedigung der Gläubiger erreichen. Die Abtionäre find tatſächlich auf eine freie Abfindung durch den Auf ſichtsrat angewieſen und können ſich angeſichts der dies⸗ bezliglichen loſen Vorverhandlungen noch ni icht feſtlegen. Frankenthaler. Volksbank A. mit Zweignieder⸗ laſſungen in Oppau a. Rh. und Dirmſtein Pfalz. Das Jnſtitut hat ſich, wie die Verwaltung mittellt, trotz der allgemein ungünſtigen Wirtſchaftsbagge auch im erſten Halb⸗ jahr 1929 gut weiterentwickelt. Die Bilanzſumme, ſowie Umſatzziffern haben ſich gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres 1 ganz be deutend ſind auch die Spar⸗ einklagen geſtiegen Die Zwiſchenbilanzen weiſen einen ſehr günſtigen S Sbamd der flüſſigen Mittel aus. Seit 1919 beſtand mit der Stödeutſchen Disconto⸗Geſell⸗ chat Ach. in Mannheim ein Freunoöſchaf abkommen, nach dem unter Wahrung des ſelbſtändiaen Charakters der Bank der Sübddeutſchen Digconto⸗Geſellſchaft ein Auſſichts⸗ ratsſitz und eine Aktienb i worden Ein⸗ und Ausfuhr ſind im Oktober gegenüber dem Vor⸗ monat geſtiegen, und zwar hat im reinen Warenverkehr die Einfuhr(1 106,7 Mill. /) um 68,3 Mill. /, die Aus ⸗ fuhr einſchließlich der Reparations⸗Sachlieferungen (1 258,9 Mill.%) um 49,5 Mill. zugenommen. Der An⸗ teil der Reparations⸗Sachlieferungen an der Ausfuhr be⸗ trägt im Oktober 89 Mill.„ gegenüber 68 Mill./ im September. Der Ausfuhrüberſchuß im Oktober beläuft ſich auf 147 Mill.„(September 166 Mill.). Einfuhr Auf der Seite der Einfuhr weiſen alle Waren⸗ gruppen gegenüber dem Vormonat eineſſ Zunahme auf. Die bedeutendſte Steigerung zeigt die Gruppe Roh⸗ ſtoffe und halbfertige Waren mit 53,5 Mill.; an dieſer Steigerung ſind in erſter Linie Textilrohſtoffe (außer Wolle) beteiligt, insbeſondere Baumwolle mit einer Zunahme von 38,7 Mill./ Die Erhöhung der Einfuhr von Fertigwaren gegenüber dem Vormonat um 9,5 Mill., entfällt vorwie⸗ gend auf Kraftfahrzeuge ſowie Wollgarne und andere Textilfertigwaren. Geringer iſt die Zunahme der Einfuhr von Lebensmitteln( 3/8 Mill. /) Hier ſteht einer ſtärkeren Abnahme der Einfuhr von Gerſte(— 15 Mill. 1) eine vermehrte Einfuhr insbeſondere von Sübfrüchten, Schmalz und Fiſchen(insgeſamt + 17,3 Mill. /) gegen⸗ über. Geſellſchaft, auf die Deutſche Bank und Disconto⸗ Geſellſchaft, die hber eine Zweigniederlaſſung unterhält, wurde dieſes Abkommen auf Wunſch der Frankenthaler Volbsbank AG., oe beſondeven Wert davauf legt, die Selb⸗ ſtänd igkeit und Unabhängigkeit ihrer Geſellſchaft zum Aus⸗ druck zu bringen, gelöſt. Die Aktien beteiligung der Süd⸗ deutſchen Disconto und deven Vertretung im Aufſichtsrat der Volksbank beſtehen nicht mehr. Elektriſch Licht und Kraft Die Elektriſche Licht⸗ und Kraftanlagen⸗ .⸗G. Berlin wird bekanntlich auch für 1928/9 wieder 10 v. H. Dividende auf diesmal 22,5 Mill. R. Kapital ver⸗ teilen. Die anläßlich der letzten Kapitalerhöhung von 12 Mill. R. geſchaffenen weiteren 7,5 Mill. R. Aktien wurden bekanntlich der Siemens u. Halske.⸗G. im Um⸗ tausch auf gegenſeitigen Verzicht der Dividende überlaſſen. Der 0 ewinn aus Wertpapieren, Dividenden uſw. hat ſich von 2 603 744 auf.051 336., erhöht. Nach Abſetzung der Hanblungsunkoſten von 199 588(221 769)., Steuern von 439 129(412 471) R. und Anleihezinſen von 34 286 (35 820) R. verbleibt demnach ein Gewinn von 2481851 gegen 1986 608.“ i. V. Nach der Dividendenvergütung erhält der Aufſichtsrat 101612(71 290) R. I/, ſodaß 128 439 Reichsmark zum Vortrag perplehen Die Dividenden⸗ zablung beanſprucht diesmal 2 250 000(1,8 Mill.).. Die Vorzugsakttonäre erhalten wieder 6 v. H. Der Vorftandsbericht befaßt ſich aufangs mit dem Aktien⸗ austauſch Siemens u. Halske— Licht und Kraft, der ins⸗ beſondere den wirtſchaftlichen Zweck verfolgt, das Unter⸗ nehmen unter Ausnutzung ſeiner Weſensart weiter aus⸗ zubauen. Mit der Elektrizitätsgeſellſchaft vorm. Schuckert u. Co. in Nürnberg wurde ein Abkommen getroffen, das ein Freunbſchaftsverhältnis zum Austauſch von Erfahrun⸗ gen und Hemeinſamer Durchführung von Geſchäften be⸗ gründet. Die Elektrizitätswerke, an denen die Geſellſchaft betetligt iſt, haben dich in erfreulicher Weiſe welter ent⸗ wickelt und konnten Iweiſe erhöhte Erträge erwirt Dagegen litten 1 der dem Unternehmen naheſteben⸗ den Fabrikationsgeſellſchaften unter der ungünſtigen Wirt⸗ ſchaftslage. Die Ausſichten ſind unter dem üblichen Vorbehalt günſtig. * Oberbayeriſche Zellſtoff⸗ und Papierfabriken AG. Vom der Pächterin, der„AG. für Zellſtoff⸗ u. Papierfabrikation in Aſchafſenburg“, iſt 1928⸗29 eine Pachtſumme von 400 000 (i. V. 400 000)„ bezahlt worden. Die Unkoſten betrugen 104 900(36 246) 4, die Abſchreibungen wurden nach 499 240 Mark Zugängen bet den Anbagen auf 350 000(950 000), bemeſſew. Der Ueberſchuß von 88 644(82 953) 4 wird vor⸗ getragen. Die Bilanz weiſt die Anlagen mit 4,11(9,62 Mill. 4, Debitoren und Beteiligungen mit 2,49 2,50), Werkerhaltungs konto mit 1,35(10), Hypothekenſchulden . 27500 Kredi toren und Rückſtellungen mit 0,47 Der deutſche Außenhandel im Oktober Vergrößerte Rohſtoffeinfuhr und geſtingene e— Aktivität 147(September 166) Ausfuhr Die Zunahme der Ausfuhr iſt in erſter Linie eine Folge des um 43,8 Mill. 4 höheren Auslands ⸗ abſatzes von Fertig waren. Namentlich die Aus⸗ fuhr von elektrotechniſchen Erzeugniſſen, Eiſenwaren, Ma⸗ ſchinen, Leder, Röhren und Walzen ſowie Kinderſpielzeug hat gegenüber dem Vormonat zugenommen. Die Ausfuhr von Textilfertigwaren(3. B. Kleidung, Wäſche, Baumwoll⸗ und Seidengewebe, Filzhüte) zeigt gegenüber dem Septem⸗ ber einen Rückgang. Die Zunahme der Ausfuhr von Lebensmitteln um 16,7 Mill.& beruht vorwiegend auf einer vermehrten Ausfuhr von pflanzlichen Oelen und Fetten ſowie Hafer und Roggen. Die Ausfuhr von Rohſtoffen und halbfertigen Waren hat dagegen im Oktober ab⸗ genommen. Der Rückgang um 10,4 Mill.„/ iſt insbeſondere auf die verminderte Ausfuhr von Steinkohlen(— 7,9 Mill. Mark) ſowie chemiſchen Rohſtoffen und Halbfabrikaten (— 4,5 Mill. /) zurückzuführen. Von den wichtigſten Reparations⸗Sachliefe⸗ rungen mittel: Zucker mit 1,8 Mill.; zu der Gruppe Rohſtoffe und halbfertige Waren: Steinkohlen mit 12,9, ſchwefelſaures Ammonfak mit 5,7, Koks mit 2,7 Mill. zu der Gruppe Fertigwaren: Maſchinen(ohne elektriſche Maſchinen) mit 17,7, Walzwerkserzeugniſſe und ſonſtige Eiſenwaren mit 15,2, Waſſerfahrzeuge mit 6,4, chemiſche Erzeugniſſe mit 3,8, elektrotechniſche Erzeugniſſe mit 2,6 und elektriſche Maſchi⸗ nen mit 2,4 Mill. A. :: Kronprinz AG. für Metallinduſtrie in Ohligs— Dividendenermäßigung? Infolge der ungünſtigen Lage in der Fahrradinduſtrie und des ſtärker rückgängigen Ex⸗ portes werden auch die Dividendenausſichten bei dem Un⸗ ternehmen ungünſtiger beurteilt. Es wird mit einer Er⸗ 1 der Vorfahresdividende von 5 v. H. zu rechnen e O Dürkopp⸗Werke AG. Bielefeld.— Stillegung des Laſtwagenbaues.(Eig. Dr.) Nachdem die Geſellſchaft ihre Reſtbeſtände ziemlich abgeſtoßen hat, will ſie ihren geſam⸗ ten Laſtwagenbau, nicht aber die Reparatur⸗ und Erſatzteilwerkſtätte vollkommen ſtillegen. Dagegen wird die Fabrikation einer neuen Textilſpinn⸗ maſchine für ausländiſche Rechnung aufgenommen. Wenn man den allgemeinen Rückgang im Laſtwagenabſatz betrachtet, wird dieſe Maßnahme verſtändlich, obwohl ſie entgegen den Ausführungen in der letzten GV. über⸗ raſchend kommt. * G. Wohlmuth n. Co. in Furtwangen i. Schw. Di GV. der mit einem AK. vom 400 000/ arbeitenden Ges ft, die ſich mit der Herſtellung von Elektrogalna achſtrom⸗Apparaten für Heilzweche in der Haup 477 genehmigte eipſtimmig die Bilanz. Von der Ver⸗ teilung einer Dividende wird Abſtand genommen. Der Gewinn wird für Stärkung der Betriebsmittel verwendet. Es beläuft ſich auf 91 493,81/ und erhöht ſich mit dem e von 1928 in Höhe von 10 661,85/ auf 2 3„, In der GV. wurde mitgeteilt, daß das lau- end ſchäftsjahr bis jetzt einen recht guten Verlauf Na und daß es gelungen ſei, die Umſätze gegeniiber dem jahre weiter zu erhöhen. Der bisherige Aufſichts rat wurde wiedergewählt. a :: Spinnerei u. Weberei Zell⸗Schönau AG. Die GW. genehmigte die Regularien. Die rückläufige Konjunktur bat ſich während des Geſchüftsjahres noch wetter verſchlechtert. Der Abſchluß 18 daß Gesch ſtsjahr 1928⸗29 weiſt einen Verluſt von 5865/ aus, um den ſich der aus 1927⸗ vorgetragene Gewinn von 88 946/ ermäßigt. Die Au ſichten für das neue Geſchäftsjahr werden als wenig günſtig bezeichwet, da Aufträge nur zu verluſtbringenden Preiſen hereinzubekommen ſeien. Dem Betriebsüherſchuß von rd. 2,9 Millionen& ſtanden an Unkoſten, Steuern uſw. rd. 2,65 Millionen/ gegenüber. Abſchreibungen wurden in Höhe von 246 759/ vorgenommen. J Fuſion von Malzfabriken.(Eig. Dr.). Die Aktien⸗ Malz fabrik Landsberg(Holle), die Aklien⸗Mal z⸗ fahrib Löbau, die Freien walder Malz⸗ fabrik Ac. und die ueberſee⸗Expvortmalz⸗ fabrik Wismar, die zur Gruppe Boehm u. Reitzen⸗ baum⸗Berlin gehören, beantragen Fuſion, wobei Lands⸗ 518 ſein Kapital von 1 auf 2 Mill., verdoppelt. An Dividende werden wieder 10 v. H. für Landsberg und Löbau und wieder 5 v. H. für Freienwald in Vorſchlag ache Vir im Oktober 1929 77 zu der Gruppe Lebens⸗ Inſolvenz Jakob Dreyfuß O Frankfurt a..,(Eig. Dr.). Heute hat die Gläubiger⸗ verſammlung ſich für den Antrag des Konkurs oder das ſammlung ſich für den Antrag des Konkurſes oder das Vergleichsverfahren zu entſcheiden. Der neu vorgelegte und überprüfte Status brachte ein günſtigeres Bild, in der Hauptſache deswegen, weil der Effektenbeſitz bis auf grö⸗ ßere Reſtbeſtände zu günſtigeren Kurſen realiſiert werden konnte. Die Quote für die freien Gläubiger er⸗ rechnet ſich nunmehr auf zirka 10 v. H. gegenüber—6 v. H. bei der erſten Vers 1 1 Ein Vorſchlag ging übri⸗ gens dahin, daß die Mühlen die geſamte Maſſe übernehmen und auf eigene Rechnung liquidieren und den Banken 10 v. H. Quote auszahlen ſollten. Der Status zeigt unter den Paſſiven nur noch Bankſchulden von 6,264 Mill., davon ge⸗ deckt.52 Mill., Schulden bei Mühlen und Getreidefir⸗ men abzügl. evtl. ausſonderungsberechtigter Forderungen von rund 370 000„/ mit 895 676% Kreditoren auf Gefällig⸗ keitsakzepte 1,332 Mill., das geſamte Wechſelobligo mit 4,875 Mill. J, wovon ca. 50 v. H. oder 2,45 Mill.„ in An⸗ ſpruch genommen werden. Unter den Aktiven bleibt der Barbeſtand mit 63 000/ unverändert. Debitoren betragen nach Abſchreibungen und ausſonderungsberechtigten Poſten 525 753„, Immobilien 286 000 /, Lagerbeſtände abzüglich Lombardkrediten und Eigentumsvorbehalt 57 862 /, ſowie Effekten 34 890 J. Auch dieſer Status iſt noch nicht end⸗ gültig. Der Mehlgroßhandel zum Beimahlungszwang.(Eig. Dr.) Von Werband des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Mehlgroß⸗ handels wurde an dem Reichsernährungsminiſter angeſichts der ſtei genden Einfuhr aus ländiſchen Meh⸗ les in Weſtdeutſchland ein Schreiben gerichtet, das de Befürchtung ausdrückt, daß der Beimahlungszwang bei⸗ nen Nutzen bringe. Vielmehr würde die einheimiſche Mehl⸗ ind uſtrie ſowie die Land wiriſchaft und der Handel durch die Begünſtigung von ausländiſchem Mehl geſchädigt werden. (Vergl. auch Nr. 521 der N Mz.) * Amerikaniſche Schiffbfan⸗Aufträge für deutſche Werf⸗ ten. Von den 7 Tankſchiffen, die die Standard Oil Com⸗ vany in Auftrag gegeben hat, werden 3 auf deutſchen Werf⸗ ten erbaut. Es hat der Bremer Vulean in Vegeſack Bau⸗ auftrag erhalten für ein Tankſchiff vom Typ Calgarolite mit 16 000 Tonnen Tragfähigkeit, auszurüſten mit 2 M. A. N⸗Dieſelmotoren. Die Fahrtgeſchwindigkeit ſoll 12 Kno⸗ ten ſein. Die Germania⸗Werft in Kiel(Krupp) hat eben⸗ falls ein Tankſchiff von 16000 Tonnen Tragfähigkeit, aus⸗ zurüſten mit 2 Krupp⸗Motoren, die dem Schiff eine Fahrt⸗ geſchwindigkeit von 11½ Knoten geben ſollen, erhalten, während das dritte Tankſchiff, ebenfalls von 16000 Tonnen Tragfähigkeit, auszurüſten mit 2 Motoren, die dem Schiff eine Geſchwindigkeit von 12 Knoten geben ſollen, an die Vereinigte Nordſee⸗Werke vergeben worden iſt. * Die deutſche Zinkerzeugung im Oktober 1929. trug, wie der Geſamtausſchuß zur Wahrung der eſſen der deutſchen Met eee der Berechnungen des Statiſtiſ Büros der Metall⸗ geſellſchaft AG., Frankfurt a. Main, mitteilt, im Monat Oktober dieſes Jahres 9011 Tonnen gegen 8 753 Tonnen im Monat September 1929. Die Inter⸗ Berlin, auf Grund * Schwei Die Entwicklung des erſten zehn Monaden gt gegenüber dem Vorjahre nur nz geringf erungen. Die Einfuhr iſt von 2 auf 4 Mill., alſo um 8 Mill. ſchweiz. Franken ge⸗ funken, die Ausfuhr unbedeutend von 1743 auf 1745 Mill. ſchweiz. Franken geſtiegen. * Amertkaniſche Handelsbilanz. Der Monat Oktober zeigt einen Ausfuhvüberſchuß von 138 Mill. Dollar gegen einen Ausſuhrüberſchuß von 89 Mill. Dollar im September d. J. und einem Ausfuhrüberſchuß von 198 Mill. Dollar im Oktober des Vorjahres. Der Wert der Einfuhr wird mit 392 Mäll. Dolbar angegeben gegen 353 Mill. Dollar im September und 357 Mill. Dollar im Oktober des Vorjahres, während der Wert der Ausfuhr 590 Mill. be⸗ trug gegen 442 Mill. und 555 Mill. Für Gold lauten die entſprechenden Zahben wie ſolgt: Goldeinſuhr 21 821 000 Dollar gegen 18 891 000 Dolbar und 15 310000 Dollar, Gold⸗ ausfuhr 3 805 000 Dollar gegen 1205 000 Dollar und zeriſcher Außen 12 n Außen 1 de r conto⸗ 5 gebracht 20 85 Dofer 75 5 n l 5 N 18. 19. 18. 19. 10 10. 18. 12. Nurszett der Neuen Mannheimer Zeitung e, u f gr gag g 2 bel Stäücke-Notlsrungen in Mark je Stück] Brown, Bov.& C. 1220. deſch 575 1 8 2 See Co. 1 188,2 Weſtf. Eiſen 85. 115 5 18. 19. 18. 19. 18. 19. 18. 19. Buderus Eiſenw. 64,50—Vohenlohe-Werke„! Schulthei 0 274,5 Wicking⸗Cement 11200 25 Mannheimer Effektenbörse Oeetentnen.. 5850 88,— gonseroen Bean 25.— J. Schu, wenee 4780 4730 4% Türken Ant des 08 Soi el 62 750 8 FTT N l 1 g 17 Charlott. Waſſer 94,50 94. Horch& Cie.. 69,25 72,50 Segall Strumpf Wiſſener Metall. 91,.— 89 Phönix Bergbar 1920—.— Kraus& Co. Bock. 45,.— 44.50] Seilinduſt. Wolff—.— 52. 4%„ Bagd.⸗Eißl.8.85 3 5 Si 8 4 5 5 18. 109. 18. 19. Südd. Zucker 1505 187¼2 40% 50 8,60 Chem. Heyden. 83,15 Siemens Halske 291.2 293,5 Wittener Gußſt. 5 e d ß Bad Kom Fe rown, Joverk 27 1 E 7 f 9 5 57 95 1 155 5. 2 9 em ert.. 46.— 428, Ji 3 Stoehr Kammg. f 1 6 90 aufen Stadt 88, 88.— Daimler⸗Benz 98 0 udwigsh. Walz. 98,30 94,.— Trleot. Beſtgheim 58,— 56, K. ge 2955 1850 1 Cone W Seu 79.— 1— Gebr. Junghans—— 47.65 1 d 5 dente 1 5 1 7150 116,0 915 Mhm. Gold 100.0 100,0 Deutſche L Ver. Chem. Ind. 70.50 71. 225 Ung Str. 13 21,45—.— Concord. Spinn 65,— 63.— Stolberger Zinkh. ellſto aldbof 191,5 189,5 i. Ind. 79,50 Ji, g. Str.„ 15— Süldd. 17 77 f 90 0 3995 8 1 5 er 5 Metallg. Fran 1145 1250 Ver. deutſch. Belf. 7,50 78,80 4½%„ 14 21 40 2100 Conti-Caoutſch. 1420 141,5 Aude 1 5 15 e e 1 55 Deutſch⸗Oſtafrika 116,2 116,0 21 8„Nahr 5 5 4 5 5 0 5..„ 1 5„„ 2 80% Fatben gd. 28 1020 102,0 J. G. Farben. 1785.0 178.5 Mae Mes Söhne. 9 9250 A 1 5 1382 4 1 big e.90.95 Daimler Motoren 49,50 40, Karstadt.. 190 18 5 Neu-Guinea. 491,0 485,0 8 85 Miag, Mühlb. 121.5 121.7 Ver. Zellſt. Berl. 116.0 1140 4% Amat. Ser. 18,— 18,— Deſſauer Gas 183,8 163,1 Klöcknerwerke.. 95,50 95,25 Teleph. Berliner 49,25 49,.— Otavi Minen. 56,.— 35, Badische Bank. 1849 187.9 19% Grkr. M. Pal. 111.0 131.0 Henninger d St. 108 169,0 Moenus St.⸗A: 43——.— Vogll. Maſch. St. 78.— 74, 92ů500 AnatSer. 11 17.90 1700] Diſch⸗Atfant⸗T. 1040 108,0 C. H. Knorr. 1099 lags Tpörl's ver Dele„ 91.59 Frei 0. 5 Hypoth⸗ 9. 1900 130.0 15¼„„ PA. 124,0 124,0 Löwen München 275,0 m Motoren Deußz 5 1075 Vogt e päffner 2220 2220 4½„il.— 19.50 Deutſche Erdöl. 96.— 96,— Kollmar c Jourd. 40,25 88,25] Tietz, Leonhard 1870 1870 Freiverkehts- Kurse Ipoth. Bk. 1410 142.0 Schöfferh. Bindg. 2710 270,0] Motor Oberurſel 7070 107.5 Volth. Seil, u. K. 50— 68, 5 5% Teh. Nat. Rail. 8—— Atſch. Gußſtahl.—.—. Kölſch Walz. 45,75 46,25 Trans⸗Radio. 125,5 125,1 85. ene 5 5 1550 e 1150 1880 1 Stor 0 1. 5 Trans 8. Allen 5 9 8 9 1155 75 e 19 0 Unionwk. Mhm. 5,.—.— ane f Habk. 117 105 to H. Knorr b 5 ger„44 N„Ne. 20,.— 19,* Steinzeu„ 5* 1 482, 8 8 Suͤdd. Disconto e ee Pf. Nähm. fayf. 2 0 i 8—.— 891 55 zn. 848 8. Deutſche Wollw. 12.35 12,50 Krauß& Cie, Lok.. 46.25 Varziner Papier 116.0 1170 9 15 Durlacher Hof 1420 14².0 Maunh, Gummi 83,59.50 5 e 1800 110 Rein. Gebh er Sch. 97.80 98.-— e Ach f. 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Praunteblen 2499 2499 Roe e 1155 11300 Gehe s co.. 7— 5e 28 Niede tuns. Kohle 18977 1890 Aug, Lokal 4400 1460 field. e VVV Kg. Eier, Mpeg 10 17.5 Süddrach. Bige. 12 1275 Heſſeng d do 77 1250 Nerd. Wölke. 103 J 104,2 Dt. diecheb,) 88 8 70 Melde e l . Sbn dee e eee e e eat Lag 28 29 h diedes dienten er i980 Frau. Aüngent 2888 8680 Jeufce e Kr. e ge„ 1952 44 gere 8 045 eſtwb.„ 2, 8— 5 eutſche Er 8. Riebe ontan 5 n 5 8 Genſchon%. se 5— S 9 0* 5 Südd. Boden-C. 13,0 1890 34%„ Bonds 28 1020 10270] Dt. God u. Silber 13,5 186,5 Jiütgerswerke. 72.15 72,50 Industrie-Aktien Germ. Portld.⸗Z. 175,0 1780 995 91 5 e a am 445 10 9 105 825 5 60% Grkr. M. abg. 70.— 69,.— Südd. Disconto. 1 9 126,0 Feinmech, Jetter 7⁰.— 67.— Dt. Linoleum 244,0 244.5 1842 1545 Accumulatoren. 1190—— Gerresheim. Glas 109,5 109,2 Drenſt. ape 79.— 72.25 Rordd Loyd. 100.2 1008 Ben 1 1 1510 72.— 97 5 bee Rü. M. Don. ee e 1 6 3 8 1 5 114 1140 Siehe aden 1008 1880 S EHolste 2 5 293,5 Adlerwerke 1 5 81.25—— Geſ. f. 5 5555 18 Oſtwerke. 218,0 217,5 255 Niete. 8 1 Oſtwerke 5 2185 2180 15.5 1525 N. ee N 7 5 N derm 86,— dhardt Gebr. 175, N ayr. Motorenw. 89.— 87,75 8 ee 30 Nei. Ber s G e e ec gene 18 140 Lied de 5 e. 115 2180 Gofid Th. 86. adde Phone Bergben 2039 1024 J. P. Benerg 1880 8888 e 150 7710 TTT dt Th. 68 68 80 Teen e Gin 1188 1175 Svensta Tändſt.. 3200 Alg. Elektr. 158.1 160.3 Guano Werte. 44.— 43.50 Hermann Pige. 2275 8775 Jeagmennelelit 200 203.0. cane 244% 2490 i Naunß. Ber. d. 9 50—.— Geiß ner k. dar 41 48.— S 1570 1895 Ver. Glanzſtoff. Allen Portl.⸗Z.. 189,5 169,5 Greppiner Werke—.— 87. Kathgeber Wag 67.— Buderus Eiſenw. 64,28 64. 2 Elektrizität 1450 146,0 „G.. Du 8„. 2 1 9— 9 d— 9 g„ R. 88 ge 88. Transport. Aktien Geige Ginge üs Aeis Seller en: 8889 8 der, Slater. Jong Ja Kada eh. 280 7400 Geht. Gere 22— 2880 en een 25 2400 Sen. Giſeant 50 3215 fl. Be len J 5. 1 1— 88.50 5 50.— Farpen, Bergbau 1812 1305 Heu ſchaff, 139, 117 Aſcgaffe 0 ellſt. 139.0 140.0 Grun& Bilfinger 177,5 171.2] Rhein. Chamotte 53.— 65.— Font. Cautſchouc. 1412 142.2 W e 8 8 9%„„„ 1 82,— 82,— a Sbeobb⸗ 2 59 1 25 e, Ju 12 72.— Bh. Holzmann 87.— 686,25 Jellſtoff Waldhof 1880 151. Algsd.. Masch. 90,25 80,25 Gruſchwitz Textil 58,— 57.50 9 5 Mbeite 1523 1575 ee 40,30 41 Rütgerswerke 72.15 73,15 5 0 5 ein. Möbelſtoff 104,0 101,0 Deſſauer Gas 162,1 163.0 30 317 een d= Sete f g b. 0 200 Fife gf. u. b. 1229 2210 Berliner Börse, Zelte Maschinen 119.5 118,2 Pagethal. 61, 9530 Nein., Kalk. 4999 000 Dellſche Erol 581d 89 5 700 920 4%% ldd aaa 5580... 38 965 Dire 8 195 8 88855„ Koggenwert,.—.— Bast Nürnberg 204,7 204.7] Halleſche Masch. 81.25 61,28 Nheinftahl.. 1027 103,3 Dr. Linoleum 2865 244,0 Schaber& Salzer 2170 2218 eee 12— 3 Montan- Aktien ud fl. 88.28 85,60 Festverzinsliche Werte]? 805 Roggenrents 6,15 8,11 Bayer. Celluloid—.—. Hammers. Spin. 126.7 124.0 Riebeck Montan 1040 1035 Donamit A. Nobel—.. Schuckert& Eo, 182, 1842 JJ... f Bank Aktien 88e 895. S.. 2080 2060 Inag Cslangen, 61.80 91.80 Dlſch Aolsſgſch. 1 80 20 80.40 8% Wiesttoner 3. 1750 18.— Nergmann Ele 8 20 Jattort S. br e ee Rüngerswerte.. 2250 727 Eſfener Stemkahl. 12. Svensſa. 320 8190 Aug. P. Grebitb 116, 116,2 Nundbans 1. M.—— 48.— 00 II 50,10 50,10 37½% Deſt. Scha. 33,65 38,80 Berlin Gubener 305 286,0 Harpener Bergb. 8 1 25 5 1 55————.— 8 1 1815 5 1790] Leonhard Tietz 157.0 157,0 Baßiſc dent 1880 80 gel edge 80 ae ere, Ne. r 4 2 5 85. Verllier ec. 50 48 5e 88 Haende 7050 75.— S. 185 2155 5 ken, 4. Gulf. 1170 147 Ber. Sta were 1002 1088 2 4 amm. g 2 5 0 ee„ 3 818, 5„ er! Bankver. 118,7 119, Kall Wege 199.0 2520 Karſtadt Rud. ee Bab. 1 15. 2— 18.— 8„eonn. Rente 10 2. 8 180.0 5 Hilpert Masch. 755 103,5 Sarotti. 0 8. 124.5 124,5 Weſteregel Alkalt 208.7 204,5 5 84.75 64 5 Wb. 1878 inn Klein, Sch.. Beck. 8% Pb. Nel„K. 14.——.— 4%%„ Sild.⸗R.—.— 8. See Delf. 84. indrich s KAuff. 77.— 78.— Schleſ. Elekt Gas.. SGesfüre l. 168.0 65,7 Zellſtoff Waldhof 190,7 191% „156,0 155,0 Mannes 8 8 Kno*. 68%% Pap.-R. 2. Bremer Bulkan. 108.0 5860 irſch Kupfer 1220 122.0 Hugo Schneider 5 5 103.0 23 b elbſcmid! 65,25 64,75 Stat Minen„54,75 55, — 33 4 umme eee re „ 2 99 2 22er 1 3 2 1 1 * J 0 1 1 ö 4 A 8 1 1 1 * lagen je 1 v. H. höher. Dienstag, den 19. November 1929 9. Seite. Nr. 538 Reue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Zuverſichtlichere Vörſenſtimmung Nach anfänglicher Unſicherheit und ſtellenweiſer Intervention freundlicher und lebhafter Deckungskäufe der Spekulation regten an/ Gut behaupteter Schluß Mannheim behauptet Trotz ſchwächerer Auslandsbörſen war die Börſe heute gut behauptet. Die leichtere Geſtaltung des Geld⸗ marktes bot dem Markt eine Stütze. Die Veränderungen ktienmarkt woren geringfügig. Farben lagen eine igteit feſter, ebenſo Cement Heidelberg u. Weſtevegeln, Daimler, Linoleum und Rheinelectra etwas „Von Nebenwerten waren Knorr, Heilbronn ur Söhne höher geſucht. Am Bankenmarkt waren 5 Bank 3 v. H. erholt, dagegen Creditbank und adisco wieder etwas abgeſchwächt. Brauerei⸗ und Ren⸗ tenwerte unverändert. Frankfurt ruhig, Deckungskäufe der Spekulation Obwohl die geſtrige Newyorker Börſe überwiegend ſchwächer geſchloſſen hatte, machte ſich zu Beginn des heuti⸗ gen Marktes eine etwas zuverſichtlichere Stim⸗ mung bemerkbar. Das Geſchäft bewegte ſich aber trotzdem im engſten Rahmen, da Aufträge immer noch in ſehr gerin⸗ gem Umfange eintreffen. Die Spekulation ſchritt zu Deckungskäufen, die aber kein größeres Ausmaß annahmen. Ueber den Ausgang der Wahlen war man heute beruhigter. Die wieder beſſeren internationalen Geldmarkt⸗ verhältniſſe und die in Ausſicht ſtehende Diskontſenkung in Berlin blieben nicht ohne Einfluß. Am Elektromarkt waren Chade⸗Aktien mit ca. minus 4% weiter angeboten; AE. eröffneten behauptet, Berg⸗ mann, Licht u. Kraft und Siemens zogen um—2 v. H. an. Schuckert gut gehalten. J. G. Farben unverändert. Etwas mehr Intereſſe beſtand für Montanwerte, jedoch bei ganz geringfügigen Beſſerungen. Banken durchweg bis 174 v. H. feſter, nur Commerzbank etwas angeboten und eine Kleinig⸗ keit niedriger. Von Kunſtſeidewerten zogen Aku 17 v. H. an. Renten ſtill, zumeiſt leicht gedrückt. Im Verlaufe wurde das Geſchäft etwas lebhafter. Nachfrage kam für Spezialwerte, die bis 2 v. H. gewinnen konnten; beſonders Siemens, Reichsbank, Svenska und J. G. Farbeninduſtrie waren gefragt. Am Geld markt war Tagesgeld mit 7 v. H. Unverändert. Berlin gut behauptet, im Verlaufe angeregt Die heutige Börſe eröffnete überraſchend gut be⸗ au ptet. Vormittags hatte noch die peſſimi⸗ iche Stimmung die Oberhand, da der ſchwächere Schluß es geſtrigen Newyork, verſchiedene amerikaniſche Inſol⸗ venzmeldungen von woaklerfirmen, erneute Londoner Gold⸗ verluſte an Frankreich und die von geſtern her noch unge⸗ klärten diverſen Gerachte und ſonſtigen Schwieriakeiten zur Zurückhaltung mahnten. Vorbörslich nannte man ſogar ziemlich ſchwache Kurſe, da erneutes Chade⸗Angebot aus der Schweiz den Kurs auf 310 Brief ſinken ließ. Auch die ürigen Elektrowerte wurden daraufhin ſchwächer geſprochen. Ueber das Angebot, das dann zu den erſten Kur⸗ kenn vorbag, gingen die Anſichten auseinander. An eini⸗ gen Märkten war es wohl doch größer, hielt ſich aber in erträglichen Grenzen und konnte von den Banken durch Interventionskäufe ſchlank aufgenommen werden. An anderen Märkten wieder brauchten die inter⸗ eſſierten Stellen überhaupt nicht einzugreiſen. So bam es, daß die Verluſte gegen geſtern kaum über—1,5 v. H. hinausgingen. Chade⸗Aktien verloren nur noch 3 l und Svenska 5,80 1. Deutſche Linol zeichneten ſich ſogar mit einem 2proz. Gewinn aus, auch Schuckert und Siemens Anleihen unverändert, von ausländiſchen Renten zogen Mexikaner bis 1 v. H. an, aber auch die übrigen Werte dieſes Marktes waren eher ſeſter. Pfandbriefe ruhig und anſcheinend gehalten. Geld ⸗ pinen, blaue 13,50— 14,50; gelbe 16,50—17,25; markt unverändert. Nach den erſten Kurſen wurde es allgemein lebhafter und hauptſächlich wohl auf Deckungen feſte r. Die Außenhandelsbilanz für Ok⸗ tober degte an. Spezialbewegungen hatten Deutſche Waf⸗ jen, Reichsbank, Svenska und Pokyphan, gie bis zu g v. H. über Anfang umgingen. Der Kaſſamarkt lag heute en Umſätzen etwas freundlicher. Horchwerke . H. ſeſter. Deiß Ikon gegen den Kurs vom 12. Nov. 13 v. H. ſchwächer. Bayer. Zelluloſe 22,5 und Keyling und Thom 4,5 v. H. ſchwächer wieder notiert.— Die erreichten höheren Kurſe konnten ſich bis zum Schluß gut behaupten. Die Stimmung blieb freundlich, Spezial⸗ werte wie Akn, Bemberg, Dt. Linoleum, Karſtadt, Poly⸗ phon, Salzöetfurth, Schubert u. Salzer, 0 ger und Dautſche Waffen ſchloſſen ausgeſpror Deviſen gegen Reichs mor unverändert, der Dollar notierte.1825 Valuten lagen ſchwächer, 8 land 4032 nach 4034, Paris alles Newyorker Ufance Span London. 935 t unverä Berliner Devisen Uiskontsätze: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 6%% v. R. Amtlich in R⸗ F. B. G. B. M 75 Holland 100 Gulden 168,50 168,84 168,49 168 83 168,48 8 Athen 100 Drachmen 5,435 5,42.43 8,448 10 11003. 500 56,585 58,415] 38,535 38 358.5 g 100 Gu.64 81,44 61,60 81,555 6,5 ors 100 f 10,518 10,499 10,518 10,5127 100 Lire] 21.88 21,90 21,865 5 22.025 7 100 Dinar 7,896 7,410 7,397 774¹¹1.855 8 openhagen 100 Kr 111.84 112,16 111.90 112.12 112,08 5,5 Liſſabon 100 Eskudo] 18,80 18,84 18,80 18,84 1748 6,5 Oslo.. 100 Kronen 111.91 112,13 111,88 112.10 111,74.5 Prais 100 Franken 16,445 16,485 18445 16,485 16.445.5 Prag. 100.5 12,382 12,402] 12,385 12,405 12,38 5 S 5 81,19 81.08 84,19 60,515.8 Soſta 3,014 3,020 8,014 8,020 3,017 10 Spanien 100 Peſeten 58,47 58.59 88 81 58,43 8 Stockholm. 5,5 Wien 7,5 75,5 7 1⁰ 5 0 i..5 8 1 ög 95 8e 9 a— Türkei. 1 türk. 55.963 1,972 1. 2130 10 London.. 1 Pfd. 20,378 20,414 20,368 20.408 20,893 6,5 Rew Nork 1 Dollar 4,179 4,187 4479.187 4,1780 4 Nio de aneirotMillr..490 0,492].487 0,489.5038— Uruguay 1 Gold Peſ.] 4,046 l 4,054 1 4,028 4,084 4,821 1— Waren-Märkte MRückſchlag im Getreide- und . Mehilhandel Berliner Produktenbörſe vom 19. Nov.(Eig. Dr.) Nach den geſtrigen ſcharfen Aufwärtsbewegungen der Getreidepreiſe trat heute eine merkliche Ernüch te⸗ rung ein, die ſich ſo heftig auswirkte, daß der Börſen⸗ vorſtand die Feſtſtellung der erſten Notizen für das handelsrechtliche Lieferungsgeſchäft in Roggen zunächſt ausſetzen mußte. Für die heutige Reaktion ſind eigent⸗ lich genau ſo wenig ſtichhaltige Gründe vorhanden, wie für die geſtrige übertriebene Hauſſe, die Schwankungen ſind in der Hauptſache auf die a. o. Nervoſität des Marktes zurückzuführen. Auf Baſis der geſtrigen Schlußnotierun⸗ gen lag heute vom Inlande reichlicheres Offertenmaterial für Weizen und Roggen vor, die Abgeber zeigten ſich je⸗ doch wenig geneigt, Gebote, die dem heutigen Rückſchlage entſprechen, zu akzettieren. Am Lieferungsmarkte ſtellten ſich die Eröffnungsnotierungen für Weizen 9½ 4 4 nie⸗ driger, die verſpätet ermittelten Roggenpreiſe lagen um 6½ bezw. 774 unter geſtrigem Schluß. In Mehl hatte ſich in den geſtrigen Nachmittagsſtunden auf erhöhtem Preisniveau noch recht lebhaftes Geſchäft entwickelt, trotz entgegenkommenderen Forderungen der Mühlen waren die Käufer heute jedoch nur ſchwer zu Abſchlüſſen zu bewegen. Hafer, der geſtern von der Hauſſebewegung nicht ſo viel profitiert hatte, machte auch heute den Rückſchlag nur in mäßigem Ausmaße mit. Gerſte ruhig. Amtlich notiert wurden: Weizen, märk. 23031, matt; Dez. 2454,50; März 2632,50 Roggen, märk. 16467, flau; Dez. 182,504; März 201— 4; Gerſte, ab Station 185—201, ruhig; Futter 166—77, ruhig; Hafer, märk. 154 bis 62, ruhig; Dez. 169,75; März 186,50—86; Mais, loco 189—90, ruhig; Mais, wagonfrei ab Hbg. 168, ruhig; Woi⸗ zenmehl 27,25—33, will.; Roggenmehl 23—26, will.; Wei⸗ zenkleie 10—; Roggenkleie 8,75— 9,50; Viktorigerbſen 30 bis 38; Kl. Speiſeerbſen 24—28; Futtererbſen 2122; Pe⸗ luſchken 10,50—22; Ackerbohnen 19—21; Wicken 2328 Lu⸗ Ropskichen 18,50—19; Heinkuchen 23,40— 23,60; Trockenſchnitzel—9,40; Soyaextractionsſchrot 18,30—18,60; Kartoffelflocken 14,70 bis 15,20; Rauhfutter: drahtgepreßt. .50; Weizenſtroh 1,15— 1,35; H ſtroh 1,15—1,35; gebund. Rogg zenſtroh 1,20—1,30 Häckſel 22,20; handelsübl. Heu, geſ. trocken 2,90 3,30; gutes Heu lerſter Schnitt 3,40—4; Thy⸗ motee, loſe 4,50—5; Kleeheu, loſe 4,40—4,90; Mielitzheu, loſe(Warthe) 2,60—8; dto.(Havel) 2,50— 2,80; drahtgepr. Heu in Pf. über Notiz 40 Pf. Allg. Tendenz ſchwach. * . Roggenſtroh 1,25 bis aferſtroh 120— 1,40; Gerſten⸗ ilangſtroh 1,45 1,60; Wei⸗ * Rotterdamer Getreidekurſe vom 19. Nov.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) Nov, 10,775; Jan. 11; März 11,50; Mai 11,72,5; Mats(in Hfl. per Laſt 2000 Kg.) Nov. 169; Jan. 169,5; März 1783; Mai 168,75. * Liverpooler Getreidekurſe vom 19. Nov.(Gig. Dr.). Anfang Weizen(100 lb.), Tendenz ruhig, Dez, 8/8,50 (8/9,50); März 9/4,50(9/5)); Mai 9/7,50(9/8); uli— 9/10).— Mitte, ſtetig, Dez. 8/6; März 9/4; Mat 0 9/775 Juli—. Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 19. Nov.(Eig. Dr.) März 10,95 B 10,30 G; April 10,50 B 10,40 G; Mai 10,50 B 10,55 G; Aug. 10,95 B 10,90 G: Nov. 9,90 B 9,80 G: Dez. 9,85 B 9,80 G; Jam.⸗März 10,20 B 10,10 G; Tendenz: ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage und Dez geſtrichen. Tendenz: ruhig. * Internationale Zuckerkonvention,— Die Beteiligung Kuba geſichert. Die Delegation der kubaniſchen Zuckerindu⸗ ſtrie hat Senator Beaudwin, dem Vertreter der belgi⸗ ſchen Zuckerinduſtrie, die Mitteilung zukommen laſſen, daß Kuba— trotz der Abſage Javas— an ſeiner Beteili⸗ gung an einer Internationalen Zucker⸗Konvention feſtzu⸗ halten beabſichtige. Die kubaniſche Regierung und die Zuckerinduſtrie haben dieſer Tage die Brüſſeler Abmas chungen genehmigt. Auch die Zuckerinduſtrien von Perun, San Domingo und den Philippinen werden ſich an der Konvention beteiligen. * Nürnberger Hopfenbericht vom 19. Nov. Bahnzufuhr, 100 Ballen Umſatz. un verändert. . 100 Ballen Tendenz ruhig, Preiſe 2 ͤ—— Am die Errichtung eines deutſchen Dachpappen⸗Kartells Die auf die Bildung eines engeren verbandsmäßigen Zuſammenſchluſſes in der weſtdeutſchen Dachpappeninduſtrie ten, in der letzten Zeit bedeutende Fortſchritte gemacht, ſo daß man erwartet, daß in den für Aufang Dezember vor⸗ geſehenen Beſprechungen eine endgültige Einigung zuſtande kommen wird. Nach einer Berliner Meldung iſtz mit der Ausarbeitung des Kartellvertrages das Konventionsbüro Ferdinand Pertſch in Darmſtadt betraut worden, das auch die organiſatori⸗ ſchen Vorarbeiten für den Zuſammenſchluß in Norddeutſch⸗ land führt. In allernächſter Zeit finden auch in Pommern, Brandenburg, Groß⸗Berlin und Norddeutſchland Verhand⸗ lungen der Dachpappenfabrikanten ſtatt mit dem Ziele, in gleicher Weiſe wie in Rheinland⸗Weſtfalen zur Bildung von Preis⸗ und Konditionen⸗Kartellen zu gelangen. Man wird bemüht ſein, dem zu errichetnden neuen Dachpappen⸗ verband eine Form zu geben, die über den Charakter einer bloßen Preiskonvention hinausgeht. Es iſt bereits die Frage einer Produktionskontingentierung und weiter auch einer Marktaufteilung ins Auge gefaßt worden. Bremer Baumwolle vom 19. Nov.(Eig. Dr.). Ame⸗ rik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 19,20. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 19. Nov.(Eig. Dr.) (Americ. Univerſal. Sb Middol.) Anfang: Jam 927 bis 928; März 996—937; Mai 946 geh.; Juli 951 geh.; Okt. 951 geh.; Tagesimport 16 800; Tendenz: ruhig.— Mitte: Jan. 927; März 996; Mai 9485; Juli 951; Okt. 950 Dez. 925; Loco 960; Egypt. Upper F. G. far loco 1065; Ten⸗ denz: ruhig. * Die Schrottpreiſe nach der neuerlichen Herabſetzung. Nach der am 15. d. M. erſolgten Herabſetzung der Schrott⸗ preiſe durch die Deutſche Schrott⸗Vereinigung ſtellen ſich die offiziellen Einkaufspreiſe der DSV. wie folgt: Kern⸗ ſchrott auf Mk. 61,50 Eſſen bezw. Mk..50 Berlin; Breh⸗ ſpäne Mk. 53.50 Eſſen bezw. Mk. 35.50 Berlin; Schmelz⸗ eiſen Mk. 43.— Eſſen bezw. Mk. 41.— Geisweid, Guß⸗ ſpäne Mk. 54.— Eſſen⸗Stegen, Brockeneiſen Mark 57.80 Eſſen bezw. Mk. 39.50 Berlin, loſe Blechabfälle Mk. 58.— Eſſen, Mk. 37.— Berlin, hydraulich gepreßte Blechabfälle Mk. 60,— Eſſen. Mk. 42.— Berlin und gebündelte Blech⸗ abfälle Mk. 57.— Eſſen, Mk. 39.— Berlin. Berliner Meiallbörse vom 19. November 1929 Kupfer ink bez. Blei 8 Brief Geld bez. Brief] Geld J bez. Brief] eſh Januar. 135,25 135,25 135,.— 49,—42,26% 43 80 48. N 185,25 135 25135,—.—48.— 4250—.—45.— 438.59 tärz. 135,75 18525—.— 48 25 42 50. 45.50 48,50 April..—.— 135,50 135,25 43,25 42,75—.— 48,— 48.8 Mai. 185,5 135,25—.— 33,50 42.75—.—45,.— 48,50 Juni. 135,50 135.75 135,50—.— 4380 48,—,— 45,80 44,— Juli= 188.— 135,80—— 43,50 43,25—,— 45.50 44, Auguſt 435.75 136,—1.75—.— 43.50 43,25—.— 46.— 44.— Sept... 138, 136.25 138.——— 43.75 43.25—.— 43.75 44.50 Okiober. 186,25 136.25 136,.— 43,75 43,25 46.—.75 34.50 Nop.,— 135.75 134.—, 44, 42,—.— 44, 42.— Dezemb. 135,25 1850.85, 25 1— 3,— 42,25 44 42,80 Elektrolytkupfer, prompt 170, 250 Antimon Regulus 64,.— 68.— Orig. Hütten⸗Alumi tum 190,.— Silber in Barren, per cg 57.28 68.— dgl. Walz⸗„Drahlbarrenſ194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28, 23,20 Hüttenzinn, 99 v..„ Platin, dio. 1 gr 8—10 Reinnickel. 98—99 v. H. 350.—] Breiſe ohne Edelmetalle) für 100 eg Londoner Mefallbörse vom 19. November 1929 Metalle in E pro To. Silber Unze E,(13770 fein ſtand), Platin Unze Kupfer, Standards 70,15 Zinn, Standart 179,6 Aluminium—.— 3 Monate 99 20 Monate 182,2 Antimon—.— Settl. Preis 7 Settl. Preis 179.5 Queckſilber 2 Elektrolyt 83,50]. Banka 150 5 Platin e beſt ſelet ed 76,25 Straits 183,5 Wolframerz ſtrong ſheeis—— Blei, ausländ. 2175 Nickel El'wirebars 83.50 Zink, gewöhnlich Weißblech 5 Danksagung unserer guten Mutter geb. Geisel vielen Kranzspenden sei bestens gedankt Die trauernden Hinterbliebenen: Valentim Bohlender u. Minder Für die überaus zahlreichen Beweise innigster Teilnahme bei dem Tode meiner lieben Frau, frau Klara Bohlender sagen wir allen herzlichen Dank. Auch für die 20104 Mannheim(Haydnstraße 11), den 19. Nov. 1929 Con N Stali besonderer Anzeige Karl Diehle Es bitten um stille Teilnahme paul Diehle u. Frau geb. Wolff u. Kind, afhausstr. und Verwandfe Schmerzgebeugt geben wir hiermit zur Kenntnis, das am Sonntag nachmittag 4 Uhr unser lieber, treuer Vater, Schwiegervater und Großvater, Herr nach kurzer, schwerer Krankheit, wenige Wochen vor seinem 82. Geburtstage, fromm u. gottergeben 1 in die ewige Heimat eingegangen ist Mannheim Neckarau, den 19. November 1929 Heinrich Schneider u. Frau Soſſe geb, Diehle, Ffleticstt. 11 * 7 Mannhelm, Rathausbogen 62789 2 0 ditorei und Café 75 Alfred Bettàuer u. Frdu 21 ö Wäima geb. Steinhardt Beerdigung findet Mittwoch, den 20. November N 3 F Friedhof Neckarau aus statt zeigen hocherfreut die Gebuft Ihres zueſten fchterchens en Nannhelm Z. t. Städt. Krankenhaus 2 82 5 5.— 5 Ant. Veröffentichasgen zer Stadt Mauneim Arbeitsvergebung. Oeffentlicher Wettbewerb für die Vergebung der Ausführung von ca. 780 lfd. Meter Ableitungs⸗ ſiel,.00 Meter l. W. und ca. 80 Ifd. 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