10 Pfg.— W Oppauerſtraße 8.— Beilagen: Erſcheinungsweiſe wöchentlich Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM. durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Poſtſcheck⸗Konto Nummer Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 7590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Montag: Sport der N. M. Z. 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Nanking hat gerichtet, in um Prüfung Die chineſiſche Zentralregierung in einen Appell an den Völkerbundsrat dem ſie gemäß dem Statut des Bundes der Lage in der Mandſchurei erſucht. Gleichzeitig hat das chineſiſche Kabinett Telegramme an alle Unterzeichner des Kelloggpaktes gerichtet, in denen es auf die In vaſion von Sowjettruppen in chineſiſches Gebiet hinweiſt und um Vermittlung erſucht. Der Friedens⸗ pakt iſt bekanntlich von China wie von Rußland un⸗ terzeichnet worden. Der Pakt erlaubt den ange⸗ rufenen Mächten bedeutend weniger aktive Ver⸗ mittlung als das Völkerbundsſtatut. Die doppelte Aktion Chinas iſt wohl die einzige Möglichkeit, die Vereinigten Staaten, die ja dem Völkerbund micht angehören, zur Mitwirkung an einer in⸗ done e re 8 8 ternationalen Aktion heranzuziehen. Es iſt nicht i ohne tragiſche Jronie, daß die aus den Kämpfen gegen die Privilegien der Großmächte hervor⸗ gegangene chineſiſche Zentralregierung in einer ihrer erſten internationalen Aktionen die Intervention eben dieſer Großmächte anrufen muß. Abgeſehen davon hat aber der Appell auch 5 eine ſehr ſchwierige politiſche Lage geſchafſen, die ſich von London folgendermaßen beſchreiben läßt: 1. Ueber den Tatbeſtand des ruſſiſchen Ein⸗ marſches in die Mandſchurei beſteht kein Zweifel. Dagegen iſt es höchſt unſicher, ob der Völkerbundsrat dieſen Einmarſch als Angriff im Sinne des Statuts anerkennen oder ob er den chine⸗ ſiſchen Vorſtoß gegen die oſtchineſiſche Eiſenbahn als Beginn der Feindſeligkeiten betrachten würde. Be⸗ kanntlich ſind viele der Großmächte gegenwärtig der letzteren Auffaſſung. Die„Morningpoſt“ weiſt be⸗ reits auf dieſe Schwierigkeit nachdrücklich hin und erinnert ferner daran, daß eine objektive Beweis⸗ aufnahme durch die ſicher zu erwartende Weigerung Rußlands, Material vorzulegen, unmöglich gemacht werde. a Selbſt wenn man über den Angreifer Ueber⸗ einſtimmung erzielen würde, bleibt die Frage offen, welche Sanktionen der Völkerbund gegen den Ungreifer, ſei es Rußland oder China, ergreifen könnte. Der im Statut vorgeſehene Abbruch aller diplomatiſchen und wirtſchaft⸗ tichen Beziehungen mit dem Angreifer dürfte ſeine politiſchen Schwierigkeiten bieten in dem Augenblick, wo eines der führenden Ratsmitglieder mit beiden ſtreitenden Mächten in wichtigen Ver⸗ handlungen über den Ausbau ſolcher Beziehungen ſteht. 3. Wegen dieſer Schwierigkeiten und auch wegen der Ruhe, mit der die maßgebenden Stellen in Lon⸗ don, Wafhington und Tokio der Entwicklung ent⸗ gegenſehen, dürfte die internationale Aktion wohl nicht mit der Einberufung einer Notſitzung des Völkerbundes beginnen, ſondern mit der Er⸗ öffnung von Verhandlungen auf Grund des Kellog⸗ paktes. Ohne Zweifel wird Amerika dabei die Führerrolle übernehmen. 4. Um zu beurteilen, was geſchehen kann, muß man an das erinnern, was im Verlaufe des chineſiſch⸗ ruſſiſchen Konflikts bereits getan worden iſt. Im Juni dieſes Jahres richtete Staatsſekretär Stimſon einen Vorſchlag an die Re⸗ gierungen Englands, Deutſchlands, Frank⸗ reichs, Italiens und Japans, deſſen Inhalt der Oeffentlichkeit noch immer unbekannt iſt, der aber jedenfalls zu nichts führte. Der„Times“ ⸗Korre⸗ ſpondent in Waſhington nimmt an, daß die ameri⸗ kauiſche Regierung damals die Einſetzung einer internationalen Unterſuchungskommiſſion angeregt habe, daß aber London, B erlin und Tokiv dieſen Plan für verfrüht gehalten haben. 5. Einen anderen Vorſchlag hat, wie der„Daily Telegraph“ heute in Erinnerung bringt, Präſi⸗ dent Hob ver in ſeiner Rede am Waffenſtillſtands⸗ Ohne direkt auf den mandſchuriſchen Bezug zu nehmen, hat Präſident Hoover der amerikaniſche nes Kriegsausbruches die Einberu⸗ Die Reit Am Vermittlung im Konflikt mit Rußland in der Mansſchurei 1 Shilfe für die Landn aft Regierungsbeſchlüſſe zur neuen Agrarzollvorlage (Telegraphiſche Meldung) Berlin, 27. Nov. Von zuſtändiger Stelle hören wir über den agrar⸗ politiſchen Inhalt der neuen Zollvorlage: Die Reichsregierung beabſichfigt durch eine Reihe von Maßnahmen für die einzelnen Getreidearten die Stabiliſierung der Preiſe auf einem an⸗ gemeſſenen Niveau zu erreichen. Es ſollen deshalb bewegliche Zölle einge⸗ führt werden. Als Normglzölle für Getreide ſollen die gegenwärtigen autonofffen Zölle gelten. Eine Veränderung dieſer Zölle ſoll eintreten, wenn je⸗ weils für die Zeitdauer zweier Monate die für ein⸗ zelne Getreidearten feſtgeſetzten Normalpreiſe über⸗ ſchritten oder unterſchritten werden. In dieſen Fällen werden bei Unterſchreitung der Preiſe die gegenwärtigen autonomen Zölle um je zwei Reichs⸗ mark erhöht, während ſie bei Ueberſchreiten der Normalpreiſe um je zwei Reichsmark ermäßigt werden. Als Normalpreiſe werden bei Weizen und Braugerſte Preiſe zwiſchen 250 und 270 RM. und für Hafer und Roggen zwiſchen 220 und 240 RM. je Tonne angeſehen. Der Mehlzoll ſoll in Zukunft auf das 1h½⸗ fache des jeweils geltenden Weizenzolls zuzüglich einer Schutzſpanne von 3,75 Reichsmark feſtgeſetzt werden. Eine Stützung des Weizenpreiſes wird außerdem durch die Beibehaltung des Ver⸗ mahlungszwanges für Inlandsweizen in der bisherigen Form auch für die zwei nächſten Monate erreicht werden. Es iſt vorgeſehen, den Vermah⸗ lungszwang ſolange beizubehalten, als die Preis⸗ entwicklung für Julandsweizen und die Vorräte dies angezeigt erſcheinen laſſen. Um eine weitere Handhabung für die Stützung der Roggenpreiſe zu bekommen, ſoll ein verſtärkter Anreiz zur Ver⸗ fütterung von Roggen gegeben werden. Es ſoll Roggen, für deſſen Verbilligung bis zu 20 Millionen Reichsmark bereitgeſtellt werden ſollen, aus den Er⸗ zeugergebieten Oſtens nach den Hauptver⸗ brauchsgebieten, namentlich im Weſten, gebracht und dort an Schweinemäſter geliefert werden. Nur ſolchen Schweinemäſtern, die derartigen verbilligten und gekennzeichneten Roggen beziehen, ſoll in Zu⸗ kunft die Einfuhr von Futtergerſte zu dem bis⸗ herigen niedrigen Zollſatz von 2 RM. möglich ſeiy. Im ücrigen wird der Zollſatz von Futtergerſte auf auf 5 RM. feſtgeſetzt werden. Dieſe ganze Regelung ſoll aber nur für das Jahr 1930 gelten. Es iſt zunächſt daran gedacht, den Zollſatz für Futtergerſte von 2 RM. an die Bedingung zu knüpfen, daß für 7 Zeutner Gerſte 3 Zentner gekenn⸗ zeichneter Roggen abgenommen werden müſſen. Die Reichsregierung ſoll die Möglichkeit haben, dieſes Verhältnis zu ändern, wenn die Eutwicklung des Schweine- oder des Roggenpreiſes dies erforderlich macht. 5 des 9 fung einer Konferenz aller führenden Unterzeichner des Kelloggpaktes, einſchließlich der beiden im Kon⸗ flikt befindlichen Mächte vorgeſchlagen. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß eine ähnliche Methode diesmal verſuchsweiſe angewandt wird. Tatſache iſt, daß die chineſiſche Regierung ihren diplomatiſchen Vorſtoß nicht ohne vorherige Füh⸗ lungnahme mit den Mächten vorgenommen hat. Es iſt hier bekannt geworden, daß der neue chineſiſche Geſandte Sze am Montag eine längere Beſprechung mit dem engliſchen Außenminiſter hatte. In Lon⸗ doner politiſchen Kreiſen wird jetzt angenommen, daß die Vereinigten Staaten ihren Vermittlungsvorſtoß in der einen oder anderen Form erneuern werden. Nach wie vor glaubt man jedoch, daß keine beſon⸗ dere Eile nötig iſt. Die Kämpfe in der Mandſchurei haben ſich zwar in den letzten Wochen zu recht aus⸗ gedehnten Zuſammenſtößen entwickelt, aber man hält Die Auffaſſung in Tokio, 27. Nov.(United Preß.) Der Appell der chineſiſchen Regierung an die Signatarmächte des Kelloggpaktes, in dem auf den organiſierten Einmarſch der Sowjettruppen in chineſiſches Ho⸗ heitsgebiet hingewieſen und die Erwartung aus⸗ geſprochen wird, daß die Unterzeichner des Kellogg⸗ paktes die nötigen Maßnahmen gegen Sowjetruß⸗ rußland ergreifen möchten, wird von der japani⸗ ſchen Regierung ignoriert. Die maßgebenden Stellen in Tokio ſtehen auf dem Standpunkt, daß die Lage in der Mandſchurei nicht beſon ders ernſt iſt und daß in dem Kelloggpakt keine Beſtimmung enthalten iſt, die aus⸗ drücklich auf die jetzige Situation angewandt werden könnte. a 2 5 Die United Preß erfährt aus zuverläſſiger Quelle, daß der japaniſche Botſchafter in Waſhing⸗ ton, Debutſchi, nach einer Konferenz mit dem Staatsſekretär des Auswärtigen, Stimſon, dem japaniſchen Auswärtigen Amt mitgeteilt hat, daß, falls die Situation in der Mandſchurei ſich ver⸗ ſchlimmere, die Vereinigten Staaten mög⸗ für ausgeſchloſſen, daß die Sowjetregierung bis einem Punkt gehen werde, wo die Intervention Japaus unvermeidlich würde. es zu Wie die„Times“ heute aus Tokio melden, iſt der japaniſche Generalſtab ebenfalls dieſer Anſicht. Es ſind nach dieſer Meldung keinerlei Vorberei⸗ tungen für die Entſendung von Truppen getroffen worden und man erwartet auch, daß dies nicht nötig ſein werde. Nach unbeſtätigten chineſiſchen Mel⸗ dungen ſollen die mandſchuriſchen Trup⸗ pen bereits in beträchtlicher Verwir⸗ rung ſein und es iſt höchſt zweifelhaft, wie lange ſie noch den ruſſiſchen Abteilungen Widerſtand leiſten können. Dies alles wird hier als ein heil⸗ ſamer Druck auf die chineſiſche Regierung ange⸗ ſehen, direkte Verhandlungen zu eröffnen. Dieſe könnten eventuell in die oben beſchriebene inter⸗ nationale Vermittlungsaktion einmünden. gapan und A. S. A. licherweiſe unabhängig handeln könnten, da ſie glauben, daß eine gemeinſame Aktion der Mächte einen zu langſamen Verlauf nehmen würde⸗ Am den Handelsvertrag mit Oeſterreich [Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 27. Nov. Die Handelsvertragsverhandlungen mit Oeſter⸗ reich ſollen, wie wir hören, nun endlich im Januar wieder beginnen. Es iſt zu hoffen, daß man der Schwierigkeiten diesmal Herr wird und die Differenzen, die bei der Automobilinduſtrie und mehr vielleicht noch bei der Trtilwirtſchaft wohl über Gebühr hervorgekehrt wurden, bereinigen wird. Im Bereich der Landwirtſchaft werden ſich, wie man uns verſichert, ernſthaftere Hemmniſſe kaum ergeben. 8 1. ſeits ein Trumpf in der Hand indiſcher Fü Dominion Indien im Werden Von Dr. Artaſches Abeghian 8 Als im Juni 1929 Lord Irwin, der Vigekön von Indien, kurz vor ſeiner Abreiſe nach London in Delhi eine politiſche Rede hielt, führte ein Nati naliſtenführer in ſeiner Antwortrede u. a. aus: „Vielleicht wird Lord Irwin, wenn wir Dominſon geworden ſind, als britiſcher Botſchafter nach zurückkehren.“ Nun iſt auch der Lord vor ku zurückgekehrt und hat am 31. Oktober in ſeiner R denzſtadt eine Botſchaft an das indiſche Volk ve öffentlicht, in der er„die Dominionsverfaſſung als das natüsliche Ziel der Verfaſſungsumwälzungen Indien“ bezeichnet. Selbſtredend war der Text ſer Botſchaft, noch in den Räumen der J Office zu London allſeitig beſprochen und mit nehmigung des Staatsſekretärs für Indien Wed wood Benn bereitgeſtellt worden. Auch wußte von vornherein, daß die Londoner Abreiſe a Vizekönigs— wenn er ſie auch als eine Priva angelegenheit bezeichnet hatte— mit der anger! digten neuen Indienpolitik der Maedonald rung im engſten Zuſammenhang ſtaud. kommt nur-fotten⸗wor, daß überhaupt die Vize Indien während ihrer Amtszeit verlaſſeu. war es bekannt, daß Lord Irwin, der ſchou ſe Jahren ſein heutiges Amt innehat, und, wen auch ein Mitglied der konſervativen Partei iſt der indiſchen Frage aber auf dem Standpunkte gegenwärtigen Regierung ſtehe, alſo auch ſelber das Dominion⸗Statut befürworte. Endlich beſagt ſe ie offizielle Erklärung, die engliſche Regierung h den Beſchluß gefaßt, gleich nach der Bereitf des Berichtes der Simon⸗Kommiſſion eine 8 indiſche Konferenz einzuberufen, an der nicht nur Vertreter Englands und Britiſch⸗Indi ſondeen indiſchen Stagten beteiligen werden. Die alſo, daß das indiſche Problem als Ganzes v zieller Seite aufgeröllt wird, wohl mit der den Löſung entgegenzuführen. 8 Die Taktik Englands erſcheint nicht ungeſch perſönliche Haltung London gegenüber annahm und ihre volle Unabhängigkeit anerkau wollten, erklärten die Maharadſchas ihre Zuf heit mit der engliſchen Oberhoheit und ſprache unverhüllten Wunſch aus, nach wie vor uur got engliſchen Krone abhängig zu ſein. Die heißen, daß die indiſchen Fürſten nicht gewi Hand in Hand mit den indiſchen Nation gehen in der Bildung einer Zeutralregie vergeſſe hierbei nicht, daß“ des Geſamtter der indiſchen Halbinſel und b ihrer Bevölke dem Bereich der Maharadſchas gehört. Dazu kt noch der tiefe Gegenſatz zwiſchen den Mohamn nern und den Hindus, den England ebenfalls zu ſeinen Gunſten ausgenutzt hat. i demnach keineswegs ſo ſchwach, wie ſi vielleicht manche indiſche Nationgliſtenführer vorſte len. Sie iſt aber auch keine derart ſichere jeweils eine engliſche Regierung in aller R Zuverſicht die Entwicklung der Dinge in ihrem koſtbarſten Beſitztum abwarten könnt vergißt eben in London nie, daß der h ruſſiſche Rivale, heute im roten Gewan kleidet, unweit der Nordgrenze Indiens wach jede Gelegenheit ausnützt, um dort eine bolſch ſche Revolution zu ſchüren und ein föderatives jet⸗Indien ins Leben zu rufen. Dies iſt nun London damit für neue machen. Konzeſſionen gen Seit nun Maedonald am Ruder iſt, hat er neue außen⸗ und kolonialpolitiſche Wege eingeſch gen. Nachdem er Aegypten und den Irak neue freiere Entwicklungsmöglichkeiten verheißen hat, er ſie jetzt auch Indien zuteil werden. In di Sinne iſt auch die Botſchaft Lord Irwins aufzufaſſ Umſomehr, als, wie es ſich jetzt herausſtellt, an prinzipielle Einvernehmen des Sppoſttions Baldwin dazu rechtzeitig eingeholt war. Das ein zige, das zu einer äußerlich berechtigte 2. Seite. Nr. 551 — % FC Naa Nelle Maunheimer Zeitung(Miltag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 27. November 1929 Indien⸗Politik Macdonalds Anlaß gegeben hat, iſt der Umſtand, daß die diesbezügliche offizielle Erklä⸗ rung dem Bericht der Simon⸗Kommiſſion, der erſt im Februar 1930 bereitgeſtellt ſein wird, vorgegriffen hat. Das widerſpricht auch katſächlich der parlamentari⸗ ſchen Tradition Englands. Aber dies wird einmal damit gerechtfertigt, daß der Oppoſitionsführer ſchon vorher davon Kenntnis hatte; zweitens damit, daß die Botſchaft Irwins einen Briefwechſel zwiſchen Maedonald und Sir John Simon, worin ſie ſich gegenſeitig einverſtanden erklärt hatten, eine all⸗ indiſche Konferenz einzuberufen vorausſetzte, alſo ehe der betreffende Dominion⸗Geſetzentwurf dem Parlament vorgelegt ſein wird. Dies iſt für England tatſächlich ein günſtiger Ausweg. Schließlich darf man bei alledem nicht außer Acht laſſen, daß die engliſche Regierung weder die Zeit angibt, noch die Form und die Rahmen, in welchen ſich ſie zur Tat verwandelt werden ſoll. Immerhin iſt es ſehr wichtig, daß das indiſche Dominion wiederholt und feierlich verſpro⸗ chen wird. Ob man will oder nicht, das indiſche Do⸗ minion iſt alſo im Werden. Auswärtiger Ausſchuß [(Drahtbericht unſeres Berliner Büros) J Berlin, 27. — 5 Nov. Ueber die geſtrige Sitzung des Auswärtigen Aus⸗ ſchuſſes hören wir, daß ſich die Debatte über die mit der Haager Konferenz zuſammenhängenden Pro⸗ bleme im großen und ganzen in ruhigen Bahnen be⸗ wegt hat. Die Kritik insbeſondere, die Graf We⸗ ſt arp an das Referat des Außenminiſters Dr. Cur⸗ tius knüpfte, ſoll durchaus im Sinn einer ſachlichen Oppoſition gehalten geweſen ſein. Am Nachmittag hielt Dr. Wirth einen eingehenden Vortrag über die Räumungs⸗ und Kontrollfragen. Die Beſpre⸗ chung des deutſch⸗polniſchen Liquidationsabkommens iſt auf heute vertagt worden. Man rechnet, da die⸗ ſer ſogenannte„kleine Polen vertrag“ allent⸗ halben auf ſtärkſte Bedenken ſtößt, mit ziemlich ſcharfen Auseinanderſetzungen. Das Auswärtige Amt wird jedenfalls bei den heutigen Ausſchußver⸗ handlungen, an denen auch der eigentliche Vater des Vertrages, der zur Zeit in Berlin weilende Ge⸗ ſandte Rauſcher, teilnehmen wird, keinen leich⸗ ten Stand haben. Verwaltungsrat der Reichsbahn (Telegraphiſche Meldung) * Berlin, 26. November. Der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichs bahngeſellſchaft hat geſtern und heute hier eine Tagung abgehalten, über die fol⸗ gendes Kommunique ausgegeben wird: Im Vordergrund der Beratungen ſtand, wie bei den letzten Sitzungen, die finanzielle Lage der Geſellſchaft. Die Jahreseinnahmen bis Ende Oktober decken die Ausgaben nur, nachdem dieſe in einem auf die Dauer nicht erträglichen Maße gedroſſelt worden find. Die Verkehrsentwicklung läßt auch für den Reſt des Jahres ein beſſeres Ergebnis nicht erwarten. Die fortbeſtehende Unmöglichkeit der Aufnahme von leuem Kapital hindert weiter die dringende nötige Verbeſſerung der Anlagen zur Anpaſſung an die Er⸗ förderniſſe der Wirtſchaft und zur Erhöhung der Sicherheit. Eine durchgreifende Beſſerung der Finanz⸗ lage der Reichsbahn, ſei es durch eine Minderung der auf ihr liegenden Laſten oder durch Tarif ⸗ erhöhung, bleibt alſo nach wie vor erforderlich. Unter dieſen Verhältuſſſen war es der Hauptver⸗ waltung nicht möglich, dem Verwaltungsrat einen Vorauſchlag für das kommende Jahr vorzulegen, der ohne Fehlbetrag abſchließt. Die Beratungen mußten ſich deshalb auf ein vorläufiges Finanzuotprogramm für die nächſten Monate beſchränken. Die Verhand⸗ lungen der Geſellſchaft mit der Reichsregierung über die Finanzfragen nehmen ihren Fortgang. Kampfkimogebung des Reichs banners Berlin, 27. Nov.(Von unſ. Berliner Büro). Wie der„Börſenzeitung“ aus Hannover gemeldet wird, ruft das dortige Reichsbanner für den kom⸗ menden Freitag zu einer großen„Kampfkund⸗ gebung“, bei der der Führer des öſterreichiſchen Schutzbundes, Herr Deutſch aus Wien, Arm in Arm mit dem ſehr radikalen Kaſſeler Regierungs⸗ präſidenten Friedens burg ihr Jahrhundert in die Schranken fordern wollen. Sie werden dabei, immer nach dieſer Meldung der„Börſenzeitung“, „mit nationalen Verbänden und Parteien General⸗ abrechnung halten“. Außerdem wollen die beiden Herren über die Methode ſprechen, mit denen man am wirkſamſten die„Nationalſozialiſten“ bekämpfen künne. Auch dieſe Verſammlung und alles, was zu ihrer Vorbereitung geſagt wird, ſtimmt nicht recht zu der neuerlichen Erklärung des Herrn Hörſing, daß das Reichsbanner ſich in die inneröſterreichiſchen Auseinanderſetzungen nicht einzumiſchen gedenke. Beiläufig kommt dieſe Kundgebung zu ſpät. Es iſt das Münchhauſen'ſche Poſthorn. Die ſozialde⸗ mokratiſche Partei im öſterreichiſchen Nationalrat, auf deren zweiter Bank Herr Dr. Deutſch zu ſitzen pflegt, hat ſich in Wahrheit, wie das von uns von vornherein angenommen worden war, mit dem Kanzler Schober verglichen. Zwiſchenfall im Anterhaus (Telegraphiſche Meldung) London, 27. Nov. In politiſchen Kreiſen beſchäftigt man ſich mit einer Erklärung, die der Kriegsminiſter Shaw im Unterhaus abgegeben hat und in der er u. a. aus⸗ führte, das Land zahle an Zinſen für Kriegs⸗ anleihe mindeſtens 100 Mill. Pfund im Jahre an Leute, die nicht das geringſte moraliſche Recht darauf hätten, da ſeit Ausgabe der Kriegs⸗ altleihen große Verſchiebungen in den Beſitzverhält⸗ Rniſſen eingetreten ſeien. In Regierungskreiſen wird dieſe Aeußerung nicht eine ernſte Erklärung der Regierungspolitik an⸗ eſehen. Einige Parlamentsmitglieder ſind der An⸗ ſicht, die Regierung müſſe klarſtellen, ob dieſe harm⸗ oſe Darſtellung den Tatſachen entſpreche. an den Schatzkanzler gerichtet werden. Eine Anzahl von Anfragen wird nächſten Diens⸗ luto⸗Todesfahrt im Nebel 3 Perſonen im Nebel in den Rhein gefahren und ertrunken (Telegrafiſche Meldung) Mainz, 26. Nov. Woche wurden der 50jährige Salomon, die 28 jährige Zahnärztin Dr. Heinzmann und der 28;jährige Zahnarzt Dr. Meyer, alle aus Koblenz, die an einer Zahnärzteverſammlung teilgenommen und abends bei ſtarkem Nebel die Rückreiſe nach Koblenz mit einer geſchloſſenen Opel⸗Limouſine angetreten hatten, vermißt. Fieberhaft forſchte man nach dem Verbleib der Vermißten. Man rechnete mit einem Unglück, aber auch ein Verbrechen lag im Bereich der Möglichkeit. Auf Veranlaſſung des Bürgermeiſters von Frei⸗ weinheim wurden auch in der Gemarkung des Orts Nachforſchungen nach dem Kraftwagen angeſtellt. Heute nachmittag 17.45 Uhr fand man an der An⸗ legeſtelle der Rheindampfer, ungefähr zehn Me⸗ Seit vergangener Zahnarzt Dr. Artur ter vom Ufer entfernt, beim Abſuchen des Fluſſes den Wagen mit den ertrunkenen drei Inſaſſen. Die Leichen wurden nach dem Friedhof von Frei⸗ weinheim gebracht. Man nimmt an, daß der Kraft⸗ wagen auf dem Weg von Mainz nach Bingen in Nieder⸗Ingelheim ſtatt geradeaus rechts nach Frei⸗ weinheim abgebogen und im Nebel in den Rhein gefahren iſt. Nöhere Einzelheiten Ueber die Auffindung des Koblenzer Autos mit den drei Leichen werden von amtlicher Seite noch folgende Einzelheiten mitgeteilt: Der Bürgermeiſter von Freiwein heim ließ am Dienstag nachmittag die Rheinſtrecke in der Nähe ſeiner Gemeinde abſuchen. Dabei fing ſich der Anker, der in einem langen Seil von dem Boote herabhing, an einem ſchweren Gegenſtand. Durch herbeigerufene Einwohner des Ortes wurde an dem Seil mit aller Kraft gezogen. Es löſte ſich mehrere Male los, und erſt nach zweiſtündiger Arbeit gelang es, das Auto, das auf der Seite lag, ans Ufer zu ziehen. Das Auto log auf dem Grunde des Stroms in einer Tie fe von drei Meter, etwa ß ccc Eintragungszahlen beim Volksbegehren Zur Feſtſtellung der Eintragungszahlen Volksbegehren wird erläulernd bemerkt: Die Zahl der Eintragungen betrug nach der vor⸗ läufigen Feſtſtellung 4147725. Nach der Feſtſtel⸗ lung des Reichswahlausſchuſſes beläuft ſich die Zahl der Eintragungen auf 4 159 626, nämlich 4135 300 zweifellos gültig, 18 178 zweifellos ungültig und 6148 noch fraglich. Zahl aller Eintra⸗ gungen erhöht ſich alſo um 11 901. beim Die Die vorläufigen Meldungen der Abſtimmungs⸗ leiter waren verſchiedentlich inſofern unvollſtändig, als verſchiedentlich kleinere Gemeinden nicht mit erfaßt worden waren. So war für den Kreis Weſt⸗ ſternberg(Stimmkreis Frankfurt a. d..) dem Ab⸗ ſtimmungsleiter eine vorläufige Zahl von 3775 ge⸗ meldet worden, während ſich das endgültige Ergeb⸗ nis auf 6 202 beläuft. Für den Stimmkreis Baden beträgt der Unterſchied der beiden Eintragungser⸗ gebniſſe 811. * Dieſe Abweichung rührt zum Teil von einer techniſchen Unſtimmigkeit bei der Uebermittlung des vorläufigen Ergebniſſes, zum anderen Teil davon her, daß bei einer Verwaltungsbehörde infolge un⸗ richtiger Beurkundung durch die Gemeinde eine Liſte mit 60 Eintragungen unberückſichtigt blieb. Im Stimmkreis Weſtfalen⸗Nord ergab die end⸗ gültige Feſtſtellung ein Mehr von 2733 Eintragungen Der Reſt des ſonſtigen Unterſchieds verteilt ſich auf verſchiedene andere Stimmkreiſe. Der Stimmkreis Oſtpreußen iſt an dieſer Zunahme nicht beteiligt. Er iſt bei beiden Feſtſtel⸗ lungen mit 330 738 Eintragungen angeſetzt und zwar bei der endgültigen Feſtſtellung mit 319 000 gültigen Eintragungen plus 5590 ungültigen Eintragungen, plus 6148 Eintragungen, über deren Gültigkeit oder Ungültigkeit die Entſcheidung des Abſtimmungs⸗ ausſchuſſes noch ausſteht. Statt Hugenberg ſpricht Quaatz Berlin, 27. Nov. (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Die Frage, wer ſtatt des Herrn Hugenberg, der bekanntlich die Tribüne des Reichstages ſcheut, das durch das Volksbegehren gegangene Geſetz für die Deutſchnationalen vertreten ſoll, ſcheint nun⸗ mehr gelöſt zu ſein. Vermutlich wird Herr Dr. Quaatz, in die Breſche ſpringen, der politiſch dem Herrn und Meiſter einigermaßen naheſteht, und nebenher über mancherlei Qualitäten, Kenntniſſe und Fähigkeiten verfügt. Die Debatte über das ſo⸗ genannte„Freiheitsgeſetz“ wird, was hier ſchon kurz angedeutet wurde, wahrſcheinlich erſt am Freitag ſtattfinden. Auch daß die Regierungsparteien ſich zu⸗ nächſt mit kurzen formulierten Erklärungen begnü⸗ gen werden, iſt ſchon geſagt worden. Freilich weiß man nie, wie derlei Ausſprachen dann ſchließlich ablaufen. Weltbewerb für den Reichstagsneubau Der Planungsausſchuß des Reichstags prüfte am Dienstag unter dem Vorſitz des Präſidenten Loebe die Entwürfe für den Erweiterungsbau des Reichs⸗ tags am Reichstagsufer. Drei eingegangene Entwürfe(im ganzen 17) wur⸗ den ausgezeichnet, und zwar diejenigen von Prof. Fahrenkamp und de Fries⸗Düſſeldorf, Hol z⸗ bauer u. Stam mm⸗München und Prof. Schmitt⸗ N zehn Meter vom Ufer entfernt. Der eine der In⸗ ſaſſen lag mit dem Kopf in die Kiſſen gedrückt, die Zahnärztin lag mit dem Taſchentuch vor de m Mund auf dieſer Leiche und über ihr wieder die dritte Leiche. Der Wagen ſelbſt iſt ziemlich unver⸗ ſehrt geblieben. 5 Die Schuld an dem Unfall trägt der ſtarke Nebel. Der Wagenlenker iſt auf der Strecke Mainz — Bingen kurz vor Freiweinheim, anſtatt geradeaus zu fahren, ſeitwärts eingebogen in eine Straße, die direkt an der Anlegebrücke der Dampfer in den Rhein führt. Dieſe Wege⸗ abzweigung iſt bereits früher wiederholt den Auto⸗ fahrern zum Verhängnis geworden, und die Ge⸗ meindevertretung wird ſich nun ſchon in ihrer näch⸗ ſten Sitzung mit der Frage befaſſen, wie hier Abhilfe zu ſchaffen iſt, beſonders während der Dunkelheit und an den vielen Nebeltagen am Rhein. Die Auffindung der Leichen der vermißten Zahn⸗ ärzte iſt im weſentlichen den Bemühungen des Bru⸗ ders des verunglückten Dr. Salomon, des Haut⸗ arztes Dr. Oskar Salomon, zu verdanken, der die Polizei und die Rheinſtrombauverwaltung immer wieder darauf hingewieſen hat, daß die Vermißten nur in den Rhein geraten ſein könnten. Beſonders tragiſch iſt das Schickſal von Dr. Salomon und Frl. Dr. Heinzmann. Beide waren am Buß⸗ und Bet⸗ tage mit einer Sonntagsrückfahr karte zu der zahnärztlichen Konferenz nach Mainz gefahren und wollten von dort wieder mit der Bahn zurück⸗ fahren. In Mainz ließen ſie ſich aber von Dr. Meyer beſtimmen, in ſeiner neuen Opellimouſine mit ihm nach Koblenz zurückzu fahren. Beſonders ſchwer iſt durch das Unglück die Mut⸗ ter des Frl. Dr. Heinzmann betroffen, ſie verliert durch den Tod ihrer Tochter Bruder iſt der Regierungsdirektor Dr. Hein z⸗ mann beim deulſch⸗franzöſiſchen Schiedsgericht in Paris, der vorher Leiter der Pariſer Aufwertungs⸗ ſtelle war und in dem Prozeß gegen den jungen Stinnes eine Nolle ſpielte. Dr. Salomon hinterläßt eine Frau mit zwei Kindern, von denen der Sohn noch ſtudiert. Dr. Meyer war unverheiratet. Lee de einzige Stütze. Ihr e Dis An 7 Die Wolgadeutſchen und 0 875. 95 Herr Stücklen (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) E Berlin, 27. Nov. Von den deutſchen Wolgakoloniſten geht heute mancherlei neue Kunde. So erfährt man, daß die ver⸗ ehrliche Sowjetregierung, wenn man es ſo ausdrücken darf, das Kontingent erhöhte und im ganzen 500 0 Auswanderer herauslaſſen will und daß, wie man der Scherlpreſſe berichtet, der erſte Abtransport am 28. November und zwar über Riga erfolgen ſoll. Ihre bewegliche Habe ſollen die Aermſten mitnehmen, nicht aber ihre Sowjetſcheine in irgend eine Aus⸗ landsvaluta umwechſeln. Eine Bitte der deutſchen Botſchaft, die verhafteten Familienangehörigen der Auswanderer freizulaſſen, iſt nach derſelben Quelle vom Außenkommiſſariat abgelehnt worden, ebenſo eine andere Bitte der deutſchen Botſchaft, ſich mit den Flüchtlingen über ihren Transport durch und nach Deutſchland beſprechen zu dürfen. Rundweg abgewie⸗ ſen hat man ferner das Erſuchen der Botſchaft, auch die bereits auf dem Rücktransport nach Oſten befind⸗ lichen Flüchtlinge in die Ausreiſeerlaubnis einzu⸗ beziehen. Das alles fällt natürlich unter das Kapitel„der engen und freundſchaftlichen Bezie⸗ hungen zur Sowjetunion“. Wer gewohnt iſt, die ruſſiſchen Dinge zu betrachten wie wir, wird natürlich in keiner Weiſe überraſcht. Inzwiſchen hat der neugebackene Reichskommiſſar Stücklen den Rundfunk ſeines Parteifreundes Severing benutzt, um eine Art Interview über dieſe deutſche Rückwan⸗ derung nach 10 Jahren zu geben. Dabei erwies ſich, mie wenig der auf dem Weg der Parteipatro⸗ nage in dieſes Hals über Kopf geſchaffene neue Amt geſetzte Herr Stücklen mit dieſem Problem ver⸗ traut iſt. Herr Stücklen iſt einmal ſozialdemokrati⸗ ſcher Redakteur in Budapeſt geweſen. Das mag auch eine Vorbildung ſein, aber ſie genügt kaum zu einer Beurtetlung in Fragen, die das immer noch große Rätſel„Rußland“ aufwirft. Budapeſt liegt zwar auch, von Berlin aus geſehen, im Oſten, Moskau aber und die Wolgagebiete liegen doch noch öſtlicher, von den kleinen ethnographiſchen Verſchiedenheiten nicht erſt zu reden. Herr Stücklen begnügt ſich denn auch, in ſeinem Rundfunkprogramm zu berichten, was ihm andere erzählten. Die Auswanderung der deut⸗ ſchen Koloniſten würde noch weiter zunehmen. Dann werde Deutſchland allein nicht imſtande ſein, die Not zu lindern und wohl oder übel würden alle Kultur⸗ ſtaaten ſich für dieſe neue Völkerwanderung intereſ⸗ ſieren müſſen. 5 Das iſt ſehr richtig, aber dieſen einſtweilen leider vergeblichen Appell an das Gewiſſen der ſogenannten Kulturmenſchheit haben wir ſchon einige Male gehört. Von ſich aus wußte der Reichskommiſſar zu dem Problem, das er mit ſtarker Hand bezwingen will, nichts beizubringen, aber wenigſten haben wir, gott⸗ lob, eine neue Verwaltung gegründet mit einem Reichskommiſſar, des demnächſt ſo und ſo viele Räte, Beamte, Angeſtellte anfordern wird und für den eben jetzt in aller Haſt große Büroräume inſtalliert merden. Kölner Kaufmann in Prag verhaftet — Prag, 27. Nov. In Znaim wurde ein Kölner Kaufmann unter Spionggeverdacht verhaftet, der einen auf den Namen Hubert Jeſſen ausgeſtellten Reiſepaß in Beſitz hatte. Es wurden bei ihm zwei allgemein käufliche Aufnahmen der Znaimer Eiſen⸗ bahnbrücke und der ſtädtiſchen Waſſerwerke ſowie ein verdächtiger(2) Brief vorgefunden. Er ſoll ſchon einmal in Troppau wegen Spionageverdachts feſt⸗ genommen worden ſein. Die Behörden legen Jeſſen weiter zur Laſt, in einzelnen Geſchäften Einkäufe mit ungültigen Deutſchen Marknoten gemacht gu haben, 1 Lampels Giftgas über Berlin“ (Telegraphiſche Meldung) Berlin, 26. Nov. Der Dramatiker Lampel hat bekanntlich gegen den Polizeipräſidenten von Berlin im Verwaltungs⸗ ſtreit⸗Verfahren Klage erhoben, um die Aufhebung des Aufführungsverbotes von„Giftgas über Berlin“ zu erreichen. Der Bezirksausſchuß Berlin, vor dem die Streitſache heute verhandelt wurde, hat nach ſchwierigen, den ganzen Tag in Anſpruch nehmenden Beratungen, die Klage abgewieſen. Die Rechts⸗ anwälte des Klägers beabſichtigen, nach Eingang der ſchriftlichen Urteilsbegründung Reviſion gegen die Entſcheidung einzulegen. In der Verhandlung nahm Regierungsrat Dr, Adriani als Vertreter des Polizeipräſidenten ge⸗ gen die Auffaſſung Stellung, daß lediglich die Schrift⸗ ſteller und Künſtler Vertreter der Geiſtigkeit ſeien, während die Beamten, die den Staat, alſo eine geiſtige Geſamtperſönlichkeit vertreten, als Trot⸗ tel bezeichnet würden. Der Künſtler müſſe ebenſo wie an den Freiheiten des Staates auch au deſſen Pflichten teilnehmen. Für den Staat ſeien nicht äſthetiſche, ſondern ſtaatspolitiſche Gründe maß⸗ gebend. In„Giftgas über Berlin“ ſeien, ſo erklärte Adriani, kommuniſtiſche Tendenzen zu fin⸗ den und ſelbſt Piscator ſtelle ſich auf den Stand⸗ punkt, daß der Staat, wie er ihn wünſche, ein Recht auf Zenſur habe. Nur der Anarchiſt, der den Staat überhaupt verneine, habe das Recht, die Theſe von der unbedingten Freiheit der Kunſt zu vertre⸗ ten. Wenn der Schriftſteller die Abſicht habe, pol i⸗ tiſcch zu wirken und die Kunſt politiſches Kampf⸗ mittel werde, müſſe der Staat auch die Möglichkeit haben, gegen dieſen Gegner vorzugehen. Dr. Adriani bezeichnete es als geradezu per⸗ vers, daß die Kläger der Polizei zumuteten, im Falle einer öffentlichen Aufführung ein Stück vor Ruhe⸗ ſtörungen aus dem Publikum zu ſchützen, in dem als Höhepunkt gezeigt werde, wie die Schutzpolizei zu den Kommuniſten überlaufe. Englands Oeſterreich Sorgen D rahtmelöd ung unſeres Londoner Vertreters), § London, 26. Nopbr. Das wachſende Intereſſe Englands an dem Schickſal Oeſterreichs kommt heute in einem Leit⸗ artikel der„Times“ zum Ausdruck, in dem das konſervative Blatt etwa den gleichen Standpunkt einnimmt wie kürzlich der ſozigliſtiſche Außen⸗ miniſter Henderſon. Die„Times“ begrüßen, daß es dem Kanzler Schober„durch eine geſchickte Miſchung von Feſtigkeit und Takt“ gelungen ſei, die unerträgliche Spannung zwiſchen Heimwehr und Sozialiſten etwas zu erleichtern. Der Streit um die Verfaſſungsreform, der, wie das Blalt meint, beinahe auf einem toten Punkt angekommen ſei, gebe jetzt gutem Grund zu der Hoffnung auf eine Löſung mit parlamentariſchen Mitteln. Es ſei aber dringend notwendig, daß die beiden privaten Armeen, die Oeſterreichs Sicherheit belaſten, ent⸗ waffnet würden, wenn dem Land ein Ausbruch von Unruhen erſpart bleiben ſoll, der nicht nur der Bevölkerung perſönlichen und materiellen Schaden zufügen, ſondern auch das Preſtige Oeſterreichs ernſtlich vermindern müßte. Man könne jedoch aus der Art, wie der Kanzler Schober in letzter Zeit vorgegangen ſei, neue Hoffnungen ſchöpfen. Bisher habe er die ſchwierige Aufgabe der allmählichen Entwaffnung der privaten Armeen noch vor ſich Schober werde dabei durch das Auſehen unterſtützt werden, das er ſich in der europäiſchen Diplomatie und in Finanzkreiſen erworben habe. f 1 81 Letzte Meldungen Verbot des Nationalſozialiſtiſchen Studenten⸗ Vundes — Frankfurt a.., 27. Nov. Der Rektor und der akademiſche Senat der Univerſttät Frankfurt a. M. haben in ihrer geſtrigen Sitzung den Beſchluß gefaßt, die Hochſchulgruppe Frankfurt a. M. Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Studentenbundes wegen Beleidigungen gegen die Frank⸗ furter Univerſität dauernd zu ver⸗ bieten. Die Beleidigungen ſind in einem am 21. und 22. November von der Gruppe verteilten Flugblatt enthalten. Gegen die Verantwortlichen ſoll difzipli⸗ nariſch eingeſchritten werden. Diſziplinarverfahren gegen Schalldach — Berlin, 26. Nov. Gegen den Obermagiſtrats rat Schall dach, dem Geſchäftsführer der Berliner An⸗ ſchaffungsgeſellſchaft, hat der Oberpräſident von Brandenburg das förmliche Diſsiplinarverfahren mit dem Ziel der Dienſtentlaſſung eröffnet, Schalldach, ein als beſonders korrekt bekannter Beamter, hat ſich von dem kommuniſtiſchen Aufſichts⸗ ratsvorſitzenden, dem Stadtrat Gaebel, ver⸗ leiten laſſen, falſche Beſcheinigungen auszuſtellen, nach denen die Brüder Sklarek größere Anſprüche an die Berliner Anſchaffungsgeſellſchaft zu ſtellen hatten. des 123 000 Mark unterſchlagen — Kreuzburg, 27. Nov. Der vor Monaten wegen Verdachtes der Unterſchlagung aus ſeiner Stellung entfernte Kaſſierer der Genoſſenſchaftsmühle Kreuz⸗ burg hat, wie ſich nunmehr herausſtellt, 123000 Mark veruntreut. Das Geld hat er bei Reun⸗ wetten größtenteils wieder eingebüßt. Zum Rücktritt des belgiſchen Kabinetts — Brüſſel, 27. Nov. Der König hat das Rück⸗ trittsgeſuch des Kabinetts Jaſpar angenommen und die Miniſter beauftragt, die laufenden Geſchäfte vorläufig weiter zu führen. Die Beſprechungen zwecks Bildung eines neuen Kabinetts will der König erſt heute beginnen. Gerettet — London, 27. Nov. Die Beſatzung des an der Küſte der Grafſchaft Pembroke geſtrandeten Damp⸗ fers„Moleſey“ konnte nach mehreren vergeblichen Rettungsverſuchen glücklich und unverſehrt an Land gebracht werden. 2 See. D 2 ra 8 E Mittwoch, den 27. November 1929 Neue Maunhelmer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 551 Städtiſche Nachrichten Brüder in Not! Auf beſonderen Wunſch des Reichspräſidenten, des g Ehrenpräſidenten des Deutſchen Roten Kreuzes und g 9 im Auftrag der Reichsregierung iſt von den Reichs⸗ Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege(Deut⸗ 9 ſches Rotes Kreuz, Zentralausſchuß für die Innere 0 J Miſſion, Deutſcher Caritasverband, Fünfter Wohl⸗ fahrtsverband, Hauptausſchuß für Arbeiterwohlfahrt, 5 Zentralwohlfahrtsausſchuß der chriſtlichen Arbeiter⸗ * g ſchaft und Zentralwohlfahrtsſtelle der deutſchen Ju⸗ E 9 den) ein Aufruf erlaſſen worden, der zu Spenden für die deutſchruſſiſchen Auswanderer auffordert. Die in der Badiſchen Landesgemeinſchaft von Hauptverbänden der freien Wohlfahrtspflege vereinigten Verbände ſchließen ſich dieſem Aufruf an * 5 und richten an ihre Mitglieder und Freunde die herz⸗ 5 liche Bitte, ihren deutſchen Brüdern durch freiwillige 5 Spenden zu helfen. Geld ſpenden nehmen die 2 1 Banken und Sparkaſſen entgegen. Die Haupt⸗ 5 15 ſammelſtelle für Baden iſt der Badiſche n* Hauptverein vom Roten Kreuz, Poſtſcheck⸗ * konto Nr. 58565 Amt Karlsruhe. Sachſpen den 5(Kleider und Schuhwerk) in brauchbarem Zuſtande 5 ſind auch willkommen und beim Depot des Badiſchen 8 Roten Kreuzes, Karlsruhe, Stefanienſtraße 74/76, ab⸗ zugeben. f n Weihnachtsvorboten. 8 Schüchtern und zaghaft ſtellen ſie ſich ein, denn 5 noch trennen uns ja einige Wochen vom Chriſtfeſt. 5 Immerhin erinnern ſie uns recht deutlich daran. Die it Kinder reißen ſie mehr wie uns Erwachſene aus der Alltäglichkeit heraus. Die Jugend verſteht die Sprache der Vorboten beſſer. Sie erzählt ihr von . b den ſtillen Heimlichkeiten der nächſten Wochen und e i weckt allenthalben ſüße Erwartungen. Dieſe werden 8 0 am meiſten bei den 1 Spielwarenauslagen bekräftigt. Sie ſind deshalb der beſuchteſte Zielpunkt junger Scharen. Mit Kennerblick ſuchen ſie⸗ ihre Wahl zeitig zu treffen, damit ſie möglichſt bald dem Weihnachtskind ihr beſtimmtes Sehnen anvertrauen kötznen. Noch andere Vorboten künden das Herannahen des Feſtes. Sie ſind ernſt und vornehmlich für uns Erwachſene beſtimmt: Bittbriefe heißen ſie. Ihr 0 Herkommen iſt die Not und die Beſtellerin die Sorge. 1 Grau ſchleicht ſie durch deutſche Lande. Sie kommt zu Privat und zur Oeffentlichkeit, zum Einzelnen und zur Allgemeinheit. Bleich ſteht ſie vor uns, hohl⸗ äugig und mahnend. Werden wir ihre Aufforderung 2 1„Gedenket der Aermſten“ 2 erfüllen? Werden wir auch dieſe Weihnachtsvorboten e beachten, die den Blick von uns auf andere hinlenken e 1 und ſtets neu ſagen, daß das Chriſtfeſt nicht nur die 8 Bereitſchaft zum Empfangen, ſondern noch mehr zum n Geben erwartet? „ Täglich und mehr wie ſonſt werden uns um die 8 Weihnachtszeit die Bittbriefe verſchiedenſter Körper⸗ /ſchaften, die ſich in edler, ſelbſtloſer Weiſe der Armut annehmen, erreichen. Bedenken wir es! Wir haben Erſchreckend ſchnell haben in unſerem milden Klima die Hausſchnaken ſich ausgebreitet. Obwohl ſie ſich ſelbſtändig kaum weiter als einen Kilometer von ihrer Brutſtelle entfernen, beläſtigen ſie uns heute ſchon an Orten, wo man ſie vor wenigen Jahren noch nicht kannte. Von unſeren derzeitigen Verkehrsmit⸗ teln werden ſie überallhin getragen, wohin ſie aus eigener Kraft nie gekommen wären. Ihr Fortkom⸗ men iſt vom Vorhandenſein verunreinigten Waſſers jeder Art abhängig, das ſie in der Umgebung der Menſchen in den verſchiedenſten Formen finden. Günſtige Brutgelegenheiten bieten Pfuhlgruben, Ab⸗ waſſergräben und ⸗gruben, Waſſerbehälter in Gärten, Kläranlagen und Tümpel, die mit Unrat aller Art ausgefüllt werden. In dieſen Brutſtellen kommen zahlreiche Generationen Hausſchnaken während des Sommers zur Entwicklung. Im Spätherbſt ziehen ſich die Weibchen der letzten zwei Generationen zur Ueberwinterung in froſtgeſchützte Räume, hauptſäch⸗ lich Keller, zurück. Dort müſſen wir mit Eintritt des Froſtwetters zugreifen. Mit jeder einzelnen überwinternden Schnake vernichten wir ihre millionenfachen Nachkom⸗ men des folgenden Sommers Es wird aber nie und mit keinem der zahlreichen Mittel gelingen, alle Hausſchnakenweibchen im Win⸗ ter zu erwiſchen. Einzelne werden ſich immer wieder ins Frühjahr hinüberretten und ihre Eier ablegen können. An die Winterbekämpfung der Hausſchnaken in den Kellern muß ſich darum oft ſchon im April die Sommerbekämpfung der Brut in den ſtehenden Ge⸗ wäſſern im Freien anſchließen. Der Erfolg kann bei ſachgemäßer Arbeit nicht ausbleiben. Durch dauernde Bekämpfungsarbeit haben ſich unſere Städte größtenteils und auch eine ganze An⸗ zahl Landorte, namentlich am Bodenſee, von der Hausſchnakenplage befreit. In vielen Gegenden aber ſteht man dieſer Plage immer noch gleichgültig gegen⸗ über. Nur an Fremdenverkehrsplätzen, wo große Werte auf dem Spiel ſtehen, iſt das Intereſſe an der Schnakenbekämpfung im Steigen begriffen. Aus zahl⸗ reichen Aufragen und Hilferufen, die bei der Ver⸗ einigung zur Bekämpfung der Schnakenplage in letz⸗ ter Zeit eingelaufen ſind, iſt zu entnehmen, daß man den Rückgang des Fremdenverkehrs auf die mehr und mehr ſich ſteigernde Hausſchnakenplage zurück⸗ führt, und daß man nun allen Ernſtes an die Be⸗ kämpfung der Hausſchnaken gehen will. Erheblich ſchwieriger geſtaltet ſich die Be⸗ kämpfung der Wald⸗ und Wieſenſchnaken in den Ueberſchwemmungsgebieten und bei funktionierender Wieſenwäſſerungen. * Dre 3 NN ſchlecht Dieſe Schna⸗ * Temperatur und Niederſchläge. Nach der Vier⸗ beljahrsüberſicht des Statiſtiſchen Amts der Stadt Mannheim iſt die mittlere Tagestempera⸗ kur mit 20,64(21,26) Gr. im Juli ebenſoweit hinter der vorjährigen zurückgeblieben, wie ſie im Auguſt mit 19,82(19,22) Gr. über jene von 1928 hinaus⸗ gegangen iſt. Dagegen war der September mit 18,63 (45,24) Gr. ſehr viel wärmer als im vergangenen Jahr. In den erſten fünf Tagen des Monats wur⸗ den täglich 30 Gr. C überſchritten. Die am 3. ver⸗ zeichnete Höchſttemperatur von 32,7(28,9) Gr. iſt im ganzen Sommer 1928 nur zweimal übertroffen wor⸗ den. Die geſamte Niederſchlagshö he des Vier⸗ teljahres war mit 121,5(107,0) etwas größer als im Vorjahr. 5 Veranſtaltungen Jugendſchriften⸗Ausſtellung des Bezirks⸗ Lehrervereins Mannheim Weihnachten naht. Was ſoll ich meinen Kindern ſchen⸗ ken? So manches Elternherz beſchäftigt dieſe Frage. Die Antwort ſei hier gegeben. Gute Bücher. Ja, aber ich muß geſtehen, daß ich mich in den Büchern nicht ſo recht auskenne, höre ich einwenden. Da will nun die Jugend⸗ ſchriften⸗Ausſtellung des Bezirks⸗Lehrer⸗ Vereins Mannheim, die am Sonntag, 1. Dezember im Saalbau, N 7, von 10—6 Uhr ſtattfindet, ein Berater und Wegweiſer ſein. Was hier an Büchern zur Schau ge⸗ ſtellt wird, iſt ſorgſam geprüft und ausgewählt. Für jede hnakenbekämpfung in Von Friedrich Glaſer, Mannheim aden kenarten überwintern nicht in unſern Kellern, ſondern legen ihre Eier im Laufe des Sommers in Gras und Moos ſolcher Erdſenkungen ab, die gelegentlich ein⸗ mal von Waſſer überflutet werden. Kälte und Trocken⸗ heit intenſivſter Art ſchadet den Eiern nicht. Sobald aber Waſſer von mindeſtens 10 Grad Wärme ſie über⸗ deckt, beginnt die raſche Entwicklung. Schon nach zehn Tagen erheben ſich die ſtechluſtigen Schnaken in die Luft und breiten ſich in der Umgebung bis zu 15 Kilometer von der Brutſtelle aus. Es iſt als ein Glück zu bezeichnen, daß die Wald⸗ und Wieſenſchna⸗ ken nur in ſolchen Gegenden ſich anſiedeln können, wo ihnen periodiſch ſteigendes und fallendes Waſſer zur Verfügung ſteht, und daß ſie in unſere Wohnun⸗ gen nur ſelten und vereinzelt eindringen. Eine Win⸗ terbekämpfung der Wald⸗ und Wieſenſchnaken iſt alſo nicht möglich. Sie können nur durch eine Sommer⸗ bekämpfung, die in den Wäldern im März und auf Wäſſerwieſen ſofort nach Beginn der Frühjahrs⸗ wäſſerung einzuſetzen hat, in Brutform vernichtet werden. Da es ſich vielfach um rieſige Waſſerflächen handelt, die entweder zu entwäſſern oder mit chemi⸗ ſchen Mitteln zu behandeln ſind, ſcheut man vor einer umfaſſenden Bekämpfung der Wald⸗ und Wieſen⸗ ſchnaken vielfach zurück. Daß man aber auch hier, wenn man will, einen Erfolg erringen kann, zeigte die Stadt Bruchſal, die ſchon von jeher im Som⸗ mer von dieſen Schnakenarten heimgeſucht worden iſt. Die Steigerung der Plage im Sommer 1928 for⸗ derte zu energiſcher Gegenwehr hexaus. Eine gründ⸗ liche Erforſchung der Brutſtellen auf den Wäſſerwie⸗ ſen und in den Wäldern der Umgebung lieferte die Unterlagen zu den Bekämpfungsmaßnahmen, die vollen Erfolg hatten. Bruchſal war im Sommer 1929 frei von Schnaken. Die Vereinigung zur Bekämpfung der Schnaken⸗ plage, Geſchäftsſtelle Mannheim, Böcklinſtraße 40, der alle Erfahrungen zur Seite ſtehen, und von der die prak⸗ tiſchen Anleitungen zur Sommer⸗ und Winter⸗ bekämpfung erhältlich ſind, wird gern jedermann mit Rat und Tat bei Einführung einer Schnaken⸗ bekämpfung unterſtützen.* 2 EEE 1 Altersſtufe, für Bub und Mädel, iſt etwas Paſſendes zu finden, vom Bilderbuch an aufwärts bis fahrten unſerer Forſchungsreiſenden. Bemerkt ſei, daß ein Verkauf nicht ſtattfindet. Die Aus⸗ ſtellung dient lediglich zur Information. Die Bücher kön⸗ nen aber durch jede Buchhandlung bezogen werden. An alle Eltern ergeht die herzliche Einladung zum Beſuche dieſer Veranſtaltüng. 8 W. zu den Entdeckungs⸗ Liturgie und Leben Im Evangel. Männerverein der Luther⸗ kirche ſprach geſtern über obiges Thema Pfarrer Dr. Anton Wallſtatt. Es ſcheinen, ſo führte der Referent aus, zwei Welten vorzuliegen: das Leben, das an der Kirche vorbeiflutet und die Liturgie, die drinnen im kirch⸗ lichen Raume ihre Rolle ſpielt. Können beide Welten in Zuſammenhang gebracht werden? Für viele iſt der Wider⸗ ſpruch unauflöslich. Das liegt aber am ganzen Charakter unſerer Zeit, die nicht nur zur Liturgie, als ſolcher, ſondern zum Geiſt und Inhalt deſſen, was die Kirche bietet, in Widerſpruch ſteht. Für uns Evangeliſche iſt die Liturgie nichts Starres, denn wir bekennen uns nicht zur Form. Alle Form iſt für uns nur Hilfe. Die Liturgie ſelbſt ſoll Bekenntnis und Ausdruck ſein. Inhalt und Maßſtab für dieſen Aus⸗ druck iſt die Botſchaft von Chriſtus. Von ihm ſtammt allerdings keine gottesdienſtliche Form. Darum gab und gibt es Theoretiker, die jede Liturgie auf evangel. Boden ablehnen, was natürlich überſpannt und einſeitig iſt. Für die Urgemeinde beſtand die Liturgie im Chriſtus⸗ lied, im Gebet und in der Feier des hl. Abendmahls. Mit dem Wachſen der Gemeinde kamen im Laufe der Jahr⸗ hunderte fremde, teils jüdiſche, teils antik⸗heidniſche Be⸗ ſtandteile in die chriſtliche Liturgie. Von ihnen befrette die Reformation die Kirche. Reformation im Sinne Luthers war aber auch hier nicht gleich Revolution, darum behielt er bei, was dem Verſtändnis des Evangeliums dienlich war. Denn Gottesdienſt will nicht religibſe Aufklärung, ſondern Verklärung bringen. Und das höchſte Ziel ſo ver⸗ ſtandener Liturgie iſt dies: Die Menſchenſeele in Gemeinſchaft mit anderen auf die Höhe des Gott⸗Erlebens zu führen. Der Gemeinſchaftsgedanke iſt auch hier weſentlich, er zerſtört darum alle egviſtiſche Myſtik. Zur eigentlichen Aufgabe der Liturgie gehört es nun, das vielgeſtaltige Leben irgendwie in ſich aufzunehmen. Im Spruch, im Wort, im Lied, muß etwas vom menſchlichen Leben ausgeſprochen werden, daß wir das Gefühl haben: das biſt Du! Dieſes Ausſprechen und Darſtellen muß natürlich vom„Sinn für das Heilige“ geleitet und beherrſcht ſein. Nur ſo kommt es zur Andacht und zur Weihe des Alltags. l Im einzelnen Geſetze aufzuſtellen, iſt nicht möglich. Man hüte ſich vor Zwangsmethoden. Wo einfache liturgiſche Formen beſtehen, da belebe man ſie. Das Heil der Dinge liegt nicht im Liturgiſchen. Wo aber Bereicherung der gottesdienſtlichen Form möglich iſt, da wähle man ſie, mache aber aus ihr kein Geſetz. Die Kunſt ſoll auf keinen Fall die Religion verdrängen. Das Kreuz ſoll nicht mit Roſen verdeckt werden.“ Wichtig iſt nur, daß das ganze Gottesdienſtgebände eine innere Einheit iſt vom erſten Glockenton an bis zum Amen des Liturgen. 5 So muß das objektive Vorſtück, beſtehend aus Geſang und Gebet, mit dem ſubjektiven Zeugnis der Predigt in innerem Zuſammenhang ſtehen. Dieſer Zuſammenhang muß aber von der Gemeinde mitgewollt und innerlich bejaht und empfunden werden, So ragt auch hier das Leben herein, denn jede Liturgie wird dann lebensvoll und lebenſchaffend, wenn ſie von der Verantwortung der Gemeinde mitgetra⸗ gen wird. Auch darin offenbart ſich der evangel. Charakter chriſtlichen Feierns und Anbetens. Eine neue religiöſe Welle iſt im Werden. Neues Feierbedürfnis regt ſich allent⸗ halben. Viele ſuchen es freilich auf falſche Weiſe und auf falſchen Wegen zu befriedigen. Da iſt es eine Lebens⸗ 5 aufgabe der Kirche, daß ſie Liturgie und Leben aufs Neue in Zuſammenhang zu bringen ſucht. a N Die zahlreiche Zuhörerſchaft lauſchte den intereſſanten und feinſinnigen Ausführungen eines Fachmannes mit ſtarker Teilnahme. Studienrat Rühling ſprach am Schluß der Veranſtaltung herzliche Dankesworte. Dr. B. * * Von der Handels⸗Hochſchule Mannheim. Im Rahmen der Oeffentlichen Vorträge des Winter⸗Semeſters ſpricht am Freitag, den 29. November, abends 8,15 Uhr, in der Aula der Handels⸗Hochſchule(A 4, 1) Geheimrat Profeſſor Dr. Karl Sapper, der vorjährige Rektor der Univerſität Würzburg, in einem Lichtbildervortrag über„Kultur und Wirtſchaft von Mittelamerika“. Profeſſor Sapper, der 12 Jahre in Mittelamerika lebte und zwar in Guatemala auch als praktiſcher Farmer, iſt der beſte deutſche wiſſenſchaftliche Kenner der ſchmalen Landbrücke zwiſchen den beiden amerikaniſchen Hälften, die er auch ſpäter wie⸗ derholt bereiſt hat. Da Herr Sapper noch vor einigen Jah⸗ ren Mittelamerika, dem er eine Reihe bedeutender wiſſen⸗ ſchaftlicher Arbeiten widmete, aufgeſucht hat, ſo iſt er auch in der Lage, über die jüngſten Fortſchritte dieſer Länder zu berichten. Der Vortrag iſt öffentlich und unentgeltlich.— Die am gleichen Abend ſtattfindende Vorleſung in franzöſi⸗ ſcher Sprache von Profeſſor Dr. Glauſer über„Di ſozialen und politiſchen Probleme im fra zöſiſchen Roman bis zur dritten Repub li findet ausnahmsweiſe ſchon von—8 Uhr in der Aula ſta e Gymnaſtiſche Vorführungen. Heute, Mittwoch abend finden im Kaſino R 1, 1 die gymnaſtiſchen Vor führungen der Loheland⸗Schule ſtatt. Die Gruppe der Vorführenden, die uns mit dem Produkt der Arbeit vertraut macht, die dort mit Ernſt und Eifer für die Kb perausbildung geleiſtet wird, hat auf ihrer jetzigen Ti außerordentliche Erfolge errungen, fand begeiſtert 5 fall und hatte ausverkaufte Häuſer und eine glänzend Preſſe. g 5 * Operette und Militärmuſtk im Roſengarten. Für di Nibelungenſaal⸗Sonntag⸗Abende im Monat Dezember iſt zunächſt das Sommerenſemble der württem⸗ bergiſchen Landesbühne unter Leitung von Di⸗ rektor Sander für einige Operettenabend verpflichtet worden, die bei volkstümlichen Eintrittspre ſtattfinden. Direktor Sander, deſſen Nibelungenſaal⸗ führungen mit„Wiener Blut“ und„Roſe von Stambul“ letzten Winter viel Anklang und ſtets volle Häuſer gefunden haben, wird ſein neues Perſonal in Kalmans beliebter Schlageroperette„Die Czardasfürſtin“ an den beiden er Sonntag⸗Abenden im Dezember hier vorſtellen. In der Mitte des Monats findet in der laufenden Konzertzeit da erſte Gaſtſpiel einer Reichs wehrkapelle bei Wirt⸗ ſchafts betrieb ſtatt. 8. Schluß des redaktionellen Teils ſchuß, Nerven⸗ und kr 1 ie Musk. Nele a gli 5 unt tungsſchmerzen. In 1 Meliſſ.—,8.1 Nelt.⸗, 6 Bitron.„6 Zimt u. Beim Sele Bend 600 Sb elt. 0 Wal. theken u. Drogerien u hier ſittliche Verpflichtungen zu erfüllen! Gehen wir N ihnen nicht läſſig aus dem Weg! Gewiß, wir haben 1 aaalle heute hart zu leben und ſchwer durchzukommen. * Doch bei ernſthaftem Willen wird trotz eigner Not 5 5 immer noch etwas zu entbehren ſein. Sei es ſelbſt 8 4 nur eine Kleinigkeit. Und es gibt doch ſo viele Mög⸗ 5 5 lichkeiten, Gutes zu tun und Schmerzen zu lindern. t Verzichten wir mal— wenigſtens um die Weih⸗ * hnachtszeit— auf eine unnötige Ausgabe! Erinnern 1 wir uns vielleicht des Rockes, der uns nicht mehr . paßt und zwecklos im Schrank hängt! Laſſen wir t ihn der Verwendung zuführen. 0 Die Brockenſammlung weiß alles gut zu verwerten. Und ein Unbekannter wird dem ſtillen Schenker Dank zollen, wird heim⸗ liche Freude empfinden. Freude iſt das erſte Attribut des Begriffes Weih⸗ nacht. Wer ſie berechtigt und wahrhaft erleben will, 5 muß ihren Willen zum Beglückenwollen erfüllen! 5 N 1 5 d* Ihr 28jähriges Geſchäftsjubiläum begeht heute t gleichzeitig mit dem 60. Geburtstag Frau Maria 5 Bau dy Wwe., Inhaberin des Kolonialwaren⸗ 5 geſchäfts in E 7, B. 25 . 5 f Ein Abend mit viel Klavier. Zwei Flügel, zu⸗ 8 weilen auch nur einer, aber ſtets vier Hände. Vier Meiſterhände. Sie gehören den beiden Pianiſten . Walter Gieſeking und Eduard Erdmann, von t denen jeder allein einen Konzertabend beſtreiten kann. 5 Und nun traten gar zu zweit auf, als gedoppelter 5 Meiſterpianiſt. 8 Sie ſind trefflich eingeſpielt; trotzdem ſie zweierlei 5 Flügel ſpielen, einen Bechſtein und einen Grotrian⸗ 8 Steinweg, iſt es doch ein einziger Bechſteinweg, den 5 g ſie den Hörer führen. Gieſeking ſitzt dem Publikum 8 zunächſt. Es ſcheint, als ſei er die treibende Kraft. g Wer aber Eduard Erdmann kennt, der weiß, 15 daß dieſer hochbegabte Pianiſt, Arthur Schnabels 2 Schüler und Jünger, ſelbſt die ſtärkſte künſtleriſche Potenz iſt. 5 ä * 8 Zuerſt ſpielen ſie ein Bachſches Stück, ein orna⸗ 3 mental feines Duett. Spielen es mit kriſtallener 5 Klarheit, als akademiſche Eröffnung. Etwas für die 9 Feinſchmecker, eine Gabe, die nur im Verborgenen * ſchimmert, wie alle echten Edelſteine. Die virtuoſe Uebereinſtimmung der beiden Spieler erkennt man ſchon hier. Bach hat noch nichts für ein Klavier zu vier Hän⸗ n den geſchrieben. Wer der erſte Komponiſt war, e der das getan hat, ſcheint unbekannt. Doch ſchon un⸗ ter Bachs Söhnen taucht vierhändige Klaviermuſtk u auf. Mozart ſteuert auch hier Weſentliches bei, Beet⸗ hoven ſchafft auf dieſem Gebiet Gelegenheitskompo⸗ ſitionen, Mendelsſohn kann ſich damit nicht recht be⸗ reunden; aber dann kommt Schubert, und mit hm der eigentliche Meiſter des vierhändigen Kla⸗ vierſatzes. Wohl auch als Gelegenheitskomponiſt, a icht auf Beſtellung, ſondern zum eigenen Er⸗ Giejeling und Erdmann im Philharmonijchen Verein daran. chuberts Leben iſt durchzogen von echter t. Mit Freunden trank er, wanderte er und vor allem, der gute Franzl. Dabei für dieſen klavierreichen Abend. brauchte er nur in die eigenen Truhen zu greifen, und ſchon breiteten ſich Reichtümer aus. So iſt er zum eigentlichen Meiſterkomponiſten des Vierhändi⸗ gen geworden. Aus Freundſchaft. Kein Wunder, daß die unfreundliche Welt auch dieſe Seite ſeines Schaffens erſt gar nicht beachtete. Und wie ſprüht es gerade in dieſen Werken! Die beiden Künſtler ſpielten das Dirvertiſſement hongrois, dieſe wunderſamen Erinnerungen an Schuberts Aufenthalt in der Pußta, ein Werk echten Temparements, dabei klangſelig wie nur Schuberts Poeſie es ſein kann, von erſtaunlicher Ausgeglichen⸗ heit im Satz. Die beiden Pianiſten gehen von der Seite der Empfindung daran. Sie dokumentieren das auch äußerlich, indem ſie ſich aus den beiden zurückhaltenden Bach⸗Spielern in zwei dynamiſche Pianiſten verwandeln, die auf ihren Klavierſtühlen einen ganzen ungariſchen Cſardas aufführen. Da⸗ bei hört man ſie pruſten und dampfen und fragt ſich ganz leiſe, ob dieſe organiſche Privatangelegenheit in dieſem Grade öffentlich zu werden braucht. Aber ſie ſpielen doch ſo ſchön! * Nach der Pauſe ſpielen ſie Debuſſy, ein Werk, das „en blanc et noir“ heißt, offenbar wegen der weißen und ſchwarzen Taſten. Aber auch das iſt nicht neu Chopin hat das alles doch viel beſſer ge⸗ konnt. Wir können uns mit der diffuſen Harmonik, der torkelnden Rhythmik und den ſkurrilen„Ein⸗ fällen“ Debuſſys nicht befreunden, ſo virtuos man ihn auch ſpielt. 5 5 Regers Beethovenvariationen, gewaltig getürmt, in der Fuge ein ganz großes Meiſterſtück der Wiedergabe bildeten den Schluß. Der reiche Beifall ließ die Künſtler Schuberts drei Militärmärſche als köſtliches Geſchenk ſpielen. Dem Philharmoniſchen Verein Dank Theater und Muſik „Rückkehr“ im Nationaltheater. Der muſika⸗ liſche Leiter der auf 2. Dezember zur Urauf⸗ führung angeſetzten„Rückkehr“ von Darius Milhaud, Generalmuſikdirektor Orthmann, iſt erkrankt. Um eine nochmalige Verſchiebung des Aufführungstermins zu vermeiden, hat ſich Helmuth Schlawing, der mit der Unterſtützung des Gene⸗ ralmuſtkdirektors in der Einſtudierung des muſika⸗ liſch ſchwierigen Werkes betraut war, bereit gefun⸗ den, die muſikaliſche Leitung der Aufführung zu über⸗ nehmen. Dem„muſikaliſchen Roman“, wie ſich das Werk nennt, liegt eine Dichtung von Francis Jam⸗ mes, dem durch ſeinen„Haſenroman“ bekannt ge⸗ wordenen Vertreter einer neuromantiſch⸗idylliſchen Richtung in der jungen franzöſiſchen Literatur, zu⸗ grunde. Sie verzichtet bewußt auf dramatiſche Handlung und ſchildert in einer Folge einfacher Stimmungsbilder, die durch erzählende Ueberleitun⸗ gen verbunden ſind, das Auf⸗ und Abklingen eines elementaren Liebesgeſchehens zwiſchen drei Men⸗ ſchen. Ein Grenzfall von eigenartigem künſtleriſchen Reiz iſt durch dieſe, dem Stoff angepaßte Sonder⸗ kunſtform geſchaffen. Sie wurde zunächſt in konzert⸗ mäßiger Faſſung geboten und erlebte im Jahre 1923 in Paris ihre ſzeniſche Uraufführung. Ein Schauſpieler, der keine Kritiken lieſt. Der alte Brockmann, einer der berühmteſten Schauſpieler des 18. Jahrhunderts, gehörte zu jenen Komödianten, die ſich rühmen, niemals eine Rezen⸗ ſion zu leſen. Er ſagte oft:„Ich mache mir den Teufel daraus, ob ſie mich loben oder tadeln. Wenn mich das Publikum mit Beifall überſchüttet, dann habe ich mein Ziel erreicht. Das übrige geht mich nichts an.“ Er erklärte auch, er kümmere ſich nie⸗ mals um literariſche oder Theater⸗Journale, leſe auch das Zeug über das Theater und ſein Spiel nie⸗ mals. Doch der Zufall ſollte ſeine wahren Geſinnun⸗ gen offenbaren. Brockmann verlor einſt bei einem Spaziergang 200 Gulden Papiergeld. Der Verluſt Stelle, befindet ſich ein Runen zeichen, ſein Unglück öffentlich bekannt machen, bat um Ru gabe von ſeiten des ehrlichen Finders und fügte zu:„Die Geldſcheine lagen in einem Hefte d Wallishauſerſchen Theater journals.“ Das Bel wurde gefunden, der Finder war merkwürdigerweiſ ein Theaterkritiker namens Schwaldopler. ſereel⸗Ausſtellung in der Kunſthalle einen g außerordentlichen. Zuſpruch findet— am letzte; Sonntag waren faſt 1700 Beſucher zu verzeichnen und da die Schau bereits am 2. Dezember geſchloſſer werden muß, wird die Kunſthalle in dieſer Woche ausnahmsweiſe an zwei Abenden, Mittw einen Beſuch der wichtigen Veranſtaltung ermög⸗ lichen. Außerdem wird die Kunsthalle Samstag ut Sonntag ſtatt um 4 erſt um 5 Uhr geſchloſſen. Entdeckungen in den Externſteinen. An Externſteinen bei Horn in der Gegend des Te burger Waldes, an denen ſich die früheſten Gro plaſtiken der deutſchen Kunſt finden, iſt kürzlich der unteren Grotte eine intereſſante Entdeckung folgt. Am Ende der Grotte, an der tiefſten dunk Form für die Beſtimmung des Raumes und da der ganzen Anlage zum Sonnenkult in vorgeſchich licher Zeit ausſchlaggebend iſt. Nach der„Antiquitä⸗ ten⸗Rundſchau“ wurde nun durch einen glückliche Zufall die große Rune in ihrer vollſtändigen For als Doppelrune aufgedeckt. Es iſt das Ideogram eines nach unten gekehrten Armpaares, deſſen Hände dreifingerig dargeſtellt ſind. Dieſe beiden Einze heiten ſind nach der Feſtſtellung des Marburger Vo geſchichtsforſchers Profeſſor Dr. Hermann Wirth ſym⸗ bol⸗ u. ſchriftgeſchichtlich nur für die jüngere Steinzeit und ältere Bronzezeit zu belegen. Das Zeichen wird von Wirth als Sinnbild für das Mutterhaus der Erde gedeutet. Eine vorchriſtliche Kultbeſtimmung Dr. K. *— dieſer Summe tat ihm ſehr weh. Der Künſtler ließ 0 der Höhlung erklärt Wirth für zweifellos: ſie iſt Kult raum der Winterſonnen wende. — 1 Nr. 551 Aus dem Lande Staatliche Perſonal veränderungen Ernannt wurde Pfarrer Max Mayer in Schiltach zum Anſtaltsoberpfarrer an den Straf⸗ Anſtalten in Bruchſal; Oberbaurat Otto Ernſt Schweizer in Nürnberg mit Wirkung vom Hermann Lang am Gymnaſium in Donau⸗ gen zum Direktor am Realgymnaſium in zu Profeſſoren die Lehramtsaſſeſſoren: chard Beck an der Oberrealſchule Lörrach, ria Böhler an der Realſchule Ueber⸗ r. Joſef Klek am Realgymnaſium Wein⸗ n, Joſef Ries am Gymnaſium Donaueſchingen, Blöſch an der Realſchule Gernsbach; Han⸗ ſeſſor Berthold Albrecht an der Han⸗ hüle in Lahr zum Studienrat daſelbſt; Polizei⸗ oberwachtmeiſter Karl Blankenhorn in Pforz⸗ heim zum Polizeikommiſſär; Verwaltungspraktikant Otmar Beurer bei der Gebäudeverſicherungs⸗ anſtalt in Karlsruhe zum Verwaltungsoberſekretär. Unfall— Vereitelter Einbruch * Karlsruhe, 26. Nov. Hier ereignete ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall. Eine Paſſantin, namens Hermine Jung von hier, wurde beim Ueber⸗ schreiten der Straßenkreuzung von einem Auto an⸗ gefahren und ſchwer verletzt. Sie erlitt eine Ge⸗ hirnerſchüttterung und ſchwere Kopfquet⸗ schungen und wurde von dem raſch alarmierten Sghitätsauto ins Städt. Krankenhaus verbracht, Die Schuldfrage iſt noch ungeklärt. Die Verletzungen der Verunglückten ſind lebensgefährlich.— In der Zähringerſtraße 64 verſuchten drei bis jetzt unbe⸗ kannte Einbrecher in ein dort befindliches Spe⸗ zereigeſchäft einzubrechen. Zwiſchen halb drei und drei Uhr nachts hörte der Eigentümer des Ladens ein verdächtiges Geräuſch an der an der Straße gelegenen Ladentüre. Nachdem nun auch ſeine Frau den Verkaufsraum betreten hatte, merkten ſie, daß die Diebe bereits verſucht hatten, mit einem Stemmeiſen das Ladentürſchloß zu ſprengen. Da die übrigen Hausinſaſſen jedoch Lärm verurſachten, wurden die Diebe ver⸗ che uch t. Als Täter kommen drei in den mittleren Jahren ſtehende Männer in Betracht, die nach ihrer Entdeckung ſchleunigſt davonſprangen, ohne erkannt zu werden. Heimatdienſt der Baſler Miſſionsgeſellſchaft * Karlsruhe, 25. Nov. Mitte 1929 iſt Miſſivnar Mayer wegen angegriffener Geſundheit aus dem langjährigen Dienſt in der Heimatarbeit der Baſler Miſſion ausgeſchieden. Zu ſeinem Nachfolger iſt vom Komitee der Baſler Miſſtionsgeſellſchaft Miſ⸗ ſtomar Ph. Zimmermann ernannt worden. Er iſt von Geburt Badener und ſtammt aus Ober⸗ ſchwarzach bei Heidelberg. Zimmermann iſt bereits nach Karlsruhe übergeſiedelt. Miſſionar Mayer, der jetzt in Söllingen bei Durlach wohnt, wird die Ge⸗ ſchäfte des Hauptkaſſiers des Badiſchen Miſſions⸗ vereins für die Bafler Miſſion weiterführen. Ein Bruder als Brandſtifter * Hauingen bei Lörrach, 25. Nov. In der vor⸗ letzten Nachk brach in dem etwa eine viertel Stunde vom Ort enfernt gelegenen Anweſen des Landwirts R tuenzer Feuer aus, wodurch der Dachſtock und das zweite Stockwerk des Hauſes zerſtört wur⸗ den. Das Oekonomiegebäude konnte gerettet wer⸗ den, Der Brand entſtand infolge Brandſtiftung, den der flüchtig gegangene Bruder des Kuenzer verurſacht hat. Der Täter hat von außerhalb ſeinem Bruder eine Karte geſchrieben, in der er anfrägt, wie ihm die Glut bekommen iſt. Nach dem Täter wird gefahndet. * * Buchen, 26. Nov. In Buchen iſt in einem Ge⸗ höft Geflügelcholera feſtgeſtellt worden, wor⸗ auf das Bezirksamt eine dementſprechende Sperre verordnet hat. Die Geflügelhalter tun gut daran, wenn ſie ihre Beſtände jetzt beſonders überwachen und verdächtige Erſcheinungen ſofort der Behörde zur Kenntnis bringen.. * Lörrach, 25. Nov. Der Muſiker A. Schnei⸗ der, der wegen Bannbruchs und Beamtenbeleidi⸗ gung eine Gefängnisſtrafe verbüßte, hatte im Ge⸗ fängnis Löffel und Eiſenhaken verſchluckt. Er wurde in die Ghirurgiſche Klinik nach Freiburg überführt, wo eine Operation erfolgen mußte. Bf 0 N lirgerausſchu sch. Hockenheim, 26. Nov. In der letzten Bür⸗ gerausſchußſitzung ſtanden neun Punkte auf der Tagesordnung: Waldausſtockung. Bürgermeiſter Klein begründete die Vorlage. Schon länger beſteht die Abſicht, eine Friedhof ⸗ halle zu errichten. Für dieſen Zweck beſteht zur Zeit ein Baufonds von 30 000/ bei einem Geſamt⸗ koſtenaufwand von 60 000 J. Mit Rückſicht auf die ſchwiertgen Wohnungsverhältniſſe und die geſund⸗ heitliche Fürſorge, wäre eine ſofortige Inangriff⸗ nahme am Platze. Die noch fehlenden Mittel ſollen dem Reſervefonds entnommen werden. Da infolge der dauernden Steigerung unſerer Bevölkerungs⸗ zahl mit einer Erweiterung des jetzigen Friedhofes zu rechnen ſei, ſo wäre es vorteilhafter, gleich einen neuen Waldfriedhof mit gleichzeitiger Leichen⸗ halle anzulegen. Der alte Friedhof ſoll dann nicht mehr benutzt und zu einer gärtneriſchen Anlage um⸗ gewandelt werden. Der neue Friedhof im Ge⸗ meindewald würde 36000 Quadratmeter beanſpru⸗ chen; doch llen vorläufig nur erſt 6735 Quadrat⸗ meter aus werden, wozu Staatsgenehmigung einzuholen namentliche Abſtimmung ergab einſtimmige Annahme. Aenderung der Gemeindebegmtenſatzung, Erhöhung der Zahl der Polizeibeamten von fünf auf ſachs betr. Die Vorlage wurde in nament⸗ licher Abſtimmung einſtimmig angenommen. Aufwertung von Darlehen der Sparkaſſe Rhein⸗ biſchofsheim und der Fürſorgekaſſe Karlsruhe. Zwecks Einrichtung der elektriſchen Straßen⸗ beleuchtung und Erſtellung des Ortsnetzes für die elektriſche Stromperſorgung nahm die Stabt im Mai 1920 ein Darlehen von 300 000 Papiermark auf, das aufgewertet werden ſoll. Der Gemeinderat be⸗ willigte eine 15proz. Aufwertung, die in drei gleichen Jahresbeiträgen zurückbezahlt werden ſoll, bei einem Aufwertungsbetrag von 3113,48.. Bei der Badiſchen Fürſorgekaſſe Karlsruhe nahm die Stadt Hockenheim zwei Darlehen im Jahre 1913 und 1922 guf mit einem Geſamtbetrage von 1 500 000.. Der Gemeinderat genehmigte nach längeren Verhand⸗ lungen eine Aufwertung von 18 v,., mit einer Ge⸗ ſamtaufwertungsſumme von 10 698,72.. Wegen Verzinſung und Tilgung der Aufwertungsſumme ſollen noch bindende Vereinbarungen mit der Für⸗ ſorgekaſſe getroffen werden. Beide Verlagen wur⸗ den in namentlicher Abſtimmung angenommen. Künftighin ſoll friſches Fleiſch, das von auf halb in unſere Gemeinde eingeführt wird, unterſucht werden, aus Gründen der Volksgeſundheit. Die Gebühr für die Unterſuchung wurde auf 30 Pfg. für gefangenen 10 Kilo Fleiſch⸗ vom Gemeinderat feſt⸗ geſetzt. Mit allen gegen 12 Stimmen erbrachte die namentliche Abſtimmung Annahme der Vorlage. Erlaſſung einer Bierſteuerordnung Die erſte Vorlage wurde vom Bürgerausſchuß abgelehnt. Da in allernächſter Zeit mit einer großen Reform der Reichs⸗Steuergeſetze zu rechnen ſei, werde damit auch eine Beſteuerung des Bieres durch das Reich erfolgen. Es muß angenommen werden, daß die Städte und Gemeinden, die eine Beſteuerung des Bieres bis zum Inkrafttreten des in Ausſicht ſtehenden Bierſteuergeſetzes des Reiches bereits durchgeführt haben, entſprechenden Ausgleich durch Mehrüberweiſungen aus Reichsſteuermitteln er⸗ halten. Die neue ſtädtiſche Bierſteuerordnung ſoll mit dem 1. Januar 1930 in Kraft treten. Bei dieſem Punkte entſpann ſich eine lebhafte Debatte, in der vor allem die Sozialdemokratie ſich im Intereſſe der Arbeiterſchaft gegen die Vorlage ausſprch. Die namentliche Abſtimmung ergab die Annahme mit 31:28 Stimmen(Soz. und Komm.) Damit wird alſo der Bierpreis in Hockenheim demnächſt auſſchlagen, und zwar vorausſichtlich um 2 Pfennig je Glas. Aenderung der Wertzuwachsſtenerordnung Die Einführung der allgem. Wertzuwachsſteuer durch den Bürgergusſchuß im Juli ds. Is. wurde durch das Innenminiſterium die Staatsgenehmigung verſagt mit der Begründung, daß die von der Stadt⸗ verwaltung vorgeſchlagenen Abweichungen nicht mit ihung in Fockeng bim der Muſterſteuerordnung in Uebereinſtimmung zu bringen ſind und eine einheitliche Grundlage nicht geſchaffen ſet. Die Wertzuwachsſteuerordnung ſoll demzufolge der Muſterſteuerordnung angepaßt wer⸗ den und die Steuer auf 50 Proz. des Wertzuwachſes bei einer Eigentumsdauer bis zu 6 Monaten, auf 40 Proz. bei mehr als 6 Monten und auf 30 Proz. hei einer Eigentumsdauer von mehr als 1 bis 2 Jahren feſtgeſetzt. Die abgeänderte Wertzuwachs⸗ ſteuerordnung ſoll mit dem 15. November ds. Is. in Kraft treten. Die Annahme erfolgte in nament⸗ licher Abſtimmung mit 33:22 Stimmen, bei 2 Ent⸗ haltungen. Da der Teil der Unteren Müßhlſtraße, der vom Bad. Hof nach dem Meßplatz führt, ſich in einem ſehr ſchlechten Zuſtande befindet und der Verkehr auf dieſer Straße ſehr ſtark iſt, iſt eine Renovierung dringend notwendig, da zudem dieſer Teil noch nicht kanaliſiert iſt und ſämtliche Abwaſſer auf der aäbſchüſ⸗ ſigen Straße nach dem Kraichbach fließen, ſodaß ein Begehen bei Eintritt von Froſtwetter faſt unmöglich iſt. Der Gemeinderat hat daher beſchloſſen, den bis zum Kraichbach führenden Teil zunächſt kanaliſieren und im nächſten Frühjahre mit Kleinpflaſter ver⸗ ſehen zu laſſen. Der Aufwand, der ca. 10000 RM. beträgt, ſoll aus laufenden Mitteln beſtritten werd Ein Teil des Aufwandes in Höhe von 750 iſt in den diesjährigen Voranſchlag eingeſtellt. reſtliche Betrag von ca. 2500 Mk. ſoll in den nächſt⸗ jährigen Voranſchlag aufgenommen werden. Die Annahme erfolgte einſtimmig. Der Maurer Guſtav Dorſch hat um Ueberlaſſung des an der Schützenſtraße gelegenen Bauplatzes, gb. Nr. 433/14, 4 Ar 18 Am,, nachgeſucht. Dieſer Bauplatz ſoll dem Genannten zum Preiſe von 2,50 Mark je Am. unter den früher vom Bürgerausſchuß feſtgeſetzten Bedingungen überlaſſen werden. Der Erlös ſoll dem Stadtvermögen zugeführt werden. Es erfolgte einſtimmige Annahme. Ein ſozialdemokratiſcher Magdeburger Stadtrat Oberbürgermeiſter von Braunſchweig In einer Sonderſitzung der Stadtverordneten⸗ verſammlung wurde am Samstag die Wahl des Oberbürgermeiſters der Stadt Braun⸗ ſchweig an Stelle des verſtorbenen Oberbürger⸗ meiſters Trautmann vorgenommen. Es wurde mit 22 Sbiun men der Sozialdemokraten, des Demokraten, 5 Vertreters des Rentnerbundes und des Kommu⸗ niſten der ſozialdemokratiſche Stadtverordnete Böhme aus Magdeburg gewählt. Der zweite von dem Aelteſtenausſchuß präſentierte Kandidat Dr. Colditz aus Gleiwitz erhielt die 12 Skimmen der bürgerlichen Arbeitsgemeinſchaft und des National⸗ ſozialiſten. Der neue Oberbürgermeiſter wurde am 23. Jan. 1892 in Magdeburg geboren, ſtudierte in Göttingen, München, Berlin und Halle Rechts- Staatswiſſenſchaft und Volkswirtſchaft. Ende 1922 beſtand er das Aſſeſſorexamen, wurde am 27. J 27. Februar 1923 als Aſſeſſor in der Magdeburger Stadtverwal⸗ tung angeſtellt und im November 1923 zum Magi⸗ ats D Magdeburger Stbadtver⸗ befördert Die ö e Böhme zum . le nſitzung vom 3. Juni 1926 spählt beſoldeten Stadtrat. 14 Wahlvorſchläge * Ludwigshafen, 26. Noy. Am letzten Tage der Einreichungsfriſt lief beim Städt. Wahlbürd noch ein 14. Wahlvorſchlag unter dem Kennwort„Mie⸗ terſchutzverband“ ein. Damit ſteht die Stadt unangefochten an der Spitze aller pfälziſchen Kommunen. Die Mainzer Eingemeindungen * Mainz, 26. Nov. Nachdem durch die inner⸗ politiſchen Auseinanderſetzungen in Heſſen der Ab⸗ ſchluß der Eingemeindungsverträge ſich verzögert hatte, iſt jetzt, wahrſcheinlich durch einen Regierungs⸗ akt, die Eingemeindungsaktion ſoweit vorwärts ge⸗ trieben worden, daß mit dem 1. Januar die Ge⸗ meinden Weiſenau, Bretzenheim, Bi⸗ ſchofs heim und Guſtavsburg⸗ Ginsheim durch Geſetzeskraft mit Mainz verbunden ſein wer⸗ den. In den Fällen Hechtsheim und Laubenheim ſteht die Entſcheidung der heſſiſchen Regierung noch aus. Mittwoch, den 27. November 1929 Aus der Pfalz Ein liebevoller Sohn * Ludwigshafen, 26. Nov. Geſtern nachmittag mißhandelte ein 25 Jahre alter verheirateter Tagner von hier ſeinen in Mundenheim wohnhaften Vater, einen 51 Jahre alten Landwirt durch Schläge mit einem Prügel. Der Mißhandelte erlitt dadurch eine erhebliche Rippenverletzung. Außerdem warf der Täter mit einem Backſtein nach ſeinem 23 Jahre alten Bruder, der ſeinem Vater zu Hilfe kam, ohne dieſen zu treffen. Ferner verfolgte er mit einer Axt einen Bedienſteten ſei⸗ nes Vaters und bedrohte dieſen mit Totſchlagen. Urſache Familienſtreit. Pfälzer Lutherſtiftung * Neuſtadt a. d. Hdt., 26. Nopbr. Am Mittwoch, 18. Dezember, wird hier die ſatzungsmäßige Mit⸗ gliederverſammlung des Pfälzer Hauptvereins der Deutſchen Lutherſtiſtung unter Leitung vom Vor⸗ ſitzenden D. Troſt, Geheimer Oberkirchenrat a.., abgehalten. Die Tagesordnung ſieht die Neuwahl des Vorſtandes, Stellvertreters, Schriftführers, Schatzmeiſters und der Beiräte vor. Ueber die ver⸗ floſſeme dre ige Vereinsperiode wird Rechen⸗ ſchaftsbericht abgelegt. Ueberfahren und getötet * Kalſerslantern, 25. Nov. Am geſtrigen Sonn⸗ tag abend ereignete ſich hier ein ſchwerer Auto⸗ unfall, bei dem die 79 Jahre alte Witwe Maria Haſemann von einem Taxameterwagen angefah⸗ ren und zu Boden geworfen wurde. Sie erlitt einen Schädelbruch und ſtarb auf dem Wege nach dem Krankenhaus. Frau Haſemann wollte von der Weberſtraße kommend die Eiſenbahnſtraße in Rich⸗ tung Schulſtraße überqueren. Eine Gerichtskommiſ⸗ ſion nahm ſofort eine Tatortbeſichttigung vor. Die Schuldfrage wird noch näher geklärt. Bohrungen für die Speyerer Brſicke * Speyer, 26. Nov. Von zuſtändiger Seite wird mitgeteilt, daß das Flußneubauamt der Reichsbahn⸗ direktion Ludwigshafen in dem für die Eiſen⸗ bahnzuführung auf die zu erbauende feſte Rhein⸗ brücke in Betracht kommenden Gebiet Bohrun⸗ gen vornehmen wird, um die Bodenverhältniſſe zu unterſuchen. Mit dem Brückenbau ſcheint es alſo endlich ernſt werden zu ſollen. icher Unfall bei einer Spreugung * Feilbingert bei Kirchheimbolanden W. Nov. Ein tödlicher Unglücksfall ereignete ſich im Hartſteinbruch auf dem Lemberg. Während Steinbrecher einen feuerten, wollte es das Unglück, daß Vater Friedrich Simon in kurzer Entfernung vor der Türe des Schmiedehauſes ſtanden. Plötzlich kam ein Steinbrocken und traf den 33 Jahre Sohn ſo heftig im Rücken, daß der ſchwer Verletzte nach einer halben Stunde ſtarb. Er war im Frühjahr bei einem Umzug von einem Laſtauto überfahren worden und kaum erſt geneſen. Eine Frau und drei kleine Kinder trauern um den Ernährer. 5 * Lndwigshafen a. Rh., 26. Nov. Wie uns die Reichsbahndirektion Ludwigshafen mitteilt, wurden am 26. November auf der Strecke Jockgrim⸗Wörth von einem Eiſenbahnbeamten drei ſteinerne Treppenſtufen auf dem Gleis vorgefunden. Das Hindernis konnte rechtzeitig entfernt werden, ſo daß Züge nicht gefährdet waren. Gendarmerie hat die Unterſuchung eingeleitet. Schluß des redaktionellen Teils Gepflegte Damen der Gesellschaft, ta- tige Hausfrauen ge- brauchen täglich. V A ee Faro, E * Rudolf Maria Holzapfel Zu den heutigen Vorträgen über die Neugeſtal⸗ tung des religiöſen Lebens in der Volksſchule Unſere Kultur treibt einem entſcheidenden Wende⸗ punkt zu. Alle, die der immer unüberſehbareren Speziali⸗ terung, der immer drohenderen Auflöſung alter Traditionen in Kunſt, Religton und ſozialem Leben inne werden, fühlen, daß es ſo nicht weiter gehen kann. Auch die überhandnehmende Mechaniſierung des Lebens ohne gleichzeitige ſtärkere und verſtänd⸗ nisvollere Pflege des Geiſtes muß zur inneren Aus⸗ höhlung unſeres kulturellen Daſeins führen. Neben dem drohenden Zerfall und der Veräußer⸗ lichung iſt aber auch ein ſtändig wachſendes An⸗ ſammeln von Bauſteinen zu einem neuen Menſch⸗ heits⸗ und Weltbild bemerkbar. Die Naturforſchung hat ſelber neue Hoffnungen geweckt, daß es nicht nur in der äußeren Natur, ſondern auch im Be⸗ reiche der Seele ſchließlich gelingen müſſe, etwas grundſätzlich Anderes, einen Weg in bisher gänzlich unbekannte Entwicklungsmöglichketten zu finden. In keinem Geiſt aber iſt ſie ſo mächtig und alles beherrſchend ins Leben getreten wie in dem großen Seelenforſcher und religiöſen Neugeſtalter Rudolf Maria Holzapfel, dem Begründer der panideali⸗ ſtiſchen Weltanſchauung. Von einer leidenſchaftlichen Allſehnſucht nach einer Vereinigung aller ſchöpferiſchen Regungen und Bedürfniſſef in einem großen, umfaſſenden Ziele getragen, fühlte der geniale Jüngling allmählich in ſich ſelbſt die Fähigkeiten wachſen, um die in Bann gehaltenen Kräfte im Innerſten zu befreien und einer neuen Entfaltung entgegen zu führen. So wurde Holzapfel aus einem beiſpielloſen Miter⸗ leriſchen Leben werden darin völlig neue Wege ge⸗ wieſen, die ſich in einem höchſten Schaffens⸗ und Ent⸗ wicklungsziele vereinen, das alle weſentlichen Auf⸗ baukräfte des Lebens in ſich einheitlich zuſammen⸗ faßt, und das Holzapfel, im Unterſchied zu den bis⸗ herigen Teilidealen, ein Allideal oder Panideal nennt. In alle Gebiete des Lebens will das Panideal den Geiſt eines tieferen Verſtehens einer harmoniſcheren Zuſammenarbeit tragen. An Stelle uralter, meiſt völlig einſeitiger und falſcher Lebensdirektiven, ſtar⸗ rer Moralgebote, ſchematiſcher Seelenanſchauungen ſetzt es Betrachtungsweiſen und Ziele, die aus dem organiſchen Reichtum des Lebens ſelbſt geboren ſind. So gibt das Panideal zugleich auch fruchtbare Grundlagen für eine neue Erziehung der Einzelnen und der Völker, für eine freiere Entfaltung der wertvolleren Kräfte in Familie und Staat, Schule und ſozialem Leben. Noch Größeres als im„Panideal“ hat Holzapfel in ſeinem neuen religiöſen Hauptwerk, dem„Welt⸗ erlebnis“ gegeben. Nicht nur neue irdiſche Ziele und Ideale werden hier erſchloſſen. Sondern auf Grund eines umfaſſenden und genialen Eindringens in die verborgene Welt des Tiefbewußtſeins, durch eine Befreiung der religtöſen Erweiterungsinſtinkte des Menſchen und der Fähigkeit, in Wiſſenſchaft und Religion auch Fernſtes ſich eindrucksvoll und weit⸗ gehend objektiv vergegenwärtigen zu können, ſchuf er hier die Grundlagen und den Aufbau eines neuen religiöſen Weltbildes. Auf den feſten Säulen der biologiſchen, aſtronomiſchen und pfychologiſchen Wiſ⸗ ſenſchaften erhebt ſich vor unſeren ſtaunenden Augen ein neuer religiöſer Weltdom, durchſtrahlt von der höchſten Geiſtesſonne. Dr. H. Debrunner. Organiſation des deutſchen Chorgeſangs. Der Intereſſengemeinſchaft für das deutſche Chorgeſangweſen gehören jetzt an: der deutſche Sän⸗ Anekdoten um Voltaire Von Jo Hauns Rösler Eines Tages beklagte ſich der Herzog von Ruque⸗ laure bei Voltaire, daß es kein Mittel gebe, üblen Nachreden in allen Geſellſchaften zu entgehen, in denen man verkehre. 5 „Doch. Es gibt ein Mittel,“ meinte Voltaire. „Welches?“ „Kommen Sie in jede Geſellſchaft als Erſter und gehen Sie als Letzter.“ * Als Voltaire zum erſten Male in Paris der Er⸗ zieherin Maintenon, der ſpäteren Geliebten des Königs Ludwig, begegnete, fragte ſie ihn:„Sie haben in Berlin die Tänzerin Barberina geſehen?“ „Jas“ „Man ſagt, ſie ſei die ſchönſte Frau Europas.“ „Das, mein Fräulein,“ verbeugte ſich Voltaire, „hatte ich bis heute auch geglaubt.“ 110 Eines Tages empfing Voltaire auf ſeinem Land⸗ ſitz Ferney den Beſuch eines Bürgers, den er nach den Sitten ſeiner Zeit köſtlichſt bewirtete. „Es iſt einſach wunderſchön bei Ihnen,“ rief der Bürger ſchon am erſten Abend begeiſtert aus,„am liebſten bliebe ich vier Wochen hier.“ Da lächelte Voltaire und ſagte:„Don Quichote nahm die Wirtshäuſer für Schlöſſer. Sie, mein Herr, ſcheinen die Schlöſſer für Wirtshäuſer zu nehmen.“ * Ein funger Autor las Voltaire ein Stück vor. Endlich war es zu Ende.„Wie finden Sie es?“ „Junger Mann“, ſagte Voltaire,„ſo etwas dürfen Sie erſt ſchreiben, wenn Sie einmal berühmt ſind. Bis dahin müſſen Ihre Stücke gut ſein.“ * Einem anderen Autor, der ſchon einige Erfolge hinter ſich hatte, antwortete Voltaire auf die Frage: 1„Was halten Sie von meinem Buch?“ „Die Schwierigkeit iſt hier nicht, ein Buch wie dieſes zu ſchreiben, ſondern dem zu antworten, der es geſchrieben hat. 5 * Am Berliner Hofe widerfuhr es dem damals ſchon ſiebzigfährigen Dichter, daß er den entfallenen Fächer einer jungen und ſchönen Dame aufhob, die ihn nachläſſig und ohne Dank zurücknahm.—„Ma⸗ dame,“ meinte da Voltaire höflich.„Sie verſchwen⸗ den Ihre Kälte an einen Unwürdigen.“ 1 5 Die Schauſpielerin Clairon, die ihren Auſſtieg vielen Rollen Voltaires verdankte, wie er wiederum oft ſeinen Erfolg ihrem Spiel, beſuchte eines Tages den Dichter in Paris. Ueberſchwenglich, wie es dis Sitte der Zeit mit ſich brachte, fiel ſie vor ihm auf die Knie:„O Meiſter!“ Sofort kniete auch Voltaire vor ihr hin und ſagte leiſe:„Jetzt, da wir uns auf gleicher Höhe be⸗ finden, darf ich wohl fragen, wie es Ihnen geht?“ * Voltaire ſaß im Park von Sansſouei, Da kam Piron.„Guten Tag, mein Freund,“ begrüßte er laut Voltaire von weitem.— Voltaire ſtand auf: „Warum beſchimpfen Sie mich, mein Herr?“ 900 jähriges Jubiläum einer deutſchen Burg. Die dem Fürſten von Thurn und Taxis gehö⸗ rende Burg Falkenſtein im Bayeriſchen Wald kann in dieſem Herbſt auf ein 900 jähriges Beſtehen zurückblicken. Das Schloß gehörte urſprünglich den Regensburger Domvögten Grafen von Bogen. Die Burg wechſelte dann mehrfach ihren Beſitzer, bis ſie 1663 von dem Grafen von Törring zu Jettenbach erworben wurde, aus welchem Geſchlechte ſte erſt 1829, wiederum durch Kampf, an die Fürſten von Thurn und Taxis kam. Das Schloß iſt außerordent⸗ lich ſehenswert, namentlich wegen ſeines ſchönen Schloßhofs mit Arkaden aus dem 17. Jahrhundert Der Bergfried bietet eine herrliche Fernſicht auf den Bayertſchen Wald. Mittwoch, den 27. November 1929 Neue Maunhein: ttag⸗ 21 —* * 1 ung(N 5. Seite. Nr. 581 Wie ſchon im geſtrigen Mittagsblatt berichtet, wurde der 31 Jahre alte Maſchinenſchloſſer Haus Lengefeld, der gemeinſchaftlich mit einer Frau Irmgard Bruns, die ſechs Ehemänner hatte, eine Reihe von Diebſtählen ausführte, vom Schöffen⸗ gericht Heidelberg zu drei Jahren ſechs A o naten Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Irmgard Bruns ſuchte in Hamburg und Berlin mit Vorliebe Verbrecherkneipen auf, ließ ihrer Nei⸗ gung zu Ausſchweifungen freien Lauf und ergab ſich dem Schnaps. Wer in ihre Netze geriet, war verloren, das wußte ſie und ſprach es offen aus. Dem Lengefeld begegnete ſie in Berlin zu Beginn dieſes Jahres, durchſchaute ihn alsbald, erkannte ſeine Verbrecherqualität und ließ ihn nicht wieder los. Sie ſtellte ihn ihrem mittelloſen Gatten vor, machte ihn immer mehr zu ihrem Hörigen und zwang ihn, ſein Hab und Gut— es war nicht viel— zu verkaufen, damit er ihre Anſprüche befriedige. Sie erzählt ihm auch von ihrem reichen Onkel M. in Neckargemünd, bei dem 100 000 Mark zu ho⸗ len ſeien, und eines Tages im April ſetzte ſich das Kleeblatt loder Dreieck) auf die Eiſenbahn und fuhr nach Kaſſel, Göttingen und Mar b urg, wo L, für ſeine Freundin ein Kleid im Werte von 100 Mark entwendete. Irgendwo kam dann der Ehemann B. abhanden, und das Liebespaar reiſte allein weiter über Frankfurt a.., wo L. einen Warenhaus⸗ diebſtahl beging, nach Heidelberg und ſtieg in einem erſtklaſſigen Hotel ab. Nun handelte es ſich vor allem darum, Geld beizubringen. Der Plan, dem „Onkel in Neckargemünd“ einen Beſuch abzuſtatten, wurde aufgegeben, nachdem L. die Oertlichkeit be⸗ ſichtigt hatte. Beuteverſprechend dagegen erſchien eine Fahrt im D⸗Zug. Tatſächlich ließ auch am 6. April zwiſchen Heidelberg und Darmſtadt ein Kauf⸗ mann aus Wiesbaden ſeinen Lederkoffer mit Inhalt im Werte von 1000 Mark eine geraume Zeit aus den Augen, ſodaß ſich L. des Koffers annehmen konnte. Er verkaufte den wertvolleren Teil des In⸗ halts in Darmſtadt. Wenige Tage darauf ſchlich ſich L. vom Bahnſteig aus in den Gepäckraum des Heidelberger Hauptbahnhofs und ſtahl zwei, einem Oberarzt und einem Studen⸗ ten gehörende Koffer, brachte ſie unter Mitwirkung der Frau Bruns nach Man nheim und verkaufte dort den verkaufbaren Teil ihres Inhalts. Nach weiteren zwei Tagen eignete er ſich in der Schalter⸗ ecke des Mannheimer B ahnhofs den vierten Koffer im Werte von 600 Mark an. Als er auf den einer damoniſchen Bahnſteig trat, wurden gerade Poſtpakete ausgeladen Blitzſchnell riß er im Vorbeigehen ein Kiſtchen an ſich, nicht vermutend, daß er mit glücklichem Griff ſich eines von einem Pforzheimer Juwelier abge⸗ ſandten Wertpaketchens mit Schmuckſachen im Werte von 8000 Mark, das nach Barcelona be⸗ fördert werden ſollte, bemächtigt hatte. Frau B. er⸗ hielt etwa die Hälfte der ſchönen Sachen und gab ſie, da ſie nicht an deren Echtheit glaubte, zu Schleu⸗ derpreiſen weiter, die andere Hälfte iſt noch vorge⸗ funden und beſchlagnahmt worden. Dem ſauberen Pärchen wurde es nunmehr lang⸗ weilig in Heidelberg und es bereitete ſich zur Reiſe nach Wiesbaden vor. Durch eine Liſt, nämlich mit Hilfe eines großen leeren Kartons, ſollte das Reiſe⸗ gepäck unbemerkt aus dem Hotel herausgeſchafft werden, denn es war kein Geld übrig zur Bezah⸗ lung der Rechnung. Vorher aber mußte für Frau Bruns noch ein Hut beſchafft werden und bereitwillig begab ſich Lengefeld in ein Heidelberger Kaufhaus, um das Gewünſchte koſtenlos an ſich zu bringen. Zwei Angeſtellte beobachteten das Manöver, gingen dem Dieb nach und veranlaßten ſeine Ver⸗ haftung, als er das Hotel betrat. Frau B. roch rechtzeitig Lunte und entfloh unter Hinterlaſ⸗ ſung ihrer ganzen Habſeligkeiten. Sie iſt bald darauf auch feſtgenommen worden. mußte aber, weil ſchwer lungenkrank, wie gemeldet, aus der Krankenanſtalt des Bruchſaler Gefängniſſes entlaſſen werden. Wo ſie ſich zurzeit aufhält, iſt unbekannt; ſicherlich wird ſie ſich nicht freiwillig ſtellen. Der Angeklagte, der erſt zwei Tage nach ſeiner Verhaftung mitgeteilt, hat, wer er iſt— er hatte ſich mit dem Namen Schirmer eingetragen— gab heute alles zu, was ihm zur Laſt gelegt wurde, und führte, nicht ungeſchickt pſychologiſch motivierend, zu ſeiner Entſchuldigung den verhängnisvollen Einfluß der Frau B. an, von der er trotz ihrer Liebloſigkeit nicht laſſen konnte, für die er aus Mitleid und Liebe die Verbrechen begangen habe. Das Gutachten des Bezirksarztes Dr. Holl ging lt.„Heidelberger Tageblatt“ in Uebereinſtim⸗ mung mit früheren Gutachten dahin, daß der Ange⸗ klagte ein erblich belaſteter, leicht ſchwachſinniger, willensſchwacher Pſychopath ſei, der ſich aus den Netzen der Frau B. nicht habe befreien können, ver⸗ neinte aber die Frage der Zubilligung des Schutzes nach 8 51. Der Angeklagte wurde ſodann zu der eingangs erwähnten Zuchthausſtrafe verurteilt. Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Große Strafkammer Vorſitzender: Landgerichtspräſident Dr. We tz ar. Kavaliere von heute Bei einer Baſarveranſtaltung in Frie d⸗ richsfeld im vorigen Sommer vergnügten ſich ſchon während des ganzen Nachmittags der Dekora⸗ tionsmaler Guſtav G. und der Kraftwagenführer Wilh.., beide von Ma zn heim, mit Spazier⸗ fahrten, tanzten und bändelten mit den Friedrichs⸗ felder Mädchen an, die ſich auch ſchließlich zu ihnen ins Auto ſetzten. In ſehr verdächtiger Weiſe fuhren ſie dann mit ihnen an einſame Stellen ins Feld. Ein⸗ mal wurden ſie geſtört und ſie fuhren dann zu einem anderen Platz. Ihr Verhalten am Abend ließ deut⸗ lich ihre Abſicht erkennen. Sie zogen ein bei dem Auto ſtehendes 17jähriges Mädchen zu ſich in das Auto herein und machten es ſich unter Drohun⸗ gen mit Erſchießen und Schlagen gefügig. G. verging ⸗ſich zweimal an ihr, obſchon das Mädchen weinte und bat, es doch gehen zu laſſen. Die geſtrige Verhandlung ergab ein klares Bild. Das Mädchen war wieder aus jugendlicher Scham und aus einer gewiſſen Beſchränktheit heraus zurück⸗ haltend. Schon darin ſah das Gericht eine Erklärung ſeiner mangelnden Energie, die auch durch die Droh⸗ ungen von G. gedämpft wurde. Dazu kamen die Er⸗ klärungen des Gutachters Med.⸗Rat. Dr. Schäfer und die äußerſt günſtigen Zeugniſſe der Lehrer, des Pfarrers und des Werkmeiſters, unter dem das Mäd⸗ chen arbeitet. Um ſo abſtoßender berührte das Beſtreben der beiden Angeklagten, das Mädchen als eine Dirne hinzuſtellen mit Behauptungen, die von vornherein bei einem völlig unbeſcholtenen Mädchen ganz un⸗ denkbar ſind. Der Vertreter der Anklage, Erſter Staatsanwalt Bender, charakteriſierte die Hand⸗ lung der Angeklagten als ein gemein es Ver⸗ brechen, das der Sühne entgegengeführt werden müſſe. Wie die Verhandlung ergeben, hätten die beiden Angeklagten das Mädchen mit Gewalt miß⸗ braucht und er halte demnach den Tatbeſtand der vollendeten Notzucht für gegeben. Sein Antrag ging auf je 2 Jahre Gefängnis unter Abrechnung der Unterſuchungshaft. Der Vertreter der Nebenklage des Vaters, R. A. Willy Pfeiffen berger, ſchloß ſich nach längeren Ausführungen über das vorliegende Beweismaterial dem Antrage des Staatsanwaltes an. Der Vertei⸗ diger., R. A. Dr. Fetſch, hielt zum mindeſten die Vornahme gewalttätiger Handlungen an dem Mädchen nicht geklärt. Es liege ein non liquet vor und der Angeklagte ſei freizuſprechen. Das Gericht verurteilte beide Angeklagten zu je 1 Jahr(Monaten Gefängnis unter Anrechnung von 6 Wochen Unterſuchungshaft. In der Begründung des Urteils bezeichnete der Vor⸗ ſitzende die Angaben der Angeklagten über das Ver⸗ halten des jungen Mädchens als völlig unglaubhaft und ſah in dieſer Art der Verteidigung der Ange⸗ klagten ein beſonders verwerfliches Tun. Die Bewährungsfriſt verſcherzt Für einen Kaufmann reiſte der 35 Jahre alte Kaufmann F. K. hier. Zwei Fahrräder, die er bei Intereſſenten vorzuführen hatte, verſetzte er bei einer Pfänderſammelſtelle unter Vorlage gefälſchter Eigentumszeugniſſe, Ein weiteres neues Fahrrad verkaufte er und behielt den Erlös von 75/ für ſich. Ferner verkaufte er von einer Muſterkollektion Wäſche eine Tiſchdecke für 11/ und verſetzte Bett⸗ wäſche für 18. Der Angeklagte hat eine erſt 1931 abgelaufene Bewährungsfriſt für eine Gefängnis⸗ ſtrafe von 2% Monaten. Urteil 2 Monate 3 Wochen Gefängnis. Gerichtsverhandlung gegen einen Arzt Das Erweiterte Schöffengericht in Franken⸗ thal beſchäftigt gegenwärtig ein intereſſanter Rechtsfall. Angeklagt iſt der prakt. Arzt Dr. A. von Bad Dürkheim, den Tod der Frau Eva Leonhard aus Weinolsheim in Heſſen durch fahrläſſige Außer⸗ achtlaſſung ſeiner beruflichen Pflichten verſchuldet zu haben. Frau Leonhard hatte ſich wegen eines Bruſtkrebſes im Mai 1928 in Behandlung des Dr. A. begeben, der das Leiden nicht richtig erkannt haben ſoll und ſich mit einer Tee⸗ und Kräuter⸗ eſſenzen⸗ Behandlung begnügte. Im Jult mußte ſich die Patientin im Mainzer Krankenhaus einer Operation unterziehen, die tödlich verlief. Die vom Gericht vernommenen Sachverſtändigen waren der Ueberzeugung, daß eine rechtzeitige Operation hätte Hilfe bringen können. Der Prozeß wurde zur Einvernahme weiterer Sachverſtändigen bis auf weiteres vertagt. * 5 8 Hausbeſitzer verurteilt. Die Frage wie oft ge⸗ ſtreut werden muß hat das Bezirksſchöffengericht Darmſtadt in einer Entſcheidung im Jahre 1927 eindeutig entſchjeden. Bei dem damaligen ſtarken Glatteis waren eine Anzahl Perſonen gefallen und hatten ſich verletzt. Fünf Hausbeſitzer hatten ſich vor Gericht zu verantworten, weil ſie ihrer Streu⸗ pflicht nicht nachgekommen waren. Die Angeklagten waren der Anſicht, ſie hätten ihrer Pflicht genügt, wenn ſie einmal geſtreut hätten. An dem fraglichen Tage regnete es fortgeſetzt und es bildete ſich immer wieder eine neue Eisdecke. Das Gericht verurteilte vier der Angeklagten zu je 20% Gel dſtrafe. In einem Falle wurde die Anklage von dem Staats⸗ anwalt auf fahrläſſige Körperverletzung(hier ſieht § 230 des St..B. eine Gefängnisſtrafe bis zu zwei Jahren oder Geldſtrafe bis zu 900/ vor) erweitert. In der Urteilsbegründung brachte das Gericht zum Ausdruck, daß bei Bedarf dauernd nachgeſtreut wer⸗ den müſſe. Sw. Ludwigshafen vor dem Ziel AC. Pirmaſens 1910:5(23:10) beſiegt Die Oberliga⸗Mannſchaften des Stemm⸗ und Ringklubs Ludwigshafen und des AC. Pirmaſens 1910 traſen ſich am Sonntag in Pirmaſens zum fälligen Rückkampf, der über den Auffſtieg s einen und den Abſtieg des anderen Ri⸗ valen entſcheiden ſollte. Die Ludwigshafener, die im Vor⸗ 0 jegreich blieben, holten fälzer, die zmal mehr ſi glrch mitt ſomit im Geſamtergebnis 110 P, verloren. Ludwigshafen wird nun wahrſcheinlich am übernächſten Sonntag mit Bfck. Schiſſerſtadt, das ſich gleich ihm an die Spitze durchgerungen hat, im Stichkampf um die Meiſter⸗ ſchaft der Oberliga im Bezirk Unterbaden⸗Pſalz des 4. ASV. ⸗Kreiſes antreten. 9 Prof. von Goſen(Breslau) entworfen Nun zu den Kämpfen ſelbſt. Angeſichts der Bedeutung des Mannſchaftstampfes gaben alle Leute ihr Letztes und ſo kam es, daß nur zwei En en dungen durch Schulter⸗ ſiege herbeigeführt wurden, während vier Treffen voll über die 20 Minuten gingen. Gehring kampflos zu den drei Punkten. 5 5 Winkes Lu. mußte mit Weber Pi. über die 20 Minuten gehen, um ſich im Ban kamge wicht nach hawkem und verbiſſenem Ringen einen Punktſieg zu ſichern. Zorzi⸗ Pi., der im Vorkampf gegen Babelotzki⸗ Lu, nach Punkten verloren hatte, konnte ſich diesmal gut vevanchieren. Nach 4% lebhaften Minuten lag der Lud⸗ wigshafener im Federgewicht durch Hüftzug auf bei⸗ den Schultern. Siegte beim Vorkampf Reis ⸗Pi. nach Punkten, ſo mußte er es ſich gefallen baſſen, daß diesmal Steuer ⸗ nagel⸗ Lu. das Urteil ⸗revidierte und ihn nach Punkten schlug. Im Welbergewicht mußte Ernsdörfer, im Vorbampf gegen Selzer nach fünf Minuten erfolgreich, von Pfirrmann⸗Lu. einen Sieg nach Punkten abnehmen laſſen. Pfi. war bedeutend ſtärker und hatte ſtändig die Führung an ſich geriſſen. Zum Letzten reichte es jedoch nicht. Kreimes⸗Lu. hat wiederum Weber Pi, im Mi b⸗ telgewicht als Gegner. Konnte es dem Ludwigshafo⸗ ner ſeinerzeit gelingen, ſeinen Gegner durch Ausheber auszuſchalten, ſo kam es diesmal umgekehrt: Weber hielt nicht wur durch, er zeigte ſich diesmal ſogar überlegen und errang über den Ludwigshafener einen, wenn auch knap⸗ pen, Punktſieg. Stahl⸗Lu. brauchte diesmal genau zehn Minuten länger als im Vorkampf, um ſeines Gegners Hill ⸗ Pi. im Halbſchwergewicht Herr zu werden. Nach hart⸗ näckiger Gegenwehr, wobei Hill verſchiedentlich in die Bodenlbage kam, hatte Stahl mit Halbnelſon und anſchlie⸗ ßendeml Hammerlock Erfolg, und zwar nach 13,5 Minuten. Die Schwerge wichtspunkbe fielen wiederum bampflos am Gehring⸗Lu., da Schwert⸗Pi. immer noch an ſeiner Verletzung laboriert. Aber auch im Kampffalle follte der Sieg Gehrings nicht außer Zweifel geſtanden haben. elmel. Der neue Gaumeiſter im Gewichtheben SV. 06 Mannheim ſiegt ſicher Der neue Gaumeiſter im Gewichtheben in der A- Klaſſe des Rhein⸗Neckar⸗Gaues iſt nunmehr feſtge⸗ ſtellt. Ein heißer und umſtrittener Kampf war dazu not⸗ wendig. Vier Vereine ſtanden ſich in Oggersheim um dieſen höchſten Titel der A⸗Klaſſe gegenüber: Bſcd. Nek⸗ karau, Turnerbund Jahn Oggersheim, Sportverein 06 Mannheim und Sportklub 1910 Mannheim⸗Käfertal. Als Sieger aus der Konkurrenz ging der Sportverein 06 Mannheim hervor, der mit ſeiner Mannſchaft Fröh⸗ lich, Wunſch I Noe, Wunſch II, Ertel, Drees und Merkle, die gut diſponiert war, mit insgeſamt 2865 Pfund einen ſicheren Sieg errang. An zweiter Stelle folgt Oggers⸗ heim mit 2790 Pfund. Den dritten Platz ſicherte ſich die Schwerathletik⸗Abteilung des VfL. Neckarau mit 2685 Pfund und als letzter beſchloß der Sportklub 1910 mit 2620 Pfund. Die beſte Eins elleiſtung vollbrachte der Oggersheimer Schwergewichtler, der 270 Pfund zur Hoch⸗ ſtrecke brachte. e. Angarns Fuß ball⸗Länderkämpfe Der Spielausſchuß des Ungarkſchew Fußball⸗Verbandes genehmigte in ſeiner Sitzung am Freitagabend im Budapeſt die für die nächſte Zeit abgeſchloſſenen präſentativſpiele. Das Rückſpiel gegen Süddeutſchland, das in München ſtatt⸗ finden ſoll, werden die Ungarn am 15. Junt gaistragen. Dagegen bonne der Termin für den Städtbetampf Budapeſt — Berlin nicht gutgeheißen werden, da in dieſe Zeit die Endkämpfe um die ungariſcheFußballmeiſterſchaft fallen. Der VBB. wird daher einen neuen Termin vorſchlagen müſſen. Der Terminkalender lautet: 6. April: Schweiz— Unonern in der Schweiz; 1. Mai: Tſchechoſlowakei Ungarn in Prag: 11. Mai: Ungarm— Italien in Bud apeſt(Endſphel um den Europa⸗Poßal); 28. September: Deutſchland— Ungarn in Dresden; 5. Oktober: Oeſterreich— Ungarn in Wien; 26. Oktober: Ungarn— Tſchechoſlowaket in Budapeſt. Die vom Abſtieg bedrohten Vereine Baſtya Szegedin und Bocs⸗ kay Debrecezin hatten einen Antrag auf Erhöhung der ungariſchen Berufsliga von 12 auf 14 Vereine eingebracht, der jedoch mit großer Mehrheit abgelehnt wurde, dan man bereits zu Beginn dieſer Saiſon die Liga um zwei Plätze erweitert hatte. 9 85 Turnerſchaſt und Sportbehörde Vor den Einigungsverhandlungen es Deutſchen Turnbages, daß o ie t iſt, mit dew Sportbehörden in zütveten, wurde in den deut⸗ zellungnahme der Deutſchen Nach dem ſchen Sportlrei 5 Ste 151 Sporbbehörde für Lei tbletik erwartet.. t nicht fehl, wenn man einen offiziellen Schritt der DSB. von der am 15. Dezember in Fraukfurt a. M. ſtatt findenden Hauptausſch rtet, die iw dieſem Jahre an die Stelle der lung tritt. Ob es ſchon vorher mut Aututog usdunzguvcneez ne hin hat ſich sſchuß⸗Sitzungen in Ber⸗ in C ndlichen Ausſſprache zwi⸗ lin Gelegenheit er e A n Vorſitzenden der beiden Organiſationen, Staats⸗ Die Siegerplakelte für die bent die in Krummhübel(Rieſengebirge) zum Austrag gelangen. So alte Tradition iſt mit dieſem guten Trunk verk. miniſter a. D. Dominicus und Rechtsanwalt Lang ergeben. terſpiele 1930 Die Plakette iſt von und wird den Siegern vom Reichsausſchuß für Leibesübungen überreicht werden. Sageslalesicles Mittwoch, den 27. November Nationaltheater:„Die Verſchwörung des Fiesko zu Genug“, Anfang 19.80 Uhr. Apollotheater:„Paragraph 218“, 20 Uhr. Vorträge: Volks! Dr. Haus Zbinden⸗Züvich über „Die religiöſe 70 Aſt row 1 alten Rathaus. 5 Lichtſpiele: Alhambra:„2 junge Herzen“.— Sch a u⸗ burg:„Jenſeits der Straße“.— Capitol:„Teure Heimat“.— Scala:„Der Zarewitſch“.— Glor a: „Der Befehl zur Ehe“.— Palaſt⸗ Theater?„Die Schleiertänzerin“,— Univerſum:„Napoleon“, Ufa⸗Theater:„Frau im Mond“. Sehenswürdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags) tägl. 10—13 Uhr, 14— i Uhr; Sonn⸗ u. Feiertags durchgeh. v. 11—16 Uhr.— Schloßwu⸗ ſeum: Geb t tägl. v. 10—13 und 14—16 Uhr. Sonntags y. 11-416 Uhr durchgehend. Sonderausſtellung Dentſche Minneſinger(Bilder der Maneſſeſchen Handſchrift!l.— Schloßbücherei:—1 Uhr und nochm. von 15—17 Uhr. Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sbnntag vorm. von 11—13 Uhr u. nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17 bis 19 Mor.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung; 17 Uhr Vorführung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Rhein Pegel 2021 Batel Schuſterinſel Kehl Maxau Mannheln Taub Köln 25. 26 27 Neckar⸗Pegeiſ 20. 21 28. 1. 108.88 184 100.08 2 04 Mannheim 0,29 Jagſtfeld Chefredakteur: Kurt Fiſcher 5 a Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. KRayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport un Vermiſchtes: Willy Müller— Handelstefl; Kurt Ehmer— Gert und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mei dellungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1, 4— 6 Schluß des redaktionellen Teils Geſchäftliche Mitteilungen * Neue Unfallverſicherung. Die Leipziger Lebensver⸗ ſicherung hat kürzlich vom Reichsauſſichtsamt für Privat⸗ verſicherung die Genehmigung zum Betriebe einer neuen Unfallverſicherung, der ſogenannten Unfallver fiche rung mit In validen⸗ und Witwen vente er⸗ halten. Durch dieſe völlig neuartige Verſicherung wird zum erſten Mal eine umfaſſende Verſorgung der Wi ermöglicht inſofern, als durch die Unfallverſtcherung mit In⸗ validen⸗ und Witwenrente 5 a) bei einem Unfall mit tödlichem Ausgang der Witwe des Verunglückten anſtelle der ſonſt üblichen einmaligen Auszahlung der Verſicherungsſumme 60 v. H. der ver⸗ ſicherten Invalidenrente als jährliche Witwenrente 8 b) bei Invalföſttät des Verſicherten außer der ihm zuſtehen⸗ den Invalidenrente, nach ſeinem Tode ber Witwe 60 v. H. der von dem Verunglückten zuletzt bezogenen Invallden⸗ vente als jährliche Witwenrente gewährt wird. Dieſe einzigartige Unfalbverſicherung bietet unzweifelhaft einen Unfallverſicherungsſchutz in 55 ſter Vollkommenheit. 135 *„Paulaner Mönche“ waren es, die unter der Regierung des Kurfürſten Ferdinand Maria 1657 in ihrem Bra 8 ein zu großem Ruf gelangtes gutes Bier brauten, d aus alle andeven übertraf. Alljährlich am Feſte des Ordensſtifters der Paulaner Mönche ausgeſchenkt, entſtand bald aus dem Namen„Heilig Voterbier“ auch „Saukt Vaterbier“, der altbekannte„Salvator Schon vor Weihnachten beginnt von der alten B tte der Paulaner Mönche aus, wie allſährlich wieder von der Aktiengeſellſchaft Paulanerbräu, München, der Verſand des Spezialbieres„Salvator“, Am 24. Dezember beginnt der Ausſtoß. 5 116 suNucur GE SELL scHAFT A. G. MANNHEIM. 6 380 Man geht wohtk Die Lage der Kraftfahrzeuginduſtrie hat ſich in den letzten Wochen wenig geändert. Die Erfolge der deutſchen Werke auf den Auslandsausſtellungen der letzten Zeit ſind befriedigend. Mit Unruhe ſieht man dagegen den groß⸗ zügigen, vom britiſchen Außenminiſterium begünſtigten Fahrpläuen der engliſchen Automobilinduſtrie, ferner den rieſigen Bauprogrammen Fords und der General Motors in Deutſchland und endlich der durch Sättigung des ameri⸗ kantſchen Inlandsmarktes zu erwartenden verſtärkten Ein⸗ fuhr amerikaniſcher Erzeugniſſe nach Deutſchland entgegen. Die Kardinalpunkte zur Bannung dieſer Gefahr und Ge⸗ ſundung der deutſchen Kraftfahrzeuginduſtrie ſind nach wie vor die Erhöhung der Einfuhrzölle gemäß dem Zoll⸗ ſchutz, den auch alle andern automobilbauenden Länder ge⸗ nießen und die Frage großzügiger Zuſammenſchlüſſe mit dem Hauptzweck der Vereinfachung der Bauprogramme der in Frage kommenden Firmen u. des zu vergrößernden In⸗ und Auslandabſatzes mittelſt ermäßigter Preiſe bei Wah⸗ rung der Qualität. Leider mehren ſich in letzter Zeit auch wieder die Inſolvenzen innerhalb der Branche beſonders beim Handel. Hauptgrund iſt auch hier die ungenügende Umſatzmöglichkeit infolge erdrückender Konkurrenz und in⸗ folge der Einſtellung der Werke gegenüber dem Handel, der einerſeits meiſt durch einſeitige Beſtimmungen ge⸗ hemmt wird, anderſeits nicht immer die genügende Unter⸗ ſtützung findet. Was den Abſatz als ſolchen innerhalb der letzten Wochen anbetrifft, ſo bewegt er ſich im ganzen in den Grenzen des Vormonates. Die Zahlungen gehen langſam ein, die Ver⸗ dienſtguoten ſind wenig befriedigend. In den einzelnen Gruppen war das Geſchäft wie folgt: Der Abſatz in ſchwe⸗ ren Perſonen wagen iſt gegenüber dem Vormonat zurückgegangen. In mittelſtarken Typen waren die Um⸗ ſätze bei leichter Belebung etwas befriedigender. Die Nachfrage nach Kleinkraftwagen hat nachgelaſſen, doch ſind Anzeichen für eine zu erwartende Belebung vorhanden. In Laſtkraftwagen war das Geſchäftuneinheitlich. Im Vordergrund der Nachfrage ſtanden Schnellaſtwagen mit Pritſchenaufbau von 1½—27½ Tonnen Nutzlaſt. Auch machte ſich geſteigertes Intereſſe für Schwerlaſtwagen von 58 Tonnen Nutzlaſt bemerkbar. Die übrigen Typen wurden durchſchnittlich im Maßſtabe des Vormonates ver⸗ langt. Das Geſchäft in Kommunal⸗ und Spezial⸗ fahrzeugen erfuhr keine nennenswerte Aenderung, während in Dieſelſchlep-ppern und Elektro⸗ karren ein leichtes Nachlaſſen zu verzeichnen iſt. Der Umſatz in Krafträdern befriedigt nicht allgemein. Es find z. Zt. Beſprechungen mit den maßgebenden Faktoren im Gange, mit dem Ziele, die Einkaufsfinanzierung auf eine andere neuartige Grundlage zu ſtellen und eine Schutz⸗ gemeinſchaft für Abſatzfinanzierung zu ſchaffen. Die Zu⸗ behbrinduſtrie meldet keine nennenswerte Aende⸗ Von den neu auszugebenden 60 Mill./ Inhaberaktien des Rheiniſch⸗Weſtſäliſchen Elektrizitätswerbes werden be⸗ kanntlich den alten Aktionären nur 0 Mill.„I im Verhält⸗ nis von 6 zu 1 zu 130 v. H. zum Bezuge angeboten, wäh⸗ rend die reſtlichen 30 Mill./ in noch nicht ſeſtſtehender Weiſe untergebracht werden ſollen. Gleichzeitig ſind zur Erhaltung der Stimmenmehrheit der öffentlichen Hand weitere 2 Mill. 4 Namensaktien zur Begebung vorgeſehen, Wie ber DD. erfährt, werden⸗hiervon zunächſt 1 Mill. im Verhältnis der bisherigen Beteiligungen mit Namens⸗ aktien begeben. Die weitere 1 Mill./ Namensaktien ſoll erſt und nur dann Zug um Zug emittiert weren, wenn won den noch auszugebenden 30 Mill./ Inhaberaktien Teile oder der geſamte Betrag in privaten Beſitz gelangen ſullten. Hinſichtlich dieſer 1 Mill./ Namensaktien handelt es ſich alſo lediglich um eine vorſorgliche Maßnahme. Die neuen Namensaktien werden mit der gleichen Stimmrechts⸗ bevorzugung ausgeſtattet ſein, wie die früheren, d. h. alſo auf jede 20% Namensaktie entfüllt das gleiche Stimm⸗ recht wie auf eine 400% Inhaberaktie. Die kommunalen Beſitzer von RWE.⸗Aktien ſind, wie erinnerlich, beſondere Bindungen eingegangen, in denen unter Feſtlegung von Konventtonalſtrafen beſtimmt würd, daß der für gebunden erklärte Aktienbeſitz zunächſt immer wieder an kommunale Verbände, die die Bindungsverpflichtungen anerkennen, tum Verkauf angeboten werden kann. Die zur Verbeſferung des ſchon vorhandenen Bindungs⸗ wertrages vorgeſehene Neugründung einer beſonde ren Ge⸗ ſellſchaft, die he Funbtionen der bisher ſchon beſtehenden Ausnahmegruppe übernehmen ſoll, wird in der Form er⸗ folgen, Juß eine Geſellſchaft mit der Firma„Kom mu⸗ nale Aufnahmegruppe Gmb.“ mit einem Stamm⸗ Hapital von 100 000„ in Eſſen gebildet wird. Zum Ge⸗ schäftsführer iſt Stadtkämmerer Dr. Hahn in Eſſen beſtellt. Durch die Neugründung wird in naler Beziehung an dem bereits beſtehenden Zustand nichts wſentliches geändert. dem bereits beſtehenden Zuſtand nichts wesentliches geändert. Es habe ſich nur die Notwendigkeit ergeben, eine beſondere juriſtiſche Perſon Pzur Abwicklung rechtsverbindlicher Ge⸗ ſchäfte, wie ſie ſich aus interimiſtiſcher Ausübung von Bezugsrechten für Rechnung anderer und arts ſunſtigen erforderlichen Anläſſen ergeben, zu ſchafſen. Es wird angenommen, daß mit Hilfe dieſer Aufnahme⸗ nahmegruppe auch die kommunalen Adtionäre in ihrer Geſamtheit inſtand geſetzt werden, die ihnen zuſtehenden Bezugsrechbe mindeſtens korporativ voll auszuüben. Eine Zußilfenahme fremder Mittel dürfte vovausſichtlich hierbei nicht erforderlich werden, da man annämmt, daß bei dieſer Gelegenheit finanzkräftigere Kommunen einzuſpringen in der Hage ſein werden, Die Nachrichten von einer Uebevnahme des kom⸗ mu malen Elektrizitätswerkes Mark AG. in Hagen Weſtfalen durch das RW. konnten vorläufig noch keine Beſtätigung erfahren, und werden von der Verwal- tung des Hagener Unternehmens in Abrede geſtellt. Rich⸗ tig iſt aber zweifellos, daß ſich innerhalb einzelner Kom⸗ munen und kommunaler Verbände, die an dem Elektrizi⸗ tätswerk Mark beteiligt ſind, Beſtrebungen zeigen, auf eine Angliederung von Mark an das RWe. hinzuwirken. Wie weit das bei den beſtehenden Demarhationsabmachun⸗ gen zwiſchen dem vereinigten Ebektrizitätswerk Weſtfalen Gmb. in Dortmund und dem RW. möglich wäre, iſt noch ungewiß. Zur Kapitalerhöhung des R Die Lage der Kraftfahrzeuginduſtrie rung in der bisherigen Geſchäftslage, wenngleich auch hier Anzeichen einer bevorſtehenden leichten Belebung vor⸗ handen ſind. G. Ah. Verſchmelzung Hanſa Aulomobefwerke 3 4 Hanſa-Lloydwerke.-G. Die Hanſa Automobilwerke AG. in Varel in Oldenburg, die ſich ſchon ſeit einigen Jahren in Schwie⸗ rigkeiten befindet(Mitte 1926 Geſchäftsaufſicht, Kapitalzu⸗ ſammenlegung, 1928 Verluſt von 0,3 Mill.), beantragt jetzt bei einer a. o. am 18. Dezember die Genehmi⸗ gung eines mit der Hanſa⸗Lloyd Werke AG. abzu⸗ ſchlteßenden Verſchmelzungsvertrags, wonach das geſamte Vermögen auf die Hanſa⸗Lloyd Werke A. übergeht. Dabei ſollen die Hanſa⸗Aktionäre für je 120 ihrer Aktien 20% Aktien der Hanſa⸗Lloyd Werke erhalten. Wie in der letzten.⸗V. der Hanſa mitgeteilt wurde, haben ſich die Verluſte weiter inzwiſchen erhöht. Im September wurde bereits mit den Hanſa⸗Lloyd Werken ein Abkommen getroffen, wonach dieſe den Verkauf der Wagen der Hanſa Werke übernahm. Schon damals wurde die Vornahme weiterer Maßnahmen für einen Uebergang auf die Hanſa⸗ Lloyd Werke als möglich hingeſtellt. Die Aktienmehrheit der Hanſa⸗Lloyd Werke iſt ſeit Auguſt d. Is. bei der Goliath Werke, Borgward u. Co. GmbH.(Fährzeugfabrik) in Bremen. Größere Aktienbeträge der Hanſa⸗Llod Werke befinden ſich noch bei der Deutſchen Bank und der Danat. Bemerkenswert iſt, H. ⸗V. daß die Goliath Werke ein verhältnismäßig junges Unter⸗ nehmen ſind(1925 gegründet) und ihre Anlagen, u. a. durch Verlegung der Fabrikation in die Fabrik der zur Liqui⸗ dation gekommenen Bremer Karoſſeriewerke vorm. Gaert Auch verlautet aus Anlaß des Hanſa⸗Lloyd Werke, mit ner AG. erweitert haben. Kaufs der Aktienmehrheit der dieſes Geſchäft im weſentlichen Goliath Werke finanziert wurde. *. daß eignen Mitteln der ettin In der go. HV. wurde der abgeſchloſſene Vertrag ein 5 1d die Erhöhung s Grundkapi durch Schaffung von 250 000„ auf den Namen lautende Aktien beſchloſſen. Preiserhöhung amerikaniſcher Autos. Newyork, 26. Nov.(Funkſpruch.) Die Cadillac⸗ Abteilung der General Motors Corp. gibt be⸗ kannt, daß Anfang nächſten Monats eine weſentliche! 5 erhöhung erfolgen werde. Vielſach wird angenommen, daß dieſe Maßnahme das Signal für eine allgemeine Preisheraufſetzung für Perſonenautos ſein werde. Veranlaſſung hierzu dürfte die infolge ver⸗ minderter Produktion hervorgerufene Koſtenerhöhung ſein * Allgemeine . Gläubigerverſammlung der Wormſer Volksbank. Di Gläubiger der in Schwierigkeiten geratenen hieſigen Volks bank woren geſtern zum zweiten Male verſammelt, Stellung zu der Angelegenheit zu nehmen. Ein Vertreter des Gläubigerausſchuſſes machte Jie Mitteil Saß nun doch mit einem Verluſt zu rechnen iſt, und zwar betrage dieſer 25 v. H. oder ſogar noch mehr. Ein Teil der Außen⸗ ſtände iſt als uneinbringlich anzuſehen. Die Verſammlung ſtimmte dem Vorſchlag zu, das Zwangs verfahren einzuleiten. * Vereinsbank Coburg e. G. m. b. H.— Genoſſenſchafter⸗ verſammlung. Die ao. HV. dieſer vor kurzem in Schwie⸗ rigkeiten geratenen Genoſſenſchaftsbank war von etwa 800 Mitgliedern beſucht. Es wurde mitgeteilt, daß die von den beiden Direktoren infolge verfehlter Spekulationen ver⸗ untreuten Summen ſich auf über 170 000/ belaufen. Außer⸗ dem ſind rund 100 000„ Debitoren⸗Verluſte entſtanden, für die der Aufſichtsrat eintreten wird. Es wurde nachgewieſen, daß die Einlagen und Depoſiten keine Einbußen erleiden und bei einem normalen Verlauf des Vergleichsverfah⸗ rens auch die Genoſſenſchaftsanteile nicht zur Haftung herangezogen werden brauchen. Inſolgedeſſen beſchloß die HB. die Fortführung des Unternehmens und die Einlei⸗ tung des gerichtlichen Vergleichs verfahrens. Die friſtloſe Entlaſſung der beiden Direktoren Kramß und Mayer wurde ebenfalls von der Hauptverſammlung geneh⸗ migt. * Zabhlungseiuſtellung der Nordiſchen Bankkommandite Sick u. Co., Hamburg. Dieſe Firma hat geſbtern ihre Zalh⸗ Luwgen eingeſtellt und die Deutſche Warentreuhano⸗ Ac. mit der Wahrnehmung ihrer Intereſſen beauftragt. Die Firma hatte ſich auf Kolondal⸗ und Pflanzungswerte ſpezialiſiert. Mit dem ſtändigen Rückgang diefen Werte und dem fortſchreitenden Veyfall des Kolonjalmarkts war auch ihre Stellung erſchüttert. Der Inhaber, der an der Börſe perſönlich großes Anſehen genoß, iſt vor einigen Ta⸗ gen verreiſt, um neue Mittel zu beſchafſen. Sein jetziger Die Höhe der Verpflichtungen, 8 Aufenthalt iſt unbekannt. die noch nicht feſtſteht, wird davon abhängen, wie weit die Schuldner, zu denen u. a. eine hieſige Kolontalgeſellſchaft gehört, ihren Verpflichtungen nachkommen werden und ob ſich Intereſſenten für die Beteiligung der Firma an ver⸗ ſchieden lokalen Unternehmen finden werden. Da der frü⸗ her recht bedeutende Geſchäftsumfang, der in letzter Zeit ſtauß zurückgegangen iſt, und guch ihr Kredit nicht mehr allzugroß waren, dürften die ungedeckten Verpflichtungen kaum erheblich ſein. :: Einſtellung des Konkursverfahrens bei der Kieler Kredit AG. wegen Mangels an Maſſe. In der Angelegen⸗ heit der Zahlungseinſtellung der Kieler Kredit AG. wird der Konkursverwalter auf der für den 30. November vor dem Kieler Amtsgericht anberaumten Gläubigerverſamm⸗ lung beantragen, das Konkursverfahren mangels einer die Koſten des Verfahrens deckenden Maſſe einzuſtellen. Nach Lage der Dinge iſt zu erwarten, daß die Gläubiger⸗ verſammlung dieſem Antrag zuſtimmen wird. * Mansfeld A. für Bergbau und Hüttenbetrieb, Eis⸗ leben. In der heutigen Sitzung des Arbeitsausſchuſſes der Mansſeld Ac. für Bergbau und Hüttenbetrieb wurde ge⸗ mäß dem Vorſchlag des Aufſichtsratsvorſitzenden als Vor⸗ ſtandsmitglied der Geſellſchaft, und zwar als Vorſitzen⸗ der des Vorſtandes, Direktor Rudolf Stahl, bis⸗ e der Demag AG., Duisburg neu be⸗ ſtellt. Monatsbilanzen deutſcher Kreditbanken eee. Darmſt. 8 Com..] Reichs- 6 97 5 81 Deutſche Bank u. Dresdn. er.. 5 t- Preuß. Sigats⸗ Giro⸗ Disconto Geſ. Bank 5 5 1 15 1 88 et. 8 d. Ldsb. zentr. . 54,8 8 19,2 16,8 1 1186.0 152,5.0 12,8 10, ea V„ 18 1 5, 5„ 5 0 1. b 2 en re 45,3 16.8 27.8.7 44 108.0 125,4 152 116.1 5 ecks, Wechſel u. unverzinsl. Schatzanw. 1312.7 0 520.3 320,8 140.9 2850,6 3329,8 147,9 400,8 129.1 Koſtroguth. b Banken, Bankſtem b. 3 Mon. 588.0 8120 247, 137,2 92,2 1433.9 17379] 68,5 360.0 320,8 Reports u, Lombards geg. Borſe⸗Wertpap. 169.8 87. 138. 118,4 33,6 5712 6490 6378 128% 511 Vorſchüſſe auf verfr. oder eingel, Waren 787.5 369.8 365,1 219,4 102,2 18971 21944— 608 N15 ee 5 7818 89. 54 816 9% 208,1 4283 31.0 164, 2100 erna ekelltgung en. 9272 2% e i 3 10% 2%„ 12, 9% de Seel ung 5. anderen Banken 42.1 34.3 44.0 10.8.0 117,7 1862.3 29.4 43,1 8 5.— in laufender Rechnung 245,8 928,4 10286, 806.9 308,2 5638, 4 7859,83 720,7 1766.0 1083,8 Tan„ Ausleihg. geg. hyp. Sich. od. Deckung——— 6,9—.9 59,5— 1595,5 1951, 1 5. 60.0 859 969 1 1108 ap ezw. Betriebskapital 285.0 100,0 75.0 40,0 0 9 5,0 0. 174.3 T 160.0 940 800 238.1 20.0 327, 449,7 700 331 337 4888.6 2117.8 2222.6 1444.7 616,5 11658, 14284.0 1041,86 2899.0 1805,38 Anleihen Vezd. Balehen 1050 CTF 120550 nleihen bezw. Darlehen 10 2 2 3 5 5 n ae Wden Se 8855.8 2841,0 8% 1721. 705.0 13840, 4 17728, 107%(4678 391548 40. Jalegaag. 351 —— * Iſchopauer Motorenwerke[Da.), Zſchopan.— Ka⸗ pitalerhöhung auf 10 Mill. I. HV. genehmigte die Bilanz ſowie die Gewi nung für 1928 und ſtimmte der e von 10 v. H. auf die Stamma etrag für die Kapi⸗ balerhö 0 r wurde die Um⸗ wandlung der Vorzu von 100 000 J in Stammaktien und di er Zeit angekündigte Erhöhung des S als von 1 Mill. auf 10 Will./ bes neuen Aktien ſind zum Teil von den bis 2 ben zum Teil von einer saktien in bereits vor Gruppe über nd berichtet, daß auch fü Sſichtlich wieder eine n kann. * Viktoria⸗Werke As die Bilanz für das Ge Nach Abſchrei⸗ bungen von 140 000 ö rweiſung von 50 000, auf Delbrederekonto verbleibt ein Reingewinn von 210 900 Mark, woraus die Verteilung einer Dividende von wieder 6 v. H. vorgeſchlagen werden ſoll.(GV. 10. Jan.) * Maſchinenbauanſtalt Kirchner u. Co. AG. in Leipzig. — Dividendenſenkung Für das am 90 Juni 199 abgelau⸗ fene Geſchäftsjahr wird 1 i einer Dävicdende von 4(i. V. 6) v. 0 on wieder 6 v. H: AR. genehmigte auf die VA. zur Verteilun pen. Abſchreibungen ſind wieder in reichlicher mmen wo. V. 215 064); auf neue 95 vor ngen. Die Vorjahr Dividende wir gehalten, um die finan P on der Geſell ft bei der immer noch ur Pnich 0 eiſe zu iſt im Hinblick auf die Wirtſchaftslage Pbef am 14. Dezember ſbatt. :: Kapitalerhöhung der Philips Holding⸗Geſellſchaft be⸗ ſchloſſen. In der ao. HV. der N. V. Gemeenſchappe⸗ lijk Bezit van Aandeelen Philips Gloci⸗ lampenfabrieken, Eindhoven, die die freien Aktien der Philips Glühlampenfabriken AG. verwaltet— die übrigen befinden ſich bekauntlich im Beſitze der Familie Philips und der International General Electrie Co.—, wurde der Antrag des Verwaltungsrats auf Erhöhung des Kapitals um 150 Mill. 241530 000 Hfl. ſowie die entſprechenden Satzungsände genehmigt. 5 * Süddeutſche Baumwollin 3. in Kuchen. Die o. GW. geneh eeinſtime di 1 U v0 2 gewinn noch immer age über das Fortsetzung der Elekleifikation der elementen Ae besban Schweizeriſchen Bun besbaßnen „ Ode 2 Vie 1 Bundesbahnen ung eingehend mit dem e i Fortſetzung der der erſten Elek⸗ und Zinſen⸗ e der guten Flektriſikation ge⸗ nunmehr auch griff zu nehmen. von g K 0 481 Mill. ſchw. Fr. 44 Mill, ſchw. Fr. auf Hie und elektriſche Aus⸗ hörden Schi ſtrom⸗ ligbe ſich in ſe Gene tion Ger Fre wegen eine Hiervon er Uebertvagun 92 erſchöpf KWh en mit den Nor el wer leuver komme 3 Fesbahnen im 2 1940 ſchon 12. bahnen zuſammn en Kraft⸗ ffung frem⸗ er Bau eines Etzel⸗ 5 62 ing werden zeriſchen Kr uch den gangen S Umſtänden * Inſolvenz Gebr. Zoeppritz, Mergelſtetten. Als Er⸗ gebnis der geſtrigen Sitzung des vorläufigen Ausſchuſſes der Hauptgläubiger der Fa. Gebr. Zoeppritz⸗Mergelſtetten iſt zu melden, daß die Beſtrebungen, einen Vergleich auf der Baſis von 30 v. H. zuſtande zu bringen, fortgeſetzt werden und daß eine weitere Beſprechung auf N. d. M. vorgeſehen iſt. Auch iſt, wie ſchon gemeldet, geplant, auf Anfang Dezember dieſes Jahres ſämtliche Gläubiger der Fa. Zoeppritz zu einer Verſammlung nach Stuttgart zu berufen. Slädtiſche Genoſſenſchaftsbanken im erſien Halbjahr 1929 Durch den Dentſchen die in Verbindung geſtellten Ge Genoſſenſchaftsverband werden rgebniſſe der ſtädtiſchen Genoſſenſchafts⸗ banken(Richtung Schulze⸗Delitzſch) für das erſte Halbjahr 1929 bekanntgegeben. Zu der Erhebung hat die über⸗ wiegende Mehrzahl der Kreditgenoſſenſchaften— 1318 bei 1360 angeſchloſſenen Kreditgenoſſenſchaften— berichtet. Es iſt dies die gleiche Anzahl wie Ende Dezember 1928. Es ſind die Spareinlagen um rund 123 Mill. RM ge⸗ ſtiegen, wobei wiederum die befriſteten Einlagen mit 108.5 ill. den größten Anteil an der Zunahme beſitzen. Die Geſchäftsguthaben haben ſich um 12,5, die Rücklagen um.7 Mill. RM vermehrt. Auch die Banckſchulden ſind um 14,6 auf 71,2 Mill. RM geſtiegen.— Nur die außer⸗ halb der Bilanz ſtehenden Giroverbindlichkeiten weiſen, wenn auch nicht einen erheblichen, ſo doch immerhin einen nennenswerten Rückgang um 7,7 auf 152,2 Mill. RM auf. Das kurzfriſtige Kreditgeſchäft der Genoſſenſchaftsbanken hat ſich im erſten K jahr 1929 um den beachtlichen Be⸗ trag von rund 140 Mill. RM vermehrt. ſichtigung der zurückgegangenen Kredite aus weitergege⸗ benen Wechſeln ſind es allerdings 8 Mill. RM weniger, alſo 132 Mill. RM. Beide Betrüge überwiegen aber den geſamten Zugang an Betriebsmitteln von 126,4 Mill. RW Die Differenz iſt nicht allein auf den Rückgang des„Son⸗ ſtigen Vermögen“ um(11.7 Mill. RM) zurückzuführen, die flüſſigen Mittel ſind gleichfalls, und zwar um 8,7 Mill. RM zurü gangen. Es zeigt ſich hierin deutlich der veränderte Stand der flüſſigen Mittel im Laufe des Geſchäftsjahres gegenüber den für die Bilanzveröffent⸗ lichungen maßgebenden Stichtag des Ultimo Dezember, es ergibt ſich aber auch die bis Medio des Jähres ſtärker hervortretende Kreditanſpannung. und Tonwarenfabrik C. u. O. Müller 000 M. AK. arbeitende Geſellſchaft ahre 1928 ihren Verluſtvortrag aus M. tilgen und noch einen kleinen Überſchuß von 91/ er Einem Rohgewinn von 90 051(i. V. 103 158)/ n Betriebs⸗ und Handlungsunkoſten lin einer Summe) mit 89 957(95 493)„ gegenüber. Abſchrei⸗ bungen(i. V. 272%) werden diesmal nicht ausgewieſen. * Eine neue Inſolvenz im pfälziſchen Weingroßhandel. Die Weinkomm s und Weingroßhandelsfirma F. Haeſelin in Neuſtadt a. d. H. hat nunmehr ihre Zahlungen eingeſtel Die Firma war ſchon ſeit einiger Zeit ſtark übe Als ſich die Notwendigkeit der Beſchaffun Kredites herausſtellte, wurde en Kredit zu erlangen, die des illiguiden Status ab⸗ ihre Zahlungen einſtellen * Lahrer Ofen⸗ AG., Lahr. Die mit konnte im t 1927 von 1 0 len. 1 eines ader eine lehnten, mußte. Firma Das Präſidium des Reichs⸗ ſtrie beabſichtigt am kommen⸗ eit eine Denkſchriſt zur tanz⸗ und Socialpolitik„Auf ⸗ gang?“ zu übergeben. Die Denk⸗ ſchrift fo r Reihe von Le zen die ſoſortige Umſtellung Wirtſchafts politik. Als das Kernp n Wirtſchaft im gegen⸗ bildung und die Wie⸗ Eigenkapitals der Un⸗ dieſe Leitgedanken gruppie⸗ ntlich auf finanz⸗ und ö Wir werden auf die ehend zurückkommen. über den Einheitsverband der je Herherſt berwehn ren ſich ſteuerpol Denbſcheift er Rentabjl bezeichnet. Vorſchlä hes Gebi noch ei * ie Verl * Die landwirt ſchaften beendet. Die Verhand⸗ lungen der on der in dem Einheits⸗ id der ichen Genoſſenſchaften zufammen⸗ 1 tionen wurden am Freitag umter identen der Preußiſchen Zentralge⸗ 355* dem Vo moſſenſchaf e ilfurt a. M. zu Ende geführt. Die Honſtitujerungen Einheitsverbandes iſt für Mitte Januar des kommenden Jahres in Berlin in Ausſicht genommen. 2: Verſtärkte Paſſivität des öſterreichiſchen Außenhandeltz Der Wert der öſterreichiſchen Einſuhr ſtellte ſich im Monat Oktober auf 292,2 Mill.., der Wert der Ausfuhr aef 201,8 Mill.., ſo daß ſich für dieſen Monat ein Paſſivum von 90,4 Mill. S. erigbt. Im Vergleich zum Vormonot September iſt die Einfuhr um 0,6 Mill. S. geſtiegen, die Ausfuhr dagegen um 7,6 Mill. S. zurückgegangen. Der Einfuhrüberſchuß hat ſich dadurch um 8,2 Mill. S. erhöht. Lokomotivinduſtrie und Neichsbahn Keine Ausſchreibungen mehr? Die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft hakte nor einiger Zeit in ihr Beſchaffungsprogramm die Ver⸗ gebung von Aufträgen über insgeſamt 50 Lokomo⸗ tiven gufgenommen. Sieben Lokomotiven waren von vornherein für die beiden oſtpreußiſchen Lokomotivpfabriken reſerviert. Die reſtlichen 43 Lokomotiven follten hingegen auf dem bisher üblichen Ausſchreibungswege bei den einzelnen Lokomotipfabriken beſtellt werden. Wie jetzt bekannt wird, beabſichtigt die Deutſche Reichs⸗ bahngeſellſchaft bei der Beſtellung der 47 Lokomotiven den Ausſchreil ungsweg nicht zu beſchveiten, ſondern dieſe Lokomotiven nach eigenen Entſchlüſſen an die einzelnen Lokomotivfabriken zu vergeben. Dieſes Vorgehen der Reichsbahn hat in der Oeffentlich⸗ keit überraſcht. Man muß aber bedenken, daß nach Be⸗ kanntwerden der Abſicht der Reichsregierung über die Aus⸗ ſchreibung eines Auftrages von 47 Lokomotiven eine Reihe führender Lokomotivfabriken darüber über⸗ ein kam, keine unterſchiedlichen Angebote zu machen. Man wollte ſich vorher über die Preiſe und die näheren Bedingungen und Einzelheiten einigen, um aus⸗ zuſchalten, daß von irgend einer Seite Offerten abgegeben werden, die eine rentable Ausführung im allgemeinen ge⸗ fährden könnte. Man wollte nicht in einen Zuſtond ge⸗ raten, wie er ſo oft bei der Hereinnahme von Auslands⸗ aufträgen gegeben iſt. Dieſe Auslandsaufträge waren nicht ſelten zu Verluſtpreiſen hereingenommen worden, nur um dem Werk Beſchäftigung zu geben und den Ar⸗ beiterſtamm nicht entlaſſen zu müſſen. Der Beſchluß der Lokomotivſabriken bei der geplanten Ausſchreibung, keine unterſchiedlichen Angebote heraus⸗ zugeben, mag noch dadurch beſtätigt worden ſein, daß be⸗ kannt wurde, daß die Reichsbahn bei dieſer Ausſchreibung neben den preiswerteſten Angeboten ſich auch die leiſtungs⸗ fähigſten Firmen ausſuchen und angeblich eine Aus wahl für ſpätere Beſtellungen vorbereiten wollte. Durch das Vorgehen der Lokomotipfabriken iſt nun in gewiſſem Sinne die geplante Aus ſchreibung der Lo⸗ komotiven un möglich gemacht worden, da ſie doch zur Abgabe gleicher Offerten geführt hätte. Der Reichsbahn blieb daher zum Teil nichts anderes übrig, als die Auf⸗ träge nach eigenem Ermeſſen zu vergeben. Die Aus⸗ wahl und gewiſſe Konzentration bei der Verge⸗ bung von Reichsbahnaufträgen haben auf dieſe Weiſe die Lokomotipfabriken der Reichsbahn zugeſchoben, während die Reichsbahn ſelbſt ſte in freiem Wettbewerb herbeigeführt wiſſen wollte. Ob die Reichsbahn auf Grund dieſer veränderten Sach⸗ lage die Vergebung ſchon jetzt nach den geplanten Geſichts⸗ punkten vornehmen wird, iſt fraglich. Auf jeden Fall ift ſie bei der Vergebung aber noch geſetzlich an beſtimmte Länderquoten gebunden, ſodaß dem freien Ermeſſen der Reichsbahn gewiſſe Grenzen geſetzt ſind. Beendigung des Venzinpreiskampfes Ab 1. Dezember Einſtellung der Lieferungen durch die ausländiſchen Geſellſchaften Wie die„K..“ mitteilt, hat die Trägerin des Benzin⸗ kampfes, die Rheinland Garagen und Be⸗ triebs.⸗G., Köhn, beſchloſſen, vom 1. Dezember ds. Is. an ihre Kampfpreiſe gegen die Benzinkonven⸗ tion aufzugeben; damit treten hier im Weſten überall die von der Konvention aufgeſtellten Preiſe in Kraft. Der Grund für dieſe Beendigung des Preiskampfes auf dem weſtdeutſchen Betriebsſtoffmarkt iſt darin zu ſuchen, daß, wie wir hören, die beiden leiſtungsfähigſten Lieferanten in der Außenſeitergruppe Atlantik Reſening Co. und Texas Co. ſich der Konvention gegenüber verpflichtet haben, an die Außenſeiter keine Ware mehr zu den bisherigen Kampf⸗ bedingungen zu liefern. Durch den Fortfall dieſer Quelle iſt die Verſorgung der Rheinland⸗Garage mit Be⸗ triebsſtoffen nicht mehr möglich, und es ſcheint ihr in der zur Verfügung ſtehenden Zeit nicht gelungen zu ſein, andere ausländiſche Firmen als Lieferanten zu finden. * Hamburger Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 23. Nov.(„Heß⸗ kaffee“ Hamburg 35.) Nach den ſtarten Schwankungen der Vorwochen ſcheint der Artikel Kaffee vorläufig eine Baſis gefunden zu haben, auf welcher ſich etwas mehr Vertrauen zeigt. Deshalb verlief der Kaffeemarkt in der letzten in etwas ruhigerer Haltung. Die Vorräte in den Händen des Konſums ſind überall nur klein, weshalb ſich beſonders für die niedrigen und preiswerten Mittelameribaner gute Nachfrage bemerkbar machte. Feinere Sorten dagegen blieben z. Zt. eher vernachläſſigt. Braſilten, das Anfang der Woche ſeine Preiſe herabſetzte, zeigt in den letzten Ta⸗ gen, unter dem Eindruck des Abſchluſſes einer Anleihe, etwas ſtetigere Tendenz. Man ſpricht vom einer 2 Millionen Dolbar⸗Anleihe, die zur Bevorſchuſſung von 2 Millionen Sack Kaffee dienen ſoll. Die Bedingungen ſollen aber ſehr hart ſein, denn der bevorſchußte Kaffee ſoll nach Europa verſchifft werden um dort innerhalb eines halben Jahres dem Konſum zugeführt zu werden. 8 5 Devisenmarkt Im. notieren N gegen New. Hork 94 Schweiz 5 Stockholm„ 18.13 Paris 123.88.„ Madrid 88.85 Brüſſel. 34.87 8lo 13,20 Dollar geg. Rm. 9 Mailand 99,20 Kopenhagen 18,20 Pfunde„„ 20,98 Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort vom 26. November Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe ſehr rege. Die Fracht konnte um 20 Pfg. herabgeſetzt werden. Der Zuſchlag für Reiſen nach Antwerpen—Gent beträgt noch immer 90 Pfg. per To. Schiffe für Bergreiſen waren auch ſehr geſucht. Die Tagesmiete erfuhr mit 8 Pfg. ab hier und.5 Pfg. ab Kanal keine Aenderung. Leerraum iſt nur ſehr wenig vorhanden, ſodaß ankommende Schiffe prompt untergebracht werden können. Der Bergſchlepplohn notierte nach Mannheim noch unverändert mit.50—.— 4 per Tonne. Der Talſchlepplohn ſchwächte wieder etwas ab und wurde heute mit 17 Pfg. notiert. Unter Berück⸗ Mittwoch, den 27. November 1929 Danksagung Anteilnahme bei d unseres em uns sagen innigen Dank Mannbeim-Feudenbheim(Ziethenstr. Für die überaus zahlreichen Beweise aufricht 5 b betroffenen lieben Entschlafenen Baltlzasar Soyez Elie umd Wall Soyez Verl! 5 514), 2 Viehzählung am 2 Dezember 1 Am 2. Dezember fd. Is. findet eine 25 der Beſtä nde an Rindvieh, Schafen, und Ziegen etc. ſtatt. W ir mache f Sch Aus zkünftspflicht iſt empfind gedroht; auch können vor Tiere im Urteil für den klärt werden. Mannhei m. den 20 Ba diſch es Bezi Staat Wera n er⸗ der Beiträge 5 Verbeſher für lſchadigung bei Sen che t Wir machen dara ſam, beſitzer, die bei Seuchen nächſten Jahres ein 1000 Goldmark bea im Anſchluß an die am 2. T* ttfindende Viehzählung bei dem Bezirks zamt, in deſſen Dienſtbezirk oͤie Pferde eingeſtellt ſind, anmelden müſſen. Pferde, die im Laufe des Jahres ein⸗ geſtellt werden, ſind binnen 14 Einſtellung anzumelden. Die Anmeldung iſt Fertigung einzureichen. Name und Wohnort des Geſchlecht, Farbe, Abzeichen, Größe, Raſſe, brauchsart und Wert des Pferdes, Datum der Anmeldung. Mannheim, den 25. November 1929. Badiſches Bezirksamt IV. daß? N de N ſchriftlich Pferdebeſitzers, J wein en Ei Tagen nach der in doypelter Sie hat zu enthalten: Alter, Ge⸗ ſowte das Wer epa Jer eine Schreibmaſch.? r. erb. an Wiedner, Bauarbeit zu vergeben B5240 fläber. Tel. 298 4e. Tücht. Schneiderin empfiehlt ſich f. Damen⸗ Kindergarderobe, auß. d. Haus. Angebote unt. 1 0 55 an die [Geſchäftsſtelle.* 6915 n die der 8 Barz 1 ſtatt: indern nicht geſtattet. kann nur noch mber erfolgen. en Her Stadt Mannheim Verſteigerung. rem Verſteigerungslokal— C 5. 1, öffentliche Verſteigerung Uhr). 32 eine vom Monat Htontag, den 2. 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November 1929 Mil dem Fallichirm durchs M olkenmeer Mein Abſprung aus 2500 Meter Höhe Von Lola Schröter⸗Voréscou, Chemnitz Seit fünf Jahren ſpringe ich mit dem Fallſchirm ab und habe mir eine große Fertigkeit in dieſem Sport angeeignet. Ich habe ſchon tolle Sachen ge⸗ macht, aber niemals habe ich unüberlegt oder leicht⸗ ſinnig dabei gehandelt. Wenn ich bisher ſtets mit dem Leben davongekommen bin, dann iſt das vor⸗ wiegend darauf zurückzuführen, daß ich die Vor⸗ ſchriften genau befolgt habe und daß ich auch meinen Schirm wie ein Kind pflegte. So ſah ich auch auf Grund der Erfahrung mit meiner großen Zahl von Abſprüngen kein Hinder⸗ nis, wieder einmal einen Abſprung aus beſonders großer Höhe auszuführen. Früher war ich bereits einmal aus etwa 1950 Meter abgeſprungen und hatte das durchaus nicht als ſtörend empfunden. Dies⸗ mal wollte ich unbedingt die 2000 Metergrenze über⸗ ſchreiten und zwar mit meinem Heineckeſchirm neueſter Konſtruktion, die überaus ſicher iſt. Bisher bin ich im allgemeinen aus der Höhe von—600 Meter abgeſprungen, weil man da noch die Landung einigermaßen ſchätzen und berechnen kann. Im Laufe des letzten Jahres bin ich meiſtens auf 250 bis 300 Meter herabgegangen, vor allem bei den klei⸗ neren Plätzen des Erzgebirges, in denen Abſprünge aus größeren Höhen weſentlich ſchwieriger, teilweiſe unmöglich ſind, weil man dann Luftſtrömungen und Landeplatz durch die gebirgige Formation nur ſehr ungenau berechnen kann. Seit Monaten ließ mich der Gedanke an den Höhenabſprung, unter Mitnahme von Kontrollinſtru⸗ menten, nicht mehr los. Ich mußte allerdings den Nachteil in Kauf nehmen, daß der Abſprung bei einer vorher angekündigten Veranſtaltung ausgeführt werden ſollte, auch bei weniger günſtiger Witterung, bei lebhaftem Wind oder niedriger Wolkendecke. Nun, ich hatte den bewährten Chefpiloten Paul Rothe, einen umſichtigen, alterfahrenen Flieger, mit dem ich gut eingearbeitet bin. Wir ſtarteten bei mildem Novemberwetter, der Himmel war verhängt und nur einzelne„Löcher“ gaben„blaue Hoffnung“. Schon in etwa 4 500 Meter Höhe waren wir im Dunſt verſchwunden und konnten nur ſelten das hervorragende Kenn⸗ zeichen des Mockauer Flugplal es, die weit⸗ hin leuchtende Betonplatte der im Kriege eingeſtürz⸗ ten Zeppelinhalle, entdecken. In großen Runden ſchraubte ſich das Flugzeug,„Flamingo D 1323“, hoch, gewinnt 1000, 1200, 1500 Meter, und ſteigt noch immer wacker und ohne Unterbrechung. Von Zeit zu Zeit drehe ich mich nach Rothe um, der mit ernſtem Geſicht am Steuer ſitzt, mir einen Augen⸗ blick zuſchmunzelt und mit den Fingern die Höhe angibt. Da zeigt er„2000“, und ſorgenvoll weiſt er nach Nordweſten. Von dort naht mit großer Geſchwin⸗ digkeit eine Wolkenwand, die unſer Vorhaben be⸗ droht. Trotzdem hatten wir beim Höherfliegen eine beſſere Sicht bekommen, wie das oft in größerer Höhe iſt, wenn dicht über dem Eroͤboden eine Dunſt⸗ ſchicht lagert. Wir ſahen ſtets die weißliche Beton⸗ platte und im Weſten Leipzigs, in Sonnenlicht ge⸗ taucht, das Hochflutbecken, Deutſchlands größte Re⸗ gattaſtrecke. Nun waren wir mühſam die 2000 Meter hochgekraxelt; ſollte ich mein Vorhaben, dieſe Grenze zu überſchreiten, aufgeben? Energiſch ſchüttelte ich mit dem Kopf, wies nochmals auf eine Platzrunde hin,— und Paul Rothe machte zu meiner Freude ſchmunzelnd Kehrt. Kaum waren wir aber über die 2000 Metergrenze hinaus, da wurde es empfindlich kalt. Wohl hatten wir Wollzeug an, aber bei der Windſtille weiter unten war das viel zu warm, und hier oben wollte es nicht ausreichen. Rothe nahm das Gas weg und brüllte mir zu:„Starker Weſtwind!“... Das hießt: Schweberichtung des Fallſchirmes wird um volle 90 Grad gedreht, denn unten herrſchte leichter Südwind. Das erſchwerte unſere Berechnung ſehr, weil wir vor allem den Uebergang in die andere Richtung aus dem fliegenden Flugzeug heraus, bei dem ber Propellerwind ſtark täuſcht, nur ſchwer er⸗ kennen konnten. Nun, Rothe kaunte mein Federgewicht und flog weit hinaus, mehr als 3́ Kilometer von der Flug⸗ platzgrenze weg. Später zeigte es ſich, daß unſere Naſe als Wetterſtation ſich durchaus bewährt hatte, wir hatten ziemlich richtig geſchätzt. Kurz vor dem Abſprung war die Wolkenwand da, das Flugzeug hatte nach dem eingebauten Höhen⸗ meſſer 2600 Meter erreicht (die Barographen zeigten 2480 bezw. 2420; Einen kurzen Blick noch durch ein letztes Wolkenloch Wir ſehen unter uns die Polizeikaſerne in Möckern bei Leipzig.... Bei ungedroſſelter Maſchine— wir wullten möglichſt durch Gleitflug nichts an Höhe ver⸗ lieren— klettere ich aus der Maſchine heraus, im 100 Kilometertempo, und bin binnen 5 Sekunden weggeſprungen, genau wie in geringeren Höhen. Alles ging glatt, wie ſonſt, obgleich ich mächtig an den Händen fror, denn Handſchuhe konnte ich nicht anbehalten, weil ich mich ſonſt bei dem ſchnellen Fluge nicht würde feſthalten können. Ein Ge⸗ danke beherrſchte mich bei aller Kälte: Die 2000 Meter ſind überſchritten! Und nun kam der herrlichſte Teil: Die Schwebe⸗ fahrt zur Erde, mutterſeelenallein über den Wol⸗ ken hängend. Noch kreiſt Rothe um mich, ehe ich in die Wolkendecke eintauche. Wie ein rieſiges grau⸗ weißes Schneefeld liegt dieſe da, prächtig leuchtend in der Abendſonne. Länger als eine Minute— eine Uhr hatte ich nicht— trieb ich in ſchöner Fahrt auf dieſe Decke zu— bis ich raſch in ihr verſchwand. Meine Füße verſchwanden, dann mein Körper, und eben erhaſchte mein Blick noch einen Moment lang meinen in der Sonne hellaufleuchtenden Schirm, den dek Brodel dieſer Himmelswaſchküche noch nicht ver⸗ ſchluckt hatte. Dann war alles wie weggewiſcht, hinabgetaucht in dieſe unheimliche Einſamkeit. An meinem Körper blickte ich hinab und konnte nur noch ſchattenhaft meine Glieder erkennen; ein Bllck nach oben: Fangleinen und Schirm ſah ich nicht mehr. Nur hören konnte ich meinen Schirm. Sein unterer Rand flatterte, offenbar weil die feuchte dieſer Wolke ſo gut„trug“, daß nur der mitt⸗ Teil des Schirmes belaſtet war. Das Flattern und Schlagen des Stoffes war das einzige Geräuſch in dieſer Stille, in der ich hing; keinen Boden unter meinen Füßen, nur gehalten von meinem Gürtel, der langſam zu rücken anfing. Im Flugzeug und im Ballon hat man wenigſtens einen Boden unter den Füßen; man empfindet dann die Einſamkeit, das Angewieſenſein auf ſich allein nicht ſo ſehr. Die Kälte dieſer ekligen Wolke ſpürte ich immer mehr. Meinen einen Lamm⸗ fellhandſchuh zog ich wieder aus meiner Kombina⸗ tion, um die eine Hand zu wärmen, die andere mußte auf dieſen Luxus verzichten, weil ich den zweiten Handſchuh unter den Flugzeugſitz geworfen hatte. Wie lange dieſe einſame Fahrt ging, weiß ich nicht. Angſt hatte ich bei ihr nicht, aber unbehaglich war das Gefühl: Wo wirſt Du heraustauchen? Iſt die Erde ſchon ganz„zu“? Ich ſchwebte nämlich in der Richtung auf Fabrikſchornſteine und die elek⸗ triſche Eiſenbahn zu, beides unangenehme Hinder⸗ niſſe für die Luftfahrt. Und ich konnte abſolut nichts ſehen! Da ging auch dieſe Spannung ihrem Ende ent⸗ gegen: Es wurde heller, ich tauchte mit den Füßen aus der Wolke heraus, ſah unter mir links die Be⸗ tonplatte— aus großer Höhe. Die größte Gefahr war vorbei. Wohl fing ich bei dieſem Uebergang in andere Luftſtrömungen etwas an zu pendeln, aber das war nicht ſo ſchlimm. Eigenartig war der Anblick, als mein Schirm noch in den Wollen ſteckte, ich ſelbſt aber ſozuſagen frei an dem unteren Rande der Wolken klebte. Bald war aber auch mein Schirm wieder ſichtbar. Er trug mich in den nun ruhigen Luftſchichten auf das Dorf Thekla zu. Vorher kam Paul Rothe zu meiner Begleitung wieder, nachdem er ſich in den Wolken etwas zurückgezogen hatte, um nicht mit mir zuzuſtoßen. Ich paßte nun auf einen geeigneten Landeplatz auf. In etwa 500 Meter Höhe faßte ich eine große Wieſe ins Auge. Raſch landete ich auf dem weichen Wieſenboden, und wenige Sekunden danach war ein Wagen vom Flugplatz da, mit einigen Sanitätern, netten älteren Herren, denen ich aber zu meinem größten Be⸗ dauern keine Arbeit geben konnte! Freilich hatten ſie nicht mit, was ich brauchte: Einen warmen Grog, denn jetzt fror ich erſt richtig. Ich hatte trotz der raſchen Ueberwindung großer Höhenunterſchiede keinerlei Gehörbeſchwerden, hatte dabei keine Schluck⸗ bewegungen gemacht, wie erfahrene Flieger es mir vorher empfohlen hatten. Auf Vorhaltungen ant⸗ wortete ich:„Dazu hatte ich keine Zeit“.— Nein, ich hatte ſie wirklich nicht, wenn auch die Fahrt ab⸗ wärts 10 Minuten dauerte: Ich mußte mir die Wolkendecke von oben anſehen, dann mußte ich mir den Nebel in der Wolke genau betrachten, mußte die Hand ohne Handſchuh wärmen, unter den Wol⸗ ken mußte ich mir einen Landeplatz ſuchen— kurz, ich hatte wirklich keine Zeit... Beſchwerden hatte ich nach dem Abſprung gar keine,(ſodaß ich ſofort noch einen ausgeführt hätte, wenn nicht die Dämme⸗ rung ſchon hereingebrochen wäre.) Begeiſtert be⸗ grüßten mich die zahlreichen Zuſchauer, an der Landeſtelle viel Zaungäſte und Dorfbewohner. Selbſt die geſtrenge Poltzet war nicht mehr Amtsperſon für den Bruchteil einer Minute.. Sie winkte ge⸗ nau ſo begeiſtert wie die anderen. Wenn ich wieder einmal aus großer Höhe ab⸗ ſpringe, weiß ich, was ich beſſer mache: Einen Grog nehme ich mir mit in der Thermosflaſche hinauf. (Der Aufſtieg dauerte länger als 40 Minuten) und den zweiten Handſchuh laſſe ich nicht im Flugzeug liegen, den ſtecke ich ein. (Nachdruck verboten.) Sämtliche Gefangenen entwichen Der neue Direktor des Gefängniſſes von San⸗ tander(Spanien) erlebte, wie aus Madrid gemeldet wird, bei der Amtsübernahme eine nicht geringe Ueberraſchung. Als er das„Inventar“ aufnehmen wollte, ſtellte er zu ſeinem größten Entſetzen feſt, daß B Gefangene das Weite geſucht 4 werden? Geheimbünde der afrikaniſchen Neger Der Waldteufel in der Baumrinde— Hinrich tungen von Ehebrecherinnen durch die Geiſter der Verſtorbenen— Menſcheufett als un dermedizin Geſellſchaft der menſchlichen Leoparden— Eine Pyramide aus verbrannten Menſchenknochen Erſt eine Reihe von Morden haben in der letzten Zeit über eine der ſonderbarſten Eigentümlichkeiten Afrikas, nämlich über die dort zahlreichen Geheim⸗ geſellſchaften, völlige Gewißheit gebracht. Und da über das Weſen der Geheimbünde Afrikas im all⸗ gemeinen in weiteren Kreiſen wenig bekannt iſt, ſo dürfte eine kurze Skizzierung der dunklen Ziele und der merkwürdigen Einrichtungen von nicht geringem Intereſſe ſein. Im ſüdlichen Teil der Kolonie Sierra Leone fin⸗ den wir bei fünf verbündeten Stämmen der Fulha⸗ Suſus den Purrah⸗Bund. Alle Männer von 30 Jahren an können innerhalb jedes Stammes in den Purrah aufgenommen werden. Sie bilden die fünf ſogenannten kleinen Purrahs der einzelnen Stämme; aus ihnen rekrutiert ſich der große Purrah, dem nur Männer von über 50 Jahren angehören dürfen. Mit allerlei Mutproben und Einſchüchterun⸗ gen iſt die Aufnahme in den Purrah⸗Bund verbun⸗ den; vor allem muß der Novize einige Monate in Einſamkeit im heiligen Walde zubringen, wo ihn maskierte Perſonen mit Nahrung verſorgen. Er muß einen feierlichen Eid leiſten, die Geheimniſſe des Bundes nicht zu verraten. Die Hauptaufgabe des Purrah, der einen beſonderen Gerichtshof von 25 Mitgliedern beſitzt, beſteht in der Beſtrafung von Verbrechern, beſonders von Verrätern und Unge⸗ horſamen und in der Beilegung von Streitigkeiten zwiſchen den verbündeten Stämmen. Eine originelle geheimbündliche Einrichtung der Neger iſt der überaus populäre Mumb⸗o⸗Djumbo der Mandingo⸗Völker. 5 Er iſt eine geheimnisvolle Schreckensgeſtalt, eine Art Waldteufel, in Baumrinde oder Piſangblätter ver⸗ mummt, hauſt in Wäldern und bricht nachts lärmend hervor, um Tänze aufzuführen und Gerechtigkeit zu üben, kommt daher in Wahrheit im Auftrage eines geheimen Männerbundes und beſtraft unge⸗ treue Frauen. In ihn können Jünglinge nach dem 16. Lebensjahre nach den üblichen Weihen, Prüfun⸗ gen und Eiden aufgenommen werden. Im Gebiete von Poruba hauſt der GSgungun; äußerlich macht ſich der Bund bemerkbar durch das Auftreten eines maskierten, in ein Graskleid gehüll⸗ ten Mannes, der als Geiſt eines Verſtorbenen be⸗ trachtet wind. Wie der Mumbo⸗Djumbo übt er eine Art Juſtiz aus, wobei er beſonders die Vergehen der Frauen berückſichtigt; Ehebrecherinnen werden dem Egungun und ſeinem ebenfalls maskierten Gefolge zur Hinrichtung übergeben. Jüngeren Datums iſt die Geſellſchaft der Eg bo in Kamerun, auch Mungo genannt. Der Bund ſoll auf einem großen Oelmarkt im Innern, halbwegs zwiſchen Kalabar und Kamerun, zur Verhütung von Unordnung und zur Einſchüchterung Schuldner unter den Kaufleuten entſtanden ſein. Zwei andere geheime Geſellſchaften ſind die der menſchlichen Leoparden und die der Tongo⸗Spieler. Die Geſellſchaft der„menſchlichen Leoparden“ behaup⸗ tet, im Beſitz einer Wundermedizin zu ſein, die„Bor⸗ ſäumiger fimor“ heißt und gegen jedes Uebel gebraucht wer⸗ den kann. Als Hauptingredienz, das dem Mittel erſt dieſe Kraft verleiht, wird Menſchenfett angegeben, zu deſſen Erlangung nun auch Menſchen getötet wer⸗ den müſſen. Zum letzteren Zwecke hat ſich die Ge⸗ ſellſchaft der„menſchlichen Leoparden“ konſtituiert. Urſprünglich beſchränkte ſich die Zugehörigkeit zu ihr nur auf den engen Kreis der Familie, da allein deren Mitglieder ein brauchbares Fett zur Herſtel⸗ lung von Medizin abgeben können. Mit der Zeit fand man aber dieſe Einſchränkung als zu drückend und beſtimmte im Leopardenklub, daß jedes neuein⸗ tretende Mitglied ein Menſchenopfer zu liefern habe, ohne Rückſicht auf deſſen Herkunft. Zu dieſem Zwecke erwartet das neue Mitglied oder an ſeiner Stelle ein Vertreter, in Leopardenfell gehüllt, im Buſch verſteckt, das auserſehene Opfer. Unter Leopardengebrüll und Sprüngen, wie ſie der Leopard ausführt, ſtürzt ſich der Genoſſe von hinten auf den nichts ahnenden Paſſanten und ſtößt ihm ein dreiklingiges Meſſer von beſonderer Form in den Nacken, was einen augenblicklichen Tod herbeiführt. Darauf wird der Körper geöffnet, aus dem man gewiſſe innere Or⸗ gane entfernt und das Fett ablöſt. Manche ver⸗ wachſene Wege ſelbſt in der Nähe größerer Küſten⸗ ſtädte ſind bekannt wegen ihrer Unſicherheit ſogar für Weiße, weil„menſchliche Leoparden“ dort lauern könnten. In dieſe Mordtaten ſind häufig Leute ver⸗ wickelt, von denen man es am wenigſten ahnen ſollte. Die Geſellſchaft der Tongo⸗Spieler befaßt ſich mit der Abſtellung von Beſchwerden von Dorfbe⸗ wohnern und hat als Mitglieder einige Medizinmänner aus dem Hinterland. Werden ſie eingeladen, ſo erſcheinen ſie etwa wie eine königliche Unterſuchungskommiſſion, beraumen eine Volksverſammlung an und verſtecken ſich dann im Buſch in der Nähe des Beratungsortes. Die Namen der verdächtigen Perſonen werden den Medizinmännern im Buſch unterbreitet, worauf eine Art Gottesurteil ſtattfindet. Die verdächtigen Per⸗ ſonen, die aus einem Keſſel kochenden Oels ein Stück Eiſen mit der Hand herausnehmen können, ohne daß dieſe verbrannt iſt, werden als unſchuldig betrachtet, andernfalls ſind ſie überführt, worauf ein Tongoſpiel ſtattfindet. Die Teilnehmer tragen Mützen aus Leopardenfell, von denen Leoparden⸗ ſchwänze herabhängen. Oberkörper und Unterſchen⸗ kel ſind in Leopardenfell gehüllt, mit dem man auch die kurzen Hoſen verziert. Bei dem nun ſtattfinden⸗ den Tanze tragen der Vormaun und ſeine Aſſiſten⸗ ten am Ende verdickte Knittel mit beilartigen Eiſen, die mit Leopardenfell umwickelt ſind. Während des Tanzes ſtürzen ſich nun dieſe drei Leute auf die ſchuldigen Perſonen, denen ſie auf den Schädel ſchla⸗ gen und die ſie, ohne darauf zu achten, ob noch Leben in ihnen iſt, in vorbereitete mächtige Feuer werfen. Der engliſche Kommiſſar in Sherbo ſah dort eine vier Fuß hohe Pyramide von verbrannten menſch⸗ lichen Knochen, die das Ergebnis eines Tongoſpiels war, bei dem 80 Perſonen aus einem einzigen Dorfe umgekommen waren. Vor einem milden Winter Ein neues Syſtem der Wetter⸗Vorausbeſtimm ung— Prophezeiungen, die zu 85 Prozent ein⸗ trafen— Der Mechanismus des Wetters— In Weſteuropa ein warmer, regenreicher Vor⸗ winter— Stärkere Kälteeinbrüche erſt im Februar und März— Verzögerter Frühlingsanfang Mit großer Sorge ſieht man dieſem Winter ent⸗ gegen. Werden wir wieder eine ſo bange Periode kalter Tage haben wie im Vorjahr, wird es wieder dahin kommen, daß man von Woche zu Woche ver⸗ geblich auf das Ende der ſtrengen Froſtperiode war⸗ tet, daß alle bisherigen Kälteperioden übertroffen Die amtlichen Wetterdienſtſtellen geben prinzipiell keine Auskunft. ſolange die Meteoro⸗ logie noch nicht ſoweit iſt, mit einer beſtimmten Sicherheit das Wetter vorauszuſagen, will man den Ruf der Zuverläſſigkeit nicht durch unzuverläſſige Angaben aufs Spiel ſetzen. Aber andererſeits beſchäf⸗ tigen ſich die wiſſenſchaftlichen Forſcher ſchon ſeit vie⸗ len Jahren damit, Syſteme aufzuſtellen, die eine zuverläſſige Vorausſage des Wetters auf längere Sicht ermöglichen. Große Vorteile wären mit ſolchen Angaben verbunden; denn auf zahlloſen Gebieten könnte bei Kenntnis der vorausſichtlichen Wetterent⸗ wicklung ganz anders diſponiert werden als es fetzt der Fall iſt. Leider iſt es jedoch bisher noch nicht ge⸗ lungen, zu einem einwandfreien Syſtem zu kommen. Beſonders auffallend war, daß faſt alle Wetter⸗ vorausſagen für den Winter 1928⸗29 und den Som⸗ mer 1929 nicht zutrafen. Zum Teil hatte man ſich auf Vergleiche der Wetterbildung in früheren Jah⸗ ren geſtützt, die aber alle verſagten. Wetterprophe⸗ zeiungen auf Grund ſtatiſtiſchen Matertals müſſen ſchon deshalb als recht unzuverläſſig bezeichnet wer⸗ den, weil noch nicht einmal ein Jahrhundert lang genaue Angaben über die Temperaturbildung vor⸗ liegen. Bekannt iſt auch, daß das Wetter in Ver⸗ bindung gebracht wird mit der Tätigkeit der Son⸗ nenflecken. Aber auch dieſes Syſtem hat bisher noch zu keinem zuverläſſigen Ergebnis geführt, obwohl zweifellos gewiſſe Rückwirkungen auf die Wetter⸗ bildung durch erhöhte Tätigkeit der Sonnenflecken eintreten. Faſt allgemein falſch waren die Voraus⸗ ſagen für den Sommer 1929. Man glaubte nach den Erfahrungen früherer Jahrzehnte, daß auf einen be⸗ ſonders kalten Winter ein verhältnismäßig kühler Sommer folgen werde. Gerade das Gegenteil war der Fall. Wir haben ſehr lange überaus heißes, trockenes Wetter gehabt, das den vergangenen Som⸗ mer als überaus warm kennzeichnete Mit umſo größerem Intereſſe verfolgt man neue Verſuche der Wettervorausbeſtimmung, die von einem ruſſiſchen Meteorologen Multanowſky unternommen worden ſind. Er hat, wie in ruſſiſchen Blättern behauptet wird, die Wetterbildung dieſes Sommers ſo gut vorausgeſagt, daß etwa 85 v. 5 der von ihm gemachten Angaben eintrafen. Profeſſor v. Ficker, der Leiter der Preußiſchen Wetterdienſt⸗ ſtelle ſoll geſagt haben, daß Multanowſky von allen bisher bekannten Wettervorausſagen die beſten mit der größten Zuverläſſigkeit eingetroffenen Angaben gemacht hat. Multanowſky benutzt nicht ſtatiſtiſche Angaben als Unterlage ſeiner Beſtimmungen, er geht auch nicht von der Tätigkeit der Sonnenflecken aus, ſon⸗ dern die Grundlage ſeines Syſtems iſt— wie er es ausdrückt— der Mechanismus der Wetterbildung. Nach den Zentralpunkten der atmoſphäriſchen Er⸗ ſcheinungen der letzten Monate, alſo von Hochdruck⸗ und Tiefdruckgebieten, ſtellte er den vorausſichtlichen Verteilungsplan für die nächſte Zeit auf. Sein Syſtem iſt noch nicht vollſtändig durchgebildet. Aber er hat ſchon ſehr beachtliche Erfolge damit gehabt. Gab er doch an, daß in Deutſchland im Juli ſehr trockenes warmes Wetter ſein werde, verurſacht durch ein ſich ſehr lange erhaltendes Hochdruckgebiet. Dieſe Prophezeiung war umſo auffallender, als andere Meteorologen genau das Gegenteil geſagt hatten. Auch für den Winter 1929⸗30 macht Multanoſwky verhältnismäßig detaillierte Angaben. In erſter Linie beſchäftigt er ſich mit dem Wetter in Rußland. Seiner Auſicht nach wird in Sibirien ſchon frühzeitig eine ſchwere Froſtperiode einſetzen. Späterhin wer⸗ den im Gebiete des Niemen und der Düna Kälte⸗ einbrüche erfolgen, die ſich langſam nach Süden zie⸗ hen, in das Gebiet des Dnujeber und der Donau, Im allgemeinen aber wird das europäiſche Rußland keine lange Kälteperiode haben, da dieſe immer wie⸗ der durch warme Luftmaſſen, die von Weſteuropa kommen, unterbrochen wird. Es iſt, wie Multa⸗ nowſky ſagt, eine irrige Annahme, daß Sibirien und Nordrußland ausſchlaggebend für die Wetterbildung in Europa ſei. Vielmehr kämen die Kälteeinbrüche häufig gerade vom Weſten. In Weſteuropa werden zuerſt Tiefoͤruckſtrömun⸗ gen vorherrſchen, die zunächſt verhältnismäßig war⸗ mes Wetter zur Folge haben, zugleich aber auch mit ſo ſtarken Niederſchlagsmengen verbunden ſein wer⸗ den, daß mit einer Erhöhung des Niveaus der Flüſſe zu rechnen ſei. Je weiter der Winter fortſchreitet, deſto ſtärker werden die Kälteeinbrüche werden und an Dauer gewinnen, ſodaß mit den tiefſten Tem⸗ peraturen erſt im Februar, oder Anfang März zu rechnen iſt. An einen ähnlich ſtrengen Winter wie 1928⸗29 iſt für 1929⸗30 nicht zu denken. Hingegen wird infolge der im Spätwinter einſetzenden Kälte⸗ einbrüche der Frühlingsbeginn ſtark verzögert werden. So die Prophezeiung von Multanowſky. Ihr ſtehen andere Vorausſagen gegenüber, die für 192930 auf einen ebenſo ſtrengen Winter rechnen wie im Vorfahr. Doch ſcheint nach den bisherigen Erfolgen Multanowſkys ſeine Theorie richtiger zu ſein, als die der anderen Wetterpropheten. 4 Jein. 0 n Mittwoch, den 27. November 1929 Neue Maunheimer 9. Seite. Nr. 551 7 von 5650 8 g orbara kent eien ros La ur a 5 8 5 lan le pianos l. ü Kür Es 0 1 0 1 2 8. 885 8 5 Um gesch eben VI 5 1 12 übernimmt fachgemäß mand das Theafer verlassen, ohne im Biano-Haus llefsten ergriffen zu sein.“ W e dee ee 8 1 „Ein 8 im zum V e Gehen Sie hin“ sagt die B. Z. Eine Felle Episode aus einer der Ungewidbel and des großen Stadt. angenehmen Gespanntseins. M²usikealis 2 1 Otte 5 5 2 55 8 1 HNMEC(K ELT Neue Badische Landeszeitung. 3,10— Kunststr. Marken- Nlavlere 2 Klubsessel, Dam. Schreibtisch, alte antike Kommode u. V. m. verk. billig) H. Seel& C0. Auktionator Nur noch neut de ne e Der Lissi Ar na- Crob fim: Jenseits ger Strate Deutschlands erste Schauspieler biefen in diesem Film eine unerhörte schauspielerische Leistung. Ein Meisterwerk lilm-dramatischer Kunst, ergteifend u, spannend, überwälligend in seinem Aulbau und dem grandiosen Finale. Eine Tregedlie des Alllegs Paul Rehkopf 8 N aul Rehkopf/ Sieg fr. 105 Marg. Kupfer. 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