2 82 * 3 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße ls, Neßriedrichsſtraße 4, FeHauptſtraße 6s, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe Beilagen: Mannheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6— Fernſprecher: Sammel⸗Nr. 24951 Montag: Sport der N. M. 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Die diplomatiſchen Vorbereitungen zur Londoner Fünfmächtekonferenz über die Seeabrüſtung haben bisher weiteſtgehend in aller Oeffentlichkeit ſtattge⸗ funden, und dieſe Methode zeigt ſich in einer er⸗ wartungsvollen Nervoſität, mit der die Oeffentlich⸗ keit dem Beginn der Konferenz entgegenſieht. Die allgemeine Stimmung iſt optimiſtiſch hinſichtlich der engliſch⸗ amerikaniſchen Einigung. Dagegen erwartet man Schwierigkeiten von franzöſiſcher Seite in den Verhandlungen über die kleineren Schiffsklaſſen und von Japan in der Kreuzerfrage. Großen Eindruck hat hier das Bekanntwerden der Zuſammenſetzung der amerikaniſchen Delegation für die Flottenkonferenz gemacht. Die Namensliſte zeigt, daß die Regierung der Vereinigten Staaten der Konferenz ganz außerordentliche Bedeutung beimißt. Neben dem Staatsſekretär Stimſon als Delega⸗ tionsführer werden folgende Herren der amerikani⸗ ſchen Delegation angehören: Der Marineminiſter Adams, der gegenwärtige Botſchafter in Brüſſel Hughes Gibſon und Morrow, der Botſchafter in Mexiko. Daneben werden zwei Mitglieder des Senats, und zwar Senator Reed und Senator Robinſon, die die beiden großen Parteien des Senats vertreten, der Delegation angehören. Auch General Dawes, der gegenwärtige Botſchafter in London, wird an den Verhandlungen teilnehmen. Noch intereſſanter als die Namensliſte der zivilen Delegationsmitglieder iſt die Wahl der marin e⸗ techniſchen Sachverſtändigen. Der Haupt⸗ ratgeber der Delegation wird Admiral Pratt ſein, der Oberkommandierende der amerikaniſchen Schlachtflotte. Um die Wahl des Admirals Pratt zum führenden Sachverſtändigen hat es einen lang⸗ wierigen Kampf mit den Marineſtellen gegeben. Ad⸗ miral Pratt war bereits der Hauptratgeber der ame⸗ rikaniſchen Regierung während der Abrüſtungs⸗ konferenz von Washington im Jahre 1921, die von großen Kreiſen der amerikaniſchen Marine noch immer als ein ſchwerer Fehlſchlag für die Vereinig⸗ ten Staaten betrachtet wird. Die Wahl Pratts zeigt deutlich, daß die amerikaniſche Regierung ſich auf keinerlei Intrigen von ſeiten der Seeleute einlaſſen ö wird. Der Admiral Jones, der während der Gen⸗ fer Flottenkonferenz eine nicht ſehr glückliche Rolle geſpielt hat, wird, obwohl er im Rang über dem Admiral Pratt ſteht, als zweiter Ratgeber nach Lon⸗ don gehen. Es iſt nunmehr durch weitere Erläute⸗ rungen von maßgebender amerikaniſcher Seite feſt⸗ geſtellt worden, daß die Frage der Seerechtsreform und auch der von Präſident Hoover gewählte Aus⸗ ſchnitt aus dieſer Frage, nämlich die Aufhebung der Blockade gegen Lebensmittelſchiffe im Kriegsfalle während der Londoner Flotten⸗ konferenz nicht zur Sprache kommen wird. Ohne Zweifel wird die Konferenz mit Verhandlungen über die Tonnage, das Lebensalter und die Zahl der zahlreichen kleinen Schiffsklaſſen vollauf beſchäftigt fein, ſo daß führende Kreiſe es durchaus begrüßen, daß die Konferenz nicht mit anderen Verhandlungs⸗ gegenſtänden belaſtet wird. Die Schwierigkeiten der Einigung mit Japau ſind in dieſen Tagen durch einen japaniſchen diplo⸗ matiſchen Vorſtoß beſonders deutlich geworden. Japan hat ſowohl in Waſhington wie in London nochmals betont, daß es in den Kampfkreuzern eine höhere Quote haben müſſe als diejenige, der es in Waſhington für die Schlachtſchiffe zugeſtimmt habe. Es verlangt unter allen Umſtänden eine Quote von 70 Prozent der engliſchen und amerikaniſchen Kreu⸗ zerflotte. In einem Interview des„Times“ Korre⸗ ſpondenten in Tokio mit dem japaniſchen Delega⸗ tionsführer Wakatſuki betonte dieſer nochmals, daß Japan entſchloſſen ſei, auf dieſer Quote zu Bestehen. Der Vußtag in Derlin Das politiſche Glaubensbekenninis des neuen Biſchofs (Drahtmeldung unſ. Berliner Büros) Berlin, 21. November. Das wunderbare Herbſtwetter, von dem dieſer Bußtag begünſtigt war, hatte zur Folge, daß geſtern Tauſende und Abertauſende den Weg zum Friedhof antraten. Die Kirchhöfe waren daher ſo ſtark be⸗ ſucht, wie ſonſt nur am Totenſonntag. Da zudem Unzählige die letzte Gelegenheit benutzten, um noch vor dem Winter im Freien ſich zu ergehen, ſo waren die Verkehrsmittel der Reichshauptſtadt einem Sturm ausgeſetzt, den ſie kaum bewältigen konnten. Trotzdem waren die Kirchen überfüllt. Verſchiedene Gemeinden mußten drei Gottesdienſte abhalten. Von den Kanzeln wurde die Bußtags⸗ Kundgebung des evangeliſchen Oberkirchenrats ver⸗ leſen. Abends fanden in vielen Gotteshäuſern mufikaliſche Feterſtunden und geiſtliche Konzerte ſtatt. Bei einer Kundgebung der katholiſchen Nation im Sportpalaſt zeigte ſich zum erſten Mal der neue Biſchof von Berlin und der Mark Branden⸗ burg, Dr. Schreiber, vor der Oeffentlichkeit. Der Reichskunſtwart hatte den rieſigen Raum, der bis auf den letzten Platz beſucht war, mit ſchwarz⸗rot⸗ goldenem Tuch ſchmücken laſſen. Fahnen des Reiches, Preußens und der Stadt Berlin, ſowie die weiß⸗goldene Kirchenfahne wallten von der Decke herab. Im Hintergrund leuchtete auf rotem Samt ein goldenes Kreuz. Neben vielen geiſtlichen Wür⸗ demträgern ſah man die Reichsminiſter von Guérar d, Schätzel, Stegerwald und Wirth, die preußiſchen Miniſter Schmidt und Steiger und zahlreiche bekannte Politiker wie Marx, Gies bert, Hermes, Bell, Köhler und Wallraf. Als der Biſchof in vollem Ornat unter den Klängen des Philharmoniſchen Orcheſters ſeinen Einzug hielt, brach ein Sturm der Begeiſte⸗ rung los. Nach kurzen Begrüßungsworten des Vor⸗ ſitzenden ſprach Dr. Schreiber über 5 das Thema„Biſchof und Volk“. Er ließ dabei ſtark ſoziale und republikfreund⸗ liche Töne anklingen. So betonte er, daß er wie viele Biſchöfe aus einer Handwerkerfamilie ſtamme. Er ging weiter auf die brennenden wirtſchaftlichen Tagesfragen, die Wohnungsnot, die Arbeitsloſen⸗ fürſorge, das Verhältnis zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ein und behandelte ſie im Sinne des Ausgleiches. Bemerkenswert war ſein Be⸗ kenntnis zum heutigen Staat, das lebhaften Beifall auslöſte.„Ich ſtelle mich“, erklärte Dr. Schreiber, „unbedingt auf den Boden der neuen Staatsform. Ich war vorher überzeugter Anhänger der Monarchie. Die Revolution als ſolche war ein Unrecht, aber da⸗ durch, daß die Mehrheit des Volkes ſich für die Republik erklärte, iſt die Weimarer Verfaſſung gel⸗ tendes Recht geworden. Deshalb iſt es die Pflicht aller Katholiken, Umſturzpläne zu bekämpfen. Ge⸗ wiß hat der augenblickliche Zuſtand noch viele Mängel, aber ſie ſind auf verfaſſungsmäßigem Wege und unter Ausnutzung aller Hilfsmittel zu beſei⸗ tigen, die uns die Verfaſſung ſelbſt bietet.“ In ſeinen weiteren programmatiſchen Ausfüh⸗ rungen trat der Biſchof entſchieden für die nationalen Belange ein und forderte die Zurückſtellung konfeſſioneller Gegenſätze und die Schaf⸗ fung einer wahren Volksgemeinſchaft. Nachdem teilt, ſchloß ſie mit dem gemeinſamen Geſang des „Te deum“ feierlich. Faſt zur ſelben Zeit hielt im Zirkus Buſch die Heilsarmee ihre traditionelle Heerſchau ab, die durch die Anweſenheit des neuen Heilsarmeegenerals, Edward J. Higgins und ſeiner Frau eine beſon⸗ dere Weihe erhielt. Von dem neuen Kommandeur der deutſchen Heilsarmee, Friedrich, vorgeſtellt und mit Begeiſterung empfangen, hielt Higgins einen Vortrag über das Wirken der Heilsarmee. PPPPPVVVVCVCVCCCTVTDFVDPDTDTVTDTDTCTGCGTGTGT(TòTébéTéTTéTéWTéTçTTTTWTTWTWTwTWTTwuWTTTWPTGB'ꝛk'TVTVTwV'VwVwVI'Iwl'!'!vwI!'WwWwWw!.'!.'..!'!.!'.'.!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'.'!'!.!'.'!.!.''..!.!.!.!.!.!.!!.!.!!...!...!....w·w ˖ Intereſſant iſt ferner aus dieſem Interview, daß Japan von einer Abſchaffung der Unterſe e⸗ boote, wie ſie von England und Amerika als An⸗ regung vorgetragen wird, nichts wiſſen will. Japan iſt dagegen bereit, einer Beſchränkung der Unterſeeboote auf eine mäßige Maximaltonnage zu⸗ zuſtimmen. Die Schwierigkeiten der Abrüſtungsbewegung in der öffentlichen Meinung der einzelnen Länder wer⸗ den heute wieder einmal ausgezeichnet illuſtriert durch einen Leitartikel der Morningpoſt“, in dem dieſes konſervative Blatt ganz offen auf die Gefahr der Abrüſtungsbewegung aufmerkſam macht und an das Publikum appelliert, Geldmittel für die Erziehung der Jugend im Sinne der Not⸗ wen digkeit einer größeren Flotte zu geben. Franzöſiſch⸗italieniſche Vorverhandlungen Die in Paris am Mittwoch ſtattgefundenen Be⸗ ſprechungen zwiſchen dem Außenminiſter Brian d und dem italieniſchen Botſchafter, Graf Manzoni, in denen zunächſt in allgemeinſter Form die Vorver⸗ handlungen für die Flottenabrüſtungs⸗Konferenz erörtert wurden, geben der Preſſe erneut Gelegenheit, in ſcharf ablehnendem Sinne die Frage der franzöſiſch⸗italieniſchen Flottenparität zu behandeln. Die aus Rom kommenden Nachrichten, daß die italieniſche Regierung entgegen den fransöſiſchen Erwartungen unter Umſtänden bereit ſei, die eng⸗ liſche Theſo anzunehmen, die ein reſtloſes Verbot des Unterſeebootkrieges vorſieht ſowie die angeblich vom Völkerbund ausgehenden Verſuche, für ein Mittelmeer⸗Locarno unter engliſcher Ga⸗ rantie Stimmung zu machen, werden hier lediglich als Manöver betrachtet, die dazu beſtimmt ſeien, Frankreich zum Nachgeben in der Kreuzerparität mit Italien zu bewegen.„Das Spiel iſt zu klar und zu gefährlich“, ſo ſchreibt der„Excelſior“, „als daß Frankreich mit ſeinen drei Küſten und ſeinen ausgedehnten Kolonialverbindungen eine un⸗ vorſichtige Parität unter Verzicht auf die Unterſee⸗ bootswaffe zugeſtehen könnte. Eine derartige Kom⸗ bination, die das Gleichgewicht der Kräfte im Mittel⸗ meer aufheben könne, kommt einem Verzicht auf die afrikaniſchen Kolonjen gleich.“ Die italieniſch⸗franzöſiſchen Beſprechungen wer⸗ den zwiſchen dem italieniſchen Botſchafter, dem fran⸗ zöſiſchen Außenminiſter und dem franzöſiſchen Marineminiſterium fortgeſetzt werden. Heute Saarkonferenz 5(Drahtmeldung unſeres Pariſer Vertreters) y Paris, 21. Nov. Der heute beginnenden deutſch⸗franzöſiſchen Saar⸗ konferenz widmen alle Pariſer Zeitungen ausführ⸗ liche Leitartikel, die durchweg folgende Geſichtspunkte entwickeln: Frankreich erwarte deutſche Vorſchläge hinſichtlich einer früheren Regelung der Saarfrage und wird dieſen Vorſchlägen nur dann ernſtliche Be⸗ achtung ſchenken können, wenn Deutſchland die wirt⸗ ſchaftlichen und kohleninduſtriellen Intereſſen Frankreichs in Rechnung ſtellt. Auf Briands Kammerrede hinweiſend, geben die Leit⸗ artikler dem Schlagwort der„deutſch⸗franzöſiſchen Zuſammenarbeit“ einen beſonderen Beigeſchmack. Ste ſchrauben nämlich die Bedingungen, unter denen ſich Frankreich zu gemeinſchaftlicher Arbeit im Saargebiet bereit erklären würde, ſo hoch wie nur möglich. Der franzöſiſche Leſer ſoll den Eindruck gewinnen, daß Frankreich ſo viele Intereſſen im Saargebiet beſitzt und dafür die entſprechenden deut⸗ ſchen Gegenleiſtungen herausholen müſſe. daun der Biſchof der Verſammlung ſeinen Segen er⸗ Vergewaltigung deutſchen Im Kampf um die Saar Zum Beginn der Saarverhandlungen Wenn Briand nunmehr geneigt zu ſein ſcheint, der Aufhebung des gegenwärtigen Saarregimes zu⸗ zuſtimmen, ſo darf dieſe Wendung keineswegs als ein völliger Verzicht auf die franzöſiſchen Annexions⸗ pläne aufgefaßt werden; ſie bedeutet vielmehr nur das Eingeſtändnis, daß die Franzoſen mit ihren bisherigen Methoden po litiſch Ftasko gemacht haben und daß ſie nunmehr ver⸗ ſuchen, auf andere Weiſe zum Ziele zu gelangen. In der Tat zeichnen ſich die Gefahren, die dem Saar⸗ gebiet drohen, ſchon deutlich am politiſchen Horizont ab; ſie beſtehen in folgendem: 1. Die Franzoſen arbeiten offenbar auf eine Teilung des Saargebietes, eine„kleine Grens⸗ korrektur“ hin. 2. Sie erſtreben rung des Gebiets. 3. Sie wollen das Gebiet, wenn ſie es politiſch nicht behaupten können, wenigſtens wirtſchaft⸗ lich auch in Zukunft beherrſchen. Bei der„kleinen Grenzkorrektur“, die die Fran⸗ zoſen erſtreben, iſt es vor allem auf den Warndt abgeſehen. So nennt man denjenigen Teil des Saargebiets, der ſich ſüdweſtlich von Saarbrücken nach Lothringen hineinerſtreckt und auf drei Seiten von der neuen franzöſiſchen Grenze umklammert wird. Der Warndt enthält reiche Kohlenſchätze, die der preußiſche Bergfiskus vor dem Kriege als Reſerve für die Zukunft des Saarkohlenbergbaus im weſent⸗ lichen unangetaſtet gelaſſen hat. Seine Bevölkerung iſt rein deutſch, aber 4000 Bergleute des Warndt arbeiten in den früher deutſchen Gruben in Lothrin⸗ gen, und es muß mit Beſtimmtheit damit gerechnet werden, daß die Franzoſen ihre Stellung als Ar⸗ beitgeber aufs ſkrupelloſeſte ausnützen würden, um bei einer etwaigen Abſtimmung die deutſchen Berg⸗ arbeiter des Warndt zu vergewaltigen. Bereits vor 6 Jahren haben die Franzoſen bekanntlich damit angefangen, ſich der Kohlenſchätze des Warndt zu bemächtigen, indem ſie von Lothringen her unter der Grenze hin durch Stollen in das Sgar⸗ gebiet hineintrieben; ja, die franzöſiſche Bergwerks⸗ direktion im Saargebiet verpachtete ſogar den Ab⸗ bau der Saarflöze an die lothringiſchen Bergwerks⸗ geſellſchaften auf 99 Jahre, als ob die Beſtimmungen des Verſailler Vertrages über die Rückgabe des Saargebiets und der Saargruben an Deutſchland im Jahre 1935 gar nicht vorhanden wären. Die Sgar⸗ die Internationaliſie⸗ regierung und der Völkerbund duldeten dieſen Diebſtahl widerſpruchs los. Soweit ſich Frankreich des Saargebiets uſcht im Wege der„Grenzregulierung“ hofft aneignen zu können, erſtrebt es ſeine Neutraliſtiexrung⸗ Das Saargebiet ſoll gewiſſermaßen das erſte Bei⸗ ſpiel einer deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsverſtändi⸗ gung werden. Die franzöſiche Propaganda läßt das Bild der „Vereinigten Staaten von Europa“ in unbeſtimm⸗ ten Umriſſen an unſerem geiſtigen Horizont auf⸗ tauchen. Bei der großen Suggeſtivkraft, die dieſe Ideen beſitzen, auch in manchen Kreiſen unſeres eigenen Volkes, darf die Gefahr dieſer Agitation nicht unterſchätzt wrden. allem Nachdruck betont werden, daß eine wahre Be⸗ friedung Europas und eine aufrichtige Verſtändi⸗ gung zwiſchen Frankreich und Deutſchland auf der Grundlage der Preisgabe deutſchen Bodens und der Volkstums in keinem Falle erreicht werden kann: das Saargebiet muß bis auf den letzten Quadratmeter und ohne ede Einſchränkung wieder an Deutſchland zurück⸗ zufallen! Die Bergwerke müſſen in das volle Eigen. tum des preußiſchen und bayeriſchen Staates zurück⸗ gelangen; ihre Uebertragung auf eine internatio⸗ nale Geſellſchaft kann nicht in Frage kommen. Die wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſtehen einer Wie⸗ derangliederung des Saargebiets an das Deutſche Reich in keiner Weiſe hindernd im Wege; es verſteht ſich von ſelbſt, daß gewiſſe Uebergangsbeſſti m⸗ mungen erforderlich ſein werden, wenn die Folgen der von den Franzoſen verſuchten gewaltſamen Um⸗ ſtellung der Saarwirtſchaft nach Weſten ohne Allg große Schmerzen überwunden werden ſollen, Ferner 5 Deshalb muß hier mit 1 2. Seite. Nr. 541 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 21. November 1929 werden Maßnahmen zur Förderung der Saar⸗ induſtrie zu erwägen ſein, wie Ausbau der Waſſer⸗ wege, Entwicklung der Ferngasverſorgung uſw. Aber all dieſe Uebergangsſchwierigkeiten können in keiner Weiſe ein Recht Frankreichs begründen. Nach dem Verſailler Vertrag liegen die Verhältniſſe voll⸗ ſtändig klar. Fällt die Volksabſtimmung 1935 zu Gunſten Deutſchlands aus— woran die Franzoſen ſelbſt nicht zweifeln— ſo iſt Deutſchland nach 8 36 der Anlage zu Artikel 50 des Verſailler Vertrages(des ſogenannten Saarſtatuts) befugt, die Kohlengruben zu einem von drei Schiedsrichtern feſtzuſetzenden Preiſe zurückzukaufen; der franzöſtſche Staat und die franzöſiſchen Staatsangehörigen haben nach 8 37 nur das Recht, die für ihren gewerblichen und häuslichen Bedarf zur Zeit der Rückgabe der Gruben erforder⸗ lichen Kohlen aus dem Saarbecken zu kaufen. Wei⸗ tere Anſprüche ſtehen den Franzoſen nicht zu, und hieran müſſen wir ſtreng feſthalten. Insbeſon⸗ dere garantiert der Verſailler Vertrag in keiner Weiſe der franzöſiſchen Induſtrie den Abſatz nach dem Saargebiet; der Anſpruch, den Frankreich erhebt, die Saarbevölkerung noch über 1935 hinaus wirtſchaftlich auszubeuten, entbehrt jeder rechtlichen Grundlage. Frankreich darf aus ſeiner gegenwärtigen wirt⸗ ſchaftlichen Machtſtellung im Saargebiet um ſo weni⸗ ger Anſprüche herleiten, als dieſe zum Teil auf einer Verletzung des Verſailler Vertrages beruht. Das gilt insbeſondere von der Einführung der Franken⸗ währung am 1. Juni 1923, die gegen den Grund⸗ ſatz des 8 23 des Saarſtatuts(Beibehaltung der deut⸗ ſchen Geſetze) verſtieß,(der§ 32 ſicherte nur den Um⸗ lauf des franzöſiſchen Geldes neben dem deutſchen, aber nicht an ſeiner Stelle). So wichtig im übrigen all dieſe wirtſchaftlichen Erwägungen auch ſein mögen, turmhoch darüber ſteht das Selbſtbeſtimmungsrecht des deut⸗ ſchen Volkes; von dieſem darf bei den nun be⸗ ginnenden Verhandlungen kein Tüttelchen geopfert werden. Alle Kundgebungen aus dem Saargebiet klingen einſtimmig auf den Grundakkord aus, daß Anſere deutſchen Brüder von der Saar entſchloſſer ſind, lieber bis zum Jahre 1935 auszuharren, als daß ſie einem faulen Vergleich mit Frankreich zu⸗ ſtimmen wollen. Zur Minderheitenfrage Berlin, 21. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Die durch ihr Eintreten für die Rechte der Minder⸗ heiten, insbeſondere in Südtirol, bekannte Frau Bakker van Boſſe, hielt in Amſterdam einen Vortrag über die Minderheitenfrage und den Frie⸗ den. Die Durchführung des Minderheitenſchutzes ſei eine große Enttäuſchung für die betroffenen Völ⸗ ker geworden. Deutſchland, das ſich zum Beſchützer der deutſchen Minderheiten in anderen Ländern er⸗ klärte und den fremden Minderheiten auf deutſchem Boden vollen Schutz gewähre, nehme eine Aus⸗ nahmeſtellung ein. Die Minderheiten ſeien dort, wo keine Verträge ihren Schutz gewährleiſten. wie z. B. in Polen, vollkommen der Willkür der Regierun⸗ gen ausgeliefert. Frankreich werde nie das Vorhan⸗ denſein einer Minderheit im Elſaß zugeben. Zum Schluß bezeichnete die Rednerin es als die erſte Pflicht, das Minderheitenproblem aus der poli⸗ tiſchen Sphäre herauszuheben, das in erſter Linie eine Frage der Menſchlichkeit, der Gerechtigkeit und der Sittlichkeit ſet. In Prager Regierungskreiſen iſt man der An⸗ ſicht, daß es, abgeſehen von der Oppoſttion der Min⸗ derheitenparteien, auch unter den neuen Regie⸗ rungsparteien bald zu ſchweren Aus ein ⸗ anderſetzungen kommen muß, und zwar haupt⸗ ſächlich bei der Behandlung ſozitalpolitiſcher Fragen, während nationalpolitiſche Fragen kaum Reibungs⸗ punkte ergeben dürften. Gerade die ſozialen Fra⸗ gen waren es, die den Sturz der letzten bürgerlichen Regierung herbeiführten. Die deutſchen Soztial⸗ demokraten wurden wegen nattonalpolitiſcher Forderungen, die ſie als Vorbedingung für ihren Eintritt in die Regierung geſtellt hatten, zu den Verhandlungen nicht herangezogen. Hier waren es hauptſächlich die tſchechiſchen Agrarier, die ſich gegen die deutſchen Sozialdemokraten ausſprachen. Gegen die Hereinnahme der deutſchen Agrarpar⸗ teien proteſtierten wiederum die tſchechiſchen So⸗ ztaldemokraten, worauf der mit der Regierungsbil⸗ dung betraute bisherige Miniſterpräſident Udrzal ſich zur Ausſchließung ſämtlicher Minderheiten⸗ parteien gezwungen ſah, da auch die tſchechiſchen Na⸗ tionaltſten auf Grund der letzten Auseinanderſetzun⸗ gen gegen eine Regierungs beteiligung der Slowaken Einſpruch erhoben. Die neue Regierung wird ſich bereits am 27. Nov. dem Parlament vorſtellen. Tſchechenregierung ohne Deutſche Die in Prag ſeit längerem geführten Verhand⸗ lungen über die Bildung der neuen Regierung ſind nun am geſtrigen Mittwoch ſo gut wie abgeſchloſſen worden. Das Ergebnis iſt, daß die neue Regierung eine reine all⸗national⸗tſchechiſche Koalition darſtellt, da in ihr weder die deutſchen und ungariſchen Par⸗ teien noch die Slowakiſche Volkspartei vertreten ſein werden. Auch die Regierungsbildungsverhandlungen ſind bereits unter Umgehung der Minderheiten⸗ parteien geführt worden. Die neue Regierung wird ſich aus den tſchechiſchen Agrariern, Sozialdemokra⸗ ten, Nationalſozialtſten, Klerikalen, Nationaldemo⸗ kraten und Gewerbeparteilern, insgeſamt 169 Ab⸗ geordneten, zuſammenſetzen. Den 98 bürgerlichen Ab⸗ geordneten ſtehen 71 ſozialiſtiſche gegenüber. Das beſchlagnahmte deutſche Eigentum in England — London, 21. Nov. Im engliſchen Unterhaus richtete der Abg. Kingsley Wood an Schatzkanzler Snowden die Anfrage, ob er eine Erklärung Über die Regierungspolitik in der Frage des An⸗ ſpruchs der deutſchen Regierung auf bedingungsloſe Rückerſtattung des deutſchen während des Krieges beſchlagnahmten Privateigentums, das bisher noch nicht liquidiert ſei, abgeben wolle. Snowden erwiderte:„Angeſichts der irrefüh⸗ renden Propaganda, die über dieſe Frage eingeſetzt hat und der Mißverſtändniſſe, die darüber zu be⸗ ſtehen ſcheinen, gedenke ich, morgen(alſp am heuti⸗ 8 Donnerstag) eine allgemeine Erklärung über die tellungnahme der britiſchen Regierung in dieſer Angelegenheit abzugeben. Das Erdbeben im Atlantit Dampfer„Olympit“ im Seebeben [(Drahtmeldung unſeres Londoner 5 Vertreters) 8 London, 21. Nov. Aus New Pork 21. November wird gemeldet: Das Erd⸗ bezw. Seebeben an der Oſtküſte Amerikas am Montag wurde auch auf dem geſtern hier ein⸗ getroffenen Dampfer„Olympic“ verſpürt. Das Logbuch des Schiffes weiſt folgende Eintragung auf: „Am 18. November, nachmittags.30 Uhr auf 42.12 Grad nördl. Breite von 56.56 Grad weſtl. Länge wurde bei einer Geſchwindigkeit von 20 Kno⸗ ten, ruhiger See und bewölktem dunklen Himmel auf der Kommandobrücke eine heftige Erſchütterung und ein 2 Minuten dauerndes Vibrieren verſpürt. Kapitän Parket erklärte, er ſei im Karten⸗ haus geweſen und habe ſich ſofort auf die Brücke be⸗ geben, doch ſei nichts vor oder hinter dem Schiff ge⸗ ſichtet worden. Er habe zuerſt geglaubt, das Schiff hätte einen Schraubenflügel verloren, aber die Ma⸗ ſchinen hätten glatt weiter gearbeitet. Deshalb habe er die Befürchtung gehegt, das Schiff ſei auf ein unter Waſſer liegendes Wrack geſtoßen; es ſeien je⸗ doch keine Wrackteile entdeckt worden. Das Vibrie⸗ ren ſei ſo heftig geweſen, daß das elektriſche Licht im Poſtraum erloſch und Paſſagiere und Stewards auf das Promenadendeck eilten, um die Urſache feſtzu⸗ ſtellen. Der Ausguck im Maſtkorb habe die Empfin⸗ dung gehabt, als ob die Maſchinen mit Vollkraft auf rückwärts geſtellt worden ſeien. Der Maſchiniſt 3 5 Die landwirtſchaſtlichen Genoſſenſchaſten Berlin, 21. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Der Reichsernährungsminiſter legt über den Stand der Rationaliſierung des landwirt⸗ ſchaftlichen Genoſfſenſchaftsweſens ei⸗ nen Bericht vor. Bekanntlich haben die Verhand⸗ lungen der großen zentralen Genoſſenſchaftsver⸗ hände im vergangenen Juli zu einer Einigung ge⸗ führt. Die Errichtung des genoſſenſchaftlichen Reichseinheitsverbandes darf nach dieſen Beſchlüſſen als geſichert gelten. Es liegt ein fertiger Satzungs⸗ entwurf vor, der von folgenden Verbänden ange⸗ nommen worden iſt: Reichsverband der deutſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften E.., Zentral⸗ verband der deutſchen Raiffeiſen⸗Genoſſenſchaften E.., Verband deutſcher Bauernvereinsorganiſatio⸗ nen E. V. und den ihm naheſtehenden Genoſſen⸗ ſchaftsverbänden, Genoſſenſchaftsverband des Reichs⸗ landbundes E.., Genoſſenſchaftsverband der deut⸗ ſchen Bauernſchaft E.., Mittelrheiniſch⸗naſſauiſcher Genoſſenſchaftsverband E. V. 8 Der Einheits verband wird, wie ja auch ſchon bekannt, den Namen führen: Reichs ver⸗ band der deutſchen lan dwirktſchaftlichen Genoſſenſchaften, Raiffeiſen E. V. und die Organiſationen des deutſchen ländlichen Genoſ⸗ ſenſchaftsweſens vollzählig umfaſſen. Der Zeitpunkt für die förmliche Errichtung des Einheitsverbandes iſt bisher nicht endgültig feſtge⸗ legt. Im Reichsernährungsminiſterium hofft man indes, daß die Gründung noch im laufenden Jahr erfolgt. Bis dahin dürfte auch der Zuſammenſchluß des genoſſenſchaftlichen Mittelbaues im weſentlichen durchgeführt ſein, ſo daß der Reichseinheitsverband von Anfang an über einen geſunden in ſich ratio⸗ naliſterben Mittelbau verfügt. Zur Erleichterung der genoſſenſchaftlichen Zu⸗ ſammenſchlüſſe ſind, wie die Denkſchrift des Reichs⸗ ernährungsminiſters dann noch mitteilt, zwei Maß⸗ nahmen eingeleitet worden, deren eine auf ſteuer⸗ lichem Gebiet und deren andere auf dem Gebiet des Genoſſenſchafts rechtes liegt. Der Reichsfinanzmini⸗ ſter und das preußiſche Staatsminiſterium haben angeordnet, daß für Vorgänge aus Anlaß der Ratio⸗ naliſterung des ländlichen Genoſſenſchaftsweſens Befreiung von den Reichs⸗ und Laumdes⸗ ſteuern eintreten ſoll. Die preußiſche Regierung hat die Kommunalverbände erſucht, Gemeindeſteuern für Rationaliſierungsvorgänge gleichfalls nicht zu erheben. Die Regierungen der Länder ſind erſucht worden, in ähnlicher Weiſe wie die preußiſche Staatsregierung zu verfahren. Eine im Reichsjuſtis⸗ miniſterium ausgearbeitete Novelle zum Genoſſen⸗ ſchaftsgeſetz liegt zur Zeit dem Reichsrat vor. Sie ſieht auch für genoſſenſchaftliche Reviſtonsverbände die Möglichkeit zur liquidationsloſen Verſchmelzung vor, wie ſie bisher nur den Genoſſenſchaften eröff⸗ net war. Neuer Entlaſtungszeuge für Lampel Dem Unterſuchungsrichter beim Landgericht Neiſſe iſt vom Verteidger Lampels ein neuer Zeuge benannt worden, der wichtige Ausſagen, be⸗ ſonders über die Perſon des erſchoſſenen Fritz Köh⸗ ler, machen könne. Nach den Behauptungen des neuen Zeugen, eines gewiſſen Kandt, ſoll Köhler ſeine Leute gegen die Stammkompagnie aufgewie⸗ gelt und ſich rebelliſch benommen haben. So foll er mit ſeinen Leuten einen Ueberfall auf die Stamm⸗ kompagnie geplant und ſich zu dieſem Zweck Waffen beſorgt haben. Plötzlich ſei er in der Nähe des Waf⸗ fenverſtecks, bei der Scheune von Wackenau, aufge⸗ taucht, wo ihn dann Bollwitz überraſchte. l Der Zeuge Kandt ſoll umgehend vom Unter⸗ ſuchungsrichter geladen werden. Die Verteidiger von Lampel, Schwenninger und von Bollwitz haben Antrag auf Haftentlaſſung ihrer Klienten geſtellt. Ueber dieſe Anträge wird heute Donnerstag entſchieden. Ausreiſeſperre für die Wolgadentſchen — Moskau, 21. Nov. Die ſowjetruſſiſchen Verwaltungsbehörden haben nun doch— entgegen anderslautenden Meldungen— die Ausreiſegeneh⸗ migung für die deutſchſtämmigen Koloniſten ver⸗ weigert und überlaſſen die Entſcheidung der Frage dem Rat der Volkskommiſſare.. Welche Gründe für dieſe völlig unerwartet kom⸗ mende Entſchließung vorliegen, iſt nicht bekannt. gegen den habe geglaubt, daß ſich Anker losgelöſt hätten. Eine Unterſuchung des Schiffsraumes habe aber ergeben, daß alles in Oroͤnung war und das Schiff keine Be⸗ erklärte ſchließlich, er habe dann an die Möglichkeit eines ſchädigung erlitten habe. Der Kapitän Erdbebens gedacht und dieſe Vermutung ſei am Montag abend durch Funkſprüche beſtätigt worden. ** Schiffszuſammenſtoß — Newyork, 21. Nov. Wie Aſſociated Preß aus Montevideo berichtet, iſt der franzöſiſche Frachtdamp⸗ fer„Pioneer“ mit dem deutſchen Frachtdampfer „Alda“ auf dem La Plata zuſammengeſtoßen. Beide Dampfer wurden beſchädigt. Ein Teil des Lade⸗ raumes des„Pioneer“ iſt überflutet. Neuerung im engliſchen Flugdienst — London, 21. Nov. Nach einer Mitteilung des amtlichen britiſchen Funkdtenſtes wurde von Tech⸗ nikern der engliſchen Luftſtreitkräfte ein Mechanis⸗ mus konſtrutert, der unabhängig von Piloten das Flugzeug vermittels eines Gyroskops nicht nur in der Gleichgewichtslage, ſondern auch auf dem Kurs hält. Der etwa 100 Pfund wiegende Apparat kon⸗ trolltert durch Ventile die Seiten⸗ und Querſteuer. Er muß natürlich von dem Flugzeugführer bedient werden, kann jedoch, wenn dieſer anderweitig von Reparaturen oder dergleichen in Anſpruch genom⸗ men wird, das Flugzeug auch bei ungünſtigem Wet⸗ ter auf längere Strecken ſelbſttätig ſteuern. Der Mechanismus ſoll ſich bei Verſuchs⸗ flügen glänzend bewährt haben. Schiedsſpruch für die Schuhinduſtrie — Berlin, 21. Nov. Im Lohnſtreit der deutſchen Schuhinduſtrie haben die Verhandlungen, die am Montag im Reichswirtſchaftsminiſterium begonnen haben, zu keiner Verſtändigung der Parteien geführt. Unter dem Vorſitz des vom Reichsarbeitsminiſter beſtellten Schlichters wurde eine Schlichterkammer gebildet, die geſtern abend einen Schiedsſpruch fällte. Nach dem Spruch ſoll mit Wirkung vom 2. No⸗ vember 1929 der Mindeſtlohn des männlichen Arbei⸗ ters über 21 Jahre(Ortsklaſſe 1) 95 Pfg. betragen. Die übrigen Löhne ſollen, wie bisher, geſtaffelt blei⸗ ben. Keinen Rechtsanſpruch auf die Lohnerhöhung haben die Zeitlohnarbeiter, deren Stundenlöhne den neuen Spitzenlohn erreichen und die Akkordarbeiter, deren Verdienſte im Spartendurchſchnitt den neuen Akkordlohn erreichen oder überſchreiten. Die Neuregelung ſoll erſtmals zum 31. März 1931 kündbar ſein. Die Parteien haben ſich bis 27. No⸗ vember über Annahme oder Ablehnung des Schieds⸗ ſpruches zu erklären O Straßburg, du wunderſchöne Stadt. Berlin, 21. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) In Elſaß⸗Lothringen feiert man wieder einmal auf Betreiben der Pariſer Regierung mit dem herkömm⸗ lichen offiziellen Tamtam die„Befreiung vom deutſchen Joch“. Aber die Bevölkerung macht, wie uns aus Straßburg berichtet wird, nicht mehr mit. In Straßburg hat die neue Stadtverwaltung eine Beteiligung an dem Flaggen⸗ und Illumina⸗ tlionsrummel abgelehnt und läßt die Nattonaliſten unter ſich. Die große Mehrheit im Lande iſt es müde, ſich von Berufshetzern zu einer überſchweng⸗ lichen Verherrlichung der„Befreiung“ und zu einem damit gleichlaufenden Haß gegen Deutſch⸗ land aufputſchen zu laſſen. Ein ſchönes Zeichen für die wirklichen Gefühle des Volkes bot gerade in dieſen Tagen die Ein⸗ weihung des„Meißenlocker⸗Brunnens“, den die Stadt München den Straßburgern im Austauſch „Vater⸗Rhein⸗Brunnen“ Hildebrandts geſchenkt hat. Unter größter Beteiligung aus allen Schichten der Bevölkerung wurde das Denkmal am vergangenen Sonntag auf einem Platz der Straß⸗ burger Altſtadt aufgeſtellt. Autonomiſtiſche Mit⸗ glieder des Gemeinderats, die mit ihren Bannern erſchienenen fünf elſäſſiſchen Studenten verbindungen, die Kapellen der ſtädtiſchen Feuerwehr und ein Kin⸗ derchor wohnten dieſer Feier bet, der die rot⸗weißen und blau⸗weißen Fahnen der Städte Straßburg und München einen farbenfreudigen Rahmen gaben. Ein vertriebener Straßburger, der frühere Stadtbaumei⸗ ſter Beblow, überbrachte die Glückwünſche der Stadt München, wäßrend ein Beigeordneter der Stadt, Generalrat Heil, den Dank der elſäſſiſchen Hauptſtadt für das Münchener Geſchenk ausſprach. Die polniſche Fliegerſpionage Berlin, 21. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Geſtern nachmittag überflog wieder ein polniſches Militärflugzeug die deutſch⸗polniſche Grenze. Der Flieger flog nur in geringer Höhe über der erſt vor kurzem errichteten Polizei⸗ und Grenzpunktſtelle in Neu⸗Bentſchen ſowie über den Anlagen des noch im Bau befindlichen Grenzbahnhofs der Stadt. Das Flugzeug flog dann entlang der neuen Eiſenbahn⸗ ſtrecke bis zum Grenzbahnhof Stentſch und wandte ſich dann in Richtung Poſen zurück. Zwiſchenfall in der Brüſſeler chineſiſchen Geſandtſchaft — Brüſſel, 20. Nov. Heute wurde der chineſiſche Geſandte in den Räumen der Geſandtſchaft von ſechs Chineſen, die von ihm die Freilaſſung eines infolge eines früheren Zwiſchenfalles verhaf⸗ teten Landsmannes forderten, tätlich angegrif⸗ fen und leicht verletzt. Der Geſandte hatte den Leuten geantwortet, daß die Angelegenheit nicht ihn, ſondern die belgiſche Ju⸗ ſtig angehe. Die Angreifer wurden feſtgenommen. Flugzengabſturz über Newyork — Newyork, 21. Nov. Ueber Newyork ſtürzte geſtern ein unbekanntes Flugzeug ab, das auf ein Hausdach in der 64. Straße, nahe dem Broadway, aufſchlug. Ein Inſaſſe wurde getötet, der zweite landete mit dem Fallſchirm. Letzte Meloͤungen Zuſammenſtoß zwiſchen Laſtauto und Straßenbahn * Ludwigshafen a. Rh., 21. Nov. Auf der Straße nach Munden heim kam es geſtern abend 7 Uhr zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen einem Laſt⸗ auto und einem Straßen bahnwagen. Der Führer des Laſtautos, der infolge des um dieſe Zeit ſtark auftretenden Neßels die Fahrtrichtung verlor, fuhr von vorn auf die Straßenbahn auf. Zwei Perſonen wurden hierbei ſchwer verletzt. Der Straßenbahnwagen und das Auto erlitten ſtarke Be⸗ ſchädigungen. Ein weiblicher Räuberhauptmaun Berlin, 21. Nov.(Von unf. Berliner Büro.) In den weſtlichen Berliner Vororten treibt ſeit einiger Zeit eine Einbrecherbande ihr Unweſen, die nach den bisherigen Ermittlungen von einer Frau geführt wird. In Potsdam plünderte die Bande ein Konfekttonsgeſchäft aus und erbeutete 10 000 4. In Spandau wurden die Einbrecher in einem Mode⸗ warengeſchäft von der Tochter des Inhabers geſtört und die weibliche Anführerin im Vorraum des Ge⸗ ſchäftslokals überraſcht. Es gelaug der Führerin aber, in der Dunkelheit zu entkommen. Der Polizei iſt es bisher nicht gelungen, der Bande habhaft zu werden. Belgiſche Miniſterkriſe vermieden — Brüßel, 20. Nov. Die belgiſche Kabinettskriſe, deren Ausbruch man von einem Tag zum anderen ſah, iſt heute überraſchenderweiſe durch einen Be⸗ ſchluß der Liberalen, ſich den Forderungen und der Theſe der flämiſchen Rechten und des Miniſterprä⸗ ſidenten Jaſpar aus politiſchen Rückſichten zu beu⸗ gen, vermieden und wenigſtens für einige Monate abgewendet worden. Die Diskuſſion unter den Libe⸗ ralen geſtaltete ſich äußerſt lebhaft. Schließlich ge⸗ lang es aber den liberalen Miniſtern, die Gruppe von ber Notwendigkeit zu überzeugen, die jetzige Regierung am Leben zu laſſen, um die Steurerleich⸗ terungspolitik ſowie das Gleichgewicht des Budgets zu garantieren. Die Flamiſierung der Univerſität Gent iſt ſomit eine beſchloſſene Sache geworden. Portugieſiſcher Miniſterrat — Parxis, 21. Nov. Havas berichtet aus Liſſa⸗ bon, daß der Miniſterrat beſchloſſen hat, das Re⸗ gime der Diktatur unter Mitarbeit der politi⸗ ſchen Parteien fortzuſetzen, ſolange es notwendig iſt, um folgendes Programm durchzuführen: Budget⸗ ausgleich, Währungsreform, wirtſchaftliche, politiſche und ſoziale Wiedererhebung Portugals durch Förde⸗ rung der Stabtratsverwaltungen und durch Vor⸗ bereitung der Bedingungen, die die völlige Unab⸗ hängigkeit der Behörden garantieren ſollen. Güterzugentgleiſung— Drei Tote — London, 21. Nov. Kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof Bath entgleiſte ein Güterzug. Perſonen wurden getötet, zwei ſchwer verletzt. Juternationaler Kongreß für ſpaniſche Geſchichte — Barcelona, 21. Nov. Im Feſtſaal der hieſigen Univerſität wurde geſtern der internationale Kon⸗ greß für die Geſchichte Spaniens eröffnet. Unter den Anweſenden befanden ſich Vertreter einer großen Zahl ausländiſcher Univerſitäten ſowie europäiſcher und amerikaniſcher Staaten; auch Deutſchland war vertreten. ö Die Gäſte wurden vom Generalkapitän von Ka⸗ talouten, dem Herzog von Alba, herzlich begrüßt. Nach weiteren Ansprachen des Univerſitätsrektors und einer Neibe diplomatiſher Vertreter hieß der Juftizminiſter die Kongreßteilnehmer im Namen des Königs und der ſpaniſchen Regierung will⸗ kommen. Tſchechiſches Verfahren gegen Sauerbrey — Prag, 21. Nov. Der hier verhaftete Direktor der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs.⸗G., Sauerbrey, wird wegen Betruges, begangen durch die Auswechſlung der Photographie in dem Paß ſeines Schwagers, ſowie wegen falſcher Anmel⸗ dung angeklagt werden. Nach Verbüßung der Strafe 5 er an Deutſchland ausgeliefert wer⸗ en. Militärdienſtpflicht in Auſtralien abgeſchafft — Syoͤney Melbourne, 20. Nov. Bei der heutigen Eröffnung des neuen auſtraliſchen Parlaments wurde in der Thronrede mitgeteilt, daß die Regie⸗ rung anſtelle der militäriſchen Dienſtpflicht Freiwilligenſyſtem einführen will. Die bri⸗ tiſche Regierung ſoll augeſichts der herrſchenden A r⸗ beitsloſigkeit erſucht werden, den Plan, die Auswanderung aus England durch freie Ueberfahrt nach den Ueberſeeländern zu fördern, vorläufig zu⸗ rückzuſtellen. Sinclair entlaſſen — Waſhington, 20. Nov. Der Millionär und Pe⸗ troleum⸗Magnat Harry Sinclair, ſeit einem hal⸗ ben Jahr Gefangener Nr. 10520 im Diſtriktsgefäng⸗ nis von Columbia, wurde heute in Freiheit geſetzt. Sinclair, der wegen Verweigerung der Zeugen⸗ ausſage im Teapot Dome⸗Skandal zu ſieben Mona⸗ ten Gefängnis verurteilt worden war, wurden mit Rückſicht auf ſeine gute Führung im Gefängnis ſechs Wochen der Strafe erlaſſen. Meſſerſtechereien * Lauterbach bei Schramberg, 19. Nov. Zwiſchen den Wirtſchaften zum Adler auf dem Fohrnbühl und dem Schwanen wurden zwei Einwohner von Lauter⸗ bach⸗Sulzbach von vier Männern überfallen und durch Meſſerſtiche erheblich verletzt. Der 54 Jahre alte Familienvater Mathias Hug erhielt 6 Stiche in den Rücken und 2 Bauchſtiche. Einer davon iſt lebensgefährlich. Der 26 Jahre alte Joſef Oehler von Sulzbach⸗Rotwaſſer wurde über das 2½ Meter hohe eiſerne Geländer der Wirtſchaft zum Adler geworfen und erhielt außerdem drei Bruſtſtiche. Der Stecherei ging keinerlei Streit der Verletzten voraus. Die vier Täter konnten durch die Gendarmerie von Hornberg, Wolfach und Lau⸗ terbach feſtgenommen und in das Amtsgefängnis Lauterbach eingeliefert werden. Drei 5 das ö * Fern 9 222 46 2. 8 1. Donnerstag, den 21. November 1920 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 541 Staotiſche Nachrichten Blutgerichtserekunnon in Mannheim Wie rückſichtslos ſtreng man noch zu Anfang des 18. Jahrhunderts beim Vollzug von Blutgerichts⸗ Arteilen vorging, mag folgender Auszug aus dem Mannheimer Ratsprotokoll vom 14. Dezember 1703 zeigen. Das vom kurfürſtlichen Hofgericht erlaſſene Urteil betraf eine Diebesbande, die die Gegend un⸗ ſicher gemacht und die nach Frankfurt fahrende Land⸗ kutſche überfallen hatte. Um in jenen Zeiten der Unſicherheit, wo man ſich kaum von den Schrecken eines langjährigen Krieges erholt hatte, geordnete Verhältniſſe einzuführen, war ſtrenge Beſtrafung der Uebeltäter am Platze. Die betreffende Stelle im Mannheimer Ratsprotokoll lautet: „Nachdeme vorgeſtern der gnädigſte Befehl und Endurteil der allhier über Jahr und Tag inhaf⸗ tierten Diebskompagnie von hochlöbl. Regierung erfolget und ſoviel den Hieronymus Geresbeck be⸗ langet, bei dem Blutgerichtsurteil, daß ſelbiger mit dem Strang vom Leben zum Tod zu richten, bewenden laſſen, wegen des Valentin Lauers aber ebenfalls die Urteil dahin gnädigſt geändert, daß ſelbiger Todesangſt ausſtehen, ſodann mit der Fa⸗ ſtigation nebſt ein Brandmal uffm Buckel und ewiger Landesverweiſung zu beſtrafen, deme zu⸗ folge auch der dritte Inquiſit Hans Georg Kliuck ohne Brandmal zu faſtigieren und des Lands ewig zu verweiſen, des Lauers Eheweib aber ſimpliciter fortzuweiſen; was aber die von dem Lauer aus⸗ zuſtehend habende Todesangſt betreffend, denſel⸗ ben gleich dem Geresbeck den Tod anzukündigen und darauf, wenn der Geresbeck zum Richtplatz geführt wird, dem Valentin Lauer, jedoch daß der erſte ſolches nicht vermerke, die Gnad anzudeuben und ſolchem nach das weitere und erſtlich an dem Geresbeck, ſodann an den zwei andern oben ver⸗ urteilter maßen vollziehen, als hat man dieſem Urteil zufolge das Gericht(Galgen) durch die Zimmerleute und die Leiter durch die Wagner anfertigen und dasſelbe der Gebühr nach aufrich⸗ ten laſſen, und dieſe Exekution alſo vollziehen, den Geresbeck ſtrangulieren, den Lauer nebſt einem Brandmal über die Neckarbrücke, und den Klinck ohne Brandmal bis an das Heidelberger Tor durch den Scharfrichter faſtigieren, vorher aber die wei letzteren eine Urfehde, daß ſie die Kurpfalz Landen nimmer betreten wollten und ſollten, ab⸗ ſchwören, die Lauerin aber ſimplieiter fortweiſen laſſen“.— »Die Ratsmahlzeit, die ſonſt nach derartigen Exe⸗ kutionen für die Mitglieder des Stadtrats ſtattfand, fiel diesmal weg. Jedem Ratsherrn wurden dafür 38 Gulden in bar ausbezahlt. Kreisvertrelertag in Freiburg Am 28. November findet in Freiburg i. Br. ein Vertretertag der badiſchen Kreis ver⸗ waltungen mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Veröffentlichung von Ausweiſen über die Ein⸗ nahmen und Ausgaben der Kreiſe gemäß 8 15 RVO. vom 23. 6. 1928. 2. Erſatz der Koſten für Bekannt⸗ machungen der Straßenſperren an die Staatskaſſe. 3. Umleitung des Landſtraßenverkehrs auf Kreis⸗ ſtraßen und Kreiswegen. 4. Verwaltungs⸗ reformin Baden. 5. Erhebung und Ablieferung der Kreisſteuern durch die Gemeinden, ſowie Anfor⸗ derung von Verzugszinſen für verſpätete Zahlung von Beiträgen der Kreisgemeinden für die Unter⸗ haltung der Kreisſtraßen und Kreiswege. 8. Be⸗ ſetzung der Vorſtandsſtellen an den Kreislandwirt⸗ ſchaftsſchulen. 7. Abwandern von Pfleglingen aus den Kreispflegeanſtalten. 8. Wandererfürſorge. 9. Sonſtiges. 10. Wahl des Kreisvorortes. 15 Das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit begeht am morgigen Freitag Maler Peter Dann mit ſeiner Ehefrau Magdalene geb. Bär im Alter von 74 bezw. 71 Jahren. Herr Dann, der von 1876 bis 1879 bei den 11oern diente, gehört zu den Gründungsmitgliedern des Vereins ehem. 110er. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am mor⸗ gigen Freitag Herr Hans Kirſch, Damen⸗ und Herrenfriſeurgeſchäft, mit ſeiner Ehefrau Elſe geb. Ullrich, Friedrichsplatz 13. Alt? Von Horſt Schöttler Frau Dora hatte ſeit ihrem letzten Geburtstag die Marotte, zu recht ungelegenen Zeiten an ihr Alter zu denken. Das gab ihr einen herben Zug um den Mund, es verdarb ihr die Laune; es ſtieß ihre alten Verehrer ab und wehrte den neuen. Heute wieder. Da lachten und flirteten alle an⸗ deren an der langen Tafel, und nur ſie blieb ein⸗ ſilbig, obgleich ihr Tiſchherr ganz unverblümt ihrer reifen Frauenſchönheit huldigte. Eine jüngere wäre ihm doch lieber,— der Ge⸗ danke verdarb ihr die Laune. Oder ärgerte ſie ſich auch, weil ihre Freundin boshaft zwinkernd ihre Langeweile feſtſtellte, während ſte ſich, ihr direkt gegenüber, aufs angeregteſte mit dem berühmten Afrikaforſcher unterhielt? Gott, die Toni! Die hatte nicht einmal Geiſt; auch war ſie ſicher ſchon 38,— was bildete die ſich denn ein! Frau Dora ſtellte mit Bitterkeit feſt, daß ihr Tiſchherr vom Geflügelgange an nur noch den feinen Weinen huldigte. Geſchmacklos! Und jetzt begann er gar noch, Tonis Tiſchherrn in ein Geſpräch Über Monte Carlo zu verwickeln und ihm umſtändlich das Syſtem des Rouletteſpiels auseinanderzulegen. Sie grübelte. Der Forſcher hatte jenen ernſten, beobachtenden und zart umkoſenden Blick, den ſie ſo ſehr liebte. Noch vor einem Jahr würde ſie ſicher den Verſuch gemacht haben, Toni den intereſſanten Mann auszuſpannen; nun ſaßen ſie beide gelang⸗ weilt da und die Herren unterhielten ſich allein. Plötzlich horchte ſie auf.„Wenn Sie nach Monte Carlo kommen, müſſen Sie auf das Alter einer ſchb⸗ nen Frau ſetzen,“ hatte ihr Tiſchherr ſoeben geſagt. „Immer nur bedeutungsvolle Zahlen ſetzen, dann gewinnen Sie ſicher; Rouge und Noir ſind für die .“ N aber die ſchöne Frau älter als 28 iſt?“ warf ſie jetzt ſpöttiſch ein. Mit der den Frauen igenen Beobachtungsgabe für heikle Situationen, Lellte ſie öbkitzſchnell feſt, daß Toni den Kopf geſenkt Mannheim Ueber unſerer Stadt liegt grauweißer Nebel. Milchnebel nennen wir ihn. Er iſt der Superlativ von Nebel ſchlechtweg. Wir finden ſeine Auswirkung ſehr unangenehm. Denn kaum ſehen wir noch den Weg vor uns. Auf die Augen iſt kein Verlaß mehr, Die Ohren müſſen deshalb mehr wie ſonſt zu treuen Dienſten herangezogen werden. Dementſprechend ſtellt ſich auch der Straßenverkehr um. Unaufhörlich und langgezogen tuten die Autos, hupen Motorräder, klingeln hart und kurz die Straßenbahnen. Man hört ihren ſchweren Kampf aus dem Tempo ihrer Fahrt heraus. Langſam iſt ſie und vorſichtig. Einen ſchweren Stand haben auch die Verkehrs⸗ ſchutzleute. Sie ſcheinen in einen ſchrill diſſonierenden Hexen⸗ keſſel hineingeſtellt. Als flächenhafte Schatten be⸗ mühen ſie ſich trotz der Unmöglichkeit der Sicht, ihrer ſegensreichen Tätigkeit zu genügen. Doch ihre Zeichen können nur auf geringe Entfernungen hin erkannt werden. Und ſo gibt es allenthalben Stok⸗ kungen, die ſogenannten Verkehrspfropfen. Gerade⸗ zu gefährlich iſt es für die Fußgänger, ſich über die Straßenkreuzungen zu bewegen. Deshalb ſollten Eltern davon abſehen, ihre Kinder um die Zeit ärgſten Straßenverkehrs auf Beſorgungen zu ſchicken. Sie mehren durch ihre Unvorſichtigkeit die Schwie⸗ rigkeiten der Paſſage und könnten ſelbſt durch leicht möglichen Unfall an der Geſundheit Schaden nehmen. Es wäre angebracht, daß auch die Schule die Eltern unterſtützten und belehrend auf die Jugend einwirkte. Dies iſt um ſo notwendiger, als gerade in heutiger Jede Stadt ihren eigenen Verbrecher Hat man früher das Geſicht und die Pſyche einer Stadt ergründet, ſo hat man ſte nach dem Geſichts⸗ punkt ihrer Lage, ihrer Gartenanlagen, ihrer Ar⸗ beiter⸗ und Bürgerbevölkerung, ihres Kultur⸗ und Kunſtlebens beurteilt. Heute muß man die krimt⸗ naliſtiſche Seite in den Vordergrund ſtellen, denn wir können wirklich ſchon den Satz:„Jede Stadt ihren eigenen Verbrecher!“ als Norm buchen. Je größer die Stadt— je nobler der Typ ihrer Verbrecher. Berlin, mit„Sklareks“ als Begriffsbezeich⸗ nung— ſteht an der Spitze. Solche Pflanzen kön⸗ nen nur im Sumpfboden einer Metropole blühen und gedeihen und ſolange ihren giftigen Atem aus⸗ ſtrömen und dadurch anſteckend wirken, bis ein muti⸗ ger„Naturforſcher“ ſie entdeckt und ſie zu„wiſſen⸗ ſchaftlichen“ Zwecken der Polizei übergibt, die ſte dann auszurotten verſucht. Erfurt, die reizende im Thüringer Winkel ver⸗ ſteckte Mittelſtadt, iſt ein herrliches Gebiet für Leute von Domelas Gnaden. Mutet es nicht wie ein Filmkitſch an, wenn man erfährt, wie die„Prin⸗ zeſſin“, ihres Glasſchmucks wegen, geehrt und ge⸗ fetert wurde und wie dies arme Dienßmädchen nun den Traum ſeiner Zehn⸗Pfennig⸗Romane in der Ruhe des Gefängniſſes austräumen kann? Düſſel⸗ dorf, jetzt im Brennpunkt des Intereſſes, hat den zweifelhaften Ruhm für ſich, den fürchterlichſten und unheimlichſten aller Verbrechertypen, leider noch un⸗ erkannt, in ſeinen Mauern zu bergen. Man wird an Jack the ripper, den entmenſchteſten aller Uni⸗ verſalverbrecher, und an Haarmann, deſſen furcht⸗ und grauenerregender Name auf ewig mit der Kri⸗ minalgeſchichte Hannovers verbunden bleibt, er⸗ innert. Die Pſychoſe, die Düſſeldorf ergriffen hat, geht auf die ganze Welt über, denn auch der Ab⸗ geſtumpfte und Gemütsrohe muß, angeſichts bieſer Greueltaten, verübt an unſchuldigen Kindern, aus ſeiner Lethargie aufwachen. Ganz Euxopa ſteht heute auf Düſſeldorf und die Hoffnung und der Wunſch von Millionen Menſchen gipfelt darin, daß der Un⸗ hold bald erfaßt und der gerechten Strafe überführt wird. Auch fat nun ſeinen„Spezial verbrecher“. Labenüberfälle und Kaſſenraub ſcheinen die Spezialt⸗ tät diteſes von Kinodramatik verwirrten Räubers zu — hatte. Alſo es ſtimmte, Toni war ihr ſicher 2 Jahrs voraus! Zugleich ſah ſie bei der Kopfbeugung noch, wo das Haar einen lichteren Schein annahm: viel eigenes blieb nicht übrig, wenn Toni abdekorierte. „Aelter als 36? Dann iſt allerdings Hopfen und Malz verloren,“ ſagte ihr Tiſchherr recht burſchikos. „Höher als 36 gehen die Zahlen beim Roulette nicht; na, und ſchöne Frauen „Schade!“ unterbrach da der Forſcher kurz, über⸗ raſchend laut.„Schade,“ wiederholte er noch einmal mit ruhigerer Stimme.„Dann werde ich nie im Roulette gewinnen; denn für mich iſt die Frau von 40 Jahren am ſchönſten, ja, ſte beginnt erſt dann für mich begehrenswert zu werden.“ „Na, erlauben Sie mal. Sofort unterbrach der Forſcher wieder und wandte ſich direkt an die beiden lauſchenden Damen. „Verzeihen Sie, meine Damen, daß ich das in Ihrer Gegenwart ſage.“ Aber ich kann nicht gegen meine Natur an, und meine Natur erfordert Schwarzbrot; beſonders hier im Norden. Sie junge Frauen ver⸗ körpern für mich nur das Weißbrot; Sie und all die kleinen Mädchen ſind weiche Semmelchen, wie man ſte alltäglich ſerviert bekommt, und wie ſie auch heute unbeachtet verzehrt wurden. Erſt von 40 Jahren an iſt die Frau Vollweib; ſie iſt kräftiges Schwarzbrot, nach dem man ſich ſehnt, dem man zuliebe weite Wan⸗ derungen unternimmt, und das man noch lange in Erinnerung behält.“ b Stühle wurden gerückt, die Hausfrau hatte ſich erhoben.„Oh wie ſchade“, riefen Dor und Tont faſt gleichzeitig. Der intereſſante Fremde lächelte zufrieden. „Meine Damen, viele Männer denken ſo wie ich,“ ergänzte er noch ſchnell,„nur hat nicht jeder Ge⸗ legenheit, im afrikaniſchen Buſch darüber nachzu⸗ denken. Morgen geht mein Dampfer, wenn ich nach Jahren zurückkehre, ſind Sie vielleicht Schwarzbrot geworden, dann werden Sie mir gefährlich werden!“ Frau Dora umarmte ihre Freunbin Tont im Salon. Das hieß ſo viel als: wir verraten es keiner andern! 15 5 im Nebel Zeit beſonders eindringlich die Verantwortlichkeit der Einzelperſon gegenüber der Allgemeinheit her⸗ vorzuheben iſt. Auch im kleinen! U Längſt iſt der Verkehr über die Ebertbrücke ſo ſtark angeſchwollen, daß man ſich nur darüber wun⸗ dert, wie es früher möglich geweſen iſt, ohne die Brücke auszukommen. Beſonders ſtark iſt die Be⸗ nützung der Brücke morgens zwiſchen 6 und 8 Uhr, um die Mittagszeit und teilweiſe abends zwiſchen 5 und 7 Uhr. Die Zunahme des Verkehrs hat es mit ſich gebracht, daß zu den Hauptverkehrszeiten auf bei⸗ den Brückenköpfen durch Verkehrsſchutzleute die Ord⸗ nung aufrecht erhalten wird, Dieſe Maßnahme iſt ſehr zu begrüßen, denn die Notwendigkeit einer Ver⸗ kehrsregelung an den beiden wichtigen Kreuzungen iſt längſt erwieſen. Doch recht groß iſt das Erſtaunen derer geweſen, die regelmäßig die Brücke benützen und denen die Anweſenheit der Verkehrspoſten eine Selbſtverſtändlichkeit geweſen iſt, als geſtern früh im dichten Nebel niemand den Verkehr geregelt hat. Es iſt direkt unverſtändlich, daß der Verkehrspoſten wüh⸗ rend der Hauptverkehrszeit kurz vor 8 Uhr nicht an⸗ weſend geweſen iſt. An einem hellen Tage wird man auch einmal ohne ihn auskommen. Aber gerade an einem Tage, an dem der Nebel den ganzen Verkehr hemmt und die Abwicklung überſichtslos macht, miütßte die verantwortliche Stelle für eine reibungs⸗ loſe Abwicklung des Verkehrs unbedingt Sorge tra⸗ gen. Dazu gehört die Aufſtellung des Verkehrs⸗ poſtens. Wir ſind immer noch Großſtadt. Der Nebel darf kein fühlbar werdendes Verkehrshindernis ſein, wie er es in einer Kleinſtadt vielleicht iſt. 7 S e ſein. Es wäre auch hier zu wünſchen, daß die Polizei bald auf die rechte Spur kommt, denn wir Mannheimer wollen im Kapitel„Kriminaltſtik“ keiner andern Großſtadt Konkurrenz machen. Es iſt ein trauriges Zeichen der Zeit, durch Arbeits⸗ loſigkeit und Notlage mit hervorgerufen, daß die ſo⸗ genannten„kleinen“ Verbrecher ſich täglich mehren. Da müßte die ſoziale Hilfe ſo viel als möglich vor⸗ beugen und vor allem die Menſchen, die einmal ge⸗ ſtrauchelt ſind, durch planmäßige Arbeits möglichkeit vor Rückfällen ſchützen. Tyll. Im Schwarzwald trockener Froſt Keine weiteren Schneefälle. Feldbergkuppen ein Viertelmeter Schnee Ueber das Wochenende haben in den höchſten La⸗ gen des Schwarzwaldes, alſo in der erſten Linie im Feloͤberggebiet, die Schneefälle ſich noch in den Höhenlagen über 1100 Meter fortgeſeczt, teilweise bei ſtürmiſcher Luftbewegung und bet ſich unter Null haltenden Temperaturen ein Anwachſen der Schnee⸗ decke bedingt, während in den Lagen darunder ſich der Schnee nicht hielt oder in Form von Regen nieberging. Während dieſer Stand noch am Montag Vormit⸗ tag zu verzeichnen war, ſetzte mit der Oſtwärts⸗ bewegung des Hochdruckgebietes raſch Aufklärung und damit ein Nachlaſſen und ſchließlich 8 5 Aufhören der Nieberſchläge eim Die fortſchreitende Aufklärung bedingte dann wieder eine Zunahme und Ausdenung der Fröſte in tieferen Lagen. Bei prachtvollem Wetter gingen die Temperaturen bis auf ſechs Grad unter Null wieder zurück und blieben in den Hochlagen auch tagsüber trotz Sonnenſchein unter dem Gefrierpunkt, ſo am Feldberg immer noch bei oͤrei Grad Kälte. Auch die Hochtäler brachten es auf ſechs Grad Kälte. Weniger kalt wurde es überraſchenderweiſe auf den freien Hochflächen, die ſonſt immer ſtark unter Strahlungsfröſten an der Spitze der Kältekurven ſtehen.. Die in den Hochlagen am Feldberg angewachſene Schneedecke iſt am Montag auf rund einen Viertel⸗ meter, davon etwa die Hälfte Neuſchnee, geſtiegen. Er hat bei oͤem Froſt Pulverform und dient bei eini⸗ germaßen vorſichtigem Fahren ſchon dem Selflauf, wenn auch natürlich Steine, Löcher, Waſſerläufe uſw. noch lange nicht geſchloſſen ſind. Bei etwa weiterem anhaltenden heiteren Trockenwetter wird die Schnee⸗ lage langſam zurückgehen durch Setzen und Ver⸗ bunſten. 10, Dann ging ſte ins Rauchzimmer. Sie kokettterte, ſie lachte und ſprühte Geiſt; ihre früheren Anbeter fanden ſie ſchöner als je. Die Marotte: an ihr Alter zu denken, hatte ſte verloren. Sie war ja— haha! ein weiches Semmelchen, und es gab einen Mann, der im afrikaniſchen Buſch davon träumte, daß ſte einſt Schwarzbrot ſein werde! Der Leiter des Deſſauer Bauhaufes ſpricht in Mannheim Das„Deſſauer Bauhaus“ bebeutet im Kampf um die neue Geſtaltung ein Programm. Unter der Führung von Walter Gropius hatten ſich hier Künſtler von hohem Rang zuſammengefunden, die ſich mit ihrer ganzen Perſönlichkeit als Lehrer und Anreger und mit der Ueberzeugungskraft des ſtarken Glaubens an ihre Aufgabe einſetzten für die Anerkennung der neuen Geſinnung in der Baukunſt wie im Kunſthandwerk, in der Malerei wie in ber Photographie und im Film und auf allen anderen Gebieten, auf denen ein ſtarker Lebenswille Form gewinnen kann. Haunes Meyer, der zum erſten⸗ male durch ſein intereſſantes Projekt für den Völ⸗ kerbundspalaſt in Genf weiteren Kreiſen bekannt wurde, war 1927 gerade als Lehrer an das Bauhaus berufen worden, als Gropius ſeine Leitung dort auf⸗ gab. Er wurde der Nachfolger von Gropius. Wie er die Aufgabe der neuen Baukunſt auffaßt, wird er am nächſten Samstag⸗Vormittag im Freien Bunde auseinanderſetzen. Kriegsgraphik Maſereels. Die kürzlich der Ausſtellung in der Mannheimer Kunſthalle noch eingefügten Beiſpiele der„Kriegsgraphik“ Ma⸗ ſereels(Holzſchnitte der Zeitſchrift„Ja Feuille“) wurden aus der Privatſammlung von Dr. Curt Tillmann, Buchhandlung, Mannheim, freundlichſt zur Verfügung geſtellt. Sie werden in den nächſten Tagen noch durch Beſtände aus einer Pariſer Samm⸗ lung ergänzt werden. Veranſtaltungen e Maunheimer Mutterſchutz E. B. Am Donnerstag, 28. ee wird Prof Dr. Holzbach, Chefarzt der geburtshilflichen Abteilung der Städt. Krankenanſtalten, einen Vortrag über das Thema:„Die Abkehr von de r Familie— ein Zeitproblem“ haltem Der Vor⸗ trag behandelt die moderne Literatur über Sernal⸗ und Ehereform, die Gründe des europäiſchen Geburtenrückgangs, den Kampf um den§ 218 und die Gefahren einer verkehrten Geburtenregelung für die Geſundheit der Frau. Der Vor⸗ tragende iſt ſchon wiederholt mit derartigen Fragen an dite Oeffentlichkeit getreten. Man darf darauf geſpannk ſein, wie er ſich gerade als Arzt mit dieſem Problem auseinander⸗ ſetzt. Der Vortrag findet in der Handelskammer Mann⸗ heim ſtatt.(Weiteres Angeige.) * Verein Franenbildung—Franenſtudium. Wir machen nochmals aufmerkſam auf die morgen abend im Hanſa⸗Sgal der„Harmonie“ ſtattfindende Veranſtaltung, bei der Frau Ernſt⸗Zajte aus den Werken junger deutſcher Dichter vorleſen wird. Kommunale Chronik Proteſt gegen den Bahnabbruch Meiſenheim * Meiſenheim, 20. Nov. Der Stadtrat nahm Stellung zu dem gemeldeten Abbruch des zwei⸗ ten Gleiſes der Bahnſtrecke Odern⸗ heimMünſt er a. St. und faßte folgende Pro⸗ teſtentſchließung: „Erſt durch Beginn der Abbruchsarbeiten wird der Oeffentlichkeit bekannt, daß der Abbau des dweiten Gleiſes der Bahnſtrecke Odernheim Münſter a. St. feſtſtehende Tatſache iſt. Es wirkt überraſchend, daß der betroffenen Bevölkerung derartig tiefeinſchneidende Maßnahmen nicht vor⸗ her bekanntgegeben wurden, ſie vielmehr erſt da⸗ von erfährt, wenn ſie vollzogen werden. Die Be⸗ wohner des beſetzten Gebietes, deren wirtſchaſtliche Lage durch die ganzen Verhältniſſe auf das ſtärkſte in Mitleidenſchaft gezogen iſt, erblicken in einem derartigen Vorgehen eine erneute Schädi⸗ gung ihrer wirtſchaftlichen Belange. Die Stadt Meiſenheim erhebt ſcharfen Protseſt gegen derartiges Vorgehen. Sie hat die ſchwerſten Bedenken gegen den Abbruch des üweiten Gleiſes der Strecke Odernheim Münſter u. St., da hierdurch das Wiederaufleben des Wirt⸗ ſchaſttslebens nach Abzug der Beſatzung und das Wiederanknüpfen der Wirtſchaftsbeziehungen zum Saargebiet nach Rückgliederung in das Deutſchs Reich die ſtärkſten Hemmungen erleiden und es natürlich erſcheint, daß dem hieſigen Gebiet bei Veyſchlechterung der Durchgangsverbindungen Verkehr entzogen wird. Sie muß die Forderung erheben, daß die maßgebenden Stellen unbedingt auf die Intereſſen der hieſigen Gegend in Zukunft mehr Rückſicht nehmen und zum mindeſten ſofort, wenn ſich die Notwendigkeit ergibt, den bischerigen Zuſtand wiederherſtellen laſſen.“ Kleine Mitteilungen a Der ſtädtiſche Maskenball ſoll nach einem Beſchluß des Villinger Stadtrats auch im Jahre 1930 beibehalten werden. Der Ein⸗ trittspreis ſoll gegenüber den letzten Jahren ins⸗ beſoyndere im Vorverkauf ermäßigt werden. Schluß des redaktionellen Teils die den Lasten der Hausarbeſt nieht gewachsen Sind, krsftigen sich rasch durch den köstlich schmeckenden Nahrtrank Zu haben in Apotheken und Drogerien in Packungen zu Mk. 4..20 und 1. . Verlangen Sie kostenlos Stoschüre Mz. 20 Horlleks-Vertriebsgesellschaft m. b.., Frankfurt à. Maln. Am Freitag, den 22. NMoy, und Samstag, den 28 Noy. erhalten Sie bel der Med.-Drogerle Kalſmann, D l, 13 eln Glas Horlicks kostenlos. Zu Raben in allen Apotheken und Progetlen bestimmt bel: Apetbate em Wasserturm F 7. 17, Frledilchs-Apotheke Oststedt Shaflottenplatr, wen-Apotheke E 2 16, Schwanen. Apothete E 8, 14, Stern. Apotheks J 3, 1, Lenge-Rötterstr-Orogefle Lange Rotterstr., Med. rogeris Kallmenn D, 18, Merkuf-Orogerſe Sandhofen Schönauerstr. 125 W. Mofter Progeiſe U 6. 26, Drogefſe Schütthelm O 4, 3 und Friedrichs . 19. Diogeiſe G. Springmann P 1. 8, Drogerie Dr. E. Stutemann neh. F 6, 3 4, Unlversaf-Brogetle G9. Schmidt. Seckenheſmerstr. 8 0 Die lebenden Toten des Tegeler Friedhofs Rechts vom Eingang, im äußerſten Winkel bes Friedhofs, ſteht eine Holzbaracke. Drinnen eine Anzahl Wohnräume, ein Gemeinſchaftsraum mit einem langen Tiſch in der Mitte. Elf ruſſiſche Flüchtlinge ſind es, die hier hauſen, elf Invaliden, die der Sturm der Zeit auf dieſen Friedhof verschlug. Wenn man in der Kölniſchen Illuſtrierten Zeitung die bleichen, verfallenen Geſichter, die zerſchliſſene, ärmliche Kleidung dieſer ſeltſamen unwirklichen Ge⸗ ſtalten ſieht, vermag man kaum der Vorſtellung Raum zu geben, daß ſie im alten Rußland von Glanz und Reichtum umgeben waren und auf den Höhen des Lebens wandelten. Nur die erſchüttern⸗ den Aufnahmen, die die Kölniſche Illustrierte Zei⸗ tung zu dieſem Aufſatz„Die Ueberlebenden“ bringt, können ein Bild von dieſen Menſchen geben, die ohne Zukunft, Strandgut des Schickſals, auf den Tod warten. Dieſe Bilder aus Berlin zeigen einen Ausſchnitt aus der Tragödie des alten Rußlands. Wie es im heutigen Rätereich ausſteht, darüber wird die Kölniſche Illustrierte Zeitung laut Ankündigung in der nächſten und in den folgenden Nummern an Hand von Bildern berichten, die ein Redaktionsmit⸗ glied auf einer Reiſe durch Rußland für die Kölniſche Illuſtrierte Zeitung aufgenommen hat. Außerdem wie ſtets: Luſtige und ernſte Bildͤberichterſtattung, eine Modeſeite und reichhaltiges Feuilleton. Mannheimer Altertumsverein. Wir verwelſen nochmals auf den heute Donnerstag abend in der Aula der Handelshochſchule ſtattfindenden Licht ⸗ bildervortrag von Univerſttätsprofeſſor Dr. R. Sillib über die mittelalterliche Liederſamm⸗ lung, ſogenannte Maneſſeſche Handſchrift. Eine Ausſtellung„Deutſche Plaſtik“ wird im Januar 1930 von der Berliner Sezeſſion veranſtaltet. Sie wird die größte Plaſtik⸗Ausſtellung werden, die Berlin bisher zuſammengeſtellt hat und einen Ueberblick über das geſamte derzeitige bild⸗ haueriſche Schaffen geben. 4. Seite. — Nr. 541 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 21. November 1929 Aus dem Lande Staatliche Perſonal veränderungen Erna nut wurde zum Gendarmerieoberwacht⸗ metſter Gendarmeriehauptwachtmeiſter Peter Rie⸗ dinger in Kork, Amt Kehl. VBerſetzt wurde Regierungsrat Amadeus Die⸗ b[d beim Bezirksamt in Freiburg an das Ober⸗ verſicherungsamt in Karlsruhe. Von der Bergwacht m. Heidelberg, 20. Nov. Es iſt ja durch den Schutz, den die Bergwacht der heimiſchen Fauna und Flora angedeihen läßt, viel erreicht worden, aber es bleibt auch noch viel zu tun übrig. Aus dem Geſchäftsbericht der Bergwacht⸗Abteilung Odenwald(Sitz Heidelberg) iſt zu entnehmen, daß trotz der von der Regierung und der Bezirks⸗ naturſchutzſtelle herausgegebenen Verordnungen und Richtlinien zum Schutz der heimtſchen Pflanzen und Tiere die alten Klagen über Wanderunſit⸗ ten nicht verſtummen und daß es immer noch recht vieler Ermahnungen bedarf, um ſie zu bekämp⸗ fen. Bei dieſen Wanderunſitten tritt nicht einmal die Roheit ſo ſehr in den Vordergrund, als die Ge⸗ dankenloſigkeit, die beſonders die Jugend da⸗ zu verleitet. Hier kann nur eine möglichſt weit⸗ gehende und unverdroſſene Aufklärungsarbeit helfen. Vertreter der Bergwacht ſind deshalb wegen Heraus⸗ gabe einer Pflanzenſchutztafel mit Profeſſor Auerbach in Verbindung getreten, der trotz der geringen ihm zur Verfügung ſtehenden Mittel ſeine Hilfe zugeſagt hat. Selbſt für die kleine Zahl der in Ausſicht genommenen Plakate(3000) ſind die der Ab⸗ teilung zur Verfügung ſtehenden Mittel noch ſo un⸗ zureichend, daß ohne öffentliche Unterſtützung nichts Erſprießliches geleiſtet werden kann. Vom Bohrermarkt in Neckargemünd * Neckargemünd, 20. Nov. Der Kathrinenmarkt, ber letzte der Märkte und Meſſen der alten Meckes⸗ heimer Cent, ging am 18. Nov. zu Ende. Wenn ihm auch in früheren Jahrzehnten und Jahrhunderten eine große volkswirtſchaftliche Bedeutung zukam, ſo kann man in unſerer Zeit ihm dieſes Attribut nicht mehr zuerkennen. Dafür hat er ſich aber mehr und mehr zu einem Volksfeſt im ſchönen Sinn um⸗ gewandelt. Von Mannheim bis weit ins Hinterland ſind die Beſucher herbeigeeilt, und es wären ihrer noch mehr gekommen, wenn das Wetter kein ſo unbeſtändiges Geſicht gezeigt hätte. Dies machte ſich natürlich für die auf den Straßen ihre Ware feil⸗ bietenden Händler in unangenehmer Weiſe bemerk⸗ bar. Koſtet doch der Transport von 5 Wagen einer Vergnügungsgeſellſchaft von Baſel bis hierher 700 Mark Fracht, ſo daß viele Zehner eingenommen werden müſſen, bis nur die Unkoſten herausgewirt⸗ ſchaftet ſind. Neu für Neckargemünds Jugend war eine Pon nybahn mit lebenden Pferden, die auch den Erwachſenen Spaß bereitet, ebenſo wie ein Kasperltheater. Der im Jahre 1926 von dem damali⸗ gen Verkehrsvereinsvorſtand Rob. Pfaff ins Leben gerufene große Feſtumzug mußte der Geldknapp⸗ heit wegen in dieſem Jahre ausfallen. Die findigen Neckargemünder holten dafür kt.„H. Tagebl.“ bei den Mitbürgern in der Ziegelhütte die„Kathrin“ ab, die dann ihre Herrſchaft antrat. * * Heidelberg, 20. Nov. Das Gebäude der Rheini⸗ ſchen Creditbank wird bekanntlich demnächſt frei, weil die beiden zuſammengelegten Banken in dem neuen Gebäude der ehemaligen Süddeutſchen Dis⸗ köntobank untergebracht werden. Wie verlautet, hat die Heidelberger Ortskrankenkaſſe die Ab⸗ ſicht, das ziemlich umfangreiche Gebäude der Kredit⸗ bank am Wrede⸗Platz zu erwerben und ihre Ge⸗ ſchäftsräume dorthin zu verlegen. * Gerichtſtetten(Amt Buchen), 19. Nov. Bei einer hier abgehaltenen Treibſagd wurden 102 Haſen erlegt. * Reichenbach bei Ettlingen, 20. Nov. Am Sonn⸗ tag kam es nach Beendigung der Kirchweihe zwiſchen Burſchen aus Auerbach, Langenſteinbach und Rei⸗ chenbach zu einer ſchweren Schlägerei. Es war jedoch ſchon vorher bekannt geworden, daß die Langenſteinbacher eine Schlägerei zu veranſtalten beabſichtigten, ſo daß die Ortspolizei in Bereit⸗ ſchaft ſtand. Sie griff auch rechtzeitig ein und trieb die Streitenden, von denen einige verletzt wurden, auseinander. 2 Dorfſchelle, daß ſich zwei heiraten wollen. Aus Erweitertes Schöffengericht Vorſitzender: Amtsgerichtsrat Schmitt. Ver⸗ treter der Anklage: Erſter Staatsanwalt Dr. Frey. Eine Ehe zu Dreien Am 12. Oktober v. Js. erging hier ein Aufgebot des 38 Jahre alten ledigen Konditors Wilhelm Ehnes aus Neuenſtadt am Kochel und einer 30 Jahre alten Kellnerin von hier. Der Aufgebots⸗ kaſten iſt wohl auf dem Dorfe ein ſehr beachtetes Objekt: es erſetzt ſozuſagen die Mitteilung durch die Wer aber Und ſo ſchaut in einer Großſtadt in den Kaſten? heiratete E. als Verheirateter noch einmal. Am 4. Oktober 1923 heiratete Ehnes die 26 Jahre alte erſte in Tettnang in Württmberg anſüſſige Frau, ein Viertelfahr Mutter ſeines erſten Kindes. Er gedachte in das kleine Geſchäft der Schwiegermutter einzuheiraten. Aber das zerſchlug ſich und er mußte außerhalb Stellung nehmen. Nur in Rott⸗ weil war das Paar kurze Zeit zuſammen, dann ar⸗ beitete er noch in Stuttgart, Frankfurt und Offen⸗ bach. Im Juni 1924 bam das zweite Kind. 1927 nahm er Stellung in Amſterdam. Beim dritten Kinde war er in Saarbrücken. Der Ehemann will ſeine Fraun„nach Kräften“ mit Geld unterſtützt haben. Er ſchiebt ſeiner Schwiegermutter alle Schuld zu, daß er mit ſeiner Frau nicht habe zuſammenleben können. Aber das iſt wohl ſo zu verſtehen, daß er die Frau, nicht aber die Kinder bei ſich haben wollte. Im vorigen Jahre kam er nach Mannheim und wurde in einer hieſigen Wirtſchaft mit ber Kell⸗ nerin, ſeiner zweten Frau bekannt. Ein Mädchen mit einer ſehr trüben Vergangenheit, trotz ihres guten Ausſehens. Als Waiſenkind war ſie bis zum 14. Jahre in einer Anſtalt, dann bis zum 17. in einer Schuhfabrik in Pirmaſens und dann iſt ſie 10 Jahre„Penſtonärin“ in gewiſſen Häuſern. Auch ihr gegenüber iſt er ledig. In wenigen Tagen ent⸗ ſpinnt ſich ſchon ein Verhältnis. Aber das will ſie nicht. Sie will die geſetzliche Form. Mit Gier ver⸗ folgt ſte ihr Ziel. Er, ein Schwächling, völlig in ihrer Hörigkeit, gehorcht und erläßt das Aufgebot. Mannheimer Gerichtsſälen Es iſt ja noch nicht geheiratet. Sie drängt zum Heiraten. Als hyſteriſche Frau droht ſie ihm mit Gewalt, droht ihm mit dem Meſſer, zerkratzt ihm das Geſicht, macht ſogar einen Selbſtmordverſuch, als er die Heirat immer mehr hinauszieht. Als von Tettnang Briefe wegen der Fürſorge für die Kinder kommen, erreicht ihre Eiferſucht den Höhe⸗ punkt, auf Schritt und Tritt iſt ſie hinter ihm. Die Friſt iſt in einigen Tagen abgelaufen, ſechs Monate ſeit der Verkündung des Aufgebotes. Da ſieht er keinen Ausweg mehr und die Ehe wird ſtandesamtlich geſchloſſen. Am 25. Juni d. J. war ſie ſeine unge⸗ ſetzliche Frau, ohne daß die richtige in Tettnang, eine halbe Tagesreiſe von hier, etwas davon wußte. Die Freuden des zweiten Ehelebens dauerten jedoch nicht lange, da ſaß der deutſche Türke im Gefängnis. Der Angeklagte ſuchte heute alle Schuld auf ſeine Frau und deren Mutter zu ſchieben, ſie hätten gar kein Zuſammenleben mit ihm gewollt, nur Geld hätten ſie von ihm haben wollen, wie er mehrere Male auffällig betont. Seine erſte Frau, eine kleine nette Figur, ſucht ihn heute noch zu ſchonen. Er hat ihr bis zum Mai 1928 noch geſchrieben. Um die Kinder hat er ſich wenig gekümmert. Ihr folgte die zweite als Zeugin. Sie gibt zu, daß ſie mit allen Mitteln, auch durch Drohungen und Tätlichkeiten, auf eine Heirat hugearbeitet habe. Als ſie hört, daß ihre Ehe nichtig ſei, fängt ſie an zu weinen. Med.⸗Rat Dr. Götzmann bezeichnet den Ange⸗ klagten als einen gefühlsweichen Schwächling, der als geiſtig Minderwertiger ganz in dem Gefühl der Hörigkeit gegenüber dem übermächtigen Einfluſſe der Frau geſtanden habe. Der Staatsanwalt kann im vorliegenden Falle von einer Zuchthausſtrafe ab⸗ ſehen, weil er den Angeklagten als das Opfer ſeiner zweiten Frau betrachtet und auch nach dem Gut⸗ achten des Gerichtsarztes Milderungsgründe vor⸗ liegen. Er hält eine Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten, das Minimum, für angemeſſen. Das Gericht entſprach dieſem Antrage, gab dem Ange⸗ klagten ſogar Strafaufſchub bis 1932 bei ſofor⸗ tiger Haftentlaſſung. Die Schauinslandbahn Jebruar 1930 fertig * Freiburg i. Br., 20. Nov. Die Bauarbeiten an der Drahtſeilſchwebebahn auf dem 1205 Meter hohen Schauinsland bei Freiburg i. Br. ſind ſoweit fortgeſchritten, daß mit der Eröffnung der Bahn im Februar 1930 zu rechnen iſt. Die Bahnhofs⸗ bauten ſind bereits fertiggeſtellt. Die eiſernen Stüt⸗ zen, von denen die niedrigſte 12,60 Meter, die höchſte 37 Meter mißt, werden jetzt aufgeſtellt. Die Schau⸗ inslandbahn iſt die fünfte Drahtſeilbahn im Schwarz⸗ wald; ſie unterſcheidet ſich von ihren älteren Schwe⸗ ſtern in Baden-Baden, Durlach, Wildbad und Hei⸗ delberg aber weſentlich durch ihre Bauart. Sie wird als Seilſchwebebahn nach dem bisher für Perſonen⸗ ſeilbahnen noch nicht angewandten Drahtſeilumkauf⸗ Syſtem erbaut. Während bisher bet allen Seilbah⸗ nen das Pendelſyſtem nur die Verwendung von zwei Wagen erlaubte lein Wagen zu Tal, einer zu Berg), wird es bei der Schauinslandbahn möglich ſein, bei ſtarkem Verkehr eine größere Anzahl von Wagen laufen zu laſſen. Die Fahrt auf der 3600 Meter langen Strecke wird etwa 15 Minuten dauern. Der Höhenunterſchied zwiſchen Tal⸗ und Bergſtatton be⸗ trägt 760 Meter. Das Drahtſeil ruht auf ſieben Stützen. Verkehrsunfälle in Karlsruhe * Karlsruhe, 20. Nov. In der Nacht zum Diens⸗ tag gegen 1 Uhr früh ſtießen auf der Karlsruher Landſtraße in der Nähe der Dornwalbdſiedlung eine Kraftdroſchke und ein Möbellaſtkraft⸗ wagen zuſammen. Die Verantwortung trägt der Kraftdroſchkenführer, weil er die falſche Straßen⸗ ſeite einhtelt. Die Kraftdroſchke, die ſchon durch den Anprall ſchwer beſchädigt worden war, fuhr auf die Straßenbahngleiſe, was ihr den Reſt gab. Sie mußte abgeschleppt werden. Der Schaden beträgt etwa 1000 Mk. Der Möbelwagen wurde nur leicht beſchädögt.— Geſtern nachmittag ereignete ſich ein Zuſammenſtoß zwiſchen Perſonenauto und Motor⸗ radfahrer mit Sozius. Beide Fahrzeuge mußten albgeſchleppt werden. Der Soziusfahrer erlitt Hautabſchürfungen an beiden Beinen. Die anderen Perſonen kamen unverletzt davon.— Am Sonntag Nachmittag ſtieß auf dem Kreisweg Hohenwetters⸗ bach— Durlach ein Perſonenkraftwagen aus Aue mit einem von zwei Perſonen beſetzten Kraftrad zu⸗ ſammen. Die Motorradfahrer, zwei Händler aus Weſtfalen, wurden vom Rad geſchleudert. Der eine kam unter die Maſchine zu liegen, wobei er ſich Hautabſchürfungen an den Beinen und eine Schnittwunde am Knie zuzog. Der andere Mannheimer Kunſtausſtellungen Kunſthaus Tannenbaum— Galerie Buck Das Kunſthaus Tannenbaum zeigt eine eigenartige Ausſtellung von Bildniſſen, aber nicht in Oel oder Aquarell oder Zeichnung, ſondern in Photographie. Man muß geſtehen, daß hier die Mechanik des photographiſchen Apparates, der lichtbrechenden Linſe erhöht iſt zu einer getiſtigen Leiſtung, die weit über das Techniſche hinausgeht. Hugo Erfurth, einer unſerer bekannteſten Bild⸗ nisphotographen, z. Zt. in Dresden lebend, hat eine Reihe von Charakterköpfen lebender und inzwiſchen ſchon verſtorbener prominenter Perſönlichkeiten auf⸗ genommen, darunter z. B. Hans Thoma, Lieber⸗ mann, Zille, Slevogt, Corinth, Gerhard Hauptmann; die Modernen: Otto Dix, Pechſtein, Kandinſky uſw. wobei verblüffend iſt, wie die ſeeliſche Struktur die⸗ ſer Geiſter im Lichtbild zutage tritt. Es iſt nicht nur die Weichheit des Druckes, nicht nur die harte Ver⸗ ſchwommenheit der Platte, ſondern eine Vereini⸗ gung von unbedingt perſönlichſtem Erfaſſen eines für den Aufzunehmenden typiſchen Moments. Man begreift, daß hier die Photographie der bildenden Kunſt nicht nur nahe kommen kann, ſondern manche Rätſel auflöſt, die das Weſen des maleriſchen Bild⸗ niſſes erſt erkennen laſſen. * Lulu Wolf⸗Darmſtädter zeigt in der Galerie Buck Bildniſſe. Es iſt erſtaunlich, mit welcher Konſequenz dieſe Künſtlerin vorwärts ſchrei⸗ tet. Hat ſie ſchon das landſchaftliche Format, na⸗ türlich im geiſtigen Sinne geſprochen, monumental zu ſteigern gewußt,— es iſt merkwürdig, wie Ba⸗ rockkirchen mit mächtigen runden Kuppeln die Künſt⸗ lerin intereſſieren, wie ſie aus ihnen eine Groß⸗ räumigkeit erleben läßt,— ſo iſt ihr dies im Bil d⸗ nis noch in weit ſtärkerem Maße gelungen. Er⸗ lich iſt hierbei, daß die Großzügigkeit und Groß⸗ chigkett ihrer Malweiſe ſte nicht von dem Weg einer überaus getreuen Naturzeichnung entfernt. weiſen. Es iſt ein guter Gedanke, gerade die Be⸗ weglichkeit kleiner Kinder nicht in einem einzigen Bild einzufangen, ſondern dieſe Babys nebenein⸗ ander gleichſam ſkizzenweiſe im Schlaf, im Profil in der Vorderanſicht zu zeigen. Dabei iſt, eine nicht leicht zu löſende Aufgabe, die Kindlichkeit, das Alter ausgezeichnet feſtgehalten. Geiſtig intereſſauter ſind die großen Bildniſſe, prägnant in Haltung und ſeeliſchem Inhalt. Es gehört Mut dazu, wie die Künſtlerin z. B. ein Auge erfaßt hat, wie ſie Spiegelreflexe zur Charakteri⸗ ſierung benützt. Auch das Bildnis von Richard Strauß feſſelt durch die flotte Behandlung des Kopfes. Man ſpürt, wie die Künſtlerin, vermutlich bei künſtlichem Licht, daher dies merkwürdige Blaß⸗ rot an der Stirne, ſchnell und ſicher das ſprühende Leben dieſes eigenartigen Kopfes auf die Leinwand zu bannen verſuchte. Das Bildnis iſt ein Gemiſch intenſivſter Allgemeingültigkeit dieſes Menſchen und einer etwas liebenswürdigen Behaglichkeit, die trotz der zuckenden Unruhe aus dieſem ſchönen Kopf her⸗ vorſtrahlt. Das Bildnis des ehem. Bad. Staats⸗ präſtdenten Prof. Hellpach iſt ähnlich, das Por⸗ trät M. K. kommt dem Modell offenbar ſehr ent⸗ gegen. Lulu Wolf entwickelt ſich in ihren Bild⸗ 1 zu den markanteſten Erſcheinungen unſerer tadt. i Auch die Plaſtik bringt markante Mannheimer Köpfe. Lola Toepke⸗Hamburg hat e. a. auch Dr. Storz, den Spielleiter unſeres National⸗Theaters modelliert, lebendig klar und in der Form gut ge⸗ ſchloſſen. Auch hier fühlt man innere Durchdringung des geiſtigen Weſens. Eigenartig, in ſeiner Leben⸗ digkeit und Merkwürdigkeit der Geſichtsform gut er⸗ faßt wirkt der Bronzekopf eines hieſigen Rechtsan⸗ walts. Man beachtet im gewöhnlichen Leben die Beſonderheiten ſolcher Köpfe weniger, bis ſie in der feſten runden Plaſtik umſo eindringlicher in die Er⸗ ſcheinung treten. Der weibliche Kopf erfreut durch ſompatiſche Ruhe und Sicherheit. 8822 wie dies gerade die reizenden Kinderbildniſſe be⸗ wurde etwa drei Meter tief in einen Bach den Abhang hinuntergeworfen. Er kam jedoch mit einer Schwellung am Knie davon. Der Sachſchaden be⸗ trägt etwa 450 Mk. Der Autoführer, der den Unfall durch Nichteinhalten der rechten Straßenſeite ver⸗ urſacht hatte, verbrachte die Verletzten in ſeinem Auto nach dem Durlacher Krankenhaus, wo ihnen die erſte Hilfe zuteil wurde. * * Waldprechtsweier bei Ettlingen, 20. Nov. Hier ſtieg ein Mann durch das Feuſter in die Wohnung der Witwe Anna Kühn. Als die Frau, die fünf Minuten vorher das Zimmer verlaſſen hatte, dieſes wieder betrat, forderte ſie der Mann mit vorgehaltenem Revolver auf, das Zimmer ſofort zu verlaſſen. Der Eindringling entwendete einen Anzug ihres Enkels und verſchwand. Der Einbrecher konnte noch nicht feſtgenommen werden. Stühlingen(Kreis Waldshut), 20. Nov. Durch die Aufmerkſamkeit des Hofhundes wurde im Kauf⸗ haus Karl Eiermann dieſer Tage ein Einbruch verhindert. Man fand auf dem Speicher des Hau⸗ ſes den wegen Diebſtahls ſchon vorbeſtraften Ignaz Merkt, der nunmehr in das Amtsgefängnis Walds⸗ hut abtransportiert wurde. Heidi Lewinſohn, eine junge, eine jüngere Mannheimer Malerin, zeigt gleichfalls einige gute Bildniſſe aus der Mannheimer Bürgerſchaft. Hier iſt allerdings noch das Suchen nach der Form nicht abgeſchloſſen, wenn auch die Bildniſſe ähnlich und lebendig ſind. Aber es herrſcht Aengſtlichkeit vor, die ſich in bunten Farben und breiten Strichen nicht genugtun kann. Es ſind Anlagen zu individueller Prägung vorhanden, namentlich in den Landſchaften, in denen ſie mit friſchem Mut der Sonne, dem Licht, nachgeht. Man wird die weitere Entwicklung ab⸗ warten müſſen. nn. Jeder Menſch ſein eigener Radioapparat Erkenne Deine Wellenlänge! Phautaſtiſche Verſuche des Dr. Moineau „Radio iſt alles“, ſagt Dr. Paul Moineau, der mit Hilfe von elektriſchen Ausſtrahlungen des eige⸗ nen Körpers die erſtaunlichſten Entdeckungen ge⸗ macht haben will. Wer die„Wellenlänge“ des eige⸗ nen Körpers kennt, dem iſt es ein Leichtes, verbor⸗ genes Gold, Silber, Waſſer, ja ſogar Fiſchſcharen in den Tiefen der Gewäſſer zu entdecken. Das einzige Geheimnis hierbei ſoll die richtige Wellenlänge ſein. Dr. Moineau vergleicht den menſchlichen Körper einem Radioſender und ⸗emp⸗ fänger. Die Wellenlängen, auf die unſere Körper eingeſtellt ſind, ſind ſehr gering: ſie wechſeln zwiſchen 22 und 45 Millimetern. Wer nun einen Sinn für die eigene Empfangsanlage entwickelt, und die von ſeinem Körper ſtets aufgefangenen elektromagneti⸗ ſchen Schwingungen beobachtet und auch richtig zu deuten verſteht, der wird finden, daß ihm über alle möglichen Dinge in der Welt Nachrichten zuſtrömen, die er vieſeitig auswerten kann. Denn von allen Gegenſtänden im Weltall gehen elektromagnetiſche Wellen aus, die ihrerſeits alle anderen Körper im Weltall beeinfluſſen.(Meint Moineau.) 95ßFFFFPFCCCCC C TTT0TCTCTCTCTbT(TTTTbTbTCT0T0T0T0TCT0TbTbTT Wegen wirtſchaftlicher Sorgen in den Tob. * Donaueſchingen, 20. Nov. Im oberen Wutach⸗ tal wurde, wie wir ſchon meldeten, im Schlei⸗ ſenbach die Leiche des 36 Jahre alten Landwirts Th. Ehrath aufgefunden. Die Unterſuchung ergab, daß der Tote erhängt und dann in den Bach geworfen worden war. Man vermutete zunächſt ein Ver⸗ brechen, da dem Toten angeblich 80 Mark ent⸗ wendet ſein ſollen. Die Unterſuchung hat jedoch nun ergeben, daß Ehrath nach einer Auseinander⸗ ſetzung mit ſeiner Frau wegen wiͤrtſchaftlicher Schwierigkeiten ſich erhängt hat. Als die Frau morgens den Erhängten fand, wußte ſie ſich keinen anderen Rat, als ihren Mann in den Schlei⸗ ſenbach zu werfen. Sie wollte, um die Schande eines Selbſtmordes von ihrer Familie abzuwälzen, ein Verbrechen vortäuſchen und fingierte auch den Diebſtahl der 80 Mark. Bauertag in Raſtatt * Raſtatt, 20. Nov. Der 4. große Bauerntag für Mittelbaden findet Sonntag, den 26. Ja⸗ nuar 1930, nachmittags 2 Uhr, in Raſtatt ſtatt. Veranſtalter der Tagung ſind der Land wirtſchaft⸗ liche Bezirksverein Raſtatt. Die Tagung ſelbſt wied ſich wohl zu einer mächtigen Kundgebung der geſamten Landwirte Mittelbadens geſtal⸗ ten, umſomehr, als Reichsminiſter Dr. Dietrich erſcheinen wird und ein Referat über„Die wirt⸗ ſchaftliche Lage des bäuerlichen Berufsſtandes und die Maßnahmen zu ihrer Verbeſſerung“ hält. Außer⸗ dem wird Präſident Keidel vom Verband badi⸗ ſcher landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften über„Die Einigung des badiſchen landwirtſchaftlichen Genoſſen⸗ ſchaſtsweſens“ ſprechen und der Vorſitzende des landwirtſchaftlichen Arbeitsausſchuſſes und des land⸗ wirtſchaftlichen Bezirksverein Raſtatt, Güterdirektor Buß über„Die Notlage der bäuerlichen Landwirzz in Mittelbaden und die Mittel zu deren Behebung.“ Zunahme des winterlichen Verkehrs in St. Blaſten „ St. Blasien, 19. Nov. Winteraufenthalt und Winterkuren in St. Blaſien erfreuen ſich bei Erho⸗ lungsſuchenden und Sportfreunden einer zunehmen⸗ den Beliebtheit. Aus den ſtatiſtiſchen Aufzeichnungen der Kurverwaltung ergibt ſich, daß die Zahl der Gäſte von 2026 im Winterhalbjahr 1924/25 auf 2846 im Winterhalbjahr 1928/9(um 40.5 v..) und die Zahl der Uebernachtungen innerhalb der gleichen Zeit von 61 739 auf 89 485(um 44.9 v..) geſtiegen iſt. Während das Winterhalbjahr 1924/5 nur etwas mehr als ein Drittel der Uebernachtungen des gan⸗ zen Jahres auf ſich vereinigen konnte, iſt ſein An⸗ teil im Jahre 1928 auf beinahe die Hälfte der Ge⸗ ſamtübernachtungen angewachſen. In den Zahlen kommt, ohne ihnen Gewalt anzutun, auch ein Be⸗ weis für die günſtigen Wirkungen und Erfolge des winterlichen Kuraufenthalts zum Ausdruck. Die amt⸗ liche Fremdenſtatiſtik der Kurverwaltung er⸗ mittelte für den Monat Oktober 1929 633 Fremde mit 13 732 Uebernachtungen. Am 31. Oktober waren 403 Gäſte anweſend. Eine Spargenoſſenſchaft in Schwierigkeiten * Jeſtetten(Kreis Waldshut), 20. Nov. Die Kon⸗ ſum⸗ und Spargenoſſenſchaft Jeſtetten und Um⸗ gebung, deren Wirkungskreis ſich auf die Gemeinden des Zollausſchlußgebietes erſtreckt, iſt in Zah⸗ lungsſchwierigkeiten geraten. In der GV. wurde die für den 30. Juni aufgeſtellte Bilanz, die mit einem Verluſt abſchließt, nicht genehmigt, ebenſo wurde dem Verwaltungsrat keine Entlaſtung erteilt. Die Genoſſenſchafter wurden aufgefordert, ihre Geſchäſtsanteile ſofort einzuzahlen. Ueber den Status der Genoſſenſchaft iſt nichts bekannt. Schluß des redaktionellen Teils 3 8 1 Wirkt vorbeugend b. f Mannheim Fefnsprecher 28 796 und 26797 Wilhelm Müller jun., U 4. 25, fefnsprecher 24636 Um den Empfang dieſer ſchwachen und chaotiſchen Wellen zu ermöglichen, will Dr. Moineau einen Apparat konſtruiert haben, der die elektromagneti⸗ ſchen Wellen des eigenen Körpers und die fremder Körper ſynchroniſiert. Mit dieſem Apparat hat er Experimente durchgeführt, die von ver⸗ blüffendem Erfolg gekrönt waren. Es blieb aller⸗ dings fraglich, ob die Ereigniſſe wirklich dem Appa⸗ rat oder vielleicht am Ende doch anderen Quellen zu verdanken waren. eſonders ſchlagkräftig war ſein Experiment, das er in der Nähe von Dakar ausge⸗ führt hat. Es gelang ihm, drei Kilometer von Dakar Waſſer zu finden, das zur Waſſerverſorgung für ganz Dakar ausreicht, während doch mehrere Geolo⸗ gen verſichert hatten, daß es in einem Umkreis von 150 Kilometern um Dakar kein Waſſer geben ſoll. Das Experiment iſt einwandfrei gelungen, ebenſo unbezweifelbar iſt, daß Dr. Moineau das Waſſer mit Hilfe ſeines Apparates gefunden zu haben glaubt. Daß gewiſſe Menſchen die Fähigkeit beſitzen, auch ohne Wünſchelrute Waſſer und Metalle zu ent⸗ decken, iſt der Wiſſenſchaft nicht unbekannt. Dagegen klingen die Folgerungen, die Dr. Moineau aus ſeinen Experimenten zieht, geradezu phantaſtiſch. Er glaubt, daß die Menſchen der Zukunft ihre Fähig⸗ keiten als Sender und vor allem als Empfänger ſoweit ausbilden werden, daß ſie ohne Empfangsge⸗ räte den Rundfunbdarbietungen folgen können was techniſch ein Nonſens erſten Ranges ſein dürfte, denn der Rundfunkhörer hört ja nicht die elektriſchen Wellen, ſondern natürlich die Luftſchwingungen, die der elektriſche Strom durch Vermittlung des Laut⸗ ſprechers erzeugt. Wiener Kunſt⸗Ausſtellungen. Die Vereinigung der bildenden Künſtler Oeſterreichs ſtellt im Wiener Palmen haus ihr füngſtes Schaffen zur Schau.— Das Künſtlerhaus in Wien ver⸗ anſtaltet gegenwärtig eine Ausſtellung„Hol ländi⸗ ſcher Künſtler 1850 bis 1929.“ Die Neue Wiener Galerie betitelt ihre Novemberſchau „Ruſſiſche Ikonen“, * 2 FFF J7%%*XCXCTC0 ꝰ˙iVTſVuVuVuC 0 ̃ ² A.. ˙ . 0 Hora 9 0 7 Donnerstag, den 21. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5 Nr. 541 eite „Sete. 8 N b f 7 Nachbargebiete Sängertag in Speyer Speyer, 19. Nov. Im Fideliaheim, dem Eigen⸗ heim des Sängervereins, trafen ſich geſtern die Ver⸗ treter der Geſangvereine des Gaues 2(Speyer⸗ Neuſtadt) im Pfälziſchen Sängerbund zur Entgegen⸗ nahme des Jahresberichtes und zur Beratung wich⸗ tiger Sängerfragen. Der ſtellvertretende Vorſitzende Feickert⸗Neu⸗ ſtadt begrüßte die Verſammelten und beſonders den Vertreter des Pfälzer Sängerbundes, Bundesvor⸗ ſitzenden Dr. Gompf Den Verwaltungsbericht und den Kaſſenbericht erſtattete Biſchoff⸗Neuſtadt An Veranſtaltungen im vergangenen Jahre fand ein Gauſängerfeſt ſtatt ſo⸗ wie ein Wertungsſingen in Speyer. Angeſchloſſen ſind dem Bund 13 Vereine mit einer Mitgliederzahl von 1076. Neu beigetreten iſt der Geſangverein Pfalz in Speyer. Der Ehrenbrief des Deutſchen Sängerbundes konnte dem Sangesbruder Huber⸗ Hasloch verliehen werden. Die Einnahmen betrugen 1050 RM., die Ausgaben 1018 RM., ſodaß die Kaſſe Sit einem Ueberſchuß von 32 RM. abſchließt. Gauchormeiſter Studienrat Kappelmeier⸗ Neuſtadt berichtete über das muſikaliſche Leben innerhalb des Gaues. Im kommenden Jahre ſteht im Vordergrunde das pfälziſche Sänger⸗ bundesfeſt, weshalb von einem Gaufängerfeſt abgeſehen werden ſoll. Die Veranſtaltung„Das deutſche Lied“ in Ludwigshafen erfordere eine ſtraffe KFonzentration des geſanglichen Lebens. Bei der Wahl des 1. Vorſitzenden einigte man ſich auf den bisherigen Schriftführer Biſchoff. Schrift⸗ führer wurde Herr Meier⸗Neuſtadt. Ueber den Kaſ⸗ ſiererpoſten wurde noch keine Entſcheidung bezüglich ſeiner Beſetzung getroffen. Dr. Gompf übermittelte zum Schluß der Verſammlung die Glückwünſche des Pfälzer Sangerbundes. Nach kurzen internen Mit⸗ teilungen wurde die Tagung geſchloſſen. tt. Deutſch⸗Oeſterreichiſche Vortragswoche in der Pfalz * Speyer, 19. Nov. Im ganzen Reich wird in der Zeit zwiſchen dem 26. November und 7. Dezem⸗ ber eine Oeſterreichiſche Vortragswoche ver⸗ anſtaltet, in deren Verlauf auch mehrere führende Perſönlichkeiten zu Vorträgen in die Pfalz kom⸗ men. Es werden u. a. ſprechen der Direktor der Oeſterreichiſchen Galerie, Prof. Dr. Grimm⸗ ſchitz über„Oeſterreichs Beitrag zur deutſchen Kunſt vom Barock bis zur Gegenwart“, Syndikus der Kammer für Arbeiter und Angeſtellte in Wien, Dr. Palla über„Stand der öſterreichiſchen Soztal⸗ politik“, Univerſitätsprofeſſor der Univerſität Graz, Ritter v. Geramp über ein Thema aus den öſter⸗ reichiſchen Alpenländern, Profeſſor der Univerſität Wien, Dr. Machatſcheck über„Die Landſchaften Oeſterreichs“, Miniſtertalrat im öſterreichiſchen Bun⸗ desminiſterium für Unterricht Dr. Mayer über „Volksbildung“. Außerdem behandelt Univerſitäts⸗ profeſſor Bauer das Thema„Wie kommen wir zu einer gemeinſamen deutſchen Geſchichtsauffaſſung?“. Staatsſekretär Dr. Enderes wird über die öſter⸗ reichiſche Wirtſchaftslage ſprechen, Hofrat im Bun⸗ desminiſterium, Dr. Gianonni über„Das deutſche Antlitz Oeſterreichs“. th. Hauptausſchußſitzung des Pfälzer Waldvereins in Freinsheim 2: Freinsheim, 19. Nov. Der Hauptausſchuß des Pfälzer Waldvereins trat am Sonntag vormittag 9 Uhr im Freinsheimer Winzerverein zu einer Hauptſitzung zuſammen. 36 Ortsgruppen hatten ihre Vertreter entſandt. Vertreten war auch die Ortsgruppe Berlin. Für die Regterung entbot Ober⸗ regierungsrat Pöverlein der Sitzung Grüße, Pauſch⸗ Freinsheim entrichtete den Gruß der Ge⸗ meinde Freinsheim an den Verein. In dem von Herrn Draß erſtatteten Jahresbericht wurde als er⸗ freuliches Ergebnis des vergangenen Geſchäftsfahres feſtgeſtellt, daß der Wandergedanke weiter erheb⸗ lichen Zuſpruch gefunden hat, was ſich einerſeits in der Zunahme der Ausflüge und deren Teil⸗ nehmerzahl ausdrückte. Bezüglich der Lehrwanderung wurde anerkannt, daß ſie in erſter Linie zur Ausbil⸗ dung und Vorbereitung für die Führer der einzelnen Ortsgruppen zu werten iſt. Oberregierungsrat Pöverlein krat für eine Drei⸗ teilung im Pfälzer Waldverein ein, und zwar in eine geologiſche Abteilung, eine Abteilung für Ent⸗ wicklungsgeſchichte und eine für allgemeine Geſchichte. Für 10—25jährige Mitglieder ſollen einheitliche Ab⸗ zeichen in Uebereinſtimmung mit dem Reichsver⸗ band der Wandervereine geſchaffen werden. Bis zu dem darüber erfolgenden Entſcheid werden die lang⸗ jährigen Mitglieder des Pfälzer Waldvereins mit Abzeichen, ähnlich denen des Odenwaldelubs, aus⸗ gezeichnet werden. Für das Jahr 1930 iſt als Hauptausflugsort Zweibrücken vorgeſehen worden, das am 15. Jult gemeinſam aufgeſucht werden ſoll. Für 1930 wurde nach längerer Ausſprache Schifferſta dt als Hauptausflugsort beſtimmt. Vor allem wurde aber angeregt, den Jugendfahrten mehr Intereſſe entgegenzubringen, um ſo guten Nachwuchs für den Pfälzer Waldverein zu gewinnen. Gegen zwei Uhr ſchloß die Ausſchußſitzung mit einem gemeinſam ein⸗ genommenen Mahl, an das ſich ein Rundgang durch Freinsheim zur Beſichtigung der Freins⸗ heimer Altertümer ſchloß. Einen ſchönen, Ueber 35 000 Arbeitsloſe in Frankfurt * Frankfurt a.., 19. Nov. Gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres ſind im Arbeits⸗ amtsbezirk Frankfurt a. M. etwa 15 000 Arbeits- ſuchende mehr gemeldet. Es hat den Anſchein, als ob das Tempo der Weiterentwicklung immer noch mehr verſchärft würde. Zu Anfang der Berichtswoche waren in Frankfurt a. M. 34 859 Arbeitsſuchende vorhanden, am Ende der Berichtswoche aber bereits 35 913. Das Krankenhaus der Stadt Ludwigshafen * Ludwigshafen a. Rh., 21. Nov. Das Krankenhaus der Stadt Ludwigshafen iſt nach dem fachmänniſchen Urteil des Chefarztes der Anſtalt in baulicher Hinſicht bei weitem noch nicht abgeſchloſſen, ſondern ſteht mitten in ſeiner Entwick⸗ lung. Größere Erweiterungs bauten ſind ſeit langem geplant, ſie können aber wegen der allge⸗ meinen Finanznot der Städte nicht ausgeführt wer⸗ den. Und trotzdem ſehen wir hier einen Muſterbetrieb, das Produkt einmütiger Zuſammenarbeit von Arzt und Techniker. Das Haus verzeichnet bei einem der⸗ zeitigen Beſtand von 770 Betten eine dauernde Ueber⸗ füllung. Um den Anſprüchen des Publikums zu ge⸗ nügen müßten mindeſtens 1000 Betten bereitſtehen. Im Jahre 1891 errichtete ſich die Stadt Ludwigs⸗ hafen nach dem Muſter des Eppendorfer Kranken⸗ hauſes in Hamburg und des Nürnberger Kranken⸗ hauſes auf einem von der Stadt aus leicht erreich⸗ barem Gelände eine eigene Krankenanſtalt. Die ſtets wachſende Bevölkerungsziffer, die ſich von Tag zu Tag häufenden Unglücksfälle hatten das ſchon lange notwendig erſcheinen laſſen. Es wurde nun eifrig gebaut, und zwar führte man die einzelnen Gebäude im einſtöckigen Pavillonſyſtem durch. Durch den Weltkrieg trat 1914 ein Stillſtand in der Bautätig⸗ lit ein. Aber ſchon einige Jahre nach Beendigung des Krieges wurde in der Erſtellung neuer Gebäude fortgefahren. Der Mangel an Unterkunfts⸗ räumen für die Kranken hatte ſich dringender denn je bemerkbar gemacht. Jetzt ging man an Bauten, die die Vorteile des Pavillon⸗ und Korridorſyſtems vereinigten. Heute iſt das Ludwigshafener Krankenhaus ein beachtlicher Gebäudekomplex. Durch das Verwal⸗ tungsgebäude, in dem ſich die Unterſuchungsräume für die neu aufzunehmenden Kranken und die Kaſſe befinden, erreicht man die Krankenhausanlagen ſelbſt. Ein ſchöner Anblick, reich an Abwechflung, bietet ſich dem Beſucher. Große, zum Teil vertiefte Raſen⸗ flächen ſind im Sommer mit bunt ſchillernden Reihen vielfarbiger Blumen beſetzt, zu denen grüne Zier⸗ ſträucher einen ſatten Hintergrund bilden. Die run⸗ den Kronen der verſchiedenſten Baumarten werfen kühle Schatten auf die wohlgepflegten Wege. Durch gärtneriſche Anlagen vom Haupteingang getrennt liegt das Aerztehaus. Gleich nach dem Aerztehaus folgt der Operationsbau. Weitere hinter dieſem lie⸗ gende und dem techniſchen Betrieb dienende Ge⸗ bäude, die ſich bis zur gegenüberliegenden Seite des Krankenhauſes erſtrecken, teilen die ganzen Anlagen in zwei Hälften, die linke für Kranke männlichen und die rechte für Kranke weiblichen Geſchlechts. Eine Warmwaſſerfernheizung mit automatiſchem Pump⸗ werk im Maſchinenhaus, deren Leitungsröhren in manneshohen unterirdiſchen Gängen zu den einzel⸗ Sportliche Ernſt Küppers ſchwimmt deuſchen Rekord Weſtdentſche Vorbereitungen gegen Sübdeutſchland Vor gutem Beſuch wickelte der Schwimmverein 09 Ruhr⸗ ort am Dienstag abend eine ſchwimmſportliche Veranſtal⸗ tung durch, in deren Mittelpunkt der Weltrekordverſuch des deutſchen Rückenmeiſters Ernſt Küppers⸗Vierſen ſtand. Der Vierſener legte die 100 Meter Rücken im Alleingang zurück und erzielte mit einer Zeit von:08,83 Minuten eine um zwei Zehntel Minuten beſſere Zeit als die von ihm gehal⸗ tene deutſche Höchſtleiſtung, während er hinter der Weltbeſt⸗ zeit von Kafac⸗Amerika um ſechs Zehntel Sekunden zurück⸗ blieb. Sehr großes Intereſſe löſte auch das Waſſerballſpiel zwi⸗ ſchen der Duisburger Stadtmannſchaft und einer weſtdeut⸗ ſchen Repräſentatipſieben aus. Wie ſchon vor einigen Wo⸗ chen, gelang auch diesmal ben Duisburgern ein ſicherer Sieg mit:4 Toren, nachdem die Weſtdeutſchen bei der Pauſe noch mit:2 geführt hatten. Die Auswahlmannſchaft hatte in der erſten Hälfte mehr vom Spiel, mußte aber nach dem Wechſel den Duisburgern mehr und mehr Terrain Aberlaſſen, die ſchließlich infolge der energiſchen Stürmer⸗ leiſtungen verdienter Sieger blieben. In der weſtdeutſchen Auswahl ſtanden zwar die beſſeren Einzelkönner und auch das techniſche Vermögen aller Spieler überragte das Duts⸗ burger, die dafür aber einen weit ſchußfreudigeren und wurfſicheren Sturm ſtellten, der für den Steg verantwortlich zeichnete Die weſtdeutſche Steben wird im Sturm noch einige weſentliche Umänderungen erfahren müſſen. Der Kampf nahm unter der einwandfreien Leitung von Beckers⸗ Ruhrort einen ſehr anregenden Verlauf. Schwimm Länderkampf Süd⸗ gegen Weſtdeutſchland Die ſüddeutſche Vertretung Für den Schwimmer⸗Länderkampf zwiſchen Sttd⸗ un? Weſtdeutſchland, der am 30. November und 1. Dezember in der neuen Schwimmhalle in Stuttgart ausgetragen wird, iſt nun die Wettkampffolge endgültig feſtgeſetzt wor⸗ den. Sie iſt gegenüber der erſten Austragung 1928 in Gladbeck inſofern verändert, als bei den Herren⸗Wett⸗ kämpfen eine 8 mal 200 Meter⸗Bruftſtaffel eingelegt wurde und die Lagenſtaffel nur noch über 3 mal 100 Meter als ohne Seitſchwimmer ausgetragen wird Ebenſo fällt das Turmſpringen weg, da dies in der Halle nicht möglich iſt. Ferner erfolgt dieſes Mal die Wertung der Damen⸗ und Herrenwettkämpfe getrennt, da bei der Ueberlegenheit der weſtdeutſchen Schwimmerinnen die Geſamtwertung ein falſches Bilb ereben würde. Gleichzeitig gibt Süddeutſch⸗ land ſeine Mannſchaftsaufſtellung bekannt, die nur noch ganz geringfügige Aenderung erfahren kann, da durchwe die beſten Vertreter aufgeſtellt ſind. Nur mußte dabei au einige badiſche Schwimmer verzichtet werden, da Baden am gleichen Termin den Rückkampf gegen Elſaß⸗Lothringen in Straßburg auszutragen hat. Das Programm mit der ſüddeutſchen Mannſchafts⸗Auf⸗ ſtellung hat nun folgendes Ausſehen:. Samstag abend: 4 mal 200 Meter Herren⸗Freiſtil⸗ ſtaffel: Neitzel⸗ Göppingen, Maus⸗Offenbach, Berges⸗Darm⸗ nen Bauten führen, nimmt dem Winter ſeine ſchlimmſten Härten. Im Jahre 1923 wurde die Zentralküche, die 17,5 mat 11,2 Meter groß iſt und eine Höhe von acht Metern hat, neu erbaut. Im Tierhaus mit einem modern eingerichteten Tieroperationsſaal ſind die Verſuchstiere untergebracht. Einer beſonders ſtarken Inanſpruchnahme erfreut ſich das Röntgeninſti⸗ tut, deſſen Apparate den ganzen Tag über in Be⸗ trieb ſind. Neben den Hauspatienten ſtehen die Ap⸗ parate auch den Patienten aus der ganzen Stadt zum ambulanten Gebrauch zur Verfügung. Auf die einzelnen Gebäude getrennt verteilt lie⸗ gen die Chirurgiſch⸗ und die Innerkranken. Ebenſo ſind Kinder unter zwölf Jahren von den Erwach⸗ ſenen getrennt. Eine eigene Irrenabteilung nimmt die Geiſteskranken bis zu ihrer Unterbringung in einer ſtaatlichen Irrenanſtalt auf. Auf der Weſt⸗ ſeite der Einzelbauten ſchließen ſich an die Säle ge⸗ deckte Liegehallen, in die die Kranken mit ihren Betten gefahren werden können. Den einzelnen Ab⸗ teilungen ſtehen die leitenden Aerzte vor; an der Spitze der chirurgiſchen Abteilung ſteht der Chefarzt Prof. Dr. Simon ſelbſt. Das männliche Kranken⸗ pflegeperſonal umfaßt jeweils etwa 20 Mann, von denen wie auch von den Schweſtern eine ſtaatliche Krankenpflegerprüfung verlangt wird. Von Zeit zu Zeit finden für die Aerzte der Stadt, der näheren und weiteren Umgebung in der Krankenanſtalt belehrende Vorträge ſtatt. Um dem geradezu kataſtrophalen Mangel an Raum und Betten für die täglich eingelieferten Kranken Abhilfe zu ſchaffen, ging man 1928 an die Errichtung eines neuen Baues, der im Dezember 1927 ſeiner Beſtimmung übergeben wurde. Dieſer neuerſtellte„Gelbe Bau“ iſt ein Krankenhaus für ſich, denn neben den Operationsräumen befinden ſich in ihm auch alle weiteren Einrichtungen, auf die ein neuzeitliches Krankenhaus nicht verzichten kaun, vor allem befondere Röntgenräume. Ein Wunder⸗ werk für ſich iſt die heiztechniſche Einrichtung. Um nämlich eine gleichmäßige Beheizung des ganzen Gebäudes zu ermöglichen, wurden in ſämtlichen Decken, Fußböden und Wände Hohlſteinkanäle ge⸗ legt, durch die ſich ſtets ein dauernder erwärmter Luftſtrom bewegt. Eine Bibliothek von mehreren Bänden, die ſämtlichen Krankenhausinſaſſen zur Verfügung ſteht, gibt den Kranken Gelegenheit zur Zerſtreuung. Die Erſtellungskoſten dieſes neuen Gebäudes be⸗ laufen ſich einſchließlich der für die Inneneinrichtung aufgebrachten Gelder auf über zwei Millionen Mark. Mit der Erſtellung und Unterhaltung dieſer wohltätigen Einrichtung hat die Stadt Ludwigshaſen ſich um die Geſundheit eines großen Teiles der pfäl ziſchen Bevölkerung große Verdienſte erworben. Rundſchau ſtabt und Schwarz⸗Darmſtadt. 100 Meter Damen⸗Kücken⸗ ſchwimmen: Zipſe⸗ Karlsruhe, Jäger⸗ Heidenheim. Damen⸗ Kunſtſpringen: Mehling⸗ München, Jordan ⸗ Nürnberg. 200 Meter⸗Herren⸗Bruſtſchwimmen: ben ne Wunſch⸗Karlsruhe. 3 mal 100 Meter⸗Damen⸗Freiſtilfaffel: Gölz⸗Stuttgart, Hauf und Ziemann⸗München. 100 Meter: Herren⸗Freiſtil: Maus⸗Offenbach, Dex⸗München. 200 Met.⸗ Damen, Bruſtſchwimmen: Schelhaas⸗Darmſtadt, Gutmann⸗ München. 1500 Meter⸗Herren⸗Freiſtil: Neitzel⸗Gbypingen, Schellenberg⸗Wiesbaden. Sonntag nachmittag: 3 mal 100 Meter⸗Herren⸗Lagen⸗ ſtafel: Schwarz⸗Göppingen, Schulz ⸗Nürnberg und Maus⸗ Offenbach. 100 Meter: Damen⸗Freiſtil: Gölz Stuttgart, Zlemann München. 200 Meter⸗Pekren⸗Freiſtil; Neſtzel⸗ Göppingen, Berges⸗Darmſtadt. Herren ⸗Kunſtſpringen: Scheck⸗Stuttgart, Herbert⸗Mainz. Herren⸗Bruſtſtaffel 3 mal 200 Meter: Schwarz, Künninger⸗Göppingen und Wunſch⸗ Karlsruhe. 100 Meter⸗Herreu⸗Rückenſchwimmen: S 105 Nürnberg, Engelhard⸗Offenbach. 400 Meter⸗Gerren⸗Frei⸗ ſtil: Neitzel⸗ Göppingen, Berges⸗Darmſtadt. 3 mal 100 Meter⸗Damen⸗Lagenſtaffel: Gutmann⸗ München, ipfe⸗ Karlsruhe und Ziemann⸗München. 4 mal 100 eier⸗ Herren⸗Freiſtilſtafſel: Maus⸗Offenbach, Dex ⸗ München Schwarz⸗Darmſtadt, Watrin⸗Mainz: evtl. Vogt⸗Heidelber Waſſerball: Schneider⸗ Eßlingen; Koch⸗Gbppingen, Rretzſch⸗ mer ⸗Stutgart; Neitzel ⸗ Göppingen; Berges ⸗Darmſtadt, Schwarz⸗Darmſtadt und Dex⸗München. Fuß ball Jeberlegener Sieg der Frankfurter Eintracht in Verim Hertha/ BSC. Tennis Boruſſia komb. 578(:1) geſchlagen Die Gaſtſpielreiſe des Mainmeiſters, Eintracht Frank⸗ furt, nach Berlin endete mit einem verdienten Sieg, der nach dem Spielverlauf und den ausgezeichneten Leiſtungen der Frankfurter noch höher hätte ausfallen können denn Frankfurt befand ſich in einer derart guten Form, daß die Berliner Mannſchaft nur ſelten zu Wort kom. Während des größten Teiles des Spieles dominierten die Gäſte vom Main, die denn auch bis zur Pauſe durch Ehmer, ber zwei Mal in dieſem Spielabſchnitt erfolgreſch einſandte, und durch Goldammer mit:1 in Führung lagen. Das Tor der Berliner fiel durch Hahn. Im weiteren Verlauf des iniereſſanten Spieles erhöhte Frankfurt durch Schaller und Ehmer auf:1, während die Berliner Erfolge nur noch auf zwei weitere Treffer, von denen der eine aus einem Elfmeter reſultterte, beſchränkt blieben. Der Un⸗ parteliſche Salomon von der Handelsgeſellſchaft konnte nicht immer den Beifall der 18 000 Zuſchauer finden, die ſich zu dieſem Treffen eingefunden batten. Berlin ſchlägt Hamburg:1 Die beſſere Mannſchaftsleiſtung entſcheidet Am Bußtag ſtanden ſich vor 25 000 Zuſchauern auf dem Viktortaplatz in Hamburg die beiden Auswahlmann⸗ ſchaften von Berlin und Hamburg im traditionellen Fuß⸗ ball⸗Städtekampf gegenüber. Das Spiel begann mit flotten energiſchen Angriffen der Hamburger, die auf eine Ueber⸗ rumpelung ausgingen. Nachdem ſich Berlins Mannſchaft gefunden hatte, entwickelte ſich ein flotter, fairer Kampf uh zweier gleichwertiger Vertretungen. Berlin ging durch einen Elfmeter wegen„foul“, den Ruch unhaltbar verwan⸗ delte, nach viertelſtündiger Spielzeit in Führung. In der Folge griffen die Ein beſonders der rechte Flu⸗ gel, bei dem ſich der jung er beſonders hervortat, energiſch an und Stahmer glückte es auch, kurz vor dem Wechſel eine Vorlage von Sommer zum Ausgleich auszu⸗ nützen. Mit dem 111⸗Ergebnis ging es in die Pauſe. Nach Wiederbeginn ko Lehrmann nach 10 Minuten auf eine Vorlage von L er den führenden und ſieg⸗ bringenden Treſſer erzielen. Die Hanſeaten Rachten zwar große Anſtrengungen, um eine Zeſſerung des Reſultates herbeizuführen. Beſonders in den letzten zehn Minutes fetzte ſich ihr Sturm vor den Berliner Lor längere Zeit feſt. Gegen die ausgezeichnete Arbeit dog Gehlhaar und vor allem Brunke konnten ſie aber wenig ausrichten, ſodaß die Berliner mit:1 als verdiente Sieger den Platz ver⸗ laſſen konnten. eg war einwandfrei und durch die beſſere Mannſchafts ung durchaus verdient. Vogen Neue k. o. Nieserlage Hatzmanns Haymann Der deutſche Schwergewichtsmeiſter Ludwi ſpielt in ſeine Kämpfen in den Vereinigten Staaten nur e Rolle des Prügelknaben. In einer Revanche in Wichtita Kanſas wurde er vor nur 2000 Zuſchauern von dem dortigen Lokalmata Angus Snyder in der 7. Runde entſcheildend ge en, nachdem er noch vor einigen Wochen den Ame r nach Punkten beſiegt hatte Haymann hatte nur die n belden Runden für ſich, in denen er im Nahkampf gutes Können zeigte, die übrigen fünf Runden gingen an feinen Gegner. Obwohl der Deutſche nach feinem Niederſchlag in der 7. Runde bet „neun“ wieder auf den Beinen ſtand, vermochte ex den Kampf nicht fortzufetzen, ſondern bat, in den Seilen hängend, den Ringrichter um Abbruch des Kampfes. K Um die deutſche Schwergewichts⸗Meiſterſchaft Rudi Wagener ſcheidet aus Für die Vorentſcheidung um die deutſche Schwerge⸗ wichts⸗Melſterſchaft hatte ſich nach Schönrath und Gühring noch nachträglich Rudi Wagener gemeldet. Der Sport⸗ Ausſchuß erkannte Wagener unter der Bedingung an, daß er einen Kampf gegen einen Promoter bringen Urilbſſe. Dies it ihm bis zum vorgeſchriebenen Termin nicht ge⸗ lungen, ſodaß er ſeine Chance, evtl. als Herausſorberer ron Haymann anerkannt zu werden, nicht ausnutzen kann. Wagener ſcheidet ſrmit als Bewerber wiederum aus und die Vorſchlußrunde führt Schönrath—Gühring zuſammen. Wiel Pech für den Duisburger, der fedoch ſchon über ſeine beſten Tage binweg iſt und vermutlich ſchon an Schönrath geſcheitert wäre. Canadas Elshockeyſweler im Anmarſch Der Weltmeiſter beim Weihnachts⸗Turnier in Berlin Zur Hebung des europäiſchen Eishockeyſports kommt eine erſtklaſſige canadiſche Mannſchaft über den Ozean, deren Eurcpareiſe London als Anfangs⸗ und Berlin als Endpunkt hat. Die Canablan Amateur⸗Hockey⸗Aſſoelation hat eine äußerſt ſpielſtarke Mannſchaft aus Toronto er⸗ müchtigt, als repräſentative canadiſche Mannſchaft Wett⸗ ſpiele in Europa auszutragen und auch an der Ende Jon. in. Chamonix ſtattſindenden Europameiſterſchaft beklau⸗ nehmen. Dleſe Meiſterſchaft wird nach den internatlonalen Beſtimmungen hierdurch gleichzeitig zur Weltmeiſterſchaft. Das Gaſtſpielprogramm der Canadier iſt durch den Ber⸗ liner Schlittſchuhelub zufammengeſtellt worden, der auch die Vorverhandlungen geführt hat. Ihre erſte Vorſtel⸗ hung geben ſie am 17. und 18. Dezember in London und dann nehmen ſte an dem großen internationalen Weih⸗ nachtsturnier teil, das der Berliner Schlittſchuhelub am 20. A. und 22. Dezember im Sportpalaſt veranſtaltet Von Berlin aus begeben ſich die Eishockeykünſtler nach Schweden und dann folgen Wettſpiele in Wien, Budapeſt, St. Moritz, Davos und Mafland. In der Zeit vom N. Jaunar bis 1. Febrnar verteidigen ſie die Weltmelſter⸗ ſchaft Chamonix und zum Schluß ſtotten ſte der Reichs, hauptſtadt einen zweiten Beſuch ab. Hier wird ihnen vor⸗ ausfichtlich am 4. und 5. Februar eine aus den beſten Slelern Europas zuſammengeſetzte Mannſchaft enigegen⸗ geſtellt werden. Sübbeutſchland— Oſtſchweiz der Damen Süddeutſchlands Vertretung Der ſübbentſche Hockey⸗Verband hat für das am 24. Ro⸗ ember in Zürich ſtattſindende Splel der Damenmann⸗ chaften von Süddeutſchland und der Oſtſchweiz folgende Elf aufgeſtellt: Kaismann⸗Se 80 Frankfurt; Zahler⸗ Nürnberger H, Keller⸗1960 München; Feuerberg⸗A München, Meier⸗Münchener Sc, Wllde⸗Münchener Se Friergs⸗Sc 1880 Frankfurt, Geuvert⸗ Sec 1880 rankfurt, Huber⸗Jahn München, Dännemark⸗Nürnberger Oe, Dorre Münchener Sc. Sa 2 Donnerstag, den 21. November Natipnaltheater:„Fidelio“. 19.80 Uhr. Apollsthester:„Frau Holle“, 20 Uhr. Freier Bund: Renaiſſance⸗Ideale im Spiegel der tal Kunſt. IV. Das kirchliche Ideal. Vortrag von Dr. G.. Hartlaub, 20.15 Uhr. Maunheimer Altertamsverein: FLichtbildervortrag vos Univerſttätsprofeſſor Dr. R. Sillib über die mittelalter Slederſammlung, sogenannte Moneſſeſche Handſchrift in der Aula der Handelshochſchule. 20.80 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Atlantic“.— Schauburg; „Soelen verkäufer,— Capitol:„Die Fahrt ins Feuer“,— Scala:„Geld, Geld, Geld“.— Gloria Ehe“.— Palaſt⸗ Theater:„Das Punze Auto“,— Unlverſum:„Senſatton im Wi tergarten“.— Ufa⸗ Theater:„Frau im Mond Sehens würdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags) tägl. 10—13 Uhr; 1418 Uhr Sonn⸗ u. Feiertags durchgeh v. 11—16 Uhr.— Schloßmn⸗ ſeum: Geöffnet tägl. v. 10—13 und 14—10 Uhr. Sonntags y. 11-16 Uhr durchgehend. Sentence ae Dentſche Minneſin(Bilder der Maneſſeſchen Handſchrift), Schloßbücherei:—1 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr.— Muſenm für Natur⸗ und Bölkerkunde im Zeughaus; Sonntag vorm. von 11—13 Uhr u. nachm. von 18—17 Uhr Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 1 bis 19 Uhr.— Planetarium: 16 Uhr Beſichtigung. Waſſerſtanbsbeobachtungen im Monat November Abein Pegel J.6 18. 20 21. Near ⸗Wegelf 16, J 18 20 7. J. 50e 7 o 57 055 0,11 ee ſterinſe!.50.53.54.86 0,50 Mannhelm 202 1972 04 1 gehl 1742.74.72 6c Jagſtfeld 500.20 2 Mapau.49..45.46.45.40 MNanndeim 2. 52,022.10 04/1.9 Taub 1431 151,19 122/11 Köln 9 80 0 60118 1551 41 Chefredakteur: Kurt giſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner w ffeuilleton: Dr. S Payer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Spoct und Vermiſchte;: Willy Müller— Handelstell: Hurt Ehmer— Gerſcht und alles übrige 1755 Kircher— Anzeigen und geſchäftriche fa teilungen: Falko ande, fämtlich in Naunheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas. Neue Mannheimer Bent G. m. b.., Mannheim, R 1.—6 2. ˙ A e — Deaaeselag, 21. Noueaubes 1929 Rheinische Handelsbank AG. Mannheim Die Bilanzgenehmigung vertagt— Vor einem Alſchluß bes Vergleichs mit dem alten Auſſichtsrat In ber geſtrigen o. GV. der Rheiniſchen Handelsbank, die ſich bekanntlich ſeit April 1928 im Zuſtand der ſtillen Iitquidatton befindet und die bis zum Schluß des Be⸗ richtsjahres 50 v. H. an die quotenberechtigten Gläubiger ſowie weitere 10 v. H. im laufenden Geſchäftsjahre aus⸗ ſchüttete, waren insgeſamt 9376 Stimmen durch rund 40 Ak⸗ tionäre vertreten. Der der GV. vorgelegte Abſchluß ver⸗ zeichnet einſchl. 765 146 4 Verluſtvortrag einen Geſamt⸗ berluſt von 828 822 4. Die Koſten des Vergleichs⸗ verfahrens ſtellten ſich auf 32 850, die allgemeinen Geſchüfts⸗ unkoſten auf 89 453(168 673). Aus der Realiſation der Wert⸗ papiere entſtand ein Verluſt von 13 645 4, während ſich die Einnahmen von 225 415 auf 72 262„ ſenkten, ſo daß ſich der Berluſtvortrag auf die vorgenannte Zahl erhöhte. In der Bilanz erſcheint das noch nicht eingezahlte, aber in der Zwiſchenzeit eingegangene A. K. mit 36 857&, Kaſſe mit 637(27 381), Wechſel mit 8 369(201 545) und Wert⸗ paptere mit 45(131608) 4. Bankguthaben ermäßigten ſich von 288 590 auf 141077 4 und Debitoren von 2,73 auf 1,24 Mill. 4, während unter Paſſiven das A. K. wieder mit 505 000 und die Reſerve mit 40 500& erſcheinen. Die i. B. mit 48 800 4 ausgewieſene Kontokorren td: antdag ſteht nicht mehr zu Buch. Die Kreditoren ermäßigten ſich von 2,91 Mill. auf 195 006 4, darunter Bankverpflichtungen von 400 488 auf 131 667& und ſonſtige Kreoͤttoren von 2,52 Mill. auf 35 218 4. Die im Vorjahre noch mit 37 500 4 zu Buch ſtehenden Akzeptverpflichtungen ſind verſchwunden. Das Ligutidationsabſchretbungskonto hat ſich von 823 047 auf 819 590/ ermäßigt. Bei der Verleſung der Bilanz wurden von Aktionärſeite Ausſtellungen über die Höhe der allgemeinen Un⸗ koſten gemacht. Die Verwaltung teilte mit, daß zum Teil Berpflichtungen aus der früheren Periode übernommen werden mußten, wie Beamtengehälter uſw. und wies im übrigen darauf hin, baß die fetzige Verwaltung nur vler Monate im Amt geweſen ſei, für die übrigen 8 Monate aber die alte Verwaltung die Verantwortung treffe. Hier griffen bie juriſtiſchen Vertreter der alten Verwaltung in die Debatte ein. Sie ſtellen ſich auf den Standpunkt, daß eine Genehmigung der Bilanz im derzeitigen Stadium nicht möglichſt ſei, weil die Bilanz Punkte enthalte, die noch einer gründlichen Durchberatung mit der neuen Verwal⸗ tung bedürfen. Eine breitere Erörterung würde nur ben Abſchluß der ſchwebenden Vergleichs verhandlun⸗ gen behindern.(Bekanntlich iſt eine Regreßklage gegen den alten Auſſichtsrat anhängig, deren Termin inzwiſchen zweimal vertagt wurde. Ueber dieſe Vergleichsverhandlun⸗ gen kam es zu längeren Auseinanderſetzungen, weil bie Rechtsbeiſtände der alten Verwaltung aus den vorgenann⸗ ten Gründen die Vertragung der GV. beantragten. Schließlich wurde die Verſammlung eine längere Zeit unterbrochen, um die Verleichsverhonblungen — in der letzten GW. verzichteten die Aktionäre im Hin⸗ blick auf die Koſten auf die Verfolgung der Regreßklage, ſo daß dieſe lediglich eine Angelegenheit der Gläubiger und der Verwaltung iſt— zu fördern. Allem Anſchein nach dot man ſich in dieſen privaten Beſprechungen über bie Grundzüge des Vergleichs geeinigt, ſo daß ſelb die Verwaltung ſich dem Wunſche auf Vertagung anſchloß, weil ſie hofft, den Verleiſch nunmehr in ſeinen Einzelheiten ſowelt zum Abſchluß zu bringen, daß einer erneuten GB. am 17. Dezember die endgültige Beſchluß⸗ faffung überlaſſen werden kann. Bemerkenswert iſt, daß in der GV. der ſchon in ber ketzten OB. am 8. November zum Ausdruck gekommene Wunſch nach endgültiger Bereinigung der leidigen Affäre wiederholt und recht deutlich zum Ausdruck kam. Man gehn wohl nicht fehl, wenn man annimmt, daß bieſer all⸗ ſeitige Wunſch für die endgültige und friedliche Löſung ber das Metzgergewerbe Mannheim ohnehin lange genug be ⸗ unruhigenden Angelegenheit beſtimmend wirdkſam werden wird. Zahlungseinſtellung eines Freiburger Vankhauſes Das Bankhaus Otto Bürkle u. Co., Freiburg 1 Br., eine Inflationsgründung von 1928, hat geſtern über ⸗ zaſchend ſeine Zahlungen eingeſtellt. Der aus⸗ gedehnte Kundenkreis der Bank ſetzt ſich vornehmlich aus Geſchäftsleuten und Handwerkern von Freiburg und Um⸗ gegend zuſammen. Auch mit dem deutſchen Taritas⸗Berband ſtand die Bank in enger Geſchäftsverbindung. Die Inhaber der Bank, Otte Bürkle und Kar Herling, ſtellten ſich geſtern vormittag der Staats anwaltſchaft Freiburg mit der Selbſtbezichtlsung, daß ſte Depots unterſchlagen hätten. 8. und&. wurden vorläufig in Haft behalten. Die Höhe der Unterſchlagungen ſteht noch nicht ſeſt. Der Gtatus der Bank läßt ſich natürlich nur abſchätzen. Man rechnet aber damit, daß die Paſſtwen mehrere Millionen be⸗ tragen. Allein ein Schweizer Hauptglän bier wird ein Guthaben von etwa 7 Millionen 4 bei der Bank verloren haben, um deſſen Zurückgabe er ſich ſchon ſeit an ⸗ nähernd zwei Jahren bemühte. Er ließ ſich immer wieder zur Belaſſung der Einlage bewegen, bis er jetzt ernſthaft Die Einlage zurückziehen wollte. Das ſcheint der Anſtoß zum Zuſammenbruch geweſen zu ſein. Unter den Geſchä⸗ digten befinden ſich auch zahlreiche katholiſche Vereine, ſo der Deutſche Caritas⸗BVerband, das Kloſter St. Trubhart n.., da das Bankhaus ſeinen Kundenkreis beſonders unter der katholiſchen Bevölkerung Oberbabens hatte. Eine Stügungsaktion kommt nicht in Frage. Gegen die beiden verhafteten Inhaber iſt die Vorunter⸗ ſuchung wegen Depotunterſchlagung eröffnet worden. Sie daben angegeben, umfangreiche Depotunterſchlagungen be⸗ gangen und auch die Spareinlagen angegriffen zn haben. Sie gaben weiter an, daß bet einem Zuwarten ber Gläu⸗ biger dieſe mit einer Befriedigung von 40—50 u. H. ihrer Forderungen rechnen könnten. Die Angaben der deiben Bankinhaber müſſen natürlich erſt geprüft werden. Vor dem Bankgeſchäft kam es 1. im Laufe des Mit⸗ tags zu erregten Anſammlungen, ſodaß Polizei zur Auf⸗ kechterhaltung der Ruhe und Ordnung berbeigernſen wer⸗ den mußte. Auf das Zureden der führenden Polizetbenm⸗ zen zerſtreute ſich die Menge. Spar- und Darlehenskaſſe Wer. e ae in Nonkurs. Ueber das Vermögen der Spar⸗ und lehe nt affe Dehen⸗Betzen haufen embd. in Lehen as Konkursverfahren eröffnet. A. Baumann in F 5 wunde zum Verwalter beſtellt. Grſte Glckubigerverſamm⸗ Jung und Prüfungstermin am 12. Dezember. Still in der pfälziſchen Maſchineninbuſtrie. Dee Beitr kee„ U. Buers GA. dd von der Firma Eichhorn(Induſtrie bedarf! pachtweiſe Beer. nommen wurden, ſollen in nächſter Zeit ſtillgelege werden. Der größte Teil der Belegſchaft wurde ſchon Uebe= wehme entlaſfen. Nach dem tavlinder den Zwölf⸗Znlindermstor 8 8 N baden 23 erſte Feutſche Firma den ſertenmäßigen Ban eines neuen eee eee 8 ngreff deſſen Konſtruktion auf Grun e V des n wurde. em eure in dem Merten eines neue Zwön 11 Jahres laufenden Verſuche und die ausgedehnten Prüſ⸗ fahrten zur vollen Zufriedenheit der Konſtrukteure aus⸗ gefallen find. Sertagte Sofina⸗ H.— Höhere Dividende in Ausſicht Die abo. HB. der Soc. Financiere de Transports et Entre⸗ priſes Induſtrielles(Sofina), die über die Verwendung des Emiffionsagios der ketzten Kapitalerhöhung und über eine Ergänzung des Verwaltungsratetg beſchließen ſollte, mußte wegen Beſchlußfähigkeit auf unbeſtl te Zeit ver⸗ tagt werden. Generaldirektor Heinemann gab einige in⸗ tereſſante Eklärungen ab. Die liquiden Mittel der So⸗ fina überſteigen danach zurzeit 1 Milliarde Franken, wo⸗ bei die Depots ſämtlicher Freunde nicht mit einbegriffen ſind. Die Entwicklung der neuen Sofina(i. V. erfolgte bekanntlich eine Umgründung) ſei als a rordentlich günſtig anzuſprechen. Schon heute könne geſagt werden, daß das Inſtitut in der Lage ſein werde, eine ſehr viel höhere Dividende auszuſchütten, als es die alte Soſina ſemals vermocht hätte. Dabei hätte die Ve[tung kei⸗ neswegs ihre alte Dipidendenpolitik, die von einer vor⸗ ſichtigen und weitſchauenden Dispoſition beſtimmt ſei, guf⸗ gegeben. Heinemann, ſtellte weiter feſt, daß die Sofina ein vollkommen unabhängiges Unternehmen ſei, auf das weder eine belgiſche noch auslänbiſche Gruppe Einfluß ausübe. Die Verwaltung treffe alle ihre Entſcheidung in voller Freiheit. Heinemann ſchloß: Wäre es anders, ſo ſtände ich nicht mehr bier. e 10 s. H. Interimsdividende bei der Royal Dutch. Die BV.. Kon. Nebderlandſche Mij. tot Exploi⸗ tatie van Petroleum Bronnen in Nederlanoſch⸗ Indte(Roval Dutch) hat beſchloſſen, eine Interimsbividende von 10 v. H. per Januar zur Auszahlung z gen. Die Geſamtoividende im vergangenen Fahr betrug H. ö :: Diridendenſteigerung bei der Brauhaus Würzburg Ac. Das Unternehmen ſchließt das am 31. Auguſt be⸗ endete Geſchäftsjahr 1928⸗29 mit einem Gewinn von 611 886(i. B. 002 218) 4 ab, woraus 11 v. H. Divfdende (i. B. 10 v..) auf die Stel. und wieder 6 v. H. auf die VA. verteilt werden ſollen. Nach dem Bericht wurde der Abſatz im abgelaufenen Geſchäftsjahr durch die Ungunſt des Winters und durch die verringerte Kaufkraft der Be⸗ völkerung beeinträchtigt. Auch ſei eine Verſchärfung des Konkurrenzkampfes zu verzeichnen. Trotzdem habe man den Abſatz gegenüber dem Vorfahre ſteigern können. Der Zukunft ſehe man wegen des erneut aufgegriffenen Planes elner Bierſteuererhöhung mit ernſter Sorge entgegen. Der deutſche Blerverbrauch habe den Höhepunkt erreicht, vielleicht ſogar ſchon überſchritten. Eine neuerliche Erhöhung der Bierfteuer hätte daher un⸗ bedingt einen erheblichen Vebrauchsrückgang zur Folge, wodurch Brauinduſtrie und Gaſtwirtsgewerbe empfindlich geſchäd igt und die Notlage der Landwörtſchaft weiter ver⸗ ſchärft werde. Die Geſellſchaft rechnet, falls Neubela⸗ ſtungen der geſchilderten Art nicht eintreten, für das lau⸗ fende Geſchäftsjahr wieder mit einem befriedigenden Er⸗ gebnis. Die Koſten 8 der Genoſſenſchafts-Mationaliſierung Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft legt eine neue Denkſchrift über den Stand der Rattionaliſte⸗ rung des Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſens von Mitte Oktober 1929 vor. Es ergibt ſich daraus, daß die Koſten der Genoſſenſchaftsrationaliſierung auf etwa 75 bis 80 Mill.& zu ſchätzen ſind. 25 Mill.& hiervon ſtellt das Reich, einen ähnlichen Betrag die Rentenbank und den Reſt die Preußenkaſſe. Für die Genoſſenſchaftsfuſion iſt bekannt⸗ lich Befreiung von den Reichs⸗ und Landes ⸗ ſtewern ausgeſprochen worden. Nach der Denkſchrift iſt zu erwarten, daß die formelle Gründung des ge⸗ noſſenſchaftlichen Ein heitsverbaudes, der bekanntlich den Namen„Reichsverband der deutſchen land⸗ wirtſchaftlichen Genoſſenſchaften— Raiffeiſen E..“ füh⸗ ren und das geſamte ländliche Genoſſenſchaftsweſen ein⸗ ſchließen wird, noch im laufenden Jahre erfolgen kann. * Rommt heute die engliſche Diskontſenkung? Lon⸗ d on, 21. Nov.(Von unſerem Londoner Vertreter.] In Citykreiſen erwartet man allgemein, daß der engliſche Diskontſatz heute von 6 auf 5,5 oder 5 p. H. herach⸗ geßetzt wird. Die Erwartung ſtützt ſich auf die Tatſache, daß im freien Markt ſeit mehr als einer Woche die Dis. kontſätze bis zu 1 v. H. unter die offiziellen Sätze herunter⸗ gegangen ſind. Außerdem rechnet man hier mit einer weiteren Senbung der Newyorwer Bank rate fiir heute achend. * Der Generalrat der Oeſterreichiſchen Natisnalbank einberufen. Der Generalrat der Oeſterreichiſchen National- bank iſt auf Freitag vormittag zu einer Sitzung einberufen worden. Er wird nach der allgemeinen Erwartung den Diskontſatz von 8,5 auf 8 v.., möglicherweiſe ſogar auf 7,5 v. H. ermäßigen. Auch vor einer Diskontſenkung in Norwegen? Die Osloer Hauſſe der feſtverzinslichen Werte brachte man in den Bank⸗ und Börſenbüros mit einer bevorſtehenden Herabſetzung des offiziellen Zinsſatzes in Zuſammenhang. * Diskontermäßigung der Bundesreſervebank in Boſton Als erſte der übrigen elf Bundesreſervebanken iſt nun⸗ mehr die Bunbesreſervebonk von Boſton dem Beiſpiel Newyorks mit einer Diskontermäßigung von 0,5 auf 6,5 v. H. gefolgt. * Mehlpreis ermäßigt. Der Konventionspreis für ſüd⸗ deutſches Weizenmehl Spezial o wurde heute um 28 Pfg. für die 100 Kilo ermäßigt. Was ift mit Amerika? Amerikaniſche Mirtſchaftskennlinien Die Vorgänge der letzten Woche an der Newyorker Börſe gaben bekanntlich den Präſtdenten der Vereinigten Staaten veranlaßt, eine Wirtſchaftslonfe renz einzuberufen, die über den Stand und öde nächſten Ausſichben der amerikaniſchen Wirtſchaft ein Urteil abgeben und mit weiteren Geſichts⸗ punkten ein Wirtſchaftsprogramm aufſtellen ſoll. Es iſt deshalb gerade jetzt intereſſant, aus einigen beſonders charaktepiſtiſchen Merkmalen der amerikaniſchen 2 f eime Ueberſicht über die Entwicklung des amerika Wirtſchaftslebens in den letzden Jahren zu gewinnen. Der amerikantſche Außenhandel zeigt bekanntlich dauernd einen beträchtlichen Ausfuhrüberſchuß, der ge⸗ wöhnlich gegen das Ende des Jahres anſteigt und im Sommer auf kleineren Wert abſinkt. Dabei iſt zu beachten, daß in oteſem Frühſommer die amerübanbſche Bilang ſogar eiumal mit einem geringen Betrag paſſiv geworden iſt. Die Veraulaſſfung dazu war durch Pein Anſteigen der Ein⸗ fuhr gegeben, ode in dieſem Sommer einen beſonders hohen Wert angenommen hat. Im übrigen aber bewegt ſich ſo⸗ wohl die Einfuhr wie die Ausfuhr in ungefähr den glei⸗ chen Grenzen wie feit mehreren Jahren. Insbeſondere iſt ein ausgeſprochener Ausfuhrrückgang keineswegs feſtzu⸗ ſdelben. Der Beſchäftigungsgrab der amerikaniſchen Induſtrie wird ſtets beſonders chavalteriſtiſch gekennzeichnet durch den Auftragsbeſtand des Stahltruſtes. Dieſer Aufbragsbeſtand hat eine gang ausgeſprochene Saiſon⸗ de. mg: er zeigt im allgemeinen in den erſten Monaten des hreßs eine Spitze und im Sommer einen Tiefſtand. Im vorigen Jahre war der Auftragsbeſtand des Stahl⸗ truſtes ſtark in die Höhe gegangen, er lag beträchtlich höher als im Fahre 107. Die Spitze in dielem Frühfahr iſt der des vorigen Jahres gleich geweſen, der Ab⸗ iſt jeb och weſentlich langfamer vor ſich gegangen. Auch nech dem Tieſſtand, der diesmal erſt im Auguſt erreicht wurde, hat die Wuftragskurve des Sdbehltruſtes beveits wieder einen lebhaften Anſtteg genommen. Dabei wird beſonders unterſtrichen, daß auch im Laufe des Oktober die Snablaufträge. haben, ſoduß alſo hier ein Zu⸗ tamme mit den Börſenvorgängen nicht feſtzuſtellen iſt. Die Rohſtehlge winnung, die ebenfalls mit der 15 ſchwankt und denen Spitze im Frühjahr liegt, iſt im Vaufe des letzten Jahres ebenfalls in die Höhe ge⸗ engen. Wenn jetzt in den letzten Monaten ein Rückgang 8 5 8 iſt, ko liegt das offenbar nur im Rahmem der Bölichen fahrespeitl Bewegung. Die Produktions⸗ Ufern Regen fedenfalls ſehr beträchtlich höher als im Die Zahl der in Betrieb ſtehenden Hochöfen, die während des Jahres 1927 ſehr bedeutend zurückgegangen wan, hat ſich inzwiſchen bis zur Mitte 1020 wieder gehoben; ſte zeigt allerdings in den letzten Mowaten wieder einen Rückgang. Ebenfalls ſehr ſtark von der Jahreszeit abhängig iſt die Kraftwagemherſtellung; ſie geht jedesmal im Winter ſtark zurück. Abgeſehen von dleſer fahreszeit⸗ lichen Schwankung hat die raſtwagenherſtellung in den letzten Jahren weiter ſtark zugenommen. Der Verbrauch an Glektrizität, der ebenfalls ein empfindlicher Wertmeſſer für Len Beſchäftigungsgrad iſt, hat ſich im Laufe der letzten Jechre gleichmäßig auf⸗ wärtsentwickelt. Für die letzten Monate liegen beider ge⸗ dde bei dieſem wichtigen Kennzeichen heine Zahlem vor. Die Kohlen förderung verläuft ohne fehr bedeu⸗ tende Schwankungen; die Erdölge winnung nimmt ſelt Jahren ziemlich ſtetig zu. Soweit der Verkehr durch die Zahl ber geſtellten Tiſenbahnwagen gekennzeichnet wird, iſt— eben⸗ falls wieber abgeſehen von den natürlichen Schwankungen nach der Jahreszeit— auch hier bis in die letzte Zeit hinein eine Zunahme zu verzeichnen. Dbe Preislage wird durch den Großhandels index von Prof. Fiſher gekennzeichnet. Ste iſt ziemlich gleichmäßig; in den letzten Monaten Nommt eine leichte Preisſenkung im Großhandel zum Ausdruck. Auch die Summe der Konkurſe weiſt nur geringe Schwankungen auf. Die Kurve liegt etwa ſeit Jahresfriſt im gangen etwas niedriger als in den vorangehenden Jahren. Der Geld verkehr, für den der Abrechnungsverkehr bei den Newyorker Bamben kennzeichnend iſt, zeigt nach einem leichten Anſtbeg im Jahre 1027 ſeither eine de⸗ merkenswerte Stetigbeit. Der Gold beſtand des Landes, d. 9. der Goloſchatz der Federal Peſerve Bank und des Schatzamtes und die Summe des umlaufenden Müngzgoldes hatte gegen Ende des Jahres 1928 eine merkliche Verminderung erfahren. Seither iſt der Golobeſtand wieder in beachtlicher Weiſe A 3 8 ee ben 85 halben wieder eiwe ſtetige gern old beſte geh acht. Der Digkontſatz Fer Feberal Neſerve Bank, der dm Ja 1028 ftark hevaufgegangen war und ſich von Mitte 1928 s muguſt 10% auf der gleichen Höhe von 5 v. H. gehalten hatbe, war bekanntlich im Auguſt autf 6 v. H. beraufgeſetzt worden, iſt dann aber am 1. November auf 8 n G. und am 16. November.8 v. H. ermäßigt worden. Dad Geſamtbild von der amenikaniſchen Wirrſchaft, ſo⸗ welt es durch ddeſe Stichproben beleuchtet wird, zeigt im ganzen eine ruhige und mit bangfamer Stetigkeit aufwärts gerichtete Entwicklung; die Vorgänge an den amerifandſchen Börſen in den letzten Wochen können durch dieſe Entwick⸗ vorigen Jahre. lung fachlich micht erklärt werden. Sp. 2 2 tur che Ver Stag ten Wsnese Bang, al. Wager. 2 1 N P N 1 *— j 0* e 1 85 4 25 N— NUN— N An n 4 . N II. 1 7. N* 1 f ce J g N. ö N Ahe N 755 e 0 20 0* V 2 581 f A A eee eas 5 55 Saag un irrperhrauch. rer fd * 5 81 R 2— 8 3* . 5 2 8 N A . 1 5. 75 1 11 0 ock, N. a 1 1 1 W n. . II HI FIE Befriedigende Entwicklung bei Sberkoks Abkommen mit Dupont de Nemours In der geſtrigen AR.⸗Sitzung der Kokswerke und Themiſche Fabriken AG. in Berlin konnte der Vorſtand über einen bisher befriedigenden Verlauf des GJ. be⸗ richten. Die Lage der Bergwerks betriebe hat ſich — bis auf die Niederſchleſiſche Bergbau AG., die unter der Einwirkung der bekannten ungünſtigen Verhältniſſe zu leiden hat— durch eine Steigerung des Abſatzes gegenüber dem Vorjahr gebeſſert, wenn auch die Erlöſe in Anbetracht der hohen Selbſtkoſten und der auf dem Bergbau ruhenden Laſten unzureichend bleiben. In Koks konnte infolge der anhaltend guten Nachfrage nach Hausbrand die Erzeugung voll abgeſetzt werden. Auch in Benzol war das Geſchäft zufriedenſtellenb. Dagegen blieb auf dem Teerprodukten⸗ und Ammonigkgebiet die ſchlechte Wirt⸗ ſchaftslage nicht ohne Einfluß. Die chemiſchen Unterneh⸗ mungen und bie ihnen angeſchloſſenen Betriebe weiſen im bisherigen Verlauf des Geſchäftsjahres weiter ſtark ſtei⸗ gende Umſatzziffern mit befriedigenden Ergebniſſen aus. In Oberſchleſten ſind eine neue Kokerei und eine Schwefel⸗ fäurefabrik im Bau. Die geldliche Lage der Geſellſchaft iſt weiter befriedigend und zeigt keinerlei Anſpannunz. Die Geſamterträgniſſe der abgelaufenen Monate des Gg. ſind beſſer als in der gleichen Zeit des Vor⸗ jahres. 5 Die Verhandlungen, die ſeit einiger Zeit zwiſchen der Kokswerke und Chemiſche Fabriken Ac. in Berlin und der E. J. Du vont de Nemours(USA.) über eine Nutzbarmachung der langjährigen Erfahrungen Duponts auf dem Gebiet der Nitrozelluloſelacke für den deutſchen Markt geführt wurden, ſind zum Abſchluß gelangt. Dupont wird ſich en der zum Konzern der Kokswerke ge⸗ hörenden Lackfabrik Oskar Moſebach Ac. in Rieſa a. d. Elbe, die ihr Kapital beträchtlich erhöhen wird, beteiligen. Mit dem Ausbau der Anlagen in Rieſa und der Aufnahme der Fabrikation ſoll alsbald begonnen werden. Der Vorſtand der Scheering⸗Kahlbaum As., Berlin, berichtete in der AR.⸗Sitzung über den Geſchäfts⸗ gang in dem bisher abgelaufenen Teil des Gf. 1929. Die Umfatz⸗ und Gewinnzahlen weiſen gegenüber dem Vorfahr eine erfreuliche Steigerung auf. RMogeen- und Welzenerzeugung 1929 auf der nördlichen Halbkugel Die Weizenerzeugung. Dem Internationalen Landwirtſchafts⸗Inſtitut in Rom zufolge, dem nunmehr die Statiſtiken für insgeſamt 81 Länder der nördlichen Halbkugel vorliegen, hat die Weizen⸗ erzeugung im laufenden Jahre einen nicht unbeträchtlichen Rückgang erfahren. Im Einzelnen geſtaltete ſich die Wei⸗ „ im Verlauf der letzten 3 Jahre in folgender Weiſe: 1027 1928 1920 in Mill. Doppelzentner Europa(29 Länder) 336,8 978,7 868,7 Nordamerika(3 Länder) 372,8 402,8 298,6 Aſien(4 Länder) 105, 9177 101,6 Nordafrika(4 Länder) 28,5 28,4 92,4 Insgeſamt(84 Länder] 843,4 896,6 801,8 Für Nordamerika und Europa iſt nach der Rekordernte des Jahres 1928 ein Rückgang der Weizenerzeugung ſeſt⸗ zuſtellen. Dieſer Rückgang beträgt für Nordamerika nahen ein Drittel. Die Roggenerzeugung. hat nach der gleichen Statiſtik keine weſentliche Berände⸗ tung gegenüber dem Vorjahr erfahren. Die Roggen⸗ ernte des laufenden Jahres iſt faſt den ſo groß wie die des Vorſahres, aber größer als die des Jahres 197. Die Erzeugung betrug: 1927 19²³ 192 in Mill. Doppelzeniner in Europa(20 Länder) 200 23,8 2,0 in Nordamerika(2 Länder) 18,6 14⁰8 14.0 Insgefamt(22 Länder) 219,1 287,0 2875 Wie ſich aus der Tabelle ergibt, liegt das Schwergewicht der Roggenproduktion in Europa. Karlsruher Produktenbörſe vom 20. Nov. Getreide, Mehl und Futtermittel: Der allgemeinen Stille für Brotgetreide am Wochenbeginn iſt eine unerwartete Aufwärtsbewegung in den letzten beiden Dagen gefolgt. Käufe erfolgen einſtweilen noch ſehr von⸗ ſichtig. Braugerſte und Hafer ſind der Aufwärtsbewegung nicht gefolgt. Ebenſo ſind die Futtermittel mit Ausnahme von Oelkuchen ſtill, Süsdeutſcher 1 N 0 ugerſte, qualität der Ernte 1020) 20— 26,50; Feutſ Roggen ſchnittsqualität der Ernte 1929) 1919,50; Bra wach Quulttät 20,50 22,95; Futtergerſte, Geutſche gerſte und bezugsſcheinpflichtige ausländiſche 16—18; Hent⸗ 1 Hafer, gelb oder weiß, je nach Qualität 1717 lata Mais, zollbegünſtigt 1619,50;. M n ſorderung 9898,25; Roggenmeh prog., 8 e prompt 17 chend teurer; Weizenkleie fein, prompt 9,50 Weizenkleſe ob, prompt 10; Blertreber, ze nuch Qualtät, prompt 18 u 17; Malzbeime, e wach Qualität 16,50 16,80 Drocken⸗ ſchnitzel, loſe 10; Rapsbuchen, loſe 18— 18,50; Erd nuß kuchen, loſe 20,5024; Kokostuchen, ſe nach Fabrikat 202000; Soyaſchrot, füdd. Fabribat 18.251875; Leinluchenmehl, nach Fabrikat 2525,75; Speiſekartoffel, gelbfl. 8, 5 Speiſenatoſſel, weißfl. 4,75—5 Mardt. auhfutter⸗ mittel: Loſes Wieſenhew, gut, geſumd, trocken 11—11,807 Rotöleehen 12; Luzerne, ſe nach Qualität 1212,50; Stroh, e e, 8 9.— Tung eine n iris ſen Dage unverändert. Nürnberger Hopfenmarkt Das Hoplengeſchäft bewegt ſich auch in dieſer Woche wieder in ruhigen nen. Auffallend iſt vor allem ein merkliches a der Zufuhr; in den erſten drei N45 dieſer Woche ſind nur 130 Ballen eingegangen. Die Na frage blieb im allgemeinen ſchwach. Immerhin woren alle Sorten gefragt und es iſt ein dreitägiger Umſatz von 200 Ballen zu verzeichnen. Die Preiſe ſind für prima Sorten noch unverändert, geben aber ſonſt etwas nach. ö ruhigem Einkauf wurden gehandelt geringe Gebirgs en von 2030 4, mittlerer zu 38 und 40& und prima bis 80 4, geringe Hallertauer von 4050 4, miftlere von dis 5 und prima Siegelhopfen zu 98 4 und endlich e eee r 55& und ein Poſteg rima nanger zu ie Stimmu ugene Sibel ſehr ruhig. 2 Deviſenmarkt Im deutigen Frühverkehr notieren 5 Rem Por. 49745 55 ger 1 3 85 12880 olland.. 12.08 Madrid K üfſel. 34.8 Lale 19,20 Dollar geg. Rm. Mail! 99,11 Kopenhagen 18.20 Bfunde 7 Newyork bei ruhigem Geſchäſt fester RNewypork, 21. Nov.(United Preß.) Der Umfatz an der seſtrigen Newyorker Börſe war i gert und die Kurſe lagen durchſchnittlich—5 Punkte höher a vorgeſtern. Auch am Geldmarkt herrſchte eine ruhige Stim⸗ mung und Geld war zu niedrigen Sätzen zu erhalten. Die ſtärkſte Kursſteigerung des geſtrigen Tages zeigte ſich gegen Ende der Börſe. General Electrie ſtiegen um 14 Punkte auf 215 und ſchloſſen mit 213,5. United States Steel, die mit 167,5 eröffneten und dann auf 169 ſtiegen, ſchloſſen wilt 168(vorgeſtriger Schlußkurs 16,5). General Motort lchloſſen mit 42,78 und der Schluß non Nad ie Corporation betrug 8775 3 5 8K 4 neee Der 71 EFT. r Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 541 ZA sVersfeſgerung Etwas besonderes g Jetzt Freitag, den 22. Nopbr. 1929, nachm. 2 Uhr f 1 7 werde ich im hieſigen Pfandlokal Q 6. 2 gegen e een dene Danksagung bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich g oerſteigern: 1 Lastkraftwagen, 1 Klavier, 1 Gram⸗ Italiener Salat Für die überaus zahlreichen mophon mit Platten, Möbel aller Art und Ver⸗ onntag 3 11 Uhr 30 Beweise inniger Teilnahme bei ſchiedenes, 1 Flaſchenbier⸗Schwenk⸗ und Füll⸗ per ½ Pfd. 40 Pfg. a ein e anlage kompl., 1 Spel⸗Limon fine 14152 Zum Thüringer, G 7. 14 Wo es richtig kaft wird Auf welfachen Wunsch troffenen Verlust meiner lieben Mannheim, den 20 Novemder 1929. Heidelbergerſtraße.* unwiderruflich letris Vorführung det un Srekakent un bNertreffflenen Wia-Auftuffftms: Dole el Ranft man gur den sparsamen, form- schönen u. zuverlässigen Frau, unserer guten Mutter Brehme, Obergerichtsvollzteher Junges Mädchen Margareſha Grofkinsky ZVWIINSVv ersteigern Ma eh gel en Freitag, den 22. Nophr. 1929, nachm. 5 Uhr een l einen werde ich im hieſigen Pfandlokal Q 6. 2 gegen j 1 bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ee e verſteigern: 1 Klavier, 1 große Partie Postkarten Mithilfe morgens und [Farben, Photographien) und Möbel. 14 150 abends) im Haushalt. sagen wir allen unseren herz- lichen Dank. Besonderen Dank den Niederbronner Schwestern kür ihre aufopfernde Pflege, Herrn Pfarrer Jundt für seine 2 5 Mannheim, den 20. November 1929. 0 5 S 0 e den e 8 Lindemeier, Obergerſchtsvollzſeher. B5145 Qu 1. 12, 4. St. „Neuen Mannheimer Zeitung“ 8 8 5. a Zwafgsrersteigerung Geldverkehr Mannheim, den 19. November 1929 Freitag, den 22. 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Nr. 541 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) November 1929 Donnerstag, den 21. gumemler und Fälfcher 1 Warum man ſammelt— Was, wo und wie man fälſcht— Meiſter der Fälſchung und ihre Werke Kunſt iſt mit Kultur gleichbedeutend. Was wir „Kultur“ nennen, iſt ohne Kunſt garnicht zu denken. Der Kult, der den großen Kunſtwerken und der Pie⸗ tismus, der den Künſtlern der Vergangenheit ent⸗ gegengebracht wird, iſt überall und ſtets zu finden, e man von den älteſten und Kunſtwerke ſamt es bereits in Babylon, Zeiten an. Sammler g Aegypten, Griechenland und Rom. Nie aber war der Sammeltrieb ſo ſtark wie heut. Die Sammelleiden⸗ ſchaft kann durch literariſch⸗wiſſenſchaftliche Ziele an⸗ geregt werden— alſo für die menſchliche Geſellſchaft nützlich ſein, oder oft durch egoiſtiſche, wie Sybari⸗ kismus, Eitelkeit und E oder aus ſpekula⸗ tiven Gründen und aus ſolchen der Kapitalinveſtie⸗ rung in der Kunſt. De verdanken, jene S n Kultur; ihnen verdanken Entwicklung. Mit dem Fortſchritt der Technik und dem Auf⸗ blühen der Kunſtkennerſchaft wurde das allgemeine Intereſſe im Kunſtwert wach; der Sammeltrieb begann ſich üppig zu entfalten, ſowie das Streben, ſich mit den beſten Werken der st iſt zu umgeben und die Leidenſchaft, die Wohnungen mit Antiken auszu⸗ ſchmücken. Bekannt ſind die privaten Sammlungen in Amerika, wo Milliardäre ganze Berge von Gold auf die Kunſtmärkte warfen. Kein Wunder, daß dort große Unternehmungen entſtanden, die Streifzüge über die ganze Erde nach Kunſtwerken veranſtal⸗ teten. Sammler und Häudler waren überall, wo die Kunſt blühte, und wo probuktive Künſtler lebten, dort gab es auch reproduktive Nachahmer. Dieſe teilten ſich in zwei Gruppen: Solche, die bewußt Meiſterwerke der Kunſt fälchten, und ſolche, deren Werke durch die Unehr⸗ hrgetz der äußeren ſie auch — lichkeit von Vermittlern Falſifikate wurden. Oft wurden auch große Künſtler durch ungehemmte Gier im Ruhme, anderen gleich zu kommen, dazu gelrteben, deren Werke nachzuahmen und ſo die Rolle der Fälſcher zu ſpielen. Schon Plinius . Jahrhundert n. Chr.) erinnert, daß Zenodo⸗ 1 us, ein berühmter Bildhauer und Ziſeleur, der Schöpfer der Merkner⸗Statue, für die er 40 Millio⸗ nen Seſterzen bekam, zwei Pokale des berühmten Calamis ſo künſtleriſch nachahmte, daß man ſie vom Original nicht unterſcheiden konnte. Niemals aber blühte, weder im antiken Rom noch in der Nenaiſ⸗ fanee in Italien, die Fälſcherinduſtrie ſo furchtbar wie im letzten Jahrhundert. Angeregt durch die un⸗ geheure Nachfrage nach Antiken, die fieberhafte Sammelletdenſchaft und vor allem durch das Auf⸗ ſchnellen der Preiſe verlockten Händler vom Fach tüchtige Künſtler zur Nachahmung von Kunſtwerken der Vergangenheit. In jeder benötigten Menge wur⸗ den„echte“ Bilder alter Meiſter geſchaffen, Schnitze⸗ reien, Bronzen, Porzellan, Glas, Fajencen Möbel uſw. Am amüſanteſten iſt, daß zum Beiſpiel Reiſende in Ehina und Japan„altes“ chineſiſches und japa⸗ niſches Porzellan aufkaufen, das in Paris gemacht iſt, in Venedig wundervolles„Murano⸗Glas“ tſche⸗ chiſchek Herkunft, und in Wien Altwiener Minia⸗ turen, Arbeit Berliner Fälſcher. In Paris kann man franzöſiſche Meiſter bekommen, die in Wien gemacht ſind und in Augsburg werden altdeutſche ſilberne Po⸗ kale und Becher überbezahlt, die in London herge⸗ ſtellt ſind. So könnte man eine Unzahl betrügeri⸗ ſcher Fälſchermyſtifikationen aufzählen. Kein Jahr vergeht ohne fkandalöſe Fälſcheraf⸗ fären, ohne Prozeſſe, in denen ſelbſt Werke lebender Künſtler eine Rolle ſpielen. Leichtgläubige Käufer finden ſich ſtets und zahlen häufig Wahnſinnsſum⸗ men. In allen Muſeen der Welt gibt es Falſifikate lter Meiſter, von ihnen angeblich ſelbſt ſiigniert, ie aber in Wirklichkeit ſo täuſchend hergeſtellte Ko⸗ pien ſind, daß oft nur durch Zufall ein wirklicher Kenner die Nachahmung entdeckt. Die Arbeiten der Schüler eines berühmten Meiſters, die von ihm nur verbeſſert ſind, werden gewöhnlich als Original be⸗ trachtet. Wenn dies ſchon in den offiziellen Muſeen vorkommt, was erſt in den privaten Sammlungen, beſonders der„Neureichen“, die ſich beim Kauf von Meiſterwerken übertrumpfen wollen. Bekannt iſt noch ſener berühmte Kunſthändler, der noch oft mit dem Gericht wegen Verkaufes angeblicher Originale zu tun hat, aber den Prozeß nie verliert, weil er ſehr vorſichtig zu Werke geht: Seine Bilder, die der Laie kauft und als Werke Böcklins betrachtet, ind nicht mit Böcklin, ſondern mit Röcklin gezeichnet Jeder Richter weiß dies genau, aber niemand kann dagegen etwas tun. Alte holländiſche Meiſter werden in Belgien vorzüglich gefälſcht,. Zum Kopieren die⸗ ſer Bilder benutzt man alte Bretter, wie man ſie früher brauchte. Zur Erhaltung der eigentlichen Pa⸗ en ſind die Muſeen zu nationalen ihre glänzende tina räuchert man die fertigen Bilder und brät ſie in Röhren an; ſo zubereitete Bilder haben das täu⸗ ſchende Ausſehen ausgedunkelter und aus Alters⸗ gründen geplatzter Farben. Zu den berühmten und geradezu genialen Fäl⸗ ſcherkünſtler gehört der Florentiner Giovanni Baſttanini(18301868). Seine Arbeiten ſtehen als Unika hoch im Preiſe. Im Muſeum Kenſington in London befindet ſich eine wundervolle Relief⸗ ſchnitzerei aus Bronze„Madonna mit dem Kinde“ und die im Ausdruck erſtaunliche Büſte von Savana⸗ rola. Beide Bronzen wurden lange Zeit ols typiſch⸗ ſchönſte Meiſterwerke der italieniſchen Kunſt des 16. Jahrhunderts betrachtet. So konnte ſich ein genialer Künſtler in den Geiſt den Renaiſſance einfühlen. Die berühmte„Tiara des Saitaphernes“, für die der Louvre 200000 Frs. zahlte, erwies ſich gleichfalls als das Werk eines Fäſchermeiſters aus Odeſſa, des Goldſchmiedes Iſrael Ruchomowfſki. Großartig und täuſchend wurden alte Bronzen imitiert, indem man ſie mit ſchwarzem, undurchſichtigem Lack be⸗ deckte, wie ihn die italteniſchen Meiſter des 15. Jahr⸗ hunderts benutzten und ihn von den Ausbuchtungen wegwiſchte, was den Bronzen ein durch die Zeit mitgenommenes Ausſehen verlieh. Neben den Fälſchungen von Bildern und dem Kopieren alter Stiche bildet heute die Herſtellung al⸗ ter Möhel den bedeutendſten Zweig dieſer Induſtrie. Dazu benutzt man in der Regel durch Holzwürmer künſtlich angefreſſene Holzarten, die außerdem ſorg⸗ fäliig mit Säuren präpartert ſind. In Paris ſtellt man ſeit langer Zeit ausgezeichnete Kopien italieniſcher Majoliken her alter Fafencen, Emaille und Elfenbeinchnitzereien. Große Handelshäuſer in Parts, wie„Monſieur Sanſon“ und„M. Soyer“ ſchicken jene Produkte als Kopien in die Welt hinaus, mit Signaturen, die Na⸗ men und Herkunft des Originals verzeichnen, nach dem ſie kopiert ſind, merkwürdigerweiſe aber ver⸗ ſchwinden dieſe Signaturen ſehr raſch. Aus alten Porzellan⸗, Glas⸗, und Fajenceſcherben ſtellt neue„Altertümer“ her. Wiener Porzellan waren ſtets eifrig begehrt; ſie werden nicht ſo ſehr gefälſcht als„umgearbeitet“. Die Händler kaufen alte, unbemalte und oft ange⸗ ſchlagene Arbeiten auf, die ſie dann ſo bemalen, daß ſie den größten Kenner täuſchen. Nur die Gewebe des Mittelalterlichen waren von der Nachahmung wegen der ungeheuren Matertalkoſten und der lang⸗ wierigen Ausführung bewahrt. Den Kunſtfälſchern war man ſtets auf der Spur. Beſondere Spezialkenner verſtanden es, in ihre Werkſtätten einzudringen. Einer dieſer Kenner be⸗ ſchreibt die Entdeckung einer geheimen Fabrik alt⸗ Sevres⸗, Meißener ſpaniſchen Kurduanleders. Dort fand er wunderbare bis in die winzigſten Einzelheiten nachgeahmte Ta⸗ peten aus vergoldetem Leder, die gepreßte oder ge⸗ Koradiv in Abeſſinten, von der Behörde einfach be⸗ malte Kreusritter⸗Kampfſzenen darſtellten. Wie je⸗ ner Kenner ſelbſt zugibt, war er von der Meiſter⸗ ſchaft der Ausführung begeiſtert und hätte ſie nie als Fälſchung erkannt, umſo mehr als die Patina des Alters genial und raffiniert erreicht war. Dieſe bereits fertig vergoldeten Tapeten wurden zuerſt geräuchert, dann wurden die Ausbuchtungen mit Syrup beſtrichen und auf dieſe Schmetterlinge geſetzt. Dieſe machten ſich gierig an die Süßigkeit und hin⸗ terließen nach einiger Zeit zahlreiche Spuren wie ſie auch die Originale beſaßen— alſo das beſte Zeichen hohen Alters und antiken Wertes Kein Wunder, daß es dank ſolcher Meiſterfälſcher aller⸗ überall von Falſiftkaten wimmelt. An die man und + Man hat auch Feſtſtellungen getroffen, in welchem Alter dieſe kindlichen Frauen Mutter werden. Es 1. ille in Abeſſinien, wo eine zehnjährige junge r erſtes Kind im Arm hielt. Eine paläſtinen⸗ mit dreizehn Jahren ſchon zwei Kinder. Intereſſant iſt eine Statiſtik, die uns über die norbamerikaniſchen Indianerinnen als Mütter Aufſchluß gibt. Von ihnen gebaren zum erſten Mal im zehnten Lebensjahr 2 v.., im 11. 6 v. H. im 12. 17 v.., im 13. 17 v. H, im 14. 28 v. H, im 15. J dlich in der Kinderehe einen großen Berſtändlich erſcheint ſie nur durch das Klima und die Lebensbedingungen der triche, in denen ihre Anhänger zu finden ſind. Es ſcheint auch ſo, als ob ſelbſt dort ſich ein Widerſtand gegen die Allzufrühehe geltend macht. Denn nur ſo kann man es verſtehen, daß, wie im 3 fohlen wurde, daß innerhalb vierzehn Tagen alle neueſten Affären Glozel und Docena braucht hier nur erinnert zu werden. Nur Fachleute von großem Wiſſer vermögen ſie zu erkennen und auch erſt nach langwierigen chemiſchen und mikroſkopiſchen Unter⸗ ö ſuchungen. Um ſich vor Falſifikaten zu ſchützen, bleibt nur eins; allſeitige Kenntnis der geſammelten Werke ſund Kenntnis der Technik der Herſtellung und des Materials, die in der Epoche benutzt wur⸗ den, in der der Künſtler lebte. Der Laie aber muß Fachleute bei koſtſpieligen„Gelegenheitskäufen“ heranziehen. lk. Der verheiratete Säugling Zwei Wochen alt und ſchon Ehefrau— Die N 9— Die Ehe⸗Maftkur— Dreißig⸗ jährige Greiſinnen— Mit 14 Jahren alte Jung er— Heiraten oder 100 Peitſcheuhiebe auf die Fußfohlen Ein eingefleiſchter Junggeſelle entſchloß ſich end⸗ lich zu heiraten und ſeitdem war er anſcheinend be⸗ kehrt. Denn nunmehr pries er allen ſeinen ledigen Freunden den Wert der Ehe und riet ihnen, es ihm gleichzutun. Als man ihn ſchließlich eines Tages fragte, warum er denn durchaus wolle, daß alle ſeine Bekannten ſich verheiraten ſollten, da erwiderte er: „Warum ſollt Ihr es denn beſſer haben als ich?“ Nun iſt es ja wahr, daß Heiraten gewiß kein Kinder⸗ ſpiel iſt, aber doch laſſen ſich zahlloſe Beiſpiele dafür anführen, und nicht nur aus der Vergangenheit, daß die Ehe zu einem Kinderſptel erniedrigt wird. An⸗ ders kann man es doch wohl nicht nennen, wenn man hört, daß ſogar Säuglinge ſchon verheiratet werden. Die meiſten Staaten ſchreiben heute für Mädchen ein Heiratsmindeſtalter vor, das zwiſchen dem 14. und 16. Lebensjahr liegt, aber primitive Völker be⸗ obachten ſolche Beſtimmungen nicht. So wird be⸗ richtet, daß bei den Baſutos in Südafrika ein Mann in ſeinem Harem einen Säugling hatte, der erſt zwei Wochen alt war und den er als ſeine zukünftige Gattin bezeichnete. Kein Menſch ſtößt ſich auf den Andamaneninſeln daran, wenn jemand gleich⸗ zeitig eine Witwe von 20 Jahren und deren 9jährige Tochter heiratet. Die Gautos⸗Indianerinnen in Pa⸗ raguay heiraten im Alter von 5 bis 8 Jahren, wäh⸗ rend zahlreiche Mädchen in China, Braſilien und Ceylon erſt vier bis ſechs Jahre alt ſind, wenn ſie die Ehe eingehen. Das geſchieht zum Beiſpiel in China in der Weiſe, daß Eltern mit dem Schwieger⸗ ſohn einen Ehevertrag abſchließen, durch den dieſem die ſechsjährige Tochter verſprochen wird. Sie gilt dann als verheiratet und wird ihm, wenn ſie elf Jahre alt geworden iſt, als Gattin zugeführt. Aehn⸗ lich geht es bei den Malaien und in Guatemala zu, nur mit dem Unterſchied, daß die Schwiegereltern dem Schwiegerſohn in Geſtalt einer Sklavin eine Erſatzfrau ſtellen, die ſolange in ſeinem Hauſe bleibt, bis ihre inzwiſchen zehn oder elf Jahre alt gewor⸗ dene Tochter ihren Platz einnimmt. Mitgiftjäger erniedrigen ja auch bei uns oft die Ehe zu einem Geſchäft. aher immerhin gehört es bei uns doch zu den Aus⸗ nahmen, daß ein Mann etwa deshalb ſich verhetratet, um ſich von ſeiner Frau ernähren zu laſſen oder doch von den Kindern, mit denen ſie ihn beſchenkt. In der kleinaſtatiſchen Türkei heiraten die Männer Das Rätſel um den Düſſeldorfer Maſſenmörder Eine Sitzung der Spezialmorbkommiſſion, links nach rechts: Krim⸗Komm. Braſchwis⸗Berlin, Krim ⸗Komm. Gennat⸗Berlin(hei 1 e eee denen n Kriminal⸗Dir. Gärtner Düſſeldorf, Krim eat Momberg⸗ D eldorf, frühzeitig und lieben ihre zehnjährige Gattin ab⸗ göttiſch, wenn ein Sohn geboren wird, der ja eines Tages den Vater ernähren kann. Groß iſt die Ent⸗ täuſchung, wenn das erſte Kind eine Tochter iſt. In den meiſten Fällen wird dann die funge Ehefrau verſtoßen. Bei den Tariaren und Perſern aber wer⸗ den Töchter bevorzugt. Im heiratsfähigen Alter ver⸗ kaufen nämlich die Eltern ihre Töchter. Sie erzielen dafür einen ſolchen Preis, daß ſie aller Nahrungs⸗ ſorgen ledig ſind. In tropiſchen Gegenden wird ein Mädchen meiſt ſchon im Alber von 6 Jahren verkauft. Es muß dann eine regelrechte Maſtkur durchmachen. Der Gatte ſchickt das Kind, das er ſeine Frau nennt, auf eine Farm. Dort darf ſich die Sechsjährige kaum frei bewegen, ſte muß dauernd liegen, damit ſte auch richtig zunimmt. Als Nahrung erhält ſie nur Mehl⸗ ſpeiſen und Schmalz, geronnene Milch und Sahne. Nur wenn die Wangen nach abwärts hängen, Beine und Arme kolbenartig ausſehen, und der Bauch ſich von einer Kugel nicht mehr unterſchetdet, dann iſt die ideale Gattin fertig. Nur die Frau iſt ſchön, die wie ein lebendes Fettpolſter ausſieht. Wehe der Frau, bei der die Maſtkur nicht anſchlägt oder die ſogar dadurch krank wird: man verſtößt ſie, denn ſie taugt nicht für die Ehe. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß Mädchen, die ſo früh hetraten, auch recht früh alt und welk werden, be⸗ vor ſie noch ihr Leben genoſſen haben. So ſagt man, bei den Kopten heiraten die Mädchen meiſt im achten Lebensjahre, im zwölften bekommen ſie ſchon Kinder und im ſechzehnten Runzeln und graue Haare. Wer einmal Aegypten bereiſt hat, der hat ſich ſicherlich über die zahlreichen eingeborenen Greiſinnen ge⸗ wundert. Wenn er dieſe Frauen, die wie Siebzig⸗ und Achtzigfährige ausſehen, gefragt hätte, wie alt ſie ſeien, dann hätten ſie ihm zumeiſt geantwortet: dreißig Jahre! Auch hier iſt der Grund für das vor⸗ zettige Berwelken der Frauen die Allzufrühehe, die dieſe ſchon mit ſechs bis acht Jahren ſchlleßen. Auf Borneo kann man Banfaneſenfrauen treffen, die, mühſam auf Stöcke geſtützt, durch die Gaſſen hum⸗ peln. Sie ſind kaum dreißig Jahre alt und haben geheiratet, als ſte ihr ſiebentes Lebensjahr vollen⸗ det hatten. Wenn ein javaniſches Mädchen ſeinen 14. Geburtstag gefetert hat, ohne daß es bisher von einem Manne zur Ehe begehrt wurde, dann kann es ſeine Jugend beweinen und begraben und als alte Jungfer ſterben. Mädchen über neun und alle Knaben über vierzehn Jahre heiro ten müßten. Wer ſich nicht füge, müßte eine hohe Geldſtrafe bezahlen oder würde 100 Peit⸗ ſchenhiebe auf die Fußfohlen erhalten. E Nach elf Jahren erwacht Merkwürdige Geſchichte eines apuliſchen Bauern Gedächtnisſchwund als Folge von Kriegserleb⸗ niſſen ſcheint in Italien eine beſonders häufige Er⸗ ſcheinung zu ſein. Der berühmte„Unbekannte von Collegno“, um den ſich zwei Familien ſett vier Jahren durch alle Inſtanzen ſtreiten(was ihn nicht gehindert hat zu heiraten und Vater eines Kindes zu werden, dem die Behörden aber den Na⸗ men verweigern), iſt keineswegs vereinzelt geblte⸗ ben; vor kurzem erſt wurde bei Florenz ein ganz ähnlicher Fall gemeldet. Jetzt iſt in Apulien ein weiterer bekanntgeworden, weniger kompliziert, aber umſo rührender. Nach einem letzten Kampftag des letzten Kriegsjahres fand man einen Soldaten in offenbar geiſtesgeſtörtem Zuſtand ohne Waffenrock, ohne Er⸗ kennungsmarke oder ſonſtige Papiere, der auf keine Frage eine verſtändige Antwort geben konnte; der einzige Anhaltspunkt war ſein offew⸗ kundig apuliſcher Dialekt, und ſo lieferte man ihn, wie die„Hamb. Nachr.“ melden, aus den Etappenlazaretten an die Irrenanſtalt Nocera ab. Später brachte man ihn als unheilbar in eine ähn⸗ liche Anſtalt nach Trani, wo er jahrelang vergeblich behandelt wurde; vor einigen Wochen indeſſen berich⸗ teten die Wärter, der Unbekannte habe wiederholt geſagt er heiße Pasguale Bovio und ſtamme aus Barletta bei Bari. Nachforſchungen erga⸗ ben, daß ein Mann dieſes Namens tatſächlich im Kriege als verheirateter Reſerviſt beim 30. Regiment geſtanden hatte, aber im Jahre 1918 auf die Toten⸗ liſte geſetzt worden war, da Kameraden geſehen haben wollten, wie er im Trommelfeuer fiel. Die Stelle, wo man den Unbekannten gefunden hatte, war außerdem ſehr weit entfernt von dem Abſchuſtt des Regiments.. Es fand ſich, daß von Pasquale Bovio nicht nur die Frau und mehrere inzwiſchen herangewachſene Kinder, ſondern auch Geſchwiſter und ſogar noch die alten Eltern leben, die alle über das Wiederauf⸗ tauchen des längſt Totgeglaubten höchſt überraſcht waren; ein Bruder wurde zunächſt zu ihm in die Anſtalt gerufen, und es wurde mit größter Vorſicht ein Geſpräch in Gang gebracht. Anfangs ſchien das Wiederſehen gar keine Bewegung in dem Unglück⸗ lichen auszulöſen; er ſchüttelte den Kopf und wan⸗ derte im Zimmer auf und ab, ohne den weinenden Bruder überhaupt zu beachten. Dann aber beſann er ſich plötzlich anders und begrüßte ihn ſtürmiſch, um gleich wieder in die gewohnte Lethargie zu fallen Man fing darauf einige Tage ſpäter an, ihn nach ſeiner Frau zu fragen, von der er bis dahin nie ge⸗ ſprochen hatte; auch da ſchüttelte er anfangs den Kopf. Auf einmal ſagte er aber:„Ja, ja, Addolorata; natürlich beſinne ich mich auf ſte. Sie war ſa ſo gut und mir immer ſo nahl Sie ruft nach mir; ſie will mich!“ Auf die Frage nach den Kindern aber ſagte er nur:„Die ſehe ich nicht mehr. Die ſind wen, wei fort...“ und fing an, heftig zu weinen. Es iſt noch nicht ſicher, ob man es auf ein Wieder⸗ ſehen mit der Frau ankommen laſſen wird, die ſich vollkommen mit dem Tode ihres Mannes abgefunden hatte; um ſo mehr, als der Zuſtand des Unglück⸗ lichen doch ſein weiteres Bleiben in der Anſtalt nok⸗ wendig macht. Die wolgabeutſchen Flüchtunge in Hamburb Die Flüchtlinge vor dem Ueberſeeheim der Hamburg⸗Amerika⸗Linie. Die in Kiel völlig verarmt eingetroffenen Wolgadeutſchen wurden von der deutſchen Regierung und privaten Helfern mit den nötigen Mitteln verſehen, um über Hamburg nach Canada auss zuteiſen, wo ſie auf die Unterſtützung ihrer Mennoniten⸗Glaubensbrüder hoffen. 8 N * 3 * Donnerstag, den 21. 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