N Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM. .50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/0, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe anhel Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 um breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗ Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Maunheim. Bellag en: Montag: Sport der N. M.., Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik- Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom FilmMittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Steuer, Geſet und Recht/ Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Mannheimer Reiſezeitung Samstag: Aus Zeit und Leben Mannheimer Muſtkzeitung Abend-⸗ Ausgabe Mittwoch, 27. November 1920 140. Sahrgang— Nr. 552 Saboleure der Lotarnopolitik und Saarbefreiung Geſchworene Gegner von Briands Außenpolitik und des Kabinetts Tardien Wer iſt Monſieur Pernot? (Telegraphiſche Meldung) Paris, 27. Nov. Die republikaniſch⸗demokratiſche Union macht ſeit einigen Tagen, da ihr bedeutendſter Führer, Louis Marin, Briand und logiſcherweiſe auch dem Kabi⸗ nett Tardieu den Tod geſchworen hat, aus inner⸗ politiſchen Gründen es aber für oportun hält, ihm das Vertrauen auszuſprechen, ſchwere Kriſen durch. Der weitaus größte Teil der Partei duldet Briand deshalb, weil er weiß, daß ohne ihn als Außenminiſter zur Zeit wenigſtens kein Kabinett denkbar ſei. Und dieſer Teil hat daher auch die ſtärkſten Bedenken gegen die offene Feindſchaft, die ihr Führer Louis Marin mit ungefähr 50 Getreuen gegen Briand und ſeine Locarnopolitik an den Tag legt. Um die Einheit der Partei jedoch nicht zu zerſtören, iſt von dieſer Seite die Schaffung eines Parteidirektoriums angeregt worden, das in Wirklichkeit dazu dienen ſollte, Herrn Marin ſo⸗ zuſagen Maulſchellen anzulegen und ihn an weiteren „Dummheiten gegen Briand“, d. h. gegen die Regie⸗ rung Tardieu, zu hindern. Die Partei hielt geſtern eine Sitzung ab, die auf den Grundton abgeſtimmt war, unter allen Umſtänden die Einheit zu wahren und dieſe Einheit gegen jedermann zu verteidigen. Der Plan eines Parteidirektoriums wurde nach hef⸗ tiger Debatte fallen gelaſſen. In dieſer Sitzung, in der die allgemeine Außen⸗ politik der Regierung das Hauptthema bildete, zeigte ſich die ſchönſte Harmonie, als es galt, Herrn Briands Politik eins zu verſetzen. ſich darin der Schwerinduſtrielle de Wendel hervor, der über ſein Lieblingsthema, das Saar⸗ gebiet und die ſoeben eröffneten deutſch⸗franzöſi⸗ ſchen Saarverhandlungen, einen Vortrag hielt. Briand befindet ſich auf vollkommen falſchem Wege, erklärte er. Er ſei viel zu ſchnell vorgegangen. Nach de Wendels Beſprechungen mit ſaarländiſchen Indu⸗ ſtriellen ſei es ſogar durchaus möglich, daß die Saarländer die Beibehaltung des jetzigen Völkerbundsregimes einer Rückkehr zu Deutſchland vor zögen. Auf jeden Fall aber müſſe erreicht werden, daß der gegenwärtige wirtſchaftliche Zuſtand aufrecht erhalten bleibe, falls das Saargebiet wirklich an Deutſchland zurückkomme.⸗ Die ganze Gruppe zollte dem Redner begei⸗ ſterten Beifall und beſchloß, dieſe Theſe zu verteidigen und aus dieſer Verteidigung erneut ihre Einigkeit zu ſchmieden. Dieſer Beſchluß hinſichtlich der Saarverhandlun⸗ gen und des Saargebiets brauchte in Deutſchland nicht allzu tragiſch genommen zu werden, da die wah⸗ ren Abſichten dieſer reaktionären Partei niemand zweifelhaft erſcheinen und die Gegenwart Briands im Außenminiſterium vorläufig zu keinen Befürch⸗ tungen Anlaß gibt, wenn nicht ein hervorragendes Mitglied der Partei, Herr Pernot, in ſeiner Eigenſchaft als Arbeitsminiſter Vorſitzender der franzöſiſchen Saar⸗. kommiſſion wäre, die im Namen der Regierung, im Namen des Außenminiſters und im Namen der Locarnopolitik die Saarverhandlungen mit Deutſchland führen. Un⸗ ter ſolchen Umſtänden iſt wohl die Frage erlaubt, welche Stellung Herr Pernot angeſichts der Haltung ſeiner Partei einnehmen wird. Weiter dürfte der Regierung Tardieu die Haltung dieſer größten Partei in ihrer Mehrheit nicht gleichgültig ſein. Das ſind Fragen, auf deren Beantwortung die deutſche Oeffentlichkeit im Intereſſe eines guten Zuſammenarbeitens der beiden Saardelegationen ein Recht hat. Sato will mit Briand verhandeln — Tokio, 27. Nov. Der Sekretär der japaniſchen Delegation für die kommende Seeabrüſtungskonfe⸗ renz in London, Sato, iſt geſtern nach Europa ab⸗ gereiſt. Er erklärte, er wolle ſich vor allem mit dem franzöſiſchen Außenminiſter Briand über die Abrü⸗ ſtungsfrage auf der Londoner Konferenz unterhalten, ganz beſonders aber über die Frage der Unterſee⸗ boote. Beſonders tat (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 27. Nov. Der Reichstag, der heute nachmittag um drei Uhr nach längerer Pauſe wieder zuſammentritt, wird zunächſt nur einige kleinere Vorlagen erledigen. Das Hugenbergſche„Freiheitsgeſetz“ wird aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit nach erſt am Freitag zur Verhandlung kommen. Mit einiger Spannung ſieht man der mor⸗ gigen Fraktionsſitzung der Deutſch nationalen Volkspartei entgegen, der unter Umſtänden ent⸗ ſcheidende Bedeutung zukommt. Das Gerücht, daß Abg. Lindeiner⸗ Wildau mit dem Präſidenten Löbe ſich in Verbindung geſetzt habe, um mit ihm zu vereinbaren, wie eine von ihm beabſichtigte Er⸗ klärung gegen das Volksbegehren am beſten zu plazieren ſei, erweiſt ſich, wie von vornherein an⸗ zunehmen war, als leeres Couloirgeſchwätz. Bisher ſind die Dinge, die ſich innerhalb der deutſchnationalen Fraktion abſpielen, noch recht un⸗ durchſichtig. Manches ſpricht, wie wir hier wederholt darlegten, dagegen, daß es noch vor Volksentſcheid und MPoungplandebatte zum offenen Konflikt kommen wird. Auf der anderen Seite deuten gewiſſe Anzeichen jetzt auf eine Entſcheidung hindrängt. Dieſe Be⸗ wegung, der Herr Schiele und die Landbund⸗ gruppe jedoch nicht zuzuzählen iſt, geht von dem Abg. Treviranus aus, der das Ausſchlußver⸗ fahren fürchtet. Auch die Chriſtlich⸗Sozialen entfalten, wie uns aus ihrer Hochburg, dem weſtfäliſchen In⸗ duſtriegebiet berichtet wird, neuerdings wieder eine erhöht Aktivität. Vielleicht wird man morgen nach der deutſchnationalen Fraktionsſitzung etwas klarer ſehen. Wenn der Geheimrat Hugenberg für die Abſtimmung zum 8 4 den Fraktionszwang anwenden ſollte, ſo wäre immerhin die Möglichkeit eines Eklats gegeben. Fraktionsſitzung der D. B. P. (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 27. Nov. Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei im Reichstag trat unter dem Vorſitz des Abg. Geheimrat (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 27. Nov. Die Ausſprache über den deutſch⸗polniſchen Liqui⸗ dationsvertrag iſt im Auswärtigen Ausſchuß heute noch nicht abgeſchloſſen worden. Die Beratungen gehen morgen weiter. Wie verlautet, ſind von den einzelnen Diskuſſionsrednern, nachdem der Reichs⸗ außenminiſter Dr. Curtius über die deutſch⸗ polniſchen Verhandlungen eingehend Bericht erſtattet hatte, ſehr ſtarke Ein wendungen und Be⸗ denken gegen das Abkommen erhoben worden. Es ſprachen vom Zentrum der Abg. Ulitzka, von den Deutſchnationalen der Abg. Hoetzſch, ferner von der Deutſchen Volkspartei Dauch und von den Sozialdemokraten Frau Sender. Der Geſandte Rauſcher ergänzte die Darlegun⸗ gen des Außenminiſters und beantwortete eine Reihe an ihn gerichteter Fragen, die ſich auf die Zweifel⸗ haftigkeit einzelner Beſtimmungen des Vertrages bezogen. Schließlich behandelten noch Reichsfinanz⸗ miniſter Hilferding und der Miniſterialdirektor Dr. Dorn die finanzpolitiſche Seite des Problems. Beſchlüſſe wurden ſelbſtverſtändlich nicht gefaßt. Die volksparteiliche Fraktion des Reichstags hat dem Reichskanzler zum deutſch⸗polniſchen Handelsvertragdrei Forderungen unter⸗ doch darauf hin, daß ein Teil der Oppoſition ſchon Der Reichstag ist wieder beiſammen Entwürfe, doch keine Hoffnungen Zapf zu einer außerordentlich gut beſuchten Sitzung zuſammen, die ſich mit dem vorliegenden Arbeits⸗ penſum Reichstages, u. a. dem ſogenannten Hugenbergſchen„Frieiheitsgeſetz“ beſchäftigte. Die Fraktion wird das Geſetz ablehnen. Zum Redner im Plenum wurde der Abg. v. Kardorff beſtimmt. Die Fraktion nahm dann ausführliche Referate über Finanz⸗ und Steuerreform und den Zolltarif entgegen. Ueber die Finanz⸗ und Steuerreform referierten die Abg. Dr. Hoff, Dr. Becker ⸗Heſſen und Dr. Cremer. Den Bericht über den Zölltarif erſtatteten die Abg. Dr. Schnei⸗ der, Dr. Hamkens und Dr. Köngeten. Die Fraktion erledigte außerdem eine Reihe geſchäftlicher Fragen. Der Vorſitzende Geheimrat Dr. Zapf hieß das neue Mitglied der Fraktion, Malermeiſter Havemann freundlich willkommen und begrüßte den an der Fraktionsſitzung teilnehmenden neuen volksparteilichen Reichswirtſchaftsminiſter Univerſi⸗ tätsprofeſſor Dr. Moldenhauer. Der Jall Lampel (Telegrapiſche Meldung) * Neiſſe, 27. Nov. Die wegen des Fememordes von Wackenau verhafteten Lampel und Schweninger ſind geſtern den Förſterseheleuten Wirt und ihrer Tochter, die früher in Kohlhöhe wohnten, gegenüber⸗ geſtellt worden. Die Zeugen erkannten Lampel und Schweninger als die Offiziere wieder, die damals den Köhler von Kohlhöhe mitgenommen haben. Lam⸗ pel und Schweninger gaben dies zu, wollten ihn aber nur nach Dittersdorf gebracht haben. Wie Köh⸗ ler nach Wackenau gekommen iſt, bleibt noch aufzu⸗ klären. Lampel und Schweninger beſtreiten aber nach wie vor, daß die Abbeförderung des Köhler von Kohl⸗ höhe den Zweck gehabt habe, ihn beiſeite zu ſchaffen. Daß Köhler Spion war, konnte bisher nicht feſt⸗ geſtellt werden, wohl aber ſteht feſt, daß er wegen mehrerer Eigentums delikte mit Zucht⸗ haus vorbeſtraft war und daß er zur zweiten Klaſſe des Soldatenſtandes gehörte. Die Ermittlun⸗ gen nehmen ihren Fortgang. des Kritik des Handelsvertrags mit Polen Im Auswärtigen Ausſchuß Sofortige Fühlungnahme mit den land⸗ wirtſchaftlichen Organiſationen zur Neuernennung eines landwtrtſchaftlichen Sachverſtändigen; 2. Ga⸗ rantien dafür, daß nach Abſchluß des Vertrages pol⸗ niſche Exportprämien uſw. ausgeſchloſſen ſind, 3. Uebertragung der Verwaltung und Regelung des Veterinärpolizeiweſens vom Innenminiſterium auf das Reichsernährungsminiſterium. Am 200000 Schweine Warſchau, 27. Nov. Die polniſche Zeitungskorreſpondenz„Preß“ ver⸗ ſichert, daß es bei den deutſch⸗polniſchen Handelsver⸗ tragsverhandlungen in der Kohlenfrage bereits zu einer grundſätzlichen Einigung gekommen ſei. Schwieriger ſtehe es mit den Schweinen, da bolen die Zuſicherung erhalten wolle, das ihm zu⸗ gebilligte Kontingent von 200 000 Stück Borſten⸗ vieh jährlich auch für den Fall verkaufen zu können, wenn die fleiſchverarbeitenden Fabriken Deutſchlands die polniſche Ware nicht in dem Ausmaße des zu⸗ erkannten Kontingents abnehmen könnten oder wollten. Die Korreſpondenz ſpricht die Erwartung aus, daß Geſandter Rauſcher von Berlin genaue Inſtruktio⸗ nen über die in den Handelsvertragsverhandlungen beſtehenden Streitfragen mitbringen werde. breitet: 1. Frankreichs ſchwerſte Stunde Der dritte Band der Poincaré⸗Memoiren Von Eckart Peterich Poincaré— ctesf, la guerre—„Poincaré“— das bedeutet Krieg—— es war intereſſant zu erfahren, was der Mann, dem dieſes geflügelte Wort voran⸗ ging, über den Krieg zu ſagen hätte. Während dle erſten beiden Bände ſeines umfangreichen, mit un⸗ endlichem archivariſchem Fleiß und bewunderns⸗ würdiger Gedächtnisſtärke zuſammengetragenen Memoirenwerkes die Vorkriegszeit behandelten, ſchildert der dritte die erſten fünf Kriegsmonate, den Zeitraum Auguſt Dezember 1914.(Unter dem Titel„Der Einbruch der Deutſchen in Frankreich“ ſoeben in einer ausgezeichneten deutſchen Ausgabe bei Paul Aretz, Dresden erſchienen.) Eine ausführ⸗ liche, bis ins kleinſte Detail gehende Schilderung jener ſchweren Monate, in denen unſere Truppen bis in die unmittelbare Nähe von Paris kamen, in denen die Marneſchlacht und die großen diploma⸗ tiſchen Kämpfe um die Gewinnung neuer Verbün⸗ deter geſchlagen wurden; in denen aus dem drama⸗ tiſchen Auf und Nieder des Bewegungskrieges das tragiſche Feſtrennen des Stellungskrieges wurde, Eine Tragödie von unfaßbarer Großartigkeit findet auf den Schlachtfeldern Frankreichs ihre blutige Expoſition: undurchdringlichſte Rätſel ſind um ihre Entwicklung, um ihr Ende. Die einfachſten, allbekannten Tatſachen, die auch das Gerippe zu Poincarés Memoiren abgegeben, erſchüttern uns heute noch aufs Tiefſte. Aber wie ſo oft bei der Lek⸗ türe dieſer Kriegserinnerungen packt uns auch bei denen Poincaré's die furchtbare Frage: was für ein Format hatten die Menſchen, die in jenem Augen⸗ blick an der Spitze der Völker ſtanden? In wie vielen Fällen haben wir antworten müſſen: ſie waren klein, elend klein. Und auch der neue Poincaré⸗Band zwingt uns wieder zu dieſer Ank⸗ wort. Der Mann, der uns aus dieſen Erinnerungen entgegentritt, damals als Präſident der Republik das Haupt der franzöſiſchen Nation, iſt ein Menſch von durchſchnittlichem Format. Gewandt, ziel⸗ bewußt, geſcheit, umſichtig; getrieben von einem ge⸗ wiß aufrichtigen Patriotismus. Aber im Grunde ein kleiner, auf Aeußerlichkeiten, Sentimentalitäten, Oberflächlichkeiten bedachter Spießbürger, der in dieſer Umwelt gewaltiger Geſchehniſſe manchmal ge⸗ radezu komiſch wirkt. g * Poincaré hat den großen Fehler, daß er alles eruſt nimmt. Wer von den Staatsmännern, die damals in Europa regierten, hätte nicht Kriegs⸗ propaganda gemacht, nach außen und nach innen, mit Orden, Fahnen, Telegrammen, Ehrungen und Reden? Alle. Aber kaum einer dieſer Leute hat dieſe Propaganda ernſt genommen. Sie wurde ge⸗ macht, weil ſie den Kriegsführenden notwendig er⸗ ſchien... Aber im Grunde ſchämte man ſich dieſes Theaters ein wenig. Poincaré hat das Privileg, daß er alle dieſe Dinge ernſt genommen hat. Die banalſten Depeſchen, die zwiſchen ihm und den ver⸗ bündeten Monarchen gewechſelt werden, regiſtriert er mit ehrfürchtiger Sorgfalt. Er hält es für eine Wichtigkeit, wenn er Georg V.„die wunderbare Tapferkeit“ der engliſchen Truppen drahtlich be⸗ ſtätigt, oder wenn Albert von Monaco den Draht unter antideutſchen Kundgebungen erzittern läßt, Orden werden mit unglaublichem Wortaufwand ver⸗ liehen. Die Rede, die er ſelbſt bei der Uebergabe der Militärmedaille an Joffre hält, in extenso mitgeteilt und kommentiert. Daß die Univerſität Glasgow ihn zum Ehrendoktor ernennt, daß er ſich von der Bel⸗ gierkönigin photographieren laſſen darf, erſcheint ihm bedeutſam. Eine große Rolle ſpielen in dieſem Buch auch eroberte Fahnen. Konventionelle Anſprachen, die der Präſident der Republik z. B. mit König Albert wechſelt, rühren ihn bis zu Tränen. Und wenn man ſchon nicht verſtehen kann, wie Poincars dieſe belangloſen Dinge mitten im tragiſchſten Welt⸗ geſchehen empfinden, für wichtig halten, ſorgfältig aufſpeichern kann, ſo erſcheint es geradezu grotesk, daß er ſie viele Jahre nach dem Kriege noch mittei⸗ lenswert findet. Tragiſch iſt es für Frankreich, Für uns, für die Welt, daß ein ſo kleiner Mann, durch Gewandtheit auf einen Platz gekommen, der ihm Unmſtänden gebührte, Jahre hindurch iſcheidende Macht ausübte; und wir Deutſche, lieben können, empfinden bei der Lektüre dieſer Erinnerungen mit Entſetzen, welch anger und kleinlicher Geiſt auch unſere Geſchicke mit⸗ Unter keinen ſolch en die wir Poincaré nicht Dabei ſind es wirklich die ſchwerſten Stun ⸗ denn ſeines Landes, in denen Poincars alle dieſe Nich⸗ tigkeiten notiert hat. Die Franzoſen halten uns für Unendlich überlegen: der Zahl und der Ausrüſtung Hach, Am 5. Auguſt hat der Präſident der Republik den Kriegsminiſter Meſſimy im Miniſterrat weinen ſehen. Die Deutſchen rücken unaufhaltſam vor. Der techniſche Krieg offenbart ſich zum erſten Mal in ſei⸗ nerx ganzen Grauſigkeit. Die Stimmung, das empfin⸗ det man deutlich, iſt Verzweiflung. Nichts be⸗ zeichnender als der am 7. Auguſt aufgeſchriebene Satz:, 5 5 haben wir ſogar einen Sieg davongetra⸗ gen.“ erzweifelt iſt auch die Hoffnung, mit der man ſich. jenen Tagen an die geringen Eroberungen klammerte, die die franzöſiſche Armee im Elſaß ge⸗ macht hatte. Der Verluſt von Mülhauſen iſt ein gro⸗ ßer Schmerz, ein„trauriger Mißerfolg“,„eine ernſte moraliſche Niederlage“. Daß gerade das Elſaß von Joffre zum„Kriegsſchauplatz zweiten Ranges“ er⸗ klärt wird, kan der Sentimentale im Elyſée nicht ver⸗ ſchmerzen. Er findet die ſtärkſten Ausdrücke für die Verzweiflungs⸗Stimmung dieſer Tage.„Wir ſind ein tapferes, hochherziges, der erſten Eingebung fol⸗ gendes Volk!“ ſo heißt es da.„Werden wir auch ein zühes, hartnäckiges, ausharrendes Volk ſein?“ Oder: „Wohin ſind die ſchönen Hoffnungen, die unſere große Offenſive erweckt hatte?“ Die Belgier weichen zurück. Die Engländer ſind zu langſam; ſie verlangen nach dem Rückzug von Mons acht Tage Ruhe.„Acht Tage!“ ruft Poincaré.„Werden die Deutſchen nicht binnen acht Tagen in Paris ſein?“„Die Entſcheidungsſtunde naht. Umſonſt rede ich mir Vernunft ein. Mit jeder Minute fühle ich, wie meine Betrübnis und Be⸗ ſchämung zunimmt.“ In jene ſchwerſten Stunden fällt die Ueber⸗ 1 edlung der Regierung nach Bordeaux. Für Foincars hat dieſe Ueberſiedlung ſymboliſche Bedeu⸗ fung. Er erzählt, wie er ſich mit allen Mitteln da⸗ gegen wehrt, wie er ſpäter für eine baldige Rückkehr nach Paris arbeitet. Inzwiſchen macht ſich im Lande ſeine neue Krankheit“, der Defaitismus, breit. Dieſe Erſcheinung, die Clemenceau ſpäter mit ſolch gewaltſamen Methoden bekämpfen ſollte, erfüllt Poincars zunächſt nur mit Schrecken und mit jener etwas billigen moraliſchen Entrüſtung, die in ſeinem Buche immer wiederkehrt. Bordeaux iſt plötzlich ein kleines Paris, es lebt ſich luſtig an der Gironde und Uicht alle Menſchen halten ſich an den Lebensſtil, der dem Präſidenten notwendig erſcheint. Er zeigt auch darüber tiefe Verzweiflung, findet manchmal— was hier nochmals eingeräumt ſei— Töne echter Vater⸗ landsliebe. Und doch wird man das Gefühl nicht los, daß Poincaré in dieſen ſchwerſten Stunden nicht nur klein, ſondern auch ſchwach war— bis zur Marne⸗ ſchlacht, bis zum Beginn des Stellungskrieges und der Rückkehr der Regierung nach Paxis.“ g* Intereſſant iſt aus dem übrigen Teil des Buches die Entwicklung des Konfliktes mit Clemen⸗ Cen. Der gleiche Clemenceau, dem Poincaré 1917 das Miniſterlum anvertrauen muß, greift den Präſi⸗ denten mit einer Vehemenz au, die dem Geiſt der „union in keiner Weiſe entſpricht. Er wirft ihm die niedrigſten Handlungen vor. Er habe Reiter hon der Front kommen laſſen, damit ſeine Auffahrt zur Kammereröffnung recht prunkhaft ſei; er habe ich ſeine Repräſentationskoſten ert öht. Mit Hilfe der Zenſur wird Clemenceau mundtot gemacht. Aber es iſt bezeichnend, daß Poincaré ſelnen dritten Band mit einem Verteidigungsbrief ſchließt, den er an ſeinen überlegenen Gegner gerichtet hat. Er muß ſchon damals, in Frankreichs ſchwerſten Stunden, die gange Wucht dieſes Gegners gefühlt haben, der ſpäter Frankreich und Poincaré ſelbſt ſich zu unterwerfen und den Krieg zu jenem furchtbaren Ende zu führen müßte, das wir alle kennen. Denn:„Poincaré— das bedeutet den Krieg“. Aber:„Clemenceau— das be⸗ deutet den Frieden“, Sner s“ Tägliche (Telegraphiſche Mel — Pyritz(Pommern), 27. Nov. In der Ortſchaft Siebenſchloß wurde geſtern die 30jährige Frau eines Schnitters, Eliſabeth Gerecca, mit eingeſchlage⸗ nem Schädel in einer„ tot aufgefun⸗ den. Der Mörder hat alle Behältniſſe durchwühlt und außer 500 Mark barem Geld ein Fahrrad und Kleidungsſtücke geraubt. Im Verdacht der Täterſchaft dungen) ſteht der 27jährige Melker Julius Buſch, der aus Wolhynien ſtammt und ſeit der Tat verſchwunden iſt. Mord Paderborn, 27. Nov. Bei Fürſtenberg im Kreiſe Düren wurde geſtern nachmittag die 23jäh⸗ rige Gutsbeſitzerstochter Eliſabeth Schäfer erſchoſ⸗ ſen aufgefunden. a Es liegt Mord vor. Von dem Täter fehlt jede Spur. Mit der Axt erſchlagen Brekendorf(Schleswig), 27. Nov. Geſtern er⸗ ſchien der Schlächter Jeß mit zwei Begleitern bei dem Landwirt Peters, um ein Kalb zu kaufen. Plötzlich ſtürzte Peters mit einer Axt auf Jeß zu und verſetzte ihm damit einen furchtbaren Schlag tber den Kopf. Jeß brach zuſammen und wurde in hoffnungsloſem Zuſtand in das Schleswiger Krankenhaus befördert, wo er nach kurzer Zeit ſtarb. Wie es zu der Tat gekommen iſt, konnte noch nicht geklärt werden. Peters wurde verhaftet und nach Kiel verbracht. Jugendliche Mörder vor Gericht Paris, 27. Nov. Das Schwurgericht in Ver⸗ ſailles verurteilte geſtern den 16jährigen Emile Le Guen zu 20 Jahren Gefängnis in einer Strafkolonie und den 15 jährigen Louis Hélie als Anſtifter zu 20 Jahren Zwangsarbeit und 20 Jahre Aufen haltsverbot, weil die beiden Bur⸗ ſchen eine 85jährige Frau auf beſtialiſche Weiſe ermordeten, indem ſie ihr mit einer Giſenſtange während des Schlafes die Schädeldecke zertrümmerten, um ſie zu berauben. Die beiden jugendlichen Mörder, die ihre Beute von ganzen 12 Franken(a 16 Pfg.) unterein⸗ ander teilten, legten vor Gericht ein durchaus kind⸗ liches Verhalten an den Tag, machten jedoch ihre Ausſagen ohne jede Gefühlsregung. Vor dem Pariſer Jugendgericht wird ſich in den nächften Tagen das 14jährige Dienſtmädchen Eliſe Plapp zu verantworten haben, die im März dieſes Jahres verſucht hatte, die hochbetagte Mutter des Abg. Mandel zu ermorden. Jagd auf Alkoholſchmuggler — Newyork, 27. Nov. Nach einer aufregenden Jagd, in deren Verlaufe mehrere Kanonenſchüſſe ab⸗ gefeuert wurden, gelang es einem Küſtenwechtkutter, das Alkoholſchmuggelſchiff„Storm Petrel“ zu be⸗ ſchlagnahmen. Das Schiff hatte 20000 Kiſten Ru m an Bord. Die Schm zu erreichen, üggler verſuchten vergebens die Küſte um ſich in Sicherheit zu bringen. Das Schiff geriet jedoch auf Grund und fiel mit der ge⸗ ſamten Ladung in die Hände der Verfolger. Staatspröſident Bolz zur Reichsreform — Stuttgart, 27. Nov. In einer Unterredung mit dem Chefredakteur des„Deutſchen Volksblattes“ äußerte ſich Staatspräſident Bolz zu den letzten Beſchlüſſen der Länderkonferenz und erklärte u. q. er halte es für unmöglich, daß der bis⸗ herige Zuſtand beſtehen bleiben könne, weil ſonſt die von allen verurteilte Zentrali⸗ ſlerung in der Praxis nicht aufzuhalten ſei. Das Reich habe das Beſtreben, auf dem Wege über die Finanzreform und die Verwaltung die Lebens g⸗ keit der Länder immer mehr einzuengen. In dieſer Richtung ſtehe auch der bevorſtehe nde Fin anz ⸗ ausgleich. Wenn die Entwicklung noch einige Zeit ſo weitergehe, daun würden die Länder immer mehr ihre Selbſtändigkeit einbüßen und den Charak⸗ ter von Provinzen annehmen. Der Staatspräſident betonte, daß er auf der Länderkonferenz der diffe⸗ renzlerenden Geſamtlöſung zugeſtimmt habe, weil auf einem anderen Wege der Prozeß der fortſchrei⸗ tenden Zentraltſierung nicht aufzuhalten ſei. Vorverlegung der Ratstagung? (Drahtbericht unſ. Berliner Bitros) Berlin, 27. Die deutſche Regierung hat ſich in ihrer Antwort auf die Anregung Italiens, die Ratstagung vorzu⸗ verlegen, dahin geäußert, daß, wofern die anderen Mächte ſich für eine ſolche Vorverlegung ausſprechen würden, keine Einwände zu beabſichtigen. Gleich⸗ zeitig iſt aber von deutſcher Seite betont worden, daß im Hinblick auf die Arbeiten für den Poungplan man es nicht für opportun halten würde, die Sitzung zu verſchieben. Authentiſche Nachrichten, wie die anderen Mächte ſich verhalten werden, liegen zur Zeit hier noch nicht vor. Nov. * 100 Geburtstag. Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, hat der preußiſche Miniſterprä⸗ ſident der Frau Emilie Kerber in Berlin, auläß⸗ lich ihres 100. Geburtstages am 25. November 1929 ein Glückwunſchſchreiben und eine in der Staatlichen Porzellaumanufaktur hergeſtellte Ehrentaſſe der Preußiſchen Regierung übereichen laſſen. Der Sohn einer Magd-der Tragödie zweiter Teil Neue Steindberg⸗ Briefe Unter dem Titel„Er und ſie“ erſcheint dem⸗ nächſt bei Georg Müller, München, der Briefwechſel zwiſchen Strindberg und ſeiner erſten Frau. Dieſer Briefwechſel iſt erſt nach dem Tode des Dichters veröffentlicht worden. Strindberg hatte ſich vergeblich bemüht, ſeinen Verleger zur Herausgabe zu bewegen. Der Dichter wollte mit der Veröffentlichung dieſer Briefe vor aller Welt klar⸗ ſtellen, daß ſeine Scheidung in Ehren erfolgt ſei. Damit wäre auch zweifellos der Roman„Der Sohn einer Magd“ weit beſſer verſtanden worden, als deſſen Fortſetzung Strindberg den Brieſwechſel auf⸗ gefaßt zu werden wünſchte. Aber der Verleger wei⸗ gerte ſich, trotz dem Einverſtänduis beider Ehegatten. Nun erſcheinen die Briefe zum erſtenmal in deut⸗ ſcher Sprache in der Ueberſetzung Emil Scherings. Wir veröffentlichen den erſten Brief, der gleich mit elnem Bekenntnis und einer Selbſtcharakteriſtik Strindbergs den Brliefwechſel eröffnet. Stockholm, Donnerstag Abend, 1. Juli 75. Es iſt doch furchtbar, daß man ohne ſeinen Willen fremdes Unglück verſchulden kann! Ich bin zuweilen geneigt zu glauben, daß der Teufel mich zur Taufe getragen hat, denn ich ſcheine geboren zu ſein, um zur vernichten: alles welkt unter meiner Hand. Ge⸗ ſchieht mir ein einziges Mal etwas recht Glückliches, ſo verwandelt ſich das Glück ſofort in Fluch. Es gibt mindeſtens ſechs junge Männer, deren Eltern mich verwünſchen, weil ihre Söhne ſich mir anſchloſſen. Meine Zweifel an der Welt mißver⸗ ſtshend, wollten ſie meine ironiſchen Theorien in Prapis umſetzen. Wenn ſie ſcheiterten, iſt es meine Schuld? Vor drei Jahren gab es in Stockholm eine Liga, die ſich abends in einem Raume verſammelte, der „Das rote Zimmer“ genannt wurde. Es waren lau⸗ ter zunge Leute, die etwas mehr vom Leben verlang⸗ als Erfolg. Sie ertrugen alles, ſie brachen mit deun ſie lebten nicht für den Augenblick. Heute ſind nur zwei davon übriggeblieben— die andern ſind untergegangen! Ach, wenn ich die Ge⸗ ſchichte des„Roten Zimmers“ ſchreiben dürfte! Das würde die Geſchichte unſrer Zeit im Auszuge wer⸗ den! . Als ich heute mittag heimkehrte, lag ein Brief auf meinem Tiſch. Ich ſah ſofort, von wem er kam! Die rote Marke verhieß mir einen roſenroten Augenblick! Ich machte Toilette. Ich ordnete mein Zimmer, als ob ich mich vorbereite, einen lieben Gaſt in meiner Einſamkeit zu empfangen. Ich verriegelte die Tür und ſtopfte mir eine Pfeife. Dann öffnete ich die Kammern des unglücklichen Herzens, um einen Sonnenſtrahl hereinzulaſſen. Sie ſind die einzige Perſon, mit der ich über Fräulein.“) ſprechen kann. Verzeihen Sie mir alſo, wenn ich Ihnen mein Vertrauen aufdränge! Ich habe Sie allerdings nicht gefragt, ob Sie es empfangen wollen! Leſen Sie es jedenfalls wie eine gewöhnliche Ge⸗ ſchichte, oder als den Entwurf zu oder als ein Teſtament— als was Sie wollen Ich muß mich über dieſen Fall ausſprechen. Da Sie mich ſo verwöhnten, begnüge ich mich nicht da⸗ mit, einen Monolog zu halten. Der Brief enthielt ganz einfach die Aufforderung von Fräulein.s Verlobten, ich ſolle mich erſchießen. Man iſt ja davon abgekommen, im Duell aufein⸗ ander zu ſchießen. Ich ſoll mich nämlich wie ein Schurke benommen haben. Er hätte das Mädchen, das er liebte, mir, ſeinem erprobten Freunde, anvertraut. Ich aber habe ihr Herz geſtohlen! Alſo! Das weiß er ſehr höflich ſo auszudrücken: Nomes liebte Roſalinde vor Julia. einem Roman, 8 Die Sprachenfrage in Eiſaß⸗Lothringen (Teegraphiſche Meldung) Paris, 26. Nov. In der Kammer wurde heute das Budget für Elſaß⸗Lothringen verabſchiedet, wobei es zu einer De batte über die Spracheufrage kam. Der Unter⸗ ſtaatsſekretär bei der Miniſterpräſidentſchaft, dem die elſaß⸗lothringiſchen Angelegenheiten unterſtehen, Marcel Heraut, gab folgende Erklärung ab: „Ich wiederhole, daß die deutſche Sprache im Elſaß alle Bürger lernen müſſen, damit alle die, die elſaß⸗lothringiſcher Abſtammung ſind, untereinander die Sprache verſtehen, unter der ſie aufgewachſen ſind. Ich wiederhole aber auch, daß alle franzöſiſchen Bürger die franzöſiſche Sprache ler⸗ Ich werde dafür ſorgen, daß die elſaß⸗ 5 Verwaltung, namentlich die Juſtiz, der de ſchen Sprache mächtig i 5 weil ich als Rechts anwalt von Berufs wegen ſchon den Wunſch habe, daß die Verteidigungs möglichkeit vor Gericht vollſtändig gewahrt wird, Ich habe peinliche Zwiſchen⸗ fälle erlebt, wenn jemand vor Gericht ſich nicht mit dem Gerichtshof verſtändlich machen konnte. Ich will dieſe Schwierigkeiten in weiteſtem Ausmaße beheben,“ Pointares Krankheit überwunden V Paris, 27. Nov.(Drahtung unſeres Pariſer Vertreters.) Poincarés Geneſung iſt jetzt ſoweit fort⸗ geſchritten, daß der ehemalige Miniſterpräſident wie⸗ der jeden Tag aufſtehen und im Lehnſtuhl ſitzend ſeine journaliſtiſche Arbeit erledigen kann. Unmittel⸗ bar nach dem Tode Clemene eaus ließ er einen laugen Artikel über den„alten Tiger“ für eine argentiniſche Zeitung nach Buenos Airesskabeln. Anfang Dezem⸗ ber wird Poincaré wahrſcheinlich die Klinik verlaſſen und wieder ſeine Privatwohnung beziehen können. Zu ſeiner völligen Erholung gedenkt er Mitte De⸗ zember nach der Riviera zu reiſen, wo er wahr⸗ ſcheinlich in der Villa eines Freundes zwiſchen Monte Carlo und Menton abſteigen wird. Vielleſcht wird er ſogar nach ſeiner völligen Wiederherſtellung mit ſeiner Gemahlin eine Reiſe nach Tunis und Marokko unternehmen. Die Aerzte haben gegen eine ſolche Fahrt nach Afrika, die ſchon lange im Programm Poincarés ſteht, nichts einzuwenden. „Ein Bogen Aphorismen, die ich vor einem Mo⸗ nat ſchrieb, fand ſein Grab im Kachelofen. Von allen iſt mir nur einer im Gedächtnis haften geblie⸗ ben, den ich in der ſchwarzen(!) Aſchenglut unter⸗ ſcheiden konnte. Da ſtand: Kann der Dichter ein Gentleman ſein?“ Der ganze Brief handelt von gleichgültigen Din⸗ gen⸗ Fräulein J. erwähnt er nur an einer Stelle: „Ein Fräulein., das am 8. Mai in der Oper von Stockholm mitwirkte, und ich gaben vor einigen Tagen hier ein Konzert zuſammen. Ich will das Programm beilegen, falls es dich intereſſiert.“ Was bedeutet das? Hat Fräulein J. ihm nichts davon geſagt, daß ſie mich kennt und an mich ſchreibt? Doch ſicherlich, denn einer von ihren Brie⸗ ſen muß von ihm erbrochen worden ſein! Was habe iſt denn angerichtet, ich unſeliger Menſch? Zerſtörte ich das Glück zweier Menſchen? Ich bin doch ſo kindlich, daß ich über eine Blume weine, die ich ſelbſt totrauchte! Sollte ich fähig ſein, eine Schurkentat zu begehen? Ich habe mich doch ſelbſt dreimal ins Unglück ge⸗ ſtitrzt, als ich mich frohen Mutes für andre opferte. Hätte ich nicht die Kraft gehabt, eine Neigung zu Unterdrücken, wenn ich ſie empfunden? Bin ich nicht ins Feuer gegangen, vor dem andre zurückſcheuten? Was ſagte ich denn dem armen verlaſſenen Kinde — ja, ſo erſchien mir Das Mädchen—, das mißver⸗ ſtanden werden konnte? Mir war bange um mich ſelbſt: deshalb behauptete ich, ich ſei verlobt! Das wurde eine fixe Idee bei mir, nachdem es eine Un⸗ wahrheit geweſen. So geſchah es, daß wir, ſie und ich, uns als Ge⸗ ſchwiſter betrachteten! Wir ſprachen von unſrer Neigung und unſern Geliebten wie von kaits accomplis, Ich ſchenkte ihr eine Blume— meine erſte Roſe, die ich ſelbſt gezogen hatte. Es war an einem Nach⸗ mittage, als ſie in dem unfreundlichen Muſikladen ſaß. Das war doch nur eine Höflichkeit! Daß ſie die Roſe am Konzertabend ins Hagar ſteckte— das war doch auch nicht gefährlich! Viel⸗ leicht hat ſie davon geſprochen? Das wäre unvorſich⸗ tig geweſen! J Während der letzten acht Tage vermied ich es, ihr 1 Mittwoch, den 27. November 1929 Letzte Meldungen Deutſch⸗ungariſcher Schulkinder⸗Austauſch — München, 27. Nov. Aus Bu dapeſt wird uns berichtet: Anläßlich des Beſuches des Nürn⸗ berger Direktors Möhring in Budapeſt im Rahmen der Nürnberger Woche wurde eine Aktion eingeleitet, um in den Schulferien deutſche Kin⸗ der am Plattenſee unterzubringen, wo ſie die klima⸗ tiſchen und therapeuthiſchen Vorteile der Badeorte genießen könnten, und als Austauſch ungaviſche Kinder, die die deutſche Sprache erlernen wollen, bei bayeriſchen Familien in Pflege zu geben. Dieſe Aktion wünſcht der Oberbürgermeiſter von Nürnberg, Dr. Luppe, auf ganz Süddeutſch⸗ land zu erſtrecken. Beratungen in dieſer An⸗ gelegenheit ſind bereits erfolgt. Den Stiefſohn erſchlagen Nov. Als mutmaßlicher Mör⸗ der des Bergmanns Johann Ruffing, der in der Nacht zum 18. d. Mts. im Walde von St. Ingbert liegend mit ſchweren Verletzungen bewußtlos auf⸗ gefunden wurde und ſpäker 9 5 wurde vor einigen Tagen Ruffings Stiefvater, der Metzger Oden⸗ wälder aus Spieſen, verhaftet. Odenwälder hat nunmehr eingeſtanden, daß er am Mordtage mit Ruffing die Kirchweih voni St. Ingbert beſucht, ihn gehörig betrunken gemacht und dann auf dem Nachhauſewege erſchlagen hatte. Vor⸗ her hatte er ſeinen Stiefſohn mehrmals gegen Unfall verſichert. — St. Ingbert, 27. Steuerermäßigungen im Saargebiet — Saarbrücken, 27. Nov. Dem Landesrat iſt eine Geſetzesvorlage der Regierungskommiſſion zugegan⸗ gen, nach der mit Wirkung für das Steuerjahr 1929 eine Herabſetzung der gegenwärtigen Lohnſteuerſätze von 6 auf 5 Prozent eintreten ſoll, was ſich beſon⸗ ders bei den Einkommen unter 20 000 Frs. auswirkt, d. h. bei denjenigen, die nicht zur Einkommenſteuer zu veranlagen ſind. Außerdem hat die Regierungs⸗ kommiſſion eine zweite Geſetzesvorlage vorgelegt, nach der die Einkommenſteuergeſetzgebung und die Gewerbeſteuergeſetzgebung abgeändert werden ſollen. Baumboff Vizepräſident des Preußen⸗Landtags — Berlin, 27. Nov. Die Zentrumsfraktion des Preußiſchen Landtages wählte heute auf Vorſchlaß des Vorſtandes einſtimmig den Abg. Baumhoff zum Nachfolger des Abg. Porſch zum zweiten Vize⸗ präſtdenten des Landtages. Aenderung des Genoſſenſchaftsgeſetzes —.— Berlin, 27. Nov. Der Reichsjuſtizminiſter hat dem Reichstag einen Entwurf zur Aenderung und Ergänzung des Genoſſenſchaftsgeſetzes zugehen laß ſen, der die Rationaliſierung des Genoſſenſchafts weſens erleichtern ſoll. Er läßt die Verſchmelzung von Reviſionsverbän⸗ den zu, ordnet die privatwirtſchaftliche Form für den Verſchmelzungsvertrag von Genoſſenſchaften an und ſchließt die Geltendmachung der Nichtigkeit ſolchel Verſchmelzungsverträge aus, die früher ohne gericht⸗ liche oder notarielle Beurkundung errichtet worden ſind. 40 neue amerikaniſche Schiffe werden gebaut Waſhington, 27. Nov. Die Regierung hat das Projekt, das den Ban von 40 neuen transatlan⸗ tiſchen Schiffen in einem Zeitraum von 10 Jahren vorſieht, gebilligt. Der jährliche Kredit für den Bau dieſer Schiſſe iſt von fünf auf 10 Millionen Dollarerhöht worden. Brand in einem Bau⸗Tunnel — Newyork, 27. Nov. Beim Bau einer Unter⸗ führung im Stadtteil Long⸗Island brach plötzlich in einem Schacht, in dem 200 Arbeiter beſchäftigt waren, Feuer aus, das in den Stützbalken reiche Nahrung fand und ſich ſo ſchnell ausbreitete, daß es einem Teil der Arbeiter nicht mehr möglich war, ins Freie zu kommen. Zwei Arbeiter verbrann⸗ ten bei lebendigem Leibe und 30 mit zum Teil ſehr ſchweren Brandwunden mußten ins Krankenhaus gebracht werden. zu begegnen. Ich fürchtete mich davor, länger mit ihr zuſammen zu ſein. Da ſchrieb ſie Brief auf Brief! Sie mußte mit jemandem ſprechen, denn ſie war ſehr unglücklich! Ich ſuchte ſie abzuſchrecken, indem ich mich als Teufel gebärdete, Aber ſie glaubte nicht an den Teu⸗ fel, denn ſie behauptete an Gott zu glauben. Als ich abreiſte, mußte ich ihr verſprechen, an ſie zu ſchreiben. Ich war ſo unvorſichtig, es zu tun, aufangs. Aber bald habe ich aufgehört. Jetzt habe ich ſeit ſechs Wochen nicht geſchrieben. Was ſoll ich tun? Nichts! Ich bin nicht in Fröu⸗ lein J. verliebt! Ich weiß auch nicht, welche Gefühle ſie für mich empfindet. Ich habe ſie recht gern und müßte gerade mit einem ſolchen Mädchen Briefe wechſeln, aber ich ver⸗ ſage mir dieſes Vergnügen. Daß ich mich nicht wie ein Gentleman benommen habe, werde ich niemals verſtehen. Gentleman iſt übrigens ein Begriff, den ein Plebejer erfunden; teils um ſeinem eigenen Hochmut zu ſchmeicheln, teils um ihn bei andern zu wecken. Man appelliert — leider nicht— vergebens an ihn. Wer will nicht ein Gentleman ſein! Eins muß ich zugeben. Ich konnte nicht heucheln, daß es mir beſondere Freude machte, von ihrem Liebhaber zu ſprechen. Aber in der letzten Woche erwähnte ſie ſeinen Namen auch nicht. Sollte es ſich indeſſen erweiſen, daß ich wirklich ein Unglück verſchuldet, ſo will ich gern die Gelegen⸗ heit benutzen, um ins Ausland zu reiſen, Hier ſcheint man mich nicht gebrauchen zu können. Bin ich tatſächlich dazu geboren, Dramen zu ſchreiben, ſo kann ich dieſe Arbeit auch auf dem Si⸗ rius fortſetzen. Dann aber werden es Satiren, ſo blutig, daß es auf die Erde triefen wird. Ich ging heute abend an einer Nähmaſchinenfabrik vorbei. Man verkauft dort auch Revolver. Ein klei⸗ nes Ding lag im Fenſter mit weißem Kolben und vier Schüſſen. Es iſt nur ſchade, daß es heute nicht mehr intereſſant iſt, ſich zu erſchießen. Wenn ich mir's überlege, ſo glaube ich, damit noch warten zu müſſen. Ich bin zu neugierig: ich möchte ſehen, wie es verläuft. Verläuft es 8 ſo . immer 1 5 8. 8 e EUA 3 3 Mittwoch, den 27. November 1929 Neue Maunheimer JIzeitung (Abeud⸗Ausgabe) 8. 3. Seite. Nr. 552 Stäoͤtiſche Nachrichten Zur Theaterfrage Eine Unterkommiſſion ſtellt einen neuen Voranſchlag auf Das Städt. Nachrichtenamt teilt mit: Der Theaterausſchuß hat in ſeiner heuti⸗ gen Sitzung eine Uunterkommiſſion beauftragt, im Benehmen mit dem Intendanten und dem Theaterreferenten ſofort einen neuen Vor⸗ anſchlag aufzuſtellen, mit dem Ziel, durch wei⸗ tere Streichungen bei den Ausgaben einen geringeren Betriebszuſchuß zu er⸗ reichen. Der Unterausſchuß wird noch heute nach⸗ mittag tagen. Es ſoll dann mit größter Beſchleuni⸗ gung eine neuerliche Entſcheidung des Stadtrats und, wenn dort ein zuſtimmender Be⸗ ſchluß zuſtande kommt, auch des Bürger aus⸗ ſchuſſes herbeigeführt werden. Auf 1227 Einwohner ein Arzt Nach einer Statiſtik des Deutſchen Städtetages über die in den einzelnen Städten vorhandenen Aerzte und Zahnärzte iſt feſtzuſtellen, daß ſich das Heer der praktizierenden Aerzte in den erfaßten 94 Groß⸗ und Mittelſtädten keineswegs in ſo er⸗ ſchreckendem Maße vermehrt hat, wie es allgemein angenommen wird. Zwar iſt die abſolute Zahl der Aerzte von 11990 im Jahre 1919 auf 20 364 im Jahre 1927 angeſtiegen. Setzt man aber dieſe Steigerung in ein Verhältnis zu der gewachſenen Einwohner⸗ zahl der Städte, ſo zeigt ſich im Durchſchnitt, daß auf 1161 Einwohner im Jahre 1927 ein Arzt entfiel egenüber einem Arzt auf 1462 Einwohner im Fan 1909. Relativ zur Einwohnerzahl iſt alſo die rmehrung der Aerzteſchaft nicht übermäßig hoch. In Mannheim entfielen auf einen praktizieren⸗ den Arzt 1227 Einwohner, München beiſpielsweiſe ſchon 403 Einwohner. Es t ſich überhaupt die Beobachtung machen, daß die Hahl der Aerzte in den Induſtrieſtädten geringer : beſonders bevorzugt ſind die Univerſitätsſtädte. n Ludwigshafen iſt das Verhältnis mit 76:1 ähnlich wie in Mannheim. Weit geringer iſt die Zahl der Zahnärzte, deren einer in Mannheim 4357, in Ludwigshafen ar 8725 Einwohner durchſchnittlich zu betreuen hat. 115 Vergleich möge dienen, daß in Wiesbaden 586 inwohner, in Gladbeck dagegen 3205 auf einen Arzt entfallen. Auf einen Zahnarzt kommen in Wies⸗ haden 2906, in Würzburg 2977 und in Bonn 5150 Einwohner. Es hat alſo den Anſchein, als ob der ärztliche Beruf in den Schweſterſtädten Mannheim And Lubwigshafen noch nicht beſonders überfüllt ſei. Der kleine Denker Ich trage einen Brief zum Einwurfkaſten am Neckarſtadtmarktplatz. Aus der dortigen Apotheke kommt eine Frau mit ihrem Buben. Er zählt wohl baum 3 Jahre. Trotzdem aber zeigt er einen aus⸗ geprägten Eigenwillen. Bereits fühlt er ſich den führungsbedürftigen Kinderſchuhen entwachſen. Selbſt iſt der Mann! Warum ſoll er nicht ſchon allein die paar Stufen hinabſteigen können? Und plotz...„er liegt zu meinen Füßen“. Während ſeine Mutter ſchilt, helfe ich ihm auf. Allzeit zu Spaß mit Kindern bereit drohe ich dabei, ihn in den Brief⸗ kaſten zu ſtecken. Und werfe meinen Brief als augen⸗ fälliges Beiſpiel demonſtrativ ein. Aufmerkſam verfolgen zwei ſcharfſinnige Kinderaugen jede meiner Bewegungen und widmen dem Kaſten alle Beach⸗ tung. Dann ſchauen ſie eine Weile in ſich. Doch bald hellt ſich das junge Kindergeſicht auf. Die Sorgen⸗ falte iſt verſchwunden. Der kleine Bengel frohlockt ſpontan:„Der baßt jo nit.“ G. F. * * Todesſturz. Ein in der Innenſtadt wohnhafter 66 Jahre alter, verheirateter Rentenempfän⸗ ger iſt am vergangenen Montag⸗Abend auf dem Heimwege aus einer Wirtſchaft ſowohl auf der Straße als auch auf der Treppe zu ſeiner Wohnung geſtürzt. Dabei hat er ſich einen Schädelbruch gezogen, der noch in der gleichen Nacht den Tod erbeiführte. .!!———-——-——.—...—————.Z.——— Wieviele Mannheimer fliegen? Jntereſſautes vom Flughafen— 1526 lugzeugzte nogen ab— 2425 Flugpaſſagiere— Gepück⸗ beförderung— Fluglinien Vom erſten Flugverſuch des Deutſchen Lilienthal bis zum modernſten Rieſenflugzeug ſind Jahrzehnte vergangen. Die Flugzeuginduſtrie hat mit Rieſen⸗ ſchritten ſich mehr und mehr vervollkommnet. Erſt vor wenigen Tagen iſt der Do. X. mit ſeinen zwölf⸗ motorigen 6300 Pferdeſtärken und einer Laſt von 169 Paſſagieren aufgeſtiegen. Noch vor einigen Jah⸗ ren erſchien ſo etwas einfach unglaublich. Wenn es ſich beim Do. X. um ein Waſſerflug handelt, ſo bauen die Junkerswerke jetzt ein Rieſenflugzeug, das mit ſeinen 23 Metern Länge und 45 Metern Flu gelſpannweite das größte bisher gebaute Landflug⸗ zeug ſein wird. Die deutſche Flugzeuginduſtrie iſt dabet ſtändig beſtrebt, die Betriebs⸗ und Flugſicher⸗ heit der deutſchen Flugzeuge, namentlich der Ueber⸗ land⸗ und Paſſagierflugzeuge zu vervollkommnen. Wenn auch noch immer hier und da Abſtürze er⸗ folgen, ſo darf man ſich dadurch nicht abſchrecken laſſen, denn prozentual iſt die Zahl der Abſtürze und ſonſtigen Unfälle im Rückgang begriffen. Das moderne Flugzeug iſt heute genau ſo betriebs⸗ ſicher wie das Auto. Für die Stadt Mannheim dürfte ein amtliche ſtatiſtiſche Erhebung von Intereſſe ſein, die vom Luftverkehrsminiſter veranlaßt wurde. In dieſer Erhebung ſind alle 80 deutſchen Flughäfen und die 10 Badeorte aufgeführt, wo nicht gelandet, ſondern nur Poſt abgeworfen wird. Nach der Stattſtik weiſt die Stadt Berlin den größten Flughafen⸗ verkehr mit faſt 5 000 Abflüge und faſt 31.500 Paſſagteren auf. Dann folgen in der Reihenfolge die Flughäfen Köln mit faſt 4000 Abflügen und ca. 16 500 Fluggäſten, dicht gefolgt von Franfurt a.., Halle⸗Leipzig, Hamburg, München, Hannover, Eſſen und ſo fort. Den geringſten Flugverkehr hat die Stadt Weimar mit nur 13 Abflügen und 102 Per⸗ ſonen aufzuweiſen. Ingeſamt wurden im Erhe⸗ bungsjahre 1928⸗29 durch den planmäßigen deutſchew Luftverkehr 120 711 Perſonen befördert. Die Haupp⸗ verkehrszeit entfällt dabei auf die Monate Juli und Auguſt eines jeden Jahres. Allein im Auguſt ſvur⸗ den ein Fünftel der Geſamtanzahl an Paſſagſieren befördert nämlich faſt 24000 Perſonen. Die zutrück⸗ gelegten Flugkilometer betrugen in dieſem Moniat 1822 000 Kilometer. Im ganzen Jahre wurden vom Bevölkerungsbewegung f Die Zahl der Lebendgeborenen war nach der Vierteljahrsüberſicht des Statiſtiſchen Amts der Stadt Mannheim mit 1083(1072) von der letztjährigen kaum verſchieden, dagegen iſt der Anteil der unehe⸗ lichen Geburten an dieſer Geſamtzahl, der noch im Juli mit 17,7(15,3) v. H. über jenem von 1928 geſtanden hatte, im Auguſt mit 13,6(18,2) und vollends im September mit 12,9(20,2) v. H. weit umter der letztjährigen und überhaupt unter die in den lehſten Jahren beobachteten Anteilsziffern herabgeſunken. Die Geſamtzahl der Eheſchließungen iſt weiter auf 779(709) gewachſen, dagegen iſt der Prozentſatz der konfeſſionellen Miſchehen an der Geſamtzahl auf 39,7(43,4) herabgegangen. Die Geſanitzahl der Sterbefälle war mit 616(581) gleichßalls höher als im Vorfahre, da die Zahl der Tode sft an Tuberkuloſe zwar auf 46(59) zurückgegangen iſt,(uch die Krebstodesfälle ſich mit 62(77) vermindert halben, dagegen die Krankheiten der Kreislaufsorgane und Gehirnſchlag mit 141(128) und Unglücksfälle(Er⸗ trinken!) mit 38(28) Sterbefällen mehr Opfer gefor⸗ dert haben. Ebenſo iſt die Zahl der Sterbesfälle von Säuglingen auf 100(85) geſtiegen. Von 100 Leßend⸗ geborenen ſind nach korrigierter Rechnung im Juli 8,50(7,12), im Auguſt dagegen 9,62(5,69) und im September 9,95(8,68) geſtorben. Das ganze Berichts⸗ vierteljahr hat alſo wiederum mit einer er Köchten Säuglingsſterblichkeit abgeſchloſſen. deutſchen planmäßigen Luftverkehr 11 449 700 Kilo⸗ meter zurückgelegt gegenüber dem Vorjahre mit 9 970000 Km. Die zurückgelegten Kilometer ver⸗ teilen ſich in Deutſchland auf 110 Flugſtrecken. Perſonen⸗ und Gepäckverkehr auf dem Mannheimer Flughafen. Auf dem Flughafen in Mannheim landeten innerhalb Jahresfriſt 1526 Flugzeuge gegenüber 1352 Flugzeuge des Vorjahres. Es iſt alſo ein Zu⸗ nähme des Flugverkehrs zu verzeichnen. Bei ihrer Ankunft brachten die gelandeten Flugzeuge 1201 Paſſagiere mit und beförderten 1224 Fluggäſte nach anderen Flughäfen. Es wurden alſo insgeſamt auf dem Flughafen Mannheim 2425 Paſſagiere gezählt. Gegenüber dem Vorjahre iſt hier eine Zunahme zu verzeichnen.— Die Fracht und das Gepäck der be⸗ förderten Fluggäſte betrug für alle 80 Flughäfen und den 10 Abwurfſtationen der Badeorte 2 163,9 To. Das Gepäck und die Fracht der auf dem Mannhei⸗ mer Flughafen landenden oder abfliegenden Flug⸗ gäſte betrug 28 122 Kilogramm. Der Poſt⸗ und Zei⸗ tungsverkehr wies im ganzen deutſchen Fluggebiet 350,4 To. auf. Hier iſt gegenüber dem Vorfahre ein erheblicher Rückgang zu verzeichnen. Nach dem Flughafen Mannheim wurden insgeſamt 546 Kg. Poſt und Zeitungen befördert und 487 Kg. wurden nach anderen Flughäfen weiterbefördert. Wohin führen die Flugſtrecken vom Mannheimer Flughafen aus? Das Luftverkehrsnetz iſt ſehr weit verbreitet über faſt ganz Europa. Es ſind zahlreiche verſchiedene, teilweiſe ſogar internationale Fluglinien vorhanden. Im Luftverkehr nach Flugſtrecken gehen vom Flug⸗ hafen Mannheim Fluglinien nach den Flughäfen Köln, Berlin, Frankfurt. Es handelt ſich bei dieſen Flugſtrecken immer nur um Anfangs⸗ und End⸗ punkte der Fluglinien, alſo Hin⸗ und Rückflug. Selbſtverſtändlich beſteht ein Umſteigeverkehr, ſodaß es möglich iſt von jedem Flughafen zum anderen zu kommen. Es ſind immer mehr neue Flughäfen geplant worden um den Flugverkehr weiter auszu⸗ bauen. Das Luftfahrtweſen geht mit Rieſenſchritten ſeiner weiteren Entwicklung entgegen. Davon hat auch die amtliche Erhebung ein anſchauliches Bild ergeben. E. C. Die Wander bewegung war in ihrem Um⸗ fang nur unweſentlich von der letztjährigen verſchie⸗ den. Zugezogen ſind 5777(5994) Perſonen, weg⸗ gezogen 5462(5478), wobei der Wegzug mit unbe⸗ kanntem Ziel nicht in Rechnung geſtellt iſt. Dagegen war der Umzug von Haushaltungen mit 773 bzw. 737 und 626(552 bzw. 571 und 419) in jedem ein⸗ zelnen Monat ſtärker als 1928 und das gleiche gilt für den Fremdenverkehr, der mit einer Ge⸗ ſamtzahl von 47 852(46 125) im Berichts vierteljahr abſchloß. * * Mit dem Handwagen auf den Rabdfahrweg ge⸗ ſchleudert. Geſtern nachmittag ſtieß der Führer eines Laſtkraftwagens bei der Fahrt durch die Feuden⸗ heimerſtraße mit einem vor ihm mit einem Hand⸗ wagen fahrenden 23 Jahre alten Spengler zu⸗ ſammen. Durch den Anprall wurde der Spengler mit ſeinen Handwagen auf den neben der Fahr⸗ ſtraße hinziehenden Radfahrerweg geſchleudert, wo⸗ bei er mehrere Prellungen davontrug. Es entſtand erheblicher Sachſchaden. * Durch Sturz vom Rad erheblich verletzt. An der Straßenkreuzung M3/ N 4 ſtießen geſtern nachmit⸗ tag zwei Perſonenkraftwagen zuſam⸗ men. Hierbei wurde der eine Perſonenkraftwagen gegen einen auf einem Fahrrad in Richtung Kaiſer⸗ ring fahrenden 14 Jahre alten Kaufmanns⸗ lehrling geſchleudert, wodurch dieſer vom Fahr⸗ . ſtürzte und ſich an den Beinen erheblich ver⸗ etz te. Jahrendes Voll Späbe Abendſtunde am Waſſerturm. Durch die Baumſtämme ſchimmert es rot. Man ſchaut nach. Hält da am Straßenrand kurz vor der Einmündung in die Ringſtraße ein roter Omnibus. Neu⸗ gierige umſtehen das lange Reifeauto. Dicht ver⸗ hangen ſind die Fenſter. Im Innern des Wagens brennt Licht. Rings um den Wagen ſind Schaukäſten angebracht, hinter denen fonderbare Fratzen in die Nacht ſtieren. Ein wandernder Karrikaturiſt hat hier ſein Lager aufgeſchlagen. Der Zeit entſprechend reiſt er im Auto. Im eigenen Auto natürlich, das zugleich ſeine Wohnung iſt. Vor Jahresfriſt weilte dieſer Künſtler ſchon einmal in Mannheim. Nun finden wir das Auto mitten in der Nacht am Waſſerturm ſtehen. Moderne Romantik. Die Menſchen um das Auto herum betrachten nicht nur die Bilder. Das Auto wird in Augenſchein ge⸗ nommen. Man möchte gar zu gern in das Innere ſehen. Vermutungen werden ausgetauſcht. Trotz⸗ dem man ſeine eigene Wohnung hat, möchte man für kurze Zeit tauſchen. Durch die Welt ziehen. Einige möchten ens auch für immer. Doch es iſt nicht alles ſo ſchön, wie es von außen zu ſein ſcheint. Trotz aller Romantik wird der Beſitzer des Wagens auch ſeine Sorgen haben. Die Beſchauer und Beſtauner wechſeln. Plötzlich erlöſcht das Licht im Innern des Wagens. Seltſamerweiſe zerſtreuen ſich die Menſchen. Die einen finden es für taktvoll, wenn ſie verſchwinden, obgleich die Leute im Wagen das gar nicht bemerken werden. Die anderen bekommen plötzlich Sehnſucht nach dem eigenen Bett. Der Wagen ſteht plötzlich verlaſſen da. Nur einzelne ſpäter Menſchen hemmen kurz ihre Schritte, um zu ſehen, was das für ein ungewohntes Gefährt iſt. Wundern ſich alle. Denken daran, daß in früheren Zeiten, als an dieſen Stellen noch freies Gelände geweſen iſt, oft fahrende Leute Halt gemacht und geraſtet haben. Nichts hat ſich ge⸗ ändert. Nur daß es heute kein Pferdefuhrwerk, ſon⸗ dern ein ſtarkpferdiger Kraftwagen iſt, der raſtet, um bald wieder in die Ferne zu ziehen. Die Romantik — ſtirbt nicht aus. Sie ändert nur ihre Form.* Angewöhnlich milde Witterung Als vor einigen Tagen Schneeflocken vom Him⸗ mel herabwirbelten und es für die Jahreszeit ent⸗ ſprechend empfindlich kalt geworden iſt, da murrten ſchon wieder einige über den Vorwinter. Die Win⸗ terſportler freuten ſich über die in Ausſicht ſtehende Schneedecke. Ueber Nacht iſt aber der Schnee buch⸗ ſtäblich zu Waſſer geworden und damit auch die Freude. Andere freuten ſich über die warme Witte⸗ rung. So kann es das Wetter niemand recht machen. Obgleich die, die über die milde Witterung erfreut ſind, auch zu der Anſicht neigen, daß das außer⸗ gewöhnliche Wetter nicht gerade förderlich iſt. Weder für die Geſundheit der Menſchen noch für die Natur. In Bäumen und Sträuchern regen ſich Säfte und Kräfte, denen ſpäter der Froſt höchſt ver⸗ derblich werden kann. So kann man in einem Schrebergarten einen Roſenſtock ſehen, der be⸗ reits fünf weitentwickelte Knoſpen trägt. Ende November! Es wird Zeit, daß es wieder kalt wird. Der Schaden wird ſonſt größer ſein, als der, den eine mäßige Kälte anrichtet. 12 Grad Höchſttemperatur! Das Queckſilber kletterte geſtern bis zu 12 Grad (gegen 11,9 Grad C. am Montag). Das Minimum in der vergangenen Nacht betrug 6,5 Grad C.(gegen 7,5 Grad C. in der Nacht zum Dienstag). Die heutige Frühtemperatur wies mit 6,6 Grad die gleiche Höhe auf(gegen 7,8 Grad C. am geſtrigen Morgen). N * Lebensmüde. Geſtern abend verſuchte eine Frau in ihrer in den C⸗Quadraten gelegenen Wohnung durch Einnehmen einer giftigen Flüſſigkeit ſich das Leben zu nehmen. Die Lebensmüde wurde in das Allgemeine Krankenhaus verbracht. Grund zur Tat unbekannt. Lebensgefahr beſteht nicht. * Ein neuer Eichamtspraktikant. Auf Grund der im Spätjahr 1929 abgehaltenen Prüfung wurde der Eichamtsanwärter Richard Lehmann aus Karls⸗ ruhe zur Verſehung des mittleren techniſchen Staatseichdienſtes für befähigt erklärt. Gleich⸗ zeitig wurde er zum Eichamtspraktikanten ernannt. Wird Vollſchlank Mode? Von Henriette Altenkirchen „Alles iſt wandelbar!“ Dieſes Wort findet ſeine beſte Beſtätigung in dem ewigen Modewechſel des Frauenkleides: ein ſtändiges Fließen und Gleiten, Lichter wechſeln und Farben, Formen und Stoffe verändern ſich. Das menſchliche Schönheitsgefühl treibt zu immer neuen Verſuchen, erſtrebt die Ver⸗ vollkommnung, ohne das Ziel zu erreichen oder um unbewußt wieder daran vorbei zu gehen. Kleid und Körper— ſie gehören zuſammen: eins hebt das andere oder vermindert ſeinen Wert. Den⸗ moch bleibt der Körper die Hauptſache: eine gut ge⸗ wachſene Frau wird ſiegreich bleiben über alle Mode⸗ torheiten. Gut gewachſen! Was verſteht man darunter? Iſt dieſer Begriff nicht veränderlich wie das Kleid ſelbſt? Schwankt der Geſchmack nicht hin und her zwiſchen vollen, ſchlanken, vollſchlanken und präraf⸗ faelitiſchen Geſtalten?— Eine ſchwierige Frage! Denn bekanntlich:„Ueber den Geſchmack läßt ſich nicht ſtreiten!“ Und doch, wenn wir uns auf die Kulturwelt beſchränken, den Orient beiſeite laſſen und von kleinen Abweichungen abſehen, ſo hat es wohl ſeit dem Griechentum bis heute immer dasſelbe Schönheitsideal für den Körper gegeben: hoher, ſchlanker Wuchs, frei von allen unnötigen Fettmaſſen. Freilich, die Zeiten ändern ſich, und mit ihnen die Frauen. Ein friedlich auſblühendes Zeitalter wird eine behagliche Lebensweiſe und einen reich beſetzten Diſch mit ſich bringen, und Frauen dieſer Epoche werden rund und voll erſcheinen. Kriegszeit und wirtſchaftliche Nöte machen ſie ſchlank, und ein ſport⸗ liches Interregnum gertenſchlank und jünglingshaft. Doch das eigentliche Schönheitsideal des Körpers wird davon nicht berührt— es ſteht durch alle Jahrhunderte unverrückbar feſt, und die Kleidung hat keine vornehmere Aufgabe, als dieſem Körper⸗ deal zu dienen. Wo Ernährungslehre und Hygiene unbekannt waren, Sitten und Gebräuche der Frau keine Be⸗ wegungsfreiheit gewährten, Zeiten von Not und Glend mehr nahmen als gut war, da ſprang Frau Mode ſtets hilfreich bei und ſuchte durch außer⸗ gewöhnliche Mittel und Kontraſte zu verſteat'en und vorzutäuſchen. Ob lang herabfließende Gewänder und Schleppen, Reifröcke und Krinolinen, Mieder und Korſetts, all Zu Rubinſteins 100. Geburtstag Anton Rubinſtein, der große Wiagniſt und Komponiſt, deſſen 100. Geburtstag am. Nov. gefeiert wird. Rubinſtein wurde in Wi wvpatinez bei Jaſſy an der beßarabiſchen Grenze geboren, aber trotz ſeiner ruſſiſchen Abſtamm ung gehört ſeine Kunſt der deutſchen Muſikgeſchichte an. In Deutſchland erhielt er ſeine theyretiſche Aus⸗ bildung und an deutſche Meiſter knüpft ſein Schaffen an. Gleichzeitig tat er aber viel, für die Erziehung ſeines ruſſiſchen Vaterlandes auf mu⸗ ſikaliſchen Gebiet, ſo gründete er 1902 in Peters⸗ burg, das erſte ruffiſche Konſervatorium. Im Ausland wurde er neben ſeinen zahl reichen Opern⸗ werken vor allem durch ſeine großenn Konzertreiſen bekannt. dieſe Launen und andere mehr hatten nur einen Zweck, den Wuchs der Frau möglichſt ſchlank, ja zierlich erſcheinen zu laſſen. Am deutlichſten zu er⸗ kennen iſt dieſes im Rokoko, ſo oft feſtgehalten in den reizvollen Porzellanfigürchen. Unſere Zeit hat es ſo gut wie keine. Die über⸗ ſchlanke Linie der Frau kann alles Hemmende und Beengende miſſen. Samt und Seide, früher ein Privileg der Vornehmen und oberen Zehntauſend, ſind heute das, was jede Frau hat und nicht nur er⸗ träumt. Die preiswerteren— bekanntlich von aus⸗ ländiſcher Einfuhr unabhängigen— heimiſchen Kunſtſeiden haben die Wandlung vollbracht; ſie ſchmiegen ſich nicht weniger weich und glänzend oder matt ſchimmernd um Bein und Körper als die teure Naturſeide; ſo die obendrein noch wärmenden Glanzſtoffſeiden. Alſo ſeidene Wäſche— früher ein Luxus, heute eine Alltäglichkeit! Der gut gewach⸗ ſene Körper braucht die hauchzarten Gewebe nicht zu ſcheuen, nicht einmal beim weißen Sport, wo Muskelſpiel und raſche Bewegungen jede Körper⸗ linie markteren, und wo kaum noch etwas anderes als ſeidene Sportkleider getragen werden. Unſere Zeit iſt etwas verliebt in die ſchlanke, ge⸗ ſunde und junge Linie ihrer Frauenwelt. Und trotz⸗ dem die immer häufigere Prophezeiung: die voll⸗ ſchlanke Linie wird Trumpf! Geht es der Welt ſchon wieder ſo gut nach dem Kriege, wirtſchaftlich und ſeeliſch? Man möchte faſt glauben, daß die Alarmrufe von jenen kommen, die ſich zur der über⸗ ſchlanken Linie trotz aller Mühen nicht haben ent⸗ wickeln können. Brahms Deutſches Requiem beim Beethoven⸗ chor Ludwigshafen. Zum Ausklang des Totenmonats hat der Beethovenchor Ludwigshafen Brahms' Deut⸗ ſches Requiem zelebriert. Unter der großen Hörer⸗ ſchar, die den Vereinshausſaal füllte, war auch der Speyerer Regierungspräſident Dr. Pfülf zugegen. Zuerſt präludierte Fritz Lehmann ⸗Eſſen, ein junger, aufſtrebender Organiſt mit rühmlicher Ma⸗ nual⸗ und Pedalgewandtheit, in Bachs D⸗moll⸗ Canzona. Bei beſſerer Vertrautheit mit dem prüchtigen Orgelwerk und der Akuſttk des JG.⸗Far⸗ benſaals hätte der Künſtler ſich wohl veranlaßt ge⸗ fühlt, mitunter etwas weniger„ſcharfzüngig“ zu regiſtrieren und in ſeinem wohlgeglückten Strebelt nach thematiſcher Klarheit und Gegenſätzlichkeit die räumliche Trennung des Werks zu mildern, wie Meiſter Landmann beim LSO⸗Jubiläum durch mög; lichſte Koppelung der Manuale die Verteilung der Orgelpfeifen an drei verſchiedenen Stellen des Saals unmerklicher zu machen ſuchte. Johannes Brahms Choralvorſpiel„Herzlich tut mich verlangen“ leitete über zum Deutſchen Requſe m. Von dem wunderſamen, in nordiſchem,„Rembrandtiſch“⸗war⸗ mem Helldunkel liegendem erſten Satz, der um die Trauer des Lebens klagt, bis zum ſeligen Ende wat die Wiedergabe von tiefer religiöſer Weihe getragen Fritz Schmidt ließ die von Brahms gewollten Gegen ſätze jedes Abſchnitts—: Trauer und Freude, irdi⸗ ſcher Schmerz und ewige Freude, menſchliche Unruhe und göttliche Beharrung, Sterben im Diesſeits, Auf⸗ erſtehung und Leben im Jenſeits— hoch bedeutſam, gleichſam rhetoriſch⸗paſtoral vortragen, wie es dieſer ſtarkgläubig proteſtantiſchen Bekenntniswerk ange⸗ meſſen iſt. Der Chor, zumeiſt in Schmidts Städt. Singſchule vorgebildet, ſang wie ein einziger Soliſt in ſchönſter Hellung und Dunkelung und Schwellung jeder melodiſchen Linie, mit ſtetem Heraustreten det führenden Stimmen(ſo bei den jewetligen Einſätzen der Fugenthemen). Die beiden großen Chorfugen werden unter dieſem mitreißenden Führer ſpater gewiß noch wuchtiger herauskommen, wenn einmaf die jugendlichen Mädchenſtimmen noch ausgereifter ſind und ſich noch mehr Tenöre und Bäſſe entſchließen, dem beſten Chor der Pfalz beizutreten. Hoffentlich wird wenigſtens eine Höherlegung des rückwärtigen Podiumteils den Sängern ermöglichen, über das Orcheſter wegzuſingen. Uebrigens begleitete das Pfalzorcheſter trotz der zu begrüßenden Strei⸗ cherverſtärkung mit anerkennenswerter Zurückhaltung und Genauigkeit. Die Soli wurden geſungen volt Kurt Wichmann, deſſer Muſikalität und Intelli⸗ genz mit ſeinem etwas ſpröden Baß verſöhnte, und von Minna Ebel⸗Wilde⸗ Berlin; ihre Sopran⸗ ſtimme hat die Klarheit, aber leider auch die geringe Biegſameit der Metallſatten einer Viola'gmore. Kein Zeichen des Beifalls ſtörte die von der Toten⸗ meſſe ergriffene Stimmung. N * ſchlags den Hauptraum ein. 4. Seite. Nr. 389 — Neue Mannheimer 1 22 1 Ausgabe) Mittwoch, den 27. November 1929 159 Tagungen Herbſtverſammlung der Kirchlich⸗poſitiven Ver⸗ einigung Am Mittwoch, 20. November, fand in Karlsruhe die Herbſtverſammlung der Poſitiven Vereini⸗ gung ſtatt. Im Mittelpunkt ſtand ein klarer und leben⸗ diger Vortrag von Pfarrer Lic. Dr. Heinſius⸗Bretten Über die Frage:„Was bedeutet die Botſchaft vom Reiche Gottes für Theologie und Kirche?“ Redner führte aus, daß unſere Zeit erſt wieder den gottgewollten Reichgottesbegriff finden müſſe, indem ſie ihn von all dem reinigt, was die Jahrhunderte mit ihren verſchiedenſten Auffaſſungen unter⸗ geſchoben haben. Reich Gottes iſt kein Menſchenwerk, ſon⸗ dern Gottestat, die alle menſchliche Entwicklung durchkreuzt. Es iſt nichts Jenſeitiges, auf das wir Chriſten uns ver⸗ tröſten, ſondern die Wiederherſtellung der Schöpfung in der durch die Sünde verdorbenen Welt durch Gott. Von hier aus erhält die Bibel, das Handeln Jeſu und ſeiner Jünger ſeine urſprüngliche Beleuchtung wieder und unſere ganze Arbeit und die der Kirche eine neue, im Grunde uralte, Zielſetzung. Sie wird zum Transparent des Reichgottes⸗ gedankens, der uns alle Vermiſchungen mit kulturidealiſti⸗ ſchen oder politiſchen Beſtrebungen vermeiden läßt und uns immer wieder zum ſtrengen Feſthalten an der bibli⸗ ſchen Lin ie führt. Der Vortrag mit ſeiner regen Ausſpfrache ſtärkte das Berantwortungsbewußtſein der Tagungsteilnehmer, zu⸗ mal in der Ausſprache ganz praktiſche Fragen in das Licht des Vortrages gerückt wurden. Beſonders gründlich wur⸗ den Fragen der Stellung zur Politik und zur Kir⸗ cheuverfaſſung beſprochen, wobei deutlich zum Aus⸗ druck kam, daß das z. Zt. in der Kirche geltende Verhält⸗ nis wahlrecht dem Weſen der Kirche in keiner Weiſe entſpricht.— Beſprechungen von Gegenwartsfragen in der Kirchenpolitik hielten die Teilnehmer noch lange angeregt zu ſammen. — Warnung vor einem Hauſierer. Wir werden exſucht, auf einen Hauſierer aufmerkſam zu machen, der im Hafengebiet ein Tapetenreinigungs⸗ mittel anpreiſt, von dem das Pfund 10 Mark koſtet, während die Doſe(450 Gramm) des gleichen Mittels in den hieſigen Drogerien für.80 Mark zu haben iſt. Eine Reihe von Firmen ſoll ſchon herein⸗ gefallen ſein. Aus der Straßenbahn geſtürzt. Geſtern vormit⸗ dag ſtürzte eine 16 Jahre alte Schneiderin infolge eines Schwindelaufalles bei der Hochuferſtraße aus Einem fahrenden Straßenbahnwagen der Linie 10. Das Mädchen verletzte ſich an beiden Händen und im Geſicht und klagte über Schmerzen im Rücken. Veranſtaltungen Vortrag im Mannheimer Mutterſchutz e. V. Ueber as Them„Die Abkehr von der Familie ein ZJeitproclem“ ſpricht der bebannte Mannheimer Gynä⸗ Fologe Prof. Dr. Holzbach morgen abend im großen Snale der Handelskammer I. 1, 2. Das Thema und die Perſbultchkeit des Vortragenden werden dabei gleicher⸗ weiſſe iwtereſſieren. Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen In Schonach nahm in der jüngſten Bürger⸗ ausſchußſitzung die Beratung des Voran⸗ . Bürgermeiſter Herr beleuchtete die Wirtſchaftslage und die Momente, die gu einer Erhöhung der Umlage geführt haben. Von den Rednern der Bürgerlichen Vereinigung wurden Anträge geſtellt mit dem Ziel, die Umlage zu ſenken und eine Erhöhung um zwet Drittel des Vorjahres zu vermeiden. Es ſollte danach durch Erhöhung des vorgeſehenen Darlehens von 16 000 auf 26 000 Mark eine künſtliche Senkung des Umlageſatzes von 150 auf 130 Pfg. vom Grundvermögen, von 60 auf 50 Pfg. vom Betriebsvermögen und von 10 auf 8. Mark vom Gewerbeertrag erzielt werden. Das Zentrum wandte ſich gegen dieſe Vorſchläge. Die Anträge der Bürgervereinigung wurden mit 33 gegen 18 Stimmen angenommen. In Haßloch iſt nunmehr ein neuer Gaſt⸗ tba rchf eingeführt, der dem Haushalt und Kleinge⸗ werbe beſondere Preisermäßigung für verwendetes Gas bietet. Die Heidelberger Rieſenbäume am Hauptbahnhof ſind gefallen Alte hundertjährige Zeugen der Entſtehung des Heidelberger Hauptbahnhofes ſind dieſer Tage ge⸗ fällt worden. Nicht dem Verkehr ſind ſie gewichen, wie die Bäume am Bismarckplatz, ſondern dem ſtrengen Winter des letzten Jahres ſind die Baum⸗ rieſen zum Opfer gefallen. Und nun ſind ſie fort, die geradezu hiſtoriſch für den Heidelberger Bahnhof geworden ſind. Es waren die größten und ſtärkſten Götterbäume in unſerer Gegend, rieſenhaft ihre Höhe und ihr Stammumfang, weitausgedehnt ihre Krone. Mit dem Bau des Bahnhofes ſind auch dieſe beiden Bäume gepflanzt worden. Sie ſahen, wie am 12. September 1848 die erſte Eiſen bahn⸗ verbindung mit Mannheim hergeſtellt wurde. Ein halbes Jahr ſpäter folgte jene nach Karlsruhe. Drei Jahre ſpäter, am 1. Auguſt 1851, wurde dann die Frankfurter Bahnverbindung her⸗ geſtellt und 11 Jahre ſpäter erfolgte die Eröffnung der Schwetzinger Linie nach der Würzburger Strecke, die 1862 ſtattfand. Viele dieſer herrlichen Bäume ſind auch in Mannheim, wie in anderen ſüddeutſchen Städten, dem großen, langanhaltenden Froſte vom letzten Jahre zum Opfer gefallen. In Heidelberg iſt die ganze Sofienſtraße ihrer Götterbäume beraubt worden.. 5 Die Bäume erfreuten den Naturfreund durch den prächtigen Aufbau und wunderſchönen Wuchs, ihre herrlichen, hellgrün gefärbten Blütenſtände, die ſich zu Beginn des Sommers zeigten. Nur in unſeren Straßen haben die Götterbäume Schaden gelitten, in den Parkanlagen ſelber gedeihen ſie flott weiter. Schuld iſt daher die Aſphalt⸗ oder Betondecke, die die notwendige Durchlüftung und Waſſeraufnahme verhindert. Der botaniſche Name dieſes Baumes (Allanthus glandulosa) bedeutet Götter⸗ oder Him⸗ melsbaum. Iſt er doch von den Japanern und Chi⸗ Tagung der badiſchen Im„Krokodil“ in Ka 1 f rlsruhe fand am 24. Nov. die gutbeſuchte Jahres v 5 ſ a mmlung des Landes ⸗ verbandes der ländlichen Reit⸗ und Fahr⸗ a bteilungen Badens ſtatt. Der Präſident, Ge⸗ neralmajor a. D. Ullmann hieß die Delegierten und insbeſonders den Referenten für Pferdezucht im Mini⸗ ſterium des Innern, Oberregierungsrat Ren und die Vertreter der Landwirtſchaftskommer, der Tier⸗ ärzteſchaft, der Polizei und des Landesverbandes badiſcher Schmiedemeiſter herzlich willkommen und verbreitete ſich anſchließend über die Ziele der Reit⸗ und Fahrvereine. Durch ſie ſollen die Bauernſöhne in der Pferdepflege unterrichtet und erzogen werden, im Hinblick auf die her⸗ vorragende wirtſchaftliche Bedeutung der Pferdezucht auch in unſerem Lande. Es ſoll dafür geſorgt werden, daß das wertvolle Zuchtmaterial in die richtigen Hände kommt. Heute ſind in Deutſchland bereits 65 000 junge Land⸗ wirte in den Vereinen zuſammengeſchloſſen. Der Redner unterſtrich die erzieheriſche Seite der Organiſation im Sinne der Förderung der Kameradſchaftlichkeit und der Hilfsbereitſchaft in Notfällen und der An⸗ leitung zur ſelbſtwilligen Unterordnung, Sauberkeit und Pünktlichkeit. Was man nicht wolle ſei, daß die Vereine in irgend einer Richtung in die Politik hineingedrängt werden. Ferner lehne man Militärfexerei ebenſo ab wie Uebertreibungen, die zur Pferdeſchinnderei führen. Der Präſident ſchloß mit dem Wunſche, daß in der bisherigen Weiſe weiter gearbeitet werde, damit es den Landwirten und dem Vaterlande zum Wohle gereiche.(Lebhafte Zu⸗ ſtimmung). Major a. D. Etſcheid als Referent wandte ſich zu⸗ nächſt gegen das Vorurteil des Excluſiven, dos unberech⸗ tigter Weiſe gegen die Reitervereine beſtehe. Das Be⸗ ſtreben des Reichsverbandes gehe im Gegenteil dahin, immer mehr in den Geſamtſport hineinzukommen. Turneref und Leichtathletik ſollen mit dem Turnierweſen verbunden werden, das an die Stelle der verſchwindenden Rennen auf den kleinen Plätzen trete. Wie ſchon der Präſident betonte, ſoll alles vermieden wer⸗ den, was einen e Anſtrich hat. Rein wirt⸗ ſchaftliche und nationalökonomiſche Gründe zwingen uns, für den Nachwuchs in der Pferdezucht zu ſorgen. In Ba⸗ den, ſo fuhr Major a. D. Etſcheid fort, fehle aber eine Zentralſtelle, wo die Materie gelehrt wird. Er begründete in dieſem Zuſammenhang die Notwen⸗ digkeit einer Fahr⸗ und Reitſchule in Karlsruhe mit Zweigſtationen in Heidelberg und Freiburg, zu⸗ — feiner Jahresringe neſen den Göttern geweiht, weshalb man ihn viel⸗ fach vor Tempeln und in Friedhöfen angepflanzt ſieht. Auch bei uns wird er ſeiner Schönheit wegen wiel angepflanzt. Dort ſtehen ſie oft gemeinſam mit den Gingkobäumen, die den Japanern ebenfalls für heilig gelten. Als Nutzholz kommt der Götter⸗ baum weniger in Frage, da das Holz ſehr weich iſt. Die Erfahrung hat gezeigt, daß der Götterbaum wohl ein prächtiger Parkbaum, aber ein ungeeig⸗ nter Straßenbaum iſt. Was bei dem Rieſendurchmeſſer der beiden Bärtme am Bahnhofe von wiſffenſchaftlichem Wert kſt, das ſind die Jahresringe. Die Bäume ſind eine lebendige Wetterkarte eines ganzen Jahrhunderts geworden. Ts iſt aus der Beſchaffenheit der Jahresringe ge⸗ nau zu erſehen, ob wir trockene oder naſſe, fruchtbare oder unfruchtbare Jahre gehabt haben. Sind dieſe Jahresringe nur klein, konnte der Baum infolge Trockenheit ſich nur wenig entwickeln. Es iſt aus einem derartig weichholzigen Baum auch auf Grund leicht der gute oder ſchlechte (Sommer feſtzuſtellen. Die Ringe der trockenen Jahre ſind enger, die der unfruchtbarſten natürlich am kleinſten, die der guten Jahre, d. h. der feuchten und warmen, am weiteſten. Am Hand der geſtürz⸗ ten und zerſägten Bäume konnte man die mittlere Tem peratur und Fruchtbarkeit beinahe eines ganzen ahrhunderts ableſen. Eine Baumart, wo die Wet⸗ terkarte von Jahrtauſenden zu erſehen iſt, das ſind die Mammuths bäume oder Wellingtonien, wie Jie in großen Mengen im ſog. Kaſtanienwäldchen in Weinheim in großer Anzahl angepflanzt ſind. Dieſe Bäume erreichen das Alter von 4000 Jahren und darüber. Das Alter der Bäume läßt ſich an den Jahnesringen leicht beſtimmen. D. Moeit- und Jahrvereine tt ſich die Pferdezucht in Baden in einer ſehr guten Auf⸗ unnd Vorwärtsentwicklung befinde. ſtveitent, daß das Fahren auf dem Lande manche Mängel aufweiſe Hier Wlandel zu ſchaffen, ſei in erſter Linie Aufgabe der Schuler. Der Reitſport ſelbſt komme erſt in zweiter Linie. Freilich könne man in der Durchführung der Sache nur langſam vorangehen. Das Reichs kuratorium für Reit⸗ und Fahrſchule ſei aber zu jeder Unterſtützung bereit und wolle zunächſt Zu⸗ chüſſe zu Hilfslehrerkurſen geben, während vom 1. April 4930 an die Beſtellung eines Wanderlehrers gedacht wird. Das Bedürfnis zu einer ſchulmäßigen Unterrich⸗ tung ſeii zweifelsohne vorhanden. Um den Boden vorzu⸗ bereiten, mögen die örtlichen Organiſationen ſyſtematiſche Aufklärtengsarbeit leiſten. An us Referat knüpfte ſich eine längere Ansſprache it der u. a. eine Eingabe an Regierung und Landtag um ſtaatliche Unterſtützung angeregt wurde. Schließlich faßte die Verſammlung einſtimmig ſol⸗ Hemden 8 Beſchluß: „Den Landesverband der ländlichen Reik⸗ und Fahr⸗ abteilun gen(Vereine Baden) ſetzt ſich zuſammen mit den züchtezſßſchen Verbänden Badens, mit den Regierungen * Landes und des Reiches in Verbindung zum Zweck der Gründung einer Badiſchen Fahr⸗ und Reitſchu be. Die Verhandlungen hierüber ſind einem Aus ſchuß zu überweiſen, der ſich zuſammenſetzt aus: Zuchtinſpektor Hook, Veterinärrat Gerspach, Landrat Tricſcheler, Major a. D. Etſcheid, Verbands⸗Vizepräſident Nußbaumer, Frhrn. v. Marſchall und Herrn Bachmeier“. In weitenen Verlauf der Verhandlungen wurden, da⸗ mit ſich die Vereine mit ihren Turnierveranſtaltungen darngch richren können, folgende Reuntermine für 1930 peiunnt gegeben: Secken heim 21. April, Heddes⸗ heim 9. Juni, Knielingen 15. Juni, Karlsruhe 14. Sept., Lahr, 22. Juni, Schwarzach 6. Juli, Willſtätt 13, Juli, Iffezheim 7. September, Offenburg noch nicht beſtimmk. Der Jahresbeitrag für den Landesverband wurde auf 5/ ſeſtgeſotzt. Als Delegierter für den Geſamtausſchuß der Vereinigung der ländlichen Reit⸗ und Fahrabbeilungen Deutſchlandz wählte man die Herren Nußbaumer⸗Müll⸗ heim und Dr. Raupoc⸗Heidelberg. Bemerkenswert iſt noch der Auſſchluß des Landesverbandes an den Landesausſchuß für Lekbesübungen und Jugendpflege. Die nächſtjährige Generalnerſammlung findet wiederum Ende November ſtatt. Eine Musſchußſitzung iſt für April vorgeſehen. Es ſei nicht zu be⸗ Aus dem Lande Tödlicher Verkehrsunfall beim Schwetzinger Kiesloch * Schwetzingen, 7. Nov. In der Nähe des Schwetzinger Kiesloches auf der Straße von Schwet⸗ zingen nach Rheinau, ereignete ſich heute vormittag 8 Uhr ein ſchwerer Unfall. Der 16 Jahre alte Maurerlehrling Artur Burkhard aus Oftersheim fuhr mit ſeinem Fahrrade zu ſeiner Arbeitsſtätte nach Rheinau. Vor ihm fuhr ein Laſtauto der Weldebrauerei Schwetzingen, deſſen Anhänger Balken geladen hatte. Man vermutet, daß in der Nähe des Kiesloches ein Balken an einem Baum hängen geblieben und aus dem Wagen gefallen iſt. Dieſer Balken muß den jungen Burkhard ſo unglück⸗ lich getroffen haben, daß er vom Rade geſtürzt und dabei unter das Auto eines aus Mannheim kommenden Brauereiwagens geraten iſt. Der 16jährige Maurerlehrling erlitt einen Schädel⸗ bruch und war ſofort tot. Ausſtellungsbeſuch in Karlsruhe bv. Karlsruhe, 27. Nov. Die Ausſtellung„Rich⸗ tige Ernährung“ des Deutſchen Hygiene⸗ Muſeums Dresden in Verbindung mit der Stadt⸗ verwaltung Karlsruhe, die am 24. November ihre Pforten ſchloß, wies in der kurzen Zeit von 2 Wo⸗ chen einen Beſuch von über 20 000 Perſonen auf. Ein reges Intereſſe zeigten insbeſondere die Schulen von Karlsruhe und Umgebung, die den lehrreichen Stoff der Ausſtellung als begrüßens⸗ werte Bereicherung ihres Lehrplanes betrachten konnten. Man darf überzeugt ſein, daß auch die Karlsruher und auswärtigen Firmen der Privat⸗ wirtſchaft, die an der Ausſtellung beteiligt waren, einen günſtigen Einfluß auf die Ernährungsweiſe breiteſter Schichten der Bevölkerung ausgeübt haben. Am 30. November beginnt in den Räumen der Bad. Landesgewerbehalle die Weihnachts meſſe des Karlsruher Handwerks. Es iſt dies die erſte Wiederholung der Weihnachtsmeſſe des Karlsruher Handwerks nach dem Kriege. Beiratsſitzung des Badiſchen Weinbauinſtituts * Freiburg i. Br., 26. Nov. Kürzlich hielt der neugewählte Beirat des Bad. Weinbauinſtituts ſeine diesjährige Sitzung ab. Der Vorſitzende, Direk⸗ tor Dr. Müller, gedachte in warmen Worten des kürzlich verſtorbenen Freiherrn von Gleiche n⸗ ſtein, ſowie des gleichfalls durch den Tod entriſſe⸗ nen Miniſterialsrats Rein, zweier hochverdienter Mitglieder des Beirats. Der Vorſitzende gab dann einen Ueberblick über die Tätigkeitsgebiete des Weinbauinſtituts, über Perſonal, die verſchiedenen Zweiganſtalten und die vom Inſtitut bewirtſchafte⸗ ten Rebflächen. Der Tätigkeitsbericht für 1928 gewährte einen Einblick in die Vielſeitigkeit der Inſtitutsaufgaben. Er wurde von den Beiratsmitgliedern mit Befrie⸗ digung aufgenommen. Als wichtige Neuanlage des letzten Jahres wurde das ſtaatliche Weingut in Lauda erwähnt, deſſen Ausbau rüſtig vorwärts ſchreitet. Wünſche der Beiratsmitglieder für weitere Ausgeſtaltung der Tätigkeit des Weinbauinſtituts mußten vorerſt zurückgeſtellt werden, wegen des un⸗ genügenden Raumes, den die augenblickliche Unter⸗ bringung dem Inſtitut bietet und die Einſtellung weiterer Beamten oder Angeſtellten nicht zuläßt. Ein weiterer Punkt der Tagesordnung befaßte ſich mit der Frage der Unterbringung des Jnſtftuts. Der Vorſitzende berichtete, daß man 1924, als die Stadt Freiburg den Peterhof dem Weinbauinſtitut zur Verfügung ſtellte, annahm, das Inſtitut ſei nun auf alle Zeiten gut untergebracht. Seine raſche Entwicklung macht aber jetzt größere und mehr Räume notwendig. Welche Projekte zur Behebung der dringenden Raumnot dabei in Frage kommen, wurde vom Vorſitzenden dem Beirat mitgeteilt. Schluß des redaktionellen Teils Weiße und geſunde Zähne.„Da ich ſchon ſeit Jahren meine Zähne mit Ihrem hochgeſchätzten„Chlorodont“ und Ihrer Chlorodont⸗Zahnbürſte pflege, ſo will ich Ihnen meine Anerkennung für Ihre Präparate entgegenbringen, denn meine Zähne ſind ſo weiß und geſund, daß mich meine Freunde und Bekannten darum beneiden.“ Gez. Karl Stein, Elversberg/ Saar. S9 26 Noman von Reinhold Eichacker 7 zürne auch Ihnen nicht.“ blieb noch ſtehen und zögerte ſichtlich. „Dürfte ich dann, als Beweis der Verzeihung, die Bitte ausſprechen, daß Sie heute abend mein Gaſt ind? Mit Egon natürlich.“ Sie kniff leicht die Lippen. „Danke, Durchlaucht. Ich weiß dieſe Ehre voll⸗ kommen zu ſchätzen. Aber ich bin in Penſion hier und möchte den Stammttiſch nicht gerne verlaſſen. Wenn Sie aber Luſt haben, zu uns zu kommen,— o wird es mich freuen.“ Er neigte ſich dankend. „Ganz, wie Sie es wünſchen. Dann auf Wieder⸗ ſehen. Am Stammtiſch, heute abend.“ Sie lächelte höflich und ſah auf ihn nieder, als er ſeine Lippen auf ihre Hand drückte. Da trat der Fürſt lebhaft zurück. Er ſah ſeltſam erregt auf die Finger des Mädchens. „Wie kommt dieſer Ring hierher?“ fragte er hef⸗ 5 tig,„Verzeihen Sie bitte,— doch das iſt ſo ſeltſam.“ „Seltſam? Warum?“ lachte ſie, leicht beluſtigt. „Der Ring iſt von meiner verſtorbenen Mutter.“ Er ſtarrte ſie an, in beherrſchter Erregung. „Nicht möglich. Das kann doch—. Hieß Ihre Frau Mutter denn Gräfin zu Elſter, Komteſſe Ellionore?“ 5 „Sie kannten Sie, Durchlaucht?“ „Ja. Geben Sie Antwort!“ Er war ganz verändert. „Gewiß,“ nickte ſte.„Ja, das war meine Mutter. Mein Vater—“ „ war Freiherr von Metternich.“ „Richtig.“ 5 lachte auf einmal, befreit und erlöſend. „Sie Die kleine Helga, die vor 15 Jahren oft uf meinem Schloß ritt?! Es iſt nicht zu glauben, wie klein doch die Welt iſt!“ kam in das Zimmer, mit leuchtenden Augen. es iſt doch zu köſtlich, wie ſich ſowas trifft! Alſo faſt jede Woche war ich bei den Eltern. Ihr Haus war ſehr gaſtlich. Und Ihre Frau Mutter— wie ſoll ich es ſagen„ wir waren befreundet. Ich habe ſie herz⸗ lich verehrt, Ihre Mutter— und— auch ſchon als Mädchen. Ich hatte ſie lieb, ja.— Auch ſie ſah mich gerne. Wenn wir uns auch damals nicht mehr werden konnten. Wir blieben doch Freunde. Auch nach ihrer Ehe mit Ihrem Herrn Vater. Natürlich in Ehren. Das iſt ſelbſtverſtändlich.“ „Und dieſer Ring,“ fragte Helga verſonnen, mit ſeltſamem Flimmern in den großen Augen. „Ich bat Ellionore—, verzeihen, die junge Com⸗ teſſe, ihn immer als Andenken an mich zu tragen. Sie tat es nicht gerne. Ich mußte oft bitten. Doch nahm ſie ihn ſchließlich.— Und nun— tragen Sie ihn!“ Ihr klingendes Lachen riß ihn aus Gedanken. „Was haben Sie?“ fragte er, etwas befremdet. „Sie waren mit meiner Mutter befreundet?“ „Gewiß.“ „Und in Ehren?“ „Wie können Sie zweifeln?“ „Und ſchenkten ihr trotzdem den wertvollen Ring hier? Ein koſtbares Schmuckſtück? Wie ſoll ich das glauben?“ Ihr Blick war ſo ſpitzbübiſch leuchtend und neckend, daß er endlich merkte, was ſie von ihm wollte. Er lachte gezwungen. „Sie haben recht, mich daran zu erinnern,“ be⸗ kannte er ehrlich.„Es iſt heute einmal ein Tag der Beſchämung für mich, wie ich ſehe. Doch ſo iſt das Leben. Vom anderen glaubt man gewöhnlich das Schlechte. Die eigene Liebe nur iſt ausgenommen. Iſt etwas Beſonderes, das noch nicht da war. So geht es wohl allen.— Stolperte man nicht über die Menge von ähnlichen Dingen, die uns ſtets belehren, ch hatte mit Ihrem Herrn Vater zu tun. Da⸗ als er am Rhein war. Ich war Attachs, ja. man könnte abergläubiſch werden bei ſolch einem Zu⸗ fall, wie wir ihn erlebten. Doch macht er mich glück⸗ lich. Denn jetzt kann ich hoffen, daß Ihre Verzeihung nicht nur eine Form bleibt.“ Sie gab ihm mit herzlichem Druck beide Hände. Er küßte ſie dankbar. „Jetzt bim ich in Stimmung, mit Egon zu ſpre⸗ chen,“ nareſprach er ihr lächelnd.„Und unſer Detektiv fliegt heute noch nach Deutſchland...“ „ Hufall nur?“ ſann ſie, als er längſt hinaus war.„Nur Zufall? Kein Schickfal? Ich möchte es wiſſen.“ Sie fühlte die fremde Macht, die ſie nicht kannte, und die ars lenkte a * Die Kopen der erſten Filmaufnahmen, die der Operateur aus Berlin mitgebracht hatte, beſtätigten die hohen Erwartungen Morlans. Helgas fremd⸗ artige Schönkfeit kam im Laufbild noch ſtärker zur Geltung, als im täglichen Leben. Ihr Geſicht, das von allen Seiten neuen Reiz hatte und makellos blieb, auch in ſchärfſter Beleuchtung, ſchien für den Film wie geſchaffen. Mit doppelter Begeiſterung ging Mor⸗ lan an die weiteren Aufnahmen in den Bergen. Er glaubte des Bombenerfolgs ſeines Films jetzt ganz ſicher zu ſein. Das gab neuen Antrieb. Vier Tage arbeitete die Filmgeſellſchaft ſchon wieder ber der Corviglia⸗Hütte. Die Tätigkeit in dieſer Umgebung näherte ſich immer mehr ihrem Ende. Das gümſtige Wetter und die vorhandene Ku⸗ liſſe der Berge, die alle Umbauten und zeitraubendes Warten enſpärte, ermöglichten ein ungewöhnliches Tempo der Arbeit. Auch Thorleiv und Helga dräng⸗ ten zur Eile. Sie zeigten ſich allen Strapazen ge⸗ wachſen. Den Norweger trieb der Wunſch, für die Skimeiſterſchaft zu trainieren, und Helga vermochte ſich nicht allzulange den repräſentativen Verpflich⸗ tungen der neuen Würde als Modekönigin zu ent⸗ ziehen. Man wollte ſtie ſehen im übrigen Deutſch⸗ land. Auch Lohbach ſchrieb dringender, ja ungedul⸗ dig. Ueberall rüſtete man zu Revuen der Mode und Schönheit, zu denen man Helga Solani verlangte. Die Winterſaiſon ſtand dicht vor dem Ende. „Nur noch rund 14 Tage,“ verſicherte Morlan, wenn Helga ihn drängte.„Dann geht es zurück nach Berlin. Drei Wochen rechne ich für alle Innenauf⸗ nahmen. Bei denen ja Thorleiv ſchon nichts mehr zu kun hat. Du bannſt daun bequem an der großen Moderevue teilnetimen, und was ſonſt noch hinzu⸗ kommt. Es klappt, wie am Schnürchen.“ „Wenn ich dich als Impreſſario habe,“ nickte ſig dankbar.„Alſo Thorleiv kommt nicht nach Berling? Das wußte ich gar nicht.“ Er ſchien das Bedauern, das aus ihrer Frage kam, zu überhören. „Es ging ja nicht anders. Sein Urlaub geht in dieſem Monat zu Ende. Wir haben deshalb alles im Manuſkript ſo eingerichtet.“ „Wie ſchnell alles geht!“ „Hm,“ machte er brummend. Er dachte daran, wie ſie ihn gehetzt hatte.„Wir müſſen uns übrigens des⸗ halb ſchon eilen, weil in 10 Tagen die Sportwoche anfängt. Die wir zwei pauſieren, um mal auszu⸗ 8 8 Bei dem Arbeitstempo verliert man die uſte.“ 5 „Glaubſt du, daß Thorleiv ſtegen wird?“ „Das kann man nie ſagen. Sein Hauptkonkurrent Frank Carlſen ſoll in glänzender Form ſein. Wenn ich Thorleiv auch für den Stärkeren halte. Ich kann mir den Mann nur als Sieger vorſtellen.“ „Ich freue mich, Morlan!“ ſagte ſie lebhaft und zauſte ihm herzlich die welligen Haare.„Vor allem — für dich, daß der Film ſo ſamos wird.“ „Das muß ſich erſt zeigen. Vielleicht wird's ein Reinfall,“ verſetzte er neckend, mit glücklichen Augen. Er wußte es beſſer.— Während Helga ſich nach beendetem Tagewerk umzog, ging Morlan zu einem Glas Wein in die Stube der hinteren Hütte. Er war überraſcht, dort ſchon Thorleiv zu finden. g „Es iſt mir lieb, daß ich dich einmal ſo verwiſche,“ meinte der Norweger trocken.„Seitdem unfer Film⸗ kurs zum Tanzkränzchen wurde, biſt du nie zu haben.“ „Nanu!“ machte Morlan.„Iſt dir was verhagelt? Verdorbene Laune? Dann raus mit der Sprache!“ 5 Der andere ſtreckte gelaſſen die Beine und trank ſeinen Wein aus. „Laune? Nein. Nicht der Rede wert, was ich möchte. Nur Offenheit will ich. Man ſagt mir ja gar nichts. Ich bin, wie mir ſcheint, überflüſſig ge⸗ worden.“ 5 Morlan nahm ſchnell ſeine Hand. „Wie kannſt du das nur ſo auffaſſen, Thorleivs Bei dem Tempo, wie wir alle arbeiten, hat man doch kaum Zeit an ſich ſelber zu denken. Das mußt dit verſtehen.“ (Jortſetzung folgt) 1 „. e 8 eee. — D 0 . i 11 08.8 82 1 Mittwoch, den 27. November 1929 — Neue Maunheimer Zeitung (Abend⸗Ausgabe) Nr. 552 5. Seite. Aus der Pfalz 5 Juſtizrat Butſcher in Ludwigshafen * Ludwigshafen, 27. Nov. Der Führer der bay⸗ riſchen Volkspartei in Ludwigshafen Juſtizrat Butcher, iſt an den Folgen eines Herzleidens geſtern geſtorben. Butſcher war der Vorſitzende des Kreisverbandes der Bayriſchen Volkspartei der Pfalz. Ein vaterländiſch treugeſinnter Mann ver⸗ fiel er, vierter Bürgermeiſter von Ludwigshafen ſeit 1920, als ſich die Bayriſche Volkspartei noch nicht vom Zentrum losgelöſt hatte, wegen ſeiner Abwehr der ſeparat — nicht anders als der Oberbürgermeiſter und ſeine führenden Beamten. In die Pfalz zurück⸗ gekehrt, wurde Juſtizrat Ludwig Butſcher ſpäter das Opfer ſeines Idealismus und der ſchlimmen Zeitläufe. Von wirtſchaftlichen Sorgen bedrängt, mußte er, herzkrank geworden, ſeine Aemter nieder⸗ legen und iſt nun im Alter von 64 Jahren ſanft entſchlafen. Drei Schwerverletzte bei einem Kraftwagenunfall * Haßloch, 27. Nov. Heute früh gegen acht Uhr platzte bei einem von Speyer kommenden Kraft⸗ wagen in der Nähe der Haßlocher Trainteranſtalt der Reifen am linken Hinterrad. Das Auto geriet, da es mit großer Geſchwindigkeit fuhr, ins Schleu⸗ dern und rannte gegen einen Baum, an dem es zerſchellte. Die drei Inſaſſen, der Sohn des Speyerer Bahnſpediteurs Merdian und zwei Ar⸗ beiter wurden ſchwer verletzt zwiſchen den Auto⸗ trümmern gefunden. Nach Anlegung von Notver⸗ bänden wurden ſie dem Speyerer Krankenhaus zu⸗ geführt. Gegen den Hybridenanbau * Mußbach, 25. Nov. Eine in der Winzergenoſſen⸗ ſchaft abgehaltene Verſammlung des hieſigen Weinbauvereins faßte nach Vorträgen von Dr. Sar⸗ torius und Weinbaulehrer Klinger eine Ent⸗ ſchließung, in der dagegen proteſtiert wird, daß trotz reichs⸗ und landesgeſetzlicher Beſtimmungen in dieſem Jahr wieder in der Südpfalz Hybriden in Maſſen verbotswidrig angepflanzt wurden und die billigen minderwertigen Hybriden⸗Weine den Markt überſchwemmen. Der Weinbauverein für die Rheinpfalz wird erſucht, ſich umgehend an den bayeriſchen Landtag zu wenden mit der Forde⸗ rung, daß endlich die reichs⸗ und landesgeſetzlichen Beſtimmungen mit Nachdruck auch in der Pfalz in Vollzug geſetzt werden. * * Ludwigshafen, 27. Nov. Ein arbeitsloſer 43 Jahre alter Tagner kam geſtern abend in betrun⸗ kenem Zuſtand in ſeine Wohnung in der Gellert⸗ ſtraße und mißhandelte ſeine im Bett liegende Ehefrau in der unmenſchlichſten Weiſe. Die Frau flüchtete blutüberſtrömt auf die Polizeiwache, wo ſie nach Anlegen eines Verbandes in das Kranken ⸗ haus verbracht wurde. Der Täter wurde in Polizei⸗ gewahrſam genommen. * Kaiſerslautern, 27. Nov. Geſtern vormittag hat ſich ein 18 Jahre alter Burſche in der Mann⸗ heimerſtraße aus dem Fenſter des 3. Stockwerks aus der elterlichen Wohnung herabgeſtürzt. Der junge Mann leidet ſeit ſeiner Kindheit an epileptiſchen An⸗ fällen. Er wurde ſogleich mit dem Sanitätsauto nach dem ſtädtiſchen Krankenhaus verbracht. Seine Verletzungen ſind ſchwer, ſcheinen aber nicht lebens⸗ gefährlich zu ſein. * Kaiſerslautern,]. Nov. Am Sonntag nach⸗ mittag entluden ſich über Kaiſerslautern, Zwei⸗ brücken und Homburg(Saar) ſtarke Gewitter, die von Hagelwetter und ſehr ausgiebigen Regenfällen begleitet waren. * Pirmaſens, 26. Nov. In das hieſige Unter⸗ ſuchungsgefängnis wurden drei junge Leute im Alter von 20 bis 30 Jahren eingeliefert, die beim Ueberſchreiten der Reichsgrenze bei Eppenbrunn er⸗ tappt und feſtgenommen wurden. Sie ſtammen aus Heſſen und Oberbayern und beabſichtigten, zur Fremdenlegion zu gehen. Aus Mannheimer Maſſenbeſtrafung von ländlichen Bäckermeiſtern wegen Uebertretung der Backverordnung Geſtern ſtanden 13 Bäckermeiſter von Edingen und Seckenheim vor dem Einzelrichter Dr. Leſer, weil ſie teilweiſe ſchon eine Stunde vor dem geſetz⸗ lichen Arbeitsbeginn mit ihren Lehrlingen in der Backſtube arbeiteten. Eine ebenſo große Anzahl wird ſich im Dezember zu verantworten haben. Die An⸗ klagen ſind das Ergebnis einer Razzia der Gen⸗ darmerie. Die Meiſter behaupten, im ganzen badiſchen Lande, beſonders auf den Dörfern, werde die Verordnung nicht eingehalten, weil die Bäcker⸗ meiſter gezwungen ſeien, bei dem frühen Arbeits⸗ beginn auch früher die Brötchen zu liefern. Im Som⸗ mer werde überdies bei der Tageshitze der Teig leicht ütbergärig. Nach längeren Vermittlungsverſuchen und Einwendungen des Verteidigers Dr. Ru fer, ließen ſich zwölf Meiſter herbei, ihre Strafmandate von 5 bis zu 50 Mark zu behalten unter teilweiſer Erlaſſung auf dem Gnadenwege. Naur der Bäckermeiſter Jakob Muſchelknautz von Edingen, der gerade die meiſten Strafmandate eine ganze Liſte— hat, gab ſich nicht zufrieden, ob⸗ ſchon der Richter aus ſich heraus das Strafmandat erichtsſälen von 250 Mark auf 150 Mark herabſetzte. Er ließ es zu einer Verhandlung kommen. Der Staatsanwalt nahm angeſichts dieſer Behauptungen und gegenüber der Tatſache, daß andere Gewerbe nicht einem ſolchen Zwange unterworfen ſind, Veranlaſſung, den An⸗ geklagten zu ſagen, wie und warum die Verordnung entſtanden iſt. Sie iſt ein Kind der ſtaatlichen Um⸗ wälzung im Jahre 1918. Entſchieden wandte ſich dann der Staatsanwalt gegen den ungehobelten Empfang der Gendarmen durch den Meiſter Muſchelknautz in der Backſtube. Er äußerte ſich, ſämtli chen Gen ⸗ darmen gehörten die Hälſe abgeſchnit⸗ ten. Er beantragte den Strafbefehl von 150 Mark in ſeiner Höhe zu belaſſen. Der Richter verurteilte den Angeklagten zu einer Geldstrafe von 100 Mark. Für die Hälfte erhält er Strafaufſchub, die verbleibende Summe zahlt er, wie ſeine Kollegen, in Raten. Inbezug auf den Arbeits⸗ beginn hält der Richter nach ſeinem Dafürhalten ſtatt einer Gleichheit in der Jahreszeit eine V erſchie⸗ denheit angebracht durch einen Früherbe ginn im Sommer. Wegen des Verhaltens gegen den Gendarmen Bürkel wird, wie man aus der weiteren Begründung vernimmt, gegen Muſchelknautz ein be⸗ ſonderes Verfahren eingeleitet. Eine intereſſante Gerichtsentſcheidung Muß der Arzt den Patienten über die Gefährlichkeit der Operation aufklären? In einem Rechtsſtreit, der ſich jüngſt zwiſchen einem Berliner Krankenhaus und einem ſeiner In⸗ ſaſſen abſpielte und der jetzt rechtskräftig erledigt worden iſt, war das Krankenhaus aus angeblich ſchuldhaftem Verhalten bei Ausführung einer Alko⸗ holinjektion zur Abtötung des Trigeminus⸗ nervs und zur Beſeitigung der Schmerzen auf Scha⸗ denerſatz in Anſpruch genommen worden. Der Kläger, der nach der Operation das rechte Augenlicht und das Gefühl auf der rechten Kopfſeite verloren hat, behauptet, daß der Arzt ihn vor der Operation nicht auf die Gefährlichkeit des Eingriffs aufmerk⸗ ſam gemacht hätte. Wenn er vorher darüber belehrt worden wäre, daß die Gefühlloſigkeit dauernd ſein würde und daß mit einer wenn auch nur entfernt⸗ liegenden Möglichkeit des Ver lu ßſtes des Au ge n⸗ lichts gerechnet werden müßte, hätte er niemals in die Operation eingewilligt. Die Klage iſt abgewieſen worden. Das Gericht hat ein ſchuldhaftes Verhalten des behandelnden Arztes nicht feſtſtellen können. Von beſonderem In⸗ tereſſe ſind dabei die Ausführungen, die das Gericht zu der Frage gemacht hat, wie weit die Pflicht des Arztes geht, den Patienten vor der Operation über die Gefährlichkeit aufzuklären. Grundſätzlich, ſo heißt es in den Entſcheidungsgründen, beſteht die Pflicht des Arztes, den Patienten auf die Folgen einer Operation aufmerkſam zu machen. Verletzt ein Arzt dieſe Pflicht, ſo würde die Zuſtimmung zur Operation nicht das ſchuldhafte Verhalten des Be⸗ klagten ausſchließen. Abgeſehen davon würde das Einverſtändnis die Rechtswidrigkeit der Verletzung des Körpers oder der Geſundheit nicht ausſchließen und die Operation wäre eine unerlaubte Handlung, für die eine Schadenerſatzpflicht beſtände. Dabei iſt aber nach der herrſchenden Recht⸗ ſprechung zu bedenken, daß der Arzt den Patienten nur auf die Folgen aufmerkſam machen muß, die im ſicheren Bereich der Möglichkeit liegen. Sind be⸗ ſtimmte Folgen nur in Ausnahmefällen zu erwarten, ſo erſtreckt ſich auf dieſe Folgen die Belehrungspflicht nicht. Im vorliegenden Falle hat das Gericht darin, daß der Kläger auf die Gefahr einer Erblindung nicht aufmerkſam gemacht worden iſt, eine Verletzung der Belehrungspflicht nicht erblickt. Nach den über⸗ einſtimmenden Gutachten der hinzugezogenen Sach⸗ verſtändigen gehören Erblindungen nach einer Alko⸗ holinjektion bei Trigeminusneuralgie zu den aller⸗ größten Seltenheiten. Der eine Sachverſtändige hat „Verschwendung“ ist. 1 er Späàrsame Der Sparsame sagt:„Ich muff nächstens das Rauchen ganz aufgeben“! Aber er weiß heute schon ganz genau, daß er es doch nichit lassen kann. Obwohl Rauchen ja doch eigentlich in ſeinem Gutachten ſogar ausgeführt, daß nach einer Zuſammenſtellung ſeit dem Jahre 1918 in der Ber⸗ liner Chirurgiſchen Univerſitätsklinik nicht ein ein⸗ ziger Fallll einer Erblindung nach Alkoholinjektion aufgetreten iſt. Iſt alſo die Erblindungsgefahr ſo gering, ſo braucht ſich auf dieſe Folge die ärztliche Belehrungspflicht nicht zu erſtrecken. Daß der Kläger, wenn man ſeine Angabe als wahr unterſtellt, auf die zu erwartende Gefühlloſig⸗ keit der rechten Geſichtshälfte nur inſoweit aufmerk⸗ ſam gemacht worden iſt, als dieſe als ein vorüber⸗ gehender Zuſtand bezeichnet worden iſt, ſo könnte darin nach Anſicht des Gerichts eine Verletzung der ärztlichen Belehrungspflicht liegen, denn die Gefühl⸗ loſigkeit iſt nicht nur eine mit Sicherheit zu erwar⸗ tende Folge der Operation, ſondern ſogar eine be⸗ abſichtigte Wirkung des Eingriffs. Das Gericht kommt aber auch in dieſem Falle da⸗ zu, daß der Arzt ſeine Pflicht nicht verletzt hat. Es ſei zu bedenken, daß der Kläger an überaus heftigen Schmerzen ſeit langer Zeit litt und daß derartige Schmerzen zu den unerträglichſten gehören, denen ein Kranker ausgeſetzt ſein könne. Unter dieſen Um⸗ ſtänden ſei, zumal andere Mittel verſagt hätten, mit Sicherheit anzunehmen, daß der Patient auch dann ſein Einverſtändnis erteilt hätte, wenn er gewußt hätte, daß die rechte Geſichtshälfte dauernd gefühllos wird. Das Gericht folgert daraus, daß dem Arzt in ſol⸗ chen Fällen, wo er mit Sicherheit annehmen kann, daß der Patient auch dann ſein Einverſtändnis er⸗ teilt haben würde, wenn ihm die beſtimmt eintreten⸗ den Folgen bekannt geweſen wären, keine Fahrläſſig⸗ keit in der Befolgung der ärztlichen Belehrungs⸗ pflicht vorzuwerfen iſt. Das Aktenzeichen dieſer be⸗ deutſamen Entſcheidung iſt: Lg. J. 2, Ziv. g. 17. 0. 255 * Ein Gemeindeſekretär vor Gericht. Unter Vor⸗ ſitz von Amtsgerichtsrat Lehnert begann vor dem Schöffengericht Speyer die Verhandlung gegen den 38jährigen. Gemeindeſekretär Friedrich Wagner, den die Anklage beſchuldigt, bei der Gemeinde Ber g⸗ hauſen ſortgeſetzt Unterſchlagun gen began⸗ gen zu haben. Die Verfehlungen Wagners betragen nach der Anklageſchrift 955 Mark. Zur Verhandlung waren 16 Zeugen geladen, mit deren Vernehmung die Verhandlung ausgefüllt war. Die Angelegenheit wurde auf Mittwoch vertagt. 5 „Verschwendung“— nun ja, man„muß“ nicht rauchen, wie man essen, wohnen, sich kleiden„muß“. Aber wenn wir auf alles verzichten wollten, was uns das Le- ben Angenehmes bietet- was hätten wir dann vom Leben? Wir können ja„sparsam verschwenden“:»Kolibrie rauchen zum Beispiel. Die sind 8% länger als andere 5 Pfenni Ligaretten. Und das bedeutet: 8% Genuß mehr. ersehwendler 8⁷ Nachbargebiete Geiſteskranker will Miniſter ſtürzen * Darmſtadt, 25. Noy. Ein Miniſterſtürzer hatte ſich heute morgen vor Dienſtbeginn im Innenmimi⸗ ſterium eingefunden. Angetan war er mit der Friedensuniform eines Artillerieleutnants. Er trug eine feldgraue Mütze und hatte einen alten Hirſſch⸗ fänger umgeſchnallt, mit dem er zu normalem Zeiten Holz zu hacken pflegte. Der junge Mann wollte den Innenminiſter Leuſchner zum Rück ⸗ tritt beſtimmen, denn er ſagte, mehr als eine Friedensuniform und eine höfliche Aufforderung ſeien zu einem Miniſterſturz nicht notwendig, Nicht ſchwer zu erraten, daß es ſich um einen Menſchen handelte, dem die Sinne verwirrt ſind. Wie die Polizei bei ſeiner Verhaftung feſtſtellte, handelt es ſich um einen in der Mitte der dreißiger Jahre ſtehenden Darmſtädter Althändler und Auktio⸗ nator, der durch Vorkommniſſe in ſeiner Famflie offenbar aus ſeinem ſeeliſchen Gleichgewicht gebracht iſt. Der Mann iſt ſonſt harmlos und völlig un⸗ politiſch. Vom Giſenbahnzug überfahren und ſchwer verletzt (Mainz, 26. Nov. Zwiſchen Heidesheim und In⸗ gelheim wurde der 49 Jahre alte Schuhhändler Jacpb Huſter aus Oberingelheim in ſchwerverletztem Zu⸗ ſtand zwiſchen den Gleiſen aufgefunden. Der linbe Arm war vollſtändig zermalmt. Am Hinterkopf waren ſtark blutende Wunden. Der Verletzte wurde in das Ludwigsſtift in Niederingelheim verbracht. Genaue Aufklärung des Vorfalles konnte noch nicht erfolgen. Unterſuchung iſt eingeleitet. Tod eines Frankfurter Bankiers * Frankfurt a.., 27. Nov. Der Seniorchef des alten, bekannten Frankfurter Bankhauſes E. La⸗ demburg, Auguſt Ladenburg, iſt im Alter von 73 Jahren geſtor ben. Sein Tod bedeubek ein ſchwerer Verluſt für die Frankfurter Bankwelt. Auguſt Ladenburg war Mitglied des Auſſichtsrates einer Reihe bedeutender Aktiengeſellſchaften, ſo der Metallgeſellſchaft A. G. und der Hoch⸗ und Tiefbau A.., Eſſen. Zwei Schwerverletzte bei Straßenbahnunfall * Frankfurt a.., 26. Nov. In der Kaiſerſtraße wurden zwei Frauen von einem Straßenbahm⸗ zug erfaßt und überfahren. Der einen Frau, einer Krankenſchweſter, wurde ein Bein zer⸗ quetſcht, die andere erlitt einen ſch wer ern Schädelbruch. Der Zuſtand der Krankenſchweſte n iſt beſorgniserregend. a Autounglück.— Ein Todesopfer * Saarbrücken, 26. Nov. Am Montag abend ge⸗ rieten au der Schafbrücke zwei Perſonenautos in Kolliſion, wobei ein Pferdegeſpann angerantt wurde. Ein Pferd wurde auf den Kühler de einen Kraftwagens geſchleudert. Das Vorderteil des Autos ging dabei in Trümmer. Der Pferde knecht Matthias Koch aus Ermsdorf(Luxemburg) war neben ſeinen Pferden einhergegangen, von dein Auto von rückwärts niedergeworfen und über ⸗ fahren worden. Er war bereits tot, als er ges borgen wurde. Kindsmörderinnen 3 :: Straßburg i.., 26, Nov. In der Waſchküche des Haufes Vogeſenſtraße Nr. 28 in Straßburg entdeckte ein Dienſtmädchen im Ofen die Leiche eines neu⸗ geborenen Kindes, dem der Kopf vom Rumpf getrennt war. Als Mutter und Kindsmörderim wurde die z. Zt. im Hoſpital untergebrachte 28 Jahre alte Marie Hornecker feſtgeſtellt, die vor ein ein pace Tagen heimlich niedergekommen war und das King beſeitigt hatte.— In Riedis heim bei Mülhauſent hat die 20 Jahre alte Auguſtine Müller vor acht Ter⸗ gen heimlich ein Kind geboren und in den Abort gei⸗ worfen. Das Mädchen geſtand die Tat ein, behauptet aber, das Kind wäre tot zur Welt gekommen. ————„ Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſ ehr Kommunalpolitik und Lokgles: Richard Schönfelder— Sport urid Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäſtliche Mik⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr, Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. k 1, 4— 6 1 1„„ ieewoch, 27. November 1929 Praktiſche Winke zur Vilanzaufftellung Abſchreibungen und Rückſtellungen in der Steuerbilanz Der Kaufmann, der ſeine Jahresſchlußbilanz nach kaufmänniſchen Geſichtspunkten fertiggeſtellt hat, muß für die Zwecke der Einkommenſteuererklärung eine ſelbſtändige Steuerbilanz aufſtellen oder die Handelsſchlußbilanz in Einklang mit den ſteuerrecht⸗ lichen Bewertungsvorſchriften und den Vorſchriften über abzugfähige Ausgaben bringen. Die Schwierig⸗ keiten ergeben ſich insbeſondere bei den Abſchrei⸗ bungen und Rückſtellungen. Ob eine Abſchreibung ober Rückſtellung, die naturgemäß den Gewinn ver⸗ ringert, trotz ihrer handelsrechtlichen Zuläſſigkeit einkommenſteuerpflichtig iſt, ſo daß alſo der Gewinn der Handelsſchlußbilanz um den entſprechenden Be⸗ trag erhöht werden muß, hängt von ihrem Charak⸗ ter und ihrer Höhe ab. Der Betrag einer Abſchrei⸗ bung, wie z. B. om Gebäude, Maſchinenkonto, der über die ſteuerlich zuläſſige Grenze hinausgeht, unterliegt der Einkommenſteuer. Eine Rückſtellung, deren Höhe den ſteuerrechtlichen Grundſätzen ent⸗ 9 55 iſt als„unechte Reſerve“ nicht ſteuerpflichtig; te iſt ihrer Auswirkung nach wie eine Abſchreibung anzuſehen. Wie wirkt ſich nun dieſe Theorie prak⸗ ſiſch aus? Das ſoll wegen der beſſeren Verſtändlich⸗ Leit an Hand einiger Beiſpiele gezeigt werden, die die üblichen Abſchreibungen und Rückſtellungen dar⸗ ſtellen mögen. Erwähnt ſei noch zuvor, daß der Begriff Reſerve gerade im Hinblick auf die Steuerbilanz zu vielen Irrtümern Anlaß gibt. Als Reſerve wird einerſeits zurückgehaltener, nicht ver⸗ teilter Gewinn bezeichnet, ferner tatſächliches Ka pi⸗ tal als„echte Reſerven“. Auch eine Rückſtel⸗ lung, ein Erneuerungsfonds kann eine echte Reſerve ſein, er kann freilich auch nur an die Stelle einer unterlaſſenen Abſchreibung treten, eine„unechte Reſerve“ darſtellen. Darunter verſteht man Ge⸗ genpoſten, die der Bewertung der Aktiva dienen, aber kein Kapital, ſondern nur der buchmäßige Aus⸗ ruck einer ſchon vorhandenen Vermögens⸗ Wertminderung ſind. Echte Reſerven ſind als Kapitalvermehrung, einkommenſteuerpflichtig, un⸗ echte Reſerven, die nicht über die zuläſſigen Höchſt⸗ ſätze hinausgehen, dagegen nicht. Man ſieht alſo, daß eine Abſchreibung, ein Erneuerungsfonds, eine Rücklage oder Rückſtellung teilweiſe nur— nicht ſteuerpflichtige— unechte Reſerve, teilweiſe echte Reſerve ſein kann. Wird z. B. auf einem Waren⸗ Mückſtellungskonto eine Rückſtellung gemacht, die über den Wertbetrag der eingetretenen Wertminde⸗ rung hinausgeht, ſo iſt dieſer Mehrbetrag— vergl. Beſſpiel— eine echte Reſerve. Der Ausgangspunkt der Steuerbilanz für 1928 muß die vom Finanzamt Anerkannte Steuerbilanz per 31. 12. 1927 ſein. Die Handelsſchlußbilanz per 31. 12. 1928 wird oft Ab⸗ ſchreibungen und Rückſtellungen enthalten, die der gatſächlich eingetretenen— ſteuerrechtlich anzuerken⸗ enden— Abnutzung uſw. nicht entſprechen, ſondern höher ſind, ſo daß der Gewinn vermindert wird. Um nun den Gewinn im Sinne des Einkommen⸗ ſteuergeſetzes(§ 13) zu erhalten, müſſen dieſe außer⸗ ordentlichen Abſchreibungen und Rückſtellungen be⸗ rückſichtigt werden. 1. Beiſpiel: Um eine echte Pfanoͤrecht des Vermieters Beim Auszug des Mieters, ſofern noch Miets⸗ ſchulden vorhanden ſind, wird ſtets das Pfandrecht des Vermieters, welches dieſem Kraft Geſetz an allen eingebrachten Sachen des Mieters zuſteht, von größter Bedeutung. Nur an Sachen des Mieters ſteht dem Vermieter das geſetzliche Pfandrecht zu, nicht etwa an Sachen des Untermieters oder der Ehefrau des Mieters, auch dann nicht, wenn der Vermieter dieſe Sachen für Sachen des Mieters gehalten hat, ſelbſtverſtänd⸗ lich auch nicht, an auf Abzahlung gekauften mit Eigentumsvorbehalt des Verkäufers belaſteten Sa⸗ chen. 5 Bet der großen Bedeutung, die heutzutage die Sicherungsübereignungen ſpielen, iſt ſehr oft die Frage von Bedeutung, wie es mit dem Pfandrecht des Vermieters an ſolchen Sachen ſteht, die wäh⸗ rend der Mietszeit vom Mieter an Dritte zum Zweck der Sicherung übereignet worden ſind. Das Eigentum Dritter an dieſen Sachen muß dem Pfand⸗ recht des Vermieters weichen. Das Pfandrecht des Vermieters iſt das ältere Recht und geht dem Uebereignungsrecht Dritter vor. Um Mißver⸗ ſtändniſſe auszuſchließen, ſei ausdrücklich betont, daß Sachen die Dritten übereignet ſind, und die bei Ein⸗ gehung der Miete eingebracht werden, dem Mieter nicht gehören, und ſomit dem Pfandrecht des Ver⸗ mieters nicht unterworfen ſind. Wie macht nun der Vermieter ſein geſetzliches Pfandrecht geltend? Er hat hierfür zwei Wege. Er läßt entweder, ohne Titel eines Gerichts zu haben, die Sachen an ſich nehmen, und dann öffentlich ver⸗ ſteigern. Hierbei iſt allerdings bei der Ueber⸗ ſchwemmung mit Pfandſachen im Regelfalle ſehr utel für den Vermieter nicht zu erzielen. Und auf der andern Seite wird ſehr oft für den Mieter wert⸗ volles Mobilar zu Schleuderpreiſen verwertet, ohne daß er in der Lage iſt, ſich anderes anzuſchaffen. Dieſe Art der Verwertung iſt alſo ſehr oft für beide Teile außerordentlich ſchädlich. Es gibt auch noch einen andern Weg, der Ver⸗ mieter läßt ſich vom Gericht einen Titel für Ver⸗ wertung der Pfandſachen geben, und kann dann nter Umſtänden ſtatt öffentlicher Verſteigerung freihändigen Verkauf ſich vom Gericht bewilligen ſſen. Auch hierbei wird, wenn nicht ein beſonders ntereſſierter Käufer zufällig vorhanden iſt, für den mieter meiſtens nicht ſehr viel herauskommen. N offengelaſſenen Stelle der is Beſte iſt, man einigt ſich gegenſeitig, zu welchem 198 f Beilage der,, Neuen Mannheimer Zeitung“ Reſerve zu ſchaffen, ſei im Hauptbuch ein Maſchinen⸗ erneuerungskonto eingerichtet und eine Rückſtellung von 10 000„ gemacht worden. Dieſe Rückſtellung iſt ſteuerpflichtig und muß dem Handelsbilanz⸗Gewinn hinzugeſetzt werden. 2. Beiſpiel: Auf Konto Gebäude werden einerſeits Abſchreibungen gemacht, andererſeits wird ein Gebäudeerneuerungskonto geführt. Es handelt ſich, ſoweit die Abſchreibungen nicht über die zu⸗ läſſige Grenze hinausgehen, um eine ſteuerfreie Ab⸗ ſchreibung, aber um eine als echte Reſerve ſteuer⸗ pflichtige Rückſtellung. Letztere muß alſo bei Errech⸗ nung des ſteuerlichen Gewinnes berückſichtigt werden. 3. Beiſpiel: Nehmen wir an, der Kaufmann habe als Handels⸗Bilanzwert der Waren per 31. 12. 1928 zwar den Wert angeſetzt, den ſie auch nach den Bewertungsvorſchriften des Einkommen⸗ ſteuergeſetzes haben, mit 80 000/ an. Er hat zwecks Schaffung einer Reſerve aus bilanzpolitiſchen Grün⸗ den eine Rückſtellung gemacht. Zweckmäßigerweiſe werden die Buchungen alſo folgendes Bild bieten: 1. Warenkonto Bilanzvortrag 1. 1. 28: 110000 Per Kaſſa 124 000 An Gewinn⸗ u. Verluſtk.„ Debitoren 40 000 Rohgewinn 1988„ Bilanzkonto 80 000 134 000 244 000 zweckmäßigerweiſe folgendermaßen: a) Per Gewinn⸗ und Verluſtkonto An Rückſtellungskonto 4000 4 und b) Per Rückſtellungskonto An Bilanzkonto 4000 Die Rückſtellung wirkt ſich demgemäß folgender⸗ maßen aus: Infolge Belaſtung des Gewinn⸗Ver⸗ luſtkontos wird der Waren⸗Rohgewinn, der in die⸗ ſem Konto auf der Habenſeite ſteht, und damit der Geſamt⸗Gewinn per Saldo um den Betrag der Rück⸗ ſtellung vermindert. Da dieſe Rückſtellung als echte Reſerve aber ſteuerpflichtig iſt, ſo muß ihr Betrag dem Handelsgewinn hinzugeſetzt werden. Der Charakter der Rückſtellung als Reſervefond tritt nach unſerek Buchung übrigens auch auf dem Schlußbilanzkonto hervor. Eine derartige Verbu⸗ chung iſt klar, eindeutig und zeigt dem Finanzamt ſofort, wie der Vermögenspoſten Waren in den Büchern und in der Bilanz behandelt worden iſt. Völlig gleichartig liegt der Fall auch bei Rückſtellun⸗ gen oder Abſchreibungen, die echte Reſerven dar⸗ ſtellen, hinſichtlich der Halb⸗ und Fertigfabrikate ſo⸗ wie Materialien. Auch auf Effekten und Beteili⸗ gungen kan man etwaige außerordentliche Abſchrei⸗ ſchreibungen und Rückſtellungen machen. Die Behandlung der Abſchreibungen und Rück⸗ ſtellungen iſt nicht ſo ſchwierig; man muß eben grundſätzlich feſtſtellen, ob es ſich um echte Reſer⸗ ven handelt oder um ſteuerlich zuläſſige, nicht ſteuer⸗ pflichtige Bewertungs⸗Korrekturpoſten, die nur eine efektive Wertminderung darſtellen und dem Gewinn der Handelsbilanz ſomit nicht hinzuzurechnen ſind. Dr. U. W. Anſchlagswert für die Mietsſchulden die vom Vermieter übernomen werden dürfen. Das Pfandrecht des Vermieters erſtreckt ſich nicht, auf die der Pfändung nicht unterworfenen Sachen. Dieſe Sachen, die zur Lebensführung des Mieters unbedingt notwendig ſind, alſo Betten, Wäſche, Haus⸗ und Küchengerät und dergl., können vom Vermieter nicht zurückgehalten werden. Zum Schluß ſei noch kurz auf den üblichen Ver⸗ merk eingegangen, wonach die beiden Eheleute als Mieter beim Einzug verſichern, daß die eingebrach⸗ ten Sachen ihr freies ausſchließliches Eigentum ſind und Dritten nicht gehören und auch nicht verpfändet ſind. Wenn dieſe Verſicherung der Mieter bewußt unwahr iſt und ſich der Vermieter hierdurch veran⸗ laßt geſehen hat, die Mieter überhaupt aufzunehmen, und dann ſpäter durch Rückſtände an Miete Schaden leidet, ſo kann unter Umſtänden hierin eine ſtraf⸗ bare Handlung der Mieter, nämlich Betrug, erblickt werden. Es iſt alſo mit dieſer Klauſel bei der Un⸗ terſchrift große Vorſicht und Ausſprache mit dem Vermieter anzuraten, da ſich ſehr viele Mieter dieſer Bedeutung nicht immer bewußt ſind. Rechtsanwalt Dr. Otto Simon-Mannheim. Neueſte Entſcheidungen Reichsgericht Enthält ein Wechſel bei der Annahme die An⸗ gabe zweier Zahlorte, ſo verſtößt er gegen die Wechſel⸗ zopdnung Art. 4, welche zwingend nur einen Zahlort zuläßt, und iſt daher nichtig. Hat der Bezogene verſchiedene Wohnſitze, ſo kann den Bebürfniſſen des Verkehrs durch einen Domizilvermerk Rechnung ge⸗ tragen werden.(II. 93/29 v. 8. Oktober 1929). Die äußerſt bedeutſame Frage, ob der Inhaber eines Handelsgewerbes Wechſelverbindlichkeiten ſei⸗ ner Ehefrau gegen ſich gelten laſſen muß und zur Zahlung des zu Proteſt gegangenen Wechſels ver⸗ pflichtet iſt, hat das Reichsgericht für den Fall ver⸗ neint, daß die Ehefrau zur Zeichnung nicht ermäch⸗ tigt worden iſt.(II 192/29 v. 30. Sept. 29.). Für den Grundſtücks markt gibt das Reichsgericht inſofern eine wichtige Richtlinie, als die Blankozeſſion einer Grundſchuld in dem Augen⸗ blick wirkſam wird, in dem der Empfänger kraft der ihm erteilten Befugnis ſeinen Namen an der dafür Sachen Obwohl das deutſche Aufwertungsgeſetz, das im 8. Abſchnitt die Aufwertung von Verſicherungsan⸗ ſprüchen behandelt, bereits vor mehr als vier Jahren erlaſſen wurde, iſt den aufwertungsberechtigten Lebens verſicherungsnehmern nicht ſelten noch völlig unbekannt, welche Summe ihnen zuſteht. Daß die Abwicklung der Anſprüche bisher von den Geſell⸗ ſchaften nicht reſtlos durchgeführt werden konnte, iſt vor allem in dem Umfange und der Schwierigkeit der Arbeiten, die zu bewältigen ſind, begründet. Ehe eine Unternehmung nach Genehmigung ihres Teilugs⸗ planes durch das Reichsaufſichtsamt für Privatver⸗ ſicherung oder die zuſtändige Landesbehörde in der Lage iſt, ihren Altverſicherten endgültige Nachricht über das Aufwertungsergebnis zugehen zu laſſen, müſſen in erſter Linie zwei Erforderniſſe erfüllt ſein. Zunächſt iſt unbedingte Klarheit über die Auf⸗ wertung, die das zur Verteilung gelangende An⸗ ſtaltsvermögen erfährt, notwendig. Mit den Schuld⸗ nern der Geſellſchaften waren häufig langwierige Prozeſſe bis in die letzte Inſtanz zu führen, bis ſich dieſe zur Anerkennung ihrer Verpflichtungen ver⸗ ſtanden. Zum zweiten ſind die Anſprüche der aufwertungsberechtigten Verſicherten feſtzuſtellen. Bet der Zahl der Polieen, die zu berückſichtigen ſind, — bei der Friedrich Wilhelm Lebensverſiche⸗ rungs⸗A.⸗G. handelt es ſich beiſpielsweiſe allein um rund 3,5 Millionen— mußte die Löſung dieſer Auf⸗ gabe ſelbſtverſtändlich ebenfalls geraume Zeit bean⸗ ſpruchen. Von einigen beſonderen Fällen abgeſehen, wie von Milttärdienſtverſicherungen, bei denen Rückgewähr der Prämien vereinbart iſt, wird be⸗ kanntlich bei Lebensverſtcherungen nicht die Verſiche⸗ rungsſumme oder etwa der Geſamtbetrag der Prä⸗ mienleiſtungen aufgewertet, ſondern der nach Abzug der verbrauchten Sterblichkeits⸗ und Verwaltungs⸗ koſtenanteile unter Berückſichtigung der Verzinſung verbleibende Reſtteil der Goldprämien, die Goldmarkreſerve, die nach verſicherungsma⸗ Nach§ 811 Ziffer 5 der Zivilprozeßordnung ſind bei Künſtlern, Handwerkern, gewerblichen Arbeitern und anderen Perſonen, welche aus Handarbeit oder ſonſtigen perſönlichen Leiſtungen ihren Erwerb ziehen, die zur perſönlichen Fortſetzung der Er⸗ werbstätigkeit unentbehrlichen Gegenſtände der Pfändung nicht unterworfen. Durch dieſe Vorſchrift ſoll aus ſozialen Gründen die perſönliche Erwerbs⸗ tätigkeit im Gegenſatz zur kapitaliſtiſchen Arbeits⸗ weiſe geſchützt werden. Gleichgültig iſt es dagegen, ob der Schuldner die Tätigkeit, zu deren perſönlicher Fortſetzung er den Gegenſtand gebraucht, im Haupt⸗ oder im Nebenberuf ausübt, wenn ſie nur überhaupt ſeinem Erwerbe dient. Darüber, ob auch eine dem Schuldner gehörende Kraftdroſchke unter dieſe Vorſchrift fällt, herrſcht in Rechtſprechung und Rechtslehre keine Einigkeit. In Betracht kommt eine Unpfändbarkeit naturgemäß überhaupt nur dann, wenn der Schuldner die Kraft⸗ droſchke auch perſönlich fährt, um dadurch ſeinen Lebensunterhalt zu verdienen. Beſitzt er eine oder mehrere Kraftdroſchken, die er durch Angeſtellte fahren läßt, ſo beſtehen hinſichtlich der Zuläſſigkeit der Pfändbarkeit keinerlei Bedenken. Entſcheidend für die rechtliche Beantwortung der Frage iſt es, ob auch bei dem Kraftdroſchkenbeſitzer, der ſeine Kraftdroſchke ſelbſt fährt, der Erwerb aus perſönlichen Leiſtungen gezogen wird und nicht viel⸗ mehr die Kapitalausnutzung ſo im Vordergrund ſteht, daß ſie ausſchlaggebend ſein muß. Denn nach herr⸗ ſchender Anſicht kann der Schuldner ſich auf die Pfändungsbeſchränkung des§ 811 Ziffer 5 3PO. dann nicht berufen, wenn der Kapitalwert des ge⸗ pfändeten Gegenſtandes ſo beträchtlich iſt, daß die pepſönliche Tätigkeit des Schuldners hinter der ſach⸗ lichen Ausnutzung des in dem Gegenſtand angelegten Kapitals erheblich zurückbleibt, ſie alſo im Verhält⸗ nis zur Kapitalausnutzung eine nebenſächliche iſt. Das Oberlandesgericht Frankfurt(OLG. Band 40 S. 408) hat daher für eine Kraftdroſchke die Pfänd⸗ barkeit bejaht, ebenſo das Landgericht Altona(Jur. Wochenſchrift 1929 S. 2843) hinſichtlich eines Kraft⸗ omnibuſſes(achtzehnſitzigen Perſonenauto). Bei gewöhnlichen Kraftdroſchken, die der Beſitzer ſelbſt fährt, um durch ihre Vermietung ſeinen Lebens⸗ unterhalt zu beſtreiten, wird man jedoch regelmäßig die Pfändbarkeit verneinen müſſen. Der Kraft⸗ droſchkenbeſitzer gehört dann zu denjenigen Per⸗ ſonen, die durch perſönliche Leiſtungen ihren Erwerb ziehen. Zu dieſer Erwerbsausübung iſt auch der Be⸗ ſitz der Kraftdroſchke unentbehrlich. Die Ausübung Der von dem Reichsgericht für den Kraftfah⸗ rer aufgeſtellte ſtrenge Grundſatz, der Lenker eines Kraftfahrzeuges müſſe jederzeit mit dem unvernünf⸗ tigen Verhalten dritter Perſonen rechnen, iſt jetzt inſoweit gelockert worden, als eine ſtrafrechtliche Verantwortung dann nicht in Frage kommt, wenn nach den Umſtänden des einzelnen Falles das Ver⸗ halten der Verletzten dermaßen aus dem Rahmen der täglichen Erfahrungen herausfiel, daß der Au⸗ tomobiliſt damit nicht rechnen konnte(2 D. 514/29 v. 7. Nov. 1929). Uebergriffe der Polizeibeamten bei Demonſtratio⸗ nen auf Unbeteiligte haben bei Verletzungen die Schadenserſatzpflicht des Staates zur Folge.(III 281/29 v. 1. Nov. 1929). Reichsarbeitsgericht Nach einer prinzipiellen Entſcheidung des Reich s⸗ Blankozeſſion einfügt. 5 398/28 v. 8. Okt. 1929). a pfändungsfreien Lohnteils nicht arbeitsgerichts iſt für die Errechnung des nur der Bruttolohn Aufwertung der Lebens verſicherungen thematiſchen Regeln zu ermitteln iſt. Aus dem Ver⸗ hältnis des aufgewerteten Vermögens der Geſell⸗ ſchaft zu ihren Verpflichtungen, das iſt die Geſami⸗ ſumme der Reſerven, ergibt ſich dann der jeweilige Aufwertungsſatz, der z. B. für die aufzuwertenden Verſicherungen der Deutſchen Beamtenverſicherung (früher: Deutſche Lebensverſicherung für Wehr machtts angehörige und Beamte), Berlin, 22“ beträgt. Die Aufwertungsſätze ſind bei den meiſten Geſellſchaften verſchieden, was darauf zurückzuführen iſt, daß die aufzuwertenden Vermö⸗ gensbeſtände der Unternehmungen keine einheitliche Zuſammenſetzung aufweiſen. Nach dem Verſiche⸗ rungsaufſichtsgeſetz waren von den Geſellſchaften die Reſerven in Hypotheken, Reichs⸗ und Staatsanleihen anzulegen. Während die erſteren in der Regel mit 25% ihres Goldwertes aufgewertet werden, erfahren die Anleihen eine erhebliche geringere Aufwertung. Die Höhe der zur Aus ſchüttung gelangenden Quo⸗ ten wird daher beſonders dadurch beſtimmt, welchen Prozentſatz die Hypotheken in der Zuſammenſetzung der Vermögensmaſſe der Geſellſchaft einnehmen. Von den meiſten Geſellſchaften ſind die Teilungs⸗ pläne für die aufzuwertenden Verſicherungen be⸗ reits genehmigt. Die Mehrzahl der Unter⸗ nehmungen unterrichtet die Anſpruchberechtigten ohne jede Aufforderung unter Benützung der zuletzt bekannten Anſchrift. Gegenwärtig läuft eine Anmeldefriſt nur für die Aufwertungsberechtigten des Giſela⸗ Vereins und der(Wiener) Allianz. Die Anſprüche müſſen hier bis längſtens 31. 12. 1929 unter Einreichung der Police bei der Nachfolgegeſellſchaft, der Deutſchen Lebens⸗ und Ausſteuer⸗Verſicherung⸗A.⸗G.„Giſela“, München, geltend gemacht werden. Intereſſenten erhalten auf Wunſch vom Schutz⸗ verband der Lebens⸗ und Feuerverſicherten e. VB., München 18, nähere Auskunft. Iſt eine Kraftöroſchke pfändbar? der perſönlichen Erwerbstätigkeit iſt auch ſonſt viel⸗ fach ohne die Benutzung hochwertiger fachlicher Be⸗ triebsmittel nicht möglich. Die wirtſchaftliche Ent⸗ wicklung führt immer mehr dahin, daß auch Hand⸗ werker und ſonſtige Gewerbetreibende ſich wertvolle Maſchinen und Arbeitsgerät anſchaffen müſſen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Solgnge dieſe Ma⸗ ſchinen daher von dem Schuldner ſelbſt und ohne Ge⸗ hilfen betätigt und ausgenutzt werden und zwar in einer Weiſe, daß die perſönliche Tätigkeit des Schuldners nicht eine ganz untergeordnete Bedeu⸗ tung annimmt, muß die Unpfändbarkeit bejaht wer⸗ den. Bei der Bedienung einer Kraftdroſchke kann aber nicht geſagt werden, daß die perſönliche Tätig⸗ keit des Führers nur von untergeordneter Bedeu⸗ tung iſt. Der Führer bedarf einer eingehenden Ausbildung. Er muß genaue Ortskenntnis be⸗ ſitzen und bei der Führung des Fahrzeuges zur Ver⸗ meidung von Unfällen und zur Beachtung der be⸗ ſtehenden Verkehrsvorſchriften ſtändig die größte Aufmerkſamkeit aufwenden. Neben ſeiner körper⸗ lichen Tätigkeit der Inbetriebſetzung und des Lenkens des Kraftfahrzeuges hat er daher auch eine weit⸗ genhende geiſtige Tätigkeit zu entfalten, um ſeine Fahrgäſte ſicher an das gewünſchte Ziel zu bringen. Es kann daher bei ihm nicht geſagt werden, daß ſeine perſönliche Tätigkeit hinter der fachlichen Aus⸗ nutzung der in ſeiner Kraftdroſchke verkörperten Kapitals ſo erheblich zurücktritt, daß die Pfändbar⸗ keit bejaht werden müßte. So auch das Kammer⸗ gericht in ſtändiger Rechtſprechung(vergl. Jur. Wochenſchrift 1929 S. 2385) und u. a. Stein⸗Jones ( 811 ZPO. Anm..) Die Pfändungsbeſchränkungen beſtehen natur⸗ gemäß auch bei einer ſolchen Kraftdroſchke nicht gegenüber einem Autoverkäufer, der ſich bis zur völ⸗ ligen Bezahlung des Kaufpreiſes das Eigentum an der Droſchke vorbehalten hat. Er kann, wenn der Schuldner mit ſeinen Zahlungen in Verzug kommt, die Droſchke auf Grund ſeines Eigntums zurückver⸗ langen. Die Pfändungsbeſchränkungen ſetzen viel⸗ mehr Eigentum des Schuldners voraus. Iſt eine Kraftdroſchke trotz der Unpfändbarkeit gepfändet worden, ſo hat der Schuldner dagegen form⸗ und friſtlos die Erinnerung gegen die Art und Weiſe der Zwangsvollſtreckung. Die Erinnerung muß bei dem Vollſtreckungsgericht angebracht wer⸗ den, das über ſie durch Beſchluß entſcheidet und bis zur Entſcheidung die Zwangsvollſtreckung gegen oder ohne Sicherheitsleiſtung einſtweilen einſtellen kann. Dr. jur. Hanns Wandre y. !!!......!!....õöõã;˖ĩ des Arbeitnehmers heranzuziehen, ſondern es können auch die ſozialen Zulagen(Kinder⸗ und Frauen⸗ zulagen) anteilmäßig mit berückſichtigt werden. Die Gehaltsabtretung eines Schuldners an ſeine Angehörigen zur angemeſſenen Beſtreitung des Le⸗ bensunterhaltes zwecks Vereitelung der Lohnpfän⸗ dung iſt zuläſſig, ſoweit die den Angehörigen über⸗ wieſenen Beträge über die Sätze für einen ange⸗ meſſenen ſtandesgemäßen Lebensunterhalt nicht hinausgehen.(RAG. 247/29 v. Okt. 1929). Der Boykott eines Arbeitnehmerner⸗ bandes gegen ſeine Mitglieder, die trotz mehr⸗ maliger Verwarnung und ausdrücklichen tariflichen Akkordverbots Akkordarbeit geleiſtet haben, iſt keine ſtttenwidrige Handlung in Anbetracht der bedroh⸗ lichen Gefahr, daß ſich auch andere Arbeiter über das Akkordverbot hinwegſetzen und damit die Tarifrein⸗ heit durchbrechen würden.(RAG. 246/29 v. 6, Nov. 1929). 8 4 Verantwortlich: Kurt Fiſcher r Dee e ee — 2 1 2 4 ö J. Seite. Nr. 552 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 25. November 1929 Sportliche Runoſchau „Sternfahrten, wie ſie nicht ſein ſollen . Von einem aktiven Autoſportsmann ge⸗ ſchrieben: Seit 1911 wird vom Internationalen Sporting⸗Club und dem Automobil⸗Club von Monte⸗Carlo die Rallye Monte⸗Carlo durchgeführt, die zur berühmteſten der Sternfahrten geworden iſt. Deutſche Sternfahrer pflegen das Fahrerkontingent zu den Sternfahrten nach Monaco zu ſtellen. Die Ausſchreibungen der letzten Jahre aber laſſen die Vermutung laut werden, daß die Sternfahrten nach Monaco ebenſo wie die Rallye Borcelona vom Ver⸗ anſtalter aus mit den Zweck verfolgen, möglichſt viele Fremde zum Zielort zu bringen. Der Automobilclub von Deutſchland hat mit Recht bereits dagegen Einſpruch er⸗ hoben, daß die Rallye Monte⸗Carlo 1930 erneut vorſchreibt, daß Wagen unter 1½ Litern mit 3 Perſonen beſetzt ſein müſſen. Deutſche Kleinwagenfabriken(Da, BMW, Ha⸗ nomag] bauen vorzügliche Kleinwagen, die zumeiſt zwei⸗ ſitzig koroſſiert ſind. Deren Teilnahme an den Stern⸗ fahrten iſt faſt ausſichtslos, weil ſie zwar ſtarten dürfen, aber gegenüber dem mit drei Perſonen beſetzten gleich⸗ ſtarken Wagen keine Ausſichten haben. Drei Perſonen im 1 Liter⸗Wagen auf 3000 Km. Schnellfahrt iſt Quälerei. Grotesk iſt aber auch die Beſtimmung der Ausſchreibungen von Monte⸗Carlo und Riga, daß Fahrzeuge über 3 Liter mit 5 Perſonen gewertet werden, alſo mit 5 Perſonen die lange Strecke fahren ſollen. Wenn ein Familienvater ſich den Spaß macht, ſeine Familie nach Monte⸗Corlo oder Riga zu fahren, ſo ſei ihm das unbenommen. Seine Lei⸗ ſtung iſt hoher Anerkennung wert und ſoll als ſolche ge⸗ würdigt werden. Der Sportfahrer im allgemeinen pflegt jedoch nur mit Frau(ſo man hat), oder mit einem Sport⸗ kameraden oder mit Chauffeur zu reiſen. Er beſitzt einen Zweiſitzer oder Vierſitzer, Roadſter, Sportwagen oder Ca⸗ briolet. Die Oberſte Nationale Sportbehörde hat für die Sternfahrten in Deutſchland vernünftige Beſtimmungen herausgegeben, die beſagen, daß Fahrerwechſel unſtatthaft iſt, daß alſo der Meldende den Wagen vom Start bis zum Ziel ſelbſt ſteuern muß. Dadurch wird der ſportliche Wert einer ſolchen Fahrt erhöht, und dieſe Bedingung iſt we⸗ fentlich wertvoller als die Forderung, aus ſeinem Touren⸗ wagen einen Kleinomnibus zu machen. Die Ausſchreibungen von Monte⸗Carlo und Riga wer⸗ den zurzeit verſandt. Es wäre gut, wenn die deutſchen Automobiliſten, die an Sternfahrten Intereſſe haben, aus prinzipiellen Gründen Teilnahme an ſolchen Fahrten ab⸗ lehnen würden, bis die Ausſchreibungsbeſtimmungen dahingehend geändert werden, daß ſtatt Perſonen auch Ballaſt(z. B. plombierte Bleiplatten) mitbefördert werden dürfen. Eine Sternfahrt ſoll ja eine ſportliche und tech⸗ niſche Prüfung für Fahrer und Fahrzeug ſein. Winter⸗ ſternfahrten leiden unter der Glätte der Straßendecke und unter Schnee⸗ und Eishemmungen. Somit ſind Inſaſſen, die nur Ballaſt ſind, gefährdet. Wenn der Automobflelub von Riga und der Automobilelub von Monte⸗Carlo ihre Ausſchreibungen dghingehend ändern werden, daß plom⸗ bierter Ballaſt anſtelle von nutzloſen und z. T. ſogar unerwünſchten Mitfahrern vorgeſchrieben werden, wird größere Beteiligung an den Zielfahrten die geringere An⸗ zahl der an die Zielorte gebrachten Perſonen ausgleichen. Ein neues Hochleiſtungsflugzeug des Bad. Pfälz. Luftfahrtvereins Die Segelflugabteilung des Bad. Pfälz. Lufb⸗ fahrtvereins, Mannheim, dieſes Jahr auf eine äußerſt günſtige Entwicklung zurückblicken kann, hat in dieſen Tagen eine wertvolle Bereicherung durch die nun⸗ mehr erfolgte Fertigſtellung eines neuen Segelflugzeuges Typ„Profeſſor“ erfahren. Das Flugzeug, das von den Jungfliegern des Vereins in ömomatlicher Werkſtattarbeit eigenhändig erbaut wurde, iſt ein von der Rhön⸗Roſſitten⸗Geſellſchaft konſtruſerter, abgeſtrebbder Hochdeckher von faſt 17 Meter Spannweite und 7750 Meter Länge. Mit dem gleichen Typ hat der bekannte Segelflieger Kronfeld von der Waßferkuppe aus ſeine aufſehenerregenden Wolkenflüge ausgeführt, 6 Nach den Probeflügen, die dieſe Woche bereits durch⸗ geführt wurden, ſoll das Flugzeug bei gutem Wetter am Sonntag(1. Dezember) nach dem neuen von den Gemein⸗ den Schriesheim und Doſſenheim zur Verfügung geſtellten Segelfluggelände des Badiſch⸗Pfülziſchen Luftfahrtvereins auf dem Oelberg überführt werden und die Taufe durch Bürgermeiſter Rufen ⸗ Schriesheim auf den Namen „Schriesheim“ vollzogen werden. Der erſte Flug von dem Oelberg aus wird jedoch in Anbetracht der vorgeſchrittenen Jahreszeit, die für Segel⸗ flüge eigentlich nicht mehr geeignet iſt, und wegen des recht bedeutenden Wertes, den die Maſchine vepräſentiert, nur bei günſtigen Windwerhältniſſen, die auf dem noch wicht ausgebauten Gelände einen gelungenen Start vorausſehen Iaſſen, durchgeführt werden. Die Segelflugabteilung, der als Leiter und Fluglehrer Karl Ehriſt⸗ Mannheim vorſteht, verfügt nunmehr über einen Flugzeugpark von 2 Hochbeiſtungsflugzeugen und 2 Schulflugzeugen, zu denen im Laufe des Winters noch eine weitere moderne Schwachwindſegelmaſchäne, die auch im Selbſtbau erſtellt werden ſoll, kommen wird. In dieſem Jahre wurden bisher rund 1 500 Starts ohne ernſthafte Beſchädigungen der Maſchinen und vor allem ohne den gerängſten Unfall ausgeführt, ein Beweis für die umſichtige wird uns und gewiſſenhafte Ausbildung, die den jungen Segel⸗ . d des Bad.⸗Pfälz. Luftfahrtvereins zu⸗ teil wird. 2. Kölner Sechstagerennen vom 29. November bis 5. Dezember Nach Berlin und Stuttgart tritt nun auch Köln mit einem Sechstagerennen auf den Plan. Dem ſenſationellen Berliner Rennen nach zu urteilen müßte auch dieſes 3. Sechstagerennen dieſer Saiſon in Deutſchland einen recht jagdenreichen Berlauf nehmen, zumal die beſten Fahrer vom„22. Berliner“ auch für Köln verpflichtet wurden. Mit Ausnahme von Rieger⸗Richli, Letourneur⸗Broccardo und Linari⸗Belloni erſcheint die erſte europäiſche Sechstage⸗ fahrer⸗Klaſſe am Start. Die Starterliſte weiſt folgende Namen auf: Gooſſens⸗Deneef(Belgien); Charlier⸗Duray (Belgien]; Lonet⸗Mouton(Frankreich!; Tonani⸗Dinale (Ikalienf) Hürtgen⸗Goebel(Deutſchland); Dor n⸗Mae⸗ „wiegend auf Berliner Bahnen ſeinen Hafer. Zönſki(Deutſchland); Pijnenburg⸗Oszmella(Holland⸗ Deutſchland); Frankenſtein Dederichs(Deutſchland); Miethe⸗Jean Schorn(Deutſchland); Krüger⸗ Funda (Deutſchland); Jokſch⸗Stübecke(Deutſchland);; Damm⸗Karl Müller(Deutſchland). Das ausländiſche Kontingent erſcheint auf den erſten Blick äußerſt ſtark. Aber dem ſtehen eine ganze Anzahl erſtklaffiger deutſcher Nachwuchsmannſchaften gegenüber, die noch lange nicht geſchlagen ſind, wie das Beiſpiel von Berlin lehrt. Intereſſant iſt die Paarung Os zmellas mit der Stuttgarter„Entdeckung“ Pifnenburg, die als einzige gemiſchte Mannſchaft den Kampf aufnehmen. Auch ſonſt hat man noch einige Umſtellungen getroffen. So fährt Hürtgen mit ſeinem alten Partner Goebel und der verwaiſte Miethe hat den tüchtigen Jean Schorn als Partner erhalten. Beide Mannſchaften haben gute Ausſichten auf einen der vorderen Plätze. Franken⸗ ſtein fährt nach der bedauerlichen Trennung von Bu⸗ ſchenhagen mit dem Steher Dederichs, der ſchon öfters in Dortmund Proben ſeines Könnens als Mannſchafts⸗ fahrer gegeben hat. Deutſchlands ſtärkſte Waffe in dem Kölner Sechstagekampf ſind aber doch Dorn⸗Mac⸗ zinſki, die mit den beſten Ausſichten in das Rennen gehen. Erſt vor 14 Tagen bewieſen ſie im 3 Stunden⸗ Rennen ihre große Klaſſe,. Von den Ausländern muß man Gooſſens⸗Deneef die beſten Chancen zumeſſen. Aber auch ihre Landsleute Charlier ⸗Duray werden ein gewichtiges Wort mitſprechen. Louet⸗ Mouton werden beſonders in den Spurts zu fürchten ſein. To⸗ wan i iſt mit Din ale ſehr gut eingefahren und ſollte daher weſentlich beſſer abſchneiden, als mit dem launiſchen Ex⸗ weltmeiſter Binda in Berlin. Das Ende dürften Dorn⸗ Maczinſki, Gooſſens⸗Deneef und Hürtgen⸗Goebel unter ſich aus machen und die Berliner ſollten auch den Sieg davon⸗ tragen. Auch AS. Ladenburg im Rückkampf ſiegreich Sp. Bg. Sandhofen verliert 14:6(24:15) 22 fälligen Rückkampf in der A⸗Klaſſe des Rhein⸗ Neckar⸗Gaues traſen ſich die Spielvereinigung Sandhofen und der Athletik⸗Sport⸗Verein Ladenburg. Ladenburger im Vorbampf einen knappen 10:9 Sieg heraus⸗ hoben, ſo vergrößerten ſie ihren Vorſprung im Rückkampf noch mit 14:6, im Geſamtergebnis alſo 24:15 Punkten. Damit haben ſich die Ladenburger eine weitere Chance um den Verbleib in der A⸗Klaffe geſichert. 5 Schmitt ⸗Edbg. beſtritt mit Kleepartz⸗Sohfn. einen inbereſſantew und techniſch ſchönen Kampf, der mit einer Schulter niederlage des Sandhöfers durch Ausheber in 9,50 Minuten endete. Völker ⸗Sohfn. mußte im Federgewichtskampf gegen Köhler Loͤbg. nach 8 Minuten in die Brücke und nach 20 Sekunden guf die Schultern. Engel.⸗Lobg. bam im Leichtgewicht mit Dobbe⸗ rer⸗Sböhfn. auf der Matte zuſammen. Kurzes Geplänkel über fünf Minuten und zehn Sekunden ſpäter ſah man ., der in die Bodenbage gegangen war, durch Doppelnelſon auf den Schultern. Die Mittelgewichtlber Sauer ⸗obg., und Wehe⸗ Soͤhfn. lieferten ſich einen erbitterten Standkampf, der nach 11.30 Min. den Sandhöfer durch Hüftzug ausſcheiden ließ. Altmeaſter Conde mußde ſich diesmal eine Schulter⸗ niederlage gefallen laffen. Nach erregtem Kampfverlauf ge⸗ laug es Engel.⸗ Log., Condes durch Ausheber nach 14,20 Min. um die drei Punkte zu bringen. Konnten die Höttgen und Emmering gingen volle 20 Mi⸗ nuten mit wechſelndem Glück eiwander an. Mit knappem Punktvorſprung wurde der Ladenburger Sieger. Kurz und bündig war es wieder im Schwergewicht, das Rupp und Röhrl zuſammenbrachde. In bekannter Ma⸗ nier ſetzte Rupp nach 3,45 Min. ſeinen Spezialgriff an (Ueberwurf wach hinten) und ſchon war es aus. Wann und wo Skimeiſterſchaſten in deutſchen Gebirgen 1930? Nachdem die letzten Tagungen der großen Skiſport⸗ verbände in deutſchen Landen geſprochen haben und auch die letzten gegenſeitigen Ausgleichungen der Termine vorgenommen ſind— Thüringen z. B. hat vorverſchoben — läßt ſich ein Ueberblick über die in den deutſchen Gebirgen für den Winter 190 ſtattfindenden Meiſter⸗ ſchaften im Skiſport geben. Den Höhepunkt bildet wie immer die Deutſche Ski⸗Meiſterſchaft, die terminlich ſeit Jahren feſt⸗ liegt auf den zweiten Februarſonntag. Nur im vergange⸗ nen Winter erlitt ſie eine Vorverlegung um eine Woche, um nicht mit den internationalen Skiläufen in Polen (Zakopane), bei denen der Deutſche Skiverband mit einer ſtarken Maunſchaft erfolgreich vertreten war, zu kollidie⸗ ren. Für dieſen kommenden Winter iſt man in das alte Bett— ein übernommener durchaus ſtatthafter Vergleich, denn der Skiläufer ſpricht bei ſeinem Hügel vom„Sprung⸗ bett“— und wird vom 4. bis 9. Februar in Oberſt⸗ dorf ſich zuſammenfinden, gleichzeitig mit dem 90. Jah⸗ restag des Deutſchen Skiverbandes. Die Rennfolge iſt dieſes Jahr durch die Hinzunahme des 50⸗Km.⸗Dauerlaufes ausgedehnter als ſonſt, was ſich in dieſer Form, die zeit⸗ lich ſehr anſpruchsvoll für den Teilnehmer iſt, erſt noch bewähren muß. Begeiſtert iſt man wegen des großen Zeitaufwandes nicht überall, da mit der Zu⸗ und Abreiſe eine runde Woche benötigt wird. Der erwähnte Dauer⸗ lauf über 50 Km. erfolgt am 4. Februar, dann gibts einen Ruhetag; am 6. Februar wird der Heerespatrouil⸗ lenlauf ausgeführt, am 7. Februar die Deutſche Staffel⸗ meiſterſchaft, am 8. Februar der 18 Km.⸗Langlauf und ſchließlich am 9. Februar der Sprunglauf. Vor dieſe Deutſche Meiſterſchaft ſchließen ſich als Aus⸗ ſcheidungsläufe die Meiſterſchaften der einzel⸗ nen Landesverbände. Der Schwarz wal d hält ſeine Meiſterſchaft im Ski am traditionellen Fe⸗ bruaranfang, am 1. und 2. Februar; ſie fällt zur Durch⸗ führung dieſen Winter im Wechſel mit dem Feldberg, nachdem Nordſchwarzwald(Hundsech. Die Schwäbiſche Skimeiſterſchaft kommt wieder eine Woche früher am 25. und 26. Januar an einem Platz der Schwäbiſchen Alp zum Austrag. Der Baye⸗ riſche Skiverband hat den 25. und 28. Januar für Zwieſel⸗Eiſenſtein beſtimmt, der Allgäuer Skiverband den 18. und 19. Januar in Ober ſt a u⸗ fen. Thüringen hat ebenfalls den 18. und 19 Januar und Oberhof beſtimmt. Der Harz führt ſeine Meiſterſchaft im Ski am 25. und 26. Junuar in Schier ⸗ ke durch, der Verband Mitteldeutſcher Ski⸗ vereine am 11. und 12. Januar am Feldberg im Taunus, der Sächſiſche Skiverband am 25. und 26. Januar in Lauſcha, der Norddeutſche Skiverband am erſten Schneeſonntag in Fretien⸗ wal de, der Schleſiſche Skibund am W. und 26. 1 Januar in Bad Reiner z W. R. Erfolgreiche Hindernispferde Wirklich hochdotierte Hindernisrennen ſind dünn geſät und ein Klaſſehürdler iſt nicht immer und noch lange kein Klaſſe⸗Steepler. Zieht man weiter in Betracht, daß viele Rennen innerhalb des deutſchen Hindernisſports einzelnen Jahrgängen vorbehalten ſein müſſen, ſo erklärt ſich die immer wiederkehrende Erſcheinung, daß große Gewinne einzelner Pferde kaum möglich ſind. Meiſt wird das Pferd, das den Großen Preis von Karlshorſt gewinnt, das erfolg⸗ reichſte Pferd des Jahres ſein. So iſt es auch diesmal. Die alte Bandola, die das genannte reiche Rennen wie im Vorjahre gewann und auch das Parforce⸗Jagdrennen und das alte Badener Jagdrennen wieder auf ihr Konto brachte, ſteht mit einer Gewinnſumme von 55 375 Mark an erſter Stelle. Es iſt ganz intereſſant zu wiſſen, daß Bandola erſt im Frühjahr wieder Aufnahme im Rennſtall fand, nachdem ein Verſuch mit ihr im Geſtüt fehlgeſchlagen war. Den zweiten Platz in der Liſte behauptet der Vierjährige Heluan, ein Hürdler und Steepler gleich guter Klaſſe. Sein größter Triumph war der Sieg im Hauptjagdrennen, außerdem fielen ihm noch brei andere wertvolle Rennen zu, wodurch ſich ſeine Gewinnſumme auf 49 600 Mark ſtellt. Heluan ſoll nun nach Nizza gehen; er hat dort im Grand Prix de la ville de Nice zweifellos einige Ausſichten. Ueber Hürden war der ausgezeichnete Hengſt nur Marcellus nicht gewachſen, der mit 41 460 Mk. an dritter Stelle folgt. Obwohl im weſtdeutſchen Beſitz, verdiente Marcellus vor⸗ Er gewann u. a. das internationale Hürdenrennen gegen Heluan und den Franzoſen La Fleur. In größerem Abſtande folgt dann „Quo Vadis“ mit 25 570 Mk. Der Alte, deſſen Domäne bis dahin kleine Rennen waren, hatte das Glück, bei dem Mangel an geeigneten Gegnern das als Handicap aus⸗ geſchriebene große Berliner Jagdrennen gewinnen zu kön⸗ nen und endete auch im großen nationalen Jagdrennen zu Hannover vor infertoren Gegnern in Front. Von den Pferden, die eine Gewinnſumme bis zu 12 000 Mk. erzielen konnten, ſeien noch der Franzoſe La Fleur als Gewinner des internationalen Jagdrennens, der alte Dorn II., der ſeine Form aus dem Vorjahre nicht wieder fand, und Holofernes als erfolgreichſter Dreijähriger erwähnt. Es gewannen: Greif 24 590 Mk., La Fleur 22 700 Mk., Ker⸗ mak 22 510 Mk., Oberjäger 21 206 Mk., Creme de Mente 20 945 Mk., Simulant 18 995 Mk., Oper 18 405 Mk., Dorn II 18 180 Mk., Myron 17145 Mk., Montagne Ruſſe 17039 Mk., Holofernes 17 000 Mk., Egmond 16 970 Mk., Eisläufer 15 910 Mark, Figor 15680 Mk., Pommer 15 390 Mk., Modewelt 16045 Mk., Gavan 14 499 Mk., Kopja 14272 Mk., Anton 13 790 Mk., Grenzſchutz 18646 Mk., Marcheſa 13 418 Mk., Gervin 13 172 Mk., Sans pareil 12 547 Mk., Radio 12 077 Mark. Abſchluß der Hindernis⸗Renn⸗Saiſon Das Championat An der Spitze der erfolgreichen Hindernisreiter des Jahres 1929 ſteht wiederum der Oeſterreicher W. Hau⸗ ſer, der ſich damit zum fünften Male hintereinander in die Championatsliſte eintragen konnte. Bei ſeiner gleichmäßig guten Form ritt er 38 Sieger, blieb aber weit hinter dem deutſchen Rekord(64 Siege) zurück, den er im Vorjahre erreichte. Nicht weit zurück folgt der ta⸗ lentierte W. Wolff, der ſich allerdings noch ſeine Wild⸗ weſtreiterei abgewöhnen muß, ehe man ihn als ganz erſte Klaſſe bezeichnen kann. 36 Siegesritte ſind aber eine immerhin ſehr befriedigende Ausbeute. Der„weſtdeutſche Oertel“, H. Weber, teilt mit 23 Erfolgen den dritten Platz mit H. Müſchen. Weber ritt im Frühjahr in großer Form und hatte lange die Führung inne, bis er gegen Satſon⸗ ſchluß beträchtlich ins Hintertreffen geriet. Ein ſehr gutes Jahr hatte K. Schuller mit 19 Siegen, dem wiederum im toten Rennen der Draufgänger R. Derſchuk und Hans Bismark(je 17) folgen. Bismark hat vor allen Dingen eine Reihe von großen Rennen gewonnen, wie er überhaupt in derartigen Prüfungen ſtets ſeine beſten Ritten abſolniert. Einen verhältnismäßig ſehr guten Durchſchnitt hat der Ungar J. Pinter zu verzeichnen, der bei nur 36 Ritten 16 mal ſiegreich zur Waage zurückkehrte. Nachſtehend die Liſte der Hindernisreiter bis zu den neun Erfolgen herab. Ritte Siege Nitte Siege W. Hauſer 168 88 Hochſtein 72 12 W. Wolff 162 38 Gimpl 60 12 H. Weber 108 23 H. Ackermann 78 10 H. Müſchen 119 23 8. Coardt 41 9 K. Schuller 79 19 Majewski 46 9 H. Bismark 92 17 L. Regier 47 9 N. Derſchug 107 17 B. Durſt 58 9 Pinter 36 16 J. Eperjeſſy 71 9 Lüder 62 15 3 Stangl 74 9 r. Broda 66 15 M. Oertel 100 9 Walter Heuer 95 14 Aus Rundfunk-Programmen Donnerstag, 28. November Deutſche Sender Berlin(Welle 419), Königs wuſterhanſen(Welle 1634,9) 19.30 Uhr: Alte und neue Meiſter, 20.80 Uhr: Violinrorträge, 22.30 Uhr: Funk⸗ Tanzunterricht, Tanzm. Breslau(Welle 325) 20.30 Uhr: Neue Rundfunkmuſitk, 20.55 Uhr: Ich der Großſtadtmenſch. 22.30 Uhr: Von Berlin: Funk⸗ Tanzunterricht, 23 Uhr Tanzmuſik.. Frankfurt(Welle 389,6) 12.15 Uhr: Schallplatten, 16 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Von Stuttgart: Soliſtenkon⸗ zert, 22 Uhr: Uebertragung von Stuttgart. 5 Hamburg(Welle 372,2) 20 Uhr: Deutſche Volkslieder, 21.980 Uhr: Kabarett d. Noragkünſtler, 2250 Uhr: Tanz f. Königsberg(Welle 276,5) 20 Uhr: Aus der Alhambra⸗ Konditorei: Unterhaltungskonzert, 20.30 Uhr: Bon Breslau Muſikaliſches Bilderbuch einer Stadt. l Langenberg(Welle 472,4) 13.05 Uhr: Mittagskonzert 17.90 Uhr: Veſperkonzert, 20 Uhr: Abendkonzert, 20.30 Uhr: Von Breslau: e Bilderbuch einer Stadt, anſchließend Meiſter des Jazz. Leipzig(Welle 259,3) 19.30 Uhr: Volkslieder, 20.45 Uhrt Fritz Buſch und die Dresdner Staatskapelle. i München(Welle 532,9), Kaiſerslautern(Welle 269,8) 12.30 Uhr: Schallplatten, 16.30 Uhr: Konzert, 19.80 Uhr: Operette und Walzer, 20.30 Uhr: Von Breslau: Muſikaliſches Bilderbuch einer Stadt, 21 Uhr: Sin⸗ foniekonzert. 5 Stuttgart(Welle 360,1) 12.15 Uhr: Schallplatten, 16 Uhr: Von Frankfurt: Konzert, 19.30 Uhr: Zum 100. Geburtstag von Anton Rubinſtein: Konzert, 20 Uhrt Aus dem Feſtſaal der Liederhalle Stuttgart: Oeffentl⸗ Sinfoniekonzert, 22 Uhr: Achtung Großaufnahme, 29.15 Uhr: Von Freiburg: Berühmte Komponiſten ſpielen ihre eigenen Werke. Ausländiſche Sender Budapeſt(Welle 550,5) 20 Uhr: Galavorſtellung an⸗ läßlich des 100. Geburtstages Rubinſteins, anſchlleßend Zigeunermuſik. 5 Daventry(Welle 479,2) 20.45 Uhr: Vaudeville Va⸗ riete) Programm, 23.15 Uhr: Konzert. Hilverſum(Welle 1071,4) 20.40 Uhr: konzert. 23.25 Uhr: Tanzmuſtk. Huizen(Welle 1875) 20.40 Uhr: Konzertabend. Malland(Welle 500,8) 21.15 Uhr: Sendſpiel. Paris(Welle 1725) 21 Uhr: Konzert und Vorträge. Wien(Welle 516,4) 20.05 Uhr: Schweſter Henriette, Hör⸗ ſpiel, 21.05 Uhr: Robert Schuhmann: Frauenliebe und leben, anſchließend Moderne Wiener Muſtk. Zürich(Welbe 450,4) 20 Uhr: Zum 100. Geburtstag von Anton Rubinstein, 21 Uhr: Pauſe, Hörſpiel, 21.90 Uhr: Konzert des Hausorcheſters. fladio-Speziahaus Gehr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— felenhon 28547 Hören Sie ſich bei uns die neueſten Lorenz⸗Geräte an, ſowohl für Netz⸗ als auch für Batterie⸗Anſchluß. 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Schluß des redaktionellen Teils Geſchäfiliche Mitteilungen * In Fällen allgemeiner Verdaungsbeſchwerden und chroniſcher Verſtopfung hat ſich das weltbekannte„Neos Kruſchen⸗Salz“ ſtets hervorragend bewährt.„Neo⸗Kruſchen⸗ Salz“ wird in allen Ländern der Erde von alt und fung zur inneren Reinigung des Körpers, zur Säuberung der Därme und ſomit gewiſſermaßen für die innere Ent⸗ ſchlackung in Millionen Fällen gebraucht. Wiſſenſchaft und Verbraucher ſind begeiſtert über die angenehme reizloſe Wirkung, die zu einer Ordnung im Organismus führt und die in gutem, geregeltem täglichen Stuhlgang zum Ausdruck kommt. In Deutſchland iſt„Neo⸗Kruſchen⸗Salz“ von bekannten Autoritäten(Chemiſches Laboratorium Fre⸗ ſenius in Wiesbaden und Dr. Oskar Makowa in Berlin) hervorragend begutachtet und die abſolute Reinheit und Feinheit ſowie die völlige Unſchädlichkeit für den menſch⸗ lichen Organismus beſcheinigt. Auch die Verpackung von „Neo⸗Kruſchen⸗Salz“ wird als beſonders hygieniſch be⸗ zeichnet. Deshalb gehört„Neo⸗ruſchen⸗Salz“ in Familie, in der auf Geſundheit als das höchſte menſchliche Gut Wert gelegt wird. V3 79 2 * 45 e, Gesch mach. Stets werden Frauen von Geschmach auch in der Wall ihrer Schönlleitsmittel stilvolle Harmonie wahren. Daller erſreuen aich die 221 Tosca · Nleinodlien, dlie mit zuverlissiger Wirkung jugendirische Anmut openclen und alle den vornehm eigenartigen Due des 27 Toscs- Farſumo tragen, einer Besonderen Bevorzugung. Dieses Lieblings parſum verw hnter Frauen gibt auch 2711 Tosca- Compact, dem vorbildlichen 4211 Taschen- Nudler, erlesenen Nei. Parfum:& 2. Bis 22. Joes- Eau de Cologne:&.10 his 5. 50% Tosca teme: AK.50, 2. Tosca Compact:&.25, Ereat. Füllung A J. 25 Pucler, lose:& 2. Seiſe: d 2. Lotion: 4 480,.20 Hrillantine:& 4.- osea- Oeschenk- Packungen: Je nach WakI ad.35 Bui 10.60. 271 JSC parfum · Eau de Cologne · Creme · Puder · Seife · Lofion Brillanfine * 5, Frankfurter Allgemeine Ergänzung des Vorſtandes— Vorausſichtlich Vergleich zu 70 v. H. Frankfurt, 27. Nov.( Dr.) Entſprechend un⸗ erer Ankündigung hat ſich nunmehr Anina mit der Ergänzung des Vorſta ndes der Allge⸗ meinen Verſicherungs⸗AG. 0 1 kürzlich eingetretenen Direktor Meyer) wicklungsleiber Dr. Waller in den Vorſtand eintreten aber in letzter hut w Ard Aller Vorausſicht nach Hibrfte nunmehr Herr Dr. Semmler von der Waren⸗ breuhand Ac. Hamburg Vertreter ſämtlicher Gläubiger und Aktionäue als Vorſtandsmitglied in Betracht kommen. (Sobald der neue Status vorliegt, der in dieſen Tagen erwartet wird, ſoll ein von den Verwaltungs ⸗ banken garantierter Ver 9 e ich von ca. 70 v. H. her⸗ eigeführt werden. Nach Fertigſtellung Status wird, wie ſchon mitgeteilt, auch eine allgemeine Gläubigerver⸗ ſammlung einberufen werden. 85 iſt undunehme n, daß die Zuſtimmung aller Gläubigev, ers usländiſchen, Rur dann erfolgt, wenn die Verwaltu ugs eine be⸗ ſtimmte Aindeſtanote für den Ver ich garantieren. Daß ſich der Vorſtand auch mit der Förderung der Regreßfrage gegen den Aufſichtsrat und alten Vorſtand zu befaſſen hat, üſt anzunehmen. () Genoſſenſchaftsbank* Heſſen⸗Naſſau.⸗G., Frank⸗ furt a. Main.(Eig. Dr.) Dieſes dem Reichsverband der Deutſchen Landwiktſchaftlichen Genoſſenſchaft zugehörende Inſtitut verlegte ſeinen Sitz von Wiesbaden nach Fvanl⸗ furt a. M. Es mußte im Auguſt 1928 een Die C wicklung 1928 ſei befriedigend geweſen. Der Umſa auf 339 gegenüber 432 Mill. R. in 1927 ſei auf bie ng der Geſchäftsverbindung mit ne Anzahl größerer Kredit⸗ genoſſenſchaften der Schulze⸗Delitzſchen Richtung zurückzu⸗ führen. Man habe ſich auch angeſichts der naſſauiſchen Ver⸗ hältniſſe den Mitgliedbanken gegenüber Reſerve auferlegt. Nach der Sanierung verbleibt ein Gewinn von 76114 Reichsmark,. die Geſchäftsguthaben 9 v. H. Divi⸗ dende erhalten. Die Bilanzſumme beträgt 2(3,53) Mil⸗ Ionen RJ, die Mitgliederzahl 276(321). Die zu den hohen Verluſten beigetragene Naffauiſche Landwirtſchafts⸗ bank ſoll im Zuſammenhang mit den Rationaliſierungs⸗ maßnahmen des ländlichen Genoſſenſchaftsweſens liquidiert werden. Die Genoſſenſchaftsbank für Heſſen⸗Naſſau rechnet auf Grund des bisherigen Verlaufs für Ende 1929 mit einer geſunden Weiterentwicklung. * Liquidation des Bankhauſes G. E. Heydemann, Bautzen. Das Bankhaus G. E. Heydemann, Baußen, teilt mit, daß es mit Rückſicht auf die gegen wäiige Lage und die durch Geld abzüge in den letzten Tagen eingetretene Gefährdung feiner Flüſſigkeit ſich ent ſchl oſſen habe, ſeine Selbſtändigkeit aufzugeben. Es wird beabſichtigt, die Ge⸗ ſchäfte der Firma in ihrer jetzigen Geſtalt bis zum 30. Junt 1980 abzuwickeln. Um jede Beunruhigung der Wirt⸗ ſchaft zu vermeiden, haben für die Erfüllung ſämtlicher durch eine Prüfung der Bücher feſtgeſtellten Verbindlich⸗ keiten der Firma 7950 Kontokorrentverpflichtungen und Depoſiteneinlagen die Deutſche Bank und Disconto⸗Geſell⸗ ſchaft und die Sächſiſche Staatsbank durch die Städte⸗ und Staatsbank der Oberlauſitz K. G. a. A. gemeinſam die volle Gewähr übernommen. Für die Fortführung der Geſchäfte der Firma in Bautzen, Zittau, Löbau, Schirigs⸗ walde und Hoyerswerda wurden Geſchäftsſtellen eröffnet. * Konkurs der hannoverſchen Bankfirma Otto Meine. Heber das Vermögen des Bankgeſchäfts Otto Meine in Hannover, das bekanntlich am 23. Nov. ſeine Zahlungen eingeſtellt hat, iſt geſtern das Konkursverfahren eröffnet 0 Inſolvenz einer bayeriſchen Gewerbebank.(Eig. Dr.) Die Roſen heimer Gewerbebank e. G. m. b. H. iſt gezwungen, infolge Verluſten aus dem Kontokorrent⸗ geſchäft heute ihre Zahlungen einzuſtellen. Beſtrebungen, das Intereſſe ſämtlicher Einleger zu wahren und voll zu be⸗ friedigen, ſeien erfolgreich im Gange. Karl Mez Söhne A. Stunde von ihm abgelel als als Internationale golding-Geſelljchaften in der Schweiz F.— Die Tatſache, daß die fortſchreitende Konſolidie⸗ rung Europas das Gründungstempo von internationalen Holdinggeſellſchaften in der Schweiz durchaus nicht ver⸗ langſamt, ſondern eher noch beſchleunigt hat, darf mit Recht als bemerkenswert bezeichnet werden. Ende 1925 hatte die ſchweizeriſche Statiſtik 432 Holdinggeſellſchaften mit einem Kapital im Geſamtnennwert von 1185,3 Mil⸗ ltonen Fr. regiſtriert, Ende 1928 waren es bereits 770 Ge⸗ ſellſchaften mit einem Geſamtkapital von 1961,1 Millionen Fr., und heute iſt die Kapitalhöhe von 2 Milliarden Frs. bereits um ein Bedeu⸗ tendes überſchritten. In den letzten vier Jah⸗ ren wurden in der Schweiz jährlich je über 100 neue Hol⸗ dinggeſellſchaften ins Leben gerufen, im Jahre 1928 allein deren 141 mit einem Geſamtkapital im Nennwert von zu⸗ ſammen nicht weniger als 314,7 Millionen Frs. In der letzteren Zahl iſt die ſchweizeriſche Holdinggeſellſchaft der J. G. Farben, die J. G. Chemie(Internationale Ge⸗ ſellſchaft für chemiſche Unternehmungen) in Baſel nur mit dem Gründungskapital von 20 Millionen Frs. enthalten, da bekanntlich die Kapitalerhöhung dieſer bedeutendſten Truſtgeſellſchaft welche in der Schweiz je gegründet wurde, af 290 Millionen Frs.(wovon vorläufig 98 Millionen N einbezahlt) erſt in dieſem Frühjahr ſtattgefunden hat. Intereſſant iſt, daß in der letzten Zeit das in den Holdinggeſellſchaften inveſtierte Kapital ſich weſentlich ra⸗ ſcher vermehrt, als die Zahl der Unternehmungen, ein Beweis, daß nunmehr die kapitalkräftigen, aus Gründen rationellen Wirtſchaftens ins Leben gerufenen Holding⸗ geſellſchaften die Kapital fluchtgrün dungen der Inflationsjahre in den Hintergrund gedrängt haben. Die Gründe, warum die Schweiz in einem gewiſſen Sinne als Eldorado für die Gründung von internationalen Holdinggeſellſchaften be⸗ zeichnet werden kann, dürften mehr oder weniger bekannt ſein. Es ſind dies die günſtige Verkehrslage, um derent⸗ willen man die Schweiz die Drehſcheibe des europäiſchen Kontinents genannt hat, ferner die durch den Willen des Volkes gegebene und auch diplomatiſch verankerte poli⸗ tiſche Neutralität, die große Rechtsſicherheit und— last but not laest— die einzig daſtehende ſteuerliche Begün⸗ ſtigung, deren ſich die Truſt⸗ und Holdinggeſellſchaften in der Schweiz erfreuen; daneben ſpielt die Kapttalsfülle des Landes, welche die Heranziehung ſchweizeriſchen Kapitals zur Finanzierung ermöglicht, ebenfalls eine große Rolle. Dieſer letztere Punkt war beiſpielsweiſe gerade bei der Verlegung der Gründung der J. G. Farben in die Schweiz von Bedeutung. Als Standortsfaktor allererſten Ranges dürfte aber die geringe ſteuerliche Belaſtung der Holdinggeſell⸗ ſchaften in der Schweiz anzuſprechen ſein. Die ſteuerlichen Verhältniſſe ſind bekanntlich kantonal geord⸗ net; in Zürich beiſpielsweiſe beträgt die Steuerbetreffnis einer Holdinggeſellſchaft mit einem Kapital von 1 Million Frs. und einem Ertrage von 100 000 Frs. nur Frs. 4300. im Jahr, wozu allerdings die gleichförmig für die ganze Schweiz geltende eidgenöſſiſche Kriegsſteuer hinzukommt, die jedoch mit dem Jahre 1932 dahinfällt. Aehnlich vor⸗ teilhaft(und zum Teil noch vorteilhafter, wie z. B. im Kanton Glarus! liegen die Verhältniſſe in einer Reihe weiterer Kantone der Schweiz, während im Auslande auch Steuern die Kraft trat, Luxemburgs, der S Betracht kommt. Wenn auch die Während bei einer R der gegründete Bank für zeriſch⸗Amerikaniſche 1928 gegründet und bzw. 92,2 Millionen mungen, in Baſel getreten iſt. Es dem genannten Zeitra Belebung des fange erfolgte Gründu Aufgabenkreis durch Symptom dieſer ihren Sitz hat, ſind eine ſehr eng mit der Schweiz ſchweizeriſchen Banken gegründet worden, den ſich die Leitung befindet, und wenn auch die Finan⸗ zierungstätigkeit zum größeren Teile und mitunter ausſchließlich im Auslande erfolgt, ſo werden Vergebung von Aufträgen— doch die Intereſſen der ſchweizeriſchen Induſtrie gewahrt. hin gehören vor allem die großen Elektrotruſte, die in der Schweiz ihren Sitz haben, und von denen im folgenden die wichtigſten angeführt ſeien: chweiz internationalen die in der Schweiz ihren Sitz haben, nach Zweck, bau und Organiſation ſehr verſchieden ſind, ſo beruhen ſie doch alle auf dem Prinzip der„Effektenſubſtitution“, das den verſchiedenartigſten Formen zur Anwendung gelangt. internationaler Gründungen nur das Rechtsdomizil in der Schweiz liegt, faktiſche Leitung vielleicht in Berlin, London oder Wien Truſtgeſellſchaften eihe elektriſche 18. die„Motor⸗Columbus“ A. G. um alle ng bzw. Anſätze Anzahl von verwachſen. ſtatt, namentlich bedeutend bisherige Sie in nach Nominalkapi elektriſche die beide zehn Wochen bankaktienemiſſion an den Markt gebracht wurde. ſtürmiſche Tempo der Vermehrung des Eigenkapitals der ſchweizeriſchen Großbanken fällt mit der zunehmenden ſi⸗ nanziellen Geſundung der Kontinents zuſammen, welche den großen Kreditinſtituten des Landes eine bedeutſame Geſchäftes, bracht hat. Die in den letzten Jahren in vermehrtem Um⸗ Teilnahme an dung von Finanzgeſellſchaften mit deutlich umſchriebenem ſchweizeriſche wachſenden im Au Banken i Auslandsbetät ſchweizeriſchen Großbankkapitals. im günſtigen Falle die den Truſtgeſellſchaften aufgelegten genannten Eine Ausnahme macht Luxemburg, wo vor zwei Mo⸗ naten ein neues Steuergeſetz für Holdinggeſellſchaften in das mit ſeinen Anſätzen auch die derzeit geltenden ſchweizeriſchen Anſätze unterbietet. Doch bleibt abzuwarten, ob ſich die diesbezüglichen Hoffnungen die Stellung ſtreitig zu machen, erfüllen werden, da wie er⸗ wähnt, der ſteuerliche Geſichtspunkt nicht ausſchließlich in überſteigen. niedrigſten bevorzugte Holdinggeſellſchaften, dagegen die Hoovers Ankurbelungsaltion Waſhington, 27. Nov.(United Preß). Im Zuſammenhang mit der von Präſident Hoover ge⸗ führten Ankurbelungsaktion für die amerikaniſche Wirt⸗ ſchaft, wird der Präſident heute nachmittag im Weißen Hauſe eine weitere Gruppe von Induſtrieführern empfan⸗ gen. Es handelt ſich diesmal um die Leiter von„Public Uttilities“⸗Geſellſchaften, d. h. Unternehmungen, die ſich mit der Anlage von Straßen, Kanaliſationen, Elektrizi⸗ tätswerken und anderen Aufgaben befaſſen, die dem Pu⸗ blikum unmittelbar dienen und die in Europa im allge⸗ meinen von den Behörden in eigener Regie betrieben wer⸗ den. Die Herren, die heute bei Hoover erſcheinen, hatten im Laufe des geſtrigen Abends eine Beſprechung in New⸗ Auf⸗ Pork, bei der bereits beſchloſſen wurde, im Laufe des Jahres 1930 für 2 Milliarden Dollar Arbeiten zu ver⸗ in geben. In Kreiſen, die der Regierung naheſtehen, wird darauf⸗ hingewieſen, daß es ſich bei dem Hoover'ſchen Plan um die größte Aktion handelt, die je ein Präſident in der ganzen Geſchichte des Weißen Hauſes in Friedenszeiten unter⸗ nommen hat. Die Wirtſchaftsführer werden gleichzeitig ihr ſind von Möglichſtes tun, um das Aufkommen einer Panikſtimmung deren Häu⸗ in der Bevölkerung zu verhüten. So wird in allen Be⸗ richten der Aktiengeſellſchaften darauf hingewieſen, daß auch etwa bei Möglichkeit Da⸗ in Zürich die ſchon 1895 Unternehmungen, Südamerikaniſche Elektrizitäts⸗Geſellſchaft und die Schwei⸗ Elektrizitäts⸗Geſellſchaft mit einem die 1927 bzw. tal von 40 ausgeſtattet, ferner in Baden für die Schweizeriſche elektriſche Induſtrie und in Genf Suiſſe pour'Induſtrie électrique, 1896 bzw. 1898 gegründeten und mithin ebenfalls zu den älteſten Gründungen dieſer Art gehörend. Die Gründung Unterneh⸗ Geſellſchaft für die Société Franeo⸗ n letzteren gerade in der letzten Zeit ſehr deutlich in Erſcheinung mag in dieſem Zuſammenhang nur da⸗ ran erinnert werden, daß in den letzten drei Jahren das e der ſchweizeriſchen Großbanken ſich um mehr als 50% vermehrt hat; vom Juli 1926 bis zum März 1929 fanden nicht weniger als 14 Aktienkapitalerhöhungen der ſchweizeriſchen Großbanken ſodaß durchſchnittlich in eine Groß⸗ Dieſes slande, ge⸗ der Grün⸗ ein des ſt mit igung der Näh⸗ und Strickſeide⸗Fabrik Mez Vater und Söhne in Freiburg ti. Br. mit Zweigſtellen im Reich handeln dürfte. Schon ſeit September ſeien einzelne Warenlager vereinigt. Die alſo nur noch offiziell zu be⸗ Wer wird fuſioniert? Nach unſeren Transaktion bei fahren, daß die einem verwandten der Emiſſion von bis 2 auf Angliederungszwecken, zugsrecht nicht in Frage kommt. den von den Beſitzern der aufzunehmenden Geſellſchaft voll Einzelheiten und Firmenbezeichnung ſowie, gemäß einem AR.⸗ übernommen. Namensangaben ſollen erſt in der GV., Informationen Geſellſchaft Fuſion aus Rationaliſierungsgründen mit Unternehmen Süddeutſchland, keine Aktiengeſellſchaft ſei, erfolgt, wobei Karl Mez die aufnehmende Geſellſchaft ſein 1 war über vorläufig in bis 8 Mill. Beſchluß bekannt gegeben werden. Von anderer, aber zuverläſſiger Seite weiter, daß es ſich bei der 3 um die e 286. 27. 8833 26. 27. 26. 27. Mannheimer Effektenbörse Otavi⸗Minen„ 59,— 49,— Konſerven Braun 68.— 68.— Schuhf. Berneis 39.— 33.— 470 Türk. Ad. Anl. 6,05.90 26. 27 26 27. Phönix Bergbau 95,50 93,50 Kraus& Co. Lock. 41.— 41.— B 55 275 40„Bagd. 10 815 770 1 Südd. Zucker 159, 5„ 6% Had. Stn 1.— 70.— ech k. Fotund. 1130 110 Nheinſtahl... 9859 97 Lechwerſe 101.0 5 4%„ unf. Anl. 12,40 12,25 e ee 5— 3— 1 80 5 1 8 8 37 36, Salzw. 1 1199 1193 Ludwigsh. Walz. 92.50—.—Tricot. Beſigheim 52.— 32,.— 40%,„80 95 910 1 0 1 9ů—— 1 335 0 205 Tellus 2 au. Fr.—.— 12, 100% Wihm. Gold 1090 190,0] Deutſche Linol. 2920 2260 Vet u. Jantuhütte. 3080 p ainkraf Wer. Chem. Ind. 70.— 69.— 4½% Ung- Str. 13 21.— 21 gen, Geld 6980 6950 Hebe. e on 25.— 2— Ber. Stahlwerte 9,75 99.. Metalle. Frankf. 2 1100 Der. deuiſch. Oel 4 778%% 24,50 24.50 906 ff do 5 5 Metagg, Frankf..— 110.0 Vergt. Jute. 1150 113,0 4% Ung. Goldr. 21,15 21,15 60% Farben dd. 28 102,0—.— J. G. Farben 1700 1650 industrie-Aktien. a 5 95 1405 ner 5 be 1880(1330 4090 1 a ern 15 10 3 188.5 10% Grkr. M. Bel. 1110 111,0 Henninger K. St. 103,0—.— Moenus St.⸗A' 25.— 25.— Rer. 85 ſt. erl. N 125 nat. Ser„ e 1300 180,0 6 5„ BA. 127,0 127.0 Löwen München 2715 2710] Motoren Deuz 65.— 65.— 141957. 1325 1 4 1 7 l——— 17550 Pypoth. Bl. 1410 1410 Schöfferh. Bindg. 270.0 266.0] Motor Oberursel—— 1075 Vol th. S A 67.— 64 8% eh Ain al 90. Erebitbank 109.2 109,2 Karlsr. Nüh. Haid 32.— 32.— Schwartz Storch. 1510 1510 olth. Seil. u. K. 67, 5 5 Südd. Disconto 123,0 122,5 C. H. Knorr. 159,0 159.0] Werger... 191,0 1810 Pf. Nähm. Rays. 19,85 19,25 Wah 8 Free Transport- Aktien fkonſerven Braun 70.— 70. 5 W Wolff„ 85,— 95,.— Schantungbahn. 2790 2,85 Durlacher Hof„1420 1420 Maunh. Gummi 3350 64.30 Adler Klever.. 1887 1870 Rein. Gebh e Sch. 99.— 98.2 Ac f. Verkehrw. 115,1 1180 Eichbaum—[Pfälz. Mühlenw. 125,0 125,0 A. E. G. St.⸗A. 155,2 152.0 Roeder Gebr. F. 104,0 1030 genſtoff Aſchfſög. 1340 132.0 Allg. Sol. u. Str. 1434 1400 Fudwigsh. A. Br.———.— Aſchaff. Zune 87 140 Kütgerzwere 88 66,75 Memel. 118.0 115,5 Süßd. Eiſenbahn 112.2 1120 Mfilz. Preßhefe 5——Portl. Zei. Heid. 115,0 118,0] Bd. Maſch. Durl.—.— 128,0 ütgerswerke. Ges.„ Wald 4800 171 5 Seſt. St. Eiſend.. Sbmarß Storch.———— Ah. Elektr..-G. 142.0 140,0] Brem.⸗Beſig. Del—.— 62. Schnellpr. Frkthl. 50.— 50.— 1 hof N 5 Baltimore Ohle 8 2 Werger Worms 1610 181.0 5 1895 1 Brown Boveri 115.0 11²,0 eee 92.— 92.— ufa(Freiverk). 69.— 89.— Canada Abliefer. 6s, 25 65.— — d. Zucke—*„——.——— ä Besen ilch Delf. 72. 72, Cement Heidelbg. 118,8 117,5 Schuckert, Nrbg. 178,7 172 J Raſtatter Wagg. 14.— 14. a 8 88 dene ende 2890 1700 Cpede 750 585 Terminnotierungen Schluß). beer: e C ae nde Chamotte 1155 10 2855 Aug, dg ae 10 144 Jag genen 2280 2990 Pere 21508 789 5480 Chemiſche Albert 43.— 43,.— Bankf Brauind. 0 f ali Aſchersleben N 5 172 r 5 Frankfurter nee 0 5 1 68.— 68,50 ane e 155 190 Salt Wee an 1090 1850 Ban 17.— 15,75 1 j armſt. u. Nat. 5. ayr 1 Kali Weſteregeln 1. ank 1e Festverzinsliche Werte] Seniſche Bank 1479 145,] Daimler Benz. 90.— 88.— Berl. a ege 1755 1700 F. Karstadt. 1280 1180 90 9 1500 1588 91 Reichsanl. 67.35 87,40 D Effekten Bank 114.0 1140 Dt. Atlant.⸗ 000 86.— Commerzbank 181,0 150,0 Klöcknerwerke 67,50 86,25 Bank f. 5 erte 5 1 1120 27 40.95 50,—] D. Hop. u. Wechſ. 1180 115,0 D. Gold⸗u. S. Anſt. 185,0 134,5 Darmſt. u. Nat. 280,0 228,5 Lahmeyer& Go. 158,0 1572 8 nk f. Bande 1 155 1180 Alipſaugſch. 1. S. üeberſes Dank 50.50.50 Dt. Linoleum.. 2320 229.5 Deutſche dank 447 147 Berl. Handelsgef. 1785 1700 hne.—.50 Disconto⸗ Gef. Dl. Verlag... t Dresdner Bank 145,0 148,7 Mannesmann. 91.25 89.— Cor„Handel 55 1510 1485 D. Wertb.(Gold) 05.— 86,.— Dresdner Bank 1418 144 Dres. Schnellpr. 94.——.— A ⸗G. für Perkehr 1147 118.0 Mansfelder. 106,0 104,5 Com. u. 19 7 B. 2310 226.5 . Schatzanw. 28—.—— Düſſel. Rat. Dürr 29.— 49.— Dt 1 8 85,50 85,50 Metallg eſellſch.. 112,2 110,5 h Bl. 0 4% Schug. 14.65.50 3 7 Bank.. 100,0 100,0 Dyckerh.& Widm. 78,— 78,25 Ferdd 7— 8 75 88.— MiagMühleubau 120,0—.— 1 1 5 1 5 FIrkfrt. Hyp. Bk. 122.0 1210 ordd. Loyd. 97.— 96,50 Moniecatini... 54.— 33,50 1 95 8 1 B. 1505 1 810 Ludwigsg 28..„ Eiſen Kaiſersl.„0 7,50 Allg. Etelkr⸗ Gef. 1550 1890 i 10% Mhm.⸗Gd. 25 100,0 100,0 Nürnberg Verein 1450 1450 Emag Frankf. 79. Ni Bergmann... 1960 185.0 Oberbedarf 64. 64.— Dirac Bank 1440 142,0 148„28 84.50 84,50 Oeſt. Cred.⸗Anſt. 30.25 30,25 Enzinger⸗ Union 78.80 7,50 Juderus Eiſen 60.25 60,65 Otavi Minen 50.50 50.— MeiningerHypbk. 1160 1150 60% 27 68,50 68,50 Pfälz. Hyp.⸗Bk.. 129,0 129,0 Eßlinger Maſch. 20.— 30.— Cement Heldelbg. 118.0 118,0 Phönie Bergbau 96,75 96,— Meininger ypbk. 116, 8 5 Eltling. Spinn. 212,0 212,0] Compan. Hiſp. 322,0 3170 0 5 8 5 1250 9% Grkr. Mh. 29—.——— Reichsbank 250,5 200.0 Contin. Gummi 139.2—.— Rh. Braunkohlen 241,5 232,0 1 9 2 N 5 3 58/0 Preuß. Kali—.——. Rhein. Creditbk. 110,5 109,5 Faber& Schleich. 104.5 103,0 Rh. Elek.(Rheag) 1415—.— N 1 5 1227 2 80% Preuß, Rogg..25 9,25 Rhein. Hyp.⸗Br. 141,0 141.0 84 irm.——. Daimler Benz. 37.50 36,25 Rh. Stahlwerke. 99,— 98,50 Su 58 A2 ge. 51 1 5 5% Südd. Feſtwb. 1,98 1,99 G. Jarben. 170.0 165,5 Deutſche Erdl. 98,50 8725 Rlebeck Montan———.— Frankf. gem. 5 Südd. Boden⸗C. 139 139,0 95 Bonds 26 102.5 101.5 St. Gold u. Silber 5880 185,1 Rütgerswerke.. 68.— 68,50 Industrie-Aktien 6% Grkr. M. abg. 69.— 69,25 Südd. Disconto 122,7 122,7 Felnniech. Jetter 65.— 64,50 Dt. Linoleum. 233,0 231,5 1, 50% Rh.⸗M. Don!.. Miener Bankver. 1 5) 1250 Felt. Guileaume 1110—.— Licht u. Kraft. 151,5 180,5 Schuckert..... 1720 178.0 Aecumulatoren—— 1190 Württ. Notenbk. 182,5 152,5 Frankfurter Gas———,— Elektr. Lieferung 158,0 155,0 Siemens EHalste 278,0 274,0 Adlerwerke 5 Ae e om. Gd. 78.— 78.— Irkf. Pok.& Wit. 40,.— 40.— J. G. Farben..,— 168,0 Südd. Zucker.. 159,0 156,0 n N 90 er..9 98,— 98.— Allianz.. 218,0 215.0 Felten& Guill. 111.0 108.0 Spensta Tändſt. 319.0 819,0 8 fel 85 100. 15850 1540 6 f p. 2. 20 93.— 93,.— Frankf, All. Verf. 51, 51,— Goldſchmidt Th. 60,60 60,80 Gelſenk Bergwk. 118.5 120.0 Allg. be tr. 9 Mann. Verf.⸗G. 85,.——.— Gritzner M. Durl. 45,.— 45.50 Gesfürel... 158,2 153.5 Ver. Glanzſtoff Alen Abort n 1 9%„„R..8 99, 98.— Transport-Aktien Grün& Bilfinger 170,0 170,0 Goldſchmidt.. 61.— 60,75 Ver. Stahlwerke 99,75 99,50 e Pap. 8 R 88,80 5 ransp 3 0 1 80.— 90 Harpen. Bergbau 00 8 Jet Sale 1195 5 Aha 3 95 2 — 82,— Hapag 97. ai eu... 30,.— 30, Ph. 5 N— Zellſtoff Waldho 5 7 Aſchaffbg. Jellſt. 135, 5 . 9 Jette. Straßb. 48.— 48,.— 1 b Füſſen 15 11 50 5 N 8 ſtoff Vof Augsb. N. Maſch. 78,75 75, Jo Rhein. Lig. 78,.— 78.—] Nordd. Lloyd.. 97.25 96,.— Hilpert Armatur. 0 26% als. 5 78.50—.— Deſter.⸗U. St.⸗B..35 9,35 e 7——— Berliner 5. Mean Daft gilt 8 2010 W. f. u. 1 588 2 f 10 2 2, 5„ 5 4 ů einig 200 7048 Montan. Aktien 1 9 8 90 nl. 81.— 78.50 Festverzinsſiche Werte 5% Roggenrentb 8,13 8,15 Bayer. Celluloid 11.7 15 1165 4% 0% Pr. Z. B. Lig,—.— Eſchweil. Bergw 198.0 198,0 Holzverkohl.⸗ Id. 78,50—— Goldanleihe„ dn 95 Bayr. Spiegelglas— 70 Gelſenk. Bergw. 117.5 6% Reichsanl. 20 87.50 87.50 50% Landſch. Rog.———.— 1 P. Bemberg 190.0 g Bank. Aktien Jae Bgb. St. A. 206,5 203,0] Inag Erlangen 91,50 91.30 Disch. Ablöſgſch. 1 80,40 50,10 8% Merikaner 12.80 19.75 Deramann Elekt. 90 183.0 Allg. D. Creditb 114,7 1880 Junghans—.— 5250 5 II 50, 50.10 4% de delt. Schatz. 38,30 33,.— Berlin Gubener 235.0 285,0 Dadiſche 8 Kall Alſchersleben 178.5—.— ohne Ablöſgrecht.—.25„Goldrente 24.80 24,40 Berl. Karls. Ind. 85 0 64,— Kali Salzdetfurth— 2000 Kamm. Kalſersl.— 5 40 5„Kronen—.— 1585 Berliner Maſchb. 54,50 53,50 928 Banknex. Kali Weſteregeln 2880——Karſtadt 3 95 5% Bad. Kohlen er er 90 8 9 1— 1,85 Braunk. 5 7480 5 5 1 e 9 190 10 Aener 1 0 Klein, Sch.—.— 89% Grkr. N 55 8 85„ eee 62,50 82, . Mannesm. Röhr, 9045 Knorr,= 250 5% Prß. 6,76 6,76 4½%„ Pap. K..05.90 Bre kan 108,0 1150 8 nur die geplante zu er⸗ die Söhne Die vorgeſchlagene „dient alſo zu den ſo daß für 3 Aktionäre ein Be⸗ Die neuen Aktien wer⸗ erfahren wir vor. ſchließende Fuſion iſt bereits praktiſch vollzogen. gen wird die Karl Mez Söhne AG., engliſchen laufendeceſchäftsjahr 1929 der geſamten Branche wieder dividendenlos bleiben. Im übri⸗ deren Majorität in Händen liegt, auch für das Ende Dezember ab⸗ infolge der ſchlechten Lage in () Vereinigte Königs⸗ und Laurahütte.⸗G.— Divi⸗ dendenlos. 1928/9 wieder divi d minderten Reingewinn von 157 000(196 000) R. wieder Abgeſtoßen wurden die Anteile der der Laurahütte ganz gehörenden Kchlaſſſchen Bodenbank e. in Breslau, Dr.) (Eig. enden los Die Geſellſchaft bleibt auch für und trägt ihren ver⸗ G. m. b. H. auf die St.⸗ e Ent ſagen. 0 Fuſion (Eig. Dr.) ba um mit 255 000 R/ Aktie bauanſtalt u. D ſtadt vormals We Die her fortgeführt werden. Verein für Zellſtoffinduſtrie.⸗G. Berlin.— Umſatz⸗ In der in Dresden abgehaltenen.⸗V. wurde ſteigerung. der bekannte 5 mit einer Dividendee von 10 v. H. 1929 befriedigend entwi und der S N. 0 ſprechend wie im abgelaufenen nkapital enuleth u. Göhrig u. Leuchs übergegangen. ſoll als beſondere Abteilung in der neuen Firma wie bis⸗ OMaſchinenbau AG. Duisburg. aus einer AR.⸗Sitzung erfahren, Jahr erhöh Lage läßt ſich über die Ausſichten noch nichts in der Darmſtädter Maſchinenbauinduſtrie. Maſchinenbaufirma Beck u. iſt auf dem arbeitende Ihre A. ohne jede Ausſprache genehmigt, ebenſo die Statutenänderung über Hinterlegung der Aktien. den Geſchäftsgang wurde nur geſagt, daß ſich in den erſten vier Monaten der Umſatz prozentual Ueber ent⸗ der Börſenſturz in keinem Zuſammenhang mit der Pro⸗ duktion ſtehe, daß die Induſtrie ſich nicht darum kümmere und ihre vor dem Sturz aufgeſtellten Programme unbe⸗ kümmert weiter verfolge. * Württembergiſche Porzellan⸗Manufaktur AG., Schon⸗ dorf. Die HV. genehmigte den Abſchluß für 192„ wo⸗ nach aus dem Reingewinn einſchrießlich des Vortrages vom Vorjahre in Höhe von 45 2 15 eine Dividende von 6 v. H. verteilt wird. ausſcheidenden Aufſichts gewählt. * Diamant Gasglühlicht AG., Berlin. hat der AR. die Verteilung * 8 v. H. vorgeſchlagen. Das Die wieder⸗ „ bleiben vorzutragen. ats mitgliedern wurden Wie verlautet, einer Dividende von wieder Auslanoͤsgeſchäft habe ſich wei⸗ ter gut entwickelt. Die Batterieabteilung befinde ſich in günſtiger Entwicklung. * Bavaria⸗ und St. Pauli⸗Brauerei, Altona.— Wieder f 5 5 f i 1 8 N 14 v. H. Dividende. Die Verwaltung beſchloß, der zurm ſolcher Finanzgeſellſchaften bildet einen Teil jener geſtei⸗ 23. Dezember 1929 eue 90 0 ee 9 8 h gerten Aktivität der ſchweizeriſchen Großbanken, welche am 30. September abgelaufene Geſchäf tsfahr 192820 die Verteilung einer D Vorſchlag zu bringen. Von der Waſſermühle zum Konzern Hundert Jahre Werner& Nicola Den intereſſanten Aufſtieg eines handwerklichen Be⸗ triebes zur großen techniſchen Anlage veranſchaulicht eine Jubiläumsſchrift, die eines der größten Mühlen⸗Unter⸗ nehmen Süd⸗ u. Weſtdeutſchlands, Werner u. Nico ba, Germania-Mühlenwerke G. m. b. H. in Mannheim und Duisburg, zu ſeinem 100jährigen Beſtehen in Eckſteins Biographiſchem Verlag, Berlin W. 62, Lützow⸗ platz 6, erſcheinen läßt. Keimzelle war eine ſimple Waſſermühle, die„Herren⸗ mühle“ in Neckargemünd, die 1829 von dem Rothenberger Müller Joſeph Nicola gepachtet wurde. Die Mühle hatte damals ſchon eine Geſchichte: Sie war im 17. Jahrhundert Beſitz des Obriſten Frhr. von Metternich, und ihr Umfang muß ſehr ſtattlich geweſen ſein, denn der Baron erzielte 1200 Reichstaler, als er ſie ſeinem Hauptmann Staffier verpfändete. Als Nicola ſie vor 100 Jahren übernahm, war ſie etwas heruntergewirtſchaftet. Nur 4 Mahlgänge waren im Betrieb. Aber das Unternehmen hatte Erfolg, vererbte ſich in der. erhielt 1874 Turbinenantrieb, 1880 nach einem Brande Dampfkraft und 1893 automatiſches Mahlverfahren, bei dem Waſchen, Trochnen u. Ausmahlen des Getreides am fließenden Bande erfolgte— lange be⸗ dende von 14 v. H.(wie i..) in Fuſionswege auf die Maſchin ampfkeſſelfabrik in Darm⸗ Ellenberg t. Bei der en. u n d Fabrikation Kriege vor dies zu einem Schlagwort der Ein Jahr vor dem 0 gelegt. Aber da ſtanden längſt leiſtungsfähige Großmühlen wurde die * Rekordumſatz des kanadiſchen Außenhandels. Wirtſchaftstechnik wurde. alte Mühle ſtill⸗ der Familie an den Schiffahrtsſtraßen des Weſtens. Die Ro e Mühle in Mannheim hat heute eine Tagesleiſtung von 3 450 Tonnen, die in Duisburg 250 Tonnen. Die Firma iſt heute, wie zur Zeit des primitiven Kleinbetriebes, in Familienbeſitz und ſie hat ſich außerdem an den Mühlenwerken Gottſchalk.⸗G. in Krefeld durch Aktienkauf maßgebend beteiligt. Der Eig. Dr.) Wie wir Wert des kanadiſchen Außenhandels in dem am 31. 10. hat 1 zuendegegangenen Rechnungsjahr ſtellt mit 522,3 Mill. Lſtr. 5353 1 ünſtig ſeien bis- einen neuen„Rekord dar. Gegenüber dem 0 be⸗ ckelt. Beſonders günſtig ſeien bis⸗ deutet dieſe Ziffer eine Verbeſſerung um rd. 10 Mill. Oſtr. her die Entwicklung der Hauptbeteiligungen Schieß de Fries A. G. geweſen. Aktien 1 Ae en in 1717 del Stüche-Notlerungen in Mark je Stück Chem. Dtſch.⸗ Hackethal ann. e esch Bremer Wolle Brown, Bov.& C. Buderus Eiſenw. Charlott. Waſſer Heyden Chem. Gelſenkd. Chem. Albert Chem. Brockhues Concord. Spinn Conti-Caoutſch. Daimler Motoren Deſſauer Gas Atlant⸗T. Deutſche Erdöl Dtſch. Gußſtahl. Deutſche Kabelw. Dtſche. Steinzeug Deutſche Wollw. Deutſch. Eiſenhdl. Deutſche Linol. Dt. Schutzgeb. 15 8 F. Dippe Maſchin. Dresd. Schnellpr. Dürener Metall Dürkoppwerke. DüſſeldEiſenhdl. Dynamit Truſt 80,— 77.— Elektr. Lieferung. Elktr. Licht u. Fahlb., Liſt& Co. Farbenind. A. G. Feldmühle Papier elten& Guill. hies K Höpfling... R. Friſter Gebhard Textil Gehe& Co.— Geiling K Co. WGelſenk. Bergwk. [Genſchow& Co. Germ. Portld.⸗Z. Gerresheim. Glas Geſ. f. elektr. Unt. Goedhardt Gebr. Goldſchmidt. Th. Guano-Werke. Greppiner Werke Gritzner Maſch. Gebr. Großmann Grün& Bilfinger 170.0 Gruſchwitz Textil Halleſche Maſch. Hammerſ. Spinn. „Egeſt. bg.⸗Wien Gum. Harkort St⸗Pr. der Demag jedoch überſteigt 1885 immer um 2,55 Mill. der . Wert der Einfuhr den der Ausfuhr 26. 149,5 1500 118.0 112,0 61.— 60, 90,50 89,75 61.— 58,50 42.— 42.— 70,50 70.— 57.50 56,50 139,/ 136.0 87.— 38. 1540 150.6 95,75 91, 89.— 86,75 55.— 50.— 1740 1720 1235 12,50 66,15 64.50 231.0 227) 4 84.78 65,50 95.— 95.— 136,0 184,0 158,0 150,0 K. 162.5 157,2 Elsbach& Co..— 5 Emaille Ullrich Enzinger Werke. Eſchw. Bergwerk Eſſenersteinkohl. 78.— 7775 2000 108.2 123.8 12172 Faber Bleiſtift 5 71,15 170,2 155,7 111.2 151.5 106,7 125.0 125,0 108,6 158,2 178,0 55,50 84.— 82.75 80, 8 124.0 123,7 35.50 84,75 88. 55,50 i 2 123.2 27 26. Hirſchberg Leder 90,— 90, Hoeſch Eiſen 104.5 102,0 Hohenlohe-Werke 83.— 82.— Phil. e 1 78,50 Horch& Cie 68,50 68,.— Ilſe Bergbau 206.0 202,0 M. Jildel& Co. 183,0 130.5 Gebr. Junghans 52.— 50,50 Kahla Bertele 57.— 56,25 Kaliwk, Aſchersl.—.— 178.0 Kärſtadt 123.7 117.8 Klöcknerwerke. 89,35 86.— C. H. Knorr.. 159,0 158.0 Kollmar& oürd. 38.65 38,65 Kölſch Walz. 47.75 47.25 Gebr. Körling 56,50 52,75 Kötitzer gunſtled. 124.0 124.0 Krauß& Cie., Lok. 41,— 43.— Kronprinz Met. 5 37. 25 37,25 Magirus.⸗G. 21.— 21, Mannesmann 90,25 88,50 Mansfelder Akt. 105,0 105,0 Markt⸗ u. Kühlh. 128,5 125.0 Maſch.Buckau⸗W. 114.5 119,5 itte 155,1 154.5 Mech. Web. Lind. 1145 111.7 „ Zittau 55,50 55,50 Merkur Wollw. 142,7 142. 7 Mez Söhne Miag⸗Mühlen 11350 11755 Mix& Geneſt 133.0 133.5 Motoren Deutz 85,50 65,.— Mühlheim Berg. 99,50 98.— Nat. Automobile———.— Niederlauſ. Kohle 136.0 134 5 Nordd. Wollkäm. 100.0 95,— Oberſchl. E. Bed. 67,.— 65. Oberſchl. Koksw. 93,65 80,25 Orenſt.& Koppel 70,.— 68.— Oſtwerke 214,0 207,5 Phönix Bergbau 96,50 94,50 Hermann Pöge.—.— 19.50 Rathgeber Wagg. 66,50 66.85 Rheinfelden kraft 145,0 146,0 Rhein. Braunk. 239,2 238.0 Rhein. Chamotte 63,.— 63,.— Rhein. Elektrizit. 141,8 140,0 Rhein. Möbelſtoff 103,0 102,0 Rhein.⸗W. Kalk 101.0 100,0 Rheinſtahl... 99,50 97,50 Riebeck Montan 1010 98.— Roſitzer Zucker 35,25 35,.— Rückforth. Ferd. 60,.— 87.— Rütgerswerke 88 67.— Sachſenwerk.. 94,50 93.— Sächſ. Gußſtahl.—— Salzdetfurth 300.0 290.0 Sarotti 1510 180.0 Schleſ⸗. 7 Hugo Schneller. 1010 100,8 26. Schubert& Salzer 210,5 Schuckert& Co. 183.0 Schultheiß... 274,0 Segall Strumpf—, 280.0 Siemens&Halske Sinner.⸗G. 112,0 Stoehr Kammg. 111.0 Stoewer Nähm.. Stolberger Zinkh. 101.0 Südd. Immobil. 69,25 „ Zucker 158,2 Teleph. Berliner 48,50 Thörl's ver. Oele 92,.— Tietz, Leonhard„152,2 Trans⸗Radio 121.5 Unionwk. Mhm. 83.— Varziner Papier 115,0 Veithwerke...— Wanderer Werke 48.— 44,75 26. WeſteregelnAlkal. 185,0 Weſtf. Eiſen Wicking⸗Cement 107,0 Wiesloch Tonw.—.— Wiſſener Metall 88,50 Wittener Gußſt.— Wolff, R. Halte Verein. 114.1 Zellſtof Deutſch⸗Oſtafrika 117,0 Neu-Guinea 430.0 Otavi Minen 31,25 Petersb. J. Habk..20 Ruſſenbank.10 Kyffhäuſer Hütte 39.50 38.50 B. B. Frkf. Gummi————. urgg Ver. Chem. Charl. 69,50 69,50 Benz 5 5 Lahmener e Co. 156,2 156,0 B. Disch. Nickel. 150,0 129.2 1 Laurahütte.... 54.— 51,— B. Glanzſt. Elbf. 171,0 187,0 Adler Kali Linde's Eismaſch. 155,0 153.0 B. Harz. Portl⸗ Z. 104,2 103,0 Diamond 12,25 Carl Lindſtröm. 478.0 478.0 B. Schuhf. B. 9—.——.— S 156,0 8 gere en. 46,25 46,25 Ver. Stahlwerke. 100,0 97,65 Krügers hall Loewe& Co. 154,5 150.0] B. Stahl. v. d. Zyp. 152,7 158,0 8 Lorenz... 139,0 128,0] Ver. Ultramarin. 1872 136,5 Ronnenberg.—.— Lukau& Steffen 5,15 5,15 Vogel Telegraph. 95.— 64,85 Sichel& Co.... Lüdenſcheid Met. 65.25 65.— Vogtländ. 9 Maſch. 77 77,— Sloman Salpeter 80,.— Voigt& Haeffner 2290 222,0 Südſee Phosphat—.— Ufa⸗Film 90.— Brown Boveri 89,25 7 Waldhof 183,0 1 5 Petrol. 2 1 9 1 Freiverkehts-Kurse .20 505 Terminnotierungen Gchlufßg) Allg. Dt. Credit Bank f. Brauind. Barmer Bankver. Bayr. Hyp u. W Bayr. Vereinsbk. Berl. Handelsgeſ. Comm.⸗ u. Priv. Darmſt. u Nat. 282,0 Deutſche B. 148,0 Dresdner B. 145,0 .⸗G. für Verkehr 115,0 Allg. Lokalb.. 144,0 Dt. Reichsb. Vz. 88.— Hapag. 99. Hambg.⸗ Südam. 160,0 Hanſa Dampf. 145,0 Nordd Loyd.. 98,.— Allg. Elektr.⸗Geſ. Bayr. Motorenw. J. P. Bemberg Berg mannElektr Buderus Eiſenw. Charlottb. Waſſer Comp. Hiſpano Cont. Cautſchoue. Dai mler⸗Benz Deſſauer Gas Deutſche Erdöl Dt. Linoleumwk. Dynamit A. Nobel Elektrizitäts⸗Lief El. Licht u. Kraft 182.0 Eſſener Steinkohl. 121,0 G. Farben 1710 Feldmüßle 8 155,0 Fellen& Gulgk. 111.0 Ge Bergwk. 1190 esfürel 1570 1 85. Golpſchmidt 61,— 115,0 136.0 117.0 188,0 139,0 175,0 151,0 515 Harpen. Bergbau 128.0 Hoeſch Eiſ. u. St. 105,0 Ph. Holzmann 81. e Keen 144.0 ali Aſchersleben 179,0 Klöckner Werke. 89. Köln. Reueſſen B. 103,0 MannesmannRö 91. Mansfelder 108,0 Metallbank... 112,0 Mitteldtſch. Stahl 21. Nordd. Wolle 100,0 Oberbedarf. 68. Oberſchl. Koksw. 93.— Drenſt,& Koppel 70.— Oſtwerke 214,0 Phönix Bergbau 97.— Polyphonwerke 261,0 Rh. Braunk. u. Bt. 241,0 Rh. Elektrizität. 143,0 Rh. Stahlwerke 102.0 Rh.⸗Weſtf. Elektr. 194,0 A. Riebeck⸗Mont. 100,0 Rütgerswerke. 69, Salzdetfurth Kali 305 0 Schleſ. Portl.-⸗Z. 160.0 Schuderl& Salzer 2120 Schuckert& Eo, 175.0 Schulth⸗Patzenh. 2740 Siemens K Halske 280,0 Svenska. 318,0 Leonhard Tietz 151.0 Ver. Glanzſtoff. Ber. Stahlwerke 100,0 Weſteregel Alkali 184.0 U 15 180,0 Sasse Minen 5 5¹.— lſe Bergbau. 208,0 2 R. Karſtadt 125.0 1 — 2 Das drück Harl 175- zucke Hach ſicher 0 Lag tigt. 2 tage bw Fäll gent ande vor 2 geſt: zun kam Spe gärn die büß Elel 275 mit verl Ioxe riug über ker 3 1 im Far Int neu! mit S A--W Mittwoch, den N. November 1929 Neue Mannhel des offiziellen Verkehrs doch teilweiſe erhebliche Abſchwä⸗ Die Reports per Ultimo Dezember, die zu den geſtrigen Schlußlurſen hinzuzurechnen ſind, waren jeden⸗ falls von vornherein reſtlos verloren. Als feſt ſind Eſſener zu nennen, während Papiere wie Siemens, Transradio, Rhein. Braunkohlen, Köln⸗Neueſſen, Svenska, Warenhauswerte und Salzdetfurth ſchon zu Anfang recht Die auf Interventionen widerſtandsfähigen Syritaktien mußten ſich gleich nach den erſten Kurſen einen Baiſſeangriff gefallen laſſen, der bei Schultheiß und Oſt⸗ 4 Luſtloſer und nervösſer VBörſenverlauf Auch nach Liquidationstag Abgabeueigung vor herrſchend“ Stützungskonſortium muß vor⸗ wiegend herauskommendes Material aufnehmen Baiſſeangriffe auf Spritaktien verflauen die übrigen Märkte Schluß auf anhalte ude Interventionen etwas gebeſſert Mannheim ſchwach Die Tendenz an der Börſe war wiederum ſchwach. e Das aus den Inſolvenzen herauskommude Material drückte weiter auf die Kurſe. Von Induſtriewerten gaben Steinkohle Farben auf 105 nach. ſtark rückgängig waren Waldhof auf Fen ohte 5 11 2 5 1 Linoleum, Rheinelectra und Süd⸗ zucker ſchwächer. Am Bankenmarkt kam Badiſche Bank 1 nach Pauſe mit 155,50 zur Notitz. Brauerei⸗ und Ver⸗ ſchwach lagen ſicherungsaktien blieben unverändert. Der Rentenmarkt 5 lag geſchäftslos. Der Schluß der Börſe war leicht befe⸗ Farben nannte man mit 167 v. H. Frankfurt wiederum ſchwächer Auch nach der Ueberwindung des geſtrigen Liquidations⸗ tages eröffnete die heutige Börſe in ſchwächerer Haltung, obwohl Materfal kaum mehr herauskam. Nur in einigen Fällen wurden noch Verkäufe zur Geldͤbeſchaffung vor⸗ genommen. Die Stimmung war luſtlos und nervös. Die andauernden Inſolvenzen riefen eine ſtarke Beſorgnis her⸗ tigt. g vor und hemmten jede Unternehmungsluſt. Auch die 0 geſtrige ſchwache Newyorker Börſe verſtimmte, ſo daß bei zunehmendem Angebot nur ſchleppend Geſchäft zuſtande kam. Gegenüber der geſtrigen Abendbörfe ergaben ſich für Spezialwerte erneut recht empfindliche Kurs rück⸗ gänge, ſo vor allem bei Siemens, die%, Zell Waldhof, die 4 und Aſchaffenburg, ſowie Akku, die je 3½ v. H. ein⸗ büßten. Elektriſche Lieferungen, Felten und Schuckert mit je minus 2% v. H. Stärker gedrückt eröffneten noch Deutſche Linol mit minus 3 v. H. Am Montanmarkt gingen die Kurs⸗ verluſte durchſchnittlich bis zu 1% v. H. Am Kalimarkt ver⸗ loren Aſchersleben 3 v. H. Für Buderus beſtand bei ge⸗ riugfügig gebeſſerten Kurſen einiges Intereſſe. Banken überwiegend ſchwächer, Danatbank mit minus 3 v. H. ſtär⸗ ker gedrückt. Renten ſtill, aber zumeiſt ſchwächer. Auch im Verlaufe beſtand weiter große Luſtloſigkeit. J. G. Farben blieben jedoch gut behauptet, da ſich plötzlich etwas Intereſſe bemerkbar machte. Die übrigen Werte gaben er⸗ neut bis 2 v. H. nach. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 6½ v..etwas leichter. 5 Berlin ſchwächer Obwohl der Liquidationstag offiziell für die Börſe vor⸗ bei iſt, bleibt die Abgabeneigung bei den Efſekten⸗ bſitzern vorherrſchend. Zu 95 v. H. iſt es das Stützungs⸗ konſortium, das herauskommende Ware aufnehmen muß Auch heute waren wieder nur ungünſtige Momente vor⸗ handen. Die geſtrigen Inſolvenzen wirkten nach, neue Firmen ſind glücklicherweiſe heute bisher nicht hinzuge⸗ Tommen, die Ausſichden für eine Vermeidung eines Kohlen⸗ ſtreiks in Mitteldeutſchland verſchlechtern ſich, die Arbeits⸗ loßenziffern nehmen beſchleunigt zu, die geſtrigen Kurs⸗ rlickgänge in Newyork und die Kurseinbrüche am Kali⸗ Kuxenmarkte in Düfſeldorf uſw. berunruhigten ebenfalls. Während man vorbörslich noch mit ziemlich behaupteten Kurſen rechnen zu lönnen glaubte, ergaben ſich zu Beginn Nervosität über die Nur kleinſtes Getreide- und Mehlgeſchäft Berliner Produktenbörſe v. 27. Nov.(Eig. Dr.) Am Getreidemarkte macht ſich auf Grund der nunmehr offiziell erfolgten Veröffentlichung der Regierungs⸗ * 8 7 * 5 voſität bemerkbar, unter der das Geſchäft ſtark leidet. Die Nominierung ſogenannter Normalpreiſe für die ver⸗ ſchiedenen Getreidearten veranlaßt die Verkäufer zu größter Zurückhaltung, aber auch die Käuferſchichten, insbeſondere die Exporteure von Roggen und Hafer, wollen Neu⸗ engagements nicht eingehen, angeſichts der Unſicherheit über die Höhe des Einfuhrſcheinwertes. Einige Umſätze fanden lediglich in Weizen ſtatt, da dieſe Brotfrucht durch das Beſtehen des Vermahlungszwanges für Inlands⸗ weizen durch die bevorſtehende Geſetzgebung weniger in 5 7 Else Sfelfz Ludwig Hyrer Verlobte MANNHEIM, den 28. November 1929 Meerwiesenstr. 14 Heckerstr. 38 gos Lon kurs versteigerung Freitag, den 29. Nopbr., nachm. 27 Uhr verſteigere ich im Auftrage des Herrn Rechts⸗ anwalt Dr. Horch im Grünen Haus, U 1. 1 fol⸗ gende zu einer Konkursmaſſe gehörigen Gegen⸗ ſtände: 1 Oelgemälde von German Grobe„Hol⸗ kändiſches Strandbild“, ein echter Perſerteppich, 1 zweit. Kaffenſchrank, 1 Schreibmaſchine, 1 Stoß⸗ karren und verſchied. Büromöbel etc. 14 396 Jul. Scheu ber, beeid. Vexrſteigerer, Telephon 273 37 und 292 45. NB. Uebernahme von Verkäufen und Ver⸗ ſteigerungen aller Art. ZwWAangs versteigerung Donnerstag, den 28. Nov. 1929, nachm. 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Qu 6 hier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 1 Fordwagen 19/38, 2 Klaviere und verſchieb. Möbel. 14 398 Mannheim, den 27. November 1929. Träumer, Gerichtsvollzteher⸗Amtsvz. Die Herren Aktionäre werden hiermit zu ber Am Elektromarkt eröffneten AEG. mit minus 274, vorlage über die Agrarfragen außerordentliche Ner⸗ von—3/ eingetreten waren. wurde von der allgemeinen Unſicherheit auch beeinflußt, werke 5 bis 6proz. Verluste zur Folge hatte. Auch an den übrigen Märkten konnte man daraufhin 1 bis gproz. und bis 4prog. Kursrückgänge feſtſtellen. Ausgeſprochen ſchwach lagen Karſtadt, die gegen den Anfang 5,75 v. H. verloren. Anleihen weiter nachgebend, Ausländer wenig ver⸗ ändert, Bosnier ſchwächer. Auch Pfaudbrieſe weiter zur Schwäche neigend. Der Geldmarkt zeigte eine neue Verſteifung, Tagesgeld 6,5—8,5 v.., die übrigen Sätze blieben unverändert. Der Kaſſamarkt lag, da in etwas größeren Beträ⸗ gen Material herauskam, ſchwächer. Neu⸗Guineg auf Hamburger Exekutionen 30, Bremer Wolle 78 ½, Baroper Walzwerk minus 4, Dresdener Gardinen minus 5, Steiner u. Sohn minus 4, Weyß u. Freitag minus 4 v. H. uſw. Die Interventtionstätigkeit der Banken ſetzte ſich bis zum Schluß der Börſe ſort. Dieſer iſt als weſeutlich beruhigt 0 zu bezeichnen. Die Kurſe erholten ſich teilweiſe über Anfang. Diskontsätze: fieichsbank 7, Lombard 8, Prwat 68/8 v. R. ———..'::̈.————— Amtlich in R⸗M für 26. November 27. November Parität] Disk. .. S. B.* 575 Holland 100 Gulden 188,41 168,75 168,41 168.75 168,48 Athen 100 Drachmen 8,43 5,44 5,48.44 5,445 10 Brüſſel 100 9. 500 P. 588, 509,485 58,365 58,485 5855 4,5 Danzig 100 Gulden] 81,885 81.555 61,41 81,57 81,555 65 Helſingfors 100 FN. 10,486 10,508 10.489 10,508 10,512 7 talien.. 100 Lire] 21.84 21,88 21.845 21,885 22,025 7 Südftavien 100 Dinar] 7,394 7. 7,994 7,408.355 8 Kopenhagen 100 Kr. 111.84 112,06 111,88 112,10 112,06 8,5 Liſſabon 100 Cskudo] 18,80 18,84 18,80 18,84 17,48 6,5 Oslo. 100 Kronen 111,79 112,01 111,81 112.03 111,74 5,5 Prais. 100 Franken 16,435 16,475 16 4416,48 16,445.8 Prag.. 100 Kronen] 12,38 12,40 12,382 12,402 12,38 5 Schweiz 100 Franken] 60,985 81,145 681,02 81,18 80,515 3275 Sofia. 100 Leva] 3,016 3,022] 3,016 3,022] 3,017 10 Spanien 00 Peſeten 56,87 58,9957 81 57.93 69,57 5 Stockholm 100 Kr. 112,27 112,49 112,29 112,51 112,05[ 5 5 Wien 100 Schilling] 58,715 58, 58,72 58,84 58,708 Ungarn 100 P1200 K 73.04 73,18 73,02 73,16 72,89 7,5 Buenos-Aires 1 Peſ..224.729 1,725.729 1,786 10 Canada 1 Can. Dost..126 4,134.126 134 4,176— Japan.. 1 Hen 25044.048 2,041 2,045 1,886 5 Hairo. 1 ägypt. Pfd.] 20,875 20,915 29.68 20,92 20,91 Türkei. 1 fürk. Pd.948 1,952.9498 1,952 2130 10.5 London 1 Pfd.] 20.355 20,395 20,36 20,40 20,393 8,3 New Nork 1 Dollar 2178 4,181.4738.1818 41780 4,5 RiodeJanefrotMillr..489 0,491.490 0,42.508— Uruguay Gold Peſ. 1 4,016.024.00 4,014 4,321 1— Regierungsvorlage ihrer Preisgeſtaltung beeinflußt werden kann. Für Weizen wurden vom im Effektivgeſchäfte etwa geſtrige Preiſe er⸗ zielt, Roggen, Hafer und Gerſte wurden kau m umgeſetzt, nominell blieben die Preiſe gegenſtber geſtern unverändert. Auch am Lieferungsmarkte ergaben ſich nur unbedeutende Preisveränderungen gegenüber den geſtrigen Schlußnotierungen, nachdem in den geſtrigen Nachmittags⸗ und heutigen Vormittagsſtunden für Weizen auf Grund der ſchwachen Auslandsmeldungen Rückgünge Das Mehlgeſchäft es fanden faſt nur kleine Bedarfskäufe ſtatt. Amtlich wurden notiert: Weizen, märk. 242— 43, ruh. Dez. 256,50 B; März 268; Mai 275,50; Roggen, märk. 177 bis 79, ſchwach; Dez. 193,25 2,75; März 211,50— 10,50; Mai; 221 B; Gerſte, ab Station 187-203, ruh.; Futtergerſte 167 bis 77, ruh.; Hafer, märk. 15766, ſchwach; Dez. 171,50; März 190,50; Mai—; Mais, rumäniſcher 16970, ruhig; Weizenmehl 29— 34,75, behauptet; Roggenmehl 257,75, be⸗ n 8 e schmuck 8404 Ludwig Fro, i 7 25 A, Manmnmeim 182 6 b d⸗ Ausgabe) 9. Seite. Nr. 552 hauptet; Weizenkleie 10,75—11,30, feſter; Roggenkleie 9,80 bis 10,25, feſter; Viktoriaerbſen: Kl. Speiſeerbſen 24—28; Futtererbſen 21—22; Peluſchken 20,50—22; Acker⸗ bohnen 10—21; Wicken 23—23; Lupinen, blaue 13,50—4,50; gelbe 16,50—7,25; Rapskuchen 18,50—19; Leinkuchen 2,60 bis 23,80; Trockenſchnitzel 9— 9,0; Soyaertractionsſchrot 18,80—90; Kartoffelflocken 15,40—16; Speiſekartoffeln und Rauhfuttermittel unverändert. Allg. Tendenz nachgebend. J Frankfurter Probnktenbörſe vom 7. Nov.(Eig. Dr.) Weizen 26,50 29,60; Roggen 19,25— 19,50; Sommergerſte für Brauzwecke 19,25— 19,75; Hafer inl. 18; Mais 18,7510; Weizenmehl füdd. Spezial 0 88,50—90; Weizenmehl nie⸗ derrhein. Spezial 0 38,2530; Roggenmehl 29 29,50; Wei⸗ zenkleie 10,75; Roggenkleie 10,75. Alle für die 100 Kg. Tendenz: ſtetig. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 27. Non.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 gig.) Nov. 11,125; Jan. 14,275; März 11,70; Mai 11,82, Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kg.) Nov. 188; Jan. 165,5; März 167,5; Mai 1864. * Liverpooler Getreibekurſe vom 27. Nov.(Eig. Dr.). Anfang, Weizen(100 lbb). Tendenz ſeſt, Dez. 8,10(89,25); März 9,7(9,5,75); Mai—(9,8,75); Juli—(): Mitte, Weizen(100 lb.), Tendenz feſt, Dez. 8,11; März 9,7, 5; Mai 9,1036; Juli—. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 27. Nov. c Dr.). März 10,30 B, 10,25 G; April 10,45 B, 10,88 G; Mai 10,60 B, 10,55 G; Aug. 10,95 B, 10,90 G; Nov. 9,80 B, 9,70 G; Dez. 9,75 B, 9,65 G; Jan.⸗März 10,15 B, 10,10 G. Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage und per Dez. geſtrichen. Tendenz ſtill. Verlängerung des Zollerlaſſes für Rohzucker. Der Zollerlaß für eingeführten Rohzucker, der als Berbrauchs⸗ Zucker wieder ausgeführt wird, iſt nach einem Reichsrats⸗ beſchluß auf Grund des§ 108 der Abgaben verordnung bis Ende September 1931 verlängert worden. Bremer Baumwolle 1 7(Eig. Dr.) Amerkk. Univ. Stand. Middl.(Schlu 5 5 b Liverpooler Baumwollkurſe vom 7. Nov.(Eig. Dr.) (Americ. Univerſal. Stand. Mid.) Anfang: Jan. bis 91; März 93899; Mai 946; Juli 950, Okt. 940; Dez. —: Tendenz: ruhig. Mibte: Jau. 9381: März 969, Mai 946; Juli 951; Okt. 949; Dez. 928, Loco 985; Egypt. Upper F. G. fair loco 1058; Tendenz: ruhig. Berliner Meiabörse vom 27. November 1929 Kupfer Ble! ink bez. Brief Geld bes.[Brief Geld bez. Brief] Geld Januar., 133, 134.1. 4, 2841,25—.— 1. 89,80 Fear 135.0 13450 184.28—.— 41,50 44.2——.5 49, üärz 134.50 134,75 13425 41.50 41.75 41,50—.— 42.. 40,285 Apr. 128 13428% 47—— 32 ai 135,50 184,50 42.— 42,25 42.50—— 42.75 4. Ja 138,— 134.75—.— 42.5 42,25—.—.0 4, Juli.. 35,28 184.7— 42.50 4250—— 42.2 25 Auguſt. 137,50 144.75—.— 42.50 42,50—.— 420 4180 Sept..—. 135.25 188.——.— 2504,75—-— 420 4. Sklober. 138.28 135,.——— 42,7% 42,5—.—.75 375 Nov.—,— 135.50 132.——.— 42,501——.— 4. 38. Dezemb.„ 136.— 185,25—.— 40,78 41,25—.— 40.— 38,78 Elektrolgtkupfer, prompt 170, Antimon Regulus 88,— 70.— Orig. Hütten⸗Aluminium 100.— Silber in Barren, per kg 67.2860. dgl. Walz⸗ Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,—— 28,20 3 99 v. DP.—[Platin, dto. 1 gr 5 810 einnickel, 98 99 v. H. 350.—] Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 eg Londoner Meiallbörse vom 27. November 1929 Metalle in E pro To. Silber Unze E.(187% ſein ſtand), Platin Unze E Kupfer Standard 69,15 Zinn, Standart 184,7] Aluminium—.— 3 Monate 68.15 Monate 1 7,1] Antimon—.— Settl. Preis 69, Settl. Preis 164.7] Queckſilber 23,25 Elektrolit 94,— Banka 1957 Platin—.— veſt ſelec ed 77,75 Straits 188.7)[ Wolframerz 93.— frong ſheets ,. Blei, außländ. 21 45 Nickel l El'wirebars 84, Zink, gewöhnlich 21,15 Weißblech 2 Stabiliſierung des Yen Der japaniſche Ftnanzminiſter hat bekanntgegeben, daß das Ausfuhrverbot auf japaniſche Goldexporte mit Wir⸗ lung vom 11. Januar 1630 ab zurückgezogen wird. Die Befürchtungen, daß die Verhältniſſe eine Aufhebung des Goldaufuhrverbotes noch nicht rechtfertigen könnten, ſeien N NN N 2 I N N— * X + 10 NN IN N .— Abrechnungsverkehr ler Reichsbank— J 9 ee 1 — Sesame Ralchsschule 8 N 1 Fnanzan u. Gelc verkehr 6 5 5 Neue Wease A 1 85 19* unirtschaftskrecdfte 4 der Rgtenbenken N. 3 ö 1 N 2 f 95 b 1. 1 7 0,8 1 — 6 25 .4— 4 2. 1 4 5 lle 1 2—— 3 erster Fabrikate in allen Holz- und Stiſarte Sta N d 5 1 ren ee Jungbans und beste Schweizer Fabrikate Taschenuhren fachen mbeela Spezialität gold. Herrenuhren Armbanduhren Brillantschmuck er vortenaft Sruckmann-Bestecke Lied für Daten und Herren, apart und beste Qualitäten hochmodernes Lager von der einfachsten bis feinsten Ausführung Trauringe 5 am Dienstag, den 17. Dezember 1929, nach⸗ mittags 3 Uhr im Nebenzimmer des Gaſthofs ur Oſtſtabt(W. Mergenthaler), Seckenheimer⸗ raße 128/128 ſtattfindenden 14.382 ortlenffichen Generakwer sammlung eingeladen. Tagesordnung:. 1. Vorlage der Bilanz für das Geſchäftsjahr 1928 mit Gewinn⸗ und Verluſtrechnung nebſt Be⸗ richt des Vorſtandes und Auſſichtsrats. Be⸗ ſchlußfaffung hierüber. 2. Beſchlußfaſſung über Erteilung der Ent⸗ laſtung des jetzigen Vorſtandes und des jetzigen Aufſichtsrats. 3. Beſchlußfaſſung über die Auflöſung u. Ligui⸗ dation der Geſellſchaft per 1. Januar 1930 ge⸗ mäß dem im April 1928 im Vergleichsver⸗ fahren abgeſchloſſenen Vergleich. 5 4. Wahl von Aufſichtsratsmitgliedern. Zur Teilnahme an der ordentlichen General⸗ verſammlung ſind diejenigen Aktionäre berech⸗ 4 tigt, welche die Mäntel ihrer Aktien ſpäteſtens am g. Werktag vor der Generalverſammlung bei der Geſellſchaftskaſſe Mannheim, B 1. Ta, bei der Bayeriſchen Hypotheken⸗ und Wechſel⸗ bank Filiale Ludwigshafen in Ludwigs⸗ hafen a. Rh., 0 theken⸗ d Wechſel⸗ ee ee e Was bietet Ihnen die „Schuhschlezei Die Kgnten sfarken grünen Sohlen Das gute Sohlleder „Garantiert Eichenloh Grubengerbung“ Lage sind einen Versuch zu machen, be- nützen Sie die Annonce als Gutschein zu 10% bei Reparaturen von 8 Mk. auf. wüärts auf meine seitherigen reell. 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Teilzahlung gestattet von Maar Velour Boule Ferner: Tapeten grundlos, im Gegenteil ſeien ſowohl die inneren wie die äußeren Verhältniſſe hierfür geeignet und es würde ſich keine Notwendigkeit ergeben die Geldſätze nach Aufhebung des Ausfuhrverbotes zu erhöhen. Es wird fetzt offiztell angekündigt, daß am Dienstag die japaniſche Finanz⸗ kommiſſion in London ein Abkommen für die Eröff⸗ nung eines Kredites von 5 000 000 Sſtrl. getroffen hat und zwar mit der Weſtminſter Bank, der Hong⸗Kong und Shanghai⸗Banking Corporation und deren Verbindungs⸗ Banken. Dieſer Kredit läuft zwölf Monate zu Gunſten der Yokohama Speeie Bank und dient der Stabiliſierung der japaniſchen Währung. Ein ähnlicher Kredit von § 25 000 000 wurde gleichzeitig in Newyork arrangiert. Außerdem heißt es in einer offiziellen Mitteilung, daß Japan ein Guthaben von 300 Millionen Ven im Aus lande unterhält. Dieſe Entwicklung kann als recht be⸗ friedigend begrüßt werden, weil die Inſtabilität des Nen und die Ungewißheit hinſichtlich der Zukunft der japank⸗ ſchen Finanzverhältniſſe bisher eine Behinderung in der Weltwirtſchaft bedeutet haben. Dieſe Entſchließung Japans iſt im Hinblick auf die Goldverluſte, die Amerlka in den letzten vier Wochen in Höhe von 20 Millionen 8 erlitten hat, ganz beſonders intereſſant. In der vergange⸗ nen Woche hat die Goldausfuhr der Vereinigten Staaten die Rekordhöhe für dieſes Jahr mit 11,2 Millionen§ er⸗ reicht gegen nur 1,2 Millionen§ in der Vorwoche. Von den letzten Goldexporten waren je 5 Milltonen 8 für die Schweiz und für Polen und 1 Million g für Frankreich beſtimmt. Dieſe Goldexporte ſind nur zu einem geringen Teile auf neue Käufe des Auslandes zurückzuführen. In der Hauptſache hängen ſie mit der Repartierung der in Newyork angeſammelten ausländiſchen Goldreſerven zu⸗ ſammen. Dieſe weiſen in der letzten Woche zum erſten Male ſeit langer Zeit eine Abnahme um 8 Millionen 8 auf. Die Goldeinfuhr der US A. belief ſich in der abge⸗ laufenen Woche auf nur 427 000 8 gegen 468 000§ in der Vorwoche. Die ſeit vier Wochen infolge der Verſchtebung des internationalen Zinsgefälles anhaltenden Goldabgaben der Vereinigten Staaten an das Ausland belaufen ſich nunmehr auf insgeſamt 22 Millionen§, denen eine Gold⸗ einſuhr von 1,8 Mill. gegenüberſteht, fodaß Amerika einen Goldverluſt von netto 20,2 Mill.§ zu verzeichnen hat Die erſte Folge der Ankündigung der Aufhebung des japani⸗ ſchen Ausfuhrverbotes war, daß der Ven um d auf 2 fh 076 d anziehen konnte. * Diameb Ac. für Glühlicht in Berlin. Für das am Jahresſchluß zu Ende gehende Geſchäftsjahr dürfte vor⸗ ausſichtlich wieder mit einer Dividende von 8 v. H. zu rechnen ſein. ohne„Oldym-Bed Dr. Röhm“: Es macht meine Haut so Wunderbar zatt und rosig. wie es nach einem gewyöhnichen Bad nie der Fall Ist. Ein„Oldym-Bad“ D. R. 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