n Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße lg, Necpriedrichsſtraße, FeHauptſtraße 68, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. 10 Pfg.— Abholſtellen: Walbdhofſtraße 6, W Oppauerſtraße 8.— Beilagen: Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe— Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6— Fernſprecher: Sammel⸗Nr. 24951 Montag: Sport der N. M. S./ Dienstag wechselnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr und Recht/ Donnerstag wechselnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Mannheimer Reiſezeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Mannheimer Muſikzeitung Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Steuer, Geſetz Mittag⸗ Ausgabe Dienstag, 26. November 1020 bortgitrung aum. 5 140. Sahrgang— Nr. 340 Aeberweiſung des verfaſſungsändernden Geſetzentwurfes an den Reichstag Eine Lanze für die Verſtändigungs politik Telegraphiſche Meldung Berlin, 25. Nov. Amtlich wird mitgeteilt:„Nachdem der Reichs⸗ wahlausſchuß feſtgeſtellt hat, daß das Volksbegehren „Freiheitsgeſetz“ zuſtande gekommen iſt, hat der Reichsminiſter des Innern auf Beſchluß der Reichs⸗ regierung den Geſetzentwurf heute dem Reichstag unterbreitet. In dem Vorlageſchreiben wird der äußere Ver⸗ lauf des bisherigen Verfahrens geſchildert. Dem Schreiben ſind vier Anlagen beigefügt, der Ge⸗ ſetzentwurf, die Bekanntmachung des Reichswahl⸗ leiters über das endgültige Ergebnis des Eintra⸗ gungsverfahrens, die Stellungnahme der Reichs⸗ regierung zu dem Geſetzentwurf ſowie eine gutacht⸗ liche Aeußerung zur Frage der Verfaſſungsmäßig⸗ keit des Enbwurfs. Die Stellungnahme der Reichsregierung zu dem Entwurf eines„Ge⸗ ſetzes gegen die Verſklavung des deutſchen Volkes“ lautet: Das Volksbegehren macht den Verſuch, die Linien der deutſchen Außenpolitik für die Zukunft in weitem Umfang durch ein Reichsgeſetz feſtzulegen. Ein derartiger Eingriff in die Handlungs⸗ freiheit der Reichsregierung iſt ſchon an ſich ein Beginnen, das mit einer gedeihlichen Füh⸗ rung der Staatsgeſchäfte unvereinbar iſt. Noch ernſter ſind die Bedenken, die gegen den In⸗ halt der einzelnen Beſtimmungen des begehrten Geſetzentwurfes ſprechen. Der Entwurf iſt aufge⸗ baut auf dem Gedanken, daß durch den einſeitigen ſchriftlichen Widerruf der Beſtimmungen des Ver⸗ trages von Verſailles über die Schuld am Kriege eine neue Grundlage für die Erreichung der Ziele der deutſchen Außenpolitik geſchaffen wer⸗ den könne und müſſe. Er geht davon aus, daß auf dieſer Grundlage die förmliche Beſeitigung fener Vertragsbeſtimmungen, die ſoförtige und bedingungsloſe Befreiung der be⸗ ſetzten Gebiete und eine vorteilhafte Regelung der Reparationsfrage zu erzielen ſei. Dieſe Annahme iſt falſch. i Jede deutſche Regierung hat den einſeiti⸗ gen Schiedsſpruch des Vertrages von Verſail⸗ les in feierlichen Erklärungen zurückgewieſen und mit fortſchreitendem Erfolge die gegebenen Ge⸗ legenheiten benutzt, um die Welt über die wahren Urſachen des Krieges aufzuklären. Die Reichsregie⸗ rung wird ſelbſtverſtändlich auch in Zukunft alles, was in ihrer Macht ſteht, tun, um die Kriegsſchuld⸗ frage zur endgültigen Löſung zu bringen. Sie muß jedoch in der Wahl der Mittel und des Zeitpunktes ihrer Anwendung die Entſchließungfreiheit behalten. Die deutſche Außenpolitik hat in den vergangenen Jahren ihr ganzes Bemühen darauf gerichtet, den Anſpruch Deutſchlands auf alsbaldige Befreiung des beſetzten Gebietes durchzuſetzen. Es hat ſich erwie⸗ ſen, daß dies ohne gleichzeitige Neuregelung der Reparationsfrage nicht möglich war. Die Losſagung von ben auf der Haager Konfe⸗ renz getroffenen Vereinbarungen würde deshalb die Räumung des Rheinlandes völlig ins Unge⸗ wiſſe ſtellen und eine ſchnelle Regelung der Saar⸗ frage unmöglich machen. In der Entwicklung der Reparationsfrage ſieht die Reichsregierung den Bericht der Sachverſtändi⸗ gen vom 7. Juni 1929 trotz ihrer ſchweren Bedenken gegen die darin vorgeſehene Belaſtung Deutſchlands als einen Fortſchritt gegenüber der jetzt geltenden Regelung an. Eine endgültige Stellungnahme zu dem Bericht ſowie die Würdigung ſeiner Einzelhei⸗ ten muß vorbehalten bleiben, bis die im Gang be⸗ findlichen internationalen Verhandlungen über ſeine Inkraftſetzung abgeſchloſſen ſind. Schon jetzt kann aber feſtgeſtellt werden, daß der Bericht eine Er⸗ mäßigung der deutſchen Zahlungen und die Beſeiti⸗ gung der fremden Aufſichtsinſtanzen vorſchlägt. Aus dieſem Grunde hat ſich die Reichsregierung, in Uebereinſtimmung mit der überwiegenden Mehrheit des Reichstages, entſchloſſen, auf der Grundlage des Planes in die internationalen Verhandlungen ein⸗ zutreten. Sie iſt auch heute noch der Ueberzeugung, daß die Rückkehr zu der Regelung des Da wes⸗ planes für Deutſchland eine ſehr viel ſchwe⸗ rere Belaſtung bedeuten würde. Die Strafbeſtimmung des Entwurfes will grund⸗ ſätzliche Entſchließungen der deutſchen Außenpolitik dem Urteil des Strafrichters unterſtellen. Darüber hinaus ſoll dieſe Beſtimmung aber, wie ihre Be⸗ gründung zeigt, dem Ziele dienen, die bisherige deutſche Außen⸗ politik und ihre verantwortlichen Träger zu ent⸗ ehren. Die Kontrolle über die Führung der Politik durch Reichskanzler und Reichsminiſter liegt verfaſſungs⸗ mäßig beim Reichstag. Von ſeiner Entſcheidung in Form des Mißtrauensvotums oder der Miniſteran⸗ klage iſt die Fortſetzung der Politik abhängig. Die Zuchthaus androhung des Entwur⸗ fes mit ihren ſtrafrechtlichen Nebenwirkungen be⸗ deutet die Umformung eines rein politiſchen Tat⸗ beſtandes in einen kriminellen. Mit ihr wird bewußt das Ziel verfolgt, den verfaſſungsmäßigen Kontrol⸗ len der Reichspolitik die ausſchlaggebende Bedeutung zu nehmen. Das iſt mit dem Sinn und Zweck des parlamentariſchen Syſtems nicht vereinbar. Bei der Annahme des Geſetzentwurfes würde ſich ſofort erweiſen, daß auf ſeiner Grundlage eine den deutſchen Intereſſen dienende Führung der Außen⸗ politik unmöglich iſt. Die in den vergangenen Jahren wieder errungene Stellung Deutſchlands wäre zerſtört. Jede Auswirkung auf die Verwirk⸗ lichung der in dem Entwurf aufgeſtellten Ziele wäre abgeſchnitten. Dieſe Ziele können wie bisher auch in Zukunft nur auf dem Wege der Verſtändi⸗ gungspolitik erreicht werden. Die Reichsregierung ſpricht ſich deshalb mit aller Entſchiedenheit gegen die Annahme des Geſetz⸗ entwurfes aus. Die gutachtliche Aeußerung zur Frage der Verfaſſungsmäßigkeit des„Freiheitsgeſetzes“ führt aus: Der Geſetzentwurf iſt verfaſſungs⸗ ändernd. Die Beſtimmung des S1 verpflichtet die Reichsregierung, den auswärtigen Mächten in feier⸗ licher Form Kenntnis davon zu geben, daß das er⸗ zwungene Kriegsſchuldanerkenntnis des Verſailler Vertrages völkerrechtlich unverbindlich iſt. Damit wird die Reichsregierung beauftragt, eine völkerrechtliche Erklärung für das Reich abzugeben. Das ſteht im Widerſpruch mit Artikel 45 der Reichs⸗ verfaſſung, nach dem der Reichspräſdent das Reich völkerrechtlich vertritt und ſomit ausſchließlich befugt iſt, völkerrechtliche Erklärungen für das Reich abzugeben. 5 Eingriffe der Geſetzgebung in die answärtige Politik. Damit ſteht er in Widerſpruch mit dem Grundſatz der Trennung der Gewalten, auf dem die Reichs⸗ verfaſſung beruht. Nach der Verfaſſung iſt es Sache des Reichspräſidenten, völkerrechtliche Akte vorzu⸗ nehmen(Artikel 45 der Reichsverfaſſung) und Sache des Reichskanzlers, die Richtlinien der Politik zu beſtimmen.(Art. 56). Nach dem Entwurf ſoll die Geſetzgebung die Initiative für einen den auswär⸗ tigen Mächten gegenüber namens des Reiches vor⸗ zunehmenden völkerrechtlichen Akt ergreifen(8), ſoll Richtlinien für die Reichspolitik aufſtellen(8 M, und die Initiative der berufenen Organe in be⸗ ſtimmter Hinſicht ausſchließen(88 3 und). 5 Zur Annahme des Geſetzes durch Volksentſcheid iſt demnach gemäß Artikel 76 Abſatz 1 Satz 4 der Reichsverfaſſung die Zuſtimmung der Mehrheit der Stimmberechtigten erforderlich. 5 Vaden und Pfalz im Volksbegehren Nach Feſtſtellungen des Reichswahlausſchuſſes ſind im Wahlkreiſe Baden von 33 254 Eintragungen 156 ungültig und zweifelhaft gültig erklärt. Die Zahl der gültigen Eintragungen beträgt 221 v. H. Nach den FJeſtſtellungen des Reichswahlausſchuſſes ſind im Wahlkreis Pfalz von 16,722 Eintragungen 31 ungültig und zweifelhaft gültig erklärt worden. Die Zahl der gültigen Eintragungen beträgt 2,83 v. H. (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 26. Nov. Man ſcheint in der geſtrigen Führerbeſprechung mit dem Kanzler dahin übereingekommen zu ſein, im Plenum des Reichstags in nächſter Zeit eine grö⸗ ßere außenpolitiſche Debatte nicht ſtattfinden zu laſ⸗ ſen. Auch der Außenminiſter Dr. Curtius wird vermutlich im Reichstag vorläufig nicht ſprechen. So dürften alſo zunächſt die innerpolitiſchen Streitfragen im Vordergrund ſtehen. Das Hugenbergſche„Fretheitsgeſetz“ werden die Re⸗ gierungsparteien an einem Tag zu erledigen ver⸗ ſuchen. Sie ſelbſt beabſichtigen, ſich mit kurzen Er⸗ klärungen zu begnügen und werden die von den An⸗ hängern des Volksbegehrens geforderte Beratung in einem beſonderen Reichstagsausſchuß nicht zuge⸗ ſtehen. Nach dem„Berliner Tageblatt“ iſt die Be⸗ ratung des Geſetzes übrigens nicht für Donnerstag, ſondern erſt für Freitag dieſer Woche in Ausſicht genommen, weil die Friſten für das erſt geſtern abend dem Reichstag zugeleitete Geſetz gewahrt wer⸗ den müſſen. 8 i Von dem ſorgſam behüteten Fin anzpro⸗ gramm des Herrn Hilferding werden nach und nach immer mehr Einzelheiten bekannt. So ſoll durch Erhöhung der Tabak⸗ und Zigaret⸗ tenſteuern eine Mehreinnahme von 200 Millio⸗ nen Mark geſichert werden. Der„Vorwärts“, der bei ſeiner engen Verbindung zu Herrn Hilferding (Drahtmeldung uns. Berliner Büros.) Berlin, 20. Nopbr. Der Parlamentsbeginn wirft ſeine Schatten voraus. In einer Miniſterbeſprechung, die geſtern mittag vor ſich ging, wurden die Grundſätze des Etats erörtert, der bekanntlich in ſeinen Einzelheiten erſt fertig geſtellt werden ſoll, wenn ſich nach weiteren Verhandlungen über den Poung⸗ plan einigermaßen die Einnahmenſeite überſehen läßt. Die Verzögerung der Haushaltsvorlage wird allenthalben, auch innerhalb der Koalitionsparteien, als äußerſt peinlich empfunden und man erſpart Herrn Hilferding nicht den Vorwurf man⸗ gelnder Aktivität, der immer und immer wieder gegen ihn erhoben wird. Es iſt für die allgemeine Mißſtimmung bezeich⸗ nend, daß ein Blatt wie das„Berliner Tageblatt“ geſtern an der Spitze einen „Aufruf zur Selbſthilfe“ veröffentlichte, der in dem Vorſchlag einer Kon⸗ ferenz der deutſchen Wirtſchaftsgrup⸗ pen über die Finanzreform gipfelt. Es wird die Bildung eines Rates der Wirtſchaft emp⸗ fohlen, der die Grundlagen der Finanzreform aus⸗ arbeiten und ſo die Regierung zu„eigener Initia⸗ tive“ ermutigen ſolle. Das Bedenkliche eines ſolchen Verfahrens liegt auf der Hand, da auf die Art der Regierung die ver⸗ antwortliche Führung abgenommen würde, die ſte ohnehin in ſteigendem Maße den Fraktionen zu überlaſſen geneigt iſt. 8 3 An die Kabinettsbe ratung ſchloß ſich eine Be⸗ ſprechung der Führer der Regierungspar⸗ teben beim Kanzler. Sie galt einmal der Verſtändigung über die einzuhaltende Taktik und weiter wohl auch der Vorbereitung der heutigen Sitzung des Auswärtigen Ausſchuſſes. Dieſe wird ſich vor allem um den deutſch⸗polniſchen Liquidationsverbrag drehen, der, je mehr Einzelheiten über ihn bekannt werden, auf umſo ſtärkere Widerſtände ſtößt. Wie es heißt wird der Außenminiſter Dr. Curtius die Beratung im Ausſchuß mit einem längeren Referat einleiten, in dem er auf die mit der zweiten Haager Konferenz zuſammenhängenden Fragen insbeſondere auch Erhohung der Tabal⸗ Angeblicher Plan des Neichsfinanzminiſters und sigarettenſteuer? es ja wohl wiſſen muß, gibt zu, daß es ſich bei die⸗ ſen Mitteilungen um Erwägungen im Reichsfinanz⸗ miniſterium handle, über die im Finanzminiſterium ſelbſt jedoch bisher noch keine Entſcheidung gefallen ſet. ** Wie es heißt, ſollen die einzelnen Steuer⸗ erhöhungen betragen: bei der Zigarette eine Steigerung der Banderole von 30 auf 33 Prgzenut des Kleinverkaufspreiſes, außerdem Erhöhung der Materialſteuern um 25 Prozent, das iſt von 4 auf 5 Mark pro Kilogramm Zigarettentabak. Bei dem Zigarettenpapier ſoll die Erhöhung der Steuer von 1,50 Mk. auf 2,50 Mk. pro 1000 Blatt Zigarettenpapier betragen. Bei Pfeifen⸗ und ſteuer⸗ begünſtigtem Rauchtabak iſt eine Erhöhung der Banderolenſteuer von 20 auf 35 Prozent des Klein⸗ verkaufspreiſes vorgeſehen, bei echtem Feinſchnitt (Zigarettentabak) zur Selbſtherſtellung von Zigaret⸗ ten eine Steigerung der Banderole von 5 auf 10 Prozent, beim Schnupftabak Erhöhung der Ban⸗ derole von 10 auf 15 Prozent. Gleichzeitig ſoll die Zigarettenfabrikation kontingentiert werden. Hand in Hand mit der Steuererhöhung ſoll ein geſetzlicher Schutz der Kleinverkaufspreiſe kommen. Nach obigen Steuererhöhungen verſpricht man ſich eine Mehreinnahme non 150 Millionen Mark aus der Zigarette und 50 Millionen Mark aus den übrigen Tabakwaren.. Herrn Hilferoͤings Paſſivität das Saarproblem, eingehen will. Man hat in Berlin den Eindruck, daß die Pariſer Saarverhandlungen ſich eben nicht ſehr vielverſprechend anlaſſen. Tatſächlich verſuchen die Franzoſen, die Frage der Rückgliederung beiſeite zu ſchieben, während, wie wir hier ſchon auseinander⸗ ſetzten, die Verhandlungen für uns überhaupt zweck⸗ los wären, wenn ſie nicht von dem Grundprinzip der Rückgabe ausgehen. Das umgekehrte Verfahren, auf das man offenbar in Paris hinarbeitet, nämlich erſt die wirtſchaftlichen Punkte zu bereinigen und dann die politiſchen Konſequenzen zu ziehen, würde den Sinn der ganzen Konferenz auf den Kopf ſtellen. Ein für die Regierung wenig erfreuliches Prä⸗ ludium der parlamentariſchen Winterſaiſon bedeu⸗ ten die Vorgänge auf der Münchner Tagung der Bayeriſchen Volkspartei. Sie ver⸗ dient bei dem Wegfall des Reichsparteitages des Zentrums in dieſem Jahr immerhin beſondere Be⸗ achtung. Das ſchroffe Auftreten des bayeriſchen Miniſterpräſidenten Held und des preußiſchen Zentrumsführers Heß wird in der deutſchnatio⸗ nalen Preſſe als ein weiteres Symptom für den beginnenden Auseinanderfall des Koalitionsgebäudes ausgelegt. Die Bayeriſche Volkspartei hat freilich ſchon oft mit dem Ausſcheiden aus der Koalition ge⸗ droht, ſo jeweils dann, wenn die Gefahr einer Er⸗ höhung der Bierſteuer auftauchte, ohne dann ſchließlich doch die Drohung wahr zu machen. Aber ſo geht es doch wohl nicht, daß man die Entſcheidung über den Poungplan abhängig machen will von einer innerpolitiſchen Streitfrage wie der Länder⸗ reform. Die Beſorgniſſe Bayerns vor dem Uni⸗ tarismus haben nebenbei, wie wir ſchon andeuteten, keine akute Bedeutung, da es mit der Neugliederung des Reiches noch gute Weile haben dürfte. f Düren geräumt — Düren, 25. Nov. Heute mittag kurz nach 12 Uhr haben die letzten franzöſiſchen Beſatzungs⸗ truppen Düren verlaſſen, nachdem am Vormittag die Fahne vom Kaſernengebäude in der üblichen Weiſe heruntergeholt worden war. Düren rüſtet nunmehr zur Befreiungsfeier, die am kommendes Samstag und Sonntag ſtattfindet. — Nr. 549 2. Seite. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 26. November 1929 Moungplan und Deutſchnationale [(Drahtbericht unſ. Berliner Büros) Berlin, 28. Nov. Im„Tag“ wettert der Generaladjutant Hugen⸗ bergs, der ſattſam bekannte Herr Dr. Kriegk, über die entweder„zu ſeige“ oder„kataſtrophal dumme“ deutſche Preſſe, die Herrn Hugenbergs große Löwenideen nicht verſtehen will. Es ſei, ver⸗ ſichert Herr Dr. Kriegk zornig, eine„objektive Tat⸗ ſache der deulſchen Politik“, daß ſich die Deutſch⸗ nattonale Volkspartei in Kaſſel ein ſehr beſtimmtes, völlig auf der augenblicklichen inneren und äußeren Lage aufgebautes Aktionsprogramm gegeben habe, das ein nicht auszurechnender Inhalt der deutſchen Geſamtpolitik ſei. Dann folgt nochmals die Koalitionsofferte: Die Deutſchnationale Volkspartei wäre bereit, die Aufgabe der Erſetzung des Mpungplans durch eine beſſere Löſung des Reparationsproblems und die Rettung der deutſchen Wirtſchaft vor der Kataſtrophe des Poungplans mit den bürgerlichen Parteien zu übernehmen, wenn der Poungplan abgelehnt werde. Herr Kriegk und ſein allmächtiger Chef dürften wewig Freude erleben, wenn ſie ſich in die Betrach⸗ tung verſenken, die heute die„Deutſche Tages⸗ zeitung“ an den Kaſſeler Parteitag knüpft. Das Blatt, das ſehr ſtark unterſtreicht, daß es kein deutſch⸗ nationales Parteiorgan, ſondern ein Sprachrohr der Landwirtſchaft ſei, wendet ſich gerade gegen die Theſe Hugenbergs, daß eine gemeinſame Front mit den Mittelparteien nur vor der Anwahme des Moungplans möglich ſei und bei grundſätzlicher Ab⸗ ſage an eine Linkskoalition für alle Zeiten, ſpäter uber nicht mehr.„Auf der Linken,“ wird Herr Hugenberg belehrt,„weiß man längſt, daß man ſelbſt nit 51 Proz. immer noch in der Vorhand iſt. Man verſteht dort zu unterſcheiden zwiſchen der Einſtel⸗ lung und den Aufgaben der Fraktion und man ver⸗ meidet es, dem praktiſchen Machtſtreben von draußen her die Kandare irgendwelcher prinzipieller Bin⸗ dungen anzulegen. Parteitage ſind der Ort für die Bekundung der großen weltanſchaulichen Geſichts⸗ punkte, der Ort gegebenenfalls für die Auseinander⸗ ſetzungen programmatiſcher Art, nicht aber für irgendwelche ins einzelne gehenden taktiſchen Feſt⸗ legungen, micht für realpolitiſche Arbeit, die nur am konkreten Gegenſtand geleiſtet werden kann.“ Das iſt recht deutlich. Der Artikel ſchließt mit einem förmlichen Tuſch:„Die Rolle, die die Deutſchnationalen als größte Partei der Rechten gegenüber den Aufgaben innen⸗ und außenpolitiſcher Art in der nächſten Zukunft ſpielen, dieſe Rolle iſt nicht in Kaſſel entſchieden oder bindend vorher be⸗ ſtimmt worden, ſie wird erſt beſtimmt werden durch die praktiſche Arbeit im Parlament.“ Der Entwurf des neuen Reichsbahn⸗Geſetzes [Telegraphiſche Meldung) Köln, 26. Nov. 0 Die„Köln. Zeitung“ veröffentlicht heute früh die weſentlichſten Aenderungen des Reichsbahn⸗Geſetzes und der Geſellſchaftsſatzungen ber Reichsbahn, die die Reichsregierung auf Grund ber Pariſer Verhandlun⸗ gen vorſchlägt. Danach muß der Reichsverkehrs⸗ miniſter künftig zu Tarif änderungen der „Deutſchen Reichsbahn“ ſeine Genehmigung geben. Verweigert er ſie, ſo entſcheidet das Tarifſchiedsge⸗ richt, das als Beſchlußſenat des Reichsverwaltungs⸗ gerichtes anſtelle des bisherigen Reichsbahngerichts eingerichtet wird. Der Reichsverkehrsminiſter kann ferner ſelbſt Tarifänderungen verlangen, über die das Tarifſchiedsgericht als letzte Inſtanz entſcheidet. Der Miniſter hat das Recht, in gewiſſem Rahmen an den Verwaltungsratsſitzungen teilzunehmen. Er übt als Vertreter des Reiches ein weitgehendes Aufſichts⸗ recht aus und beſtimmt endgültig über Neubauten oder bauliche Aenderungen. 5 Die Reichsregierung ernennt ſämtliche 18 Ver⸗ waltungs mitglieder, die nach dreijähriger Amtsdauer ausſcheiden. Der Präſident des Verwal⸗ tungsrats ſelbſt muß zur Wahl des Generaldirektors erſt Fühlung mit der Reichsregierung nehmen. Die Reichsregierung kann vom Verwaltungsrat bei Ver⸗ letzung der Geſellſchaftsſatzungen Entlaſſung des Generaldirektors verlangen. Die Berufsverhältniſſe der Beamten ſind den für Reichsbeamte geltenden Vorſchriften anzupaſſen. Hält die Bahn Aenderun⸗ gen für erforderlich, ſo kann ſie bieſe nur nach Er⸗ örterung mit der Regierung vorſchlagen. Die Ent⸗ ſcheidung trifft wieder das Schiedsgericht. Die bis⸗ herigen Beſtimmungen über Beamte nach dem Staude vom 1. Oktober 1929 ſollen als im Einver⸗ ſtändnis mit der Regierung erlaſſen gelten. Damit iſt der Grundſatz des Berufsbeamtentums gewahrt. Die Entſchebbung über den vorliegenden Entwurf wird im Haag fallen. Voſtbienſt-Rakete nach Amerika? Berlin, 26. Nov. [Von unſerem Berliner Büro.) Die Vorarbeiten für den erſten Abſchuß einer großen Verſuchsrakete beim Oſtſeebad Horſt ſind, wie die Berliner„Nachtausgabe“ zu berichten weiß, nun⸗ mehr beendet. In der nüchſten Woche ſoll mit dem Bau des bombenſicheren Unterſtandes für die Zu⸗ ſchauer begonnen werden. Der erſte Start iſt auf den 4. Dezember angeſetzt. An dieſem Tag ſoll nur eine kleinere Verſuchsrakete abgeſchoſſen werden, während der Start der erſten großen Rakete vierzehn Tage ſpäter ſtattfinden ſoll. Glückt das Experiment, ſo will man einen gleichen Verſuch in der Nähe von Newyork vornehmen. Prof. Oberth iſt, wie ſein in Horſt weilender Generalbevollmächtigter erklärt, der Hoffnung, daß der Gedanke der Poſtötenſt⸗Rakete in etwa drei Mo⸗ maten ein gelöſtes Problem ſein wird. Dieſe Poſt⸗ rakste nach Amerika iſt für eine Nutzlaſt on 30 Kg. geplant. Schnellboote würden die Poſt dem Niedergangsort vor der amerikaniſchen Küſte mpfang nehmen. Eine Stunde nach dem uß in Deutſchland würde der amertka⸗ riefträger die Poſt ſchon in Händen baden. 25 Neue Ideen im Liberalismus Die Eiſenacher Tagung der Reichsgemeinſchaft junger Volksparteiler (Eigener Bericht) Was bisher an jungen Volksparteilern mit neuen Ideen und neuen Zielen an die Oeffentlichkeit ge⸗ treten iſt, waren Geſinnungsgemeinſchaf⸗ ten, die teils auf Grund einer Weimarer Tagung im Mai 1929, teils aus eigener Initiative entſtan⸗ den waren. Der loſe Zuſammenhang gewann am Sonntag in Eiſenach feſte Form. Die Reichsgemein⸗ ſchaft junger Volksparteiler hat ſich gebildet, eine Organiſation und eine klare Zielſetzung gegeben. Nach dem Aufmarſch folgt die Formierung. Sie iſt ſtarken Willens und guten Muts und wird ihren gewiß nicht leichten Weg gehen. Die Tagung in der alten Lutherſtadt fand ihren Anfang, der Bedeutung des Tages entſprechend, mit einer Ehrung der Gefallenen, in der Dr. Pieck⸗ Kaiſerslautern die Frontgeneration zur Vollſtreckung des gemeinſamen Willens der Toten und Lebenden aufforderte. Ohne die Frontgeneration, die Seite an Seite mit den Toten geſtritten und gelitten habe, könne der neue Staat nicht leben und aufbauen. Das Handeln und Leben Streſemanns wurde von dieſem Gedanken geleitet. Die Arbeit des Tages begann. bisherige Führer Studienrat Hardt⸗ Löbau begrüßte und leitete zunächſt die Verſammlung, die von den jun⸗ gen Ortsgruppen aus faſt allen Teilen des Reiches beſchickt war. Frank Glatzel, der geiſtige Füh⸗ rer der Bewegung, ſtürmiſch begrüßt, hielt das Re⸗ ferat des Vormittags. Mit großer Klarheit und glänzender Beredtſamkeit ſchilderte er die politiſche Neugruppierung und folgerte daraus die Aufgabe für die Reichsgemeinſchaft. Dem Aufmarſch der Bewegung müſſe die Ueberführung in eine aktions⸗ fähige Form folgen, damit man gleich an die har⸗ renden Aufgaben gehen könne. Dem Verſinken in uferloſe Problematik und der dadurch bedingten Diſziplinloſigkeit, in die die Jugend leicht verfalle, müſſe von Anfang an begegnet werden. Nach außen hin und grundſätzlich iſt ſich die Jugend ja auch einig. Sie lehnt die Mechaniſierung der Idee, wie ſie ſich in der Poiltik Hugenbergs äußert, ab und auch den Doktrinaris mus, der heute ſich noch in der Gegenüberſtellung der Begriffe Kon⸗ ſervativtsmus und Liberalismus ausdrückt. Als politiſche Parole ſeien dieſe Begriffe nicht mehr zu verwerten. Der Begriff Liberalismus werde heute im ganz anderen, einem geeinigten Sinne fort⸗ entwickelt. Die große Aufgabe von heute ſei die Verſöhnung von National und Repu⸗ blk, die Verſöhnung des Staatsvolkes mit der Staatsform, die ohne jede Doktrin erfolgen kann und muß. Streſemann habe dieſe große Auf⸗ gabe begonnen. Deshalb brauche man nicht mit der Verſtändigungspolitik verheiratet zu ſein, denn dieſe ſei kein Ziel, ſondern eine Methode. Das Ziel ſei die innere und äußere Befreiung Deutſchlands. Die Führerwahl der Deutſchen Volkspartei müſſe dem Staatsgedanken unterworfen wer⸗ den. Im alten Lager der Partei allein könne ſie nicht mehr vollzogen werden. Auf die Deutſche Volkspartei, die ſtändig zunehmen wird, komme es an und damit auf die Jugend. Der 1 Clementeau-Weltkrieg-Matdonald [(Drahtmeldung unſeres Pariſer Vertreters) Paris, 26. Nov. In allen Beileidstelegrammen, die anläßlich des Todes Clemenceaus beim Präſidenten der Republik und bet der franzöſiſchen Regierung eintroffen ſind, iſt an die entſcheidende Rolle erinnert, die Clemen⸗ ceau während des Krieges ſpielte. Selbſt die Regie⸗ rungschefs der neutral gebliebenen Staaten haben es nicht unterlaſſen, in ihren Beileidsbezeugungen auf den Krieg anzuſpielen. Ein einziger Miniſterpräſi⸗ dent macht eine Ausnahme: Ramſey Macdonald. Er beſchränkt ſich darauf, die lange und glänzende Laufbahn Clemenceaus, ſeinen unerſchütterlichen Mut und ſeine Energie hervorzuheben, die bet allen Engländern die tiefſte Bewunderung für ihn erweckt hätte. Offenbar war Macdonald in Verlegenheit geweſen, über den Krieg zu ſprechen, und der„Ma⸗ tin“ erinnert an einen Artikel Ramſey Maedonalds, der am 17. Auguſt 1914 folgendes ſchrieb: „Wenn alles zu Enbe iſt und wir mit kaltem Blut die Umſtände überſehen werden, die England zur Kriegserklärung an Deutſchlaud führten, ſo werden wir feſtſtellen können, daß uns nur die Deutſch⸗ feindlichkeit des Foreign Office und der Wunſch der Abmiralität, eine Gelegenheit zu ergreifen, um unſere Flotte im Seekrieg zu üben, auf dieſe Bahn getrieben haben. Niemals haben wir eine ſchlechtere Sache zum Anlaß genom⸗ men, unſer Volk zu bewaffnen und von ihm ſein Blut zu verlangen.“ Trauerkundgebung der Kammer Die geſtrige Kammerſttzung geſtaltete ſich zu einer Trauerkundgebung für Clemenceau. Kammerpräſi⸗ dent Buiſſon hielt eine Gedächtnisrede, die mit den Worten ſchloß: „Ich bringe Georges Clemenceau, der der Repu⸗ blik und Frankreich diente, der die Republik und Frankreich ehrte und beide mit gleicher Liebe um⸗ faßte, heute feierlich den einhelligen Dank des fran⸗ zöſiſchen Volkes dar.“ Danach ſprach Miniſterpräſident Tardieu. Er betonte: „Die Tatſache, daß Clemenceau Frankreich vor dem Abgrund gerettet hat, läßt uns im Dienſte des Friedens, den zu organiſieren und zu feſtigen die Aufgabe unſerer Generation iſt, die Tu⸗ genden wieder finden, die er uns lehrte und die uns zum Stege verhalfen.“ 5 Die Stadtverwaltung von Lille, die ſich ſchon bet dem prunkvollen Begräbnis des Marſchalls Foch geweigert hatte, die Fahne auf dem Stadthaus auf Halbmaſt zu ſetzen, hat es auch bei dem Tode Cle⸗ menceaus nicht für nötig gefunden, dies zu tun. In den hieſtgen nationaliſtiſchen Kreiſen wird dieſe Haltung ſcharf kritiſtert und man weiſt darauf hin, daß Clemenceau der Bevölkerung von Lille nach der Befreiung der Stadt im Oktober 1918 durch einen Beſuch ſeine deſondere Sympathie ausgedruckt habe Die Ausſprache wurde von Willy Schöppe⸗ Frankfurt a. M. eröffnet. Die junge Generation trägt heute eine große Verantwortung, an der das. Schickſal des politiſch und wirtſchaftlich iſolierten Bürgertums hängt. Nicht blindlings darauf loszu⸗ handeln gelte es, ſondern zunächſt müſſen die Vor⸗ bedingungen für ein wirkſames Handeln geſchaffen werden. Dazu iſt vor allem eine geſchloſſene und ſchlagfertige Organiſation nötig, Perſönlichkei⸗ ten mit weitgehenden Vollmachten als Führer, elaſtiſcher Aufbau der Bewegung, keine öffent⸗ lichen Einzelaktionen, ſondern diſzipliniertes Auf⸗ treten. Und vor allem gehört dazu eine vollkom⸗ mene Unabhängigkeit, der Organiſation, die Auf⸗ fangbecken für die vielfach zerſplitterten Kräfte des Bürgertums ſein ſoll. Mit der D. V. P. hat der .j. V. einen moraliſchen, keinen juriſti⸗ ſchen Pakt geſchloſſen. So iſt ihr Schickſal nicht an das der Partei gebunden. Offen geſtellt die junge Generation ihren Hunger nach Macht ein. Ihre Mitarbeit an dem Staat müſſe ſie leider, da kein anderer Weg übrig bleibt, erzwingen. Das Ver⸗ langen der.j. V. habe natürlich nur dann Wirkung und Erfolg, wenn ſie in ihrem eigenen Lager und bei jeder Handlung immer unbedingte Ehrlichkeit zeigt, taktiſche Manöver ablehnt und die Perſönlich⸗ keit vorbehaltlos anerkennt. Dr. Winſchuh⸗ Berlin, Mitbegründer der Februar⸗Klubbewegung, beſchäftigte ſich mit der Führerfrage in der D. V. P. und ſah in der Beſtellung von zwei Führern eine Möglichkeit des Aus⸗ gleiches und eines fruchtbaren Gegenſatzes. Unter anderen Löſungen wird die Manöverierfähigkeit der Partei leiden. Frank Glatzel erklärte, daß man eine Auseinanderſetzung der Führerkandidaten mit dem.. V. anſtreben werde. Der Vorſitzende Hardt dankte der Verſammlung, daß ſie den Namen Dingeldey⸗Darmſtadt genannt hat. Er dolle als Vertrauensmann des.. V. angeſehen werden. Ein Direktorium wurde von der Verſammlung ab⸗ gelehnt. Sie gab dem Vorſtand weitgehende Voll⸗ macht in der Führerfrage im Sinne der Ausſprache. Aus der weiteren Verhandung ergab ſich, daß der .. V. bewußt auf dem linken Flügel der D. V. P. ſtehen könne. Die Verbindung nach links, die Streſemann geſchaffen hat, dürfe nicht aufgegeben werden. Vorbehaltlos bekannte man ſich zur Republik. Die Partei werde man auch gegen den Willen ihrer Führer lieben. Der Streit um die liberale Paxole endete mit der Feſtſtellung, daß man dem Liberalismus einen neuen, aber eindeu⸗ tigen Inhalt zu geben habe. Zuſammenfaſſend iſt zu ſagen, daß im Verlauf einer beiſpielhaften Debatte vollkommene Einigkeit in allen Fragen erzielt wurde. Am Nachmiitag wur⸗ den die Führerämter beſetzt. Frank Glatzel ⸗ Eſſen wurde mit allen Stimmen jubelnd zum Führer erkoren. In den Führerausſchuß, der Frauk Glatzel zur Seite geſtellt wurde, wurden gewählt Hardt⸗Löbau, Dr. Pick ⸗Kaiſerslautern, Schröder⸗Dresden, Dr. Meyer⸗Berlin, Dr. Fabel⸗ Düſſeldorf. H. A. Rücktritt des belgiſchen Kabinetts (Telegraphiſche Meldung.) *Brüſſel, 26. Nov. Der belgiſche Miniſterrat trat geſtern nachmittag zu einer Beſprechung über die Genfer Univerſitäts⸗ frage zuſammen, die um 7 Uhr unterbrochen wurde. Die Miniſter gaben über den Gang der Verhand⸗ lungen keinerlei Erklärungen ab. Die Sitzung wurde abends 9 Uhr wieder aufgenommen. Sie endete be⸗ reits um 10 Uhr damit, daß das Kabinett ſeinen Rücktritt beſchloß. Miniſterpräſident Jaſpar wird ſich heute vormit⸗ tag zum König begeben. * Der Rücktrittsbeſchluß des Kabinetts Jaſpar kommt überraſchend. Man hat angenommen, da die liberalen Miniſter ihren Widerſpruch gegen die Sprachenfrage bereits zurückgezogen hatten, daß es zu einem Kompromiß kommen werde. Es muß alſo zu einer neuen Spaltung innerhalb der Regierung gekommen ſein. Die Urſache des Konflikts iſt auf die Gegenſätze zwiſchen den VBlamen und den Wal⸗ lonen in der Sprachenfrage zurückzuführen. Dieſer Gegenſatz übertrug ſich auf die beiden Regierungs⸗ parteien, die walloniſchen Liberalen und die vlämi⸗ ſchen Katholiken. Das von dem Kabinett Jaſpar an⸗ geſtrebte Kompromiß, durch das die drohende Kriſe vermieden werden ſollte, ſah namentlich eine weit⸗ gehende Vlamiſierung der Genter Univerſität vor, die infolge ihres hauptſächlich franzöſiſchen Charak⸗ ters von den Vlamen als Fremdkörper inmit⸗ ten ihres eigentlichen Sprachgebiets empfunden wurde. Dieſe Frage war in dem geſtrigen belgiſchen Miniſterrat abermals Gegenſtand der Beſprechun⸗ gen, in deren Verlauf ſich aber neue Differenzen ergeben haben müſſen, die zu der nunmehr beſchloſſe⸗ nen Demiſſion der Regierung führten. Da die Par⸗ teiverhältniſſe in Belgien derart liegen, daß eine Regierungszuſammenſetzung ohne Beteiligung einer der beiden bisherigen Regierungsparteien unmöglich erſcheint, iſt eine Löſung der gegenwärtigen Kriſe ſchwer zu überblicken. Man muß daher ſogar mit der Möglichkeit von Neuwahlen als einzigen Ausweg rechnen. 2 Der bisherige Miniſterpräſtdent Jaſpar war bekanntlich zum Präſidenten der 2. Haager Konfe⸗ renz in Ausſicht genommen. In dieſer ſeiner Eigen⸗ ſchaft lag ihm nun die Aufgabe ob, die Schlußkonfe⸗ renz einzuberufen. Es wird daher Aufgabe aller beteiligten Regierungen ſein, zu verhindern, daß die belgiſche Regierungskriſe zum Vorwand einer aber⸗ maligen Verzögerung der Haager Schlußver⸗ handlungen benutzt wirb, Wilderer erſchoſſen — Sangerhauſen, 26. Nov. Im Walde bei San⸗ gerhauſen traf ein Förſter mit einem berüchtigten, vielfach vorbeſtraften Wilderer, dem Arbeiter Pilz aus Sangerhauſen, zuſammen. Da Pilz ſein Ge⸗ wehr nicht niederlegte, ſchoß der Förſter und verletzte Pilz ſo ſchwer, daß er im Krankenhaus ſtarb. Hochſtapler in Oelſaroinen Die Berliner Staatsanwaltſchaft iſt einem weit⸗ verzweigten Betrugsmanöver auf die Spur gekom⸗ men, als deſſen Führer der Berliner Generaldirektor Adolf Wü ſt gilt. Die Vorunterſuchung gegen ihn iſt eröffnet worden.— Die Ermittelungen erſtrecken ſich weiter auf einen Berliner Rechtsanwalt, ſind aber noch nicht abgeſchloſſen. Wüſt erwarb 1927 das Bergwerk Schleſiſch⸗Rettlo für 25000 Mark. Ein Gutachten über den Wert des Bergwerkes wurde derart gefälſcht, daß aus den angegebenen 30 000 Mk. eine Millionenſumme gemacht wurde. Wüſt erwarb dann den Aktienmantel der Ueberſee⸗Export AG. Zürich. In Berlin wurde ein Büro der Geſellſchaft gegründet, in das als Ge⸗ ſchäftsführer der erwähnte Rechtsanwalt eingeſetzt wurde. In die Geſellſchaft brachte Wüſt das Aus⸗ beutungsrecht auf das Bergwerk ein und legte dabei das gefälſchte Gutachten vor. Als erſte große Transaktion der Ueberſee⸗Export AG. wurde mit der Hamburger Importfirma Carlos Walther ein Vertrag über die Lieferung von portu⸗ gieſiſchen Oelſardinen getätigt. Da zur gleichen Zeit eine andere Berliner Firma, ebenfalls auf unred⸗ licher Baſis, den Import von portugieſiſchen Oelſar⸗ dinen betrieb, ſetzte in ganz Deutſchland ein Preis ⸗ ſtu rz in Oelſardinen ein. Als Walther erfuhr, mit wem er es bei dem Sardinengeſchäft zu tun hatte, war es ihm zunächſt nicht einmal möglich, von dem Geſchäft zurückzutreten, da langfriſtige Wechſelkredite vereinbart waxen. Wüſt und der Berliner Rechts⸗ anwalt wurden in Zürich mitten aus der Verwal⸗ tungsratsſitzung heraus verhaftet. Die Schwei⸗ zer Behörden hoben jedoch den Haftbefehl auf und gaben die Akten nach Deutſchland weiter. Auf der Suche nach dem Mörder (Telegraphiſche Meldung) Düſſeldorf, 26. Nov. Die Polizei macht jetzt den Verſuch, unter Zuhilfe⸗ nahme der Bevölkerung näheres über die Haus⸗ angeſtellte Maria Hahn zu erfahren, die am 15. ds. Mts. bei Papenbelle ausgegraben wurde. Es wird darauf hingewieſen, daß ſie am Sonntag, den 8. Auguſt ds. Is., nachmittags zwiſchen 4 und 6 Uhr im Aus⸗ flugslokal Stindelmühle in Begleitung eines Man⸗ nes geſehen wurde, der mit ihr auf der oberen Ter⸗ raſſe ſaß und Rotwein trank. Es war ſehr ſchönes Wetter und einzelne Perſonen machten photogra⸗ phiſche Aufnahmen. Da Maria Hahn ein ſehr hübſches Mädchen war, hält die Polizei es für möglich, daß auch ſie mit ihrem Begleiter photographiert wurde. Die Bemühung der Behörde geht nun dahin, der⸗ artige Bilder oder Platten in ihren Beſitz zu bekom⸗ men. Im Anſchluß an das Verſchwinden der 20jährigen Elſe Weber teilt die Polizei mit, die Annahme, daß die Weber ermordet ſei, erſcheine durchaus un⸗ zutreffend, da ſie ſchon einmal verſchwunden war und ohnedies geſucht wird, weil ſie ihrem Dienſt⸗ geber in Burg einen größeren Geldbetrag entwendet hat. Sie iſt noch am 28. Oktober ds. Is. am Cor⸗ neliusplatz in Düſſeldorf geſehen worden, und man nimmt an, daß ſie ſich noch in Düſſeldorf aufhält. Wieder ein Raubüberfall (Telegraphiſche Meldung) Arnsberg(Weſtfalen), 25. Nov. Ein verwegener Raubüberfall wurde heute von oͤret bewaffneten Männern im Schloß Wecklun ausgeführt. Die drei Räuber dͤͤrangen mit dem Rufe„Hände hoch!“ in den Kaſſenraum ein. Zwei von ihnen hielten die Beamten mit ſchußfertigen Revolvern im Schach, während der dritte aus der Kaſſe einen Betrag von 600 raubte, worauf die Räuber entflohen. Sie wurden vom Beſitzer, Graf Landsberg, verfolgt, der mehrere Schüſſe auf die Flüchtigen abgab, ohne jedoch zu treffen. Bevor noch das alarmierte Iſerlohner Ueberfall⸗ kommando eingetroffen war, hatten ein Oberland⸗ jäger und ein Forſtbeamter die Räuber eingeholt. Dieſe eröffneten ſofort Feuer auf die Verfol⸗ ger, das ihrerſeits ebenfalls mit Schüſſen erwidert wurde. Zwei der Räuber wurden in dem Feuer⸗ 5 kampfunfähig gemacht, worauf ſich der dritte ergab. Attentat in der Neterstirche (Telegraphiſche Meldung.) Rom, 25. Nov. Geſtern nach dem Abendgebet in der Peterskirche verſuchte die Schwedin Gudrun Margarete Ram⸗ ſtad einen Revolveranſchlag auf den ehema⸗ ligen katholiſchen Vikar für Schweden, Mfgr Smith. Als die Kanoniker die Kirche verließen, bemerkte der Kanonikus Prinz Georg von Bayern, wie eine Frau den Revolver gegen Smith richtete und abzudrücken beabſichtigte. Mit einem Fauſtſchlag ſchlug er der Frau die Waffe aus der Hand. Die Attentäterin wurde verhaftet. Bei der Raſtad handelt es ſich anſcheinend um eine Bittſtel lerin, die von Smith abgewieſen worden war. Die Kugeln des Revolvers zeigten deutlich, daß die Frau bereits dreimal abgedrückt hatte, daß aber glücklicherweiſe die Waffe ver⸗ ſag te. Da der italieniſche Botſchafter beim Vatikan, Graf Deveccht heute im Vatlkan einen Beſuch ab⸗ geſtattet hat, nimmt man an, daß die Frau der ita⸗ lieniſchen Regterung ausgeliefert werden wird. Es ſoll ſich um eine Geiſtesſchwache handeln, ſodaß man ſie wahrſcheinlich ohne Beſtrafung des Landes verweiſen wird. 5 Zum Böß—Sklarekfkaudal Berlin, 28. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Die national⸗ſozialiſtiſche Fraktion des Stadtparla⸗ ments hat für die erſte Sitzung, die wahrſcheinlich am 12. Dezember ſtattfinden wird, einen Antrag einge⸗ bracht, der die ſofortige penſtonskoſe Amtsenthebung des Oberbürgermeiſters Böß und außerdem einen eingehenden Bericht über den bisherigen Stand der Sklarek⸗Unterſuchung verlangt. Ob über dieſen Antrag gleich die Debatte eröffnet werden wird, läßt ſich ſchwer vorausſehen, da man nicht weiß, ob die Kommuniſten dem Antrag ihr Unterſtüttzung leihen werden. a. . g 7 2 8 De c„.. e A nc en naeh eee ener een ee . 2 eee 2 ern W be enen PN oc c„ ehren 2 5 Dienstag, den 26. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 549 Städtiſche Nachrichten Dr. Carl Venz zum Gedächtnis Dr. Carl Benz hätte heute ſeinen 85. Ge⸗ burtstag gefeiert. Eine Reihe Ehrungen waren geplant, die ſo ſpät erſt den Weg zu ihm fanden. Wer wußte vor etlichen Jahren, daß Dr. C. Benz no) lebte? Vor etlichen Jahren beſuchten ihn einmal eine Reihe junger Ingenieure. Als ihn einer aus der Reihe fragte:„Nun, Herr Doktor, wie brannte und dürſtete wohl auch Ihr Herz in Sehnſucht nach Ruh e, als Sie ſo jung waren wie wir? Da antwortete der beſchei⸗ dene Mann:„Ach nein— ich hatte ſo viel mit des Lebens Kämpfen und Sorgen— ſo viel für das Werk zu tun, daß ich nie Zeit fand, an den Ruhm zu denken!“ Nun ruht der große Mann in ſeinem Ehrengrab, das ihm Alt⸗Ladenburg geſpendet. Zahlloſe Kränze werden ſich heute über ſeinem Hügel wölben, Zeichen treuen Dankes. Jakob Emrich Im Krematorium des Heidelberger Bergfriedhofs wird heute nachmittag ein bekannter und beliebter Altmannheimer, der ſeinen Lebensabend in Heidel⸗ berg verbrachte, beſtattet: Jakob Emrich ſen. Der Heimgegangene, der ein Alter von 84 Jahren er⸗ reichte, gründete im Jahre 1872 hier eine Holzhand⸗ lung, die er in Gemeinſchaft mit ſeinem ſpäteren Teilhaber Martin Köhler zu hoher Blüte ent⸗ wickelte. Emrich, der eine führende Stellung im Holz⸗ handel einnahm, war Mitglied der Handelskammer und gehörte lange Jahre dem Schatzungsrat als Ver⸗ trauensmann an. 1912 ſiedelte er nach Heidelberg tber, um dort an der Seite ſeiner Gattin in beſchau⸗ licher Muße von ſeinem Lebenswerk auszuruhen. Die große körperliche Rüſtigkeit, mit der er Anfang Auguſt d. Js. ſeinen 84. Geburtstag beging, war vor allem auf ſeine Vorliebe für die Natur und das edle Weidwerk zurückzuführen. Dadurch hatte er ſich einen Freundeskreis geſchaffen, in dem er ſtets mit großer Freude begrüßt wurde. Im vergangenen Winter fing er infolge eines ſchweren Sturzes zu kränkeln an. Emrich, der ſogar Urgroßvaterfreuden erleben durfte, hinterläßt eine zahlreiche Familie. Die treue Lebensgefährtin, die ihm 1918 im Tode voranging, ſchenkte ihm vier Söhne und vier Töchter, von denen nur die älteſte Tochter nicht mehr unter den Lebenden weilt. Von den Söhnen haben je zwei in Mannheim und in Düſſeldorf, von den Töchtern zwei in Mannheim und eine in Heidelberg ihren Wohnſitz. Mit Jakob Emrich ſinkt wieder ein Stück Altmannheim ins Grab. Möge ihm die Erde leicht ſein! * * Wohnungsbau in Mannheim. Der Reinzugang an Wohnungen betrug im Monat Oktober 445. (Zugang durch Neubau 447, durch Abbruch.) Von den neu geſchaffenen Wohnungen ſind 423 Wohnun⸗ gen mit—3 Zimmer und 24 Wohnungen mit 4 und mehr Zimmer. Es wurden im Monat Oktober 67 neue Wohngebäude erſtellt. Für 66 Neubauten, die insgeſamt 445 Wohnungen ergaben, wurde eine Baukoſtenbeihilfe bewilligt. 53 neue Wohngebäude wurden von privaten Bauherrn und 14 von Gemein⸗ nützigen Baugeſellſchaften erſtellt. Davon ſind 3 Kleinhäuſer mit—2 Wohngeſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen. 9 ö eee f * Stenerkarte 1930. Wegen der Zuſtellung der Steuerbarten für das Jahr 1930 enthält den An⸗ zeigenteil dieſer Nummer eine wichtige Bekannt⸗ machung. * Ernannt wurde Lehramtspraktikant Dr. Feltx Waſſermann zum Profeſſor am Gymnaſtum in Mannheim. 5 * Friſtablauf für Verſorgungsanwärter. Verſor⸗ gungsanwärter, die ihre Bewerbung auf Anſtellung als Beannte aufrechterhalten wollen, müſſen dies jährlich am 1. Dezember der die Bewerberliſte füh⸗ remden Behörde mitteilen. Bewerber, die es unter⸗ laſſen, werden in den Liſten geſtrichen. Die Mit⸗ teilung über die Aufrechterhaltung muß bis zum 1. Dezember, erſtmals zum 1. Dezember des auf die Vormerkung folgenden Kalenderjahres, eingegangen ſetn. Dieſen Beſtimmungen unterliegen auch die bereits planmäßig angeſtellten Verſorgungsanwär⸗ ter, die ihre Vormerkungen für höhere Beamten⸗ laufbahnen aufrechterhalten wiſſen wollen, und die als Angeſtellte beſchäftigten Verſorgungsanwärter. Wie wir ſchon berichteten, iſt ein Juwelier aus Frankfurt a. M. in Berlin um Juwelen im Betrag von etwa 200 000 RM. erleichtert worden. Der Herr, übrigens ein alter Fachmann, fiel glatt auf den alten Trick herein, ſich von einem ſogenannten Geſchäfts⸗ freund irgendwo in eine Penſion des Weſtens be⸗ ſtellen zu laſſen. Während der Geſchäftsfreund mit den edlen Steinen zu dem e⸗gentlichen Käufer ins Nebenzimmer ging, wartete der wirkliche Beſitzer im Vorraum und— er wartet heute noch, denn der Ge⸗ ſchäftsfreund war ein Schwindler, der mit den Ju⸗ welen in der Taſche durch einen zweiten Ausgang verſchwand. Verbrechen zum Nachteil von Juwelieren und Goldwarengeſchäften ſind ſchon deshalb verhältnis⸗ mäßig häufig, weil hier mit einem einzigen kühnen Griff, mit einem ein⸗ zigen klug ausgedachten Trick beträchtliche Werte innerhalb kurzer Zeit ergaunert werden können. Derartige Verbrechen fallen ſtrafrechtlich faſt immer unter den Betrugsparagraphen, ſeltener unter Dieb⸗ ſtahl, dafür wieder häufiger unter Raub. Ein ganz groß angelegter Raubanfall, der fich vor mehreren Jahren in Frankfurt ereignete, hat— und das iſt leider faſt immer die logiſche Folge— ſchnell Schule gemacht. Vor einem bekannten Juweliergeſchäft am Goetheplatz fuhr mittags, zur Zeit des ſtärkſten Ver⸗ kehrs, ein offener Kraftwagen vor. Drei Herren ſtie⸗ gen aus und ſtellten ſich vor die Auslage. Plötzlich zog der eine einen ſchweren Maurerhammer, zer⸗ trümmerte die Erkerſcheibe mit einigen wuchtigen Schlägen und die beiden andern rafften die ſchon vorher genau ausgewählten wertvollſten Gegenſtände zuſammen. Bevor noch der Geſchäftsinhaber, aber auch die Paſſanten, die Sache richtig begriffen hatten, waren die Räuber mit threm Kraftwagen davon⸗ geraſt. Der Fall hat, wie geſagt, Schule gemacht. Zahlreiche ähnliche Räubereien kamen zur Meldung der Polizei, der größte Fall war wohl die Beraubung des Berliner Juwelengeſchäfts in der Tauentzien⸗ ſtraße durch den bekannten Verbrecher Spruch, der einen Feuerwerkskörper in das Geſchäftslokal warf und mit zwei Komplizen in aller Ruhe den Laden ausplünderte. Die weitaus meiſten Verbrechen zum Schaden derartiger Geſchäfte werden aber nicht unter Anwen⸗ dung von Gewalt verübt, ſondern ſind fein ausgeklügelte Betrügereien, die, da die Gauner außerordentlich ſicher auftreten, auch faſt niemals mißlingen. Der größte Teil dieſer Fälle, von denen einige nachſtehend wieder⸗ gegeben werden ſollen, iſt nicht ohne Humor, aller⸗ dings nur für den Unbeteiligten. Da wurde vor einiger Zeit eine große Juwelierfirma in Rom vom Vatikan aus angerufen und der Beſuch eines päpſt⸗ lichen Würdenträger aviſiert. Eine Stunde ſpäter Wachſende Anſicherheit auf der Straße Am Ortsausgang von Feudenheim nach Ilves⸗ heim wurde am Sonntag nachmittag eine Frau durch einen bis jetzt unbekannten Mann in unſttt⸗ licher Weiſe beläſtigt. Als die Frau zu ent⸗ kommen ſuchte, lief der Täter ihr nach und ergriff erſt die Flucht in der Richtung nach Wallſtadt, als einige funge Burſchen in die Nähe kamen. Da dies der zweite derartige Fall auf dieſer Straße iſt, herrſcht in der Ilvesheimer Siedlung bei Feuden⸗ heim große Erregung, zumal Pollizeiſtreifen in dieſer Gegend ſeit Jahren nicht anehr geſehen wur⸗ den.— Der Exhibitioniſt iſt etwa 30 Jahre alt, mittelgroß, ſchlank und bartlos. Beide Fälle ſind zur Anzeige gebracht. * * Grober Unfug. Durch einen bis jetzt noch un⸗ bekannten Täter wurde geſtern abend der Feuer⸗ melder Ecke Spinoza⸗ und Leibnizſtraße unnötiger⸗ weiſe in Tätigkeit geſetzt und dadurch um.25 Uhr die Berufsfeuerwehr alarmiert. Seinen 70. Geburtstag begeht am morgigen Mittwoch Lackterermeiſter a. D. Jean Kunzmann, Langſtr. 31. Belrigertricks- die fast ſtets gelingen Betrachtungen eines Kriminaliſten zu dem neueſten Berliner Juwelenbetrug fuhr der Kardinal in einem päpſtlichen Wagen, von Schweizern in Uniform begleitet, vor und wurde mit der ihm zukommenden Ehrfurcht begrüßt. Er wählte ein wertvolles Schmuckſtück aus, erklärte aber, daß Se., Heiligkeit Papſt Pius ſich den Kauf⸗ entſcheid vorbehalten habe, und nahm das Schmuck⸗ ſtück zur Vorlage mit. Als der Juwelier am Nach⸗ mittag, wie vereinbart, nachfragte, mußte er zu ſeinem Entſetzen feſtſtellen, daß man im Vatikan von dieſem„Geſchäft“ nicht die geringſte Ahnung hatte. Die Schwindler hatten zwar einen großen und koſt⸗ ſpieligen Apparat in Szene geſetzt, aber das Ge⸗ ſchäft hatte ſich gelohnt. Ein anderer„vornehmer“ Kunde ließ ſich, genau wie in dem neueſten Berliner Fall, ungefaßte Edel⸗ ſteine vorlegen, die zu einem beſonders aparten Kollier verarbeitet werden ſollten. Er hatte zu dieſem Zweck eine kleine Skizze auf einem Karton⸗ blättchen mitgebracht, die er im Laufe der Verhand⸗ lung mehrmals achtlos auf die Edelſteine legte. Das Kartonblatt enthielt auf der Rückſeite einen ſchmalen Streifen Fliegenleim. Ein kleiner Teil der Edel⸗ ſteine tat auch dem Gauner den Gefallen, auf der Rückſeite des Papiers kleben zu bleiben. Darauf kam das Geſchäft ſchnell zum vorläufigen Abſchluß, d.., es handelte ſich auch hier um ein Geſchäft, an dem der Juwelier ſelbſt am allerwenigsten verdient hatte. So leicht und intereſſant ſich dieſe Gaunergeſchich⸗ ten hier leſen, ſo gehört zu ihrer Ausführung doch ebenſoviel Frechheit wie Kaltblütigkeit, denn die Juweliere pflegen, gewitzigt durch die vielen Schä⸗ den und aufgeklärt durch Veröffentlichungen in Tages⸗ und Fachpreſſe, häufig genug recht mißtrau⸗ iſche Herren zu ſein, aber die Gauner ſind ihnen, wie geſagt, überlegen. Der berühmte Hochſtapler Georges Manolesen hatte den Juwelenbetrug zu ſeiner ganz beſonderen Spezlalttät erhoben. Schundliteratur und in letzter Zeit leider auch der Film haben dieſen aus Rumä⸗ nien ſtammenden Verbrecher mit einem Nimbus umwoben, der gerade ihm am allerwenigſten zu⸗ kommt. Wahr iſt nur, daß er einer der geriebenſten Hochſtapler des 19. Jahrhunderts war, der durch keine Strafe gebeſſert werden konnte. Manolescu arbeitete unter anderem mit folgendem Trick: Der Fachmann prüft die Güte und den Schliff der Dia⸗ manten durch Anrauchen. Manolescu nahm zu die⸗ ſem Zweck einen, in Wirklichkeit jedoch zwei Dia⸗ manten zwiſchen die Finger und bugſierte beim An⸗ hauchen den einen Edelſtein in den Mund, den ande⸗ ren legte er nach Prüfung wieder auf den Tiſch. Kurze Zeit ſpäter packte ihn ein leichter Huſtenreiz, er zog ein Taſchentuch und ließ den Diamanten aus dem Mund unauffällig in das Tuch verſchwinden. Dieſer Trick ſoll ihm, wenn man ſeinen eigenen Memoiren glauben darf, in mehreren Fällen Er⸗ folg gebracht haben. 8 Otto Schwerin. * Verſetzt in gleicher Eigenſchaft wurde Profeſſor Arnim Walter vom Realgymnaſium Weinheim an die Leſſingſchule in Mannheim. i Das Feſt der ſilbernen Hochzeit ſetert heute Herr Georg Weinbrecht mit ſeiner Ehefrau geb. Geb⸗ hardt, wohnhaft J 5, 12. Veranſtaltungen Familienabend im Gewerbeverein und Hand⸗ werkerverband Der Gewerbeverein und Handwer⸗ kerverband CE. V. Mannheim hatte ſeine Mit⸗ glieder für Samstag zu einem Familienabend in die Germania⸗Säle eingeladen. Leider war der Beſuch recht mäßig, was im Hinblick auf das ſchoͤne Programm bedauerlich war. Nach der Begrüßung durch das Vorſtandsmitglied Wolf vom Gewerbe⸗ verein gab Architekt Löwenberg von der J. G. Farbeninduſtrie intereſſante Erläuterungen über die photographiſche Farben platte, die mit einer aus den drei Grundfarben beſtehenden Schicht gefärbter Harzkörnchen belegt iſt und farbenpräch⸗ tige Aufnahmen mit allen Nuancen geſtattet. Aller⸗ dings iſt die Belichtungszeit gegenüber gewöhnlichen Platten eine 30 fache. Es laſſen ſich von den Farbplatten keine Kopien herſtellen. Unter dem Motto „Auf froher Wanderwalz Durch unſre ſonnige Pfals Mit Kamera und Feder Von Löwenberg und Räder“ wurde eine große Anzahl herrlicher Farbenaufnah⸗ men aus der Pfalz als Lichtbilder gezeigt, zu denen der Pfälzer Dialektdichter Karl Räder launige Cr⸗ läuterungen gab, die den ungeteilten Beifall des Pu⸗ blikums fanden. Karl Räder gab ſodann eine Serie ſeiner kernigen Pfälzer Mundartdichtungen zum beſten, die ſtürmiſche Heiterkeit entfeſſelten. Humo⸗ riſtiſche Vorträge von Karl Bogt und Trompeten⸗ ſolt von Friedr. Schmelzle fr., am Klavier von Hans Belzer begleitet, bereicherten die Vortreigs⸗ folge, die von muſikaliſchen Darbietungen der Ka⸗ pelle Stehmann umrahmt wurde. Erſt um die Mitternachtsſtunde kam der Tanz zu ſeinem 1 —— Veſichtigung der Deutſchen Steinzeugwarenfab rik in Friedrichsfeld Es liegt im Sinne der neuzeitlichen Beſtrebungen der Deutſchen Reichspoſt, die Beziehungen zur Wirtſchaft enger zu geſtalten und mehr als dies früher der Fall war mit der allgemeinen Wirt⸗ ſchaft Fü h lung zu halten. Je mehr und je beſſer die Deutſche Reichspoſt über die allgemeine Wirt⸗ ſchaftslage und die Nöte und Sorgen der Wirtſchaft unterrichtet iſt, deſto beſſer und ſchneller kann ſie durch entſprechende Ausgeſtaltung der Ver⸗ kehrsein richtungen und durch den Aus⸗ bau des Verkehrsnetzes den Bebürfniſſen der Wirtſchaft entgegenkommen und ſo Helferin und Förderin der Wirtſchaft ſein. Dieſem Zweck dienen auch die Beſichtigungen von großen induſtriellen Betrieben. So wurde vor eint⸗ gen Tagen gelegentlich der ebenfalls wirtſchaftlichen Zwecken dienenden Tagung der Amtsvorſteher aus dem nördlichen und nordöſtlichen Teil des Ober⸗ poſtdirektions⸗Bezirks unter Führung des Präſi⸗ denten Laemmlein eine Beſichttgung der Be⸗ triebe der Deutſchen Steinzeugwaren⸗ fabrik in Friedrichsfeld unternommen. Et⸗ wa 40 Teilnehmer hatten hierbei Gelegenheit einen Einblick in den Betrieb einer der größten Deutſchen Steinzeugwarenfabriken und einen Ueberblick über die Leiſtungsfähigkeit dieſes Großbetriebes zu ge⸗ winnen, der etwa 700 Arbeiter beſchäftigt. Die Be⸗ ſichtigung der weit ausgedehnten Werke unter Füh⸗ rung von Ingenieuren der Fabrik erſtreckte ſich zu⸗ nächſt auf die Abteilung der Kanaliſationsartikel und dann auf die Abteilung für Leitungen, Gefäße, Ap⸗ parate und Maſchinen. 5 Die Betriebsſicherheit und Leiſtungsfähigkeit der hauptſächlich für die chemiſche Induſtrie beſtimmten Maſchinen aus ſäurebeſtändigem Material⸗Exhau⸗ ſtoren Pumpen uſw.— konnte auf der Prüfſtation beobachtet werden. Großes Intereſſe fanden die Spezialartikel zur Aufbewahrung großer Mengen von Säuren und die großen Brennöfen, an denen mit ununterhro⸗ chenen Tag⸗ und Nachtſchichten gearbeitet wird. Be⸗ ſondere Aufmerkſamkeit fand der Teil der Fabri⸗ kation, der auch für die Deutſche Reichs poſt von Bedeutung werden kann, z. B. Kabel⸗ formſtücke zu Kabelkanälen, Behälter für Batte⸗ rien, Klinker uſw. 5 Für ſich perſönlich und im Namen der ſehr be⸗ friedigten Teilnehmer ſprach Präſident Laemmlein der Firma Dank und Anerkennung aus für das Geſehene, wobei er darauf hinwies, in welcher Weiſe ſich praktiſche Nutzanwendungen aus der Beſichtt⸗ gung in beiderſeitigem Intereſſe ergeben 1 * Gegen die Nebenbeſchäftigung von Beamten * Darmſtadt, 25. Nov. Wie wir hören, haben verſchiedene Vorkommniſſe dazu geführt, daß von zuſtändiger Stelle erneut darauf hingewieſen wer⸗ den mußte, daß den Beamten eine Neben⸗ beſchäftigung zum Gelderwerb verboten iſt. Sebbſtverſtändlich iſt literariſche, politiſche oder künſtleriſche Betätigung keiner Beſchränkung unter⸗ worfen. Nebenbeſchäftigungen bedürfen ſtets der Genehmigung der vorgeſetzten Stellen. Namentlich wurde geklagt, daß Beamte die Ver beitung von Nachrichten über Geſchehniſſe außerhalb der Vorgänge in ihrer eigenen Gemeinde gewerbsmäßig betrieben. f N Wie alt ift die Pegotty? Von Wilhelm Lichtenberg Im Café ein Kranz von Damen. Rings um einen Tiſch gruppiert. Wie nicht anders zu erwarten lebhafte Unterhaltung. Na, ſagen wir— ſehr leb⸗ hafte Unterhaltung. Uebers Theater ſpricht man. Man ſpricht gern übers Theater. Und eine der Damen ſagt„Haben Sie geleſen— die Pegotty...? Hat geſtern wieder einen fabelhaften Erfolg gehabt. Na ja, die Pe⸗ gotty..!“ „Die Pegotty? Na, auch nicht mehr die Aller⸗ füngſte. Schade. Was glauben Sie, wie alt kann die Pegotty ſein?“ „Ich ſchätze— ſo achtundzwanzig,“ meint eine junge Dame von der anderen Seite. Ein Chorus weiblicher Stimmen lacht auf:„Haha— achtund⸗ zwanzig?“ Und eine ältere Dame fügt malitiös hin⸗ zu:„Sie meinen wahrſcheinlich— zweimal acht⸗ undzwanzig? Ja, das meinen Sie wahrſcheinlich, Sie liebes, ahnungsloſes Kind.“ „Die junge Dame ſenkt beſchämt den Kopf und wagt keine Widerrede. Aber die Frau Oberſtleut⸗ nant vor dem Apfelkuchen mit Schlagſahne legt den Kopf zurück und meint bedächtig:„Warten Ste die Pegotty. Laſſen Sie mich nachdenken Stimmt. Wann habe ich ſie in Brünn geſehen? Mein Mann war damals dort in Garntſon Warten Sie nur.. Hab's ſchon! Vor fünfzehn Jah⸗ ren war es. Genau fünfzehn Jahre. Es war knapp vor dem Krieg.“ „Bitte, fünfzehn Jahre! Nach der Rechnung dieſer jungen Dame hätte ſie alſo damals dreizehn Jahre alt ſein müſſen. Hahaha, dreizehn Jahrel Nein, die Pegotty... Alſo, ſagen wir— wohlwollend...“ Eine kleine, ſpitze Dame fällt ein:„Es läßt ſich ja leicht nachrechnen. Wie alt war ſie damals in Brünn? Ich meine— die Pegotty?“ „Na, wie alt wird ſie geweſ zwanzig.“ en ſein? Sagen wir— in Brünn engagiert. Sagen wir getroſt, ohne ihr wehe zu tun, vierundzwanzig.“ Die Dame mit der tiefen Stimme fällt ein;„Sa⸗ gen wir gleich achtundzwanzig. Die Damen vom Theater machen ſich ohnehin alle fünger. Sie iſt alſo jetzt— gelinde gerechnet..“ „Dretundvierzig!“ ergänzt die Frau Oberſtleut⸗ nant und nickte befriedigt. Denn ſte ſelbſt iſt erſt zweiundvierzig. Plötzlich meldete ſich eine entrüſtete Stimme vom andern Ende der Tafel:„Aber, aber, meine Da⸗ men! Die Pegotty und dreiundvierzig...!“ „Weniger meinen Sie?“ fragt die ſpitze Dame empört. „Mehr! Viel mehr! Ich bitte Sie! Die Pegotty! Der Chef meines Mannes— ein alter Herr— er⸗ innert ſich noch ganz deutlich an ſie. An ihr Debüt vor vierunddreißig Jahren. Ja, genau vier⸗ unddreißig Jahre ſind es her. Er hat im Jahre Fünfundneunzig geheiratet und damals debütierte ſie. Alſo bitte! Wenn wir ihr ſchon zubilligen, daß ſie mit ſechzehn Jahren zum Theater ging.“ „Lächerlich! Mit ſechzehn Jahren!“ „Na, ſagen wir getroſt achtzehn.“ „Sagen wir lieber gleich zwanzig.“ „Gut. Zwanzig. Beſtenfalls. Können Sie rechnen, meine Damen? Bemühen Sie ſich bitte ein wenig! Zwanzig und vierunddreißig macht...?“ „Vierundfünfzig!“ ließ ſich ein wohlabgeſtimmtes Uniſono vernehmen. Und die ſpitze Dame wieder⸗ holte befriedigt:„Na freilich— vierundfünfzig. Zu⸗ mindeſt.“ Denn ſie ſelbſt hatte geſtern ihren Drei⸗ undfünfzigſten gefeiert. Eine kleine Pauſe entſtand. Man hlelt vor ollem einmal die Vierundfünfzig feſt. Aber die Paufe währte nur wenige Sekunden; denn die Dame mit der Pelz⸗ ſtola lächelte. Alle ſahen dieſes Lächelg. Und ſte lächelte nur ſelten.„Warum lächeln Sie, gnädige Frau?“ wurde ſie gefragt. 5 Die Dame mit der Pelzſtola dehnte die Paufe weiter aus und ſagte dann mit einem mühſam ver⸗ haltenen Lachen:„Warum? Ueber die Vegotty und „Ausgeſchloſſen. Mit zwanzig iſt man noch nicht ihr Alter. Von vierundfünfzig kann keine Rede ſein. Keine Rede, ſage ich Ihnen.“ „Jünger?“ klang ein empörter Chor. „Aelter,“ kam es zurück. „Na alſo! Ich hab mir's ja gedacht. Aber ſch wollte nicht dreinreden. Sonſt hätte es am Ende ausgeſehen, daß ich der Pegotty ihre vierundfünfzig nicht gönne,“ meinte eine ehrwürdige Matrone, die ſich bisher noch nicht als Soliſtin im Geſpräch beteiligt hatte.„Aber hören wir einmal, was die gnädige Frau zu ſagen hat.“ „Meingott, nicht viel... Es iſt ja auch nicht wich⸗ tig. Die Pegotty bleibt trotzdem eine begnadete Künſtlerin. Nur leider... die vpierundfünfzig Alſo ich kenne nämlich einen jungen Mann „Einen jungen Mann?“ „Na, ſo ganz jung iſt er auch nicht mehr. Vierzig ungefähr. Und der funge Mann hat einen Freund. Natürlich auch vierzig. Schulkameraden, wiſſen Sie. Erraten Sie, meine Damen, wer dieſer Freund iſt?“ „Dieſer Freund.. Dieſer Freund..“ klang es durcheinander. „Alſo— dieſer Freund iſt— Sie werden lachen, meine Damen— kein anderer als der Sohn dieſer Pegotty.“ „Aaha! da haben wir'!“ ließ ſich wieder die tiefe Stimme vernehmen.„Ein Sohn. Alſo bitte. Was ich geſagt habe. Einen vierzigjährigen Sohn hat ſte, die Pegotty. Tableau.“ Alle ſchweigen! Man rechnet. Fieberheft rechnet man. Vierzig und. Die Frau Oberſtleutnant hat das Wort:„Nehmen wir an, ſie hat dieſen Sohn mit ſechzehnn“ „Lächerlich! Unſtun! Sechzehn! Zu jener Zeit bat man mit ſechzehn noch keine..“ „Von ſechzehn kann keine Rede ſein! Wo denkey Ste hin!“ „Es wäre ja geradezu ein Skandal!“ „Alſo bitte— achtzehn!“ „Sagen wir lieber zwanzig!“ „Bitte. Einverſtanden. Zwanzkg. Nachdem wie alt iſt alſo die Pegotty?“ „Na, wie alt kann ſie ſein. Es iſt eine einfache Rechnung.“ Eine ganz einfache Rechnung. Man muß nur ein bißchen addieren können. Denn vierzig und zwanzig macht...?“ „Seit Adam Rieſe— ſechzig. Rund ſechzig. Wenn ſte wirklich nicht älter war, wie ſie das Kind gekriegt hat. Sagen wir alſo ganz ruhig: Sechzig iſt die Pe⸗ gotty. Macht aber nichts. Eine Frau iſt immer ſo alt, wie ſie ſich fühlt.“ 5 Da erhebt ſich eine Dame vom Nebentiſch,. Eine junge, reizende, charmante Frau. Geht an den Tiſch der verſammelten Damen heran und ſagt:„Sie irren ſich, meine Damen. Ich werde Ihnen ſagen, wie alt die Pegotty iſt.“ „Jünger?“ fährt es auf ſie los. „Im Gegenteil,“ meint die fremde Dame lächelnd, „älter, viel älter. Achtzig! Achtzig iſt die Pe⸗ gotty. Glauben Sie's mir!“ 5 „Lächerlich,“ fertigt die Frau Oberſtleutnaut die fremde Dame ab.„Unterlaſſen Sie gefälligſt dieſe Scherze!“ „Aber nein, meine Damen! Kein Scherz. Die Pegotty iſt achtzig Jahre alt. Ich muß es ja wiſſen. Ich bin nämlich ſelbſt die Pegotty.“ In der Küche „Wenn Sie einen Bräutigam haben, Ma e ich nichts dagegen. Ich möchte ihn aber nich! oft ſehen!“ f „Oh nein, gnädige Frau— ich wechſele ihn oft!“ „Tit⸗Bits“. Nadio 5 „Papa! Was bekomme ich, wenn ich an dieſer Spule drehe?“ e „Eine tüchtige Tracht Prügel!“ Studieren „Wieviele ſtudieren eigentlich jetzt hier an der Univerſität?“ „Ungefähr einer von zehn!“ „Berlingſke Tidende“ „Paſſing Show“. 4. Seite. Nr. 549 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 26. November 1929 Aus dem Lande Selbſtmord eines Bahnarbeiters in Seckenheim Seckenheim, W. Nov. Im Wald bei der Sta⸗ tion Seckenheim in der Nähe der Waldſchenke fand man heute früh den ſeit Samstag vermißten 61 Jahre alten verheirateten und hier wohnhaften Eiſenbahnſtreckenarbeiter. Wilhelm Marzenell erhängt vor. Der Grund zu der unglückſeligen Herbstkonzert des Singvereins Weinheim. * Weinheim, 24. Nov. Weinheims älteſter Män⸗ nergeſangverein, der im Jahre 1842 gegründete Singverein Weinheim veranſtaltete geſtern Sonntag nachmittag in der Feſthalle„Pfälzer Hof“ Unter der muſikaliſchen Leitung des Muſikdirektors Din and aus Mannheim ſein diesjähriges Her bſt⸗ Konzert unter Mitwirkung eines Frauenchores ſowie unter der orcheſtralen Umrahmung der Ka⸗ pelle Strauß; ferner wirkte Opernfänger Bah⸗ läng aus. Mannheim mit. Nach den einführenden Worten des Vorſitzenden des Singvereins, Prof. Emil Maenner wurde das Konzert mit Bruckners techniſch ſchwieriger Tonſchöpfung„Germanenzug“ unter der wirkungsvollen muſtkaliſchen Unter⸗ ſtützung durch die einheimiſche Kapelle Strauß viel⸗ verſprechend eröffnet. Gleich hier hatte man den Ein druck, daß der Chor ſich emſig und unverdroſſen vor⸗ bereitet und keine Mühe geſcheut hatte, um künſt⸗ lekiſch Gediegenes zu bieten. Die wichtigſte und ſchwierigſte Darbietung war Hölderlins„Schickſalslied“, vertont von Brahms. Der Frauenchor hatbe hier Gelegenheit, ſich über ſein ausgeglichenes, klangſchönes Stimmen⸗ material auszuwetſen. Die Straußkapelle wußte ſich mit ihrer nicht leichten Aufgabe in der Orcheſterbe⸗ gleitung ganz gut abzufinden. Der Haupterfolg war die eimpandfreie Leiſtung des gemiſchten Chores, eine Leiſtung, die von unverdroſſener Arbeit, aber auch von wärmſter Hingabe an die Intentionen des Dirigenten beredtes Zeugnis ablegte. Operſänger Bahling aus Mannheim— am Klavier von Dr. Kemmler begleitet— verſchönte das Konzert durch Liederdarbietungen, von denen Uter ſehr ernſte Geſänge von Brahms der Bußtags⸗ ſtimmung angepaßt waren. Bahling wußte dieſe Lieber— obwohl dieſe nicht ſehr volkstümlich ſind —ſo meiſterhaft zur Wirkung zu bringen, daß er das Brahmslied„Wenn ich mit Menſchen⸗ und mit Engelszungen redete... nochmals ſingen mußte. Mit Rinkens techniſch ſchwerem„Deutſchen Gebet“ ſchloß das Konzert ſehr eindrucksvoll ab. Das von ewa 800 Perſonem beſuchte Haus ſpendete begeiſter⸗ tem Beifall. h. Weinheimer Bahnhofs⸗Erweiterung Weinheim, 24. Nov. Das neue Gebäude am Empfangsraum des hieſigen Hauptbahnhofes iſt nun hergeſtellt. Es beſtitzt eine Fläche von 260 Quadrat⸗ meter und weiſt auf ber Straßenſeite an den Enden e einen Laden auf, von benen einer als Erfriſchungs⸗ häuschen und der andere als Friſeurladen dient. Hinter den Läden ſind Hallen für Fahrräder und Pyſtpakete errichtet worden. Der auf den Stil der „neuen Sachlichkeit“ eingeſtellte ſchmucke Neubau fügt ſich ſehr gut in die bisher am Hauptbahnhof geſchaf⸗ fenen Anlagen ein. Nur wird gewünſcht, daß auch das Hauptempfangsgebäude, das längſt nicht mehr den ütodernen Verkehrsanforderungen entſpricht, ent⸗ ſprechepd vergrößert wird. Die Baukoſten wurden gemeinſam von der Stabtgemeinde Weinheim und der Reichsbahndirektion Mainz aufgebracht. Der Schöpfer der neuen Anlage, die in ben nächſten Ta⸗ gen dem öffentlichen Verkehr übergeben werden wird, iſt Oberbaurat Kleinſchmidt bet der Reichsbahn⸗ direktion Mainz. 5* Lichtenan, W. Nov. Dieſer Tage entſtaud in der Werkſtätte des Fahrradhändlers Karl Ludwig ein Brand, der alsbald auf die oberen Tetle des Hauſes übergriff und größere Ausdehnung anzu⸗ nehmen drohte. Bald ſtand der Dachſtuhl in Flammen. Den Bemühungen der Feuerwehr gelang e ſchließlich, des Feuers Herr zu werden, ſo daß bie alarmierte Kehler Motorſpritze, die die 24 Kilo⸗ kteter lange Strecke trotz Nebel in 35 Minuten zu⸗ tückgelegt hatte, nicht mehr einzugreifen brauchte. Der Schaden iſt bebeutend. Ueber die Entſtehungs⸗ Arſache verlautet, daß beim Schweißen ein Fun⸗ ken in die mit Oel getränkte Putzwolle fiel, die ſo⸗ fort in Brand geriet, der alsbald eine Wand der enlich altersſchwachen Werkſtätte erfaßte. drganiiationsfragen des Vadegewerbes Gegen die Konkurrenz der öffentlichen Hand Das Anweſen der„Maſſage⸗Salons“ Um den organiſierten Widerſtand gegen die das Badegewerbe ſchädigenden Einflüſſe ging es in einer außer ordentlichen Verſammlung der Bezirksgruppe y des Reichs verbandes für Badebetriebe e.., die am Sonntag vor⸗ mittag im„Großen Mayerhof“ ſtattfand. Aus ganz Südweſtdeutſchland, aus Württemberg und Bayern, aus Heſſen und dem Rheinland hatten ſich Bade⸗ anſtaltsbeſitzer und ⸗leiter eingefunden, um über lebenswichtige Fragen des Gewerbes zu beraten. Als Vorſitzender eröffnete Oſterbrink⸗Darm⸗ ſtadt die Verſammlung Er machte zunächſt auf die ſchädigende Konkurrenz der Allgemeinen Ortskrankenkaſſen aufmerkſam, die Erholungsheime und in Zuſammenhang damit Badeanſtalten errichten; ſie gehen ſogar ſoweit, Spezialbäder, wie römiſch⸗iriſche Bäder, zu verabfol⸗ gen und zwar nicht nur an Kaſſenmitglieder, ſondern auch an Mitglieder anderer Kaſſen und an Nicht⸗ kaſſenmitglieder. Es iſt aber den Ortskrankenkaſſen Rur geſtattet, dieſe Bäder an ihre eigenen Mitglieder abzugeben. Wo der Verſuch gemacht wird, darüber hinaus mit den Privatbadeanſtalten zu konkurrieren, müſſen dieſe, wie es ſchon mancherorts geſchehen iſt, entſprechende Schritte bei den Behörden unternehmen. Aber nicht nur die Krankenkaſſen ſchädigen das Badegewerbe; auch die großen Krankenhäu⸗ ſer beſchränken ſich nicht mehr auf die Bäderabgabe an ihre Inſaſſen. Ferner ſind es ſtädtiſche Badeauſtal⸗ ten, die vielfach noch mit den Krankenkaſſen beſondere Preiſe vereinbaren, zu denen der Privatbetrieb nicht arbeiten kann. Hier müſſe ſchnellſte Abhilfe geſchaffen werden und zwar zunächſt durch direkte Verhandlun⸗ gen mit den großen Zentralverbänden der Kranken⸗ kaſſen zur Feſtlegung einheitlicher Preiſe für ganz Deutſchland. Zum Ausbildungsweſen bemerkte der Red⸗ ner, daß auf dem Verbandstag zu Eiſenach im Jahre 1922 die ſog. Eiſenacher Grundſätze ausgearbeitet wurden. Im Reiche gibt es zurzeit etwa 8000 Bade⸗ meiſter; jährlich bringen aber die ſtaatlichen Prü⸗ fungsſtellen rund 4000„ſtaatlich geprüfte“ Maſſeure und Maſſeuſen auf den Markt. Da iſt es nicht ver⸗ wunderlich, wenn ſich in den großen Städten eine ver⸗ ſteckte Proſtitution in ſogenannten Maſſage⸗Salons breitmacht, die das Anſehen des ehrlichen Bade⸗ und Maſſagegewerbes außerordentlich ſchädigt. In der Ausſprache wurden die Ortskrankenkaſſen als Inſtrumente der ſozialdemokratiſchen Partei bezeichnet, die im all⸗ gemeinen zur Unterbringung verdienter Partei⸗ funktionäre dienen. Hand in Hand geht damit, daß die Krankenhäuſer mit auf die Zuweiſung der AOsk⸗ Patienten angewieſen ſind. Eine beſſere Organiſation Einigungsverhandlungen im landw. Genoſſenſchafts⸗ weſen J. Mosbach, 24. Nov. Der Verband badiſcher landw. Genoſſenſchaften hatte ſeine ihm angeſchloſſe⸗ nen Waren⸗ und Kreditgenoſſenſchaften des badiſchen Frankenlandes zu einer Bezirksverſammlung nach Mosbach eingeladen. Der Generalſekretär des Ver⸗ bandes, Landwirtſchaftsrat Kälber ⸗Karlsruhe gab eingehend Auskunft über die vor dem Abſchluß ſte⸗ henden Einigungsver handlungen zwiſchen den Genoſſenſchaftsorganiſationen Karlsruhe und Freiburg. Es wurde darauf hingewieſen, daß Dank der Unterſtützung des Reichsernährungsmintſter Dietrich und der Preußtiſchen Zentralgenoſſenſchafts⸗ käſſe die Grundlage für eine Einigung im landwirt⸗ ſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſen in Baden geſchaffen wurde. Die neue Einheitsorganiſation, Badiſche landw. Zentralgenoſſenſchaft e. Gem. b. H. iſt für die ſchwer leidende badiſche Landwirtſchaft von außer⸗ ordentlicher Bedeutung. Der Verſammlungsleiter der ſehr gut beſuchten Verſammlung ſprach den Dank der Verbandsleitung für die gute Vertretung der Intereſſen der Karlsruher Organiſation aus. An der Ausſprache beteiligten ſich Banſpach⸗Ober⸗ ſchefflenz, Vetter⸗Mosbach und das Auſſichtsratmit⸗ glieb der Hauptgenoſſenſchaft, Molkereiwerbandsprä⸗ ſident Nerpel⸗Lohrbach. der Ausbildung des Nachwuchſes iſt für das Bade⸗ gewerbe von zwingender Notwendigkeit. Die Ramſch⸗ ausbildung iſt eine bedauerliche Zeiterſcheinung, gegen die alle Maßregeln ergriffen werden müſſen. Grüßgen⸗Köln wies darauf hin, daß heute be⸗ reits in Preußen das Ausbildungsweſen auf geſetz⸗ licher Grundlage ſteht; für ältere Maſſeure gibt es Uebergangskurſe von ö bis 6 Wochen. Der Reichs⸗ verband für Badebetriebe müſſe ſich auch die Be⸗ kämpfung der Schmutzkonkurrenz beſonders angele⸗ gen ſein laſſen. Gute Erfolge im Kampf gegen die Maſſagebordelle wurden ſchon in Köln und Düſſel⸗ dorf erzielt. Auch gegen die Erbauung eigener Bäder durch die Krankenkaſſen könne nur feſter Zuſammen⸗ halt nützen; ſchließlich könne doch die öffentliche Hand nicht ſo arbeiten wie der Privatbetrieb. Aus der weiteren Ausſprache ging deutlich hervor, daß die Hauptſorge zurzeit die Ueberfüllung des Beruſes und der Wett⸗ bewerb der öffentlichen Hand iſt. Nur ganz energiſches Einſchreiten bei den Re⸗ gierungsſtellen und ein feſter Zuſammenhalt der Ver⸗ bandsmitglieder könne zur Geſundung des Gewerbes führen. Vorgeſchlagen wurde auch der Zuſammen⸗ ſchluß der einzelnen Landesverbände zu Zwangs⸗ innungen, um die unter dem Schutz der Gewerbe⸗ freiheit arbeitende Schmutzkonkurrenz erfolgreich be⸗ kämpfen zu können. Weiter wurde den Mitgliedern geraten, ſich für beſtimmte erfolgverſprechende Bade⸗ verfahren die Lizenz zu erwerben. Folgende Entſchließung fand Annahme: Die am 24. November 1929 im„Großen Mayer⸗ hof“ zu Mannheim verſammelten Mitglieder des Reichsverbandes für Badebetriebe e. V. ſehen ſich erneut gezwungen, zur Frage der Berufsausbil⸗ dung der Maſſeure und Maſſeuſen Stellung zu neh⸗ men. Zurzeit ſind in Deutſchland rund 8500 Bade⸗ meiſter und Maſſeure beſchäftigt. Die geſetzliche Ausbildung in Preußen hat dazu geführt, daß jähr⸗ lich rund 4000 ſtagatlich geprüfte Maſſeure und Maſſeuſen dem Arbeitsmarkt zugeführt werden. Dazu kommen jährlich 250 Zivildienſtberechtigte der Schutzpolizei, die in Sanitätskurſen ausgebildet worden ſind. Es zeigt ſich, daß die derzeitige Re⸗ gelung zu einer Ueberfüllung des Maſſeurberufes und zu Mißſtänden führte, die der Abhilfe bedürfen. Der Reichsverband denkt dabei an eine reichsgeſetz⸗ liche Regeſung, die nur unter Mitwirkung der in⸗ tereſſterten Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmer⸗Be⸗ rufsverbände erfolgen kann. Nach einer Mittagspauſe kamen noch verſchiedene organiſatoriſche Fragen interner Art zur Erledigung, womit die Tagung ihren Abſchluß fand.. Der Steinſtabter Mörder verhaftet * Müllheim, 25. Nov. Den Bemühungen der Gendarmerie von Schliengen und Müllheim iſt es gelungen, den Mörder Joſeph Walz, der am Frei⸗ tag abend dies 21 Jahre albe Margarete Pos lomſcki wegen verſchmähter Liebe erſtochen halbe, in der Nacht zum Sonntag in Steinenſtadt ſelbſt feſtzunehmen. Waiz, der ſich nach der Tat ruhelos in der Nähe der Gemeinde Steinenſtabdt herumtrieb, wurde am Sonntag morgen gegen 4 Uhr in der Schlafkammer bei dem Knecht des A. Keßler verhaftet und ſofort ins Bezirksgefäng⸗ nis nach Müllheim eingeliefert. Bei der am Sonn⸗ tag erfolgten Einvernahme gab der Täter ſeine Tat unumwunden zu. Waiz wurde dann wegen Mordes in Unterſuchungshaft genommen. Der gleichzeitig mit feſtgenommene Knecht E. Dörr wurde nach ein⸗ gehender Vernehmung wieder freigelaſſen. ** Kraftrabd gegen Telegraphenmaſt * Freiburg, 28. Nov. Umweit Krozingen wollte ein Kraftradfahrer auf der Fahrt nach Freiburg einen Kraftwagen überholen, ſah aber im Nebel zu ſpät ein entgegenkommendes Fuhrwerk. Um einen Zuſammenſtoß zu vermeiden, riß er ſeine Maſchine herum und rannte gegen einen Telegraphenmaſt, wobet er ſchwer verletzt wurde. Papſtfeier in Karlsruhe Karlsruhe, 25. Nov. Die Katholiken der Lan⸗ deshauptſtadt veranstalteten am Sonntag abemd eine Kundgebung zur Feier des 50jährigen Prieſter⸗ jubiläums Papſt Pius XI. Der große Feſthalle⸗ ſaal war bis auf den letzten Platz beſetzt. Landtags⸗ präſident Dr. Baumgartner begrüßte in f ne; Eröffnungsanſprache insbeſondere den Staatspräſi⸗ denten Dr. Schmitt und den Miniſter Wittemann. Die Feſtrede hielt der Abt des Benediktiner⸗ kloſters Heidelberg Neuburg Adalbert Graf von Neipperg, der die Ides des Papſttums und die Per⸗ ſönlichkeit des jetzt regierenden Papſtes feierte, um mit dem Treugelöbnis der Katholiken für Kirche und Papſt zu ſchließen. Prälat und Stadtdekan Dr. Stumpf ſprach das Schlußwort, das in ein begeiſtert aufgenommenes Hoch auf den Papſt im goldenen Prieſterkranz ausklang. Die Feier wurde verſchönt durch Geſänge des Kirchenchors St. Stefan. In Telegrammen an Papſt und Erzbiſchof brachte die Feſtverſammlung ihre Huldigung zum Ausdruck. Opfer des Freiburger Bankzufammenbruches * Freiburg i. Br., 25. Nov. Als Opfer des Zu⸗ ſammenbruches des Freiburger Bankhauſes, Otto Bürkle u. Co., iſt der Direktor der Badiſchen Kraft⸗ lieferungsGeſellſchaft m. b. H. in Freiburg(Breis⸗ gau), Karl Ziemann, dieſer Dage in Hamburg freiwillig aus dem Leben geſchieden in⸗ folge der Ver luſte, die ihn bei dem Zuſammen⸗ bruch des genannten Bankhauſes betroffen haben. Doch ſind dieſe Verluſte mehr privater Natur. Die Badiſche Kraftlieferungsgeſellſchaft ſelbſt wird da⸗ durch nicht in Mitleidenſchaft gezogen.— Im St. Wilhelmer Tal ſtürzte infolge der durch die Feuchlig⸗ keit beſonders gefährlichen abſchüſſigen Fahrbahn in einer Kurve ein Perſonenomnibus aus Hinterzarten um wobei der Chauffeur ſchwer vor⸗ letzt wurde. Er iſt in der Chirurgiſchen Klinik in Freiburg ſeinen Verletzungen erlegen. Nege Bautätigkeit in Meersburg * Meersburg, 25. Nov. In dieſen Tagen wurde hier die ſchon längſt geplante Leichenhalle vollemdet. Sie liegt am Wege zum Friedhof, Der Bau ſelbſt iſt ſehr einfach und würdevoll gehalten Er wurde im Innern durch den Kunſtmaler Flaig von hier ausgemalt. Die Bautätigkeit in un⸗ ſerer Stadt war während des laufenden Jahres rege. In dieſen Tagen wird das neue katholiſche Pfarr⸗ haus am ſog. Himmelweg über der Kirche, das mit einem Koſtenaufwand von etwa 60 000 Mark erbaut wurde, bezogen. Schmuck und hell ſchaut es weit über den See hinaus. Damit wird das alte Pfarr⸗ haus, ein Varockbau aus der Zeit der Fürſtbiſchöfe, fret für andere Zwecke. Kaum iſt ſo der Pfarrhaus⸗ bau glücklich unter Dach, ſo trägt ſich die katholiſche Gemeinde ſchon mit einem neuen Plan, nämlich mit dem Umbau der Pfarrkirche. Meersburg, wie ſo manche andere Städte am See, auch eine gotiſche Kirche. Sie mußte niedergelegt werden und an ihre Stelle trat der jetzige nüchterne Bau. Man plant nun durch Einbauten, Awlage von Kapellen, durch Schaffung einer Holzdecke, durch ſtimmungsvolle Bemalung uſw. ein weihevolles Gotteshaus zu ſchaffen. Eine große Anzahl von Privathäuſern wurde ebenfalls dieſes Jahr erſtellt⸗ So entſtand auf der ſogen. Ergeten eine ganze neue Kolonie. Wo früher etwas feuchte, niedrig⸗ gelegene Aecker oder Wieſen waren, ſtehen nun ſchmucke Ein⸗ und Zweilfamilienhäuſer. Da zugleich auch an anderen Stellen im Außenbezirk der Stadt eine Reihe neuer Häuſer entſtamd, ſo kann von einer Wohnungsnot hier keine Rede mehr ſein. * Frankfurt a.., 25. Nov. Heute morgen kurz vor 8 Uhr wollte der Schrankenwärter Konrad Martern die Gleisanlage innerhalb des Bahnhofs Frankfurt⸗Weſt überſchreiten. Im gleichen Augen⸗ blick kam aus Richtung Hauptbahnhof der nach Ham⸗ burg fahrende Schnellzug D 78. Er erfaßte den Mann und tötete ihn auf der Stelle. Schluß des redaktſonellen Teils HASE c Moderne Frauen haben weniger Fehler Von Robert Felgens Unbeſchadet ihrer Individualität, ſo meint ein engliſcher Gelehrter, gibt es typiſche Fehler, die man allen Frauen zuſchreiben kann. Gleichviel, ob es ſich um gebildete oder weniger gebildete, ob es ſich um Europäerinnen, Amerikanerinnen handelt, einige Gigenſchaften ſind ihnen allen gleich. Sie keilen ſie ſelbſt mit denjenigen Frauen, die von Kultur und iciliſation noch nicht ſehr viel Ahnung haben. le Frauen ſind durchſchnittlich, kleinlich, eiferſüch⸗ big, ſie ſehen das große Ziel nicht, ſondern ſie haben kur den nächſten Vorteil im Auge, Doch iſt damit Richt etwa geſagt, daß ſte an ihren eigenen Vorteil denken,— nein, dazu ſind ſte wieder zu gutmütig. Aber das Glück ihrer Nächſten möchten ſte mit ihren Händen modellieren, und ſie verlangen, daß alle es mit ihren Augen ſchauen ſollen. Auch herrſchſüchtig und eigenſinnig ſind Frauen. Nur ganz wenige ringen es über ſich, ein Unrecht einzugeſtehen. Organiſatoriſches Talent geht ihnen ab. Den Korps⸗ geiſt der Männer kennen ſie nicht. Unmöglich wird es eine Frau verſtehen lernen, die Perſon von der Sache zu trennen. Eine Beleidigung, die man ihr einmal zugefügt hat, kann ſie nur dann vergeſſen, wenn ſie von dem geliebten Mann ausging. Die Frauen ſind eitel, wollen Komplimente hören, glau⸗ ben ſte und erzählen ſie wetter, um dadurch auch andere von ihren Werten zu überzeugen. Mit einem geringen Talent prahlen ſie und verlangen, daß die Umgebung von dieſer Gabe täglich, ſtündlich den ößten Kotau macht. Das ſchrieb der eng⸗ äche Gelehrte im Jahre 1904. Inzwiſchen aber hat er ſeine Meinung geändert. Es iſt amüſant zu leſen, wie er augenblicklich über die Vertreterinnen des ſchwachen Geſchlechtes urteilt. man 5 Fehler abgelegt. Unter den Milltonen von arbeiten⸗ den Frauen gibt es einen großen Prozentſatz von geiſtig hoch entwickelten Geſchöpfen. Die Frau von heute hat einſehen gelernt, was der Exiſtenzkampf bedeutet. So iſt ſte dem Manne eine Kameradin ge⸗ worden, die ihn in das verworrene Labyrinth ſeiner Seele folgen kann. Es gilt als eine Schmach der Kultur, wenn eine Frau Anſprüche an ihren Mann ſtellt, die er nicht zu erfüllen vermag.— Ganz ab⸗ geſehen davon, daß ſie es ſelbſt nicht möchte, wenn er Unſinniges tut, um ihr zu gefallen. Unglückliche Liebe vom Mann zur Frau gibt es heute ebenſo wie vor 25 Jahren. Aber wie anders ſteht das Weib einem Manne gegenüber, deſſen Empfindungen es nicht erwidern kann. Taktvoll und hilfsbereit, ſich wohl der Verantwortung bewußt, die ein Menſchen⸗ herz beanſprucht. Die Koketterie, einſt eine gefürch⸗ tete Waffe, iſt aus dem Bilde des Lebens geſchwun⸗ den. Mit anderen Mitteln feſſelt das Mädchen von heute den Mann an ſein Leben. Mit Verſtändnis und Güte, mit Eingehen auf ſeine Wünſche, mit Gleich⸗ ordnung, in der nichts mehr von der erzieheriſchen Unterordnung zu finden iſt. Gibt es noch Frauen, die ihrem Mann vor Zeugen das Rauchen, das Trin⸗ ken verbieten? Hat nicht jede moderne Frau einſehen gelernt, daß in dem Manne etwas vom Zerſtörer⸗ willen liegt, das durch keinen erzieheriſchen Zuſpruch bekümpft werden kann? Die Ehen werden trotzdem leichter geſchieden, wird man entgegnen. Aber darin liegt kein Beweis gegen die Entwicklung der guten Franeneigenſchaften. Viele Ehen wurden früher durch wirtſchaftliche Bedrängniſſe zuſammengehalten. Die„arme Frau“ litt unter dem Mann und ſeiner „Verſtündnisloſigkeit“ Qualen. Doch ſte mußte aus⸗ harren,„denn was ſollte ſie tun? In unſerer Zeit weiß ſie, was ſie zu tun hat, ſobald ihr klar gewor⸗ den iſt, daß ein Leben an der Seite dieſes Mannes nicht mehr möglich ſei. Sie ſucht ſich einen Erwerb. Sie macht ſich von der Feſſel frei, die ihr unwürdig erſcheint und ſeufzt nicht mit falſchem Pathos unter einer Laſt. Das Eindringen der Frau in die Technik, die B enſchaftlicher Gebiete haben itet. us der Eitelkeit iſt Ehrgeiz geworden, aus der Sucht, Komplimente zu hören, der Wunſch nach Rekordleiſtung. Damit hat ſte auch ihren Eigenſinn und ihre Herrſchſucht ab⸗ gelegt. Denn nur die Menſchen find zank⸗ und ſtreit⸗ ſüchtig, deren Kräfte im harten Exiſtenzkampf nicht beanſprucht werden. Und die modernen Frauen müſſen alle kämpfen! Ehrenvolle Berufung. Prof. Hoops von der Heidelberger Univerſität wird im Sommer des nächſten Jahres einer Einladung der ſtaatlichen Caltifornia⸗UAniverſität in Berkeley folgen und dort Gaſtvorleſungen halten. Hoops war ſchon einmal im Jahre 1926 als Austauſch⸗ profeſſor in Berkeley. Er wird im kommenden März die Ausreiſe antreten und das ganze Sommerſemeſter über in Berkeley leſen. Hermann Eris Buſſe in Bern. Der Dichter Hermann Eris Buſſe las auf Einladung der Ber⸗ ner Freiſtudentenſchaft in der ſchweizerſ⸗ ſchen Bundeshauptſtadt aus eigenen Werken. Buſſe trug Kapitel aus dem Roman„Tulipan und die Frauen“ und aus dem letzten, noch unveröffentlich⸗ ten Band ſeiner Schwarzwaldroman⸗Tri⸗ logie vor. Der Abend wurde zu einem großen Erfolg des Badeners. SGymnaſtik⸗ Vorführungen der Loheland⸗Schule. Nicht zum erſtenmale wird man Gelegenheit haben, ſich von dem vorbildlichen Körperpflege⸗Syſtem der Lohelandſchule hier in Mannheim zu überzeugen. Mit gymnaſtiſchen Vorführungen ſtellt ſich ein aus⸗ gewählter Kreis dieſer Schule am 27. No⸗ vember im Kaſin o, R 1, 1, wieder einmal in Mannheim vor. Immer kann man bet dieſen Vor⸗ führungen die Leichtigkeit und Sicherheit der Be⸗ wegungen bewundern und den tiefen Ernſt feſtſtellen, mit dem dort in Loheland gearbeitet wird. Die lieben Frauen „Ach, guten Tag, Frau Franke, vier Jahre habe ich Sie nicht geſehen, aber ich habe Sie gleich an Ihrem Hut wiedererkannt“ ie Ras“, „And laßt uns wieder von der Liebe reden (Runbfrage über die Liebe). Eine franzöſiſche Zeitſchrift, die„Revolution Surréaliſte“, erläßt eine Rundfrage über„die Idee der Liebe, die einzig fähig iſt, jeden Menſchen mit der Idee des Lebens auszuſöhnen“. Die Zeitſchrift ſtellt nach der„Lit. Welt“ folgende Einzel⸗ fragen: 1. Welche Art von Hoffnung ſetzen Sie in die Liebe?— 2. Wie ſehen Sie den Uebergang von der Idee Liebe zur Tatſache Lieben?— Würden Ste der Liebe, gern oder ungern das Opfer ihrer Freiheit bringen? Haben Sie es getan?— Wie würden Sie einen Mann beurteilen, der ſoweit ginge, ſeine Ueberzeugungen zu verraten, um der Frau zu gefallen, die er liebt? Kann ein ſolches Pfand verlangt werden?— 3. Würden Ste ſich das Recht zubilligen, ſich einige Zeit der Gegenwart des Weſens, das Sie lieben, zu entziehen, indem Sie wiſſen, wie ſehr die Abweſenheit die Stehe ſteigert, indem Sie aber auch die Mittelmäßigkeit einer ſol⸗ chen Berechnung erkennen?— 4. Glauben Sie an den Sieg der wunderbaren Liebe über das gemeine Leben oder des gemeinen Lebens über die wunder⸗ bare Liebe? Der Tierfreund Sie:„Morgen iſt es zehn Jahre her, ſeit wir ge⸗ heiratet haben. Soll ich da nicht ein Huhn ſchlachten?“ Er:„Was hat denn das arme Huhn für Schuld daran?“ 5„Buen Humor“, Das beſte Verfahren „Ich habe mit meinem Mann ein gemelnſames Bankkonto.“ „Führt denn das nicht manchmal zu Komli⸗ kationen?“ ö „O nein, er legt das Geld ein und ich entnehme es.“„Pel Einſt beſaß e 2 Dienstag, den 26. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) B. Seite. Nr. 549 Die Elektrizität als Heilkraft Es beſtand von jeher das ebenſo verſtändliche wie vernünftige Beſtreben, möglichſt die Naturkräfte zur Heilung von Krankheiten heranzuziehen; man denke hierbei nur an die bekannten Kalt⸗ und Warmwaſſerkuren nach Kneipp oder an die Pflege der Luft⸗, Licht⸗ und Sonnenbäder⸗Therapie. Es lag umſomehr der Gedanke nahe, auch die ſtärkſte und vielſeitigſte der Naturkräfte, die Elektrizität, in den Dienſt der leidenden Menſchheit zu ſtellen. Hiervon ausgehend, hat der Phyſiker Zeileis in dem idyliſchen Städtchen Gallſpach in Ober⸗ öſterreich ſeine „kombinierte elektrotherapeutiſche Strahlen⸗ behandlung“ ſeit einigen Jahren in ausgedehnteſter und erfolg⸗ reichſter Weiſe zur praktiſchen Anwendung gebracht. Ueber die vielſeitigen und geradezu erſtaunlichen Erfolge ſeiner Behandlungsmethoden haben die Fach⸗ und Tagespreſſe in einer großen Reihe von intereſſanten Artikeln berichtet. Es dürfte den Heilung ſuchenden Patienten wohl am nächſten intereſſieren, was man an und für ſich unter Elektrotherapie zu verſtehen hat, wie deren Anwendungsart ſich vollzieht, wie deren Heilerfolge ärztlich zu erklären ſind, und— was am wichtigſten iſt—, in welchen Fällen von Krankheiten und mit welchen Erfolgen die Elektrotherapie angewendet wurde. Elektriſche Energie wirkt ausſchlaggebend auf das geſamte menſchliche Zellenleben ein. Der Gedanke, deshalb dem Körper von außen her in ge⸗ eigneter Form elektriſche Energien zuzuführen, um ſo deren zweifellos anregende Wirkung zur Heilung und Belebung des erkrankten Organismus auszu⸗ werten, lag nicht allzufern. Wie erwähnt, war es einem Nichtarzt, dem Phyſiker Zeileis, nach ſeiner Gallſpacher Methode beſchieden, durch modernſt ent⸗ wickelte Apparate die Elektrotherapie, d. h. die An⸗ wendung und Zuführung der Elektrizität auf den menſchlichen Körper, auszuwerten. In Verbindung damit bedient man ſich zweckmäßig auch der wohl⸗ tuenden Wirkung der kurzwelligen Strahlen unſerer Sonne und zwar in Form von kurzfriſtigen Be⸗ ſtrahlungen durch die„künſtliche Höhen⸗ ſonne“. Ferner werden die 2 vorgenannten Be⸗ ſtrahlungen noch mit Röntgenſtrahlen kom⸗ biniert. Es hat ſich ſo gezeigt, daß dieſes kombinierte Syſtem zur Behandlung und Heilung der verſchiedenartigſten Krankheiten außerordentlich bewährt; benn nicht umſonſt beſteht der ungeheure Zulauf, den die moderne Elektrotherapie, in ſtets ſteigendem Maße zu verzeichnen hat, da eine ſehr erhebliche Zahl von Heilungen, ſelbſt in verzweifelten Fällen, als unumſtößliche Tatſache feſtgeſtellt werden konnte. Es lag daher ſehr nahe, daß ſich auch in Deutſch⸗ land unter Leitung fachkundiger Elektrotherapeuten ſpeztelle Beſtrahlungs⸗Inſtitute gebildet haben, die ſich ausſchließlich mit der praktiſchen Anwendung der Elektrotherapie nach der modernſten Methode Gall⸗ ſpachs unter Anwendung der modernſten und erfolg⸗ reichſten Beſtrahlungs⸗Appa rate befaſſen. Vor einiger Zeit wurde ein derartiges Be⸗ ſtrahlungs⸗Inſtitut 2 auch in Mannheim eröffnet (Hochſtetterhaus, N 4, 11), das unter Leitung eines in Elektrotherapie erfahrenen Arztes ſteht, der län⸗ gere Zeit ein gleichartiges Inſtitut in Bayern mit ganz außergewöhnlichen Erfolgen geleitet hat. In das Behandlungsgebiet dieſes Beſtrahlungsinſtitutes fallen die geſamten Erkrankkungen des Nervenſyſtems (Neuralgie, Neuraſthenie, allgem. Herzſchwäche, Herz⸗ Neuroſe, nervöſe Schlafloſigkeit, Lähmungserſchein⸗ ungen, Muskel⸗ und Gelenk⸗Rheuma, Iſchias), fer⸗ ner Gefäßerkrankungen mit abnorm erhöhtem Blut⸗ druck, ſowie die Stoffwechſelkrankheiten(Magen⸗ und Darmſtörungen, Zucker⸗ und Nierenleiden). Auch bei Hautkrankheiten und Geſchwülſten finden Unter dem Vorſitz des Kreisvorſitzenden des Krei⸗ ſes Karlsruhe, Oberlandesgerichtsrat a. D. Stritt, fand am 23. November in Freiburg i. Br. eine Ta⸗ gung von Vertretern der einzelnen badi⸗ ſchen Kreiſe ſtatt, um zu verſchiedenen alle badi⸗ ſchen Kreiſe berührenden aktuellen Fragen Stellung zu nehmen. Veröffentlichung von Vierteljahres⸗Ausweiſen über die Einnahmen und Ausgaben der Kreiſe. Der Kreis Heidelberg hat in der Sache eine ver⸗ waltungsgerichtliche Klage erhoben. Die Entſchei⸗ dung ſoll abgewartet und bis dahin mit der öffent⸗ lichen Bekanntgabe der Ausweiſe zurückgehalten werden. Erſatz der Koſten für Bekanntmachungen der Straßenſperren an die Staatskaſſe. Die Kreiſe werden beim Miniſterium des Innern wegen der Zweckloſigkeit der Veröffentlichung von Straßenſperren in der lokalen Preſſe gemeinſam vorſtellig. Der Kreisvertretertag iſt der Auffaſſung, daß es ſich hier nicht um eine verwaltungstechniſche, ſondern um eine rein ſtraßenpolizeiliche Maßnahme handeln kann. Umleitung des Landſtraßenverkehrs auf Kreis⸗ ſtraßen und Kreiswege. Es wurde als wünſchenswert bezeichnet, das Stra⸗ ßenweſen infolge des zunehmenden Kraftwagenver⸗ kehrs neu zu regeln und nach wie vor eine Beteili⸗ gung der Kreiſe an der Kraftfahrzeugſteuer zu er⸗ ſtreben. Verwaltungsreform in Baden. Der Kreisvertretertag ſtimmte zu, daß die Denk⸗ ſchrift des Badiſchen Städtebundes der badiſchen Re⸗ gierung als Paterial zur künftigen Verwaltungs⸗ reform überpieſen wird. Der Kreistag hält aber eine endgültige Stellungnahme im einzelnen zu den Vorſchlägen der Denkſchrift, insbeſondere zur Orga⸗ niſation der Kreiſe im Rahmen der künftigen Ver⸗ waltungsreform z. Zt. noch nicht für möglich und l 2 2 8 Beſtrahlungen erfolgreiche Anwendung. Ausge⸗ ſchloſſen von der Behandlung ſind Geſchlechtskrank⸗ heiten. Zu einer ſachgemäßen Behandlung mit ent⸗ ſprechender Ausſicht auf Heilung gehören im Durch⸗ ſchnitt etwa 20 bis 30 Beſtrahlungen, deren ſich der Heilung ſuchende Patient fortlaufend innerhalb—2 Wochen täglich—3 mal unterzieht, wobei durch die kurzfriſtige Behandlungszeit innerhalb weniger Mi⸗ nuten jede Berufsſtörung vermieden bleibt. Wie hoch die Elektrotherapie im Anſehen ſteht, geht wohl am beſten aus den Worten eines moder⸗ nen Forſchers der Elektrotherapie, des bedeutenden ſchwediſchen Phyſiologen Prof. Dr. v. Wend her⸗ vor, der ſeine Anſichten und zugleich ſeine prakti⸗ ſchen Erfolge über Elektrotherapie in den kurzen und ebenſo bedeutungsvollen Worten zuſammenfaßt: „In der Elektrotherapte haben wir vielleicht die Medizin der Zukunft zu begrüßen.“ In dieſem Sinne und in ſolchen Richtlinien bewegte ſich der kürzlich in Caſinoſaal gehaltene Vortrag, der ſich mit dem Thema„Mediziniſche Bedeutung und praktiſche Heilerfolge der Elektro⸗ therapie“(Redner Dr. Wolter) befaßte. X. Die vor kurzer Zeit hier mit ſo großem Beifall aufgenommenen Lichtbilder⸗ und Experi⸗ mental⸗Aufklärungsvorträge über die ſogenannten„Wunderheilungen von Gallſpach“ durch den bekannten Vortragenden Groſſe⸗München wer⸗ den auf vielſeitigen Wunſch Mittwoch und Donners⸗ tag wiederholt.(Näheres Anzeige.) * Mufikvorträge im Krankenhaus. Am Sonntag, 17. No⸗ vember hat die Kapelle Spengler im Städt. Kran⸗ kenhaus Muſikſtücke vorgetragen und der Geſangver⸗ ein Arion JIſemann ſcher Männerchor ge⸗ ſungen. kisvertretertag in Freiburg zweckmäßig. Grundſätzlich iſt in Uebereinſtimmung mit dem Badiſchen Städtebund zu verlangen, daß die badiſchen Kreiſe als reine Selbſtver⸗ waltungskörper erhalten bleiben. Erhebung und Ablieferung der Kreisſteuern durch die Gemeinden, ſowie Anforderung von Verzugs⸗ zinſen für verſpätete Zahlung von Beiträgen der Kreisgemeinden für die Unterhaltung der Kreis⸗ ſtraßen und Kreiswege. An die Regierung ſoll herangetreten werden, um durch die Bezirksämter auf die Gemeinden zur pünkt⸗ lichen Ablieferung der Kreisſteuern einzuwirken,. Die Frage der Erhebung von Verzugszinſen kann nur durch eine Entſcheidung des Verwaltungsgerichts⸗ hofs endgültig geregelt werden. Beſetzung der Vorſtandsſtellen an den Kreis⸗ Winterſchulen. Die Sache wird zurückgeſtellt, bis der Geſetzent⸗ wurf über die Winterſchulen vom Landtag verbe⸗ ſchieden iſt. Abwandern von Pfleglingen aus den Kreispflege⸗ anſtalten. Dieſe Angelegenheit wurde durch gegenſeitige Aus⸗ ſprache von Vertretern der beteiligten Kreiſe erledigt, Wandererfürſorge. Der Kreisvorort Karlsruhe wurde wegen der Ausſtellung der Wanderbücher durch die Arbeits⸗ ämter beim Landesarbeitsamt Stuttgart vorſtellig. Die Frage der Anbringung von Orientierungstafeln an öffentlichen Straßen über die nächſten Wanderer⸗ fürſorgeſtellen wird ſich regeln, ſobald die Wanderer⸗ ſtraßen geſetzlich feſtgelegt ſind. Nach einer Ausſprache über die Frage der Abhal⸗ tung von Vorträgen über das Sparkaſſenweſen in den landwirtſchaftlichen Kreiswinterſchulen wurde als nächſter Kreisvorort Karlsruhe wieder⸗ gewählt.— Kommunale Chronik Von den pfälziſchen Gemeindewahlen Der erſte Termin für die Einreichung der Wahl⸗ vorſchläge zu den Kommunalwahlen in Bayern und alſo auch der Pfalz iſt vorbet. In den pfälziſchen Gemeinden ſind durchſchnittlich, wenigſtens in den kleinen und mittleren, bis zu ſechs Wahl vor⸗ ſchläge eingereicht worden. Einige Orte allerdings befinden ſich in der glücklichen Lage, nicht einen einzigen Wahlvorſchlag zu haben, ſo daß dort die einfache Mehrheitswahl vorgenommen werden kann. Wir bringen in nachſtehendem eine kkurze Ueber⸗ ſicht aus einigen Gemeinden. Die Zahl der Wahl⸗ vorſchläge in den Städten iſt bekannt. Allerdings iſt zu beachten, daß in der einen oder anderen Ge⸗ meinde noch Wahlvorſchläge hinzukommen können. In Bergzabern ſind vier Wahlvorſchläge beim Wachlleiter eingelaufen, in Steinfeld kei⸗ ner(Mehrheitswahl), während die Wähler von Bärkenhördt zwiſchen drei Parteien die Wahl haben. In Böllenborn hat man es einfacher, da nur ein Vorſchlag vorliegt, wohingegen es Ne u⸗ ſtadt a. H. auf nicht weniger als elf Liſten ge⸗ bracht hat. Lawdau begnügt ſich ebenſo wie Zweibrücken mit ſechs Vorſchlägen. Pirma⸗ ſens und Haßloch haben deren ſieben. Mehr⸗ heitswahlen dürften in Bindersbach, Dernbach, Ramberg, Euſſerthal, Völkersweiler, Goſſersweiler und einigen anderen kleineren Gemeinden ſtatt⸗ finden. In einer ganzen Anzahl weiterer Orte ſchwanken die Ziffern zwiſchen einem und drei Wahlvorſchlägen. Contwig braucht ſechs Par⸗ beiten, um die Anſchauungen ſeiner Bürgerſchaft zum Ausdruck zu bringen. In Kirrberg hat ſich bis jetzt erſt eine Partei gemeldet. Ebenfalls ſechs Stimmzettel werden die Wähler von Ing enheim auseinanderhalten müſſen, die von Klt ngen⸗ münſter haben es bei dreien etwas leichter. Auch Germersheim und Ober mieſau haben 1e ſechs Parteien, Nieder mieſau die Hälfte. Neuſtadt, die Perle der Pfalz, ſteht alſo auch im Wahlkampf nach der Zahl ſeiner Parteien und Parteigruppen und ⸗grüppchen an der Spitze, ein allerdings etwas fraglicher Ruhm. Doch es kann ſich mit den vielen anderen damit tröſten, daß bei Reichstags⸗, Landtags⸗ und ſonſtigen Parlaments- wahlen die Zerriſſenheit unſeres Volkes uch deutlicher zum Ausdruck kommt. R. Meckesheim bei Heidelberg, 28. Nov. Aus ber jüngſten Gemein deratsſitzung iſt folgendes zu berichten: Nach Durchführung der Kanaliſations⸗ arbeiten in der Eſchelbronnerſtraße hat das Ortsbild eine merkliche Verſchönerung erfahren, die dadurch noch geſteigert wird, daß auch das Gemeindehaus einen geſchmackvollen Verputz bekommen hat. Mit der Ausführung dieſer Arbeiten wurde ein längſt be⸗ ſtehender Mißſtand beſeitigt.— Verſchiedene Trot⸗ toirs und Gehwege, die jetzt infolge der Niederſchläge ſtark verkotet ſind, bedürfen einer Kieſeldecke. Dem Mangel ſoll durch den Bezug von 400 Ztr. Abraum⸗ kies vom Porphyrwerk in Doſſeuheim abgeholfen werden.— Ueber gründliche Ausbeſſerung von Feld⸗ wegen an verſchiedenen Gewannen wurden Vor⸗ ſchläge und Maßnahmen entgegengenommen und über den Stand der Holzhauerei im Gemeindewald be⸗ richtet.— Die beabſichtigte Waſſerableitung an der Peripherie der Luiſenſtraße wird durch Einlegung von Zementröhren durchgeführt. Dienstag, den 26. November Nationaltheater:„Die Zauberflöte“, 19.30 Uhr. Philharmoniſcher Verein: Klovierabenb. Gieſekeng⸗Erd⸗ mann im Muſenſaal, 19.90 Uhr. Apollotheater:„Paragraph 218“, 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„2 junge Herzen“.— Scha burg: Jenſeits der Straße“.— Capitol:„Teurt Heimat“.— Scala:„Der Zarewitſch“.— Gloria; „Der Befehl zur Ehe“.— Palaſt⸗ Theater:„Dig Schleiertänzerin“.— Unbverſum:„Napoleon Ufa⸗Theater:„Frau im Mond“. Seheus würdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags) tägl. 10—13 Uhr, 1410 Sonn⸗ u. Feiertags durchgeh v. 11—16 Uhr.— Schloßm ſeum: Geöffnet tägl. v. 10—13 und 14—16 Uhr. Sonntags 9. 11—16 Uhr durchgehend. Sonderausſtellung Deutſchs Minneſinger(Bilder der Maneſſeſchen Handͤſchrift). Schloßbücherei:—1 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus; Sonntag vorm. von 11—13 Uhr u. nachm. von 15—47 Uhr Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag bis 19 Uhr.— Planetarium: 16 Uhr Beſichtigung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Rhein Pegel J 18. 20 21 J 25. 26 Necar⸗Regel 18. 20.21 8. Bafel.07 f. 57 0,06 0, II.20 10 9 78% Schuſterinſe!.53 0,54 0,56 0,500.42 Manngeim 173 /. 828 Sahl.721,74 177 1455 Jagſtfe ld dee 90.00 Mazau.4 8403.45.408,27 Mannheim.022,10 2,04 1,991.98 Taub.461,19 122 1191.08 Köln.80.181.551. 4100.58 Schluß des redaktionellen Teils Geſchäftliche Mitteilungen *Mit der Hapag nach Kanada. Kanada gewinnt als Ginwanderungs land wie auch als Tountſtenziel für Deuwtſch⸗ land ſtändig an Bedeutung. Die Ham bu. merikg⸗ inte unterhält daher einen vorzüglichen Paſſagierd benſt Hamburg Halifax, in dem während der Winterzeit die Dampfer„Thuringia“ und„Weſtphalſa“ und vom Februar ab die erſt in dieſem Jahre ſertiggeſtellten Motor ſchiffe„St. Louis“ und„Milwaukee“ ſowie der be⸗ kannte Dampfer„Cleveland“ fahren. Alle dieſe Schiffe entſprechen in Bauart und Ausſtattung allen Anf rungen der Gegenwart. Während die„Thuringia“ „Weſtphalig“ außer der Kajütskbaſſe eine Dritte l fühven, ſind die anderen örei Schiffe mit Mafütsklaſſe, ter Kajüte für Touriſten und einer modern angelegten Dritten Klaſſe verſehen und werden von Auswanderern, Geſchäftsreiſenden und Touriſten wegen ihrer guten Ei richtung viel benutzt. Die Hamburg⸗Amerita Linde m. ihre Vertretungen erteilen auf Anfragen über Ka wad Reiſen bereitwilligſt nähere Aus kunft. S 2 RSIANT DAR 60 U G. ft N Adler könnte billiger* aber nicht preiswerte! 8 Neiscłkomſort wie Sie Ilm hrauchen. Der schönste in der Stadt, der schnellste auf der Landstraſte, der dene Wagen für Repräsentation und Reise, eine konkurrenzlose Schöpfung des Adlerwerke, ein würdiger Begleiter auf Ihrer Fahrt nach dem Süden: dig SIEBENSITZERPULLMAN ZU 8700. MARR Dieser Wagen ist der Bruder jenes Standard, der die Welt umkreistes Entfernungen schrecken ihn nicht. Berge hemmen ihn nicht. Unermüdlich seine Maschine! Unvergleichlich seine Federung! Wie im Fluge trägt en Sie über die Alpen, dem Ziel Ihrer Reise entgegen VERTRET ER ARREMA“ AUGUST KREMER AUTOMOBLLCESELLSCHAHT M. B.., MANNTIEIM, M 7. 10 6. Seite. Nr. 549 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 28. November 1929 Der Todtsſprung vom vierten Stoll Die Frankfurter Aufklärung einer Mannheimer Tragödie . Vor einigen Monaten ſtürzte ſich in Mannheim ein 14jähriger Lehrling aus dem vierten Stock eines Miethauſes auf die Straße und war ſofort bot. Der Fall hat ſeinerzeit in Mannheim Aufſehen erregt. Wir haben vorige Woche die er⸗ ſchütternde Vorgeſchichte kurz berichtet. Jetzt kam die Sache vor dem Frankfurter Arbeits⸗ gericht zur Verhandlung. Der Junge war, wie die Beweisaufnahme ergab, in einem Frankfurter Baugroßbetrieb als Elektrotechnikerlehrling ange⸗ ſtellt, aber u. a. auch mit Arbeiten beſchäftigt wor⸗ den, wie Wagenreinigen, die mit ſeinem Fach ei⸗ gentlich nichts zu tun hatten. Die Mutter des Lehrlings will, wie ſie unter Tränen erklärt, verſchiedentlich den Verſuch unter⸗ nommen haben, den Lehrchef zu ſprechen, wurde aber niemals vorgelaſſen. Der Vorſitzende war nicht ganz zu Unrecht der Meinung, daß eine recht⸗ zeitige Ausſprache vielleicht zur Löſung des Lehr⸗ verhältniſſes geführt hätte, was nach Lage der Dinge für beide Teile zu begrüßen geweſen wäre. Statt deſſen ſuchte man ſich des unbequemen Lehrlings auf andere Weiſe zu entledigen. Da er einige Sa⸗ chen entwendet haben ſollte warf man ihn hinaus und benachrichtigte die Eltern durch einen Ein⸗ ſchreibebrief. Aber der Junge war verſchwunden. Die Mutter vermutete ſofort, daß er ſich aus ver⸗ letztem Ehrgefühl etwas angetan haben könnte. Tatſächlich war der Burſche mit ſeinem Fahrrad zu Mannheimer Verwandten gefahren. Der Vater reiſte ihm mit der Bahn ſofort nach, um ein Unheil zu verhüten. Als er das Haus betrat, kam der Sohn, der ihn vom Fenſter aus geſehen haben mußte, in eine furchtbare Erregung und ſprang aus dem Fenſter. Das Verhalten des Lehrherrn zeugt von wirklich geringem menſchlichen Verſtändnis. Er ließ die Eltern, als ſie nach dem Unglück bei ihm wieder vorſprachen, erneut abweiſen und hielt jede Beileidsbezeugung für überflüſſig. Als der Vater in ſeiner begreiflichen Erregung vielleicht ein wenig ausfällig wurde, ließ er die Eltern hinaus⸗ weiſen. Dieſe klagten jetzt vor dem Arbeitsgericht offi⸗ ziell wegen Rückerſtattung der Begräbniskoſten, in der Hauptſache aber wohl, um das Verhalten der Firma öffentlich zu brandmarken. Der Vorſitzende des Gerichts war der Meinung, daß hier nicht allein nach dem formalen Recht geurteilt werden dürfe und zitierte aus Fauſt: Wenn ihrs nicht fühlt, ihr werdets nicht erjagen, wenn es nicht aus der Seele dringt.“ Aber der Vertreter der beklagten Firma verſchanzte ſich hinter ſeine Inſtruktionen, die jeden ſogenannten Vergleich ausſchließen. Nach längerem Hin und Her mußte der Vor⸗ ſitzende die Klage der Eltern abweiſen, denn ein urſächlicher Zuſammenhang zwiſchen dem Tode des jungen Mannes und einem eventuellen Verſtoß der Firma, die vor der friſtloſen Entlaſ⸗ ſung zuerſt den Vater des Jungen hätte in Kennt⸗ nis ſetzen müſſen, konnte nicht nachgewieſen werden. Da Berufung zugeſtanden wurde, beſteht die Mög⸗ lichkeit, daß eine andere Inſtanz zu einer anderen Beurteilung des immerhin nicht alltäglichen Falles kommt. Schw. Nachbargebiete Jubiläumstagung des Bezirks⸗Obſtbanverbandes Dürkheim 21: Deidesheim, 25. Nov. Die geſtrige Feier des 25jährigen Beſtehens des Verbandes ging im Beiſein zahlreicher Teilnehmer und vieler Vertreter von Be⸗ hörden, Nachbarverbänden, Gemeinden uſw. vor ſich im Saale der Winzergenoſſenſchaft, in dem die Dei⸗ desheimer Obſtbauern eine anſehnliche Obſtaus⸗ ſtellung mit erleſenen Früchten beſchickt hatten. Der Vorſitzende, Fr. Müller ⸗ Wachenheim, be⸗ grüßte die Erſchienenen, beſonders die Vertreter von Behörden uſw. und gab die eingelaufenen Glück⸗ wünſche bekannt. Oberregierungsrat Schloſſer⸗ Bab Dürkheim überbrachte die Wünſche des Bezirks⸗ amts, des Kreis⸗ und des Landesverbandes für Obſt⸗ bau und gab die Verleihung des Inſpektortitels an den verdienten Geſchäftsführer des Bezirksverbandes, E. Philippi, bekannt. Landesinſpektor Trenkle ⸗ München rühmte die Tätigkeit des Dürkheimer Bezirksverbandes für den deutſchen Obſtbau und überbrachte die Glückwünſche des Münchener Miniſteriums, Landesökonomierat Beck⸗Friedelsheim die der Bezirksbauernkammer. Andere Redner ſprachen in ähnlichem Sinne. Der Vorſitzende dankte für die Wünſche, ehrte mit der Verſammlung die Toten des Verbandes und teilte die Ernennung des Oberregierungsrats Schloſ⸗ ſer zum Ehrenmitglied des Verbandes mit unter gleichzeitiger Ueberreichung eines Gemäldes„Blick ins Obſtbaugebiet.“ Der ſo Geehrte dankte gerührt und nannte den Obſtbau einen Teil des deutſchen Nationalvermögens, das jeder deutſche Mann zu erhalten ſich beſtreben müſſe. 95 Mitbegründer oder langjährige Mitglieder des Bezirksverbandes erhielten durch den Vorſitzenden Ehrenurkunden. An⸗ ſchließend referierten Obſtbauinſpektor Philippi über die 25 Jahre Verbandsarbeit, Landwirtſchaftsrat Stutzmann⸗Speyer über die zukünftige Geſtaltung unſeres Obſt⸗ und Gemüſebaues. Dann ging man zum gemütlichen Teil über. In der Badewanne vom elektriſchen Strom getötet * Frankfurt a.., 25. Nov. Als der Apotheker Quir bach in ſeiner Wohnung in der Bockenheimer Straße ein Bad nehmen wollte, fiel der Draht eines elektriſchen Haartrockners in das Waſſer der Badewanne. Quirbach erfaßte den Draht, um ihn zu entfernen, erhielt aber dabei einen ſo ſtarken elektriſchen Schlag, daß er ſofort getötet wurde, * * Neuſtadt a. d.., 25. Nov. Der 48 Jahre alte Photograph Dürr hat ſich heute erſchoſſen. Ein unheilbares Beinleiden ſoll die Urſache zu die⸗ ſem Schritt geweſen ſein. * Maikammer, 25. Nov. Der Winzer Franz Orth, der älteſte Bürger unſerer Gemeinde, feierte am geſtrigen Sonntag ſeinen 94. Geburtstag. Der Jubilar erfreut ſich noch beſter Geſundheit. Gerichtszeitung Ein Verbrecherpaar Der 31 Jahre alte Maſchinenſchloſſer Hans Lenge⸗ feld aus Leipzig wurde vom Schöffengericht Hei⸗ delberg wegen Diebſtahls, Betrugs uſw. zu drei Jahrenſechs Monaten Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. Er war ſchon früher wegen Diebſtahls zu insgeſamt 8 Jahren Gefängnis bezw. Zuchthaus verurteilt geweſen. Unter dem Ein⸗ fluß der berüchtigten Frau Irmgard Bruns geb. Heffner aus Mafland, einer Profeſſorstochter, die als 16jährige von einem Engländer verführt worden war, hatte er eine Reihe größerer Diebſtähle ausgeführt. Die Irmgard Bruns hatte im Laufe der Jahre ihre ſechs Ehemänner, unter ihnen ein Major, ein Rittmeiſter und ein Schriftſteller, zugrunde gerichtet. Mit Hilfe der Bruns hatte Lengefeld im Gepäckraum des Heidelberger Hauptbahnhofes und im Mann⸗ heimer Bahnhof Diebſtähle, u. a. ein Wert⸗ paketchen mit Schmuckſachen im Werte von 8000 Mark, verübt. Frau Irmgard Bruns, die eben⸗ falls feſtgenommen worden war, mußte, weil ſchwer lungenkrank, aus der Krankenanſtalt des Bruch⸗ ſaler Gefängniſſes entlaſſen werden. Ihr jetziger Auf⸗ enthalt iſt unbekannt. * § Freigeſprochen. Wegen Brandſtiftung hatte ſich vor dem Schwurgericht Konſtanz die 18 Jahre alte Dienſtmagd Berta Steiert aus Hammereiſen⸗ bach zu verantworten, die am 22. Februar d. J. das Anweſen ihres Dienſtherrn, Bäckermeiſter Hermann Wehrle in Hammereiſenbach, in Brand geſteckt haben ſollte. Das Anweſen konnte vor dem Ein⸗ äſchern bewahrt werden. Die Angeklagte, gegen die eine Gefängnisſtrafe von 10 Monaten unter Zubilli⸗ gung mildernder Umſtände beantragt worden war, wurde mangels Beweiſes freigeſprochen. sw. Schöffengericht Darmſtadt. Ein wüſter Rauf⸗ bold iſt der in Reichelsheim i. O. 1907 geborene ledige Arbeiter D. Bickelhaupt. Am Sonntag, 7. April d. Is. fuhr er im Auto nach Mitlechtern, wo bei Wirt Rettig Tanzmuſik war. Nach den verleſenen Strafurteilen ſucht er mit Vorliebe Wirtſchaften auf, wo er dann Sonntags Händel beginnt. In Mitlechtern war er nicht bekannt und wurde natür⸗ lich als fremder Eindringling bei der Tanzmuſik an⸗ geſehen. Sogleich band er mit dem Bürgermeiſter an, von dem er 3 Glas Bier bezahlt haben wollte. Dem Knecht Griesheimer von Mittershauſen(ge⸗ bürtig von Lampertheim) verſetzte er, ohne daß er Streit mit ihm hatte, 3 Meſſerſtiche in den Kopf. Nachzutragen bleibt, daß Bickelhaupt in Reichelsheim Wirtshäausverbot hat. So kam er am 7. April nach Mitlechtern, wo er unter dem Einfluß des Alkohols den Streit anfing. Das Urteil des Be⸗ zirksſchöffengerichts lautete auf 6 Monate Ge⸗ fängnis. Sportliche Rundſchau Die Sprache der Tabellen Die ſüddeutſche Bezirksliga nach dem 24. November Von den 64 an den ſüddeutſchen Meiſterſchaftskämpfen beteiligten Bezirksligavereinen können 8 Gruppenmeiſter 16 Teilnehmer für die Troſtrunde und 8„Anwärter“ auf die Kreisliga werden. Dieſe 24 Entſcheidungen löſen harte Kämpfe aus, von denen wir in den nächſten Wochen noch eine ſtattliche Anzahl erleben ſollen. Denn die Meiſter⸗ ſchoftsſpiele follen zwar ſchon am 15. Dezember beendigt werden, aber zur Stunde ſind erſt wenige Entſcheidungen gefallen. In den meiſten Fällen wird man erſt am letzten Kampftag Klarheit haben und wenn nicht alles trügt, ſtehen hier und da ſogar noch beſondere Entſcheidungskämpfe in Ausſicht. Von den acht Gruppenmeiſtern ſind drei ermittelt: Eintracht Frankfurt in der Gruppe Main; Bayern München in Südbayern und der FK. Pirmaſens in der Gruppe Saar. Alle drei Mannſchaften haben noch einige Spiele auszutragen und werden höchſtwahrſcheinlich mit ganz klarem Vorſprung die Verbandsſpiele beenden. Be⸗ ſonders bemerkenswert iſt die Tatſache, daß zum erſten Male ſeit langen Jahren die Gruppe Saar einen Meiſter herausbringt, der den anderen Mitbewerbern ſichtlich klar überlegen iſt und eine verhältnismäßig konſtante Form aufweiſt. Die übrigen füuf Titel: dürften an folgende Mannſchaften fallen: ziemlich ſicher in Nordbayern Sp.⸗Vg. Fürth, in Heſſen Wormatia Worms. Weitere Favoriten ſind in der Gruppe Rhein Neckarau und Waldhof, in Baden Freiburger FC. und Karlsruher FV. und in Württemberg VfB. Stuttgart und Germania Brötzingen. Kandidaten für die Troſtrunde: ö In Nordbayern: 1. Fc. Nürnberg und ASV. Nürnberg oder FV. 04 Würzburg; in Südbayern: 18600 München und Jahn Regensburg; in Württem⸗ berg: Germania Brötzingen, VfB. Stuttgart(falls er nicht Meiſter wird) und Union Böckingen; in Baden: Karlsruher FV.(oder Freiburger FC.) u. FV. Villingen: in der Gruppe Rhein: Vf. Neckarau oder Waldhof und Phönix Ludwigshafen(bereits als Dritter feſtſtehend); Gruppe Saar: Boruſſia Neunkirchen, VfR. Pirmaſens oder Sportfreunde Saarbrücken; Gruppe Main: Offenbacher Kickers und FSW. Frankfurt, oder Union Nie⸗ derrad und Rot⸗Weiß Frankfurt; Gruppe Heſſen: SWV. Wiesbaden und Vf. Neu⸗Iſenburg. In„Abſtiegsgefahr“ ſchweben noch Sp.⸗Vg. Hof(Nord⸗ bayern; Schwaben Augsburg; De. München und Ulm 94(Südbayern); Sportfreunde Stuttgart(Württem⸗ berg); Sp.⸗Vg. Freiburg(Baden); FG. Rohrbach und Monnheim 8(Rhein); VfR. Kaiſerslautern und FC. Idar(Saar); Darmſtadt 98, Haſſia Bingen und FC. Langen(Heſſen); Griesheim 02(Main). Ungeſchlagen ſind von den 64 ſüddeutſchen Bezirksliga⸗ mannſchaften nur noch drei: Sp.⸗Vg. Fürth; Bayern München und Eintracht Fronkfurt. Dieſe drei Mann⸗ ſchaften haben auch die wenigſten Verluſtpunkte. Die wenigſten Punkte weiſen Sp.⸗Vg. Hof mit:22 und Sp.⸗Vg. Freiburg mit:20 Punkte auf. Dieſe beiden Mannſchaften werden ſich auch wohl nicht mehr in der Be⸗ zirksliga halten können. Das beſte Torverhältnis beſitzen: Sp. Vg. Fürth mit 48:8: Bayern München mit 49:16; Freiburger FC. mit 95:12, FC. Pirmaſens mit 43:13; Eintracht Frankfurt mit 27:6 und Wormotia Worms mit 31:7. Fürth, Worms und Eintracht Frankfurt laſſen mit ihren wenigen Gegentoren auf beſonders gute Hintermannſchaften ſchließen. Das ſchlechteſte Torverhältnis haben: Sp.⸗Vg. Hof mit 14:47; Sp. Vg. Freiburg mit:50;.⸗Vg. Rohrbach mit 15:41; Griesheim mit 16:45. Ein ſenſationeller Heſſen⸗Sieg Ring⸗Länderkampf Baden⸗Pfalz— Heſſen⸗ Naſſan:14 Der weit über die Grenzen der ſchwerathletiſchen Kreiſe hinaus mit ſo großem Inteveſſe erwartete Ringländerbampf Baden⸗Pfalz gegen Heſſen⸗Naſjau, 4. und 5. Kreis im DAS., kam am Sonmtag in Dieburg zur Durchführung. Was man kaum für möglich gehalten hatte, wurde diesmal bittere Wahrheit: obe Vertreter des 4. Hreiſes, Badem⸗Pfalz, wurden geſchlagem, und nicht wur kwapp geschlagen, ſondern ganz überraſchend hoch. 14:4 lautet das ſenſationelle Re⸗ ſultat, das die Heſſen für ſich erzielen konnten. Beide Mannſchaften traten in ſtärſter Aufſtellung an. Europameiſter und vier deutſche Meiſter auf der Matte. Die Dieburger Veranſtaltung ſah denn auch außer den ſbarken Vertretern in den verſchledenen Gewichtsklafſen drei Beim Länderkampf Deutſchland— Dänemark wurde Deutſch⸗ lamd durch die gleichen Leute in den oberen Gewichtsklaſſen vertreten wie bei dieſem Länderkampf der Kreiſe. Hatte man ſchom in den unteven Gewichtsklaſſen mehr oder weniger mit einem Sieg der Badener und Pfälzer ge rechnet, ſo war man außs äußerſte enttäuſcht, daß genau das Gegenteil eintrat: nicht einem einzigen der Ringer vom Bantam⸗ bis Mittelgewicht ſollte es gelingen, für den 4. Kreis auch nur einen Punkt zu gewinnen. Alle mußten ſie Schulter niederlagen hinnehmen. Nur den Vertretern der Halbſchwer⸗ und Schwergewichtsklaſſe ſollte es gelingen, ihre Gegner zu bezwingen, aber auch diesmal gab es wie⸗ derum nicht die erwarteten Schulterſiege, ſondern nur Siege nach Punkten. Der ſo ſchwer geſchlagene 4. Kreis will für den Rück⸗ kampf am 7. Dezember in Pirmaſens die Mannſchaſt von unten herauf umſtellen und hofft ſo auf ein beſſeves Ab⸗ schneiden, wenn nicht eine⸗ glückliche Revanche. Wie ſie verloren Im Bantamgewicht trafen ſich Ohl⸗Dieburg und Gaubatz⸗Pirmaſens. Ohl entpuppte ſich als ganz außer⸗ ordentlich geſchickter Ringer und hatte über die ganze Diſtanz ſtets ein leichtes Plus, ſodaß es dem ſtarken Pfälzer nicht gelingen konnte, Punkte zu ſammeln. So verlor er, dem man nach der Papierform den Sieg zuge⸗ ſprochen hatte, klar nach Punkten. Die Heſſen hatten keinen Fehlgriff getan, als ſie gegen Funkert⸗ Karlsruhe ihren Kreismeiſter Ohl⸗Gr. Zimmern im Federgewicht ſtellten. Sie hatten ſich auch nicht verrechnet, als ſie an einen beſtimmten Sieg von Ohl glaubten. Nach äußerſt lebhaftem Kampfe gelang Ohl in der neunten Minute der entſcheidende Griff und Funkert lag auf beiden Schultern. Im Leichtgewicht hatten die Heſſen wiederum die Oberhand. Weider⸗Sachſenhauſen, der den Oeſtringer Hartlieb zum Gegner hatte, lieferte einen gang hervor⸗ ragenden Kampf. Trotzdem der Vertreter des 4. Kreiſes manche gute Momente hatte, konnte er ſich nicht durch⸗ ſetzen; er wurde im Gegenteil in der 15. Minute auf beide Schultern gelegt. 5 Boden⸗Pfalz konnte im Weltergewicht den vor⸗ geſehenen erſtklaſſigen Ringer Heußler⸗Schifferſtadt nicht ſtellen, da er Uebergewicht hatte. Dafür vertrat Bug den 4. Kreis gegen Schultheis⸗Hanau. Nach äußerſt hart⸗ näckigem Treffen ſiegte Schultheis in der 15. Minute durch Hüftzug. Im Rückkampf will der 4. Kreis den Start Heuslers möglich machen. Sichere drei Punkte brachte im Mittelgewicht der bekannte Internationale Bräun dem 2. Kreis, da hatte ihn Bräun ſchon in der ſechſten Minute durch Schulternieder⸗ lage erledigt.. Endlich kamen nun auch die Badener zu einem Erfolg. Wer aber auf drei Punkte gehofft hatte, ſah ſich wiederum enttäuſcht, denn Sſebert⸗Kreuznach erwies ſich gegen Ru p p⸗Mannheim als durchaus ebenbürtiger Gegner. Mochte ſich Rupp anſtrengen, wie er wollte, es war ihm nicht möglich, feinen Gegner auf die Schultern zu zwingen. Nach heißem Ringen über die ganzen 20 Minuten ließ Siebert dem Mannheimer nur zwei Punkte. Trotz 25 Pfund Uebergewicht war es Gehring, dem be⸗ kannten Schwergewichtler, nicht möglich, den tapferen Müller⸗Kreuznach auf die Schultern zu Bringen. Müller verkaufte ſeine Haut ſo teuer als möglich und ließ es auch am Angriff 1 ſoweit er dazu kam. Außß Gehring ſiegte nur nach Punkten. Damit ſtand der Länderkampf 14:4 für die Heſſen. Unſeren Landsleuten aber iſt ein beſſeres Abſchneiden im Rückkampf zu wünſchen. elmel. Amateurborländerkampf Norwegen⸗Oeutſchland Die Deutſchen ſiegen mit:3 Punkten Auch der dritte Länderkampf der Amateurboxer von Deutſchland und Norwegen, der in Oslo ausgetragen wurde, konnte, wie wir geſtern abend kurz meldeten, von den deutſchen Vertretern mit einem Sieg abgeſchloſſen wer⸗ den. Recht überlegene Siege gab es vor allem im Mittel⸗ und Halbſchwergewicht von Leidmann⸗München über Gun⸗ nar Johanſſen und von Figge⸗Elberfeld über Kund Peter⸗ ſen. Vor allem der Elberfelder befand ſich in einer glän⸗ zenden Verfaſſung. Im Weltergewicht war der Berliner Volkmar dem Norweger Nyberg nicht gewachſen, ſodaß bie⸗ ſer zu einem ſicheren Sieg kam. Bächler im Leichtgewicht hatte das Pech, gegen den Norweger Dobbertin eine ſtark blutende Verletzung am Auge zu erhalten, wodurch er ſehr behindert wurde und ſchließlich aufgeben wußte. Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Fickert⸗Chemnitz gewinnt gegen Olſon nach Punkten. Bantamgewicht: Ziglarſki⸗Berlin gewinnt gegen O. Roeisland nach Punkten. Federgewicht: J. Bjerke ſchlägt Donner⸗Berlin nach Punkten. Leichtgewicht: Dobbertin ſiegt gegen Bächler⸗Berlin durch Aufgabe. Weltergewicht: A. Nyberg ſchlägt Volkmar⸗Berlin nach Punkten. Mittelgewicht: Leidmann⸗München ſiegt gegen G. Jo⸗ hanſſon nach Punkten. Halbſchwergewicht: Figge⸗Elberfeld ſchlägt Neidar Thor⸗ ſen nach Punkten. Schwergewicht: Neuſel⸗Bochum ſiegt gegen Knud Peter⸗ ſei durch Abbruch in der zweiten Runde. Schwimm ⸗Länderkampf Baden gegen Elſaß Die badiſchen Teilnehmer Der Schwimm⸗Länderkampf zwiſchen Baden und Elſaß⸗ Lothringen iſt zu einer ſtändigen Einrichtung geworden. So wurde vereinbart, daß dieſe Begegnung alljährlich zweimal ſtattfindet. Bei der erſten Durchführung in Karlsruhe ſiegte Baden mit 69:43 Punkten ziemlich über⸗ legen. Der Rückkampf wird nun am 1. Dezember in Straßburg ausgetragen. Die Wettkampffolge iſt un⸗ verändert geblieben, nur muß Baden auf Erſatz zurück⸗ greifen, da Vogt und Staudt in dem Stuttgarter reprä⸗ ſentativen Treffen zwiſchen Süd⸗ und Weſtdeutſchland an den Start gehen müſſen. Die badiſche Mannſchaft ſetzt ſich nun nach den letzten Ausſcheidungstreffen folgendermaßen zuſammen. 55 Meter Freiſtil: Diebold⸗ Heidelberg, Ueber⸗Karls⸗ ruhe. 200 Meter Heinzmann⸗ Heidelberg, Wunſch⸗ Karlsruhe. 100 Meter Rücken: Frank⸗ Heidelberg, Diehl⸗Karlsruhs, 4 mal 100 Meter Bruſtſtaffel: Wunſch⸗Karlsruhe, Holl⸗ Karlsruhe, Köpf⸗Karlsruhe, Heinzmann⸗Heidelberg. 3 mal 200 Meter Freiſtil: Bergmann⸗Heidelberg, Die⸗ bold⸗Heidelberg, Ueber⸗Karlsruhe. 3 mal 100 Meter Lagenſtaffel: Wunſch⸗Karlsruhe, Frank und Diebold⸗Heidelberg. Springen: Boſſo und Merkel⸗Mannheim. Die Waſſerballmannſchaft wird noch zu⸗ ſammengeſtellt werden. Bei dieſer Beſetzung iſt trotz Fehlens von Vogt und Staudt in der Geſamtwertung mit einem Sieg der badiſchen Vertretung zu rechnen, wenn auch diesmal die Punktdifferenz etwas geringer ausfal⸗ len dürfte. Bruſt: .———— 5 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelstell: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— 1 und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim F 1, 4— 8 Bei richtiger Ernährung Seine gut entwickelten Glieder und ge- sunden Knochen verdankt er der regelmäßigen Ernährung mit Libby's Milch. Libby's Milch enthält die Fette, natür- lichen Salze und Proteine, welche die Milch zu einem vollkommenen Nährmittel machen. Libby's Mile stammt von ostfriesischen Kühen aus dem rühmlichst bekannten Weidegebiet Nordwestdeutschlands. Sorgen Sie dafür, daß immer Vorrat an Libby's Milch im Hause ist. im blauen Dreieck bürgt für beste Qualität 5 Etikett mit der Kun wird er bald laufen können „Libby's evaporierte Milch“ ist so frisch, So rein und so nahrhaft wie die beste Kuhmilch mit dem einen Unterschiede, daß sie evaporiert, homogenisiert und sterilisiert und dadurch leicht verdaulich gemacht worden ist. 9 * Bahorierte Milch Deutsche Ibby Gesellschaft w. b. HI. Hamburg 1 8 2 1 4 A FHF gr Ber e e Se esse r ¶ 7777 ĩê(. ˙²˙— F r 5——„ 2 5 SO FNF — S eee-S neee 5 Dienstag, 26. 1929 Ruhrchemie A. Sterkrade Erweiterung des Werkes Die Geſellſchaft, das gemeinſchaftliche Stickſtoff⸗ 1 nt er nehmen einer Reihe von bedeutenden Zechen⸗ geſellſchaften veröffentlicht erſt nach Abhaltung der D. HV. ihren Abſchluß für das am 30. Juni beendete erſte volle Geſchäftsjahr. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung, die gang unter dem Zeichen der Tatſache ſteht, daß auch das ab⸗ gelaufene Geſchäftsjahr im ganzen ein Baujahr war, weiſt einen Betriebsverlu ſt von 136 000/(1,07 Mill. Mark) aus. Bei 596 000 Abſchreibungen, 328 000„ Zin⸗ ſen für Anleihen und Unkoſten, 346 000 4 Verwaltungs⸗ koſten und Steuern ergibt ſich ein Geſamtverluſt von 1,52 Millionen /, um den ſich der aus dem Vorjahre übernommene Verluſtvortrag auf 2,59 Mill./ erhöht. Der Saldo wird wiederum auf neue Rechnung vorgetragen. Im Bericht wird darauf hingewieſen, daß infolge der Ausſperrung in der Eiſeninduſtrie ſich der Aus bau der Anlagen verzögert habe; die Bauarbeiten konnten jedoch ſo gefördert werden, daß Anfang Mai mit der Her⸗ ſtellung von ſynthetiſchem Ammoniak begonnen werden konnte. Bis zum Ablauf des Geſchäftsjahres ſeien ſämtliche Abteilungen in Betrieb genommen worden. Beſondere Störungen waren bisher nicht zu verzeichnen. Das Werk umfaßt außer der eigentlichen Stickſtoffabrik ein Kraftwerk, eine Salpeterſäurefabrik, eine Sulphatfabrik, eine Ammon⸗ und Natrium⸗Nitritfabrik und eine Miſchanlage. Die Koſten des Ausbaues betragen zuſammen 21,8 Mill /, auf welche Summe bereits eine Abſchreibung von 0,54 Mill. vorgenommen worden iſt. Da nicht nur der Ruhrbergbau, ſondern auch die verſchiedenen Bergbaugebiete im In⸗ und Auslande die Bedeutung der Ausnutzung der Koksofengaſe zur Gewinnung von Waſſerſtoff und die darin liegende Möglichkeit einer Steigerung der Rentabilität des Kohlen⸗ bergbaues anerkannt haben, ſei eine gewiſſe Häufung von Neubauprojekten, insbeſondere im Auslande, zu verzeich⸗ nen. Gerade der Umſtand, daß die anderen Ber gbau⸗ bezärke, namentlich die aus ländiſchen, auf die⸗ ſem Gebiete ſtarke Anſtrengungen machen, laſſe es notwendig erſchienen, daß der Ruhrbergbau in der Frage der chemiſchen Auswertung des Koksofen⸗ gaſes nicht zurückſtehe. In Erkenntnis dieſer Entwicklung ermächtigte Aufſichts⸗ rat und Geſellſchafterverſammlung die Verwaltung, eine Erweiterung des Werkes in Angriff zu nehmen, durch die die Erzeugungsfähigkeit um das 17% fache des erſten Ausbaues geſteigert werden ſoll. Die Koſten dieſes Ausbaues ſeien mit etwa 12—13 Mill. 1 zu veranſchlagen. Es ſei gelungen, dieſen Betrag durch einen me hrfähri⸗ gen Kredit in Höhe von g Millionen Dollar ſicherzuſtellen. Der Neubau dürfte im Herbſt nächſten Jah⸗ res in Betrieb genommen werden. i Geſliegener Rheinmetall Amſatz Die Rheinmetall, Rheiniſche Metalk⸗ waren⸗ und Maſchinenfabrik, Düſſeldorf war im Berichtsjahr 1928/29 anfänglich nur teilweiſe bei ſinken⸗ den Preiſen beſchäftigt und wurde einige Monate durch die fünfwöchige Ausſperrung ſtillgelegt. Nach Wiederaufnahme der Arbeit war das Geſchäft weſentlich lebhafter, wenn auch bei nicht völlig genügenden Preiſen. Trotz des Pro⸗ duktionsausfalles während des Streiks konnte der Um fa tz von 50 auf 56 Mill. 4 erhöht werden. Der er⸗ littene Ausfall konnte durch das Auswirken der Rattonali⸗ ſierungsmaßnahmen ausgeglichen werden. Das Aus⸗ fuhrgeſchäft hat ſich befriedigend weiterentwickelt. Der Fabrikationsgewinn hat ſich von 8 094 814/ auf 9 425 189 ¼ erhöht. Nach Abſchreibungen von 2428 851(2 197 431) 1 verbleibt einſchließlich 262 932/ Gewinnvortrag ein Saldo von 1808 407(gegen i. V. 1 582 932) 4. Die Dividende gelangt, wie bereits gemeldet, mit 7(6) v. H. auf diesmal 20(i. V. 12) Mill.“ Kapital zur Auszahlung. Die Reſerve wird mit 100 000(600 000)% dottert, ſo daß nach einer zwei⸗ prozentigen Verzinſung von Genußrechten ein Betrag von 277 456% zum Vortrag verbleibt. Die inzwiſchen durch⸗ geführte Kapitalserhöhung um 8 auf 20 Mill.„ kommt in der Bilanz in einer Verminderung der langfriſtigen Dar⸗ lehen von 13 247 043 4 auf 5 888 194/ zum Ausdruck. .⸗V. 5. Dez.. * Bankhaus J. Ladenburg— DD.⸗Bank. Die Verwal⸗ tung des Bankhauſes Ladenburg in Frankfurt a. M. teilt mit, daß bei der Fuſion der Süddeutſchen Disconto⸗Geſell⸗ ſchaft mit der DD.⸗Bank die bisher von der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft bei J. Ladenburg in Frankfurt a. M. innegehabte Kommanditbeteiligung von 3 Mill./ unver⸗ ändert von der DD.⸗Bank übernommen worden ſei. * Bank der Arbeiter, Angeſtellten und Beamten. Die Arbeiterbank wird künftig in regelmäßigem Turnus über die Situation berichten. Der Verlauf des bisherigen Ge⸗ ſchäftsjahres 1929 iſt befriedigend geweſen. Die Summe der anvertrauten Gelder hat ſich von 117 auf 153,9 Mill. RM erhöht. 39,9 Mill. RM lauten dabei auf mehr als dreimonatige Kündigung. Guthaben bei anderen Banken ſtellen ſich auf 55,1 Mill. RM, Wechſel 3,0 Mill. RM, lom⸗ bardfähige Wertpapiere auf 8,5 Mill. RM. Der größte Teil der Kredite, über 50., entfällt auf öffentlich⸗recht⸗ liche Anſtalten. An eigene Betriebe der Arbeiterſchaft ſind 42 vH. der Kredite ausgeliehen, davon an Wohnungs⸗ bauorganiſationen zwei Drittel, das ſind genau 27,8 vi. der geſamten gewährten Kredite. Die Beteiligungen ſtehen faſt unverändert mit 4,29 Mill. RM zu Buche, ſie um⸗ faſſen u. a. den Beſitz an Aktien der Hannoverſchen Bo⸗ denkreditbank, an der Preußenkaſſe u. a. *Vergleichsverfahren beim Bankhaus H. Schirmer in Kaſſel. Nach eingehender Prüfung des Status der in Zahlungsſchwierigkeiten befindlichen Privatbank H. Schir⸗ mer wurde geſtern vom Amtsgericht das gerichtliche Vergleichs verfahren über das Bankhaus H. Schirmer eröffnet worden zur Abwendung des Konkurſes, Den Verbindlichkeiten in Höhe von rd. 2 Millionen ſtehen ſofort greifbave Aktien in Höhe von 1, Millionen 4 entgegen, außerdem ſind noch verwertbare Sicherheiten in Höhe von 900 000„% vorhanden. Bei dieſem Stand der „Angelegenheit hat ſich das Gericht veranlaßt geſehen, das gerichtliche Vergleichsverfahren anzuerkennen. 8 » Zahlungsaufſchub bei Fiorino u. Sichel in Kaſſel. Wie uns aus Kaſſel gemeldet wird, hatte die Kaſſeler Banken vereinigung am Sonntag abend eine Be⸗ ſprechung über die wegen der Zahlungseinſtellung der Bankfirma Fiorino u. Sichel zu ergreifenden Maßnahmen. Die von der Bankenvereinigung eingeſetzte Prüfungskom⸗ miſſion hat einen Status fertiggeſtellt, doch können Einzel⸗ heiten daraus noch nicht bekanntgegeben werden. Wie wir hören, iſt eine Stützungsaktion mit dem Ziel der Aufrechterhaltung der Selbſtändigkeit des Inſtituts nicht möglich, es wird jedoch ein ab lungsaufſchub mit dem Ziel eines gerichtlichen rgleichsverfahrens zur Anwendung des Konkurſes in die Wege geleitet, um auf diefe Weiſe eine ſtille Liquidation zu. en, und zwar unter finanzieller 8 der Kaſſeler Banken⸗ vereinigung, zu der ſämtliche D⸗Banken gehören. * Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Getreide⸗Kredit Ac. in Duis⸗ burg⸗Münſter. Der Ertrag aus Zinſen, Gebühren und Wechſeln beziffert ſich in dem am 30. 1 85 1929 5 be fenen Geschäftsjahr auf 288 882(246 857). N 5 anſpruchten Handlungsunkoſten 97 637(141 876) und Steuern 52 854(I. V. unter Handlungsunkoſten), ſo 1 Bei 6187/ Vortrag ein Reingewinn von 114577. 109 746% verbleibt, woraus wieder 9 v. H. Divi⸗ dende verteilt, dem Reſervefonds II 12000 4(10 gcc) überwieſen und nach Abzug der Aufſichts ralstantieme, 5 Mark vorgetragen werden. Wie der Vorſtand berichtet, hat ſich die Hoffnung auf beruhigende Zeiten für den Ge⸗ treidehandel und die verwandten Brauchen nicht bewahr⸗ heitet. Aus dieſen Gründen hat ſich die Geſellſchaft eine gewiſſe Zurückhaltung in der Geſchäftsführung und Noform der Vörſenzulaſſung ſtatt Akllenrechtsreform Die Anſicht der Berliner Induſtrie⸗ und Handelskammer Die Induſtrie⸗ und Handelskammer hat, wie aus den „Mitteilungen der Induſtrie⸗ und Handelskammer zu Berlin“ hervorgeht, in ihrer letzten Vollverſammlung in eingehender Weiſe zur Aktienreſorm Stellung genommen. Nach Beratung der Punkte, die vornehmlich bereits in juriſtiſchen und wirtſchaftlichen Kreiſen erörtert worden ſind und auch die Oeffentlichkeit beſchäftigt haben, kommt die Kammer zu dem Ergebnis, daß das jetzige Verhältnis von Aktionär und Verwaltung gebeſſert werden müſſe. Die heute beſtehende Auskunftspflicht der Verwaltung in der Hauptverſammlung— der Geſchäftsbericht und die Vor⸗ lage der Bilanz— reicht für die Aufklärung der Ver⸗ hältniſſe, auf die die Aktionäre Anſpruch haben, nicht aus. Eine wirkſamere Wahrung der Intereſſen der Aktio⸗ näre iſt zu erſtreben, mit dem Ziele, das Recht des ein⸗ zelnen Aktionärs vom Standpunkt der Geſamtheit der Aktionäre unter dem Geſichtspunkt der Pflege des Aktien⸗ marktes zu wahren. Ein ſolches Recht in die Praxis um⸗ zuſetzen, iſt heute ſchon ohne Geſetzesänderung möglich, da in Geſtalt der Zulaſſungsſtelle an der Börſe ein Organ vorhanden iſt, das bereits die Aufgabe hat, von dem ge⸗ kennzeichneten Standpunkt aus beſtimmend in das Aktien⸗ weſen einzugreifen. Durch eine entſprechende Handhabung und eine gewiſſe Erweiterung der für die Zulaſſungsſtelle geltenden Beſtimmungen kann den Unzulänglichkeiten im heutigen Aktienweſen durchaus wirkſam begegnet werden. Etwaige noch ſich zeigende Lücken würden durch eine Er⸗ gänzung der Bundesratsoröͤnung, welche auf Grund des Börſengeſetzes den Aufgabenkreis der Zulaſſungsſtelle um⸗ reißt, auszufüllen ſein. Man würde hierdurch einen ſiche⸗ ren Schutz der Geſamtheit der Aktionäre erzielen als durch ſtarre Geſetzparagraphen, die, wie es in den letzten Jahren nur zu oft vorgekommen iſt, bald durch die tat⸗ ſächliche Entwicklung der Verhältniſſe überholt werden. Wenn für irgendein Gebiet, ſo gilt es in beſonderem Maße für Börſenfragen, daß ſie nicht durch ſtarres Recht und nicht einmal durch frei urteilende Gerichte, ſondern nur durch ſachverſtändige Verwaltungen, im vorliegenden Falle durch Selbſtverwaltung der beteiligten Verkehrs⸗ kreiſe, gemeiſtert werden können. Auf die hier ange⸗ ſchnittene Frage wird nach Bekanntwerden der entſprechen⸗ den Eingabe der Induſtrie⸗ und Handelskammer noch weiter einzugehen ſein. C ͤãããwdddf/C////c//// // ͤVdVddVacCCTcTGTTGGTGGGTGGTTGTGTGTGTGPTGTGTGTbTGPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTTPTPTPTPTPTPTPTbTbTbTbTbbbbb im Ausbau des Betriebs auferlegt. Hierdurch wurde das Unternehmen von nennenswerten Verluſten verſchont. Der Poſten Beteiligung bei der Zentrale der Deutſchen Ge⸗ treide⸗Kreditbank AG., Berlin wurde abgeſchrieben. Bei unverändertem AK. ermäßigten ſich Kreditoren auf 3 101 311 (8 460 427) /. Auf der Gegenſeite gingen Debitoren eben⸗ falls auf 3 451 454(4 082 500)„ zurück. Ferner werden ausgewieſen Kaſſe und Guthaben bei der Reichsbank mit 21 498(16 692) /, Guthaben bei Banken 542 590(301 170) , Wechſel mit 879 373(212 678) J,. Beteiligungen, die i. V. mit 32 400% bilanzierten, erſcheinen wie erwähnt nicht mehr. Das laufende Geſchäftsfjahr zeigt bisher eine be⸗ friedigende Entwicklung. :: Arbed— Holdinggeſellſchaft?„Das Luxemburger Ta⸗ geblatt“ will aus zuverläſſiger Quelle erfahren haben, daß die Arbed ihre Beteiligungen in eine eigens zu dieſem Zweck zu bildende Holdinggeſellſchaft ein⸗ zubringen beabſichtige. Zweck dieſer Transaktion ſei in exſter Linie Erſparnis von Steuern. * Der Jahresabſchluß der Mines de Frankenholz. Die für die o. GV. am 3. Dez. vorgelegte Jahresbilanz 1928 erweiſt einen Rohgewinn von 1782 000 Frs.(gegen 1 819 635 Franes i..). Abzüglich der finanziellen Jaſten beträgt der Reingewinn 1 108 257 Frs.(gegen 988 878 Frs. i..]; zuzüglich des vorjährigen Vortrags beziffert ſich der dis⸗ pontble Gewinnſaldo auf 1 214 680 Frs. Wie wir bereits berichbeben, wird die Verteilung einer Dividende von 25 Francs auf das von 6 auf 9 Mill. Frs. erhöhte Stamm⸗ kapital(gegen 30 Frs. i..) je Aktie im Nennwert von 250 Frs. vorgeſchlagen. * Wieder 5 v. H. Dividende der Farbwerke Franz RNas⸗ qutin AG. in Köln⸗Mülheim. Der Abſchluß für das am 30. Juni abgelaufene GJ. 1928 ⸗20 weiſt einen Betriebsüber⸗ ſchuß von 927 050(899 960) 4 aus. Geſchäftsunkoſten er⸗ forderten 666 790(691 025)/ und Abſchreibumngen 83 845 (85 785) /, ſo daß ein Reingewinn von 176 490. (482 602 /) verbleibt, aus dem wieder 5 v. H. Divi⸗ dende verteilt werden. Nach dem Geſchäfts bericht war die Konjunktur in der Farbenbranche allgemein abſteigend. Der Umſatz konnte jedoch trotz des ſtarken Froſtes gegenüber dem Vorjahr gehoben werden. Die Ver⸗ waltung habe verſchöbedeme Maßnahmen zur Vergrößerung des Abſatzes getroffen. * Abſchluß der Auguſt Wegelin AG. Kalſcheuren. Die Geſellſchaft weiſt für das am 30. Juni 1929 abgelaufene Geſchäftshachr einen Bruttogewinn von 380 415(507 5800 4 aus, wovon Abſchreibungen 129 670(178 770)„ erforderten, ſo daß ein Reingewinn von 280 744(888 754)„ verbleibt. Die allgemeinen Unkoſten uſw. ſind bereits vom Brutbo⸗ gewinn in Abzug gebracht. Wie der Diß D. bereits meldete, gelangen auf die.48 Mill. 4 Stammaßtien nur 8 v. H. Dividende gegen 11 v. H. im Vorjahre und auf die 8000 4 Vorzugsaktien wieder 6 v. H. zur Verteilung. Dem Me⸗ ſevvefonds werden wieder 20 000 4 zugewieſem dem Auf⸗ ſichtsrat 13 400(22 575)/ vergütet, ſodaß 18 464(17 899). zum Vortrag verbleiben. Die lamganhaltende ſcharfe Froſt⸗ periode, die einen Teil der Betriebe zeitweiſe zum Er⸗ liegen brachte und die rückläufige Konjunktur haben das Ergebnis beeinflußt. Höheren Unkoſten durch geſteigerte Löhne und beſonders durch enorme Steuern ſtanden wei⸗ chende Preiſe gegenüber. In der Bilanz erſcheinen Ge⸗ bäude mit 1 026 400(962 000), Maſchinen und Apparate mit 617 600(472 000) 1, Döitoren mit 746 895(777 700] ,, Bank, Kaſſe, Wechſel und Poſtſcheck mit 94 988(223 167). und Waren mit 773 783(586 227). Neu erſcheint das Be⸗ teiligungskonto mit 20 000 J, worunter der 100proz. Anteil der Geſellſchaft an der Carboyd Gmb. verbucht iſt. Auf der Paſſipſeite ſtehen bei unverändertem Aktienkapital von 2,448 Mill./ das tranſitoriſche Kreditorenkonto mit wie⸗ der 200 000„, die Reſerve mit 150 000(130 000) /, Kvedi⸗ toren mit 500386((545 419)/ zu Buch. Neu werden Bank⸗ ſchulden mit 274 840„ ausgewieſen.(SV. 6. Dez. 1929. * Der norddeutſche Zuſammenſchluß im Richard Kahn⸗ Konzern genehmigt. Die o. HV. der Deutſchen Niles⸗ Werke AG. in Berlin⸗Weißenſee genehmigte den Abſchluß für 1928, wonach aus einem Reingewinn von 83 180(77 168) Mark eine Dividende von unv. 6 v. H. verteilt wird. Die G. verfügt zurzeit über einen weſentlich höheren Auftrags⸗ beſtand als zur gleichen Zeit des Vorſahres, ſo daß die volle Beſchäftigung des Werbes bis zum Frühjahr 1930 geſichert ſei. Mit der Firma Sondermann u. Stier AG. in Chemnitz ſiwd Vereinbarungen getroffen worden, denen zu⸗ folge die Geſellſchaft ihre Fabrikation vollſtändig einſtellt und die vorhandenen Konſtruktionen und Geſchäftserfah⸗ pvungen, ſowie die Verwertung ihrer Vorräte an die Deut⸗ ſche Niles⸗Werke AGG. übergehen. Die HV. genehmigte ſodaun die von den jeweiligen Hauptverſammlungen Ger Reiß u. Martin AG., Berlin, und der Max Haſſe u. Co. AG., Berlin genehmigten Fuſionsverträge und be⸗ ſchloß zu dieſem Zwecke die Er höhung des Grun d⸗ kapitals um 1,5 Mill. 4 auf 2,5 Mill. J. Hauptverſammlungen im Ir.-⸗Krupp-Konzern In der.⸗V. der Capito u. Klein.⸗G., deren Aktienmehrheit ſich im Beſitz der Fried. Krupp.⸗G. befin⸗ det, wurde der Jahresabſchluß, der, wie erinnerlich, einen Verluſt von 483 857„ aufweiſt, ohne Erörterung geneh⸗ migt. Ueber die Geſchäftslage wurde mitgeteilt, daß ſich die Ausſichten für das neue Geſchäftsjahr noch nicht beurteilen ließen, weder in Bezug auf den Beſchäftigungsgrad noch auf die weitere Preisgeſtaltung. Die Beſchäftigung habe ſich ſeit Abfaſſung des Geſchäftsberichts etwas gehoben. Die.⸗V. der Weſtfäliſchen Drahtinduſtrie .⸗G. ſetzte gemäß dem Intereſſengemeinſchaftsvertrag mit der Fried. Krupp.⸗G. die ſofort zahlbare Dividende auf 5 v. H. feſt. Nach dem Bericht des Vorſtandes über die Ge⸗ ſchäftslage ſind die Verhältniſſe im Drahtgewerbe recht un⸗ günſtig, und nach dem bisherigen Verlauf des neuen Ge⸗ ſchäftsjahres ſei kaum ein ähnliches Ergebnis wie im Vorjahr zu N * Beſſerung der Arbeitslage bei Krupp. Da n bei der Fried.„rupp Ac. in Eſſen, ſpeziell in den Abteilungen Lokomotiv⸗ und Waggonbau, in der letzten Zeit der Auf⸗ tragseingang gebeſſert hac, ſind vor einigen Tagen, laut BBC. 350 Mann neu eingeſtellt worden, nachdem bekannt⸗ lich erſt kürzlich 1000 Mann infolge Auftragsmangels ent⸗ laſſen werden mußten. * Carl Maz u. Söhne.⸗G..— Kapitalerhöhung zu Fuſionszwecken. Wie jetzt zu der ſchon angekündigten ao. .⸗V. verlautet, bezieht ſich deren einziger Punkt der Tages⸗ ordnung auf die Erhöhung des Aktienkapitals von 6 auf 8 Mill. 4. Dieſe Kapitalerhöhung wurde erforderlich im Hinblick auf eine beabſichtigte Fuſton, worüber Näheres noch nicht mitgeteilt wurde. ſetzen. :: Vor einer Dividendenermäßigung der Bauxit Truſt AG. Die Verhandlungen der Bauxit Truſt AG. wegen Errichtung von Bauxitzementfabriken in Polen ſollen be⸗ reits günſtig fortgeſchritten ſein. Der Bau von Bauxit⸗ zementfabriken in der Tſchechoſlowakei und in Jugoflawien in der Nähe der dortigen Bauxitloger befindet ſich bereits im Vorbereitungsſtadium. Immerhin dürfte es jedoch noch geraume Zeit dauern, bevor dieſe neuen Fabriken ihren Betrieb aufnehmen werden. Ueber die Dividende der Bauxit Truſts AG. verlautet noch immer nichts Be⸗ ſtimmtes. In Budapeſter Börſenkreiſen will man wiſſen, daß die Dividende auf die Hälfte der vorjährigen, alſo auf 5 ffr. herabgeſetzt werden ſoll. * Süddeutſche Telefon⸗Apparate, Kabel⸗ und Drahtwerke Ac.— Wieder 10 v. H. Dividende. Der Abſchluß der zum Konzern der„Felben u. Guilleaume Carlswerbe AG.“ ge⸗ hörenden Geſellſchaft für das Geſchäftsjahr 1928⸗20 weiſt einen Rohgewinn von 2 156 000(i. V. 2 187 667)& aus. Nach Abſchreibungen in Höhe von 238 000(248 240)/ und nach Abzug der Unkoſten und Steuern verbleibt ein Rei n⸗ gewinn von 346 000(Zan 738), wowaus eine Dividende von wieder 10 v. He verteilt wird. Auf neue Rechnung werden 16 557(8439)/ vorgetragen. f :: Glite⸗Diamantwerke AG., Siegmar— Höhere Quote gefordert. In der geſtern abgehaltenen erſammlung einer Reihe von Großgläubigern der Geſellſchaft wurden die Feſtſtellungen der ſeinerzeit von den Gläubi⸗ gern eingeſetzten Prüfungskommiſſion beſprochen, die ſich beſonders mit der Prüfung des Geſchäftsverkehrs zwiſchen der Adam Opel AG. und der Elite⸗Diamantwerke AG. be⸗ ſchäftigt hat. Es wurde einſtimmig beſchloſſen, die angebotene Vergleichsquote von 50 v. H. abzu⸗ lehnen und eine ſolche von 75 v. H. zu fordern. Für die Erfüllung eines Verleichs auf dieſer Baſis müſſe aus⸗ reichende Garantie geleiſtet werden. : Konzentration in der Göttinger feinmechaniſchen In⸗ duſtrie. Vier größere feinmechaniſche Betriebe in Göt⸗ tingen haben von der Dresdner Bank, Hannover ein Mehrheitspaket von Aktien der Phyſikali⸗ chen Werkſtäten AG. Göttingen erworben um eine Zuſammenarbeit mit dieſer Geſellſchaft zu ermöglichen. Die Phywe hat vor wenigen Tagen umfangreiche türkiſche Regierungsaufträge erhalten. Ihre In⸗ und Auslands⸗ aufträge überſteigen die des Vorjahres nicht unerheblich. Durch den Verkauf ihrer Vorratsaktten konnte die Geſell⸗ Die Namen der Göttinger Betriebe, die das Aktienpaket erworben haben, ſind vorläufig nicht bekonnt. : Sübddentſches Portland⸗Cement⸗Werk Münſingen A. Stillegung? Obwohl ein formeller Beſchluß noch nicht vorliegt, ſoll nach Erklärung von beteiligter Seite damit zu rechnen ſein, daß der Betrieb der Gefellſchaft, deren geſamten Ahr. von 400 000„ im Beſitz der Portland⸗Ce⸗ mentwerke Heidelberg⸗Mannheim⸗Stuttgart iſt, ſtillgelegt wird. Das Münſinger Werk ſei völlig veralterl. Der Ge⸗ 1 ſoll eventuell eine angemeſſene Abfindung gewährt werden. In Baden haben die Weinpreiſe am öſtlichen Kaiſer⸗ ſtuhl etwas angezogen. Der Herbſt flel dort der Menge nach gering, der Qualität nach ſehr gut aus. Nach an⸗ fänglichen Preiſen von 55—58„ je Ohm(150 Liter) wur⸗ den in Bbtzingen⸗Oberſchaffhauſen zuletzt 66—65 1 bezahlt. Die Hälfte des diesjährigen Ertrages iſt in genannter Ge⸗ gend bereits verkauft worden. Auch in Eichſtetten und Nimburg erfolgten größere Verkäufe zu 60—70, 4 an den Handel. Im Breisgau wurden 120135, in der Markgrafſchaft für Rotweine etwa 90 4 je 100 Liter an⸗ gelegt; Britzingen und Müllheim erlöſten durchſchnittlich 85/ je Ohm. Die Ernte der Ortenau lieferte einen. quolitativ ſehr guten Wein, insbeſondere einen vorzütg⸗ lichen Rotwein. In der Pfalz liegt das 1 an der Mittel⸗ und Unterhaardt ziemlich ſtill, wogegen der Ver⸗ kauf an der Oberhaardt noch einigermaßen belebt war. Verkäufe erfolgten an der Oberhaardt in 1929er Weiß⸗ weinen zu 400—465.—475, Muskateller zu 600, on der Mittelhaardt zu 520—1000—1100, an der Unkerhaardt zu 530—600„ in Weißweinen, zu 540700, roten zu 420500 bezw. in 1928er Weißweinen zu 540—700, roten zu 420—500 Mark bei ruhigem Geſchäft. Gimmeldingen erzielte für neuen Weißwein 750—800 /, Weiſenheim a. B. hatte An⸗ gebote von 550—600]. In Württemberg erfolgten Umſätze in neuen Weinen, deren Durchſchnittsmoſtgewicht 80100 Gr. bei niedrigem Säuregehalt war, zu 160—360% je Eimer(300 Liter), Untertürkheim erlöſte 370420, Hedelfingen 350—360, Rotenberg 900350, Kleinheppach 400 Mark. In Franken konnte die 10 r a ee Iphofen ihre 1928er Weine und ihre 1929er Moſte im Ver⸗ ſteigerungsweg zu die Taxen überſteigenden Prelſen ab⸗ Es erlöſten 1928er Weine 120130, 1929er 121 bis 192 4 ie 100 Liter. In letzter Zeit erzielte man für die 100 Liter aus geringen Lagen 6055, mittleren 70-78, beſſeren 85—95 ½ je 100 Liter. In Rheinheſſen erzielten neue Weine 500800 4 je Stück von 1200 Liter und zwar in Oberhilbersheim 510 bis 520, Sulzheim 510—580, Nieder⸗Saulheim 3 tal) 550800, Gau⸗Algesheim 650, Bechtheim 775800 /; in Nackenheim wurde das Stück 1028er mit 1050/ ge⸗ handelt. Im Rheingau verkaufte der Neudorfer Win. zerverein 18 Halbſtück ſeiner 1929er Kreſzenz zu 1250 je 1200 Liter. In Kriedrich erfolgten Uebergaänge in 1929er Weinen zu 1225—1250 je Stück. Am ittel⸗ rhein koſteteten 199er Naturweine in der Gegend von Oberdieboch 750—850 I, 1928er Rieslinge 10001050 5 1000 Liter. An der Moſel, Saar und Ruwer iſt die Traubenleſe, faſt beendet. Es zeigte ſich letzthin einige Nachfrage nach 1928er Weinen, wofür bei inzwiſchen aller⸗ dings wieder ruhiger gewordenem Handel 886— 1050/ per Fuder erzielt wurden; für 1929er Moſte wurden je nach Qualität 700—900 4 fe Fuder erzielt. Vielfach legten die Winzer, wegen geringer Nachfroge, den Moſt— da er Ge⸗ wichte zwiſchen 80—100 Gr. erreichte— ungezuckert ſelbſt ein. An der Ruwer bezahlte man für Moſte 700800&. Die großen Verſteigerungen am 10. und 11. Dezember bringen rund 175 Fuder der Jahrgänge 1928, 1926, 1927 und 1928, außerdem 2200 Flaſchen 1921er. Sie finden in Trier ſtatt. Vom ſüdweſtoeutſchen Hopfenmarkt Die Produktionsgebiete in der Pfalz und in Baden dürften ſo ziemlich geräumt ſein. In der Pfalz wurden in der letzten Zeit von einer Landauer Firma 500 Zentner in der Gegend von Bergzabern erworben; auch von den vor⸗ ſchaft die. Abdeckung ſämtlicher Bankſchulden erreichen. J. Jarben und Standard Oil Amerikaniſche Stimmen Die Standard Oil Co. of New Jerſey, die den neuen Vertrag mit der J. G. Farbeninduſtrie.⸗G. bekanntgab, erklärte, daß die Bedeutung des Abkommens darin liege, daß nunmehr ſicher das Hydrierungsverfahren in den Ver⸗ einigten Staaten unter Leitung der amerikaniſchen Oel⸗ intereſſenten und unter voller Mitwirkung der Schöpfer des Verfahrens kommerziell entwickelt werde. Man erwartet, daß dieſe Abmachungen die Kapitalanlagen der Standard Oil Co. außerhalb der Vereinigten Staaten wei⸗ ter ſchützen und erheblich zur Ermöglichung einer geordne⸗ ten, wirtſchaftlich geſunden und viel größeren Aus⸗ dehnung der Petroleuminduſtrie in der Welt beitragen werden. Auch iſt man der Anſicht, daß ſie jede Gefahr einer Beſchränkung des Wachstums anderer In⸗ duſtrien, die von der Petroleumlieſerung abhängen, beſel⸗ tigen werden. Die Zeitungen beſprechen ausführlich den Vertrag. Die Gründung der vorgeſehenen Geſellſchaft, die die Patente der J. G. Farbeninduſtrie.⸗G. und der Stan⸗ dard Oil Co. of New Jerſey übernehmen ſoll, wird in näch⸗ ſter Zeit erfolgen. Das Werk der Standard Dil Co. of New Jerſey in Bayway im Staate New Jerſey beginnt mit der Maſſenproduktion im Februar des nächſten Jahres. Die Fabrik in Batonrouge im Staate Louiſiana wird die Er⸗ zeugung etwas ſpäter aufnehmen. Beide Anlagen dürften eine beträchtliche Vergrößerung erfahren. * Maſchinenbau⸗Ac. vormals Ehrhardt u. Sehmer, Saarbrücken. Die o. GV., in der das geſamte Abk. vers treten war, genehmigte die Regularien. Der Auftragsein⸗ gang iſt weiterhin zufriedenſtellend geblieben. An der Ab'⸗ wickelung der vorliegenden Aufträge werde zeilweiſe im drei Schichten gearbeitebd. Die Skodawerke in Prag und die Du Pont Ammomia Corpovatton Ltd. in Wilmington (USA.) haben Lieenzen zur Herſtellung von Höchſtd rauck⸗ kompreſſoren mit 900 bis 1000 Atm. Druck von der Geſell⸗ ſchaft erworben, wobei ein laufender Erfahrungsgaarstau ſch vorgeſehen iſt, ſodaß auf dieſem ſchwierigen Arbeſtsgebbet von der Sammlung internationaler Erfahrungen gesprochen werden könne, die der Firma und ihren Licenzwehmem zugute komme. Man dürße dieſe und weitewe Erfolge, die ſich auch im Beſtellungseingang ausweiſen, wohl dahin aus⸗ deuten, daß die Maſchinenbau⸗AGG. vorm. Ehrhardt u. Sehmer mit ihren Konſtruktionen vichtige Wege beſchritten habe. :: Schwierigkeiten im Bangewerbe. Die Boufirma Friedrich Zucker, Worms und Mainz war in⸗ folge der allgemein ſchlechten Lage des Baumarktes und des Ausbleibens größerer Außenſtände genötigt, ihre Zahlungen einzuſtellen. Die Verbindlichkeften werden mit rd. 850 000/ angegeben, darunter bevorrechtigte mit rb. 950 000 /. Den Verbindlichkeiten ſtehen erhebliche Werte Die Firma ver⸗ an Grundbeſitz und Bauten gegenüber. 5 einer Gläu⸗ handelt mit ihren Gläubigern und hot zu bigerverſammlung eingeladen. :: AG. Brauerei Zirndorf bei Nürnberg— Dividenden⸗ erhöhung. Durch Steigerung des Bierabſatzes konnte die Geſellſchaft ihre Einnahmen für Bier von 1,69 Mill. i. V. auf 1,77 Mill.„ erhöhen. Die Geſamtbruttoeinnahme betrug 1,88(t. B. 1,70) Mill. 4. Für Rohſtoffe wurden wieder 0,76 Mill., für Unkoſten 0,77(0,88) Mill./ und für Abſchreibungen 0,94(0,87) Mill. aufgewendet. Ein⸗ ſchließlich des Vortrages von 41060(29 318) l ergibt ſich ein von 0,141 auf 0,153 Mill./ erhöhter Reingewinn. Der auf den 12. Dez. einzuberufenden HV. wird eine aber⸗ malige Heraufſetzung der Dividende(i. V. von 10 auf 12 v..) vorgeſchlagen. Nach einer Rücklage von 20 000(i. B. 10 000)„ für einen vorgeſehenen Umbau kommen 49 000 Mark zum Vortrag. Das neue Geſchäftsjahr befriedigt bis ketzt; eine gedeihliche Weiterentwicklung werde erhofft. Hofer Bierbrauerei AG. Deininger⸗Kronenbräu, Hof i. B. Die Hofer Bierbrauerei erzielte im Geſchäftsjahr 192829 nach Abzug der Unkoſten, Abſchreibungen und not⸗ wendigen Rückſtellungen einſchl. des Vortrages vom Vor⸗ fahre einen Reingewinn von 170 713(126 694), woraus wieder 12,5 v. H. Dividende unter Uebernahme der Kapitalertragsſteuer verteilt, 90 000%(—) einem FJubi⸗ läumsfonds überwieſen und 29 713/ auf neue Rechnung vorgetragen werden ſollen. * Auflöſung des Blattgold⸗Syndikats. Das Blattgold⸗ Sundikat Ac. Fürth, in dem die Bhattgold⸗ Großhändler ſich zufammengeſchloſſen hatten, um eiwe einheitliche Inter⸗ eſſenvertretung gegenüber den Goldſchlägermeiſtern zu ſchaffen, iſt durch Beſchluß der Hauptverſammlung aufgelöſt. Die Aktiengeſellſchaft wird in Liquidation treten. Deutſcher Weinmarkt handenen Reſtpartten in Baden ſind größere Poſten teils von den Brauereien direkt, teils vom Handel übernommen worden. In Mittelbaden wurden in der Gegend von Renchen Hopfen an Brauereien zu 35—40% und an den Handel geringere Qualitäten zu 20—25 /, je Zentner, ver⸗ kauft. In der Lahrer Gegend haben die Pflanzer die vom Handel gebotenen Preiſe abgelehnt und ſich an die Braue⸗ reien in Donaueſchingen, Freiburg und Offenburg, die die Bierlieferungen in jene Gegend haben, gewandt und es iſt ihnen gelungen, die Hopfen an dieſe Brauereien zu 50 bis 60, je Zentner, zu verkaufen. 5 Bet den Händlern in Unterbaden, wie z. B. in Walldorf, lagern immer noch anſehnliche Mengen unverkaufter Prima⸗Hopfen, die zum Anfangspreis von 70, erſte Poſten, erworben wurden und infolgedeſſen bis heute noch nicht mit Nutzen unterzubringen waren. Bei letzten Ver⸗ käuſen in jener Gegend hörte man Preiſe von 2565, je Zentner, je nach Qualität und Farbe; in letzter Zeit iſt jedoch von neuen Verkäufen nichts mehr bekannt geworden. In den angrenzenden württembergiſchen Hopfengebieten ſind die Prima⸗Qualitäten ausgeſucht, ſodaß, bei den Pflanzern nur noch die geringen und mißfarbigen Hopfen lagern, die teilweiſe zuletzt bis zu 15 J, je Zentner, ver⸗ kauft wurden, während ſich der Preis für prima Qualitäten von glattgrüner Farbe auf 70—60/ ſtellt. Dieſe Preiſe entmutigen die Pflanzer derart, daß die Anbaufläche für das kommende Jahr vorausſichtlich nicht unbedeutend zu⸗ gunſten von Zuckerrüben⸗ und Qualitätstabakbau reduziert werden wird. Die deutſche Bleierzeugung im Oktober Die deutſche Produktion von Original⸗Hüttenweichblei einſchließlich kleiner Mengen Hartblei ſtellte ſich, wie der Geſſamtausſchuß zur Wahrung der Imdereſſen der deutſchen Metallwirtſchaft, Berlin, aufgrund der Berechnungen des ſbatiſtiſchen Büros der Metallgeſellſchaft AG., Frankfurt/., mitteilt, im Oktober 1020 auf 10 796 To. gegen 10 778 To. im September. * Zinkblechpreiserhöhung. Die Stidb. Zinkblechhändler⸗ Vereinigung hat der am 22. d. M. vorgenommenen Prels⸗ ermäßigung um etwa 7 v. H. am 25. d. M. eine Erhöhung um etwa 1½ v. H. folgen laſſen. * Beitritt Englands zur Internationalen Rohſtahl⸗ gemeinſchaft? Nach Brüſſeler Berichten wird der am 3. De⸗ zembey in Lüttich ſbattfindenden Sitzung der Internatio⸗ walen Rohſtahlgemeinſchaft weit größere Bedeutung zu⸗ kommen, als man bisher erwartet hatte. U. a. ſoll ö ie Möglichkeit eines Beitritts Englands zum Kartell be⸗ ſprochen werden. Auch ſoll die 2 80 der Verkaufsbüros wieder auf der Tagesordnung ſtehen. Schließlich wird das Kartell über Maßnahmen gegen Außenſeiter beraten. Die Möglichkeit eines Beitritts Großbritanniens wird aller⸗ dings mit gewiſſer Skepſis aufgenommen. Deviſenmarkt Im keutigen frrüßverkehr notieren Pfunde gegen New Dork 60 Schwei 25,18 Stockholm— Paris 123.68 Hoflan 12.08 Sabrd 2500 Brüſſel. 334,83 Oslo 13,20 Dollar geg. Rm. 4,18 Mailand 99,14 Kopenhagen 18,20 Pfunde„„ 20,89 * Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 28. November 1929 Ste bammeln, mit ſtrampelnden Beinen, beſeſſe⸗ nem Grinſen, geſpreizten Fingern, blutroter Zunge zwiſchen ſchäumenden Lippen, Abſcheu der Menſchheit und doch Kreaturen wie wir, wie du und ich. Talare brachen zwei Stäbchen aus Birke, unſchuldig weiß, serlumpte Zigeuner, braun wie die Mohren, legten die Schlingen um Nacken und zogen die Stühle und Schemel fort, auf denen vier Beine mit ſchlotternden Knien zwei magere Körper, zwei Herzen, zwei Hirne, zwei Köpfe trugen, dem Tode geweiht. Zwei Krea⸗ turen, wie du und ich! Nur die Hiſtorie weicht von deiner und meiner ab. Räuber ſagen die einen, Mörder die andern, und der Staat fordert von Raubmördern Tribut in Form des bißchen armſelig' Lebens, das wir alle nur ein⸗ mal beſitzen. Mag ſein, daß ſie Halunken waren, daß ſie laut Anklage ſiebzig Mal raubten und vierzig Mal töteten; mag ſein, daß Beſtien in ihnen wohnten umd ihre Taten von Furien gelenkt wurden. Kein Zeuge wagte zu belaſten, freie Menſchen zitterten vor gefangenen Menſchen, gekrümmt von den Zentnerlaſten der Ketten, die wie gleißende Schlangen ſich vom Halſe abwärts winden, Am Handgelenke, um Fußgelenke, die den Menſchen mit ſtruppigem Barte zur Beſtie ſtempeln, in Eiſen geſchlagen. Brüllen der Verteidigung, Fauchen um Mitleid, Girren in der Beteuerung der Unſchuld. ehn Tage dies Schauſpiel, dies Kegeln um Men⸗ chenköpfe, wo der Staatsanwalt doch bereits vor Berleſung der Anklageſchrift gut Holz in alle Neune geſetzt und die weißen Stäbchen aus Birke, unſchul⸗ big weiß, über den Häuptern gebrochen und Zigeuner mit Stricken beſtellt hatte. Schauſpiel auf Korfu, dem göttlichen Eiland mittelalterlichen Venetianer⸗ tums, geſtellt mit Statiſten und Soliſten und über⸗ ragt von zwei mächtigen Galgen, an denen fetzt die baumeln, die Zentrum des Dramas waren. Raub⸗ mörder! Stebzig mit vierzig: Raubtaten und Morde. Und doch Menſchen, wie du und ich! Kein Drama: Tragödie für die Beteiligten, Komödie für den Staat, deſſen Richter und Agenten, Henker und Staatsanwälte den Prozeß Rentzos managten. Was können Räuber dazu, wenn der Staat ihr Handwerk ſauktioniert, mit ihnen Verträge abſchließt, mit ſteben miniſteriellen Unterſchriften und ſteben Gouvernements⸗Siegeln; wilde Menſchen aus Epirus, aus Mazedonien, aus Albanien, ferne den Kulturſtraßen gewandert, von Jaſtinkten geleitet und von Adern durchzogen, in denen heißes, ſüdlän⸗ biſch⸗ſchweres Blut pulſt, ſo feurig, ſo temperament⸗ voll wie der gleißende Wein in der Traube, Samos und Mavrodaphnie. Ein eigen Volk, ein einziger Schlag mit Stiletts und Piſtoletts, mit Knute und Vorderlader; zwei Strich Tier, ihrer viere Heros, ein Priem Mörder, etwas Komitadfi, Bolſchewik, Armenfreund, Triebmenſch. Kein Rinaldo Rinal⸗ dini; eher ein Faktor, der den griechiſchen Staat in ſeinen innenpolitiſchen Fugen erſchüttert, gegen den Poltziſten, Gendarme, Militär und ſonſtige Bajo⸗ nette, Käppis und Flinten machtlos ſind, der ganze Provinzen in Nord⸗ Griechenland beherrſcht und Tribut einhebt, der gerne gewährt wird. Ein Zwit⸗ terding aus Mittelalter und Moderne, aus türkiſcher, albantſcher, griechiſcher und bulgariſcher Herrſchaft, Reſte der Unzugänglichkeit von Territorien, Ueber⸗ bleibſel der Raubritter ohne Pferde. Zeternde Regierungschefs, die ihre Throne in Athen bebend wanken fühlen, raſende Innen⸗Portefeuills, die in der Ebene gute Reden ſchwingen, im Gebirge zaghaft werden und in Schluchten und Tälern zu Schäfer⸗ lein und Schäflein werden, arm wie Kirchenmäuſe, nichts von Politik wiſſend, keine Referenz vor ihrem Miniſterzylinder fordern, ſondern den Herren dieſer Diſtrikte, den Rinaldos und Rinaldinis Löſegeld zu Füßen legen und ſie Kollege titulieren. Den Herren der Berge, der Schluchten, der Täler ſind in Griechenland nicht Pickelhauben und von Athen gefunkte Befehle, ſondern zottige Langbärte, rſchliſſene Lumpen, Räuber und Mörder, deren euchtendes Auge, deren nervichte Fauſt hier Autori⸗ tät gebietet. Das Volk, das breite, gibt ſich mit dieſer Tat⸗ ſache zufrieden und zollt dem Referenz, dem Ehre gebührt. Der Bauer, der Schäfer, der Herr Lehrer, die Frau Hebamme, der Gebruder Pfarrer und der Greisler haben nichts von ihnen zu fürchten; man zahlt ſeinen Tribut, wie das Säckel es erlaubt, und kauft ſich seine Seele frei. Schweinehändler wird überſcheng⸗ der Oeffentlichkeit bald die Berhaftün Die Rentzos (Von unſerem Athener Vertreter) licher Gewinn beſchnitten, Gendarme haben Gewehre und Munition beizuſtellen und nur die dicken Bäuche mit glitzernden Brillanten an den fünf Frankfurtern, mit ſchlotternden Goldketten vor den Nabeln und geſpickten Katzen in Bruſt und Hintern werden ge⸗ killt, beraubt, verſchleppt und bei dem geringſten Widerſtand ins Jenſeits befördert. Regierungs⸗ kommiſſare meiden daher den Weg zum Epirus, und die Berge mit ihren Räubern gleichen einem Hades, auf dem der Fährmann in Streik getreten iſt. Athen donnert und grollt, interpelliert und oppo⸗ ſtontert, demiſſioniert und revoltiert wegen des Räuberunweſens im Norden; der Norden pfeift auf den Süden, Räuber auf Staatsautorität. Und als endlich einmal mit ſieben Kniffen und unendlicher Liſt dieſe Autorität zweie der Hauptbandenchefs, die Brüder Rentzos, im Garn haben, als man ihnen die Köpfelein fein ſäuberlich von den Rümpfe⸗ lein tranchieren und den Banditen ſo den Garaus machen will, terroriſtert die reſtliche Rentzos⸗Bande den geſamten Epirus derartig mit Heimſuchungen jedweder Art, daß eine Delegation nach der anderen aus Joannina und Koritza, aus Edeſſa und Veria in Athen eintrifft und die ſofortige Freilaſſung der Rentzos fordert. Und da ſchwache Regierungen mit jeder Mandel Stimmen fein rechnen müſſen, da es gilt, auf keinen Fall den Unwillen einer ganzen Provinz heraufzubeſchwören und da ſich des weitern die Möglichkeit zeigt, politiſches Kapital aus dieſer Prozeſſton zu ſchlagen und der Oppoſition gegenüber das Räuberunweſen als Volkswillen auszugeben, wird ein formgerechter Vertrag aufgeſtellt, den der Miniſterrat unterſchreibt und den die Rentzos ratifizieren. Gewährt wirb ſofortige Haftentlaſſung, Amneſtie⸗ rung von 40 Morden und 70 Raubtaten und Beiſtellung freien Geleites zum Epirus; gefor⸗ dert wird feiger Verrat der kleinen Diebe und der Gefolgſchaft zwecks Halsumdrehens. Firma Rentzos erteilt nach kurzer Vertragsberatung ihre Einwilli⸗ gung, verduftet und holt eine Woche ſpäter zum größten Schlage aus: zum Raube von 15 Millionen Drachmen, die in einem ſchwer bewachten Laſtkraft⸗ wagen von Saloniki nach Joannina zur dortigen Nationalbank⸗Filiale transportiert werden ſollten. Acht Wächtern wird das Lebenslicht gelöſcht und mit der Beute entkommt man über Albanien und Ser⸗ bien nach Bulgarien, wo man ſich in Warna als Großkaufleute niederläßt und ein Jahr ehrlich in Därmen von Schafen und Rindern, ſowie in Oliven und Schafkäs macht. Bis man entdeckt wird, in Sofia im Kittchen ſitzt, die bulgariſch⸗griechiſchen Grenzpfähle ſteht, griechiſche Gendarme heimatlich begrüßt und auf der Inſel Korfu, der Sicherheit wegen, am Galgen baumelt. Herr Venizelos machte kurzen Prozeß; man er⸗ innerte ſich in Athen weder des Amneſtie⸗Vertrages noch der Lebensgarantie und wen man hat, den knüpft man. Morgen laſſen für zwei tote Räuber ſicherlich vier neugeborene die Portefeuilles erblaſſen und die Throne wanken; die Hydra lebt in den Her⸗ zen moderner Räuber und Bandenchefs weiter. Der gelbe Tod Wahre Geſchichte aus dem afrikaniſchen Oſchungel Von dem amerikaniſchen Großwildjäger Samuel Scoville. Wie man ſagt, gibt es in Afrika zwei Dinge, die niemand verkennen kann: die Farbe des Goldes und das Gebrüll des Löwen. Seine Stimme ſcheint aus der Unterwelt zu kommen, ſo unergründlich tief iſt ihr Klang. Dann ſchwillt ſie an, entlädt ſich zu einem hallenden Donner, um ſchließlich in einem Stöhnen hoffnungsloſeſter Verzweiflung zu erlöſchen. Ge⸗ wöhnlich ſpart der Wüſtenkönig ſein Gebrüll für das Dunkel regneriſcher Nächte auf, in denen er am lieb⸗ ſten jagt. Das furchtbare Echo des Löwengebrülls war kaum verklungen, als ein Kapbüffel wie ein Pfeil aus dem Sumpfe heraus ſchoß, in dem er gerade ein Schlammbad nahm. Sobald er Löwen witterte, pflegte er in den ſechs Zoll langen Dornen des Akazienbuſches Flankendeckung zu ſuchen. Seine mächtigen Hörner beſorgten das Uebrige. Der lehmgelbe Jäger aber ließ ihm keine Zeit, ſich in Sicherheit zu bringen. Als jenes plätſchernde Geräuſch erklang, erreichte die große Katze mit jener unheimlichen Schnelligkeit, die nur dem Löwen eigen iſt, den Rand des Moraſtes und ſprang, als die Hinterbeine des Büffels noch im Schlamme ſteckten. Der verzweifelte Bulle ſuchte den heran ſauſenden Hieb durch eines ſeiner geſchweiften Hörner aufzu⸗ fangen. Da gab der Sumpf unter ihm nach, und das hewehrte Haupt fiel nach vorn Über gerade als die todbringenden fünfhundert Pfund mit zerſchmettern⸗ der Gewalt auf ſeinen Rücken praſſelten. Seine Pranken tief in das Fell des Büffels ſchlagend, riß der Löwe den Kopf ſeines Opfers nach rückwärts. Hätte der Büffel auf feſtem Boden geſtanden, ſo wären ſeine eiſenharten Nackenmuskeln ſelbſt der ungeheuren Stärke des Löwen gewachſen geweſen. Aber hier im Moraſt konnte der Bulle nicht ſeine ganze Widerſtandskraft entwickeln. Langſam drehte ſich ſein Kopf mit den in Tobes⸗ angſt hervorquellenden Augen ſeitwärts. Der Löwe ſetzte in einem plötzlichem Ruck ſeine ganze gewaltige Kraft ein. Ein Krachen ein bellendes Aech⸗ zen— dann hing die lange Zunge des Büffels ihm aus dem Maul herab; die Nackenwirbel brachen; als lebloſe zitternde Fleiſchmaſſe fiel der Bulle nach vorn. Für die Dauer eines Augenblicks lag der Löwe keuchend auf dem erbeuteten Kadaver. Dann raffte er ſich langſam zuſammen und ſtand aufrecht über dem mächtigen Körper; das Haupt mit der dunklen zottigen Mähne erhebend, blickte er ſtolz in die Runde und ließ ſein donnerndes Gebrüll über das Veld dröhnen, die Verkörperung wahrhaft königlicher Majeſtät. Immer neue Opfer des Düſſeldorfers Maſſenmörders gefunden Die Leiche der ermordeten Ida Renter, die bei Oberkaſſel gefunden wurde, wird von der Kriminalpolizei fortgebracht. Die Kriminalpolizei in Düſſeldorf, die durch beſonders bewährte Berliner Beamte verſtärkt wurde, arbeitet mit Hochbetrieb. Allen Spuren wird ſofort nachgegangen und die ganze Um⸗ gebung Düſſeldorſs wird von ee Aufgebot von Beamten burchgeſucht. Man hofft ſo des geheimnisvollen Mörders mitteilen zu können. Da— noch ehe ſich das Echo in der Ferne ver⸗ loren hatte— erklang nahe bei dem Könige der Tiere ein kaltes ziſchendes Geräuſch, unbedeutend im Vergleich zu der Stimme des Löwen, aber dennoch der Laut des Todes. Im Sonnenlicht wie Gold ſtrahlend, Farbtupfen von Karmoiſinrot und Bernſteingelb auf den Schup⸗ pen, kroch zwiſchen violetten Lilien der ſieben Fuß lange Leib einer Schlange hervor. Drei Fuß über dem Erdboden reckte ſich die gefürchtete Kap⸗Kobra. Aus dem walnußgroßen Kopfe ſtarrten rote, lidloſe Augen auf den Löwen. Einen Augenblick lang blickten ſich der König der Wüſte und die Fürſtin der Giftſchlangen an. Ein Hieb der Löwentatze konnte die Kobra vernichten, aber die Berührung mit den Zähnen des Reptils auch die große Katze töten. Wieder erklang das zor⸗ nige Ziſchen der Schlange. Ihr Leib ſtraffte ſich kampfbe reit. 5 Da ſprang der König der Tiere knurrend davon, dem Feinde die Beute überlaſſend. Honiggelb blickte der Mond durch die verſchlun⸗ genen Zweige des Morula⸗Baumes. Die großen Blüten glänzten wie ſchmelzendes Silber. Es war Frühling und die Luft voller Liebes rufe. Aber neben der Schönheit und der Lebensluſt lauerte im Schatten ihr Begleiter— der Tod. Einen Jagoͤpfad entlang hüpfte gleich einem winzigen Känguruh eine Gerbille, die Springmaus mit den wunderſchönen Augen und dem prächtigen Fell, das wie brauner Atlas mit weißen Seiden⸗ ſtreifen glänzte. Eben erreichte das Tierchen eine vom Mondlicht verſilberte Stelle des Pfades. Da ſchoß eine gelbe Flamme herab; der Tod, der den Löwen bedrohte, hatte die Maus überrumpelt. Als die Zähne der Kobra der Springmaus ins Fleiſch drangen, ſenkte die Schlange ſie mit einer ſeltſam⸗nachdenklichen Bewegung tiefer hinein, gleich⸗ zeitig die ihre Giftdrüſen umgebenden Muskeln zu⸗ ſammenziehend, ſo daß ſich das fahlgelbe Gift in zwei Strahlen in den Körper der Maus ergoß. Schnell wie Feuer kroch es die Blutbahnen des Opfers entlang und hatte in weniger als dreißig Se⸗ bunden das Herz des Tieres gelähmt. Als die Gerbille tot niederfiel, erſchten auf dem ſchmalen Pfade ein Tier von etwa einem Fuß Länge, das ſchwarze Fell gelblich⸗weiß geſtreift, mit weißem Schwanz. Es gibt nur wenige Bewohner des Veld, die einer Kap⸗Kobra trotzen dürfen. Dieſes kleine Tier war eins jener Ausnahmen. Die Buſchmänner nennen es „Iquaqua“, das bedeutet„Das Tapfere“. Die Ge⸗ lehrten nennen es den Zorilla, die Buren: Muis⸗ hond. Es vertritt in Afrika das amerikaniſche Stink⸗ tier. Es hat dieſelbe Farbe und unternimmt den⸗ ſelben vernichtenden Gasangriff, den es bereits eine Million Jahre vor dem Weltkriege kannte. * Als das feuerrote Auge der Kobra den gleich⸗ mütig daher trottenden Zorilla erblickte, richtete ſich die große Schlange im Mondlicht kampfbereit auf. Das Iquaqua hob den Schwanz gleich einer ſchmei⸗ chelnden Katze— das Zeichen zum Kampfe auf Le⸗ ben und Tod— und ſtürzte ſich mit grünfunkelnden Augen und unter durchdringendem Kreiſchen auf dem Feind. Die Kobra ſtieß blitzſchnell zu, als ſich der An⸗ greifer im Bereiche der Giftzähne befand. Der Zorilla fedoch entſchlüpfte wie ein gewandter kleiner Fechter, und das grimmige Schlangenhaupt ſchlug hart auf den Boden, wo der ſchwarzweiße Kämpfer noch vor weniger als einer Sekunde ge⸗ ſtanden hatte. Bevor er aber den Fehlgriff des Reptils ausnutzen konnte, war die Kobra wieder in ihre Stellung zurückgeſchnellt, und der Zweikampf begann von neuem. Eine halbe Stunde lang ſetzte ſich der Kampf in dieſer Weiſe fort. Wieder und wieder unternahm das Stinktier Scheinangriffe. Immer von neuem ſtieß die Schlange zu. Jedesmal war die Stelle leer, wo das Iquaqua geſtanden hatte. Endlich, als die Kobra einen Scheinangriff des Zorilla mit beſonders ver⸗ zweifelter Wut beantwortet hatte, ſchien es, als ob ſie ſich nicht wieder zu der alten Höhe aufgerichtet hätte. Das Jquaqua ſtand eine Sekunde lang da, als betrachtete es ſeinen Feind mit einer ſeltſamen Art von Berechnung. Dann ſtürzte es ſich zum letzten Male auf die Schlange und ſchnappte mit ſeinen langen ſchmalen Kinnbacken nach ihr. Noch einmal ſtieß die Kobra zu und lag eine halbe Sekunde lang ausgeſtreckt auf dem Boden, vom langen Kampfe erſchöpft. Auf dieſen Augenblick hatte der Zorilla gewartet. Gerade als die Schlange ſich erheben wollte, war das kleine Tier wie ein Ungewitter über ihr, packte das Reptil gerade unter dem Halſe und zerquetſchte mit einem blitzſchnellen Biß das Rückgrat des Feindes. Wieder und wieder ergriff das Stinktier den glän⸗ zenden Leib der Schlange, jedesmal das Rückgrat zerbeißend, bis ſich die Kobra vernichtet am Boden krümmte. Dann näherte ſich das tapfere Tierchen mit einer Art zuverſichtlicher Miene dem beſiegten Geg⸗ ner, biß das todbringende Haupt von dem langge⸗ ſtreckten Leibe und ſchlang es hinunter. Oh ſein Inſtinkt ihm ſagt, daß es ſich durch den Genuß dieſes Leckerbiſſens gegen alle Giftſchlangen ſchützt? Einen Augenblick ſpäter hatte der Zorilla das weiße Fleiſch eines der wenigen Geſchöpfe des Veld verzehrt, die jemals einen Löwen von ſeiner Beute getrieben haben. Preis für 3 falſch aufgehängtes 2 emälde In einer Newyorker Gemäldeausſtellung hat ſich ein Fall ereignet, über den ſich die Kunſtwelt der geſamten Vereinigten Staaten beluſtigt. Bei allen Ausſtellungsbeſuchern fand ein Gemälde beſonderes Intereſſe, das mit dem zweiten Preis ausgezeichnet worden war. Es war ein Werk der modernſten Kunſtauffaſſung, geſchaffen von einem gewiſſen Ed⸗ win Dickſon, und trug den Ditel„Die Jagd nach Foſſilien“. Dem Publikum gefiel das Bild beſon⸗ ders deshalb, weil viele Geheimniſſe darin zu ſtecken ſchienen, die ſich nur ſchwer enträtſeln ließen. Da wurde das Bild eines Tages abgehängt und bei dieſer Gelegenheit machte man die Entdeckung, daß es ſich dem Beſchauer in einer ganz falſchen Lage dargeboten hatte. Das obere und untere Ende waren ſeitweiſe aufgehängt worden. Der Künſtler war ſo vorſichtig geweſen, auf der Rückſeite zu vermerken, wo oben und wo unten war. Man hatte dieſe Bezeichnungen bei dem Aufhängen des Bildes aber nicht beachtet und ſich dadurch irre⸗ führen laſſen, daß der Künſtlername auf der Seite vermerkt war. Jedenfalls war die rechte Seite nach oben und die linke Seite nach unten gehängt worden. Man brachte das Gemälde nun in die richtige Lage und das Preisrichterkollegium trat zu nochmaliger Prüfung zuſammen. Es kam übereinſtimmend zu der Anſicht, daß das Bild in ber falſchen Stellung einen viel beſſeren Eindruck gemacht hatte. Es ent⸗ hält u. a. die Geſtalt einer madonnenhaften Frau und die Figur eines kleinen Mädchens, die offenbar nach einer Verſteinerung ſuchen. In der falſchen Lage des Bildes weiſen dieſe Geſtalten noch eine einigermaßen natürliche Haltung auf. In der rich⸗ tigen Lage aber ſteht das Mädchen auf dem Kopf. Die Preisrichter beließen es trotzdem bei dem zwei⸗ ten Preis. Englands größtes Ilugboot vom Stapel gelaufen Iris IIE nach dem Stapellauf in Brough(England). Nachdem Deutſchland mit ſeinen neuen Rieſenflugzeugen Do. X und G. 88 einen unzweifel⸗ haften Welterfolg errang, hat England den Wettbewerb aufgenommen. Flugboot„Iris III“, das ſoeben vom Stapel lief, 0 Das dreimotorige ſtellt das größte engliſche Ganzmetall⸗ Flugboot dar u. ſoll nach Fertigſtellung einer großen Menge von Paſſagieren Raum bieten. 2 1 * 5 * 5 1 „ K 2 r rr E eee — re 2 et on ern leeren RR r Dienstag, den 28. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) N 9. Seite. Nr. 549 „Viel zu viel Prozeſſel“ Dieſer Notſchrei, der ſeit Kriegsende immer lauter ertönt, hat bisher durch⸗ aus nicht den verdienten Widerhall gefunden. Gibt es doch nicht allzuviele, die, ungeachtet aller wirt⸗ ſchaftlichen Not, dem Bauer in der Gellertſchen Fabel gleichen, der ſo lange um eine Wieſe prozeſſterte, bis er ſeinen Sieg vor Gericht mit Haus und Hof be⸗ zahlt hatte. Wenn auch nicht jeder Rechtsſtreit ſo ſchlimm endet, ſollte ſich doch jeder, auch wenn er feſt über⸗ zeugt iſt,„in ſeinem guten Recht“ zu ſein, die Frage „ſoll ich klagen?“ hundertmal überlegen. Und vor allem ſeine Entſcheidung davon abhängig machen, ob Kraftaufwand, Zeitverluſt und vor allem die Koſten auch im entſprechenden Verhältnis zum Streitwert ſtehen. Faſt ebenſo wichtig aber iſt die Feſtſtellung, ob der Gegner im Falle einer Niederlage auch wirk⸗ lich in der Lage iſt, ſeine Schulden zu bezahlen— lofern es ſich um ſolche handelt— und überhaupt fähig, die Prozeßkoſten zu tragen. Denn wo nichts iſt, hat bekanntlich jeder ſein Recht verloren. Darum ſollte man ſich denjenigen, den man verklagen will, vorher genau ſo ſcharf betrachten wie jemanden, der von uns ein Darlehen erbittet. Der großſpurige Käufer, der mit ſorgloſer Miene umfangreiche Beſtellungen macht, ſpäter aber trotz mehrfacher Aufforderungen nicht zahlt, entpuppt ſich, wenn ihn der Gerichtsvollzieher beſucht, nur zu oft als bereits mehrfach fruchtlos gepfändeter Aben⸗ teurer, dem auch der Offenbarungseid nichts Frem⸗ des iſt. Der geſchädigte Kaufmann wird bei ſolchen Leuten immer das Nachſehen haben. Für die Ge⸗ nugtuung, den feinen Kunden infolge einer Anzeige bei der Staatsanwaltſchaft wegen Betruges ins Ge⸗ fängnis wandern zu ſehen, kann er ſich im wahr⸗ ſten Sine des Wortes doch„nichts kaufen“. Verläuft ein Zivilprozeß günſtig, ſo kann ſich die gewinnende Partei die Prozeßkoſten von der unter⸗ legenen erſetzen laſſen, und falls dieſe nicht gutwillig zahlt, die Hilfe des Gerichts in Form eines ſoge⸗ nannten„Koſtenfeſtſetzungsbeſchluſſes“ nochmals in Anſpruch nehmen, um den Betrag ſodann durch den Gerichtsvollzieher zwangsweiſe eintreiben zu laſſen. Ein langweiliger und meiſt recht dornenreicher Weg, zu ſeinem Geld zu kommen! Selbſtverſtändlich richten ſich die Gerichtsgebüh⸗ ren— ebenſo wie das Honoar des etwa benötigten Anwalts— nach dem Wert des umſtrittenen Gegen⸗ ſtandes. Die einfachen Gerichtsgebühren betragen im bürgerlichen Rechtsſtreit ungefähr fünf vom Hundert— ſofern der Fall unkompliziert iſt. Das iſt er aber nur in den ſeltenſten Fällen. Ein Beiſpiel mag dies belegen: Der Bauer Müller ſchuldet dem Händler Korn einige hundert Mark für geltefertes Getreide. Da Müller trotz mehrfacher Mahnung nicht zahlt, glaubt Korn nicht anders als auf dem Wege der Klage gegen ihn vorgehen zu können. Man müßte denken, dieſer Fall läge ganz einfach. Aber bei der erſten Verhandlung macht Müller Einwendungen und es ergibt ſich die Not⸗ wendigkeit des Beweiſes durch Zeugen und dadurch ſchnellt die Rechnung für die Gerichtsgebühren un⸗ verhältnismäßig ſtark empor. Denn nach der Zivil⸗ prozeßordnung find anzuſetzen je eine Gebühr für die Verhandlung, für die Beweiserhebung und für das Urteil, ſo daß alſo Müller, wenn er verurteilt wird, dreimal die Grundgebühr für die Gerichts⸗ koſten zu zahlen hat. Wenn er beiſpielsweiſe ein Grundſtück hat, das mit Hypotheken überlaſtet iſt und er ſonſt— außer den für die Ausübung ſeines Berufes unentbehrlichen und deshalb unpfändbaren Gegenſtänden— nichts Nennenswertes beſitzt, ſo muß Korn neben dem Schaden der uneintreibbaren Forderung auch die verhältnismäßig ſehr hohen Koſten tragen. Tragikomiſch verlaufen mitunter Fälle, in denen zwei übereifrige Gegner ſich vor den Schranken des Gerichts wiederholt treffen ud dann zu ſpät einſehen, daß es weit beſſer und vor allem weit billiger ge⸗ weſen wäre, wenn ſie ſich vorher ohne Prozeß ver⸗ nünftig geeinigt hätten. Der Schlächtermeiſter A. iſt von Dr. B. während einer langen Krankheit be⸗ handelt worden. A. iſt geneſen und hat, von Dank⸗ barkeit erfüllt, dem befreundeten Arzt einen Schin⸗ ken geſchickt. Um ſo peinlicher iſt er berührt, als er trotzdem eine Rechnung für ärztliche Gebühren er⸗ hält, die ihm überdies un verhältnismäßig hoch vor⸗ kommt. Es folgen Auseinanderſetzungen, in denen Dr. B. behauptet, er habe es nicht nötig, den frei⸗ willig geſpendeten Schinken als Bezahlung zu be⸗ trachten. Da beide Teile nicht nachgeben, treffen ſich die feindlichen Parteien vor Gericht. Dr. B. fordert — dies Beiſpiel iſt, wie alle hier erwähnten, nicht erfunden, ſondern aus dem Leben gegriffen— das Gericht möge den Schlächtermeiſter zur Anerkennung und Bezahlung der vollen Rechnung verurteilen. Der Schlächtermeiſter hingegen beantragt Abweiſung dieſes Klagebegehrens. Der Streit endet damit, daß es weder Sieger noch Beſiegte gibt, denn nicht mit Unrecht erklärt der Herr Amtsgerichtsrat, in dem geſchenkten Schinken zwar eine Bezahlung, aller⸗ dings keine ausreichende zu ſehen und verurteilt den Schlächtermeiſter zur Zahlung eines erheblichen Reſt⸗ betrages, während er andererſeits das Klagebegehren des Herrn Doktor auf völlige Nichtanrechnung des geſchenkten Schinkens ablehnt. Nun können ſich die beiden an den Worten des antiken Dichters erbauen: „Ein Troſt für den Unglücklichen iſt es immerhin, im Mißgeſchick Genoſſen zu beſitzen!“ Denn als nun die Koſten kommen, fühlt ſich jeder angſtbeklommen. Das Gericht verteilt nämlich nach§ 91 der Zivil⸗ prozeßordnung die Gerichtskoſten und der vielbe⸗ ſchäftigte Doktor hat jetzt noch das zweifelhafte Ver⸗ gnügen, an ſeinen Gegner einen Brief ſchreiben zu müſſen, der nach üblichen Brauch etwa lauten müßte: „In meinem Prozeß gegen Sie ſind in dem Urteil vom... die Prozeßkoſten 1 Ihnen und zu„ mir auferlegt worden. Nach 8 106 der Zivilprozeßzord⸗ nung fordere ich Sie auf, eine Berechnung Ihrer Koſten binen einer Woche bei Gericht einzureichen“. Man ſieht, daß nunmehr ein langer Weg mit um⸗ fangreichen Rechenkünſten von beiden Seiten zurück⸗ zulegen iſt und daß der Herr Doktor ſicher weit beſſer gefahren wäre, wenn er ſich mit ſeinem Patienten auf irgendeine Weiſe verſtändigt hätte. Viel ſchlimmer geſtalten ſich aber die Dinge, wenn es ſich in einem Prozeß herausſtellt, daß Sach⸗ as koſtet ein * verſtändige vernommen werden müſſen. Der Kauf⸗ mann S. hat von der Konſervenfabrik in L. eine Sendung Kompott beſtellt. Als die Lieferung einge⸗ troffen iſt und er bereits einige Büchſen verkauft hat, beklagen ſich ſeine Kunden, daß der Inhalt ſchlecht ſei. Der Kaufmann teilt dies unverzüglich(das Ge⸗ ſetz nennt dies„ohne ſchuldhaftes Zögern“) der Konſervenfabrik mit und fordert ſie auf, die noch vorrätigen Büchſen zurückzunehmen. Die Fabrik lehnt dies ab und beſteht darauf, daß der Kaufmann nach Ablauf des ihm eingeräumten Ziels ſeine Rech⸗ nung begleicht. In dem Prozeß, der ſich nun ent⸗ ſpinnt, und der an ſich ſchon eine recht anſehnliche Summe zum Streitgegenſtand hat, beſteht der Kauf⸗ mann darauf, daß ein Sachverſtändiger über die Qualität des gelieferten Kompotts vernommen wird. Dieſer prüft mit der Gewiſſenhaftigkeit eines ge⸗ richtspereidigten Lebensmittelchemikers den Inhalt von ungefähr einem Dutzend der umſtrittenen Büch⸗ ſen in ſeinem Laboratorium nach den neueſten Methoden, um dan in einem neuen Termin vor Ge⸗ richt eine lange Rede über die von ihm gefundenen Ergebniſſe zu halten. Wehe der Partei, für die dieſe Ergebniſſe ungünſtig ſind! Sie wird am Schluſſe des Prozeſſes fürchterlich berappen müſſen, denn die Herren Sachverſtändigen werden nicht nur bei uns, ſondern in allen Ländern gehörig honoriert. Der⸗ jenige, der en Prozeß verliert, wird alſo wohl zu dem Ergebnis kommen, daß er vorteilhafter gehan⸗ delt hätte, wenn er ſich auf gütlichem Wege geeinigt hätte. Freilich wird S, wenn ihm der Sachver⸗ ſtändige Recht gibt, von der Konſervenfabrik noch ein hübſches Sümmchen als Schadenerſatz aus 8 823 B. G. B. bezahlt erhalten. In dieſem Fall iſt ſogar anzunehmen, daß die Firma in der Lage ſein wird, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Denn eine fruchtlos gepfändete Konſervenfabrik wäre doch all⸗ au paradox. * Allen Anwälten wird aus den Kreiſen ihrer Klienten häufig die Frage vorgelegt, was ein Pro⸗ zeß koſten würde, wenn man ihn bis zum Reichsgericht treibt. In der ganzen Zivil⸗ rechtsklage gibt es wohl keine Frage, die ſo ſchwer zu beantworten iſt wie dieſe. Der Anwalt, an den ſie geſtellt wird, muß nämlich ſeinem Klienten einen ziemlich umfangreichen Vortrag über Weſen und Befugniſſe des höchſten deutſchen Gerichtshofes hal⸗ ten. Da die Frage zweifellos allgemein inteveſſiert, ſoll hier der Verſuch gemacht werden, in möglichſt knapper Form die Zuſammenhänge darzuſtellen. Zunächſt muß feſtgeſtellt werden: das Reichsgericht iſt keineswegs etwa eine Berufungsinſtanz, an die ſich jeder wenden kann, der einen Proeß vor dem Amts⸗, Land⸗ oder Oberlandesgericht verloren hat. Das Reichsgericht iſt vielmehr nur eine, oder viel⸗ mehr die ſogenannte Reviſionsinſtanz. Um das zu verſtehen, iſt ein kurzer Ueberblick über den vom Gerichts verfaſſungsgeſetz feſtgelegten Inſtanzen⸗ weg erforderlich. Zivilprozeſſe ſind in erſter Inſtanz entweder vor dem Amtsgericht oder Landgericht an⸗ hängig zu machen. Vor das Amtsgericht kommt eine Sache, ſoſern der Streitwert nicht höher als 500 iſt. Fün den Unterlegenen gibt es dann die Berufung an das Landgericht und eine weitere an das Ober⸗ landesgericht. Damit iſt der Inſtanze nu g für Streitgegenſtände bis höchſtens 500 1 erſchöpft. Aber auch für die höherwertigen Prozeſſe, die bereits in erſter Inſtanz beim Landgericht anhängig zu machen ſind, gibt es als höchſte Berufungsinſtanz nur das Oberlandesgericht. Wer ſeinen Prozeß vor einem ſolchen Gericht verloren hat und nun noch in eine höhere Inſtanz gehen will, muß erſt den Nachweis erbringen, daß der Wert des Gegenſtandes die ſoge⸗ nannte Reviſionsſumme überſteigt. 1 Dieſe Summe wird jeweils vom Reichs juſtizminiſter Be⸗ ſtimmt. Nach Stabiliſierung der deutſchen Währung wurde ſie im Dezember 1925 vom Miniſter(mit Ge⸗ nehmigung des Reichstagsausſchuſſes und mit Zu⸗ ſtimmung des Reichsrates) auf 4000/ feſtgeſetzt. Aber ſelbſt für den Fall, daß auch dieſe Voraus ⸗ ſetzung für eine Reviſion beim Reichsgericht vor⸗ liegt, iſt damit durchaus noch nicht der Weg zum höchſten Gerichtshof offen. Das Reichsgericht in Leipzig hat nämlich einen feſten Wall um ſich ge⸗ zogen. Er beſteht aus den nur in beſchränkter Zahl zugelaſſenen Rechtsanwälten des Reichsgerichts. Dieſe Anwälte haben die ihnen vorgelegten Fälle auf das Gewiſſenhafteſte daraufhin zu prüfen, oh ſie einen Reviſionsgrund enthalten oder nicht. DieReviſion beim Reichsgericht kann ſich nämlich nur darauf ſtützen, daß bei einer Entſcheidung durch ein deutſches Gericht ein Reichsgeſetz oder ein Geſetz, deſſen Geltungsbereich ſich über das Beru⸗ fungsgericht hinaus erſtreckt, verletzt wurde. Das Reichsgericht iſt nämlich, wie bereits geſagt, nicht eine höchſte oder allerhöchſte Berufungsinſtanz, ſon⸗ dern es iſt im weſentlichen eine Rechtsnor⸗ mungsſtelle, deſſen Hauptaufgabe darin beſteht, die einheitliche Anwendung des bürgerlichen Rechtes in Deutſchland ſicherzuſtellen. Die Anwälte des Reichsgerichts halten alſo alle Dinge vom obexſten Gerichtshof fern, die dieſen völlig unnütz belaſten würden. Selbſtverſtändlich ſind die Koſten, die ein nach Ueberwindung aller ge⸗ ſchilderten Hinderniſſe vor das Reichsgericht ge⸗ brachter Zivilſtreit verurſacht, verhältnismäßig außerordentlich hoch. Schon beim geringſten Streit⸗ wert dürften ſie ſich einſchließlich aber Gebühren auf nahezu 1000 4 belaufen. N Was die kelinen Streitgegenſtände des täglichen Lebens anbetrifft, ſo müſſen die Gerichtsgebühren auf den erſten Blick niedrig erſcheinen: Da werden bei einem Wert bis zu 20% 1%; bis 60% 9,40 bis 120 J.60; bis 200 4.50, bis 800% 11% Gebüren erhoben. Aberwirhaben ſchon erfahren, daß dies nur die einfachen Grundgebühren ſind, die ſich meiſt vervielfachen. 8 Wir alle haben erfahren, daß der uralte Spruch, daß Kriegführen Geld, Geld und nochmals Geld koſtet, ſich in kataſtrophaler Weiſe bewahrheitet hat. Denjenigen, die um jeden Preis einen Prozeß zu führen gewillt ſind, kann man das alte Kriegswort mit der Varkation zurufen:. „Zum Prozeßführen gehört Geld. Geld und noche 18 Geld.“ Dr. jur. Paul Leonhard. ma 1 Verkündete: Monat Oktober 25. Schloſſer Theodor Eder u. Hedwig Gund 28. Schloſſer Wilhelm Metk u. Wilhelmina Weiß Fuhrmann Johan Rottmann u. Marie Joa Goller geb. Duſer Rottenmeiſter Auguſt Amann u. Anna Brugger Kaufmann Anton Hammer u. Wilhelmine Thoma Ingenieur Ernſt Sorſt u. Hilda Denglir Saufmann Harl Lepp u. Clara Sulzer Ingenieur Jofef Hock u. Erna Hof Schreiner Heinrich Langenstein u. Marka Klingler Mecha mier 980 Nohe u. 9 35 8 5 Schuhmacher an mm u. Anng a Hrach wender Fut Andre u. Adolphine Altmater Bigarrenfabrikant Haus Feibelmann u. Erika Hofmann Monat November 5. Schiffer Otto Richter u. Gertrud Weidenhammer Schloſſer Paul Hübel u. Sophie Ciezat . Bäcker Lud leiſchmann u. 2 808 Betzga Straßenbahn. Joſef Mantel u. Frieda Bopp Metzger Chriſtian Schittenhelm u. Ida Schmitz Eleltrotechniber Georg Ritter u. Maria Wilczkowiar Schloſſer Frau Knörzer n. Roſa Burkhardt Schmied 1 7 Augspurger u. Karoline Zimmamn 8. Arbeiter Friedrich Mayer u. Gertraud Leiß geb. Geiger Elekbromeiſter Joſef Köhler u. Karolina Lang Arbeiter Albert Kuffer u. Elſa Lipp Kaufmann Jogann Schwöbel u. Luiſe Kagmaier 9. Bächermeiſter Hermann Scherz u. Anno Böhler Mechaniker Franz Hofſtetter u. Hedwig Götz Magaziner Fred vich Sulger u. Hilda Barth U. Elektromonteur Alfred Stephan u. Emilte Nilli Tüncher Harl Mattler u. Anna Zöller 12. Glaſer Jofeph Strickke u. Barbang Altz 2 Elektromonteur Albert Mauz u. Frieda Schäfer Schreiner Hugo Eicher u. Eliſabeth Gölz Monteur Emil Schreibuſch u. Hedwig Schumme!k Arbeiter Friedrich Staß u. Berta Hogner geb. Klein 10. Diplomingenieur Ewald Schön u. Charlotte Lieſe 14. Schuhmacher Karl Raunſer u Margarete Joſt Kaufmann Joſef Jvebiſch u. Margarete Frölich 15. Prokuriſt Alfred Schwamm u. Elln Münſtermann Kaufmann Heinrich Walder u. Friedg Schneider 16. Schreinermeiſter Wilhelm Behr u. Frieda Wienert Dapeztier Valentin Reinemuth u. Alberung Heil geb. Obermayer 5 18. Diplonmland wirt F. Jyſef u. Anneliſe Röſer 19. Mechanikermeiſter Jakob Hahn u. Emma König e Getraute: Monat Oktober 5 26. tocraph Guſtav Krautter u. derbe Wilhelm Kuhn u. Anna Gattner Hliſsaweztez Wilhelm Knauf u. Eliſe Hecker Möbelpacker Karl Barth u. Katharina Gärtner Techniker Alwin Veith u. Heleng Eſchwei Maurer Julius Pfeiſſer u. Paula Fahr bach Kfm. Eugen Hönninger u. Margareta Annemaier Poſthelfer Michael Gippert u. Elſa Lamade Hilfsarbeiter Emil Becher u. Wilhelmtwe Rohrmann Monat November 2. Former Friedrich Fieſer u. Eliſabeth Sichler Lackierer Friedrich Kromer u. Julie Schneider Arbeiter Franz Horn u. Eugenie Keller Arbeiter Albert Saß u. Eliſabelha Martin 5. Krafwagenführer Johann Frick u. Katharing Pieper Artiſt Auguſt Gaßmann u. Roſa Je hn Kaufmann Wilhelm Gerber u. Brunhilde Rentz Schloſſer Alois Greis u. Eliſabetha Dobler geb. Brunck Kaufmann Karl Keuling u. Johanna Bauer Banbbeamter Karl Schmid u. Helma Bühner Kaufmann Philipp Schmitt u. Marba Walz Urchätebt Kunt Sinding⸗Larſen u. Valeska Jobſt Kaufmann Wilhelm Weber u. Wilhelmine Roth 7. Dipl.⸗Landwirt Friedrich Kuhn u. Elſe Bruhns Haufmann Fredrich Pohl u. Marianne Riſt eröſchloſſer Hugo Steinmann u. Katharina Rapp evarbetter Arnold Thoma u. Luiſe Schmid le Reichsbahnbetriebsaffiſtent Carl Aberle u Jule Iwey Gewerbelehrer Johannes Emmerich u. Elſa Schmitt Schreibwarenhändler Karl Hanuſer u. Elkfabeth Weber Metzger Wilhelm Kiefer u. Maria Hammann Spengler Harl Klenk u. Pauline Reichert 9. Ebebtromonteur Ludwig Egger u. Emilie Bieber Kaufmann Hermann Egner u. Maria Schaffner Schloſſer Hermann Schmidt u. Erna Bernhardt Werkmeiſter Theodor Hartmann u. Maria Johanna Kirchenbauer 12. Kfm. Angeſtellter Kurt Cohn u. Frieda Schwehr Müller Alois Mayer u. Creszenzig Huber ö Bäcker Richard Dinkel u. Helene Mai Milchhändler Karl Dietrich u. Katharina Schmitt 14. Matroſe Jak. Schneider u. Katharine Mayer geb. Müller 18. Schloſſer Theodor Eder u. Hedwig Gund Lageriſt Auguſt Weckeßer u. Alma Faßler 10. Dipl.⸗Ing. Fyledrich Pfeiffer u. des Meſſer Schnör. Wilh. Schulz u. Frieda Reuthemann geb. Fuchs Vageriſt Harl Baſting u. Luiſe Krauth Geborene: Monat Oktober g 5 28. Kfm. Paul Hugo Zimpel 1 T. Em ba Margaret 25. ee Emil Georg Michael Klüpfel 1 T. Anneliese 28. Poſtſchaffner Johann Dreher 1 T. Herta Eliſabeth abo paut Hermann Harl Guſhav Hoede 1 T. Elſa Poſtſchaffwer Wilhelm Zeller 1 S. Günther ementeur Georg Helm 1 T. Gertrud Margaret Frteda ementeur Georg Helm 1 S. Günther Karl 27. Reſt. Willy Adam Lulay 1 T. Hildegard Eliſabeth Berta Händber Alfred Horl 1 S. Alfred 28. Maſchiniſt Fräcdrich Ludwig 1 T. Gertrude Urfula 29. Füfer Johann Eugen 0 1 T. Giſela Elſe 90. Kraftwagenführer Arthur Karl Schnechenberger 1 S. Harlheimz Kfm. Albert Brückl 1 S. Hans Konrad Werner Arch. Eugen Otto Schnader 1 T. Erika Marte Katharine Glaſer Alfved Kistner 1 S. Kurt Heinrich. Km. Otto Chriſt. Klenk 1 T. Ingeborg Anna Antonie 31. Betriebsleiter Ernſt Schlanſtedt 1 S. Ernſt Kfm. Franz Henſel 1 S. Franz Jofef Oberſtadtſekvetär Otto Hindenlaug 1 T. Annmelieſe Lore Bäckermſtr. Herm. Ehrhardt 1 S. Adolf Hans Hermann Verſich.⸗Beaamter Erhard Strubel 1 T. Marda Geſchäftsführer Philipp Ammon 1 T. Iſolde Bankbeamter Otto Tvaxel 1 T. Ilſe Margarete Geſchäftsf. Willi Schwarz 1 S. Gerhard Willi Alfred Monat November 1. Kfm. Wälhelm Albrecht Rutz 1 T. Meta Erika 2. Waſſerbaumſtr. Herm. Aug. Dannecker 1 T. Hilde Irene Vandwirtſchafts⸗Aſſeffor Hermann Richard Philipp Hart⸗ ner 1 T. Eliſabeth Marie Ruth 8. Taglöhner Friedrich Heinrich Gaab 1 S. Heinz Fredrich Arbeiter Franz Müller 1 T. Lina Kfm. Friedrich Hohmann 1 T. Erna Dotte Elektromonteur Kurt Mildenberger 1 S. Kurt Otto Vehrer Ehriſt. Friedr. Berger 1 S. Hans Karl Dieter Kfm. Wilhelm Pfrang 1 S. Heinz Kurt Wilhelm 4. Qand wirt Michael Karl Werng 1 S. Helmut Julius Kfm. Fröedrich Kilian Gpamlich 1 T. Lotte Maria 5. Jungſchmied Rob. Skott 1 T. Vufſe Elifabeth Kathar tna Afm. Wilhelm Simon 1 S. Werner 6. Händler Heinrich Lehmann 1 T. Paula 7. Kfm. Maximilian Nathan 1 S. Horſt Dieter Buchdrucker Oskar Janſon 1 S. Gümer Hans . Wilhelm Haas 1 S. Heinz ipfer Peter Gberts 1 T. Doris Renate Amalte 8. Kfm. Wilhelm Köhl 1 T. Sigrid Eliſabeth Katharina Lehrer Friedrich Wilhelm Stahl 1 T. Ebſe Hannelore 5 55 Dudwig Seufert 1 S. Dietmar Walter Maſchinenformer Alfons Ballmann 1 T. Hannelore 3 Albert Schmich 1 T. Nvonne 9. Iwagenführer Friedrich Reuter 1 T. Paula Schloſſer Albert Schmitt 1 T. e e Jakob nhardt 1 T. Mar⸗ got Giſe ba 8 Kfm. Frans Knapp 1 T. Ingeborg Waltrud 10. Eiſendr. Bernh. Joſ. Straubmüller 1 S. Hans Bernhard Taglöhner Gottlieb Harl Schmitt 1 S. Egon Karl Schloſſer Heinrich Gommenginger 1 S. Helmut Diplomingenieur Albert Frank 1 T. Chriſta Eliſabeth Clara Johanna 11. Arbeiter Georg Zepp 1 T. Paula Roſa Henriette Arbeiter Fraz Weber 1 S. Heinz Albert Gipfer Friedrich Wenzel 1 S. Hans Arbeiter Friedrich Deutſch 1 T. Eltſabeth 12. Bauarbeiter Aham Schmidt 1 T. Giſela f. 18. Schloſſer Valentin Schwind 1 S. Walter Karl Valentin 14. Bahnarbeiter Frang Becht 1 8. Hans Emil g 15. Schneider Friedrich Wolf 1 S. Albert Anton 16. Bildhauer Linus Haas 1 S. Werner Joſef 17. Heizer Friedrich Gutfleiſch 1 T. Hepta Thereſe 18. Werkmeiſter Peter Köhl 1 S. Peter f Geſtorbene: Monat Oktober 1 8 28. Herbert Wilhelm Harl Bopp 1 M. a 4 20. Hatharina geb. Matthes, Witwe des Taglöhner Gobt⸗ fried Wacker, 68 J. 4 M. a 1 Schloſfer Reinhold Emil Guſtav Negelein 68 J. 2 M. Maria Thereſta Habenberger 1 Tag 5 Eliſe geb. Müller, Ehefr. ö. Arb. Joh. Halter 57 J. 8 M. 80. Hauptlehrer Karl Richard Holzer 53 J. 1 M. 75 Zahnarzt Otto Theodor Hausmann 68 J. 11 M. 12 Monat November 5. Kim. Oswald Frenzel 52 J. 2 M. 6. Led. berufsloſe Mathilde Sommer 40 J. 1 M. 5 N Elifabeth geb. De Lank, Ehefrau des Muſikdirektors Wilhelm Sieden, 62 J. 3 M. 5 5 5 Wilhelm Guſtav Nägel 3 M. 20 Tg. 5 7. Mathilde geb. Beurer, Witwe des Maſchiniſten Robert Zuberer, 70 J. 11 M. 5 8. Suſanma geb. Bernamer, Ehefrau des Bümſtenmachers Philipp Seibel, 70 J. 3 M. 2 9. Emma geb. 11 8 Witwe des Kaſerneninſpektors Al⸗ bert Stumpf, 48 J. 7 M. 3 218 W Witwe d. Kfm. Emamuel Pring 88 J. 4 M. 1 Barbara geb. Benzinger, 1 7 d. Vandwirts Johaun Peter Heckmann, 69 J. 3 M. 3 Suſanna geb. Conrad, Ehefrau des Schloſſers Georg Schilling. 44 e M. 5 W rnu, Witwe d. Kfm. Franz Englert, Dachdeckermeiſter Jakob Urban 7 J. 10 M. 2 Karolina Roſina geb. Schierer, Witwe d. Fabrikarbetters Thomas Kron imus, 58 J. 10 M. 5 Magazinmſtr. a. D. Joh. Ludw. Schöll 78 J. 10 M. led. Kfm. Auguſt Feldmeier 54 J. 3 M. 1 Berta Amalie geb. Brehm. Ehefrau d. Verſtcherungs⸗ beamden Richard Franz Rowoldt, 36 J. 4 M. a Kavoline geb. Ziegler, Witwe d. Fuhrmanns Friedrich Franz, 74 J. 1 M. N 11. Martin Spatz 10 Min.. Nentenempfänger Wilhelm Kraft 89 J. 9 M. Kraftwagenführer Karl Quiring 42 J. 4 M. Emilie geb. Stumpf, Ehefrau d. Malermeiſters Kart Baſtian, 52 J. 2 M 8 leo. berufsloſe Lotte Keitel 27 J. 4 M. Zimmermann Georg Buckl 39 J. 1 M. Zimmermann Joh. Ernſt Herm. Georgie 85 J. 10 M. 12. Gertpude geb. Singer, Witwe H. Oberhafenmeiſters a. D. Heinrich Rohboder, 75 J. 7 M.. Amalie, Margareta geb. Rehberger, Ehefrau des Tag⸗ löhners Johannes Großkinsen, 55 J 0 M. Arb. Karl Friedrich Klinger 89 F. 10 M..„ Kohlenhändler Heinrich Fried vich Jaichner 83 J. 2 M. 18. led. Schloſſer Jalob Heckmann 22 J. 1 M t Katharina geb. Gerlach Witwe 74 J. 4 M. 3 14. Metzger Eugen Oswin Heinzmann 23 J. 5 M. Katharina geb. Wagner Witwe 82 5 118 16. Privatmann Friedrich Prechter 61 J. 9 M 10. Kauſmann Robert Veeck 88 J. 9 M. i 17. Obereiſenbahnaſſiſtent Karl Diehle 81 J. 10 M. 7 if it. Neue Mannheimer Leiſtungsfähige, u. Umgebung einen bet gut eingeführten Ver Kaffee altangeſehene Importfirma mit Kaffee⸗ Großröſterei im Kolontalwarenhandel 95 fucht für Mannheim treter. Angebote unter F M 2323 an Ala⸗Haaſen⸗ ſtein& Vogler, Frankf urt a. M. V248 iter Ak g u i Elekiro- Firma eistungsfähige Kupfertiefdruck Geboten wir unte 5 ſitenr. 14 bote 1 Spezlaldr 7 in wird ti Platz und Umgebu VX 123 an 2 8 —— VERTR ETER welcher bei Verbraucherflrmen gut ein- geführt ist gesucht, für den hiesigen 14322 — jehtiger Angebote unter B15 ug. ö eee 8 5 Dauer- Eustenz Für vornehme Werbe ⸗ fade Damen uud Hue Verdienſtſpanne für Privat geſucht jeder Konkurrenz.— K Apparatenverkauf.— Pe Direktor Wagner am 2 Hof“, Heinrich⸗Lanzſtraße 3, Kontrolltätigkeit werden außerhalb deine Verſicherung oder rfönliches Vorſtellen bei 6. 11. 20 im„Deutſchen von—17 Uhr. 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Heindl 9085 Stzte Srnung Pamina, ihre Tochter Mg. Teschemacher zee 3 5 mit LAur a la Plane. 0 dit Maerker i i i Pale g 1 Das Nachlaß werk des deutschen Meisterregisseurs Paul Leni(c) Papageno Christian Könker j 120 Papagena Marianne Keiler. 2 88 55 W 8 Monostatos Fritz Bartling 5 N F 780 Erster Gussa Heiken Zweiter Knabe Nora Landerich Dritter Luise Müller Erster(Theo Herrmann 2 J Geharnischter (Karl Mang An heute 916 E N 1 5 1 Zwei ien kratanffübr men! U „Ein Film, der aufhorchen macht“(B. Z am Mittag) „Endlich. Ein Hoffnungsstrahl, Ieh sehe Land!(Berl. Tageblatt) „Ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, was der Film alten Stils an künstlerischen Wirkungen zu leisten vermag“.(Der Abend) 3 in allem, ein Publikumsschlager ersten Ranges“ Eieltbilabünne) Der große Premieren-Erfolg des Trauen in Nor inszenſerung: Erwin Piseater list einer der stärksten Theater- 5 erfolge der letzten Jahre ‚Z——— 15 M bringen ab heute his einschl. 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