141 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM. 2. durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8.— 50, Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Pyſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mim breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗ Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen pon Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. B eil a g en: Montag: Sport der N. M. Z. Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Film, Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Steuer, Geſeß und Recht/ Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend„Freitag: Mannheimer Reiſezeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Mannheimer Muſikzeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 28. November 1020 140. Jahrgang— Nr. 553 Appell zur zentration des Bürgertums Reithstagsabgeordneter v. Kardorff fordert zur Bildung einer bürgerlichen Arbeitsgemeinſchaft auf Aus der Exöffnungsſitzung des Nrichslags 5 Ahr⸗Ladenſchluß am Heiligen Abend? Die Stunde der Mitte (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) J Berlin, 28. Nov. Der ſtarke Andrang zu dem Vortrag des Abg. von Kardorff über die Konzentration der bür⸗ gerlichen Parteien bewies, wie ſehr dieſes Thema die Gemüter bewegt. Die überwiegende Mehrzahl der Gäſte gehörte wohl der Volkspartei an, zu einem kleineren Teil waren aber auch Mitglieder anderer bürgerlicher Parteien erſchienen. Der Vorſchlag des Referenten zur Bildung vorerſt einer Arbeits⸗ gemeinſchaft fand lebhaften Beifall. Man hatte ſo⸗ gar den Eindruck, daß in der Verſammlung vielfach die von Herrn von Kardorff aufgezählten Hemm⸗ miſſe, die einem Zuſammenſchluß des Bürgertums entgegenſtehen, nicht für ſo groß eingeſchätzt wur⸗ den, wie ſie dem Redner erſchienen. In der nur kurzen Diskuſſion, die ſich an Kardorffs Referat anſchloß, bekannte ſich U. a. der frühere Reichsernährungsminiſter Graf Kanitz zu dem hier abgeſteckten Ziel. Er beklagte vor allem, daß die Parteileitungen ſich allzu wenig mit dem ganzen Problem beſchäftigen. Intereſſant war, was er über die Gärungserſchei⸗ nungen beiden Deutſchnationalen zu be⸗ richten wußte. Nach ſeiner Anſicht, die ſich nebenbei mit unſerer Auffaſſung deckt, würde die deutſch⸗ nationale„Fronde“, wenn überhaupt, nichts unter⸗ nehmen, bevor nicht Volksentſcheid und Youngplan erledigt wären. Auch beſtätigte Graf Kanitz die von uns regiſtrierte Wahrnehmung, daß ſehr ernſthafte Bewegungen zur Bildung einer freikonſer⸗ vativen Partei und zum Anſchluß der unzu⸗ friedenen bäuerlichen Mitglieder der deutſch⸗ nationalen Fraktion an die Chriſtlich⸗Nationale Bauernpartei beſtehen. Schließlich unterſtrich Graf Kanitz die Notwendigkeit einer Verbreiterung der bürgerlichen Baſis nach beiden Seiten. In einem Schlußwort schlug der frühere Reichswirtſchaftsminiſter von Raumer noch hoffnungsvollere Töne an. Raumer iſt gerade von wirtſchaftlichen Geſichtspunkten aus überzeugt, daß die Not der Zeit mit einer gewiſſen Automatik auf eine Zuſammenarbeit der bürgerlichen Parteien hindränge, da man ſonſt kaum den bevor⸗ ſtehenden ſchweren Winter ohne heftigſte Erſchüt⸗ terungen würde überſtehen können. Ob man für die gu erwartende Konzentration einen„Bundes⸗ oder Einheitsſtaat der Parteien“ wählen wolle, bleibe eine Frage von ſekundärer Bedeutung. Aus Kardorffs Vortrag (Telegrapiſche Meldung) Berlin, 28. Nov. Reichstagsvizepräſident von Kardorff(DV.) ſprach geſtern in der Vereinigung für Handel und Induſtrie bei der Deutſchen Volkspartei über die Fuſionsbeſtrebungen der Parteien, wo⸗ bei er hervorhob, einer geeinten ſozialdemo⸗ kratiſchen Partei ſtehe ein in etwa acht Par⸗ teien geſpaltenes Bürgertum gegenüber. Er hob die Vor⸗ und Nachteile des proportionalen Wahlſyſtems hervor und betonte, daß dieſes Wahl⸗ ſyſtem bei der Nationalverſammlung und den Reichs⸗ tagswahlen die Mittelparteien gerettet habe. Der Redner kritiſierte das deutſche parlamentariſche Sy⸗ ſtem und die Form der Kabinettsbildung. Die Stel⸗ lung des Reichspräſidenten müſſe, wenn nicht de legi, dann de facto geſtärkt werden. Das Reich müſſe ein feſtes, nicht jederzeit zu ſtürzendes Kabi⸗ nett erhalten. Der Schwerpunkt müſſe in die Prä⸗ ſidentenwahl verlegt werden. von Kardorff wandte ſich dann den Aufgaben zu, die nach dem Moung⸗Plan zu erfüllen ſind. Bei unvermeidlichen Differenzen herrſche in den bürger⸗ lichen Parteien über die Fragen der Reichsſteuer⸗ reform, Kommunalſteuerreform, Reichsreform, Ver⸗ einfachung der ſoztalen Geſetzgebung, Reform der Arbeitsloſenverſicherung, Wiederherſtellung der Jundwirtſchaftlichen Rentabilität uſw. eine weitgehende Uebereinſtimmung Theoretiſch betrachtet, erſcheine es verlockend, auf Heute Entſcheidung (Drahtberichtunſeres Berliner Büros) J Berlin, 28. Nov. Einen Tag ſpäter als das Preußenhaus hat auch der Reichstag ſeine parlamentariſche Winter⸗ ſaiſon eröffnet. In dem Tagungsabſchnitt bis Weih⸗ nachten ſind indes größere geſetzgeberiſche Maß⸗ nahmen nicht zu erwarten. Man wird das Repu⸗ blikſchutzgeſetz— und zwar vorausſichtlich nach einigen Abänderungen, zu denen ſich der Reichs⸗ innenminiſter Severing bereits verſtanden haben ſoll,— verabſchieden und weiter das Stan des⸗ herrengeſetz, über das im Ausſchuß nach monatelangen Verhandlungen endlich ein Kom⸗ promiß erzielt werden konnte. Das eigentliche Intereſſe“ wendet ſich natürlich der Beratung des Hugenbergſchen„Freiheitsgeſetzes“ zu, die am Freitag vor ſich gehen wird. Aber auch da wer⸗ den ſich die Senſationslüſternen vielleicht in ihren Erwartungen getäuſcht ſehen. Natürlich wird es in der deutſchnationalen Fraktion, die ſich heute zu einer Beſprechung der politiſchen Lage verſammelt, auch diesmal wieder zu ſcharfen Auseinanderſetzungen kommen. Genaueres über die Abſichten Hugenbergs läßt ſich im Augenblick nicht ſagen. Da er aber einen Frak⸗ tionszwang auszuüben nicht im Sinn trägt, ſo ſpricht alle Wahrſcheinlichkeit dafür, daß der Konflikt mit der Oppoſition bei der Abſtimmung über den 8 4 noch nicht offen zum Ausbruch kommen wird. Die Widerſacher der Volksbegehraktion innerhalb der deutſchnationalen Reihen haben die Möglichkeit, der Abſtimmung fern zu bleiben und werden ſie ver⸗ mutlich ſchweigend benutzen. Die wichtigſte der oppoſitionellen Gruppen, die um Herrn Schiele, verhält ſich vorerſt noch reſerviert, wenn auch der Gedanke einer großen Bauernpartei in letzter Zeit zweifellos an Boden gewonnen hat. Aber die Dinge überſtürzen ſich nicht und werden, wie wir hier wiederholt dartaten, erſt nach der Verabſchie⸗ dung des Doungplanes ſpruchreif werden. Die Debatte am Freftag alſo wird ſicherlich gewiſſe Spannungsmomente, ſchwerlich aber einen Eklat bringen. Die Regie⸗ rungsparteien beabſichtigen keinesfalls, ſich in eine außenpolitiſche Diskuſſion hineinziehen zu laſſen, ob⸗ wohl es auf deutſchnationaler Seite nicht an Be⸗ mühungen in der Richtung fehlen wird. Geheimrat Hugenberg gedenkt ſeiner bisherigen Gepflogen⸗ heit treu zu bleiben. Er wird ſich im Hintergrund halten, ſo daß man das immerhin reizvolle Schau⸗ ſpiel, ihn einmal perſönlich am Rednerpult zu ſehen, ſozuſagen die Bruſt gegen den Feind gewandt, nicht genießen wird. Für ihn wird, wie es jetzt heißt, der Reichstagsabg. Oberfohren das„Freiheits⸗ geſetz“ begründen. Eine Ausſchußberatung kommt ſchwerlich in Frage. Das Geſetz dürfte mit großer Mehrheit abgelehnt werden. Die geſtrige Reichstagsſitzung war von verhältnismäßig kurzer Dauer. Sie wurde durch den inzwiſchen von ſeinem Gallen⸗ leiden wieder geneſenen Reichstagspräſidenten Löbe mit der Verleſung einer ganzen Anzahl nachträg⸗ licher Beileidstelegnamme zum Tode Streſe⸗ manns eingeleitet. Verſchiedene kleinere Vor⸗ lagen wanderten ohne Ausſprache an die Ausſchüſſe, darunter auch ein Geſetz, das Schutzbeſtimmungen für die Ausfuhr deutſcher Kunſtwerke verlangt. Die Regierung ſagte, einer Anregung des Zentrums folgend, zu, mit Oeſterreich die Möglichkeit einer engeren Zuſammenarbeit auch auf dieſem Gebiete zu erwägen. Den breiteſten Raum in der Diskuſſion nahm die Beratung über die Gewährung von Reichs ⸗ zuſchüſſen für die Anſiedlung von Landarbeitern ein. Es handelt ſich dabei be⸗ ſonders um den Bau von Eigenhäuſern der Land⸗ arbeiter. Auch dieſe Vorlage wurde, wie ein weitere über Bergmannsſiedlungen, dem Ausſchuß über⸗ wieſen. Damit war das knapp bemeſſene erſte Tagewerk erledigt. Heute wird u. a. über den Antrag ent⸗ ſchteden werden, am Heiligen Abend allge⸗ mein den Fünfuhr⸗Labenſchluß einzu⸗ pühren. Gegen den 22. Dezember als Wahltag (Telegraphiſche Meldung) Berlin, 27. Novbr. Das Präſidium des Reichsausſchuſſes für das deutſche Volksbegehren erläßt eine Erklärung, in der gegen die Abſicht der Reichsregierung, den Volksentſcheid über das„Freiheitsgeſetz“ auf den 22. Dezember zu legen, ſchärfſter Ein⸗ ſpruch erhoben wird. Es ſei bisher Brauch ge⸗ weſen, die Advents⸗ und Weihnachtszeit von Wahl⸗ und politiſchen Kämpfen freizuhalten. Durch die Feſtſetzung des Volksentſcheids auf den Goldenen Sonntag werde auch die deutſche Geſchäftswelt emp⸗ findlich geſchädigt. Eine Freigabe des zweiten Adventsſonntags für den Verkauf würde dieſe Schä⸗ digung nicht beſeitigen, und nur für die geſamten Angeſtellten die unnötige Einbuße eines wohlver⸗ dienten Ruhetages bedeuten. 5 Außenpolitiſche Gründe ſeien um ſo weniger an⸗ gängig, als die Verſchleppung der Verhandlungen durch unſere außenpolitiſchen Gegner die Beratung des Poungplanes im Reichstag Ende Januar un⸗ möglich mache. Die Feſtlegung des Volksentſcheides auf den Goldenen oder Silbernen Adventsſonntag würde dem Sinn der Verfaſſung widerſprechen, die für eine Abſtimmung einen Sonn⸗ oder Ruhetag vor⸗ ſchreibe. In der Erklärung wurde verlangt, daß der Volksentſcheid auf einen Sonntag nach dem 15. Januar feſtgeſetzt wird. FFFFFFPFPPFPFFCVCUCVCTCTCTCTDTbTUTbVTVTUTUTbVTbVbVTUbUbUbUDVUVUDUVUVUVUVUVUVUVUVVVVVVVVVVVVVTVTVTVTTTVTVTTVTTTTTTTT————— dieſer Grundlage eine einheitliche, große, bürgerliche Staatspartei zu gründen. Das Gefühl der Parteitreue ſei in Deutſch⸗ land beſonders ſtark. Deshalb werde wohl ein Auf⸗ ruf zur Gründung einer großen bürgerlichen Staats⸗ partei der Mitte den Widerſtand der in den Par⸗ teien organiſierten Elemente finden. Nicht gegen die Parteien, ſondern, wenn überhaupt, dann durch die Parteien könne das Problem gelöſt werden. Es ſei falſch, zu behaupten, man könne nie mit der Sozialdemokraties zuſammenarbeiten, ebenſo falſch aber, man könne nur mit ihr zuſammengehen. So, wie die Dinge liegen, ſei die Bildung einer Arbeitsgemeinſchaft unter den ſtets bereiten, arbeitswilligen bürgerlichen Parteien das Erfordernis des Tages und der Stunde. Dieſe Parteien könnten ein Kartell ſchließen und mit gemeinſamer Front kämpfen. Die den Parteien zu⸗ fließenden Gelder könnten gemeinſam verwendet werden und die Parteien könnten den Kampf nicht gegeneinander, ſondern miteinander führen. In allen Fällen würde das Zentrum als Partei ſelbſt⸗ verſtändlich immer beſtehen bleiben. Ein ſolch ſtarker Block bürgerlicher Parteien würde in Verbindung mit dem Zentrum in Preußen und Reich einen maß⸗ gebenden Einfluß haben. Engländer und Kriegserinnerungen Der Beſuch des deutſchen U⸗Bootkommandanten Hashagen in England, und die dabei gehaltenen Verſöhnungsreden haben, wie berichtet, zu Ovatio⸗ nen geführt, aber in der Oeffentlichkeit und vor allem in der konſervativen Preſſe Widerſprüche ge⸗ funden. Wie denkt der Engländer von heute über den Krieg und ſeinen ehemaligen Gegner? Ein deutſcher Beobachter, der in den vergangenen Wochen in England weilte, ſchreibt uns darüber folgendes: * geneigt, ſich in dem freundlichen Entgegenkommen der Engländer wohlzufühlen, wie in einem lauwarmen Bad, wenn nicht die kalte Duſche folgte, die den Verſtand wieder klar macht. Die Ablehnung der Rückerſtattung deutſchen Eigen⸗ tums zeigt ihre unbeirrbare Verfolgung national⸗ egviſtiſcher Intereſſen bei gleichzeitiger größter per⸗ ſönlicher Hilfsbereitſchaft. Das iſt ihre beſondere Stärke und ſie wirkt auf uns verwirrend, weil wir nicht gewohnt ſind, uns gegenſeitig ſo gut zu behan⸗ deln. Eine ähnliche Atmoſphäre gab es bei uns nur während des Krieges, als ſeine Unmenſchlichkeit uns zu einer menſchlichen Gemeinſchaft verband. Diefes Zuſammengehörigkeitsgefühl war vielleicht noch zu zart, um den unglücklichen Ausgang des Krieges überdauern zu können, während es bei den Englän⸗ dern ſo mächtig iſt, daß ſie ihre Wärme Fremden gegenüber nicht ſparſam abzuriegeln brauchen, ſy töd⸗ lich ſicher ſind ſie in der Wahl ihrer politiſchen Wege. Und dieſer Weg führt nicht zu Deutſch⸗ land, noch nicht! Elf Jahre ſind nun ſchon ſeit Beendigung des Krieges vergangen, aber die Erinnerung daran iſt noch nicht verblaßt, nein, ſie pflegen die Engländer in ſtolzer Trauer. Man nimmt uns nicht mehr übel, daß wir den Krieg ſchließlich verloren haben, aber daß es hart auf hart ging, und auch um ihr Leben, das haben ſie uns nicht vergeſſen. Das hat ſie empfindlich berührt. Sie haben ihrem Herzen Luft gemacht in zahl⸗ loſen Kriegsdenkmälern, die ſie mitten in die Ver⸗ kehrszentren geſetzt haben, wo ſie wie ſtille Inſeln aus dem Lärm des Tages herausragen, ſind nicht toter Stein geworden. Da liegen jeden Tag friſche Blumen, rings herum Roſengebinde, Kränze und be⸗ ſcheidene Veilchenſträuße. Kanonen ſtehen allerorten. und daß gerade hinter dem Britiſchen Muſeum ein großer Tank ſteht, gehört zu den Merkwürdigkeiten, 5 denen ſich ein Muſeum wohl am beſten abfinden ann. 8 Der elfte November war durch Rieſenpla⸗ kate ſchon Tage vorher herausgehoben. Er wurde der Tag, an dem jeder im Knopfloch eine Mohn⸗ blume zu tragen hatte, den Mohn von Flanderns Schlachtfeldern. Die Kühler der Autos waren damit geſchmückt, ſogar die Hunde. An den Denk⸗ mälern türmten ſich die Kränze, um die die Menſchen andachtsvoll herumſchritten, die Männer mit abge⸗ zogenem Hute. Die Hauptfeier war vor der Weſt⸗ minſter Abbey. Es war kaum möglich, dort hinzugelangen. Der König und die Königin mit Be⸗ gleitung auf einem Balkon, die weißgekleideten Prie⸗ ſter im feierlichen Zuge um das Denkmal, die Rie⸗ ſenmenſchenmenge, von Soldaten mit Bärenmützen in angemeſſener Entfernung gehalten, die feierliche Kranzniederlegung durch die einzelnen Regimenter. Man hörte die unheimlich gebrochenen elf Glocken⸗ ſchläge der Kirche, die harten Trommelwirbel, Fan⸗ faren, die Fahnen ſchlugen ſchwer, die letzten Blät⸗ ter ſchaukelten zu Boden. Ich ſtand in der Oxfordſtreet, als eine Minute vor elf Uhr der dicke gutmütige Schutzmann ſich den Omnibuſſen und Autos entgegenſtemmte, und die Menſchen die Straßenränder bepflanzten und dort zu Stein erſtarrten. Als dann um elf Uhr irgend⸗ woher ein Kanonenſchuß kam, rollte er ſchon in eine tödliche Stille, Nur ein Kind weinte irgendwo, und der Wind fuhr durch die Haare der Männer, und jagte den Wolken einen leiſen Regenſchauer ab. Der zweite Kanonenſchuß brachte die Erlöſung. Er hob die ſchwere Decke, die auf den Straßen laſtete, daß ſich die Glieder wieder belebten, und die Geſichter entſpannten. Und ohne Uebergang qutrlte alles wie⸗ der durcheinander. Der Umzug des Lord⸗Mayors war auch reichli miftckriſch. Au ihm beteiligten ſich ſämtliche 1 Man iſt leicht Seite. Nr. Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 28. November 1929 mentskapellen in großer Aufmachung und ein kleb ner Auszug aller Waffengattungen. Dazu unifor⸗ mierte Jugendgruppen mit langbeinigen weiblichen Abzweigungen. Auch ſah man da eine Liga der Nationen in den entſprechenden Landestrachten, wo⸗ bei man feſtſtellen konnte, daß man von Deutſch⸗ lands Eigenart eine beſondere Vorſtellung hatte. Schritt da ein bebrilltes Mäbchen in Gänſelieſel⸗ Gretchen⸗Kombination einher, deſſen Beine ineinan⸗ dergriffen wie ein Reißverſchluß. Und Alltag? Der Alltag bringt die pomphaften Wachen vor dem St. Jamespalaſt und dem Bucking⸗ hampalaſt und die Horſe Guards, die täglich von vielen Zuſchauern als zweites Frühſtück verzehrt werden. Und er bringt Werbeplakate für Heer und Marine, ſie prangen in leuchtenden Farben an den großen Häuſerreihen. Sie ſagen, wie groß man ſein muß, wie lange man dient, was man zu eſſen bekommt, und wieviel Geld. Wenn man noch mehr wiſſen will, geht man zum Poſtamt und läßt ſich dort ein Büchelchen geben, dann weiß man genau Beſcheid. Was ſpäter mit einem ge⸗ ſchieht, kann man vielleicht aus einem anderen Plakat erſehen, das die Königskrone und zwei ge⸗ kreuzte Landesfahnen trägt. Danach beſchäftigt ſich ein Komitee unter dem Protektorat des Königs da⸗ mit, Offiziere und Mannſchaften aus dem letzten Kriege in die Privatberufe überzuleiten. Die können werden: Nachtwächter, Magazinverwalter, Pförtner, Chauffeur, Diener, Stallknecht, Schreiber, Kontrollbeamter, Portier. Was mag ſich ein Offizier davon ausſuchen? Es ſcheint faſt, als habe man hier über den Toten die Lebenden vergeſſen. Wie viele humpeln da ſingend und ſpielend durch die Straßen, oder haben ſich ſogar zu einer Kapelle zuſam⸗ mengetan und ſpielen in Krücken hängend oder mit leerem Aermel, während einer von ihnen die Almo⸗ ſen in einen verbeulten Hut ſammelt. Andere ſitzen an den Straßenecken in Nebel, Regen und Kälte. Sie haben mit Kreide„look here“ auf den Boden geſchrieben und in jeden Buchſtaben ein Bild ge⸗ malt, wobei die beiden's den paſſenden ovalen Rahmen für ein ſinniges Bild mit Teich und Schwänen oder eine Wieſe am Waldesrand bilden. Betrachtet der Engländer dieſe Gegenſätze als Naturnotwendigkeit, zu deren Ausgleich er nicht be⸗ rufen iſt? Er ſchluckt das alles herunter und behält ſeine roten Backen und ſeine harmloſen freundlichen Augen— und uns gegenüber auch! H. B. Die Gewerkſchaften bei Dr. Moldenhauer e Berlin, 27. Nov. (Telegraphiſche Mel fung) Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Moldenhauer empfing heute die Vertreter der Freien Gewerkſchaf⸗ ten, der Chriſtlichen Gewerkſchaften und des Gewerk⸗ ſchaftsringes. In ſeiner Auſprache betonte der Miniſter, er lege auf die vertrauensvolle Zuſammenarbeit mit den Ge⸗ werkſchaften den größten Wert, denn ſein Miniſte⸗ rium ſei kein Miniſterium für die Arbeitgeber, ſon⸗ dern für die geſamte Wirtſchaft. Er habe die Abſicht, ſich von Zeit zu Zeit mit den Führern der Gewerkſchaften über ſchwebende Fragen der Wirtſchaftspolitik auszuſprechen. Die Wortführer der Freien Gewerkſchaft, Eg⸗ gert und Graßmann, dankten dem Miniſter für ſeine Ausführungen und wieſen ihn beſonders auf die erneute Verſchärfung am Arbeits⸗ markt hin. Im Namen der Chriſtlichen Gewerkſchaften be⸗ klagte Baltruſch, daß in letzter Zeit die Gewerk⸗ ſchaften zurückgeſetzt worden ſeien, ſo z. B. bei der Reparationskonferenz. Für den Gewerkſchaftsring ſprachen die Reichs⸗ tagsabgg. Lemmer und Schneider ſowie das Mitglied des Reichswirtſchaftsrates Neuſtedt. Der Miniſter nahm zu allen Fragen, die angeſchnitten wurden, Stellung und ſtellte in Ausſicht, ſich laufend und rechtzeitig mit den Gewerkſchaften über ihre Er⸗ lebigung auszuſprechen. Streitfragen im Auswärtigen Ausſchuß [Drahtbericht unſeres Berliner Büros) E Berlin, 28. Nov. Unſere Mitteilungen aus der geſtrigen Sitzung des Auswärtigen Ausſchuſſes werden auch von anderer Seite beſtätigt. Selbſt die„Voſſiſche Zei⸗ tung“ berichtet, daß mit Ausnahme der Sozialdemo⸗ kraten faſt von allen Parteien lebhafte Bedenken gegen den Polenvertrag angemeldet worden find. Bei dieſen Bedenken hat es ſich beiläufig nicht nur um Zweifel an dem guten Willen Polens ge⸗ handelt, einmal eingegangene Verpflichtungen auch wirklich zu halten(was auf Grund ſeiner Kenntnis der polniſchen Seele Herr Rauſcher feierlich be⸗ jahte). Auch finanzielle Bedenken ſind hervorgekehrt worden. Man hat ausgerechnet, daß eine volle Entſchädigung der Deutſchen, deren Eigen⸗ tum in Polen beſchlagnahmt wurde und die mit dem polniſchen Staat um deswillen prozeſſieren, vom Reich eine Leiſtung von rund 300 Millionen Mark erfordern würde. Das iſt ohne Frage viel Geld. Bei einem Ver⸗ ſuch indes, die Entſchädigungsſummen generaliter durch irgendein neues Reichsgeſetz herabzumindern, würde den Geſchädigten ihr gutes Recht, die Ent⸗ ſcheidung vor dem deutſch⸗polniſchen Schiedsgericht zu ſuchen, verlegt. Es ließe ſich alſo immerhin eine Verletzung des Art. 105 der Reichsverfaſſung kon⸗ ſtruteren, wonach niemand ſeinem geſetzlichen Richter entzogen werden darf, mithin auch ein Widerſpruch mit der Verfaſſung, der nur durch eine Zwetidrittel⸗ mehrheit aus der Welt geſchafft werden könnte. Das ſind die Streitfragen, die man in der heutigen Sitzung des Auswärtigen Ausſchuſſes zu begleichen ſuchen wird. 0 Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei hat dem Reichskanzler durch ihren Vorſitzenden fol⸗ gende Forderungen bezüglich des deutſch⸗polniſchen Handelsvertrages übermitteln laſſen: Die Inspektionsreiſe an die Oftgrenze Kriegsminiſter Maginot über die franzöſiſchen Befeſtigungsanlagen Vor der Armee⸗Kommiſſion (Drahtung unſ. Pariſer Vertreters) Paris, 28. Nov. Der Armeekommiſſion der Kammer legte geſtern Kriegsminiſter Maginot die Schlußfolgerungen ſeiner Inſpektionsreiſe an die Oſtgrenze Frankreichs vor, die er vor einigen Tagen unter⸗ nommen hatte, um ſich über den Zuſtand der Be⸗ feſtigungsanlagen Rechenſchaft zu geben. Maginot erklärte ſich mit dem Verteidigungsſyſtem, deſſen Ausbau bereits unter ſeinem Vorgänger Pain⸗ levé begonnen wurde, einverſtanden, da es ſich den geographiſchen Verhältniſſen gut anpaßt und den Erfahrungen des Krieges Rechnung trägt. Nach dem Expoſé Maginots ſpielen außer den ſtändigen Feſtungsaulagen, die ſtets in gutem Zu⸗ ſtand erhalten werden müſſen und beſonders für die Deckungstruppen beſtimmt ſind, auch leichtere Ver⸗ teidigungsanlagen eine große Rolle, die den augen⸗ blicklichen Bedürfniſſen im Ernſtfall angepaßt wer⸗ den müſſen. Maginot gab auch Aufſchluß über die finanzielle Tragweite der Organiſierung des Grenz⸗ ſchutzes. eines Speztalfonds zu verlangen, der die Durchfüh⸗ rung der geplanten Anlagen ſichern ſoll. Die Arbeiten ſollen bis zum Jahre 1934 fertig geſtellt ſein, doch werden die Deckungstruppen, wie Maginot verſicherte, ſchon im Jahre 1930 die nötigen Feſtungsbauten vorfinden, um das Grenzgebiet im Falle eines Angriffs wirkſam zu verteidigen. Maginot beſtand jedoch mit Nachdruck darauf, daß die Grenzfeſtungen nicht ausreichend ſeien, um bei der modernen Kriegführung das ganze Gebiet Frankreichs zu ſchützen. Es handelt ſich vor allem darum, Abwehr wittel gegen Luft⸗ angriffe zu ſchaffen. Daher müßten im Einver⸗ nehmen mit dem Luftfahrtminiſterium entſprechende Maßnahmen getroffen werden, für die vom Parlament bedeutende Kredite ver⸗ langt werden ſollen. Die Kommiſſion für auswärtige Angelegenheiten der Kammer befaßte ſich geſtern mit der Frage der Rheinlandräumung und insbeſondere mit der letzten Kammerrede Briands über dieſen Punkt. Es wurde beſchloſſen, einen Unterausſchuß einzuſetzen, der noch vor der zweiten Haager Konferenz genau feſtzuſtellen hat, unter welchen Bedingungen die Räumung ſtattfinden werde. Der nationaliſtiſche Deputierte Franklin Bouillon benutzte die Gelegenheit dieſer Kommiſſionsſitzung, um von neuem gegen Deutſchland los zuziehen, das mit großem Erfolg Frankreich die Früchte ſeines Sieges ſtreitig mache. Er wies darauf hin, daß auf Grund des Youngplanes Deutſchland wieder in den Beſitz der unter Sequeſter geſtellten Güter gelange. Bereits hätten ſich die Mannesmann ⸗Werke wieder in Marokko fetzgeſetzt, andere deutſche Geſellſchaf⸗ ten ſeien ebenfalls wieder in den Beſitz ihres in Frankreich gelegenen ehemaligen Eigentums gelangt Der Ausſchuß für auswärtige Angelegenheiten beauftragte den ehemaligen Vorſitzenden der Repa⸗ Er plant vom Parlament die Schaffung rationskommiſſion, Ducois, ſich in der von Franklin Bouillon aufs Tapet gebrachten Ange⸗ legenheit beim Außenminiſterium und beim Amt für die beſchlagnahmten Privatgüter genau zu infor⸗ mieren und der Kommiſſion einen eingehenden Be⸗ richt vorzulegen. Schließlich ſtellte der Ausſchuß auf ausdrückliches Verlangen Franklin Bouillons feſt, daß nach dem Friedensvertrag die Beſetzung des Rheinlandes für Frankreich nicht nur eine Garantie gegen allfällige Verfehlungen Deutſch⸗ lands, ſondern auch ein Sicherheitspfand ſei. Der Beſchluß der Kommiſſion für auswärtige Ange⸗ legenheiten, die Bedingungen der Rheinlandräumung zu unterſuchen, hat in Regierungskreiſen und namentlich in Briands Umgebung einen ſtarken und merkbar unangenehmen Eindruckgemacht. In den Linksblättern wird erklärt, daß dieſer Be⸗ ſchluß von Briands unnachgiebigen Gegnern durch⸗ geſetzt wurde und demgemäß als ein Hiebgegen die Regierung ſelbſt aufzufaſſen ſei, die in immer größere Schwierigkeiten gerate. Wie ſich der Ausſchuß für auswärtige Angelegen⸗ heiten die„Prüfung der Bedingungen“ vorſtellt, un⸗ ter denen das Rheinland geräumt werden ſoll, ent⸗ zieht ſich vorläufig der öffentlichen Kenntnis. In Rechtsblättern wird behauptet, daß die Beauftragten der Kommiſſion die entſprechenden Vollmachten er⸗ halten würden, um im beſetzten Gebiet eine Unter⸗ ſuchung durchzuführen. Dazu wäre aber, wie uns von anderer Seite mitgeteilt wird, die Zuſtimmung der Hohen Rheinlandkommiſſion notwendig, und es ſteht ſehr zu bezweifeln, ob ſich das erreichen laſſen wird. Zudem wäre eine derartige„Unterſuchung“ franzöſiſcher Parlamentarier im beſetzten Gebiet nicht mit den Vorſchriften des Verſailler Vertrages in Einklang zu bringen ſein. Man erſieht aus dieſen uns gemachten Mittei⸗ lungen, wie bedenklich dieſer Kommiſſionsbeſchluß iſt, der geſtern von den Gegnern Briands durch⸗ gedrückt wurde. Die Regierung Tardieu begeg⸗ net aber in den Kammerausſchüſſen immer ſtärkerem Widerſtand. Außer dem Beſchluß in der Kommiſſion für aus⸗ wärtige Angelegenheiten, der für das Kabinett noch recht unangenehme Folgen zeitigen wird, lehnt ſich die Budgetkommiſſion gegen den Wunſch Tar⸗ dieus auf, die für ſoziale und landwirtſchaftliche Verbeſſerungen beſtimmten ſieben Milliarden Papierfranken als Ganzes zu bewilligen. Sie beſchloß, dieſe Ausgabe entſprechend ihrer Verwen⸗ dung bei der Debatte über die einſchlägigen Budget⸗ poſten zu diskutieren. Im„Echo de Paris“ wird vor der Oppoſition gegen das Kabinett gewarnt und darauf aufmerkſam gemacht, daß die ſcharfe Bör⸗ ſenbaiſſe eine der traurigen Folgen dieſer zu⸗ nehmenden Regierungsſchwierigkeiten ſei. Der „Matin“, ein anderes Regierungsblatt, erklärt da⸗ gegen, die Kursſtürze ſeien ausſchließlich auf die Zurückziehung ausländiſcher Beteili- gungen an franzöſiſchen Unternehmungen zurück⸗ zuführen, namentlich auf Abgaben für deutſche Rechnung. Es ſoll des weiteren, dem„Matin“ zu⸗ folge, dafür geſorgt werden, daß die weiteren deut⸗ ſchen Transaktionen außerhalb der Börſe abgewickelt werden ſollen, um die Einwirkung auf die Börſe abzuſchwächen. Der Terror der Cowielmachthaber (Telegraphiſche Meldung) 5 Berlin, 28. Nov. Die Sowjetregierung hat— wie erinnerlich— im Zuſammenhang mit der Weigerung des ruſſiſchen Botſchaftsrates Beſſedowſki, der in der franzöſiſchen Preſſe über die Machenſchaften der Sowjetregierung dieſer ſehr unangenehme Enthüllungen gemacht hat, nach Rußland zurückzukehren, ein Geſetz erlaſſen, wo⸗ nach alle diejenigen Sowjet⸗Diplomaten, die ſich wei⸗ gern, nach Rußland zurückzukehren, als vogel⸗ freierklärt werden. Der Sinn und die Bedeutung dieſer ganz un⸗ geheuerlichen Maßnahme, wird erſt ganz verſtändlich, wenn mitgeteilt wird, daß auf Grund dieſes Geſetzes ſämtliche Beamten der Sowjetregierung, die ſich im Ausland befinden und ſich geweigert haben, nach der Sowjetunion zurückzukehren, automatiſch zum Tode verurteilt werden. Bis jetzt ſind drei⸗ zehn Perſonen davon betroffen worden, darun⸗ ter der erſte Sekretär der Berliner ruſſiſchen Bot⸗ ſchaft, Salomon, Botſchaftsrat Beſſedowſki, der Staatsbankdirektor Schein mann und mehrere Beamte der ruſſiſchen Handelsvertretungen in Paris und Berlin. Wie nun verlautet, hat ſich auch Tſchitſcherin, der ſich ſeit langem wegen ſeiner angegriffenen Ge⸗ ſundheit zur Kur in Deutſchland aufhält, eben⸗ falls geweigert, nach Rußland zurückzukehren. Man ſtellt daher die Frage, ob nicht auch Tſchitſcherin von dieſer lex Beſſedowſki betroffen wird. In Berliner ruſſiſchen Kreiſen glaubt man, daß der Beſuch Ka⸗ rachans bei Tſchitſcherin in Wiesbaden den ein⸗ zigen Zweck gehabt habe, den ehemaligen Volkskom⸗ miſſar für das Aeußere von der Notwendigkeit zu überzeugen, der Aufforderung der Sowjetregierung, nach Rußland zurückzukehren, Folge zu leiſten. Man iſt geſpannt darauf, ob die derzeitigen Macht⸗ haber in Rußland die Stirn haben, auch ihren lang⸗ jährigen verdienten Außenkommiſſar unter das gleiche Geſetz zu ſtellen, oder ob ſie zu einem Aus⸗ nahmegeſetz für Tſchitſcherin ſich verſtehen. China lenkt ein Beilegung des ruſſiſch⸗chineſiſchen Konfliktes? [Telegraphiſche Meldung) rektor und den ſtellvertretenden Direktor der Oſt⸗ chinabahn wieder in ihr Amt einzuſetzen. Volkskommiſſar Litwin om antwortete zuſtim⸗ mend und ſchlug die Entſendung von chineſiſchen Be⸗ vollmächtigten nach Chabarowſk vor, um die techniſche Durchführung der erwähnten Vorſchläge mit Vertre⸗ tern des Außenkommiſſariats und die Feſtſetzung des Termins und des Ortes für die Einberufung einer ruſſiſch⸗chineſiſchen Konferenz zu beſprechen. — London, 277. Nov. Außenminiſter Henderſon erklärte im Unterhauſe heute über die durch den Streit zwiſchen China und Rußland im Hinblick auf den Kriegsächtungsvertrag geſchaffene Lage, er ſei bereit, an jeder gemeinſamen Aktion teilzunehmen, die vorgeſchlagen werden ſollte. Er werde erwägen, ob England von ſich aus eine ſolche Aktion in die Wege leiten ſolle. Friedenstee mit Matdonald Die engliſche Vereinigung zur Förderung der Friedensbewegung gab am Mittwoch im Unterhaus zu Ehren Maedonalds einen Tee, bei dem der Pre⸗ mierminiſter eine Rede hielt. Er ſagte u..: „Auf der kommenden Fünfmächtekonfe⸗ renz werden wir uns durch neue Schwierigkeiten nicht abſchrecken laſſen. Ich bin weder peſſimiſtiſch noch optimiſtiſch, aber ich glaube, daß ſich aus ehr⸗ licher, aufrichtiger und ernſter Arbeit, die mit reli⸗ giöſem Eifer betrieben wird, Gutes ergeben muß.“ Macdonald gedachte dann des als Gaſt anweſen⸗ den ehemaligen Staatsſekretärs Kellogg und ſagte, es werde ſich erſt ſpäter zeigen, welche Ver⸗ dienſte Kellogg ſich ſeinerzeit durch den Erfolg der Londoner Dawes⸗Konferenz erworben habe. Er freue ſich außerordentlich, daß Kellogg einem Pakt den Namen gegeben habe, der in der Weltgeſchichte einen Wendepunkt bedeute. Ueber ſeine Amerikareiſe erklärte Macdo⸗ nald:„Unſere Zuſammenarbeit mit Amerika wird aktiv ſein, ſo lange die Sache, für die wir eintreten, gut iſt. Es wird niemand ſagen können, daß die Vereinigten Staaten es unterlaſſen haben, eine große menſchliche Angelegenheit zu unterſtützen. Auf dieſer Grundlage wird unſere aktive Zuſammenarbeit und Gemeinſchaft beruhen.“ * Haife; 28. Non. Wegen der Ermordung einer füdiſchen Familie in Saſed während der letzten Unruhen wurden geſtern neun Ara⸗ n a orserzan des unkereihzuefeng. ber zum verurteilt. Konſumvereine und Jündholzmonopol Die Hauptgemeinſchaft des deutſchen GEinzel⸗ handels hat eine Entſchließung gegen die Be⸗ vorzugung der Konſumvereine gefaßt, die in dem Entwurf des Zündwarenmonopolgeſetzes vor⸗ geſehen iſt. Die Bevorzugung der Großeinkaufs⸗ geſellſchaft oͤeutſcher Konſumvereine m. b. H. und der Großeinkaufs⸗ und Produktions⸗A.⸗G. deutſcher Kon⸗ ſumpvereine(Gepag) und damit der von dieſen Orga⸗ niſationen belieferten Konſumvereine gegenüber der privatwirtſchaftlichen Erzeugung und Verteilung von Zündwaren beſtehe vornehmlich darin, daß die beiden genannten Einkaufs⸗ und Produktionszentralen be⸗ rechtigt ſein ſollen, Zündwaren eigener Fabrikation in beſtimmten, reichlich bemeſſenen und jährlich zu er⸗ weiternden Mengen an die angeſchloſſenen Genoſſen⸗ ſchaften für den eigenen Bedarf ſelbſtändig abzuſetzen, während die private Zündholzerzeugung ihre für be⸗ ſtimmte Zeitabſchnitte feſtgeſetzte Produktion reſtlos an die Monopolgeſellſchaft abzugeben hat. Dieſe Be⸗ ſtimmung ſei um ſo bedenklicher, als die Gepag noch keine eigene Zündwarenerzeugung beſitze und erſt aufgrund dieſer in Ausſicht geſtellten Bevorzugung die Abſicht habe, eine Zündholzfabrik zu bauen. Der Einzelhandel habe grundſätzliche Be⸗ denken gegen das Monopol, weil es dem von ihm ſtets vertretenen Grundſatz der freien Wirt⸗ schaft widerſpreche und weil es im vorliegenden Fall die dem Monopol unterworfenen Waren um etwa 20 v. H. verteure. Wenn aber aus ſtaatspoliti⸗ ſchen Gründen das Monopol für notwendig gehalten werde, dann fordere der Einzelhandel eine gleich⸗ mäßige Behandlung aller Wirtſchaftsgruppen. Das Monopol müſſe dann ein geſchloſſenes ſein mit zen⸗ traler Verteilung der geſamten Herſtellung, zentral⸗ geſicherter Preisſtellung und zentralgeſicherter Qua⸗ lität der gelieferten Waren. Gegen jede Bevorzugung oder Sonderſtellung der Herſtellungsbetriebe der bei⸗ den Großeinkaufsorganiſationen der Konſumvereine erhebt der Einzelhandel unter Hinweis auf Artikel 164 der Reichsverfaſſung ſchärfſten Einſpruch. Letzte Meldungen Tod durch Leichengift — Elberfeld, 28. Nov. Der als Aſſiſtent am hieſigen Bakteriologiſchen Inſtitut tätig geweſene Dr. med. Brendeke aus Mettmann ſtarb an den Folgen einer Vergiftung, die er ſich beim Sezieren einer Typhusleiche zugezogen hatte. Es iſt dies der dritte derartige Fall, der ſich inner⸗ halb zwei Jahren hier ereignet. Verbrecherjagd in Berlin — Berlin, 27. Nov. In einem Hauſe der Bay⸗ reutherſtraße im Berliner Weſten wurde die Haus⸗ hälterin Wiechert von zwei jugendlichen Burſchen in ihrer Wohnung überfallen und ſchwer verletzt. Durch die Hilferufe der Ueberfallenen wurden die Angeſtellten einer im erſten Stockwerk des Hauſes gelegenen Penſion auf den Vorfall aufmerkſam und verſuchten gewaltſam in die Wohnung einzudringen. Als die Räuber merkten, daß ſie durch die Haus⸗ bewohner geſtört wurden, ergriffen ſie die Flucht und ſtießen die vor der Eingangstür ſtehenden Leute zu⸗ rück. Die Räuber liefen durch die Bayreutherſtraße nach der Tauentzienſtraße, verfolgt von einer großen Menſchen menge. Am Wittenberg⸗ platz gelang es den beiden Räubern, im dichten Ver⸗ kehr ſich ihren Verfolgern zu entziehen. Auf dem Treppenflur haben die Räuber z wei Quittungs karten verloren, die jedenfalls zu ihrer ſchnellen Feſtſtellung führen werden. Deutſches Dock für Frankreich auf Reparations⸗ Konto — Stettin, 27. Nov. Das große Schwimmdock der Stettiner Werft Nüſchke u. Co., die in Konkurs liegt, ſoll, nach einer Meldung der„Deutſchen Allgemeinen Zeitung“ als Reparationslieferung für die fran⸗ zöſiſche Regierung abgeliefert werden. Die Hochſeeſchlepper„Simſon“ und„Seeadler“ werden es zunächſt zu den Flenderwerken nach Lübeck bringen, von wo es nach Cafablanca in Franzöſtſch⸗ Marokko geſchleppt werden wird. Die eigene Frau erwürgt — Schwedt, 27. Nov. Der Zahnarzt Gutmann iſt heute unter dem Verdacht, ſeine Frau ermordet zu haben, verhaftet worden. Die Leiche den Frau, die man geſtern in der Wohnung auffand, it heute nachmittag obduziert worden. Die Anzeichen laſſen darauf ſchließen, daß der Tod der Frau auf Erwürgung zurückzuführen iſt. Das weitere muß die Unterſuchung ergeben. Das amerikaniſche Großflugzeug vernichtet — New Nork, 28. Nov. Der Fokker⸗Eindecker „F 32“, Amerikas größtes Flugzeug, das für 3 2 Paſſagiere beſtimmt war, iſt geſtern in der Nähe des Flugplatzes Rooſevelt⸗Field gegen ein Haus gerannt, abgeſtürzt und völlig ver braun t Die Fluggäſte konnten ſich ſämtlich retten; nur zwei erlitten leichte Verletzungen. In Weſtbury(Long Island] ſtürzte ein von einem Flugſchüler geführter Eindecker auf die Straße. Der Pilot wurde getötet. Verkehrsunglück in Newyork — Newyork, 28. Nov. An einer Straßenkreuzung in Brooklyn ſtieß geſtern ein Laſtauto mit einem Straßenbahnwagen zuſammen. Das Unglück wurde dadurch vergrößert, daß eine aus entgegengeſetzter Richtung kommende Straßenbahn gleichfalls in den Wagen hineinfuhr. Unter den Paſſagieren der Straßenbahn entſtand eine furchtbare Panik. Ver⸗ letzt wurden 50 Perſonen, darunter ein Stra⸗ ßenbahnführer ſchwer. Proklamation Nadir Schahs — Kabul, 28. Nov. König Nadir Schah von Afghaniſtan hat eine Proklamation erlaſſen, laut welcher er die Satzungen des Iſlam ſeiner Regie⸗ rungstätigkeit zugrunde legt. Es werden folgende Regierungsmaßnahmen in Ausſicht geſtellt: Gänz⸗ liches Verbot alkoholiſcher Getränke, Gründung eines Arſenals, Wiederherſtellung der Telephon⸗ und Telegraphenlinien, Straßenbauten, Entwicklung der Haudelsbeztiehungen mit dem Aus⸗ f 4 e F Go SSS n* d a. I Donnerstag, den 28. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 558 Stäoͤtiſche Nachrichten Handelshochſchule Mannheim Erheblicher Zugang von Studierenden Zu der geſtrigen Schlußimmatrikulation Hatten ſich 70 neue Studierende eingefunden, ſo daß, abgeſehen von den noch zu erwartenden Nach⸗ züglern, die Geſamtzahl der Neuimmatrikulierten 110 beträgt gegen 66 im vorigen Winter⸗Semeſter. In ſeiner kurzen Anſprache wies der Rektor da⸗ rauf hin, daß es bei den Hochſchulen der Geiſt ſei, der ſich ſchließlich den Körper baue und nicht um⸗ gekehrt, daß daher die Vielheit der Gebäude, in denen ſich die Studierenden vorerſt noch zurecht fin⸗ den müſſen, die einheitliche Organiſation der Wirt⸗ ſchaftswiſſenſchaften an der Handels⸗Hochſchule nicht gefährde. Es ſei aber zu hoffen, daß dieſer einheit⸗ liche Aufbau der an der Handels⸗Hochſchule betrie⸗ benen Wiſſenſchaften in Anbetracht der wieder an⸗ ſteigenden Zahl der Neuanmeldungen auch bald in einem alle Gebiete und Darbietungen vereinigen⸗ den Hochſchulbau ſeinen körperlichen Ausdruck findet. Endlich Poſtwertzeichen⸗ Automaten in der Bahnhofshalle Der wiederholte Hinweis, daß in der Halle des Hauptbahnhofs zwar alle möglichen Automaten auf⸗ geſtellt ſind, aber der Poſtwertzeichen⸗Automat immer noch fehlt, hat endlich gefruchtet. Seit Samstag prä⸗ ſentieren ſich in der Halle zwei automatiſche Poſtwertzeichen verkäufer. Der eine gibt 8 und 15 Pfennig⸗Marken und der andere 8 Pfennig⸗ Poſtkarten ab. Die Aufſtellung war, wie uns vom Bahnpoſtamt mitgeteilt wird, urſprünglich ſofort nach Beendigung des Umbaues der Empfangshalle des Hauptbahnhofs beabſichtigt. Die Ausführung ſchei⸗ terte jedoch daran, daß die zur Aufſtellung beſtimm⸗ ten Geber von der Herſtellerfirma wegen der vor⸗ liegenden zahlreichen Beſtellungen nicht rechtzeitig geliefert werden konnten. Bei dieſer Gelegenheit ſet noch beſonders darauf hingewieſen, daß die Auto⸗ maten allgemein nur bei Verwendung von guten und ſtarken Geldſtücken gut arbeiten. Abgenutzte, verbogene und beſchädigte Geldſtücke werden zurück⸗ gegeben. Die Fürſorgelaſt Nach dem Vierteljahresbericht des Statiſtiſchen Amts der Stadt Mannheim befanden ſich in den Monaten Juli September imlaufenderöffent⸗ licher Fürſorge(Barunterſtützung des Für⸗ ſorgeamts): Kriegsbeſchädigte und Kriegshinter⸗ bliebene Juli 191. Auguſt 192, September 199, So⸗ zialrentner Juli 2455, Auguſt 2499, September 2498, Kleinrentner 1187, 1233 und 1247, Waiſenrenten⸗ Empfänger 198, 202 und 202, ſonſtige Bedürftige 2795, 3103 und 3284. Unter dieſen Parteien waren Wohl⸗ fahrtserwerbsloſe(d. h. Erwerbsloſe, die vom Arbeitsamt trotz Arbeitsfähigkeit nicht unter⸗ ſtützt werden können und deshalb der kommunalen Fürſoge zur Laſt fallen): im Juli 1801, im Auguſt 2087 und im September 2239 Parteien. In ge⸗ ſchloſſener Fürſorge waren 924 Perſonen dauernd und 1016 vorübergehend untergebracht. Einmaligeoffene Fürſorge wurde in 12 775 Fällen gewährt. 5 In der Fürſorge des Stadtjugendamts ſtanden am Ende des Berichtsvierteljahres: Hilfs⸗ bedürftige Minderjährige(in Familien und An⸗ ſtalten untergebracht) 3811, Amtsmündel 3499, in den Kinderhorten 482, in Schutzaufſicht 911, in Fürſorge⸗ erziehung 839. An der Kin derſpeiſung nah⸗ men durchſchnittlich 2910 Kinder teil. Beratungen fanden ſtatt in den Beratungsſtellen für Schwangere, Mütter, Säuglinge und Kleinkinder 10 687, in der Pſychopathenfürſorgeſtelle 58 und in der orthopädi⸗ ſchen Beratungsſtelle 94. Die dem Jugendamt ange⸗ gliederte Familienfürſorge erledigte 20 219, die Kran⸗ kenhausfürſorgerin 395 Aufträge. * *Die Steuerkarten 1930 werden ſeit 25. Novem⸗ ber durch die Schutzmannſchaft den Hauseigentümern zugeſtellt, die ſie an die Steuerpflichtigen weiterzu⸗ leiten haben.(Weiteres Anzeige in dieſer Nummer.) Cie ſind ſchon wieder erkültet? Sie ſollten das verhüten! „Das Wetter iſt an allem ſchuld!“— Natürlich iſt das zum Teil richtig. Schlechtes Wetter, feuchte Kälte macht zu Erkältungskrankheiten geneigt. Ge⸗ wiſſe Krankheiten könnte man direkt als Schlecht⸗ wetterkrankheiten bezeichnen. Mandelentzündungen Bronchialkatarrhe, Folgeerkrankungen von Schnup⸗ fen, Lungenentzündung, Rheumatismus ſind in Zei⸗ ten ſchlechten kalten Wetters viel häufiger als bei warmem Sonnenwetter. Die ſtatiſtiſche Aufzeichnung der Häufigkeit derartiger Krankheiten zeigt das Anſteigen der Kurve in der ſchlechten Jahreszeit. Es iſt darum verſtändlich, daß immer das ſchlechte Wetter, das elende Klima für das Auftreten von Erkältungskrankheiten verantwortlich gemacht wird. Man weiß aber ſchon lang, daß damit der Kern der Frage bei weitem nicht getroffen wird. Die Krank⸗ heitsneigung des Einzelnen, Berührung mit Krank⸗ heitskeimen und allgemeine Widerſtandsfähigkeit ſind Umſtände, die in ihrer Bedeutung für die Ent⸗ ſtehung von Erkältungskrankheiten dem Wetter weit überlegen ſind. Es gelang und gelingt allerdings ſchwer, dieſe Dinge wiſſenſchaftlich genau feſtzu⸗ legen. 5 Ausgedehnte Unterſuchungen in Amerika be⸗ 8. ſich im Lauf der letzten Zeit, zunächſt einmal en Zuſammenhang der Erkältungen mit Klima und 5 Wetter feſtzuſtellen. Wenn ein Bewohner des rauhen Nordens in ſüoliche wärmere Landſtriche kommt, ſo wird er ſchon durch den Klimawechſel ſeine Neigung zu Erkältungen günſtig beeinflußt ſehen. Damit iſt noch nicht geſagt, daß ein Menſch, der ſtändig in ſüdlichen Breiten lebt, gleichermaßen von Erkältungen verſchont bleibt. Das große Gebiet oͤer Vereinigten Staaten von Amerika mit ſeinen verſchiedenen Klimaten gewährt die Mög⸗ lichkeit, hier vergleichende Beobachtungen anzuſtellen. E. zeigte ſich nun, daß im Verlauf eines Jahres(ſo lang wurden die Unterſuchungen vorläufig durchge⸗ führt) die Häufigkeit der Erkrankungen von Katar⸗ rhen, Bronchitis, Grippe, Lungenentzündung uſw. doch mit dem Wetter viel weniger zuſammen⸗ hängt, als man anfänglich erwartet hat. Erkältungs⸗ krankheiten traten im Norden wie im Süden Ame⸗ rikas, in rauhen Gebirgsgegenden wie an warmen Meeresküſten gleichzeitig jeweils mit der gleichen Häufigkeit auf. Nicht in allen dieſen Gegenden herrſchte das gleiche Wetter, und trotzdem war An⸗ ſteigen und Abſinken der Häufigkeit überall gleich⸗ artig. Am häufgiſten traten Erkältungskrankheiten überall im Oktober auf; in oͤieſem Monat war die Erkältungshäufigkeit ungefähr um 20 v. H. größer als im nächſt bevorzugten Monat, im Januar. Im November und Dezember nahm die Erkrankungs⸗ ziffer ab. Die einzelnen Erkrankungsherde ſind da⸗ bei voneinander unabhängig, wie das gleichzeitige Auftreten gehäufter Erkältungskrankheiten in allen Teilen des Landes hewies. Junge und alte Menſchen wurden in gleicher Weiſe ergriffen. Auch zwiſchen Knaben und Mädchen, Frauen und Männern war hier kein Unterſchied nachweisbar. Bei einem Ver⸗ gleich zwiſchen Stadt⸗ und Landbewohnern kamen die Menſchen, die fern von großen Städten lebten, günſtiger weg. Die Uebertragungsgefahr von Krank⸗ heitskeimen iſt eben im Mittelpunkt dicht bevölkerter Städte beſonders groß. Auch die Heizungsverhältniſſe, von denen noch näher die Rede ſein wird, tragen zu einer Steigerung der Erkältungsdispoſttion bet. Die Wiſſenſchaft hat ſich zwar ſchon immer mit der Erkältungsfrage befaßt, aber der praktiſchen Erforſchung bisher doch nicht die rechte Aufmerkſam⸗ keit geſchenkt. Die neuen Beobachtungen in Amerika haben ergeben, daß jeder Menſch durchſchnittlich 3,7 Erkältungen im Jahr durchmacht, das heißt: faſt alle drei Monate tritt durchſchnittlich eine Erkältung auf. Nur ein kleiner Teil der unter⸗ ſuchten Perſonen konnte eine Erkältung 5, Monate lang vermeiden; 10 v. H. ſchienen gänzlich gegen Erkältung gefeit zu ſein. Eine ziemlich gleichmäßige Dauer der Erkältungen, die unbehandelt blieben, konnte überall feſtgeſtellt werden: die Erkältungen, die irgendwie die Atmungsorgane in Mitleidenſchaft zogen, hatten eine durchſchnittliche Dauer von 6½ Tagen. i Erkältungskrankheiten laſſen ſich leichter vermei⸗ den, wenn man die Urſachen der Erkältung kennt. Sie ſind nicht immer ſicher aufzufinden. Das Weſentliche iſt eine Fernleitung der Schädlichkeit. Jemand bekommt etwa naſſe Füſſe und liegt am nächſten Tag an einer Halsentzündung darnieder, Eine Anlage zur Erkältung kann durch geeignete Lebensführung herabgeſetzt werden. Umgekehrt ſchaffen augenblickliche Schwächen(Uebermüdung, Darmſtörung) die Grundlage zur Erwerbung einer Erkältungskrankheit. Von Bedeutung iſt der Feu ſch⸗ tigkeitsgehalt der Luft. Zentralheizungen, die durch den Mangel an Verdunſtungskörpern die überhitzte Luft allzuleicht trocken machen, laſſen manche Erkrankungen der Schleimhäute in den obe⸗ ren Luftwegen immer von neuem ausbrechen. Unter „relativer Luftfeuchtigkeit“ verſteht man das Ver⸗ hältnis der in der Luft tatſächlich vorhandenen Waſſerdampfmenge zu der Menge, die ſie bei glei⸗ cher Temperatur aufnehmen könnte. Der Sätti⸗ gungsgrad der Luft mit Waſſerdampf wird mit der Zahl 100 bezeichnet, unvollkommene Sättigung in Prozenten davon ausgedrückt. Eine relative Luft⸗ feuchtigkeit von 55 v. H. iſt ſehr trocken. Eine Luft gilt als trocken, wenn ſich die relative Luftfeuchtig⸗ keit zwiſchen 55 und 70 v. H. bewegt, als mäßig feucht bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 71 bis 85 v.., als ſehr feucht bei 86 v. H. und mehr. Die Luft in einem Zimmer, deſſen Heizung auf Waſſer⸗ verdunſtung keine Rückſicht nimmt, iſt trockener als die Luft in einer Wüſte. Katarrhaliſche Verände⸗ rungen in Rachen, Luftröhre, Bronchien heilen in zu trockener Zimmerluft ſchwerer als in hinreichend waſſerhaltiger. Auch die Nerven werden durch die trockene Luft ungünſtig beeinflußt. Die Aufſtellung von waſſerhaltigen Schalen, die auch wirklich das Waſſer zum Verdunſten bringen, iſt ein wichtiges Schutzmittel gegen Erkältungen. Wo ſich viele Leute verſammeln, iſt die Uebertragung von Krankheitskeimen und damit die Entſtehung von Katarrhen und Enk⸗ zündungen beſonders leicht möglich. Ein Mann etwa mit einem Schnupfen, der in der Straßenbahn oder im Eiſenbahnwagen hemmungslos in den Raum mieſt oder huſtet, überträgt Krankheitskeime mit einem einzigen Huſtenſtoß vielleicht auf 10 andere Menſchen. Nicht jeder von dieſen 10 Menſchen braucht zu erkranken. Das wird vielmehr nur bei dem der Fall ſein, der für die Anſiedelung der Bak⸗ terien durch eine Erkältung ſelbſt ſchon disponiert iſt. Andererſeits ſcheinen Erkältungseinflüſſe nicht zu ſchaden, wenn keine Krankheitskeime vorhanden ſind. So mußten Fridtfſof Nanſen und ſeine Ge⸗ fährten auf ihren Nordpolfahrten wochenlang naſſe Kleider am Körper tragen, die während der Nacht zu Eis gefroren und am Morgen wieder auftauten. Erkrankung trat hier nicht ein; Krankheitskeime waren in dieſen Gegenden nicht vorhanden. Aus dem gleichen Grunde neigen Menſchen, deren Tätig⸗ keit ſich in freier Luft abſpielt, viel weniger zu Er⸗ kältungskrankheiten als ſolche, die den ganzen Tag ans Zimmer gefeſſelt ſind. Erkranken allerdings dieſe Freiluftarbeiter, ſo handelt es ſich meiſtens um eine ernſtere Krankheit, ſie ſind Lungenentzündun⸗ gen viel mehr ausgeſetzt. Völlig aufgehoben wird der Vorteil der Freiluftarbeiter dann, wenn ſie die Nacht in kleinen, ſchlechtgelüfteten, überfüllten Räu⸗ men zubringen müſſen. 5 Nachdem man das Wetter nun einmal nicht be⸗ einfluſſen kann, muß man zur Verhütung von Erkältungskrankheiten auf andere Umſtände Einfluß gewinnen. Zunächſt iſt es wichtig, daß Erkältungskranke als anſtek⸗ kend betrachtet werden müſſen. Man wird es des⸗ halb vermeiden, hemmungslos zu nieſen oder zu huſten, bezw. ſich annieſen oder anhuſten zu laſſen. Man wird einen Erkältungskranken nicht die Hand geben ohne ſich darnach zu waſchen, wird nicht aus dem gleichen Glas trinken, nicht dasſelbe Handtuch benützen uſw. Insbeſondere Kinder müſſen vor der Berührung mit Erkältungskrankheiten bewahrt werden. Erkältete Beſucher ſind von einem Kinder⸗ zimmer fernzuhalten. Ueberanſtrengung er⸗ höht die Neigung zu Erkältungen. Ein Menſch, der übermüdet in der Straßenbahn nach Hauſe fährt, oder einer, der allzuviel gegeſſen hat, oder einer, deſſen Darmtätigkeit nicht in Ordnung iſt oder einer, der den ganzen Tag nicht an die friſche Luft kommt— ſie alle ſind kleinen Erkältungseinflüſſen, einem kaltem Luftzug, dem offenen Fenſter gegenüber faſt wehrlos. Es gehört direkt zur Vermeidung von Erkältungskrankheiten, daß man hinreichend ſchläft, nicht zuviel ißt, vor allem nicht zu viel Fleiſch, und täglich Leibesübungen treibt oder einen Spaziergang macht. Allzu dicke Menſchen neigen zu Erkältungen und Erkrankungen der Atmungsor⸗ gane ſchon deshalb, weil die Fettſchicht zwiſchen den Bruſtorganen die ausgiebige Bewegung der Lun⸗ gen und ihre zureichende Lüftung behindert. Ein Menſch, der durch geeignetes Verhalten ſein über⸗ mäßiges Körpergewicht auf das normale Maß zu⸗ rückgeführt hat, verliert gleichzeitig oft die Neigung zu ſtändig wiederkehrenden Bronchtalkatarrhen. Die Kleidung muß immer dem Wetter angepaßt ſein, nicht dem Kalender. Allzu ſchweres Unterzeug iſt nicht geeignet. Andererſeits darf die Kleidung nicht ſo leicht ſein, daß jeder kalte Windzug ein Fröſteln hervorruft. Bei der Abhärtung der Kinder gegen Erkältungen darf man ſie keineswegs zu leicht an⸗ ziehen. Sie ſollen faſt bei jedem Wetter ins Freie, aber immer in entſprechend warmer Kleidung. All⸗ gemeine Regeln laſſen ſich bei der Kleidung nicht aufſtellen. Jeder Einzelne muß ausfindig machen, in welcher Art und Menge von Kleidungsſtücken er ſich behaglich fühlt und geſund bleibt. Die Abhär⸗ tung mit ſchroffen Kaltwaſſerkuren iſt im allgemei⸗ nen wieder verlaſſen worden. Sie hat mehr Erkäl⸗ tungen herbeigeführt als davor bewahrt. Es iſt zweckmäßig, ſich täglich mit kaltem Waſſer zu wa⸗ ſchen. Die Hautgefäße werden dadurch in der raſchen Oeffnung und Zuſammenziehung geübt, die zum Er⸗ kältungsſchutz unerläßlich ſind. Regelmäßige Kalt⸗ bäder im Winter ſind aber zu vermeiden, zumal ſie auch das Nervenſyſtem in Mitleidenſchaft ziehen. Richtige Behandlung der Erkältung kann im An⸗ fandsſtadium ihren Verlauf noch weſentlich abkürzen und einſchränken. Von innen und außen muß Wärme zugeführt werden, durch heißen Tee, Aufenthalt im Bett, auch heiße alkoholiſche Getränke, feuchte Wickel um Hals oder Bruſt. Im übrigen ſind Erkältungs⸗ krankheiten, zumal wenn ſie mit Fieber einhergehen, nicht zu vernachläſſigen. Langwierige Katarrhe der Bronchien, katarrhaliſche Entzündungen der Neben⸗ höhlen der Naſe(Stirnhöhle, Kieferhöhle) können ſich an leichte Erkältungen anſchließen. Das ſicherſte Schutzmittel gegen derartige Komplikationen iſt es, wenn man durch geeignete Lebensführung das Auf⸗ treten von Erkältungen überhaupt nach Möglichkeit verhütet. Dr. W. Schwelshelmer, Theaterjubiläum und Veſuch In der Statiſtik des Nationaltheaters hat das Jubiläum ſeines 150jährigen Beſtehens inſofern ſeine Spur hinterlaſſen, als oͤte Räuber, die ſonſt keineswegs zu den vom Publikum bevorzugten Stücken gehören, in den beiden Monaten, während deren geſpielt wurde, den ſtärkſten Beſuch aufzu⸗ weiſen hatten. Außerdem ergab ſich die ſtatiſtiſche Kurtoſität, daß der Maskenball von Veröf, der im September neben den Räubern als Theaterge⸗ meinde⸗Vorſtellung die höchſte Beſucherzahl ver⸗ zeichnete, im gleichen Monat als Vorſtellung in Miete die geringſte Anziehungskraft ausctbte. Im Jult wurde das Nationaltheater von insge⸗ ſamt 9637 Perſonen beſucht, im September von 23 208. Hiervon entfallen auf Vorſtellungen in Miete 91¹⁰ bezw. 17 482 Beſucher. Schluß des redaktionellen Teils i„ 4raſſich empſohſen anſlavin/ z Se en D e Grippe CCCbCbcßc0ß0c0ßb0ßbTGTbTbcbbcbbcccccccccc ————..ñx.ññññĩ??'ᷣ̃ꝗ%ͤ ũ——nmß—.—.————.— ͤ x Die Herren Prominenten Von Kurt Miethke Der Berliner Maler W. erſtickt beinahe in Schul⸗ den, müßte wenigſtens daran erſticken, ſo viele ſind es. Er haftert ſich aber immer wieder durch. Slevogt nannte ihn einmal den Flötiſten. Gefragt, was dieſe ſeltſame Bezeichnung für einen Maler zu bedeuten habe, erwiderte Slevogt:„Ab und zu ſchließt er mal ein Loch, macht aber gleich darauf wieder ein neues auf.“ Bernard Shaw war Badegaſt in einem ent⸗ zückenden kaliforiſchen Küſtenort. Als er eines Ta⸗ ges zum Schwimmen ging, gab ihm der Bademeiſter den Schlüſſel zur Zelle und eine kleine Blechmedaille mit der Nummer 9. „Wozu dient dieſes Ding?“ fragte ihn Shaw er⸗ ſtaunt. „Och“, erwiderte der Bademeiſter leichthin,„das haben wir eingeführt, um die Ertrunkenen beſſer identifizieren zu. Der Sänger Balduin ſah ſchlecht aus. „Was haben Sie?“ fragte ihn Maria Jvogün. „Ich bin nervös“, gab Balduin zur Antwort,„ich bin gequält, langeweile mich und was weiß ich nicht noch alles!“ 5 4 „Sie ſingen zu viel“, erwiderte die Jvogün. „Das ſchadet mir nicht!“ „Doch, weil Sie ſich 1 zu viel zuhören..“ Harry Liedtke machte eine Autofahrt durchs Gebirge. Kam ſpät zum größten Kurort jener Gegend. n Es war zur Zeit des Hochbetriebs und im Hotel zuckte man bedauernd die Achſeln, als er nach einem Zimmer fragte. „Höchſtens im fünften Stock wäre noch eines frei“, meinte ſchließlich der Portier. Harry willigte ein, das Zimmer zu nehmen, knurrte aber, als er die fünf Treppen binaufſtieg: „Und das nennt man nun in einem Hotel aß⸗ ſteigen.“ 5 Der berühmte Kabarettiſt Ariſtide Bruant lag einmal betrunken in der Rue Lepic. Ein be⸗ freundeter Maler fand ihn und hob ihn auf.„Wie ſpät iſt es?“ gluckſte Bruant.. „Vier Uhr nachts“, erwiderte der Freund. „Vier Uhr nachts! Und noch nicht auf die Wache gebracht! Ein verlotterter Polizeibetrieb..]“ ſchimpfte Bruant. —— Konrad Dreher, der am vergangenen Sams⸗ tag im Neuen Theater ein zahlreiches Publikum durch ſeinen ungetrübten Humor entzückte, wird ſich am kommenden Samstag an gleicher Stelle mit den„Logenbrüdern“ in einer ſeiner bekannten Meiſterleiſtungen ſeinen alten und neuen Ver⸗ ehrern zeigen. Es iſt der letzte Abend des dies⸗ jährigen Gaſtſpieles. 5 O Geſellſchaft für Neue Muſik Mannheim. In dem am Freitag, dem 29. November, abends 8 Uhr im Vortragsſaal der Kunſthalle ſtattfindenden 2. Konzert wird an Stelle des urſprünglich vorge⸗ ſehenen Berliner Streichquartett das Kölner Kunkel⸗Quartett, Werke von Bartok, Welleſs, und Hindemith zum Vortrag bringen. Zur Einlei⸗ tung wird Dr. Herbert Tannenbaum über die „Kriſis des Hörens“ ſprechen. An dieſem Abend wird— wohl zum erſtenmal überhaupt im Konzert⸗ ſaal— verſucht, dem Publikum das Mitleſen einer Partitur dadurch zu ermöglichen, daß die Partitur während des Spiels als Licht⸗ bild auf der Leinwand erſcheint. Der Vorſtand der G. f. N. M. hofft mit der Aufführung dieſer ſeiner Idee, dem Publikum das Anhören ſchwieriger poly⸗ phoner Werke weſentlich zu erleichtern. Sollte der Verſuch, der zunächſt nur bei dem Quartett von Welleſz zur Ausführung gelangt, ſich bewähren, ſo iſt für die Zukunft nach Möglichkeit eine Er⸗ weiterung geplant. Moskau, Oktober 1929 Es iſt vielleicht das erſtemal, daß ein deutſcher Zeitungsmann mit der Kamera kreuz und quer durch Rußland reiſte, um ruſſiſche Verhältniſſe im Bild feſtzuhalten. Die Kölniſche Illuſtrierte Zeitung bringt in dem vorliegenden Heft den erſten Aufſatz von Erwin Berghaus mit Bildern aus Moskau. Wir ſehen, daß man im Oktober 1929 in den ruſſiſchen Städten für die Lebensmittel Schlange ſteht wie bei uns in den unſeligen Zeiten der Inflation. Wir ſehen die kommuniſtiſche Straße, in der eine Verkaufsſtelle des ruſſiſchen Staatshan⸗ dels neben der anderen liegt. Wir ſehen verfallene Kirchen und ruſſiſche Geiſtliche, die es trotz der Re⸗ volution noch immer gibt. Wer ſich über die Zu⸗ ſtände im heutigen Rußland unterrichten will, ver⸗ folge dieſe Bildaufſätze in der Kölniſchen Illuſtrier⸗ ten, deren erſtem noch eine ganze Reihe folgen wird. (Ueber den Bezug der Zeitung ſiehe die Anzeige.) Größere Freiburger Veranſtaltungen im Dezember 1929. Ab 1. Dez.: Freiburger Kunſt⸗ verein: Weihnachtsausſtellung von Künſtlern Frei⸗ burgs und der weiteren Umgebung.— 2. Dezember: Harms Kammerkonzerte, Paulusſaal: Klavierabend Walter Gieſeking(Hannover).— 9. Dez.: Stadt⸗ theater: 3. Symphoniekonzert, Soliſt: Alex Brai⸗ lowſky(Klapier).— 11. Dez.: Harms Kammerkon⸗ zerte: Paul Grümmer(Köln⸗Wien) Cello und Gambe mit ſeinem Kölner Kammerorcheſter. 2 Praktiſche Lehrmuſikkurſe in Frankfurt a. DO. Das Zentralinſtitut für Erziehung und Unterricht veranſtaltet vom.—27. Juli 1930 einen prakti⸗ ſchen Lehrgang für Muſiklehrer im Mu⸗ ſikheim in Frankfurt a. Oder. Dieſer Kurs dient Reichsdeutſchen und Ausländern zur Einführung in den Geiſt und in die Praxis der modernen Muſik⸗ pädagogik. Neben Chorübungen und Lehrproben werden Einführungskurſe abgehalten. Konzertſaiſon 1929/30 Wenn Stokowſky ſpielt Strawinſkt auf der ſchönen Violinſki, 5 oder, wenn Herr Oſſip Schinſki Cello ſtreicht mit viel Gefühl Wenn Spoljanſki ſpielt Tſchaikofky, und noch etwas von Moſkowſkt, oder Sachen von Liſchowſkt, iſt das faſt ſchon etwas viel. Gut. Man hört noch Wieniawſkt, oder Weiſen von Scherawſki, die uns Meiſter Adamawſki übermittelt zart und fein. Aber ſchon bei Herrn Mouſſorgſki ſtutzt man, und bei Piatigorſki fragt man ſich, wie bei Jaworſkt: Kinder, ſagt mal, muß das ſein? Aber Minſkti, Prodanowitſch, Striawinſki, Sawakowitſch und Raczinſki, Spalaikowitſch geht entſchieden doch zu weit. Darum wär es eine Härte wenn man uns auf ſolcher Fährte meuchlings in Konzerte zerrte hier in dieſer Zeitlichkeit. Puck. Die Sonne (Nachdruck verboten). „Die Sonne geht am Morgen links auf. Die Sonne geht am Abend rechts unter. Wo bleibt ſte in der Nacht?“ „Ganz einfach“, ſagt Edith zu Erich,„ſie läuft während der Nacht denſelben Weg zurück und iſt am Morgen wieder auf der linken Seite.“ „Glaubſt du?“ meint Erich.„Aber da müßte man ſie ja ſehen, wenn ſie zurück läuft.“ 1 „Du biſt aber dumm. Nachts ſteht man doch nichts“ Peter Prlon 4. Seite. Nr. 553 — Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 28. November 1929 793 000 ſuchen einen Beruf Eine ganze Reihe der im Jahre 1930 in Deutſch⸗ land aus der Schule kommenden jungen Menſchen werden auch den Kaufmannsberuf ergreifen wollen. Ob ſte wohl alle wiſſen, was dieſer Beruf heute for⸗ dert? Geſundheit, Körper⸗ und Nervenkräfte werden im dieſem Berufe ſtärker beanſprucht, als allgemein angenommen wird. Die vorwiegende Arbeit im ge⸗ ſchloſſenen Raume, das lange Stehen hinter dem Ladentiſch oder das Sitzen im Büro leiſten in den Entwicklungsjahren der Entſtehung von Lungen,, Augen⸗ und Nervenleiden Vorſchub. Es iſt in dieſer Zeit nicht leicht, ſich im Kauf⸗ mannsberufe durchzuſetzen. Wenngleich es nicht richtig iſt, von Ausſichtsloſigkeit zu ſprechen, ſo muß ö doch klar geſagt werden, daß heute zu dieſem Beruf beſondere Fähigkeiten gehören, um vor⸗ wärtszukommen. Vorbedingung ſind eine gute Handſchrift, gutes Deutſch und ſicheres Rechnen. Das Ziel der Volksſchule muß unbedingt erreicht worden ſein. Die Annahme, daß ein aus Quinta oder Quarta einer höheren Lehranſtalt abgehender Schüler noch genügend oder gar beſſer vorgebilbdet iſt als ein Volksſchüler, iſt nicht richtig. Der junge Kaufmann muß vor allen Dingen geiſtig beweglich ſein und über eine ſchnelle Entſchußfähigkeit ver⸗ fügen. Zuverläſſigkeit, Pflichttreue und Ehrlichkeit ſind Selbſtverſtändlichkeiten. Dem Kaufmannslehr⸗ ling muß ein einwandfreies ſittliches Betragen eigen ſein. Nähere Einzelheiten über den Beruf des Kauf⸗ manns ſind durch die Kaufmänniſche Stel⸗ len vermittlung des Deutſch nationalen Handlungsgehilfen⸗Verbandes, C1, 10/11, zu erfahren. Sie erteilt koſtenlos jede Auskunft über die Vorausſetzungen und die Entwicklungsmöglich⸗ ketten im Kaufmannsberuf. Abfahrt vom Matterhorn Wtr ſtehen auf der Riffelalp. Vor uns im glei⸗ ßenden Sonnenſchein liegt das Matterhorn. Tief⸗ verſchneit. Steil ragt es in die Bläue des Himmels hinein. Ein Flieger umkreiſt ſein ſtolzes Haupt. Vor uns gleiten Skifahrer zu Tal. Eine bunt zu⸗ ſammengewürfelte Geſellſchaft. Jeder fährt einen anderen Stil. Von der aufrechten Norwegerhal⸗ tung bis zur tiefen Arlbergtechnik. Plötzlich Alpeu⸗ glühen. Rot leuchtet das Matterhorn. Dunkelheit liegt über der Landſchaft. In den Hütten am ſtei⸗ len Grat flammen Lichter auf. Der Flieger zieht weiter ſeine Kreiſe. Doch raſch vergeht die Nacht. Ehe man die Farbenpracht ganz bewundert hat, wird es mit einem Schlag wieder heller Tag. Der Schnee glitzert und funkelt. Immer noch gleiten die Ski⸗ läufer vorüber. Es iſt auch kein Wunder, daß alles ſich ſo ſchnell abwickelt. Iſt doch alles nur ein Schaufenſterbild bet Engelhorn u. Sturm. Sehr naturgetreu und außerordentlich geſchmackvoll iſt das Ganze auf⸗ gemacht. Man ſteht und ſchaut. Vergißt ganz, daß um einen herum der Verkehr brandet. Man be⸗ kommt plötzlich Sehnſucht nach den Bergen. en Heimat⸗Siedlung. Die von der„Heimat“, Ge⸗ meinnützige Bau⸗ und Siedlungs⸗Akttengeſellſchaft, Berlin⸗Zehlendorf, errichteten Wohnungen am Pfalz⸗ platz Nordſeite ſind ſoweit fortgeſchritten, daß die Vermietungsarbeiten aufgenommen werden können. Es handelt ſich im ganzen um 12 Zwei⸗, 97 Drei⸗ und 7 Vierzimmerwohnungen. Angeſtellte, die Beiträge zur Reichsverſicherungsanſtalt ſteuern, werden be⸗ vörzugt.(Weiteres Anzeige.) * Fahndung nach einem Schwindler. Der 39 Jahre alte Reiſende Jakob Euſtachi aus Hocken⸗ heim hat in Ludwigshafen, Mannheim und Bad Dürkheim auf Steuererklärungs⸗ bücher Beſtellungen getätigt. Dabei verlegte er ſich meiſt auf Nachnahmegeſchäfte, kaſſierte aber trotz⸗ dem die Kaufſumme ſofort ein, weil er angeblich bei der Verſchickung der Bücher an ſeine Adreſſe für feine Firma das Geld bereit haben müſſe. In ver⸗ ſchtedenen Fällen ließ ſich Euſtacht auch Anzahlungen geben. Nach kurzer Zeit erhielten die Beſteller trotz⸗ dem eine direkte Nachnahmeſendung, mit der der be⸗ reits gezahlte Kaufpreis nochmals gefordert wurde. Euſtacht hat auch ſeine Firma betrogen und iſt flüch⸗ tig. Die bisherigen Nachforſchungen blieben er⸗ folglos. 5 John Heartfield und ſeine Arbeiten Für und wider Photomontage, über dieſes Thema ſpricht heute abend Heartfield im renovierten Saal des großen Meyerhofes. Heartfield, der in Berlin lebt, hat mitgeholfen, die neue Technik der Photomontage auszubauen, er iſt alſo nicht nur Praktiker, ſondern auch Theoretiker dieſer Kunſt. Photographen, Ge⸗ brauchsgraphiker, Werbefachleute werden einen intereſſanten Diskuſſtonsſtoff erhalten. g Als mit Beendigung des Krieges neue politiſche Probleme ſich durchzuſetzen verſuchten, war es ſelbſt⸗ perſtändlich, ja beinahe eine zwingende Notwendig⸗ keit, daß dieſe neuen Ideen auch nach neuen Pro⸗ pagandamitteln ſuchten. Der Expreſſiontsmus be⸗ herrſchte in Mitteleuropa damals faſt alle Aus⸗ drucksmittel der Reklame. Auch das ganze Schrift⸗ tum, welches die damalige Zeit hervorbrachte, ſuchte ſich die neuen Geſtaltungsformen zu eigen zu machen. John Heartfield, war wohl der einzige der andere Ausdrucksmittel für ſich benutzte. Alle Publi⸗ kationen, die er damals auszuſtatten hatte, ſollen zu den Maſſen ſprechen und er wußte, daß er dieſen Maſſen mit den Mitteln abſtrakter Kunſt nicht bei⸗ kommen konnte. Er wählte alſo den ſtärkſten Gegen⸗ ſatz zu abſtrakten Dingen: er benutzte die Photo⸗ graphie. Allerdings nicht die in allgemeinem Sinn, ſondern ſeine Photographien mußten unbedingt den richtigen Bild⸗ und Werbegedanken tragen. Aus Maſſenſzenen und allen möglichen Einzel⸗ Photographien wußte er ſich geſchickt beſtimmte Poſen herauszuholen, die er dann durch Beſchriftung und ſeſchickte graphiſche Kompoſition zu wirklich über⸗ eugenden Werbebildern zuſammenfügte. Er war Heartfield i 1 5 995 Veranſtaltungen Aus dem Lande „Blaue Jungen“ Mißglückte Entführung einer Frau Vorführung der Sozial⸗Hygieniſchen Bühne Berlin„ Kehl, 24. Nov. In der Kanzmattſtraße hielt 0 Die Volksaufklärung über ſchwere Krankheiten muß l hier ein Auto, dem ein Mann entſtieg und eine eute neuere, populärere Wege gehen, als ſie der Vortrag des Weges daherkommende junge F j 8 1 1 W̃ ge Frau nach einer darſtellt. Der Erfolg dieſer modernen Aufklärung, die anderen Straße fragte. Als die Frau Auskunft lebendiges Anſchauungsmaterial bietet, wird nicht aus⸗ N 5 5 a 5 zali spielte geben wollte, wurde ſte plötzlich von dem Mann ge⸗ bleiben. Denn die Beſucher der vorzüglich geſpielten 2 5 N 5 Tragikomödie„Blaue Jungen“ am Mittwoch abend packt, der verſuchte, ſte ins Auto zu ſchleppen. Auf im überfüllten Kolpinghaus werden und können die ein⸗ ihre gellenden Hilferufe und auf das Nahen dringlichen Lehren nicht vergeſſen, die das Stück, trotz eines Radfahrers hin ließ der Mann die Frau los, ſeines flotten Anſtrichs, als Menetekel durch den mit⸗ ſprang in den Wagen, in dem noch drei Perſonen wirkenden Arzt anſprechen läßt und deren unerbittliche ſaßen. Mit abgeblendeten Lichtern fuhr das Auto olgen vor den Augen der Zuſchauer eintreten, bilden ge⸗ 1 N 5 75 in der zußerlichen e des neunaktigen Stückes 55 ſauſender Fahrt e 85 35 man die Num: einen warnenden Kontraſt. mer des Wagens feſtſtellen konnte. Das Publikum— der freie Eintritt beſteht auch 5 1 für die Ebling N und Freitag 1245 da 8 Rangierunfall.— Zugverſpätungen auf der Rhein⸗ körperte Schickſal der fünf Menſchen mit, die alle erſt ſpät, talſtrecke in einem Falle ſogar zu ſpät, die Gewißheit über die Ge⸗ f f 1 8 7 8 führt kent der ieee ae e— Viel 5 Freiburg 5 Br., 27. Nov. Heute 1 17,0 zu wenig bekannt iſt, daß an jedem Ort Beratungs- Uhr entgleiſte im Bahnhof Schallſtadt die Lo ko⸗ ſtellen beſtehen, an denen Kranke oder ſich(durch Huſten) mobive eines Arbeiter zuges, wodurch die verdächtig fühlende koſten los unterſucht und im Not⸗ beiden Hauptgleiſe geſperrt wurden. Die Schnell⸗ falle geheilt werden können. Auf ſie und die Möglichkeit züge nach Berlin und Baſel erlitten 60—80 Minuten einer Heilung durch planmäßige Zuſammenarbeit von Arzt Verſpätung. Perſonen⸗ und Sachſchaden ſind nicht 1010 n beſcheſag een wit annere hes enkſtanden. Nach eineinhalbſtündigen Arbeiten konnke 1 8 5 0 pes entraß e tee 35 2 15 die Strecke wieder freigemacht werden, ſo daß 2 kämpfung der Tuberkuloſe“, die in Manheim durch die 19.00 Uhr 1 25 der normale Zugverketzr auf der Strecke Orts⸗ und Betriebskrankenkaſſen ihre Unterſtützung fand, Baſel⸗Freiburg wieder aufgenommen werden konnte. wird durch dieſe Aufklärung viel notwendige und wertvolle* eee eee 3 85* Oftersheim bei Schwetzingen, 27. Nov. Heute 8 7 früh gegen 5 Uhr iſt aus bisher ungeklärter Urſache Gegen das nene Kin derſolbas in der Scheune des Bahnarbeiters Phil. Müller * Bad Dürkheim, 27. Nov. Eine Verſammlung in der Mannheimer Straße Feuer ausgebrochen, der Geſchäftsführer und Vorſtandsmitglieder der das ſich mit großer Geſchwindigkeit ausbreitete. Die pfälziſchen Krankenkaſſen und der Vertreter pfälzi⸗ Scheune brannte bis auf die Grundmauern nieder. ſcher Wirtſchaftsverbände unter Vorſitz von Ge⸗ Ein unmittelbar angrenzendes Stallgebäude erlitt werberat Ullemeyer⸗Landau, die dieſer Tage erheblichen Brandſchaden. Die Scheune Müllers ſtattfand, war ſich einig darüber, die Mittel für war mit Heu⸗, Stroh⸗ und Tabakvorräten und ver⸗ die Erbauung eines Kinderſolbades abzulehnen. ſchiedenen Fahrniſſen gefüllt. Der Geſamtſchaden Sämtliche Diskuſſionsrebner erklärten ſich gegen dürfte etwa 12—15 000/ betragen, iſt aber durch die Erbauung. Verſicherung gedeckt. .das muss besonders sorgfülilg ausgeudlilt werden. SGunt muss es sein, oline Frage, FaäÜn soll es sein und Dillig obendrein. Vill man das alles erreichen, dann llt nur das eingehende Studium der Anzeigen in der M. M. Z. Dorteilmaſt Ruft, wer jetæt fuuft und nicht wartet, bis die Auswahl geringer wird. Nutro rerfauſſ. wer letat imsęriert Zelintausende N. M..- Leser wasten auf die Weihnachts- Angebote. Keiner liebt das Kaufen in den letzten Jagen vor dem Fest. Die Geschäftsleute sollten das beachten und rœdfitreltig nit der Propaganda beginnen. Der Weiimnaucits- Amzeiger der N. M.. ist PDesonders gut! Hotelneubau in Karlsruhe? * Karlsruhe, 27. Nov. Eine Eſſener Hoch⸗ und Tiefbaugeſellſchaft plant im Gebiete des neuen Bahn⸗ hofes neben dem Hotel„Reichshof“ die Errichtung eines großen Hotels mit etwa 200 Betten. Da⸗ gegen wenden ſich die Hotel⸗ und Gaſtwirte⸗Verbände in einer Eingabe an die Stadtverwaltung. Es wird darauf hingewieſen, daß nicht nur die größeren, ſon⸗ dern auch die mittleren und kleineren Hotelbetriebe die größten finanziellen Laſten auf ſich genommen haben, um ihre Unternehmungen durch weſentliche Verbeſſerungen den modernen Anforderungen anzu⸗ paſſen. Hierbei ſei größtenteils die Grenze des Trag⸗ baren überſchritten, ſodaß von einer nennenswerten Rentabilität keine Rede mehr ſein könne. Im übrigen ſei der Bedarf an größeren, allen begrün⸗ deten Anſprüchen genügenden Hotels überreichlich gedeckt. Ein ſolcher Hotelneubau würde nichts mehr und nichts weniger bedeuten als den völligen Ruin des jetzt ſchon ſchwer um ſeine Exiſtenz ringenden Hotel⸗ und Gaſtwirtsgewerbes. Auch die Hotel⸗ neugründung würde, wie die Vorgänge in anderen Städten bewieſen, von der Kataſtrophe nicht verſchont bleiben und damit auch die Karlsruher Handwerke in eine bedrohliche Lage gebracht, da, wie man höre, dieſe Kreiſe ſich an der Geſellſchaft nennenswert be⸗ teiligen ſollen. Gegen Augſt⸗Abhebungen bei Banken rr. Baden⸗Baden, 27. Nov. Drei große hieſige Vereinigungen, und zwar der Gewerbe⸗Verein und Handwerkerverband, der Badiſche Einzelhandel Ba⸗ den⸗Baden und das Ortskartell Baden⸗Baden des Deutſchen Beamtenbundes, erlaſſen heute an die Einwohnerſchaft eine Aufforderung von ſogenann⸗ ten„Angſtabhebungen“, die infolge von Bankinſolvenzen und Zahlungsſchwierigkeiten eini⸗ ger Betriebe vorgenommen werden, für die Folge albzuſehen. Selbſt die Tatſache, daß empfindliche Verluſte und ungewöhnliche Erſchütterungen einzel⸗ ner Wirtſchaftskreiſe zu beklagen ſind, düpfe nicht dazu führen, daß durch falſche und übertriebene Gerüchte das Publikum zu Geldabnahmen verleitet wird, die das Wirtſchaftsleben ganzer Gemeinden aufs ſchwerſte zu ſchädigen geeignet ſeten. Die Ver⸗ bände fordern zum Schluß die von ihnen vertrete⸗ nen Kreiſe eindringlich zu gemeinſamer Mit⸗ arbeit an dem Ziele der Wieder beruhl⸗ gung auf, damit die augenblicklichen wirtſchaftlichen Schwierigkeiten nicht noch mehr verſchärft werden. — Es kann kein Zweifel darüber beſtehen, daß die Beunruhigung in der Einwohnerſchaft einen hohen Grad erreicht hat und noch im Steigen begriffen iſt. Hoffentlich trägt die Aufforderung der Verbände da⸗ zu bei, daß die Stimmung wieder eine ruhigere wird, * * Karlsruhe, 26. Nov. Aus einem Beicht⸗ ſtu hl() in der Bonifatiuskirche entwendete ein unbekanuter Täter am Montag vormittag eine Wolldecke im Wert von etwa 40 Mark. * Ettlingen, 26. Noy. Auf dem Schuttabladeplatz bei der Bulacherſtraße wurden unter dem Schutt zwei geladene Revolverkanonen gefunden. Wie dieſe auf den Schuttabladeplatz kommen, iſt noch nicht feſtgeſtellt. Die gefährlichen Fundgegenſtände wurden der Polizei übergeben. 5 * Todtnauberg, 26. Nov. Mutter Klingele, die allen Freunden des Schwarzwaldes bekannte Be⸗ wirtſchafterin der Zaſtlerhütte am Feldberg wurde geſtern 80 Jahre alt. 45 Sommer hat ſie auf der Zaſtlerhütte verlebt. Der Badiſche Schwarzwald⸗ verein veranſtaltete eine kleine Feier, bei der der Präſident des Vereins, Geheimrat Prof. Dr. Seith Freiburg, die Jubilarin feierte. 8 5 Schluß des redaktionellen Teils S a„ Heilwirkend Peter Rixlus 60. mn. b.., Mannheim Förnsprecher 28 796 und 28797 Wilhelm Müller jun., U 4. 25, Fefnsprecher 24636 * die Photographiſche Linſe gewiſſermaßen als Zeichen⸗] dern eine Werbewirkung im eigentlichen Sinne her⸗ ſtift und Pinſel, nicht etwa um künſtleriſche Unzu⸗ vorzubringen, hat ihn auf dieſen Weg gewieſen. länglichkeit zu überbrücken, ſondern weil er der K. F. e 725 die Photographie in ſei⸗ 5 5 8 l 5 nem Falle die größte Ueberzeugungskraft beſitzt, 5 2. N Man hält den Vorgang dieſer Bilder, da er durch O Eine Stilentgleiſung Richard Wagners. Ri⸗ die immer objektive Linſe gezeichnet wurde, für wahr. chard Wagner in allen Ehren! Daß aber der große Und darauf kommt es hier an. In ſeinen letzten Meiſter der Muſtk⸗ und Dichtkunſt zuweilen die Arbeiten iſt er auf dieſem Wege ſchon wieder weiter deutſche Sprache ſehr kanzleimäßig und ſchwerfällig gekommen: es kommt ihm nicht mehr darauf an, behandelte, zeigt ſein„Dank“, den er amg. Septem⸗ durch das Bild nur den Wahrheitsbeweis führen zu ber 1882 an der Spitze des„Bayreuther Tagbl.“ ver⸗ wollen, ſondern Schutzumſchläge wie für das Buch öffentlichte. Damals war„Parſifal“ zum erſten Zement, Eros und die Umſchläge für die Sportzeit⸗ Male aufgeführt worden und Bayreuther Mitbür⸗ ſchrift Arena ſind zu einer wahrhaft graphiſchen Mo⸗ ger, junge Männer und junge Mädchen, hatten in numentalität geſteigert. Nicht die Wahrheit des den Vorſtellungen mitgewirkt. Nun dankt ihnen Themas ſoll hier gezeigt werden, ſondern eine Wagner mit folgenden Worten:„Wir ſind durch Stimulanz, eine Atmoſphäre ſoll ſich dokumentieren. ſolche geglückte Mitwirkung auf die Pfade einer Und das iſt in allen dieſen Beiſpielen ganz beſon⸗ ſchönen Anteilnehmung der Bayreuther Bürgerſchaft ders gelungen. Die Verwendung der Photographie auch an dem der Welt vorzuführenden Kunſtwerke für ſolche Dinge birgt ſicher ſehr große Gefahren. ſelbſt geraten, deren förderliche Bedeutung in Er⸗ Der Weg vom Ueberzeugend⸗Großen zum Banalen wägung ziehen zu dürfen, mir als ein nicht wert⸗ iſt kurz, ſo daß die Grenze ſehr leicht zu über⸗ loſer Ertrag der erlebten Feſtſplele erſcheint.. ſchreiten iſt. Was ſagt Horaz?„Auch der wackere Homer ſchläft In den letzten Jahren ſind beſonders unter dem zuweilen! Schlagwort„Photomontage“ ſehr viele Dinge O Uraufführung im Breslauer Lobetheater. gemacht worden, die die Belangloſigkeit und die Un⸗ Friedrich Lichtneker„Eros im Zuchthaus“ zulänglichkeit der Photographie in den Händen un⸗ Plättner, ſelbſt ehemaliger Zuchthausgefangener geſchickter Bearbeiter bewieſen. Es iſt nun einmal hat die Sexualnot der Strafgefangenen in einem er⸗ eine der unglücklichſten Erſcheinungen in faſt allen ſchütternden Tatſachenbuch beſchrieben. Lichtneker hat Gebieten der angewandten Kunſt, daß irgendeine jetzt mit ihm zuſammen dies Buch dramatiſiert, und große Leiſtung ſofort ein Heer von Mitläufern auf was die Stärke bes Tatſachenberichtes war, die Be⸗ den Plan ruft, und beſonders hier bet der Verwen⸗ ſchränkung auf die eine Not, das wird die Schwäche dung der Photographie glaubten ſehr viele, ihre des Dramas, in dem man keine Menſchen, ſondern zeichneriſch künſtleriſchen Unzulänglichkeiten durch nur Opfer der Sexualnot agieren ſieht. Lichtneker dieſes bequeme Mittel überbrücken zu können. argumentiert, zwei Jahre ohne Frau hätten ſeinen Die Folge davon iſt, daß eine an ſich gute Sache Helden körperlich und ſeeliſch ruiniert, als ob, wenn ſofort zu Tode gehetzt wird und die ſchlechten Dinge man ſchon den Standpunkt Lichtnekers einnimmt, auch die guten in Mißkredit bringen. John der ein abſolut durchgebildeter Künſtler, 90. aus der Werbeüberzeu⸗ fürde alle Dinge 8. Nicht als arſtellen en, aber Drama, vie als Mahn un Wort Zucht⸗ eriſche t ſo leichther szuſprechen, ehe man weiß, was es birgt, hat Lichtnekers Stück ſeinen Wert. Dieſer Wert erhöht ſich dadurch, daß das Werk nicht agitatoriſch oder ſcharf anklägeriſch, ſon⸗ dern ſtill und ruhig berichtend bleibt. Die Breslauer Aufführung zeigte unter Max Ophüls Leitung ein ausgezeichnet aufeinander eingeſpieltes Enſemble und mehr als provinzielle Fähigkeit. Die Heidelberger Auslandskurſe an der Uni⸗ verſität wurden dieſes Jahr von 236 Teilnehmern beſucht(gegen 222 in 1928 und 180 in 1927), 123 Herren und 113 Damen. Von den Nationen waren am ſtärkſten vertreten Groß⸗Britannien mit 69, die Vereinigten Staaten mit 52, Schweden mit 21, Frankreich mit 19 und Finnland mit 11 Teilnehmern. Neben den in Heidelberg immer zahlreichen Angel⸗ ſachſen kann man alſo lebhaften Beſuch aus den nor⸗ diſchen Reichen und dem benachbarten Frankreich feſtſtellen. Die Kurſe werden auch nächſtes Jahr wie⸗ trägen, die diesmal ganz aktuelle Themen behandeln ſollen. Selbſtverſtändlich werden auch wieder Fuh⸗ rungen, gemeinſame Ausflüge und Geſelligkeit ver⸗ anſtaltet werden.„ Fingerſpitzen⸗Kunſt. Kabei Teng iſt die neuſte Kunſtattraktion von Newyork. Er iſt chine⸗ ſiſch geſchulter Maler und führt ſeine Farbbilder an⸗ nungen entwirft er mit den Nägeln Dieſe ſonder⸗ bare Fingerſpitzenkunſt betreibt der Künſtler bereits über zehn Jahre und hat ſich darin eine frappante Technik angeeignet, die es ihm ermöglicht, die voll⸗ endetſten Stilleben und Landſchaften auf die Lein⸗ wand und das Papier zu zaubern. Der Künſtler trägt ſich mit der Abſicht, ſeine Kunſt auch in Europa bekannt zu machen.. 5 Eiuſt und jetzt „Als ihr euch verlobtet, war dein Mann ſo ver⸗ liebt in dich, daß er dich beinahe aufgefreſſen hätte.“ Ja. Und jetzt ſagt er, er bereue es, daß er es nicht getan hat. 8„Karikaturen“, der abgehalten werden mit Sprachlehrgang und Vor⸗ ſtatt mit dem Pinſel, mit den Fingern aus. Zeich⸗ 4* S8 S S = * 5 — 3 3 Donnerstag, den 28. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung Raubüberfall auf einen Gelöbriefträger Der Täter von Paſſanten feſtgenommen * Karlsruhe, 28. Nov. Am Mittwoch vormit⸗ tag wurde der 58 Jahre alte i Io ſt, während er im Hauſe Kaiſerſtraße 122 Zuſtel⸗ lungen beſorgen wollte, im Treppenhaus von einem ihm folgenden Manne plötzlich itberfal⸗ len und durch mehrere Schläge mit einem ſo⸗ genannten Totſchläger auf den Kopf nie⸗ dergeſchlagen. Obwohl erhel blich verletzt, konnte der Ueberfallene noch um Hilfe rufen, worauf der Täter die Flucht ergriff, bevor er Geld und Wert⸗ papiere an ſich reißen konnte. Eini ge Paſſanten ver; folgten den Räuber nach dem Hauſe Kaiſerſtraße 112, wo ſie ihn ein holten und der ſchnell er⸗ ſchienenen Polizei auslieferten. Der Täter iſt der 40 Jahre alte, in Bruchſal geborene und hier wohn⸗ hafte Kraftwagenſührer Georg Deißler. Er wurde zur Verfügung der Staatsanwaltſchaft ins Bezirks⸗ gefängnis eingeliefert. Der verletzte Geldbriefträ⸗ ger wurde nach Anlegung eines Verbandes nach ſei⸗ ner Wohnung verbracht. Der Geldͤbriefträger iſt nahezu 60 Jahre alt. Er hatte bei dem Ueberfall noch die Geiſtesgegenwart, die Geldtaſche, die ihm bei dem Sturz auf der Treppe aufgegangen war, an ſich zu reißen. Der Täter, der ſtellenloſe Chauffeur Georg Deißler, flüchtete in den Hof des Hauſes Kaiſerſtraße 112. Da aber der Hof von Mauern umgeben iſt, war an ein Entkommen nicht zu denken. Deißler war voll⸗ kommen mittellos und hatte nur einen Perſo⸗ nalausweis und einen Führerſchein bei ſeiner Feſt⸗ nahme bei ſich. Der überfallene Geldbriefträger Joſt iſt nach der „Bad. Preſſe“ einer der älteſten und gewiſſenhafte⸗ ſten Briefträger des Karlsruher Bezirks. Im Sommer des letzten Jahres hatte er ſein 40jähriges Dienſtjubiläum gefeiert. Er genießt bei den Ge⸗ ſchäftsleuten in der Kaiſerſtraße, die zu ſeinem Zuſtellungsbezirk gehören, großes Anſehen. Joſt hatte einen Barbetrag von etwa 1400/ und Wertbriefe in Höhe von etwa 6000/ bei ſich. Die Gelddtaſche mit dem faſt vollen Betrag der Zuſtellungen wurde in Sicherheit gebracht. Proteſt der Tabakarbeiter * Oeſtringen, 27. Nov. Hier fand eine vom Zen⸗ tralverband chriſtlicher Tabakarbeiter ein⸗ berufene Verſammlung ſtatt, in der Verbandsſchrift⸗ letter Mucker ⸗Düſſeldorf über„Chriſtliche Ge⸗ werkſchaften und Arbeiteraufſtieg“ einen Vortrag hielt. Bezirksleiter Fuchs ⸗Bruchſal verbreitete ſich über Fragen der ſozialen Geſetzgebung. In der Verſammlung wurde ferner Stellung genommen zu der Frage einer weiteren ſteuerlichen Be⸗ laſtung der Tabakinduſtrie. Anlaß hierzu gaben die inzwiſchen in der Preſſe bekanntgeworde⸗ nen Vorſchläge bezüglich einer Erhöhung der Ab⸗ gaben vom Tabak um über 2000 000 Mark. Die Verſammlung erklärte eine weitere Belaſtung der Tabakinduſtrie nach der ſteuerlichen Seite für un⸗ tragbar und nahm einſtimmig folgende Ent⸗ ſchließ ung an: „Die heutige Tabakarbeiterverſammlung nimmt mit Bedauern Kenntnis von dem Vorhaben der Reichsregierung, der Tabakinduſtrie eine weitere ſteuerliche Belaſtung aufzubürden. Sie prote⸗ ſtiert mit aller Entſchiedenheit gegen ein ſolches Vorhaben und iſt der Meinung, daß eine ſolche Steuererhöhung nicht verantwortet werden kann. Die Verſammlung erſucht daher die Parteien des Reichstages, dahin zu wirken, daß das Vorhaben der Reichsregierung nicht zur Durchführung kommt.“ * Tr. Ladenburg, 26. Nov. Aus den verſchiedenen Ehrungen, die dem toten Auto⸗Erfinder Dr. h. c. C. Benz in den letzten Tagen erwieſen wurden, iſt u. a. die anhängliche Treue vom Schnauferl⸗ Club Mannheim(Sektion Baden⸗Pfalz) her⸗ vorzuheben, der das Ehrengrab des Toten mit einem prachtvollen Kranz ſchmückte. Außerdem ſtellte ſich der Glub zu einem kurzen Beſuch in der Villa Benz⸗ Ruhe ein, um das Modell des Grabdenkmals zu beſichtigen. Es ſind Beſtrebungen im Gange, dem Ehrenbürger von Ladenburg an zentraler Lage ein Denkmal zu errichten. War es doch Alt⸗Laden⸗ burg, das den großen Mann richtig erkannte, ihn durch die Ehrenbürgerwürde auszeichnete und ihn Beinahe drei Jahrzehnte hindurch eine Wahl⸗ heimat finden ließ. Mun 1 a November 1929 wird für die G Landwirtſchaft einen Markſtein und Während die wirtſchaftspoli⸗ Der 28. badiſchen Wendepunkt bedeuten. tiſchen Verbände— Badiſcher Bauernverein e. Gem. der b. H.(Sitz Freiburg) und Badiſcher Landbund e. Gem. b. H.(Sitz Karlsruhe)— unverändert weiter beſtehen bleiben, werden ſich die genoſſenſchaftlichen Organiſa⸗ tionen zu einer Einheitsorganiſation zuſa ſchließen Freiburg und Karlsruhe bringen je 1350 Genoſſenſchafſten, zuſammen 2670 Genoſſenſchaf⸗ ten. Davon werden gegen 400 Doppelorganiſationen eingehen. Beſonders erfreulich iſt die Tatſache, daß auch die 650 Kreditgenoſſenſchaften nun⸗ mehr unter einen Hut gebracht werden können. In ihren Generalverſammlungen am 28. d. M. werden der Genoſſenſchaftsverband des Badiſchen Bauern⸗ vereins und der Verband der badiſchen landwirt⸗ ſchaftlichen Genoſſenſchaften auf Grund eines Ge⸗ ſetzes, das dem Reichstag zur Annahme vorliegt, die Bildung eines Einheitsreviſionsverbandes unter dem Namen mAmen⸗ etwa „Verband landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften in Baden e. V. Karlsruhe“ Der Vorſtand wird aus Herren von Sruhe gebildet und auch der Ver⸗ bandsausſchuß paritätiſch zuſammengeſetzt werden. Die beiden Verbände bringen das notwendige Per⸗ ſonal mit. Leider ließ ſich bei den Rationaliſierungs⸗ maßnahmen ein Perſonalabbau(der in Karlsruhe bereits im Jahre 1926 und in Freiburg in den letzten Monaten durchgeführt wurde) nicht vermeiden; doch konnten Härten im Großen und Ganzen vermieden werden. Ferner wird die Verſchmelzung der Badiſchen Landwirtſchaftsbank, Karlsruhe, mit der Badiſchen Bauernbank, Freiburg, beides e..m. b.., ſtattfinden und zwar auf Grund des Genoſſenſchafts⸗ geſetzes. Die neue Bank trägt den Namen„Badi⸗ ſche Landwirtſchaftsbank(Bauernbank) e. G. m. b..“(Sitz Karlsruhe). Vorſtand und Aufſichts⸗ rat ſind gleichfalls paritätiſch zuſammengeſetzt. Schließlich erfolgt die Vereinigung der Waren⸗ zentralgenoſſenſchaften, das iſt die Badi⸗ ſche landwirtſchaftliche Hauptgenoſſenſchaft e. Gem. b. H. in Karlsruhe und die Zentralbezugs⸗ und Abſatz⸗ genoſſenſchaft e. Gem. b. H. in Freiburg, gleichfalls auf Grund des Genoſſenſchaftsgeſetzes. Die neue Firma beſchließen. Freiburg und Karl lautet:„Badiſche Landwirtſchaftliche Zentralgenoſſen⸗ ſchaft e. Gem. b.., 5 Amimenſchluß in der Landwirt Einheitsorganiſalion der eſchicke (Mittag⸗ Ausgabe) Hadiſchen Lanswirte Die finanzielle Seite der Fuſton iſt bereinigt, dank dem Entgegenkommen der preußiſchen Zentral⸗ gen noſſenſch aftskaſſe und des Reichsernährungsmini⸗ ſterlums, die beide die Mittel zur Sanierung und io Rationaltſierung zur Verfügung geſtellt haben. Die Badiſche Bauernbank geht vollkommen ſaniert in die neue Organiſation ein. Die noch beſtehenden La⸗ 92 gerhäuſer der beiden großen Verbände— etwa 70— werden auf 30—35 verringert. Im Laufe der nächſten Monate will man an die Beſeitigung der Doppelorganiſationen gehen, wobei der wirtſchaftlich Schwächere von dem tſchaftlich Stärkeren aufgenommen werden muß. Eine Kommiſſion von vier Herren wird dafür tätig ſein, daß ſich die Einigung draußen raſch vollzieht. In einer geſtrigen ekonferenz, in der General⸗ ſekretär Landwirtſchaftsrat Kälber vom Verband der bad. landw. Genoſſenf ſchaften und Generaldirek⸗ tor Dr. Schwörer von der Zentralbezugs⸗ und Abſatzgenoſſenſchaft über die Einzelheiten des Zu⸗ ſammenſchluſſes berichteten, wurde ausdrücklich be⸗ tont, daß die neue Organiſation vollkommen unbe⸗ laſtet von früheren Schulden ins Leben tritt. Man errechnet den Umſatz der neuen Bad ſchen Landwirtſchaftsbank auf den Betrag von 2 Milliarden. Die neue Zeutralwarengenoſ⸗ ſenſchaft wird zweifellos ein leiſtungsfähiges Ge⸗ bilde darſtellen, wobei man erwartet, daß auch der Landwirtſchaftliche Verein und die Landwirt⸗ ſchaſfts kammer dazu übergehen werden, das von beiden betriebene Warengeſchäft an die Zentral⸗ genoſſenſchaft abzugeben. Weiter wurde die Hoff⸗ nung ausgeſprochen, daß früher oder ſpäter auch eine Einigung der berufstechniſchen Organiſationen Landwirtſchaftskammer, Landwirtſchaftlicher Ver⸗ ein und Verein ehemaliger Winterſchüler) erfolgt. Weiter beſteht die Abſicht einer gewiſſen Ar⸗ beitsgemeinſchaft zwiſchen dem Badiſchen Bauernverein und dem Badiſchen Landbund. Es finden darüber bereits Beſprechungen ſtatt und die kleine„Grüne Front“ ſoll ſich zunächſt auf Ge⸗ biete erſtrecken, auf denen Meinungsverſchieden⸗ heiten nicht vorhandn ſind. Man hegt die Zuverſicht, daß alle Landwirte draußen Vergangenes und Trennendes vergeſſen und durch Selbſthilfe dafür ſorgen, daß ihr ſchweres Los gebeſſert, daß vor allem durch eine einige genoſſenſchaftliche Front durch ganz Deutſchland, vor der die wirtſchaftspolitiſche„Grüne Front“ ſteht, die Rentabilität der Landwirtſchaft wiederhergeſtellt werden kann. Nachbargebiete Vermehrte Obſterzeugung an der Bergſtraße * Zwingenberg a. d.., 25. Nov. Zur Steige⸗ rung der Obſterzeugung werden in dieſen Wochen 2000 Frühobſtbäume auf den hieſigen Ge⸗ meindegrundſtücken gepflanzt, die der Nutznießung der Allmendͤbeſitzer dienen werden. Die gleiche Au⸗ zahl Neuanpflanzungen dürfte von privater Seite zu erwarten ſein, ſo daß vom nächſten Jahre an allein in unſerer Gemeinde ein Mehr von 4000 Obſtbäumen in Ertrag ſteht. Auch von den an⸗ grenzenden Gemeinden iſt bekannt, daß ſie im kom⸗ menden Jahre ihren Obſtbaumbeſtand vermehren wollen. * * Fraukfurt a.., 27. Nov. Der letzte Frank ⸗ furter Pferdemarkt in dieſem Jahre findet Montag, 2. Dezember, ſtatt. Dieſer Markt bietet vor Beginn des Winters nochmals Gelegenheit, überzählige Pferde zu verkaufen oder auch ältere Tiere gegen zwei⸗ und dreijährige Fohlen einzutau⸗ ſchen. Einige Transporte leichtere Arbeitspferde und Tiere des norddeutſchen Schlages ſind zum Verkauf gemeldet. auch diesmal wieder eine beſonders ſtarke Nach⸗ frage nach Schlachtpferden herrſchen. 5 f 0 10 Wie beim letzten Markt wird Verheerendes Schadenfener * Fockenberg⸗Limbach(Bezirk Homburg), 27. Nov. Geſtern morgen gegen 718 Uhr brach in der Scheune der Witwe Maria Weſtrich aus noch ungeklärter Urſache Feuer aus. Die Flammen, die an dem Heu, Stroh und Grummet gute Nahrung fanden, ergriffen auch den Stall und das kleine Wohn ⸗ haus. Das Anweſen brannte völlig nieder. Durch Waſſermangel ſtand die Feuerwehr dem ver⸗ heerenden Element ziemlich machtlos gegenüber. Das vorhandene Waſſer reichte gerade aus, um das an der Scheune anſtoßende Nachbaranweſen zu retten. Das Vieh und der größte Teil des Mobiliars der Witwe Weſtrich konnten in Sicherheit gebracht wer⸗ den. N sW. Darmſtadt, 27. Nov. Vergangene Nacht wurde in einem Hauſe der Eberſtädter Villenkolonie ein Einbruch verübt. Den Tätern fielen zwei Da⸗ menpelzmäntel, ein Nerzkragen, 12 ſilberver⸗ goldete Tortenlöffel und ſonſtige Kleinigkeiten in die Hände. Es wurde feſtgeſtellt, daß die Täter ſich in der Speiſekammer der Villa gütlich taten an Weißbrot und Rollſchinken. Dieſe Lebensmittel fand man heute früh in einer Gartenhütte in der Heidel⸗ bergerſtraße, wo ſich die Täter nach dem Einbruch aufhielten. Die Einbrecher ſind unerkannt ent⸗ kommen. a Urner VN Ae Walk. N K 175 0 8 80 N 10 0 00 1 1100 0 A 5 800 11 5. Seite. Nr. 553 Fünf Autos lane gelten :: Wörrſtadt(Kreis Mainz), 27. Nov. Eine ſelt⸗ ſane Verkettung verhängnisvoller Umſtände ver⸗ ürſachte auf der Landſtraße Ensheim—Wörrſtadt ſchwere Autvunfälle. Ein Laſtauto mit An⸗ hänger wollte auf der Landſtraße wenden, als plötz⸗ lich in großer Geſchwindigkeit der Weinhändler C riſt aus Flonheim mit ſeinem Perſonenwagen al der Richtung Ensheim kam. Infolge des dichten Nebels ſah er den Laſtwagen zu ſpät, und wollte ih; links überholen. Im gleichen Augenblick kam aus entgegengeſetzter Richtung ein Lieferwagen aus Zveibrücken, der ebenfalls wegen des Nebels d. Hindernis auf der Straße zu ſpät ſah. Mit vol⸗ le Wucht rannten die beiden Fahrzeuge gegenein⸗ a er, wobei die Wagen faſt vollſtändig demoliert werden. Einige Sekunden ſpäter näherte ſich der Perſor mungen des Weinhändler Blien aus Born⸗ heim der Unfallſtelle. Auch hier bemerkte der Führer den Unfall auf der Landſtraße zu ſpät, er bremſte zu ſcharf auf der glatten, mit Eis überzogenen Straße, din hatte das Bremſen keine Wirkung und der Wa⸗ eit ſauſte ebenfalls in den quer über der Landſtraße ſtehenden Lieferwagen. Der Anprall war ſo ſtark, dez Motor, Kühler und Chaſſis ſchwer beſchädigt würden. Der Führer wurde durch Glasſplitter im Geſicht verletzt. Die drei Wagen waren feſtinein⸗ ander geſchoben. Im nächſten Augenblick kamen aus Richtung Wörrſtadt und aus Richtung Enzheim je ein Laſt wagen, deren Führer den Unfall erſt in letzter Sekunde ſahen. Sie ſtoppten plötzlich ab, wodurch ſich ihre Fahrzeuge durch das ſcharfe Brem⸗ ſen mehrmals um die eigene Achſe drehten, erlitten jedoch weiter keinen Schaden. Die anderen drei Wa⸗ gen mußten abgeſchleppt werden. Gräßlicher Tod :: Mülhauſen i.., 27. Noy. In einem Anfall von Epilepſie ſtürzte ein 73 Jahre alter Mann auf das Gleiſe der Tram. Er wurde vom Straßenbahn⸗ zug erfaßt, deſſen Führer den Körper infolge des Ne⸗ bels nicht bemerkte, und etwa drei Kilometer mit⸗ geſchleift und getötet. Der Leichnam war ſchreck⸗ lich verſtümmelt. Schwerer Junge gefaßt ( Baſel, 27. Nov. Die Polizei verhaftete einen mehrfach vorbeſtraften Badener, der hier in letzter Zeit nicht weniger als vierzehn ſchwere Die b⸗ ſtäch le begangen und abwechſelnd in Genf, Baſel und Freiburg i. Br. gearbeitet hatte. Bei ſeiner Verhaf⸗ tung war er noch im Beſitz von zahlreichen Wert⸗ gegenſtänden. Tageobaleacled, Donnerstag, den 28. November No ionaltheater:„Die Räuber“, Anfang 19.80 Uhr. Apollotheater:„Paragraph 218% 20 Uhr. Lichtbilder⸗Vorttag, Freier Bund(Städtiſche Frnſthalle, 99 5 5 W. Hauſenſtein, München über„Rembrandt“, .15 1 Liederkranz Mannheim E..: Konzert i. Muſe man, 20 Uhr Mannheimer Mutterſchutz E..: Vortrag vom Prof, Dr. Holzbach über„Die Abkehr von der Famibte“, 20 Uhr im großen Saal der Handelskammer, I 1, 2. Lichtſpiele: Alhambra:„Andreas Hofer“,— Schau⸗ burg:„Jenſeits der Slraße“.— Capitol:„Teure Heimat“.— Scala:„Der Zarewitſch“. Gloria: „Der Befehl zur Ehe“.— Pala ſt⸗ Theater:„Die Schletertänzerin“.— it ninerſum:„Napoleon“, Ufa⸗ Theater:„Frau im Mond“. Sehens würdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags] tägl. 10—13 Uhr, 14— 16 uh Sonn⸗ u. Feiertags durchgeh. v. 11—16 Uhr.— Schlee. ſeum: Geöffnet tägl. v. 10—13 und 14—16 Uhr. Sonntags 11—16 Uhr durchgehend. Sonderausſtellung Dent Minnefinger(Bilder der Maneſſeſchen Handſchriftſ. Schloßbücherei:—1 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zen 32 Sonntag vorm. von 11—13 Uhr u. nachm. von 15—17 Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freiteg 15 bis 19 Uhr.— Planetarinm: 16 Uhr Beſichtigung; 20 Uhr 4. Lichtbildervortrag über Populäre Aſtronomie:„Die Meſſung des Sternlichtes und die Sternſarben“ von Prof. Dr. Feurſtein. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November 5 Begel 21 28. 2627 26] Nedar-Begeiſ 21 J 28..I Daf 9050 III. 200. 170.15: S erine.58 0,50 0,420,470 54 Mannheim 181 5 80.771.691.7184 1,68 Jagſtfetd.00 5.5 Max au.40.40.273.81 3,40 Mannheim.041,99.981,88 1,95 Taub 12 1181.08.06 ½1,08 Köln.35 1. 40.981 101.10 06 N —. ſ+2᷑ — 0 ö ————— g 100, FTT Nee Deanenalag, 28. Nodeaubes 1929 en 2 140. Jalagaung- M. 553 eſeiligt wirtſchaftsfeindliche Steuern! Die Handelskammer Heidelberg— Mosbach zur Die Handelskammer für die Kreiſe Heidelberg und Mosbach hat in ihrer letzten Vollſitzung zur Frage der Steuerreform eine Entſchließung angenommen, in der ſie die Anregungen begrüßt und befürwortet, welche die be⸗ vorſtehende vorläufige Klärung der Reparationsfrage zum Ausgangspunkt einer durchgreifenden Reform des deutſchen Steuerweſens machen wollen. In der Erwartung, daß die zuſtändigen Regierungsbehörden in Kürze mit einem umfaſſendenprogramm vor die Oeffent⸗ lichkeit treten werden, hält die Kammer den Zeitpunkt für gegeben, ihre grundſätzliche Auffaſſung zu dem Gedanken einer Steuerreſorm zum Ausdruck zu bringen. An der Spitze ſteht die Forderung nach Sparſam⸗ keit und Ausgabenſenkung. Um dieſe Forderung endlich praktiſch wirkſam werden zu laſſen, bedarf es einer gesetzlichen Regelung der Frage, in welcher Weiſe Steuerüberſchüſſe verwandt werden ſollen— und weiter einer geſetzlichen Erſchwerung der Möglichkeit, Ausgaben über das in öffentlichen Haushalten beſchloſſene Maß hinaus zu ſteigern. Da aber weiter die Grundlage eines geſunden Finanz⸗ ſyſtems eine geſunde Wirtſchaft iſt, muß unabhängig von der Forderung nach Sparſamkeit vor allem ein Abbau derjenigen Steuern verlangt werden, die in der gegenwärtigen ſchwierigen Zeit einen ausgeſprochen wirtſchaftsfeindl. Charakter haben, die Bildung von Kapi⸗ tal hindern, zur Verteuerung des Zinsfußes beitragen und auf dem Umweg über Arbeitsloſigkeit und Lohndruck auch die Maſſen der Bevölkerung treffen. Dieſe Forderungen beziehen ſich vor allem auf: 1. Fortfall von Induſtriebelaſtung und Rentenbankbe⸗ laſtung. 2. Abbau der übermäßigen Realſteuern, vor allem ganze oder wenigſtens überwiegende Beſeitigung der wirt⸗ ſchaftsfeindlichen Gewerbeſteuer. 3. Aufhebung bezw. Senkung fiskaliſch den deutſchen Kapitalmarkt aber unnötig liegenden Steuern. Als weitere Maßnahmen kämen in Frage: 4. Umbau der Hauszinsſteuer zu einer allgemeinen Miet⸗ unbedeutender, benachtei⸗ ſteuer, ſobald die wirtſchaftlichen Verhältniſſe eine Aufhebung der Wohnungszwangswirtſchaft möglich machen. N Der Abſchluß der Vereinigt. Königs- und Laurahütte G. GV. Bilanz für das am 30. Juni 1929 abgelaufene Geſchäftsjahr 18. Dez. einberufenen o. wird die Der gauf den 88 155 Die Gef den. das it bekanntlich als der polniſchen e Geſellſchaft hat eine hr 1928 nicht ausgeſchüttet nung vorgetragen. Dem⸗ deutſche Vereinigte Königs⸗ et, den Gewinn vor⸗ Verluſtkonto ergibt im Be⸗ Geſamthöhe von 376944 4 An Ausgaben und Abſchrei⸗ en dem insgeſamt 219 735/ gegen 201247 1 gegenüber, ſo daß ein Reingewinn von 157 208 J verbleibt. Bekanntlich wurden die Ge⸗ e Ger 1 Montangeſellſchaft m. b.., abgeſto en dementſpre 51 geſamte und Laurahü nde für das Geſchäf und den Gewinn auf neue entſprechend beantragt auch die und Lau rahütte, wie ſchon burz dewinn⸗ und re Einnahmen in der q 5 5 402 062), im weſentlichen durch den der genannten Effekten⸗ Peteiligung. Vorräte und Immobilien ſind wenig verän⸗ dert, Kapital und Obligationen nicht verändert. Die Spe pothekenſchulden ſind auf 531 143,(gegen 623 199/ i. VB.) gefunben. Kreditoren ſind auf 2 277 233„ gegen 2 759 188 4 im Vorjahre zu egangen. Ueber die Beſchäftigung der Ppolniſchen Kön d Laurahütte im Jahre 1920 wird be⸗ icht und Abſatz ſich auf den Gruben 1 richtet, Faß Erzeugurg Vefriedigend geſtaltet hben und die Eiſenkonfunktur rück⸗ läufig geworden iſt. Darleheuskaſſe Lehen ⸗ „Zum Konkurs der Spar⸗ und N 0 Die Unterbilanz bei Betzenhauſen b. Freiburg i. Br. diefer bekanntlich durch die Schwierigkeiten der Bad. Bauernbank mitverunglückten Kaſſe beläuft ſich auf 400 000„,, ſodaß jedes Mitglied dieſer Genoſſenſchaft mit Un beſchränkter Haftpflicht mit mindeſtens 4000 Mark herangezogen werden muß. Die Ver⸗ luſte erfolgten durch ungünſtige Kreditgebarung, beſonders durch den Verſuch, die ſchwer notleidende, inzwiſchen ver⸗ krachte Harmonium⸗ und Pianofabrik Gol! AG. durch weitere Kredithergabe zu retten. Eine Steuerreform 5. Senkung der Einkommenſteuertarife in einer Weiſe, die der geringen Leiſtungsfähigkeit der unteren Ein⸗ kommen Rechnung trägt und die überſteigerten Spitzenſätze auf ein fiskaliſch wie wirtſchaftlich ge⸗ ſundes Maß herabgedrückt. Die Senkung der Einkom⸗ menſteuer darf jedoch nur bis zu der Grenze erfolgen, innerhalb welcher anderweitig eine ſichere Deckung der Ausfälle gewährleiſtet. Bei der Durchführung dieſer notwendigen Erleich⸗ terungsmaßnahmen werden gewiſſe Aenderungen im Finanz⸗ und Laſtenausgleichſyſtem erforderlich ſein, die— ohne die Hoheit des Reichs anzutaſten, den Ländern und Gemeinden ein erhöhtes Maß von Selbſtbeſtimmung und Selbſtverantwortung ſichern ſollen: Heute bilden die Steuerüberweiſungen als Ausgleich für die zahlreichen geſetzlichen Aufgaben das Rückgrat der Finanzen von Ländern und Gemeinden. Die Höhe dieſer Ueberweiſungen wird überwiegend nach dem örtlichen Auf⸗ kommen beſtimmt. Es empfiehlt ſich, dieſe rohe und durch⸗ aus unbefriedigende Berechnungsart durch eine Methode zu erſetzen, welche bei der Beſtimmung der Ueberweiſungs⸗ höhe auch den Aufwand berückſichtigt, der ſich aus den über⸗ tragenen Aufgaben, aber nur in einem geſetzlich feſtgelegten Umfang, ergibt. Eines der weſentlichſten Erforderniſſe der kommenden Finanzreform muß ſchließlich die Schaffung einer neuen beweglichen Einnahmequelle ſein, die den Ländern und Gemeinden einen Erſatz für den Wegfall der Gewerbe⸗ ſteuer gewährt. Dieſe neuen Einnahmen müſſen ertrag⸗ reich ſein, möglichſt weite Kreiſe der Gemeindeangehöri⸗ gen unmittelbar erfaſſen, bei den Selbſtperwaltungskör⸗ pern das Bewußtſein der Verantwortung gegenüber ihren eigenen Steuerzahlern ſtärken und damit den Willen zur Sparſamkeit fördern: Unter den verſchiedenen Möglichkeiten ſcheint bei allen ſeinen Nachteilen das Gemein dezuſchlagsrecht zur Einkommenſteuer den ſteuerlichen Notwendigkeiten am eheſten zu dienen. Allerdings dürfte es zweckmäßig ſein, dieſes Zuſchlagsrecht nach oben zu begrenzen und bei Ueberſchreitung einer gewiſſen Höhe durch einen Ver⸗ waltungskoſten beitrag, der alle Erwachſene gleichmäßig erfaßt, zu ergänzen. . ði] einen nicht mit notwendiger Stimmenmehrheit gefaßten Santerungsbeſchluß erhoben wurde. Bei Annahme hätten die Verluſte der unbeſchr. haftenden Genoſſenſchafter nur etwa 1700, betragen. Firmen aufge⸗ taucht ſind. Dabei hat ſich kein Anlaß zu einem ſtrafrecht⸗ Anlaß der Zahlungseinſtellung der b. lichen Einſchreiten ergeben. In der Preſſe ſindet ſich ver⸗ einzelt die Nachricht, daß das Amtsgericht das Vergleichs⸗ verfahren eröffnet habe. Richtig iſt bisher nur, daß der Antrag auf Eröffnung des Vergleichsverſahrens v rid en Firmen geſtellt iſt. Das Gericht hat den Antr tellern zur Beibringung der geſetzlich notwendigen Un kurze Friſten beſtimmt. Erſt nach deren Ablauf iſt scheidung auf die Anträge zu erwarten. Di und Handelsbammer in Kaſſel iſt von den um eine Nachprüfung ihrer hrung erſuch den und wird dieſem Erſuchen ſuatigeben * Vogtländiſche Credit⸗Bauk AG. Konkurs. Die Verwaltung der Vogtlö AG., Plauen i.., hat anſtellbe des bal ligten Vergleichs⸗ verfahrens geſtern das Konkursverfahren bean⸗ tragt. Sie will das Verfahren nach dem Prüfungstermin durch einen Zwangsvergleich beenden. Die Urxſache der Inſolvenz iſt darim zu ſuchen, daß der AR.⸗Vorſitzende Huge Lange, Verhaftung in einer ander Alrcge angen hat, ſeine Ver⸗ ichtu n bei der 2(anwach! Die Effektendepots ſind vollſtändig in Ordnung. Gericht eingereichte Status ſtellt ſich nach 2 Dubioſem auf 0, zu 1,1 Mill.&, ſo daß beſte nf in der Maſſe liegen dürften. * Zahlungseinſtellung der Gewerbebank Großenhain. Die Gewerbebank Großenhain in Großenhain in Sachſen hat ſich infolge neuerdings mehrfach erlittewer Verluſte ge⸗ zwungen geſehen, mit dem geſtrigen Tage die Zahlungen einzuſtellen. * Zur Zahlungseinſtellung der Bank für Handel und Gewerbe AG., Lübeck. Die Reviſion bei der Bank für Handel und Gewerbe in Lübeck hat die ſchlimmſten Befürchtungen übertroffen, die man an die Zahlungseinſtellung der Bank knüpfte. Die Verbuſte in Plauen i. V. in en Credit⸗Bans zung der 8 40 v. H. Stützungsaktion ſcheiterte daran, daß Widerſpruch gegen belaufen ſich auf über 3 Mill.&. Der Status bedeutet für Die Tabakſteuer-Erhöhung Neuerdings hat es glücklicherweiſe den Anſchein, daß die noch vor kurzer Zeit zur Debatte geſtellten Projekte eines Tabakmonopols, mit dem man den Reichsfinanzen auf die Beine helſen wollte, nicht zur Wirklichkeit werden. Es muß aber als wahrſcheinlich bezeichnet werden, daß die Forderung nach einer Erhöhung der Tabak⸗ ſteuer, die unter anderem Geheimrat Dr. Silverberg vor einigen Tagen auf der Tagung der Kölner Handelskammer ausgeſprochen hat, erfüllt wird. Es verlautet nämlich, daß das vom Reichsfinanzminiſter vor einiger Zeit im Reichstage angekündigte und bisher noch mit dem Schleier des Geheimniſſes verhüllte Finanzprogromm der Reichs⸗ finanzverwaltung eine Erhöhung der Tabakſteuerſätze ein⸗ schließt. Die einzelnen Steuererhöhungen ſollen betragen bei der Zigarette Steigerung der Banderole von 30 auf 33 v. H. des Kleinverkaufspreiſes, außerdem Erhöhung der Materialſteuern um 25 v.., d. h. von 4 auf 5 1 pro Kilogramm Zigarettentabak. Bei dem Zigarettenpapier Erhöhung der Steuer v. 1,50 auf 2,50 4 pro 1000 Blatt, bei Pfeifenkabak Erhöhung der Banderolenſteuer von 20 auf 95 v. H. des Kleinverkaufspreiſes, bei echtem Feinſchnitt (Zigarettentabak) zur Selbſtherſtellung von Zigaretten, Steigerung der Banderole von 45 guf 60 v. H. Die Zi⸗ garre ſoll ven jeder Steuererhöhung befreit bleiben, da man weitere Schädigungen des ſchwerkämpfenden Zi⸗ garrengewerbes vermeiden möchte. Wie es heißt iſt außerdem beabſichtigt, eine Kontingen⸗ tierung in der Zigaretteninduſtrie durchzuführen, damit nicht wieder ſo unliebſame Konkurrenzverhältniſſe ein⸗ ſetzen, wie es bei früheren Steuererhöhungen der Fall war. Intereſſant iſt nun in erſter Reihe, die Frage nach dem vorausſichtlichen Effekt der geplanten Maßnahmen. Nach den bisher vorliegenden Mitteilungen verſpricht man ſich in der Reichsfinanzverwaltung eine jährliche Mehr⸗ einnahme von 150 Mill.& aus der Zigarette und von 50 Mill./ aus den ſonſtigen Tabakwaren. Ob bei dieſer Kalkulation der vorausſichtlich eintretende Konſumrück⸗ gang in Betracht gezogen wurde, iſt bisher nicht bekannt geworden. Jedenfalls wird zu berückſichtigen ſeln, daß möglicherweiſe eine ſtarke Abwanderung von der Zigarette zu der Zigarre, die ja von der Steuererhöhung nicht be⸗ troffen wird, die Folge der in Ausſicht genommenen Fi⸗ nanzreorganiſation ſein wird. Allerdings erſcheint die Be⸗ fürchtung übertrieben, daß hierdurch die ganze Steuer ⸗ erhöhung ilnſoriſch werden könnte. Es iſt wie weiterhin mitgeteilt wird geplant, einen Teil der aus der Steuererhöhung hereinkommenden Mittel zur Subventionierung des notleidenden deutſchen Tabak⸗ l baues zu verwenden. Hierbei ſcheinen ſozialpolitiſche Er⸗ wägungen maßgebend geweſen zu ſein, da die Lohnverhält⸗ niſſe hier ſchon ſeit langer Zeit als außerordentlich unzu⸗ reichend bezeichnet werden. Zuſammenfaſſend iſt feſtzuſtellen, daß die Ablehnung des Tabakmonopols in höchſtem Grade als begrüßenswert be⸗ zeichnet werden muß. Die Einführung eines ſolchen Mo⸗ nopols wäre gleichbedeutend geweſen mit einer weiteren wie aus den Erfahrungen der letzten Jahre zur Genüge bekannt iſt, unter allen Umſtänden unerwünſcht iſt. Die Mehrzahl der Verbände, in denen das Tabakgewerbe zu⸗ ſammengeſchloſſen iſt, hat ja auch mit nicht mißzuverſtehen⸗ der Deutlichkeit in den letzten Tagen zum Ausdruck ge⸗ bracht, wie ruinös ein Tabakmonopol für den Zigaretten⸗ handel ſein müßte. Selbſtverſtändlich wird die jetzt in Ausſicht ſtehende Steuererhöhung auf das Tabakgewerbe auch von einem ungünſtigen Einfluß ſein, da wahrſchein⸗ lich eine Einſchränkung des Konſums erfolgen wird, und eine Rückwanderung von beſſeren zu billigeren Quali⸗ täten mit geringer Verdienſtmöglichkeit zu erwarten iſt. Derartige Nachteile müſſen aber ſchließlich in Kauf ge⸗ nommen werden, wenn eine Beſſerung der Reichsfinanzen in wirkſamer Weiſe durchgeführt werden ſoll. Die Frage, ob eine Geſundung des Etats nicht beſſer durch Senkung der Ausgaben für unproduktive Zwecke als durch Steuer⸗ belaſtung erreicht werden kann, ſteht hier nicht zur Dis⸗ kuſſion. Das Tabakgewerbe ſteht der Steuererhöhung augenblicklich inſoſern in einer etwas beſſeren Poſition, als noch vor kurzer Zeit, gegenüber, da vor einiger Zeit eine ſcharfe Konzentration durchgeführt wurde leidige Schleudern mit Tabakwaren faſt vollſtändig unter⸗ bunden werden konnte. Möglicherweiſe wird die Konzen⸗ tration nun in der Zigaretteninduſtrie noch weitere Fort⸗ ſchritte machen, da das Reemtsma ⸗ Neuerburg ⸗ Syndikat vereinzelten Außenſeitern ſogenannte„Extratouren“ ohne⸗ hin unmöglich macht Steuerwert Berechnete Menge in Miu. Wik. in Mill Stück bezw. Kg igarren 47,18 1 785,98 waretten 125,4 8 619,96 ingeſchnitt. Rauchbabar 0,58 0,10 eiſentabar 11,74 9,50 5 552 59,80 tabak f 0,82 04 ettenhüllen.20 862,66 Murk. An Zigarettentabak ſind im 2. Viertel des Rech⸗ brocht worden; zm 1. und 3 Betätigung der öffentlichen Hand in der Wirtſchaft die ja, und das Insgeſamt ergibt ſich ein Steuerwert von 187,94 Mill. nungsjabres 907 Mill. Kg. in die Herſtellungsbetriebe ver⸗ die Inhaber von Depoſiten, ſowie Giro⸗ und Sparkonten, daß ſie mit etwa 20 v. H. ihrer Forderungen an die Bank nicht befriedigt werden können. Bei der Reviſton ſtellie ſich heraus, dacß der Direktor Hirſchfeld nicht nur leichtfertige ungedeckte Kredite gab, ſondern auch durch geſchi Falſch⸗ buchungen ganz beträchtliche Summen für ſich ſelbſt in Anfpruch nahm. Der Reviſionsbericht ſtellt ausdrücklich feſt, daß die Verluſte, wie ſie jetzt feſtgeſtellt wurden, vom Auf⸗ ſichtsrat infolge der geſchickten Falſchbuchungen nicht ge⸗ funden werden konnten. * Der Zuſammenbruch des Bankhauſes Rodocanachi, Sons u. Co.— Konkursantrag geſtellt. Die 8 Sons u N. Copſidas, haben nun⸗ ſe die in der City zu er⸗ tenden Verluſte mit 0,15 bis 0,25 Mill. Eſtr. beziffert. Agelaſto und Copſidas haben ihre Auſſichtsratsſtellen bei der Standard Carpet Co.(1928) Otd., die ziemlich ausgiebig von dem zuſammengebrochenen Bankhaus ſanziert wurde d zum Einfrieren deren Mittel beigetragen haben ſoll, ergelegt. Die Firma ſoll auch eine Forderung von 00 J gegen die Frankfurter Allgemeine Verſichevungs⸗ lſchaft haben. * Howaldtswerke.⸗G. in Kiel.— Günſtige Geſchäfts⸗ entwicklung und Dividendenerhöhung. Während die Ge⸗ ſchäftslage in der Wertinduſtrie im allgemeinen recht un⸗ günſtig iſt, verzeichnen die Howaldtswerke einen weſent⸗ lichen Fortſchritt. Die Rohein nahmen ſtiegen von 0,66 auf 1,34 Mill. 4. Nach Abſchreibungen von 0,39(0,16) Mill. J verbleibt ein Reingewinn von 273 900(116 502) Mark, aus dem 10 v. H.(8 v..) Dividende verteilt werden. Die neuen Aktien von 800 000/ nehmen an der halben Dividende teil. Das Ausbeſſerungsgeſchäft hat ſich günſtig entwickelt. Die Geſchäfts möglichkeiten ſind durch die Dockerwerbungen bei Uebernahme von Janſſen u. Schmilinſki und eines Teils des Hamburger Vulkan erheblich erweitert worden, ſo daß die Geſell⸗ ſchaft heute über drei Docks in Kiel von zuſammen 12 000 Tonnen Tragfähigkeit und über drei Docks in Hamburg von zuſammen 25 300 Tonnen Tragfähigkeit verfügt. Eines der Hamburger Docks ſoll übrigens noch vergrößert werden. Das Neubaugeſchäft war durch den ausländiſchen Wettbewerb beeinträchtigt, man war jedoch auch hierin zu⸗ ſriedenſtellend beſchäftigt. Für die Belegſchaft, die von 1658 auf rund 2000 Mann geſtiegen iſt, iſt auch im laufenden Ge⸗ ſchäftsjahr ausreichend Arbeit vorhanden. Durch Uebernahme des Hamburger Vulkans wird das Geſchäft weiter wachſen. Im Zuſammenhang mit der Vulkanerwer⸗ bung wird eine Kapitalerhöhung notwendig werden, über die demnächſt entſchieden werden ſoll. Die einzelnen Poſten der Bilanz ſind im Zuſammenhang mit der Ge⸗ ſchäftsausdehnung geſtiegen. Es erſcheinen(in Mill. 1 Anlagen 2,62(2,06), Lagerbeſtände 1,25(0,97), ſertige und halbfertige Waren 3,02(2,91), Kaſſe und Außenſtände 0,82 (0,88), anderſeits Aktienkapital 2(1,2), Einzahlungen, Gläu⸗ biger und Steuerrücklagen 5,53(5,57). Die.⸗V. hat die Vorlagen bereits genehmigt. :: Kabel⸗ und Metallwerke Nenmeyer AG., Nürnberg. Wie WTB. hört, dürfte bei dieſer dem Hackebeil⸗Konzern angeſchloſſenen Geſellſchaft wiederum mit dem gleichen Dividendenerebnis wie im Vorjahre zu rechnen ſein. Im Vorfahre wurden 8 v. H. auf 2,4 Mill. ¼ Aktien Lit. A und 4 v. H. auf 100 000 Aktien Lit. B zur Ver⸗ teilung gebracht. Deutſchlands Rohaluminiumverbrauch 60 Millionen RM. Einfuhrerſparnis Die Frage der Einführung eines Aluminiumzolles zum Schutze der fungen deutſchen Rohaluminiuminduſtrie ſteht 8. Zt. im Mittelpunkt der wirtſchaftspolitiſchen Erörterun⸗ gen. Die Rohaluminiuminduſtrie hat die Forderung auf Einführung eines Einfuhrzolls in Höhe von 1 30.— er⸗ hoben, deren Höhe in Verbraucherkreiſen Widerſpruch her⸗ vorgerufen hat. In den Jahren 1913, 1920 und 1928 be⸗ liefen ſich Rohaluminium ⸗ Erzeugung und Verbrauch Deutſchlands: Produktion: Verbrauch: 1913 1000 Tonnen 13 000 Tonnen 1920 11000 Tonnen 16 000 Tonnen 1928 31000 Tonnen 38 000 Tonnen Die derzeitige Kapazität der deutſchen Rohaluminium⸗ induſtrie wird auf jährlich rund 42 000 To. veranſchlagt. Der die Erzeugung überſchreitende Mehrbedarf wird in der Hauptſache durch Einfuhr von Abfällen u. Bruchaluminium gedeckt, die ſich preislich vorteilhafter ſtellen. Die Einfuhr⸗ erſparnis durch Verwendung des im Inland gewonnenen Rohaluminiums wird in Fachkreiſen für 1928 auf rund 60 Mill../ veranſchlagt. Die Hauptverbraucher von Roh⸗ aluminium ſind: Die Walzwerksinduſtrie mit etwa 40 v.., die Folieninduſtrie mit 15 v.., die Gießereien mit 10 v.., die elektrotechniſche Induſtrie mit 10 v.., der Maſchinen⸗ bau mit 5 v. H. und Apparatebau und Stahlwerke mit je 8 v. H. :: Auswirkung des Zuſammenbruchs der Gebr. Zoep⸗ pritz in der Schweiz. Wie die Baſeler Nationalzeitung vernommen haben will, ſoll die Strick⸗ und Wirk⸗ warenfabrik AG. in Ba durch die Inſolvenz der Gebrüder Zoeppritz in M in Mitleiden⸗ ſchaft gezogen ſein. Die Geſellf ſtrengt einen Nach⸗ laßvetrag an, und damit die 2 rung des Unter⸗ nehmens, das ſeit Jahren in eine große Ab⸗ nehmerſchaft beſitzt. Der Betrieb„ während der Ab⸗ wicklung der Nachlaßſtundung unverändert aufrechterhalten. * 60 v. H. des Aktienkapitals der Deſu Deutſche Film Union AG. verloren. Die Verleihorganiſation der Fir ſt National Pietures Corp. in Deutſchland, die be⸗ reits das Gründungsjahr 1927⸗28 mit einem Verluſt von 308 628/ abſchloß, der damals im weſentlichen auf die Gründungskoſten zurückzuführen war, legt jetzt den Ab⸗ ſchluß per 30. Juni 1929 vor, der auf Grund von 2127 769 Abſchreibungen auf Negative bereits einen Verluſt von über 60 v. H. des 4 Mill./ betragenden Aktienkapitals ausweiſt. Da als Einnahmen nur 3200% Gewinn beim Manuſkriptverkauf ausgewieſen werden, und andererſeits neben den erwähnten Filmobſchreibungen ſolche auf In⸗ ventar, Debitoren uſw. notwendig waren, ergibt ſich bei 319 973„ Generalunkoſten ein Geſamtverluſt von 2492 002 Mark. Die Bilanz verzeichnet zwar unter Paſſiven nur 15 769/ Kreditoren, während andererſeits Debitoren 883 155 und fertige Negative 905 097/ betragen und die Hauptaktiva darſtellen. Württemberg AG., Stuttgart. Das ab⸗ ge haufene jahr per 31. Dez. 1928 erbrachte bei einem AK. von 1 650 000„ einen Reingewinn von 108 520 Mark, der zur Deckung 8 201/ betragenden Verluſt⸗ vortrages Verwendu: Der ßigte Verluſt cele ag. Von dem 2131 106% betragenden erforderten Betriebsausgaben 1914 435 ½¼, bungen wurden mit 110 151 4 vor⸗ genommen. 5 i auf 227 772, ermä⸗ 2 Vom deutſchen Te akmarkt Im Tabakeinkauf vollzogen ſich nur was mit den Steuerprofekten zuſammenhängt, nach denen etwa 200 Millionen 4 mehr als bisher aus der Tabakſteuer herausgeholt werden ſollen. U. a. ſoll die Abgabe für Pfeifentabak und ſteuerbegünſtig⸗ ten Feinſchnitt von 20 auf 25 v. H. erhöht werden. Nun war bekanntlich die Rauchtabakherſtellung ſeit längerer Zeit der Hauptabnehmer für deutſchen Tabak. Man kann ſich deshalb erklären, daß eine Beunruhigung, wie ſie von den jetzigen Steuervorſchlägen ausgeht, ſich im inländiſchen Tabakabſatz aufs ſchärfſte auswirken muß. Vielfach wird befürchtet, daß bis zu einer völligen Klärung der Lage der März des Jah⸗ res 1930 herankommen dürfte. Bei einem ſo langen Herum⸗ liegen des Tabaks wird vor allem die Farbe des Schneide⸗ gutes verdorben und ſein Wert ganz erheblich herunter⸗ gedrückt. Aber abgeſehen von dem ungünſtigen Einfluß des Herumliegens auf die Qualität der Tabake iſt das Verhal⸗ ten des Reichsfinanzminiſteriums für die Tabak ⸗ pflanzer auch noch inſofern außerordent⸗ lich nachteilig, als dieſe großen Geldbedarf haben und wegen der infolge der Steuerpläne rückgängigen Kauf⸗ neigung ihre Ware nicht veräußern können. Es wäre für alle Fälle beſſer geweſen, wenn der Reichsfinanzminiſter ſeine Pläne entweder früher— ehe der Verkauf begann— oder erſt nach Weihnachten veröffentlicht hätte, ſtatt zu einem Zeitpunkte, zu dem der Verkauf endgültig vor ſich gehen ſoll. Wären die Pläne erſt nach Neujahr veröffent⸗ licht worden, ſo wäre der Tabak aus den Händen der Pflan⸗ zer in jene der Induſtrie übergegangen geweſen, die es beſſer ermöglichen hätte können, eine angemeſſene Verwer⸗ tung ſicherzuſtellen. Wie die Dinge jetzt liegen, würde es nicht überraſchen dürfen, wenn das unzeitgemäße Bekannt⸗ werden der Tabakſteuerpläne die Folge hätte, daß ſich die Tabakpflanzer im weiteſten Umfange genötigt ſähen, der Regierung die Forderung um weitgehendſte Hilfe für die Abnahme der Tabake der Ernte 1929 vorzutragen. Neue Umſätzs erfolgten in Heſſelhurſt, woſelbſt das Sandblatt des der Badiſchen Landwirtſchaftskammer angeſchloſſenen Tabakbauvereins verwogen wurde. Der Durchſchnittspreis wurde 64—65/ je Zentner, der Höchſt⸗ preis 70 ,, bei Zuſchlägen bis zu 15 v..; Hohnhurſt er⸗ löſte für 138 Zentner, die es an die Wage brachte, durch⸗ ſchnittlich 61 4. In der Pfalz erlöſten bei Neuverkäufen im Oberland die Sandblätter des Tabakbauvereins Rohr⸗ bach etwa 54, Wörth 58/ mit Zuſchlägen bis zu 12 v. H. Die Verwiegung des Tabaks der nicht dem Tabakbauverein angeſchloſſenen Pflanzer erbrachte für 113 Zentner, wovon ein Teil auf die Gemeinde Pfotz entfiel, Preiſe zwiſchen 40 und 50 J. In Erlenbach ſind die Sandblätter bis auf eine Partie verkauft und verwogen. Die Erzeugniſſe der Mitglieder des Tabakbauvereins brachten 63„ und Zu⸗ ſchläge bis zu 17 Punkten, die der freien Pflanzer erlöſten 69/ je Zentner. In Rheinzabern ſind die Sandblätter bis auf kleine Poſten gleichfalls verkauft. Je nach Qualität wurden dafür 5561., für einen Poſten von 300 Zentner allerdings nur 52, bewilligt. Für weitere 120 Zentner, die dort bei den Produzenten lagern, haben ſich bisher Intereſſenten noch nicht gefunden und es heißt, die Tabak⸗ lager der Abnehmer ſeien überfüllt. In Mittelbaden ſoll das Obergut demnächſt in Karlsruhe zur Einſchreibung gelangen. Im rechtsrheiniſchen Bayern wurde in einer in Schwabach abgehaltenen Verſammlung des Kreisverban⸗ des mittelfränkiſcher Tabakpflanzer bekanntgegeben, daß im Schwabacher Anbaugebiet die Ernte einen Ausfall um 3000 Zentner erleidet, verurſacht durch das Hagelwetter im Juni dieſes Jahres. Es wurde ferner beſchloſſen, der Regierung die Bitte um Ausdehnung der für Feinſchnitt gewährten Steuervergünſtigung auch auf Zigarren⸗ und Zigarettentabak vorzutragen. Bildung eines Danziger Getreiseausfuhr⸗Syndikats Im Zuſammenhang mit der Errichtung eines polni⸗ ſ chen reideſundikats ſchweben ſchon ſeit längerer Zeit Verhandlungen zwiſchen Danzig und Polen über die Bil⸗ JVVVJVVVVVVVTTVVTTVTWWh((( geringe Umſätze,] Syndik⸗ des Reichsfinanzminiſters im übrige Hrüſſel 34.87 10 Malle 89.20 Kopenhagen 18,20 das die Danziger Getreidefirmen umfaſſen, aber in ſeinen Richtlinien zur Wahrung einer einheitlichen Getreidepolitik an das polniſche Syn⸗ dikat anlehnen ſollte. Polen hat bisher nachdrücklich die Schaffung eines eigenen Danziger Syndikats abgelehnt. Die vor einigen Tagen wieder aufgenommenen Verhand⸗ lungen haben nunmehr zu einer Kompromißlöſung ge⸗ führt, die aber noch der Beſtätigung durch die polniſche Re⸗ gierung bedarf. Der genaue Inhalt des Abkommens, bei dem Danzig ſehr großes Entgegenkommen gezeigt hat, ſoll am Freitag veröffentlicht werden. Karlsruher Produktenbörſe vom 27. November Abteilung Gebreide, Mehl und Futter ⸗ mittel: Am Brotgetreidemarkt iſt die alte Stille wie⸗ der eingekehrt. Die Gerüchte von der Zollerhöhung ſind einſtweilen nicht ſpürbar. Braugerſte und Hafer ſind nach wie vor vernachläſſigt. Futtermittel und Oelkuchen un⸗ verändert, Süddeutſcher Weizen(Durchſchnittsqualität der Ernte 1929) 75.27; den 5„75—27 cher Roggen(Durchſchnitts⸗ qualität der Ernte 1929) 19,5020; Braugerſte je nach Qualität 20—22; Futtergerſte, deutſche Sortiergerſte und bezugsſcheinpflichtige ausländiſche 15,75—17,75; deutſcher Hafer, gelb oder weiß, je nach Qualität 1717,50; Plata⸗ Mais, zollbegünſtigt 19—49,50; Weizenmehl, Mühlenforde⸗ rung 38,50—38,75; Roggenmehl 60—65proz., ſüdd. Mühlen⸗ forderung 29,25— 20,75; Weizenbollmehl(Futtermehl] je nach Fabrikat, prompt 10,75—11,5; Spezialfabrikate enk⸗ ſprechend teuerer; Weizenkleie, fein, prompt 10,25 bis 10,50) Weizenkleie, grob, prompt 11; Bier⸗ treber, je nach Qualität, prompt 16—17; Malzkeime, 5 nach Qualität 15,50— 16,50; Trockenſchnitzel, loſe 10,80; Rapskuchen, loſe 18—18,50; Erdnußkuchen, loſe 20,50—21; Kokoskuchen, je nach Fabrikat 20—20,50; Sofaſchrot, ſüdd. Fabrikat 19—19,25; Leinkuchenmehl je nach Fabrikat 25 bis 25,75; Speiſekartoffel, gelbfl. 6,25—6,50; weißfl. 4,75 bis 5 4.— Rauhfutter mittel: Loſes Wieſenheu, gut, geſund, trocken 1111,50; Rotkleeheu 12; Luzerne, je nach Qualität 12—12,50; Stroh, drahtgepreßt, je nach Qua⸗ litätlität 66,50 J. Alles per 100 Kilo. r Erweiterung der Mannheimer Talſchlepp-Konvention Beitritt der Compagnie Génsrale pour la Navigation du Rhin Wie wir bereits kürzlich mitteilten, war mit einer Be⸗ teiligung franzöſiſcher Rheinreederelen an der Mann⸗ heimer Talſchlepp⸗Kon vention, der außer allen maßgeben⸗ den deutſche Rheinrecdereien auch holländiſche Firmen an⸗ gehören, zu rechnen. Die inzwiſchen fortgeſetzten Verhand⸗ lungen haben Hazu geführt, daß die„Compagnie Gensrale pour la Navigation du Rhin in Straßburg“ ſich bereits er⸗ klärt hat, der Konvention mit Wirkung vom 1. Dezember an beizutreten. Es handeld ſich hierbei um die bedeutensdſte unter fremder Flagge auf dem Rhein fahrende Konkurrenz in Bezug auf Schleppkraft. An der Compagnie Générale iſt die Mehrzahl der franzöſiſchen Kahnreedereten beteiligt. Die in der letzten Zeit über den Beikritt geführten Ver⸗ handlungen erſtrecken ſich im weſentlichen darauf, daß die Compagnie Gens rale die Kähne der angeſchloſſenen Ree⸗ dereien der Konvention gegenüber als eigne Kähne be⸗ zeichnen mußte. Ferner wurden noch Vereinbarungen über Unterſchreiben der Mindeſtgrenze des Schlepplohns nach Frankreich getroffen. Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort vom 27. November Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe beſonders rege. Es war faſt kein Leerraum vor⸗ handen. Trotzdem blieben die Frachten unverändert. Auch die Tagesmiete für Bergreiſen erfuhr keine Aenderung. Der Bergſchlepplohn notierte mit.50—.20 Mark nach Mannheim. Der Talſchlepplohn war gegen Abend etwas ſeſter und wurden durchweg 18 Pfg. für größere beladene Kähne ab hier nach Rotterdam gefordert und auch bezahlt, Deviſenmarkt Im keutigen Frülßverkehr notieren Pfunde gegen New Vork 487,84 Schweiz. 25,13 Stockholm 18.18 Paris 128. 5 12.06 Madrid 5 5 385 20 Dollar geg. Rm. 4,17 Pfunde„„ 20,88 *. * . . . 2 reer eres Ne e R A A M nn * ct N A 9 n n An N * A 7 Donnerstag, den 28. November 1029 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 388 Aus Mannheimer Gerichtsſälen Brennſtoff⸗Diebſtahl bei Schwarzfahrten Die Schwarzfahrten mit weggenommenen Autos haben aufgehört, ſeitdem verſchiedene dieſer Spezia⸗ liſten hinter Schloß und Riegel gebracht ſind. Zur Abwechſlung erſchienen geſtern zwei Motorrad⸗ Schwarzfahrer auf der Anklagebank. Bei ihrem Vor⸗ gehen entwickelten ſie eine geradezu unverſchämte Dreiſtigkeit. Eines Tages fand der Stiefvater des 20 Jahre alten Taglöhners L. H. aus Fernsdorf, wohnhaft in Mannheim, ein Motorrad in feiner Be⸗ hauſung. Sofort erſtattete er Anzeige, um nicht ſelbſt in den Verdacht eines Diebſtahls zu kommen. H. wurde neben ſeinem„Sozius“, dem 19 Jahre alten Taglöhner L. B. von hier, in Haft genommen, aber bald darauf wieder entlaſſen. Am gleichen Tage nahmen ſie wieder ein Motorrad auf der offenen Straße weg und machten wie vorher— eine Fahrt nach Weinheim. In Wallſtadt ließen ſie das Rad ſtehen. Am 8. November fuhr H. mit einem ge⸗ ſtohlenen Rade nach Darmſtadt und wurde von der dortigen Polizei beim Tanken gefaßt. Die Angeklagten fühlten ſich geſtern als richtige Kriminal⸗ helden und ſchauten mit ſtolzem Lächeln in den Zu⸗ hörerraum. Staatsanwalt Dr. Frey wollte eine Erziehungsſtrafe ausgeſprochen wiſſen. Bei den vielen Fällen dieſer Art ſeien Abſchreckungsſtrafen eine unbedingte Notwendigkeit. H. wurde vom Ge⸗ richt, Vorſitzender Amtsgerichtsrat Schmitt, zu 10, ſein Sozius zu 8 Monaten Gefängnis ver⸗ Urteilt. Badiſche Schwarzbrennerei vor dem Reichsgericht Das Landgericht Offenburg hatte am 20. De⸗ zember 1928 den Brennereibeſitzer Karl Hoferer und ſeinen Arbeiter Zink wegen eines beſonders raffiniert ausgeführten Vergehens der Branntwein⸗ monopol⸗Hinterziehung zur Rechenſchaft gezogen. Dabei wurde feſtgeſtellt, daß Hoferer, unterſtützt von Zink, im Jahre 1926 nicht weniger als 28 889 Liter Branntwein mehr in den Handel gebracht hat, als ſich trotz ſchärfſter Betriebskontrolle der Zoll⸗ behörde buchmäßig nachweiſen ließ. Ferner wurde Hoferer überführt, daß er zu dieſem Zweck ſowohl an der Eingangstür des unter Zollverſchluß ſtehenden Sammelbehälters als auch an dieſem ſelbſt die Zoll⸗ plomben abgenommen und durch falſche Plomben er⸗ ſetzt hat, was den Tatbeſtand des Verſtrickungs⸗ bruches und der Urkundenfälſchung darſtellt. Die Strafkammer erkannte daher gegen beide Angeklagte auf je 44 295 ¼/ Geloͤſtrafe, auf je 11000/ Wert⸗ erſatz und auf Gefängnisſtrafen, die für Hoferer auf vier Monate und für Zink auf vier Wochen laute⸗ ten. Gegen dieſes Urteil hatten beide Angeklagte Re⸗ viſion beim Reichsgericht eingelegt, die aber jetzt vom erſten Strafſenat als unbegründet ver⸗ worfen wurde. * 1 § Helffrichs Berufung verworfen. Der unrühmlich bekannt gewordene frühere Bürgermeiſter Helff⸗ rich⸗ Münchweiler hatte, wie erinnerlich, ſ. Zt. gegen Hauptſchriftleiter Knocke von der„Pfälziſchen Preſſe“ einen Beleidigungsprozeß angeſtrengt, der damals mit der Freiſprechung des Beklagten endete. Helffrich legte gegen den Freiſpruch Berufung ein, für die am 26. Nbvember Termin von der Straf⸗ kammer Kaiſerslautern angeſetzt war. Der Kläger Helffrich war jedoch unentſchuldigt ferngeblie⸗ ben, ſodaß ſeine Berufung koſtenfällig ver worfen wurde. 8 Dr. Richter begnadigt. Die Begnadigung des vom Bonner Schwurgericht wegen Ermordung der Frau Mertens zum Tode verurteilten Binger Arztes Dr. Richter zu lebenslänglichem Zucht⸗ hauſe iſt nunmehr ausgeſprochen worden. Dr. Richter wird in den nächſten Tagen in das Zuchthaus Rheinbach übergeführt werden, wo auch der zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigte Köl⸗ ner Arzt Dr. Bröcher ſeine Strafe verbüßt. Aus der Pfalz Gautagung des Mandolinen⸗ und Gitarrenſpieler⸗ bundes in Ludwigshafen * Ludwigshafen, 27. Nov. Der dem deutſchen Mandolinen⸗ und Gitarreſpielerbund angehörige Gau Pfalz, der alle Vereine zwiſchen Odenwald und„Pfälziſcher Schweiz“ umfaßt, hielt ſeine dies⸗ jährige Gautagung zu Ludwigshafen ab. In der Delegiertenverſammlung im Kunſt⸗ ſälchen des Geſellſchaftshauſes wurde über die er⸗ freuliche Aufwärtsbewegung des jungen Pfalzgaus berichtet: ſeit Jult 1927 iſt er von 5 auf 27 Ver⸗ eine mit 456 Mitgliedern angewachſen und zählt ſomit zu den ſtärkſten Verbänden des deut⸗ ſchen Mandolinen⸗ und Gitarreſpielerbundes. Die Neuwahl des Vorſtands hatte folgendes Ergeb⸗ nis: Karl Fuchs⸗ Ludwigshafen 1. Vorſitzender, Oskar Herrmann ⸗ Mannheimer erſter, Fr. Walter⸗ Ludwigshafen 2. Gaudirigent, Geſchäfts⸗ führer Riedt⸗ Ludwigshafen, 1. Schatzmeiſter K. Bauer⸗Ludwigshafen, 2. Schatzmeiſter K. Lau⸗ tenbach⸗Mannheim. N Das Feſtkonzert am Nachmittag im großen Saal des Geſellſchaftshauſes zog leider nicht ſo viele Hörer an, wie die Pflege der eigentlichſten und älte⸗ ſten Volksmuſik und die ausgezeichneten Leiſtungen der Vereine, der beſten des Gaus, verdient hätten. Der bisherige Gaudirigent Fr. Walter eröffnete das Programm ſchwungvoll mit Meyerbeers Krö⸗ nungsmarſch aus dem„Propheten“. In dem gut⸗ beſetzten Gauorcheſter zählte man etwa ein Dutzend erſte und zweite Mandolinen, halb ſoviel Gitarren, einige Celli, je einen Zupf⸗ und Tremolobaß, eine Flöte und Schlagzeug. Der neue Gaudirigent Oskar Herrmann leitete dann in wohlabgewogenen Zeitmaßen zielſicher mit der„Mandolinata-⸗ Mannheim das Vorſpiel zu Balfes„Zigeunerin“ und Beyers Puppenfeeballett. Die ſchwierigen Ru⸗ bati in zwei Ungariſchen Tänzen von Brahms be⸗ wältigte der Verein„Rheingold“ ⸗Sandhofen tadellos. Der Dirigent Hch. Roth⸗Ludwigshafen führte mit den Sandhofenern und dem Mandolinen⸗ klub„Nord“⸗Ludwigshafen das Andante aus Beet⸗ hovens I. Sinfonie zwar recht anſprechend aus; doch wurde in dieſem reinen Orcheſterſtück einigermaßen der Streicherklang vermißt(die Streichgeigen⸗Achtel waren für die kurzatmigeren Zupfgeigen in tremo⸗ lierende kürzere Notenwerte zerteilt). Feinfühlig brachte ſodann Karl Fuchs ruſſiſche Volks⸗ und Tanzweiſen zu Gehör. Streng kritiſchen Anforderungen an Sauberkeit und Einklang hielt auch K. Sattlers 1. Mandolinenorcheſter Pforz⸗ heim ſtand. Gaudirigent Walter lenkte endlich das Konzert an der Spitze der Mandolinen⸗Geſellſchaft „Mignon“ Mannheim, der Mandolinen⸗ und Lau⸗ tenſpieler⸗Vereinigung und des Gauorcheſters zu einem guten Ende. Warum aber ſo wenig Original⸗ vertonungen, die aus dem Klang der Zupfinſtru⸗ mente empfunden ſind? Allerdings ſteht der Erfül⸗ lung dieſes Wunſches noch eine gewiſſe Dürftigkeit der Literatur im Weg. Volksmuſikkomponiſten an die Front!* Eine Inſolvenz Häfelein.— Schwere Verluſte vorderpfälziſcher Winzer n Grünſtadt, 27. Nov. Durch die Inſolvenz der Weingroßhandlung Häfelein in Neuſtadt a. d. H. wird, der„Grünſtadter Ztg.“ zufolge, eine größere Anzahl Winzer von Großbockenheim, Kindenheim und Aſſebheim in Mitleidenſchaft gezogen. Im Herbſt hatte ein Weinkommiſſionär von Frankem⸗ thal für die Firma Häfelein große Quantitäten neuen Weines in dieſen Orten aufgekauft. Für die nunmehr von der Firma zur Zahlung der Weine ausgeſtellten Schecks verweigern die Banken die Auszahlung der Beträge, da die Deckung für dieſe fehlt. Namentlich in Großbockenheim ſollen Weinbergbeſitzer mit 3, 4 und 5000 ¼/ beteiligt ſein. Man verſucht zu retten, was zu retten iſt. Vorläufig ſind aber die Ausſichten zur Erlangung der Gelder wie das obengenannte Blatt erfährt, äußerſt frag⸗ würdig. Gedenktafel für die gefallenen prot. Theologen der Pfalz * Speyer, 26. Nov. Am Montag wurde hier in dem Gebäude des Landeskirchenrats eine ſchlichte Weihe der Gedenktafel für die im Weltkrieg gefallenen pfälziſchen proteſtantiſchen Theologen vorgenommen. Zu dieſem Zweck hatte ſich eine große Teilnehmerſchar, vor allem die Angehörigen der Ge⸗ fallenen und ſehr viele Geiſtliche aus der ganzen Pfalz eingefunden. Oberkirchenrat Dr. Stichter hielt eine ſchlichte, ergreifende Weiherede. Kirchen⸗ präſtdent Dr. Dr. Fleiſchmann nahm die Tafel in die Obhut der Landeskirche. Pfarrer Berg⸗ mann ⸗Kirchheimbolanden ſprach im Namen des pfälziſchen Pfarrervereins Worte ehrender Erinne⸗ rung und wies darauf hin, daß zu den gefallenen 26 Angehörigen des pfälziſchen Pfarrerſtandes noch 51 Söhne pfälziſcher Pfarrhäuſer hinzuzurechnen ſeien, die ebenfalls für das Vaterland geſtorben ſind. Pfarrer Dauber, Donnweiler⸗Frohnbach, legte den Sinn des Krieges und den Sinn des Lebens aus und betonte die Bedeutung der Ar⸗ beit und des Opferſinnes der Geiſtlichen in der Hei⸗ mat. Ein gemiſchter Chor des Predigerſeminars in Landau trug drei Lieder vor. Die große Gedenk⸗ tafel zeigt über den Namen der Gefallenen einen Anker mit dem Kreuz als Sinnbild des Glaubens. — Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen In der in Buchen abgehaltenen Bezürks⸗ ratsfitzung wurde der Gemeinde Mudau die Genehmigung erteilt, 3500% aufzunehmen zwecks Beſtreitung der Koſten für den Einbau einer Dampfheizung im Schulhaus. Die Gemeinde Wet⸗ tersdorf erhielt die Genehmigung zur Vornahme eines außerordentlichen Holzhiebes von 250 Feſtmtr. zur Beſtreitung der Koſten des Brücken⸗ baues. Die Voranſchläge folgender Gemeinden wur⸗ den genehmigt: Altheim 80(i. V. 90) Pfg., Höpfin⸗ gen 96(94) Pfg., Waldſtetten 140(140) Pfg., Ripp⸗ berg 132(132) Pfg., Gerolzahn 56(50) Pfg., Dohr⸗ bach 186(200) Pfg., Hainſtadt 105(116) Pfg., Holler⸗ bach 100(100) Pfg., Langenelz 116(140) Pfg., Ober⸗ neudorf 66(80) Pfg., Reiſenbach 180(180) Pfg. In nichtöffentlicher Sitzung beſchloß der Bürger⸗ ausſchuß St. Georgen(Schwarzw.) für ein größe⸗ res Induſtrieunternehmen bei der Badiſchen Kom⸗ munalen Landesbank, Zweigſtelle Freiburg i. Br., eine Ausfallbürgſchaft bis zum Betrage von 220 000 RM. zu übernehmen. Bei den vorgeſehenen Siche⸗ rungen ſoll das finanzielle Riſiko der Stadtgemeinde nur gering ſein. 5 Sportliche Frankfurts Chanten ſteigen Die Italiener wollen keine Verlegung des Länderſpieles gegen Deutſchland Der Herausgeber des„Kicker“, Walter Benſemann, hat vom Genoralſekretär des italieniſchen Fußball⸗Verbandes, Zanetti, einen Brief erhalten, in dem geſagt wird, daß die Italiener am 2. März in Neapel mit einer B⸗Mannſchaft gegen Griechenland ſpielen wollen und daß man unbedingt daran feſthalten werde, am gleichen Tage mit der A⸗Mann⸗ schaft gegen Deutſchland anzutreten. Italien ſei ſonſt ge⸗ zwungen, am zweit Sonntagen des Monats März die Mei⸗ ſterſchaftsſpiele ausfallen zu laſſen.— Der Spielausſchuß des Deutſchen Fußball Bundes aber hat bekanntlich be⸗ ſchloſſen, das Länderſpiel gegen Italien in Frankfurt/ M. auszutragen, wenn die Italiener einer Verlegung des Spieles vom 2. März auf einen anderen Termin nicht zu⸗ ſtimmen ſollten. Leipzig, das urſprünglich als Austra⸗ gungsort für dieſes Spiel vorgeſehen war, kommt für den 2. März nicht in Frage, da zu dieſer Zeit die Leipziger Meſſſe ſtatt findet. Baden gegen Elſaß Der Schwimm⸗Länderkampf in Straßburg Zwiſchen den Schwimmern von Baden und Elſaß be⸗ ſtehen ſchon ſeit langem freundſchaftliche Beziehungen, die dann auch ihren Niederſchlag in einem Schwimm⸗Länder⸗ kampf fanden. Die erſte Begegnung fand in dieſem Jahr in Karlsruhe ſtatt. Die badiſchen Vertreter zeigten ſich da⸗ mals in einer glänzenden Verfaſſung und holten gegen die Vertreter vom Elſaß, deren Reihen durch einige Schwim⸗ mer aus Lothringen ergänzt waren, einen überzeugenden Sieg von 63:43 Punkten heraus. Es wurde damals ver⸗ einbark, daß dieſer Schwimm⸗Länderkampf zu einer ſtän⸗ digen Einrichtung werden ſollte, und ſo kommt nun am kommenden Sonntag der Rückkampf zum Austrag, der dies⸗ mal in Straßburg ausgetragen wird. Die beiden Mannſchaften 100 Meter Freiſtil: Elſaß: Klein⸗Straßburg, Diener⸗ Colmar.— Baden: Diebold⸗Heidelberg, Ueber⸗Karlsruhe. 200 Meter Bruſt: Elſaß: Garske⸗Straßburg, Ritter⸗ Mülhauſen.— Baden: Heinzmann⸗Heidelberg, Wunſch⸗ Karlsruhe. 100 Meter Rücken: Elſaß: Zeibig⸗Straßburg, Rudolph⸗ Straßburg.— Baden: Frank⸗ Heidelberg, Fuchs⸗Karlsruhe. Kunſtſpringen: Elſaß: Lepage⸗Nancy, Raeth⸗Colmar.— Baden: Merkel⸗Mannheim, Boſſo⸗Mannheim. 4 mal 100 Meter Bruſtſtaffel: Elſaß: Ritter⸗Mülhauſen, Garskes Straßburg, Roth⸗Straßburg, Schleicher⸗Straßburg. — Baden: Holl⸗ Karlsruhe, Köpf⸗Karlsruhe, Wunſch⸗Karls⸗ ruhe, Heinzmann⸗Heidelberg. 3 mal 200 Meter Freiſtilſtaffel: Elſaß: Diener⸗Colmar, Gutter⸗Straßburg, Buſch⸗Mülhauſen.— Baden: Berg⸗ mann⸗Heidelberg, Diebold⸗Heidelberg, Lehnert⸗ Karlsruhe. 3 mal 100 Meter Lagenſtaffel: Elſaß: Roth⸗Straßburg, Zeibig⸗Straßburg, Klein⸗Straßburg.— Baden: Wunſch⸗ Karlsruhe, Frank⸗ Heidelberg, Diebold⸗Heidelberg. Waſſerball: Elſaß: Schweyer; Eckert, Klein; Scherrer; Briollet, Notter, Roth G.— Baden: Weisbrod; Wunſch, Schönhütte; Lichdi; Brehm, Diebold, Lehnert. Baden mußte bei ſeiner Mannſchafts⸗Aufſtellung auf zwei ſeiner Repräſentativen verzichten; es ſind dies Vogt und Staudt, die beide für die ſüddeutſche Vertretung, die ebenfalls am kommenden Sonntag einen Länderkampf be⸗ ſtreitet, und zwar in Stuttgart gegen Weſtdeutſchland, nominiert wurden. Trotz bieſer Schwächung verfügt Baden Über eine ſehr leiſtungsfähige Mannſchaft, die ſehr wahr⸗ ſcheinlich auch den Rückkampf mit einem Sieg beenden wird, wenn auch vielleicht die Punktdifferenz nicht ſo groß iſt, als es in Karlsruhe mit 48:68 der Fall war. 6 Deutſche Hockey ⸗Rundſchau Rückblick auf die Spiele im November I. Durch die Ungunſt der Witterung mußte leider in die⸗ ſem Monat ein Teil der Spiele ausfallen. Da außerdem in verſchiedenen Teilen des Reiches am vergangenen Sonntag(Totenſonntag) keine Spiele ſtattfanden, ſtand der Spielbetrieb zahlenmäßig etwas hinter dem letzten Mo⸗ nat zurück. Qualitativ kann er jedoch einen Vergleich mit ihm beſtimmt aushalten. Es kamen einige äußerſt intereſ⸗ ſante Treffen zuſtande, die wichtige Aufſchlüſſe über die derzeitige Spielſtärke der einzelnen Vereine und Ver⸗ bände gaben. Vor allem einige repräſentative Spiele er⸗ weckten überall großes Intereſſe. Um ſeiner Silberſchild⸗ mannſchaft noch einmal Gelegenheit zu geben, zuſammen⸗ ſpielen zu können, hatte der norddeutſche Verband die weſtdeutſche Verbands⸗Mannſchaft verpflichtet. Trotzdem der Weſten etwas mehr vom Spiel hatte, und nach Halb⸗ zeit 31 in Führung gehen konnte, mußte er ſich mit einem 316 begnügen, hauptſächlich, weil der hervorragende Torwart des Weſtens verletzt wurde. Die größten Erfolge hatte jedoch die Berliner Städte⸗Mannſchaft, die ja mit der Verbands⸗Elf Brandenburgs identiſch iſt, zu verzeich⸗ nen. Sowohl Frankfurt, wie auch Hamburg, mußten hohe Niederlagen, 51 bezw.:0, hinnehmen und die Ueber⸗ legenheit Berlins anerkennen. Auch das Zwiſchen⸗ rundenſpiel um den Silberſchild gegen den Norden konnte Berlin zu einem überzeugenden Stege geſtalten, wenn auch das:0⸗Reſultat dem hartnäckigen Widerſtand, den die norddeutſche Mannſchaft leiſtete, nicht ganz ge⸗ recht wird. Das andere Spiel der Zwiſchenrunde ſah den Süden als ſtcheren Sieger über Mittelbeutſch⸗ land. Der Süden, der ſich zum großen Teil auf Heidel⸗ berger Spieler ſtützte gewann überlegen:3 und trifft jetzt im März des nächſten Jahres auf Berlin in der End⸗ runde um den Silberſchild. Unter den oben geſchilderten Spielausfällen hatte be⸗ ſonders Sübbentſchland zu leiden. In Mannheim fanden nur wenige Spiele ſtatt. da die Mannheimer Vereine in dieſem Monat faſt immer auswärts ſpielten und die Hauptſpiele erſt im Dezember ſtattfinden. Die MTG. blieb auch weiterhin als einziger Mannheimer Verein ungeſchlagen. Da jedoch die Siege gegen ſchwächere Mannſchaften erzielt wurden, kann man ſich erſt nach dem Treffen gegen Turngemeinde 78 Heidel⸗ berg ein abſchließendes Urteil über dieſe Mannſchaft er⸗ lauben. BfR. mußte, wie bereits der TV. 46, eine ſichere Niederlage(:), von dem HC. hinnehmen, die bewies, daß die Spielſtärke der Maunheimer Vereine doch noch nicht ganz an die der Heidelberger heranreicht, Der TV. 46 verlor ſogar gegen ſeinen Heidelberger Namensvetter, Rundſchau eine:2⸗Niederlage, die man nicht erwartet hatte und gegen 57 Sachſenhauſen 116. Die Heidelberger Vereine waren ſehr. erfolgreich. Vor allem konnten ſie, ihrer Spielſtärke gemäß, nicht weniger wie 6 Mann für die er⸗ folgreiche Silberſchildmannſchaft des Südens ſtellen(SC 4, TG. 78 2 Mann). Dann vermochte der HE außer ſeinem Siege gegen VfR. Mannheim noch gegen 08 Frank⸗ furt 11 unentſchieden zu ſpielen, welches Reſultat aller⸗ dings für Frankfurt ziemlich ſchmeichelhaft iſt, da Heidel⸗ berg größtenteils überlegen war. In Frankfurt fanden nur kleinere Spiele ſtatt. Der SC. 80 Frankfurt verlor zur allgemeinen Ueberraſchung:5 gegen Griesheim Elek⸗ tron, allerdings oͤhne Th. Haag, dagegen vermochte 57 Sachſenhauſen zwei ſchöne Erfolge gegen 1. FC. Nürnberg :2 und gegen TV. 46 Mannheim 61 erringen, Die Lage in Bayern hat ſich etwas zu Gunſten von Nürnberg verſchoben. Es fanden zwar zum größten Teil nur Lokalkämpfe ſtatt, je⸗ doch in einigen Treffen mit den Münchner Spitzenver⸗ einen bewieſen ſie, daß ſie ihre Spielſtärke wieder ge⸗ funden haben. Vor allem der Hockey⸗ und Tennis⸗Klub (NH TC.), ſowie die Hockey⸗Geſellſchaft(NH.) ſind wieder ſtark im Kommen, während der 1. FC. etwas nachgelaſſen hat. In München iſt das Können der 4 erſten Vereine Jahn, Wacker, Hockey⸗Klub(MHC) und Sport⸗Club (MSc.) jetzt ziemlich ausgeglichen. Jahn mußte von Wacker ſeine e r ſt e Niederlage in dieſer Saiſon(:2) hinnehmen und vermochte auch gegen den NTC. nur 11 zu ſpielen. Der MS., der bisher faſt nur Niederlagen erlitt, hat ſich dagegen ſcheinbar jetzt aufgerafft und iſt wieder im Kommen, wie der Steg über Kickers Stuttgart, 41, und das Unentſchieden gegen Wacker :2, beweiſen. Auch in Norbdeutſchland fanden einige äußerſt wichtige Spiele ſtatt, die zum Teil einen überraſchenden Ausgang nahmen. Die beiden Spitzenvereine der letzten Jahre, DC. Hannover und Harveſtehude Hamburg hatten ſchwer zu kämpfen und mußten teilweiſe Niederlagen davontragen, da die Spiel⸗ ſtärke der anderen Vereine erheblich zugenommen hat und ſie ſelbſt ſcheinbar an Können eingebüßt haben. Beſon⸗ ders Harveſtehude hat ſtark nachgelaſſen und mußte ſich ſowohl Uhlenhorſt:2, wie auch dem Do.:5 beugen. Auch der DHC. erlitt eine Niederlage durch die Elf des Club z. Vahr Bremen, konnte aber wenigſtens das nord⸗ deutſche Derby gegen Harveſtehude 514 gewinnen. Der 2. Hamburger Verein, Uhlenhorſt, iſt infolge Verfüngung noch ziemlich ſchwankend in ſeiner Form; daß aber mit ihm zu rechnen iſt, beweiſt ſein Erfolg gegen Harveſtehnde. Am meiſten Fortſchritte hat der Club z. Vahr gemacht, der nicht allein den DHC. bezwingen konnte, ſondern auch gegen Etuf Eſſen hoch:1 gewann. Dr. Peltzers Start in Tientſin Sieg und Niederlage gegen Paſtor Liddel Vor ſeiner Weiterreiſe nach Auſtralien ging Dr. Peltzer bei einem Sportfeſt in Tientſin an den Start, wo er auf den engliſchen Olympiaſteger Liddel, der jetzt in China als Miſſionar tätig iſt, traf. Liddel ſiegte über 400 Meter in 49,1 Sekunden vor Dr. Peltzer, der 49,3 Sek. benötigte. Dafür konnte aber Dr. Peltzer den Engländer über 800 Meter in guter Zeit mit klarem Vorſprung abfertigen. Neuer Sieg der deutſchen Amateurboxer Deutſchland gegen Weſt⸗Norwegen 58 Die deutſchen Amateurboxer, die am Sonntag in einem Länderkampf gegen Norwegen in Oslo mit 518 ſiegten, konnten am Dienstag das gleiche Ergebnis gegen 4 Norwegen in Bergen erzielen. Von den bdeutſchen Kämpfern blieben Ziglarſki. Bächler, Volkmar, Leidmann und Neuſel erfolgreich, während Fickert und Donner eine Niederlage einſtecken mußten; ebenſo verlor Figge durch Disqualifikation. Giiscut A srbiEgrk Morgen neu! Zu beziehen in unserer Geschäftsstelle R I, 4% den Nebenstellen Waldhofstr. 6, Schwetzingerstr. 19/20, Meerfeldstr. 13 u durch unsere Trägerinnen Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— feuilleton: Dr. S. Rayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermischtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Geri und alles übrige Fran Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, fämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1, 4— 6 Gesunder Schlaf zuführen. mit Senafogen! Sie werden erstaunt sein, wie schnell Sie denn eine Kräfligung des genzen Organismus erzlelen, im besonderen aber Ihre Nerven stärken. Mit der Beruhigung und Kräftigung, die der gesamte Die Ursache unruhigen und mongelhaſten Schlefes ist in den weitaus meisten Fsllen auf geschwächte Nerven zurüdr- Darum sollte men bel schlechtem Schlef in erster Linſe auf die Pflege der Nerven bedacht sein. Versuchen Sie es einmel körper durch Senstfogen erfshrt, kehrt euch der gesunde Schlef wieder. 80 findet sich denn ouch in den über 24000 vorliegenden ärztlichen Gutachten über Sonstogen immer wieder die Bestätigung seiner erfolgreichen Anwendung bei Bringen. Schwechezuständen oller Art, und ebenso wird bezeugt, daß durch den Gebrauch dleses Nähr- und Kröffigungsmittels die lästigen Schlafstörungen behoben wurden. eee, Nähr- u. Kraffigungsmiftel für Körper u. Nerven. Schon in PFockungen von H..80 en in allen Apoſheken und Drogerlen. Enischliegen Se aich daher sofort zum Sanafogen- gebrauck. E wird nachhaltig xrdſtigend au re Gesundheit wirren, re Nerven starken und Innen mit gesundem Schlaf neue Nraſt und Lebensmut 8. Seite. Nr. 558 Donnerstag, den 28. November 1929 Von Wilhelm Aufermaun Unerhört in Europas Giſenbahngeſchichbe iſt der freche Raubüberfall von Balkanbanditen auf den Ortent⸗Expreß, bei dem Paſſagiere getötet und völlig ausgeraubt worden ſind. Der bekannte Sportmann und internationale Diſtanzfahrer Aufermann ſchildert in der nachfolgenden Unter⸗ ned ung mit unſerem Wher⸗Mitarbeiter die Zuſtände au der ſerbiſch⸗bulgariſchen Grenze und insbeſon⸗ derr einen Ueberfall auf ihn und ſeine Schweſter Marianne, der genau an den gleichen Stelle erfolgte, wo jetzt der Bombenanſchlag auf den Luxuszug Berlin⸗Konſtantinopel inſzeniert wurde. 5 Die Redaktion. Auf der internationalen Sternfahrt nach Baree⸗ Lona, zu der ich als einziger von Konſtantinopel aus ſtartete, kam ich nach abenteuerlicher Fahrt an die ſerbiſch⸗bhulgariſche Grenze. Auf einem unglaublich ſchlechten, mit Steinen überſäten Wege erſchien plötz⸗ lich vor uns ein wüſt anzuſehender„Landſtraßen⸗ ſchmarotzer“, der uns mit Armen und Beinen be⸗ deutete, anzuhalten. In ſprudelndem Kauberwelſch bat er mich, ihn ein Stückchen mitzunehmen. Nach langem Hin und Her war er merkwürdiger Weiſe ſogar bereit, mir 500 Leva(etwa 15 Mark) für die Paſſage in die Hand zu drücken, da er behauptete, unbedingt ſchnellſtens nach Belgrad zu müſſen. Meine Schweſter und ich rückten etwas zuſammen, und wenn auch etwas beengt, nahmen wir ihn doch nit in Kauf, weil ich hoffte, von ihm den kürzeſten Weg nach Belgrad erfahren zu können. Nachtfahrten auf dem Balkan gehören zu allem anderen als zu den angenehmſten Sachen und ich hatte mit verkehr⸗ ten Wegweiſern, miſerablen Wegen und finſteren Geſtalten ſchon einige Erfahrung geſammelt. Kurz vor der bulgariſchen Zollſtation wurde mein merkwürdiger Paſſagier reichlich unruhig und bat mich ſchließlich anzuhalten. Mit einem unverſtänd⸗ lichen Gemurmel ſchlug er ſich ſeitswärts in die Büſche, ohne daß ich jedoch dieſem Vorfall beſondere Bedeutung beilegte, denn ich wußte, daß kein Bul⸗ gare über Zartbrod reiſt, ſondern immer den Um⸗ weg über Rumänien macht. Höchſt erſtaunt war ich daher, als nach endloſen Verhandlungen mit den Zöllnern auf jugoſlawiſchem Gebiet unſer Fahrgaſt in der Nähe von Zaribrod wieder auftauchte und wieder mitgenommen werden wollte. Eine Unverſchämtheit zwar, aber wozu wollte ich mir in wildfremdem Lande unnötig Feinde machen. Alſo rein in die Kiſte und weiter Herr Unbekannt übernahm die Führung. Mit lebhaften Geſten bedeutete er mir, in immer unmög⸗ lichere Wege zu lenken, die Höhen wurden immer ſteiler, es ging durch tiefe Felsſchluchten, über Walbd⸗ ſchneiſen. Plötzlich bat mich der freundliche Zeitgenoſſe anzuhalten. Durchgerüttelt und mit ſteifen Knochen kletterten wir aus dem Wagen und ver⸗ traten uns die Füße. Ganz unvermittelt hält der Fremde mir einen Mißtrauen erregenden Schieß⸗ prügel unter die Naſe. Eine ganz reizende Situa⸗ tion. Waffenlos im wildfremden Lande, waren wir dem Wegelagerer bedingungslos ausgeliefert. Kreide⸗ bleich klammert meine Schweſter ſich an mich, immer bedroht von der Mündung des Schießprügels.„Mit⸗ kommen,“ meinte der freundliche Herr. Und da ein Kampf offenſichtlich keinen Erfolg gehabt hätte, ließen wir ſchweren Herzens unſeren Wagen ſtehen und marſchterten vor dem Banditen her einen ſteilen Berg hinauf über einen Ztegenpfad, bis wir end⸗ lich vor einer halbverfallenen kleinen Hütte ſtanden. Die richtige Räuberhöhle! Zwei weitere Kavaliere erſchienen auf der Bild⸗ fläche, ſchwer bewaffnet mit Dolchen im Gürtel und Revolvern, dreckig und zerlumpt, die ſich aufgeregt auf mich und meine Schweſter ſtürzen und uns unſer Bargeld und unſeren wenigen Schmuck erleichterten. Zufrie⸗ den ſchienen die Herrſchaften aber nicht zu ſein, ſon⸗ dern ſich zu wundern, daß ein ausländiſcher Auto⸗ mobiliſt nur ſo wenig Geld mit ſich führte. Aus der ſchnatternden Unterhaltung hörte ich immer wieder das Wort„Bagage“ heraus, und mir ſchwante Un⸗ heil. Wenn das Lumpengeſindel das Auto durch⸗ ſuchte, dann mußte es ſicherlich neben unſeren Le⸗ beusmitteln und unſerer Wäſche auch meine Reſerve⸗ kaſſe finden, die ich in meinem Erſatzreifen verſtaut Hatte. Die Lage war alſo ſo ungemütlich wie nur möglich; denn wohl nicht mit Unrecht durften wir annehmen, daß man uns kaltlächelnd ins Jenſeits befördern würde, wenn die Beute nicht zur allge⸗ meinen Zufriedenheit ausfallen würde. Wie hier herauskommen? Noch immer beratſchlagten die Räuber, bis ganz überraſchend plötzlich zwei der Herrſchaften in einem dunkel gäh⸗ nenden Kellerloch verſchwanden, während der dritte uns mit vielen Segenswünſchen für unſer fernes Wohlergehen in dem Wohnraum einſchloß und ſich aufmachte, unſeren Wagen zu unterſuchen. Einen Augenblick ſtarrte ich verzweifelt die Wände an, dann ſprang ich zum nächſten Blendladen, der als Fenſtererſatz diente, ſtieß ihn mit Aufbietung aller Kräfte auf, packte meine Schweſter an der Hand und — nichts wie fort! Atemlos und ſchweißüberſtrömt kamen wir bei Unſerem Auto an, meine Schweſter ſtürzte ſich auf den Anlaſſer, der Motor ſprang an und—— in dieſem Augenblick erſchien der Kavalier, der uns „verhaftet“ hatte. Er ſtutzte, er ſtaunte, uns hier zu finden, in Sekundenſchnelle packte ich die Eiſenſtange des Wagenhebers, die der Bequemlichkeit wegen ſtändig vorn im Wagen lag und ſchlug ſie dem Balkaneſen über den Schädel. Mit einem dumpfen Aufſchrei brach er zuſammen, ich über zwängte mich hinter das Steuer— kuppeln, ſchalten, Vollgas und eine wilde Fahrt in 90 Kllometertempo über das Geröll der Straße begann. Erſt, als wir nach etwa 20 Kilometern ein verdrecktes winziges jugoſlawiſches Dorf ſichteten, atmeten wir erleichtert auf. Und auf der Polizeiſtation erſt fanden wir unſeren Humor wieder. Den hatten wir allerdings dringend nötig. Denn der tapfere Vater⸗ landsverteidiger, den ich mit Mühe und Not aus tiefſtem Schlummer wachrüttelte, konute kein Deutſch Und ich kein Serbiſch.„Ich Germanſki“, verſuchte ich ihm klarzumachen, aber er ſchüttelte nur immer den Kopf, grinſte freundlich und betrachtete neugierig meinen Wagen. Ich kam alſo nicht dazu, den Ueber⸗ fall zu Protokoll zu geben, ſondern war ſchließlich damit zufrieden, daß der Grenzer mir den Weg nach Belgrad zeigte und mir mit ein paar zerlumpten Bauern half, mein in einem Schlackloch ſteckendes Auto wieder flott zu machen. An die nun folgende Nachtfahrt werden meine Schweſter Marianne und ich wahrſcheinlich unſer ganzes Leben lang denken. An jeder Straßenkreuzung und in jedem Wäldchen ſahen wir Geſpenſter und glaubten immer wieder, daß eine neue Bande mit Geheul uns überfallen werde. Als kurz vor Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Belgrad auf einer belebteren Straße ſchon ein Wege⸗ poſten uns anhielt, um uns auf eine Straßenſperre und die Umleitung aufmerkſam zu machen, griff ich ſchon wieder zu meiner Eiſenſtange, bis mir noch tm letzten Augenblick einfiel, daß der Mann da vornen im Scheinwerferlicht wahrſcheinlich ein Straßenwärter ſei. Und in der Stadt ſelbſt konnte ich dann endlich einem Polizeioffizier mein Erlebnis erzählen und die helle Aufregung der Vertreter der verſchiedenen Automobilverbände beruhigen. Ich bin überzeugt, daß die drei Kerls, die mich überfallen haben, zu der Urenowbande gehörten, die auch jetzt den unerhörten Ueberfall auf den Orient ⸗Expreß ausgeführt hatten. Hoffent⸗ lich gelingt es den vereinigten Kräften der jugo⸗ ſlawiſchen und bulgariſchen Polizei, endlich das unwegſame und für Automobiliſten durchaus un⸗ erfreuliche Gebiet von dieſer entſetzlichen Plage ein für allemal zu befreien. Ein Bild von der Katastrophe des Südweſterpreß in Tenneſſee Die Trümmer des Schlaf⸗ und Poſtwagens des Expreß, die ſich beim Zuſammenſtoß ineinanderbohrten. Bei einem Zuſammenſtoß im Staate Tenneſſee entgleiſte der Luxus ⸗Südweſt⸗Expreß der Vereinigten Stgaten, genannt der„Ponce de Leon ⸗Expreß“. 4 Tote und 60 Verwundete waren die Opfer der Kataſtrophe. Der Tod geht um in Rußland Todesurteil gegen die Kreuzträger von Woroneſh (Von unſerem Rußland Mitarbeiter) Die Stadt Woroneſh iſt eine der älteſten Städte Zentralrußlands. Ste liegt an der Steppen⸗ grenze und war vor Jahrhunderten der letzte ſüdliche Stützpunkt im Kampfe der Ruſſen gegen die wilden Horden der Nomadenvölker. Das ruſſiſche Wort für die Stadt, Gorod, bedeutet nichts anderes als Um⸗ zäumung, Woroneſh war ein ſolch„geſchützter Ort“ auch in der Zeit, wo Diebes⸗ und Räuberbanden aus Moſkowien nach dem Süden und Oſten zogen, um dann mit den entflohenen Leibeignenen das freie Koſakentum am Dujepr, am Don und am Ural zu bilden. Wie früher gegen die Nomaden, ſo zogen die ruſſiſchen Staatsheere ſpäter gegen die Koſaken ins Feld. Da war Woroneſh eine der wichtigſten Opera⸗ tionsbaſen für den Moskauer Staat. Im 19. und zu Beginn des 20, Jahrhunderts ſtand das Gouverne⸗ ment von Woroneſh in Rußland in der Pferdezucht an erſter Stelle. Sonſt wußte man von dieſer Stadt nicht mehr als von jeder anderen mittleren Gou⸗ vernementsſtadt des europätiſchen Rußland. Jetzt aber iſt Woroneſh plötzlich berühmt geworden durch die religiöſe Bewegung, die ſich in ſeinem Bezirk verbreitete. Eine der Sekten, die es in Rußland ſeit Urzeiten in überwältigend großer Menge gab, niſtete ſich dort ein, die Sekte der„Fedorowzen“ oder„Kreuzträger“. Vor einiger Zeit wurde dieſe Sekte ausgehoben. Die Führer wurden vor das Sowjetgericht in Woro⸗ neſh zitiert, 16 davon ſind zum Tode verurteilt, 23 zur Gefängnisſtrafe. Ein Zeichen der Zeit Der Prozeß von Woroneſh hat ungemein intereſ⸗ ſante Einblicke in die Geiſtesverfaſſung gewiſſer, im übrigen recht breiter Kreiſe der Sowjetbevölkerung gewährt. Die Fedorowzen nannten ſich ſo zu Ehren des Fedor Rybalkin, eines religiöſen Fanatikers, der ſchon vor Jahren von der Somjetregierung als Gegenrevolutionär an die Wand geſtellt wurde. Er war einer der vielen eigenartigen Menſchen, die das Jum Attentatsversuch im 8 weite Rußland durchwanderten und, von dunklem Myſtizismus beſeelt, die Not der Zeit auf eine nicht immer harmloſe Weiſe zu deuten ſuchte. Es gab ſchon manche Banden in Rußland, die religiöſe Ideen zum Ausgangspunkt ihrer„Tätigkeit“ genommen haben. So haben auch die Ideen Fedor Rybalkine den berühmten Banditen Koleſnikow„inſptriert“, der in den Jahren 1920⸗21 das Gouvernement Woro⸗ neſh mit Feuer und Schwert durchzog. Die„Fedo⸗ rowzen“ ſollen nichts anderes als Reſte der Koleſni⸗ kow⸗Banden geweſen ſein. Ihr Hauptquartier war ein kleines Dorf, das nunmehr berühmt geworden iſt. Sie nannten ſich auch„Kreuzträger“, weil ſie weiße und graue Kittel mit darauf aufgenähtem blauen Kreuz trugen. Was haben nun die Sektierer von Woroneſh verbrochen? Sie wurden angeſchuldigt, unter religiö⸗ ſem Deckmantel aktive Propaganda gegen die Sow⸗ jets, gegen Steuerzahlungen und Getreideablieferun⸗ Sowjets vorbereitet zu haben. Vor dem Gericht zog eine erſtaunliche Geſtalt nach der anderen vorüber, Menſchen, die früher im tätigen Leben ſtanden, heute dagegen ganz entwurzelt ſind. Menſchen die bereits jenſeits der Augſtgefühle ſtehen und bei den unwahrſcheinlichſten Ausſagen ernſtgenommen ſein wollen und vom Gericht in der Tat ernſtgenommen wurden. Einer der Führer der Sekte, Otorkin,— um ein Beiſpiel von den vielen zu nennen,— hat fol⸗ gende Erklärung vor dem Gericht abgegeben:„Wir Fedorowzen⸗Kreuzträger erkennen Lenin nicht an, denn er iſt ſchwarz. Zar Nikolaus II. iſt gen Himmel gefahren, kehrt aber wieder, um weiter zu regieren.“ Dieſe Erklärung hat dem armen Otorkin den Kopf gekoſtet. Im übrigen machten die Sektierer von Woroneſh aus ihrer Zarentreue kein Hehl. Sie hatten eine Fahne aus der ruſſiſchen zariſtiſchen Trikolore, und als Inſchrift der Fahne die Anfangsſtrophe der alten St. Peters⸗Jom in Rom Durchblick auf den Hauptaltar von St. Peter. der das Attentat verhinderte. . Im Dom von Peter, dem Mittelpunkt der Valikaniſchen Stadt, wurde, wie bereits gemeldet, ein Bombenattentat einer Schwedin auf den Biſchof Johann Smith in letzer Sekunde durch das Zugreifen des Prälaten Prinz Georg von Bayern vereitelt. Die Gründe zu dem in der Geſchichte des Peterdoms unerhörten Exeigniſſe ſollen privater Natur ſein. Im Kreis: Prälat Prinz Georg von Bayern, ruſſiſchen Nationalhymne:„Gott ſchütze den Zaren!“ Auch Zarenporträts wurden in großer Anzahl bei den Sektierern entdeckt, ein Verbrechen, das in Ruß⸗ land nur mit Blut geſühnt werden kann. Die Verurteilung der 16 Sektierer zum Tode kann unter Umſtänden ihren Ideen gute Dienſte lei⸗ ſten. Denn ſie werden zu Märtyrern geſtempelt. Die gläubige und für Aberglauben empfängliche Bevöl⸗ kerung des flachen Landes, ſchon jetzt den Sektierer⸗ ideen aller Schattierungen zugänglich, wird dieſen Märtyrern Ehrfurcht zu zollen wiſſen. Der Sowjet⸗ regierung bleibt nichts übrig, als den Kampf gegen die Religion und gegen die Auswüchſe des religiöſen Glaubens weiterzuführen. Denn für ſie bedeutet dieſer Kampf: den Kampf gegen die Feinde der Re⸗ volution. Aber die Erfahrung von Jahrtauſenden hat gezeigt, daß eine blutige Unterdrückung religtöſer Regungen zum Mißerfolg verurteilt iſt. Die Schrek⸗ kensurteile von Woroneſh werden der Sowfetregie⸗ rung kaum gute Dienſte leiſten. Das Vermögen im Koſſer Als der Schnellzug aus Texas in den Großen Zentralbahnhof von Newyork einlief, entſtieg Oskar H. Strobel, ein junger Student, neben vielen anderen Reiſenden ſeinem Pullman⸗Wagen. Er rief einen der zahlreichen Gepäckträger und übergab dieſem ſeine beiden Handkoffer, die der Gepäckträger dann mit einem Haufen bereits geſammelter Gepäck⸗ ſtücke auf einem kleinen Wagen verſtaute. Dann ſuchte ſich Strobel ein Auto, der Träger brachte die beiden Handkoffer, legte ſie vorn bei dem Chauffeur nieder, empfing ſeinen Trägerlohn und verſchwand. Gine Viertelſtunde ſpäter hielt das Auto vor dem Governor Clinton Hotel in der MI. Avenue, wo ſich Strobel ein Zimmer beſtellt hatte. Der Hausdiener brachte das Gepäck auf das Zimmer, und jetzt erſt entdeckte Strobel, daß der eine Handkoffer zwar ſeinem eigenen ſehr ähnlich, aber nicht ſein Eigentum war. Die Koffer waren zweifellos von dem Gepäck⸗ träger gelegentlich der Auflieferung bei den Autos vertauſcht worden. Da ſein Kofferſchlüſſel paßte, ſo unterzog Strobel den Inhalt des fremden Koffers einer Beſichtigung, und ſein Staunen war nicht ge⸗ gering, als er bemerkte, daß dieſer fremde Koffer mit Wertpapieren vollgeſtopft war. Er enthielt 1600 Shares von der National City Bank, die einen Wert von nicht weniger als 250 000 Dollars repräſen⸗ tierten. Nachdem ſich Strobel von ſeiner Ueberraſchung erholt hatte, rief er einen Freund, Gordon Renſchler, an, der bei der National City Bank als Angeſtellter beſchäftigt war. Er erzählte dieſem den ſeltſamen Umtauſch und veranlaßte, daß der koſtbare Koffer zunächſt einmal abgeholt und im Safe der Bank un: tergebracht wurde. Mit Hilfe des Nummerverzeich⸗ niſſes gelang es dann, den Beſitzer, einen Mr. Appel aus Indianapolis ausfindig zu machen, dem dieſe Papiere abhanden gekommen waren. Er eilte ſofort nach der National City Bank, um dort nach ſorgfältiger Prüfung der Ausweiſe und Erlegung einer ſehr anſtändigen Belohnung ſein ſchon ver⸗ loren geglaubtes Eigentum in Empfang zu nehmen. Der Todeskandidat will nicht geweckt werden An einem grauen Novembermorgen bewegte ſich eine kleine Prozeſſion durch den Korridor des Ge⸗ fängniſſes von Marſeilles. Es war der Gefängnis⸗ direktor, ein Prieſter und mehrere Wärter. Sie begaben ſich in eine Zelle, in der Ronſanti, der be⸗ rüchtigte Raubmörder ſaß und auf ſeinen letzten Gang wartete. Das heißt: er ſaß gar nicht, ſondern ſchlief friedlich. Der Gefängnisdirektor rüttelte den friedlich Schlafenden und ſagte ihm die ſtereobtypen Worte, die ein franzöſiſcher Gefängnisdirektor in einem ſolchen Falle dem Todeskandidaten zu ſagen hat:„Faſſen Sie Mut, mein Freund, der Präſident der Republik hat ihr Gnadengeſuch abgelehnt. Ma⸗ chen Sie ſich bereit zum letzten Gang“. Der koyſi⸗ kaniſche Mörder erwachte, rieb ſich die Augen und ſah die kleine Geſellſchaft, die ſich in ſeiner Zelle verſammelt hatte, mit Verwunderung an. Die Tat⸗ ſache, daß ſein Ende unmittelbar bevorſtehe, ſchien den Räuber gar nicht zu berühren. Dagegen war er ſehr ungehalten darüber daß man ihn ſo unſauft aus dem ſüßen Schlafe geweckt hatte.„Was ſing das für Manieren?“ rief Ronſantt aus.„Nicht ein⸗ mal ausſchlafen läßt man einen vor ber Hinrich⸗ tung. Ich war nie ein Freund des frühen Auf⸗ ſtehens, einen Mann an dieſem Tage nicht ſchlafen zu laſſen, iſt geradezu eine Gemeinheit!“ Nach die⸗ ſem Ausbruch begab ſich der Todeskandidat zur ſo⸗ genannten letzten Toilette. Er ließ ſich ruhig den Nacken ausraſieren, rauchte dabei eine Zigarette, trank ein Glas Kognak, hörte aber nicht auf, die Verwaltung des Gefängniſſes auszuſchimpfen, weil ſie ihn ſo früh geweckt hatte. Dann ließ der Raub⸗ mörder ſich die Hände auf dem Rücken zuſammen⸗ binden und wurde zu der Guillotine geführt, bei deren Anblick er nur die Worte ausrief:„Da iſt ſie ſchon!“ Der Hinrichtung wohnte ein zahlreich ge⸗ ladenes Publikum bei, das den Mut des Todes⸗ kandidaten nicht wenig bewunderte. Der verſchluckte Revolverſchuß Mr. Benjamin Friedman aus Chicago befand ſich vor einigen Tagen auf dem Nachhaufewege. Chicago iſt wie bekannt, eine Stadt, in der die öffent⸗ liche Sicherheit nicht allzu groß iſt. Es iſt deshalb garnicht weiter verwunderlich, daß Mr. Benjamin in einer Seitenſtraße von einem Banditen überfallen wurde, der ihm einen Revolver vor die Naſe hielt. Da der Geſchäftsmann ſich keineswegs bereit er⸗ klärte, ſeine Brieftaſche abzuliefern, drückte der Ban⸗ dit ſeinen Revolver ab. Der Schuß traf Mr. Ben⸗ jamin in den Mund. Er ſpuckte einige Zähne aus, fühlte ſich aber ſonderbarer Weiſe in der Lage, ſeinen Angreifer, der inzwiſchen das Weite geſucht hatte, zu verfolgen. Er hätte ihn wahrſcheinlich auch einge⸗ holt, wenn er nicht plötzlich ſtehen geblieben wäre, da ihm eine ſonderbare Frage eingefallen war: Wo zum Teufel iſt die Revolverkugel geblieben? Die Antwort darauf bekam Mr. Friedman im Kranken⸗ haus, wo ihm der Arzt erklärte, daß er die Kugel einfach verſchluückt habe— ein äußerſt ſeltener Fall, wie ihn die mediziniſche Wiſſenſchaft wahrſcheinlich noch nicht zu verzeichnen hatte. Ein verſchluckter Revolverſchuß— ſo etwas iſt noch nicht dageweſen! 1 3 , 1 8 ere. Donnerstag, den 28. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 558 für Kleider, lu Die belie für Leib- u. Bettwäsche aller Art Restetage für die Mei Mengenabgabe in jedem Falle vorbehalten!— Abgabe mur für puppen-Zweckel Foridauer der Weihnachts-Reste-Jage! Reste fit Heider, jumper, Mäntel, Mindermäntel, Minderkleider, Hauskleider luv. bten Weihnachts- Geschenk- ceupons fer Luswanl ungemein Billig 1 mper, Mäntel usw. in grö — 5 1 2 Ren! von 53 an mittag: Puppen- Reste in allen Stoffarten, auch Seide DoOn Freude! Geringe Koffen Ein Geschenk Fuchs! Sofort Viet Darlehen bei Ratenrückzahlung d. E. Dicke, Magdeburg Fürſtenufer 18 Telephon 425 22. Fretumſchlag erbeten faber gedlolt f. nachweisb. gut. reell. Unternehm. Erf. Kapit. ca. 2000., Angeb. unt. G K 22 an die Geſchſt. *7041 e Stat besonderer Anzeige Heute verschied nach schwerem Leiden mein lieber Mann, unser herzensguter Vater, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel Ludwig Bucher im 47. Lebensjahre Mannheim(Oehmdstr.), 27. Nov. 1929 In tiefer Trauer: Mafhilde Buscher und Kinder Franz u. Carola Familie G. Buscher, Deidesheim Familie A. Voll, Würzburg Familie Reuffer, Siufigari Die Feuerbestattung findet am Freitag, den 20. ds. mittags 2½ Uhr statt 27087 * Fbr die uns anläßlich unserer„Soldenen Hochzeſt“ N erwiesenen Aufmetesambelten denken Wir öllen Freunden und Bekannten herzlich, insbesondere fühlen wär uns ver- Ofllehtet Henn pfstrer Veth, dem eveng. Kirchenvorsténd, dem Kirchenchor eveng Bund, Zwelgvereln NHennhelim-Rheinau, der Ditektlon, den Angestellten, Arbeſter und Atbeltetinnen ö der Sunlicht-Sesellschaft.., dem Sunlichtchor und dem Nönnergesengveteln Rhelneu 7079 5 herzlichen Dank ZU Sagen den Karten bezeichneten ſteuerpflichtigen Arbeit⸗ Wohnungswechſels der den Hauseigentümern der können, ſind innerhalb drei Tagen den Polizel⸗ ſtändes ſind nicht berückſichtigt. 10. Oktober 1929 ihren Wohnſitz oder Aufenthalt Amtliche Bekangtmachungen Steuerkarte 1930. karten für 1930 durch die Schutzmannſchaft den Hauseigentümern zugeſtellt. Die Hauseigen⸗ tümer und deren Stellvertreter werden erſucht, die ihnen übergebenen Steuerkarten an die in nehmer weiterzuleiten. Steuerkarten, die wegen Steuerpflichtigen von nicht zugeſtellt werden wachen zurückzugeben. Die Steuerkarten ſind nach den Angaben gusgeſtellt, die in den Haushaltungsliſten bei r Perſonenſtandsaufnahme am 10. Oktober 29 gemacht ſind; die inzwiſchen erfolgten Aen⸗ derungen der ee oder des Familien⸗ Lohnſteuerpflichtige Arbeitnehmer, die am in Mannheim hatten und bis 2. Dezember 1929 von ihrem Hauseigentümer eine Steuerkarte für das Jahr 1930 nicht erhalten haben, wollen dieſe bet der zuſtändigen ſtädtiſchen Dienſtſtelle, und zwar a) für die Altſtadt und für den Vorort Wald⸗ hof bei dem Städtiſchen Steueramt, Rat⸗ haus N 1, 3. Stock, Zimmer 152(Rathaus⸗ eingang 18 0 4 N): b) für die Vororte Neckarau, Rheinau, Feu⸗ denheim, Wallſtadt, Käfertal u. Sandhofen bei den dortigen Gemeindeſekretariaten innerhalb der üblichen Dienſtſtunden abholen. Bet dieſen Stellen ſind vom 2. Dezember 1929 ab auch die Anträge auf Berichtigung der Steuer⸗ karten zu ſtellen unter Einſchluß der Anträge, welche Aenderungen des Familienſtandes be⸗ treffen. Perſönliches Erſcheinen wird empfohlen, weil die ſchriftlichen Anträge erfahrungsgemäß häufig unvollſtändig ſind und daher umſtändliche Rückfragen erfordern. Aenderungen auf den Steuerkarten dürfen nur von den zuſtändigen Stellen vorgenommen werden. Die Eintragung mittelloſer Angehöriger, wie auch die Erhöhung der Pauſchſätze für Werbungs⸗ koſten und Sonderleiſtungen in den Steuer⸗ karten geſchieht bei dem zuſtändigen Finanzamt, und zwar für Stadtteile links des Neckars beim Finanzamt Mannheim⸗Stadt, F 6. 20, rechts des Neckars beim Finanzamt Mannheim⸗Neckarſtadt, Kronprinzenſtraße 93. 12 Mannheim, den 16. November 1929. Der Oberbürgermeiſter. Vom 25. November 1929 ab werden die Steuer⸗ Mannheims Rheinau, Keflstuherstrabe 111 Georg ffattern u. Freu Elisdbethe 8 a Keine Dame kommt heute mehr ohne 108 Dauerwelle alls.„ Flirt 4 7 Reise, Spori u. Gesellschafi. Wunderbare Erfolge. Erstkl. Dauer well- System. Sämtliche gangbar. Parfümerie U. Toileifenarſikel ll. In- U. Ausl. stets vorrätig. Valennin Fah L 15, 9 Bismarcksfraße Tel. 32871 14424 Zwangsversteigerung Freitag, den 29. 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Adolf Grell Alter Räuber Georg Köhler Moidl, seine Tochter. Grit Hald Bernklau, ein Toni, ein Sergeant Oskar Marlon bayr. Oberst Hermann Piang Der Flim wurde mit Unterstützung der Tiroler Landes- Nur noch 5 Tage regierung an den historischen stätten hergestellel 3 ͤ ¾ Apollo-fneatef abendl. 8 Uhr Das gewaltige Schauspiel S 218 Trauen in Not von Dr. Carl Crẽdé Inszenſerung: Erwuln Piscator. Für das Tiroler Volk ist Andreas Hofers tragisches OQeschick Hoffnung u. Tröstun zugleich, u. für Deutschland ist er das Urbild schlichten Heldentums u. das Sinnbil der Treue. 1 kennt seine Oeschichte, jeder zum mindesten aus Julius Mosens Lied:„Zu Mantua in Banden. Sein Otabmal aus Marmor ist in der Hofkirche zu Innsbruck, sein Denkmal aus Erz steht auf dem Berg Isel, sein Andenken aber lebt fort im Herzen eines jeden Nee als Sinnbild deutscher Treue u. deutschen eldentums. Jugendliche haben nachmifags Zulriit! Noollständig neu verfilmt! (Nicht zu verwechseln mit alten Filmen ähnlichen oder gleichen Titels“) Schönes Bei programm! Heute letzter Tag! Das gewaltige Filmwerk des deutschen Meisterregisseurs FRITZ LANG: EIN FILM VON. Nan 2 n den u een. 5— Regle: Fritz Lang. in den Hauptrollen: FB Fenn EEA 8 im UFA-IHEATER Fonntag nachmit. 4 Uhr: S 218 Musikalische Leitung! Otto Apfel Beginn nachmittags 3 Uhr ane ee b ee ee e ee 9 5 1 55 0 1— 1. 5 5 15 ie große Frstauffünrung . Der Film, der nach zweimal 5 e f 55 Rgiem verbo der Oberprülfsfelle 4 Volk; fümliche d bVerun endlich zur Vorführung dene eg 1 Heute Donnerstag zum letzten Male! Für die selbst- detätigte Haus musik S161 ein PIANO Kauf oder Miete, neu und gespielt. NMEekET Pianolager Aan Die i LISSI Ar na 9 3, 10, Kunststr. Samstag, 30. November, nachm. 3 Uhr Paul ftehkopf/ Slegfr. Arne/ Marg. Kupfer in dem Filmkunstwerk⸗ Jenseits der Straß“ Eine Tragödie des Alltags in 8 Akten. am Kommenden Sonntag 1. 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N In den Hauptrollen: evelyn Molt car de Vogt Hertha von Walter Dazu der Fllm aller Frauen: pola Negri S292 unten del Ehe“ Ein Film von den Schönheiten des Mittelmeeres in 7 wundervollen Akten Im Golf von Genua( An der Küste Spaniens Nach Afrika Sonnige Fahrt[ Auf den Spuren des Alter- tums Die Türkei von heute Sichern Slesleh haute schen Kar- ten durch unsern Vorverkauf. 80,.—,.30,.50 GIII Morgen Freitag, 29. November Samstag. 30. November Sonntag. 1. Dezember jawells abends 10.30 Uhr NACHT Vorstellung! Ein dramatisches Film- schauspiel in 7 Akten. boieser Flim bedeuſei für ede Frau ein starkes Erlebnis anfang:.30,.50,.00,.20 denn wen bee, Ig fürn Tanzschule Mane Ilurmer Mannheim beginnt mit neuen Kursen. 14418 Alle Lotlerieeinnehmer Das machte Madamen) fee steſes Blattes. Hänsel U Gretel Ein Märchenspiel in 3 Akten von Görner Ea 201 In Szene gesetzt von Grete Kersebaum Im Film: Allerlei Tustiges Mieine reise: Il. Patkett RI..90, I. 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