8 1 . . Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße ls, Neßriedrichsſtraße, FeHauptſtraße 68, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. 7„Montag: Sport der N. M.., Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Beilag En: und Recht/ Donnerslag wechselnd: Mannheimer Frauenzelkung Frei. durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. 10 Pfg.— Abholſtellen: Walodhofſtraße 6, W Oppauerſtraße 8.— Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6— Feruſprecher: Sammel⸗Nr. 24951 Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 92mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim e Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Für unſere Jugend/ Freitag: Mannheimer Reiſezeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Mannheimer Muſikzelkung Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Steuer, Geſeh 5 Abend⸗ Ausgabe 7 Montag, 25. November 1920 tußlandbauern in höchster Not 140. Sahrgang— Nr. 548 Kälte und Schneefälle Die GPul. wütet weiter Schwere Gasen ploſion in Eſſen Ein Haushaltungsgeſchäft fliegt in die Luft Auch noch diplomatiſche Schwierigkeiten mit Rußland (Telegraphiſche Meldung) * Berlin, 25. Nov, Nach weiteren aus Moskau eintreffenden Mel⸗ dungen verſchlimmert ſich die Lage der vor Moskau liegenden deutſchſtämmigen Auswanderer immer mehr. Die jetzt einſetzende Kälte und die Schneefälle haben die nur notdürftig Unter⸗ gebrachten in arge Bedrängnis gebracht. Sie ſind jedoch immer noch der Hoffnung, daß die ruſſiſchen Behörden ihnen in den nächſten Tagen die Ausreiſe⸗ päſſe zuſtellen werden. Dem widerſpricht allerdings eine andere Moskauer Meldung. Danach hat die G. P. U. weitere 400 deutſche Koloniſten feſt⸗ genommen, um ſie wieder nach dem Kaukaſus zu⸗ rückzutransportieren. Den Feſtgenommenen wurde ſogar erklärt, daß die Sowjetregierung keine Mög⸗ lichkeit hätte, ihnen Auslandspäſſe auszuhändigen. Die Auskünfte, die die deutſchen Stellen hier⸗ über erhalten haben, ſind ſo widerſprechend, daß ſich der deutſche Botſchafter in Moskau, von Dierck⸗ ſen, der bisher in Deutſchland auf Urlaub weilte, am Samstag nach Mos kan zurückbegeben hat, um in dem völligen Durcheinander eine Klärung zu erreichen. Der Stellvertreter des deutſchen Bot⸗ ſchafters, Botſchaftsrat von Twardowſki, hatte inzwiſchen wieder mehrere Unterredungen mit Lit⸗ winow, in denen ſich dieſer bereit erklärte, den Ab⸗ transport der deutſchſtämmigen Flüchtlinge zu er⸗ leichtern. An Berliner zuſtändiger Stelle hofft man daher, daß die weiteren Verhandlungen nicht auch noch zu diplomatiſchen Schwierigkeiten zwiſchen Deutſchland und Sowjetrußland führen werden. Bisher dürfte feſtſtehen, daß uur etwa 1000 Flüchtlinge von den insgeſamt 13000 abreiſen können. Verſtändigung doch noch möglich? Der Moskauer Korreſpondent des„Hamburger Fremdenblattes“ meldet: In der Frage der deutſchen Auswanderer aus Moskau hat ſich jetzt eine gewiſſe Ausſicht auf An⸗ näherung der deutſchen und der ſowjetruſſiſchen Auf⸗ faſſung eröffnet. Der Abtransport der Kolo⸗ niſten ins Innere des Landes iſt eingeſtellt worden. Als Ziel des Meinungsaustauſches zwi⸗ ſchen dem deutſchen Geſchäftsträger, Botſchaftsrat von Twardowſkt, und dem ſtellvertretenden Volks⸗ kommiſſar Littwinow, wird von deutſcher Seite ver⸗ ſucht, die Ausreiſeerlaubnis für diejenigen deutſchen Koloniſten zu erhalten, die ſich in Leningrad befin⸗ den oder ſich bei Moskau angeſammelt haben. Es ſind dies noch rund 10000 Perſonen. Sie werden zurzeit durch Milizen regiſtriert.. Der Völkerbund ſoll helfen! Die Reichsregierung hat bekanntlich beſchloſſen, Reichsmittel zum Abtransport und zum vorüber⸗ gehenden Aufenthalt der deutſchen Bauern aus Sowjetrußland bereitzuſtellen. Bei der Reichshilfe kann es ſich jedoch lediglich um eine vorüber⸗ gehende Hilfe handeln, bei der ohnehin zweifel⸗ haft iſt, ob die zur Verfügung geſtellten ſechs Mil⸗ lionen Mark ausreichen werden. Die Milliarden⸗ laſten an Reparationsſchulden ſowie die ungünſtige Wirtſchaftslage geſtatten es dem verarmten Reiche nicht, eine wirklich großzügige Hilfsaktion in die Wege zu leiten, zumal ſich noch gar nicht abſehen läßt, welche Ziffern bei der Abwanderung aus Sow⸗ jetrußland noch erreicht werden können. Auch im Auslande hat dieſe Maſſenflucht aus Sowjetrußland bereits die größte Aufmerkſamkeit erregt. Dennoch ſcheint man dem Gedanken noch nicht nahegetreten zu ſein, daß es Pflicht des Völkerbundes ſein müſſe, helfend einzu⸗ greifen und das Schickfal der Auswanderer ertrüg⸗ lich zu geſtalten. 5 In ſeiner Sonntagausgabe weiſt der„Vorwärts“ auf die früheren großen Hilfsaktionen des Völker⸗ bundes hin, die unter der Leitung Fritjof Nanſens durchgeführt wurden. Das Blatt erklärt, die Probleme, die durch die Maſſenflucht der deutſch⸗ ruſſiſchen Bauern aufgerührt würden, ſeien nicht weniger ernſt, als bei den früheren Fällen. Allein hat in ſeiner tionen angenommen. Zwei Tote, ſiebzehn Verletzte Heute vormittag gegen 7 Uhr ereignete ſich hier eine furchtbare Gasexploſion. Ein Gebäude, in dem ſich ein Haushaltungsgeſchäft befindet, flog unter ſchweren Detonationen in die Luft; das Haus wurde vollſtändig demoliert und auseinander⸗ geriſſen. Die Straßen liegen voll von Haushal⸗ tungsgegenſtänden. Die Nachbargebäude ſind gleich⸗ falls ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. Die Fenſter find faſt ſämtlich zertrümmert, die Decken und Wände geborſten. Die großen Schaufenſterſcheiben der benachbarten Läden wurden vollſtändig zertrüm⸗ mert. Bisher ſind aus den Trümmern acht Schwerverletzte und vier Leichtverletzte geborgen worden. Man ſucht nach zwei Perſonen, einem Knaben und einem Mädchen. Von den Schwerverletzten iſt ein Mann kurz nach der Ein⸗ lieferung ins Krankenhaus geſtorben. Wie wir hierzu weiter erfahren, wurde eine Martkfrau von einem ſchweren Stein getroffen und auf der Stelle getötet. Weitere Einzelheiten Von der furchtbaren Gasexploſion in Eſſen, wo gerade der Wochenmarkt abgehalten wurde, ſind nach den bisherigen Feſtſtellungen im ganzen 26 Per⸗ ſonen betroffen worden. Entgegen der frühe⸗ ren Meldung ſind nur zwei Tote zu beklagen. 17 Perſonen wurden mit ſchweren Verletzungen in die Eſſener Krankenhäuſer eingeliefert. Die Feuer⸗ wehren arbeiten angeſtrengt, um die noch ver miß⸗ ten Perſonen, eine Verkäuferin und einen Mann, zu bergen. Als großes Glück iſt es anzuſehen, daß ſich die Kraft der Exploſion nur nach einer Seite hin aus⸗ gewirkt hat, und zwar nach der Häuſerfront. Wären die Steine und die anderen ſchweren Gegen⸗ ſtände nach der Marktſeite hin geſchleudert worden, ſo wären die Folgen unabſehbar geweſen, da ſich dort Hunderte von Marktbeſuchern befanden. Die neben dem zerſtörten Haus ſtehenden Verkaufsbuden wur⸗ den durch die Detonatjon umgeworfen. Es herrſcht das größte Chaos. Gemüſe⸗, Korb⸗ und Haushaltswaren uſw. liegen wirr durcheinander. Die Stände ſtanden verwaiſt da, ſelbſt die Geldkaſſetten wurden im Stich gelaſſen. Die angrenzenden Straßen ſind von Neugierigen be⸗ ſetzt. Ein großes Polizeiaufgebot hält die Ordnung aufrecht. Der Körper der aus den Trümmern geborgenen Verkäufern war ſchrecklich zugerichtet. Die Kleider waren ihr vollſtändig vom Körper geriſſen. im Völkerbund habe Nanſen die Hoffnung geſehen, Hilfe zu bringen. Der Völkerbund dürfe, ſo erklärt das Blatt zum Schluß, auch jetzt nicht dieſe Hoff⸗ nung enttäuſchen. Neue Todesurteile Die Telegraphen⸗Agentur der Sowfetundon meldet 5 Nach zweiwöchiger Prozeßverhandlung gegen 42 Teilnehmer der monarchiſtiſchen gegenrevoluttonä⸗ ren Organiſatton, die ühr Treiben unter dem Deck⸗ mantel der reltigiöſen Sekte der„wahrhaft recht⸗ gläubigen Kreuzträgerchriſten“ entfaltete und terro⸗ riſtiſche Taten und Brandſtiftungen verübte, hat das Gericht in Noroneſch 16 Führer dieſer Organiſation mit Dimitri Parchomenko, ehemaligem Komman⸗ deur eines weißgardiſtiſchen Regiments, an der Spitze, zum Tode verurteilt. 23 Angeklagte wurden zu Gefängnisſtrafen verurteilt, öͤrei wurden freigeſprochen. Proteſt gegen die Maſſenhinrichtungen Das Büro der zweiten Internationale letzten Sitzung verſchiedene Reſolu⸗ Einſtimmig wurde Proteſt gegen die Weiterführung des gegenwärtigen Regi⸗ mes kn Litauen erhoben, ſowie die Wiedereinſetzung der geſetzlichen Gerichtsbarkeit gefordert. Ueber die Lage in Rußland nahm das Bürv eine Entſchließung an, die gegen die Maſſenhinrichtungen proteſtiert, die in letzter Zeit ähnliche Ausmaße wie 1919 angenom⸗ men hätten. 3 Internationale Hilfe für die notleidenden Juden Eine großzügige Hilfsaktion für die Juden in Sowjetrußland wird von den jüdiſchen Spitzenorga⸗ niſationen der ganzen Welt in die Wege geleitet wer⸗ den. Die Vertreter der weſteuropäiſchen Juden⸗Or⸗ ganiſationen hielten in Paris eine Verſammlung ab, in der die große Notlage der Juden in Rußland be⸗ ſprochen wurde. Man beſchloß, Geld für die Juden zut ſammeln. Eine ſofortige Sammlung unter den Teilnehmern ergab etwa 100 000 Franken. Dampfer in Seenot — Paris, 25. Nov. Havas berichtet aus Marſeille, daß ein dort aufgefangener Funkſpruch beſagt, daß der Dampfer„Feonidas“ in der Gegend von Fal⸗ mouth ſich in Seenot befindet und abtreibt. Deutſch⸗ruſſiſche Enten (Drahtung unſeres Berliner Büros) E! Berlin, 25. Nov. Die„Welt am Montag“ entnimmt heute Bekennt⸗ niſſen, die der von den Bolſchewiſten in contumatiam zum Tode verurteilte bisherige Botſchaftsrat Beſſedowſki in dem Pariſer Organ Miljukows veröffentlicht, allerlei Angaben über geheime Ver⸗ einbarungen zwiſchen der Reichswehr und der roten Armee, wonach die Reichswehr der Sowfetmarine und auch der roten Armee Inſtrukteure, Ingenieure, Techniker uſw. zur Verfügung ſtellt und die Ruſſen zugleich Teilhaber aller unſerer auf die Landesver⸗ tetdigung ſich beziehenden marinetechniſchen Erfin⸗ dungen werden ſollten. f. Die„Welt am Montag“, unbeherrſcht und kritik⸗ los wie immer, iſt geneigt, alle dieſe Erzählungen für bare Münze zu halten. So ſtehen die Dinge am Ende doch nicht. Wir wiſſen und die ganze Welt weiß es nachgerade, daß unter den Nachwirkungen lei Abmachungen mit den Sowjetruſſen getroffen worden ſind— über Junkersflugzeuge und wohl auch über Munittonsherſtellung— die höchſt be⸗ denklich und uns perſönlich in der Seele zu⸗ wider waren. Die Marine iſt aber nach unſerer Kenntnis auch dabei nicht in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen worden, ſchon um deswillen nicht, als die ruſſiſche Marine und die deutſche auf der ihnen ja uur noch verbliebenen Oſtſee notwendig immer Geg⸗ ner ſein werden. Alles andere darf indes als ab⸗ getan gelten. Dieſes unerfreuliche Kapitel iſt ſeit Jahr und Tag endgültig abgeſchloſſen. Die weiten Ausmaße, die Beſſedowſkis Phautaſte ihm gibt, hat es beiläufig nie gehabt. Richtig iſt nur noch, daß wiederholt Offiziere von uns als Gäſte bei den Manövern der roten Armee erſchienen, ebenſo wie umgekehrt ruſſiſche Offiziere bei den Manövern der Reichswehr. Auch bei dieſem Brauch würde der Bruch mehr ehren, als ſeine weitere Pflege. Furchtbares Autounglück in Lothringen — Metz, 25. Nov. In der Nähe von Erzangen iſt geſtern nachmittag ein Laſtkraftwagen, der mit 20 Fußballſpielern beſetzt war, mit einem Straßen⸗ bahnwagen zuſammengeſtoßen. Der Anprall war fürchterlich. Der Laſtwagen wurde vollſtändig zer⸗ trüümmert. Drei Infaſſen wurden auf der Stelle getötet, fünf erlitten ſchwere Verletzungen. von Rapallo von den Herren Wirth und Seeckt aller⸗ Parlaments⸗Vorſchau Im Reichstag wird in dieſer Woche das ſo⸗ genannte„Freiheitsgeſetz“ über die Bühne gehen, um dann, mit einem unzweideutigen A h⸗ lehnungsbeſchluß behaftet, dem Volksentſcheid zugeleitet zu werden. Dieſer Ausgang iſt mit voller Sicherheit vorauszuſehen. Ob mit der Ab⸗ lehnung des Entwurfs eine ausgiebige Debatte über den Poungplan verbunden ſein wird, iſt eine andere Frage. Ihre Beantwortung hängt in erſter Linie von dem Verhalten der deutſchnationalen Reichstagsfraßtion ab. Wenn die Fraktion des Ab⸗ geordneten Hugenberg die Gelegenheit benutzt, um ſcharfe Angriffe gegen die Regierung zu richten oder große Agitationsreden zum Fenſter hingus zu halten, ſo wird die Regierung wohl ebenſowenig die Antwort ſchuldig bleiben wie die hinter ihr ſtehen⸗ den Parteien. Dabei verſteht ſich von ſelbſt, daß ein tieferes ſachliches Eingehen auf den Ppung⸗Plan und die Haager Verhandlungen im gegenwärtigen Sta⸗ dium nicht angängig und nicht möglich iſt. Be⸗ trachten aber die Deutſchnationalen die Entſcheidung des Reichstages über das ſogenannte Freiheits⸗ geſetz als ein Formalität, bei der nicht viele Worte zu verlieren ſind, ſo kann die Debatte ſich auf das Notwendigſte beſchränken. Denn je weniger Auf⸗ hebens von dem Volksentſcheid gemacht wird, deſto beſſer! 5 Daß die deutſchnationale Reichstagsfraktion den Spuren Hugenbergs am liebſten nicht folgen möchte, iſt kein Geheimnis. Es wird deshalb nicht ohne Intereſſe ſein, ihr Verhaltem zu beobachten und dem Redmer zu folgen, den ſie zur Begründung des Freiheitsgeſetzes gegebenenfalls vorſchicken wird. Hugenberg hat die Oeffentlichkeit bereits wiſſen laſſen, daß er dieſer Redner nicht ſein wird. Er lehnt es ab, vor einem Parlamente zu erſcheinen, deſſen Bedeutung er nach ſeiner Verſicherung ſehr gering einſchätzt. Dabef ſcheint ihm das Bewußt⸗ ſein zu fehlen, daß er eigentlich die Verpflichtung hätte, vor der großen deutſchen Oeffentlichkeit ſeine Aktion zu begründen und daß er ſich für dieſen Zweck keine geeignetere Stelle wünſchen könnte, als die Rednertribüne des Reichstages. Daß der Ab⸗ geordnte Hugenberg ſich ſeinen Gegnern ſtellte, wäre auch deshalb wünſchenswert, weil es dann möglich wäre, ihm einmal in Rede und Gegenrede auf die Gewiſſensfragen zu antworten, die er in Kaſſel mit apodiktiſcher Sicherheit als unbefahbar bezeichnet hat, die aber neben richtigen auch ſehr viel falſche Behauptungen enthalten. Hugenberg hat in der Form von Gewiſſensfragen im weſentlichen die Behauptung aufgeſtellt, die finanziellen Erleichterungen des Moung⸗Planes ſeien ohne jegliche Bedeutung, der Houng⸗Plan ent⸗ halte keinerlei wirkliche Reviſions möglichkeit, er be⸗ ſeitige ſo gut wie vollſtändig die Transferklauſel, die Poung⸗Kriſe werde ſehr viel fürchterlicher ſein als die Dawes⸗Kriſe je hätte werden können und daß es deshalb unbegreiflich ſei, wie man trotz alle⸗ dem einen Vertrag abſchließen wolle, zu deſſen Ab⸗ ſchluß man nicht gezwungen werden könne. Wir ſind demgegenüber der Anſicht, daß dieſe ganze Frageſtellung ſich in einer falſchen Rich⸗ tu nc bewegt. Es gibt in Deutſchland niemanden und im Auslande ſicher nur ſehr wenige, die den Poung⸗Plan für einen endgültigen Abſchluß halten. Auch der Poung⸗Plan kann nichts weiter ſein als eine Etappe und es iſt falſch, wenn Hugenberg be⸗ hauptet, er biete keinerlei wirkliche Reviſionsmög⸗ lichkeit. Vielmehr wird und muß ſchon das erſte deutſche Geſuch um ein Zahlungsmoratorium den Anſtoß zu einer Reviſion geben. Was aber bringt uns die Etappe? Sie bringt uns finanzielle Er⸗ leichterungen, die keineswegs ohne jede wirk⸗ liche Bedeutung ſind, ſondern ſich in den erſten zehn Jahren auf mehr als acht Milliarden Mark belaufen. Sie bringt uns die Befreiung von der Innenkon⸗ trolle und die vorzeitige Räumung des Rheinlandes, ſchafft alſo die Vorausſetzung dafür, daß Deutſchland ſich auch wirtſchaftlich wieder als volle Einheit füh⸗ len und den wirtſchaftlichen Aufbau mit neuem An⸗ trieb fortſetzen kann. Auf dieſer Grundlage muß ſich die praktiſche Politik der nächſten Jahre auf⸗ bauen. Die Transferklauſel iſt zwar keineswegs 2. eSite. Nr. 548 — vollſtändig heſeitigt. Tei Sie gilt nur nicht mehr für den ungeſch l, den wir auch bisher noch ſtets in Deviſen gezahlt haben, während für den anderen Teil der Jahresleiſtung ſtets ein Zahlungs⸗ moratortum verlangt werden kann. Aber auch wir ſind davon überzeugt, daß der Young⸗Plan uns finanzielle und wirtſchaftliche Schwierigkeiten berei⸗ ten wird. Nur ſind wir der Anſicht, daß Deutſchland die nächſten Jahre benutzen kann, um ſich auf dem Wege innerer Reformen zu ſtärken und zu kräftiger und daß dann eine Poung⸗Kriſe, wenn ſie kommen ſollte, leichter zu beſtehen wäre als eine Dawes⸗Kriſe, die uns gegenwärtig in eine wirtſchaft⸗ lich wie finanziell gleich gefährliche Lage bringen müßte. Dieſe Politik des allmählichen Fortſchrittes iſt die einzig mögliche, während das Programm Hu⸗ genbergs bei ſeiner Durchführung an den tatſäch⸗ lichen Widerſtänden einfach zerſchellen müßte. Der Abgeordnete Hugenberg will ſich im Reichs⸗ tag auf eine Auseinanderſetzung über dieſe Streit⸗ frage nicht einlaſſen. Aber es wird im Reichstag doch einmal die Entſcheidung fallen müſſen, ob Hugen⸗ berg ſich durchſetzen wird oder die ſehr ſtarke Oppo⸗ ſition, die innerhalb der deutſchnationalen Reichs⸗ tagsfraktion ſich ihm entgegenſtellt. Hugenberg hat in Kaſſel erklärt, daß die Beteiligung an einem bür⸗ gerlichen Ordnungsblock, deſſen Aufgabe die Durch⸗ führung des Poung⸗Planes auf Koſten der Verelen⸗ dung des Volkes wäre, ihm als ein Verrat am deut⸗ ſchen Volle erſcheinen würde. Ein ſolcher Block wird den einzigen Ausweg bilden, wenn die Sozialdemo⸗ kratie ſich den notwendigen inneren Reformen ver⸗ ſagt. Hugenberg erklärt: Das machen wir nicht mit. Entſcheidend wird ſein, ob die deutſchnationale Reichstagsfraktion gegenteiliger Anſicht iſt. In dieſer Woche wird die Entſcheidung nicht fallen, aber die Schatten, die ſie voraus wirft, werden doch ſchon auf der Haltung der deutſchnationalen Reichstags⸗ fraktion ruhen und vielleicht deutlich erkennbar ſein. Der Reichstag tritt, wie bereits mehrfach gemeldet, am Mittwoch zu ſeiner vorweihnachtlichen Tagung zuſammen. Vor⸗ ausgehen wird dieſem Wiederbeginn der parlamen⸗ tariſchen Arbeit am Dienstag eine Sitzung des Auswärtigen Ausſchuſſes, in der vornehm⸗ lich über die Geſtaltung der polniſchen Fragen — Liquidationsabkommen und Handelsvertrag— geſprochen werden ſoll. Rauſcher iſt zu dieſem Zweck eigens aus Warſchau berufen worden. Das Liquidationsabkommen— das feſtzuſtellen wird nütz⸗ lich ſein, weil die meiſten es überſehen— iſt ein Anhängſel zum YDoungplan. Wenn der Poungplan angenommen werden ſoll, muß auch die⸗ ſes deutſch⸗polniſche Abkommen akzeptiert werden, eine ſehr unangenehme und drückende Verquickung. Inzwiſchen mehren ſich nämlich die Stimmen ge⸗ gen das polniſch⸗deutſche Abkommen von Tag zu Tag. Sogar der Wochenſchau⸗Verfaſſer der„Voſſt⸗ ſchen Zeitung“ empfiehlt jetzt dem Auswärtigen Aus⸗ ſchuß, ſich die materiellen Verpflichtungen, die dem Reich aus dem neuen Abkommen erwachſen können, ja recht genau anzuſehen. Der Reichshaushaltsplan für 1930 iſt im Reichsfinanzminiſterium fertiggeſtellt worden. Die Reichsregierung wird in den nächſten Tagen mit der Durchberatung des Etats beginnen. Dem Reichstag wird der Etat für 1930 zuſammen mit dem Nachtragsetat für 1929 zugehen. Wie verlautet, hat der Reichsfinanzminiſter bei der Etatsgeſtaltung noch nicht in allen Punkten end⸗ gültig entſchieden, ſondern dem Reichskabinett iſt freie Hand gelaſſen worden. Insbeſondere muß darüber entſchieden werden, ob noch in Ausſicht ſtehende Anforderungen des Reichsarbeitsminiſters Berückſichtigung im neuen Haushaltsplan finden ſollen. Danach ſieht es faſt aus, als ob Herr Wiſſell, für den Erfahrungen bekanntlich da ſind, um nicht gemacht zu werden, mit allerlei Neuforde⸗ rungen für die Erwerbsloſenunterſtützung anzu⸗ marſchieren gedenkt. Wir möchten einſtweilen an⸗ nehmen, daß der Reichsarbeitsminiſter damit ſchon im Reichskabinett abblitzt. Um die ausſchweifende Wohlfahrtspolitik des Herrn Wiſſell zu tragen, ſind dieſer Staat und ſeine Bürger allmählich zu ſchmäch⸗ tig geworden. aber größer als das faſt aller anderen. Man werde Montag, den 25. November 1929 Zum Tode Mit einer deutſchen Granate 4 im Sarge Am Totenbett Clemenceaus defilierten ſeit den frühen Morgenſtunden Sonntags die hohen Persönlichkeiten aus Politik, Kunſt und Wirtſchaft ſowie die Freunde des Verſtorbenen. Der Präſident der Republik, Doumergue, begab ſich als einer der Erſten in die Franklin⸗Straße. Nacheinander folg⸗ ten dann die franzöſiſchen Miniſter, die Abgeordne⸗ ten, die Botſchafter und die Geſandten der ehemali⸗ gen alliierten Länder, die Vorſtände der patrioti⸗ ſchen Vereine, Freunde des Verſtorbenen uw. Un⸗ zählige Telegramme ſind im Laufe des Tages aus der ganzen Welt eingegangen, ſo vom belgiſchen Außenminiſter Hymans, vom engliſchen Premier⸗ miniſter Macdonald, vom ſpaniſchen Miniſter⸗ präſidenten Primo de Rivera, von Sanchez Guerra, von Präſident Hoover, Staatsſekretär Stimſon und anderen mehr. Clemenceau wird im Sarge eine deutſche Granate zur Seite haben, die einen verwelkten Blumenſtrauß enthält. Dieſer Blumenſtrauß wurde dem ehemaligen Mi⸗ niſterpräſidenten beim Beſuch eines Schützengrabens in der vorderſten Linis von einem Feldwebel über⸗ reicht. Kurze Trauerfeiern finden heute in der Kammer und am Dienstag im Senat ſtatt. des Die Ueberführung der Leiche Um 2 Uhr heute morgen wurde der Sarg mit der Leiche Clemenceaus in das Leichenauto ge⸗ hoben. Der Wagen fuhr wenige Minuten ſpäter, gefolgt von vier weiteren Wagen, in denen Ange⸗ hörige und Freunde des Verſtorbenen Platz genom⸗ men hatten, ab. Kein anderes Fahrzeug durfte fol⸗ gen. Als der Leichenzug das Stadttor paſſierte, ließ die Gendarmerie während einer Viertelſtunde ſämt⸗ liche Fahrzeuge in der Richtung auf Orleans anhal⸗ ten. In Anweſenheit der nächſten Angehörigen und Freunde wird die Beiſetzung dem letzten Willen Clemenceaus gemäß zwiſchen 12 und 1 Uhr heute mittag in Mouchamps petit Bois in der Vendée auf dem Privatbeſitz Clemenceaus ſtattfinden. Ein einfacher Stein, den man aus Griechenland ein⸗ geführt hat, wird das ſchmuckloſe Grab zieren. Keine Inſchrift, nicht einmal der Name Clemenceaus, be⸗ findet ſich darauf. Auch wird kein Geiſtlicher— der „Tiger“ war zeitlebens einer der größten Gegner der Kirche— eine Einſegnung vornehmen. Die Pariser Preſſe widmet dem Verſtorbenen ganze Seiten, der als „Tiger“ kaum irgend eine Perſönlichkeit des öffent⸗ lichen Lebens Frankreichs mit ſeiner rauhen gewalt⸗ ſamen Natur verſchont habe, habe aber als Vater des Sieges alle Franzoſen vereinigt.„Er war ein Menſch“ ſchreibt der„Matin“, der die Männer ſeines Jahrhunderts um vieles überragte durch ſeine Fähigkeiten und durch ſeine Fehler. Er tritt in das öffentliche Leben durch eine Gewalttat. Die Republik wird begründet. Er tötet oder ſchlägt alle ſeine Geg⸗ ner. Cambetta, Ferry, Delcaſſé läßt er einen nach dem anderen fallen. Er hat den Krieg ge⸗ macht und er hat ihn gut gemacht. Aber er wollte den Frieden machen und den hat ſchlecht gemacht, Darum liebt niemand heute ohne Vorbehalte einen Frieden, der voller Irrtümer und Lücken iſt und der auf Sand gebaut worden iſt.“ Der„Petit Pariſien“ ſchreibt, der Tod habe einen alten Kämpfer beſeitigt, der ſeinen Zeitgenoſſen ein Beiſpiel unbezähmbarer Energie gegeben habe. Die⸗ ſer außerordentliche Mann, deſſen Leben eine einzige Folge von Kämpfen geweſen ſei, habe darum am Abend ſeines Lebens wohl verdient, das höchſte Ideal zu verkörpern, das des Vaterlandes in Gefahr. Die Geſchichte werde ihren Teil dazu beitragen, das nicht 25 geringer als das Ideal jedes anderen geweſen ſei, er Die Schiffahrt im Kanal iſt nicht behindert. Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Clen 95 ihn niemals vergeſſen. Clemenceau ſei ausſchließlich Franzoſe geweſen. Seinem Vaterlande allein habe er alle ſeine Leidenſchaften, alle ſeine Kräfte und alle könne und dürfe ihn niemals vergeſſen. Worten:„Weil er Frankreich ſo geliebt hat, wird ihm viel von der Geſchichte verziehen werden“, Engliſche Stimmen Alle Londoner Blätter äußern ſich in Leitartikeln zum Tode Clemenceaus und würdigen ſeine großen Verdienſte um den Sieg der Alliierten.„Times“ nennt ihn und Foch die beiden Retter Frankreichs. „Daily Telegraph“ ſagt: Er war der größte Fran⸗ zoſe ſeiner Generation.„Daily Expreß“ ſieht in ihm die bei weitem hervorragendſte Perſönlichkeit Euro⸗ pas. Die liberale„Daily News“ erklärt: Freunde wie Feinde müſſen Perſönlichkeit achten und bewun⸗ dern. Das Arbeiterblatt„Daily Herald“ nimmt auf den Verſailler Vertrag Bezug und ſagt: Clemenceau iſt tot. Wir wollen ihn nicht tadeln wegen der Ge⸗ ſchehniſſe, die ſich aus Umſtänden ergaben, die er eigentlich nicht in ſeiner Hand hatte, ſondern die ihn vielmehr beherrſchten. Es iſt beſſer, an ſeine Kraft, ſeinen Mut und ſeine glänzende Beharrlichkeit zu denken. Ruſſiſche Arteile Moskau, 25. Nov.(United Preß). Die ruſſiſche Preſſe beſchäftigt ſich ausführlich an hervorragender Stelle mit dem Tode Clemenceaus, deſſen Bild in faſt allen Zeitungen auf der erſten Seite veröffent⸗ licht wird. Die„Iſveſtia“ geben einen Umriß des Werdeganges des Verſtorbenen, den ſie einen „typiſchen Vertreter des franzöſiſchen kleinbürger⸗ lichen Radikalismus“ nennen. Das Blatt hebt den Fehlſchlag hervor, den Clemenceau bei ſeinen ver⸗ zweifelten Verſuchen, die ruſſiſche Revolution durch Aushungerung und Militärmacht zu ſtützen, erlitten hat. Letzte Meloungen Schweres Autounglück vor Müuchen — München, 24. Nov. Samstag nacht ereignete ſich bei Kilometer 13 bei Höllrigelskreutz ein ſchweres Autounglück. Ein von dem Chauffeur Leonhard Baier aus München geſteuerter Kraftwagen mit Hochzeitsgäſten von Baierbrunn geriet infolge Vereiſung der Straße ins Schleudern, ſchlug um, fiel über den Abhang, ſodaß die Räder nach oben ſtanden. Die fünf Inſaſſen kamen zum Teil unter den Wagen zu liegen. Baier und der Zimmermann Winkelmeier wurden ſchwer verletzt. Die drei mitfahrenden Frauen trugen leichtere Verletzungen davon. Der Wagen wurde faſt vollſtändig zerſtört. Wo find die Koblenzer Zahnärzte? — Koblenz, 25. Nov. Auch am Sonntag gelang es der Polizei nicht, eine Spur von den ſeit Mitt⸗ woch vermißten drei Ko decken. Nach wie vor wird vermutet, daß die drei Vermißten mit ihrem Kraftwagen im Nebel in den Rhein gefahren ſind. Doch konnte auch dahin noch nichts ermittelt werden. Schiffszuſammenſtoß im Kaiſer⸗Wilhelmkanal — Kiel, 24. Nov. In der Nacht zum Sonntag hat der Flensburger Dampfer„Helene“ den Schlepp⸗ und Bergungsdampfer„Jaſon“ einer Bugſierreederei gerammt, ſo daß letzterer bei Kilo⸗ meter 91 im Kaiſer Wilhelmkanal auf der Süd⸗ böſchung geſunken iſt. Die Bergung des geſun⸗ kenen Dampfers wurde ſofort in Angriff genommen. ſeine wunderbare Lebendigkeit gegeben. Frankreich Der„Paris midi“ ſchließt ſeinen Artikel mit den lenzer Zahnärzten zu ent⸗ 22 8 Ul SN 1— Endergebnis des Volksbegehrens Berliner ! Berlin, 25. Nov. Der Reichswahlausſchuß hat in ſeiner Sitzung, die er heute Vormittag abhielt, zu den Er⸗ gebniſſen des Volksbegehrens Stellung genommen. Der Ausſchuß iſt zu dem Reſultat gekommen, daß in dem geſamten Eintragungsgebiet 4 135 300 unzwei⸗ felhaft gültige Eintragungen erfolgt ſind. Damit iſt die für die Fortführung der Aktion er⸗ forderliche Anzahl an Stimmen erreicht worden. Die Berechnung iſt erfolgt auf Grund der von den ver⸗ ſchiedenen Landeswahlausſchüſſen eingereichten Auf⸗ ſtellungen, die ſich in unzweifelhaft gültige, unzwei⸗ felhaft ungültige und zweifelhafte Eintragungen gliedern. Die Prüfung war inſofern ſchwierig, als eine ganze Reihe von ſtrittigen Fragen, wie ſie ſchon bei dem vorangegangenen Volksbegehren aufgeworfen worden ſind, zu klären waren. Der Reichswahlausſchuß hatte vor allem zu unterſuchen, ob Eintragungen zurückziehbar ſind, weiter ob unter⸗ punktierte Eintragungen Gültigkeit haben, ſchließlich ob ein Gemeindevorſteher für die Unterzeichner die Eintragungen tornehmen darf, und eine ganze Reihe ähnlicher Dinge. Dieſe Prüfung dauert noch an. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß durch nachträgliche Entſcheidungen ſich die (Drahtung unſeres Büros) Zahl der gültigen Stimmen noch erhöht. Erniedrigen kann ſie ſich auf keinen Fall mehr, da die oben angeführte Ziffer die Mindeſtzahl bedeutet. Sie entſpricht einem Prozentſatz von 10,02. Dem Reichswahlausſchuß liegt es ob, in allen Zweifelsfragen jetzt eine grundſätzliche Klä⸗ rung herbeizuführen, damit für alle Zukunft ein bindendes Recht geſchaffen wird. Das erſcheint umſo notwendiger, als die Entſcheidungen der verſchiedenen Landeswahlausſchüſſe nicht einheitlich erfolgt ſind. Der Reichswahlausſchuß hat die von den Lan⸗ deswahlausſchüſſen als unzweifelhaft gültig bezeich⸗ neten Eintragungen ohne Nachprüfung als ſolche ak⸗ zeptiert. Seine Feſtſtellungen beziehen ſich alſo nur auf die von den Landeswahlausſchüſſen als zwei⸗ felhaft und ungültig erklärten Stimmen. In der Mittagſtunde faßte der Reichswahlausſchuß noch zwei Beſchlüſſe dahingehend, daß die Zu⸗ rücknahme von Eintragungen unzuläſ⸗ ſig iſt und weiter, daß Eintragungen, die außer⸗ halb des von den Gemeindebehörden beſtimmten und bekanntgegebenen Eintragungsraumes ollzogen ſind, ungültig ſeien. Ergänzend ſei noch hir zu⸗ gefügt, daß von den von den Landeswahlausſchüſſen für ungültig und zweifelhaft erklärten 24326 Stim⸗ men vom Reichswahlausſchuß 3119 für gültig er⸗ klärt wurden. Aus Kolbergs Franzoſenzeit 1807 Auffindung von Gräbern Unmittelbar vor den Toren Kolbergs wurde, wie die„Deutſche Tageszeitung“ meldet, bei Erdarbeiten ein rieſiges Maſſengrab freigelegt, aus dem bis jetzt 57 Schädel und Skeletteile geborgen worden ſind. Aus der Lage der teilweiſe über⸗ und dürcheinander liegenden Skelette iſt erkennbar, daß es ſich um ein Maſſengrab aus der franzöſiſchen Belagerung im Jahre 1807 handelt. In der Nähe der Fundſtelle haben ſich damals blutige Kämpfe abgeſpielt. Die Ausgrabungen werden unter Leitung des Muſeumsdirektors Dr. Dibbelt fortgeſetzt. Dem Augenſchein nach dürften mindeſtens noch ebenſoviel Schädel und Skelette zutage gefördert werden. Die Schädel zeigen teilweiſe noch völlig erhaltene fehler⸗ loſe Gebiſſe auf. Anſchlag auf einen Staatsanwalt — Jeruſalem, 24. Nov. Der Staatsanwalt bei der Mandatsverwaltung, Bentwich, iſt durch einen Schuß am Bein verwundet worden. Er mußte in ein Krankenhaus gebracht werden. Der Täter wurde verhaftet. Erziehung zum Vauen Wer am Sonntag vormittag im Vortrag des Freien Bundes von Hannes Meyer, dem Leiter des Deſſauer Bauhauſes, eine Offen⸗ barung über„Die Erziehung zum Bauen“ erwartete, wurde gründlich enttäuſcht. Aber nicht im Sinne eines Verſagers. Denn Hannes Meyer wirkt: Als Perſönlichkeit mit ſcharf geſchnittenem Kopf. Tiefliegenden, etwas ſtechenden Augen, ener⸗ gievolles Kinn, kurze gedrungene Geſtalt, als Red⸗ ner hart, faſt etwas brüchig im Organ, in der Sprache an einen Schweizer erinnernd, inhaltlich von zwingender Schärfe, von einem überlegenen Humor erfüllt, vor allem aber überaus ſympathiſch beſcheiden, wie jeder wahre Künſtler, der ſich hinter die Sache ſtellt. Hannes Meyer begann mit der Feſtſtellung, daß das Deſſauer Bauhaus heute Mode ſei, belegte dies mit einigen luſtigen Tatſa um unter deutlicher Kennzeichnung dieſer lichen Nachahmung und Verkenung der wirklichen Aufgabe klar zu formulie⸗ ren: Bauen iſt Organiſation der Lebens⸗ vorgänge, und zwar geteilt in eine techniſch mechaniſche, eine ökonomiſche, eine ſozio⸗ logiſche oder geſellſchaftliche Organiſationz Der Architekt muß die daſeins richtigen Forderungen des Lebens jeder Geſellſchaftsſchicht, jeder Wirtſchaft, jeder Landſchaft keunen, muß ſich ebenſo gründlich. mit den rein handwerklichen Bedingungen wie mit den akuſtiſchen, lichtwiſſenſchaftlichen, ſonnenthera⸗ peuthiſchen Enkdeckungen beſchäftigen, um all dieſe Geſichtspunkte in ſeiner ihm geſtellten Aufgabe zu einer Einheit zu formen. Die neue Baulehre iſt ſomit keine Formen⸗ lehre, wie überhaupt hiſtoriſch betrachtet, z. B. zwi⸗ ſchen einer Villg des Palladio und dem modernen Gerüſtbau eines Corbuſier nur ein gradueller, aber kein prinzipieller Unterſchied beſteht. Notwendig iſt aber das einmalige Experiment für die Entwicklung, aber nicht notwendig ſeine gedankenloſe Verviel⸗ fältigung. N i Die Zuſammenarbeit ſolches im Dienſte am Volk rbeitenden, an ſich vielleicht unbekannter Kräfte er⸗ gibt erſt die Manifeſtation zugunſten der großen, all⸗ 1317 en, gemein zn erfüllenden Aufgaben, wie es die Ex⸗ fſtellung von hunderttauſenden von Wohnungen, von „Werkzeug der Geſellſchaft bedingt(Bach). uſw. bedingt. Vierlei ſind die hier zu ſtellenden Anſprüche, aber die Baukunſt muß nach der wahr⸗ heitsgetreuen Einheitsform ſtreben, die Hannes Meyer vielleicht weniger in den kubusähnlichen Blockfaſſaden ſteht, als vielmehr beiſpielsweiſe in der Kleinarbeit der nur auf ſich ſelbſt geſtellten Lau⸗ benkoloniſten. Aus dieſen Momenten heraus, die alſo nicht äußerlich nachzuahmen, ſondern erfahrungsmäßig zu bewerten ſind, bildet ſich die Leiſtung des Architek⸗ ten wie die eines jeden Künſtlers als ein Prozeß des Ordnens, einmal als ſubjektive Geſtaltung des Individuums(Hodler, Wagner) oder objektiv, als Es gibt alſo keine neue Formenlehre, keinen ſpeziellen Be⸗ ruf, ſondern eine Berufung zum Ordnen, zur Er⸗ kenntnis des Lebensraumes, d. h. der äußeren und inneren Bedingungen des Lebensinhalts, ſeiner Ab⸗ wicklung, ſeiner Periodizität und ſeiner pſychologi⸗ ſchen Grundlage. In dieſem Sinne iſt nicht nur der Bau der Einzelwohnungen des Mletshauſes, ſon⸗ dern auch das ſtädtebauliche Problem zu löſen, das die Kenntnis der Symbioſe des Volkslebens, der Landſchaft vorausſetzt. * In einem zweiten Teil gab Hannes Meyer ein anſchauliches Bild über die Organiſation des Deſſauer Bauhauſes. Hier wird nicht nach Stundeneinteilung unterrichtet, ſondern der Schüler in ſeiner Geſamtſtruktur beeinflußt, d. h. der eine Tag gilt z. B. dem reinen Zeichnen, der andere Tag der Technik, weitere Tage der perſönlichen hand⸗ werklichen Leiſtung, wobei auch ſchon auf den großen Rhythmus Achtſtundentages vorausſchauend Rückſicht genommen wird. Es wird hier verſucht, ſowohl kollektiviſtiſche Geſellſchaftslehre zu behan⸗ deln, wie die Seelenkunde in den Lehrplan einzu⸗ beziehen, um ſchließlich auch die ⸗Kompoſition, d. h. die Erziehung zur Ordnung kennen zu lernen. Auch hier beleuchteten intereſſante Beiſpiele den Lehr⸗ gang, der ſich nicht darauf beſchränkt, die typiſchen Architekten heranzubilden, ſondern den Dualismus von logiſcher und gefühlsmäßiger Bauweiſe zu ver⸗ einigen. 5 Den Schluß bildete die Vorführung einiger mar⸗ kanterx Lichtbilder, die die Ideen des Redners teilweiſe hiſtoriſch, teilweiſe auch an eigenen Bau⸗ des aufgaben zu deuten verſuchten. Möbeln, wie es die Geſtaltung neuer Schulen, Parks N Es war ein überaus intereſſanter Vortrag, an ſich vielleicht zu ſelbſtverſtändlich, aber gerade durch die ausgezeichnete diktatoriſche Formulierung von beſonderem Wert. Herzlicher Beifall dankte dem Redner, der durch die Mannheimer Geſellſchaft„Der Zirkel“ am Abend vorher durch eine wohlgelungene, zwangloſe geſellſchaftliche Veranſtaltung geehrt wor⸗ den war.* Veydi⸗Erſtaufführung in Stuttgart „Die ſizilianiſche Veſper“ im Württ. Landes⸗ Theater Das Württ. Landestheater hat ſich ein Verdienſt erworben, dieſes Werk aus der Zett des nationalen Verdi jetzt auch für die deutſche Bühne gewonnen zu haben. Vom Konzertſaal her war es teilweiſe be⸗ kannt, leider verhinderte eine gute deutſche Ueber⸗ ſetzung des fünfaktigen Dramas von Seribe und Duveyrier die Opernaufführung. Wenn man auch in Stuttgart mit zu großer Ach⸗ tung vor dem muſikaliſchen Reichtum ſich nicht zu ſcharfen Streichungen entſchloß, die das Werk nur noch hühnenwirkſamer machen würden, ſelbſt wenn einige gute Arien verloren gehen ſollten, blieb doch das vollbeſetzte Haus bis zum letzten Ton in er⸗ griffener Spannung. Denn die Sizilianiſche Veſper „ iſt textlich wie muſikaliſch trotz ihres Alters ein großer Wurf, iſt von ungeheurem Phatos, größ⸗ ter Eindringlichkeit und ſtärkſter Muſikalität. Dazu noch von der Art, daß es Tenor, Sopran und den Bäſſen Gelegenheit zur vollſten Entfaltung gibt, ſowie choriſche Höchſtleiſtungen fordert. Die Spielleitung unter Harry Stangeberg mit den eindrucksvollen Bühnenbildern von Felix Ctoſſek ſteigerte den Geiſt des Stückes, ohne zu übertreiben. Und die muſikaliſche Leitung Carl in eine hinreißende Einheit. gebenheit, als am 31. März 1282 die Sizilianer in Palermo beim Klange der Veſpergl' ken ihren fran⸗ zöſiſchen Unterdrückern eine wahre Bartholomäus⸗ nacht bereiteten, damit zugleich an dem Gouverneur der Anjous, Graf Montfort, den Tod Konradins von Hohenſtaufen und Friedrich von Oeſterreichs rächend. Alſo zugleich ein Werk, das den Kampf der vergewaltigten Heimat gegen die fremden Unter⸗ drücker in leidenſchaftlichen Tönen feiert. Gerade Leonhardts brachte ſowohl Orcheſter wie Bühne Die Handlung beruht auf der geſchichtlichen Be⸗ deshalb wird ſich dieſes nun auch den deutſchen Büh⸗ nen erſchloſſene Werk hoffentlich raſch bei uns ein⸗ führen. Zu dem Erfolg des Werkes trug allerdings we⸗ ſentlich die glänzende Beſetzung der führenden Rol⸗ len bei. Es war ein ſeltener Genuß, wieder ein⸗ mal wirklich gleichwertige Kräfte an einer Aufgabe nebeneinander und dadurch eine Geſchloſſenheit der Vorführung zu ſehen, wie man ſie lange entbehrt hatte. Und man merkte ihnen auch an, mit welcher Liebe ſie ſich in die dankbaren, aber nicht leichten Rollen hineinverſenkt hatten, ſo daß alle vier gleich⸗ wertige Leiſtungen von kaum gehörter und geſehener Höhe boten: Robert Butz(Tenor) als Arrigo, Roda von Glehn(Sopran) als Elena und die beiden Baſſiſten Weil und Horner. Trotzdem ver⸗ dienen Butz und Horner noch ein Sonderlob, denn beide waren von einer ſieghaften Jugendfriſche Wärme und Geſchmeidigkeit der Stimmen. W. E. Profeſſor Ernſt Robert Curtius Friedens⸗Nobelßreisträger Wie aus Oslo gemeldet wird, wird der dies⸗ jährige Friedens⸗Nobelpreis aller Wahrſcheinlichkeit nach Profeſſor Ernſt Robert Curtius in Bonn zugeſprochen werden. Profeſſor Curtius wurde als Sohn des Präſi⸗ denten des Direktoriums der Augsburger Konfeſſion in Elſaß⸗Lothringen am 14. April 1886 in Thann geboren. Seine Mutber war eine geborene Luiſe Gräfin Erlaph⸗Hindelbank. Nach Abſolvierung des Straßburger Gymnaſiums ſtudierte Profeſſor Cur⸗ tius an den Univerſitäten Straßburg, Berlin und Heidelberg. 1910 promovierte er zum Doktor der Philoſophie, um daun 1913 Privatdozent für romaniſche Philologie in Bonn und 1919 außer⸗ ordentlicher Profeſſor daſelbſt zu werden. 1920 kam er als ordentlicher Proſeſſor nach Marburg. Von 1924 bis 1927 war er an der Univerſität Heidel⸗ berg tätig, wo er eine beſonders aufnahmefreudige Hörerſchaft fand. Seit 1927 wirkt er an der Uni⸗ verſität Bonn, Seine bekannteſten Werke ſind die in den Jahren 1921 bis 1925 erſchienenen Bücher „Maurice Barrs“,„Balzac“ und„Franzöſiſcher Geiſt im neuen Europa“. Sein Spezialbetätigungsgebiet, iſt die neuere franzöſiſche Literatur. Montag, den 25. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 548 Städtiſche Nachrichten Prüfung für Geſchäftsſtenographen An der 18. Prüfung des Stenographiſchen Prü⸗ fungsamtes der Handelskammer für den Kreis Mannheim, die am 9. November 1929 ſtattfand, nah⸗ men insgeſamt 64 Prüflinge teil, von deren Ar⸗ beiten 41(= 6495) als beſtan den erklärt werden konnten. Die Vorprüfung in 120 Silben legten 37 Prüf⸗ linge ab. Hiervon genügten den geſtellten Anforde⸗ rungen die nachſtehend aufgeführten 21 Sten o gr a⸗ phen(= 579%): Elſa Anton, Anni Beck, Herta Du m m, Ruth Eſch m ann, Luiſe Frank, Frieda Frei, Martha Hvoerz, Maria Hofmann, Lydia Keppel, Adolf Kloos, Luiſe Kohl, Karl Maker, Magda Maier, Herta Mülle r, Irma Prut⸗ ſcher, Franziska Sohns, Herta S chillöng, Berta Stauch, Lina Umbach, Gertrud Webe 55 Herta Zunſtein. Die Abteilung für 150 Silben hatte 20 Teil⸗ nehmer, von denen die nachfolgenden 15( 7590 beſtanden: Sehr gut beſtanden: Emma Bleck, Käthe Bleck, Helene Buger t, Elſe Fil⸗ binger, Ruth Ganther, Eliſabeth Gembe 5. Irma Lell, Anna Meyer, Ludwig Oberrei⸗ cher, Hanna Schork. Gut beſtan den: Erwin Bricke, Karl Herrmann, Roſel Ullrich. Be⸗ ſtanden: Helene Schürch, Walter Stein hart. In der Klaſſe für 180 Silben ſchrieben 5 Teil⸗ nehmer. Drei Arbeiten(60) wurden für be ſt a n⸗ den erklärt, und zwar: Gut beſtanden: Karl * ünſtler. Beſtanden: Lilly Heiß, Martha Honauer. Die Abteilungen 200 und 220 Silben hatten je einen Teilnehmer, die beide beſtanden, und zwar: 200 Silben: Beſtanden: Julius Moll, Wein⸗ heim; 220 Silben: Sehr gut beſtanden: Lina Herbert. Sarraſani-Gaſtſpiel Alle Zirkusfreunde werden mit großer Genug⸗ tuung die Mitteilung entgegenehmen, daß am 25. Dezember, alſo am zweiten Weihnachtsfeiertag, vorausſichtlich ein etwa dreiwöchiges Sarraſani⸗ Gaſtſpiel in Mannheim beginnt. Zu dieſem Zweck wird auf dem Meßßplatz zum erſtenmal der trans⸗ portable Winterbau des zirzenſiſchen Rieſenunter⸗ nehmens, ein wahres Wunderwerk modernſter deut⸗ ſcher Technik und Baukunſt, errichtet. Der Bau iſt mit vorzüglichen Heizvorrichtungen verſehen, ſo daß der Aufenthalt ſelbſt bei denkbar kälteſter Außen⸗ temperatur behaglich geſtaltet werden kann. Der verkehrswerbende und kulturelle Wert der Sarra⸗ ſani⸗Feſtſpiele iſt bisher überall anerkannt und ge⸗ würdigt worden, vor allem durch eine gebührende Rückſichtnahme bei der Steuerbemeſſung. In den letzten Jahren zerſchlugen ſich die Verhandlungen mit der Mannheimer Stadtverwaltung, weil man in ſteuerlicher Beziehung zu wenig entgegenkommen wollte. Man darf erwarten, daß die Einſtellung der maßgebenden ſtädtiſchen Organe diesmal eine andere iſt, da, wie wir hören, die Verhandlungen mit Herrn Stoſch⸗Sarraſani vor dem Abſchluß ſtehen. Eine tragbare Steuer iſt bei den rieſigen Unkoſten, die die Errichtung des Winterbaues verurſacht, und den täglichen Speſen von 18 000% die Grundlage für das geplante Mannheimer Gaſtſpiel. * 5 * Hühnerdiebſtahl. Aus einem Anweſen in Wald⸗ hof wurden in der Nacht zum 20. Nov. entwendet; 3 weiße Leghornhühner, ein ſolcher Hahn und 9 an⸗ dere verſchiedenfarbige Hühner. * Plünderung von Bauhütten. Aus drei Bau⸗ hütten Ecke Auguſta⸗Anlage und Schleiermacherſtraße wurden entwendet: Ein blauer Arbeitsanzug, 4 blaue Hoſen, ein grauer und ein grüner Mancheſterrock, eine graue Mancheſterhoſe, ein blauer Kittel, eine braune, geſtrickte Unterfacke, ein blauer Schal, ein Paar ſchwarze Schnürſchuhe, Größe 44%, ein Dop⸗ pelmeter und ein Taſchenmeſſer. * Ein Kleinkraftrad, Marke U.., hellrot email⸗ liert, polizéiliches Probekennzeichen 08674, Nickeltank, Boſchlicht und Horn, verſchwand am 21. 11. vor einem Hauſe in der Langerötterſtraße. Aufklärung einer Reihe von Verl ꝛechen durch die Mannheimer Kriminalpolizei Jeſtnahme einer Anzahl Täter Durch die Polizei gehen uns folgende Mittei⸗ lungen zu: Durch fortgeſetzte Nachforſchungen iſt es der Kri⸗ minalpolizei gelungen, von den in letzter Zeit hier verübten Verbrechen und wichtigen Vergehen eine Reihe von Fällen aufzuklären und die Täter feſtzunehmen. So ſind in den letzten Tagen drei junge Burſchen und zwar ein 19 Jahre alter Kaufmann aus Sandhofen, ein 23 Jahre alter Kraftwagenführer aus Nordhauſen und deſſen Bruder, ein 20 Jahre alter Packer, alle drei arbeitslos, hier feſtgenommen worden, die überführt und geſtändig ſind, daß ſie die Raubüberfälle verübt haben, bei denen Hand⸗ taſchen teils erbeutet wurden, teils auch die Wegnahme mißglückt iſt In Frage kommen die Fälle am 15. Oktober auf der Carolaſtraße, am 27. Oktober auf dem Neckardamm, am 31. Oktober Ecke Hilda⸗ und Lameyſtraße, am 4. November in der Auguſtaanlage, am gleichen Abend auf der Straße zwiſchen C2 und D 2 und am 6. No⸗ vember ein Handtaſchenraub mit wertvollem Inhalt in Heidelberg. Die gleichen Täter 7 Fällen die hier an ſtellten auch in aufge⸗ geben zu, daß ſie verſchiedenen Orten Kraftwagen entwendet und zum Teil bei den Handtaſchen⸗Ueberfällen ver⸗ wendet haben, darunter auch den Fall in Heidelberg. Ferner ſind die Burſchen überführt, zwei Schau⸗ kaſtendiebſtähle und zwar am 30. 10. am Hauſe F 2, 4a und am 16. 11. am Geſchäft in P 1, 5, ausgeführt zu haben. Der größte Teil der geſtoh⸗ lenen Werte, mit Ausnahme des Bargeldes aus den Handtaſchen, konnte wieder beigebracht werden. Der Aufklärung entgegen geht auch der Schaufenſtereinbruch in R 1, woſelbſt am Morgen des 20. 10. eine große Menge Brillantſchmuck aus der Auslage geſtohlen wurde. In dieſer Sache wurden vor mehreren Tagen ſieben Perſomen, beils wegen Hehlerei, feſtgenommen, wovon ſich noch 4 Perſonen, in Haft befinden und zwar ein 48 Jahre alter Hän d⸗ ler und Wirt aus Menzingen und deſſen 32 Jahre alte Ehefrau— beide zuletzt hier wohnhaft—, ſowie eine 67 Jahre alte Witwe aus Caub und deren Sohn, ein 27 Jahre alter Matroſe aus Eltville. Die beiden Frauen wurden durch die Kri⸗ minalpolizei in Wiesbaden feſtgenommen, als ſie im Begriffe waren, die aus den Schmuckſtücken ausge⸗ brochenen Brillanten bei einem dortigen Händler abzuſetzen. Die Steine im Werte vom etwa 3000 Mark konnten abgenommen werden, während der Verbleib der Faſſfungen noch aufzuklären iſt. Der Ueberfall auf die Kaſſiererin der Schauburg, ſowie der in 8? und die beiden Fälle auf die Filialen der Firma Schreiber ſind noch nicht aufgeklärt. Durch die Feſtnahme des Täters beim Raub⸗ verſuch auf die Krankenkaſſe in K 1 und deſſen Zimmergenoſſe, der der Beihilfe dringend verdächtig iſt, ſind auch für die an⸗ dern Fälle ſchwerwiegende Verdachtsgründe feſtge⸗ ſtellt, die aber noch eingehender Prüfung bedürfen. Bei Aufklärung ſolcher Fälle iſt die Kriminal⸗ polizei auf die Mithilfe des Publikums angewieſen. Wahrnehmungen, die begründeten Verdacht auf beſtimmte Perſonen lenken, ſollten der Polizei mitgeteilt werden. Namenloſe Zuſchriften ſollen unterbleiben, weil dadurch die Beamten oft nicht in der Lage ſind, die wichtigſten Verdachts⸗ momente zu erforſchen und weil ſolche Mitteilungen oft den Stempel der Gehäſſigkeit gegen den Ver⸗ dächtigten tragen. Dagegen kann gegebenenfalls der Name des Zeugen geheimgehalten werden. In be⸗ ſonderen Fällen kann für wichtige Mittetlungen auch eine Belohnung für den Zeugen vermittelt werden. Viel zu wenig bekannt ſcheint die beſtehende Einrichtung der raſchen Alarmierung der Poläzel zu ſein. Durch Anruf mit Fernſprecher 61 wird der Polizeinotruf alarmiert, der mit Kraftwagen in wenigen Minuten am Tatort er⸗ ſcheint. Jedem Fernſprechteilnehmer ſollte dieſe Anrufsmöglichkeit geläufig ſein. Allerdings ſoll von der Einrichtung nur in wirklichen Notfällen Gebrauch gemacht werden. Katholiſche Gemeinde Rheinau 30 jähriges Kirchenjubiläum Eine Halle die an der Stirnſeite eine Gottesſtatue trägt iſt das Gotteshaus der Katholiken von Rhei⸗ nau. So groß dieſes Kirchſpiel iſt— es iſt das größte der Stadt Mannheim— ſo beſcheiden, iſt dieſes Notkirchlein, St. Anton geweiht. Wechſelvoll und zu⸗ gleich intereſſant iſt ſeine Vergangenheit. Anfänglich zur Pfarrgemeinde Seckenheim gehörig, fühlte ſich das junge Rheinau durch die raſche Ent⸗ wicklung des ſich hier feſtgeſetzten Induſtriegebietes mehr zu Mannheim gehörig. Es iſt das Verdienſt des verſtorbenen Geiſtlichen Rates Freund von Neckarau, den erſten Schritt zur Paſtoration Rhei⸗ naus unternommen zu haben. Man gründete einen Kirchenbauverein. Die eigenen Mittel und Zuwen⸗ dungen des Bonifationsvereins ermöglichten im Jahre 1898 den Ankauf eines größeren Geländes von der Gemeinde Seckenheim. Ein eifriger För⸗ derer der jungen Pfarrgemeinde war Weihbiſchof Dr. Knecht. Schon im folgenden Jahre wurde mit dem Bau der Notkirche begonnen, die, noch im Nop. des gleichen Jahres zur großen Freude der Katholi⸗ ken Rheinaus eingeweiht werden konnte. Das Fräulein am Poftſchalter Vor 15 Jahren war ich Kaufmannslehrling in einem angeſehenen Hauſe und hatte als ſolcher viel auf der Poſt zu tun. Es war mir ſehr leid, als mit Beginn meines zweiten Jahres ein neuer„Stift“ dieſe Arbeit übernahm. Den Weg zum Poſtamt ging ich nämlich immer beſonders gern, weil er an einer Buchhandlung vorbeiführte, die die Auslagen ihrer zahlreichen Fenſter ſehr häufig wechſelte. Aber die Poſt ſelbſt war mir noch viel wichtiger, denn ein ganz beſonderes Intereſſe hielt mich dort oft über Gebühr feſt und ich ſteckte gern manchen Rüffel ein wegen zu langen Ausbleibens. Von ein e m Schal⸗ ter ging der geheime Zauber aus, der mich feſſelte.Dort gab ein Fräulein die„Briefmarken in größeren Mengen“ aus. Man glaube nicht, daß ich„verliebt“ geweſen ſei. Dazu war ich damals(tatſächlich) noch viel zu ſchüchtern. Ein anderes, viel tieferes, wenn auch kaum halbbewußtes Erleben drängte mich zu einer Art ſtillen Verehrung dieſes Fräuleins am Schalter. Je mehr Leute vor ihm ſtanden, deſto angenehmer für mich: ich wartete gern, durfte ich ſie doch umſo länger beobachten. Als einmal ein dicker Mann im Pelz ſie änſchnauzte, geriet ich in ohnmächtige Wut und ſtürzte heulend hinaus auf die Straße; mein Glaube an die Menſchheit hatte einen ſtarken Stoß erlitten. Das Leben führte mich dann in andere Städte; aber ich vergaß nie, auch im Felde nicht, dies Fräu⸗ lein am Poſtſchalter. Vor kurzem hat mich das Schickſal wieder in meine Heimatſtadt zurückgeführt. Ich ging zum Poſtamt,— gewiß nicht in der Erwartung, jenes Fräulein dort noch anzutreffen. Trotzdem: ich war merkwürdig wenig überraſcht, als ich plötzlich ihre Geſtalt, ihr Geſicht vor mir hatte und fühlte: es war einfach in Ordnung, es konnte gar nicht anders ſein — Meine Vaterſtadt iſt ein äußerlich recht reizloſer Induſtrie⸗ und Handelsplatz, aber durch das Fräu⸗ lein am Schalter(deſſen Name ich nicht mal weiß), iſt mir das Leben dort doppelt lieb. Der Weg zum Poſtamt iſt mir noch mehr wie früher angenehm, ja: wichtig. Denn heute weiß ich, was ich damals nur fühlte: Dieſer Menſch iſt ein Vorbild. Wer das Fräulein am Schalter nur ſo, wie üblich, oberflächlich ſteht, wird ſagent ganz nett.(Auch heute noch, nach 15 Jahren). Mir ſind aber ihre Geſtalt, ihr Geſicht, die Bewegungen ihrer Hände und dieſe ſelbſt intenſiv durchſichtig für ihr ſeeliſches Sein und deſſen Subſtanz: Beſcheidenheit, Treue, zuverläſſige Sicherheit. Sie denkt beſcheiden von ſich ſelbſt, ihr Fühlen iſt treu nd beſtändig, ihr Wille ſicher. Ich habe nirgends ſonſt ein ſolches Seelenleben in ſol⸗ cher Reinheit und ſo unauffällig ſich darleben ſehen. * — Wir haben verlernt, dankbar zu ſein, weil wir viel zu ſchnell leben. Dankbarkeit kann nur wachſen, wenn eine gewiſſe Ruhe, die ein tieferes Anſchauen der Menſchen und Dinge erlaubt, im Lebensganzen waltet. Alle Arbeit, alles Tätigſein fruchtet wahr⸗ haft aber nur, wenn dieſe Ruhe ihr Untergrund iſt. Wir können ſie heute nur haben, wenn wir ſie be⸗ wußt erſtreben, denn das alte Erbe iſt aufgezehrt. Aber wir ſollten ſie ſuchen und pflegen, damit uns der Blick aufgeht für das eigentlich Wichtige in der Welt, und damit wir die Gelegenheiten, dankbar zu ſein, nicht mehr als nötig verſäumen. Selbſtverſtändlich wird ſich ein Miniſter für wichti⸗ ger halten als eine Poſtbeamtin, und aus dem Sein oder Nichtſein des Fräuleins am Schalter entſteßt keine Kabinettsfrage. Aber aus der geiſtigen Ver⸗ wilderung und ſeeliſchen Barbarei, in die wir hinab⸗ gerutſcht ſind, führt uns nur heraus eine ganz andere, ganz neue Wertung ſeeliſcher Subſtanz und geiſtigen Seins, die nach außen nicht wichtig ſcheinen, aber in anderem, tieferem und tragen⸗ derem Sinne gewichtig ſind. * Sehr lehrreich iſt mir immer, zu ſehen wie das Fräulein am Schalter ihre„Kunden“ bedient. Sie iſt zu jedem natürlich gleichmäßig aufmerkſam, korrekt, freundlich, kann es aber nicht hindern, daß für mich— auf feden ein anderes Licht fällt, das ſo manche Maske und Hülle auflöſt und viel Armut ſehen läßt, wo Reichtum ſcheint. Trotzdem lerne ich in dieſem Lichte einen jeden lieben wie er iſt, Denn das Fräulein am Schalter gibt jedem ihrer Kunden — nebſt den gewüſchten Marken— aus ihrem eige⸗ nen Menſchſein etwas von ſeiner Menſthenwürde. E. K. die kirchliche Feber des Feſtes. Der erſte Kurat, Dreißig Jahre ſind dahin. Die Katholiken Mhei⸗ naus haben noch ihre Notkirche, alle Hoffnungen auf einen Neubau ſind geſchwunden. Und doch lieben ſie alle ihr Gotteshaus, haben es feſtlich geſchmückt zum Jubeljahre. Die Kirchengemeindevertretung ließ eine gründliche Renovierung, innen und außen durchführen, vor allem war man darauf be⸗ dacht, durch Ueberkleidung der Innenwände und Decke mit Holzfaſerplatten, die Witterungseinflüſſe abzuſchwächen. Ein Karlsruher Künſtler, Walter Meyer ⸗Speer hat es verſtanden, dem Kirchlein ein ſchmuckes Gewand zu geben. Das Balkenwerk hat ein lichtes Gold, das auf die vollen Farben im Chorteil überleitet und den Gegenſatz zu den zarten Farben im Schiff abſchwächt. So iſt dieſes ehrwür⸗ dige Kirchlein in ſeinem jetzigen Zuſtande eine Sehenswürdigkeit geworden. Eine würdige Vorbereitung auf das Kirchenjubi⸗ läum war eine religibſe Woche, die von dem Fran⸗ ziskanerpater Theodoſius über das Thema: Brot und Religion gehalten wurde. Am Sonntag war nun Erſtes Konzert der„Arge Eine neue Arbeitsgemeinſchaft Unter dem abgekürzten Titel iſt die neugegrün⸗ dete„Arbeitsgemeinſchaft“ mehrerer Geſangvereine zu verſtehen, die, obwohl feder einzelne auf längeres Beſtehen zurückblickend, ſich zu gemeinſamer Arbeit zuſammengeſchloſſen haben und im geſtrigen Konzert zum erſtenmal gemeinſam aufgetreten ſind. Die Ver⸗ einigung ergab einen impoſanten Geſamtchor, der in erſter Linie dem eingangs aufgeführten Männerchor mit Orcheſterbegleitung„Mahomets Gefang“ von Kempter, ſowie der Uraufführung von Ludwig Gabers Kompoſition„Freiheit“ zugute kam. Ein abſchließendes Urteil über die Chorleiſtung wäre an⸗ geſichts der kurzen Vorbereitungszeit etwas ver⸗ früht; immerhin läßt ſich konſtatieren, daß der große aus den Geſangvereinen Arbeiter ⸗Sänger⸗ bund Mannheim,„Erholung“ Mannheim und Volkschor Mannheim⸗Neckaran gebildete junge Männerchor der wirkſam geſetzten, wenn auch nicht durchaus originell konzipierten Kompoſition des Züricher Tonſetzers Kempter zu impoſanter Wirkung verhalf, ein Verdienſt der ſtrammen Lei⸗ tung Ludwig Gabers. Es folgten dreiſtimmige Frauenchöre nach Ori⸗ ginalen aus Haydns„Jahreszeiten“ und Schumanns „Paradies und Peri“. Die Aufführung unter der geſchickten Leitung von Oskar Schlageter ließ das Refultat rhythmiſch ſorgfältigen Studiums er⸗ kennen. Dynamiſch hätten wir uns einiges zarter abgetönt gewünſcht, wie wir denn nicht verhehlen können, daß uns die Originale im Satz für gemiſch⸗ ten Chor lieber ſind als noch ſo geſchickte und gut ge⸗ meinte Bearbeitungen. Die Klavierbegleitung be⸗ ſorgte ſehr geſchickt Herr Gaber. Auch Männerchöre a cappella waren vertreten (Leitung Artur Heiler), von denen beſonders die Moldenhauer⸗Bearbettungen Anklang fanden. Der große Chor folgte präziſe dem jungen Dirigenten, ließ aber jene Leichtigkeit und Elaſtizjtät vermiſſen, die den beliebten Bearbeitungen ihre volle Zünd⸗ kraft verleiht. Männerchor,„Frauenchor 1908“ und der Knabenchor der Tulla⸗Oberrealſchule Mannheim traten vereint in Tätigkeit bei der Uraufführung der groß angelegten Kompoſiton„Freiheit“ von Lud⸗ Pfarrer Frey⸗Wieſenbach, hielt ſeinen ehemaligen treu verbundenen Pfarrkindern die Feſtpredigt. Das levitierte Hochamt zelebrierte Stadtdekan Prälat Bauer. Am Abend war Schlußfeier der religiöſen Woche mit feierlicher Lichterprozeſſion. ns, Welterumſchwung im Schwarzwald Ai igleichung der Temperatur⸗Umkehr.— Schwere Regengüſſe Der letzte Novemberſonntag hat ſich nun doch wider Erwarten, ſelbſt der Wettervorherſagen, als ein Verwandter des April erwiteſen: launiſch, wech⸗ ſelnd, wetterwendiſch. Er ſtand im Zeichen eines Wetter⸗Umſchwunges, er wurde der Abſchluß der Temperaturumkehr, die mit einer abnormen Schirfe in der vergangenen Woche zu verzeichnen war. Noch am Samstag Nachmittag zeigte ſich in der rückläufi⸗ gen Temperatur des Hochſchwarzwaldes der kom⸗ mende Gang der Dinge. Die weit klaffenden Gegen⸗ ſätte zwiſchen der Ueberwärme des Gebirges und der Kühle der Ebene waren bereits erheblich ver⸗ ringert, die beiderſeitegen Werte einander ange⸗ näl ert, der Ausgleich in den Luftſchichten ſichtlich im Gang. Immerhin verſprach eine klare Sternennacht auf Sonntag noch das Beſte. Jedeſſen zog der Sonn⸗ tag doch mit Wolkenzug und auf der Höhe lebhaften Südweſtwinden auf, jedenfalls mit einem veränder⸗ lichen Charakter. Vielfach kam es ſchon vormittags zu Regenfällen, die teilweiſe recht heftig waren, aber nicht dauernd anhielten und immer wieder von Aufhellungen und Sonne unterbrochen waren. Sehr ſtarke Regen gingen am Nach⸗ mittag nieder, teilweiſe böig und teilweiſe ſo ſcharf und ergiebig, wie ſonſt nur die ſchwerſten Gewitter⸗ güſſe im Hochſommer. Der Reſt des Tages war weiterhin wechſelnd. Die Abkühlung nach der verwöhnenden Wärme der Vortage machte ſich em⸗ pfindlich bemerkbar. Die Temperaturen, die in mitt⸗ leren Lagen noch am Samstag auf 15 bis 18 Grad geklettert waren, blieben bei acht bis neun Grad ſtehen in mittleren Lagen, während höher hinauf ſich langſam wieder Normaltemperaturen einſtellten, die die Nähe des Gefrierpunktes nicht gar zu weit ver⸗ laſſen. Es wird, wie es der Jahreszeit entſpricht, den wohl auch bei weiteren Niederſchlägen und bei der damit verbundenen Abkühlung mit einem all⸗ mählichen Uebergang in Schnee gerechnet werden können. 5 Bürokratismus Wie allgemein bekannt ſein dürfte, verlieren die großen gelben Fünfzig⸗Pfennigſtücke am 1. 12. 1929 als geſetzliches Zahlungsmittel ihre Gültigkeit. Im Mannheimer Betzirksamt wollte am Samstag ein Mann einen kleineren Betrag einzahlen. Dabei wurde ihm von dem Beamten ein großes gelbes Fünfsig⸗ Pfennigſtück zurückgewieſen. Der Mann mußte wohl oder übel ein Fünf⸗Markſtück wechſeln laſſen. Beinahe wäre der Beamte des Bezirksamts nicht in der Lage geweſen, das Großgeld zu wechſeln, denn er mußte ſich in ein anderes Büro begeben und das nahm Zeit in Anſpruch. Mit dem noch gültigen Fünfzig⸗Pfennigſtück wäre die An⸗ gelegenheit ſchneller erledigt geweſen. Außerdem iſt doch der Beamte nicht berechtigt, ein gesetzliches Zahlungsmittel, ehe es außer Kraft geſetzt iſt, zu⸗ rütckzuweiſen. I. A. * * Unruhige Nächte. Wegen Ruheſtörung gelang⸗ ten in der Nacht zum Sonntag 16, in der Nacht zum Montag 23 Perſonen zur Anzeige. Schluß des redaktionellen Teils nach dem Auf ctehen 2 und lagsübet sind Sie verschſeimt, cuspern sieh und hüsteln! Das schwindet bel regelmässigem 30 ent der nich tenegdensefrxitsamen Badeff-Baclener Fa 6155 BADEN 2 Verlangen Sie brstsmuster von der ADA Orcheſter erhebliche Anforderungen ſtellt, bevorzugt Hebevolle Ausmalung einzelner kompoſitoriſch be⸗ ſonders feſſelnder Details auf Koſten der Einheit⸗ lichkeit. Der Chorſatz iſt ſtellenweiſe einſtimmig ge⸗ halten, vielfach ausdrucks voll deklamiert, verzichtet aber auf die durch Stimmenteilung zu erzielende Bildung unverbrauchter Klangkombinationen. Ludwig Gaber leitete ſein Werk, das einen großen Apparat in Bewegung ſetzt, ſelbſt und er⸗ zielte warmen Beifall. Das Baßſolo in Gabers Werk hatte Fritz Seefried übernommen und führte es ausdrucksvoll durch. Die orcheſtrale Be⸗ gleitung, die nicht immer dankbar war, oblag dem Pfalzorcheſter, das ſich ſeiner Aufgabe geſchickt entledigte. 3 Das Nationaltheater teilt mit: Die neue Ko⸗ mödie von Frantiſek Langer„Die Bekehrung des Ferdl Piſtora“, die am Samstag zur Erſt⸗ aufführung kommt, wurde nach der erfolgreichen Ur⸗ aufführung in Breslau von einer großen Anzahl Bühnen erworben. Die hieſige Aufführung iſt die erſte in Süddeutſchland. Das Stück behandelt in volks⸗ tümlich gezeichneter Prager Vorſtadtatmoſphäre die unerwartete Entwicklung eines angehenden Ein⸗ brechers zum Moralhelden, bis ihm ſchließlich vor ſeiner eigenen„Gerechtigkeit“ bange wird und er beim juſte milieu des praktiſchen Lebens mit ſeinem 252 7 25 Böſe landet. Die Titelrolle ſpielt Erich 1 Bruckners„Verbrecher“ in Paris. Unſer Pari⸗ ſer Vertreter ſchreibt uns: Im Pariſer Theatre des Arts fand am Samstag die franzöſiſche Erſtaufführung des Dramas„Die Verbrecher“ von Ferdi⸗ nand Bruckner ſtatt. Lud Müller⸗Pitoeff gab in ihrer Rolle als Köchin Puſchek eine ganz her⸗ vorragende Leiſtung, den Kellner Tunichtgut ſtellte Pitveff dar. Die Gruppierung der ſieben gleichzeitig ſpielenden Szenen auf der kleinen veralteten Bühne iſt ziemlich glücklich gelöſt worden. Auch die Inſze⸗ nierung des zweiten Akts iſt ſehr eindrucksvoll. Als Gefängniswärter und Angeklagter Tunichtgut fun⸗ gierten zwei in Feldgrau gekleidete Soldaten. Die Prozeßſzene gab zu ſtarken Demonſtrattonskund⸗ gebungen gegen Polizei und Juſtiz Anlaß.„Die Verbrecher“ haben einen der ſtärkſten Erfolge der wig Gaber. Dieſes Chorwerk, das an Chor und bisherigen Pariſer Theaterſaſſon zu verzeichnen. 4. Seite. Nr. 548 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) ember 1929 Aus dem Lande 2125 Arbeitsloſe in Heidelberg Heidelberg, 24. Nov. Nach dem Wochenbericht des Arbeitsamts Heidelberg ſind in Unterſtützung der Arbeitsloſenverſicherung 2903 männliche, 751 weib⸗ liche, zuſammen 3654, in der Kriſenfürſorge 847 männ⸗ liche, 603 weibliche, zuſammen 1450, insgeſamt 5104 Perſonen.— Die Stadt Heidelberg iſt an der Geſamt⸗ ziffer mit 1585 männlichen und 540 weiblichen, zuſam⸗ men 2125 Perſonen beteiligt. Ehrung von drei Lehrerveterauen Weinheim, 24. Nov. Der Bezirkslehrerverein Weinheim hielt geſtern nachmittag im Saale der „Vier Jahreszeiten“ eine Feſtkonferenz ab, auf deren Tagesordnung als einziger Punkt die Ehrung von drei Lehrerveteranen ſtand, die nach je 46 Dienſtjahren nun in den Ruheſtand treten. Es ſind dies die beiden Haupblehrer Bock und Rieckher 795 der Rektor Schröder. Bür⸗ germeiſter Dr. Meiſer ſprach im Namen der Schulkommiſſion und Stadtverwaltung, Kirchenrat Koppoert im Auftrag der Kirche ehrende Worte, worin ſie das harmoniſche Verhältnis zwiſchen Stadt und Schule, bzw. Kirche und Schule in Wein⸗ heim ganz beſonders hervorhobhen. Obmann Hof⸗ heinz ⸗Heidelberg ſprach den drei Lehrerveteranen namens des Badiſchen Lehrervereins für die ſtete treue Mitarbeit für die idealen Aufgaben im Geiſte der Erhaltung unſerer Simultanſchule wie über⸗ haupt für die bewieſene Treue im Zuſammenhalten mit der Standesorganiſation Dank und warme An⸗ erkennung aus. Rektor Falk hielt die Feſt⸗ anſprache, an deren Schluſſe er den Veteranen je eine Radierung von Willy Münch(Biloͤnis von Hans Thoma, des 85jährigen), und je ein Exemplar der geſammelten Sagen von Weinheim und Um⸗ gebung als Ehrengabe des Bezirkslehrervereins überreichte. Für die Geehrten gelobte Hauptlehrer Bock weitere unentwegte Treue zum Badiſchen Lehrerverein. Muſikaliſche und deklamatoriſche Bor⸗ träge verſchönten die von Hauptlehrer Sachs ge⸗ leitete Feier. Ern Lahrer in Berlin verſchwunden Lahr, 24. Nov. Spurlos verſchwunden iſt ſeit dem 5. ds Mts. der aus Lahr gebürtige 26 Jahre alte Kaufmann Paul Meurer, der als Untermieter am Wagnerplatz in Berlin⸗Friedenau wohnte. Er war in einer größeren Firma in der Lützowſtraße tätig, doch lag weder im Geſchäft noch privatim etwas vor, das ihn zum Verſchwinden hätte veranlaſſen kön⸗ nen. Am 5. November, einem Dienstag, ſah ihn die Hausangeſtellte abends um 10 Uhr ſein Zimmer ver⸗ laſſen, Er kehrte von dieſem Ausgang nicht mehr zu⸗ rück. Auf dem Tiſch fand man einen Zettel mit den Worten: Kanalbrücke, Warſenbaude, die darauf deu⸗ ten, daß Meurer die Abſicht hatte, ſeinem Leben durch Ertränken ein Ende zu machen. Einbruch in das Verkehrsamt Freiburg i. Br. Freiburg, 24. Nov. In einer der letzten Nächte wurde ein Gin bruch in das Verkehrsamt Ü ver⸗ übt. Der Täter demolierte eine Schreibmaſchine, durchſchnitt eine Telephonleitung und hieß die Per⸗ ſonalakten eines Beamten mit ſich gehen, die er offen⸗ Har vernichtete. Der Täter konnte von der Kriminal⸗ polizei in der Perſon eines entlaſſenen Angeſtell⸗ ten feſtgeſtellt werden. Er hat vermutlich aus Rache gehandelt. Geſtohlen wurde nichts. Da die Ausfüh⸗ rung der Tat zu lebhaften Zweifeln an der geiſtigen Geſundheit des Mannes gab, wurde er in die Pſych⸗ igtriſche Klinik zur Beobachtung ſeines Geiſtes⸗ zuſtandes eingeliefert. Neue Eifenbahnbrücke bei Oberkirch * Oberkirch, 24. Nov. In der Nacht zum Don⸗ nerstag wurde die neugebaute Reuchbrücke ihrer Beſtimmung übergeben. Das Zugpaar, das abend 9 Uhr in Oberkirch kreuzt, durchfuhr letzt⸗ mals die Strecke über die alte Brücke. Um 4 Uhr ſtand die neue Brücke feſt und um 6 Uhr früh war die Strecke fahrbar. Die erſten Züge liefen fahrplan⸗ mäßig und ohne jede Störung über die neue Reuch⸗ brücke. Zu dem Brand in einem Sägewerk * Meßeirch, 24. Nov. Zu dem Brand in dem Säge⸗ werk von Anton Hensler in Unter⸗Bichtlingen wird noch gemeldet, daß das Feuer um 9 Uhr abends gusbrach und das Sägewerk und die Maſchinen voll⸗ ſtändig einäſcherte. Wohnhaus, Stall und Scheunen waren ſtark gefährdet, wurden aber durch das ener⸗ giſche Eingreifen der fretwilligen Feuerwehren von Ober⸗ und Unter⸗Bichtlingen und der Motorſpritze von Meßkirch gerettet. Vieh iſt nicht umgekommen. Die Entſtehungsurſache des Brandes iſt noch un⸗ bekannt. Der Gebäudeſchaden läßt ſich augenblicklich nicht überſehen. Der Beſitzer Hensler war bei Aus⸗ bruch des Brandes verreiſt. * Weinheim, 24. Nov. Im Saale zur„Deutſchen Eiche“ wurde heute nachmittag durch den Nutz⸗ und Raſſegeflügelzuchtverein„Ornis“ die 1. Gau⸗Ge⸗ lügelſchau des Bergſtraßgaues vom Landesver⸗ band badiſcher Geflügelzuchtvereine abgehalten. Aus⸗ geſtellt waren 318 Tiere aller Raſſen, zum großen Teil ſehr gutes Zuchtmaterial. Es wurden 38 Ehrenpreiſe ausgeteilt. kr. Heidelberg, 25. Nov. der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Heidelberg hat trotz ſtarken Widerſpruchs der Arbeitgeber mit 64:9 Stimmen, bei 3 Stimmenthal⸗ tungen, den Ankauf des Anweſeus der Rhein. Creditbank in der Leopoldſtraße um den Preis von 575000 Mark kbeſchloſſen. Außerdem wurde beſchloſſen, zu Laſten des Erholungsheims Friedrich⸗ Ebert⸗Haus in Schönfeld eivne Hypothek von 275000 Mark aufzunehmen.— In der Nacht zum Sonntag fand ein hieſiger Portier unter eigen⸗ artigen Umſtänden den To d. Er kehrte von einem naheliegenden Gaſthaus nachts 1 Uhr zurück und fand die Türe des Vorderhauſes verſchloſſen. Um in ſeine im Hinterhaus liegende Wohnung zu ge⸗ langen, wollte er von einem benachbarten Hauſe aus durch Ueberſteigen einer Mauer in den Hof hereinkommen. Wahrſcheinlich glitt der Mann dabei aus, ſtürzte in den Hof und brach ſich das Genick. Der herbeigerufene Arzt konnte nur noch den Tod feſtſtellen. * Kandern, 24. Nov. In Marzell beabſichtigt ber Der Große Ausſchuß Gaſthafbeſtber Vollmer eine Sprungſchan de zu errichten, ein Plan, der den Helfal aller Skifreunde e wird. 5 Veranſtaltungen in Konzert des„Mannheimer Sängerkreiſes e..“ Nachklang zur Italienreiſe Die rührige Leitung des„Sängerkreiſes“ hatte nochmals die Erinnerung an eine Sängerreiſe her⸗ aufbeſchworen, die den Mitgliedern unvergeßliche Eindrücke vermittelt hatte, von der ſie aber auch mit Ruhm bedeckt zurückkehrten. Hatte doch ihre Sanges⸗ kunſt in fremdem Lande, an erleſenen Stätten mie der Seala in Mailand berechtigtes Aufſehen erregt und reiche Anerkennung eingetragen. Es verdient neuerlich hervorgehoben zu werden, daß der gute Eindruck, den der Männerchor„Sängerkreis“ im ſonnigen Italten gemacht hatte, neben dem guten ſtimmlichen Material, über das der Verein verfügt, vor allem der umſichtigen Leitung ſeines gewandten Dirigenten Herr Kapellmeiſter Hans Leger zu verdanken iſt, und ſich bei der Wiederholung im Kon⸗ zert neuerdings vorteilhaft zu erkennen gab. Die erſte Altiſtin des Nationaltheaters, Frau Margarete Kloſe, die ſich als Konzertſängerin einen immer größeren Wirkungskreis ſchafft, errang mit den Liedern„Allmacht“ von Schubert, ferner der„Monbnacht⸗ und„Wanderlied“ von Schumann und„Verborgenheit“ und„Heimweh“ von Hugo Wolf dank ihrer gepflegten Geſangskunſt einen vollen Er⸗ folg. Die Stimmung, die die Fahrt ins Land des Sſüdens bei den Teilnehmern erweckt hatte, wurde erneut wachgerufen durch die einleitenden Worte, die Herr Walter Friedmann vom Nattonal⸗ theater Mannheim vor den muſikaliſchen Vorträgen ſprach. In formſchöner Rede wies Friedmann auf den Zug nach dem ſonnigen Süden hin, der allen Völkern des Nordens innewohnt, und gedachte der großen Vergangenheit und der Kunſtſchätze Italiens. Geßanklich und ſprachlich trefflich gefügt, floß die Rede aus dem Munde des gewandten Sprechers und ſchuf den geeigneten geiſtigen Hintergrund. Die Ver⸗ anſtaltung weckte Erinnerungen an ſonnige Tage, die angeſichts des unerfreulichen Herbſtwetters dop⸗ pelt wehmütig wirken. c. Die Kuban⸗Koſaken in Mannheim Das Publikum, das den Nibelungenſaal am Sonntag abends aufſuchte, wurde wieder einmal Zeuge des einzigartigen Zaubers, der von der Chor⸗ technik der Koſakenchöre ausgeht. Den beſten Ruf haben wohl die Don⸗Koſaken hiuterlaſſen. Die Kuban⸗Koſaken, die auf ihrer Tournee geſtern Mannheim berührten, verfügen über eine ungemein ausgebildete Technik. Wir halten einen Vergleich mit dieſer oder jener Gruppe, mögen ſie nun da oder dort beheimatet ſein, für ziemlich zwecklos, da jeder dteſer Chöre ſeine beſonderen Vorzüge aufzu⸗ weiſen hat. Man iſt immer wieder überraſcht von dem großen Stimm⸗Umfang, den dieſe Vereinigun⸗ gen aufzuweiſen haben. Die Bäſſe ſtiegen wiederholt bis zum großen C hinab, die Tenöre erreichten, we⸗ nigſtens vereinzelt, mühelos das hohe e, den Glanz⸗ punkt der berühmten„Ritter vom hohen“. Eigen⸗ artig berührt der feminine Klang der Tenöre, na⸗ mentlich im Piano. Man gibt ſich immer wieder gerne dem Zauber der Brummſtimmen, der realiſtiſchen Wiedergabe des Glockengeläutes hin, verfolgt mit Intereſſe die ſtraffen, etwas eckigen Bewegungen des Dirigenten Simeon Ignatieffs, der ſeine Schar am Schnürchen hält, läßt die Stimmungen der ruſſiſchen Volkslieder auf ſich wirken. Die Vor⸗ tragsfolge enthielt neben Volksliedern geſchickt ge⸗ ſetzte Bearbeitungen des Dirigenten Ignatieff, ferner Kompoſitionen von VBortnianſky, Tſchaikowſky und anderen weniger bekannten Tonſetzern. Eigentümlich berührt die Vorliebe für liegende Stimmen, die ſehr geſchickt im Pianiſſimo ausgehalten werden, von denen ſich eine Soloſtimme umſo wirkſamer abhebt. Das Publikum nahm die virtuos gebrachten Darbietun⸗ gen des ungemein diſziplinierten Chorkörpers begei⸗ ſtert auf und erzwang ſich wiederholt Zugaben. e. annheim Die Tanzſchule Stündebeek beging am Samstag ihr zehnjähriges Beſtehen im Frieörichspark mit einem ſehr gut beſuchten Jubi⸗ läums⸗Feſtabend. Es zeugt für die Beliebtheit der Tanzſchule, daß ſich außer der Jugend, die ſelbſtverſtändlich das Hauptkontingent der Feſtgäſte ſtellte, auch zahlreiche ältere Damen und Herren eingefunden hatten, die ſich durch Herrn Stündebeek ſtändig in den Tanzneuheiten unterrich⸗ ten laſſen. Herr J. Stünbebeek, der die Erſchienenen herzlich begrüßte, wies darauf hin, daß er ſteis beſtrebt geweſen ſei, mit ſeiner Lehrmethode jeden Schüler und jede Schülerin ſo auszubilden, daß am Schluſſe des Kurſes oder der Einzelunterweiſung allgemeine Zu⸗ friedenheit herrſchte. Die Anſprache eines ehemaligen Schü⸗ lers, des Ingenieurs Wagner, beſtätigte, daß Herrn Stündebeek in der Verfolgung ſeiner Ziele und Beſtrebun⸗ gen ein voller Erfolg beſchieden war. Aus eigener Kraft habe ſich Herr Stündebeek, der auch im Tanzmeiſter⸗Ver⸗ band zu den führenden Perſönlichkeiten gehöre, eine hoch⸗ geachtete Poſition in Mannheim geſchaffen. Hierzu hätten in hervorragendem Maße Stündebeeks Energie und Tat⸗ kraft, berufliches Können, Beſcheidenheit und Liebenswür⸗ digkeit beigetragen. Der Redner ſchloß im Namen aller An⸗ weſenden mit dem herzlichen Wunſche, daß es Herrn Stündebeek vergönnt ſein möge, auf der Bahn des Erfolges in der ſeitherigen Weiſe weiterzuſchreiten. Das Hoch auf Herrn Stündebeek, in das die Anſprache ausklang, fand freudigen Widerhall. Eine Reihe gediegener künſtleriſcher Darbietungen ging dem Hauptteil des Abends, dem Ball, voraus. Den Reigen eröffnete das zwölfjährige Töchterchen des Herrn Stündebeek mit einem anmutig getanzten Wal⸗ zer(Wenn Blumen träumen). Opernſängerin Nora Lan⸗ derich erfreute mit drei Liedern:„Storchenbotſchaft“ von Hugs Wolf,„Gretel“ von Pfitzner und„'ſchichten aus dem Wiener Wald“ von Strauß, bei denen die prächtige Stimme und die hohe Vortragskultur der Künſtlerin voll zur Gel⸗ tung kamen. Frl. Kaufmann begleitete ſehr apart. Dr. Hans Ebbecke, der Meiſter der Laute, mußte dreimal auf der Bühne erſcheinen. Wer dieſen Künſtler, der ſich zu einer erſtaunlichen Vollkommenheit entwickelt hat, ſchon lange nicht mehr hörte, wird mit uns übereinſtimmen, wenn wir ſagen, daß man deutlich merkr, daß er nicht auf ſeinen Lorbeeren ausruht, vielmehr immer noch an ſeinen Vorträgen arbeitet, um ſie noch beſſer zu geſtalten. Daß ſie heute ſchon ganz einzigartige Kunſtleiſtungen ſind, darüber ſind ſich alle Verehrer dieſer Vortragsgattung einig. Und ſo wollte man auch am Samstag Dr. Ebbecke nicht von der Bithue laſſen. Er begann mit dem Starenlied, dem köſt⸗ lichen Schweizer Pfeiflied, um dann eine ganze Anzahl Perlen und Schlager ſeines reichen Repertvirs folgen zu laſſen, u. a. ein altdeutſches und heſſiſches Tanzlied, das Sanatortumslied(bayriſch), das Pfalzlied, das die„Pälzer Mädelcher“ preiſt, das Lied vom Donisl, Großmütterchens Märchenerzählungen, Santa Luzia(mit ausdrücklicher Ge⸗ nehmigung Mufſslinis) und die Schauerballade von dem Ritter und der Knsochen⸗Amalia. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß der ſtürmiſche Beifall mehrere Zugaben erzwang. Andreas Wolpert, der brillante Solotänzer des Na⸗ tionaltheaters, bot Proben ſeiner hervorragenden Kunſt als Soliſt und in Gemeinſchaft mit Herrn Stündebeek in einem amerikaniſchen Steptanz und in einem nuancen⸗ reichen Matroſentanz. Dorothea Haas und Lotte Troeltſch entwickelten in einem Walzer von Brahms viel Anmut und techniſches Können. Recht grazibs nahm ſich auch das von vier Schülerinnen getanzte Menuett aus. Zum Schluß erſchienen drei Paare, ehemalige Schüler und Schülerinnen der Tanzſchule, im Saale, um einen Engliſh walz, Slom Fox und Tango ſo ausgezeichnet zu tanzen, daß man glaubte, Tournierpaare vor ſich zu haben. Der rauſchende Beifall war wohlverdient. Ehe der Ball mit einer Polonaiſe eröffnet wurde, an der ſich Jung und Alt ſtark beteiligten, ergriff Herr Stündebeek nochmals das Mort, um für die ihm gezollte Anerkennung herzlich zu danken, wobei er die Unterſtützung, die ihm durch die Preſſe zuteil wurde, befonders unterſtrich. Im Anſchluß daran wies er eindrucksvoll auf die erzieheriſche Bedeutung des Tanzlehrerberufs hin. Mit Rückſicht auf den Bußtag wurde der Bal nicht zu lange ausgedehnt. Daß eine merkliche Abnahme der Feſttzäſte nicht feſtzuſtellen war, als der Kehr⸗ aus geſpielt wurde, zeugt von dem allſeits befriedigenden Verlauf des Feſtabends, zu deſſen Gelingen auch eine reich ausgeſtattete Tombola beitrug. Die Ballmuſik ſtellte die Hauskapelle der Tanzſchule, während als weiterer Begleiter der Vorträge Herr Neuſer fungierte. Sch. Der Lörracher Rote Front⸗Prozeß in der Berufungsinstanz Das erweiterte Schöffengericht Freiburg hatte am 13. September ds. Js. 26 Lörracher Rotfront⸗ kämpfer wegen Vergehens gegen das Republik⸗ ſchutzgeſetz zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Gegen dieſes Urteil war von ſämtlichen Angeklagten Berufung eingelegt worden. Die große Strafkammer des Landgerichts Freiburg hatte ſich in zweiter In⸗ ſtanz mit dieſer Sache zu befaſſen. Nach zweitägiger Verhandlung wurde folgendes Urteil verkündet: Die Berufung der Angeklagten Chemnitz, Drews und Schmierer wurde als unbegründet zurückgewieſen. Auf die Berufung der übrigen 23 Angeklagten hin wird das Urteil des Vorderrichters aufgehoben und dieſe Angeklagten freigeſprochen. Die 26 Angeklagten hatten am 11. Mai ds. Is. bei einem Rote Hilfetreffen in Lörrach am Umzug in der Uniform der auf Grund des Republikſchutz⸗ geſetzes verbotenen Rotfrontkämpferbundes teilge⸗ nommen, ſie hatten allerdings von der Uniſorm die ſogen engeren Abzeichen, Kokarde und Rote Arm⸗ binde, entfernt. Das Berufungsgericht erblickte in dieſem Tatbeſtand, ſoweit nicht die drei obengenann⸗ ten Führer in Betracht kommen, das Fehlen des zur Beſtrafung notwendigen Vorſatzes und ſprach die 23 Mitläufer fret. Was die drei Führer betraf, ſo wurde hier Vorſatz bejaht und das ausgeſprochene Urteil des Schöffengerichts beſtätigt. Der Angeklagte Drews, der als einziger der Urteilsverkündung bei⸗ wohnte, erklärte für ſeine Perſon Reviſion beim Reichsgericht einlegen zu wollen. Im Gegen⸗ fatz zur erſtinſtanzlichen Verhandlung, die außeror⸗ dentlich erregt verlief, geſtaltete ſich die Verhandlung vor der Strafkammer ruhig. * Bezirks ⸗ Schöffengericht Darmſtabt. In der Nacht vom 10/11. 8. 1928 ereignete ſich zwiſchen Marbach und Ebersberg ein Autvounglück, dem Frau Dr. Bergſträßer von Erbach t. Odw. zum Opfer fiel. Der Sachverſtändige betont, daß Dr. Bergſträßer mit zu großer Geſchwindigkeit verſuchte, das vor ihm fahrende Motorrad zu überholen; er fuhr auf einem 49 Meter langem mit Gräben durch⸗ zogenen Straßenſtreifen. Das Auto überſchlug ſich und landete in der Mümling. Das Bezirks⸗ ſchöffengericht Darmſtadt erkennt auf 2000 Mk. Geld⸗ ſtrafe an Stelle an ſich verwirkter 2 Monate Gefäng⸗ nis.— War im erſten Fall die eigene Frau das Opfer des Autounfalls, ſo war es bei dem nach⸗ ſtehenden Verkehrsunfall der Bruder des Angeklag⸗ ten. Der Unfall geſchah in der Nacht vom 25/26. Juli ds. Is. zwiſchen Groß⸗Gerau und Nauheim. Das Motorrad, das Chriſtian Ihrig in Biſchofsheim lenkte, und der ſeinen Bruder auf dem Soziusſitz hatte, geriet mit einem Fuhrwerk zuſammen, deſ⸗ ſen Deichſel dem Bruder Ihrig die Bruſt durch⸗ ſtie ß. Die Schuld des Angeklagten ſtellt das Sach⸗ verſtändtgengutachten feſt. Das Urteil des Bezirks⸗ ſchöffengerichts lautet auf 3 Monate Gefängnis. Nachbargebiete Seltenes Glück * Battweiler bei Zweibrücken, 24. Nov. Viel Glück hatten die Inſaſſen eines Perſonenautos, das dieſer Tage die Straße zum Stockborner Hof paſ⸗ ſierte. Auf der glatten Straße kam der Wagen, ein Zweibrücker Auto, ins Rutſchen und über⸗ ſchlug ſich zweimal. Schließlich blieb er mit den Rädern in der Luft umgeſtürzt liegen. Die Inſaſſen. zwei Händler von hier, erlitten keinerlei wee und 5 der e batte 1 einer Denkmalsweihe in Landau * Landau, 24. Nov. Die Einweihung des Lan⸗ dauer Kriegerdenkmals wurde am Sonntag N unter Anteilnahme weiter Kreiſe der Bürgerſchaft dorgenommen. Das Denkmal, ein Sarkophag mit der Namensauſſchrift der 406 gefallenen Landauer, ſtehd inmitten des Kriegerfriedhofes und iſt eine Schöpfung von Prof. Kindler⸗München, einem ge⸗ borenen Landauer. Sämtliche Militärvereine Lan⸗ daus nachmen an den Feierlichkeiten teil. Es er⸗ griffen der proteſtantiſche und der batholiſche Stadt⸗ pfarrer und der Betzirksrabbiner das Wort zu An⸗ ſprachen; die Weißherede ſelöſt hielt Oberbürger⸗ meiſter Dr. Ehrenſpeck. 8 Schwerer Ve rkehrsunfall * Hinterweidenthal bei Pirmaſens, 24. Nov. Vor⸗ geſtern ereignete ſich infolge Sichtbehinderung durch Nebel ein ſchwerer Verkehrsunfall. Auf der Heimfahrt fuhr der Lieferwagen der Landauer Kohlenhandlung J. Rinck eine etwa drei Meter hohe Straßenböſchung hinab. Das Fahrzeug überſchlug ſich und begrub drei Inſaſſen unter ſich, die nach ſchwieriger Arbeit aus ihrer heiklen Lage befreit werden konnten. Zwei von ihnen ſind Igwe der dritte leichter verletzt, der Wagen völlig zertrümmert. *. A Lampertheim, 28. Nov. Seinen 85. Geburts⸗ tag begeht heute Herr Jakob Herweck II. Täg⸗ lich kann man 815 riiſtiger en noch die Orts⸗ ſtraßen durchwandern ſehen. Er iſt noch einer der wenigen Veteranen der 9 1866 und 1870/71. In letzterem Kriege geriet er bei einer Brücken⸗ ſprengung an der Loire in fransöſiſche Gefangen⸗ ſchaft, vermochte aber mit einem Kahne die FI u cht zu ergreifen und nach einigen Tagen zu ſeinem Truppenteil zurückzukehren. Jahrelang war er in die Gemeindevertretung bebe Während des Weltkrieges ſtellte er ſich wiederum der Gemeinde als Ehrenſchütze zur 4 und zog trotz der Kälte täglich mit einem Trupp Gefangener zur 3 8 58 hinaus in den Wald. Als 9 Rund fun N12 Dienstag, 26. November Deutſche Sender Drogrammen Bevlin(Welle 419), en(Welle 1684,99) 20 Uhr: Breslau(Welle Frankfurt(W e la ſpielt. Uhr: Unbekannter Jazz. „6 13.50 Uhr: Schallplatten: 16 lle 88 Uhr: Konzert; 19.90 unde Lokaldächtung; 20.30 Uhr: Vo 21.30 Uhr: Unter⸗ haltungskon ein niederdeut⸗ Tangfunk ſches Schnufpiel in fünf 2 ichte Abend muſik; Königsberg(Welle 276,5 50 2 20 Uhr: Hei 20.50 Uhr: Orcheſterlon Langenberg(Welle 472, teimann⸗Abd. Leipzig(Welle 259,3) 20 1 l hallplatten; 21 Uhr: 1 5 Graener mit 5 München(Welle 532,9), Ka ern(W. 299,8) llplatten; 16.30 11.20 Uhr:. Uhr: Konz B ert; 19.30 Uhr: Margarelhe; 21. 2 Schallplatten. Stuttgart 860, 12.15 Uhr Hallplatten; 13.15 Uhr: Schallphatten; 13 Uhr: Kongert; N 20.90 Uhr:„Grin⸗ goire“, Oper in einem Akt; 21.30 Uhr: Konzert. Ausländiſche Sender Budapaeſt(Welle 550,3) 20.10 Uhr: Hörſpiel;.25 Uhr: Chorgeſang; anſchl. Schallplatten. Daventr 5(W. 40,2) 20 Uhr: Konzert; 21 Uhr: Tango⸗ komzerb; 22 Uhr: Militärkonzert. Daventry(Welle 8 4 20.45 Uhr: Konzert leichter Matſik; 22.40 Uhr: Varieté⸗Programm. Hilverſum(Welle 107,4) 20.45 Uhr: Konzert; 22.25 Uhr: Konzert; anſchl. Schall plactten. Huizen(Welle 1875) 20.50 Uhr: Konzertabend. Mailand(Welle 500,8) 20.31 Uhr: Uebertragung von Turin: Kammermuſik. Paris(Welle 4,1) 21 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 486,2) 19.05 Uhr: Blasmuſik; 20 Uhr: Konz. Rom(Welle 441,2) 21.02 Uhr: Uebertrag. oder Sendeoper. Wien(Welle 519,4 20. 05 Uhr: Konzert des erſten Wiener Mandolinen⸗Orch ins; 21.10 Uhr: Das luſtige Kleeblatt Zürich(Welle Oeſterreichiſcher Abend. 1 Ashr. Hettergott Marktplatz G 2, 6— Telephon 28547 Weihnachten ſteht vor der Türe, treffen Ste jetzt noch Ihre Auswahl und hören Sie ſich die neueſten Geräte bei uns an. Für jeden Geſchmack das Rich⸗ tige, hervorragende Geräte neueſter Konſtruktion in jeder Preislage für Netz⸗ und Batterieempfang, 99 405 20 Uhr: Schluß des redaktionellen Teils 7 Hare uacalen:: Weller 0 der VBadiſchen Landeswellerwarte Karlsruhe See Luft⸗ Sn 2 Wind 985 1 8 8.—— Wetter n 8 S8 88 wicht Stärke Wertheim 5 08 leicht Nebel Königsſtuhl 8 2 80 leicht wollig Karlsruhe 11—4 0 5 5 Bad. ⸗Bad 1122 0 5 halbbedeckt Villingen 8—0 W. lleicht wolkig Feldbg. Hof 5—1 8 ſtark 5 Badenweil. 18 ö—6 80 leicht 5 St. Blaſten 7 21 Ri bedeckt Bad. Dür h. 10 1 80 belt balbbedegt Die beiden europäiſchen Aktionszentren— über Zentralrußland ein Hoch von 780 Millimeter, ſüd⸗ lich Irland ein Tief von unter 725 Millimeter— haben ſich weiter verſtärkt. Wir ſind geſtern in die zyklonale Strömung einbezogen worden, deren Ein⸗ Druch ſtellenweiſe von Gewittern begleitet war. Die veränderliche, jedoch nicht ausgeſprochen zyklonale Witterung wird auch morgen anhalten. Wetterausſichten für Dienstag, 26. November: Veränderlich, jedoch meiſt trocken. Tagsüber mild, ſtrichweiſe Nebel, in Aufklärungsgebteten leichter Nachtfroſt. g rn im Monat November 1. 28.] Neckar Pegel 18. 20 21 25 Baſel K Mannheim 1972 4199.89 5 e Jagel 0. 200, 29 C00 0,00 Maxau Mannhein Taub Köln Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: 0 A. Meißner— ffgeuilleton: Dr. S. Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und e chtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob ande, fämtlich in Mannheim— Herausgeber. Druck t und Gerke Druckerei Dr. Haas, 1 90 e Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1, 4 1 3 1 — 1 2„ 1 ——— 1 Nesse asg 080000 n We ee eee ch oon rene echo G- K een l „ 2 Aonlag, 25. Nebenher 1929 cles N 140. Jalagaug M, 58 Status des Bankhauſes Gebr. Haldy AG. Saarbrücken In der Gläubigerverſammlung vom Samstag legte die Geſchäftsleitung einen vor läuft gen Status vor, wora ſich verdeutlicht, daß die Illiquidität der Bank hauptſächlich auf der allzu weit gehenden Ex⸗ vaniſion des an ſich guten Holzgeſchäftes be⸗ ruht, die eine progreſſive Verknappung der eigenen Kapi⸗ talten herbeiführte. Der Zuſammenbruch entwickelte ſich daraus, daß für das übergroße Holzgeſchäft die vorhan⸗ denen Kapitalien weder der Holzfirma noch des Bank⸗ inſtitutes ausreichten. Die Geſchäftsleitung ſtellt den Gläubigern der Holzgroßhandlung Gebrüder Haldy Gmb. eine Abfindungsquote von 40 v. H. und den Gläubigern der Bank eine ſolche von 50 v. H. in Ausſicht. Die Bank Gebr. Haldy AG. verfügt nach„vor⸗ ſichtigen“ Schätzungen und„angemeſſenen“ Abſchreibungen an Aktiven: flüſſige Mittel 600 000 Frs., Wechſel 1015 000 Frs., Forderungen 470 000 Frs., Effekten 120 000 Frs., Außenſtände bei Kunden 6 800 000 Frs. zuſammen 9 137 000 Frs. Akttven. Dazu tritt der Anſpruch an die Holzhand⸗ lung mit rund 21 Mill. Frs., der aber mit höchſtens—8 Mill. Frs. eingeſetzt werden könne. Die Paſiva ſetzen ſich zuſammen aus 6 Mill. Frs. Bankſchulden, 19,5 Mill. Frs. Kreditoren, 6,5 Mill. Frs. Riſiken aus Bürgſchaften; zu⸗ ſammen 32 Mill. Frs. Paſſiva. Die Ueberſchuldung der Bank an ſich beträgt 22 863 000 Frs. Sollte oͤte Abwick⸗ lung des Holzgeſchäfts eine Quote von 40 v. H. ermög⸗ lichen, ſo würde der Bankſtatus ſich um etwa 7 Mill. Frs. erhöhen, was gegenüber 32 Mill. Frs. Paſſiven eine effek⸗ tive Ueberſchuldung der Bank in Höhe von 15 863 000 Frs. ergäbe. Auf Grund dieſer Vorerſtzahlen könnte alſo bei der Bank mit einem Vergleich auf Grundlage von 50 v. H. gerechnet werden. Die Kleingläubiger, deren Geſamtan⸗ ſpruch nur 450 000 Frs. ausmacht, können voraus ſichtlich in kurzem völlig befriedigt werden. Zu den größeren Gläubigern gehören u. a. die Regierungskom⸗ miſſi on des Saargebiets, die Staot Saarbrücken, der bayeriſche Staat und die preußiſche Re⸗ gterung in Trier. Dieſe Forderungen ſind jedoch an⸗ ſcheinend durch die Bürgſchaftserklärungen der Hauts⸗ Fourneaux et Fonderies de Ponte⸗aà⸗Mouſſon gedeckt. Der Status der Holzgroßhandlung Gebr. Hall by Gmb. ergibt folgendes Bild: Aktiva: Holzbeſtand 1064 000 , Außenſtände 435 000, eigene Vorauszahlungen 352 000 , Beteiligungen, Maſchinen, Büro, Fuhrpark, Waldbah⸗ nen uſw., 76 500. Dieſen Vermögenswerten im Geſamt⸗ betrage von 1927 500/ ſtehen als Paſſiva gegenüber: Bankſchulden 2 700 000, Wechſelverpflichtungen 525 000 4, Bürgſchaften 410 000, Kreditoren 610 000, Vorauszah⸗ lungen der Kunden 293 000 4, zuſammen 4 538 000 J. Die Ueberſchuldung der Holzgroßhandlung beträgt dem⸗ nach 2610 500 /. Gläubiger werden 135 gezählt. Es wäre alſo ein Ausgleich auf der Baſis von 40 v. H. denkbar Allerdings dürfte eine überſtürzte Verwertung der Holz⸗ lager ein Minderergebnis gegenüber der erheblich unter den ſtkoſten eingeſetzten Bewertung von 1064 000 herbeiführen, weshalb das Holzgeſchäft vorläufig weiter⸗ geführt und allmählich abgewickelt werden ſoll. Die Gläubigerverſammlung hat einen Gläubiger⸗ ausſchuß zur Wahrung der Intereſſen eingeſetzt und einem Moratorium für die Bank bis zum 23. Dez, 1929 zugeſtimmt. Die Bank bleibt geſchloſſen, die Ange⸗ ten haben ihre Kündigung zum 31 Dez. erhalten Die 3 brücker Filiale der Bank wird von der Regelung nicht betroffen, ſondern fällt unter die reichsdeutſchen Geſetze. 2 * 1 Aktionär und 7 Aufſichtsratsmitglieder. Am 9 ber wurde in das Handelsregiſter Berlin die tinentale Finauz Corporation AG., Berlin, mit n internat Kreditgeſchäften und Anleihever⸗ lungen befaſſen. Albeiniger Aktionär iſt Dr. Bernhard rucks, der bisherige Repräſentant der J. Henry der Banking Corporation, Newyork, der auch weiter⸗ Inſtitut in enger Freundſchaft verbunden bleibt. it wird zunächſt in engem Zuſammenarbeiten der USA., Englands und des Konti⸗ ung größerer Finanzierungsaufgaben eits in konkreter Weiſe vorliegen. Sie ruk⸗ und Börſengeſchäften fernhalten. als Vorſitzender. urſprüngliches Arbeitsgebied beſchränkt, London; Geheimer Regierungsrat Dr. Deoͤi auf dem flachen Lande Aebergang zum Sparbriefſſyſtem- Kleinſtagenturen Schon vor der Verſchmelzung mit der Disconto⸗ Geſellſchaft hat ſich die Deutſche Bank lange mit dem Ge⸗ danken beſchäftigt, ihre Organiſation auch an die Kreiſe heranzubringen, die bisher von ihrer Organiſation nicht erfaßt wurden, und die überhaupt dem bankgeſchäftlichen Verkehr ferngeſtanden haben, alſo ihn auch auf das flache Land auszudehnen, und dabei auch die Sparkapita⸗ lien an ſich heranzuziehen. Dieſe Ueberlegungen haben dazu geführt, daß die Deutſche Bank und Disconto⸗ Geſellſchaft neben ihren zahlreichen Niederlaſſungen im Inland noch beſondere Agenturen auf dem Lande ein⸗ richten will. Dabei handelt es ſich zunächſt nur um einen Verſuch. Man will in einzelnen Bezirken damit an⸗ fangen und zunächſt einmal ſehen, wie ſich das bewährt. Nebenberuflich ſollen in Kleinſtädten und Dorfgemeinden vertrauenswürdige Leute als Agent der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft beſtellt werden. Ste dürfen alle Geſchäfte, die ein Schalterbeamter erledigen kann, für ihre Kundſchaft ausführen. Dieſe Agenturen unterſtehen der nächſten Filiale, und falls etwas kompliziertere Ge⸗ ſchäfte vorkommen, ſoll der Agent ſeine Kundſchaft an die Filiale verweiſen. Aehnliche Agenturen beſtehen übrigens auch ſchon ſeit langem in Mecklenburg. Dort hat ſte die Mecklenburgiſche Depoſiten⸗ und Wechſelbank eingerich⸗ tet, und ſie haben, ſo weit man weiß, mit Erfolg gear⸗ beitet. Man denkt natürlich daran insbeſondere ſolche Leute mit der Agentur zu betrauen, die einmal im Orte als angeſehen und vertrauenswürdig ſchon lange gelten und Land und Leute kennen. Als ſolche kämen in der Hauptſache natürlich alteingeſeſſene kleine Geſchäftsleute mit größerem Kundenkreis in Betracht. Bei der Einrich⸗ tung dieſer Agenturen ſcheint auch ein anderer Geſichts⸗ punkt vorzuſchweben, daß man nämlich auch auf dieſe Weiſe entlaſſenen Bankbeamten eine neue Erwerbs⸗ möglichkeit geben könnte. Ob aber tatſächlich abge⸗ baute Bankbeamte in größerem Umfang dafür Verwen⸗ dung finden können, das erſcheint doch aus vtelerlet Gründen recht fraglich. Mit ber Neueinrichtung verbindet man, wie geſagt, einen weiteren Hauptzweck, die Sparkapitalſen die⸗ ſer Leute an ſich zu ziehen und ihr gleichzeitig einen grö⸗ ßeren Anreiz zu geben. Um die Spargelder auch in klei⸗ nern Beträgen zu erfaſſen, iſt vor einigen Tagen der Sparbrief der Deutſchen Bank⸗ und Disconto⸗Geſell⸗ ſchaft eingerichtet worden, wobei man ſich die engliſchen Saving⸗Zertiftkate zum Vorbild genommen hat. Die Spar⸗ briefe lauten über 50 und 100 RM. ſind mit 6,5 v. H. ver⸗ ztnslich und laufen 1 bis 3 Jahre. Sie ſind auf Namen ausgeſtellt und während der Laufzeit nicht verkäuflich. Die Sparbriefe ſind ſo ausgeſtellt, daß ſie bereits Kapital und Zinſen in ſich ſchließen. Für einen dreijährigen Sparbrief von 100 RM. brauchen alſo heute nur 88,86 RM. bezahlt zu werden, dieſe Summe trägt innerhalb der Friſt 16.14 RM. Zinſen. Es ſind nur wenige Tage her, daß man mit dieſen Sparbriefen den Anfang gemacht hat, aber aus ein⸗ zelnen Bezirken laufen bereits recht erfreuliche Reſultate ein. Man wirb abzuwarten haben, wie ſich dieſe Methode weiter entwickelt. . ¶ õp...!.!.!.!......ããã y e Tulius Jungel, Berlin; Bankdirektor Dr. Otto Kämper (Deutſche Bau⸗ und Bodenbank., Berlin); Bankölvektor Dr. Grich Keup(Preußiſche Pfandbriefbank AG., Berlin); Banköirektor Dr.⸗Ing. h. c. Curt Sobernheim(Commerz⸗ u. Privatbank AG., Berlin); Konſul Dr. Heinrich von Stein(Bankhaus J. H. Stein, Köln a. Rh.). O Eine ſchweizeriſche Holdinggründung der Firma E. Merk in Darmſtadt(Eig. Dr.) Die Chemiſchen Werke E. Merk in Darmſta dt haben der beſſeren Geldmark⸗ und Zinsverhältniſſe wegen in Zürich mit einem Kapital von 3 Mill. Franken eine Holdinggeſellſchaft die Holding AG. für Merkunter nehmungen Zürich gegründet und das Kapital ganz übernommen. In die Holdinggeſellſchaft werden ſämtliche deutſche, euro⸗ päiſchen und überſeeiſchen Beteiligungen von Merk und ſolche Beteiligungen, die Merkſche Verfahren, Patente und Marken ausbeuten, eingebracht. Durch die neue Holding⸗ geſellſchaft ſoll der künftige Kapitalbedarf des Darmſtädter Mutterhauſes E. Merk zu günſtigen Bedingungen befrie⸗ digt werden. Dem Verwaltungsrat gehören u.., Herr Dr. Merk und Direktor Bernhard Pfotenhauer, beide in Darmſtadt, an 2: Gothaer Waggon. Dos Geſchäftsfahr 1927.28, wo⸗ rüber bisher noch keine Rechnungslegung erfolgte, ſchließt mit einem Betriebsverluſt von 5,29 Mill. 4 ab, der ſich durch den Verkauf der Werke Mylau und Eiſenach auf 9,02 Mill./ erhöht, für 1928⸗29 wird ein Rohgewinn durch Zuſammenlegung von 3 143 332/ ausgewieſen. Die Ab⸗ ſchreibungen für 1928⸗29 ſind auf 424 445, für 1927⸗28 auf 956 483/ bemeſſen. Die Endziffern für 1928⸗29 ſind noch nicht bekannt. Dem Vernehmen nach befinden ſich die Fa⸗ briken Gotha und Zirp in befriedigender Weiterentwick⸗ lung. Die Geſellſchaft, die ſich nunmehr wieder auf ihr erhofft für das nach der Sanierung erheblich herabgeſetzte Aktienkapital eine angemeſſene Rentabilität. Vor einem Petroleumtruft! Die„Chicago Tribune“ meldet aus Newyork, daß man in dortigen Finanzkreiſen glaube, der angekündigte Zu⸗ ſammenſchluß der drei großen Petroleumgeſellſchaften Standard Oil, Anglo⸗American Oil Com⸗ pany und einer dritten großen amerikaniſchen Geſellſchaft werde in kürzeſter Zeit erfolgen. Eine der größten Ge⸗ ſellſchaften der Welt würde dadurch geſchaffen werden. Der Vorſitzende der Anglo⸗American, Powell, der kürzlich von ſeiner Europa⸗Reiſe in Newyork eintraf, gilt als die Hauptperſon bei den gegenwärtigen Zuſammenſchlußbe⸗ ſtrebungen. Er habe dieſe Gerüchte weder beſtätigt noch dementiert und ſich überhaupt geweigert, irgeand eine Er⸗ klärung abzugeben. N Bergleichsverfahren David Grove Ac. in Berlin. (Eig. Dr.). Die Geſellſchaft, an der bekanntlich indirekt die Stadt Berlin als Großaktionär beteiligt iſt und von der wir geſtern das Moratortumgeſuch mitteilten, hat nunmehr zur Abwendung des Konkurſes Antrag auf Vergleichsver⸗ fahren geſtellt. Gebr. Großmann AG. in Brombach.— Wieder divi⸗ dendenlos. Wegen der ungünſtigen Verhältnäſſe in der Textilinduſtrie wird bei der Gebr. Großmann AG. in Brombach für 1928⸗29 eine Dividende wieder nicht zar Verteilung gelangen. & Honnefwerke., Dinglingen. Das aßgelaufene Ge⸗ ſchäftsjahr per 91. Dez. 1928 erbrachte bei 500 000 4 Alt. einen Reingewin von 71987. Das Geſchäftsjahr 1927 ſchloß bekanntlich mit einem Verluſt von 146 7905 l. 2: Kapitalherabſetzung der Bodenprodukte AG. Mainz. Einer auf den 17. Dez. einberufenen go. HV. wird die Herabſetzung des Grundkapitals von 550 000/ auf 55 000 Mark durch Herabſetzung des Nennbetroges einer jeden Aktie auf 1/10 zum Zwecke der Rückzahlung an die Ak⸗ tionäre vorgeſchlagen. Gleichzeitig ſollen die Vorzugsaktien in Stammaktien umgewandelt werden. 88 Georges Geiling u. Co..⸗G., Bacharach a. Rh.— Dividendenlos./ Fuſton mit Union Sektkellerei.(Eig. Dr.) Während die erſten Monate des Berichtsjahres einen dem Vorfahr gleichen Umſatz brachten, war von Mitte Mai ab der Umſatz, wie allgemein in der Branche, geringer. Ge⸗ ſteigerte Unkoſten und Steuerlaſten ſowie die Schwierig⸗ keiten der allgemeinen Wirtſchaftslage brachten es mit ſich, daß ein, allerdings nicht erheblicher, Betriebsverluſt vorliegt. Dieſer hat dadurch Ausgleich gefunden, daß im Berichtsjahr ein Teil des Schadenerſatzan⸗ ſpruchs ſeitens des Reichs für Liquidationsſchäden aus⸗ gezahlt wurde. Wie wir noch erfahren, handelt es ſich um einen Betrag von rund 160 000.4. Der Eingang eines größeren Betrages von zunächſt 350 000., wird für die nächſte Zeit erwartet. Infolgedeſſen kann ein 4 mäßiger Gewinn ausgewieſen werden. Der.⸗R. 5 vor, dieſen Gewinn in der Weiſe zu verwenden, daß je 10 000.“ der o. Reſerve und dem Delkrederekonto ugeführt werden, während 81000 R. als beſondere Re⸗ 72255 für Waren verwendet werden. Der Reſt von 27 872 Reichsmark ſoll vorgetragen werden. Der.⸗V. am 20. Dezember wird gleichzeitig die Fuſſon mit der Tochter⸗ geſellſchaft Union Sektkellerei.⸗G., Bacharach (früher Würzburg) ſowie.⸗R.⸗Wahlen und Umwandlung der 500 000 R..⸗A. in St.⸗A. vorgeſchlagen. O Konkurs einer bageriſchen Brauerei.(Eig. Dr.) Kom⸗ merztenrat Adam Kaſtner in Fürth hat als Geſchäfts⸗ führer der Farnbacher Weizenbierbrauerei Kaſtner u. Co. in Burg⸗Farnbach das gerichtliche Vergl fahren be⸗ antragt. Vom Gericht wurde der Vergleich der Brauerei abgelehnt und das Konkursverfahren eröffnet. Immer neue Vankſchwierigkeiten O Frankfurt, 25. Nav.(Eig. Dr.) Wie wir erfahren, hat die frühere altangeſehene Hofbank Max Mueller in Gotha, die in Thüringen ein ver⸗ zweigtes Filtalnetz unterhält, ihre Zahlungen ein ⸗ geſtellt. Eine Rohbilanz zum 30. September zeigt bei entſprechenden Rückſtellungen Dubioſen in Höhe von 944 000 Mark einen Ueberſchuß der Aktiven über die Paſſiven in Höhe von 387 000 4. Unter den Aktiven befinden ſich Grundſtücke in Höhe von 1,5 Mill. und Außen⸗ ſtände von 3,8 Mill. 4. Die Höhe der Paſſiven ſteht noch nicht genau feſt. Die Zahlungseinſtellung iſt erforderlich geworben, weil in den letzten Tagen in ſehr umfangreichem Maße Depoſitengelder abgehoben wurden. Die Firma tritt in Liquidation und will ruhig abwickeln. Sie ſteht bereits in ausſichtsreichen Verhandlungen mit einem großen Bankinſtitut, das einen Teil der Geſchäfte über⸗ nehmen ſoll. Aus Düſſelberf wird die Schwierigkeit eines Bankhauſes Maß Sichel, das hauptſächlich un⸗ notierte Werte handelte, gemeldet. Eine offizielle Beſtäti⸗ gung der Inſolvenz trifft eben kurz vor Redaktionsſchluß ein, ohne daß jedoch ſchon Statuszahlen genannt werden. Nachdem am Samstag mittag das altangeſehene Bank⸗ geſchäft Fiorino u. Sichel, das einen großen Teil der Kaſſeler Geſchäftswelt und Induſtriefirmen zu ſeinen Kun⸗ den zählt, ſeine Zahlungen eingeſtellt hat(ſiehe nachſtehende Meldung), ergriff die Kaſſeler Bevölkerung eine Art Panik⸗ ſtimmung, ſo daß in den Mittagsſtunden des heutigen Montag eine Anzahl Privatbankgeſchäfte von Kunden um Herausgabe der Guthaben und Depoſiten beſtürmt wurde. Dieſem Anſturm iſt dabet ein altes Kaſſeler Bankhaus, bie Firma H. Schirmer, zum Opfer gefallen. Nachdem die Firma bis 11 Uhr noch Beträge bis zu 300 4 ausgezahlt hatte, mußte ſie um 117 Uhr ihre Schalter ſchließen und bie Zahlungen einſtellen. Andere kleinere Geſchäfte konnten ſich dem Anſturm gegenüber bisher halten, aber auch hier ſind noch nicht alle Befürchtungen beſeittgt. Der Status der Firma Fiorino u. Sichel 2 3. St. eingehend geprüft. Zahlungsſchwierigkeiten eines Kaſſeler Privatbauk⸗ hauſes. Nachdem bebannt geworden war, daß bei dem ſchwindelhaften Zuſammenbruch der Banff Andre u. Hergog obe Verband lichkeiten 2 Mill.„ überſteigen, haben infolge übertriebener Gerüchte über Gefährdung der Elm⸗ hagen bei Privatbanken die Abhebungen bei dem altem und angeſehenen Privatbankhaus Florin o u. Slchel in Kaſſel einen derartigen Umfang angenommen, daß das Inſtitut am Samstag, nachdem es über 880 000„ Uns zahlungen geleiſtet hatte, ſeine Schalber ſchließen mußte, Die beiden Inhaber der Firma, die im ſaaſſeler Wirtſchafts⸗ leben eine angeſehene Rolle ſpielen, haben bim Amtsgericht ihre Zahlungsunfähigkeit erklärt. Die Kaſſſe ler Ba we ken vereinigung hat mit Hilfe der Berliner Groß⸗ banken, die ſämtlich in Gaffel Filbalen unterhalten, eine Stützung sation eingeleitet. Eine Uebe rſchuldung ſcheint nicht vorzultegen und Unregelmäßigkeiten ſollen nicht feſtzuſtellen ſein. Die Zahlungseinſtellung wird ledig ⸗ lich als Folge der übermäßig großen Depotabziehun⸗ gen geschildert, dte die vorübergehende Zahlungseinſtellung hervorgeruſen haben. Durch die Stützungsaktion hofft man, die Zahlungsſchwierigkeit bieſetz örittgrößten Kaffeler Pri⸗ vatbankhauſes, das für die Kaffeler Wirtſchaft von großer Bedeutung iſt, in Kürze zu Überwinden. * Die amtliche Großhandelsindexziffer. Die auf den Sbichtag des 19. November brechnete„ des Statiſtiſchen Reichs amte itt 135, gegenuber Vorwoche unverändert. Ein chgang der Se für Agrarſtofſe und Kolontalwaren wurde urch eine Er⸗ höhung der Inderziffern für induſtrielle MRohſtoſße und Halbwaren ausgeglichen. 5 Berbanbsnenbilbung in ber Fahrrabinbuſtrieß Ans trittsbeſtrebungen aus dem Vorſtand Dentſcher Fahr⸗ rabinduſtrieller. Wie wir erfahren, ſind augenblicklich zwiſchen einer Reihe maßgebender Fahrradfabriken Be⸗ ſtrebungen im Gange, die auf einen Austritt aus dem Verein Deutſcher Fahrradinduſtrieller hinzielen. Die neue Vereinigung ſoll nur rentable Fahrradfabriken umfaſſen. Es ſcheint, baß auf dieſem Wege einzelne Fahrradfabriken von ſich aus eine Sanierung der Fahrradinduſtrie herbei⸗ zuführen ſuchen. Der im Gange befindliche Zufammem⸗ ſchluß der Elite⸗Diamant⸗Werke, der Göricke⸗Werke und der Firma Weyersberg, Kürſchbaum u. Co. wird übrigens in Fachkreiſen äußerſt ſkeptiſch beurteilt. Auch von der am 28. d. Mts. in Leipzig ſtatifindenden Zuſammenkunft des Vereins Deutſcher Fahrradinduſtrieller erwartet man keine greifbaren Ergebniſſe. 25 * 1 1 20 5 Aktien 8 in Prorenten 28. 5 23, 25. 28. 28. 23 Bremer Wolle. 151,0 150,0] Hirſchberg Leber 91.— 918 4 2180 275,0. 1 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zentung. ue deeegen zu ir Se, e 8 e . g. 8. Buderus Eiſenw. 63,— 62,.— Hohenlohe-Werke Schultheiß... 7740 274,0 Picking⸗Cement 11ʃ Hannheimer Eflektenbörse Dtavi⸗Minen 8— 5 5 Konſerven Braun—5 5 Schuhf. Berneis 2— 2— 8 820 8 Charlott. Waſſer 92,28 61,25 Görg 2* 70885 8955 9950 S 85 Wiesloch 288. 8. 23. 25 2 28. FBbönis Bergbau 101.2 1000 Kraus 4 Go. Jock. 44.— 46.—, Seittdaſt Wolff 1 i- Band- 888 849 Eden. Hendel 61.25 69.28 4 Cie.. 680 68, Stegen g l dale, 2800 2675 lerer Wan 80.— 8080 65e Bab. St.-U. 21 J8.— 78.-. E. Seilnb. 40 48 Südd. Zucer 4588 1500 4%„ ff Anl. 12.50 1330 Chem. Gelſenk.. 68.. Ile ergban. 209 9 209 0 Sinner Ke.. 120 1730 Wolf. b.—— 77% Had Kom. b 79.— 19.— Srewn, Severi. 1180 118.9 2 1 8 Balg 8 0 0. Beſtgbelm 52— 82— 4% Zeloll 1 Chem. Able. 45 8 48.— A. Jadel 4 Ce. 1335 1365 Stochr Fammg, 1186 11 ff K. ee ee 5 Saunen abt 1050 7000 Deuter ent. 290 2870 Tellus Bergbau! 1120 ls„. 7 0 Fer 1240 1250 Cbrrg Freczues 20.8 5— Geb Jungbant 525 e Sorten Ram,: e abe Rat 1138 1180 10% Mhm. Gold 100,0 100,0] Deutſche Sinol.—— BK u. Laurahütte 54.25 54,50 f Ver. Chem. Ind. 88.— 89. 4½% Ung. Str. 18 21.15 Concord. Spinn 57.50 59,.— Stolberger Zinkh. 1080 1060 Zelt ſto Waldhof 188,2 1880 8% Gold 87.25 85,.— Enzinger Union 78,.— 78, 101.0 1000 Mainkraftwerke 109,0 105.5 1 1750 0 Conti Caoutſch. 148,5 142,2 Kahla Porzellan 3980 57.— Südd. Immobſl. 80.25 eutſch⸗Oſtafrika 1210 120 %„ Gold 89.50 89,50 Gebr. Fahr., Ver. Stahlwerke. 1010 100.0 Metallg. Frankf. 118.0 112.2 Per. deniſch. Self. 1.%% 1 0 24.9 Taliwf. Alſchersl. 11.0 1920 Zuck 159,7 155,2 eee e Wolde, Me; S— 75.— Bergt. Jute. 1150 1150% Ang. Goldr. 21.48 21,25-* er. 159, 5 6% Farben d. 28 102,0 102,0 J. G. Farben. 178,0 174.0 industrle-Akti Mez Söhne 64.— 78, 9 855 8. 5 Daimler Motoren 40.— 89,50 Karſtabt. 134.0 186,5 Neu- Git VVV eee Meg 2215 J Per, geha. Het 1148 2182 4 Ene Ser. 1920 18 Daene Ges. 1089 Je80 Siber. 4879 2500 Teer Werte 25—.55 Biabt Mine,-: 8418 Bs 1 1 N. Bel. 111 Henninger K. St.—.. Moenus St.⸗A'—.— 25.— 5 2 7005 5—— IT. 100,5 100,0 C. H. K. 159.0 159.— 81. 185 g Pfalz, Booth. B. 1800 7890 155 3 2270 1270 Swen Wircen 2780 270 Notre Peng. 28. 6— Jagt Mag r 24 4%% West 1980 18% Seger 5428 8250 Lala Jeucb. 3888 8888 f 5 Leonhard 1850 1805 Frelverkehrs- Kurse Rh. Dypotb. Bl. 1410 141.0 Schöfferh. 8 2715 270 Motor. Oberurſel 10/0 1100 1— 1 5— 2220— 5 55 2 0 1950 19.40 Oſſch. Gußſtahlt.. Kölſch al 5. 2 4 Trans⸗Radie 124.2 123 1120 112.0 Karls. Näh. Haid 5 150 9 Stor Are 55 6 5 5 25 3 8 5 5 5 5 8 1 9 1270 1 1 Unionwk. Mhm. 39,.— 83,.— Rufen den Hadk. 120.88 125,5 123,0 C. H. Knorr. 159, 5 ger: Pf. Rähm. Kayſ. 19,28 20,.— 8 4 tag—.— 78. ransport- on tſche. Steinzeug 1 ötitzer Kunſtled. 122,. uſſenbank.. 1,10.10 ſerven Braun 70.— 70, n bag 4 Freytag Deulſche Woll.—,— 12,45 Krauß c Cie. Lok. 43.5 43.— Barzi Durlacher ef 1420 1220] Baß. Gr 9 80 4389 g... f. 858 1571 Fein. Geb a 8c. 87%. 4 J b. 11g 1155 Dau eiſensk. 2859 7e rene ne 4% bebe e 7 1372 pace peel. 700 478 un...—— fal Müßte 1285 1280 fag, Hunz.. 390 1880 Niecder, Gebr. B. 100 1000 genf Achso. 2360 1870 Sit een 1 11 i Schesgeh e e e ee ee eee e e pen 75 1 e Pralg Pregbeſe.———.— Kort. gen, Held. 2279 425 Bd. Malck. Tul, 2299 1290 Rüigerzwere 70 T7700 n e e gabmezer 4 6e, 180,7 158.) B. fcb. Riez. 150 1% ¶¶»0h Schwartz Storch.———— h. Elektr. A. G. 1420 142.0 Brem.⸗Beſig. Oel 68,28 882 5 1. alümore Ohio———— F. Dippe Maſchin... Saurahütte.. 5,— 61 P. ift. Elbf. 179, 0 Able——— n 181,0 181.0 Abelunühlen.———Srown Boverf 118,0 11,0 Schnelpr. Frkthl. 50.— 59.— 3 Baltimore Ohio.—.— e 95.25 98.25 Aube Eis maſch. 99.8 156.7 5 120 3 13 1 2 5 27700 22 Werger Worms. 181, end ikke 156.0 159.0 Schramm Lackf. 92,— 92,— Ufa(Freiverk.) 89.— 89,.— Canada Abliefer. 87,50 64,75 Dilrener Metall 136,0 136,0 Carl Lindström 475,0 480.0 Lahe ee e, ochfregne;, Bad. elſſeturauz.———— Serein disch. Delf. J2.— 22.— Cement Heidelbg. 1218 1129 Sucker, Nrdg.—— 1790 Rastatter Wagg. 14— 14.— Fr. Selnrichbahn i, Lelerhe 7——— ontinent. Verſ.———.— Wayß& Freytag 80 50 80.—— arſtadt 166,0 184.0 FTerminnetierun n Slug FVV Düſſeld Elſenhdl. 60.— 80,25 L. Loewe& Co. 161.5 1810 B. Stahl. v. d. Zup. 163.0 153.0 Mann Berſich. 88,.——.— Zellſtoff Waldhof 189.0 184.0 Shade. 227.0 n bb 70 1430 Dynamit Truſt 682.50 82,— f. Lorenz.. 1459 186,0] Per. Ultramarin. 140,5 138,0 Ronnenberg 55 Cbemiſche Alber! 4050 Balk f Hraulub. 280 490 Jalg Afcgerzled⸗ 2830 1075 10 Ae 950 Elektr. Lief 159.5 159.5 Aübenſch 8 Nel 6255 625 Hog land. Race N emiſche ert 48,50—,— Bankf Brauind. 0 140, ali Aſchersleben 193, 225 3 elektr. Lieferung. 5 Lüdenſchei et. 68,„25 Vogtländ.. 715 15 Sloman S— 80. Frankfurter Börse 85. Brochues. 10,— 70.—, Darmes Bantvee. 1190 127, Lal Salzdeifuerh 2189 8090 Verein Etbeſchf. 175 17.— elkrr Licht u. K. 1877 1875 82 bare 25 2270 Sd e 2555530——— 123 Darmſt. u. Nat. 285,0 299,0 Dayr Hyp. u. W. 137.5 1370 Kali Westeregeln 189.0 192,5 Bank-Akllen Elsbach& Co..—.———] Magirus.⸗G.. 20,— 21, 5 fa⸗Flum 5 3 Festverzinsliche Werte Deutſche Bank 14,5 147,5 Daimler Benz.. Berl. Handelsges. 180,0 178,5 R. Karſtadt.. 1330 181.0 Bank f. el. Werte 1333 181.0 Emaille Unrich.. 3 17 80 1 7 Wanderer Werke 48,.— 44,.— Bromn Boveri. N 6% Reichsanl., 87.30 87.30 D Effekten Bank 115,7 118,5 Dt. Atlant.⸗T.. 100,0 100.0] Commerzbank 154,2 153,0 Klöcknerwerke 92.85 80.25 1„ 138.0 187.0 Enzinger Werke. 78,75 79— e„ 5—— 50 7 50,10 50.— D. Hyp. u. Wechſ. 115.7 115,0 D. Gold⸗u. S. Anſt. 135,0 135,0 Darmſt. u. Nat.. 2870 233.5 Lahmeyer& Eo. 159,2 158,5 Dank f. Brauere. 188, J Eſchw. Bergwerk 1970 200,5 Markt⸗ u. Kühlh. 130,0 128.5 Terminnotierungen(Sehlug löfungſch. l..——— D. Hederſee⸗Bank 98,75 99.75 Dt. Linoleum 28888 234.5 Deutſche Bank 149.5 148.0 Barmer Bankver 118,0 117.0 Eſſenersteinkohl. 125,2 124,5] Naſch. Buckau-W. 114.5 114,2 U e.30.15 Sisconte⸗Seſ.. 14,5 147, Dt. Verlag... 2000—.— Dresdner Bank 148,5 148, Mannesmann.—— Verl. Handelsgeſ. 190.0 1 5 l Mes nen ted 117 1760 Bag: br Credit 116.0 118.2 Harpen, Bergbau 18902 1289 (Gold 5— Dresdner Bank 1470 143.5 Dresd. Schneupr.. 84.:. für Verkehr 119.0 115.5 Mansfelder. 1070 107 Sam. u. Prakt. 2820 585.5 Faber Bleistift.—.—. Mech. Web Lind. 175 1180 Hank f. Hrauind 140.0 138.5 Hoeſch Elf. u. St. 1100 1070 5 Düffel Kat Dürr 4,— 30.— Dt Reichdb. Borz. 56 Metallg eſeuſch. 118,0 113,0 Darmſt. u. N. 252 807.2 CJahlb., Lift& Co. 71.59 11.,, Zittau 51. 55,80 armer Bankver. 1180 1170 Ph. Holzmann 84 82 1 Frankf. Bank.. 100,0 100,0 Dyckerh.& Widm. 81.— 78,50 apa 1020 1010 Miag Müyleu bau—.— Dt. Aſiatiſche Bk. 50,.— 50. Farben ind A. G. 176,5 1745 Merkur Woll w. 142,7 142,7] Bayr. Hyp u. W 127.5 137.5 otelbettiebsgeſ. 1490 14.5 Irkfrt. Hyp.⸗Bf. 1240 1230 3 Loyd.28 88.75 Moniecatinl...20 54,25 Deutſche Bank„ 143.) 147, Feldmüßhle papier 1300 153,0 Miez Söhne. 88.— 70, Sahr. 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Automobile 0 ür euch 1190 1155 Ma 84.75 84.15 5— 249.0 248. in. Gummi 142.0 142.0 Nh. 0 2400 Kteid 7 5 5 2.75 Ne„55 85] Nansfelder. 108,8 105, 2% Gre. elt e. e, Abel, Seit 4118 1104 geber a Sc. 04s 10% P Ai Ce nne 188 e Se Seger 1740 lia een 8e. 2 8 Need ee 188g Lege de, Jeieb 140 1450 Belegen. 1123 % eu Rogg..25 9,28 Rhein. Hyp.⸗Bk. 141.5 140,5 Faß Pirũm.——. Daimler Benz. 40.— 39.— Kb. Stahlwerke. 100.5 100,0 Süddentſch. Dise. 223,0 1280 Gelſenk. Bergwk. 121 1210 Nordd. Wollfäm. 102,0 101,0 Dt. Reichsd. 83, 88.— 80, Mitteldiſch. etaht. 0 S dd Feſewö. V J. G. Jarben. 176, 1780 Deutſche Erdzl. 88.— 82.25 Riebeck Montan 103,0 101,5 Frankf. Allgem. 51.— 51, Genſchow& Co. 68,80 88,75 Oberſchl. E. Hapag... 102,0 100, Norbd. Wolle 1020 1005 . Sidd. eden. 1239 125 00 bach. Jetter 630. Pt Selen der 238 280 werte: 7180 7. Industrle-Alctien Serre. 81 1680 98 1„ 5 Obers. et 5% Kb ed... Diener Banteer, 1 49 4280 Felt Guuenune 185 1125 Sich. 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Braunk. 241,0 240,7 Cemp. Hiſvans. 330.0 3278 Nh.⸗Weſtf Elektr. 196,5 196.0 . 1005 Had& Neu. 20— 20 5 501 7 80 88,70 81,30 Zellstoff Waldhof 190,0 188.5 Aſchaf„ Zellſt. 183,0 138.0 Grün& Bilfinger 170,0 170.2] Rhein. 1 68, 68.— Sont. Cautſchouc. 142,5 148,0 A. Riebeck⸗Mont. Hebbel Straßb.— 4 Hanfwerl. Fassen 74— 74.. 5 Augst. Maſch. 79.45 60,45 Gruſchwiz Tegtil 57,— 58,0 Fihein.— 3 2775 95 ner 1970 15% Siideremerke. N 88 85=. 8 ein. Mo 2, N 5 5 1 815 8 Nerd Lie. 8 5 Hufe. 1210 12% Berliner Börse Sante Nafginen 182 1185 Hagethal.. 8878 88.— Abel,, W. Kalz. 100.2 102,0 Deuſſche Erdol. 28. 7 Se end deli 80 88 U. St.⸗B. 9,38 9,35 Hirſch Kupf. u. M. 121.0 120,0 ſchi 8 0„ 5 che Erdöl 85.— 91,75 Schleſ. Portl.-Z. 159,0 180,0 Deſtet.⸗U. St.⸗B. g,. a 85. 23 5% Roggenwert..—.— Baſt Nürnberg 204,7 204,7] Halleſche Maſch. 85,— 85,.— 00,0 Dt. Linoleumw k. 240,5 236,0 Schu g N N och⸗ u. 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Credit 4%„ Goldtente 24.25 24.50 Berl. Karls. Ind. 73.— 21 Hedwigshütte.. 81.— 91 Sächf. Gußſtahl.———— Jetdmühle. 180,2 157.0 Ber. Glanztof e ee Vadiſche Bank e al 4%„ Kronen.—.95 Berliner Maſchb. 59.— 55,78 78,50 76 rth... 313, 610,9 Je len& Guill. 118,0 115 Der. Stah werke 1020 100.6 5 e 40%—.— Braunk. u. Brikett 1500 149„ 850 134.7 Gelſenk Bergwk. 122,4 121,1 Deſteregel Alkali 198.8 190.5 Aleln, S 4. 1285 128.0 85 425 45 1 20.85 Br.⸗Seſigz. Delf 5859 ekt as e. Gesfürel. 167% 160% Jeuſtoff Walbhof 108, 188, — 155,05 4/%„ Pap.-R.—,— 6,— Bremer Vulkan 109,0 109, ider. 102,5 102, 0 Th. Golbſchmibt 64, 64,75 Stavia Minen 58,75 51 Jußball⸗Länderſpiel in Mannheim Süddeutſchlaud Südfrankreich am 8. Dezember im Mannheimer Stadion Die Bezirksbehörbe des Bezirks Rhein hielt am Samstag abend mit den Vertretern ber Bezirksligavereine eine Sitzung ab, in ber Mitteilungen über das Länder⸗ ſpiel Süddentſchland gegen Südfrank⸗ reich gemacht wurden. Das Spiel findet am 8. De⸗ dember im Maunheimer Stadion ſtatt. Der Sübdeutſche Fußball⸗ und Leichtathletikverband hat eine Vertretung der Gruppe Rhein für dieſes Spiel beſtimmt. Nach einer Beſprechung mit den Vereinen wurde dem 5 folgende Mannſchaft in Voranſchlag ge⸗ racht: Winkler (Vfe. Neckarou) Dern Broſe Af. Neckarau)(Bf. Neckarau) Hahn 5 Bretzing Größle (Phönix Ludw.)(SV. Waldhof)(Sp.⸗Vg. Sandh.) Langenbein Theobald Weber 1 Pennig Wal (Bf.)(08 Mannh.)(Phönix Ludw.) S. Waldhof) Erſatzleute: Deuſchel(Sp. ⸗Vg. Mundenheim) Hörnle(Phönix Ludwigshofen), Baier(Sp.⸗Vg. Sand⸗ Hofen), Haber(SV. Waldhof). Das Rückſpiel findet vorausſichtlich am 2. Nigga ſtatt. März in 6 Es iſt bedauerlich, daß man die Mannheimer Preſſe zu diefer für den Rheinbezirk und beſonders für Mannheim wichtigen Beſprechung nicht eingeladen hat. Mon hatte vor einigen Wochen den Anſatz gemacht, als ob man auch von der Fußballbehörde aus mit der Preſſe engere Füh⸗ lung nehmen wolle. Es ſcheint aber wie ſo oft beim Fuß⸗ ball nur beim Willen geblieben zu ſein, denn zur Tat kaun man ſich anſcheinend nicht aufraffen. Es wird auch dßesmal wieder ſo ſein, daß man die Preſſe für die Propa⸗ gierung des Spieles ſelbſt benötigt, ſie aber ſonſt nicht braucht. Auf die Dauer läßt ſich die Preſſe eine ſolche Be⸗ handlung nicht gefallen. Wenn eine hieſige Zeitung die Mannſchaft bereits heute früh veröffentlichte, ſo kann das nur auf Mitteilung eines Vereinsvertreters hin geſchehen fein, da die Bezirksbehörde von ſich aus keine Mannſchafts⸗ aufſtellung herausgab.(Die Schriftleitung). Olympia ⸗Ausſchußſitzung des DRA. Das Programm für den Olympiſchen Kongreß Am Sonntag vormittag fand im Berliner Sportforum unter der Leitung des erſten Vorſitzenden des Da., Stgatsſebretär a. D. Exz. Dr. Lewald, die Sitzung des deutſchen Olympiſchen Ausſchuſſes ſtatt, die ſich mit den Vorbereitungen für den Olympiſchen Kongreß, der in der Zelt vom 25. bis 30. Mai in Berlin vor ſich geht, beſchäf⸗ tigte. Die Gröſfnung des Kongreſſes wird am 25. Mai in der alten Aula der Friedrich⸗Wilhelm⸗Univerſität ſtattſinden. Die anſchließenden Beratungen gehen dann in den Räumen des früheren Herrenhauſes in der Leipziger Straße vor ſich. Für die Vorbereitungsarbeiten wurde ein beſondrer Arbeits⸗ ausſchuß unter Leitung von Geheimrat Horning zuſammen⸗ gestellt, der außerdem noch die Herren Regierungspräſident Pauli, Dr. Adam, Dr. Peter⸗Frey und Direktor Friedrich Burger angehören. Im einzelnen ſehen die Beratungen des Olympiſchen Kongreſſes folgende drei Punkte vor: J. Das Programm der Olmypiſchen Spiele, 2. Amateur⸗ beſtimmungen, 3. Grundſätze des Sport⸗ und Spiel⸗ platzbaues. Die Vollzugsgusſchußſitzung und die Feſtſitzung des Internationalen Olympiſchen Komitees ſinden vom 21. bis 24. Mai ſtatt. Dann erfolgt die Eröffnung des Olympiſchen Kongreſſes. Anſchließend daran finden am Freitag, 30. Wai die Plenarſitzungen und die beſonderen Kommiſs⸗ ſtomsſitzungen des Kongreſſes ſtatt. Durch Beſichtigung der Spiel⸗ und Sportplatzanlagen der Stadt Berlin und Pots⸗ dam wird den Teilnehmern auch ein Einblick in die prak⸗ biſche Arbeit gegeben. Ferner ſind noch eine große Waſſer⸗ auffahrt in Grltwau und ein Vorführungsabend ſowie ein reichhaltiges Feſtprogramm vorgeſehen. Ein Lewald⸗Tag Im Auguſt nächſten Jahres feiert der ſeit mehr als 10 Jahren in unermüdlicher Arbeit tätige erſte Vorſitzende des Deutſchen Reichsausſchuſſes, Exzellenz Dr. Lewald ſeinen 70. Geburtslag. Die Turn⸗ und Sportverbände des Dit A. ſind dahin übereingekommen, ihren verötenſtvollen Fühter dadurch zu ehren, daß der Haupt⸗ und Schlußtag der Deuiſchen Kampfſpiele in Breslau, den 29. Juni, als Lewalds⸗Tag bezeichnet wird. N Eishockeyturnier in Verlin Berliner Schlittſchuh⸗Club ſchlägt Rieſſerſee 7 8 1 und L. T. C. Prag Am Samstag und Sonntag gab es im glänzend beſuch⸗ ten Berliner Sportpalaſt wieder internationale Eishockey⸗ kämpfe. Erwartungsgemäß ſchnitt der Berliner Schlittſchuh⸗ klub wieder am günſtigſten ab, er beſtegte am Samstag den SC. Rieſſerſee:2 und am Sonntag den Lawn⸗Ten⸗ nis⸗Elub Prag:0. Die Prager ſchlugen am Samstag den Brandenburgiſchen Eisſport⸗Verband mit der Rekord⸗ ziffer von 15:1. Brandenburg wurde dann am Sonn ⸗ tag auch von Rieſſerſee geſchlagen, und zwar mit 211. 5 1 LTC. Prag— Brandenburgiſchen E. V. 15:1 0 Unter Führung von Malecek berannten die Tſchechen fortgeſetzt das Brandenburger Tor, wo ſich die Hinter⸗ mannſchaft dem ungeſtümen Drang der Gäſte nicht ge⸗ wachſen zeigte. Erſt im letzten Drittel war das Spiel etwas ausgeglichener. Die einzelnen Spieldrittel::0, 870, 1, für Prag. Berliner Schlittſchuh⸗Club— SCC. Rieſſerſee:2 Rieſſerſee mußte ohne ſeinen bewährten Tormann Leis antreten, für den der Berliner G. Ball einſprang. Im erſten Drittel waren die Bayern tonangebend und ſie konnten auch durch Gruber:0 in Führung gehen. Im zweiten Drittel fanden ſich die Berliner. Fünf Tore waren die Ausbeute, Jänicke und Brück die Torſchützen. Im letzten Drittel holte ſich jede Mannſchaft noch ein Tor. 45 8* Sc. Rieſſerſee— Brandenburg:1 Die Bayern ſpielten wieder mit G. Ball(Berlin) im Tor. Brandenburg hatte aus ſeiner hohen Niederlage am Samstag gelernt. Im erſten Drittel gab es ein torloſes, vollkommen ebenbürtiges Spiel. Im zweiten Drittel gingen die Bayern durch Slevogt in Führung, ſie ver⸗ zettelten ſich aber dann ine Einzelaktionen. Erſt im letzten Drittel wurde es wieder beſſer. 9 Berliner Schl.⸗Club— LTC. Prag 10 5 7B und Zur aktuellen Frage„Deutſcher Fußball⸗ Bund und die Berufsſpieler“ veröffentlicht die ungariſche Sportzeitung „Nemzeti Sport“ eine Unterredung ihres Berliner Bericht⸗ erſtatters mit dem Vorſitzenden des Deutſchen Fußball⸗ Bundes, Felix Linnemann. Der DF.⸗Präſident ließ ſich wie folgt vernehmen:„Unſer Standpunkt hat ſich nicht ge⸗ ändert. Wir betrachten den Profeſſionalismus nach wie vor als für uns nachteilig. Freilich hat die:1⸗Niederlage Süddeutſchlands in Budapeſt bei vielen Mitgliedern des Bundes den Wunſch erweckt, möglichſt viel gegen Profeſſio⸗ nals zu ſpielen. Die im Januar ſtattfindende außerordent⸗ liche Generalverſammlung des Dy B. wird ja zeigen, wel⸗ cher Standpunkt in Zukunft eingenommen wird. Die Stim⸗ men der Majorität der 89 Delegierten des Bundes werden die kommende Politik zu beſttmmen haben. Die Angriffe Benſemanns im„Kicker“ enthalten zweifellos viel Wahr⸗ heiten, doch muß man bedenken, daß der Vorſtand des DB. nur die Geſchäfte zu führen hat und allein keine Entſchei⸗ dung treffen kann, da er beim Bundestag nicht einmal Stimmrecht hat.“ Alſo ſprach Linnemann und man wun⸗ derte ſich darüber, daß ſich die Führer hinter den von ihnen Geführten verſchanzten. Irrtümliche Auffaſſungen Unter der Rubrik„Es wird nichts ſo heiß gegeſſen“, bringen verſchiedene Blätter in Mitteldeutſchland die fol⸗ gende Nachricht:„Zu dem unlängſt gefaßten Boykottbeſchluß der tſchechiſchen Berufsſpielervereine haben weder der Staatsverband, noch deſſen Unterverbände, daher auch nicht 25. November 1929 der Deutſche Fußball⸗Verband der Tſchechoſlowakei Stel⸗ die„Profis Eine Erklärung Linnemanns lung nehmen können. Gemäß den Beſtimmungen der„Fifa“ dürfen Boykottbeſchlüſſe überhaupt nicht gefaßt werben; es iſt außerdem bei den ſtarken Wechſelbeziehungen mit Deutſchland ausgeſchloſſen, daß die Amateurvereine einen anderen Standpunkt als bisher einnehmen werden.“ Zu dieſer Meldung iſt zu ſagen: 1. iſt nie von einem Boykott der Fußball⸗Verbände von Oeſterreich, Ungarn und der Tſchechoſlowakei gegen Deutſchland die Rede geweſen. Die entſprechenden Beſchlüſſe wurden vielmehr jeweils lediglich von den Profeſſionalvereinen für ſich gefaßt. 2. haben dieſe Profeſſionalvereine nie von einem Boykott geſprochen, ſie erklärten vielmehr lediglich, von den Lehr⸗ ſpielen mit ſolchen deutſchen Unterverbänden, die für die Profiſperre ſind, keinen Gebrauch machen zu wollen, ſolange das Verbot für die deutſchen Vereine, mit Berufsſpielern zu ſpielen, noch beſtehen bleibe. 3. ſind die Maßnahmen der Profivereine von der Fifa garnicht anzufechten, weil es ſich nur um Gegenmaßnahmen handelt. Denn zuerſt hat der Doe B. den Beſchluß gefaßt(der einem wirklichen Boykott gleichkam), nicht mehr gegen Berufsſpielervereine ſpielen zu laſſen. Niemand wird es den Profis verargen, wenn ſie Gleiches mit Gleichem vergelten. Meldungen, wie die obige, tragen allzu deutlich die Ab⸗ ſicht in ſich, Verwirrung zu ſtiften. Ste wollen durch De⸗ mentis von Behauptungen, die nie aufgeſtellt wurden, die Wirkung der tatſächlichen Begebenheiten nur abſchwächen Ein Vorhaben, das bei ſolchen Leuten, die ſich ihren klaren Blick behalten hahen, immer zur Erfolgloſigkeit verurteilt ſein wird. Von der Gatower Segelflugſchule für Frauen Die Schwimmer von Süd⸗ und Weſtdeutſchland liefern ſich am 30. November und 1. Dezember den Rückkampf der erſten Begegnung dieſer beiden Länder, die 1928 in Glad⸗ beck ſtattfand. Das damalige Treffen endete dank der großen Ueberlegenheit der weſtdeutſchen Schwimmerinnen mit einer glatten Niederlage der Süddeutſchen. Das jetzige Treffen hat nun verſchiedene Aenderungen in ſeinen Aus⸗ tragungsbeſtimmungen erhalten, von denen die am wich⸗ tigſten iſt, daß dte Herren⸗ und die Damenkämpfe getrennt bewertet werden. Denn ſonſt ergibt ſich bei der großen Ueberlegenheit der weſtdeutſchen Damen wiederum ein verkehrtes Bild über die eigentliche Leiſtungsfähigkeit des Südens. Ferner hat man das Programm um eine 3 mal 200 Meter⸗Herren⸗Bruſtſtaffel erweitert und außerdem vereinbart, daß die 3 mal 100 Meter⸗Herren⸗Lagenſtaffel dieſes Mal ohne Seitenſchwimmer geſchwommen wird. Die Begegnung ſelbſt wird auf der 50 Meter langen Bahn in der Stuttgarter Schwimmhalle ausgetragen und verſpricht bei dem ausgezeichneten Material, über das beide Länder verfügen, eine ſchwimmſportliche Veranſtaltung erſten Ranges zu werden. Wer wird ſiegen? Es iſt dies eine Frage, die noch vollkommen offen iſt und die erſt bei den Wettkämpfen entſchieden werden wird. Denn Chancen auf Erfolg muß man beiden Ländern zu⸗ billigen. Da nun die beiden Mannſchaftsaufſtellungen bis auf ganz geringfügige Aenderungen, die noch eintreten können, bereits nominiert ſind, iſt eine Gegenüberſtellung der Chancen durchaus möglich. Bei den Herren in den Staffeln Die 3 mal 100 Meter⸗Lagenſtaffel iſt Weſt⸗ deutſchland in der Beſetzung Budig, Küppers, Haas nicht zu nehmen. Der Weſten braucht alſo nicht einmal Derichs als Schlußmann einzuſetzen, da die Ueberlegenheit von Küppers in der Rückenlage ausreicht. Nicht ganz ſo groß iſt die weſtdeutſche Ueberlegenheit in der 4 mal 100 Meter ⸗Freiſtilſtaffel. Die Mannſchaft Derichs, Küppers, Günther und Haas dürfte zwar ſiegen, aber ſie muß auf jeden Fall kämpfen. Denn die ſüddeutſche Ver⸗ tretung Maus, Dex, Vogt und Watrin iſt als zuverläſſig und hart bekannt. Eines der ſpannendſten Rennen dürfte die 4 mal 200 Meter⸗Freiſtilſtaffel werden. Der Sſtben tritt mit der Mannſchaft Neitzel, Berges, Schwarz und Vogt gegen den Weſten mit Balk, Derichs, Haas und Handſchuhmacher an. Falls Vogt ſich noch in ſeiner Hoch⸗ form befindet, müßte Süddeutſchland dieſes Rennen ganz knapp gewinnen können, da Neitzel und Berges etwas ſchneller ſind als Bald und Derichs, Schwarz kann Haas halten und für Handſchuhmacher tſt die Strecke zu kurz. Immerhin müſſen die Süddeutſchen reichen, um zu ſiegen. In der 3 mal 200 Meter⸗Bruſtſtaffel ihre Beſtzetten er⸗ Ein Segelflugzeug der Gatower Flugſchule beim Start. Die Beſmannung“ des Flugzeugs wie die Start,mannſchaft“ beſteht nur aus Damen. Die Sprache muß alſo umlernen! zum Schwimm ⸗Lünderkampf Süd⸗ gegen Weſtdeutſchland Am 30. November u. 1. Dezember in Stuttgart Veenen ſehr ſtrecken. Aber ein kleines Plus iſt ihr unbe⸗ dingt zuzuſprechen. Das Waſſerſpiel ſollte ebenfalls mit einem ſüddeutſchen Sieg enden, wenn ſich die Süddeutſchen nicht durch die größere Schnelligkeit ihres Gegners über⸗ rumpeln laſſen werden. In den Einzelkämpfen Die Einzelkämpfe der Herren ſind folgendermaßen zu bewerten: Von Schwarz⸗Göppingen erwartet man, daß er die 200 Meter Bruſt gegen Budig⸗Köln gewinnt. Auch der deutſche Meiſter Neitzel müßte ſich über 400 und 1500 Meter Freiſtil durchſetzen können. Das 100 Meter Rücken⸗ ſchwimmen iſt für Europameiſter Küppers ein Spazier⸗ gang, bei dem ihn niemand ſtören wird. Die kurze Frei⸗ ſtilſtrecke über 100 Meter ſollte ſich der deutſche Meiſter Derichs kaum nehmen laſſen, wenn er auch in dem jun⸗ gen Maus⸗Offenbach auf einen ſehr ernſt zu nehmenden Gegner ſtoßen wird. Ueber 200 Meter Freiſtil begegnet der deutſche Meiſter dem ſüddeutſchen Vertreter Neitzel. Wenn Neitzel gut in Fahrt iſt, ſollte unbedingt eine gute Zeit herausſchwim⸗ men können. Das Kunſtſpringen wird ſich Plumans nicht nehmen laſſen. Mit dieſen Tips wäre alſo mit einem knappen Sieg Süddeutſchlands zu rechnen. Da aber in den Einzelkämpfen je zwei Mann ſtarten, ſind die Kämpfe um die Plätze vorausſichtlich von ausſchlaggebender Be⸗ deutung für die Geſamtwertung. Hier aber ſchneidet Weſt⸗ deutſchland doch beſſer als der Süddeutſche ab, da es in verſchiedenen Rennen die beiden erſten Plätze belegen kann. Trotzdem ſollte bei ganz vorſichtiger Schätzung ein füddeutſcher Sieg im Bereich der Möglichkeit liegen. Auf keinen Fall aber wird Weſtdeutſchland wie im Vorjahre haushoch gewinnen können. Die Punktdifferenz wird wahrſcheinlich außerordentlich knapp werden, wenn nicht in einer der beiden Mannſchaften ein ganz kraſſer Ver⸗ ſager auftritt. Und bei den Damen⸗Wettkämpfen Den Damen⸗Wettbewerben bringt man in dieſem Län⸗ derkampf ein geringeres Intereſſe entgegen, weil im all⸗ gemeinen die weſtdeutſchen Schwimmerinnen ihren ſüd⸗ deutſchen Gegnerinnen doch ſtark überlegen ſind. Schon die ſicheren Staffelſtege der Weſtdeutſchen bringen ihnen einen genügend großen Punktvorſprung, aber auch in den Einzelkämpfen wären ſüddeutſche Siege Ueberraſchungen. Baden Württemberg Bezirksmeiſterſchaft für Amateurboxer Aenderung der Vorrunde Die Vorrunde der Bezirksmeiſterſchaft des Bezirkes Baden⸗Württemberg im Südweſtdeutſchen Amateurbox⸗ verband, die urſprünglich am 7. Dezember in Mannheim vor ſich gehen ſollte, mußte infolge techniſcher Schwierig⸗ iten auf den 28. Dez ember 19 29 verlegt werden. Berliner Gefallenen-Gedenk-Schwimmfeſt Die Schwimmwettkämpfe, die der SSC. 89 am Sonntag im Stadtbad Wedding in der Gerichtsſtraße burchführte, hatten trotz des herrlichen Herbſtwetters eine zahlreiche Zuſchauermenge angelockt. In den Wettkämpfen, die zum Teil die Ehrennamen gefallener Schwimmer trugen, wurde hart gekämpft. Nach dem einleitenden Geſangsvortrag eines Männerchors traten die Schwimmer zum erſten Kampf, der Großen Berliner Freiſtilſtaffel 10 mal 50 Meter in die Schranken. Magdeburg 96 ſiegte zum Schluß ſicher in der guten Zeit von:56,4 und ließ den SSC. 89 5 Sekunden hinter ſich. Einen Doppelerfolg“ feierte Boruſſta⸗Sileſta⸗Breslau durch Deutſch im zweiten Rücken⸗ ſchwimmen und durch Schubert im erſten Freiſtilſchwimmen über je 100 Meter. Die Zeit von Schubert iſt in Anbe tracht der etwas längeren Bahn von 25,30 Metern als recht beachtlich anzuſprechen. Noch beſſer war die Leiſtung von Golz SCC. 89 im zweiten Freiſtilſchwimmen 250 Meter, das er in:28,2 vor Schultze⸗Magdeburg 96 mit faſt 6 Sekunden Vorſprung an ſich brachte. Die Ueberraſchung des Tages war der Sieg von Neumann⸗Spandau im Kunſtſpringen. Der Europomeiſter Riebſchläger war mit der gleichen Platzziffer, aber mit einem Unterſchied von 0,74 Punkten auf dem zweiten Platz eingekommen. Ueber 400 Meter⸗Bruſt war Schwarz⸗Göppingen natürlich nicht zu ſchlagen; er trug ſich bamit zum erſten Male in die Be⸗ werberliſte um den Verbandspreis ein; in:17,7 ſchlug er Heins⸗Hellas⸗Magdeburg, der:23,8 benötigte. Die Ergebniſſe: Große Berliner Freiſtilſtaffel 10 mal 50 Meter:. Magdeburg 96:56,4; 2. SSC. 89:01. Ingendbruſt 100 Meter: 1. Johl SSC. 89:23,2. Zweites Rücken 100 Meter: 1. Deutſch Boruſſta⸗Sileſta Breslau:19,5; 2. Buchmeier, Sport Halberſtadt:20. Zweites Bruſt 100 Meter: 1. Burmeiſter BSV. 78:21,83 2. Schäfer⸗Magdeburg 96:22. Ingendlagenſtaffel 4 mal 100 Meter: SV. 524,8. Zweites Freiſtil 200 Meter: 2. Schultze⸗Magdeburg 96 284,8. Jugendbruſtſtaffel 4 mal 100 Meter: 1. SSck. 89:50,06 2. Berliner SV. 78 51538. Springen: J. Neumann⸗Spandau 04 Platzziffer 8, 116,38 Punkte; 2. Riebſchläger⸗Zeitz Platzziffer 8, 115,64 Punkte. 1. Freiſtil 100 Meter: 1. Schubert⸗Breslan:03,08; 2. Schweitzer⸗Magdeburg 96 2104. Zweite Bruſtſtaffel 4 mal 100 Meter: 1. Berliner SV. 78:41; 2. Sanität Eimsbüttel:47,2 Innioren⸗Seite 100 Meter: 1. Scheithauer Germanda 87 :18,6; 2. Wunderlich⸗Schöneberger SV. 121,2. Jngend⸗Freiſtilſtaffel 4 mal 100 Meter: 1. Magdeburg 96 438,6. a 400 Meter Bruſt: 1. Schwarz⸗Göppingen Heins⸗Hellas⸗Magdeburg 6188. Zweite Freiſtilſtaffel 4 mal 100 Meter: 1. Magdeburg 98 4294/8; 2. SSC. 89 487,1. i Waſſerball: Magdeburg 96— Spandau 04 104(670). Neue Davispokal-Veſtimmungen Verteilung der Kämpfe auf zwei Jahre Der vielfach geäußerte Wunſch nach einer Aenderung der beſtehenden Beſtimmungen für die Austragung der Tenniskämpfe um den Davispokal dürfte in abſehbarer Zeit in Erfüllung gehen. mit der Aufſtellung neuer Beſtimmungen betraute Kom⸗ miſſion hot ihre Arbeiten zu einem gewiſſen Abſchluß ge⸗ bracht und kann nunmehr mit konkreten Vorſchlägen an die Oeffentlichkeit treten. Zunächſt einmal werden die euro⸗ päiſche und die amerikaniſche Zone noch einmal unterteilt und zwar in eine Gruppe Nord und eine Gruppe Süd. Der Zweck iſt einleuchtend, denn dadurch wird eine erhebliche Erſparnis an Reiſegeldern ermöglicht. Die nordiſchen Länder hatten den frühen Beginn der Ausſcheidungskämpfe beanſtandet, weil zu dieſer Jahreszeit ihre Spieler gegen die der ſüdlicheren Länder im Training benachteiligt ſind. Auch hier iſt Abhilfe geſchaffen worden, denn die Bewerber in der Gruppe Europa Nord ſollen ihre Ausſcheidungs⸗ kämpfe z. B. für den Sommer 1932 ſchon im Herbſt 18 erledigen. Um zu vermeiden, daß eine ſpielſtarke Nation ein ganzes Jahr ausgeſchaltet bleibt, was das ſportliche Intereſſe an dem bedeutendſten Tenniswettbewerb der Welt herabmindern würde, ſollen die Viertelsfinaliſten ex officio im Jahre dorauf für Spiele gegen die andere Zone qualifiziert werden. Dadurch wird eine Verteilung der Ausſcheidungskämpfe auf zwei Jahre herbeigeführt, ſo daß die Spieler weit weniger in Anſpruch genommen werden als bisher. Dieſe neuen Davis pokalbeſtimmungen er⸗ ſcheinen durchaus gerecht und dürften zweifelsohne bei allen intereſſierten Ländern Anklang finden. Allerdings kommen ſie für das nächſte Jahr noch nicht in Betracht, ſondern können, ollſeitiges Einverſtändnis vorausgeſetzt, erſt vom Jahre 1931 ab in Kraft treten. Verufsborkämpfe in Köln Vor gut beſuchtem Haufe veranſtabtete Ser Kölner Stän⸗ dige Ring am Samstag einen intereſſanten Bopabend. Im Hauptlampf konnte der Bonner Halbſchwergewichtler Heu⸗ ſer gegen den Belgier Debarbieux nur ein Unent⸗ ſchieden über 8 Runden herausholen, obwohl er anſchlie⸗ ßend in dem harten Gefecht durch ſeine Angriffsfreudigkeit und ſeine präziſen Schläge einen gewiſſen Vorteil hatte. Zum Schluß litt er aber etwas unter Luftmangel. Der deutſche Federgewichtsmeiſter Dülbbers⸗Köln hatte in dem Holländer Sprynger beinen ebenbürtigen Gegner. Er zwang ihn bereits in der zweiten Runde nach zwei⸗ maligem Niederſchlag zur Aufgabe. Der Belgier de way⸗ ſer, der ſchon gegen Skichinſki unterlag, mußte ſich auch von dem Kölner Kkintz geſchlagen bekennen. In dem lebhaften Treffen mußte de Kayſen zweimal bis 9 zu Boden und Klintz einen haushohen Punktſieg über laſſen. Im einleitenden Qualifilationsßampf errang Schlink ⸗ Köln dank der beſſeven Routine einen Punktſieg über vier Runden gegen King. 1. Schöneberger 1. Golz SSc. 89:28, ee, * Boxländerkampf Deutſchlaund Norwegen Der Länderkampf, der am Sonntag in Oslo ausgetragen wurde, wurde von der deutſchen Vertretung mit:8 Punk⸗ ten gewonnen. Deutſchland ſiegte im Fliegengewicht, Ban⸗ tamgewicht, Mittelgewicht und Schwergewicht. Unentſchie⸗ den war der Kampf im Federgewicht. Im Leicht⸗ und Weltergewicht wurden die deutſchen Vertreter geſchlagen. Gründung einer Skizunft Freiburg In Freiburg fanden ſich eine Rethe von Mitgliedern des Skiklubs Schwarzwald zuſammen, um eine Skizunft Freiburg als ſelſtſtündig Ortsgruppe zu gründen. 1. Vorſitzender der neugegründeten Skizunft Freiburg wurde Kunſtmaler R. Zopf; 2. Vorſitzender Direktor C. Bornemann; 1. Sportausſchußvorſitzender Kaufmann K. Quilitzſch und 2. Sportausſchußvorſitzender Fabrikant Müller. Auch die Satzungen wurden genehmigt und dem Hauptvorſtand des Sc. zur Genehmigung vorgelegt. Sollte dieſer umgehend die Gründungserlaubnis erteilen, ſo würde ſich die Zunft ſchon an denſtennen der kommenden Saiſon beteiligen f Die vom Davispokal⸗Komitee — — 1 7777FF C 1 n . Montag, den 28. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 549 Weitere Bankinſolvenzen verſtimmen Effektenmürkte Farbencommuniqus unbefriedigend/ Verſtärkte Aufnahmeunluſt/ Interventionen köunen weiteres Abgleiten der Kurſe nicht verhindern Mannheim ſchwächer Das Bekanntwerden neuer Inſolvenzen im Bankge⸗ werbe wirkte weiter verſtimmend auf die Bſtrſe, ſodaß die Kurſe wiederum wa chgaben. Die Mitteilung der arbenänduſtrie blieb demgegenüber ohne Einfluß. Die nöuſtrieaktten hatten durchweg, ſoweit die führenden Werte in Betracht kommen, mehrprozentige Kursabſchwä⸗ chungen zu verzeichnen. Farben gaben auf 174 nach. Eine Ausnahme machten Süsddeutſche Zucker, die auf 150 an⸗ zogen. Von Bankaktien waven Süddeurtſche Disconto auf 129 acbgeſchwächt. Am Verſicherungsmarkt wurden Mannh. Verſicherum niedriger offeriert. Von Rentenwerten ging die 8proz. Mannh. Stadranleihe auf 85 zurück. Frankfurt abgeſchwächt Unter dem Eindruck neuer Inſolven zen eröffnete die Börſe zum Wochenbeginn in ſch wacher Haltung. Anregungen lagen nicht vor, zumal die Nwyorker Börſe am Samstag geſchloſſen war. Das herauskommende Material konnte nur mit Verluſten bis zu 4 v. H. aufgenommen wer⸗ den. Der AR.⸗Bericht der J. G. Farben vom Samstag verſtimmte. Beſonders ungünſtig aufgenommen wurde die Tatſache, daß mit einer höheren Dividende nicht zu rechnen ſei. Am Elektromarkt lagen Chade mit minus 4% ſtärker angeboten. Stark vernachläſſigt lagen noch Zellſtoffwerte, die bis 4 v. H. einbüßten. Kaltwerte eröffneten bis 6% v. H. ſchwächer. Renten ſtill; deutſche Anleihen leicht nachgebend, Ausländer behauptet. Nach den e r ſten Kurſen neigte die Tendenz weiter zur Schwäche. Die Aufnahmeunluſt verſtärkte ſich, ſo daß erneute Abſchläge bis zu 2 v. H. eintraten. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 7 v. H. unverändert. Berlin rückgängig Nachdem man im heutigen Vormittagsverkehr eine be⸗ ſonders große Zurückhaltung und Unſicherheit beobachten konnte, eröffnete die Börſe in ſchwä cherer Haltung. Man unterhielt ſich zwar über das Farben⸗Communiqus beurteilte die Möglichkeiten einer Diskontveränderung bei der Reichsbank verſchieden, erwog die Gefahren eines eventl. ausbrechenden mitteldeutſchen Braunkohlenſtreiks, beſchäftigte ſich aber in erſter Linie wieder mit der Inſol⸗ venzwelle. Es iſt anzunehmen, daß die zu den erſten Kurſen in überraſchend größerem Umfange herauskom⸗ mende Ware aus Exekutionen für dieſe Firmen und aus Verkäufen für das Publikum, das vor der Schiebung immer beſonders effektenmüde wird, herrührte. Ein an⸗ geblich beſtehender Stückemangel in einzelnen Papieren konnte ſich demgegenüber nicht ſichtlich auswirken. Die Kurs verluſte betrugen—3 v. H. und bei Spezialwerten wie Berger, Bemberg, Polyphon, Rhein. Braunkohlen, Kali⸗Aſchersleben, Salzdetfurth, Weſter⸗ egeln, Chade⸗Aktten, Siemens, Deſſ. Gas uſw. bis zu 6 v. H. Durch Feſtigkeit zeichneten ſich Gebr. Junghans 1 v. H. höher) aus. Anleihen nachgebend, Ausländer futter unveränder bis zu z v, H. nach beiden Seiten ſchwankenb, Pfand⸗ briefmarkt uneinheitlich. Geld ging für Tagesgeld auf —8 v. H. zurück, eine Erſcheinung der Ultimovorberei⸗ tungen, die übrigen Sätze waren unverändert. Nach den erſten Kurſen neigte die Tendenz weiter zu Schwäche; trotz Interventionstätigkeit der Banken verloren die Hauptwerte erneut bis zu einem Prozent. 5 Der Kaſſamarkt zeigte bei ruhigem Geſchäft ſchwächere Haltung, Bei Mez u. Söhne(plus 7 v..) wird eine Wieberaufnahme ber Divpbenbenzahlung ſchätzungsweiſe in Höhe von—8 v. H. erwartet. Bis zum Schluß blieb die Tendenz matt, zumal die Zahlungs⸗ einſtellung der Düſſeldorfer Firma Max Sichel Beſtätt⸗ gung fand und als neue Inſolvenz die Kaſſeler Firma . Schrmer hinzukam. Die Börſe ſchloß meiſt—2 v. H. unter Anfang, Karſtadt minus 4,5 v.., Zell Waldhof minus 371 v. H. und Kaliwerte bis zu 8 v. H. ſchwächer. Infolge der Ultimovorbereitungen waren Deviſen gegen Reichsmark angeboten. Der Dollar notierte .1780 nach.18. Die europäiſchen Valuten lagen feſter, London.8780 nach.8760, Holland 40853 nach 4084, Schweiz 1941 nach 194075, Paris 3937 nach 3937, alles Newyorker Uſance. Spanien ſchwach, 3525 nach 3515 gegen London. Swapfätze Dollar— Reichsmark entſprechend höher, auf einen Monat 85 nach 75 Stellen, auf drei Monate 190 nach 180 Stellen. Waren-Märkte Gelreide befeſtigt Mehl beſſer gefragt und höher Berliner Produktenbörſe v. 25. Nov.(Eig. Dr.) Die Produktenbörſe eröffnete den neuen Berichts⸗ abſchnitt in feſter Haltung. Die überſeeiſchen Ter⸗ minmärkte hatten am Samstag mit überraſchenden Preis⸗ ſteigerungen geſchkoſſen, und die heute vorliegenden Cif⸗ offerten für Aus lands weizen waren beträchtlich er⸗ höht. Vom Inlande log in Weizen etwaz mehr Angebst vor, da aber das Mehlgeſchäft ziemlich befriedigend iſt, waren etwa 2 Mark höhere Preiſe zu erzielen. Roggen wird angeſichts der Unſicherheit über die kommenden Re⸗ gierungsmaßnahmen zurückgehalten, und da die Mühlen nur ſchwach verſorgt ſind, findet das herauskommende Ma⸗ terial hier und an der Küſte zu etwa 3 bis 4/ höheren Preiſen Unterkunft. Der Lleferungsmarkt folgte dieſer Preisbewegung. Die heute erſtmalig in dieſer Saiſon no⸗ tierten Mai⸗Sichten wurden mit einem Aufgeld von 9,5 bezw. 7,5„ gegen Märzlieferung bewertet. Weizen⸗ und Roggenmehle waren wieder etwas beſſer gefragt und in den Mühlenofferten um 25 bis 50 Pfg. erhöht. Hafer bei mäßigem Angebot in den Forderungen feſter gehalten. Von Gerſte fanden nur feine Brauqualitäten, die ziemlich knapp offeriert wurden, weiter Beachtung. Amtlich werden notiert: Weizen, märk. 245—46, feſt; Dez. 258,50—8; März 209,50—8,50; Mai 279; Roggen, märk. 179—8, feſt; Dez. 1044,50; März 212,504; Mai 220 bis 21; Gerſte, ab Station 187203, ruhig; Futtergerſte 167—79, ruhig; Hafer, märk. ab Station 16067, ſtet.; Dez. 175,50—5 B; März 193—2; Moi 201,50; Mais, loco Berlin 190—91, ruh. rumäniſcher 169—70, ruh.; Weizenmehl 20 b. 94,25, feſt; Roggenmehl 24,75— 7,50, feſt; Weizenkleie 10,35 bis 11,10, feſter; Roggenkleie 9,25—10, behauptet; Viktoria⸗ erbſen 3098; Kl. Speiſeerbſen 24—28; Futtererbſen 21 bis 22; Peluſchken 20,50—22; Ackerbohnen 19—21; Wicken 23—26; Lupinen, blaue 13,50—14,50; gelbe 16,50—4 7,25 Rapskuchen 18,5019; Leinkuchen 23,6080; Trockenſchnitzel 9— 9,0; Soygextractionsſchrot 18,8090; Kartoffelflocken 15,40—16; Speiſekartoffeln, weiße 1,80—2,20; rote 2,10—2,50; gelbfleiſch. 2,40— 2,70; Fabrikkartoffeln in Pfg.—9. Rauh⸗ t. Allg. Tendenz feſt. 10 Tage und Dez. Mannheimer Produktenbörſe v. 28. Nov.(Eigenber.) Am heutigen Produktenmarkt lag Brotgetreide ſeſt, Futtermittel erholt und Mehl weiter beſeſtigt. Angeboten wurden(alles in R/): ausl. Weizen 28,00—32,50 Sohaſchrot 18,50 inl. Weizen 27,25—27,50 Trockenſchnitzel 10,25 inl. Roggen 19.75—20,00 bad. Grünkern 40,00—50,00 inl. Hafer 177751850 Weizenmehl ſüdd. 28,75/80,75 inl. Braugerſte 20,0022, Roggenmehl Futbergerſte 17,00—18,50 60—70proz. 27,50—32,50 Malz pfälz. 42,00 Weizenfuttermehl 10,0 Mals auf Be⸗ Weizenkleie fein 10,00 gugsſchein 19, 019,50 Roggenkleie 9,75 Biertreber 10,25—17,25 Raps 40,00 Rapsbuchen 17,50 Leinſgat 47,00 Sämtliche Poeiſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto, waggnofrei Mannheim. Frankfurter Probnuktenbörſe vom 25. Nov.(Eig. Dr.) Weizen 23,50—25,75; Roggen 19,25; Sommergerſte für Brauzwecke 19,25— 19,75; Hafer inl. 18 Mais 1910,25; Weizenmehl Speözbal 0 98,25—99; Roggenmehl 2820,50; Weizenkleie 10,75; Roggenßleie 10,25—10,50; Erbſen 3144, Linſen 55—100; Heu ſüdd. 1111,25; Weizen⸗ und Roggen⸗ ſtroh örahtgepr. 6) Weizen⸗ und Roggenſtroh gebündelt 5,75 bis 6; Treber getrocknet 16,50—17,50. Alles für die 100 Sg. Tendenz: anztehend. “Rotterdamer Getreidekurſe vom 25. November.(Eig. Dr.). Anfang, Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Nov. 11,17,5 Jan. 11,32,5; März 11,75; Mai 11,05; Mats(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.), Nov. 169; Jan. 168,50; März 170,75; Mai 196,75. * Liverpooler Getreidekurſe vom 25. November.(Eig. Dr.). Anfang: Weizen(100 Ib.) Tendenz feſt, Dez. 9,0,25(8,11,25); März 9,8(9,678); Mai—(9,9,75); Juli— —: Mitte: Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig, Dez. 9,0, 5; März 9,896; Mai 9,11,25; Juli—. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 25. November. (Eig. Dr.). März 10,40 B,; 10,30;: April 10,5 B. 10,40 G; Mai 10,65 B. 10,55 G; Aug. 11,05 B, 10,85 G; Nov. 9,80 B, 9,70 G; Dez. 9,80 B, 9,70 G; Jan⸗März 10,20 B, 10,10 G. Teudenz ſchwach.— Gemahl. Mehlis prompt per geſtrichen. Tendenz ſtill. rich u. Maunheimer Viehmarkt Preis für 50 kg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 8688 Stück Amtliche Preis notierungen vom 25. November 1929 Ochſen. 285 St Ku 819 St. Kälber 830 St. Schweine 8283 S. 100 5 Mk. 57—59 i. 220 Mk.— a. Mk. 83— 84 b,„ 4447 bd, 3842] d)„ 8084„ 8884 95 5 9 7680„ 1418„ 8485 4.„ 8840„ 16—20 84—172 d.„ 85 Bullen, 200 St. Färſen. 421 St.., 58—01]. 2 ). Mk. 5285 1 425 40 St. 8 25 5.„ 4759„ 48—5 aß Rl.— 2 ehe„ 440(öreſſer,— St.“ b) ssl wre 1308 97.„„Mk. 800.1708 Marktver lauft Mit Großvish rußig, Keberſtand, mit Kälbern mittel, gerkumt, mit Schweinen mittel und kleiner Ueberſtand, mit Arbeits⸗ und Schlachtoferden ruhig 125 Schlachtpferde, 30—110, 2 Siegen, 12—21. Bremer S e[Eig. Dr.). Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schlu„8. 5 Liverpooler Baumwollkurſe vom W. November. Am e⸗ rte. Univerſal. Stand, Middl. An.an g.(Etg.. Jan. 941—43; März 948; Mai 95455 Fult 960; Dez. 888; Ten⸗ deng ruhig.— Mitte: Jan. 942; März 9 Mai 954: Juli 960; Okt. 958; Dez, 945, Loco 978; Egypt. Npper F. G. fahr loco 1068. Tendenz ruhig. . 5 Fir Brief] Geld bes. Brief! Geld Lg. Lea. anuar. 138,75 186,78 136,75—.— 43, 42,2% 40,25 Au 187. 137.— 186,75, 48, 42.50. 28 40,75 Mär.—.— 137,50 18/——. 48. 42,75—.—. 44.— Apel 187,75 187,— 48, 48,25 42,75 K. Mai—.— 188,— 18728—.— 6,2 44.70 4— 4.— Junt. 127,75 187,25—.—.2 42,78, Jak—.— 15% 1575—.— 4950 48,.— 4. Auguſt—.— 7517.—,., 1—— Sept.., 138,— 187.78—— 43,78 4325. Oktober. 138,— 138.28 137,25—.— 48,50 48,25—.—.— 4. Nov. 137.— 185.——.— 48,— 41,—.— 1 40,89 Dezemb. 187,25 186,75 186, 75 J 43.25 42,50 42,25. K 40,28 Elektrolytkupfer, prompt 170,—[Antimon Regulus* Orig. Hütten⸗Alumintumſ190,— Silber in Barren, per&. 8 Gold, Freiverkehr, 10 gr. 1 20 Platin, dto. 1 gr— dgl. Walz⸗„Drahtbarren 194, Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Rg n 99 v.).— einnickel, 98—99 v. H. 830. Londoner Meiallbörse vom 23. November 1929 Metalle in E pro To. Silber Unze F,(187/40 fein ftand), Platin Unze Kupfer, Standard 72,75 Zinn, Standart 190,1] Aluminium 95.— 6 Monate 71,85 3 Monate 152,6 Antimon 52.80 Settl. Preis 72, Settl. Preis 199,7] Queckſilder ö 1 5 Elektrolyt 84, Banka 201, Platin 13,50 deſt ſelected 7775 Straits 184, Wolframerz 30.— ſtrong ſheets 110,0] Blei, ausländ. 21.10 Nickel 1 5 El'wirebars 83,— Zink, gewöhnlich 20,45 Weißblech 10. Vergleichsverfahren und Konkurſe im Handelskammerbezirk Mannheim Eröffnete Konkursverfahren; Robert Wangler, Inhaber der Firma„Schuhhaus Wangler“ in Mannheim, Waldhofſtr. 1(Konkursverwalter: Ma. Dr. Friedr. Ludw. Meyer in Mannheim).— Kaufmann Ludwig Rupp in Mannheim, Mittelſtpaße 117(Konkursverwalter: Bücher⸗ peviſox L. Reinhardt in Mannheim). Aufgehobener Konkurs(nach rechtskröſtiger Beſtätigung des Vergleichs): Frau Anna Müller geb. Montag in Mannheim⸗ Sandhofen, Schönauerſtr. 18. Abgelehnter Konkurs(mamgels Maſſe): Firma Ol Steinbacher, Bauſtofſe, in heim, M 2, 18a. N 26 Sein Auge war ſtarr, als er kurz zu ihr aufſah. Sie gab ihm die Rechte. „Wenn ich Ihnen damit einen Gefallen erweiſe.“ „Ja,“ nickte er heiſer.„Ich bin Ihnen dankbar. Daun wäre die Frage damit auch geregelt. Und— ich kann jetzt gehen.“ Das Letzte kam tonlos.„Ich darf Sie bitten, mir zu verzeihen, nicht wahr, Fräu⸗ lein Helga? Daß ich— daß ich ſo ſpät noch hier ein⸗ drang.“ Sie lächelte herzlich. „Durch ſo wichtige Beſchlüſſe, wie die Ihren, wird auch ein Beſuch zu verſpäteter Stunde hinreichend begründet.“ Er biß auf die Lippen und zwang ſich zur Hal⸗ tung. „Leben Sie wohl!“ ſagte er. Sie gab ihm die Hand, die er flüchtig drückte. Dann lief er zur Türe, um ſie aufzureißen. Als er ſte verſperrt fand, kam ihm die Beſinnung. Er nahm den Schlüſſel erregt aus der Taſche und öffnete leiſe. „Werden Sie mir manchmal ſchreiben?“ fragte ſte nochmals. Er nickte als Antwort. „Vielleicht— ja— aus Nizza..“ Dann war er im dunkleren Vorraum verſchwun⸗ den.. Sekundenlang ſtand Helga ſtumm, unbeweglich, die Hand auf dem Türgriff Dann brach ſie in haltloſem Weinkrampf zuſam⸗ men. Die Nerven verſagten * Den ganzen Vormittag hatte Helga diktiert. Die liegengebliebene Korreſpondenz wuchs zu Bergen und forderte Antwort. Sie war etwas müde geworden, und ſchloß ſchnell die Mappe. „Herein!“ ſagte ſie, als es gleichzeitig klopfte. Ein brauner Hotelpage gab ihr die Karte, die er in der Hand hielt. „Fürſt Radolin?“ las ſie verwundert. Roman von Reinhoſd Eichacker „Er wird feine Karte verwechſelt haben,“ dachte ſie. „Es iſt doch Prinz Radolin, der ſie geſchickt hat?“ Der Liftjunge knickte befliſſen zuſammen.„Nein, gnädiges Fräulein.— Ein älterer Herr iſt's, wahr⸗ ſcheinlich der Vater“ „So,“ ſagte ſte bitten.“. Was kann das nur ſein? dachte ſie, leicht befrem⸗ det. Normaler Beſuch? Ein beſonderer Anlaß? Prinz Radolin hatte ihr niemals geſagt, daß ſein Vater hierher kommen werde. Sie fühlte ſich un⸗ ruhig, wünſchte Gewißheit. Es klopfte vernehmlich. Sie gab kurz Beſcheid und erhob ſich vom Schreib⸗ tiſch. Auf der Schwelle ſtand eine hohe Geſtalt und ver⸗ heugte ſich höflich. Helga war überraſcht, einen ju⸗ gendlich ausſehenden Vierziger vor ſich zu ſehen, von vornehmer Raſſe, ſchwarz, ſonnengebräunt, elegant, imponierend. Seltſamerweiſe hatte ſie ſich Paſchas Vater ſtets alt vorgeſtellt. Sie wußte den Grund nicht. Die Wirklichkeit hatte für ſte etwas Fremdes. Sie mußte umdenken, was ſie leicht verwirrte. „Fürſt Radolin,“ ſagte der andere ruhig und kam in das Zimmer, mit federndem Schritt, der mit ſei⸗ ner ſchlanken Figur harmonierte. Helga lächelte unbeſtimmt. „Durchlaucht ſind der Vater von Prinz Radolin?“ „Ganz recht, gnädiges Fräulein.“ Sein ſchmales Geſicht war von kühler Reſerve. Nur in ſeinen Augen ſtand ſpöttiſches Leuchten, ein ſicheres Prüfen. „Wollen Sie Platz nehmen, Durchlaucht?“ „Danke.“ Er ſetzte ſich, nachdem ſie ſelbſt Platz genommen. „Durchlaucht ſind ganz unerwartet gekommen?“ begann ſie von neuem. Wann würde er ſprechen? Ihr wacher Inſtinkt ſagte ihr, daß der andere nicht nur aus Höflichkeit zu ihr gekommen. Sein Warten war quälend. dargfan, Schön. ch la Er nickte verbindlich. „Gewiß. Unerwartet. Mein Sohn weiß noch nicht, daß ich hier bin. Es hat keine Eile.“ Ein Fältchen erſchien plötzlich auf Helgas Stirne und ſchwand, wie ein Schatten. „Ich bin überraſcht, Durchlaucht.“ „Tſcha, mein Beſuch gilt zunächſt auch nur Ihnen.“ Er lächelte höflich, als ſie fragend aufſah. „Sie geſtatten, mein gnädiges Fräulein, daß ich offen ſpreche?“ „Ich bitte darum.“ Ihre Stimme war fordernd. „Ste kennen meinen Sohn, den Prinzen Egon.“ „Gewiß. Er gehört ja auch zu unſerem Stamm⸗ tiſch.“ ö „Ich weiß. Sie ſind mit meinem Jungen be⸗ freundet.“ 1„Der Prinz ſieht in mir etwas, wie eine Schwe⸗ er. „Hm.“ Sie ſprach ſchnell weiter. „Bei ſeiner Jugend—“ „Sie find wohl gleichaltrig, wenn ich micht irre.“ „Ich glaube, die Jahreszahl macht nicht das Alter. Wohl mehr das Erleben.“ „Ganz recht. Eine Frau iſt in dem Alter reifer. Das iſt auch der Grund, weshalb ich jetzt zu Ihnen kam, und nicht zum Prinzen.“ „Sie machen mich neugierig, muß ich geſtehen.“ „Nur eine Sekunde. Sie werden gleich hören. Sie wiſſen vielleicht, daß ich ſelbſt faſt das ganze Jahr reiſe. Ich habe wenig Zeit, mich um meinen Sohn zu bekümmern. Er wünſcht das auch garnicht. Sorgen hat er keine, nicht wahr— 2“ Sie zuckte die Schulter. „Soviel ich weiß, Durchlaucht, denkt Ihr Herr Sohn über das etwas anders. Ihm fehlte die In⸗ gend, vor allem die Mutter. Aus dieſem Grund hat er ein ſtarkes Bedürfnis nach Umgang mit Frauen. Und was die Sorgen angeht, die Sie noch erwähnten ſo ſchützt auch der Reichtum nicht vor allen Sorgen.“ Die Miene des Fürſten war kühler geworden „Intereſſant, Ihre Anſtcht,“ bemerkte er förmlich. „Doch ſprechen wir wieder vom Zweck meines Kom⸗ mens. Ja,— wie geſagt— mir fehlt die Zeit, mich dem Prinzen zu widmen. Wir ſind auch verſchieden geartet, wie Sie vielleicht ſchon bemerkt haben wer⸗ den. Ich bin ihm zu hart, und er iſt mir zu weich.“ Ein Anflug von Lächeln lag um ſeine Dippen. „Aber ſelbſtverſtändlich kann es mir darum nicht gleichgültig ſein, wie er ſich entwickelt, und was er ſonſt treibt. Er iſt ja mein Erbe, und er erbt auch den Namen.“ Sie nickte nur ſchweigend, als er ſite kurz auſah. „Ich habe ihm deshalb als ſtändige unauffällige Begleitung einen Detektiv mitgegeben, der mich auf dem Laufenden hält und berichtet.“— „Sie laſſen Ihren Sohn— überwachen?“ fragte ſte tadelnd. „Beſchützen,— ja. Doch das nur nebenbet. Zn Ihrer Orientierung. Sie werden deshalb, mein gnik⸗ diges Fräulein, nicht überraſcht ſein, daß ich M in⸗ formiert bin.“ „Wovon informiert?“ Er ſah lächelnd auf ſeine raſſigen Hände. „Daß Sie eine Freundin ſind, gnäbiges Fräulenn.“ „Wie ich Ihnen ſagte.“ Er ſchmundelte ſpöttiſch. „Gewiß. Aber es gibt Unterſchisde der Jreund⸗ ſchaft.“ Sie reckte ſich gtwas. „Wie ſoll ich das verſtehen?“ „Muß ich das ausſprechen?“ fragte er leiſe. „Ich muß darum bitten.“ „Ich bin informiert, daß Ste hier die Gertebste des Prinzen find.“ „Durchlaucht!“ Sie fuhr in die Hohe. Er hob ſchnell die „Ich bitte, verehrteſtes Fräulein, nur Ruße! bin weit entfernt, ſo was nicht zu verſtehen, 3 ich Ste ſelbſt ſah. Mein Sohn hat Geſchmack. un das ſchätze ich immer. Und daß eine Königin der Schönheit ſich einen fungen Prinzen lacht iſt auch ganz natürlich. Geſtatten Ste mir nur— „Nein. Ich geſtatte nicht!“ ſagte ſie herriſch.„Ich kann Ihnen nicht geſtatten, Durchlaucht, en beleidigen.“ f. „Aber wer beletbdigt Sie denn?“ Seine Stimme klang dämpfend. Sein ganzes Be nehmen war kühl, doch verbindlich. „Darüber müſſen Sie mir wohl das Urteil er lauben. Wenn Ihr Detektiv ſo tüchtig iſt, wie nach dieſer Probe, dann können ſich Durchlaucht die Aus⸗ gabe ſparen.“ (Fortſetzung folgt) um ehh n * ip e —— — — — —— Mu 5 U U 8. Seite. Nr. 348 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Merwheirn SEB. ANNT ELI. geb. Orlesheber VerrriSbhalfe Weylsfrebe 6 38028 Agitſiche Beke Handelsregi vom 23. Nov Van den Bergb's Margarine⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim, Zweignteber⸗ a. laſſung, Sitz Cleve. Die Zweigniederlaſſung iſt aufgehoben. Karl Lorey, Mannheim. Inhaber iſt Karl Loren, Kaufmann, Mannheim. Karl Lorey Kaufmanns„Ehefrau, Mannheim, iſt als Prokuriſt beſtellt. Schimmelpfeng. Auskunftei W. Zweigntederlaſfſung, Ha Zweigutederlaſſung Mannheim iſt aufgehoben. Eug.& Herm. Herbſt, manditiſt iſt ausgeſchieden. in eine offene Handelsg die am 1. Januar 1929 begonnen hat. Amtsgericht Mannheim. entmachungen ſte reinträge ember 1929: Liſa geborene Weick, Mannheim, uptſitz: Berlin. Die Ein Kom⸗ Die Geſellſchaft iſt eſellſchaft umgewandelt, 113 Mannheim. Baumeiſter ſucht Autofahren lernen gegen Maurerarbeit⸗ leiſtung. Angebote unt. 8. 1 AX K 56 Geſchäftsſt. 56682 Süheiierin für Damen⸗ u. Kinder⸗ garderobe billigſten Preiſen In 8 6. 9000 5 gegen Sicher heit u. an⸗ gem eſſene Zinſen von Selbſtgeber ſof. geſucht. (Kein Vermittler.) Angebote unt. B R 88 an die Geſchſt. 6763 Feſtangeſtellter ſ u cht -200 Mark bis 1. 12. 29. auf drei Monate gegen hohen 1„Angebote unter an die 1 7 7 90 22 Jahre 155 mit funger zerbindung Dame zu treten zw. 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