3 1 Neue Mannheimer Seitun⸗ Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtells: R 1,-6— Fernſprecher: Sammel⸗Nr. 24951 Telegramm⸗Adreſſet Nemazeit Mannheim Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfelbſtraße lg, Neßriedrichsſtraße 4, FeHauptſtraße ss, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. 10 Pfg.— Abholſtellen: Walohofſtraße 6, W Oppauerſtraße 8. Montag: Sport der N. M. 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Clemenceaus Sterbezimmer, in dem der„Tiger“ in der vergangenen Nacht um 1,55 Uhr ſein taten⸗ reiches Leben aushauchte, liegt in dämmrigem Schein eines trüben Nopembertages. Nur eine kleine elektriſche Lampe, die auf einem Tiſchchen neben dem Bett ſteht, erhellt dürftig den in Grau und Blau ausgeſchlagenen Raum. Keine Kerze, denn Clemenceau war ſolchem Pomp abhold. Das Zimmer iſt aufs einfachſte möbliert. Zwei Fau⸗ teuils, einige Tiſchchen, ein großer hufeiſenförmiger Schreibtiſch, an dem er noch vor kurzem an ſeinen Erinnerungen ſchrieb, fieberhaft raſtlos, als ob er ahnte, daß ihm nur noch wenige Tage beſchieden wären. In der Ecke ſteht das niedrige ſchwerfällige Bett. Unter einem weißen Leinentuch ruht der Tote. Man hat ihm ſein graues Jackettkleid wieder angezogen, das er vor ſeiner Krankheit, auch während des Schlafens nicht mehr ablegte, um immer zur Arbeit bereit zu ſein, wenn er nachts aufwachte. Auch die graue Soldaten mütze, die er ſeit dem Krieg ſtets auf dem Kopf trug, hat man dem Toten aufgeſetzt. Sein Geſichtsausdruck, der in den letzten Tagen infolge der ungeheuren Schmerzen des Sterbenden verzerrt war, hat ſich im Tode wieder entſpannt. Der biſſige, ſar⸗ kaſtiſche Zug, der Clemenceau ſeit vielen Jahren eigen war, liegt noch immer in ſeinem Antlitz. Seit dem frühen Morgen treffen unaufhörlich die Beſucher mit Blumen und Kränzen in der engen Wohnung Clemenceaus beim Trocadero ein; alle Zimmer ſind angefüllt mit ihnen. Die Liſten in der Loge des Portiers bedecken ſich mit den Unter⸗ ſchriften unzähliger Freunden des Verſtorbenen. Der Präſident der Republik, die Mitglieder der Regierung, zahlreiche Politiker, Diplomaten, hohe Offiziere treffen ein, um den Toten zu grüßen. Ein Maler fertigt auf Erſuchen ſeiner Familie einige Skizzen des auf dem Totenbett ruhenden Clemen⸗ ceau an, ein Bildhauer formt ſeine Toten ⸗ maske. Clemenceau hat noch bei ſeinen Lebzeiten den Wunſch geäußert, man möge auf ein nationales Begräbnis, auf jede offizielle Trauerfeier ver⸗ zichten und ihn auf die einfachſte Weiſe in der Vendee beiſetzen. Sein langjähriger Chauffeur Brabant iſt ſchon im Morgengrauen mit ſeinem Kraftwagen abgefahren, um dem Verſtorbenen in der Heimaterde das Grab zu ſchaufeln. In einem der Familie Clemenceau gehörenden Wäldchen, in der Nähe von Roche ſur Yon wird der alte„Tiger“ an der Seite ſeines Vaters und zwar aufrecht ſtehend begraben werden, weil er auch im Tode aufrecht bleiben wolle. Die Regierung hat bereits Maßnahmen ge⸗ troffen, um alle Fremden von der ſchlichten Trauer⸗ feier, die wahrſcheinlich am Dienstag ſtattfindet, ſernzuhalten. Nur die engſten Angehörigen werden auf das ner Beſchäftigung myſtiſchen Dingen auf den Gedanken gekommen war, Attentate zu verüben. Volcks Abſicht war, die erſten Attentate in Lüne⸗ Aufklärung der Vombenattentate Die weitere Unterſuchung in der Sprengſtoff⸗ angelegenheit hat zu neuen weſentlichen Erfolgen geführt, ſo daß nunmehr der geſamte Komplex, ſoweit er ſich auf Schleswig ⸗Holſtein und die Provinz Hannover erſtreckt, als nahezu völlig erledigt angeſehen werden kann. Ein⸗ mal iſt die Aufdeckung weiterer Attentate geglückt, und zwar handelt es ſich dabei um das Attentat Finanzamt in Winſen am 27. November 1928. Die Idee zu dieſem Anſchlag ging von Herbert Volck aus, der auf Grund ſei⸗ mit Sternkunde und anderen Es iſt bemerkenswert, daß es burg durchzuführen. Daß dieſer Gedanke nicht in die Wirklichkeit umgeſetzt wurde, iſt dem Umſtande zu verdanken, daß die Attentäter das Regierungs⸗ gebäude, dem der erſte Anſchlag gelten ſollte, von Schutzpolizei bewacht fanden. Die Attentäter— es kommen dabei in Frage der Gemeindevorſteher Amandus Vick(Rönne), die Landwirte Franz Luhmann(Clues) und John Johnſen(Hu⸗ ſum) ſowie Herbert Volck— mußten deshalb von Lüneburg umkehren und wandten ſich nach Winſen. Das Winſener Attentat wurde mit dem hochexplo⸗ ſiven Sprengſtoff Trinitrotoluol ausgeführt, den Herbert Volck beſchafft hatte. Daß die gefährliche Sprengſtoffladung in Winſen nicht zur Exploſion kam, iſt darauf zurückzuführen, daß das Paket durch Regen völlig durchnäßt war. Weiter wurden die drei Anſchläge in Lüneburg in der Nacht zum 1. Auguſt und in der Nacht zum 6. September lauf die Villa des Rechtsanwalts Dr. Strauß und die Landkrankenkaſſe am 1. Auguſt und auf das Regierungsgebäude am 6. September) auf⸗ geklärt. Die Täter waren hier wiederum Amandus Vick und Franz Luhmann. Außerdem waren an die⸗ ſen Anſchlägen beteiligt der Landwirt Ern ſt Becker aus Rottdorf(Kreis Winſen) und der Hilfsweichen⸗ ſteller Hermann Manecke, gleichfalls aus Rot⸗ torf. Bei dem Doppelattentat am 1. Auguſt waren beteiligt Vick, Luhmann und Becker. Becker bewachte das Auto, in dem die Täter zum Tatort gefahren waren, während die beiden andern die Anſchläge bei Dr. Strauß und bei der Landkrankenkaſſe ausführten. Das nächſte Attentat in der Nacht zum 6. Septem⸗ ber auf das Regierungsgebäude führten Vick, Becker und Manecke durch. Luhmann war verhindert, weil an dem Tage ſeine Kuh gekalbt hatte. Für ihn mußte der Hilfsweichenſteller Manecke, ein Stahlhel⸗ mer, einſpringen. Alle zu dieſen Anſchlägen ver⸗ wendeten Sprengkörper ſtammten aus der bekannten „Fabrik“ in Altong⸗Flottbeck. Sämtliche vier Perſonen haben ein umfaſſendes Geſtändnis vor dem Landgerichtsdirektor Dr. Maſur abgelegt. Es wurde gegen ſie auf Grund der 88 5, 6 und 7 des Spengſtoffgeſetzes Haftbefehl erlaſſen. Auf burgs eingegangen. Grund dieſer Paragraphen dürften alle an den An⸗ ſchlägen Beteiligten eine Mindeſtſtrafe von fünf Jahren Zuchthaus zu gewärtigen haben. Beſonders bemerkenswert iſt die nunmehr end⸗ lich geglückte Feſtſtellung des Vombenlagers Den wochenlangen Ermittlungen der Kriminalpoli⸗ zei iſt es gelungen, dieſes Lager in Karlumfeld im Kreiſe Niebüll, und zwar in dem einſamen Bauerngehöft von Peter Holländer, das etwa 60 Km. nördlich von Huſum hart an der bäniſchen Grenze liegt, feſtzuſtellen. Die Sprengſtoffe wurden Ende Januar mit einem Auto von Nickels bis in die Gegend dicht vor Huſum gebracht, wo ſie von einem zweiten Wagen von John Johnſen und Herbert Volck übernommen wurden. Dieſe beiden brachten die drei Kiſten Sprengſtoff und mehrere Pakete mit 700 Sprengkapſeln nach Karlumfelb, an Hollänber. Nickels und Johnſen erſchienen nach zwei Tagen in Karlumfeld, um das Material in unverfängliche neue Kiſten zu packen. Holländer iſt ſicher ein Mann, der das beſte wollte, und der glaubte, eine gute vaterländiſche Tat zu tun. Nach ſeiner eigenen Darſtellung bei der Vernehmung war ihm bei der Uebernahme des Sprengſtoffes in ſeinem Gehöft ſo feierlich zu Mute, daß er ſich ſeinen Gehrock anzog und ein ſelbſtverfaßtes Gedicht von ſieben bis acht Strophen vor⸗ trug. Das Verſteck für das Sprengſtofflager, eine Bett⸗ Truhe iſt außerordentlich raffiniert gewählt worden. Arreſt auf das Vermögen der Bombenleger Wie der Lüneburger Landespreſſedienſt erfährt, wird beim Amtsgericht in Lüneburg ein dring⸗ licher Arreſt gegen das Vermögen der wegen der Lüneburger Bombenanſchläge verhafteten Hofbeſitzer Vick, Becker und Luhmann, ſowie des Hilfsweichen⸗ ſtellers Mahnecke in Höhe der durch dieſe Anſchläge verurſachten Schäden beantragt werden. Rechtsan⸗ walt Dr. Strauß bezifferte den ihm durch das Atten⸗ tat erwachſenen Schaden auf 5000 Mark. Der Scha⸗ den der Regierung werde ähnlich hoch angegeben. Der Lüneburger Magiſtrat werde ſich wegen des Scha⸗ dens, den die Stadt erlitten hat, dem Antrage der Regierung anſchließen. Strafanzeige gegen Major a. D. Pabſt Wegen Anſtiftung zur Ermordung Liebknechts und Roſa Luxemburg 0 Dem„Berliner Tageblatt“ zufolge iſt bei der Berliner Staatsanwaltſchaft des Berliner Land⸗ gerichts II eine Strafanzeige gegen den Major a. D. Waldemar Pabſt wegen Anſtiftung zur Er⸗ mordung Karl Liebknechts und Roſa Luxe m⸗ Die Anzeige ſtützt ſich ins⸗ beſondere auf das Beweisergebnis in der Strafſache wegen Beleidigung des Rechtsanwaltes Jorns durch Redakteur Bornſtein und weiſt darauf hin, daß, wie insbeſondere durch die Zeugen Jorns und Liebmann feſtgeſtellt ſei, Pabſt den Auftrag zur Ermordung der führenden Kommuniſten gegeben habe. .. ͤÄVVVVVVwbbwwwbwbwwbVwbwVbwbwbwbwVwbPbPVwbPbPbPbPPwbPbPwPGPGGwGPwGPVPVPVPVPVPGPVGVPTPTGTGPTPTGTGCTCTGTGTGTPTGTGTGTPTGTGTGTCTGTGTCTGTTVTTPTVTVTVTVTVTTVTVTVTVWTWVTVTTVWTVWWTWVWVWWTVWWw dem Toten die letzte Ehre erweiſen. Immerhin wurden heute auf allen öffentlichen Gebäuden die Flaggen auf Halbmaſt geſetzt und morgen wird die Kammer nach Anhörung eines Nach⸗ ritfes zum Zeichen der Trauer ihre Sitzung auf⸗ heben. In einigen Ausſprüchen Clemenceaus, an die man ſich heute wieder erinnert, ſpiegelt ſich am klarſten ſein Geiſt wider.„Die Gewalt, die von unten kommt, kann nur zerſtören. Die Gerechtig⸗ keit, die von oben kommt, muß aufbauen.“ 5 „Alles was lebt, will leben, alles was lebt, hat Hunger, alles was lebt, verzehrt andere und wird ſeinerſeits verſchlungen. Das oberſte Geſetz des Hungernden, der auf Beute ausgeht, iſt die Gewalt. Das Weltall iſt ein Zuſammentreffen der Gewalten, von denen die größere den Sieg davonträgt.“ „Regieren heißt alle Federn der Macht ſpannen bis zum Zerſpringen.“ ** Ein charakteriſtiſcher Ausſpruch des ehemali⸗ gen deutſchen Kronprinzen über Clemen⸗ ceau, den er im Jahre 1920 auf der Inſel Wieringen einem amerikaniſchen Journaliſten gegenüber abgab, wird heute ausgegraben.„Es hat uns eben ein Clemenceau gefehlt, ein Mann mit der See⸗ lengröße und dem Mute dieſes Franzoſen, ſagte der Kronprinz, dann hätten wir den Krieg nicht ver⸗ loren und ich ſäße nicht auf dieſer ſchäbigen kleinen Inſel.“ Das Leben des„Tigers“ Zum Tode Clemenceaus George Clemenceau wurde am W. September 1841 in Mouilleron⸗en⸗Pareds in der Vendee ge⸗ boren. Er widmete ſich dem Studium der Medizin. Kurz nachdem er ſich in Paris als Arzt nieder⸗ gelaſſen hatte, brach der deutſch⸗franzöſiſche Krieg aus, dem am 4. September 1870 die Revolution folgte. Clemenceau, der von jeher einen Hang zur Politik beſaß, ſchloß ſich der radikalen Partei an und wurde ſofort zum Maire des Montmartre⸗Viertels ernannt. Fünf Jahre ſpäter wurde er in die Deputiertenkammer gewählt und trat zunächſt der äußerſten Linken bei, um dann Fü h⸗ rer der radikalen Republikaner zu wer⸗ den. Um deren Anſichten mehr Nachdruck zu ver⸗ ſchaffen, gründete er die Zeitung„La Juſtice“, die bald eine große Ausbreitung erlangte, haupt⸗ ſächlich wohl deshalb, weil ſie von Anfang an mit großer Schärfe verfaßt war. In der Kammer war Glemenceau bald einer der eifrigſten Reoner, der faſt bei jeder größeren Debatte das Wort ergriff und bei jeder Gelegenheit mit der größten Schärfe gegen Deutſchland vorging. Zur Zeit des Dreyfuß⸗ Prozeſſes gründete er die Zeitung„Aurore“, die als einzigen Zweck die Reviſion dieſes Prozeſſes verfolgte. Später gab Clemenceau auch die Blätter„Homme Libre“ und„do mme Enchaine“ heraus, die zu den größten Hetzſchriften gegen Deutſchland gehörten und ſich nicht ſcheuten, die ärgſten Lügen, vor allem über das deutſche Heer umd über die ſchlechte Behandlung der Bevölkerung in Elſaß⸗Lothringen zu veröffentlichen. Clememcau war von Anfang an ein Vertreter des Rache⸗ gedankens gegen Deutſchland, der ſeine ſchönſte Aufgabe in dem Niederwerfen des verhaßten Geg⸗ ners ſah. So war es denn kein Wunder, daß er im Jahre 1906 nach ſeiner Ernennung zum Miniſterpräſiden⸗ ten und zum Miniſter des Innern einer der größ⸗ ten Verfechter der Entente cordiale wurde. Schon im Auguſt 1907 traf er in Marienbad mit König Eduard VII. von England zuſammen, der kurze Zeit vorher dem Kaiſer Franz Joſef von Oeſterreich in Iſchl einen Beſuch abgeſtattet hatte. Die Folge der Marienbader Beſprechungen war, daß noch in dem⸗ ſelben Monat Auguſt ein engliſch⸗ruſſiſcher Vertrag abgeſchloſſen wurde, der die Jutereſſen in Perſien zwiſchen beiden Ländern regelte. Dadurch wurde der weltgeſchichtl. he engliſch⸗ruſſiſche Gegenſatz beſeitigt und die Einkreiſung Deutſchlands voll⸗ endet. Im Jahre 1909 trat Clemenceau von ſeinem Poſten zurück, aber hinter den Kuliſſen arbeitete er immer weiter für die Entente, als deren eifrigſter Verfechter er bet allen Verbündeten galt. In den erſten drei Kriegsjahren trat er bei jeder Gelegen⸗ heit für das zähe Durchhalten im Kampfe ein und wurde nicht müde, die Maßnahmen der ihm nicht ge⸗ nehmen Miniſter ſowie der wenig erfolgreichen Ge⸗ nerale zu brandmarken und andere Männer an die Spitze der Staatsgeſchäfte oder des Heeres zu fordern. Im November 1917, als nach dem wenig erfolg⸗ reichen Sommerfeldzug die Kriegsmüdigkeit in Frankreich ſtark zugenommen hatte und im Heere, vor allem aber in der Etappe und in Paris zahl⸗ reiche Gehorſamsverweigerungen, ja ſogar Meute⸗ reien vorgekommen waren, wurde Clemenceau mit der Neubildung des Miniſteriums beauftragt. Er übernahm nicht nur das Präſidium, ſondern auch das damals beſonders wichtige Kriegs⸗ miniſterium, das bis dahin Painlevs nicht ge⸗ rade zur Zufriedenheit der Kammer und der Bevbl⸗ kerung geführt hatte. Schon nach wenigen Tagen entwickelte Clemenceau ſein Programm vor der Kammer und ſprach die damals ſo viel bewunderten, aber auch ſo viel bedauerten Worte:„Alle Schuldi⸗ gen vor das Kriegsgericht, keinen Pazifiſtenfeldzug mehr, keine deutſchen Umtriebe mehr, weder Verrat noch Halbverrat!“ Jeder wußte, was Clemenceau damit meinte und er verſtand ſich in den nächſten Monaten durchzusetzen und ſeine Pläne durchzufüh⸗ ren. Nicht umſonſt erhielt er damals den Bei⸗ namen„der Tiger“, kaunte. ſpionage auf im Intereſſe der 2. Seite. Nr. 547 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 25. November 1929 Ane mnöli war Clemenceau für die Fortsetzung des Krieges bis zum äußerſten tätig.„Ich werde“, ſo rief er am 8. März 1918 in ſeiner bekannten Rede gegen den Ruf nach dem Frieden,„fortfahren, bis zur letzten Viertelſtunde, denn die letzte Viertelſtunde wird uns gehbren.“ Der alte Revancheheld ſollte Recht behalten. Er ſuchte und fand in Marſchall Foch den Mann, der gleich ihm von der größten Rückſichtsloſigkeit beſeelt war und nur den Gedanken an den Sieg Frankreichs Das Glück war ihnen hold. Während der Friedensverhandlungen in Verſailles war es Cle⸗ menceaus eifrigſtes Beſtreben, den militäriſchen Er⸗ folg politiſch, diplomatiſch und wirtſchaftlich bis zum äußerſten auszunutzen. Zwar iſt er nicht mit allen ſeinen Plänen durchgedrungen, aber er hat ſicherlich mehr erreicht, als er ſich zu Beginn des Krieges hatte träumen laſſen. Als franzöſiſcher Miniſterprä⸗ ſident war er eigentlich die treibende Kraft bei den Verhandlungen, wenn ihm auch Lloyd George in vielen Punkten widerſprach und ſeine Pläne häufig aus Eiferſucht durchkreuzte. Der Friedensvertrag von Verſailles atmet den Geiſt Clemenceaus, der ſich nicht deutlicher darſtellen läßt, als durch ſeine eige⸗ nen Worte:„Es gibt noch 20 Millionen Deutſche zuviel!“ Wahrlich, der Beweis einer beſonderen Tatkraft, aber auch einer noch nie da⸗ geweſenen Brutalität.“ Clemenceau hatte ſeine Lebensaufgabe erfüllt, Trotzdem wäre er noch gerne an leitender Stelle ge⸗ blieben, hoffte er doch, nach und nach durch Sanktio⸗ nen gegen Deulſchland wenigſtens noch Einiges von dem zu erreichen, war. Doch bald ſah er ſelbſt ein, daß nach dem Sieg Frankreichs ein anderer Wind wehte. Die Zurück⸗ herufung Caillaux' war für ihn ein ſchwerer Schlag, er trat von der politiſchen Bühne ab und iſt nur noch einmal an die Oeffentlichkeit getreten, als er wegen der franzöſiſch⸗amerikaniſchen Schulden einen faſt unbeachteten, vielfach ſogar als lächerlich be⸗ zeichneten Brief an den amerikaniſchen Präſidenten Cpolidge ſchrieb, der denn auch nicht den aller⸗ geringſten Erfolg hatte. Clemenceaus Tod wird daher heute auch keine Lücke mehr in das franzöſiſche politiſche Leben reißen, das Zeitalter Clemenceaus iſt dahin, der„Tiger“ gehörte noch zu ſeinen Leb⸗ zeiten ſchon der Geſchichte an, ein Tiger, der in letzter Zeit die Klauen und die Raubtierzähne ver⸗ loren hatte. Iſt es ein Symbol? Die Zukunft wird es lehren. Schwere Zuchthausstrafen für Luftfahrtſpiongge Nach vierzehntägiger Verhandlungsdauer wurde in dem Luftfahrtſpionageprozeß, der unter Aus⸗ ſchluß der Oeffentlichkeit geführt wurde, am Sams⸗ tag vom Reichsgericht das Urteil verkündet. Es wurden verurteilt: Der 28 Jahre alte Regie⸗ rungsbaumeiſter L Ludwig, zuletzt bei der Deutſchen Verſuchsanſtalt für Luftfahrt(G. V. L. in Adlershof⸗ Berlin) zu fünf Jahren Zuchthaus, der 45 Jahre alte Techniker Scheibe zu ſechs Jahren Zuchthaus, der 39 Jahre alte Photograph Hut⸗ tkinger zu drei Jahren einer Woche Zuchthaus. Sämtlichen Angeklagten werden ein Jahr fünf Monate auf die Unterſuchungshaft an⸗ gerechnet. Außerdem wurde gegen alle drei Ange⸗ klagten auf Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren erkannt. Die für die Spionage erhaltenen Geldbeträge wurden als der Reichskaſſe verfallen erklärt. Nach dem Ergebnis der Verhandlung habe, wie der Vorſttzende, Staatspräſident Lorenz, ausführte, in Berlin eine Organiſation beſtanden, die ſich mit der Ausforſchung und Ermittlung militäriſcher Geheimniſſe, die die Luftfahrt betrafen, befaßte. Alle drei Angeklagten ſeien für ihre Tätigkeit bezahlt worden. Nach dem Urteil der Sachverſtändigen be⸗ ſtehe kein Zweifel darüber, daß 90 5 die Luftfahrt⸗ Landes verteidigung 1 zu e 8 3 babe. was ihm bisher nicht gelungen Hugenbergs Schlußwort In Anſchluß an die verſchiedenen Referate dem deutſchnationalen Dr. Hu⸗ genberg in ſeinem MN ia Parteitag de Schlußwort für fügte hinzu: „Es wird Ihnen vorgeſ teitag in Pommern ab daß Sie den Eindruck mit e den 3 lten. Ich h Haufe neh wünſchte, gen: Wir ſimd wieder in der Offenſive und wir ſich rei⸗ ten wieder voran.(Stürmäf ifall.) Laſſen Sie uns über die Arbeit der Zeit die Worte ſetzen: Ein 1 9 und Freiheit!“ Stürmiſcher, le der Beifall.) Mit dem Niederländiſchen Dank gebetes wurde beendet. 5 8 Stimmen der Kritif 1 (Drahtung unſeres Berliner Büros) Berlin, 24. Nov. Mit den Ergebniſſen des Kaſſeler Parteitags be⸗ ſchäftigt ſich in ihrer Wochenſchau die„Tr euz⸗ zeitung“. Man merkt, ſie möchte ihre Kritik in Einklang bringen mit der Haltung der Oppo⸗ ſition, die einer Auseinanderſetzung auswich und dem Parteitag zum größten Teil fern blieb, weil ſie Kaſſel nicht als den geeigneten Boden eines ſolchen prinzipiellen Meinungskampfes betrachtet. Das Organ des s Grafen Weſtarp vermeidet da⸗ her alles, n nach einem Frontalangriff auf 8 die Politit Hugenbergs ausſehen könnte. Indes, aus jeder Zeile weht verhaltener Wider⸗ ſpruch. Es 8 bedauert, daß die Differenzen in e Konvent tikeln und nicht in voller Oeffentlichkeit ausgetragen wurden. In manchen ßert ſich das Blatt zuſtimmend zu der Hugenbergs, um an entſcheidender machen. Punkten äu Programmrede Stelle ſeine eden n geltend zu eee Der Totenſonntag in Verlin Wallfahrt zu Streſemanns Grab Berlin, 24. Nov.(Von unſerem Büro.) geſchiedenen Reichsaußenminiſters, ſowie viele Tau fende der Berliner Bevölkerung wallfahrten am! tigen Totenſonntag zu ſeinem Grabe. den erſten Morgenſtunden füllte ſich der Friedhof in der Bergmannſtraße. Stumm und andächtig zog die Menge an dem noch friſchen Grabe vorüber. Unter Sie Berliner wurden, befand ſich auch ein Kranz der Reichs⸗ regierung. In der Friedhofkapelle des neuen Garniſonfried⸗ hofs in Berlin fand die übliche Gedenkfeier ſtatt. Man ſah neben Hunderten von alten Soldaten, von denen viele in Uniform erſchienen waren, auch den Reichspräſidenten von Hindenburg und ſeiften Sohn. Zörgiebel mußte nachgeben Herr Zörgiebel, der Polizeigewaltige von Berlin, befindet ſich heute in der Rolle des Mannes, der die Ohrfeigen bekam. Er hat ſich auf eine ſchlechthin un⸗ verſtändliche Weiſe von Kaffeehaus⸗ und Dielen⸗ beſitzern am Samstag breitſchlagen laſſen, am Toten⸗ feſt Tanzvergnügen und ähnliches zu geſtatten(als ob nicht das liebe lange Jahr hindurch— das Kirchen⸗ und Kalenderjahr gleichermaßen— genug gejazzt würde). Als ſich dann die Kirchenbehörden, General⸗ ſuperintendent, evangeliſches Konſiſtorium regten, als das Empfinden des natürlichen unverbildeten Menſchen, der ja noch immer in einigen Exemplaren in dieſer großen Stadt zu finden iſt, ſich vernehm⸗ lich gegen die Neuordnung aufbäumte, hat Herr Zör⸗ giebel ſchleunigſt erklären laſſen, man hätte ihn miß⸗ verſtanden.„Et bliev bim ohlen“(Es bleibt beim Alten), wie bei Fritz Reuters„Mecklenburgiſcher Re⸗ Eine neue Operette:„Aörienne“ Die Titelheldin iſt Adrienne Lecouvreur, die hervorragendſte Schauſpielerin der Comédie Francaſſe in dem Jahrzehnt von 1720 bis 1730, die mit den Namen Voltatres und des Moritz von Sachſen aufs engſte und beſte verknüpft iſt. Für den großen Heros des Geiſtes war ſie der erſte Magnet, der ihn zum Theater zog. Für den großen Heros der Wafſen brachte ſie Empfindungen Alf, die ſich auf die der Geliebten und zugleich der mütterlichen Freundin merkwürdig, faſt rührend verteilten. Zwar bedeutete ſie für den Sohn Auguſts des Starken und der Aurora von Königs⸗ mark nur eine von den unzähligen Liebſchaften, die dieſer echte Sproß ſeines Vaters genau ſo eifrig betrieb, wie die Handhabung des ſieggewohnten Degens. Aber Adrienne hing mit un verminderter Leidenſchaft an ihrem Idol, dem ſie buchſtäblich alles Ipferte, als ihm die Krone des Herzogtums Kurland winkte. Ihm zu Liebe verſetzte ſie alles, was ſie an Gold Juwelen und Edelſteinen beſaß. Mit dem Erlös, der 40 000 Livres betrug, rüſtete Moritz ein „Heer“ von 200 Mann aus. Aber das Herzogsprojekt zerſchlug ſich und Moritz blieb der Krone Frankreichs treu, der er in zahlreichen Feldzügen Ruhm und Ehre verſchaffte. Dieſe Kurländer Epiſode ſtellt die Fabel der neuen Operette. In einer Fülle von hiſtoriſch getreuen Ein⸗ zelheiten— nur der Beſuch Adriennes im Kurland iſt freie Erfindung— iſt der an ſich ſchon belangloſe Zwiſchenfall im Leben Moritz von Sachſens von Por⸗ des Milo und Günther Bibo durch das Walzwerk ihrer Libretto⸗Routine getrieben worden, ohne daß man allerdings von einem Veredlungs⸗ verfahren ſprechen kann. Die beiden erſten Akte gehen trotz übermäßigen Aufpumpens des Handlungsman⸗ tels noch an. Beſm dritten hat der Erfindungen Pracht dbverſagt und das auch für Operetten unerläßliche Happy end erſcheint gequält und iſt überhaupt nur durch eine Tanzeinlage genießbar. Aus dem origi⸗ infall, einen Ausſchnitt aus der großen Tra⸗ die als Theater im. 8 zu laſſen, nate Marſchalls man wirklich noch mehr machen können. Eine neue Aera der Operette wird alſo durch die„Adrienne“ nicht eingeweiht. Aber ſte iſt, nicht zuletzt dank der Muſik Walter W. Götze s, ein annehmbarer Zeit⸗ vertreib. Götze, der Komponiſt der Operetten„Ihre Hoheit die Tänzerin“ und der„Männer der Manon“, ſchwelgt in den Farben Puceiniſcher und Strauß⸗ ſcher Inſtrumentation. Beſondere Eigenarten weiſt ſie nicht auf, oͤoch hält ſie ſich auch von Nachahmungen bewährter Schlagerclichés frei. Sie klingt nett und gefällig, manches bleibt im Ohr haften, wie die Hymne auf dem Branntwein und die unerläßliche Potsdamer Grenadierverherrlichung. Manches ver⸗ gißt man aber auch wieder gezeichnet zu den kleinen Nichtigkeften des Librettos. Die Aufführung war durch Alfred Lan dory offenſichtlich unter reichlicher Verwendung vorhan⸗ dener Beſtände prächtig ausgeſtutzt und im Tempo ſtark foreiert durchgeführt. In Karl Krauß am Pult hatte er einen willigen und verſtändnisvollen Helfer gefunden. Die Senſation des Abends war Margarete Kloſe, die vom hohen Kothurn der Oper in die Stöckelſchuhe der Operette herab⸗ geſtiegen war. Sie brachte in die etwas veralkoholi⸗ ſierte Atmoſphäre einen Ton Berliner Schnoddrig⸗ keit hinein, der zwar zum Rokoko des Rahmens an ſich nicht paßte, aber dem Werke zum Siege verhalf. Jedenfalls konnte ſie mehr als einmal, zumal nach dem Parademarſch in preußiſcher Uniform, ſtürmi⸗ ſchen Beifall auf offener Szene für ſich buchen. Die berühmte Adrienne hatte in Sophie Karſt eine Vertreterin gefunden, die im erſten Akt darſtelleriſch mehr gab als geſanglich. In den beiden anderen Akten hatte ſie den bekannten Charme ihrer Stimme wieder gewonnen und erfreute damit die Hörer. Helmuth Neugebauer machte aus der etwas verunglückten Rolle des Moritz von Sachſen eine e eee und ſtimmlich gerechte Operettentenor⸗ figur. Walter Friedmann als Tänzer Fleury gab wieder einmal eine 5 ſeiner vor⸗ krofflichen. Von den übri⸗ Jedenfalls paßt ſie aus⸗ auf e Bewweiſe des Vertrauens, die ihr ich aus zahlreichen Kundgebungen entgegen acht worden ſeien und nüchſten Par⸗ ö volution“. geweſen. Ein Zahlreiche Freunde und Verehrer des dahin⸗ Linken wie zur Rechten. Bereits in dem großen Berg friſcher Kränze, die niedergelegt Weninikertum 255 5 5 luß des Kafſeler Parteitags allem gegen die Auffaſſung des daß an der bisherigen ſtarren Kompromiſſe kennt, richten ſich vor Parteivorſitzenden, Oppoſition, die keinerlei feſtgehalten werden müſſe. „Gewiß“, bemerkt die„Kreuzzeitung“,„hat die Auffaſſung Hugenbergs, daß die Deutſchnationalen an einem kaut m durchzuführenden Experiment(ge⸗ meint iſt das Zuſammengehen mit der bürgerlichen Mitte im Kampf gegen den Marxismus) ſich nicht etei ollen, vieles für ſich. Selbſtverſtändlich unentwegte Oppoſition für einzelne gewiſſe Nachteile im Ge⸗ hat aber die Berri tände folge. Es iſt deshalb zu begrüßen, daß, wenn auch nicht in der öffentlichen Rede, ſo doch nach den be⸗ kanntgewordenen Gerüchten über die Tagung des Parteivorſtandes einzelnen Berufsſtänden, beſon⸗ ders der notleidenden La n dwirtſchaft, gewiſſer⸗ maßen zugeſagt worden iſt, daß hier eine 3 uſam⸗ menarbeit mit den ſtaatsbürgerlichen Parteien von Fall zu Fall trotz der grundſätzlichen Oppoſitios wohl möglich iſt. Insbeſondere iſt hier wohl an die„Grüne Front“ gedacht worden, die ſich von den Deutſchnationalen über die Volkspartei bis zum Zentrum erſtreckt.“ Danach beſtätigt ſich alſo, worauf wir bereits vor Beginn des Parteitages hinwieſen, daß Hugenberg der Gruppe um Schiele beſtimmte Konzeſſionen hat machen müſſen, um ſie bei der Stange zu halten. Ueber die den Mittelparteien gegenüber ein⸗ zuſchlagende Taktik heißt es dann noch: „Es wird vielleicht in gewiſſen deutſchnationalen Kreiſen Stimmen geben, die mit dieſem deutſch⸗ nationalen Kurs nicht ganz ein verſtanden ſind, weil ſie fürchten, daß man auch die Deutſch⸗ nationalen trotz ihrer Nichtbeteiligung an der künf⸗ tigen Politik mit haftbar machen wird für noch wei⸗ tere Schäden, die durch das Zuſammengehen der bürgerlichen Mitte mit den Marxiſten ſicherlich ent⸗ ſtehen würden, aber andererſeits hegen wir auch ſtarke Zweifel an einer ernſthaften Abwen⸗ dung der bürgerlichen Mitte von der Sozial⸗ demokratie.“ Damit ſind die Wirte nun nicht zufrieden Teil hat am Samstag offenen Wider⸗ ſtand geleiſtet und hat bis in den aſchgrauen Morgen hinein tanzen laſſen. Ein anderer will, wie es ſo ſchön heißt, auf dem Prozeßweg die Rechtslage klären. In der Preſſe aber regnet es Vorwürfe zur Vielleicht wird daraus zu ſchließen ſein, daß zum Amt eines Großberliner Po⸗ lizeipräſidenten am Ende doch etwas Takt gehört, die Möglichkeit, ſich in die Gefühlswelt anderer hinein⸗ zuverſetzen und wohl auch ein wenig, ein ganz klein wenig„E 05 Erbmaſſe“. Zoubkoff zu Haft verurteilt Vor dem Amtsgericht Bonn fand am Samstag die Verhandlung gegen Alexander Zubkoff im be⸗ ſchleunigten Verfahren ſtatt. Zubkoff wurde vorge⸗ halten, daß er gegen ſeine Ausſpeiſung aus Deutſch⸗ land verſtoßen und ſich ſtrafhar gemacht habe. Er be⸗ gründete ſeine mehrmalige Anweſenheit in Deutſch⸗ land mit ſeinem Zuſammentreffen mit dem Rechts⸗ anwalt Wiloͤberger in Euskirchen, der die Schei⸗ dungsſache behandelte, dann auch mit der Erkran⸗ kung und dem ſpäteren Tode ſeiner Frau. Ober⸗ amtsanwalt Schultz ſtellte den Antrag, Zubkoff zu zwei Wochen Haft zu verurteilen und die Unter⸗ ſuchungshaft auf die Strafe anzurechnen. Das Ge⸗ richt verurteilte Zubkoff zu einer Woche Haft und zur Tragung der Gerichtskoſten. Die Haft wird durch die zehntägige Unterſuchungshaft als verbüßt erklärt. Zubkoff wird nach Luxemburg abgeſchoben. a * Miniſterwechſel in Litanen. Der Innenminiſter Muskeitis iſt zurückgetreten. Er wurde zum Direktor der Bank von Litauen ernannt. Das Vadͤiſche Politik Aus dem Landtag Die nächſte Voll⸗ Sitzung des Landtages wird vorausſichtlich nicht vor dem 7. Jana uar ſtatt⸗ finden. Auch die Landtagsausſchüſſe werden vor Weihnachten kaum noch Gelegenheit zur Arbeit fin⸗ den. Eine der erſten Aufgaben, die der Landtag zu erfüllen hat, wird die Aufſtellung des Staats⸗ voranſchlages 1930/31 ſein. Der Staatsvor⸗ anſchlag wird bekanntlich für zwei Geſchäftsjahre aufgeſtellt. Für Der neue Hochſchulreferent den ſeit einem halben Jahre vakanten Poſten des Hochſchulreferenten im Kultusminiſte⸗ rium iſt Miniſterialrat Dr. Thoma, der der Sozialdemokratie angehört, in Ausſicht ge⸗ nommen. Der Fall Lampel Sämtliche Verhafteten entlaſſen Die Breslauer Juſtizpreſſeſtelle teilt mit: In der Angelegenheit Lampel und Genoſſen wird aus Neiße gemeldet, daß am Samstag ſämtliche Angeſchuldigte aus del Unterſuchungshaft l entlaſſen wurden, nachdem die ihren Anträgen gemäß verringerte Si⸗ cherheit geleiſtet worden iſt. Die Unterſuchungsver⸗ handlungen nehmen ihren Fortgang. Lampel hat ſich über die ihm zur Laſt gelegte Femetat auf Befragen dahin geäußert, daß ſie alle drei in der Sache Köhler durchaus untrennbar ſeien, wie ſte auch jetzt in ihrer politiſchen Anſchauung von⸗ einander abwichen.„Es war keine Angelegenheit einer Feme, alſo keine innerdeutſche, innerpolitiſche Sache, ſondern außenpolitiſch notwendig gegenüber dem Eingriff einer fremden Macht. Es lag ein rein milftäriſcher Akt vor.“ Letzte Meloͤungen Die vermißten Koblenzer Zahnärzte — Koblenz, 24. Nov. Die Koblenzer Polizel ließ auch geſtern kein Mittel unverſucht, um die ver⸗ mißten Koblenzer Zahnärzte aufzufinden. Die Autoſtreifen blieben wiederum erfolglos. Auch die Suchen in den tiefen Steinbrüchen bei Sing⸗ hofen und Langenſchwalbach, an denen die großen Autoſtraßen hart vorbeiführen, verliefen negativ. Die Polizei von Frankfurt, Wiesbaden und Mainz ſuchte die Wälder im ſüdlichen Taunus ebenfalls er⸗ folglos ab. Die Rheinpolizei hat mit Booten die Fahrten auf dem Rhein fortgeſetzt. Nirgendwo konnte ſie Spuren eines Unfalles entdecken. Sie wird trotzdem ihre Bemühungen fortſetzen. Zu Tode geſchleift — Mühlhausen i.., 24. Nov. In einem Anfall von Epilepſie ſtürzte ein 73 Jahre alter Mann auf das Gleiſe der Straßenbahn. Er wurde vom Straßenbahnzug erfaßt, deſſen Führer den Körper infolge des Nebels nicht bemerkte, und etwa dre Kilometer mitgeſchleift und getötet. Der Leichnam war ſchrecklich verſtümmelt. Ein Rembrandt entdeckt? —Paxis, 24. Nov. Dem„Avenir“ mäldeſammlung ein Bild entdeckt habe, das man Rembrandt zuſchreibe und das deſſen zweite Frau Hendrickfe Stoffels darſtellen ſoll. Ein engliſcher Dampfer in Flammen — Newyork, 24. Nov. Der 10000 Tonnen große Frachtdampfer„City of Manila“ der Ellerman Line in Liverpool iſt an ſeiner Landungsbrücke in Clifton (Staten Island) in Brand geraten. Der Dampfer war am Mittwoch mit voller Ladung, darunter einer Juteladung im Werte von einer Million Dollar, aus Indien hier eingetroffen. * * Ein überflüſſiges Verbot. Der bekannde Andreas⸗Hofer⸗Film iſt von der Inter⸗ alliierten Rheinland- Kommiſſion für die beſetzten Gebiete 5 worden. . Alfred. und e 1 ling erwähnt. Das vollbeſetzte Haus nahm die Neuheit mit geſteigerter Anteilnahme auf und ſpen⸗ dete den Hauptdarſtellern herzlichen und dankbaren Petfall.. Konrad Dreher im Neuen Theater er wundertätige Antoninus“ Konrad Dreher war da und hat am Samstag abend im Muſenſaal— nun ja, man kann ſagen: den„wundertätigen Antonius“ geſpielt, aber rich⸗ tiger iſt: uns wieder einmal nahegelegt, Menſchen zu ſein. Denn das iſt die— Quinteſſenz von Dre. N hers Kunſt: unter N. N eye dio 1 9 217 8 Larven die einzige 0 8 2 wahrhaft vollmenſch⸗ ö N. N lich fühlende Bruſt 468 9 zu ſein; und das.. 7 ſichert ihm ein acht⸗ 8 25 bares Plätzlein lun⸗ ö* weit dem Throne 8 Grocks) im Olymp N cks) am Dlymp N der großen Humo⸗ 8 3 5* 1 Wir find's die ſich als ſeine Mit⸗ und Gegenſpieler um ihn bewegen. Er läßt uns uns ſelbſt begegnen, und daran müßten wir elendiglich zugrunde gehen, wenn nicht ſein Herz wäre, das uns alle liebend in ſich nimmt, begreift und— be⸗ ſtäkigt. Wir ſind Fragmente, er iſt das Ganze. In ihm grüßt(und tröſtet) uns die Wirklichkeit, deren Kinder wir zwar ſind, die wir aber aus Dummheit immerzu verleugnen um kleinlicher Vor⸗ teile willen. Die Rolle des Antonius iſt für Dreher ge⸗ ſchrieben: ein Laienbruder, ausgeſandt um die Grot⸗ tenzeller Herde vor ſich ſelbſt zu ſchützen,— ſie deckt ſich mit der Aufgabe, die Dreher erfüllt. Andere Zeiten, andere Sitten: vor fünfhundert Jahren hätte ein Dreher vielleicht wirklich als ein Gottesfreund die Lande irc Heute kann man ſo ein Philoſoph wie Dreher nur in der Maske des Komö⸗ danken ſein, wenn man nicht ein Heros iſt an Leidenswillen. Er heilt durch Humor, aber die Het⸗ lung iſt das Wichtige und nicht das oberbayriſche Milieu, nicht die manchmal etwas recht derben Späſſe der um ihn kreiſenden Karrikaturen, von denen wir ſchon ſagen mußten, daß wir ſie ſind. Der Beifall, den Dreher am Samstag abend and, ehrte vor allem auch den Siebzigjährigen.— Die Intendanz aber hat für den mächſten Samstag, zum zweiten Dreher⸗Gaſtſpiel, wieder eine Premiere im Nationaltheater angeſetzt! N Von der Mannheimer Volkshochſchule. Der Beginn des graphologiſchen Praktikums wird infolge Erkrankung der Leiterin Frau Ele Kronheimer auf acht Tage, bis Montag, den 2. Dezember, verſchoben. Von der Handels⸗Hochſchule Mannheim. Die im Rahmen der Allgemeinen Vorleſungen von Direktor Dr. Hartlaub angekündigte Vorleſung über„Kumſt⸗Sehen und Kunſt Beurteb⸗ len(vergleichende Betrachtung von Kunſtwerken)“ findet künftig jeweils Montags in A 1, 2 ſtatt. Für den heutigen Montag findet anſtelle der Vor⸗ leſung zur gleichen Stunde eine Führung in der Kunſthalle unter Leitung von Dr, Hart⸗ laub ſtatt. O Zwei Preisausſchreiben der Kant⸗Geſellſchaft. Die Kant⸗Geſellſchaft ſtellt aufgrund einer Stiftung von Frau Profeſſor Helene Claparede⸗Spir (Genf) folgende Preisaufgabe:„Die Philoſophie . Spirs“. Preisrichter ſind die Profeſſoren Deſſoir(Berlin), Dittrich(Leipzig), Ziehen(Halle). Das Thema des Preisausſchreibens, zu dem die Stadt Königsberg den Preis geſtiftet hat lautet: „Kants Anthropologie“. Preisrichter ſind die Pro⸗ feſſoren Menzer(Halle), Goedeckenmeyer(Königs⸗ berg), Gelb(Frankfurt a..). gen je 1000 Reichsmark. Ablieferung der Arbeiten bis zum 31. Dezember 1930; Urteilsfällung voraus⸗ ſichtlich Pfingſten 1931. Die Bedingungen ſind er⸗ hältlich durch Prof, Liebert, Berlin W 15, Faſanen⸗ ſtraße 48. wird aus Nizza berichtet, daß man in einer privaten Ge⸗ Beide Preiſe betra⸗ r 4 ——. ee e eee a Ana neee Nee Err 8g S GTZ 28 8 1 . 0 „ Montag, den 25. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe] 3. Seite. Nr. 527 Stäotiſche Nachrichten Buß- und Bettag Unfreundlich, regneriſch und in ſchroffem Gegen⸗ katz zum ſonnigen Samstag war der geſtrige Buß⸗ und Bettag. Die düſteren Wolken, die den Himmel bedeckten und dem Tag ein melancholiſches Aus⸗ ſehen verliehen, gaben ihm ein graues Kleid. Wer ſich auf den Wetterbericht der badiſchen Landeswetter⸗ warte Karlsruhe verlaſſen hatte, ſah ſich arg getäuſcht. Die Dandeswetterwarte hatte meiſt heiteres und trockenes Wetter in Ausſicht geſtellt. Statt deſſen aber regnete es mit kleinen Unterbrechungen nahezu den ganzen Tag. Das unfreundliche Wetter wirkte ſich naturgemäß auch im Straßenbild der Stadt aus. Auch der allgemeine Reiſe⸗ und Ausflugsverkehr litt unter der ungünſtigen Witterung. Die Temperatur war auffallend mild. Die Höchſtwärme betrug 10,6 Grad Celſius gegenüber 88 Grad C. am Samstag. Mit dem Buß⸗ und Bettag nahm die 47. Woche ihren Anfang. Nur noch kurze Zeit, ſo erklingen die A d⸗ nents⸗ und Weihnachtsglocken. Infolge des Regenwetters hat der Waſſerſtand des Rheins um einige Zentimeter zugenommen. Am Mannheimer Rheinpegel wurden geſtern 1,95 Meter gemeſſen gegenüber 1,92 am Samstag. Die Sandinſel beim Stadtpark Ludwigshafen erſtreckt ſich infolge des niederen Waſſerſtandes jetzt bis in die Mitte des Rheinſtroms. Für die Schiffahrt bedeutet das erhöhte Aufmerkſamkeit. Durch den ſtarken Ne⸗ bel der letzten Tage mußten viele Schiffe im Gebirge ſtilliegen. Ein großer Teil dieſer Schiffe ſind nun am geſtrigen Sonntag nach Mannheim gefahren, was einen ziemlich ſtarken Schiffsverkehr hervorrief. Mit Sehnſucht erwarten die Reeder und Partikuliere die ſogen. Adventsflut, d. h. einen durch die Echneeſchmelze im Gebirge verurſachten höheren Waſſerſtand * Autozuſammenſtoß. Am Sonntag abend kurz 05 8 Uhr ſtießen au der Marktplatzecke beim elsbaus Schwenzke in G 2, 1 zwei Perſonen⸗ 8 mit lautem Krachzuſammen. Im Augen⸗ nick war auch eine große Menſchenmenge verſam⸗ welk. Bei einem Auto war der Kühler ſtark be⸗ ſchäbigt. Trotzdem konnte es nach polizeilichen Er⸗ Hebungen ſeine Fahrt wieder fortſetzen, während das andere Auto infolge ſeiner Beſchädigungen nicht ſo raſch von der Stelle kam. Schlägerei. Ein 43 Jahre alter Spengler wurde am Sonntag früh um 3 Uhr auf der Breite⸗ ſtraße nach vorausgegangenem Wortwechſel von drei Perſonen überfallen und geſchlagen. Der Spengler erhielt dabei ſo ſchwere Verletzungen, daß er nach dem Allgemeinen Krankenhaus ver⸗ Pracht werden mußte. e Preisausſchreiben der Möbelfirma Carl Landes x. Söhne. Die Firma teilt uns mit, daß das Ge⸗ wicht bes für eine Konkurrenz ausgeſchriebenen Zimmers 285 Kilo beträgt. Die eingegangenen Pretsmeldungen ſind noch nicht ſortiert, da etwa 30 000 Zuſchriften eingegangen ſind. 8 * Blühende Baumwolle in Heidelberg. Zu der Nr. 539 im Mittagsblatt vom 20. November muter dieſer Spitzmarke veröffentlichten Meldung wird uns von einem hieſigen Leſer unſerer Zeitung mitgeteilt, daß Baumwolle(Goſſypium) z. Z. aach im Palmenhaus in Mannheim zu ſehen iſt und zwar ſowohl die großen harten Fruchtknoten nach dem Abfallen der Blüte als auch der reife Samen ſelbſt. Weiter blühen im Palmenhaus auch zwei Palmen, Phoenix canarienſis und ſilveſtris. Beide Palmen zeigen 40—60 Ztm. lange Blütenriſpen mit Hunderten von Blü⸗ ten. Die einzelne Blüte iſt von wachsgelber Farbe und geruchlos. Auch ſchöne Orchideen ſind „ Z. im Palmenhaus in Blüte. R. * Fundgegenſtände bei der Städt. Sparkaſſe. Im Mutzeigenteil weiſt die Städt. Sparkaſſe darauf hin, daß bei ihr gefundene Gegenſtände aller Art aufbewahrt werden, die an die Finder abgegeben werden, wenm die Fundſachen nicht innerhalb vier Wochem von den Eigentümern abgeholt ſind. *Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am morgigen Dienstag, 26. November das Vorſtands⸗ mitglied des Vereins ehemaliger 110er G.., Herr Guſtav Götz und ſeine Ehefrau, Spelzenſtraße 19 wohnhaft. Die neuen Aus ſtellungsgebäude an der Auguſta⸗Anlage 5 Da entſteht nun ſozuſagen über Nacht, denn man kommt, wenn einen der Weg nicht gerade zwangs⸗ läufig nach Neuoſtheim oder per Auto nach Heidel⸗ berg führt, nicht täglich dort vorüber, eine neue ſtädtebauliche Anlage. Die vielleicht einmal beſtimmt iſt, den geſamten Stadtcharakter weſentlich zu be⸗ einfluſſen. Die ſtädtiſchen Ausſtellungs⸗ hallen. Das an der Seckenheimerſtraße ſudlich gelegene Gelände wurde im letzten Winter zum größten Teil bis auf Straßenhböhe aufgefüllt, und ſeit April die⸗ ſes Jahres iſt man daran, die geplanten Aus⸗ ſtellungsbauten zu errichten, die allerdings erſt den Anfang eines großen Projektes darſtellen. Man will einen neuen Stadtpark errichten, der von der Riedbahn, von der baumbepflanzten Seckenhei⸗ merſtraße und von dem mit hohen Pappeln zu ver⸗ deckenden Schlachthofbaulichkeiten begrenzt iſt, aber nicht nur ſich eng an den ſchon vorhandenen noch weiter auszubauenden Sportplatz anſchließt, ſon⸗ dern durch ſeine günſtige Lage zum Stadtinnern be⸗ ſonders beachtenswert iſt. Die neue Autoſtraße nach Heidelberg wird hier ihren Anfang neh⸗ men, die Auguſtaan lage, an deren Verlänge⸗ rung die neuen Ausſtellungshallen liegen, bilden Haupteingang und Ausgang zum Stadtkern, die Schwetzingerſtadt und ihre Verbindung mit dem Lindenhof, ihre direkte Linie nach Lu d⸗ wigs hafen und der Pfalz münden hier in Hauptſtraßen, ſo daß an dieſer Stelle ein wichtiger Knotenpunkt des Verkehrs ſich entwickeln wird, deſ⸗ ſen techniſche Durchbildung aber ſchon heute, ſoweit dies möglich iſt, genügend vorbereitet wurde. Erſt jetzt erkennt man, daß es als ein Glück zu bezeich⸗ nen iſt, daß das urſprünglich im Anſchluß an den Luiſenpark vorgeſehene Ausſtellungsprojekt, das die Oſtſtadt abgeriegelt und keinerlei Entwicklungsmög⸗ lichkeit gehabt hätte, nicht zur Ausführung gekom⸗ men iſt. An der fetzigen neuen Stelle, die von An⸗ fang an von Ober baudirektor Zizler als die richtige Töſung erfaßt wurde, herrſcht nach jeder Hinſicht Bewegungsfreiheit, iſt Anſchluß au die Eiſenbahn möglich, ergibt ſich ein geſchloſſener, all⸗ ſeitig abgegrenzter Komplex, ohne daß eine Ab⸗ ſchnürung vorhandener Stadtviertel notwendig wäre. Dieſe Geſichtspunkte, in ihrer Verwirklichung entwicklungsmäßig zu verfolgen, das Werden dieſer neuen Anlage entſtehen zu ſehen, war den hieſigen techniſchen Fachvereinen durch eine Beſich⸗ tigung am Samstag nachmittag Gelegenheit geboten, wobei mit Befriedigung feſtgeſtellt werden konnte, daß man nicht nur ein weitſchauendes Profekt ge⸗ ſtaltet, ſondern daß auch neuzeitliches Empfinden und moderne Technik hier Eingang gefunden hat. Im Bau befinden ſich zur Zeit nur die Aus⸗ ſtellungshallen, und zwar eine große etwa 18 Meter hohe Haupthalle, die im Rohbau faſt fertig⸗ geſtellt iſt, und ein niedriger ſich an die Haupthalle ſeitlich anſchließender Tängsbau, an deſſen recht⸗ winkeligen Ende ſich die Eingänge anfügen, die wiederum ihre Fortſetzung in einem zweiſtöckigen, nach vorn abgerundeten Verwaltungs⸗ und Anfſeherwohngebäude finden. Dieſe letzte Baugruppe iſt eben im Mauerwerk begonnen worden. Man hat ſich von vornherein darauf eingeſtellt, dieſe Bauten nicht nur für Ausſtellungen zu ver⸗ wenden, ſondern vor allem Zentralheizung eingebaut, ſo daß ſie auch im Winter benützt werden können, und zwar ſowohl für große Verſammlungen, Kon⸗ zerte, wobei der Seitenbau als geräumige Garde⸗ roben dienen kann, als auch für Sportfeſte, Tennisplätze, Reitturniere uſw., ſo daß auch die Wirtſchaftlichkeit gewährleiſtet zu ſein ſcheint. Man hat aber auch Konſtruktionen gewählt, die die einzelnen Räume ſtützenfrei laſſen u. die Möglichkeit der Unterteilung bieten, ſo daß auch kleinere Ver⸗ anſtaltungen— auch ein Lichtbilderſaal iſt vorge⸗ ſehen— dort ſtattfinden können. Auch auf bie Not⸗ wendigkeit von jeweils leicht zu veränbernden elek⸗ triſchen, Gas⸗ und Waſſerleitungen, auf die Ver⸗ ſchiedenheit der in Frage kommenden Bodenbeläge hat man ſchon Rückſicht genomen. Man hat alle Möglichkeiten der Verwendung und der hierzu be⸗ nötigten Einrichtungen eingehend erwogen. Die große Halle präſentiert ſich nunmehr ſchon in ihren gewaltigen Ausmaßen von zirka 90 Meter lichter Länge und zirka 34 Meter lichter freitragen⸗ den Breite als ein überaus impoſanter Bau. Es ſind nur noch zwei der großen eiſernen Binder auf⸗ guſtellen, bis das Hauptgerippe des Eiſenſkelettbaues ergänzt iſt, während die fertigen Felder ſchon mit eiſenarmierten Bimsbetonplatten ausgefüllt und mit iſolierenden Heraklithplatten nach innen verkleidet werden. Auf den beiden Kopfenden ſind Emporen mit verſchiedenen Nebenräumen in Backſteinmauer⸗ werk umd Betonſtützen errichtet, wobei auch hier ver⸗ ſchiedene Verwendungs möglichkeiten vorgeſehen ſind, Wirtſchaft, Kaffees auf der einen, Bühnen, Podien, Unterabteilungen, ferner Waſchräume, Garderoben etc. auf der anderen Seite. Der erſte Eindruck, den man vom auf Straßenhöhe gelegenen Haupteingang empfängt, während die eigentliche Halle etwa zwei Meter tiefer liegt, iſt überwältigend. Die Leichtigkeit der techniſchen Konſtruktion, die Klarheit des durch keine Einbauten geſtörten Raumes iſt verblüffend, das Licht flutet durch breite ſeitliche Glasbänder her⸗ ein, deren Geſamtfläche ungefähr ein Viertel der Ge⸗ ſamtgrundfläche ausmachen. Auch in dem 10 Meter breiten Seitenbau hat man auf Oberlichter vollſtän⸗ dig verzichtet, und demgemäß auch die Dachform ziem⸗ lich flach wählen können. 8 Die äußere Erſcheinung it fachlich und zweck⸗ euulſprechemd, die Gliederung, ſowezt ſte ſich aus aus⸗ geſtellten Zeichnungen und Modellen erfehen ließ, vornehm und ruhig. Der Hauptbau wuchbig und breit. Der Seitenbau organſſch zu einem Vorhof angegliedert, das Ganze überhöht und betont von einem gläſernen Lichtturm, der ſpäter der Reklame Stenen ſoll. Er wird von der Auguſtaanlage aus weithin ſichtbar ſein. Es it ein ſchönes Zeugnis für die Leiſtungsfähig⸗ keib unſeres heimiſchen Baugewerbes, daß die Aus⸗ führung dieſer auch techniſch inte reſſanten Bauten faſt ausſchließlich Mannheimer Färmen in Auftrag gegeben werden konnte. In dieſen Zeiten ruhiger Privatbautätigkeit bedeutet ein ſolches Werk, deſſen Geſamtkoſten auf 1800 000 4 veranſchlagt ſind, eine tatkräftige Unterſtützung des Baumarktes. Gerade im Winter gibd der Innenausbau diefer Hallen vie⸗ len Meiſtern und Handwerkern lohnende Beſchäf⸗ tigung. Man wird die Fertigſtellung bleſer Ausſtellungs⸗ bauten mit Intereſſe verfolgen dürfen. 285 Noch gut abgelaufen Ein mit Schülern beſetzter Verbichtungszug der Straßenbahn ins Rutſchen geraten Am Samstag nachmittag kam ein Verdichtungs⸗ zug der ſtädtiſchen Straßenbahn auf ber Lindenhof⸗ überführung beim Anfahren ins Rutſchen. In⸗ folgedeſſen fuhr der Wagen rückwärts bie abſchüſſige Straße hinunter. Hierbei ſtieß er beim Hotel Royal auf einen die gleiche Strecke befſahrenden Stra⸗ ßenbahnwagen der Linie 2 auf. Durch ben heftigen Anprall ſtieß dieſer Straßenbahnwagen auf einen Laſtkraftwagen auf. Hierbei wurde an dem Anhänger des Verdichtungszuges und an dem Motorwagen der Linie 2 die Plattform ein⸗ gedrückt, während ber Laſtkraftwagen nur leicht beſchädigt wurde. Der Verdichtungswagen war mit Schülern beſetzt, die beim Rückwärtsrutſchen der Straßenbahn zum Teil aus dem Wagen ſprangen und dabei auf ben Gehweg fielen, ohne ſich jedoch zu verletzen. * 0 ufjähriges Kind totgefahren. Am Samstag nachmittag lief ein fünfjähriges Kind einem Mamnheimer Autofahrer am Ortseingang von Oggersheim vor die Räder. Der Fahrer konnte unmöglich rechtzeitig bremſem, ſodaß das 1 5 überfahren wurde und auf der Stelle ot war. Pistator im Apollotheater: Frauen in Nol Zur Sache Beſteht nicht ſchon im Geſetz ein Widerſpruch? Nach dem 8 1 des BGB. beginnt die Rechtsfähigkeit des Menſchen mit dem Augenblick der Geburt. Da⸗ gegen liegt den umſtrittenen Paragraphen 218220 des Strafgeſetzbuchs die aus dem alten römiſchen Recht ſtammende Vorſtellung zugrunde, daß auch dem vorgeburtlichen Leben, alſo dem werdenden Organismus, Perſönlichkeitswerte eignen. Ur⸗ ſprünglich deshalb wird eine vorzeitige Beendigung des werdenden Lebens beſtraft. Dieſer weltanſchauliche Hintergrund verſchwimmt völlig in der Praxis. Vergehen gegen den 8 218 des Strafgeſetzbuchs— ein Alltagsbild aus den Ge⸗ richtsſälen. Der Oeffentlichkeit— leider!— nicht zugänglich(ſonſt würde ſie dieſen Stücken nicht nach⸗ rennen), dem Journaliſten aus ſeiner Bericht⸗ erſtattertätigkeit nur zu gut bekannt. Da gibt es viel furchtbarere Fälle, als das knalligſte Theater- ſtück ſie ahnen laſſen kann, in der harten Sachlichkeit des Wirklichen und mit grotesken Gegenſätzen. An einen Fall ſei kurz erinnert: Gewohnheitsmäßiges, faſt gewerbsmäßiges Vergehen; der Staatsanwalt beantragt zweieinhalb Jahre, das Gericht erkennt auf drei Monate mit Strafaufſchub! Ja die Praxis! Seit Mai 1926 wird von der im Geſetz beſtimmten Zuchthausſtrafe faſt ausſchließlich abgeſehen und mit Gefängnis beſtraft. Man erblickt darin alſo kein Verbrechen mehr, ſondern nur noch ein Vergehen. Auch verfahren die ſüddeutſchen Ge⸗ richte milder als die norddeutſchen; dort iſt man rauher. Die wirtſchaftliche Not wirkt immer ſtärker auf die Verringerung des Strafmaßes. Aber faul iſt die Geſchichte immer noch, ſolange nicht die neue Strafrechtsreform eine Wandlung ſchafft. Im Reichstag wird die Sache ja eines Tages losgehen. Aber es droht wieder ein Kompromiß zu werden; wofür haben wir denn den erquicklichen Parlamen⸗ kurtsmus! Dr Das Stück Der als Geburtshelfer ſehr bekannte Arzt Carl Creédé, der dieſes Stück ſchrieb— in Leipzig hat man es uraufgeführt, in Mannheim ſoeben piscatoriſiert— ſaß ſelbſt im Gefängnis, weil er aus ärztlichen Gründen dazu berechtigt und ver⸗ pflichtet zu ſein glaubte, Schwangerſchaften zu unterbrechen. Er iſt jetzt wieder frei, aber noch im Strafaufſchub. Er ſagt, er wolle niemanden ankla⸗ gen, ſondern nur dazu beitragen, daß beſſere Ver⸗ hältniſſe geſchaffen werden. Deshalb hat er u. a. auch ein Stück geſchrieben. Er mag ein guter Arzt ſein; ein guter Stückeſchreiber iſt er deshalb noch nicht. Auch iſt aus dem ehem. Gefangenen ein Be⸗ fangener geworden. Begreiflicherweiſe. wind vorkommen können. Der zweite Akt enthält die Antltheſe: die gnädige Frau, die ſichs leiſten kann, geht ſtraffrei aus; den Arzt(Fall Créde in durchſichtiger Verkleibung), der aus menſchlichen, ſogfalen Gründen dafür bekannt iſt, armen Frauen zu helfen, verfolgt man. Immerhin: nicht jeder Arzt ſollte einſach aus ber ſogen. wirtſchaftlichen Indikation heraus das kei⸗ mende Leben beſeitigen dürfen; bei der etwaigen Aenderung der betr. Paragraphen müſſen ſchon Be⸗ stimmungen getroffen werden, wonach es einer Kom⸗ miſſion zu entſcheiden bleibt, wo ein Eingriff vor⸗ genommen werden darf und wo nicht; aber davon ſagt der Arzt⸗Held in dieſem Stück nichts. Dagegen wird mit einem ſtarken Aufwand von Grauſen im letzten Akt der Eingriff von der Hand einer Pfuſcherin dargeſtellt. Hinterm Vorhang. Hoffentlich zur Warnung und Abſchreckung. Aber Bübnenbild der Pisestor-Inszemerung im Apollotheater Das Stück zeigt Fälle, wie ſte vorgekommen ſind 1 f Partei- Nachrichten Aus der Deutſchen Volkspartei Die erſten Bezärksvereinsverfammlungen nach dem Wachlkampf beſchäftigten ſich vor allem mit dem Wahlergeb⸗ nis und der Regierungsbilbung. Daneben nahmen aber inen großen Raum bie kommunalpolitiſche Fragen ein. In der Beztyksvereinsverſamm lung der Nek⸗ karſtadt am Mittwoch abend legte der Redner, St verordneter Dr. Martin, hierauf beſonderen Wert. Er entwickelte öte Stellungnahme der Deutſchen Volkspartei zu ber umſtrittenen Theaterfrage. In einer Zeit ber wirt⸗ ſchaftlichen Not, in der wir uns heute befinden, muß, fo wenig wir das Theater miſſen wollen, mit übertriebenen Aus gaben ein Ende gemacht werden. Am Donnerstag abend ſprach Dr. Brandt im Bee sirksverein Neu⸗Oſtheim. Neben der Erörte⸗ rung aßtueller politiſcher Fragen ſtellbe er die Betrachtungen Über bie Betätigung der Jugend in der Politik in den Mittelpunkt ſeiner Ausführungen. Drücken doch die ju⸗ gendlichen Forderungen zugleich die Forderungen unſerer Zeit aus. Die ſo notwendige Jealiſie vung des politiſchen Lebens wird mit dem Eintritt der Jugend in das poli⸗ tiſche Leben immer mehr angeſtrebt. Die Reichsgemein⸗ ſchaft junger Volksparteiher lann es als erſte Jugend⸗ bewegung politiſcher Art für ſich buchen, in einer Partei, der Deutſchen Volkspartei, dieſem Gedanken zum Durch⸗ bruch verholfen zu haben. Weit davon entfernt, eine neue Parteb zu gründen, ſteht ſie ihr Ziel einzig darin, auf dem Boden der Deutſchen Volkspartei eine Einigung im bür⸗ gerlichen Lager herbeizuführen. In der regen Diskuſſion fanden die Ausführungen eine geeignete Auswirkung. bl, Kommunale Chronik Ladenburg, 22. Nov. Aus der füngſten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: Seitens einiger Jungbürger wurde beantragt, den Allmend⸗ inhabern Frau Huben Witwe, Frau Höfer Witwe und Moſes Kaufmann den Allme ndgenuß zu entstehen, da ſie ihren Wohnſitz bzw. Aufenthalt nicht mehr in Ladenburg hätten. Dieſem Antrag wurde nicht entſprochen, weil nach Anſicht des Ge⸗ meinberats die Genaunten noch als Orstanſäſſige zu betrachten ſeien. Dadurch, daß ſie ſich ab und zu wieder zeitweilig in Ladenburg aufhalten.— Der Einbau einer neuen Waſſerſtandsfernmeldeanlage mit Signaleinrichtung im Waſſerwerk wird der Firma Siemens und Halske in Mannheim und die Leſtungsanlage dem Telegraphenbauamt übertragen. — Von bem im Voranſchlag 1929/0 unter Wohl⸗ fahrtspflege vorgeſehenen Mitteln zur Unte r ſt ü t⸗ zung hilfsbedurftiger Familhen uſw. auf Weihnachten erhalten: Ortsausſchuß für Ar, beiterwohlfahrt, chriſtl. Caritasverband, evang. Wohl⸗ fahrtsſtelle und Rote Hilfe je 100& und die Kriegs⸗ hinterbliebenenfürſorge 50 /.— Von einer Beſchwerbde des Bauernbundes über Afterverpachtung von Stif⸗ tungsgrundſtücken an Auswärtige wurde Kenntnis genommen. Den darin vorgebrachten Wünſchen konnte nicht entſprochen werden.— Die Lieferung funger Obſtbäume für die Gemeinde wurde Karl Ruckelshauſen und Hermann Müller übertragen.— Zur Beleuchtung des Waghäuschens ſoll ein kleiner transportabler Akkumulator nach einem Vorſchlag des Kraftwerks Rheinau im Waghäuschen unent⸗ geltlich aufgeſtellt werden.— Vorbehaltlich ber Zu⸗ ſtimmung des Bürgerausſchuſſes werden zur Be⸗ ſchäfttgung ber bei der Erwerbsloſenfürſorge ausgeſteuerten Erwerbsloſen folgende Notſtandsarbeften in ber Gemeinde ausge⸗ führt ohne Inanſpruchnahme der produktiven Er⸗ werbsloſenfürſorge: Entwäſſerung der Götheſtraße, Baugebiet Bordhof und Realſchulſtraße, ferner provi⸗ ſoriſche Herſtellung eines Gehwegs in der Realſchul⸗ ſtraße, Sandgewann und Schwedenweg. Die hierfür entſtehenden Koſten von etwa 40 000% einſchließlich der Koſten für Erwerb von Straßengelände in der Goetheſtraße werden aus Anlehens mitteln beſtritten. — Vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes wird das erforderliche Straßengelände in der Goetheſtraße, etwa 1287 qm, zum Preiſe von 2,50% ſe qm käuflich erworben. leine Mitteilungen Bei der Stabtrats wahl m Riüſſelsheim am Main, dem Sitz ber bekannten Opel⸗Werke, wur⸗ den ein Bauunternehmer, ſein Vorarbeiter und einer ſeiner Arbeiter in den Stadtrat gewählt. Während der Unternehmer von der bürgerlichen Vereinigung gewählt wurde, gehören der Vorarbeiter der ſozial⸗ bemokratiſchen und der Arbeiter der kommuniſtiſchen Partet an. das Weſentliche, das hygleniſch Wiſſenswerte kommt auf der Bühne nicht heraus. Das kann der Film viel beſſer, und wir erinnern uns eines ruſſiſchen Aufklärungsftlms, der dieſes Thema mit ſachlichen Darſtellungen ſo erörterte, daß jeder Zuſchauer auch über die verwickelten blologiſchen Einzelheiten unterrichtet war. Dieſer Film ſtand an Wirkung und Bedeutung tur mhoch über dem Stück von Erébe, Durch fal! Aber der Arzt Crebs hat auch dichterische Ehr, geize im erſten Akt will er„Millföh“ zeichnen Er hat dazu ein purgierendes Mittel aus ſeiner außer gynäkologiſchen Praxis gefunden: Ein Kind wird aufs Töpfchen geſetzt; es hal Durchfall. Welch neuer, erſchütternder Realismus! Das darſtellende Kind⸗ lein hat ſogar auf der Generalprobe die Gelegenheit ernſt⸗ und wahrgenommen. Man ſteht alſo, daß dieſes Stück gleich mit einem Durchfall beginnt. Wozu ſolche Details? Soll das der neue Realls⸗ mus ſein? Nächſtens kommt noch das betaillterte Naſenbohren und ähnliche Erſatzmittelchen für die Hramatiſche Impotenz auf die Bühne. Wo iſt der wirkliche Dichter, der den Inhalt eines ſolchen Stücks ergreifend und wahr, aber dichberiſch groß darſtellt? g Unb wo bleldt Plseafor z Der Maſchtnenregiſſeur Piscator hat bas Stück fürs Apollotheater inſzeniert. Er vermag da nicht allzuviel zu machen, kann kein laufendes Band an⸗ kurbeln, kein Hopplahopp aufeinandertürmen. Sein Büthnenbiloner Traugott Müller hat ſich an ſein eigenes Wort gehalten: ſeit Jahren arbeite ich an der Abſchaffung des Bühnenbildes. So ſah es auch aus. Zwei Zimmer, dazwiſchen ein Gerüſtkellz der Flur. Vor dem Ganzen zieht ſich eine weiße Leinwand zuſammen. Piscatoriſche Lichtbilder ſollen darauf geworfen werden ſie verſagen. Alles iſt zu ſehr Hals über Kopf vorbereitet. Das merkt man auch den Darſtellern an, die aus dem Publikum heraus auf bie Büßne ſpielen. Die Dialog⸗Einleitung im Zuſchauerraum wirkt viel zu lang. Und wie alt ſind die Mätzchen ber Unterhaf⸗ 4. Seite. Nr. 547 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen ⸗Ausgabe) 55 25. Montag, den November 1929 Von den Schulfeiern Es in Baden ſeit Jahren löbliche Sitte, daß die Ferienordnung alſo Beginn und Ende der feſtge⸗ legten Ferienzeit, im November oder Dezember für das kommende Kalender(nicht Schul⸗) jahr im Amtsblatt des Unterrichtsminiſteriums veröffentlicht wird. Dafür beſitzen ja nicht nur Lehrer und Schü⸗ ler Intereſſe; auch den Eltern iſt Beginn und Ende nicht gleichgültig, weil darnach die Urlaubszeit des Vaters, ſoweit dies möglich iſt, feſtgelegt wird. Nun wird mit Recht die Reihenfolge des Urlaubs in vielen Privat⸗ und öffentlichen Betrieben im De⸗ zember feſtgelegt. Nicht alle können ihren Urlaub im Sommer nehmen. Frühling und Herbſt werden in wachſendem Maße hierfür herangezogen, weil in der Hauptgeſchäftszeit alle Angeſtellten ohne Ausnahme anweſend ſein müſſen. Auch die Gaſtſtätten, die Kurorte richten ſich(mit Freuden) darnach, weil hierdurch die doch ſehr kurze „Hauptſaiſon“ einigermaßen, wenn auch bei ſtark ab⸗ geſchwächtem Beſuch, verlängert wird. Sie ſind es auch, die aus wirtſchaftlichen Gründen eine Ver⸗ ſchiedenartigkeit der Schulferien innerhalb Deutſchlands begrüßen, was ja auch im Intereſſe der Eltern(mit Rückſicht auf die Unterkunftsmög⸗ lichkeit und die günſtigſten Preiſe) liegt. All dieſe Andeutungen beweiſen, daß weiteſte Kreiſe an der Feſtlegung der Ferien lebhaften Anteil nehmen. Es wäre deshalb recht erwünſcht, wenn die Ferienord⸗ nung möglichſt früh bekannt gegeben würde, zumal in dieſem Jahre die Freigabe des Montags(23. Dez 1929) zweifelhaft erſcheint, weil der Montag am Schluß der Weihnachtsferien ein Feiertag alſo von vornherein ſchulfrei iſt. Die Freigabe der Weihnachts fertſen in den Schulen erfolgte in den letzten Jahren. Gerade die Aybeitsſchule wird an bdieſem ſtark in das kindliche Gemütsleben eingreifenden Feſte nicht von ber Einſtellung der Lehrperſönlichkeit abhängt, ſollte es jeder Klaſſe freigeſtellt ſein, am letzten Schultage vor den Weihnachtsferien eine kleine Klaſſenweihnachtsfeier zu veranſtalten oder nicht. Wenn dabei dem Klaſſenlehrer, meiſt noch mehr der Klaſſenlehrerin, ein Blumenſtrauß oder ein Blumen⸗ ſtock als Weihnachtsgeſchenk der Klaſſe überreicht wird, ſo ſollte man dies nicht allzu ſtreng beurteilen. Das Schenken bereitet gerade unſeren Schulkindern elne große und reine Freude, die man ihnen gerne zugeſtehen wird. Auswüchſen, die weniger bemittelte Eltern in eine bedrängte Lage bringen können, dürf⸗ ten bei rechtzeitiger Erinnerung der Schulleitung (well ödte Vorbereitungen der Kinder jetzt ſchon be⸗ ginnen) wohl noch Einhalt geboten werden. Daß die Schule aber mit dazu beiträgt, Weihnachten zu einem Kinderfeſt, zu einem Freudenfeſt unſerer Schulpflichtigen auszugeſtalten, ſoweit es in ihren Kräften ſteht, damit dürften alle Einſichtigen ein⸗ verſtanden ſein. 5 Staatliche Perſonal veränderungen * Ernannt hat das Staatsminiſterinm unterm 7, November den Oberregierungsrat Dr. Hugo Frhr. von Babo im Miniſterium des Innern zum ſtändigen Mitglied des Landesverſicherungsamts im Nebenamt. Verſetzt wurde, Gerichtsverwalter Auguſt Herrmann beim Landgericht Karlsruhe zum Amtsgericht daſelbſt; Kanleiſekretär Rupert Lau⸗ fer beim Landgericht Konſtanz zum Notariat Engen. Hockenheim als Kunſtſtadt sch. Hockenheim, 22. Nov. Das Frankfurter Künſtlerthegter für Rhein und Main brachte hier, wie ſchon berichtet, Ibſen's„Stützen der Geſellſchaft“ zur Aufführung. Leider war der Beſuch der Auf⸗ führung ſehr gering. Nun wird dieſer ſchwache Be⸗ ſuch in einem Artikel der„Hockenheimer Zeitung“ dazu benutzt, um die Behauptung aufzuſtellen, ſo⸗ lange die Abende des„Bad. Künſtlertheaters“ einen ſolch geringen Beſuch aufweiſen, iſt man nicht be⸗ rechtigt, in auswärtigen Zeitungen(ſiehe„N. M..“ Nr. 515 vom 6. November) von Hockenheim als Kunſtſtadt“ zu reden, und der ſtaunenden Welt etwas mitzuteilen, was nicht den Tatſachen ent⸗ ſpricht. Zum Glück iſt Hockenheim nicht allein auf das Frankfurter Künſtlertheater angewieſen, um als aufſtrebende Kunſtſtadt gelten zu können; dann wäre es allerdings mit ihr ſchlecht beſtellt. Auch ohne das tung im Publikum! Wie anders hat früher Rein⸗ hardt die Zuſchauer mit ähnlichen Mitteln auf⸗ geputſcht! Piscator kann nach dieſem Abend das Geſchrei um ſich ſelbſt nicht glauben. . Ein paar Typen gehören aus der Darſtellerreihe genannt. Gut waren die Frauen: die arme Nolten(Ellen Widmann), ein krankes Weib mit einem Stall voll Kindern; das Glend in Perſon; ſchleppt ſich blaß durch ihr arm⸗ ſeliges Leben, bis ſie in der Höllenpein des pfuſcheri⸗ ſchen Eingriffs eines furchtbaren Todes ſtirbt. Emilia Un da, die Knoblochen; eine, die keen Blatt vor'n Mund nimmt; ſie weeß Beſcheid, tjawoll. Und dazu als Gegenfatz die ſoine Frau Ellinor Kleeberg, die Maria Weſt mit höchſtem Charme umgibt. Die Herren bleiben zurück. Der Arzt Dr. Hauſen von Rudolf Aichler regt ſich, aber nicht die Zu⸗ schauer auf. Der Medizinalrat von Peter Ihle hat ſchon mehr Profil; bleibt aber auch zu ſehr Tendenz⸗ figur. Robert Müller müht ſich redlich um den Unterſuchungsrichter. Nur Walter Jung, der den Arbeiter Nolte gibt, hat echte darſtelleriſche Kraft. Dem glaubt man's, wenn er dreinſchlägt. Senſation und Klamauk Mit der kilometerlangen Autvanfahrt vor dem Apyllotheater begann es. Sie paßte zu dem Durch⸗ fall⸗Milieu. Und mit ein paar fungen, ſehr jungen Burſchen inkluſive Bräuten ging es weiter. Was ſoll dieſes Grünzeug in ſo einem Stück?! Da kümmert ſich keins Polizei drum. Für die ernſte ſoziale Seite der behandelten Fragen können dieſe Jugendlichen noch kein Verſtänduis haben. Anfangs reckte man ein wenig die Hälſe, als die Piscator ins Publikum verpflanzten Stimmen rden. Sie blieben recht unverſtändlich. Man Pflichterfüllung bis zum Tode. rief die Gefallenen von Haus und Hof hinweg, mit achtlos vorſthergehen können. Da dieſe Auswertung ganz daun ein paar darſtellerſſche Lei⸗ Die Sünger ehren ihre Toten Totengedenkfeler der Mannheimer Sänger⸗Vereinigung Kühl und neblig iſt der Totenſonntag. Wolken⸗ verhangen der Himmel. Regen rieſelt herab. Die Schirme ſind aufgeſpannt über den ernſten, ſchwarz⸗ gekleideten Sängern, die vor dem Ehrenmal auf dem Friedhof ihrer gefallenen Sangesbrüder gedenken. Ein dichter Wald umflorter Fahnen aller der Mann⸗ heimer Sänger⸗Vereinigung angehörenden Vereine gruppiert ſich im Halbkreis vor dem breit und ſchwer daltegenden Stein. Die Klänge eines Hornquartetts der Kapelle Seezer ſormen ſich zu dem ernſten und feierlichen Choral: Es iſt beſtimmt in Gottes Rat, daß man vom liebſten, was man hat, muß ſcheiden muß ſcheiden Ein Chor, gebildet aus fünf Vereinen der Sänger⸗ Vereinigung unter Muſikdirektor Gellerts Lei⸗ tung ſtimmt das„Heilig, heilig iſt der Herr“ an. Dann ergreift Prof. Spiegelhalder das Wort. Wir gedenken der Toten, die ihr Leben für das Vaterland hingegeben haben. In tiefer Er⸗ gviffenheit und Ehrfurcht grüßen wir die Millionen, die ihr Leben für uns hingahen. Aber ein neues Geſchlecht wächſt heran, dem die furchtbare Ver⸗ gangenheit in hellerem Licht erſcheint. Auf drei Gütern beruht Woclfahrt umd Glück jedes Einzel⸗ Dass erſte: treue Ein hartes Muß nen, wie des ganzen Volkes. einem entſchloſſenen umd ſchmerzlichen: ſo ſei es denn, taten ſie ihre Pflicht. Wir beugen uns vor dieſer Seelengröße! Der zweite Grundſtein zum Glück, heißt: Friede! Es gab Zeiten, in denen man den Krieg als Schöpfer neuen Lebens geprieſen hat. Dieſe Zeiten ſind für die Kulturvölker Europas vorbei. Wir ſehen heute klarer. Das vernichtende Urteil über dieſen Krieg, wenn wir an die Wunden und Schläge denken, die er hinterließ, darf nicht ver⸗ geſſen werden. Nationale Ehre und Ruhm darf 8 wicht höher ſtehen als das Leben. Dreimal geſegnet die Völker Europas, die die höchſte Ehre darein ſetzen, der Menſchheit den Frieden zu bewahren! Möge die Jugend das wahre Geſicht eines Völker⸗ krieges erkennen. Das Dritte, das ein Volk nicht entbehren kann, heißt Religion, gläubige Verbundenheit mit Gott. mit dem Tode enden würde. eine andere Botſchaft, ſte ſpricht: N 22 Die Gräber künden Selig find die Künſtlertheater behält der Ruf Hockenheims als Kunſtſtadt ſeine Geltung. Abgeſehen von ſonſtigen gut beſuchten Veranſtaltungen auswärtiger Kräfte, die als künfteriſch anzuſprechen ſind, beſitzt Hocken⸗ heim ſelbſt künſtleriſche räfte, die ihren Ruf als kunſtliebende Stadt begründen. Man denke nur z. B. an unſere Stadtkapelle, die weit über unſere Stadt hinaus einen bedeutenden Ruf auf mu⸗ ſikaliſchem Gebiet beſitzt, daneben der Orcheſterver⸗ ein, das Streichquartett und eine Reihe von Ge⸗ ſangvereinen, deren Leiſtungen ſicher auch als muſt⸗ kaltſch hochwertig künſtleriſch zu bewerten ſind. Mit einer Kunſtmetropole kann ſich unſere Stadt ſelbſt⸗ verſtändlich nicht meſſen. Sie hält aber trotzdem ihren Ruf als vorwärtsſtrebende Kunſtſtadt hoch, und fühlt ſich an ihrer Ehre getroffen, wenn man ſte in dieſem Punkte herabzuſetzen verſucht. Die be⸗ gonnene Winterſaiſon wird auch weiterhin den Be⸗ weis erbringen, daß unſere Stadt mit Berechtigung als emporblühende Stätte der Kunſt anzuſpre⸗ chen iſt. Die Wahl des Oberbürgermeiſters rr. Baden⸗Baden, 24. Nov. Amtlich iſt bekannt gegeben worden, daß Oberbürgermeiſter Fieſer am 1. Januar 1930 von ſeinem Poſten zurücktritt und daß die Wahl für ſeinen Nachfolger am Montag, den 2. Dezember zu erfolgen hat, Die Wahl erfolgt im großen Rathausſaal auf die Dauer von 9 Jahren in geheimer Abſtimmung durch die Mitglieder des Bürgerausſchuſſes. Bekanntlich haben ſich die Mit⸗ glieder der Hauptfraktionen des Bürgerausſchuſſes in einer interfraktionellen Sitzung dahin ausgeſpro⸗ chen, daß Bürgermeiſter Elfner an Stelle Fieſers zum Oberbürgermeiſter gewählt werden ſoll. Andere Kandidaten ſind bisher nicht genannt wor⸗ den, ſo daß die Wahl Elfners als geſichert an⸗ geſehen werden darf. ſtungen. Und im letzten Akt gab es auf der Galerie ein paar Ohnmachten. Am Schluß, der choriſch die Tendenz des Stückes herausknallte. folgte recht viel Beifall. Darein miſchte ſich eine Doſis Klamauk auf der Galerie. Das Senſatfonelle überwog. Heute iſt die Straf⸗ rechtsdramatik ſowieſo Trumpf. Kein großes Kunſt⸗ ſtück, wo jeder weiß, daß das Geſetzbuch überprüft und erneuert wird. Es ſoll lieber mal einer kom⸗ men, der den parlamentariſchen Unſſun auf der Bühne geißelt; das wäre Zeitiheater! Aber einſt⸗ weilen ſind die Herren Zeitdramatiker beim Durch⸗ pauken der Strafgeſetzparagraphen, deren es ja eine ganze Reihe gibt, Und der Publikus glaubt, er ſeti dabei geweſen Dr. K. Eine gehirnkranke Ameiſe. Von einer ver⸗ rückten Ameiſe, einer einzigartigen Erſcheinung in der Wiſſenſchaft, berichtet Dr. Robert Staeger. Nach der„Umſchau“ fiel ihm bei Beobathtung einer Kolonie einer gewöhnlichen Ameiſenart ein Tier auf, das immer im Kreiſe herumlief. Es griff Mitglieder ſeiner Kolonie an, die in ſeinen Weg kamen und be⸗ trug ſich auch ſonſt in ungewöhnlicher Weiſe. Die Kreiſe gingen immer nach rechts und nach wenigen Tagen begannen die Fühler und Füße des Inſektes zu ſchleppen. Da die Verhältniſſe Dr. Staeger nicht geſtatteten, die Ameiſe länger zu beobachten, tötete er ſie und ſandte ſie an Dr. Rudolf Brun in Zürich, einen Ameiſenſorſcher. Die mikroſkopiſche Unter⸗ ſuchung ergab in der linken Seite des Gehirns der Ameiſe einen Tumor. Dies beweiſt, daß in dieſem Gehirn, das nicht größer iſt als ein kleiner Steck⸗ nadelknopf, die Nerven bün del ſich ebenſo über⸗ kreuzen, wie im Gehirn des Menſchen, ſo daß eine Erkrankung guf der linken Gehirnſefte Schwierig⸗ keiten an den Gliedmaßen der rechten Seite des Kör⸗ pers verurſacht. 1 1 1 Toten, die in dem Herrn ruhn, denn ihre Werke folgen ihnen nach! Gleich Chriſtus wollen wir Kinder des Lebens ſein und den Liebesbund mit den toten Brüdern erneuern. Der Flemming'ſche Grabgeſang„Ueber den Sternen“ ſchloß ſich an die eindrucksvolle, kurze Rede an. Immer ſtärker ſetzte der Regen ein, als der 2. Vorſitzende der Mannheimer Sängervereini⸗ gung, Dr. Hecht, anſtelle des erkrankten 1. Vor⸗ ſttzenden Hügel den Kranz der Sängervereinigung niederlegte. Tauſende von Sängern haben ihre Treue mit dem Tod bezahlt.„Den lieben Toten“ war die Aufſchrift auf den Bändern, die ſich mit den Bändern der Kränze, die am erſten Novemberſonntag niedergelegt waren, vereinigten. Damit erreichte die erhebende Gedenkfeier ihr Ende. Während der größer Teil der nach vielen Hunder⸗ ten zählenden Beſucherzahl nach Hauſe ſtrömte, ver⸗ ſammelten ſich um den ſchwarzen Obelisk, der die letzte Ruheſtätte Carl Iſenmanns ſchmückt, die Freunde und Mitglieder des Geſang⸗ vereins„Arton, Iſenmannſcher Männerchor“. Der 40. Todestag von Carl Iſenmann wurde von ſeinen Jüngern in ſtillem Gedenken begangen. Unter Lei⸗ tung von Muſikdirektor Dinant ſtimmte der Män⸗ nerchor Arion die Kompoſition Iſenmanns:„Heute ſcheid' ich“ an. Der Vorſitzende des Vereins, Robert Haas, erinnerte an den treuen Sängerkamerad und Liedmeiſter Iſenmann. Im Alter von 50 Jahren iſt Iſenmann vor nunmehr 40 Jahren geſtorben. Seine geiſtige Hinterlaſſenſchaft bietet einen reichen Schatz von muſtkaliſchen Kleinoden, von denen ſeine orcheſtralen Schöpfungen nicht zuletzt genannt werden dürfen. Im Volksmund hieß er der„Schwarzwald⸗ ſänger“. 1882 erhielt er die damals ſeit vier Jahrzehnten nicht mehr verliehene„Goldene Portugaleſe,“ eine Münze, die die höchſte ſtaatliche Auszeichnung für einen Künſtler bedeutet. Nachdem er ſieben Jahre die Liedertafel geleitet hatte, ſchied er 1885 aus und gründete mit einigen Getreuen den„Arion“, deſſen Aufgabe es iſt, das Andenken an Carl Iſenmann zu pflegen. Am 14. Juli 1891 weihte über ſeinem Grab der V. Badiſche Sängerbund den Gedenkſtein. Hoffnungslos iſt das Leben, wenn es ... — Mit einem der am tiefſten ins Volk eingedrun⸗ genen Lieder Iſenmanns:„O Schwarzwald, o Hei⸗ mat“ dankten noch einmal ſeine Jünger. 5 l Fernkabel Frankfurt Eberbach Stuttgart p. Eberbach, 23. Noy. Die Arbeiten zur Aus⸗ legung des 98paarigen Fernkabels Frank⸗ furt— Stuttgart nähern ſich ihrem Ende. In der Richtung aus Frankfurt über MichelſtadtBerr⸗ felden liegt das Kabel bis nach Eberbach. Nun⸗ mehr nähert ſich das Ende von Stuttgart her, ſodaß die Vereinigung dieſes großen Kabels bald ſtattfin⸗ det. Das Fernkabel wird von der Deutſchen Kabel⸗ geſellſchaft Berlin gelegt. Die Poſt legt von Gundels⸗ heim bis Eberbach noch ein Kabel zur Aufnahme der Teilnehmeranſchlußleitungen in Binau, Zwingenberg und Lindach, die an die künftige automatiſche Zen⸗ trale in Neckargerach angeſchloſſen werden, die ihrer⸗ ſeits Kabelverbindung nach Mosbach erhält. So ver⸗ ſchwinden nun im mittleren Neckartal ſämtliche Telephon⸗ und Telegraphenſtangen, was bei den Automobiliſten Freude hervor⸗ rufen wird. Sodann wird die Straßenbauverwal⸗ tung genügend Platz erhalten, um die immer noch zu ſchmale Neckartalſtraße zu verbrei⸗ tern. Das jetzt zur Autslegung kommende Kabel wird nahezu einen Meter tief gelegt, leicht mit Sand gedeckt. Der Kabelgraben wird noch mit Backſteinen zugedeckt. Für den Kilometer werden 16 000 Back⸗ ſteine benötigt. Neuer Kirchenbau in Mosbach I. Mosbach, 22. Nov. Bekanntlich teilen ſich Pro⸗ teſtanten und Katholiken in Mosbach ſeit langem in die einzige vorhandene Kirche, die Stadtkirche, in der die Proteſtanten das Langſchifft, die Katholi⸗ ken den Chor verfügbar haben. Zwiſchen beiden iſt eine trennende Wand. Vor 25 Jahren war die Bevölkerung Mosbachs nur zu etwa einem Drittel katholiſch und ſo genügte dieſe gemeinſame Kirche. Inzwiſchen aber zeigt die katholiſche Einwohner⸗ ſchaft einen ganz erheblichen Zuwachs und zählt faſt die Hälfte der Geſamtbevölkerung. In der Schule haben die Katholiken heute mehr Kinder als die Evangeliſchen. Dieſer Zuſtand hat die Ausfüh⸗ rung des ſeit langem erwogenen Projekts des Neu⸗ baues einer katholiſchen Kirche ſo dringlich ge⸗ macht, daß man in kurzem an den Bau gehen wird. Beretts liegen die nötigen Entwürfe vor. Architekt Herkomer, der die Frauenkirche in Frankfurt nd auch die moderne Kirche in Heilbronn gebaut hat, befaßt ſich eingehend mit den Fragen. Die eigen⸗ artige Bauweiſe Herkomers wird ſich natürlich dem Ortsbild unſeres alten Mosbach einigermaßen an⸗ paſſen müſſen. Gebaut wird die Kirche durch die pfälzer katholiſche Kirchenſchaffnet Heidelberg, die die Mittel hoffentlich bald flüſſig zu machen vermag. Unfälle infolge Glatteis * Kehl, 22. Novbr. Infolge der Glatteisbildung auf der Rheinbrücke entſtanden geſtern im Zeitraum einer Stunde nicht weniger als acht Verkehrsunfäble dadurch, daß Pferde auf der glatten Brückenbahn ſtürzten und nur mit großer Mühe durch Unterlegey von Tüchern wieder auf die Beine gebracht werden konnten, glücklicherweiſe ohne ernſten Schaden zu nehmen. Dieſe Unfälle ſind vor dem Kriege, als die Rheinbrücke noch unter deulſcher Verwaltung geſtanden hat, kaum vorge⸗ kommen. Damals waren Brſtckenwärter angeſtellt, die täglich für die Reinigung und Inſtaudhaltung ſorgten und bei Glatteis die ganze Brückenbahn mit Sand überſtreuten. * Burrweiler b. Landau, 22. Nov. Im Gemeinde⸗ wald ereignete ſich ein bedauernswerter Unfall. Der Kriegsinvalide Heinrich Hartkorn war mit Baumfällen beſchäftigt. Von einem ſtürzenden Baum wurde er ſo ſchwer getroffen, daß ihm die meiſten Rippen gebrochen wurden. Außer⸗ dem drang dem linglücklichen ein A ſt durch die Bruſt. Er verſtarb nach kurzer Zeit. Nachbargebiete Das argentiniſche Nationaldenkmal aus dem Odenwald Heppenheim, 2. Nov. Das vom argentiniſchen Staat den Granitwerken Hemsbach⸗Rüth und Rein⸗ muth G. m. b. H. in Heppenheim in Auftrag gege⸗ bene Nationaldenkmal zur Erinnerung an die Befreiung Argentiniens aus ſpaniſchem Joch iſt be⸗ reits zu drei Vierteln in Argentinien auf⸗ montiert. Der letzte Teil wird fetzt in Heppen⸗ heim fertigegeſtellt und im kommenden Februar zum Verſand kommen. Das mauſoleumartig gebaute Monument hat 20 Meter Breite, 14 Meter Tiefe und 10 Meter Höhe. Im Innern befindet ſich eine Krypta, in der der Sarkophag des erſten Präſidenten Rivadavial deſſen Name auch über dem Portal ſteht) Aufnahme findet. Der reich ornamentierte und mit dem Relief Riva⸗ davias gezierte Bau aus rötlichem Odenwald⸗Granit erhält eine flache Decke mit Kupferbeleg von über⸗ lebensgroßen Figuren getragen. Die Verzierungen konnten nur mit Preßluftkraft herausgearbeitet werden. Die Bearbeitung des geſamten Matertals be⸗ ſchäftigte zweieinhalb Jahre lang 75 Arbeitskräfte. Drei Monteure der Lieferfirma weilen z. Zt. in Argentinten, um die Aufſtellung zu leiten. Verwendet wurden 500 Kubikmeter fertigbearbeite⸗ ter Steine im Geſamtgewicht von 24000 Zentnern. Die Verfrachtung geſchieht von Heppenheim bis Mannheim mit der Bahn und von dort aus auf dem Schiff bis Antwerpen, von wo aus die Ueberführung nach Buenos Aires erfolgt. Jeder einzelne Stein, im Durchſchnitt 150180 Zentner muß in einer Kiſte ſeetüchtig verpackt werden. Die Geſamtfracht vom Liefer⸗ bis zum Beſtimmungsort beträgt nur 25 Mark je Tonne, was einem Bahn⸗ frachtſatz von Heppenheim bis Hannover gleich⸗ kommt. Welche Bedeutung dieſem Auftrag zuzumeſſen iſt, geht daraus hervor, daß die Lieferfirma trotz ſchar⸗ fer italteniſcher Konkurrenz bevorzugt wurde. Der Geſamtkoſtenaufwand einſchließlich Transport wird ſich auf rund 600 000 Peſos, nach deutſchem Geld über 1 Million Mark, ſtellen. ETT0ßßß TTT Aus Rundfunk- Programmen Montag, 25. November Deutſche Sender Berlin(Welle 419), Königswuſterhauſen(Welle 1634,00 21 Uhr: Utngariſche Muſik, 22.30 Uhr: Funk⸗ Tanzunterricht, anſchließend Tanzmuſik. Breslau(Welle 32 50 Uhr: Von Gleiwitz: Kunter⸗ bunt, 21.40 Uhr: Flötenſerenade, 22.30 Uhr: Von Berlin: Funk⸗ Tanzunterricht, 23.15 Uhr: Von Berlin: Tanzm. Frankfurt(Welle 389,6) 12.15 Uhr: Schallplatten, 16 Uhr: Frauennachmittag, 20.50 Uhr: Von Baden⸗ Baden: Sinfontekonzert, 22.30 Uhr: Tanzmuſik. Hamburg(Welle 372,2) 20.50 Uhr: Der heitere Mozart, 23 Uhr: Tanzmuſik. Königsberg(Welle 276,5) 20.05 Uhr: Die hohe Meſſe -Moll, 22.90 Uhr: Unterhaftungskonzert. Langenberg(Welle 472,3) 13.05 Uhr: Mittogskonzert, 17.30 Uhr; Veſperkonzert, 20 Uhr: Abendmuſik, 21 Uhr: Der Menſch Neger, anſchließend Nachtmuſik und Tanz. Leipzig(Welle 259,3) 19 uhr: Walzerſtunde, 21.20 Uhr: Die deutſche Sinfonie, 22.30 Uhr: Uebertr. von Berlin. München(Welle 582,9), Kaiſerslautern(W. 269,8) 12.30 Uhr: Schallplatten, 16.30 Uhr: Unterhaltungskon⸗ zert, 19.30 Uhr: Unterhaltungskonzerk. Stuttgart(Welle 360,1) 12.15 Uhr: Schallplatten, 16 Uhr: Konzert, o Uhr: Von Baden⸗Baden: Badiſche Komponiſten, 22.45 Uhr: Von Frankfurt: Tanzmuſik. Ausländiſche Sender Budapeſt(Welle 550,5) 20.30 Uhr: Ungariſcher Kammer⸗ muſikabend; anſchl. Zgeuwerkonzert. Daventry(Welle 479,2) 20.35 Uhr: Louise, Oper in vier Akten; anſchl. Dauzmuſtk. Hilverſum(Welle 10,4) 20.41 Uhr: Konzert;.40 Uhr: Abendkonzert, 28.40 Uhr: Schallplattenkonzert. utzen(Welle 1875) 20.50 Abend veranſtaktung. Daventry(Welle 1554,4) 20.45 Uhr: Konzert; 24 Uhr Tanz muſik. Mailand(Welle 500,8) 20.31 Uhr: Abendkonzert. Paris(Welle 1725) 21 Uhr: Abendkonzert. Pag(Welle 496,2) 20.30 Uhr: Von Budapeſt: Konzert anſchl. Schallplatten. a Rom(Welle 441,2) 12.02 Uhr: Abendronzert. Stockholm(Welle 435,0, Motala(Welle 1848, 20 Uhr: Feſtvorſtellung aus dem Kgl. Theater. Wien(Welle 516,3) 20.05 Uhr: Liederſtunde; 20.90 Uhr Uebertragung von Budapeſt; anſchl. Danzmuſtk. Zürich(Welle 459,4) 20.50 Uhr: Schottiſche Lieber von Beethoven; 21.90 Uhr: Konzert. fadio-Spezialhaus Gebr. ffettergott Marktplatz 6 2, 6— ſelephon 28547 Sie können ſich mit unſerer neuen Sperrkreisſpule leicht einen wirkſamen Sperrkreis ſelbſt bauen, der Ihnen an Ihrem Gerät wieder Trennſchärfe ermög⸗ licht. Ihre Akkumulatoren werden innerhalb 24 Stunden beſtens geprüft und geladen. Leihbatterien ſtehen zur Verfügung. Geſchäftliche Mitteilungen Vorträge mit praktiſchen Vorführungen des Sicher⸗ heitsſchnellkochers„Siko“ im Caſinoſgal R 1, 1 am Diens⸗ tag, den 26. und Mittwoch, den 27. November, nachmittags 4 Uhr und abends 8 Uhr von einem Vertreter der Würt⸗ tembergiſchen Metallwarenfabrik Geislingen.(Siehe heu⸗ tige Anzeige). S400 Montag, den 25. November Nationaltheater:„Die Verſchwörung des Fiesko zu Ge⸗ nua“. 19.30 Uhr. Apollotheater:„Paragraph 218“, 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„2 junge Herzen“.— Scha u⸗ burg:„Weib in Flammen“.— Capitol:„Teure Heimat“.— Scala:„Frauen raub in Marokko“.— Palaſt⸗ Theater: le Schleiertünzerin“.— Un i⸗ verxſum:„Napoleon“,— Ufa Theater:„Frau im Mond“. Chefredakteur! Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— ffenilleton: Dr. S Kayſer Rommunalpolitik und Lokakes? Rfchard Schönfelder— Sport und Vermiſchte Willy Müller— Handelsteil; Kürt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen; Jakob ande, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheitter Zeitung G. nt. d.., Manndeim, R 1,—6 Schluß des redakfſonellen Teils Kranke welche an Rheumatismus, Ischias, Hexen⸗ 5 8 lelden, tragen meiner Werkſtatt hergeſtellten belzſohlen gegen kalte Füße! Großes Lager! Maßanferkig. ſofort! 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Süd— Mitteldeutſchland 613(:1) In Fachkreiſen hielt man den Ausgang dieſes in Leipzig ausgetragenen Treffens für völlig offen. Um ſo mehr über⸗ raſcht das glatte Ergebnis, das jedoch dem Spielverlauf nach vollkommen entſpricht. Bei den Sachſen verſagte die Jäuferreihe und auch der Innenſturm war ſehr ſchwach. Dagegen zeigte die, meiſt aus Heidelberger Spielern be⸗ ſtehende ſüddeutſche Mannſchaft eine ausgeglichene Leiſtung. Ihr Zuſammenſpiel war ausgezeichnet, beſtechend war wie⸗ der einmal die Läuferreihe, in der der Frankfurter Mittel⸗ läufer Theo Haag ſowohl im Aufbau als auch in der Abwehr ein hervorragendes Spiel an den Tag legte, Süddeutſchland übernahm bereits in der 10. Minute durch Maier die Führung und drei Minuten ſpäter konnte der gleiche Stürmer die Partie auf:0 erhöhen. Bauden⸗ dieſtel fügte bald noch einen öͤritten Treffer hinzu. Kurz vor der Pauſe kamen die Mitteldeutſchen nach einem Durch⸗ bruch von Göldel zum erſten Gegentor. Nach dem Wechſel ſpielte Sübdeutſchland, im Gefühl des ſicheren Sieges, etwas leichtſinnig. Die Mannſchaft kam zwar durch Vodt noch zu einem vierten Tor, mußte aber, nachdem Maker verletzt und durch Thormüller erſetzt worden war, harte Verteidigungsarbeit leiſten. Schuhmann und Wollner ſchof⸗ ſen für Mittel zwei weitere Treffer. Dann übernahm aber der Süden wieder das Kommando, und es gelang ihm, durch Horn und Baudendieſtel durch zwei weitere Tore, das Endͤreſultat von 613 herzuſtellen. Die mitteldeutſche Läuferreihe war gegen Schluß des Kampfes mit ihren Kräften vollkommen am Ende. Brandenburg ſchlägt Norddeutſchland Brandenburg— Norddeutſchland:0(:0) Das Zwiſchenrundenſpiel um den Hockey⸗Silberſchild zwiſchen Brandenburg und Norddeutſchland entſprach bei ſchönem Herbſtwetter nicht den Erwartungen des Publi⸗ kums. Die erſte Viertelſtunde war Berlin leicht überlegen und kam auch durch Scherbarth, der eine Flanke von Schmidt ſicher verwandelte, zum erſten Treffer. Wenig ſpäter erhöhte Weiß, der Berliner Mittelſtürmer, nach prächtiger Kombination auf:0 und kurz vor Schluß verhalf der gleiche Spieler ſeiner Mannſchaft durch Verwandeln einer Strafecke zum dritten Treffer. Allmählich wurden die Norddeutſchen im Zuſammenſpiel beſſer und ſtellten die Berliner Hintermannſchaft verſchiedentlich vor eine recht ſchwere Aufgabe, die aber glatt bewältigt wurde. Nach dem Wechſel kam Berlin wieder langſam auf und ein Durchbruch von Mahlitz ergab ſchließlich den vierten und letzten Treffer. TV. 46 Mannheim— TV. 57 Sachſenhauſen:6 Da in Baden vollkommenes Spielverbot herrſchte, waren die Mannheimer wie im Vorfahre nach Ludwigs⸗ hafen ausgewandert, wo ſie auf dem Platz des T. eine ſehr gute Spielgelegenheit erhielten, zumal dieſer Platz ſchon einen ausgiebigen Regen vertragen kann, ohne da⸗ durch in ſeiner Qualität allzu ſehr zu leiden. Wenn auch der mehrfache und recht ſtarke Regen für Spieler und Zu⸗ ſchauer recht unangenehm war, ſo gelang es doch, den Kampf in einwandfreier Weiſe zu Ende zu führen. Die Gäſte aus dem Maingebiet boten recht gute Lei ſtungen, warten techniſch etwas beſſer, vor allem aber weit ſchneller als die Mannheimer, was ſich vor allem in der Schlußphaſe bei dem etwas glatten Boden für ſie äußerſt vorteilhaft auswirkte. Obwohl die Gäſte ohne drei ihrer beſten Spieler anzutreten gezwungen waren, boten ſie doch eine ſehr gute Geſamtleiſtung und zeigten ein feines Mannſchaftsſpiel, das ſie ohne Zweifel mit recht zu den beſten ſüddeutſchen Mannſchaften werden läßt, Beſonders gefielen auf der Heide auf Halbrechts und ſein Bruder in der Verteidigung, dann aber Cuntz als erfolgreichſter Torſchütze, ſowie Maurer, der ſonſt Mittelläufer, diesmal Halblinks ſpielte und ſich famos in den Sturm einfügte, der als Mannſchaftsteil entſchieden die Stärke der Sach⸗ ſenhäuſer bildete. Die anderen waren kaum ſchwächer, zu⸗ mal ſie alle techniſch recht gut waren. Weniger gefiel da⸗ gegen das etwas zu energiſche Kampfſyſtem der Gäſte, die allerdings unfair, aber doch etwas hart kämpften. Bei Mannheim fehlten gleichfalls mehrere Leute der erſten Elf, was ſich doch im Zuſammenhang der Aktionen bemerk⸗ bar machte. Gut war die Abwehr, wenn ſie auch nach der Pauſe bei dem glatten Boden einen ſchweren Stand hatte und hier mehrere Fehlſchläge und damit gefährliche Situa⸗ tionen verſchuldete, In der Läuſerreihe überragte Reichert, die anderen blieben ſchwächer. Im Spiel war Spieß ber beſte Mann, der ſich große Mühe gab, aber meiſt nur unge⸗ nügende Unterſtützung fand. Der jugendliche Erſatz ſollte nach bereits nach einigen Wochen in der Lage ſein, die ent⸗ ſtandenen Lücken gut zu füllen, da die Leute recht gut ver⸗ anlagt ſind. Das Spiel begann für Mannheim recht verheißungs⸗ voll. Der einheimiſche Sturm fand ſich gut zuſammen, man bot dem Gegner eine gleichwertige Leiſtung und könnte auch nach einer Viertelſtunde durch einen plazierten Schuß von Spieß in Führung gehen. Eine Strafecke ließ aber die Gäſte ſchon bald zum Ausgleich kommen, die dann auch durch ein Tor des Mittelſtürmers noch vor dem Wech⸗ ſel die Führung erlangten. Bald nach der Pauſe hat Sach⸗ ſenhauſen ſeinen Vorſprung auf:4 erhöht. Erſt jetzt kommt Mannheim wieder auf, aber der Gäſtetorwart iſt auf der Hut. Mannheim hat zahlreiche Chancen, doch kein Glück, während anderſeits Cuntz zwei gute Torgelegenhei⸗ ten prompt wahrnimmt und auf 116 erhöht. Die beiden Unparteiiſchen leiteten den wechſelvollen Kampf ſehr auf⸗ merkſam. 7 H. B. * Süddeutſcher Hockey Sieg in Zürich Süddentſchlands Damen ſchlagen die Oſtſchweiz :1(:0) g In Zürich kam am Sonntag ein Hockey⸗Repräſen⸗ tativſpiel der Damen vertretungen von Süddeutſchland und der Oſtſchweiz zur Durchführung. Die ſüddeutſchen Da⸗ men ſpielten ein ſehr ſchönes und rationelles Hockey. Sie dominierten faſt während des ganzen Spielverlaufes und kamen zu einem verdienten:1⸗Erfolg. Bis zur Pauſe war der Kampf torlos. Dann erzielten die Süddeutſchen durch Dennemark(2) und Genzert drei Treffer, denen die Schweizer kurz vor dem Schluß nach ſchönem Durch⸗ lauf ihrer Außenſpielerin das Ehrentor entgegenſetzten. Der Kampf um den 3. Platz entſchieden B. f. R. durch dieſe Niederlage ausgeſchaltet- Sandhofen könnte Phönir noch erret Verbandsſpiele in Süddeutſchland Durch den Buß⸗ und Bettag mußten die Verbandsſpiele in Süddeutſchland in den meiſten Gruppen eine Einſchrän⸗ kung erfahren. In den Gruppen Main und Heſſen fielen fämtliche Spiele aus. Die Gruppe Rhein brachte nur das eine Spiel Phönix Ludwigshafen— PfR.⸗ Mannheim zur Durchführung, das von Phönix mit :0 gewonnen wurde. Die Pfälzer haben ſich dadurch den 3. Platz geſichert. Er könnte ihnen nur noch von Sandhofen ſtreitig gemacht werden, wenn von dieſem die noch aus⸗ ſtehenden Spiele gewonnen werden könnten, was nicht an⸗ zunehmen iſt. An den Schlußſpielen um die Süddentſche Meiſterſchaft werden für den Rheinbezirk teilnehmen: Vfd. Neckarau, SV. Waldhof und Phönix Ludwigshafen. Die Gruppe Baden hatte ebenfalls nur ein Spiel ange⸗ ſetzt Schramberg konnte auf eigenem Platze Phönix⸗ Karlsruhe 211 ſchlagen. Phönix muß Glück haben, wenn es noch zum dritten Platz reichen ſoll. Die beiden Verbandsſpiele des Totenſonntags in der Gruppe Württemberg waren von großer Wichtigkeit. Ein⸗ mal konnte der FC. Birkenfeld ſich durch den:4⸗Sieg aus der Gefahrzone bringen und zum anderen erſocht der ſich in glänzender Fahrt befindliche VfB. Stuttgart über ſeinen gefährlichen Rivalen, Germania Brötzingen einen völlig verdienten:2⸗Sieg, der ſie mit den Germanen nach Verluſtpunkten gerechnet wieder punktgleich brachte. Der BfB. hat jetzt die beſſeren Chancen, Meiſter zu wer⸗ den, da er nur noch ein Spiel auszutragen hat, während die Brötzinger durch die drei noch ausſtehenden Spiele leicht weiteres Terrain verlieren können. Die dem F. Birkenfeld unterlegenen Heilbronner Raſen⸗ spieler ſehen ihre Aus ſichten auf den dritten Tabellen⸗ platz ſtark im Schwinden, für den nun die Böckinger Union in Betracht kommt. Dem Abſtieg verfallen, ſcheinen die Stuttgarter Sportfreunde, aber auch die Stuttgarter Kickers ſchweben noch in ernſtlicher Gefahr. Die Gruppe Saar hatte 4 Spiele angeſetzt. Nur das Spiel in Idar gegen Sportfreunde Saabrücken fiel aus. Der FB. Saarbrücken mußte ſich BfR. Pirmaſens knapp mit:2 beugen. Der Tabellenführer FC. Pirma⸗ ſe ns ſchlug den Tabellenvorletzten VfR. Kaiſers lau⸗ tern überlegen:0 und kann jetzt in der Führung nicht mehr eingeholt werden. Boruſſia Neunkirchen war über Saar 05 Saarbrücken 51 erfolgreich und ſcheint den 2. Platz jetzt ſicher zu haben. In der Gruppe Sübbayern gab es inſofern eine Ueber⸗ raſchung als Wacker⸗ München gegen 1860 München 1 unentſchieden ſpielen konnte. Wenn die Form von chen Wacker anhält kann es vielleicht doch noch zum 3. Platz rei⸗ chen. Teutonia München konnte ben DSV.:1 ſchlagen. Die Meiſterſchaftsſpiele in der Gruppe Nordbayern brachten am Sonntag zwei Ueberraſchungen. Zunächſt ließ ſich der 1. FC. Nürnberg zum zweiten Male und wie⸗ derum von Bayern Hof ſchlagen. Damit dürfte die Meiſterſchaft der Spielvereinigung Fürth ſo gut wie ſicher ſein, da dieſe von den drei noch ausſtehenden Spielen nur noch enies zu gewinnen braucht, um nicht mehr eingeholt werden zu können. Die zweite Ueberraſchung war das Spiel VfR. Fürth— FV. Würzburg, das mit einem :1 der Fürther endete. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß damit Würzburg auch ſeines Anrechtes auf den dritten Platz verluſtig gegangen iſt. Der ASV. Nürnberg holte ſich mit einem:0 beim 1 FC, Bayreuth die Punkte. * Phönix Ludwigshafen— V. f. R. Mannheim :0(:0) Die ganze Woche zweifelte man daran. ob bei dem konſeguenten Nebel die Durchführung dieſes Spieles er⸗ möglicht werde. Obwohl nun dieſes Hindernis über⸗ raſchend verſchwand, ſetzte dafür ein Regen ein, der die Bodenverhältniſſe weſentlich beeinträchtigte; namentlich vor dem ſüdöſtlichen Tox. Der ausgezeichnete Beſuch von rund 5000 Zuſchauern zeigte das rechts⸗ wie linksrhei⸗ niſche Intereſſe an dieſem Spiel, das die Entſcheldung um den dritten Platz bringen ſollte. Auch die Abwicklung ſelbſt verriet, daß beide Mannſchaften ſich der Bedeutung des Spiels bewußt waren. Leider konnten beide Gegner den wichtigen Kampf nicht komplett beſtreiten, da Phönix infolge frühzeitiger Verletzung ſe' nes linken Läufers den größten Teil des Spiels mit nur zehn Mann, bezw. mit nur vier Stürmern beſtreiten mußte, und V. f. R. für einen erkrankten Läufer Erſatz einſtellen mußte. der in keiner Weiſe ſeiner Aufgabe gewachſen war. Der Sieg von Phönix iſt als verdient anzuſehen wenn auch ein:1 vielleicht die Leiſtungen richtiger wiedergeben würde. Ludwigshafen, das ohnehin durch den ſcharfen Abſtieg im letzten Spielfahr im Fußball empfindlich zurückgewor⸗ fen wurde, iſt dieſer Erfolg des dritten Platzes wohl zu gönnen, wobei Vorausſetzung bleibt, daß Sandhofen eventuell nicht noch ein Entſcheidungsſpiel erzwingt V. f. R. Mannheim erſchien wieder einmal mit einem voll⸗ ſtändig umgeſtellten Sturm. Für das nächſte Jahr wird wohl ſicher die Erkenntnis reifen. daß mit dieſem Kurs tatſächlich keine durchſchlagerden Erfolge zu erreichen ſind. Das wurde ſchon frühzeitig und häufig erwähnt Trotz⸗ dem kombinierte der Angriff mitunter ſehr gut der eng⸗ liſche Stil im Felde iſt in die Augen ſpringend aber die Schnelligkeit hält nicht immer Schritt. Das Wichtigſte iſt aber, daß vorn zu viel Ueberkombination getrieben wird, was Durchſchlag und Schuß abſchwächt. Es fehlt eben die Routine vor dem Netz. Dazu war der Halb⸗ rechte wirklich ſchwach. Der Rechtsaußen kommt auf ſeinem Platz auch nicht zur vollen Entfaltung ſeiner un⸗ beſtreitbaren Fähigkeiten, ſein Poſten iſt nur in der Mitte. Dazu kam noch, daß er nicht genügend bedient wurde. Die Stützung der rechten Sturmſeite durch den rechten Erſatzläuſer war gleichfalls ſchwach, ebenſo die Deckung des gegneriſchen linken Flügels von dieſer Seite. Her⸗ vorragend und mit der beſte Mann war der Mittelläufer; zugvoll im Zuſpiel, kräftig in der Abwehr, nur vermißte man von ſeiner, wie auch des Mittelſtürmers Seite das planmäßige Decken und Behindern des gegneriſchen Mit⸗ telläufers, der frei arbeiten konnte, was ſich natürlich auswirkte. Gut war auch der linke Läufer. Am beſten hielt ſich das Schlußtrio, in dey der körperlich ſchwere rechte Verteidiger, obwohl gerade er unter dem ſchlechten Boden beſonders litt, wieder überſichtliche Arbeit leiſtete, nur ſein Zurückgehen iſt manchmal bedenklich. Wuchtig und wendig und fehr zähe ſtand ihm der linke Vertei⸗ diger nicht nach. Der Torwart konnte die beiden Treffer kaum verhüten. Alles in allem ſchlua ſich V. f. R. nicht ſchlecht, es laſtete auf ihm eben noch die Unreife der ver⸗ jüngten Mannſchaft. Leider wartete man nach dem erſten Erfolg von Phönix vergeblich auf das Vornehmen des rechten Verteidigers in den Sturm da faktiſch doch nichts mehr zu verlieren war und alle Regiſter hätten gezogen werden müſſen. 5 Phönir⸗Ludwigs hafen hat feine Haupd ſchwäche gleichfalls im Sturm, der zu neroßs iſt. um dit zahlreichen Chancen auch nur annähernd umzuſetzen. Der Mittelſtürmer iſt nicht wendig genug, im eigentlichen Sinne auch kein Sturmführer, aber im zeitweiſen Nützen der Situation immer wieder von Erfolg. Er erzielte beide Tore. Gute Schüſſe und Flanken ſah man von den beiden Flügeln, während die Verbinder im Schuß ziem⸗ lich verſagten und namentlich der Halblinke ſeine alte Fähigkeit immer noch nicht ganz gefunden hat. Bei ſiche⸗ rem Schuß wäre das Ergebnis anders ausgefallen. Auch dal Stellungsſpiel der Innen iſt noch ausbaufähig. In der Läuferreihe war die rechte Seite die poſitiv beſte. Die Mitte hatte im Gegner keine ſonderliche Gegenwirkung zu bekämpfen, ſie konnte, einmal am Ball, frei ſchalten. Auch der linke Läufer leiſtete gute Arbeit. Ausgezeichnet war der rechte Verteidiger, ſein ſicherer und kräftiger Ab⸗ ſchlag fiel allgemein auf. Der linke, anſcheinend auf fedem Poſten zu verwenden, war ein ebenbürtiger Partner. Hervorragend ſchlug ſich auch der Torwart, der eine fort⸗ ſchreitende Entwicklung hinter ſich hat, und heute zu den beſten der Gruppe zählt. Die Mannſchaft obwohl faſt dauernd geſchwächt, kämpfte bis zum Ende eneraiſch und aufopfernd was weſentlich ins Gewicht fiel. Der alles in allem fafre Kampf feſſelte bis zum Ende, war aber von Bremſer⸗Wiesbaden nicht durchaus einwandfrei geleitet. Es fiel manche Fehlentſcheidung und ſtieg auch manches Ueberſehen, aber das Wichtigſte, er behielt die Sache in der Hand.— Zu erwähnen iſt noch eine Tafel, die Phönir auf dem Platz herumtragen ließ mit dem Text:„Willſt Du ein echter Sportsmann ſein. dann ſchreie auch nicht ins Spielfeld rein.“ Kurz und treffend; zur Befolgung empfohlen.— Das Spiel ſelbſt ſieht Phönir gegen die Sonne und den leichten Wind ſtehend; V. f. N. hat Anſtoß. Der Ball kommt zum rechten Mannheimer Verteidiger zurück, der eine weite Vorgabe gibt, und ſchon muß der Phönixtorwart am Boden wehren. Phönix kommt langſam in Front, vergibt aber zwei Ge⸗ legenheiten kurz hintereinander durch Ein Strafball Vf. R wird direkt auf den Hüter geſetzt. Die Situationen wechſeln in raſcher Folge. Mannheim fombiniert vorne vecht aut und ein Flachſchuß des Halb. rechten Hüter chermals im Werfen geſtoppt. Durch entſchloſſenes teidiger ein wohl ſicheres Tor. kurz hintereinander der linke Läufer u. Rechtsaußen aus, doch tritt der letztere wieder ein. Auf Sturz des rechten .⸗Verteidigers bricht der Halblinke der Pfälzer durch, ſchteßt aber verfrüht und an die Netzſefte, Mit ſtarkem Aufwand kann Vf. R. dann eine weitere gefährliche Si⸗ tuation klären. V. f. R. treibt Ueberkombination. aver den Innenſtum, (der einzige gute von dieſer Stelle) wird vom :1; DSV. Schneiden des Gegners verhindert der rechte V. f..⸗Ver⸗ Nun ſcheidet bei Phönix Neueſtes vom Sport Phönix Ludwigshafen ſchlägt V. f. R.:0. * Nationale Boxkämpfe des V. f..: Gute Kämpfe gegen Mainzer, Darmſtädter und Frankfurter Boxer; Schuler wird von Pauli- Mainz klar nach Punkten geſchlagen.— Mitzel⸗Mainz und Niccolai kämpfen unentſchieden. * Um den Hockey⸗Silberſchild: Süddeutſchland be⸗ ſiegt Mitteldeutſchland 613 und Brandenburg ſchlägt Norddeutſchland:0. * Mitteldeutſchland ſchlägt däniſche Fußballvertres⸗ tung 11:1. * Handball im Bezirk Rhein: N. f. R. verliert gegen Pfalz Ludwigshafen 118. * Z. Reitjagd des Reitervereins Mannheim. * Hallentennis⸗Klubkampf: T. C. Mannheim ſchlägt Blan⸗Weiß Saarbrücken 911. auch Phönix fehlt bei nur vier Stürmern der häufigere und auch ſichere Schuß. Der linke Mannheimer Läufer ſucht den mangelnden Schuß ſeines Sturms zu erſetzen, ſein guter Fernball geht über die Latte. Nun erſt ſteigt die überhaupt erſde Ecke für Phönix und deſſen Torwart wehrt, gegen die Sonne ſtehend, gerade noch einen Dreh⸗ ball der rechten.f..⸗Seite zur 1. Ecke Mannheims. Dann vergibt der Halblinke der Pfälzer aus der Luft eine gute Sache. Es folgt der zweite Eckball für Mann⸗ Van den der Phönix⸗Torwart ausgezeichnet herausfiſcht. Bauſe. Phönix iſt nach Seitenwechſel wieder vervollſtändigt, linker Läufer und Linksaußen haben die Plätze gewech⸗ ſelt. Die Sonne iſt weg...R. hat nur den Gegen⸗ wind. Der linke Läuſer(als Linksaußen) verläßt nun endgültig das Feld. Phönix ſetzt trotz der zehn Mann energiſchen Druck entgegen und ſchließlich erztelt der Mit⸗ telſtürmer, auf gutes Durchgeben von links mit plazter⸗ tem Schrägflachſchuß den erſten Treffer. Den ſicher win⸗ kenden Ausgleich vergibt dann der Halblinke von V. f. R. mit Schuß über die Querlatte. Mannheim ſucht durch ein⸗ ſetzendes Drängen weiter den Nusgleich; aber der Tor⸗ wart der Linksrheiner iſt auf der Hut, ſtoppt einen Schuß vom linken Flügel ſicher und klärt wiederholt durch Herauslaufen. Auf wechſelnde Eckbälle verſagt die Sturmmitte von Bf. R. in günſtiger Stellung. Den bet⸗ derſeitigen weiteren Anariſſen fehlt nach dem anſtrengen⸗ den Spiel bei dem Boden der[Durchſchlag. Kurz vor Schluß erhöht der Phönixmittelſtürmer auf Flanke des linken Flügels mit Kopfſtoß:0. Phönir: Odenwälder; Neumſller Schmoll; Hahn, Engel, Links; Burckhardt, Weber, Gußner, Hörnke, Lindemann. IV...: Wäckerle; Fleiſchmany Hoßfelder; Berking⸗ Langen bein. Vanhauer Krſe⸗ August Müs1e hof, Kamenzin. Eberle I: ger, Müller, Specht. Weitere Ergebniſſe Gruppe Nordbayern: Bayern Hof— 1. Fc. Nürnberg :0) VfR. Fürth— FB. 04 Würzburg:11; 1. Fc. Bay⸗ reuth— ASV. Nürnberg:2. Gruppe Südbayern: Wacker München— 1800 München München— Teutonia München 128. Gruppe Württemberg: VfB. Stuttgart— Germanta Brötzingen:2; FC. Birkenfeld— BfR. Heilbronn 524. Gruppe Baden: Sp.⸗Vg. Schramberg— Phönix Karks⸗ ruhe:1. Gruppe Saar: FV. Saarbrücken— VfR. Pirmafens :2; FC. Pirmaſens— VfR. Kaiſerslautern:0; 1. 8. Idar— Sportfreunde Saarbrücken ausgef.; Bor. Neun⸗ kirchen— Saar 05 Saarbrücken:1. Hand ball⸗Verbandsſpiele Gruppe Rhein Durch den Buß⸗ und Bettag kamen nur Spiele über dem Rhein zum Austrag. In der erſten Abteilung beendigte M. T. G. die Verbandsſpiele. Dieſes letzte, ſehr entſcheidende Treffen konnte ſie zu einem verdienten Siege geſtalten, da ſie os Ludwigshafen mit:2 das Nachſehen gab. Die endgültige Klärung der Meiſter⸗ ſchaft hängt von dem Treffen Phönix— 08 ab; gewinnt 08, ſo muß ein Entſcheidungsſpiel ſtattfinden, ein Unentſchte⸗ den oder eine Niederlage bringt M. T. G. den Meiſtertitel in der Abteilung 1..C. Phönir Mannheim fer⸗ tigte Frankenthal ſicher mit:2 ab. Der dritte Platz iſt ihm nicht mehr zu nehmen. Frankenthal muß gegen den P. S. V. oder Waldhof mit Vor⸗ und Rückſpiel um den Verbleib ſpielen. In der anderen Abteilung holte ſich der bis letzt noch ungeſchlagene V. f. R. gegen den Tabellenzweiten Pfalz Ludwigshafen eine ſehr hohe Niederlage, das Reſultat lautet 118. Durch dieſe Niederlage können verſchtedene Komplikationen entſtehen, die V. f. R. um den Meiſtertitel bringen können. Klärung wird das Rückſpiel V. f. R.— P. S. V. bringen. Waldhof⸗Polizei waren ſpiel⸗ frei. 5 Fußball⸗Geſ. 03— M. T. G.:8 M. T. G konnte ihr letztes Verbanbdsſpiel gegen die ſehr ſpielſtarke 03 nach ausgeglichenem Spiel für ſich ent⸗ ſcheiden. Durch den Sieg hat M. T. G. die Tabellenfh⸗ rung errungen und kommt für den Meiſtertitel beſtimmt in Frage. Ausſchlaggebend wird das Spiel Phönix 08 ſein. Lindenhof iſt der einzige Verein, der noch auf den Titel Anrecht hat, aber nur dann. wenn er dieſes äußerſt wichtige Spiel gewinnt. Die Ludwigshafener waren ein gleichwertiger Gegner, ſie konnten in allen Reihen ge⸗ fallen. Sehr zuverläſſig war der Torwächter, der keines der 3 Tore halten konnte. Die Verteidigung war ſehr aufmerkſam und wurde von der Läuferreihe gut unter⸗ ſtützt. Der Sturm war ſehr gefährlich und ſtellte Maecker oft vor eine große Aufgabe. M. T. G ſpielte mit großem Siegeswillen. Der Sieg iſt durchaus verdient. Jeder wußte, um was es ging und tat ſein Beſtes. Sehr gut war Maecker, der ganz hervorragend hielt. Wie immer war auch die Verteidigung auf gewohnter Höhe. Die Läuferreihe war unermüdlich und leiſtete im Aufbau ſowie in der Abwehr gute Arbeit. Der Sturm arbeitete ſehr ſchön zuſammen, beſonders fiel die große Schnellig⸗ keit auf, die manchmal die 0g⸗Verteidigung verwirrte. Bereits bei der Pauſe lag M. T. G. mit:1 Toren in Füh⸗ rung. Nach dem Wechſel kamen beide Parteien zu je einem Tore, F. C. Pfalz e— V. f. R. Mannheim BfR. mußte allerdings mit 6 Erſathleuten die erſte, aber ſehr hohe Niederlage hinnehmen. Pfalz liegt nun nach dieſem Spiel nur einen Punkt hinter VfR. und kann pbel⸗ leicht noch Meiſter werden. VfR. haft zwar auf eigenem Platz das letzte Verbandsſpiel gegen; den Polizel⸗Sport⸗ verein auszutragen, ob es aber unter dieſen Umſtänden gelingt, den PSV. zu beſiegen, iſt mechr als fraglich. Die Frage nach dem Meiſter iſt jetzt volllommen offen. Das Reſultat dürfte dem Spielverlauf nachgzu hoch ausgefallen ſein, VfR. war keineswegs ſo ſchlecht wie das Ergebnis vermuten läßt. Die Pfälzer ſpielten mit großem Sieges⸗ willen. Der Torwächter war ein zuverläſſiger Hüter. Die Verteidigung war vor keine allzu große Aufgabe geſtellt, da VfR. durch den Erſatz ſehr an Durchſchlagskraft ein⸗ gebüßt hatte. Die Läuferrelhe konnke gefallen. Der Sturm war ſehr ſchußgewaltig und hatte in Halblinks und Halbrechts ſeine Stützen. Bei VfR. wollte es nicht klappen. Hoffman im Tore hätte 3 Tore verhüten müſſen. Die Ver⸗ teidigung war zu überlaſtet, beſonders in der 2. Hälfte. Die Läuferreihe fand den erforderlichen, Kontakt mit Ver⸗ deidigung und Sturm nicht, dadurch umren dieſe Reihen zu ſehr auf ſich angewieſen. Der Sturrm war nicht wieder u erkennen, es war keine Geſchloſſenheſt feſtzuſtellen, der all wurde faſt immer zu ſpät oder gar dahin geſpielt, wo kein Mann ſtand. Dadurch hatten die Pfälzer ein leichtes Spiel. In der erſten Hälfte war das Spiel noch ausge⸗ glichen, die Pfälzer führten mit:1. Erſt nach dem Wechſel kamen die Pfälzer immer mehr auf. ö F. V. Frankenthal—.. C. Phönix:5 Bereits am Vormittag ſtanden ſich beide Mannſchaften im Stadion zum Rückſpiel gegenüber. Pihönix konnte den gezeigten Leiſtungen nach einen ſehr vedtenten Sieg er⸗ ringen. Frankenthal hat an Spielſtärke eingebüßt, der Erſatz machte ſich bemerkbar. Der Torwächſter arbeitete mit großer Ruhe, an den fünf Toren iſt er ſchuldlos. Die Ver⸗ teidigung konnte gegen die raffiniert ſprelenden Phöntx⸗ ſtttrmer kaum etwas ausrichten. Die Lifuferreihe ſpielte mit großem Eifer. Der Sturm iſt ſehrz wurfſicher, aber ſeine Aktionen waren viel zu durchſichtig um zu Erfolgen zu kommen. Dantel im Phönixtore war, wie immer, ſehr ſicher. Auch die Verteidigung ließ keine Wünſche offen. Angenehm fiel die große Ruhe auf, die Betde Verteidiger haben. Die Läuferreihe war durch Benner wieder ver⸗ ſtärkt, der auch diesmal wieder das Rückgrat der Mann⸗ ſchaft war. Im Sturm waren Roeberer, Hader und Grund⸗ höfer die erfolgreichſten Spieler; Schulz litt an einer Ver⸗ letzung. In der erſten Hälfte ſtellt Phinix nach über⸗ legenem Spiele mit 4˙1(Roeder 1, Grundhbfer 1, Hader 9 den Sieg ſicher. 2. Mannſchaft Frankenthal— 2 Phönix 4 * 6. Seite. Nr. 547 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 25. November 1929 Vorkümpfe des.. R. J Gute Hauptkämpfe- Ringrichter Straub enttäuſcht Schuler verliert gegen Pauli- Mitzel⸗Nitolai unentſchieden Nach längerer Zeit trat die Kampfmannſchaft des VfR. em Samstag abend im Saale des Kaſinos zum erſten Mal wieder mit einem nationalen Boxabend an die Oeffentlichkeit. Man hatte gute Boxer aus Dar mſtadt, Mainz und Frankfurt verpflichtet. Das Haupt⸗ intereſſe beanſpruchen die Kämpfe zwiſchen Mitzel⸗Mainz und Nicola i⸗VſR. im Federgewicht und Pauli⸗ Mainz und Schule r⸗VfR. im Weltergewicht. Der 3. Vorſitzende des VfR. Herr Schlerf richtete eine kurze Begrüßungsanſprache an die Zuſchauer und fand dann warme Worte für den Borſport, für den er zu werben bat. Es war gut, daß man die Hauptkämpfe an den Schluß des Programms geſetzt hatte, da dadurch der unbefriebi⸗ gende Verlauf der Kämpfe am Anfang verwiſcht wurde. Im erſten Kampf ſtießen im Weltergewicht Heß⸗ Darmſtadt und Stetter⸗VfgR. aufeinander. Stetter gewann verdient, Gleich beim 2. Kampf machte ſich die radau⸗ luſtige Stimmung der Zuſchauer bemerkbar, die auf ein kleines, unbedeutendes Verſehen Ringrichters Straub⸗Kaiſerslautern losbrüllten. Als dann in der 2. Runde Osburg⸗Darmſtadt und Walter⸗VfR. wegen Genick⸗ und Nachſchlag verwarnt worden waren, brach der Ring⸗ richter unverſtändlicherweiſe den Kampf ab und ſchickte beide aus dem Ring. Dieſe offenſichtliche Fehlentſcheidung brachte die Zuſchauer vollſtändig aus dem Häuschen. Hier hatte der Ringrichter entweder weiter verwarnen oder einen der Kämpfer disqualifizieren müſſen. Auch der 3. Kampf zwiſchen Ziemer⸗Frankfurt und Binnig⸗VfR. (Mittelgewicht) nahm in der 2. Runde ein vorzeitiges Enbe. Der Frankfurter mußte am Seil ſchwer einſtecken, er verletzte ſich anſcheinend noch die rechte Hand und gab den für ihn ausſichtsloſen Kampf auf. Im 4. Kampf gab es wieder richtigen Krawall, da der Ringrichter den weit⸗ aus beſſeren Kerber⸗Frankfurt in der 2. Runde wegen Nachſchlagens dis qualifizierte. Straub hatte Kerber bereits Ende der erſten Runde aus dem Ring ſchicken müſſen, da des mehr Zurückhaltung Rieſer bei dem zu Boden gegangene Landfried⸗VfR. zwei⸗ Der Verlauf Weltergewicht: Heß ⸗Sp. V. 98 Darmſtadt—Steb⸗ der ⸗B.f. R. In der erſten Runde greift Heß an, kauft aber in linke Gerade von Stetter hinein. Im Nah⸗ kampf kann der Darmſtädter wieder ausgleichen ſo daß dieſe Runde unentſchteden geweſen ſein dürfte. In der weiten Runde beginnt Stetter hoch aufgerichtet, er kann Heß einigemale gut links erwiſchen. Dieſer duckt jetzt mehr und verſucht in den Nahkampf zu kommen, aber auch hier hat Stetter kleine Vorteile. Dieſe Runde war knapp für Stetter In der 3. Runde läßt ſich der Mann⸗ heimer zuerſt treihen und ſchlägt Heß immer wieder linke Gerdaden ins Geſicht. Heß muß in dieſer Runde ziemlich niel nehmen, er wird zuſehends langſamer und ſchwächer. Steger nach Punkten Stetter ⸗V..R. Mannheim. Halbſchwergewicht: Os burg Sp. V. 98 Darmſtadt Walter ⸗V..R. Sofoxt hartar Schlagwechſel, der Wal⸗ ter Vorteile bringt. Walter ſchlägt härter und genauer als ſein Gegner. Osburg geht dauernd in Clinch und vermeidet ängſtlich die harten Schläge von Walter. In der 3. Runde hat ſich der Darmſtädter umgeſtellt. er kontert ſehr gut. Walter wird wegen Nachſchlagens ver⸗ warnt. Als dann in einer Ecke beide im Eifer des Ge⸗ fechts aus der Nolle fallen, ſchickt der Ringrichter beide aus dem Ring. Dieſe falſche Entſcheidung rief den bereits geſchilderten Krach heruor. Mittelgewicht: Ziemer.. 60 Frankfurt⸗Bocken⸗ heim Ban nig ⸗V.f. R. Mit Schlagwechſel wird der Kampf aufgenommen. Binnig kann ſich durch genaueres Schlagen Punkte ſammeln. Ziemer erhält zwei Ver⸗ warnungen wegen Genickſchlags. Gegen Schluß liege Binnig ſchwacht vor. In der 2. Runde erzielt Binnig mit ſeinen Schlägen Wirkung. Der Frankfurter muß einige Male kurz zu Boden. Als er an den Seilen ſchwer nehmen muß geht er wieder zu Boden und gibt dann auf, da er ſich bei dem Fall anſcheinend die rechte Hand verletzt hat. Sieger Bin nig ⸗V.f. R. durch Aufgabe. Weltergewigcht: Fer ber⸗TG. 60 Frankfurt⸗Bockenheim gegen Landfrie d⸗Bfhi. Der kräftigere Kerber drückt ſofort auf das Tempo. Nahkampf mit Vorteile für Ker⸗ ber. Obwohl Landfried gut abdeckt, kommt der Frank⸗ bürter immer wieder durch. Auf einen Volltreffer aufs Kinn geht Landfried bis 9 zu Boden. Kerber ſchlägt nach, er häbte hier unbedingt disqualifiziert werden müſſen. In der 2. Runde wird die Ueberlegenheit von Kerber noch deutlicher. Wieder muß Landfried den Boden aufſuchen, Kerber ſchlägt unbeherrſcht nach und wird aus dem Ring geſchickt. Dieſen Kamqf hätte Kerber in der 3. Runde durch . o. gewonnen. Sicgger wurde ſo Landfried durch Disqualifikation ſeineg Gegners. Nach dem Proteſt des Publikums über dieſe durchaus richtige Entſcheidung übernahm Schwin d⸗BfR. das Amt des Ringrichters, das er in feder Hinſicht einwandfrei ver⸗ ah. Von dieſem Angenblick an wickelten ſich die Kämpfe reibungslos ab. 5 Weltergewicht: Schröder⸗TGG. 60 Frankfurt⸗Bocken⸗ heim Philip p⸗Vfſſt. Viel Nahkampf mit hartem Schlag⸗ wechſel. Philipp duckt zu viel. Erſte Runde unentſchieden. In der 2. Runde ommt Philipp einige Male gut durch, Schröder wirkt etwaß ſchwächer, er kann aber gegen Schluß wieder ausgleichen. In der 3. Runde läuft Schröder in einige linke Geraden hinein. Dann Nahkampf mit viel Schlagwechfel. Das Urteil unentſchieden entſpricht dem Kampfverlauf. Halbſchwergewicht:, heim Mei e r⸗Bff. Fu ch s⸗TG. 60 Frankfurt⸗ Bocken⸗ Fuchs iſt kräftiger, Meier macht mit ſeiner ſchlanken, gübdurchtrainierten Geſtalt den beſſeren Eindruck. Im Nahkampf muß Fuchs ganze Serien hin⸗ nehmen, er erreicht Meier auch verſchiedene Male. Dann kämpfen beide ſehr vorſichtig auf Diſtanz. Die Runde endete gleichauf. Die 2. Runde das gleiche Bild, vor⸗ ſichtiger, aber ſchneller Diſtanzkampf, bei dem Meier durch einige ſchöne Stoſſper Punkte ſammeln kann. Knapper Vorteil für Meier. Die 3. Runde war für den Frank⸗ furter bitter. Meier hat ihn gut im Geſicht erwiſcht, Fuchs blutet ſtark aus der Naſe. Meier kommt immer wieder bei dem Fronkfurter auf die Naſe durch. Als der Frank⸗ furter immer mehr dem unvermeidlichen Niederſchlag ent⸗ gegengeht, werfen ſſeine Sekundanten in richtiger Erkennt⸗ iuis der Lage das Handtuch in den Ring und geben den Kampf auf. Steger durch Aufgabe Meie r⸗BfR. Mannheim. Bantamgewicht: Im h o fl. MBC. Mainz—Henzel⸗ BfR. Ein recht intereſſanter Kampf während der 3 Runden Beide vermeiden den Nahkampf. Henzel ſtoppt links und Imhof kontert urid duckt ausgezeichnet. Er ſchlägt ge⸗ nauer, härter und ſchneller. Dieſe genguere Arbeit mag die Punktrichter wohl veranlaßt haben, Imhof den Sieg zuzuſprechen. Ein Unentſchieden hätte den Leiſtungen ebenſo gut entſprochen. Die Hauptkämpfe Federgewicht: Mitz e l⸗l. MBC. Mainz—Niecolal⸗ BfR. Nieolaf begünnt den Kampf gegen den guten Gegner taßliſch richtig, er ſtoppt jeden Angriff des ſchnellen Main⸗ ers mit linken Geroden ab. Nicolai kommt immer wie⸗ er durch, ſo daß er in der erſten Runde knapp vorgelegen haben dürfte. In der 2. Runde verſchärft Mitzel das Tempo, er kann Nicolaf oben und unten gut erwiſchen. Meltzel ſchlägt ſehr hart und ſchnell. Nicolai gleicht durch line Gerade wieder aus. Die Kampfbilder wechſeln ſehr Taſch, dauernd Schlagwechſel. Dieſe Runde wär unent⸗ ſchieden. Die 3. Runde beginnt Mitzel gonz wild, er kann Nicolai kurze Zeit bedrängen, der ſich aber wieder frei macht und Mitzel gut im Geſicht erwiſcht. Der Mainzer steckt etwas mehr ein. Bei einem Schlagwechſel ſtürzen 5 Bis zum Schluß ſehr harter Schlagwechſel. n en kann Mitzel mehr als zufrieden ſein. Atergewicht: ahkampf. Schuler deckt gut ab, er muß aber trotzdem von e 83 5 3 1 e id Pauli kontert ausgezeichnet. Schon i 8 überlegen. Die 1895 1 un veint Pauli Ni⸗ it angenehm enttäuſcht. Mit dem Unentſchie⸗ Paul i⸗1. MB. Mainz Schuler ⸗ Pauli, der kräftiger als Schuler iſt, ſücht ſofort den annheim mal nachgeſchlagen hatte. Es iſt unverſtä Teil des Publikums ſich über dieſe durch Entſcheidung des Ringrichters aufregen Schlerf tat das in dieſem A üblick einzig ſagte den Zuſchauern über ihr wenig ſportliches Verhal⸗ ten mit einer Offenheit ſeine Meinung, jeder ver⸗ nünftige Menſch unterſtreichen mußte. Nach dieſer„Beleh⸗ rung“ trat endlich Ruhe ein. Als dann Herr Schwind dlich, wie ein s einwandfreie konnte. Herr Richtige, er die das Amt des Ringrichters in energiſcher Weiſe weiter führte, verliefen die übrigen Kämpfe ohne örung. Ein Teil der Zuſchauer, der anſcheinend in eir Amateur boxkampf einen beſſeren R mel zum A oben ſieht, würde beſſer daran tun, ſich zu andere Gelegenheiten auszuſuchen, denn durch ſein Wegbleiben kann der Box⸗ ſport nur gewinnen Rufe wie:„Auf ihn“, gib ihm“ uſw. ſind bei ehrlichen Amateurk ofen durchaus falſch am Platze. Es iſt bedauerlich, daß dieſe Rufe von den teuer⸗ ſten Plätzen kamen, von deren Beſitzern man doch etwas verlangen durfte. Sicher gab der Ringrichter durch ſeine Unſicherheit eine unmögliche Figur ab, das berechtigt die Zuſchauer aber keineswegs, ihrer Radauluſt ſo die Zügel ſchießen zu laſſen. Die beiden Hauptkämpfſe konnten den ſchlechten Ein⸗ druck des Anfangs wieder einigermaßen gut machen. Ein hervorragendes Treffen lieferten ſich Mytzel⸗Mainz und Nicolai ⸗V.f R. Man hatte Mitzel von vornherein ein kleines Plus eingeräumt. Nicolai zeigte aber gleich bei Beginn, daß er ſich auf Mitzel einzuſtellen verſtand. Im⸗ mer und immer wieder ſtach er M. ſeine Linke wirkungs⸗ voll ins Geſicht. Trotz ſeines trockenen harten Schlags konnte Mitzel nicht zum e kommen. Das gefällte Un⸗ entſchieden wir etwas beſſeren Leiſtung von Nicolai nicht ganz gere Im lußkampf ſtand Schuler⸗ V. f. R. gegen Pauli⸗Mainz von der erſten Runde ab auf verlorenem Poſten. Nur ſeiner feinen techniſchen Leiſtung hat er es zu verdanken daß er über die Strecke kam. Pauli beſitzt neben guter Technik auch einen äußerſt har⸗ ten Schlag, der Schuler deutlich erſchütterte. Des Main⸗ ders Punßtſieg war ganz überlegen. der Kämpfe Runde ſetzt wieder mit ſchnellem Nahkampf ein. Schuler deckt vorſichtig die harten Schläge von Pauli ab. Dieſer kann ihn mit einigen Kopftreffern durcheinanderſchütteln. Pauli liegt klar in Front. In der 3. Runde Pauli aufs Kontern, da er ſeines Sieges ſich muß weichen, die harten Schläge haben ihn f nommen. Er iſt ziemlich fertig und ſchwach auf de Beinen Nur ſeine techniſche ausgezeichnete Deckung bringt ihn über die Runde. Ueberlegener Punktſieger Pauli Mainz.—u— Die„B..“ bringt aus Newyork einen inter⸗ eſſanten Bericht über den Weltflug des Freiherrn v. König⸗Warthauſen, dem wir folgendes ent⸗ nehmen: Ein ſehr zerzauſter Haarſchopf, zwei friſche blaue Augen, ein lachendes Geſicht— zwei Kröten ſeltener Art und eine unwahrſcheinliche weiße Siamkatze: das alles ſah man zuerſt auf dem Rooſevelt⸗Field aus der D 1433„Hünefeld“ aus⸗ ſteigen. Allmählich war einem klar, daß das nun tatſächlich der Weltflieger Freiherr v. König⸗Wart⸗ hauſen war. 23 Jahre— man kann ihn aber ebenſo⸗ gut für 18 halten!— immer lachend und herzlich lachend, immer munter und lebhaft: ein richtiger Junge. Es war ein weiter Weg bis zu dieſer Landung hier, in Newyork. Viele Länder, ebenſo viele Aben⸗ teuer— erhebende Stunden und Stunden ausge⸗ füllt mit Mühſal und Aerger, wenn mal wieder ein⸗ zelne bürokratiſche Maßnahmen ſeinen Lauf hemm⸗ ten. Oder beſſer ſeinen Flug.„Aber jetzt bin ich hier— und bald wieder zu Hauſe! Und das iſt ja die Hauptſache. Und es iſt ſchon beſſer, ſich mit Be⸗ hörden herumzuärgern, ſtatt es mit ſeinem Flug⸗ zeug zu tun!“ So allmählich erfährt man dann von ſeinen Abenteuern, ſeinem Weg, ſeinen Ideen. Um von vorn anzufangen. Berlin Moskau: bei Nacht. Weiter über Teheran zum Perſiſchen Golf, Indien, Siam, Halbinſel Malaca, China, Japan und nun zu⸗ letzt USA. Mexiko— ein bißchen!— und ebenſo: Kanada. Und alles mit 20 PS. Warum gerade nur mit 20 PS.? Das ſcheint doch ein bißchen wenig zu ſein!„Aber was ſollte ich denn machen? Viel Geld hatte ich ja nicht. Nur das, was mir meine Freunde gaben. Und dieſe Maſchine koſtet ja nur 7500 Mark. Und denken Sie doch, wie ſparſam ſie iſt: auf dem ganzen Flug habe ich nur für 600 Dollar Benzin und Oel verbraucht. Und dabei darf man nicht vergeſſen, daß in Perſien das Benzin nicht ſehr billig iſt. Zumal, wenn es erſt viele Wochen und Tage auf einem Kamel herange⸗ ſchafft werden muß!“ Es mag nicht immer leicht geweſen ſein, gegen einen ordentlichen Wind mit dieſen wenigen 20 Pferden anzugeben, es g manchmal auch nicht ge⸗ rade ſchön geweſen ſein, Stunden und Stunden über nichts als ein Waldmeer oder Dſchungeln hinzuflie⸗ gen. Oder 8 Wüſten Artizonas und Texas!, der über die Hochgebirge Perſiens, oder über die Abs Bartbaufenr⸗ aß am 24. November beicht im hrer doch „daß er eine Jagd ver⸗ t zum Ziel!“ gerade einladend. doch beim Beginn „der Wettergott dgelände zwi⸗ noch ſtille n bei einem ſolch 1 anſtalten wollte. Zwar war der 8 er Regen rieſe Jagd hatte ſich der Himmel a gte den Rotröcken ein freundlich Die Jagd, 10 Km. lang, war in das ſchen Seckenheim und Schwetzingen gelegt, in die hiſtori⸗ ſchen Gefilde, wo 1462 Kurfürſt Friedrich I. der Siegreiche Markgraf Karl v. en, den Biſchof von Ulrich von Württemberg aufs Haupt ſchlug, Waffentat, an d f eine glorr Denkſtein ) heute bei Fußed lo gemahnt.— Wohl kommen die Zuſchauer bei[djagd“ nicht ganz auf ihre Koſten, weil ſie nur ickende Ausſch der Jagd ſehen könnem, umſo anr ö die Reiter, da die — und ſie Kurs vorher nich 8 Au von Schnitzeln den Spürſinn der re Anforderungen elbe man ſich an der 9 Uhr 20 ritt der 5 ließ ihm „Hunde“ in Auch dieſen he„arbeiten“ icher Richtung *— wurde die 5 als„Hunde“ reitenden; geſtellk wurden— 9 Bahnbrück Fuchs mit tz 15 Minuten Vorsprung. Bewegung, die die Fährte auſſpüren mußte Zeit gelaſſen werden, damit ſie i konnten. Zunnächſt ging der Kurs i i die Siedlung Pfingſtberg rechts laſſe Der zunächſt durchrittene„Riemenwald“ bietet durch ſeinen einfachen Kiefernbeſtand nicht viel an Naturſchönheit, er erinnert an Berlins eintönige Vorortwälder. Die Alte Heidelber⸗ ger Straße, die in der Geſchichte ſo manchen Heerwurm ge⸗ tragen hatte, wurde weſtlich des großen Kraftwerks über⸗ schritten; weiter gegen Station Rheinau, dann hinter der Welthölzer⸗Fabrik vorbei auf den nen von Weſt nach Oſt ziehenden Edinger Riedweg. Für die Hunde war fetzt die ſchwerſte Arbeit getan; jetzt konnte man, ohne ſich mit Fährteſuchen aufhalten zu müſſen, in flotter Fahrt vor⸗ wärtskommen. Maat erreichte die Straße Friedrichsfeld Schwetzingen. Nun änderte ſich das Jagdgelände: ſaftige Wieſen luden zum ausgreifenden Galopp in breiter Front ein. Dann nahm ſchöner Hochwald die Reiter wieder auf, Ein tiefer Hohlweg wurde durchklettert; nach 5 Minuten betrat man die Wintertrainierbahn des Seckenheimer Renn⸗ vereins. Da ſich die Straßenbrücke bei der Steinzeugſabrik Friedrichsfeld hoch über den Bahnkörper ſchwingt, iſt auch die zur Brücke führende Straßenrampe ziemlich hoch; die Reiter mußten ſchon einen gehörigen Schwung nehmen, um den Straßendamm zu erklettern. Die Eiſenbahn Mannheim— Heidelberg wurde überſchritten und dann kam dey letzte ſchöwe Galopp bis zur Rennbahn Seckenheian, wo das Halali war. Es wurden 13 Brüche verteilt. Die Jagdgeſellſchaft nahm dann noch einen kurzen Im⸗ biß im gemütlichen Gasthof zum Löwen von Herrn Seitz in Seckenheim. Wer freut ſich nicht, wenn er dieſe ſchmucke Ortſchaft betritt! Die breibe Hauptſtraße, die ſchön ver⸗ Im Kleinflugzeug um die Welt Der Flug des Freiherrn v. König⸗Warthauſen 35000 Km. ohne Vegleitung Rocky Mountaines oder— aber das iſt ja gleich. Daß dieſer Flieger es ſich alles nicht einfach und harmlos macht, das kann man ſehen. Ob er ſchon einmal auf dieſem Fluge in richtige Gefahren geraten ſei?„O ja: aber es war ja nie ſo ſchlimm! Ach das kommt eben mal ſo. Im Kau⸗ kaſus, kurz vor Baku, da griffen mich einmal zwei rieſige Steinadler an. Sie kannten wohl einen ſolchen Vogel wie den meinen noch nicht und dem wollten ſie eben zu Leibe gehen. Sie ſtießen richtig auf mich herab— aber ich war ja viel ſchneller als ſie, und ſo entkam ich ihnen. Aber es wäre wohl böſe geworden, wenn ſie mit meinem Propeller Be⸗ kanntſchaft geſchloſſen hätten. Dann wäre wohl alles aus geweſen, und mein Unternehmen hätte einen unrühmlichen Schluß bekommen. Unter mir . 5 Baxon König von Warthauſen. 1 Der Weltflieger mit ſeiner Siamkatze, die ihm der Kronprinz von Siam ſchenkte. lagen nämlich nur in Eis und Schnee gehüllte Berge. Nicht gerade klein!“ Und dann einmal in Perſien, wo er mitten im Gebirge landen mußte und von dort nicht mehr wei⸗ terſtarten konnte. Seiner Maſchine war nichts paſ⸗ ſiert— aber er ſaß hoch oben im Gebirge und konnte von dort nicht ſtarten.„Aber das war ja alles nicht ſo ſchlimm. Das Schlimmſte war der Marſch im ausgetrockneten Bachbett, über Geröll, in glühender Hitze, ohne Lebensmittel und ohne einen Tropfen Waſſer, über 30 Kilometer zur nächſten Anſiedlung. Mehr als einmal glaubte ich liegen zu bleiben.“ Aber es gelang wieder einmal. Man muß ihn geſehen und gehört haben auf dem Feſt des deutſchen Konſulats, wie er mit hellem Feuer eine Lanze für den Flugſport brach. Man muß die Freude der anweſenden Flieger, wie Chamberlin und Fitzmaurice, der Flieger aus Sowjet⸗Rußland, über dieſe Worte geſehen ha⸗ ben. Wenn er dann mit ſeinem fließenden Engliſch und dann auch Spaniſch noch einmal ſeine Worte wiederholte: dann ähnelt er ganz beſonders„Lindy“. Er hat ſeinen Namen bei Gott nicht zu unrecht er⸗ halten: der deutſche Lindbergh! Und die Begeiſte⸗ rung des Amerikaners iſt ebenſo ähnlich für beide Repräſentanten ihrer Heimat— ihres Landes! Die Briefe, die täglich an den jungen Flieger gelangen, beweiſen dies. Wie oft könnte er ſich hier verhei⸗ raten! Sein Hotelzimmer ähnelt ſehr einem kleinen Warenhaus! Und ein Hotel in El Paſo ſetzte auf die Speiſenkarte„Frankfurter Würſtchen Baron Vorſitzenden, Staatsſekretär a. D. Exz. Vorſtandsſitzung des Deutſchen Reichs ausſchuſſes für Lei⸗ besübungen in Berlin ſtatt. zweiten ſtellvertretenden Vorſitzenden gewählt. teres Mitglied wurde der Präſident des Deutſchen Land⸗ des Relteroereins Munnhein putzten großen Häuſerfronten mit den hohen Einfahrts⸗ bögen, die dieſen Sommer und Herbſt dew reichen Ertrag der fruchtbaren Seckenheimer Felder einſogen. Was ſieht man dort für ſchöne Pferde! Keine abgeſchundenen Klep⸗ per, ſondern glänzende, ſatte Pferde mit ſchön gepflegten Schweiſen. Vorkämpfe im Berliner Sportpalaſt Schönrath ſchlägt Santa— Jacob Domgörgen deutſcher Leichtgewichtsmeiſter Vor etwa 6000 Zuſchauern brachte der Berliner Sport⸗ palaſt am Freitag abend ſeinen Box⸗Großkampftag zur Durchführung. Im Vordergrund des Intereſſes ſtand das Schwergewichtstreffen zwiſchen dem Krefelder Schönrath und dem portugieſiſchen Schwergewichts⸗ meiſter Joſe Santo, das der Deutſche klar nach Punkten gewann. Im Verlaufe des überaus ſpannenden Achtrundenkampfes mußte der über zwei Meter große Por⸗ tugieſe ſogar auch einmal den Boden aufſſuchen. Der Kampf um die deutſche Leichtgewichtsmei⸗ ſterſchaft endete in der zehnten Runde mit einem k..⸗ Siege von Jacob Domgörgen über Fritz Reppel⸗ Herne. Anfangs war Reppel durch gute rechte Schwinger und Hoken im Vorteil. Von der ſechſten Runde ab än⸗ derte ſich aber das Bild. Domgörgen, der ruhig auf eine k..⸗Chance wartete, ſchickte ſeinen Gegner in der achten Runde zum erſten Mal bis neun zu Boden. Von dieſem Treffer konnte ſich Reppel nicht mehr erholen. Nach vier weiteren Niederſchlägen wurde er in der zehnten Runde ausgezählt. 5 5 Skibinſki⸗ Bochum ſchlug den als Erſatz für den erkrankten Hamburger Karl Sahm eingeſprungenen Amerd⸗ kaner Benny Singer bereits in der dritten Runde k. o. Weltergewichtsmeiſter Hans Seyfrie d⸗Bochum und der Königsberer Helmuth Schulz trennten ſich nach acht Runden unentſchieden, womit der Königsberger einen ganz beſonderen Rekord aufſtellte, da er in ununterbrochener Reihenfolge ſeine letzten elf Kämpfe mit einem unentſchie⸗ denen Reſultat beendete. Den Schlußkampf des Abends beſtritten der engliſche Federgewichtsmeiſter Jonny Cuthberth und der deutſche Exmeiſter Paul Noack. Das Treffen brachte den erwarteten Sieg des Engländers, der jedoch über 8 Runden nur einen Punktſieg erringen konnte. * Jriſche Amateurboxer in Köln geſchlagen Colonia Köln ſiegt mit 10:0 Der zweite Deutſchlandsſtart der iriſchen Auswahl⸗ mannſchaft der Amateurborer ging am Freitag abend in der Kölner Rheinlandhalle vor ſich, wo die Iren gegen die ſchlagkräftige Vertretung eine 100 Niederlage einſtecken mußten. Die Leiſtungen der Iren gefielen wiederum ſehr gut, beſonders verfügten ſie über eine ausgezeichnete Tech⸗ nik, ſodaß die Kämpfe ſehr feſſelnd verliefen. Es ſiegten Ruſtemeyer⸗Köln gegen Collins durch k. o. in der 1. Runde, Kiefernagel gegen Ford n.., Viernich gegen Soldier 'Sheo n.., Kurth gegen Wrigth n. P. und Hvover⸗ Köln gegen Hearns n. P. Damit fiel im Geſamtergebnis von 10:0 Punkten der Sieg an die Kölner Amateure. Vorſtandsſitzung des Deutſchen Reichsausſchuſſes Erſatzwahlen Am Samstag vormittag fand unter Leitung des erſten Dr. Lewal d, die Da der frühere erſte Vor⸗ ſitzende der Deutſchen Turnerſchaft, Profeſſor Dr. Ber⸗ ger, gleichfalls ſeinen zweiten Vorſitz im Reichsausſchuß niedergelegt hatte, mußte für ihn eine Erſatzwahl vorge⸗ nommen werden. An ſeine Stelle trat der jetzige erſte Vorſitzende der Deutſchen Turnerſchaft, Staaksminiſter a. D. Dominicus. Dr. Thimer(Dresden] wurde an Stelle von Staatsminiſter a. D. Dominieus zum Als wei⸗ gemeindetages in Berlin, Gerecke, in den Vorſtand auf⸗ genommen. Die Sitzung des Kampfſpiel⸗Ausſchuſſes Im Reichsminiſterium des Innern fand am Sams nachmittag im Anſchluß an die Vorſtandsſitzung de Deutſchen Reichsausſchuſſe für Leibesübungen unter dem Vorſitz von Staatsminiſter a. D. Dominicus eine Sitzung des Kampfſpiel⸗Ausſchuſſes ſtatt. Dabei wurde die Aus⸗ ſchreibung nochmals eingehend überprüft und neben einigen berichtigenden Aenderungen auch das Fußballſpiel vom Sastag auf den Schlußtag, om Sonntag, verlegt. Da⸗ durch mußten die leichtathletiſchen und ſonſtigen 2 Wettbewerbe auf den Freitag vorverlegt werden. ie Dentſchen Kampfſpiele 1930 finden bekanntlich in der Zett vom 26. bis 29. Juni 1930 in Breslau ſtatt. Aus dem Be⸗ richt über die Vorarbeiten zu den Spielen, den Dr. Zerbe(Breslau) gab, iſt zu entnehmen, daß die Unter⸗ ausſchüſſe ihre Arbeiten bereits aufgenommen und auch gut gefördert haben. Ueber die Organiſatton der Winterkampfſpiele ſprach Ganzenmüller⸗München, deſſen Ausführungen von den Vertretern der Stadt Krummhübel ergänzt wurden. Die Winterkampfſpiele gelangen vom 11. bis 1 anuar in Krummhübel zur Durchführung. Beſonders begrüßt wurden die Vertreter von Deutſch⸗Oeſterreich und der Sudetendeutſchen. Von den Teilnehmern der Sitzung konnte auch der Entwurf des Profeſſor Goſen⸗Breslau der Kampfſpiel⸗ Plakette beſichtigt werden. Die Plakette zeigt auf der Vorderſeite um den Reichsadler gruppierte ſportliche Darſtellungen und auf der Rückſeite neben der Inſchrift die Wappen von Breslau und Krummhübel. Hoffmeiſters Weltrekord überholt Die Amerikaniſche Amateur Athletie⸗Union beſchäftigte ſich in ihrer in St. Louis ſtattgefundenen Jahrestagung mit der Prüfung der Rekordliſten. Bei dieſer Gelegenheit wurden drei in der vergangenen Saiſon erzielte Högg⸗ leiſtungen als amerikaniſche Rekorde anerkannt: Stabhochſprung von Lee Barnes mit.305 Meter, der Diskuswurf von Eric Krenz mit 49.70 Meter und die Lei⸗ ſtung im Kugelſtoßen von Brix mit 15,81 Meter. Die Beſtleiſtungen im Stabhochſprung und im Diskuswerfen wurden gleichzeitig zur Anerkennung als Weltrekorde an⸗ gemeldet. Im Diskuswerfen war bisher Hoffmeiſter⸗ Münzer offizieller Weltrekordmann mit einem am 22. Juli 1928 in Schalke erzielten Wurf von 38.775 Meter, während der offizielle Weltrekord im Stabhochſprung ſeit dem 27. Februar 1928 dem Amerikaner Sabin Caar mit .29 Meter gehörte. Dagegen iſt Hirſchfelds Weltrekord im Kugelſtoßen von 16.045 Meter noch unangetaſtet. Die am 7. Juli 1929 von dem Oſtpreußen erzielte Leiſtung vgs 16.11 Meter harrt noch ihrer Anerkennung. Mitglieder⸗Verſammlung des Tennisklubs Mannheim Die Mitglieder⸗Verſammlung des Tenntiskludz Maum⸗ heim hat vor einigen Tagen ſtattgefunden. Der ſeitherige Vorſtand, beſtehend aus den Herren Dr. Ku ß, Dr. 5. ling, Dr. Bu ß, Dr. Mark, St. Oppenheimer ur Dr. Weiler wurde in ſeiner Geſamtheit wieder gewählt, wos im Intereſſe einer ſtetigen Weiterentwicklung des Klubs ſehr zu begrüßen iſt. Der langlährige verdienſtvolle Spitzenſpieler Ludwig Klopfer wurde in Anerkennung ſeiner Leiſtungen, die zu dem guten ſportlichen Ruf, deſſen ſich der Klub erfreut, weſentlich beigetragen haben, zum Ehrenmitglied ernannt. Aus dem Referat des 1. Vorſitzenden Dr E. Kuß wer die geſunde Entwicklung und der Aufſchwung des flubs zu entnehmen, insbeſondere betonte der Referent auch die sportliche Bedeutung des Tennisklubs Mannheim, deſſen Mannſchaft vier Spieler der deutſchen Rangliſte angehören, Die während des Winters geplanten baulichen Verände⸗ rungen werden die Erfüllung eines langerſehnten Wun⸗ ſches bringen. Neben einer erheblich erweiterten Teraſſen⸗ Anlage wird ein neues Klubhaus erſtehen, wodurch An⸗ kleideräume, die auch den verwöhnkeſten Anſprüchen ge⸗ nügen, geſchaffen werden. Die Spielfelder ſelöſt werben unter Nutzbarmachung der modernen Tennisplatz⸗Bautech⸗ nik neugeſtaltet werden. 5 . FS CCCTCC0CCG C/// t... e/ N een n Anna e eee * 7 . ö * 1 ö 4 ,. e. e 1 KAN * M Feen ane erſt gewöhnen mußten. Ferner liefen: Sergey. . Montag, den 25. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 547 Der Meiſterſchaßft entgegen B. f. K. 86 ſchlägt Jahn Oggersheim 15:6- Die Pfälzer im Vor- und Rückkampf 25:13 ausgeſchaltel Das ſtärkſte Hindernis auf dem Wege zur Gaumeiſter⸗ ſchaft in der B⸗Klaſſe haben die VfK.⸗Ringer nun beſet⸗ tigt: den Tbd. Jahn Oggersheim. Im Vorkampf gelang es den Oggersheimern, durch ihre drei Kämpfer Keßler, Presber, und Fahrenbach ſieben Punkte zu erreichen, wäh⸗ rend die Mannheimer durch Adam, Thomas, Walz und Weber zehn Punkte zuſammen brachten. Bei der Gleich⸗ wertigkeit der beiden Mannſchaften war nun eine Um⸗ ſtellung des Vorkampf⸗Reſultats(1017 für den Bf.) nicht ausgeſchloſſen. Zum fälligen Rückkampf trafen ſich nun beide Mann⸗ ſchaften am Samstag abend vor zahlreichem Publikum in Oggersheim. Bei dieſer Gelegenheit ſtellten die VfK⸗Ringer ihr Können erneut unter Beweis und zeigten durch ihre korſche erfolgreiche Ringweiſe, daß ſie eigentlich nicht in ste-, ſondern die A⸗Klaſſe eiurangiert werden ſollten. Es gelang ihnen nicht nur, den Sieg aus dem Vorkampf zu wiederholen, ſie konnten ſogar über die ſtarke Oggers⸗ heimer Mannſchaft einen ſicheren 1526⸗Sieg landen, ein Ergebnis, das bei der bekannten Kampfſtärke beider Riva⸗ len als ſenſationell angeſprochen werden kann. Der Vf. 86 kommt nun mit dem Vf. Neckarau in die Entſcheidung. Die Neckarauer können ſich auf eine ſchwer zu löſende Aufgabe gefaßt machen. Der Papierform nach ſollte die Meiſterſchaft den Ringern aus der Schwetzin⸗ ger⸗Vorſtadt nicht mehr zu nehmen ſein. Die Kämpfe auf der Matte nahmen einen überaus ſpannenden und wechſelſeitigen Verlauf, vom einheimiſchen Publikum mit den„notwen⸗ bigen Kraftausdrücken“ entſprechend begleitet. Die Vf. Ringer ſicherten ſich diesmal fünf Schulterſiege, die ihnen 15 Punkte einbrachten. Sogar Adam, dem traditionellen Punktſieger, gelang es diesmal einen Schulterſieg zu lan⸗ den. Die Oggersheimer waren nur in den oberſten Ge⸗ wichtsklaſſen ſiegreich, und zwar im Schwergewicht jeden⸗ falls nur darum, weil Weber im Leichtmittel ſtartete und die Vfk.⸗Leute in entſprechender Umſtellung waren. Ada m⸗BVfK., im Vorkampf Punktſieger, erledigt ſeinen Gegner Sehr⸗Oggersheim ſchon in der erſten Minute durch ſeitlichen Ueberwurf und bringt damit die erſten Punkte im Bantamgewicht. Thoma s⸗VfK. findet in dem Oggersheimer Feder⸗ gewichtler einen hartnäckigen Gegner, der es immer wieder verſteht, ſich aus gefährlicher Lage herauszuwinden. Gegen Kampfende nimmt die Ueberlegenheit des Mannhei⸗ mers zu. Der Oggersheimer muß in die Bodenlage und in der 19. Minute von der Brücke auf die Schultern. Keßler⸗Ogg. liefert gegen Münch⸗VfK, einen ſehr fairen und offenen Kampf, bis ihn gegen Mitte der Kampf⸗ zeit das Geſchick erreicht. Er zieht ſich eine Verletzung zu und ſieht ſich in der 12. Minute wegen Sehnenverzerrung zur Aufgabe des Kampfes im Leichtgewicht gezwungen. Im Weltergewicht zwingt Wal z⸗BVfK. den Og⸗ gersheimer Herrle nach zeitweiſe überlegenem Kampfe in der 13. Minute zur Aufgabe Das Leichtmittelgewicht wird diesmal von Weber für den Vf. vertreten. Er erweiſt ſich ſofort als beſſerer Ringer gegen Hoffman n⸗Oggersheim. Schon in der vierten Minute hat er ihn erwiſcht und zwingt ihn mit elegantem Schulterſchwung auf die Matte. Nun kommen die Pfälzer zu Wort und ſichern ſich die letzten ſechs noch zu holenden Punkte. Siege l⸗Vfek. ſtreckt gegen Fahrenbach, gegen den er auf ausſichtsloſem Poſten ſteht, in der zweiten Minute die Waffen im Schwer⸗ mittel. Zum Schluß zieht Gü ſt e l⸗Vfg., der im Vorkampf gegen Presber einen ſo ſchönen Achtungserfolg erzielte, gegen den gleichen Ringer im Schwergewicht den angetreten Kürzeren. Nach wechſelvollem Kampfe ſiegt der bedeutend ſtärkere P. in der 13. Minute durch doppelten Armzug um elmel. Boden. Hallentennis-Klubkampf Tennisklub Mannheim ſchlägt Tennisklub Blau⸗Weiß Saarbrücken:1 Die Saarbrücker Mannſchaft, bei der Dr. Heinen fehlte, traf am Sonntag vormittag frühzeitig ein, um den Kampf gegen die Mannſchaft des Tennisklubs Mann⸗ heim, in der auch Dr. Buß und Oppenheimer vertreten waren aufzunehmen. Ein ſchönes Zeugnis für die ſport⸗ liche Geſinnung der Saarbrücker Gäſte die obwohl von vornherein auf gusſichtsloſen Poſten kämpften, die weite Reiſe nicht geſcheut haben. Leider fand das Wettſpiel bei dem ſonſt ſo intereſſierten Tennispublikum der beiden Induſtrieſtädte wenig Gegenliebe, es fand vor faſt leerer Tribüne ſtatt. Die Erkenntnis, daß Hallentennis dem Tennis im Freien sportlich gleichwertig iſt ſcheint ſich noch nicht durchgerungen zu haben. Es iſt zu hoffen, daß dte Bemühungen des Tennisklubs Mannheim, auch in der Winterſpielzeit für ſportliche Anregung und Ab⸗ wechſlung zu ſorgen, von Erfolg begleitet ſein werden. Die Mannheimer hatten außer dem Plus der Spiel⸗ ſtärke ihrer beiden Spitzenſpieler auch den Vorteil des Vertrautſeins mit der Halle, während die Saarbrücker Spieler ſich an das ungemein ſchnelle Spiel auf dem Holzboden und die eigenartigen Beleuchtungsverhältniſſe Oppenheimer ſpielte nur das Herren⸗Doppel und das Gemiſchte⸗Doppel, auf der anderen Seite mußte Weigel zweimal in Aktion tre⸗ ten, um Erſatz für den ausgebliebenen Dr. Heinen zu ſchaffen. Obwohl die Mannheimer mit dem hohen Re⸗ ſultat von:1 Punkten. 18:4 Sätzen und 14896 Spfelen gewannen, gab es einige wechſelvolle Kämpfe deren Aus⸗ gang bis zum letzten Augenblick völlig offen war, Ser⸗ vos konnte Weigel erſt im dritten Satz das Nach⸗ ſehen geben, auch das Doppelſpiel Hildebrandt Kirchgäſſer gegen Hellbrück⸗Schmidt ging über die ganze Diſtanz von drei Sätzen und hätte mit etwas mehr Glück geradeſogut von den Vertretern Saarbrückens gewonnen werden können. Bei diefſem Spiel zeigte Schmidt, daß er ein Spieler iſt, der bei geeigneter Trai⸗ ningsmöglichkeit von ſich reden machen wird Hellbrück zeigte die beſten Leiſtungen auf Saarbrückener Seite. Weigel iſt zu unausgeglichen. kämpfte aber mit großem Ehrgeiz. Erwartungsgemäß ſiegte Fräulein Wurm⸗ ſtich, wenn auch in zwei knappen Sätzen, über Fräulein Münzer, dagegen gelang es Fräulein Huck, das Spiel gegen Fräulein Mayer in zwei Sätzen für Mann⸗ heim zu entſcheiden, nachdem der zweite Satz ſchon eine ſichere Beute der Saarbrückerin zu ſein ſchien. Gerade bei den Damen machte ſich bemerkbar daß die einhei⸗ miſchen Spielerinnen Gelegenheit hatten, in der Halle zu trainieren. Daß Dr. Buß ſeine drei Wettſpiele und Oppenheimer ſeine beiden Kämpfe gewinnen wür⸗ den, war außer Zweifel, ſehr glatt ſiegte Hilde ⸗ brandt über Weigel und Kirchgäſſer beſtätigte aufs Neue, daß ihm das Spiel in der Halle gut liegt. Fürd den kommenden Sonntag iſt ein Wettſpiel gene eine kombinierte Mannſchaft Barlsruhe⸗Pforz⸗ heim geplant. Die Ergebniſſe: Einzelſpiele: Dr. Buß ſchlägt Hellbrück:9:2 ildebrandt ſchlägt Weigel 610 6˙0; Kirchgäſſer ſchlägt chmidt:2, 624; Servos ſchlägt Weigel:2, 618 618. Fräulein Wurmſtich ſchlägt Frl. Münzer 715. 11:9 Fräulein Huck ſchlägt Fräulein Mayer 10:8,:5. Doppelſpiele: Herren⸗Doppelſpiele: Buß⸗ Ofan ſchlagen Hellbrück⸗Weigel:8.:4; Hildebrandt⸗ Kirchgäſſer ſchlagen Hellbrück⸗Schmidt:6,:3,:2.— Gemiſchte Doppel: Frl. Huck⸗Dr. Buß ſchlagen Fräul. Wurmſtich⸗Hellbrück:8 715; Frl. Münzer⸗Ofan ſchlagen Frl. Mayer⸗Schmidt 16:14, 611. Geſamt⸗Reſultat: Mannheim gewinnt mit:1 Punk⸗ ten, 18:4 Sätzen und 148:96 Spielen. Pferdeſport Nennen zu Düſſeldorf(24. November): 1. Schlo eltorf⸗Jagdreunen. 2100 4. 3700 Meter: 4 f, e(E. Weidner); 2. Grimm; 8. Fähnrich. Ferner liefen: Marokkaner, Quedlinor. Eſe⸗ line, Roberta, Peloria. Tot.: 182, Pl.: 23, 14, 20. 2. Schloß⸗Benrath⸗FJagdrennen. 2100 4 3000 Meter: 1. A. Morawez Maharadſa(Hochſtein); 2. Kalif; 3. Geeſt⸗ Tot.: känderin. Ferner liefen: Ahnenfürſt, Großmut. 42, Pl.: 18, 15. a 1. Schloß Jägerhof⸗Jagbreunen. 2100 4. 3200 Meter: 1. H. Zimmermanns Mahoradſcha(5. Holtei); 2. Hilde; g. Viale Ferner liefen: Rambla, Nina, Seppel 2, 1 Ajax, Medufa, Scharfenberg, Ritterſchaft. Tot.: 48,„ 19, 30, 27. 4. Schloß Hügenpoel⸗Jagdrennen. 2100. 3000 Meter: I. A. Stocks ir. Brigan(Weber); 2. Mofelkern; g. Ing⸗ ham. Ferner liefen: Myſidor, Horrlett, Sankt Anton, . Comteſſe, Iſela, Kariſſima, Zwirns Bruder. Tot: 1 U 5. Schloß Burg⸗Jagdrennen. 2700. 4000 Meter: 1 Ch. e Froher Mut(Broda); 2. Fähnrich; g. Sirokko. Ferner liefen: Kipnls, Conſul 2. Tot,: 94, Pl.: 26, 14. 6. Schloß Calenm⸗Jagdrennen. 2100„. 3000 Meter: 1. J. Horſtkootas Flügelmann(Weidner); 2. Phönir: 3. Sepp Mozart, Ferina, Ordinarin, Feuermal, Tot.: 61, Pl.: 25, 20, 28 Fußball Vorderpfalzkreis FW. Frankenthal— 1904 Ludwigshafen:1 ASV. Ludwigshafen— JV. Speyer 42 86, Pl.: 18, 48, 5 1903 Ludwigshafen— Arminia Rheingönheim:3 1914 Oppau— Viktoria Herxheim:2 Phönix Vekhein— Pfalz Ludwigshafen:2 Sßr. Landau— Revidia Ludwigshafen 42 Vf. Neuſtadt— VfR. Oggersheim:1 wegen Regen abgebr. Wie ſchon ſo oft brachten die Verbandsſpiele im Vorder⸗ pfalzkreis auch diefen Sonnbag wieder gleich eine ganze Reihe beſonderer Ueberraſchungen. Die beiden erſten der Tabelle mußten ihre zweite Niederlage hinnehmen, ſo daß die Frgge nach dem Meiſter, zumal noch die meiſten Spiele bevorſtehen, wieder vollkommen offen iſt. In Frenkenthal mußte 1904 Ludwigshafen ſeine zweite Niederlage hinnehmen. Die Gäſte hielten ſich bis zum währten Internationalen Edy⸗Leipzig in hervorragender Weiſe geführt. Edy fand zu dem in dem vorzüglich diſpo⸗ nierten Sturm, wo ſich beſonders Kreß⸗Chemnitz und Sackenheim⸗ Dresden hervortaten, vollſte Unterſtützung. Hintermannſchaft hatte bei dem wenig durchſchlags⸗ en Gäſteangriff keine allzu ſchwere Arbeit zu ver⸗ Die Einheimiſchen begannen mit flotten und energiſchen Angriffen und ehe ſich die Gäſte⸗Hintermann⸗ ſchaft einigermaßen gefunden hatte, war ſie bereits drei Mal geſchlagen. Bis zur Pauſe ſtellten dann Sockenheim und Kreß die Partie auf:0. Nach dem Seitenwechſel ant⸗ worteten die Dänen zunächſt mit energiſchen Gegenan⸗ griffen und erzielen auch in der 10. Minute ihren erſten und einzigen Erfolg. Dann übernahmen die Mitteldeut⸗ ſchen wieder das Kommando und ſtellten bis zum Schluß das ſenſotionelle Ergebnis von 11:1 her. Repröſentatiotreffen in der Gruppe Rhein Gegen eine ſüdfranzöſiſche Answahlelf er Sitzung der ſaarländiſchen Bezürksligavereine haft mit dem Vorſitzenden des Bezirks Rhein⸗ trde, wie bereits gemeldet, die Durchführung eines Repräſentativtreffens Saar— Rhein be⸗ ſchloſſen, ferner auch die erneute Durchführung eines Spieles„Beſetztes gegen unbeſetztes Gebiet“ befürwortet. Mannheimer Meldungen zufolge liegt nun beim Bezirk Rhein⸗Soar das Angebot einer ſüdfranzöſiſchen Auswahl⸗ elf vor, die gegen eine Stadtmannſchaft von Mannheim⸗ Ludwigshafen ſpielen will. Doch ſcheint man ſich in Mann⸗ heim für dieſe Begegnung nicht recht erwärmen zu können, da man die Südfranzoſen für zu ſpielſchwach hält, eine Einſtellung, die den eigentlichen Tatſachen widerſpricht. 50 Jahre Heilbronner Rudergeſellſchaft Schwaben Wer in den letzten 30 Jahren— Krtegsfahre ſelbſt⸗ redend ausgenommen— die ſüddeutſchen Regattaplätze regelmäßig beſuchte, begrüßte die Begegnung mit den Hei⸗ bronner„Schwaben“ immer mit einer gewiſſen Freude. Dieſes aufrichtige Sympathiegefühl hat ſich aus dem gan⸗ zen Gehaben der jeweiligen Rennmannſchaften heraus⸗ gebildet. Die„Schwaben“ im Rennen bedeutete faſt immer eine kitzelige Sache. Lagen ſie gar in irgendeinem Entſchei⸗ dungsrennen im Endkampf, dann gab es in der Regel Ueberraſchungen. Was die Mannſchaften, ob gut oder nicht gut, ins Rennen mitbrachten, war immer ein einheitlſcher, angriffsluſtiger und draufgängeriſcher Kampfgeiſt, der zäh und unter Hergabe des„Letzten“ focht bis zum Schluſſe. War die Mannſchaft im geſchlagenen Felde, dann ging es mit erhöhter Schneid und Verbiſſenheit in den nächſten Kampf, unentmutig, mit echtem Sportsgeiſt und friſchem Siegerwillen. All dieſe Momente waren in den jeweiligen Mannſchaften, neben einem unverwüſtlichen Humor— ver⸗ Bei e in Geme Saar 1 ſagte auch bei Niederlagen nicht— inkarniert und ſicherten ihnen immer die wärmſten Sympathien und gebührende Achtung. Wenn wir darum zur 50fährigen Jubelfeier der Rudergeſellſchaft„Schwaben“, die dieſer Tage ſtattfand, öte Die Vier, die auf dem Genfer Reitturnier den„Preis der Nationen“ für Deutſchland gewannen Von links nach rechts: Oberleutnant Haſſe, Herr Körfer, Leutnant Lippert, Oberleutn. Sahla. Der Hauptpreis des Genfer Reitturniers, der von 5 Nationen heiß umſtrittene„Preis der Fahne“, wurde von den deutſchen Reitern mit großer Ueberlegenheſt gewonnen; eine Reihe glänzender Erfolge der deutſchen Einzelvertreter ſchloß ſich an. Wechſel recht anſprechend, konnte hler auch den erſten Tref⸗ fer der Platzherwen alsbald aufholen, aber ein Strafſtoß brächte Frankenthal noch vor der Pauſe erneut die Füh⸗ rung. Lange Zeit hielt 04 gut ſtand, aber dann kamen die Platzherven in kurzer Folge zu ihren weiteren drei Er⸗ folgen.— Auch Speyer mußte ſich nach anfänglich guten Leiſtungen dem beſſeren Stehvermögen der Leute des ASV. Ludwigshafen beugen. Beide Mannſchaften boten gute Leiſtungen. Die Ludwigshafener hatten den beſſeren Mittelläufer und dazu einen ſehr guten linken Flügel, wus letzten Endes den Kampf zu ihren Gunſten entſcheiden konnte. Schon nach einer Vlertelſtunde hatten die Platz⸗ herren eine:0⸗Führung erlangt, während die Gäſte bis zum Wechſel nur zu einem Erfolg kamen. Schon nach der Pauſe erhöhte A. S. V. auf:1. Speyer holte ein Tor auf, aber ein vierter Erfolg der Platzherren entſchied den Kampf endgültig zu deren Gunſten.— Einen in der erſten Halbzeit völlig ausgeglichenen Kampf gab es bei 3 Ludwigshafen; hier gingen die Einheimiſchen durch Elfmeter in Führung; die Gäſte glichen aus und er⸗ rangen ihrerſeits die Führung, ein zweiter Elfmeter ließ 03 aber gleichziehen Jede Partei erringt bis zum Wechſek —:83— noch ein Tor. Nach der Pauſe zeigt 03 das beſſere Stehvermögen und erringt durch weitere zwei Tore Sieg und Punkte— Eine überraſchend hohe Niederlage mußte Herxheim in Oppau hinnehmen Die Platzherern, die bis zur Pauſe:1 in Front lagen mußten ſich nach dem Wechſel den Ausgleich gefallen laſſen, dominierten dann aber in überzeugendem Stil und konnten auch bis Schluß weitere ſechs Treffer anbringen— In Bellheim kam Pfalz Ludwigshafen zu einem knappen aber gerechten :2⸗Sieg Die Gäſte zeigten die beſſere Technik und boten auch die geſchloſſenere Geſamtleiſtung In jeder Halbzeit gelang jeweils dem Rechtsaußen ein Erfolg, während ſich Bellheim vergebens um den Ehrentreffer mühte.— — In Landau mußte Revfdig, obwohl die Gäſte den Kampf recht verheißungsvoll begonnen hatten, eine:2⸗ Niederlage hinnehmen. Sie hatten zwar durch Elfmeter die Führung erlangt, dann gar auf:2 erhöhen können, aber die Platzherren konnten bis zum Wechſel ausgleichen und gar ihrerſeits in Führung gehen. Ein vierter Tref⸗ fer nach der Pauſe ſicherte ihnen dann den Endſieg. Däniſche Fußballer 11:1 geſchlagen Mitteldentſchlands Kanterſieg über die Dänen Das Spiel der mitteldeutſchen Fußball⸗Elf gegen die däniſche Fußball⸗Repräſentative, der Seelands⸗Ballſpiel⸗ Union, brachte eine große Enttäuſchung. Die Gäſte hielten nämlich bei weitem nicht das, was man von ihnen erwartet hatte. Auf der anderen Seite war die mitteldeutſche Elf, die mit Ausnahme des fehlenden Hofmann vom DS. die erſte Garnitur darſtellte, glänzend in Schwung und ge⸗ wann gegen den techniſch und taktiſch weit unterlegenen Gegner mit dem zweiſtelligen und ſenſationellen Ergebnis von 11:1(:0) Treffern. Dem ungleichen Kampf wohnten auf dem Chemnitzer Preußen⸗Platz am Sonntag 12000 Zuſchouer bei. Die Mannſchaft der Mitteldeutſchen wurde von dem altbe⸗ zeichnet werden. aufrichtigſten Wünſche den Neckar aufwärts nach Heil⸗ bronn ſenden, ſo iſt dies das Echo für die in allen Sports⸗ kreiſen errungene Wertſchätzung. Seine Gründung verdankt der Verein einer kleinen Schar waſſerſportbegeiſterter Turner— 15 an der Zahl—, die am 15. November 1879 zur Tat übergingen. Von dieſen Gründern leben noch die Herren Guſtav Ehr⸗ mann, Heinrich Kleinbach, Karl Kugler, Chrtſt. Klein, Heinrich Rapp und C. W. Scheuermann. Aus Begeiſterung geboren und durch Begeiſterung und Ausdauer zur Höhe gebracht, das könnte man mit Fug und Recht als Motto über die Vereinsgeſchichte ſetzen. Der Ankauf von zwei Booten von der Mannheimer„Amicitia“ war der erſte Schritt der jungen Leute im Neuland des Ruderſports. Sie wurden in einem Bierkeller aufbewahrt. Im Mai 1880 konnte dann durch Entgegenkommen der Stadtverwaltung auf dem heutigen Platz des jetzigen Bootshauſes der erſte Holzſchuppen erſtellt werden, welcher ſchon 1883 durch einen zweiſtöckigen Querbau mit Ankleideräumen und Schlaffagal vergrößert und im Jahre 1890 durch Bau einer weiteren Halle den zunehmenden Bedürfniſſen angepaßt wurde. Ein weiterer entſcheidender Schritt nach dieſer Richtung wurde alsdann in der Generalverſammlung vom 15. Juni 1905 gefaßt, nämlich: der Bau eines feſtſtehenden, allen Anfor⸗ derungen der Zeit gerecht werdenden Bootshauſes, deſſen freundlicher Charakter ja allen Beſuchern der Heilbronner Regatten zu Genüge bekannt iſt. Die feierliche Einweihung des Hauſes erfolgte am 6. Juni 909. 1 Die ſportlichen Erfolge des Vereins waren zunächſt, wie bei allen Anfängern, beſcheiden. Die den Schwaben eigene Schneid brachte den Neugeborenen ſchon im erſten Jahre nach Mainz, doch ohne Erfolg. Erſt 1881 wurde auf der Mannheimer Regatta in einem offenen Hauptrennen der erſte Sieg errungen, dem noch ſolche in Frankfurt und Heidelberg folgten. 1883 folgte der erſte bedeutſame Sieg im Auslande, und zwar auf der Züricher Regatta gegen ſchärfſte Gegner über eine Strecke von 4000 Meter. Die rückkehrenden Sieger wurden damals ſpontan gefeiert. Die Kurve der Sporterfolge ging in den folgenden Jahren auf und ab und erreichte im Jahre 1888 mit zwölf Siegen im erſten Vierteljahrhundert bis 1904 ihren höchſten Stand. Das 25jährige Jubiläum konnte mit 74 Siegen gefeiert werden. Einen bedeutſamen ſportlichen Erfolg erbrachte auch das Jahr 1906 in dem berühmten, ungeſchlagenen Zweter⸗Paar O. Kühle und Fr. Drautz; 1910 gab es wieder zehn Siege. Der Krieg riß auch in die Reihen der kampf⸗ erprobten„Schwaben“ eine empfindliche Lücke. Nicht weni⸗ ger als 26 Mitglieder blieben auf dem Felde der Ehre, darunter auch der damalige verdiente Vorſitzende Alfred Drautz. Unbekümmert der ſchmerzhaften Kriegsnachwehen ging es mit neuem Mut an die Arbeit, und aller Hinder⸗ niſſe zum Trotz konnten in den Jahren 19191925 16 Stege in offenen Rennen nach Hauſe geſteuert werden. 1926 wurden drei Siege, 1927 fünf, 1928 vierzehn und 1929 zwölf an die Fahne geheftet, ſo daß im Jubiläumsfahre die Zahl der Siege auf die ſtattliche Zahl von 173 anwuchs, zu denen noch 20 Siege in vereinbarten und Schülerrennen kommen. Aus der Galerte verdienter Männer möchten wir außer den bereits angeführten noch lebenden Gründungsmitglie⸗ dern herausgreifen die Namen: Karl Betz, Auguſt Doſtert, Dr. Göſchel, Auguſt Göggelmann, Alfred Drautz, Robert Bauer, W. Tolz, dann den Alt⸗Trainer Karl Hahn, auch auf der Mannheimer Regatta ehedem eine außerordentlich populäre Perſönlichkeit, den bewährten Rennſteuermann Rich. Hofmann und den neuen Ruderlehrer W. Reiſinger, *. All die im Laufe der Jahrzehnte errungenen Sym⸗ pathien und Wertſchätzungen kamen an den vor kurzem ſtattgehabten Jubiläumsfeſerlichkeften ſchlagend zum Aus⸗ druck. Zur akademiſchen Feier waren Vertreter der Re⸗ gierung, der Stadt, der einſchlägigen Snortsverbände und faſt aller ſüddeutſchen Rudervereine erſchienen. Aus aller Mund ſprach Dank, Anerkennung und Hochachtung, Ein⸗ geſchloſſen in dieſe Feier war eine Gefallenenehrung. Muſik⸗ bzw. Liedervorträge bildeten Präludium und Finale. Ein Feſtmahl mit Ehrung der Gründer ſchloß ſich an. Auch da: Anerkennung und Ehrung über Anerkennung und Ehrung, zum Teil in Begleitung ſinnreicher Geſchenke. In den ßofährigen Fnbelakkord wollen auch wir unſere Wünſche mit einklingen laſſen. un. Motorſport Molorrabrennen in Stuttgart Geglückte Verſuche auf der Holzbahn In Stuttgart verſuchte man es mit Motorradrennen auf der Holzbahn der Stuttgarter Sportatena. Diese erſten Verſuche können als gelungen bezeichnet werden. Es gab dabei 1 noch einige Schwierigkeiten, die aber nicht ſportlicher Art waren. Die Rennen hatten mit Tennigkeit⸗Berlin auf De., Soenfus⸗Köln auf Harley⸗ Davidſon, Gehrung ⸗ Stuttgart auf UT.⸗Jap, Kohfink⸗ Bietigkeim auf UT.⸗Jay, Lang⸗Cannſtatt auf Standard, Frentzen⸗Köln auf Da W. eine gute Beſetzung gefunden. Es wurden im Ganzen vier Rennen ausgetragen, die in je drei Läufe über 3000 Meter eingeteilt waren. Die ſchnellſte Zett des Tages fuhr der Einheimiſche Gehrung im Preis von Untertürkheim, wo er für die 3000 Meter nur:37,4 Minuten benötigte. Soenius ſchied leider ſchon im erſten Vorlauf infolge Maſchinenſchadens aus und mußte im Geſamtklaſſement Gehrung den Sieg überlaſſen. Kegelſport Ausſcheibungskämpfe im Kegeln Der Reglerverband Mannheim und Umgebung hat auch für das Jahr 1929⸗30 wiederum Ausſcheidungs kämpfe um die Einzelmeiſterſchaft des Verbandes ausgeſchrieben. Dieſe werden auf den beiden Bahnen Stierle und Hertel ausgetragen und zwar obe erſten 100 Kugeln auf der Stierlebahn, die 2. und 9. Hundert Kugeln auf der Bahn in Rheinau(Hertel), die 4. und 5. Hundert Kugeln auf der Stierlebahn und die letzten Hundert Kugeln werden wie⸗ derum in Rheinau abgeworfen. Die beſten 20 Mann les haben ca. 150 gemeldet) bilden den Stamm der Stüsdte⸗ mannſchaft. Die Kämpfe haben ſchon in voriger Woche auf den Stierlebahnen begonnen. Bis jetzt erreichten: Hetzel vom Club Rhein⸗Neckar mit 100 Kugeln 581 Holz; Brixner g vom Club Feeder mit 100 Kugeln 572 Hloz, Holzamer vom Club Flottweg mit 100 Kugeln 57 Holz; Hofmann vom Club Flottweg mit 100 KHugelm 588 Holz; Schwarz vom Club Flottweg mit 100 Kugeln 336 Holz; Matter vom Club Golbne 7 mit 100 Kugeln 582 Holz; Bändl vom Club Um e Hoor mit 100 Kugeln 554. — Tagung der ſddeulfthen Leithlathleken Die Richtlinien und Im Verbandsheim zu Ettlingen tagte am Samstag und Sonntag der Süddeutſche Leichtathletikausſchuß. Un⸗ ter der Leitung des Verbandsſportwarts Klein ⸗Karls⸗ ruhe waren die acht Gruppenſportwarte des Verbandes, der Leichtathletikvorſitzende Ritzen ⸗Ulm, der Frauen⸗ ſportwart Leunig⸗Frankfurt, der Vorſitzende des Ver⸗ handsjugendausſchuſſes Lin nebach⸗Karlsruhe ſowie der Leichtathletikbeiſitzer im Jugendausſchuß Becker ⸗ Wiesbaden verſammelt. Vom Verbandsvorſtand wohnte außerdem der Schatzmekſter Dr. Ras bach der Tagung bei. Die Bergtungen wurden am Samstag durch den Bericht des Verbandsſportwartes eingeleitet. Klein ſtreifte zunächſt die umfangreiche Kurstätigkeit im Ver⸗ bandsgebiet. Nund 250 Ausbildungslehrgänge in allen Teilen Süddeutſchlands und im Verbändsheim kamen zur Durchführung. Daran waren 5000 aktive Teilnehmer und 7000 Hörer beteiligt. Mit dieſer Arbeit iſt der Grundſtock für die Arbeft in die Breite gelegt worden, denn nur durch die Heranbildung des fehlenden Uebungs⸗ leiters und Jugendführers könnte die Verwirklichung der Maſſenarbeit gefördert werden. Entſprechen) dem durch die Fuſion von Fußball und Leichtathletik geſchaffenen Verhältniſſe müſſen die Ergebniſſe als befriedigend be⸗ Neben einer großen Anzahl von Ver⸗ elns⸗ und Klubkämpfen iſt die Durchführung der Süd⸗ deutſchen Vereinsmeiſterſchaften mit weit über 100 Mann⸗ ſchaften in vier Klaſſen, drei Männer⸗ und eine Frauen⸗ klaſſe, als ein erfreuliches Zeichen für die Arbeit in die Breite anzuſehen, da in erſter Linie die weniger veran⸗ lagten Leichtathleten zu dieſem Wettbewerb herangezogen werden. Aus dem Wettkampfbetrieb ſprechen die aus⸗ gerzeichneten Leiſtungen, die auf breiter Baſis erzielt wurden, alles andere als von einem Rückgang der ſüd⸗ Termine für 1930- Max Hoy München erhält den Hans Braun⸗Gedächtnispreis deutſchen Leichtathleten. Zu den Länderkämpfen der D. S. B. ſtellte Silddeutſchland vor allem ſeine Frankfurter Sprintereltte. Zwei eigene Länderkämpfe, Süddeutſch⸗ land- Tſchechoflowaket und Baden gegen Elſaß brachten mit dem Verluſt der erſten und dem Gewinn der letz⸗ teren Veranſtaltung wechſelnden Erfolg. Für das Jahr 1960 ſind weitere Uebungsleiterkurſe ſowie Ausbildungs⸗ kurſe für Gauſportwarte im gleichen Umfange wie bis⸗ 1 äber auch Kurſe für aktive Leichtathleten vor⸗ geſehen. f Die ſübdeutſche Vereinsmetſterſchaft 4020 ſah die Stuttgarter Kickers in der A⸗Klaſſe, die Würzburger Kickers in der B⸗Klaſſe, den Eiſenbahn⸗ ſportverein München in der G⸗Klaſſe und in der Frauen⸗ klaſſe die Eintracht Frankfurt als Sieger, Die erſt⸗ 1 0 Führung einer Ltſte der zehn füddeutſchen Beſten ergab wertvolles Materſal. In der Liſte der 30 Beſten der Deutſchen Sportbehörde ſteht Süddeutſchland an örft⸗ ter Stelle. Nach der Geſamtpunktwertung nehmen die Stuttgarter Kickers in dieſer Liſte den dritten die Ein⸗ tracht Frankfurt den 4. der.. B. Stuttgart den g. und der J. F. C. Nürnberg den 16. Platz unter den deutſchen Vereinen ein. Bei den Frauen rangiert dle Eintracht Frankfurt an 4. München 1860 an 5. und Phönix Karls⸗ ruhe an 10. Stelle. Sehr ausführlich behandelte die Ber⸗ ſammlung das geſamte Gebiet der Arbeit in die Breite. Es herrſchte darin Uedereinſtimmung, daß die Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen den Gauſportwarten und den Gaujugend⸗ obleuten ſehr eng geſtaltet werden muß Der 3 ſoll ſorgfältig vorbereitet werden. Einheitlſche Gymmyaſtt übungen ſind ſchon durch den Berbandsſporklehrer Breche⸗ macher ausgearbeitet worden. 8. FJugendteg 6. Seite. Nr. 547 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 25. November 1929 Voxkümpfe des.. R. N annheim Gute Hauptkämpfe Ringrichter Straub enttäuſcht Schuler verliert gegen Pauli- Mitzel⸗Nitolai unentſchieden Nach längerer Zeit trat die Kampfmannſchaft des VfR. em Samstag abend im Saale des Kaſinos zum erſten Mal wieder mit einem nationalen Boxabend an die Oeffentlichkeit. Man hatte gute Boxer aus Dar mſtadt, Mainz und Frankfurt verpflichtet. Das Haupt⸗ intereſſe beanſpruchen die Kämpfe zwiſchen Mitzel⸗Mainz und Nicola i⸗VſR. im Federgewicht und Pauli⸗ Mainz und Schuler⸗Vff. im Weltergewicht. Der 3. Vorſitzende des VfR. Herr Schlerf richtete eine kurze Begrüßungsanſprache an die Zuſchauer und fand dann warme Worte für den Boxſport, für den er zu werben hat. Es war gut, daß man die Hauptkämpfe an den Schluß des Programms geſetzt hatte, da dadurch der unbefriebi⸗ gende Verlauf der Kämpfe am Anfang verwiſcht wurde. Im erſten Kampf ſtießen im Weltergewicht Heß⸗ Darmſtadt und Stetter⸗Vfdt. aufeinander. Stetter gewann verdient, Gleich beim 2. Kampf machte ſich die radau⸗ lüſtige Stimmung der Zuſchauer bemerkbar, die auf ein lleines, unbedeutendes Verſehen des Ringrichters Straub⸗Kaiſerslautern losbrüllten. Als dann in der 2. Runde Osburg⸗Darmſtadt und Walter⸗VfR. wegen Genick⸗ und Nachſchlag verwarnt worden waren, brach der Ring⸗ richter unverſtändlicherweiſe den Kampf ab und ſchickte beide aus dem Ring. Dieſe offenſichtliche Fehlentſcheidung brachte die Zuſchauer vollſtändig aus dem Häuschen. Hier hatte der Ringrichter entweder weiter verwarnen oder einen der Kämpfer disqualifizieren müſſen. Auch der 3. Kampf zwiſchen Ziemer⸗Frankfurt und Binnig⸗VfR. (Mittelgewicht) nahm in der 2. Runde ein vorzeitiges Ende. Der Frankfurter mußte am Seil ſchwer einſtecken, er verletzte ſich anſcheinend noch die rechte Hand und gab den für ihn ausſichtsloſen Kampf auf. Im 4. Kampf gab es wieder richtigen Krawall, da der Ringrichter den weit⸗ gus beſſeren Kerber⸗Frankfurt in der 2. Runde wegen Nachſchlagens disqualiftzierte. Straub hatte Kerber bereits Ende der erſten Runde aus dem Ring ſchicken müſſen, da mehr Zurückhaltung Rieſer bei dem zu Boden gegangene Landfried⸗VfR. zwel⸗ mal nachgeſchlagen hatte. Es iſt unverſtän Teil des Publikums ſich über dieſe dure Entſcheidung des Ringrichters aufregen Schlerf tat das in dieſem Augenblick einz ſagte den Zuſchauern über ihr wenig ſp ten mit einer Offenheit ſeine Meinung, nünftige Menſch unterſtreichen mußte. Nach dieſer„Beleh⸗ rung“ trat endlich Ruhe ein. Als dann Herr Schwind das Amt des Ringric Weiſe weiter führte, verliefen die ü Störung. Ein lich, wie ein einwandfreie konnte. Herr Richtige, er 8 Verhal⸗ jeder ver⸗ Teil der Zuſchäuer, der anſche in einem Amateur⸗ boxkampf einen beſſeren Rummel zum 2 ben ſieht, würde beſſer daran tun, ſich dazu andere Gelegenheiten auszuſuchen, denn durch ſein Wegbleiben kann der Box⸗ ſport nur gewinnen Rufe wie:„Auf ihn“, gib ihm“ uſm. ſind bei ehrlichen ateurkämpfen durchaus falſch am Platze. Es iſt bedauerlich, daß dieſe Rufe von den teuer⸗ ſten Plätzen kamen, von deren Beſitzern man doch etwas verlangen durfte. Sicher gab der Ringrichter durch ſeine Unſicherheit eine unmögliche Figur ab, das berechtigt die Zuſchauer aber keineswegs, ihrer Radauluſt ſo die Zügel ſchießen zu laſſen. 8 Die beiden Hauptkämpfe konnten den ſchlechten Ein⸗ druck des Anfangs wieder einigermaßen gut machen. Ein hervorragendes Treffen lieferten ſich Mizel⸗Mainz und Nicolai ⸗V.if R. Man hatte Mitz gon vornherein ein kleines Plus eingeräumt. Nicolai zeigte aber gleich bei Beginn, daß er ſich auf Mitzel einzuſtellen verſtand. Im⸗ mer und immer wieder ſtach er M. ſeine Linke wirkungs⸗ voll ins Geſicht. Trotz ſeines trockenen harten Schlags konnte Mitzel nicht zum Ziele kommen. Das gefällte Un⸗ entſchieden wird der etwas beſſeren Leiſtung von Nicolai micht ganz gerecht, Im chlußkampf ſtand Schuler ⸗ V. f. R. gegen Pauli⸗Mainz von der erſten Runde ab auf verlorenem Poſten. Nur ſeiner feinen techniſchen Leiſtung hat er es zu verdanken daß er über die Strecke kam. Pauli beſitzt neben guter Technik auch einen äußerſt har⸗ ten Schlag, der Schuler deutlich erſchütterte. Des Main⸗ ders Punkbſteg war ganz überlegen. Der Verlauf der Kämpfe Weltergewicht: Heß Sp. V. 98 Darmſtadt Ste b⸗ ger., R. In der erſten Runde greift Heß an, äuft aber in linke Gerade von Stetter hinein. Im Nah⸗ kampf kann der Darmſtädter wieder ausgleichen ſo daß dieſe Runde unentſchteden geweſen ſein dürfte. In der g weiten Runde beginnt Stetter hoch aufgerichtet, er kann Heß einigemale gut links erwiſchen. Dieſer duckt jetzt mehr und verſucht in den Nahkampf zu kommen, aber auch bier hat Stetter kleine Vorteile. Dieſe Runde war knapp für Stetter In ber 3. Punde läßt ſich der Mann⸗ heimer zuerſt treiben und ſchlägt Heß immer wieder linke Gerdaden ins Geſicht. Heß muß in dieſer Runde ziemlich viel nehmen, er wird zuſehends langſamer und ſchwächer. Steger mach Punkten Stetter ⸗V.f. R. Mannheim. Halbſchwergewicht: Os burg ⸗Sp. V. 98 Darmſtadt Walter ⸗V.f. R. Sofort hartar Schlagwechſel, der Wal⸗ ter Vorteile bringt. Walter ſchlägt härter und genauer als ſein Gegner. Osburg geht dauernd in Clinch und vermeidet ängſtlich die harten Schläge von Walter. In der 3. Runde hat ſich der Darmſtädter umgeſtellt, er kontert ſehr gut. Walter wird wegen Nachſchlagens ver⸗ warnt. Als dann in einer Ecke beide im Eifer des Ge⸗ ſechts aus der Rolle fallen, ſchickt der Ringrichter beide aus dem Ring. Dleſe falſche Entſcheidung rief den bereits geſchilderten Krach hernor. Mittelgewicht: Ziemer T. G. 00 Frankfurt⸗Bocken⸗ heim— Bin uig⸗V..R. Mit Schlagwechſel wird der Kampf aufgenommen. Binnig kann ſich durch genaueres Schlagen Punkte ſammeln. Ziemer erhält zwei Ver⸗ warnungen wegen Genickſchlags. Gegen Schluß liegt Binnig ſchwacht vor. In der 2. Runde erzielt Binnig mit ſeinen Schlägen Wirkung. Der Frankfurter muß einige Male kurz zu Boden. Als er an den Seilen ſchwer nehmen muß geht er wieder zu Boden und gibt dann auf, da er ſich bei dem Fall anſcheinend die rechte Hand verletzt hat. Sieger Binnig ⸗V.f. R. durch Aufgabe. Weltergewigcht: Kerbe r⸗TG. 60 Frankfurt⸗Bockenheim gegen Landfrie d⸗ Vfg. Der kräftigere Kerber drückt ſofort auf das Tempo. Nahkampf mit Vorteile für Ker⸗ ber. Obwohl Landfried gut abdeckt, kommt der Frank⸗ bürter immer wieder durch. Auf einen Volltreffer aufs Kinn geht Landfried is 9 zu Boden. Kerber ſchlägt nach, er hätte hier unbedingtt disgualifiziert werden müſſen. In der 2. Runde wird die Ueberlegenheit von Kerber noch deutlicher. Wieder muß Landfried den Boden aufſuchen, Kerber ſchlägt unbeherrſcht nach und wird aus dem Ring geſchickt. Dieſen Kampf hätte Kerber in der 3. Runde durch E. o, gewonnen. Sicger wurde ſo Landfried durch Disqualifikation ſeineg Gegners. Nach dem Proteſt des Publikums über dieſe durchaus richtige Entſcheidung übernahm Schwin d⸗Bfg. das Amt des Ringrichters, das er in feder Hinſicht einwandfrei ver⸗ ah. Von dieſem Augenblick an wickelten ſich die Kämpfe reibungslos ab. g Weltergewicht: Söchröder⸗TG. 60 Frankfurt⸗Bocken⸗ heim Philip p⸗ Vf. Viel Nahkampf mit hartem Schlag⸗ wechſel. Philipp duckt zu viel. Erſte Runde unentſchieden. In der 2. Runde ommt Philipp eünige Male gut durch, Schröder wirkt etwaß ſchwächer, er kann aber gegen Schluß wieder ausgleichen. In der 3. Runde läuft Schröder in einige linke Geraden hinein. Dann Nahkampf mit viel Schlagwechſel. Das Urteil unentſchieden entſpricht dem Kampfverlauf. Halbſchwergewicht; Fuchs⸗TG. 60 Frankfurt⸗ Bocken⸗ eim Mei e r⸗ Vf. Fuchs iſt kräftiger, Meier macht mit ſeiner ſchlanken, guibdurchtrainierten Geſtalt den beſſeren Eindruck, Im Nahkampf muß Fuchs ganze Serien hin⸗ nehmen, er erreicht Meier auch verſchiedene Male. Dann kämpfen beide ſehr vorſichtig auf Diſtanz. Die Runde endete gleichauf. Die 2. Runde das gleiche Bild, vor⸗ ſichtiger, aber ſchneller Diſtanzkampf, bei dem Meier durch einige ſchöne Stopper Punkte ſammeln kann. Knapper Vorteil für Meier. Die 3. Runde war für den Frank⸗ furter bitter. Meier hat ihn gut im Geſicht erwiſcht, Fuchs blutet ſtark aus dex Naſe. Meier kommt immer wieder bei dem Frankfurter auf die Naſe durch. Als der Frank⸗ furter immer mehr dem unvermeidlichen Niederſchlag ent⸗ gegengeht, werfen ſſeine Sekundanten in richtiger Erkennt⸗ nis der Lage das Handtuch in den Ring und geben den Kampf auf. Seger durch Aufgabe Meie r⸗Bfgk. Mannheim. Bantamgewicht: Imho f⸗1. Manc. Mainz—Henzel⸗ Bfet. Ein recht intereſſanter Kampf während der 3 Runden Beide vermeiden den Nahkampf. Henzel ſtoppt links und Imhof kontert urſd duckt ausgezeichnet. Er ſchlägt ge⸗ nauer, härter und ſchneller. Dieſe genauere Arbeit mag die Punktrichter wohl veranlaßt haben, Imhof den Sieg zuzuſprechen. Ein Unentſchieden hätte den Leiſtungen ebenſo gut entſprochen. Die Hauptkämpfe Federgewicht: Mitz e l⸗l. MBC. Mainz—Nicolai⸗ ff. Nieolaf beginnt den Kampf gegen den guten Gegner kakliſch richtig, er ſtoppt ſeden Angriff des ſchnellen Maln⸗ ers mit linken Geraden ab. Nicolai kommt immer wie⸗ er durch, ſo daß er in der erſten Runde knapp vorgelegen haben dürfte. In der 2. Runde verſchärft Mitzel das Tempo, er kann Nicola oben und unten gut erwiſchen. Mitzel ſchlägt ſehr hart und ſchnell. Nicolai gleicht durch Unze Gerade wieder aus. Die Kampfbilder wechſeln ſehr Dieſe Runde wär unent⸗ Bis Ni⸗ 5 t a en 8 Runde ſetzt wieder mit ſchnellem Nahkampf ein. Schuler deckt vorſichtig die horten Schläge von Pauli ab. Dieſer kann ihn mit einigen Kopftreffern durcheinanderſchütteln. Pauli liegt klar in Front. In der 3. Runde verlegt ſich Pauli aufs Kontern, da er ſeines Sieges ſicher iſt. Schuler muß weichen, die harten Schläge haben ihn nommen. Er iſt ziemlich fertig und ſchwach auf de Nur ſeine techniſche ausgezeichnete Deckung bri über die Runde. Ueberlegener Punktſieger Pauli Mainz.— u— Die„B..“ bringt aus Newyork einen inter⸗ eſſanten Bericht über den Weltflug des Freiherrn v. König⸗Warthauſen, dem wir folgendes ent⸗ nehmen: Ein ſehr zerzauſter Haarſchopf, zwei friſche blaue Augen, ein lachendes Geſicht— zwei Kröten ſeltener Art und weiße Siamkatze: das alles ſah man zuerſt auf dem Rooſevelt⸗Field aus der D 1433„Hünefeld“ aus⸗ ſteigen. Allmählich war einem klar, daß das nun tatſächlich der Weltflieger Freiherr v. König⸗Wart⸗ hauſen war. 23 Jahre— man kann ihn aber ebenſo⸗ gut für 18 halten!— immer lachend und herzlich lachend, immer munter und lebhaft: ein richtiger Junge. Es swvar ein weiter Weg bis zu dieſer Landung hier, in Newyork. Viele Länder, ebenſo viele Aben⸗ teuer— erhebende Stunden und Stunden ausge⸗ füllt mit Mühſal und Aerger, wenn mal wieder ein⸗ zelne bürokratiſche Maßnahmen ſeinen Lauf hemm⸗ ten. Oder beſſer ſeinen Flug.„Aber jetzt bin ich hier— und bald wieder zu Hauſe! Und das iſt ja die Hauptſache. Und es iſt ſchon beſſer, ſich mit Be⸗ hörden herumzuärgern, ſtatt es mit ſeinem Flug⸗ zeug zu tun!“ So allmählich erfährt man dann von ſeinen Abenteuern, ſeinem Weg, ſeinen Ideen. Um von vorn anzufangen. Berlin— Moskau: bei Nacht. Weiter über Teheran zum Perſiſchen Golf, Indien, Siam, Halbinſel Malaca, China, Japan und nun zu⸗ letzt USA. Mexiko— ein bißchen!— und ebenſo: Kanada. Und alles mit 20 PS. Warum gerade nur mit 20 PS.? Das ſcheint doch ein bißchen wenig zu ſein!„Aber was ſollte ich denn machen? Viel Geld hatte ich ja nicht. Nur das, was mir meine Freunde gaben. Und dieſe Maſchine koſtet ja nur 7500 Mark. Und denken Sie doch, wie ſparſam ſie iſt: auf dem ganzen Flug habe ich nur für 600 Dollar Benzin und Oel verbraucht. Und dabei darf man nicht vergeſſen, daß in Perſien das Benzin nicht ſehr billig iſt. Zumal, wenn es erſt viele Wochen und Tage auf einem Kamel herange⸗ ſchafft werden muß!“ Es mag nicht immer leicht geweſen ſein, gegen einen ordentlichen Wind mit dieſen wenigen 20 Pferden anzugeben, es g manchmal auch nicht ge⸗ ab rade ſchön geweſen ſein, Stunden und Stunden über nichts als ein Waldmeer o gen. Oder über die Wü eine unwahrſcheinliche . Reilſagd des Mitglieder des Vere en erhielten de Jagd ſtattfi edacht, daß en Geiſte 2 nem ſolch us vor einigen Tagen ein 8, daß am 24. November e, haben ſie vielleicht im uchende Ge ftsführer doch n ſolbte, daß er e el eine Jagd ver⸗ anſtalten wollte. Be it führt zum Ziel!“ Zwar war der Abritt zur nicht gerade einladend. Feiner Regen rieſelte langſam nieder; doch beim Beginn der Jagd hatte ſich der Himmel aufgehellt, der Wettergott zeigte den Rotröcken ein freundliches Geſicht. Die Jagd, 10 Km. lang, war in das Waldgelände zwi⸗ ſchen Seckenheim und Schr Gefilde, wo 1462 Kurfürſt J Gegner Markgraf Karl v. z und G Ul von W̃ Haupt ſchlug, eine g ffentat, an e noch heute ein Denkſtein bei Fr feld gemahnt.— l kommen die Zuſchauer bei ein djagd“ nicht auf ihre Koſten, weil ſie nur e packende Ausf e der Jagd ſehen können, umſo anregender iſt die 2 d für die Reiter, da die eneri dend we lt den Kurs vorher * lönnen. Du 8 noch ſpanwe enden Teilnehmer gröf 9 Uhr 15 f. l ation S m avon Schnitzeln en Spürſinn der forderungen ſich an der 20 ritt der 8„H. geſtellt wur Bahnbrücke e man 9 Uh Fuchs mit d llaſche an; 8as Ja d ließ ihm 15 Minuten V Dann ten ſich die„Hunde“ in Bewegung, die die Fährte gufſpü mußte Zeit gelaſſen werden, damit t mußten. Auch dieſen e in Ruhe„arbeiten“ konnten. Zunnächſt ging der Kurs in füdlicher Richtung die Siedlung Pfingſtberg rechts laſſend. Der zunächſt durchrittene„Riemenwald“ bietet durch ſeinen einſachen an Naturſchönheit, er erinnert lder. Die Alte Heidelber⸗ ſo manchen Heerwurm ge⸗ Kiefernbeſtand nicht viel an Berlins eintönige Vorortwä ger Straße, die in der Geſchichb tragen hatte, wurde weſtlich großen Kraftwerks über⸗ itten; weiter gegen Station Rheinau, dann hinter der Welthölzer⸗Fabrik vorbei auf den ſchönen von Weſt nach Oſt ziehenden Edinger Riedweg. Für die Hunde war jetzt die ſchwerſte Arbeit getan; jetzt konnte man, ohne ſich mit Fährteſuchen aufhalten zu müſſen, in flotter Fahrt vor⸗ wärtskommen. Maat erreichte die Straße Friedrichsfeld Schwetzingen. Nun änderte ſich das Jagdgelände: ſaftige Wieſen luden zum ausgreifenden Galopp in breiter Front eim. Dann nahm ſchöner Hochwald die Reiter wieder auf. Ein tiefer Hohlweg wurde durchklettert; nach 5 Minuten betrat man die Wintertrainierbahn des Seckenheimer Renn⸗ vereins. Da ſich die Straßenbrücke bei der Steinzeugfabrik Friedrichsfeld hoch über den Bahnkörper ſchwingt, iſt auch die zur Brücke führende Straßenrampe ziemlich hoch; die Reiter mußten ſchon einen gehörigen Schwung nehmen, um den Straßendamm zu erklettern. Die Eiſenbahn Mannheim Heidelberg wurde überſchritten und dann kam dey letzte ſchöne Galopp bis zur Rennbahn Seckenheian, wo das Halali war. Es wurden 13 Brüche verteilt. Die Jagdͤgeſellſchaft nahm dann noch einen kurzen Im⸗ biß im gemütlichen Gaſthof zum Löwen von Herrn Seitz in Seckenheim. Wer freut ſich nicht, wenn er dieſe ſchmucke Ortſchaft betrütt! Die breite Hauptſtraße, die ſchön ver⸗ Im Kleinflugzeug um die Welt Der Flug des Freiherrn v. König⸗Warthauſen 35000 Km. ohne Vegleitung Rocky Mountaines oder—, aber das iſt ja gleich. Daß dieſer Flieger es ſich alles nicht einfach und harmlos macht, das kann man ſehen. Ob er ſchon einmal auf dieſem Fluge in richtige Gefahren geraten ſei?„O ja: aber es war ja nie ſo ſchlimm! Ach das kommt eben mal ſo. Im Kau⸗ kaſus, kurz vor Baku, da griffen mich einmal zwei rieſige Steinadler an. Sie kannten wohl einen ſolchen Vogel wie den meinen noch nicht und dem wollten ſie eben zu Leibe gehen. Sie ſtießen richtig auf mich herab— aber ich war ja viel ſchneller als ſte, und ſo entkam ich ihnen. Aber es wäre wohl böſe geworden, wenn ſie mit meinem Propeller Be⸗ kanntſchaft geſchloſſen hätten. Dann wäre wohl alles aus geweſen, und mein Unternehmen hätte einen unrühmlichen Schluß bekommen. Unter mir Baxon König von Warthauſen. g Der Weltflieger mit ſeiner Siamkatze, die ihm der Kronprinz von Siam ſchenkte. lagen nämlich nur in Eis und Schnee gehüllte Berge. Nicht gerade klein!“ Und dann einmal in Perſien, wo er mitten im Gebirge landen mußte und von dort nicht mehr wei⸗ terſtarten konnte. Seiner Maſchine war nichts paſ⸗ ſiert— aber er ſaß hoch oben im Gebirge und konnte von dort nicht ſtarten.„Aber das war ja alles nicht ſo ſchlimm. Das Schlimmſte war der Marſch im ausgetrockneten Bachbett, über Geröll. in glühender Hitze, ohne Lebensmittel und ohne einen Tropfen Waſſer, über 30 Kilometer zur nächſten Anſiedlung, Mehr als einmal glaubte ich liegen zu bleiben. Aber es gelang wieder einmal. Man muß ihn geſehen und gehört haben auf dem Feſt des deutſchen Konſulats, wie er mit hellem Feuer eine Lanze für den Flugſport brach. Man muß die Freude der anweſenden Flieger, wie Chamberlin und Fitzmaurice, der Flieger aus Sowjet⸗Rußland, über dieſe Worte geſehen ha⸗ ben. Wenn er dann mit ſeinem fließenden Engliſch und dann auch Spaniſch noch einmal ſeine Worte wiederholte: dann ähnelt er ganz beſonders„Lindy“. Er hat ſeinen Namen bei Gott nicht zu unrecht er⸗ halten: der deutſche Lindbergh! Und die Begeiſte⸗ rung des Amerikaners iſt ebenſo ähnlich für beide Repräſentanten ihrer Heimat— ihres Landes! Die Briefe, die täglich an den jungen Flieger gelangen, beweiſen dies. Wie oft könnte er ſich hier verhei⸗ raten! Sein Hotelzimmer ähnelt ſehr einem kleinen Warenhaus! Und ein Hotel in El Paſo ſetzte auf die Speiſenkarte„Frankfurter Würſtchen Baron König⸗Warthauſen!!l“ i Neilervereins an Stelle 2 5 zweiten ſtellvertretenden Vorſitzenden gewählt. teres Mitglied wurde der Präſident des Deutſchen Land⸗ annheim putzten großen Häuſerfronten mit den hohen Einfahrts⸗ bögen, die dieſen Sommer und Herbſt dem reichen Ertrag der fruchtbaren Seckenheimer Felder einſogen. Was ſieht man dort für ſchöne Pferde! Keine abgeſchundenen Klep⸗ per, ſondern glänzende, ſatte Pferde mit ſchön gepflegten Schweifen. Vorkämpfe im Verliner Sportpalaſt Schönrath ſchlägt Santa— Jacob Domgörgen deutſcher Leichtgewichtsmeiſter Vor etwa 6000 Zuſchauern brachte der Berliner Sport⸗ palaſt am Freitag abend ſeinen Box⸗Großkampftag zur Durchführung. Im Vordergrund des Intereſſes ſtand das Schwergewichtstreffen zwiſchen dem Krefelder Schön rath und dem portugieſiſchen Schwergewichts⸗ meiſter Joſe Santo, das der Deutſche klar nach Punkten gewann. Im Verlauſe des überaus ſpannenden Achtrundenkampfes mußte der über zwei Meter große Por⸗ tugieſe ſogar auch einmal den Boden aufſuchen. Der Kampf um die deutſche Leichtgewichtsmei⸗ ſterſchaft endete in der zehnten Runde mit einem k..⸗ Siege von Jacob Domgörgen über Fritz Reppel⸗ Herne. Anfangs war Reppel durch gute rechte Schwinger und Hoken im Vorteil. Von der ſechſten Runde ab än⸗ derte ſich aber das Bild. Domgörgen, der ruhig auf eine k..⸗Chance wartete, ſchickte ſeinen Gegner in der achten Runde zum erſten Mal bis neun zu Boden. Von dieſem Treffer konnte ſich Reppel nicht mehr erholen. Nach vier weiteren Niederſchlägen wurde er in der zehnten Runde ausgezählt.. 5 Skibinſki⸗ Bochum ſchlug den als Erſatz für den erkrankten Hamburger Karl Sahm eingeſprungenen Amerd⸗ koner Benny Singer bereits in der dritten Runde k. o. Weltergewichtsmeiſter Hans Seyfrie d⸗Bochum und der Königsberer Helmuth Schulz trennten ſich nach acht Runden unentſchieden, womit der Königsberger einen ganz beſonderen Rekord aufſtellte, da er in ununterbrochener Reihenfolge ſeine letzten elf Kämpfe mit einem unentſchie⸗ denen Reſultat beendete. Den Schlußkampf des Abends beſtritten der engliſche Federgewichtsmeiſter Jonny Cuthberth und der deutſche Exmeiſter Paul Noack. Das Treffen brachte den erwarketen Sieg des Engländers, der jedoch über 8 Runden nur einen Punktſieg erringen konnte. * Friſche Amateurboxer in Köln geſchlagen Colonia Köln ſtegt mit 10:0 Der zweite Deutſchlandsſtart der iriſchen Auswaßl⸗ mannſchaft der Amateurboxer ging am Freitag abend in der Kölner Rheinlandhalle vor ſich, wo die Iren gegen die ſchlagkräftige Vertretung eine 10:0 Niederlage einſtecken mußten. Die Leiſtungen der Iren gefielen wiederum ſehr gut, beſonders verfügten ſie über eine ausgezeichnete Tech⸗ nik, ſodaß die Kämpfe ſehr feſſelnd verliefen. Es ſiegten Ruſtemeyer⸗Köln gegen Collins durch k. o. in der 1. Runde, Kiefernagel gegen Ford n.., Viernich gegen Soldier 'Sheo n.., Kurth gegen Wrigth n. P. und Hoover⸗ Köln gegen Hearns n. P. Damit fiel im Geſamtergebnis von 10:0 Punkten der Sieg an die Kölner Amateure. Vorſtandsſitzung des Deutſchen Reichsausſchuſſes Erſatzwahlen Am Samstag vormittag fand unter Leltung des erſten Vorſitzenden, Staatsſekretär a. D. Exz. Dr. Lewal d, die Vorſtandsſitzung des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Lei⸗ besübungen in Berlin ſtatt. Da der frühere erſte Vor⸗ ſitzende der Deutſchen Turnerſchaft, Profeſſor Dr. Ber⸗ ger, gleichfalls ſeinen zweiten Vorſitz im Reichsausſchuß niedergelegt hatte, mußte für ihn eine Erſatzwahl vorge⸗ nommen werden. An feine Stelle trat der fetzige erſte Vorſitzende der Deutſchen Turnerſchaft, Staatsminiſter a. D. Dominicus. Dr. Thimer(Dresden) wurde von Staatsminiſter a. D. Dominjeus zum Als wei⸗ gemeindekages in Berlin, Gerecke, in den Vorſtand auf⸗ genommen. Die Sitzung des Kampfſpiel⸗Ausſchuſſes Im Reichsminiſterium des Innern fand am Samt nachmittag im Anſchluß an die Vorſtandsſitzung de Deutſchen Reichsausſchuſſe für Leibesübungen unter dem Vorſitz von Staatsminiſter a. D. Dominicus eine Sitzung des Kampfſpiel⸗Ausſchuſſes ſtatt. Dabei wurde die Aus⸗ ſchreibung nochmals eingehend überprüft und neben einigen berichtigenden Aenderungen auch das i vom Sastag auf den Schlußtag, om Sonntag, verlegt, Da⸗ durch mußten die leichtathletiſchen und ſonſtigen ſportlichen Wettbewerbe auf den Freitag vorverlegt werden. ie Deutſchen Kampfſpiele 1930 finden bekanntlich in der 555 vom 26. bis 29. Juni 1930 in Breslau ſtatt. Aus dem Be⸗ richt über die Vorarbeiten zu den Spielen, den Zerbe(Breslau) gab, iſt zu entnehmen, daß die Unter⸗ ausſchüſſe ihre Arbeiten bereits aufgenommen und auch gut gefördert haben. Ueber die Organiſatton der Winterkampfſpiele ſprach Ganzenmüller⸗München, deſſen Ausführungen von den Vertretern der Stadt Krummhübel 58 5 wurden. Die Winterkampfſpiele gelangen vom 11. bis 19. Januar in Krummhübel zur Durchführung. Beſonders begrußt wurden die Vertreter von Deutſch⸗Oeſterreich und der Sudetendeutſchen. Von den Teilnehmern der Sitzung konnte auch der Entwurf des Profeſſor Goſen⸗Breslau der Kampfſpiel⸗Plakette beſichtigt werden. Die Plakette zeigt auf der Vorderſeite um den Reichsadler gruppierte ſportliche Darſtellungen und auf der Rückſeite neben der Inſchrift die Wappen von Breslau und Krummhübel. Hoffmeiſters Weltrekord überholt Die Amerikaniſche Amateur Athletie⸗Union beſchäftigte ſich in ihrer in St. Louis ſtattgefundenen Jahrestagung mit der Prüfung der Rekordliſten. Bez dieſer legenheit wurden drei in der vergangenen Saiſon erzielte Huͤcer——. leiſtungen als amerikaniſche Rekorde anerkannt: Stabhochſprung von Lee Barnes mit.305 Meter, der Diskuswurf von Eric Krenz mit 49.70 Meter und die Lei⸗ ſtung im Kugelſtoßen von Brix mit 15,81 Meter. Die Beſtleiſtungen im Stabhochſprung und im Diskuswerfen wurden gleichzeitig zur Anerkennung als Weltrekorde an⸗ gemeldet. Im Diskuswerfen war bisher Hoffmeiſter⸗ Münzer offizieller Weltrekordmann mit einem am 22. Juli 1928 in Schalke erzielten Wurf von 48.775 Meter, während der offizielle Weltrekord im Stabhochſprung ſeit dem 27. Februar 1928 dem Amerikaner Sabin Caar mit .29 Meter gehörte. Dagegen iſt Hirſchfelds Weltrekord im Kugelſtoßen von 16.045 Meter noch unangetaſtet. Die am 7. Juli 1929 von dem Oſtpreußen erzielte Leiſtung vn 16.11 Meter harrt noch ihrer Anerkennung. Mitglieder⸗Verſammlung des Tennisklubs Mannheim Die Mitglieder⸗Verſammlung des Tenniskluds Maun⸗ heim hat vor einigen Tagen ſtatigefunden. Der ſeitherige Vorſtand, beſtehend aus den Herren Dr. Ku ß, Dr. 5 K. lng, Dr. Bu ß. Dr. Mark, St. Oppenheimer ur Dr. Weiler wurde in ſeiner Geſamtheit wieder gewählt, was im Intereſſe einer ſtetigen Weiterentwicklung des Klubs ſehr zu begrüßen iſt. Der langfährige verdienſtvolle Spitzenſpieler Ludwig Klopfer wurde in Anerkennung ſeiner Leiſtungen, die zu dem guten ſportlichen Ruf, deſſen ſich der Klub erfreut, weſentlich beigetragen haben, zum Ehrenmitglied ernannt. Aus dem Referat des 1. Vorſitzenden Dr. E. Kuß wer die geſunde Entwicklung und der Aufſchwung des Klubs zu entnehmen, insbeſondere betonte der Referent auch dis ſportliche Bedeutung des Tennisklubs Mannheim, deſſen Mannſchaft vier Spieler der deutſchen Rangliſte angehören. Die während des Winters geplanten baulichen Verände⸗ rungen werden die Erfüllung eines langerſehnten Wun⸗ ſches bringen. Anlage wird ein neues Klubhaus erſtehen, wodurch An⸗ kleideräume, die auch den verwöhnteſten Anſprüchen ge⸗ nügen, geſchaffen werden. Die Spielfelder ſelöſt werden unter Nutzbarmachung der modernen Tennisplatz⸗Bautech⸗ nik neugeſtaltet werden. Neben einer erheblich erweiterten Teroſſen⸗ 1 — n JJC T)]]. 8 Sinn ee eee. E // //// ce 18 2 R * 7 1 2 A a ö * 5 N g ö 4 1 ö rener Kn e lere ee renner ** ſichere Beute der Saarbrückerin zu ſein ſchien. e 8 Montag, den 25. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 547 Der Meiſterſchaft entgegen B. f. K. 86 ſchlägt Jahn Oggersheim 15:6 Die Pfälzer im Vor- und Rückkampf 25:13 ausgeſchaltet Das ſtärkſte Hindernis auf dem Wege zur Gaumeiſter⸗ ſchaft in der B⸗Klaſſe haben die Vfek.⸗Ringer nun beſei⸗ tigt: den Töd. Jahn Oggersheim. Im Vorkampf gelang es den Oggersheimern, durch ihre drei Kämpfer Keßler, Presber, und Fahrenbach ſieben Punkte zu erreichen, wäh⸗ rend die Mannheimer durch Adam, Thomas, Walz und Weber zehn Punkte zuſammen brachten. Bei der Gleich⸗ wertigkeit der beiden Mannſchaften war nun eine Um⸗ ſtellung des Vorkampf⸗Reſultats(107 für den Vf.) nicht ausgeſchloſſen. Zum fälligen Rückkampf trafen ſich nun beide Mann⸗ ſchaften am Samstag abend vor zahlreichem Publikum in Oggersheim. Bei dieſer Gelegenheit ſtellten die VfK⸗Ringer ihr Können erneut unter Beweis und zeigten durch ihre korſche erfolgreiche Ringweiſe, daß ſie eigentlich nicht in ste Be, ſondern die A⸗Klaſſe einrangiert werden ſollten. Es gelang ihnen nicht nur, den Sieg aus dem Vorkampf zu wiederholen, ſie konnten ſogar über die ſtarke Oggers⸗ heimer Mannſchaft einen ſicheren 1576⸗Sieg landen, ein Ergebnis, das bei der bekannten Kampfſtärke beider Riva⸗ len als ſenſationell angeſprochen werden kann. Der Vf. 86 kommt nun mit dem VfL. Neckarau in die Entſche idung. Die Neckarauer können ſich auf eine ſchwer zu löſende Aufgabe gefaßt machen. Der Papierform nach ſollte die Meiſterſchaft den Ringern aus der Schwetzin⸗ ger⸗Vorſtadt nicht mehr zu nehmen ſein. Die Kämpfe auf der Matte nahmen einen überaus ſpannenden und wechſelſeitigen Verlauf, vom einheimiſchen Publikum mit den„notwen⸗ digen Kraftausdrücken“ entſprechend begleitet. Die Vf. Ringer ſicherten ſich diesmal fünf Schulterſiege, die ihnen 15 Punkte einbrachten. Sogar Adam, dem traditionellen Punktſieger, gelang es diesmal einen Schulterſieg zu lan⸗ den. Die Oggersheimer waren nur in den oberſten Ge⸗ wichtsklaſſen ſiegreich, und zwar im Schwergewicht jeden⸗ falls nur darum, weil Weber im Leichtmittel ſtartete und die VfKk.⸗Leute in waren. Ada m⸗VfK., im Vorkampf Punktſieger, erledigt ſeinen Gegner Seh r⸗Oggersheim ſchon in der erſten Minute durch ſeitlichen Ueberwurf und bringt damit die erſten Punkte im Bantamgewicht. Thoma s⸗VfK. findet in dem Oggersheimer Feder⸗ gewichtler einen hartnäckigen Gegner, der es immer wieder verſteht, ſich aus gefährlicher Lage herauszuwinden. Gegen Kampfende nimmt die Ueberlegenheit des Mannhei⸗ mers zu. Der Oggersheimer muß in die Bodenlage und in der 19. Minute von der Brücke auf die Schultern. Keßler⸗Ogg. liefert gegen Münch ⸗VfK, einen ſehr fairen und offenen Kampf, bis ihn gegen Mitte der Kampf⸗ zeit das Geſchick erreicht. Er zieht ſich eine Verletzung zu und ſieht ſich in der 12. Minute wegen Sehnenverzerrung zur Aufgabe des Kampfes im Leichtgewicht gezwungen. Im Weltergewicht zwingt Wal z⸗Vfk. den Og⸗ gersheimer Herrle nach zeitweiſe überlegenem Kampfe in der 13. Minute zur Aufgabe Das Leichtmittelgewicht wird diesmal von Weber für den Vf. vertreten. Er erweiſt ſich ſofort als beſſerer Ringer gegen Hoffman n⸗Oggersheim. Schon in der vierten Minute hat er ihn erwiſcht und zwingt ihn mit elegantem Schulterſchwung auf die Matte. Nun kommen die Pfälzer zu Wort und ſichern ſich die letzten ſechs noch zu holenden Punkte. Siege l⸗Vfk. ſtreckt gegen Fahren bach, gegen den er auf ausſichtsloſem Poſten ſteht, in der zweiten Minute die Waffen im Schwer⸗ mittel. Zum Schluß zieht G ſt e l⸗Vfg., der im Vorkampf gegen Pres ber einen ſo ſchönen Achtungserfolg erztelte, gegen den gleichen Ringer im Schwergewicht den entſprechender Umſtellung angetreten Kürzeren. Nach wechſelvollem Kampfe ſtegt der bedeutend ſtärkere P. in der 13. Minute durch doppelten Armzug um elmel. Boden. Hallentennis⸗Klubkampf Tennisklub Mannheim ſchlägt Tennisklub Blau⸗Weiß Saarbrücken:1 Die Saarbrücker Mannſchaft, bei der Dr. Heinen fehlte, traf am Sonntag vormittag frühzeitig ein, um den Kampf gegen die Mannſchaft des Tennisklubs Mann⸗ heim. in der auch Dr. Buß und Oppenheimer vertreten waren aufzunehmen. Ein ſchönes Zeugnis für die ſport⸗ liche Geſinnung der Saarbrücker Gäſte die, obwohl von vornherein auf ausſichtsloſen Poſten kämpften, die weite Reiſe nicht geſcheut haben. Leider fand das Wettſpiel bei dem ſonſt ſo intereſſterten Tennispublikum der beiden Induſtrieſtädte wenig Gegenliebe, es fand vor faſt leerer Tribüne ſtatt. Die Erkenntnis, daß Hallentennis dem Tennis im Freien sportlich gleichwertig iſt, ſcheint ſich noch nicht durchgerungen zu haben. Es iſt zu hoffen, daß die Bemühungen des Tennisklubs Mannheim, auch in der Winterſpielzeit für ſportliche Anregung und Ab⸗ wechſlung zu ſorgen, von Erfolg begleitet ſein werden. Die Mannheimer hatten außer dem Plus der Spiel⸗ ſtärke ihrer beiden Spitzenſpieler auch den Vortelf des Vertrautſeins mit der Halle, während die Saarbrücker Spieler ſich an das ungemein ſchnelle Spiel auf dem Holzboden und die eigenartigen Beleuchtungsverhältniſſe erſt gewöhnen mußten. Oppenheimer ſpielte nur das Herren⸗Doppel und das Gemiſchte⸗Doppel, auf der anderen Seite mußte Weigel zweimal in Aktion tre⸗ ten, um Erſatz für den ausgebliebenen Dr. Heinen zu ſchaffen. Obwohl die Mannheimer mit dem hohen Re⸗ ſultat von 911 Punkten. 18:4 Sätzen und 14896 Spielen gewannen, gab es einige wechſelvolle Kämpfe deren Aus⸗ gang bis zum letzten Augenblick völlig offen war, Ser⸗ vos konnte Weigel erſt im dritten Satz das Nach⸗ ſehen geben, auch das Doppelſpiel Hildebrandk⸗ Kirchgäſſer gegen Hellbruück⸗Schmidt ging über die ganze Diſtanz von drei Sätzen und hätte mit etwas mehr Glück geradeſogut von den Vertretern Saarbrückens gewonnen werden können. Bei dieſem Spiel zeigte Schmidt, daß er ein Spieler iſt, der bei geeigneter Trai⸗ ningsmöglichkeit von ſich reden machen wird Hellbrück zeigte die beſten Leiſtungen auf Saarbrückener Seite. Weigel iſt zu unausgeglichen. kämpfte aber mit großem Ehrgeiz. Erwartungsgemäß ſiegte Fräulein Wurm⸗ ſtich, wenn auch in zwei knappen Sätzen über Fräulein Münzer, dagegen gelang es Fräulein Huck, das Spiel gegen Fräulein Mayer in zwei Sätzen für Mann⸗ heim zu entſcheiden, nachdem der zweite Satz 288 55 erade bei den Damen machte ſich bemerkbar daß die einhet⸗ miſchen Spielerinnen Gelegenheit hatten in der Halle zu tratnieren. Daß Dr. Buß ſeine drei Wettſpiele und Oppenheimer ſeine beiden Kämpfe gewinnen wür⸗ den, war außer Zweifel, ſehr glatt ſiegte Hilde⸗ brandt über Weigel und Kirchgäſſer beſtätigte aufs Neue, daß ihm das Spiel in der Halle gut liegt. Fürd den kommenden Sonntag iſt ein Wettſpiel gege eine kombinierte Mannſchaft Varlsruhe⸗Pforz⸗ m lant. 3 5 Die Ergebniſſe: Einzelſpiele: Dr. Buß ſchläat Hellbruck:9.:2; ildebrandt ſchlägt Weigel:0:0; Kirchgäſſer ſchlägt chmidt:2,:4; Servos ſchlägt Weigel:2,:8. 618. Fräulein Wurmſtich ſchlägt Frl. Münzer 725. 11:9; Fräulein Huck ſchlägt Fräulein Mayer 1018, 75. Doppelſpiele: Herren⸗Doppelſpiele: Buß⸗ Ofan ſchlagen Hellbrück⸗Weigel:3.:4; Hildebrandt⸗ Kirchgäſſer ſchlagen Hellbrück⸗Schmidt:6.:3,:2.— Gemiſchte Doppel: Frl. Huck⸗Dr. Buß ſchlagen Fräul. Wurmſtich⸗Hellbrück:8:5: Frl. Münzer⸗Ofan ſchlagen Frl. Mayer⸗Schmidt 16:14.:1. Geſamf⸗Reſultat: Mannheim gewinnt mit:1 Punk⸗ ten, 18:4 Sätzen und 148:96 Spielen. Pferdeſport Rennen zu Düſſeldorf(24. November): 1. Schlo eltorf⸗Jagdreunen. 2100. 3700 Meter: 5.. e 972(E. Weidner); 2. Grimm; g. Fähnrich. Ferner liefen: Marokkaner, Quedlinor, Eſe⸗ line, Roberta, Pelorla. Tot.: 182, Pl.: 23, 14, 20. 2. Schloß⸗Benrath⸗Jagdrennen. 2100/ 9000 Meter: 1. A. Morawez Maharadia(Hochſtein); 2. Kalif; 3. Geeſt⸗ länderin. Ferner liefen: Ahnenfürſt, Großmut. Tot.: 42, 1 3. Schlaß Jägerhof⸗Jagbrennen. 2100 4. 3200 Meter: 1. H. Zimmermanns Mahoradſcha(§. Holtei); 2. Hilde; 3. Giralda. Ferner lleſen: Rambla, Nina, Seppel 2, 8. Ajax, Meduſa, Scharfenberg, Ritterſchaft. Tot.: 48, Pl.: 19, 5 30, 27. 4. Schloß Hugenpoet⸗Jagdrennen. 2100. 3000 Meter: 1. A. 5 1 5 Brigan(Weber); 2. Moſelkern: 3. Ing⸗ bam. Ferner liefen: Myſtdor, Horrlett, Sankt Anton, Goldeleſe, Comteſſe, Iſela, Kariſſima, Zwirns Bruder. Tot: 0— 10 5. Schloß Burg⸗Jagdrennen. 2700. 4000 Meter: 1. Ch. Krutwigs Froher Mut(Broda); 2. Fähnrich; 3. Sirokko. Ferner liefen: Nipnis, Conſul 2. Tot.: 94, Pli: 28, 14. 6. Schloß Caleum⸗Jagdrennen. 2100. 3000 Meter: 1. „Horſtkootas Flligelmann(Weidner); 2. Phbnir: 3. Sepp erner liefen: Mozart, Ferina, Ordinarin, Feuermal, Sergey. Tot.: 61, Pl.: 25, 29, 28. Jußball Vorderpfalzkreis FV. Frankenthal— 1904 Ludwigshafen:1 ASV. Ludwigshafen— JV. Speyer:2 1903 Ludwigshafen— Arminia Rheingönheim 513 1914 Oppan— Viktoria Herxheim:2 Phönix Vekhein— Pfalz Ludwigshafen:2 Ser. Landau— Revidia Ludwigshafen 42 Mannſchaft der Mitteldeutſchen wurde Bf. Neuſtadt— VfR. Oggersheim:1 wegen Regen abgebr. We ſchon ſo oft brachten die Verbandsſpiele im Vorder⸗ pfalzkreis auch dieſen Sonnbag wieder gleich eine ganze Reihe beſondever Ueberraſchungen. Die beiden erſten der Tabelle mußben ihre zweite Niederlage hinnehmen, ſo daß die Fugge nach dem Meiſter, zumal noch die meiſten Spiele bevorſtehen, wieder vollkommen offen iſt. In Frankenthal mußte 19904 Ludwigshafen ſeine zweite Niederlage hinnehmen. Die Gäſte hielten ſich bis zum währten Internationalen Edy⸗Leipzig in hervorragender Weiſe geführt. Edy fand zu dem in dem vorzüglich diſpo⸗ nierten Sturm, wo ſich beſonders Kreß⸗Chemnitz und Sackenheim⸗ Dresden hervortaten, vollſte Unterſtützung. te Hintermannſchaft hatte bei dem wenig durchſchlags⸗ kräftigen Gäſteangriff keine allzu ſchwere Arbeit zu ver⸗ richten. Die Einheimiſchen begannen mit flotten und energiſchen Angriffen und ehe ſich die Gäſte⸗Hintermann⸗ ſchaft einigermaßen gefunden hatte, war ſie bereits drei gen. Bis zur Pauſe ſtellten dann Sackenheim und Kreß die Partie auf:0. Nach dem Seitenwechſel ant⸗ worteten die Dänen zunächſt mit energiſchen Gegenan⸗ griffen und erzielen auch in der 10. Minute ihren erſten und einzigen Erfolg. Dann übernahmen die Mitteldeut⸗ ſchen wieder das Kommando und ſtellten bis zum Schluß das ſenſotionelle Ergebnis von 11:1 her. Repräſentatjotreffen in der Gruppe Rhein Gegen eine ſüdfranzöſiſche Auswahlelf einer Sitzung der ſaarländiſchen Bezürksligavereine ſchaft mit dem Vorſitzenden des Bezirks Rhein⸗ gar wurde, wie bereits gemeldet, die Durchführung eines Repräſentativtreffens Saar— Rhein be⸗ hloſſen, auch die erneute Durchführung eines pieles 8 gegen unbeſetztes Gebiet“ befürwortet. Mann Er dungen zufolge liegt nun beim Bezirk Rhein⸗Soar das Angebot einer ſüdfranzöſiſchen Auswahl⸗ elf vor, die gegen eine Stadtmannſchaft von Mannheim⸗ Ludwigshafen ſpielen will. Doch ſcheint man ſich in Mann⸗ heim für dieſe Begegnung nicht recht erwärmen zu können, da man die Südfranzoſen für zu ſpielſchwach hält, eine Einſtellung, die den eigentlichen Tatſachen widerſpricht. 50 Fahre Heilbronner Rudergeſellſchaft Schwaben“ Wer in den letzten 30 Jahren— Kriegsjahre ſelbſt⸗ redend ausgenommen— die ſüddeutſchen Regattaplätze regelmäßig beſuchte, begrüßte die Begegnung mit den Het⸗ bronner„Schwaben“ immer mit einer gewiſſen Freude. Dieſes aufrichtige Sympathiegefühl hat ſich aus dem gan⸗ zen Gehaben der jeweiligen Rennmannſchaften heraus⸗ gebildet. Die„Schwaben“ im Rennen bedeutete faſt immer eine kitzelige Sache. Lagen ſie gar in irgendeinem Entſchei⸗ dungsrennen im Endkampf, dann gab es in der Regel Ueberraſchungen. Was die Mannſchaften, ob gut oder nicht gut, ins Rennen mitbrachten, war immer ein einheitlicher, angriffsluſtiger und draufgängeriſcher Kampfgeiſt, der zäh und unter Hergabe des„Letzten“ focht bis zum Schluſſe. War die Mannſchaft im geſchlagenen Felde, dann ging es mit erhöhter Schneid und Verbiſſenheit in den nächſten Kampf, unentmutig, mit echtem Sportsgeiſt unde friſchem Siegerwillen. All dieſe Momente waren in den jeweiligen Mannſchaften, neben einem unverwüſtlichen Humor— ver⸗ Nei Bei ſchlof ſfſagte auch bei Niederlagen nicht— inkarniert und ſicherten ihnen immer die wärmſten Sympathien und gebührende Achtung. Wenn wir darum zur 50 jährigen Jubelfeier der Rudergeſellſchaft„Schwaben“, die dieſer Tage ſtattfand, die Die Vier, die auf dem Genfer Reitturnier den„Preis der Nationen“ für Deutſchland gewannen Von links nach rechts: Oberleutnant Haſſe, Herr Körfer, Leutnant Lippert, Oberleutn. Sahta. Der Hauptpreis des Genfer Reitturniers, der von 5 Nationen heiß umſtrittene„Preis der Fahne“, wurde von den deutſchen Reitern mit großer Ueberlegenheit gewonnen; eine Reihe glänzender Erfolge der deutſchen Einzelvertreter ſchloß ſich an. Wechſel recht anſprechend, konnte her auch den erſten Tvef⸗ fer der Platzherwen alsbald aufholen, aber ein Strafſtoß brächte Frankenthal noch vor der Pauſe erneut die Füh⸗ rung. Lange Zeit hielt 04 gut ſtand, aber dann kamen die Platzherren in kurzer Folge zu ihren weiteren drei Er⸗ folgen.— Auch Speyer mußte ſich nach anfänglich guten Leiſtungen dem beſſeren Stehvermögen der Leute des ASV. Ludwigshafen beugen. Beide Mannſchaften boten gute Letſtungen. Die Ludwigshaſener hatten den beſſeren Mittelläufer und dazu einen ſehr guten linken Flügel, was letzten Endes den Kampf zu ihren Gunſten entſcheiden konnte. Schon nach einer Viertelſtunde hatten dle Platz⸗ herren eine 210⸗Führung erlangt, während die Gäſte bis zum Wechſel nur zu einem Erfolg kamen. Schon nach der Pauſe erhöhte A. S. V. auf:1. Speyer holte ein Tor auf, aber ein vierter Erfolg der Platzherren entſchied den Kampf endgültig zu deren Gunſten.— Einen in der erſten Halbzeit völlig ausgeglichenen Kampf gab es bei 3 Ludwigshafen; hier gingen die Einheimiſchen durch Elfmeter in Führung; die Gäſte glichen aus und er⸗ rangen ihrerſeits die Führung, ein zweiter Elfmeter ließ 03 aber gleichziehen Jede Partei erringt bis zum Wechſel — 38— noch ein Tor. Nach der Pauſe zeigt 03 das beſſere Stehvermögen und erringt durch weitere zwei Tore Sieg und Punkte— Eine überraſchend hohe Niederlage mußte Herxheim in Oppau hinnehmen Die Platzherern. die bis zur Pauſe:1 in Front lagen mußten ſich nach dem Wechſel den Ausgleich gefallen laſſen, dominierten dann aber in überzeugendem Stil und konnten auch bis Schluß weitere ſechs Treffer apbringen— In Bellheim kam Pfalz Ludwigshafen zu einem knappen aber gerechten :2⸗Sieg Die Gäſte zeigten die beſſere Technik und boten auch die geſchloſſenere Geſamtleiſtung In feder Halbzeit gelang jeweils dem Rechtsaußen ein Erfolg, während ſich Bellheim vergebens um den Ehrentreffer mühte. — In Landau mußte Revidia, obwohl die Gäſte den Kampf recht verheißungsvoll begonnen hatten, eine:2⸗ Niederlage hinnehmen. Sie hatten zwar durch Elfmeter die Führung erlangt, dann gar auf:2 erhöhen können, aber die Platzherren konnten bis zum Wechſel ausgleichen und gar ihrerſeits in Führung gehen. Ein vierter Tref⸗ fer nach der Pauſe ſicherte ihnen dann den Endſieg. Däniſche Fußballer 11:1 geſchlagen Mitteldeutſchlands Kanterſteg über die Dänen Das Spiel der mitteldeutſchen Fußball⸗Elf gegen die däniſche Fußball⸗Repräſentative, der Seelands⸗Ballſpiel⸗ Union, brachte eine große Enttäuſchung. Die Gäſte hielten nämlich bei weitem nicht dos, was man von ihnen erwartet hatte. Auf der anderen Seite war die mitteldeutſche Elf, die mit Ausnahme des fehlenden Hofmann vom DS. die erſte Garnitur darſtellte, glänzend in Schwung und ge⸗ wann gegen den techniſch und taktiſch weit unterlegenen Gegner mit dem zweiſtelligen und ſenſationellen Ergebnis von 11:1(:0) Treffern. Dem ungleichen Kampf wohnten guf dem Chemnitzer Preußen⸗Platz am Sonntag 12 000 Zuſchouer bei. Dle von dem altbe⸗ aufrichtigſten Wünſche den Neckar aufwärts nach Heil⸗ bronn ſenden, ſo iſt dies das Echo für die in allen Sports⸗ kreiſen errungene Wertſchätzung. Seine Gründung verdankt der Verein einer kleinen Schar waſſerſportbegeiſterter Turner— 16 an der Zahl—, die am 15. November 1879 zur Tat übergingen. Von dieſen Gründern leben noch die Herren Guſtav Ehr⸗ mann, Heinrich Kleinbach, Karl Kugler, Chriſt. Klein, Heinrich Rapp und C. W. Schenermann. Aus Begeiſterung geboren und durch Begeiſterung und Ausdauer zur Höhe gebracht, das könnte man mit Fug und Recht als Motto über die Vereinsgeſchichte ſetzen. Der Ankauf von zwei Booten von der Mannheimer„Amicitia“ war der erſte Schritt der jungen Leute im Neuland des Ruderſports. Sie wurden in einem Bierkeller aufbewahrt. Im Mat 1880 konnte dann durch Entgegenkommen der Stadtverwaltung auf dem heutigen Platz des jetzigen Bootshauſes der erſte Holzſchuppen erſtellt werden, welcher ſchon 1883 durch einen zweiſtöckigen Querbau mit Ankleideräumen und Schlaffaal vergrößert und im Jahre 1890 durch Bau einer weiteren Halle den zunehmenden Bedürfniſſen angepaßt wurde. Ein weiterer entſcheidender Schritt nach dieſer Richtung wurde alsdann in der Generalverſammlung vom 15. Juni 1905 gefaßt, nämlich: der Bau eines feſtſtehenden, allen Anfor⸗ derungen der Zett gerecht werdenden Bovtshauſes, deſſen freundlicher Charakter ja allen Beſuchern der Heilbronner Regatten zu Genüge bekannt iſt. Die feierliche Einweihung des Hauſes erfolgte am 6. Juni 909. * Die ſportlichen Erfolge des Vereins waren zunächſt, wie bei allen Anfängern, beſcheiden. Die den Schwaben eigene Schneid brachte den Neugeborenen ſchon im erſten Jahre nach Mainz, doch ohne Erfolg. Erſt 1881 wurde auf der Mannheimer Regatta in einem offenen Hauptrennen der erſte Sieg errungen, dem noch ſolche in Frankfurt und Heidelberg folgten. 1883 folgte der erſte bedeutſame Sieg im Auslande, und zwar auf der Züricher Regatta gegen ſchärfſte Gegner über eine Strecke von 4000 Meter. Die rückkehrenden Sieger wurden damals ſpontan gefeiert. Die Kurve der Sporterfolge ging in den folgenden Jahren auf und ab und erreichte im Jahre 1888 mit zwölf Siegen im erſten Vierteljahrhundert bis 1904 ihren höchſten Stand. Das 25jährige Jubiläum konnte mit 74 Siegen gefeiert werden. Einen bedeutſamen ſportlichen Erfolg erbrachte auch das Jahr 1906 in dem berühmten, ungeſchlagenen Zweier⸗Paar O. Kühle und Fr. Drautz; 1910 gab ſes wieder zehn Siege. Der Krieg riß auch in die Reihen der kampf⸗ erprobten„Schwaben“ eine empfindliche Lücke. Nicht wenk⸗ ger als 26 Mitglieder blieben auf dem Felde der Ehre, darunter auch der damalige verdiente Vorſitzende Alfred Drautz. Unbekümmert der ſchmerzhaften Kriegsnachwehen ging es mit neuem Mut an die Arbeit, und aller Hinder⸗ niſſe zum Trotz konnten in den Jahren 19191925 16 Siege in offenen Rennen nach Hauſe geſteuert werden. 1926 wurden drei Siege, 1927 fünf, 1928 vierzehn und 1929 zwölf an die Fahne geheftet, ſo daß im Jubiläumsfahre die Zahl der Siege auf die ſtattliche Zahl von 173 anwuchs, zu denen noch 20 Siege in vereinbarten und Schülerrennen kommen. Aus der Galerie verdienter Männer möchten wir außer den bereits angeführten noch lebenden Gründungsmiiglie⸗ dern herausgreifen die Namen: Karl Betz, Auguſt Doſtert, Dr. Göſchel, Auguſt Göggelmann, Alfred Drautz, Nobert Bauer, W. Tolz, dann den Alt⸗Trainer Karl Hahn, auch auf der Mannheimer Regatta ehedem eine außerordentlich populäre Perſönlichkeit, den bewährten Rennſteuermann Rich. Hofmann und den neuen Ruderlehrer W. Reiſinger, * All die im Laufe der Jahrzehnte errungenen Sym⸗ vathien und Wertſchätzungen kamen an den vor kurzem ſtattgehabten Jubiläumsfeierlichketten ſchlagend zum Aus⸗ druck. Zur akademiſchen Feier waren Vertreter der Re⸗ gierung, der Stadt, der einſchlägigen Snortsverbände und faſt aller ſüddeutſchen Rudervereine erſchienen. Aus aller Mund ſprach Dank, Anerkennung und Hochachtung. Ein⸗ geſchloſſen in dieſe Feier war eine Gefallenenehrung. Muſik⸗ bzw. Liedervorträge bildeten Präludium und Finale. Ein Feſtmahl mit Ehrung der Gründer ſchloß ſich an. Auch da: Anerkennung und Ehrung über Anerkennung und Ehrung, zum Teil in Begleitung ſinnreicher Geſchenke. In den ßojährigen Jubeſakkord wollen auch wir unſere Winſche mit einklingen laſſen. un. Motorſport Molorraorennen in Stuttgart Geglückte Verſuche auf der Holzbahnn In Stuttgart verſuchte man es mit Motorradrennen auf der Holzhahn der Stuttgarter Sportatena. Dieſe erſten Verſuche können als gelungen bezeichnet werden. Es gab dabei allerdings noch einige Schwierigkeiten, die aber nicht ſportlicher Art waren. Die Rennen hatten mit Tennigkett⸗Berlin auf Da., Soenſus⸗Köln auf Harley⸗ Davidſon, Gehrung ⸗ Stuttgart auf UT. ⸗Jap, Kohfink⸗ Bietigkeim auf UT.⸗Jap, Lang⸗Cannſtatt auf Standard, Frentzen⸗Köln auf DR W. eine gute Beſetzung gefunden. Es wurden im Ganzen vier Rennen ausgetragen, die in je drei Läufe über 3000 Meter eingeteilt waren. Die ſchnellſte Zeit des Tages fuhr der Einheimiſche Gehrung im Preis von Untertürkheim, wo er für die 3000 Meter nur:37,4 Minuten benbtigte. Soenius ſchied leider ſchon im erſten Vorlauf infolge Maſchinenſchadens aus und mußte im Geſamtklaſſement Gehrung den Sieg überlaſſen. Kegelſport Ausſcheidungskämpfe im Kegeln Der Keglerverband Mannheim und Umgebung hat auch für das Jahr 1929⸗30 wiederum Ausſcheidungs kämpfe um die Einzelmeiſterſchaft des Verbandes ausgeſchrieben. Dieſe werden auf den beiden Bahnen Stierle und Hertel ausgetragen und zwar Ide erſten 100 Kugeln auf der Stierlebahn, die 2. und 3. Hundert Kugeln auf der Bahn in Rheinau(Hertel), die 4. und 5. Hundert Kugeln auf der Stterlebahn und die letzten Hundert Kugeln werden wie⸗ derum in Rheinau abgeworfen. Die beſten 20 Mann les haben ca. 150 gemeldet) bilden den Stamm der Stäbe mannſchaft. Die Kämpfe haben ſchon in voriger Woche au oͤen Stierlebahnen begonnen. Bis jetzt erreichten: Hetzel vom Club Rhein⸗Neckar mit 100 Kugeln 681 Holz; Brixner vom Club 1 mit 100 Kugeln 572 Hloz; Holzamer vom Club Flottweg mit 100 Kugeln deu Holz; Hofmann vom Club Flottweg mit 100 Kugeln 558 Holz; Schwarz vom Club Flottweg mit 100 Kugeln 556 Holz; Matter vom Elub Goldne 7 mit 100 Kugeln 552 Holz: Bindl vom Club Um e Hor mit 100 Kugeln 554. Tagung der ſliddeulſchen Leithlathitten Die Richtlinien und Im Verbandsheim zu Ettlingen tagte am Samstag und Sonntag der Süddeutſche Leichtalhletikausſchuß. Un⸗ ter der Leitung des Verbandsſportwarts Klein ⸗Karls⸗ ruhe waren die acht Gruppenſportwarte des Verbandes, der Leichtathletikvorſitzende Ritzen ⸗Ulm, der Frauen⸗ ſportwart Leunig⸗Frankfurt, der Vorſitzende des Ver⸗ bandsjugendausſchuſſes Lin nebach⸗Karlsruhe ſowie der Leichtathletikbeiſitzer im Jugendausſchuß Becker ⸗ Wiesbaden verſammelt, Vom Verbandsvorſtand wohnte außerdem der Schatzmetſter Dr. Ras bach der Tagung bei. Die Beratungen wurden am Samstag durch den Bericht des Verbandsſportwartes eingeleitet. Klein ſtreifte zunächſt die umfangreiche Kurstätiakeit im Ver⸗ bandsgebiet. Rund 250 Ausbildungslehrgänge in allen Teilen Süddeutſchlands und im Verbandsheſm kamen zur Durchführung. Daran waren 5000 aktive Teilnehmer und 7000 Hörer beteiligt. Mit dieſer Arbeit iſt der Grundſtock für die Arbelt in die Breite gelegt worden, denn nur durch die Heranbildung des fehlenden Uebungs⸗ leiters und Jugendführers könnte die Verwirklichung der Maſſenarbeit gefördert werden. Entſprechen) dem durch die Fuſion von Fußball und Leichtathletik geſchaffenen Verhältniſſe müſſen die Ergebniſſe als befriedigend be⸗ zeichnet werden. Neben einer großen Anzahl von Ver⸗ eins⸗ und Klubkämpfen iſt die Durchführung der Süd⸗ deutſchen Vereinsmeiſterſchaften mit weit über 100 Mann⸗ ſchaften in vier Klaſſen, drei Männer⸗ und eine Frauen⸗ klaſſe, als ein erfreuliches Zeichen für die Arbeit in die Breite anzuſehen, da in erſter Linie die weniger veran⸗ lagten Leichtathleten zu dieſem Wettbewerb herangezogen werden. Aus dem Wettkampfbetrieb ſprechen die aus⸗ gerzeichneten Leiſtungen, die auf breiter Baſis erzielt wurden, alles andere als von einem Rückgang der ſud⸗ Termine für 1930- Mar Hoy⸗München erhält den Hans Braun Gedächtnispreis 3 deutſchen Leichtathleten. Zu den Länderkämpfen der D. S. B. ſtellte Sitddeutſchland vor allem ſeine Frankfurter Sprinterelite. Zwet eigene Länderkämpfe, Süddeutſch⸗ land—Tſchechoſlowakei und Baden gegen Elſaß brachten mit dem Verluſt der erſten und dem Gewinn der letz⸗ teren Veranſtaltung wechſelnden Erfofg. Fur das Jahr 1930 ſind weitere Uebungsleiterkurſe ſowie Ausbildungs⸗ kurſe für Gauſportwarte im gleichen Umfange wie bis⸗ „ äber auch Kurſe für aktive Leichtathleten vor⸗ geſehen. 5 Die ſüddeutſche Verelnsmelſterſchaft 1929 ſah die Stuttgarter Kickers in der A⸗Klaſſe, die Würzburger Kickers in der B⸗Klaſſe, den Eiſenbahn⸗ ſportverein München in der G⸗gklaſſe und in der Frauen⸗ klaſſe die Eintracht Frankfurt als Steger. Die erſt⸗ malige Führung einer Liſte der zehn füiddeutſchen Beſten ergab wertvolles Materſal. In der Liſte der 30 Beſten der Deutſchen Sportbehörde ſteht Süddeutſchland an örkt⸗ ter Stelle. Nach der Geſamtpunktwertung nehmen die Stuttgarter Kickers in dieſer Liſte den dritten, die Ein⸗ tracht Frankfurt den 4. der.. B. Stuttgart den g. und der 1. F. C. Nürnberg den 16. Platz unter den deutſchen Vereinen ein. Bei den Frauen rangiert die Eintracht Frankfurt an 4. München 1860 an 5. und Phönix Karls⸗ ruhe an 10. Stelle. Sehr ausführlich behandelte die Ver⸗ ſammlung das geſamte Gebiet der Arbeit in die Breite. Es herrſchte darin Uebereinſtimmung, daß die Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen den Gauſportwarten und den Gaujugend⸗ obleuten ſehr eng geſtaltet werden muß Der Jugend 5 ſoll ſorgfältig vorbereitet werden. Einheitliche Gymmgftite 5 übungen ſind ſchon durch den Verbandsſportlehrer Breche⸗ macher ausgearbeitet worden. 8 5 f 8. S Seite. Nr. 547 November 192 5 Nene Mannheimer 7 Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Großes Schöffengericht Mannheim Vyrſitzender: Amtsgerichtsrat Dr. Kley. Ver⸗ kreter der Staatsbehörde Erſter Staatsanwalt Dr. Nebel. Eine unüberlegte Tat Als Mechaniker war der mann F. B. von hier ein wenig der Nachfolger in dem 29 Jahre alte Kauf⸗ Erfolg verſprechen⸗ väterlichen Geſchäfte, einer Tabat⸗Großhaudlung. Zu ſeinen geringen Mitteln kam die Kriſe im Tabakhandel. Am 10. April wurden den Gläubigern 50 Prozent, zahlbar in Quoten von 1500 Mark, zugeſprochen. Die erſte Rate wurde am 1. Juli bezahlt. Die Sache war ihm über den Kopf gewachſen: er ſah wohl, daß er ſeine weiteren Verpflichtungen nicht würde erfüllen kön⸗ nen, holt eine Forderung von der Bank und als der September, der nächſte Zahltag kommt, iſt er mit der Quote als Reiſeſpeſen auf großen Waſſer nach Argentinien. Unterwegs bereut er wohl ſchöͤn den. Streich. Auf Anraten ſeines Anwalts, RA. Oskar Mayer, kommt er ſchon nach 3 Wochen wieder zurück. Nun ſitzt er wegen„betrügeriſchen Bankerotts“ auf der Anklagebank. Ein Milderungsgrund iſt wohl der von dem Verteidiger vorgebrachte, daß der Angeklagte ſich in ſeiner Ueberſtürzung wohl ein⸗ gebildet habe, drüben ſoſort eine ſichere Exiſtenz fütr ſich und ſeine Familie zu finden, um daun die Gläubiger zu befriedigen. Das Gericht muß auf die vom Staatsanwalt beantragte Mindeſtſtrafe von 3 Monaten Gefängnis erkennen. Urkundenfälſchung Auf dem Fürſorgeamt zeigte am 7. September eine Frau eine Vollmacht von einer Frau M. W. vom Pfingſtberg bei Rheinau vor, worin eine Frau B. ermächtigt wird, 24% Unterſtützung zu erheben. Die Sache geht in Ordnung, der Name B. wird unterſchrieben. Tags darauf, als der Sohn der dem Frau W. das Geld holen will, ſtellt ſich die Vollmacht 5G. Jarben und Standard Verſtärkung der internationalen Be Hydrierungs⸗Geſellſchaft für die In der am Samstag in Leverkuſen abgehaltenen Auſſichtsxatsſitzung wurde mitgeteilt, daß die abgelaufenen neun Monate wiederum eine Steigerung des Ge⸗ ſamtumſatzes gegenüber dem Vorjahr ergeben haben. Die Folgen der durchweg gegenüber dem Jahre 1928 ab⸗ geflauten Weltkonjunktur haben ſomit durch die An hahnung neuer Geſchäſte mehr als ausgeglichen werden können. Die Bolegſchaft der Geſellſchaft hatte ſeit Beginn der großen Ausbaupexiode, die nach dem Zu⸗ ſammenſchluß der einzelnen Werke zur J. G. einſetzte, eine erhebliche Vermehrung erfahren. Es ſtand von vorn⸗ herein ſeſt, daß es ſich hierbei zum Teil nur um ein vorübergehendes Anwachſen handeln konnte, ſo daß nach Beendigung des vorgeſehenen Programms eine Ver⸗ bingerung Platz greifen mußte. iſt während der Berichtsperiode geſchehen, Geſichtspunkte Dies wobei ſoziale weiteſtgehende Berückſichtigung ſanden. Auch heute iſt je⸗ doch die Zahl der Werksangehörigen immer noch um rund 1 000 Arbeiter und Angeſtellte höher als zur Zeit der Naſchmelzung. Nach jahrelangen Verhandlungen hat man ſich über die Hauptpunkte in den Weltbeziehungen zwiſchen der Standard Oil Company of New Jerſey und der J. G. Farbeninduſtrie.⸗G. auf folgenden Grund— linien geeinigt: 1. Die Patente der J. G. Farbeninduſtrie und der Slandard Oil Co. für die Hydrierung von Kohle und Oel werden für die geſamte Welt mit Ausnahme von Dentſch⸗ laud durch eine Geſellſchaft übernommen, die ſich im gemeinſamen Beſitz beider Par⸗ teien befindet. Die Standard Oil Co. wird die Ge⸗ ſchäftsführung dieſer Geſellſchaft übernehmen. 2, Eine Sondervereinbarung für das von der J. G. hergeſtellte Benzin iſt für den deutſchen Markt vorgeſehen unter Bedingungen, welche die Intereſſen der J. G. Far⸗ beninduſtrie wahren.- J. Durch die beſtehende enge Zuſammenarbeit beider Parteien wird die Unterſuchung und Entwicklung neuer Produkte und Verfahren erweitert und ſichergeſtellt. Die Bedeutung der erwähnten Vereinbarung liegt darin, daß der J. G für Deutſchland eine Vorzugsſtellung nebſt finanziellen Vorteilen eingeräumt wird, während für den Reſt der Welt die Verfahren der J. G. Farbeninduſtrie auf dem Hydrierungsgebiet in Zuſammenarbeit mit den Oelintereſſenten wirtſchaftlich weiter⸗ eutmickelt werden können. Nachdem Gewißheit darüber geſchaffen wurde, daß der Hydrierungsprozeß der Oel⸗ induſtrie eine neue wirtſchaftlich techniſche Grundlage gibt, ſind beide Parteien der Ueberzeugung, daß dieſe neue Ent⸗ wicklung durch das Abkommen in die richtige Bahn gelenkt und die wirtſchaftliche Anwendung des Verfahrens beſchleunigt wird. Es iſt bereits jetzt zu überſehen, daß der als eine Fälſchung heraus. Eine Frau T. F. vom Pfingſtberg ſitzt, als der Tat ſchwer verdächtig, auf der Anklagebank. Der Fürſorgebeamte kann ſie nicht mit Beſtimmtheit wiedererkennen. Ein Ge⸗ richtsſachverſtändiger vom Inſtitut für gerichtliche Medizin, Dr. Butz⸗ Heidelberg, hat die Handſchrif— ten von zahlreichen Frauen geprüft und kam zu dem einwandfreien Schluß, daß die Angeklagte F. die Vollmacht gefälſcht hat. Ein„beſonderes Kennzei⸗ chen“ iſt, daß ſie auf allen Schriftſtücken den gleichen 5 5 2 Fehler macht„Pfingsberg“. Durch großes Geſchrei und wildes Herumfuchteln in der Luft, wuchtigen Schlägen auf den Tiſch, mehr durch Bluff als durch Gründe, ſuchte der als Bei⸗ ſtand auftretende Ehemann die Unſchuld ſeiner Frau zu beweiſen. Ab und zu ſchreit ſie in ſeine„Ver⸗ teidigungsrede“ hinein. Selbſt der Vorſitzende hat Mithe, ſeine Redeflut zu dämmen. Er muß ſchließ⸗ lich hinausgebracht werden. Nun ſchreit die Frau: Ich habe doch keinen Buwikopp, wie die Frau, die das Geld abgeholt haben ſoll. Das hat der ſelber (der Fürſorgebeamte) unterſchlage. Staats⸗ und Gericht wegen erkannten auf zwei Monate Ge⸗ Betrugs und Urkundenfälſchung. N § Franzöſiſches Militärgericht Mainz. rer eines Kraftomnibuſſes, Taſſilo Fiuſterwalde aus e führ am 5. September ds. Is. in Zwei⸗ brücken mit einem Omnibus durch eine marſchie⸗ rende 990 ſranzöſiſcher Soldaten! Das franzö⸗ ſiſche in Landau verurteilte deshalb anwalt fängnis Der Füh⸗ Militärgericht den Kraftfahrer zu drei Tagen Gefängnis mit Straf⸗ aufſchub und 150 Mark Geldſtrafe, weil er durch das Durchfahren durch die Abteilung die Soldaten vor dem Publikum habe verächtlich machen wol⸗ len. In der Berufungsverhandlung erklärte der Angeklagte, daß er infolge der::;n der Straße die zweite Abteilung nicht geſehen habe. Das Hihfüngege richt hob das erſtinſtanzliche Urteil auf und erkannte wegen beleidigender Haltung gegenüber der Beſatzungsmacht auf 100 Mark Geldſtrafe. Dil Co. ziehungen— Erhöhung des Umſatzes— Gemeinſame .⸗G.⸗Patente— Unveränderte Dividende J. G. Farbenindurſtrie b dem Abkommen mit der Stan⸗ dard Oil Co. erhebliche Beträge zufließen werden. Die Finanzlage ber Geſellſchaft i befrie di⸗ gend. Die Bankverpflichtungen, die Ende 1928 82 Mill. betrugen, haben ſich auf 38 Mill. 7 gt, denen rund 120 Mill.„ Bankguthaben gegenüberſtehen. Soweit die Gewinne des laufenden Jahres vorliegen, darf unter dem üblichen Vorbehalt mit derſelben Dividende wie im Vor⸗ jahr gerechnet werden. Das der Amerikareiſe bͤſondere Ge wird, die die Patente der der Standard Oil für die Oel für die geſamte Welt mit übernimmt, wobei dem ame⸗ zufallen ſoll. Ergebnis daß eine Weſentlichſte an dem der Vorſtands mitglieder iſt, ſellſchaft gegründet J. G. Farbeninduſtrie und Hydrierung von Kohle und Ausnahme von Deutſchland rikaniſchen Partner die Geſchäftsführung Ueber die Höhe des Kapitals und über deſſen Verteilung auf die beiden Gründergeſellſchaften ſchweigt ſich die Auslaſſung ebenſo aus wie über die genaue Firma, der die Obliegenheiten zufallen ſollen, Für die irteilung der Tragweite des neugeſchaffſenen Unternehmens wären die Höhe des Kapitals und einige Anhaltspunkte über den weiteren Ausbau von beſonderem Wert geweſen. Weſent⸗ lich erſcheint eine Sonder vereinbarung, die dem Vertrieb des von der J. G. hergeſtellten Benzins auf dem deutſchen Markt unter Bedingungen gilt, wodurch die Intereſſen der deutſchen Geſellſchaft gewahrt bleiben. Bemerkenswert iſt ſchließlich noch der Paſſus über die gemeinſchaftliche Unterſuchung und den Ausbau neuer Produkte und Verfahren. Ob berei ſindungen auf die⸗ ſem Gebiet zum Nutzen beider Geſoliſchaften erprobt ſind und vielleicht in allernächſter Zeit in die Tat umgeſetzt werden, wäre zu erfahren wichtig geweſen. Der Aktionär wird mit Intereſſe davon Kenntnis neh⸗ men, daß der J. G. Farbeninduſtrie erhebliche Beträge zu⸗ fließen, wenngleich er auch hier einigermaßen annähernde Zahlenangaben hätte erwarten dürfen. Was nun aber den Status der Geſellſchaft angeht, ſo kann aus den ange⸗ gebenen Zahlen kein ſicherer Schluß gezogen werden. Die Mitteilung, daß die Belegſchaft des Unternehmens ſeit Be⸗ ginn der großen Ausbauperſode nach dem Zuſammenſchluß der einzelnen Werke zur J. G. noch eine erhebliche Ver⸗ mehrung erfahren habe, iſt wohl herausgefordert durch die in der letzten Zeit verſchiedentlich verbreiteten Meldungen über Arbeiterentlaſſungen. Wenn jetzt geſagt wird, daß heute noch die Zahl der Werksangehörigen um rund 15 000 Arbeiter und Angeſtellte höher iſt als damals, und wenn weiter hervorgehobet wird, daß trotz der abgeflauten Weltkonjunktur die abgelaufenen neun Monate wiederum eine Steigerung des Geſamtumſatzes(Zahlen werden allerdings nicht genannt) gegenüber dem Vorfahr erzielt werden konnte, ſo wäre im Intereſſe der Beſchäftigten zu hoffen, daß einem weiteren Abbau nunmehr endgültig ein Ziel geſetzt iſt. iu Tf der Aa Namen Hiermit die traurige Mitteilung, Jacob Emrich sen. 84 jahren sanft verschieden ist Heidelberg Die trauernd Hinterbliebenen daß unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater u. Urgroßvater, Herr nach kurzem Krankenlager heute früh im Aster von (Handschuhsheimerlandstraße 48), Mannheim, Neuwied, Düsseldorf, den 23. Nov. 1929 Arbeſtsvergebung. Entwäſſerungs⸗ Arbeiten für ſtellungshallen. Nähere Auskunft: Seckenheimer Anlage, dingungen, ſoweit vorrätig, erhältlich und die Pläne eingeſehen werden können. Einreſchungs⸗ termin für die Angebote: Montag, den 2. De⸗ zember 1929, vormittags 10 Uhr, Rathaus N 1, Zimmer 124. Zuſchlagsfriſt 3 Wochen. 20 Hochbanamt. cat oedsedag ande i Ng. Das graphologische Praktikum beginnt hokes aus statt Die Einäscherung findet am Dienstag, den 26. ds. Mts., mittags 2½ Uhr von der Leichenhalle des Bergfried. 14302 erstem Montag, d. 2. Des.(nich am 25. Nov Mittwoch, den 27. Nov. im alten Rathaus eue krligiöser Reugesſatung; 20% Uhr Zwangs versteigerung Vorträge von Ur. Hans Zbinden-Zürich, Dr. Wladimir Astrow- Berlin 0 8 E L mit Aussprache 14804 Mont a den 25. November 1929, nach⸗ N N 2 U uu 8 1 im hieſigen 1. 5 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ ebe iben 0 ee ee,,, e Zigarren u. 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Nun ist die Katastrophe nicht aufzuhalten. Partie Nr. 421. Gespielt am 13. und 14. September in Wiesbaden. Fünfte Wettkampfpartlie um die Weltmeisterschaft) Weiß: Dr. Aljechin. Schwarz: Bogoljubow. 1. d2—d4 d7 ds 25. Tdi ds Ibs ds 1 ea e es 46. Sas Kb)) Id bS 3. Sg1— 15 S816 27. Sbi cs) fs er 4. 8b1— 8 dõ ci 16. ate bb Se- dé 5. 22—324 Leds 15 29. Ici— 21 Sd-es 6. Sf13— es Ses 30. Lc Lh7- g8 J. Lei- LB. e 81, 13—14 1g 7 8. 12 ff hh. 2. e- e5) fe 9. e2— el LI5—h7 23. fes Ibs-b 10. Las- es Sb-d 24. 2— es) LIT. es 11. Seb et—0 35. ILal-as Les-d 12. LfI— ez S 36. Ken di Ld7- es 13. dies Le7 KC J. bꝛ—h4 Les—d7) 14. Les xc Sd e 28. Le- ez Ib- bs 15. bz b Ses- as 39. Ses d Ke7 ed? 16. Ddt ds IIS ds 40. Le2 Ibs—bt 17. 803-22 Sab bs 41. Rd 5 Ib—bs 18. Kei 2 Sbs-es 42. h4= h Kd7- dt 19. Th1- di Se- d- 43. Lf3- ce Kd-e 20. Tal- Kg8—18 44. las- 23 Ke7 17 2 e S- es 45. Lee! Kl7-e es 7 16 46. Nes%% Ke7- ds 283. Sc4- a5 Tag bt 47 Taz-d. Kds- el e Sd b5 48. Keb-c) SchwW.gibt auf 1. In dieser Stellung verdient das weiße Spiel bei weitem den Vorzug, weil die schwarze Partie an der Jückständigkeit des Lh7 leidet. Das War auch der Grund, weshalb Aljechin durch Damenabtausch zu dem Gewinn versprechenden Endspiel einlenkte. 2. Eine geistreiche Kombination, die dem Anziehen: den sofort materiellen Gewinn bringt.— 3. Nun dark der Sbs nicht entfernt werden wegen der Dro- bung Sd,— 4. Um Sd zu verhindern.— 5. Das Eingreifen des Königs bringt die Entscheidung.— 6. Schwarz hat keine Verteidigung mehr. 7. Nun verwandelt sich dank dem feinen Positionsspiele das anfängliche Körnchen des bescheidensten Uebergewichtes in die Lawine, die das Spiel des Gegners vertrümmert.— 8. Gegen diese vernich⸗ bende Drohung gibt es keine Rettung. Thbsdcbs kann nicht geschehen wegen Lede. Die Partie ist überfell zum Aufgeben, Partie Nr. 422. Gespielt am 15, und 16, September 1929 um die Weltmeisterschaft im Kurhause in Wiesbaden.) Weiß: Bogoljubow. Schwarz: Alejechin. 1. d2-d Sg 6 25. 52-94 Sede 2.-604 Seb 26. Kei dl Se- g 3. Sbi-c 148-514 27. Lege S6-es 4. Ddꝛ bs Das-er 28. Kdi-e2 88518 5. 3228 Lba c 29. Le7- d Sts eb 6. Ddg- c b /- b 30. 13—14 es I 7. 218 47d 31. g3 414 Jag-c 8. cds Stb d 32. Ne- bs Joes aß 9. Des- 2) Der-h. 88. h2—b1 Ke. 10. 8 Dhi ed 34. 14—15 Seb- ds 11. Sd5 e? 35. Id 145) 1 12. Lcd 36. d- ·2 86 3. Dd t- a4 n 265515 4. Da- 6 38 e4Nf5 8d8 f/ 15. Deb xc 39. Lez—e2. Ke7- di 10. 8 Sb aß 40. Jez-es 9) 48-88 17. Ler- de Ld7 bh 41. Teß fe Kd fre 18. Sed-c Lbs fi 42 Tlö- eb) Ke7-d7 1 i Se- 8 43. 4 dg St/ de 20 Las Kes—e/ 44. leb d. Kad7- e8 21. 111-2 Th ds 45. Sbs a7) 188—gz 22. dt dg Ke7 d 46. Khbg— a4 183 87 23. 112—d2. Kd eg 47. Sa7-es Sab 7 24. Sc bs 17—f6 48. fs 6*) Schwarz gibt au 1. Bauernopfer im Interesse rascherer Entwick- lung.— 2. Besser war wohl ohne Zweifel erst Tas ds. Durch den Textzug wird der Tas einge- Neubau Aus⸗ Baubüro wo Ausſchreibungs⸗Be⸗ sperrt und die schwarze Verteidigung sehr beengt. 5 Es droht entschieden Td2= Aus. jedem Zuge schwieriger. goljubow den Ablausch auf d; denn es droht Tei. Das mate bereits — 6. jetz˖ Tg matt auf (Gespielt im Kampk Wiesbaden am 19. Weiß: Bogoljubow. 1. d- di 2. 2 4 3. She 4. 12—13 5. ds k 6. Set Sade 555 05 7. bees e 7- es 8. LII— bs Sb- d7 9. Sg1— e LIS-e? 10.—0 Aa a6 11. Los- ds I= cs 12. Leit- bz Dds- 07 13. f6—f4 Sd7-e 14. Se2— 83 BS) 15. Ddl—e2 hi- h. 1. Dieser rielle Partie Nr. die Weltmeisterschaft September 1929). ScehwWar z: Um Ueber gewicht entscheidend. Schwarz hat keine Verteidigung mehr, ds droht. die eigene Königsstellung. warten, nach welcher Seite der Gegner rochiert.— 2. Die Eröffnung des Sturmangriffes.— 3. Nun sind sämtliche weißen Offiziere auf bloße Verteidigung und sämtliche schwarzen Offiziere scharf auf An- griff gerichtet. erzwungen. wenigen Zügen das Matt erzwingt. Konsequenz chin mit eiserner d7 mit Bauerngewinn. 0 nützt sein positionelles Uebergewicht 85 — 4. Bo- Klejechins Verteidigung wird mi Hiermit erzwingt 0 — 1. 423. 25 Sch be2—8“ Tai- ei 14—15 4d da- 2 Sb 12 ISK Lb2— t D643 Kg! h EZ Sk2—h3 hZ2 3 Khi—g2 des Weißen Entscheidend. ist Weil auf in Aleſechin. S186 b 0-0 Keb eb eh 65 64 Lech + 2786 9 Tds 28 Lb es TSS AG Shs5 34.9 h4 83 Leg Xx Ths ch Tbs- hz 7 unzeitige Vorstoß ist der Todesstoß in Weis mußte erst ab- 4. Hiermit wird der Durchbruch 5. Die Schlußkombination, Eine von Alje- durchgeführte die in Attacke, gegen die es keinen Widerstand gab. Bogoljubow urteilt über Dr. Aljechin und die Schach-Weltmeisterschaft. Der im Kampf um die Schach-Wellmeisterschaft unterlegene Bogoljubow gewährte einem Vertreter der„Prager P folgendes resse“ ausführte: eine Unterredung, in der er „Von dem Ergebnis des Matches bin ich natürlich nicht überaus begeistert. da gegenwärtige, ich eine Reihe Wenn ich mir doch ver- ausgezeichneter Partien spielte und daß ich öfters auch einen Sieg möchte ich mein Resultat ode rein gemis verlor, nicht mit demjenigen Capablancas tauschen, Vor Beginn des Kampfes war ich nicht in allerbester Form, Was viele Unzulänglichkeiten bei meinen Spielen zeitigte, obwohl ich mich bemühte, gegen sie anzukämpfen. wie er sich präsentierte: Ich rechnete in Buenos Aires(gegen mit seiner trockenen Spielweise. Für mit einem Aljechin, Capablanca) einen solchen Aljechin waren meine Vorbereitungen vollauf er inzwischen genügend. viel stärker Ich Wußte allerdings nicht, daß geworden War. Die Stärke des Weltmeisters besteht in einer ganz außer: ordentlichen nauesten und Auffassungsgabe Routine im Spiele. besten und oder daß Vielmehr kennt er seiner großen Nicht daß er immer den ge- Zug führt, Fortsetzung immer korrekt ist. seine eine ganze Reihe komplizierter Varianten, die den Gegner beirren, und bei jedem Zug beweist er eine derartige Geistesgegenwart, daß der Gegner unwill⸗ kürlich sein Opfer Wird. War bereits bei der Die größere Partienzahl Eröffnung entschieden. Es ist sicherlich begreiflich, daß dieses Stadium des Spieles wichtig ist. Und die ungeheure Bedeutung eines Malches liegt vor allem im theoretischen Abschluß und in Neuerungen. gefährlichen Gegner. Capablanca ral zu wollen. Er die Rangordnung bleibt jedoch dieselbe, en, Dr. Aljechin hat zur Zeit keinen leh würde es nicht einnmal nochmals sein Glück versuchen ist zwar stärker als alle anderen; früher aufgestellt habe: Capablanca. Züge, dafür große Mängel. hat er Er Aljechin, Lasker, Zwar hat auch Capablanca geniale außerordentlich ist jedoch geht nicht vor, auch die ich ich und faul. Er glaubt schon alles zu können und nichts mehr lernen zu müssen. Deshalb sein Rückgang. Von der jüngeren Generation kann sich Euwe noch nicht mit Aljechin messen und auch das größte Talent der künftigen Generation, Flohr ist noch zu jung. Er be- siegt zwar die Meister in raschem Spiele; die Groß- meister zu besiegen, wird ihm jedoch erst dann ge- lingen, wenn er eine größere Technik und mehr Routine erlangt hat. hohe Finſen erwächſt. geſamten Organismus tuenden Einfluß aus, einen äußerſt hoben. Was Tauſende von Aerzten wieder empfehlen, wird auch bei Ihnen beſter Wirkung ſein. K. 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Adolf Edel, Buchdruckerei⸗Beſitzer, Lambrecht, Bekl., wegen Unterlaſſung EBIIER II Nachfolger Marktplatz F 2,6 Telefon 207 84 Selilbafclecbea wird folgende Einstwelllge Verfügung erlaffen: Es wird den Antragsgegnern bei Ver⸗ meiden einer Freiheitsſtrafe oder einer Geldſtrafe unterſagt, die Behauptung auf⸗ zuſtellen oder zu verbreiten, oder zu ihrer Verbreitung mitzuwirken, die Antrag⸗ ſtellerin habe Kunden vor Betätigung des Kaufes durch Verabfolgung alkoholiſcher Getränke betrunken gemacht, oder ſie mit e Fler-Nolle mit Hackpfen 50.—, Junker u. Ruh. Hart⸗ m a n u, Se enheimer⸗ ſtraße 68a, Tel. 203 16. 6686 Jasolen mlt Abzugsrohr dig abzugeben. 6 3, 14, kellalen. 5583 Winter-palefot, getr. Anzug, Gr. 44/46 verk. billigſt. Grammo⸗ phon wird in Zahl. ge⸗ nommen. Angeb. unt. A J 55 an die Geſchſt. 6679 Groß wachſamer 70425 e Minu folgſam u. treu. unbed. zuverläff., i. gute Hände bill. abzug. Friedrichs⸗ feld, Fabrikſtr. 47. III. 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