3 Gl. Bezugspreiſe: In Mannheim und umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM. 38.— in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt Rot..50, Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße lg, Necpriedrichsſtraßes, FebHauptſtraße 68, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. 10 Pfg.— Abholſtellen Walbhofſtraße 6, W Oppauerſtraße 8. B il Montag: Sport der N. M. Z./ Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraf El ag en: und Recht/ Donnerstag wechselnd: Mannheimer Frauenzeitung Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe unh Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6 Fernſprecher: Sammel⸗Nr. 24951 Telegramm Adreſſe: Nemazoit Mannheim tfahrzeug und Verkehr er ſondere Sätze. 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Während der Kammerdebatte am Donnerstag kündigte Außenminiſter Brian d dem Interpel⸗ lanten Franklin Bouillon an, er werde ihm in der Kommiſſion für auswärtige Angelegenheiten von neuem Rendezvous geben, um weitere Auf⸗ ſchlüſſe über die Außenpolitik der Regierung zu er⸗ teilen. Geſtern nachmittag fand dieſe Kommiſſions⸗ ſitzung ſtatt, in der Briand einen langen Vortrag über die außenpolitiſchen Tagesfragen hielt und auf zahlreiche Fragen der Mitglieder des Ausſchuſſes Antwort gab. Nach einem kurzen Rückblick auf die Vorbereitungen zur erſten Haager Konferenz und ren Verlauf kam Briand auf die Arbeiten der in Haag eingeſetzten techniſchen Sachverſtändigenaus⸗ ſchüſſe zu ſprechen, die das Ergebnis ihrer Bera⸗ tungen der zweiten Konferenz vorlegen werden. Briand hofft, daß dieſe a raſch zu einem günſtigen Abſchluß gelange und Deutſchland bis zum Februar den Moungplan rakiftztert haben wird. Auf die Rhein⸗ landräumung übergehend, gab Briand die Er⸗ klätung ab, daß die Räumung immer von der Durchführung des Noungplanes ab⸗ hängig bleiben müſſe. Wenn Deutſchland nicht mit der Durchführung ſeiner Beſtimmungen beginne, ſo könne die Räumung nicht ſtattfinden. Frankreich habe jedoch, meinte Briand, kein Intereſſe daran, irgendwelche Schwierigkeiten zu ſchaffen und das Rheinland weiter beſetzt zu halten, wenn der Plan einmal in Kraft getreten ſei. Im Gegenteil, es liege in ſeinem Vorteil, die Räumung möglichſt zu heſchleunigen. N Auf eine Frage des rechtsſtehenden Deputierten Jean Goy über die Räumungsfriſten be⸗ merkte Brian, baß als Zeitpunkt des Beginns der Friſten immer die Ratifizierung des NYoung⸗ planes durch Deutſchland angenommen worden ſei. Dabei handle es ſich aber um eine Frage des guten Glaubens, denn ſonſt wäre es den Gegnern der Rheinlandräumung ein Leichtes, ſie durch endloſe Parlamentsdebatten zu verzögern.„Urſprünglich waren die Friſten auf acht Monate angeſetzt“, ſo er⸗ klärte der Außenminiſter, weil man damals glaubte, die Ratifizierung des Noungplanes durch den Reichs⸗ dag werde anfangs November ſtattfinden. Man hatte drei„leere“ Monate, November, Dezember und Januar, vorgeſehen. Während dieſer Zeit konnten keine großen Truppenverſchiebungen durch⸗ geführt werden, ohne die Soldaten unnütz den Un⸗ bilden der Witterung auszuſetzen. Da nun die Rattfizierung nicht vor Februar ſtattfinden kann, braucht man nicht mehr mit dieſen drei leeren Monaten zu rechnen. Die Räumung wird ſich in kürzeſter Friſt durchführen laſſen und faſt ebenſo ſchnell beendet ſein, als wenn Deutſchland ſchon ratlfiziert hätte.“ a Auf Fragen Franklin Bonillons, der im Aus⸗ ſchuß wieder einmal Schauergeſchichten über das kriegsbereite revancheſüchtige Deutſchland er⸗ zählte, gab Briand beruhigende Zuſtcherungen über die Verteidigung der franzöſiſchen Oſt⸗ i grenze ab, für Ke er jedoch ſtrenges Stillſchweigen verlangte und die auch nicht im ſtenographiſchen Protokoll der Sitzung enthalten ſind. Die Regierung habe ſtets für die Durchführung der von Marſchall Joch in ſeiner Note an die Interalliierte Militärkommiſſion befürworteten zuſätzlichen Maßnahmen geſorgt. Briand räumte bei dieſer Gelegenheit ein, daß Deutſchland die militäriſchen Beſtimmungen des Friedensvertrages genau eingehalten hat. Schließlich antwortete der Außenminister auf eine Frage bezüglich der Sicherheit Polens. Briand bemerkte, Deutſchland habe ſich durch den Locarno⸗Vertrag verpflichtet, keinerlei Ge⸗ walt anzuwenden, um an dem fetzigen Zuſtand in Oſteuropa etwas zu ändern. Zudem hätten ſich die Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Polen in letzter Zeit ſtark gebeſſert.(2) Der neue 8 London, 23. November. Die konſervative Parteikonferenz, zu der über 4000 Delegierte in der Londoner Albert Hall zuſammengekommen waren, hat einige intereſſante Ergebniſſe gehabt. Dae Stellung des früheren Mini⸗ ſterpräſidenten Baldwin als Parteiführer kann wieder als vollſtändig geſichert gelten. Die Partei hat keine andere Perſönlichket gefunden, die ſo wie Baldwin die Sympathien breiteſter Schichten zu er⸗ wecken geeignet iſt. Aber mit der Beſtätigung Bald⸗ wins als Parteiführer verband ſich nicht durchaus die Zuſtimmung zu ſeiner Politik. Es iſt intereſſant, feſtzuſtellen, daß die Parteikonferenz eine ſtärkere protekttioniſtiſche Wirtſchaftspolitik verlangte, als die vorige konſervative Regierung ge⸗ führt hat. In der Innenpolitik regte ſich ebenfalls beträchtliche Oppoſition gegen die offizielle Partei⸗ leitung, obwohl es nicht zu dem Sturm gekommen iſt, den manche Blätter vorher angekündigt hatten In der Innenpolitik kommt die Oppoſition aller⸗ dings mehr vom linken als vom rechten Flügel und repräſentiert diejenigen Kreiſe der konſervativen Wählerſchaft, die man hierzulande als„Liberale im weiteren Sinne“ zu bezeichnen pflegt. Man einigte ſich auf einen Wechſel in der Beſetzung der organi⸗ ſatoriſchen Poſten. Neville Chamberlain, der Bruder des ehemaligen Außenminiſters, wird vor⸗ ausſichtlich eine leitende Stelle im Parteivorſtand erhalten. Die Parteikonferenz ließ im übrigen viele wichtige politiſche Programmpunkte unberührt, ein Zeichen, daß die Führer nicht an einen nahe bevor⸗ ſtehenden politiſchen Kampf glauben. Zu einer Tumultſzene kam es bei der Beratung einer Reſolution, die gegen die vorbehaltloſe Wiederaufnahme der diplomatiſchen Beziehungen mit Rußland proteſtiert. Der Abg. Locker⸗Lampſon, der die Reſolution begrün⸗ dete, verlangte, daß man Sowjetrußland mora⸗ liſch ächten undals ausſätzig behandeln ſol le.„Der Schrei: unrein, unrein müſſe ſich beim Erſcheinen der Sowjetruſſen erheben, ſolange ſte ſich weigern, ihre Schulden zu bezahlen,“ führte Locker⸗Lampſon unter dem Beifall der Parteikonfe⸗ renz aus. Der Redner fuhr fort:„Man muß gegen dieſe Verbrecher, Halunken und Banditen aus Moskau einen Schutzzoll einführen.“ Auch dieſe Erklärung fand den hörbaren Beifall der Par⸗ teikonferenz. Ein Londoner Unterhausabgeordneter, Kapitän zur See Marsden, proteſtierte gegen die rußlandfeindliche Reſolution und verlangte, daß man zwar mit aller Vorſicht, aber mit einem klaren Blick für die Tatſachen vorgehen ſoll. Der Redner wurde niedergeſchrien und die Reſolution nach einer langen Lärmſzene mit allen gegen eine Stimme ange⸗ nommen. Der Beſchluß dürfte für die künftige Innen⸗ politik der Konſervativen von erheblicher Bedeutung ſein, da es bisher durchaus nicht klar war, ob die konſervative Unterhausfraktion die Rußlandpolitik der Arbeiterregierung zum Ausgangspunkt ihrer Oppoſition machen wolle. Dies ſcheint nun tatſäch⸗ lich beſchloſſen worden zu ſein und die Unterhaus⸗ debatten dürften vorausſichtlich ſchon in der nächſten Zeit dieſen Beſchluß widerſpiegeln. CCwCwCCCVCCbCCVbCbCbCbCbCbVbVTGbFbGbVbCbTCbPTGTFTPTCTVbTVTVTPTPTVTVTVTVTVbVTVDVFVPVFVUPVPVFVPVPUPCUFUPUUCUVUCUVUCVCVCVVCVUCUDUTUVVVDVUVVVVVVVVVVVV deutſch⸗polniſche Handelsvertrag verringere die Kon⸗ fliktsgefahr noch beträchtlich. Uebrigens ſeien, ſo ſchloß Briand ſeine Dar⸗ legungen, alle Maßnahmen getroffen, um die Einhal⸗ tung der Verträge zu ſichern, durch die Polen ſeine Unabhängigkeit erlangt habe, Der Ausſchuß für auswärtige Angelegenhekten beſchloß, eine ſeiner nächſten Sitzungen den pol⸗ niſchen Fragen zu widmen. Nachtſitzung der Kammer (Telegraphiſche Meldung Paris, 23. Nopbr. Die Kammer hat in ihrer Nachtſitzung, die um 130 Uhr WEZ. zu Ende war, die landwirtſchaftlichen Interpellationen erledigt. Die Debatte trug rein techmiſchen Charakter. Es lagen zum Schluß mehrere Tagesordnungen vor, von denen die ſozlaliſtiſche umd radikale die Landwirtſchaftspolitik der Regie⸗ rung mißbilligten. Die Regierung nahm eine Tagesordnung des Abgeordneten Blane(Radikale Linke) an und ſetzte die Vertrauensfrage dafür ein, worauf dieſe Tagesordnung mit 335 gegen 251 Stimmen angenommen wurde, nachdem in einer Vorabſtim⸗ mung die radikale Tagesordnung, die die Landwirt⸗ ſchaftspolitik der Regierung mißbilligte und gegen die die Regierung die Vertrauensfrage eingeſetzt hatte, mit 342 gegen 243 Stimmen abgelehnt wor⸗ den war. Die angenommene Tagesordnung Blanc beſagt, daß die landwirtſchaftliche Kriſis eine allgemeine Beſſerung der Lage des Erzeugers notwendig macht, und daß die Kammer zu dieſem Zweck der Regbe⸗ rung ihr Vertrauen ausſpricht, die Erklärungen des Miniſterpräſidenten und des Landwirtſchafts⸗ miniſters billigt, die eine Beſſerung der wirtſchaft⸗ lichen und ſozialen Bedingungen der Landwirtſchaft bezwecken. 5 — Caſablanca, 23. Nov. Fünf ſpaniſche Offiziere, die von einer Inſpektionsreiſe in die ſpaniſche Ma⸗ rokko⸗Zone zurückkehrten, erlitten zwiſchen Caſa⸗ blanca und Rabat einen Autounfall. Zwei der Offi⸗ ziere kamen ums Leben, die drei anderen wurden ſehr ſchwer verletzt. Amneſtie⸗Ausſchuß des Ruhrgebiets (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) E] Berlin, 23. Nov. Ein Amneſtieausſchuß, der ſich im Ruhrgebiet ge⸗ bildet hat, ſetzt ſich, wie die 158 Namen enthaltende Unterzeichnungsliſte verdeutlicht, aus Perſonen zu⸗ ſammen, die den verſchiedenſten Parteien, Welt⸗ anſchauungen und Berufsſtänden angehören, denen aber— und das verleiht dieſen Beſtrebungen doch wohl ein beſonderes Gewicht— die unruhigen Ver⸗ hältniſſe der Beſatzungszeit, namentlich an der Ruhr, aus eigenem Erleben bekannt ſind. Der Zweck des Ausſchuſſes iſt, Reichsregierung und Reichstag bei der endgültigen Befreiung der Rheinlande zur Niederſchlagung aller mit der Beſetzung irgendwie zuſammenhängenden Straftaten zu veranlaſſen. Dahin wird man vor allem auch die ſogenannten Fememorde zählen müſſen. Der bekannte Ver⸗ teidiger der Deutſchen vor franzöſiſchen Kriegs⸗ gerichten und der Femetäter vor deutſchen Gerichten, Prof. Grimm, kommt in einem Brief an den Reichspräſidenten, den Kanzler und die maßgeben⸗ den Behörden zu dem Schluß, daß nur ein Reichs⸗ geſetz nach der Richtung hin Abhilfe ſchaffen könne, weil in Preußen noch weitere Femeverfahren ſchwe⸗ ben, die ſicherlich nochmals die politiſchen Leiden⸗ ſchaften aufs höchſt erregen und zugleich eine ſchwere außenpolitiſche Belaſtung für das Reich bedeuten witrden. Man ſollte meinen, daß nach dem ſehr lehrreichen Fall Lampel nun endlich auch in den Kreiſen, die ſich an ber radikalen Verfolgung aller Femetaten nicht genug tun konnten, endlich die Einſicht Platz greifen werde, daß mit den Femeprozeſſen Schluß zu machen ſei. Es iſt immerhin ein erfreuliches Zei⸗ chen, daß an der Spitze des Arbeitsausſchuſſes der ſozialdemokratiſche Senatspräſident Grützner ſteht, der bei Beginn des paſſiven Widerſtandes Regierungspräſident in Düſſeldorf war. Deutſches Vauernſchickſal im Oſten Das Ende der zweiten Völkerwanderung Den wenigſten Reichsdeutſchen, die mit Erſchütte⸗ rung das Schickſal ihrer Stammesgenoſſen in Ru ß⸗ land verfolgen, ſind die geſchichtlichen Zuſammen⸗ hänge klar, die das Schickſal des Oſtdeutſchen zu einem tragiſchen, aber wie wir hoffen nur voxläu⸗ figen Abſchluß bringen. Wir ſehen heute das Ende der zuveiten und vielleicht gleichzeitig damit den Be⸗ ginn der dritten germaniſchen Völker⸗ wanderung, zu der das„Volk ohne Raum“ im Laufe der Jahrhunderte immer wieder gezwungen worden iſt. Die Richtung des Völkerſtromes wandte ſich zunächſt nach Weſten und Süden, bis keine über⸗ ſchüſſigen Kräfte mehr von den romaniſchen Län⸗ dern abgegeben werden konnten. Da kehrte der Strom nach oͤem Oſten zurück, drängte die Slawen ab, die bis zur Ebbe nachgedrungen waren, und dies⸗ mal nicht mehr in der Form planloſer Wanderzüge, ſondern mit genial durchdachter Organiſation wurde als Siedlungsland zurückgewonnen, was in der erſten Völkerwanderung verloren war.„Nager Ooſtland wolln wi riten“ war das Loſungswort der Deutſchordensritter, die Glaubenſtreiter, Siedler und Kaufleute zugleich waren. Deutſch wurden unter ihrer Führung Weſtpreußen, Oſtpreußen, das ganze baltiſche Land. Den Rittern folgten Handwerker und Bauern. Wo ſie ſeßhaft wurden, war das Deutſchtum endgültig verwurzelt. Aber die Schich⸗ ten des Deutſchtums konnten ſich nicht einheitlich vorſchieben. Litauen, von den Rittern nicht be⸗ zwungen, verſperrte den Bauern den Weg, den die Ritter über See nehmen konnten. So iſt es zu erklären, daß in Eſtland und Lett⸗ land das deutſche Element nur eine dünne Ober⸗ ſchicht ausmachte. Der Traum, die befreiten baltiſchen Provinzen Deutſchland anzugliedern, mußte ausgeträumt ſein, als die Letten und Eſten in ihrem eigenen National⸗ ſtolz erwachten. Der Einfluß der deutſchen Guts⸗ beſitzer wurde nach dem Weltkriege durch Agrarrefor⸗ men und Enteignungen gebrochen, ſodaß die nicht ab⸗ gewanderte deutſche Minderheit in dieſen beiden Staaten heute froh ſein muß, wenigſtens unter dem Schutze einer gewiſſen Minderheitenautonomie ihr kulturelles Leben erhalten zu können. Der Bauernſchub, der mit den Ordensrittern nicht nach Nordoſten vordringen konnte, zweigte nach Südoſten ab, ſiedelte in Polen der Weichſel ent⸗ lang, ſtieß in Trupps bis Siebenbürgen vor, bis tief in die Ukraine, jedoch mehr Erklaven bildend, die aneinander keinen Zuſammenhang mehr fanden. Dennoch entnahmen die umwohnenden Sla⸗ wen von ihnen das Magdeburgiſche Recht, lernten von ihnen den eiſernen Pflug kennen, entlehnten die techniſchen Ausdrücke der geſchätzten deutſchen Hand⸗ werker in ihre Sprache. 5 Dieſer große Wanderzug verebbte mit dem Nie⸗ dergang des deutſchen Ordens, der deutſch geworde⸗ nes Land für ein Jahrhundert unter polniſche Herr⸗ ſchaft zurückfallen ließ. Das deutſche Siedlungs⸗ werk ſetzte erſt wieder erneut nach der Teilung Po⸗ lens ein und unter der weitblickenden Regierung Friedrichs des Großen, der neue Siedlergruppen im Warth⸗e und Netzebruch anſäſſig machte, der nament⸗ lich heimatlos gewordene Religionsgemeinſchaften, wie Hugenoten, Salzburger, Menoniten uſw. über⸗ all im Oſten Land zur Verfügung ſtellte. Poſen und Weſtpreußen wurden endgültig wieder eingedeutſcht. Das deutſche Siedlungswerk hatte ſeinen Höhepunkt erreicht. Der deutſche Bauer hatte als Kulturträger im Oſten ſolchen Ruf erreicht, daß Katharina die Große ſie nach Rußland berief und an der Wolga anſtedelte, wo ſie zwiſchen Saratow und Samara ein geſchloſſenes Gebiet bevölkerten. Aber Einzeltrupps drangen auch von dort aus noch weiter bis tief nach Sibirien hinein. Dieſe Rußlanddeutſchen ſind es, die letzten Ausläufer der zweiten germaniſchen Völ⸗ kerwanderungswelle, die jetzt ihre Scholle preis- geben wollen. Im Leben der Völker muß man mit weiten Zeit⸗ ſpannen rechnen. Rund ein Jahrtauſend dauerte die Bewegung ber Germanen von Oſt nach Weſt, wieder rund ein Jahrtauſend der Rückſtrom Nr. 545 2. Seite. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 23. November 1929 von Weſt nach Oſt. Die zweite Strömung wurde gewaltſam unterbrochen durch das Ende des Welt⸗ krieges, der bei anderem Ausgang eine neue Ex⸗ panſton nach Oſten ergeben hätte, und durch den Vertrag von Verſatlles. Das Schickſal der Balten⸗ deutſchen iſt bereits erwähnt worden. Am härteſten traf das Verſailler Diktat die deutſchen Gebiete, die ohne Volksabſtimmung an Polen abgetreten wer⸗ den mußten, Poſen und Weſtpreußen, den ſogenann⸗ ten Weichſelkorridor. Ueber 2 Millionen 1 wurden zur Abwanderung gezwunge Das deutſche Element in dieſen Provinzen iſt faft völlig vertrieben, ein kleiner Reſt hält ſich in den Städten. Die noch Bodenverwurzelten auf ihrer Scholle zu halten, war die Abſicht des viel umſtritte⸗ nen Liquidationsvertrages mit Polen, der die An⸗ ſtedlergüter vor dem e durch den polniſchen Staat, die Gutsbeſitzer vor Liquidationen bewahren ſollte. Die letzten deutſchen Bollwerke im Oſten: Danzig, Oſtpreußen und Memel, ſind faſt ſchutzlos der ſlawiſchen Flut preisgegeben. Das Slawentum arbeitet überall mit dem gleichen Prinzip, dieſe Bollwerke wirtſchaftlich auszuhungern und ſo das Deutſchtum zu verdrängen. Die„Freie 315 Danzig“ ſoll durch den polniſchen Hafen Gdin⸗ gen wirtſchaftlich niedergerungen werden. Litauen beſchneidet dem„autonomen“ Memelgebiet den zur Selbſtverwaltung zugeſtandenen Finanzanteil, legt das Parlament lahm und unterdrückt jede kulturelle Betätigung der deutſchen Memelländer. Oſtpreußen wird durch den Korridor im Wettbewerb mit ſeinen landwirtſchaftlichen Produkten ſo benachteiligt, daß die Landflucht nach den Induſtriebezirken des We⸗ ſtens ſich bedenklich geſteigert hat. Die von Polen angeſtrebte Verlagerung des Tranſitweges von Süd nach Nord durch Korridor ſtatt wie früher von Oſt nach Weſt, die Zerſplitterung des früher einheit⸗ lichen Im⸗ und Exportgebietes Rußland läßt die wirtſchaftliche Kriſe noch ſchärfer hervortreten. Alſo auch hier überall Gefahrenmomente für deutſches Land und deutſche Menſchen im Oſten. Ganz überraſchend und aus völlig anderen Ur⸗ ſachen hat die Tendenz, nach Weſten zurückzuſtrömen, die deutſchen Bauern an der Wolga und in Sibirien erfaßt. Dieſe Bewegung wurde durch den neuen bolſchewiſtiſchen Agrarkurs ausgelöſt, den Bauernbeſitz aufzulöſen, Kollektipwirtſchaften einzu⸗ richten und das freie Bauerntum in ein ländliches Proletariat zu verwandeln. Während der ruſſiſche Bauer ſtumpf auch dieſes Schickſal auf ſich nimmt, ſeinen letzten Beſitz der Kollektive zu übereignen und ſeine Famile von einer kommuniſtiſchen Gemeinſchaft aufſaugen zu laſſen, die bewußt antireligiös einge⸗ ſtellt iſt, ſetzt ſich der deutſchſtämmige Bauer zur Wehr. Geiſtliche, die ihre Führer ſind, haben Ver⸗ bindungen mit Glaubens⸗ und Stammesgenoſſen in Kanada und Südamerika angeknüpft, aber ehe die Einreiſe genehmigt war, begann der Aufbruch in den Dörfern, die Wanderſchaft zunächſt nach Moskau, wo 12000 Menſchen zunächſt auf Viſen für Deutſchland warten. Dieſen Deutſchen, die man wieder gewalt⸗ ſam nach Sibirien zurückzuverfrachten ſucht, muß ge⸗ hylfen werden. Hindenburg hat zur Unterſtützung des Hilfswerkes aufgerufen, das von den deutſchen amtlichen Stellen allein nicht durchgeführt werden kat, Wir können unſere Arbeitsloſenziffer nicht um Hunderttauſend von Menſchen vermehren, die wohl Deutſche, aber ruſſiſche Staatsbürger ſind. Wir können leider auch nicht mit ihnen einem be⸗ merkenswerten Aufrufe zufolge in Oſtpreußen und der Grenzmark den Wall deutſcher Bauern ſchaffen, der nationalpolitiſch notwendig wäre, denn die kleinſte Ackernahrung für eine Siedlerfamilie ſtellt ſich auf 10—15 000. Woher ſollen die Millionen dafür aufgebracht werden? Wir werden es alſo wiederum erleben, daß wert⸗ polkes deutſches Volksgut für uns verloren geht, daß deutſche Vorpoſten im Oſten aufgegeben werden, ohne daß wir imſtande ſind, die noch vor⸗ handenen Bollwerke im Oſten zu ſtärken. Dieſes un⸗ aufhaltſame Rückfluten dürfte als das Ende der zweiten germaniſchen Völkerwanderung anzuſehen ſein, es muß aber aus innerer Not heraus den Beginn einer dritten Wanderung auslöſen. Das „Volk ohne Raum“, auf denkbar engſten Platz wieder zuſammengedrängt, muß ſich erneut Luft machen. Raum kann es nur im Oſten finden in den Sied⸗ lungsgebieten, die ihm gewaltſam genommen wur⸗ den, Auch poltitiſch iſt ihm dieſer Platz vorgezeichnet, denn während der Locarnopakt die Weſtgrenzen feſtlegt, können die Oſtgrenzen einer Revi⸗ ſion unterzogen werden. Dieſe Reviſion muß die Aufgabe einer aktiven deutſchen Oſtpolitik nach der Rheinlandräumung ſein, damit zunächſt wenigſtens der Weichſelkorridor wieder deutſches Land und das abgetrennte deutſche Vorwerk Oſtpreußen wieder feſt mit dem Reiche verbunden wird. Das wird der Be⸗ giun einer neuen Entwicklung ſein müſſen, die ſich als zwangsläufig aus dem bisherigen e Verden abzeichnet. R. Oſtpreußens Verzweiflung Berlin, 23. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Die„Berliner Börſenzeitung“ bringt die Zuſchrift eines oſtpreußiſchen Mitarbeiters„in hoher verant⸗ wortungsvoller Stellung“, der die Frage aufwirft, oh angeſichts der Notlage des Landes Oſtpreußen nicht von ſeinem verfaſſungsmäßigen Recht Gebrauch machen wolle, ſich aus dem preußiſchen Staatsver⸗ band zu löſen und ſich als Reichsland erklä⸗ ren zu laſſen. Der Verfaſſer hat ſicherlich Recht, wenn er feſt⸗ ſtellt, daß die Durchführung der Oſtpreußenhilfe ein biel günſtigeres Reſultat gehabt hätte, wenn ſie hicht durch die ſtarken innerpolitiſchen Gegenſätze zwiſchen der preußiſchen Regierung und der Provinz Oſtpreußen gehemmt worden wäre. Man weiß, daß die Sozialdemokraten Braun und Grzeſinſki nicht viel zur Erleichterung der ſchwierigen Lage Oſtpreußens beigetragen haben. Dennoch müſſen wir offen bekennen, daß dieſer Vorſtoß uns etwas Unhbehgglich, faſt unheimlich, anmutet. Man ſollte it dem Gedanken, ſich als Reichsland zu erklären, icht ſpielen, ihn möglichſt überhaupt nicht erſt auf⸗ i laſſen. Es wird angeſichts dieſer Zuſchrift ten fehlen, die ſich ſagen werden: Hinter e, die vom Reichsland 8 vielleicht 0 5 e meinen. 8 Reichsparteitag der f 11 1474 8 5 Der politiſche Bericht Hugenbergs (Telegraphiſcher Bericht) Kaſſel, Heute nachmittag wurde die erſte Vollſitzung des Deutſchnationalen Parteitages in der Stadthalle mit einer Begrüßungsanſprache des früheren Admirals Boedicker für den heſſiſchen Landesverband ein⸗ geleitet. 22. Nov. 0 ugenberg ſeinen Hugenberg beſchäf⸗ ſe iner Ausführungen mit s nur mögliche Hin⸗ Wenn es heute in Ae en, e Dr. tigte ſich gleich zu Beginn dem Moungplan, dem man jede dernis in den Weg legen müſſe. Deutſchland eine Schar der Wachen und Wachgewordenen nicht gäbe, ſo hätte der deutſche Name für immer ſeine Würde und ſein An⸗ ſehen in der Welt verloren. In dieſem Zuſammen⸗ hang warf Hugenberg eine Reihe von Fragen auf, in denen es u. a. heißt: Iſt es zu beſtreiten, daß die bisherigen Fremdkontrollen(Beſchr änkungen unſerer Souveränität) nicht beſeitigt, ſondern lediglich in veränderter Form auf die Tributbank übertragen ſind? Iſt es zu beſtreiten, daß die deutſchen Grenz⸗ lande im Weſten unter Fremdͤkontrolle verbleiben, und daß die Franzoſen das vertragsmäßige Recht der Wiederbeſetzung in Anſpruch nehmen? Iſt es zu beſtreiten, daß der Voungplan im Gegenſatz zum Verſailler Vertrag und zum Dawesplan keinerlei wirkliche Reviſions⸗ möglichkeit enthält und demnach ſeine Nichterfüllung ohne weiteren Vertragsbruch mit allen ſeinen Folgen ſein wird? Iſt es zu beſtreiten, daß der bisher völkerrechtlich aufgerichtete Schutz der ſoge⸗ nannten Transferklauſel des Dawesvertrages recht⸗ lich und praktiſch durch den Youngplan ſo gut wie vollſtändig beſeitigt wird? Iſt es zu ber veifen, daß man trotz allem den Poungvertrag abſchleßen mill zu deſſen Abſchluß man nicht gezwungen werden kann? Hugenberg fuhr fort:„Das alles ſind Dinge, die wir immer von neuem erörtert haben. Heute möchte ich aber noch einen Geſichtspunkt hinzufügen, der erſt durch den Verlauf der letzten Wochen in ſeinem Ernſt ganz verſtändlich geworden iſt. Ich werfe die Frage auf: Welche Politik ſoll eigentlich in Deutſch⸗ land nach der etwaigen Annahme des Youngplaues geführt werden und durch wen? Der zahlenmäßige Ernſt der Wirkungen des Moungvertrages wird an⸗ ſcheinend unterſchätzt. Der Youngplan, d. h. der ge⸗ mäß den Intereſſen der Gläubiger veränderte Da wesplan, kann als Die beiden Regieru ngsparteſen in Baden, Hagielde mesa und Zentrum legten, wie berichtet, dem Landtag eine weſentliche Aenderung zu der bisherigen Geſchäftsordnung vor. Kein ver⸗ nünftiger Menſch wird ſich der Notwendigkeit ent⸗ ziehen, dem Parlament und ſeinem Vollzugsorgan ſtärkere Autorität zu geben. Der Antrag der Regie⸗ rungsparteien bildet aber nichts anderes als die ee en„ Vollmachten an den Landtagspräſidenten. Nach der neuen Ge⸗ ſchäftsordnung, die weit über den Rahmen der Ge⸗ ſchäftsordnung des Reichstages nder, des Landtages hinausgeht, iſt der Präſident des Landtages Amn⸗ kläger und oberſter Richter in einer JInſtanz. Gegen ſeinen Entſcheid gibt es keine Berufungs⸗ inſtanz. Kein Menſch wird dem bisherigen Landtags⸗ präſtdenten Dr. Baumgartner Mangel an Objektivi⸗ tät vorwerfen wollen und doch muß dieſe neue Ge⸗ ſchäftsordnung bekämpft werden. Wie weit die Geſchäftsordnung in dieſer Richtung geht, ſoll an einigen Beiſpielen nachgewieſen werden. Nach 8 63 der neuen Geſchäftsordnung wird die Erteilung des Wortes zur Geſchäftsordnung in das freie Ermeſſen des Präſidenten geſtellt. In § 76 a erhält der Präſident das Recht, einen Abge⸗ ordneten, der in gröblichſter Weiſe die Ordnung des Hauſes verletzt, ohne Ordnungsruf von der weiteren Teilnahme der Sitzung aus zuſchließen. Leiſtet der Abgeordnete dieſer Aufforderung nicht Folge, ſo unterbricht der Präſident die Sitzung auf 10 Minuten und kann, falls auch jetzt der Ausgeſchloſſene der Auf⸗ forderung des Präſidenten nicht Folge leiſtet, auf 30 eventl. 60 Kalendertage unter Verluſt der Diäten und der Freifahrkarte ausgeſchloſſen werden. Bei der Radikaliſterung des parlamentariſchen Lebens ſind ſolche Beſtimmungen gewiß notwendig; dann aber muß man dem Betroffenen die Möglichkeit geben, wenn er ſich zu Unrecht gemaßregelt fühlt, Berufung an eine Inſtanz einzulegen, die un⸗ parteiiſch und endgültig entſcheidet. So iſt es auch um Reichstag. Unmöglich aber kann in ſolchen ſchwer⸗ wiegenden Fällen der Präſident zugleich Ankläger und oberſte Entſcheidungsinſtanz ſein. Der 8 74 beſtimmt, daß der Zutritt zu den übrigen Räumen des Landtages Nichtmitgliedern nur mit Genehmigung des Präſidenten geſtattet iſt, d. h. mit praktiſchen Worten, es unter⸗ liegt der Zenſur des Präſidenten, wen der Abge⸗ ordnete in ſeinen Fraktionszimmern empfangen darf. Das iſt ein geradezu unmöglicher und unerträglicher Zuſtand. Der Staatspräſident hat ſich zur Beant⸗ wortung der förmlichen Anfrage des Abg. Dr. Schmitthenner und Genoſſen(Du.), betreffend die Rundfunkrede des Staatspräſidenten zum Volksbegehren, bereit erklärt. Dem Landtag ſind neuerdings mehrere Geſuche unterbreitet worden. So hat die Not der Hopfen⸗ produzenten in Sandhauſen(Amt Heidelberg) den dortigen Gemeinderat zu einer Eingabe veranlaßt. Portlandzementwerke Heidelberg⸗Mannheim⸗Stutt⸗ gart werden gegen Verwendung von Beton für Straßenherſtellungen vorſtellig. Der Wechſel im Innenministerium Deutſchnationalen eine kunſtvolle techniſche Maſchinerie des Hoch⸗ kapitalismus zur Unterjochung Deutſchlands bezeichnet werden. Unter Mithilfe der deutſchen So⸗ zialdemokratie wird zu Laſten Deutſchlands mit dem Moungplan international der Verſuch einer vollen Verwirklichung der Kapitalherrſchaft gemacht. Nicht umſonſt hat Helfferich immer davon geſprochen, daß wir unſere Zukunft nur auf der eigenen freien Kraft aufbauen können. Unſer Abweichen von dieſem Wege gleich nach ſeinem Tode hat zunächſt unſere Landwirtſchaft ins Elend geſtürzt. Wenn wir ſo fortfahren, dann folgt alles andere nach! Es iſt eine Einbildung oder eine bewußte Ablen⸗ kung, wenn davon geſprochen wird, daß man durch organiſatoriſche Erſparniſſe in Staat und Wirtſchaft der Alternative: Zerſtörung der Wirtſchaft oder Verelendung des Volkes! entgehen könne. Auch der Arbeitnehmer weiß nachgerade, was für ihn ein 5 Unternehmer in Induſtrie und Landwirtſchaft bedeutet. Aber auf der anderen Seite würde ein Programm der Verelendung der Maſſen gleichfalls die Axt an die Wurzel des Volks⸗ ganzen legen. Frankreich und Polen, unſere un⸗ mittelbare Nachbarn, haben mehr Intereſſe an unſe⸗ rem Verfall als an unſeren e Dagegen iſt die angelſächſiſche Welt in der Lage deſſen, der weit vom Schuß ſitzt. Sie iſt auf die Dauer der Teil, der ſich verrechnet. Eine Reichsregierung, die etwa nach der Annahme und zur Durchführung des Mbung⸗Planes unter Mitwirkung der Sozialdemokratie gebildet würde, müßte zur beſchleunigten Zerſetzung unſerer wirtſchaftlichen und kulturellen Verhältniſſe führen. Der einzige Ausweg aus den Widerſprüchen und Unmöglichkeiten iſt das Sichzuſammenfinden unter dem nationalen Geſichts⸗ punkt des entſchloſſenen Eintretens für das Lebens⸗ recht unſeres Volkes nach außen hin. Warum denn nicht heute? Es iſt heute unendlich viel leichter und ſchmerzloſer als nach Annahme des Youngplanes. Neue Verhandlungen, die nach ſeinem Scheitern im nächſten Jahre aufzunehmen wären, würden eine ausſichts volle politiſche Aufgabe darſtellen.“ Dr, Hugenberg ſprach ſich ſchließlich noch über die Notwendigkeit einer entſchloſſenen und klaren ant i⸗ marxiſtiſchen Politik im Reich und in Preußen aus und beſchäftigte ſich mit den Aufgaben der Deutſchnationalen Volksparteni als Oppoſitionspar⸗ tet und mit den Erforderniſſen der augenblicklichen Lage. Seine Ausführungen klangen in die bereits mitgeteilten vom Parteivorſtand und von der Partei⸗ vertretung gutgeheißenen Leitſätze aus. Die Ausführungen Hugenbergs wurden mehrfach durch ſtürmiſche Beifallskundgebungen unterbrochen. Der neue Kurs in Baden Nachklänge zur Geſchäftsordnungsdebatte men des Abſchieds und der Begrüßung. Dr. Rem⸗ mele dankte ſeinen Beamten, denen er 11 Jahre vorgeſtanden hat, in beſonders lerzlicher Weiſe. Dr. Wittemann wurde von Miniſterialdfrektor Föh⸗ renbach im Namen der Beamtenſchaft bewillkommt. Die geſamten Redner der Oppoſittonsparteien haben gegen dieſe Art der Geſchäftsordnung Ein⸗ ſpruch erhoben, um ſo mehr, da außer den Regte⸗ rungsparteien keiner der anderen Parteien genü⸗ gend Zeit zur Durcharbeitung dieſer ſchwerwiegenden Materie gegeben war. Ihr Antrag, die neue Ge⸗ ſchäftsordnung noch einmal dem Geſchäftsordnungs⸗ ausſchuß zu überweiſen, um in Ruhe denjenigen Verſchärfungen treffen zu können, die die Würde des Hauſes und eine reibungsloſe Erledigung der Arbeiten erforderlich machen, fand keine Mehrheit. Die Regierungsparteien haben ſich über dieſe ſchwer⸗ wiegenden Bedenken hinweggeſetzt und in ihrem Machttaumel die neue Geſchäftsordnung angenom⸗ men. Das„chriſtliche Zentrum“ und die„gerechtig⸗ keitsliebende Sozialdemokratie“ bekennen ſich zu dem Grundſatz: Macht geht vor Recht! Sollte dieſer Standpunkt auch in Zukunft der Oppoſition gegenüber eingenommen werden, ſo wird ſich die Oppoſition vor die Frage geſtellt fehen, ob unter dieſen Umſtänden ihre Mitarbeit über⸗ haupt noch möglich iſt. Das einmal deutlich 1 klar auszuſprechen, iſt im Hinblick auf die letzte Verhandlung im Landtag eine zwingende Notwen⸗ digkeit geworden. W. Die rheiniſchen Eiſenbahnen Wieder eine unbefriedigende Erklärung Halbamtlich wird aus Berlin gemeldet: In den letzten Tagen wurde in der Preſſe die Beſorgnis geäußert, daß in den im Monat Auguſt abgeſchloſſenen Vereinbarungen über die rheini⸗ ſchen Eiſen bahnen den in der Botſchafter⸗ konferenz vertretenen Regierungen ein dauer n⸗ des Ueberwachungsrecht eingeräumt wor⸗ den ſei, demzufolge künftig in der demilitariſierten Zone kein Bahngleis, keine Brücke, keine Laderampe gebaut werden könne, ohne daß zuvor die Botſchaf⸗ terkonferenz ihre Genehmigung erteilt hätte. Dieſe Beſorgnis iſt unbegründet. Es wird erneut darauf hingewieſen, daß die Botſchakterkonferenz weder rechtlich noch tatſächlich die Befugnis in An⸗ ſpruch nimmt, Deutſchlands Freiheit zur wirtſchaft⸗ lichen Entwicklung des Eiſenbahnſyſtems in der de⸗ militariſierten Zone zu beeinträchtigen. Clementeau auf dem Sterbebett (Von unſerem Paräſer Vertreter) Paris, 23. Nov. Glemenceau's Agonie iſt furchtbar. Der Deputierte Mandel ſah den Sterbenden kurz nach Mitter⸗ nacht.„Er ringt mit dem Tode, rauhe heiſere Jammerrufe entringen ſich ſeiner Kehle. Die letzten Reſte ſeiner Lebenskraft ſchwinden dahin“, ſagte er den Leuten, die vor dem Hauſe in der Rue Frank⸗ lin verſammelt ſind. Um ſechs Uhr früh wurde von einem Angehörigen der Familie mitgeteilt, der Sterbende habe das Bewußtſein verloren und ärzt⸗ liche Hilfe ſei nutzlos geworden. Letzte Meloͤungen Dr. Scholz wiederhergeſtellt — Berlin, 23. Nov. Dr. Scholz, der erſte Vor⸗ ſitzende der Reichstagsfraktion der Deutſchen Volks⸗ partei, hat das Krankenhaus verlaſſen. Wie die „Nationalliberale Korreſpondenz“ ſchreibt, muß ſich Dr. Scholz noch Schonung auferlegen und wird einen Erholungsurlaub antreten. Neuregelung im deutſch⸗belgiſchen Paßweſen — Berlin, 23. Nov. Nach einem neuen Abkom⸗ men zwiſchen der deutſchen und der belgiſchen Re⸗ gierung werden ab 1. 12. 1929 Dauerſichtvermerke mit zweijähriger Geltung erteilt, ſofern nicht der etwa vorgelegte Paß früher abläuft. Sie gelten für alle amtlich zugelaſſenen Grenzübergangs⸗ ſtellen und koſten 8 Mark. Für einmalige Reiſen wird ein Sichtvermerk mit zweiwöchiger Geltungsdauer erteilt. Die Gebühr beträgt 1 Mark. Beide Regierungen haben für ſpäter die evtl. Auf⸗ hebung des Sichtvermerkzwanges in Ausſicht genom⸗ men. Schlichtungsverhandlungen im mitteldentſchen Braunkohlenbergbau — Halle a.., 23. Nov. In den geſtrigen Schlich⸗ tungsverhandlungen im mitteldeutſchen Braunkohlen⸗ bergbau konnte bis in die ſpäten Nachmittagsſtunden eine Einigung nicht erzielt werden. Die Verhand⸗ lungen wurden abgebrochen. Sie werden wahrſchein⸗ lich am heutigen Samstag fortgeſetzt, Zur Stützung der ſpauiſchen Währung — Madrid, 23. Nov. Geſtern fand eine Konferenz zwiſchen dem Finanzminiſter, dem Gouverneur und den Untergouverneuren der Bank von Spanien ſtatt, Wie verlautet, wurde die Lage des Peſeta⸗Kurſes beraten. Man mißt den in dieſer Konferenz gefaßten Beſchlüſſen, über die völliges Stillſchweigen bewahrt wird, eine große Bedeutung bei. 1000 Chineſen durch 1 9 55 Flugzeugbomben getö et — Charbin, 22. Noy. Nach Ausſagen von Flüchtlingen ſind bei dem ſowjetruſſiſchen Flugzeug⸗ angriff auf Dalainor 1000 Perſonen, Soldaten und Bevölkerung, Schutz geſucht hatten, getötet worden. Einige Flie⸗ gerbomben trafen in die nächſte Umgebung der Zeche, wodurch die Flüchtlinge verſchüttet wurden. * * Spanſſche Ehrung eines dentſchen Kapitäns. Der Kapitän des Südamerika⸗Dampfers„Cap Ar⸗ cona“, Comodore Rolin, konnte das 50fährige Seemanns⸗Jubiläum feiern. Aus dieſem Anlaß hat ihm der König von Spanien das Komtur⸗Kreuz des Ordens Isabella la catholica wegen ſeiner Ver⸗ dienſte um die Verbindung mit Spanien und den ſpaniſch ſprechenden Ländern Südamerikas. Hauſſe in Raubüberfällen (Telegraphiſche Meldungen) — Berlin, 23. Nov. In der Nähe des Kleinbahnhofes„Eiſenſpeiſerei“ wurde geſtern vormittag ein Geldtransport mit 20 000 Mark für die Firma Schering⸗Kahlbaum von bewaffneten Räubern überfallen und beſchoſ⸗ ſen. Der Kutſcher trieb die Pferde zu größter Eile an und konnte entkommen.— Bereits am Abend wurden die beiden Arbeiter Joſef Schmidt und ein gewiſſer Schäfer aus dem Rheinland, die zuletzt bei dem Bahnbau in Eberswalde angeſtellt waren, auf dem Stettiner Bahnhof in Berlin als Täter verhaftet. Geſtern abend gegen 48 Uhr ſprang ein Räuber auf den Kutſcherbock eines Wagens der Schultheiß⸗ Patzenhoſer⸗Brauerei, der ſich auf der Chauſſee Wer⸗ neuchen— Eberswalde auf dem Rückwege befand. Der Kutſcher ſchlug dem Unbekannten mit einem bereit⸗ liegenden Hammer auf den Kopf, ſodaß er vom Wagen ſtürzte. Die Polizeiſtreifen blieben bisher er⸗ gebnislos. O Braunſchweig, 23. Nov. In dem Sparkaſſenbüro in der Campe⸗ ſtraße drangen drei Räuber ein, bedrohten den Kaſſie⸗ rer mit Schußwaffen und raubten 4000 Mark. Der Kaſſenbeamte konnte das Freie gewin⸗ nen und die Polizei herbeirufen, die einen der Täter, einen gewiſſen Bantiſch, feſtnahm. Die beiden Ent⸗ kommenen ſind der 28jährige in Hindenburg geborene Bernhard Bulozyk und der 25jährige in e a geborene e Wollny. 1 8 ee an 1 e Auf das Konto der beiden werden noch zwei Raub⸗ 88 8 auf Kaſſen in Braunſchweig und Beuthen geſe 10 Jahre Zuchthaus für Raubmord (Telegraphiſche Meldung) Neu⸗Ruppin, 22. Nov. Das hieſige Schwurgericht fällte heute im Prozeß gegen die polniſchen Schnit⸗ ter Koſchnik, Andrejewſki und Michala das Urteil. Im Juli ds. Is. hatte Koſchnik gemeinſam mit dem Schnitter Malatta einen Boten der Poſtkaſſe Krakow überfallen und ihm 8000 Mark geraubt. Malatta war bald darauf von den beiden anderen Angeklagten, die als Mitwiſſer des Ueberfalles mit den erhaltenen Schweigegeldern nicht zufrie⸗ den waren, im Kyritzer Forſt ermordet und be⸗ raubt worden. Andrejewſki wurde nun wegen ſchweren Raubes zu 10 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehr⸗ verluſt, ſowie Stellung unter Polizeiaufſicht, Mi⸗ chala wegen vorſätzlichen Mordes zum Tode und Koſchnik wegen ſchweren Raubes zu 5 Jahren Zucht⸗ haus und 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Koſchniks Braut Podforna wurde wegen Hehleref zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt, die durch die Unter⸗ ſuchungshaft verbüßt ſind. Frau Andrefewſki wurde * die in den Kohlengruben Dalainor 9 Samstag, den 23. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(WMittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 545 Städliſche Nachrichten Turmhöhen in Mannheim Nachſtehende Höhen der bedeutendſten Türme der Stadt Mannheim in Metern wurden, wie in der November⸗Nummer der„Mannheimer Geſchichts⸗ blätter“ zu leſen iſt, vom ſtädtiſchen Vermeſſungs⸗ amt ermittelt. Wo nichts Beſonderes bemerkt iſt, iſt die Mitte des Knopfes der Turmſpitze als Höhe⸗ punkt gewählt. a) Alte Bauten! a den(Anopfß ler 0 Standort Normal⸗Null Altes Rathaus 1 46,1 141,5 Neues Rathaus(Kaufhaus) 3„ 550 151,9 Trinitatiskirche„„ 8 138,1 ſtonkordienkirche„„„„ 81,8 176,9 Jeſuitenkirche 1 575 165,0 Sternwarte 8 327 129,7 b) Neue Bauten: Waſſerturm(ohne Figur) 56,1 151,9 Chriſtuskirche(Kugelmitte unter der!!!; 9 155, Hauptfeuerwache„42,8 139,7 Wie weit reicht der Nebel? Bekanntlich iſt man aus Höflichkeit verpflichtet, het einer Begegnung mit einem Bekannten die Frage nach dem Wohlbefinden zu ſtellen. Obgleich einen das meiſtens gar nicht intereſſtert. Man wird auch vom Wetter plaudern. Nun iſt ja der Nebel ein beltebter Geſprächsſtoff geworden. Kein Wunder auch, denn die Zeitungen ſchreiben ja ſo viel darüber Ich wollte ja eigentlich nichts vom Nebel ſchreiben, ſondern nur feſtſtellen, wie weit der Nebel geht. Woher ich das weiß? Einfache Sache. Stürzt ein Bekannter auf mich zu:„Weeſcht Du, wie weit der Newwel geht?“ Komiſche Frage, denke ich, aber ich verneine; denn wenn man ſchon ſo gefragt wird, bann weiß ber Frageſteller meiſtens etwas genaue⸗ res.„Gut, dann will ich Dirs ſaache. Der Newwel geht bis Feidene.“ Nun lache ich meinem Be⸗ kannten ins Geſicht und erkläre ihm, daß der Nebel überall iſt. Aber nun werde ich eines beſſeren be⸗ lehrt:„Der Newwel geht bis Feidene; vun idene ab iß's Nawwel.“ Nun weiß ich Beſcheid. an lernt eben nie aus. Gb Platzangſt Wie kopflos manche Menſchen ſind, zeigt folgen⸗ ber Vorfall: Eine 38jährige Frau, die in nächſter Nähe der Friebrichsbrücke geſtern abend den Fahrdamm über⸗ queren wollte, blieb plötzlich mitten im Straßen⸗ bahngleis ſtehen und war trotz des heftigen Klingelns des Führers nicht zum Weitergehen zu bewegen. Hilflos wie ein kleines Kind fing die Frau laut an 5 weinen. Nur mit guten Worten konnte ſie dazu ewegt werden, weiterzugehen. Ein 31jähriger Mann, der von den Neugierigen ben größten Mund hatte, wurde von einem Auto angefahren und erlitt dabei einen Bruch des linken Oberarmes. Trotz der Schmerzen ver⸗ ſuchte er noch tätlich gegen den Führer des Autos zu werden, der ihn dann mitnahm, um ihn, da er an⸗ getrunken zu ſein ſchien, in Sicherheit und Behand⸗ lung zu bringen. s Carl Iſenmanns 40. Todestag. Im Anſchluß an die am Sonntag vormittag 11 Uhr auf, dem hie⸗ ſigen Friedhofe ſtattfindende Totengedenk⸗ feter der Mannheimer Sängervereini⸗ gung werden ſich die Vereine an das Grab Jſenmanns begeben, um aus Anlaß des 40. To⸗ destages des Komponiſten eine kurze Gedächtnisfeier dort abzuhalten. Der Iſenmannſche Männerchor wird zwei bekannte Iſenmannlieder zum Vortrag bringen und der Vorſitzende des Vereins wird mit einigen Worten einen Kranz niederlegen. Carl Iſenmann war der populärſte badiſche Komponiſt ſeiner Zeit; ſeine von tiefer Liebe zur Heimat und insbeſondere zum badiſchen Schwarzwald getragenen Lieder ſind heute noch muſikaliſche Perlen in der beutſchen Sangeskunſt. Iſenmann erhielt die höchſte Staatsauszeichnung für Künſtler, die„Goldene Portugaleſe“, die ſich jetzt im Beſitze des Mann⸗ heimer Stadtgeſchichtlichen Muſeums befindet. Der kleine König und die lange Hoſe Er iſt erſt acht Jahre alt, aber ſchon König. Er ißt ein glücklicher Herrſcher, der auf dem Thron eines nach dem Weltkriege beträchtlich vergrößerten Reiches ſitzt, ſchon ſeit der Zeit, als er noch nicht ſchulpflichtig war. Sein Vater, der wegen Ehebruchs das Land verlaſſen mußte, lebt als Emigrant im Auslande. Der Großvater, der letzte König des Landes, ſtarb und ſein Enkel folgte ihm auf den Thron. Dieſer kleine König heißt Michael J. und ſein Land Rumä⸗ nien. Der junge Herrſcher hatte ſchon viele Unan⸗ nehmlichkeiten wegen ſeiner kurzen Hoſe, denn ſein Handſchuhe und Sandalen tragendes Volk lächelte nur immer freundlich, wenn es ihn bei einer großen öffentlichen Feierlichkeit erblickte, und die einfachen Leute vergaßen ſogar, ihre Hüte zu ziehen. Die Großen des Reiches, die Magnaten, die Mitglieder des Regentenrates zerbrachen ſich zwei Jahre lang ihre genialen Köpfe, wie man das Anſehen des jun⸗ gen Königs ſtärken könnte. Endlich jetzt vor ſeinem achten Geburtstage wurde eine Löſung gefunden. Der Regentenrat hat nämlich beſchloſſen, bei dem Hofſchneider für den jungen König eine lange Hoſe zu beſtellen. Die zum Hof gehörigen Beamten kauften illu⸗ ſtrierte Herrenmode⸗Zeitungen und legten ſie dem jungen Herrſcher und ſeiner königlichen Großmutter vor. Wer aber die Wahl hat, hat die Qual. Man wurbe ſich durchaus nicht ſchlüſſig, welche Hoſe nun die paſ⸗ ſendſte wäre. Eine trichterfbrmige Matroſenhoſe, oder eine oben weite, unten enge Pefatſchewitſch⸗Hoſe oder eine Oxford⸗Hoſe. 5 Eine Woche lang dauerte die Beratung. Endlich erteilte ein Kavalier der Bukareſter Geſellſchaft, der ebenfalls zu den Beratungen hinzugezogen wurde, ſeinen Rat und man entſchloß ſich für eine oben und unten gleich weite Tango⸗Hoſe im modernſten Schnitt. Am Geburtstage Michaels., als er acht Jahre alt wurde, bekam er als ſchönſtes Geſchenk die erſte ieder ein Der Täter feſtgenommen Nur der Beherztheit einiger Privatperſonen iſt es zu danken, daß es nun gelungen iſt, den mut⸗ maßlichen Täter der verſchiedenen Ueberfälle in Mannheim, die bereits eine außerordentliche Unruhe in unſerer Bevölkerung verurſachten, geſtern abend dingfeſt zu machen und ihn der Polizei zu übergeben. Es darf die Hoffnung ausgeſprochen werden, daß die Menſchen, die durch ihren perſönlichen Mut unter Verachtung der Lebensgefahr, in der ſie offenſichtlich ſchwebten, die Feſtnahme vollzogen, von Staats wegen belohnt werden. Denn ihr Verdienſt um die Allgemeinheit iſt nur dann richtig abzuſchätzen, wenn man weiß, daß der feſtgenommene Täter zu allem gewillt war und ein oder mehrere unglückliche Schüſſe ſchwerere Opfer gefordert hätten, als es ſeinerzeit bei dem Schauburg⸗Ueberfall der Fall war! Geſtern nachmittag einige Minuten nach vier Uhr war in das letzte Bürozimmer der Medizinalkaſſe der Katholiſchen Vereine in K 1, 16, in dem ſich eine Angeſtellte allein befand, ein Mann eingebrungen, der ſich einen Strumpf um bie Kinnpartie gewickelt ſowte die Augen unſichtbar ge⸗ macht hatte. Das Zimmer iſt durch ein Holzgitter abgeteilt und zu einem Schalterraum ausgebaut. Die Angeſtellte befand ſich gerade an der am Fenſter ſtehenden Schreibmaſchine und wollte aufſtehen, um den vermeintlichen Kunden zu bedienen. Der Mann herrſchte ſie an, Ruhe zu halten und bedrohte die Angeſtellte mit einem Revolver. Trotz der gefährlichen Sttuatton ließ ſich die Ange⸗ ſtellte nicht einſchüchtern und rief zum Fenſter hin⸗ aus um Hilfe. Ihre Rufe wurden auf der Straße nur von zwei gegenüberſtehenden Frauen ver⸗ nommen, glücklicherweiſe aber auch in den angren⸗ denden Büros. Als der Täter ſah, daß er auf Widerſtand ſtieß, ging er zur Tür heraus und erſt langſam durch den Gang auf die Straße. Als das Perſonal aus den Büros kam, ergriff er eilig die Flucht und rannte um das Quadrat K 1 am Luiſenring entlang. Hinter ihm her ſeine Verfolger. Der an der Spitze der Verfolger befindliche Herr Sauer hatte bemerkt, daß der Mann den Haupteingang des Bürger⸗ Automaten paſſiert hatte. Geiſtesgegenwärtig ging er zu dem ſeitlichen Eingang von der Breiteſtraße herein und fragte die Wirtin, ob ſie eben ſemand ins Lokal habe gehen ſehen. Als ſte das verneinte, ließ Ein Gedenktag der Die katholiſche Kirche hat von ihrem Werden an den größten Wert darauf gelegt, den Menſchen nicht allein zu befriedigen durch eine ſinnvolle äußere Form der heiligen Handlungen der gemeinſamen Gottesdienſte, ſondern auch ſo zu geſtalten, daß bas Empfindungsleben gefeſſelt und zur Hingabe an Gott angeregt wird. War dite Kirche bis zum 16. Jahrhundert alleinige Pflegerin und Wächterin der Künſte, ſo war ſie nach dem doch mindeſtens beſtrebt, die dienſtbaren Künſte in dem Rahmen zu halten, der eine würdige Ausgeſtaltung der Liturgie zuließ. So ſehen wir ſchon zu Zeiten Paleſtrinas die Kirche einer Verflachung der Kirchenmuſik entgegentreten und den Paleſtrinaſtil zu dem offiziellen Stil der Mehrſtimmigkeit erheben. Im vergangenen Jahre waren W Jahre verfloſ⸗ ſen, ſeitdem Papſt Pius X. ſein berühmtes Motu proprio ſtber die Kirchenmuſik der kath. Welt ge⸗ ſchenkt hat, und das er ſelbſt als Rechtsbuch der Kirchenmuſik erklärte. Darin nennt er dret Gattun⸗ gen ber Kirchenmuſik: Vel der Modizünalkaſſe der Kath. Bereine in il 1. 10 er die Türen beſetzen und wollte den Flüchtigen im Lokal ſuchen. In dieſem Augenblick ſah die Wirtin einen Mann, der ſie unheimlich anſtarrte, in der Drehtür des Haupteingangs ſtehen, der eine Handbewegung nach ſeinem Revolver machte, den er in der Taſche trug. Zur gleichen Zeit bemerkten zwei jüngere Männer im Lokal den unheimlichen Gaſt. Herr Sauer fragte ihn, was er ſuche, worauf er eine nichtsſagende Antwort gab und zugleich ſei⸗ nen Revolver herausziehen wollte. Darauf warfen ſich die beiden Männer(darunter der Kellner des Lokals) auf den ſich verzweifelt Wehrenden und zwangen ihn nach einem harten Kampf zu Boden. Finger um Finger mußte man ihm vom Abzughahn des Revolvers löſen. Der koloſſal kräftige Mann wurde durch das alarmierte Ueberfallkommando dann feſtgenommen und zur Wache verbracht. Durch den Vorfall entſtand ein rieſiger Menſchen⸗ auflauf. Noch eine Stunde ſpäter ſtanden erregte Gruppen diskutierend zuſammen auf dem Gehweg. Die Benachrichtigung der Kriminalpolizei wurde leider erſt ſehr ſpät vorgenommen. Hoffentlich ſind damit nicht wichtige Minuten verpaßt worden! Der gut gekleidete Feſtgenommene iſt ein 21jähriger Chauffeur, der in Mannheim wohnt und von Horn bei Konſtanz Seine Eltern, eine angeſehene Familie, gebürtig iſt. wohnen ebenfalls in Mannheim, doch wohnt er nicht bet ihnen. Der Verhaftete hat urſprünglich das Schloſſerhandwerk gelernt und dann den Führerſchein erworben. Schon dadurch ſcheint ſeine Teilnahme an den Autodiebſtählen und mit geſtohlenen Autos ver⸗ übten Ueberfällen wahrſcheinlich. Umſomehr, weil er bereits ſchon einmal bei der Nachforſchung verhaftet geweſen war und nur durch ein beigebrachtes Alibi ſeine Freilaſſung bewirkte. Seine bisherige Unvor⸗ beſtraftheit wirkte ebenfalls dabei mit.(Ob aber nicht eine Ueberwachung am Platze geweſen wäre? Die Schriftl.) Es ſcheint feſtzuſtehen, daß die Handtaſchen⸗ räubereien nicht von dem Verhafteten ausgeführt wurden, ſondern daß ſich dieſe Verbrecher unter den von ber Kriminalpolizei bereits Inhaftierten befin⸗ den. Der Name des auf friſcher Tat Ertappten kann im Intereſſe der Unterſuchung noch nicht bekannt ge⸗ geben werden, wie auch die Mittäterſchaft oder allei⸗ nige Täterſchaft bei den früheren Ueberfällen erſt, wenn ſie vollkommen einwandfrei feſtſteht, veröffent⸗ lich werden kann. Man barf aber der nicht unbegrün⸗ deten Hoffnung Ausdruck geben, daß der geſtrige Raubverſuch der Letzte in Mannheim war, der mit den vorhergehenden zuſammenhängt.—— kath. Cieilſenchoͤre den Choral, als die eigentliche Muſtk der Kirche, die klaſſiſche Polyphonie und die moderne, ſet es die Orgel, ſei es die Orcheſtermeſſe. Choral befiehlt er. Der gregorianiſche Chorak, dieſer Urtyp katholtſcher Kirchenmuſik, geht in ſeinen grundlegen⸗ den Elementen auf die füdiſchen Pſalmen und grie⸗ chiſchen Hymnen zurück. Gerade das, was grtiechtſchen Urſprungs am Choral iſt, hat einſt dem Theater und dem heidniſchen Kulte gedient. Daraus haben Zeit und kirchlicher Geiſt fene ſeltſam ſchönen Formen ge⸗ ſchaffen, die wir ob rer feinen Linienführung nicht nur bewundern, ſondern als ſtreng kirchlich empfin⸗ den. So iſt der Choral das höchſte Vorbild jeder Kirchenmuſtk. Im böchſten Grade ſind darin die Gigenſchaften der liturgiſchen Muſik verwirklicht. Die klaſſiſche Polyphonie wünſcht er, weil auch ſie die für die Kirchenmuſtik nötigen Eigenſchaften in hohem Grade beſitzt, jene Werke der niederländiſchen Schule— Orlando di Lasso— oder gar der römi⸗ ſchen in ihrem unſterblichen Paleſtrina. Für ihre Wiederbelebung ſetzte ſich gegen Ende des vergange⸗ nen Jahrhunderts der Allgemeine Cäciltenverein ein. ö Die Moderne läßt er zu, weil auch ſte Werke aufweist, die von küunſtleriſchem Werte, geiſtigem Gehalte und hoher Würde find. 5 Das Gaſtrecht, das das Rechtsbuch der kirchlichen Geſangskunſt dem damals modernen Stile gewährt, kann ſicherlich nicht von der heutigen Richtung be⸗ anſprucht werden; denn ſie liegen zeitlich in ihrem Entſtehen zu weit auseinander. Jene Moderne weiſt noch Aehnlichkeit auf in der Linienführung nach der horizontalen Seite mit dem ureigenſten Typ des liturgiſchen Geſanges. Die Gegenwartsmuſik bevorzugt die verttkale Linie. In wieweit die moderne Kirchenmuſik geeignet erſcheint im Sinne einer ſtrengen Kirchenmuſik, wäre ein verfrühtes Urteil. Weniger dazu angetan, die Kirchenmuſtk als ſolche zu fördern, als dieſer„Zeit⸗ ſtil“, ſind ſowohl die Werke der„höfiſchen“ Kunſt, die der Koloratur allzu großes Vorrecht laſſen, als auch die verlockenden Ausgrabungen von Werken profaner Klaſſiker. ne ** Bolkstrauertag 1930. Für das Jahr 1930 wird der Volkstrauertag wie bisher am Sonntag Reminiſzere(16. März) in üblicher Weiſe begangen. Sammlung für die deutſch⸗ruſſiſchen Bauern. Die Badiſche Landesgemeinſchaft von Hauptverbän⸗ den der freien Wohlfahrtspflege hat in Verbindung mit dem Badiſchen Landesverein zum Roten Kreuz einen Aufruf„Brüder in Not“ erlaſſen, in dem unter Hinweis auf die furchtbare Not, in der ſich tauſende deutſchſtämmige Bauern in Sowjetrußland befinden, das deutſche Volk aufgefordert wird, den bedrängten Brüdern zu helfen. Zu dieſem Zwecke ſoll eine Sammlung auch in Baden durchgeführt werden. * Froſt. Der Nebel hat nachgelaſſen. Er iſt durch Froſt abgelöſt worden. In der vergangenen Nacht ging die Temperatur bis auf 1,5 Grab C. unter Null zurück. In der Nacht zum Freitag war es mit 156 Grad C. unter Null ſogar noch ein klein wenig kälter. Bemerkenswert iſt, daß geſtern ſelbſt die Höchſttemperatur mit 0,2 Grad C. am Ge⸗ frierpunkt ſtand. Am Donnerstag betrug ſie noch 0,5 Grad C. über Null. Geſtern abend wurden 1,2 Grad C. unter Null feſtgeſtellt(gegen 0,5 Grad C. unter Null am Donnerstag abend). Die Frühtemperatur beltef ſich heute auf 0,4 Grad C. unter Null(gegen 0,8 Grad C. unter Null am geſtrigen Morgen). Aus der Pfalz wird Rauhreif gemeldet. Den Verletzungen erlegen iſt am Donnerstag im ſtädtiſchen Krankenhaus der 68 Jahre alte Jo⸗ hann Müller aus Landſtuhl, wohnhaft in Saar⸗ brücken, der ſich am Mittwoch abend in den Kaiſer⸗ ring⸗Anlagen durch einen Schuß in die Stirn lebens⸗ gefährlich verletzt hatte. * Meſſerſtecherei. In Streit gerieten geſtern zur ſpäten Abendſtunde drei Burſchen vor E 2, wobei der eine von dem Meſſer Gebrauch machte und ſeinem Kameraden ins Auge ſtach. In einem Privatauto wurde der Verletzte nach ſeiner Wohnung in den J- Quadraten gebracht. Ueberfahren wurde geſtern vormittag zwiſchen N 2 und M 2 von einem Lieferungsauto angeblich infolge eigener Unvorſichtigkeit eine Frau. Die Verunglückte, die Verletzungen davontrug, wurde in ein benachbartes Haus verbracht. * Schweineſenche und Räude in Baben. Nach einer Feſtſtellung vom 15. November war im Amts⸗ bezirk Ueberlingen die Gemeinde Immenſtaad von der Maul⸗ und Klauenſeuche heimgeſucht. Die Schweineſeuche und Schweinepeſt wurde in folgenden Amtsbezirken angetroffen: Bruchſal(Wieſental, Zeutern), Ettlingen(Schöllbrunn), Mannheim (Mannheim⸗Sandhofen, Friedrichsfeld, Ilvesheim, Ladenburg, Seckenheim, Schriesheim, Schwetzingen), Meßkirch(Engelwies), Mosbach(Neckarelz), Sinz⸗ heim(Neckarbiſchofsheim, Walbſtadt), Tauber⸗ biſchofsheim(Großrinderfeld), Ueberlingen(Daiſen⸗ dorf), Weinheim(Großſachſen, Weinheim), Wert⸗ heim(Lindelbach). Einhuferräude wurde gefunden im Amtsbezirk, Bruchſal in Oberhauſen, Amts⸗ bezirk Mannheim in der Stadt Mannheim. * Das Feſt ber goldenen Hochzeit feiert am mor⸗ gigen Sonntag Herr Georg Mattern mit ſeiner Ehefrau Eliſab. geb. Metzger. Der Ehemann war bis zu ſeiner Zurruheſetzung lange Jahre Obermeiſter in der Sunlichtfabrik. & Das Feſt der ſilbernen Hochzeit felert am mor⸗ gigen Sonntag Herr Hermann Schuſter mit ſeiner Ehefrau Lutſe geb. Maurer, Pozziſtraße 3 wohnhaft. lange Hoſe. Jungen das neue Kleidungsſtück anzuziehen. Michael J. war ſehr erfreut über das Hoſen⸗ geſchenk und weil er ſich gerade in der Sinajaer Hof⸗ burg aufhielt, äußerte er den Wunſch, ſich in ſeiner neuen Hoſe in der Hauptſtadt Bukareſt ſeinem Volke zu zeigen. Befehl iſt Befehl. Am Bukareſter Hauptbahnhof erwartete das vornehmſte Publikum die Ankunft des Hofzuges. Die Mitglieder de Regentenrates, der Oberbürgermeiſter, der Poltzeipräſident, die Regie⸗ rung, Abgeordnete, Senatoren und Prälaten ſtanden auf dem Perron. Als der Zug einlief, ſprang der junge Köntg luſtig herunter, wendete ſich an die Umſtehenden und fragte: „Meine Herrſchaften, wie gefällt Ihnen meine neue lange Hoſe?“ Er drehte und wendete ſich nach allen Seiten, damit man ihn auch ganz genau beſtaunen konnte. Die Herren gratulierten ihm, die Generäle ſalu⸗ tierten. Es war eine richtige königliche Modeſchau. Dieſe Begebenheit ſteht wohl einzig da in der Welt, denn eine Hoſe wurde noch nirgends gefeiert. Aber auch beim Volke erreichte man den größten Erfolg, denn die in langen Reihen in den Straßen ſtehenden Leute lüfteten nicht nur ihre Hüte, ſondern ſchwenkten ſte hin und her, und es herrſchte eine ungeheure Begeiſterung. WS. Erweiterung der preußiſchen Dichterakademie Wie die„Literariſche Welt“ berichtet, wird in Krei⸗ ſen der Mitglieder der Sektion für Dichtkunſt in der Preußiſchen Akademie der Künſte zur Zeit ſehr leb⸗ haft die Frage einer prinzipiellen Erweiterung der für die Akademie in Betracht kommenden Schrift⸗ ſtellerkreiſe erwogen. Es ſollen nämlich in Zukunft auch Eſſayiſten und Kritiker aufgenom⸗ den werden. Dieſer Vorſchlag wird vor allem von Thomas Mann, Jakob Waſſermann und Alfred Döblin unterſtützt. Doch bedarf er, da er eine Sta⸗ tutenänderung vorausſetzt, der Zuſtimmung des Mi⸗ Ein Oberlakati wurde beauftragt, dem ELLE eie giſters Becker, Heute abend ſpielt Konrad Dreher! Konrab Dreher, der ſoeben Siebzigfährige, kommt heute nach Mannheim und tritt im Roſen⸗ garten in einer neuen Rolle auf. Das Stück heißt „Der wundertätllge Antonius“, Es ſei nochmals ganz beſonders auf dieſes Gaſtſpiel des hervorragendſten ſübdeutſchen Komikers hingewieſen, das von der Theaterleitung ſo ungünſtig plaziert wurde. Hoffent⸗ lich weiß das Publikum, was es Dreher ſchuldig iſt. O Uraufführung in der Dresdner„Komödie“. Sveben erlebte die Komödie„Ultimatum von Drüben“, eine Umwandlung in 3 Stationen von L. W. Veödrenne, überſetzt aus dem Engliſchen von Suſanne Behn, ührs Uraufführung. Im Hauſe eines Lord haben er, ſein Sohn, deſſen Braut und einige Gäſte ein unheimliches Erlebnis. Aus dem Radioapparat klingt plötzlich ein ſich ſteigerndes Brauſen. Dann kündet eine„Stimme aus dem Jenſeits“, wie ſie ſelbſt angibt, den Weltuntergang in ſechs Tagen an. Das Tönebrauſen und die Worte, die allen Furcht und Entſetzen einflößen, gehen auch nach Abſtellen des Apparates und Durch⸗ ſchneiden des Drahts weiter. Anfragen künden, daß die gleichen Ankündigungen bei allen Völkern in ihrer Sprache gehört würden. Die Folgen ſind grotesk. Niemand arbeitet mehr, kein Dienſtbote, kein Arzt, keine Polizei, kein Beamter, kein Arbeiter. Die Menſchen ſind wie umgewandelt. Die Begierde nach Genußſucht wächſt, das moraliſche Empfinden aſt ausgelöſcht, Verbrechen aller Art, beſonders Lebensmitteldiebſtähle nehmen überhand. Auch in der Familie des Lords und unter ſeinen Gäſten wiltet der Drang nach Genüſſen aller Art. Auch die Menſchen von Bildung und Vornehmheit laſſen die Maske fallen und zeigen ihre wahre Geſinnung. Dabei wirft der Verfaſſer Streiflichter auf die Gegenwart. Die kommuniſtiſchen Ideen z. B. ver⸗ dem Jenſeits durch— Rundfunk! tritt der Lord. Zu einem reifen Kunſtwerk iſt das Stück nicht gebiehen; die Grundidee ſteht auf ſchwachen Flißen alle glauben au die Stimme aus Eine Spuk⸗ geschichte, der es an Geiſt gebricht, mehr ein Unter⸗ haltungsſtück auf gegenwärtige Verhältniſſe und ein Spiegelſtück für gewiſſe Leute. Die Aufführung unter Kochs Regie war gut. 0. Frauenlob Von Rudolf Herzog Wie manchen Sieg ſchuf Heldenarm Mit Schwertſchlag oder Lanzenſplittern Um Frauenmund, ber liebewarm, Um eines Mägbdleins ſelig Zittern. Wie ſchwang ſich oft ein Dichterlieb Unſterblich in die goldnen Fernen, Ein Lied, das tiefſte Rätſel riet Aus ſtill verträumten Augenſternen. Wie mancher, der die Fahne krug, Bis ihm die Sehnen ſchter erſchlafften, Wie mancher, den das Leben ſchlug, Wo andere Kränze ſich errafften, Ging hell den Blick und hoch das Haupt, Als hätt' der Lenz ihn neu geboren, Weil Frauenmut an ihn geglaubt, Als ſchon der eigne Mut verloren. Unb keine Nacht ſo ſorgengran, So fteberheiß und angſtgeblendet, In die das Lächeln einer Frau Nicht Hoffen, Glauben, Sonne ſpendet. Am Kinderbett, v Mutter du, Und ihr, die Mütter ihr wollt werden, Im Leid noch lächelt ihr uns zu Und macht das Schwere leicht auf Erben. Im möchte jeden friſchen Kranz, Des Frühlings reichſten Blütenſegen Dankbar auf euer Scheitel Glanz Um euren weißen Nacken legen. Und aller Lieder Perlenreihn, Sie ſchmiegen ſich zu euren Füßen, Und jeder volle Becher Wein, will nur eins— er will euch grüßen! . e. micht—. 4. Seite. — Neue Mannheimer Zeitung(Mittag ⸗Ausgabe) Samstag, den 23. November 1929 Hapag- Auswanderer Abend In zwangloſer Weiſe wollte die Hamburg⸗ Amerik⸗a⸗Linie die Auswanderungsluſtigen zuſam⸗ menhringen, damit ſte ſich kennen lernten und ſpäter in der Fremde Fühlung miteinander halten. Der Überfüllte Saal des„Caſino“ am Freitag abend zeigte, daß die Idee der Hapag Anklang findet und daß die Zahl der Auswanderungsluſtigen doch recht groß iſt. Herr Münzen mater gab Aufſchluß über die wichtigſten Verhaltungsmaß⸗ regeln im Schiff und im fremden Land. War 1928 die Auswandererquote nach U. S. A. noch auf 51 000 für Deutſchland feſtgeſetzt, ſo iſt ſie 1929 auf 26 000 herabgeſetzt worden. Wer ſich heute beim Konſulat meldet, muß mindeſtens zwei Jahre warten, bis er die Berechtigung zur Einwanderung erhält. Ein Film zeigte, daß Amerika, das gelobte Land, nicht nur nach Dollars jagt, ſondern auch viele Natur⸗ ſchönheiten beſitzt. Mit einem Hapag⸗Dampfer fahren wir von Ham⸗ burg ab. Ueberwältigend ſind die Eindrücke auf See und erſt recht bei der Einfahrt in den Newyorker Hafen. Wolkenkratzer, Freiheitsſtatue, Straßenver⸗ kehr— tauſend ſinnverwirrende Eindrücke praſſeln auf uns herein! Die Aufnahmen des Films waren prachtvoll und lebensnah. Eine Landes⸗Rundfahrt von nahezu 20 000 engl. Meilen gab einen Ueberblick über den gewaltigen, vielſeiti⸗ gen Komplex der Vereinigten Staaten. Waſhington mit ſeinen Staatsgebäuden, Waſſerfälle des Poto⸗ mae, das ſüblich⸗fruchtbare Florida mit dem herr⸗ lichen Seebad Miami, Baumwollbezirke mit überwie⸗ gender Negerbevölkerung, durch den Grand Canon nach Los Angeles mit ſeinen Oelquellen, Friſco, die Perle am Stillen Ozean— das ſind einige Stationen dieſer Rundfahrt. Weiter geht die Fahrt. Berg⸗ werke, Matsfelder, Erzlager, rieſige Tierherden be⸗ kunden den natürlichen Reichtum Amerikas, auf dem vor allem ſeine wirtſchaftliche Stärke und Solidität beruht. Kein Wunder, daß der natürliche Reichtum des Landes die üppigſten und ſchönſten Städte her⸗ vorſchießen läßt, von deren Ausdehnung wir uns nur ſchwache Vorſtellungen machen können. Eiſen⸗ und Kohlenzentren, zwei Säulen amerikaniſcher Weltgeltung, wurden als Abſchluß beſichtigt. Durch ſtarken Beifall dankte man dem Redner für ſeine er⸗ klärenden Begleitworte. Etwas vermißte man, ein Eingehen auf die Er⸗ werbs möglichkeiten im fremden Land und den Vor⸗ bedigungen dazu. Gerade, weil heute vom Entſchluß ür Auswanderung bis zur Durchführung ein jahre⸗ langes Warten liegt, wäre man für ſolche Hinweiſe noch beſonders dankbar. Mit Eifer vergaß Jung und Alt beim anſchließenden Tanz die Zukunfts⸗ ſorgen. War doch der Blick in die neue Heimat ver⸗ lockend und verführerlſch genug. bb. Film⸗Rundſchau Capitol:„Die Fahrt ins Feuer“ Eine Epiſode aus dem Elfaß, die durch das einbrucks⸗ valle Spiel von Wilma Bankg an Bedeutung gewinnt. Vilmo Banky ein lebensfrohes Mäbel, echt in der Dar⸗ ſtellung der überſchäumenden Jugend und lebenswahr in Her, Geſtaltung des Schmerzes. Eine mimiſche Glanzlei⸗ ſtung iſt der Bauer Lebolt von Louls Wol heim, während die Geſtalt von Walter Byron nicht recht in die Ulanenunkform hineinpaßt und zu blaſtert wirkt. Das einzige Bedauerliche an dieſem Fälm iſt die Tatſache, daß ohne Monöver und Weltkrieg die Handlung nicht beſtehen kann. Doch hat es ble Regie verſtanden, Dorfbilder von eigenartigem Reiz zu ſchaffen und durch dle weiſe Be⸗ ſchränkung der kriegeriſchen Szenen kommt man zu der Feſtſtellung eines lobenswerten Geſamtergebniſſes des Films. Das Orcheſter des Capltols iſt ſeinen Aufgaben 10 und ganz gewachſen und verdient beſonders Beach⸗ ung. Scala:„Irene Rysbergues große Liebe“ Die Geſchichte einer Frau, die nach langer, allerdings nicht ganz glücklicher Ehe, glaubt dbe große Liebe ihres Lebens gefunden zu haben. Das Gefühl iſt ſtärker als die Vernunft, ſie verläßt ihre Familte und geht mit ihrem jungen Anbeter, einem Freund ihres älteſtens Sohnes, nach Afrika. Im Alltag kommt die Ernüchterung, ſie findet zu ihrer Familie zurück, als ſie ſehen muß, daß nur die Jugend wirklich glücklich iſt und ſie als alternde Frau kein Anrecht auf den fungen Mann haben kann. Marla Jacobin! gibt mit großer Ausbruckskraft die Frau, jugendlich im erſten Taumel, alternd den Plotz ihrer fungen Nebenbuhlerln räumend. Wirkungsvolle lder und gute Photographie tragen viel zu dem Erfolg des Filmes bei. Der Kundenkreis des Stüdt. Leihamts 120 Verſatzſtücke in der Stunde ——————* X* 4* Die Stadtgemeinde Mannheim beſitzt unter ihren ſtädtiſchen Betrieben auch ein Amt, an dem ſehr viele Mannheimer vorbeietlen, aber garnicht gerne hinein⸗ gehen, geſchweige denn ein Kunde dieſes Amtes wer⸗ den wollen. Aber die Not iſt ſtärker. Daß niemand gerne in dieſes Amt will, iſt begreiflich. Es iſt das ſtädtiſche Leihamt im Zeughaus. Die Bezeichnung Leihamt hat ominöſen Beigeſchmack. Not und Elend ſtehen meiſtens im Hintergrunde. Manchmal auch eine Portion Leichtſinn. Mancher Jüngling, der am Sonntag den Grandſeigneur ſpielt und wie ein geſchniegeltes und gebügeltes Gigerl daherkommt, trägt am Montag ſeinen ganzen Plun⸗ der ins Pfandhaus. Er braucht Geld für Zigaretten, Bier und Kartenſpiel. Wen aber Not und Elend ins Lethamt zwingt, der braucht ſich nicht zu ſchümen. Das Leihamt gibt keine Geſchenke. Man muß für das gegebene Darlehen ein Entgelt, die Zinſen bezahlen. Das Gegenſtück davon iſt, wenn ein Hausbeſitzer ſein Haus auf der Sparkaſſe gegen ein Darlehen verpfän⸗ det. Auf dem Leihamt ſpielt ſich das gleiche ab, nur daß es ſich da um kein Haus, ſondern um kleinere Gegenſtände und Wertobjekte handelt. Glücklich der, der die Dienſte des Leihamtes nicht in Anſpruch zu nehmen braucht. Und doch wird ſeine Beſucherzahl von Jahr zu Jahr größer. Es hat durch ſeine Tätigkeit viel Segen geſtiftet, hat manchen un⸗ glücklichen Menſchen vor unbedachten Schritten zu⸗ rückgehalten, hat manches Leid geſtillt und viel Tränen getrocknet. Dies vollzieht ſich ganz in der Stille unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit. Verſtänd⸗ lich iſt, daß man in der Geſellſchaft nicht gerne vom Leihamt ſpricht. In vielen Kreiſen iſt es auch nicht ſo gut bekannt wie z. B. die Polizei oder das Fi⸗ nanzamt. Das Leihamt iſt ein Betrieb, der ſich ſelbſt erhält Es braucht keinen Zuſchuß vom Bürgerausſchuß. Nicht jeder ſtädtiſche Betrieb iſt ſo glücklich. Es darf nicht verkannt werden, daß dieſes Amt namentlich in der Inflationszeit vor eine unge⸗ heuere Aufgabe geſtellt war. Die Rückzahlung der Darlehen konnte von den Kunden nicht in wertbe⸗ ſtändigem Gelde gefordert werden. Umſo ſchwieriger war dann wieder der Aufbau in den Jahren nach der Inflation. Wenn es dieſe Zeit gut überſtand, ſo iſt das nicht zuletzt dem ſtädtiſchen Dezernenten Dr. Zeiler und dem Vorſtande des Leihamtes, Direk⸗ tor Kurt Schmidt und deſſen Mitarbeitern zu danken. Anerkannt wird, daß die Kundſchaft zu der derzeitigen Leitung großes Vertrauen beſitzt, und weiß, daß ſie reell beraten und bedient wird. Der Kundenkreis des Leihamtes iſt ſo groß, daß die gewaltigen Räume bald nicht mehr ausreichen, um alle Verſatzſtücke in der bisherigen geordneten und überſichtlichen Weiſe aufzubewahren. Die Frage eines einen etwas Neubanes für das Leihamt wird daher akut. Die Neubaufrage ſollte in Bälde ſchon deshalb gelöſt werden, weil das Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde zur Aufſtellung ſeiner Sammlung noch große Räume braucht. Das Leih⸗ haus wurde in den Jahren 1777—79 von Verſchaffelt erbaut. Hätte dieſer Künſtler geahnt, daß man in ſein gewaltiges monumentales Bauwerk einmal das Leihamt hineinverlegen würde, er hätte ſich ſicher⸗ lich geweigert, den Bau auszuführen. Schon die hi⸗ ſtoriſche Vergangenheit des Zeughauſes verlangt die Herausnahme des Leihamtes aus dem jetzigen Ge⸗ bäude, aus dem um die Jahrhundertwende in den Abendſtunden noch fröhliche Soldatenlieder über den Zeughausplatz erſchallten. Wer ſich mit ſozialen Problemen beſchäftigt, gehe einmal eine Stunde lang ins Zeughaus und harre der Dinge, die ſich abſpielen. Schon über die Kun ⸗ den und deren Verſatzſtücke ließ ſich viel ſchrei⸗ ben. Meiſtens ſind es abgehärmte Menſchen, die den letzten Reſt ihrer Habe ins Pfandhaus tragen, um ihr Leben friſten zu können. Faſt alle Altersklaſſen ſind vertreten. Dabei läßt ſich die Wahrnehmung ma⸗ chen, daß die jungen Mädchen mit fröhlichem Geplauder ſich auf die Bank ſetzen und warten, bis der Beamte ihre Ware abnimmt. Sie ſind noch zu 2 2 Deer 8 2 N Hartmann auf, ſorglos, um den Ernſt des Lebens ermeſſen zu kön⸗ nen. Auch die jungen Burſchen machen ſich nicht viel daraus. Sie ſind froh, wenn ihr Verſatzſtück für gut befunden und angenommen wird. Man tröſtet ſich ſo leicht mit dem Gedanken, daß der Verſatzgegenſtand ja wieder eingelöſt werden kann. Iſt es nicht heute, ſo doch morgen. Trotz oft langer Liegezeit kommt aber nur ein kleiner Teil der Verſatzgegenſtände zur Verſteigerung, weil das Leihamt das Beſtreben hat, ſeinen Kunden die Verſatzſtücke zu erhalten bezw. zurückzugeben. Was alles verſetzt wird. Zum Verſatz gelangen Kleider, Wäſche, Schuhe, Schirme, Gold⸗ und Silberſachen, Stöcke; Fahrräder, Nähmaſchinen, Betten, uſw. Es ſind dies alles Ar⸗ tikel, die zu den täglichen Bedarfsgegenſtänden ge⸗ hören. Tragiſch, ja geradezu erſchütternd iſt es, wenn verſchämte Arme, durchweg faſt ältere Leute, die einſt beſſere Tage kannten, mit ihren Verſatz⸗ ſtücken kommen. Sie kommen ungern, aber die bitterſte Not drängt ſie. Im Gegenſatz zu den jungen Mädchen kommen ſie ſcheu und ängſtlich aus Furcht, es könnte bekannt werden. Das Leihamt kümmert ſich aber weder um Name noch um Stand. Es gleicht einem verſchloſſenen Buch. Meiſtens wird, wenn man nichts mehr anderes hat, der bisher ſorgſam behütete Familien⸗ ſchmuck auf das Leihamt getragen. Erinnerungen an die eigene Jugendzeit, an Eltern und Großeltern knüpfen ſich daran, weshalb er nur ſchweren Herzens hergegeben wird. Ein liebevoller Blick ſtreift noch einmal das Verſatzſtück, ehe es der Beamte zu den anderen Gegenſtänden legt. Auch Eheringe werden mit Vorliebe verſetzt. Es iſt dies nicht verwunderlich, da Eheſchetdungen bald tagtäglich vorkommen. Der Umſatz an Pfändern betrug im Geſchäftsfahr 192829 rund 287.750 Stück. Das gibt bei 302 Arbeitstagen eine durchſchnittliche tägliche Abfertigung von 953 Pfändern oder 120 Stun in der Stunde und zwei Verſatzſtücke in der Minute. Die Anforderungen, die an die Beamten des Leih⸗ amtes geſtellt werden, ſind daher außeror dente groß. Die Statiſtik zeigt aber auch, welch ungeheuere Not in den weiteſten Volksſchichten in Mannheim herrſcht. ch. Veranſtaltungen Baſar des Vereins zur Errichtung eines Landheimes für das Realgymnaſium 1 Mannheim E. V. Die Baſarveranſtaltung in den Räumen des Erdͤge⸗ ſchoſſes des Realgymnaſiums zu Gunſten eines„Landheim⸗ fonds“ war ſehr zahlreich beſucht. Der Turnſaal war unter Leitung von Oberprimaner Hans Mitzlaff zu einem ſchönen Feſt⸗ und Verkaufsraum umgewandelt worden. Ferner gab es eine Kaffeebude, eine Bierbude, eine Schieß⸗ bude, eine Angelbude, eine Wurfbude und ein Landheim⸗ muſeum. Mit Fleiß und Geſchick hatten die Schüler recht hübſche Räume geſchaffen, unterſtützt von Zeichenlehrer Wolff, unter deſſen Leitung auch originelle Reklame⸗ ſchilder entſtanden waren. Profeſſor Schäfenacker hatte einen ſchönen Erfolg mit der Aufführung von„Mon⸗ ſieur Herkules“, von Schülern und Lehrkräften geſpielt. Das„Kinderkabarett“ unter Leitung von Frau Fränze Rothmund bot ebenfalls recht anſprechende Leiſtungen⸗ Herr Fritz Winterhalter hatte die Begleitung am Flügel. Herr Hans Vetter trat als Anſager auf. Als gewandte Vortragskünſtlerin zeigte ſich Frl. Droller, als gut geſchulte Sangeskünſtlerin Frau Fränze Roth⸗ mund⸗ Hartmann. Schülerinnen von Frl. Irmgard Mayer zeigten in 2 Tänzen(„Matroſentanz“ und„Kreuz⸗ worträtſel“) ſchöne Tanzkunſt, der Unterprimaner Webel Kunſt auf der Geige. Ausgezeichnete Leiſtungen boten auch zwei Berufsakrobaten vom„Turnerbund Germania“. Quintaner erfreuten unter Leitung von Oberſekundaner Krauſe durch turneriſche Pyramiden. Lebhaften Zu⸗ ſpruch fand auch eine von Schitlern der Ola erſonnene und aufgeführte Unterrichtsſtunde(Leitung Oberſekundaner Hänsler). Der Höhepunkt des Abends war das Kaba⸗ rett„Fideler Karzer“ unter Oberleitung von Frau Lotte Ueberle⸗Dörner und Aſſiſtenz von Prof. Ueber le. Frl. Nelly Frank eröffnete den„Karzer“ mit ihrer flotten „Nelly⸗ Jazzband“. Fritz Linn trat trat als humorvoller, gewandter Anſager und Zauberer auf. Frau Lotte Ueberle⸗ Dörner fand mit ihrer Vortragskunſt ſtarken Anklang. Mit großem Beifall trat auch Frau Fränze Rothmund⸗ die Lieder ſang aus dem„Vetter aus Dingsda“ und aus„Zarewitſch“. Dann erfreuten die vier Mayer⸗Girls von der Irmgard Mayerſchule in verſchie⸗ denen Tänzen. Auguſt Schuhmacher, Unterſekundaner und Kerglſchüler, ſpielte die Serenade von Drdla für Violine, Hans Striehl(O Ila) und Auguſt Franz (Ula) brachten einen Jazz auf zwei Klapieren von Leop. Mittmann. Lieder und Tänze begleitete Herr Fritz Win⸗ terhalter. Nicht vergeſſen ſeien die helfenden Damen unter Führung von Frau Direktor Schneider und regſter Mitarbeit von Frau Dr. Kölſch, die durch ihre aufopfernde Tätigkeit viel zum Gelingen des Baſars bei⸗ trugen. So hat das Realgymnaſium 1 wieder ein Feſt hinter ſich, das in allen Teilen reichen Beifall fand. Hoffent⸗ lich entſpricht der finanzielle Erfolg der geleiſteten Arbeit und Mühe.. R. * * Geſangsvorträge im Städt Krankenhans. Am ver⸗ gangenen Sonntag vormittag brachte der Arlon Man n⸗ heim, Iſenmannſcher Männerchor, mehrere hübſche Volkslieder in verſchledenen Abteilungen des Städt. Krankenhauſes wirkungsvoll zum Vortrag, was von den Patienten allſeits als wohltuende Abwechflung empfunden und mit Dank aufgenommen wurde. Kommunale Chronik Die Ludwigshafener Stadtratswahl Für die Stadtratswahl am 8. Dezember ſind bisher 13 Wahlvorſchläge eingereicht worden. Die Zahl dürfte ſich aber bis zum Ablauf der Meldefriſt noch etwas vermehren. Außer den auch bei den badiſchen Gemeindewahlen aufgetretenen Parteien— mit dem Zentrum geht die Bayriſche Volkspartei wie bei der letzten Wahl zuſammen— bewirbt ſich an dreizehnter Stelle auch eine„Fath o⸗ likenfrauenliſte“. Das Wahlergebnis dürfte am ſpäten Montagvormittag errechnet ſein. X. Eine Liſte der Mieter in Ludwigshafen * Ludwigshafen, 21. Nov. Der Mieterſchutz⸗ verband Ludwigshafen wird ſich an den Stadtratswahlen mit einer eigenen Vor⸗ ſchlagsliſte beteiligen. * Heddesheim, 22. Nov. In der füngſten Ge⸗ meinderatsſitzung wurde von dem Abſtim⸗ mungsergebnis über den Umbruch der Schäffertäcker Kenntnis genommen. Das Weitere ſoll veranlaßt werden.— In Wiesbaden ſollen drei Baracken angekauft werden.— Gegen die Errichtung einer Tankſtelle durch Karl Bach in der Oberdorfſtraße vor ſeiner Behauſung iſt nichts einzuwenden, wenn die Tankſtelle den geſetzlichen Vorſchriften entſprechend ausgeführt wird.— Einige Mitglieder der Feuer⸗ wehr⸗Hilfsmannſchaft werden von den Uebungen be⸗ freit, weil ſie mit Schichtenarbeit beſchäftigt ſind.— Zur Farrenfütterung ſollen etwa 30 Ztr. Hafer im Submiſſtonswege angekauft werden.— Wegen Er⸗ weiterung der Sandgrube in Straßenheim ſoll mit dem Domänenamt in Mannheim Rückſprache genom⸗ men werden.— Sämtliche Almendgrundſtücke eines Schuldners ſollen alsbald öffentlich in Pacht verſtet⸗ gert und der Pachtzins durch die Gemeindekaſſe hier vereinnahmt werden. Kleine Mitteilungen Der Mosbacher Bürgerausſchuß geneh⸗ migte für die ſtädtiſche Waſſerleitung einen Kredit von 70 000, wovon 33 000 4 für die Nieder⸗ druckzone und 37000/ für die Hochdruckzone ver⸗ wendet werden. Die neugefaßte Quelle bei Neckar⸗ burken liefert zurzeit trotz des trockenen Sommers noch 10 ſonſt 16 Sekundenliter. Schluß des redaktionellen Teils r 2 Weihnachtsc i auf Wiener Plauderei von Gr. Neumann Ich muß meiner alten Tante Georgine was zu Weihnachten ſchenken. Das iſt gar nicht ſo einfach; denn wenn ich der Tante Georgine was zu Weih⸗ machten ſchenke— dann muß ich auch ihrem Pintſcher was ſchenken— und wenn ich dem Pintſcherl was ſchenk— wär die alte Kathi böß'— wenn ich ihr nichts ſchenken würde— denn die Kathi hat eine Mordsarbeit mit dem Hundevieh.— Ein Blick in die Zeitung gibt immer Anregung: „Gut erhaltenes Klavier zu verkaufen“.(Das geht nicht— der Pintſcher verträgt keine Muſik.)—„Ski⸗ aus rüſtung“,(Gobt— die Tant' Georgine iſt ja noch feſch beinand'— aber ob ſie gerade eine Skiaus⸗ Tlüſtumg braucht??— die Kathi kommt keinesfalls dafür in Fragel) „Faſt neuer Frackanzug“—„Gasofen“—„Kin⸗ derwagen“(nein— o nein)—„Gebiſſe“(für wen— für's Pintſcherl— die Tant' Georgine trägt ihres ſchon jahrzehntelang— das weiß ich ganz genaul) Enttäuſcht ſchließ“ ich die Zeitung— ſo geht's Wie wär's mit einer netten Handarbeit? Ein Polſter, hübſch beſtickt„Ruhe ſanft auf beiden Seilen“.— Halt nein— ich weiß was Beſſeres: ſo oſt ich zu Tanut' Georgine komm iſt das Pintſcherl krank: ver⸗ ſchnupft, verkühlt. Wie ſinnig von mir— das herzige Tlerchen vor dem Untergang zu bewahren. Ein groß⸗ tiger Gedanke— ein'wandl fürs' Pintſcherl!— Biſſl'was Schickes— vorne kurz— hinten lang— lockig geſchnitten— na, das wird ſehr herzig ſein. d dann die Freud'! Ich weiß doch wie bie gute ante an dem Hunderl hängt— es wär ihr Tod, un dem was paſſieren würde; ich kann ruhig igen— ich verlängere mit dem Hundegewandl deiner lieben Tant das Leben. Und weiter: wenn Pintſcherl krank iſt— hat die alte Kathi die e Schererei mit dem Vieh. Das geſund derl hingegen macht nur Freude— auch Kathi— alſo hab' ich doch auch die Kathi ſehr nett beſchenkt.— Und was kann ſchließlich die ganze Sache koſten? — natürlich laß' ich das Kleiderl im allererſten Haus anfertigen— ſo'was muß feſch ſitzen. Für meine gute alte Tant' iſt mir nichts zu teuer. Eugen Jochums Gewandhauserfolg. Aus Leip⸗ zig wird uns geſchrieben: Der Mannheimer Dirigent Eugen Jochum hatte bei ſeinem Debüt im Leip⸗ ziger Gewandhaus einen überaus ſtarken Er⸗ folg. Die prachtvoll geſteigerte Interpretation der 7. Bruckner⸗Symphonie, frei aus dem Gedächtnis ge⸗ geben, erwies ihn als äußerſt zuverläſſigen Orcheſter⸗ führer mit beſonderen dramatiſchen Fähigkeiten, und den nämlichen Eindruck gewann man aus der beweg⸗ ten und bewegenden Wiedergabe der 3. Leonoren⸗ Ouvertüre. Das Leipziger Publikum, das bei den jetzt häufigen Dirigenten⸗Gaſtſpielen vor Abſchluß eines neuen Dauer⸗Verhältniſſes beſonders kritiſch eingeſtellt iſt, feierte den jungen Gaſtdirigenten aufs herzlichſte und wird ihn auch unter einem ſtändigen Gewandhausleiter gewiß gern am Gewandhauspult wiederſehen. Schon nach der einleitenden Ouvertüre hatte Jochum ſtärkſten Konnex mit ſeinem neuen Pu⸗ blikum. B. J Uraufführung im Münchner„Prinzregenten⸗ theater“, Ueber die Uraufführung des frommen Spie⸗ les„Tiroler Weihnachtsſpiel“ von Jo⸗ ſeph Gar ber ſchreibt uns unſer Münchner Ri⸗Ri⸗ Mitarbeiter: Ludwig Thoma, der Unvergeſſene, hat uns als ſchönſtes Erbe ſeines Dichtertums die Weih⸗ nachtsdichtung„Heilige Nacht“ hinterlaſſen, die aus Maria, ihrer Not und ihrem ſeligen Mutterglück, eine rührende, naive, durch Einfachheit und Wahrheit tief packende oberbayriſche Dorfgeſchichte macht, durch⸗ ſponnen mit innigen und frommen Geſängen. Nun überſetzte ein neuer Dichter, Tiroler geiſtlichen Stan⸗ des, die ewige Legende ins Tiroleriſche. Die Vor⸗ gänge der Bethlehemer Herbergſuche, der Hirten⸗ Offenbarung und der Pilgerſchaft der„Drei Könige aus dem Morgenlande“ werden nach Milieu und Dialekt ins Tiroler Bergland verlegt, und, wie es ſchon Thoma tat, das Ewig⸗Heutige der Geſchehniſſe deutlich betont: die Hartherzigkeit und der Eigennutz, der den Gott von der Tür weiſt, aber dem Teufel gerne Unterkunft gewährt, ſie ſind ſtets die Zeichen der Welt. Der fromme Joſeph Garber ermahnt mit ſolchem Hinweiſe das Publikum ſeines Weihnachts⸗ ſpiels, und er tut ein Uebriges, indem er durch den „Teufel“ ſeines Stückes der modernen Zeit, die dem Satan in die Arme laufe, eines auswiſchen läßt. Hierbei gerät Pfarrer Garber leicht ins Predigen und in die Phraſe, während er ſonſt, zumal in den Verſen Mariae und in manchen Geſängen des Erz⸗ engels Gabriel ſehr bildkräftig dichtet und Meiſter der Stimmung wird. Dabei ſind gerade die von dem Erzengel angeführten Engelschöre wohl das Proble⸗ matiſchſte von Stück und Aufführung. Die kleine Polonaiſe der himmliſch gewandeten Jungfrauen riecht zu ſtark nach Koſtüm und Kuliſſe, um einer leis⸗komiſchen Wirkung ganz entgehen zu können.— Die Aufführung hatte— unter Fritz Baſils Lei⸗ tung— ihre Höhepunkte da, wo auch das Heilige ſich menſchlich offenbarte, alſo in den Szenen von Mariae Herbergsſuche und vordullem in der dem menſchlichen Gefühle ſehr nahegebrachten Anbetung der Hirten. Die ſtärkſten darſtelleriſchen Eindrücke vermittelte Annemarie Holtz als wunderſam innige Spre⸗ cherin der Maria und Joſef Nadler, der als armer alter Hirt ſich ſiegreich mit dem Teufel mißt.— Das Publikum nahm Stück und Darſtellung mit dem herzlichen Beifall auf, den man im Prinzregenten⸗ theater gewohnt iſt. Neue Stücke. Lothar Schmidt hat ein Luſtſpiel„Platoniſche Liebe“ vollendet, das für die Berliner Rotterbühnen vertont werden ſoll. — Hermann Ungars Komödie„Die Gartenlaube“ wird Ende Dezember im Theater am Schiffbauer⸗ damm uraufgeführt.— In einem Matinee⸗ Zyklus„Unerfreuliche Stücke“ wird das Deutſche Künſtlertheater in Berlin u. a. Fallays„Kalte Komödie“ zur Uraufführung bringen. Ida Mainkas„Dame und Hund“ und Leopold — Das Berliner Tritanon⸗Theater hat das Vuſtſpiel in drei Akten„Sie verweigert die Ausſage“ von Richard Keßler zur Uraufführung erworben. — Die„Aktuelle Bühne in Berlin“ hat Ilſe Langners neueſtes Stück„Frau Emma kämpft im Hinterland“ zur Uraufführung angenom⸗ men.„Bridge und Liebe“ heißt ein neues hei⸗ teres Stück von Steöͤdan Os wal d.—„Boulard und ſeine Töchter“ betitelt ſich eine neue Ope⸗ rette von Louis Verneuille und Charles Cu villiers.— Leo Lenz neueſtes Stück heißt „Das Parfüm meiner Frau“, O Bozena Ernſt⸗Zajic rezitierte geſtern abend im Rahmen der Veranſtaltungen des Vereins Frauenbildung— Frauenſtudium aus den Werken„Junger deutſcher Dichter“, worunter in die⸗ ſem Falle nicht etwa Klaus Mann und ſeine Freunde zu verſtehen waren, ſondern bereits feſt umriſſene Dichterindividualitäten wie Werfel, Koelwel, Schaef⸗ fer.— Frau Ernſt⸗Zajie verfügt über eine ange⸗ nehme, tragende und einen großen Empfindungs⸗ reichtum mühelos offenbarende Stimme, die aber die Künſtlerin der Verführung geneigt macht, das voka⸗ liſch⸗ſeeliſche Element einſeitig zur Geltung zu brin⸗ gen und das konſonatiſch⸗geiſtige Gerüſt der Sprache zu vernachläſſigen. An deſſen Stelle tritt dann manch⸗ mal eine kluge, faſt intellektuelle Vergewaltigung des eigentlichen„Gedichts“ durch deſſen„Inhalt“. Am beſten gelangen der Künſtlerin„Lächeln, Atmen, Schreiten“ und„Jeſus und der Aeſerweg“,— beides längſt klaſſiſch gewordene Dichtungen von Werfel, deren Form durch eine unerhörte Geſtaltungsmacht ſo reſtlos ausgeprägt iſt, daß ſie ſich durch ein williges Organ faſt von ſelbſt durchſprechen.— Der Beſuch war beeinträchtigt durch eine im Nebenſaal gleich⸗ zeitig ablaufende Veranſtaltung. Freundlicher Bei⸗ fall dankte der Künſtlerin nach jeder Gabe.* —— —— N 7227 ² Q] A]. ˙. * . E. =, Vorträge 1 N Samstag, den 23. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 545 Aus dem Lande Herbſtkonzert des Muſikvereins Ladenburg Y. Ladenburg, 21. Nov. Der Muſikverein La⸗ den bu. hielt letzter Tage ſein Herbſtkonzert ah, das diesmal der Operette gewidmet war. Ein bunter Strauß alter und neuer Operettenmuſik wurde den Zuhörern dargeboten. Auch die ſoliſtiſchen von Frau Any Kaiſer⸗Leuner⸗ Mannheim paßten ſich dieſem Charakter an. Das Orcheſter, das aus Muſikliebhabern beſteht, die nach des Tages Arbeit wöchentlich zu Proben ſich zuſam⸗ menfinden, vollbrachte wieder eine anerkennenswerte, wackere Leiſtung. Den Klavierpart des ganzen Kon⸗ zertes hatte mit feinem Verſtändnis und viel Ge⸗ ſchick Frl. Liſy Schumacher ⸗ Mannheim über⸗ nommen. Namens der paſſiven Mitglieder wurde dem Orcheſter herzlicher Dank ausgeſprochen und betont, daß ſehr viel Idealismus dazu gehöre, Zeit und Kraft zu opfern, um anderen einen Genuß zu bereiten. Das verdiene eine beſſere Würdigung durch die Bevölkerung. Ein eigenartiger Wettbewerb war mit dem Konzert verbunden: Eine Anzahl Num⸗ mern des Programms war unausgefüllt, die Zu⸗ hörer ſollten ſelbſt herausfinden, aus welchen Operet⸗ ten die betreffenden Muſikſtücke ſtammen. Außer dem Vorſtand wußte vorher niemand etwas über die Art des Wettbewerbs, erſt nachdem das Orcheſter ſchon auf dem Podium ſaß, machte der Vorſttzende, Herr H. Kühn, Mitteilung darüber. Für die rich⸗ tigen Löſungen waren Preiſe ausgeſetzt. Der Tanz, der ſich dem Konzert anſchloß, ſetzte die ge⸗ ſellig⸗frohe Stimmung fort. Umfangreiche Schwarzſchnapsbrennerei aufgehoben * Malſch bei Wiesloch, 22. Nov. Die Bewohner bes ehemaligen Haßlerſchen Kalkwerkes— Uhl und Bauer— wurden am Montag bzw. Dienstag verhaftet und mit einem Kriegsbeſchäbigten namens Decker aus Bruchſal ins Amtsgefängnis Heidelberg eingeliefert. Die Verhafteten erſtellten in der abgelegenen Siedlung zwiſchen Malſch und Rot⸗Malſch zwei gut ausgebaute Schnapsbren⸗ nereien und trieben ſeit längerer Zeit mit ihrem Erzeugnis einen lebhaften Handel. Der Hauptabſatz war das Gebiet zwiſchen Offenburg und Freiburg. Der Schnaps wurde ſtets mit dem Auto eines Mal⸗ ſcher Kraftwagenbeſitzers an Ort und Stelle ge⸗ ſchaft. Dort konnten auch noch zwei Fäſſer voll beſchlagnahmt werden. Eine dritte Brennerei⸗ anlage war bereits ſchon in Angriff genommen. Die Brennereien waren ſehr verſteckt— im Keller angelegt und faſt unbemerkbar. Wie weit die Finanzverwaltung durch die Schwarzarbeit geſchä⸗ igt iſt, läßt ſich jetzt noch nicht feſtſtellen. * * Karlsruhe, 21. Nov. Die Fahndungspolizei nahm einen 15 Jahre alten Maurerlehrling aus Wollmatingen bei Konſtanz feſt, der anfangs Oktober ſeinem Vater eine Holztruhe mit 500% Inhalt ent⸗ wendet hatte. Bei ſeiner Feſtnahme hatte der Jüng⸗ lin, der ſich nach ſeinen eigenen Angaben ſeit der Tat im Land herumgetrieben hat, um der Polizei zu entgehen und nur in Bauhütten geſchlafen hat, von der geſtohlenen Summe noch 65 Schweizer Franken und 4 Mark übrig. Der jugendliche Täter wurde dem Jugendrichter vorgeführt und dann ins Jugendſchutzheim eingeliefert. * Gondelsheim(Amt Bretten), 22. Nov. Herr Ehriſtian Leicht feierte in beſter Geſundheit und Rüſtigkeit im Kreiſe ſeiner Angehörigen— vier Kin⸗ der, 16 Enkel und 4 Urenkel— ſeinen 90. Ge⸗ burtstag. * Ittlingen(bei Sinsheim), 22. Nov. In dieſem Jahre wurden von Ittlingen und Kirchhardt 62 Waggon Zichorien wurzeln abgeltefert, das ſind 1005 000 Kg. L. Neckarbiſchofsheim, 22. Nov. Der hier im Ruheſtand lebende Pfarrer und Kirchenrat Heinrich Schmitthenner konnte geſtern ſeinen 80. Ge⸗ burtstag begehen. Der geiſtig und körperlich noch ſehr rüſtige und friſche Jubilar beteiligt ſich unermüdlich in der öffentlichen Wohlfahrtspflege. Seine Verbundenheit mit der Natur kommt in ſeiner Liebe zur Bienenzucht zum Ausdruck, in der er Vor⸗ Hildliches leiſtet. Schriftſtelleriſch hat ſich der Jubilar dadurch ein Verdienſt erworben, daß er die von ſeinem Vater begonnene Genealogie der Familie Schmitthenner, der ſehr viele Geiſtliche, Gelehrte und Forſcher entſtammen, fortgeführt hat. Feſtſtellungsklage des Theaterperſonals Der Obmann des Angeſtellten rates des Nationaltheaters erſucht uns um Aufnahme folgender Erklärung: In der Bürgerausſchuß⸗Sitzung, die ſich mit dem Theatervoranſchlag beſchäftigte, wurde von einem der Redner davon geſprochen, daß die Mitglieder des Theaters trotz der ſchweren Finanzlage auch einen Prozeß gegen die Intendanz angeſtrengt hätten, in dem ſie für das Auftreten im Pfalzbau Ludwigshafen eine beſondere Bezahlung verlanigten. An dieſe Mit⸗ eine beſondere Bezahlung verlangten. An dieſe Mit⸗ Verhalten, die geeignet iſt, die Mitglieder des Na⸗ tionaltheaters in den Verruf der Verſtänd⸗ nisloſigkeit gegenüber der ſchwierigen Lage des Inſtituts ſelbſt zu bringen. Wir ſehen es deshalb als unſere Pflicht an, das Mißver⸗ ſtändnis, das dieſer Mitteilung zu Grunde liegt, rich⸗ tigzuſtellen. Es handelt ſich dabei nicht etwa um eine Klage auf Zahlung, ſondern lediglich um eine Feſt⸗ ſtellungsklage, die einen grundſätzlichen Zweck verfolgt und nach Uebereinkunft und im Ein ver⸗ ſtändnis mit der Intendanz in der vergan⸗ genen Spielzeit angeſtrengt wurde. Der Zweck dieſer reinen Feſtſtellungsklage war folgender: Nach dem Anſtellungsvertrag ſtehen den Mitgliedern bei auswärtigen Geſamtgaſtſpielen Ta⸗ gegelder zu, die vor Eröffnung des Pfalzbaues auch von der Intendanz, auch für das Spielen in Lud⸗ wigshafen, ohne weiteres bezahlt wurden. Als der Pfalzbau eröffnet wurde, kam nach Verhandlungen zwiſchen Intendanz und Mitgliedern eine Einigung zuſtamde, nach der die Mitglieder zunächſt für ein Jahr auf die Tagegelder verzichteten. Im Mat dieſes Jahres trat die Intendanz wieder an die Mitglieder heran mit der Anfrage, wie ſte ſich für die kommende, alſo die jetzt laufende Spielzeit hin⸗ ſichtlich der Ludwigshafener Tagegelder verhalten wollten. In der daraufhin angeſetzten Voll⸗Betriebs⸗ verſammlung, der auch der Intendant und der Ver⸗ waltungsdirektor beiwohnten, kam es zu prinzipiel⸗ len Meinungsverſchiedenheiten. Die Intendanz erklärte, ſie könne bei der Nähe von Ludwigshafen den Mitgliedern überhaupt kein Recht auf Tagegelder zugeſtehen, während andererſeits die Mitglieder ſich ihren ver⸗ traglichen Anſpruch wenigſtens nicht im Prinzip aus der Hand nehmen laſſen wollten. Es wurde mit ausdrücklicher Zuſtimmung der Intendanz ein Be⸗ ſchuß gefaßt, daß die Frage, ob die Mitglieder auf die Tagegelder weiterhin verzichten wollten oder nicht, zurückgeſtellt werden und daß zuerſt durch das Bühnen ſchieds gericht feſtgeſtellt werden ſollte, oh in dieſem außergewöhnlich gearteten Falle ein Recht der Mitglieder auf Tagegelder beſteht oder nicht. Die Angelegenheit wurde dann ausgeklagt und vom Schiedsgericht(beim Orcheſter vom Ar⸗ beitsgericht) zu Ungunſten der Mitglieder entſchieden. Den Mitgliedern des Nationaltheaters hat es durchaus ferngelegen, in dieſer Angelegenheit die finanzielle Lage des Theaters zu erſchweren; ſie ſind weit davon entfernt, den Ernſt der Zeit zu verkennen, von dem ſie ja zuerſt betroffen werden und würden eine ſolche Gelegenheit nicht vorübergehen laſſen, dieſe Geſinnung zu beweiſen. Auch wenn das Feſt⸗ ſtellungsverfahren nicht zu Ungunſten der Mitglieder des Nationaltheaters entſchieden worden wäre, hät⸗ ten ſie, wie bisher, auf die Tagegelder für das Auf⸗ treten im Pfalzbau verzichtet. Der Lohnkampf im geibelberger Gaftwwirtsgewerbe m Heidelberg, 22. Nov. Die Angeſtellten faßten in einer Nachtverſammlung eine Entſchlie⸗ ßung, nach der ſie gewillt ſind,„den Lohnſtreit unter Feſthaltung des vorliegenden Schiedsſpruches, ſelbſt unter den Konſequenzen einer ihnen aufgezwunge⸗ nen Ausſperrung, bis zu einem für ſie trag⸗ baren neuen Tarifabſchluß durchzuhalten“. Die Arbeitgeber ſagen in einer öffentlichen Erklä⸗ rung, die jetzigen Schwierigkeiten ſeien letzten Endes die Folgen der Angeſtelltenforderung, das ge⸗ ſamte Gaſtwirtsgewerbe in ein Lohnabkommen zu zwängen, der der Schlichter in ſeiner Entſchet⸗ dung vom 14. November leider entſprochen habe. Der letzte Schiedsſpruch des Schlichtungsausſchuſſes Mannheim zeige ſo geringe wirtſchaftliche Erkennt⸗ nis und fachliches Verſtändnis, daß auf Arbeitgeber⸗ ſeite das Vertrauen zu dieſer Schiedsſtelle gänz⸗ lich geſchwunden ſei. Weiter verweiſt der Arbeitgeberverband darauf, daß im Heidelberger Gaſtſtättengewerbe ſchon lange Löhne bezahlt werden, die erſt jetzt in Stuttgart erreicht wurden.„Wir erklären uns“, heißt es in der Kundgebung weiter,„gern bereit, den neuen Lohn⸗ tarif von Stuttgart für den Hotelverein zu übernehmen(die Löhne als Mittellöhne mit der hier üblichen Differenzierung in Sommer⸗ und Winter⸗ löhne). Auch die Wirtevereine wären bei einem entſprechenden Abſchlag dazu bereit. Damit wäre der Lohnſtreit raſch erledigt und die vom Zentral⸗ verband verlangte Gleichſtellung zu anderen Städten wäre reſtlos erfüllt.“ Weiter wird geſagt:„Wir ſind uns bewußt, daß der größte Teil unſerer Angeſtellten mit den jetzigen Lohnverhältniſſen zufrieden iſt und froh wäre, der Arbeit ungeſtört nachgehen zu können. Wir wer⸗ den ſte nach Beendigung des Lohnkampfes reſtlos wieder einſtellen und ſehen davon ab, durch fremde Arbeitswillige ſie um ihre Stelle zu bringen. Das bringt natürlich eine Schließung der größe⸗ ren Betriebe am 2. Dezember mit ſich, was ſich leider im Verkehrsleben der Stadt unangenehm äußern wird. Wir haben in monatelangen Verhand⸗ lungen die Verſtändigungsmöglichkeiten erſchöpft.“ Im Schlußſatz wird die Hoffnung ausgeſprochen, daß dieſer Lohnkampf endlich zu einem für beide Teile tragbaren Abſchluß komme. Hochzekt feiern. „Bis zu einem für ſie tragbaren neuen Tarif⸗ abſchluß“ wollen, wie ſie in ihrer Entſchließung ſagen, die Angeſtellten durchhalten. Auf beiden Seiten beſteht alſo die gleiche Abſicht, die Arbeitgeber aber treten gleich mit einem poſitiven Vorſchlag her⸗ vor, der den„tragbaren Abſchluß“ ermöglichen ſoll. Man iſt damit wenigſtens in eine gegenſeitige Dis⸗ kuſſion eingetreten und hat ſich gewiſſermaßen an den Verhandlungstiſch geſetzt. Damit dürfte dem Konflikt die größte und gefährlichſte Schärfe genom⸗ men ſein und ſich ein Ausblick auf eine ſchiedlich⸗ friedliche Regelung, die beiden Teilen gerecht wird, eröffnen. Die Arbeitgeber haben ſich mit ihrer Er⸗ klärung auch an den Stadtrat gewandt, der hoffentlich keinen Grund haben wird, ſich mit dem Konflikt näher zu beſchäftigen, weil inzwiſchen ſeine Schlichtung erfolgt ſein könnte. Der Stuttgarter Tarif iſt der höchſte in Württem⸗ berg. Es ſind dort für die kleineren Städte Abſtriche auf die Stuttgarter Tarifſätze vorgeſehen, die z. B. für Heilbronn 15 Prozent betragen. Trachtenfeſt des Vereins der Badener in Berlin * Karlsruhe, 22. Nov. Unter außerordentlich gro⸗ ßer Beteiligung der Badener feierte der Verein der Badener in Berlin in dieſem Jahre ſein 25. Volks ⸗ trachtenfeſt, zu dem auch Württemberger, Rhein⸗ pfälzer und Elſaß⸗Lothringer erſchienen waren. Der Vereinsvorſitzende, Direktor Reinhard, konnte u. a. auch den badiſchen Geſandten in Berlin, Ho⸗ nol d, unter den zahlreichen Gäſten begrüßen. Se⸗ natspräſident Hertel hatte ein Feſtſpiel in ſechs Bildern gedichtet, die am Bodenſee, im Hochſchwarz⸗ wald, im Markgräflerland, im Gutachtal, im Rench⸗ tal und im Neckartal ſpielten. Alle Darbietungen, die von einer tiefen Heimatliebe getragen waren, wurden mit großem Jubel aufgenommen. Auch die⸗ ſes 25. Volkstrachtenfeſt war ein Zeichen für das enge Zuſammengehörigkeitsgefühl, das gerade die Badener in Berlin beherrſcht. * * Sickingen(Amt Bretten), 22. Nov. Altbürger⸗ meiſter Bieg, der von 1909 bis 1928 Ortsober⸗ haupt war, konnte dieſer Tage unter Beteiligung der ganzen Einwohnerſchaft des Dorfes ſeine Goldene Nachbargebiete Wildverwertungsſtelle Schifferſtadt * Schifferſtadt, 21. Nov. Bet der heutigen Auk⸗ tion, die ſowohl mit Haſen als auch Faſanen gut beſchickt war, wurden folgende Preiſe erzielt: Faſanen junge, alte und Hennen en bloc 3,13—8,20. pro Stück, Haſen, erſte, zweite und dritte Sorte en bloc 8788 Pfg. das Pfund. Die nächſte Auktion wird am Donnerstag, 18. November, abgehalten. Gräßlicher Selbſtmord s Kirchheimbolanden, 22. Nov. Auf gragliche Weiſe verſuchte ſich die Frau des Gutsbeſitzers Reinheimer ums Leben zu bringen. Sie über⸗ goß ihr Bett mit Petroleum, legte ſich hin⸗ ein und zündete das Bett an. Bis man die Tat bemerkte und die von innen verſchloſſene Tür aufge⸗ brochen hatte, hatte die Unglüceiche bereits derart ſchwere Branwunden erlitten, daß ſie nach einigen Stunden unter fürchterlichen Schmerzen ſtar b. Ste ſcheint unter der Wirkung einer ſeeliſchen Depreſſion gehandelt zu haben. Kraftwagen auf der Landſtraße überfallen Bad Homburg, 22. Nov. Der Kaufmann Schfer⸗ ſee aus Oberurſel, der am Mittwochabend mit ſeiner Frau, ſeiner Mutter und ſeinem Sohn im Kraft⸗ wagen auf der Heimfahrt nach Oberurſel befand, wurde von fungen Burſchen überfallen, die das Auto anhielten, Schierſee ergriffen, ihm einen Mantel über den Kopf zogen und bewußtlos ſchlugen. Zabei entwendeten die Banditen dem Schierſee die Brieftaſche. Bisher ſind die Täter noch nicht ermittelt. Der Allgemeine Deutſche Auto⸗ mobtlelub hat für deren Ergreifung eine Beloßh⸗ nung ausgeſetzt. Hauseinſturz in Saargemitnd Saargemünd, 22. Nov. Geſtern nachmittag ſtürzte in der Gerſtweiler Straße die 11 Meter hohe Frontmauer eines bis zum zweiten Stock werk vollendeten Wohnungsneubaues in ſich zuſammen. Vom Mauerwerk wurde auch das Bau⸗ gerüſt niedergeriſſen. Bauholz und ⸗teine begruben fünf Maurer unter ſich. Drei von ihnen konnten nach kurzer Zeit befreit werden. Nach fieberhafter Arbeit gelang es, auch einen vierten Arbeiter noch lebend zu bergen, wenn er auch wie ſeine porher geretteten Kollegen ernſtliche Verletzungen davon⸗ trug. Das fünfte Opfer, ein erſt kürzlich vom Mi⸗ litär zurückgekehrter 21 Jahre alter Mann, gab nach ſeiner Freilegung nur noch ſchwache Lebenszeichen von ſich. Er ſtarb auch nach wenigen Augenblicken an den Folgen eines Schädelbruches und ſchwerer Quetſchungen der inneren Organe. Die Ur⸗ ſache des Unglücks ſcheint darauf zurückzuführen ſein, daß bei dem Bau ſchlechter Mörtel ver⸗ wendet wurde. Die Behörden haben eine Unter⸗ ſuchung eingelettet. Der ſchuldige Bauunternehmer ſoll unter Anklage geſtellt werden. * * Frankfurt, 22. Nov. Die 30jährige Frau g e⸗ cher, die von ihrem Ehemann getrennt klebte, hat ſich in ihrer Wohnung mit ihrem Untermieter, einem Kriegsinvaliden, das Leben genommen, und zwar durch Oeffnen des Gashahns. * Straßburg, 22. Nov. Der 36 Jahre alte Schiffs⸗ knecht Heinrich Wack hatte in einem Straßburger Lokal die gleichaltrige Lueie Burſt kennen gelernt und die ganze Nacht bis in den Vormittag hinein mit ihr durchgezecht. Die Bekanntſchaft wurde mit einer Verlobung gefeiert. Später begab ſich das Paar auf das im Rhein⸗Rhonekanal liegende Schiff. Gegen Abend, als die Geliebte zu dem vom Galan im„Anker“ beſtellten Abendeſſen gehen wollte, benutzte ſie aus Uebermut nicht den das Schiff mit dem Ufer verbindenden Steg, ſondern eine Art Lei⸗ ter. Dabei fiel ſie ins Waſſer und ertrank, ehe Hilfe gebracht werden konnte. Wack wurde gleich unter dem Verdacht, ſeine Geltebte ins Waſſer ge⸗ ſtoßen zu haben, verhaftet, ſpäter aber, als ſich ſein⸗ Unſchuld herausſtellte, wieder freigelaſſen. —...——.'... Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: 55 A. Meißner— Fſeullleton: Dr. S. Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchte: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob ſaude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1. 46 — — ä 0 DSSee==/¶===¶==----—————————(!!. —. öe]——(—— N ume 14 f 0 0 0 ee e ſſlanum f LI 4 unn . 116% 0 9 A Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 23. November 1929 Großes Schöffengericht Mannheim Es dauerte lange, bis der Strandbaddieb gefaßt werden konnte, der im vorigen Sommer namentlich in den Strandbädern an der Speyerer Schiffbrücke und auf dem Pfalzwörth in der Gemarkung Ketſch ſein Unweſen trieb. Erſt ſein verdächtiges Herum⸗ treiben in Ketſch führte zu ſeiner Verhaftung. Es war der 1893 in Nucillace in Frankreich geborene ledige Bäcker Jean Beterd. 1915 wurde er als Kriegsgefangener ins hieſige Lager gebracht. Bei Kriegsende nach Frankreich geſchickt, kehrte er bald darauf wieder hierher zurück. Zarte Bande ſollen ihn wieder nach Deutſchland gezogen haben. Es war eines der übelſten Subjekte, das ſein Heimatland wohl ſchon längſt nach Guyana geſchickt hätte. Seit 1921 hat er in Deutſchland ſchon ſechs Jahre hinter Gefängnis⸗ und Zuchthausmauern ge⸗ ſeſſen. Auf 9 Vorſtrafen fallen 6 wegen Diebſtahls, eine auf Bannbruch. Die Pfalz hatte ihn ausge⸗ wieſen, es zog ihn aber immer wieder hierher. In einer Wildnis drüben in der Pfalz hauſte er in einer Hütte. Er ſoll von achtbaren Eltern in Frankreich ſtammen, die das Bäckereigewerbe betreiben. Einem Arbeiter aus Hockenheim ſtahl er ſeinen Geldbeutel mit 23 Mk., einem Schloſſerlehrling aus Speyer Hoſe und Hemd, einem Verwaltungsaſſi⸗ ſtenten aus Speyer Anzug, Hemd und ſonſtige Gegenſtände im Wert von 180 Mk., einem Regie⸗ rungsbaumeiſter in Speyer ſeine ſämtlichen Klei⸗ dungsſtücke, Schuhe, Hemd, Brieftaſche, Legitima⸗ Hiospaptere; deſſen einziges Kleidungsſtück war nur noch die Badehoſe. Der Beſtohlene ſchätzt ſeinen Verluſt auf 380 Mk. Dieſer Diebſtahl brachte ihm aber wenig Geld und ſo ſtahl er ſofort einem Fabrik⸗ arbeiter aus Neulußheim einen Geldbeutel mit 15.76 Mk., eine Sonnenbrille im Werte von 18 Mk. und einem Kaufmann aus Schönebeck eine Brieftaſche mit 15 Mk. Im September beglückte er das Ketſcher Strandbad mit ſeiner Anweſenheit. Einem Schloſſer aus Ketſch ſtahl er Hoſe und Hemd, einem anderen Arbeiter Hoſe, Hemd, Schuhe und den Geld⸗ beutel mit 3 Mk. im Geſamtwert von 90 Mk., zwei Arbeitern aus Ketſch die Geldbeutel mit 5 bzw. 30 bis 40 Mk. Als ein Gendarm einen Reſt von einem Anzug im Gefängnis mit dem ſeinigen verglich, entdeckte er, daß er den Anzug des Regierungsbau⸗ meiſters trug, auch die bei ihm gefundenen an⸗ deren Gegenſtände waren auf dem Strandbad ge⸗ ſtohlen. Im Ketſcher Walde fand man die anderen Kleider verſteckt. Bei den Diebſtählen in Ketſch half ihm kein Leugnen; die anderen auf dem Speyerer Strandbad ſtritt er beharrlich ab. In brüskem Ton ſagte er, er habe Kleider haben müſſen, weil er ſo ſchlecht gekleidet geweſen und bemerkt, als ihm der Vorſttzende Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley in der geſtrigen Verhandlung vor dem Großen Schöffen⸗ gericht Mannheim vorhält, daß er einzelnen Baden⸗ den gar keine Kleider gelaſſen hätte:„Ja dann hätte ich einem anderen die Kleider weggenommen.“ Der Staatsanwalt beantragte eine Zuchthausſtrafe von 2 Jahren 6 Monaten. Das Gericht ſprach eine Zuchthausſtrafe von 2 Jahren aus mit den vom Staatsanwalt Haas beantragten Nebenſtrafen: 3 Jahre Ehrver⸗ luſt und Stellung unter Polizeiaufſicht, die eine Ausweiſung des Angeklagten ermöglicht. Der Vor⸗ ſitzende ſchloß ſich in ſeiner Begründung ganz den Ausführungen des Staatsanwaltes an. Der Ange⸗ klagte hat alſo jetzt ungefähr ſoviel Freiheitsſtrafen, ie die Zeit ſeiner Anweſenheit in Deutſchland aus⸗ macht. Die enkgötterte Diana und ihr Kavalier Von Wilddieben und Spitzeln.— Ein Rehbock kam geſchwommen Ein ſchöner Wintertag... Ein großer Vogel⸗ freund ging aus, um die armen Vöglein zu füttern. Mit Graupen— dem Lockfutter für Faſanen. Un⸗ terwegs traf der Vogelfreund andere, ihm„unbe⸗ kannte“ Spaziergänger, denen er ſich anſchloß. Es war zwar immerhin auffallend, daß einer von ihnen eine Flinte mithatte. Noch auffallender, daß er da⸗ mit auch ſchoß,— auf die armen Vöglein... Aber davon will der Vogelfreund nichts gemerkt haben: „Ich hatte mein beſonderes Auge nur an der Land⸗ ſchaft!“ Als plötzlich ein rauhes„Halt! Stehen bleiben!“ das Idyll zerriß, blieb der Vogel⸗ freund tatſächlich ſofort ſtehen. Seine Begleiter riſſen zwar aus, wurden aber von dem Hegemeiſter — denn dieſer war der Rufer— geſtellt. In der Taſche des einen fand man Faſanenfedern und Reis⸗ körner. Bald wurden auch die geſchoſſenen Faſanen gefunden. Das ganze ſpielte ſich auf der Rabeninſel in Halle im vergangenen Winter ab. Die Einzel⸗ heiten erfuhr man jetzt in der Verhandlung vor dem halliſchen Schöffengericht. Dieſe Faſanengeſchichte iſt aber keineswegs die einzige Wilddieberet, die abzuurteilen war. Man hatte vielmehr eine ganze Reihe ſolcher Straftaten zuſammengefaßt. Nicht weniger als zehn männliche und eine weibliche Angeklagte zierten die Anklage⸗ bank und die Vernehmung geſtaltete ſich zeitweiſe recht dramatiſch. Um zunächſt auf der Rabeninſel zu bleiben Dort wurde eines Tages auch einer der Angeklagten beim Ausweiden eines Rehes abgefaßt. Er und die Mitangeklagten waren zu Fuß über die Saale gewandert. Das iſt keineswegs ein Wunder. Denn die Saale war feſt zugefroren. Bis auf einige Löcher.„Und in ſolch einem Waſſerloche“, erklärte der Angeklagte,„ſahen wir einen jungen Rehbock ſchwimmen und zappeln. Wir holten ihn aus dem Waſſer und wollten ihn wieder beleben(— ob man wohl künſtliche Atmung bei dem Rehbock an⸗ wandte?!—), aber er ging tot. Na, da haben wir uns dann das Brauchbare abgeſchnitten. Aber ge⸗ ſchoſſen haben wir nicht!“— Auch Wildenten wurden auf der Rabeninſel gewildert. Das ſind einzelne herausgegriffene Szenen. Intereſſanter noch ſind die Menſchen, die auf der Anklagebank ſitzen. Wenigſtens drei von ihnen. Vor allem der Hauptangeklagte., ſchon mehrmals verurteilt und aus der Strafhaft vorgeführt. Ein äußerſt geweckter Burſche, der ſich, in ſeinen Akten blätternd, wie ein gelernter Juriſt verteidigt. Im ganzen durchaus kein unſympathiſcher Menſch. Nur ſchade, daß die Katze das Mauſen nicht läßt Der ſchärfſte Gegenſatz zu ihm iſt der Angeklagte P. Verkniffen, wortkarg. Alle anderen Angeklag⸗ ten haben eine helle Wut auf ihn. Denn er iſt, was man einen„Spitzel“ zu nennen pflegt. Macht mit den Wilderern gemeinſame Sache, geht dann aber zum Förſter und zeigt ſie an... Als er leugnet, einen Haſen mitgenommen zu haben, rufen die in ihrer draſtiſchen Weiſe:„So, und gefreſſen hat er ihn wohl auch nicht?, Aber ſeine Frau hat ihn ge⸗ braten!“ Die dritte intereſſante Geſtalt iſt die einzige weibliche Angeklagte— die hübſche junge Ehefrau des Hauptangeklagten V. Früher hatte der Ehemann einmal von ihr ausgeſagt, ſie ſei mit ihm auf die Jagd gegangen und ſchieße beſſer als er ſelbſt. Das hatte der jungen Frau in der Oeffentlichkeit den Ruf einer modernen Diana eingebracht. Jetzt wurde dieſe Diana ihres Nimbus beraubt. Der Ehe⸗ mann erklärte, er habe jene Ausſage nur gemacht, weil er ſich damals mit ſeiner Frau entzweit gehabt habe. Um ſich zu rächen, weil ſte ſich ſcheiden laſſen wollte.(Rache ſpielt überhaupt bei den Wild⸗ dieben eine Rolle. So erklärte einer von ihnen: „Er hatte mich verpfiffen, alſo ſagte ich auch, was ich über ihn wußte...) Es ſei aber nicht wahr. Nun wurde anſchavlich geſchildert, wie man eines Nachts zum Wildern auszog. Auf Faſanenjagd. Gewiß, die junge Frau war dabei. Aber ſie geriet in den Schlamm und ſpielte dann nicht mehr mit. Auch ein zweites Mal habe ſie nur zugeſchaut Das Gericht beſcheinigte dem., er ſei ein Kava⸗ lier, der für ſeine Frau eintrete. Aber auch„ver⸗ ſuchtes Wildern“ ſei Jagd vergehen Der Staatsanwalt meinte, die Geſellſchaft müſſe ſchlimm im Wildͤbeſtande gehauſt haben. Denn ſicher ſei noch nicht alles erlegte Wild entdeckt worden. Im Schlußwort bat V. um eine milde Strafe.„Ich denke doch, daß ich jetzt kuriert bin und die Schnauze voll habe.“ Der Hauptangeklagte V. erhielt zehn Monate und eine Woche, ſeine Ehefrau drei Wochen Ge⸗ fängnis. Der„Vogelfreund“ und P. kamen lt. „Hall. Ztg.“ mit je zehn Tagen Gefängnis davon. Dret Angeklagte wurden freigeſprochen, die übrigen erhielten Strafen von 30/ Geldſtrafe bis zu fünf Wochen Gefängnis. Einigen wurde Bewährungsfriſt zugebilligt. Die Vergnügungsſucht der Geliebten Ein Bauingenieur war ſeit 1926 Verwalter eines größeren Geſchäftshauſes, wobei ihm die Miet⸗ einnahmen und Heizungsumlagen von den Mietern dieſes Hauſes anvertraut waren. Vor 2½ Jahren lernte er eine 28 Jahre alte Arztenswitwe aus Hamburg kennen, deren Schönheit zu einem Liebesverhältnis, aber auch zu ſeinem Unglück führte. Der Ingenieur veruntreute einen Betrag von 21341 Mark, den er für ſich und ſeine Geliebte verwendete. Zur Verdeckung der Fehlbeträge nahm er bei einer Münchener Bank für die Geſellſchaft ein Darlehen von 16000 Mk. auf und beſtellte der Bank auf dem Grundſtück der Geſellſchaft eine Grundſchuld über 18 000 Mk., um die die Geſellſchaft ebenfalls ge⸗ ſchädigt iſt. Der Bauingenieur hatte ſich nun wegen eines fortgeſetzten Vergehens der Untreue und eines fortgeſetzten Vergehens der Unterſchla⸗ gung vor dem Schöffengericht München ⸗Au zu verantworten. In der Verhandlung geſtand er, die Veruntreuungen innerhalb 2½ Jahren gemacht zu haben. Der Grund hierzu ſei der Anſpruch an Kleidung, der Tuxus und die Verguſt⸗ gungsſucht der Geliebten geweſen. Das Ge⸗ richt verurteilte den Angeklagten zu einem Jahr Gefängnis. Haftfortdauer wurde angeordnet. * 8 Karlsruher Strafkammer. Die Karlsruher Straf⸗ kammer als Berufungsinſtanz ſprach geſtern elf Angeklagte, die wegen Vergehens gegen das Republikſchutzgeſetz vom Karlsruher Schöffengericht am 22. Auguſt zu Gefängnisſtrafen von—5 Monaten verurteilt worden waren, mangels ausreichenden Be⸗ weiſes frei. Die Angeklagten hatten nach Auflöſung des Rot⸗Frontkämpferbundes eine Muſikkapelle „Fanfaria“ gegründet, die nach Auffaſſung der Staats⸗ anwaltſchaft eine Fortführung der Rot⸗Front⸗Kapelle darſtellte. Das Gericht hielt jedoch nicht für erwieſen, daß dieſer Muſikverein die Tendenzen des Rot⸗Front⸗ kämpferbundes fortſetzt. 8 Kaſſengelder unterſchlagen. Der 31jährige Kauf⸗ ann Emil Kruppenbacher aus Neuſtadt a. d. dt., wurde im April 1927 von der damals gegrün⸗ deten Evangeliſchen Verſicherungshilfe, einer ſozia⸗ len Sterbekaſſe, als Werber und Kaſſierer für die Vorderpfalz angeſtellt, und zwar unter günſtigen Bedingungen. Im Laufe der zwei Jahre ſeiner Tä⸗ tigkeit unterſchlug K. einen Betrag von 4200 4. Das Urteil des Gerichts in Neuſtadt a. d. Hdöt. lautete auf ein Jahr Gefängnis. Außerdem wurde gegen den Angeklagten ſofort Haftbefehl wegen Flucht. verdachts erlaſſen. vortliche Winterarbeit im VBadiſch⸗Pfälziſchen Euftfahrtderein 1. Vortrag am 2. Dezember im„Palaſt⸗Hotel Mannheimer Hof“ Die Tage werden kürzer, die Flieger haben nur noch wenige Stunden Zeit, mit mit ihren Maſchinen Schul⸗ und Uebungsflüge zu unternehmen. Jetzt ſetzt die Win⸗ terarbeit der Vereine ein. Der Badiſch⸗Pfälziſche Luft⸗ fahrtverein Mannheim, der ſchon die letzten Jahre durch intereſſante Lichtbildervorträge für den Deutſchen Luft⸗ ſport warb, wird in dieſem Jahre dieſe Tätigkeit in er⸗ höhtem Maße ſortſetzen. Die großartigen Erfolge des Vereins beim Deutſchen Zuverläſſigkeitsflug, bei dem alle Bedingungen reſtlos erfüllt wurden, haben den Be⸗ weis erbracht, daß die Fliegerausbildung im Badiſch⸗ Pfälziſchen Luftfahrtverein vorbildlich und richtig iſt. Der große Stamm junger Flieger, über den der Ver⸗ ein heute ſchon verfügt, zeigt deutlich, daß Mannheim in der Ausbildung junger Flieger mit an erſter Stelle in Deutſchland ſteht. Durch die Anſchaffung einer dritten Maſchine wird es möglich ſein, die Ausbildung noch in⸗ tenſtver zu geſtalten. Die Flieger des Badiſch⸗Pfälzt⸗ ſchen Luftfahrtvereins ſind nicht nur theoretiſch, ſondern auch praktiſch in jeder Hinſicht ausgebildet. Um auch weitere Kreiſe mit der Idee des deutſchen Luftfahrtgedankens vertraut zu machen, ſoll in einer Vortragsreihe das weite, intereſſante Gebiet des Flugſports während des Winters behandelt werden. Am 2. Dezember ſpricht der bekannte Ballonführer Pet⸗ ſch o w⸗Berlin über Ballonfahrten und ſeine Zeppelin⸗ fahrt über Spanien. Herr Petſchow wird neue, wunder⸗ bare Lichtbilder zeigen, die die Schönheiten einer Ballon⸗ und Zeppelinfahrt deutlich vor Augen führen. Der Vor⸗ trag findet in dem äußerſt zentral gelegenen„Palaſt⸗ hotel Mannheimer Hof“ in den Auguſtaanlagen ſtatt, wo ſich auch im Souterrain das neue Klublokal des Vereins befindet. In weiteren Vorträgen ſollen behandelt werden: Mo⸗ torflug, Segelflug, Alpenflug, Langſtreckenflug und Kunſtflug. Als Redner ſind folgende Herren in Aus⸗ ſicht genommen: Schlerf, Fluglehrer des Badiſch⸗Pfälzi⸗ ſchen Luftfahrtvereins, Kronfeld, Weltrekordinhaber im Segellangſtreckenflug, Frhr. v. Langsdorff(Flug über die Alpen), Offermann, bekannter Langſtreckenflieger und Udet, der deutſche Kunſtflieger. Man erſieht ſchon hieraus, daß der Badiſch⸗Pfälziſche Luftfahrtverein Mannheim in vorbtloͤlicher Weiſe beſtrebt iſt, für den deutſchen Flugſport zu werben und darauf achtet, nur die Führer der Deutſchen Fliegerei an den Vortragstiſch zu bringen. Dieſe Beſtrebungen verdienen die Unterſtützung weiteſter Kreiſe, da wir unbedingt Luftfahrt brauchen. Das goldene Fliegerſportabzeichen für einen Mannheimer Flieger Dem Leiter der Motorflugabteilung und dem Fluglehrer der Flugſchule des Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrtvereins Manheim, Fabrikant Heinrich Schlerf⸗ Mannheim, dem auch vom Deutſchen Luftfahrt⸗Verband die Leitung der Flugübungsſtelle 2 Mannheim übertragen wurde, iſt für ſeine außerordentlich erfolgreiche flugſportliche Tätigkeit da⸗ oͤupch eine beſondere und äußerſt ſeltene Anerkennung zu⸗ teil geworden, daß ihm das goldewe Fliegerab⸗ zeichen, das bisher nur drei Sportflieger in Deutſchland haben, verliehen worden iſt. Dieſe ſeltene Auszeichnung erhielt unſer Herr Schlerf dafür, daß er in ungeſähr 2000 Flügen, in denen er keinerlei Beſchädigungen am Flug⸗ zeug hatte, 0 Altflieger umſchubte und 17 Neuflieger zum Alleinflug brachte, wovon der weitaus größte Teil ſchon die offtziellen Prüfungen abgelegt hat. Durch ſeine Tälig⸗ leit war es dem Verein auch möglich, ganz hervorragend eigentlich an erſter Stelle— beim Deutſchen Zuverläſſig⸗ keitsflug abzuſchneiden, da er die Durchbildung der Leute und die Organiſation überwacht hat. Aus dem Terminkalender der D. S. B. Die Deutſche Sportbehörde für Leichtathletik hat für 1930 nochſtehende Termine feſtgeſetzt: 5. Januar: Hallenſportfeſt des Verbandes Branden⸗ burg. Athletik⸗Vereine. 25. Jauuar: Hallenſportfeſt in Magdeburg. 9. Februar: Hallenſportſeſt in Hannover. 22. Februar: Hallenſportfeſt in Stuttgart. 8. März: Hollenſportfeſt in Frankfurt a. M. 9. März: Hallenſportfeſt in Nürnberg. 9. März: Zwiſchenrunde um den Handball⸗ Pokal der DSB. 30. 1 Endſpiel um den Handball⸗Pokal der DSB. 13. April: Verbands⸗Waldlaufmeiſterſchaften der DSB. 27. April: Vorrunde um die Deutſche Handball⸗Meiſter⸗ ſchaft. 27. April: Deutſche Waldlauf⸗Meiſterſchaften. 11. Mai: 1. Zwifchenrunde um die Deutſche Handball⸗ Meiſterſchaft. 25. Mai: 2. Zwiſchenrunde um die Deutſche Handball⸗ Meiſterſchaft und Endſpiel um die Deutſche Frauen⸗Hand⸗ ball⸗Meiſterſchaft.. 1. Juni: Groß ⸗Staffelläufe. 15. Juni: Endſpiel um die Deutſche Männer⸗Handball⸗ Meiſterſchaft. 14./15. In ni:. Kreis⸗, Bezirks⸗ und Gaumelſterſchaften 22. Juni: bees Jun Deutſcher Jugendt . Juni: Deu r Jugendtag. 3. Deutſche Kampffpiel in Breslau. Meiſterſchaften der Landesverbände der DSB. 26.29. Juni: 12./13. Juli: .3. Auguſt: Deutſche Männer⸗ und Frauen⸗Leicht⸗ athletik⸗Meiſterſchaften. 31. Auguſt: Länderkämpfe gegen Frankreich u. Schweiz. 31. Auguſt: Handball⸗Länderkompf Deutſchland⸗Oeſter⸗ reich 5. Oktober: Deutſche Meiſterſchaft im o Kilometer Gehen. 13 Oktober: Querfeldeinläufe der DSV.⸗Verbände. Vor der Zwiſchenrunde um den N Silberſchilo Norddeutſchland ſtellt um Die für das am kommenden Stonntag in Berlin ſtatt⸗ findende Zwiſchenrundenſpiel um den Silberſchild nomi⸗ nierte norddeulſche Mannſchaft iſt nach dem Städteſpiel Berlin— Hamburg am Bußtag in einigen Punkten geän⸗ dert worden. Norddeutſchland wird gegen Berlin nun in folgender Aufſtellung antreten: Warnholtz⸗Harveſtehude; Lickfebd⸗Harveſtehude, Wöltje⸗DHC. Hannover; Ueberle⸗ Uhlenhorſt, Förſtendorf⸗Ctub zuy Vahr Bremen, Hardeland⸗ DC. Hannover; Burkup, Peltzen⸗Harveſtehude, Lockemenn, Hobein⸗ DHC. Hannover, Heuſer⸗Uhlenhorſt. Die Verliner Elf Berbin hat für das Silberſchildſpiel gegen Norddeutſch⸗ land folgende Mannſchaft mit ſeiner Vertretung betraut: Lincke⸗BSW. 92; Heymann⸗ BHC. Zander⸗BSV. 92; Kum⸗ metz⸗Brandenburg, Blänsdorf⸗Bürgund, Habek⸗BSV.; Mehlitz⸗BSVB., Müller⸗BSC., Weiß⸗BSc., Scherbarth⸗ SV., Schmid t⸗BSC. L, der, Kolibris Rundſchau Die weſtdeutſche Schwimmer⸗Auswahl Zum Länderkampf gegen Sübdeutſchland in Stuttart Die techniſche Leitung des Kreiſes 9(Weſtdeutſchlanb) hat nunmehr die weſtdeutſche Auswahlmannſchaft für den Schwimmländerkampf gegen Süddeutſchland, der am erſten Dezember im Stuttgarter Heßlachbad vor ſich geht, namhaft gemacht. Folgenden Schwimmern und Schwimmerinnen iſt die Vertretung Weſtdeutſchlands übertragen worden: Herren: Balk⸗Gelſenkirchen, Budig, Derichs⸗Köln, Feuerſtein, Günther⸗Gelſenkirchen, Haas⸗Köln, Handſchuh⸗ macher⸗Dortmund, Himmen⸗Lüdenſcheid, Kahl⸗Duisburg, Küppers⸗Vierſen, Leene⸗Düſſeldorf, Plumans⸗Köln, Ritt⸗ Köln, Schneider⸗Duisburg, Schlüter⸗Dortmund. Damen: Auer⸗Köln, Borgs⸗Düffeldorf, Erkens⸗Ober⸗ hauſen, Ermeling⸗Ruhrort, Fiſcher⸗Duisburg, Heinrich⸗ Köln, Middendorf⸗Iſerlohn, Saſſerath⸗München⸗Gladbach⸗ Die Waſſerballmannſchaft iſt auf aufgeſtellt worden: Tor: Rütt⸗Poſeidon Köln; Verteidi⸗ gung: Budig⸗Sparta Köln, Feuerſtein⸗Poſeidon elſen⸗ kirchen; Verbindung: Döpper⸗Schwimmfreunde Barmen; Sturm: Kahl⸗Duisburg 98, Schneider⸗Duisburg 98, Haas⸗ Poſeidon⸗Köln. Die Vobmeiſterſchaften 1930 Weltmeiſterſchaft— Deutſche Meiſterſchaft— Kampfſpielmeiſterſchaft Im Bobſport, der innerhalb der deutſchen Gebirge im Zuſammenhang mit der ungemeinen Ausbreitung des Ski⸗ laufs heute nicht mehr die Ausdehnung wie in früheren Jahren hat, obwohl der deutſche Bobſport einſt bahn⸗ brechend eine Rolle geſpielt hatte, liegen die großen Ter⸗ mine nunmehr für einen Geſamtüberblick ſeſt. In dieſer Schlittenſportart wird bekanntlich eine Weltmeiſterſchaft ausgefahren. Als Platz dafür iſt der bekannte Sportplatz Caux oberhalb Montreux am Genfer See gewählt, der durch die Rocher du Nays⸗Bahn günſtige Verbindungen beſitzt. Es wird aber nur die Fünfermeiſterſchaft ausgeſchrieben, während die Zweler⸗ meiſterſchaft entfällt. Als Termin iſt der 25. und 28. Jan. gewählt, ein Termin, der für die Möglichkeit von vor⸗ herigen Ausſcheidungsrennen, die ſich über Gaurennen, Landesmeiſterſchaft in aufſteigender Linie bewegen ſollten, zu früh liegen dürfte. Allein die Lage der deutſchen Vor⸗ konkurrenzen zeigt das Bild in dieſer Richtung, in den ſonſtigen Ländern wird es nicht viel anders fein. Dieſes Moment tritt nicht für die Trainingsfrage allein, ſondern auch die Auswahl der geeigneten Mannſchaften in den Vordergrund. Die Deutſchen Bobmeiſterſchaften für Fünfer⸗ und Zweierbob liegen ſo beide hinter der Weltmeiſterſchaft, ein Zuſtand, der nicht als erwünſcht be⸗ trachtet werden kann. Die Austragung erfolgt am 390. Jan. für Zweierbob und am 2. Februar für Fünferbob in Winterberg(Sauerland). Als weitere amtliche Rennen des Deutſchen Bobverbandes erſcheinen die Deutſche Funiorenmeiſterſchaft für W. Jan. und 26. Januar in Geiſing(Erzgebirge), ſowie das Fünfer⸗ bobrennen um den Wanderpreis des Deutſchen Bobverbandeßs in Friedrichroda(Thüringen). Die Deutſchen Gaumeliſterſchaften, denen er⸗ hebliche ſportliche Bedeutung zukommt, wickeln ſich in fol⸗ genden Daten ab: Die Gaumeiſterſchaft von Sauer ⸗ land am 19. Januar für Zweierbob und am 20. Januar für Fünferbob in Winterberg, die Gaumeiſterſchaft im Harz am 2. Februar für Zweierbob in Hahnen⸗ klee und am 9. Februar für Fünferbob in Schierke, die Gaumeiſterſchaft von Thüringen für Zweierbob am 12. Januar in Oberhof und für Fünferbob am 1. Januar in Friedrichroda, die Gaumeiſterſchaft von Schleſien am 11. Januar für Zweierbob und am 12. Januar für Fünferbob in Schreiber hau, die Gau⸗ meiſterſchaft von Süddeutſchland am 11. Januar für Zweierbob und am 12. Januar für Fünferbob in Garmiſch Eine Rolle für ſich ſpielen die Meiſterſchaften der Deutſchen Winterkampffpiele, die bekanntlich 1930 nach Schleſien fallen und in Krummhibel aus⸗ getragen werden. Für die Kampfſpiel⸗Zweiermeiſterſchaft iſt der 18. Januar, für die Fünfer⸗Meiſterſchaft der 19. Januar vorgeſehen. Dem deutſchen Bobſport wäre ein Aufſchwung ſicherlich zu wünſchen, zumal gerade der Bobſport bei der Welt⸗ olympiade in St. Moritz 1928 die deutſchen Farben zum Sieg führen konnte. In den füngeren Kreiſen ſollte man dieſer Sportart, deren Gefahr viel überſchätzt wird, wieder größere Beachtung ſchenken. Akademiſche Well Winterſpiele 1930 Die erſten Meldungen Das Intereſſe an den vom 6. bis 12. Januar in Davos ſtattfindenden Akademiſchen Weltwinkberſpielen iſt überaus ſtark. Schon jetzt liegen zahlreiche Anmeldungen auslän⸗ diſcher Körperſchaften vor. Deutſchland wird nicht nur im Sßbtlauf ſondern auch im Bobſleigh und Eishockey ver⸗ treten ſein. Als deutſcher Kampfrichter wurde Dr. Röſen⸗ Garmiſch angemeldet. Oeſterreich entſendet eſne Ski⸗ und Bobmannſchaft. Auch Italien, Polen, die Tſchechoflowakei, Jugoflawien, Eſtland und Hollond haben ihre Beteiligung bereits zugeſagt. Ferner ſchweben mit Canada Verhand⸗ lungen, die bezwecken, die Oxford Canadians als Vertreter im Eishockey zu erhalten. Gleichzeitig wird auch verſucht, die amerikaniſchen Leute von Cambridge als Mannſchaften der Vereinigten Staaten von Amerika zu gewinnen. Die Schweiz ſelbſt wird in allen Diſziplinen vertreten ſein⸗ Mit dem Training der Skimannſchaft iſt ſchon begonnen worden. a Fechtlehrkurs in Mannheim Der Fechtabteilung des Turnvereins 1846 Mannheim it es gelungen, am Samstag nachmittag und am Sonntag vormittag einen Fechtlehrkurs von dem geprüften Fecht⸗ lehrer Gehrig ⸗ Karlsruhe abhalten zu laſſen. Sams tags wird der Kurs in Säbel abgehalben und Sonntags in Florett. Samstag, den 23. November Nationaltheater:„Adrienne“, 19.30 Uhr. Neues Theater: Gaſtſpiel Kon vad Dreher mit Enſemble „Der wundertätige Antonius“, 20 Uhr. Apollotheater:„Paragraph 218“, 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Atlantic“.— Schauburg: „Bruder Bernhard“.— Capitol:„Ueberfall auf den Südexpreß.“— Scala:„Frauenraub in Marokko“.— Glortla:„Wenn Menſchen reif zur Liebe werden“.— Palaſt⸗ The ater:„Das Panzerauto“.— Uni ver, ond„Napoleon“.— Ufa⸗Theater:„Frau im 0. Sehens würdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags) tägl. 10—13 Uhr, 1416 Uhr; Sonn⸗ u. Feiertags durchgeh. v. 11—16 Uhr.— Schloßmu⸗ ſeum: Geöffnet tägl. v. 10—13 und 14—16 Uhr. Sonntags v. 11—16 Uhr durchgehend. l Deutſche Minneſinger(Bilder der Maneſſeſchen Handſchrift).— Schloßbücherei:—1 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr u. nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17 bis 19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung. . Ang 1— 2898 3 8 4 — 4 — ä 83 3 Mittag- Ausgabe Samstag. 23. November 1929 Verbſinebel und Seelenbedrückung? Der Herbſt iſt nicht die Zeit der gefährlichen Depreſſionen Die fortſchreitende Zeit des Jahres umſpült wie eine Gezeitenwelle in wechſelndem Anſturm die Küſten des menſchlichen Seelenlebens. Beim mo⸗ dernen Kulturmenſchen kommen die periodiſchen Einflüſſe, denen das Leben aller Natur unterliegt, oft nicht ſo klar zum Ausdruck. Manches hat ſich verwiſcht, manches Urſprüngliche ſcheint unter der Decke aufgepfropfter Gewohnheiten geſchwunden. Aber die großen Einflüſſe, die vom Kosmos her ein⸗ wirken, laſſen ſich nicht wegkünſteln. Auch der Menſch iſt nur eine kleine Feder in dem umfaſſen⸗ den Weltengetriebe: ſie biegt und entſpannt ſich, je nachdem das große Zahnrad des kosmiſchen Getrie⸗ bes ſeine Umoͤrehungen auf untergeordnetere Achſen überträgt. 5 Jede Jahreszeit hat ſo ihre beſtimmten Bezie⸗ hungen zum menſchlichen Seelenleben. Der Herbſt gilt im allgemeinen als eine graue ſeelenbe⸗ drückende Jahreszeit. Das iſt eigentlich erſtaunlich, wenn man ſeine näheren Eigenſchaften ins Auge faßt. Das ſchönere und beſtändigere Wetter, die mildere Wärme ſind Annehmlichkeiten des Früh⸗ herbſtes. Reiche Ernte aller möglichen Früchte gibt Gelegenheit zu ſchmackhafter und abwechflungs⸗ reicher Ernährung. Die Landarbeit iſt beendet, das Ergebnis zeigt ſich in der gewonnenen Ernte. Ueber⸗ all ſieht man fröhliche Kinder mit ihren Drachen die herbſtlichen Winde benützen. Freilich bietet ſich, namentlich im Spätherbſt, ge⸗ nug Gelegenheit zu elegiſcher, gedrückter Stimmung. Die Natur verliert ihr fröhlich grünes Farbenkleid, zum Teil weiſen kahle Aeſte auf die Vergänglichkeit alles Irdiſchen hin. Viele Vögel ſind fortgezogen, es wird ruhiger in Wald und Feldern. Die Tage werden kürzer, der Mangel des Lichtes wirkt ver⸗ dunkelnd auch auf ſeeliſche Stimmungen. Herbſt⸗ nebel begünſtigen beſonders das Auftreten melancho⸗ liſcher Empfindungen; Nebel wirkt ganz allgemein bedrückend, teils durch die Abhaltung des Lichtes, teils durch das eigentümliche Gefühl des Verloren⸗ ſeins in der Landſchaft, vielleicht auch direkt durch Einwirkung atmoſphäriſcher Art auf das Nerven⸗ ſyſtem. Für den Nervöſen bedeutet es eine ſeeliſche Befreiung, wenn die Sonne durch den Nebel dringt und ihn verſcheucht. Die Pflanzenwelt geht zur Ruhe, und das legt unwillkürlich den Gedanken an das über kurz oder lang bevorſtehende Aufhören der eigenen Lebenstätigkeit nahe. Die Einwohner der Städte, die im Sommer der erſehnten Natur wie⸗ der nähergekommen waren, kehren nachhauſe zurück und empfinden die Abkehr von der Natur vielfach mit bewußten oder unbewußten Depreſſionsgefühlen. Und trotzdem ergibt die Statiſtik der Depreſſionen ein ganz anderes Bild. Gefährliche Depreſſionen entladen ſich ſchließlich im Selbſtmord. Und da zeigt ſich, daß der Höhepunkt der Depreſſionen im Früh⸗ jahr liegt, ihr Tiefpunkt im Herbſt und Winter. Die Jahreskurve der Selbſtmorde zeigt ein Anſteigen im März, den Höhepunkt im Mai und Juni, und dann ein ſtetes Abſinken bis in den Dezember. Rauſch⸗ zuſtände ſind immer mit nachfolgenden Herabſtim⸗ mungen des Gemütes verbunden. So iſt es nicht zu verwundern, wenn auf die Rauſchgefühle im Früh⸗ ling Depreſſionen folgen. In der mehr gleichmäßigen, mehr nüchternen und ſachlicheren Herabſtimmung des Herbſtes iſt keine ſolche Gefahr vorhanden, wie in dem Wechſel zwiſchen Himmelhochjauchzend und Zutodebetrübt, der für den Frühling charakteriſtiſch iſt. Immer deutlicher wird es ja, daß die Urſache zum Selbſtmord im weſentlichen nicht in äußeren Bedrängniſſen und Unannehmllichkeiten zu ſuchen iſt, ſondern in der inneren Einſtellung des Menſchen. Die Jahreszeitenkurve der Selbſtmorde mit ihrem Gipfel im Frühling, ihrem Tiefpunkt im Herbſt und Winter iſt ein erſchütternder Ausdruck von der Ab⸗ hängigkeit des Menſchen vom Rhythmus der Jahres⸗ zeiten. Die Geſtaltung dieſer Kurve tut einwand⸗ frei dar, daß die Depreſſionen im Herbſt nicht die ge⸗ fährlichen ſind,— wenn wir auch aus Erfahrung ihre Häufigkeit in dieſer Jahreszeit ſelbſt bei Nicht⸗ nervöſen erkennen. Auch die allgemeine Sterblichkeit hat ihren Tief⸗ punkt in den Monaten Oktober und November. Wir ſind im Herbſt gleich weit von dem Sommergipfel und dem Wintergipfel der Sterblichkeitskurven ent⸗ fernt. Auffallend iſt die Zunahme der geiſtigen Ar⸗ beitsfähigkeit. Es gibt zahlreiche Menſchen, die ihre geiſtige Hauptarbeit während des ganzen Jahres im Herbſt und in frühen Wintermonaten verrichten. Es iſt wohl kein Zufall, daß auch die geiſtige„Sai⸗ ſon“, in Literatur, Theater, wiſſenſchaftlichen Neu⸗ erſcheinungen uſw. in dieſe Monate fällt. Auch ſonſt ſiwnd die Depreſſionen im Herbſt natur⸗ gemäßerer Art. Die Inbeziehungſetzung des„Ster⸗ bens“ in der Natur les iſt ja kein eigentliches Ster⸗ ben, ſondern nur ein Ruhen zu neuer Energieſpeiche⸗ rung) zum Tode des Menſchen hat immer für die herbſtliche Jahreszeit als kennzeichnend gegolten. So iſt es ganz natürlich, daß die großen Totenfeſte Aller⸗ heiligen und Allerſeelen in dieſe Zeit verlegt wur⸗ den. Der Uebergang von der Helle des Sommers in die Nacht des Winters läßt von ſelbſt an den Ein⸗ gang in das Dunkel des Todes denken. Aber dieſe eruſten Gedanken führen nur zu Depreſſionen, die ſich innerhalb der normalen Grenzen des Auf⸗ und Abſchwingens des menſchlichen Seelenlebens befin⸗ den, und nicht zu den abnormen Störungen des Seelengleichgewichts, wie ſie ſich ſchließlich in völligem Verzicht auf das Leben kundtun. Auf jeden Fall wird der, der ſich über dieſe inne⸗ ren Zuſammenhänge klar iſt, trotz der ernſten Grund⸗ ſtimmung auch aus der Jahreszeit der Herbſtnebel und Herbſtbedrückungen das Gute und Tröſtliche herausfinden können. Dazu kommt, daß gerade in nervöſen und ſeeliſchen Dingen die gleiche Einwir⸗ kung bei verſchiedenen Perſonen ſich in gerade ent⸗ gegengeſetzter Weiſe äußern. Es gibt nicht wenige Menſchen, die die grauen Tage des Herbſtes als Zeiten des Friedens und der Möglichkeit zu innerer Einkehr beſonders lieben. Regen, Wolken und Nebel werden von ihnen als etwas Tröſtliches, Ruhig⸗ Willkommenes empfunden. Sie leiden unter dem be⸗ rauſchenden Anſturm des Frühlings und unter dem grellen Licht des Sommers. Die ruhige Farbenfreude und die darauffolgende kahle Sachlichkeit des Herb⸗ ſtes gibt ihnen mehr innere Werte als das ſaft⸗ geſchwellte Grün und die ſtrotzenden Farben der Hauptblütezeit. Dieſe Art von Menſchen wird freilich nicht die Regel bilden. Die Mehrzahl der Menſchen wird leiſe Bedrückungsgefühle im Herbſt nicht ver⸗ meiden können. Sie werden aber niemals zu der durchſchnittlichen Stärke und Bedrohlichkeit der Frühlingsdepreſſion führen. Beim ſeeliſch und ner⸗ vös geſunden Menſchen finden ſie einen natürlichen Ausgleich in der geſteigerten geiſtigen Arbeitsfähig⸗ keit und in der Erhöhung der innerlichen Energie⸗ ſpannung. Dr. W. S. ſehen werden. Neues über Friedrich gebbel Von Guſtav Kohne Vorbemerkg. der Schriftlig.: Ein großer Teil der verſchollenen Briefe Eliſe Lenſings iſt zur all⸗ gemeinen Ueberraſchung aufgefunden worden; er zeigt Eliſes Verhältnis zu Hebbel in völlig neuem Lichte. 85 f Düſter und ſchwer, aber auch wuchtig und gewaltig iſt im allgemeinen die niederdeutſche Landſchaft. Ste iſt's um ſo mehr, je näher ſte dem Meere rückt. Die Herbſt⸗ und Wintertage an der ſchleswig⸗holſteini⸗ ſchen Nordſeeküſte wiſſen, wenn der Sturm die Wolken und Nebelſchwaden vom Weſten über die Deiche daherjagt, ein Lied davon zu ſingen. Dieſer Landſchaft entſtammt der größte nieberdeutſche Dramatiker, Friedrich Hubbel. 5 Dennoch verlief das Leben dieſes gewaltigen Dithmarſchers aus dem armſeligen Handwerker⸗ und Tagelöhnerhäuschen in Weſſelburen nicht ganz ſo trübe und ſchwer, wie bisher angenommen wurde. Aus Dr. Paul Bornſteins zweibändiger Forſchungs⸗ arbeit über den„Jungen Hebbel“— erſchienen 1925 bei Erich Reiß⸗Berlin— wiſſen wir, daß des Dich⸗ ters achtjähriger Aufenthalt bei dem Kirchſpielvogt Mohr ſich in einer Form geſtaltete, die weit freund⸗ licher war, als Emil Kuh und Richard Maria Werner ſte dargeſtellt haben. Hebbel zählte zu den angeſehen⸗ ſten jungen Leuten des ganzen Marktfleckens. Ja, unter den Proviſoren der Weſſelburner Apotheke, von denen der eine ein angeſehener Arzt und Santi⸗ tätsrat wurde, der andere ſpäter eine eigene Apotheke auf Helgoland leitete, und den Sekretären und Schreibern der Anwälte und Kirchſpielvögte nahm er ſogar eine führende Stellung ein. Und ſeine Tätigkeit wie der ganze Aufenthalt im Mohrſchen Hauſe barg durchaus nichts Herabwürdigendes für ihn in ſich. Sein Zeitgenoſſe Gottfried Keller fühlte ſich in einer ähnlichen Schreiberſtellung noch als ge⸗ reifter Mann und berühmter Dichter durchaus wohl. Beſtehen bleibt jedoch die Armut von Hebbels Eltern. Aber Armut braucht ſich noch lange nicht mit geiſtiger Beſchränktheit und ehelicher Sittenloſigkeit zu paaren. Albrecht Janßen ſucht in einem nach dem Kriege bei B. Behr⸗Berlin erſchienenen Buche nach⸗ zuweiſen, daß der Dichter nicht der Sohn des Maurers Claus Hebbel ſein könne, da er keinerlei Bauernkultur in ſich trage. Sich auf ein angebliches Gerücht berufend, will er den Weſſelburner Pfarrer Volckmar zu des Dichters leiblichem Vater ſtem⸗ peln. Der Verſuch bann als völlig mißglückt ange⸗ Kein Kenner niederfächſiſcher Dorf⸗ verhältniſſe, der ſich eingehender mit Hebbels Eltern und des Dichters Weſen und Werken befaßt hat, wird Janßen zuſtimmen, und es erſcheint als eine über⸗ flüſſige Liebesmühe, daß der bekannte Literar⸗ hiſtoriker Adolf Bartels der Janßenſchen Hypotheſe eine im gleichen Verlag erſchienene Ahwehrſchrift gewidmet hat. Es muß nur im höchſten Grade be⸗ dauert werden, daß das Herkunftsproblem überhaupt in die wiſſenſchaftliche Literatur eingedrungen iſt, zumal es von vornherein als völlig ausgeſchloſſen galt, daß ein überzeugender Nachweis zu erbringen war. Wie leicht Jaußen, der ſich durch die Feſtſtellung einiger äußerer Geſchehniſſe aus dem Leben der Per⸗ ſonen, die dem Dichter nahe ſtanden, gewiß ein Ver⸗ dienſt erworben hat, im ganzen ſeine Arbeit nahm, beweiſt folgender Satz aus ſeinem Buche„Die Frauen rings um Hebbel“:„Wo ſind nun Eliſes (Lenſings) Briefe, diefe unſchätzbaren Dokumente, ge⸗ blieben? Die ſchon häufiger erörterte Frage kann jetzt endgültig beantwortet werden. Sie ſind ver⸗ nichtet.“ Obgleich Janßen die Briefe nicht kannte, weil ſie nach ſeiner Meinung ja beſtimmt vernichtet waren, behauptete er:„Sie enthielten viel be⸗ laſtendes Material für Hebbel.“ Zwei ebenſo wunderliche wie falſche Behauptun⸗ gen. Denn erſtens iſt(bei B. Behr) ein großer Teil von Eliſes Briefen ſoeben im Druckerſchienen und zweitens etwas Belaſten⸗ des für Hebbel nach meinem Empfinden nicht darin enthalten. Die Briefe bedeuten eine Ehrenrettung für ihre Schreiberin. Eliſe Lenſing, die Hebbel ihr kleines Vermögen geopfert, ſich ſeinetwegen die 5 ger blutig gearbeitet, die ihre Mädchenehre an ihn weggegeben und ihm zuliebe den Frieden ihrer Seele eingebüßt hatte, ſtand in den Augen vieler bis auf den heutigen Tag als eine ungebildete Näherin da, die in ihrem ſpäteren Leben eiferſüchtig auf des Dich⸗ ters Familienglück geworden ſei und ihm ärgerliche Szenen heraufbeſchworen habe. Noch mehr als das. Als der um neun Jahre älteren Perſon hielt man ihr auch vor, daß ſie in ihrem Liebesleben zwiſchen ſich und Hebbel nicht den nötigen Abſtand gewahrt habe. Darin liegt, wie ich an anderer Stelle nach⸗ natur. Auch habe ich durch Zitate aus Bornſteins Forſcherarbeit und durch die Aufdeckung eines Ver⸗ tuſchungsverſuches von Richard Maria Werner eini⸗ germaßen einwandfrei feſtgeſtellt, daß in den erotiſch⸗ ſexuellen Dingen Hebbel der aggreſſive und damit ſchuldige Teil geweſen iſt. Durch die jetzt erſchienenen Briefe, die von der Verwaltung des ganz vorzüglich geleiteten Hebbel⸗ muſeums in Weſſelburen(Herwig, Kardel) erwor⸗ ben und herausgebracht ſind, wird eine Einſchrän⸗ kung verbürgt, daß Eliſe, die ja in Magdeburg die Töchterſchule beſucht und das Lehrerinnenexamen gemacht hatte, eine gebildete Frau in der allgemei⸗ nen Bedeutung dieſes Wortes war. Sie war durch⸗ aus fähig, ſich mit dem Dichter über äſthetiſche und allgemein philoſophiſche Fragen zu unterhalten. Wenn Hebbel ſie dennoch nicht heiratete, ſo waren dafür in erſter Linie wirtſchaftliche Gründe maß⸗ gebend. Kein Kenner ſeiner Natur wird dieſerhalb einen Stein auf ihn werfen. Kaum je hat ein Dich⸗ ter ſeinen Beruf ſo ernſt genommen, wie gerade er es tat. Er wußte aber und hatte es jahrelang bitter wenn er mit Nahrungsſorgen zu kämpfen hatte. rin Chriſtine Enghaus, die eine Anſtellung auf Le⸗ benszeit im Tiſche liegen hatte. Wie Eliſes Briefe aber dartun, hat ſie dem Dichter, von dem ſie zwei Kinder gehabt, ihre Liebe bis in den Tod bewahrt. Und wenn ſie es fertig brachte, Chriſtines vorehe⸗ lichen Sohn Karl mit ſich nach Hamburg zu nehmen und ihn mit aller Liebe ihres edlen Frauenherzens zu betreuen, ſo zeugt das von einer Größe, wie ſie nur ſelten einer Frau eigen ſein dürfte.. * Hermann Heſſe: Eine Bibliothek der Weltliteratur. Reclams Univevſal⸗Bihliothek r. 7403. Man fühlt ſich bei dem Dichter Hermann Heſſe zu Gaſte: er wandart durch ſeine Bibliothek und plaudert anregend über die wichtigſten Bücher der Weltliteratur. Dieſe ſeine Plauderei, ein zeit gemäßes Hilfsmittel und inhaltsreicher Führer zur leben⸗ digen Kultur aller Zeiten und Völker, zu Dichter und Werl, weiſt überzeugend guf Segen und Freude coler Bil⸗ du ng, rechten Leſens, gewählten Bücherbeſitzes hin und gibt in anregend ſter Form hierzu nützlichen Rat und liebevolle Hinweiſe. 5 —— Der Gegendienſt Von Fiſchbach Durch perſönliche Beziehungen, die er mit vieler Mühe herausgeſchnüffelt hatte, war es dem jungen Aſſeſſor endlich geglückt einen Einführungsbrief an den allgewaltigen Präſidenten zu erhalten. Nach vielem hin und her, bei dem ſich einige alte Damen der Verwandtſchaft ihre Sporen verdient hatten, war es gar gelungen eine Audienz in der Privatwohnung des hohen Vorgeſetzten zu erreichen. Doch war die Bedingung deren Geheimhaltung geweſen. Der Präſident liebte es keineswegs in den Verdacht der Protektion oder gar des Nepotismus zu geraten, der zudem ganz falſch geweſen wäre. Denn bei ſeinem großen Wohlwollen den Untergebenen gegenüber er⸗ füllte er gerne deren Wünſche, ſoweit das Dienſt⸗ intereſſe es zuließ. Hier war der Fall nun allerdings etwas kompli⸗ ziert. Denn der junge Mann wünſchte einen ſehr bevorzugten Standort, der von rechtswegen nur älteren Beamten gebührt hätte. Aber nicht die ſchöne Lage des eleganten Kurortes, die romantiſche Um⸗ gebung, die ihn als Naturfreund und Bergſteiger locken mußte, waren Motiv ſeiner etwas unbeſchei⸗ denen Eingabe geweſen. Er hatte einen wirklich ſtich⸗ haltigen Grund: Seine alte Mutter lebte dort in eigener, wenn auch beſcheidener Häuslichkeit. Er war das einzige Kind, ihr Vermögen in der Infla⸗ tion zerronnen. Ein Zuſammenziehen vergoldete nicht nur den Lebensabend der kränkelnden Dame, es verbürgte auch eine etwas weniger eingeengte Lebenshaltung. Das wußte der Würdenträger bereits aus der offiziellen Eingabe. Seine Gewiſſenhaftigkeit und ſtrenge Dienſtauffaſſung hegte aber Bedenken ältere Beamte zu verkürzen, wenn er ſich auch keineswegs der Triftigkeit der Gründe verſchloß. Darum wollte er ſich vor allem einmal den Kandidaten genau an⸗ ſehen, um die Entſcheidung vom perſönlichen Ein⸗ druck abhängig zu machen. a Mit dem Glockenſchlage neun Uhr abends läutete, wie befohlen, der Bittſteller. Um das Geheimnis auch vor der alten Haushälterin zu wahren, öffnete der Präſident perſönlich und führte ſeinen Gaſt ins Arbeitszimmer. Hier erkundigte er ſich ſehr ein⸗ gehend nach allen irgend in Frage kommenden Ver⸗ hältniſſen in der Abſicht ihn bei dieſer Gelegenheit ſcharf auf Weſensart, Erziehung und Eignung zu prüfen. Befriedigt mit dem Ergebnis, ſagte er ihm die erbetene Stelle zu. Der Beglückte dankte ſeinem hohen Vorgeſetzten überſchwänglich und beteuerte, nichts ſehnlicher zu wünſchen, als durch eine perſönliche Dienſtleiſtung den Beweis für ſeine Verehrung und Dankbarkeit erbringen zu dürfen. „Oh, mein junger Freund, wenn es Ihnen wirk⸗ lich darum zu tun iſt, ſich mir gefällig zu zeigen, dann können Sie augenblicklich Ihre Worte in die Tat umſetzen.“ „Nichts wäre mir erwünſchter! Darf ich Ew. Ex⸗ zellenz ganz gehorſamſt fragen, womit ich dienen dürfte?“ „Nehmen Sie dieſen Blumentopf da auf meinem Schreibtiſch mit und werfen Sie ihn in die Anlagen vor meinem Hauſe. Wiſſen Sie, das traurige Ge⸗ wächs ärgert mich alle Tage. Es iſt ſcheußlich. Aber meine Haushälterin hängt daran, und ſo mag ich es nicht fortwerfen.“ Daß er ſich vor ihrem Zorn, der ſich in ange⸗ brannten und verſalzenen Speiſen geäußert hätte, fürchtete, verſchwieg der hohe Herr wohlweislich. Man tut ja meiſtens gut daran, zumal als Jung⸗ geſelle, häusliche Interna nicht an die große Glocke zu hängen. Vor allem, wenn es die Autorität zu wahren gilt. Was nun das Ausſehen des ſogenannten Blumen⸗ ſtockes betraf, ſo konnte der Aſſeſſor nicht umhin, das Urteil ſeines Gönners zu teilen. Er beſtand eigentlich nur mehr aus einem holzigen, hochragen⸗ den Stengel, an dem man bei näherem Zuſehen wenige Blätte zu entdecken vermochte. Selbſtredend erklärte er ſich ſofort und gerne bereit, den kleinen Dienſt zu leiſten. Inzwiſchen war es recht ſpät geworden. Da das Zimmer der Haushälterin ein Fenſter aufs Stiegenhaus hatte, inſtruierte der Präſident ſeinen Beſucher, kein Licht zu machen und ja recht leiſe mit der Pflanze das Haus zu verlaſſen. Kaum hatten ſich die Herren verabſchiedet, als ein Geräuſch auf der Treppe dem Zurückbleibenden ver⸗ riet, daß dem Topf ein Unheil zugeſtoßen war. So ſchlich er ſich unter Streichholzbeleuchtung auf die Treppe, um feſtſtellen zu müſſen, daß ſein Ohr ihn nicht getäuſcht hatte: Der Topf war in Scherben ge⸗ gangen, die Erde hatte ſich auf die Treppe ergoſſen. Das war zwar hinſichtlich des Wohls der zum Tode verurteilten Pflanze ganz belanglos, nicht ſo in An⸗ ſehung des eigenen häuslichen Friedens. Da der Präſident den Ernſt der Situation erfaßte,— was hätte die Haushälterin geſagt, wenn ſie am Morgen Erde und Scherben erblickt hätte?!— entſchloß er ſich kurzer Hand mit Beſen und Streichholzbeleuch⸗ tung gemeinſam mit dem Aſſeſſor die Treppe zu ſäu⸗ bern. Hier war Vorſicht geradezu Selbſterhaltung. Wie vorhergeſehen, bemerkte die Alte andern Tags ſofort das Fehlen ihres Pfleglings. Nach dem Ver⸗ bleib gefragt, erzählte der Präſtdent mit treuherzi⸗ ger Miene, er habe die Pflanze heimlich einem Gärt⸗ ner zur Pflege anvertraut. Er hoffe ihr damit eine Freude bereitet zu haben. Die Haushälterin konnte die Zweckmäßigkeit der Maßnahme nicht in Abrede ſtellen. Gerührt über die zarte Aufmerkſamkeit ihres gütigen Herren wiſchte ſie ſich über die Augen und war entſchloſſen, ihm ihren Dank durch ſeine Lieb⸗ lingsſpeiſen abzuſtatten. So weit wäre nun alles in ſchönſter Oroͤnung und eigentlich kein Grund einzuſehen, warum wir dieſe doch recht triviale Geſchichte erzählen. Wohl⸗ wollende Vorgeſetzte, ihre Köchin fürchtende Jung⸗ geſellen, bureaugewaltige Pantoffelhelden gibt es die ſchwere Menge, von wurzelfaulen oder vertrock⸗ neten Pflanzen garnicht zu reden. Wir würden auch die Geduld des Leſers ſicher⸗ lich nicht mißbraucht haben, wenn dieſe harmloſe Geſchichte nicht ein unerwartetes Nachſpiel gehabt hätte. Doch wir wollen nicht vorgreifen. Andern Tags— der Präſtdent hatte ſich gerade nach einem beſonders leckeren Abendeſſen ſeine Zi⸗ garette angezündet— gedachte er gerade in behag⸗ lichſter Stimmung ſeines ſchönen diplomatiſchen Er⸗ folges, als es ſchrill läutete. Nach wenigen Augen⸗ blicken ſtürzte ohne anzuklopfen in größter Aufre⸗ gung die Haushälterin herein: Draußen ſtünden zwei Herren, die unbedingt forderten vorgelaſſen zu werden. Der eine habe ſich als Kriminalwacht⸗ meiſter legitimiert, der andere ſähe ganz verdächtig aus. Wenigſtens habe ſie unter ſeinem Arm ein Gewächs entdeckt, das bei flüchtiger Betrachtung eine verteufelte Aehnlichkeit mit ihrer Pflanze aufwies. Er ſcheine ſie beim Gärtner geſtohlen zu haben. Nichts Gutes ahnend winkte Exzellenz die Her⸗ ren eintreten zu laſſen. Voran ſchritt der Krimi⸗ naler, ihm folgte in recht gedrückter Haltung der Aſſeſſor. Tatſächlich bemühte er ſich die Pflanze zu verbergen, die ſeit ihren Erlebniſſen geſtern Abend noch unſcheinbarer geworden war. In ſtrammer Haltung vor dem mächtigen Manne erſtattete der Wachtmeiſter ſeine Meldung. i Er habe den Heren, der behaupte Aſſeſſor zu ſein, aber keinerlei Legitimationspapiere bei ſich führe, gerade abgefaßt, wie er im Schutze der Dunkelheit eine Pflanze mitſamt der Wurzel aus einer öffent⸗ lichen Anlage entwenden wollte. Seiner anſichtig werdend, habe er ſie heimlich fallen laſſen, dann aber gezungenermaßen ſie ihm ausgehändigt. Schon das bloße Betreten der Raſenflächen ſei, wie überall an⸗ geſchlagen, verboten, garnicht zu reden vom Entwen⸗ den von Zierpflanzen. Noch dazu mit der Wurzel! Was der Verhaftete zur Entſchuldigung vorzu⸗ bringen ſich erdreiſtete, trage den Stempel der Lüge gewieſen habe, eine völlige Verkennung der Frauen⸗ erlebt, daß er ſeiner Senoͤung nicht genügen könnte, Darum entſchied er ſich für die Hofburgſchauſpiele⸗ 1 8. Seite. Nr. 545 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 23. November 1929 Familiennamen des 16. Jahrhunderts in lateiniſcher und griechiſcher Gewandung Von Oberbibliotheksrat Dr. Karl Schottenloher, Abt.⸗Dir. der Bayer. Staatsbibliothek München Als am Ausgange des Mittelalters der verſchüttete Geiſt Griechenlands und Roms den Schrift⸗ und Baudenkmälern des Altertums von neuem glanzvoll entſtieg und ſiegreich die Herzen der ganzen weſtlichen Welt eroberte, umfing der verklärte Glanz der Ver⸗ gangenheit alle Verhältniſſe des neuen Menſchen, ſo auch die Namen, mit denen man durch das Leben ging. Die Heimat dieſer Bewegung war Italien, wo das neue Weſen zugleich eine Erneuerung der eigenen Vergangenheit, eine Wiedererweckung des römiſchen Altertums war. Daß man da die Vornamen aus der alten Welt herüber nahm, war ſelbſtverſtändlich; aber auch die Familiennamen wandelte man nach dem an⸗ tiken Vorbilde um, indem man ſich noch einen Bei⸗ namen gab, und ſo gleich den alten Römern drei Namen führte. Julius Pomponius Laetus, ſo nannte ſich z. B. der einflußreiche Führer der binchen Aka⸗ demie, und bewog auch andere Zeitgenoſſen zu ähn⸗ lichem Tun. Die neue Bildungsbewegung ging vor allem im lateiniſchen Gewande einher. Die Sprache der Römer, zugleich die Sprache der Kirche, erlebte eine Blüte und Ausdehnung ohnegleichen. Alle Huma⸗ niſten, das waren die Jünger der neuen Geiſtes⸗ ſtrömung, ſprachen und ſchrieben lateiniſch. In die lateiniſche Sprache wollten ſich aber die rauhen deut⸗ ſchen Namen gar nicht einfügen laſſen. Man mußte ſich anderswie helfen. Schon das Mittelalter hatte in lateiniſchen Urkunden, Matrikeln und anderen Zeugniſſen gelegentlich Namen ins Lateiniſche über⸗ ſetzt, um ſie der Sprache der Kundgebung anzuglei⸗ chen. Aber damit war der Name nicht immer bür⸗ gerlich geworden. Erſt durch die humaniſtiſche Be⸗ wegung erhielten ſolche Umwandlungen ihre Weihe und das Bürgerrecht. Amtliche Regelungen der Namen gab es noch nicht. Jeder konnte ſich nennen, wie er wollte. Wer z. B. Maier hieß, brauchte dar⸗ über nicht unglücklich zu ſein, er benannte ſich einfach nach ſeiner Heimat und hieß nun, wie der berühmte Gegner Luthers, nicht mehr Johann Maier aus Eck, ſondern zeitlebens Johann Eck oder nicht mehr Michael Zimmermann aus Hilsbach, ſondern Michael Hilsbach, nicht mehr Lukas Sunder, ſondern Lukas Cranach. So hatten es alſo auch die deutſchen Humaniſten leicht, ihre Namen in lateiniſch oder griechiſch klingende umzuformen. Wer vor allem nach Italien zog oder vom Süden kam, verfiel un⸗ barmherzig ſolcher Umtaufe. Die deutſchen Namen waren vor den Ohren der italteniſchen Humantſten unmöglich; man ſchämte ſich ihrer. Als Johann Reuchlin, der berühmte Vorkämpfer des Griechiſchen und Hehräiſchen, in Italien weilte, riet ihm der ita⸗ lteniſche Humaniſt Hermolaus Barbarus, ſeinen fremd klingenden Namen in Capnio(griechiſch Rauch) umzutauſchen, und Reuchlin folgte dem Rate. Die neu erfundene Buchdruckerkunſt förderte dieſe aufkommende Sttte, indem ſie dem humaniſtiſchen Schrifttum mit ſeiner ſtarken Betonung der äußeren Form und Redekunſt zu gewaltiger Aus dehnung und Verbreitung e Der Möglichkeiten 255 Namensumformung gab ds unendlich viele. Am einfachſten war, wenn man den Namen eine lateiniſche Endung gab. Dann wurde aus Johann Fries: Friſius, aus Johann Gartze: Garcaeus, aus Simon Gryner: Grynaeus, aus Hieronymus Gmües: Gemuſageus, aus Johann Schoener: Schonerus, aus Johann Tohlhoph: Tolo⸗ phus., Leichte Löſungen gaben auch jene Namen, die zugleich Berufsbezeichnungen und als ſolche latei⸗ niſch gegeben waren. Da nahm man für Schmidt: Faber, für Kaufmann: Mercator, für Müller: Mo⸗ litor, für Maler: Pictorius, für Fiſcher: Piscator, für Bäcker: Piſtor, für Schneider: Sartor, für Schuſter: Sutor, für Weber: Textor, für Jäger: Venator. Manche Humaniſten halfen ſich auch, indem ſie den Namen ihrer Heimat zugrunde legten und ius Lateiniſche übertrugen, Johann Thurmair aus Abendsberg hieß dann Aventinus, Nikolaus Buch⸗ hofen aus Herzogenbuſch: Buscoducenſis, Petrus Schade aus dem Moſelgau: Moſellanus, Georg Joachim aus Rhätien: Rhaeticus, Beatus Bild aus Rheinau: Rhenanus, Georg Burkhard aus Spalt: Spalatinus. Die Mehrzahl der Humaniſten aber begnügte ſich mit ſo einfachen Ueberſetzungen nicht, ſondern ging zu vollkommenen Neubildungen über. Da waren nun der Einbildungskraft und dem Spürſinn, aber auch der ärgſten Willkür und lächerlicher Spielerei das weiteſte Feld geöffnet. Da wo ähnlich wie bei den Berufsbezeichnungen bereits ein lateiniſches Wort gegeben war, fiel die Wahl nicht ſchwer. Da konnte ſich Johann Engel: Angelus nennen, ebenſo Niko⸗ laus Han: Gallus. Bei dem deutſchen Drucker in Rom Ulrich Han= Ulricus Gallus konnte ſchon der Irrtum entſtehen, daß der Name in„Ulrich aus Frankreich“ aufzulöſen und der Träger alſo ein Franzoſe ſei. Unbedenklich dagegen war wieder, wenn Anton Rabe als Corvinus, Johann Froſch als Rana, Ludwig Bär(Ber] als Urſus einher ging. Zur Not konnte auch Pantaleon Weiß als Candidus, Johann Wild als Ferus, Georg Frölich als Laetus, Johann Alt als Priscus verſtanden werden; ſchlim⸗ mer war es ſchon, wenn ſich Laurentius Mär in Fabula(Märe) umzutaufen wagte. Für eine ganz große Zahl dieſer gelehrten Na⸗ mensumbildungen haben wir Kinder einer völlig veränderten Zeit, die uns unſere Namen als das dauerndſte Angebinde bereits in die Wiege legt, nur ein überlegenes Lächeln übrig, während wir doch als Humaniſten des 16. Jahrhunderts wahrſcheinlich ebenſo verfahren wären. Damals nannte ſich der Leipziger Buchdrucker Jakob Thanner von abies, die Tanne: Abiegnus, aus Johann Sneider(Schnit⸗ ter) wurde Agricola(der Bauer), die gleiche Ueber⸗ ſetzung nahm auch Stephan Caſtenpauer an. Ganze Rätſelſpiele könnte man mit dieſen Verwandlungen treiben. Wer iſt z. B. Wolfgangus Anemoecius? Antwort: Wolfgang Winthauſer. Wer Mathias Apiarius? Antwort: der ſchlichte Buchdrucker Bie⸗ ner. Wer Johannes Apobolymageus(griechiſch: der Ausgeſetzte)? Antwort: Johann Findling. Peter Stahl wind zum Petrus Chalybs, Georg Staehelin zum Cholybaeus. Hieronymus Cingula iſt Gürtler, Gregorius Comiander: Hofmann, Johannes Dryan⸗ der: Eichmann, Thomas Eraſtus: Liebler. Wir ſehen entſchieden die Ueberſetzung ins Grie⸗ chüſche bevorzugt. Dazwiſchen taucht aber immer wieder auch ein lateiniſcher Name wie etwa Johan⸗ nes Ferinarius für Wildpräter auf. Andere Bei⸗ ſpiele mögen in bunter Reihe folgen. Gregor Meltzer wird in Halbander, Johann Wirt in Hoſpi⸗ nianus, Franz Friedrich in Jronicus, Johann Weißmann in Leucander umgetauft. Konrad Wolf⸗ hart ſchreibt ſich Lycoſthenes, Melchior Dürr: Mac⸗ rinus, Philipp Schwarzert: Melanchthon. In Georg Macropedius iſt Langvelt, in Caſparus Megander: Großmann, in Johannes Nauclerus: Verge zu ſuchen. Statt Jobſt Neuheller leſen wir Jodocus Neobolus, ſtatt Andreas Althamer: Palaeoſphyra, ſtatt Georg Karg: Parſimonius. Wer erkennt in Piperinus den ſchlichten Namen Pfefferlein wieder? Manchem Umgetauften wird es wie der jungen Frau gegangen ſein, die ihren neuen Namen, den ſie doch ſchon lieb gewonnen hat, zum erſten Male mit Zö⸗ gern niederſchreibt. Aber das Beiſpiel der Freunde, der ganzen Humaniſtengemeinde half leicht über ſolche Bedenken hinweg, man gehört nun zur gelehr⸗ ten Welt und fühlte ſich gewaltig gehoben. An An⸗ griffen und Verſpottungen freilich fehlte es nicht. Der von Melanchthon umgetaufte Georgius Aemi⸗ lius verteidigte ſich ſeinem Vater gegenüber, daß er ſeinen Namen Oehmler nicht aus Hochmut und Ver⸗ achtung oder aus Vorliebe für heidniſches Weſen umgewandelt habe, ſondern weil Aemilius in latei⸗ niſchen Reden und Schriften beſſer klinge. Wir wollen mit dieſer Entſchuldigung nicht rech⸗ ten, ſondern die ganze Namensverwandlung des 16. Jahrhunderts als eine kulturgeſchichtliche Er⸗ ſcheinung unſerer deutſchen Vergangenheit bewer⸗ ten. Wer etwa ſeine Benennung damals erhalten hat, wird dieſem bedeutſamen Ausſchnitt aus der Namensgeſchichte ſeine beſondere Aufmerkſamkeit ſchenken. auf der Stirne. Ganz beſonders verdächtig, ja be⸗ laſtend aber ſei ſeine Behauptung ſelbſt Staats⸗ beamter zu ſein. Die zur Wahrung der ſtaatlichen Wohlfahrt berufenen Beamten plünderten nicht nächtlicher Weile öffentliche Anlagen. Das ſei voll⸗ kommen ausgeſchloſſen. Darum ſei der Mann nicht Hur, wie das Ertappen auf friſcher Tat bewieſe, ein Dieb, ſondern auch offenbar ein Hochſtapler, der ſich einen Titel anmeſſe, um die Polizei an der Ausüburntg ihres ſo ſchweren Berufes zu behindern. Der Mann habe auch noch die Frechheit gehabt, zu behaupten, er kenne Seine Exzellenz perſönlich! Ja, er habe ſogar in deſſen Auftrag das Reat be⸗ gangen! Um ihn ſofort der Lüge zu überführen, habe er ſich herausgenommen, den Herrn Präſidenten noch in der Nacht zu ſtören. Er bäte gehorſamſt ſeinen vielleicht allzugroßen Dienſteifer hochgeneigteſt entſchuldigen zu wollen. Die Situation war angeſichts der Haushälterin als Ohrenzeugin peinlich. Hätte der Präſident ſicher⸗ lich mit wenigen Worten alles aufklären können— wiewohl auch ihm das Verhalten des Aſſeſſors Rätſel aufgab— ſo wäre er damit der Alten gegenüber in eine kritiſche Lage geraten. Den dieſe hatte inzwi⸗ ſchen mit ſichtbarer Befriedigung die Beſtätigung ihres Verdachtes erhalten: Die Pflanze war tatſäch⸗ lich mit ihrer identiſch! Hier galt es einen ſchnellen Entſchluß zu faſſen, um das Geſicht zu wahren. Die Alte mußte unbe⸗ dingt unauffällig abgeſchoben werden. Da überkam ihn nach einigem Beſinnen die Er⸗ leuchtung. Er bat zunächſt den Kriminalwachtmeiſter, bequem zu ſtehen und ſagte dann: fühle er ſich durch den Verhafteten beobachtet. Das mit der Pflanze ſei zweifellos ein Vorwand, der ihm ermöglichte, ſich in der Nähe ſeines Hauſes auf⸗ a zuhalten. Sein Verdacht verdichte ſich zur Gewißheit, daß eine feindliche Macht durch den Pflanzendieb das Privatleben eines hohen Staatsbeamten auszu⸗ mit d m Spion vorzunehmen. dulde e Schon ſeit einiger Zeit kundſchaften trachte. Das Kreuzverhör, das er ſofort redend keine Laien als Zeugen. Darum müſſe er die Haushälterin bitten, ſich zurückzuziehen. Der Wachtmeiſter ſtünde ja unter Dienſteid. Brummend verließ die Alte das Zimmer. Im⸗ merhin mußte ſie die Triftigkeit der Ausführungen ihres Herren anerkennen. Innerlich haber pries ſie die Vorſehung, daß es dem wachſamen Auge des Kriminalers gelungen war einen Spion daran zu hindern dem Präſidenten ein Leid zuzufügen. Nachdem die Luft rein war, war es ein Leichtes in wenigen Worten die Lage zu klären. Doch hielt der Präſident ſeine Beſucher noch eine gute Weile zurück, wollte er doch erfahren, wie der Aſſeſſor eigentlich dazu gekommen war noch nach 24 Stunden den Blu⸗ menſtock im Beſitz zu haben, wo er ihn doch geſtern Abend keine hundert Schritte vor ſeiner Wohnung unauffällig hätte los werden können. Als der junge Mann nach den uns bekannten nicht unbeträchtlichen Schwierigkeiten am Vorabend das Haus verlaſſen hatte und glückſtrahlend zu ſeiner Tante, wo er wohnte, heimgekehrt war, hatte er ſelbſtredend von ſeinem Erfolge berichtet. Dabei ließ er einfließen, daß er dem hohen Vorgeſetzten an⸗ ſcheinend durch einen kleinwinzigen Dienſt eine große Freude bereitet habe. Die Tante, große Blumen⸗ freundin und ſehr ſparſam überdies, meinte nun vielleicht könne unter ihrer pflegenden Hand die Pflanze ſich doch noch erholen und bat ihren Neffen andern Tags ſie dort wieder abzuholen, wo er ſie ge⸗ rade deponiert hatte. Bei dieſem Akt der Verwand⸗ tenliebe war er nun vom Wachtmeiſter abgefaßt worden. Die Haushälterin glaubt heute noch der Aſſeſſor habe ihren Augapfel beim Gärtner geſtohlen. Er ſei überhaupt gar kein Spion, ſondern in Wahrheit ein ganz gefährlicher Blumendieb. Der Präſident aber zittert vor dem Zeitpunkt, wenn nach menſchlichem Ermeſſen die Pflanze wieder neu geſtärkt vom Gärt⸗ ner abgeholt werden müßte. Er hätte ja gerne ſchon längſt einen Erſatz gekauft. Aber ſo ein Mißgewächs e iſt auch um ſchweres Geld in ganz Wien nicht auf⸗ Aus Gertrud Storms Stammbuch Von Ludwig Bäte Ein ſchmales, dünnes Buch, das mir in Gertrud Storms, der ſeelennahen Tochter, kleiner koſtbarer Bücherei, die faſt ausnahmslos aus des Vaters Schränken und Regalen ſtammt, in die Hände fällt und aus dem ich zum erſten Male mitteile. Es ſteigt ein Duft aus der reichen, reinen Häuslichkeit des Dichters daraus empor. Der Teekeſſel ſummt, Frau und Kinder rücken um die Lampe zuſammen, und eine gedämpfte, immer ein wenig umſchleierte Stim⸗ me lieſt. Dann gehen Briefe von Hand zu Hand, Bilder entfalten ihr Leben, und der Sturm brauſt um die Fenſter. Oft kommt Beſuch ins immer weit offene Haus, und da wird das Stammbuch hervor geholt. Manches feine und gute Wort ſteht auf den angegilbten Blättern mit dem braunen Umſchlag, den C. L. Vogels ſitzende Kinder aus der Dresdener Galerie zieren. Vorn ſchreibt Klaus Groth, den die letzte Tochter Konſtanzes oft in ſeiner Kieler„Ka⸗ jüte“ aufſuchte(und der ihr dann regelmäßig vorlas und ſie mit Wein und beſonderem Gebäck bewirtete): Dat's ſwar to löben und to lehr' n: Dat ol Lüd ok mal Kinder weern, Dat kumt all Dag un is doch hart, Dat Kinner ok mal ol Lüd ward. So ſeggt to ſin 73. Geburtstag din Onkel i Klaus Groth. Ein Rätſel ſtammt von der Hand der„alten Hausfreundin Emilie Reventlow“, der Gattin des Storms innig befreundeten Amtsmanns und ſpäte⸗ ren Huſumer Landrats Grafen Ludwig Reventlow, der unter dem 26. Juli 1881 einträgt: Beſſer iſt es, daß du ſtirbſt von dem Kuß der Roſe, Als daß dat kennſt die Liebe nicht und bleibſt liebeloſe, Dazwiſchen ſteht mancherlei von Geſchwiſtern und näheren Verwandten, immer gut gemeint, wenn auch nicht immer gerade poetiſch. Zu den jungen Huſumer Freunden gehörte Fer⸗ dinand Tönnies, der bekannte Soziologe der Kieler Univerſität. Er las nach dem Abgang zur Univer⸗ ſität von Storms Sohn Ernſt(ſeinem„literariſchen Gewiſſen“) manchmal mit ihm die Korrekturen, be⸗ gleitete ihn ſpäter auch nach Weimar und hielt bei der Weihe des von Profeſſor Brütt geſchaffenen Hu⸗ ſumer Denkmals die Rede. Dem„Stillen Muſikan⸗ ten“ Karl Storm war er nahe befreundet und zeich⸗ nebe in ſeinen„Gedenkblättern“ ein liebevoll⸗ schlichtes Bilde dieſes reinen und feinen Menſchen. Er reimt(Heidemarſchen, 4. April 1881) vergnüglich: Die guten Freunde blüh'n im ſtillen, Die guten Freunde ſchmeicheln nicht, Ich finde mit dem beſten Willen Keinen Beſchluß für dieſes Gedicht! Im ſelben Jahre kehrte, oft und herzlich von Storm eingeladen, mit dem ihn von Potsdam her altgehegte Zuneigung verband, immer jubelnd von den Kindern umdrängt, Paul Heyſe im Hademar⸗ ſchener Heim ein. Nach ſeinem Abſchied ſchrieb Storm in ſein Heft„Was der Tag gibt“:„Heyſe iſt einer von den wahrhaft liebenswerten Menſchen; nach ihrem Scheiden bleibt noch längere Zeit ein Leuchten an den Orten, wo ſie geweſen.““ Und dieſe zwingen de Herzensechte atmet auch der Vers, den er der ſechzehnjährigen„Dette“(Gertrud) ſchenkteꝛ Das iſt ein liebliches Treuhalten Zwiſchen der Jugend und den Alten. Zwei Jahre darauf beſucht Erich Schmidt, da⸗ mals in Wien, nach fünfjähriger Pauſe den Dichter. Er hat in den 1880 entſtandenen, drei Jahre ſpäter um die Einkehr in Hademarſchen erweiterten Eſſai „Theodor Storm“(Charakteriſtiken. Erſte Reihe 1902) die weihnachtlich umdufteten Tage feſtgehalten und bringt die Goetheſchen Zeilen:: Zierlich denken und ſüß erinnern, Iſt das Leben im tiefſten Innern. Storms erſter Biograph, der Kieler Privatdozent Paul Schütze, deſſen ſchönes, vom Dichter durchge⸗ ſehenes und von Edmund Lange ergänztes Buch „Theodor Storm, ſein Leben und ſeine Dichtung“, noch immer eine der wertvollſten Arbeiten über ihn iſt, kam ebenfalls gern um die weihnachtliche Zeit, in der das große Haus heimlicher Wunder voll war. Für Gertruds Stammbuch hat er die Stegreifreime (17. Dezember 1884): An Fräulein Dette Storm! Denken Sie noch dran? Es war Abend geworden.— Paſtors kamen Sie zu beſuchen. Wir aßen knuſprige Weihnachtskuchen Und beſah'n entzückende Kindergeſchichten, Von denen ich wollte zu Hauſe berichten, Ihr Fräulein Schweſter ſtickte für Chriſtine Und machte ihre allerluſtigſte Miene. Sie nähten zierliche Puppenkleider, Und daneben lagen die Puppen.— O wehl Denn ſie waren noch, leider, Im allertiefſten Negligee! Dieſe Verſe ſelbſt gemacht zu haben, bekundel mit der Bitte um freundliche Erinn rung Paul Schütze(Kieh, Das kleine Buch hat ſie lange begleitet, und noch manches Wort aus ſpäteren Tagen(uogl. auch meine Schrift„Aus Theodor Storms Lebensgarten. Ein Bild ſeiner Tochter Gertrud.“ J. G. Holzwarth, Bad Rothenfelde) bezeugt die Wahrheit der alten Simon Dach⸗Verſe, welche die noch lebende greiſe Frau Lange, die ehemalige Hausdame der Frau Thode in Loſchwitz, in deren Hauſe Gertrud Storm ein unvergeſſenes Stück Jugend lebte, eintrug: Der Menſch hat nichts ſo eigen, So wohl ſteht ihm nichts an, Als daß er Treu erzeigen Und Freundſchaft halten kann. Gertrud Storm hat manche Freundſchaft gehal⸗ ten und ſie mit ihres Vaters Herzenstiefe durch⸗ leuchtet und durchſonnt. Ihm ſelbſt aber war ſte die unabläſſig und ſelbſtlos für ſeine Wertung als Menſch und Künſtler kämpfende, alle ihm geltenden Arbeiten liebevoll und klug fördernde Tochter, ſein „zweites Selbſt“ wie er ſie gern nannte. die Geſellenbücher der Mannheimer Vuchböinderzünſte Als in den 60ger Jahren des vergangenen Jahr⸗ hunderts die Gewerbefreiheit immer mehr in Er⸗ ſcheinung trat, bedeutete dies für die Mann⸗ heimer Zünfte ein Ende. Bet Aufhebung des Zunftzwanges wurden die Zunftladen im Jahre 1862 dem Mannheimer Altertumsverein übergeben und bilden heute einen wertvollen Beſitz des Schloßmu⸗ ſeums. Unter dieſen Schätzen befinden ſich auch die Geſellenbücher der Mannheimer Buchbinderzunft. Wenn auch dieſe Zunft nicht zu den älteſten gehört, ſo bieten ihre Zunftbücher doch viel des Intereſſan⸗ ten und dürften wohl die einzigen Zunfthücher ſein, in denen die Eintragungen in Verſen niedergeſchrie⸗ ben ſind. Sie gewähren vor allem einen Einblick in das gewerbliche, religiöſe und ſtittliche Leben der Buchbindergeſellen, wodurch ſie kulturgeſchichtlich von hohem Werte ſind. Ferner erſehen wir aus dieſen Büchern, daß die Zunft eine ſtttenpolizeiliche Aufſicht über ihre Mitglieder ausübte, und es ihren Zunft⸗ genoſſen zur Pflicht machte, ſich gegenſeitig zu unter⸗ ſtützen. Noch im 18. Jahrhundert war es üblich, jeden zuwandernden Geſellen, der nach Beendigung der Lehrjahre die Wanderjahre nach altem Brauch durch⸗ zu machen hatte, zu beherbergen und ihn brüderlich zu verpflegen. Es gehörte zur Gepflogenheit, daß je⸗ der abreiſende Geſelle ſeinen Namen, Geburtsort, Datum der Geburt und den Ort, von dem er zu⸗ gereiſt war, in das Geſellenbuch eintrug. In den Mannheimer Buchbindergeſellenbüchern finden wir faſt immer wieder die Formel:„habe von Hand⸗ werks wegen viel Liebes und Gutes erfahren, wofür ich mich beſtens bedanken tu.“ Maucher der Geſellen ſchrieb ſeinen Wahlſpruch in Proſa oder in Verſen ein. Jeder tat es ſo gut er es vermochte. War einer darunter, der des Schreibens unkundig war, ſo tat es ein anderer für ihn. Die Sprüche ſind teils in deutſch, franzöſiſch oder italieniſch niedergeſchrieben und geben ein Bild vom Können und Wiſſen der Buchbindergeſellen, gleichzeitig gewähren ſie einen Einblick in die Volkskultur der damaligen Zeit. An⸗ ſtößige Verſe waren nicht erlaubt, ſie wurden ge⸗ ſtrichen oder überklebt. Es wurde auch ſtrenge darüber gewacht, daß die Sprüche nur von ſittlich einwandfreien Geſellen eingeſchrieben wurden. So wurde der Eintrag eines Geſellen mit dem Vermerk: „wegen überall verübter Dieberei und Betrug, laut Beſcheinigung eine ganzen ehrbaren Geſellſchaft“ von andern Zunftgenoſſen durchgeſtrichen. Nach⸗ ſtehend geben wir einige Eintragungen wieder: „Anno 1719 den 20. Oktober, Johann Meinert ſchreib ich mich in, Von Halle ich gebürtig bin. Von Worms ich meine Reiſe nahm, Nach Mannheim ich auch bald kam, Allwo der Herr Vater Maximilian Fernau die Herberge hat, Der mir alles Liebes und Gutes antat. Auch mir alle Ehre hat erwieſen, Und habe auch bei ihm Arbeit bekommen, Weil ich bin zu rechter Zeit gekommen.“ Der in dieſem Eintrag erwähnte Zunftmeiſter Fernau hat mit einem Geſellen zuſammen das erſte Zunftbuch geſtiftet, das den Titel trägt:„Einſchreib⸗ buch ber reiſenden Geſellen des löblichen Buchbinder⸗ handwerks in Mannheim von anno 1714.“ Der Geſelle Johann Jakob Seyffert aus Speyer ſchreibt: „Es iſt der Menſchen Leben gleich einer Pilgerſchaft, Wir wallen hin und her bis uns der Tod wegrafft. Von Neuſtadt reiſt' ich weg und langt' in Mannheim an, 8 Mit einem Beutel beſchwert gleichwie ein Pilgeram. Ich ſuchte Arbeit hier, konnt aber keine finden, Drum muß ich weiter fort, ſo muß der Menſch ſich ſchinden“ So finden wir auch öfters Wahlſprüche religtöſen Inhalts: „Bete und arbeite; denn der Tod kommt zu jeder Stunde.“ oder:„Gott allein die Ehre“. Wieder andere Sprüche klingen ermahnend: „Streb in der Jugend Nach Ehr' und Tugend, Und leb ohne Tadel, So biſt du von Adel!“ Von Weltkenntnis und Schlauheit ſprechen nach⸗ ſtehende Zeilen: 9 5 zu ehrlich, iſt nicht gut, Gar zu falſch, iſt eine Sünde, Aber wer am klügſten tut, Hängt den Mantel nach dem Winde.“ Einer, der ſich durchaus deutſch fühlte ſchrieb: „Ich hab' ein deutſches Herz Und halt' nicht viel vom Prahlen, Wer nicht mein Freund ſein will, Der laß ſich einen malen.“ Aus nachſtehendem Eintrag ſpricht viel Verach⸗ tung für das zarte Geſchlecht: „Jungfern lieb ich in der Welt, Ohne alles Gut und Geld. Sie ſind aber ziemlich rar, Wan ſie nur ſind 14 Jahr.“ Ein Geſelle, den es hinauszieht in die weite Welt, der kosmopolitiſch eingeſtellt iſt, macht folgen⸗ den Eintrag: „Mein Glück trag ich in den Taſchen Und kann hinlaufen, wo ich will. Das große Dorf, auf deutſch die Welt, Die ſoptiel Menſchen unterhält, Iſt überhaupt mein Vaterland, Das niemals völlig abgebrannt, Und dieſer weite Ort iſt meiner Reiſe Ziel.“ Das Schloßmuſeum beſitzt vier ſolcher Geſellen⸗ bücher, die aus den Jahren 17141730; 17441756; 17531777; 1823-1835 ſtammen. Das letzte Buch ent⸗ Hält leider keine Sprüche mehr. Wenn auch dieſe Verſe, von denen wir nur einige angeführt haben, nicht gerade von hohem literari⸗ ſchem Werte ſind, ſo geben ſie uns doch ein Stück Volkskunde und gewähren einen Einblick in die damalige Zeit. Klio, „ 4 . Ferne ee n Ane oe oe Nn 1— ö 1 1 1 Samstag, den 23. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung Gottesdienſt⸗Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 24. November 1929. Landes⸗Buß⸗ u. Beitag. In allen Gotlesdienſten Kollekte zur Unterſtutzung armer 5 evang. Gemeinden unſeres Landes. Trinitatiskirche:.30 Predigt, Vitar Fleig; 10 Predigt, fr. Eckert(Kirchenchor), hl. Abendmahl; 11.15 Chriſten⸗ re, Pfr. Roſt; 6 Predigt, Pfr. Renz(hl. Abendmahl). karſpitze: 10 Predigt, Vitar Fleig, hl. Abendmahl; 11 „Kindergottesdienſt, Vikar Fleig. Konkordienkirche: 10 Predigt, Kirchenrat Maler(Verein f. klaſſ. Kirchenmufit), hl. Abendmahl); 6 Predigt, Pfarrer Horch, hl. Abendmahl(Einzelkelch). Chriſtuskirche: 10 Predigt, Geh. Kirchenrat D. Klein(Bach⸗ chor), hl. Abendmahl; 2 e Virar Dr. „Barner; 6 Predigt, Pfarrer Dr. Hoff, hl. Abendmahl. Neu⸗Oſtheim: 10 Predigt, Vikar Schmitt; 11 Kindergoktes⸗ dienſt, Vikar Schmitt. enskirche: 10 Predigt, Pfarrer Walter(Kirchenchor), bendmahl; 2 Kindergottesdienſt, Vitar Schweikhart; 85 edigt, Landeskirchenrat Bender, hl. Abendmahl. Johannis irche: 10 Predigt, Pfarrer Emlein(Kirchenchor), hl. Abendmahl; 6 Predigt, Pfr. Mayer, hl. Abendmahl. Lutherkirche: 10 Predigt, Pfarrer Frantzmann(Kirchen⸗ chor), hl. Abendmahl; 6 Predigt, Pfarrer Dr. Lehmann, hl. Abendmahl. Melanchthon irche: 10 Predigt, Pfr. Rothenhöfer(Kirchen⸗ Aar hl. Abendmahl; 6 Predigt, Pfr. Heſſig, hl. Abend⸗ mahl. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Kiefer. Diakonißenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel; abends 8 Feier des hl. Abendmahls mit Vorbereitung. Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Renz. Fendenheim: 10 Predigtgottesdienſt, Pfarrer Mutſchler, (Kirchenchor), anſchl. hl. Abendmahl mit Vorbereitung; 2 Predigtgottesdtenſt, Vikar Sauerhöfer. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, anſchl. hl. Abendmahl mit Vorbereit., Pfarrer Luger; nachm. 2 Predigtgottesdienſt, Vikar Grimm. Matthäuskirche Neckarau:.15 Frühgottesdienſt, Pfarrer Maurer;.45 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Maurer; 11 hl. Abendmahl, Pfarrer Maurer; 5 Abendgottesdienſt, Pfarrer Fehn; 6 hl. Abendmahl, Pfarrer Fehn. Rheinau:.30 Predigt, Pfarrer Vath; abends 8 Predigt, anſchl. hl. Abendmahl mit Vorber., Vikar Jäger. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Dürr(Kirchen⸗ chor), anſchl. hl. Abendmahl mit Vorber.; 8 Nachmittags⸗ gottesdienſt, Vikar Kölli. Pauluskirche Waldhof:.30 Hauptgottesdienſt, Pfr. Bauer (Kirchenchor); 10.45 Feter des hl. Abendmahls;.30 Kin⸗ dergottesdienſt, Vikar Woerner; 3 kirchliche Volksmiſſton 3Jeſus und die Frauen“(nur für Frauen u. Mädchen), Pfarrer Bauer; abends 8 Schlußgottesdienſt der kirchl. Volksmiſſion, Pfarrer Bauer. Wochengottesdienſte. Trinitatiskirche: Dienstag abend 8 Andacht, Pfarrer Renz. Mittwoch vorm. 7 Morgenandacht. Chriſtuskirche: Mittwoch abend 8 Andacht, Geh. Kirchenrat D. Klein. Friedenskirche: Mittwoch abend.30 Bibelſtunde, Landes⸗ lirchenrat Bender. Johannisti Lutherkirche: Mittwoch abend 8 And Melauchthonkirche: Mittwoch abd. 8 Bib Feudenheim: Donnerstag abend 8 A 5 Käfertal: Donnerstag abend.45 Andacht, Pfr. Donnerstag abend.30 Wochen⸗ Matthäuskirche Neckarau: gottesdienſt, Pfarrer Maurer. Sandhofen: Donnerstag abend 8 Wochengottesdienſt im Gemeindeſaal, Pfarrer Dürr. Pauluskirche Waldhof: Mittwoch a Konfirmandenſaal, Vikar Woerner. Evang.⸗luth. Gemeinde (Diakoniſſenhauskapelle, F 7. 29.) Sonntag(Buß⸗ u. Bet⸗ tag) nachm. 5 Predigt und hl. Abendmahl, Pfr. Wagner. Beichte.30, Anmeldung von 4 an. a Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Evangl. Verein für innere Miſſon A. B. Stamitzſtraße 15 (Inſp. Stöckle): Sonntag 8 allg Donnerstag.15 Bibelſtunde.— K 2. 10(Stadtmiſſionar Keidel): Sonntag 8 Verfammlg., Dienstag 8 C. V. j.., Donnerstag 8 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtr. 90(Stadt⸗ miſſionar Olpp): Sonntag 3 Verſammlung. Donnerstag .15 Bibelſtunde.— Neckarau, Fi Welk): Sonntag 3 Verſammlung. ſtunde. lung. Sonntag 8 Verſammlung. Freita Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag ſamml.,.30 Luzenberg. Dienstag 8 Waldhof. Mittwoch 8 Sandhofen. Freitag 8 Luzenberg Bibelſtunde.— Feuden⸗ heim, untere Kinderſchule: Sonnt Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeind ſammlung. zu erfahren. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, L II. 4. Sonntag vorm. 10 Heiligungs⸗ u. Jahresfeſt; abends 8 Evangeliſa tag abd. 8 Männerſtunde, zugleich.45 Evangeliſations⸗ vortrag Schillerſchule, Almenhof.— Mittwoch abend 8 Gebetſtunde, zugleich 8 Evangeliſ berg, Oſterſtr. 30.— Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends 8 Bibelkränzchen für jg. Mädchen von 15—18 J. Verein für IJngendpflege e. V.„Haus Salem“, K 4. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchule; 3 Jungmännerkreis; 4 Ju⸗ gendverein für junge Mädchen; 8 ſammlung.— Dienstag 8 Gebetſti Jungſchar; 8 Männerſtunde.— Donnerstag 4 Frauen⸗ ſtunde; 8 Blaukreuzverſammlung. Adventgemeinde, J 1. 14. Sonntag Mittwoch abend 8 Bibelſtunde.— Freitag abd. 8 Jugend⸗ ſtunde.— Samstag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Predigt; nachm. 3 Kindergottesdienſt. Evangeliſche Gemeinſchaft, U 3. 2g. Predigt; 11 Kindergottesdienſt.— Mittwoch mittag.80 Religionsunterricht; 8 Bibelſtunde.— Donnerstag mitt. 5 Frauenmiſſtonsverein; 8 Jugendandacht. Südd. Vereinigung für Evangeliſation und Gemeinſchafts⸗ pflege(Landeskirchl. Gemeinſchaft irche: Donnerstag abend 8 — Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag 8 Verſamm⸗ Mittwoch.15 Bibelſtunde.— 0 Weitere Veranſtaltungen C. V. j.., Jungfrauenvereine) ſind bei jeder Station Andacht, Pfr. Mayer. bend. acht, Pfarrer Jundt. 0 nde, Pf. Heſſ 2 4 und Donnerstag 8; und Mannheim, Max ottesdienſt; 11 S emeindeſtunde. Baptiſten⸗Ge tag vorn It; exein. bend.30 Andacht im euzverein! für junge Männer. Die Heilsarmee, O 1. 15. verſammlung; Sonn Freitag 8 Heiligung Sonntag 11 u..30; Mi Methodiſten⸗ Gemeinde Augartenſtr. 26. Prediger Gebhardt; 11 ſchule; abend) Totenſeſt⸗Feier. Jungfrauen ⸗Miſſionsverein. und Gebetſtunde, Herr Hottinger. Frauen⸗Miſſionsverein. Katholiſche Gemeinde emeine Verſammlung. erſammlung. ſcherſtr. 31(Stadtmiſſ. Dienstag.15 Bibel⸗ 8 Bellenſtraße 52: g.15 Bibelſtunde.— .00 Sandhofen Ver⸗ ag 8 u. Dienstag.15 ehaus: Sonntag 8 Ver⸗ (Sonntagsſchulen, Hauptgotte Predigt; nachm. 2 8 Singmeſſe mit Predigt; Gebetſtunde; nachm. 3 Predigt und Amt; 11 Kindergottesdienſt tionsvortrag. i 5 1 . winnung des Jubiläummsablaſſes. Heilig⸗Geiſt⸗ R irche. ationsvortrag Pfinoſt⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 hl. Meſſ .80 L St. Peter 9 Evangeliſations⸗Ver⸗ inde.— Mittwoch.30 riſtenlehre für Jünglinge; abd. 8 Feſtaufführung. u. Amt vo Predigt; 2 C tenlehre der Jünglinge;.30 Andacht zur hl. Familie. Kathol. Bürgerhoſpital. Sonntag.90 Singmeſſe mit Pre⸗ Sonntag.90 und 4: digt; 10 Gymnaſiumsgottesdienſt. St. Peter⸗ und Paulskirche Feudenheim. ), Lindenhofſtraße 34. zum Troſt der armen Seelen. geliſationsvortrag(Gem.⸗Pfleger d 8 Bibelbeſprechung. ndbund für E.., a) junge untag.80 und Dienstag.15; Knabenbund: Knaben von 10—15 Jahren. Joſephſtr. 12. Sonn⸗ untagsſchule; nachm. 4 Mittwoch abend.15 Wort⸗ und Gebetſtunde.— Donnerstag nachm. 3 annheim I, Meerfeldſtraße 44, Hinterh. Sonntag abend 8 Blaukreuzſtunde Gärtnerſtraße 17.— Montag abend 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde.— Mittwoch nach⸗ mittag 4 Hoffnungsbundſtunde für die Kinder; abends 8 Blaukreuzſtunde.— Samstag abend 8 Jugendbundſtunde Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗ tag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlg.; Sonntas⸗Schulen: woch 5: Donnerst. 4 Liebesbund. Sonntag vorm..30 Montag abend.30 Mittwoch abend 8 Bibel⸗ Donnerstag nachm. 3 Samstag nachm. 4 Rel.⸗Unterr. Sonntag von 6 an Beicht⸗ kindergottesdienſt mit Predigt; zit Predigt u. Amt; 11 hl. Meſſe mit Chriſtenlehre;.30 Veſper. St. Sebaſtiauuskirche— Untere Pfarrei. Sonntag 6 Früh⸗ meſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 .30 Hauptgottesdienſt mit Predigt; Diens⸗ 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Betſtunde zur Ge⸗ Sonntag 6 Beichte, hl. Meſſe: 7 Früh⸗ mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Jünglinge; ugsſtunde vor ausgeſetztem Allerheiligſten. Sonntag 6 Beichtgelegenheit: eſſe mit Predigt; 10 Singmeſſe mit Pre⸗ .30 Armen⸗ Sonntag von 6 an Beichtgelegenheit;: 5 250 1 78 Singmeſſe mit Hechte 00 Predigt Die Menſchenweihehandlung mit Predigt; etzt. Allerheiligſten; 11 Singmeſſe mit ö Sonntag.80 hl. Beichte; 7 u..45 hl. Kommunion;.30 Kommunion⸗ Singmeſſe; 9 Hauptgottesdienſt; 10.15 Chriſtenlehre für die Jünglinge; 11 Schülergottesdienſt; nachm. 2 Andacht Herz⸗Jeſu⸗Kirche Neckarſtadt⸗Weſt. 5 u. Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit digt; Feſtgoltesdienſt mit Predigt des hochw. Herrn Pater Suitbert vom Stift Neuburg, levitiert. Hochamt, Tedeum und Segen; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 2 Chriſtenlehre f. Jünglinge;.90 Andacht z. hl. J St. Bonifatiuskirche. Sonntag 6 hl. Meſſe und 2 legenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt;.30 H amt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Ehriſten⸗ lehre für Jünglinge;.30 Herz⸗Mariä⸗Bruderſchaft. St. Joſephskirche. Sonntag 6 Beichte u. hl. Meſſe;? Kom⸗ munlonmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt w. Amt; 11.15 Singmeſſe m. Predigt;.30 El tſtenlehre für Jünglinge; 2 Andacht zu Ehren der hl. Familie. St. Jakobuspfarrkirche Neckarau. Sonntag 7 Frühmeſſe zu Ehren der hl. Eliſabeth,.15 Singmeſſe m. Predigt,.15 Ehriſtenlehre für Jünglinge;.45 Hochamt mit Predigt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt;.90 Chriſtenlehre für die Mädchen; 2 Herz⸗Mariä⸗Bruderſchaft mit Segen. Schweſternhaus St. Paul. Sonntag.30 Singmeſſe mit Predigt, anſchl. Chriſtenlehre; 11 Singmeſſe m. Predigt. St. Franziskuskirche Waldhof. Sonntag 6 Beichte:? Kom⸗ muünionmeſſe mit Frühpredigt;.15 Amt und Predigt der Kapelle der Spiegelfabrik; mt und Predigt; 11 Singmeſſe und Homilie in der Kapelle der Spiegel⸗ fabrik; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt u. Singmeſſe; .30 Chriſtenlehre für Mädchen und Veſper;.30 Sonn⸗ tagsabendandacht und Segen. St. Laurentiuskirche Käfertal. Sonntag.30 Beichte;.15 Frühmeſſez 9 leytt. Hochamt mit Predigt; 11 Predigt mit Schülergottesdienſt; 2 feierliche Beſper. St. Bartholomäuspfarrkirche Sandhofen. Sonntag.80: Beichte; 7 Frühmeſſe mit Kommunton;.30 Schüler⸗ gottesdienſt mit Predigt u. Kommunion; 10 Predigt und Amt;.30 Chriſtenlehre für Jünglinge, Andacht für die Abgeſtorbenen. St. Antoninskirche Rheinau. Sonntag 6 Beichtgelegenheit u. hl. Meſſe; 7 hl. Meſſe;.30 Feſtgottesdienſt mit Feſt⸗ predigt(hochw. Herr Pfarrer Frei⸗Wieſenbach) u. levit. Hochamt(Se. Gnaden, hochw. Herr Prälat Bauer) mit Tedeum und Segen; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt; .90 feierl. Kirchweihveſper mit Segen; abends 7 Sakra⸗ mentale Schlußfeier der relig. Woche mit Predigt(hochw. Herr Pater), Prozeſſion und Segen. Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Sonntag vormittag 10 Deutſches Amt mit Predigt. Die Chriſtengemeinſchaft Bewegung zur religibſen Erneuerung. Sonntag vorm. 10 im Vortragsſaal U 6. 11, Friedrichs⸗ ring: 11.15 gs vorm. 9 Hch.⸗Lanz⸗ 6. 11, Sams⸗ b) Jung⸗ 5 .30 N Sonntags⸗ .30 hl. Meſſe; mit 7 Früh⸗ Kindergottesdienſt.— Dienstag und Fre Menſchenweihehandlung in der Kapelle Krankenhauſes, Lindenhof.— Mittwoch 20.15 in U Offener Abend über ein Thema aus d. Johannes⸗Evang. Freireligiöſe Gemeinde Sonntag vorm. 10 Sonntagsfeier, Prediger Dr. K. Weiß über:„Zurück zur— Natur“ gymnaſtums, Tullaſtraße 4 religiöſen Singchors. U 5. 14. in der Aula des Real⸗ unter Mitwirkung des frei⸗ Geſchäftszimmer der Gemeinde: Daſelbſt Sprechſtunde des Predigers Iodes-Anzeige Frau, unsere liebe Tochter, Else Emmerling geb. Fufferknechi im 25. Lebensjahre nach kurzer Krankheit Die tieftrauernd Hinterbliebenen: Engelberi Emmerling mii Mind Familie Fuiterknecht Mannheim(Neuostheim, Böcklinstr.), Heute verschied unerwartet meine innigstgeliebte Schwiegertochter, Schwester, Schwägerin, Nichte und Tante, Frau * 888 Atrpslein I. 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Wolff 1 Uhr, zu sich in die Ewigkeit abzurufen (Rheindammstr. 40) Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutter, Schwieger im Alter von 70 Jahren, am 22. ds. Mts., nachm. Mannheim., Bremen, Vöhringen, den 22. Nov. 1929 Die trauernden Hinterbliebenen Gebr. gut erh., grün emaill, Zimmerofen preisw. abzugeb. Rich. ⸗ Wagnerſtraße 61, über 1 Tr. links. 428 1 Damenrad bill. zu verk Pflügers⸗ rundſtr. 28, 5. Stck., ei Kern. 65²⁸ Cutaway mit Weſte ganz neu. f. gr. ſchl. Figur(1,82 m) ö 1 Herrenfahrrad faſt neu. f. 50 4 zu verkaufen. Anzuſehen 16542 0 7, 20, II. 3 Uhr von der Leichenhalle aus statt Die Beerdigung findet Montag, den 25. Nov., 1 0 Guterhalt.(Backfiſch⸗ Mautel bill. gbzug Lange Röt⸗ terſtr, 41. 3. St. rechts 6507 Garant] Klingen eingelötet Lalelbestede mit gar. 90 Gr. Reinsilberauflage Uefere ich die 72-teilige Garnitur zu nur RM. 135.—(schriftl. 25 jähr. Auf Wunsch rostfreie Klingen. Nur moderne Muster. Vertraglich durch die staat geprüft. 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Gönner Unseres Vereins laden wir dazu herzlich ein 14234 0 Der Gesamtvorstand 7 des Elisabethen-Vereins S e 0 G Se G e S e Grag n Gene Pfarrer Gallensteine/ Hämorrhoiden/ Hautleiden/ Le- berleiden/ Lungenleiden Magenleiden/ Nervo- sitàt/ Oflene Füße/ Rheumatismus/ Schmerzen aller Art/ Schlaflosigkeit/ Verstopfung/ Wasser- sucht u..a. m. Das große Pfarrer Heumann- Buch mit allem Wissenswerten über die Heil- mittel Pfarrer Heumann's nebst vielen wert- vollen Ratschlägen für Gesunde und Kranke gegen Einsendung dieses Inserates kostenlos durch Ludw. Heumann& Co., Nürnberg 8 11 immer frisch und zu Originalpreisen in den Apotheken; Hauptniederlage: Einhorn- Apotheke Mannheim, Markt R 1 Nr. 23 Auszehnelden! Pfarrer Heumann's Heilmittel gegen Arterienverkalkung Asthma/ Blasenleiden/ Er- kältung/ Darmleiden/ Flechten/ Gicht Heumann's Heilmittel erhalten Sie Telefon 27125 81831 Mannheim 2. Ba annimaechung Wir fordern hiermit die Inhaber der Vorzugsaktien unſerer Geſell⸗ ſchaft über je R. 40.— auf Grund der 7. Durchführungsverordnung zur Goldbilanzverordnung auf, ihre Abtlen nebſt den dazugehörigen Gewinn⸗ anteilſcheinen und einem zahlenmäßig geordneten Nummernverzeichnis in doppelter Ausfertigung bis zum 3. März 1930 einſchließlich zum Umtaunſch in Vorzugsaftien über je R. 200.— bei folgenden Stellen während der üblichen Geſchäftsſtunden einzureichen: in Mannheim: bei der Deutſchen Vauk und Disconto⸗Geſellſchaft Filiale Mannheim; bei der Deulſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft, bei der Commerz⸗ und Privat⸗Bank.⸗G.; in Frankfurt a..: bei dem Bankhaus E. Ladenburg, bei der Deutſchen Bank und Disconto⸗ Geſellſchaft Filiale Frankfurt a..; in Karlsruhe i..: bei dem Bankhaus Straus& Co., 1 bei der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft Filiale Karlsruhe. Der Umtauſch findet in der Weiſe ſtatt, daß auf 5 Vorzugsaktien zu je R. 40.— 1 Vorzugsaktie zu je R. 200.— gewährt wird. Die Ein⸗ reichungsſtellen ſind bereit, den An⸗ und Verkauf von Spitzenbeträgen für die Aktionäre zu vermitteln. Den Aktionären, die ihre Aktien dem Sammelbepot angeſchloſſen haben, wird keine Provlſion berechnet. Desgleichen iſt der Umtauſch proviſionsfrei, falls die Einreichung der Aktien an den Schaltern der Einreichungsſtellen erfolgt. In anderen Fällen wird die übliche Provi⸗ ſion in Anrechnung gebracht. Die Ausreichung der neuen Aktien ⸗ Urkunden erfolgt nach deren Fertigſtellung gegen Rückgabe der über die eingereichten Aktien aus⸗ geſtellten Empfangsbeſcheinigungen bei derjenigen Stelle, von der die Beſcheinigungen ausgeſtellt worden ſind. Die Beſcheinigungen ſind nicht übertragbar; die Umtauſchſtellen ſind ber gt, aber nicht verpflichtet, die Legitimation des Vorzeigers der Empfangsbeſcheinigungen zu prüfen. Die Vorzugsaktien unſerer Geſellſchaft über je R. 40.—, die nicht bis zum 3. März 1930 eingereicht worden ſind, werden nach Maßgabe der geſetzlichen Beſtimmungen für kraftlos erklärt. Das gleiche gilt von den eingereichten Aktien über je R. 40.—, die den zum Erſatz durch Aktien zu je.“ 200.— erforderlichen Nennbetrag nicht erreichen und uns nicht zur Verwertung für Rechnung der Betekligten zur Verfügung geſtellt worden ſind. Die anſtelle der für kraftlos erklärten Aktien aus⸗ gegebenen neuen Vorzugsaktien über je.,“ 200.— werden für Rechnung der Beteiligten zum Börſenpreis verkauft. Der Erlös wird abzüglich der entſtehenden Koſten an die Berechtigten ausbezahlt bezw. für dieſe hinterlegt. Die Inhaber der umzutauſchenden Vorzugsaktien über R. 40.— können nach Maßgabe der geſetzlichen Beſtimmungen innerhalb von drei Monaten nach Veröffentlichung dieſer Bekanntmachung im Deutſchen Reichsanzeiger, jedoch noch bis zum Ablauf eines Monats nach Erlaß der letzten Bekanntmachung über die Aufforderung zum Umtauſch, durch ſchriftliche Erklärung bei unſerer Geſellſchaft Umtauſch erheben. ußer der Abgabe dieſer ſchriftlichen Widerſpruchs⸗ erklärung gegenüber unſerer Geſellſchaft iſt zur ordnungsmäßigen Er⸗ hebung des Widerſpruchs erforderlich, daß der widerſprechende Aktionär ſeine Aktien oder die über ſie von einem Notar, einer Effektengirobank oder einer der oben genannten Stellen ausgeſtellten Hinterlegungs⸗ ſcheine entweder bei unſerer Geſellſchaft oder bei einer der oben bezeich⸗ neten Stellen hinterlegt und dort bis zum Ablauf der Widerſpruchsfriſt beläßt. Ein etwa erhobener Widerſpruch verliert ſeine Wirkung, falls der Aktionär die hinterlegten Aktienurkunden vor Ablauf der Wider⸗ ſpruchsfriſt zurückfordert. Der Widerſpruch wird nur wirkſam, wenn Inhaber der Vorzugsaktien über R. 40.—, deren Stücke den zehnten Teil des Geſamtbetrages der Vorzugsaktien zu R. 40.— erreichen, dem Umtauſch widerſprechen. Die Urkunden derſenigen Inhaber von Vor⸗ zugsaktien zu R. 40.—, die nicht Widerſpruch erhoben haben, werden auch in dieſem Falle— als freiwillig zum Umtauſch eingereicht— um⸗ getauſcht, ſofern nicht von den Aktionären bei Einreichung ihrer Aktien ausdrücklich das Gegenteil bemerkt wird. Für die Lieferbarkeit der neuen Vorzugsaktien an den Börſen wird rechtzeitig Sorge getragen. Vorausſichtlich 3 Börſentage vor Ablauf der Umtauſchfriſt wird die Lieferbarkeit der umzutauſchenden alten Vorzugsaktien über., 40.— in Fortfall kommen. in Berlin: Mannheim, den 19. November 1929. 205 Der Vorſtan d: Bühring Wiedermann. Nied Schöberl * DiCHTEL- UND SABELA RBEIT GREATIS- UNTERRICHT UNUEBERTEOF FEN 14242 WOFHECHENTLICHF RATEN VON H ARK 5.— MARTIN DECKER NMAEANMASeAmNEN- UND FAERRAD-NAANMUuFAK Tun Mannheim N 2, 12 Gutenberghaus D 85 2 hören bald auf! Das eigentliche Ubel bei denjenigen, die an schwachem Magen und schlech- e ter Verdauung leiden, ist oft nichts weiter als der verderbliche Uberschuss an Magensäure. Um den Ubel zu steuern, kann man kaum etwas Besseres anwenden als Biserirte Magnesia, die schnell Erleichterung bringt. Der gesunde Appetit wird alsbald wiederhergestellt, und es wer- den die Speisen wieder gut vertragen und ohne Beschwerden verdaut. Wer dieses wohlbekannte Mittel versucht hat, ist voll des Lobes darüber. 0 2 f SSFlir 1 Magnesia te tut Verdauungssterungen schnell ö Nerſres lagnesie. — 2 e n Alle Blasartan billig. G 3. 14. 35190 Cams umd Fisdlz Werden mit der Geflügelschere, die noch viele andere Dienste leistet, am besten zerteilt. 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Das kanadiſche Statiſtiſche Büro ſchätzte die kanadiſche Weizenerzeugung dieſes Jah⸗ res endgültig mit 293 899 000(vorhergehende Schät⸗ zung 293 792 000 und endgültige Schätzung im ver⸗ gangenen Jahre 566 726 000) buſhels(1 buſhel 27,22 feg.). Da man eine höhere Schlußſchätzung er⸗ wartet hatte, wurden dieſe Angaben als ſtimulie⸗ rend angeſehen. Auch hat ſich die Baiſſeſpekulation auf die beſſere Haltung in Newyork hin zu Ein⸗ deckungen veranlaßt geſehen und es traten auch leichte Anzeichen einer gebeſſerten Exportnachfrage hervor. Da auch die ſichtbaren Vorräte nicht mehr zugenommen haben, zieht man bei Anführung der enormen alsbald verfügbaren Beſtände und der gu⸗ ten europäiſchen Ernte jetzt in Betracht, daß die ge⸗ ſamte Weltweizenernte des Jahres 1929 wahrſchein⸗ lich nur 3 356 480 000 buſhels gegen 3 810 680 000 bu⸗ ſhels im letzten Jahre und 3 529 680 000 buſhels im Fahre 1927 betragen wird. Die verfügbare Geſamt⸗ menge dieſer Saiſon würde ſich danach auf 8 832 000 000 buſhels berechnen gegen 4032 000 000 buſhels in der Saiſon 1928⸗29. In den Ausfuhr⸗ ländern glaubt man, daß in den Zuſchußländern bis⸗ ber dauernd Zurückhaltung geübt wurde und daß die Einfuhrhäuſer beträchtliche Mengen Weizen noch kaufen müſſen. Man glaubt ſogar zu bemerken, daß Länder mit Weizenbedarf bereits in aller Stille zu kaufen beginnen und daß andere Länder mit weni⸗ ger dringendem Bedarf, ebenfalls gelegentlich im Markte ſind, ihre Käufe aber kaſchieren in der Er⸗ kenntnis, daß die nordamerikaniſchen Exporteure eif⸗ rig bemüht bleiben, ihre Preiſe ſofort zu erhöhen, ſobald ſich die Käufer genötigt ſehen, Abſchlüſſe in größerem Ausmaße vorzunehmen. Als ſolche Käufer großen Stiles erwartet man zu Beginn des Neujahres Deutſchland und Italien. Am hieſigen Markte wurden bei etwas gebeſſerter Nachfrage u. a. gehandelt Bahia Blanca, 79 Kg., November⸗Dezem⸗ ber⸗Abladung 12,25, Dezember⸗Abl. 12,20; Baruſſo, 79 Kg., ſchwimmend, 11,25—11,50, auf ſpätere Liefe⸗ rung 11,60, Dezember⸗Abl. 11,62; Kanſas 1 12,0, 2 12; Manitoba 1 14,10 desgl. 2 13,90 hfl. Manito⸗ bas kamen jedoch wegen ihres hohen Preiſes kaum in Frage. Inlandweizen lag feſt im Hinblick auf die jetzt beſchloſſene Verlängerung der erhöhten Bei⸗ mahlungsquote. Für ſüddeutſchte prompte Ware ver⸗ langte man 26,25 26,40/ je 100 Kg. frei Mannheim (Vorwoche: 25,25 25,50), für mittel⸗ und norddeutſche Herkünfte 23,60 26,75, Waſſerverladung per Dez. eif Mannheim. Roggen hat ſich infolge ber in Ausſicht ſtehen⸗ den, nunmehr bekanntgegebenen Maßnahmen der Re⸗ gierung gegegenüber der Vorwoche gleichfalls beſſern können und iſt 0,50 0,75, gegenüber ſeinem frühe⸗ ren Tiefpunkt geſtiegen, wenn man auch die Berliner Hauſſebewegung nicht mitgemacht hat, weil die Müh⸗ len keine verſtärkte Kaufluſt zeigten und die Pfalz und der Odenwald noch mit reichlichen Angeboten zu, 18,50 18,75, ſpäter mit 19,00 ab Verladeſtation am Markte blieben. Weizenmehl, Spezial 0, wurde am 15. d. M. auf 37,50, am 18. d. M. auf 37,75, am 20. d. M. auf 88,25/ erhöht, am 21. d. M. wieder auf 38,00% je 100 Kg. mit Sack ab Mühle ermäßigt. Infolge der befeſtigten Weizenmärkte lag, wie dieſe Preisbe⸗ wegung zeigt, vorübergehend auch der Mehlmarkt etwas feſter. Im allgemeinen hat ſich das Geſchäft bei den Mühlen jedoch noch nicht weiter belebt, denn der Mehlhandel kauft bisher nur zögernd, weil er die Mühlenforderungen als zu hoch anſieht. Bei der zweiten Hand war auch an der Donnerstagsbörſe noch mit 27,60 bis 27,50/ anzukommen. Der Rog⸗ genmehlpreis hat ſich ſeit der Vorwoche um etwa 1,25/ je 100 Kg. erhöht, mit der Wirkung, daß mur Deckungskäufe kleinſten Umfanges erfolgten. Ein unſicheres Moment im Handel mit Brotgetreide bildet augenblicklich der gekündigte deutſch⸗ſchwediſche Handelsvertrag. Die Verhandlungen mit Schweden ind bereits ſoweit gediehen, daß ſich Schweden am Fortbeſtehen des jetzigen Brotgetreidezolles des⸗ intereſſtiert erklärt. Der Handel muß alſo mit der Möglichkeit eines früheren Inkrafttretens der auto⸗ nomen Zölle rechnen, was nur für die Einfuhr von kanadiſchem und auſtraliſchem Weizen keine Bedeu⸗ tung hat, weil auf dieſen Herkünften ſchon jetzt der höhere Zollſatz liegt. Beſondere Unſicherheit herrſcht in dieſer Hinſicht in der Gerſt en zollfrage, zumal von ihr eine nicht unerhebliche Wirkung auf die Gerſtenpreiſe ausgehen könnte. Hier war für Braugerſte etwa billiger als in der Vorwoche anzukommen; für badiſche, rheinheſ⸗ ſiſche, württembergiſche und fränkiſche Herkunft mit 2020,30(Vorwoche: 20—21) /, für pfälziſche mit 20,50 22,00(21,50 22,75)%. Für Ausſtichqualitäten wurden auch weiterhin höhere Preiſe bewilligt und 3. B. von einer pfälziſchen Brauerei bei einem Ger⸗ ſtenbauverein 28,00/ ange egt. Am Hafer markte gingen die höheren Forderun⸗ gen Norddeutſchlands und Argentiniens eindruckslos vorüber, da jetzt auch Rußland mit Offerten her⸗ ausgekommen iſt und in den badiſchen Bezirken die Nachfrage keine Beſſerung erfahren hat. Gegen die Vorwoche weiſen die letzten Notierungen von 17,50 bis 18,50/ frei Mannheim ſogar einen Rückgang um 0,250,501 auf.. Mais hat eine leichte Befeſtigung gegenüber der Vorwoche aufzuweiſen. Die amerikaniſche Mais⸗ erzeugung wird um 274 Mill. Buſhels kleiner als im Vorjahre auf 2821 Mill. Buſhels(1 amerik. Buſhel Mais= 25,40 Kg.) geſchätzt. In Mannheim greif⸗ barer Platamais koſtete 19,25(18,50/5)/ je 100 Kg. S. gegen Bezugsſchein. Arkikel konnte durchſchnittlich gegen die Vorwoche Infolge der kälteren Witetrung war die Grund⸗ tendenz für Futtermittel etwas feſter und die⸗ de 40& die 100 Kg. anstehen. Man ver⸗ 15 langte, je nach Qualität, für die 100 Kg. Biertreber 1617,25, Malzkeime 15—17, Futtermalz 13,50 17,00, für Gerſtenhalbkörner 18,50, Soyaſchrot, prompt, prompt, 10 l, auf Lieferung 10,25, feine Weizenkleie 9,50(Gebote von 9,40 wurden abgelehnt). Grobe Weizenkleie koſtete 10—10,25, auf Lieferung 10,50 bis 11, Grob. Bollmehl, prpt. 10,50, Lieferung 11,50, Nach⸗ mehl prompt 14,50, Lieferung 15,50, Maisſchrot 20,50 A. Am ſüddeutſchen Tabakmarkt vollzogen ſich neuerliche Verkäufe von Sandblatt zu 40—65 J, z. T. mit Zuſchlägen bis zu 20 Prozent. Für alte Tabake, entrippte la Zigarreneinlagen, nannte man 98108 J, Rippen koſteten 33,50/ je Zentner. Georg Haller. Köln-Neueſſen Umlagefragen Die.⸗V. des Köln⸗Neueſſener Bergwerk⸗ vereins A.., Alteneſſen, genehmigte einſtimmig den Abſchluß mit 77 v. H. Dividende. Zur Lage wurde ausgeführt, daß ſich in der Kohlenförderung und im Abſatz die Entwicklung fortgeſetzt hätte, die bereits am Schluſſe des letzten Geſchäftsjahres zu verzeichnen geweſen ſet. Die Kohlen förderung ſtelle ſich im laufenden Geſchäftsjahr bis einſchließlich Oktober auf 901 000 Tonnen, womit die Förderung in der entſprechenden Vor jahrs⸗ zeit um annähernd 124000 Tonnen über⸗ ſchritten ſei. Leider ſei dieſe Entwicklung nur dadurch möglich geweſen, daß das Kohlenſyndikat den Abſatz in das beſtrittene Gebiet gegenüber dem Vorfahre erheblich geſtet⸗ gert habe, während es im unbeſtrittenen Gebiet nur un⸗ gefähr dieſelben Mengen abſetzen konnte. Dadurch habe ſich der Anteil des Abſatzes in das beſtrittene Gebiet auf über 50 v. H. geſteigert und im Oktober 1929 ſogar annähernd 58 v. H. erreicht. In dieſem Monat blieb auch der Tagesdurchſchnittabſatz in das unbeſtrittene Gebiet nicht unerheblich hin⸗ ter den Vergleichsziffern des Vorjahres zurück. Das habe die unangenehme Folge gehabt, daß die Syndikats⸗ umlage von 2,10 im Durchſchnitt des erſten Halbjahres 1929 auf 2,50„ im Oktober 1929 geſtiegen ſei. Im Ok⸗ tober 1928 betrug die Umlage nur 2,20 /. Welche Bedeu⸗ tung dieſe erhöhte Umlage für die Geſellſchaft habe, gehe daraus hervor, daß eine Erhöhung der Umlage um 10 Pfg. allein einen Betrag von monatlich 20 000% ausmache und für Köln⸗Neueſſen⸗Bergwerksgeſellſchaft Trier, die ſyndikat⸗ lich zuſammen abrechnen, einen Betrag von 30 000 4 monat⸗ lich. Die 30 Pfg. Mehrumlagen entſprechen alſo, auf den Monat gerechnet, einem Einnahmeausfall von 90 000 4. Es liege auf der Hand, daß dies den Vorteil der Mehr⸗ förderung ſehr ſtark einſchränke. Die weitere Entwicklung der Verhältniſſe ſei heute ſchwer zu überſehen. Eine bedeutſame Rolle ſpiele dabei bie Frage, auf welcher Grundlage der neue Syndtikats⸗ vertrag zuſtande kommen werde. Die Schwierigkeiten, die wegen des neuen Vertrages zu überwinden ſeten, ſeien ſehr groß, da zwei grundſätzliche Fragen hierbei geregelt werden müßten und zwar die Handelsfrage und die Umlagefrage. Eine Beſeitigung der beſtehenden Gegenſätze ſei leider noch nicht gelungen, doch bleibe zu hoffen, daß eine Grundlage für eine allſeitige Verſtändigung gefunden werde. Zum Zuſammenbruch der Bürklebank. Zum Zuſam⸗ menbpuch des Bankhauſes Otto Bürkle u. Co. in Freiburg wurde von dem Rechtsvertreter des beteiligten Schweizer Hauptgläubigers eine Erklärung herausgegeben, in der dis Darſtellung beſtritten wird, daß der Hauptgläubiger durch die Zurückruſung ſeiner Ein⸗ lagen den Anſtoß zum Zuſfammenbuch gegeben habe. Der Rechtsvertretber erklärt, daß ſein Mandant, im Gegendbeil, verſucht habe, durch Be baſfung ſeiner Einlagen den drohen⸗ den Konkurs abzuwenden. :: Die Beamtengläubiger ſammeln ſich. In Beamten⸗ kreiſen hat ſich, wie uns aus Berlin gemeldet wird, unter dem Namen„Beamtenſchutz“, Gläubigervereinigung der Bank für deutſche Beamte und der Reichsbundbank AG., eine Vereinigung zur Wahrung der Intereſſen der Be⸗ able der beiden zuſammengebrochenen Inſtitute gebildet. :: Die Mansfeld AG. und die Oppoſitionsklagen. Wie Herr Roman Nunberg mitteilt, wird durch die Zurück⸗ ziehung der Anfechtungsklage der Firma Braun u. Co. der Anfechtungsprozeß der übrigen Kläger(Reinhold Pinner u. Co., Roman Nunberg und Juſtizrat Gottſcholk) in keiner Weiſe berührt. Ein Zuſammenhang zwiſchen dieſen Klägern und der Firma Braun u. Co. beſtand, wie wie⸗ derholt hervorgehoben wurde, auch bisher nicht. * Eiſenwerk Maximilianshütte. Die Verwaltung teilt mit, daß wegen einer Erhöhung der Rohſtahlquote der Maxhütbe noch Verhandlungen mit den beteiligten Stellen ſchweben, von denen aber noch nicht geſagt werden kann, ob ſie ſchon demnächſt zu einem Abſchluß führen. :: Gewinnvortrag bei vom Rath. Schoeller u. Skene AG., Klettendorf. Für 1928⸗29 wird ein Reingewinn von 60 835(i. V. 18 362)„ ausgewieſen, der vorgetragen wer⸗ den ſoll. Der Vorſtand berichtet, doß bei verbeſſerten tech⸗ niſchen Einrichtungen annähernd die gleiche Menge Rüben wie i. V. verarbeitet wurde. Die Raffinerieproduktion konnte um rund 120 000 Zentner erhöht werden. Die Aus⸗ ſichten für 1929⸗30 werden als günſtig bezeichnet. * Rhein. Elektrizitäts AG. in Mannheim. Wir ver⸗ weiſen auf die 2. Aufforderung zum Umbauſch der Vorzugs⸗ aktien im Anzeigenteil der vorliegenden Nummer. * Kkapitalserhöhung der Koniklijk Petroleum Mi. ge⸗ nehmigt. Die ao. OV. genehmigde die beantragte Er⸗ höhung des Aktienkapihals auf 100 Mill. Hfl. und die damit zuſammenhängende Statutenänderung. Die vorgeſchlagene Erweiterung der Beſugniſſe des Verwaltungsrates zur Ausgabe von Abligationsanleihen wurde mit der Eim⸗ ſchrämkung angen ommem, daß die Obligationsanlethen die Hälfte des placierten Kapitals nicht überſchreiten dürfen. :: Delmenhorſter Mühlen AG. in Bremen. Die Geſell⸗ ſchaft weiſt für 1980 einen Verluſt von 199 477/ aus, der aus dem Reſerveſonds, der ſich auf 177 868 l beläuft, gedeckt wird. Nach dem Geſchäſtsbevicht ſhand das Jahr im Zeichen ſchwerer Preiskämpfe und gleichzeitig anhalten⸗ der Vepbrauchsſtoffen in Artikeln der Geſellſchaft, deren Folgen ſich auch durch die am Ende„des Jahres gebildeten Zuſammenſchlüſſe der bedeutenderez am Hafer⸗Flocken⸗ und Graupenmarkt intereſſtevten Mühlen nicht ausgbeichen lie⸗ ßen. Das Jahr 1929 habe eine nennenswerte Beſſerung des Abfatzes bisher nicht gebracht. Die Verwaltung habe ſich daher entſchloſſen, den Betrieb durch Fabrikationsab⸗ kommen mit einer Anzahl anderer Mühlen unter gleich⸗ zeütiger Einſchränkung der eigenen Produktion zu verbilldgen. An den Vorteilen, die ſich aus dieſem Ab⸗ kommen für die anderen Mühlen ergeben, ſei die Geſell⸗ ſchaft angemeſſen beteiligt. Die günſtigen Auswirkungen dieſer Abkommen würden ſich für die Geſellſchaft bereits in nächſter Zukunft bemerlbar machen. Aus der Bilanz per 91. Dezember 1928: Debitoren 350809(444 55) l, iI pte 406 548(589 211), Aktienkapital unverändert 9000 4. Die G. genehmigte den Abſchluß. :: Vereinigte Freiburger Uhreufabriken, inel. vorm Guſtav Becker AG. in Freiburg(Schleſtenſ. Die Geſell⸗ ſchaft bleibt für das Geſchäftsjahr 1928⸗20 auf Grund des beſtehenden Intereſſengemeinſchaftsvertrages mit der Ge⸗ brüder Junghans AG., Schramberg, ebenfalls dividenden⸗ los(i. V. 6 v..). Die Zuſammenarbeit der beiden Un⸗ ternehmungen bewähre ſich durchous gut. 15: Celler Leder vor der Auflöſung. Die Celler Leder. werke vorm. Fritz Wehl u. Sohn AG. haben im abge⸗ laufenen Geſchäftsjahr bei 1,2 Mill./ At. einen Verluſt von 0,55 Mill./ erlitten. Die Beſchäftigung im letzten Berichtsabſchnitt war ſehr eingeſchränlt. Neben den ſchwe⸗ ren Konjunkturverluſten ſimd durch Leerlauf der Betriebe auch noch ſehr erhebliche Fabribationsverluſte entſtanden. Der im Januar 1929 geſchloſſene Vergleich konnte infolge . 1 5 der weiter rückgängigen Konjunktur nicht erfüllt werden. 19,50, Dezbr.⸗Januar 1818,25, für Trockenſchnitzel, D de vielfachen Bemühungen, das Unternehmen dupch Anz ſchluß an einen kapitalkräſtigen Konzern der Lederinduſtrie oder durch Beſchaffung neuer Mittel zu ſanieren, waren bisher unter dem Druck der ſchlechten Wirtſchafts lage er⸗ ſolglos. Die Verwaltung führt die Verhandlungen noch weiter. Sollten dieſe nicht vor der o. GV. am 29. Nov. zum Abſchluß kommen, ſo ſieht man ſich gezwungen, der GV. die Auflöſung des Unternehmens vor⸗ zuſchlagen. 5 :: Glashütte Achern AG. Achern. Nach dem Bericht über dos Geſchäftsjahr 1928⸗29 ergibt ſich nach Abzug aller Unkoſten ein Betriebsgewinn einſchließlich des letztjährigen Gewinnvortrags vno 1734/ von 109 845 4. Nach Ab⸗ ſchreibungen von 8 988„ verbleibt ein Reingewinn von 70 357 /, deeſſn Verteilung wie folgt vorgeſchlagen wird: Ueberweiſung zum Reſervefonds 7086, Ueberwei⸗ fung zum Arbeiter⸗Unterſtützungskonto 2000, Rückſtel⸗ lung auf Erneuerungskonto 10 000, 10 p. H. Dividende, 45 000, Vortrag auf neue Rechnung 6771 4. Nach dem Bericht des Vorſtandes war der Umſatz in dieſem Be⸗ triebsjahr befriedigend, veichte aber bei weitem noch nicht an die Leiſtungsfähigkeit des Werkes. Durch verſchiedene bechniſche Neuerungen konnte das Ergebnis gegenüber dem Vorfahr weſentlich gebeſſert werden. Für das neue Jahr liegen ſchon auf längere Zeit Aufträge vor. 2: Allgem. Bangeſellſchaft, Lenz u. Co., Berlin.— Divi⸗ dendenrückgang zu erwarten. In der Aufſichtsratsſitzung wurde über den Geſchäftsgang berichtet, daß in dem Sied⸗ lungsbou, der von der Geſellſchaft vornehmlich betrieben wird, eine Einſchränkung geboten erſcheine, da die Schwie⸗ rigkeiten der Finanzierung von Neubauten in der zweiten Hälfte d. J. erheblich zugenommen haben und eine weſent⸗ liche Beſſerung in abſehbarer Zeit nicht zu erwarten ſteht. Es iſt mit einem mäßigen Rückgang der Dividende zu rechnen(1. V. 10 v..). * Fuſton Neue Norddeutſche Flußdampfſchiffahrts⸗Ge⸗ ſellſchaft— Elblagerhans AG., Magdeburg. Wie verlautet, beſteht die Abſicht, beide Geſellſchaften miteinan⸗ der zu verſchmelzen, und zwar derart, daß die Elb⸗ lagerhous AG., von der die Neue Norddeutſche mehr als 75 p. H. des AK. bereits beſitzt, auf die Neue Norddeutſche übergeht.— Bisher iſt nur ein grundſätzlicher Beſchluß gefaßt worden. Die Einzelheiten der Transaktion, die übrigens„weil beide Unternehmungen bereits in engſter Beziehung miteinander ſtanden, keinerlei Schwierigkeiten bereiten wird, liegen noch nicht vor. Die Verſchmelzung dürfte mit Beginn des neuen Jahres wirkſam werden. Der Geſchäftsgang bei der euen Norddeutſchen wird als zufriedenſtellend bezeichnet. Leicht erhoͤhter Kohlenabſatz Nach den heute erſchienenen offiziellen Abrechnungen des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndikates betrug der Abſatz im Monat Oktober 10185 683 Tonnen gegen 9 729 607 Ton⸗ nen im Vormonat(Kohlen, Koks und Briketts durcheinan⸗ der gerechnet). Der reine Syndikatsabſatz(auf die Ver⸗ kaufsbeteiligung in Anrechnung kommend) betrug 7 274 321 Tonnen gegen 6 887 890 Tonnen im September. Der Abſatz in das beſtrittene Gebiet hat ge⸗ ringe Zunahme erfahren, denn er betrug 3 629 578 Tonnen gegen 3 423 345 Tonnen im Vormonat. Der Ver⸗ ſand ins unbeſtrittene Gebiet war gleichfalls rund 200 000 Tonnen höher, er betrug 3 644 743 Tonnen gegen 3 464 545 Tonnen. Der auf die Verbrauchsbeteiligung in Anrechnung kommende Werkſelbſtverbrauch betrug 2169 286 Tonnen gegen 2 166869 Tonnen, und der Zechenſelbſtver⸗ brauch ſtieg auf 742081 Tonnen gegen 674 848 onnen. Der Abſatz für Rechnung des Syndikats an Kohlen, Koks und Briketts zuſammen ſtellt ſich im Oktober auf 6 848 395 Ton⸗ nen gegen 6 551.646 Tonnen im Vormonat, oder arbeits⸗ täglich 253 644 Tonnen gegen 262 066 im September. * Brauereigeſellſchaft vorm. S. Moninger in Karlsruhe — Wieder 8 v. H. Die o. GV. findet am 11. Januar 1930 ſtlatt. Es ſollen 8 v. H. Dividende wie im Vorjahre zur Verteilung kommen * Brauhaus Nürnberg AG., Nürnberg. Der Abſchluß für das Geſchäftsjahr 192829 ergibt einen verfügaren Rein⸗ gewinn von 854 689(841 086) 4 Der AR. ſchlägt vor, hievaus wied er 6 v. H. auf die VA. und wieder 18 v. H. auf die Stel. zu verteilen. 18 000(15 000) 4 folben auf das Konto Grunderwerbsſteuer gebucht werden, 15 000 (15 000) für Wohlfahrtszwecke Verwendung finden und 50 000(50 000)„ als Delkrederereſerve zurückgeſtellt wer⸗ den. Der Reſt von 51 096 4 wird auf neue Rechnung vor getragen. * Wieder 10 v. H. Dividende bei der Landrs⸗Breithaupt⸗ Weißbier⸗Brauerei AG. Der AR. beſchloß, nach Abſchrei⸗ Hungen von 85 299(65 683) J und nach Dotierung des Re⸗ ſerveſonds mit 58 500(5 610)/ für das am 30. Sept. abge⸗ laufewe Geſchäftsjahr 1928⸗29 die Verteilung einer Diyh⸗ dende von wieder 10 v. H. der auf den 19. Dez. eimzer⸗ berufenden o. HV. vorzuschlagen. Der Bierabſatz hat ſich im Berichtsfahre weiter erhöht. Die Beliebtheit des Ber⸗ Uner Weißbieres in allen Schichben der Bevölkerung iſt wieder im Zunehmen begriffen. :: Diskontermäßigung in Wien. Die Nattonalbank er⸗ mäßigte ihren Diskont um 4 von 8½ auf 8 v. H. * Der Poſtſcheckverkehr im Oktober. Ende Oktober be⸗ lief ſich die Zahl der Poſtſcheckkonten im Deutſchen Reich auf 971983 gegen 969 953 Ende September 1929; der Zu⸗ gang im Berichtsmonat beträgt mithin 2030. Auf den Konten ſind im Oktober 42 267 000 Gutſchriften über 680,8 Mill.„ und 2 363 000 Laſtſchriften über 6847,2 Mill. 4 ausgeführt worden, ſo daß der Umfatz 65 630 000 Buchungen über 18 677,8 Mill.„ betragen hat. Davon ſind bargeldlos 11 020,1 Mill. 4 beglichen. Das Guthaben auf den Poſt⸗ ſcheckkonten betrug Ende Oktober 572,4 Mill. 4, im Mo⸗ natsdurchſchnitt 620,1 Mill. /. Im Ueberweiſungsverkehr mit dem Ausland ſind 20,0 Mill.& umgeſetzt worden. Die amerikaniſche Wirtſchaftskonferenz Keine generelle Reduktion der Löhne/ Auch keine Lohnerhöhungs forderungen Newyork, 22. Nov.(United Preß.) Das Ergebnis der Beſprechungen führender Induſtrieller mit Präſident Hoover wurde in einer Erklärung zuſammen⸗ gefaßt. Es beſteht Uebereinſtimmung, die Arbeits ⸗ löhne nicht zu reduzieren. Allem Anſchein nach beſchränkte ſich die Konferenz auf die Entgegennahme von Berichten der einzelnen Induſtriemagnaten, welche, wie beiſpielsweiſe die Autoinduſtrie, keinen Anlaß zu Befürch⸗ tungen trotz des augenblicklichen Produktionsrückganges ſehen. Auch Ford iſt opti miſtiſch, trotz Schließung der Fabrik in Denver. Das mit vielem Wortaufwand an⸗ gekündigte Ergebnis der geſtrigen Konferenz Hoovers mit 11 Vertretern der Eiſen bahn, das die Preſſe dem Publikum kommentarlos vorſetzte, ſchmilzt bei näherer Be⸗ trachtung ebenſo zuſammen wie die vorgeſtern mitgeteilten Pläne für den Ausbau der Handelsſchiffahrt, denen man, ſoweit die Verwirklichung als Frage von Monaten be⸗ zeichnet wird, kritiſch gegenüberſtehen muß. Ganz abgeſehen davon, daß 11 Bahnvertreter noch lange nicht die geſamten Bahnen vertreten haben, erſcheint es fraglich, ob das angekündigte Ausbauprogramm über die vor den kata⸗ ſtrophalen Börſenereigniſſen beſtandenen Pläne hinausgeht. Vielmehr kann man zwiſchen den Zeilen der Erklärung leſen, daß die Beſtrebungen im weſentlichen auf eine raſchere Verwirklichung der alten Projekte hinauslaufen, als unter den normalen Umſtänden berückſichtigt war, was aber wiederum von zahlreichen Faktoren abhängig ſein wird. Die bisherigen Verbeſſerungen ſind ſchon derart, daß die Zweckmäßigkeit der Durchführung von über die der all⸗ gemeinen Wirtſchaftslage angepaßten Bedürfniſſe hinaus⸗ gehenden Projekten fraglich erſcheint. Nach Beendigung der Beſprechung des Präſidenten Hoover mit den führenden Männern der Schlüſſelinduſtrien teilte Ford mit, daß er in kurzer Zeit in ſeinen Fabriken eine allgemeine Lohnerhöhung durchführen werde. Präſident Hoover veröffentlichte nach einer bedeutſamet Unterredung mit den Ar beiterführern eine Er⸗ klärung, daß die amerkkaniſchen Arbeiter vorläufig keine Lohnerhöhungen fordern ſollten, wäh⸗ rend die Arbeitgeber ſich verpflichteten, keine Lohnermäßi⸗ gungen vorzunehmen. In den nächſten Tagen ſollen 150 bis 200 führende Fabrikanten und Geſchäftsleute in Waſhington zuſammenberufen werden, um einen geſchäfts⸗ führenden Ausſchuß zur Förderung und Feſtigung des Wirtſchaftslebens zu wählen. Dazu erfahren wir noch aus Waſhington, daß Hoover mit großen Schwierigkeiten während der Konferenz mit den Wirtſchaftsführern zu kämpfen hatte, um das Ver⸗ ſprechen zu erhalten, daß ſie während der finanziellen Reorganiſation keine Lohnherabſetzungen vornehmen wür⸗ den. Die Unternehmer fürchteten ſcheinbar, daß die Arbeiter eine Bewegung für Lohnerhöhung ins Leben rufen würden. Nur nach langen Diskuſſionen gaben die Gewerkſchaftsführer das obengenannte Verſprechen ab, keine Agitation für Lohnerhöhung während dieſer Periode einzuleiten. In Wirtſchaftskreiſen iſt man vielfach der Anſicht, daß dieſes beiderſeits abgegebene Verſprechen einen belebenden Einfluß haben wird, da dadurch die Kaufluſt angeregt werden wird. Anregelmäßſger Vörſenverlauf in Newyork * Newyork, 28 Nov.(United Preß). Die heutige Börſe eröffnete unregelmäßig und zeigte eine zurückhaltende Tendenz. Das Geſchäft hielt ſich in mäßigen Grenzen bei geringen Kursſchwankungen. Die Mehrzahl der Aktien zeigte zu Anfang eine geringe Aufwärtsbewegung. Uni⸗ ted States Steel eröffneten mit 167,25, General Elektric mit 226,5. Der Anfangskurs für General Motors betrug 41.5, während International Nickel mit 30 und Radio Corporation mit 38 eröffneten. Während der dreiſtündigen Börſenzeit ſetzte allmählich ein ziemlich lebhaftes Geſchäft ein. United States Steel ſchloſſen aber mit 167, alſo 1 Punkt niedriger als der Eröffnungskurs, Radio Corporation mit 36, alſo dem gleichen Stande wie bei der Eröffnung. Im ganzen wur⸗ den heute 2929 000 Aktien umgeſetzt. Der Vorſtand der Newyorker Wertpapierbörſe beſchloß, am Montag, Diens⸗ tag und Donnerstag nächſter Woche die normalen Börſen⸗ ſtunden, alſo von 10—15 Uhr(Rewyorker Zeit) einzuhal⸗ ten. Donnerstag, Freitag und Samstag wird die Börſe geſchloſſen bleiben. Am Donnerstag iſt Dankſagungstag, ein geſchäftlicher Feiertag in den Vereinigten Staaten. „ Billigere Newyorker Börſenſitze. Nach einer New⸗ vorker Meldung wurde ein Börſenſitz um 850 000 Dollar verkauft. Der zuletzt erzielte Preis für den Verkauf eines Börſenſitzes betrug 494 00 Dollar. Dieſer Preisabſchlag dürfte auf die gewaltigen Kursrückgänge in den vergange⸗ men Wochen zurückzuführen ſein. Nebel am Oberrhein 1929 ein Unglücksjahr der Rheinſchiffahrt In Ergänzung unſerer geſtrigen Ausführungen geht uns noch nachſtehende Darlegungen Rhederei⸗Verein zu: Seit bald 8 Tagen liegt über dem ganzen Rheintal von Bingen aufwärts ein dicker Nebel, wie er ſeit vielen Jahren am Rhein nicht mehr beobachtet wurde. Dieſer Zuſtand ſtellt für die Rheinſchiffahrt ein unütberwindliches Hindernis dar. Die im Oberrhein geladenen Kähne kön⸗ nen nicht abſchwimmen. Von dem Niederrhein kommt Schiffs raum nicht herauf, ſodaß der ganze Verkehr voll⸗ ſtändig ſtockt. An den Lade⸗ und Löſchplätzen entſtehen Unkoſten, wenn die per Waggon eingetroffenen Waren wegen des Ausbleibens der Fahrzeuge nicht entleert wer⸗ den können oder wenn infolgedeſſen die Ware über Land bezw. Lager genommen werden muß; es fallen doppelte Umſchlagsſpeſen an. Die empfindlichſten Verluſte erleidet jedoch die Schiffahrt ſelbſt dadurch, daß die ganze im Oberrhein befindliche Flotte(Dampfer und Kähne) weder rückwärts noch vorwärts be⸗ wegt werden kann, während die geſamten Betriebs⸗ unkoſten weitergehen. Es ſcheint, daß das Jahr 1929 für die Rheinſchiff⸗ fahrt ein Unglücks jahr erſten Ranges wird. Im Winter die vollſtändige Schiffahrtsſperre von 6 Wo⸗ chen, im Sommer und Herbſt ein 4 Monate lang währen⸗ des Klein waſſer von einem Ausmaße, wie es ſeit 1921 nicht mehr dageweſen iſt und nunmehr kommen die häufigen und dichten Nebel, die wiederum die ganze Schiffahrt zum Erliegen bringen! Dabei wartet alles auf das nach dem alten Schifferglauben um dieſe Zeit ein⸗ tretende Advents⸗Waſſer, wodurch die herbſtliche Klein⸗ waſſerperiode regelmäßig beendigt wird. Es ſcheint, daß auch für dieſes Jahr dieſe alte Schifferregel nicht zu⸗ treffen ſoll und daß mit weiterem Klei 1 nwaſſer gerechnet 1: Die dentſche Zuckerausfuhr 1929⸗30. Der Verwal⸗ tungsausſchuß der Ausfuhrverefnigung der deutſchen Rü benzuckerfabriken Gmb.., Berlin hat für das Betriebs- jahr 192980 eine Ausfuhrmenge von zunächſt 6 v. H. der Erzeugung feſtgeſtellt und ſich vorbehalten, zu dieſer Froge erneut Stellung zu nehmen, ſobald die ſtatiſtiſchen Unter⸗ lagen über Erzeugung und Inlands verbrauch eine zu ver⸗ e e 5 2 :: Die Preisinderziffer der„Metallwir 155 Preisinderziffer der Metallwirtſchaft ſtelkte dic en 19. 955 vember auf 120,9 gegen 119,7 am 13. November, ſtieg alſo r die N Metalle wurden folgen ingel, Föffern errechnet: Kupfer 127,5(127,5); Blei 187,5(154,); Zink 90,4(86,2); Zinn 97,7 65% Alumi- nium 182(192,0); Nickel 107,7(107,7); Antimon 98,7 (95,7). Deviſenmarkt New Pork 24 70 notieren Pfunde gegen Paris 123 88 Brüſſel 34.8 Mailand. 99,14 Schweiz 25,13 Stockholm. 18.14 Holland.. 12.09 Madrid 95,08 Oslo. 18,20 Dollar geg. Rm. 4,18 Kopenhagen 186.20 Pfunde„„ 20.88 Frachtenmarkt Auutbupeubrort vom 22. November Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe ziemlich vege. Durch Zurückhaltung konnte die Fracht um 20 Pfg. für Talreiſen heraufgeſetzt werden und notierte mit 2 bis 2,20/ ab hier bezw. ab Kanal, inel. Schleppen nach Rotterdam. Für Reiſen nach Antwerpen⸗ Gent blieb der Zuſchlag mit 90 Pfg. unverändert. Die Tagesmiete für Bergreiſen wurde mit 72 Pf ab hier und und 8 Pfg. ab Kangol bei den üblichen Bedingungen nottert 1 Non Passe nach wie vor 1,50 bis 2 4 ach Y im, der Talſchlepplohn blieb mit 20 Pfg. dem Satz von geſtern ſtehen, 5 5 4 Nr 13 18889985 National- Theater Mannheim.„ 2127 ö Samstag, den 23. Nov. 1929 1 5 8 i W 5 5 Vorstellung Nr. 84, Miete D Nr. 11 Zum 1. Male: A drleu ne Operette in 3 Akten von Pordes-NMilo und Samstag, den 23. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) a 11. Seite. Nr. 545 Die letzten Tage des grögten Ton- u. Sprech-Filmes dieser Saison! Nice de fig rare l 55. f 5 pen Günther Bib Musik von W 7 2 ee e eee E. A. Duponts fesselnden tlandlung des heute zuf Musikal Leitg.: Karl KRlauß. Tänze: Aennie Hans 2. 1 Erstaufführung gelangenden Anfang 19.30 Uhr Ende nach 22 Uhr A— 5 N NN 15 a 9 deutschen Grogfilmes: Personen: 8 5 c 5 Anna Iwanowna, verwitwete N J 5 45 5 85 N 5 Herzogin von Kurland Margarethe Klose 5 95 8 RN N Moritz von Sachsen 6— 15 1 5 2 5 15 5 Helm. Neugebauei Baron von Kayserling[Werner Mäckel— 2 N t— W 2 5 5 5 1 ollen die Bestuscheff, Ob bern Ren Ss fees Voisin 8 233 55 5. 10 e Larsdorf, See Albert Weis 5 Noch wenige Tage und das seltene Ereignis ist vorüber. Das Publikum erlebte Sllebten Da: g n Arnim, Hofdame Else Wiesheu alle Phasen tiefster Empfindungen: gebannt vom ersten Wort bis zum ge- 0 ini IW 85 8 85 2 5 2 1 J ae eee Js Theo Herrmann waltigen kurioso des Schlusses,— hingerissen von der Meisterschaft der 5 Walter Grüters/ Ferd. Martini/ Vera Schmitter Adrienne Lecouvreur. Mitglied erlesenen Sprecher Kortner, Valentin, Fotst, John, Serda, Lederer.— enthusias-. Im 2. Grogfilm: der Comédie Francaise Sophie Karst 5 miert von der unerhörten Regie Duponts,— eniflammt über die wunderbare 5 m S. Grobßflim: Fleury, Tänzerb nee Walter Friedmann 5 Erfindung des Sprechfilmes! N 1 aA Fsechechews 1 oppowitsch, Diener des 0. 0 i 7 in: Moritz von Sachsen Alfred Landory 75 8 Angele Ferrari ö. Angele, Adriennes Zofe Aenne Brenndahl e denen vorstellungen! Weid in Flammen Einlaß heute Samstag u. morgen Sonntag nur-3 30, 5. 30 6, 8 8 40 Uhr„ Neues Theater- Rosengarten Verstäcktes Orchester! Samstag, den 23. Nov. 1929 In jeder Vorstellung Sitzplätze! Der Sprech- und Tonfüm„ATLAMfic“ lauft nur bel uns!] Seginn: 300.30 800 Uhr Gastsplel Konrad Dreher mit seinen Schauspielern Der wundertätige Antonius Volusstüclt mit Gesang in 3 Akten und einem Vorspiel(vier Bilder) von Richard Manz und Jenny Dreher Regie: Karl Schöpp Anfang 20 Uhr Ende geg. 22.30 Uhr eee eee eee ee ee ee ee ʒ. e e Für die selbst. 5. 25. 2 5 Rest Sen ee betätigte 1 Gebrauchtes H S Hr H III die Toni Albert Martens Ein alter Senner 35 5 Miller 0 us musik Heute Samstag 5 Orell 1 1 enn 8 Persone n des Stückes: S ein 1— + 17 Frater Antonius Dir. Konr. Dreher A 2 0 L. 1 0 BIA 85 D f 8 9 Ul 1 0 Der Bürgermeister Franz Loskarn PIANO 8 Unr 88 Ell Al EL 1 SSleT Bertl, sein Sohn Hans Wesenbeck 5— 91604 8 1 8 85 1 Kauf oder Miete, 8 in Anwesenheit des Autors und Regisseurs 9 Diano 1 0 A re fer nnerl. seine Tochter Zlisab. Papperitz neu und gespielt 5 g 15 Der Hintermoser Karl Schöpp S 218 5 D Die Hintermoserin Emmy Sourmann 2 2. K 2 1 ſehr gut erhalt. ſchw Wirt 5. b 5 40 ö gut erhalt., ſchwarz 1 8 Bie Nele Nat for Plane ger„Frauen in Not aller, plülg aörugeb. U Pleffer Die Marel Maria Werth 3, 10, Kunstsir Ein Schauspiel in 3 Akten Carl crede Pianolager Fr. Siering Gesang, Orchesfer, Die Korbmachernandl Käthe pitzweg Regie: S308 Erwin pisca for“ O 7. 6. rst Ausvenl fur Schlager und Tenzmusik 8 GUns lige Gelegerbreitsksdife N Beqduermsfe Zahlungsweise Bühnenbilder: Traugoii Niuller Fa 2 5 2 Krugsen Scchgemäbe Bedienung! Mitwirkende: Das Ensemble der Piscatorbühne, Berlin tegen 29498. Str Prospekte unpd Kataloge kostenlos! modi Specs EH SCKel 6 10 Murstst.! Ihn 1 Ats Tiste ſſſeſeſeſte sepp ps s ape esse asset ſpſreſſeſpeh* liefert ecke Drucksachen n geſucht geg. bare Aus⸗ . Druckerei Dr. Haas, G. m. h.., NI,.6 ſtelle öſs. Bl. B5199 Heute und folgende Tage! 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Langer mm ee ee 12, mittlere Preiſe: Anfang 20.00 Uhr, Ende nach 22.00 Uhr . 3„Die Verſchwörung des Fiesko zu Sonntag, den 1. Dezember: BASSERNMANN Aus Anlaß meiner I0-Jahrigen Tätigkelt im e Fan 1 br Cute 10 85 92. besen, eee g ellaggan, „ n 855 kleine Preiſe:„Die Verbrecher“, Schau⸗ Deutschlends erste Schauspleler bleten in W Dienstag, ben 26. Rouember: ie e diesem Flim eine unerhörte darstelferische* 8 55 e 1 5 die, Anfang 15.00 Uhr, Ende 17.00 Uhr Bit volksbundes— ohne Ka N 3 Hindet Abt. 15. 19—22, 9789, 49, 70, 5 89 901 Sonntag, den 1. Dezember: 5 113 98, 234.—235, 331, 401403, 419, 429, 433, 521, 93. Vorſtellung. Miete A 12, mittlere Prelſe: ain paister mern Route großer Jubitumsball Gier on den de Zaubeefübke⸗ bee eee n e E e kümisch- dramatischer Kunst, er-. Anfang 19.30 uhr, Ende 22.45 Uhr Anfang 20.00 Uhr, Ende nach 22.30 Uh grealfend und spannend, überwäl⸗ statt, wozu freundlichst einladet 8 Mittwoch, den 27. Nopember: Mint, den 2, Peze nde tigendl in seinem Aufbau und dem*6556 Erich Stern 88. Vorſtellung. Miete D 12, mittlere Preiſe: 94. Vorstellung. Miete D 18, mittlere Prelſe: eee e 00 8%%% Uraufführung: Die Rückkehr“, Oper von 5 5 e— Genua“, Trauerſpiel von Schiller. Milhaud 15 ee ee o 0 5 20.00 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr Musik zusammenstellung u. musikalische Leitung: 5 5 8 Donnerstag, den 28. November: 5 9 20.„ 5 f Felix Z ani, 3 Faierabendverlängerung!(ů 89. Vorſtelung. Miete C 12, mittlere Preiſe: Sonntag, den 8. Dezember: e e nme bun Ante mne nnn unde man dune nnmnndmdo unn S„Die Räuber“, Schauſpiel von Schiller. 100. Vorſtellung. Nachmittags⸗Auffülbrung für Freitag, den 29 e. die 5 des Bühnenvolksbundes 2 111. 1. tenverkauf—: 90. Vorſtellung. Miete F 12, kleine Preiſe: ohne Kar jugendliche haben Zutritt!„Das Berne Gottes“, Drama von„Der Vetter aus Dingsda“, Operette .30 Uh 8 W. Jollos von E. 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