. * „ N Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraßels, NeFriedrichsſtraße 4, FeHauptſtraße 6s, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. 10 Pfg.— Abholſtellen. Walbhofſtraße 6, W Oppauerſtraße 8.— B il„Montag: Sport der N. M. Z. Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technit Kraftfahrzeug und Verkehr el ag En: und Recht/ Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Poſtſcheck⸗ Konto Nr. 17590 Karlsruhe— Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6— Feruſprecher: Sammel⸗Nr. 24951 Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 82 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. 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Bezeichnend iſt, daß ſich heute in der geſam⸗ ten Morgenpreſſe mit Ausnahme des„Mancheſter Guardian“ nichtein einziges Wort der Kri⸗ tik an den Erklärungen Snowdens findet, während in den letzten Wochen viele Blätter voll von Proteſten gegen die Haltung der Regierung waren. Die Worte Snowdens trugen überdies deutlich den Stempel der Eudgültigkeit und man kann hinzufügen, daß der Miniſterpräſident Macdonald ſich durch ſeine Hal⸗ tung in der Debatte voll hinter Snowden ſtellte. Die Lage ſieht jetzt folgendermaßen aus: Der engliſche Schatzkanzler ſtellt ſich auf den Stand⸗ punkt, daß die Reparationsgläubiger im Rahmen des Voungplanes beträchtliche Reduktionen an den deut⸗ ſchen Jahresleiſtungen zugeſtanden hätten und daß Deutſchland als Gegenleiſtung den Verzicht auf alle Forderungen an die Gläubigerſtaaten, ſoweit ſie aus der Kriegszeit reſultieren, auf ſich nehmen müßte. Snowden meint, daß die Mitglieder der Pariſer Sach⸗ verſtändigenkonſerenz mit Ausnahme der deutſchen Delegierten dieſen Standpunkt einſtimmig gebilligt hätten und daß auch auf der Haager Konferenz zwi⸗ ſchen den Gläubigerſtaaten völlig Einigkeit in dieſer Frage geherrſcht hat. Er beſtreitet im übrigen, daß England ſich kleinlicher verhalten habe als irgend ein anderer Gläubigerſtaat. Die praktiſchen Unterſchiede lägen ausſchließlich darin, daß der Umfang des deut⸗ ſchen Eigentums in England weit größer ſei als in irgend einem anderen Land. Keines der anderen Gläubigerländer habe die Erlöſe der Liquidationen an die deutſche Regierung zurückgegeben. Allerdings werde Frankreich möglicherweiſe 5 Millionen Mark in Zukunft wieder erſtatten. Demgegenüber habe die engliſche Regierung aus Menſchlichkeits⸗ gründen Beträge zurückgegeben, die ſich im Gan⸗ zen auf über 100 Millionen Mark belaufen. Darüber hinaus biete man fetzt der deutſchen Regie⸗ rung die Rückgabe des nochnichtliquidier⸗ ten Eigentums an, das ebenfalls etwa 100 Millionen Mark wert ſei. Die Rückgabe dieſer beiden Summen ſtelle tatſächlich die äußerſte Grenze deſſen dar, was die engliſche Regierung tun könne, ohne dem engliſchen Steuerzahler Unrecht zu tun. Es iſt Snowden in den Augen der Unterhaus⸗ mehrheit zweifellos gelungen, ſeine Haltung mit ſeiner früheren Oppoſition gegen den Grundſatz der Liquidationen in Einklang zu bringen. Während ſeiner Rede machte er keinen Verſuch, das Prinzip der Liquidierung von Privateigentum in Kriegs⸗ zeiten zu verteidigen. Er verhehlte ſogar nicht, daß er aus politiſchen Gründen dieſes Prinzip ſcharf bekämpft habe. Dagegen überzeugte ſeine Auf⸗ rechnung dieſer Summen gegen die wiederholten Reduktionen in den Reparationsforderungen die Ab⸗ geordneten offenſichtlich. Die„Times“ veröffentlichen heute einen langen Leitartikel über die ganze Frage und gehen davon aus, daß nach der geſtrigen Rede des Schatzkanzlers kaum noch Ausſicht beſteht, die Regierung erfolgreich anzugreifen. Die„Times“ ſchließen ſich den Argumenten des Schatzkanzler s wei t⸗ gehend an und machen ſtch namentlich auch ſeine Meinung zu eigen, daß es Sache der deutſchen Regie⸗ rung ſei, von ſich aus die Liquidationsgeſchädigten zu kompenſteren, wie ihr dies durch den Verſailler Ver⸗ trag auferlegt worden ſet. Wenn ſo viele deutſche Liquidakionsgeſchädigte noch immer ihr Eigentum beklagen müßten, ſo hätten ſie dies der deutſchen Regierung zu verdanken. Die„Times“ machen da⸗ gegen (Drahtmeldung unſ. Berliner Büros) Berlin, 22. November. Ueber die vorausſichtliche Dauer der Saarver⸗ handlungen finden ſich in der Pariſer Preſſe Betrach⸗ tungen, die im Augenblick recht müßig erſcheinen, ſo, wenn von einer Stelle gar behauptet wird, die Be⸗ ſprechungen würden ſich bis zur Völkerbundsver⸗ ſammlung im September nächſten Jahres hinziehen. 5 Wenn tatſächlich ſolche Verſchleppungsabſichten im Quai'Orſay vorlägen, hätte es wohl wenig Zweck, ſich überhaupt erſt um den grünen Tiſch zu ſetzen. Daß mit ganz außerordentlichen Schwierig kei⸗ ten zu rechnen iſt, verkennt man, wie ſchon wieder⸗ holt hervorgehoben, in Berlin natürlich keinesfalls. Man iſt ſich im beſonderen darüber im klaren, daß gerade die Löſung der finanziellen und der zollpoli⸗ tiſchen Seite des Saarproblems nicht eben einfach ſein wird. Indes vertraut man darauf, daß die deutſche Delegation mit dem Staatsſekretär v. Si m⸗ ſon, der ſich zuletzt noch in Genf als geſchickter Diplomat bewährte, alles daran ſetzen wird, um dem deutſchen Standpunkt zur Anerkennung zu verhel⸗ fen. Man wird, wenn die Gegenſeite nicht das un⸗ bedingt erforderliche Maß an Entgegenkommen be⸗ weiſt, das zur Wahrung der deutſchen Intereſſen notwendig iſt, am Ende lieber auf einen Abſchluß verzichten, als mit einem untragbaren Kompromiß fürlieb zu nehmen. Unverſtändlich iſt, wenn ein Ber⸗ liner Blatt ſich aus Paris melden läßt, die Frage der Rückgabe des Saargebietes werde in Paris überhaupt nicht zur Erörterung ſtehen. Die Situation iſt doch vielmehr die, daß die gegenwärti⸗ an deutſchem Eigentum Lieber Anterſchlagung des deutſchen Eigentums als Benachteiligung der engliſchen Steuerzahler Strenge Vertraulich keit der Snarkonferenz gen Sonderverhandlungen nur unter der Bor⸗ ausſetzung der Rückgabe einen Sinn haben. Mit einiger Beſorgnis hört man, daß über den Ver⸗ lauf der Konferenz„ſtrengſte Vertraulich⸗ keit“ vereinbart ſei. Daß gewiſſe Einzelheiten ſchon aus taktiſchen Gründen vorläufig geheim gehalten werden müſſen, wird man verſtehen können. Im übrigen aber hat eine ſolche Politik der Dunkel⸗ kammer ſich noch immer zu unſerem Schaden aus⸗ gewirkt. Noch ſtets haben wir durch die Indiskretio⸗ nen der gegneriſchen Preſſe unliebſame Ueber⸗ raſchungen erlebt. Es hat ſich allemal gezeigt, daß die Verhandlungspartner ſich nicht ſo peinlich wie unſere Delegierten an die vereinbarte Vertraulich⸗ keit hielten und die Blätter ihres Landes mit allen möglichen Details verſorgten. Inzwiſchen geht das diplomatiſche Ringen um den Zeitpunkt der Haager Schlußkonferenz weiter. Doch beſteht kaum mehr Ausſicht, daß ſich der deutſche Standpunkt, die Konferenz noch vor Weihnachten ſtattfinden zu laſſen, durchſetzen wird. Bei dieſer von Paris aus offenkundig betriebe⸗ nen Hinauszögerung des Termins ſpielt nan türlich der Wunſch der Franzoſen eine Rolle, für dieſe Schlußverhandlungen ſich eine möglichſt gün⸗ ſtige Regie zu ſichern. Um ſo ſchärfer muß man es zurückweiſen, wenn immer wieder verſucht wird, es ſo darzuſtellen, als ob Deutſchland an dem mehr⸗ wöchigen Zeitverluſt ſchuld ſei und die Verantwor⸗ tung dafür zu tragen habe, während in Wirklichkeit einzig und allein innerpolitiſche Gründe für die Haltung der franzöſiſchen Regierung ausſchlaggebend ſind. Frankreichs dauernde Rheinkontrolle (Drahtmeldung unſ. Berliner Büros) E Berlin, 22. Nov. Das zwiſchen der deutſchen Regierung und der Botſchafterkonferenz in Paris im Auguſt getroffene Abkommen über das Verkehrsweſen im beſetzten Gebiet, deſſen höchſt bedenkliche Folgen wir an dieſer Stelle gezeigt haben, wird nun auch in der„Ger⸗ mania“ auf das Schärfſte kritiſtert. Das Blatt ſtellt die nicht mehr zu verheimlichende Tatſache feſt, daß ſich Frankreich, bezw. die Botſchafterkonferenz ganz unverhüllt ein ſtändiges Ueber wa⸗ chungsrecht über das geſamte entmili⸗ tariſierte Gebiet anmaße und von dieſem Recht künftig pränumerando Gebrauch zu machen ge⸗ denke. Zugleich wird der Verdacht geäußert, daß trotz offizieller Gegenverſicherungen ſich das Ab⸗ kommen auch auf Verkehrswege und Auto⸗ ſtraßen erſtrecke und ſich gelegentlich einmal auf induſtrielle Anlagen der entmilitarti⸗ ſierten Zone ausdehne. Wohin, fragt das Zenrumsorgan, geraten wir, wenn Deutſchland ſtillſchweigend ein ſolches franzö⸗ ſiſches Ueberwachungsrecht am Rhein anerkennt und durch geheime Abmachung bekräftigt?... Es gibt eine Grenze deſſen, was Deutſchland pſychologiſch und moraliſch erträgt und hier iſt dieſe Grenze er⸗ reicht. Zum Schluß wird die baldige vorbehalts⸗ loſe Veröffentlichung der Eiſenbahnabmachungen gefordert. FEßßßßFFFFFFFCCã ᷣ ͤccbcCGbGGbpbGbGßGTꝙßꝙäↄꝓyVyꝙVVVVVFbFbPbPbPbPbPbPbFGbTGFGbPbGbPTPTPFGVGTPbPTPTPFGPFPVPVPVVVVVT——TPTVPTVTVTV—————VPVTVFV——TwVwVwVwFwFwFwFw——»——»———— p p—jß———ĩ einen Vorſchlag, der zwar an der völligen Un⸗ gerechtigkeit des engliſchen Standpunktes nichts ändert, aber wenigſtens den Vorteil hat, daß er Ausſicht auf praktiſche Verwirklichung beſitzt: Bei dem Angebot der Rückgabe des noch nicht liqui⸗ dierten Eigentums hat bekanntlich die engliſche Regierung eine große Zahl von Objekten ausgenom⸗ men, meiſt mit der Begründung, daß dieſe noch mit Rechtsſtreitigkeiten verbunden ſeien. Die„Times“ ſchlagen nun der Regierung vor, dieſe Vorbehalte fallen zu laſſen und das geſamte noch nicht liquidierte deutſche Privateigentum ohne weitere Prüfung der Rechtstitel zurückzugeben. Die Beträge, die für dieſe Unterſcheidung in Betracht kämen, ſeien nicht hoch genug, als daß man dafür eine ernſthafte Störung der Harmonie der deutſch⸗engliſchen Beziehungen in Kauf nehmen könnte. Indem die Regierung dieſe Ausnahmen in einem großmütigen Geiſt behandelt, beſitzt ſte eine ausgezeichnete Gelegenheit, einen Beweis für die Achtung zu liefern, die ſie den guten Beziehungen zwiſchen den Völkern in ihrem Pro⸗ gramm geſchenkt habe... 5 Pilſudſki ſpielt Krieg — Warſchau, 21. Nov. Marſchall Pilſudſki iſt geſtern in Begleitung des Kabinettchefs und des Generalinſpekteurs der Armee nach Wilna gefahren, um dort das Kriegsſpiel zu leiten. Wie es heißt, beabſichtigt der Marſchall, einige Tage in Wilna zu bleiben. „Hier iſt der Düſſeldorfer Mörder! Aufregung in Budapeſt Aus Bu dapeſt, 21. Novbr. meldet der Draht: Auf der Arenaſtraße kam es geſtern zu einem aufregenden Vorfall, als eine Frau plötzlich laut ſchrie:„Hier iſt der Düſſeldorfer Mörder! Er ſteckt in Frauenkleidern! Haltet ihn!“ Dabei zeigte ſie auf eine in der Nähe ſtehende Frau. Der herbei⸗ geeilten Menſchenmenge und einem Schutzmann er⸗ zählte ſie, ſie ſei von der betreffenden Perſon in deutſcher Sprache gebeten worden, in den nahen Stadtwald mitzukommen. Die unbekannte Perſon habe dabei auf Düſſeldorf angeſpielt. Die Frau wurde eingeholt und nur mit Mühe konnte der Schutzmann verhindern, daß ſie von der Menge gelyncht wurde. Bei der Verneh⸗ mung ſtellte ſich heraus, daß es ſich um einen geiſtes kranken Wiener Kaufmann han⸗ delte, der es liebte, Frauenkleider anzulegen um“ Frauen anzuſprechen. Der Geiſteskranke wurde der Obhut ſeiner Verwandten anvertraut. Die Vorleſungen wieder aufgenommen — Prag, 21. Nov. Heute wurden die Vor⸗ leſungen an der Deutſchen Univerſität und an der Deutſchen Techniſchen Honſchule in Prag in voller Ruhe wieder aufgenommen. Sozialdemokratiſcher Veſchluß zum Vollsentſcheid (Telegraphiſche Meldung) Berlin. 22. Nov. Die Berliner Sitzung des Parteiausſchuſſes der Sozialdemokratiſchen Partei am Donnerstag befaßte ſich mit dem Ergebnis des Volksbegehrens und faßte einen Beſchluß, in dem es u. a. heißt: Die Partei wird ſich mit geſammelter Kraft ftr ein Scheitern des Volksentſcheids und damit fü eine Verſtärkung der Niederlage der Rechtsaktion einſetzen. Für den am 223. Dezember ſtattfindenden Volksentſcheid fordern der Vorſtand der Sozialdemo⸗ kratiſchen Partei Deutſchlands und der Partetaus ſchuß deshalb zum Fernbleiben an der Abſtimmun auf. Außerdem behandelte der Partetausſchuß das En gebnis der Provinziallandtagswahlen in ſeiner Win kung auf die Zuſammenſetzung des preußtſchen Staatsrates und des Reichsrates. Anterſuchung der Aniverſitäls⸗ tumulte in Verlin 2 Berlin, 22. Nov.(Von uns. Berliner Büry.) Der Bericht des Senats der Berliner Univerſität über die Tumulte, die ſich im Anſchluß an die letzte Kundgebung der„Allgemeinen Studentenſchaft“ ab⸗ ſpielten, iſt jetzt dem zuſtändigen Miniſterium über⸗ mittelt worden. In dem Bericht heißt es, der Ber⸗ liner„Nachtausgabe“ zufolge, u. a. daß das Ein⸗ ſchreiten der Polizei nicht dem Wunſch des Rektors entſprochen habe und daß es dieſem lieber geweſen wäre, wenn die Polizet die Hochſchule nicht betreten hätte. Im Gegenſatz zu der Behauptung der Polt⸗ zei, daß ſie im Auftrag des Rektors durch einen Unk⸗ verſttätsbeamten herbeigerufen worden ſei, ſtellt der Bericht feſt, daß die Alarmierung durch einen Studenten erfolgte. Ruſſiſche Vorſtellungen in Berlin Der ſeit einigen Tagen in Berlin weilende ſtell⸗ vertretende Leiter des ſowjetruſſiſchen Außenkom⸗ miſſariats, Karach an, ſoll, wie in parlamentariſchen Kreiſen verlautet, ſein Hierſein dazu benutzt haben, um im Auswärtigen Amt wegen des deutſch⸗pol⸗ niſchen Liquidationsabkom mens vorſtellig zu werden. Wie es heißt, ſoll Karachan darauf auf⸗ merkſam gemacht haben, daß durch bieſes Abkommen Polens politiſche Stellung den übrigen oſteuro⸗ päiſchen Ländern gegenüber eine nicht zu überſehende Verſtärkung erfahren habe. Nach ſowjetruſſiſcher Anſicht hätte jetzt die pol⸗ niſche Regierung durch dieſen Vertrag eine Hand⸗ habe erhalten, um alle die vor dem Pariſer Schieds⸗ gericht und dem Haager Weltgerichtshof anhängigen internationalen Streitfragen in einem für Polen günſtigen Sinne auszulegen bezw. ſie ohne jebe wet⸗ tere Behandlung aus der Welt zu ſchaffen. Nach Karachans Darſtellung ſei man in Moskau davon überzeugt, daß die polniſche Regierung ſich nach dieſer Verbeſſerung ihrer Stellung Sowfetrußland gegenüber in ruſſiſch⸗polniſchen Streitfragen hart⸗ näckiger zeigen werde als bisher. i Gefängnis für eine geſtohlene Granate Bei der Beratung des Wehretats im Reichstag war ſeinerzeit eine angeblich verbotswidrig herge⸗ ſtellte Granate von einem kommuniſtiſchen Ab⸗ geordneten vorgezeigt worden. Dieſe Grauate war auf Veranlaſſung des kommuniſtiſchen Betriebs. ratsvorſitzenden Schillack und unter Beteiligung einer Reihe weiterer kommuniſtiſcher Arbeiter aus den Werkſtätten des„Bochumer Verein“ entwendet worden. 5 Vor dem Bochumer großen Schöffengericht wurde nunmehr gegen die Beteiligten verhandelt. Wie ſich aus den geführten Verhandlungen ergab, handelt es ſich um eine 15 em Haubitzengranate, die nach Arti⸗ kel 167 des Verſailler Vertrages zur Beſtückung der Deutſchland gebliebenen Feſtungen erlaubt und von der Interalltierten Militärkommiſſton au s⸗ drücklich genehmigt worden iſt. Das Gericht erkannte gegen den Anſtifter Schil⸗ lack und die beiden Mittäter eine Gefängnis ſtrafe von zwei Monaten. Nr. 343 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗ Ausgabe) * Freitag, den 22. November 1929 Die Wahl der badischen liiniſter Der neue Kurs macht ſich bemerkbar Der badiſche Landtag hat am geſtrigen Donners⸗ tag mit einigen Unterbrechungen den ganzen Tag über verhandelt. Der größte Teil der Sitzung war allerdings mit der Erledigung von Formalien ausgefüllt, die nun einmal zu Beginn einer neuen Landtagsperiode unvermeidbar find, aber viele und koſthare Zeit fortnehmen. Bemerkenswert iſt, daß ſich inzwiſchen die Wirtſchafts⸗ und Bauern⸗ partei unter dieſem Namen zu einer Fraktion zu ſammengeſchloſſen haben. Abg. v. Au iſt erſter Vor⸗ ſitzender, Hagin 2. Vorſitzender und Spielmann Schriftführer. Zur Wahl der Ausſchüſſe teilte Präſtdent Dr. Baumgartner mit, daß die Fraktionsſtärke mit ſechs Mitgliedern belaſſen und die Zuteilung ber Ausſchußſitze nach dem Verhältnis der Stärke der Parteien erfolgen ſoll. Darnach wer⸗ den die Ausſchüſſe aus je 17 Mitgliedern beſtehen, und zwar erhalten Zentrum acht, Sozialdemokraten vier, Deutſche Volkspartei zwei, Demokraten, Na⸗ tionalſozialiſten, Wirtſchafts⸗ und Bauernpartet je einen Sitz im Vertrauensmännerausſchuß ſowie in den Ausſchüſſen für den Haushalt, Rechtspflege und Verwaltung, Geſuche und Beſchwerden und Geſchäfts⸗ ordnung. Nach Erledigung weiterer Formalien wurde die Sitzung unterbrochen, um die Ausſchüſſe zu kon⸗ ſtituieren. Nach Wiederaufnahme der Sitzung be⸗ richtete Abg. Dr. Waldeck(DBp.) über den mit der Aktiengeſellſchaft Badenia abgeſchloſſenen Ver⸗ trag wegen Herſtellung der Druckarbeiten für die Landtagsperiode 1929/33. Die Ausſchüſſe ſetzen ſich folgendermaßen zu⸗ ſammen: Haushaltsausſchuß: Vorſ. Rückert(.), Stellvertreter Dr. Baumgartner(.), Schriftführer von Au(Wirtſch.⸗ u. Bauernp.). Rechtspflegeausſchuß: Vorſ. Schnei⸗ der(.), Stellvertreter Weißmann(.), Schriftfüh⸗ rer Dr. Waldeck(DV.). Ausſchuß für Geſuche und Beſchwer⸗ den: Vorſitzender Steinel(DVp.), Stellvertre⸗ ter Hilbert(Wirtſch, u. Bauernp.], Schriftführer Hügle(.). Geſchäftsordnungsausſchuß: Vorſitzen⸗ der Dr. Leers(.), Stellvertreter Dr. Waldeck (DV.), Schriftführer Nußbaum.). Nach abermaltiger zweiſtündiger Pauſe, bei der das Landtagsgebäude aus Anlaß der Wahl der Re⸗ gierungsmitglieder Flaggenſchmuck erhalten hatte, begann die Nachmittagsſitzung mit dem Kampf um die Geſchäftsordnung Abg. Dr. Leers(Dem.) erſtattete den Bericht. Die Koalitionsparteien beantragen eine große Reihe Aenderungen, die ſich auf die Redezeit und die Erweiterung der Präſidentenbefug⸗ niſſe beziehen. Der Geſchäftsordnungsausſchuß empfiehlt mit Mehrheit die Annahme der Koaltttons⸗ anträge und die Ablehnung des kommuniſtiſchen Antrages, wonach alle Parteien, die im Landtag ver⸗ kreten ſind, Vertretungsrechte in den Landtagsaus⸗ ſchüſſen erhalten ſollen. Hierauf übernahm erſter Vizepräſtdent Matber⸗ Heidelberg den Vorſitz und ſchlug eine Kontin⸗ gentierung der Redezeit vor. Dagegen erhob ſich der Widerſpruch von mehr als 15 Mitgliedern, ſodaß die Beratung mit unbeſchränkter Rededauer weitergeführt werden mußte. Präſtdent Dr. Baumgartner begründete als Abgeordneter die von ihm formulierten Koalittons⸗ anträge und führte aus, veraltete Beſtimmungen ſollen durch neue erſetzt werden, die es ermöglichen, 2 Reichsparteitag der (Drahtmoldung unſ. Berliner Büros) I Berlin, 22. Nov. Auf dem Kaſſeler Parteitag wird, wie wir hören, ein ſehr weſentlicher Teil der Oppoſitton, näm⸗ lich die Gruppe Schiele, da der Landbund zu gleicher Zeit ſeine Führertagung abhält, nicht ver⸗ treten ſein. Damit iſt für die Deutſchnationale Volkspartei die Gefahr einer Kriſe einſtwetlen be⸗ hoben, die zweifellos zum Ausbruch gekommen wäre, wenn Hugenberg ſich nicht entſchloſſen hätte, der Gruppe Schiele die Frage der Abſtimmung über den § 4 zuzugeſtehen. Die Sezeſſion, die er ſonſt hätte befürchten müſſen, iſt alſo bis auf weiteres abge⸗ wendet und zu einer Entſcheidung über die internen Gegenſätze der Partei wird es in Kaſſel vermutlich nicht kommen. Das kann aber nicht darüber hinweg⸗ täuſchen, daß die Kriſe latent bleibt und immer wieder in die Entſcheidung treten wird, ſobald die Ar⸗ heiten im Parlament beginnen werden. Wie ſich die Dinge dann entwickeln werden, iſt noch unge⸗ wiß. Die Frage wird nur ſein, wohin ſich die Gruppe Schiele begeben wird, ob ſie mit der Chrtſtlich⸗ nationalen Bauern- und Landvolkpartei zuſammen eine Partei bilden oder ob die Bewegung noch wei⸗ tere Kreiſe ziehen wird. Einen wenig freundlichen Begrüßungsartikel widmet bie„Deutſche Tageszeitung“ dem Kaſſeler Parteitag. Sie hält, ohns den Namen des Parteiführers zu nennen, Herrn Hugenberg ein ganzes Sündenregiſter vor. Anknüpfend an den Ausfall der Kommunalwahlen wird gegen die „Politik des Alibi“ Front gemacht, die darauf ab⸗ ziele, im Augenblick eines allgemeinen Zuſammen⸗ bruchs den Nachweis führen zu können, daß die Partei„bei jeglicher Urſachs. des Kladderabatſch“ Richt dabei geweſen ſei. Die Situation, in der ſich die Rechte zur Zeit in Deutſchland befinde, gipfle in der Gefahr, zwiſchen dem nationalen Marxismus auf der einen, berufsſtändſſchen Bewegungen und Mittelparteten auf der anderen Seite zerrleben zu werden. Für die Rechte, ſo folgert das Blatt, ergebe ſich aus alledem die Notwendigkeit, ihre ganzen Auffaſſungen und ihre politiſche Betätigung im Sinne einer„ſtaatskonſervativen Einstellung“ du unterbauen. die Geſchäfte ſo zu beſchleunigen, wie es die Wäh⸗ lerſchaft wünſche und es der Würde des Hauſes ent⸗ ſpreche. Ferner ſollen die Ordnungsbe ſo klar herausgeſtellt werden, daß ſich deren Hand⸗ habung vollziehen könne, ohne daß Debatten nötig werden. Wer die Ordnung des Hauſes gröblich verletzt, ſoll ausgeſchloſſen werden können, auch wenn kein dreimaliger Ordnungsruf erfolgt iſt. Wer ſich den Anordnungen des Präſidenten nicht fügt, hätte nach den neuen Beſtimmungen die Aus eßung aus den Sitzungen auf 30 bzw. 60 Kalendertage zu gewärtigen und dazu noch die Entziehung der Frei⸗ karte, die bisher rechtens war. 5 Abg. Bock(Komm.) begründet ſeinen Antrag in ſehr heftiger Weiſe. Er ſpricht von Vergewalti der Kommuniſten und meinte, die neue Geſch nung verdiene den Namen„Strafvollzugs nung für den Abg. geliſcher Volksdienſt) trat dafür ein, daß rheiten von der tätigen Mitarbeit in werden. Um 945 Uhr ſchlägt der Präſident eine Sitzungs⸗ pauſe vor, da auf 5 Uh 8 der Regierung iſt. Abg. Köhler beantragte in den Verhandlungen rtz r ſeine Partei ſet die Wahl der Regierung außerordentlich wichtig.(Große Heiterkeit.) Die Mehrheit beſchloß im Sinne des Präſidenten gegen die Stimmen der Nationalſozialiſten und Kommuniſten. Die Wahl der neuen Regierung Abg. Köhler(NS.) beantragte, den Antrag ſeiner Fraktion, Miniſterien mit Fachleuten zu be⸗ ſetzen, jetzt zu behandeln. Das wurde abgelehnt. Präſtdent Dr. Baumgartner widmete den abgehenden Miniſtern Dr. Trunk und Dr. Leers ſo⸗ wie den ausſcheidenden Staatsräten Dr. Marum und Weißhaupt namens der Mehrheit des Hauſes Dankesworte. Abg. Teutſch vom Evangeliſchen Volksdienſt gab die Erklärung ab, daß ſich ſeine Gruppe die Freiheit des Handelns vorbehalte und Ausſchüſſen nicht ausgeſchloſſen t ſo Stimmenthaltung übe. Abg. Lechleiter lehnte für die Kommuniſten die neue Regierung ab. Abg. von Au(W. und Bauern⸗P.) bedauerte, daß keine der bürgerlichen Parteien den Verſuch zur Bildung einer bürgerlichen Regierung gemacht habe. Seine Fraktion ſei der ſtärkſten Partei gegenüber dazu be⸗ reit geweſen. Zur neuen Regierung habe ſeine Frak⸗ tion kein Vertrauen; ſie enthalte ſich der Abſtim⸗ mung. Abg. Habermehl erklärte für die Deutſch⸗ nationalen gleichfalls Stimmenthaltung, ebenſo Abg. Köhler(NS.), der in Bezug auf die Koalition die Wendung gebrauchte, dieſe habe das„Geſicht eines Bauernſchinken, außen ſchwarz, innen rot“. Der Präſident wies dieſe Ausdrucksweiſe entſchieden zu⸗ rück. Nachdem Abg. Bock nochmals die⸗ Haltung ber Kommuniſten präziſiert hatte, ſchritt das Haus zur Wahl ſelbſt. f Mit den Stimmen der beiden Koalitionsparteten Zentrum und Sozialdemokratſe wurden gewählt: Der bisherige Präſident des Rechnungshofes, Joſef Wittemaun, zum Miniſter des Junern. Der bisherige Junenminiſter, Dr. Remmele, zum Miniſter für Juſtiz, ſowie des Kultus und Un⸗ terrichts. Der bisherige Finanzminiſter Dr. Schmitt in gleicher Eigenſchaft. Schließlich als Staatsrat der von den Sozial⸗ demokraten vorgeſchlagene 1. Vizepräſident des Hauſes, Abg. Emil Maier Deulſchnatlonglen gender Mehrheit das Vertrauen atteſtiert wor⸗ den. Das kann nicht weiter überraſchen, da Hugen⸗ berg dieſes aus rund 100 Mitgliedern beſtehende Gremium ſelbſt zuſammengeſetzt und ſich in ihm ein williges Werkzeug ſeiner Politik zu ſchaffen verſtanden hat. Die„Berliner Börſenzei⸗ tung“ weiß über den Verlauf der Sitzung noch einige nicht unintereſſante Details nachzutragen: Das Referat Hugenbergs war lediglich der Ausgangs⸗ punkt einer Debatte, die ſich über fünf Stunden hin⸗ zog und in der der 84 des Volksbegehrens eine ſehr ſtarke Rolle ſpielte. Leider mußte der Abg. Schiele ſchon um ſieben Uhr die Sitzung verlaſſen, um ſich zu einer Landbundverſammlung zu begeben. Nach ſtellenweiſe ſehr lebhafter Debatte wurde eine Entſchließung angenommen, die polttiſche Richtlinien für die deutſchnationale Volkspartei im Hinblick auf Volksbegehren, Volks⸗ entſcheid uſw. enthält und bei der der„bindende Charakter“ für alle Parteiinſtanzen, ganz beſonders fütr die Reichstagsfraktion, das hervorſtechendſte Merkmal iſt. Dieſe Entſchließung wurde mit 80 ge⸗ gen 6 Stimmen angenommen. Ein anderes Stimm⸗ verhältnis war nicht zu erwarten, umſoweniger, als die mehr freikonſervative Richtung der Reichs⸗ tagsfraktion nicht in corpore, ſondern nur durch einige Herren vertreten war. In der Reichstags⸗ fraktion hatte, ſoviel wir wiſſen, der Parteivor⸗ ſitzende es mit weſentlich anders gelagerten Stimm⸗ verhältniſſen zu tun. Man wird nun abwarten müſſen, wie ſich die Reichstagsfraktion zu dem geſtrigen Beſchluß des Parteivorſtandes ſtellt. Es iſt nach den letzten ſehr heftigen Auseinanderſetzungen in der Fraktion nicht anzunehmen, daß ſich die Oppoſition ganz kampflos dem Beſchluß fügt. Einer von Hugenbergs eifrigſten Paladinen, der Abg. von Freytag⸗Loring⸗ hoven, verkündet in der„Deutſchen Zeitung“ triumphierend:„Die Deutſchnationale Partei wird ſich ſelbſt, ihren Zielen und ihrem Führer treu blei⸗ ben. Gewiß, das wird manches Opfer fordern. Der andere Weg, der Weg der Anpaſſung, des kampfloſen Kompromiſſes iſt breiter und beguemer. Der Pfad, den wir gehen wollen und gehen werden, iſt ſteil Heidelberg. und ſteinig, aber er wird zum Ziele führen.“ Der Artikel, der in dieſe Sätze mündet, über⸗ ſchreibt ſich„Realpolitik“: i 8 9 mmungen Die Wahl des Staatspräſibenten fiel auf den Finanzminiſter Dr. Schmitt, die ſeines Stell⸗ vertreters auf Dr. Remmele. Anweſend waren 80 von 88 Abgeordneten; zwet Mitglieder beteiligten ſich nicht an der Wahl. Das Stimmenverhältnis war durchſchnittlich ſo, daß die Regierungsparteien mit Ja abſtimmten, während die übrigen Parteien mit Ausnahme der Kommuniſten weiße Zettel abgaben. Die Gewählten nahmen die Wahl an, die Miniſter erſchienen am Regierungstiſch. Der Präſident richtete am Schluß des Wahlaktes an die neue Re⸗ gierung namens der Mehrheit des Hauſes herzliche Worte des Glückwunſches und betonte, ſie hätten eine ſchwere und ernſte Pflicht übernommen und er ſei überzeugt, daß das Ja⸗Wort der neuen Männer ſo viel gelte als ein Eid(die badiſche Regierung kennt keine Vereidigung der Miniſter). Staatspräſident Dr. Schmitt begrüßte die vier gewählten Herren der Regierung. Das erſte ſei ein freudiges Bekenntnis der neuen Regierung zur republikaniſchen Verfaſſung. Auf die⸗ ſem Boden würde man die ſeit 1918 verfolgte Polittk, die dem badiſchen Volke ruhige und friedliche Ver⸗ hältniſſe gebracht habe, ſortſetzen. Die neue Regie⸗ rung betrachte als ihre Hauptaufgabe, zu vermitteln und die Kluft zu überbrücken, die ſich leider in un⸗ ſerem Volke aufgetan habe. Die Regierung ſei ſich gewiß, daß ſie eine große Verantwortung übernom⸗ men und große Schwierigkeiten zu überwinden habe. Sie werde ihr Ziel: Förderung des Geſamtwohls des badiſchen und des deutſchen Volkes, mit aller Energie verfolgen. Darauf trat eine Pauſe von 10 Minuten ein. Nach Wiederaufnahme der Sitzung wurde die Ausſprache über die Geſchäftsordnungsanträge fortgeſetzt. Abg. Habermehl(oöntl.) äußerte bei verſchiedenen Beſtimungen Bedenken, erklärte ſich aber mit dem Antrag Dr. Baumgartners im großen und ganzen einverſtanden. Abg. Bock(.) bekämpfte die neuen Vorſchriften. Abg. Dr. Wolfhard (Dem.) hätte gewünſcht, daß man ſich zur Beratung einer derart wichtigen Reform der Geſchäftsordnung Zeit läßt. Man ſchaffe eim diktatoriſches Votum, das über die Geſchäftsordnung des Reichstags und an⸗ derer Parlamente weit hinausgehe. Abg. v. Au(W. u. B..) war dafür, daß man die Frage der Geſchäftsorödnung an den Ausſchuß verweiſt. Abg. Dr. Waldeck(D. V..) pflichtete den Vorreoͤnern bei. Abg. Köhler(NS.) vertrat die Auffaſſung, daß man durch die neue Geſchäftsord⸗ nung eine Knebelung der Oppoſition be⸗ abſichtige. Abg. Rückert(Soz.) gab für ſeine Fraktion eine Erklärung ab, derzufolge ſie der Geſchäftsord⸗ nung zuſtimmt. Der Antrag bezwecke keineswegs, die Oppoſition in ihrer Tätigkeit zu beeinträchtigen, man wolle nur, daß der Landtag im Intereſſe der badiſchen Bevölkerung praktiſche Arbeit leiſte. Abg. Merk(NS.) ſprach von einem Ausnahme⸗ geſetz gegen die Oppoſition. Abg. Roos(.) wünſchte Beſeitigung des parlamentariſchen Syſtems und ſeine Erſetzung durch eine berufsſtändiſche Ver⸗ tretung.(Seine Darlegungen wurden von Hände⸗ klatſchen eines Teiles der Tribünenbeſucher begleitet. Erſter Vizepräſident Maier drohte mit Räumung der Tribüne.) Abg. Dr. Leers(Dem.) war der Mei⸗ nung, daß man der Würde des Hauſes und der Republik keinen Dienſt erweiſe, wenn man eine ſo wichtige Materie jetzt ſchon behandele. Der Antrag auf Zurückverweiſung an den Aus⸗ ſchuß wurde abgelehnt. Dr. Baumgartner betonte, die Reden der Kom⸗ muniſten und Nationalſozialiſten ſeien die beſte Rechtfertigung für die neue Geſchäftsordnung, die unter Ablehnung der ſonſtigen Anfragen und An⸗ träge der beiden Koalitionsparteien mit allen Stim⸗ men angenommen wurde. * Die land wirtſchaftlichen Bodenbeſitzverhältniſſe in Baden Der Miniſter des Innern hat dem Landtag in einer umfangreichen Denkſchrift das Ergebnis einer Unterſuchung vorgelegt, die infolge der Land⸗ tagsverhandlungen vom vergangenen Sommer über wirtſchaftliche Geſtaltung der landwirtſchaftlichen Kreditverhältniſſe in Baden angeſtellb worden war. Aus der Denkſchrift geht hervor, daß die Zahl der Parzellen im Lande rund 4, Millionen beträgt, ſo daß durchſchnittlich auf einen landwirtſchaftlichen Betrieb 16 Parzellen entfallen. Nach einer eingehen⸗ den Darlegung der ſchädlichen Folgen einer allzu ſtarken Entwicklung der Parzellierung des land⸗ wirtſchaftlichen Grundbeſitzes kommt die Denkſchrift im Intereſſe einer wirtſchaftlichen Geſtaltung der wirtſchaftlichen Beſitzverhältniſſe in Baden zu fol⸗ genden Vorſchlägen: 1. Aenderung des unmittelbaren Geſetzes dahin, daß das Maß, bis zu dem Grundſtücke geteilt wer⸗ den dürfen, heraufgeſetzt wird. 2. Einführung des freiwilligen Anerberechts und 3. Umgeſtaltung der Vorſchriften über die Feld⸗ bereinigung insbeſondere hinſichtlich des Verfahrens und der Behördenorganiſation ſowie der Ueber⸗ nahme eines größeren Teils der Feldbereinigungs⸗ koſten auf die Staatskaſſe. Letzte Meldungen Verſammlungstumult in München — München, 22. Nov. Nach einem geſtern abend vom Republikaniſchen Reichsbund im Kreuzbräu veranſtalteten Vortrag des Ober⸗Bürgermeiſters Luppe⸗Nürnberg kam es zu einer Schlägerei. Im Saale anweſende Nationalſozialiſten verſuchten zu⸗ nächſt, den Redner durch Huſten, Zurufe u. a. zu unterbrechen. Als in der anſchließenden Ausſprache ein Nationalſozialiſt heftige Angriffe gegen Dr. Luppe richtete, kam es im Saale zu Tätlichkeiten, in deren Verlauf ein Verſammlungsteilnehmer ſchwer und mehrere leichter verletzt wurden. Um die Wolgadeutſchen — Berlin, 22. Nov. Dem„B..“ zufolge haben die geſtern nachmittag geführten Beratungen im Auswärtigen Amt das Ergebnis gezeitigt, daß Deutſchland mit der ruſſiſchen Regierung direkte Verhandlungen über die Ausſtellung der be⸗ autragten Viſa für die deutſch⸗ruſſiſchen Auswan⸗ derer aufnimmt. In London iſt, dem„Vorwärts“ zufolge, Lega⸗ tionsrat Selheim eingetroffen, um mit dem kanadi⸗ ſchen Regierungskommiſſar über die Einreiſe, den Transport uſw. der deutſchen Rußlandbauern zu verhandeln. Dreiſter Juwelenraub — Berlin, 22. Nov. Aus dem Schaufenſter eines Junveliergeſchäftes in der Brunnenſtraße entwendete geſtern abend gegen 10 Uhr ein etwa 22—23jähriger Mann nach Einſchlagen der Scheibe ein Tablett mit ungefähr 40 Ringen. Der Täter ergriff die Flucht und konnte noch nicht feſtgenommen wer⸗ den. Der Wert der geraubten Ringe ſteht noch nicht feſt. Doppelmord bei Wien — Wien, 22. Nov. Die Düſſeldorfer Maſſen⸗ mörder⸗Pſychoſe hat jetzt auch auf Wien übergegrif⸗ fen. In Reichenau im Rax⸗Gebiet bei Wien wurden eine 64 jährige Frau und ihre Tochter ermordet aufgefunden. Das ſpurloſe Verſchwin⸗ den von fünf Wanderern wird mit dieſer Mordtat in Zuſammenhang gebracht.— Außerdem wird ein Wiener Monteur, der ſich in die gleiche Gegend be⸗ geben hatte, ſeit einigen Tagen vermißt. Von den Tätern, die man in zwei Wanderburſchen vermutet, fehlt bis jetzt ſede Spur. Gegen revolutionäre ÜUkrainer⸗Organiſation aufgedeckt — Moskau, 22. Nov. Die Telegraphenagentur der Sowjetunion meldet, die ſtaatliche politiſche Ver⸗ waltung der Ukraine habe eine gegen revolu⸗ tionäre Organiſation aufgedeckt, an der mehrere Miniſter der früheren Petljura⸗Regierung u. a. führend beteiligt waren. Der Organiſation wird zur Laſt gelegt, den Sturz der Sowjetmacht und die Umwandlung der Ukraine in einen bürger⸗ lichen Staat unter Kontrolle eines Nachbar⸗ ſtaates angeſtrebt zu haben. Sie ſoll in Verbindung mit der Petljura⸗Zeutrale in Polen und einigen Vertretern von Auslandsſtaaten in der Ukraine geſtanden haben. 5 Die Leiter und Mitglieder der Organiſation wur⸗ den verhaftet und werden demnächſt vor dem Oberſten Gerichtshof der Ukraine abgeurteilt werden. Exploſion— Fünf Todesopfer — Waſhington, 22. Nov. Im Keller eines Laden⸗ geſchäftes explodierte die Oelheizungsanlage. Ein Teil des Häuſerblocks wurde zerſtört, eine Frau auf der Stelle getötet; vier Perſonen wurden töd⸗ lich verletzt. Weitere 25 Perſonen erlitten mehr oder weniger ſchwere Verletzungen. Durch die Exploſion wurden 40 Quadratmeter des Bürgerſteigs hoch in die Luft geſchleudert. Die meiſten Verletzungen ſind durch Steintrümmer und Glasſplitter zerſtörter Schaufenſterſcheiben ent⸗ ſtanden. 27 Erdbebenopfer * Newyork, 22. Nov. Aus St. Johns(Neu⸗ fundland) wird zu dem Erdbeben ergänzend gemel⸗ det, daß eine 15 Fuß hohe Flutwelle die Südküſte Neufundlands überſchwemmte. Drei Orte wurden zerſtört, wobei 27 Menſchen, meiſt Frauen nud Kinder, umkamen. Autounglück— Fünf Tote Dallas(Texas), 22. Nopbr. Während eines Schneeſturmes wurde an einem Bahnübergang ein Kraftwagen von einem Zuge erfaßt und zertrüm⸗ 9 Fünf Frauen fanden dabei den T v d. Nachtrag zum lokalen Teil Ein Kind von einem Lieſerwagen totgefahren. Geſtern nachmittag wurde auf der Waloͤhofſtraße die 5 Jahre alte Gertrude Volz in der Nähe ihrer Wohnung von einem Lieferauto überfahren und au der Stelle getötet. Das Kind ſoll beim Ueberqueren der Straße hinter einem Straßenbahn⸗ zug direkt vor das Auto gelaufen ſein, ſo daß der Unfall nicht verhütet werden konnte. Banditenüberfall auf oͤen Orientexpreß (Telegraphiſche Meldung) a UI London, 22. November. Reuter berichtet aus Belgrad: Eine furchtbare Kataſtrophe hat den Orientexpreß betroffen. Ein Bericht aus Zaribrod teilt mit, daß der Orientexpreß auf dem Wege von Konſtantinopel nach Paris von Bandidaten zwiſchen der ſerbiſchen Grenzſtation und Zaribrod angegriffen worden iſt. Nur die Lokomo⸗ tive iſt unverſehrt auf dem Bahnhof von Zaribrod angelangt. Das Schickſal der Reiſenden iſt un⸗ bekannt. Man glaubt hier, daß der Orientexpreß vielleicht von der berüchtigten Uzenoff⸗Bande angegrif⸗ fen worden iſt. Eine ſpätere Reutermeldung aus Wien beſagt: Der Simplon⸗OrientéErpreß wurde von bulgari⸗ ſchen Banditen angegriffen und vollſtän⸗ dig aus geplündert. Einem zuverläſſigen Be⸗ richt zufolge wurden zwei Paſſagiere getötet und mehrere verwundet. Die jugoſlawiſche Regierung hat befohlen, daß die bulgariſche Grenze geſchloſſen wird und hat Truppen und Polizei angewieſen, die Ban⸗ beiten zu verfolgen. 1 Keine amtliche Mitteilung irgendwelcher Art dt ausgegeben worden. Meuterei auf einem engliſchen Frachlſchiff I London, 22. Nov. Bier britiſche Zerſtörer ber Mittelmeerflotte find ausgeſandt worden, um nach dem britiſchen Frachtſchiff„Baron Elche“ zu ſuchen, deſſen Kapitän und Offigtere, einem geheim⸗ nisvollen drahtloſen Hilferuf zufolge, im Mittelmees von der meuternden, mit Revolver bewaff⸗ neten Mannſchaft bedroht wurden. Die britiſche Admiralität hat eine er halten, wonach ſofort Beiſtand erbeten worden ſei, weil ein Verſuch gemacht wurde, den Funker des 3„mit Rauſchgift zu betäuben oder zu er morden“. In den frühen Morgenſtunden des heunigen Tages war noch keine Spur des 4286 Tonnen großen Schif⸗ fes entdeckt. Es wird angenommen, daß die Mann ſchaft den Funker verhindert hat, die Jage des Schißz ſes anzugeben. i 5 15 0 3 2 GS 9 Freitag, den 22. November 1929 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 543 Staotiſche Nachrichten Die Theaterfrage Eine ergebnisloſe Sitzung bes Theater⸗Ausſchuſſes Vom Städt. Nachrichtenamt gehen unz folgende Mitteilungen zu: Die juriſtiſche Nachprüfung des vom Bürgerans⸗ ſchuß in der Sitzung vom vorigen Freitag gefaßten Beſchluſſes in der Theaterfrage hat ergeben, daß Neuengagements für die nächſte Saiſos einſtweilen nicht vorgenommen werden können, da keine Mittel für die Fortführung des Theaterbetrie⸗ bes bewilligt worden ſind. Es ſind zur Zeit Verſuche im Gange, eine Eini⸗ gung unter den Fraktionen herbeizuführen. Die Theaterausſchuß⸗Sitzung, die am geſtrigen Vormittag ſtattfand, iſt ergebnislos verlauſen. Es iſt für den kommenden Mittwoch eine nene Sitzung anberaumt worden. Ein unſinniges Gerücht Man ſollte es nicht für möglich halten, daß es in Anſerer fortſchrittlichen Zeit immer noch Leute gibt, die Märchen glauben, die von anderen Leuten er⸗ funden werden, die nur zu dem Zweck erfunden werden, um Unruhe unter der Bevölkerung hervor⸗ zurufen. Die unglaublichſten Sachen werden aufge⸗ tiſcht, weiter verbreitet, etwas noch dazu gemacht und zum Schluß iſt es furchtbar ſchwierig, die Leute von ihrem Wahn wieder abzubringen. So wurde in den letzten Tagen viel über die geheimnisvollen Mord⸗ taten in Düſſeldorf geſchwätzt. Irgendfemand, irgend ein Verantwortungsloſer, dem es Spaß macht, an⸗ P aufzuregen, ſetzt das Gerücht in Umlauf, 4 er Düſſeldorſer Mörder in Mannheim ſet. Nun iſt die Aufregung da und in allen möglichen Beſearten bekommt man die Neuigkeit vorgeſetzt. So⸗ ar hier ſoll ſchon ein Mord begangen worden ſein. 2 ſolche unſinnige Schwätzeretien kann man nur n Kopf ſchütteln. Es muß einmal energiſch davor ewarnt werden, die Nachricht weiter zu verbreiten. ae der ſich an der Verbreitung beteiligt, müßte ſtraft werden. Wir leben in einer Zeit, in der wir genug Aufregungen durchzumachen haben. Vor un⸗ nötigen Aufregungen ſollte man möglichſt verſchont werden. Wenn ſich die Leute, die das Gerücht ver⸗ breiten, nur einmal klar überlegen würden, daß es vollkommen unmöglich iſt, daß ſich der Mörder in Mannheim aufhält. Denn man kennt ihn doch gar nicht, weiß nicht, wer es iſt und nun ſoll man auf einmal wiſſen, daß er in Mannheim iſt. Die Bepöl⸗ kerung kann aber mithelfen, daß ſolche Lügereien nicht weiterverbreitet werden: dem Gerücht emergiſch entgegentreten und den Erzähler auf das Wider⸗ ſinntige ſeiner Neuigkeit hinweiſen. Es gibt aber an⸗ ſcheinend Leute, denen es Spaß macht, andere in Aufregung zu verſetzen und die nicht leben können, ohne Schwätzereien zu verbreiten. 60 * Der Reichsverband für Badebelriebe hält am kommenden Sonntag vormittag eine außer⸗ vrdentliche Verbandstagung im„Großen Mayerhof“, Q 2, 16, ab. Der Verband, dem alle Badeanſtalten Deutſchlands angehören, hat ſehr wichtige Punkte auf die Tagesordnung geſetzt, * Haudtaſchenraub. Einer Dame aus Berlin wurde geſtern in nächſter Nähe des Waſſerturms ihre Hand⸗ taſche mit ungefähr 12 Mk. Inhalt von einem Bur⸗ ſchen aus der Hand geriſſen und zwar mit ſolcher Wucht, daß die Dame hinſtürzte und ſich am linken Kuie verletzte. Auf einen Schrei der Ueberfallenen eilten wohl einige Paſſanten herbei, aber niemand wußte, um was es ſich handelte. Man war der Mei⸗ mung, daß die Dame infolge des Sturzes den Schrei ausgeſtoßen habe. Bis der Fall aufgeklärt war, Hatte der Räuber ſich davongemacht. * Knochenbruch durch Ueberfahren. Von einem Laſt⸗ auto in der Schwetzingerſtraße durch Fehltritt ab⸗ geſtürzt und von einem Fuhrwerk überfahren wurde geſtern ein 27 jähriger Arbeiter aus Weinheim. Der Verunglückte, der einen Bruch des linken Fußes erlitt, wurde von Paſſanten zum nächſten Arzt gebracht. Idealismus Der große Hellſeher, Graphologe, Pſychologe und Reiſende in Menſchenglück kam in unſere Stadt. „Wenn Du ihn interviewſt, ſag ihm einen ſchönen Gruß von mir“, trug Zwirn mir auf, Dr. Zwirn— Sies kennen ihn nicht? Doch! Jeder kennt ihn. Auch der Hellſeher kannte ihn. „Zwirn? der kleine ſchwarze Zwirn..?“ fragte er. „Nein.. der große Zwirn.. der rote. „Aber natürlich. Wo hab ich meine Gedanken.. Sagen Sie ihm, warum er mich nicht mal beſucht Der Dr. Zwirn. Er ſoll mal kommen. Vergeſſen Sie nicht..“ „Merkwürdig!“ ſagte Zwirn.„Du biſt ſchon der Zweite, durch den er mich um einen Beſuch bitten läßt. Was will er nur von mir? Ich habe ihn mal irgendwo bei einem Souper kennen gelernt..“ „Nun, vielleicht bin ich ihm ſo intereſſant“, denkt Zwirn und geht zum Hellſeher ins Hotel. Zwanzig Menſchen, meiſt mehr oder minder weib⸗ lichen Geſchlechtes, ſtehen auf Weisſagung an. End⸗ lich kommt Zwirn an die Reihe. wiederſehen, „Sie wollten mich gern mal Meiſter?“ „Ah.„ aber natürlich.. gewiß. Herr Meiſek, nicht wahr? Geheimrat Meiſel, wie?“ „Aber nein. Nur Zwirn. Dr. Zwirn. Ste wiſſen, wir trafen uns bei Offenklau.. im Frank⸗ A f„Aha.„ aber natürlich. bei dem Generalkonsul Offenklau.. ich bin vollkommen im Bilde.. Sie ſtanden damals direkt vor dem Selbſtmord? Nicht wahr? Ich habe Sie vor der Tat bewahrt? Na, irr 4 5 8 1 Meiſter. Es ſtimmt ſchon. Ich wollte mich damals mit Irene Galsbacher verloben.“ „Ah, natürlich. tjawohl.. mit der Gräfin Galsbacher, ich vergeſſe nichts..“ „Nein. Meiſter. mit Irene Galsbacher von der Firma Galsbacher u. Roſenthal...“ „Ah ſelbſtverſtändlich. Ihr Vater iſt der be⸗ rühmte König der Textilinduſtrie.,,“ Der alte Ofen Nein, es war nichts mehr los mit ihm. Das war die Ueberzeugung ſämtlicher Familienmitglte⸗ der. Und ſo war dem guten Kerl, dem alten Ofen, das Urteil geſprochen. Richtig: zwei Tage ſpäter kamen die Ofenſetzer. Sie umbanden den hohen Ofen mit dicken Stricken, als gelte es ein reißend Tier zu feſſeln. Doch das hatte ſeine Gründe und war gut, wie man gleich heim Beginn des Ab⸗ transportes bemerken konnte: Der alte Kerl krachte und ſtöhnte, als man ihn fortſchaffte, als wollte er ſeinem Un⸗ willen über die niederträchtige Behandlung durch die undankbaren Menſchen recht unwirſch Ausdruck geben. Zeugt ja nicht von großer Pietät: den alten Diener, der nun jahrzehntelang Wärme geſpendet, ſo mir nichts dir nichts kaltzuſtellen im wahrſten Sinn des Wortes, ihn zum alten Eiſen zu werfen. Aber was hilfts: er verſagt den Dienſt, drum muß er penſioniert werden! Und dennoch! So ganz glatt ſaß mir perſönlich die Sache doch nicht, wenn ich mich nun auch recht behaglich an das kleine ſchmucke Füllöfchen ſetze, das im Gegenſatz zu dem alten abgebauten Racker tadel⸗ los funktiontert. Etwas ſaß mir nicht glatt. Als der liebe alte Ofen von den fremden Männern ſo ohne lange Umſchweife fortgetragen wurde und da⸗ bei zum Steinerweichen krachte und knirſchte, da war mir's, als hätte auch tief in mir ein kleines Glöcklein einen Sprung erhalten: das Erinnerungsglöcklein der Kindheit. Weiß Gott, ſo ein alter Ofen iſt ja wohl ein garſtig Stück Hausrat, aber es hängt ein Stück Erinnerung, ein Stück Vergangenheit, bei mir ein Stück Kindheit an ihm. War doch zumal im Winter der warme Ofen das Sinnbild für die Familien⸗ gemütlichkeit. Seine Wärme ſchuf die Unter⸗ lage für die Vorweihnachtſtimmung, für Behaglich⸗ keit, für das Gefühl des Geborgenſeins, für das Ge⸗ nießen der Märchenerzählungen der Mutter. Außer⸗ dem aber find es drei Erinnerungen aus der Kind⸗ heit, die mit dem alten Ofen zuſammenhängen. Einmal ſollte der Ofen friſch gewichſt werden. Es ging gegen das Frühjahr, da mußte der ſchwarze Mann doch zurechtgeſchniegelt werden. Während der Arbeit brach die Nacht herein. Vater wollte die Ar⸗ beit noch vollenden und gebot ſeinem füngſten Sprößling, die Kerze zu halten und zu leuchten. Das tat ich— denn ich war ſelbiger Sprößling— recht gerne. Aber ſo ein kleiner Hofenmatz hat doch ſeine Gedanken allüberall, nur nicht bei der Sache. So kam es, daß ich mit der brennenden Kerze dem reich behaarten Haupte meines Vaters zu nahe kam und— ſowas geht ja ſehr ſchnell— plötzlich ſchlägt von ſelbigem Haupte eine Flamme hoch. Ich erſchrak dung, fetzt müſſe mein lieber Vater bei lebendigem Leibe verbrennen wie weiland die böſe Hexe aus Hänſel und Gretel. Gott ſei dank: der Schreck war das ſchlimmſte. Unbewußt und blitzſchnell hatte mein Vater die Flamme mit der Hand gelöſcht, ſo daß ein größerer Schaden nicht entſtand. Ein andermal war das Erlebnis mit dem Ofen eine ganz geheimnisvolle Sache. Wir liefen alle umher und ſchnüffelten in der Luft. Es roch, es roch wie brennendes Gummi. Aber was mag das ſein? Wir reinigten ihn, ſteckten wieder an, wieder Gummigeruch. Am nächſten Tage wieder. Die Sache wurde unheimlich. Wir ſuchten und ſuchten und konnten nichts finden. Endlich am dritten Tage: die Erklärung. Der alte Ofen hatte ganz oben einen Deckel, den man abheben konnte. Dieſen Deckel hob Vater hoch und was lag darunter? Unſere ſchönen neuen drei Gummibälle, mit denen wir im Sommer ſpielten und die Vater im oberen Ofenteil recht gut aufbewahren wollte. Da hatten wir nun bie Beſcherung. Es gab Tränen, aber ſte wurden durch eine vielſagende Andeutung auf das bevorſtehende Weihnachtsfeſt raſch ge⸗ trocknet. Schließlich die dritte Erinnerung. Er raucht, der alte Ofen. Er wird ausgeputzt. Hilft nichts, der Kerl qualmt weiter. Alle Durchzugsvorrichtungen werden nachgeſehen. Alles in Ordnung, aber der Ofen qualmt. Man kommt in Wut, vergeblich, der Ofen qualmt weiter. Ein gelehrter Herr gibt meteorologiſche Erklärungen und will uns einen phyſikaliſchen Vortrag halten. Den Ofen rührt das alles nicht. Endlich geht meinem Vater die Geduld aus, was ſticherlich viel heißen will. Er reißt das Ofenrohr aus Wand und Ofen. Da— fällt ein kleiner Handbeſen aus dem Ofenrohr. Wir machten alle recht aufgeklärte Geſichter und dann guckten wir voll Mitgefühl auf das arme Opfer, das tags zuvor das Ofenrohr fein säuberlich gereinigt und den Handbeſen darin ſtecken gelaſſen hatte. Wer das Opfer war, ſei hier nicht verraten, das iſt Familtengeheimnis und ſowas iſt Ehren⸗ ſache. Hauptſache war ja, daß das Geheimnis offen⸗ bar war und wir eine Stunde ſpäter gemütlich am Ofen ſaßen, der nun tadellos funktionierte—— Nun ſteht er oben in der Rumpelkammer, der alte Ofen. Nach Jahren wird es vielleicht heißen: Was ſoll der garſtige Ofen da noch? Und er wird ſchweigen, der alte Kerl, wird geduldig alles leiden und nicht verraten, daß er ein Stück froher Erinne⸗ rung an eine ſonnige Kindheit bewahrt. Das Kaſino der Ingenieurſchliler Einweihung durch einen Jeſtkommers In der Studentenſchaft unſerer Ingenieurſchule regt ſich ein tatkräftiger Geiſt. Nun iſt ſie wieder einen Schritt weitergekommen und hat ſich in aller Stille ein eigenes Kaſino geſchaffen. Noch etwas eng iſt es in den Räumen des Hauſes U 4, 7 und auch etwas abgelegen mögen ſie ſein, dafür aber gibt ein ſolches Haus einen Treffpunkt, der zu fruchtbarer Unterhaltung anregt und die Verbundenheit fördert. Nicht zu verkennen iſt die ſoziale Erleichterung für den einzelnen Studenten: kann doch das Mittag⸗ und Abendeſſen zu einem erſtaunlich billigen Preis ge⸗ liefert werden. In dem ſauberen Wirtſchaftsraum fand geſtern abend der Einweihungskommers ſtatt, bei dem außer den Studierenden in großer An⸗ zahl Ehrengäſte anweſend waren. So bemerkten wir Direktor Dr. Zeh, Dr. Pechau, Prof. Stoffe⸗ ran, Elektro⸗ Ingenieur Gräßlin, Brauereidirek⸗ tor Fels, ſowie Vertreter der Korporationen und der Preſſe, der für die ſeitherige verſtändnisvolle Unterſtützung der Belange der Ingenieurſchüler be⸗ ſonders gedankt wurde. „Er iſt vor zwei Jahren pleite gegangen..“ „Es war vorauszusehen. Aber nun ſchreiben Sie, nur zwei Zeilen.. Schreiben Sie! Hier!!“ Zwirn ſchaute ängſtlich. Er wollte dem Magier einen harmloſen Beſuch machen. Nur weil der große Mann nach ihm ſo inbrünſtig verlangt habe. Und nun ſollte er Aber er hatte ſchon einen Federhalter zwiſchen den Fingern. „Schreiben Sie: Ich bin einer großen Gefahr ent⸗ ronnen. Ich.“ Nach zwei Minuten erhob ſich Zwirn. Draußen ſtanden ja noch neunzehn andere. „Dank, lieber Meiſter“, ſagte er.„Es hat mich ſehr gefreut, Sie mal wieder geſehen zu haben.“ Er wandte ſich zur Tür. „Nun??“ ſagte da der Magier, und zum erſten Male war er erſtaunt.„Nun? Und das Honorar??“ „Honorar? Seit wann reimen ſich Banknoten mit Anſtandsbeſuchen?“ Langſam greift Zwirn, verlegen, in die Brieftaſche. Holt eine Banknote heraus. Eine durchaus bürgerliche, mittlere gebräuchliche „Was?“ Der Meiſter wird noch viel erſtaunter. Zwanzig Mark? Mir? Herr, ich erhalte 200 Lark oder mindeſtens 100... Sonſt nehme ich über ⸗ haupt nichts. Ich bin dazu da, die Menſchen glück⸗ lich zu machen. Wer mich nicht bezahlen kann, von dem nehme ich gar nichts. Nicht einen Pfennig. Humdert oder nichts.. Verſtehen Sie mich? Alſo, reden wir nicht mehr von dem Honorar. Kein Wort mehr vom Geld, dem ſchmutzigen Papier. Gehen Sie, mein Freund, kein Wort mehr!“ Und drängte Zwirn zur Türe hinaus. Umd ſteckte die Zwanzigmarknote in die Weſtentaſche. Ri⸗Ri. D Anday und Graveure ſingen in Mannheim. Roſette Anday, die bei ihrem letzten Mann⸗ heimer Auftreten vor dem überfüllten Nibelungen⸗ ſaal wahre Triumphe feierte, ſingt heute Freitag abend im Muſenſaal. An dieſem Abend wird ſich auch Louis Graveure, der Tenor, der von der Ber⸗ liner Preſſe ſchon mit Caruſo verglichen worden iſt, dem Mannheimer Publikum vorſtellen. Am Flügel: Hans Rosbaud. Der erſte Vorſttzende, cand. ing. Kiſtner, wies in ſeiner Begrüßungsanſprache darauf hin, daß es nun nach zweljähriger Verhandlung gelungen ſei, ein eigenes Kaſino zu erwerben. Das Kaſino ſoll ein Unterſchlupf für die ſein, die nicht imſtande find, ein eigenes Heim zu beſchaffen oder ſich ſtändig in Wirtſchaften aufzuhalten. Herr Kiſtner appellierte an alle Studierenden, zum Ausbau des Kaſinos bei⸗ zutragen, insbeſondere durch eifrige und treue Fre⸗ quenz das Kaſino zu unterſtützen. Das Kaſino ſoll aber auch den Dozenten, Abſolventen und den Mit⸗ gliedern des Vereins Deutſcher Ingenieure dienen und ſo der Treffpunkt der Techniker und Ingenieure Mannheims werden. Auch in der Ferienzeit wird das Kafino offen ſtehen. Direktor Dr. Zeh dankte im Namen der Direk⸗ tion für die Einladung. Auch er ſprach ſeine Freude über das endliche Gelingen des Werkes aus. Ein Studentenheim ſoll ein Gemeinſchaftsheim auf neutralem Boden ſein. Konfeſſtonelle und bis ins Mark und hatte wohl nur die eine Empfin⸗ politiſche Zwiſte ſollen nicht im Kaſino ausge werden, ſie ſollen überhaupt nicht in das Kaſino hereingetragen werden. 5 Im Namen der Dozenten beglückwünſchte Dr. Pechau die Studenten. Zu der geiſtigen Nahrung, die die Schule vermittle, trete nun die leibliche durch das Kasino. Auch Dr. Pechau forderte unbeding⸗ ten Burgfrieden innerhalb des Kaſtnos. Den Anſprachen ſchloß ſich ein offizieller und in vorgerückter Stunde— inoffizteller Kommers⸗ betrieb an. Das Präſidium wechſelte einige Male. Die Präſtdenten verſahen ihr Amt mit gutem Hu⸗ mor. Intereſſant iſt, daß der Betrieb bes Kaſin rein privat iſt, der auf das Riſtko des Herrn Gräf geht, der die dankenswerte und ſchwere Aufgabe übernommen hat, für das leibliche Wohl unſerer Ingenieurſchüler zu ſorgen. Mögen ſich, das ſet auch unſer Wunſch, die guten Wünſche und Ziel⸗ ſetzungen, die in den Einweihungsanſprachen zum Ausdruck kamen, erfüllen! IB. Gemütliche Fahrt mit der Straßenbahn Indes unſere Ober ⸗Poſt⸗ Direktion in Karlsruhe ſich ſchwerhörig ſtellt und parteut keinen Briefmarkenautomaten in unſeren neuen Bahnhof ſtellt— geht unſere Straßenbahn⸗Direktion wiederum mit gutem Beiſpiel voran und erfreut die Paſſagiere der dritten Klaſſe mit angenehm durchwärmten Straßenbahnwagen. Man kriegt rich⸗ tig Freude beim Straßenbahnfahren. Durch die Scheiben ſteht man in den Nebel, die fröſtelnden Spaziergänger, die frierenden Radfahrer— und rutſcht langſam von der Stelle der Bank weg, wo 5 Heizkörper angebracht iſt. Da wird's nämlich zu eiß! Nachdem man ſo im Stillen die Weisheit unſerer Vorgeſetzten geprieſen hat, wendet man ſich medi tterend ſeinen Mit⸗Fahrenden zu. Welch' zufriedene, faſt heitere Geſichter! Das macht die mollige Wärme. Wie in einem gro⸗ ßen Zimmer ſitzen wir beieinand— ganz gegen ſon⸗ ſtige Gewohnheiten lieſt niemand— und jeder Neu⸗ Ankömmling wird prüfend daraufhin betrachtet, oh er auch die Türe gut ſchließt. Der Schaffner warte geduldig bis der Fahrgaſt ſich ſeiner Handſchuhe ent⸗ ledigt hat, dann wird in Mantel⸗ und Rocktaſchen das Fahrſcheinheft geſucht und ſchließlich reſigniert 8 aufgegeben:„Geben Ste mir nen Fahr⸗ ein.“ Ja, der Schaffner hat's ſchließlich noch leidlich. Er kann wenigſtens ab und zu ſich im warmen Wagen aufhalten. Der Führer aber ſteht auf der„ſtets geöffnet gu haltenden“ Vorberplattſorm. Dick vermummt, friert er dennoch und der ſtändigs Zug durch die Fenſterritzen und die offene Tür be⸗ ſchwört geradezu ein rheumatiſches Reißen. Iſt es denn nicht möglich, die Vorderperrontüren ver⸗ ſchließbar zu machen? In anderen Städten hat man längſt geſchloſſene Wagen und deswegen paſſtert nicht ein Unglück mehr. Bei der ſtrengen Kälte des letzten Winters geſtattete ſchließlich die Direktion auch das Schließen der Türe— iſt es nicht ſchon un⸗ gemütlich genug? Laßt auch die Führer, die ſoviel Verantwortung zu tragen haben bet angeſtrengte⸗ ſter Tätigkeit, endlich teilhaben an den gewärmten Straßenbahnwagen!. Schluß des redaktionellen Teils Haben Sie einen Husten? Daun verſuchen Sie dieſes Rezept. Folgendes iſt ein einfaches, altbewährtes und wohlfeiles Huſtenmittel, das ein jeder ſelbſt und raſch herſtellen kann. Man macht einen Sirup, in⸗ dem man 250 8 Zucker mit einem Viertel Liter Waſſer miſcht, dies gründlich umrührt, bis der ganze Zucker aufgelöſt iſt, und dann fügt man 60 g Anſy (dreifachen Extrakt) hinzu, den man in der Apotheke erhalten kann. Der Vorzug dieſes Hausmittels be⸗ ſteht in dem Fichtenöl und anderen Extrakten, die es enthält, und die nach dem Einnehmen lindernde und heilende Dünſte abgeben. Dieſe durchdringen raſch den ganzen Bronchtalweg, löſen den Schleim und Uündern die entzündeten Schleimhäute. Dieſes vor⸗ zügliche natürliche Mittel befreit Sie gründlich von Ihrem Huſten. Warten Sie nicht erſt, bis Ihr Huſten zu ernſten Komplikationen führt, ſonderg machen Sie einen Verſuch mit dieſem altbewährten Mittel. Die Linderung iſt eine ſofortige. 8 126 Selbftgeſpräch eines Beites Von Frieda Wildt⸗Goßmann Ich muß mal mit mir reden, weil ja ſonſt keiner mit mir ſpricht.— Ich werde mich ſelbſt analyſieren, zuerſt einmal rein äußerlich: „Ich bin ein außerordentlich ſchönes Bett! Be⸗ quem gebaut, beinahe ſo lang wie breit und ſchmiege mich harmoniſch in den Raum.— Mein Schönheits⸗ ſinn iſt ſtark entwickelt. Es ſtimmt mich froh, daß ich eine lilaſeidene Steppdecke habe, die ſo beſonders gut zu der Farbe meines Holzes paßt; ſte belebt das Ganze und ich fühle mich wenigſtens äußerlich ziem⸗ lich vollkommen. „Er“, dem ich zu eigen bin, hat mich nach ſeinen Ideen anfertigen laſſen. Aber ich ſage nicht, weſſen Bett ich bin, denn ich bin ebenſo diskret wie ſchön! — Nur das Eine:„Er“ iſt nicht irgend jemand. „Er“ iſt Jemand, eine Perſönlichkeit!“ Mit Genugtuung ſtelle ich feſt, daß ich„Ihm“ unerſetzlich bin, ebenſo tut es mir wohl, zu wiſſen, daß ich einzig in meiner Art bin. Es gibt kein zweites Bett wie mich. Mein Gebieter verreiſt manchmal, aber nicht lange, denn er kann in anderen Betten nur ſehr ſchlecht oder gar nicht ſchlafen— wie ſtolz bin ich darauf! Andere Betten haben eben ihre Fehler; ſte knarren, ſind zu ſchmal oder zu kurz, oder die Matratze hat eine Kuhle. Ich zittere vor Entſetzen, wenn ich an ſolche unmöglichen Geſtelle denke!— Elſo laſſen wir alle Außenſeiter und ſprechen wir wieder von mir: Die Tage verträume ich. Wenn ich ſo leer da⸗ ſtehe, fühle ich mich eigentlich recht unbehaglich.— Der Schreibtiſch iſt mein Feind, weil„Er“ die halbe Nacht und länger daran ſitzt und mich vollſtändig vergißt. Ich leide ſehr, aber„Er“ ahnt ja nicht, daß ich ein ſenſibles Bett bin!—„Er“ ahnt auch nicht, daß„Er“ als geiſtig intenſiv arbeitender Menſch mich beeinflußt. Eben weil ich„Ihm“ ſo grenzenlos ergeben bin, ſcheine ich durch„Seine“ Gedanken ein höher entwickeltes Bett zu ſein— im Gegenſatz zu . anderen gleichgültig daſtehenden Betten, niemals den Wunſch haben, ſich ſeeliſch zu entſpan⸗ nen!(Dieſer Ausdruck iſt ſehr modern.) Alſo, augenblicklich entſpanne ich mich. Ich rede mir mal alles vom Kopfkiſſen herunter, Die Wahrheit iſt:„Ich habe zu viel freie Zeit!—“ Außerdem muß ich ſagen,„Er“ iſt mit ſich ſelber zu ſtreng, ſogar wenn„Er“ krank iſt, vermeidet er es möglichſt, mich aufzuſuchen, und das kann ich „Ihm“ nicht verzeihen, das beleidigt mich tief, bis auf die Sprungfedern meiner Matratze! Aber ſchließlich muß ich ſtill leiden: Ich kann mich nicht laut beklagen, weil ich keine Stimme habe; es bleibt mir nichts anderes übrig, als mit mir ſelber zu reden. 5 Sp zerlege ich meine Gedanken und Empfindun⸗ gen bis auf die feinſten Fältchen meines Innern. Doch ſchnell wie der Wind vergehen meine Grſ⸗ beleien, wenn„Er“, meiſtens recht ſpät in der Nacht den böſen Schreibtiſch verläßt, wenn ich„Ihn“ auf⸗ nehmen darf! Dann ſchmiegt ſich meine lila Stepp⸗ decke zärtlich um„Ihn“,— es durchrieſelt mich eine wohlige Wärme, und ich habe das ſtarke Gefühl der Daſeins berechtigung!— Kann das wohl feder von ſich ſagen! Ein Davidsbündlerhaus in Leipzig. Nächſten Herbſt werden es 100 Jahre, daß Robert Schumann im Alter von 20 Jahren aus Heidelberg nach Leip⸗ zig zurückkehrte, um ſich dauernd der Muſik zu wid⸗ men. Jetzt hat ſein Enkel, Studienrat Alfred Schu⸗ mann in Leipzig, das„Davibsbündlerhaus Floreſtan Euſebius“ der Nachkommen von Robert und Clara Schumann gegründet. Alfred Schumanns Vater, Ferdinand Schumann, war der einzige von den vier Söhnen bes Künſtlerpaares, dem vergönnt war, zu heiraten und den Stamm fortzupflanzen. Das„Da⸗ vidsbündlerhaus“ ſammelt rückwärtsſchauend Mate⸗ rdial über Robert und Clara Schumaunn. Vor⸗ wärtsſchauend will es im Sinne Robert Schumanns eigener Tätigkeit das deutſche Kulturleben nach be⸗ ſten Kräften fördern. f 4. Seite. Nr. 548 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 22. November 1929 Radikale Temperatur-Amkehr 15 Grad Differenz zwiſchen Rheinebene und Feldberg— Die zerronnene Schneedecke Der Wochenübergang und die erſten Tage der laufenden Woche hatten im Hochſchwarzwald im Gegenſatz zu den heftigen Regenfällen in tieferen Sagen weitere Neuſchneefälle gebracht, die über 1100 Meter ein Anwachſen der Neuſchneedecke auf maximal 28 Ztm. bewirkten. Anſchließend klärte es raſch am Dienstag auf. Durch die Ausſtrahlung gingen die Fröſte bis auf acht Grad zurück. Genau ſo ſchnell, wie ſte gekommen waren, ſind ſte aber auch wieder dahingegangen. Infolge der Anſaugewirkung des über der nördlichen Nordſee nordoſtwärts ge⸗ dogenen Tiefdruckfeldes ſchoben ſich über die Kaltluft wärmere Schichten, während die Kaltluft in die Täler und in die Rheinebene abſank und dort gewiſſe Kültebänke bildete. Umgekehrt wuchſen die Wärme⸗ grade rim Hochſchwarzwald raſch an und führten ſchon an der Wochenmitte ein Zuſammenſinken der Schneelage auf 20 Ztm. und weniger herbei. Die Erſcheinung der ſtarken Temperaturumkehr, die ſich in ganz ungewöhnlich ausgiebigem Maße zeigte, ſetzte ſich auch weiterhin fort, während um⸗ gekehrt die Kaltluft in den Tälern ſich erhielt und nur langſam erwärmte. Aus dieſer Schichtung haben ſich Wäpmegegenſätze von ſtarker Ausgeprägtheit er⸗ geben, die ſich bis auf 15 Grad zwiſchen Rheinebene umd Hochſchwarzwald ſteigerten. Während in der Rheinebene beiſpielsweiſe 2 Grad Wärme gemeſſen wurden, kletterten die Vergleichswerte am Feldberg auf 17 Grad. Umgekehrt wurden die tiefer lagern⸗ den kälteren Luftmaſſen durch die nächtliche Aus⸗ ſtrahlung in ihrer Beharrlichkeit unterſtützt, ſodaß um die Wochenmitte in Lagen von 700—800 Metern noch Fröſte von vier, fünf, ja ſechs Grad zu beobachten waren. Schlimm iſt es unter dieſer ſcharſen Temperatur⸗ umkehr der Neuſchneedecke im Schwarzwald er⸗ gangen. Im wahrſten Sinne des Wortes:„Wie gewonnen, ſo zerronnen!“ Man„hörte“ den Neu⸗ ſchnees verſchwinden. Waren aus den anfänglichen 28 Ztm. erſt nur 20 Stm. geblieben, ſo ging es mit dieſen weiter raſch bergab, ſodaß mit dem Donners⸗ tag ſo ziemlich die letzten Hoffnungen aller Skiläufer zunichte wurden. Vor dem Einfluten warmer ſüd⸗ licher Luft und der prachtvollen Sonne hielt kein Schnee mehr ernſtlich ſtand. Aber man ſoll deshalb nicht brummen. Der Winter kommt ſchon noch. Vor⸗ erſt iſt die wunderbare Sonnenwärme um dieſe Jahreszeit wie ein himmlisches Geſchenk, an dem man, wenn es klares Wetter bleibt, zum Wochenende wicht achtlos vorbeigehen darf. Wie wenig winter⸗ lich es im Grunde genommen noch im Schwarzwald im Grund und Boden iſt, ergibt ſich daraus, daß in dem Sonnenlagen in 800 Meter Höhe noch blühende wilde Stiefmütterchen geſun⸗ den wurden. Und geht man noch höher, ſo blüht im Sonnenglanz in wetter Ferne in unbeſchreiblicher Schönheit der Kranz der Alpenfirne auf, die plaſtiſch aus einer Fernſicht über 200 Km. locken. Oe⸗ 2 5 1 Kommunale Chronik Die wirtſchaftliche Betätigung ber Gemeinden Zu ben fetzt aktuellen Fragen der wirtſchaftlichen Betätigung der Gemeinden nahm der Präſident des Landkreistages, Dr. von Stempel, gelegentlich einer Tagung im Weſten deutlich Stellung. Die wirtſchaftliche Betätigung der Gemeinden finde ihre Grenzen im Bedürfnis der Bevölkerung. Die wirt⸗ ſchaftlichen Aufgaben, die auf andere Weiſe zum Wohle der Bevölkerung nicht oder nicht ſo gut ſozial gelöſt werden könnten, müßten den Gemeinden und Gemeindeverbänden verbleiben. Alle Übrigen Fälle ſollten der privaten Wirtſchaft überlaſſen bleiben. Die Landkreiſe hätten ſich bisher bemüht, dieſen engen Rahmen nicht zu überſchreiten. Die an manchen Stellen zutage tretenden Auswüchſe bürfen nicht dazu führen, die wirtſchaftliche Betätti⸗ gung der Selbſtverwaltung überhaupt zu verneinen. Auf dem Gebiete der Verſorgung der Bevölkerung 3. B. mit Gas, Waſſer und Elektrizität, bei Verkehrs⸗ unternehmen uſw. müſſe die Selbſtverwaltung nach wie vor ihre Auswirkungsmöglichkeit behalten. ſtützung erhalten, erhalten Lebensmittelgutſcheine. Unsere Hauskleidung i. 5 5 inter Mode und Hygiene— Auch im Hauſe ſoll die Frau nett ausſehen Von Ruth Goetz Ein bedeutſames modiſches Kapitel iſt die Haus⸗ kleidung im Winter. Leider wird ſie immer ſehr vernachläſſigt. Die Modeſchöpfer beſchäftigen ſich nur notgedrungen mit ihr. Aber es gibt genügend Frauen, die zugunſten eines ſchönen und geſchmack⸗ vollen Hauskleides gern auf ein großes Abendkleid verzichten. Viele von ihnen tun recht daran. Der geſundheitliche Einfluß einer zweckdienlichen Haus⸗ kleidung ſpielt im Winter naturgemäß eine größere Rolle, als in der warmen Jahreszeit. Faſt in allen bürgerlichen Familien iſt die Hausfrau die Erſte am Werk. Sie ſteht zeitig auf, um für die Ihrigen das Frühſtück zu beſorgen und um am Tiſch zu präſidieren. Nicht nur aus Eitelkeit wird die Frau für ein entſprechendes Gewand Sorge tragen. Die Mode verbindet ſich mit der Hygiene und ſchafft ein wärmendes, zweckentſprechendes Kleidungsſtück. Der Morgenrock iſt überlebt. Die häßlichen formloſen Gewänder haben ihre Beſtimmung niemals erfüllt und verſchwinden mehr und mehr aus dem Zimmer der Frau. Nur die ſchnell, umzuwerfenden kimonoartig geſchnittenen Morgenröcke ſind für den Augenblick erfunden, in dem die Frau das Bett verläßt und ſich in das Bade⸗ zimmer begibt. Hat ſie ihre Morgentoilette beendet, ſo zieht ſie das moderne Hauskleid an. Es iſt ganz einfach gearbeitet, wird genau ſo ſchnell an⸗ gelegt wie der Morgenrock, vermittelt aber den Ein⸗ druck des Angezogenſeins. Meiſtens iſt es nach der neuen Modevorſchrift vorn geknöpft, mit einem Gurt in Taillenhöhe verſehen und gerade ſo weit, daß die Frau darin gut gehen, ſich ungehindert be⸗ wegen kann. Zu dieſem Zweck bekommt es vorn oder ſeitlich eine Falte im Rock eingearbeitet, wäh⸗ rend es ſonſt auf komplizierte Verarbeitung ver⸗ zichtet. Die tätige Frau braucht nicht ein Kleid aus einem übermäßig dicken Stoff, es kommt vielmehr darauf an, daß das Material luftdurchläſſig iſt, weil es dann warm hält, ohne läſtig zu ſein. Sehr empfehlenswert ſind für dieſe Zwecke die Jerſeys und die leichten Tweeds. Von den dicken herren⸗ ſtoffartigen Tweeds ſollte Abſtand genommen wer⸗ den. Sie ſind ſchwer und halten die Körperwärme in einem zu hohen Maße. Als Garnitur des Haus⸗ kleides diene ein Ledergürtel, der immer ſehr flott ausſteht und der am beſten abſtechend in der Farbe genommen wird. Zu einem graugemuſterten Kleid ein roter Gürtel, zu einem blauen Kleid ein ſchwarzer Gürtel aus Lack⸗ oder aus Wildleder. Kleidſam und nett ſehen die kleinen Hals⸗ und Aermelgarnituren aus. Ein Kragen aus weißem Glasbatiſt oder aus einer einfachen Spitze putzt das Kleid und verhilft ihm zu einem freundlichen Ein⸗ druck. Die Aermel des Hauskleides müſſen ſo be⸗ ſchaffen ſein, daß ſie aufgeſtreift werden können. Durch eine Knopfpartie an den Aermeln läßt ſtch dieſe Forderung ſehr leicht erreichen. : Lichte oder gedeckte Farben werden bei den Hauskleidern immer angebracht ſein. Jede ſchmuckloſe Nuance iſt auszuſchalten, da ja jedes Hauskleid ohnehin dazu neigt, eine gewiſſe ſachliche Nüchternheit zu betonen. Es wäre ganz falſch, wollte die Frau im Hauſe ihren berufstätigen Schweſtern FCC ͥͤò?Vb(/ꝗſͥ f sch. Reilingen, 20. Nov. Aus dem Gemeinde⸗ rat iſt zu berichten: Genehmigt wurde das Bau⸗ geſuch der Mathilde Bals Witwe.— Vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes, wird die Ge⸗ meindebürgſchaft des Kraftwagenbeſitzers Otto Jour⸗ dan, die am 1. Okt. 1929 abgelaufen war, bis auf Widerruf verlängert.— 105 Ztr. Aetzkalk, 168 Ztr. Thomasmehl und 84 Ztr. Kaliſalz, die für das Um⸗ bruchgelände der Spieß⸗, Reut⸗ und Bruchwieſen be⸗ nötigt werden, ſollen zur Anſchaffung kommen.— Zu Mitgliedern der öffentlichen Beratungsſtelle wurden ernannt: Peter Gögele(.) als Vertreter der Kriegs⸗ beſchädigbden und Hinterbliebenen und Andreas Dagenbach als Vertreter der Kleinrentner.— Ver⸗ ſchiedene arbeitsloſe Perſonen, die keine Unter⸗ nnn—— nachſtehen. Natürlich muß man immer damit rechnen, auch eine Straße nach ihm zu benennen. daß ein Arbeitskleid ſich ſchneller verträgt, als ein Luxusgewand. Wählt man jedoch gute Stoffe und widmet man dem Sitz und der Linienführung einige Beachtung, dann kann auch das Arbeitskleid auf eine verhältnismäßig lange Lebensdauer zurückblicken. Sehr hübſch iſt ein ſattes Rot, ein dunkles Grün, ein gedecktes Blau und alle die vielen neuen Stoffe in den kleinen Muſtermengen, die zwar einen leb⸗ haften Charakter haben, dennoch gedeckt im Ton ſind. Das neue Vormittagskleid als Hauskleid hat ſchon viele Anhängerinnen gewonnen. Bei der Arbeit iſt es weit bequemer, als der Jumper, weil es gut ſitzt und nicht ſo viel Aufmerkſamkeit verlangt wie der Jumper, den man immer wieder in ſeine rechte Lage zurückziehen mußte, Der nach unten zu ausfallende Rock geſtattet die Bewegungsfreiheit. Oft genug ſind auch die Aermel ſo geſchnitten, daß ſte ſich leicht über den Arm ſchieben laſſen. Das Hauskleid enthebt die Frau mancher Kleiderſorge. Sie iſt immer gut angezogen, kann ihre Einkäufe tätigen, ohne daß ſie ſich erſt der langwierigen Arbeit des Umziehens hingeben muß. Wenn in den Vormittagsſtunden Be⸗ ſuch kommt, ſteht die Frau nicht in faſſungsloſer Ver⸗ legenheit da. Die Kleiderſchürze mit langen Aermeln ſchützt das Kleid vor unnötiger Abnützung. Die Dämpfe der Küche ziehen, wenn das Kleid durch die Schürze verhüllt iſt, nicht in den Stoff ein und laſſen es dadurch gleichfalls länger anſehnlich erſcheinen. Dieſe Küchenſchürzen ſind in preiswerten Ausfüh⸗ rungen überall zu haben, ſo daß eine Anſchaffung weder Mühe noch große Koſten verurſacht. In Eng⸗ land und in Amerika haben die Frauen bürgerlicher Stände nur in Ausnahmefällen Hausangeſtellte, die ihnen die Arbeit erleichtern. Die Waren werden ins Haus geſchickt, ſo daß die Hausfrau ſich Wege erſpa⸗ ren kann. Sie widmet ihre Zeit der häuslichen Ar⸗ beit. Es iſt vorbildlich, wie die engliſchen und die amerikaniſchen Hausfrauen bei ihrer Arbeit gekleidet ſind. Auch bei ihnen ſpielt die Schürze die ſchützende Rolle. Erſcheint die Frau bei Tiſch, legt ſie die Schürze ab und präſentiert ſich den Ihrigen in einem für ſie und die anderen würdigen Zuſtand. Die hygieniſche Bedeutung der Hauskleidung iſt von außerordentlich großer Wichtigkeit. Tadelloſe und ſaubere Gewänder ſind ohnedies Schutz gegen Krankeiten. Es iſt kein Zufall, daß ſich die Induſtrie im Gegenſatz zu den Modellſchöpfern mit der Her⸗ ſtellung von Hausgewändern beſchäftigt. Neben der äſthetiſchen Seite iſt die geſundheitliche ſchon darum zu berückſichtigen, weil die Frau im Hauſe anderen Einflüſſen ausgeſetzt iſt. Eine unzweckmäßige Haus⸗ kleidung bietet den Infektions⸗ und Erkältungskrank⸗ heiten viele Angriffsflächen. Die Beſchäftigung in abgetragenen Straßen⸗ oder Geſellſchaftskleidern iſt abzulehnen. Koſtüme und Kleider, die man ehedem zum Ausgehen brauchte, weiſen nicht jenen Grad von einwandfreier Sauberkeit auf, während Geſellſchafts⸗ kleider ſich aus anderen Gründen nicht eignen. Ent⸗ weder ſind ſie zu leicht, oder ſie haben Garnituren, die bei häuslichen Verrichtungen ſtörend ſind. Außer⸗ dem gewährt es einen lächerlichen Anblick, wenn eine 1 15 in einer ehemals herrlichen Rohe am Herde ſteht. 21 Wahlvorſchläge für die Münchener Gemeindewahl * München, 21. Nov. Nunmehr haben auch der Münchener Grund⸗ und Hausbeſitzerverein und die kommuniſtiſche Partei ihre Wahlvorſchläge für die Stadtratsswahl eingereicht. Bis jetzt ſind beim Wahl⸗ leiter 21 Wahlvorſchläge eingelaufen. Eine Streſemannſtraße in München * München, 20. Nov. Im Stadtrat wurde durch die Deutſche Volkspartei der Antrag geſtellt, daß bei paſſender Gelegenheit eine Straße nach dem verſtor⸗ benen Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann be⸗ mannt werden ſoll. Es ſei, ſo heißt es in der Be⸗ gründung, für die Stadt München eine Ehrenpflicht, Drei Liſten für die Freinsheimer Stadtratswahl Wachenheim, 21. Nov. Nachdem die Zentrums⸗ partei eine eigene Liſte mit acht Kandidaten aufge⸗ ſtellt hatte, iſt jetzt zwiſchen der Deutſchen Volks⸗ partei und der Demokratiſchen Partei eine Einigung zuſtande gekommen. Es wird eine Einheitsliſte dieſer beiden Parteien mit dem Kennwort„Bürger⸗ Iiſte“ aufgeſtellt, ſodaß fetzt mit dret Liſten(Bürger⸗ liſte, Sozialdemokratie und Zentrum] in den Wahl⸗ kampf eingetreten wird. . R. Mönchzell(Amt Heidelberg), 21. Nov. Aus der letzten Gemeinderatsſitzung iſt mitzuteilen: Nach dem Koſtenvoranſchlag für Unterhaltung des Kreiswegs für das Rechnungsjahr 1930 beträgt der Gemeindeanteil zuſammen 2100 Reichsmark, was Gemeinderat anerkannt wird.— Die mit dem Haupt⸗ lehrer und Unterlehrer abgeſchloſſenen Mietverträge wurden vom Gemeinderat unterzeichnet.— Der Ver⸗ ein„Bad. Kriegsblinder“ in Karlsruhe ſoll von der Gemeindekaſſe hier bis auf weiteres alljährlich einen Beitrag erhalten.— Die Stelle eines Fleiſchbeſchauer⸗ Stellvertreters in der hieſigen Gemeinde wird dem Landwirt Wilhelm Stier hier übertragen.— Die Vergebung der Holzhauerei im Gemeindewald für das Wirtſchaftsjahr 1930 wurde dieſes Jahr zum erſtenmal im Submiſſionswege vergehen. Die Holz⸗ zurichtung, die in drei Loſe mit je 300 Feſtmeter ein⸗ geteilt iſt, wurde auf Grund der eingelaufenen An⸗ gebote drei Uebernehmern zugeteilt, Der Zurich⸗ tungspreis beträgt für alle drei Loſe für 1 Ster Holz oder 25 Stück Wellen je 3,40 RM.— Die Miete im Schulhaus wurde vom Gemeinderat wie folgt neu feſtgeſetzt: a) für die Hauptlehrerwohnung auf jähr⸗ lich 450 Reichsmark, b) für die Unterlehrerwohnung auf jährlich 325 Reichsmark.— Der Stand der Ar⸗ beitsloſen in hieſiger Gemeinde beträgt zur Zeit insgeſamt 16. Kleine Mitteilungen Einſtimmig wurde in Schönbrunn bel ziem⸗ lich reger Beteiligung der ſeitherige Bürgermeiſter Wilhelm Heß Il mit 195 Stimmen auf weitere neun Jahre zum Ortsoberhaupt gewählt. Der Geſang⸗ verein brachte dem Gewählten ein Ständchen. Inder Gemeinde Eppingen herrſcht ſeit eink⸗ ger Zeit beträchtlicher Waſſer mangel. Die Notlage hat jetzt dazu geführt, daß an einigen Stun⸗ den im Tage, mittags von 2 bis 5 Uhr und abends von 10 bis vormittags 5 Uhr, die Waſſerleitung geſperrt wird. Die Bevölkerung wird gebeten, den Waſſerverbrauch auf ein Mindeſtmaß zu be⸗ ſchränken. a In Gengenbach erhielt der bisherige Bürger⸗ meiſter Mack 41 Stimmen, der Stadtrechner Kilian 14 Stimmen und zwei weitere Kandidaten je eine Stimme. Mack iſt damit wieder zum Bürgermeiſter gewählt. ä Der Konſtanzer Stadtrat hat heſchloſſen, das Bezirksamt zu erſuchen, vor dem 1. Februar 1930 keine Faſtnachtsveranſtaltungen zuzulaſſen. Auch im Monat Februar ſollen außer an Samstagen und Sonntagen nur in Ausnahmefällen Faſtnachtsver⸗ anſtaltungen geſtattet ſein. Vom Januar bis 31. Oktober betrug der Zugang an Spareinlagen bei der Spar⸗ und Waiſen⸗ kaſſe in Ueberlingen über eine halbe Million Mark, ſonſt Geſamtbeſtand über drei Millionen. Der Umſatz der Kaſſe betrug im dieſem Jahre bis 31. Okt. nahezu 50 Mill. Mark. In Angleichung an die heuti⸗ gen Verhältniſſe wurde der Name der Kaſſe in„Be⸗ zirksſparkaſſe Ueberlingen am Bodenſee, Oeffent⸗ liche Verbandsſparkaſſe“ umgeändert. f Als erſte elektriſche Uhr wurde in Pirma⸗ ſens die Uhr auf der St. Pirminiuskirche in Ge⸗ brauch genommen. Das Ziffernblatt iſt neu ge⸗ ſtrichen und weithin ſichtbar. Schluß des redaktionellen Teils verwenden zur 9 Kinderpflege aur. Penaten: Cremen puder M Apot h, uro. Dose due GO f t Streudose SO Pig. Heinrich Lilienfein: „Nacht in Polen 1812“ 5 Uraufführung im Harburger Stadttheater Was würden Sie in folgendem Falle tun? Der eben unglücklich zu Ende gehende Krieg hat ſich Ihnen gegenüber mehr noch als anderen als Unheilſtifter benommen. Zerlumpt, verhungert, verfroren, mit kaum verheilten ſchweren Wunden bedeckt, ſchauen Sie auf der Flucht durch unbekanntes und unwirt⸗ liches Land in einer ausgeplünderten Bauernhütte dem Tode ins Auge. In dieſem troſtloſen Zuſtande machen Sie die Wahrnehmung, daß Ihr über alles geliebtes Weib, Ihr einziges Glück, das Sie als Mu⸗ ſter der Tugend vergötterten, ſeit Jahr und Tag und noch ſpeben gar, an dieſem Orte, nach langer Tren⸗ nung und nun erfolgtem Wiederſehen, mit einem Manne Sie betrog, dem Sie ein Bruder waren. Wür⸗ den Sie dann nicht einen weiteren Grund haben, aus dieſem ſchmählichen Leben zu ſcheiden? Ganz und gar nicht, antwortet Lilienfein. Sie waren bereit, in den Tod zu gehen, nur von der einen Sorge um die Geliebte beſchwert. Nun iſt die Situation anders. Nun haben Sie die Mannespflicht, an dem Schänder Ihrer Ehre ſich zu rächen. Dieſe Logik Lilienfeins iſt peinlich, um ſo vieles peinlicher, als dieſe Frau nichts anderes iſt als ein ſcham⸗ und herzloſes, niedriges, abenteuerndes Lebe⸗ weibchen, einzig Sinnenräuſchen ergeben, nach denen ihr erhitztes Blut drängt und nun gar mit einem Dritten, eben Hergelaufenen, Reißaus nimmt. Der Gatte knallt ſchließlich dieſe Beſtie, nicht den einen oder anderen ihrer Liebhaber, nieder— und geht mit dem einſtigen, von ihr lange bevorzugten Freund(), den er im Grunde als einen ihm weſens⸗ verwandten Wackerbart kennt, einem neuen Leben entgegen. Es iſt Lilienfein darum zu tun, in dem Gatten inen Helden des Lebens, einen Edelmenſchen, einen bermenſchen gar den erſtaunten Zuſchauern vor⸗ uführen. Aber einen ſo töricht Blinden kann man * eee renne vollends das rein animaliſchen Ausſchweifungen er⸗ gebene Weib und der ſchlappe, ſentimentale Weiber⸗ knecht, als den wir den Freund kennen lernen. Das ſind die großen Uebel an Etlienfeins neueſtem, von einem ſcharf geſchliffenen Konflikt erfüllten ſtarken Stück, deſſen theatraliſche Wirkſamkeit und Span⸗ nungskraft von Akt zu Akt wächſt. Das Theater ver⸗ trägt, ja braucht Effekte. Doch deren Vermengung mit Liebestrunkenheit und ſophiſtiſcher Seelenſelbſt⸗ entblößung erweckt nicht gerade Behagen. Die Frau, die Jahrzehnte lang unentwegt Unbe⸗ fleckte, nun wahllos Etebesdurſtige, meint, es gehe niemanden etwas an, wenn ſie andere als ihren Gatten liebe. Dem todeswunden Gatten macht ſie unmittelbar nach langer Trennung von ihm, unmit⸗ telbar nach ihrem letzten Ehebruch, die bitterſten Vor⸗ würfe und ſchleudert ihm kaltlächelnd eine Gemein⸗ heit nach der anderen ins Geſicht. Es war ja wohl die Abſicht Lilienfeins, zu zeigen, wie ein Krieg— ob nun der von 1812 oder der im Jahre 1918— Menſchen zu völliger Seelennacktheit entblößt, verroht und verlottert, alle Begriffe ver⸗ wirrt. Doch das Breittreten erotiſcher und anderer Niederträchtigkeit iſt denn doch wahrlich keine unſere Bühnenzuſtände fördernde Sache. Liltenfein offen⸗ bart in ſeiner„Nacht in Polen 1812“ ein gut Teil Phantaſie, ſchuf ein neues handfeſtes, ſtarkgliedriges Bühnenſtück, das wohl einzelne Szenen von überzeu⸗ gender Dramatik, aber keine klare pfſychologiſche Grundlage beſitzt, um echte Wirkungen zu erzielen. Der überraſchend guten Harburger Uraufführung muß man die Anerkennung zollen, daß ſie alle Wider⸗ wärtigkeiten des Motivs taktvoll abzumildern ſuchte. Walter Hanſer(zugleich Spielleiter) hat den ſich ſelber überlebenden Helden mit feiner ſeeliſcher Ein⸗ fühlung angelegt und durchgeführt. P. W. Eine Viertelton⸗Oper. Der Prager Komponiſt Alois Haba hat eine Viertelton⸗Oper in zehn Bil⸗ dern„Die Mutter“ vollendet.(Warum heißt die Oper nicht die„Stiefmutter?“ Schriftl.) nun eben nicht für einen Heros nehmen. Unleidlich Theater und Muſik O Lanbestagung des Bühnenvolksbundes. Die zum Landesverband des Bühnen volks⸗ bandes verſammelte Obmännerkonferenz fand am 9. November im Hotel Zähringer Hof in Freiburg t. Br. ſtatt. Die Berliner Zentralleitung hatte Herrn Direktor Dr. Brünker entſandt, der evangeliſche Kirchenpräſi war durch Herrn Kirchenrat Dr. Schulz vertreten. Von der Stadt Freiburg und der Freiburger Ortsgruppe unter Führung des Herrn Dr. Gießler beſtens emp⸗ fangen, ſchuf die ſehr gut beſuchte Verſammlung mit einſtimmiger Billigung der von dem Vorſitzenden, Herrn Rechtsanwalt Dr. Moekel, Mannheim, vorgetragenen Gedanken die neue Landesſatzung, unter weſentlichem Heranziehen eines von Herrn Senatspräſidenten a. D. Guth, Karlsruhe, geſchaf⸗ fenen Entwurfes. Eine ebenſo rege wie fruchtbare Ausſprache über alle Bundesbelange brachte eine Reihe trefflicher Einzelreferate. Die Neuwahl des Landesvorſtandes ergab Rechtsanwalt Dr. Moe⸗ kel⸗Mannheim, Vorſitzender, Prof. Hans Schmie⸗ del⸗ Heidelberg, Schatzmeiſter und ſtellvertretender Vorſitzender, Direktor Robert Gbert⸗Mann⸗ heim, Landesgeſchäftsführer, Senatspräſident Guth⸗ Karlsruhe, erſter Beiſitzer, Studienrat Dr. Fladth⸗ Hohenzollern, zweiter Beiſitzer. Neue Opern. Der italieniſche Komponiſt Lodo⸗ vieo Rocca arbeitet zur Zeit an einer Oper„Der Dybuk“ nach einem Libretto von Simoni. Be⸗ kanntlich iſt Wilhelm Groß mit der Vertonung des Stoffes für die deutſche Opernbühne beſchäftigt. „Maſcagnt hat die Arbeit an ſeiner Jugendoper „Veſtilia“ wieder aufgenommen, um das bisher unvollendet gebliebene Werk erneut durchzuarbeiten umd zu Ende zu führen. Alfredo Caſella ſchreibt eine neue Oper„La donnaſerpente“— Walter Cpurvoiſier(München) vollendete eine neue Oper, die ſich„Der Sünde Zauberei“ betitelt. — Franceſeo Malpiero arbeitet an einer Oper „Das Geheimnis Venedigs“.— Karol Rat⸗ baus hat eine Oper„Fremde Erde“ vollendet, die noch in dteſer Spielzeit an der Berliner Staats⸗ oper uraufgeführt wird.— Der polniſche Komponſſt Rogowſki hat eine fünfaktige Oper über flaviſche Volksmotive„Prinz Mirko“ vollendet.— Der italieniſche Komponiſt Amileare Zanella hat eine neue Oper„Domenico Santorno“ vollendet. Otto Iro kommt nach Mannheim Der bekannte Wiener Geſangspädagoge Otto Iro, deſſen„Stimmwiſſenſchaftliche Blätter“ allge⸗ mein mit großem Intereſſe geleſen werden und deſſen Hauptwerk„Diagnostik der Stimme“ weiteſte Verbreitung gefunden hat, und der auch in Deutſch⸗ land als führender Stimmbildner gilt, hält wie in anderen Muſikzentren, ſo auch in Mannheim in den nächſten Tagen einen Kurs über Geſangsunterricht ab. Sein Name übt auf alle Kreiſe, die am Geſange intereſſiert ſind, große Anziehungskraft aus, zumal Iro eine Autorität erſten Ranges darſtellt. Iro, weit entfernt von aller trockenen Doktrin, iſt vor allem ein Mann der goldenen Praxis. Es genügt ihm, einige wenige Töne einer ihm vollkommen fremden Stimme zu hören, um über den Kardinal⸗ fehler des betreffenden Organs im Klaren zu ſein und ihn an der Wurzel zu faffen. Seine einzig da⸗ ſtehende pädagogiſche Praxis, verbunden mit ein⸗ gehendſter Kenntnis aller Faktoren der Tonbildung, befähigt ihn, für jede Stimme die beſonderen tech⸗ niſchen Mittel zu finden, deren ſie bedarf. Für Fros Fähigkeiten als Stimmbildner ſpricht auch die große Zahl der aus ſeiner Schule hervorgegangenen Sän⸗ ger, die an erſten Bühnen, wie Stuttgart, Frank⸗ furt, Wiesbaden, Karlsruhe uſw. tätig ſind, während ſich andere mit großem Erfolge der Konzertlaufbahn zugewendet haben. 95 4 1 1 rr eee A enen. e — 2 Mee ae AS S8 28 eren 0 N 8 . 3 1 75 Freitag, den 2 November 1920 B. Seite. Nr. 548 Aus dem Lande Ein Wohltäter der Blinden geſtorben 8 Ilvesheim, 22 Nov. Nach längerem Leiden und doch plötzlich ſtarb am 20. November Herr Jof. Weibel, Fachlehrer der bad. Blindenanſtalt ſeit 1. Jan. 1897. Im Winter 1896/07 vertrat er den erkrankten Vater und übernahm dann deſſen Auf⸗ gabe, um ſte faſt 33 Jahre lang durchzuführen. Zwei Drittel aller Jugendlichblinden, die in der Anſtalt ihre berufliche Ausbildung ſuchten, führte er in die Stuhl⸗ und Mattenflechterei und in die Korbmacherei ein. Mit ſeltenem Geſchick und mit unermüdlicher Hingabe betreute er die Kleinen und die Großen und ruhte wicht, bis das ſpröde Material ſich nach dem Willen des Lehrlings fügte und mit dem Geflecht der Arbeitseifer herauswuchs, der fortab dem Blinden Lebensbegleiter werden ſollte. Den Kriegs⸗ blinden war ein liebevoller Berater und tüch⸗ tiger Lehrmeiſter. Er beſorgte viele Jahre den Ver⸗ kauf der angefertigten Waren und beteiligte ſich an der Aufſichtsführung im Hauſe. Wer von den Ent⸗ laſſenen auch die Anſtalt beſuchte, der verſäumte nicht den Beſuch bei Herrn Weibel. Alle bewahren ihm ein treues Gedenken. Fünf Scheunen abgebrannt 22 Hardtheim, 21. Nov. In dem zu unſerer Ge⸗ meinde gehörigen Weiler Rüdenthal brach geſtern abend gegen 8 Uhr in der Scheune des Franz Dil⸗ ler Feuer aus. Die Brandurſache iſt bis jetzt noch unbekannt. Die angebauten Scheunen der Landwirte Biſchoff, Farrenkopf und Appel ſtanden ſamt der erſten in wenigen Minuten in Flammen. Durch Funkenſprung entzündete ſich auch die Werk⸗ ſtätte und die Scheune des Joſef Bundſchuh. Sämtliche Futter⸗ und Erntevorräte, landwirtſchaft⸗ liche Maſchinen und die Holzbearbeitungsmaſchinen des Bundſchuh verbrannten. Zum Unglück brach das Feuer zu der Stunde aus, als alle Männer ſich bei einer in Hardtheim abgehaltenen Mi ſſionspre⸗ digt befanden. Nur dem mutigen Eingreifen der wenigen Frauen iſt die Rettung des Vie hes zu verdanken; vier Schweine und einiges Geflügel ⸗ver⸗ brannten. Die Feuerwehr Hardtheim unter ihrem Kommandanten Bürgermeiſter Seege war ſehr raſch zur Stelle und konnte eine weitere Ausbreitung des Feuers verhindern. Ein glücklicher Umſtand war es, daß der Nordoſtwind das Flammenmeer vom Dorfe abtrieb. Der Schaden dürfte durch Verſicherung zum großen Teil gedeckt ſein. Flugzeug⸗Notlandung * Wertheim, 21. Nov. Das Flugzeug D 877„Hanſa Amſterdam“ mußte gegenüber Dorfprozelten(Bezirk Marktheidenfeld) auf badiſchem Gebiet eine Not⸗ landung vornehmen. Das Flugzeug war in Mün⸗ chen abgeflogen und wollte nach Amſterdam fliegen. Das zunehmende Schneegeſtöber und die tiefhängen⸗ den Wolken zwangen die Piloten, immer weiter herabzugehen. Sie mußten ſich zu einer Notlandung entſchließen, wenn ſie nicht an den Felſen zer⸗ ſchellen wollten. Die Landung ging ohne Unfall vor ſich. Das Flugzeug war von zwei Piloten und vier Paſſagieren beſetzt. Die hieſige Poſtſtelle be⸗ förderte die Poſtſachen des Flugzeuges. Auto zertrümmert * Gütenbach(Amt Triberg), 21. Nov. Am Koßl⸗ platz unweit des„Sternen“ im Simonswältertal ge⸗ riet der vom Sohn des Töwenwirtes Wangler in Wildgutach geſteuerte Perſonenwagen auf der feuchten Straße ins Rutſchen. Wangler hatte die Geiſtesgegenwart, noch raſch vom Führerſitz zu ſprin⸗ gen, als der Wagen ſichüberſchlug und ſich mehr⸗ mals überſtürzend die Böſchung hinabfiel. Der Wagen wurde völlig zertrümmert. * Heidelberg, 21. Nov. Der Vorſtand der Heidel⸗ berger Otskrankenkaſſe hat geſtern den Ankauf des großen Bankgebäudes der Rheiniſchen Creditbank am Wredeplatz zum Preis von 575 000 Mark beſchloſſen. Er wird dem Ausſchuß, der die Sache endgültig zu entſcheiden hat, demnächſt einen entſprechenden Antrag vorlegen. Auf die motwendigen Umbauten würden ferner noch etwa 150 000 Mark Koſten entfallen. * Triberg, 21. Nov. Der älteſte Triberger Bür⸗ er, der frühere Weinhändler und jetzige Privatmann oſeph Feiß, feierte ſeinen 94. Geburtstag in voller geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit. Feiß 15 auch der älteſte aktive Feuerwehrmann Deutſch⸗ anbs. Schopfheim, 20. Nov. Wie das„Markgräfler Tagblatt“ meldet, iſt das Amtsgefängnis Schopfheim ſo überfüllt, daß man genötigt iſt, einzelne Gefangene im Lörracher Gefängnis unter⸗ zubringen. Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Heidelberger Gaſtwirtsgewerbe Sum Tarifkonflikt in den Hotels und Gaſtſtätten m. Heidelberg, 21. Nov. Der Zeitpunkt, zu dem die Angeſtellten des Hotel. und Gaſtwirtsgewerbes in Heidelberg höhere Lohnforderungen gel⸗ tend machten, iſt ohne Zweifel nicht gut gewählt. Namentlich für nicht wenig Hotels iſt der Winter die ſog. tote Zeit in der wenig oder nichts ver⸗ dient wird. Aber auch die Gaſtwirtſchaften fühlen dieſe kritiſchen Monate. Die allgemeinen wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe wirken naturgemäß un⸗ günſtig auf den Geſchäftsgang ein, ſodaß der Wirt recht gründlich die Augen offen halten muß, wenn er durchkommen will. Das iſt nicht bloß in Heidelberg ſo. Der Hinweis auf die gegenwärtig hier anweſen⸗ den Studenten beweiſt nichts aus verſchiedenen Gründen, deren Anführung hier zu weit führen würde. Die Arbeitgeber haben die Mehrforderungen der Angeſtellten mit einer allgemeinen Ausſper⸗ rung beantwortet, die automatiſch wirkſam wird, wenn bis zum 2. Dezember keine befriedigende Eini⸗ gung erfolgt iſt. Die Begründung dieſes Schrittes liegt zunächſt in der gegenwärtigen mißlichen Geſchäftlage, es wird aber auch behauptet, daß die Löhne der Angeſtellten auskömmlich ſind und ferner geltend gemacht, daß zwiſchen Angeſtellten im Hotelgewerbe und ſolcher im Gaſtwirtsgewerbe ein Unterſchied gemacht werden müſſe im Gegenſatz zu der Forderung, beide gleichmäßig zu entlohnen. Nach den Angaben der Hotel⸗, Reſtaurant⸗ und Kaffee⸗Angeſtellten beträgt in Heidelberg im Jahresmittel das durchſchnittliche Garan⸗ bie⸗ Einkommen eines Reſtaurant⸗Kellners monatlich 133 4 neben freier Koſt. Der Durch⸗ ſchnittslohn der Feſtbeſoldeten ſtellt ſich im Jahres⸗ mittel neben freier Koſt und Wohnung beim Allein⸗ koch auf monatlich 217,80, bei der Köchin auf 102,85, beim Hausburſche auf 60,50, beim Küchen⸗ mädchen auf 48,50. Dieſe Zahlen entſprechen den Angaben der Angeſtellten⸗Organiſation, wie noch⸗ mals hervorgehoben ſei. Der Schlichtungsausſchuß Mannheim fällte am 14. November einen Schiedsſpruch, der eine Erhöhung der Garantielöhne der Prozentempfänger brachte, von den Arbeitgebern aber abgelehnt wurde. Beide Teile behaupten in Notwehr zu handeln. Hervorzuheben iſt bei der Beurteilung des Konflik⸗ tes, daß es ſich bei obigen Löhnen nur um das durch⸗ schnittliche Minde ſt einkommen handelt. Wie der Konflikt ausgehen wird, läßt ſich zur Zeit noch nicht abſehen. Einige Hotels ſollen entſchloſſen ſein, den Betrieb zeitweilig zu ſchließen, wenn ſie zu höheren, nach ihrer Anſicht untragbaren Lohnſätzen gezwungen werden ſollten. Sicher aber liegt es im wohlverſtandenen beiderſeitigen Intereſſe, wenn dieſer Lohnſtreit bald und beſonders noch vor dem 2. Dezember aus der Welt geſchafft würde. Die ge⸗ ſamte deutſche Wirtſchaft kann heute weniger wie je zuvor die unvermeidlichen Erſchütterungen ertragen, die derartige, auch das gegenſeitige Vertrauensver⸗ hältnis untergrabende Lohnkonflikte leiber mit ſich bringen. Ein„Mannheimer Tag“ in Schwetzingen C Schwetzingen, 20. Nov. Geſtern abend hielt der hieſige Verkehrsverein im„weißen Schwan“ eine Ausſchußſitzung ab, die in An⸗ betracht des Umſtandes, daß das neue Stadtober⸗ haupt, Bürgermeiſter Dr. Trautmann, anweſend war, einen ſtarken Beſuch aufwies. Nach einleiten⸗ den Begrüßungsworten des erſten Vorſitzenden Dr. H. Baſſermann gab der Vereinsgeſchäfts⸗ führer Stallberg einen kurzen Rückblick auf die abgelaufene Fremdenſaiſon. Dank der umfang⸗ reichen Werbearbeit konnte der Beſuch des Schwetzinger Schloßgartens wieder bedeutend geſteigert werden. Die Zahl der verkauften Tages⸗ karten iſt wie folgt geſtiegen: 1927: 135 637, 1928: 177 205 und 1929 bis einſchl. Oktober: 194 718. Die Sonderveranſtaltungen waren im Jahre 1929 von rund 43 000 Perſonen beſucht. Die Zahl der Beſucher mit Dauerkarten wird auf 235 000 ge⸗ ſchätzt. Der Autoverkehr und die Auslän⸗ derbeſuche haben beſonders zugenommen. Zur Verminderung des großen Riſikos des Ver⸗ kehrsvereins bei derartigen Veranſtaltungen iſt an die Schaffung eines Garantiefonds oder an die Gründung einer Geſellſchaft gedacht. Es ſei er⸗ wünſcht, dahin zu wirken, daß die fremden Beſucher Schwetzingens ihren Aufenthalt hier ausdehnen. Im kommenden Winter ſinb Sonderveranſtaltungen auf der zu erwartenden Schloßgarteneis⸗ bahn geplant. Die Lichttage finden in dieſem Jahre nicht ſtatt. Ein im Zirkelſaal geplanter Weihnachtsmarkt unter Mitwirkung der Schwetzinger Geſchäftswelt fand bei dieſer keine Gegenliebe. Der Verkehrsverein wird im Ehrenhof des Schloſſes zur Weihnachtszeit einen Chriſt⸗ baum für alle auffſtellen. Für den Sommer liegen bis fetzt nach⸗ genannte Veranſtaltungen feſt: Mitte Mai Stern⸗ wanderung des Odenwaldklubs nach Schwetzingen; 3. Sonntag im Mai Landestagung der badiſchen Sanitätskolonnen; 1. Juni Spargelfeſt mit Rokokoaufführung; Pfingſten Spargelausſtel⸗ lung; 15. Juni Beſuch des Badener Heimattages aus Karlsruhe; 22. Juni Sonnwendfeier, Stiftungsfeſt der Naturfreunde. Außerdem ſind nach Bedarf Schloßgartenbeleuchtungen vorgeſehen. Unter Mit⸗ wirkung des Ortsansſchuſſes für Leibesübungen iſt die Durchführung einer Sportwerbewoche geplant. Erſtmals ſoll in Schwetzingen ein „Maunheimer Tag“ ſtattfinden. Auch Karlsruher und Hetbelberger Tage ſind geplant. Bürgermeiſter Dr. Trautmann dankte für die ihm gewordene beſondere Begrüßung. Der Ver⸗ kehrsverein ſei ein Gremium, in dem ein Teil ber Gemeindepolitik und der Ausbau des Fremdenver⸗ kehrs und die Werbung für bieſen bearbeitet werben. Der Verkehr habe gerade in der gegenwärtigen Zeit eine hervorragende Bedeutung für die Entwicklung einer Stadt, die in ſo beſonderem Maße die Voraus⸗ ſetzungen für den Fremdenverkehr erfülle, wie ge⸗ rade Schwetzingen. Bürgermeiſter Dr. Trautmann erklärte, daß er immer in den Reihen des Verkehrs⸗ vereins ſtehen werde, wenn es ſich darum handle, den Fremdenverkehr in Schwetzingen zu fördern. Als weiterer Punkt ſtand die Sportplatz⸗ frage zur Beratung, zu der Redakteur Zenkner, der Vorſitzende des Ortsausſchuſſes für Leibesübun⸗ gen und Jugendpflege, ein kurzes Referat hielt. Be⸗ kanntlich laufen die Pachtverträge zwiſchen der Stadt und dem Staat Ende 1931 ab. Nach längerer Ausſprache wurde eine Entſchließung angenommen, daß die Schloßgartenſportplätze auch nach 1932 ihrem Zweck erhalten bleiben. Ein von Architekt Jakob Schneider hier ausgearbeiteter Plan für die Umgeſtaltung des Schwetzinger Schwimmbades wurde vorgelegt. Des weiteren wurde noch über die Werbetätigkeit des Verkehrsvereins, über die Notwendigkeit der Verbreiterung der Lanbſtraße nach Mannheim, über die Schaffung einer Auto⸗ ſtraße Schwetzingen— Heidelberg unter Benützung der geraden Straßen zwiſchen den beiden Städten, über die Rheinbrückenfrage, über die Verſchlechterung des Reichsbahnfahrplanes ſeit 1914, über örtliche Straßenverbeſſerungen und ſther die Frage der Offenhaltung von Ladengeſchäften an verkehrswich⸗ tigen Tagen und dergleichen geſprochen. Nachbargebiett Wegen Wirtſchaftsſorgen in den Tod * Mainz, 21. Nov. Geſtern abend fanden Arbeiter am Rheinufer bei der Brücke eine männliche Leiche. Durch die Polizei ließen ſtie den Toten bergen. Bei der Identifizierung ſtellte ſich heraus, daß es ſich um einen ſehr bekannten Mainzer Geſchäfts⸗ mann handelt, der Selbſtmord verübt hatte. Die Motive ſind unbekannt. Man vermutet jedoch, daß ſich der Geſchäftsmann beim Bau eines Waren⸗ hauſes auf Rechnung einer engliſch⸗amerikaniſchen Firma finanziell übernommen hat, was ihn in den Tod getrieben habe. Selbſtmord eines Bankiers Wiesbaden, 21. Nov. Der Bankier Bauer aus Frankfurt a.., Inhaber bes in Schwierig⸗ keiten geratenen Bankhauſes Rudolf Bauer in Frankfurt a.., der geſtern abend in einem hieſigen Hotel abgeſtiegen war, wurde heute früh in ſeinem Zimmer tot aufgefunden. Er hatte ſich mit Bero⸗ nal vergiftet. Eigenartiger Selbſtmord e iesbaden, 21. Nov. In Wiesbaden wurde ver⸗ gangene Nacht in ſeiner Wohnung ein Totengrä⸗ ber erhängt aufgefunden. Seit einigen Tagen machte er, wenn er zu ſeinen Amtshandlungen ſchritt, ſchon ſehr ſonderbare Bemerkungen, die auf einen bevorſtehenden Selbſtmord hindeuteten. Er re⸗ dete die Toten perſönlich an und ſagte ihnen, er würde bald folgen. Man nahm ſeine Aeußerungen nicht ernſt, bis man ihn geſtern nacht erhängt auf⸗ fand, Weinleſe im Schnee s Nierſtein, 20. Nov. Die Mehrzahl der Weine bieſes Jahres hat ſchon ſeit Wochen die Gärung hinter ſich und erwartet in wenigen Wochen den erſten Abſtich, um dann zum Teil ſchon auf die Flaſche gefüllt zu werden. Trotzdem aber iſt die Leſe noch nicht beendet. Auf einigen großen Gütern Nierſteins wird immer noch geleſen. Vor einigen Tagen konnte man ſogar ganze Scharen von Leſern durch die weißen Weinberge ſchreiten ſehen. Die Trauben ſind ſelbſtverſtändlich ganz eingeſchrumpft, ſodaß ſte nur einen geringen Mengenertrag geben werden, aber die Qualität iſt hervorragend. Briefkaſten Wir bitten für den Brlefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung juriſtiſcher, mediziniſcher und Aufwertungs⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ qutttung beizufügen. Anfragen ohne Namensneununz werden nicht berückſichtigt. Juflatlon. Wird kaum etwos zu machen ſein, erkun⸗ digen Sie ſich beim Amtsgericht. Chr. W. Die Maße ſind uns unbekannt. Bielleiche fragen Sie einmal perſönlich bei der Firma an. Ho. Auch wir ſind der Anſicht, doß das Abzel nur bei Veranſtaltungen ſportlicher Art getragen werden ſollte. G. P. 48. Sie können alle 14 Tage Erſten eines Monats kündigen. „Jährlich 8400 4 Grundgehalt, dazu Wohnung geld und ſe nach dem Ort der Tätigkeit einen Teuerung . 1 1. und 2. Nein. Ste ſind für alte Rückſtände des früheren Mieters nicht verantwortlich und haben di Miete nur vom Tage ber Abmachung an zu zahlen 8. Eine Rechtsfrage, die nur nach genauer Kenntnis des 1 95 zu beantworten iſt. 4 In ſeder guten Buchhand⸗ ung. E. Mo, Do X bat folgende Ausmaße: Rumpflänge 1 Spannweite 48 Meter, Tragflächen 470 Quadral meter. Se. Am 28. 6. 1028 wurde ein Doppelzentner Meß mit 190—200 Millarden Paplermark notlert. inrich. Uns unbekannt. 1 100. Dieſe Gebühren find vom Hauseigentümer zu gahlen. J. Ka. Wenn dos Haus abgeſchloſſen ist, it beine Be. leuchtung nötig. Freitag, den 22. November n e„Die luſtigen Weiber von Winbſor 125 Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes: 3. Konzert mi Roſette Anboy⸗Wien und Louis Graveure⸗Newyork im Mufenſgal. Anfang 19.30 Uhr. Verein für Frauenbildung:„Junge Deuiſche Dichter“ Vortrag von Frau Bozena Ernſt⸗Zaßie in der Harmon gf D 4. 6. Anfang 20 Uhr. Apollothester:„Frau Holle“ 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Atlantie“.— Schauburg; Bruder Bernhard“.— Capltol:„Ueberfall auf bet Sudexpreß.“— Seal a:„Frauen raub in Marokko“. Gloria! eun Meuſchen reif zur Liebe werden“. a laſt⸗ Theater:„Das Panzerauto“.— Unlvere Rand„Napoleon“,— Ufa⸗ Theater: Frau un .. auf den Sehens würdigkeiten: Kuunſthalle:(außer Montags) tägl. 10—13 Uhr, 1418 nh Sonn⸗ u. Feiertags durchgeh. v. 11—16 Uhr,— Schloßm ſeum: Geöffnet tägl. v. 10—13 und 14—16 Uhr. Sonntags -16 Ur durchgehend. Sonderansſtellung Denlſchl Mianeſin(Bilder der Maneſfeſchen Handſchriſt). Schloßbücherei:—1 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr. Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus Sonntag vorm. von 11—18 Uhr u. nachm. von 15—17 Uhr Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag bis 10 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung, o un 2. Lichtbildervortrag der Volkshochſchule: andlungen in aſtronomiſchen Weltbild“ von Profeſſor Br. Feuerſtein. Schluß des redaktionellen Teils Weiße und geſunde Zähne.„Da ich ſchon ſeit Jahre meine Zähne mit Ihrem hochgeſchätzten„Chloxodont“ uns hrer Chlorodont⸗Zahnbürſte pflege, ſo will ich Ihnen meinz nerkennung für Ihre Präparate entgegenbringen, denn meine Zähne ſind ſo weiß und geſund, daß 35 5 unde und Bekannten darum beneiden. Aa in, Elversberg/ Saar. Thefrebakteur: Kurt Fiſcher D e„A. Meißner— feuilleton: Dr. G. Kaufes Kommunalpolftik und Lokales: Richard Schönfelder— Spog Vermiſchtes: Willy Rüller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Geri und alles übrige Franz 2—. und geſchäftliche M 9 a e 0 8— Herauggebeg, er rucker Haas, Reus Mannheim itung . m. b.., Mannheim R 1, 46 3 5 Trotz der unübertreſſlichen Güte länger als alle anderen-Pſennig-Zigaretten. Bitte, meſſen Sie nach, wieviel Sie ſparen! 22 Konjunktur-Peſſimismus Von Dr. W. Baerlecken Deutſchlands Wirtſchaftslage iſt heute, im ganzen ge⸗ ſehen, fraglos ungünſtiger als im gleichen Zeitpunkt der beiden Vorjahre. Lähmend wirkt vor allem der Druck einer ſich ſtetig verſchärfenden Kapitalnot. Weite Bezirke des Kapitalmarktes ſind für jeden Bedarf geradezu ge⸗ ſperrt: Wertpapieremiſſtonen haben trotz verlockendſter Bedingungen nur ſehr geringe Erfolgsausſichten. Zu⸗ gleich iſt der Zuſtrum ausländiſchen Kapitals, der in den vergangenen Jahren ſo reichlich floß, faſt völlig verſiegt. Kapitalnot erſchwert und verhindert mehr und mehr alle großen Auf⸗ und Außbauprojekte, ſoweit ſie mit hohen Kaptitalinveſtierungen verbunden ſinb. Getroffen wird zunächſt die Erzeugung von Produktionsmitteln. Deren Abſatz geht zurück, falls nicht zunehmender Export einen Ausgleich ſchafft. Verſchlechtern ſich jedoch auch hier die Abſatzmöglichkeiten, ſo ſind Betriebseinſchrän⸗ kungen, finkende Erzeugungsziffern unausbleibliche Folge. Symptomatiſch iſt die Entwicklung der Großetſen⸗ induſtrie in den letzten Monaten. Mit einem Abflauen des bislang verhältnismäßig befriedigenden Exportge⸗ ſchäfts verband ſich ein fühlbares Nachlaſſen des inländi⸗ ſchen Abſatzes. Die Auslieferungen überſteigen mehr und mehr die eingehenden Orders, die Auftragsbeſtände gehen entſprechend zurück, die Lieferfriſten verkürzen ſich. Noch iſt fretlich die eingetretene Abſchwächung relattv gering; nichts deutet hingegen vorerſt auf einen Stillſtand dieſer Abwärtsbewegung. Die nämlichen Urſachen beſtimmen das ſchuelle und erhebliche Abflauen vor allem der ge⸗ werblichen Bautätigkeit ſowie den ſeit einigen Monaten erneut ſich leicht verſchlechternden Beſchäfttgungsgrad der Maſchineninduſtrie. Die langſam ſich ausbreitende Depreſſion wird jedoch gefährlich verſchärft, wenn ein immer wieder betonter mut⸗ und hoffnungsloſer Peſſimismus die Geſamt⸗ ſtimmung als Grundmotiv beherrſcht. Peſſimismus mag aus Gründen wirtſchaftspolitiſcher Taktik bisweilen er⸗ forderlich ſcheinen. Doch verkenne man nie, daß dieſer pſychologiſche Tatbeſtand auf die Dauer als ein Kon⸗ funkturfaktor von nicht minderer Realität ſich erweiſt als Beiſpielsweiſe Kapitalnot, daß er Depreſſiouszuſtände fördert und beſchleunigt. Man vergegenwärtige ſich die Folgen: wachſende Bedenklichkeit und Verzagtheit begin⸗ nen ſich überall einzuſchleichen; Furcht vor dem Riſtiko, auch wo dieſes bei ruhiger Betrachtung der Sachlage keineswegs übermäßig ſcheint, käßt Umſatz und Geſchäft zurückgehen; zunehmende Abneigung, Kredit zu gewähren, erzeugt deflationiſtiſche Wirkungen, ſteigert mithin die Geſpanntheit der Krebttlage. Paſſive Reſignation, Unter⸗ nehmermüdigkeit ſtatt aktiver Bejahung des aller Wirt⸗ ſchaft weſenseigenen Riſikos, alſo letzthin Selbſtvernein⸗ ung der Wirtſchaft. Die einſeitige Hervorkehrung der ungünſtigen Kon⸗ junkturſymptome überſieht gefliſſentlich die Tatſache, daß auch heute noch keineswegs alles gran in grau ohne jeden, Lichtpunkt ſich darbietet. Nicht gering iſt immer noch die Zayl derjenigen Produktionszweige, deren Beſchaftigung als befriedigend bezeichnet wird, deren Abſatz, zum Teil infolge fortſchreitender Ausdehnung des Exports, eine Beſ⸗ ſexung auſweiſt. Obwohl der Kapttalmangel überall ſchroff ſich auswirkt, kann von bedenklicher Kreditüberſpannung als kriſenverurſachenden Maſſenerſcheinung nicht geſprochen werden. Die Baſis iſt geſund. Die Zeit ſeit dem Höhe⸗ punkt der Konjunktur im Winter 192728 war in weitem Maße eine Periode der Konſolidterung, der inneren Feſti⸗ gung, Dieſer Feſtſtellung widerſpricht keineswegs die gegenüber dem Vorjahr eingetretene Steigerung der Kon⸗ kursziffern. Iſt letztere doch zu einem weſentlichen Teil Ausdruck ſeit langem verborgener ſtruktureller Schwächen einzelner Gewerbe(Textilhandel), die durch die Ver⸗ ſchlechterung der Lage mehr und mehr aufgedeckt werden. Noch weniger ſind natürlich Skandalaffären Konjunktur⸗ ſymptome. Die Höhe ber Lagerhaltung vermag in den meiſten Branchen keinerlei Beſorgniſſe zu begründen; einen Abbau der Läger hatte ſchon vor geraumer Zeit die immer mehr ſich verbreitende Neigung zu kurzfriſtigen Diſpoſitionen eingeleitet. Unter dem Druck des vielfach ſtagnierenden Geſchäfts⸗ ſcheint ſich in der kurzfriſtigen Kreditverſorgung ſogar eine Thſung der Spannungen anzubahnen. Stabile und zum Teil leicht rückläufige Wirtſchaftskredite der Banken deuten auf eine allmähliche Erleichterung. Fraglos würde die Eutſpannungstendenz in der Geldlage ſich bereits weſentlich früher und nachhaltiger ausgewirkt haben, wenn nicht gerade im laufenden Jahr ſeitens der öffentlichen Körperſchaften in Ermangelung langfriſtiger Kapital⸗ beſchaf ordentlich hohen Summen in Anſpruch genommen worden Wären. Unter den gegenwärtigen Verhältniſſen beſteht durchaus die Möglichkeit, daß ein weiteres Nachlaſſen des geſamten Beſchäftigungsgrades in den erſten Wintermonaten die zunächſt noch zögernde Entſpannung des kurzfriſtigen Geldmarktes beſchleunigt. Entſcheidend bleibt natürlich die Entwicklung der internationalen Gelbmärkte, die nach wie vor undurchſichtig iſt. Zumindeſt liegt in der gegen⸗ wärtigen Situation die nicht zu unterſchätzende Sicherung vor einer plötzlichen Zuſpitzung der Lage zur Kredit⸗ und Vertrauenskriſe. Fortſchreitende Entſpannung des kurz⸗ friſtigen Geldmarktes dürfte ferner auf die Dauer auch 10 Ausſichten des Kapitalmarktes nicht unbeeinflußt aſſen. Immer handelt es ſich freilich nur um Möglichkeiten, ungewiß in mancher Beziehung. Ob eine langſame Ent⸗ ſpannung der Kapitallage eine neue Konjunkturbelebung vorbereiten wird, bleibt vor allem abhängig von den künftigen Anſprüchen der öffentlichen Hand an Geld⸗ und Kapitalmarkt, ſowie von dem Erfolg der angekündigten Finanzreform. Bei der derzeitigen Konjunkturlage iſt be⸗ ſchleunigte Durchführung bieſer Reform dringendſte Auf⸗ gabe. Jede verzögernde Behandlung wird ſofort allen peſſimiſtiſchen Zweifeln neue Nahrung geben, ihre läh⸗ mende Wirkung verſchärfen. Ueberwindung des Peffimis⸗ mus fordert klares Wollen, Gewißheit über Ziel und Wege. Schnelle Entſchlüſſe, die nicht auf halbem Wege ſtehen bleiben, können anregen, neue Impulſe verleihen. Keineswegs hoffnungslos ſind die wirtſchaftlichen Vorbe⸗ dingungen. Gefährlich nur iſt eine Politik der Unent⸗ ſchiedenheit, der großen Verſchleppungen und verpaßten Gelegenheiten; ihr Ergebnis heißt Verewigung des Peſſi⸗ mismus. Chroniſcher Peſſimismus aber führt zur Ent⸗ kräftigung aus mangelnder Initiative, führt in ſchlei⸗ chende Depreſſion. Eiſen und Stahlwerk Hoeſch A. Gegenärtige Beſchäftigung— Fertigſtellung der Neubauten In der., in der 120 Aktionäre ein AK. von 61 060 300 Mark vertraten, wurde der Abſchluß ohne Erörterung genehmigt und die Dividende von 7 v. H. ſofort zahlbar geſetzt. Wie der Vorſitzende des Aufſichts rats, Kommerzienrat Springorum, mitteilte, habe Dr. Hoeſch(Düren) gebeten, ihn von ſeinem Agt.⸗Mandat zu entbinden, ferner Dr. Springsſeld mit Rückſicht auf ſein vorgeſchrittenes Alter. Dafür wurden gewählt der ſtell⸗ vertretende AR.⸗Vorſitzende von Köln⸗Neueſſen, Kommer⸗ ienrat Auguſt von Waldthauſen und Diplom⸗ ingenteur Karl Springsfelb. Generaldirektor Dr. Springorum außerte ſich noch Aber die Lage der Geſellſchaft. Die große Frage der Finanz⸗ und Verwaltungsreſorm in Reich und Staat beherrſche mehr denn ſe die wirtſchaftliche Lage und Ausſichten. Erſt wenn auf dieſem Wege die Vorausſetzungen für eine dau⸗ ernde Rentabilttät geſchaffen ſeien und dadurch die ſo drin⸗ gend nötige Kapitalbildung eine pfleglichere Be⸗ handlung erfahre, werde es möglich ſein, dem Aktionär eine ausreichende Verzinſung ſeines Kapitals zu gewährleiſten. Auch nur auf dieſem Wege ſeti eine beſſere und günſtigere Geſtaltung der Erwerbsmöglichkeiten von Angeſtellten und Arbeitern zu erreichen. Die im Geſchäftsbericht erwähnte Beſſerung des Abſatzes von Eiſen und Kohle in der zwetten Hälfte des Geſchäftsjahres habe nicht angehalten. Mit dem Anfang des neuen Jahres ſei ein ſtärkerer Rückgang eingetreten. Immerhin wären die Abrechnungen der erſten Mongte beſſer als die des vergangenen Jahres. Die Ge⸗ ſellſchaft glaube aber, daß ſie mit dem vorliegenden Auf⸗ tragsbeſtand bis zum Beginn des neuen Jahres den An⸗ lagen genügend Beſchäftigung zuführen könne. Der Auftragsbeſtand betrage zurzeit 93,7 v. H. von dem der gleichen Zeit des Vorjahres. Ueber die Ansichten des laufenden Jahres laſſe ſich nur daun Beſtimmtes ſagen, wenn über das Schickſal der Elſen verbände entſchieden ſei. Das große Neubau⸗ programm der Geſellſchaft ſei nahezu vollendet. Die reſt⸗ lichen Neubauten werden noch vor Ablauf des Kalender⸗ jahres in Betrieb genommen. Inzwiſchen ſeien dem Be⸗ trieb übergeben die Zementfabrik, ein 1000 Om. großer Hochdruckkeſſel und eine Vorſchaltturbine. In dem Kalt⸗ walgwerk in der Stockheide ſeten die Vorbereitungen zur Inbetriebſetzung nahezu abgeſchloſſen. Die Verſuchsergeb⸗ niſſe hätten befriedigt, ſo daß auch hier in Kürze die regel⸗ mäßige Fabrikation aufgenommen werden könne. Das neue Thomaswerk werde vorausſichtlich Anfang Dezember die erſte Charge blaſen, und im Anſchluß daran würden dann auch die neuen Anlagen im Walzwerk III dem Betrieb über⸗ geben. Die bis fetzt arbeitenden neuen Anlagen hätten den Erwartungen abſolnt entſprochen. Zum Konkurs der Bankfirma Bürkle u.., 975 urg i. Br. Endgültige Zohlen über den mehrere H. Mark betragenden Verluſt ſind bis zur Stunde noch nicht feſtgeſtellt.“ Der Großgläubiger mit über zwel Millionen Mart iſt Bankier Llebers in Lugano. Die geſtern ge⸗ nannten katholiſche Orgonlfationen jedoch ſind nach eigenen Erklärungen nicht ſo erheblich engagjert wie erſt 8 nommen wurde. Angeblich liegen neben Eingriffen in die Depots und Spareinlagen auch Bilanz⸗ und Wertpa⸗ perver fehlungen vor, die z. T. bis 1925 zurück⸗ reichen. Ehn Stützungsaktlon durch die hieſigen Banken Lam nach Lage der. nicht in Frage. Beſonders viele mittlere und kleine Gewerbetreibende ſowie Geſchäfts⸗ leute und Ppivotſparer erleiden z. T. ſchwere Verluſbe. Die Inhaber genoſſen ſehr grsht Vertrauen und hatten weik⸗ keichende Beziehungen in Freiburger Kreiſen und Umge⸗ gend. Die hohen Zinsſätze lockten viele Kunden an. 9775 At die Erregung ſehr groß und weitere Inſolvenzen als Folge find micht ausgeſchloſſen. 8 n Eig. Dr.) Die Ban b a Aron u. Behm 1 8 ne 841 hat ire Zahlungen eingeſtellt. Die Zuſammenſchlußbeſtrebungen in der Waggon⸗ induſtrie. Zu dem ſchon gemeldeten Uebergang der Aktien⸗ mehrheit der Norddeulſchen Waggon ſabrük Ac. in Bremen auf die Linke⸗Hofmann⸗Buſchwerbe Ac. erfahren wir, daß durch dieſe Transaktion der angebahnte Intereſſenausgleich zwiſchen Oſt⸗ und Weſtwaggon keineswegs gefährdet iſt. Im Gegenteil gehört der jetzt vollzogene Beſitzwechſel zum Programm des Inteveſſenausgleiches. Aus dem bei dieſer Gelegenheit bewieſewen Entgegenkommen der Gebr. Schön⸗ dorff AG., die zunächſt die Anglbederung der Norddeutſchen Waggonſabrik ins Auge geſaßt hatte, darf auch geſchloſſen werden, daß die Verhandlungen wegen eines weiteren Zu⸗ ſammenſchluſſes in der weſtdeutſchen Waggoninduſtrie nicht ungünſtig zu beurteilen ſind. Abſchluß der Einigkeit Kali⸗Gruppe Nach dem Bericht ſeien die Einnahmen aus den ver⸗ kauften Lieferungsanteilen eutſprechend geſiiegen, jedoch stünden dieſen Mehreinnahmen außerordentliche Aus⸗ gaben gegenüber, die für Ablöfung langfriſti⸗ ger Verträge aufgewandt werden mußten, die von der frühern Verwaltung abgeſchloſſen wurden. Die Ver⸗ handlungen mit den Grundbeſitzern wegen Leiſtungen aus den Kaliverträgen für die Zeit der Stillegung der Werke waren teilweiſe ſehr ſchwierig, und die Verwoltung mußte um langwierige und koſtſpielige Prozeſfſe zu vermeiden, erhebliche Zugeſtändniſſe machen. Dieſe Beträge erſcheinen aber erſt in der Bilanz für das laufende Jahr 1929. Die ſchwebenden Prozeſſe mit der früheren Verwaltung ſeien im Berichtsjahr durch Vergleiche aus der Welt geſchafft worden. Ueber die Höhe der zur Verteilung kommen⸗ den Ausbeute, die aus eingezahlten Zubußen geleiſtet werden ſoll, ſind im Geſchäftsbericht keine Angaben gemacht. Die Bilanz der Bergwerksgeſell⸗ ſchaft Einigkeit GmbH. weiſt Mehreinnahmen ge⸗ genüber den Ausgaben von 314 494(166 568)& aus. Nach Abſchreibungen von 246 000(160 0000& ermäßigt ſich der Verluſtvortrag auf 2 146 248(2 214 787). In der Bilanz ſtehen Beteiligungen unverändert mit 1,65 Mill., Forde⸗ rungen an Konzernwerbe ſtiegen auf 207(1,16) Mill., anderſeits die Schulden bei Konzernwerken auf 4,07(4,13) Mill. Die Bergwerksgefellſchaft Siegfried Vogelbeck erzielte Mehreinnahmen gegenſther den Aus⸗ gaben von 308 809(115 071) 4. Nach Abſchreibungen von 180 000(115 000)„ ermäßigt ſich der Verluſtvortrag auf 640 121(768 930] 1. In der Bilanz ſind Forderungen an Konzernwerke mit 0,72(0,44) Mill., demgegenüber Schul⸗ den bei Konzernwerken mit 1,36(1,22) Mill.& verzeichnet. 8 1 Drahtinbuſtrie, Hamm l. Weſtf. Der Ab⸗ ſchluß dieſer zum Konzern der Frleͤdr. Krupp Ach. gehörigen Geſellſchaft weiſt per 80. Juni 19290 Betriebs⸗ überſchüſſe von 2 749 619, gegenüber 3 039 895 4 i. V. aus. Die Generalunkoſten gingen andererſelts auf 1 434 951 (1 625 686)„ zurück, ſodaß bei kaum veränderten Abſchrei⸗ bungen von 780 478(787 660) 4 einſchl. 158 197& Vortrag ein Reingewinn von 687 887„ gegenüber 628 547 1 i. V verbleibt, woraus auf 6 687 000 Stammaktien wieder 5 v. H. und auf die 1 Mill.„ Vorrechtsaktten die apron Höchſtötpldende zur Ausſchüttung kommen ſoll. Aus dem Gewinn wird fernerhin eine weitere Abſchreibung von 118 760 4 auf Grundſtücke und Gebäude vorgeſchlag: 2, ſodaß als Gewinnvortrag 195 277& verbleiben. GV. am 25. November). * Keine Stillegung, nur e Einſchränkung der Kleinkemſer Porklandzemeni⸗ ik. Die Mitteilung von einer bevorſtehenden Stillegung der Breisgauer Port⸗ landzementfabrith in Kleindems entſpricht nicht gang der wirklichen Sachlage. Es bandelt ſich nicht um eine Still⸗ legung, ſondern um eine vorübergehende Einſchränkung des Betriebes infolge baulicher. Die Obe⸗ fevungsmöglichkett wird durch dieſe Maßn in keiner Weiße beeinträchtigt. Reemtsma in Baden⸗Baden.— Eröffnung eines Zweigwerks. Nach einer Mitteilung der Firma Reemtsma Gmb. in Altong⸗Bahrenfeld an die Stadt Baden⸗Baden ſollen die Arbeitereinſtellungen in dem am 18. November eröffneten Zweigwerk Baden⸗Baden entſprechend der ſchritt⸗ weiſen Fabrifattonsaufnachme von. Abteilung allmählich erfolgen und bis Mitte Deze zunächſt zu einem gewiſſen Abſchbuß kommen. In Baden⸗Baden wird es ſehr begrüßt, daß über den Winter hindurch eine weſent⸗ liche Entlaſtung des kokalen Arbeits mardtes eintvinn dle N 170. Jafagang- Mi. 53 Stützung des Roggenmarktes Befriſtete Zollerhöhung für Futtergerſte— Roggen einlagerung und Zollzuſchlag Amtlich wird mitgeteilt:„Bekanntlich tritt bie Zoll⸗ tarifnovelle vom 17. Auguſt 1925 am 31. Dezember d. Is. außer Kraft. Wenn ſie nicht verlängert werden würde, würden nicht nur wichtige Agrarzölle, ſondern auch eine große Reihe ſehr wichtiger Induſtriezölle in Fortfall kommen Es iſt beabſichtigt, in Verbindung mit der Ver⸗ längerung der genannten Zollnovelle die im Sommer des Jahres unerledigt gebliebenen zollpolitiſchen Fragen auf landwirtſchaftlichem Gebiete zu regeln und daneben einige dringliche Maßnahmen auf dem Gebiet der Marktregulie⸗ rung zu treffen. Es handelt ſich zunächſt um das Getretdeproblem, bei dem wiederum die Roggenfrage im Vordergrund ſteht. In⸗ folge der guten Roggenernte der beiden letzten Jahre find große Ueberſchüſſe vorhanden, die preisdrückend auf den Markt wirken. Der Gedanke, durch Einführung eines Beimahlungszwanges von Roggen zum Weizen einen ver⸗ mehrten Roggenverbrauch zu erzielen, hat ſich infolge un⸗ überwindlicher techniſcher Schwierigkeiten als undurchführ⸗ bar herausgeſtellt. Es bleibt daher nur übrig, einen An⸗ reiz zur verſtärkten Roggenfütterung zu geben. Dies ſoll dadurch ereicht werden, daß verbilligteroggen aus dem Oſten nach dem Weſten geſchafft und dort zuſammen mit niedrig verzollter Gerſte den Schweinemäſtern zugeführt wird. Dadurch wird auf der einen Seite eine Entlaſtung der Roggenmärkte des Oſtens erreicht, auf der anderen Seite eine ſtärkere Verfütterung von Roggen im Weſten unter gleichzeitiger Sicherung des Gerſtenbezuges für die Schweinemäſter zu dem bisherigen Zollfatze. Wer nicht den Nachweis erbringt, daß er derartigen verbilligten Roggen zu Fütterungszwecken gekauft hat, wird in Zukunft Gerſte nur zu erhöhten Zollſätzen, nämlich 5„ beziehen können. Als weitere Maßnahme zur Stützung des Roggenmarktes 1 1 Einlagerung einer größeren Menge Roggen beabd⸗ ſichtigt. Für Roggen und entſprechend für die übrigen Getreibe⸗ arten wird ferner erwogen„die Zölle den feweils gelten⸗ den Preisverhältniſſen anzupaſſen. Grundſätzlich ſollen die fetzigen Zölle für Getrelde beibehalten, aber bei Unter⸗ ſchreiten der Preisgrenzen erhöht und bei Ueberſchreiten gewiſſer Preiſe ermäßigt werden. Ferner werden auf dem Gebiete der Vieh⸗ und Fleiſch⸗ zölle, die im Handelspolitiſchen Ausſchuß des Reichstages behandelt worden ſind, Maßnahmen zu treffen ſein, die den Beſchlüſſen des vorgenannten Ausſchuſſes im weſent⸗ lichen enktſprechen“. Zu dieſem auf Vorſchlag des Reichsernährungsmini⸗ ſters vom Reichskabinett beſchoſſene Agrargrogramm, teilt das B. T. u. a. mit: Solange die Pretſe für Weizen und für Roggen unter einem gewiſſen Richtpreis bleiben, wird zu dem auto⸗ nomen Zollſatz von 7 und 7,5 Mark ein Ausgleichs⸗ zuſchlag in Höhe von 2,5 Mark erhoben wer⸗ den. Die Richtpreiſe ſind noch nicht endgültig feſtge⸗ ſetzt, man darf aber annehmen, daß ſie ungefähr in der Höhe von 270 Mark für die Tonne Weizen und 230 Mark für die Tonne Roggen liegen, während der tatſächliche Marktpreis am Samstag für Weizen 227 Mark und für Roggen 165 Mark betragen hat. Das Reichskabinett hat ferner beſchloſſen, daß ein beſtimmtes Roggenquantum in einer noch ſeſtzuſetzenden Höhe auf Lager genommen wird, um den Roggenmarkt von dem unmitelbaren Preisdruck zu befreien, der von dem ſtarken landwirtſchaftlichen Not⸗ angebot ausgeht. Dieſer Roggen wird durch Vergällung für die menſchliche Nahrung unbrauchbar gemacht und durch eine Prämie von 40 Mark für die ſpätert Berwendung zu Futterzwecken verbilligt. Grundſätzlich tritt eine befriſtete Zollerhöhun für Futtergerſte von 2 auf 5 Mark ein, jedoch mi einer ſehr weſentlichen Einſchränkung, die die Intereſſen der weſtdeutſchen Schweinezüchter wahrt. Der alte Zollſatz für Futtergerſte bleibt nämlich für diejenigen weſtdeutſchen Landwirte erhalten, die ein Quantum ver⸗ gällten Roggens beziehen, das in einem beſtimmten Ver⸗ hältuis mit der ſonſt allein bezogenen Futtergerſte ſteht. Nach der handelspolitiſchen Verſtändigung mit Polen iſt anzunehmen, daß der mit Roggen arbeitende Getreidehandel in beiden Ländern in einer ſyndikats mäßigen Bindung zuſammengefaßt wird. J ddddddõdãõͥõỹͥỹe e d Zuſammenſchlußpläne in der mittel- u. weſideuſchen Fahrradinduſtrie Nachdem erſt vor kurzem Mitteilung von einem Zu⸗ ſammenſchluß von Nürnberger Fahrradfabriken ge⸗ macht worden war, wird jetzt bekannt, daß ſich auch in der mittel⸗ und weſtdeutſchen Fahrradin⸗ duſtrie auf eine Konzentration abzielende Beſtrebungen zeigen. Wie wir erfahren, iſt zunächſt ein Zuſammen⸗ ſchluß der bekanntlich in Konkurs befindlichen Göricke⸗ Werke Ac. in Bielefeld, der Fahrradfabrik Weyers⸗ berg, Kirſchbaum u. Cie. in Solingen⸗Wald und der Elite⸗Diamantwerke in Siegmar i. Sa. in Ausſicht genommen. Bereits in der vergangenen Woche hat eine BeſichtigQung der Fabrikationsbetriebe der Weyerberg, Kirſchbaum u. Cie. in Solingen ſtattgefunden. Am Donnerstag weilte, die zur Vorbereitung eines Zu⸗ ſammenſchluſſes eingeſetzte kleine Kommiſſion zu Beſichti⸗ gungszwecken in Chemnitz und in den nächſten Tagen wird auch bei den Göricke⸗Werken Ac. in Bielefeld eine gemeinſchaftliche Prüfung der Fabrikationsverhältniſſe er⸗ folgen. Definitive Entſcheidungen über die Frage, in welcher Form der Zuſammenſchluß durchgeführt werden ſoll, werden erſt nach Beendigung der Beſichtigungs⸗ und Prüfungsarbeiten gefällt werden können. Zunächſt iſt ein Zuſammenſchluß auf dem Wege einer Fuſion erwogen. In techniſcher Beziehung ſoll eine Vereinheitlichung der Erzeugniſſe herbeigeführt werden. Die noch vorhandenen Beſtände an bisherigen Marken ſollen veräußert und ebenfalls die noch vorliegenden Fahrradteile aufgearbeitet werden. Alsdann ſoll nur noch eine Fahrradtype herzuſtellen ſein, und zwar unter Arbeitsteilung in der Form, daß die Betriebe in Solingen und Siegmar Ein⸗ zelteile fabrizieren, die in dem Bielefelder Werk zuſam⸗ mengeſetzt werden ſollen. Vorausſichtlich wird auch ver⸗ ſucht werden, die Excelſior⸗Fahrradwerke Ac. in Brandenburg a. d. H. in die Kombination mit einzu⸗ beziehen; indeſſen ſind nach dieſer Richtung noch keinerlei offizielle Schritte eingeleitet. 2: Inſolvenz in der nordbadiſchen Konſerveninduſtrie. Die Firma Roth u. Sohn KG., Konſervenfabrik in Dofſfenheim bei Heidelberg, hat Antrag auf Eröffnung des gerichtlichen Vergleichsverfahrens geſtellt. Eine läu⸗ bigerverſammlung iſt auf den 22. November einberufen. Köln gedrahtet wird, hat das Worenlager der Firma Heinrich Küchel, das im Gegenſatz zum Lager der Firma M. Rothmann u. Co. durch Einzelverkauf verwertet wurde, einen Erlös von insgeſamt 625 000 90000 7 während en bloc bei früherer Gelegenheit nur 250 000 geboten wurden. In dieſem Betrag von 625 000 iſt die Brandentſchädigung von 88 500 J, die gerade noch recht⸗ zeitig von der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs⸗AcB. hereingebracht werden konnte, nicht eingerechnet. ufolge dieſes günſtigeren Ergebniſſes wird ſich die Quote wahr⸗ ſcheinlich auf 10 v. H erhöhen. Eine Teilquote könne vor Februar 1930 nicht ausgeſchüttet werden, da die Prüſung der Forderungen noch nicht beendet ſei. Nächſter Prü⸗ fungstermin W. Januar 1990. s Emiſſion des franzöſiſchen Flugzengtruſts. Die nun⸗ mehr endgültige Gründung der Socisté Générale A. vonautique erfolgt mit einem AK. von 400 Mill. Franes. Dadurch werden unter derſelben Direktion zu⸗ ſammengefaßt die Abteilung Argenteuil(Flugzeug⸗ und Automobilbau) der Sociéte Lorne des Anefens Etabliſſe⸗ ments de Districh, die geſamten Aktiven der Geſellſchaften Hanriot, S. E. C. M. und C. A. M. S. und itwa 75 v. H. des Kapitals der Geſellſchaft Nieuport⸗Aſtra. Von den 800000 Aktien im Nennwert von 500 Franes der Soeisté Gnsrale Aérongutiqwe dienen 460 000 völlig eingezahlte zur Vergütung des Einbringens der Societe Lorraine, die ant ßerdem zur Zeichnung von 140 000 Adtien al pari bes rechtigt iſt. Von den reſtlichen 200 000 Bar⸗Aktien werden 100 000 Stück den Aktionären der Socists Lorraine zum Kurs von 590 Frs.(1 Aktien Socisté Gens rale Aéronau⸗ tique für 8 Lorraine) vorbehalten und 100 000 Stück zur 5ffentlichen Zeichnung angeboten. Bevorſlehende Kapitaltransaktion beim iWeE In den letzten Tagen verlautete an ber Berliner Börſe, daß bei dem Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Elektrizitätswerk AG., Eſſen, Kapitalmaßnahmen zu erwarten ſeien. Die für den 23. November einberufene Aufſichtsratsſitzung wird ſich dem Vernehmen nach mit der 7 einer Kapi⸗ talbeſchaffung(Aktienkapitalerhöhung, Anleihegusgabe) be⸗ faſſen. An erſter Stelle wird wohl nach Lage der Dinge eine Erhöhung des zurzeit 181 Mill.& betragenden Aktienkapitals in Frage kommen. * Diskontherabſetzung der Bank von Norwegen. Os bo, 21. November. Die. Bank von Norwegen hat den Wechſels diskont von 6 auf 574 v. H. herabgeſetzt. Die Rheinſchiffahrt durch Nebel ſtillgelegt Einſtellung der Obermainſchiffahrt— Vor einem neuen Talſchlepptarif Die Rheinſchiffahrt iſt fett Mitte dieſer Woche infolge des dichten Nebels, der auf der Streche von Bingen bis Kehl⸗Straßburg eine Sicht unmöglich macht, dieſe ſeden⸗ falls äglich etwa nur für eine 7 Stunde ermöglicht, voll⸗ ſtändig ſtillgelegt. Auf der Strecke bis Bingen wird Hagegen noch, z. T. mit Einſchränkung, geſahren. Da die von Rotterdam ausgehenden Schiffe gleichfalls wegen des Nebels nicht an ihren Ausgangshafen zurückkehren können, iſt in Rotterdam Bootsmangel eingetreten. Die Ober ⸗ mainſchiffahrt, in der es gelungen war, wieder eine Anzahl Kähne bis über Würzburg hiwauszufahren, legt gleichfalls wieder ſtill. Der Schlepplohn wird in Rotterdam nach dem 0⸗Cents⸗Tarif je Laſt von 2000 Kg. notiert; von der Ruhr nach Mannheim beträgt er fetzt 1,502.00, von Mann⸗ heim mach Kehl Straßburg 1,2010 4. Im Schleppen zu Tal wird auf den Normaltarif für leere Schiffe ein Zu⸗ ſchbag von 100 v.., für bebadene ein ſolcher von 200 v. H. berechnet. Der bisher beſtehende Normaltarif wird infolge der großen Koſten, mit denen die Rheinſchtffahrt dauernd zu rechnen hat, als überholt bezeichnet. In der nächſten Zeit wird anſtelle des bisherigen Normalbarifes ein neuer Tarif treten, der etwa 28 v. H. über den jetzigen Sätzen Ubegt. Die KHohlenfracht von Ruhrort nach Rotterdam ſtellt ſich bet ſteigender Tendenz auf 2, von der Ruhr nach Mannheim wurden Kohlenfrachten in den letzten Tagen nicht notiert. Die Getreidefracht von Rtoterdam nach Mannheim beträgt ſe To. 3,30 Hfl., Baſis Schwerfracht. Die Schiffsmiete wurde zuletzt je To. und Tag mit %5 Pfg. für Nbeinſchiffe und 3 Pfg. für Kanalſchiffe be⸗ rechnet. Die Fahrtieſe oberhalb Mannheims beträgt noch 1,55 Meter. Der Waſſerſtand iſt nach vorſbergehendem leichten Anſbeigen etwas beſſer geweſen, jetzt iſt er, nament⸗ lich im Kölner Gebiet, bereits wieder ſtark im Fallen, be⸗ griffen. Frankfurter Häuteauktion Frankfurt, A. Nov. Für das Frankfurder, Rheingau und Umgegend⸗Gefälle wurden folgende Preise erzielt(in Pfg.): Kubbäute: bunte, ohne kopf, rein und beſchädigt, 80—9 Psd. 65,2578, 5050 Pfd. 67,5079, 6079 Pfd. 6777,25, 8009 Pfo. 7178. Ochſenhäute; bunte, ohne Kopf, vein und beſchädigt, bis 20 Pfd. 7a, 80—49 Pfd. 62,50.—06, 50 bis 89 Pfd. 50,507,286, 60— 7 Pfd. 7870, 8000 Pfd. 68 bis Kopf, rein und beſchſdigt, 61s 20 Pfo 74, 049 Pfd. n bis 85,50, 5050 Pfd. 72,7588, 28, 9070 Pfd. 80,50, 80 u. ut. 7750, Bulbenhäute: bunte, ohne Kopf, vein uns beſchädigt, bis 20 Pfd. 74, 40 88, 50—59 Pfo. 57,8 bis 60, 6070 Pfo. 53,2561 Pfd. 4652, 100 u. m. Pfd. 41,50—48,50. Schußhäute oa. 83. Angebot 10 702 Stück Großviehhäute. Kwilbfelbe: ſchwarze, ohne Kopf, rein und beſchäd igt, bis 9 Pfd. 119,75—121, über 9 Pfd. 102—408,50, rote ohne Kopf, rein und beſchädögt, bis 9 Pfd. 191—140,28 über 9 Pfd. 118,25— 123,25, Angebot 9790 Stück Halbfelle, 63 Freſſerfelle. Schaffelbe: bunte, mit Kopf, veine Häute, vollwollige 63—65, halbwollige 60—64, Lammfelle 52,78, Schuß 35,50. Angebot 4600 Stück Schaffelle. Roßhäute: hunde, ohne Kopf, vein und beſchädigt, 220 em und mehr 17,0„. Angebot 19 Stück Roßhäute.— Tendenz: Beſuch gut, Verkauf flott, zum Schluß etwas langſamer, bei Groß⸗ viehhäuten waren geringe Abſchläge, gegen den Vormonat teilweiſe aber betzte Preiſe zu verzeichnen. Halbfelle teils letzte Preiſe, teils bis zu 4 v. H. Abſchlag, bei Schaffellen ca. 5 v. H. Aufſchläge. * Mehlpreis wieder erhöht. Der Weſzenmehlpreis für beide Sorten wurde heute von den Mühlen wieder um den Betrag der geſtrigen Ermäßigung, alſo um 25 Pfg. für die 100 Kilo erhöht. :: Umlage des Kohlenſyndikats. Das Rheiniſch⸗Weſt⸗ fäliſche Kohlenſyndikat hat die Umlage für den Monat Oktober endgültig auf 2,45„ je Tonne feſtgeſetzt. * Erhöhung der Braunkohlenpreiſe am 1. Dezember. Das Rheiniſche Braunkohlenſyndikot hat die von den amt⸗ lichen Organen der Kohlenwirtſchaft in ihrer Sitzung vom 90. Oktober beſchloſſene Erhöhung der Verkaufspreiſe mit Wirkung vom 1. Dezember an in Kraft geſetzt. Die Er⸗ höhung beträgt bis zu einer Mark für die Tonne. Deviſenmarkt Im keutigen Früfverkehr notleren nde gegen New-Dork. 487,60 ſchweig.. 25,18 Stockholm. 19.13 Paris 128 88 Holland.. 12.09 Madrid 35.08 Brüſſel 34,83 Oslo 18,20 Dollar geg. Rm. 4,18 Maikand 99,14 Kopenhagen 18,20 Pfunde„„ 20,88 Frachtenmarkt Aae e vom 21. Nove Die Nachfrage wach Kahnraum war an der heungen Börſe wieder a rege. Die Frachten erfuhren mit 1,80—2,00„ ac hier bzw. ab Kamal incl. Schleppen keine Aenderung. Die Nachf vage wach Leerraum bergwärts war heute etwas reger. Die Tagesmiete, die zuerſt mit 7 Pfg. ab hier und 7,5 Pig. ab Kanal notierte, konnte kurz vor Schluß der Börſe noch um 7 Pfg. anziehen und beträgt zun Zeit 75 Pfg. ab hier und 8 Pfg. aß Kanal. Der Berg⸗ ſchlepplohn erfuhr mit 1,5020„ keine Aenderung. Dey Tulſchlepplohn ſchwächte etwas ab und beträgt zur Zeitz 20 Pfg. für größere beladene Kähne nach Rotderdam. Höhere Quote im Konkurs Küchel. Wie uns aus 2 Freitag, den 22. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] 7. Seite. Mantel unseres Hauses bedeutet die letzte Unterstreichung eultivieften Geschmackes. Ihr unverbindl. Besuch Wird Sie voll u. genz überzeugen, dag wir in den Preislagen N. 68.— 98. 148. 198.— AubBer gewöhnliches bieten. pelz-Mäntel In ertessner Auswahl. Aenderungen werden von erstem Schnei- 8330 der vorgenommen und übernehmen Wir volle Garantie für tadellosen Sitz. WIRNT. das führende Haus der Noden but nl. Beſab. m. F abend beſchlagnahmefr., ſofort zu vermieten 55184 Neu⸗Oſtheim Feuerbachſtraße Nr. 4. Schöne, möblierte 2 Zimmer- Wohnung i. Käfertal, an kinderl. Ehepaar ſof. od. 1. 12. zu vermieten. 36872 Näheres N 4. 8. I. Freundl. ſauber möbl. Manſarden⸗Zimmer heizb. el.., ſof, od. ſy. mit Küchenben. zu vm. Gr. Wallſtabtſtr. 29, 5. St. 6378 Schön mäbl. Zimmer mit Badben. in gutem Hauſe, Nähe Waldpark. auf 1. 12. zu vermieten. Haardtſtr. 7. 3. St. r. 5182 Nähe Bahnhof! but möbl. Zimmer per 1. Dezhr. zu verm. 56638 L 14. 17. 3 Tr. SGnt möbl. Zimmer 1 Tr., hoch, mit Balk., el. 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Später kam aber der Mann ins Trinken. Er ging viel ins Wirtshaus und kam ſpät nachts, in der Regel betrunken nach Hauſe. So gab es oft Streitigkeiten zwiſchen den Ehegatten. Im Rauſchmißhandelte er auch ſeine Frau und drohte ihr mit dem Meſſer. Der Mann ſchämte ſich nicht einmal, in Gegenwart von Dritten ſeine Frau zu ſchlagen und ſchwer zu beſchimpfen. Wiederholt wollte ſie von ihm weg. Daß er zu dieſer rohen Behandlung keinerlei Grund hatte, muß der Angeklagte ſelbſt zugeben. Am Samstag, 7. Septem⸗ her, machte die Frau ernſt mit ihrem Vorſatz. Sie zog aus der Wohnung ihres Mannes weg und nahm ihre Sachen mit. Wiederholt verſuchte er, ſte zur Rückkehr zu bewgen. Immer umfonſt. Am Tag der Tat, 13. September, ging er und ſte, wie gewohnt, ins Geſchäft. Er trank am Vormittag ausnahmsweiſe wenig, war nüchtern. Von einem Arbeitskollegen wollte er einen Revolver leihen. Auf die Frage des Gerichtsvorſitzenden, zu welchem weck, antwortet der Angeklagte, er habe ſich er⸗ chleßen wollen. Hinter dieſe ganz unglaublich klingende Auskunft macht der Vorſitzende ein großes Fragezeichen. In der Mittagspauſe ging dann der Mann zu ſeiner Frau, die mit Arbeitskolleginnen vor der Fabrik, in der ſie arbeitete, ihr Mittageſſen einnahm. Rebmann winkte feine Frau zu ſich. Sie ging mit ihm eine kurze Strecke. Dabei mutete der Mann ihr nochmals zu, wieder zu ihm zu kommen. auf die Antwort:„Das hat keinen Wert!“ zog der Mann plötzlich ſein Meſſer und ver⸗ ſetzte der Ahnungsloſen einen tiefen Stich in die Bruſt, in die Herzgegend. Der Stich war tödlich. Wohl wehrte ſich die Frau noch und ſchrie um Hilfe, fiel aber dann zu Boden. Der Rohling bückte ſich und gab der daliegenden Frau, die wahrſcheinlich ſchon ver⸗ ſchteden war, noch einen ſchweren Stich in den Hals. Als Leute hinzuſprangen, brachte ſich der Täter ſelber einen leichten Stich in den Hals hei, legte ſich auf den Boden und ſtellte ſich tot. So wenigſtens ſagen einige Augenzeugen aus. Der An⸗ geklagte beſtreitet dies: er habe ſich ſelbſt umbringen wollen. Das Leben habe ja doch keinen Wert mehr für ihn gehabt.. Tötungsabſicht ſtellte der Angeklagte wiederholt in Abrede. Dies glaubt der Gerichtsvorſitzende nicht. Rebmann behauptet, er habe ſeine Frau nur ver⸗ letzen wollen aus Wut darüber, daß ſie ein wei⸗ teres Zuſammenleben mit ihm ablehnte. Zeuginnen die in der gleichen Fabrik mit der Getöteten gearbei⸗ tet haben, bezeichnen ſie als ruhige, fleißige, ſparſame Frau. Sie ſchimpfte nicht einmal über ihren Mann. Nur einer Arbeitskollegin gegenüber äußerte ſie ſich einmal: ſie habe Angſt nach Hauſe zu gehen; ihr Mann habe ſie mit dem Meſſer bedroht. In ſeinem Plädoyer führt erſter Staatsanwalt Dr. Autenrieth des Näheren an, daß die furchtbare Tat an Mord grenzt. Der Staatsanwalt tritt auch der Zubilligung mildernder Umſtände, für die der Verteidiger iſt, entgegen. Der Strafantrag des Staatsanwalts geht auf zwölf Jahre Zucht⸗ haus und ſechs Jahre Ehrverluſt. 5 Das Urteil des Schwurgerichts lautet auf neun Jahre Zuchthaus und fünfjährigen Ehrverluſt Das Schwurgericht iſt der Auffaſſung, daß es dem Angeklagten nur darum zu tun war, ſeine Frau aus der Welt zu ſchaffen. Die Tat ſei zwar nicht mit Ueberlegung, wohl aber im Zuſtand der Zurech⸗ nungsfähigkeit verübt worden. Der Angeklagte war damals, wie er ſelbſt zugibt, nüchtern. Wie der Staatsanwalt, ſo billigt auch das Schwurgericht dem Angeklagten keine mildernden Umſtände zu. Die Tat ſei eine ſehr ſchwere. Ohne Anlaß ſet der Angeklagte in dieſer rohen, brutalen Weiſe gegen ſeine Frau vorgegangen. Lediglich mit Rückſicht darauf, daß der Angeklagte noch nicht vorbeſtraft iſt, geht das Schwurgericht unter die vom Staatsanwalt beantragte Strafe herunter. Ohne mit einer Wimper zu zucken, nahm der An⸗ geklagte die gerechte Strafe entgegen. Gerichtszeitung Zahnarzt Mohr freigeſprochen Vor dem Erweiterten Schöffengericht Düſſel⸗ dorf ſtand am 19. Nov. der Zahnarzt Dr. Mohr aus Barmen unter der Anklage, am 3. Dez. 1928 auf einem Feldwege bei Ohligs die bewußtloſe 27jährige Hausangeſtellte Emmy Weikert ausgeſetzt zu haben. Mitangeklagt waren ſeine Begleiter bei der nächtlichen Fahrt, die Ztjährige Frau Hildebrand aus Barmen und der Taxichauffeur Alberti aus Düſſeldorf. Die Beweisaufnahme ergab, daß die Weikert ohnehin durch die Leuchtgasvergiftung, die ſie ſich in den Räumen der Praxis Dr. Mohrs beige⸗ bracht hatte, dem Tode verfallen war. Dr. Mohr ſagte aus, infolge einer Panne ſei es zu ſpät ge⸗ worden, die Weikert noch nach Ohligs zu ihrer Mutter zu fahren. Das Gericht ſprach alle drei An⸗ geklagten aus rechtlichen Gründen frei, da eine Ge⸗ fährdung des Lebens der Ausgeſetzten nicht in Frage kommen konnte und eine Verurteilung wegen ver⸗ ſuchter Ausſetzung oder einfacher Körperverletzung ebenfalls nicht möglich ſei. Bezirksſchöffengericht Darmſtabdt Wegen Unterſchlagung und Betrugs zum Nachteil der Verſicherungsgeſellſchaft„Friedrich Wilhelm“ in Berlin iſt der Kaufmann Weber⸗Darmſtadt ange⸗ klagt. Er erklärt, im Jahre 1928 habe er gelegent⸗ lich eines Feſtes mit dem Direktor Junghans der Geſellſchaft verſchiedene Nachtlokale wie Maxim, Maskottchen, Taunusburg auf deſſen dienſtlichen Be⸗ fehl beſucht und bei dieſer Gelegenheit ſei ihm ein großer Betrag, den er für die Geſellſchaft einkaſſiert und bei ſich geführt habe, abhanden gekommen. Auch den Betrug beſtreitet er. Im Frankfurter Geſchäft ſeien Buchungsdifferenzen feſtgeſtellt worden. Das Bezirksſchöffengericht Darmſtadt erkennt wegen Untreue auf 500 Mk. Geldſtrafe, zahlbar in 50 Mark⸗ Raten, gnſtelle einer an ſich verwirkten Gefängnis⸗ ſtrafe von 6 Wochen. * 8 Ungetreue Geſchäftsführer. Der 50jährige Fuhr⸗ mann Heinrich Eſchmann aus Neuſtadt a. d. Hot. hatte ſich wegen Privaturkundenfälſchung und Be⸗ trugs zu verantworten. Eſchmann war von 1926 bis Anfang 1929 Vorſitzender der Ortsgruppe Neuſtadt des Deutſchen Verkehrsbundes. Er hatte in dieſer Eigenſchaft die Beiträge zur Kranken⸗ und Erwerbs⸗ loſenkaſſe dieſes Bundes einzukaſſieren und dafür die entſprechenden Beitragsmarken zu kleben. Die An⸗ klage legte E. zur Laſt, den Mitgliedern bereits ge⸗ klebte, alſo entwertete Marken verkauft und außer⸗ dem 170% unterſchlagen zu haben. Auf Grund der Beweisaufnahme wurde der Angeklagte vom Amtgericht Neuſtadt a. d. H. zu einer Geſamt⸗ gefängnisſtrafe non fünf Monaten verurteilt. Swortliche Rundſchau um 3. Male Deutſchland-Norwegen Vor einem neuen Siege unſerer Amateur⸗Boxer Der Reichsverband ber Deutſchen Amateurboxer iſt, ob⸗ wohl er erſt zehn Jahre beſteht, in ſeinen Länderkämpfen bislang überaus erfolgreich geweſen. Von 18 ausgetragenen Begegnungen wurden 15 gewonnen, eine endete unentſchie⸗ den und nur zwei gingen verloren. In den letzten zwei Jahren aber wurde die deutſche Amateurbox⸗Ländermann⸗ ſchaft überhaupt nicht mehr geſchlagen. Nach dem letzten großen Erfolg gegen Italten in Mün⸗ chen beendet nun der Reichsverband ſeine diesjährige Serie an Länderkämpfen mit dem Treffen gegen Norwegens Na⸗ tionalmannſchaft, das am kommenden Sonntag in Oslo ſtattfindet. Zwei Mal traten die Deutſchen den Norwegern gegenüber und zwei Mal wurden die Skandinavier geſchla⸗ gen. Es war am 11. Dezember 1927, als ſich die beiden Ver⸗ tretungen in Oslo begegneten. Deutſchland ſiegte damals, trotzdem in einzelnen Klaſſen nicht die beſten Leute zur Verfſtgung ſtanden, klar mit 10:6 Punkten. Auch der Rück⸗ kampf, der am 2. Dezember 1928 in Stettin vor ſich ging, endete mit einem glatten 12:4⸗Erfolg unſerer Acht. Unſere Ausſichten ſind biesmal wieder recht günſtig.— Norwegen meldet: Er⸗ ling Olſen, Olaf Nielſen, Ingvald Bjerke, Harald Hanſen, Reidar Thorſen. Olaf Nielſen, Bjerke, Johannſen und der Schwergewichtler Reidar Thorſen ſind uns aus den früheren Begegnungen her noch in beſter Erinnerung. Als Ringrichter fungiert ein Schwede. Dem Sportwart des Deutſchen Reichsverbandes für Amateurboxen fiel es dies⸗ mal überaus ſchwer, ſeine ſtärkſten Leute zuſammenzubrin⸗ gen, da die Urlaubsfrage eine gewichtige Rolle ſptelte. So miiſſen wir diesmal im Fliegengewicht auf den Münchener Hubert Ausböck, eine unſerer ſtärkſten und zu⸗ verläſſigſten Waffen, verzichten. Für ihn ſpringt der Chem⸗ nitzer Fickert in die Breſche, der ſich ſchon beim Länder⸗ kampf gegen Dänemark in Hamburg gut bewährte und auch gegen Erling Olſen die Punkte holen ſollte. Olaf Nielſen, der norwegiſche Bantamgewichtler, iſt zwar ein iiberaus harter und techniſch famoſer Boxer, aber ob er den Berkiner Ziglarſkt, der ſich z. Zt. in der beſten Form ſeines Lebens befindet, beſtehen kann, iſt eine andere Frage. Das Federgewicht führt ſtatt des erkrankten Fuchs den Berliner Poliziſten Donner mit Ingvald Bjerke zu⸗ ſammen. Unſer Vertreter, der ſein erſtes internationales Debut gibt, iſt verhältnismäßig ſchwre zu beurteilen. Seine Stege, die er bislang erfocht, waren allerdings überzeugend, aber der Norweger Bjerke iſt ein ausgezeichneter Kämpfer mit einem gefürchteten Rechten. Trotzdem haben wir zu Donner unbedingtes Vertrauen, das er ſicher auch rechtfer⸗ tigen wird. Bächler, unſer Leichtgewichtsvertre⸗ ter, dürfte im Kampf gegen Harald Hanſen ebenfalls die Punkte holen. Zwar war die Form des Deutſchen in den letzten Wochen nicht immer überzeugend, aber wir alle wiſſen, daß gerade Bächler in Länderkämpfen ſtets ſeinen Mann ſtellt. Olaf⸗Froensdahl, der norwegiſche Welter ⸗ gewichtler, wird gegen den alten Ringfuchs Volkmar wohl kaum Chancen haben, um erfolgreich zu ſein. Im Mittelgewicht trifft der Olympiavertreter u. DAS V⸗ Meiſter 1929 Leidmann⸗München auf Gunnar Johanſen, den Volkmar bereits in der erſten Begegnung, im Winter 1927, glatt auspunktete. Auch hier ſollte ein klarer Punkt⸗ gewinn für Deutſchland herauskommen. Das Hal b⸗ ſchwergewicht ſieht Figge⸗Elberfeld und Knud Peterſen im Ring. Peterſen muß ſchon in ganz großer Form ſein, wenn er gegen den genau und hartſchlagenden Deutſchen beſtehen will. Und im Schwergewicht wird ſich der deutſche Meiſter Neuſel⸗Bochum auch von einem ſo ſtarken Mann wie Reidar Thorſen wohl kaum aus punkteſi laſſen. Ein ſicherer Sieg Alles in allem: wir werden auch den 19. Länderkampf glatt gewinnen. Wenn unſere deutſche Acht am kommenden Sonntag wieder ihr ganzes Können in die Wagſchale wirft, dann iſt es nicht einmal ausgeſchloſſen, daß der Draht von einem ſenſationellen Erfolg unſerer Nationalmannſchaft in Oslo melden wirb. Vorabend beim V. f. N. Am Samstag im Caſino⸗Saal Der Verein für Raſenſpiele zieht am kommenden Sams⸗ tag abend im Caſino⸗Saale ſeine erſte boxſportliche Veran⸗ ſtaltung der neuen Saiſon auf. Um die zahlreichen An⸗ hänger ſchönen Fauſtkampfſportes für dieſen ſpäten Be⸗ ginn zu entſchädigen, hat er kein Mittel geſcheut, um mit nur gutem und ſportlich erfahrenem Material aufzuwarten. Der BfR. hat deshalb die im ganzen Reich bekannten Leute aus dem Mainkreis und außerdem noch Boxer aus Darm⸗ ſtadt verpflichtet. Aus Frankfurt⸗Bockenheim erſcheinent Kleemann, Schrö⸗ der und Fuchs von der TG. 60 Frankfurt⸗Bocken⸗ heim. Kleemann und Schröder werden im Weltergewicht ſtarten und Landfried und Philipp vom VfR. als Gegner haben. In Kleemann und Lanodfried meſſen ſich zwei durch⸗ aus ebenbürdige Boxer, ſodaß ein ganz offener Kampf zu erwarten iſt, während es dem aus Leipzig zurückgekehrten, wieder im Kommen befindlichen Philipp gelingen ſollte, Schröder nach Punkten abzufertigen. Bockenheim iſt im Halbſchwergewicht durch den in Mannheim nicht unbekann⸗ ten Fuchs vertreten, der mit Meier⸗Vfgt. die Handſchuhe kreuzt. Fuchs muß ſich ſicher anſtrengen, wenn er mit Meier fertig werden will, denn der Mannheimer iſt ein ebenſo ſchlagharter als zäher Draufgänger. Darmſtadt iſt gleichfalls mit brei Kämpfern ver⸗ treten, und zwar im Welter⸗, Mittel⸗ und Halbſchwer⸗ gewicht. Es ſind dies Heß, Drott und Osburg, die vom Sp. V. 98 Darmſtadt kommen. In Stetter, Binnig und Walter vom BfR. finden ſie an Gewicht und Kampfkraft gleichwertige Widerſacher, ſodaß hier nur mit ganz knappen Reſultaten gerechnet werden kann, wenn nicht das eine oder andere Treffen unentſchieden endet. Die ſpannendſten Kämpfe ſind mit den Bo rern aus Mainz zu erwarten. Da iſt zunächſt die Paarung im Bantamgewicht, die Imhof⸗1. Mainzer Boxklub und Hen⸗ zel⸗Vfg. zuſammenbringt. Zwei ausgeſprochen verſchtedene Syſteme ſtoßen hier zuſammen. Imhof bevorzugt den Nah⸗ kampf und Henzel infolge ſeiner langen Reichweite die Diſtanz. Normalerweiſe ſollte alſo Henzel den Mainzer glatt auspunkten können, wenn er nicht der größeren Schlagkraft des Gaſtes anheim fällt. In Mitzel⸗ Mainz und Nieolai⸗ VfR. treffen ſich zwei Federgewichtler, die ſich aus früheren Kämpfen her genau kennen. Wiederholt gelang es dem koloſſal zähen Mainzer, der vor zwei Jahren den Deutſchen Meiſtertitel inne hatte, den nicht minder ebenbürtigen Nievblat in ganz knappen Entſchetdungen um den Sieg zu bringen. Immer wieder nahm der Mainzer die Sſdweſtdeutſche Meiſterſchaft mit nach Haufe. Nieolaf iſt jetzt Gelegenheit gegeben, zu beweiſen, ob er noch die alte Kampfſtärke der früheren Jahre gegen Mitzel beſttzt Sollte Nieolat haushäteriſch mit ſeinen Luftverhältniſfen umgehen, ſo müßte er zum wenigſten ein Unentſchteben er⸗ zielen. Jedenfalls aber muß er gang aus ſich heraus gehen. Mit der allergrößten Spannung erwartet man den Kampf zwiſchen dem in ganz Deutſchland bekannten Pauli⸗ Mainz und dem Südweſtseutſchen Weltergewichts⸗ meiſter Schuler ⸗VfR. Von vornherein könnte man ge⸗ neigt ſein, dem Mainzer ein Plus zuzugeſtehen. Pault befindet ſich gegenwärtig in blendender Form und iſt als erſtklaſſiger Techniker bekannt. Ob ihm Schuler auf der ganzen Linie gewachſen iſt, das ſoll der Kampf am Sams⸗ tag abend zeigen. Da bekannt iſt, daß Schuler als beſter Techniker lange Jahre indurch an der Syttze ſtand, iſt ge⸗ rade hier ein hervorragendes und wohl das intereſſanteſte Treffen des Abends zu erwarten. W. Sch. Der Dank der Japan⸗Expeoitſon Die deutſche Ländermannſchaft hat an die Deutſche i für Leichtathletik nachſtehendes Schreiben ge⸗ richtet: „Die durch Sibirien zurückkehrenden Athleten mochten nicht verſäumen, der Deutſchen Sportbehörde den wärmſten Dank zu ſagen für das große Geſchenk, das ihnen dadurch zuteil wurde, daß ſie Deutſchland beim erſten leichtathle⸗ tiſchen Länderwettkampf in Japan vertreten durften. Wir alle waren uns fehr wohl bewußt, daß dieſe Reiſe weit mehr bedeutete, als nur eine ſporbliche Auseinanderſetzung mit unſeren Gegnern. Leicht war die Aufgabe nicht Mannigfaltige Faktoren hinderten uns an der vollen Ent⸗ faltung unſeres Könnens. Jedoch die hiſtoriſche Begeben⸗ heit und unbeugſames Wollen ließen die Kräfte zuſammen⸗ wachſen und traditionsbeherrſcht den Sieg erringen. Mit einer unendlichen Fülle neuer und wertvoller Eindrücke kehren wir nun dankbaren Herzens heim. Die erſte deutſche Ländermannſchaft gegen Japan 19297 Schluß des redaktionellen Teils Homöopaſhie u. Biochemie ORIGINAL SCHWABE erhältlich in allen durch Emailleschild als Niederla e gekennzeichneten Apotheken Em 33 Wer sich für Homöopathie und Biochemie inter- esslertverlange kostenlos und unverbindlich Preislisten und aufkiärende Schriften durch: Dr. Willmar Schwabe, Leipzig 0 29 L. Bauer Stopf-Gänse Gänse- Rücken Gänse Schlegel Sänse-Brust Gänse-Feit Gänse-leber 1 25 17 Telephon 2078 e eee, Unsere 15 mal prämi jerte hochfeine Molkterei-Iee Butter Nr. 1 versenden wir in Postpaketen von 9 Pfd. (Pkundstücke) ungesal- zen oder mild gesalzen, postfrei Nachnahme d. Pfund Mk..20 Bestellung führt zu dauerndem Bezug. kn! BILGER.-G. Ober- schwäbische Zentral- molkerei Biberach 66 ., Riss, Württbg., Ober- land. Aeltester und größt. Betrieb Deutsch- lands dieser Art. Stadt- und Ferntransporte ANTEl. 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