N 4 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung burch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraßels, Neßriedrichsſtraße 4, Febauptſtraße 68, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. 10 Pfg.— Abholſtellen: Walbhofſtraße 6, WOppauerſtraße 3. Beilagen: Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe— Montag: Sport der N. M. Z./ Dienstag wechselnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr und Recht/ Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeltung Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-3— Fernſprecher: Sammel⸗Nr. 24951 Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim 1 Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Für unſere Jugend/ Freitag: Mannheimer Reſſezeltung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Aiannheimer Muſikzeltung Mannheimer General-Anzeiger Anzeigenpreise: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen undefüür telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Steuer, Geſetz Abend ⸗ Ausgabe Samstag, 23. November 1920 140. Sahrgang— Nr. 546 Das deut h ranzöſiſche Eiſenbahn⸗Abkommen Die deuljche Regierung will den Inhalt der Abmathungen mit der Bolſthafterkonferenz öffentlich bekanntgeben Am die Wolgadeutſchen Frankreich muß erſt gefragt werden (Draht meldung unſ. Berliner Büros) Berlin, 23. Nov. Da das amtliche Kommuniqué über das rheiniſche Eiſenbahnabkommen nicht die erwartete beruhigende Wirkung auf die Oeffentlichkeit ausgeübt hat, iſt die Reichsregierung nun endlich zu der Erkenntnis gekommen, daß es am beſten ſei, das Abkommen in allen ſeinen Einzelheiten zu ver⸗ öfſentlichen. Wir wieſen bereits vor einigen Tagen darauf hin, daß ein ſolcher Schritt unmittelbar bevorſtehe. Von amtlicher deutſcher Seite iſt, wie wir hören, jetzt in der Tat bei der franzöſiſchen Regierung, der gegenüber man ſich zur Geheimhal⸗ tung hat verpflichten müſſen, die Genehmigung zur Bekanntgabe des Abkommens erbeten worden. * Dieſes Abkommem iſt bekanntlich am 4. Auguſt 1929 in Paris unterzeichnet worden. Die fran⸗ lzöſtſche und die deutſche Regierung waren damals zunächſt übereingekommen, das Abkommen nicht zu veröffentlichen. a Inzwiſchen ſtnd aber immer mehr Einzelheiten des Abkommens bekannt geworden. Die franzöſiſche Regierung ſelbſt hat in einer der letzten Kammer⸗ ſitzungen Mitteilung über den Inhalt des Abkom⸗ mens gemacht, ſodaß auch für die deutſche Seite nun⸗ mehr die Möglichkeit gegeben ſein muß, die deutſche Oeffentlichkeit in vollem Umfange über den Inhalt der Abmachungen zu unterrichten. Man darf er⸗ warten, daß die Oeffentlichkeit jetzt nicht nur Auf⸗ ſchluß über die Einzelheiten der materiellen Ab⸗ machungen erhält, ſondern daß ihr auch Kenntnis gegeben wird, von den„Erklärungen“, die bei der Unterzeichnung des Vertrages auf beiden Seiten ab⸗ gegeben worden ſind. Das deutſche Eigentum in England (Drahtmeldung unſeres Jon doner 5 Vertreters) 8 London, 28. Nopbr. Die„Times“ ſind in der Lage zu melden, daß die biplomatiſchen Verhandlungen über die Liqui da⸗ ttonsfrage bereits wieder aufgenommen worden ſind und zwar diesmal in Berlin durch einen Be⸗ ſuch des britiſchen Geſchäftsträgers Nicolſon beim Außenminiſter Curtius. Den„Times“ zu⸗ folge beziehen ſich dieſe Verhandlungen aber nicht auf die Rückgabe der 250 Millionen Mark Ueber⸗ ſchüſſe aus den bisherigen Liquidationen. Die A b⸗ lehnung der Freigabe dieſer Ueberſchüſſe burch den engliſchen Schatzkanzler wird als end⸗ gültig behandelt. Dagegen hat offenbar das eng⸗ liſche Schatzamt für die Rückgabe des bisher woch nicht liguidierten Privateigentums bedeutend günſtigere Vorſchläge gemacht als man ſeither an⸗ mehmen durfte. Von den insgeſamt rund 100 Mil⸗ lionen Mark betragenden Objekten will die engliſche Regierung nicht, wie man annahm, 76, ſondern nur * zur Deckung gewiſſer noch nicht geregelter Fälle zurückbehalten. Es käme alſo eine baldige Rück⸗ gabe von 90 Millionen Mark in Frage, Ueber dieſe Summe und die Art ihrer Rückgabe wird gegenwärtig auf diplomatiſchem Wege ver⸗ handelt. a Die engliſche Regierung beſteht aber nach wie vor darauf, daß ſie die Rückgabe nur dann in Betracht ziehen könne, wenn Deutſchland auf ſeinen Anſpruch auf die Ueberſchüſſe aus dem bisher Uiqui⸗ dierten Privateigentum eindeutig verzichtet. Howard Carter ſucht das Grab Alexander des Großen — London, 23. Nov. Wie„Daily Expreß“ aus Kairo meldet, wird Howard Carter nach der Durch⸗ forſchung des Grabes Tutankamens Ausgrabungen unternehmen, um das Grab Alexanders des Großen aufzufinden, der nach den Berichten einiger Ge⸗ ſchichtsſchreiber in Alexandrien in einem Sarg aus geilem Golde beſtattet worden ſein ſoll. (Drahtmeldung unſ. Berliner Büros) J Berlin, 23. Nov. Der zum Reichskommiſſar der Hilfsaktion für die Wolgabauern ernannte Abg. Stücklen hat ſich ge⸗ ſtern nach Schneidemühl begeben, wo in den vorhan⸗ denen Barackenlagern eine Quarantäneſtation für die ausgewieſenen Bauern errichtet werden ſoll. Für weitere Unterkünfte nach der Quarantäne ſteht in erſter Linie der Truppenübungsplatz Ham mer⸗ ſtein bei Neuſtettin zur Verfügung. Stücklen wird im Verein mit den zuſtändigen Stellen die erforder⸗ lichen Maßnahmen in die Wege leiten. Der erſte Transport von 350 Perſonen wird vorausſichtlich am nächſten Dienstag vor Swinemünde eintreffen und von dort weitergeleitet werden. * Im Verlaufe der geſtrigen Konferenz im Reichsinnenminiſterium ſind ſtarke Zwei⸗ fel geäußert worden, ob die vorerſt in Anſatz gebrach⸗ ten(Millionen Mark ausreichen werden. Auch die Möglichkeiten einer dauernden Anſiedlung in Deutſchland ſollen im Hinblick auf die angeſpannte Finanzlage des Reiches recht ſkeptiſch beurteilt wor⸗ den ſein. Der Reichsregierung wird jetzt ganz all⸗ gemein der auch von uns ſchon erhobene Vorwurf gemacht, daß ſie zu ſpät in das Los der Rußlanb⸗ flüchtlinge eingegriffen habe. Nur eine energiſche diplomatiſche Aktion, meint die„Germania“ könne jetzt noch die Vertriebenen vor dem ärgſten bewahren. Der„Deutſche“ rügt es, daß der deutſche Bot⸗ ſchafter Herr von Dirckſen ſeinen Urlaub ge⸗ nfeße, während in ſeinem Betreuungsgebiet ſich dieſe deutſche Tragödie abſpiele. Die in der Preſſe verbreitete Meldung, daß ber Rat der Volkskommiſſare nunmehr endlich die Geneh⸗ migung zur Ausreiſe der beutſch⸗ruſſiſchen Flücht⸗ linge gegeben habe, findet keine Beſtätigung. An hteſiger amtlicher Stelle liegt eine derartige Mit⸗ teilung bis jetzt jedenfalls nicht vor. Richtig iſt, daß heute 300 Koloniſten mit Familien von Leningrad aus Rußland verlaſſen haben. Dieſer Abtransport ſteht jedoch in keinem Zuſammenhang mit der Maſſenanſammlung der Vertriebenen vor Moskau. Bei der Leningrader Gruppe handelt es ſich um Bauern, die die erforderlichen 220 Rubel für das Ausreiſeviſum hinterlegt haben. Von amtlicher Seite wird der gegen die Regie⸗ rung erhobene Vorwunf, als habe ſie ſich bei der Behandlung der Auswandererangelegenheit Ver⸗ ſäumniſſe zuſchulden kommen laſſen, aufs entſchie⸗ denſte zurückgewieſen. Vom 10. Oktober ab, als zuerſt die Mitteilung über eine Ausweiſung von damals 300 Bauern in Berlin eintraf, hätten ſofort nachhaltige Bemühungen eingeſetzt, den Flüchtlin⸗ gen tatkräftige Hilfe angedeihen zu laſſen. Wie ſich aus den weiteren Verhandlungsphaſen ergibt, hat die Sowjetregierung in hinterhältigſter Weiſe alle ödieſe Verſuche zu hintertreiben verſtanben, wohl aus der Abſicht heraus, nach außen hin den Ein⸗ druck zu erwecken, als ſei Deutſchlands mangelnde Hälfsbereitſchaft an dem traurigen Los der Vertriebenen ſchuldb. Wie wir hören, beſteht neuerdings Ausſicht, daß etwa 100 Familien bereits in abſehbarer Zeit nach Kanada überſiedeln können. Auch ſind erfolgverſprechende Verhandlungen mit Braſtlien im Gange. Gerüchte über einen ſchleſiſchen Putſch (Telegraphiſche Melbung) Breslau, 28. November. Der Poltzeipräſident ſieht ſich durch ein von der kommuniſtiſchen ſchleſiſchen„Arbeiterzeitung“ ver⸗ breitetes Extrablatt über einen angeblich in Vor⸗ bereitung befindlichen Rechtsputſch in Schleſien ver⸗ anlaßt, zu den Behauptungen der Zeitung Stellung zut nehmen. Das Extrablatt, das heute in aller Frühe heraus⸗ kam, hatte u. a. behauptet, der Bezirksleitung Schle⸗ ſiens der kommuniſtiſchen Partei ſei im Laufe der Nacht bekannt geworden, daß ein Rechtsputſch unmittelbar bevorſtehe, deſſen Ausgangspunkt der Landesſchützen verband in Oberſchleſien bilde. Vom Breslauer Polizeipräſtdtum ſei dem Blatt die Richtigkeit dieſer Meldung beſtätigt wor⸗ den, gleichzeitig habe man im Präſtdium verſichert, daß die Polizei auf die Abwehr eines Putſches ge⸗ rüſtet ſei. Der Poltzelpräſident erklärt dazu, es ſeien in den letzten Tagen wohl Gerüchte über einen Putſch⸗ plan in Breslau im Umlauf geweſen und auch ihm zu Ohren gekommen. Irgenwelche tatſäch⸗ lichen Unterlagen dafür ſeien aber nicht vorhan⸗ den. Es liege keinerlet Grund zur Beunruhigung por. Am Freitagabend habe ein Berichterſtatter der „Arbeiterzeitung“ ihn telefoniſch angerufen und mit ihm über das Gerücht geſprochen. Er habe dem Be⸗ richterſtatter erklärt, daß ihnen keinerlei Be⸗ deutung zukomme. Trotzdem habe der Bericht⸗ erſtatter die Herausgabe des Extrablattes veranlaßt. Ermittlungen über Stelzer — Breslau, 23. Nov. Die Breslauer Kriminal⸗ polizei hat heute vormittag mit Erhebungen begon⸗ nen, um feſtzuſtellen, ob der Arbeitsloſe Waldemar Stelzer, der, wie geſtern berichtet, in Mettmann bei Düſſeldorf verhaftet wurde, der Urheber der dort vorgefallenen Morde ſei, etwa als Täter für die noch immer nicht aufgeklärte Ermordung der Kinder des Ehepaars Fehſe im Juli 1926 in Betracht kommt. Stelzer hat ſich damals in Breslau aufgehalten. Der Anſchlag auf den Orientexpreß (Telegraphiſche Meldung) Belgrad, 23. Nov. Der amtliche Bericht über den Anſchlag auf den Orient⸗Expreß erklärt, daß auf das Gleis eine Höllenmaſchine gelegt worden war, die bei der Berührung durch die Lokomotive des Zuges explo⸗ dierte und Maſchine und Gleisanlagen bedeutend beſchädigte. Die Perſonenwagen blieben unbeſchä⸗ digt und die Reiſenden kamen mit dem Schrecken da⸗ von; ein Gepäckwagen ſprang aus dem Gleis. Streckenwärter bemerkten eine Gruppe von 810 Perſonen, die in der Richtung nach der bulgariſchen Grenze entflohen. Es wurden in Abſtänden drei weitere, auf verſchiedene Uhr⸗ zeiten eingeſtellte Höllenmaſchinen vorgefunden, deren Unterſuchung ergab, daß die Attentäter un⸗ zweifelhaft in Kreiſen der bulgariſchen Komt⸗ tabſchis zu ſuchen ſind. Eine Truppenabteilung verfolgte die Verbrecher⸗ bande bis zur bulgariſchen Grenze. Die Reiſenden des Expreßzuges trafen mit einer Verſpätung von zwei Stunden in Sofia ein. Muſik und Tanz am Totenſonntag (Drahtmeldung unſ. Berliner Büros) . Berlin, 23. Nov. In Berlin ſind auf das Drängen der Kaffeehaus⸗ beſitzer, die ſich darauf berufen haben, daß die katho⸗ liſche Kirche den Totenſonntag nicht kennt(ſie hat aber das Feſt Allerſeelen) und daß der Totenſonntag in der Verfaſſung„nicht verankert“ ſei, für den mor⸗ gigen Sonntag Muſik und Tanz in vollem Umfange wie an jedem anderen Sonntag geſtat⸗ tet worden. 5 Die ſozialdemokratiſchen Beherrſcher Preußens gehen offenbar darauf aus, das Bürgertum, indem ſie deſſen Empfindungswelt dauernd mißachten, bis aufs Blut zu reizen. Rückblick und Vorſchau Der neue Kurs in Baden— Mißbrauch des Parla⸗ mentarismus— Ein weiterer Schritt zur Reichs⸗ reform— Der Kern des Problems Das badiſche Staatshaus iſt nun in der vergangenen Woche endlich wieder in Ordnung ge⸗ bracht worden. Erſt in der vierten Woche nach den Landtagswahlen iſt es gelungen, die Frage der Re⸗ gierung zu löſen. Ob endgültig, wiſſen wir heute noch nicht. Vorerſt aber haben die beiden regieren⸗ den Parteien ihre Macht ſtabiltert wie den berühmten „Rocher de bronce“ Uebrigens nicht nur in der Aemterverteilung, ſondern auch im Parlament, in dem ſie durch eine rigoroſe Geſchäftsordnungsver⸗ ſchärfung der Oppoſition gerade jene Handhaben fortnahmen, mit deren Hilfe ſie, ſolange ſie ſich in Oppoſttionsſtellung befanden, ſich geiſtige Bedeut⸗ ſamkeit und techniſche Machtfülle erworben haben. Der müßige Streit um Schuld oder Nichtſchuld ſoll nicht noch einmal aufgerührt werden, Der Zwang zum Schaffen iſt wichtiger als nachträgliche Kontro⸗ verſe. Die neue Oppoſitton in Baden, an deren Spitze diesmal die 13 Mandate ſtarke Liberale Arbeits⸗ gemeinſchaft ſteht, wird zu erweiſen haben, ob ſie die Ungunſt der augenblicklichen taktiſchen Lage in die Gunſt der Möglichkeit einer neuen ſtarken mittel⸗ parteilichen Konſtellationsbildung zu verkehren im⸗ ſtande iſt. 1 Wenn auch die neue polttiſche Verlagerung zu⸗ nächſt nur im gelb⸗rot⸗gelben Bereich von Belang iſt, hat ſie doch außerhalb Badens Aufſehen genug er⸗ regt. In einer Auslaſſung„Das badiſche Signal“ weiſt die Nationalliberale Correſpondenz darauf hin, wie grundeinfach doch die beiden badiſchen Koali⸗ tionsparteien das politiſche Problem als eine Frage der praktiſchen Machtverteilung gelöſt haben. Je ge⸗ ringer die Zahl der Regterungsparteten, deſto größer der Machtanteil, der auf ſte entfällt, oder, ſinnfälliger geſagt, das Kuchenſtück iſt um ſo größer, je kleiner die Zahl der Eſſer iſt. Selbſtverſtändlich denkt keiner der beiden Partner daran, innerlich die bewährten Grundſätze ihrer Weltanſchauung preiszugeben. Nach wie vor werden die ſoztialiſtiſchen Freidenker öffent⸗ liche Demonſtrationszüge gegen das„reaktionäre Pfaffentum“ veranſtalten, und nach wie vor wird Prälat Kaas in überzeugenden Worten für die chriſt⸗ lich⸗konſervative Sammlung werben. Nach wie vor wird man aber hüben wie drüben die Praxis der Politik von der Theorie der Weltanſchauung zu trennen wiſſen. Wenn beide wieder einmal vor einem Regierungskuchen ſtehen, werden ſie verſuchen, ihn nach badiſchem Muſter aufzuteilen. Preußen iſt dafür ein anderes Beiſpiel. Ob dieſe Rechnung allerdings auf die Dauer rich⸗ tig bleibt, muß bezweifelt werden. Vorläufig denken SPD. und Zentrum:„Heute iſt heut.“ Sie werden uns deshalb nicht verübeln dürfen, daß wir ihke gegenſeitigen Fehden ſo nüchtern und real politiſch einſchätzen wie es notwendig iſt. Das Zentrum wird für eine chriſtlich⸗konſervative Sammlung zu haben ſein, wenn die in Frage kommenden bürgerlichen Parteien ihm ſo viel Macht und Einfluß zur Ver⸗ fügung ſtellen können, wie jetzt die Soztaldemokratie. Ebenſowenig werden ſich die Sozialiliſten anders als von den gleichen machtpolitiſchen Inſtinkten leiten laſſen. Der deutſche Bürger kann daraus nur die Lehre ziehen, daß man Machtpolitik heute wirklich nicht ausüben kan, ohne ſich tatſächlich zur Partei⸗ politik zu bekennen. Wer ihm anders rät, empfiehlt ihm, den Acker des Parlamentarismus mit ſtlelloſem Spaten zu beſtellen. Freilich kann ſich dteſer Parlamentarismus nur auf das Reich beziehen. Wie verfehlt der Länder⸗ parlamentarismus iſt, hat gerade bie badiſche Re⸗ gierungskriſe bewieſen. In einem Lande, deſſen Einwohnerzahl knapp die Hälfte der Bewohner Groß⸗Berlins erreicht, hat ſich die Regterungskriſis in den gleichen Formen abgeſpielt, wie man ſie von den nunmehr ſchon geſchichtlich berühmt gewordenen Januarkriſen der Jahre 1925 bis 1928 her kennt. Auch die taktiſchen Mittel der Parteien im Lande glichen denen im Reiche auf ein Haar. Man braucht gewiß nicht die Wichtigkeit der Regierungsbildung 5 2. Seite. Nr. 546 in einem deutſchen Gliedſtaat zu verkennen und wird doch der Meinung ſein dürfen, daß man das Ergeb⸗ auch mit einem geringeren Aufwand hätte er⸗ hen können. Ungewollt wurde ſo die badiſche ſis zu einer Poſſe. Der Parlamentarismus, der für das Reich eine Notwendigkeit iſt, ſank in Baden zu einer Spielerei herab. Wir haben in den letzten Jahren es wiederholt erleben müſſen, daß die Ver⸗ niedlichung des Parlamentarismus um ſo groteskere Formen annahm, je kleiner das Land war. Man er⸗ innere ſich an die Kette der Regierungskriſen in 97 acklenburg, die ſchließlich zur Entſendung eines Reichskommiſſars führten. Gerade der Mißbrauch des Parlamentarismus in den Ländern iſt mit eines der überzeugendſten Argumente für ihr Ver⸗ ſch winden. Damit berührt ſich die badiſche Regierungskriſis aufs engſte mit der Frage der Reichsreform, die in den letzten Tagen wieder eine beſondere Aktualt⸗ tät gewonnen hat. Nach ſehr langen und eingehenden Beratungen und mit noch viel längeren Pauſen iſt die Arbeit der Ausſchüſſe, die vor rund zwei Jahren von der erſten großen Länderkonferenz eingeſetzt worden ſind, vonſtatten gegangen. Ehe wir poſitive Ergebniſſe zu verzeichnen haben werden, dürfte noch viel Zeit vergehen. Aber ein Abſchnitt iſt immerhin erreicht worden, allerdings mit der Maßgabe, baß die entſcheidende Abſtimmung darüber erſt am 7. Dez. folgen wird. Im Organiſationsausſchuß hat ſich der Gedanke durchgeſetzt, der von Anfang an von radi⸗ kalen Reformern durchgefochten worden iſt, Preußen in ſoviel Länder aufzuteilen, daß ver⸗ ſchledene Provinzen ſelbſtändig werden, daß andere unter ſich zuſammengelegt oder mit Kleinſtaaten in Nord⸗ und Mitteldeutſchlands vereinigt werden. Uebrig bleiben ſollen danach Bayern, Württemberg, Baden und Sachſen. Auch das iſt zunächſt nur als ein Uebergangsſtadium gedacht, aus dem ſich ſpäter ein Deutſches Reich entwickeln ſoll, das nur aus Ländern von ungefähr gleicher Einwohnerzahl und gleichem Umfang beſteht. Dabei würden dieſe Länder nur Aufgaben der Selbſtverwal⸗ kung zu erfüllen haben, während die Haupt⸗ verwaltung, die Leitung der Politik ganz beim Reiche läge. In der Theyrie klingt das freilich ſehr ſchön und zukunftsreich. Aber in Wirklichkeit liegen die Dinge doch ſo, daß wenigſtens heute die Verhältniſſe für eine ſolche Ausgeſtaltung noch lange nicht reif ſind. Der bayeriſche Miniſterpräſident Held hat eine Reihe von Gegenanträgen geſtellt, die jedoch in den bisherigen Abteilungen durchweg abgelehnt worden find. Es iſt anzunehmen, daß in der Schlußabſtim⸗ mung am 7. Dezember die Entſcheidung des Aus⸗ ſchuſſes im Sinne der radikalen Reformelemente ausfallen wird. Damit iſt aber noch lange nicht geſagt, daß die Länderkonſerenz ſelbſt und ſchließlich das deutſche Volk in ſeiner Mehrheit, das darüber an letzter Stelle zu entſcheiden haben wird, ebenſo denken werden. Man mag an der Meinung, die Bayern ſeit dem Kriege eingenommen hat, vieles auszuſetzen und zu tadeln finden. Aber wir müſſen Run einmal mit gegebenen Verhältniſſen rechnen, und wie wir in unſerer Außenpolitik ſehr vorſichtig lavieren mußten, um langſam vorwärts zu kommen, ſo müſſen wir auch im inneren Ausbau ünſeres Hau⸗ ſes ebenſo vorſichtig ſein, um nicht wertvolle Güter, die uns aus der Vergangenheit überkommen ſind, leichtſtnnig und mutwillig zu zerſtören. Die Ver⸗ gewaltigung Bayerns und anderer ſüddeutſcher Län⸗ der wäre ein Streich, der die Reichsverbroſſenheit steigern müßte, ebenſo wie eine Zerſchlagung Preu⸗ ßens verhängnisvolle Folgen haben würde. In dem nachgerade etwas verworrenen Streit um die Reichsreform muß man an den beiden Grundübeln des derzeitigen Zuſtandes, die es zu reformieren gilt, feſthalten. Das eine iſt der Dualismus Reich—Preußen und das zweite die ver⸗ faſſungsrechtliche Beziehung zwiſchen dem Reich und den anderen Ländern. Dabei iſt das preußiſche Pro⸗ blem durchaus nicht ſo überragend, daß ſeine Löſung als das eigentliche Ziel geſetzt werden dürfte, ſchon deswegen nicht, weil Preußen gar nicht mitmachen wird, wen die Reform nur auf die Beſeitigung des Dualismus Reich—Preußen hinauslaufen wollte. Andererſeits wäre eine Reform, die ſich auf eine N endgülti Pro⸗ des Zor⸗ Agrarzollplänen befaßt gramm feſtgelegt. G Reichsernährungsminiſte wärts“ berichtet, dieſes liche Verbeſſeru Verbeſſerung wurde und genüber den bringt 11 en. dadurch daß be 8 von 24/ und überſchreiten, ſoll eine überm e Getreideverteue⸗ rung verhindert und ein gewiſſer Verbrau⸗ cherſchutz in die Neuregelung eingeſchloſſen wer⸗ den. Durch eine ſtabile Feſtſetzung des Einfuhrſchei⸗ nes auf 5% bezw. ſoll außerdem verhindert werden, daß der Handel daß m zu uner⸗ wünſchten Spekulatio f ſcheinen aus⸗ nutzt. Ein weiterer Erfolc der Neufeſtſetzung des Verhältniſſes vom Meh zum Getreidezoll zu erblicken. ü herigen Mehlzoll 5,50/ ſo iſt in zoll Gegenüber einem bis von 14,50/ ſoll in Zukunft bei einem Getreidezoll von 5(5,50)% der Mehlzoll auf 11,25(12,00), bei 5 ccc rr Verſchiebung der Zuſtändigkeiten zwiſchen Reich und Ländern beſchränkt, noch lange keine Löſung. Das Problem heißt vielmehr: Organiſche Eingliederung der Länder in das Reich, und das iſt eben ſo un⸗ geheuer ſchwierig, weil ein Land 40 Millionen Ein⸗ wohner hat, ein anderes 50000. Der Löſung wird man erſt näher kommen, wenn ſich die Kleinen zu Gruppen zuſammengefunden haben und das gewal⸗ tige Uebergewicht Preußens durch verſtändiges Ent⸗ gegenkommen gemildert wird. Wenn der Poung⸗Plan angenommen und in Kraft getreten ſein wird, ſtehen wir vor der Reform des Reiches und ſeiner Wirtſchaft von Grund aus. Dann wird uns nicht mehr viel Zeit zu Gebote ſtehen für für theoretiſterende Erörterungen. Der Z3wan 7 diktiert das Geſetz des Handelns. Dann wird er mit hartem Knöchel auch an die Pforten des badiſchen Staatshauſes pochen. Wird das Haus baufällig wek⸗ den? Kann es ſo heruntergewirtſchaftet werden, daß es keine Reparatur mehr lohnt, ſondern nur noch der Abbruch übrig bleibt? Das mögen die Führer des neuen Kurſes in Baden in erſter Linie und vor allem anderen bedenken! Kurt Fischer Poſtoienſt mit Fernraleten? (Drahtmeldung uns. Berliner Br os.) Berlin, 23. Nov. In etwa acht bis zehn Tagen werden, wie die Blätter berichten, in Horſt an der Oſtſee die erſten Verſuche für den Abſchuß der Fernrakete von Prof. Oberth vorgenommen werden. Die Konſtruktions⸗ arbeit für die große Rakete wird vorausſichtlich Ende der kommenden Woche beendet ſein, ebenſo das in Neubabelsberg und in der Umgebung Berlins vor⸗ genommene Verbrennungs⸗ und Fallſchirmexperi⸗ ment. Die vielfachen Verſuche haben zu einer an⸗ fangs nicht erwarteten Vervollkommnung für die Zu⸗ ſammenſetzung der Treibflüſſigkeit geführt, die heute als Exploſtionsſicher gilt. Trotzdem muß die Anzahl der Zuſchauer auf ein Minimum beſchränkt ſein. Die Fortſchritte und neuen Erfindungen, die während der Konſtruktionsverſuche und Vorarbeiten gemacht wurden, verſprechen, daß ein Poſtraketendienſt ſchon in wenigen Monaten ni Angriff genommen werden kann. Der Ort des Raketenabſchuſſes iſt noch unbeſtimmt, da außer Horſt auch noch Bad Leba bei Stolp in Frage kommt. — Merſeburg, 22. Nov. Heute vormittag wurde der von Lübeck geflüchtete Direktor der Bank für Handel und Gewerbe, Hirſchfeld, in der Woh⸗ nung ſeiner Mutter verhaftet. Hirſchfeld wollte von Hamburg aus nach Paris fahren, wohin er ſchon ſeine Koffer aufgegeben hatte. Er verließ unterwegs den Pariſer Zug und fuhr nach Merſeburg, wo er ermittelt wurde. W l Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Samstag, den 23. November 1929 reidezoll von 7(7,50)/ auf 14,25(15,00)% ich bei einem Zoll von 9(9,50) 4 auf Damit wird eine un⸗ erteuerung des Mehles im Ver⸗ eide unterbunden. att berichtet dann über die Abwehr„einer it von anderen Hochſckh ſtrie und auch der Landwirtſchaf So wurde Erhöhung einer ganzen Reihe von Textilzöllen um 100—300 Prozent gefordert. Kunſtſeide, 5 garn, Leinengarn und viele andere wichtige Waren erden. 15 ſollten durch neue Zölle weſentlich vert Insgeſamt ſollten mehrere Dutzend ionen entſcheidend erhöht werden, was zwei eine ſchwere Verteuerung der Lebenshaltung der Bevöl⸗ kerung gebracht hätte. Als Gegenprogramm hatte der Reichs⸗ Annahme ernährungsminiſter für den Fall einer ht weniger dieſer Induſtriezollerhöhungen ein nick großes Bukett von agrariſchen Zollerhöhungen angemeldet. Für zahlreiche Gemüſearten, Obſt, Eter, Weine, Teigwaren uſw. ſollten die Zölle teil⸗ weiſe um 100 Prozent aufgeſtockt werden. n rr Hugenberg und die Mittelparteien (Drahtung unſeres Berliner Büros) L Berlin, 23. November. Hugenberg hat in Kaſſel den Mittelparteien ſehr von oben herab die Bedingungen aufgezählt, unter denen er huldvollſt bereit wäre, mit ihnen zu⸗ ſammenzuarbeiten. Nach den offenkundigen Fehl⸗ ſchlägen ſeiner Politik ſteht dem deutſchnationalen Parteiführer dieſes diktatoriſche Auftreten den Par⸗ teien gegenüber, die bisher keineswegs um ſeine Gunſt geworben haben, recht ſchlecht an. Wir glauben, meint denn auch die„DA.“, daß weder die Deutſche Volkspartei und noch weniger das Zentrum ſich zu einer Kooperation auf dieſer Baſis wird bereitfinden laffen. So betreiben die Deutſchnationalen jetzt einer⸗ ſeits die Geſchäfte der Nationalſozialiſten, anderer⸗ ſeits die der Sozialdemokratie. Die„Germania“ iſt geradezu empört über die anmaßliche Tonart Hugenbergs, den ſie als einen „Bundesgenoſſen von ſehr zweifelhaf⸗ tem Wert“ bezeichnet. Auch das Zentrumsorgan macht Herrn Hugenberg darauf aufmerkſam, daß ſei⸗ nes Wiſſens von den Mittelparteien noch nicht der geringſte Wunſch laut geworden ſei, mit ihm in der Regierung zuſammenzuwirken und weiſt darauf hin, daß nicht nur von den Mittelpareien, ſondern auch von einſichtigen Leuten in der Deutſchnationalen Volkspartei ſelbſt wiederholt und mit Bedauern feſt⸗ geſtellt worden ſei, daß der von Hugenberg beliebte politiſche Kurs die Deutſchnationale Volkspartei für eine ernſte und ſachliche politiſche Arbeit koali⸗ tionsunfähig mache. Es iſt übrigens bezeichnend, daß in der Hugen⸗ bergpreſſe der Bericht über die gleichzeitige Reichs⸗ tagung des Deutſchnationalen Arbeiter bun des unterſchlagen wird. Auf dieſer Tagung wurde die ſchwierige Lage, in die die deutſchnationale Arbeiter⸗ ſchaft durch die Politik der Parteileitung gebracht t iſt, aufs freimütigſte geſchildert und feſt⸗ geſtellt, daß die ungeſchickte Behandlung ſozialpoliti⸗ ſcher, kultureller und wirtſchaftlicher Fragen die na⸗ tionale Oppoſttion im Reich von Niederlage zu Nie⸗ derlage geführt habe. Die Stimmung der Verſamm⸗ lung fand ihren Ausdruck in einer Entſchließung, in der dem Vorſtand Vollmacht für alle Maßnahmen erteilt wurde, die er im Intereſſe der deutſchnationa⸗ len Arbeiterpolitik für notwendig halte. Mitteilungen des„FJungdeutſchen“ über ein Ausſchlußverfahren gegen den Reichstagsabg. Tre⸗ viranus werden von deutſchnationaler partei⸗ offizibſer Seite als unzutreffend bezeichnet. Durch eine Indiskretion ſei in entſtellter Form ein Vor⸗ gang aus der Donnerstagſitzung des deutſchnationa⸗ len Parteivorſtandes in die Oeffentlichkeit getragen worden. Als das„Tatſächliche“ wird dann noch an⸗ gegeben, daß es ſich um die Verleſung eines Briefes handle, den der Abg. Treviranus in Parteiangelegen⸗ heiten geſchrieben habe und der die zuſtändigen Par⸗ tetinſtanzen beſchäftigen werde. N — 2 Munition und anderes Kriegsmaterlal erbeutet. Letzte Meldungen Reichseinnahmen an Stenern und Zöllen — Berlin, 23. Nov. Die Einnahmen des Reiches (in Millionen Reichsmark) an Beſitz⸗ und Ver⸗ kehrsſteuern betragen im Monat Oktober 1929 805,8, an Zöllen und Verbrauchsabgaben 229,6 und im ganzen 1035,4. Für die Zeit vom 1. April 1929 bis 31. Oktober 1929 ſtellen ſich die entſprechenden Summen auf 1673,5, insgeſamt alſo auf 5580,7. Wegen der im Oktober fälligen Vorauszahlungen auf die Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer iſt ein Vergleich mit dem Septemberaufkommen, bei wel⸗ chem keine Vorauszahlungen erfolgten, nicht möglich. Selbſtmörderin verletzt einen Paſſanten — Deſſan, 23. Nov. Der in der Agfa⸗Fabrik in Wolfen beſchäftigte Chemiker Dr. Iſickel, ſeine Fran und ſein dreijähriges Kind wurden heute in ihrer Deſſaner Wohnung mit Zyankali vergiftet tot/ aufgefunden. Das Ehepaar hat offenbar gemein⸗ ſam Selbſtmord begangen. Die Braunſchweiger Räuber verhaftet — Braunſchweig, 23. Nov. Zu dem geſtrigen Raub⸗ überfall auf die Zweigſtelle der Landesſparkaſſe er⸗ fahren wir, daß es gelungen iſt, auch die beiden anderen Täter, die geſtern zunächſt flüchten konnten, feſtzunehmen. Bei beiden Verhafteten — dem Goldſchmied Bernhard Polezyk und dem Mon⸗ teur Alfons Wollny— handelt ſich um dieſelben Räuber, die gemeinſam mit dem ſchon feſtgenomme⸗ nen Emanuel Polezyk einen Raubüberfall auf die Sparkaſſenſtelle in Braunſchweig am 1. November verübt haben. Mit der Feſtnahme dieſer vier Verbrecher iſt es der Polizei gelungen, eine gefährliche Bande dingfeſt zu machen, die nicht nur Braunſchweig, ſondern auch andere Städte unſicher gemacht hat und deren Mitglieder zum größten Teil bereits wegen ſchwerer ähnlicher Delikte vorbeſtraft ſind. Emanuel Polozyk und Wollny haben auch in Beuthen einen ähnlichen Ueberfall begangen. Ein Lohngeldränber auf der Seilbahn — Blankenburg am Harz, 23. Nov. Aus einer verſchloſſenen Lore der Werkſeilbahn der Braun⸗ ſchweiger Harz⸗Kalkmerke wurden 7500 Mark Lohn⸗ gelder geſtohlen. Der Dieb muß während der Fahrt des Wagens von Hüttenrode nach Kaltetal, die 42 Minuten dauert, aus einer Reparaturſtelle an der Strecke auf die Lore geſprungen ſein, dann den Eiſen⸗ blechdeckel des Wagens zerbrochen und das Geld ent⸗ wendet haben. Auf der nächſten Reparaturſtelle iſt er wohl wieder abgeſprugen und mit dem Raub geflüchtet. Eine Fälſchung — Innsbruck, 23. Nov. Die Heimwehrleitung erklärt, die von der„Arbeiter⸗Zeitung“ veröffent⸗ lichten geheimen Weiſungen der Tiroler Heimwehr⸗ litung betr. die Beſetzung Innsbrucks ſeien eine Fälſchung. Familientragödie — Budapeſt, 23. Nov. Auf dem verkehrsreichen Berliner Platz ſtürzte ſich heute aus dem dritten Stockwerk eines Hotels die 19jährige Bankbeamtin Jolantine Barkooz auf die Straße. Ste fiel auf einen vorbeigehenden Paſſanten, der bewußtlos liegen blieb. Das Mädchen iſt bald darauf im Spital ihren Verletzungen erlegen, wäh⸗ rend der Paſſant, ein 40jähriger Händler, mit ſchwe⸗ e am Kopf in ſeine Wohnung geſchafft wurde. Montag Fortſetzung der Saarverhandlungen — Paris, 23. Nov. Wie Havas berichtet, wird die nächſte Sitzung der deutſchen und franzöſiſchen Saar⸗ delegation am nächſten Montag stattfinden Vom ruſſiſch⸗chineſiſchen Kriegsschauplatz — Moskau, 23. Nov. Nach einer Meldung aus Chabarowsk ſchlugen Truppenteile der beſonderen fern⸗öſtlichen Armee am 17. Nowpember einen Vor⸗ ſtoß chineſiſcher Truppen zurück, verfolgten dieſe auf chineſiſches Gebiet und drängten ſie weiter von der Sowjetgrenze zurück. Mehr als 800 O chäneſiſche Soldaten und 300 Offiziere wurden ent⸗ waffnet, 10000 Gewehre, zahlreiche Feldͤgeſchütze, n 2 N 5 Lieder und Arienabend im 8 Bühnenvolksbund Roſette Anday und Louis Graveure ſingen Der Bühnenvolksbund hat das Verdienſt, in die Reihe der Mannheimer Konzertveranſtaltungen wertvolle Abwechſlung zu bringen, die durch ihre Gebiegenheit, Geſchmack und Kultur beſonders an⸗ genehm auffallen und auch bereits eine recht anſehn⸗ liche Zuhhrergemeinde zuſammengebracht haben. So füllte denn auch geſtern abend eine ſtattliche Be⸗ ſucherzahl den Muſenſaal, der diesmal nicht den großen Aufmarſch eines Inſtrumental⸗Konzertes, ſondern zwei Soliſten ſah und hörte. Bet Konzertprogrammen muß es nicht immer nach den Regeln der Galanterie zugehen; ſonſt hätte der geſtrige Tenor der Sängerin den Vortritt laſſen üſſen. Louis Graveure, der internationale Namen wie Newyork und Berlin mit ſich herum⸗ trägt, ſtellte ſich als eine ſympathiſche Erſcheinung vor, der man es anmerkt, daß die große Welt ab⸗ färbt und das Gehaben beeinflußt. Wenn es aber ans Singen geht, ſo ſieht man, daß der internatio⸗ nale Ruf doch mit einigen Schwierigkeiten verknüpft iſt und man aus einem guten Bariton nicht ohne beträchtliche Mühe ein beſſerer Tenor wird. Gra⸗ veure arbeitet, wenn er ſingt; ſein Geſang iſt alles andere als mühelos. Die Tonbildung ſtellt ihm wieder neue Probleme, und wenn dieſer ehemalige Bariton zur Höhe emporklimmt, dann machen ſich Zeſchen der phyſiſchen Anſtrengungen phyſiogno⸗ niſch doch recht merkbar. Die Atemſtütze bleibt ſein ſtärkſtes Kapital. Die Färbung der Stimme iſt, wie bei allen ehemaligen Baritoniſten, nicht rein lyriſch; ſie ſpricht etwas hart An, 0 aber der Stimmklang berührt dennoch ſympa⸗ Graveure ſingt für einen Franzoſen relativ gut ſeniſch, während ihm die Ausſprache des Deut⸗ 5 t ganz leicht zu fallen ſcheint, wenn auch Fleiß unverkennbar iſt, mit dem er ſich um un⸗ Sprache bemüht, Er ſang einige italieniſche 80 auf den alten, ehrwürdigen Monte⸗ verdi zurückreichten, dann einige neue Sachen, von denen das graziöſe Graenerſche Lied„Der alte Herr“ mit einer ganz beſonderen Delikateſſe zum Vortrag kam. Jenſens Lied„Schlaf nur ein“ hatte beinahe die im Titel zum Ausdruck gebrachte Nebenwirkung; der herrliche Liebeshymnus von Strauß„Wie ſollten wir geheim ſie halten, die Seligkeit, die uns erfüllt,“ ſprach wohl für das Temperament, aber nicht für das geſanglich durchgehaltene Tempo des Sängers. Zwei Arien aus Puccinis„Turandot“ brachten den Sänger dem ihm offenbar am meiſten vertrauten Bühnen⸗ bereich näher, und aus ſeinen Dreingaben ſoll auch der Herzog des„Rigoletto“ hervorgeleuchtet haben. * Die weſentlich feſſelndere und intereſſantere Er⸗ ſcheinung war Roſette Anday, die bereits in Mannheim bekannte hervorragende Mezzoſopraniſtin von den Berliner und Wiener Staatsopern, eine echte Individualität am heutigen Opernhimmel. Ihre gefeſtigte Stimme, mit dem reizvollen Klang und dem biegſamen Gebrauch, ſtellte ſie zunächſt in den Dienſt einer freimaureriſchen Kantate von Mo⸗ zart, die man als inhaltliche Vorſtudie zur„Zauber⸗ flöte“ bezeichnen kann, und mit der ſie ſich nicht nur einſang, der ſie vielmehr bereits einen präch⸗ tigen Ausdruck verlieh, der ſich mit den folgenden Liedern durch die hervorragende Vortragskunſt der Sängerin noch ſteigerte. Das Bühnentemperament dieſer Ungarin, für das ſte als Beweis die Arie der Eboli aus Verdis„Don Carlos“ mitgebracht hatte, zeigt ſich in den Liedern in beſonders plaſtiſcher Art. Wenn man auch mit ei⸗ nigen Verſchiebungen nicht gans einverſtanden zu ſein braucht, ſo muß man umſomehr die virtuoſe Art anerkennen, mit der von ihr der wohlfundierte Ge⸗ ſang in den Dienſt der Geſamtgeſtaltung geſtellt wird. Das Publikum ſpendete den Künſtlern reichen Bei⸗ fall und zeigte ſich für dieſen ſchönen Abend beſon⸗ ders dankbar. Wandlungen im Weltbild Zweiter Vortrag der Volkshochſchule im Planetarium Im Rahmen der Vortragsreihe über das kosmiſche Weltbild ſprach geſtern der Leiter des Planetariums, Prof. Dr. Karl Feuerſtein, über die Wandlun⸗ gen im aſtronomiſchen Weltbild. Es war ein Abend der Belehrung über das Werden unſeres heutigen Wiſſens vom Weltall, deſſen Ausweitung zugleich einen Triumph unſerer Technik darſtellt. Wohlaus⸗ geſuchte Bilder veranſchaulichten dieſe Ausführungen, die ja ſo leicht in Gefahr kommen, daß der Lale ſte ſich nicht mehr vorſtellen kann. Der Redner iſt bis auf kleine Andeutungen um diefe Gefahr herumgekom⸗ men. Wir ſehen heute den Mond und die Sonne ganz anders als etwa Galiläti. Wir beobachten das Leben auf der Sonne, die Wirbel⸗ und Gasſtürme, die mit 40 Seckm. über die Oberfläche hinraſen. Wir ſtellen auf dem Mars eine Vegetation feſt und fühlen uns nicht mehr allein im Weltall. Wir wiſſen, daß die Milchſtraße aus lauter Sonnenſyſtemen beſteht, daß es noch mehr„Milchſtraßen“ gibt, daß am Him⸗ melsgewölbe ſich Katäſtrophen abſpielen, indem Sonnen entſtehen und vergehen. Aus dem Spektrum des Lichtes eines Geſtirnes erkennen wir ſeine Be⸗ ſchaffenheit, ſtellen feſt, daß es z. B. mehrere tauſend mal ſchwerer als Blei vom gleichen Rauminhalt iſt. Und erſt die Entfernungen! Millionen von Jahren iſt der Lichtſtrahl unterwegs, der von dort zu uns dringt, obgleich er ſchon in der Sekunde 300 000 Km. zurücklegt. Was wir heute beobachten können, ver, hält ſich zu den Möglichkeiten vor 300 Jahrn wie die Größe der Erdkugel zu der eines kleinen Sandkörn⸗ chens. Ueberall am Himmelsgewölbe herrſchen die gleichen Geſetze wie auf Erden, die Welt bietet das Bild einer großen, harmoniſch klingenden Sinfonie. — Und der Menſch darin? Ja, er hat es„herrlich weit gebracht“ mit ſeinen Erkenntniſſen. Aber was geben ſie ihm, was ſind ſie ihm? Bedeuten ſie ihm 1 ſeinen Hunger nach innerem Glück? Nein, das ſind Regungen, die von innen kommen müſſen, die der Menſch in das Getriebe am Himmelsgewölbe, das ja auch ein Kampf der Kräfte iſt, hineintragen muß. Erſt wenn äußeres, aſtronomiſches Weltbild und inneres zuſammenſtimmen, dann iſt das kosmiſche Weltbild erreicht, kleine und große Welt befinden ſich im Einklang, weil der kleine Menſch ſich durchflutet fühlt vom Geſchehen im Weltall. Die Liebe und Freude an der Beſchäftigung mit der Aſtronomie, die als Unterton bei den klaren Aus⸗ führungen des Redners mitſchwang, ging auch auf die Zuhörer über und fand ihren Ausdruck in hertz⸗ lichem Beifall. b. eee Mar Hachenburg Heidelberger Ehrendoktor Die Staatswiſſenſchaftliche Ko mmi ſion der Univerſität Heidelbe rg hat den Rechts⸗ anwalt Dr. Ma x Hachen burg⸗ Mannheim, „der mit ſeinem Verſtändnis für die Bedürfniſſe der Wirtſchaft das. Handelsrecht tief durchforſcht hat, der die geſellſchaftlichen Vorgänge und Tatſachen mit überlegener Weisheit beobachtet und beleuchtet, der als anerkannter Führer des Anwaltsſtandes immer ein treuer Diener des Rechts und damit des Staates geweſen iſt“ zum Doktor der Staats wiſſen⸗ ſchaften ehrenhalber ernannt. Die gleiche Würde wurde dem Rechtsanwalt Dr. Julius Mag⸗ nuss Berlin zuteil. 2 Eine Thimig⸗Biographie. Arthur Kahane der langjährige Dramaturg der Reinhardt⸗Bühnen, hat ſoeben eine umfangreiche Biographie über die Schauſpielerfamilie Thimig vollendet, die mit vielen, großenteils unveröffentlichten Bildern demnächſt in der Reihe„Biographien deutſcher Schauſpieler“ des Verlages Erich Weſbezahl in Leipzig erſcheinen wird. Beruhigung und Frieden des Herzens, ſtillen ſie 2 0 Die Zw abe eine heit ſteh ſage mös Wii mal ſche Ged Ger wen Wo Wo den kein ſein Vat ſcha der Es 5 4 8 — Samstag, den 23. November 1929 Nene Mannheimer Zeitung(Abenb⸗ Ausgabe) 3. Seite. Nr. 346 Städtiſche Nachrichten Bußlag Irgendwo trägt eine Sonnenuhr die Umſchrift: Die Stunden vergehen, die Schuld bleibt beſtehn. Zwar zeigt die Sonnenuhr nur heitere Stunden an; aber jene Inſchrift vermag eine heitere Stunde zu einer dunkeln zu machen. Es iſt eine bittere Wahr⸗ heit, daß im Vorübergang der Zeiten die Schuld be⸗ ſtehen bleibt. Wir mögen zum ſchönen Augenblicke ſagen: Verweile! Er eilt dahin und vergeht. Wir mögen noch ſo oft rufen: Schuld vergehe! Sie bleibt. Wir können die Schuld nicht auslöſchen oder über⸗ malen. Immer wieder kommt die Schuld zum Vor⸗ ſchein. Und immer wieder erwachen die anklagenden Gedanken, die uns vor ein heimlich— unheimliches Gericht ſtellen. Es iſt ein Naturlaut unſerer Seele, wenn wir fragen: Wohin ſollen wir fliehen, um Frieden zu erlangen? Wohl dem, der in ſolcher dunkeln Stunde an den denkt, der keinen glimmenden Docht auslöſcht und kein geknicktes Rohr zerbricht. Chriſtus hat uns mit ſeinem Wort und ſeinem Weſen Gott im Bilde des Vaters gezeigt, der nach dem verlorenen Kinde Aus⸗ ſchau hält, es in ſeine Arme ſchließt, ihm den Frieden der Heimat und Kraft zu einem neuen Leben ſchenkt. Es gibt kein größeres Erlebnis der Seele als dieſes. O daß unſer Volk ſolches erleben würde! Es wird niemand leugnen wollen, daß es eine Volks⸗ ſchuld gibt, die nicht nur ſtehen bleibt, ſondern von Tag zu Tag wächſt. Jede Zeitung, die in unſer Haus kommt, könnte ein Bußprediger ſein; denn ſie be⸗ richtet Einzelfälle, die in ihrer Fülle und Geſamtheit den moraliſchen Tiefſtand unſeres Volkes zeigen. Was iſt aus unſerem Volk geworden, das einſt ſich rühmte, das Volk der redlichen Schaffer, das Volk der Frommen und Freien, das Edelvolk vor allen anderen zu ſein? Sehen wir das Volk an den Ab⸗ gründen dahinwandeln, ſo fragen wir unwillkürltch: Gibt es denn kein Volksgewiſſen? Wir haben oft an das Weltgewiſſen appelliert wegen der Ungerechtigkeiten, die wir leiden. Es wäre richtiger, wenn wir das Volksgewiſſen weckten um der Ungerechtigkeiten willen, die wir tun. Gäbe es ein Volksgewiſſen, ſo würden alle Volksgenoſſen den Tag begrüßen, an dem ſte ihrem Tun und Laſſen in die Augen ſchauen, ſo würden alle bas Heiligtum ſuchen, in dem die ſchuldbeladene Seele Gott anruft, um aus der Lüge in die Wahrheit, aus dem Scheine in das wahre Leben einzutreten. So iſt es immer nur ein Teil des Volkes, der ben Bußtag, den Tag des wachen Gewiſſens und der Gottesſehnſucht, willkommen heißt. Es ſind vielleicht gerade die, die am wenigſten mitverhaftet ſind an der Geſamtſchuld; ſie tragen aber am ſchwerſten an ihr, als wäre ſie ihre eigene Schuld. Sie gleichen dem Gottesmanne Moſes, der die Volksſchuld vor Gottes Angeſicht trug und bereit war, ſeine Seligkeit um der Rettung des Volkes willen zu opfern Ein Anderes fordert Gott von ihnen: ſte ſollen Führer des Volkes werden. Warum hört man heute nur noch ſo ſelten ein volkserzieheriſches Wort? Viele ſind am Volke verzweifelt und ſagen: es iſt doch umſonſt, wenn wir unſere Stimme erheben im Lärm der überlauten Stimmen der Verneiner und Zerſtörer. Wie kann man am Volk verzweifeln, wenn man an Gott glaubt? Viele ziehen ſich in eine Einſtedelet zurück, wo ſte, losgelöſt von der Volksgemeinſchaft, nur noch an ihre eigene Seligkeit denken und ſich vom Zeit⸗ geiſt unbetört erhalten. Sie fühlen ſich nicht mehr als Zeitgenoſſen; aber gerade die, die nicht in dieſe Zeit mit ihrer Gier nach Genuß und Macht, mit ihrer Ehrfurchtloſigkeit und Gemütsdürftigkeit zu gehören glauben, gehören in ſie hinein als die Pfle⸗ ger einer tiefen Innerlichkeit, aus der ein neues ſittliches Wollen allein hervorwächſt. Jedes Blatt ihres heiligen Buches fordert das Bekennen. Ihr Meiſter verlangt von ihnen, daß ſie ſich nicht ver⸗ kapfeln in der Enge ihres perſönlichen Lebens, ſon⸗ dern daß ſte in bie verdrehte und verkehrte Welt hineinleuchten wie lichte Sterne in der dunkeln Nacht. Sie ſollten in die Oeffentlichkeit hinein⸗ ſtürmen und ihre Stimme erheben. Das iſt auch Sinn des Bußtages: er will die zu Taten aufrufen, bie zu Führern beſtellt ſind, daß ſie angeſichts bes ſchulbigen Volkes ihre Schulbigkeit tun. Hindenlang Renovation der Laurentius⸗Nolkirche Das im Jahre 1730 auf dem Almoſenwege, in Käfertal erbaute kath.„Laurentius“ ⸗Not⸗ kirchlein diente ein Jahrhundert ſeinem Zwecke. Am 7. Juni 1834 wurde der Grundſtein der jetzigen Kirche gelegt. Die Geſamtausführung hat der Mann⸗ heimer Baumeiſter Philipp Würz für 8845 Gulden bis zum Jahre 1838 glücklich vollendet. Später kam aus einer Konſtanzer Glockengießerei eine 600 Kg. ſchwere Glocke auf den Turm. Bis zum Jahre 1895 war keine weſentliche Er⸗ neuerung an der Kirche nötig. Zwölf Kirchenfenſter ſtifteten Wohltäter in dieſem Jahre. Eine leichte Tüncherei im Innern und 3 weitere Glocken aus der Glockengießerei Andreas Hamm u. Sohn, Frankenthal, kamen im Jahre 1899 hinzu. Dieſe 3 Glocken mußten während des Krieges nach dem Waldhof abgeliefert werden. Die kleinſte ſtand bei Kriegsende verlaſſen hinter dem Schmelz⸗ ofen und kehrte im Jahre 1919 wieder zurück. Von der Herz⸗Jeſukirche, kam 3 Jahre ſpäter noch eine Glocke dazu. Die ſich merkwürdig genug zuſammen⸗ gefundenen 3 Glocken haben die Töne kis, h, eis. Im Jahre 1924 wurde elektriſches Licht eingebaut. Die Orgel bekam elektriſchen Antrieb. Zwei Jahre ſpä⸗ ter wurde das Dach vollſtändig erneuert und der Turm ausgebeſſert. Im folgenden Jahre bekamen die Glocken Motorantrieb und die Kirche äußeren Verputz und Anſtrich. In dieſem Jahre naht nun die abſolut nötige äußere und innere Reſtaurierung ihrer Vollendung. In der wieder wie neu erſtandenen Kirche bekam die geſprungene Decke neue Verkleidung. Das Lang⸗ haus iſt durch ein zartes Grün mit Ornamenten⸗ ſchmuck in den Fenſterniſchen bemalt. Der Chor auf dem erneuerten Verputz in Zartroſa grundgetönt. Das Chorgewölbe ſchmückt ein tiefſinniges Bild des Kirchenpatrons. Nach der Hetligengeſchichte verteilte der Diakon Laurentius die Schätze der Kirche an die Armen. Auf die Aufforderung des römiſchen Statthalters, die Schätze der Kirche abzuliefern, führte er eine Menge armer zerlumpter Bettler vor den Chriſten⸗ feind und beteuerte dem Blutdürſtigen:„Das ſind die Schätze der Kirche.“ Daraufhin erlitt Laurentius Der Raubverſuch in H 1 Der Name des verhafteten Chauffeurs, den wir im Intereſſe der kriminaliſtiſchen Nachforſchungen nicht veröffentlichten, iſt Friedrich Roſer. Er hatte ein Logis in den I⸗Quadraten inne. Er leugnet jede Beziehung zu den anderen Ueberfällen. Einige ſeiner vorgebrachten Einwände ſcheinen ihn auch zu entlaſten. m. „Geeignete Aufſicht Auf der Treppe am Friedrichsplatz ſaß geſtern abend ein vierjähriger Junge und weinte bitterlich. Auf die Frage der Vorübergehenden antwortete er immer wieder mit lautem Weinen. Endlich war es gelungen, ihn mit einem Apfel und etwas Schoko⸗ lade zu beruhigen. Er wurde zutraulicher und dann kam es heraus:„Ich warte jo uff mei Schweſter“. Es war ein vielleicht vierzehnjähriges, ſehr freches Ding, das noch grob werden wollte, weil ſich die Leute bes weinenden Kindes angenommen hatten. Wo war das Mädchen und warum ließ es den Klei⸗ nen alleine? fragten ſich einige Umſtehenden. Mit ihrem„Schatz“ habe ſie am Waſſerturm geſtanden, ſagte ein Vorübergehender. K * Freiwilliger Tod. Heute früh hat ſich ein 27 Jahre alter, verheirateter Apotheker in ſeiner Woh⸗ nung auf dem Waldhof einen Schuß in den Kopf bei⸗ gebracht. Schwer verletzt wurde der Lebensmüde in das Allgemeine Krankenhaus eingeliefert, woſelbſt er bald darauf ſtar b. Ein ſchweres Nervenleiden dürfte die Urſache der Tat ſein. * Kaſino der Studierenden der Ingenieurſchule. Unter Bezugnahme auf den Bericht über die Ein⸗ weihung des Kaſtnos der Studierenden der In⸗ genieurſchule in Nr. 543 tetlen wir berichtigend mit, daß Herr Georg Heß ber Inhaber des Kaſinos iſt. den Märtyrertod. Das Chorbild ſtellt die Ueber⸗ gabe„der Schätze der Kirche“ in ausdrucksvoller Weiſe dar. Am Chorbogen ſteht in Latein:„Jeſus Chriſtus, König der Könige, kommet, laſſet uns an⸗ beten.“ Die Kanzel und die Beichtſtühle tragen ein warmes Braun mit reicher Vergoldung. Beide ſind einfach barockiſiert. Das Kirchengeſtühl und die Brüſtung der Empore ſind zartbraun. Der voll⸗ ſtändig erneuerte Betonboden trägt in den Gängen Sollhofer Platten. Unter dem Geſtühl iſt Bohlen⸗ belag. Im„Kämmerlein“ iſt der Boden um 30 em er⸗ höht, damit die Beter darin über das Langhaus hin⸗ weg zum Sakramentum ſchauen können. Eine durch Heizröhren geleitete Gasheizung iſt nach dem Abſaug⸗ ſyſtem eingerichtet. Die Gasdämpfe werden durch einen Motor unterirdiſch abgeſaugt und in das Freie geleitet. Die Ventilation miſcht, erneuert und zieht die ſchlechte Luft ab. Durch teilweiſes Verſetzen und Erneuern der biloͤgebrannten Kirchenfenſter iſt er⸗ heblich mehr Helligkeit gewonnen. Die noch neu zu fertigende Kommunionbank ſoll ein beſonders zier⸗ reiches Schmuckſtück und einen würdigen Abſchluß des Chores bilden. Die vollſtändig unzureichenden Sakriſteikämmerchen wurden durch einen äußeren Anbau um das Chor miteinander verbunden. Da⸗ durch iſt Raum für die Schränke mit den Paramenten gewonnen. Am Kircheneingang wird noch eine zug⸗ ſchützende Pendeltüre angebracht. Die linke Eingangsſeite ſchmückt das von der Familie des Hauptlehrers Kraft geſtiftete Bild „Pieta“. Bisher war dieſe hochherzige Stiftung in einem dun⸗ keln, unbeachteten Kirchenwinkel. Jetzt erweckt das Bild„Die ſchmerzhafte Gottesmutter“ in ſeiner Scheinwerferbeleuchtung in jedem Eintretenden eine andachtsvolle Stimmung. Unter„Pieta“ ſoll ſpäter ein Votivtafel mit dem Namen der Gefallenen im Weltkriege aus der kath. Kirchengemeinde angebracht werden. Stadtpfarrer Fahr meier hat mit ſeiner opfer⸗ willigen Kirchengemeinde das ſchöne und würdige Gotteshaus wieder erneuert, deſſen teilweiſe Weihe mit einer hochfeierlichen Dankfeier am morgigen Sonntag begangen wird. Kl. Die Städt. Sparkaſſe Mannheim weiſt in der vorliegenden Ausgabe im Anzeigenteil auf ihre in hieſigen Stadtteilen und den Vororten errichteten Zahlſtellen hin. * Schlimmer Ausgang eines nächtlichen Wort⸗ wechſels. Ein 53 Jahre alter Kaufmann wurde heute früh gegen 3 Uhr auf dem Gehweg vor dem Hauſe D 1, 1, nach vorausgegangenem Wortwechſel von einer 27 Jahre alten Frau mit beiden Fäuſten dermaßen vor die Bruſt geſtoßen, daß er rückwärts zu Boben ſtürzte und mit dem Kopfe auf den Rand⸗ ſtein des Gehwegs aufſchlug. Der zu Fall Gebrachte erlitt eine ſtark blutende Wunde am Hin⸗ terkopf. Diebſtahl bei Hilfeleiſtung. Eine ältere Frau, die heute vormittag ihren gefüllten Marktkorb vor G3 auf den Gehweg ſtellte, um ein Zfähriges Mädchen vor den Rädern eines Autos, unter die es ohne die Hilfe der Frau geraten wäre, zu retten, mußte zu ihrem großen Schrecken erfahren, daß der Korb verſchwunden war, als ſie ihn auf⸗ nehmen wollte. Die Mutter des gefährdeten Kindes erbot ſich, der beſtohlenen Frau alles zu erſetzen und ihr auch weiter behilflich zu ſein. Veranſtaltungen * Die Kuban⸗Koſaken im Roſengarten. Auch nach den jetzt vorliegenden Preſſeſtümmen über die jetzige Konzert⸗ reife des Kuban⸗Koſaben⸗Chors, der am Sonntag⸗Abend im Nöbelungenſcnal ein einmaliges Gaſtkonzert gibt, bann es feſtſtehen, daß ſich dieſer Chor, der lange im Schatten der älteren Donkoſaken ſtand, durch die Kultur ſeiner Stim⸗ men und duch die Auswahl ſeiner Lieder zu einer kaum mehr zu überbietenden künſtleriſchen Höhe entwickelt hat. Die Deutſchlamd⸗Tounee, die nunmehr auch nach Mannheim ſtuhpt, iſt bis jetzt ein einziger Triumphzug der Vereinigung und ihres fungen Dä rigenten geweſen. Dem neuen Pro⸗ gdamm und feiner Ausführung darf ſomit auch hier mit großer Spannung und mit hohen Erwartungen entgegen⸗ geſe hen werden. 5 Schickſalsfragen des Nationaltheaters Vor Wochenfriſt wurde die nicht ſehr glorreiche Schlacht um das Nationaltheater im Bürgerausſchuß geſchlagen und in der Swiſchenzeit haben Juriſten, Ausſchüſſe und Kommiſſionen und nicht zuletzt die Parteien das Schlachtfeld beſichtigt. In einer Notiz, die die Stadt geſtern verbreitete, war das klägliche Ergebnis all dieſer Bemühungen angegeben; es hieß darin, die juriſtiſche Nachprüfung habe ergeben, daß Neuengagements für die nächſte Spielzeit nicht vor⸗ genommen werden können, da keine Mittel zur Fortführung des Theaters bewilligt worden ſind. Die Lage iſt demnach ſo, daß man für die nächſte Spielzeit einfach nicht ſagen kann, was geſchieht; ophllige Unklarheit ſcheint das Ergebnis der Beſchlüſſe zu ſein, mit denen man offenbar wieder einmal daran erinnern wollte, daß die ſchöne Stadt Mannheim einem gewiſſen Wieland das Vorbild ſür ſeine Abderiten⸗Dichtung gegeben hat. Die großen Errungenſchaften der Neuzeit kommen noch hinzu, um eine völllge Verwirrung anzurichten; der höchſt zweifelhafte Segen des Parlamentarismus hat ebenfalls Weſentliches zu dieſer unerfreulichen Situation beigetragen. Die Verquickung der Kunſt mit rein partetpolitiſchen Dingen hat dabei zu höchſt grotesken Folgen geführt. Hat man doch tat⸗ ſächlich verſucht, auf den Spielplan einen beſtimmten Einfluß zu gewinnen, der ganz eindeutig von poli⸗ tiſchen Geſichtspunkten beeinflußt iſt. Dabei wäre eine Einflußnahme auf den Spielplan zur rechten Zeit und bei der rechten Gelegenheit unbedingt not⸗ wendig geweſen. Da hat aber niemand auch nur im entfernteſten daran gedacht, ſich um dieſe Frage zu bekümmern, und man hat es ganz ruhig mitange⸗ ſehen, daß der Spielplan beſonders im Schauſpiel immer düſterere Farben angenommen hat.„Das Ver- geſſen Gottes“ hat dabei eine geradezu ſymboliſche Bedeutung; der Spielplan war wirklich die ganze letzte Zeit von Gott vergeſſen, und kein Licht leuchtete in dieſer Dauerfinſternis. Wohl gemerkt, wir wenden uns nicht gegen die Aufführung ſolcher Stücke, die zu den Verpflichtun⸗ gen des Theaters gehören; aber ſte verpflichten umſo mehr, daß ſie neben anderen geſpielt werden, und gerade dieſe anderen haben gefehlt. Nirgends hat ſich eine Stimme erhoben, die das an ausſchlag⸗ gebender Stelle einmal gründlich betont hätte; da⸗ für wird aber umſomehr der Mantel der Moral um⸗ gehängt, zum Teil völlig harmloſe und belangloſe Dinge als ein Angriff auf die guten Sitten bezeich⸗ net und gegen Windmühlen Sturm gelaufen; aus Gründen, die man an ſich wohl verſtehen und auch billigen kann, weil ſie die gute Eigenſchaft haben, von einem feſtumriſſenen Standpunkt aus vertreten zu werden. Aber an dem Weſentlichen laſſen ſie vor⸗ beiſehen. Da wird immer Bezug genommen auf ein Wort von Schiller, das das Theater als„moraliſche Anſtalt“ bezeichnet. Sehen wir uns doch einmal ganz kurz die Quelle an, aus der der Born dieſer offenbar alleinſeligmachenden Erkenntnis fließt. Sie liegt in Mannheim. Da hielt am 26. Juli des Jahres 1784 in einer öffentlichen Sitzung der Kurpfälziſchen Deutſchen Geſellſchaft der junge Friedrich Schiller eine Rede, in der er das Thema behandelte:„Was kann eine gut ſtehende Schaubühne eigentlich wir⸗ ken?“. Mit einem hohen Ernſt iſt da von der Kunſt die Rede, von der Miſſion des Theaters, das an die Erbauung im Religibſen heranreicht. Und dann ſpricht Schiller von den Leiſtungen der Schaubühne, von ihrem Kampf gegen ihre Barbarei, den Aber⸗ glauben und die Mächte der Finſternis, bis er ſchließlich eine Aufgabe betont, die gerade heutzutage intereſſant iſt. Schiller ſagt: „Mit ebenſo glücklichem Erfolge würden ſich von der Schaubühne Irrtümer ber Erziehung bekämpfen laſſen; das Stück iſt noch zu hoffen, wo dieſes merk⸗ würdige Thema behandelt wird. Keine Angelegen⸗ heit iſt dem Staat burch ihre Folgen ſo wichtig als dteſe, und doch iſt keine ſo preisgegeben, keine dem Wahne, dem Leichtſinn des Bürgers ſo uneinge⸗ ſchränkt anvertraut, wie es bieſe iſt. Nur bie Schau⸗ bühne könnte die unglücklichen Schlachtopfer vernach⸗ läſſigter Erziehung in rührenden, erſchütternden Ge⸗ mälden an ihm vorüberführen; hier könnten unſere Väter eigenſin nigen Maximen entſagen, unſere Mütter vernünftiger lieben ler⸗ nen. Falſche Begriffe führen das beſte Herz des Er⸗ ziehers irre; deſto ſchlimmer, wenn ſie ſich noch mit Methode brüſten und den zarten Spößling in Philan⸗ tropien und Gewächshäuſern ſyſtematiſch zu Grund richten.“ Damit ſoll nicht etwa die„Revolte im Erzie⸗ hungshaus“ gerechtfertigt werden, aber man ſieht, daß Schiller in der„moraliſchen Anſtalt“ des Thea⸗ ters nicht nur die Aufgabe erblickte, die Menſchen zu beſſern und zu bekehren, ſondern auch denen ins Gewiſſen reden wollte, deren Aufgabe es iſt, die Menſchen erſt zu Menſchen zu machen. Das gilt ebenſo für die Erzieher, wie für die Staatsgewalten, von denen Schiller ebenfalls ſpricht, und wer die Worte unſeres Dichters im heutigen Sinne richtig verſteht, der wird aus ihnen eine Rechtfertigung des Theaters heraushören, das man mit einem oft miß⸗ brauchten Schlagwort„Zeittheater“ nennt, das nicht nur predigt u. ſchöne ſalbungsvolle Worte macht, ſondern Kampf heißt für den Menſchen, um den Menſchen und, wenn es ſein muß, auch gegen den Menſchen; dafür umſomehr für jene Güter des Volkes, die zeigen, daß es nicht auf die beſonderen Forderungen einzelner Gruppen, ſondern auf das Ganze ankommt, ſo wie auf der Bühne nicht nur die einzelne Rolle und ber perſönliche Ehrgeiz des einzelnen Darſtellers allein ausſchlaggebend iſt, ſon⸗ dern das geſamte Kunſtwerk, das die Gemein⸗ ſchaft der Darſteller zur Geltung bringt. Auf der Bühne des Parlamentarismus jedoch hat man von dieſem Enſemblegeiſt des Theaters noch keinen Hauch verſpürt. Dagegen ſuchen die einzel⸗ nen Parteien nach Möglichkeit ihre Sonderrolle zu 2 Prachtvolle Novemberſonne über dem Schwarzwald Ungewöhnliche Wärme von faſt 20 Grab— Klare Fernſicht— Ohne Rock im Freien Der Herbſt 1929 meint es wirklich gut mit den Bewohnern der ſüdweſtdeutſchen Grenzecke und des anſtoßenden Alpenlandes, ſofern ſie nicht in den Tiefebenen zu wohnen und zu leben genötigt ſind. Ueber dem Nebelmeer, das die ganze Rheinebene in dieſen Tagen mit zweifelhafter Gunſt beglückt hat und das auch am Alpennordfuß ſich weithin in den bekannten ſonnenundunhläſſigen Wolken erſtreckt, herrſcht im ganzen Schwarzwald bei heiterem bis wolkenloſem Wetter eine Sonneneinſtrahlung von einer ungewöhnlichen Kraft und Wärme, die zu Ende November wirklich nicht paſſen will und den Gedanken an Winter und gar Weihnachten weit von ſich weg weiſt. Man fühlt ſich ſo etwa 400 Kilometer zum mindeſten weiter ſüdwärts verſetzt und denkt bei dieſer Feſtſtellung ſchmunzelnd daran, daß in den wirklich ſo viel weiter ſüdlich liegenden milderen Landſtrichen derzeit keine Sonne ſcheint, ſondern auch Wolken gemeldet werden. Es verdient feſtgehalten zu werden: ein Tag zieht ſchöner als der vorhergegangene über de m Schwarzwald herauf. Keine Trübung, keine Dunſtſchichten, des nachts und morgens leichte Strah⸗ lungsfröſte in den mittleren und tieferen Lagen, während die Hochlager froſtfrei ſelbſt nachts bleiben Eine Färbung noch in den Miſchwaldungen, als wenn es eben erſt September werden wolle. Eine Fernſicht von einer Klarheit im Schwarzwald wie auf die fernen Alpen hin, die ihresgleichen ſucht. Eine Sonnenwärme, die tagsüber auf faſt 20 Grad ſteigt und das Sitzen bei dem meiſt windſtillen oder nur mäßig luftbewegten Wetter im Freien ſogar ohne Rock erlaubt— das iſt derzeit Schwarzwald⸗ November, wo ſonſt ſo und ſo oft ſchon die Winter⸗ ſtürme über die Hochflächen jagen, die bisher nur probeweiſe vorgezeigt wurden. Hinzu kommt, daß durch das warme Wetter die Straßen und Wege, die anfangs der Woche im Hoch⸗ ſchwarzwald noch Neuſchnee trugen, nicht nur ganz ſchneefrei geworden ſind, ſondern auch auf⸗ getrocknet für Unternehmungen aller Art beſtens geeignet find. Wenn das Wetter ſo bleibt, dann kann es für den letzten November⸗ ſonntag keine beſſere Einladung an die Bewohner der Tiefebene geben: geht am Sonntag, wie ihr ſeid, laßt alles liegen und ſtehen, hinauf in den Schwarz⸗ wald und ſchaut das Sonnen wunder der Jahreszeit— ſo muß man es ſchon nennen— mit eigenen Augen und genießt und badet Sonne. Mit Klein-, Mittel⸗ oder Großauto, mit Bahn oder auf Schuſters Rappen, mit Picknickkoffer oder Ruckſack, ganz gleich, nur hinaus aus der Nebel⸗ ſchicht und hinauf in die Berge und ihre Wärme! —0e— . * Eine Gehirnerſchütterung zog ſich ein 53 Jahre alter Glektromeiſter zu, der geſtern bei der Fahrt mit einem Fahrrad durch die Baumſtraße in Käfertal einen Schwindelanfall erlitt und vom Rade ſtürzte. Der Verunglückte wurde in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. * Einbruch in ein Wochenendhäuschen. Aus Hohenſachſen wird uns gemeldet: Hier wurde in das Wochenendhäuschen eines Mannheimer Profeſſors eingebrochen. Der Einbrecher ſtahl u. a. einen Anzug und ein Paar Schuhe und ließ da⸗ für ſeine abgetragenen Sachen am Tatort zurück. Schluß des redaktionellen Teils Die Folgen der Herbſtkatarrhe ſetzen beſonders Kindern und älteren Leuten noch lange zu. Durch Fieber und nächtlichen Huſten ſind ſte ſo von Kräften gekommen, daß ein Rückfall die ernſteſten Folgen haben kann. Schnelle Kräftigung erreicht man mit Ovomaltine. Das iſt keine Arznei, ſondern eine konzentrierte Kraftnahrung, deren gute Wirkung ſich überraſchend ſchnell bemerklich macht. Von den Aerzten empfohlen. Ovomaltine in Apotheken und Drogerien vorrltigz 280 gr Doſe.70 RM., 500 gr.— RM. Gratisprobe und Druckſachen durch: Dr. A. Wander G. m. 5.., Oſthoſen⸗Rheinheſſen ſpielen, um möglichſt ſich ſelbſt und dann erſt der Sache zu dienen. Das hat dazu geführt, daß man jetzt einer Situation gegenüberſteht, bei der man nicht weiß, was aus ihr werden ſoll. Glaubt man denn ernſthaft daran, daß es möglich iſt, durch dieſe Politik der Ungewißheit wirklich Erſparniſſe zu er⸗ zielen? Sieht man denn nicht, daß in dieſem Partei⸗ geklingel zunächſt nichts anderes geſchaffen zu wer⸗ den ſcheint als die leider nur zu wahrſcheinliche Möglichkeit, das Doppelte draufzuzahlen? Wenn das Theater mitteilt, daß es keine Ver⸗ träge abſchließen kann, wenn es richtig iſt, daß der friſche Nachwuchs unſerer beſten Opernkräfte flucht⸗ artig das Schiff mit dem ungewiſſen Kurs verläßt, und eine Mannſchaft zurückbleibt, mit der man kaum etwas anfangen kann, wenn man weiterhin aus Preſtigegründen daran feſthält, daß das Theater er⸗ halten werden muß,—— wo in aller Welt will man da noch die Möglichkeit aufbringen zu ſparen? Es iſt allerhöchſte Zeit, daß man ſich über die partei⸗ lichen Sonderintereſſen hinaus auf der ganzen Front einigt in dem Beſtreben, einen feſtumriſ⸗ ſenen Plan zu gewinnen, nach dem das Theater weitergeführt werden kann. Es iſt ein Unſinn, zu beſchließen, daß ein Theater weitergeführt wird und dabei die Frage offen zu laſſen, wie es welter⸗ geführt werden ſoll. Das Daß und das Wie laſſen ſich nun einmal beim Theater nicht trennen, und wenn man das rechneriſch oder nach der oder jener Geſchäftsordnung eines Stadtparlaments tut, ſo iſt das noch lange kein Beweis dafür, daß es in Wirk⸗ lichkeit geſchehen kann. Aber was iſt denn eigentlich ſchuld, daß es ſoweit gekommen iſt, wo liegen denn die Fehlerquellen? Zu⸗ nüchſt wird man ſich jetzt an die Theaterleitung halten; das wird der Sündenbock ſein, ber für die ganze verworrene Lage herhalten muß und wir glauben nicht, daß die gegenwärtige Intendanz ſich über das Ende der Spielzeit hinaus zu halten ver⸗ mag. Dabei kann man ihr den Vorwurf nicht er⸗ ſparen, daß ſie ſtumm und tatenlos zugehört hat, als man im Bürgerausſchuß einen Angriff um den eu⸗ bern gegen ſie ritt. Ganz entgegen der früheren Ce⸗ 4. Seite. Nr. 546 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Samstag, den 23. November 1929 Vogelſchutz im Winter Der Winter iſt da und mit ihm auch die Futternot der in der Heimat gebliebenen Vögel. Haben ſie uns im Sommer im Kampfe gegen ſchädliche Inſek⸗ ten in Gärten und Weinbergen, in Obſtanlagen und Gemüſekulturen unterſtützt oder durch ihren Geſang erfreut, ſo gilt es jetzt zum Dank dafür, unſere klei⸗ nen Freunde hinwegzuhelfen über die bisweilen ſchweren Tage des Winters. Was die Vögel an den Rinden der Bäume, in den Spalten des Bodens uſw. finden, würde vielleicht noch zur Friſtung des dürf⸗ tigſten L dienen. Was aber, wenn Rauhreif und Froſt hinzutreten, wenn Wirbelſchnee alles zu⸗ deckt und Eis alle Futterplätze unzugänglich machte? Natürlich leiden die kleinen Sänger auch ſchwer unter dem Einfluß der Kälte. Bei dem geringſten Mangel an Nahrung gehen die zarten Körper dann zugrunde. Es iſt bekannt, daß der raſche Stoff⸗ wechſel der Kleinvögel eine fortgeſetzte Nahrungs⸗ aufnahme erfordert. In Anbetracht dieſer Tatſachen wird es ſich kein Naturfreund nehmen laſſen, ſein Scherflein dazu betzuſteuern, wenn es gilt, die Winternot der Vögel zu lindern. Wie kann das am beſten und zweck⸗ mäßigſten geſchehen? Darüber ſei hier einiges ge⸗ ſagt: Einen wichtigen Teil des„Vogelſchutzes im Winter“ ſtellt die Winterfütterung dar. Dieſe iſt durchaus nicht ſo einfach, wie es ſich der Laie vielleicht denkt. Nur dann, wenn ihm mit einwandfreien Aufklärungen und Ratſchlägen an die Hand gegangen wird, iſt es ein leichtes, den Vögeln das zu bieten, was ihnen zum Weiterleben und Durchhalten am förderlichſten iſt. Man ſuche zu be⸗ greifen, was unter Winterfütterung zu verſtehen iſt, was ſie zu bedeuten hat, ehe man daran geht, Brot⸗ krumen auszuſtreuen. Das Streuen von Brot iſt geradezu gefährlich und der ſchlechteſte Dienſt an den Vögeln! Brot zieht Feuchtigkeit zu leicht an und verurſacht, in dieſem Zuſtande von den Tierchen genommen, die ſchwerſten, meiſt zum Tode führenden Verdauungskrankheiten. Wer weiß das von den Leſern? Dasſelbe gilt von den Kartoffeln. Alſo fort mit Brot⸗ und Kartoffelfütterung! Was iſt denn als Futter zu verwenden? Außer Brot und Kartoffeln eigentlich alles Genießbare, insheſondere fetthaltige Stoffe, alſo z. B. Talg, Speck(aber nicht Fleiſchl), ölhaltige Samen: Hanf, Mohn, Sonnenblumenkerne, Leinſamen und ähnliches. Am meiſten ſollte Hanf zur Fütterung gebraucht werden. Ungeeignet iſt Rübſamen; er wird von den freilebenden Vögeln kaum angerührt. Der Verein der Waldvogelliebhaber hat es ſich zur Aufgabe gemacht, die diesjährige Win⸗ terfütterung praktiſch und durchgreifend auszufüh⸗ ren. Dazu braucht er aber den Beiſtand der Leſer und Vogelfreunde von Mannheim. Der Verein hat zu dieſem Zweck Annahmeſtellen eingerichtet, wo eventuelle Gaben abgegeben werden können, wo⸗ für im voraus viel Dank ausgeſprochen wird. An⸗ nahmeſtellen find: Reſtaurant„zum alten Fritz“, U 6; Fritz K lein, S 3, 2, IV. Stock,—7 Uhr abends; Friedrich Bauer, Schuhmachermeiſter, T 3. F. K * * Neue Expreßgutkarte. Am 15. November iſt bei der Reichsbahn die ſeit längerer Zeit bei größeren Bahnhöfen verſuchsweiſe eingeführte Durchſchreib⸗Expreßgutkarte allgemein zugelaſſen. Am 1. April 1990 ſoll ſie als Pflicht⸗ muſter eingeführt werden. Die neue Karte hat auf der Rückſeite eine Farbſchicht. Die eimzelnen bisher nebeneinander gelegenen Abſchnitte liegen über⸗ einander. Sie werden im Durchſchreibverfahren gleichzeitig ausgefertigt. Die neue Karte enthält außerdem einen weiteren Abſchnitt zur Aufliefe⸗ rüngsbeſcheinigung, die weit mehr Angaben auf⸗ nimmt, als das bisherige Beſcheinigungsbuch. Durch dieſe Vereinfachung iſt das Beſcheinigungsbuch ent⸗ behrlich geworden. Den verſchiedenen Bedürfniſſen der Verſandfirmen entſprechend werden die Karten in vier Zuſammenſtellungen geliefert: 1. Karte und Stamm, 2. Karte, Stamm und Stückanſchrift, 8. Karte, Stamm⸗ und Auflieferungsſchein, 4. Karte, Stamm, Auflieferungsſchein und Stückanſchrift. pflogenheit, im Rathaus vor verſammelter Vertre⸗ tung der Bürgerſchaft Programmreden zu halten, iſt dieſe Stelle ſetlt einiger Zeit verſtummt und hat auch diesmal, wo es ganz beſonders darauf ankam, kein Wort zur eigenen Verteidigung gefunden. Schweigen iſt zwar ſehr oft, ſogar in den meiſten Fällen, ein weiſes Verhalten, aber hier wäre es doch geſcheiter geweſen, der Intendant hätte einmal den Mund aufgemacht und ſich verteidigt. An inhalt⸗ licher wie an äußerer Gelegenheit dazu hat es gewiß nicht gefehlt. Aber die Zeiten ſind anders geworden. Es ſind nicht mehr nur Inſtanzen auf dem Rathaus, die zu allem, was am Theater gefchieht, Ja und Amen ſa⸗ gen. Eine un verantwortliche Theaterpolitik der Stadt⸗ verwaltung, die dieſen beſſeren Zuſtänden leider vor⸗ anging, hat allerdings nur allzuſehr die Dispoſition dafür geſchaffen, daß Herr Intendant Stolt, an deſſen lauterſten Abſichten und ehrlichſtem Willen nicht zu zweifeln und nicht zu rütteln iſt, ſich in den Eigen⸗ schaften, die ſeine Perſönlichkeit ſo kennzeichnen wie es nach den Erfahrungen dem Theater nicht zuträg⸗ lich erſcheint, nicht korrigiert, ſondern beſtärkt ge⸗ fühlt hat, ſo daß es ſein gutes Recht war, ſo zu ver⸗ fahren, wie er verfuhr. Wodurch allerdings ſo vie⸗ les verfahren iſt. Man braucht nur an den Fall Orthmann zu er⸗ innern, um zu erkennen, wie verderblich es war, daß hier einfach geſchehen konnte, was wollte. Wir glauben nicht, daß Herr Orthmann über dieſe Spielzeit hinaus weiter an unſerem Theater bleiben wird; dazu iſt ſeine Tätigkeit doch zu ſehr von den Vorausſetzungen fern, die dazu gehören, einer Stadt wie Mannheim das muſikaliſche Gepräge zu geben, wie es ſich für einen Generalmuſikdirektor gehört. Ihn ſelbſt trifft dabei keine Schuld, wohl aber die, die krotz aller gewichtigen gegenteiligen Meinungen dazu Ja geſagt haben, daß die Intendanz Herrn rihmann an die leitende Stelle ſetzte. Das Er⸗ gebnis kann jetzt höchſtens ſein, daß es Herrn Orth⸗ mann außerordentlich ſchwer wird, nach ſeiner Mannheimer Tätigkeit einen Poſten zu finden, der dieſer Provenienz entſpricht, und es iſt bedauerlich für dieſen ehrlichen, ernſten und fleißigen Künſtler, daß er durch ein Syſtem in dieſe Lage kam, das urch den Mangel an einſichtsvollen Perſönlichket⸗ Das große Faß' in Heide In dem beſonders reichen Weinjahre 1591, da weder Zehntkeller noch Fäſſer die Fülle edlen Naſſes faſſen konnten, beſchloß der damalige Kurverweſer Pfalzgraf Johann Kaſimir, ein Faß zu bauen, das in ſeiner Größe und Schönheit nicht ſeinesgleichen hätte. Dies Faß, wofür der Werkmeiſter 1500 Gul⸗ den Lohn empfangen, war 31 Schuh lang, 21 hoch, hatte eine Treppe von 27 Stufen, war mit 24 eiſer⸗ nen Reifen umfangen, die ein Gewicht von 122 Ztr. 7 aufwieſen. Es faßte 132 Fuder, 3 Ohm und 3 Vier⸗ tel. Es hatte zum Wahrzeichen eine Eule, einen Affen und einen Löwen ohne Zunge. Dies erſte große Faß, wahrſcheinlich über⸗ haupt das erſte große Weinbehältnis dieſer Art, iſt in den Verwüſtungen des 30jährigen Krieges untergegangen, verdorben und verfallen. Kurfürſt Carl Ludwig ließ nun anno 1664 quaſi als ſichtbares Wahrzeichen des edlen Weinbaues in Kurpfalz ein weit größeres und prächtigeres Faß errichten und ſolches in dem Kellergewölbe unter Friedrichs II. neuem Bau unterbringen. Dies Faß, zu dem man auf 50 Stufen aufſtieg, ſchildert uns ein Zeitgenoſſe wie folgt: Vorne dran ſtehet das herrliche Kurfürſtl. Wappen und der bekränzte dickpauſige Bachus ſitzet mit ſeinem großen Becher oben drauf, mit vielen Satyrs und dergl. Bilder von ſonſtigen verſoffenen Leuten umgeben. Es iſt ſo hoch, daß ein Reuter mit Lanze darinn aufrecht ſtehen kann. Seine Reife beſtehen aus künſtlichen höltzernen und 24 eiſern und hält dieſe ver⸗ wunderungswürdige große Weinmaſchine 204 Fuder, 3 Ohm und 4 Viertel. Der, welcher dies ganze Werk dirigierte war Johann Mayer, da⸗ mahliger kurfürſtlicher Hofkeller. Auf allen Seiten des Faſſes waren ſchöne ſinn⸗ reiche Reime eingehauen, als deren Verfaſſer Joſeph Thannenberg vom Gymnaſium zu Heidelberg genannt wird. Es würde den Rahmen dieſer Ab⸗ handlung überſchreiten, ſolche wörtlich hier aufzu⸗ führen. Sie waren in dem geſchwollenen Stil der damaligen Zeit mit wenig Witz und viel Behagen verfertigt. Von dieſem ſchönen Faß wurden auch nach damaliger Sitte einige prächtige Medaillen geſchlagen, von denen ſich noch einige in Sammlungen erhalten haben: Die eine mit einem Durchmeſſer von 64 mm zeigt auf der Vorderſeite das Schloß vor der Zer⸗ ſtörung, die Rückſeite das Faß mit Angabe des Ge⸗ haltes ete. Die zweite iſt achteckig, 59/60 mm Durch⸗ meſſer, mit ähnlichen Avers und Revers wie obige und mit lateiniſchen Inſchriften, die auf die Schön⸗ heit des Schloſſes und die Größe des Faſſes Bezug haben. Eine dritte kleinere Medaille von 31 mm Durch⸗ meſſer iſt noch bekannt. Avers das große Faß, revers folgender Spruch: Iſt etwas groß von Maß, iſt etwas reich von Wein, ſo kann uns dieſes Faß zu einem Muſter ſein. Carl Ludwig bauets auf ten einfach nicht mehr den Forderungen entſprach, die man an die zuſtändigen Inſtanzen ſtellen kann. Der Horizont von Rheinau bis Sandhofen und von Altrip bis Käfertal reicht eben einfach nicht dazu aus, über ſo ſchwierige, eine allgemeine künſtleriſche Orientierung erfordernde Dinge wie das Theater mitzubeſtimmen. So hat denn auch die Stadtver⸗ waltung die Erörterung der Theaterfrage auf eine breitere Baſis zu ſtellen verſucht und ſie damit glück⸗ licherweiſe wenigſtens einmal der ausſchlließlichen Behandlung durch die Theaterkommiſſion entzogen. Aber nachdem ſie das Theater vor dieſer Seylla ge⸗ rettet hat, fiel jetzt die Chaxypdis der Parteien darüber her, was das Deck des Theaterſchifes be⸗ reits gründlich ſäuberte. Aber noch iſt es nicht zu ſpätl! Man hat den Eindruck, als habe man allmählich eingeſehen, was für Fehler gemacht worden ſind, umd die Erörterungen, die ſich an die letzte Bürger⸗ ausſchußſitzung geſchloſſen haben, zeigten, daß man in der Umkehr begriffen iſt. Sie dauert nur noch ein wenig lange. Aber gerade jetzt heißt es keine Zeit verlieren. Am nächſten Mittwoch wird eine neue Sitzung ſtatlfinden. Hoffentlich chat man bis dahin einen gründlichen Strich unter alles Bisherige gemacht und weiß, worauf es an⸗ kommt, nämlich auf einen klaren Weg, der durch die kommenden Notzeiten des Theaters hündurch⸗ führen muß. Alle Sonderintereſſen der Parteien und Gruppen ſollten endlich zurücktreten, dafür um⸗ ſomehr das Bewußtſein durchdringen, daß die Kunſt, die ſich an alle wendet, auch durch alle, d. h. gemein⸗ ſam in ihrem materiellen Fundament gefeſttigt ſein ſoll. Wir können nur wünſchen, daß die Künſtler⸗ ſchaft, die bisher keinen Grund gehabt hat, der Stadtverwaltung das nötige Vertrauen zu verſagen, dieſes Vertrauen gerade fetzt, in der ſchweren umd unklaren Uebergangszeit bis zu der en d⸗ gültigen Regelung behält. Daß dieſe nicht allzu lange auf ſich warten laſſen darf, daß dabei aber umſomehr eine Gelegeiheit geboten iſt, mit einem guten Beiſpiel die Erinnerung an manche weniger gute auszulöſchen, das ſollte das Motto der kommenden Sitzung am Mittwoch bilden! 5 3 85 92 5. und ſetzte dieſes drauf 204 Fud. 3 Ohm, 4 Viertel 1664.— Sämtliche Stempel der 3 Medaillen ſind von N dem Medailleur J. Linck geſchnitten. Das Faß bildete eine große Attraktion für das Schloß, zumal es jederzeit frei beſichtigt werden konnte. Frei⸗ lich wurde man dabei oft das Opfer von allerhand ö Derbheiten, die ja den Trinkſitten Foppereien und D 1 t jener Zeit entſprachen. e frohen, glücklichen Zei⸗ ten feuchtfröhlichen Kurpfälzer Zechertums gingen aber einem jähen Ende entgegen, als Melaes Mord⸗ brennerſcharen in das herrliche Land einfielen. Na⸗ türlich machten ſie auch vor dem faſt wehrloſen Hei⸗ delberg Halt. Nach gründlicher Zerſtörung des Schloſſes und lüſtern nach den guten Pfalzweinen kam man auch in das Gewölbe, wo das große Faß lag. Es war leer. Anzünden konnte man es nicht, da die Flammen im tiefen Keller keine Luft bekamen. Man legte alſo eine Mine unter das Gewölbe, die jedoch auch fehlſchlug. Kurzum: unſer Faßkleinod trotzte allen welſchen Vernichtungsanſchlagen. So begnügte man ſich, das Faß gründlich zu demolieren, die Böden auseinanderzuſchlagen und unbrauchbar zu machen. So blieb das Faß liegen bis zum Jahre 1727. Der damalige Kurfürſt Carl Philipp, der ja nach den Briefen der Liſelotte ein großer Weinintereſſent war, ließ das brachliegende Rieſengefäß durch den Hofkellerer Engler in vollkommenen Stand bringen und auf ſeinen Namenstag, den 1. Mai 1728, mit kurpfälziſchem Weine füllen. Große Tage für das Faß brachen an. Des Kurfürſten luſbige Perſon, der Zwerg Per⸗ keo verübte ſeine Poſſen und Streiche und füllte ſich den kleinen Wanſt täglich mit 12—15 Fla⸗ ſchen Pfälzer Edelweins. Was ſind wir dagegen heute für armſelige Stümper! Hohe Herren aller Länder hielten frohes Gelage beim Faß. Schallende Heiterkeit und Pfälzerfrohſinn gaben jenen Tagen ihre Note. Der Kurfürſt ließ das Faß auch äußer⸗ lich ſehr reich erneuern und mit ſinnreichen Sprüchen verſehen. Die letzteren allerdings forderten in ihrem holprigen Versmaß ſtark die Kritik heraus und der Chroniſt J. D. Köhler ſchreibt hierüber und über das ſonſtige Leben und T en auf dem Schloſſe in der derb draſtiſchen W̃ elk Von dieſem Faſſe wird allen hohen und niederen Paſſagkers ein Ehrenwein aus dem verguldeten Bachusbecher präſentiret. Allein es ſind gewiſſe Reguln dabei zu beobachten, ſonſten man ſich dem Kellerrecht unterwerffen muß. Es gehen andere 1000te kurtzweilige Begebenheiten darauf vor.(Noch heute iſt ja ein Ueberbleibſel in der Uhr mit dem Fuchsſchwanz vorhanden.) Mich ärgert hierbei nur, daß die letzteren Faßreime, bei dieſer heiteren Zeit, in der deutſchen Poeſie weit übler geraten als die erſten. Mich dünkt der letzte Dichter und Jakob Balde haben einerley ſtumpfe Poeten Mähre ge⸗ ſpornet, dann dieſer hat im gleichen Thon ſolch elende Liedlein angeſtimmet: O Caſtalis, du edler Safft, O edler Brunn auf Erden Aus dem wir angefüllt mit Krafft, Halb⸗Götter können werden. Ey, wie ſo ſtill, der wie ein Myl Zuvor biſt umbher geſtrudelt, Wem wollt ſein lieb jetzt aller trieb Faul müßig, matt und bſudelt. Auch die üblichen Faßmedaillen wurden geſchlagen, von denen mir die folgenden bekannt geworden ſind: 1. Avers: Anſicht des Faſſes. Inſchrift:„In Hei⸗ delberg 1664 halt 204 Fuder“ uſw. Revers: Von Carl Ludwig bin ich erbaut, dem Carl Philipp wurd anvertraut, da dieſer zur Regierung kam und von dem Land die Handtreu nahm. Im Abſchnitt das kurpfälziſche Wappen und 1716. Durchmeſſer 33 Millimeter. 2. Avers. Aehnlich wie obige. Revers: Diß Faß ſo 40 Jahr dem Untergang ergeben wurd nach des Feinds Gefahr ein Phönix neu zu leben Carl Philipp thut den Wein das Feuer dazu reichen Der Salamander fein kan ſich auch hierin gleichen. Anno 1727. J. P. Durchmeſſer 33 Millimeter. 3. Auf die Wiederfüllung des Faſſes. Avers: Das Faß. Revers: Schrift auf Tafel 1728, Durchmeſſer 83 Millimeter.(Die Inſchrift laſſe ich am Schluß meiner Ausführungen folgen.) In dieſer Form vom Jahre 1727 iſt das Faß auf unſere heutigen Tage überkommen und ruht in ſicherer Hut im tiefen Gewölbe des Schloſſes. Ein Strom von vielen Tauſenden flutet alljährlich aus der ganzen Welt nach dieſem köſtlichen Kleinod deut⸗ ſcher Burgenherlichkeit und läßt das entzückte Auge bis zu den fernen Bergen unſeres pfälziſchen Wein⸗ baugebietes ſchweifen. Schon ſind die Tage nah, wo dieſer herrliche Gau in alter Freiheit wieder deutſch ſein wird und ſo Gott will auch bleibt. Das alte große Faß feiert dann mit. Vergeſſen wird ſein die ſchwere Zeit der fremden Feſſel. Den unter der Not der Zeit leidenden Pfälzer Winzern wünſche ich die Erfüllung des auf der letzten Faßmedaille eingeprägten Spruches: Gott ſegne dieſe Pfaltz bey Rhein Vom Jahr zu Jahr mit guten Wein Daß dieſes Faß und andre mehr Nicht, wie das alte, werden leer. — Kommunale Chronik Ausgabe von Sch 22 * Ludwigshafen, Nov. Der Pfälziſe thekenbank Ludwigshafen wurde die Ger erteilt, auf den Inhaber lautende, in Stu ker 3u 100, 200, 500, 1000, 2000 und 5000 Goldmark einge⸗ zahlte Schuldverſchreibungen in den Verkehr zu brin⸗ gen:: 1792,1145 Kg. Feingold= 5 Millionen Gold⸗ mark Sprozentige, b 1. 4. 1935 nicht rückzahlbare, von da ab längſtens innerhalb 50 Jahren im Wege der Verloſung, Kündigung oder des freihä Rückkaufes kündbare Goloͤhypotheken⸗Pfandfriefe Reſtihe 24. Die Wahlvorſchläge zur Gemeinderatswahl in der Pfalz Da am Donnerstag der erſte Termin für die Ein⸗ reichung der Stadt⸗ bezw. Gemeinderatskandidaten⸗ liſten abgelaufen iſt, ſind von folgender Orten die Zahlen der eingereichten Liſten bekannt: Ludwigs⸗ hafen 13 Liſten, Kaiſerslautern 10, Frankenthal 7, Landau 6, Annweiler 4, Neuſtadt a. Hdt. 115 Zwei⸗ brücken 6, Cuſel 6, Grünſtadt 6, Freinsheim 5, Heili⸗ genſtein 4. * Weinheim, 22. Nov. Der Bezirksrat Weinheim unter Vorſitz von Landrat Dr. Pfaff genehmigte den Gemeindevoranſchlag 1929 der Gemeinde Heddesheim, ebenſo ein Bau⸗ darlehen durch die Gemeinde Oberflo cke n b a ch, ſowie die Aufnahme eines Anlehens der Gemeinde Hohenſachſen und der Gemeinde Rippen⸗ weier. i Baden⸗Baden, 22. Nov. Unter dem Vorſitz von Obe germeiſter Fieſer fand heute nach⸗ mittag im großen Rathausſaale eine Sitzung des Bürgerausſchuſſes ſtatt, auf deren Tages⸗ ordnung zunächſt drei Punkte ſtanden und zwar Automo ſterung der Müllabfuhr, Erwerbung von mit ſtädtiſchen Baudarlehen beliehenen Häuſern und Grund Stauſch und Verkauf. Die diesbezüg⸗ lichen Anträge des Stadtrats wurden nach jeweils kurzer Ausſprache einſtimmig angenommen. An⸗ ſchließend an die öffentliche fand dann noch eine nichtöffentliche Sitzung ſtatt, in der der Ent⸗ wurf eines mit dem Badenwerk vereinbarten Ver⸗ trags über Stromlieferung zur Beratung ſtand. Der Entwurf wurde genehmigt. Narchbargebiete Seidenbaurverſuch an der Bergſtraße * Zwingenberg a. d.., 22. Nov. Die günſtigen klimatiſchen Verhältniſſe unſerer Gegend regen zu allerlei Verſuchen an. So unternimmt es gegenwär⸗ tig der Verwalter einer hieſigen Geflügelfarm, ver⸗ ſuchsweiſe den Seiden bau zu betreiben. Zu die⸗ ſem Zwecke wird etwa ein Morgen Land mit Maul⸗ beerhecken bepflanzt, um im Frühjahr das Fukter für die Seidenraupen zur Verfügung zu haben. Mit Unterſtützung der Süddeutſchen Seidenbau⸗Zentrale beabſichtigt der Unternehmer zunächſt die Anlage von ſechs Staffelzuchten, die je nach Gelingen des Ver⸗ ſuches vermehrt werden follen. Noklandung im Nebel * Frankfurt, 22. Nov. Geſtern abend mußte ein Verkehrsflugzeug der Lufthanſa, das von Hamburg kam, auf den Hauſener Wieſen not⸗ Landen. A* 2: Alzey, 22. Nov. Bei einer in dieſen Tagen im Revier Bornheim Lonsheim abgehaltenen Treihb⸗ lag d wurden von 50 Schützen zuſammen 527 Haſen erlegt. Das Ergebnis iſt günſtiger als in den Vor⸗ jahren, trotzdem die ſtrenge Winterkälte die Wild⸗ beſtände ſtark vermindert hatte. * Darmſtadt, 22. Nov. Noble Einbrecher fuhren hier vor einem Haus im Auto vor, drangen in eine Wohnung ein und nahmen, was ihnen an Gold⸗ Silber⸗ und ſonſtigem Schmuck in die Hände fiel, ferner Bargeld, insgeſamt Sachen im Wert von einigen tauſend Mark. Den gutgekleideten Einbre⸗ chern, die ein intelligentes Ausſehen hatten, begeg⸗ nete die Wohnungsinhaberin auf der Treppe. Doch konnten die Verbrecher entkommen. Die Spuren führen nach polizeilichen Ermittlungen nach Mainz oder Frankfurt. * Ensheim(Rheinheſſen), 22. Nov. Der Arheiter Sommer, der in Spiesheim Kartoffeln für ſeine Familte eingekauft hatte, tſt auf dem Heimweg im Straßengraben erfroren Sommer hatte etwas reichlich getrunken und iſt ſo die fünf Meter hohe Böſchung des Grabens hinuntergeſtürzt. * Straßburg, 21. Nov. Da der Konkursverwar⸗ ter im Nachlaßkonkurs Ern ſt Kieffer ⸗Kork in Kehl die Forderungen der franzöſiſchen Gläubiger zurückgewieſen hatte, mit der Begründung, daß ſie ſich durch ſeine Güter in Frankreich entſchädigen laſſen können, hat das Gericht von Straßburg dieſer Tage den Konkurs über den Nachlaß Kieffers auch in Frankreich erklärt. Kieffer, der Anfang 1929 in Kork ſtarb, hat in Deutſchland und Frankreich verſchiedene Schwindeleien begangen. Sein Schwiegerſohn, ein Profeſſor an der Zahnärztlichen Klinik in Straßburg, hat ſich im Zuſammenhang da⸗ mit bekanntlich das Leben genommen. Schluß des redaktionellen Teils Ds ist das angenehme Gefühl nach dem Genuß von der kràftigenden, leicht verdaulchen Nahrkost. Horlicks ergönzt die fägliche Kost. u haben in Apotheken und Orogerlen ia Packungen zu Mk. 4..20 und — Verlangen Sie kostenlos Stoschôre Nr. 20 Morlleks-Vertrlebsgesellschaft m. b.., Frankfurt a. Mala Zu haben in allen Apotheken und Drogerlen bestimmt bel: Apothe am Wasserturm F 7. 17, Friedtichs-Apotheke Oststadt e 5 E 2. 18, Schwanen- Apotheke E 3, 1a, Sterg. Apothescs 3, 1. ange-Rötterstt-Drogetis Lange Rötterstr., Med. Drogeeis Kallmenn 0 1. 138, Merkuf-Orogetle Sandhofen Sobönauerstr. 12 W. Maler Drogerie U 8. 26. Drogerſe Schätthelm 0 4, 8 und Friedrichs August Eberhard Rub. late, Progerle G. Sp ingmann ß.. 8. Drogerſe Or. E. Stut Nacht F 6, 8 4, Unlversef- Drogerie Sg. Schmidt, Seckenbeletgti. 8 3 R 5 N . 1 Samstag, den. November 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 880 Was war in Nannheim vor 50 Fahren erk 75 9 was verboten? Der Droſchkenkutſcher mit dem Führerſchein!— Jedermann zum Feuer⸗Löſchen verpflichtet!—„Haben Sie ein Kind in Pflege?“ Arme Mannhetmer— vor 50 Jahren! Vier⸗ hundertundfünfzig(knapp gezählt) Paragraphen praſſelten auf euer Haupl Mit 450 Paragraphen waren„nach dem Stande des Jahres 1882“ die Mannheimer Bürger durch Ortspoltzei und Be⸗ zirksamt beglückt. Kaum eine Regung ihres Wol⸗ lens war nicht fein ſäuberlich in Paragraphen ein⸗ gefangen. Wehe dem Zuwiderhandelnden! Er wurde beſtraft mit Geldſtſtrafen bis zu 150 Mk. oder Haft bis zu 15 Tagen. Doch vieles von dem, was damals örtlich geregelt war, iſt heute im BGB., im HGB. und in der Gewerbeordnung. Faſt nichts kann uns aber das Mannheim von„dunnemals“ realiſtiſcher hervorzaubern, als ein Hervorheben der orts⸗ und Hezirkspolizeilichen Vorſchriften, die längſt ent⸗ ſchwundene Einrichtungen und Zuſtände zu regeln verſuchten. Nur Erwachſene dürſen ſich donchen Das Baden im Rhein und Neckar war nur in den Bad⸗ und Schwimmanſtalten erlaubt.„Für die weiblichen Beſucher iſt der Dienstag und Freitag jeder Woche beſtimmt, an welchen Tagen es den männlichen Beſuchern unterſagt iſt, die Anſtalt zu benützen.“(Ade, Familienbad!)—„Das Benutzen der größeren Baſſins, ſowie der Douche, iſt nur erwachſenen Perſonen geſtattet“. Schulſchwän⸗ zern, die es offenbar auch ſchon gab, widmete die löbliche Polizeidirektion einen eigenen Paſſus: „Schulpflichtige dürfen während der. Schulſtun⸗ den die Bade⸗Anſtalt nicht beſuchen, etwa Entgegen⸗ handelnde werden weggewieſen.“— Und ſogar auch dieſes hatte die Poltzei bedacht:„Niemand ſoll haben, ohne ganz abgekühlt zu ſein und ohne auf die allgemein bekannten diätiſchen Regeln gehßbrige Mückſtcht genommen zu haben.“ Wie bedrohlich noch das Cholera⸗Geſpeyſt war, geht aus dem Umſtand hervor, daß beſondert „Maßregeln gegen die Cholera“ veröffentlicht wurden. Bei ſtrenger Strafe war ſedermann verpflichtet— der Kranke, wie der be⸗ handelnde Arzt— der Ortspoltzeibehörde auf der Polizeiwache ſofort Anzeige zu erſtatten. Nachdem eine genaue Beſchreibung der Krankheitsſymptome erfolgt, wird auf die Notwendigkeit ſofortiger Des⸗ inftzierung und Iſollierung hingewieſen.„Zum Schutze des Publikums iſt außerdem am Hausein⸗ gang in auffälltger Weiſe eine Bekanntmachung des Inhalts anzuſchlagen: In dieſem Hauſe herrſcht Cholera. Der Eintritt iſt bet Vermeiden der geſetz⸗ Uchen Strafe unterſagt.“„Unterliegt die Abſonde⸗ rung des Kranken und ſeiner nächſten Umgebung beſonderen Schwierigkeiten oder wird das Verbot des Zutritts und Verkehrs nicht gehandhabt, ſo wird bas Bezirksamt die Verbringung des Kranken in ein Abſonderungshaus anordnen.“ Der Zutritt u den Kranken war nur„den mit der Pflege Be⸗ ſchaftigten. ben Medizinalperſonen, Geiſtlichen und Notaren“ geſtattet. Im Zeitalter der Kohlenfdureflaſchen iſt es nicht nötig, folgende „Borſchrift zur Einrichtung und Reinhaltung ber Blerpreſſtonen“ zu beachten.„Die zur Preſſion verwendete Luft muß dem Freien entnommen werden und zwar der Straße in einer Höhe von mindeſtens 8 Meter über dem Boden.“— Außerdem mußten die„Bierpreſſio⸗ nen wöchentlich minbeſtens einmal mittelſt eines Dampfreinigungsapparates unter Aufſicht des hierzu verpflichteten Sachverſtändigen gereinigt wer⸗ den.“— Die Wirte mußten ein Reviſlonsbuch führen, in dem die vorgenommenen Dampfreinigun⸗ gen von dem amtlichen Sachwerſtändigen beurkundet waren. Auf Verlangen waren ſie„jederzeit dem mit der Kontrolle betrauten Polizeibedtenſteten vorzu⸗ weiſen“. Bei der Entleerung von Dunggruben war es „ur Verhütung von Unglücksfällen“ Vorſchrift:„an Ort und Stelle eine ſtarke Leiter von hinreichender Länge, ſowle drei ſtarke, mindeſtens ſechs Meter lange Rettungsleinen bereit zu halten.“ Entleerung und Abfuhr wurde durch die„hierfür eingerich⸗ tete“ ſtädtiſche Abfuhranſtalt beſorgt.— Den Ein⸗ bereit zu halten waren. Die Abfuhr des Hausunrats geſchah koſtenfrei. Ein beſonderer Paragraph beſagt: „den Bedienſteten der ſtädt. Abfuhranſtalt iſt aus⸗ drücklich verboten, für ihre Verrichtungen Trink⸗ gelder zu verlangen oder anzunehmen.“ Eine alte Feuerlöſchorbnung Nachdem ausführliche Beſtimmungen über den Anſchluß der Gasleitungen an das Netz getroffen worden ſind, verdient die Feuerlöſchordnung be⸗ ſondere Beachtung.„Jeder Hauseigentümer iſt zu guter Unterhaltung des in ſeinem Haufe befindlichen Brunnens, ſowie zum Schutze besſelben gegen Einfrieren verbunden. Kein beſtehender Brunnen darf eingehen ohne polizeiliche Erlaubnis. — Jeder Brunnenbeſitzer iſt zur Geſtattung der freien Benützung des Brunnens zum Zwecke der Dämpfung eines ausgebrochenen Brandes verpflich⸗ tet.“ Auch die Waſſerfuhrleute mußten zur Nachtzeit,„ſo lange es nicht gefriert“, ſtets ihre Waſſerfäſſer gefüllt halten und bei einem entſtechen⸗ den Feuerlärm damit ſogleich zur Brandſtelle eilen. Auch Bierbrauer, Bäcker, Metzger, Wirte, Färber und Seifenſieder haben„bei eingetretener ſtrenger Kälte dafür zu ſorgen, daß ſie ſo ſchleunig wie mög⸗ lich warmes Waſſer zur Brandſtelle abgeben können.“ Wie ſehr man jeden Mitbürger zur Hilfeleiſtung heranzog, geht auch aus den Paragraphen hervor, wonach Einwohner, die Zugpferde beſaßen, es„ſchul⸗ dig“ waren, in Brandfällen Pferde an die Spritzen⸗ häuſer zu ſtellen. Einwohner aus den dem Brande nächſt gelegenen Quadraten waren zur Abgabe von warmem Waſſer an Waſſerfuhrleute und Waſſer⸗ träger„verpflichtet.“ Die Löſch⸗ und Rettungsmannſchaft der Stadt Mannheim beſtand aus der uniformierten freiwilligen Feuerwehr (deren Kommandant die Oberleitung beim Brande hatte) und der nicht uniformierten Hülfs⸗ Mannſchaft. In dieſer letzteren ſich einreihen zu laſſen, war jeder hieſige Einwohner vom 21. bis 35. Lebensjahr verpflichtet. Die Hilfsmannſchaften hatten ebenfalls bei jedem Brande und bei jeder Uebung(bei Vermeidung einer Geldſtrafe) zu er⸗ ſcheinen.— Durch eine geldliche Dispenſation konnte man ſich zwar durch den Stadtrat vom Eintritt in die Hilfs⸗Mannſchaft befreien laſſen, doch beſtimmte ein— geſperrt gedruckter— Paragraph: daß„im Falle der Noth, inſoferne die vorhandenen Löſch⸗ Mannſchaften nicht ausreichen, Niemand ſich der Mit⸗ wirkung zur Löſchung bei Brandfällen entziehen kann!“ „Wer ein ausgebrochenes Feuer wahrnimmt, ſoll dieſen Brandausbruch durch Rufen alsbald be⸗ kannt machen.“ Die Bewohner eines Hauſes, in dem ein Brand ausgebrochen iſt, ſollen„nicht im Stillen löſchen oder ihn zu verheimlichen ſuchen“, ſondern den Brand ſchleunigſt melden. Die Alarmierung geſchieht durch Sturmläuten, Signale der Feuer- wehr und des Militärs, ſowie durch Feuer⸗Rufen.— Die Löſch⸗Direktion wird ihren Standpunkt in der Nähe der Brandſtätte„bei Tage durch eine rothe Fahne, bei Nacht durch eine rothe Laterne bezeich⸗ nen“. Schließlich war die Direktion der ſtäbtiſchen Gasanſtalt verpflichtet, einen tüchtigen Werkführer und einen Gehilfen, mit den nötigen Werkzeugen verſehen, nach der Brandſtätte zu ſchicken. Eine Ta⸗ belle über die vom Stadtrat feſtgeſetzten Belohnun⸗ gen beſchließt das Kapitel. Das erſte große Gieß⸗ oder Fuhrfaß wurde mit 15 Mark belohnt, das zweite mit 10 Mark; das erſte kleine Faß mit 8 Mark, das zweite mit 4 Mark. Die erſte auf die Brandſtätte verbrachte Spritze(gleichviel aus welchem Spritzen⸗ hauſe) wurde mit 5 Mark honoriert. Aber nicht nur die Feuerbekäüämpfung war ein Gegenſtand polizeilicher Für⸗ und Vorſorge, auch die erſten Berkehrs⸗Schmerzen der zu enten Straßen Mannheims kaun man aus den Verordnungen erſehen. Am Theater durfte am mittleren Portal und nur im Schritt angefahren werden. In ber Dalbergſtraße durfte nur ein Fuhrwerk verkehren. Man ſieht Die Dienſtmanns⸗ Ordnung ſchreibt vor, daß jeder Bewerber für Dtienſte auf öffentlichen Plätzen eine„Kaution von 500 Mark bei der hieſigen Sparkaſſe“ ſtellen mußte. Auf einem metallenen Schilde mußte dann die verliehene Dienſtmanns⸗Numer auf der Bruſt getragen, wer⸗ den. Den Droſchkenführern wurde aufgetragen, einen erteilten Fahrſchein ſtets mit ſich zu führen und auf Verlangen dem Polizeiaufſichtsperſonal vorzuzeigen.“ Die Bezahlung geſchieht bei Tage beim Verlaſſen der Droſchke, in der Nacht dagegen vor dem Einſteigen. Der Droſchkenführer mußte„vor dem Einſteigen und beim Verlaſſen we⸗ gen Berechnung der Fahrzeit dem Fahrgaſt die Uhr vorzeigen.“ Wer ein Kind unter 7 Jahren gegen Entgelt in Privatpflege nehmen wollte, mußte zuvor die Genehmigung durch die Ortspo⸗ lizeibehörde einholen. Die Ortspoltzeibehörde hat von Zeit zu Zeit ſich über das Befinden des Pfleg⸗ lings und die Art ſeiner Abwartung zu verläſſigen. Außerdem mußte den„Bezirksräten, Mitgliedern auftragten Perſonen zu jeder Tageszeit der Zu⸗ tritt zu der Wohnung des Pflegekindes geſtattet werden.“ Die Pferdeeiſen bahn wurde nach denſelben Grundſätzen betrieben, wie unſere heutige Straßenbahn. Nur mußte ſich der Betrieb nach dem Fahrplan richten H. Verwendungsmoglichkeiten des Schmalfiims Zu einem intereſſanten Vorführungsabend hatte die Firma Photo⸗Mayer in P 3, 11 geſtern in den blauen Saal des„Mannheimer Hofes“ geladen. Herr Schreiber zeigte ein Model des Cinsé⸗ „Kodak“, mit dem man nicht nur außerordentlich beguem überall zu ſeinem Privatgebrauch filmen, ſondern auch ſeine eigenen Filme zu Hauſe vom „Kodascope“ wiedergeben laſſen kann. Die Hantie⸗ rung mit dem Ciné⸗Kodak iſt„kinderleicht“. Ein Hebeldruck— die ſelbſttätige Maſchinerie beginnt das Objekt zu filmen, das man aufnehmen möchte. Wieder ein Druck— die Maſchinerie ſteht ſtill. Alſo ohne Kurbelei und Stativ. Jedermann ſein eigener Filmregiſſeur! „Schreiben Sie bie Geſchichte Ihres Lebens mit dem Ciné⸗Kodak!“ Ebenſo einfach wie das Filmen iſt nun die Vor⸗ führung zu Hauſe.(Den Schmalfilm erhält man billig kopiert.) Der fertige Film wird in den„Kodas⸗ cope“ gebracht, eine Zuleitung wird in den elektri⸗ ſchen Steckkontakt geſteckt und ſchon ſieht man, was man geknipſt hat, in natürlicher Lebendigkeit, flim⸗ merfrei, vor ſich! Zur beſonderen beluſtigenden Un⸗ terhaltung iſt es ſogar möglich, den Film rückwärts laufen und in größter Schnelligkeit z. B. ſeinen Tod⸗ feind rückwärts die Treppe herauflaufen zu laſſen. Nahezu 100 Meter Film können auf einmal ver⸗ wendet werden. Bilder von der letzten Zeppelin⸗ fahrt nach Stuttgart, Sportaufnahmen, auch in Zeit⸗ lupe⸗Szenen von der Hubertusjagd des Reiter⸗ vereins, das Motorradrennen im Stadion, Bilder vom Mannheimer Verkehr am Paradeplatz, Bis⸗ marckdenkmal zeigten, daß die Länge eines ſolchen Films durchaus genügt, um ein anſchauliches Bild der Vorgänge zu geben. Dazu kommt, daß die Bil⸗ der ſo ſcharf und prägnant wiedergegeben werden, wie es beſſer nicht im Kino geſchieht. Eine geniale Leiſtung ſtellt die Möglichkeit dar, Filme in natür⸗ lichen Farben mit einem„Kodacolor“ genann⸗ ten Gerät herzuſtellen. Die gezeigten Aufnahmen lteßen dle Zukunftsſchönheiten dieſer Erfindung ahnen. Wie nichts auf dieſer Welt vollkommen iſt, ſo hat die ſo praktiſche und intereſſante Erfindung einen(kleinen) Nachteil: ſte koſtet Geld! Wenn man bedenkt, welch großes Vergnügen eine ſolche Film⸗ apparatur ſchafft und wieviel Erinnerungswerte man damit ſich für Generationen bewahren kann, dann allerdings erſcheint der Preis für die komplette Aus⸗ der Armenbehörde, der Ortspolizei und von ihr be⸗ l Leipzig(Welle 259,83) 19 Uhr: Film⸗Rundſchau Gloria:„Alibi“ In zehn Minuten i ein Einbruch verübt, die ef verfolgt die Spur, kommt aber nicht weitet, denn die „Herren“ haben ihr Allbi, die Theoterkarten. Aber gehn Minuten fehlen, um das Allbl vollſtändig zu machen, des Mann iſt bald gefunden, der für die zehn Minuten ein⸗ ſteht, doch der wahre Sachverhalt wird ermittelt. Dleſer Film iſt recht ſpannend gedreht, das flotte Tempo wirkt ſich angenehm aus. Zwiſchenhinein ſpielt die Liebe der 8 des Polizeibeamten zu dem Verbrecher, dle aber doch u den richtigen Mann findet, nachdem alles geklärt dt. Aus Rundfunk-Programmen Sonntag, 24. November Deutſche Sender Berlin(Welle 419), Köntgswuſterbeuſen 2322 1694,90) 09.00 Uhr: Morgenſeier, 20 Uhr: Dinfonſeke Breslau(Welle 325) 20 Uhr: In memoriam, platten), 20.30 Uhr: Inrl. Frankfurt(Welle 389,6) 08.18 Uhr: a 12 Uhr: Von Kaſſel: Die letzte Stunde, 0 Uhr: Stuttgart: Geiſtliche Abendmuſik,.80 Uhr: Nonzgerd, 23 Uhr: Geſprochene Denkmäler. Hamburg(Welle 372,2) 20 Uhr: Requlem, W. ners Die wundertätigen Bettler. Hörſplel in bier denn reihen, 23 Uhr: Religiöſe Kammermuſik. Königsberg(Welle 276,5) 20 Uhr: Reamem ae 00 im Weltkrieg gefallenen Dichter. Langenberg(Welle 472,4) 07.00 Uhr: 8 09.05 Uhr: Morgenfeier, 18 Uhr: Aus der Städt. 8 halle Düſßſeldorf: Orgelkonzert, 16.90 Uhr: Veſperkonzertz 20.15 Uhr: Orgelkonzert. Requlem,.0 Uhr Sonaten. 5 München(Welle 532,0), Kalſerslautern(W. 200 Markt, 21 Uhr: Konzert, 22.15 Uhrt Von Brünn Bauernkombdie in fünf Akten, anſchl. 3 Stuttgart(Welle 360,1) 11.15 Uhr: 1 13 Uhr: Zum Totenſonntag,(Schallplattenkonzert), 17. Uhr: Bel uns zu Lande, 20 Uhr: Aus der evang. Stabdt⸗ kirche in Pforzheim: Buß⸗ u. Bettagskonzert, 21.80 Uhr Von Frankfurt: Konzert, 8 Uhr: Von Frankfurt: E ſprochene Denkmäler. Auslänbdiſche Sender Bubapeſt(Welle 550,5) 20.80 Uhr: Konzert, auſch een Zigeunermuſik. Daventry(Welle 479,3) 22 Uhr: RNonzert. Ollverſum(Welle 1071, 20.55 Uhr: Mire ite, Oe in fünf Akten, anſchließend Schallplaktenkonzert. Hulzen(Welle 1775) 20.50 Uhr: Abendkonzert..85 Ahe Schallplatten. Daventry(Welle 1564,4) 92.06 Uhr: Rongert des n fonteorcheſters. Mailand(Welle 500,3) 20.81 Uhr: Konzert Rufeniſcheg Muſtk. 912 riss(Welle 17285) u Uhr: Abendkonzert. rag(Welle 486,2) 20 Uhr: Von Brünn: Am Molau, laus⸗Markt, 21 Uhr: Konzert, 22.18 Uhr: Von Belus Mklitärkonzert. 5 Wien(Welle 516,4) 20 Uhr: Fuhrmann Henſchel, Scham ſptel in fünf Akten, anſchlleßend Abendkonzert. Zürich(Welle 459,4) 20 Uhr: Quartett⸗ und Solegefünges anſchlleßend Wunſchkonzert. Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— ſelephon 28347 Haben Sie ſich ſchon die neuen Lorenz⸗Netzgerllte bei uns angehört? Es verpflichtet Sie zu nichts! In geſchmackvoller Ausführung und ganz hervorragender Leiſtung bei billigen Preiſen ſtellen dieſe neueſten Empfänger das ſchönſte Weihnachtsgeſchenk dar, Verlangen Sie Proſpekte Schluß des redaktionelfen Teils KHKalsers M Brust. Larame— ede en 1000 lege N Sdt el 40 Pfg. Bose 80 979 Mediz.-Kosmetiſcher Fragekaſten Bearbeitet von Dr. P. Born. Anfrage P..: Gibt es ein wirkſames Mittel gegen Kopfſchuppen und Haarausfall? Antwort: Schuppenbildung und Haarausfall hangen eng zuſammen. Sie beruhen in faſt allen Fällen auf einer Sthrung des Choleſterin⸗Stoffwechſels. Das wachsartige Choleſterin iſt ein unentbehrlicher Zellbauſtein für dat Haar und wird den in der Kopfhaut befindlichen Haartalg⸗ drüſen von der Galle her durch die Blutbahn zugeführt Es hat für die normale Verhornung der Haarzellen zu ſorgen, aber ſchon vom 20. Jahre ah beginnt normater⸗ weiſe der Alterungsprozeß, der ſich in einer Ablageruntz wohnern, die Landwirtſchaft betrieben. war es er- den Vorläufer der Einbahnſtraße. Zur Nachtzeit ruſtung tragbar. in des Choleſterins an den Blutaberwänden äußert. Cholg⸗ laubt, den Dung auf die eigenen oder gepachteten dürſen keine Wagen, Karren, Fäſſer uſw. auf den 3 ſterinmangel der Haartalgdrüſen führt aber zu Schuppen „ bildung und Haarausfall. Dieſe Schäden laſſen ſich durch Aecker bringen zu laſſen. Trockener Stalldünger mußte in Kaſtenwagen befördert werden, die„in deutlicher Aufſchrift den Namen des Eigentümers trugen und deren Ladung nur im Hofraum erfolgen burfte.“ Hausunrat, Küchenabfälle, Scherben uſw. mußten in„handlichen Gefäßen“ geſammelt werden, die, leicht zugänglich, zu ebener Erde zur Abholung Straßen belaſſen werden.„Es iſt verboten, auf den Trottoirs und in den Planken in einer Weiſe zuſammen zu ſtehen, daß dadurch der Verkehr auf denſelben geſtört wird.“ Schließlich:„Jede unbefugte Veränderung an den zur Sperrung einer Straße, eines Platzes oder eines Teils derſelben aufgeſtell⸗ ten Zeichen oder deren Nichtbeachtung iſt verboten.“ Grfnſtadt, 21. Nov. Am 4. Dezember mittags halb 1 Uhr verſteigern im Saalbau der Jakobsluſt zu Grünſtadt die Mitglieder des Grünſtadter Wein⸗ marktes etwa 80 000 Liter 1928er Weißweine und Portugieſer aus beſſeren und beſten Lagen der Unterhaardt. Näheres ſiehe Anzeige. die äußere Anwendung des choleſterinhaltigen Kopfwaſſers „Trilyſin“ ausgleichen. Es muß täglich angewendet werden und iſt dann das von Ihnen geſuchte wirkſame Mittel gegen Kopfſchuppen und Haarausfall.—„Trllyſin“ it beim Friſeur, in allen Parfümerien, Drogerien und Apotheken erhältlich. Die große Flaſche koſtet n.—, die kleine M.40. gcostef unsere„Slidehof“. Sſe wird mit Recht von allen Kennern als„OlE Zigarette DER Zigaretten bezeichnet.! er ſowohl fuhr das Dieſelmotorſchiff„Höri“, auf Grund. 6. Seite. Nr. 546 Neue Mannheimer Zeitung([Abend⸗ Ausgabe) Samstag, den 28. November 1929 Aus dem Lande Aus der Studentenschaft m. Heidelberg, 22. Nov. Der Allgemeine Stu⸗ dentenausſchuß(Aſta) nahm einſtimmig einen An⸗ trag an, der eine Ermäßigung der Straßen bahn⸗ Fahrpreiſe in gleicher Höhe, wie ſie Schülern zugebilligt iſt, befürwortet, und zwar mit Ausdeh⸗ nung auf die Straßenbahnlinie nach Mannheim. — Einem Wunſch des Rektorates, am 18. Januar einen allgemeinen Reichsgründungskom⸗ mers zu veranſtalten, ſoll in der nüchſten Sitzung nahegetreten werden. Lanbwirtſchaftliches aus dem Neckartal st. Aus dem Neckartal, 20. Nov. Die Herbſt⸗ faaten von Korn, Weizen und Gerſte ſind gut auf⸗ gekommen, haben ſtark ausgeſtockt und zeigen nur in einzelnen Feldern etwas Platten durch Mäuſefraß. Gegen dieſe Nager ging man mit vergiftétem Weizen und Räucherapparaten energiſch zu Leibe. Das jetzt einſetzende Regenwetter und die kalten Herbſtnebel tun ihr Uebriges. Die Felder ſind auch von den Weißrüben leer gemacht, ſo daß jetzt mit dem Tlefpflügen begonnen werden kann, wenn der Stallmiſt auf die Aecker gefahren iſt. Die Weißrüben⸗ ernte war dieſes Jahr ſo reichlich, daß viele Land⸗ wirte bis Weihnachten von dieſen Rüben füttern. An Winterfutter iſt kein Mangel. Das Kraftfutter⸗ kaufen, das viele Landwirte im Frühjahr in Schul⸗ den ſtürzte, fällt weg. Der Ausödruſch des Ge⸗ treides iſt in den meiſten Gemeinden jetzt beendet. Das Getreide wird in den Lagerhäuſern abgeliefert und damit das Kraftfutter und der Kunſtdünger be⸗ zahlt. Futterrüben wurden viele abgegeben. Bezahlt wurde für den Zentner 50—70 Pfg. Größte Aufmerkſamkeit wendet man dieſen Herbſt den O bſt⸗ kulturen zu. Die Bäume werden gekalkt und die Klebgürtel ſind bereits angelegt. Weiter werden die Baumlöcher ausgehoben, um junge Bäume zu ſetzen, die meiſtens aus eignen Baumſchulen ſtam⸗ men. Das Setzen der fungen Stämme wird noch vor Eintritt des Froſtes vollzogen. Mit dem Setzen im Frühjahr hat man ſchlechte Erfahrungen ge⸗ macht. Die Baumzüchter beſſern ſo ihre alten Kul⸗ turen aus, die durch den letztjährigen Froſt gelitten haben and legen neue Kulturen an. 125⸗ Jahrfeier des Lahrer Gymnaſiums Lahr, 22. Nov. Das Lahrer Gymnaſtum hielt heute die Erinnerungsfetier an die vor 125 Jahren am 22. November 1804 erfolgte Gründung ſeiner humamiſtiſchen Lehranſtalt als Pädagoglum. Die Feſtrede hielt der Leiter der Anſtalt, Gymnaſial⸗ birektor Dr. Steurer, der nach einem kurzen Ueberblick über die Geſchichte der Anſtalt, über den Einfluß des griechiſchen Denkens auf Rom und die Sbagaten ſeines Imperiums, beſonders aber auch auf die Befruchtung des deutſchen Genius, ſprach. Der deutſche Genlus ſei dem griechiſchen ebenbürtig wie Perſönlichkelben wie Winkelmann, Leſſing, Goethe, Schiller und Hölderlin zeigten. Die tief angelegte Rede übte eine ſtarke Wirkung aus und war ein glänzender Beweis für die Berechtigung klaſfiſcher Bildung auch in unſeren Tagen. Für die ehemaligen Schüler überbrachte Prof, Uhrig die Glückwünſche, während Juſtizrat Weißer im Namen des Beirates und Elternrates der Schule zum Jubi⸗ Mum gratlullerte.“ Für die übrigen Lehranſtalten VLahrs ſprach Volksſchuldirektor Sauer. Gedicht⸗ vorträge der Schüler, Chorgeſänge des Schulchors und Muſikſtücke des Schülerorcheſters umrahmten den Feſtakt, dem ſich am Nachmittag ein geſelliges Beiſammenſein der jüngeren Schüler bei Kaffee und Kuchen anſchloß, während die älteren ſich am Abend mit ihren Lehrern und den ehemaligen Schülern zu einem frohen Kommers vereinten. Vom Liebhaber erſtochen Mülheim, 28. Nov. Im benachbarten Steinen⸗ ſtadt wurde ein lebiges, 21 Jahre altes Mädchen von einem 30 Jahre alten Mann erſtoche n. Hlerzu verlautet folgendes: Am Freitag abend gegen 7 Uhr verließ die Pflegetochter Margarete Poslomſki der Eheleute Hau in Steinenſtadt das elterliche Haus, um Milch zu holen. Plötzlich hörte die erblindete Pflegemutter einen Schrell, die Tochter kam herein⸗ geſtürzt und rief:„Er hat mich geſtochen!“ Dann brach das Mädchen kot zuſammen. Der Täter ging nach der Tat flüchtig. Es handelt ſich um den am 14. Dezember 1899 in Steinenſtadt geborenen Joſeph Walz, der ſeit längerer Zeit dem Mädchen nach⸗ ſtellte. Als es ſeine Liebesanträge abwies, bedrohte ihren Pflegevater als auch das Mädchen ſelbſt mit Erſtechen. Vor einiger Zeit hat er den Pflegevater überfallen und durch einen Meſ⸗ ſerſtich am Halſe verletzt. Man vermutet, daß er in die Schweiz oder nach Frankreich entkommen iſt. Ein Schiff auf Grund gelaufen * Inſel Reichenau, 22. Nov. Geſtern nachmittag das den Kurs Radolfzell, Reichenau, Steckborn, Oehningen auszu⸗ führen hat, unweit von Iznang in voller Fahrt Nach fünfſtündiger Verſpätung konnte das Schiff die Fahrt fortſetzen. Bei den ſchwieri⸗ gen Bergungsarbeiten halfen die beiden Motorſchiffe „Stadt Radolfzell“ und„Reichenau“ mit. Als Ur⸗ ſache iſt der geringe Waſſerſtand des Bodenſees und der dichte Nebel anzuſehen. Das Schiff hatte zum Glück nur unbedeutenden Schaden erlitten. * Madolfzell, 22. Nov. Die zwei in Worblingen vor zwel Wochen verhafteten Männer, die im MRadolfzeller Unterſuchungsgefängnis unter dem Verdacht der Falſchmünzerel ſttzen, haben letzt ein Geſtändnis abgelegt, wonach ſie die Abſicht hatten, Zweimarkſtücke herzuſtellen und in Umlauf zu bringen. St. Helena(Der Aber Napoleonfilme gibt es zu Legionen. den Napo⸗ leonfilm hat noch niemand gedreht. Auch! der vor zwei Jahren den erſten Teil ſeine niſchen Filmtrilogie nach D Teil iſt charakteriſtiſcher gekommen.] Erlagen Titanen Napoleon und die napoleoniſche und den Rahmen des Filmes einzuſpann typiſch franzöſiſche Filmaufſaſſung, die die rein Theatraliſche vor das Pfychologiſche ſtellt, kräftig genug, um ſeinem Napoleonft durch die Welt zu ſichern, jenem vergle rigen Heerführer in Italien die Stuſenleiter des Ruhn freimachte? Man wäre verſucht, aus der Mitteilung des Drehbuches„nach einem Entwurſe von Abel Gance“ eine Art Verzicht auf Vollendung des eigenen Werkes heraus⸗ zuleſen. Vielleicht hat der franzb eur bewußt ſeine Idee dem deutſchen Lu pu Pick a reten, weil der Aus lauf des Lebens des gefangenen Kaiſers auf St. Helena keine Gelegenheit mehr zu Maſſenſzenen und g 6 lungen gibt, wie der Aufſtieg und die Mitte im Leben Na⸗ poleons. Auf das ſeeliſche Verttefen verſtehen fle Deutſchen(und Schweden) eben anders und beſſer als die Romanen. Man wird dem deutſchen Regiſſeur die Anerkennung nicht verſagen dürfen, daß der Verſuch geglückt iſt. Dieſer deutſche Lupu Pick⸗Film der Peter Oſtermaye duktion vereinigt deutſche Gründlichkeit mit fra if Beweglichkeit, was ſich namentlich im Tempo der Handlung zeigt. Franzöſiſche Eigenarten der Anſchauung, wie bei⸗ ſpielsweiſe das Uebergreifen ins erotiſche Gebiet, befrem⸗ den uns mehr, als daß ſie das Charakterbild des Katſers er⸗ hellen. Zudem ſind wir, dank der deutſchen Napoleonlitera⸗ tur, die heute die franzöſiſche bereits überflügelt hat, ge⸗ ſchichtlich ſo geſchult, daß wir Abweichungen von der ge⸗ ſchichtlichen Wahrheit als ſtörend empfinden, obwohl wir dem Filme ſelbſtverſtändlich die gleiche Freiheit zubilligen, wie dem Dichter für das Bühnenſtück. Was aber der deut⸗ ſchen Bearbeitung einen beſonderen Vorzug verleiht, iſt die Vermeidung des Anekdoten⸗ und Epiſodenhaften, an deren Stelle eine von Anfang bis zu Ende bewußt durchgeführte Idee tritt. Der Kampf des gefällten Titanen gegen den kleinlichen Unterdrücker iſt vielleicht im einzelnen zu ſtark pointiert gegenelnandergeſtellt, aber für die Beurteilung des geſchichtlichen Napoleon auf St. Helena unerläßlich. Der geiſtige Gehalt des Films würde ſedoch nicht erreicht werden, wenn ihm nicht in Werner Krauß ein Dar⸗ ſteller erſtanden wäre, der wie wenige geeignet iſt, Napoleon auf St. Helena in überzeugendem Bilde erſtehen zu laſſen. Werner Krauß hat in Unruhs„Bonaparte“ ſchon einmal einen Napoleon auf der Bühne gegeben. Hier im Film ge⸗ ſellt ſich zu dem Darſtelleriſchen und Spieleriſchen das Aeußere in einer geradezu erſtaunlichen Formvollendung. Das gilt nicht nur von dem Geſicht, das faſt naturgetreu Neubaulen in Ludwigshafen a. Rh., 23. Nov. Eine Anzahl großer Neubauten kann während der nächſten Mo⸗ nate in Ludwigshafen bezogen werden. Die erſten Häuſer am Durchbruch ſtehen bereits im Rohbau fertig da. Das Warenhaus Tietz überragt ſechs⸗ ſtöckig(mit den beiden flankierenden Eckturmauf⸗ bauten ſiebenſtöckig) ſelbſt den maſſigen Pfalzbau. Eln Blick ins Erdgeſchoß der Neugründung über⸗ zeugt davon, daß in der Rheinſtadt das größte Warenhaus der Pfalz erſteht. Das ſtattliche Ge⸗ ſchäftshaus von Gebr. Münch dahinter iſt noch weiter gediehen und wird noch vor dem größeren Nachbar eröffnet. Im übrigen biegt die„Jubiläums⸗ ſtraße“ noch wüſt und leer. Der an ihrer Einmün⸗ dung in die Bismarckſtraße geplante Monumental⸗ bau der Städt. Sparkaſſe kommt nicht zur Aus⸗ führung, da die Stadt das ſchöne Heim der Süd⸗ deutſchen Diseontobank auf der Ludwigsſtraße an⸗ gekauft hat, um dort nach dem Umzug der Bank ins Gebäude der mit ihr verſchmolzenen Rheiniſchen Credithank die Städt. Sparkaſſe unterzubringen. So erſpart dieſe ſich die Anlage neuer Tr F Aus den Mannheinzer Gerichtsfülen Erweitertes Schöſſengericht Vorſitzender Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley. Ein Tunichtgnt Bei ſeinem zigeunerhaften Herumtreiben iſt der erſt 21 Jahre alte Hilfsarbeiter E. T. von Neckarau ein Feind der Arbeit geworden. Er drückt ſich da⸗ von, ſelbſt wenn ſie ihm angeboten wird. Am hellen Tage mißbrauchte er am 7. Oktober auf dem zu einer Anlage umgewandelten alten Friedhofe in Neckarau ein 17 Jahre altes ſchwachſinniges Mädchen, das aus der vierten Klaſſe aus der Schule gekommen iſt. Er beſtritt die ihm vorgehaltene Tat gar nicht und behauptete, das Mädchen ſei mit einverſtanden ge⸗ weſen. Das wurde jedoch von dem unvereidigt ver⸗ nommenen Mädchen beſtritten und ausgeführt, daß der Burſche ihr ein Taschentuch in den Mun d geſtopft und es am Halſe gewürgt hat. Tat⸗ ſächlich hatte es auch die blutunterlaufenen Stellen am Halſe, als es aus dem Gebüſche herauskam. Offenbar hatte es aus Angſt ſchließlich doch nach⸗ gegeben. Staatsanwalt Dr. Haas beantragte auf Grund der Beweisaufnahme Verurteilung wegen Notzucht. Das Gericht beließ es jedoch bei der An⸗ klage wegen tätlicher Beleidigung und verurteilte den Angeklagten zu einer Gefängnisſtraſe von 8 Monaten, abzüglich Unterſuchungshaft. War die und eſte Betrügeriſche Reiſende Richtige Bauernfänger waren die Reiſenden Jo⸗ ſef Landmann von Wienitz und Heinz Theodor Grünfeld von Charlottenburg. Sie überredeten die Frau eines Eiſenbahners zur Beſtellung von Hem⸗ eſors uſw. Das Gericht ſprach angemeſſen. gefangene Kaiſer) im„Anverſum“ unter ſparſamſter Verwendung von Hilfsmitteln das Antlitz des ſchwer kranken Katſers wiedergt Auch die Figur paßt ſich geradezu verblüffend der durch zahlreiche Bilder über⸗ mittelten Geſtalt an. Napoleon war in ſeinen letzten Le⸗ bensjahren ſtark beleibt und litt unter Aufdunſung des Kör⸗ pers. Sein ſchon von Natur aus zu kurz geratener Unter⸗ ban verlieh ſeinem Gang etwas Schwankendes und Un⸗ ſicheres. Sieht man dieſen Napoleon, wie ihn Werner Krauß äußerlich gibt, ſo ſteht man faſt unter der Zwangsvorſtel⸗ lung: So und nicht anders muß der Kaiſer auf St. Helena ausgeſehen haben. Krauß kennt aber auch die geiſtigen Eigenarten Napoleons. Eine Fülle von Kleinigkeiten be⸗ weiſen die Beleſenheit des Regiſſeurs und des Darſtellers. Hand in Hand damit geht Werner Krauß! Geiſtigkeit, ſo daß als Endergebnis ein Napoleonfilm zuſtande gekommen iſt, der wirklich nur noch wenige Wünſche offen läßt. Bei der Wahl der Mitſpieler hat nicht immer eine glück⸗ lich Hand gewaltet. Zwar hat Napoleons Kerkermeiſter, der Gouvernenr Hudſon Lowe in Albert Baſſer⸗ mann einen Gegenſpieler gefunden, der äußerlich wir⸗ kungsvoll erſcheint. Aber bei aller Ehrfurcht vor dem füngſten Ehrenbürger Mannheims muß doch geſagt werden, daß zwiſchen ihm und Werner Krauß Auffaſſung und Durchführung eine Spanne beſteht, die ſich nicht ohne weiteres überbrücken läßt. Hanna Ralphs oft gerühmte künſtleriſche Vollendung iſt nicht an der richtigen Stelle eingeſetzt. Die Gattin des Generals Bertrand war in Wirklichkeit keine ſo ſtarke Napoleonhaſſerin als ſie der Film, allerdings aus begreiflichen künſtleriſchen Gründen hingeſtellt. Aus der Fülle der Helfer und Helferinnen ragen vor allem noch Hermann Thimig(General Gourgaud) und Erwin Kalſer(Doktor O' Meara) hervor. Die Photographie tſt teilweiſe hervorragend. Nicht nur die Originalaufnahmen auf St. Helena, auch die im Atelier oder in Neubabelsberg gedrehten Szenen zeichnen ſich durch eine beſondere Hellſichtigkeit aus, die den deut⸗ ſchen Filmen der füngſten Zeit zu eigen iſt. Auch regie⸗ techniſch iſt der Film beſtes deutſches E ignis, ohne geſuchte Einfälle, aber mit einer Fülle wahrhaft künſtleriſcher In⸗ ſpirationen.(Man achte auf die nur zweimal ganz im Vor⸗ beiſtreifen angedeuteten Rattenplage, unter der die Be⸗ wohner von Longwood ſo unendlich zu leiden hatten, und auf den Ablauf der ruhmreichen Erinnerungen in den Träumen des Katſers, in denen die hiſtoriſchen Gemälde aus Verſatlles wiederkehren). Es machen ſich erfreulicherweiſe die erſten Anzeichen bemerkbar, daß die Stagnation der deutſchen Filmpro⸗ duktton allmählich überwunden wird. Zu dieſen Signalen gehört dieſer Napoleonfilm unbedingt. Seinem Eindruck wird ſich niemand entziehen können, zumal dann, wenn, wie im„Untverſum“ durch die mit beſonderem Geſchick zu⸗ ſammengeſtellte Beglettmuſik, hauptfächlich aus Werken Beethovens, eine gemeinſame Eroſea der Töne und der geſchichtlichen Ereigniſſe geformt wird. E. Ludwigshafen Von dem beabſichtigten(Stadt?⸗) Hotel am entgegengeſetzten Ende der Jubiläumsſtraße gegen⸗ über dem Pfalzbau, wie von dem Zimmermann⸗ Schüwillingſchen Hotel als Kopfende des Rhein⸗ blocks verlautet vorläufig nichts mehr. Sollten Er⸗ fahrungen der Nachbarſchaft ſchrecken?— Der Neu⸗ uwd Umbau der Städt. Gewerbeſchule dürfte in Bälde ſeiner Beſtimmung übergeben werden, in wenigen Monaten auch das neue Poſtamt beim Amtsgericht. Das alte Amtsgericht wird derzeit als Zentral⸗Polizeigebäunde eingerichtet. Der Meßßplatz ſchließt ſich immer mehr durch die an allen vier Seiten aufwachſenden G. A..⸗ Blocks, die mehreren hundert Familien Aufnahme gewähren. Auch im G. A..⸗Block am Ebertpark harren am 1. Dezember neue Wohnungen der Einziehenden. In der Gartenſtadt Hochfeld ſind gleichfalls drei Großbauten im Rohbau erſtellt: an der Bahwlinde Mundenheim„ Mutterſtadt das Um⸗ ſpannwerk der Pfalzwerke und das Kranken⸗ haus der armen Schulſchweſtern. In der eigent⸗ lichen Gartenſtadt arbeitet bereits der Dachdecker auf Boflet⸗Lochners St. Bonifatiuskirche.— Aller⸗ hand„Aufbau“— nur die J. G. Farbeninduſtrie baut ab** rn Man verſtcherte ihr, ſte Sie unterſchreibt 10 Blankowechſel in der Meinung, es ſeien Quittungen zur wöchentlichen Anzahlung von 3 A. Eine Mietgenoſſin, ein früheres Bürofräulein, kommt gerade hinzu und ſagt warnend:„Frau., denſtoffen auf Abzahlung. hätte alles in allem nur 120/ zu zahlen. Sie unterſchreiben ja Wechſel.“„Ach, das ſind ja Quittungen“, ſagte der Angeklagte Landmann und utmmt das Blanko ſchnell weg. Vergeblich, daß der Mann abends bei der Heimkunft der Frau den Kopf wuſch: die Ware kommt— Ramſch, und auch die Wechſel, und zwar nicht auf 12 4 lautend, ſondern auf 25 K. Die Frau hat alſo nicht zuſammen 120 ,, ſondern 250/ zu zahlen. In den Mannheimer Geſchäften hätte ſie die Ware viel billiger haben können. Mit allen möglichen Ausreden ſuchten ſich beide Angeklagte zu entlaſten. Als die etwas harthörige Betrogene ſagt, Landmann habe ihr den Preis von 120% ins Ohr geſagt, ſchlägt Landmann ſchnell einen Salto und behauptet unter Heiterkeit der Zu⸗ hörer, er hätte geſagt, die Ware ſei 120„ billiger als der wirkliche Wert. Bei dieſer Unverfrorenheit fährt der Vorſttzende auf: Ich kann es dem Publikum nicht für übel neh⸗ men, wenn es über Ihren Schwindel lacht, das glaubt Ihnen doch niemand. Erſter Staatsanwalt Dr. Nebel bezeichnete das ganze Verfahren der Alfgeklagten als Bauernfänge⸗ rei und beantragte 5 bezw. 4 Monate Gefängnis. eine Gefängntsſtrafe von je 3 Monaten aus und je 100 Geldſtrafe. Bei der ganzen Art, wie die Frau übers Ohr ge⸗ hauen wurde, hielt man auch eine Geldſtrafe für und alles übrige A Kir Aus der Pfalz Jahre Bezirksobſtbanverband Dürkheim Bad Dürkheim, 23. Nov. Der Bezirksobſtbau⸗ verband Dürkheim hält am morgigen Sonntag in der Winzergenoſſenſchaft in Deidesheim ſeins diesjährige Wanderverſammlung als eine Jubt⸗ läumstagung ab, denn der Verband hat jetzt 25 Kampf⸗ und Arbeitsjahre hinter ſich. Aus dieſem Anlaß kommt in dreitauſend Exemplaren eine 250 Seiten ſtarke, mit 140 Abbildungen ausgeſtattete Feſtſchrift heraus, das ein lange vermißtes Ge⸗ ſchichts⸗ und Nachſchlagewerk für den pfälziſchen Obſt⸗ und Gemüſebau iſt. Geleitworte ſind der Feſt⸗ ſchrift von Staatsminiſter Dr. Fehr, dem Landes⸗ verbandsvorſitzenden Kirchenrat Engelhard⸗Nürn⸗ berg und Oberregierungsrat Schloſſer Bad Dürk⸗ heim beigegeben. Die Schrift ſchildert die zurück⸗ liegende Verbandsarbeit, die Maßnahmen zur He⸗ bung und Förderung des Obſt⸗ und Gemüſebaues und deſſen Geſtaltung im Bezirk Dürkheim an Hand reichen ſtatiſtiſchen Materials und bringt wertvolle Schlußfolgerungen zu den einzelnen Obſtarten. Mit⸗ arbeiter von Ruf laſſen ſich in Beiträgen über die einzelnen Zweige vernehmen und vermitteln dadurch dem intereſſtierten Erzeuger Erfahrungen und Ein⸗ ſichten zur praktiſcher Nutzanwendung. Sonntag, den 24. November Nationaltheater:„Slegfrbed“, 18 Uhr. Apollotheater:„Paragraph 218“, 16 Uhr und 20 Uhr. Freier Bund(Städtiſche Kunſthalle!: Vortrag von Architelt Hannes Meyer, Leiter des Bauhauſes in Deſſau:„Er⸗ zlehung zum Bauen“, 11.90 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Atlantic“.— Schauburg: „Bruder Bernhard“.— Capitol:„Ueberfall auf den Südexpreß.“— Scal a:„Frauenraub in Marokko“.— Gloria:„Wenn Menſchen reif zur Liebe werden“.— Palaſt⸗ Theater:„Das Panzerauto“,— Un ver, ſum:„Napoleon“.— Ufa⸗ Theater:„Frau im Mond“. Sehens würdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags) tägl. 1018 Uhr, 14—18 uhr Sonn⸗ u. Feiertags durchgeh. v. 11—16 Uhr.— Schloßmu⸗ ſeum: Geöffnet tägl. v. 10—13 und 14—16 Uhr. Sonntags v. 11—16 Uhr durchgehend. Sonderausſtellung Deutſche Minneſinger(Bilder der Maneſſeſchen Handſchrift). Schloßbücherei:—1 Uhr und nachm. von 15—1? Uhr. Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—18 Uhr u. nachm. von 15—17 8 5 Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 1 bis 19 Uhr.— Planetarium: 16 u 16.30 Uhr Vorführungen; 17. Uhr Vorführung mit Vortrag: Monde.“ „Planeten und ihre 8 5 3— Dre 2 5 Welter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karisruhe See Luft⸗ 0 f 1 d f 5b. f. Wetter 8 icht Stärke Wertheim 1511— 22 1 Nebel Königsſtuhl] 508 76% 5, ß 3 S,.(leicht halb bedeckt Karlsruhe 120 768.1—1 1 1 8 leicht Nebel Bad.⸗Bad, 218 762,4 0 4 0 8 halbbedeckt Villingen 780 765,9 019 9 21 SVleſcht wol, Feldbg. Hof 1275 65,8 8 3 s u ſchwach Nebe Badenwell.— 762,1 89 8— S* wolkig St. Blaſien 780— 090 ſtin halbbedeckt Bad. Dür h.—— 11 13 2* leicht 4 Die Wetterlage iſt in großen Zügen unverändert geblieben. Doch hat das europäiſche Hochdruckgebiet ſich etwas nach Oſten zurückgezogen, ſo daß unſer Gebiet von der milden Südſtrömung des Weſtrands des hohen Drucks erfaßt wurde. Mit dem Auf⸗ kommen ſüdlicher Winde ſetzte geſtern abend He⸗ bung der Nebeldecke und heute früh auch in der Ebene größtenteils Auflöſung des Nebels ein. Dit bisherigen großen Temperaturunterſchiede zwiſchen Ebene und Hochſchwarzwald werden dadurch aus⸗ geglichen werden. Unſere Witterung hat nunmehr Vorderſeitencharakter gewonnen im Gegenſatz zur Hochdruckwetterlage der letzten Tage. Wetteransſichten für Sonntag, den 24. Nov. 19291 Meiſt heiter, trocken und in tiefen Lagen tags⸗ über milder, leichte Nachtfröſte mit örtlichen Früth⸗ nebeln. Schluß des redaktſonellen Te 3 Weiße und geſunde Zähne. Da ſch ſchon felt Jahr meine Zähne mit Ihrem hochgeſchätzten„Chloxodont⸗ 5 Ihrer Ehlorodont⸗Zahnbürſte pflege, fo will ich Ihnen meine Anerkennung für Ihre Präparate entgegen bringen, denn meine Zähne ſind ſo weiß und geſund, daß mich meine Freunde und Bekannten darum beneiden.“ Getz. Karl Stein, Elversberg/ Saar. 294 TSbletten Togal-Tabletten ſind ein hervorragendes mittel bei Rheuma, Glehe, Ischlas, Grippe, Nerven- u. Kopfschmerzen, Erkältungskrenkhelten. Laut notarieller Beſtätigung anerkennen über 5000 Aerzte, darunter viele bedeutende Proſeſſoren, die gute Wirkung des Togal. Ein Verſuch Überzeugt! Fragen Sie Ihren Arzt. 1 Apotheken. Preis Rm.40. annheimer Apothekervereluigun 4 Cin. 12,6 1785 74.3 55 nest 8e. 80 108 Am. Chefredakteur; Kurt Fiſcher Derantwortlich für Polltik: 12 A. Meißner— Feuilleton: Dr. G. Kayſer Lommunalpol tik und Lokales: Richard Schönfelder— Spoct und Vermiſchtes: Willy Müller— Händelsteil: Kurt Ehmer— Gericht . er— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob ſaude, fämtlich in Mannheim— Heraus eber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Selen G. m. b.., Mannheim, R 1,—6 e e e 4 — * Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 546 Samstag, den 23. November 1929 7 8 5 2 N 35 Plötriich und unerwartet verschied unser lieber Vater, Oroßvater und Schwiegervater, Her Friedrich Oehler im Alter von 74 Jahren 1 Mannheim, den B. November 1929 5 1 a Im Namen der trauernden Hinterbliebenen! Otio Bausenhart Die Einäscherung findet am Montag 73 Uhr statt mittag Suches 5 gut erhaltene Anzüge, Mäntel u. Schuhe etc. NOS Netzger Viktor Ninderłnecht 5 115555 5 veflobte—2— l.— Fnednchstelderstr. 34 8 7. 15 Stadt- und Ferntransporte Umzüge mit Möbel⸗ 7 Städt. Sparkaſſe Mannheim 10. Stadtteil Neckarſtadt: im Zigarrengeſchäft des Herrn Wil⸗ 11. Stadtteil Neckaraner Uebergang: 12. Vorort Feu ben heim: im Gemeindeſekretartat, In N Dr. Zacherl etzt eme! D 7, IA a (Ecke Wasserſurn) auto, Lieferwagen, Eil⸗ transporte. 5162 Felger u. Karch, Telephon 313 17. Wer fertigt Zelchnungen und Koſtenanſchläge für ſanitäre Anlagen und Heizungen on? Spätere Stellung nicht ausge⸗ ſchloſſen. Angebote unt. D M 187 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 5909 2 Oeffentliche 0 See eee * Bitte ausſchneiden und aufbewahren! Die unterhält in den nachgenannten Stadtteilen und Vororten: ahlstfellen: 1. Stadtteil Fung buſch: im Kolontalwarengeſchäft der Firme Gebr. Ebert, G 8. 14, Telephon 320 80; 2. Stabtteil Luiſen ring: im Schreibwarengeſchäft der Ge⸗ ſchwiſter Walter, Jungbuſchſtraße 8; 8. Stadtteil 8⸗,-, U⸗Qnadrate: in der Kunſt⸗ u. Papier handlung des Herrn Valentin Hepp, I 3. 4, Telephon 318 46; 4. Stadtteil Lindenhof: im Kolonialwarengeſchäft des Herrn Paul Köllner, Gontardſtraße 22; 8. Stadtteil Schwetzzingerſtadt: im Friſeurgeſchäft des Herrn Martin Bauer, Kepplerſtraße 38; 6. Stadtteil Ofiſtad t: im Friſeurgeſchäft des Herrn Heinrich Becherer, Charlottenſtraße 8, Telephon 282 18; 7. Stadtteil Nen oſtheim: im Kolontalwaren⸗ u. Milchgeſchäft des Herrn Wilbelm Zlegler, Dürerſtraße 6, Teleph: 282 10; 8. Staditeil Fange Röttergebiel; im Feinkoſtgeſchäft des Herrn Rob. Kormann, Eichendorffſtraße 12, Teleph. 518 92; 9. Stadtteil Her zogen rieb: im Bäckereigeſchäft des Herrn Emil Wieſſe, Waldhofſtraße 140, Telephon 51197; belm Simon, Mittelſtraße 69, Telephon 510 77: im Zigarrengeſchäft des Herrn Adam Hohmann, Emil ⸗Heckel⸗ Straße Nr. 115, Telephon 288 90; . 5 855 Berwaltungsinſpektor Bruchbacher, Telephon ⸗Anſchluß über Rathaus; 18. Vorort Wallſtadt: im Hauſe des Herrn Troppmann, Schreinermeiſter, Hauptſtraße 55; 14 Vorort Käfertal: im Hauſe des Herrn Bürodirektor Rarl Wiſſenbach, Ladenburgerſtraße 28; 18. Vorort Waldhof: im Kolonialwarengeſchäft des Herrn Karl Kruppenbacher, Luzenbergſtraße 88, Telephon 507 183; 18. Vorort Sandhofen: im Kauſhauſe des Herrn Bernhard Wedel, Sandhoferſtr. 280, Tel. Sandhofen 67 über Nr. 342 01; 17. Vorort Neckaran: im Kolonlalwarengeſchäft der Frau Lud⸗ wig Heidenreich Witwe, Friedrichſtraße 40a; 18. Gemeinde Friedrichsfeld: im Kaufhauſe des Herrn Jak. Wickenhäuſer, Schillerſtraße 1, Teleph. Friedrichsfeld 318; 19. Borort Rheinau: Zweigſtelle im Hauſe Däniſcher Tiſch 12. Bel dieſen Zahlſtellen, die während der üblichen Geſchäftsſtunden geöffnet find, können Einlagen mit der gleichen Wirkſamkeit wie bei der Sparkaſſe ſelbſt vollzogen werden. Auch Rück⸗ zahlungen ſind daſelbſt in beſchränktem Umfang möglich. Wir empfehlen dieſe im Intereſſe unſerer Sparer ge⸗ ſchaffenen Zahlſtellen zur regen Benützung. die Stadt Mannheim haftet für alle Einlagen in voller höhe. 52 eee arenzer mehr darſtellt. 8000 erk Belohnung Schon lauge suchen Sie einen Sauger den Ihr Kind nicht mehr von der Flasche ziehen kann. Verlangen Sie den Nahnsauger Nur dieser Sauger wird Ihren Wün- schen völlig entsprechen. Zur Be- ruhigung verwenden Sie ferner den unzerreifharen Hahnschnuller Zu haben in einschlägigen Geschäften Nachweis 30 dureh 8127 Kellermann& Scheurer Mannbeim 8 8, 15 Rufnum. 26097 Tull. Deabhertlchuugen fer daft Hauben Oeffentliche Aufforderung. Im Neckarauer Friedhof gelangt die Ab⸗ teilung II, enthaltend die Gräber der in der beit vom 77. April 1904 bis 18. April 1008 ver ſtorbenen Erwachſenen zur Umgrabung. Anträge auf Erhaltung der Gräber für eine weitere jährige Ruhedauer, wofür die Gebühr N. 50.— für ein Grab beträgt, ſind bis läng⸗ tens 20. Jannar 1930 beim Friedhofamt, ſtädt. Amtsgebäude 1— Litera N 1, 2. Stock, Zimmer Nr. 13— zu ſtellen; ſpäter einkommende An⸗ träge werden nicht berückſichtigt. Fundamenten, Einfaſſungen Gräbern, deren Erhaltung denkmäler mit u. Pflanzungen auf nicht beantragt wird, ſind bis ſpäteſtens 20. Ja⸗ nuar 1930 zu entfernen; nach Ablauf dieſer Friſt wird der 8 riedhofausſchuß über die nicht ent⸗ fernten Matertalien geeignete Verfügung treffen. Mannheim, den 20. November 1029. 12 Der Oberbürgermeiſter. Die Verſteigerung der Plätze zur Weihnachts meſſe auf dem Zeughausplatz findet am Diens⸗ tag, den 3. Dezember 1929, 10 Uhr daſelbſt ſtatt. Der Beginn der Weihnachtsmeſſe iſt auf Sonn⸗ tag, den 8. Dezember feſtgeſetzt. 12 Mannheim, den 19. November 1929. Der Oberbürgermeiſter. Zum Zwecke der Beiziehung der Angrenzer zu den Koſten der in Ausſicht genommenen Herſtellung der Straßen Riedlach, zwiſch. Dorf⸗ ſtraße u. Petersauerſtraße; Kalthorſtſtraße, vom fertigen Teil bis zur Straße Riedlach; Peters⸗ anerſtraße, zwiſchen Ziegelgaſſe und Riedlach; Leinpfad, zwiſchen Dorfſtraße und Petersauer⸗ ſtraße; Leinpfad, zwiſchen Petersauerſtraße und Gambrinusſtraße; Gambrinnsſtraße, zw. Sand⸗ hoferſtraße und Leinpfad; Ziegelgaſſe, zwiſchen — Ppetersauerſtraße u. Gaswerkſtraße; Riedgärten⸗ ſtraße, zwiſchen Sandhoferſtraße u. Ziegelgaſſe; Gaswerkſtraße, zwiſchen Sandhoferſtraße und Ziegelgaſſe im Stadtteil Mannheim⸗Sandhofen gemäß den Vorſchriften des Bad. Ortsſtraßen⸗ geſetzes und den für die Stadt Mannheim gel⸗ tenden allgemeinen Grundſätzen werden a] die Liſten der beitragspflichtigen Grundbeſitzer ſamt dem Anſchlag des Aufwandes, zu dem ſie beigezogen werden ſollen, und den vor⸗ geſchriebenen ſonſtigen Angaben, b) die Straßenpläne, aus denen die Lage der Grundſtücke zu erſehen iſt, während 2 Wochen, vom 25. November 1929 ab, im Rathaus N 1 hier, Tiefbauamt, 2. Stock, Zimmer 39, zur Einſicht öffentlich aufgelegt. Einwenbungen müſſen innerhalb einer vier⸗ wöchigen Frist, die am 25. Novbr. 1929 beginnt, bel Meidung des Ausſchluſſes beim Oberbürger⸗ meiſter hier geltend gemacht werden. Bezüglich der oben bezeichneten Teilſtrecke der Kalthorſtſtraße ſtellt dleſer Beſchluß ledlglich eine Erneuerung der mit Gemeindebeſchluß der Gemeinde Sandhofen vom 22. Dezember 1908 bereits feſtgeſtellten Beitragspflicht grenzer bar; er iſt dadurch notwendig geworden, weil— wegen der inzwiſchen eingetretenen Aenderung der Währungsverhältniſſe— das bisherige Verfahren keine geeignete Unterlage für die Bemeſſung der Zahlungspflicht der An⸗ 12 der An⸗ Der Oberbürgermeiſter. ..7 Sielledbiadde * Meine Spezlall fat: Die feine Papierèussfeffung * Veſnnechtsauſträge in Prägungen frühzeiſig erbefen 29 5 Aud elbe Spezialge deff Erfinder-Vorwürtsstrebende Näheres kostenlos durch 7380 F. Erdmann& Co., Berlin SW. 11 Das Sporfliche Jumper- Neid 58. Der floffe Manfel englischer Alf 79. S augsverstefgerüng Montag, den 28. November 1929 werde lch gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: Vormittags 11 u am Lagerort Gartenſeldſtraße 58: Eine Partie Holz: nachm. 2 Uhr im N Qs. 2: 1 Ketten⸗ fräsmaſchine, 2 Elektromotoren, 2 Motorräder, 1 Partie Wäſche u. Schuhe, Weißwein, 1 Konzert⸗ trommel, 150 neue Säcke, Möbel u. Sonſtiges. 14 266 Spreng, Gerichtsvollzieher. „Mannbeimer Liedertafel o..“ Wir laden unſere verehrl. Mitglieder 2 der am Montag, den 9. Dezember 1929, 2074 Uhr im Sängerheim, K 9. 81, stattfindenden ordentlichen glielememanm lung hiermit ergebenſt ein. 14 280 Tagesorbuung: 1. Rechnungsvorlage; 2.. des Vor⸗ ſtandes und Ausſchuſſes; 3. Mitgliedsbeitrag; 4. Wahl des Vorſtandes und der Ausſchüſſe. Der Vorſtand: G. Müller. flu Schwewersilberte Alpacca- Bestecke ester krsatz für massin Sber, un allen ersten Fachgeschäften erhältlich. Söcfists „ esglwuren ,,,, ß,, o o o o v * N 2 88 N.— Solide 9 n 2 Bi 1 H billig und Ein großer Auswahl Him Möbelhaus FAILIK Ludwigshafen D. Nh. Rheinblock (neben Ehape) Wer liefert einen gasbadeo fen auf Gegenrechnung von Anzug od Ueberzieher in Maßarbeit. Angebote unter T V 17 an die Geſchäftsſt. öſs. Blat⸗ tes erbeten. 657 Fee—— Junge tüchtige FrfReus t kaufen Sie am besten bei Weickel Wellner- Bestecke in körchromt Seher vorsſipect und in seht Sbel nimmt noch Kunden in und auß. Abonnement. Angeb. unt. T Q 12 an die Geſchäftsſt. Lomersee- Mannheim Rückreiſe 22. 9. Herr in Begl. ſ. Vat. wird v. ſ. Frankf. muſik. Gegen⸗ über herzl. u. Adr. geb Angeb. u. P. R. V. 3351 beförd. Rudolf Moſſe, Frankfurt a. M. B41 8382 C1, 3 Das eleg. Moitré- Der Manfel der modischen Sfoffen und Pelzbesäſzen Ei BSesCHers Dilliges. Ar DDOI eee aer N. eee gallen Das eleganfe Nachmiffags⸗KNleid in der neuen Linie 28. E Kleid für den Nachmiffag 98. 0 Der elegenfe Mantel Duvefine mit Edelpelz * 148. eleg. Dame in 98. A. H. WOLFF& Hus elegerufer Dernerumoder NMerumeirrn. Tel. 55895 Füehse, Skunkse. Besätze außerordtl. GATLITISPA CH neee 55— Oberarzi 1 Repateturen pn. lh. Mannheim N 4. 1 Pelzhaus Sprechstunde-12 u.-6 Unt J Sonntags geschlossen 5 Tel 208 18 Schüritz , 405 72 0 ee Bertauſche mein Nachweis bare Erfolge bet Neuralgie, Neu⸗ neuwertiges(Ia.) raſthenie, allgemeiner Herzſchwäche, Herzneuroſe, Schlafloſigkeit, Lähmungserſchelnungen, Muskel⸗ 1 a* é L F und Gelenkrheumatismus, Jschlas, bel Gefäß⸗ gegen Perſonenanto. Angebote unter T L 7 an die Geſchſt. 55200 owie bei Stoffwechſelkrankheiten, Magen⸗ armſtörungen, Zucker⸗ und Nierenleiden Hautkrankheiten. erkrankungen mit abnorm erhöhtem Blutdruck und und 308 hygienische Gebot für Damen Hate Dich vor Erkältungen und trage unbevingt e Binden! Gerade in der rauhen, naßkalten hreszelt! Millionen von Damen bedürfen dieſer hnung nicht; ſie verwenden ohnedies keine andere als die Reform⸗Dämenbinde„Camelia“. Die Binde der hygieniſch und äſthetiſch fühlenden Dame! Voll⸗ kommener Schutz! Kein Kälte⸗ und Näſſegefütll Für die Geſundheit ton unſchätzbarem Wert. Weich, flaumig, aufſaugefähig(geruchauſſaugend. Abgerundete Ecken, vorzügliche Paßform und An⸗ chmiegbarkeit, hauptſachlich in Verbindung mit im neuen Camelia⸗Gürtel. Diskrete und ein⸗ fachſte Vernichtung((m.⸗C.). Wa vor mind düsen Aüchah mungen! „Populär“ 00 Schachtel(10 St) N * M. „Regulür““ „Extra ſtark⸗ Nur Camelſa iſt Camella! S( St. 2. eh e 8 Schachtel(12 St. 5 dachte Un. ckamella-Wert ber Vereinigten Paplerwerke.-., Nürnberg 8. Seite. Nr. 540 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 28. November 1929 G Samson- Stoffe Schlafdecken Kinder- Schlafdecken Qualitat echtfarbig Flock-Köper Molton Bettuchbiber unsere Ucher Haltbarkeit, 150 em breit mit Figuren, extra schwere Qualität, 100/150 St..83, Jacquard- Schlafdecken 150/200 groß, schwere mollige Qualitäten, in neuen Dessins, hell- und mittelgrundig Stück 11.23,.0, Wollene Schlafdecken bellebte Jacquardmuster, hervorragende gute Pylamaflaneli erstklassige, mollige Qualitäten, in neuzeitlichen Streifen und Karos, garantlert vollgebleicht, besonders weich gerauhte Ware, auch für Herren-Nachthemden gut geeignet, es 80 breit Mtr. 78, schwere mollige Qualitat, in grau und rohweiß Mtr. 88, 7 5, ediegenen Standard- Qualitäten von außerordent- lan Ir nan Irrumer seller Ste fest: Unsere Gualitäten u. Preise sini Spitzenleistungen! das ihnen große Vorteile bietet! die Wir neu aufgenommen haben, zu ganz besonders günstigen Einfühtungs- Preisen! .8 75/100 Stück 85. Meter 1. 10, 80, popeline u. Zephir, für Obherhemden 2 8 4 vorzügl. süddeutsche Fabrikate, e gestteift od. kariert, teils Jaequardmuster, 80 breit Mtr. 80,.23, 38. Meter.83,.43,.20 farbigen Strelfen bertretflic Dillig! Reinlein. Küchenhandtuech 45/100 em, gesäumt und gebändert, weiß mit „„„ Stüek gur 85 dumson a Ce Das moderne, große Etagengeschäft am Paradeplatz, D 1, 1 Ronkrolfleren Sie 2 1 1 Gen.-Vertr. H. Bornmann, 23 Wiesbaden, Oneisenaustraße Nr. 18 Billige böhmiſche Beit edern! 1 Pfd. graue, gute geſchliſſ. Bettſedern 80 3, beſſere Qual. 1 4, halbweiße, flaumige.20 4 u. .40 4. weiße flau⸗ mige, geſchlifſ..70, 2 A,.50 K, 3 K: feinſte geſchliſſ. Halbfl.⸗Herrſchaftsfedern 4 4, 5 A, 6 A. Graue Halbdannen.75 K, halbweiße Daunen 5 /, weiße 7 /, hoch⸗ feine 10 1; Rupffedern, ungeſchlifſ., mit Flaum gemengt, halbweiße.75, weiße .40, 8 A; allerfeinſter Flaumrupf.50, .50. Verſand jeder beliebigen Menge zollfrei gegen Nachnahme, von 10 Pfd. an franko. Umtauſch geſtattet od. Geld zurück. Muſter u. Preisliſte koſtenlos. S. Beniſch in Prag XII, Amerikg ulice 26/857, Böhmen Emoß Edlier Roniudis 72 neu fertig zum tragen, 5 75, zu verk. Sonntag 5 vormittga ab 11 Uhr b. 10 Schlegel, C 8. 9. II. b. 5 Meyne. 26585 5 Guterhaltene Herren⸗Garderobe (Gr. 5355), Schuhe, (Gr. 48). ovaler Wirt⸗ ſchafts⸗ u. Kindertiſch, weiße eiſ. Bettſtelle mit Roſt, Puppenküche, Turn⸗Gerät, Gasherd billig abzugeb. Anzuſ. Sonntag ab 11 Uhr Seckenheimerſtr. Nr. 51 3. Stock Iks. 6628 33 Aus meinen großen Lägern einige 3 teilige matratze Bettstelle mit Stahlzugfeder- matratze, 90/190 groß 1 Deckbett, 1 Kissen Mx. 5600 TTT Seegras- Keil, mit 3232T0T0b0 Bettstelle mit Messingschmuck, 90/190 groß, Stahl- 7 zugfedermatratze, 1 Wollmatratze Z teil. mit Keil, 1 Deckbett, 1 Kissen U 11 i b„ 88 o0 1 Schreibnult 1 Diwan. 1 Regal, 2 gebrauchte Betten. 1 1 pol. Kleiderſchrank, 8 1 eintür. Kleiderſchrank 2 billig zu verkaufen N Peter Held. 5 Karl⸗Benzſtr. 16, 3. St. 75 Ebendaſelbſt zu kaufen geſucht:*6626 —2 ar. Ueberſeekoſſer Wegen Geſchäfts⸗ aufgabe billig, zum Teil faſt neu, zu ver⸗ kaufen: 1 großer Rollſchrauk, 1 Schreibmaſchine 1 Greif ⸗Verviel⸗ fältigungs⸗Apparat, 1 Motor 1 PS., 1 Waſchkeſſel mit Feuerung, 1 Minimax⸗ Feuerlöſcher, 1 Sägemehlofen(bill. 0 u, ſicherſte Feuerung), 5 1 klein. Koksfüllofen, 5 ferner Kohlen⸗ und Durchſchlagpapier uſw. Adreſſe zu erfragen in der Geſchäftsſt. 56614 3 teil. Beitstelle mit Messingring und Stahlzugfedermatr., Wollmatratze mit Keil, 1 Deckbett, 1 Kissen 1. 78.00 Messing-Betten— Metall-Betten— Kinderbetten— Federn— Daunen. 5 Eigene moderne Fabrik für Steppdecken, Daunendecken, Matratzen, Chalselongues und Phalselongue-Betten,. 5 Weiß- und Schleiflack-Möbel: Schlafzimmer, Tochterzimmer, Kinderzimmer, Garderoben- und Wäsche- Schränke, Frisiertoiletten, Hocker, Kommoden, Tische, Stühle. Frachtfreie Lieferung mit eigenen Autos. Betestelle Messingschmuck, 55 Fufbrett, Stahlzug- federmatr., 90/190 em groß, 3 teil. Kapok 7 matratze mit eil, 1 Deckbett, 1 Kissen 1 128 00 MANNHEIM 0 7, 10 . Heidelbergerstr. 8 *. 7 Garanſſe fur fadellosen Sitz! Herren-Hemden nach Mag von N. 10.80 an Erprobſe Quallfäfen! 9 Leo Rosenbaum Breftestrade Spezlalhaus der guten Wösche 1. 7 Karteitische Kartelkästen Registraturen rum der Ein Posten Chaiselongues M. 39. 44. 48. 52. 54. 38. Flurgarderoben u. Essenbeftstellen ist heuſs ce Umstellung destech- nischen Betriebes— oft unter Arwendung erhebſicher Mittel. Und im Börof Meistens bleibt qlles beim Alten. * Neue Organlsctions- Gesellschaft m. b. H. D. I. 4. Mannheim, am Parade ple Reber ect! prultrische Arbeltseln richtungen raums paaren de Besfchnigen Sie bitte che Avsstefſungs- Ff D. I. 4, om Paradeplatz in jeder Art 14272 Blissee (Kunstplissees 100 vorschlsdene Mustet) Stlekerelen, Hohlsäume Dekatur, Kanten, Knöpfe, Biesen Gasbade fen Bezug durch dle Fachgeschäfte Mustrlerte Drucksachen Kostenlos H. Schober, Ou, ou ger. 1010 Tel. 828 28 · Keltestes und führendes Saschäft Mannheims billigst S447 BI n zen höfer Möbelgescnft Augartenstraße 38/68 25 i eren el S HAFEN Oe UE ERH H S e hn 211 n Arstklas sg Rate von RM. 1— an bis zur Luxusausführung. Spezlalität:Reilseapparate Odeon Electrio- Platten Die Musikplatte in höchster Vollendung 5 Muslk-FPlatten von Sits Turehm.] Anza ag T Fochenraf enn 5 bis zur Luxusplatte. F Kostenlos neuester Kata- 0 log Nr. 56 illustriert. g 8 Vermischtes 5 Wer hat Intereſſe, in Geſell⸗ ſchaft eines routiniert. Fachmannes(Witwer) in Heidelberg ein erſt⸗ klaſſiges größeres Hes ftaur an 15 übernehmen?(Auch chtfachleute.) Nötiges Kapital—10 000 Mark. Angebote unt. A E 51 an die Geſchäftsſt. bie⸗ ſes Blattes. 6665 BEE—˖ An gutem bürgerlichen Prlwal- Mittag- u. Abendtisch können noch einige Damen u. Herren teil⸗ nehmen. Mittags 1 l, Neugeb. K I n d wird in ſaubere Pflege genommen. Zuſchriften unter T P 11 an die Geſchäftsſtelle. 6554 -und Aar keln Tournee zur Bekämpfung der Tuberkulose! Mittwoch, 27. Nov., Donnerstag, 28. Nov., Freitag. 29. Nov. jeweils 5 Uhr nachm. und 8 Uhr abds i. Saale d. Kolpinghauses, U.18 Blaue Jungen Tragikomödie in 9 Szenen. Diese Theater aul führungen zeigen die Gefahren der Tuberkuſose und die Wege, zuf denen eine Heilung möglich ist und zerstören die in weiten Kreis n ver- tretene Meinung der Unhellbarkeit d. Tuberkulose. 7 ff Eintrittskarten bei den Orts- Freier und Betriebskrankenkassen, in 1 den Büros d. Gewerkschaften Elntritt und bei den Betriebsräten. Um zahlreichen Besuch wird gebeten. Die Ver nstalter: 142⁵58 Mannh. Orts und Betriebskrankenkassen Aahtung! Mausfrauen! Neue„Wäsche- Aunaumestels Lazenberg“ ist nieht mehr Untere Nledstraßge 22 bel Stoll sondern 6448 Untere Riedstr. 30 Beil Schauter Wäscherei Kühler, Mannheim Alphornstraße 40 Telephon 523 40 l ſſcaacaepaeanmpcpeageagegage in MANNHEIM wird gegenwärtig der Wualbatahende Pessonenaufing gebaut, Deutschland erstellt wurde Fahrgeschuindgbelt. 3 Meter pro Sekunde Der Aufzug ist für eln Hochhaus in Berlin bestimmt und wird zwanzig Personen auf eln mal befördern Mannheimer Maschinenfabrik Mohr& Federhaff Mannheim — Abtellung Aufzug baun A der bislang in 14088 uu mit Deſſert abds. 80 3. 604 2 8. 8, I. Haben Sie schon ein willkommenes Weihnachtg⸗ Auskunft, Beratung und Vorführung durch: Geschenk sau Kaufen Sie den elektr. „Aal Honsum-Wascher n NM 395. Er kocht, wascht und spült. Teilzahlung gestattet. Maschinenfabrik Nolan& 00. Karlsruhe l. B. gerwigstr. 83 Tel. 5077/78 BARTLEIN., 0 2, 1 . * 1 *. * 4 5 * Samstag, den 23. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 540 Im Pu [Von un ere m römäſchen Vertreter) Palermo im November Wer hätte von der unſcheinbaren Gaſſe, die ehren⸗ haft und offen in eine der Hauptſtraßen von Palermo einmündet, die ſich jeden Abend, wenn es in ihrer Enge warm und braundämmernd zu ſchwelen be⸗ ginnt, vertrauensvoll im Laternenlicht zurechtrückt, — wer hätte von dieſer harmloſen Seitengaſſe ge⸗ glaubt, daß ſich in ihr allabendlich die blutigſten Dramen abſpielen? Köpfe werden hier barbariſch abgehauen, Körper ſäuberlich entzweigeſpalten, daß mathematiſch genau zwei gleiche Hälften in den Sand kullern, abgetrennte Arme und Beine fliegen in hohem Bogen durch die Luft, Schwerter blitzen auf, Rüſtungen klirren, Schilder prallen lärmend gegen⸗ einander. Und jetzt wird jeder ſchon gemerkt haben, daß wir mitten drin im gewalttätigſten Mittelalter ſtecken. Die Weſen, die ſich ſo ſchaurig gebärden, die die höchſten Tugenden oder die gemeinſten Laſter. beſitzen, vollkommen edel oder äußerſt niederträchtig ſind, ſte bewegen ſich an Drähten, ſind aus Holz, Werg und Blech gemacht und ſcheinen trotzdem eine Menge Blut vorrätig zu haben, ſo echt wiſſen ſie ſich zu be⸗ wegen und ſo natürlich können ſie es an den richt gen Stellen in Strömen vergießen. Es iſt das traditionelle Puppentheater von Pa⸗ lermo. Die Ritterdramen, die hier aufgeführt wer⸗ den, entſtammen dem Bereich jener populären Epik, die auf die legendären Kampfe der Normannen und Sarazenen zurückgeht. Zum guten Teil ſind ſie auch aus dem italieniſchen Volksbuch„J Reali di Francia“ geſchöpft. Da iſt der Zuſchauerraum, ſchmal, langgeſtreckt, von einer einzigen Lampe ſpärlich erhellt, die jedes⸗ mal ängſtlich zu flackern beginnt, wenn in der nahen Hauptſtraße eine Straßenbahn vorbeiraſſelt. Die Wände ſind mit grellfarbenen Bildern beklebt, die eindrucksvolle Szenen aus den Ritterdramen wie⸗ dergeben. Die blutrote Farbe überwiegt, anſchau⸗ licherweiſe. Doch da bei aller naturaliſtiſchen Blut⸗ rünſtigkeit die phantaſievoll⸗naive Darſtellungsweiſe überwiegt, ſo gerät der Zuſchauer in ein angenehmes Gruſeln hinein, in eine erwartungsvolle Märchenſtimmung, die nur eben noch eine leichte, übriggebliebene Ironie von einer tränenreichen Sentimentalität ſcheidet. Da ſind ferner die primitiv aufgeſchlagenen Bret⸗ terbänke, die erſt recht die Intimität des Raumes heben; inſofern wenigſtens, als die Hoſe des Puppen⸗ theaterbeſuchers nach Ende der Vorſtellung entweder die halbe Bank in Splittern mitnimmt oder die Bank die halbe Hoſe in kleinen Stoffetzen behält. Jeden⸗ falls darf dies nicht abſchrecken; es wird nur vatſam ſein, ein Taſchentuch unterzulegen, beſonders wenn die Bänke einmal ausnahmsweiſe am Tage vorher friſch geſtrichen ſein ſollten, in jener, wenig dis⸗ kreten, hellbraunen Tönung. Nun beginnt die Vorſtellung, zuerſt einmal da⸗ mit, daß die Lampe zum letzten Mal tiefentſetzt auf⸗ flackert, und dann vollſtändig erliſcht. Der Dirigent des Orcheſters tritt zu dem einzig vorhandenen Mu⸗ ſikinſtrument, einer uralten Drehorgel, und fängt an, ihr dunkle, tropfende Töne zu entlocken die nie⸗ derrinnen wie Blutstropfen aus einer klaffenden Wunde. Und wenn dann die letzten Töne verſickert ſind, hebt ſich zögernd der Vorhang und gibt den Blick in ein erſtklaſſiges romantiſches Walddämmern 1 „Ha, ha was ſehe ich! Teufliſches Gewürm, Aus⸗ geburt der Hölle. Nur heran, ekelhafter Drache, mein braves Schwert wird deinen Leib durchbohren“ — Der Drache ſchlängelt ſich ſchwerfällig heran die Zähne drohend gegen den Ritter gebleckt, der ſoeben die mutvollen Worte hervorgeſtoßen hat. Der Kampf iſt ſchnell beendet; der Drache ver⸗ röchelt aus unzähligen Stichen blutend. der Ritter keucht ſeine letzte Kampferregung heraus und ſtellt triumphterend das rechte Bein auf den grünen Rumpf des Ungetüms. Ha, ha was ſehe ich da! Ein edles Weib, ge⸗ waltſam entführet von einem wüſten Ritter.“— Das edle Weib tritt auf die Bühne, wallendes Gold⸗ haar, wogender Buſen, wirft ſich flehend dem tapfe⸗ ren Ritter zu Füßen, der ſoeben ſeinen Drachen zu Ende getötet hat, und ſpricht alſo mit tränenerſtick⸗ ter Stimme:„Vornehmer Herr; rettet mich vor die⸗ ſem Wüſtling, der meine Unſchuld hart bedränget!“ — Schon ſtürmt auch der Wüſtling herbei und ver⸗ ſucht, die ſchͤne Meid brutal wegzuſchleppen. Doch da zückt der Drachentöter bereits ſein Schwert und ſchlägt in einem einzigen Hieb dem„Türken“, wie er ihm ſchnell noch zuruft, den Kopf vom Rumpf. Das edle Weib wendet ſich keineswegs erſchaudernd ab, ſondern meint nur ſchlicht dazu:„Dem Himmel ſei Preis!“ Jetzt ſtellt ſich der Ritter der Geretteten in aller Form vor:„Mein Name iſt Roger, ich bin einer der Paladine des großen Kaiſers Karl. Und wer ſeid ihr, hohe Frau?“—„Ich heiße Johanna und bin des Dänenkönigs einziges Töchterchen.“—„Nun, dann will ich euch zu eurem edlen Vater heimgeleiten,— „Habt heißen Dank dafür tapferer Ritter!“— (Stimme aus dem Zuſchauerraum: Was tat Johanna ſo ſpät im Walde?) Beide marſchteren ſtolz und ge⸗ laſſen ab. Der Vorhang ſenkt ſich langſam, die Muſik beginnt ſtockend, eingeroſtet plärrend, den uralten Song Valeneia Im zweiten Akt ſuchen Ritter Roger und die züchtige Königstochter Zuflucht in einer trutzigen Burg. Sie wiſſen nicht, ob ſie dort Freund oder Feind finden. Sie erkennen im Burgherrn, trotz deſ⸗ ſen brauner Hautfarbe und dem orientaliſchen Schnitt der Augen, nicht den hinterliſtigen Sara⸗ zenen, ſondern glauben ihm ohne weiteres, als er ihnen bieder beteuert, daß er auch zum Kreuze bete. Kaum hat aber Moretto, dies iſt der Name des Heiden, die fremde Königstochter erſt eingehend ge⸗ muſtert, als er auch ſchon in echt orientaliſcher Gier zu ihr entflammt und derart brünſtig zu beben be⸗ ginnt, daß ſeine Abſichten nicht mehr mißzuver⸗ ſtehen ſind. Dazu murmelt er zyniſch hinter der vor⸗ gehaltenen Hand:„Aceidentt, welch prachtvolles Weibſtück!“— Sein Plan iſt gefaßt; er teilt ihn ſofort ſeinen Vertrauten mit: 5 In dieſer Nacht noch muß der ungläubige Hund sterben. * venthealer von glermo mein ſein, — 2 1555 0 2 9 2 Und Johanna wird dann hahaha.“ Aber er geht höchſt diplomatiſch vor, verbeugt ſich liebenswürdig vor den Gäſten und ſagt mit ſchmei⸗ chelnder Stimme:„Kommt, o hohe Herrſchaften, und laßt euch nieder an der Tafel eures Dieners!“— Hinter der Bühne klimpern die Meſſer und Gabeln, Trinkbecher klappern und laute Stimmen rufen ſich zu:„Heil! Wohl bekomms!“ Inzwiſchen hat ſich auf der Bühne das Szenen⸗ bild geändert. Ein Schlafgemach liegt dort im fahlen Mondſchein, der durch die ſpitzbogigen Fenſter bricht. Ritter Roger tritt ein, im langen weißen Nachtge⸗ wand, kahlröpfig, in nichts an den Helden von vor⸗ her erinnernd. Er kniet nieder, bekreuzigt ſich, ſpricht fromm und brav ſein Nachtgebet, ſchlägt nochmals ein rieſengroßes Kreuz, ſtreckt ſich umſtändlich auf das Lager und ſchläft bald den ruhigen Schlaf des Gerechten, was das langſame Heben und Senken ſeiner Bruſt ſinnvoll anzeigt. Und dann ſchleicht ein drohender Schatten durch das Zimmer, ein Dolch blitzt auf und eine hohnvolle Stimme flüſtert:„So. ganz mein, nun iſt deine letzte Stunde gekommen. ausſätziger Chriſt!“— Die Hand, die den Dolch hält, ſtößt kräf⸗ tig zu, immer und immer wieder. Ritter Roger, ſchwer verwundet, kämpft mühſam feinen letzten Kampf mit dem Tode; ſeine Hände klammern ſich in die Bruſt, wo das Blut rot herausſchießt und das weiße Hemd über und über beſudelt. Endlich iſt er ſtill; mauſetot. Da ſtürzt mit aufgelöſtem Haar die blonde Königstochter herein, ſchreit gellend beim Anblick des Ermordeten auf und wendet ſich drohend gegen Mo⸗ retto, der noch den blutigen Dolch in der Hand hält: „Ha Schurke, ha Elender, du haſt ihn umgebracht!“ — Der elende Schurke lacht nur höhniſch auf und verſucht die entſetzte Jungfrau zu umarmen und zu küſſen. Dieſe zeigt ſich jetzt auf einmal als ein ſehr reſolutes Mädchen, haut ihm eine ſchallende Ohr⸗ feige herunter, ſodaß Moretto mit einem harten Plumps auf ſein Hinterteil fällt und nur noch ſtarr vor Staunen wahrnimmt, wie ſie mit einem zorni⸗ gen Rauſchen ihrer Purpurſchleppe enteilt. Auch der Mörder verſchwindet. Dann ſenken ſich zwei Engel⸗ chen auf das Lager des Toten und holen ſeine un⸗ ſchuldige Seele, die als weißer Falter entſchwebt. Der Königstochter iſt es gelungen, aus der Burg des Sarazenen zu entfliehen. Das zeigt der dritte und letzte Akt. Sie kommt an den Hof Karl des Großen und wirft ſich jammernd vor den Kaiſer nieder:„Rache, Mafeſtät, Rache! Moretto hat euren Paladin Roger, meinen edlen Retter heimtückiſch erdolcht, im Schlafe meuchlings umgebracht. Rache, Majeſtät, Rache!“ Wie der Kaiſer dies vernimmt, greift er ſich, von tiefem Schmerz durchwühlt, an die Eine Chronik Noch immer iſt es ein ungelöſtes Problem, wie⸗ viel von den Düſſeldorfer Morden dem Unhold zu⸗ zuſchieben ſind, der die kleine fünfjährige Gertrud Albermann niedermetzelte und die Bevölkerung der Rheinſtadt durch immer neue Mitteilungen nicht zur Ruhe kommen läßt. Die Geſprächigkeit des Mörders läßt leider die Vermutung auftauchen, daß bei den in Frage kommenden Taten nicht allein eine Perſon, ſondern ſogar zwei, wenn nicht ſogar mehr beteiligt ſind. Denn es iſt immerhin verdächtig, daß der Mör⸗ der der kleinen Albermann erſt jetzt die Sprache ge⸗ funden hat, während er nach den vorhergehenden Mordtaten geſchwiegen hatte. Die Liſte der ungeklärten Düſſeldorfer Verbrechen, die dem oder den Mördern zuzuſchreiben ſind, weiſt 19 Namen auf. Eine furchtbare Zahl, die alle Ab⸗ gründe des Entſetzens, Grauens, des Abſcheus, der Angſt, Not und Qual in ſich ſchlteßt. Neunzehn Morde! Kann es einen ſo verrohten Menſchen geben, daß er ſein Gewiſſen mit einer ſolchen Un⸗ zahlen entſetzlichſter Taten belaſtet? Leider muß man hierauf antworten: Ja. Die Kriminalgeſchichte auch der letzten Jahrzehnte weiſt viele Maſſenmörder auf, die aus Habgier, aus einer pathologtſchen ſexuellen Eiyſtellung infolge des Blutrauſchs, oder aus ande⸗ ren Gründen viele Menſchen getötet haben. Da iſt jener furchtbare Fall des Maſſenmörders Denke, der in Schleſien zahlreiche Menſchen ge⸗ tötet hat und ſogar das Fleiſch ſeiner Opfer ver⸗ zehrte und verkaufte. Er hatte ſich als Opfer herum⸗ ztehende Handwerksburſchen ausgeſucht, bei denen er hoffen durfte, daß eine Aufklärung der Bluttaten größte Schwierigkeiten bereiten würde. War doch ihr letzter Aufenthaltsort in der Mehrzahl für ihre An⸗ gehörigen unbekannt. Dann Haarmann, der Maſſenmörder von Hannover, der ſich von einem jungen Freunde jahre⸗ lang Männer zuführen ließ, die er tötete. Er ſelbſt beging die Morde hauptſächlich aus ſexueller Gter. Die Barſchaft und die Habe ſeiner Opfer lieferte er dem Zutreiber Grans aus. Eine gewiſſe Aehnlichkeit weiſen die beiden Fälle der Frauen⸗Maſſenmörder Landru und Groß⸗ mann auf. Beide konnten lange ihrem grauſigen Handwerk nachgehen, ehe ſie entdeckt wurden. Jeder ein Ritter Blaubart, der ſich ſeine Opfer in den Kreiſen der Armen ſuchte. Großmanns Betätigungsfeld war die Gegend am Stettiner Bahnhof. Zahlloſe Frauen hat er in ſeine ärmliche Behauſung gelockt und ſie hier ermordet. Ein wohl dem Tatvorgang nach geklärter, aber in ſeiner letzten Zegründung doch unverſtändlicher Maſſenmord war die Tat des Bürovorſtehers Angerſtein, der alle ſeine Familtenangehörigen, Frau, Schwiegermutter, Kinder, ſowtie ſeine Ange⸗ ſtellten geradezu in einem Blutrauſch niedergemetzelt hatte, ſich danach ſelbſt ſchwere Verletzungen bei⸗ brachte, um den Anſchein zu erwecken, daß ein Ueber⸗ fall ſtattgefunben habe. In Wirklichkeit hatte Anger⸗ Bruſt und ſtöhnt:„Armer Roger; armer Roger!“ — Endlich faßt er ſich und ruft ſeine Ritter zuſam⸗ men. Der raſende Roland marſchiert breitſpurig heran, auf beiden Augen beträchtlich ſchlelend, was ſeine Wildheit noch unterſtreicht. Er nimmt die Be⸗ fehle des Kaiſers entgegen, in den Kampf zu ziehen gegen Moretto, den verräteriſchen Mauren. Nun wird nicht mehr geſprochen, um ſo mehr aber gehandelt. Auf der Bühne türmen ſich die Lei⸗ chen. Die Chriſten wüten gegen die Heiden, und die Heiden wüten gegen die Chriſten. Alles geſchieht in gerechter Reihenfolge: ein Heide fällt, ein Chriſt fällt; doch niemand wird Sieger. Zugleich bleibt die Logik in der Steigerung gewahrt: zuerſt werden nur Arme und Beine abgeſäbelt; dann werden ſchon Köpfe in mächtigen Hieben geſpalten oder herunter⸗ gehauen; aber der dramatiſche Höhepunkt des Kampfes bleibt dem raſenden Roland vorbehalten und ſeinem Hauptfeind, dem Mörder Moretto, die zum Schluß die beiden einzig Ueberlebenden ſind. Der Zweikampf iſt erbittert und dauert eine gute Weile. Da, mit einem letzten gewaltigen Schwertſtreich ſpaltet der edelſte Paladin des Frankenreiches den Körper des Feindes, non der Stirn bis zu den Beinen hinunter, ſodaß links und rechts eine blutige Hälfte niederſinkt. Und als er dies vollbracht hat, wendet er ſich ſtolz zum Zuſchauerraum, grüßt militäriſch ſtramm das Publi⸗ kum und ſchwenkt klirrend hinter die Bühne ab, um ſich bei der däniſchen Königstochter den Preis für ſeine Heldentaten zu holen. Damit endet das Drama. Kaum eine Stunde hat die Vorſtellung gedauert. Indem ſie aber den Inhalt und— was wichtiger iſt— die Wirkung einer gan⸗ zen Reihe effektreichſter Ritterdramen vereinigte, hat ſie das Publikum in einer Weiſe ergötzt, die un⸗ beſchreiblich iſt. Die Grenze zwiſchen feiner Ironie und grob überzeichnetem Naturalismus iſt ſo ver⸗ wiſcht, daß der Eindruck ein geſchloſſener bleibt. Die Zuſchauer kreiſchen vor Wonne auf, wenn auf der Bühne ein geſpaltener Kopf baumelt und ein geblich⸗ roſenrotes Gehirn zeigt, ſäuberlich wie auf einer Fleiſcherſchüſſel; und ſie empfinden doch dabei, als wäre es ihr eigener Kopf der dort baumelt, ſo tief ſtecken ſie im Schauspiel drin. Es iſt die Karikatur des ſchaurigſten Hintertreppenromans, aber es iſt auch die Sehnſucht nach Heldentum und einem un⸗ wahrſcheinlichen Märchen, die ſich unter Ironie ver⸗ ſteckt vorwagt. Die Marionetten, die für eine Stunde Leben erhalten, ſind wie geheime Kinderwünſche, die einmal offen da ſein dürfen, nicht der Lächerlichkeit preisgegeben, ſondern ein glückliches Lachen hervor⸗ lockend. Die Jugend im kleinen Theater iſt ſelig, gruſelig befangen, und glaubt an den Sieg des Gu⸗ ten über das Böſe. Wer nach Palermo kommt, ſoll nicht verſäumen, eine Stunde im Puppentheater zuzubringen. Der⸗ jenige, der die Marionetten lebendig macht und die Zuſchauer zu ſchreienden Narren, heißt Ermenegildo Del Greco und iſt ein großer Künſtler vor dem Herrn. Fritz Kusen der ſtein bei der Firma, bei der er angeſtellt war, kleine Unterſchlagungen begangen. Aber es iſt fan unver⸗ ſtändlich, daß ihn dieſes immerhin leichte Vergehen zu einer ſo furchtbaren Bluttat veranlaßt hat Vor dem Kriege war einer der berüchtigſten Maſſenmörber Sternickel, ſeinem Wüten ſind viele Perſonen zum Opfer gefallen. Als beſonders auffallend wurde folgende Tatſache feſtgeſtellt: Ster⸗ nickel hat in der Wohnung eines ſeiner Opfer dem Kanarienvogel nach Begehung der entſetzlichen Tat, Futter und friſches Waſſer gegeben. Er war über⸗ haupt ein großer Tierfreund. Welch ſeltſamer Kon⸗ traſt! Unerhörte Grauſamkeit gegen die Menſchen zärtliche Schonung der Tiere! Frauen als Maſſenmörderinnen findet man ba⸗ gegen viel ſeltener in der Kriminalgeſchichte. Doch hat es auch bier grauenerregende Fälle ge⸗ geben. So berichtet ein Berliner Kriminalkommiffar über einen Fall in Chicago. Zwei Stunden von der amerikaniſchen Weltſtadt entfernt, zog eines Tages eine Amerikanerin mit ihrem Mann auf eine ihm gehörende Farm. Doch ſchon nach wenigen Wochen ſtarb der Gatte an einer ſchweren Verletzung der Schädeldecke, die er ſich nach ugabe ſeiner Frau durch Herunterfallen eines ſchweren Gegenſtandes zuge⸗ zogen hatte. Von dieſem Augenblick an lebte die Farmersfrau völlig zurückgezogen. Keiner von den Nachbarn hat jemals ihr Haus betreten. Allmählich wurde die Farmersfrau den Leuten immer unheim⸗ licher. Es ging das Gerücht, ſchon ihr erſter Mann ſei kurz nach der Eheſchließung geſtorben, und außer⸗ dem fiel es dieſem und jenem auf, daß die Guts⸗ beſitzerin wohl ab und zu junge Männer von der Hahn abhalte, daß man aber nie einen fortfahren ſah. Der Verdacht, daß etwas Unrechtmäßiges vor⸗ gehe, wurde zur Gewißheit, als eines Tages ein Norweger nach Lahore, ſo hieß der Ort, gereiſt kam, um ſich nach ſeinem Bruder zu erkundigen. Er er⸗ zählte, daß dieſer auf ein Hetiratsinſerat des In⸗ halts:„Junge, wohlhabende Farmerwitwe wünſcht ſich wieder zu verheiraten“ geantwortet habe. Daran hätte ſich ein längerer Briefwechſel angeſchloſſen. Man ſei übereingekommen, ſich zu verheiraten, aber die Witwe habe verlangt, daß ſein Bruder beweiſe, daß er auch etwas Geld habe. Es gäbe jetzt ſoviel Betrüger, er ſolle ſein Vermögen in bar mitbringen Seit der Abreiſe habe er jedoch nichts mehr von ſeinem Bruder gehört, und auf Anfragen bei det Witwe hat ſie geſchrieben, ſein Bruder ſei ſchon vor ein paar Tagen wieder abgefahren. Da aber noch immer keine Nachricht von ihm gekommen ſei, habe er ſich entſchloſſen, nach ihm zu forſchen. Nun fuhr man ſchleunigſt zu der weit außerhalb gelegenen Farm, doch ſchon von weitem ſah man eine große Rauchfahne am Himmel, die Farm brannte. Nur mit Mühe gelang es, das Feuer zu löſchen. Als man in den halbverkohlten Trümmern nach⸗ ſuchte, fand man die Leichen der drei Kinder, ſowie eine halbverkohlte Frauenleiche. Umfangreiche Nach⸗ grabungen führten zu der Entdeckung von vielen des Grauens Höchſtfalle nur 200 Pfund wiegen. Männerleichen, die in der Umgebung der Farm ver⸗ graben waren. Kein Zweifel, ſte alle waren Opfer der Mörderin. Schließlich tauchten Zweifel auf, daß die Täterin wirklich bei dem Brand mit umgekom⸗ men ſei. Eine genaue Rekognoſzierung der Leichen war nicht möglich. Einwandfrei iſt feſtgeſtellt worden, daß die Farmerswitwe zahlreiche Männer ermordet hat. Verſchiedene Bluttaten in verſchiedenen Städten Amerkkas die in der Art der Ausführung an die Morde auf der Farm erinnerten, laſſen den Verdacht als gerechtfertigt erſcheinen, daß die Mörderin tat⸗ ſächlich entkommen war. Erſt viele Jahre ſpätet fanden dieſe Untaten ihr Ende. Vielleicht, daß die Mörderin inzwiſchen von der Polizei gefaßt worden war, vielleicht, daß ſie geſtorben iſt oder nicht mehr die Kraft zu ihren Untaten fand. Der ganze Fall ist nie völlig geklärt worden. D.. Streſemann⸗ Gedenkfeier auf Java Von ben Eltern einer Mannheimerin, die auf Java lebt, geht uns über eine Streſemann⸗Gedenk⸗ feier auf Java(Holländiſch⸗Indien) am 6. Oktober folgender Bericht zu. „Der Tod Dr. Streſemanns hat auch hier großes Aufſehen hervorgerufen. Durch Extrablätter wurde der Tod dieſes deutſchen Staatsmannes bekannt⸗ gegeben. Sehr ſchade für Deutſchland, daß eine ſo kräftige Figur, die auch das Vertrauen der auslän⸗ diſchen Staatsmänner gewonnen hat, in dieſer kritl⸗ ſchen Zeit ſo unerwartet aus ſeiner Arbeit abgerufen wurde. Die deutſche Kolonie in Semorang hat eine Trauerfeier veranſtaltet. Dieſe Feier, der auch die höchſten holländiſchen Regierungsvertreter beiwohn⸗ ten, verlief ſehr feierlich. Der deutſche Ausſchuß hat in deutſcher Sprache an alle Deutſchen und Auslän⸗ der einen Aufruf gerichtet, ſich an der Gedenkfeier zu beteiligen. Wirklich ein ſchöner Erfolg des Deutſch⸗ tums im Ausland. — Wieder Tul auch Amons Mache Eine tiefe Beſtürzung hat in England die Nach⸗ richt vom plötzlichen Ableben des Honburable Richard Bethell hervorgerufen, der als Sohn und Erbe Lord Weſtburys den vornehmſten Kreiſen der engli⸗ ſchen Ariſtokratie angehörte. Mr. Bethell war erſt 46 Jahre alt und erfreute ſich anſcheinend der beſten Geſundheit, ſo daß ſein Tod für alle völlig unerwar⸗ tet erfolgt iſt. Was aber dieſen Tod nicht nur be⸗ fremdlich, ſondern direkt unheimlich macht, iſt der Umſtand, daß er der in der Oeffentlichkeit ſehr ver⸗ breiteten abergläubiſchen Furcht vor dem„Fluch des Königs Tut⸗anch⸗Amon“ neue Nahrung zuführt. Der Verſtorbene hatte, wie die„Münch. Zig.“ mel⸗ det, ſich nämlich vor einigen Jahren in Aegypten, im ſogenannten„Tal der Könige“, wo ſich die Gräber der alten ägyptiſchen Pharaone befinden, an den Aus⸗ grabungen beteiligt, als Sekretär des Archäologen Mr. Howard Carter, der die Freilegung des ſieben⸗ tauſendjährigen Grabes des Königs Tut⸗anch⸗Amon zu Ende führte, nachdem Lord Carnarvon, der diese Arbeit vor ihm geleitet hatte, während der Ausgra⸗ bungen ganz plötzlich ſtarb. Acht weitere Per⸗ ſonen, die bei der Ausgrabung der Mumie Tut⸗ anch⸗Amons irgendwie tätig geweſen waren, folgten im Laufe der nächſten Jahre Lord Carnarvon in den Tod, wobei ſämtliche mehr oder weniger unerwartet, jedenfalls ohne vorher eine beſtimmte Krankheit durchgemacht zu haben, ſtarben. Durch dieſe Reihe von rätſelhaften Todesfällen, zu denen nunmehr als zehnter der Tod des Hon. R. Bethell hinzukommt, entſtand und kräftigte ſich bei jedem neuen Tod die Legende, daß Pharao Tut⸗anch⸗Amon für den an ſeinem Grabe begangenen Frevel Rache übte, und daß keiner der ehemaligen Teilnehmer an den Ausgrabungen der verhängnisvollen Wirkung ſeines Fluches entrinnen würde. Viele behaupteten allen Ernſtes, daß die alten Aegypter, die wie wenige andere Völker den Kult der Toten pflegten und namentlich die Mumien ihrer Könige abgöttiſch ver⸗ ehrten, vor 7000 Jahren das ſpäter verloren gegan⸗ gene Geheimnis beſaßen, die heiligen Gräber mit einer okkulten„oynamiſchen“ Kraft zu umgeben, die jedem„Grabſchänder“ das Verderben brachte. Was nun Mr. Bethell anbelangt, ſo hatte er ſich am Abend, der ſein letzter werden ſollte, in einen vor⸗ nehmen Klub begeben und beteiligte ſich mit anderen Klubmitgliedern am Kartenſpiel, wobei nichts in ſet⸗ nem Ausſehen und Benehmen das geringſte Unwohl⸗ ſein oder Unbehagen verriet. Im Gegenteil war er ſehr gut aufgelegt. Zur gewöhnlichen Zeit zog er 14 in ſeine im Klub ſelbſt befindlichen Räume zurück und legte ſich ſchlafen. Als der Kammerdiener in der Früh ſeinen Herrn zu wecken kam, fand er dieſen quer über dem Bette liegend,— tot. Anſcheinend hatte ſich Mr. Bethell nachts plötzlich ſchlecht gefühlt und den Verſuch gemacht, nach Hilfe zu rufen, denn er hatte einen Schlafrock umgeworfen. Bevor er aber den Raum verlaſſen konnte, war ihm ſo übel geworden, 71 er auf ſein Bett niederſtürzte und ſich nicht mehr erhob. Mr. Bethell, der verheiratet war, läßt eine kleine Tochter zurück, die, da das engliſche Geſetz in der Wahl der Taufnamen keine Beſchränkungen auf⸗ erlegt und jedermann ſeinen Kindern die abenteuer⸗ lichſten Namen geben darf, zu Ehren der Gattin des Pharao Tut⸗anch⸗Amon Nephertari genannt worden iſt. Höchſtgewicht für Polizeibeamte In Chikago hat man den Polizeibeamten den Brotkorb etwas hoher gehängt. Die Verbrecher machen ſich dort bekanntlich beſonders breit und man klagt viel über die geringen Erfolg der Poltzei⸗ Vielleicht hängt es damit zuſammen, daß den Poli⸗ ziſten von Chikago nunmehr ein Höchſtgewicht vor⸗ geſchrieben worden iſt, damit ſie nicht zu ſchwer⸗ fällig werden und den flinken Verbrechern gegen⸗ über allzuſehr im Nachteil ſind. Sie dürfen im Nach einer ge⸗ wiſſen Gnadenfriſt wird eine allgemeine Gewichts⸗ probe vorgenommen und alle, die die Gewichtsgrenze überſchreiten, werden entlaſſen. In Zukunft wird die Gewichtszunahme überwacht werden. Jeder Po⸗ lizeibeamte erhält ein genaues Verzeichnis der Höchſtmengen, die er täglich an Nährſtofſen zu ſich nehmen darf. Dabei ſollen 1800 Kalorien am Tage nicht überſchritten werden. Alle zehn Tage findet eine Nachprüfung der Gürtelweite ſtatt, ſodaß ſich ganz genau verfolgen läßt, wo die Gefahr einer Ge⸗ wichtszunahme beſteht. f 14. Jalugaug 346 N Wirtſchafts- und Vörſenwoche ſozial politiſcher Burgfriede/ Und in Deutſchland? Vor weiterer Geldverbilligung Inſolvenzwelle ohne Ende/ Amerikas Die Agrarhilfe Die Inſolvenzkette hat in Deutſchland noch im⸗ mer nicht ihr Ende erreicht. Es ſcheint vielmehr, als ob in Nachwirkung der Weltbörſenderoute erſt jetzt letzte Inflationsreſte beſeitigt werden. Man wird das unangenehme Gefühl nicht los, daß bei den In⸗ ſolvenzen der letzten Zeit doch noch zu einem gewiſ⸗ ſen Grade Inflationsrückſtände aufgeräumt werden, obgleich man bisher immer angenommen hatte, daß wir aus den Nachwirkungen der Inflation und Deflation lange heraus wären. Der Zuſammen⸗ bruch der Frankfurter Allgemeinen brachte uns aber zum Bewußtſein, daß es anſcheinend nicht ſo leicht iſt, ſich von Inflationsgebräuchen zu trennen und was ſich im Falle der Favag die Direktion zuſchulden kommen ließ, das wiederholte ſich bei den nachfolgen⸗ den Zuſammenbrüchen in erſchreckendem Maße. Nicht mur, daß Geſchäfte auf ungenügender Kapitalbaſis in ungeſunder Weiſe ausgedehnt wurden, ſondern das Schlimmſte iſt, daß das wilde Spekulationsfieber ein⸗ zelner Direktoren, die ihnen anvertrauten Unter⸗ nehmungen zum Zuſammenbruch führte. Es iſt des⸗ halb kein Wunder, wenn ſich angeſichts der Offen⸗ barung dieſer Zuſtände die immer von neuem wieder Verluſte kleiner und kleinſter Sparer, neuerdings in beſonders erſchreckendem Maße aus Handwerkerkreiſen fördern, der Allgemeinheit ein ſtarkes Mißtrauen und Unſicherheit bemächtigte. Während aber bei dem Newyorker Börſenkrach ſofort an allen verantwortlichen Stellen eine erfreu⸗ liche Hilsbereitſchaft ſich für die allgemeine Wirt⸗ ſchaft zeigte, vermiſſen wir in Deutſchland die not⸗ wendige Rückſichtnahme auf diejenigen Faktoren un⸗ ſeres Wirtſchaftslebens, die auch für den Beſtand des Staates von größter Wichtigkeit ſind. Wir kön⸗ nen die Initiative und die Schaffensluſt des Unter⸗ nehmers ebenſowenig entbehren wie die Rentabili⸗ tät des Betriebes, Es häufen ſich aber immer mehr die Klagen, daß man infolge falſcher Wirt⸗ ſchaftspolitik dieſe beiden Faktoren verküm⸗ mern läßt. Die Oeffentlichkeit hat in dieſer Woche aus einer ganzen Reihe von Kundgebungen erfah⸗ ren, wie die Dinge in unſerem Wirtſchaftsleben ſtehen. Die Kölniſche Induſtrie⸗ und Handelskammer iſt mit einem Notruf hervorgetreten. Auf einer Großhandelstagung in Leipzig hat man die Wirtſchaftskriſe beleuchtet und in Bonn hat der Großinduſtrielle Duis berg dringend eine Wirt⸗ ſchaftsreform gefordert. Ueberall dieſelbe Grundfor⸗ derung: Entlaſtung der Wirtſchaft von Steuern und Abgaben und Beſchränkung der öffentlichen Hand auf die Verwaltungsaufgaben, damit das Be⸗ tätigungsgebiet der Privatwirtſchaft nicht unnötig eingeſchränkt wird. Der Appell, den die Kölner Indu⸗ flrie⸗ und Handelskammer an die verantwortlichen Stellen richtet, iſt von einer Eindringlichkeit, die nicht mehr überhört werden darf 6 1 1 Die Ziffern der Erwerbsloſen liegen ſchon fetzt erheblich über den Ziffern der gleichen Zeit des Vorjahres. Nach den Vormeldungen der Landes⸗ arbeitsämter, ſtellt ſich die Zahl der Hauptunter⸗ ſtützungsempfänger am 13. November auf rund 980 000. Sie dürfte aber Mitte November bereits bei einer Million liegen, während ſie zur gleichen Zeit des Vorjahres rund 800 000 betrug. Nach Anſicht der Gewerkſchaften beweiſe dieſer Umſtand, daß die deutſche Induſtrie hochgradig rattonaliſiert iſt— was niemand bezweifelt—, und deshalb immer weniger Arbeitskräfte braucht. Als Abhilfe wird verlangt: Hebung des Beſchäftigungsgrades durch Stärkung der inneren Kaufkraft, mit anderen Worten alſo, ſtändig geſteigert worden und die Abgaben für die Lohnerhöhung! So ſehr es uns am Herzen liegt, daß ſich die materielle Lage der Angeſtellten und Arbeiterſchaft hebt, ſo ſehr müſſen wir in dieſer Zeit wirtſchaftlicher Depreſſion davor warnen, allein mit dem Mittel der künſtlichen Hebung der inneren Kauf⸗ kraft eine vorübergehende Wirtſchaftsbelebung her⸗ beizuführen. Die Depreſſion kann nur durch Ver⸗ minderung der Produktionskoſten und durch Befreiung von drückenden Laſten überwunden werden. Eine generelle Lohnerhöhung führt heute nicht zu dem erſtrebenswerten Ziel einer allgemeinen Preisverbilligung, ſondern im Gegentenil zu einer ziffernmäßigen Erhöhung der Selbſtkoſten und, wie Dr. Silverberg in Köln ausführte, zu dem gewaltigen volkswirtſchaftlichen Schaden der Divergenz der Kaufkraft der Mark im Inlande gegenüber der abſolut feſten Währung, die wir dank der Tätig⸗ keit unſerer Reichsbank haben. Dieſer Geſichtspunkt wurde anſcheinend auch beſonders ſtark auf der ame⸗ rikaniſchen Wirtſchaftskonferenz erör⸗ tert, mit dem Ergebnis, daß man in dem doch ungleich wirtſchaftlichen gefünderen Amerika von der beſſeren wirtſchaftlichen Einſicht getragen, zu einem lohn ⸗ politiſchen Burgfrieden ſchritt. Wieviel mehr ſollten wir, die wir am eigenen Leibe genug er⸗ fahren konnten, daß die künſtliche Hebung der inne⸗ ren Kaufkraft nur zu einer vorübergehenden Schein⸗ blüte führen kann, Anlaß haben, uns dieſes amerika⸗ niſche Vorbild zu eigen zu machen. Die deutſche Wirt⸗ ſchaft hat bisher zwiſchen zwei Feuern um ihre Ren⸗ tabilität kämpfen müſſen: ihre Probduktionskoſten ſind öffentliche Hand wurden dauernd erhöht. Die Kölner Induſtrie⸗ und Handelskammer hat durchaus Recht, wenn ſie betont, daß ſich in einer ſolchen Zwickmühle die Wirtſchaft keines Landes längere Zeit halten kann. 2 Wenn auch die Steuer⸗ und Finanzreform bis jetzt noch immer mit dem Schleier reſerentenmäßiger Zuſtändigkeiten verhüllt iſt, ſo iſt wenigſtens in der Agrarhilfe ein Fortſchritt zu verzeichnen. Ab⸗ geſehen von der unbedingten Notwendigkeit der Ge⸗ ſundung der deutſchen Landwirtſchaft überhaupt, bie⸗ tet die Förderung der landwirtſchaftlichen Produk⸗ tion die einzige Möglichkeit zu einer ernſthaften Verbeſſerung unſerer Zahlungsbilanz. Die Sanie⸗ rung der landwirtſchaftlichen Betriebe iſt die erſte Vorausſetzung für die Produktivität der Landwirt⸗ ſchaft, und um die Sanierung zu fördern, hat der Reichsminiſter für Ernänhrung und Landwirtſchaft, Dr. Dietrich, die neue Hilfsaktion in die Wege geleitet, die dem Landwirt einen beſſeren Preis für Brotgetreidefrüchte ſichern ſoll, ohne den Konſum ſtärker zu belaſten. Wir müſſen uns klar darüber ſein, daß m Augenblick eine Beſſerung am Roggen⸗ markt nur im Einverſtändnis mit dem polniſchen Roggenhandel möglich iſt, ſodaß man nur hoffen kann, daß es gelingt, den deutſchen und polniſchen Roggenhandel ſyndikatmäßig zu binden. An eine Erhöhung des deutſchen Inlandsroggenpreiſes darf man aber keine allzuhohe Erwartungen knüpfen, weil die Gefahr beſteht, daß der Roggen als Futter⸗ mittel bei erhöhtem Preiſe noch ſtärker aus der Reihe der Viehfuttermittel ausſcheidet, als es bisher ſchon der Fall war. Denn man muß immerhin damit rech⸗ nen, daß anſtelle von Gerſte und vergälltem Roggen ſchließlich Mats tritt, deſſen Zoll und Preis verhält⸗ nismäßig niedrig iſt. Es ſcheint, alſo, als ob die Lö⸗ ſung des Roggenproblems nur ein Wechſel auf ſpä⸗ tere Sicht ſei. Auf jeden Fall wird die Hilfsaktion der Regierung zunächſt aber mancherlei Handhaben bieten, um dem deutſchen Getreidebau aus der gegen wärtigen Miſere herauszuhelfen. Ob aber bas Geſamtproblem des deutſchen Getreidebaues damit gelöſt werden kann, wird erſt die Praxis zeigen. Denn nichts wird darüber hinwegtäuſchen dürfen, daß nur einſchneidende landwirtſchaftlich⸗betriebstech⸗ niſche Maßnahmen— die Einſchränkung des Roggen⸗ anbaues wird ſich nicht vermeiden laſſen— und die Anpaſſung der Produktion an die von Serj wie auch von Dietrich gekennzeichnete Umſtellung der Ernäh⸗ rung des deutſchen Volkes auf die Dauer die Ge⸗ ſundung der Landwirtſchaft herbeiführen können. Daß zur Erreichung einer wirklich produktiven Landwirtſchaft ebenſo wie der übrigen Wirtſchaft der Geld⸗ und Kapitalmarkt und die Höhe ſeiner Zinsſätze von nicht minder ausſchlaggebender Bedeutung ſind, braucht nicht beſonders betont zu werden. In dieſer Hinſicht kommt die internationale Zinsverbilligung ſehr dem Hilfsprogramm der Re⸗ gierung entgegen, wenngleich der Unterſchied, den ein amerikaniſcher Farmer gegenüber einem deut⸗ ſchen Landwirt bei der Inanſpruchnahme von Kredit im Zinsſatz verbuchen kann, automatiſch ſich vorerſt immer zu Ungunſten des letzteren ſtellen wird. Nach der Londoner Diskontermäßig ung und nach den Anzeichen, die auf eine weitere Zinsverbillt⸗ gung in Amerika hindeuten, ſind jetzt die internatio⸗ nalen Vorbedingungen für eine Geldverbilli⸗ gung auch in Deutſchland geſchaffen. Die Weitere Teilausſchüttung der Frankfurter Hypothekenbank (Eig. Dr.) Das Inſtitut teilt mit, daß es mit Ge⸗ nehmigung der Aufſichtsbehörde an die Pfandbriefgläudi⸗ ger nunmehr eine weitere(die dritte) Teilausſchüttung in Höhe von 1 v. H. in bar und 2 v. H. in Liquidations⸗ pſandbriefen vornehmen kann. Es ſind dann andie Pfand⸗ briefgläubiger insgeſamt 23 v. H. ausgeſchüttet. Nach dem Ausweis per 30. Juni 1929 betrug der Barbeſtand der Pfandbrieftilgungsmaſſe 6,7 Mill. Mk. Hierfür werde nach der Barausſchüttung von 1 v. H. und der Abrechnung der Speſen ein Betrag von zirka 5 Mill. Mk. gebraucht. Der Reſt dient gemäß Anweiſung der Aufſichtsbehörde zur Abrundung der Tilgung von Liquidattonspfanöbrtefen, um von dieſen 2 v. H. ausſchütten zu können. Eine grö⸗ ßere Barausſchüttung war zur Zeit nicht möglich. Schon eine Barausſchüttung von 1,8 v. H. hätte den vorhandenen Barbetrag erheblich überſchritten. Auch für eine Ausſchüt⸗ kann und nur vorläufig zur Deckung von Etquidattions⸗ pfandbriefen, insgeſamt alſo auch nur 3 v. H. hätten, dle Pfandbriefgläubiger noch etwas ein Jahr warten müſſen. Dagegen kann eine Ausſchüttung von 1v. H. in bar unb 2 v. H. in Liquidationspfandbriefen ſofort ermöglicht wer⸗ den. Dies erſcheint deshalb als der beſte Weg, den Pfand⸗ briefgläubigern möglichſt bald eine möglichſt hohe Aus⸗ ſchüttung zukommen zu laſſen. Im übrigen wird der Reſt des Barbetrages der nicht mehr zur Verteilung gelangen kann und nur vorläufig zur Deckungen von Liqufdations⸗ pfandbriefen herangezogen wird, zur Auslöſung diefer Pfandbriefe zu einem nennenswerten Betrag und zu einem erſtmöglichen Termin verwendet werden. Die in⸗ zwiſchen auflaufenden Mehrzinſen dieſes Barbetrages werden alſo wie die Mehrzinſen aus ben inländiſchen Goldhypotheken der Reſttilgungsſumme zugeführt werden. Dafür iſt Vorſorge getroffen. Die Verhandlungen über die Generalabfindung der Kommunalobligationen ſchwe⸗ ben noch. O Aufſichtsratsſitzung der J. G. Farbeninduſtrie.(Eig. Dr.) Die Aufſichtsratsſitzung der J. G. Farben findet in Leverkuſen heute nachmittag 4 Uhr ſtatt, ſo daß bei Redak⸗ tionsſchluß noch kein Ergebnis vorliegt. Wie wir hören, iſt das am Freitag abend vorbereitete Kommunique ſehr umfangreich und ſoll im weſentlichen Nachricht über günſtigen Geſchäftsverlauf bringen. Vor allem ſollen die in der Oeffentlichkeit bisher unterſchätzten Lizenzverträge mit der Standard Oil umfaſſend dargeſtellt werden. Bekanntlich hat die J. G. Farben daraus erhebd⸗ liche finanzielle Vorteile. *Elite⸗Diemantwerke AG., Siegmar— Eröffnung des Vergleichsverfahrens. Das von der Geſellſchaft beankr gte gerichtliche Vergleichsverfahren iſt geſtern eröffnet worden. Eine Gläubigerverſammlung findet am 19. Dezember ſtatt. Vergleichstermin iſt für 6. Januar anberaumt. 5 3 Reichsbank hat es in der Hand, burch eine liberale Diskontpolitik nicht nur das eingangs erwähnte, die ganzen Geſchäftsbeziehungen lähmende Mißtrauen zu beheben, ſondern darüber hinaus durch eine Sen⸗ kung ihres Diskontſatzes auf mindeſtens 6,5 v. H. der Konjunktur einen Antrieb zu geben. Rein ſtatus⸗ gemäß hätte die Reichsbank ſchon vorige Woche die Möglichkeit zu einer Reduktion ihrer Rate gehabt, doch zeigte der innerdeutſche Geldmarkt eine gewiſſe Anſpannung. Geld blieb immer noch gefragt, was zu verhältnismäßig hohen Sätzen führte. Dieſe Nachfrage hängt aber zum erheblichen Teil mit den Anſprüchen der öffentlichen Stellen, insbeſondere der Kommunen zuſammen, die ſich ent⸗ gegen den Richtlinien des Städtetages auf den über⸗ aus gefährlichen Weg der kurzfriſtigen Finanzierung begeben haben. Kommunen und Staat ſollten ſich bewußt ſein, daß ſie auf dieſe Weiſe unter Umſtän⸗ den die Verantwortung auf ſich nehmen, die Dis⸗ kontermäßigung und damit die Belebung der Wirt⸗ ſchaft verhindert zu haben. Wir nehmen an, daß ſich die maßgebenden Stellen mit dieſer Frage ernſthaft beſchäftigen und daß man ſich ebenſo wie in Amerika zu einem gemeinſamen Vorgehen entſchließt, damit aus konjunkturpolitiſchen Erwägungen heraus die Reichsbank in die Lage verſetzt wird, noch in dieſem Monat ihren Diskont herabſetzen zu können. Kurt Ehmer. Mheiniſche Treuhand-Geſellſchaſt 8(6) v. H. Dividende f Die heutige o. GB., die zugleich Vollverſammlung war, genehmigte einſtimmig den Abſchluß per 30. Sept. 1929 und beſchloß, aus dem Reingewinn von 20 854(17 686) A eine Dividende vons(6) v. H. auf bas eingezahlte Kapital von 243 450„ von insgeſamt 400 000% zu verteilen und 8 354& auf neue Rechnung vorzutragen. Die Geſellſchaft hatte infolge der Fülle von Zahlungseinſtellungen und Sa⸗ nierungen in verſtärktem Maße als Berater und Treuhän⸗ der auf allen Arbeitsgebieten zu tun. Die B ilanz ver⸗ zeichnet Kaſſe und Bankguthaben mit 128 240(104 938)&, Außenſtände mit 63 498(65 262), Wertpapiere mit 104 929 (104 609), dagegen neben dem AK. und 15 628 Rücklage 103 140(86 646)„ Verpflichtungen. Die ſatzungsgemäß ausſcheidenden AR.⸗Mitglieder wurden wieder gewählt und neu hinzu Bankier W. Bürklin⸗Saarbrücken und Di⸗ rektor Hugo Krämer, Pfälz. Mühlenwerke, Mannheim. —— Kapitalerhöhung des Rheiniſch Weſtfäliſchen Elektri⸗ zitälswerkes um 60 Mill. 4.(Eig. Dr.) Wie angekündigt, beſchloß der.⸗R. des RWE. das Kapital um 60 Mi ll. zu erhöhen. Davon werden 30 Mill. den alten Aktionären im Verhältnis 61 zum Kurſe von 130 v. H. angeboten werden. Die reſtlichen 30 Mill. dienen als Vorratsaktien und bleiben zur Verwertung der Geſellſchaft, um künftigen Kapitalbedarf bereits fetzt ſicher⸗ zuſtellen. Die Kapitalerhöhung dient hauptſächlich der Er⸗ weiterung ber Netze und zum Ausbau des Unternehmens. Sie wird als notwendig erſichtlich, weil im laufenden Jahr wattſtunden eingetreten iſt. Die Inſolvenzwelle(Eig. Dr.). Die Hoffmann n. 1 AG., Schuhfabrik in Köln⸗Nippes(Ak. 300 000% at Vergleichsverfahren beantragt. Wie wir erfahren, ſtehen den Paſſtven von 1,414 Mill. Aktiven von 0,084 Mill. Mark nach dem Status vom 21. ds. Mis. gegenüber.— Die Wein⸗ und Spirituoſenhandlung Oskar und Rudolf Mater in Neuſtadt a. d. H. beantragt bei 450„ nicht be⸗ vorrechtigten Gläubigern einen Verglechi auf der Grund⸗ lage von 50 v. H.— Die Wein⸗ und Spirituoſenfirma Nele Falk in Kaiſerslautern beantragt gleichfalls einen ergleich. Die Paſſiven ſeien ziemlich bedeutend. Vor⸗ ausſichtlich dürften ſogar die nicht gedeckten Gläubiger keine Quote zu erwarten haben.— Die Bankfirma R. G. Praus⸗ nitzer Nachf. in Liegnitz geht nunmehr in Konkurs. Aus Hannover werden Zahlungseinſtellungen von zwei klei⸗ meren Privatfirmen gemeldet: Es handelt ſich um die Firma Otto Meines, ein ſeit der Inflation gegrün⸗ detes Geſchäft mittleren Umfangs, das einen guten Namen beſaß. Die Gläubiger werden nur teilweiſe befriedigt. Die Höhe der Gläubigerquote iſt noch nicht bekannt. Firma Julius Blank iſt überwiegend Maklerfirma. Die 1 r r— re— ieee— .... 5 7 22 28. 22. 25. 22. 29. 22. 28 3 Aktlen und Auslandsanlelhen in Prozenten 5 Bremer Wolle. 1509 1879] Hirschberg geber 90. 91. Schubert a Salzer 219,9 2180 Weſteregelnelcral. 200.0 180 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Stetten, e e g e B f be 8 8 geen. l f e f f uderus Eiſenw. 63,.— 68,.— Hohenlohe 5 zu——— 1 ng⸗Cement 6 11. 23. 21. 28. 2. 28. 22. 23. 9 0 1110 1105 Mannheimer Ettenktenbörse Deng n nggn 100g 262 erte g gegen fi— f Se peng 8— 28— 4% pre pii 372 278 Cportet. Woſte 30 52 35 Gesch 4 Ee.. 70 8950 Segen eam ene wen e 0 100,0 101,2 Kraus& Co. Bock. 44.— 44.—Seilinduſt. Wolff—— 48,.— 4%„ Bagd.⸗Eiſ.! 8,88 8,85 1 8 1 8 1. a g 22. 28 F Lädt. Sl 18 1886% 7 Cen Selen. s dite benden, 709 258g Sinner.-. 188 f Weiß..—— — 73.— u.„ 40,.— 48.— 8.. 1„ em. Gelſenk..—. 68.— Ilſe Bergbau 209, inner.⸗G.. 112, 0 Wo—*——— Ab Sad Koe en 29.— 10.— Brown, Hevert. 1100 1400 Abel. cg 1008 Seger. 1080 2. 4%„g mia, et 7, 13.40 Shen. Alder. 4780 45,75 M. güde& Co. 1232 1235 Stor Kanng. 1120 1136 Waff, 5 0* 1 58 1 udw Walz..— 82.— 952.—.—— e eee, f ä 1120 110 16h. Weiß. g8r— de 80 Ttlet. Beſighelnt 52 82 4, 980 e, dg 1240 1240 Tbem Brechues. 2080 Gebr. Junghans 1.— 827758 Stoewer Mähne. e me gengon pere 18 185 70% Mön. God 3598 3799 Jene Liünte 5 5 70 5 Le u. Werde 51 84 Helnspafpsertz, 105, 109 9 Per Chen u- 29.80 98— 4% ung Ste 1e 245 248 Cent Casnuſc. 112 1472 gagle Pernellen 20 50 90 50 Site. h 8 80 Neufſch Saß 4200 1120 9000 JJV Stahlwerke. 101,8 101,0 1130 1130 Ber. deutſch. Self. 78— 79.— 4½ 14 24.00 24.50 7 3 5 1 1 6 5 8%„ Volt 9850 88.80 Hebr. Fahr 1 een ee 222 Se 4 ge erz gur. 1160 1100 4% Anz. Gs. 21.88 245 Helma Neotsren AI— 20,— Karta. 181 0 dae eee 1 p. eme Rien Aan. dr Mis ger gelt. Heer 1140 1145 4% Hat. Ser. 14.— 14.0 Deſauer Gas:„1608 Jede Kli wewerde 68 88 2828 Telerd. derttner 4 S Ba ge: 8 87 5 3 1. 2——— Ver. Zellſt. Ber N„ 0 5 5 5 0 5. 1 5 159.0 8—— 91.— 0 9 9 75 209 1055. 10 270 Ran 1 1295 7700 8—.—85* 68.— 70 1 1270 2 50 185 Anatse 5 1830 Deuce Ew 99— 9405 0 995 155 200 Leonberg 1588 1890 Frelverkshre· Kurse dopoth. Bk. 1410 141.0 Schöfferh. Bindg. 270,0 271.5 Motor Oberurſel 1070 1070 5 0 8 5e, oe e.. Dtſch. Gußſtaht.—— gal. 47.25 47.75 Trans⸗Radie 1230 124.2 90 Wbltbank 11 1120 Karlar. äh. Hald 82,.— 32.— Schr Storch. 130.0 180, Volt. Seil. u. K. a5— eßee N. Leh. Kat nell—— e Peuſche Kabelw. 5928 88,18 Gebe. ran ed. 1295 1250 Anionwk. Mhm. 88.— 66,— Ruffenbant 150 128 S bs. Sieronte 1280 1255 f. ö. And. 400 1850 Nerger.... 1800 1800 5, wan wl. 1480 1025 Whg a pregtag dn 18—— Transport- Aliilen Delice Mole 1260 e Krauß e Eier gor 4478 4335 Varztner Papier 1178 117 8 0—— 5 2 1 1* ti. 5 N 0 1,„ 15 1420 142.0 Mann. Gummi 24050 9250 Adler Kleyer... W. Wolff... 95,— 65,— Schantungbahn. e 8. 2 Deutsch. Eiſenhdl. 57,30 650 Kronprinz met. 2725 875 Neichwerte, 8, 8, Deutsche Petrol. 2080 4790 Durlacher Hof„142, Omen 125,0 125,0 A. E. G. St.⸗A. 159.5 158,5 Rein. Geb& Sch. 97.— 98.— ach fe Berkehrw. 1190 118,2 Deulſche Linol, 240,0 237,5 Kyffhäuser Hütte 40,.— 40.— B. B Frkf. Gummi———.— Heidburg. 188.0 178 1 8 55—.——.—[Pfälz. Mühlenw. 125,0 125,0 Aſchußß 550 1 136.0 188,0 Roeder, Gebr. D. 1 0 104,0] Zellſtoff Mens. 115 1159 2 115 7 1 1117 1 725 Dt. Schuzgeb. 05—.— 5 Ver. hem. Ehar 89.— 72.59. udwil A.. 7 3 1 19 1 5—.— 9 Su 8 K 1 5 1 5 d 1 f 1 90 129,0 Rütgerswerke 75—. 0 emel. 112,„ Südd. Eiſenbahn 1„ 14—,— 65.— Lahmeyer& Co. 1570 189,7] B. Otſch. Nickelw. 180.0 180,1 Pfälz. Preßhefe..——.—Portl. Zem. Held. 121.5 1210] Od. Maſch. Durl. 129⁰0 1„ Waldhof 1900. Oeſt. St. Eiſenb.. 0 58 Atte. 5515 55.. Schwarz Storch.———— Ah. Elektr..-G. 148,0 142.0 Sram. 11 10 11 25 Schnenpr. Frkthl. 50— 80. 0 See N 85.25 99,25 Ainde g Eis waſch 1570 1885 85 i 185 15 1 Bano 12.— 12.45 Werger Worms. 181,0 1810 A 1555 5 55 Brown Boverl g Schramm Lackf. 92, 92,.— Ufa(Freiverk.) 89.— 89.— Canada Abliefer. 67,50 67,50 Viidener Metall 1860 136,0 Carl Lindſtröm. 480.0 478.0.8 0 8 8 8 3 Hochfreguenz 1540 15,50 e Sübd. Zucker 72 72— Cement Heidelbg. 1215 121.5 Schuckert, Nrbg. 180,2—,— Raſtatter Wagg. 14.— 14,.— Pr. Heinrichbahn 1032 1040 Dürkoppwerke. ae dinger Schubfabr. 3825 Ver. Stahlwerke 101,4 101,5 Krügers hall!“ Fönkinent 9 81.— 80 50„ KNarſtadt 164,0 168,0 Terminnotierungen(Schluß) 8. Sildamerike. d ee Hüſſeld etſenhöl. 80 55 80.5 C. Loewe& Go. 1228 120 B. Stahl. v. d. Zyp. 163.0 168.0 1. enn Perſich 88 188,0 189,0 C hade 9275— e eee ee 5 Dynamit Truſt 82,15 82,50 C. Lorenz... 145,0 145,0 Ver. Ültramakeln. 186,8 140,5 Re 9.. n 5 ee ee Thamene Anw. 1000 1030 ung. di Credit 1188 11.5 Jlſe Bergbau.. 20 0 2999 Fonda Def.. 3678 8980 dutau 8 Stefen 818 815 Pogel Telegraph..50 67.— Sichel a o.. 8 Chemiſche Albert 46.— 48,50 Bankf Brauind. 138,0 138,0 Ja Aschkrgleben 1040 193.0 Jordd. Lond..7 19,0] Klektr. gieferung. 159.) 189,5 Lüldenſcheid Met.———— Vogtländ. Maſch. 77.— 77.15 Sloman Salpeter 90.— 80.— Frankfurter Börse Eh. Brockhnes. 70.— 70,— Harmer Vankvee. 119.0 118,0 Kalt Salzdetfurth 18,0 313,0 Verein Elbeſchiff. 17.25 17.25 Elktr. Licht u. K. 188,7 187,7] fagirus.⸗G. 20.— 20.— Voigt& Haeffner 222.0 223,0] Südſee Phosphat 18.——.— ., Z eee e dee e e weden Gen, d 4 dl B 8 8 euiſche Bank 150,„5 Daimler Den—— Berl. Handelsges. 5 7„Karſtadt 1 5 1 Ema 3 5.„„ S 2% Neichsanl. 0 850 D fetten Bant 115,5 113,5 De Allan. 1900 1000 Cemaerg ban 154 156, Lltzänerwerke e 5265 Bank f. el. Werte 1390 133,5 Enzinger Werke 79,78 78,75 Mansfelder Akt. 1998 108,8 5 8 % Reich 3 Bank J. Drauere. 1370 139,0 Er Markte u. Kühl. 126,5 130.0] Terminnelierun Schl 500 27 50— 50,40 D. Pop. u. Wechſ.— 119..chold-u. 8, Anfr. 150.0 135,0 Darmſt. u. Nat. 235,0 2370 Lahmeyer& Co. 159,0 150,2 Hank f. Prauere. 13), 0 Eſchw. Bergwerk 197 15. Mach Buga. 1130 112.5* rungen(Schiuc) Ablpfungsch. u... e,. lleberſee⸗ Banz 99 78 89.78 Dt. Linoleum.. 2985 Deutch dank 189 140.5 Berl. Hanvelsge. 000 450.0] Eſſenersteinke hi. 1252 1282 Magiinit Hütte: 180 5 158.5 Ang. Di. Credit 11, 1100 Harpen, Bergbau 190,9 1802 ohne gi 8,30 Tistonſo⸗ ge. 1590 148,5 Dt. Verlag... 2000 200,0 Drezdner Bank 147 148,5 Mannesmann. 98,25—.— Derl. Handelsges. 180, 0 5 Mech. Web. Lind. 118.0 117,5 Bank f. rauind 1375 1400 Hoe ch Eff. u. St. 1100 1100 Wertö,(old! 87.— 87.— Dresdner Bank 147.0 147.0 Dresd. Schnellpr: 98,, A z. für Verkehr 128.0 119,0 Mansfelder 105, 10% Som. u. Priekb 1830 1890 Faber Bleiſtiſt.—— t Mech. Web. Lind. 118 5 an 5 r huet den e r„Del Rar Birr 4 7.— Pf Nelchd d Botz, 30 b 8e Metaſlgee c. 1434 1480 d Selene 15 F 65 365 Frankf Dukerz 85. 5 105 5 digg Müplenbau 1217—.— Dt. Aſtatiſche Bk. 50.— 50,.— 5 G. ur Wollw.. 140,0 142,7] Bayr. u. 97. 187, 1 iebsgeſ. N 0 4% Schug. 14..65 3665 9185 00 e e eee 1900 1000 Mes Sohne. 8 68 5 1800 1800 e Bergbau 209.5 5% Ludwigsg. 28 98 28 88. len Kaiſersl..50.80 Allg. GlektrsGef. 1592 158.7 ö 8 e, e 154 1530 Ranalt chedeleben 198 1025 10% Mön Gb. 25 100 1090] Nurnberg. Werein 1480 1480 Emag Frankf. 75 1 Sergmeng. 2000 2970 Obecbeda, Dleadne Hang. 249.5 1400 ies e pöpfling.. ere 6828 625 Darm. u Nat. 2852 280 Zianer Weitz 64 9 %„ d cd 6380 Fflt, Sb.⸗ Sl. 1238 1888 fager mac J 28 Lone belle. 428 145 ben denden 1055—— Manager pf fler nde K ee. 0 1280 Mabheln Berg. 8888 68 80 Dar. 8.. 492 J Ailn Keueſſen, 82 115 6%„„27 68. 50 Pfälz. Hyp.⸗Bk. 129, 0 Shan ern. 240 1185. 8 Phönir Vergbau 100,2— Oeſterr. Freditok. 90,25 80.35 Gebhard Textil.—.— 98.— 1 2 A 0 für Berkehe 1205 1 55 Nene 94,75 9% Grtr. Mh. 28—— 14.30 Reichsbank 2490 249.0 5 Contin. Gunim 1430 142.0 fg. Sraunkobten 249 7420 Nbehn esz dt. 1120 1420] Sehens co. 5 5425 Neederlaaf-Keble 78800 1800 Ang, Jezals. 1450 150 menden 30 1482 5% Preuß. Kall——.— Rhein. Ereditbk. 112.0 111,5 Faber& Schleich. 104 8 104.8 Ng. Cet 143.5 1445 Ahein. Crebitbk. 13, 0 Geiling& Co. 24,— 24,.— ollkäm. 102,1 102.0] Dt. Relchsb. Bz 88,— 86,— Mit e de Petar, dogg, 925 928 geln. Hop- Bk. 140 14l,5 Jade ebe, Pen. 1756 1704 Deuter Sent 8— 88— feet nan 24 10 e 3880 Beger 4. 380 8 FFFFUfI 0 89% Südd. Feſtwö..—.— 5 75,0. Farben. 16 174 Deunſche Erdzt 98. 88. Riebec Montan—— 1030 5„„ 3. 1780 1775 Oberſchl. E. Bed. 70,— 89.75 Pambg. Südam. 162.2, Oberbedarf.. 70,— 70 Südd. Voden⸗C. 139,0 1890 8%„ Vonde 28 104.5 1046 Go du. Silber 138.0 135,2 Rütgerswerke.. 71.— 71,80 stris-Aktien Germ. Portld.⸗Z. 178.0 177.5 5 9385„ 8 5 5 ce rt. M. abg. 70.— 1öb. Piscante 4280 12300 Feſunzech. Jetter Ein 89.50 Pt. Slate 2409 2800 1 70] Gerresheim. Glas 1060 1000 Jbeuſt z, Koppel 72— 71.50 Nerd Vonpf. 0 75 980 Dre 1./ /// Ge. f Aster Unt. 162 1922 Dßtwerte. 2100 2140 Allg. leite. 190, 000 Oftoerte e 2190 4480 f Württ. Rotenbk. 152.5 152,5] Frankfurter Sas———.— Elektr. Lieferung 1900. Siemens KHalske 230.0 283.0. 90.— 8780 Gosßerdt Gebr. 1780 1785. ahr. Meterenw. 8s 78 8 Phone Bergbau 100,2 1002 2% Bad. Kom. Gd. 78.— 78.— g Irkf. Pok. K Wit.—.——— J G. Farben. 176, 1770 Südd. Zucker. 58.0 41 71 Alfeld Deligſen 31.50 31.30 Goldſchmidt. Th. 54,50 84,50 Phönic Bergbau 100,2 100,0 J 5. Bemberg 197.5 199.0 Polyphonwerke 265,2 265,5 9% Pfälzer-89 93,— 93,.— Allianz. 5 208.5 218,5 5 03.75 Fe 4 Guill 116,0 116,5 Svensta Tändſt. 321,0 819. Allg. Elektr.⸗G.. 158,5 158,4] Guano-Werke.. 45,50 45,75 Hermann 15 2125 21,.— Bergmanncklektr 202,7 201.0 Rh. Braunk. u. Bt. 245,2 247,0 8% Rh. Hyp. A. 25 93,.— 93.— aut Al. Verf. 33,50 51,— Goldſchmidt Th. 5 49.— elſenk Bergwk. 1220 121.8——— Alſen Portl.⸗Z.. 169,5 169,0 Greppiner Werke 87.— 87,— Rathgeber Wagg. 6725 67.— Duderus Eſfenw.—.— 83.— Rh. Elektrizität„ 144,0 144,0 5 Mannh. Berſ.⸗G.———.—. 1110 1770 Serre. 8— 5 7265 e 1015 1010 Ammendorf Pap. 444.“ 444. Grißner Maſch. 45,50 48,50 Aheiufeldenteraft 159.0 180,5 Charloteb Waſſer 98.— 82.50 Ah Stahlwerke 101,8 102.0 1%„„. 8850 88.50 Transport- aktlan e Sarpen, Bergbau 1390 1200 gen neff Aſchaff 1892. 128.2 Andalt Kohlen. 27 7878 Gebr. Großtann 1702 iind Aen. Shame 8 age Cem Couch 1452 1429 fl f gen 1086 9 5* 5 3 ren. 1 5 n iöbof 1900 1900 Aſchaffbg. Zellſt. 158.5 158,0 Grun& Bilfinger 170, 5 ein. Chamotte 83,.— 63.— Cont. Cautſchouc. 142, 5 A. Riebeck⸗Mont. 108,6—.— 6%„„ 14-15 82.— 82.— 1 5 N 0 8 Hande Foſſen 1 5 2 Ph Holzmann 88.— 83,70 Zeuge Waldhof 190,0 190,0 Ang8 b Maſch 80,— 79,45 Gruſchwitz Textil 57.— 57.— 1 7 5 2 1255 75 e 5 7 55 11 55 Sa e 985 5 5 e 89 886 99 120 5 8 2 ein. N.„ auer Gas 180, 0 alzdetfurth Ka eren. 22 9⁰ 0 Bae 3 9855 Flac Kar. 1 85 1213 Barlinar Börse Balke Maſchinen 119, 118. Hacketghall. 89.75 85,75 Nein ed Kalk: 100.0 109.2 Deuſche Erdzt 8835 88, Schief. Portl⸗3. 150.5 1890 1 9 i. VVV Nied u 7 5% Roggenwert. 9. 9, Baſt Rürnderg„204,7 204,7] Halleſche Maſch. 88.— 85,— Rheinſtahl. 102,0 1018 Di. Linvleumwk. 242,5 240,5 Schuber& Salzer 222,5 217,8 a 95 e 11 5 1 55 Montan-Aktien. Pil. 88.— 88,75 Festverzinsliche erte 5% Roggenrents.11.12 Saher. Cellufeip. ee Hammers. 1 18 32. 8 8 55 00 9 185 1000 Schuctert& Eo, 182,5 182,0 00 Wir 750 8 5 Bayr. Spiegelglas 84,50—.— Hann. M. Egeſt. 38,—Roſiter Jucker 38.— 85, ehrizftäts⸗Lief 189,0 160,5 Schulth⸗Pazenh. 275,8 275.8 1 75.60 78,* 5 1960 1980 olkverkazt. J. 78.28—,. 24 120 115 89d Landſch. Rog. 8,10—.— J. g. 5 188.5 2095 ae r 70.— 68.28 Rur Nerd. 7175.— 1 Olcht u. 150 1250 1270 Siemen 88213 e 288,0 289.0 j Aktien 90 5 0 205 oͤſgſch.„ 8 5% Mexik 18,25 20.—] Bergmann Elekt. 200,2 5 Harkort St⸗PUr.————] Kütgerswerke. 71. 2 ener Steinkohl. 0 125,0 Svenska. 21.0 919,5 Nag FVV 2070 Ne. 3 8940 8040 4% e def Scha 34.— 38,20 942 50 8 5 2 Sag Lage. 1.— 5 D. 19 80 75„A. Ablöſgrecht 6,3040 Goldrenfe—.— 24.25 Berl. Karls. Ind. 89,.— 78.— Hedwigshütte.. 91.— 891.— 8 F225 iin 5 5 er. Glanzſtoff.———. Weiche Bent e VVV 4% b Keren 2— 2 Leiter weg. 2e 2— Fernen Je 7450 2860 Sochbeurth.. 8440 187 5 len& Fuſn. 118 118,0] Ver. Stah werke 100 1020 mer Bankget. 118, 1175 Kalt Weſteregeln 1890 1980 Karſtadt Rad.: den e Nad. Kopten 18. e.%, cong. Rente.—. Braun..Belkett 1800 189.9 Hitpert Mach. 199.0 105,5 Sarotti... 135,0 135,0 elſenk Bergwk. 122.0 122,4 Weſteregel Alka 199.9 188.5 92 5 5 1 5 1 8 en eee F e 1368 1265 80% Grkr. Mö. K. 14.75 13.7 4%%„ Silb.⸗ N.——.20 Seen Delf, 63,8 8889 Hindrich s Kkuff..— 78,— Schleſ. Elekt. Gas t—] Gesfüret. 1840 1825 Saba Waldhof 188,7 1 5 u. Priogd⸗ 1842 154,5 Nannen Böhr. 93,05 98,05 Nnork, Veſſor. 1898 8% Pech. Kala.% e e Pap. R. e, e, Bremer Bulkan 109.0 108,0 Hirſch Kupfer. 1210 1270 Hugo Schneldee. 102,0 102,5 Th. Goldſchmſdt 84,75 64,45 Stavig Minen 54,50 58, allein eine Abſatzſteigerung um mehr als 1 Milliarde Kilo⸗ „e 3 n DS r Fr ö r K nere d Samstag, den 283. November 1929 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] 11. Sette. Nr. 566 Geſchäftsloſer Wochenſchluß Newyorker Börſenverlauf verſtimmte/ Wieder ohne Aufträge/ Bei ſehr ſtillem Geſchäft ſchwlcher/ Hauptſpekulationspapiere leicht ange boten/ Zum Schluß kleine Wochenenddeckungen Maunheim ohne Geſchäft Die Börſe war am Wochenſchluß ſtill, die Kurſe gegen geſtern kaum verändert. Die Farbenaktie lag⸗bei 176 v. H. etwas feſter, etwas niedriger dagegen Rheinelectra, Wayß u. Freytag, Weſteregeln und Waldhof. Von Nebenwerten waren Konſ. Braun abgeſchwächt, Seilwolf auf geſtriger Baſis gefucht. Intereſſe zeigte ſich für Süddeutſche Zucker zu erhöhten Kurſen. Am Bankenmarkt war Badenbank nach dem letzttägigen Kursrückgang geſucht ohne Material. Brauerei⸗ und Verſicherungsaktien blieben unverändert. Am Rentenmarkt ging Mannheimer Ablöſungsanleihe mit 46,5 um. Am 26. ds. Mts. werden die Aktien der Deut⸗ ſchen Bank und Diskonto⸗Geſellſchaft erſtmalig notiert. ö Frankfurt geſchäftslos und ſchwächer Auch zum Wochenſchluß blieb die Börſe infolge man⸗ gelnder Anregungen faſt ohne Geſchäft. Ordres waren wieder kaum eingetroffen. Die Unternehmungsluſt beſchränkte ſich auf ein Minimum und die Tendenz neigte zur Schwäche, obwohl Material kaum heraus kam. Als verſtimmender Faktor wurde die geſtrige ungünſtige Situation an der Newyorker Börſe empfunden. Die in⸗ ternationalen Geldmarktverhältniſſe beſſerten ſich wetter, doch blieb dies ohne Einfluß, da man auf der anderen Seite die Ergebniſſe der heutigen A..⸗Sitzung bet der J. G. Farbeninduſtrie mit Spannung erwartet. Stärker unter Kursdruck ſtanden Deutſche Linoleum mit minus 4 v. H. Renten luſtlos. Türken etwas ſchwächer. Neu⸗ beſitzanleihe leicht gebeſſert Pm Verlaufe trat nach einer geringfügigen Erholung eine erneute Ab⸗ ſchwächung ein, ſo daß die Kurſe ungefähr bis zu 1 v. H. unter Anfang lagen. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 7 r. H. etwas leichter. 5 Berlin ſtill Auch der heutige Samstag änderte an bem luſtloſen Ge⸗ ſamteindruck der letzten Woche nichts. Es fehlte an An⸗ regungen und vor allem an Orders; die Nervorſität und Unſicherheit der Spekulation hatte zwar etwas nachgelaſſen, von einer ſtärkeren Unternehmungsluſt auch von dieſer Seite konnte aber nicht die Rede ſein. Bei ſtillem Ge⸗ ſchäft lagen die erſten Kurſe, wie ſchon vorbörslich taxtert, meiſt wenig verändert, teilweiſe waren aber auch kleine, doch nicht ſehr bedeutende Kursrückgänge feſtzuſtellen. Be⸗ ſonders in den Hauptſpekulationswerten be⸗ ſtand leichtes Angebot, das aber durch einige An ⸗ terventionen der Banken ohne allzugroßen Kursver⸗ luſt aufgenommen werden konnte. Anleſhen ruhig, Ausländer behauptet, Mexikaner weiter etwas gefragt. Liſſaboner Stadtanleite wieder ſchwächer. Pfandbriefmarkt rühig, Liquidationspfandbriefe und Anteile gut behauptet. Der Geldmarkt erfuhr eine unbedeutende Erleich⸗ terungiß Tagesgeld nannte man mit—9, vereinzelt aber auch ſchon mit 674, Monatsgeld 8710, Warenwechſel 795 v. H. ca. Soweit nachden erſten Kurſen überhaupt Umſätze zuſtande kamen, konnte man leichte Erholun⸗ gen feſtſtellen. Lebhafteres Geſchäft hatten ans den be⸗ kannten Gründen Deutſche Waffen und Tietz, nachdem ſie ſchon zu Anfang 1 v. H. höher lagen, konnten im Verlaufe weitere 2 v. H. gewinnen. Am Kaſſamarkt trat eine kleine Erholung ein. Roth.⸗Züchner gewannen auf Abſchlußerwartungen 12 v. H. Obwohl wider Erwarten eine Ermäßigung des Reportgeldſatzes, angeblich wegen des ſchwachen Dollar⸗ kurſes, nicht vorgenommen wurde,(Satz unverändert 84 v..) konnten ſich bis zum Schluß bei der Mehrzahl der Papiere auf Wochenſchlußdeckungen kleinſte Er⸗ holungen durchſetzen. Reichsbankanteile ſchloſſen 4 v. H. tber Anfang, Rhein. Braunkohlen plus.5 v.., RWG. plus 3 v.., Siemens plus 3 v. H. uſw. 5 Berliner Devisen Dlskontsätze: Reichsbank 7 Lombard 8, privat 6 ¾ v. N. Amtlich in N- für] 22 November 28. November] Parität] ist. G. B. G. 8. M 975 Holland 100 Gulden 168,27 168 81 168,43 168,77 168,43 5 Athen 100 Drachmen 8,225.435 5,425 5,435] 5,445 10 Sruſſel 100 9 500 PF. 58,40 38,82 88,37 58,49 88.855 4,5 Danzig 100 Gulden 81,43 81,59 81,451.53 81,585 65 8 100 FM 10.486 10,516 10,493 10,513 10,512 7 Italien. 100 Lire] 21,865 21,905 2185 21,89 22.025 7 Süldſiavien 100 Dinar 7,898 7410 7,392 409.355 6 Kopenhagen 100 Kr 111.88 112.03 111.85 112,07 11206 5,8 Liſſabon 100 Cskudo] 15,0 15,84 18,80 15,84 1748 6,5 Osle.. 100 Kronen 111,86 11208 111,81 112,05 1117/1 5,5 Prais. 100 Franken 18 16,47 16,43 16,47] 16.445 8,8 Seng 100 Kronen 12,885 12,405 12,38] 12.40 12,38 5 chweiz 100 Franken] 8102 61,18 81,005 81,163 80,515.3 oſta.. 100 Leva 3,014] 8,020.019 3,025 3,017 10 Spanien 100 Peſetenf 5808 58.20 57,72 88,84 69,57 5 Stockholm 0 Kr. 112,21 112,43 112,22 112,44 112,05 5,5 Wien 100 Schilling 85,75 58.87 38,69 38,81 38.79 7,5 Ungarn 100 p⸗12500 K 73,04 78,18] 73,04 78,18 72,89 7,5 Buenos-Alres 1 Peſ.] 1,722].726].728.727 1,7886 10 Canada 1 Can. Doll.].121.129 4,124 4,182 4,176— Japan. 1 Hen] 2,047] 2,051] 2,043].047 1,986 5 Lairo 1 ägypt, Pfd. 20,885 20,925„80 20,92 20,91— Türkei. 1 türk. Pd].959 1,862 1,860] 1,984 2130 10.5 London. 1 Pfd.] 20,388 20,408 20.858 20308 20,393 55 New Jork 1 Dollar.177 4,188 4,1750 4,1830 4,1780 4 Rio de Janeiro! Millr..4395 0,4915 0,490 0,492.503— Uruguay 1 Gold Peſ.] 4028.034 4,016 4,024 4,321 J— Reichsbahn im Oktober Die Reichsbahnhauptverwaltung berichtet über den Mo⸗ wat Oktober u. a. folgendes: Det Güterverkehr en⸗ reichte nicht die einem ſtarken Herbſtverkehr entſprechende Höhe. Die Steigerung gegenliher dem Vormonat auf den Avrbeitstag umgevechnet, beträgt nur etwa 4 v. H. und gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres 1,8 v. H. Lebhaft geſtaltete ſich der Eilgutverkehr. Es wurden ar⸗ beitstäglich bei voller Inanſpruchnahme des Wagenparks ge⸗ ſtellt: im Oktober 1929: 164961 Wagen gegenüber 162 039 Wagen im Oktober 1928 und 189 204 im September 1929. Der Kohlenverſand war im ganzen lebhaft. Die Marktlage im Ruhrbergbau war unverändert befriedigend. Der Ver⸗ ſand von künſtlichen Düngemitteln blieb um über 44 v. H. gegenüber dem Vormonat Pund ſogar noch um 12,5 v. H. gegenüber dem Oktober des Vorjahres zurück. Infolge des geringen Ernteausfalls in manchen Gegenden und der un⸗ genügenden Preiſe entſprachen die Transporte von Har⸗ toffeln, Brotgetreide und Mehl den Erwartungen nicht. Der Verſand von Bauſtoffen ließ weiter nach, da die Bau⸗ tätigkeit weiter zurückging. Der Perſowen verkehr ging unter dem Einfluß des Herbſtwetbers, der Zunahme der Arbeitsloſen und des immer fühlbarer werdenden Kraftwagenwettbewerbs weiter zurück. Insgeſamt wurden im Oktober 1644 überplan⸗ mäßige Züge gefahren(Vormonat 4710, Oktober 1928 1522). Die Länge der von dey Reichsbahn betriebenen Strecken be⸗ trug Ende Sept. 53 828 Km. und hat ſich nur unweſentl. ge⸗ ändert. Die Betriebsleiſtungen ſtellten ſich im Oktober auf 59 041000(September 57 611000) Zugkilometer und 2 728 Mill.(2053 Mill.) Wagenachskilometer. Ueber die Finanzergebwöſſe wird berichtet, daß den Einnahmen von insgeſamt 478,9 Mill.„(Perſonen⸗ und Gepäckverbehr 133,2 Mill. /, Güterverkehr 293,8 Mill. und ſonſtige Einnahmen 44,9 Mill. J) neben den Ausgaben für Betrieb und Unterhaltung in Höhe von 921,6 Mill. und für die Erneuerung der Reichseiſenbahnanlagen von 74 Mill.„ nach Abfetzung der feſten Laſten und des Dien⸗ ſtes der Schuldverſchreibungen 4,5 Mill. I zum Ausgleich gegenüberſtanden. Die Geſamteinnahmen der Reichsbahn im September zeigen gegenüber dem Vormonat ſonach einen Rüchgang um rd. 21 Mill. /. Trotz der aus der ung vom Oktober 1928 erwarteten Mehrein⸗ 1 N bEUrScHH BAN MD DSCONHTO-GFSEILSCHAET wahme wurde nur das im gleichen Monat des Vorjahres erzielte Erträgnis erreicht, ſodaß der in der Zele bis Ende Auguſt 1929 feſtgeſtellte Einnahmeausfall im Perſonenver⸗ behr fortbeſteht. Pach der Entwicklung der Geſamtein⸗ nahmen ſeit Beginn des Geſchäftghahres iſt Faamit zu vech⸗ nen, daß zwar de vevanſchlagte Einnahme im ganzem ein⸗ gehen wirb, Farlber hinaus aber Mehreinnahmen nicht zu erwarten ſind. Der Perſomalſtand betrug im September 740 140 Köpfe gegenüber 740 984 im Auguſt. O Aquila.⸗G. für Handel u. Induſtriennternehmun⸗ gen Frankfurt a. M.(Eig. Dr.) Die GV., in der faſt das ge⸗ ſamte Ak. vertreten war, genehmigte einſtimmig den Abſchluß für 19289 mit wieder 6 v. H. Divi⸗ dende. Die Verwaltung teilte mit, daß die wirtſchaftliche Lage des Unternehmens ſich weiterhin befriedigend ent⸗ wickelt habe. Die günſtige Beſchäftigung der Fabriken in Darmſtadt und der Stahlwerke Mannheim A. ⸗G. habe angehalten, ebenſo ſei der Auftragseingang bei der Thal eA.⸗G. Mückſchlag am Getreidemarkt Berliner Produktenbörſe v. 23. Nov.(Eig. Dr.) Auf die geſtrige Hauſſe machte ſich an der Wochenſchluß⸗ börſe eine fühlbare Reaktion geltend. Bereits in den geſtrigen Nachmittagsſtunden hatte eine ruhigere Auf⸗ fafſung bezüglich des neuen deutſchen Agrarprogramms Platz gegriffen, zumal die wichtigſten Verhandlungen noch bevorſtehen. Da gleichzeitig von den überſeelſchen Terminmärkten ſchwächere Meldungen vor⸗ lagen, machte ſich im handelsrechtlichen Lieferungsgeſchäfte ſtärkere Realiſationsneigung geltend, wovon insbeſondere die Dezemberberichte in Mitleidenſchaft gezogen wurden. Während März⸗Wetzen und Roggen 3„ niedriger ein⸗ ſetzten, büßten die vorderen 5 4 bezw. 44 K ein. Auf Baſts der geſtrigen hohen Preiſe ſtand Inlandsmaterial heute ausreichend zur Verfügung, jedoch lanteten die Gebote we⸗ ſentlich niedriger, zumal das Mehlgeſchäft, infolge Zurück⸗ haltung der Käufer, ſich wieder nur auf bringendſte Be⸗ darfsdeckung beſchränkt, wobei die Mühlen zu Preiskonzeſ⸗ ſionen im Rahmen von 25 Pfg. bereit ſind. Hafer und Gerſte liegen, im Einklang mit der Tendenz des Brotgetreidemark⸗ tes, auch wieder ſchwächer. Im handelsrechtlichen Lie⸗ ferungsgeſchäft ſoll am Montag erſtmaltg die Mai⸗Sicht zur Notiz gelangen. Amtlich wurden notiert: Weizen, märk. 289340, matt; Dez. 256.256,50 März 267—268—267,50; Roggen, märk. 178—175, ſchwächer; Dez. 191—191,80; März 108,50—109,28; Gerſte, ab Station 187208; 167179, ruhlg; Hafer, märk. 100167, ſchwächer; Dez. 175; März 190,50—191: Mais, loco Berlin 190—191, ruhig; rumäniſcher 170; Weizenmehl 28,75— 34,50; Roggenmehl 24,50—27,25, beh.; Weizenkleie 10,25—11; Roggenkleie 9,25—10, beh.; Viktorigerbſen 80—38; Kl. Speiſeerbſen 24—28; Futtererbſen 21—22; Peluſchken 20,50—22; Ackerbohnen 19—21; Wicken 282; Zupinen, blaue 13,50 14,50; gelbe 16,50—17,25; Rapskuchen 18,50 bis 19 Leinkuchen, 18,40—60; Trockenſchnitzel 99,40; Soya⸗ extractionsſchrot 18,7080; Kartoffelflocken 15,2070 Speiſekartoffeln und Rauhfuttermittel unverändert, Allg. Tendenz ſchwächer. Rotterdamer Getreidekurſe vom 28. November.(Eig. Dr.) Schluß, Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.), Nov. 11,05; Jan. 11,0; März 11,62,50; Mai 11,81,50; Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Nov. 168; Jan. 168,50; März 170,50: Mat 166,50. * Liverpooler Getreidekurſe vom 28. Nov.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.), Tendenz: träge, Dez.— (8/11,25); März 9%(9/7,25); Mai—(9/10,25); Juli—) Mitte: ſtetig, Dez. 8/11,25; März 9/6%; Mai 9/9, 75; Jubi—. * Sſtddeutſcher Mehlpreis weiter erhöht. Die ſüddeut⸗ ſchen Mühlen ſahen ſich gezwungen, den Konventionsppeis für Weizemmehl Spezial 0, beide Sorten, erneut um 28 Pfg. ſe 100 o zun erhöhen Schrottmarkt wurde erneut erklärt, daß von einem Schrott mangel nicht zu ſprechen ſei. Im internationalen Berkeht mache ſich eine Ermäßigung ber überſteigerten Schiffahrt frachtſätze geltend, was aber andererſeits wieder anregend auf den Warenverſand wirke. O Stahlwerke Buderns⸗Röchling,.⸗G., Wetzlar. Dr.) Die Stahlwerke Buderus⸗Röchling beabſichtigen Elektre⸗Stahlwerkſtill zulegen, was den Ab⸗ dau von 40 Arbeitern bedingt. e Diskontſenkung der Chicagoer Nachdem geſtern die Bunde zreſervebank von Boſton Diskontſatz um 7 v. H. ermäßigte, hat ſich die. Reſerve Bank of Chicago nunmehr Hieſem Schritt auge⸗ N und auch ihverſeits ode Rediskontrate auf 48 v. G. abgeſetzt. * Diskontermäßigung auch in Danzig. Die Bank von falls ſehr rußig Notierungen von 50—75 Frs. Danzig hat mit Wirkung ab 2. Nowemßer den Digkontſaß von 6,5 auf s v. H. und den Lombaroſatz von d auf 7 n. noch regelmäßig. Bezüglich der Lage am f herabgeſetzt. 8 Waren- Märkte Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 29. Nos. Dr.). März 10,50 B, 10,45 G; April 10,60 B, 10,58 Mat 10,75 B, 10,70 G; Aug. 11,10 B, 11 G; Nov. 9,0, 9,80 G; Dez. 9,95 B, 9,90 G; Jan. 10,30 B, 10,25 G; Teu⸗ — 5 ſtetig. Gem 55 12 1. lis prompt per 10 Tage, ez. geſtrichen, Tendenz ſti * Bremer Baumwolle vom 28. Nov.(Tig. Dr.) Ameril, Univ. Stand. Middl.(Schluß) 1688. 5 Or.) Anfang: Jer. e Liverpooler Baumwollkurſ evom 23. Nov. Gig. (Americ. Univerſal. Stand. Mioddl.) 933 geh.; März 940 geh.; Mal 948—949; Juli 954988 Okt. 954 geh.; Dez. 932 geh.; Tendenz: dehauptet. Schluß: Jan. 998; Febr. 939; März 946; April 947; Mat 9597 Juni 953; Juli 958; Aug. 957; Sept. 987; Ott. 957; Nov. 937; Dez. 938; Jan.⸗März 957; Loco 971: Sim port 8900; Tageslocoverküufe.000; Egypt. Upper J. G. fair loco 1068; Tendenz: ruhig und behauptet. 5 Berliner Metallbörſe vom 28. November Frewerkehz (für 100 Kg. in R.): Elektrolytkupfer,(wirebars) inner eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 170,25; Roffinabe⸗ kupfer, loco 146—147; Standardkupfer, loco 186187; Standard⸗Blei per Nov. 41,50—42,50 Banka Straits Auſtralzinn in Verkäuferswahl 196; Silber in Barren ca. 900 fein per Kg. 67,25—69; Gold Freiverkehr p. 10 Gramm 2828,20; Platin Freiverkehr p. 1 Gramm-10 0 * Starke Preisermäßigung für Zinkbleche. Der Bing⸗ walzwerksverband hat den Zinbblechgrundpreis um 4 4 gleich 7 v. H. je 100 Kg. ermäßigt, er liegt fetzt um 12 100 Kg. unter dem zu Begtun d. F. gültig gewefewen Preis mtveau. a Nürnberger Hopfenmarkt Nürnberg, 22. Nov.(Eigenber.] Die heute zu Ende gehende genichtswoche brachte keine klei Aenderung der ſeitherigen Geſchäfts lage. Die Zu⸗ fuhren blieben wieder ſehr beſchränkt und erreichten nur 900 Ballen; auffallenderweiſe ſind oe Zufuhven vom Lande letzt vecht zurückgegangen. Der Geſamtwochenumſatz be⸗ ziffert ſich auf 400 Ballen und betrifft vornehmlich Haller⸗ kauer von 90-95„, Württemberger von 30105 und Ge⸗ birgshopfen von 20—55. Grünfarbige Hopfen ſind im Pveiſe unverändert, alle anderen N gew vückt. Amtliche Notierungen bei Wochenſchluß: Gebirgshopfen prima 45.58, mittel 30—40, gering 20—80; Hallertauer Siegel prima 80—95, mittel 50—75, gering 9048; Spalter prima 100110, mittel 80—95; Württemberger prima 88 bis 110, mittel 50—75, gering 40—50; Pfälzer prima 5000 mittel 40—50; Badiſcher mittel„ gering 88—40 4 per Zentner. Schlußſtimmung ruhig.. 5 In Tranſithopfen wurden in dieſer Woche wieber eint hundert Zentner abgefetzt; es handelt ſich vornehmlich um Steiermärker und Ungarn von 30—40 4 und Ausſtich El⸗ ſäffer zu 55 l. 8 Am Saazer Markte vnhigere Einkaufstätigbeit del Ro⸗ tiepungen von 500—750 Kronen.— Belgiſcher Markt ſehr ruhig, Notierungen 140 Frs.— Franzöſiſcher Markt eben⸗ Aktienkapital und Neserve 445 Nilionen Neſchs merk Der gesamte Geschäftsbetrieb der ehemaligen ist ab Montag, den 25. November ds. Js. i in unserem Bankgebäude B 4, 2 Gisher Rheinische Crediſhank) v b vereinigt. 5 neinischen Credifbank und Süddeuischen Disconfo-Gesellschaff.-G. Die Deposiſenkassen Heidelbergersfraße P 7, 16 2, 3 Friedrichsbrücke K 1, 9 Neckarsfadi Meßplafz, Ecke Schimpèrsir. Seckenheimersfraße 72 Lindenhol, Neerfeldsfraße 27 Neckarau, Mäarkiplalz 2 werden unverändert unter der seitherigen Leitung weiterbetrieben. * Ausführung aller bankmäßigen Geschäffe mii Indusfrie, Handel und Gewerbe. Besondere Pflege der Beziehungen zur Privaſkundschafl. Annahme von Spargeldern gegen Banksparbuch. DEUrsCHE BYNK UND DISCONTO-CESELLSCIIAET FILIALE MANNH EIN 2 12. Seite. Nr. 546 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗ Ausgabe) Samstag, den 23. November 1929 — Spielplan des Nationaltheaters Anderwärts ſetzt man Stücke, die verluſtbringend ſind, vom Spielplan ab. In Mannheim? Zu der letzten Vorſtellung des„Armen Vetters“ von Barlach erſchienen ſchätzungsweiſe ungefähr 200 Perſomen. Selbſt dieſe Wenigen blieben nicht ausnahmslos bis zum Fallen des Vorhanges. Der finanzielle Ver⸗ luſt des Abends beläuft ſich auf mehrere hundert Mark. Seit Jahren, ſeit Monaten, ſeit Wochen debattiert man ſcheinbar ernſthaft über die Wirtſchaft unſeres Theaters. Antwort der Intendanz: ſiehe oben. Seien wir wie immer höflich und laſſen wir zuerſt der Intendanz das Wort.„Barlach iſt ein bedeutender Künſtler. Mannheim darf die Ehre für ſich buchen, als einzige Stadt Deutſchlands Barlach wieder einmal an das Licht der Rampe gezogen zu Haben.“ Ich kenne einen Theaterportier, der ſagt immer, wenn ich darauf zu ſprechen komme:„Jeh'n Se mir doch weg von wejen Kunſt! Floben Se mir. ick weiß es beſſer. Sehin Se Ibſen! Wat war das für ne Kunſt, vor zehn, fufzehn Jährchen. Aber dann auf eenmal, da hieß es plötzlich: is niſch mehr. Von Kunſt gar keene Rede. Problemkreis längſt über⸗ wunden. Und ſo. Na, und was kam dann? Der Expreſſionismus. War ja auch janz jroße Kunſt. Hat aber nicht lange jedauert, da ham ſe jeſagt: Ueberwunden! Na, und was kam dann? Natura⸗ Hsmus. Das wurde nu wieder Trumpf. Auch ne fanz jroße Kunſt, ſag ick Ihnen. Na, aber wie das ſo geht, es hat nich lange jedauert, da war auch das alle. War überhaupt jar keene Kunſt mehr. Na, und was kam dann?“ uſw. Er wirft zwar manchmal die zeit⸗ liche Folge durcheinander und verwechſelt ſogar recht bekannte Namen, aber ich höre ihm trotzdem immer wieder gern zu, dieſem Theaterportier. Leider iſt er nur Portier geblieben. Alſo Barlach iſt natürlich auch ein ganz großer Rünſtler. Bemerkenswert vor allem ſeine Bild⸗ hauerelen. Und dann hat er da ein entzückendes Bändchen Lyrik geschrieben, das ich immer wieder mit bedeutendem Genuß leſe. Unglücklicherweiſe gertet das Bändchen vor Zeiten einmal in die Hände eines Intendantem und dieſer hielt es in der Eile — zumal ſich Barlach oft dunkel ausdrückt— für ein Drama. Barlach iſt ein anerkannter Künſtler und das vermeintliche Drama, das übrigens„Der arme Vetter“ betitelt iſt, hurde aufgeführt. Seitdem wird es immer von Zeit zu Zeit wieder einmal aufgeführt. Namentlich von Bühnen, die ſich den Luxus er⸗ lauben können, vor leeren Bänken zu ſpielen. Wa⸗ rum ſoll nicht auch ein Intendant ſeine priv— ſagen wir privilegierten Liebhabereien haben dür⸗ ſen? A propos: wieviele gutbeſuchte Vorſtellungen ſind nötig, um das Defizit des obigen einen Theaterabends. auszugleichen? Ach was, hin iſt hin und einmal iſt überhaupt keinmal. Und wenn ihr lieben Bürger ſchon nichts von Kunſt verſteht und Schmarren haben wollt Ich komme damit nunmehr auf den zweiten Punkt meiner heutigen Betrachtung, auf das„Wild⸗ weſtgirl“ zu ſprechen. Was„der arme Vetter“ nach der poſtitiven, das iſt das„Wildweſtgirl“ wach der negativen Seite. Was dort vielleicht zu gut für die Blihne iſt, das iſt hier zu ſchlecht. Extreme berühren ſich, und ſo iſt auch in dieſem Falle ein Gemein⸗ ſames: Aerger oder Langeweile beim guten Durch⸗ ſchnittszuſchauer und Oede in der Theaterkaſſe. Aber laßt euch auch das keineswegs verdrießen, denn es ſteht geſchrieben: in einem richtigen Schlafwagen haben nicht nur die Schaffner, ſondern auch die Reiſenden Dienſt und einem ordentlichen Drama⸗ turgen obliegt vor allem eine Aufgabe: die ſchlech⸗ teſten Stücke für ſein Theater auszuſuchen(Dienſt⸗ vorſchrift vom 15. 4. 1888). In dieſem Sinne wollen wir alſo jetzt in die Ausſprache über die Deckung des nächſtjährigen Defizits eintreten. Dr. K. S. Notſtanosarbeiten In der jüngſten Bürgerausſchuß⸗Sitzung wurden eine Reihe von Notſtandsarbeiten in den nördlichen und öſtlichen Stadtteilen genehmigt. Leider iſt eines der beſten zukünftigen Wohngebiete zwiſchen Almen⸗ hof, Lindenhof und Neckarau, in dem der Ausbau des als 46 Meter breite Straße mit Straßen⸗ bahnanlage beabſichtigten Neuen Mannheimer Wegs vorgeſehen iſt, unberückſichtigt geblieben. Schon lange warten die Bewohner dieſes Ge⸗ bietes, insbeſondere die von Neckarau, vergeblich auf eine direkte Straßen verbindung mit dem Linden⸗ hof, die ein ſo dringendes Bedürfnis iſt. Der Aus⸗ bau dieſes Weges kann durch Ablenkung des aus der Altſtadt und Ludwigshafen kommenden Verkehrs zur dringend notwendigen Entlaſtung der Schwetzin⸗ gerſtraße und des Neckarauer Uebergangs(ſiehe Un⸗ fall⸗ und Berkehrsſtattiſttk) beitragen. Ferner ließe ſich hierbei auch die bisher nicht voll benützte Linie 17 als Ringbahn ausgeſtalten. Ebenſo notwendig iſt aber auch eine Straßenbahn verbindung zum Strandbad, wie es bereits in Karlsruhe durch Anlegung einer 12 Kilometer langen Bahn der Fall iſt. Da der ſchöne Rheindamm zu einer Promenade ausgebaut werden ſoll, kommt auch hier nur die Verlegung einer Linie über den Neuen Mannheimer Weg zum Franzoſenweg in Betracht. Wenn Karlsruhe ſich eine ſolche Verbindung leiſtet, dürfte Mannheim mit ſeiner mehr als doppelt ſo ſtarken Bevölkerung und einer mehr als die Hälfte kürzeren Entfernung zum Strandbad nicht zurück⸗ ſtehen, da dieſe Linie nicht nur im Sommer, ſondern auch im Winter von recht zahlreichen Beſuchern des wunderbaren Waldparks eifrig benutzt werden wird. Ein Lindenhof bewohner. Mangeſhafte Beleuchtung einer werdenden Verkehrs raße Die Seitenſtraße zu der Breiteſtraße, insbeſon⸗ dere ihre Führung zwiſchen Q 1, Q 2, R 1, KR 2 und 8 1, 8 2, entwickelt ſich nachgerade zu einer immer mehr vom Automobilverkehr benutzten Strecke, der dem Straßenbahnverkehr auf ber Breite⸗ ſtraße ausweicht und nun nach der ſchon vor einiger Zeit erfolgten Aſphaltierung der genannten Straße dort eine immer größere Steigerung er⸗ fährt. So benutzt auch der Autobus von und nach Schriesheim die genannte Straße als Durchfahrts⸗ ſtraße und auch die Feuerwehr zieht es im Alarm⸗ falle vor, die Seitenſtraße zu benutzen. Das Verbot, in der Breiteſtraße ſeinen Wagen abzuſtellen, wie andererſeits die zunehmende Verwendung des Auto⸗ mobils durch die Anwohner dieſer Straße ſelbſt, führt weiterhin dazu, daß dieſe Straße im beſonde⸗ ren Maße zum Abſtellen von Wagen benutzt wird. So kommt es, daß dieſe Straße des öfteren ver⸗ ſtopft iſt und vor allem an den Straßenkreuzungen 55 der Sport am Conntag 1 Vor internationalen Begegnungen Der kommende Sonntag bringt in ſportlicher Hinſicht Pein allzu überragendes Programm, es iſt der Totenſonn⸗ dag, an dem in verſchtedenen Bezirben und Ländern ſport⸗ liche Veranſtaltungen„öffentlichen Luſtbarkeiten“ gleich⸗ etzt und verboten wurden. Dieſe ſo ſportfremde Ein⸗ 125 un bröngt es mit ſich, daß der Spielbetrieb verhältnis⸗ mäßig ſtark eingeſchränkt werden mußte. Und dennoch bann das ſonntägliche Programm ſich hinſichtlich der Qualitat ſehen kaßzen, vor allem ſind es bie verſchiedenen repräſen⸗ tattven Begegnungen, die ihm eine beſondere Note geben. So tragen unſere Amate urboxer in Oslo einen Jänderkampf gegen Rovwegen aus, in Chem⸗ nt t 9 das Länderſpiel zwiſchen Mittel ⸗ deütſchland und Dänemark, der Hockeyſport melde neben den beiden Zwiſchenrundenſpielen um den Silbeyſchild ein Städbeſpiel München— Zttrich und den Länder kampf der Damen von Süddeuſſch⸗ kand— und der Oſtſchweiz, die beide in Zürich ſtattfinden. Man bann alſo mit dem Programm im großen und ganzen wirklich zufrieben fein. Die ſüddeutſchen Meiſterſchaftsſpiele In ben füddeutſchen Verbandsſpielen hat der Endkampf 505 e In der Gruppe Rhein geht es in dem Spiel zwiſchen Phönix Ludwigshafen und VfR. Mannheim um den dribben Platz. Phönix konnte am letzten Sonntag gelahn Mundenheim nur ein glückliches Untentſchieden er⸗ chen, BfR lieferbe dagegen Waldhof ein großes Spiel, das nur durch unglückliche Umſtände verlorew ging. Phönix Hegt zwar 3 Punkte vor Bſöt., muß aber noch gegen Wald⸗ Hof und Sandhofen ſpielen. Aus dieſen beiden Spielen Hat Piönix beinen großen Punktgowinn zu erwarten. VfR. muß noch gegen 8 Mannheim und Rohrdach antreten. Dieſe beiden Spiele bann BfR. glatt gewinnen. Wenn deer BfR. den dritten Platz belegen will, muß auch das 4455 gegen Phönix Ludwigshaſen gewonnen werden. Phönix iſt auf eigenem Platze ein gefährlicher Gegner, gegen den nicht leicht zu gewinnen iſt. Will Vs. zu Ankdgewinn kommen, dann muß er ſchon ein ganz großes Spbel Mefern. Gerade der Ausgang dieſer Begegnung muß als Hurchaus offen bezeichnet werden. In den anderen Gruppen ſpieten: Gruppe Nord ⸗ Ca bern: Bayern Hof— Fc. Nürnberg: Bg. Fürth— 5 Würzburg; Gruppe Südbaye vn: Wacker Mün⸗ u— München 1860; De. München— Teutonia Mün⸗ 9 5 Gruppe Württemberg: Vc. Stuttgart ermanta Brötzingen; FC. Birkenfeld— VfR. Heilbronn; Geuppe Baden: Sp.⸗Vg. Schramberg— Phönix Karls⸗ ruhe; Gruppe Rhein: Phönix Ludwigshafen— Bft. Mannheim Gruppe Saar: FV. Saarbrücken— BfR. 8 Pirmaſens; Fc. Pirmaſens— Bft. Kaiſerslautern, FC. Mar— Sportfreunde Saarbrüchen; Boruſſta Neunkirchen e Sgar 05 Saarbrücken. In der Gruppe Main und Gruppe Heſſen fallen auf Grund der bekannten Ver⸗ brdnung fämtliche Spiele aus.— In Chemnitz ſteigt der Länderkampf Mitteldeutſchland— Dänemark Die mibbeldeulſche Verbandself ſteht vor keiner leichten Aufgabe, zumal ſie dieſes Spiel nicht mit ihrer ſtärkſten Aufſtellung beſtreiten kann. Auf der anderen Seite ſind Dänen mit ihren wuchtigen Durchbrüchen ein ſehr be⸗ btenswerter Gegner. Wenn man aber trotzdem mit 5 denten Sieg der Mitteldeutſchen rechnet, ſo iſt reiben. Außerdem bringt der kommende Jußballſpont die Entſcheidung der d ihrer größeren Routine und beſſeven Spiel⸗ preußen⸗Meiſterſchaft. Hier wird das Finale „BiB. Königsberg und Sp.⸗Bg. Memel beſtritten. Handball Auch bei den Handbalbern iſt der Spielbetrieb ziemlich eingeſchränkt worden. Es finden nur folgende Mei ſte r. ſchaftsſpiele ſtatt: Gruppe Nor dbaye vn: AS. Nürnberg— Bar Kochba Nürnberg; Polizei Nürnberg— Pfeil Schweingu; Bamberg— 1. FC. Nürnberg; Bayreuth — Franken; Nürnberger SC.— Sp.⸗Vg. Fürth; Gyuppe Südbayern: Jahn München— München 60; De. München— Heidenheim; MSc. München— SSV. Ulm; Gruppe Württemberg: Stuttgarter Kichers— VfB. Stuttgart; Titbingen 03— Sportfreunde Tübingen; SC. Suubtgart— Zuffenhauſen; Reutlingen 08— Sport⸗ freunde Eßlingen. Am kommenden Sonntag kommen infolge des Bettages nur Spiele über dem Rhein zum Austrag. Folgende Treffen ſind angeſetzt; Abteilung 1: Fußball⸗Geſ. 03 gegen Mannheimer Turn⸗Gef.; Fußballverein Franken⸗ thal— Mer. Phönix; Abteilung 2: DFC. Pfalz— BfR. In der Abteilung 1 beanſprucht das Spiel 08— MTG. das größte Intereſſe. Die Ludwigshafener mußten fich am vergangenen Sonntag gegen die Lindenhöfer eine ſehr hohe Niederlage gefallen laſſen, ſie werden gegen den Meiſterſchaſtsanwärter Mech. alles daranſetzen, um ein günſtiges Reſultat zu erreichen. MT. beſtreitet das letzte Verbandsſpiel. Ein Unentſchieden oder gar eine Nieder⸗ lage würden die Meiſterſchaftshoffnungen von MTG. be⸗ graben. Das Spiel ſollte unter normalen Verhältniſſen von MG., wenn auch knapp, gewonnen werden. Eln weiteres wichtiges Spiel findet in Frankenthal zwiſchen dem Platzbeſitzer und Phönix ſtatt. Phönix hat ſich zwar durch die Nieberlage gegen die Neuoſtheimer um alle Chancen auf den Meiſtertitel gebracht. Frankenkhal iſt nicht mehr der gefürchtete Gegner zu Hauſe, er hat durch Hinausſtellungen bedeutend an Splelſtärke verloren. An einem Sieg von Phönix wird nicht zu zweifeln ſein. In der onderen Abteilung findet nur eine Begugnung ſtatt und zwar treffen ſich der wahrſcheinliche Meiſter Bf. und Pfalz auf dem Pfalzplatze. Dieſes Spiel iſt für die Meiſterſchaft von großer Bedeutung. Pfalz kann zwar mit eigener Kraft VfR. nicht mehr einholen, der Abſtand be⸗ trägt 3 Punkte, ſie wird aber alles verſuchen, um Vf., der noch ungeſchlagen iſt, die erſte Niederlage beizubringen Im Vorſpiel konnte VfR. erſt in der letzten Minute das Spiel für ſich entſcheiden. VfR. iſt ferner aus verſchle⸗ denen Gründen gezwungen, das Spiel mit Erſatz zu be⸗ ſtreiten. Der Ausgang diefes Treffens iſt durchaus offen. In der A⸗Klaſſe finden folgende Spiele ſtatt: Ve. Neu⸗ ſtadt— Poſtſportverein Mannheim; FSB. 1897 Franken⸗ thal— FV. Speyer; ASV. Ludwiashafen— Eintracht Oggersheim. Hier dürfte die Meiſterſchaft Frankenthal nicht mehr zu nehmen ſein. Die Sieger werden wohl Poſtſportrerein, Frankenthal und ASV. heißen, Nugby Im Malnk reis ſind folgende Begegnungen angeſetzt: BSC. Offenbach— Blauweiß Frankfurt; TV. Aſchaffen⸗ burg— Eintracht Frankfurt; TV. 60 Frankfurt— SC. 1880 Frankfurt. Es wird ſich dabel Einkracht Frankfurt durch einen glatten Sdeg gegen die Aſchaffenburger die Meiſter⸗ ſchaft der Staffel A ſichern, während in der Staſſel B SC. 80 Fpankfurt alle Ausſichten auf den erſten Platz hat und dies durch einen Sieg gegen den TV. 60 Frankfurt beſtätigen wird. Im 3 Hei ide! delbevg ſpielen: Rh. Heidel⸗ Ri Heldelberger TV.— SC. Neuen⸗ land ſich geradezu gefährliche Situationen ergeben. Daß in den ſpäten Nachmittagsſtunden, in denen ſich der Verkehr beſonders häuft, die Situation beſonders unangenehm wird, liegt auf der Hand, wenn man die ſchlechte Beleuchtung dieſer Straße in Rechnung ſtellt. Hier ſollte durch die Stadt endlich eingegriffen werden. Es war zweifellos von großem Nutzen, die Straße zu aſphaltieren, wodurch ſofort ein gut Teil des überhandnehmenden Verkehrs von der Breite⸗ ſtraße abgelenkt wurde. Das heißt aber doch wohl das Notwendige nur halb tun, wenn jetzt, zumal in den Wintermonaten, die Beleuchtung der neuen Ver⸗ kehrsſtraße lan der ſich in letzter Zeit ſchon eine Reihe neuer Ladengeſchäfte niedergelaſſen hat), im⸗ mer noch ſo iſt, wie in vergangenen ruhigeren 8 Ruheſtöorung durch Turnpereine Wenn ſich jemand, wie der Einſender, unter obiger Spitzmarke in der letzten Samstagnummer der „Neuen Mannheimer Zeitung“ zur ſyſtematiſchen Bekämpfung einer Sache entſchloſſen hat, fällt es ihm nicht ſchwer, mit Anſchuldigungen aufzuwarten. Im⸗ merhin darf man aber doch auch von einem ſolchen Gegner erwarten, daß ſein Unwille über unſere Nie⸗ derlaſſung im Feudenheimer Villenviertel ihn nicht verleitet, Perſonen und Vorfälle mit unſeren tur⸗ neriſchen Arbeiten zu verquicken, die mit dieſen nicht das geringſte zu tun haben. Es dürfte dem Ein⸗ ſender nicht unbekannt ſein, daß Turnhalle und Wirt⸗ ſchaft, wie das auch ſelbſtverſtändlich iſt, getrennte Eingänge haben und daß in den Turnſtunden die Abgabe alkoholhaltiger Getränke ſtreng verboten iſt und auch noch nie vorkam. Die im Eingeſandt vor⸗ kommenden Redewendungen, wie„Leibesübungen und Jugendpflege anderer Art“ und ähnliche Aus⸗ drücke ſind daher ein Hohn auf die zahlreichen Opfer, die für das Zuſtandekommen der Turnhalle, die in Feudenheim ſeit vielen Jahren ein dringendes Be⸗ dürfnis war, von weiten Teilen der Einwohnerſchaft gebracht wurden. Sie ſind ferner ein Hohn auf die unetgennützige Tätigkeit unſerer Turnwarte, die, ob⸗ wohl ſte zum größten Teil tagsüber körperlich ſchwer arbeiten müſſen, aus reinem Idealismus nach Feier⸗ abend ſich unentgeltlich der Turnſache zur Verfügung ſtellen. Wir empfehlen dem Einſender, an den Turnaben⸗ den unſerer 8 Abteilungen einmal in die Halle zu ſchauen; er wird dann das Empfinden bekommen, daß unſere Turner und Turnerinnen einen anderen Begriff von Leibesübungen haben, als das Einge⸗ ſandt ihnen unterſchiebt. Die eigene Wirtſchaft hat nur den einen Zweck, beizutragen zur Aufbringung der Zinſen für die in der geſamten Turnanlage feſt⸗ gelegten Mk. 60 000. Wir verzichten gern auf den Wirtſchaftsbetrieb, wenn uns der Einſender eine beſſere Einnahmequfſle nachweiſt. Daß im eigenen Vereinsheim gelegentlich der Einweihung und Kirch⸗ weihe oder auch ſonſt einmal getanzt wird, kann doch wohl kein Anlaß ſein, einen Verein in der geſchehe⸗ nen Weiſe zu verunglimpfen. Die Vereinsleitung war ſtets bemüht, ihre Verpflichtungen der Oeffent⸗ lichkeit und der Jugend gegenüber ſtreng zu er⸗ füllen. Unſere Veranſtaltungen werden in der üb⸗ lichen Weiſe polizeilich überwacht. Wir ſtellen feſt, daß dabei noch nie Beanſtandungen erfolgten. Es geht doch wirklich zu weit, wenn man vorkommende Ruheſtörungen an der Kirchweihe, ſoweit ſie ſich in dem Villenviertel abſpielten, einfach dem Turnverein in die Schuhe ſchiebt. Im übrigen ſtützen wir uns auf das Urteil der Feudenheimer Einwohnerſchaft über unſeren Verein. Der Einſender wird unter ihr ſehr wenige finden, die mit ihm einig gehen. Der Vorſtand des Turnverein Badenia E.., Mannheim⸗Feudenheim. Antwort auf die„Kleine Anfrage“ Von der Reichsbahndirektton Karls⸗ ruhe wird uns geſchrieben: Auf das„Eingeſandt“ in Nummer 534 Ihrer Zei⸗ tung vom 16. November 1929 teilen wir Ihnen zu Ihrer Unterrichtung mit, daß der Schnellzug D 76 Hamburg— Mannheim— Baſel, Mannheim ab 11.16, um 11.55 in Graben⸗Neudorf durchfährt, wäh⸗ rend der Schnellzug D 120 von Köln ſchon 6 Mi⸗ nuten früher, um 11.49, dieſen Bahnhof zu durch⸗ fahren hat. Unter dieſen Unmſtänden wäre auch beim Anhalten beider Züge in Graben⸗Neudorf der Uebergang vom Schnellzug D 76 auf den Zug D 120 nicht ohne weiteres möglich, vielmehr würde der Zug D 120 durch den Halt und die Aufnahme des Anſchluſſes vom Zug D 76 unter Einhaltung einer Mindeſtumſchlagszeit von 5 Min. mindeſtens 13 Minuten ſpäter als bisher in Bruchſal eintreffen. Wegen der weiteren Anſchlüſſe iſt es aber nicht mög⸗ lich den Zug D 120 ſpäter zu legen. Auch die Früherlegung des Schnellzuges D 76 um die gleiche Zeit iſt nicht möglich. Hierdurch würde übrigens die Abſchrift in Mannheim ſehr nahe an die des Eilzuges 110, Mannheim ab 10.48 herangerückt, der durchlaufende Wagen über Heidel⸗ berg nach München führt. Ein Zeitgewinn von reichlich einer halben Stunde, wie vom Einſender angenommen wird, würde daher bei der Fahrt über Graben⸗Neudorf nicht entſtehen. Die Reiſenden nach Stuttgart, die jetzt mit den Zügen E 110— D 176 über Heidelberg ſchen um 13.11 daſelbſt eintreffen, würden ſogar eine Fahrtverlängerung von 5 Mi⸗ nuten in Kauf nehmen müſſen. Im übrigen würds die Verbindung über Graben⸗Neudorf ſchon wege des damit verbundenen Umſteigens in der Reg wohl nicht benützt werden. Bei früherer Abfahrt des Zuges D 76 in Mann⸗ heim würde ſchließlich auch die Verbindung nach Baſel verſchlechtert werden, weil die Abfahrtszeit in Karlsruhe wegen der von den derſchiedenen Rich⸗ tungen aufzunehmenden Anſchluſſe die nicht geän⸗ dert werden können, wie jetzt beſtehen bleiben müßte. Die Aufenthaltszeit in Karlsruhe von 13 Minuten, die ſchon jetzt zu lang empfunden wird, könnte in⸗ ſolgedeſſen nicht gekürzt, ſondern ſie würde im Ge⸗ genteil ſehr erheblich verlängert werden. Der vom Einſender gewünſchte Anſchluß von der Pfalz und vom Rheinland an den Schnellzug D 76 beſteht, wie aus dem Fahrplan erſichtlich iſt, ſchon mehrere Jahre in Karlsruhe durch den in Landau an den Zug D 120 von Köln mit durchlaufendem Wagen anſchließenden Eilzug 220, Karlsruhe an 12.19, auf dem Weg über Maxau. Der beſtehende Fahrplan kann daher nicht geändert werden. Schluß des redaktionellen Telfs 5 dende Bedeutung deizumeſſen, da beide Clubs punkt, gleich ſino. Um den Hockey⸗Silber⸗Schild Am Sonntag ſpielt in Leipzig Mitteldeulſch⸗ gegen Süsddeutſchlan d. Der Ausgang dieſes Treffens erſcheint vollkommen offen, da beide Mann⸗ ſchaften in ſpieleriſcher Hinſicht als vollkommen gleichwer⸗ tig anzuſehen find. Dies geht auch aus dem Ergebnis der fritheren Begegnungen hervor, von denen das im Jahre 1924 mit einem Sieg der Süddeutſchen und das im Jahre 1926 mit einer Niederlage des Südens endete. Dagegen iſt im zweiten Spiel zwiſchen Berlin und Nord ⸗ deutſchland mit einem glatten Sieg der Berliner zu rechnen, die über einen ausgezeichneten Sturm verfügen, dles um ſo mehr, als jetzt auch wieder Kurt Weiß mit von der Partle iſt. Box⸗Länderkampf Norwegen— Deutſchland Die deutſchen Amateurboxer tragen am kommenden Sonntag einen Länderkampf gegen Norwegen aus, der in Oslo ſtattfindet. Obwohl Deutſchland nicht mit ſeiner ſtärkſten Vertretung antreten kann, iſt an einen deutſchen Steg kaum zu zweifeln. Denn unſere Amateurboxer haben in außerordentlichem Maße gezeigt, daß ſte ſich in einer ausgezeichneten Form befinden. Tennis In EGfſen treſſen ſich Rheinland und Hamburg in einem Hallentennis⸗Städtekampf, der bei dem beiderfeitig guten Spielmaterbal ſicherlich manche intereffante Begeg⸗ nung bringen wird. In Ludwigshafen ſpielt TC. Mann⸗ heim gegen TC. Karlsruhe 1910. Nadſport Auch in bieſer Sportart gibt es diesmal kein umfang⸗ reiches Programm. In Hannover feiert die DRu zu⸗ ſammen mit ihrer Jahresverſammlung das Jubiläum ihres 10fährigen Beſtehens und in Dortmund und Berlin finden Hallen⸗Kadrennen ſtatt. Schwimmen Berlin reranſtaltet ein Gefallenen⸗Gebächtnis⸗Schwimm⸗ ſeſt, das eine ausgezeichnete Beſetzung erhalten hat. Pferdeſport Die Rennſaiſon ſteht vor ihrem Abſchluß. Galopp⸗ N werden an dieſem Sonntag noch in Düſſeldorf ge⸗ aufen. — Rugby Länderkampf Paris Silddeulſchlan Sübbeutſchlauds Vertretung Die ſüddentſche Rugby⸗Mannſchaft, die am 1. Dezember in Paris gegen die Pariſer Stadtmannſchaft antreten wird, ſetzt ſich zuſammen aus: Pfiſterer⸗RG. Heidelberg: Haux, Prinz⸗SC. 1880 Frankfurt, Pfiſterxer(2) ⸗RG. Hei⸗ delberg, Leipert()⸗Heidelberger.; Steyn⸗R. Heidel⸗ berg, Leinz⸗ Heidelberger.; Marcopoulos⸗Sck. 80 Frank⸗ furt, Derleth⸗Fraukfurter TV. 60, Leipert()⸗Heidelberger ., Wegener⸗SC. 80 Frankfurt, Fiſcher⸗Eintracht Frank⸗ furt, Berg(), Berg(9, Helff,— alle SC. 80 Frankfurt. Erſatz: Pfeil⸗Neuenheim, Heufer⸗Neuenheim. Dieſe ſüddeutſche Vertretung iſt als ſehr ſpielſtark an⸗ zuſehen, trotzdem infolge Urlaubsſchwierigkeiten und Ver⸗ letzungen auf einige Repräſentativſpieler verzichtet werden mußte. Führer der Expedition iſt der Spielausſchuß⸗Vor⸗ ſitzende Rieſe⸗Frankfurt. »Deneef, Krüger— Funda, Hürtgen, Vopen Jriſche Amateurboxer in Weſtdeutſchland Der Dec. Düſſeldorf 812 geſchlagen Daß Erſcheinen der iriſchen Amateurbo in Du ffer⸗ dorf hatte ein überaus zahlreiches Publikum 9 denen auf der ganzen Linie recht guter Sport geboten wurde. Leider kamen die Iren ohne ihren beſten Mann, den Olympiakämpfer Murphy, der vom jriſchen Boxver⸗ band keine Starterlaubnis erhalten hatte. Im übrigen brachten die Kämpfe folgende Ergebniſſe: Mahmenkämpfe: Papiergewicht: Fenner⸗Maccabi verliert gegen Eſfer⸗DS D. wach Punkten; Fliegengewicht: Sbrucks⸗Poſt gewinnt gegen Prahl 2⸗Deld⸗ nach Punkten; Federgewicht: Flader-Voſt unterliegt gegen Knoth 1⸗DSd. nach Punkten; Leichtge⸗ wicht: Tiſſen⸗Poſt und Prevozuy⸗ DSD trennen ſich un⸗ entf chieden Hauptkämpfe: Ergebniffe: Febergewicht: Prahl 1⸗ Die. ſchlägt G. Collins Irland nach Punkten; Leichtge⸗ wicht: Krohnen⸗DeSD. unterliegt Soldier O' Shea hoch mach Punkten; Weltergewicht: W. Wright⸗Irlanöſchlägt Kronen⸗ berger⸗Diß D. knapp nach Punkten; Mittelgewicht: Kleine⸗ Fe 555 1 nach Punkten; Halb⸗ : Holzapfel⸗DS d. mu en Hearns⸗Ir! eine knappe Punktntederlage Angehen, 1 8 Turnen Städtekampf im Kunstturnen 2 Hamburg ſiegt vor Berlin und Leipzig In der ausverkauften und überfüllten Hamburger „Civa“, des früheren Zirkus Buſch, wurde am Buß bag 1 15. Städtekampf im Kunſtturnen zwiſchen den Mannſchaften von Hamburg, Leipzig und Berlin ausgetragen. Diesmal blieb Hamburg mit 2427 Punkten vor Berlin mit 2303 und dem vorfährigen Sieger Leipzig mit 2363 Punkten erfolg⸗ reich. Der Sieg Hamburgs war verdient. Obe Hanſeagten ſtellten in allen Uebungen eine gleichmäßig gute Mann⸗ ſchaft, in der es keinen Verſager gab. Die beſten Einzel⸗ turner waren: Kleine⸗Leipzig mit 380 Punkten, Detter⸗ mann und Schmidt(beide Hamburg) mit je 322 Punkten, Kiwatſchinſky⸗Berlin 321 Punkten, Huck⸗Hamburg 920 Punkten, Bockenauer⸗Berlin 315 Punkte, Paßler⸗Leipzig 919 Punkte, Wedekind ⸗Berlin 311 Punkte, Stevens⸗Ham⸗ 8 310 3 und 40 Nee 307 Punkte. Von den her ausgetragenen ämpfen hat damit Hamburg 9 Berlin 5 und Leipzig 4 gewonnen. 8 8 Rad ſport Vor dem Kölner Sechstagerennen Berpflichtet wurden Für das am 29. November beginnende Kölner Sechs⸗ tagerennen wurden neben Dorn—Maczinſky, Gooſſens Frankenſtein, Dinale, Karl Müller⸗Elberfeld, Oszmella, Louet, Jokſch und Pijnen⸗ burg, neuerdings noch verſchiedene Fahrer verpflichtet. Es handelt ſich dabei um Dederichs⸗Köln, Goebel⸗Dortmund, Tonani⸗Italien, der mit ſeinem Landsmann Dinale ge⸗ paart wird und um die belgiſche Mannſchaft Charlier Duray. Das Feld iſt alſo jetzt bis auf fünf Fahrer komplett. Natürliche Mineralwässer Kurs, Rell- und Tafelwssser liefern billigst Peter Rixlus, G. m. B.., Mannheim 8169 Telephon 26796 und 25797 * Nene Maunheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) 18. Sette. Nr. 846 Der Mutter Wunsch? Wir verraten ihn nicht! Ihr mügstselbstratenl Beteillgt Euch an unserem 14070 Preisausschreiben Denkt mal, Wie sich Eure Mama freuen wird, wenn sle von Euch zu Weihnachten etwa einen Protos- Staubsauger im Werte von RM 165.— erhält. Oder ein anderes wertvolles Protos-Hausgerat. Aber lht müßt Euch dran halten. Die flatezelt dauert nur vom 18. 11. bis 2. 12. 29. Mit eln bischen Nach- denken und etwas Findigkeit Könnt ihr also ohne Geld auszugeben Euter Mama ein wunderschönes Geschenk machen Wie ihr das anstellt? Nun sehr einfach. Achtet einmal auf die Schaufenster bel: Herm. Sarber. N 2, 10 Herm. Bazlen. O 2, 1 Engelhorn& Sturm, 0 3, 4% Carl Fr. Gordt, R 3, 2 Gg. Greulich, Meerfeldstr. 39 M. Hlrschland& Co., O 3, 8/7 3 Benien Metallbetten dor E wech. l. lack. mit Rost, feils mit Fuß- brett und Messingverzierung .30 23.30 19.80 18.00 14.50 Metallbetten od. fenen mi Fußbreft, teils pastellfarbig mit Spiral- Matratze 49.-— 42. 29. 23. Ruhebetten n gemustert 3 verstellbares Kopftell, la. geer beiter 63.00 38.00 Natratzen 880 ras- Matratze „ e . 23.30 90%190 19.30 Wollmatratze Saanen. Bexug, tadellose Ausführung 100%½00 39. 90/90 34.50 Reform-Unterbett Wollefdll. Oberselte, Liko, Unt. seis Safindr. 23.50 19.30 Matratzen-Schoner .30.9 90% 0.50.89 Beitfedern mel gewesch. u. enfsteubfe Were Picl..73.90.40.78 Dnsere Spezlal-Aualitäten China-Feder ſeidu Deum, sebr fdllcrsfl. Pfd..90 Welge Hlalbdaune pfcl..50.50 la. Daunen i I- u. 250 . 15.12.30.50 Kapofeß Pflanzendaune pid..23.83 Steppdecken Satindecke 14.30.73 la. Satindecke n Won. Deng 19.30 17.30 . Kunstse den, 977 88 Poste Daunen- Steppdecke prachtvolle Quel. 88 65. Senlakdecken Mollige Schlafdecke in smeſhaerferbig u. gemust. N. 50.30.30.90.95 'wolldecke.93.23 Wolldecken Jacquard weden 70 25.50 17.0 13.0.30 Kamelhaar gem u. K tarb. 29.50 19.50 160 13.50 Rein KRamelhaar wunder. Gul. Oberbeiten Sutes Inlett& bd-Federm- tallg. 24. 19.50 16. 13.30 Prima Inlett n ended. Foerb., feinfscdige Qual. m.& Pfd. Halb. 46. 39. 36. 29. Rissen 800 em, 2 Pid.-Fed gutes inlet..30.30 80, ferbi ſelnfsciger Inleff, 2 Pfund besſe Federn beziehungsweise Helbdaunen Hans Kärcher, Schwetzingerstr. in Otto Kaiser, Windeckstr. 7 Albert Kübler, Seckenhelmerstr. 44 Herm. Schmoller& Co., F, 8012 Fritz Weickel, C i, 3 Jacob Weiß, H 4, 28 Herm. Wronker.-., E I, 8/0 wo eln Schriftplakat mit folgenden Worten hängt! DDer Hausfrau Wunsch? Wir verraten ihn nieht!“ Ratet selbst ens Schuchert piang edel& Lechleiſer) Wie neu, äußerst billig abzugeben. Plandlehr. Herrmann L 8. 11 5725 Gelegenheitskauf. Elne, Geige preiswert zu verkaufen. Dalbergſtr. 20. 3. St., l. Lonzertgeige oßer, voll. Ton, altes nſtrument, z. Preiſe von 100 Mk. zu verk. Angeb. unt. D Ws an die Geſchäftsſt. B5165 Ausstellungs- Those mit Slasaufsatz, Glas- tohlebetüre und 8 abge- rundeten Glasplatten, hell Elche, fast neu billig ab- zugeben. U 1, 12. Laden 5 389 chammntta Schllesfach 338 ö Groger Versand der weltberühmten, sächsischen (eAHRIsF-STollEN gar. reine Naturbutter Roslnen- Stollen oder NM Am fal Selle 1 Postkolli 8 Pfund netto mel. Verpak⸗ in den feinsten Qualität., gang⸗ barste Grössen 8 8 8 und 4 Pfund. d 21.— per Naehna n vdo Große goldene Medaille Jubiläums-Fachausstellun Frankfurt a. M. 925. Chemnitz 1926. Höchste Auszei Großkonditoral und Baumkuchenfabrik Emil Freund Nachfolg. Karl dentzsen 68.00 54.00 46.50 39.30 1450 250.30.80 Jasolen Alt Abzugsrohr Mlig abzugeben. 6 3, 14, keklaten. 5583 Konfektions⸗— 5 12 25 2 2 85 tassen age apa Planes erg B 1 Neo und konbnalons Küchen 2 e W 5 ö iſe.— Gn Staubſauger. Seta 1 8 Piano. Binz enhöfer Möbeigeschäfl u. Schreinerei Augarſensiraße 38/68 rrmaun. L 8. 11, Tel, k. 282 18.— Ia. Slim; mungen Reparaturen Sangling, ſehr aut er⸗ halten für 125 V. geg. ſolch. f. 220 V. zu tau⸗ ſchen, event preisw zu a verk. 86620 0%. 813 gebr., gut erhaltene weibe Tische und Andere Möbelstücke Daunendecen.. n. 49. Steppdcchen 37. 20. 24., 18.12. 9. von leistungstähiger Fabrik dbr. an kreditwurd. priv.„ Reelle und lachmännische elfen, Nr. 14, I. 1 Bedienung zugesicheri 7 Gerlach. 2 Dezimal⸗Wanen Tragfähigk 800 u. 150 5 1 Vierräderhand⸗ gelchen preisw. ab⸗ zugeben. Ang u. 1 0 Nr. 10 an die Geſchſt. 26551 Niesige Auswahl in Safin, Damasse, Zanella, Levanſe-. 5 Seide in jeder gewünschlen Qualitä, Farbe und Ausführung 80 orf lieſerbar V2 Zahlbar in 10 Monatsraten ohne Anzahlung. 1. Rafe: Februar 1930 Diskreter unverbindlicher Vertreterbesuch zu jeder Tages- zeit, auch nach auswärts. Eilanfragen unter R M 910 bef. 5 5 Rudolf Mosse, Mannhelm, Weinnachtsgeschenk! g 55 ere eee. ſtussischer 5 Meggbuggmd bcimefrfeg EertNerg rpc c 4% n Hernefnp]: reist, zu verkaufen ax⸗Foſefſtr. 32. pt., I. Anzuſehen täglich—5. 5197 n Heguch unge, Hutellung MANNHEIM O5, wir e bezeugen Allelnverkauf der Siedlungstypenmöbel nach Professor Schuster eta. 1 Schrankgremaphon m. ſehr gutem Platten⸗ ſortiment, um d. Hälfte des Anſchaffungswertes für 1 200.— zu ver⸗ kaufen. Näheres unter 2 H 26 ͤan die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 6592 dd elbe b ER SEBE eker Gn STF Wohnungs⸗Einrichtung 6. m. b. H. Mannkelm, F 7, 8 Schlatelmmer, Speisezimmer, Harrobzimmor, Küchen, Einzelmöbel, ö Polstarmöbel, Klubmöbel usw. 5 1 Grobe Auswahl. Sillige Preiss 7 a. weer,. 2 ahnräder* r re eee brake aer surn- und Schraubenräder desunt bis Modul 10 bel Rheuma, Sicht, Nervoſität, Darm-, Nieren⸗. f und Gallenleiden, Abernverkalkung iſt der echte aus jedem Pieferlel east, rasch prafflan, ate, Ter C 1 Ch n 4. Harnſanre. umd Dlllig 8 191 e a 1 1 n„ 5 erlangen e a una Ma 9 Maschinenfabrik Joseph Lang Seng en en,. e Abo f AMannheim-Indusirlehalen bon für Wlebervertänfer ür een, Tei g Hannheim Heidelbera Ludwigshafen F 7, 28 Soflenstr. 7 Bismarckstr. 83 Tel. 280 87 Tel. 2033 Tel. 610 18 sowie in unseren Obrlgen Verksufsstellen in Sad u. Westdeutschlend Besuchen Sle bitte unsere Ausstellungs- u. esdlo-Vofführungstsume 3» achmännlsche Bedlenung-g Möbelbeslchtigung und Beratung gern, ohne jeden Kaufzwang Neue Mannheimer Zeitn abe ahlgubgi 1 1112 4 nud mechanischen — 2 Sauen fur Ressen und Baden einen bel Stah Ausführliche Angebote mit größerem Formmaschinenpark Werkstätten eingeführten rührigen und branchekundigen N mit Nennung der Referenzen er- bitte u. X N 1927 an G. Geerkens, Ann. Exp., Hagen Il. W. Beim ſtädtiſchen die Stelle eines jünge * Alt ab [Diplo zu beſezten. Die An Brivatdienſtvertrag. Unterſtellung unter die Igußverbrauchern 10 ſamteten Angeſtellten] d Bewerber, die über auf dem Gebiete des verfügen oder eine hweiſen können, die werbungen mit Leb Gehaltsanſprüche bis z reichen beim Maßgebl. Zigacettenfalcik guclit fut den Beaies Mauſieim tuchtiges Aer lel dec einsclilug. Nudscſtaſt gut eiigeſũlict Ist und ft gcũßece Zigaretten. fabeil odlec in dec MMlacgenqrtiſ'el. Beanciis Bereits ecfolgceici tatia mate. Acn betagte Aeccen mit besten Refe- tenaen dolle Augebote seuiden uules SBauinge verhältniſſe der Gemeindea in Ausſicht gestellt werden. Städtischen Tiefbauamt 7 1 0 Mannheim iſt 44 hrung kann r die Dienſt⸗ 1 lnichtbe⸗ piſtadbt Mannheim Satzun er He mehrjährige Erfahrung efbauweſens Tätigkeit ere ſon ug[Abenb⸗AHusg 225 5 Tüchtige Neisedamen oder ſolche, die es werben wollen(evtl. mit Kolonne) zum Beſuch von Privaten für Damenarilkel geſucht.— Ge⸗ boten: Neben moderner Kollektion hohe Proviſion und Aufſtlegmöglichkeit. Dis⸗ kretion zugeſichert. Bewerbungen unter F K D 6196 befördert Rudolf Moſſe, Karlsruhe i. B. V42 zu beſetzende en ihre Be⸗ ter Angabe der Dezember 1929 ein⸗ Mannheim. f Stellen e 5 mit abgeschloss. fes ienſtvertrag. Bewerbe praktiſche Tätigkeit im Bauſtelle nachweiſen kö reichen beim Nue zicn⸗ an es g lenhesetzung Beim ſtädtiſchen Tiefbauamt Mannheim bie Stelle eines jüngeren Tiefhautechnik 2 beſetzen. Die Anſtellung erfolgt auf Privat- werbungen mit Lebenslauf unter Angabe der Gehaltsauſprüche bis zum 6. Dezember 1929 ein⸗ Städtischen Tie iſt 44 4 7 fill. Mittelsohulbildung r, die eine mehrjährige Tiefban, auf Büro und unen, wollen ihre Be⸗ ſhauamt Mannheſm. Aeltere, lei W bother Lebens erssohsrungsb Nachdem unſer langlähriger Bezirksdtrektor Herr Heinrich Keaſten infolge gütlichen Uebereinkommens mit ihm am 16. No⸗ vember 1929 aus unſerem Dienſt ausgeſchleden iſt, ſuchen wir für die Neubeſetzung der von ihm ſeither verwalteten Maupgeschäftas ehe in Mannheim mit greem Bestand und einen flüchtigen Lebenslachmann Verlangt werden gute Erfolge in der We verſicherungen und in der Gewinnung von Vertretern. Gewührt werden zeitgemäße Bezüge. Generalagentur in H. und U. unſerer Gothaer übertragen. Ausführliche handſchriftliche Bewerbungen mit Lebenslauf und Lichtbild erbitten wir nach Gotha. Sornaer lebensuersicherungsbank a. G. N . 2 Sißfer 2/2 an Rudolf Mosse, Dresdlem Allgemeinen Verſicherungsbank Akt.⸗Geſ. für Stabt u. Bezirk. eikungeläbiee 5 Batterie fabrik u ch t. 5 885 pfovisions an Invalidendank, Ann.⸗Exped., Berlin W. 9. 1 5 97 Vertreter Angebote unter Id. 1321 Bealrk 5 v ns ſchaſt auch auf Tellzahl ee ö geſucht. Nur Adreſſena Schriftl. Angebote u F ſchäftsſtelle dieſes Blatt wirb mit Nebenver Herren und Damen mit großem Bekanntenkreis zum Verkauf von Schuhwaren an Privatkund⸗ kauf erfolgt durch eigenes Perſonal. 5 ienst S ung geg. hohe Proviſion ngabe notwendig. Ver⸗ nter Z N 34 an die Ge⸗ es. 6618 14 130 7 2 zezirksleit gesucht.(Biochemiſches Präparat.) Geeignete Vertreterſtab verfügen oder in kürzerer Zeit einen ſolchen heranbilden können, erhalten bei vertraglicher Anſtellung hohe Bezüge. od Kräutertee⸗Reiſende bevorzugt, jedoch nicht Bedingung. Angeb. mögl. mit Lichtbild an Joſef Gros, Frankfurt a. Main 1, Schöne Aus ſicht 17, erlin) Kräfte, die über einen Küchen-uhren an br Verdienſtmöglichkeiten Höchſte Proptiſion! Angebote unter F Doktorbuch⸗ S 22⁰ 424 Nebenbeschäftigung, Fur den Verkauf, auch ſtille Bermittlg. von eee e e, Preiſen finden Herren(a & Vogler, Mannheim. vate zu konkurrenzfäh. uch Damen) hohe Bequeme Teilzahlg.) ofortige Ausbezgblung! 5 an Ala Haaſenſtein 205 Mleinvertretung 30— 40 000 Raa. Jabresverdiensf Fagedeg⸗ vornehm. Unternehmen, einzig aſtehende Gewinnchancen bietend, für Baden und Württemberg zu vergeben. Nur organtſattonsbefähigte Herren, die über eine kleine Einzahlung verfügen, belleben ausführliche Angebote einzu⸗ relchen unter W J 6455 durch Rudolf Moſſe, Mannheim. B40 Führendes Großunternehmen mit 36 Zweig⸗ niederlaſſungen in Deutſchland ſucht per ſofort für Landes⸗Kreis Bezirk Mannnhelm 5 Leistungsfäh. Druckerei ſucht Fachmann als 14 112 Vertreter 5 Bewerber mit nachweisbar. Erfolgen wollen ſich melden unter T 0 166 an die Geſchäftsſt. d. Bl. 1 Zum regelmäßigen Besuch von prlvatkundschaft fleißiger. zuverllssiger Herr mit besten Umgangsformen von füh- rondem Haus der 14186 Möbelbranche per sofort gesucht. Für wirklich Feeigneie Bewerber angenehme, einträgliche Dauerstellung. Aus Lelſtungsfähige Wein⸗ kellerei der Pfalz ſucht zum Verkauf ihrer Weine an Private für Mannheim und Umge⸗ bung tüchtige, ortskund. Taeter gegen hohe Provpiſton. Angebote unt. U X 198 an die Geſchſt. 14232 Welcher abgebante Herr, geſ. Alters, würde den Verkauf v. Zigarren an Private. bei gutem Verdienſt, übernehmen? Angebote unt X H 69 an die Geſchäftsſt. die⸗ 25 Energiſche junge 1 9 N 10 8* 8 4 1 als Aufleheris für hiesigen Näherei⸗Betrieb geſucht. Angebote mit Zeugnisabſchriften unter H 2206 an Ala Haaſenſtein& Bogler, * Mannheim.— Damen und Herren halten Dauerbeſchäftigung bei hohem Verdienſt.[Gehalt u. Proviſton]. keit hter od. in Sachſen. gütet. 5 Evtl. Fahrt wird ver⸗ Ausführl. Angebote über Perſon u. bis⸗ herige Tätigkeit ſchriftl. an Jul. Vogel, Bens⸗ heim a. d.., Frieöhofſtraße 15. 14 218 2 eee eee 5 84 Helzunes- Ingenleu: Abſolv, einer techn. Hochſchule, firm in Pro⸗ elt. u. Ausführung mittl. Anlagen, flotter Akquiſ., m. mehrjähr. Praxis, z. Z. in Groß⸗ unternehm. ſucht ſich, geſtützt auf gute Zeug⸗ niſſe, nach Mannheim od. Umgebung zu ver⸗ ändern. Gefl. Angebote unt. W D 40 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 6879 Wo ſind ene Stallen ür Bankbramte: zum Abbau. Wo irgendwo in Induſtrie, Handel uſw. Angeſtellte benötigt werden, bitten wir um Mitteilung, damit wir die für die ofſenen Stellen befähigten Angeſtellten darauf aufmerk⸗ ſam machen können. 14 236 Deutſcher Bankbeamten⸗Berein E.., Zweigverein Mannheim, L. 12. 5. Aelterer Kaufmann bilanzſicherer Buchhalter, Korrespondent, auch in Ftalieniſch, Franzöſiſch und Enugliſch, infolge Betriebseinſtenung ſtellenlos geworden, ſucht Betätigung unter beſcheidenen Anſprüchen; würde auch Anshilfsſtellnung od. Stundenarbeit übernehmen. Angebote unter U I 199 an die Geſchäftsſtelle öteſes Blattes. 86548 5— Gebſib. Fräulein. Fräulein im Haush. erf., ſu cht: groß, ſtattl. Erſcheing., Stelle als Stütze bisher am Büfett tätig. in nur gutem Hauſe. ſucht ſich au verändern, Angeb. u J. M. 1343 aus gut. Familie, ſucht im Hotel Stell., gleich welcher Art. Angebote unt. J G 8 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 46515 Kriegswitwe. 38 Jahre sucht Stellung am liebſten als Haushälterin, Fräulein welches perf. im Nähen iſt, ſucht Stelle zu Kin⸗ dern od. als Zimmer⸗ mädchen. Angeb. unter 2 P 36 an die Geſchſt. 6020 Haushälterin Aelt. einfach. gebildet. (Nähe Hauptbahnhof) veränd bei 15 Mille 2 0 5 zu ver⸗ die bereits mit Erfolg in mediz. Werken oder pharm. Artikeln Privatkundſchaft beſuchten, er⸗ konkurrenzlos Tätig⸗ Angebote unt. VJ d 107 Durch bie Großbankfuſton kommen viele tüchtige, erfahrene und arbeitsfreudige Bankangeſtellte 1. J 1930. An. Annoncen⸗Frenz. 1 2501 8 5 E 3. 13. B508 721 1 1 9 5 55 n 999175 Telephon 275 46. 5701 es er altes ert. Junges Madel 5 führliche Angebote mit Zeugnis abschriften und Liehtblid erb. unter T 174 an die Geschäftsst. ſes Blattes. 6460 flengesucne Fräul., im geſ. Haus⸗ weſen erf. ſucht ſofort ob. ſpäter Stellung bei alleinſtehend. Herrn od. geht auch k. Wirtſchafts⸗ küche. Angebote unter A G 53 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blat⸗ 5 Vertreter Wir erbitten nur ausführliche Angebote von Herren, welche gewohnt ſind, mit Firmen zu perhandeln u, beachtenswerte Erfolge nachweiſen können. Verdienſtmöglichkeit R./ 600.— monat⸗ lich im Durchſchnitt.— Keine Warenbranche!— Keine Verſicherung!— Angebote unter Y U 16 au die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 14244 N wird zur Einführung en Zahnkette ein üſſiger 5 Vertreter gesucht Dieſer muß nachweislich ſeit vielen Jahren 5 bei den RAutomolilfahriken vorzüglich eingefübrt ſein und über aller⸗ 5 feinſte Referenzen verfügen. 2 8 Ausführliche Angebote werden erbeten .— 2 5 Für Sübdeutſchland einer ganz ene 5 gu ver 2 Exped. assenbole von hieſiger Bank geſucht. im Alter von e iss en. Gerkens, 55 für Manufaktur und Herren ⸗ Konfektion ge⸗ b ſucht für Grünſtadt(Pfalz). Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. J laufmänn. Lehrling f Selbſtgeſchriebene Bewerbungen mit Zeugnis⸗ abſchriften unter 8 M 175 befördert Rudolf Moſſe, Mannheim. V4! — den adden bletet leistungsfähige Be- steckfabrik durch Ver- kauf schwer vorsllb. Mar- ken- Bestecke an Private. Teillzahlungesystem. An- rebote u. Df. A. 1471 bof. Rudolf Mosse, Düsseldorf. 9 888 5 N Wander-Dekorateur Es ſind zwei Fenſter und ſollen 14tägig dekoriert werden. Gefl. Angebote mit Angabe von Referenzen und der Anſprüche erb. unter J K 110 1 95 ffiesiges Brobhandlefshaus 8 uch! für Oſtern 1980 brögere Mannbeimer Zigarrenfabrik ſucht zum baldmögl. Eintritt, ev. per 1. 1. 30 tüchtige, gewiſſenhafte zum Beſuche teellem Weißwaren ⸗Geſchäſft geſucht. mit gutem Kundenſtamm bevorzugt. Moſle, Maunheim Sümmunes⸗ Dezenber Humorist für nur gute Vereine, Kino, Café, noch einige Daten frei. 86650 Anſchrift an J 4a 11, 1 Tr. rechts Alle Arbeiten, Wohnung⸗ und Bürr⸗ reinigen, Austragen, Kaſſieren u. dgl. wird gewiſſenhaft erledigt. Rechberg, Augarten⸗ B5202 ſtraße 63. eee eee eee Stenotppistin (Handelsk.⸗ Prüfung) 21., aus gut. Fa⸗ milie, höh. Schulbild., vertr. m allg. Büro⸗ arbeiten u. Bed. d. Tel. in ung. Stellg., ſucht ſich per 1. 1. 80 zu verändern. Gute Zeugn. vorh. Gefl, Angeb. u. 2 8 39 an die Geſchſt. 6627 Friseuse 2. Kroft, ſucht Stellung. Angebote unt. V H 108 an die Geſchſt, 86643 Helt. bessere Frau Stenotypis tin nur guter Privatkundſchaft 85 auch, wenn nötig, für ſonſtige Büroarbeit Solche Angebote unter M M 179 befördert Rudolf zeugnis) erbeten unter Y W Ba! ſchäftsſtelle dieſes Blattes, in Betracht kommen kann. Angebote unter Ab⸗ ſchrift von Zeugniſſen(auch Schul ⸗Abgangs⸗ 197 an die Ge⸗ 14 226 ſucht Beſchäftigung im Aendern von Kleidern F. H. Nlein-Basteſer ält. Ehepaar. Angeb. u. 2 K 831 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blat⸗ tes erbeten. 6671 Fräulein, tes erbeten. 86610 beſſeres, ält., erfahren, zuverl., etwas kaufm. Aeltere zuverläſſige ilſeſtenk. 125 Aus⸗ 3 ilfsſtelle, a. liebſt. bei düsschäftsfrau einz. Herrn od. Dame, ſucht paſſ. Beſchäftigung.) beſſ. Haushalt. Angeb. Adreſſe in der Ge⸗ unter J F 106 an die ſchäftsſtelle. 26410 Geſchäftsſtelle. 6641 aummobilien gute Exiſtenz, beziehbar, mit Einrichtung bei ca. 5000% Anzahlung zu verkaufen. Zuſchriften unter 2 M 38 an die Geſchäftsſtelle. 6617 Geschäftshaus Nähe Waſſerturm u. Bahnhof, mit Toreinfahrt und großem Magazin, letzteres beziehbar, bei 20—30 000.4 Anzahlung zu verkaufen. Ren⸗ tabtlität Riga Angebote unter X X 20 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 5205 Eckhaus mit Laden, Steuerwert 75 000&, Preis 88 000 bei 10 000“ Anzahlg. zu verkaufen. Angebote unter X 19 an die Geſchäftsſtelle. 6576 Ein Grundstück (1882 qm), zwiſchen Flugplatz u. Rangterbahn⸗ hof à am 2„ wegen Wegzug zu verkaufen. Weber, Seckenheimer Aulage, neben der Jägerluſt. 6586 Elagenhaus mit—5 Zimmer-Wobnungen auch Doppelwohnungen, gute Wohnlage, Oſtſtadt und Wäſcheausbeſſern. Zu erfragen B5191 Telephon 315 45. bevorzugt, bei 40 Mille Anzahlung zu kauſen Slice Gefl. Angebote unter 2 f 40 an die [Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 66620 harten, 824 am Näheres in 86178 20 18 m. us in llen ſich melden. An⸗ P 8 64 an 5130 7 4 bill. REAR Age 7 Ans W 2 ant verkauf Neubau, mit 2 Zimmer Baß ete. u. und Küche, n Auto⸗ garage 1. Villenviertel in Feudenheim, günſtig zu verkaufen, ſofort be⸗ ziehbar. Adreſſe in te, der a0 wagen, welche aus e Btl. Zahlung 8/248. 10/30 PS 10/0 PS. 12/50 PS. in Zahlung genommen wurden, zu laßerat günstigen Bedlagunges a8. RBRRNNABOR, Phae.. Aulantz BENZ LIMOUSINE MoLLKAM- LIMOUSINE OPRLPULLM.-LIMOUS NE 16/0 PS. BRNZ LIMOUSINB 14/3 PS. AlIDi- PH. DIB HoCHWERRE AKT. Os. Fillale Mannheim, Friedrichsplats 14 Telephon 295 06 geben einige wenig kebrauchte Personen- bestem Privatbesitz serleichterung. ETON * Geſchäftsſtelle. 56657 [Nebenräume, fließ. waſſer in allen Stock⸗ werken ſchön. Garten, mit od. ohne hochherr⸗ Haus mit Bäckers Preisan n. erw. geſucht, mit Vermittlung an die Geſchſt. 86642 Mengelh Meuesthelm Sehne Bauplätze in beſter Lage günſtig zu verkaufen. Angebote unt. M2 18 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 5328 Fabriknener b delstnag. Standort Mannheim) ſofort preisgünſtig ab⸗ zugeben. Angebote unt. A2 200 an die Geſchſt. 5699 Celehenheitskaufl 10/50 PS Mereedes⸗ Benz. tür. Limouſine, faſt neu, umſtändehalb. zu verkaufen. Angeb. unt. V X 101 an bie Geſchſt. 5097 6⁰²³⁵ 1 Eitroen-Limousine Modell 2, in allerbeſt. Zuſtand ſof im Auftr. Kleinwagen geg. bar ob. im Tauſch gegen 6⸗Sitz Limouſtne (Phaeton mit abnehmd. Brüggeaufſatz! zu kau⸗ fen geſucht. Gefl. An⸗ gebote unt. V D 104 an die Geſchäftsſt. die⸗ ſes Blattes. 5711 GAelegenheitskauf Tad rknene Harkenwagen verſchiedene Fabrikate mit Fabrikgarantie um⸗ ſtändehalber weit unter Preis erhältlich. Ang. unter V IL 111 on die Geſchäftsſtelle. 5719 Stöwer- Limousine 6/30 PS,. vorig. Jahr geliefert, ſehr gut erh., günſt. abzug. Anfr. u. 2 W 43 an die Geſchſt. 6646 Günſtige Gelegenheit! Für eleg. Weihnachts⸗ geſchenke habe ich 70 regen Persertepich für 750 Mark, 1 echte Brücke. 250 Mark, 14 karat gold. Sprung⸗ deckeluhr mit Schlag⸗ werk und Chronometer, 250 Mk. zu verkaufen. Ang u. 2 B 28 an die Geſchſt. 0595 Schlafzimmer Mahagoni, Speiſezim⸗ mer. Eiche, einz. Bett⸗ ſtellen, neu, ernſtklaſſ. Schreinerarbeit. preis⸗ wert zu verkauf. Zah⸗ lungserleichterung, bei Mitſch, Zehntſtraße 27. 6634 Nahagenl⸗ Scehlafzinger reich geſchn. Speiſezim⸗ mer. Flurgarderobe. Schränke, Lampen ete. billlaſt zu verkaufen. D 6. 7/8. 2. Stock.(4 bis 7 Uhr chmittags) * 55 eis nde Ebenholz. 7teilit wert zu verkaufen. eee erſtklaſſig u. modern ausgeſtattet.“ Kalt. u. Warm⸗ ſchaftl. Einrichtung An⸗ gebote t. Z J 45 an die Geſchäftsſt. B5209 zu kauſen oder pachten ab rung. ftsſtelle Wegen vorgeſchritt. Alter iſt altangeſehene. — t u. Geſchähts⸗ r Nundſchaft z u ver vg 55 000, dss. Bl. ſüufen: J TLatentheken, 2 Lanenregale, Stünle, naht 785 Beleuchtungekörper etc., all. tadell. erhalt., faſt neu. 5728 Viteuse, P 3, 12. Unter ſehr günſt. Be⸗ dingungen zu verkauf. 1 Kaſſenſchrauk. 250 J. 1 Dezimal⸗Wage mit Schiebegewicht. 18 A, 1 eleganter neuwertig. Schrankkoffer, 95 I. Angebote unter 2 O 24 an die Geſchäftsſt. bie⸗ ſes Blattes. 6594 Wohlimuth- Elektrisler⸗ APPar at billka zu verkaufen. Nich.⸗Wagnerſtr. 17. pt. 6630 date 2 To. mit Druck⸗Ap⸗ parat, neu, äußerſt gün⸗ ſtig zu verkaufen. An⸗ gebote unter K F 52 an die Geſchäftsſt. die⸗ ſes Blattes. 6667 Theaterplatz 1. Rangloge, Vorderpl. ſof. abzugeben. Angeb. unt. 2 A 22 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 26596 Fast neues Damen Fahrrad ſehr bil lia zu ver⸗ kaufen. 0875 . D 7. 17, Moderner gebrauchter Kinderwagenlklappuag. billig zu verkauf. 6044 Schlegel, Schafweide 67 Lüchefher i 5 155 5 25 8 halte bike zu verkaufen. Anzuſehen 78 Rebeistrage 15, ft, Holzbettsteile i zweiſchläfr., mit Fede A, eventl. au driefmatken El Salvador Centr. Amer. darunter felt. 9 zu verkaufen. Angeb unter X Geſchäftsſtelle. F 67 an die 864⁵8 Ladenregal m. Schubladen f 5 mialwarengeſch. geſn Angeb, mit Preis unt. 4A O 40 an die Geſchſt. 6656 Schrelbmasch.-Tisch it 8 Fächer, gebr. zu m Fäch 1 b kaufen geſucht. Karl, Dalbergſtraße Under-Hute gebr. mögl. Awad zu kauf. geſucht. Ange. unt. 150 an die Geſchüftsſtelle 8509 Outerh. Puppenwagen ceſucht. Angebote mit Preis unter 2 G 28 an die Geſchäftsſt. 6001 perv moderne Form Zu Kaufen gesucht. Angebote unt. A A 47 an die Geſchäftsſt. die⸗ ſes Blattes. 52 Bangeſchäft einen La zu mleten, evtl. auch zu e Suechs uch! baldigſt gerplatz kaufen. Größe ca. 2000 1 bis 8000 am. Glelsanſchluß und gute Zufahrt muß vorhanden ſein. Gebäulichkeiten wie Bürg u. Lagerhallen ſind erfo dͤtngung. ſchäftsſtelle dieſes Blatt rderlich, jedoch nicht Be⸗ Angebote unter 8 F 87 an die Ge⸗ es. 85142 -6 Zimmer- Wohnung in aut. Lage, ſpäteſtens bis 1. April 1930 ge S Aus ht. Gefl. Angebote unter A 176 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle öteſes Blat⸗ tes erbeten. 5857 Fehr gut möbliertes * Zimmer möglichſt mit Bad⸗ und Teleph.⸗Benützung, ſo⸗ wie Dampfheizung. fiür 15. Dezember gesuch! Angebote unter 2 R 88 an die Geſchäftsſt. die⸗ ſes Blattes. 862 Maſſeuſe ſucht gut 7 21 77 I 88 15 Dez. XM 11442 Aunoncen⸗ Dchaſch. Tatterſallſtr. 1 Hinterhaus); 16632 Heubach. Heldelberg. Möbliertes Zimmer mit Schreibtiſch, Tel. und Zentral hag., mögl. Klavier⸗ und Bad⸗Be im Zentrum per 18. 1 von Herrn geſuch Angebote unt. W an die Geſchſt. 827 2 einfach möbl. Immer jedes mit eigenem Ein⸗ gang, Nähe Strohmarkt zu mieten geſucht. An⸗ gebote unter X A 87 an die Geſchſt. 6498 Schönes gutmöbliert. ungenlertes Anmel mit elektr. Licht und heizbar, per 1. Dezemb. oder ſofort von beſſer. Herrn zu mieten ge⸗ ſucht. Lage: Innere Stadt bis Ring. Angeb. unter 7 Y 42 an die Geſchäftsſtelle. 6640 E U E 1 2 U . 1 1 Samstag, den 23. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ansgabe) agel- Tonftare.—fae mit Dampfbackofen, 3 Zimmer⸗Wohnung ſofort zu verpachten. Erforderlich 4000 L. 46598 Holz& Schumacher, K 3. 17. Sckerei in guter Lage z u verpachten oder zu ver⸗ Auch Einheirat möglich. Zuſchriften unter W 2198 Mannheim. kaufen. an Ala⸗ Haaſenſtein& Vogler, 205 . r ſes fſctetedbaude mit Toreinfahrt, in Hauſe Böckſtraße 7, worin ſich helle, ſchöne Räume befinden, die ſich für Fabrikanlagen ſowie für Waren⸗ niederlagen aller Arten gut eignen, preis⸗ wert zu vermieten durch 14 282 Heinrich Freiberg, 8 0 Nr. 21, 4 Telephon 314 04 und 304 99. Ae D Ke a hn gelh zu vermieten. 8544 Kolpinghaus, U 1. 18, Telephon 210 04. D In bester Lage der Breitenstraße u 1, 2 Geschäffs-Efage ca. 120 qm. äußerst günstig per sofort oder später 5179 u Vermielen E Wir haben im Hauſe D 7 Nr. 7 drei ſchöne, große Täume hochparterre, nach der Rheinſtraße zu, of o zu vermieten. 14 Friedmann& Häusler, D 7. 28, Fernſprecher 201 81/82. rt Vermietüllgen mit 2 Zimmer zu ver⸗ mieten i 3 Ammer- Woßnung mit Bad, für 85 Mk., . unt. Geſchäftsſtelle. 088 7 n Heidelberg 8, 4, 5 Zimmer-Woßnungen mit allem modernen Komfort, Dezbr./ Januar beziehbar, zu vermieten. 14 154 riebrich Heiß, Möbelſpedition, Heidel⸗ berg, Mittelſtraße 44, Telephon 1831. Schöne 6537 4 immer- Wohnung 1 in Heubau Nietzsohestrage 34(Oststadt) mit Wohndiele, Heizung u. Warmwaſſerverſorg. auf 1. Januar 1930 zu vermieten. Näheres: K. Hofmann, Nietzſcheſtr. 32, Telephon 280 85. Werkstätte 65 Schön möbl. Zimmer heizb., mit el. Licht in Neub. ſehr bill. zu vm. Humboldtſtr. 5, 2. St., links(Ecke Mittelſtr.) 6669 8 36661 Eichendorffſtr. Nr. 20. Nächſt Lniſenring Parterre⸗Zimmer als Büro od. möbliert zu vm. Jungbnſchſtr. 17 *6654 1 möbl. Zimmer, evtl. Pr. 8/ wöchentl. Gas u. Waſſer vorh. Ang. u. A B 438 an die Geſckſt. 6658 Neuban Feudenheim! Schöne 46674 Lindenhof!*6676 Schön möbl. Zimmer mit Zentralh. u. Bad⸗ benütz., in gut Hauſe an nur beſſ Herrn zu verm. Landteilſtraße 19 (Haustüre 2. Glocke.) ſofort oder ſpäter zu vermleten. Angeb. A H 54 an die 6674 r Diplom⸗ Klavierlehrerin erteilt gründlichen but möbl. Zimmer . el. 29705 u. 5 Ausſicht Friedrichspark, f %%% Parkring Da, 1. Stck., Waldhofſtraße Nr. dz, 2 m. Kochgel. zu vermiet. eldverke an Beamte und Feſt⸗ angeſtellte von hieſigem Geldgeber. Auszahlung ſofort. W. Schmalz, Hypytheken⸗ u. Finanz⸗ geſchäft, Viktoriaſtraße Nr 17. 85157 Aufwertungsſparkaſſen⸗ bücher, Hypotheken, Grundſchuldbriefe kauft und beleiht 26672 Retzer, O0 7, 19. Geld auf Hypotheken an erſt. u. 2. Stelle ſow. An⸗ u. Veuß, v. Aufw.⸗Hypo⸗ theken. Disk. von Ge⸗ ſchäfts u. kurzfr. Darlehen vermittelt Immobilien⸗Büro J. Schmitt, P 4, 15, Tel. 312 98. 36660 6— 10 000 Mark Darlehen v. Selbſtgeber gegen hypoth. Sicherheit bet hoher Verzinſung geſucht. Vermittler nicht erw. Angeb. unt. 2 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. B5161 Darlehen an Beamte und Feſt⸗ beſoldete ohne Vor⸗ ſpeſen. Selbſtgeber W. Baller& Co., G. m. b.., Stettin. Ver⸗ trauensmann. p. Salewskl Mannheim, U 4. 2 Telephon 333 40. 466631 2. Stock, Uks. 5194 r Sohöne, groge Lager- und Büroräume preiswert per ſofort zu vermieten. Intereſſenten ſchreiben unter Poſtfach 165. B5192 Helle Souterrain-Raumo für Lager oder Werkſtätte ſofort zu vermieten. 6512 Colliniſtraße 19a, II. Zu vermieten 1. Part. geleg. Kontor, aus g Räumen beſtehend, mit Zentral⸗ und Ofenheizung, Parkettboden, auch für Wohnung geeignet. 2. Größ. u. klein. Fabrikräume mit el. Licht⸗ u. Kraftaul., ſehr hell, el. Aufzligen u. Zubehör. g. Größere Kellereien mit Kontor. 14 286 Käfertalerſtraße 162, Telephon 529 24. Große Räume geeignet für Arbeitsräume, Büros, Lager, eller u. Speicher ſowle auch Läden, da 47 Mtr. Front, 22 Meter tlef, auch geteilt zu vermieten, eptl. auch zu verkaufen. Zu erfragen: 14 178 F 6. 16, Telep 279 70. e kine hochefegante 5 Iimmer- ohnung mit allem Komfort, Oststadt zu vermieten. Intereſſenten bitte An⸗ fragen unter T G 157 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes zu richten. 14042 777... Dr. Emmy 6474 (Uiannhelm, B 7, 2 n 8. 8 e. Lussheimer- Joseph ausgebildet bei Frau Auguste Bopp- Glaser, Prof. Wilhelm Bopp(Mannheim), Prof. J. v. Raatz- Brockmann(Berlin) erfellf Gesangunferrichf Telephon 24797 485 Kepplerstr. 19 (modernes Prixathans) Hauptbahnhof. Lehrmethoden gründlichen Unterricht in: (alle Buchführung exiſtierenden Mannheim N 2 Miunten vom erteilt ſeit vielen Jahren nach unübertroffenen und erfolgſicheren 5210 Syſteme), Rechnen, Reichs kurzſchrift und undſchrift uſw, bisher ſchon ca. 200 000 Perſonen ausgebildet. Neue Murse in allen Fächern beginnen am 2. u. 8. Dezbr. Fremdspracien ao¹e Meberselazungemn -E- F Sprachschule, O 6, 3. Aeltestes Sprachinstitut amlatse Zelephon 3890. Ferlangen Sie Frospeki. 840 1 Herrschaftieuz/ Aammer-Woun in neugeb. erſtkl. Etagenhaus in feiner Oſt⸗ ſtadtlage, in modernſter Ausſtattung, Wohn⸗ biele, Loggia, einger. Bad, Zentralheizung, Warmw.⸗Verſorg., Lift und reichl, Zubehör, wegen Wegzug zu vermieten. B5154 Rab. Immohllien-Büro Levl& Sohn eee eee 5 Timmer- ohnung Nähe Waſſerturm, wegzugshalber auf 1. 1. 80 zu vermieten. Zentralheiz. Angebote unt. X 077 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 6482 Verpaßte LeleLenheiten! Manche Leute sind angeblich immer vom Pech verfolgt. Sie kennen nichts als„verpaßte Gelegenheiten“. Kommen Sie zu mir, wir sprechen mal darüber, ich zeige Ihnen, wie Sie Gelegenheiten beim Schopf er- greifen müssen. Helferling (Enelisch Engländer, Akademik, erteilt Unterricht Einzel, oder in kleinen Gruppen. Bestie Erfolge garanflert Billige Preise. Eintritt jederzeit. Anmeldungen: Prof. Tetley. Karl Eaduwisstraße 5. 5 266380 Scheck und Wechſellehre, Handelskorreſpontenz, Nationalſtend⸗ graphie(beide Syſteme bis zur höchſten Voll⸗ endung), Maſchinenſchreiben,„ ben 5 Nach der Graneſſchen Lehrmethode wurden ſucht zum weit. Ausbau Gegründet 1878 Gold. u. silb. Med. fannneim/ Tmin. Frlgupiehsring 28 Am Wasserturm Englische Frsmassisehe A enisehe 18. Seite. Nr. 5 ie Gross muller früher die Regentonne aufstelſte, um weiches Wasser zum Waschen zu haben! Regenwasser ist welch, es erhöht die Schaumkraft des Waschmittels Wie Regenwasser sd weich wird far tes Leitungswasser durch Henko- Wasch und Bleichsoda. Geben Sie vor der Bereſtung der Persillauge einige Handvoll Henko in den mit kaltem Wasser ge füllten Waschkessell Sie erhalten eine gut schäumende, waschkräftige Lauge und nutzen das Waschmittel voll gus! D Ssnsche N Abend- Zirkel 5 nur dureh 8125 ö Ausländer Woöchentl. 2 Stunden, Monatspreis Mk. 8. Eintritt jederzeit! Geöftnet-9 Uur. fleirat Wer 1 ſich nach einer glücklichen Che? Schließen Sie ſich noch heute unſerer Organi⸗ ſation für Eheſuchende an und wir werden Sie bald zu dem gewünſcht. Ziele führen. Keine be⸗ rufsmäß. Heiratsverm., daher keinen Vorſchuß od. Prov. ſondern nur einen gering. Mitalteds⸗ beitrag. Zuſchr an das Band„Organiſation f. vornehme diskrete Ehe⸗ anbahnung“ Mannheim Alphornſtr. 12. 6181 Heirat ſuchen mehrere Damen mit Verm, bis 200 000 Mk. ſof. bar 5. 100 000 Mk. durch Frau B. Kiſ⸗ ſel, Ehe⸗Vermittlung, Haardt 5. Neuſtadt a. H. (Rheinpf.), Hauptſtr. 108 6589 Student, welcher läng. Zeit k. England war, ert. gründl. u. gewiſſenhaft. Unterrleht in Engliſch u. Mathe⸗ matik Gefl. Angeb. u. X W 83 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 6492 6000-10 000 Rx. aufzunehmen. geg. gün⸗ ſtige monatl. Zinsver⸗ gütung. Sicherheit ge⸗ boten Angebote unter 2. J 80 an d. Geſchäfts⸗ 6608 Jung. Kaufmann(Ge⸗ ſchäftsſ.), 28., kath., Erfolgreiche Vorbereitung lor den Kaufm. Berul Abendkurse in Stenographle, Ma- . ug rung usw. Pfſvet⸗ Hei Zuſchriften womögl. mit Lichtbild, das zurück⸗ gegeben wird, unt. 8 J 40 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Strengſte Verſchw. zugeſichert. verm., mittl. Erſch., wünſcht hübſche unge Dame aus Handelskr., bis 21. J. zw. ſpät. Heirat kennen zu lernen. Ver⸗ mögen dingung. Zu⸗ ſchutften mit Bild er⸗ beten unter J F 17 an an die Geſchſt. 6302 ſtelle dſs. Bl. rat 61²⁵ She V. Stock Schule nb. 8. Lslter: Mild. Kraus NI 4, 10 2 Haus 2. Stadt Augaburg Fefnsprecker 21792 Prospekte kostenlos Butte Ehen aller Stände vermittelt ſchnell u. diskret Fran Straub. Ühlandſtr. 22. Viele Dankſchreiben. B4930 Geſchäftsmann mit eig. Heim, ſucht unabhä Frou, nicht unter 48 J. f. Haushalt, 2 Perſon., zwecks 5 S172 637 Relrat Zuſchriften u. W A 87 an die Geſchäftsſtelle. Fan han I Masehlenschroſpen Ladd Stenographle Gründliche Ausbildung. Magiger Preis. 8156 Frau Joos, 23, 12 Französisen Englisch Kurſe u. Einzelunter⸗ richt durch ſtaatl. konz, Sprachlehrer m. langi. Aufenthalt i. Ausland Ueberſetzungen Schmidt 970 Akademiker Jahre, anhanglos, wünſcht Frl. od. Frau mit geiſt. reg. Intereſſ., zwecks ſpäterer 26475 kennen zu lernen. Sel⸗ Heirat biger hätte Gelegenheit, ſich an einem ſicheren Unternehmen zu betei⸗ ligen und benötigt dazu Zuſchriften unter noch 15002000„ Zu⸗ ſchriften unter Pignusamoris unt. X 0 75 an die 5 ſofort. Weihnachts⸗Wunſch! Zwei Beamtentbchter, 26 Jahre alt, mit ſchön. Ausſtattg. 68000 Mk. Barg., ſuchen auf dieſem Wege zwei nette Herren Damen u. Herren fin⸗ den gute Parten. Thomas. Kl. Merzel⸗ ſtraße 3. Tel. 900 96. a. Bahnh., a. Sonnt. offen. * 468 in ſich Stellung auch Geſchäftsm.(auch Wit⸗ Ausländerinnen wer angenehm) zwecks Heirat kennen zu lern. Diskret. zugeſichert u. verlangt. Zuſchr. mög⸗ lichſt mit Bild u 0 Nr. 80 an die Geſchſt. 46500 reiche und vermögende deutſche Damen wün⸗ ſchen Heirat. Ausk Tauſend Dank⸗ ſchr., Herren auch ohne Vermög. Stabrey, Ber⸗ lin, Stolpiſche⸗Str. 48. Weihnachts wunſchl B480g Heirat Ich biete einige Tau⸗ 2 Freunde, gut aus⸗ ſehend u. ſoltd, in ſich. Stellung, 36., ſuchen 2 nette Mädels zwecks Heirat kennen zu lernen. Zu⸗ ſchriften mit Bild erb. u. 2 0 35 an die Geſch. 6619 fend Mark in bar und 9 ſpäter ca. 15 000 4 rmög., bin Schneiderin, prot., aus gutem Hauz, 27 Jahr alt und ſuche Herrn in angenehmer Stellung v. gutem Aeußern und Charakter. Zuſchriften erbeten unter X B 65 an die Geſchſt. Kaufmann, 32 Jahre, jugendl. große Erſchein. Weihnachtswunſch! gut. Charakt., Lebens⸗ Aelt. Witwe, ſucht paff. ſtellung, ſpät. Stagts⸗ Lebensgefährten in ge⸗ ſtellung, wünſcht Be⸗ſſichert. Poſ. od. Rentn. kanntſchaft einer netten Beſ. eine ſchöne 2 Zim⸗ geb. Dame, v. 18.28 J. merwohn. Zuſchr. unk. Haze rab 21J[Geſchäftsſtene. 76475 zwecks Heirat. Zu⸗ Nr. 858 an das Baud ſchriften unter y F 58 Mannheim. Alphorn⸗ an die Geſchſt. 40427 ſtraße 18 8982 —————————— NOBEL BlSNHARCHLATZ A BAHNHOF I EAB in 3 Stockwerken NA ELKA HEIDELBERG Sehenswerte Ausstellung 857 z Wa dUOosE SEsSichriabne mnastik und Schwedische“ Massage Gymnasfikdirekför Irmgard L 7. Ta Spreehst. v.-3 Uhr. ex Tel. 28 991% Neßklelaung sehr ping 0 70 auch bei zugebrachtem Stoff, liefert guſ u. h 14116 Rud. Köbele, 86, 1 Schneidermeisfer. Tudterkranke empfohl. Keine strenge Dit Diabex erhältl. in all. Apothek. bestimmt bestbewährt, auserprobt, Arztl. glänz. S128 plant l. funden empfehle sämtliche Schfelpweren FtObel- Artikel Soldfallheſter Olplommappen pergament u. Leder klgene Welkstätte Beachten Sie bitte meine Schaufenster a Nervenſchwäche verſchwindet in aller Ki; Die Keuraſthenle beſten Kräfte, Jugendfeiſche, neue Lebensfreude kehren ſchnellſt. zurack durch Vir It a Dr. Liebermann Aerztl. glänz. empfohl. u. begutacht. Erhalt. in an. Apothek., beſtimmt Einhorn⸗Apsihere 8¹²⁸ auch Baudarlehen günstig zu vorgeben. Gebrüder Mack Immobilten-, Hypotheken- und Finanzgesehäft, Friedrichsplatz 3 Mannheim Tel. 17174 l Einige prachtvolle Elnhorn-Apoheke 77 Speisc-Zimmer mit Vitrine, zu ſedem annehm⸗- baren Preis abzugeben. BINZENHUFER Mödelgeschäft SAAT Augartenstraße 38/68. Mäntel von 90/ an. 1 fue Anger g Unterlagen dengewer bern bald · möglichst wiedel zurflckzugeben Dle Geschäftsstelle der Nenen Mannheimer Leltung. 1 Feine Maßschneiderei Der Weihnachtswunſch der Herren iſt ein gut⸗ ſitzender Anzug oder Mantel. Anzug 40, Garantie für guten Sitz bei beſter Verarbeltung. 6605 M. Weickert, vorm. O. 12, Ie 0 8. 8. Befilfedern Daunen. Barchend(inlett) Fertige Betten bil lgst Sophaklssen aller Art Manah. Dempt-Beftfed.- flelnigung W. Dobler T6. 12 rel 23018 Fir Baden eventuell Siidwesfdeuischland verpachten wir die Reklame eines selten uten Verlagswerkes, dessen Absgtz dureh neuartigen Vertrieb und große Zeſtungs⸗ reklame forciert wird. 14270 Günsfiger Pachtvexirag! Hohe Verdlensimöglichkeifen! Angeb. u. VE 105 an die Geschäftst. da. PI. 8. Seite. Nr. 546 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 23. November 1929 25 Roman von Reinhold Eichacker tonlos vor Staunen. Alles an ihr war Lauſchen. Ihr Hirn arbeitete in un⸗ Eine quälende Kälte kroch in „Tattenbach!“ hauchte ſie, Sie ſtand wie gelähmt. Erwartung, Beſinnung. heimlicher Wachheit. ihre Glieder. Der Rennfahrer zog ſein Geſicht zur Grimaſſe. „Sie kennen mich wirklich noch? Welch eine Ehre!“ „Was wollen Sie?“ fragte ſie ſcharf, in gekünſtel⸗ ter Ruhe. Es war ihr, als ſchlucke das Dunkel den Ton auf. Mit dem erſten Blick hatte ſie erkannt, daß der Mann da vor ihr ſich nicht mehr beherrſchte Er hatte getrunken. Sein ſchmales Geſicht war auf⸗ fallend gerötet. Er hielt ſich am Tiſch feſt, um ſich Halt zu geben. „Nu,“ machte er gluckſend.—„Was ich will? Eine Kleinigkeit: Sie! Ich dachte, Sie könnten ſich äng⸗ ſtigen, wenn Sie allein ſchlafen müſſen.“ Sie ging ohne Antwort zur Korridortüre. Er trat ſchnell dazwiſchen. „Nein, Beſte, das geht nicht, Die türe iſt drüben, mein Täubchen.“ Er ſteckte den Schlüſſel ſofort in die Taſche. „„Sind Sie verrückt geworden?“ fragte ſie heftig. „Wie kommen Sie überhaupt in mein Zimmer? Ich werde mich bei der Direktion beſchweren.“ „Das müſſen Sie tun!“ ſagte er, näher tretend. „Bielleicht morgen früh? Erzählen Sie dann gleich auch, was Sie mit mir dieſe Nacht noch erleben.“ Sein herzloſer Blick machte ſie heimlich fröſteln. Sie fühlte, der Menſch drüben war ohne Hemmung, war nicht mehr bei Sinnen. Auch das muß man ein⸗ mal erlebt haben, wenn man ein Weib iſt, dachte ſie ruhtg. Sie wunderte ſich über ihr kühles Denken. Die Lähmung wich langſam. Die Situation ſchien ihr plötzlich gerettet, wo alles ſo klar war. Nur Ueberraſchung ſchien ihr noch gefährlich. Sie taſtete vorſichtig nach dem Schreibtiſch und drückte die Klingel. Der andere ließ ſeine Augen nicht von ihr. Wie ein Raubtier ſtand er im Zimmer, gebuckt, lauernd, drohend. „Sparen Ste ſich bieſe Mühe!“ ſagte er finſter. „Ich babe die Leitung natürlich durchgeſchnitten. Schreien hat auch keinen Zweck bei gepolſterten Türen.“ i ö„Sie haben Talent zum Hochſtapler, ſcheint mir,“ bemerkte ſte ſpöttiſch. „Und Sie— zur Kokettz!“ Es zam wie ein Peitſchenſchlag. Doch ſie blieb zuhig. „Ich hatte Sie bisher wenigſtens für mutig ge⸗ Halten, doch dieſe Beſchimpfung war nur eine Feig⸗ heit, die auf Sie zurückfällt. Sie kann mich nicht treffen. Weil ich nicht das werden will, was Sie 3 find Sie ja auf einmal mein Gegner gewor⸗ „So? Bin ich das? Gegner,“ ziſchte er tonlos. „Schön, ganz wie Sie wollen. Mir kann es ja recht ſein. Mein Ziel bleibt das gleiche.“ „Ich finde, unſere Unterhaltung wird langſam ermüdend,“ meinte ſte läſſtg. Die Stirnadern ſchwollen ihm jäh und erſchreckend. „Sie ſollen Ihre Senſation nicht bekommen. Da⸗ rum keine Sorge.“ Er griff in die Taſche und zog einen ieee— 2 nein, keine 00 ſagte Schlafzimmer⸗ er ſchnell und heiſer, als ſie leicht zurückfuhr.„Ich werde nicht ſchießen. Zumindeſt auf Sie nicht. Aber Sie ſollen ſich nicht länger täuſchen, daß mir's dies⸗ mal Ernſt iſt. Ich weiß, was ich will, und auch, was ich— riskiere. Mißlingt mir die Sache, dann bleibt mir die Waffe. Für mich meine Schönſte. Ich ſetze mein Leben auf eine Karte. Und ich bin— ein Spieler. Das dürfte genügen, um Sie aufzuklären.“ „Und— ja,— welche Rolle ſoll ich dabet ſpielen?“ „Gar keine. Sie werden geſpielt. Ihre Rolle ging ſeit 10 Minuten zu Ende.“ Sie lachte gezwungen. Er preßte die Waffe. „Sie ſollen nicht lachen, wollen!“ „Gnade?“ Ihr lich. „Ja, Gnade, mein Herzchen!“ fuhr er in die Höhe. Sein zitternder Mund ſchien nach Worten zu ſuchen. „Haſſen Sie mich ruhig, fürchten Sie ſich, ekeln Sie ſich. Es nützt Ihnen nichts mehr. Sie machten aus mir, was ich bin!“ „Und das wäre?“ Er atmete hörbar. „Ein Narr, ein Verbrecher, ein Kranker, was weiß ich. Ein Menſch, der va banque ſpielt, weil er ſonſt verrückt wird. Sie haben mit Ihren neunzehn Jahren zu ſpielen gewagt, mit mir, wie mit allen. Sie waren ein Kind, als ich längſt ſchon berühmt war. Leiſtung? Was galt Ihnen das? Ein bißchen Schönheit, für die Sie nichts können, ſtieg Ihnen zu Kopf. Sie glaubten wohl, jeder Mann ſei ein Mor⸗ lan? Sei nichts, als ein Tanzbär? Auch ich? Gott⸗ verdammich!— der Tattenbach war nie ein Spiel⸗ zeug für Frauen. Und das war Ihr Unglück, daß Sie das nicht merkten. Sie wagten den Einſatz. Ich ſpiele dagegen. Du machteſt mich toll, Weib. So trag auch die Folgen.“ Er ſtieß ſich vom Tiſch z und taumelte vorwärts. „Es gibt kein Zurück mehr!“ „Und wenn ich nicht will?“ fragte ſte, ihn flxie⸗ rend. „Dann wirſt du gezwungen!“ Sie wich ſchnell zur Seite. Er griff ins Leere. Mit ungläubigem Staunen ſah er auf das Mäd⸗ chen. Er war blaß geworden.. Helga war auf den Seſſel geſunken und— lachte auf einmal. Sie lachte und wiſchte die tränenden Augen. „Wollen Sie nicht Platz nehmen, Tattenbach?“ ſagte ſtie mühſam,„es iſt ja zu komiſch! Wir müſſen das wirklich mal nüchtern beſprechen!“ Der andere ſank plötzlich in ſich zuſammen. Er fand einen Halt an der Lehne des Sofas. Er ſetzte ſich langſam. Seine rotgeäderten Augen ſtarrten ins Lampenlicht, das ſte jetzt trennte. Ein ſeltſames Schwächegefühl ſchuf bei ihm dieſes Lachen. Auf alles war er gefaßt geweſen. Nur nicht auf dies Lachen. Ein zorniges Weib wollte er an ſich reißen, zur Hin⸗ gebung zwingen,— ein flüchtendes, ängſtliches Weib meinetwegen.—— Doch die vor ihm— lachte! Das machte ihn zittern. „Lach du nur!“ knirſchte er, ſeltſam ernüchtert. Er fühlte ſich hilflos. Sie ſchien das zu wiſſen. Sie lachte noch ſtärker. Dann fing ſie ſich langſam. wenn Sie— Gnade ſchöner Mund wölbte ſich ſtolz und verächt⸗ 14 „Sie ſind ja ſehr luſtig!“ bemerkte er finſter. Ste preßte das Taſchentuch gegen die Lippen. „Fühlen Sie denn nicht, wie komiſch Sie ſind?“ „Nein!“ Er ballte die Fäuſte. „Alſo werden wir ernſthaft!“ begann ſie beherrſch⸗ ter.„So wichtige Dinge muß man doch beſprechen. Wir ſind doch zwei klare, erwachſene Menſchen. Alſo, Sie ſind hier hereingekommen, mich zu überfallen?“ „Ja,“ trotzte er wütend. „Weil ich ein Weib und nicht häßlich bin, glauben Sie, mich einfach nehmen zu können? So iſt doch die Sache?“ Er gab keine Antwort. Sie wippte die Füße. „Weil ich freundlich zu Ihnen war, wie zu allen anderen, bin ich verpflichtet, Kokette zu werden?“ „Ich liebe Sie, Helga!“ Es kam wie ein Aufſchrei. Sie ſenkte die Augen beim Klang dieſer Worte. Dann ſprach ſie raſch weiter. „Es iſt Ihnen ganz ſelbſtverſtändlich, daß auch ich Sie liebe. Und weil ich nicht liebe, bin ich nur noch Beute. Ein Weib, das man nimmt.“ Ihre Stimme war zornig. Er blickte wild um ſich. „Ich kann nicht verzichten! Ich kann nicht mehr leben. Mein— mein mußt du werden!“ Er ſtand wieder aufrecht, mit flackernden Augen. Sie wehrte nur lachend. „Bleiben Sie ſitzen! Ich bitte Sie, bleiben Sie ſitzen! Sie ſind ja zu komiſch, wenn Sie die Augen rollen.“ „Hexe!“ keuchte er, doch er blieb ſtehen. Sie lächelte milde, wie über ein Kind, das man eben geſcholten. „Wie haben Sie ſich das eigentlich vorgeſtellt, Tattenbach? Als Sie hier eindrangen? Ich im Zimmer herumflüchtend, weinend und ſchreiend, und Sie hinterher,— packen mich, wie ein Wüſtling, der Ste gar nicht ſind—, reißen mich in die Arme, ſchüt⸗ teln mich hin und her, bis ich blaue Flecken habe, und balgen ſich mit mir herum, wie ein Junge, um etwas, wie„Liebe“ von mir zu erzwingen! Ich ſehe mich ſchon mit verwüſteten Hagren, den Bubikopf ſtruppig, die Kleider zerriſſen— und Sie, den ver⸗ wöhnten, charmanten Galan, den König der Renn⸗ bahn, in Wüterichpoſe, mit rollenden Augen und keuchendem Atem.— Verzeihen Sie, Tattenbach,“ „ich kann uns nun mal in der Szene nicht denken. Mich nicht, und auch Sie nicht. Ein Gentlemen kann nun einmal kein Prolet ſein. Ich ſchätze Sie höher.“ Ste lachte noch immer. Er ſtand unbeweglich, den Blick unverwandt in das Dunkel gerichtet. Wie Peitſchenſchläge ziſchten die Worte um ſeine Ohren. Aller Rauſch war ver⸗ ſchwunden. Er dachte ganz nüchtern. Er ſah jedes Bild, das ſie malte, faſt greifbar, Wie war das nur möglich? Was wollte er eben noch von dieſem Mäb⸗ chen? War alles ein Traum, der ihn höhnte und quälte? Das, was ihm eben noch Wolluſt geweſen, ihn wahnſinnig machte, war plötzlich zur Poſſe, zur Farce geworden, vor der er ſich ſchämte. Die nüch⸗ terne Sachlichkeit in Helgas Worten, war wie eine Duſche, nahm ihm jeden Anreiz und jede Romantik. Der Gedanke jetzt vorzugehen, nach ihr zu greifen, ſie an ſich zu reißen, zur Liebe zu zwingen, erſchien ihm auf einmal unſagbar phantaſtiſch. Er fühlte, auch körperlich wäre es ihm ganz unmöglich geweſen. Er war abgerüſtet als Mann, einfach macht⸗ los. Nur durch ihre Worte, durch ihr kühles Wiſſen um häßliche Bilder. Die durch dieſes Wiſſen zur Komik geworden, Er fürchtete ſich vor dem Lachen des Mädchen. Daß ſie ihn nicht ernſt nahm. Sollte er aufſpringen, toben und drohen und ihr verſichern, daß es ihm ſehr 4 5 N Hotdu/ oltulung 1 17 10. Steppdecke, 52 27. 24d 22 70 Daunendecken Mee 1450 9 7⁰⁰ Wollfallung, eine Seſte Kunstselde jeder 95. 85 75. amtl. Stepp- u. Daunendecken eigene Fabrikate H 2 H 4 H 5 H Erstes und größtes Spezſelhaus für Betten und Aussteuer-Artſcel 65 352 beer 2 7 7 8 Or (10 dohren/ 20 N. klicfhen 1 Berichten u. Foa 2 dufch das General. Oe Sade f. faule delten . 05 Nadlosclerin aden eeee ta e e 50 1 N bel„ . H, Bient. MHEeunmnnHis AAS ee mt 5 Nofiren II.—, Kut packung ben in allen Apotſieten Verlangen 8102 Suntec Enn 021 5 74, am ., Berlin lin Sir 68 ernſt ſei. Daß ſie in Gefahr ſei? Daß ſie zittern mitſſe? Es war ihm auf einmal, als fühle er leiſe die Hand ſeiner Mutter. Wie ſie früher zu ihms kam, um ihn zu tröſten, wenn er mal zu wild war und Strafe bekommen. Ein e Schluchzen ſtieg ihm in die Kehle. Mit trockenem Laut ſackte er in den Seſſel und warf ſeinen Kopf auf die zuckenden Arme. Auch Helga war wieder ganz ernſthaft geworden. Sie ſah auf den Mann, ohne ſich zu bewegen. Ein gütiger Zug huſchte um ihre Lippen und machte ſte weicher. „Tattenbach!“ ſagte ſie leiſe, mit träumender Stimme,„ich habe Sie manchmal recht gern gehabt. — Mit Ihrem Humor, Ihrer Lebensluſt und mit Ihrem Schneid. Oft ſah ich Sie damals, am Steuer des Bobfleigs. Wir alle ganz hilflos,— nur Sie kühl und ſicher. Mit lachendem Blick ſprangen Sie da den Tod an..— Sie wartete etwa.—„Damals habe ich Sie bewundert. Ich möchte dies Bild gerne unbeſchmutzt haben. Als ſtille Erinnerung an einen Menſchen, der nur einen Fehler hat,— von allen Frauen zu niedrig zu denken, und jede Frau für eine Dirne zu halten. Sie hatten doch auch eine Mutter als Vorbild. Vergeſſen Sie das nicht. „Helga!“ ſtöhnte er auf. Sie hob ſich im Seſſel. „Ich denke, wir wollen die häßliche Szene von eben vergeſſen, nicht wahr, Tattenbach? Wir ſind auch nur Menſchen. Wer kein Temperament hat, kommt nicht in Verſuchung, ſich ſelbſt zu verlieren. Ich kann Sie verſtehen, Tattenbach, wenn auch nicht befreien. Das kann man nur ſelber. Wenn's auch manchmal weh tut.“ Sie ſtand ruhig auf und ging zu ihm hinüber. „Geben Sie mir die Hand—,“ ſagte ſie mit einer bebenden Stimme, die ihm tief ans Herz griff.„Blei⸗ ben wir Freunde. Was wir hier beſprachen, iſt unſer Geheimnis. Iſt nur für uns beide. Dann kann auch das Häßliche plötzlich ſehr ſchön ſein.“ Er zog ihre Hand ſtürmiſch an ſeine Lippen unh küßte ſie lange. Dann ſchob er den Stuhl fort. Er riß ſich zuſammen. „Fräulein Helga—,“ ſagte er burz— in erzwun⸗ L gener Kühle.—„Ich bin Ihnen dankbar für das, was Sie taten. Sie gaben mir wieder den Glauben an Frauen— nein— ſagte er leiſer—„noch nicht — an die Frau, an die eine Frau, Helga. Ob ich noch weitere Frauen wie Sie finden werde, das muß ſich erſt zeigen.“ „Es liegt nur an Ihnen, die Frauen zu finben. Die wertvolle Frau ſucht auch wertvolle Männer.“ Er ſah in das Dunkel, mit zuckenden Backen. „Sie haben recht,— es kann ſein— will mir's merken,— Fräulein Helga,“ ſagte er plötzlich, mit feſterer Stimme.—„Ich werde morgen St. Moritz verlaſſen. Ich will mich am Rennen in Nizza betei⸗ ligen.“ „Ah!“ machte ſte leiſe. „Ich werde mich dadurch nicht mehr um Ihren Film kümmern können. Iſt wohl auch nicht nötig. Das macht ja ſchon Morlan. Was ich Sie bitten möchte, wäre,“— er ſtockte ein wenig—„Ich habe mein Geld in die Sache geſteckt. Darf ich Sie bitten, mich zu vertreten, das Geld zu verwalten? Ich werde Ihnen eine Vollmacht ausſtellen, mit freier Ver⸗ fügung nach Ihrem Belieben. Dann weiß ich, daß alles am beſten geregelt.“ (Fortſetzung folgt) Netzempfänger 5 mit 3 Röhren und eingebautem Lautsprecher Bezirks- und Fernempfänger Eine Batterien nötig! LORENZ RADIO VERTRIESS- Karlsruhe, Kaiser-Allee 25 In allen Fachgeschäften erhältlich. G. N. B. H. 9 N * 1 G N* . National-Theater Mannheim. 2 Anfang 18 Uhr Ende 22.30 Uhr Personen: Sieglried Adolf Loeltgen Mime Fritz Bartling Der Wanderer Hans Bahling Alberich Hugo Voisin Fufner Karl Mang Erda Margarete Klose Brünnhilde Erna Schlüter Stimme des Waldvogels Gussa Heiken Samstag, den 23. November 1929 Sonntag, den 24. Novbr. 1929 Vorstellung Nr. 88— C Nr. 11 Sleg fr 15 2 15 weiter 1 des Bühnenfestspiels„Der Ring des ee Cüban-Kosalten. Chor che Leitung: Eugen Jochum Werke von Purcell, 4 Rarten RM.— 55 6—(Dauerkarten für 100 Fraltag 29. Movemder 20 Uhr Städt. Kunsthalle Beis Bartok adapted op. 17, Wellesz, Streichquartett op. 28, Hinde 5 sollst. Mitw.: Stefan Frenke 41 Montag, 2. Dez,, abds. 8 Uhr, Harmonie . Haben 5 Leitung: Staatsopernkapel meister piter-Sinfonie, Reznicek: Tanzsinfonie, 675 Walter Gieseking, wege von: J. S. Back, Fr. Schubert, Alex 0 3, 10, im Mannh. Musikhaus, O 7, 13 Mannheimer Konzertafrektion Helnz Hoffmeister R 7, 32 Eymnastik-Vorführungen der Sehule Kart und Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 17 Seite. Nr. 546 — Rosengarten foren, Jonltag. 20.-Abelungensaal fg Einmaliges Konzert Dirigent: Leonid Iwanoftf Kleine Preise 102 Pressestimmen der Sommertournse: Frankfurt a. M.. braudit d Vergleich mit d. Donkosaken nicht zu scheuen N Eindruck be asset es 8 25 Dresden;.,, Ein künstlerischer Körper unvergleidii Art Tiete weite Schulung, große ursprüngliche Mittel, Kraft und Schöne„ nachhaltiger Eindruck Wiesbaden:. Wie Donnertöne dahin- brausend. gleich einer gewalti l. Orgel, fſlerbensatie Tenöre,. Bässe en ab 90 Pfg. 11—18 ab 15 Uhr ſm Rosen- gerten. 2. Konzert: 10 ilfe un Täglich Künstler-Konzert 8 hat ihre perabnliche Stelloerti E A, 14 s Tel. 32023 Likör-Stube' Monlag, den 25., Dienstag, mith Streichquartett op. 44. Eintritt für Mitglieder frei.— Einzel arten für Nichtmitglieder, R Violine Laufe Noseniain Am Friediof lung Ihres Leinlo. Haslenlose Priuat.- Hugo Ciessou e izza- Parfümerie der Sried of besudfter D„ 7/6 Berlin. 8 15 EIIZ AREETIHH ARD EN eterin, welehe jahrelange Praæis in qen Amden Salons n London bat, entaandt æum Bealiche unserer Lolletten- Prdparaten-Ableilung am den 26. und Mili moch, den 27. Vopember Benutzen Sie die Gelegenheit eine Eæreflin æu con- aullieren und ihre Ralochldge entgegennehmen fur die oinngemdobe niehlige Hage und Behand. Honoulta lionen. Vivaldi, Bach, Händel. Eintritt für Mitglieder frei Ni ntmitslieder: RM..50,.50, 3,50 Arlen- und Liederabend Otto Fesenmeyer Am Flügel: Hari Rinn Lieder und Arien von: Maxcello, Patsiello, Schubert, Wolf, Pfitzner, Matthiesen, Prunk, R. Straus Messenet u. a. Karten RM.50 bis RM 4. benszsg g. Dezember, abends 7¼ Uhr, Masensagl Hermann utzschbad E. N. v. Rernicek f Strauß: Till Eulenspiegel, Mozart: Ju- Karten RM 2. bis RM 9. Freitag, 6. Dez abds 8 Uhr— Hermonie% 1. Hasster-Wauier- Abend Skrjabin, Alf. 5 C. Debussy. Navel. 4284 alle drei Konzerte RM..— bis 15.—). Karten für alle Veranstaltungen an der Konzertkasse K. Ferd. Heckel, und an der Abendkasse. Deutsche Minnesänger Geöffnet an Sonntagen von 11-16 Uhr, Diens- tag bis Samstags von 10-13 und 14—46 Uhr. Der Eintrittspreis ist am Sonntag, den 24. Nov. 1929 auf 20 Pfg. pro Person ermäßigt. Garde- robegebühr wird an diesem Tag nicht erhoben. aplohmössum ſangpeim, Sonderausstel lung: (Bilder der Manesse-Handschrlft)? 69 eee ppperppppppneppppppppppeppeppen e hUf zen Sle gegen die groge Kältel Nach We vor finden Sſe bei mir ein JC( Pelzmänteln aller Art dle in e Naterlel und Vefrerbeſtung erstéſesslg und preiswert sind Bubikragen feſtig zum Aufnähen in jeder Preislage Besatzfelle in telchster Auswahl Pelzfutter* Pelzkragen für Damen- und Herren- Häntel Gehpelze* Sportpelze Chauffeur- Mäntel 5 55 Pelzfubsacke* Pelzfußtaschen e Das Haus der Pelze stiff N 2, 6 Paradeplatz) Tel. 265 34/265 35 5 afrferrereree e pefepeppeeeG N Mannheimer Kunstverein L. 1, 1 halrbelt in der Reklame zeiligt Dauerwirkung Kunstausstellung 26639 Münchener Künstlerbund, Ring.V. Schluß: Sonntag. 24. November (unwiderruflich) Päglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet Impresarie wird geſucht für Sängerin erſter Bühnen. Au⸗ gebote unter M D 75 an die Geſchäftsſt. 55742 SKI-Klub Mannheim-Ludwigshafen.). Lichibilder-Vorirag9g unseres Mitgliedes Heilnrieh Höh! Im Banne der Guglia Klettertouren im Brentagebiet Montag, 25. Nov. 1929 im großen Saale der„Harmonie“ D 2 20 Uhr. 4480 Gäste ee Der Vorstand. Drucksachen lier pon? Druessrel Dr. Haas, G. m. b.., Mannheim N 1,48 ee, e,, e, A, Gt, dee, ee e mag eee, en, Ke eee, 5 CCC Faul Jauch,, al, Kue. NoRA- RADIO SHE SERLIN-CHARTOTTENSURC Bezugsquellennachwels durch Firma Wallenstätter& Co,, Mannheim, N 4, 21(Elektrohaus) Telephon 27378. Phonola tadellos spielend Vorſetze für Mk. 450.— zu verkhaulen Auch gegen hleine Monalstaten Planochaus Heckel f 0, 0 Kunstst. 1 5661 22 85 peſtausbogenff Vereinigung v. Freun⸗ en mit wirtſchaftlich nimmt noch Mitglieder auf. Gute Charaktereigenſchoft. u. anſtändige Geſinnung Bedingung. Zuſchriften unter X P 26 an die Geſchäftsſtelle. 5027 5 6 Wuerschie elt Aluisclien gc- uncl Naemnſunq Das Siemens-Fünfröhren-Neutrogeräàt bringt selbst in unmittelbarer Nachbar- schaft des Ortssenders alle europä- ischen Sender gleich sicher und mühe- los, tonrein und lautstark. Seine Ueberlegenheit und Zuverlässigkeit macht es zum Empfänger für Kenner: Siemens Flinfröhren⸗ Neutro- Slemens& Halske AG. Techuüsches BUro ird Mearhrheirn N 7, 18 iemenshaus“ Vorführung und Prospekte bei den Rundfunkhändlern Aenne nes ten tnnuneninme nnen men balmner le . Liederkranz e. V. Mannheim Donnerstag den 28. November 1949, abends pünktl. 8 Uhr im Musensaal des städt. Rosengarten ERSIES KONZERT MITWIRKENDE Stektan Frenkel, Berlin(Violine) Sidney de Vries, Mannheim(Bariton) Kirchenmusikdirektor Arno Landmann, Mannheim (Orgel) ſſtaai n Das Nationaltheater Orchester Der Liederkranz- Chor LEITUNG. Kapellmeister Max Sinzheimer Näheres duteh Rundschreiben 5 lere Wal e ee A ee ene Ene een eee 10 ff (BE NVNerry) im Ausschank in Mannheim Roheri Welcker,, Zum goldenen Falken“ S 1, 17 Eugen Mohr, Zum Sängerhelm“ Riedfeldstr. 23 Phil. Rohr„Bayr. Bierstube“ Gontardstr. 46 Gus. Link„Zum Spessari““ Rheinhäuserstr. 85 In Flaschen zu haben in allen einschlägigen Geschätten. General- Vertreter Richard Hofmann, Mannheim, 8 6, 9 Telephon 223 86 Erhsltlich in den Fachgeschätten mit nebenstehendem Zeichen. 1 Lager in 6 Dem findet nicht nur die dee Qualität, sondern auch die Außerordentliche Preiswürd gkeit meiner Wohnungseinrich- tungen. Prüfen Sie bitte me ne Qualit ten Vergleichen Sie bitte meine Preise Daher die Tausende von Empfehlungen angeschlossen Binzenhöfer, Mannheim e Möbel-Geschä 31 und Schreinerei mit elektrischem Maschmenbetrieb und Lohnschneiderei 8447 Augartenstraß e 38 und 68, Fernspr. 322 97 Zur Besichtigung unverbindlich kostenlose Autoabholung mit meinem Privatauto Stockwerken Ratenabkommen der Badischen und Bayerischen Beamtenbanke KAMA. O0 SRATIS * 9 18. Seite. Nr. 340 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) g Samstag, den 28. November 1929 Vermietungen Auto-Garage zu vermieten. 5718 Qu. 5, 5. D 1. 9. Nähe Planken und Paradeplatz parterre- Büro ) Zimmer, auch als Verkaufsräume geeig⸗ net zu verm. 4355 Näheres A 8. Nr. 2, parterre, nachmittags v. —5 Uhr. 5869 Laden in bester Lage der Brelte- straße, Nähefleckerbiücke per 15. Dezember zu vermle ten. Schilftſſche Angebote unter 88 148 an die Geschäftsst. d. Bl. 3585 Schöner, heller 6298 Laden mit Nebenraum ſtof. zu 5 vermieten. Zu erfragen J g a, 3(Laden) 2 große fiäume als Wohnung, beſchlag⸗ nahmefrei, zu vermieten. Angeb. unter 2 H 29 an die Geſchäftsſt. die⸗ ſes Blattes. 6607 Son terrain 16 qm ſof, zu vermiet. Moſer, Eichelsheimer⸗ ſtraße 17. 6608 feuenbein Kommlette 3 Amer-Wohnung per 1. Dezbr. billig zu vermiet. Ecke Blücher⸗ ſtraße Nr. 34 u. Kleine Schwanengaſſe. 6648 Beſchlagnahmefreie 2 Zimmer-Wohnung (mit Möbelübernahme) ſofort zu vermieten. Miete monatl. 30 Mk. Angebote unt. 2 L 32 an die Geſchäftsſt. die⸗ ſes Blattes. 6611 Schöne gerän⸗ mige Wohnung! 2 Zimmer, Küche, Bad u. Zubehr Nähe d. el. Halteſtelle Käfer⸗ tal⸗Sſtd. 5198 Näheres Wormſerſtraße Nr. 28 Käfertal. 2 Zimmer- Wohnung beſchlagnahmefrei, Kä⸗ fertal⸗Süd, an junges Ehepaar ſofort zu ver⸗ mieten. Angebote unt. 2 F 27 ͤan die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 6600 Lummer u. Hude beſchlagnahmefrei, mit el. Licht an kinderlos. Ehepaar zu vermieten. Käfertal Siedlung, Ungſteinerſtr. 8. 6588 1 Ammer u. Küche in autem Hauſe in der Neckarſtadt*60³9 zu vermieten gegen Dringlichk.⸗Karte Angebote unt. 2 X 44 an die Geſchäftsſt. die⸗ ſes Blattes erbeten. Zwei schöne, leere Ammer mit eig. Eingang im Zentrum ſofort zu ver⸗ mieten. Geeignet für Büro oder Praxis. Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle. 6685 Zeil schöne, lesre Immer groß, ineinandergehend, bei guter Mannheimer Familie, zu vermieten. Angebote unter 2 D 25 an die Geſchſt. 659g Direkt am Bahnhof ſchönes Zimmer mit guter Verpflegung, an beſſ. jungen Herrn zu vermieten. Adreſſe in der Geſchſt. 6412 Möbl. Zimmer mit leerer Küche, Gas Elektriſch, Oſtſtadt zu verm. Zu erfragen in der Geſch. 6647 Fpill. möhl. Zimmer el. Licht aut heizb., zu verm. Hrch.⸗Lanzſtr. 38, 1 Tr. links.*651 Möbliertes Zimmer ſep. Eing., el. Licht. zu verm. T 3. 183. 56668 Schön möbliert. ruhiges Parterre⸗Zimmer mit el. Licht, 1 Min. v. Bahnh. ſof. o. 1. 12. zu verm. Für Herrn, w. viel auf Reiſen, ſehr geeignet. Angebote unt. P X 173 a. d. Geſchſt. B5152 K 2. 17, 1 Tr. links [Ring]: 6670 Schön mönl. Zimmer mit 2 Betten zu verm Das ganze Parterre im Zeichen dieses Verkaufs. Riesenmengen auf 40 Extra-Tischen ausgelegt! Die einzigartige Gelegenheit für Weihnachts-Einkäufe Beginn Montag früh 8% Uhr. Wollstoff-Reste fur Kleider. jumper, Kinder-Kleidchen usw. 1 45 Meter 253 2 Waschsamt-Reste Meter 2..50 80 seldlen· Reste[IWwollstoff-Reste bis 1 1 3 1 2 8 7 8 ca. 150 bis 140 em breit für Kleider, Mäntel 4 2 5 3 0 2 J Rauchjacken. Morgenröckke Meter 2 80 .50 Beiderwand- Abschnitte Rusens dis m kange 50 8 einfarbig und gemustert für Blusen, Tanz- und 8 Seiden-Reste Meter Nachmitiagsklei de ½¹Mileſer N Waschstoff-Reste Baumwollmusseline. Waschkunsiseide, Trachten- 0 stoffe auch für Puppenkleidchen Meter 8 8 Abschnitte Makoiuche, Schüirzensfoffe, Kleidervelour, Sportflanell, 75 Flockköper Beitüchnesdgde8e Nileter 4 Satin-Reste für Futter und Handarbeiten 80 50 Meter„ 00 Rohnessel-Handtuch-Stoffe Neste und Abschnitte 30 15 Meter 5 0 50, 30. eee 50 Hemdentuch Reste Abschnitte Neste 40 20 ca. 150 em breite westfälische Hausfuche und Halbleinen 1 75 Meter 1* 5 cd. 150 cm breite Bettdamaste, ca 160 em breite Lmnons. Meter 20 8 Abschnitte und Reste Frottierstoffe, Hemdenzefir 1 1 Meter.50* Gardinen Muster Lund Reste Stück 7. 50. 15 e Ein Restposten Fenster- Garnituren ILZuferstoff-, Linoleum- Reste .— 6..— und Abschnitte mit Stor Reste und Abschnitte Stickereien. Klöppel- und Valenciennespitzen, bunte Borden, Besätze leder Nest 503 25 10. 53 —. MANNHEIM/ AN DEN PLANKEN Ruhig. möbl. Zimmer Groß. gut möbl. Zimm. 5 f Sohr ſchön möbliertes zul 1 Schön möbl. ſeparates, Möbliertes immer Bismarcknlatz 0 in gut. Haus an ſolid. heizb., el. Licht, 1 bis 2 gut, möbl. Ammer Wohn- U Sohla fzim Wohn⸗ u. Schlafzimmer Möbdiertes Zimmer Parterre⸗Zimmer mit 2 Betten zu verm. Gr. ſchön mbl. Zimmer Herrn oder Dame zu Betten, auf W. Küchen⸗ mit et, Licht, für e b aul. in der Oſtſtadt mit Bad zu verm. 8 6. 18, IV. ab 1. 12. zu vermieten. Preis 5, Mk. wöpenn. in Einfamiltendaus p. derm. er als Büro. benützung, ſof. zu vm. mit Kaſſse, per ſofort ſehr aut möbl., mit 1. Tel.⸗Ben ſof. od p. 6615 6613 8 4, 8. part. Junabuſchſtr. 26. 8. St. 1. Dezbr. 1929 zu ver⸗ 6546. 0. 7 17. II. Bellenſtr. 34, 2 Tr., r. 5 1 2 5 Pork n. od. 2 Bett. er. Kuchen. L 13. zu verm. B5160 Tcer. Of. möbſ. Zim. Froß ſeeres 2 ö 76599 mieten. 5671 Mäbli 1 2 6590 e 25 u. Babbenütz. Tel. in Tel. 224 95(zw. 1 u.„ Od. Mon. 8 5 mmer 80 Uhlfertes Zimmer a a 9591 5 mi L berufst. part., elektr Li it 5 f au d. Rheinpromenade 5 f zur Sul? übe Ne Fräulein 1 8 Küchen 11 8 bern ſof e 0 315 1. 3 f rü 5 N züchen⸗ u. Badben., ſof. 8 g Möbliertes Zimmer Rennershofſtr. 27,., r. Gul möbl. Ammer Möbliertes Zimmer ſerturm, zu vermieten. but möbl. Zimmer od Beamtin, in Neu⸗ an berufstät Chep. au Möbliertes Zimmer ſchön gemütl zu verm. neu hergerichtet, ſofort mit el. Licht, per ſofort zu vermieten, el. Licht. Angeb. u. 2 Q 37 an ſepar., mit el. Licht, an oſtheim preisw. zu ver⸗ verm. Humboldtſtr. 5, 5 K(. 11. 1 Tr. rechts. an ſollden Herrn, zu oder 1. Dez. zu verm. Lelephon. 16630 die Geſchſt. 88207 berufst. Herrn ſof, zu miet. Böcklinſtraße 8b, vart., links. Neubau. mit el, Licht ſofort zu 16472 vermieten. 6612] Appel, U 5, 17. 6585 Kepplerſtr. 39, 1 Tr.,... verm. H 7. 16. part. im 3. Stock. B5208 6597 vermieten. 6616 2 — R,,. 1 1 2 ede..= e rere r „