1 A — Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraßels, Necyriedrichsſtraße 4, FeHauptſtraße 68, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. 10 Pfg.— Abholſtellen: Walbdhofſtraße 6, WOppauerſtraße 8.— „Montag: Sport der N. M. J./ Dienstag wechſ Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6 Fernſprecher: Sammel⸗Nr. 24951 7 elnd: Aus der Welt der Technik Kraftjahrzeug und Verkehr B eilagen: und Recht/ Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Mannheimer Rei Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle ſezeitung/ Samskag: Aus Zeit und Leben Mannheimer Muſikzeitung Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 cam breite Colonel zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzaigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Steuer, Geſet Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 20. November 1920 140. Jahrgang— Nr. 330 Die ſheoretija ge Vorbereitung der Reithsrefot Bebe eraſchend ſchnelle und ziemlich ergebnisloſe Vertagung der Länderkonferenz Am 7. Dezember neue Konferenz (Drahtmeldung unſ. Berliner Büros) Berlin, 20. November. Die Vertreter der deutſchen Länder ſind geſtern mach zweitägiger Ausſprache über das Organiſa⸗ tionsreferat wieder auseinander gegangen, ohne ihre Arbeiten abgeſchloſſen zu haben. Am Vormittag wurde noch mit einer langen Dauer der Beratungen gerechnet. Dann aber hat man, ſo ſcheint es, vorgezogen, die wich⸗ tigſten Fragen zu vertagen. Vorausſichtlich a m 7. Dezember will man aufs neue ſich in Berlin zuſammenfinden. Das Urteil über das Ergebnis der beiden, wie wir ſchon andeuteten, ſehr kampfes⸗ frohen Tage wird von den Ländervertretern je nach ihrer Einſtellung recht verſchieden beurteilt. Aus dem Ausſchuß ſebbſt wird verſtchert, daß man in der theoretiſchen Vorarbeit zur Reichsreform ein gutes Stück Wegs vorangekommen ſei und daß im großen und ganzen die Vorſchläge der Referenten— aller⸗ dings mit wechſelnder Mehrheit und das will in dieſem Zuſammenhang ſehr viel beſagen, mehr auf alle Fälle als bei Abſtimmungen in den Parla⸗ menten— gutgeheißen wurden. Die weit über⸗ wiegende Mehrheit des Ausſchuſſes, geführt von dem preußiſchen Miniſterialdirektor Brecht, ſei dafür eingetreten, daß die preußiſche Regierung in der Reichsregierung aufgehe. Sie habe weiter den Vorſchlag gebilligt, daß in Nord⸗ deutſchland die preußiſchen Provinzen zu einem neuen Ländertyp entwickelt werden ſollen, der aber im weſentlichen den Provinzcharakter beibehält. Sachſen und den ſüddeutſchen Ländern bleibt ihre hohe Ver⸗ waltungsſelbſtändigkeit bewahrt. Bei dieſer Löſung iſt man davon ausgegangen, daß ſich die kleinen und kleinſten norddeutſchen Länder mit einer preußiſchen Provinz zuſammenſchließen. Ueber das Schickſal der mittleren Länder, alſo vor allem Thüringen und Heſſen, lagen noch keine definitiven Vorſchläge vor. Das aber ſoll bis zum 7. Dezember nachgeholt werden. Es iſt anzu⸗ nehmen, daß für dieſe Länder ein beſonderer Zwiſchentup geſchaffen wird. 5 Das alles klingt erfreulich, ſicher ſehr ver⸗ trauensvoll und verheißend, ſcheint aber doch nur die Dinge in ein unverdient roſiges Licht tauchen zu wollen. Feſt ſteht, daß die Punkte 2 und 3 bas Organiſationsreferats, die auf die Herausbil⸗ dung der oberſten Reichsgewalt und die Auftrags⸗ verwaltung zielen, noch gar nicht erörtert wurden und daß bei den behandelten Punkten 1b bis 4,— die, organiſch zuſammenghängend, die neuen Länder und die Organiſation der Geſetzgebung des Reichsrats betreffen, die Gegenſätze mit geradezu erſchreckender Schärfe ſich enthüllten. Die Vorſchläge des Referates wurden, wie von bayeriſcher Seite hervorgehoben wird, durchaus nicht unverändert angenommen. In ſehr weſentlichen Teilen habe die Konferenz vielmehr im Sinn einer beſſeren Ausgeſtaltung der Rechte der Länder neuer Art entſchieden und bei der Regelung der Kernfrage, Dualismus zwiſchen Reich und Preußen, die im allgemeinen im Sinn der preußiſchen Auffaſſung(neben der Vereinigung der beiden Berliner Regierungen ein eigener preußiſcher Landtag), hat Bayern ſeinen ſchärfſten Proteſt angemeldet. Miniſterpräſident Held ſoll wörtlich erklärt haben: „Die Länderkonferenz kann beſchließen, was ſie will. Wenn ſie den Einheitsſtaat formen will, macht Bayern nicht mit.“ Er hat weiter ganz im Sinn ſeines vorgeſtrigen großen Referats erneut zu erkennen gegeben, daß die Mitwirkung Bayerns am Organiſationsreferat und den Vorarbeiten zur Reichsreform überhaupt nur„eventuell und ſubſidiär ſei und keineswegs die Zuſtimmung zu den im Verlauf dieſer Arbeiten an⸗ genommenen Beſchlüſſen bedeute.“ Lediglich, weil weil Bayern annehme, daß die Erkenntnis von der Undurchfübhrbarkelt der profektierten Lö⸗ Kultusminiſterium und ein Die letzten Verhandlungen Am geſtrigen Dienstag traten noch einmal die Fraktionen des Zentrums und der Sozial ⸗ demokratie zu Verhandlungen über die Regie⸗ rungsbildung zuſammen. Die in der liberalen Ar⸗ beitsgemeinſchaft vereinigten Fraktionen der Deut⸗ ſchen Volkspartei und der Demokraten beteiligten ſich nicht daran, auch wurde von der Gegenſeite keine Fühlung mehr mit ihnen genommen. So blieb daher dem Zentrum und der Sozialdemokratie nur noch übrig, die Beute unter ſich zu verteilen, was folgendermaßen geſchehen iſt: Das Zentrum ſtellt den Staatspräſidenten und übernimmt die Miniſterien des Innern und der Finanzen. Weiter iſt der turnusmäßige Wechſel bei der Beſetzung des Poſtens des Staatspräſidenten in Wegfall gekommen, ſo daß das Zentrum nunmehr den Staatspräſidenten auf Dauer ſtellt. Für dieſe Stelle wird das Zentrum den bisherigen Finanz⸗ miniſter und Staatspräſidenten Dr. Schmitt vor⸗ ſchlagen. Für den Poſten des Innen miniſteriums iſt der frühere Landtagspräſident und jetzige Präſident des badiſchen Rechnungshofes, der im 62. Lebensjahre ſtehendo Dr. Wittemann in Ausſicht genommen. Die Sozialdemokratie hat den bisherigen Innen miniſter Dr. Remmele mit dem Kultusminiſterium betraut. Gleichzeitig wird ihm in Perſonalunion das Juſtizminiſterium angegliedert. Außerdem erhält die Sozialdemokratie einen Staatsrat zugebilligt, den voraus ſichtlich der Abgeordnete Maier Heidelberg, der dieſen Poſten ſchon früher einmal bekleidet hat, wieder über⸗ nehmen wird. Das Zentrum hat auf keinen Staats⸗ rat mehr Anſpruch erhoben. i Die Wahl der neuen Regierung erfolgt in der auf Donnerstag nachmittag anberaumten Vollſitzung des Landtages. Wer hat die Schuld? Die„Badiſche Zentrumskorreſpondenz“ knüpft an die Meldung von der Regierungsbildung fol⸗ genden Kommentar: „Das Scheitern der großen Koalition wie der Weimarer Koalition iſt einzig und allein auf das halsſtarrige Verhalten der beiden li⸗ ſungen ſich mehr und mehr durchſetze, ziehe es ſich nicht von den Beratungen zurück. Die ſüddeuntſchen Länder, ſo verſichert man auf bayeriſcher Seite, haben zudem in den meiſten Fällen der Auffaſſung des Miniſter⸗ präſidenten Held ſich angeſchloſſen. Vor allem haben ſte einmütig den Standpunkt vertreten, daß, wenn Preußen nun einmal in Länder aufgeteilt werden ſolle, dieſe neuen Länder auch als ſolchs behandelt werden, daß ſie alſo im großen und ganzen die gleichen Rechte und Freiheiten erhalten müßten wie die alten und die weitere Exiſtenz eines preußiſchn Landtages, der den Dualismus, den man doch be⸗ ſeitigen wolle, ſchließlich verewigen ſoll, ſei für Deutſchland untragbar. a Das alles eröffnet den künftigen Arbelten ber Ausſchüſſe nicht gerade günſtige Perſpektiven und läßt es vor allem höchſt ungewiß erſcheinen, wann endlich und in welcher Form die Ergebniſſe dieſer theyretiſchen Vorarbeit ihren Niederſchlag in geſetz⸗ geberiſchen Maßnahmen finden können. Im allge⸗ Tatſachen beweiſen es nur zu deutlich. Jedenfalls Zwei Parteien Koalition in Baden Innen, Finanzminiſterium und Staatspräſident: Zenlrum Staatsrat: Sozialdemokratie beralen Parteien zurückzuführen, welche ſo übertriebene Machtanſprüche ſtellten, daß weder Zen⸗ trum noch Sozialdemokratie darauf eingehen konn⸗ ten. Dieſe beiden Parteien müſſen deshalb dafür die Verantwortung übernehmen. Durch die Uebernahme des Innenminiſteriums hat das Zentrum die Er⸗ füllung ſeiner Forderung gefunden, welche es bei Beginn der Koalitionsverhandlungen geſtellt hat, nämlich ein dem Wahlergebnis entſprechender Ein⸗ fluß in der Regierung dadurch, daß eines der beiden großen Miniſterien, Innenminiſterium oder Unter⸗ richtsminiſterium, dem Zentrum zufällt. Die neue Koalition bedeutet in keiner Weiſe ein Abgehen von den Grundſätzen und den Zielen, von denen ſich die Zentrumsfraktion des badiſchen Landtages in den letzten Jahren hat leiten laſſen, Das Zentrum wird auch in dieſer Koalition bemüht ſein, ſeinen Einfluß in der Regierung dazu zu verwenden, dem Volks ⸗ ganzen zu dienen.“ N Bemerkenswert an dieſer Auslaſſung iſt der Ent⸗ ſchuldigungsverſuch, mit dem das Zentrum gewiſſermaßen um gut Wetter bittet. Das Abſchie⸗ ben der„Schuldfrage“ auf die beiden liberalen Par⸗ teien iſt völlig abwegig, den die große Koalition wäre auf die einfachſte Weiſe zuſtande gekommen, wenn nicht das Zentrum maßloſe Machtanſprüche ge⸗ ſtellt hätte, die das bisherige Getriebe der badiſchen Politik vollkommen verwirrten. Uns ſcheint, daß nicht den liberalen Parteien, ſondern dem Zentrum das Augenmaß für das, was man mit Fug und Recht beanſpruchen darf, verloren gegangen iſt. Jetzt wer⸗ den allerdings die grotesken Klagen über Benach⸗ teiligung des Zentrums und über die„Degradierung zu einer Partei zweiten Grades“ verſtummen. Zwei Miniſterien und der Staatspräſident auf Dauer— kann die Macht des Zentrums beſſer dokumentiert werden, als oͤurch dieſe Tatſache? Die Sozialdemokratie hat dabei den Steigbügel gehalten, genau ſo wie wir es vorausgeſagt hatten. Ihre Preſſe hat es zwar nicht Wort haben wollen, aber die wiſſen wir, was wir in Zukunft von der Politik der badiſchen Sozialdemokratie zu halten haben. Wir werden alſo eine geiſtige Wappen än⸗ derung vornehmen müſſen. Der rote Balken im babiſchen Staatswappen bleibt zwar beſtehen, aber die beiden bisher goldenen Feldteile erhalten die ſchwarze Farbe. Dieſe Raumſymbolik gilt auch für die politiſche Bedeutung der neuen Zweiparteien⸗ koalition: Die Sozialdemokratie iſt nur noch neben dem Zentrum geduldet. Aber auch dieſer Koalition wird eines Tages ein Philippi aufdämmern! meinen wird damit gerechnet, daß noch in dieſem Winter die Länderkonferenz in ihrer Geſamtheit zu⸗ K. F. ſammenberufen wird und dann darüber beſchließt, was im einzelnen weiter geſchehen ſoll. Vielleicht wird ſie bei der Gelegenheit auf Grund der gewon⸗ nenen Ergebniſſe einen erſten Geſetzentwurf aus⸗ arbeiten, der aber kaum mehr als eine Diskuſſions⸗ grundlage bilden würde. Belgiſche Räumung mit Parade y Paris, 20. Nov.(Drahtmeldung unſeres Pariſer Vertreters.) Dem„Temps“ wird aus Brüſſel berichtet: Für den 30. November iſt der Abzug der reſtlichen belgiſchen Beſatzungstruppen aus Aachen vorgeſehen. Bei der Gelegenheit wird eine Parade vor dem belgiſchen Kommandeur ber Beſatzungstruppen, Pouleur, ſtattfinden, der auch die Konſuln der alltierten Staaten und zahlreiche Offiziere beiwohnen werden. 7 * Um bas Warteſtandsbeamtengeſetz. Nach einer Meldung der„Voſſiſchen Zeitung“ beabſichtigt die Reichsregierung die Wiedereinbringung des Warte⸗ Die Oppoſition gegen Hugenberg (Drahtmeldung unſ. Berliner Büros) Berlin, 20. Nov. ihren Chef nicht gerade ſehr rühmlichen Verlauf der deutſchnationalen Fraktionssitzung am Montag bisher in Schweigen hüllten, hat jetzt ein Dementi verbreiten laſſen, das an dem eigentlichen Kern der Dinge vorbeigeht und durch ſeine unklare Faſſung geeignet iſt, Irrtümer hervorzurufen. Herr Hugenberg erklärt, die Fraktion habe zur Frage der Abſtimmung über den 8 4 am Montag gar keine Stellung genommen. Das iſt inſofern richtig, als die Fraktion keinen Beſchluß gefaßt hat und zwar wohl offenbar auf Hugenbergs eigenen Wunſch hin, der nicht wollte, daß die verhältnismäßig recht ſtarke Oppoſition auch noch ziffernmäßig in die Erſcheinung trat. 8 Wenn Hugenberg dann weiter beſtreitet, ſein Ein⸗ verſtändnis zur Freigabe der Abſtimmung erteilt zu haben, ſo bedeutet auch das nur eine Verſchan⸗ zung hinter Formalitäten. Seine Haltung gegen⸗ über der Oppoſition war ſo, daß man ihr entnehmen konnte— und auch ſo ziemlich allgemein entnommen hat—, er werde ſich im Reichstag einer Frel⸗ gabe der Abſtimmung ernſtlich nicht wider⸗ ſetzen. Daß es im übrigen in der Fraktion zu einem offenen Konflikt oder gar zu einer Sezeſſion kommen würde, haben wir nicht angenommen, wie wir auch bezweifeln möchten, daß bei aller gegen den Hugenberg⸗Kurs herrſchenden Mißſtimmung es auf dem Kaſſeler Parteitag dazu kommen wird. Es iſt vielmehr zu erwarten, daß eine Entſcheidung über den Richtungsſtreit innerhalb der Deutſchnationalen Volkspartei vor dem Volksentſcheid nicht fallen wird. Im übrigen finden wir unſere Vermutung be⸗ ſtätigt, daß Herr Hugenberg das„Freiheitsgeſetz“ perſönlich nicht vor dem Reichstag zu vertreten beab⸗ ſichtigt. Wer an ſeiner Statt dieſe undankbare Auf gabe übernehmen will, ſteht noch dahin. In parla⸗- mentariſchen Kreiſen rechnet man damit, daß die Debatte über das Geſetz nicht ſehr ausführlich ſein wird, da Regierung und Regierungsparteſen es kaum für zweckmäßig halten dürften, ſich vor der zweiten Haager Schlußkonferenz auf eine Noung⸗ plandebatte einzulaſſen. Es beſteht die Mög⸗ lichkeit, daß die Regierungsparteien ſich auf eine ge⸗ meinſame formulierte Erklärung einigen. Ueber den Verlauf der deutſchnattonalen Frak⸗ tionsſitzung und der Auseinanderſetzung über den 8 4 glaubt das„Berliner Tageblatt“ noch folgende Einzelheiten feſtſtellen zu können: „Nachdem ſich Hugenberg für eine enge Verbin⸗ dung der Deutſchnationalen mit den National⸗ ſozialiſten ausgeſprochen und ſich u. a. Graf Weſtarp und Miniſter Hergt auf das Nachdrücklichſte gegen dieſe Verbindung gewendet hatten, ſtellte jim Verlauf einer vierſtündigen Debatte ein Anhänger Hugen⸗ bergs den Antrag, die Stellung der Fraktion im Reichstag durch Beſchluß feſtzulegen. Wäre der Antrag angenommen worden, ſo wäre die Fraktion gebunden geweſen. Der Antrag iſt aber nicht zur Abſtimmung gekommen, obwohl ſich die Fraktions⸗ ſitzung bis Mitternacht ausgedehnt hatte. Alſo iſt die Fraktion in ihrer Stellungnahme frei. 5 Michafloff freigeſprochen 5 — Berlin, 19. Nov. In dem Diebſtahlsprozeß gegen den Portier der franzöſiſchen Botſchaft, den ehemaligen ruſſiſchen Generaloberſt Michailoff, kam das Gericht nach mehr als anderthalbſtündiger Beratung zu einer Fretiſprechung des Angeklag⸗ ten, da es die rechtswidrige Aneignung verneinte. Nach Anſicht des Gerichts hat der Angeklagte den Vorfſatz gehabt, den Schmuck fortzunehmen, am dem Chauffeur eines auszuwiſchen und den Schmuck nach⸗ her wieder dem Botſchafter zuzustellen. Der Hafl⸗ befehl wurde aufgehoben und der Angeklagte ſofort ſtandsbeamtengeſetzentwurfes im Reichstag, aus dem Unterſuchungsgefängnis entlaſſen, Herr Hugenberg, deſſen Blätter ſich über den für 2. Seite. — Nr. 539 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) November 1929 Mittwoch, den 20. Wir wollen Klarheit! [(Drahtmeldung unſ. Berliner Büros). DE Berlin, 20. Nov. b Man berichtet uns: Die Reichsregierung beabſich⸗ tigt nun doch, wie das letzthin von uns hier angeregt wurde, über die ſogenannten Entmilitari⸗ Jſierungsmaß nahmen im Rheinland ein Weißbuch herauszugeben. Wir ſagen mit Bedacht: „ſogenannten“. In Wahrheit iſt, was Frankreich da von uns verlangt, nicht Entmilitariſierung, ſondern einfach die Zerſtörung wirtſchaftlich not⸗ w endiger Anlagen. Die Franzoſen haben einen ganz langen Katalog aufgeſtellt. Was die„Köl⸗ niſche Zeitung“ dieſer Tage aus ihm berichtete, war offenbar nur ein Ausſchnitt. Sie fordern u. a. auch die Eingleiſigmachung der Bahn Mainz⸗ Saarbrücken. Die mag, wenn man die Welt an⸗ ſieht wie die Franzoſen, immer unter dem Geſichts⸗ punkt des nächſten von Deutſchland betriebenen Re⸗ nanchekrieges, dazu noch bewegt von allerlei heimlichen Hoffnungen für die Zukunft der Saar, militäriſch ſein. In Wirklichkeit geht es für Deutſch⸗ land dabei um eine wirtſchaftliche Angelegen⸗ heit, um den Hauptſchienenſtrang nach dem Saar⸗ gebiet. Genau das Gleiche gilt von der Bahn Ham⸗ born Moers— Geldern. Für jeden, der die Verhältniſſe im Bezirk der weſtlichen Induſtrie kennt, eine wirtſchaftliche, handelspolitiſche und verkehrs⸗ ktechniſche Notwendigkeit. Das Eiſenbahnunglück bei Düren wäre kaum geſchehen, wenn die Reichsbahn bei Gedenkfeier für Streſemann Berlin, 20. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Die Gedenkfeier des Reichsklubs der Deutſchen Volkspartei für den heimgegangenen Streſe⸗ mann fand am Abend vor dem Bußtag im Plenar⸗ ſaal des ehemaligen Herrenhauſes ſtatt. Man ſah außer den beiden Söhnen des Verſtorbenen die Miniſter Curtius und Moldenhauer, Ge⸗ heimrat Kahl, Admiral Behnke, General Rein⸗ hard, viele Staatsſekretäre, Miniſterialdirektoren und Oberbürgermeiſter, den Präſidenten Mulert vom Städtetag ſowie zahlreiche Mitglieder des Reichs⸗ und Landtages. Die Gedächtnisrede hielt Graf Stolberg⸗ Wernigerode. Er ſchilderte Streſemann als Innen⸗ und Außenpolitiker wie als Menſchen. Er habe aus der Vergangenheit gelernt, daß man den Sozialismus am beſten dadurch un⸗ ſchädlich machen könne, daß man ihn durch Mitarbeit ſchwäche. Wie Wilſon Deutſchland mit ſeiner Frie⸗ densbofſchaft irregeführt habe, ſo habe Streſemann mit detſelben Waffe verſucht, Deutſchlands Gegner ius Unrecht zu ſetzen. So ſei Streſemann gleich⸗ zeitig der beſſe Vorkämpfer in der Kriegsſchuldfrage geworden. Die erſte Etappe auf dem Wege zu Deutſchlands Freiheit ſei durch die Politik Streſe⸗ Manns erreicht. Frankreich habe erneut auf den Rhein verzichten müſſen. Am die Ehereform Der Strafrechtsausſchuß des Reichstags beſchäftigte ſich am Dienstag zunächſt mit 8 312 des Strafgeſetzbuches, der den Ehebruch auf Antrag mit Gefängnis bis zu einem Jahr beſtrafen will. Im Verlauf der Ausſprache ergriff auch Reichs⸗ füſtizminiſter v. Guérard das Wort und erklärte, er halte eine Streichung dieſer Strafvor⸗ ſchrift für nicht erträglich. Es ſei davon auszu⸗ gehen, daß die monogame Ehe eine der wichtigſten Grundlage des Staates überhaupt ſei. Dieſer Be⸗ deutung der Ehe habe die Verfaſſung dadurch Rech⸗ nung getragen, daß die Ehe im Artikel 119 unter den beſonderen Schutz ber Verfaffung geſtellt wurde. Dazu gehöre u. a. der Schutz der Ehe durch das Strafrecht. Wenn geſagt werde, daß die Eheſcheidung und möglicherweiſe die Erziehung der Kinder als Reaktion des Staates auf den Ehebruch ſchon aus⸗ reiche, ſo könne er dem nicht zuſtimmen, denn da⸗ durch werde der Dritte nicht betroffen, der in die Ehe eines anderen frivol eingreife. Ernſte Beachtung verdiene der Einwand, daß der Strafantrag häufig nur geſtellt werde, um ein Rachebebürfnis zu befriedigen. Bedenken gleicher Art könne man aber bei einer großen Anzahl von Strafbeſtimmungen erheben, auf die man doch nicht verzichten könne. Weite kreiſe des Volkes würden einen Verzicht auf den ſtrafrechtlichen Schutz der Ehe nicht verſtehen. Daher ſei die Beibehaltung einer Strafvorſchrift gegen Ehebruch geboten. In der Ausſprache brachten die Vertreter der einzelnen Parteien ihre Auffaſſung zum Ausdruck, die ihren Niederſchlag in der anſchließenden Ab⸗ ſtimmung fand. 8 312 wurde mit 14 Stimmen der Demokraten, Sozialdemokraten und Kommuniſten egen 14 Stimmen der übrigen Parteien, alſo mit kimmengleichheit abgelehnt. Es folgte die Beratung des 8 310, der die Dop⸗ pel⸗Ehe behandelt. Der Paragraph wurde in der Abſtimmung mit 15 Stimmen genehmigt. Weiterberatung Donnerstag, 28. November. Der ruſſiſch chineſiſche Krieg l 2000 Todesopfer der Chineſen Aus London, 20. Nov., liegt folgendes Tele⸗ gramm vor: „Times“ meldet aus Mukden: Es wird berich⸗ tel, daß Dalainor und Mandſchuli, beides Städte an der chineſiſchen Oſtbahn, nach ſcharſen Kämpfen von den Sowfettruppen beſetzt worden ſinb. EChineſen haben 2000 Tote verloren. Die der Ruſſen wird auf eine Dipiſton geſchätzt, on Tanks, Flugzeugen und Artillerie unterſtützt Die„Entmililariſierung“ im Rheinland Als franzöſiſcher Deckmantel für Schätigung der deutſchen Wirtſchaft machung. ihrer Obſorge für die Sicherheit des Verkehrs im be⸗ ſetzten Gebiet ſich nicht auf Schritt und Tritt durch die weit ausſchweifenden Wünſche für die franzöſiſche securité gehemmt ſähe. Unſere Unterhändler in Paris haben im Auguſt nicht den ganzen franzöſiſchen Wunſchzettel geſchluckt, aber etwa einem Achtel der in jenem Katalog auf⸗ geſtellten Forderungen ſollen, wie man verſichert, ſie doch zugeſtimmt haben. Vielleicht befanden ſie ſich in einer Notlage: Sie wollten— auch das iſt hier ſchon angedeutet worden— die drei Rheinbrücken bei Maxau, Ludwigshafen und Mainz retten, und es mag wohl keinen anderen Ausweg ge⸗ geben haben. Sie haben ſich in vielen Fällen— auch davon war ſchon die Rede— für zwölf Jahre binden und in ein Schweige⸗ gebot über die Verhandlungen willigen müſſen Das iſt, nachdem die Sache einmal ruchbar wurde, nicht mehr durchzuführen. In der Oeffentlichkeit aber, vor die der Fall nun getragen wird, wird man⸗ ſcheint uns, ihn vor allem auch unter dem Geſichts⸗ punkt der Gegenſeitigkeit zu betrachten haben. Frankreich baut alle ſeine ſtrategiſchen Oſtbahnen aus. Wir ſollen unſere wirtſchaftlichen Verkehrswege un⸗ barmherzig in altes Eiſen umwandeln. Frankreich wird dabei immer von der Angſt an eine mögliche Mobilmachung Deutſchlands getrieben. Vielleicht wird es ſich empfehlen, den Franzoſen die Frage vor⸗ zulegen, ob um der securité willen nicht auch das Kin⸗ derkriegen in Deutſchland verboten werden ſollte. Auch das iſt am Ende ſozuſagen intellektuelle Mobil⸗ 3 r KKK Zerſchlagung Preußens? (Drahtmeldung unſ. Berliner Büros) Berlin, 20. Nov. Aus den geſtrigen Beſchlüſſen der Länderkonfe⸗ renz leſen die Hugenbergblätter die Abſicht einer Zerſchlagung Preußens heraus. Das könnte vielleicht ſo ausſehen, aber es iſt nicht ſo. Wer die Verhältniſſe einigermaßen kennt, weiß, daß niemand an eine Zerſchlagung Preußens weniger denkt als deſſen dermalige ſozialdemokratiſche Beherrſcher. Herr Braun und ſein engerer Kreis ſind ſich voll⸗ kommen klar darüber, daß ſie bei der jetzigen Struk⸗ tur von Reich und Ländern durch das Medium von Preußen das Reich beherrſchen. Es kann, wie die Dinge heute liegen, im Reich ſozuſagen kein Stein zur Erde fallen, ohne daß Preußen, zu Deutſch Herr Otto Braun und ſeine mehr oder weniger ſozialbemokratiſchen Funktionäre, gefragt werden. Dieſes Preußen des Dr. Otto Braun— wir haben das ſchon mehrmals hier geſagt und es muß immer von neuem unterſtrichen werden— iſt auch längſt ausgeſprochen boruſſiſch, bis zur Engherzig⸗ keit kleindeutſch geworden. Man läßt den aus der Demokratie ins Sozialdemokratiſche her⸗ übergewanderten äſthetiſierenden Theoretiker Brecht im Länderausſchuß Reden halten und Denkſchriften vorleſen. Von Zeit zu Zeit ſtellt ſich auch Herr Dr. Otto Braun ſelber vor harmloſen Studenten als Unitarier vor(um für ein paar Jahre ein Alibi zu haben), aber in Wahrheit benkt die preußiſche Sozialdemokratie auch nicht im Traum an eine Zer⸗ ſchlagung Preußens. Sie iſt boruſſiſcher geworden als es je die oſtelbiſche Junkerſchicht war. Zur Düſſeldorfer Mordaffäre Aus Düſſeldorf, 20. Novbr. wird gemeldet: Die in Frage kommende Spur iſt nur eine Einzelſpur im Rahmen von etwa 10900 anderen. Die verſchtedenartigen Auffaſſungen der beteiligten Einzelbearbeiter rechtfertigen in keiner Weiſe die Annahme, daß zwiſchen Schutz⸗ und Kriminalpolizei in Düſſeldorf irgendwelche Gegenſätze vorhanden find. In einer Preſſebeſprechung am Dienstag abend, der insbeſondere auch Korreſpondenten aus Berlin, London, Wien und Paris beiwohnten, wurde der Sachwerhalt in obigem Sinne einwandfrei geklärt. lung dargelegt iſt, zur Kenntnis bringen wird. ebenfalls den italieniſchen Botſchafter Manzoni, Der Berliner„Lokalanzeiger“ läßt ſich aus Düſſel⸗ dorf folgendes von der Kriminaldirektion melden: Bei der Durchſuchung der ganzen Gegend hat die Kriminalpolizei das aufgefundene Tuch und den Gummiſchlauch geſehen und hat nach genauer Unter⸗ ſuchung feſtgeſtellt, daß dieſe Sachen mit der Mordtat nichts zu tun haben. Das Stück Sa⸗ tin wurde chemiſch unterſucht, wobei es ſich ergab, daß kein Blut daran zu finden war. Der Stoff war an ſich rotbraun gefärbt. Das Stück Gummi iſt von einem Gartenſchlauch abgeſchnitten und kann ſeiner Beſchaffenheit nach nicht als Totſchläger gedient haben. Die chemiſche Unterſuchung ergab auch hier keine verdächtigen Spuren. Auslieferung Beſſedowſlis verlangt (Drahtmeldung unſeres Parkſer Vertreters) Paris, 20. Nov. Die Sowjetregierung ließ vorgeſtern dem Mini⸗ ſterpräſidenten Tardien durch ihren hieſtgen Bot⸗ ſchafter das Anſuchen unterbreiten, den ehemaligen Geſchäftsträger Beſſedowſki zwecks Aburteilung in Moskau auszuliefern. Dowgaleſki machte dabei geltend, daß Beſſedowfki ſich auf der ruſſiſchen Bot⸗ ſchaft Unterſchlagungen im Werte von einer halben Millton Franken zuſchulden kommen laſſen habe. Wie verlautet, wird jedoch die franzöſiſche Regie⸗ rung dieſem Anſuchen Moskaus nicht Folge geben, da ſie der Auffaſſung iſt, die gegen Beſſedowſki er⸗ hobenen Anklagen wegen eines gemeinen Deliktes bilden nur einen Borwand, während in Wirk⸗ Faager Konferenz erſt am 3. Januar Mit dieſem franzöſiſchen Vorſchlag erklärt ſich Berlin einverſtanden (Drahtmeldung unſeres Pariſer Vertreters) y Paris, 20. Nov. Von maßgebender deutſcher Seite wird uns mit⸗ geteilt: Botſchafter von Hveſch hatte geſtern nach⸗ mitag Unterredungen mit dem franzöſiſchen Außen⸗ miniſter Briand und dem Generalſekretär des Außenamtes Berthelot. Es beſtätigt ſich, daß der Wunſch der franzöſiſchen Regierung nach Verſchie⸗ bung des Schlußteils der Haager Konferenz auf An⸗ fang Januar ſich lediglich darauf gründet, daß ein⸗ mal der franzöſiſche Finanzminiſter Chéron wäh⸗ rend der im Monat Dezember zu Ende zu führenden parlamentariſchen Erörterung des franzöſiſchen Staatshaushalts nicht abkömmlich iſt, zum andern die Kommiſſionsarbeiten bezüglich der Frage der ſo⸗ genannten Oſtreparationen ein nach franzöſi⸗ ſcher Auffaſſung bisher ungenügendes Ergebnis ge⸗ liefert hätten. Die Tatſache, daß im Monat Dezem⸗ ber in Deutſchland der Volksentſcheid ſtatt⸗ findet, hat, da es ſich um eine rein innerdeutſche An⸗ gelegenheit handelt, bei der Stellungnahme der fran⸗ zöſiſchen Regierung keine Rolle geſpielt. Außenmintſter Briand empfing auch den fran⸗ zöſiſchen Geſandten im Haag, Kammerer, mit dem er die Vorbereitung der Haager Schlußkonferenz be⸗ ſprach. Der Geſandte dürfte bei ſeiner Rückreiſe nach der holländiſchen Reſidenz in Brüſſel mit dem belgi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten Jaſpar konferieren und ihm den Standpunkt der Pariſer Regierung, wie er in der uns von deutſcher Seite gemachten Mittei⸗ Der franzöſiſche Außenminiſter empfing geſtern mit dem er die auf der Londoner Seeabrüſtungs⸗ konferenz zu behandelnden Fragen erörterte, und den franzöſiſchen Botſchafter in Madrid. Von unter⸗ richteter franzöſiſcher Seite erfahren wir, daß ſich die Verhandlungen mit Italien hauptſächlich auf das Kräfteverhältnis der für das weſtliche Mittelmeer be⸗ ſtimmten U⸗Bootbauten beziehen. Wie der„Matin“ erklärt, hat Außenminiſter Briand in ſeiner geſtrigen Unterredung mit dem deutſchen Botſchafter von Hoeſch, dem diplomatiſchen Vertreter des Reiches, noch einmal mündlich die Gründe dargelegt, die die franzöſiſche Regierung ver⸗ anlaſſen, die zweite Haager Schlußkonferenz auf den 3. Januar zu verſchieben. Kanada und die Wolgadeutſchen (Drahtmeldung unſeres Londoner Vertreters) 8 London, 20. Nov. Das Schickſal der deutſchen Auswanderer aus Sibirien hat in England viel Anteilnahme erweckt. Die Preſſe veröffentlicht täglich ausführliche Berichte über die Notlage und es iſt auch bekannt, daß die Zukunft eines beträchtlichen Teils der Flüchtlinge von der Bereitſchaft Kanadas abhängt, ſie aufzuneh⸗ men. Um über die Haltung der kanadiſchen Regie⸗ kanadiſchen Staatsſekretär für Einwanderer W. J. Egan, der ſoeben zu einem vorübergehenden Aufenthalt in London eingetroffen iſt. Miſter Egan empfing mich geſtern im Londoner Amtsgebäude der kanadiſchen Regierung. Ich gewann ſchon bald nach dem Be⸗ ginn der Unterredung den Eindruck, daß ſich Kanada vor eine ſchwierige Lage geſtellt ſieht. Einerſeits bringt es der Not der ſibiriſchen Bauern die größte Sympathie entgegen und möchte gerne helfen, ande⸗ rerſeits bedeutet es eine ſchwere Verantwortung, eine ſo große Körperſchaft von Anſiedlern aufzuneh⸗ men, die keinerlei Kapitalien mitbringen und unter den harten Arbeitsverhältniſſen der kanadiſchen Prä⸗ rie vielleicht auch auf Jahre hinaus der Staatskaſſe zur Laſt fallen würden. Die Lage iſt gegenwärtig die, daß die kanadiſche Regie⸗ rung eine weitgehende Prüfung der Anſiedlungs⸗ möglichkeiten für die Flüchtlinge eingeleitet hat. Ger eignetes Stedlungsland wird ſich vermutlich un⸗ ſchwer finden laſſen. In beſchränktem Umfange ſcheinen auch die kanadiſchen Mennonjten bereit zu ſein, finanzielle Bürgſchaften zu leiſten und eine Eiſenbahngeſellſchaft wird ſich möglicherweiſe bereit erklären, den Transport in die weſtlichen Sied⸗ lungsgebiete auf langfriſttgen Kredit vorzunehmen. Die kanadiſche Regierung wird aber noch weitere Unterſuchungen anſtellen laſſen, bevor ſie ſich zur Aufnahme der Flüchtlinge entſchließt. Es muß zu⸗ nächſt feſtgeſtellt werden, in welchem Geſun d⸗ heitszuſtand ſich die flüchtigen Familien befin⸗ den, da Kanada für ſeine Einwanderer ſehr ſtrikte Grundſätze mediziniſcher und hygieniſcher Art auf⸗ recht erhält. Ferner iſt eine wichtige Frage zu klä⸗ ren, ob Kanada bie Ausweispapiere der Flüchtlinge die Bauern kaum damit rechnen, nach Kanada zuge⸗ laſſen zu werden. Der Staatsſekretär äußerte ſich über die Ausſicht einer baldigen Löſung des Pro blems ſehr vorſichtig. Er erklärte, daß Kanada mit Mennoniten als Siedler ausgezeichnete Erfahrun⸗ gen gemacht hat und es auch vorbehaltlich näherer Prüfung damit rechne, in den ſibtriſchen Flücht⸗ lingen gutes Menſchenmaterial zu erhalten. Ande⸗ rerſeits ſcheinen jedoch die finanziellen Schwierigkeiten außerordentlich groß zu ſein und Miſter Egan zweifelt daran, daß eine nach meh⸗ eren Tauſenden zählende Menge auf einmal nach Kanada zugelaſſen werden könnte. Verordnung über den Vermahlungsſatz — Berlin, 20. Nov. Wie wir hören, beabſichtigt der Reichsernährungsminiſter, mit Zuſtimmung des Kabinetts eine Verordnung zu erlaſſen, wonach der Vermahlungsſatz für Inlandsweizen für die Mo⸗ nate Dezember und Januar auf 50 Prozent feſt⸗ geſetzt wird. Der zuſtändige Reichsratsausſchuß und der volks⸗ rung näheres zu erfahren, wandte ich mich an den als vollgültige Päſſe anerkennt. Ohne Päſſe dürften Herr von Hoeſch erklärte ſich ſchließlich im Auf⸗ trag der Reichsregierung mit dem franzöſiſchen Vorſchlag einverſtanden. Da die übrigen intereſſierten Mächte zweifellos ebenfalls dieſem Datum zuſtimmen werden, bleibt alſo der Beginn der Konferenz endgültig auf den 3. Januar feſtgeſetzt. Die alliierten Jahlungsanſprüche an Bulgarien (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters.) y Paris, 20. Nov. Um die Verhandlungen mit Bulgarien über die ſogenannten Oſtreparationen zu beſchleunigen, ließen die Großmächte durch ihre diplomatiſchen Vertreter in Sofia in den letzten Tagen bei der bulgariſchen Regierung oöringende Vorſtellungen erhe⸗ ben. Nacheinander ſprachen die Geſandten Englands, Italiens und Frankreichs beim bulgariſchen Mini⸗ ſterpräſidenten Liapiſcheff vor, um ihm die An⸗ nahme des letzten Vorſchlags der Gläubigermächte (37 An nuitäten und 127 Millionen Gold⸗ franken) nahezulegen. Gleichzeitig ließen die Gläubigerſtaaten durchblicken, ſie würden an der von dem Sachverſtändigenausſchuß feſtgeſetzten Zah⸗ lungsſtaffek(36 Annuitäten zu je 15 Millionen Gold⸗ franken) feſthalten, wenn die bulgariſche Regierung ſich gegenüber dem letzten Voranſchlag ablehnend verhalten ſollte. Der bulgariſche Miniſterpräſident behielt ſich ſeine Antwort vor, um ſich mit dem Finanzminiſter und dem Miniſter für auswärtige Angelegenheiten auszuſprechen, die von Paris nach Sofia zurück⸗ gereiſt ſind. Liaptſcheff wies ausdrücklich darguf Hin, daß auch das neue Angebot der Gläubiger die Zahlungsſähigkeit Bulgariens überſteige und von der utlichen Meinung Bulgariens niemals angenommen würde. Nach dem Bekanntwerden der Demarche der diplo⸗ matiſchen Vertreter der drei Großmächte kam es in den Straßen von Sofia, beſonders vor dem Gebäude der franzöſiſchen Geſandtſchaft, zu Kundgebungen. Die bulgariſche Regierung ſah ſich veranlaßt, dem Vertreter Frankreichs ſofort ihr Bedauern über dieſe Vorfälle auszudrücken. r Letzte Meldungen Verhaftung wegen Banknotenfälſchung — Nürnberg, 19. Nov. Der 30jährige Reiſende Heinrich Königs dorfer und der 26 Jahre alte Kaufmann Thomas Schreck, beide in Augsburg wohnhaft, wurden wegen Verdachts des beabſichtigten Münzverbrechens feſtgenommen. Sie ließen in einem hieſigen Geſchäft die Druckplatten zur Herſtellung von 20⸗Markſcheinen in Dreifarbendruck anfertigen. Der Druck— es ſollten 5000 Stück angefertigt wer⸗ den— konnte durch die Feſtnahme verhindert werden. Angeblich ſollten die Noten nur als Scherzar⸗ tikel verwendet werden. Die polizeilichen Er⸗ hebungen ergaben aber, daß beabſichtigt war, ſie in den Verkehr zu bringen. Kohl vom Amt ſuspendiert — Bexlin, 19. Nov. Der Oberpräſtdent hat, wie amtlich mitgeteilt wird, den Bürger meiſter von Köpenick, Kohl vom Amt ſuspen⸗ diert, nachdem die Einleitung eines Diſziplinar⸗ verfahrens mit dem Ziele der Dienſtentlaſ⸗ ſung verfügt worden iſt. Gegen Kohl iſt bekannt⸗ lich der Vorwurf der Beſtechung erhoben worden, was bereits zu ſeiner Vernehmung durch den Staatsanwalt geführt hat. S. P. D. ſchließ Schüning aus — Berlin, 20. Nov. Laut„Vorwärts“ hat der engere Bezirksvorſtand der Sozialdemokratiſchen Partei Groß⸗Berlins einſtimmig beſchloſſen, das Mit⸗ glied Schüning, Generaldirektor der Berliner Baugeſellſchaft Behala, aus der Partei auszuſchließen. Der Bezirksvorſtand ſah in dem Verhalten Schü⸗ nings, der mit Sklareks Privatgeſchäfte gemacht hat, einen Verſtoß gegen die Parteimoral 5 Neue Feſtuahme in der Bombenaffäre — Hamburg, 20. Nov. Nachdem dte Ermittlungen in der Bombenattentatsangelegenheit weiteres be⸗ laſtendes Material gegen den Gemeindevorſteher Vick aus Roenne(Kreis Winſen) und den Land⸗ wirt Luhmann aus Clues(Kreis Winſen) ergeben haben, ſind beide, einer Meldung des„Hamburger Fremdenblattes“ zufolge, feſtgenommen und dem Unterſuchungsrichter vorgeführt worden. In der gleichen Angelegenheit wurde auch der Dentiſt Nitſchke aus Artlenburg zur Vernehmung nach Altona gebracht, aber nach der Vernehmung wieder entlaſſen. Rückgang der franzöſiſchen Weinausfuhr — Paris, 20. Nov. Bei Beratung des Handels⸗ budgets in der Kammer forderte geſtern Abg. Gerard(Radikale Linke) Maßnahmen zur Förde⸗ rung des franzöſiſchen Weinbaues, der ſeit dem Kriege ſtändig zurückgegangen ſei. Frankreich führe jetzt, ſo erklärte der Abgeordnete, prozentual weni⸗ ger Wein aus als Spanien, Portugal und Griechen⸗ land. Gegen die Vorkriegszeit ſei der Weinbau um etwa 37 Prozent zurückgegangen. Die⸗ ſer Zuſtand ſei ſowohl auf die Prohibitionsgeſetze in den einzelnen Ländern als auch die Staatsmono⸗ pole und auf die Zoll⸗ und Steuermauern zurückzu⸗ führen. Kinder als Bandendiebe — Prag, 20. Nov. In Proßnitz wurden ſieben Kinder im Alter von 9— 15 Jahren verhaftet, die gemeinſam Waren aus den Geſchäften, Geldbeträge aus Wohnungen und beſonders aus Kirchen ſam⸗ melbüchſen entwendet hatten. Ferner wurden die Mütter zweier Kinder verhaftet, da ſie die Bande zu den Diebſtählen angeſtiftet hatten. Der Wert des geſtohlenen Gutes wird auf etwa 15000 Kronen Uchkeit die Auslieferung aus politiſchen Gründen wirtſchaftliche Ausſchuß des Reichstages ſollen hier⸗ zu noch gehört werden. a. esche b A * Mittwoch, den 20. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 589 Stäotiſche Nachrichten Der evang. Landes⸗Buß⸗ und Belag und ſein geſetzlicher Schutz In der Feſtlegung des Bußtages beſteht unter den evangeliſchen Landeskirchen Deutſchlands keine Einheitlichkeit. In Baden iſt er am nächſten Sonn⸗ tag, dem letzten Sonntag des Kirchenjahres. An die⸗ ſem iſt in den norddeutſchen Landeskirchen das To⸗ tenfeſt, einſt nach den Befreiungskriegen als Gefal⸗ lenengedenktag eingeführt. Der Bußtag wird am heutigen Mittwoch gefelert. In unſerem Nachbar⸗ land Württemberg fällt der Bußtag in die früh⸗ jährliche Paſſionszeit. Der Schutz des Buß⸗ und Bet⸗ tages iſt in Baden durch die landesherrliche Ver⸗ ordnung vom 18. Juni 1892„die weltliche Feier der Sonn⸗ und Feiertage betreffend“, und zwar in ihrem Paragraph 7 geregelt. Darnach iſt in den Gemeinden, in denen die evangeliſche Konfeſſion Pfarrechte be⸗ ſitzt, die Veranſtaltung von öffentlichen Aufzügen, Muſikaufführungen, Geſangs⸗ und deklamatoriſchen Vorträgen, Schauſtellungen, theatraliſchen Vorſtel⸗ lungen oder ſonſtigen Luſtbarkeiten während des ganzen Buß⸗ und Bettages unterſagt. Die zuſtän⸗ dige Polizeibehörde kann aber für die Zeit von 3 Uhr nachmittags an die Erlaubnis für die Veranſtaltung von Muſik⸗ und Theateraufführungen geben, wenn es ſich dabei um ernſte Muſik⸗ und Theaterſtücke ernſten Inhalts handelt. Zu den Veranſtaltungen von öffentlichen Aufzügen und Schauſtellungen ge⸗ hören auch Turn⸗ und Sportfeſte, ſoweit ſie ganz oder teilweiſe ſich in der Oeffentlichkeit abſpielen. Beleuchtung ſtehender Kraftfahrzeuge Das Oberlandesgericht Stuttgart hat durch ein Urteil vom 12. Juni 1929 entſchieden, daß die Pflicht zur Beleuchtung ſtehender Fahrzeuge nicht beſteht, wenn die Fahrzeuge im Schein anderer Lichtquellen ſtehen, die das Fahrzeug und Kennzeichen in gleichem Maße erhellen, wie dies durch eigene Beleuchtung möglich wäre und denen gegenüber die eigene Be⸗ leuchtung des Fahrzeugs infolgedeſſen zwecklos wäre. Der badiſche Miniſter des Innern hat ſich dieſer Rechtsanſicht angeſchloſſen. Die Gen⸗ darmerie⸗ und Polizeibeamten ſind angewieſen, dieſer Auffaſſung entſprechend zu verfahren, Es ſei aber be⸗ ſonders darauf hingewieſen, daß die Verantwortung dafür, daß die fremde Lichtquelle während der ganzen Dauer die erforderliche Beleuchtung bewirkt, dem Fahrzeugbeſitzer verbleibt. * * Wechſel im Vorſitz des Finanzgerichts beim Lan⸗ desfinanzamt Karlsruhe. An Stelle des in den Ruhe⸗ ſtand getretenen Finanzgerichtsdirektors Dr. Gut⸗ mann iſt der Oberregierungsrat Adolf Büch e, bis⸗ her beim Landesfinanzamt, Abteilung für Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern, zum Fin anzgeri chts direk⸗ tor und Vorſitzenden des Finanzgerichts beim Lan des finanzamt Karlsruhe er⸗ nannt worden. * Aufſtellung von Wegweiſern an den Ortsaus⸗ gängen. Auf Veranlaſſung des Karlsruher Ver⸗ kehrsvereins haben mehrere badiſche Städte die Ortsausgänge der für Kraftwagen in Betracht kom⸗ menden, nach Karlsruhe führenden Straßen mit guten ſichtbaren Wegwetſern verſehen. Dieſe begrü⸗ ßenswerte Ortentterungsmaßnahme wurde von den Städten Mannheim, Baden⸗Baden, Bretten, Bruchſal, Durlach, Ettlingen, Heidelberg, Herrenalb, Pforzheim, Raſtatt, Schwetzingen, wie auch von Karlsruhe ſelbſt in umgekehrter Richtung aus⸗ geführt. * Tytengedenkfeier. Die Mannheimer Sänger vereinigung wird am kommenden Sonntag vormittags 11 Uhr ihre Getreuen auf dem Friedhof verſammeln, um auch ihrerſeits der gefalle⸗ nen Brüder zu gedenken. Die Gedächtnisrede zu halten, hat Profeſſor Spiegelhalter in dankens⸗ werter Weiſe übernommen. Vorträge eines Horn⸗ quartetts und eines Maſſenchors werden die Rede umrahmen. * Vorſicht beim Ueberqueren des Fahrdammes! Vor f 2 fuhr geſtern nachmittag ein Auto aus Dres⸗ den eine jüngere ſchwerhörige Frau um, die noch ſchnell den Fahrdamm überſchreiten wollte. Die Frau kam mit einem linken Armhruch davon. Der Führer des Autos brachte die Verunglückte nach dem Krankenhaus. ö durchſchnitt: Ein Wiloweſt Streich Wieder ein Raubüberfall— Auf eine Schreiber-Jiliale in der Augartenſtraße Es iſt der Polizei bisher nicht gelungen, den Täter ausfindig zu machen, der dieſer Tage in der Zeppelinſtraße in der Neckarſtadt der Leiterin der dortigen Filiale der Firma Johann Schreiber die Taſche mit der Tageseinnahme entriß und un⸗ behelligt das Weite ſuchte. Geſtern abend iſt wieber ein Ueberfall auf eine Filiale der gleichen Firma im Hauſe Augartenſtraße 5 ausgeführt worden. Kurz vor 7 Uhr betrat ein Mann, der ſein Geſicht d um großen Teil vermummt hatte, den Laden und gab mit einem Revolver einen Schreck⸗ ſchuß gegen die Theke ab. Dadurch wurden die im Laden anweſenden drei Verkäuferinnen und mehrere Frauen, die Einkäufe machten, dermaßen eingeſchüchtert, daß es dem Räuber mög⸗ lich war, nach einem ſchnellen Griff in die Kaſſe durch einen Nebenausgang, der auf die Seckenheimerſtraße führt, zu verſchwinden. Der dichte Nebel, der geſtern die Stadt einhüllte, be⸗ günſtigte das Entkommen. Bei der Eile, mit der der Täter die Kaſſe Hrandſchatzte, fiel ihm nur ein kleiner Teil des Inhalts in die Hände. Man darf die Hoffnung ausſprechen, daß es den Bemühungen der Polizei gelingt, den Täter bald zu faſſen, da die Unruhe in der Bevölkerung durch dieſen neueſten Gaunerſtreich begreiflicherweiſe ſtark geſteigert wird. Es iſt anzunehmen, daß der Kaſſen⸗ räuber mit dem Individuum identiſch iſt, das den Ueberfall än der Zeppelinſtraße ausführte, da es ſich in gleicher Weiſe im Geſicht unkenntlich gemacht hatet. Wie wir noch erfahren, rief der Täter, als er in den Laden eindraung,„Hände hochl und gaß gleichzeitig den Schreckſchuß ab. Infolge diefer nicht mißzuverſtehenden„Einführung“ wagte es keine der Verkäuferinnen und Kundinnen, ihren Platz zu ver⸗ laſſen. Die Beute iſt gering Der Räuber erwiſchte nur Hartgeld im Betrage von etwa 60 Mark. Er hatte eine geſtrickte Maske über das Geſicht gezogen. Man darf deshalb von einem richtigen Wildweſt⸗ Streich ſprechen. Wieviel Vier trinkt der Mannheimer? Jährlich 78 Liter— und raucht dazu 98 Figarren und 300 Zigaretten Einen zahlenmäßigen Ueberblick über den Ver⸗ brauch einer Stadt an Zigarren, Zigaretten, Pfeifen⸗ tabak, an Bier, Branntwein, Wein und Schaumwein, an Salz und Zucker zu gewinnen, erſcheint zunächſt recht ſchwierig. Und doch iſt es bei dieſen Dingen ein⸗ facher als bei anderen, die für die Volksernährung eine vielleicht viel größere Rolle ſpielen. Denn jede Zigarette, die Sie rauchen, jedes Glas Bier, das Sie trinken, muß verſteuert werden. So ſind es die Ver⸗ anlagungsergebniſſe der Verbrauchsſteuern des Rei⸗ ches, die uns, ausgehend von der Geſamtheit, den Verbrauch dieſer Genußmittel für jeden kleineren Bezirk angeben. Im Hauptzollamtsbezirk Mannheim werden im jährlichen Durchſchnitt auf den Kopf der Bevölkerung verbraucht: 501 Stück Zigaretten, 98 Stück Zigarren, 4 Kilogramm Kautavak, 101 Gramm Pfeifentabak, 107 Kilogramm Rohtabak⸗Verbrauch. Ferner werden verbraucht— wieder im jährlichen Durchſchnitt auf den Kopf der Bevölkerung— 78,3 Liter Bier, 3,5 Liter Branntwein, davon 1,1 Liter zu Trinkzwecken und 2,4 Liter zu gewerblichen Zwecken, 4,6 Liter Wein, davon 4,4 Liter zu Trink⸗ und 6,72 Liter zu gewerblichen Zwecken und 22 Flaſchen Schaumwein auf 100 Perſonen. Da von den täg⸗ lichen Gebrauchsmitteln auch Zucker und Salz ver⸗ ſteuert werden müſſen, intereſſiert auch der durch⸗ ſchnitkliche Verbrauch von Zucker und Salz. Im Hauptzollamtsbezirk Mannheim werden 19,8 Kilo⸗ gramm Zucker und 24 Kilogramm Salz auf den Kopf der Bevölkerung im fährlichen Durchſchnitt ver⸗ braucht. Ein regionaler Vergleich dieſer Ziffern nach Wirtſchaftsgebieten erſcheint weniger lohnend. Im allgemeinen kann hier lediglich ſeſtgeſtellt werden, daß auf dem platten Lande der Zigaretten⸗ und Bierver⸗ brauch nicht ſo ſtark iſt wie in den Städten. Bemer⸗ kenswerter iſt ſchon ein Vergleich mit der Vorkriegs⸗ zeit. Im Jahre 1913/14 kamen im Hauptzollamts⸗ bezirk Mannheim auf den Kopf der Bevölkerung im jährlichen Durchſchnitt 191 Zigaretten, 78 Zigarren, 4 Kilogramm Kautabak, 411 Gramm Pfeifentabak, 4,54 Gramm Rohtabakverbrauch. Ferner 98,2 Liter Bier, 4,8 Liter Branntwein, davon 2,6 Liter zu Trink⸗ und 2, Liter zu gewerblichen Zwecken, 5,3 Liter Wein, davon 5,1 Liter zu Trink⸗ und 0, Liter zu gewerb⸗ lichen Zwecken, 16 Flaſchen Schaumwein(je 100 Per⸗ ſonen). Weiter wurden verbraucht 21, Kilogramm Salz und 12,8 Kilogramm Zucker. Im allgemeinen zeigt ſich, daß der Verbrauch an Tabak⸗Erzeugniſſen ſich gegenüber der Vorkriegszeit gehoben hat. Vergleichsweiſe ein paar Zahlen aus dem Reichs⸗ Heute raucht jeder Deutſche im Jahr 5 Drittes Akademiekonzert Dirigenten: Hugo Röhr und Willibald Kaehler— Soliſtin: Erkka Morini Ein Abſchnitt glorreichſter Mannheimer Muſik⸗ geſchichte zog an den Hörern des dritten Akademie⸗ Konzertes vorüber, beginnt doch jetzt die Heerſchau der berühmten Dirigenten, die in längerer Tätig⸗ keit in Mannheim ſich einen Ruf als Meiſter des Taktſtockes begründet haben. Hugo Röhr war mit dem Mannheimer National⸗Theater und mit der Akademie verbunden durch ſeine Wirkſamkeit in den Jahren 1892 bis 1896 und wirkt ſeither ununter⸗ brochen an der Hofoper in München. Für ſeinen zweiten Nachfolger Willibald Kaehler bedeutete Mannheim, wo er 1899 bis 1906 wirkte, das Sprung⸗ brett für eine glänzende Laufbahn in Schwerin, wo er nunmehr als Generalmuſikdirektor ſeines Amtes waltet. Beide haben ſich Verdienſte erworben um Hugo Wolfs Corregidor, Röhr, indem er die Ur⸗ aufführung betreute Kaehler, der ſich des Werkes ſpäterhin annahm. N Kaehler, der auch ſchriftſtelleriſch für Bruckner eingetreten iſt, zelebrierte Bruckners Siebente. Es war ein glücklicher Gedanke, dieſes Rieſenwerk, das an die Aufnahmsfähigkeit des Zuhörers ungewöhn⸗ liche Anforderungen ſtellt, zu Beginn des Konzertes ſpielen zu laſſen. Kaehler zeigte ſich mit dem Bruckner⸗Stil aufs glücklichſte vertraut, wußte er doch Bruckners Vorliebe für breite behäbige Tempi ebenſo gerecht zu werden, als die rieſenhaft aufge⸗ bauten Steigerungen glanzvoll herauszuarbeiten. Lediglich für den zweiten Satz hätten wir uns bei aller Wahrung des feierlichen Charakters ein Zeit⸗ maß gewünſcht, das ein klein wenig beſchwingter ge⸗ weſen wäre. Einen beſonderen Genuß gewährte die beſchwingte Wiedergabe des Scherzos, das wir ſelten in dieſer Eindringlichkeit gehört haben, wie unter Kacehlers Stabführung. Ein Problem für ſich ſtellen die letzten Sätze Bruckners dar, und es iſt keine gut erfundene, ſondern leider eine wahre Ge⸗ ſchichte, daß ein berühmter Dirigent, beſonders be⸗ kannt durch gute Ueberſetzungen von Mozarts, Meiſteropern, Bruckners Intervention erbat. Er ſpielte dem Meiſter die erſten drei Sätze der ſtebenten aus dem Gedächtnis vor, erklärte aber, den Auf⸗ bau des Finales nicht ganz begriffen zu haben! Bruckner weihte ihn ſo gründlich in das Verständnis des Schlußſatzes ein, daß dieſer fortan ſein Lieb⸗ lingsſtück wurde. Kaehler verſtand es, gerade dieſen problematiſchen Satz ſo überſichtlich zu ge⸗ ſtalten, daß keinerlei Fugen und Riſſe in dem ſchönen Satze bemerklich waren. Nach der Pauſe betrat Hugo Röhr das Diri⸗ gentenpult und zeigte ſich zunächſt als idealer Orche⸗ ſterbegleiter. Erika Morini, die als Wunder⸗ kind begreifliches Aufſehen erregt hatte und in ganz jungen Jahren Seveiks Unterweiſung genoſſen hatte, zauberte echt Mozartſche Anmut her, indem ſte das Violinkonzert in K⸗dur ſpielte oder beſſer auf den vier Saiten einen wundervollen Geſang ertönen ließ. „Das Singen, das Singen, es will nicht enden.“ An dieſe Worte des Bruder Medardus wurden wir er⸗ innert, als wir dem glockenreinen Geſang lauſchten. Technik, Doppelgriffe und all die ſonſtigen Beſtand⸗ teile der geigeriſchen Technik ſtehen bei der jugend⸗ lichen Geigerin nur im Dienſt des Geſanges und da⸗ mit der reinſten Inkarnation des richtigen Mozart⸗ Stiles. Dazu kommt eine ungewöhnliche Anmut aller Bewegungen. 0 Mit dem letzten Akkord des Mozart⸗Konzertes hätte ein normaler Konzertabend ſein Ende erreicht. Die Leitung der Akademie⸗Konzerte hatte aber, wohl tex. Intendant Sioli hat das Drama„Der Us⸗ im Beſtreben, den Abend beſonders feſtlich zu ge⸗ ſtalten, des Guten ein wenig zu viel getan, als ſte für dieſen Abend ein zweites ſinfoniſches Rieſen⸗ erhöhung ein Ausgleich geſchaffen wird. durchſchnittlich 502 Zigaretten, vor dem Kriege aber nur 193, und 103 Zigarren, vor dem Kriege nur 88. Der Bierverbrauch hat dagegen abgenommen; kamen vor dem Kriege auf jeden Deutſchen im jährlichen Durchſchnitt 102,1 Liter Bier, ſo heute nur noch 80,8 Liter. Aehnlich iſt es beim Branntwein und beim Wein. Den Durchſchnittsſätzen von 5,1 und 5,4 Litern der Vorkriegszeit ſtehen heute 9 und 4,9 Liter gegen⸗ über. Wobei zu bemerken iſt, daß der Branntwein⸗ und Weingebrauch für gewerbliche Zwecke derſelbe geblieben iſt, und lediglich der für Trinkzwecke zurück⸗ gegangen iſt. Während der Salzverbrauch in Deutſch⸗ land von 23,8 Kg. auf 22,8 Kg. pro Kopf im Durch⸗ ſchnitt von der Vorkriegszeit bis heute zurückgegan⸗ gen iſt, ſtieg der Zuckerverbrauch von 21/1 Kg. auf 26 Kg. Herſtellung von Tabakerzengniſſen und Bier in Mannheim In Mannheim werden aber nicht nur Tapak⸗ erzeugniſſe und Bier verbraucht, ſondern auch her⸗ geſtellt. Und zwar im letzten Rechnungsjahr 245 594 000 Zigaretten, 489 645 000 Zigarren, 984 Kg. feingeſchnit⸗ tener Rauchtabak(1070 Kg. verſteuert), 401779 Kg. Pfeifentabak(400 344 Kg. verſteuert). Im Hauptzollamtsbezirk Mannheim wurden im letzten Rechnungsjahr in 12 Brauereien im ganzen 389 961 Hektoliter Bier hepgeſtellt, davon 388 698 Hektoliter Vollbier. Die verſteuerte Biermenge be⸗ lief ſich auf 385 374 Hektoliter. Am meiſten Bier wird im Landesfinanzamts⸗ bezirk München hergeſtellt: nämlich 6,9 Millionen Hektoliter; am wenigſten im Landesfinanzamtsbezirk Unterelbe: 500 Hektoliter. Gerhard Wiedemeyer. —— * Droht eine allgemeine Beitragserhöhung der Allg. Ortskrankenkaſſe? Das Reichsverſicherungs⸗ amt hat eine insbeſondere für die Dienſtherrſchaften wichtige Entſcheidung gefällt, wonach der vom Ar⸗ beitgeber getragene Anteil des Arbeitnehmers an den Sozialverſicherungsbeiträgen dann nicht zum Entgelt im Sinne des 8 160 RBO. gehört, wenn der Arbeitgeber dieſen Arbeitnehmeranteil freiwil⸗ Iig trägt. Für die Krankenkaſſen bedeutet bieſe Entſcheidung inſofern eine Beſchränkung ihrer Bei⸗ träge, als ſie künftig dieſen Arbeitnehmeranteil det der Bemeſſung der Beiträge nicht mehr zugrunde legen können. Die Folge davon wird ſein, daß ent⸗ weder durch die Erhöhung des Wertes der Sach⸗ bezüge oder aber durch eine allgemeine Beitrags⸗ werk vorgeſehen hatte, Berlioz fünfſätzige Phan⸗ taſtiſche Sinfonie. Dieſe ſchwere Belaſtung der Aufnahmsfähigkeit rächte ſich bitter, denn nicht alle Zuhbrer brachten die Ausdauer auf, zwet ausge⸗ dehnte Sinſonien bis zu Ende anzuhören, mochte die Aufführung noch ſo feſſelnd ſein. Das Sturm⸗ und Drangwerk des jugendlichen Schwärmers Ber⸗ liog geriet mit allem ſeinem Klangzauber und der auch heute noch, trotz Wagner und Rich. Strauß raffinierten inſtrumentalen Farbenmiſchungen und dem damals Aufſehen erregenden leitmotiviſchen Gebrauch der idée kixe, die Rich. Wagner reichſte Anregung gewährte, unter Röhrs beſchwingter Lei⸗ tung geradezu herrlich. Es war ungemein lehrreich die verſchiedene Direktionsweiſe der beiden aner⸗ kannten Orcheſterführer zu beobachten. Willibald Kaehler ungemein ſachlich und gründlich. Hugo Röhr vor allem elegant, faſt ohne Mitwirkung der Unken Hand. Es wäre dringend zu wünſchen, daß alle jungem Dirigenten, die das Glück haben, in München Prof. Röhrs kapellmeiſterliche Unier⸗ weiſung zu genießen, ſich derſelben Zurückhaltung in den Dirigierbewegungen aneignen wie ihr Mei⸗ ſter und ſich zu ebenſo diskreten Begleitern ent⸗ wickeln wie ihr Vorbild. Unſer herrliches Nationaltheater⸗Orcheſter leiſtete Wunderdinge an Hergabe aller Kräfte. Es ſchwelgte in Klangorgien bei Bruckner, namentlich in den ſtrah⸗ lenden Bläſerſätzen und wurde bei Berlioz allen ſpukhaften Erſcheinungen, die an dem von Opium berauſchten Gehirn des Träumers der phantaſtiſchen Erſcheinungen vorüber ziehen, vollkommen gerecht und wurde ebenſo gefeiert wie die Dirigenten und die Soliſten. Gerade, um die Aufnahmefähigkeit bei ſo viel gutem, wie diesmal geboten wurde, friſch zu erhalten, richten wir an die Leitung der Akademie⸗ Konzerte eine Bitte: Ein klein wenig mehr Oekono⸗ wie bei der Auswahl der Sinfonien. Dr. Ch. O Bevorſtehende Uraufführung im Nationalthea⸗ müller“ von Friedrich Roth zur alleinigen Meewel uff die Wooch! Wie ich ſo gemietlich doſitz un mei Peifel raach, kummt mei Fraa ganz uffgereecht zur Dhir rei⸗ gerennt! Denk emool, ſagt ſe, wie ich ewe beim Schreiber drinſchteh un wart, daß ich mei Sache kriech, kummt die Zeitungsfraa vorbei un do hab ich mer glei' mei' Zeitung gewe loſſe. No, denk ich, guckſcht emool e biſſel nei', ob widder en neier Bankkrach baſſiert iß. Uff emvol ſeh ich die große Ereffnungsannonce vum Landes. No, denk ich, guckſcht emool, was der for Schprich macht und wie ich immer weiter geleſe hab, hab ich faſcht kei“ Geduld mehr zum warte ghabt. Wenn mich des Freilein nicht grad drangenumme hätt, wär ich wahrhaftich ſo fortgerennt. Jetzt les embol Du, was der Landes ſchreibt. Gell do guckſcht! Des baſſiert in Mannem nit alle Tag, daß mer was'ſchenkt kriecht. Ich bin glei emool, ſo wie ich bin, zum Landes gerennt un hab mer des Schloofzimmer angeguckt. Weeſcht, eichent⸗ lich wer's jo ganz ſcheen, wenn mer achemool ſo was ganz Modernes hette, awer anererſeits mißt ich mer en Bubikopp ſchneide loſſe, denn baſſe muß alles zuenanner. Mer kennte jo for des Schloofzimmer was anneres nemme. Jetzt loß mich awer achemool redde, hab ich zu meiner Fraa'ſagt, jetzt wolle mer emool zur Hauptſach kumme: Was werd des Schloofzimmer wiechel Weeſcht was, mer gehe in de Keller un hole die alt Kardoffelwooch un wieche emool die Nachttiſchelcher un die Stiehl. Es ſoll mer wahrhaftich nit druff ankumme, de Schrank un die Better ausenanner zu nemme un uff die Wooch zu leche, damit mer emool ung fähr wiſſe, was ſo e Zimmer wieche kennt! Wenn mer aach vielleicht nit des Schloofzimmer gewinne, vielleicht krieche mer en Troſchtpreis. Ich kann mer nix gemietlicheres for mei alte Tage vor⸗ ſchtelle, wie ſo en Lehnſtuhl! 5 B. W. Gruſchteln Wer ſollte dieſe Beſchäftigung nicht kennen! Stellt ſie ſich doch allemal mit gleicher Pünktlichkeit um dieſe Zeit ein! Wenn es draußen fröſtelt, wenn drin⸗ nen der Ofen mollige Wärme ſpendet, dann finden wir es angenehm im Hauſe zu verweilen und uns damit die Zeit zu vertreiben. Wir haben dann reich⸗ lich Gelegenheit, uns mal wieder um uns ſelbſt zu kümmern. Was läge näher, als auch Rückliegendes noch mals nachzuforſchen? So werden denn alte Stilleben ihrer behaglichen Einſamkeit entriſſen Schubladen müſſen ſich entleeren und alte Briefe und 5 Photographien finden— zum wievielten Male ſchon — ungeteilte Aufmerkſamkeit. Mit all jenen, die uns dabei entgegentreten, halten wir Heerſchau. Gänzlich in Vergeſſenheit geratene Beziehungen werden wie⸗ der offenbar. In unſerem geiſtigen Blickfeld reiht ſich Bild an Bild, und in unſerem Herzen miſchen ſich Freude und Schmerz zu einer ſehnſuchtsvollen Wehmut um das„Einſt“. f Ja, Sehnſucht empfinden wir nach dem Früher, nach der„alten“ Zeit. Wir finden ſie abgeklärter, weil wir über ihr ſtehen, ihren Sinn offen erkennen und ſie im Ziel„Heute“ vollendet ſehen. Und den⸗ noch! Iſt nicht das jeweilig Heutige immer das „ewig Geſtrige“?. Nur darum iſt für uns überhaupt ein Unterſchied vorhanden, weil wir noch mit jeder Faſer dem Alltag verbunden ſind, und deſſen Klein⸗ kram eine klare Linienführung nicht wahrnehmen läßt. Wenn wir aber nach Jahren wieder„gruſch⸗ teln“, in unſeren Schubladen und in der Erinne⸗ rung, ſo werden heutige Dinge und Geſtalten dem geiſtigen Auge wieder erſtehen, und gleiche Sehnſucht wird das geſchmähte„Heute“ zum koſtbaren Juwel! „Einſt“ formen.. Veranſtaltungen * Der Kuban⸗Koſaken⸗Chor in Mannheim. Der Ku⸗ ban⸗Koſakenchor, der im vergangenen Sommer im Fried⸗ richspark vor 8 000 begeiſterten Beſuchern ſein letztes Mannheimer Konzert veranſtaltet hat, wird am nächſten Sonntag abend im Nibelungenſgal bes Roſengartens wie⸗ derum konzertieren. Dieſes Konzert iſt das einzige Wintergaſtſpiel des Kuban⸗Chors, der auf ſeiner diesfäh⸗ rigen Reiſe durch die Bäder und Kurorte zur Senſafſon der Saſſon geworden iſt. Er hat unter ſeinem neuen genlalen Dirigenten einen ungeahnten Aufſchwung ge⸗ nommen. Ein Konzert des Kuban⸗Koſakenchors iſt ein erleſener Kunſtgenuß.. worben. Das Stück ſpielt unter pfälziſchen Bauern und behandelt ſoziale Gegenwartsprobleme der Landbevölkerung. Es wird noch im Lauf dieſer Spielzeit zur Aufführung kommen.— In der Auf⸗ führung des„Fidelio“ am Donnerstag ſind fol⸗ gende Neubeſetzungen: Siegfried Tappolet den Rocco, Marianne Keiler die Marzelline, Thev Herrmann den Jaguinv. 1 9 Kammermufikabengd Sorenn-Rittĩmaunn Zwei verhältnismäßig junge Künſtlerinnen, die jedoch ſchon ihr Können unter Beweis geſtellt haben, die Bonner Violiniſtin Alſe Sorenn und die in Mannheim geborene, fetzt in Köln wirkende Plani⸗ ſtin Trude Rittmann, veranſtalten heute abend 8 Uhr ein Kammermuſikkonzert. Mit Werken für Klavier und Violine von Hindemith, Debüſſy, Jar⸗ nach und Richard Strauß. Die Preſſe begleitete das ſettherige Auftreten des jungen Künſtlerpaars außer ordentlich anerkennend, u. a. wurde ihr künſtlexiſches Schaffen wie folgt beſprochen:. .. Ilſe Sorenn und Trude Rittmann ein Künſt⸗ lerpaar, wie man ihm ſelten in ſolcher Vollendung begegnet, zumal bei ſolcher Jugend. Die Geigerin Sorenn beglückt mit einem großen, ſinnlichen und füßen Ton, mit einer Technik, die ſich ganz ſchlacken⸗ los erwies, und einem muſikaliſchen Verſtändnts, wie man es ſelten bei einem ſo jungen Menſchenkind an trifft. Die Klavierſptelerin von gleicher Kraft, und mit einem Anſchlag, der in der ſtärkſten Leidenſchaft nie unangenehm wird, der im Pianiſſimo ſammet⸗ weich erſcheint. Dazu ein tiefes Eindringen in jedes Werk. Wie ein Inſtrument erklangen Geige un Klavier f 55 . Ein Hauptvorzug der beiden Künſtlerinnen iſt das vollkommen ſichere Zuſammenſpiel. Eine mo⸗ derne Technik, die beſonders alle Klangwirkungen berückſichtigt, gibt ihnen die Möglichkeit, ſich auch klanglich aufeinander einzustellen 1 1 Uraufführung im Mannheimer Nationaltheater er⸗ . hier muſtzierten zwei junge Künſtlerinnen mit⸗ etnanber, die ſich vollſtändig ebenbürtig waren 4. Seite. — Nr. 589 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 20. November 1929 Er uzt die Fiſche 15 An einen kiſchreichen Pfälzer Bach hatte ſich ein Junge gelegt. Er beugte ſich weit über das Waſſer, ſodaß ſein Kopf faſt deſſen Oberfläche berührte. So lag er lange faſt unbeweglich. Man hörte ihn nur von Zeit zu Zeit die Naſe hinaufziehen. Bemerkt muß werden, daß er eine ſehr ungepflegte Naſe hatte, die es dazu recht nötig hatte, einmal tüchtig geputzt zu werden, wenn ſie ſich nicht zu weit abwärts be⸗ wegen ſollte. Der Lehrer, der gerade vorüberging, beobachtet erſtaunt das Treiben des Jungen. Endlich trat er näher und ſah, daß die Naſen verlängerung von Zeit zu Zeit verſchwand. Er frug den Jungen: „Was machſt du denn da?“—„Ich uz die Fiſch“, ſagte der;„ſehn Se, wie ſe widder fortſchwimmen! Die hawe gemeent, des wär ebbes zu freſſe vor ſte!“ * * Kurioſum. Nachdem neulich ſchon ein Zwerg⸗ bäirnbäumchen im Garten des Herrn Hans Prinz in Feudenheim in der Wilhelmſtraße un⸗ zeitgemäß geblüht hat, iſt jetzt noch ein anderes mit Blüten und Knoſpen zu ſehen. * Eine Verkehrsſtörung entſtand in der ver⸗ gangenen Nacht auf der Straße zwiſchen Käfertal und Viernheim dadurch, daß ſich ein mit Brettern beladener Anhänger eines Laſtkraftwagens losriß und die Anhängervorrichtung über der Straße lag. Die um 12.52 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr be⸗ ſeitigte das Hindernis. Kommunale Chronik Zwei Stadtvorſtandswahlen in Württemberg Am Sonntag wurde in Eßlingen Dr. Zang vom Langen mit 14565 Stimmen zum Ober⸗ Hatrgermeiſter gewählt. Sein Gegenkandibat, Landrat Röger, Maulbronn, erhielt 6206 Stimmen. Ein weiterer Bewerber, der kommuniſtiſche Land⸗ tagsabgeordnete Köhler, konnte 1100 Stimmen auf ſich vereinigen. Waßlberechtigt waren 28 247; abge⸗ ſtimmt haben 21967. Die Wahlbeteiligung betrug 77,7 Prozent. Der neue Stadtvorſtand von Eßlingen, Dr. Lang von Langen iſt 34 Jahre alt. Seine erſte Schul⸗ geit hat er in Tübingen verbracht, wo ſein Vater, der heutige Oberamtsvorſtand in Gaildorf, damals Amt⸗ mann war. Nach Abſolvierung des Gymnaſiums in Elſaß⸗Lothringen ſtudierte er in Straßburg Rechts⸗ und Staatswiſſenſchaften, einſchließlich Volkswirt⸗ ſchaftslehre, Den Krieg machte er von Anfang bis zu Ende an der Front mit, kehrte dann in ſein ſchwä⸗ biſches Heimatland zurück und promovierte in Hei⸗ deblberg zum Doktor der Rechte. Als Referendar in Stuttgart ſowie bei einem Rechtsanwalt war er weitere drei Jahre tätig. Nach erfolgtem zweiten juriſtiſchen Examen trat er als Aſſeſſor in die Ver⸗ waltung über, in der er ſich als ſtellvertretender Amtmann ein Jahr beim Oberamt Mergentheim, als Amtmann beim Oberamt Eßlingen drei Jahr lang betätigte. Von hier trat er zum Landes⸗ gewerbeamt Stuttgart über. Am 12. Juni 1925 wurde dann Dr. Lang von Langen unter 16 Bewerbern mit 80 Prozent der ab⸗ gegebenen Stimmen zum Stadtvorſtand von Schwenningen gewählt. Dort hat er ſich als außerordentlich rühriger und tüchtiger Oberbürger⸗ meiſter einen Namen gemacht. Zu den bemerkens⸗ werteſten Arbeiten, die im Laufe ſeiner vierjährigen Amtszeit fertiggeſtellt wurden, gehören unter an⸗ derem der Ausbau der Schwenninger Gasverſor⸗ gung, die Errichtung des neuen Rathauſes, der Bau eines Krematoriums und die Errichtung eines Frei⸗ bades. Eine Gewerbeausſtellung im neuen Rathaus erbrachte ſogar einen Ueberſchuß von 18 000 Mark, und die im Jahre 1928 veranſtaltete Ausſtellung „ſtädtiſcher Zweckbauten“ hat in weitem Umkreis große Beachtung und Anerkennung gefunden. So verſtand er es, den Namen Schwenningens bekannt zu machen. Schnelles Zugreifen in der Ausnüttzung gegebener Situationen, verbunden mit einer ziel⸗ dewußten vorausſchauenden Kommunalpolitik im Großen, ſind, t. Stuttgarter„N. Tgbl.“, ſeine hervor⸗ techendſten Eigenſchaften, In Geislingen a. St. wurde der ſchon im worigen Sommer zum Stadtvorſtand von Geis⸗ lingen gewählte Baurat Schlunck vom Landes⸗ gewerbeamt in Stuttgart mit einer Mehrheit von 637 Stimmen wiedergewählt. Es fielen auf ihn 4354 Stimmen, auf Regierungsrat Maiſch von m. Heidelberg, 19. Nov.„Und wird mir's da zu kahl, geb ich dem Roß die Spornen und reit ins Neckartal“— ſchließt der Sang von Alt⸗Heidelberg. Aus den aufgebrochenen Feldern dampft der graue, froſtige Novembernebel, der keines Menſchen Freund iſt, verſtummt iſt in der Natur das Leben, ſtille iſt's geworden überall, ſelbſt auf dem Schloß. Das will viel heißen. Die alten grauen Mauern, die wir⸗ belndes, wogendes Leben um ſich gewöhnt ſind, ſchauen etwas verwundert um die gähnende Leere, die des Jahres unwirtlichſten Monat geſchaffen hat. Verſtegt und verſickert iſt der Fremdenſtrom und nur ſporadiſch taucht noch ein verſpäteter Ruck⸗ ſack auf, der— wer weiß, aus welchen Gründen— erſt an des Jahres Neige gepackt werden konnte. Aber auch beim allermiſerabelſten Wetter gibt es immer noch auch Einheimiſche, die den täglichen Gang nach dem Schloß ſich nicht nehmen laſſen. Und das ſind keine i alte Herren, die die Si mehr auf dem Rücken haben und denen der rege e Beſuch des Schloſſes Bedürf⸗ nis geworden i Was ſie dort ſuchen gerade jetzt? Vielleicht die E it, nach der ſie in der guten en, ſondern würdig Jahreszeit vergebl hten? Die finden ſie jetzt allerdings. Alles a Man hört nichts mehr von dem Igittegittegit der Amſel und da u huſcht lautlos durch die entlaubten Der Nover tebel iſt ein gefräßiges Ungeheuer, der gierig alles Leben verſchlingt und der vor nichts Halt macht, ſelbſt nicht vor den— Autos. Der Mann mit dem weißen langen Schnurrbart, der auf dem Lubwigsplatz die Bewachung der dort Sieſta haltenden fremden Autos übernommen hat kraft be⸗ hördlicher Autoriſterung, klagt bitter über das ſtockende, ſchlechte Geſchäft, das er macht. Die ein⸗ heimiſchen Autoführer ſehnen jetzt ſchon die Zeit herbei, wo ſie wieder von der Frühe bis in die Nacht hinein und ſogar während der Nacht ſtändige Kundſchaft haben. Autos und Autler müſſen ſich über die ſtille Zeit hinwegtröſten mit dem Gedanken, daß vielleicht der Frühling ihnen etwas bringt, nach dem ſte ſich ſchon lange geſehnt haben. Das iſt ein richtig gehender Parkplatz am Schloſſe. Ob er wirklich bis zum Einzug des Lenzes, bei der großen Erdbewegung, die er beanſprucht, fertig wird? Das gewichtigſte und entſcheidende Wort hat der Winter zu ſprechen, der auch entſcheidet, ob der Neubau der Univerſität etwa Mitte Juni hingeſtellt werden kann. Mit den Erdarbeiten RA bis iſt man jetzt ſo ziemlich zuende und es könnte ſchon nächſtens der Maurer antreten, wenn es die Witte⸗ rung erlauben würde. Wenn der Winter etwas ſo⸗ dann können die Baupläne Dre— 2 der Landesfürſorgebehörde in Stuttgart 3717 Stim⸗ men. Die Zahl der Wahlberechtigten belief ſich auf 9473, die Zahl der abgegebenen Stimmen auf 8089. Die Wahlbeteiligung betrug rund 84 Proz. Die Wahl wurde wie in Eßlingen von den Sozialdemo⸗ kraten unterſtützt. Das Zentrum halte in beiden Fällen die Wahl freigegeben. * 8 Friedrichsfeld, 19. Nov. Aus den jüngſten Ge⸗ meinderatsratsſitzungen iſt zu berichten: Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Vor⸗ ſitzende dem Hinſcheiden des Gemeinderats Albert Vogel. Das Kollegium erhob ſich von den Sitzen. — Die Freiw. Feuerwehr Friedrichsfeld wird von 50 auf 70 Mann verſtärkt.— Dem Landesverband Baden des Volksbundes Deutſcher Kriegsgräber⸗ fürſorge wurde für 1929 ein Beitrag bewilligt.— Die Arbeiten zum Einbau der 4 Manſardenwohnun⸗ gen in den Doppelhäuſern in der Wilhelmſtraße wurden vergeben.— Anſtelle des verſtorbenen Ge⸗ meinderats Albert Vogel rückt nach der Vorſchlags⸗ liſte 2 der Sozialdemokratiſchen und Kommuniſti⸗ ſchen Partet der Rektor Hugo Hellmuth in den Gemeinderat ein.— Für das von den Wilhelm Ackermann, Schloſſers⸗Eheleuten, auf das Grund⸗ eidelberger Allerlei durchgeführt werden. Wenn er aber ſich gebärdet wie ſein Vorgänger, dann wird die Baufriſt ver⸗ längert werden müſſen. Ach ja, der Neuban der Univerſität! Da hat einer recht verſpätet, aber um ſo hörbarer herausgefunden, daß er in die Geſamtbild des Uni⸗ verſitätsviertels und der Stadt überhaupt ſo unge ⸗ umd darum darf man nicht an dem, was er ſchrieb, achtlos vorübergehen. Das ich auch nicht geſchehen und am allerwenigſten an der Stelle, wo man auch etwas vom Bauen verſteht. Aber auf der anderen Seite darf man ſich doch an das altrömiſche Wort er⸗ innern, das beſagt, daß die Geſchmäcker verſchieden ſind. Und feruer iſt es bekannt, daß es allerlei Kunſt⸗ richtungen gibt und daß eine die andere befehdet, ob⸗ gleich beiden ein geſunder Inhalt eigen iſt— Da⸗ daiſten und Karleiſten natürlich ausgeſchloſſen. Der Weiſe wartet ab. Ein rechtes Urteil läßt ſich jeden⸗ falls erſt fällen, wenn der Bau einmal fertig da ſteht. Etwaige Schönheitsfehler können ohnehin ſchon wäh⸗ rend des Baues ausgemerzt werden. So dürfte es, um nur eines anzuführen, was auch dem Laien auf⸗ fällt, immerhin einer Nachprüfung vorbehalten ſein, ob das Hauptportal ſo, wie es jetzt in den Bau⸗ plan aufgenommen wurde, in ſeinen Ausmaßen und ſeiner ſonſtigen Geſtaltung nicht zu nüchtern iſt und deshlab in der Geſamtarchitektur ſtörend wirken muß. Hier könnte eine Korrektur nicht ſchaden. Entſchieden iſt jetzt die Theaterfrage. Der Heidelberger wollte allein bleiben, und das wurde ihm noch leicht gemacht. Es iſt viel hin⸗ und herdebattiert und delahoriert worden, man hat ſich ſogar teilweiſe arg aufgeregt und in die Wolle geredet. Aber alles war für die Katz. Es bleibt, wie es war und das Kriegsbeil iſt begraben. Dafür haben die Heidelberger eine andere Frage, die noch nicht entſchieden iſt und jeden einigermaßen zünftigen Stammtiſch lebhaft beſchäftigt. Wie wird es mit den Feſtſpielen auf dem Schloß? Rund 172 000 Mark ſollten nach der erſten ſtadträt⸗ lichen Vorlage an den Bürgerausſchuß die Unter ⸗ bilanz betragen, aber als man etwas näher zuſah, wuchs die Verſchuldungsſumme auf über 200 000 Mark an. Soll die Stadt das Ganze in eigene Regie als ſo eine Art Städtiſche Gm. b. H. übernehmen? Der Stadtrat will darüber nach einer nochmaligen Pauſe des Sinnierens nächſtens endgültig entſcheiden. Das letzte Wort hat aber der Bürgerausſchuß zu ſprechen. So oder ſo: es iſt eine ſehr heikle Sache, die hier entſchieden werden ſoll und die bei der Fi⸗ nanzlage der Stadt nur noch heikler wird. eee SSK ͤ ⁰¹·1—à un ¶. 9000 GM zu 8,5 v H. Zins jährlich wird während der Bauzeit bezw. bis zum Eingang der Staats⸗ bürgſchaft die Gemeindebürgſchaft übernommen. Kleine Mitteilungen Der Stadtrat Pforzheim hat an den Mini⸗ ſter des Innern eine Eingabe gerichtet mit dem An⸗ trag, die Verordnung über die Lockerung der Zwangswirtſchaft für Wohnungen und Geſchäftsräume dahingehend zu ändern, daß die in 8 1, Abſ. 1d a. a. O. feſtgeſetzte Friedensmiete von 2000/ für die Stadt Pforzheim auf 800/ er⸗ mäßigt wird. Die Stadtverwaltung Pfullendorf iſt dazu übergegangen, weite Flächen Moor ried bei der Baumannmühle am Andelsbach ur bar zu machen. Das Waſſer⸗ und Straßenbauamt Konſtanz hat die entſprechenden Entwäſſerungspläne ange⸗ fertigt. Auch das ſogenannte Pfrunger⸗Ried ſoll demnächſt entwäſſert werden. Der Stadtrat von Zweibrücken beſchäf⸗ tigte ſich mit dem Kreisfeſt des Arbeiter⸗Turnerbun⸗ des, das im Juli kommenden Jahres etwa 15 000 Teilnehmer hierher führen wird. Es wurde beſchloſſen, daß ſich die Stadt, ähnlich wie beim Kreisturnfeſt des Pfälzer Turnerbundes, am Garantiefonds für das Feſt beteiligt und zwar bis zu einem Drittel der in [Frage kommenden Summe. Wen S fähr paſſe, wie die Fauſt aufs Auge. Der Mann, der das herausdividierte, verſteht etwas von der Sache 5 Veiſetzung von Wilhelm Platz UI Weinheim a. d.., 20. Nov. Am Dienstag nach⸗ mittag fand unter großer Beteiligung von nah und fern die Beiſetzung des im 64. Lebensjahre verſtor⸗ benen Dichters Wilhelm Platz auf dem hieſigen Friedhof ſtatt. Während unter Trommelwirbel der Sarg in die Gruft geſenkt wurde, feuerte der Ar⸗ tilleriebund St. Barbara, dem Platz ſeit 30 Jahren angehörte, drei Salven über dem Grabe ab. Die Stadt. und Feuerwehrkapelle ſpielte den Choral „Jeſus meine Zuverſicht“. Kirchenrat Koppert legte ſeinem Nachrufe für den Verſtorbenen das Wort aus dem 73. Pſalm, Vers 24, zugrunde:„Du leiteſt mich nach deinem Rat und nimmſt mich endlich zu Ehren an.“ Der Geiſtliche ſchilderte Platz als Mann der Technik und auch als Mann des literari⸗ ſchen Wirkens, das ſtets den ſonnigen Humor des echten Pfälzers widerſpiegelte. Vorſtand Fiſcher vom Artilleriebund St. Barbara legte in alter Sol⸗ datentreue Blumen am Grabe nieder. Stud. Frie d⸗ rich vom Korps„Cheruskia“⸗Karlsruhe überbrachte die letzten Grüße der aktiven Korpsſtudenten vom W. S.., während Profeſſor Billing ⸗ Karlsruhe namens der Altherrenſchaft der„Cheruskia“ mit warmempfundenen Worten einen Kranz am Grabe niederlegte. Prof. Plank⸗ Karlsruhe rief dem Ver⸗ blichenen im Auftrag der Techniſchen Hochſchule Karls⸗ ruhe die letzten Abſchiedsgrüße in die Gruft nach. Ludwig Keller ⸗ Weinheim legte für die Orts⸗ gruppe Weinheim des Odenwaldklubs und zugleich im Namen des Hauptausſchuſſes Darmſtadt einen prachtvollen Waldkranz am Grabe des Autors des Liedes„Odenwald dich will ich preiſen“ nieder. Wei⸗ tere Nachrufe mit Kranzſpenden hielten Rechnungs⸗ rat Simon namens des Aufſichtsrates der„Ba⸗ denia“, ſowie ein Vertreter der Beamten und Arbei⸗ ter der Maſchinenfabrik„Badenia“, * Aus längſt vergangenen Tagen * Menzingen(Amt Bruchſal), 19. Nov. Beim Pflügen fand ein Knecht, nur 15 Zentimeter tief liegend, 245 Silbermünzen aus den Jahren 16401690 und ein Goboſtück mit arabiſcher Inſchrift. Es wird angenommen, daß dieſes Geld vor dem Mordbrenner Melac, dem Zerſtörer des Heidel⸗ berger Schloſſes, in Sicherheit gebracht wurde. 2 3 2 Gesa Mittwoch, den 20. November Nationaltheater:„Der Zigeunerbaron“, 19.30 Uhr. Neues Theater:„Finden Sie, daß Conſtanze ſich richtig verhält?“ Apollotheater: Die Haller⸗Revue„Drunter und Drüber“. 20 Uhr.—„Frau Holle“, 16 Uhr. Volkshochſchule:„Kuamkheit, Arzt und Patient“,„Wand⸗ lungen in den Anſchauungen über das Weſen der Krank⸗ heit“, Vorträge von Dr. med. A. Narath und Dr. med. C. Cahen, im alten Rathausſaal, 20.15 Uhr. Harmonie, D 2, 6: Kammermuſtzabend Ilſe Sorenn(Vio⸗ line) und Trude Rittmann(Klavier), Anfang 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Atlantic“.— Schauburg: „Sselen verkäufer“.— Capitol:„Die Fahrt ins Feuer“,— Scala:„Geld, Geld, Geld“.— Gloria: „Die Ehe“.— Palaſt⸗Theater:„Das Pamzer⸗ Auto“.— Univerſum:„Senſation im Win⸗ tergarten“.— Ufa⸗Theater:„Frau im Mond.“ Sehens würdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags) tägl. 10—13 Uhr; 14—16 lihr; Sonn⸗ u eiertags durchgeh. v. 1116 Uhr.— Schloßmu⸗ ſeum: G t tägl. v. 10—13 und 14—16 Uhr. Sonntags v. 11-16 Uhr durchgehend.— Schloßbücherei:—1 Uhr; 15—17 Uhr.— Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr und nachm. 7 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 bag 17—19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr: Be⸗ Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Rhein Pegel 13. 15. 16 18 20 gecar⸗Pegelſ 18. 16. 18. 20 Bafſel 0,100.50 8 1 ö Schuſterinſe!.570,58 Mannheim.08.02 1972 04 Kehl.77174 Jagſtfeld 8 0,00.200 26 Maxau 5 Mannbein Taub Köln 555 2 bei Rheuma, 75 1 9 It Iſchias, Hexen⸗ ſchuß, Nerven- und Erkäl⸗ 5 tungsſchmerzen. In Apo⸗ Walt theken u. Drogerien erhältl. Meli. k. 1 Resm.⸗Oel, 18,14 Menthol, 900 Spi. usk.-„1 Nelk.-, 6 Zitren a Eine gelränkte Leberwurſtgeſchichte Von Julius Kreis Die Leberwurſt war mit der Blutwurſt verhei⸗ ratet— Es hieß allgemein: ein Bund der Liebe. Nur die kleine, dicke, ordinäre Selchwurſt behaup⸗ tete:„Liebe?“ Daß i net lach! Dieſe'widerwurz'n, dſeſe dürre Leberwurſt und der dicke Blunzen! Die⸗ ſes kaprizierte, geſchmerzte Frauenzimmer! Mei'. Mich dauert nur der arme gute Mann, die Blutwurſt! Eine ſolche Partie! Auf und auf, durch und durch voll Speck! Und ſie? Nix als a fad's'ſicht!“ Wie halt ordinäre Selchwürſte reden. Die Blutwurſt hatte die Leberwurſt lieb. „Blunzen“, ſo hieß der Ehemann in zärtlicher Ab⸗ kürzung für Blutwurſt, ſo wie man einen Johannes Hanſt nennt, Blunzen vergötterte ſeine Leberwurſt. Blunzen war dick, rund, vollblütig ein wenig ſchwer⸗ fälliger Sanguiniker, alter guter Wurſtſchlag ein bißchen ungeiſtig— aber dafür— wie ſagte die Dickgeſelchte?: Durch und durch voll Sperk. Das gilt in der Wurſtwelt mehr als Geiſt. Die Leberwurſt aber, du lieber Gott— ſie war aus der feinſten Wurſtfamilie— Leber! Ich bitte Sie! Die Leberwurſt war durchaus ſchlank; geiſtig⸗ ätheriſch; hatte als Penſionsmädchen ſich aus un⸗ glücklicher Schwärmerei zur Marlitt mit geſchabtem Kümmel vergiften wollen.— Jetzt hielt ſie's natür⸗ lich mit Rabindranath Tagore, der Marlitt des 20. Jahrhunderts, und als ſie ſchon nach den erſten Wo⸗ chen ſpürte, daß ihr Blunzen eine ganz irdiſche Na⸗ tur war, banal, ſpeckig, ſpießig— daß dieſer Wurſt les; auch das Höhere Wurſt war— da wurde die junge Frau Leberwurſt tief unglücklich. i Schmiegte ſich der dicke Gatte in plumper Zärt⸗ lichkeit au ſie, rückte ſie— in ihrem zarten Empfin⸗ n beleidigt— weg. Sagte er einen ſeiner derben enamen:„'ſchmacherl, mollerts,— Krauthaferl; abs!“— die Leberwurſt war wie eine Mimoſe— 0 ſich ſammen und war beleidigt. Sah. der „Ich arme, unglückliche; uu unverſtandene Wu⸗ Wurſt!“ Man kann ſagen, was man will: es war eine unglückliche Ehe!„Eine Eheirrung!— Und als eines Tages auf ſeiten des Gatten das rohe Wort fiel:„Beleidigte Leberwurſt!“— da war's aus mit der Faſſung. Die Leberwurſt klagte beim Wurſttribunal auf Scheidung von Strick und Haken. Die Leberwurſt war von jetzt an immer gekränkt—„De'ſchmerzte Briſſ'“, ſagte die Selchwurſt höhniſch.„Für die muaßt a Mann aus Marzipan ſei und net aus Speck und Bluat“, und ſie äugelte angelegentlich mit dem Blunzen. Indes— noch bevor die Scheidung kam, nahm der Metzger eines Tags das Ehepaar vom Haken und warf es in den Korb des Wirtskocherls.„So, Fräul'n Staſt“, ſagte er, die zwoa'hörn Eanna als Namenspräſident!“— O Schickſal! Die Leberwurſt rollte ſich wie im Krampf zu⸗ ſammen.—„Jetzt geht's auf d' Hochzeitsreis, unſer heleidigte Leberwurſt“, ſagten die Selchwürſte. „Glücklichen Wurſthafen!“ riefen ſie ihr höhniſch nach. In der Kuchl ſaß der Schwolicheekorporal Seba⸗ ſtian Zwieblinger, zwirbelte ſeinen Schnurrbart und das Kocherl hob die Blut⸗ und Leberwurſt eben aus dem Korb heraus über den brodelnden Hafen. „Siegſt, Staſi“, ſagte der Korporal und tätſchelte ſeinem Schatz die runde Kehrſeite;„a ſo ſollt' ma halt amal zſammg' hörn wia der Blunzen und die Leberwurſt!“ Als der Blunzen ſah, was vorging, ſagte er zu ſeiner Leberwurſt:„Geh, Schatzi, jetzt in der letzten halben Stund— ſan ma wieder guat! Geh weiter gib mir uy a letzt's Buſſl!“ 5 „Wagen Sie es nicht!“ kuirſchte die Leberwurſt, e einer drallen, fetten Bierwurſt wohlge⸗ 0 Traurig brodelte der Blunzen ich bin und bleibe eine gekränkte Leberwurſt!“ Tiefe. Noch einmal verſuchte er, ſich der Leberwurſt zu nähern.— Sie wandte ſich ſchließlich ab“ „In Schönheit ſterben“.. hauchte ſie noch.— Dann hob das Kocherl beide heraus und ſetzte ſie dem Korporal Zwieblinger vor, den Blunzen und die ge⸗ kränkte Leberwurſt. Der mengte ſie mit Gabel und Meſſer tüchtig durch⸗ und ineinander und ſo ſehr die Leberwurſt in ihrer höchſten Not über den Tellerrand weg durch⸗ brennen wollte—es half nichts. Sie mußte eins mit der Blutwurſt werden..„Ich habe Scheidungs⸗ klage eingereicht....“ ſtammelte ſie. Aber niemand hörte ſie. „Staſi— i woaß net, die Blut⸗ und Leberwurſt, de zwoa mög'n ſi heut gar net vertrag'n in mein! Mag'n, Geh, tua ma a Stamperl Zwetſchgenwaſſer her! Mir is net recht extra“, ſagte der Korporal Zwieblinger. Kein Wunder, wenn man eine gekränkte Leber⸗ wurſt im Magen hat. Wie man ſich denn überhaupt vor unglücklichen Ehen in acht nehmen muß. O Deutſche Kunſt⸗Ausſtellungen. Die Münche⸗ ner Vereinigung„Die Furyfreien“ veranſtaltet bis 15. Dezember eine umfaſſende Ausſtellung „Zeitgenöſſiſche Porträts“. Die Städ⸗ tüſche Galerie in Nürnberg zeigt im No⸗ vember und Dezember eine intereſſante Schau „Nürnberger Kunſt 1929“.„Das junge Rheinland“ betitelt ſich die gegenwärtige Aus⸗ ſtellung der Düſſeldorfer Kunſthalle. Die bekannte Kölner Kunſtgalerie Abels veranſtaltet im Dezember eine Schau„Winter in der Malerei“. — Vom 30. November bis 26. Dezember wird der Württembergiſche Kunſtverein eine Aus⸗ ſtellung„Schwäbiſche Künſtler“ zeigen.— In Königsberg findet zur Zeit eine bedeutende Ausſtellung„Eſthniſche Kunſt der Gegen⸗ wart“ ſtatt.— Das Eſſener Folkwang⸗ Muſeum widmet ſeine füngſte Ausſtellung der „Neuen Typographie und dem neuen Kirchenbau.“ 7 5 1 in des Hafens Nobert Overweg: Duell um Frieda Uraufführung im Leipziger Schauspielhaus In dieſer Luſtſpielſatire hat Overweg wohl nicht zufällig einen zeitgemäßen Stoff beim Schopfe ge⸗ packt, ſondern vielleicht ein Kapitel aus ſeiner Selbſt⸗ biographie herausgegriffen. Joſef Muck, ein Dichter mit der Sehnſucht nach Welt⸗ und Kinoveredelung im Herzen, hat für den Film das Rokokoſtück„Der Ca⸗ valier“ geſchrieben. Vom Direktor einer Film G. m. b. H. für einen Pappenſtiel erworben, wird es zu einem Flimmerkitſch„Duell um Frieda“ verarztet und hat einen Bombenerfolg. Ueber die Mißhand⸗ lung ſeines Stückes zerträgt ſich Muck mit dem Di⸗ rektor. Dieſer ſtrengt Klage wegen Beleidigung an; jener erwirkt eine einſtweilige Verfügung, wonach die Aufführungen des Kaſſenſtückes einſtweilen ſtop⸗ pen ſollen. Im Vergleichswege ſichert ſich der Dich⸗ ter, vom heiligen Zorn gepackt und auch ein wenig von ſeinem Anwalt ſcharf gemacht, ein hübſches Sümmchen als Entſchädigung und ſchüttelt den Film⸗ menſchen, der mit einem neuen Auftrag an ihn heran⸗ tritt, mit dem Hinweis auf das berühmteſte Wort des Götz von Berlichingen ab. Man läßt ſich von der luſtigen Angelegenheit ſchon deshalb gern tragen, weil Overweg die Stellung des Schriftſtellers zum Film wohl zum erſten Male in einem Theaterſtück behandelt und dies äußerſt unter⸗ haltſam getan hat. Wenn auch nicht immer mit ge⸗ wählteſten Mitteln. Theater auf dem Theater— das Rokokoſtück wird ſelbſt vor Augen geführt ſtatt einer Verleſung durch den Dichter— tut noch immer ſeine überraſchende Wirkung, zumal wenn es ſo reizvoll geſchieht wie bei der Leipziger Uraufführung. Von ſonſtigen eindringlichen Bildern— einer kitſchig auf⸗ gemachten Filmprobe und zwei vergnüglichen Ge⸗ richtsſitzungen— war wenigſtens die erſte auf der Bühne neu. Die Neuheit wurde unter der Oohut des Spiel⸗ leiters Balqus, der ſich dem Dichter Stöcke ls als Direktor ſelbſt auch gegenüberſtellte, ſehr leben⸗ dig herausgebracht; ihr großer Erfolg war ſchon nach dem zweiten Akte entſchieden. u. 4 * 3 N— 1 1 * . . — 1 Mittwoch, den 20. November 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Schadenserjatzprozeß gegen Brauch Der frühere Gewerbebank-Kaſſierer vor dem Arbeitsgericht Der ungetreue Kaſſierer der Gewerbebank, Brau ch, ſtand dieſer Tage als Beklagter vor den⸗ Mannheimer Arbeitsgericht. Er wurde aus dem Landesgefängnis in Freiburg vorgeführt und war von der Gewerbebank und der Beamtenbank auf Schadener ſatz verklagt worden. Er verſuchte es im Gütetermin zunächſt mit der Simulation und überreichte eine Erklärung, daß er nicht ſprechen könne. Der Arzt ſtellte feſt, daß ſeine Stummheit nicht auf organiſche Gründe zurückzuführen ſei und der Vorſitzende drohte ihm daraufhin ein Ver⸗ ſäumnisurteil an. Da verwandelte ſich der Stumme ſogleich in einen Sprechenden. In der Sitzung der Vollkammer forderte die Ge⸗ werbebank von Brauch Erſatz für einen Schaden von 30 000 l. Brauch habe ohne Verbuchungen Beträge der Kaſſe entnommen und für private Zwecke ver⸗ verwendet. Brauch ſtritt jede eigene Verantwortung ab und ſchob alle Schuld auf den„großen Bruder“ auf Roettinger, der ihn getäuſcht habe. Sein Haupt⸗ trumpf auch vor dem Arbeitsgericht war: meine Kaſſe hat geſtimmt. Er ſei wohl verurteilt worden und habe das Urteil angenommen, aber nur aus Geſund⸗ heits rückſichten, um aus der Unterſuchungshaft zu kommen. Den damaligen Sachverſtändigen habe er aber wegen unwahrer Angaben eingeklagt. Das Arbeitsgericht erkannte die Forderung der Gewerbebank auf 30 000 Mk. Scha de nerſatz an Brauch an. Es ſei als erwieſen zu betrachten, daß Brauch Geld in der Kaſſe unterſchlagen habe, alſo das Eigentum der Klägerin verletzt und daher ſcha⸗ denerſatzpflichtig ſei. Im Falle der Hereinnahme eines Schecks von Krug und ſeiner Nichtverbuchung könne ihm nicht der gute Glaube zuerkannt werden. Auch die Folgen des rechtswidrig ausgegebenen Darlehens an Barchfeld fallen ihm zur Laſt. Dieſe Veruntreuungen ſeien bei der Kaſſenübergabe durch den Beklagten zwar nicht in Erſcheinung getreten, Aus dem Lande Perſonal veränderungen im badiſchen Staats⸗ dienſt * Aus dem Bereich des Staatsminiſteriums. Das Staatsminiſterium hat unterm 9. November den Oberlandesgerichtsrat Dr. Richard Engelhardt auch nach ſeiner Ernennung zum Landgerichtsbirek⸗ tor als richterliches Mitglied des Landesverſiche⸗ rungsamtes für die Dauer ſeines Hauptamtes im Nebenamt beſtellt gelaſſen und den Oberlandes⸗ gerichtsrat Franz Müller mit Wirkung vom 1. Januar 1930 für die Dauer ſeines Hauptamtes zum richterlichen Mitglied des Landesverſicherungs⸗ amts im Nebenberuf ernannt. Ernannt wurde Poſtbaurat Dr.⸗Ing. Walter Beck aus Mosbach zum planmäßigen Profeſſor an der Hochbauabteilung des Staatstechnikums, Karls⸗ ruhe; Gewerbelehrer Eruſt Hey der in Wertheim zum Direktor an der Gewerbeſchule in Wiesloch. Verliehen wurde dem Privatdozenten an der Univerſität Heidelberg, Dr. Hermann Serr, die Amtsbezeichnung außerordentlicher Profeſſor für die Dauer ſeiner Zugehörigkeit zum Lehrkörper der Univerſität. Verſetzt lu gleicher Eigenſchaft wurde Muſiklehrer Emil Knaebel an der Höheren Bür⸗ gerſchule in Hornberg an das Gymnaſtum in Heidel⸗ berg. Zur Ruhe geſetzt auf Anſuchen wurde Hauptlehrer Rudolf Metzger in Ebersweiher, Amt Offenburg. Entlaſſen auf Anſuchen bis 8s ur Wie⸗ derherſtellung der Geſundheit wurde Hauptlehrerin Emma Trill an der Leſſingſchule in Karlsruhe. * Blühende Baumwolle in Heidelberg * Heidelberg, 19. Nov. Wir leſen im„Tageblatt“: Hausinſpektor Knörzer an der Gewerbeſchule iſt es mit viel Liebe und Geſchick gelungen, aus kleinen Samenkörnern, die aus Olinda, von einer Miſſionsſtation, nach Heidelberg geſchickt wurden, eine prächtige Baumwollſtaude zu ziehen und ſte hier zur Blüte zu bringen. Starke Mäuſeplage in Hockenheim sch. Hockenheim, 20. Nov. Die Mäuſeplage nimmt in letzter Zett auch hier in unſerer Gegend ſehr überhand. Die Landwirte ſind gegenwärtig damit beſchäftigt, dieſe ſchädliche Brut zu vernichten, doch müßte die Vernichtung einheitlich und allgemein durchgeführt werden, wenn ſte rechten Erfolg haben ſollte. Die Vermehrung der Feldmäuſe iſt ganz enorm. Das beſte Vertilgungsmittel wären aller⸗ dings ſtarke Regenfälle, die die Löcher des läſtigen Ungeziefers unter Waſſer ſetzen würden. Sonntagsnachmittags⸗Konzerte in Karlsruhe bv. Karlsruhe, 20. Nov. Während der Winter⸗ monate wird die Stadtverwaltung Karlsruhe wie in früheren Jahren, an Sonn⸗ und Feiertagen wieder Nachmittags ⸗ Konzerte in der ſtädtiſchen Feſthalle veranſtalten. Die Bevölkerung von Karlsruhe und Umgebung begrüßt dieſe Einrich⸗ tung umſo freudiger, als die bekannten Karlsruher Muſikkapellen„Harmonie“, Polizei⸗ und Jeuerwehr⸗ kapelle, über erſtklaſſige Kräfte verfügen und mit ausgezeichneten Darbietungen aufwarten können. Die Konzerte, die bis Monat März in Ausſicht ge⸗ nommen ſind, werden am Sonntag, den 8. Dezember ihren Anfang nehmen. was aber nicht bedeute, daß der Klägerin kein Scha⸗ den durch die Handlungsweiſe des Beklagten er⸗ wachſen ſei. Die Klägerin ſei trotz des Umſtandes, daß die Fehlbeträge bei ihr allmählich wieder gedeckt worden ſind, geſchädigt worden. Die Beamtenbank j. Liqu hatte eine Scha de n⸗ erſatzforderun g an Brauch in Höhe von 11 000 Mark eingeklagt. Brauch, allein oder zuſammen mit Röttinger und Pfeiffer, hatten von dem Guthaben der Beamtenbank bei ber Badiſchen Bank, Mann⸗ heim, und der Bayriſchen Staatsbank, Ludwigshafen, das über 200 000 Mk. betrug, Beträge abgehoben, aber nicht als Eingang verbucht, alſo fedenfalls für private Zwecke verwendet. Die Beamtenbank klagte nun den Teilbetrag von 11000 Mk. ein. Brauch ver⸗ wies wieder auf die Verantwortlichkeit der Buch⸗ haltung und beſtritt, daß er Geld für ſich perſönlich verwendet habe. Das Urteil ſprach der Beamtenbank den ge⸗ forderten Schadenerſatz von 11000% zu. Die Nach⸗ prüfung der Bankkonten der Klägerin bei der Badi⸗ ſchen Bank und der Bayriſchen Staatsbank haben Fehlbeträge von 15 200% und 73 500% ergeben. Sie ſind entſtanden durch Abhebungen mit Bar⸗ ſchecks, die weder in der Kaſſe der Beamtenbank, noch in der der Gewerbebank im Eingang verbucht worden ſind. Der Beklagte hat die Ve rſchleie⸗ rungsmanöver jahrelang betrieben. Es kann ihm keine Gutgläubigkeit zugebilligt werden, da ein Teil der zum Schaden der Klägerin erhobenen Beträge ihm z ugefloſſen iſt. Die Schadenerſatzpflicht Brauchs iſt gegeben, da bei gemeinſam begangener unerlaubter Handlung jeder der Beteiligten für das Ganze haftet. Durch den Vergleich der Gewerbebank mit der Beamtenbank iſt die Schuld des Beklagten nicht getilgt worden. Die Klägerin hat von den 20 000, die der Beklagte zu erſetzen hat, 11000 4 geltend gemacht. Dieſer Betrag fällt dem Beklagten zur Laſt. Schlußprobe der Hockenheimer Feuerwehr sch. Hockenheim, 20. Nov. Die hieſige Freiwillige Feuerwehr hielt am„Stadtpark“ ihr diesjährige große Schlußprohe ab im Beiſein unſeres Bür⸗ germeiſters Klein und Vertreter der Reilinger und Neulußheimer Wehren ab. Die Schlußprobe nahm im Beiſein zahlreicher Zuſchauer einen intereſſanten Verlauf, während die Feuerwehrkapelle muſizierte. Ein Schlußfeuerwerk erhöhte die Feſtſtim⸗ mung. Anſchließend fand im Sagle des Stadtparks eine Beſprechung und ein gemütliches Beiſammen⸗ ſein ſtatt. Nach Begrüßungsworten des Komman⸗ danten Fuchs erläuterte Adjudant Keller den Uebungsplan. Ratſchreiber Schnepf⸗ Reilingen ſprach ſich ſehr anerkennend über den guten Stand der Hockenheimer Wehr aus, und ſtellte erneut das gute Einvernehmen mit den Nachbarwehren Reilin⸗ gen und Neulußheim feſt. Bezirksrat Orians fand lobende Worte für das Zuſammenarbeiten mit der hieſigen Sanikätskolonne und lobte deren gute Schu⸗ lung. Bürgermeiſter Klein hob den guten Geiſt der Wehr und das gutnachbarlache Zuſammenwirken hervor, indem er gleichzeitig dem Kolonnenarzt, Dr. Kraus den Dank abſtattete für ſeine ſelbſtloſe Mit⸗ arbeit am Aufſtieg der Kolonne. Mit einem Hinweis auf das nächſtjährige 60. Stiftungsfeſt der Freiwilli⸗ gen Wehr, und des 50jährigen Dienſtjubilzums des Seniors, Feuerwehrmann Heinrich Schieß ler, konnte die Verſammlung geſchloſſen werden. In der Dreſchmaſchine zerquetſcht * Bruchſal, 20, Nov. Ein gräßlicher Un glück s⸗ fall ereignete ſich hier am Montag nachmittag. Der 28 jährige ſtädtiſche Arbeiter Franz Friedel fiel beim Arbeiten kopfüber in die laufende Dre ſch⸗ maſchine, wodurch ihm Kopf und Oberkörper völlig zerquetſcht wurden. Der Unterkörper war nur nach mühevoller Arbeit aus der Maſchine zu entfernen. Der Verunglückte hinterläßt eine Witwe und 5 Kinder. Schweres Erbbeben. * Karlsruhe, 19. Nov. Die Seitsmographen des Naturwiſſenſchaftlichen Vereins am geodätiſchen In⸗ ſtitut der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe regiſtrier⸗ ten am Montag abend ein ſtarkes Erdbeben. Der erſte Einſatz erfolgte um 21.40 Uhr, der zweite um 21,46 Uhr. Der Beginn der langen Wellen fiel auf 21.55 Uhr, Die Bewegung erreichte ihr Maxi⸗ mum um 21.56 Uhr. Gegen 24 Uhr kamen die Appa⸗ rate zur Ruhe. Die Entfernung des Herdes beträgt nahezu 5000 Klm. Nach der Stärke der Aufzeich⸗ nungen muß mit einer vernichtenden Wirkung des Bebens im Epitzentralgebiet gerechnet werden. * * Aus bem Amtsbezirk Wiesloch, 19. Nov. Am Sonntag war der Kehraus der Kirchweihen, die ſog. Bruhrainerkerwe, bei der der ganze Kraich⸗ gau von Dielheim über Rotenberg, Rauenberg, Mal⸗ ſchenberg bis nach Mingolsheim von Tanzmuſtk widerhallte. Dieſe auffallende Erſcheinung iſt ſicher⸗ lich bis auf die früheſten Zeiten zurückgehend. Man geht nicht fehl, wenn man in dieſen Kirchweihen des allgemeine Ernte⸗ und Dankfeſt der bäuer⸗ lichen Bevölkerung ſteht. Die Beobachtung iſt nicht unintereſſant, daß die Kirchweihen der Rheinebene einige Wochen früher liegen, ein Beweis dafür, daß die Kirchweihen ganz den klimatiſchen Abſtufungen dieſer Landſtriche angepaßt waren. Es iſt auch dar⸗ aus erſichtlich, daß die Landwirtſchaft früherer Jahr⸗ hunderte mit dem Einbringen der Feldfrüchte erheb⸗ lich ſpäter fertig wurde, als dies heute in der ra⸗ tionellen bäuerlichen Wirtſchaft der Fall iſt. „ 8 3* 5 U Aus ber Pfalz Filchner ſpricht in Ludwigshafen * Ludwigshafen, 19. Novy. Einer Einladung der Stadtverwaltung folgend, wird der weltbekannte Forſcher Wilhelm Filchner am 11. Dezember im Vereinshaus der J. G. Farbeninduſtrie über„Die große Tibet⸗Expedition 1925/28“ einen Lichtbil⸗ dervortrag halten. Kraftwagen gegen Lokomotive * Ludwigshafen, 20. Nov. Die Reichsbahndirektion Ludwigshafen a. Rh. teilt mit: Am Dienstag, 19. Nov., gegen 15 Uhr, rannte ein Perſonenkraftwagen der Beſatzungstruppen auf dem unbewachten Be⸗ zirksſtraßenübergang am Bahnhof Lachen⸗Speyer⸗ dorf gegen die Lokomotive des eben ausfahrenden Perſonenzuges 1943. Lokomotive und Kraftwagen wurden leicht beſchädigt. Bitte zwei Mark * Frankenthal, 19. Nov. Auch im Bezirk Franken⸗ thal⸗Grünſtadt werden Poltzet und Gen dar⸗ merte bei leichteren Uebertretungen der ſtraßen⸗ polizeilichen Beſtimmungen gebührenpflichtig ver⸗ warnen. Die„Gebühr“ beträgt, wie auch andern⸗ orts, 2. Wenn die Gebühr nicht entrichtet wird, erfolgt Anzeige. * : Lubwigshafen, 19. Nov. Wie aus amtlichen Sta⸗ tiſtiken erſichtlich, wurden im Jahre 1928 in Ludwigs⸗ hafen 60 Kinder tot geboren. Lebend geboren wurden 1785 Kinder. Geſtorben ſind(ohne Totgeborene) 868, ſodaß ſich 917 Mehrgeborene als Geſtorbene ergeben. * Kerzenheim b. Kirchheimbolanden, 19. Nov. Die Hieſige Jagdgeſellſchaft veranſtaltete eine Treih⸗ fag, zu der ſich 58 Schützen eingefunden hatten. Erlegt wurden 158 Haſen, 1 Fuchs und vier Feld⸗ Sportliche Aus dem ſüddeutſchen Inßballverbant Die ſtihdeutſchen Meiſterſchafts⸗Endſpiele Der Fußball⸗Ausſchuß des Sücdeutſchen Fu ßball⸗ it nd Leichtathletik⸗Verbandes hat den Beginn der füddeutſchen Me ſterſchafts⸗Endſpiele auf den 29. Dezember 19290 ſeſtgeſetzt, damit ſie nach den Vorſchriften des Di. am 4. Ma. 1930 beendet find. Gs wurde weiter beſchloſſen, da Weihnachten und Neujahr diesmals lauf einen Wochentag fallen, den dug. ſchenliegenden Sonntag(29. Dezember) auf Antrag für Ppipatſpiele freizugeben. Jedoch werden nur ſolche Anträge berückſichtigt, die ſich auf Spiele außer⸗ halb des ſüddeulſchen Verbandes beziehen, damit in Gieſem der Endſpiel⸗Betrieb nicht geſtört wird Die Meiſterrunden ſtehen unter der Leitung von Wohlſchlegel, während die beiden Troſtrunden von Weingürt zer⸗ Offenbach geleitet werden. Exemplariſche Strafen Daß der füsdeutſche Verband im Kampf fportlichen Ausſchreilungen innerhalb und Spielfelder auch vor den ſchärfſten und Strafen nicht gurückſchreckt, qualifikationen von Hanzen Mannſchaſten, ein Vorgehen, was bis jetzt in der ſelten vorkam. Von dieſer Strafe wurde die geſamte erſte Mannſchaft des F C. Bavaria Heuſtrenu(Bezirk nchaft von Aleman ni a aün⸗Heſſen) mit Ausnahme des n Läufers, ſerner die erſde Mann⸗ hal(Bezirk Main⸗Heſſen) und hrt des TS. ö ch ſt(Bezirk gegen die un⸗ außerhalb der * Hanbelshochſchule Lehrerſportverein:2 Zu ührem erſten Spiel im neuen Semeſter batte bie Fuß ballm im zwſchaft der Handelshochſchule Mon bag den Sehrerſportverein verpflichtet. Das Spiel wurde beiderſeits mit Großer Energie durchgeführt. Die erſte Spielhälfte verlief zem vähnend die „ e 2 kern geh 5 der Sturm der Bochſchule verſtand es nicht, die ſich zahlreich bietenden Tor⸗ zweite ganz den ihre Hauptſtittzen en dem Torwart Water und dem Läufer Höger 5 Hotken Zwiſchenrundenſpiel um den Silberſchilb Die ſüdbentſche Maunſchaft Für ben am Sonntag, den 24. November in Leipzig ſtattfindenden Zwiſchenrundenkampf um den ochey⸗Silberſchild Mitter⸗ Süd deutſchland hat der üddeutſche Verband nunmehr folgende Mannf aft ſtellt: rr(MSc); Dr. en berger HT; Peter⸗Sc 1880 rankfurt, Theo 1880 Frankfurt, Dr. Riemeler⸗ ahn München; Horn⸗Hei⸗ delberger HC, Todt⸗Tgmd. Heidelberg, eier, Bauden⸗ ditzel Geide Heidelberger HC), Dy. Ramoͤnhr⸗Münchener SC. Erſatz: Tomeier⸗Nürnberg. Handball Bf. 1.— Pfalz Ludwigshafen 1. 479(:0) Nachdem BfR. gegen Frankenthal mit 711 ſtegreich war, hatte er in Pfalz eine weitaus ſtärkere Elf zum Gegner. Pfalz verdarb ſich aber jegliche Chance dadurch, daß ſie viel zu defenſir ſpielte und nur darauf bedacht war eine allzu hohe Niederlage zu vermeiden. So kam es auch, daß ſie dem VfR. Tore kaum gefährlich wurde. BfR. war ſeinem Gegner noch deutlicher überlegen, als es das Reſultat beſagt. Das Pfalztor wurde, regelrecht belagert, wobet der Torwart wunderbare Schüſſe zu meiſtern ver⸗ ſtand. Ihm war es auch zu verdanken, daß bie Nieberlage nicht höher ausftel. Durch bieſe Niederlage wurde Pfalz auf den öritten Platz in der Tabelle verdrängt, die von der VfR. Jugend allein angeführt wird. MG. 1. Ig. gegen BfR 2. Ig,:0(:). Mokorradſport⸗ Terminkalender Die Oberſte Motorrabſport⸗Behörde veröffentlicht jetzt die offizielle Terminliſte, die wir im folgenden wieder⸗ geben: April:.—14, Länderfahrt(Deubſchland), noch ohne Ull⸗Nürn⸗ Haag⸗ S Datum: Targa Florio(Italien). Anz sebr sehr aufge⸗ 5. Seite. Nr 589 Nachbargebiete Autounglück. * Hirſchhorn, 19. Nov. Autovermieter Fran Bißdorf von hier kam abends mit ſeinem Sechs Sitzer Opelwagen von Eberbach. Kurz vor Hirſch horn verſagte angeblich die Steuerung, ſodaß de Wagen in der Kurve auf die linke Seite der Straß kam und gegen die Randſteine fuhr. Zwei Stein flogen in den Neckar, während zwei andere unge fahren wurden. Der Wagen über ſch lug ſich, ſodaf der Wagenführer mit dem Steuerrad in der Ham durch die Scheibe flog. Zwei junge mitfahrend Damen wurden ebenfalls aus dem Wagen ge ſchleudert und erlitten Schlüſſelbeinbrüche und verſchiedene ſchwere Verletzungen. Der Chauffeut kam mit leichten Hautabſchürſungen davon. Die Da⸗ men mußten ins Bonifatius⸗Krankenhaus eingelſe⸗ fert werden. Gefährliche Zigeuner bande „Alzey, 18. Nov. Den Bemühungen ber Ice Polizei iſt es gelungen, einer großen Rehe van Diebſtählen, die ſchon lange als Seriendieh⸗ ſtäh le bezeichnet wurden, auf die Spur zu kommen Am geſtrigen Sonntag wurde eine zwiſchen Alzey un Odernheim lagernde Zigeunerbande mit thren ſämtlichen Mitgliedern verhaftet und die ganze Geſellſchaft mit vier Wagen zur Gendarmerie des Amtsgerichts geführt. Eine ſofort an Ort und Stelle angeſtellte Unterſuchung ergab, daß die Zigeuner⸗ Hande ſich ſchon ſeit längerer Zeit nur von Ein brüchen unterhielt. Es wurden ihr eine große An⸗ zahl von Diebſtählen nachgewieſen und ſchwer be⸗ laſtendes Material gefunden. Ebenfalls wurde feſt⸗ geſtellt, daß Mitglieder dieſer Bande in Schlägereien verwickelt waren und daß von Mitgliedern Ueber fälle verübt worden waren, deren Täter bisher nicht hatten feſtgeſtellt werden können. Runoſchau Mai: 4. Ungariſche Touriſt⸗Trophy(Ungarnf, ſtunden⸗Rennen(Spanien); 10.: Grand Prix Moto land]; 11. Internationales Bergrennen von Zbraflav nach Jivoltſte(Tſchechoſlowakei); 15.: Kilometer Lancee de Printemps(Ungarn); 18.: Premto Reale Roma(Jatlien); Touriſt Trophy(Oeſterreich). Juni: 1. Großer Preis der Tſchechoſlowakel 8,2 Da Carrera en Cueſta de la Rabaſſada(Spanien), Gran Prix des Frontleres(Belgien); Großer Preis von Polen; ., 11., 18., Tou riſt Trophy(Groß⸗Britannien, Inſel Man) 15.: Großer Preis des M.., Lyon(Frankreich), Großer Preis von Oeſterreich; 22.: Großer Preis von Ungarn Kolherger Bäderrennen(Deutſchland); 29.: Cvurſe Cote de Gugger(Ungarn); Großer Preis von Deutſchland, g Juli:.: Holländiſche Touriſt Trophy, Rallye Inter⸗ national des Hautes Takras(Tſchechoflowakei);.: Eir⸗ cuit de Lario(Italien); 13. Großer Preis der m. (Belgien); 20. Großer Preis von San Sobaſtian(Spa⸗ nien); 27.: Coppa del Mare Livorno(Italien); 21. Juli bis 2. Aug.: Internationale Sechstagefahrt. Auguſt: 910: Klauſenpaß⸗Rennen(Schweiz); ig. Grand Prix Viteſſe Motocyleſte du Cominges(Frankreich), Großer Bergpreis von Deutſchland; 31.: Großer Preis non Schweden; Gaisbergrennen(Oeſterreich). September:.: Ulſter Grand Prix(Irland); 18. Mee⸗ ting des Routes Pavees(Frankreich); 14. Großer Preis der Nationen in Monza(Italien), Schwediſche Tonriſt Trophy; 21.: Courſe Cote de Svab(Ungarn); Großer November:.—9. November Trial(Schweden). Preis für Motorräder UM.(Fraukreich), Leichtathletik Fortſchritte der ſübamerikaniſchen Athleten Die bei den Hraſilianiſchen Leichtathletikmeiſterſchaften in Rio de Janeiro erzielten Leiſtungen blieben zwar burch⸗ weg hinter dem internationalen Standard zurück, jedoch machten ſich auch hier bemerkenswerte Fortſchritte geltend, Eine Glanzleiſtung gab es im Stabhochſprung, wo de Caſtro mit 402 Meter einen neuen Landesrekord ſchuf. Die Sieger in den Titelkämpfen waren: 100 Meter: Padilla 11 Sek.; 200 Meter: Padilla 22,8 Sek.; 400 Meter: Pugliſi 50 Sek.; 800 Meter: Bianchini 200,8 Min. 1505 Meter: Bianchini 411 Min.; 5000 Meter: da Silva 16:19, Min.; 10 000 Meter: Maluf 3514 Min.; 110 Meter⸗Hürden; Pabilla 16 Sek.; 400 Meter⸗Hürden: Amerted 85, Ses (Rekord); Hochſprung: Falco 1,75 Meter; Weitſp Falcab 6,58 Meter; Stabhochſprung: de Caſtro 402 Meter (Rekord); Diskus: Camargo 37,74 Meter; Speer: Naſcho 56,05 Meter; Kugel: Barbeſa 12,95 Meter; 4 mal 109 0 Amea 43,8 Sek. Pferdeſport Strausberg(19. Nov.) 1. Trompeter⸗Jagdreunen. 2200 4. 9000 Meter: 8 Beyers Varasdin(Coardt); 2. Paxadenla; 5. 5 Ferner ſiefen: Treuherz, Maya, Heliade, Lori, Von b niere, Mäander, Sturmbraut. Tot: 19, Pl.: 12, 16, 21. 2. Tannkönig⸗Jagdrennne: 1. Heinz Stahls Panter(n Wolff); 2. Ledou; 8. Frländerin. Tot.: 81. 3. Rheinland⸗Jagbrennen. Ausgleich 2 2200 K. 4100 Meter: 1. K. Edlers Gilde(H. Coardt); 2. Senvufft;. Heiliger Narr. Ferner liefen! Werden, Geſelle, Nord⸗ — 2 ſee. Tot.: 25, Pl.: 18, 12. 4. Cardinal II⸗Jagbrennen. 2200. 8400 21 1. Stall Egerlonds Girigare yr(F. Lüder); ſtrig; 5. Tamarattan. Ferner liefen: Kif, Kif, Houbplon In Errant, Ardoritin, Hazard, Eiche, Begonis. Tote: 74, PI 16, 18, 14. 5. König Lear⸗Hürdenrennen. Dreifährige. 2200, 2860 Meter: Teutobod(W. Schmidt); 2. Geralca; 3. Perſea. erner Itefen: Hunhilda, Mimt, Blaubeere, Ordensregel, Je, Wie heiß ich. Tot.: 36, Pr.: 14, 15, 15. 6. Hanswurſt⸗Jagdrennen. 2200 3800 Meter: 1 Heing Staßls Menolr(8. Wolff), 2. Black Bridge e 475 Ferner liefen: Turned up, Chronos. Tot.: 26, Pk.: 15, Verkaufsrennen für 1. M. J. Oppenheimer Chefredakteur: Kurt Flſcher Derantwortlich für Politik: A. Meißner L eueren:. S. Kaner Kommunalpolitik und Lokales: Rich ard Schönfelder 2 Müller— Handelstell: Kürt Ehmer es Übrige ranz Kircher— An eigen und tetlungen: Jako Faude, ſämtlich in Mann 55— Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, eue Mannheimer G. m. b.., Mannheim. R 1,—8 11s ch, 8 ö Bekanntlich haben die Vorgänge bet der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs.⸗G., die ſchließlich zu deren Zufammenbruch führten, die Notwendigkeit einer Re⸗ form der bisherigen Verſicherungsgeſetzes 1 erkennen laſſen. Die geſamte deutſche Oeffentlichkeit ſor⸗ derte ſolche Reformmaßnahmen. Die zuſtändigen amtli⸗ 6 chen Stellen konnten ſich der Notwendigkeit ſolcher Maß⸗ 0 nahmen ebenfalls nicht verſchließen. Das Reichswirt⸗ ſdchaftsminiſter lum, das für dieſe Fragen zu⸗ ſtändige Reſſort, teilte bereits Anfang September mit, daß es Verhandlungen mit dem Reichsaufſichts⸗ amte für Privatverſicherungen aufgenommen habe mit dem Ziele, das bisherige Verſicherungsgeſetz zweckentſpre⸗ chend zu reformieren. Die Lehren, die der Frankfurter Fall und an⸗ dere Vorfälle im Verſicherungsweſen gegeben haben, ließen eine Reform der Verſicherungsgeſetzgebung nach folgenden Geſichtspunkten beſonders notwendig erſchei⸗ nen. Die Publizität der Verſicherungsgeſellſchaften ſollte vergrößert werden. Das Reichsaufſichtsamt ſollte künftig eine ſtärkere Kontrolle ausüben. Die Reviſionsfrage ſollte eine beſſere Regelung erfahren; es wurde als zweckmäßig angeſehen, neutrale unabhängige Treuhandge⸗ ſellſchaften mit der Reviſton zu betrauen. Vielfach wurde auch noch die Frage aufgeworfen, ob es nicht zweckmäßig ſei, das Aktivgeſchäft der Verſicherungsgeſellſchaften zu beſchränken. Nach welcher Richtung in den Verhandlungen zwiſchen dem Reichswirtſchaftsminiſterium und dem Reichsaufſichts⸗ amt eine Reform der Verſicherungsgeſetzgebung angeſtrebt wird, war bisher in der Oeffentlichkeit nicht bekannt ge⸗ worden. Es ſteht jetzt aber feſt, daß dieſe Verhandlungen einen poſitiven Verlauf genommen haben und daß ein Regierungsentwurf bereits vorliegt. Aus die⸗ ſem bisher noch nicht veröffentlichten Regierungsentwurf werden nunmehr Einzelheiten bekannt, die erken⸗ nen laſſen, daß man bemüht iſt, die jetzt im Verſicherungs⸗ weſen zu Tage getretenen Mißſtände künftig unmöglich zu machen und daß die Vorſchläge der Oeffentlichkeit da⸗ bei weitgehend Berückſichtigung gefunden haben. Insbeſondere ſoll die Auskunftspflicht der Berſicherungsunternehmen gegenüber der Auſſichtsbehörde (Reichsaufſichtsamt) weſentlich erleichtert werden. Bei der jährlichen Rechnungslegung ſoll der Auſſichtsbehörde angegeben werden, ob in und in welchem Umfange die betreffende Verſicherungsgeſellſchaft an anderen Berſiche⸗ Während in der Literatur die Notwendigkeit einer Re⸗ form des Aktienrechtes faſt einſtimmig anerkannt wird, kommen aus der Bankwelt und den Organiſationen der 0 Wirtſchaft zahlreiche Stimmen, die eine gegenteilige Auf⸗ faſſung vertreten. So bekennt ſich jetzt auch die Hambur⸗ ger Handelskammer zu den Skeptikern der Aktienrechts⸗ g reform. Die Bedenken Hamburgs werden folgender⸗ maßen ausgedrückt: „Das deutſche Aktienrecht, das auf eine Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten zurückblickt, hat ſich durchaus bewährt. Wenn auch die Verhältniſſe, unter denen das jetzt geltende deutſche Aktienrecht geſchaſſen wurde, ſich in⸗ fſoſern völlig geändert haben, als die Aktiengeſellſchaften, was ihre kapitaliſtiſche und wirtſchaftliche Bedeutung be⸗ trifft, einen Umfang ereicht haben, den ſeinerzeit wohl f niemand vorausgeſehen hat, ſo muß doch feſtgeſtellt wer⸗ den, daß die Grundfſätze, die die allgemeine Struktur der Geſellſchaft betreffen und deren ſoliden Aufbau gewähr⸗ leiſten ſollen, heute noch mindeſtens die gleiche Geltung haben wie vor einem halben Jahrhundert. Es iſt nicht N zu verkennen, daß wir uns, was die Entwicklung des Ak⸗ tienrechts anbelangt, in einer Transformationspertode Definden, die beſonders auffällig in der Nachinflationszeit in die Erſcheinung getreten iſt und die ihren Abſchluß noch nicht erreicht hat. Die Handelskammer hält es da⸗ her für falſch, die Weiterentwicklung des Rechts durch eine frühzeitige geſetzliche Kodifikation zu hindern. Es muß abgewartet werden, ob gewiſſe Rechtsgebilde, die ſich außerhalb des Geſetzes entwickelt haben, nur vorüber⸗ gehende Erſcheinungsſormen ſind oder zu einer wirklichen Einbürgerung gelangen. Die Handelskammer hält daher eine grundſätzliche radikale Reform des Akttenrechts für verfehlt. Nur da ſoll der Geſetzgeber eingreifen, wo tat⸗ ſächlich eine wirtſchaftliche Notwendigkeit beſteht. Der in der Literatur vielfach vertretene Gedanke, daß die Auto⸗ Die Verſicherungsreform Der Regierungsentwurf.— Erweiterte Auskunftspflicht.— Neviſion durch Treuhandgeſellſchaften.— ö Treuhänder für die Prämienreſerven itt des Geſetzgebers es verlange, die Neubildungen auf dem Webtete des Aktienrechts geſetzlich zu verankern, kann Die Rendite kurzfriftiger Schatzanweiſungen Berzinſungsſätze von mehr als 11 v. H. Das Bankhaus Gebr. Arnhold, Dresden, bringt in ſeinem neueſten Wochenbericht u. a. eine Auf⸗ ſtelung der Rendite kurzfriſtiger Schatzanweiſungen, durch deren feſte Rückzahlungstermine ein allzugroßes Abgleiten der Kurſe vermleden wird. Bei der Aufſtellung wurden die Kurſe vom 18. Nov. 1929 bezw. bei den an dieſem Tage wicht notſerten Anleihen die letzte Notiz eingeſetzt und die Verzinfung für Mitte November gerechnet. Es ergibt ſich, daß beſonders bei den erſt 1931 fälligen Werten— ab⸗ geſehen allein von den 7proz. Preußiſchen Staats⸗Schatz⸗ anwelfungen, die verhältnismäßig den höchſten Kursſtand Upweifen— vielfach Verzinſungsſätze von mehr als 11 v. F zu verzeichnen ſind, ja daß die Rentabilität hort an die 12 v. H. grenzt. Auch nach Abzug der Kapitalertrags⸗ teuer ergeben ſich vielfach noch Zinsſätze von mehr als 0 v, H. oder gar mehr als 11 v. H. Es wird allerdings erwähnt, daß bei den öbproz. Schatzonweifungen der Städte, die fämitich im Jahre 1928 emittiert wurden, der Kapital⸗ ertragsſteuerabzug nur von der Nominalverzinſung abge⸗ feht wurde, nicht dagegen auch von dem Rückzahlungsagio pon 8 v.., obwohl bier die Frage der ſteuerlichen Be⸗ f Sede u noch durchaus zweifelhaft iſt. Auf der anderen ide iſt aber bei diefen Werten noch ein Umſtand zu be⸗ rl. N der rechneriſch nicht erfaßt werden kann. Be⸗ kanntlich können dieſe 5proz. Schatzanweiſungen sämtlich bis zur Fälligkeit auch in 7proz neue Anleihen, umge⸗ tauſcht werden, wobei die 7proz. Anleihen zu Kurſen zwi⸗ ſchen 93,25 v. H. und 93,25 v. H. angerechnet werden, während bie Schatzanweiſungen durchweg noch 1 v. H. Über den ſonſtigen Rückzahlungskurs, alſo mit 109 v. O. in Zohlung genommen werden. Der hieraus zu erre ne Erwerbskurs der 7proz. Anleihen von durchſchnitt⸗ lich etwa 92 v. H. würde allerdings nur bei einer weſent⸗ lichen Erleichterung der Geldmarktlage bis 1981 einen An⸗ eig bieten, da gegenwärtig bekanntlich ſelöſt 18 55 Stadt ⸗ anleihen in der Regel nicht unweſentlich unter 92 v. B. nolleren. 5 Handels. und Gewerbebauk Ach. Karlsenhe. dae 119. geſtern einberufenen ao. GB. wurde lediglich die rlärüng des Vorſtandes nach§ 240 HB. entgegen⸗ mmen us Aktionärkreiſen wurde darauf auſmerk⸗ emacht, daß im 8 uß bisher noch kein ir vertreten ſei. orſitze rausſchuß no icht auf Grund des e erklärte dazu. das 58 9 55 rungsunternehmen, Banken oder ſonſtigen Unternehmun⸗ gen durch Aktien, Geſchäftsanteile, Einlagen, Darlehen, Verwaltungs- oder Intereſſengemeinſchaft vor ſonſtwie be⸗ tetligt iſt und ob und in welcher Art ſie mit dieſen Unter⸗ nehmungen in Geſchäftsverbindungen ſteht. Jede weſent⸗ liche Aenderung dieſer Beziehungen ſoll ferner ſofort an⸗ gezeigt werden. Für die eigenen Beteiligungen ds Vor⸗ ſtandes einer Verſicherungsgeſellſchaft gilt in diefer Hin⸗ ſicht das gleiche. Die Auſſichtsbehörde kann die Beibehal⸗ tung dieſer Beziehungen verſagen. 4 Weiterhin enthält die Geſetznovelle die weſentliche Be⸗ ſtimmung, daß jebe Verſicherungsunternehmung ſich durch eine von der Aufſichtsbehörde beſtimmte Treuhandge⸗ ſellſchaft prüfen zu laſſen hat und zwar nach nähe⸗ rer Anordnung dieſer Behörde. Dieſer Prüfungsbericht iſt ſowohl der Aufſichtsbehörde als auch dem Vorſitzenden des Aufſichtsrates der betreffenden Geſellſchaft vorzulegen. Dieſe Beſtimmung wird auch auf die Unternehmungen ausgedehnt, die der betreffenden Verſicherungsgeſellſchaſt angegliedert ſind, ganz gleich, ob ſie Verſicherungsveſell⸗ ſchaften ſind oder nicht. Die Aufſichtsratsbehörde ſoll ferner befugt ſein, für ihre eigenen Prüfungen eine Treuhandgeſellſchaft hinzu⸗ zuziehen. Für die Makler für Verſicherungsge⸗ ſchäfte ſoll ebenfalls die Verpflichtung eingeführt wer⸗ den, ihre Bücher, Belege uſw. der Auſſichtsbehörde vorzu⸗ legen. Auch zu jeder weiteren Auskunftsertetlung ſollen ſie verpflichtet ſein. ö Von beſonderer Bedeutung iſt noch, daß künftig jede Verſicherungsunternehmung einen Treuhänder zu be⸗ ſtellen hat. Die Beſtellung erfolgt, durch die Aufſichtsbe⸗ hörde nach Anhörung der Geſellſchaft. Der Treuhänder hat die Beſtände, die den Prämienreſervefonds bilden, unter dem Mitverſchluſfe der Verſicherungsunter⸗ nehmung zu verwahren. 8 Eine generelle Beſchränkung der Geſchäftstätigkeit der Verſicherungsgeſellſchaften ſcheint die Novelle hingegen nicht zu bringen. Sie erſcheint auch nicht mehr ſo nol⸗ wendig, nachdem der Auſſichtsbehörde ſo weitgehende Kontrollbefugniſſe eingeräumt werden ſollen, die ihr von Fall zu Fall eine Geſchäftsbeſchränkung geſtatten. Nach dem zu urteilen, was über die Verſicherungsnovelle bis⸗ her bekannt geworden iſt, dürfte ſie in weiteren Kretiſen gebilligt werden und dazu angetan ſein, die bisher hie und da im deutſchen Verſicherungsweſen zu Tage getrete⸗ nen Mißſtände zu beſeitigen. Kühler Wind zur Aktlenrethtsreform aus hamburg nicht anerkannt werden. Der Geſetzgeber hat dem Ge⸗ wohnheitsrecht bewußt einen freien Spielraum gelaſſen und dieſem ſogar die Möglichkeit geſchaffen, geſetzliche Normen aufzuheben oder zu ändern. Es liegt daher für den Geſetzgeber kein Anlaß vor, aus Grünben der Rechts⸗ ſicherheit eine Aufſtellung kodifizierter Rechtsnormen vor⸗ zunehmen, wenn die Wirtſchaft nur denjenigen Spiel⸗ raum ausnutzt, der ihr vom Geſetzgeber ausdrücklich zu⸗ gewieſen tſt. Die Aufſtellung eines„Sofort⸗Programms“ iſt nicht erforderlich. Offenbare Mißſtände ſind nicht zu beklagen. Es iſt im Gegenteil feſtzuſtellen, daß die Praxis der Ge⸗ richte der wirtſchaftlichen Fortentwicklung des deutſchen Aktienrechts volles Verſtändnis eutgegenbringt und weit davon entfernt iſt, dieſe durch Aufſtellung ſtarrer Rechts⸗ grundſütze zu hemmen. Eine Reform des Aktienrechts ſoll daher nur in engen Grenzen und nach reiflicher gründ⸗ licher Ueberlegung erfolgen. Eine beſondere Eile iſt nicht geboten. Es iſt im Gegenteil zweckmäßig, eine große Reihe von Fragenkomplexen und Problemen, die ſich noch nicht genügend ausgereift haben, vorläufig ruhig ſich ſelbſt zu überlaſſen. Die verſtändnisvolle Praxis der Ge⸗ richte, insbeſondere des Reichsgerichts, wird immer in ber Lage ſein, etwaigen Auswüchſen entgegenzutreten. Was einzelne Rechts inſtitute anbelangt, ſo iſt die Handels⸗ kammer zwar der Auffaſſung, daß eine geſetzliche Veranke⸗ rung erwünſcht iſt; ſie hält es jedoch für verfrüht, ge⸗ rade in dieſem Stadium einen präziſen Vorſchlag zu machen und empfiehlt, den Fragenkomplex vorläufig zu⸗ rückzuſtellen und erſt dann wleder aufzurollen, wenn alle 1 8 nicht gleich ſchwierig gelagerten Probleme gelöſt nb. Eine präziſe Beantwortung der vom Reichsjuſtizmini⸗ ſterium aufgeworfenen 700 Einzelfragen hält die Han⸗ delskammer überhaupt für ausgeſchloſſen, da die einzel⸗ nen Fragen nicht losgelöſt nebeneinander, ſondern in einem engen Zuſammenhang miteinander ſtehen.“ ur. e Amerilaniſches Intereſſe für bie Germania⸗BVerſiche⸗ rungsgruppe. Bekanntlich bat dde Mich a el ⸗Gruppe zu Anfang d. J. die Abttenmehrheiten der heiden Sachſchüden⸗ geſellſchaften des Jduma⸗ Konzerns, der Iduna Allge⸗ meine Verſicherungs⸗Ac. und der Idu wa Trans⸗ port, und Mückverſicherungs⸗ AG., an die Paine Web⸗ ber u. Cv. verkauft. Im Mai d. J. ging dann auch die Aktienmehrheit(7 des Rapftals) der Jduna Lebens verſicherungsbank AG., Berlin, an die als Hol⸗ dinggeſellſchaft für Berſicherungsgeſellſchaft gegründete The Globe Underwriters Exchange Juc., Ne w⸗ york, über. Gleichzeitig waren entſprechende Verände⸗ rungen in den Verwaltungsorganen der Geſellſchaſt vor⸗ genommen worden. Jetzt wird bekannt, daß die Paine Web beer u. Co, wegen eines Anbaufs der Aktienmehrheit der Germanic ⸗Berſicherungs⸗Gruppe, die ebenfalls zum Intereſſengebiet Michaels gehört, verhandeln. Zu einem Abſchluß dieſer Pläne iſt es bisher noch nicht ge⸗ kommen. Auch iſt es, wie uns vom zuſtändiger Seite ver⸗ ſichern wird, bisher noch keinerlei Altienbeteiligung der Paine Webber bei den Germania⸗Geſellſchafben gekommen. (Germania Verſicherungs⸗A B. von 1922, Germania Allg. Verſicherungs⸗A., Germamia Unfall⸗ und Haftpflicht⸗Ver⸗ ſicherungs⸗AG.). Ob die Verhandlungen den Uebergang der kktienmehrheiten aller Geſellſchaften der Germanda⸗ Gruppe betreffen und inwieweit ſie ſchon dem Abſchluß nahegebracht ſind, iſt zurzeit noch nicht bekannt. e Doch Zuſammenſchlußpläne zwiſchen Rheiniſche Brann⸗ kohle und Harpener? Aus dem ſpeben veröffentlichten Börfenzulaſfungsproſpekt der Rheiniſchen AG. für Braunkohlenbergdau und Brikettfabri⸗ kation in Köln a. Rh. geht hervor, daß die aus der diesjährigen Kapitalerhöhung noch verbliebenen nom. 4ů„2 Mill.„ Vorrotsaktien, die vorläufig bei der Gewerkſchaft Geretzhoven unbegeben liegen, zufammen mit nom. 7,5 Mill. 4 Rtheiniſche Braunkohle⸗Aktien, die von der Ela⸗ renberg⸗Ach, für Kohlen⸗ und Toninduſtrie Ferchen über⸗ nommen würden, zum Umtauſch gegen Aktien eines an⸗ deren Bergwerkunternehmen verwendet werden ſollen. Nach nformationen des Do. liegt eine endaültige Entſchei⸗ ing über die Uebertragung dieſer insgeſamt nom. 1* Mil. 4 Aheiniſche Braunkohlen⸗Aktien nicht vor. E³ wird aber in Verwaltungskreiſen exwogen, dieſe verfüg⸗ baren Aktien in die Harpener Bergbou AG. ein⸗ zubringen. Die Angelegenheit iſt aber aus dem Stadium der Erwägung, wie ſchon anvedeutet, noch nicht heraus, ſo⸗ Möglichkeit deſtünde, daß dieſes Geſamtpaket ren befreundeben Unternehmen 8 der letzteren Möglichkeit dürfte aber Gebrauch gemacht werden. e e 1 ni nsgeſetzes gebildet ſel, daß er aber jet . 3 1. aß e 1 5 je 8 0 m gen Aus veten zu La te über ein engeres Zu⸗ Braunkohle 1 Ha abſchluß vorgelegt werden wird. 2: Umſatz⸗ und Dividendenſteigerung der Gebr. Schön⸗ dorff A. Die Gebr. Schöndorff AG. in Düſſeldorf(AK. 4 Mill. 4) erzielte in 1928.29 einen Reingewinn von 482 688(202 040). Heraus ſoll eine erhöhte Dividende von 10 v. H. auf das voll gewinnberechtigte AK, verteilt werden(i. B. 8 v. H. Dividende auf 1,44 Mill.& voll ge⸗ winnberechtigte und auf 2,56 Mill.„ zur Hälfte dividen⸗ denberechtigte Aktien). Die Gewinn⸗ und i weiſt eine Erhöhung des Bruttonutzens von 2 069 185 auf 8 075 082 aus. Im Geſchäftsbericht wird ausgeführt, daß die Abteilungen Holzbearbeitung und Metallwaren über die Grenze ihrer Leiſtungsfäbigkeit beſchäftigt waren. Es konnte eine weſentliche Umſatzſteigerung erzielt wer⸗ den. In der Abteilung Waggonbau war die Beſchäftigung wicht gleichmäßig. Der bekannte 100 Mill.& Auftrag der Reichsbahn für die Waggoninduſtrie konnte ſich im abge⸗ laufenen G. noch nicht auswirken. Die Ausſichten ſo⸗ wohl für die neue Fabrikationsſtelle in Berlin als auch für die geſamte Holzbearbeitungsabteilung werden durch⸗ aus zuverſichtlich beurteilt. Quartals- und Sonderdividende der General Motors Corporation. Die Direktion der General Motors Corp. hat bekanntgegeben, daß neben der Vierteljahres⸗ dipidende von 75 Cents pro Aktie eine Sonder ⸗ dipidende von 90 Cents zur Verteilung gelangen ſoll. Der Geſam tabſwtz des Automobikkonzerns ift von 120,4 Mill. Dollar in den erſten neun Monaten 1928 auf 1287,5 Mill. Dollar in 1920 geſtiegen. Dagegen iſt der Rein⸗ gewinn von 223,4 Mill. auf 204% Mill. Dollar zurückge⸗ gangen. Die Inveſtitionen der Tochbergeſellſchaften wurden mit 176 Mill. 4 Dollar ausgewieſen(gegenüber 118 Mill. Dollar im Fahre 1920). Die Uebernahme der Opel AG., ſowie der amerikaniſchen Bendix⸗ und Fokker⸗Flugzeug⸗ werbe äußert ſich ſomit in einer Zunahme der Inweſtitionen um 58 Mill. Dollar. 4 Textilinbuſtrie AG., Barmen⸗Wichlinghauſen— Wie⸗ derum Berluſtabſchluß. Die Geſellſchaft beruft ihre ordent⸗ liche Hauptverſammlung auf den 16. Dezember ein, der nach unſeren Informationen wiederum einen Verluſt⸗ Der vorjährige Verluſt⸗ vortrag in Höhe von 1205 813 wird wiederum eine Er⸗ höhung erfahren, der hauptfächlich ſeine Erklärung in größeren Abſchreibungen finden dürfte. Seit ungeſähr 17% Jahren befindet ſich die Gefellſchaft in ſtiller Liquida⸗ tion, um die Anlagen des Unternehmens beſtmöglichſt ver⸗ werten zu können. Einige Objekte find bereits aut ver⸗ kauft worden und es verlautet, daß im abgelaufenen Ge⸗ schäftsjahr wiederum 5 Siedlungshäuſer ſehr günſtig ab⸗ geſtoßen worden ſind. * Der Abſchluß der Feiſt Sektkellerei.⸗G., Frankfurt am Main. Die Geſellſchaft ſchließt 1928/29 mit einem Bruttogewinn von 754 438(729 520) R. gegenüber 737 630 (708 991) R. 4 Generalunkoſten. Nach faſt unveränderten Abſchreibungen von 13 170(13571) 4 verbleibt ein Rein⸗ gewinn von 98 203(21 656) R. 4, der wieder nach Ueberwei⸗ fung von 2000.4 an die Reſerve ohne Dividendenaus⸗ ſchüttung vorzutragen iſt. Die Beſſerung in der erſten Jahreshälfte ging durch den Abſatzrückgang in Weinen und Markenſekten wieder verloren. Es iſt gelungen, im letzten Jahre die Anzahl der Kunden in allen Teilen Deutſch⸗ lands zu vermehren. Die Bilanz zeigt(alles in Mill..) Aktienkapital 1,406, Reſerve 0,088(0,086), Hypotheken 9,24 (0,247), Verbindlichkeiten 0,838(0,84), andererſeits erſchei⸗ nen Immobillen wieder mit 0,2, Kellerei und Gebäude 0,335(0,841), Maſchinen und Inventar 0,057(0,059), Wein⸗ und Sektvorräte 1,461(1,352), Kaſſe u. Wechſel 0,011(0,015) und Außenſtände 0,53(0,68). * Pieter Vorjahrsbividende bei der Berliner Kindl⸗ brauerel. Der AN. beſchloß für dens am 30 September ab ge lau Geſchäſtsßjahr wieder 22 dende auf die Steeb. und 24 v. H. auf die Prioritäts⸗ Sb. zur Verteilung zu brüngen. Nun doch noch Tabakfteuererhöhung? Nachdem bis in den letzten Tagen an zuſtändiger Stelle immer wieder erklärt wurde, daß das Reichsftnans⸗ miniſtertum eine Erhöhung der Tabakſteuer nicht vorge⸗ ſehen habe, hört jetzt die Südd. Tabakzeitung(Mannheim) von ganz vertrauenswürdiger Seite, daß nun doch eine Tabakſteuer⸗ Erhöhung kommen ſoll. Der Plan einer ſolchen muß ſozuſagen über Nacht ausgearbeitet worden ſein. Es iſt beabſichtigt, aus einer Erhöhung der Tabakſteuer 200 Millionen RM. herauszuztehen und zwar ſollen die Zigaretten 160 Millionen RM. mehr und Rauch ⸗, Kau⸗ und Schupftabak im ganzen 50 Millionen RM. mehr aufbringen. Die Tabakſteuer auf Zigarren ſoll nicht erhöht werden. Geplant ſei: 1. bei Pfeifentabak die Tabakſteuer von 20 vH. auf 35., 2. bei Feinſchnitt die Tabakſteuer von 45 w. auf 60., 3. bei Kautabak die Tahakſteuer von 5 vH. auf 10., 4. bei Schnupftabak die Tabakſteuer von 10 vH. auf 15., 5. bei Zigaretten die Tabakſteuer von 20 v. auf 38 vH. und die Materialſteuer von RM..— auf RM..— je Kg., 6. bet Zigarettenpapier von RM. .50 auf RM..50 je 1000 Stück zu erhöhen.— Man muß allerdings erſt noch die Beſtätigung dieſer auf den erſten Blick verwunderlich erſcheinende Pläne abzuwarten haben. An den Metallmärkten ſind die Preiſe ſeit Wochen im Rückgang begriffen: Wenn man ftr den Großhandelspreis 1913 100 ſetzt, ſo war der Preisſtand im erſten Viertel⸗ jahr 1929 für Metalle(außer Eiſen)= 121,0, im zweiten Vierteljahr 121,0, im dritten Vierteljahr 118,0, im Oktober= 115,6 Anfang November- 113,4 und heute etwa rund 110. Es liegt auf der Hand, daß unſere wet⸗ ter verarbeitende Induſtrie dieſe Entwicklung der Rohſtoff⸗ baſis mit größtem Intereſſe verfolgt, da ſie ſowohl als Konſument wie als Exporteur der Fertigware daran teil hat. Wie die Dinge augenblicklich liegen, könnte man es beinahe als einen Gewinn für die deutſche Volkswirtſchaft buchen, daß die Geldknappheit und die Kreditnot unſere Induſtrie daran gehindert hat, ſich weiter als für den jeweiligen Augenblicksbedarf einzudecken, weil ſie auf dieſe Weiſe größere Verluſte an ihren Metallvorräten als Folge des Preisſturzes vermeiden konnte, die ſie an⸗ geſichts unſerer Geſamtlage beſonders hat betrofſen hätten. Die fallenden Wertpapierkurſe haben naturgemäß auch die Metallmärkte ſtimmungsmäßig beeinflußt, mitgeſpro⸗ chen haben aber auch ungünſtige Einzelberichte, Spekula⸗ tionsmüdigkeit und bei einigen Metallen die durch an⸗ ſteigende Produktion beeinflußte ſtatiſtiſche Lage. Der Londoner Kurs für Standard⸗ Kupfer ſank zeitweiſe bis auf 66 Eſt. 2 ſh 6 d; eine ſpätere Erholung war die Folge beträchtlicher Deckungskäufe, die die Notiz wieder bis auf zuletzt 69 Lſt. 10 ſh. hinaufbrachten. Die Kartellnotiz für Elektrolytkup fer blieb unverändert 18,30 Dollarcents eif Kontinent, ein Preis der für den Augenblick kaum noch berechtigt erſcheint, indem von amerikaniſchen Angeboten unter der Hand zu 18 Cents geſprochen wird; die Londoner Elektrolytnotiz für Lokvo⸗ ware ſchwankte zwiſchen 88 Hſt. 10—82 FEſt. und zuletzt wie⸗ der 88 Est. 10 ſh. Für Blei wurden in Newyork in der letzten Woche zweimal Preisermäßigungen vorgenommen, obwohl nach Abgabe der Metallgeſellſchaft die Welthütten⸗ erzeugung von 145 874 To. im Auguſt auf 148 147 To. im September zurückging. Der Londoner Markt, an dem ſich etwas Nachfrage zeigte, blieb ſtetig, namentlich für prompte Ware. Koſum und Nachfrage befriedigen jedoch nicht; Berlin und Hamburg haben wenig Geſchäft und der beutſche Markt liegt ſchwach bei 42,50 RM die 100 Klg. gegen 44 RM zu Beginn der Vorwoche. Bei Zink ſind die Lagerbeſtände infolge reichlicher Ankünfte im Wachſen begriffen; die Preiſe haben den niedrigſten Stand ſeit 1918 erreicht! Die jetzt am 19. Nov., ſtattfindende Kartellkonferenz wird eine Erhöhung der Re⸗ ſtriktionsquote in der Erzeugung beſchließen, es iſt aber fraglich, os ſich Polen dieſem Beſchluß fügen wird. Die ch noch nicht deft⸗ Londoner Notiz ging auf 21 Lt 4 ſü zurück. Zenn hatte 7 5 Der Anfug der Ausnahmetarife und der geheimen Eiſenbahntarife Der Außenhandelsverband hat an den Reichs vers kehrsminiſter eine Eingabe gerichtet, die gegen die von der Reichseiſenbahn verwaltung g e⸗ plante Einführung von geheimen Eiſen⸗ bahntarifen Stellung nimmt. Die Eiſenbahnver⸗ waltung hat die Aufhebung des 8 6 der Reichsverkehrs⸗ ordnung beantragt, wonach die deutſchen Bahnen ver⸗ pflichtet werden, alle Tarife und Frachtſätze öffentlich be⸗ kannt zu geben und alle Verfrachter gleich zu behandeln. Die Aufhebung dieſes Paragraphen würde den Rückſall in glücklich überwundene, moraliſch höchſt bedenkliche Zu⸗ ſtände bedeuten. Auch unter dem 8 6 der Reichsverkehrs⸗ ordnung verletzt die Eiſenbahngeſellſchaft mit einer Reihe öffentlicher Ausnahmetarife den Grundgedanken des 8 8 der gleichmäßigen Behandlung aller Verkehrsintereſſen⸗ ten. Die Bedingungen, unter welchen Ausnahmetarife, die bis 30 ja 40 v. H. unter die regulären Tarifeſätze her⸗ abgehen, gewährt werden, ſind vielfach derartig zuge⸗ ſchnitten, daß ſie nur einigen wenigen zugute kommen, die große Maſſe der Frachtintereſſenten davon aber ausge⸗ ſchloſſen wird. Würde dazu noch die Aufhebung des 8 8 der Reichsverkehrsordnung kommen, ſo müßte die heute ſchon beſtehende Willkür der Reichsbahn verwaltung in der Behandlung der Frachtintereſſenten ins Unerträgliche ge⸗ ſteigert werden. „ Glänbigerverſammlung bei Jakob Dreyfuß.— Die Mühlengruppe will die Maſſe zur Abwicklung übernehmen. In der Gläubigerverſammlung wurde nichts weſentlich Neues bemerkt. Die Bankſeite erklärbe, daß der Status vbelleicht doch noch etwas günſtiger ſei, während die Müh⸗ lengruppe weniger zuperſichtlich geſtimmt war. Nach mehr⸗ ſtündiger Erörterung über den vorzulegenden Vergleich zur Vermeidung des Konkurſes wurde ſchlöeßlich von Bankſeite folgender Vorſchlag der Mühben angenommen:„Die Gläu⸗ bigerverſammlung beſchließt, eine weiteve Verſammlung zur endgültigen Beſchlußfaſſung, ol außergerichtlicher Ver⸗ gleich oder Konkursantrag, zum 6. Dez. einzuberufen. Bis dahin müſſen die Banken ihre Forderungen ſeſtgeſtellt heben. Auch muß das Wechſekobligo endgültig feſtſtehen. Wenn eine Einigung mit den übrigen Gläubigern zuſtande gebommen iſt, ſo wird unter Fieſen Bedingungen die Müh⸗ — kengruppe die Forderung der Banken mit 10 v. H. ab⸗ kaufen. Auch für die übrigen Gläubiger iſt eine Quote von 10 v. H. zu erwarten.“ Die Mühlen wollen alſo die Maſſe zur Abwicklung übernehmen und daraus auf der Grundlage von 10 v. H. die Gläubiger befriedigen. :: Wieder 7 v. H. bei der Ulmer Brauereigeſellſchaft. Der AR. der Ulmer Brauereigeſellſchaft beſchloß, der Ende Januar 1930 ſtattfindenden HV. vorzuſchlagen, für das am 30. 9. 1929 abgelaufene Geſchäftsjahr 10 v. H. Dividende auf die neuen Vorzugsaktien und 7 v. H. auf das geſamte erhöhte Stammkapital zur Verteilung zu bringen V. 6 v. H. Dividende auf die BA. und 7 v. H. auf die Stel.) * Stillegungsautrag des Breisgauer Portland⸗Zement⸗ werkes in Kleinkems a. Rh. Das Werk hat beim Laudes⸗ kommiſſar in Freiburg Stillegungsanzeige eingereicht. Es dürften etwa 150 Arbeiter betroffen werden. Die Anzeige tritt am 4. 12. in Wirkung.(Es iſt bedauerlich, daß z. B. bei den Bauarbei ewerk dieſem nahe ge⸗ legenen Unter Aufträge zugeführt werden konnten, daß man f n den Bezug von franzöſiſchem Zement vornehmen mußte). 2: Staatliche Majolika⸗Mauufaktur Karlsruhe Ac. Nach den eben erſt gemeinſam veröffentlichten Jahres rech⸗ nungen für 1927 und 28 blieb für 1928 der vorgetragene Verbluſt aus 1927 mit 69 441 l unverändert. Die Be⸗ triebs⸗ und Handlungsunkoſten ſtiegen auf 640 541 (376 5838„ Betriebsunkoſten), die Abſchreibungen auf 19 786„(7587). Der Ertrag der Fabrikation und ſon⸗ lige Einnahmen betragen demgegenüber 729 308 1(I. V. 314099„ Bruttogewinn). In der Bilanz ſtiegen Grundſtücke und Gebäude auf 149 380„(41650), Ma⸗ ſchinen und E chtungen auf 95 140„(98 500). Getilgt iſt das Konto Neubau(i. B. 109 627), Kaſſe und Poſtſcheck⸗ guthaben 207 249 J,(236 920), Reſtkaufgeld Ettlingen 27 320 Mark(29 520), Effekten unv. 3000, Warenvorräte 268 868 (298 842). Neu das Konto Originale Laeuger 90000. Auf der Paſſivſeite ſtehen unverändert, das AK. mit 450 000 Mark und die Hypotheken mit 3323„. Laufende Verbind⸗ lichkeiten ſind mit 326 686 J(879 979) ausgewieſen. Vor einer Diskontermäßigung in Oeſterreich. Finang⸗ miniſter Dr. Juch erklärte geſtern im Bud gebamsiſchuß des Nationalrates, daß die Oeſterreichiſche Nationalbank noch im Laufe dieſer Woche Frmäßigung ihres Diskont⸗ ſatzes beſchließen dürfte. * Ein engliſch⸗holländiſches Kautſchukverkaufsburneau? Die Rubber Growers Aſſociation hat eine Einladung an die holländiſchen Kautſchukpflanzer für eine Sitzung am 18. Nov. in London gebangen laſſen. Engliſcherſeits wird der Vorſchlag zur Ausſprache geſtellt, ein engbifch⸗hollan⸗ diſches Verkaufsbureau zu errichden. Vorerſt ſoll jedoch ein Konſortium zum Studium des Places eimgeſetzt werden. Fallende Metallpreiſe eine ausgeſprochene Baiſſe auf erhöhten 5 ermäßigte Notierungen aus dem Fernen Oſtn und An⸗ ſteigen der ſichtbaren Beſtände. Unter heftigen Schwan⸗ kungen bewegte ſich die Dreimonatsnotiz zwiſchen 188 Oſt bis 185½— 179— 176— 183 Lſt. Der Weißblechverbrauch iſt in ſtändigem Rückgang und Anzeichen für eine Beſſe⸗ rung der Lage am Zinnmarkt fehlen. 5 „ Auflöſung des enropäiſchen Zinkkartells. Daß euro⸗ päiſche Zinkkartell beſchloß einſtimig die Auflöſung der Abkommen mit Wirkung vom 31. Dez. 1929. Eine Kommiſſion wurde beauftragt, die neuen Abkommens zu ſtudieren. für die Verſtändigung werden von beteil ztemlich ungünſtig hingeſtellt. Die chwierigkeiten liegen in erſter Linie bei der Reduktionsguote. Sollte ein neues Kartell zuſtande kommen ſo will man auch ver⸗ ſuchen, auf die Preispolitik Einfluß zu gewinnen. Weitere Weizenmehl⸗Preiserhöhung. Der ſüddeutſchs Konventionspreis für Weizenmehl Spezial 0, beide Sorten wurden heute erneut und zwar diesmal gleich um 50 Pfg. erhöht. s 2 Millionen Mark für die notleidenden bayeriſchen Hopfenbauern. In einer Sitzung im Hayeriſchen Landwirt⸗ ſchaftsminiſtertum wurde beſchloſſen, den notleidenden Hopfenbauern aus dem Agrarfonds eine Summe von 2 Millionen/ zur Erhaltung der Exiſtengen ſofort zur Verfügung zu ſtellen. Die Verteilung wird durch diſe Dand⸗ wörtſchaftlichen Genoſſenſchaften erfolgen. Deviſenmarkt Im deutigen. notieren Pfunde gegen Die Aus ſichten ter Seite als New Dork f Schweiz 25,4 Stockholm Paris 123.82 olland.. 12.08 Mabrid Hrüſſel 34.83 3slo. 138,19 Dollar geg. Rm. 828 Mailand 99,19 Kopenhagen 18.19 Pfunde„„ 20, Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort vom 19. November Die Nachfrage nach Kahnraum war an ber heutigen Börfe ſehr rege. Von Seiten des Holländiſchen Frachten kontors wurden 20 Pfg. per Tonne für Reiſen wach Rotter⸗ dam mehr bezahlt. Dagegen hielten die Kohlentransport⸗ geſellſchaften zurück und notierten dieſelben, die Fracht mit 1,80—2,.— unverändert. Das Berggeſchäft war wohl in⸗ ſolge des bevorſtehenden Feiertages etwas ſtiller. Die Miete erfuhr mit 7 bzw. 7,5 Pfg. keine Aenderung. Der Bergſchlepplohn nach Mannheim notierte ebenfalls unvers ändert. Der Dalſchbepplohn ſchwächte etwas ab und konnte man heute abend mit 20—21 Pfg. vr Tonne fu beladene Kähne ab hier wach r en e für größere Grundlagen eines 2 Todes- Anzeige Am 16. November 1929 verschied nach langem Leiden meine liebe Frau, unsere liebe Mutter, Schwieger⸗ mutter und Großmutter, Frau Auguste Engelhard geb. Baumann Im Namen der Familie: Rob. Engelhard sen. Pforzheim, Friedenstraße Nr. 63 14124 Die Feuerbestattung fand in aller Stille statt. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8 an. Tfkeupicdongen lor Stadt Maunhenm hamt iſt am Donnerstag, den chmittags wegen Reinigung ge Geöffnet ſind dagegen die amt⸗ J 4a. 9, Peſta⸗ Das Städt. Lei 21. November na lichen Pfänderſammelſtellen in 1 und Schwetzingerſtraße 111. Städt. Leihamt. Zwangs versteigerung Donnerstag, den 21. 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Manes, der offenbar Selbſtmord begangen hatte. und dieſes Hallb hat den typiſchen Klang, den man Londoner Telephonzentrale erteilte dem e ſammen im Freie die Wein ihres Vaters Der tote Körper lag mitten auf einem Waldweg aus⸗ von den vielen Londoner Nachmittag Tees im der United— Privileg, an dem groen Kren zu überwachen. Si tten ein aufgeſchlagen geſtreckt und der Revolver befand ſich noch in der Ohre hat. Und einen Augenblick ſpäter hört man ein weg aller e eephe 5 15 e und ganz in der 9 fahl in den B Hand des Toten. Der Finger, der den Schuß abge⸗„Jes, London!“, ſo unverkennbar amerikaniſch ge⸗ zu dürfen. Hier eue en getrieben, an dem t ein Schäfer⸗ feuert hate, klammerte ſich um den Drücker. Ein dreißig Millionen Kilometer europäiſcher Telepßon⸗ hund angekette war. und lag griff⸗ Polizeibeamter erhielt den Auftrag, die Leiche zu ige l Hello„drähte mit einigen 80 Millionen nordamerikaniſcher bereit eine 8 Eines lug der Hund unterſuchen und die Perſönlichkeit des Toten feſtzu⸗ ſprochen. Und dieſe zwei kurzen Sätze ſetzen den un. Telephonkilometer erkunden e in aller Frü Der eine der Brüder erhob ſich ſtellen. Als er nicht ückkehrte, begab ſich ein geheuren Apparat in Bewegung, der einem von den Merkwürdig: Entſcheidende Akte in einer dez vor dem Zeltlager und eilte ins Freie. In dem zweiter Beamter zur F le. wo ſich ihm ein 25, Millionen Telephonabonnenten der Welt erlaubt, romantiſchſten Begebenheiten, die es gibt— und ſelben Augen ick te der andere einen Schuß ſchrecklicher Anblick bot.. Kollege lag ſchwer ver⸗ lediglich durch Aufhebung ſeines Hörers mit einem das iſt wohl das Telephonieren— beſteht in der fallen. Als er di ltwand zurückſchlug, ſah er den wundet neben dem Toten. Der verwundete Beamte anderen von der Gemeinde der 25 Millionen in Ausführung des denkbar einfachſeen Handgriffs So Bruder tot vor u. Wer hatte den tödlichen wurde in das nächſtgelegene Krankenhaus eingelie⸗] Verbindung zn treten. Vor kaum mehr als einem ſcheint er wenfaſtens dem Laien. Das„tun deen Schuß abgefeuert? Die ſchten ein unlösbares fert, wo er vor ſeinem ode noch den Hergang des balben Jahrhundert hat Alexander Graham Bell(Fernamt) in London iſt ſo organiſtert, daß eine Rätſel zu ſein, bis ſich k tellte, daß die Flinte Unglücksfalles ſchildern konnte. Er hatte den Ver⸗ das Telephon zu einer praktiſch ausbeutbaren Er⸗ mten ſich bei der Herſtellung der Verbindung der Brüder unverkennbare Spuren eines Schuſſes ſuch gemacht n Revolv 18 der Hand des Selbſt⸗ findung gemacht und heute können die Telephon⸗ zr en Madrid und San Francisco, die immerhin aufwies. Offenbar war der Zufall zum Verbrecher öder 10 5 Dabei hatte der gekrümmte abonnenten von Paris, Berlin, Rom und Madrid, an Draht, Unterſeekabel und drahtlos zu überwin⸗ geworden. Die unruhig gewordene Hund hatte mit Finger des Toten den Drücker abgezogen und der Newyork, Chicago oder San Francisco ſo leicht an⸗ dender Entfernung mehr als 9800. Kilometer beträgt, ſeiner Kette die Flinte berührt und den Drücker Schuß hatte den Polſzeibeamten getroffen. rufen und ſprechen, wie irgend einen Menſchen im nicht mehr denken, als bei der Verbindung zweier 2 auf dleſe Weiſe abgezogen. Der Schuß war losge⸗ 5 5 nächſten Zimmer. Auch Holland, Belgien, die Londoner Abonnenten. N* gangen und hatte den jun Mann getroffen, als Damit war der Fall geklärt. Wenn ſich aber dieſe Schweiz, Oeſterreich, Ungarn, Norwegen, Schweden Die längſte Verbindung, die wir in dieſem N er gerade vor das Zelt trat. ie Unterſuchungs⸗ Tragödie unter anderen Umſtänden abgeſpielt hätte, und Dänemark können mit ihren trausatlantiſchen 8 tatſächlich hergestellt haben“, erzählt mir pehsrde gab ſich mit dieſer Aufklärung zufrieden. wenn nicht der Polizeibeamte, ſondern ein Unbe⸗ Freunden ſprechen, ſie brauchen nur den Hörer ab⸗ 5 eiter 1. Verbindung zwiſchen Die Kriminalgeſchichte aller Länder kennt ähn⸗ kannter die handelnde Perſon geweſen wäre und zunehmen. Cen in S aniſch⸗Marokko mit Havanna auf uche Fälle, in denen ein unglücklicher Zufall ſeine wenn dieſe Perſon den Schauplatz des Unglücks nicht Wahrſcheinlich beruht die leichte Abwicklung des. abi 8 Hand im Spiele hat und ein Verbrechen vortäuſcht. lebend verlaſſen hätte— was wäre dann aus dieſem Verkehrs auch darauf, daß alle dieſe Verbindungen e 5 Dabei gibt die Wirklichkeit oft ſpannendere Rätſel verhängnisvollen Spiel des Zufalls geworden? Wie durch eine einzige Organiſation gehen, den„London Die Länge dieſer Verbindung betrug ungefähr auf, als die kühnſte Phantaſie des Schriftſtellers ſie hätte man es ſich erklären können, daß ein Toter Telephone Service“. Alle Verbindungen Europas 11200 Kilometer. Man kann wohl ſagen, daß(an⸗ zu erſinnen vermag. Wer würde z. B. jemals darauf noch ein zweites Opfer forderte? Hätte man dann mit den Vereinigten Staaten, Mexiko, Kanada, Kuba genommen die Verhältniſſe in den ſechs in Frage ommen, daß tte die Schuld an einem Todes⸗ nicht vor einem Rätſel geſtanden, deſſen Löſung viel⸗ und umgekehrt werden in London zenktraliſtert, alle kommenden Ländern— Spaniſch⸗Marokko, Spanien, fall tragen könnte, der die äußeren Kennzeichen leicht niemals gefunden worden wäre? Drähte laufen über London. Frankreich, England, 15. 5 9 5 eines raffinierten Verbrechens an ſich trägt? Und Kuba— waren normal, der Unterſeekabe im Kana doch führte der Nachweis eines ſolchen Zuſammen⸗ und die Funkverbindung über den Atlantiſchen hanges zur Aufklärung eines ſenſationellen Krimi⸗ 2 4 2 Ozean hat richtig funktioniert), wir Ceuta mit e Das Geiſterhaus von Baſ ell eapel beſchäftigte. 4 2 mit Wolverhampton in England, zwe ädte, 5 In Neapel fand man die Fürſtin Caravella 5 5 5 e fen e 1 8 tot in ihrem Bett,(Von unſerem zw. Korreſpondenten) ſtändigen Angſtgefühl befallen und zittert ſchon, Manche Perbin 0 tell 0 die die Ver⸗ mlt einer Revolverſchußwunde im Herzen. Zwiſchen Es regiert in der Welt eine eigenartige„Duplizi⸗ wenn er die unheimliche Wand ſieht. bindung Ceuta⸗Havanna in den Schatten ſtellt, ob⸗ ir und ihrem Manne hatten ſich wiederholt Eifer⸗ tät der Fälle. Aus Wien kommen Berichte von Nach den Ausſagen der Mutter ſoll das Klopfen ſchon freilich ſie noch niemand verlangt hat. Es ſuchtsſzenen abgeſpielt, zu denen die Fürſtin Ver⸗ 9 unheimlichen Geiſterſpuk— in Baſel gibt ſich ſchon ſeit 6 Monaten gehört werden; könnte zum Beiſpiel über London Ceuta mit Mexico anlaffung gegeben hatte. Der Fürſt wurde unter dem un cht nur die ſpiritiſtiſche, ſondern auch die in reale⸗ 1 5 City verbunden werden. Werdacht verhaftet, ſeine Frau in einem Anfall von ren Sphären lebende Welt alle Mühe, einen beinahe Erst 85 55 e en e e In einem großen luftigen Raum ſttzen einige Eiſerſucht erſchoſſen zu haben. Der Revolver lag gleichen Fall aufzuklären. es etwas unheimlich 15 die Frau les durch die Hundert hübſche unge Damen mit Kopfhörern und 1 Anumittelbar neben dem Bett auf dem Toilettentiſch Die Wiener Blätter berichten über ein Spuk Baupolizei die Sache unterſuchen 5 Dieſe konnte beantworten ſtündlich etwa 600 Abonnentenrufe. In zer Fürſtin. Dieſer Umſtand ſprach gegen den Ver- baus in Prag, wo ein Mädchen leweils nachts nichts Fan 1110 e ab 1e 1 einer Ecke ſitzen 15 beſondere tüchtige Beamte, die dacht, unter dem der Fürſt verhaftet worden war. von einem böſen Geiſt in ſeiner Ruhe geſtört wird. pollen Akten der Polizei 1 das menſchliche Verbindungsglied bilden in dem Aber eine Reihe anderer Momente waren ungünſtig] Dieſe Störungen gingen ſo welt, daß neben Klopfen beamter kam mit einem ganzen Rudel Det ktive in ungeheuren Drahinetz, durch das menſchliche Rede in für den Angeklagten. Vor Gericht ſtanden die Aus⸗ und Kettengeraſſel auch haſelnußgroße Steine in das das Haus und man bewachte jeden einzelnen Raum. den verſchiedenſten Sprachen in wenigen Sekunden ſichten für ihn schlecht und eine Verurteilung wäre Wohnzimmer fallen, von denen man nicht feſtſtele] Der Knabe wurde einer genauen Beioachung nter g a in hohem Grade wahrſcheinlich geweſen, wenn nicht len kann, woher ſie kommen. Das Mädchen ſoll in ſtellt. Der Knabe legte ſich ins 2 ld Ait ihm ein Polizeidetektiv auf Grund ſeiner Beobachtungen den Nerven ſoweit heruntergekommen ſein, daß es ein Polizeibeamter 95 ihn an Händen 1 Beinen eine ſinnreiche Löſung gefunden hätte, die den Für⸗ in eine Privatklinik überführt werden mußte. Auch feſthielt. Und ſofort begann Wieder 538 unheimliche ſpitze iſt. Die Telephoniſtin ſteckt den Stift ins Loch gen vollſtändig entlaſtete. in Prag befaſſen ſich die Behörden eine ſonſ mit] Klopfen und Trommeln in der Wand. Das Reſultat und hört etwa e Londoner Abonnenten Nem⸗ Der Detektiv fand neben dem Bett auf dem Bo Geſpenſtern auf dem Kriegsſuße ſtehende Inſtitue der polizeilichen Unterſuchung blieb bei dem Schluſſe york verlangen. Schnell notiert ſie die Daten auf den eine tote Motte, ein Exemplar jener großen tion— eingehend mit dem Spuk, aber ese iſt noch man„ſtehe hier wahrſcheinlich etwas Ueberſinnlichem ein Stück Papier. Schnell übergibt ſie dieſes Papier Art, wie man ſie in dem ſüdlichen Italien antrifft. nicht gelungen, dafür eine Erklärung zu finden. gegenüber i e 5 85 einer Kollegin, die an einer anderen Schalttafel Die Motte war offenbar in das Licht der Kerze ge⸗ Genau derſelbe Vorfall, nur etwas variierend, Der Knabe ſagte aus, er ſehe immer beim Er⸗ mit einer Fingerbewegung eine Verbindung mit raten, die noch auf dem Toilettettſch ſtand, und hatte beſchäftigt die Oeffentlichkeit der Stadt Baſel in tönen der Schläge in der Wand eine alte Frau mit Newyork freimacht und mit einem ruhigen„Hallo, Wel den Tod gefunden Eine genaue Prüfung des hohem Maße. f grauen Haaren, einer Brille und rotem Rock. Newyork“ von der Newyorker Kollegin die auf dem eee Seit etwa drei Wochen hat ſich in einem nen⸗ Zunächſt bemächtigten ſich Spfrilſſten und Ge. Jebel e eee 1 910 1. i Drucke d die weiſellos erbauten Hauſe ein Klopfgeiſt gemeldet. ſundbeter der Senſation und in einer ſolch l e 51 ücker feine Staubſpuren, die zweiſellss] Auch dieſer Geiſt hat Zuſammenhänge verſönlicher Sitzung ſoll es dann gelungen ſein, den pfgeiſt Staaten ru ahe ebenſo. Eine Telepho⸗ 5 don den Flügeln der Motte herrührten. Ueber die a 13 FFEFVFVVFV zit und ſich ihm z tterhalte niſtin, gena operator“, die ſprachkun⸗ 8 5 5 5 5 Natur. Er meldet ſich nur, wenn der älteſte von vu zitieren“ und ſich mit ihm zu unterhalten.. 5. je Lage der toten Fürſtin und des Revolvers hatte 8 5 N. bei wurde von den anweſenden Spiritiſten heraus⸗ dig iſt, nimmt den Ruf vom Kontinent entgegen und o die Unterſuchung bereits eine eigentümliche Aufklä⸗ drei Jungen der dort wohnenden Familte in der K e von den anweſenden Spiritiſten heraus⸗ ütherſetzt ihn einer neben ihr ſitzenden Telephoniſtin kung gegeben: die Waffe zielte genau auf das Herz Nähe iſt. Allerdings ſoll der Spukgeiſt ſchon vor gebracht, 2 8 der„eentrolling operator“ ins Engliſche. der Fürſtin. Der Detektiv unterſuchte den Revolver ſteben Monaten das erſtemal aufgetaucht ſein und daß es ſich um den„Geiſt einer längſt 1.. 0 8 ui noch genauer und ſtellte feſt, daß der Mechanismus die Wand an Wand wohnenden Nachbarn veranlaßt verſtorbenen Wahrſagerin handle, Manchmal ſind viele Leute vorgemerkt und man ö 0 des Drückers außergewöhnlich leicht arbeitete. haben, ihre Wohnung zu räumen. In dem Spuk die in einem Hauſe wohnte, das beim Bau des muß bis zu 8 Stunden warten, bis man ſeine 01* 10 Der Detektiv hatte nunmehr die Löſung des Rät⸗ zimmer. die drei Pinter Eine. trennt neuen abgebrochen wurde“. Tatſächlich ſtellte dann Verbindung bekommt. 5% eis gefunden und der Verteidiger konnte in dem ſie vom Nebenzimmer in ber anderen e die Polizei feſt, daß eine Frau, die ſich mit aller⸗ Aber es iſt auch möglich, daß einem Mann in Mad⸗ % Prozeß der Anklage mit einer genauen Darlegung das auch als Schlafzimmer dient. In dieſer Wand hand okkulten Künſten abgab, in dem alten Hauſe rid ſeine Verbindung mit Newyork in zwet bis fünf i Fer katſächlichen Zuſammenhänge entgegentreten. Der macht ſich der Spuk bemerkbar. gewohnt hatte und dort geſtorben ſei.. Das war Minuten gebracht wird. Und dieſer Ruf geht über 5% Unalücksfal batte ſich ganz offenkundig ſo abgeſpielt, Eigenartigerweiſe folgt dieſer Klopfgeiſt ganz natürlich Waſſer auf die Mühle der Spiritiſten und die Landlinien von Spanien und Frankreich, in aß die Motte mit der Flamme der Kerze in Be⸗ neuen Geſetzen, die mit denen überlieferter Geſpen⸗ aller Abergläubiſchen. Nun bemächtigte ſich auch die Boulogne übernimmt ihn der Unterſeekabel im „ küßrung gekommen und dann aus den Toilettentiſch] ſtergeſchichten keinen Zuſammenhang zu haben ſchet. Preſſe der Angelegenheit und damit wurden weitere Kanal, dann wird er über die engliſchen Landlinien 0 Kallen war, wo ſie dann, im Todeskampf bin⸗ und nen. Er meldet ſich mit Vorliebe beim Einbruch der Kreiſe hineingezogen. zur Funkſtation Rugby geleitet und von dort über Ferflatternd, mit ihren großen Flügeln den Drücker Nacht und beim morgendlichen Dämmern. Oft iſt Detektive, Journaliſten, Profeſſoren, Polizei- den Aether des Atlantiks nach.S. A. Bei allen a des Revolvers getroffen hatte. 55 1 e der 5 e 1. 5 5 eine n n transatlantiſchen Telephonverbindungen wird die 9 5 ann wieder es ein Rumpeln und am häufigſten ntereſſierter und anderſeits auch ſenſattonshung⸗ Zeit, die zu ihrer Herſt g 0 Der Schuß 1 5. die Für⸗ erfolgt ein Schlag, der zur richtiggehenden Erſchüt. riger Leute beſuchten den Geiſt. Man ſtellte alle 5 r e 509 e 5 8 rö getroffen. terung der Mauer führt und der die daran befind.: möglichen Verſuche an. Räumte alle Zimmer oben Fing operators“ genannt, ſitzen an Spezialtiſchen und 1 Das Gericht erkannte das Walten eines unglückſelt⸗ lichen Bilder bis zu zwei Zentimetern von der und unten ſowie nebenan: der Geiſt klopfte nur horchen alle Geſpräche ab.(Man wird vielleicht nicht den Zufalles an und ſprach den Fürſten frei. Mauer wegwirft. Ein ganz Schlauer hat auf die umſo wütender. Die Baupolizei, die Vormund⸗ entzückt ſein, das zu erfahren.) Dieſe Te lephoniſtin⸗ 1 Auch bei einem Stiergefecht in Valencia ſpielte niedere Wäſchetruhe ein Glas Waſſer an die Gei⸗ ſchaftsbehörden— der 10jährige Junge ſtand ja nen machen auch Aufzeichnungen über atmoſphäriſche 1 der Zufall einmal eine Molle. Der Stierkämpfer hatte ſterwand geſtellt und der Klopfgeiſt hat dann das irgendwie im Zuſammenhang mit dem Spuk!— Störungen und überhaupt über alles, was die Ab⸗ f feinem Opfer einen tiefen Stich verſetzt, ſo daß die Glas prompt umgeworfen. Nun iſt dieſer Klopfgeiſt alle möglichen Inſtanzen beſchäftigten ſich mit dem wickelung des Telephonverkehrs ſtört, verlangſamt Mafſe in der Wunde ſtecken blieb, Der vom Schmerz zum Statdgeſpräch geworden— weil man eben keine„Fall“. Aber eine Löſung iſt noch nicht gefunden oder verhindert. Zweck der Uebung? Wenn die gepeinigte Stier gab ſich einen mächtigen Ruck, der Töſung für ſein Walten findet. worden. Der Klopfgeiſt regiert weiter. Nun ſoll] Verbindung nicht tadellos durchgeführt werden iin von der Waffe befreite. Die Kraftanſtrengung Der Knabe, um den ſich der Spuk ſpeziell ab⸗ noch Meiſter Sabrenne, ein„Gewaltiger“ auf dem konnte, werden von den 190 A, der Gebühr für ein War aber ſo gewaltig geweſen, daß die Lanze in ſpielt(denn das Klopfen zeigte ſich auch in einem Gebiete der Suggeſtion und Telepathie, herangezo⸗ Dreiminutengeſpräch, für jede nach der Anſicht der oßem Bogen in den Zuſchauerraum flog, dort einen anderen Hauſe, als der Knabe dort bei der Groß⸗ gen werden. Wer weiß, vielleicht löſt er das Rätſel? Kontrollbeamtin anſtändigerweiſe nicht zu berech⸗ ö ann in die Bruſt traf und auf der Stelle tötete.!“ mutter Unterſchlupf ſuchte), iſt natürlich von einem Und dasjenige von Prag dazu! a Hochwaſſer in Südengland nende Sekunde von amtswegen Abzüge gemacht. Amphibien des Krieges — Ein ſteckengebliebener Landomnibus bei Canterbury. Die ſtarken Regengüſſe in England haben zu schweren Hochwaſſerſchäden geführt. Meilenweiz 5 Amerikaniſcher Maſchinengewehrtank für Waſſer und Land. Trotz aller Abmachungen zwiſchen Hoover und Macdonald geht das Wettrüſten 1 e 9 auſſe N weiter. Immer raffinierter werden die Rüſtungen für den Krieg von morgen. U Bil beben die Chauſſeen unten Weſſer und machen jeden Verkede unmbalich. zeigt einen neuartigen, ſtark gepanzerten Maſchinengewehrtank, der aus 8 Waſſer auf⸗ tauchend, ſich auf feſtes Land begibl. 4 N 5 5 3 0 N——— 9 5— g 3 ö 5—— ä— 5 f b 2— vember 1929 Mittwoch, den 20. No Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 539 HAUS E 2 eee 5 Mäntel. Hoſen. Schuhe, Die letzten Tage! Schallplatten. Grammo⸗ Ein Film von den Gefahren, die one. Bücher, Münzen, unsern Töchtern drohen! J Operngläſer. Schmuck⸗ Mäcchenhandel„„ 5 Geigen. Gitarren. Man⸗ Ein flammender Protest gegen dellden n d and dan den internationalen. Mäcchen handel ſen Ste am billigſt. bei 8 a Bartmann. R 4, 18, Ein Filmwerk., das ein grelles Licht auf die Verlockungen des Gelegenheits kaufe Tel. 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Nach einer Erzählung N bas bänstlerisclie Film ereignis: 13 Anfang 19.30 Uhr Ende 22.18 Uhr helwſtr. 17. 8 Tr., rechts 25 8 Personen: 6127 1 5 rat Peter Homonay Sydney de Vries Conte Carnero Fritz Bartling Sandor Barinkay Hellmuth Neugebauer Ab ee Kälmän Zsupän Hugo Voisin 2 fe Arsena, seine Tochter Marianne Keiler i 2 Mirabella, Erzieherin im Hause Zsupans Lene Blankenfeld e Sohn Theo Herrmann zipra, Zigeunerin Margarete Klose Saffi. Jigeunermädchen 5 Teschemacher e geſp., äußerſt billig. 5649 anal. Berrmanz, ö. l parterre. Neues Theater- Hosengarten Mittwoch, den 20. Novbr. 1929 Für die Theatergemeinde„Freie Volksbühne“ (ohne Kartenverkauf) Gruppen A, E, Fu. K: Fimden Sie, daſf Constanze sleh riehtig verhält? ODie standhafte Frau] Komödie in 3 Akten von W. 8. Maugham Deutsche Uebertragung von Mimi Zoff In Szene gesetzt von Rich. Dornseiff 20 Uhr Ende geg. 22 Uhr 490110 Fernspr. 21624 0 1 5 Samstag, 23. November 8 Uhr Piscator- Premiere „Frauen in Not“ 8 218 ein Schauspiel in 3 Akten von Dr. Créd&. Regie: RWIN PIse Aren in Anwesenheit des Autors und des Regisseurs. 8308 eee Neue ſchwere Pitchpine⸗ Küche u. Speiſezimmer zu jed. annehmb. Preis abzugeb. ev. Teilzahl. 6197 F 5. 4, part. 5 Nach dem glelchnamigen Roman von Thea v. Harbou. Regie: Fritz Lang. in den Hauptrollen: befda Maura- May ich Verstärktes Orchester. Täglich: I.„. . im— UFA-FHEATER Kleineres nettes Nebenzimmer noch für einige Tage in d. Woche abzugeben. Adr. in der Geſchäftsſt. 6171 Achtung! Für Villa, Geſchäfts⸗ u. Warenhäufer ſchön. fri⸗ ſche Weißtannenzweige Beſſeres Wohnzimmer rot, Mahagoni. mit Smyrnateppich u. Kri⸗ ſtallüſter aus Privath. preisw. abzug. Ang. u. 8 2 56 an die Geſchſt. * 0175 Kosaken--IIIt Karten RM..902.580. 102 leine preise Weise Wo 2 Schlachtfest ist Mannheimer Konzertdtrektion 5 Heinz Hoffmeister, R 7. 32 7 5 Mittwoch, 20. November, He uf 2E abends 8 Uhr Harmonie Kammermustkabend Bonn, Ilse Sor En 3 Violne Dima Bamfrze 7 Sonntag, 24. November nachmittags 4 Uhr, abends 8 Uhr 8 e. 5 Nennbein-Löln 3. dekorieren u. decken; bekannt und beliebt aus vielen guten Fumen* 1 0 fe Trude Hittman Kl ſow. ſchäne Chriſtbänme 615¹ A 8 3 Louis Wollfei 5 ſtets billig zu haben Os O EIA 4 f „lauen U iir!!! Wee 5 4 9 Tel 320 29. der unvergeßliche Lustspieldarsteller in dem„Falsfaff J, 21 8 218 8. 5858151 prachtvoſlen Erstaufführungsfilm 8 warten B. 1: bie. e e Achtung! Achtung! Vorverkauf: Theaterkasse 10 bis 12½ i i 5 8 in een Ainder⸗ E mp f e h 1 6 1 77 und 3 bis 7 Uhr, Musikhaus O 7, 13, Freitag 22. Nov, abends 8 Uhr garderobe. ſowie Um⸗ Heckel O 3, 10, Ludwigshafen: Spiegel e 3 15. Kuhf 1 Els Ch & Sohn, Kaiser Wilhelmstraße. Vortrags- ADend benſtraße 3. 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