* mm e Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, W Oppauerſtraße 8. — Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim nnheimer Seitun Mannheimer General-Anzeiger Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familten⸗ und Gelegenheits⸗ Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. B eil a 9 en: Montag: Sport der N. M. Z. Dienstag wechselnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom FilmMittwoch wechselnd: Die fruchtbare Scholle Steuer, Geſeß Rund Recht/ Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unsere Jugend„Freitag: Mannheimer Reiſezeltung„Samstag: Aus Zeit und Leben Mannheimer Muſikzeitung Abend⸗ Ausgabe Donnerstag, 28. November 1920 140. Jahrgang— Nr. 354 So kritiſiert Lord Bakmafter 0 1 15 Am 280 Millionen Mark [Drahtung unf. Londoner Vertreters). London, 28. Nov. Die Freigabe bes Ueberſchuſſes aus der Liquida⸗ ton des beſchlagnahmten deutſchen Eigentums wurde geſtern im Oberhaus erneut abgelehnt. Der liberale Lord Bäemaſter, den man mit Recht den Cicero des Oberhauſes nennt, richtete wiederum eine Reihe von peinlichen Fragen an die Regierung, aber der Regierungsvertreter Lord Parmoor ſchien die Peinlichkeit der Fragen überhaupt nicht zu bemer⸗ ken. Das Reſultat der Debatte iſt in dem letzten Satz des offiziellen Parlamentsberichts klar und er⸗ ſchöpfend ausgedrückt:„Ihre Lordſchaften ließen dann dieſen Gegenſtand fallen“. Die Lage war von vornherein ausſichtslos. Der Schatzkanzler Snowden hat, wie bekannt, die Rückgabe der Ueberſchüſſe aus der Liquidation, die etwa 280 Millionen Mark ausſchließlich der Zinſen betragen, ſtrikte abgelehnt. Niemand denkt daran, die Regierung wegen dieſes Beſchluſſes zu ſtürzen, ſelbſt wenn das möglich wäre. Andererſeits ſind aber diplomatiſche Verhandlungen über die Rückgabe des noch nicht liquidierten Eigen⸗ tums im Gange. Die engliſche Rgierung ſcheint be⸗ reit zu ſein, hier gewiſſe Zugeſtändniſſe an den deutſchen Standpunkt zu machen. In dieſe ſchwebenden Verhandlungen einzugreifen konnte ſich das Oberhaus nicht entſchließen. Die De⸗ batte war deshalb zur Ergebnisloſigkeit verurteilt. Immerhin brachte Lord Baemaſter in bemer⸗ kenswerten Sätzen die Auffaſſung weiter Kreiſe zum Ausdruck, daß die Handlungsweiſe Englands weder völker⸗ rechtlich noch moraliſch zu rechtfertigen ſei. Der Lord ging ſoweit, zu erklären, daß die Haltung der verſchiedenen engliſchen Regierungen in der Frei⸗ gabefrage„tiefe und unabwaſchbare Schande über England gebracht habe“. Lord Bacmaſter verglich die Konfiskation priva⸗ ten Beſitzes mit der von der ganzen ziviliſterten Welt verurteilten Handlungsweiſe der Bolſche wi⸗ ſten, die ebenfalls alle Privatperſonen, die in ihrem Machtbereich waren, ohne Rückſicht auf Recht und Unrecht ihres Beſitzes beraubt hätten. Die Ausführungen Lord Bacmaſters machten ſichtlichen Eindruck auf die Mehrheit des Hauſes, konnte aber die negative Antwort der Regierung nicht ändern. Dürfen die Optanten nach Polen? (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 27. Nov. Bei näherer Nachprüfung des deutſch⸗polniſchen Liquidatiousabkommens ſind nachträglich Zweifel darüber aufgetaucht, ob die in Deutſchland befind⸗ lichen Optanten ſich nach Polen begeben dürfen, um ihren Erbbeſitz zu übernehmen. Dieſer Auffaſſung, die von den deutſchen Unterhändlern von vornherein vertreten wurde, iſt nun, wie wir hören, von polniſcher Seite durch eine beſondere Erklärung Rechnung getragen worden. Zum Jubiläum des Papſtes (Telegraphiſche Meldung) * Nom, 28. Nov. Heute mittag überreichte der deutſche Botſchafter von Bergen dem Papſt ein Schreiben des Reichspräſidenten mit deſſen perſön⸗ lichen Wünſchen und denen der Reichsregierung zu dem Goldenen Prieſter jubiläum des Papſtes. Anſchließend erfolgte die Uebergabe des Geſchen⸗ kes der Reichsregierung an den Papſt. Das Geſchenk iſt ein Duplikat des ſogenannten roten Prunktafelſervices Friedrichs des Großen, das ſeit geſtern in dem von der Gattin des Botſchafters be⸗ ſonders geſchmückten Paramentenſaal des Vatikans ausgeſtellt war. Ratskagung in London? Ein überraſchender franzöſiſcher Vorſchlag [Drahtung unſ. Pariſer Vertreters) Paris, 28. Nov. Das franzöſiſche Außenamt hat die Ab⸗ ſicht, den Ratsmächten vorzuſchlagen, die Ratstagung des Völkerbundes in London abzuhalten. Die Ver⸗ handlungen der Seeabrüſtungskonferenz ſollen parallel mit denen des Völkerbundsrats vor ſich gehen. Dieſe Anregung des Quai d' Orſay wird den beteiligten Regierungen zur Prüfung vorgelegt werden mit dem beſonderen Hinweis darauf, daß eine überſtürzte Konferenzarbeit in Haag vermie⸗ den werden müſſe. * Zu der Meldung des„Matin“, daß geplant ſei, die Januartagung des Völkerbundrates nach London zu verlegen und ſie dort einige Tage gleichzeitig mit der Londoner Seeabrüſtungskonferenz abzuhalten, hören wir von unterrichteter Seite, daß in Deutſch⸗ lend über einen derartigen Vorſchlag nichts be⸗ kaunt iſt. Man nimmt in Berliner politiſchen Kreiſen an, daß es ſich lediglich um Gerüchte handelt. Unterbringung der deutſchſtämmigen Rußland⸗ Bauern — Berlin, 28. Nov. Wie wir aus politiſchen Krei⸗ ſen hören, hat der deutſche Vertreter in Montreal die Preſſemeldungen, wonach der kanadiſche Einwan⸗ derungsminiſter die Zulaſſung der deutſchſtämmigen Bauern in Kanada während der Wintermonate ver⸗ weigert haben ſoll, als unzutreffend bezeichnet. Krähwinkelei und Blick aufs Ganze * Mannheim, 28. November. So nötig wie das liebe Brot und die Finanz⸗ reform iſt uns die Parteireform. Sie iſt die Forderung des Tages und ſteht im Brennpunkt der innerpolitiſchen Erörterungen. Alle Deutſchen, deren Blick und Denken über das kleine Parteihorizöntchen hinausgehen und die ſich über ihre eigennützigen Intereſſen hinweg Sorgen machen über die Zukunft von Volk und Vaterland, ſind ſich über dieſe uns nachgerade auf den Nägeln brennende Notwendigkeit einer gründlichen Parteireform durchaus einig. So wie bisher kann es nicht mehr weiter gehen, ſonſt machen wir uns als Schildbürger in der ganzen Welt lächerlich. Daß ſolche Behauptung keine Uebertreibung iſt, wird jeder ohne weiteres zugeben müſſen, der von den Erfahrungen hört, die bei den letzten Kommunal⸗ wahlen gemacht und dieſer Tage erſt bekannt wur⸗ den. Man höre und ſtaune: Im nahen Darm⸗ ſtadt wurde zur letzten Wahl gleichſam zur Ver⸗ höhnung der bisher vorhandenen politiſchen Par⸗ teien eine neue Partei gebildet, die nach dem komiſchen Helden der auch im Mannheimer National⸗ theater aufgeführten heſſiſchen Dialektdichtung „Datterichpartei“ genannt wurde. Und das tollſte bei dieſem beſchämenden Schauspiel war, daß dieſe Partei gleich auf den erſten Anhieb drei Man date für ſich buchen konnte... Ein faſt noch kraſſeres Beiſpiel politiſcher Unreife und bürger⸗ licher Zerſplitterung wird aus Osnabrück ge⸗ meldet. Dort erſcheint unter dem Titel„Der Stadtwächter“ ein Wochenblättchen, das ſeine Waffenſtillſtand im fernen Oſten Iſt die nachgeſuchte internationale Intervention nun überflüſſig? (Drahtung unſ. Londoner Vertreters) 8 London, 28. Nov. Noch ehe die Maſchinerie des Kelloggpaktes für die ruſſiſch⸗chineſiſche Vermittlung in Bewegung ge⸗ ſetzt werden konnte, iſt es zwiſchen Moskau und Mukden zu einem Waffenſtillſtand gekommen. Die Emiſſäre des Marſchalls Tſchang⸗ ſuehliang ſind am 21. November bei Pograniſchnajo unter dem Schutz weißer Fahnen in die ruſſiſchen Stellungen gegangen und haben mit dem dortigen Kommandanten Verhandlungen aufgenommen, aus denen ſich direkte Verhandlungen zwiſchen Mukden und der Sowjetregierung entwickelt haben. Die mandſchuriſche Regierung, die erſt vor wenigen Ta⸗ gen von Nanking die Vollmacht zu ſeparaten Ver⸗ handlungen erhalten hat, erbot ſich ſofort, der Sowjetregierung ſehr weitgehende Zugeſtändniſſe zu machen. Die von der mandſchuriſchen Regierung angenom⸗ menen Bedingungen für den Waffen⸗ ſtillſtand werden von der„Times“ wie folgt auf⸗ gezählt: 1. Die Chineſen verpflichten ſich, die Situation wieder herzuſtellen, die an der chineſiſchen Oſtbahn vor dem gegenwärtigen Konflikt exiſtierte. 2. Im Zuſammenhang damit werden unverzüglich der Lei⸗ ter und der ſtellvertretende Leiter der ruſſiſchen Eiſenbahnverwaltung wieder eingeſtellt. 3. Alle Sowjetbürger, die im Zuſammenhang mit dem Kon⸗ flikt verhaftet worden ſind, werden freigelaſſen. Dieſe drei Punkte liegen dem Waffenſtillſtand zugrunde. Rußland hat in einer Mitteilung an Tſchangſuehliang erklärt, daß zunächſt einmal der Punkt 2 der Bedingungen ausgeführt werden müſſe und daß über Punkt 1 und 3 unverzüglich Verhand⸗ lungen in Chabarowſk beginnen ſollen. Dort ſollen auch die Vorverhandlungen zum endgültigen ruſſiſch⸗ chineſiſchen Friedensvertrag geführt werden. Während die Ereigniſſe dem ruſſiſch⸗chineſiſchen Konflikt ein ganz neues Geſicht gegeben haben, gehen die Bemühungen der chineſiſchen Zentralregierung um Intervention der Großmächte offen⸗ bar weiter. Der chineſiſche Geſandte in London hat geſtern nochmals den Außenminiſter aufgeſucht und es iſt wohl als Ergebnis dieſer Un⸗ terredung zu betrachten, wenn Henderſon im Unter⸗ hau klärte, daß die engliſche Regierung bereit ſei, L 4 cs, Wess, ſich ener internatio alen Vermittlungsaktion anzu⸗ ſchließen. Man glaubt hier, daß die Initiative auch diesmal von Waſhington ausgehen mütſſe, denn trotz des ſoeben abgeſchloſſenen Waffen⸗ ſtillſtands hält man eine internationale Aktion durchaus nicht für überflüſſig, da die ge⸗ plante Friedenskonferenz zweifellos viele Fragen berühren wird, die von höchſtem Intereſſe für die Großmächte ſind. hbare Schande über England im Oberhaus die amtliche Unterjchlagung deuljchen Eigentums Der deutſchen zwietracht mitten ins Herz! Spalten der Kritik an öffentlichen Zuſtänden, namentlich an der Stadtverwaltung, öffnet. Der Herausgeber dieſes Blättchens ſtellte zur Stadtver⸗ ordnetenwahl eine eigene Liſte auf und erhielt davauf nicht weniger als 5447 Stimmen. Auf Grund dieſes Ergebniſſes hätte dieſe„Stadtwächterpartei“ einen Anſpruch auf ſieben Man date gehabt, wo⸗ durch ſie offenbar ſelber am meiſten überrascht wurde, denn die Arrangeure dieſer Spekulation auf die Kläglichkeit ihrer Mitbürger hatten nur eine Liſte mit fünf Kandidaten aufgeſtellt, ſo daß nun alſo die Osnabrücker Bürger um zwei der ihnen zuge⸗ dachten„Stadtwächter“ kommen. Solche Offenbarungen erſchreckender politiſcher Unreife des deutſchen Bürgertums gibt es noch eine ganze Menge. Aus der Fülle der uns bekannten Fälle ſeien nur noch zwei ebenfalls beſonders kraſſe angeführt: In einer kleinen Stadt des Oſtens hatten die Hausbeſitzer zur letzten Wahl gleich zwei Liſten eingereicht, nämlich eine der Hauseigentümer mit Zentralheizung und eine der Hauseigentümer ohne Zentralheizung. Und die Stadt Brilon im Sauerlande kann den traurigen Ruhm folgenden Wahlkurioſums für ſich in Anſpruch nehmen: Bei 3000 Wahlberechtigten wurden für ein zu wählendes Kollegium von 17 Stadtvätern nicht wenigen als 18 Wahlvorſchläge eingereicht. Sechs Parteien davon erhielten die 17 Sitze, die übrigen zwölf gingen ſämtlich leer aus. Was aber waren das für zwölf Parteien, die die Wählerſchaft vor ſich ſelber lächerlich machte? Die Namensbezeichnungen, die ſie ſich ſelber gegeben hatten, ſollen über den kleinen Rahmen des weſtfäliſchen Städtchens hinaus der Mit⸗ und Nachwelt nicht vorenthalten bleiben: Brilon Süd, Brilon Alt, Kinder reiche, Ehr⸗ liche Vertreter, Liſte der Un zufriedenen und doch nicht Wahlmüden, Briloner Bürgerliſte, Beamte⸗ und Angeſtelltenliſte, Arbeiterliſte J und Arbeiterliſte II, Unpolitiſche Liſte, Volkswohlfahrt und Brilon⸗Wal d... Angeſichts ſolcher Verwirrung der kleinen Geiſter kann man wirklich ſagen, daß man in Brilon nicht nur bei den Anhängern der Liſte Brilon⸗Wald,(die nebenbei bemerkt ſieben Stimmen erhalten hat) den Wald vor lauter Bäumen nicht ſieht. Daß gegen ſolchen groben Unfug, denn milder kann man dieſe kraſſen und krankhaften Aus⸗ wüchſe parteipolitiſcher Zerriſſenheit und Kräh⸗ winklerei nicht charakteriſieren, auf alle nur mögliche Weiſe Front gemacht werden muß, darüber werden ſich wohl die ernſt zu nehmenden Menſchen aller Partefrichtungen völlig einig ſein. Denn wenn ſolche Vorbilder, wie die hier angeführten Schule machen, dann kann es nicht ausbleiben, daß bald die ganze Welt über uns lacht. Ganz zu ſchweigen von dem materiellen politiſchen Scha⸗ den, der uns infolge dieſer alles erträgliche Maß weit überſteigenden Zerſplitterung erwachſen muß. Wie aber kann man hier Abhilfe ſchaffen? An dem Willen hierzu und auch an geeigneten Vor⸗ ſchlägen fehlt es nicht. Doch wie es ſo geht: der Geiſt iſt willig, aber das Fleiſch iſt ſchwach. Die führenden Perſönlichkeiten der großen Parteien, auch ſelbſt wenn ſie perſönlich ſo geiſtig hervorragende und perſönlich unantaſtbare Männer ſind wie der wolksparteiliche Reichstagsabgeordnete und Vitzeprä⸗ ſident des Reichstags von Kardorff, deſſen Appell zur Konzentration des Bür⸗ gertums wir im heutigen Mittagsblatt veröffent⸗ licht haben, ſtecken, ſcheint es, viel zu ſehr in der Materie drin, um den Blick wirklich frei genug au haben für eine wirklich ſchöpferiſche Neugeſtal⸗ tung des ganzen Parteiſyſtems. Aus dem Inhalt der Kardorffſchen Ausführungen und aus dem un⸗ mittelbaren Widerhall, den ſein geſtriger Vortrag fand, ſcheint uns das hervorzugehen. Kardorff in allen Ehren. doch noch mehr als ſeine Vorſchläge intereſſiert und imponiert uns der Vor⸗ ſchlag eines jungen Barmer Fabrikanten, Karl Neumann mit Namen, der ſoeben in großen deutſchen Zeitungen zur Erörterung geſtellt wird und der zweifellos ein erfreuliches Zeichen dafür iſt, daß es fernab vom Tageslärm der Intereſſenpolitit 2. Seite. Nr. 554 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 28. November 1929 noch ſchöpferiſche Kräfte gibt, die ihren Blick auf das Ganze richten und einen Ausweg ſuchen aus der Not der Zeit. So kühn dieſer Vorſchlag ſich auch anhören mag, ſo ſollte das doch niemand abhalten, ihn zu überdenken und auf ſeine Durchführbarkeit zu prüfen. Sein Kerngedanke wird zweifellos die Sympathien weiteſter Kreiſe finden. Der Vorſchlag des genannten Bremer Fabrikanten zielt darauf ab, ein Volksbegehren zu veranſtalten, um endlich nicht von den Parteien aus, wie Herr v. Kardorff wünſcht, ſondern vom Volk aus das Parteiſyſtem in Ordnung zu bringen. Durch einen Volksent⸗ ſcheid ſollen die Parteien zuſammengelegt werden. Wie ſich Neumann im einzelnen die Sache denkt, darüber ſchreibt er folgendes: Was will der Volksentſcheid erreichen? Kurz ge⸗ ſagt— den Parteibetrieb vereinfachen. Er fordert, daß zunächſt für den Reichstag nur poli⸗ tiſche, ſich durch klares Programm voneinander unter⸗ ſcheidende Parteien in Betracht kommen ſollen. In dieſe Parteien hätten die Wähler in ihrer Gruppie⸗ rung nach religiöſen, wirtſchaftlichen, kulturellen, regionalen uſw. Geſichtspunkten ihre Vertreter zu ſenden. Der Volksentſcheid ſoll feſtſtellen, daß für den Deutſchen Reichstag nur drei Parteien, tämlich: 1. die Rechte[Partei der Konſervativen), 2. die Mitte(Staatspartei), g. die Linke(Partei der Sozialiſten), oder notfalls die folgenden fünf Parteien zu⸗ gelaſſen ſind: 1. Partei der radikalen Rechten, 2. Partei der Konſervativen, 3. Staatspartei, 4. Partei der Sozialdemokraten, 5. Partei der radikalen Linken. Wie ſteht es nun mit dem zu erwartenden Stim⸗ menergebnis bezüglich Annahme oder Ablehnung eines derartigen Volksentſcheids? Die Deutſch⸗ nationalen werden ſich ſehr überlegen, ihre Wäh⸗ ler von der Abſtimmung fernzuhalten oder Nein ſtimmen zu laſſen. Sie opfern den Namen und bleiben im übrigen als Partei beſtehen. In ber Partei der Konſervativen müſſen die bisher weiter rechtsſtehen⸗ den Parteien aufgehen, wenn ſie weiter politiſch tätig ſein wollen. Bei Gelegenheit des Volksentſcheids muß die Bezeichnung„Deutſchnational“ als Partei⸗ name verſchwinden. Deutſch und national ſind und handeln auch andere Parteien. Die Deutſche Volkspartei und die Demokratiſche Par⸗ tei dürften, ein Einigungsprogramm vorausgeſetzt, dem Volksbegehren Gefolgſchaft leiſten. Das gleiche iſt von den Sozialdemokraten zu erwarten. Und was ſoll mit dem Zentrum geſchehen? Ueber dieſe ebenſo bedeutſame wie ſchwierige Frage ſpricht ſich Karl Neumann in einem unſerer Ueberzeugung nach etwas allzu kühnen Optimismus folgendermaßen aus:„Das Zentrum muß zu be⸗ ſtehen aufhören, weil im Falle der Neurege⸗ lung die Zentrumspartei eine Proteſtanten⸗ partet notwendig machen würde. Das Zentrum wird alſo durch den Volksentſcheid am ſchwerſten getroffen und dürfte ſeine Wähler veranlaſſen, mit Nein zu ſtimmen oder der Wahlurne fernzubleiben. Die vorbereitende Arbeit iſt, was wiederholt unter⸗ ſtrichen werden muß, entſcheidend. Es geht gegen die Parteienzahl und Zerſplitterung. Zwei Kirchen⸗ parteien würden Machtfaktoren bedeuten, die auf entſcheidenden Gebteten ihre Kraft verpuffen und ſich gegenſeitig auffreſſen, den politiſchen Lauf aber gleichzeitig hemmen. Der deutſchen Zwie⸗ tracht mitten ins Herz! Die Gegenſätze, hie Katholik, hie Proteſtant, mögen beſchränkt bleiben auf das ihnen zukommende Gebiet: Konfeſſion, Reli⸗ gion, und darüber hinaus ſteht es jedem Katholiken wie Proteſtanten frei, ſeine Aufgaben und Belange innerhalb einer der politiſchen Parteien zu ver⸗ treten. Es iſt zuzugeben, daß das Zentrum die ſchwerſten Opfer zu bringen hat, wenn dem Volks⸗ entſcheid mit oder ohne ſeine Zuſtimmung Erfolg beſchieden ſein wird, aber es iſt nicht zuzugeben, daß eine politiſche Partet zum unveräußerlichen Beſitz der Kirche gehört. Ein poſttives Wahlergebnis würde die Parteibildung zum Geſetz machen, alsdann mögen die bewährten und amtierenden Das Republikſchutz⸗Geſetz im Reichsrat (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) E Berlin, 28. Nov. Der Reichsrat hat in ſeiner heutigen Sitzung das Republikſchutzgeſetz angenommen, mit einigen Aenderungen, die in den Ausſchüſſen und zwar gegen die Reichsregierung beſchloſſen worden ſind. In parlamentariſchen Kreiſen nimmt man an, daß das Geſetz in ſeiner neuen Form im Reichstag ver⸗ abſchiedet werden wird, da die Deutſche Volkspartei, auf deren Stimme es ja vor allem ankommt, der Vorlage ja keine Schwierigkeiten zu bereiten be⸗ abſichtigt. Wie wir hören, ſchweben innerhalb der Regierung Erwägungen, dem Reichstag das Geſetz in Form einer Doppelvorlage zur Abſtim⸗ mung zu ſtellen, alſo in der urſprünglichen und in der neuen ihm vom Reichsrat gegebenen Faſſung. Mit der im Reichsrat beſchloſſenen Erweiterung des Perſonenkreiſes würde ſich die Regierung ab⸗ finden. Dagegen ſträubt ſie ſich gegen die Belaſſung des Auflöſungsrechts an die Länder und will offen⸗ bar verſuchen, dieſe Beſtimmung wieder rückgängig zu machen. Es bleibt beim 22. Dezember Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 28. Nov. Der Reichsausſchuß für das Volksbegehren hat bekanntlich in einer Eingabe an das Reichs⸗ innenminiſterium die Verſchiebung des von der Re⸗ gierung feſtgeſetzten Volksentſcheidtermins beantragt. Von zuſtändiger Seite wird uns erklärt, daß die Reichsregierung an dem 22. Dezember als Ab⸗ ſtimmungstag feſthalte. des Reichsausſchuſſes als erledigt gelten. Vereinfachung der Staatsverwaltung (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) * Berlin, 27. Nov. Der amtliche Preußiſche Preſſedienſt meldet: Zwiſchen der preußiſchen und der thüringiſchen Staatsregierung fanden heute vormittag im preußi⸗ ſchen Staatsminiſterium in Berlin unter dem Vor⸗ ſitz des preußiſchen Miniſterpräſidenten und in An⸗ weſenheit der beteiligten preußiſchen und thüringi⸗ ſchen Miniſter Verhandlungen ſtatt. Gegenſtand der Verhandlungen bildete ein Mei⸗ nungsaustauſch über die Frage, wie durch Bildung von Verwaltungsgemeinſchaften eine Verein⸗ fachung der Staatsverwaltung unter be⸗ ſonderer Berückſichtigung von Erſparnismöglich⸗ keiten herbeigeführt werden könne. Es wurde feſt⸗ geſtellt, daß es eine Reihe von Sachgebieten gibt, Politiker und Parlamentarier die neuen Fraktionen bilden, ſich vorſtellen und in einer Reichstagswahl nun wählen laſſen. Der Prozeß iſt ungewöhnlich einfach; die Parteikämpfe reduzieren ſich ganz zwangsläufig auf ein erträgliches Maß und werden ſich dann hoffentlich poſitiv auswirken. Die Volks⸗ vertretung der Länder und Kommunen wird ſich ſpäter ebenſo zwangsläufig in ähnlicher Weiſe entwickeln. Gegen den vorſtehend geäußerten Vorſchlag dürfte die überwiegende Mehrheit aller Partei⸗ führer und Parlamentarier ſtimmen. Dieſe Stellungnahme iſt erwartet und kann nicht beirren. Was die heute beſtehenden Parteien als Intereſſen verbände wünſchen, ſoll den ein⸗ zelnen Wähler nicht beeinfluſſen. In einer Zeit politiſcher und wirtſchaftlicher Un⸗ ſicherheit wird immer wieder von Diktatur ge⸗ ſprochen. Bei dieſem Volksbegehren handelt es ſich in Wahrheit um eine diktatoriſche Maß⸗ nahme, d. h. um den Willen, dem heilloſen Wirr⸗ warr von Intereſſengruppen ein Ende zu machen und zu ſtabilen politiſchen Verhältniſſen zu kommen, Vollſtrecker aber iſt das Volk! Wer arbeitet mit? Wer verhilft dem Volksentſcheid zum Sieg? Die Sozialdemokratie etwa nicht, weil ſie den Bürgerblock ſich ſchließen ſieht? Die Rechtsparteien etwa nicht, weil ſie die N Damit dürfte der Proteſt geſchädigten. — auf denen die Bildung ſolcher Verwaltungsgemein⸗ ſchaften möglich iſt, und daß es wünſchenswert ſei, in gemeinſamer Arbeit geeignete Pläne aufzuſtellen. Die Verhandlungen ſollen in weiteren Bera⸗ tungen durch Beauftragte mit dem Ziel fortgeführt werden; den Regierungen gemeinſame nähere Vor⸗ ſchläge zur Beſchlußfaſſung zu unterbreiten. Arbeitsrechtliche Streitfrage — Oppeln, 28. Nov. Der Oppelner Polizei⸗ präſident hatte eine Stenotypiſtin friſtlos ent⸗ laſſen, weil ſie ſich zum Volksbegehren ein⸗ getragen hatte. Die Entlaſſene beſchritt den Klage⸗ weg beim Arbeitsgericht, deſſen Vorſitzender in der geſtrigen Verhandlung eine Einigung aunregte, da noch in keiner Weiſe entſchieden ſei, ob eine Ent⸗ laſſung auf Grund der Beteiligung am Volksbe⸗ gehren gerechtfertigt ſei. Schließlich wurde eine Einigung auf der Baſis gefunden, daß die Klägerin bei einer anderen Behörde Anſtellung erhält. Der Polenvertrag vor dem Auswärtigen Ausſchuß Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. November. Der Auswärtige Ausſchuß hat heute die Beratung über das deutſch⸗polniſche Liquidations⸗ abkommen beendet. Auch heute kam es noch zu einer ziemlich ausgedehnten und lebhaften Debatte über die Einzelheiten des Vertrages. Bei der Ge⸗ legenheit wurde u. a. auch die im Verlaufe der geſtri⸗ gen Ausſprache aufgeworfene Frage behandelt, ob das Geſetz verfaſſungsändernd ſei, da es einem Teil der Entſchädigungsberechtigten die Mög⸗ lichkeit nimmt, an das deutſch⸗polniſche Schiedsgericht zu appellieren. Dieſe Auffaſſung wurde ſowohl vom Mäniſter Dr. Curtius als dem Geſandten Rauſcher als irrig zurückgewieſen, ebenſo die in dieſem Zuſammenhang vorgebrachte Behauptung, daß nur bei voller Ent⸗ ſchädigung der Einwand des verfaſſungsändernden Charakters des Geſetzes hinfällig werde. Die Re⸗ gierung begründet dieſen Standpunkt mit dem Hin⸗ weis darauf, daß der einſchlägige Paragraph des Verſailler Vertrages ausdrücklich vorſehe, daß die Entſchädigung nur nach Maßgabe der Verhältniſſe zu erfolgen habe. Von einem Recht auf volle Eut⸗ ſchädigung könne daher keine Rede ſein und damit entfallen die juriſtiſchen Grundlagen für etwaige weitergehende Anſprüche der Liquidations⸗ Dann: Armes Vater⸗ Millionen Deutſche wünſchen Klarheit und Beweis!“ So meint Herr Fabrikant Neumann! was meinen Sie, geſchätzter Staatsbürger und ver⸗ Ordnung gar nicht wollen? land! Und. ehrte Staatsbürgerin, die Sie ja Richter darüber ſind, ob dieſem Vorſchlag ernſte Beachtung geſchenkt, ob er weiter ausgebaut und verfolgt werden ſoll oder ob man ihn als das phantaſtiſche Projekt eines politiſchen Illuſioniſten anſehen und achſelzuckend zur Tagesordnung übergehen ſoll...? Auf jeden Fall bedenken Sie bitte, daß alle wirklich großen Projekte, die gegen das Geſetz der Trägheit anren⸗ nen, zunächſt als undurchführbare Hirngeſpinſte kri⸗ tiſtert und verhöhnt worden ſind. Beiſpiele dafür gibt es die Hülle und Fülle. Gewiß iſt unter allen Umſtänden, daß es ſo wie bisher nicht mehr weiter⸗ gehen kann mit unſerer lächerlich⸗grotesken wie ſtaatsgefährlichen Parteizerrüttung, daß auch auf die⸗ ſem Gebiete eine gründliche Reform an Haupt und Gliedern kommen muß. Wir wagen es deshalb, eine ſtarke Lanze zu brechen für das Projekt des Barmer Fabrikanten. Und denken dabei an die uns immer ſo ganz beſonders ſym⸗ pathiſch geweſenen Worte Guſtav Streſemanns, daß Politik nicht nur die Kunſt des Möglichen iſt, ſondern auch das Streben nach Idealen. H. A. Meißner. Letzte Meloͤungen Racheakt eines Entlaſſenen — Dortmund, 28. Nov. Heute früh entſtand auf dem Gut des Gutsbeſitzers Stratmann in Dolberg plötzlich an mehreren Stellen zugleich Feuer, das raſch um ſich griff und in kurzer Zeit das Wohn⸗ haus, ſowie ſämtliche landwirtſchaftlichen Gebäude mit Erntevorräten und zahlreichen Maſchinen völlig einäſcherte. Es liegt Brand'ſtiftung durch einen 20jäh⸗ rigen Knecht vor, der vor einigen Tagen entlaſſen worden war. Er konnte inzwiſchen verhaftet werden. Die Löſcharbeiten dauern noch an. Der durch Verſicherung gedeckte Schaden beläuft ſich auf 80 000 Mark. Viertes Todesopfer der Eſſener Exploſion —Eſſen, 28. Nov. Die Exploſionskataſtrophe auf dem Weberplatz hat jetzt ihr viertes Todesopfer ge⸗ fordert. Der ſchwerverletzte Georg Löwenthal, dem beide Beine abgenommen werden mußten, iſt geſtern nachmittag geſtorben. Der Zuſtand des Vaters Löwenthal iſt nach wie vor beſorgniserregend. Das Befinden der anderen im Krankenhaus befindlichen Verletzten iſt unverändert. Für 700 000 Franken Schmuck geſtohlen — Paris, 28. Nov. Einer reichen Amerikanerin wurde geſtern nachmittag am Eingang eines großen Warenhauſes ihre Handtaſche mit 13 000 Franken Bargeld ſowie Schmuckſachen im Werte von über 700 000 Franken geſtohlen. Abberufung des Warſchauer Sowjetgeſandten — Warſchan, 28. Nov. Der hieſige Sowjetgeſandte, Bogomoloff, iſt wie„Expreß Poranny“ meldet, durch das Politbüro plötzlich nach Moskau abberufen wor⸗ den. Bogomoloff ſoll am Bahnhof Vertretern ſeiner Geſandtſchaft erklärt haben, daß er wahrſcheinlich nur nach Warſchau zurückkehren werde, um hier dem Staatspräſidenten ſein Abberufungsſchreiben zu überreichen. „Expreß Poranny“ vermutet, daß die kommuni⸗ ſtiſche Internationale den Miniſter abberufen laſſe, weil ſie mit den Fortſchritten der kommuniſtiſchen Bewegung in Polen unzufrieden ſei. Ein Unfall der„Mauretania“ — Newyork, 28. Nov. Das Bopt, mit dem der Ozeandampfer„Mauretantia“ geeſtru abend beim Verlaſſen des hieſigen Hafens zuſammenſtieß, war eine zur Beförderung der Kraftwagen dienende Fähre. Der„Mauretantia“ wurden zwei Stahlplatten am Bug verbogen. Außerdem entdeckte die unterſuchende Polizei zwei Löcher unterhalb der Waſſerlinie. Die Beamten der Cunardlinie erklären, daß der Dampfer, falls nicht ernſtere Schäden feſtgeſtellt wer⸗ den, ſeine Reiſe alsbald fortſetzen werde. Drei Kraft⸗ wagen wurden durch den Auprall ins Waſſer ge⸗ ſchleudert. Ortiz Rubio reiſt nach Nordamerika — Mexiko, 28. Nov. Der neue Präſident der Republik, Orlitz Rubio, wird ſich wahrſcheinlich am 3. Dezember nach den Vereinigten Staaten begeben. Er wird in Newyork eine Einladung des inter⸗ nationalen Komitees der Bankiers Folge Hoover wird er ebenfalls beſuchen. Deulſche Volkspartei Am Freitag, 29. November, abends 8 Uhr, findet im unteren hinteren Nebenzimmer des Wartburg⸗ Hoſpitzes, F 4, 8/9, eine Verſammlung der Arbeiter⸗ fachgruppe ſtatt. Dr. Wolf ſpricht über: „Arbeiter und Volkspartei.“ Am Sonntag, 1. Dezember, nachm. 3 Uhr, ver⸗ anſtaltet die Ortsgruppe Ludwigshafen im Jahnſaale in Ludwigshafen⸗Frieſenheim, Luitpold⸗ ſtraße, eine große Glenzlandkundgebung. Eintrittskarten für Mitglieder zum ermäßigten Preiſe von 50 Pfg. ſind auf der Geſchäftsſtelle K 7, 23 erhältlich. Der Vorſtand. leiſten. Die Künſt hilft ſich, ſo gut ſie kann. Man muß ordentlich Tricks ausdenken für die Ausſtellungen, damit die Leute hingehen. Der Verein der Künſtlerinnen nimmt als Thema: Die Frau von heute. Man ſieht Frauen von Frauen gemalt, ein bißchen zuviel und ein bißchen zu ungleich— am auffallendſten iſt noch Auguſte von Zitze witz, die ein ſehr geſchmackvolles Porträt der Protektorin Frau von Kardorff zeigt. n Oder Wertheim: da iſt eine Ausſtellung von Zeichnungen, und damit es etwas beſonderes ſei, nur von Preſſezeichnern. Die Preſſezeichnung iſt ja heut darauf angewieſen, eine ſehr ſchnelle und charakteriſtiſche Skizze zu geben, bis zur Karikatur. Das macht viel Leben und Fixikheit, aber die Aehn⸗ lichkeit läßt meiſt zu wünſchen übrig. Oder die Berliner Porzellan man u⸗ faktur. Der neue Leiter Baron Pechmann möchte etwas für dieſe einſt ſo berühmte und immer Sfä und macht eine große Ausſtellung von Taſſen, hiſtoriſch geordnet, alte Reliefornamente, Malereien auf Weiß und auf Türkisblau, Form und Farbe immer barocker, das hervorragende Serviee von de la Motte⸗Fouqus Eiſenrotmalerei mit Goldmoſaiken, das Geſchenk des Großen Friedrich, dann die bürgerliche Taſſe mit Ge⸗ denkmalereien, antikiſchen Formen— jetzt möchte Pechmann die moderne Taſſe ſchaffen und läßt das Publikum ſelbſt die Formen wählen, die es ihm mpfiehlt, als Grundlage für die heutige Taſſe— wohet vergeſſen worden iſt, daß ſich aus einer hiſtori⸗ Form niemals eine moderne entwickeln kann. ür moderne Kunſt ſtrengen ſich einige ſtiſche Salons an. Möller ſtellt Ewald geborener Aachener, mit Holzſchnitten, aus. Ein hervorragender Plaſtiker und Verliner Notizen Von Oscar Bie die das dekorative Element ſicher und feſt heraus⸗ bilden, mit Plaſtiken, Tieren, Köpfen, die ganz auf Form komponiert ſind, rund, wellig, ein Reiz für das Taſtgefühl, unter abſichtlicher Vernachläſſigung der Extremitäten, auch Naſe und Mund, aber alles von einem hohen techniſchen Können getragen, formaler als Gaul, den Matare ablöſen könnte. Matares ſchönſtes Material iſt das gemaſerte Holz. Joſeph Thorak, der bei Hartberg aus⸗ ſtellt iſt am glücklichſten im Wachs, das die bewegteſte Muskulatur in Köpfen und Akten ſpielen läßt. Eben da ſieht man ſehr intereſſante Paſtelle von Arn o Nadel, der ja dieſen Beruf nur im Nebenfach aus⸗ übt, aber garnicht dilettantiſch. Er hat eine Art, den trockenen Stift ſchnell und ſuggeſtiv hinzuſetzen, daß das Leben des Modells wie ſein eignes verblüffend aus der Fläche ſpringt. Die Schauſpieler Alice Ehlers am Cembalo, Valeska Gert, Pallenberg haben ihm geſeſſen. Unter unſern Dirigenten findet Klemperer von Jahr zu Jahr eine größere Gemeinde. Seine friſche Kraft reißt hin. Natürlich triumphiert Bruno Walter in ſeinen großen philharmoni⸗ ſchen Konzerten durch die Wärme ſeines Gefühls und Furtwängler eben da durch die Großzügigkeit ſeiner Interpretation und Kleiber hat in ſeinen Konzerten in der Lindenoper ſicherlich die Tradition auch des Hauſes auf ſeiner Seite, wenn man ihm ouch in echter Berliner Ueberheblichkeit anfängt, eine ge⸗ wiſſe Intereſſeloſigkeit vorzuwerſen. Hinauf und hinunter geht es hier ſehr ſchnell. Klemperer ſteigt jedenfalls hinauf. Auch in der Oper. Neulich brachte er bei Kroll die Zau⸗ berflöte in einer Darſtellung, die endlich einmal die 8 0 ihm aufgeſtellten Ziele faſt ganz erreicht. Es der Oper u. doch war die Ueber⸗ lieferung gewahrt. Es war eine ungewohnte Auf⸗ machung, und doch litt die Muſik keineswegs dar⸗ unter. Diesmal vereinigten ſich Dekoration und Regie in einer einzigen Perſon u. das ergab einen Zuſammenſchluß und eine Organiſation der Auffüh⸗ rung, wie wir ſie hier ſelten erlebt haben. Dülberg läßt den gleichen Rahmen einer dreitürigen Architek⸗ tur mit viel gegliedertem Podeſt für das ganze Stück beſtehen und wechſelt nur die durchſcheinenden Pro⸗ ſpekte. Das ergibt die äußere Einheit und zugleich die Möglichkeit, ohne Unterbrechung fortzuſpielen. Es bleibt trotzdem der bildneriſchen Phantaſie genug übrig, die weniger in den Farben als in den Formen, am ſchönſten in der Morgenlandſchaft der oͤrei Kna⸗ ben, eine Art tiefgründige Untermuſik treibt. Der Regiſſeur Dülberg vermittelt die Strenge dieſer Architektur in die Muſik hinüber. Er ſtellt eine Miſchung dramatiſcher und konzertierender Elemente her, die in dem Werk gegeben iſt. Bald iſt der Auf⸗ zug oder das Enſemble hart ſymmetriſch, bald er⸗ weichen ſich Gruppierungen und Bewegungen in einer reizenden Tändelei. Bald iſt es hohe Feier⸗ lichkeit, bald wieder bürgerliche Alltäglichkeit, nie⸗ mals iſt es Pathos, und niemals ebenſo bloße Banalität des Märchens. Ein mattierter Glanz liegt über den Szenen. Und in dieſes Milieu hinein ſpielt nun Klem⸗ perer jene göttliche Muſik, die in ihrer Taufriſche und Viſtonskraft bis heute noch nicht das geringſte nachgelaſſen hat. Er dirigiert zarter und entzückter als man es ſonſt von ihm gewöhnt iſt. Er hat ein gutes und jedenfalls gut einſtudiertes Enſemble, ſaftig bis zu den drei Knaben und drei Damen, den herrlichen Tamino des Fideſſe r, die ſchätzenswerte Pamina der Heidersbach, einen echt Wiener Papageno in Krenn, den großartigen Sprecher Schorr, den neuen Stern dieſer Oper, eine Neu⸗ geburt der Jurjewſkaja, die Jarmila Novotna als Könjgin der Nacht. Es iſt ein Abend voller Schönheit und voller Tat. Klemperer kann es wagen, einen ganzen Konzertabend mit Bach zu füllen. Seine ſteile Art der Auffaſſung, ſeine Energie der Stimmen⸗ deutung wird ein ſolches Ereignis, daß das Publi⸗ kum ſich beglückwünſcht und die leider vielen Ab⸗ weſenden bedauert. Unter den Bachſtücken tritt das erſte Brandenburgiſche Konzert mit hörner und ein alter Violino piccolo mit verſtimm⸗ ten Saiten werden virtuos bewältigt, das Tutti ſchwingt in wundervoller Polyphonie, durchſichtig, elementar, rhythmiſch bis in die angehängten Tänze, Von ſolchen Abenden ſpricht man in Berlin. Auch Furtwängler verſuchte in ſeinem zwei⸗ ten Konzert Bach. Der Bach war eine Schönberg⸗ Uraufführung, nämlich eine Bearbeitung der Tripel⸗ fuge in Es aus dem dritten Teil der Klavierübung, ein fabelhaft patriarchaliſches Stück, aber von Schön⸗ berg in ein modernes Rieſenorcheſter gekleidet, zwar mit wohlüberlegtem Wechſel der Inſtrumentengrup⸗ pen, aber mit maleriſchen Akzenten, mit Poſaunen, Kylophon und Becken, ſo umgewandelt, daß man zweifeln darf, ob dabei mehr an Bach verloren oder an Schönberg gewonnen iſt. Furtwängler hat ja ſeine Erfahrungen mit Schönberg. Im vorigen Jahr bei den Orcheſtervarigtionen gab es den berühmten Skandal. Diesmal deckt Bach. Aeſthetiſche Zweifel machen ja weniger Aufruhr als moderne Eroberun⸗ gen. Im Grenzbereich wächſt der Dirigent am zu⸗ verläſſigſten zum Herrſcher der Muſik. * Die„Affäre Dreyfus“ in der Volksbühne, als deren Autoren Wilhelm Herzog und Reh⸗ fiſch ſich hinter einem Pſeudonym verſtecken, hatte einen ſtarken äußeren Erfolg durch die gute Wahl dieſes Stoffes, der gerade in unſerer Zeit und in die⸗ ſem Theater die Antipathie gegen militäriſchen Ueber⸗ mut wirkſam unterſtützt. Das Stück iſt oft mit er⸗ müdenden Läugen ſo entworfen, daß der Konflikt zwiſchen dem Bekenntnis zur Wahrheit und der Un⸗ antaſtbarkeit der Armee den Kern bildet. Dieſer Konflikt verkörpert ſich im Oberſtleutnant Piequart, der innerlich von der Unſchuld des Droyfſts überzeugt iſt, aber ſo lange es geht, ſeine Kaergden nicht ver⸗ beſonderer Wucht hervor. Die Soli, drei Oboen, zwei alte Jagd⸗ 3 1 2 1 7 1 * 2 Donnerstag, den 28. November 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) g. Seite. Nr. 554 Stäotiſche Nachrichten Sarraſani kommt nicht nach Mannheim Wie wir kurz vor Redaktionsſchluß erfahren, muß das beabſichtigte Gaſtſpiel des Zirkus Sarraſani aufgegeben werden, weil der Miniſter des Innern nicht genehmigt hat, daß mit den Vorſtellungen am erſten Weihnachtsfeiertag begonnen wurde. Wir werden auf die Angelegenheit in nächſter Nummer ausführlicher zurückkommen. Lächerliche Rundfunkdarbietungen Ueber die Bedeutung und die kulturellen Auf⸗ gaben des Rundfunks iſt ſchon ſo viel geſchrieben wox⸗ den, daß es ſich erübrigt, hier nochmals näher darauf einzugehen. Zu den kulturellen Aufgaben gehört auch die Pflege und Wiedergabe der heimatlichen Sitten und Gebräuche und beſonders der Sprache Daß wir Mannheimer, ganz beſonders aber der ganze Vandſtrich, deſſen Bewohner Pfälzer ſind und pfälziſch reden, Stiefkinder des Stuttgarter Senders ſind, iſt eine bedauerliche Tatſache. Haben wir nicht das gleiche Anrecht wie andere darauf, daß der Dialekt eines großen Sprachgebietes gepflegt wird? Müſſen wir immer Schwäbiſch hören? Was von der Mannheimer Beſprechungsſtelle geſendet wird, iſt in vieler Hinſicht gewiß nicht zu unterſchätzen. Auch ſoll nicht geſagt werden, daß nur wir zu Wort kommen wollen. Aber eine derartige Zurückſetzung brauchen ſich die Mannheimer und beſonders die Pfälzer Rund⸗ funkhörer nicht bieten zu laſſen. Der Ruf kann nicht oft genug erhoben werden: Los von Stuttgart! Das iſt nicht der Südfunk, das iſt der Stuttgarter Funk! Wir müſſen notgedrungen hören, wenn wir nicht tber hochwertige Geräte verfügen, die einem die Wahl der Stationen geſtattet. Warum ſind wir nicht Frankfurt angeſchloſſen? Der Frankfurter Sender iſt in jeder Hinſicht leiſtungsfähiger als der Stuttgarter Sender. Das, was er bringt, liegt unſerer nordbadi⸗ ſchen Eigenart beſſer. Auf ſolche Tatſachen muß einmal hingewieſen wer⸗ den angeſichts einer Veranſtaltung, die am Dienstag abend über den Stuttgarter lief: „Heitere ſchwäbiſche Stunde“ Die Banalitäten, die den Hörern vorgeſetzt worden ſind, ſpotten jeder Beſchreibung. Gleichzeitig mit der Stuttgarter Veranſtaltung brachte der Frankfurter Sender eine Darbietung in Frankfurter Mundart. Aber weitaus beſſer. Der Leiter dieſer ſchwäbiſchen Stunde glaubt damit ſeine Schuldigkeit getan zu haben, wenn er von Berlin nach Stuttgart fährt und im ſchwäbiſchen Dialekt erzählt, was ihm in Berlin an Nichtigkeiten zugeſtoßen iſt. Das von ihm verfaßte Hörſpiel war ein ſeichtes Wortgeplänkel ohne dich⸗ teriſche Kraft. Georg Ott mag ein guter Sprecher ſein, aber damit iſt noch lange nicht alles gut. was er ſagt. Das mag ſich die Stuttgarter Sendeleitung ein⸗ mal vor Augen halten und darüber nachſinnen, was Pflege heimatlicher Kunſt und Sprache iſt. Sollte ſte es nicht wiſſen, dann möge ſie von dem Hamburger Sender lernen, der ſehr viele plattdeutſche und nie⸗ derdeutſche Sachen bringt, die aber alle von hoher Kunſt zeugen. Warum gibt man fähigen Köpfen keine Gelegen⸗ heit, Proben ihres Talentes zu geben? Warum immer nur Sachen von Leuten, die, nicht über dem Durch⸗ ſchnitt ſtehend, ſchon lange bekannt ſind? Wenn der Rundfunk noch mehr an Bedeutung gewinnen und ſeine Hörerſchar vergrößern und nicht abbauen will, dann muß er ſich ganz anders anſtrengen. In dieſem Zuſammenhang überlegt man vielleicht, ob man von Mannheim aus nicht mehr Dialekt ſenden will Denn wir ſind ſo gut wie noch gar nicht in dieſer Be⸗ ziehung zu Wort gekommen. Sollen wir alles wider⸗ ſpruchslos hinnehmen? Nein und nochmals nein! Der Rundfunk iſt eine Sache des ganzen Volkes und nicht nur Einzelner, die ſich gerne ſelbſt ſprechen hören.* Allerlei aus Der herannahende Winter macht ſich in unlteb⸗ ſamer Art bemerkbar; die Zahl der unterſtützten Erwerbsloſen hat die Sechshundert überſchritten. Namentlich die letzten—3 Wochen brachten durch die Einſtellung der Bauarbeiten beträchtlichen Zu⸗ wachs an Arbeitsloſen; nur in einigen Bauſtellen wird noch gearbeitet. Es ſind, wie mitgeteilt, Not⸗ ſtandsarbeiten verſchiedener Art, wie Herrichtung des Markt⸗ und Meßplatzes im Kirchfeld, größere Kanaliſationsarbeiten, Herrichtung von Schmuck⸗ plätzen und ſonſtiges, vorgeſehen. Im Intereſſe der Arbeitsloſen, namentlich der verheirateten mit zahl⸗ reichen Familienangehörigen, iſt baldigſte Inangriff⸗ nahme der Arbeiten ſehr erwünſcht. Die Neckarſtraße deren Gehwege infolge ihrer holperigen Beſchaffen⸗ heit kaum benutzt werden konnten, wird neu her⸗ gerichtet. Der Fahrdamm erhält eine haltbare feſte Decke, gewalzt und geteert. Die Waſſerrinne wird neu gepflaſtert und die Gehwege ſelbſt be⸗ kommen Plattenbelag. Das gleiche Verfahren wäre auch für die Hauptſtraße vom„Badiſchen Hof“ ab zu wünſchen. Auch hier müſſen die zahlreichen Paſſanten wegen der ſchlechten Zuſtände der Geh⸗ wege die Fahrbahn benützen, was bei dem ſtarken Auto⸗ und Fuhrwerksverkehr mit Gefahr verbun⸗ den iſt. Die in der Neckarſtraße im Frühjahr durch Brand zerſtörte Mühle wurde nicht wieder aufgebaut. Auf dem Gelände werden fünf Wohnhäuſer mit je 3 Zweizimmerwohnungen 15 Familien Wohnge⸗ legenheit geben. Drei Bauten ſind bereits im Roh⸗ bau fertig. In den Innenräumen ſind die verſchie⸗ denen Handwerker tätig. An den zwei übrigen Bauten iſt das untere Mauerwerk erſtellt. Für den kleinen Landwirt, namentlich aber die Allmendbe⸗ ſitzer, bedeutet der Eingang der Mühle manche Un⸗ annehmlichkeit. Man hatte es früher ſehr bequem ſein kleines Quantum Getreide am Platze mahlen Marktbericht Ausgezeichnete Zufuhr. Schon um 7 Uhr fuhren die vielen Handwagen in langer Schlange durch die Breiteſtraße und die Seitenſtraßen dem Marktplatz zu. leuchtet ein heller Punkt an den Wagen auf, eine kleine Lampe, die als Warnungszeichnen dienen ſoll, denn als Beleuchtung kann man ſie nicht anſprechen. Am Marktplatz ſtaut ſich die lange Schlange. Man ladet ab. Bei der Enge auf dem Marktplatz geht dieſes Geſchäft nicht ſo ſchnell. Immer weiter rücken die Wagen langſam vor. Kurz nach 7 Uhr dürfte auch der letzte Wagen am Marktplatz angelangt ſein. Auf dem Marktplatz ſelbſt ein emſiges Treiben. Die einzelnen Stände ſind durch Lampen verſchiedenſter Art ſpärlich beleuchtet. Bald ſtellen ſich auch die erſten Käufer ein, denen es bei dem ſehr ſtarken Angebot nicht ſchwer fällt, ihren Bedarf einzudecken. Beſonders ſtark waren heute Blumenkohl, Meerre⸗ ttiche, Schwarzwurzeln und Kraut angefahren Aber auch in anderen Gemüfearten iſt die Auswahl reich⸗ lich. Obſt gibt es immer noch in überreichem Maße. Vereinzelt werden auch noch Trauben feilgeboten. Der Verkehr hat, was ja bei der unſicheren Witte⸗ rung nicht anders zu erwarten iſt nachgelaſſen Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fob gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln 5,5—6; Salatkartoffeln 10—12; Roſenkohl 40 bis 45; Wirſing 12—15; Weißkraut—10; Rotkraut 12—15; Blumenkohl, Stück 30— 120; Karotten, Bſchl.—10; Gelbe Rüben—10; Rote Rüben 10—12; Spinat 15—20; Mangold 12; Zwiebeln 10—12; Feldoͤſalat 100—120; Kopfſalat, Stück 20—35; Endivienſalat, Stück 10—20; Oberkohlraben, Stück —12; Erdkohlraben 10—12; Tomaten 25—40, Radieschen, Bſchl. 10—12; Rettich, Stück 10—18; Meerrettich, Stück 20 bis 70; Schwarzwurzeln 35—55; Butterrüben 10—12; Sup⸗ pengrünes, Bſchl.—10; Peterſilie, Bſchl.—107 Schnitt⸗ lauch, Bſchl.—8; Lauch, Stück—18; Aepfel 10—35; Birnen 10—30; Trauben 70—80; Preißelbeeren 60—65; Hagebutten 35; Hagebuttenkerne 60; Hagebuttenmark 60; Nüſſe 50—65; Haſelnüſſe 60—80; Kaſtanien 18—30; Zitronen Stück—12; Orangen 25—35; Bananen, Stück—12; Süß⸗ Ab und zu Jeudenheim zu laſſen und konnte das fertige Mehl kurz nach Einlieferung der Körner wieder mitnehmen. Jetzt muß man auswärts, was immerhin nebſt der Zeit⸗ verſäumnis mit Koſten verbunden iſt. Das Wahr⸗ zeichen der Dampfmühle, der hohe Schornſtein, bleibt jedoch erhalten und wird für die Brotbäckerei, die moderniſiert und vergrößert wird, verwendet.— Die abgebrannte Türen⸗ und Fenſterfabrik in der Hauptſtraße nimmt ihren Betrieb auch nicht wieder auf. Auf dem Platze wurde eine feuerſichere geräumige Halle erſtellt, in deren Innern gegenwärtig viel Betrieb herrſcht. Nach Fertigſtellung der Ausſtattung wird ein Kino ſeinen Einzug halten. Das Lichtſpiel⸗ theater ſoll mit den neuzeitlichſten und modernſten Einrichtungen verſehen werden und über 400 Sitz⸗ plätze bekommen. Zur Betätigung des Winterſportes hat die Stadtgemeinde reichlich Vorſorge getroffen. Die Ro⸗ delbahn am Aubuckel wurde wieder in Stand geſetzt und bedeutend verlängert. Sie iſt jetzt etwa 140 Meter lang und hat eine bequemen Aufſttegs⸗ weg erhalten. Der ſtadteigene Baublock an der Unterfeldſtraße, angrenzend an den früher als Marktplatz vorgeſehenen Block, wird gegenwärtig als Schlittſchuhbahn hergerichtet. Er wurde umgepflügt und glatt eingeebnet. Bei eintretender Kälte und Schneefall kann dem geſunden Winter⸗ ſport hierſelbſt ausgiebig gehuldigt werden. Die diesjährige Tabakernte iſt dachreif und bereits abgehängt, die Sandblät⸗ ter wurden bereits verkauft. Es wurden M. 60 bis 65 für den Zentner erlöſt. Nach Tabak beſteht noch keine Nachfrage. Die Kartoffeln wurden zu Mark.60—4 Mark je Zentner verkauft; für Gerſte wurden Mark 22.50 bis 23.— und für Wei⸗ zen Mark 23.50— 25.50 je Doppelzentner bezahlt. Die Landwirte ſind überl die erzielten Preiſe nicht ganz zufrieden, da ſie für neue Saatfrüchte und künſtliche Düngemittel hohe Preiſe anlegen müſſen. Kr. rahmbutter 220—240; Landbutter 190200; Weißer Käſe 50; Eier, Stück 12—22; Aale 180; Hechte 160—180; Barben 100 bis 120; Karpfen 140—160; Schleien 180; Breſem 80—100; Backfiſche 50—60; Kabeljau 60—80; Schellfiſche 50—80; Goldbarſch 50—60; Bratſchellfiſche 35—40; Seehecht 8090; Stockfiſche 30—50; Hahn, geſchlachtet Stück 250600; Huhn, geſchlachtet, Stück 200—650; Enten, geſchlachtet, Stück 600 bis 1100; Tauben, geſchlachtet, Stück 100—120; Gänſe, ge⸗ ſchlachtet, Stück 9002000; Rindfleiſch 120—130; Kuhfleiſch 80100; Kalbfleiſch 130—140; Schweinefleiſch 130150; Gefrierfleiſch 74; Reh⸗Ragout 100, Reh⸗Bug 150; Reh⸗ Rücken und Reh⸗Keule 250; Haſen⸗Ragout 120; Haſen⸗ Schlegel und Rücken 180; Haſen, ganz 150; Grünreizker 30—40. * * Zuſammenſtoß zwiſchen Straßenbahn und Fernzug. Geſtern abend ſtießen an der Straßen⸗ kreuzung Bismarck⸗ und Kurfürſtenſtraße ein aus Richtung Lindenhof kommender Straßenbahnzug der Linie 5 mit einem aus Richtung Schloß kommenden Fernzug der Linie Mannheim— Heidelberg zu⸗ ſammen. Zwei im Straßenbahnzug der Linie 5 be⸗ findliche Fahrgäſte erlitten Verletzungen am linken Fuß bezw. an der Stirne. wagen der Linie 5 wurde die vordere Platt⸗ form eingedrückt, während am Motorwagen des Fernzuges die Scheibe am Führerſtand zer⸗ trümmert wurde. * Vorſicht beim Ueberqueren der Straße vor der Straßenbahn! Ein 53 Jahre alter Schreiner⸗ meſtſter wollte geſtern abend mit ſeinem Fahrrade in der Hauptſtraße in Feudenheim eine neben ihm fahrende Straßenbahn kreuzen. Er wurde hierbei am Hinterrad erfaßt und zu Boden geſchleudert, wo⸗ durch er am Kopfe eine ſtark blutende Wunde davon⸗ trug. Der Verunglückte fand Aufnahme im Allge⸗ meinen Krankenhaus. * In flüſſiges Eiſen gefallen. In einem Betriebe im Stadtteil Luzenberg rutſchte geſtern vormittag ein 20 Jahre alter Taglöhner auf flüſſigem Eiſen aus und fiel mit der linken Seite hinein, wodurch er ſich Verbrennungen zuzog. Der Verunglückte wurde ins Allgemeine Krankenhaus verbracht. An dem Motor⸗ Der nachgeworfene Geloͤbeutel Der Mann, der einen Geldbeutel aus der Elektri⸗ ſchen heraus nachgeworfen bekam, wird über dieſe unverhoffte Gabe nicht wenig überraſcht geweſen fein. Das Merkwürdige an der ganzen Geſchichte iſt, daß es nicht ſein Eigentum war. Ich war mit einem Bekannten auf der hinteren Plattform gerade in an⸗ geregter Unterhaltung. Die Elektriſche hielt. Ein Mann und eine Frau ſtiegen aus. Als die Elektriſche wieder langſam anfuhr, ſagte mein Bekannter: „Hier hat der Mann ſeinen Geldbeutel fallen laſſen.“ i Ich ſehen, aufheben, dem Manne zuwinken und den Geldbeutel nachwerfen, war das Werk weniger Se⸗ kunden. Der Mann auf der Straße bückte ſich und hob den Geldbeutel auf, mir freundlichſt zurück⸗ nickend. Ich war zufrieden mit meiner raſchen Tat. Da taucht auch ſchon im Rahmen der Tür ein junger Burſche auf und ſagt: 5 „Das war ja mein Geldbeutel“ Ich glaube, mein Geſicht wurde noch länger, als das des jungen Mannes. Ein Sprung aus dem Wagen und er war wieder im Beſitze ſeines Geldes. Um das Unglück voll zu machen, kam noch ein zweiter junger Mann aus dem Innern der Elektriſchen auf die Plattform und teilte dem Schaffner mit, daß ſein Freund die beiden Fahrſcheine bei ſich habe. Der arme Kerl mußte am Paradeplatz ausſteigen und auf ſeinen Freund warten. Meine Schnelligkeit war diesmal falſch angebracht. Ich hatte zwei Menſchen damit aus der„Bahn“— nätürlich nur bildlich geſprochen— geworfen.. * * Hühner aus dem Sack. In der Nähe des Kran⸗ kenhauſes fuhr heute vormittag ein Radfahrer mit einem Sack auf dem Rücken. Die Schnur, mit der der Sack zugebunden war, ſchien ſich gelöſt zu haben denn ſchnell ſuchten drei kräftige Hühner gackernd das Weite. Eins davon flog ſogar in den Neckar. Zwei, die noch im Sack geblieben waren, konnte der Mann retten. Die andern drei waren nicht einzufangen. Der Mann wollte, wie er ſagte, die Hühner lebend nach dem Wochenmarkt bringen. * Motorradfahrer lebensgefährlich verletzt. Der Motorradfahrer Hermann Gaubatz iſt geſtern nachmittag mit dem Perſonenauto einer Mannheimer Firma nahe der Stadt Pirmaſens zuſammen⸗ geſtoßen. Gaubatz wurde vom Rad geſchleudert und mußte lebensgefährlich verletzt ins Kran⸗ kenhaus gebracht werden. 5 Veranſtaltungen Loheland⸗Gymnaſtik Seien wir ehrlich: wir würden alle gerne Gymnaſtik treiben, zu Hauſe oder im Freien. Was uns dazu fehlt iſt ſicher nicht(nur), wie die gymnaſtiſch bereits Enthuſias⸗ mierten glauben, der Wille— ihrer Anſicht nach erſt Geburt ernſtbetriebener Gymnaſtik—, ſondern die nötige Zeit. Wer kaun etwa irgendwohin in ein Loheland⸗ heim ziehen und draußen herrlich⸗froh, Haare⸗fliegen⸗ läſſend, Glieder⸗gelöſt durch die Aue„, na ja, alſo, wenn dies nicht geht, dann im Raum. Die am Mittwoch abend im„Caſino“ gaſtierenden fünf Loheländerinnen legten Zeugnis ab für das Thema der diesjährigen Arbeit. Es hieß: Gymnaſtik an Hand eines Gegenſtandes. Mit Stab, Kugel, Gewicht zeigte man ſich verwachſen. Lange Uebung hatte die elementare Eigen⸗ geſetzlichkeit jedes Gegenſtandes kennen und beherrſchen lernen laſſen.(Für Gymnaſtik im Heim wird der Gegen⸗ ſtand immer„notwendiges Uebel“ bleiben). Manchmal verriet die Meiſterſchaft allzunahe die Bekanntſchaft mit unſerem liebenswürdigſten Jongleur: Raſtelli. Wir aber wollen Gymnaſtik für den Hausgebrauch, aus innerer Sehnſucht nach Löſung unſeres körperlichen,— und die Vereinigung des zweckmäßigen mit dem Schönen wird ſich aus der geſtellten Aufgabe ergeben. Die Loheländer ſcheinen ſich aber von dieſer urſprünglichen, wichtigen Auf⸗ gabe zu entfernen, wie noch in einem zweiten, das nur angedeutet ſei, dieſem nämlich: macht aus Gymnaſtik(auch Tanz, auch Sport uſw.) keine Weltanſchauung oder Lebens⸗ auffaſſung! Der Gymnaſtik was der Gymnaſtik Nach ſoviel abwegigen Gedanken(lange Jahre verfolgt man nun die„Entwicklung“ der Gymnaſtik) dieſe Aner⸗ kennung: die fünf Loheländerinnen hatten eine vorzügliche Körperbeherrſchung und, bet aller vordringlichen Kraft, Grazie(welche alledings mehr angeboren als anzu⸗ erziehen iſt). 8 Der Erfolg des vollen Hauſes war groß! IR. rät. Auf der einen Seite ſteht Zola, der unbedingte Ankläger, auf der andern Eſterhazy, der Hochſtapler unter den Soldaten, der alle die Verbrechen begangen hat, die dem Dreyfus aus antiſemitiſcher Raneune als Schuld angerechnet wurden. So iſt der Kreis des Dramas recht gut geſchloſſen. Was fehlt, iſt eine tie⸗ fere Charakteriſtik und Pſychologie der Hauptfiguren, die ſich gleichſam mehr im Dienſt eines Lehrſtücks be⸗ wegen. Nebenfiguren, wie zum Beiſpiel der Oberſt Henry, der alle nötigen Brieffälſchungen beſorgt hat, haben oft ſchärfere Phyſiognomie. Die Hauptſzene des Stückes iſt die große Verhandlung gegen Zola, bei der alle Triebe und Inſtinkte dieſer Affäre, die Lüge und die Wahrheit, die Rückſicht und die Verdummung gegeneinander ſpielen. Ein paar Frauen ſind über⸗ flüſſiger Weiſe noch in die Sache hineinverwickelt. Der ſtoffliche Eindruck überwiegt. Der dichteriſche iſt nicht gerade überwältigend, aber auch wiederum nicht zu tendenziös fühlbar. Die Aufführung mit der überreichen Anzahl von Perſonen iſt ſorgfältig ein⸗ ſtudiert und gruppiert ſich hauptſächlich um die Lei⸗ ſtungen von Walter Franck als Picquart und einen neuen Mann, Kurt Horwitz, als Eſterhazy Wie Hildegard von Bingen Zahnweh heilte Die Heilige Hildegard von Bingen, deren Gedenkfeter in dieſem Jahr mit erhebenden Feſtlichberten begangen worden iſt, und deren ehrwürdiges und rätſelvolles Bild Kurt Aram im Dezemberheft vom Velhagen& Kl ſings Momatsheften unter dem Beiſtand neuzeitlicher Seelon⸗ kunde beſchwört, hat in ihren Schriften ein Rezept gegen Zahnweh hinberbaſſen. Es lautet:„Wer geſunde und kräf⸗ tige Zähne haben will, nehme morgens, wenn er ſich von feinem Bett erhebt, reines kaltes Waſſer in ſeinen Mund und laſſe es während einer mäßigen Stunde darin, ſo daß es faulige Stoffe, die um die Zähne ſind, auf löſe Benagen Würmer die Zähne eines Menſchen, ſo nehme er zu gleichen Teilen Ale und Myrrhe, tue ſie in ein irdenes Gefäß mit einem engen Schnabel, in dem glühende Buchen⸗ kohlen ſind, laſſe den Rauch durch den engen Schnabel, an den leidenden Zahn hinziehen. Dabei habe man die Lip⸗ pen offen, de Zähne jedoch feſt zuſammengepreßt, damit nicht zu viel Rauch im die Kehle komme. Das mache er swei⸗ bis dreimal am Dige, und hat er es fünf Tage lang geban, wird er geheilt werden. Da nämlich die Wärme der Alve und der Myrrhe zugleich mit der Wärme und Kühle er glühenden Koßlen erweckt wird, vernichtet deren Rauch Die religiöſe Kriſis der Gegenwart oder der Panidealismus Die Volkshochſchule hat unter ihren Vor⸗ tragsgruppen auch die Denkrichtungen der Gegen⸗ wart, und wenn man Denken und Religion nicht als ſich ausſchließende Begriffe nimmt, ſo mußte auch ein religiöſes Weltbild einmal zu Worte kommen. Dr. Hans Zbinden und Dr. Wladimir Aſtrow unterzogen ſich geſtern der Aufgabe, das neue religiöſe Weltbild von R. M. Holzapfel, auf das wir im geſtrigen Mittagblatt ſchon hingewie⸗ ſen haben, dem vollbeſetzten Rathausſaal darzulegen. Jede neue Religion geht aus von der Kritik der beſtehenden. Alſo auch der Pantdealis mus. Er will ein Geſamtideal geben, in welchem die Motive aller bisherigen Ideale zur Geltung kom⸗ men. Denn dieſe haben nicht genügt, ſie haben zu der religiöſen Kriſis geführt, in der wir uns heute befinden. Die alten Jenſeitsreligionen vertragen ſich nicht mit unſeren naturwiſſenſchaftlichen Er⸗ kenntniſſen, der allmächtige und allgütige Gott iſt uns unvereinbar mit der Exiſtenz des Böſen in der Welt. Damit das Alte beſſer kritiſiert werden kann, läßt man die feſtſtehende Tatſache außer acht, daß auch die beſtehenden Religionen leben und ſich dem Geiſte der neuen Zeit anzupaſſen ſtreben, für die Kritik müſſen großenteils die Anſchauungen herhal⸗ ten, die man gerade gebrauchen kann. Die Verſuche, Religion durch Moral, Kunſt, Wiſſenſchaft, Spiritis⸗ mus u. ä. zu erſetzen, ſind ungenügend, weil ſie nicht dem Jenſeitsſtreben der Seele gerecht werden. Als ein„Geheimnisvolles im Walten der Natur“ erſcheint als Retter aus der Kriſe R. M. Holz ⸗ apfel. Er kann der Retter ſein, weil er alle die Zweifel und Widerſprüche in ſich erlebt und dar⸗ unter gelitten hat, weil ſein Schickſal und ſeine geniale Schöpferkraft ihn dazu befähigen, eine neue Geſtaltung des Geſamtlebens, den Panidealismus, der Menſchheit zu ſchenken. Da der Schöpfer dieſet Anſchauung alle Probleme in ſich erlebt hat, iſt es kein Wunder, daß man von allen Spuren findet: Platon und Plotin, Leibniz und Kant, Chriſtus und Buddha, Schleiermacher und Huſſerl, ſie klingen alle in der neuen Lehre an, die zunächſt mal von angeb⸗ lich ganz neuen Forſchungen über die menſchliche Seele ausgeht. Die Organiſation der Seele treibt den Menſchen über das rein Wiſſenſchaftliche hinaus, und das vollzieht ſich in drei Stufen(vergl. deutſcher Idealismus mit Theſis, Antitheſis und Syntheſis): Mit dem„Vollbewußtſein“ paſſen wir uns der ſinn⸗ lichen Erfahrung an, mit dem„Mindeſtbewußtſein“ lebt die Seele ganz ihrer Freiheit unabhängig von der Außenwelt, und im„Kaumbewußtſein“ ſind die beiden vorhergehenden enthalten, hier iſt die Wur⸗ zel von Religion und Kunſt(vergl. Schelling). Die alten Religionen haben ganz auf dem Mindeſt⸗ bewußtſein aufgebaut und dadurch den Zwieſpalt von Glauben und Wiſſen hervorgerufen, der beſeitigt werden muß durch Verbindung von ſtnnfälliger Anſchauung und Ueberirdiſchkeit. Das religiöſe Welterlebnis bildet ſich im Menſchen allmählich her⸗ aus, nach der unbewußten Einheit im Kindesalter werden die Sonderung in Zeit, Raum und anderen Kategorien, ſowie die weitere Welt und das Ganze des Himmels erlebt. Das Verlangen der Seele nach Ueberwindung des Himmelsraumes wird befriedigt durch„überirdiſche Weſen“ und„himmliſche Bevölke⸗ rung“, die bis zu einer uns Menſchen unüberſchreit⸗ baren Grenze führen, von der wir dann mit neuem Weltgefühl in die uns zugängliche Welt zurückkeh⸗ ren. Das„menſchliche Hilfsbedürfnis“(Schleier⸗ machers ſchlechthinige Abhängigkeit) iſt von über⸗ irdiſchen Weſen geſtärkt worden. Auch die Tatſache des Todes treibt uns in eine überirdiſche Welt, ohne ein Höheres außer uns iſt das Leben ſinnlos. Das Höhere erleben die Menſchen ſchon im ein⸗ fachſten Erlebnis, weil das ganze Wirkliche uns nicht zugänglich iſt, ſondern wir immer in der„Re⸗ präſentation“ oder ſtellvertretenden Vergegenwärti⸗ gung auf eigene Zutaten angewieſen ſind(ogl. Kants Verſtandesformen). Irrtümer gibt es, weil nicht jeder das Unerkennbare ſich ganz vergegenwärtigen kann. Die höchſten Vorſtellungen müſſen immer mehr vervollkommnet werden, ſind alſo mit der Er⸗ fahrung in Einklang zu bringen. Unſere innere Er⸗ fahrung nötigt zur Annahme der höheren Weſen, welche den Menſchentypus weit überragen, es gibt zahlloſe Seelentypen. Es gibt eine„kosmiſche See⸗ lenkunde“ und„neue Himmelskunde“, von unſicht⸗ baren liebenden Armen können die Menſchen zur Ahnung des Höchſten emporgeführt werden, welches „die höchſte Syntheſe der ſchöpferiſchen Kräfte des Weltalls“ darſtellt(ogl. Leibniz Zentralmonade). Es iſt eine abgeſchloſſene, weltumſpannende Perſönlich⸗ keit, deren Körper aus feinſten Energieteilchen be⸗ ſteht; denn kein Geiſt ohne Körper. Von ihm gehen Schaffenskräfte aus, er erfaßt durch innere Schau das verborgenſte Weltgeſchehen. Sein Name iſt „der Wundername“. Ueber die phyſiſche Welt hat er nur Macht durch Wirkung auf den Geiſt. Ihm zur Seite ſtehen Geſtalten, die nicht ganz ſo voll⸗ kommen ſind(gl. Plotin.. 5 Daß faſt die ganze Zuhbrerſchaft der Verkündung einer ſolchen„Mix“⸗Religion und der anſchließenden Ausſprache bis 11 Uhr ſtandhielt, wie ſoll man das werten? Nun, nehmen wir dieſe Tatſache als Be⸗ weis für den Drang, mit dem auch der Großſtadt⸗ menſch von heute über bie moderne Sachlichkeit hin⸗ wegſtrebt zum Wunderbaren, zum Jenſeitigen. Ob allerdings alle Zuhörer von der Notwendigkeit und Begründung dieſer neuen Ausleſereligion über⸗ zeugt ſind? An das Gefühlserlebnis wird ſo ſtark wie nur irgendwo appelliert und damit auch an den Glauben. Nur daß eben der Panidealismus es frei ſtellt, ob man zur Erlangung der Seligkeit gerade dieſe Religion nehmen will. Und ob er auf die Dauer um dieſen Anſpruch auf die Alleinſelig⸗ machung wird herumkommen? Die Größe und die Kraft des Glaubens ſcheint mir immer von einem gewiſſen Dogmattsmus begleitet, ohne daß er mit Verachtung der andern gepaart ſein muß. Daß die⸗ ſer moderne Religionsſtifter übrigens Bücher ſchreibt, dickleibige ſogar, iſt ein verdächtiges Zeichen! Die von der Wärme ihrer Ueberzeugung getra⸗ genen Ausführungen der beiden Redner feſſelten immerhin die Aufmerkſamkeit und haben vielleicht auch manchen Suchenden Brot und nicht nur Steing gegeben.„ ee 4. Seite. Nr. 554 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 28. November 1929 Sozialwirtſchaftliches Anſteigen der Arbeitsloſtgkeit Die Arbeitsloſigkeit iſt in der Zeit vom 14. bis 20. Nopember bei erheblichem Nachlaſſen des Stel⸗ lenangebots raſcher geſtiegen als in den vergange⸗ nen Wochen. Die Zugänge an Stellenſuchenden ver⸗ teilen ſich auf faſt alle Berufsgruppen. Am ſtärk⸗ ſten war der Jahresgeit enbſprechend das Bau⸗ gewerbe betroffen. Der Stand der unterſtützten Arbeitsloſen am 20 November 1929 war folgender: In der verſicherungsmäßigen Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung 50 114(40 701 Männer, 9413 Frauen), in der Kriſenunterſtützung 9008(6948 Männer, 2060 Frau⸗ en). Die Geſamtzahl der Unterſtützten ſtieg um 3088 Perſonen oder 5,5 v. H. von 56 034 Perſonen. 44 766 Männer, 11268 Frauen), auf 59 122 Perſo⸗ nen(47 649 Männer, 11473 Frauen). Davon kamen auf Württemberg 21 048 gegen 19 445 und auf Ba⸗ den 38 074 gegen 36 589 am 13. November. Im Ge⸗ ſamtbezirk des Landesarbeitsamts Südweſtdeutſch⸗ land kamen am 20. November auf 1000 Einwohner 14, Hauptunterſtützungsempfünger gegen 11,1 am 18. November. Stand des Entſchädigungsverfahrens für Verdrängte und Liquidierte Laut„Elſaß⸗Lothringiſche Mitteilungen“, dem Organ des Hilfsbundes für die Elſaß⸗Lothringer im Reich, ſind bis einſchließlich 31. Oktober vom Reichs⸗ entſchädigungsamt 152 002(von rund 155 000 Fällen) Schlußbeſcheide mit 1148,2 Mill. RM. Entſchädigung feſtgeſetzt worden. Hiervon entfielen auf Sachſchäden 98 158 Fälle, für die 1048,63 Mill. Entſchädigung feſt⸗ geſetzt worden find. Wertpapier⸗Schadensfälle wur⸗ den 53 844 mit 99,6 Mill. RM. Entſchädigung feſt⸗ geſetzt. Von der Geſamtzahl der Schlußbeſcheide waren Schadensfälle bis 20 000 RM. Grundbetrag 116 146, für die 214,7 Mill. RM. Barentſchädigung feſtgeſetzt wurden. Ueber 20 000 RM. Grundbetrag würden 35 856 Schadensfälle mit 933,5 Mill. RM. Schuldbuchforderungen erledigt. Zur Auszahlung bezw. Eintragung gelangten in 143 872 Fällen 1089,6 Milltonen Reichsmark. Hiervon wurden in bar aus⸗ bezahlt in 109 862 Fällen 210,1 Mill. RM. In das Reichsſchuldbuch wurden eingetragen in 34 010 Fällen 879,5 Mill. RM. Von den Anträgen auf Gewährung einer Beihilfe aus dem Härtefonds ſind 85,7 Proz. erledigt worden. Gegen die Erhöhung der Tabakſteuer Zu der Frage der Tabakſteuer ſchreibt die Korre⸗ ſpondenz der Badiſchen Landwirtſchaftskammer:„In Zahlreichen Preſſemitteilungen iſt dieſer Tage auf die bevorſtehende Erhöhung der Tabakſteuer hin⸗ gewieſen worden. Dabet iſt verſchiedentlich betont worden, daß gleichzeitig Hilfsmaßnahmen für den deutſchen Tabakbau getroffen wer⸗ den ſollen. Dieſe Mitteilungen könnten ſehr leicht irreführend ſein. Es iſt demgegenüber folgendes klarzuſtellen: Die geplanten Maßnahmen der Reichs⸗ regierung ſind, ſoweit ſie bis jetzt bekanntgegeben wurden, alles andere als geeignet, dem deutſchen Tabak bau zu helfen; ſie gefährden im Gegen⸗ teil den deutſchen Tabakbau in hohem Maße. Wenn das Reichsfinanzminiſterium auf die Vorſtellungen der deutſchen Tabakbauern hin ſich entſchloſſen hat, einen ursprünglichen Plan aufzugeben, der eine Völlige Aufgabe des Inlandstabakbaues zur Folge gehabb hätte, ſo iſt nach wie vor der deutſche TDabakbau durch die Pläne des Reichs⸗ finanzminiſteriums in ſchlimmſter Weiſe gefährdet. Dabei beſteht die große Gefahr, daß gewiſſenloſe Händler dieſe Situation auszunützen fuchen, um dem Tabakbauer ſein Produkt zu einem geringen Preis abzujagen. Vor derartigen über⸗ eilten Verkäufen iſt ausdrücklich zu warnen. Es bleiht abzuwarten, welchen Erfolg die Verhand⸗ lungen mit der Reichsregierung über den Verkauf der diesjährigen Ernte haben werden. Auf jeden Fall beſteht einſtweilen kein Grund zu Angſtverkäu⸗ ſen irgendwelcher Art.“ Der Konflikt im Gaſtwirtsg Von Seiten der gaſtwirtsgewerblichen Angeſtell⸗ tenſchaft wird, ſo ſchreibt man uns, energiſch ver⸗ ſucht, die 8 l des Konfliktes 155 Arbeitgeberſchaft zuzuerkennen. Durch Ver⸗ handlungen mit den Arbeitnehmern behauptet man heute, wäre die Möglichkeit gegeben geweſen, zu einem tragbaren Ergebnis zu gelangen. Sicherlich hätten die Arbeitgeber dieſem Wunſche Rechnung ge⸗ tragen, wenn er auch tatſächlich auf Arbeitnehmerſeite vorhanden geweſen wäre. Seit Frühjahr d. Is. währen die Lohnverhandlungen ſchon. Hätten die Arbeitnehmer, d. h. deren Führer auch wirklich den Willen der Verſtändigung gehabt, den ſie jetzt auf einmal zu erkennen geben, ſo wäre einer tragbaren Geſtaltung der Dinge nicht das Geringſte im Wege geſtanden. Nur aus taktiſchen Gründen hochge⸗ ſchraubte Forderungen der Arbeitnehmer, um auf der für das Schlichtungsweſen geradezu typiſch und berüchtigt gewordenen„goldenen Mitte“ doch zu dem zu kommen, was man insgeheim eigentlich wollte, ließen aber infolge des berechtigten Widerſtandes der Arbeitgeber, jene Forderungen uneingeſchränkt an⸗ zuerkennen, jede Verhandlungsbaſis vermiſſen. In richtiger Erkenntnis der Dinge und in Würdigung des Untragbaren des Schiedsſpruches des Schlich⸗ tungsausſchuſſes Manheim vom 5. Juni 1929 mußte auch unterm 4. Juli 1929 der Landesſchlichter die Verbindlichkeitserklärung mit Recht ablehnen. Konnte man daraufhin annehmen, daß die Führer der Ge⸗ werkſchaften hieraus die Lehre zogen, ſo war man bald des Gegenteils belehrt, nachdem noch ſchärfere Forderungen Gegenſtand des zweiten Schlichtungs⸗ verfahrens bildeten, eine Verhandlungsbaſts ſomit noch ſchwieriger zu ſchaffen war. So war zwangs⸗ läufig die Einleitung eines zweiten Verfahrens ge⸗ boten. Es war bald vorauszuſehen, daß den noch höher geſchraubten Forderungen der Gewerkſchaften ein noch viel weniger tragbarer zweiter Schieds⸗ ſpruch folgen mußte. In der Tat kam es auch ſo, obwohl der weitaus größte Teil der Arbeitnehmer⸗ ſchaft, ja ſogar Führer der Arbeitnehmer ſelbſt, das Unhaltbare auch dieſes zweiten Schiedsſpruches vom 13. Nov. 1929 ſehr raſch erkannten. Allein ſchon rein formale Mängel wären geeignet, die nachhaltigſten Wirkungen, insbeſondere im Hinblick auf die Aus⸗ legung auftretender Streitigkeiten auszulöſen, von den übrigen Auswirkungen gar nicht zu ſprechen. Um nun den Arbeitgebern möglichſt wenig Zeit zur Beſinnung zu laſſen, hatte man eine nur dreitätgige Erklärungsfriſt zugelaſſen und damit ſchon eine ge⸗ wiſſe Schwäche der ganzen Arbeit zu erkennen ge⸗ geben. Der Weg einer Geſamtkündigung war damit zwangsläufig gegeben. Er iſt auch heute noch ge⸗ boten, nachdem die Gewerkſchaften— von jetzt etwa 1600 Arbeitnehmern, zählen ſie nur insgeſamt 300 Mitglieder, die zu einem großen Teil infolge Saiſon⸗ ſchluß nicht einmal mehr in Heidelberg ſind, und, ſo⸗ weit noch vorhanden, zum großen Teil Aushilfs⸗ perſonal darſtellen— auch nicht eine Spur des Ver⸗ ſtändigungswillens zeigen. Ob eine derartige, nur in gewerkſchaftlich⸗organiſatoriſchen Motiven lie⸗ gende Hartnäckigkeit der Arbeitnehmerſchaft ſelbſt dienlich erſcheint, dürfte wohl unſchwer zu beurteilen ſein. Die Arbeitgeber müſſen es entſchieden aber ablehnen, ſich zum Spielball interner Organiſations⸗ kämpfe mit Hilfe des Schlichtungsausſchuſſes ſtempeln zu laſſen und verlangen von letzteren nur wirtſchaftliche Erkenntnis, mehr aber auch nicht. Der Hockenheimer General-Vebauungsplan sch. Hockenheim, 27. Nov. Im Sommer dieſes Jahres ließ die Stadtverwaltung durch Stadtbau⸗ meiſter Kober einen Generalbebauungs⸗ plan unſerer Stadt entwerfen und durch Geometer Sauer⸗Mannheim bearbeiten, da mit der ſeitheri⸗ gen uneinheitlichen und unmodernen Bauweiſe ge⸗ brochen und künftighin nach einem großzügigen Plan die Baupolitik betrieben werden ſoll. Mit dieſem erſtmaligen Erſcheinen eines Generalbebauungs⸗ planes in der Geſchichte unſerer Stadt, der für die bauliche Entwicklung in den nächſten 50 Jahren be⸗ rechnet iſt, dürfte eine neue Aera in der Vorwärts⸗ entwicklung Hockenheims angebrochen ſein. Bei einer heutigen Bodenfläche von 1 Qkm. dürfte ſich die Bo⸗ denfläche in dieſer Zeit etwa verdoppelt haben. Das künftige Weichbild ſtellt ein gleichſchenkliges Dreieck von 6,3 Km. Umfang dar, mit der Rheintalbahn als Baſis und eingeſchloſſen von verſchiedenen Ringſtraßen. Der ſüdliche Winkel, der eine Reibe von Gemarkungsteilen umfaßt, wird durch 5 Längs⸗ und 8 Querſtraßen, mit einem ſogen. Zirkel hinter dem Waſſerturm, erſchloſſen, wobei die „offene“ Bauweiſe(mit Vorgärten) eingehalten wer⸗ den ſoll. Vom Waſſerturm aus ſüdwärts iſt eine breite, doppelſtraßige Avenue geplant, nach Art der Mannheimer Auguſta⸗Anlage, die ſich mit einer zwei⸗ ten gleichen Straße kreuzen ſoll. Auf dem Kreu⸗ zungspunkt, der als Anlage vorgeſehen iſt, bleibt ge⸗ nügend Platz für das Denkmal eines„Wohltäters“ unſerer Stadt. In der„Stöcket“ ſoll ein Stadion mit Feſthalle errichtet werden, unter Einbezieh⸗ ung des heutigen Feſtplatzes. Als Erſatz dafür wird ein neuer Feſtplatz oderhalb des Stadions angelegt. In die Nähe ſoll ein modernes Freibad kom⸗ men, das durch den Kraichbach geſpeiſt werden ſoll. Bis jetzt wurden zur Verwirklichung dieſes groß⸗ zügigen Planes in den Gemeindehaushalt 10 000 Mk. eingeſetzt, ſodaß in etwa—6 Jahren mit der Er⸗ ſtellung begonnen werden könnte und damit ein ſehn⸗ licher Wunſch der Bevölkerung in Erfüllung gehen würde. Als dringende Notwendigkeit wird es auch emp⸗ funden, das Bahnhofsviertel mehr mit dem Stadtzentrum zu verbinden. Zu dieſem Zwecke iſt geplant, die Kaiſerſtraße über den Kraichbach hinaus zu verlängern und in die Untere Hauptſtraße einmünden zu laſſen. Der Koſtenaufwand einer neu zu erbauenden Brücke iſt auf 150000 Mark veranſchlagt, ſodaß wir dann zwei Brücken über den Kraichbach hätten. Die neue Brücke ſoll in erſter Linie dem Ortsverkehr dienen. Den Durchgangsverkehr ſoll die ſchon länger geplante Umgehungsſtraße weſtlich der Eiſenbahnlinie an der Stadt vorbeileiten. Für dieſen Plan ſind in den Stadthaushalt 1930/31 250 000 Mark eingeſetzt. Dafür unterbleibt dann die Pflaſterung der Karls⸗ ruherſtraße, die mit etwa 120000 Mark veranſchlagt war. Auch nach Norden wird ſich die Stadt im Laufe der kommenden Jahre bedeutend ausdehnen müſſen, um die Abſichten des Bauplanes zu verwirklichen. Für dieſes Gebiet iſt auch ein Schulhaus neu⸗ bau vorgeſehen mit 350 000 Mark Voranſchlag. Der Bau dürfte bedeutend größer werden als das heutige neue Schulhaus, was auch notwendig erſcheint bet der ſtetig wachſenden Schülerzahl. Für den Bau wurden ſeither jährlich 5000 Mk. bereitgeſtellt. Künf⸗ tig ſollen es jeweils 10 000 Mark ſein. Neben der einheitlichen Bauweiſe ſoll auch Hockenheim zu einer ſchönen Stadt umgeſtaltet werden. Die grünen Wie⸗ ſenflächen längs des Kraichbachs ſollen in einen Park umgewandelt werden. So dürfte der neue Generalbebauungsplan Hocken⸗ heims in der vielſeitigſten Weiſe den modernen An⸗ forderungen Rechnung tragen und unſerer Stadt im⸗ mer mehr und mehr den Charakter einer wirklichen Stadt verleihen. Möge es der Zukunft vorbehalten bleiben, dieſe Pläne auch wirklich in erfolgreichſter Weiſe in die Tat umzuſetzen, zum Wohle unſerer Stadt und ihrer Kultur. Die Hockenheimer Einwoh⸗ nerſchaft begrüßt dieſen Fortſchritt und ſieht der Ver⸗ wirklichung der Zukunftspläne mit regſter und ge⸗ ſpannteſter Erwartung und n entgegen. Kommunale Chronik Stadtratswahlen in Ludwigshafen Alle Parteien rüſten zurzeit intenſir bevorſtehenden Stadtratswahlen. Auch bie eutſch⸗ nationalen haben eine beſondere Liſte aufge⸗ ſtellt, deren Spitzenkandidaten ſich aus der Wirt⸗ ſchaftspartei 8 der Deutſchen Volkspartei rekrutieren. e Volksrechtspartei und die Mieter⸗ ſchutzpartei hoffen auch einige ihrer Kandidaten in den Stadtrat zu bringen. Die Ludwigshafener Frauen fühlen ſich ſehr benachteiligt, weil— außer bei der ſozialdemokratiſchen Partei— keine Fraun an ausſichtsreicher Stelle kandidieren darf. Deshalb haben die katholiſchen Frauen eine eigene Folie eingereicht, was in der letzten Zen⸗ trums⸗Wahlverſammlung ſtarke Mißbilligung her⸗ vorrief. Die Sozialdemokraten verbieten den National⸗ ſozialiſten zu ihren offiziellen Wahlverſammlungen den Zutritt. Es wäre zu wünſchen, daß die bürger⸗ lichen Parteien in letzter Minute durch Liſtenver⸗ bindung ihre Reihen ſtärken, damit die jetzige Stadtratsmehrheit, die aus Sozialiſten und Zentrum (wie im badiſchen Muſterländl!) beſteht, gebrochen wird. Nicht der parteitüchtigſte, ſondern der fähigſte Kopf ſoll in den Stadtrat einziehen, um in gemein⸗ ſamer fördernder Arbeit über das Wohl und Wehe der jüngſten Großſtadt am Rhein zu beraten und zu entſcheiden, denn wenn dem dauernden Abbau der chemiſchen Großinduſtrie kein entſchiedenes Halt ge⸗ boten wird, ſehen wir recht trüben Zeiten entgegen. * zu den Der verpaßte Schlußtermin * Pirmaſens, 27. Nvo. Auf recht ſonderbare Weiſe kam die Gemeinde Herſchberg um ihre Wahl vorſchläge. Es waren vier Vorſchläge geplant. Mit dieſen gingen die Vertrauensleute der betreffenden Parteien am 21. November ziemlich ſpät abends aufs Rathaus. Vorher aber unterhielten ſie ſich noch über dies und jenes und konnten ſich dann nicht darüber einigen, wer als erſter das Gemeindebüro betreten ſolle. Darüber ſchlug es 8 Uhr und die Friſt war abgelaufen. Nunmehr muß Freiwehl ſtattfinden. N G Schwetzingen, 27. Nov. Aus der letzten Ge⸗ meinde. ug iſt zu berichten: Vergeben wurden: 1. Die Erſtellung eines neuen Oberbaues für einen Retortenofen im ſtädt. Gaswerk an die Firma Tonwerk Biebrich AG. in Biebrich a. Rh., 2. die Lieferung von Gasleitungsröhren an Karl Deimann, Blechnerei und Inſtallationsgeſchäft hier, 3. die Lieferung der für Herſtellung der Einfriedi⸗ gungsmauer am ſtädt. Gaswerk erforderlichen Bimsbetondielen und Betonpfoſten an die Firma Joſef Krebs, Kunſtſteinfabrik in Mannheim, 4. die Lieferung von Maſſermeſſern für das ſtädt. Waſſer⸗ werk an die Firma Bopp u. Reuther in Mannheim. — Der Voranſchlag des Waſſer⸗ und Straßenbau⸗ amts Heidelberg über Unterhaltung der Kreiswege im Jahr 1930/31, der einen Koſten⸗ anteil der Stadtgemeinde Schwetzingen in Höhe von 12 562/ vorſieht, wurde anerkannt. Der Betrag iſt im Voranſchlag für das Jahr 1930 vorzuſehen.— Für Einrichtung weiterer Waſſerentnahmeſtellen im Friedhof ſollen die erforderlichen Mittel im Vor⸗ anſchlag für 1930 vorgeſehen werden. Die Allmend⸗ verteilung auf Martini 1929 wurde genehmigt. Der Schrebergartenpachtzins für das Pachtjahr 1930 wurde einſchl. Waſſerzins auf 6/ pro Garten feſt⸗ geſetzt.— Dem Bäuerlichen Verſuchsring„Pfalz⸗ gau“ wurde ein Beitrag bewilligt.— Zwecks Ver⸗ anſtaltung von Weihnachtsfeiern wurden Beiträge bewilligt an den Zentralverband der Arbeitsinva⸗ liden und Witwen Deutſchlands, Ortsgruppe Schwetzingens ſowie an den Reichsbund der Kriegs⸗ beſchädigten und Hinterbliebenen, Ortsgruppe Schwetzingen. Schluß des redaktionellen Teils Fi godenes, brummte ber Doktor.„Na, ſchön, mag ja du jetzt wohl „Om,“ ſein. Alſo dann gib mir Auskunft, da Zeit haſt.“ „Hab ich, mein Lieber.“ „Was iſt mit Tattenbach los?“ Der Regiſſeur ſtrich ſein Weinglas. „Abgereiſt.“ „Wohin? Warum?“ „Er will nächſten Sonntag das Rennen in Nizza mitmachen.“ 5 „Hab' ich mir gedacht. Und das iſt der einzige Grund, weshalb er Fräulein Solaui die Vollmacht gab, ihn zu vertreten? Das heißt doch mit anderen Worten, ſie kann mit dem Geld machen, was ſie will. Ist das der Grund?“ „Ich weiß keinen anderen Grund,“ ſagte Morlan, ein wenig verlegen. „So, Biſt auch nicht neugierig, was? Na, alſo glauben wir friedlich an Wunder.“ Morlan zog ſtärker an der Zigarette. „Möchte nur wiſſen, was mit dir los iſt,“ geſtand er auf einmal.„Ich merke ſchon lange, daß du etwas rumträgſt mit dir, was nicht rauswill. Du biſt nicht der Alte. Ich merk's auch beim Filmen.“ „Genügt dir mein Spiel nicht mehr?“ Es kam faſt feindlich. 5„Unſinn. Das weißt du ja ſelbſt ganz genau. Du biſt nur ſo ernſt. Nicht ſo fröhlich, wie damals, als wir zuerſt drehten. Dich drückt etwas, Junge. Wenn ich helfen kbñann.“ Seine Stimme war herzlich. Der andere fühlte es und nickte dankbar. „Du haſt nicht ganz unrecht. Doch darüber ſpäter mal, Wenn es noch Zweck hat.“ Er ſah durch das Fenſter hinaus auf die Gletſcher, die eben im Abend⸗ langſam verlöſchten.„Ich kann wohl das Film⸗ lieu nicht mehr vertragen.“ „Es iſt auch natürlich, daß deine Gedanken beim prunglauf ſind, Thorleiv. Das iſt für dich wichtig.“ a, das wird es ſein,“ meinte der Doktor leiſe, i inutenlang, ohne zu sprechen.„Sag mal, de 8 mit de ürſten Roman von Reinhold Eichacker „Mit Radolin, meinſt du?“ Es kam aus Gedanken. „Ja. Es muß doch auffallen, daß er noch hier iſt. Erſt machte der Junge dem Fräulein verzweifelt die Kur, iſt Schoßhündchen bei ihr. Und dann kommt der Alte ganz plötzlich geſegelt, nimmt ſie in Be⸗ ſchlag, daß wir ſie kaum noch ſprechen, bleibt ſchon acht Tage und klettert ſogar hier herauf in die Hütte, ſie 1 zu ſehen. Iſt auch nichts dabet, wie?“ „Der Fürſt und Paſcha ſind heute ins Tal zurück.“ „Ah,“ machte Thorleiv.„Doch ſie waren drei Tage hier.“ „Ihre Sache. Ich kann ſtie nicht hindern. Die Hütte iſt für alle Leute geöffnet. Es ſind doch im übvigen ſehr nette Menſchen. Es war ſtets recht luſtig in ihrer ⸗Geſellſchaft. Nur du warſt es nicht.“— „Nein,“ nickte Thorleiv.„Für mich war's nicht luſtig. Es iſt mal der nordiſche Fluch, immer grübeln zu müſſen und dabei auch hinter die Masken zu ſehen.“ „Masken? Wieſo? Es geht alles ganz recht zu. Der Fürſt iſt ein ſteinreicher Mann und auch Aktio⸗ när der größten franzöſiſchen Einema⸗Firma. Na⸗ türlich intereſſtert er ſich für den Film und vor allem für Helga. Mir kann's nur erwünſcht ſein, wenn er den Ankauf des Films für Frankreich vermittelt.“ „Ach ſo,“ ſagte Thorleiv, mit ſpöttiſchem Tonfall. „Du brauchſt den Fürſten und ſie will den Prinzen. Dann iſt's ja erklärlich.“ Der Regiſſeur ſchlug mit der Fauſt auf den Holz⸗ tiſch. „Thorleiv, beherrſche dich endlich ein wenig! Ich weiß ſelöſt, was Launen ſind, aber bei dir—“ „ biſt du ſie nicht gewöhnt. Na, ich eigentlich auch nicht. Es iſt nur nicht leicht, immer zuſehen müſſen, wie tüchtig ein Weib ſein kann, mit 19 Jahren.“ 8„Was ſoll das bedeuten? Du ſprichſt doch von elga.“ „ch ſpreche von Helga Solant, gane W Das war ihre Koketterie. Sie ſpielt ja mit jedem. Mit dir, mit uns allen. Und das iſt mein Fall nicht. Es gibt Augenblicke, wo ich das Mädel gern hatte, ſie bewunderte,— wo ich Reſpekt vor ihr hatte. Aber ſie iſt mir zu tüchtig, mein Junge. Einmal läßt man ſich ja einen Zufall gefallen, doch immer von neuem? Ich bin doch kein Kind mehr.“ Der Regiſſeur ſenkte die zitternden Lider. „Und?“ fragte er leiſe. Der Norweger reckte ſich auf ſeinem Stuhle. „Erſt wird ſie Modekönigin, erhält von ihrem Chef eine Apanage und alle Modelle. Ein Dichter, wie Jenſen, ſchreibt ihr einen Film auf den Leib, und ein Morlan— nicht etwa ein Irgendwer—, dreht ihr die Sache. Ein Tattenbach gibt ihr ſein Geld dazu. Erſt als Beteiligung, dann— zur damit das Kind einen Namen hat. Na, und dann kommt noch ein Fürſt eigens her nach St. Moritz, um ſich das Mädel mal ſelbſt anzuſehen, das ſein Sohn ſich als Frau wünſcht.“ „Du biſt verrückt, Thorleiv!“ fuhr Morlan auf. Er war ganz erſchrocken.„Auf was für Gedanken du kommſt!“ „Ich hatte das Pech, ungewollt Zeuge zu ſein, wie der Prinz, im Hotel unten, auf Helga zulief und glückſtrahlend, laut auf ſie einſprach, bevor ſie es ihm wehren konnte.„Papa iſt begeiſtert von Ihnen,“ ſagte Paſcha,„ich hörte es deutlich. Er iſt wie um⸗ gewandelt Er will jetzt hierbleiben. Für mehrere Tage. Nun wird altes gut werden. Ich bin ja ſo glücklich!“ „Du mußt ſeine Worte mißverſtanden haben. Du keunſt Helga nicht.“ „Kennſt du ſie?“ e „Zweifle. Du glaubſt, ſie zu kennen. Du weißt ja nicht einmal, ob ſie ſich ſchon ſebbſt kennt, in ihrer Entwicklung. 8 Als Morlan verſtört vor ſich hinſtarrte, ſtand er vom Stuhl auf. „Sieh mal, Jung', Verfügung, ich pflege die Menſchen von innen zu ſehen. Als Arzt. Mit der Sonde. Was einer will, kann ſehr wichtig ſein. Aber weit wich⸗ tiger iſt, wie er handelt. Die Tat iſt der wirk⸗ liche Ausdruck des Menſchen. Und was Helga tut— „— weißt du nicht!“ trotzte Morlan. „Wenn ich nicht die Tat ſehe, ſeh' ich doch Wir⸗ 5 Ae Früchte. Velgas Solani will vielleicht mit allen Männern nur ſpielen. Solang' es ihr Spaß macht. Doch wenn dieſes Spiel keinen Sin mehr hat, weil es zum Ernſt wird? Wenn etwa Größeres lockt, als ein Flirt? Wenn plötzlich ein fernes Ziel greifbar gerückt iſt? Was dann? Wäre das auch kein Grund, ſeine Wünſche zu ändern den Weg und das eigene Weſen,— den Menſcheng Glaubſt du wirklich, daß es einem ehrgeizigen Mä⸗ del von 19 Jahren gleichgültig ſein könnte, wenn ihm ein Fürſtentitel erreichbar wird. Von Paſchas Vermögen noch gar nicht zu reden. Glaubſt du das wirklich? Ich kenne das Mädel nicht, und ihre Ziele, aber das weiß ich: ſie mag wollen, was ſie will, eine Heirat mit Paſcha macht ihr alles leichter. Durch Rang und durch Reichtum. Und das tut mir weh, daß auch ſie jetzt—- gekauft wird! Denn von einer Liebe zu dem jungen Kerlchen, kann doch keine Rede ſein bei der Solani.“ Morlan bemühte ſich, ſicher zu ſcheinen. „Helga Solani wird ſich nie verkaufen!“ „Ich möchte es ihr auf den Knien abbitten, wenn ich mich jetzt irrte. Doch— ich kenne Menſchen und bin Arzt, mein Junge.“ „Und doch biſt du blind!“ „Weshalb?“ „Weil du Mann biſt.“ Der Norweger ſtrich dieſen Einwurf beiſeite. „Und das ſoll ein Grund ſein?“ Morlan ſah an ihm vorbei, dem jetzt die Nacht ſtand. „Ich glaubte ſchon manchmal, ihr— liebtet euch beide. Ja, wirklich, mein Junge. Vielleicht iſt es beſſer für euch, daß ich irrte.“ Thorleiv blieb ſtehen, als ſei er geſchlagen. Er war bleich geworden. „Lächerlich!“ ſagte er,„ſowas zu denken!“ Er nahm ſeine Pfeife und ging aus dem Zimmer. * „Kinder, ja!“ rief Helga ſtrahlend, als ſie zwei Stunden ſpäter zum Abendbrot kam und die Freunde ſchon antraf,„jetzt ſind wir doch endlich mal wieder allein, unter uns jungen Mädchen. Das müſſen wir feiern.“ Der Regiſſeur ſah Thorleiv an, von der Seite, und ein wenig ſpöttiſch, ja faſt triumphierend. Helga bemerkte den Blick durch den Spiegel. „Wenn ihr Geheimniſſe habt, liebe Leute, ſo denkt an den Spiegel! Was habt ihr zu ſchmun⸗ zeln?“(Fortſetzung folgt) in das Fenſter, in 1 5 ö ö 1 Donnerstag, den 28. November 1029 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) k. Seite. Nr. 884 Aus dem Lande Wiederum ein Selbſtmorb in Seckenheim „o, Seckenheim, 28. Nov. Heute früh erhängte ſich der ledige 28jährige Kernmacher Karl Glück in einer Scheune in der Neckarſtraße. Der Grund zu der Tat ſoll in Arbeitsloſigkeit zu ſuchen ſein. — Die Beerdigung des ebenfalls burch Selbſtmord aus dem Leben geſchiedenen Streckenarbeiters Wil⸗ helm Marzenell erfolgte geſtern nachmittag unter 1 Beteiligung auf dem Seckenheimer Fried⸗ of. Eine Markthalle für nordbadiſches Zuchtvieh L. Mosbach, 27. Nov. Der Verband der unter⸗ badiſchen Fleckviehzuchtgenoſſenſchaften in Man n⸗ heim hat ſich um Zuweiſung einer Beihilfe aus den Reichsmitteln zur Förderung des Abſatzes landwirt⸗ ſchaftlicher Erzeugniſſe zur Errichtung einer Viehmarkthalle in Mosbach beworben und hierauf vom Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft zu dieſem Zweckcke eine Beihilfe von 30 0000/ und außerdem ein Kapital von 50 000% zugeſagt erhalten. Das Miniſterium des Innern in Karlsruhe hat einen einmaligen Zuſchuß von 20 00% zur Verfügung geſtellt. Die Verhand⸗ lungen mit dem Mosbacher Gemeinderat ſind nun ſoweit gediehen, daß das Projekt in Kürze zur Aus⸗ führung kommt. Es ſteht ein für 15 Jahre in Aus⸗ ſicht genommener Vertrag nahe vor dem Abſchluß, nach dem der Verband der Unterbadiſchen Fleckvieh⸗ zucht⸗Genoſſenſchaften, deren Vorſitzender Geheimrat Hebting⸗ Mannheim iſt, in der neuen Viehmarkt⸗ halle alle Veranſtaltungen wie Märkte uſw., abhalten und damit die Rentabilität ſichern wivd. Außerdem plant man die regelmäßige Abhaltung von Schlacht⸗ viehmärkten. Der geſamte Koſtenaufwand für die neue Viehhalle beläuft ſich auf 170 000 /, die jähr⸗ lichen Betriebskoſten betragen 16 400 /, die durch Einnahmen aus Märkten mit 9500 /, Beitrag des Kreiſes Mosbach mit 2000 4, Regierungsbeitrag 3900„ und einem Mosbacher Zuſchuß von 1000% eckt werden. Die Halle kommt in die Nähe des nduſtriegleiſes und erhält Gleisanſchluß. Die Wirtſchaft in Mittelbaden Karlsruhe, 27. Nov. Die außerordentliche Ver⸗ ſchlechterung der Wirtſchaftslage in Mittelbaden hat dazu geführt, daß die Zahl der Konkurſe, gericht⸗ lichen Vergleichsverfahren, Gläubigerverſammlun⸗ gen und Anträge auf ganze oder teilweiſe Betriebs⸗ ſtillegungen einen großen Umfang angenommen haben. Die Zahl der Arbeitsloſen im Handels⸗ kammerbezirk Karlsruhe bewegt ſich auf der außerordentlichen Höhe von über 12 000. Dieſe Ent⸗ wicklung verfolgt die Handelskammer Karlsruhe mit ernſter Beſorgnis. Sie bedauert, in Uebereiuſtim⸗ mung mit der kürzlichen Entſchließung der Induſtrie⸗ und Handelskammer Köln, die große Erſchwe⸗ rung neuer Kapitalbildung im Deutſchen Reich und die immer ſtärker werdende Verſchuldung des Reiches, der Länder, zahlreicher Stadtverweltun⸗ gen und der Wirtſchaft, die in weitem Umfang an⸗ geſichts der gewaltigen direkten Steuern von der Subſtanz leben muß. Im Zuſammenhang mit dieſer trüben Lage hält die Handelskammer den Zeitpunkt für gekommen, noch beſtehende öffentliche wirtſchaft⸗ liche Betriebe mit Ausnahme der lebenswichtigen Einrichtungen abzubauen. Die Handelskammer er⸗ klärt ſich den Stadtverwaltungen und Behörden ihres Bezirks gegenüber nach wie vor zu reger Mitarbeit in Wirtſchaftsfragen bereit und gibt ſich der beſtimm⸗ ten Erwartung hin, von dieſen in ſtärkerem Umfange hierzu herangezogen zu werden. * * Weil a. Rh., 27. Nov. Auf dem hieſigen Haupt⸗ bahnhof(ehemals Weil⸗Leopoldshöhe) ereignete ſich heute ein ſchwerer Unfall. Während der Elektro⸗ techniker Meyer von hier an einer elektriſchen Batterie unter einem Eiſenbahnwagen zu tun hatte, wurde der Wagen durch eine anfahrende Abteilung in Bewegung geſetzt. Die Wagen gingen Meyer über beide Beine, die ihm vollſtändig vom Körper abgetrennt wurden. In ſchwer ver⸗ letztem Zuſtand überführte man den Verunglückten ins Krankenhaus. Berufsintereſſen der Laſtkraftwagenbeſitzer Gründung einer Landesgruppe Baden. * Karlsruhe, 26. Nov. Der im Januar d. Is. in Frankfurt a. M. gegründete Reichs verband Deutſcher Laſtkraftwagenbeſitzer hatte die Karlsruher Intereſſenten heute zu einer Sitzung in der Handelskammer eingeladen. Rechtsanwalt Dr. Waerther⸗ Karlsruhe gab von den Beſtrebun⸗ gen zur Gründung einer Landesgruppe Baden des Verbandes Kenntnis. Dr. Frank Frankfurt, der Geſchäftsführer des Reichsverbandes, gab in einem Vortrag ein Bild des Verbandes, der nur den In⸗ tereſſen ſeiner Mitglieder dienen wolle. Den Be⸗ ſtrebungen, die Laſtkraftwagenbeſitzer durch neue Steuern und Koſtenbeitragsverpflichtungen ſchwerer zu belaſten, wolle der Verband energiſch begegnen. Er bekämpfe die Einführung der im Jahre 1930 akuten Betriebsſtoffſteuer, fordere ausgleichende Be⸗ handlung der Laſtkraftwagenbeſitzer hinſichtlich der Straßen baukoſten u. Schaffung einer oberſten Straßenbaubehörde, die die dazu eigenmäch⸗ tige Verzettelung kommunaler Koſtenerhebungen ausſchließen ſolle. Ferner wolle der Verband eine Regelung der Konkurrenzbeziehungen zwiſchen Laſt⸗ verkehr und Reichsbahn treffen, die ſich des öfteren ſehr zum Schaden des Laſtverkehrs aus⸗ wirkten. Neben dieſen geſetzgeberiſchen Beſtrebungen, die glücklich durchzuführen dem Verbande bereits im Falle der Verlängerung der Aufbrauchsfriſten für Vollgummireifen gelungen ſeien, wolle man auch verſchiedene praktiſche Ziele durchſetzen, ſo die Be⸗ ratung ſeiner Mitglieder in Schadensfällen, Schaf⸗ fung eines unparteiiſchen Schiedsgerichts, Rentabili⸗ tätsberechnungen, Betriebsſtoffkontrollen und Rück⸗ führung der Standardiſierung der Fahrzeuge. Schließlich wurde eine Entſchließung ange⸗ nommen, die in der Gründung einer Landes⸗ gruppe Baden des Verbandes gipfelt. Nach leb⸗ hafter Ausſprache über verſchiedene Fachfragen gab Dr. Frank Kenntnis von der Gründung einer Inter⸗ nationalen Vereinigung der Verbände von Laſtkraft⸗ wagenbeſitzern, die ſich in Paris gebildet habe und der ſich 8 Nationen angeſchloſſen hätten. Cerichtszeitung Schöffengericht Ludwigshafen Durch übermäßigen Alkoholgenuß alles verloren In gewiſſem Sinne ein Opfer der allzu großen Vorliebe für den Alkoholgenuß iſt der 33 Jahre alte ledige Schuhmacher Joſef Vornehm geworden. Als Sohn eines 1898 gerade in Ludwigshafen bei einem dort gaſtierenden Zirkus beſchäftigten Ar⸗ tiſtenpaares geboren, verlor er ſchon bald die Eltern durch einen Unfall. Bis zu ſeinem 6. Lebensjahr war er bei der Zirkusdirektion in Pflege, dann wurde er von einem Speyerer Schuhmacher namens Vornehm an Kindesſtatt angenommen. Bei ſeinem Adoptivvater erlernte er das Schuh⸗ macherhandwerk. Er ging ſpäter auf Wanderſchaft, kam mit 24 Jahren wieder nach Speyer und trat in den Betrieb ſeines Adoptivvaters ein. Dieſer ver⸗ machte ihm ſpäter Haus und Geſchäft. Der junge Vornehm wurde denn auch, als der ſeitherige Be⸗ ſitzer in der Trunkenheit ſtürzte und das Genick brach, Inhaber der gutgehenden Schuh⸗ macherei(pier Gehilfen) und eines ſtattlichen Hauſes. Aber er konnte es nicht halten, 1922 verkaufte er in betrunkenem Zuſtand ſein ganzes Beſitztum für 17 000. Das Geld brachte er in Hamburg inner⸗ halb zweier Monate in lockerer Geſellſchaft durch. Dann kam er des öfteren mit dem Strafgeſetzbuch in Konflikt. Nach Verbüßung mehrerer Gefängnisſtra⸗ fen kam er nach Ludwigshafen, wo er ſein Treiben fortſetzte. Er legte mehrere Leute, zumal Schuhmachermeiſter, mit kleineren und größeren Geldbeträgen herein, machte Zechſchulden und verging ſich auch in anderer Hinſicht ſchwer. Vor dem Schöffengericht Ludwigshafen ſpielte er geſtern den Gedächtnisſchwachen und wollte von all dieſen Dingen nichts mehr wiſſen. Das Gericht gab ihm jedoch ein ganzes Jahr lang Zeit, ſich im Gefängnis ſeiner Straftaten zu erinnern. Sportliche Nolgemeinſchaft der Bezirksliga Gruppe Rhein Ein Brief an den Verbandsvorſtand Im Anſchluß an die erſte Zuſammenkunft der 8 Bezirks⸗ Ligavereine der Gruppe Rhein über die wir z. Zt. ausführlich berichteten, tagte am 25. November die Kom⸗ miſſion, die über ſolche Maßnahmen beraten ſollte, durch die den Vereinen über die verbandsſpielloſe Zeit hinweg⸗ geholfen werden könnte. Es herrſchte volle Einmütigkeit darüber, daß man ſich gegenſeitig helfen müſſe. An den Verbandsvorſtand wurde folgendes Schreiben gerichtet: Mannheim, den 26. Nov. 1929. Mit dem Abſchluß der Verbandsſpiele in der Gruppe Rhein am 8. Dezember ſetzt wieder die Härte der un⸗ günſtigen ſportbetrieblichen und wirtſchaftlichen Folgen für die nichtplaeterten 5 Bezirksligavereine ein. Um recht⸗ zeitig Wege zu finden, der Härte mildernd begegnen zu können, hatte der Vorſitzende des Mannheimer Fußball⸗ Clubs 08 die Ligavereine zu einer gemeinſamen Aus⸗ ſprache auf 21. November zuſammenberufen. Die Aus⸗ ſprache war in ihrem geſamten Verlauf denn auch eine recht bedeutſame. Sie war getragen von einer beiſpielloſen Aufrichtigkeit und einem Geiſte, der nur das Beſte hoffen läßt. Es herrſchte zunächſt Einmütigkeit darüber, daß die Vereinspolitik hinter die ſportliche Auffaſſung treten müſſe, daß alſo das ganze Problem dem Sportbetrieb als ſolchem gelte. Alle 8 Vereinsvertreter bedauerten leb⸗ haft die ſo ungünſtige Auswirkung des Spielſyſtems für die Nichtplacierten und gaben geſchloſſen ihrer Meinung dahin Ausdruck, daß nicht nur eine völlige Umänderung des Spielſyſtems, ſondern auch ein Zurücklenken des Fuß⸗ ballſports in ſeine urſprüngliche geſunde Bahn angeſtrebt werden müſſe. Eine in nächſter Zeit erſcheinende Denk⸗ ſchrift darüber wird dem Verband und einzelnen Vereinen zugehen. Gleiche Einmütigkeit zeigte ſich dann auch bei der Suche nach Wegen, den Vereinen über die kritiſche Zeit wenigſtens einigermaßen hinwegzuhelfen. Jeder der acht Vereine, ſei er auch placiert, wirkt bei der Hilfe mit, der man in der geſtrigen Kommifftonsſitzung den Namen „Notgemeinſchaft der Bezirksliga der Gruppe Rhein“ gab, und nimmt auch am finanziellen Ergebnis der von der Notgemeinſchaft durchgeführten Maßnahmen nach einem beſtimmten Schlüſſel teil. Es ſollen Städte⸗ und Gemiſchtſpiele, evtl. auch gegen ausländiſche Mannſchaften, veranſtaltet werden unter mög⸗ lichſter Vermeidung größerer Koſten. Die Arbeiten wurden einer ſechsgliedrigen Kommiſſion übertragen, die am Mon⸗ tag beſchloß, folgende Anträge dem Verbandsvorſtand zu unterbreiten: 1. Der Verband ſoll die Gruppe Rhein, ſo wie es für die Gruppe Saar bereits getan wurde, als Grenz⸗ und Notgebiet anerkennen und auf jegliche Abgabe aus den Spielen der Notgemeinſchaft verzichten. 2. Das Gebiet Mannheim⸗Ludwigshafen ſoll während der Dauer der Verbandsſchlußſpiele an je einem Sonntag im Monat von Verbandsveranſtaltungen freibleiben. Wir ſtellen hiermit das förmliche Erſuchen um Ent⸗ ſchließung über Punkt 1 und 2 und ſehen ihr dankbar eut⸗ gegen. Mit ſportlicher Hochachtung! Röhnert. Es iſt erfreulich, daß ſich im Rheinbezirk die Bezirksliga⸗ vereine zu einheitlichem Handeln zuſammengefunden haben, um ſich gegenſeitig über die ſchwere Zeit hinwegzuhelfen. Hoffentlich wirkt ſich dieſe Einmütigkeit auch ſportlich auf den Sportplätzen aus. Dann wäre der Gewinn doppelt. Der Verband kann ſich dieſen berechtigten Forderungen nicht verſchließen, ſchon deshalb nicht, weil er von ſich aus nicht in der Lage iſt, den Vereinen zu helfen. Hanoball im Baodiſchen Turnkreis Schlußrundenbeginn in der Meiſterklaſſe Nur kurz war die Atempauſe zwiſchen Vorrunde und Beginn der Schlußſpiele, die durchgeführt werden müſſen, ehe Spielausſälle durch die Ungunſt der Witterung der vechtzeitigen Ermittelung der Gruppenmeiſter ſich entgegen⸗ ſtellen. Da noch in keiner der 5 Turngruppen die age geklärt iſt, werden auch die Rückspiele intereſſant und ſpannend werden. Der kommende Sonntag bringt zunächſt weniger entſcheldende, aber immerhin bedeutungsvolle Spiele für Spitzenſtellung und Abſtieg in folgender Paarung: Gruppe Ii Tgoe. Heidelberg— Pol. Heidelberg; Tade. Rheinau— Ty. Philippsburg. Gruppe II: To. Durlach— Tod. Durlach; Tv. Rohr⸗ bach— Tgöe. Ziegelhauſen. Gruppe III: Tv. Baden⸗Baden— Fahn Offenburg; Polizei Karlsruhe— Do. Gaggenau. Gruppe IV: Tv. Lörvach— Meißenheim. Gruppe V: Tv. 62 Konſtanz— Baden— Konſtanz. Ruppender. — Rund chan Die Spiele im Mannbſeimer Gan gehen in der Vorrunde dem Ende zr. Am meiſten Ausſichs in der Aufſtiegsklaſſe haben unmehn noch Tgde. Ketſch und Turnverein 1846. Ueber die vorl huſige Tabellenführung vielleicht auch über den endgültigen Meiſter wird der dom⸗ mende Sonnbag entſcheiden. Die Begegnung der beiden Tabellenerſten Ketſch und 1846 findet auf dem 184er Platz ſtatt. Weiter ſteht zur Erle ung Seckenhelm Hockenheim, Sandhofen— Viewnheim und 1846 1d Germania. In den übrigen Kbaſſen treffen ſich: A⸗Klaſſe: TV. 1846 Ila— Töbd. Germania IIz Tv. Waldhof 1— To. Seckenheim KI; Tod. Viernheim I — Badenia Feudenheim I; Ty. 1846 1b— Tgde. Ketſch IIz MiG. I— TV. Kirrlach I; Tgöch. Käfertal 1— Jaßn Neckarau II. Jugend: W. Sanohofen— Th. Viernheim; 3 Rheinau— TV. 1846; Tgoe. Keith— Tgoe. Käfertal; Jahn Neckarau 1— Tgöe. Oftersheim II;: TV. Hockenheim — TV. Kirrlach; TV. Seckenheim— Badenia Feudenheim, Kunſtturn⸗Welllämpfe Aſchaffenburg—Kaſtel Mannheim Am kommenden Sonntag iſt die erſte Riege dez TV. 1846 Mannheim wiederum an einem Kunſtturnen, das in der Trnhalle in Mainiz⸗Kaſtell zwiſchen dem Turnverein 1860 Aſchaffenburg, TV. 1846 Mannheim und Turnverein 1846 Mainz⸗Kaſtell vor ſich geht, beteiligt. Leider können die Mannheimer in ͤhrer vollen Beſetzung nicht antreten, da ſie auf Adler, König T Th. und immer noch auf Nill verzichten müſſen. Bei dem guten Nachwuchs des Vereins jedoch, iſt die Vertretung der 1846er mit Meier, Schmelcher, König., Stick, Wühler, Ernſt und Endreß ſtets eine kampſſtarke Mannſchaft, die in dem mi 7 Turnern zur Durchführung als 4 Kampf kommen⸗ den Wetturnen am Reck, Barren Pferd u. den Freiübungen ein gutes Abſchneiden gegen die rheinheſſiſche u. baperiſcht Riege gewährleiſtet. Ein weiteres Kunſtturntreffen geht in Siugen a.. vor ſich, an dem Turnverein Jahn Pirmaſens, Karlsrußer TV. 1846 und Stadtturnverein Singen teilnehmen. Außerdem iſt in Düſſeldorf die wiederholt ſtart⸗ gefundene Begegnung Rheinland— Weſtfalen fällig, die ſic immer großer Anziehungskraft erfreut. 5. Kunſtturnwettkampf in Waggenan Ortenauer Turngau ſiegt mit 331 Punkten In der Turnhalle des Turnerbundes Gaggen on trafen ſich am vergangenen Sonntag die Kunſtturnerver⸗ einigungen der baoͤiſchen Turngaue Mittelbaden, Ortenau und Murgtal zu einem Freundſchaftskampf im Kunſt⸗ turnen am Reck, Barren und Pferd, ſawie in Freiübungen wobei der Ortenauer Turngau mit 331 Punkien den erſten Platz belegte vor dem Mungtalgau mit 308 und dem Gau Mittelbaden mit 304 Punlften. W Gründung einer Skiabteilung im Turnverein 1846 Die Schneeſchuhfahrer des Turnvereins Mau n⸗ heim v. 1846, die größtenteils auch der Wanderrſege des Vereins angehören, haben ſich nunmehr zu einer Skiabteilung als Untergruppe der Wanderriege zuſammen⸗ geſchloſſen, um gemeinſam den ſchönen Schneeſchuhſport zu pflegen und zu fördern, und ihm unter den Turnern neue Freunde zuzuführen. Auf Grund den Arbeitsgemeinſchaft der Deutſchen Turnerſchaft mit dem Veutſchen Skiverband hat ſich die neugegründete Turner⸗Ski⸗ Abteilung als ſelbſt⸗ ſtändige Ortsgruppe dem Skielub Schwarzwald ange⸗ ſchloſſen. Zur Einführung wird am Sonntag, den 7. Dez. im Vereinshaus des TVM. v. 1846 der Vorſitzende des Ski⸗Clubs Mannheims, Rechtsanwalt Dr. Freund, über die Förderung und Pflege des Skiſportes im Deutſchen Skiverband einen Vortrag halten, im Anſchluß an den Lichtbhildervortrag des Herrn Dr. Hennig über„Ski⸗ wanderungen in den Oetztaler Alpen“. Wellrangliſte der Tiſchlonnisſpeler Das in Deutſchland— wenigſtens bet den Herren noch weniger hervorgetretene Tiſchtenndsſpiel hat wun au ſeine offizielle Weltvangliſte für das Jahr 1920 erhalten. An erſter Stelle ſteht der engliſche Weltmeiſter Perry. Deutſchland ſtzellt bei den Herren keinen international konkurrenzfähigen Vertreter, während bei den Damen Frl. Metzger an zweiter Stelle und Frl. Rüſter on neumn⸗ ter Stelle rangieren. Die Liſte hat ſplgendes Ausſehen: Herren: 1. Perry⸗England, 2. Szabados⸗Ungarn, 3. Bapna⸗ Ungarn, 4. Hachden⸗England, 5. Mechlowits⸗Ungarn, 6. Diebe ſber⸗Oeſterreich, 7. Helen⸗Ungarn, 8. Glancz⸗Ungarn, 9. Bel⸗ lack⸗Ungarn, 10. Flußmann⸗Oeſterreich, 11. Malecek⸗Tſche⸗ choflowakei, 12. Thum⸗Oeſterreich, 186. Bull⸗Engband, 14. Ochin⸗Lettland, 15. Feher⸗Ungarn, 18. Müller⸗Ungarn 17. Kohn⸗Oeſberreich, 18. Kolmodin⸗Schweden, 19. Finberg⸗ Lettlamd, 20. Wilde⸗England.— Damen: 1. Meönyanszky⸗ Ungarn, 2. Metzger⸗Deutſchland, 3. Wildam⸗Oeſterreich, 4. Sipos⸗ Ungarn, 5. Zader⸗Ungarn, 6. Smidowa⸗Tſchechs⸗ lowakei, 7. Gal⸗Ungarn, 8. Kolbe⸗Oeſterreich, g. Rüſter⸗ Deutſchland, 10. Ingram⸗England. währer Genu! Probieren Sie's ruhig einmal- Kolibri wird Ihnen schmecken. „„ e e d e ee eee ee e Eine Higarette Niechbda .. Keine Angst, meine Herren! Es sind weder nikotinfreie noch Schokolade-Zigaretten, sondern richtige Zigaretten.»Kolibri«- Zigaretten.—— Also Zigaretten wie jede andere auch? Nein— »Kolibrie- Zigaretten.—?? Warum rauchen Sie nicht? Die Zigaretten, die Sie bisher versucht- haben, schmeckten zu scharf für Ihre empfindliche Zunge? Kolibri ist zart und mild und duftig. Sie scheuen die Kosten?»Kolibrie kostet ganze fünf Reichspfennigel f „Kolibri braucht man niit in der Kette zu rauchen, um auf ihre Geschmack zu kommen- von Zeit zu Zeit eine»Kolibriec, das ist W Die Konjulaktur Ende November Das Inſtitul für Konjunkturforſchung empfiehll Diskontermäßigung In der erſten Hälfte dieſes Jahres war die Wirtſchaft, wie im neueſten Viierteljahresbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung ausgeführt wird, den vom Kapital⸗ markt ausgehenden Hemmungen in gewiſſem Umfang ent⸗ zogen, da der Auslalndsabſatz verſtärkt zunahm, der Woh⸗ nungsbau durch öff che Mittel geſtützt wurde und die Saiſonbewegung eine Entlaſtung brachte. Seit Jahresmitte ſind dieſe Faktoren nicht mehr in gleicher Weiſe wirkſeim. Die Arbeitsloſigkeit ſteigt mehr als ſaifonüblich. Auftragseingang und Rohſtoffeindeckung nehmen ab. Produß tion und Umſatz konjunkturempfind⸗ licher Waren ſinken. Die Pr gung iſt weiter ab⸗ wärts gerichtet. An den Kreditmärkten beginnt ſich eine Entſpannung anzubahnen. Den Anſtoß hierzu gab die Er⸗ leichterung der internationalen Geldmärkte. Aber auch innerwirtſchaftliche Fründe wirken mehr und mehr auf eine Erleichterung hin. Auf den Kapitalttarkt hat dieſe Bewegung noch nicht Abergegriffen. Immerhin ſind die Kurſe feſtverzinslicher Papiere teilweiſe geſtiegen. Obwohl die auf einen Kon⸗ funkturrückgang hiubrängenden Spannungen ſomit nach⸗ gelaſſen haben, ſind ſie noch nicht überwunden. Ob die zu erwartende Entlaſturig der Kreditmärkte für ſich ausreichen wird, den gegenwärtigen Konfunkturabſchwung ſchon in den nächſten Monaben zum Stillſtand zu bringen, iſt daher ni 0 7 cht ſicher. Die Wirtſchaft dürfte jedenfalls nicht mehr weit davon entfernt ſein, in eime konjunkturelle Depreſſion einzutre⸗ ten, in eine Phaſe alſo, die in ihrem weiteren Verlauf neuen Auftriebsteuhenzen Raum zu geben pflegt. In dem letzten vorgenannten Viertelfahresbericht griff das Inſtitut zum erſten Mal poſitiv in die Konjunktur- politik ein und morht beſtimmbe Vorſchläge. Es hat ſich früher auf die Erkhärung der Situation beſchränkt und ſich von konjunkturpolitiſchen Erörterungen zurückgehalten. Bemerbenswert iſt die Stellungnahme zur Frage einer evtl. deutſchen Diskontermäßigung. Es heißt in dem letzten Beriſht: Gegenwärtig ſind vielleicht Möglich⸗ keiten vorhanden, dem Konjunkturrückgang durch ziel⸗ bewußte Konfunktu politik zu begegnen. Zum Problem ner Dikonbermäßägung iſt folgendes zu bemerken: Die Deckung des Reichsſhamknotenumlaufes hat ſich 1 wieder D v. H. erhöht. Konfunkturmäßig dürfte die Beanſpru⸗ ung der Reichsbank zurlchgehen, während ſaiſonmäßig lerdings im Zuſton menhang mit der Erntebewegung und den Weihnachtsbeſtellungen eine ſteigende Beanſpruchung zu erwarten iſt. Tule Entwicklung iſt nur vorübergehend ind bietet kein we teres Apgument für eine weitere e vabfetzung des Diskontſatze s. Dieſer Ent⸗ wicklung würden beine konſurnkturpolitiſchen, ſondern höch⸗ tens währungspolilſche Bedenken begegnen können. O Intereſſennaß me der Dresdner Bank an der Oſtbauk far Haudel und Gewerbe, Berlin⸗Königsberg.(Eig. Dr.) Wie wir erfahren, steh die Intereſſennahme einer Berliner Großbank— genanzit wird die Dresdner— an der Oſtbank für Handel und Gewerbe AG. in Berlin⸗Königsberg, die zum Hugenberg⸗Koſtzern gehört, bevor. Die Verhand⸗ lungen darüber ſolhen dicht vor dem Abſchluß ſtehen. Ein⸗ zelheiten darüber dürften am Spätnachmittag in einer offi⸗ ziellen Verlautbarung bekannt gegeben werden. Die Oſt⸗ bank arbeitet mit einem Kapital von 4 Mill./ und 0,65 Mill.„ Reſerven. Die letzte Dividende betrug 8 v. H. Die Kaſſeler Bankinſolvenzen.(Eig. Dr.) In dem vorläufigen Status der Firma Fiorino u. Sichel ſtehen Paſſiven in ßööhe von 4,2 Mill. A, die ca. 500 000& Bürgſchaftsverpflichlungen enthalten, Aktiven in Höhe von 25 Mill. nach erheblichen Abſchreibungen auf Konto⸗ korrentſchulden um. gegenüber. Die vorzuſchlagende Ver⸗ gleichsquote ſteht noch nicht feſt und wird gleichzeitig mit dem Status heute dem Amtsgericht zwecks Entſcheibung über das beantragle Vergleichsverfahren zur Abwendung des Konkurſes vorgelegt werden.— Die Firma H. Schir⸗ mex arbeitet zur Jett noch an der Aufſtellung ihres Status. Sie hat ſich an die Gläubiger zwecks formeller Zuſtimmung um beantragten Vergleichsverfahren gewandt. Endgültige iffern liegen noch nicht vor. i Keine Liquidferung des Kaſſeler Bankhauſes Gebr. Reinach. Gegenüher anderen Meldungen erfahren wir bon zuverläſſiger Seite, daß das Bankhaus Gebr. Reinach nicht die Abſicht hat, mit 100 v. H. zu liquidieren. Das 5 1 5 im Gegenteil unverändert weiter ⸗ e rt. 9 64 Forge et acieries du Nord et de'Est. Der Brutto⸗ winn betrug 64 176 15 Franben gegenüber 40 902 886 anden im Vorjahre. Nach Abzug der Generalunkoſten ud 20 Mill. Wöſch veibungen bleibt ein verfügbarer Rein⸗ gewinn von 38 702 619 Franken gegenübev 2 427 810 Fran len im Vorfahre. Der Verwaltungsrat wird die Vertei⸗ kung einer Dividende von 40 Fvanken gegenüber 25 Fwan⸗ den im Vorjahre in Vorſchlag bringen ſamte Baunkgewerbe in ſich. Man muß ſich nämlich unbedingt le Die Statiſtik der Konkurſe und Vergleichsverfahren hat gezeigt, daß ſich die Zahl der Inſolvenzen bereits in den vergangenen Monaten in anſteigender Richtung ent⸗ wickelt hat. Nun iſt es ja zur Genüge bekannt, daß gerade in jüngſter Zeit eine überraſchende Fülle neuer Zahlungs⸗ ſchwierigkeiten gemeldet worden iſt, wobet in der Haupt⸗ ſache kleinere Privatbanken vertreten waren. Nach einer inoffiziellen Zuſammenſtellung ſind in der Zeit von An⸗ fang Juli bis heute etwa 47 Inſolvenzfälle bekannt ge⸗ worden. Nun iſt es ja vollkommen verſtändlich, daß dieſe Tatſache in hohem Maße geeignet iſt, das große Publikum zu beunruhigen, da man ſich in der Oeffentlichkeit vielfach über die Gründe ſolcher Zahlungsſchwierigkeiten nicht klar iſt. Deshalb ſoll gleich von vornherein mit Nachdruck be⸗ tont werden, daß gerade die übertriebene Nervoſität des Publikums und ein ungerechtferitges Mißtrauen gegenüber den nicht in Aktienfor mbetriebenen Bankinſti⸗ tuten unbegründet iſt. Darüber hinaus birgt aber ein der⸗ artiges Mißtrauen überaus ſchwere Gefahren für das ge⸗ darüber klar werden, daß ſelbſt vollkommen geſunde In⸗ ſtitute, die den Anforderungen nach ausreichender Liquidität in jeder Weiſe genügen, notwendigerweiſe in Verlegenheit kommen müſſen, wenn plötzlich die Hälfte oder gar noch mehr der Kunden am Schalter erſcheinen und ihre baren Einlagen zurückfordern, weil ſie aufgrund ganz haltloſer Gerüchte ein Vorurteil gegen die Solidität der Banken hegen. Auch dem kaufmänniſchen Laien wird es einleuch⸗ ten, daß jede Bankfirma einen erheblichen Teil der ihr zur Verfügung geſtellten Gelder in einer Form anlegen muß, die eine Flüſſigmachung in 24—48 Stunden ganz unmöglich macht. Es gehört nun einmal zu den wirtſchaftlichen Auf⸗ gaben der Banken, den Induſtrieunternehmungen uſw. langfriſtige Kredite zu geben, die zwar erſtklaſſig geſichert ſein können, aber erſt nach längerer Zeit der kreditgewäh⸗ renden Bank wieder zur Verfügung ſtehen. Die bei einer Bank vorhandenen ſofort greifbaren Mittel ſtellen alſo nur einen verhältnismäßig geringen Staßfurter Chemiſche Fabrik vorm. Vorſter u. Grüne⸗ berg.— Wieder kleiner Verluſt. Die Geſellſchaft, die be⸗ kanntlich küzlich vom anhaltiſchen Staat an die Preußag überging, ruft jetzt ihre Genenalverſammlung für dus am 80. Juni abgelaufene Geſchäftsjahr ein. Wie wir erfahren, gebangt etwe Dävidende wieder nicht zur Ausſchüttung. Der vonfährige Verluſtſaldo erfährt keine weſentliche Ver⸗ änderung. Die Schwachſtrom⸗Konkurrenz Siemens— AEG. Die anderwebtig verbreitete Meldung, daß der Stiemens⸗ Konzern die Quote von Telefon Berliner im ſo⸗ genannten„Poſtgeſchäft“ zu erwerben beabſichtigte, wird von den Beteiligten als nicht zutreffend bezeichnet. Telefon Berliner verfolge nicht den Plan, ſich vom Poſt⸗ geſchäſt, das bebanntlich allgemein als verhältnimäßig lu⸗ kvativ gilt, zurückzuzbehen. Es ſcheint allerdings, als ob die im Gange befindliche Gründung der neuen Schwach⸗ ſtrom⸗Holding⸗Geſellſchaft, durch die die Stellung der ACG. un der International Delegraph and Telephon Co. im Wettbewerb um das Poſtgeſchäft weſentlich geſtärkt werden dürſtte, Veranlaſſung zu Verhandlungen der außer halb dieſer Kombiwation verbliebenen Schwachſtromunterneh⸗ mungen mit Siemens gegeben hat. Es iſt daher möglich, daß im Verlauf diefer Beſprechungen auch der Gedanke einer Zuſammenarbeit zwiſchen Siemens und Tebefon Ber⸗ liner erwogen worden iſt. Offenbar iſt man jedoch zu kon⸗ kreten Ergebniſfen noch nicht gelangt. „ Eine 12 Millioneu⸗Elektrizitätsgründung in Zürich. Unter der Firma AG.„Volta“ für elektriſche und indu⸗ ſtrielle Unternehmen hab ſich mit Sitz in Zürich eine AG. gebildet. Ihr Zweck iſt die Beteiligung in irgendwelcher Form an Unternehmungen auf dem Gebiete der geſamten Elektrizitätsinduſtrie. Das AK. dieſer Neugründung be⸗ trägt 12 Mill. ſchw. Frs. Dem Verwaltungsrat gehören u. a. zwei italieniſche Induſtrielle an. „Die Kapitalserhöhung bei Zſchopauer Motorenwerke genehmigt. Die o. HV. der ZIſchopauer Motorenwerke Rasmuſſen., Zſchoppau i.., ſtimmte der Verteilung einer Dividende von 10 v. H. auf die Stammaktien zu. Fermer wurde die Umwandlung der Vorzugsaktien iw Höhe von 100 000% in Stammaktien und die bereits vor einiger Zeit angekündigte Grhöhung des Abtienkapitals von 1 Mill. auf 10 Millionen„ beſchloſſen. Die neuen Aktien ſind zum Teil von den bisherigen Aktionäven, zum Teil von eimem Konſortium übernommen worden. Der Vorſtand berichtet, daß auch für das Jahr 1929 mit einem günſtigen Ergebnis der Neuen Mannheimer Zeitung Abend Ausgabe Nr. 554 2222 ͤ ˙·AA ehren der Bankinſolvenzen Teil der geſamten Debitoren und Kapitalsanlagen dar, und werden kaum jemals zu den Zahlungen ausreichen, die ein Inſtitut ſofort leiſten müßte, wenn ein Run der Kundſchaft einſetzt. Oft wird alſo die Folge eines ſolchen Runs ſein, daß ſich die betroffene Bank ſofort mit einem Kreditgeſuch an eine andre befreundete Bank wenden muß, die mit der Bewilligung der Mittel kaum zögern dürfte, wenn die innere Lage der kreditbedürftigen Bank geſund iſt. Es liegt aber auf der Hand, daß hierbei erhebliche techniſche Schwierigkeiten zu überwinden ſind, und daß Kapitalten in Bewegung geſetzt werden müſſen, die— wenn auch nur vorübrgehend— der Volkswirtſchaft entzogen werden. Mit anderen Worten können nur Beſonnen⸗ heit und Ruhe des Publikums dazu führen, daß das Bankgewerbe und ſeine Kunden vor neuen Erſchütterun⸗ gen bewahrt bleiben. Daß zur Nervoſität kein Anlaß be⸗ ſteht, geht ja auch daraus hervor, daß die erwähnten 47 Firmen bei einer Geſamtzahl von ca. 3000 Bankfirmen abſolut keine ins Gewicht fallende Zahl darſtellen. Man darf auch nicht vergeſſen, daß ſich unter den 47 Ban⸗ ken einige befinden, die, wie z. B. die Kieler Bank, lediglich durch ſtraf bare Verfehlungen der Leitung ins Wanken geraten ſind. Die ſonſtigen Schwierigkeiten ſind im weſentlichen auf die überaus ſcharfen Kursrückgänge an der Börſe zurückzuführen. Man muß ſich vor Augen halten, daß ein erheblicher Teil des Effektenbeſtandes der Kund⸗ ſchaft als Kreditunterlage diente und daß durch die Vermin⸗ derung dieſer Effekten für die Durchhaltung dieſer Kredite Schwierigkeiten entſtanden ſind, die nicht nur auf die Kun⸗ den, ſondern auch auf die Banken ſelbſt zurückgewirkt haben. Dazu kommt noch, daß das Börſengeſchäft ſelbſt immer mehr zuſammenſchrumpfte und nur noch geringe Verdienſte abwarf. Zum Ausgleich dafür warf man ſich in ſtarkem Maße auf das Kontokorrentgeſchäft, deſſen Gefahren bei den kleinen Bankfirmen häufig unterſchätzt worden ſind. Im⸗ merhin werden gerade die jetzt beachteten Zuſammenbrüche, die vielleicht nicht mit Unrecht als Reinigungskurve be⸗ zeichnet werden, zu größerer Vorſicht bei allen anderen Inſtituten Veranlaſſung geben. Freilich werden ſich die Bankleitungen dann auch damit zufrieden geben müſſen, daß ihre Verdienſte etwas weniger groß ſind als in den letz⸗ ten Jahren. gerechnet werden könwe, ſo daß bei gleichbleibenden Ver⸗ häbtniſſen auch für das laufende Geſchäftsſahr voraus ſicht⸗ lich wieder eine Dividende in gleicher Höhe verteilt wer⸗ den kann. 2: Gebr. Lux AG., Maſchinenfabrik und Keſſelſchmiede, Darmſtadt. In der GV. der Gebr. Lux AG., wurde nach Darlegung der Verhältniſſe von der ſeinerzeit in Ausſicht Auflöfung der Geſellſchaft Ab⸗ ſtand genommen. Einſtimmig wurde beſchloſſen, das Ge⸗ ſchäft auf Grundſtücksperwertung umzuſtellen. Eine in Bälde einzuberufene GVB. ſoll darüber noch näheres be⸗ ſchließen. Der AR. erklärte ſeinen Rücktritt. Die Neu⸗ wahl ergab die Wiederwahl des ſeitherigen Vorſitzenden Bankdirektor Brink(Danatbank), des Banklers Wolf, des Regierungsrats Dr. Daiſert, Landgerichtsdirektors Raab und des RA. Kleinſchmidt. Mercedes Büromaſchinen⸗ Werke.⸗G., Beushauſen (Thür.). Die Geſellſchaft ſchließt mit einem Reingewinn von 670 746(i. V. 520 320) R. ab. Der.⸗V. wird eine Dividende von 12(i. V. 10) v. H. auf das Kapital von 8 500 000 R. bei einer Dotierung der Reſerve mit 100 000 R. vorgeſchlagen werden. * Leipziger Wollkämmerei Leipzig(Stöhr⸗Konzern]. Der Vorſtand ſchlägt der AR.⸗Sitzung, die Mitte Dezember zu⸗ ſammentritt, vor, für das Geſchäftsjahr 1928-29 von der Ausſchüttung einer Dividende abzufehen(i. V. 8 v..). Der derzeitige Geſchäftsgang läßt, wie wir erfahren, zu wünſchen übrig, ohne daß jedoch neue Verluſte entſtanden ſind. Die Auftragserteilung erfolgt zögernd. Der divibendenloſe Abſchluß der Vereinigten Faß⸗ fabriken AG. in Kaſſel. Die Geſellſchaft bleibt auch für 1028.29 Hividendenlos. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung zeigt einen Rohübevſchuß von 921 682(484 861), zu dem noch Wertpapier⸗Einnahmen von 12 000(12 000) 4 und der Vortrag aus dem Vorjahre von 25 041(44 883)„ hinzu⸗ kommen. Im übrigen beanſpruchen die Unkoſten 285 210 10427)„ und die Abſchreibungen 65 744(66 226)%, ſomit ein Verluſt von 57 27, um den ſich der Gewinnvortrag des Vorjahves von 59 041 auf 1770, ermäßigt. O' Schuhfabrik Herz AG., Offenbach a. M.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft(früher in Frankfurt) berichtet für 1928/29 (30. Juni) von guer Beſchäftigung und faſt durchgehender Vollarbeit. Die Geſchäftslage war aber ſtill. Trotzdem konnte bis auf weiteres infolge des guen Auftragseingan⸗ ges trotz erhöhter Produktion voll gearbeitet werden. genommenen Die Vorſchläge zur Konſolidierung des Kommunalkredits Die geſtern unter Vorſitz des Landrats Dr. von Achen⸗ bach gemeinſam tagenden Vorſtände des Deutſchen und Preußiſchen Landkreistages beſchäftigten ſich unter anderem mit der Frage der Ablöſung kurzfriſtiger Kommunalkre⸗ dite. Dr. Kleiner, der Präſident des Deutſchen Spar⸗ kaſſen⸗ und Giroverbandes, und der Präſident des Land⸗ kreistages, Dr. von Stempel, verbreiteten ſich ein⸗ gehend über den in der Oeffentlichkeit viel beſprochenen Plan der Verwendung der Sparkaſſenüberſchüſſe zur Kon⸗ ſolidierung kurzfriſtiger Kommunalkredite. Auch der Landkreistag ſteht auf dem Standpunkt, daß die verfügbaren Mittel der Sparkaſſen zu einer weitergehen den Entſchuldung und zu einer Ablöſung insbeſondere der ländlichen kommunalen Schulden herangezogen wer⸗ den ſollen. Die Verſchuldung der Landkreiſe bewegt ſich in durchaus normalen Grenzen. Trotzdem ſind ſie bereit, ſich für dieſe Aktion zur Verfügung zu ſtellen, und zwar unter folgenden Vorausſetzungen: Die Hergabe der Über⸗ ſchüſſe darf beſonders hinſichtlich der Höhe nicht dazu füh⸗ ren, den ländlichen Wohnungsbau und die ländliche Wirt⸗ ſchaft zu beeinträchtigen, da die hieraus entſtehenden volkswirtſchaftlichen Schäden für die Wirtſchaft untragbar ſein würden. Dieſe Maßnahme darf nicht einen Anreiz zu weiterer Schuldenpolitik der Kommunen bilden. Die Ausſchüſſe, die bei der Kreditvertetlung tätig ſind, müſſen die Garantie dafür bieten, daß eine aufwendige Finanz⸗ politik unter allen Umſtänden verhindert wird. Sie haben außerdem die Pflicht, darüber zu wachen, daß die Bedürf⸗ niſſe des platten Landes nicht zu kurz kommen. Der Grundſatz: Daueranlagen nicht mit kurzfriſtigen Krediten zu finanzieren, muß unbedingt beachtet werden. N . 0 = Preiſe ſind nach wie vor gebrückt. Das Exportgeſchäft habe einen guten Aufſchwung genommen. Nach 104 000(177 000) Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 12 000 4, worauf 6 v. H. Dividende auf die.⸗A. verteil werden, während das Stammkapital von 1 Mill. wieder bividendenlos bleibt. Bekanntlich erfolgte im Vorjahre eine Sanierung die einen Buchgewinn von 1,02 Mill. I brachte. Die Bilanz zeigt(alles in Mill. 4 Grundſtücke und Gebäude 0,81(0,18), inen uſw. 0,17 (0,09, Kaſſe, Bankguthaben und Wechſel(0,08), Debi⸗ toren 1,35(1,3) und Warenvorräte 0,33(0,0), andererſeits bei 1(0,375) Ack und unver. 0,13 Reſerven und 0,17 Hypo⸗ theken, Kreditoren 1/02(1,15). Ob Bankſchulden hierunter ſind, iſt nicht erſichtlich. Die.⸗V. genehmigte den Aß⸗ ſchluß und wählte die turnusmäßig ausſcheidenden Ask Mitglieder wieder. 2: Deutſche Verlagsauſtalt AG. Stuttgart. Die o. OB, genehmigte den bekannten Abſchluß für 1928⸗29 und ſetzte die Dividende auf 12¼ v. H. feſt. Für ben verſtorbenen Senator Dr. Fuchs⸗Danzig wurde Generaldirektor Eſſers Stuttgart in den Aufſichtsrat berufen. „ Weißbier⸗Aktien⸗Brauerei vorm. H. A. Bolle, Berlin. Der verbleibende Reingewinn für 1928/29 wird nach Ab⸗ zug der Abſchreibungen einſchl. des Vortrages mit 10 1953 (3448) R. vorgetragen. Es gelangt alſo wieder keins Dividende zur Verteilung. 4 Mälzerei.⸗G. vorm. Albert Wrede in Köthen i. An Der.⸗R. beſchloß, der.⸗V. die Verteilung einer Div dende von wieder 10 v. H. in Vorſchlag zu bringen. Leipziger Malzfabrik zu Schkeudig. Der.⸗R. be⸗ antragt wieder 6 v. H. Dividende. Wie wir hören, hat das neue Geſchäftsjahr ſich nicht unbefriedigend angelaſſen. * Wieder 9 v. H. Dividende bei der Bamberger Mäl⸗ zerei AG., Bamberg. Der AR. beſchloß, der auf den 15 Dezember einzuberufenden HV. wieder die Verteilung eines Dividende von 9 v. H. vorzuſchbagen. Nürnberger Hopfenmarkt Nürnberg, 27. Nov.(Gigenberichtſ Die Marktlage iſt auch in der baufenden Woche noc voll⸗ kommen unverändert und bei ſchwacher Nachfrage 0 Die dreitägigen Zufuhren betragen 270 Ballen, daru; befinden ſich nur 30 Ballen Landzufuhren. Der Umfatz er reichte 180 Ballen. Vor allem iſt zu erwähnen ein größevez Poſten Hallertauer, der von einer Großbrauerei über nommen wurde umd meiſt aus prima Siegelhopfen beſtand, Die Preiſe bewegew ſich zwiſchen 85 und 95„ per Zent Außerdem wurden erlöſt für Gebirgshopfen mittel bis mittel 35—45„ und für mittlere Hallertauer 50—80 Das Geſchäft in Tranſithopfen war in dieſen Dagen ziemlich unbedeutend. Schlußſtimmung, Geſchäſtslage und Preisnotierungen vollkommen unverändert. 2 27. 28. g erer P d 5 a— 5 5 7 2 Aktien und A in Pr 3 5 5 Bremer Wolle. 140.0 141.2 Hirſchberg Leder 90,— 89,50 Schubert e Salzer 208,0 218.0 Kurszetitel der Neuen Mannheimer Zeitung. duet; ute Ste geren. Ng c. 2 2488 Fece egen o er ee b. g g See e 27. 28 27. 28 27. 28 27. 28. Buderus Eiſenw. 60,— 63,— N 7550 60— ülheig.... 26770 2712 Die ne emen 1550 104 Mannheimer Efektenbörse Otavi⸗Minen. 49.——.— Konſerven Braun 68.— 69,— Schußf. Berneis 88.— 4% Türk. Ad. Anl. 5,90 5,88 Ebarlott. Waſſer 89,78 90,8 1 0 75 88. 58. Sede Sun e 5 5 7 0 27. 28 Phönix Bergbau 93,80 98,.— Kraus& Co. Bock. 41.—. Sellinduſt. Wolff 4 45,80 40%„ Bagd.⸗Eiſ. 735 1 5 Edem. Heyden 58.50 59,.— 5 Siemen Halse 270) 2700] Wittener Guß. 2— 2 85% Bab. St.⸗A. 21 79.— 73..⸗G. f. Seilind. 48,.— 45,.— 7 Südd. Zucker 157.0 158,0 4000„ Af. Ant 12.25 1225 Chem elfen..—. Alſe Bergbau. 202,0 209,0 Sinner.⸗G. 15,0 117,0 Wolff,... 2 700 vert 1190 1130 Aheinſtahl.. 9% 1019 Lechwerke 101,0 101,2 5 400„ unif. Anl. 12, Chem. Albert. 22.— l.— M. Jüdel e Go. 130 1205 Stoehr Kammig. 100,1 110,5 5 5 7% Ohafen Stadt 1. 36. 37 Salzw. Heilbr. 200,0 202,5 Ludwigsh. Walz.—.— 92,25 Trieot. Beſigheim 52.— 52.— 4%„ Bollobl. 1911 1 5 1235 Ebem. Brockhues 70.— 70.—; Gebr. Junghans 50.30 50.25 Stoerder Nähm.. eee genftoff 2 0 5 56•t. f%% ng Ele. 43 2. Concord, Sie 1380 1800 Stolberger into. 98,— 1018 gau 1899 17 80% 6019 89, 8555 niger Unſon 76, 18, Ai u anrahitte 90 50 1587 Mainkraftwerke 108 0 108.2 Per. bedeſch. Ja. 9355 7350 42% Ung⸗ Str. 14 270 24.20] Conti-Caoutſch. 186,0 130.5 Kahla Porzelan 86 25 50, Süd. Juumbil. 5078 40.5 eutſch⸗Oſtaft ita 114.0 11 6%„ Gold 68.80. 69,50 Gebr. abr en——= Ver. Stahlwerke. 99.— 106,1] Mietallg. Frankf. 110,0 110,7 Berg 1 elf. 1 11750 95 2 75 65 5 5* 1 185 105 l Kaliwr. Aſchersl. 17,0 17„ Zucker. 15/5 1585. Se garben d. 20 e J. G. Farben. 185,0 1700 industrie-Aktien Aae See e een en der meme 180 189%„reren, 1e Dammer daemeren 1806 181 Kid erwerte 8 91 Der- Dune: 480 Miag, Mührb. 1200 1200 1 1 1780 1735 Deſſauer Gas 50,8 185,7] Kelbetnerwerke. 88,.. Teleph. Berliner 28,— 40.— Otavf Minen. 49085 81, 1870 10% rtr wi. dl. 4579 1139 Henninger a. St.= 1830] Menus Sten 28— 8. Pogis Mach St. 7850 J./ AnatSer il 1750 458 Dana. 9575 37000 Komar e ound. 5889 835 Tengo e 1458 1490 1300 15% B 1270 1270 Löwen aäncen 2710 2690] Motoren dug 05.— 68— Noßk. Maſcz: et. 10 7 AnatSeyit 22.00] Deuiſche Erg. 89,75 9155 Hoffman e ound. 49e 88 Tieg, Leonhard 44 489] Freſyerlshrs· Kurse 141.0 1410 1 5. Schöfferh. Bindg. 280,0 267.0] Motor Oberurſel 107,5 109,3 Volgt. Häffner 2220 222.0 275 o.—. Otſch. Gußſtahl. Kölſch Walz. 27.25 47,50 Trans⸗Radio 118,5 123,5 8 ank 109.2 109,2 Karlstr. Räh. Hald 32,— 32,— Schwartz Storch. 151,9 181.9. Volth. Seil. u. K. 64,— 62,— 5 Leh Mat Rall... Deutſche Kabelw. 50.— 89.— Gebr. Körting 52.78 50.25 ÜUnionwk, hm. 32,— 62, Petersb. J. Habk. 120 12 4 1225 C. H. Knorr.. 1880 2820] Werger.. 181,0 160,0 Pf. Rähm. Kapf. 19,25 19.15] Wayß& Freytag—— 78.— Transport-Aktlen 1 Sten 12 0 l 1 0 125.0 1 1 Ruſſenbank. 1005 zonſe 2 5 5 5 eutſche Wollw. 12,— auß& Cie.,——.— Varziner 1420 142.0 Reale eee 9250 2450 Adler Kleuer. e. W. Wolff. g, 95 Schantungdabn 140 515 Deutſch. Eiſenhdl. 84,50 64,15 Kronprinz Met. 37,25 88,88 Hel hwerte 255 5 1 55. Petrol. 48,.— e e Pfälg Müßhlenw. 1250 125,0 Al. E. G. Sti. 4520 1858 Reede r. 98,20 d. Ach f, Verkehr. 118,0 115,2 Deutſche Lino. 2272 280 Kyſſbäuſer Hütte 36,50 38,50 V. B. Frkf, Gummi———— Peldburg.. 4 1480 14h 3. Mügkenm 125,0 1250 Afchaf, unt.. 180 1870 Roeder, Gebr. D. 10059 2080 Zeufoff nſchſſos. 2320 128 Jug ettenanr 1120 1120 De. Schutgeb. 98 1 28.59 e — Portl. gem. Seid. 1180 118,9 Oo. Maſch. Durl. 128.0 1275 Rütgerswerke 66,75 70.—„ Memel 115,5 118,0 Sübdd. iſenbahn 112.0 112,0 5 14 85,50 85,50 Lahmeger& Co. 156,0 155,5 P. Deſch. Nickelw. 449,4 145,0 2 Nh. Elektr..-G. 1400 140,0 Brem.⸗Beſig. Oel 62,.— 61.75„Waldhof 171.5 175,0] Seſt. St.⸗Eſſend.———— F. Dippe Maſchin.——. Laürahütte... 51, 521 B. Glanzſt. Elöf, 1670 10 b n 10 10170 Mdeinmühtend.. e Brown Boverf 112,0 1110 Schnenvr. Freehl. 39.— 50.— 5 Baltimore Ohio...] Hresd. Schnellpr. 95.— 95,.— Linde s Eismaſch. 153.0 152,0 B. Harz. Portl⸗ Z. 103,0 102,0 Diamond e 3 Schramm Lackf. 92,— 92.— Ufa(Freiverk.) 89.— 89,.— Canada Abliefer. 65,— 62,50 Hürener Metall 1840 184,0 Carl Lindſtröm„4780. Sch f. B. 1 F 186.0 Had ſſekuran;———— Perein bisch. eif, 7 53,— Cement Peideg— 05 1145 Schuckert, Nrbg. 172,0—.— Raſtatter Wagg. 14.— 14,—„ 8 Se 1 e 10. 3 Stahlwerke. 97788 1010 gershall„ e 1 7 K 1 728 88 tadt 164, 0—— N 8 15 Eiſenhbl. 80, 1„ Loewe Lo. 5 5 St.„ d. 2 g F de. e aba 1108 lia ebe. ern e Terminnotierungen(Schiug) 5 TTTCCCCCC%%%%CCC%%%%/(( 1 0 1750 Chamotſe dun, 2090 108,0 Allg. Dt. Credit 1152 118,5] Ille Hergban. 208 9 292.0 Nordb. Aldo. 3430 587 Lutau& Steffen 845 815 Jogel Telegranh.%88 84,80 Sichel K.:—— Frankfurter Börse Ehemiſche Albert 43. 42,— Hanf Brauind. 1840 1340 Fall Aschersleben 475.0 178.0 Pere. Ebeschiſf 13.70 15.20 Clettr. gieferung. 150,0 158,5 Lüdenſcheid Miet. 68,.— 65,— Bogtländ, Maſch. 77 77— Sloman Salpeter—— 60, 7 jj de e e 200 1900„ l eee e, e ee Magirus AG. 21 2— Pei e deer e d Aue Fünen. TTTTVVTTTTTCCCVVVCVVCCCCCCCCCCUTTTVCCCCCCVCVCCCCV Smell Ugele: e. de, ange d 7050 1050 Wanderer eke 44 7s 4880 Bron Bösel. 9 8% Reichsanl. 8740 87/40 D Eſſekten Bank 114,0 118,5 Dt. Atlant.⸗T.. 9.— 8 Commerzbank 1500 182.0 Klöcknerwerke.. 88,25 09. Bank f. el. Werte 120,2 129,2 Enzinger Werke 77,75 78,— Mansfelder Ake 108 108, 5 5 90 800 f adde. 145 1120 S Geld g Aen. 2305 1905 Darn i. Ma. 2309 2830 Lahme K. r. 15, 1570 Pant f. Srarere 116 1189 eich Begwert c 17 9, Rasch dungen. 11 0 Ter minnotierungen(schlug) blöſung e ee d eberſee Gant 90 980 Dt. eineenm. 2880 2860 Deuiſche Hauk 1492 1490. denn Darmer Ban kver Jie 115. Eſſenersteinkohl. 121.2 120.5 Maſch ua 1338 136.5 — ohne.5) 6,15 Disconto⸗Geſ.. e Dt. Verla 1 Diele Bank 143,7 1480 Mannesmann 9,— 91,50 Dert. Handeſsgef 3 a I 5 755 F. Bergbau 1280 1 e 66 85. Dresdner Bank 1480„ 85 e resdner 1 e 1045 106,5 Com. u. Privkbk. 149.5 151,0] Faber Bleiſtifſt. Mech. Web. Lind. 111.7 111,7 Bank f. Brauind 180,0 1470 Hoeſch Eiſ. u. St. 108,2 1 D. Werto.* 143, 8 1 1 A⸗G. für 775 ehr 1 8058 1 5 15 esch. 1105 111.2 Dermſt. u... 2258 2920 Jagt ee Zittau.80 5830 Darmer Baakver. 114.7 118, eee 3%% JJ). N 5 5.„Bl. 1210 121. 8 5 goyd. 96. l ö 5 0 Deutſche Bank. 148, g ürkedavler 1515 1542 Mez Söhne 7 75. Jabr. 130, 0 e Bergbau 205, F 1111 TTT 0 Disch Bebersee v. 1000 1000] Felsen g cut.. 156) 156,2 Miag⸗Mahlen. 144 17e Serl. Hanbelsgef. 17 148 Fal Aicerslegen 4400 4809 a 9 Müm. Gb.25 100,0 100,0 Nürnberg. Verein 148,0 148.0 Emag Frankf,—.— 10.8 1 1950 197,5 Operbedarf 64.— 60.— Disconto Comm.. n Fhies c Höpfling.—.— Mix& Geneſt. 188. 185,5 Comm. u. Priv. 152.2 153,8 R. 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Bon.———.— Wiener Vankver. 12,0 1 50 Fell Gullleaume—.— 115,2 Licht 1 Nat 21808 Schuckert.. 178.0 178.5 Accumulatoren. 119,0 112,0 8 a 1100 D Koppel 5 85 250 e 4 1171 Sieb E Koppel 68,— 70.50 1. 155 r Aleranberen. 8 25 85— Seghers Gebr. 189.3 1%%ñĩ/ Baht Motoren 80.85 Fbnte Bergdan 2730 90 18 Abdi 28.0 90— 8— Ant 240 e e ee e ee e e 1040 1103 Sven Tündßt. 2180 2130 Affen e ee ee e ee b. n Donnie Scher 198 1075 Nerz maunelenr 1880 Polophonwerke 2560 261, . en 1 8 90— Jraafß Aen. Bert 51 818. Gomſchwibt. T. 6060 6. ene e e ee ee e eee eee e 888 8828 Duden ien, 899 Ah. Braunk u St. 298.0 242.5 8 8 985 8 Mannh. Berſ⸗G. Gritzner Me. Durl..50 48.— elfen Bergrwk. 420. 1280 G.. Alſen Portl Z. 164,0 183,0 Greppiner Werke 64.— 84.— Rathgeber Wagg. 6035 6825 Nuderus Eiſenw. 90,0 Rh. Elektrizität 1410 142.0 8 3 i Bilfinger 1750 1700 Gesfüre 80 75 2— 175 l 99.50 1010 Ammendorf Pap. 185.0 184. Grißner Maſch. 8 28 Ahennfeldengraft 145,0 149,0 Charlotto Waſſer 80,50. Stahlwerke 90,30 102,0 0 1 5 e 8 n 7] An e 74.— 74,75 Gebr. Großmann 29,50 29.75 Rhein. Braunk. 238,0 237,5 Comp. Hiſpano. 320,5 Rö.⸗Weſtf Elektr. 1920 194.5 i R..9 88, 1 2 2 en e 50 Transport Aktien )).. Heidelb. Straßb. 43.— 45,.— Rordd. Lloyd. 96,.— 97.75 87] Kall Aſchersleben—— 1770. Kali Salzdetfurth 200, Kalt Weſteregeln—— 184.0 öckner 88.— annesm. Röhr. 87.80 Faid K Neu 2 Hanfwerk. Fuüſſeß 72.80 72,28 bilpert Armatuk. 102.0 102,0 i.. e Oeſter.⸗U. St.- B..88 9,85 Hirſch Kupf. u. M..—. a e„ uU. Tiefbau 72.— 72.30 g 5% Roggenwert..—.— 705 7515 Montan. Aktien 1 5 995 7680 80. Festverzinsliche werte 5j Rogdenrentb 8 48.28 ——daeſchwell. Bergw 189.0 196,0] Holzverkohl.⸗ Id.—— 78.— SGoldanleihe„ De 105.0 Jiſe 586. St.. 2000 2016 Jag& 9450 6150 Dich A8leſols. 1 20 0 89 40% Meter. 18.5 13— Iſe Bgb. St. 5 1 nag Erlangen 91,.. 5 5 exikaner„18, 7 85 N i Junggant M. u. 82.50 Sch 50 10 50,40 4% Oeſt.Schag. 39.— 83.50 Kamm. Kaisersl. Karſtadt Rud.. 2 cb.&. Beik. 135,7 Bergbau 126,5 Harpen gba 1775 Ph Holzmann 79.— Berliner Börse Üſtoff Aſchaff. 132,0 ealſteff Wal 1 90 ellſto hof 174,7 4%„ Goldrente 24,40 24,40 10. Kronen 185 1 ohne ublöfgrecht 75.80 90 0 f. 10. N 3 205 27. 28. 100,5 144.0 99,25 158,5 82.50 194.0 200,7 62,30 90,50 R 918.0 142.5 88.75 156.5 91.75 238,0 80.25 157,5 165,0 Aſchaffd ellſt. 1327 1840 Grün& Bilfinger 161.5 1670 Rhein. Chamotte 83,— 68,.— Cont. Cautſchouc. 138,0 A. Riebeck⸗Mont. 97.— 100 Alg. Masch. 78— 78,50 Gruſchwitz Textil 55,50 86,50 Rhein. Elektrizit. 1400 140,5 Dar mler⸗Benz. 7,80 Rütgerswerke 688. 70 Rhein. Möbelſtoff 102.0 102,5 Deſſauer Gas 1540 Salzdetfurth Kali 291.5 303.0 Balke Maſchinen 118,0 1180] Hacethal....7 88.— hein W. Kalt 1000 1000 Deutſche Erdöl 88,7 Schleſ. Portl-Z. 180.5 188.0 Baſt Nürnberg. 201.5 201.5 Halleſche Maſch. 88,— 86,— Rheinſtahl 97.50 100,7 Dt. Linoleumwk. 284.0 Schubert& Salzer 211.2 210,5 Bayer. Fellukoid 11.65 12.— Hammerſ Spinn. 123.7 124.0 Riebeck Montan 99,.— 100.5 Dynamit A. Nobel 77,50 Schuckert& Ee, 172.7 178,0 Dar. Spiegelglas 60.— 68,.— Hann. M. Egeſt. 3475 34.— ftoſizer Zucker 35.— 8475 Elellrigttüts Lief 154,5 Schulth⸗Patzenh. 270.5 274.5 „P. Hemberg 186,0 190,0 Hög.⸗Wien Gum. 67.— 88.— Rückforth. Ferd. 57.— 58,50 El. Licht u. Kr ft 159,5 Siemens KHalste 276,0 281,0 ergmann Elekt, 184.0 187,0 Harkort StPr. dunn de Rütgerswerke. 6— 71— Eſſener Stemkohl. 122 125 Svenska. 59 88 Berlin Gubener 2850 234,7 Harpener Bergb. 123.2 1270 Sachſenwerk.. 93,.— 98,.— J. G. Jarben 158,2 172,2 Leunnhard Tietz„146,0 150,0 Berl. Karls. Ind. 84,.— 88,25 Hedwigshütte—. 90.75 90,75 Sächſ. Gußſtahl.———— Feldmüßhle. 152.5 155,0 Ver. Glanzſtoff—— Berliner Maſchb. 58 80 85.— Heilmann Imm. 72,25 72,— Salzdetfurth... 299.0 298,5 Fe len& Guill. 109,2 119,0 Ber. Stah werke 109.2 10 5 5 55 145,0 5 18. 102.0 9 80 61 8 5 5 180,0 131,5 Seiden 11705 3 Ja 85 1290 177 Br.⸗Beſigh. 682.— 83. 5 eſ.Elekt Gas rel albho 5 Bremer Baltan 1120 1130 Hirſch„115,0 118,0 Huge Schneider. 100,3 100,2 Ty. Goldschmidt 6,78 8830 Veapte Minen„50,50 N re K e ere eee vum eee ieee eee n. r Donnerstag, den W. November 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) 7. Seite. Nr. 554 Deckungsbedürfnis ſtößt auf leere Märkte Nachlaſſendes Angebot/ Im Verlaufe auftretendes, teilweiſe überſtürztes Deckungsbegehr ſteht ſich Materialmangel gegenüber Maunheim leicht anziehend Nach den ſtarken Rückgängen der letzten Tage, ließ das Angebot an der heutigen Börſe wach, worauf die Kurſe, vor allen Dingen der führenden Werte, leicht anzie⸗ hen konnten. Beſonders profitieren konnten JG. Farben, die mit 1609 4 v. H. über geſtern lagen, ferner zogen Dit. Linoleum auf 235 und Zellſt. aldhof auf 173 v. H. am. Dt. Bk. ⸗Disc.⸗Geſ. und Daimler Benz gewannen je 1 v. H. Kursabſchwächungen waren vereinzelt; ſo gaben Knorr⸗Aktien um 2 auf 157 v. H. nach. Am Rentenmarkt kaum Veränderungen. Etwa cher lagen 4,5proz. Rhein. Hyp.⸗Bk., Liqu.⸗Pſöbfe. Anteilſcheine. 75 8 ſchwä⸗ e. ſowie Erſtere 78,25 und letztere 42 v. H. freundliche Tendenz konnte ſich uch im Verlaufe 0 Frankfurt bei freundlicher Grundſtimmung ſchwankend Im heutigen Vormittagsverkehr war die Stimmung freundlich. Angeregt wurde die Börſe in der Haupt⸗ ſache durch die geſtrige Stützungsaktion der Banken, die Veranlaſſung bot zu Deckungen. Das Geſchäft war zu meiſt etwas lebhafter, weil auch einige Ordres vorgelegen haben ſollen; die Spekulation ſchritt zu weiteren Deckungen. Zum Beginn des offizillen Marktes trat jedoch wieder ein Abflauen der Stimmung ein, da einige nachteilige Momente ſtärker in Erſcheinung traten; ſo waren vor allem die uneinheitliche geſtrige Newyorker Börſe und das ſtarke Anſteigen der Arbeitsloſigkeit im Reich, die die Ziffer von 1 Million ſchon überſchritten hat, als ungünſtige Momente zu betrachten. Die Grundſtimmung blieb aber un⸗ vermindert freundlich, da man ſich auch über die In⸗ ſolvenzen der letzten Zeit etwas beruhigt hat. Die höheren Kurſe des Vormittagsverkehrs wurden aber nicht mehr erreicht, immerhin blieben die Kurſe gegenüber der geſtrigen Abendbörſe mit einigen Aus⸗ nahmen gut behauptet. J. G. Farben eröffneten 2 v. H. gedrückt. Am Elektromarkt überwogen die Ab⸗ ſchwächungen; beſonders Chade⸗Akien im Angbot und büßten 8„ ein. Süddeutſche Zucker plus 1 v. H. Am Bankenmarkt verloren Commerzbank 1½, während Danat⸗ bank und Deutſche Bank bis 1 v. H. höher eröffneten. Renten ſtill, aber ſchwächer. Im Verlaufe war die Stimmung dann wieder recht freundlich. Einiges Deckungsbedürf nis bewirkt eine Beſſerung des Kursniveaus bis zu 1½ v. H. Vor⸗ übergehend war die Tendenz etwas ſchwächer auf neuere Inſolvenzmeldungen, doch machte dies ſpäter keinen Ein⸗ druck mehr. Lebhafteres Intereſſe beſtand für Montan⸗ werte, auch Elekro⸗ und Chemie⸗Aktien traten etwas mehr hervor und die Kurſe konnten ſich bis zum Schluß der Börſe wieder etwas beſſern. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 7½ v. H. geſuchter Berlin im Verlaufe befeſtigt Wider Erwarten konnten ſich zu Beginn des heutigen Verkehrs die höheren Kurſe der geſtrigen Abendͤbörſe nicht behaupten. Die Meldung, daß Horne in London nun doch Konkurs anmelden mußte, verſtimmte und man ſprach von inzwiſchen aber bereits von einer Großbank in Ordnung gebrachten Schwierigkeiten bei einem größeren Berliner Bankinſtitut. Das geſtrige Schluß niveau konnte ſich aber in den meiſten Fällen halten, teilweiſe waren ſogar noch 1 bis 2proz. Beſſerungen gegen geſtern mittag ein⸗ getreten. Beſonders der Montan markt lag an⸗ geregter leng. Bergarbeiterkonflikt), Durch ſchwache Haltung fielen Chade⸗Aktien(minus 5½ /) auf, bei Reichs⸗ e betrug der Verluſt 2 v. H. und bei Polyphon 8 v. H. 5 A 11 eth en ruhig, Ausländer behauptet, Mexikaner % v. H. ſchwächer. Pfandbriefmarkt eher nachgebend. Geld zog heute weiter an, Tagesgeld 7% bis 9/½, vereinzelt bis 7, Monatsgeld 874 bis 10 v.., Warenwechſel 796 v. H. Als nach den erſten Kurſen bekannt wurde, daß die heutige Lon⸗ doner Börſe, trotz des Horne⸗Zwiſchenfalls, in feſter Hal⸗ tung eröffnet hatte, ſchritt hier die Spekulation zu teilweiſe überſtürzten Deckungen, die bei Spezialwerten auf leere Märkte ſtießen, ſodaß bei Papieren wie Karſtadt, Tietz, Reichsbank, Polyphon, Dt. Linoleum, Schultheiß, Salzdetfurth uſw. Gewinne von ö bis 7 v. H. erzielt wurden. Auch am Montanmarkte blieb das Geſchäft recht lebhaft, ohne daß jedoch nennenswerte Kursverän⸗ derungen eintraten. Am Kaſſamarkt wurde von den Banken zum Teil interveniert, die Kursgeſtaltung war nicht einheitlich, man beobachtete—2 v. H. Schwankungen nach beiden Seiten. Bald nach ein Uhr wurde es allgemein lebhafter und wieder feſter, man beobachtete Käufe der Großbanken und des Rheinlandes. Die Spekulaton nahm in ſtärkerem Umfang Deckungen vor, die auf ſtarken Materialman⸗ gel zurückzuführen waren. Infolgedeſſen konnte ſich das Kursniveau anfangs allgemein um—5 v.., zum Teil noch ſtärker erhöhen. Die Schlußkurſe waren meiſt über Anfang. Salzdetfurth und Eintracht zogen—9½ v. H. an. Deviſen gegen Reichsmark blieben ziemlich unverändert, der Dollar notierte.1775. Die europätſchen Valuten ſind etwas ſchwächer London.8780 nach.8788; Holland 40.35 nach 40.35,5; Paris 39394 nach 39876; Schweiz 1941½ alles Newyorker Uſance. Spanien auf Grund der Meldung über Goldexport befeſtigt, 35.05 nach 35.25 gegen London. Die Swapſätze Dollar⸗Reichsmark ſind zemlich hoch, auf einen Monat 67,5, auf drei Monate 195 Stellen. Berliner Devisen Ilskontsätze: Reichsbank 7 Lombard 8, prwat 8/ v. H. Amtlich in R⸗M für] 27. November J 28. November Parität ist. Waren- Märkte Trotz feſterer Auslands meldungen ſchwaches Getreidegeſchäft Berliner Produktenbörſe v. 28. Nov.(Eig. Dr.) Unbeeinflußt von den feſteren Auslands mek⸗ dungen nahm der hieſige Markt bei weiterhin vorherr⸗ ſchender Unſicher heit einen ſchwachen Verlauf. Das inländiſche Angebot von beiden Brotgereidearten war zwar verhältnismäßig gering, da die Landwirtſchaft nur bei dringendem Geldbedarf mit Material herauskommt, aber auch die Nachfrage beſchränkt ſich auf notwendigſte Be⸗ darfsdeckung der Mühlen. Für Weizen und Roggen in effektiver Ware waren etwa 1/ niedrigere Preiſe als geſtern Mittag zu erzielen, am Lieferungsmarkte wurden im Dezember⸗Weizen und Roggen in Erwartung größerer Andtenungen bereits zum Monatsbeginn Real i⸗ ſationen vorgenommen, die einen ſtärkeren Preisdruck ausübten, bei Roggen waren auch die ſpäteren Sichten abgeſchwächt. Für Mehle lauten die Forderungen unver⸗ ändert, Weizen⸗Auszugsmehle haben laufendes Bedarfs⸗ geſchäft, bei Roggenmehl zeigten ſich die Mühlen gegen⸗ über Geboten zu Konzeſſionen bis zu 25 Pfg. bereit. Hafer, namentlich in geringeren Sorten, ſtark offeriert. G. B. G. B. M 9/0 Holland 100 Gulden 168,41 168 75 168,36 168,70 168,48 5 Athen 100 Drachmen 5,43.44 5,48 5,44 5,445 10 Vrüſſel 100 8: 500§. 55,965 58,485 58,365 58,488] 58,355 4,5 Danzig 100 Gulden] 81.41 81,57 81,40.56 81,555 65 Helſingfors 100 FM 10,488 10,508 10,468 10,508 10,512 7 Italien 100 Lire] 21,845 21,885 21.848] 21,885 22,025 7 Südſlavien 100 Dinar 75,394] 7,408 7,396 7,410.358 8 Kopenhagen 100 Kr 111,88 112.10 111.88 112,10 112,06 5,5 Liſſadon 109 Eskudo] 18,80 18,84 18,84 18,88 17,48 6, Oslo. 100 Kronen 111,81 112.03 111,81 112,03 111,4 2 5 Prais. 100 Franken] 16.44 16,48 16,435 16,475 16.445.8 Prag.. 100 Kronen] 12,382 12,402 12,385 12,405 12,38 5 Schweiz 100 Franken 81.02 81,18 81,02 81,18 80.515 8355 Soſta.. 100 Leva].016 3,022].018 8,024 3,017] 10 Spanien 100 Peſeten] 5781 57.93 57,94 58,06 69,57 5 Stockholm. 100 Kr. 112,29 112,51 112,25 11247 1120558, Wien 100 Schilling] 38,72 88,84 58,725 58,845 58,79 8 Ungarn 100P⸗12500 K 73,02 73,16 78,02 78,16 72,89 15 Buenos-Aires 1 Peſ. 1,725 1,729.726.730 1,788 10 Canada 1 Can. Doll.] 4,126.184 4,127 4,138 4,170— Japan.. 1 Yen 2,041 2,045 2,044.048 1,986 8 Lairo„1 ägypt. Pfd.] 20,88 20,92 20,875] 20,915 20,91— Türkei„1 türk. d.948.952.928 1,932 2180 10.5 London.. 1 Pfd.] 20,86 20,40] 20,858 20,398 20,393] 5,5 New Pork 1 Dollar].1735.1815 4,1725 4,1905 4,1780 45,5 Rio de Janeiro Millr..490 0,492.4985 0,4955.503— Uruguay 1 Gold Peſ.!.008 1 4,014 J 8,996“ 4,004 J 4,821 1— Angeſichts der polniſchen Konkurrenz finden Exportver⸗ käufe kaum ſtatt und verſchiedenlich wurden vorher ge⸗ tätigte Käufe rückregultert. Gute Gerſtengualitäten knapp offeriert und geſucht, geringere, namentlich Induſtrle⸗ gerſten, reichlich angeboten und vernachläſſigt. Amtlich wurden notiert: Weizen, märk. ab Station 240 bis 41, matt; Dez. 2542,50; März 267,75—67; Mai 274,50; Roggen, märk. ab Station 175—77, matt; Dez. 191—89,50; März 2096,75; Mai 219175; Gerſte, ab Station 187 bis 203, ruhig; Futtergerſte 167—77, ruhig; Hafer, märk. ab Station 156—04, ſtill, Dez. 169—68; März 187,50—5,50; Men—; Mats, rumänäſcher, waggonfrei Blu. 108, matt, Weizenmehl 29— 34,75, ſtill; Roggenmehl 25750, ruhig; Weizenkleie 10,75 11,30, behauptet Roggenkleie 9,50—10,28, behauptet; Viktorigerbſen 30—38; Kl. Speiſeerbſen 24—28; Futtererbſen 21—22; Peluſchken 20,5022; Ackerbohnen 19 bis 21; Wicken 23—26; Lupinen, blaue 13,75 4,75; gelbe 16,507,225; Rapskuchen 18,50—19; Leinkuchen 28,80—24; Trockenſchnitzel 99,40; Soyaextractionsſchrot 18,8090; Kartoffelflocken 15,4016; Speiſekartoffeln, weiße 1,80 bis 2,20; rote 2,102.50; gelbfleiſch. 2,40— 2,70 Fabrikkartoffeln in Pfg.—9. Rauhfuttermitbel unverändert. Allg. Ten⸗ denz ſchwach. ——— 4 Rotterdamer Getreidekurſe vom 28. Nov.(Eig. Dr.) Anf ang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) Jan. 1,30; März 11,72,5; Mai 11,85; Juli 11,95; Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kg.) Jan. 185,5; März 167,5; Mal 164,75; Juli 164,5. 3 Mannheimer Produktenbörſe v. 28. November Am heu n Produfktenmarkt war die Dendenz im all⸗ gemeinen behauptet, Getreide etwas feſten, Mehl und Futtermittel unverändert, Geſchäft ſtill. Angeboten wurde (alles in R/): ausl. Weizen 28,00—32,50 Trockenſchnitzel 10,20 inl. Weizen 27,25—27,50 bad. Grünkern 40,00 50,0 inl. Roggen 20,00 Weizenmehl ſüdd. 88,75 inl. Hafer 17,818.50 Weizenbrotmehl 28,7580, 75 inl. Braugerſte 20,00— 22,00 Roggenmehl Futbergerſte 17,00 18,50 60—70proz. 27,502,500 Malz pfälz. 42,00 Weizenfuttermehl 11,00 Mais auf Weitzenklebe fein 10,50 Bezugsſchein 19,20—19,50 Roggenkleie 10,25 Mapskuchen 17,75 Maps 40,00 Soyaſchrot 18,50—18,75 Leinſcat 7,00 Die Preiſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto, waggon⸗ frei Mannheim. :: Liverpooler Getreidekurſe vom 28. November.(Eig. Dr.). Anfang, Weizen(100 lb.), Tendenz feſt, Dez.— (8, 10,50; März 9,7,50(9,6,75); Mai—(9,10); Juli— (—): Mitte, ſtetig, Dez. 8,11,25(8,10,50); März 9,7,50 (9,6, 75); Mai 9,107(9,10); Juli—(). * Viehmarkt in Mannheim vom 28. Nov. Zufuhr ins⸗ geſamt 816 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in /: 134 Kälber, b) 80 bis de; c) 72—76; d) 64—70. 54 Schafe, b) 5054. 45 Schweine. 581 Ferkel und Läufer; 1 Ziege; 1 Lamm. Marktverlauf: Mit Kälbern mittelmäßig, geräumt, mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 28. Nov.(Eig. Dr.) März 10,80 B 10,25 G; April 10,40 B 10,30 G; Mat 10,60 B 10,50 G; Aug. 10,90 B 10/85 G; Nov. 9,80 B 9,60 G; Dez. 9,70 B 9,60 G; Jan.⸗März 10,10 B 10,05 G; Tendenz: ruhig.— Gemahl. Mehlis pvompt per 10 Tage 26,285; Dez.— Tendenz: ruhig. * Bremer Baumwolle vom 28. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Mic l.(Schluß) 19,90. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 28. Nov.(Eig. Dr.) Amerie. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Jan. 929; März 934; Mai 942; Juli 947; Okt. 999; Dez. 928; Ten⸗ denz: ruhig. Mitte: Jan. 990; März 938; Mai 946; Juli 949; Okt. 947; Dez. 920; Loco 963; Egypt. Upper F. G. fair loco 1063; Tendenz: ruhig, behauptet. Regulierungsplan für den Zinnmarkt angenommen Noch keine Produktions⸗Kontingentierung Der britiſche Zinnproduzentenverband hielt geſtern in London eine außerordentliche Generalverſammlung ab, in der der vom Exekutivkomitee ausgearbeitete Plan für eine Regulierung des Zinnmarktes den Mitgliedern vorgelegt wurde. Es wurde ein Communtqué herausgegeben, in dem angekündigt wird, daß ein Plan für die Regulterung der für den Markt verfügbaren Zinnvorräte einſtimmig an⸗ genommen worden ſei. Der Verwaltungsrat wurde beauftragt, die notwendigen Schritte zu einer Durchführung des Planes zu ergreifen. Es beſtätigt ſich alſo, daß die zunächſt verbreiteten Nachrich⸗ ten über eine Regulierung des Marktes durch Einſchrän⸗ kung der Produktion verfrüht geweſen ſind. Tatſächlich iſt zunächſt nur eine Regulierung in der Form vorgeſehen, daß die Zinnhütten nur einen beſtimmten Prozentſatz ihrer Me⸗ talle dem Markt verfügbar macht. Vorerſt wird noch Still⸗ ſchweigen darüber bewahrt, welches Ausmaß die Zurückhal tung annehmen ſoll. Auf jeden Fall dürfte aber dem ge⸗ ſamten Plan die Abſicht zugrunde liegen, daß, wie ſchon vor einigen Tagen berichtet wurde, der kürzlich gegründeten Britiſh⸗American⸗Tin⸗ Corporation die Aufgabe zufallen ſoll, die Marktregulierung in der vorgeſehenen Form zu finanzieren. Was die Ausſichten für den Erfolg des Planes angeht, ſo iſt ſelbſt jetzt, obwohl eine direkte Einſchränkung der Produktion nicht beabſichtigt iſt, wieder darauf hin⸗ zuweiſen, welche Schwierigkeiten ihm durch eine Lücke be⸗ reitet werden, die durch ein offenbares Fernbleiben der Hol⸗ länder von den Beſtrebungen um eine Marktregulierung entſteht. Mit welcher Skepſis auch der Londoner Zinnmarkt die Pläne des britiſchen Produktionsverbandes beurteilt, iſt aus der ziemlich ſchwachen Tendenz erſichtlich, der die Zinn⸗ preiſe erneut ausgeſetzt waren. Berliner Mefallbörse vom 28. November 1929 Küpfer Ble! 8 1 5 bez. Brief Geld bez. Brief Geld] bez. Brief] Geld Januar.], 135.134,25 f 40.50 40,50 40,0—.—40.—„— Februar]—.— 184,50 184,25—.— 41,— 40.50—.— 41,.— 39.75 Rü. 128.1342—— 4150 1. 30,75 April.—.—185,— 13450—.— 41,50 41,.——.— 41 50 40.— Mai—.— 125,134.50—.— 42,.— 41.50—.— 41.50 40,.— Junt 135,— 134,50—.— 42.—, 41,50]—,— 41,78 40,25 Juli.—.— 135,25 184.75—— 42,— 41,75—,— 41.75 40,25 Auguſt 188,50.5. 42,8%% 42 50 40 75 Sept.—, 135,50 135.— 42 5042,50 42,25—.— 42.— 41, Okiober. 135.50 183,.—] 42,80 42,25—.—42.— 41 25 Nov—. 155.132..— 4% 0.. 40. 87.50 Degemb. J 188.—134.— 1—.— 40, 89,75 1—— 89 5038, Elektrolytkupfer, prompt„170, Antimon Regitilus 66,.— 70.— Orig. Hütten⸗Alumintumſ199.— Silber in Barren, per eg 67.25 69. dal. 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Die Entführung aus 23 Uhr: Ge⸗ Königsberg(Welle 276,5) 20 Uhr: Die Hinrichtung, 21 Uhr: Alte Muſik, 22.30 Uhr: Tanzmuſtik. 5 Langenberg(Welle 472,4) 13.05 Uhr: Mittagskonzert, .30 Uhr: Veſperkonzert, 20 Uhr: Aus dem Opernhaus Köln: Salome, Drama in einem Aufzug, anſchließend Nachtmuſik und Tanz. 3 München(Welle 532,9), Kaiſerslautern(Welle 269,8) 12.90 Uhr: Schrammelkonzert, 10.30 Uhr: Das Funktrio ſpielt, 19.30 Uhr: Konzert d. Rundſunkorcheſters, 20.25 Uhr: Liebelei, Schauſpiel in drei Akten. Stuttgart(Welle 360,1) 12.15 Uhr: Schallplatten, 16.80 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Von Kaſſel: Konzert, 21 Uhr Von Frankfurt: Berliner Dichtung, 21.45 Uhr: Unter⸗ haltungsmuſtk. Ausländiſche Sender Budapeſt(Welle 550,5) 19.30 Uhr: Uebertragung aus dem kal. ung. Opernhaus, anſchl. Zigeunermuſtk. Daventry(Welle 479,2) 20 Uhr: Von Köln: Salome. Oper, 21.45 Uhr: Konzert, Wunſchprogramm 28.15 Uhr: Tanzmuſik. g Mailand(Welle 800,8) 20.30 Uhr: Konzert ſinfoniſcher Muſik, 29.15 Uhr: Konzert leichter Muſtk. Paris(Welle 1725) 20.40 Uhr: Schubert⸗Konzert. Prag(Welle 486,2) 19.05 Uhr: Uebertragung von Brünn. Rom(Welle 441,2) 21.02 Uhr: Turandot, Oper. Stockholm(Welle 435,4), Motala(Welle 188,8) 20 Uhr: Däniſches Konzert, 22.10 Uhr: Tanzmusik. Wien(Welle 516,4] 20.05 Uhr: Inſtrumentalſtücke aus Opern. 2 Zürich(Welle 459,4) 19.33 uhr: Die Walküre, Muſtk⸗ drama in drei Akten. 5 Radio- Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— felephon 26547 Es iſt unbeſtrittene Tatſache, Sie brauchen keine Antenne, Sie hören ſofort in jedem Raum mit dem neuen Lorenz⸗Vierröhren⸗Schirmgitter⸗Netzempfän⸗ ger. Die Lichtſteckdoſe genügt vollſtändig. Gibt es eine größere Ueberraſchung zu Weihnachten, wie wenn Sie ſofort unter dem Weihnachtsbaum ohne jede Vorkehrung die Muſik Europas hören können! — 5 as erste Radile-Pilz Spezlalgeschitt U. 7 Telephen 31643 el Die weitaus größte Auswahl an Radio⸗Apparaten und Zubehörteilen finden Sie in meinen rieſigen neueröffneten Ausſtellungsräumen. 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Nach 17 5 Befferung erneut ſtarke Trübung und Regen⸗ e. KAL END EE 1950 Allein Verfteſung der Firma J. C. KONId& EBHARDT, Hannover. Soepnedten ERSATZ- KALENDER Feine TEBE- Taschenkalender für Haarpflege NUr She im allen elnsobhlägigen Geschäften erhältlich. dhampoon küssige ſeerselte hell und dunkel klässig-Namllienselfe Hüssig. Glycerinselfe Termin-Kalender. E 2484 A e e e verkaufen. eme DUMerwellen Verkaufe belegenheitskauf! 1 Speiſezimmer hochmodern, 1 gebraucht. Schlafzimmer, 1 Klavier 1 Lederklubgarnitur. i. Auftrag. ſpottbillig zu N Neuert& Petry. Auk⸗ tionshaus, J 1, Nr. 6 (Breiteſtraße) Damen- Schürzen eigene Anfertigung Adam Ammann Qn S, 1 12900 Spezlalkhaus für Berulskleiaung Schlafzimmer Speisezimmer 7028 sind konkurrenzlos 8206 Nauer Prels Mk. 13. pro Kopf gleich wieviel Wiekeh, nach dem bewährtesten System Mayer- Karlsbad. Garanlleri bruch- und brandfrel, keine verkaufen. 2 Nähmaschinen 1 Kinderwagen, billig zu Ritter, N 4. 6. 9 Merrenzimmer Küchen, Einzel- Möbel, kompl. 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Von Gerda Carſtens Nun iſt er da, der kälteſte der zwölf Brüder, der n und ſchneebedeckt öͤaher kommt, und doch as wärmſte und kindlichſte Herz in der Bruſt trägt, — den vierundzwanzigſten,— den Weihnachtsabend, der alles Eis ſchmelzen läßt und die Herzen leicht und fröhlich macht. Nicht nur die Kleinen, die, die Näschen plattgedrückt ſchon lange Tage vor dem Feſt durch die Fenſterſcheiben ins geheimnisvolle Dunkel ſchauen, um vielleicht doch einmal das Chriſtkind ſchnell vorbeihuſchen zu ſehen, auch die großen Kinder ſind in dieſen Tagen voll Freude und Erwartung, voller Geheimniſſe und Gebefreudigkeit. Da hat ſie nicht ankommen können, die alles ver⸗ ſchlingende Technik, deren Macht uns ſchon ſoviel Ueberliefertes und Ppeſievolles genommen hat. Denn weder der„Nikolaus“ noch das„Chriſtkindle“ haben ſich bis heute zu einem Mercedes⸗Benz entſchloſſen und auch im Flugzeug fahren ſtie nicht durch die Wolken. Kein Kind, auch das modern erzogene nicht, wird ſich, ſoweit es noch im goldenen Alter des „Glaubens“ iſt, den von Rehlein gezogenen, von Eng⸗ lein umgebenen Wagen des Weihnachtsmanns nehmen laſſen. Und daß Knecht Ruprecht mit dicken Pelzſttefeln durch den Wald ſtapft und Eiszapfen in ſeinem, von keinem Gillette wiſienden Bart trägt, iſt ebenſo ſelbſtverſtändlich, wie der Beginn der Weih⸗ nachtsbäckerei in den erſten Dezembertagen. Nur der gute brave Tannenbaum hat ſich den Verſuch ge⸗ fallen laſſen müſſen„modernſiert“ zu werden; man verſucht hie und da ſeine hübſchen bunten Kerzen burch elektriſche Glühbirnen zu erſetzen, was in Hin⸗ blick auf die Stichereit nicht ganz zu verwerfen iſt, aber doch dem wahren Zauber des Weihnachts⸗ baumes entgegen ſteht. Wenn man hübſch vorſichtig eine große Kanne Waſſer im Schatten des Baumes verſteckt, dann darf man es getroſt mit guten Kerzen wagen. So gerne wir ſonſt mit der Mode gehen, hier freuen wir uns, daß Weihnachten, das Feſt der lachen⸗ den Herzen, keiner Mode unterworfen iſt, wie eben all das, was in uns wertvoll und gut iſt, beſtändig bleibt und ſich nicht wandelt nach Laune und Bedarf. Und am 24. Dezember zeigt es ſich, ob wir noch etwas in uns haben von Menſchenliebe, von Dankbarkeit, von Güte und Mitgefühl! Wir ſollten alle nachden⸗ ken und einen Menſchen in unſerm Leben ſuchen,— und jeder wird ihn finden— der einſam, verbittert, arm und ſorgenvoll irgendwo lebt. Und wenn wir auch keine„Verpflichtung“ haben, wenn wir ſelbſt gar keine innere und äußere Beziehung zu dieſem Men⸗ ſchen haben, nur wiſſen, er iſt da und leidet, während wir Wärme und Liebe um uns haben, ſo ſollten wir ein liebes Paketle machen, es hübſch verpacken, mit Lichtern und Tannengrün und den Weihnachtsmann am Abend des vierundzwanzigſten damit zu dieſem Armen ſchicken. Vielleicht findet der, der ſich von Gott und Menſchen verlaſſen glaubte, dann ſeinen Lebensmut wieder und wir haben das Weihnachtsfeſt in ſeiner tieferen Bedeutung erkannt und erfaßt. Und nun zu unſerm heimiſchen Gabentiſch! Jedes Streichholzſchächtelchen kann zur reizenden Gabe er⸗ hoben werden, wenn es ſich hübſch bunt und niedlich präſentiert. In friſchfarbiges Papier verpackt, mit einem paſſenden Verschen verſehen, kann man mit der kleinſten richtig ausgewählten Sache Freude be⸗ reiten. Ein Weihnachtstiſch mit lauter bunten Päck⸗ chen bedeckt, erfreut ſchon durch ſeinen Anblick. Und bann das Auspacken! Die Neugier, die Ueberraſchung! Beim profaiſchen Karton Seife ſteht eine luſtige poetiſche Gebrauchsanweiſung, in der liebevoll ver⸗ packten Haifiſch⸗Taſche findet man unter„Millionen⸗ scheinen“ auch den echten Hundertmarkſchein, und ſo kann man mit Liebe und Geduld und ein klein wenig Geſchick dem Weihnatchtstiſch ein durchaus perſön⸗ liches Gepräge geben. Und wenn der Jubel der Kinder verklungen iſt, wenn Lilo in ihr Märchenbuch vertieft iſt und Klaus zum zehntenmal ſeine Eiſenbahn aufzieht, wenn Anna nach vielen Dankesworten ſich von ihrem ebenſo ſchön und ſorgfältig gedeckten Gabentiſch trennt, um nach dem Weihnachtsgänschen zu ſehen, dann löſen wir „Alten“ die Papierhüllen und werden zu Kindern, wenn wir es gegenſeitig verſtanden haben, die„Stim⸗ mung“ des Schenkens und Beſchenktwerdens zu tref⸗ fen. Und wir freuen uns, daß wir Tante Emilie doch noch etwas geſchickt haben, obwohl es nicht„nötig“ war, denn ſoeben wird ein Paket von ihr abgegeben. Mit gutem Gewiſſen machen wir uns nun über das ſorgſam gehütete Weihnachtsgebäck her. Ich mwünſche Ihnen allen einen guten Appetit und von Herzen„frohe und gute Weihnachten!“ Die praktiſche Hausfrau Entfernen von Schrammen auf der Möbelpolitur. Man bereitet eine Löſung aus Salatöl und Eſſig, beides zu gleichen Teilen. Dann nimmt man ein weiches Poliertuch, taucht dieſes in die Löſung und bearbeitet damit die Schrammen ſo lange, bis ſie verſchwunden ſind. Die betreffenden Stellen wer⸗ den dann nachpoliert. Woburch bleiben Wiegemeſſer länger ſcharf? Wiegemeſſer, die man zum Wiegen von Gemüſe, Fleiſch, Heringen uſw. gebraucht, halten ſich viel län⸗ ger ſcharf, wenn ſie nach dem Gebrauch angehängt oder fortgelegt, aber nicht aufrecht hingeſtellt wer⸗ den. Dann ſollte man damit wirklich nur„wiegen“ und nicht, wie das ſo oft geſchieht, hacken. Durch dieſes Hacken vird die Schneide in hohem Maße ab⸗ geſtumpft. 5 Reinigung von Steinſtufen. Vor dem Scheuern wäſcht man ſchmutzige Steinſtufen mittels Sand und Schmierſeife mit einer ſehr verdünnten Salzſäure⸗ miſchung ab. Etwa auf einen Eimer heißes Waſſer drei Eßlöffel Salgzſäure. 5 (Nachdruck verboten.) Es iſt eine alte deutſche Sitte, zu Weihnachten Handarbeiten zu verſchenken. Selbſt unſere praktiſch veranlagte Jugend, die auf neue Sachlich⸗ keit ſchwört, hat ſich dieſer Sitte gefügt, und die fleißigen Hände, die an der Schreibmaſchine, in Büros, in allen möglichen Arbeitsräumen ſchaffen, greifen vor Weihnachten zu Nadel und Faden, zu den verſchiedenſten Utenſilien, um eine Handarbeit anzufertigen, wie es das Haustöchterchen in frühe⸗ ren Zeiten gemacht hat. Heute iſt Zeit Geld, ſo daß man zu ſchwierigen, großen Handarbeiten kaum mehr Gelegenheit hat. Früher waren Tiſch⸗ decken, Sofadecken, kleine Teppiche, Kiſ⸗ ſen, Flügeldecken die typiſchen Weihnachts⸗ arbeiten. Das hat ſich geändert; denn wer hat jetzt Platz für einen Flügel? Wer könnte es wohl aus⸗ führen, als„Ueberraſchung“ einen großen Raum⸗ ſchmuck zu ſchenken? Jetzt macht man am liebſten kleine Handarbeiten, die ganz beſtimmt gebraucht werden; und wenn die Handarbeit nur aus wenigen Stichen beſteht. Es brauchen auch gar keine Textilien zu ſein. Man kann praktiſche Klebearbeiten machen; die Hauptſache dabei iſt, daß es ſich um brauch⸗ bare Gegenſtände handelt, die nicht unnütz herum⸗ liegen oder herumſtehen. Dazu iſt in unſeren Woh⸗ nungen kein Platz. Wir können nicht darauf war⸗ ten, daß wir einmal Gelegenheit haben dürften, die Sachen zu verwerten. Es wird vielmehr darauf ge⸗ ehen, daß die Handarbeiten nicht aus dem Rahmen fallen. Allzu elegante Sachen haben heutzutage keinen rechten Sinn. Sie ſtechen oft von der übri⸗ gen Einrichtung ab und verfehlen jede Wirkung. Kiſſen werden nach wie vor gern geſchenkt und gern angenommen; beſonders die weichen, viereckt⸗ gen, länglichen oder dreieckigen Puffs. Man ſtellt ſie am deſten aus waſchbarer Seide oder aus einem waſchbaren Leinenſtoff her. Es gibt auch waſſerfeſte Webſtoffe, die ſich dazu eignen. Hier ſpielen ſchöne Farben und originelle Muſter eine entſcheidende Rolle. Das Beſticken der Kiſſen erweiſt ſich bei gutgemuſterten Kiſſen als überflüſſig. Wenn man die fertiggeſtellten Inletts kauft und die Be⸗ züge dazu näht, iſt das ſchon Handarbeit genug. Auf alle Fälle ſoll genau überlegt werden, welche Farben und was für Stoffe ſich eignen. Lieber von einer Ueberraſchung abſehen; am beſten nimmt main zuvor Rückſprache mit dem Empfänger, um zu vermeiden, daß man ſchon Vorhandenes noch einmal ſchenkt. Kleine Decken ſind ſehr hübſche Weihnachts⸗ geſchenke. Man kann ſie immer gebrauchen. Ein Stückchen Batiſt, ein paar Spitzenreſtchen genügen oft ſchon. Mit ein wenig Geduld kann man in eini⸗ gen Stunden etwas ſehr Feines herſtellen. Hand⸗ näherei iſt hier am Platze, um zu erreichen, daß ſich die kleinen Stiche nicht verziehen. Wer echte Spitze, das heißt Handſpitze, hat, einen kleinen Reſt, einen ſchmalen Streifen, eine Borte, der kann noch im letz⸗ ten Augenblick einige elegante Taſchentücher nähen. Um dabei der Mode gerecht zu werden, ver⸗ werte man dabei farbige Seidenreſte. Aus zartfar⸗ bigen Batiſtſtückchen werden Garnituren herge⸗ ſtellt. Feine Töne: Mattlila, Zitronengelb, Waſſer⸗ bläulich, Lindengrün, Fleiſchroſa, Fliederfarben ſind gegenwärtig ſehr in Mode. Aus Seide und Spitzen hergeſtellte Taſchentuchbehälter kommen auch für die eben genannten Farben in Frage. Da man wieder Schleier trägt, ſind Schleier behälter, I. Es iſt eine unerhörte Frechheit von mir, da ich es wage, über die Amerikaneérin zu ſchreiben, denn ich habe mich noch nie in eine Amerikanerin ver⸗ liebt war nie mit einer Amerikanerin verlobt oder verheiratet, kenne alſo das amerikaniſche Mädchen und die amerikaniſche Frau nur von außen, kenne ſie nur vom Sehen. Und das Urteil über eine Frau kann ſchließlich doch nur vom Gefühl diktiert werden. Die Urteile über die amerikaniſche Frau, wie ſie nicht nur von Reiſenden, ſondern von Amerikanern ſelbſt gefällt werden, ſind ſehr verſchieden. Ein Ber⸗ liner Freund, ein Schriftſteller von Rang, bekannt vorzüglicher Menſchenkenner und guter Beobachter, kam unlängſt von einer Reiſe durch die Staaten zu⸗ rück und war über die amerikaniſche Weiblichkeit ent⸗ ſetzt. Ein anderer Amerikafahrer aus meinem Kreiſe ſagte mir zum Abſchied:„Ich beneide Sie nur um eines. Sie werden drüben die Amerikanerin ſehen, das entzückendſte Geſchöpf auf Gottes Erdboden.“ Beide Anſichten vereinigt ein ausgezeichneter Kenner des Amerikanertums, Henry James, der einmal ſchrieb:„Die Amerikanerin iſt entweder entzückend oder entſetzlich.“ Ob man mit dem Entzückenden oder Entſetzlichen zuſammentrifft, iſt Glücksſache. Und jetzt komme ich auf den ſpringenden Punkt: In dieſer Glücksſache verſteht es Europa de corriger la kortune. Die ſchönen Europäerinnen ſchieben ſich be⸗ rufs mäßig in die erſte Reihe. Sie wollen und müſſen geſehen werden, das iſt ihre Daſeinsberechtigung. Was der Fremde in Europa an ſchönen Frauen ſieht, iſt zum größten Teile Show. Werner Sombart hat ja ein Buch darüber geſchrieben, wie dieſe Show⸗ Schönheit, die Hetäre, überall den Luxus geweckt und gefördert hat; das war ihre kulturelle Miſſion. Ame⸗ rika kennt keine Hetären. Als die Proſtitution auf Wunſch der amerikaniſchen Frauen abgeſchafft wurde, ahnten die amerikaniſchen Vorkämpferinnen der Element der Kulturforderungen vernichteten. Sie haben eine Konkurrenz beſeitigt. Aber die Konkur⸗ 8 Moral nicht, daß ſie mit dieſem Verbot ein wichtiges Weihnachtshandarbeiten in letzter Stunde die in ähnlicher Weiſe wie Taſchentuchbehälter her⸗ geſtellt werden, ſehr beliebt. Von den bekannteſten Spitzen ſind ſowohl Valenciennes, als auch dünne Häkelſtreifen, Ecken, Einſätze, Rundmuſter zu emp⸗ fehlen. Es kommen auch gut ausgeführte Maſchinen⸗ ſpitzen in Betracht. Dies alles ſind brauchbare Weihnachtsgeſchenke, die beſtimmt noch im letzten Augenblick fertig werden. Zu ihnen gehören auch die leichten Untertaillen, die gegenwärtig ſehr modern ſind. Auch hier iſt das Grundmaterial feiner Batiſt, am beſten in Weiß. Zum Garnieren werden Spitzen verwendet; auch Hohlſäume wirken ſehr gut. Sicher⸗ lich ſind ſie ein vornehmer Wäſcheſchmuck, der be⸗ sonders von älteren Damen bevorzugt wird. Toilettenkiſſen werden ebenfalls gern als Weihnachts⸗ geſchenke empfohlen; ſie können aus Batiſt, Seide oder Brokat hergeſtellt werden. Ein Spitzengrund auf mattgetöntem, leichtem Waſchſtoff ſieht ebenfalls ſehr fein aus. Elegante Bügel für den Kleiderſchrank finden immer viel Beifall. Die mit Wolle um⸗ ſtrickten und umhäkelten Kleiderbügel ſind ſtark in den Hintergrund getreten; ſie ſind nicht mottenſicher. Dagegen kamen Bügel auf, die mit einfarbigen oder bedruckten Seidenbändern umwickelt ſind. An beiden Enden werden nach wie vor Duftbeutel angebracht. Sehr beliebt hierfür ſind Veilchenwurzeln. Lavendel ſoll die Motten fernhalten. All dieſe Vorſchläge be⸗ ztehen ſich vorwiegend auf Näharbeiten, die in letzter Zeit ſehr modern geworden ſind. In dieſes Gebiet gehören auch die Mitteldecken für den gedeckten Tiſch, die man aus feingetöntem Leinen oder aus lichter Seide mit Spitzenverzierung herſtellt. Statt der Spitzen ſind Hohlſäums ſehr zu empfehlen. Ver⸗ wendet man ſtarkes Leinen, ſo bann man durch Aus⸗ ziehen der Fäden hübſche Zierſtiche erzielen. Auf Waſchechtheit iſt unbedingt zu achten. Wer Geſchick zum Baſteln hat, kann als Weihnachtsgeſchenk Lampenſchirme fertigen. Das Falten von ſtarkem Pergamentpapier iſt für geſchickte Hände ſehr ein⸗ fach. Es gibt ſehr feingetönte, einfarbige und ge⸗ muſterte Schirmpapiere, die viel empfehlenswerter ſind als ſelbſtbemalte. Sehr ſchnell laſſen ſich Un⸗ terſetzer für Kannen aus großen Glas⸗ oder Holz⸗ perlen herſtellen; dafür hat man immer Verwen⸗ dung. Für junge Mädchen empfehlen wir die ſehr modernen Perlenketten, die ohne viel Mühe ſelber aufgefädelt werden können. Einkaufsbeutel oder elegante Beutel, aus feinen Stoffen hergeſtellt, dürften ſich für ältere Damen als Geſchenk ſehr eignen. Aus Pappe oder Pappſchachteln kann man eine Menge ſchöner Sachen herſtellen: Tiſchpapier⸗ körbe, zuſammenlegbare Kragenhüllen, Taſchentuch⸗ behälter, Mappen für Erinnerungen aller Art, von den Liebhaberaufnahmen bis zu den Jubiläumstele⸗ grammen. Außer Pappe gehört als Hauptmaterial ein vornehm gemuſterter Stoff oder Papier dazu. Es gibt fehr praktiſch wirkende, nicht zu helle Tex⸗ tilien, die dafür geeignet ſind; hier laſſen ſich auch Reſte verwenden. Wer mit Pinſel und Farben um⸗ zugehen weiß, und kein blutiger Dilettant iſt, be⸗ male Seidenbänder für Bluſenverſchlüſſe; davon muß man mindeſtens ein halbes Dutzend verſchenken. Nach dieſen Anregungen laſſen ſich eine Menge Weihnachtsgeſchenke anfertigen, für jung und alt, ohne allzuviel Mühe und ohne allzuviel Koſten. Else Mie. Die Amerikanerin Von Rudolf Lothar renz iſt ein Kulturfaktor, den man eben nicht aus⸗ ſchalten darf. In Europa hat jede Frau Angſt, ihren Mann zu verlieren. Denn die Verſuchung lauert auf allen Wegen. Im Kampf um den Mann hat ſich die europäiſche Frau entwickelt. Die Ameri⸗ kanerin braucht keine Angſt zu haben. Beatae possi⸗ dentes. Aber ſie fände auch kaum Zeit, ihren Beſtitz zu verteidigen. a Man hat Amerika das„Paradies der Frauen“ genannt. Jeder Reiſende, der über Ame⸗ rika geſchrieben hat, ſchilderte ſtaunend die Rolle, die die Frau drüben ſpielt. Wie ſie den Mann beherrſcht, das öffentliche Leben beſtimmt, wie der Mann ſich ihr unterordnet und wie er aufblickt. Die Amerikanerin genießt genau dieſelbe Er⸗ ziehung wie der Mann, hat im Leben genau dieſelben Möglichkeiten und Chancen. Es gibt keinen Beruf, der ihr verſchloſſen iſt, keinen geiſtigen Be⸗ ruf und kein Handwerk. Es gibt Schmiedinnen, Schiffskapitäninnen, Lotſinnen, Künſtlerinnen, neben weiblichen Anwülten, Aerzten, Technikern, Bank⸗ direktoren uſw. Die ſelbſtändige Frau iſt drüben die Regel, nicht wie bei uns die Ausnahme. Daraus ergibt ſich, daß die Ehe nicht das Ziel ihres Lebens ſein muß, denn ſie iſt nicht auf die Verſorgung durch den Mann angewieſen. Die materielle Ehe(Ver⸗ nunftehe heißt ſie bei uns) iſt in Amerika ebenſo unbekannt wie die Jagd nach der Mitgift. Das einzige Ehemotiv in Amerika iſt das Gefühl. Und das iſt eine Lichtſeite des Amerikanertums, die man viel zu wenig beachtet hat, und die nicht ſtark genug betont werden kann. Wenn auch dieſes Gefühl ſelten die große Leidenſchaft, ſondern meiſtens gute Kameradſchaft iſt. Man heiratet, wenn man ſich gut verträgt, weil man in Weltanſchauung und Ge⸗ ſchmacksdingen zuſammenpaßt. Trotz der leichten Scheidung iſt darum die amerikaniſche Ehe weit beſſer als die europäiſche. Und die unglückliche iſt drüben auch viel ſeltener, denn wenn das Paar ein⸗ ſieht, daß es nicht zuſammenpaßt, dann geht es aus⸗ einander. Die Lage der erwerbstätigen deutſchen Frau Eine umfaſſende Erhebung über Einkommen und die Art der Ausgaben hat die Arbeitsgemeinſchaft deutſcher Frauenberufsverbände veranſtaltet. 50 000 Fragebogen ſind eingegangen, deren Ergebnis zu⸗ nächſt bekanntgegeben werden ſoll. Von dieſen 50 000 Bogen ſtammt die Hälfte aus den Kreiſen der Mit⸗ glieder des Verbandes der weiblichen Handels⸗ und Bürboangeſtellten, die nächſtgroße Zahl aus den Kreiſen der Arbeiterinnen, vornehm⸗ lich des Textilgewerbes, dann folgen Leh⸗ rerinnen, Sozialbeamtinnen, Kinder⸗ gärtnerinnen, Hausangeſtellte. Die Verteilung des Einkommens, die Art ſeiner Ausgaben iſt verſchieden, je nachdem es ſich um Menſchen handelt, die für ſich allein leben oder An⸗ gehörige unterſtützen müſſen, ob ſte einen eigenen Haushalt beſitzen oder in möblierten Zimmern woh⸗ nen. Die Erhebung bringt auch eine Zuſammenſtellung der Wohnart, aus der die Ausgaben für die Wohnung berechnet werden können und zwar getrennt danach, ob es ſich um eine eigene Wohnung handelt, oder um Abmietung eines Zimmers. Gewicht wird auch auf die Tatſache gelegt, ob und wie weit aus dem Ein⸗ kommen Angehörige oder entferntere Verwandte zu unterſtützen ſind. —Ü— 2 0 0 Wie konſerviert man Eier! Da jetzt die Eier am billigſten ſind, hat wohl manche Hausfrau den Wunſch, ſich einen Vorrat an⸗ zulegen. Um Eier längere Zeit aufbewahren zu können, müſſen ſie vor allem friſch und nicht ſchon etwas angebrütet ſein. Um ſie—3 Monate gut zu erhalten ſchichtet man ſie in mit Kochſalz gefüllte Kiſtchen oder Töpfe ein. Auf dem Boden des Topfes muß eine mindeſtens 1 Zentimeter dicke Salzſchicht liegen. Die Eier dürfen weder den Boden und die Wände des Gefäßes noch ſich gegenſeitig berühren. Wenn immer möglich, muß man es einzurichten ſuchen, daß das Gefäß alle—3 Wochen umgewendet werden kann, ſonſt reißt der Dotter leicht los und kommt direkt an die Eierſchale zu liegen, was ein raſcheres Verderben zur Folge hat. Zur Aufbewahrung während mehrere Monate, 4—1 Jahr, muß man die Eier in Waſſerglas oder in Garantol einlegen. Sie müſſen zuvor mit einem feuchten Tuch gereinigt und hernach getrocknet wer⸗ den. Dann ſchichtet man ſie ſorgfältig ſo dicht als möglich in den Topf ein, verdünnt das Waſſerglas mit—9 Teilen kalten Waſſers, gießt es mit einem Schöpfer über die Eier, wohl beachtend, daß ſte ruhig liegen. Man beſorgt dies darum auch am beſten in dem Raume, wo der Topf ſtehen bleiben kann, weil durch das Tragen die Eierſchale leicht beſchädigt werden könnte. Eier mit defekten Schalen eignen ſich nicht zum Aufbewahren, einzelne ſolcher können einen ganzen Vorrat verderben. Töpfe und Gläſer, die einmal mit Waſſerglas ge⸗ füllt waren, eignen ſich nicht mehr zum Konſer⸗ vieren von Gemüſe oder Obſt. Das Waſſerglas, das nur einmal zum Einlegen von Eiern verwendet werden kann, findet nachher noch Verwendung zu Reinigungszwecken an Stelle von Soda. a Wiener Gugelhopf. 500 Gramm Mehl, 30—40 Gramm Hefe, etwaß Milch, 120 Gramm Butter, 1 Taſſe Milch, 1 Priſe Salz, 50 Gramm Zucker, 100 Gramm Weinbeeren. Mit einem Teil des Mehles und der zerbröckel ten, mit wenig Milch glatt angerührten Hefe macht man einen Vorteig und läßt denſelben um das Dop⸗ pelte ſich heben(20—30 Min.) Die Butter läßt man zergehen, gibt die Milch das Salz und den Zucker dazu und rührt damit den größeren Teil des Mehles an, ſchlägt die Eier hinein, klopft den Teig gut, fügt den aufgegangenen Vorteig und die gewaſchenen Weinbeeren zu, klopft alles nochmals, bis der Teig Blaſen wirft und ſich von der Schüſſel löſt. Die zäh⸗ flüſſige Maſſe wird in eine mit reichlich Butter aus⸗ geſtrichene Form gefüllt, zu langſamem Aufgehen an die Wärme geſtellt(über Nacht in die warme Küche), dann noch—2 Stunden an die Kälte gebracht und alsdann bei guter Hitze gebacken. Bevor der Teig anfängt, oben gelblich zu werden, darf die Form nicht gedreht werden. Etwas erkaltet ſtürzt man den Sue und überſtreut ihn ſogleich mit feinem ucker. Schmackhaftes Kartoffelgericht Gleiche Mengen Kartoffeln und rote Beeten wer⸗ den je für ſich in der Schale gargekocht. Dan pellt man die Kartoffelln ab und ſchneidet ſie in dünne Scheiben. Die Beeten ſchält man und dreht ſie durch die Hackmaſchine. Dieſem Brei ſetzt man Salz, etwas Eſſig und Gewürz hinzu, miſcht ihn vorſichtig unter die Kartoffeln und gibt eine Mehlſchwitze varüber, in der feingeſchnittene Zwiebeln gebräunt ſind. Salzgurken die durch langes Liegen in den Einmachetöpfen weich wurden, werden wieder hart und feſt, wenn man der Lake etwas doppelſaures Natron beifügt. Reis iſt appetitlicher wenn er beim Kochen weiß bleibt. Das kann man erreichen, wenn man in das Waſſer, in dem gekocht 1 einige Tropfen Zitronenſaft oder Eſſig hinein⸗ gibt. Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer⸗ Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1,—6 U. S8 er Ses 3 Re. * Den e r Knee een X 0 e 1 r rr r Koe * nn Donnerstag, den 28. November 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 554 5 l: 5 5 Innll. Veroffantchungen der Saut Manshelm pfaktische bihna 5 N Arbeitsvergebung. 1 Oeffentlicher Wettbewerb für die Vergebung der Ausführung des Ableitungskanales für 2. Die Arbeiten umfaſſen ca. 4500 lfd. 2 2 aa teter Siele einſchließlich der Bauwerke in ver⸗ ſchiedenen Abmeſſungen und 4 Bauloſen. Ver⸗ dingungsunterlagen werden während den Dienſt⸗ ſtunden beim ſtädt. Tiefbauamt, Amtsgebäude II. E D 1 Nr. 6, Zimmer Nr. 8 abgegeben. Pläne und 8 HERREN-HEH DER 12 Auskunft: Entwurfsabteilung, Zimmer Nr. 8. 5 2 der Angebote rr 155 9. 2 75 zember 1929, vormittags 11 Uhr im Tiefbauamt, ö D HERREN-SCNLAF-ANZUGE Bau⸗ und Betriebsverwaltung, Zimmer Nr. 28. 8. ee Zuſchlagsfriſt bis 23. Dezember 1929. 44 6 HERREN-NACTHT-HEHDEN r 5 Städt. Tiefbauamt. S HERRENH-UNTERWAS CRE ä Bekanntmachung. ö 9. 1 RRARAWAT TER, sockER er 00h un l 1 gerung in der Kunststraße 0 4. 1 Auftragsweiſe verſteigere ich öffentlich 5 meiſtbietend: 7158 Los 1, Nr.—26, Nachlaß Baronin v. 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Nr. 554 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) letzter Tag bleibt mein Geschäft wegen Umzug g Ver k aà u han mel ner neuen 9 7, 23/7 H E 2, 17 HBlanken Samstag, den 30. November meines Ausverkaufs J einverkauf ler Marke Herz“ Montag, den 2. Dezember e schlossen. ERGFFNUNG fs r à u m e bra- Haus Dienstag, den 3. Dezember, nachmittags 3 Uhr. Schul-Haus Nertmann In echt Alab. v. 28.— an 8 n 1 4 V..40 an V. 17 in der Waun fad A l. addstag. J. Roy. a 1 Null „N Vorstellung: daachlecht Amactente i Uroße Auzwabl— Jillige preise Lampen-däger, D 3,4 5 ſielegenheikshäute in elektr. Trleb- wagen und son sti en Spielwaren Das führende Haus Freitag, den 29. November abends 8¼ Uhr H. Sonder-Nonzert der Künstler-Kapelle Viktor Runyasezek- Wien unter Mitwirkung des enn Kammersänger Hans Bahling vom Mational-Theater Mannheim Ein Abend ernster und heiterer Musik VWeranzelge: Jeden Mittwoch nachmittag 4 Uhr Damen- Kaffee mit Wunsch- Konzert. 1 Konditoreispezlalität: Berliner Pfannkuchen Fraltag, den 6. 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