— Neue Mannheimer Zeitun Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24051 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Abreſſe: Nemazeit Mannheim e Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Steuer, Geſeß und Recht ſere Jugend/ Freitag: Winterſport und Erholung. Mannheimer Vereinszeltung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Mannheimer Muſikzeltung N ... 5 Bezugs preiſe: In Mannheim und Umgebung burch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..— Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Walodhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/0, Meerfelöſtraße 18, Ne Friebrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, W Oppauerſtraße 8— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Beilagen: Montag: Sport ber N. M. 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Dezbr. n Thampiany fand am geſtrigen Sonntag vor dem Denkmal der 1870/1 gefallenen deutſchen und franzöſiſchen Soldaten eine von der franzöſiſchen Soztaltſtiſchen Partei veranſtaltete Kundgebung für den Frieden und zugunſten der deutſch⸗franzöſiſchen Annäherung ſtatt. Die Polizei hatte umfangreiche Maßnahmen getroffen, da die Kommuniſten eine Gegenkundgebung einberufen hatten. Erſchienen waren zahlreiche franzöſiſche Abgeord⸗ nee der Sozialiſtiſchen Partei, darunter Léon Blum, Grumbach, Moch, Conſtans, Paul Faure, ferner der deutſche Reichstagsabgeordnete Wels ſowie der Direktor des Internationalen Arbeitsamtes beim Völkerbund, Albert Thomas. In einer Anſprache erklärte Albert Thomas, das große Werk der Liquidierung des Krieges und der Regelung des Friedens ſei nunmehr vollzogen. „Franzoſen und Deutſche“, ſo rief er aus,„bereiten nunmehr die zweite Etappe der Aussöhnung vor. Es handelt ſich jetzt nicht mehr darum, dieſe oder jene Frage, die aus dem Krieg geboren wurde, vor⸗ teilhaft oder nicht vorteilhaft zu regeln. Die Ver⸗ ſtändügung zwiſchen Deutſchland und Frankreich muß täglich das internationale Leben beherrſchen. Thomas trat alsdann in energiſcher Weiſe für die Herabſetzung aller Rüſtungen, und zwar im Rahmen des Völkerbundes, ein und propa⸗ gierte eine kontinentale Föderation in Europa. Nach Thomas ſprach der dentſche Reichstagsabgeorbnete Otto Wels, ber betonte, Aufgabe der Sozialiſten ſet es, die noch blutenden Kriegswunden nunmehr baldigſt vollkom⸗ men zu heilen.„Kriegeriſche Kundgebungen über⸗ laſſen wir anderen. Wir Sozialiſten ſammeln uns unter dem Schwur:„Nie wieder Krieg!“ Wir treten ein für die Politik von Locarno, die fortgeſetzt wurde in Genf und im Haag, die zu einem erſten praktiſchen Ergebnis führen muß. Das Ergebnis der Volksabſtimmung in Deutſchland iſt nicht zweifelhaft. Der vollkommene Mißerfolg der Deutſchnationalen iſt geſichert. Wir deutſchen Sozta⸗ liſten führen eine Miſſion durch, die undankbar iſt, die wir aber als eine gebieteriſche Pflicht für den Frieden anſehen. In den letzten Jahren wären nicht die Reſultate erzielt worden, die wir zu verzeichnen haben, wenn wir unſere direkte Mitarbeit verweigert hätten. Abgeſehen von leichten Zuſammenſtößen mit Kommuniſten, bei denen einige Teilnehmer verletzt wurden, iſt kein Zwiſchenfall zu verzeichnen. Die Zahl der Teilnehmer wird auf 10 000 geſchätzt. Politiſche Zuſammenſtöße (Telegraphiſche Meldungen) — Darmſtadt, 1. Dez. Bet der Abfahrt der etwa 200 Mann ſtarken Frankfurter Stahlhelmgruppe kam es auf dem Hauptbahnhof Darmſtadt zu einer Schlägerei mit Ziviliſten. Da das Ueberfallkommando der Schutz⸗ polizei, das den Marſch begleitet hatte, bereits ent⸗ laſſen war, miſchten ſich auf den Ruf:„Polizei, Po⸗ lizei!“ der Leiter der heſſiſchen Kriminalzentrale, Regierungsrat Bach, mit zwei Beamten in den Streit ein. Dabei erhielt Bach, noch aus dem fahrenden Zug heraus, einen Stoß mit einem ſpitzen Gegenſtand, der unter dem Auge ein⸗ drang und eine erhebliche Verletzung hervorief. Bach mußte ſchwer verletzt nach dem Kranken⸗ hauſe verbracht werden. Kriminalkommiſſar Rei⸗ bold erhielt mehrere Stockſchläge über den Kopf. Die Frankfurter Polizei wurde verſtändigt und um Feſtnahme der Schuldigen erſucht. Ablehnung des Schiedsſpruchs im mitteldeutſchen Braunkohlenbergbau — Halle, 2. Dez. Der Arbeitgeberverband für den mitteldeutſchen Braunkohlenbergbau hat den am O November gefällten Lohnſchiedsſpruch abgelehnt. Zur heutigen Reichstagsſitzung Die Tagesoroͤnung (Telegraphiſche Meldung) * Berlin, 2. Dezember. Die Reichstagsſitzung beginnt heute um 15 Uhr. Auf der Tagesordnung ſteht zunächſt die zweite Beratung des Auslieferungsgeſetzes, das vom Rechtsausſchuß weſentlich verändert wor⸗ den iſt. Die Klauſel, die den verfaſſungsändernden Charakter des Entwurfes betont, iſt geſtrichen. Die Auslieferung wegen politiſcher Taten iſt beſchränkt auf vorſätzliche Verbrechen gegen das Leben. Der vorläufige Auslieferungsakt darf nur einen Monat dauern, während der Entwurf zwei Monate vorſah. Die Strafverfolgung wegen einer anderen Tat als derjenigen, wegen deren ausgeliefert wurde, darf nur genehmigt werden, wenn der Angeſchul⸗ digte einverſtanden iſt oder auch wegen der neuen Tat die Auslieferung zuläſſig geweſen wäre. Zur Entſcheidung über die Erſuchen ausländiſcher Regie⸗ rungen iſt die Reichsregierung zuſtändig, während die Länder nur im Auftrage des Reiches tätig wer⸗ den können. Zu dem Geſetz liegen bereits Anträge vor. Die Kommuniſten wollen ein politiſches Aſylgeſetz ſchaffen, und auch die Sozialdemokraten wünſchen noch ein⸗ ſchränkende Beſtimmungen für die Auslieferung. Zur erſten Beratung ſteht ferner eine Novelle zum Genoſſenſchaftsgeſetz. Im Intereſſe der Rationaltiſterung des Genoſſenſchaftsweſens läßt der Entwurf die Verſchmelzung von Reviſtonsver⸗ bänden und rückwirkend einfache ſchriftliche Form für die Verſchmelzung von Genoſſenſchaften ſelbſt zu. Das Berufsausbildungsgeſetz faßt alle bisher zerſtreuten Beſtimmungen über Lehr⸗ verhältniſſe und dergleichen zuſammen und regelt dieſe Verhält⸗ niſſe für ſolche Berufsgruppen, für die bisher ſolche Vorſchriften noch nicht galten. Von einer Begriffs⸗ beſtimmung wurde jedoch abgeſehen, da der Begriff „Lehrling“ nicht erſchöpfend umſchrieben werden kann. Ausgenommen von dem Geſetz ſind die Be⸗ amten, die landwirtſchafblichen Arbeiter, Angeſtellten und Lehrlinge, die Praktikanten in⸗ Apotheken, die Lehr⸗ und Arbeitsverhältniſſe, bei denen die Eltern Arbeitgeber ſind. Für Behördenbetriebe können Reichsregierung und Oberſte Landesbehörden von dem Geſetz abweichende Anordnungen treffen. Die gleiche Ermächtigung beſitzt die Reichsregierung für die See⸗ und Binnenſchiffahrt. Im übri⸗ gen werden jedoch Berufsausbildung und Arbeits⸗ ſchutz ſowohl der Lehrlinge wie auch der angelernten und ungelernten jugendlichen Arbeiter eingehend geregelt. i Die Novelle zum Lichtſpielgeſetz bringt als wichtigſte Aenderung eine Umſchreibung des Begriffes„Schund“, der als Verbotsgrund auf⸗ genommen wird. Die Verlängerung des Steuermilderungs⸗ geſetzes zur Erleichterung von Betriebszuſam⸗ menſchlüſſen ſteht heute zur dritten Beratung. Kapitalbildung tit not! Das Präſidium des Hanſabundes zur Finanz und Steuer⸗Reform (Telegraphiſche Meldung) Hamburg, 2. Dez. Präſidium und wirtſchaftspolitiſcher Ausſchuß des Hanſabundes für Handel, Gewerbe und Indu⸗ ſtrie traten in Hamburg zu einer vertraulichen Aus⸗ ſprache zuſammen, um über die zukünftige Wirt⸗ ſchaftspolitik des Hanſabundes zu beraten. Das Präſidialmitglied des Hanſabundes, Moſich, er⸗ läuterte ſeine von uns ſchon kurz erwähnten Vor⸗ ſchläge. In dem Problem der Finanzreform ſieht er eine grundſätzliche Neuordnung des Verhältniſſes zwiſchen Wirtſchaft und Staat in Richtung eines Laſtenabbaues zugunſten der Wirtſchaft. Die Ausführungen Moſichs gingen im weſent⸗ lichen darauf aus, daß eine Finanzreform, die an der Aufgabe der Einſchränkung des öffentlichen Aufgabenkreiſes vorbeigeht, bedeutungslos iſt. Die Löſung der mit der Finanzreform zuſammenhängenden Probleme iſt nicht nur eine Aufgabe der Finanzpolitik, ſon⸗ dern gleichzeitig Aufgabe der allgemeinen Wirt⸗ ſchafts⸗,„Verkehrs⸗ und Sozialpolitik und nicht zu⸗ letzt der Verwaltungspolitik. Die Finanz⸗ reform muß ein Glied ſein für eine vollſtändige Neuorientierung der ge⸗ ſamten Wirtſchafts politik, während es andererſeits falſch iſt, die Finanzreform durch einen iſolterten Geſetzgebungsakt auf dem Gebiete der Finanz⸗ und Steuerpolitik zur Durchführung zu bringen. Alſo nur, wenn alle Faktoren einheitlich zuſammenwirken, kann ein voller Erfolg erreicht werden, deſſen wichtigſten Ausdruck man in der Senkung der Arbeitsloſigkeit, des Zinsfußes und des allgemeinen Preisniveaus zu ſehen haben werde. Den Zweck der Finanzreform auf breiteſter Grund⸗ lage ſieht Moſich in der Schaffung neuer Arbeitsmög⸗ lichkeiten, in der Stärkung ber Kapitalbildung und in der Steigerung der Produktion, alles in allem eben in der Erneuerung der Wirt⸗ ſchaftskraft, und er ſtellt deshalb in den Mittelpunkt des Problems die Beſettigung der Arbeits⸗ loſig keit. Moſich beſchäftigte ſich dann auch noch eingehend mit den Vorſchlägen Reinholds und Stolpers. Er ſtellte ſich vor allem inſofern in einen völligen Gegen⸗ ſatz, als er jede Erhöhung der Verbrauchs⸗ ſteuern ablehnt, da eine ſolche Erhöhung gleich⸗ bedeutend mit der Erhöhung des Preisniveaus der betreffenden Gütergruppen ſei. An den Reform⸗ plänen des Reichsfinanzminiſters kritiſierte er beſon⸗ ders die Zerſplitterung der einzelnen Vorſchläge und die unüberſichtliche Geſtaltung des ganzen. Die von Moſich ſelbſt vertretenen Vorſchläge zur Finanz⸗ reform bringen eine Senkung der Geſamtſteuerlaſt in zwei Etappen um 1800 Millionen Reichsmark. Dazu ſollen treten 300 Millionen Reichsmark durch Aufhebung der Induſtrieaufbringung für Repara⸗ tionszwecke und 85 Mill.., durch Aufhebung des Zinſendienſtes der Landwirtſchaft für die Renten⸗ bankſchuld, ſo daß die Geſamtentlaſtung der Wirtſchaft demnach 2185 Mill. RM betragen würde, wovon 1485 Mill. RM. ab 1. April 1930, 700 Mill. Reichsmark ab 1. April 1932 in Fortfall kommen. Die eigentlichen unmittelbaren Steuerſenkungen be⸗ ruhen auf der Minderung der Reparationsleiſtungen des Reichshaushalts um 400 Mill. RM., einer etappenweiſen Senkung der Perſonalausgaben auf der heute bereits im Reichsbeſoldungsgeſetz gege⸗ henen Grundlage um dreimal je 100 Mill. RM., einem Abbau der Zweckaufwendungen aus der Hauszinsſteuer um 380 Mill. und einem allgemeinen Abbau ſächlicher Ausgaben in Reich, Ländern und Gemeinden im Geſamtausmaß non 720 Mill. RM. Der Plan Moſichs ſetzt neben die eigentliche Finanzreform eine Reihe wirtſchaftlicher Maß⸗ nahmen, die darauf hinwirken ſollen, die politiſchen Eingriffsmöglichkeiten auf das Volkseinkommen zurückzubrängen, um den nach wirtſchaftlichen Zweckſetzungen zur Ver⸗ wendung gelangenden Teil des deutſchen Volksein⸗ kommens entſcheidend zu vergrößern. Weiter ſprach Syndikus Droege über die wert⸗ ſchaftliche Betätigung der öffentlichen Hand, Befreiung und„Freiheitsgeſetz' Nachdem das ſogenannde„Freiheitsgeſeß“ im Reichstag die erwartete, gründliche Ableh,⸗ nung erfahren hat, iſt der weitere Verlauf dieſen politiſchen Aktion nur noch eine Angelegenheit der Deutſchnationalen und der mit ihnen verbündeten Nationalſozialiſten. In den nächſten Wochen wird die Propaganda für den Volksentſcheid noch einmal ihr Möglichſtes zu tun verſuchen. Der Erfolg wird indeſſen hinter allen dieſen krampfhaften An⸗ ſtrengungen weit zurückbleiben. In den letzten Tagen iſt dem deutſchen Volke ein politiſcher Anſchauungsunterricht gegeben worden, der ſicher noch vielem die Augen öffnen wird, die ſich bisher durch die Propaganda für das ſogenannte„Freiheits⸗ geſetz“ haben irreführen laſſen. Das Beiwort, mit dem man dieſen Geſetzentwurf in recht anmaßender Weiſe geſchmückt hat, kommt tatſächlich der Polttik zu, die nach dem Willen des Abgeordneten Hugen⸗ berg und ſeines Anhanges mit Zuchthaus beſtraft werden ſoll. Gerade in den Tagen, in denen deutſch⸗ nationale und nationalſozialiſtiſche Redner das an⸗ gebliche Freiheitsgeſetz im Reichstage anzupreiſen verſuchten, wurde die zweite Zone von der fremd⸗ ländiſchen Beſatzung fret. In Koblenz verſammelte ſich am Samstag abend am Deutſchen Eck die Bevbl⸗ kerung, um Zeuge zu ſein, wie auf der Feſte Ehren⸗ breitſtein wieder die deutſche Fahne gehißt wurde. Mit dem letzten November⸗Tag verſchwand der letzte ausländiſche Soldat und das letzte fremöländiſche Hoheitszeichen aus der zweiten Zone. Und ganz Deutſchland war im Geiſte Teilnehmer der Befrei⸗ ungsfeier, die in Koblenz, Aachen, Düren und allen Städten und Gemeinden des befretten Gebietes die Stunde der Erlöſung grüßten. Neben dieſer wirk⸗ lichen Befreiung deutſchen Landes muß die deutſch⸗ nationale Aktion mit ſamt dem angeblichen„Fret⸗ heitsgeſetz“ zu einem Schatten verblaſſen, der den Blick und das Urteil des deutſchen Volkes in ſeiner ganzen überwältigenden Mehrheit nicht mehr zu trüben vermag. Der weitaus größte Teil des Rheinlandes it nun vom Joch fremdländiſcher Beſatzung erlöſt. Man ſoll nicht überſchätzen, was damit erreicht üſt. Wir wiſſen, daß das Rheinland auch nach ſeiner Befret⸗ ung von der fremden Soldateska und von dem Regimente der Rheinlanbkommiſſion als entmtli⸗ tariſtertes Gebiet von den Beſtimmungen des Ver⸗ ſailler Vertrages abhängig bleibt. Wir wiſſen, daß die Möglichkeit der Kontrolle trotz allem weiter be⸗ ſteht. Aber deshalb iſt das endlich erreichte Ziel wahrlich doch des Feierns wert. Nun können auch unſere Brüder und Schweſtern in der zweiten Zone wieder aufatmen von dem Druck, der auf ihrem Willen, ihrem Herzen und ihrer Seele gelaſtet hat. Wir dürfen es auch nicht zu gering veranſchlagen, daß die Befreiungsſtunde für die zweite Zone ſchon am letzten Novembertage geſchlagen hat. Es iſt richtig, daß mit dem 10. Januar n. J. die Be⸗ ſatzungsfriſt in der zweiten Zone ablief. Aber es iſt noch friſch in unſerer Erinnerung, daß die erſte Zone über den Ablauf der Friſt hinaus bas Joch der Beſatzung noch ein bitteres Jahr lang tragen mußte, ehe die Stunde der Befreiung ſchlug. Wir wollen auch nicht außer Acht laſſen, daß die Räumung der zweiten Zone bis zum letzten Dezember⸗Tag verſprochen war u. daß ſie bis zum letzten November⸗ Tag durchgeführt wurde. Immerhin Grund genug, von einem Fortſchritt zu ſprechen und ſich bieſes Fort⸗ ſchrittes im Intereſſe der rheiniſchen Bevölkerung zu freuen. Engländer und Belgier ſtehen nun nicht mehr auf deutſchem Boden. Nur die Franzoſen halten noch die britte Zone beſetzt. Niemand vermag heute mit voller Beſtimmtheit zu ſagen, ob ihr letzter Ver⸗ treter am 30. Juni wirklich vom deutſchen Boden verſchwunden ſein wird, wie es in der Haager Ver⸗ einbarung zugeſagt iſt. Zweifellos werden in Frank⸗ reich noch allerlei Ausflüchte gemacht. Aber wir können uns doch nach der glatten Räumung der zweiten Zone vor dem feſtgelegten äußerſten Termin der Erwartung hingeben, daß der moraliſche Zwang und die Rechtskraft der Verpflichtung ſtärker ſein werde als alls wiberſtrebenden franzöſiſchen Elen 2 2. Seite. Nr. 560 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 2. Dezember 1929 mente. So können wir die Räumung der zweiten Zone als den Auftakt zu der nahen, endgültigen Be⸗ freiung des Rheinlandes von fremder Beſatzung be⸗ trachten, und es ſteht heute ſchon feſt, daß das deutſche Volk angeſichts dieſer unzweifelhaften Erfolge unſerer äußeren Politik in ſeiner ganz überwäl⸗ tigenden Mehrheit nicht in der Stimmung und nicht geſonnen ſein wird, mit dem Stimmzettel des Volks⸗ entſcheides ein Verdammungsurteil über dieſe Poli⸗ tik abzugeben. Daß auch die Laſten des Young⸗ Planes auf die Dauer nicht erträglich ſein werden, wiſſen wir ganz genau. Aber wir wiſſen ebenſogut, daß uns das„Friheitsgeſetz“t alle mühſam er⸗ rungene Freiheit wieder zerſchlagen würde, ohne uns die Reparationslaſt auch nur um das allergeringſte Gewicht zu erleichtern. Mit die⸗ ſer Ueberzeugung können wir ruhig dem Ergebnis des Volksentſcheides entgegenſehen. Ob die Deutſchnationalen der weiteren Entwick⸗ lung mit derſelben Ruhe und Gelaſſenheit begegnen können, will uns ſehr zweifelhaft erſcheinen. Es wird auch ihnen ſchon klar geworden ſein, daß die Politik ihres Führers Hugenberg ſich bitter an ihnen rächen muß. Eine Politik, die Waſſer auf die Mühlen der Rechtsradikalen treibt und den geſamten bürgerlichen Parteien den Fehdehandſchuß hinwirft, muß ihre verhängnisvollen Rückwir⸗ kungen auf den Beſtand der deutſchnationalen Partei ausüben. Bei der Behandlung des ſogenann⸗ ten„Freiheitsgeſetzes“ im Reichstag iſt die Spaltung noch einmal vermieden worden. Der Abgeordnete Hugenberg hat nachgeben müſſen, indem er der Oppoſition geſtattete, ihre Abneigung gegen den 8 4 des Entwurfs durch Nichtteilnahme an der Abſtim⸗ mung Ausdruck zu verleihen. Wie in Kaſſel, ſo war auch im Reichstag die Wahrung einer möglichſt ge⸗ ſchloſſenen Front nach außen die Parole. Aber auf die Dauer werden die ſcharfen Gegenſätze, die ſich in der letzten Zeit entwickelt haben, nicht innerhalb der⸗ ſelben Partei beiſammenwohnen können. Bis zum 29. Dezember wird man ſich nach Möglichkeit ver⸗ tragen. An dem Tage aber, an dem der Partei⸗ vorſitzende Hugenberg ſeine Ntederlage be⸗ kennen muß, wird dee Abrechnung be⸗ ginnen. Verſchärfung der polniſch⸗ruſſiſchen Beziehungen (Telegraphiſche Meldung) * Warſchau, 1. Dez. Die Abberufung des ſowfetruſſiſchen Geſandten Bokomolow wird in der polniſchen Preſſe leb⸗ haft kommentiert. Im allgemeinen glaubt man eine Verſchärfung der polniſch⸗ruſſiſchen Beziehungen feſtſtellen zu können. Die Verſuche Bokomolows, er⸗ trägliche Beziehungen mit Polen herzuſtellen, ſind auſcheinend erfolglos geweſen. Noch in der allerletz⸗ ten Zeit war die Sowjetgeſandtſchaft fortwährenden Angriffen der polniſchen Preſſe ausgeſetzt. Lit⸗ winow hat inzwiſchen dem polniſchen Geſandten in Moskau, Batek, ſein Bedauern über die polen⸗ feindlichen Kundgebungen in Charkow und Kiew ausgeſprochen und gleichzeitig verſichert, daß die bei dieſer Gelegenheit verbrannte Puppe nicht Marſchall Pilſudſki darſtellen ſollte. Die polniſchen Blätter er⸗ klären ſich aber mit dieſer Entſchuldigung⸗ nicht zu⸗ frieden und behaupten, daß die Sowjets die anti⸗ polniſchen Kundgebungen nicht richtig darſtellen. Was der Abzug der Beſatzung für das befreite Gebiet bedeutet, das mögen einige Zahlen für die Stadt Aachen zeigen. Die Höchſtzahl der Truppen⸗ ſtärke betrug in Aachen etwa 9000 Mann, der Durch⸗ ſchnitt in den letzten Jahren etwa 4000. Die Höchſt⸗ ziffer der beſchlagnahmten Räume belief ſich auf 2750 Räume und über 1000 Privatquartiere. Im ganzen ſind der Stadt 31 Millionen Reichs⸗ mark Beſatzungskoſten entſtanden. Eine traurige Bilanz iſt auch die Ausweiſung von 394 Beamten und Angeſtellten mit ihren Familien. Abſturz eines franzöſiſchen Poſtflugzeugs — Paris, 1. Dez. Nach einer Meldung aus Mad⸗ rid iſt in Malaga ein franzöſiſches Poſtflugzeug, das nach Caſablanca unterwegs war, abgeſtürzt und ver⸗ brannt. Die beiden Inſaſſen, der Pilot und der Funkentelegraphiſt, kamen ums Leben. Zentrumspolitik in Baden Eine polemiſche Rede des Innenminiſters Der Landesausſchuß der badiſchen Zentrumspartei trat am Sonntag unter dem Vorſitz des Prälaten Dr. Schofer in Anweſenheit des Staatspräſiden⸗ ten Schmitt, des Innenminiſters Wittemann, des Landtagspräſidenten Dr. Baumgartner und des Reichsminiſters a. D. Köhler zu einer ſtark beſuchten Sitzung zuſammen, in der er die Bildung der badiſchen Regierung, die Reichspolitik, die außen⸗ politiſche Lage, die Wirtſchaftslage, die großen Sor⸗ gen für die Landwirtſchaft, Arbeiterſchaft und die Induſtrie des Grenzlandes Baden behandelte. In einer Entſchließung billigte der Landes⸗ ausſchuß einmütig die Haltung der Zentrumsfrak⸗ tion in der Frage der Regierungsbildung und ſprach der Zentrumsfraktion, insbeſondere ihrem Vorſitzen⸗ den Dr. Schofer, für ihre Haltung Dank aus. Hin⸗ ſichtlich der beabſichtigten Neuregelung der Tabak⸗ beſteuerung und der Ankündigungen bezüglich eines Tabakmonopols verweiſt der Landesausſchuß auf die ſchweren Schäden, die durch Verwirklichung dieſer Pläne dem Grenzlande Baden zugefügt wer⸗ den, die Zentrumsabgeordneten in Reichs⸗ und Land⸗ tag werden erſucht, mit aller Kraft ſich in der Rich⸗ tung zu bemühen, daß die beoͤrohten Intereſſen des badiſchen Tabakbaues und der Tabakinduſtrie keine weitere Schädigung erfahren und die bereits ein⸗ getretene Schädigung alsbald behoben werden. Aus Freiburg wird uns berichtet: Den Vor⸗ abend der Sitzung des Landesausſchuſſes benutzbe der neue badiſche Innenminiſter Witte mann, um ſich den Freiburger Zentrumswählern vorzuſtellllen. Offenbar hatte ſich der Miniſter auf ſeinen Zuhörer⸗ kreis eingeſtellt. Wer etwa erwartet hatte eine ernſthafte politiſche Rede zu hören, wurde ent⸗ täuſcht. In ſeinen reichlich auf Maſſenwirkung ab⸗ gestellten Ausführungen beſchäftigte ſich Miniſter Wittemanm zunächſt und in der Hauptſache mit den Zeiten vor der Wahl und der Koalitionsverhand⸗ lungen, Er wiederholte dabei den bekannten Stand⸗ punkt der Zentrumspartei, die groß und edelmütig auf das Kultus miniſterium, auf das ſie in erſter Vine ſelbſtperſtändlich Auſpruch gehabt häbbe, zu⸗ gunſten der Sozialdemokratie verzichtet hätte. Die Demokraten hätten ſich ſelbſt den Stuhl vor die Tür geſetzt und die Liberalen wären ungeſchickt genug ge⸗ weſen, die Tür von außen zuzuſchlagen. Wenn man jetzt machtvolle Oppoſition ankündige, ſo ſei das einigermaßen lächerlich und für die Regierungspar⸗ teten durchaus nicht beunruhigend, denn ſte gedäch⸗ ten die Politik der Weimarer Koalition fortzuſetzen. Wenn der bisherige Miniſter Leers in Rede und Schrift Oppoſition ankündige, ſo könne er nur an den bekannten Vers von dem Knaben erinnern, der in die Quelle ſpucke, aus der er bisher getrunken habe. Der Redner würzte mit ähnlichen geſchmack⸗ vollen Zitaten und Vergleichen ſeine ganze Rede. Mit Bezug auf einen Artikel in der„Neuen Zürcher Zeitung“ über die Regierungsbildung, in dem von den Verhandlungen als Kinotheater geſprochen wurde, meinte der Miniſter, dieſes wahre Wort in dem ſonſt verwirrten Artikel erinnere ihn an eine Irrenanſtalt, auch die Irren hätten manchmal lichte Momente. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß der Mi⸗ niſter gegen den Unitarismus und den„Berolinis⸗ mus“, bekanntlich das jüngſte Schlagwort in dem antiquierten föderaliſtiſchen Schlagwortbukett, zu Felde zog. Das poſitive Ergebnis des Abends war infolge⸗ deſſen recht mager. Zur Frage der Koalitionserwei⸗ terung ſagte Wittemann, daß eine Erweiterung wohl möglich ſei, aber diejenigen, die die Tür von drau⸗ ßen zugeſchlagen hätten, müßten hübſch brav wie die artigen Kinder anklopfen und bitte bitte ſagen. Wenn an die Regierung die Frage der Konkor⸗ datsver handlungen herantrete, ſo werde ſie ſich dieſen Verhandlungen nicht verſchließen. Das Zentrum werde ſein Möglichſtes dabei tun, damit Recht werde, was Recht ſei, ohne daß die Intereſſen des Staates geſchädigt würden. Ob es allerdings die- Frage der Dotationen ſo löſen könne, wie die Kirche es unter Berückſichtigung der beim Reichs⸗ deputationshauptſchluß übernommenen ſtaatsrecht⸗ lichen Verpflichtungen billigerweiſe verlangen könne, ſeti ungewiß, da der Abſchluß des Konkordates auch von der Zuſtimmung der Sozialdemokratie ab⸗ hängig ſei. Erfreulicherweiſe kündigte der Miniſter Sparſamkeit und Verwaltungsverein⸗ fachung an. Da er als früherer Präſident des Rechnungshofes ja einen guten Einblick in den Ver⸗ waltungsapparat des Landes hat, ſo dürfte es ihm an Gelegenheit, ſein Verſprechen in die Tat umzu⸗ ſetzen, nicht fehlen. Im übrigen darf man natürlich dem polemiſchen Teil ſeiner Ausführungen keinerlei beſondere Be⸗ deutung beimeſſen. Sie ſind das gute Recht des Parteipolitikers, haben allerdings im Munde eines Miniſters unmittelbar bei Beginn ſeiner Miniſter⸗ tätigkeit einen etwas ſonderbaren Klang. It. Stagatenſtreit um Polarland (Telegraphiſche Meldung) — Waſhington, 2. Dez. Der erfolgreiche Südpolflug des Kommandanten Byrd hat die Auseinanderſetzungen über das Be⸗ ſützrecht an den arktiſchen Regionen, das bereits Gegenſtand eines Notenwechſels zwiſchen dem Staats⸗ departement und der engliſchen Regierung geweſen iſt, ohne daß dadurch eine Entſcheidung herbeigeführt worden wäre, erneut in den Mittelpunkt des Inter⸗ eſſes gerückt. Die„Waſhington Poſt“ lehnt die engliſchen Anſprüche auf das Südpolgebiet in ziemlich ſchroffer Form ab und behauptet, der ame⸗ rikantiſche Leutnant Wilkers habe dieſe Gegend bereits im Dezember 1832 entdeckt, während der eng⸗ liſche Forſcher Roß ſeine Reiſe erſt 1840 unternom⸗ men habe. Außerdem habe Byrd Gebiete überflo⸗ gen, die bisher völlllig unbekannt geweſen ſeien. Die Gebiete müßten durch den Flug für die Vereinigten Staaten in Beſitz genommen werden. * Die„Chicago Tribune“ vertritt einen ähn⸗ lichen Standpunkt und weiſt in dieſem Zuſammen⸗ hange auf den vermutlichen Reichtum der neu⸗ entdeckten Gebiete an Kohlen und Erzen hin. Außerdem ſei das Südpolgebiet, das Europa an Ausdehnung übertreffe, von größter Wichtigkeit für die kürzeſte Luftverbindung von Südamerika nach Afrika und Auſtralien. 26 Todesopfer einer Kältewelle (Telegraphiſche Meldung) Newyork, 2. Dez. Die Kältewelle, die im Süden bis nach Florida reichte, iſt vorüber. Nach den Blättern ſind ihr ins⸗ geſamt 26 Menſchen zum Opfer gefallen, davon elf in Illinois und neun in Ohio. Der Sach⸗ ſchaden iſt außerordentlich groß. * Orkan an der Neufundlandküſte Saint Johns(Neufundland), 2. Dez.(United Preß.) Ein ſchwerer Orkan hat die Küſte Neufund⸗ lands heimgeſucht. Seit 48 Stunden wütet der Sturm mit un verminderter Intenſität und man fürchtet, daß zahlreiche kleine Küſtendampfer umge⸗ kommen ſind. Ein holländiſcher Dampfer berichtete durch Funkſpruch, daß er 9 Perſonen von einem Schoner an Bord genommen habe, der 150 Meilen von der Küſte von Saint Johns entfernt unterging. Gleichzeitig wird berichtet, daß ein kleiner Lotſen⸗ dampfer in dem Sturm umkam. Die fünfköpfige Be⸗ ſatzung ertrank. — London, 2. Dez.„Daily Mail“ berichtet aus Riga, Prinzeſſin Sophie Lieven, die Schwägerin des letzten Lord⸗Mayors von London, Sir Kynaſton Studd, ſei in Moskau verhaftet und von der.P. U. nach dem Lubianka⸗Gefängnis gebracht worden. Letzte Meldungen Mord — Dortmund, 2. Dez. In der vergangenen Nacht wurde in der zweiten Kampfſtraße eine Frau Martha Kiefer mit einer ſchweren Stichverletzung am Halſe tot aufgefunden. Die tödliche Verletzung war ihr mit einem ſpitzen Fleiſchmeſſer beigebracht worden und zwar mit ſolcher Wucht, daß es abgebrochen war. Die Kriminalpolizei hat bereits eine Spur aufgenom⸗ men und hofft, den Täter in kurzer Zeit zu finden. Vatermord eines Geiſteskranken — Biſchofswerda, 2. Dez. Im benachbarten Kirch⸗ dorf Uhyſt wurde heute nacht der in ſeinem Bette ſchlafende 77 Jahre alte Rentenempfänger Knichatar von ſeiner 35 Jahre alten geiſtes⸗ kranken Tochter mit einem Beil erſchla⸗ gen. Der Tod trat auf der Stelle ein. Die geiſtes⸗ kranke Tochter war ſeit Auguſt aus der Anſtalt Arnsdorf beurlaubt. Landtagsabgeordneter Meyer⸗Rheine geſtorben — Berlin, 2. Dez. Der ſozialdemokratiſche Land⸗ tagsabgeordnete Auguſt NMeyer⸗Rheine, Wahl⸗ kreis 17 Weſtfalen⸗Nord, iſt Sonntag nachmittag in Berlin geſtorben. Der Abg. Meyer gehörte dem Land⸗ tag ſeit 1919 an und ſtand im 58. Lebensjahre. Profeſſor Max Weber beim Reichspräſidenten — Berlin, 2. Dez. Der Reichspräſident empfing heute den Präſidenten des internationalen Komitees vom Roten Kreuz in Genf, Profeſſor Max Weber. Präſident Weber war von dem Präſidenten des gräſident Weber war von dem Präſidenten des deutſchen Roten Kreuzes, Herrn von Winter⸗ fell d, begleitet. Tardien unterhandelt — Paris, 2. Dez. Miniſterpräſident Tardien hatte geſtern abend Beſprechungen mit dem pol⸗ niſchen Botſchafter Grafen Schlappowski und dem rumäniſchen Außenminiſter Mironeſeu, die ſich höchſt⸗ wahrſcheinlich auf die Frage der Oſtrepara ttonen und die Vorbereitungen der Haager Konferenz bezogen haben. Die Einſturzkataſtrophe in Marſaille — Marſeille, 2. Dez. Die Zahl der infolge des Einſturzes von zwei Häuſern zu beklagenden Opfer ſteht noch nicht genau feſt. Bisher ſind 12 Tote gezählt worden, doch befürchtet man, daß noch fünf Leichen unter den Trümmern liegen. Mexikaniſches — Mexiko, 2. Dez. Maria de Vidal, die ſeinerzeit bet einem Schönheitswettbewerb zur Miß Mexiko gewählt worden iſt, iſt geſtern von der An⸗ klage des Mordes freigeſprochen worden. Sie hatte ſeinerzeit ihren Gatten, den General Vidal, erſchoſſen, als ſie erfuhr, daß er bereits verheiratet war und ſich wegen Bigamie vor Gericht zu verantworten haben werde. Deulſche Volkspartei Donnerstag, 5. Dezember, abends 87 Uhr, im unteren Nebenzimmer des Wartburg⸗Hoſpiz, Fa, 8/9 Bezirksvereinsverſammlung der Unterſtadt. Freitag, 6. Dezember, abends 8 Uhr, im unteren Nebenzimmer des Ballhauſes i Nikolausabend der Jungmädchengruppe Wir verweiſen ſchon heute auf die in acht Tagen am Montag, 9. Dezember, abends 8 Uhr, im großen Saale des Wartburg⸗Hoſpizes, F 4, 8/9, ſtattfindende Mitgliederverſammlung. Unſere Landtagsabgeordneten: Rechtsanwalt Dr. Waldeck und Gauvorſteher Menth t werden über „Die Badiſchen Landtagswahlen und die Regie⸗ rungsbildung“ berichten. Die Zuſammenkunft der Frauengruppe iſt auf Mittwoch, 11. Dezember verſchoben. Der Vorſtand. Völkerbund vis à vis Uraufführung am Mainzer Stadttheater Intendant Klitſch, der ſeit zwei Jahren an der Mainzer Bühne tätig iſt und deren künſtleriſchen angebahnt hat, China finanziert. Das iſt der Inhalt dieſes ziemlich dürftigen, dra⸗ matiſch äußerſt lahmen Schauſpiels, das mit allerlei Phraſen operiert, die obendrein noch in großen Let⸗ tern als Lichtbild gezeigt werden, das uns ein Flie⸗ gerbombardement aus der Kellerperſpektive zeigt und andere, mehr oder minder erfreuliche Dinge in einer teils kitſchigen, teils kindlichen Weiſe vor⸗ Uhrt. . Von dramatiſcher Entwicklung, von Szenen⸗ ſteigerung, von pfychologiſcher Geſtaltung und Charakterzeichnung weiß Otto Rombach nichts, und der einzige Witz, den er ſich leiſtet, iſt der, daß der ehemalige Geſchützfabrikant und Hauptmilitariſt zum luß die löbliche Abſicht kundgibt, ſich in Genf eine ette Villa ausgerechnet gegenüber dem Völker⸗ Adsgebäude zu bauen. 8 Das Publikum, unter dem man viele auswär⸗ tige Theater- und Preſſeleute ſah, nahm die Neuheit zunächſt recht kühl auf. Die ausgezeichnete Darſtel⸗ lung mit Ernſt Günther Schiffner in der tragenden Rolle des Lord Haſting, führte aber ſchließlich zu freundlichen Beifallsbezeugungen, und als dann der jugendliche Dichter ſelbſt im Kreiſe der Mitwirkenden erſchien, da gab es ſogar recht kräf⸗ tigen Applaus und wiederholte Hervorrufe. Das beweiſt allerdings nichts für das Rombachſche Schauspiel, denn das Mainzer Premierenpublikum klatſcht immer und unentwegt, wenn es einen leib⸗ haftigen Dichter auf der Bühne ſieht, bb ihm nun ſein Stück zuſagte oder nicht. Man kann in dieſem Falle ſelbſt nicht einmal von einem Achtungserfolg ſprechen. Es handelte ſich vielmehr um einen glatten Durchfall, den das Auditorium ganz gegen ſeine eigene Ueberzeugung zu einem Erfolg zu ſtempeln verſuchte. 1 O Rektoratswechſel in der Karlsruher Techni⸗ ſchen Hochſchule. In Anweſenheit von Vertretern der Behörden, an der Spitze Staatspräſident Dr. Schmitt und Oberbürgermeiſter Dr. Finter, der Rektoren der Univerſität Heidelberg und Han⸗ delshochſchule Mannheim und einer überaus gro⸗ ßen Anzahl von Freunden und Gönnern der Hoch⸗ ſchule und der Studierenden ſelbſt fand die Feier des Rektoratswechſels in der üblichen Weiſe ſtatt. Nach dem Einzug der Ehrengäſte, Profeſſoren und Chargierten und einem Vortrag des Akademiſchen Orcheſters erſtattet der Prorektor Prof. Dr. Wul⸗ zinger den Jahresbericht, nachdem er allen maß⸗ gebenden Faktoren für das der Hochſchule ſtets ent⸗ gegengebrachte Wohlwollen gedankt und der inzwi⸗ ſchen verſtorbenen Profeſſoren wie auch der gefal⸗ lenen Angehörigen der Hochſchule ehrend gedacht hatte.— Der neue Rektor Profeſſor Dr. Stock ſprach über das Thema„Die Techniſche Hoch⸗ ſchule am Scheidewege“ Er unterſtrich nach⸗ drücklich die Forderung einer tiefgehenden Umge⸗ ft altung des techniſchen Hochſchulunterrichts im Sinne einer Entſchulung und ſtärkeren Betonung der allgemeinen wiſſenſchaftlichen Fundamente. Durch Verkürzung der Stundenpläne ſolle dem Studierenden Zeit zum eigenen Arbeiten gegeben werden. Höchſtes Ziel ſei die Erziehung des Menſchen zur inneren Selbſtändig⸗ keit. Damit erfülle die Hochſchule auch eine ſtaats⸗ bürgerliche Aufgabe. An die verſchiedenen Abteilun⸗ gen richtete der Redner den Appell, mit der Umſtel⸗ lung bald zu beginnen. Die Regierung und das Unterrichtsminiſterium mögen ſie dabei unterſtützen. Mit dem Deutſchlandlied fand die von Vorträgen des Akademiſchen Orcheſters umrahmte Feier ihr Ende. Theater und Muſik J Erſtes Hauskonzert der Hochſchule für Muſik mit Werken von Joſeph Haas. Unter dem Titel „Muſiker von heute“ iſt an der Hochſchule für Muſik eine Reihe von Vortragsabenden ins Leben gerufen worden, die den Zweck verfolgt, intereſſierte Kreiſe des Publikums mit dem Schaffen moderner Tou⸗ ſetzer bekannt zu machen, und zwar durch einführende Vorträge und Aufführungen ihrer Werke. Wie Dr. Karl Laux, wohl der beſte Kenner des Schaf⸗ fens von Haas, in ſeiner einleitenden, knappen, aber überſichtlichen Rede hervorhob, hat man Joſeph Haas mit voller Abſicht an die Spitze der Vortragsreihe geſtellt, weil er unter den Muſikern, die ſich zur neuen Muſtk bekennen, am deutlichſten die Verbin⸗ dung mit der Vergangenheit aufrecht erhält. Dr. Laux gab einen Ueberblick über den Lebenslauf und die wichtigſten Schaffensgebiete des Tonſetzers, in deſſen Werken die gelockerte, motiviſche Arbeit das Urphänomen bildet, deſſen Muſik aber auch von jener Leichtigkeit getragen iſt, die Nietzſche herbei⸗ ſehnte. Konzertmeiſter Otto Spamer eröffnete die muſikaliſchen Vorträge mit ausgewählten Stücken aus der Suite„Grillen“ für Violine und Klavier und wird allen Wünſchen des Komponiſten durch ſeine leichtbeſchwingte Wiedergabe vollkommen ge⸗ recht. Fräulein Karoline Müller⸗Contwig, eine Schülerin der hervorragenden Geſangs⸗ pädagogin Franziska Martienſſen(München) trat mit ihrem hellklingenden Sopran, der alle Vor⸗ züge der ausgezeichneten Schulung aufweiſt und mit wohlabgewogener Schattierung für die Liederreihen „Geſänge an Gott“ und„Lieder vom Leben“ ein. Profeſſor Willy Rehberg trug in ſeiner bekannt meiſterhaften Art den Eyklus„Deutſche Reigen und Romanzen“ vor, der manches koſtbare Juwel ent⸗ hält. Walter Kötſcher erweckte mit feinem Hu⸗ mor die ſeltſamen Stimmungen, die in den zwet „Grotesken für Cello und Klavier“ ihr Weſen trei⸗ ben. Als unermüdlicher Begleiter wirkte Heinz Mayr am Flügel. Die vorzügliche Darbietung durch alle Ausführenden, namentlich die liebevolle Art und Weiſe, mit der ſich Kunſtkräfte, die ihr Inſtrument meiſterhaft beherrſchen, bereiteten dem Komponiſten, Profeſſor Joſeph Haas, der durch ſeine Anweſenheit dem Hauskonzert eine beſondere Weihe verlieh, eine ſolche Freude, daß er gerne Anlaß nahm, allen Aus⸗ führenden für ihre Mitwirkung an der ſeinem Shaffen gewidmeten Morgenfeier ſeinen herzlichſten Dank auszuſprechen. C. e Konzert der Violinklaſſen Leonore Gerſtsheim⸗ Fuchs. Eine Produktion, die ſich inſoferne vortell⸗ haft von den meiſten Schülerabenden abhob, als ſie Tanzweiſen und Tanzformen verſchiedener Völker und Zeiten zur leitenden Norm des Programms machte. Enſemble⸗Vorträge wechſelten mit Solo⸗ Vorführungen, das überaus reichhaltige Programm wies eine Ueberſicht der bekannteſten Namen der Muſikgeſchichte auf, leuchtende Geſtirne neben ſchwächer ſchimmernden Himmels⸗ körpern. Aus der Fülle der Darbietungen können wir aus Raumrückſichten nur einige wenige namhaft machen, die den Durchſchnitt in irgend einer Weiſe überragten. So ftelen Margrit Silberſtein und Giſela Fuchs durch beſonders ſauberes Spiel auf, Hans Hindemith verheißt durch guten Ton eine ſchöne Zukunft, einen günſtigen Eindruck erweckte fernerhin Guſtav Bieſalſki, Erwin Nöltner überraſchte durch Weichheit der Tongebung, Hans 1 . Montag, den 2. Dezember 1929 1 Nene Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 560 Städtiſche Nachrichten Stillegung der Lanzwerke Wegen Inventuraufnahme vom 15. Dezember bis einſchließlich 7. Januar Die Verwaltung der Hei nrich Lanz.. Mannheim hat die völlige Stillegung des Betriebes vom 15. Dezember bis 7. Januar wegen Inventuraufnahme verfügt. Außerdem iſt mit Wirkung vom 2. Januar eine Verkürzung der Arbeitszeit in verſchiedenen Büroabteilungen auf 34 Stunden wöchentlich bei entſprechender Ge⸗ haltskürzung der Angeſtellten vorgeſehen. Wir wir hören, handelt es ſich hierbei um eine vo rſorg⸗ lich e M aß nahme, die erſt in Kraft tritt, wenn ſich bis nach den Feiertagen die Wirtſchaftslage weiter verſchlechtert. Betroffen werden etwa 2000 Arbeiter. 3½ Ahr⸗Ladenſchluß am Heiligen Abend in Mannheim Wie der D. H. V. uns mitteilt, haben der Manu u⸗ heimer Ein zelhandels verband und die Angeſtelltengewerkſchaften die Verein⸗ barung getroffen, daß in dieſem Jahre die Laden⸗ geſchäfte am Heiligen Abend um 5½ Uhr geſchloſſen werden. Damit hat Mannheim den übrigen Städten ein ſchönes Vorbild gegeben. Was das Volk vom Dezember ſagt Mit dem Dezember rücken wir erſt in den Win⸗ ter ein. Was wir im November davon verſpürt haben, ſind nur leichte Vorboten geweſen. Dem De⸗ zember vertraut der Landmann ſchon mehr. Er ſagt: Kalter Dezember, zeitiger Frühling. *. Kalter Dezember und fruchtreich Jahr Sind vereinigt immerdar. * Kalter Dezember mit Schnee Gibt reichlich Korn auf der Höh. *. Im Dezember ſei der Winter kühn, Weihnacht ſei nur im Zimmer grün. Den Lostagen wird beſonderes Augenmerk gewid⸗ met; davon heißt es: Fließt Nikolaus(6. Dezbr.) noch Birkenſaft, Dann kriegt der Winter keine Kraft. Vom Charakter des weihnachtlichen Wetters ſchließt der Landwirt mit Vorliebe auf die Zukunft. Vor allem liebt er Weihnachten im Schnee. Hängt zu Weihnachten Eis an den Weiden, Kann man an Oſtern Palmen ſchneiden. * 5 Weihnachten im Dreck. Gibt der Geſundheit ein Leck. 1 0 Weihnachten warm und naß, Leere Speicher, leeres Faß. 133 Grüne Weihnachten, weiße Oſtern. * Nach grüner Weihnachtsfeier Deckt Schnee die Oſtereier. 5* Wildgänſe auf offenem Waſſer Iſt der Winter ein naſſer. Dagegen: Fette Vögel und Dachſe, Pfeift im Winter die Achſe. a. Eggenſtaub und Winterfroſt Machen den Bauern wohlgetroſt. * Viel Haubenlerchen auf den Straßen, Wird noch lang der Nordwind blaſen. Da wir das Wetter nicht nach unſerem eigenen Gut⸗ dünken machen können, ſo ſprechen wir mit dem gläubigen Bauersmann: Iſt's grün auf unſerer Weihnachtsfeier, Gibt's manchmal Schnee bei Oſtereier; Doch wie das Wetter ſich geſtaltet: Bei Jahresſchluß die Hände faltet! 1 Bei dem Raubverſuch auf die Kaſſe der katholi⸗ ſchen Medizinalvereine war es der Beherztheit der Angeſtellten, wie der ſofort und furchtlos aufgenom⸗ menen Verfolgung durch Paſſanten zu verdanken, daß der Raub mißglückte und der Täter im belebtbe⸗ ſten Straßengewühl dingfeſt gemacht werden konnte. Daß heute morgen nach zehn Uhr ein Ladenranb gelingen und die Täter entkommen konnten, iſt nur dem unglaublichen Verhalten eines Chauffeurs, der mit ſeinem Auto vorm Nachbarhaus hielt, und eine Verfolgung unter dem Vorwand, er mütſſe auf einen Kranken warten, ablehnte und der Hilfloſigkeit des Sohnes, eines in der Nähe wohnenden Bäckermeiſters zu verdanken. Der Letztere ſtand mit ſeinem Fahrrad vor dem beraub⸗ ten Geſchäft, hörte die Einzelheiten des Geſprächs über den geplanten Raub zwiſchen den beiden Tä⸗ tern, und verhielt ſich nicht nur dabei noch teil⸗ nahmslos, ſondern ſah ſogar zu, wie die Täter ihren Raub aus dem Schaufenster(genau nach dem vor⸗ her abgeſprochenen Plan) nahmen und war zu feige, ihnen auch nur mit dem Rade nachzufahren. Im Hauſe Rheinhäuſerſtraße 16 betreibt Herr Ph. Zimmermann ein An⸗ und Verkaufsgeſchäft von Möbeln und Waren aller Art. 5 Während Herr Zimmermann in ſeinem Geſchäft in der Stadt tätig iſt— was wahrſcheinlich eine Stunde vor dem Ueberfall der eine der Täter erkundete— war ſeine Frau heute früh allein in dem etwa Mannheimer Sängerbund Ferdinand Langer⸗Abend Es war während einer Orcheſterprobe zu„Tannhäuſer“, als der energiſche Autokrat Vinzenz Lachner auf einen Violiniſten aufmerkſam wurde, der für einen erkrankten Muſiker als Aushilfe dienen ſollte und zunächſt nur die Aufgabe hatte, den leeren Platz auszufüllen ohne mitzu⸗ ſpielen. Von der Macht der Muſik hingeriſſen, die ſein ganzes Sinnen und Denken erfüllte, begann der junge Mann, des ſtrengen Verbotes gänzlich vergeſſend, mitzu⸗ ſpielen. Plötzlich klopfte Lachner ab und fragte:„Wie heißt du?“„Ferdinand Langer““ ertönte es aus der Nähe des Orcheſterraumes.„Es iſt gut, du kannſt mitſpielen,“ entſchied der Geſtrenge und beſchied ihn nach Probe zu ſich. Lachner nahm ſich des jungen Mannes an und führte ihn in die Geheimniſſe der Harmonielehre und des Kontrapunktes ein. Der junge Mann wirkte nun als Celliſt, wurde bald darauf mit einem Jahresgehalt von 100() Gulden als wohlbeſtallter Orcheſtermuſiker ver⸗ pflichtet und ſtieg ſpäterhin zur Würde eines Kapellmei⸗ ſters auf. Es war der unvergeßliche Ferdinand Langer, einer der beharrlichſten Vorkämpfer für Rich. Wagner. Der Sängerbund Mannheim darf es ſich als beſonderes Verdienſt anrechnen, in einer muſikaliſchen Abendfeier des einſtigen Hofkapellmeiſters gedacht zu haben, umſomehr, als unſerer Generation die Kenntnis von Langers muſi⸗ kaliſcher Hinterlaſſenſchaft vollkommen fehlt. Wohl wurden am Mannheimer Nationaltheater mit großem Erfolg Lan⸗ gers Opern aufgeführt, die auch dadurch bemerkenswert ſind, daß manche Libretti von dem hochgebildeten Druckerei⸗ beſitzer Dr. Haas herrühren, ſie wurden wegen ihres Melodienreichtums hochgeſchätzt aber es fehlte ihnen die richtige dramatiſche Spannkraft. Aus dem reichen Schaffen Langers hob Muſikdirektor Guggenbühler Männer⸗ chöre u. Lieder heraus, die einen Einblick in die Kompoſi⸗ tionsweiſe des liebenwürdigen Muſikers gewährten. Zu Be⸗ ginn der muſikaliſchen Abendfeier hielt der 1. Vorſitzende des Sängerbundes, Herr Proſeſſor Dr. Karl Drös, eine Gedͤenkrede, in der er in wenigen Zügen ein Bild des Muſikers Langer zeichnete und ſeine harte Jugend und das langſame Emporringen ſchilderte. Gerade ſein beharr⸗ liches Eintreten für Rich. Wagner ſchuf ihm viele Feinde, man berief 1876 einen auswärtigen Künſtler, um ja nicht den begeiſterten Wagnerianer Langer an eine leitende Stelle kommen zu laſſen. Langer zog die Konſequenzen, übernahm die Leitung des„Liederkranzes“ Mannheim und erteilte Muſikunterricht. Wohl erhielt er verlockende Anträge an auswärtige Bühnen, aber er fühlte ſich mit Mannheim zu ſehr verwachſen, um ſeine zweite Heimat verlaſſen zu können. 1877, als Emil Heckel ins Theater⸗ Comité eintrat, erfüllte ſich Langers ſehnlichſter Wunſch er wurde als Kapellmeiſter an das Mannheimer Hoftheater berufen. Daneben behielt er die Leitung des Geſang⸗ Mieder ein Ladenraub am hellen Tage 150 Meter von der Polizeiwache Rhein⸗ häuſerſtraße entfernten Geſchäft, das bei der Woh⸗ nung der Eheleute liegt. Frau Z. hörte, wie kurz nach zehn Uhr die Ladentüre ſo heftig auf⸗ geriſſen wurde, daß ſie an die Wand anſchlug. Sie eilte aus der Küche in den Laden und gewahrte einen etwa 20 jährigen Mann an der Laden⸗ theke, auf dem die Regiſtrierkaſſe ſich befindet, ſtehen. Der Mann ſah wie ein harmloſer Kunde aus. In dieſem Augenblick ſprang der zweite Täter zum Laden herein, rückte ein vor dem Schiebefenſter des Schaufenſter ſtehendes Zimmergrammophon beiſeite, packte mit einem raſchen Griff fünf zum Teil neue Uhren aus der Auslage und rannte davon. Frau Z. forderte den bis dahin reglos daſtehenden „Kunden“ auf, die Verfolgung aufzunehmen, worauf auch dieſer das Weite ſuchte. Die nach Abſchließen der Ladentüre aufgenommene Verfolgung durch Frau Z. und das alarmierte Ueberfalbkom⸗ mando war ergebnislos.— Die geraubten Uhren, deren Verkauf zweifellos verſucht wird, hatten einen Geſamtwert von 120 Mark. Drei davon waren neu und mit einem Preis von 22 Mark aus⸗ gezeichnet geweſen. Die beiden Täter werden als gut⸗ gekleidet, mit Hut und Mantel ohne jegliche Ver⸗ mummung im Alter von 1920 Jahren beſchrieben. Auf der Polizeiwache Rheinhäuſerſtraße bekam der Berichterſtatter trotz Vorzeigen des polizeilichen Preſſeausweiſes die„Auskunft“:„Man könne gar nichts ſagen“. Wem iſt damit gedient?—.— Veranſtaltungen in Mannheim vereins„Liederkranz“ bei und widmete auch ſeine Arbeits⸗ kraft der künſtleriſchen Leitung des„Muſikvereins“, der jetzt im Schubertbund aufgegangen iſt. Mit Recht hob Pro⸗ feſſor Drös die ſeltene nie verſagende Hilfsbereitſchaft des gütigen Menſchen Langer hervor, der überall uneigen⸗ nützig mitwirkte, wo man ſeine Hilfe erbat. Die Aufführung der Chöre und Lieder Langers geſtal⸗ tete Muſikdirektor Guggenbühler, der ſämtliche Chorwerke aus dem Gedächtnis leitete, zu einer erheben⸗ den Feier, die abermals von dem Streben dieſes verdienſt⸗ vollen Chorleiters nach einheitlichen Programmen Zeugnis ablegte. Die Lieder wurden von Opernſänger Hans Gedde ausdrucksvoll vorgetragen, wobei Direktor Gug⸗ genbühler anſchmiegſam und feinſinnig am Flügel be⸗ gleitete. e. * Weihnachtsverkauf des Deutſchen Offiziers⸗ Bundes, Frauengruppe Mannheim Wie jedes Jahr, ſo veranſtaltet auch jetzt wieder die Frauengruppe Mannheim des Deut⸗ ſchen Offiziersbundes einen Weihnachts⸗ verkauf von Handarbeiten. Die zum Verkauf ge⸗ langenden Gegenſtände ſind keine geſtiftete Ware, ſondern es ſind künſtleriſche und kunſtgewerbliche Geſchenkartikel, die von Kriegshinterbliebenen und Angehörigen der Bundesmitglieder angefertigt wur⸗ den. Der heute im Laden D 4, 2 begonnene Ver⸗ kauf dauert bis einſchließlich 5. Dezember. Man iſt überraſcht von der Fülle und Reichhaltig⸗ keit der zum Verkauf ausgeſtellten Gegenſtände, un⸗ ter denen ſich auch viele praktiſche und einfache Sachen befinden. Namentlich die Handarbeiten ſind von einer geradezu entzückenden Ausführung. Wer ſeinen Lieben ein Weihnachtsgeſchenk machen will, findet hier eine ſeltenſchöne Auswahl. Er unter⸗ ſtützt dadurch das Hilfswerk der Frauengruppe Mannheim, die auch in dieſem Jahre den Kriegs⸗ hinterbliebenen und den verarmten Angehörigen ihrer Mitglieder eine kleine Weihnachtsfreude berei⸗ ten möchte. Strick⸗ und Häkelarbeiten, gebatikte und geſtickte Schals und Decken erregen die beſondere Aufmerkſamkeit jeder Dame. Für geſtickte Sofa⸗ kiſſen intereſſieren ſich auch die Herren. Groß iſt die Anzahl der geſtickten und gehäkelten Decken, die in ſubtilſter Ausführung zum Verkauf gelangen. Die durch ihre Ausſtellungen in der Kunſthalle bekannte Frau Kläre Biermann, hat hübſche Aquarelle gemalt. Daß ſie durch ihre Bilder in der Kunſtwelt einen guten Namen errungen hat, wurde ſchon des öfteren an dieſer Stelle erwähnt. Liebhaber von Ra⸗ dierungen und gemaltem Porzellan finden in Weihnachtsverkauf prächtige Arbeiten. Wir wünſchen der Frauengruppe des Deutſchen Offiziersbundes, daß ihre Veranſtaltung den erhoff⸗ ten finanziellen Ertrag abwerfen und durch das Hilfswerk des Bundes viel Sonnenſchein und Weih⸗ nachtsfreude in die Kreiſe der Kriegshinterbliebe⸗ nen hineingetragen werde. ch. *„ Sonntagsveranſtaltungen im Roſengarten Geſtern ging die alte und doch immer wieder neue Operette„Die Czardasfürſtin“ von Leo Stein und Béla Jenbach über die Bühne. Das Enſemble der Sommeroperette des Württ. Landestheaters hatte einen vollen Erfolg zu buchen. Das Haus war ausverkauft. Es war wirk⸗ lich ein Vergnügen, den einſchmeichelnden Weiſen Emmerich Kälmans zu lauſchen. Die mit Schmiß und Temperament geſpielte Operette fand allge⸗ meinen Anklag. Friedl Gierga gefiel als Sylva ſtimmlich und darſtelleriſch außerordentlich. Das gleiche iſt vom Partner Kurt Richter zu ſagen. Einen Sondererfolg hatte Gert Neumann, der als Graf Boni die Lacher auf ſeine Seite brachte. Harry Hand konnte ſeinen ausgezeichneten Bariton zur vollen Geltung bringen. Kapellmeiſter B. Klock⸗ zin dirigierte das Orcheſter mit Temperament. Hoffentlich iſt dem Enſemble bei der Wiederholung am Sonntag der gleiche Beſuch mit Erfolg beſchieden. Noch etwas an die Adreſſe des pt. Publikums: Es zeugt nicht von Erziehung, wenn man bei offener Bühne davonrennt. Es war eine förmliche Maſſen⸗ flucht. Auf weitere 5 Minuten bann es doch wirk⸗ lich nicht ankommen. W. Sen * * 20 Jahre Tanzſchule Karl Helm. Aus Anlaß ihres 20jährigen Beſtehens veranſtaltete am Samstag die Tanzſchule Karl Helm im Friedrichspark einen Jubiläums ball. Der überfüllte Saal mag ein Beweis der Beliebtheit der Tanzſchule und der An⸗ hänglichkeit der früheren und jetzigen Schüler ſein. Kaum ein Sitzplatz war noch aufzutreiben. Selbſt die älteren Se⸗ meſter ließen es ſich nicht nehmen, den Jungen nachzu⸗ eifern. Zwei Kapellen ſpielten auf. Es iſt vielleicht ein glücklicher Gedanke geweſen, den allgemeinen Tanz in denn Vordergrund zu ſtellen. Faſt ohne Pauſe konnte das Tanzbein geſchwungen werden. Als um 4 Uhr die Polizei⸗ ſtunde nahbe, werden ſelbſt die unermüdlichſten Beine eine gewiſſen Müdigkeit verſpürt haben. 8 Der Tanz wurde nur unterbrochen durch 22 7 * 8 einge Auſprachen und Ehrungen und eine Tanzſchau. In ſeiner Begrüßungsanſprache wies Herr Helm auf die Entwicklung des Geſellſchaftstanzes hin. Es war ihm eine große Freude, feſtzuſtellen, daß eine große Anzahl ſeiner erſten Schüler ſeinem Inſtitut die Treue bewahrt haben und an dieſem Jubiläumsball teilnehmen konnten. Wie die Mode, ſo iſt auch der Tanz immerwährenden Aende⸗ rungen unterworfen. So iſt es nicht zu verwundern, daß gerade die älteren Schüler ſich immer wieder einfinden, um ſich in den neuſten Tänzen unterrichten zu laſſ Zwei aus verſchiedenen Lebensaltern ſtammende Schlütle drückten in bewegten Worten ihrem Lehrmeiſter den Dank für ſeine Tätigkeit aus.„ Die Tanzſchau, ausgeführt von Schülern der Tanzkurſe, brachte einen. 5 0 Ausſchnitt aus den Tanzſtundentänzen der letzten 20 Ja Im erſten Teil ſah man Polka, Polka⸗Mazurka un Kreuzpolka. Verſtändnisvoll freuten ſich die Alten, die Tänze ihrer Jugend zu ſehen. Ueberlegen lächelten Jungen. Es folgte dann der Walzer in ſeinen verſchie denen Ausführungen, die Washington Poſt und der Dreh Der Steyriſche Walzer und das Menuett wurden in Ko⸗ ſtüm getanzt und fanden großen Anklang. Der Reigen des zweiten Teils der Tanzſchau eröffnete ein ebenfall „Koſtüm“ getanzter Charleſton mit ſeinen Beinve gen, der allgemeine Heiterkeit auslöſte. Nun fo heutigen Modetünze: 5 eine wertvolle Bowle überreicht. 8 a* 5 755 * Wiederholung des Auswanderer⸗Abends. Da el große Anzahl Intereſſenten zum Hapag⸗Auswandererabe am 22. November keine Karten mehr erhalten konnten da dauernd Nachfragen wegen Wiederholung des Aben! einlaufen, beabſichtigt das Hapag⸗Reiſebüro, L 15, 14, im Frühjahr 1930 einen weiteren Abend zu ver⸗ anſtalten. 5 0 Schluß des redaktionellen Teils ne nachdem Aaeeden 2 und tags uber sind Sſe verschleimt, N sſch und Hüsteln! bes schwindet bef regelnäsigem lutschen der nichf reizenden, sehr wirksemen 1 Se e enen 5 125 2 Neuberger verriet Zeichen einer großen Be⸗ gabung. Durchwegs wurde mit großer Luſt und Freude muſiziert, wenn auch manche der jugendlichen Schüler mit einer gewiſſen Befangenheit zu kämpfen hatten. 8 Ein neues Luſtſpiel Fuldas. Aus Hamburg ſchreibt unſer ſtändiger Mitarbeiter:„Ein Titel darf kein Küchenzettel ſein“, meinte Leſſing,— aber doch wohl eine Einladungskarte, durch die man die Art des Stoffes erkennt. Der Titel„Fräulein Frau“, den Fulda für ſein neues Luſtſpiel wählte, das im Thalia⸗Theater zur Uraufführung kam, ent⸗ ſpricht, was heute ſelten iſt, den Begebenheiten. Das Stück, der hübſchen„Hochzeitsreiſe nach Italien“, einer Frühnovelle Fuldas, nachgebildet, gefällt ſich in den anſpruchsvollen Manieren des Luſtſpiels und hätte eine Poſſe werden können, eine recht tolle und ausgelaſſene. Auf der Vorausſetzung der Handlung, die eine in Züchten geſchloſſene Ehe durch ein uner⸗ freuliches Erlebnis während der Hochzeitsreiſe zur vermeintlichen wilden Ehe verwandelt, führt Fulda ein ſzeniſches Gebäude auf, dem bei aller Pikanterie und Luſtigkeit der Geſchehniſſe künſtleriſche Artung zugeſprochen werden ſoll. Dem Stückchen fehlte es nicht ganz an graziöſem Uebermut, im ganzen aber iſt es zu ſchwer geformt und obendrein hier noch von der Regie genommen worden. Im erſten Akte ſieht ſich ein junges Frauchen in ihrer Abenteuer⸗ luſt ein bißchen enttäuſcht von der Ehe; im zweiten macht ihr Mann ihr weis, um ſie zu kurieren, daß ſie eigentlich gar nicht„Frau“ ſei, allenfalls„Fräu⸗ lein Frau“, wie die meiſten jungen Damen in Nizza. War ſie eben noch drauf und dran, in einer Aufwal⸗ lung des Empfindens einem anderem Manne, einem Filmlöwen ihr Herz anzubieten, der nicht abgeneigt iſt,„Fräulein Frau“ als„Frau“ für ein kleines Ver⸗ hältnis zu akzeptieren, fällt ſie jetzt dem Gatten um den Hals, um mit ihm als ſein Liebchen zu abenteuern. Er aber dampft von dannen, um ſein Erziehungs⸗ werk zu vollenden. Zu ihrem Glück fällt es ihr nun ein, daß ſie in Wirklichkeit ſchon eine Weile Frau geweſen iſt und bleiben will. Das neue alte Ehe⸗ paar verſöhnt ſich und der Vorhang fällt mit dem ewußtſein, daß dem Geſetze wie die Moral gleicher⸗ ſeits Genüge geſchehen iſt. Ob auch der Kunſt? Um Antwort wird der Vizepräſident der deutſchen Dich⸗ terakademie gebeten. Die Darſteller bemühten ſich, dem nun bald 70 jährigen freundlichen Herrn aus Berlin einen dauernden Erfolg zu ſichern. Er konnte ſich auch wiederholt dankend verneigen. Ein beſon⸗ deres Kompliment gebührt Toblina Gon dy, „Fräulein Frau“. P. W. e Barlach⸗Uraufführung in Gera. Die mannig⸗ fachen ſymboliſchen Belaſtungen machen das Proble⸗ matiſche in Ernſt Barlachs neuem Drama„Die gute Zeit“, das unter Martin Giens Regie im Reußiſchen Theater zur Uraufführung kam, für ein ungeſchultes Ohr etwas ſchwer verſtändlich. Im Mittelpunkt der Geſchehniſſe ſteht die Fürſtin Celeſtine, die aus Angſt über ihr werdendes Kind, das ein kranker Gatte zeugte, auf eine ſeltſame ſüd⸗ liche Infel flieht. Im Unterland liegt das Sanato⸗ rium der mondainen Welt des Generaldirektors At⸗ las, der die leibliche und ſeeliſche Verantwortungs⸗ loſigkeit predigt und die Luſt zur Religion erhoben hat. In den Bergen hauſt der„Elendkönig“ Syros, deſſen Vorfahre der Gründer Trojas war, und an deſſen Familie die Jahrtauſende ſpurlos vorüber⸗ gegangen ſind. Der greiſe Syros iſt eine faſt my⸗ thiſche Figur, eine Geſtalt aus einer anderen Welt. Er formt die Fürſtin zur Perſönlichkeit und führt ſie aus den flachen Regionen des Charlatans Atlas in die„Gute Zeit“, in der die durch die Ueberziviliſation im Menſchen verdrängte Natur wieder zu ihrem Recht kommt, und deren Kennzeichen Verantwor⸗ tungsbewußtſein für die Gegenwart und für die Zukunft iſt.— Die Linien der Barlachſchen Sprache ſind von derſelben ſchlichten Eindringlichkeit wie die Linien der Barlachſchen Bildwerke. Vor allem die Dialoge der Celeſtine und des Syros ſind wunder⸗ voll plaſtiſch formuliert. Ihr ethiſcher Gehalt kam in der vorbildlichen Interpretation von Hela Ger⸗ ber und Walter Richter zu einprägſamer Gel⸗ tung. Ob allerdings die Empfindungen des Refe⸗ renten über das Stück vom großen Publikum geteilt werden, iſt fraglich. Dem Dichter Barlach geht es ſo wie dem Bildhauer: er wird nicht von Allen ver⸗ ſtanden.. r. 5 Pallenberg und der Kronprinz Rupprecht Große Männer haben mitunter auch große Schwä⸗ chen, und große Künſtler bilden hierin keine Aus⸗ nahme. So auch Max Pallenberg. Pallenberg kann auf viele Sachen ſtolz ſein. Er kann ſtolz ſein auf ſein Können, auf ſeine Erfolge, auf Fritzi Maſſary, ſeine Gattin. Doch Pallenberg iſt auf etwas ganz anderes ſtolz, nämlich auf ſeine Freundſchaft, die ihn mit dem Kronprinzen Rupp⸗ recht verbindet. Und wenn auch ſeine Kunſt keiner beſonderen Beſtätigung bedarf, ſo vergeht faſt kein Tag, an dem er nicht in Freundeskreiſen erwähnt, welch hohe Meinung der Kronprinz von ſeinem Kön⸗ nen hat. Seine Freunde kennen dieſe ſeine Schwäche und laſſen keine Gelegenheit verſtreichen, ihn damit zu necken und zu ärgern. Zuerſt ärgerte ſich Pal⸗ lenberg auch wirklich, ſchließlich kam er aber zu der Ueberzeugung, daß aus ſeinen Freunden nur der Neid ſpricht, und ſeither quittiert er die Neckereien ſeiner Freunde mit einem Lächeln. In Budapeſt, wo er kürzlich einige Stunden zu⸗ brachte, erzählte er bei der Generalprobe des neuen Molnar'ſchen Stückes„Eins, zwei, drei“, einigen Journaliſten lächelnd die authentiſche Geſchichte eines bisher der Oeffentlichkeit unbekannten Erlebnis. Alſo Paul Morgan, Waßmann und Pallenberg ſpielten in einem Berliner Künſtlerklub Karten. Pallenberg ſpielte mit unglaublichem Glück und ge⸗ wann eine Partie nach der anderen. Selbſt die ge⸗ wagteſten Kartenſpekulationen gelangen ihm. Seine Partner wußten ſchon nicht mehr was zu beginnen, wie es möglich zu machen, Pallenbergs Glück zu wenden. Als Pallenberg wiederum eine Partie ge⸗ wonnen hatte, ſprang Waßmann wütend vom Spiel⸗ tiſch auf und erklärte:„Ich ſpiele nicht weiter, ich gehe!“ Waßmann ging und Pallenberg fing an zu lachen. Morgan ſtimmte in das Lachen ein, und es verging eine Viertelſtunde in heiterſter Laune. Da plötzlich erſcheint Waßmann wieder, nimmt am Tiſche Platz und ſagt, als wenn nichts geſchehen wäre:„Spielen wir weiter!“. lenberg verbeugt ſich unwillkürlich, und Wieder vergeht eine Viertelſtunde, da kommt Kellner gelaufen und ruft ſchon von weitem:„He Pallenberg, Telefon!“ Pallenberg antwortet und bündig:„Habe keine Zeit! Wer wünſcht mich?“ Der Kellner geht gemächlich ans Telefon, kommt ab atemlos zu den Spielern zurück:„Herr Pallenberg, ſtottert er,„der Flügeladjutant Seiner Hoheit de Kronprinzen wünſcht Sie zu ſprechen.“ Nun ſpringt Pallenberg auf, läuft ans Tele Seine Partner ihm nach. Pallenberg nimmt die ſchel ans Ohr, das Geſpräch beginnt:„Herr P berg“ ſpricht die Stimme des Flügeladfutanten,„ werde die Muſchel Seiner Hoheit übergeben.“ Pa Rupprecht tiefe Stimme ertönt: 5 „Wie geht es Ihnen lieber Pallenberg?“ „Ich melde gehorſamſt, gut.“. „Störe ich Sie?“ 2„„ „Oh, nicht im mindeſten!“ 5. „Sie wollen doch Ende der Woche nach Münche kommen, alſo wenn es Ihre Zeit erlaubt, ſp Sie einmal bei mir!“ e „Hoheit, ich bin entzückt, ich werde es tun wortet der tatſächlich entzückte Pallenberg Und nun kommt die große Ueberraſchu Hoheit fragt:„.. Und lieber Pallenberg, w iſt Ihre Lieblingsſpeiſe?“. Pallenberg antwortet:„Hoheit ich bin ja ſo gllüe 115 Meine Lieblingsſpeiſe— Hoheit, das iſt ja ega 5 f 2 2. So ging das Geſpräch noch eine Zeitlan⸗ bis auf einmal. Morgan, der das Lachen nicht mehr zurückhalten konnte, die Muſchel au Pallenbergs Hand riß und in den Apparat hinelr brüllte:„Suppe mit Knödeln!“ 2 Nun fiel Pallenberg aus allen Himmeln. Er ſah daß das Ganze ein abgekartetes Spiel war, welche Waßmann während ſeiner Abweſenheit in Szen⸗ ſetzte. Jetzt war er wirklich böſe. 8 Pallenberg hat aber nicht nur große Schwächen, er iſt auch ein großer Künſtler und beſitzt ſehr viel Humor, daher konnte er dieſen Scherz, deſſen Opfer 59 er geweſen, in Budapeſt auch lachend erzählen.— Seite. 9 560 Montag, den 2. Dezember 1929 St. Nikolaus hei den Schiffer⸗Kindern Zu den ſchönſten Veranſtaltungen des St. Niko⸗ laus⸗Schiffervereins Mannheim gehört die allfähr⸗ lich im Ballhaus abgehaltene St. Nikolaus⸗ feier. Die Feier iſt ein Feſt für die Jugend, ins⸗ beſondere aber für die Schifferkinder aus dem St. Joſeph⸗, St. Anton⸗ und Luiſen⸗Stephantenpenſionat, deren El ltern ſich auf großer Fahrt nach dem Ober⸗ rhein oder nach Belgien oder Holland befinden. Die Kinder waren am Sonntag wieder die Haupt⸗ akteure; ſie zeigten den Erwachſenen, was ſie in ihren Anſtalten im Laufe des Jahres alles gelernt hatten. Die Zahl der Kinder wächſt von Jahr zu Jahr. Vor zwei Jahren waren es 180, im Vorjahre 285 und am geſtrigen Nachmittag 350 Kinder, die ſämtlich mit Kuchen und Kaffee vom St. Nikolaus⸗ Schifferverein bewirtet wurden. Die Feier ſtand im Zeichen des Papſt⸗Ju bi⸗ Jläums. Auch das Programm war darauf einge⸗ ſtellt. Rektor Frickhofen gedachte des Schutz⸗ patrones der Schiffer, des im Jahre 320 verſtorbenen Biſchofs von Lyra, und leitete alsdann ſeine Aus⸗ führungen zum Papſtjubiläum über. Herzliche Be⸗ grüßungsworte fand er insbeſondere für Prälat Bauer, der ſtets ein liebwerter und gern geſehener Gaſt im Nikolaus⸗Schifferverein iſt. Aber auch die Mitglieder und Gäſte hieß der Präſes beſtens will⸗ kommen. Dann begann es auf der Bühne des Saales zu klingen und zu ſingen, zu tanzen und zu ſpringen. Ernſte und heitere Darbietungen, die ſämtlich ſtür⸗ miſchen Beifall fanden, wechſelten in bunter Reihen⸗ folge ab. Die Knaben von St. Joſeph ſangen ein Eingangslied, worauf von Schülerinnen des Luiſen⸗ Stephanienhauſes Gedichte vorgetragen und eine Anſprache in poetiſcher Form gehalten wurde. Den Schluß bildete ein Feſtſpiel, das eine Huldigung für Papſt Leo darſtellte. Nikolausgedichte, ein rei⸗ zender Schneeflöckchenreigen, ein Sprechchor mit Ein⸗ zug des hl. Nikolaus und gemeinſam geſungene Lie⸗ der, erhöhten die feſtlich fröhliche Stimmung. Prälat Bauer wies in ſympathiſchen Ausführungen darauf hin, daß er nun ſeit 30 Jahren mit den Schiffern in Ver⸗ bindung ſtehe. Vor 30 Jahren wurde in Mannheim der St. Nikolaus⸗Schifferverein gegründet, nachdem die Schiffer ſchon einige Jahre vorher miteinander Fühlung genommen hatten. Der Gedanke dek Ver⸗ einsgründung iſt entſtanden durch die erſte öffent⸗ liche Fronleichnamsprozeſſioun im Jahre 1896 in Mannheim. Da haben die Schiffer ſofort mitgemacht und eine herrliche Gruppe geſtellt. Darauf wurde der Nikolaus⸗Schifferverein gegründet, der am 11. Januar u. J. ſein 30 jähriges Stiftungs⸗ feſt im Friedrichspark begeht. Die Gründung des St. Nikolaus ⸗Schifferverbandes, die in Bornhofen am Rhein erfolgte, rief bei allen Schiffern Begeiſte⸗ rung hervor. All die vielen alten Schfiffervereine und ⸗gilden ſchloſſen ſich dem Nikolausverband an, der ſich von Mannheim bis nach Straßburg und von da bis nach Antwerpen und Rotterdam erſtreckte. Durch den Krieg wurde Straßburg vom Verband getrennt, dagegen in Antwerpen und Rotterdam ein eigener Nikolausſchifferverband nach dem Vorbild des deutſchen Verbandes gegründet. Die Idee des St. Nikolaus⸗Schifferverbandes wurde in Mann⸗ heim geboren. Prälat Bauer gedachte ſodann ſeiner Akreuen Mitarbeiter und bemerkte, daß er nicht alle namentlich aufführen wolle, aber ein Bedürfnis ſei es ihm doch, den Namen des Inſpektors Ignaz Dann zu erwähnen, der infolge ſeiner treu geleiſte⸗ ten Dienſte um die gute Sache zum Ehrenmit⸗ glied ernannt wurde.(Lebhafter Beifall.) Am Schluſſe ſeiner mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen wünſchte Prälat Bauer allen Mit⸗ gliedern ein gnadenreiches Weihnachten und Neu⸗ fahr und glückliche Fahrten für 1930. Hierauf folgte die Gaben verteilung an die 350 Kinder. Den Schluß des Programms bildete ein rhythmiſcher Turnreigen mit Muſik, ein Biedermatertänzchen vom Luiſen⸗Stephanienhaus, ein Turnerreigen vom St. Anton und zwet humort⸗ ſtiſche Darbietungen. Die hübſche Feier fand bei allen Anweſenden uneingeſchränkte e Ch. Wills ſchon wieder Frühling werden? Faſt könnte man es meinen. Denn als wir ge⸗ ſtern nachmittag die Minneſänger⸗Ausſtellung im Schloß verließen— die übrigens bei nur 20 Pfg. Eintrittsgeld hätte beſſer beſucht ſein dürfen—, glitt im Schloßhof unſer Blick zufällig über eins der Magnoltenbäumchen hin. Zu unſerem Erſtaunen be⸗ merkten wir, daß allenthalben an den Spitzen junges helles Grün durch die grauen Hüllen lugte. Ei, ei, dachten wir, hat man ſich da wieder mal geirrt und den in der Nacht zum Sonntag niedergegangenen ausgiebigen Regen für Frühlings rauſchen gehalten? Aber gemach, bald werden die neugierigen Lugins⸗ land eines anderen belehrt werden. Sie werden ſich ſchleunigſt wieder zurückziehen müſſen in ihre grauen Hüllen und noch ein bißchen ſchlafen, bis es wirklich an der Zeit iſt, des lieben Lenzes Bote zu ſein. Denn ſchon dräuen böſe Nachrichten von Kältewellen aus Amerika. Wir ſind ſchon daran gewöhnt und rechnen gewiß damit, daß alles Ueble, was da drüben überm großen Teich auftaucht, nach kurzer Zeit auch zu uns kommt. Ja, ja, wir wiſſen Beſcheid, und die neugierigen grünen Spitzlein werdens erfahren. F. * * Verein Rechtsſchutzſtelle für Frauen und Mäd⸗ chen E. V. macht darauf aufmerkſam, daß gerade in letzter Zeit es häufig vorgekommen iſt, daß die Frauen und Mädchen, denen man die ihnen zu⸗ ſtehende Schadenerſatzſumme verweigerte, dorthin ge⸗ wandt haben, um ihr Recht zu ſuchen. In den mei⸗ ſten Fällen iſt es dieſer Stelle auch gelungen, die Verſicherungsgeſellſchaften an Hand von Beweismate⸗ rial zu veranlaſſen, ihren Verpflichtungen nachzu⸗ kommen. Mögen ſich Frauen und Mädchen, die Schwierigkeiten haben, zu ihrem Rechte zu gelangen, gn den Verein Rechtſchutzſtelle für Frauen und Mäd⸗ chen wenden. Sprechſtunden: Montags und Freitags 46 Uhr in J 2, 4. Dort wird ihnen, wenn ihre Angelegenheit zu Recht beſteht, Hilfe werden. Ein Kellerbrand brach geſtern vormittag durch Unvorſichtigkett mit offenem Licht in dem Anweſen Eichendorffſtraße 14 aus. Die Gefahr wurde durch 5 Uhr alarmierte„ lebe r Se 5 iſt„ Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Die Toten v. Ich klage an.. Im Volksſtaat Heſſen, zwiſchen Mainz und Bingen, iſt bei Frei⸗Weinheim ein Auto geradenwegs in den Rhein gefahren. Alle drei Inſaſſen ſind tot. Gewiß es war Nebel, aber— Hauptursache und Grund zur Todesfahrt in den Rhein war die mangelhafte Streckenmarkierung, war das Nicht⸗ Vorhandenſein eines auch bei Nebel ſichtbaren Warnungszeichens. Juriſtiſch mag die Verantwor⸗ tung hierfür bei der Ortsbehörde Frei⸗Weinheim liegen... moraliſch mitverantwortlich war die heſſiſche St aatsbehörde, iſt das Landesbauamt des Volksſtaats Heſſen in Darmſtadt. Ich klage an den Herrn heſſiſchen Miniſter des Innern, daß er ihm zugangene Beſchwerden über Mißſtände im Verkehrsweſen des Volksſtaats Heſſen unbeantwortet läßt... daß er bewußt durch Nicht⸗ Nachprüfen von Beſchwerden und Vorſchlägen Mit⸗ veranlaſſung gibt zu ſo traurigen Verkehrsunglücken, wie dem von Frei⸗Weinheim. Ich klage an den Herrn Miniſter für Finanzen im Volksſtaat Heſſen, zu deſſen Reſſort der Straßenbau gehört, und der ebenſo wie ſein Miniſterkollege Leuſchner ſich ſchützend vor ſeinen Straßenbaureferenten ſtellt, an⸗ ſtatt durchzugreifen und für zeitgemäße Markierung und Anbringung von Warnungszeichen zu ſorgen. n Frei⸗ Weinheim weiſen, daß der Referent des heſſiſchen Straßenbau⸗ weſens Kraftfahrer, die nicht ortskundig ſind, unnötig in der Gegend herumſchickt und ihnen Zeitverluſt verurſacht. Der deutſche Kraftfahrer pflegt zumeiſt im Dienſte der Wirtſchaft zu ſtehen und ſein Kraftfahrzeug zu Erwerbszwecken zu be⸗ nutzen. Aus dieſem Grunde würde ich es begrüßen, wenn Sie, ſehr geehrter Herr Miniſter Leuſchner, ſich ſelbſt der Sache annehmen würden und durch ſach⸗ kundige Beamte veranlaſſen wi„daß das Heſ⸗ 1 Landesbauamt oder die in Frage kommende Dienſtſtelle nicht Irrgärte 1. für alle fft, die auch wirtſchaftlich an guter Verkehrsrege ung intereſſiert und von ihr abhängig ſind. Ich wäre dankbar, wenn Sie mir möglichſt umgehend Ihre Anſicht bekannt⸗ geben würden.“ Herr Miniſter Leuſchner hat nicht geantwortet. In einem Bericht über eine Fahrt von der Schwarz⸗ meerküſte nach Wiesbaden ſchrieb ich ſchon Anfang Mai und habe dieſe Berichte dem Herrn heſſiſchen Innenminiſter zugeleitet „Sehr geehrter Herr Inneuminiſter! Ihrem Landesbauamt gehört ein neuer Kopf. So geht es doch wirklich nicht. Ihre Straßen befinden ſich in teils ſkandalöſem Zuſtand. Die Umleitungen in⸗ folge von Straßenſperrungen zeugen von Autofeind⸗ lichkeit(indem Ihr Landesbauamt die Kraftfahrer Oben: Das Rheinufer bei Frei⸗Weinheim, Unten: wo das Auto in den Fluß ſtürzte. Das Todesauto des Koblenzer Zahn arztes Dr. Salomon(Porträt rechts). Nach langer Suche wurde bei Frei⸗Weinheim das Auto der vermißten Koblenzer Zahnärzte im Rhein gefunden. Das Auto muß in der Dunkelheit auf einen Nebenweg ein gebogen u. geradewegs in den reißenden Fluß geſtürzt ſein Anfang Juni ſchrieb ich an den heſſiſchen Jnnen⸗ miniſter, um ihn darauf aufmerkſam zu machen, „daß gerade im Volksſtaat Heſſen die Bezeichnung von Umleitungen, die Bezeichnung von Straßen⸗ ſperrungen und die mit Straßenbau im Zuſammen⸗ hang ſtehenden Wegweiſungen nicht nur mangelhaft, ſondern unerhört ſchlecht und verkehrsgefährdend ſind.. Das Kraftfahrzeug iſt heute ja kein Luxus⸗ gegenſtand reicher Leute, ſondern iſt wirtſchaftsnot⸗ wendiges Verkehrsmittel der verſchiedenſten Be⸗ rufsſtände. Es geht nicht an, daß Beamte, die von den Anforderungen des Straßenverkehrs keine Ahnung zu haben ſcheinen, Kraftfahrer in einen Irr⸗ garten ſchicken.“ Ich ſchloß meinen Brief:„Es würde mich ſehr intereſſteren, Ihre Anſicht zu hören, und wenn Sie es wünſchen ſollten, ſtehe ich Ihnen zu perſönlicher Rückſprache gern zur Verfügung, weil ich ſchon in der nächſten Zeit in Heſſen zu tun haben werde und mit einem Kraftwagen durch Darmſtadt kommen werde.“ Unterm 22. Jult ſchrieb ich eingeſchrieben an den Heſſiſchen Miniſter des Innern:„Anfang Juni hatte ich Ihnen die Anregung gegeben, die unerhört mangelhaften Straßenſperrungen und ſchlechten Um⸗ leitungen, die durch das Heſſiſche Landesbauamt Darmſtadt veranlaßt wurden, nachzuprüfen und für Abhilfe ſorgen zu wollen. Ich habe ſeit Abſendung dieſes Beſchwerdebriefes erneut zirka 10000 Km. auf deutſchen Landſtraßen zurückgelegt. Ich traf in allen Gebietsteilen, die ich paſſierte, gute Umleitungen oder konnte feſtſtellen, daß bei Straßenbauarbeiten auf die Erforderniſſe des Verkehrs Rückſicht ge⸗ nommen worden war. Die geſtern von mir be⸗ merkte Straßenſperrung von Bad Kreuznach nach Mainz veranlaßt mich erneut darauf Hhinzu⸗ in die Irre ſchickt) oder aber von reſtloſer Unkennt⸗ nis im Straßenbau und Streckenmarkierungsweſen. Wenn Beamte überaltert ſind, mögen ſie penſtoniert werden. Wir aber ſchämten uns dieſer unwürdigen Zuſtände angeſichts der auf Ihren heſſiſchen Land⸗ ſtraßen herumirrenden ausländiſchen Automobiliſten, die für dieſe Verwahrloſung im deutſchen Straßen⸗ verkehr nur ein Kopfſchütteln hatten.“ Die Herren Miniſter 155 Darmſtadt und ihr Referent für Straßenbau, Miniſterialrat Knapp, wollen es nicht anders. Sie ſind al die Gefahren der Nichtmarkierung und mangelhaften Markierung aufmerkſam gemacht worden. Sie geben keine Ant⸗ wort. Jetzt hat ſchlechte Wegbezeichnung auf einer außerordentlich verkehrsreichen Hauptchauſſee drei Menſchen das Leben gekoſtet, Das„Darmſtädter Tagblatt“ vom 28. November berichtet, daß an derſelben Stelle ſchon im Vorjahre ein Auto in den Rhein gefahren iſt und auch früher Kraftfahrer nur durch Glück und Geſchick dem Tode des Ertrinkens im Rhein entgingen. Jetzt, meine Herren Miniſter, iſt es zu ſpät, mir auf meine Hin⸗ weiſe wegen Verkehrsgefährdung im Volksſtaat Heſſen Antwort zu geben. Jetzt ſind drei Menſchen Opfer mangelhafter Verkehrsorganiſation. Sie, meine Herren Miniſter und Ihr Miniſterialrat wer⸗ den ſagen: nicht unſer Reſſort.. die Gemeinde Frei⸗Weinheim iſt zuſtändig. Ich aber ſage: An⸗ regungen müſſen von der oberſten Dienſuſtelle kom⸗ men. Sie waren gewarnt worden. Sie mußten um die wiederholten Unfälle an dieſer Hauptſtraßen⸗ kreuzung wiſſen. Sie haben geſchwiegen. Ich klage an. Und ich fordere: ein ſchaffensfreudiger Ver⸗ kehrsfachmann auf den Poſten, der ſoviel Verant⸗ wortung erfordert! Siegfried Doerschlag. Beim * Oberſchenkelbruch beim Faßtransport. Rollen eies Faſſes in den Keller wurde am Samstag nachmittag in einer in den F⸗Quadraten gelegenen Weinhandlung ein 18 Jahre alter Küfer von dem rollenden Faß umgeſtoßen. Er fiel auf die Treppe, wobei das Faß über ſeinen linken Oberſchenkel ging. Der Verunglückte, der einen Oberſchenkelbruch er⸗ litt, fand Aufnahme im Allgemeinen Krankenhaus. * Beinbruch durch Sturz vom Rad. Beim Ueber⸗ holen eines Radfahrers kam am Samstag nachmittag die 30 Jahre alte Ehefrau eines Landwirts auf der Schönauerſtraße in Sandhofen mit ihrem Rad dem Radfahrer zu nahe. Die Frau, die zu Fall kam, zog ſich durch den Sturz einen Unterſchenkel⸗ bruch rechts zu. Nach Anlegung eines Gipsver⸗ bandes durch einen herbeigerufenen Arzt wurde ſie 4. N in h 5 Wei Ta— *. Rückſichtsloſer Kraftfahrer. Am Samstag abend wurde ein 15 Jahre alter Kaufmannslehr⸗ Lan g, als er mit einem Handwagen durch die Straße am oberen Luiſenpark fuhr, von einem hinter ihm fahrenden Laſtkraftwagen angefahren und 5 Meter weit geſchleift. Der Burſche wurde am Kopfe erheblich verletzt und blieb bewußtlos liegen. Der Führer des Laſtkraftwagens fuhr davon, ohne ſich um den Verletzten zu kümmern. Ein hinzukom⸗ mender Chemiker verbrachte den Verunglückten mit ſeinem Perſonenkraftwagen Krankenhaus. * Kranzniederlegung. Der Spar⸗Verein „Glück Auf“ Mannheim 1894 legte am Sonn⸗ tag am Grabe ſeines Mitgliedes und Lokalwirtes Wilhelm Ziegler, anläßlich der Wiederkehr des einjährigen Todestages, einen Kranz nieder. Die eindrucksvolle Feier war nach einer Auſprache von Sbree N 5 in das Allgemeine 8 Sarraſani kommt nach Mannheim! Ein Zauberwort von faſzinierendem Klang, von magiſcher Anziehungskraft auf die Volksmaſſen aller Zonen. Der Reichsarbeitsminiſter wie der italieniſche Botſchafter, der Vorſitzende des Reichs⸗ ausſchuſſes für Leibesübungen wie der Geſandte Perſiens und e die deutſchen er wie auch der japaniſche Lokalanzeiger„Ji⸗Ji“ erkannten in Wort und Schrift an: Sarraſani⸗Schau iſt unvergleichlich, einzigartig. Sarraſani kann ſich auf das Urteil der Welt be⸗ rufen! Nun kommt er nach Mannheim, großartiger denn je. Er bringt den erſten transportab⸗ len, heizbaren Winterpalaſt, einen rieſigen Bau für zehntauſend Zuſchauer, mächtige maffive Stallbauten, ſeine 200 Autolaſtzüge. Er bringt das fabelhafte Berliner Feſtprogramm. In einer Rie⸗ ſenmanege, der größten, die exiſttert, erſcheinen die arklſtiſchen Vertreter von mehr als 40 Nationen aller Zonen. Da tummeln ſich die tollkühnen Reiter der ruſſiſchen Steppe neben bronzefarbenen Fakiren und Tänzerinnen aus Indien, ſchwarzen Söhnen des tropiſchen Afrika, geſchmeidigen Japanern und Chineſen, mongoliſchen Speerkämpfern. Südamerika ſandte Sarraſani die ſtolzen heißblütigen Bewohner ber argentiniſchen Pampas, des ſonnendurchglühten Braſilten, dunkelhäutig ſchimmernde Mulatten und Kreolen, Rifkabylen wirbeln über den Sand der Arena und der ſouveräne Häuptling der Sioux⸗ Indianer„Weißer Büffel“, der in Berlin vom Magiſtrat feierlich empfangen wurde, führt ſeine roten Recken in den Ring. 500 Angehörige 1 Zonen vereinigt Sarraſani in ſeiner „Schönſten Schau zweier Welten“. 22 indiſche Elefanten, 56 Löwen, Tiger, Polarbären, Kanguruhs, Affen, Zebras, Kamele, das einzige dreſſierte Nilpferd der Welt, 200 Edel⸗ pferde, das iſt ein Ausſchnitt aus Sarraſanis Ställen. Eine beſondere Ueberraſchung ſind Sarraſanis Eintrittspreiſe, die trotz dreifacher Steigerung aller Betriebsunkoſten Vorkriegspreiſe ſind. Die Pre⸗ miere in Mannheim findet, wie mitgeteilt, im transportablen, gut geheizten Winterpalaſt(Durch⸗ ſchnittstemperatur 22 Grad Wärme) am erſten Weih⸗ nachtsfeiertag ſtatt,(Weiteres Anzeige.) Sarraſani fährt auf! Die erſten Vorboten von Sarraſani ſind einge⸗ troffen! Der Witterung ihrer Ankunftszeit nach könnte man ſie für Frühlingsboten halten. Sie ſind es nicht. Werden aber deshalb nicht weniger freudig beſtaunt. Man traut ſeinen Augen nicht recht, als man die weiß⸗grünen Autos anfahren ſiehl. Iſt doch kaum ein Tag verfloſſen, daß es ſich entſchteden hat, daß Sarraſanti doch nach Mannheim kommt. Soll doch der Zirkus erſt am erſten Weihnachtstag ſeine Pfor⸗ ten öffnen. Nun kommt die Vorhut ſchon am erſten Dezembertag. Im flotten Tempo fahren die Wagen auf den Meßplatz. Poſtieren ſich an den Ecken. Neh⸗ men ſomit von ihm Beſitz. Die nächſten Wochen wer⸗ den unter ihrem Einfluß ſtehen. Zirkus iſt Trumpf. Zwar ſind es nux die Reklamewagen, die heute früh in eleganten Bogen über den Platz ge⸗ fegt ſind. Sie werden die Aufgabe haben, die Bevöl⸗ kerung ſo vorzubereiten, daß Sarraſani von vollen Häuſern in Mannheim berichten kann. Werden ſo lange auf die Bevölkerung einwirken, bis feder weiß: „Jeder einmal im Sarraſanil⸗ Kaum ſind die Wagen angefahren, ſo haben ſich auch ſchon die nicht vermeidbaren Zuſchauer eingefunden. Soviel aber kann man gleich feſtſtellen, daß dem Gaſtſpiel von Sarraſani mit großem Intereſſe ent⸗ gegengeſehen wird. Allenthalben herrſcht große Be⸗ friedigung über das Zuſtandekommen des Gaſtſpiels. Die Reklameautos werden zuerſt den Reiſeſtaub ab⸗ legen— ſie kommen von Wiesbaden— und dann ihre Werbetätigkeit aufnehmen. Eifrig werden ihre von der Reiſe matt gewordenen Goldbuchſtaben ge⸗ putzt. In der warmen Dezemberſonne leuchtet allenthalben der Name, unter deſſen Stern in den nächſten Wochen ein großer Teil des lokalen Ge⸗ ſchehens ſtehen wird: Sarraſanil * * Exploſion von Kohlenoxydgaſen. Geſtern nach⸗ mittag wurde die Berufsfeuerwehr nach Obere Clignetſtraße 3 gerufen. Vermutlich durch einen zu engen Kaminaufbau hatten ſich Kohlenoxydgaſe ange⸗ ſammelt, die explodierten. Die um.26 Uhr alar⸗ mierte Berufsfeuerwehr ſtellte den Rauchabzug wieder her. Schaden iſt nicht entſtanden. 5 Wetter. age ee 96 Badischen Landeswelterwarte Karlseuhe See Jute S Wind bb. di 3 8 Wetter n nn d Sessel s Richt] Stärke Wertheim 151— 9 11 S SW mäßig bedeckt Königsſtuhl] 568 757.8 5 8 5 8 leicht Nebel Karlsruhe 120 757.9 8 12 S8 P ęWSWòW.ſchwach Re VBad.⸗Bad. 216 757.5 91 11 8 W. leicht bedeckt Villingen 780 759,8 55 8 8 W 1 Feldbg. Hof 1275 6815„ 1 1 8% fene Neber Baden well.“— 768,8 71 12 6 SW eicht bedeckt St. Slaſten 780— 44 7 44 5 1 Bad. Dürch.—-— 4 14 2 N 85 1 Unſere Witterung blieb geſtern wie während der ganzen letzten Zeit zyklonal, ſo daß die Temperaturen um 7 Grad übernormal waren. Vom Atlantik iſt eine Sturmzyklone hergezogen. Unter ihrem Ein⸗ fluß haben die Winde über England und dem Kanal erheblich aufgefriſcht und erreichen über Südweſt⸗ england und der Bretagne Sturmesſtärke. Die auf⸗ gleitende Warmluft ruft ergiebige Regenfälle über Irland, Schottland und Weſtengland hervor. Wir werden das milde, regneriſche Weſtwetter behalten. Wetterausſichten für Dienstag, 3. Dezember: Sehr mild, bei friſchen Südweſtwinden. Weitere Megenfälle. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November 8 Pegel 25. 27 28 30. 2] Nedar⸗Pegelf 20 J 20 f 80. f f. .77 g 10 f0 18 0 500.00 insel 0 47.54 0,45 0,490,584 Mannheim z 90 1942.90 200 a ö 184 7890.651,70 Jagſtfeld.80 e000, 00 0,00 Maxau 331 8,40.483.410 5 Maunheiw.80 185.00.002 01 Taub 106 1,09 1 141.18 Köln.401,10 f 44 l, 20, 2 15 8 N 42 eren 1 Nontag, den 2. Dezember 1029 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 800 Jilm⸗Runoſchau Ufa⸗Theater: Jenuy Jugo in„Flucht vor der Liebe“ Die alte Geſchichte: Der junge Staatsbeamte mit aus⸗ Ichts reicher Karrtere verliebt ſich in bie Tochter des Schau⸗ Dubenbirektors. Stunden ſonnigen Glücks erleben die bei⸗ den jungen Menſchen, bis die Herren Väter eingreifen. Der eine braucht ſein Mädel im Geſchäft und der andere iſt es ſeinem Anſehen ſchuldig, daß er ſeinen Sohn auf ben„rechten“ Weg zurückführt. Die Kluft der Geſell⸗ ſchaftsunterſchtede läßt ſich eben nicht überbrücken. Ein Film wie er ſein ſoll um zu unterhalten: flottes Tempo, natürliches Spiel, keine quälenden Szenen, trotz des tra⸗ giſchen Endes. Echtes Schaubudenmilien, gute Aufnahmen vom verſchneiten Semmering, Bilder von erfriſchender Lebendigkeit gleiten vorüber; Namen von Ruf, allen voran Fenn Jug o, bürgen für die Qualität des Filmes. — « Durch Anfahren ſchwer verletzt. Geſtern nach⸗ mittag wurde die Ehefrau eines Kau manns auf der Tunnelſtraße von dem Führer eines Per⸗ ſonenkraftwagens von hinten angefahren. Sie ſtürzte zu Boden und zog ſich erhebliche Ver⸗ letzungen des Geſichts zu. Unruhige Nächte. Wegen Ruheſtörung ge⸗ kangten in der Nacht auf Sonntag 22 und in der Nacht auf Montag 11 Perſonen zur Anzeige. Aus oem Lande Zum Autounglück in Hockenheim sch. Hockenheim, 2. Dez. Zu dem bereits im Samstagabendblatt gemeldeten Autounglück wird. uns noch folgendes berichtet: Als gerade ein Per⸗ ſonenzug in Richtung Mannheim den Ueber⸗ sang paſſiert hatte, kam ein mit 2 Perſonen be⸗ ſetztes Auto, das aus Waghäuſel ſtammte, aus Richtung Neulußheim angefahren und fuhr über den Bahnübergang, da die Schranke nicht geſchloſſen war. 5 dieſem Augenblick kam von Mannheim her ein Üterzug angefahren, der das Auto erfaßte und ein Stück mit fortriß. Der Inſaſſe wurde vom Zug bis zum nächſten Bahnwartshaus mitge ſchleift, wobei ihm der Kopf vom Rumpf getrennt wurde. Der Chauffeur, dem ein Armabgeriſſen wurde, konnte unter dem Auto hervorgezogen werden; er wurde ins Heidelberger Krankenhaus geſchafft. Eine Unterſuchungskommiſſion weilte an der Unfallſtelle. Eine Behörde gegen Lichtreklame Heidelberg, 1. Dez. Bei Beſprechung von meh⸗ veren Lichtreklamegeſuchen ſtellte der Bezirksrat feſt, daß die Häufung derartiger Reklamegeſuche ſeit langem ſowohl von der Stadt als auch von der Ortsbaukommiſſion und dem Bezirksbauamt mit Befremden verfolgt werde. Die gegenſeitige Kon⸗ kurrenz und der erſchwerte Wirtſchaftskampf ver⸗ Leite die Geſchäftswelt zu einer Häufung und Ver⸗ ſtärkung im Reklameweſen, die auf die Dauer zu einer geradezu entſetzlichen Plakatlerung, zu geſchmackloſen Uebertreibungen und zu dauernden Ueberſteigerungen führe. Dieſes unſinnige Reklameweſen führe immer mehr eine Beunruhigung des geſamten Straßenbildes und häßliche Entſtellung der Faſſaden herbei. Der Bezirksrat billigte die vom Amt vorgeſchlagenen allgemeinen Maßnahmen elner ſchärferen Handhabung der Reklamepoltzei. Tödlicher Motorradunſal * Freiburg i. Br., 1. Dez. In der Nacht zum Samstag wurde in die hieſige Chirurgiſche Klinik von den Inſaſſen eines Privatkraftwagens ein Mo⸗ torradfahrer in ſchwerverletztem Zuſtand ein⸗ geliefert. Es handelt ſich um den 35jährigen Otto Stehle aus Heitersheim, der von den Einlieferern auf der Baſlerlandſtraße aufgefunden worden iſt. Der Verletzte iſt heute morgen ſeinen Verletzun⸗ gen erlegen. * SObergrombach bei Bruchſal, 9. Dez. In letzter Zeit wurden einem hieſigen Bauersmann in ſeinem noch nicht beziehbaren Neubau—10 Zentner Frucht geſtohlen. Der oder die Täter konnten noch nicht ermittelt werden. Selbſt dem Vorſitzenden iſt es nicht ſympathiſch, dieſe 16 ländlichen Bäckermeiſter zu beſtrafen, die zum Teil ſchwer um ihre Exiſtenz zu kämpfen haben und fleißig arbeiten wollen. Aber das Geſetz iſt da. Schon die vergangene Woche brachte, wie gemeldet, eine ähnliche Verhandlung gegen 18 Bäckermeiſter aus Edingen und Seckenheim. Diesmal ſind die Sünder aus Wallſtadt, Ilvesheim, Schriesheim und Friedrichsfeld. Sie hatten das Pech, bei einem Ver⸗ ſtoß gegen die Verordnung über die Arbeitszeit in den Bäckereien erwiſcht zu werden und es gab Straf⸗ befehle von 10—120 /, je nach den einſchlägigen Vor⸗ ſtrafen. Die alſo Verknurrten, die ſich keines Un⸗ rechts bewußt ſind, erhoben gegen die Strafbefehle Einſpruch. In der heutigen Verhandlung wurde der Fall ſummariſch behandelt. Der Vorſitzende, Amts⸗ gerichtsrat Burger, empfahl die Zurückziehung der Einſprüche und ſagte in dieſem Falle für die Hälfte der Strafe Strafaufſchub auf Wohl⸗ verhalten zu. Der Verteidiger, RA. Dr. Rufer, wünſchte eine Ermäßigung der Strafen, wogegen 71* 10 * Karlsruhe, 1. Dez. Das hundertjährige Be⸗ ſtehen der badiſchen Gendarmerie wurde heute abend durch einen Feſtakt im Saale des Künſtlerhauſes gefeiert. Unter den Ehrengäſten bemerkte man dle Vertreter der Regierung u. die im Ruheſtand lebenden langjährigen Führer des Gendarmeriekorps, Gene⸗ ralmajor a. D. Anheuſer und Gendarmerteoberſt Seneca. Gendarmerieoberſtleutnant Jung ſchil⸗ derte, in ſeiner Feſtrede die Entſtehungs⸗ und Entwicklungsgeſchichte der badiſchen Gendarmerie, die heute eine Erſatzſtärke von 856 Beamten, in 56 Bezirken aufweiſt, gegen 248 Mann bei ihrer Grün⸗ dung. Der Redner behandelte weiter die Organiſa⸗ tion, die in ihren Grundzügen im weſentlichen die gleiche ſei, wie vor 100 Jahren. Er ſchloß mit der Verſicherung, daß die Kameraden auf dem Boden der Verfaſſung allezeit mit ihrer ganzen Kraft und Per⸗ ſon für die Republik und das Wohl der badiſchen Heimat einſtehen.(Stürmiſcher Beifall). Darauf nahm Miniſter Wittemann das Wort Gendarmerte habe ſich Er führte u. a. aus: r 3 Die Vorträge über Feuerlöſchweſen U Weinheim, 2. Dez. Am Sonntag nachmittag veranſtaltete das Kommando der Freiwilligen Feuerwehr Weinheim bei außerordentlich ſtarkem Beſuche von nah und fern im Schwarzen Adlerſaake zwei Vorträge über Feuerlöſch⸗ weſen. An dem Kurs nahmen die Führer der Freiwilligen Feuerwehren aus dem ganzen Bezirk teil. Feuerwehrhauptmann Schlott⸗Weinheim be⸗ richtete in einem mehr als einſtündigen Vortrage über den Offiziers⸗Führerkurs in Karlsruhe vom Jult 1929. Feuerwehrhauptmann Müller⸗Wein⸗ heim ſprach über Rauchſchutz und über die diesbe⸗ züglichen Erfahrungen der Kommiſſion des Badiſchen Feuerwehr⸗Landesverbandes bei der Berufsfeuer⸗ wehr in Berlin. Der Redner beſchäftigte ſich ein⸗ gehend mit den von Kommandant Müller⸗Heidel⸗ berg und Kommandant Schol I⸗Freiburg gegebenen Richtlinien über Gas⸗ und Rauchſchutz. Als letzter Redner ſprach Feuerlöſchinſpektor Karl Wild über Feuerlöſchweſen im Allgemeinen und insbeſondere über richtige Behandlung der Gerät⸗ ſchaften, Handhabung der Hydranten, Schlauchlegun⸗ gen uſw. Als wichtigſte Vorausſetzung des Erfolges forderte er Mut und Entſchloſſenheit in Gefahr, treueſte Pflichterfüllung ſtrengſte Unterordnung und Disziplin. Sämtliche Vorträge des mehrſtündigen Kurſes wurden mit großem Beifall entgegengenom⸗ men. 3 8 5 5 W W„„ „„„„„„„ hen eee e e „„„ der Station Schaidt Stellung nahmen. Beſkrafung fleißiger Bückermeiſter auch der Staatsanwalt nichts einzuwenden hatte. Die Strafen wurden dann unter Berückſichtigung der Vorſtrafen um rund die Hälfte herobgeſetzt. Die Angeklagten erklärten ſich einverſtanden und verzichteten auf den Einſpruch. Der Fall des Bäckermeiſters M. wurde geſondert erledigt. Er hat, wie eine Kontrolle ergab, bereits um.15 Uhr früh mit der Arbeit begonnen und iſt achtmal einſchlägig vorbeſtraft. Der Angeklagte wies darauf hin, daß er acht Kinder habe und doch arbeiten müſſe, um ſeine Familie durchzubrin⸗ gen. Nun ſoll er 170 4 Geldſtrafe bezahlen, wovon ihm nur 70/ erlaſſen werden können. Gerade die⸗ ſer Fall zeigt, daß das Geſetz einer Aenderung be⸗ darf. Es iſt geſchaffen zum Schutze der Gehilfen und berückſichtigt zu wenig die ländlichen Verhält⸗ niſſe, wo doch in den weitaus meiſten Fällen der Bäckermeiſter allein oder mit Famtlienangehörigen arbeitet. Beſonders im Sommer müßte ein frühe⸗ rer Beginn der Arbeit erlaubt ſein, ſonſt ergibt ſich der für unſere heutige Zeit beſonders paradoxe Zu⸗ ſtand, daß fleißige Arbeit beſtraft wird. 9⸗Jahrfeier der badiſchen Gendarmerie heute wie auch vor 100 Jahren als ein Teil der ſtaat⸗ lichen Oroͤnung erwieſen. Möge es auch in Zukunft ſo ſein. Der weiniſter erinnerte an den landläufigen Reſpekt vor dem Gendarmeriebeamten und aner⸗ kannte die Tüchtigkeit des Korps im Intereſſe der Aufrechterhaltung der Ordnung und der Sühne des gebrochenen Rechtes. Er als Mini⸗ ſter unterſtreiche in gleicher Weiſe wie der Feſtredner die Bedeutung der Gendarmerie für das öffentliche Leben. Im nahmen der öffentlichen Verwaltung ge⸗ ſchehe, was dazu beiträgt, die Gendarmerie als ein modernes Inſtitut auszugeſtalten. Der Mink⸗ ſter gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß die Gen⸗ darmeriebeamten auch in Zukunft das Beſte für den Staat tun werden. Der Miniſter ſchloß mit den beſten Glückwünſchen für ſeine Perſon, ſowie für den Juſtizmintſter Dr. Remmele und den Staatspräſi⸗ denten.— Die Feſtfeier, zu der aus dem ganz en Lande die Gendarmeriebeamten gekommen waren, wurde verſchönt durch muſikaliſche und Geſangsvor⸗ Nachbargebiete Nettes Fleiſcherinnungshaus in Ludwigshafen Ludwigshafen, 9. Dez. Die Fleiſcherinnung Ludwigshafen eröffnete am Sonntag ihr dem Ge⸗ werbeſchulneubau gegenüberllegendes neues In⸗ nungshaus, das dritte im Bunde nach dem der Bäcker und des Handwerkerverbandes. Glückwünſche überbrachten Polizeirat Probſt im Namen der Stadtverwaltung, Gewerberat Eberle für die Handwerkskammer. Mit Geſchenken fanden ſich ein der Vorſitzende des Pfälzer Bezivksvereins Sut⸗ ter- Zweibrücken, Obermeiſter Merz von der Häuteverwertungsgeſellſchaft, und die Vereinigung ehemaliger Schüler der Fleiſcherfachſchule. Der Bau iſt erſtellt von den Architekten Zimmermann und Schwill ing. Proteſt gegen den Abbruch der Verladerampe Schaidt «Schaidt bei Germersheim, 30. Nov. Die ſüd⸗ pfälziſchen Zuckerrübenpflanzer haben eine Verſammlung abgehalten, zu der die Landwirte aus Schaidt, Steinfeld, Treckenfeld, Otterbach und Voll⸗ mersweiler ſehr zahlreich erſchienen waren und gegen die Entfernung der Verladerampe Es wurde betont, daß gerade durch dieſe Rampe den füdpfälzi⸗ ſchen Rübenpflanzern eine große Erleichterung in ihrem Abliefer⸗Geſchäft gebracht wor⸗ den war. Nunmehr müßten ſich die Rübenpflanzer abplagen, bis die hohen Eiſenbahnwaggons beladen ſeien. Es wurde ein Anbrag eingebracht, der bit⸗ tet, von dem weiteren Abbruch der Rampe A bſtan d zu nehmen und der dem Südweſtdeutſchen Zucker⸗ pübenpflanzerverband zugeleibet wurde. Die Er⸗ vegung über den Abbruch der Rampe war ſtark. A * Pirmaſens, 90. Nov. Die Arbeitsmarktlage dat ſich gegenüber dem Vormonat erheblich verſchlechtert Die Zahl der Arbeitsloſen hat ſich von 6577 auf 7828 erhöht. Der Rückgang iſt hauptſächlich durch die Verſchlechterung der Arbeitsmarktlage im Bau⸗ gewerbe veranlaßt. Auch in der Schuhinduſtrie iſt bie Lage nicht hoffnungsvoll. I ̃——————— Aus Rundfunk-Programmen Dienstag, 3. Dezember Deutſche Sender Berlin(W. 419), Königswuſter hauſen(1684 20.30 Uhr: Sendeſpiele: Mordaſſäre Duppler, ein Hör⸗ ſpiel von Auditor. Breslau(Welle 925) 20.18 Uhr: Konzertz.80 Uher Sinfoniſche Walzer. Frankfurt(W. 989,6) 13.0 Uhr: Schallplattenkonzertt 16.30 Uhr: Von Stuttgart: Konzert; 20 Uhr: Von Ham⸗ hug: Arno Holz zum Gedächtnis: Traumulus bragiſche Komböſe in fünf Alten; 22.90 Uhr: Von Stuttgart Geſangs⸗Konzert. Hamburg(Welle 372,2) 20 Uhr: Arno Holz zum Ge⸗ dächtnis: Traumulus; 00.30 Uhr: Nachtkonzert. Königsberg(Welle 256,5) 20 Uhr: Abend konzert .15 Uhr: Grotesben und Bupbesken; 22.80 Uhr: Danz. Langenberg(Welle 472,4) 13.05 Uhr: Mitbagskongers; 17.80 Uhr: Veſperkonzert; 20 Uhr: Abend muſikz 21 Uhr Balladen von heute. Lehpzbg(Welle 259,3) 19.30 Uhr: Uraufftthrung auf Schallplatten; 20.90 Uhr: Gewevalſtaub des Venus;.80 Uhr: Das zeitgenöſſiſche Lied; anſchl. Tanzmuſik. München(Welle 582,9), Ka ferslautern(W. 2085 12,90 Uhr: Schallplatten; 17.25 Uhr: Liederſtunde; 19.90 Uhr: Aus dem Siaatstheater: Angelina, Oper v. Roffini. Stuttgart(Welle 300,1) 12.16 uhr Schallplatten; 0 Ubr: Konzert; 20 Uhr: Uebertragung vom Hamburg .90 lühr: Geſangs konzert. Ausländiſche Sender Buda peſt(Welle 550,5) 20 Uhr: Robert unt Marianna, Schauspiel in oreli Akten; anſchl. Zigeunermuſik. Daventvy(Welle 4792) u Uhr: Bar det vortragen 22 Uhr: Konzert. Hilvepſum(Welle 1071) 20.41 Uhr: Kongertz anſchl. Schallplatbenkomzert. Huizen(Welle 1878) 20.4 Uhr: Abendkonzertz auſchl. Schallplatten. Daventry(Welle 1554, 4) 20. Uhrt Konzert M. 0 Uhr Kondert; 28.30 Uhr: 9 Mailand(Welle 500,8) 20.30 Uhr: Uebertvag. v. Durin Pars(Welle 17241) 21 uhr: Fauſts Verdammnis, Oper, Prag(Belle 480,2 10 Uhr: Aus dem deutschen Vanden theaber: Figaros Hochzeit, komiſche Oper in vier Alden 22.15 Uhr: Danzmuſik. Rom(Welle 441,2) 21.02 Uhr: Manon Lescaut, Oper. Stockholm(Welle 435,4), Motala(Welle 1985) 20 Uhr: Militärkonzert; 21 Uhr: Norweg. Rezitationen. Wien(Welle 516, 20.05 Uhr: Opernauff i ng: Rufalkka, Märchen in dei Aßben. Zürtch(Welle 459,4) 20 Uhr: Unterhaltungs abend. fadio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— ſelephon 28547 Laſſen Sie zeitig zum Feſt Ihre Radio⸗Anlage pril fen und nachſehen! Warten Sie nicht bis zum letzten Tag, damit Sie über die Feiertage den ungeſtörten Genuß der enropäiſchen Sendedarbietungen haben. Vergeſſen Sie aber auch den Lanutſprecher nicht und bringen Sie ihn zeitig zum Aufmagnetiſtieren! R dl 1 das erste 1 E J 2 Spezlalgeschäft U 1. 7 Telephon 31643 W Seibt g⸗Röhren⸗Netzempfänger ſollten Sie hören. Ihre Erwartungen werden übertroffen, direkt an das Lichtnetz anzuſchließen Vorführung in meinen rieſigen Ausſtellungsräumen unverbindlich. Großer Radio⸗Katalog 140 Seiten nur 50 Pfg. Chefredakteur: Kurt Fiſcher F für Poltttk: H. A. Meißner N Dr. S. Kasſer Kommunalpolitik und Lokgles: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil! Kurt Ehmer— Geri und alles übrige Franz Kircher— A eigen und geſchäfteiche M teilungen: Jakob Faude, mtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer G. m. ö. H Mannheim, R 1, 46 ** 32„ 2 N ö 2 5 5 8. „„ ‚ f H eee Die Gründung der Standard 58. Com pan eee e ee ae e e Aenderung des Kaſſeler Werkes in ſeiner bisherigen Fa⸗ brikation(Lokomotivbau und als Nesenzweig Automobil⸗ Die Gründung der Hyoörierinduſftrie die Vorteile der 366. Jarbeninduſtrie AG. herſtellung) kommt nicht in Frage. Da die Angliederung Dr 0 55 thberich). Staaten an der Entwicklung des Verfahrens i richtung von Anlagen werden zunächſt in den Händen der Standard Oil Development Company bleiben die vor einiger 5 In Newyork äußert ſich ſoeben 518 Company of New Sfü Bedeutung des Hydrier verfahrens G. Far beninduſtrie AG. getroffene hervor, daß dieſes Abkom⸗ Zuſammenarbeit und über das Bearbeitung aller techniſchen und Ole bach a. M. Die Geſell wirtſchaftlichen Fragen des Konzerns gebildet wurde. Sie 192 2829 mit einem Brutton ittelb Leitern der J zuſammenarbeiten. Abkommen. Sie k men die Folge der gemeinſamen Gruppen während der letzten drei Jahre iſt und daß das ihm zu Grunde liegende, 5 .⸗G. gefundene und durchgeführte Verfahren der Petro⸗ 0 ines Fundamental⸗ Sie bemerkt weiter, ge Preiſe für Rohöl e eine weſentliche 3 Anzeichen aber von irgend Farbeninduſtrie.⸗G., lichen Geſichtspunkte für die Entwicklung werden in der Nach dem Bericht war die Bef d J. G. Company zuſammengefaßt ſein. fabrik unzureichend, das Die Direktoren der Standard J. M. Clark i 1 R. Riedemann, Straw und Otto von S Schrank. Farbeninduſtrie 900 a. B. 88 mpany werden leumraffinerie die L problems ermöglichen wird obwohl im vergangenen Jahre aufrecht erhalten wurden, die Vor nahme für dieſes Jahr zeigen. einer kommenden Vergrößerung des Schweröl, das der wachſenden Nachfrage nach Benzin und anderen Leichtölen entſprechen würde, liegen Hier 7 das Hporterverfahren eine endgültige Löſung tt. Das Verfahren ſei auf die Umwand⸗ lung 7 109 5 üfshalthaltiger Pr obukte nach Art der ſchwe⸗ ren Brennſtofe in Benzin un i 1 Oele anwen Problems der Be 5 zweitens der Auf gewichts zwiſchen 1 Seibel, Peter Hur ll, * Pfälziſche oppeibetenbeat e a. Rh. Die Lors helden betr. el 4 zupros. den Mo de me das am! 1 55 81 85 und Nachfrage nach von ſüddeutſchen Länderquoten zur 8 auf unüberwind⸗ liche Hinderniſſe ſtößt, laufen die Verhandlungen auf Uebernahme und Erwerb von Quoten mit anderen, offen⸗ bar preußiſchen Werken. * Collet u. Engelhard und die Er⸗ G. er nach 0,14(0,17) Mill. Alle geſchäft⸗ Je von 3288(11 70 pfchuß 10 29 chre 25 9) V ſoll ore hohe Sten ern und 0 dat neuen 3 2 en ſich di at Walte* chwörſtadt. Be* Kraftwerke Nybur Howard(Präſi⸗ werbe Ryburg aöt, die den werkes am programms zwiſchen ngen 890 1188 unternehmen, erledigte die ard entlich 1 Ja sgeſchifte beſtätigte ſämtliche ſtatuteng emäß ausſcheidenden Verwal⸗ tungsratsmitglieder auf eine neue Amtsdauer. Von der Ausſchüttung einer Dividende wurde während der Dauer Bauzeit abgeſehen. Zum Baup bamm 9 8 u. a. eteült, daß die Bauten des Wehrs beendet ſind. Konkurs einer Kaſſeler 8 11 985 Di Liquida⸗ 10 5 e ange⸗ ſo wie für T 1 menbruches te die Dividende in Kaſſel heute ihre en eingeſtellt. Die Ver 5 5 5 die Anf rage eines Aktionärs er⸗ lichbeiten ſind recht 6. Denbend Es fanden eingehende Be⸗ Leichten und ſchweren Produkten. V geſchäftlicher Bedeutung erweiſt ſich ferner, daß das Pro⸗ chemiſchen Aufbaues wenigſtens teilweiſe lärte die Verwaltung, daß die einer eventuellen Fuſion oder von einem Aktienaustauſch zwiſchen der Geſellſchaft und der Grube Leopold ohne jeden Hintergrund ſind. Zeitungsmeldungen von blem der Veränderung des der Oelbeſtandteile Was bei Grube Leopold vorgehe, ſei lediglich das, daß Schnellpreſſenfabrik Ach. Heidelberg in Heidelberg Damtt eröffnet das Hydrierverfahren leuminduſtrie eine ungehemmte Erweiterung ihrer Arbeit als Verfeinerungs in duſtrie. wandlung von Rohſtoffen durch deren Spaltung iſt ſomit durch einen öritten Grundprozeß, das Hydrieren, ergänzt, deſſen Möglichkeiten, ſoweit ſie bis jetzt ergründet ſind, die ſich die Geſellſchaft in befriedigender Entwicklung befindet, was ſich evtl. auch in der Dividende ausdrücken wird. Auf welchem Zwecke die Vorzugs⸗ aktien verkauft wurden, erklärte die Verwaltung, daß der Verkauf nur ſtattgefunden habe, eine weitere Anfrage, um die Liquidität der Der von der HV. am 30. 11. 1929 bekantlich genehmigte Abſchluß per 31. Dez. 1928 ſchließt mit einem Reingewinn von 60 406(59 374)„, aus dem wieder 10 v. H. Divt⸗ dende verteilt werden. Der Geſchäftsgewinn abzüglich 0 2 2 5 1868(180 953) J. Zu Ab⸗ Geſellſchaft zu beſſern. Eine andere Transaktion war dabei aller Unkoſten beläuft ſich auf 16 nicht beabſichtigt. Der Vermutung bes Aktionärs, daß die ſchreibungen werden 114 995(122 ie ene en folgenden ſind: 1. Die Umwandlung von Kohle und ande⸗ ren kohlehaltigen Stoffen in Oel, von ſchweren natürlichen Leichtoele und 3. dle Umwandlung von Rohoelen, ſchweren 2. Die Umwandlung Aktien zu 130 v. H. abgegeben wurden, treffe nicht zu. Der erzielte Preis ſei weſentlich höher. Geſchäftsbericht wird ausgeführt, daß die Entwicklung der Geſchäfte im Berichtsjahre durchaus befriedigend geweſen Auf die Anfrage, ob außer den für die NAG. gemachten ſel. Selbſt in den ſatſonmäßig ſchwächeren Monaten ſeten Probukten oder leichten Produkten in ähnliche Produkte 5 Rückſtellungen noch mit veränderten charakteriſtiſchen Eigenſchaften. Rückſtellungen nötig ſeien, befriedigende Umſätze erzielt worden. Der Geſchäftsbericht wurde von der Verwaltung keine Auskunft erteilt. Seit verbreitet ſich dann in längeren Ausführungen über die dem Jahresabſchluß haben ſich die Verhältniſſe bei der Ge⸗ bekannte und von der Hauptverſammlung bereits geneh⸗ Die Standard Oil Company betont, ſtand bas ungewöhnliche daß dieſer Um⸗ ſellſchaft nicht weſentlich geändert. Inter 1 e O Keine Fuſion migte Verſchmelzung mit den beiden Heidelberger Salzdetfurth⸗Konzern.(Eig. Dr.) Firmen, der„Mag“ Maſchinenfabrik AG. Geislingen, erfahren wir von zu⸗ Heidelberg und der Vereinigten Fabriken C. Maquet AG. an eine Fuſion im Salzdetfurth⸗ in Heidelberg. Die Verwaltung verſpricht ſich von dieſer dem Hydrierverfahren ſchon bei ſeiner erſten Ankündigung bin entgegengebracht wurde. daß die bisherigen Produktionsmethoden durch Umwand⸗ lungsprozeſſe größten Stils ergänzt werden müſſen. Die Im Gegenſatz zu anderen Verſionen verläſſiger Seite, Konzern zwiſchen Die Induſtrie erkennt an, Salzdetfurth, Aſchersleben und Weſter⸗ Fuſion neben einer Verminderung der Unkoſten einen egeln nicht zu denken iſt und daß darüber auch keinerlei] ſyſtematiſchen Ausbau und eine beſſere Ausgeſtal⸗ Diskuſſion mit den zuſtändigen Stellen ſtattgefunden habe. tung der weitverzweigten In⸗ und Auslandsbeziehungen. Vollfuſion der Konzerngeſellſchaften In der Bilanz wird das AK unv. mit 351 000 ausge⸗ brei großen Oelan lagen Hydrierverfahrens, die 5 in Bayway, Batonrvuge und Baytowu Texas i Vollendung entgegen und dieſe Anlagen zuſammen Farbeninduſtrie, welche Kohle und die Anwendung des Offenbar hält man eine nicht für zweckmäßig, da eine mit denen der J. G. ſierung, als ſie bisher Rational l- wieſen. Der Reſervefonds erſcheint neu mit 10 000, kaum noch Grundſchulden und Obligationsaufwertung unv. mit Die Rationaliſierung iſt voll beendet 525 275 ,, Kreditoren mit 937 685(774 898) l. Auf der und wirkt ſich in ihren Ergebniſſen allmählich günſtig aus. Aktiuſeite ſtehen Grundſtücke und Gebäude mit 343 000 Im übrigen bringen die ſtarken Kapital- und ſonſtigen Ver⸗(850 000), Maſchinen mit 240 000(220 000) 4, Werkzeuge, die erwarteten Vor⸗ Vorrichtungen und Geräte mit 90 000(108 000)/ zu Buche. Die Ergebniſſe bei den einzelnen Geſellſchaften ſind Warenvorräte beziffern ſich auf 480 371(374 706), Außen⸗ bisher in 1929 wieder befriedigend. Gerüchte über eine ſtände auf 646 889(634 169) /, Wechſel, Schecks und Kaſſe Vertruſtung in der Kaliinduſtrie ſind weiterem mit 4 651(23 667)% Im Gegenteil ſcheie]„Mag“ Maſchinenfabrik Geislingen Ach. in Heidelberg möglich ſein werde. Oel verarbeiten, werden in einem hohen Maß geſchäftliche Abgeſehen von den grundlegenden wirtſchaftlichen i Erfahrungen liefern. techniſchen und Hydriermethode verknüpft ſind, Ausſichten für die Ausbeutung des Prozeſſes gefunden. Es habe niemals die Abſicht beſtanden, die An⸗ wendung des Verfahrens auf die Tochtergeſellſchaften und die anderen der Standard Oil angegliederten Unterneh⸗ „Die Anſicht der J. G. Farben⸗ induſtrie und der Standard Oil iſt vielmehr immer ge⸗ weſen“, daß das Verfahren die für ein Maximum von aufbauendem und feſtigenden Ein⸗ pflichtungen der Konzerngeſellſchaften Vernehmen nach gegenſtandlos. nen augenblicklich die Gegenſätze Wintershall wieder in zwiſchen Burbach und munge es N en verſchärftem Maße ausgebrochen zu beſten Ausſichten Die gemäß dem HV.⸗Beſchluß nunmehr mit der Schnell⸗ preſſenfabrik Ach. Heidelberg verſchmolzene Geſellſchaft ſchloß das Geſchäftsſahr 1928 mit einem Reingewinn (Y um Ausſcheiden Dr. Canaris aus dem Vorſtand der[von 2808(5211). Der Geſchäftsgewinn abzüglich aller Henſchel u. Sohn.⸗G., ſcheiden des Generaldirektors Dr. Vorſtand der Henſchel u. Sohn.⸗G. fluß auf die Oelinduſtrie darbietet, möglich in ben Vereinigten Staaten auf eine Baſis ge⸗ bracht wird, die die Möglichkeit zur Zuſammenarbeit der wenn es ſobald wie Canaris aus dem *. V us 1 in Kaſſel erfahren Zu dem Aus⸗ Unkoſten beträgt 44650(40 427). Zu Abſchreibungen werden 47 058(36 481)& verwendet. In der Bilanz er⸗ Dr. Canaris auch als Generaldirek⸗ ſcheinen auf der Aktipſeite Grundſtücke und Gebände mit deren Aktienmehrheit 211 000(220 000), Maſchinen mit 114 000(116 000) 4, gleichfalls bei Henſchel liegt, zurücktreten wird. Die Warenvorräte mit 264.635(246 175) /, Außerſtände mit grundſätzlicher Art zwiſchen 147 335(151 865), Kaſſe mit 3321(2659) 4. Auf der Canaris und den Mehrheitsaktionären der beiden Geſell«] Paſſipſeite ſtehen das Aktienkapital unv. mit 200 000 4, liegen, wie wir weiter hören.] Grundſchuld u. Hypothekenaufwertung mit 289 250(292 500) wir zuverläſſig, daß tor der Maffei.⸗G. in München, e im Großen und für ſeine weitere Ausbildung Die Standard Oil und die J. G. haben ihre Intereſſen Meinungsverſchieden beiten in eine neue Geſellſchaft Namen Standard Z. Standard Oil Company beſitt die Mehrheit des Kapitals dieſer Geſellſchaft und werde die Verantwortung für deren ſchaften in Konzernfragen hauptſächlich darin, daß ſich die auf die A Mafſet an Henſchel geſetzben Erwartu Company erhält. aber die Schwierigkeit eder , Verbindlichkeiten mit 248 288(240 513) zu Buche. eine bayeriſche Lokomotivbau⸗ Ver. Fabriken C. Maquet Ach. in Heidelberg quote nicht ohne weiteres auf ein preußi⸗ Die Geſellſchaft ſchließt das letzte ſelbſtändige Geſchäfts⸗ ſches Unternehmen übertragen läßt, ſodaß fahr 1928 nach Abſchreibung von 43 012% mit einem eine Bereinigung der Lokomotivbauabteilungen und die Reingewinn von 4884. In der Bilanz erſcheinen Geſchäftsführung übernehmen.(Leider unterläßt auch dieſe amerikaniſche Verlautbarung nähere Angaben Kapitalverteilung und die dringend nötige des Begriffes der Verantwortlichkeit. J. G. Farben bleibt damit (D. 3 darin, daß ſich Die Stellung der daraus erwartete Rationaliſierung bisher Im übrigen beſteht bei Henſchel u. Sohn nach wie vor das Beſtreben der ä in der Die 3 Arbeit in den e nicht möglich auf der Aktivſeite Grundſtücke und Gebäude mit 255 000, Maſchinen und Anlagen mit 99 000 1, 5 und Ge⸗ Kurszettef der Neuen Nennheimer Zeſtunt Mannheimer 5 30. 25 9% Bad. St.⸗A. 27 78.— 78. 1% Bad Rom. Gd 79,.— 79. 8% Shafen Stadt 88,.— 88,.— 1 070 Mhm. Gold 100.0 00 Effektanbörse 80 .⸗G. f. Seilind. 46.— Konſerven Braun 68.— Phönix Bergbau—.— Kraus& Co. Lock. 40,50 Seilind uſt, Wolff 47.— 48,75 4%, Bagd.⸗Eiſ.! 8,.—.90 Ehem. Heyden 57.25 54,50 Südd. Zucker 159,2 159,2 40%„ 5 785 Ehem. Gelfenk. 62.— 39,— Ilſe Bergbau 821500 Heilbr.. 203.0 0 Tellus Bergbau. 111. 0 Bg u. Laurah itte 52.— 5 5 58 Union Ver. Stahlwerke 102 2 bel Stücke-Notlerungen in Mark je Stück Brown, Bov. KC. 1110 1110 Hoeſch Eſſen 80. 2. 80. 2. Berneis 39.— 35,.— 4% Türk. Ad. Anl. 3,95.95 Charlott. Waſſer 92.— 92.25 Horch& Cie. 40%„ unf, Ant. 12,0.. Ehem. Albert. 40.— 4025 M. Jüdel& Go. Triest. Beſigdeim——. 52. o J let 70 750 Ebem. Brockhues 89.25 88.25 Gebr. Junghans 4,.— 49.28 Ver. Chem. Ver. dentſch. 260 Pr.4 1440 Concord. Spinn 58,80 58, Bergt. Jute. 113,0 115,0 4% Ung. Goldr. 21.— 21.— Haimler Motoren 8 89,50 Karſtadt 90% Se alvensb. 0—— industrie-Aktien Henninger R. St. 163,5 Ver. Ultramarin 188,0 138,0 4% Kronenr,.— 27 155 8 Klöcknerwerke Ver. Zellſt. Berl. 108,0 108,0 4% kinat. Ser 1750 17.80 Distant T. 95 C. H. Knorr 7 Vogtl. Maſch. St, 74.— 74. 4½% AnatScr. II 17,50 17,30 Deulſche Erdöl. 88,50 8825 Kollmar EJourd. Löwen 8 1 55 270.0 3 Motor Oberurſel 1110 9 Mäh. Haid Voigt K Häffner—.— 2220 4½j%„„III 10.50 17,75 Dt Gußſtahl.———— Kölſch Walz. Volſh. Seil. u. f. 62— 62, Leh mat rait e e e 5150 82.— Geie Köeiſag. Transport-Aktlen Dtſche. Steinzeug 11— 174.0 Kötitzer Kunſtled. Pf. Nähm. Kay. 21.— Konſerven Braun Wayß& Freytag 76.— 78.— Mannh. Gummi W. Wolff 98 E Rein. Gebh e Sch. 99.28 Bd. wie S 88 — 85,.— Schantungbahn 270 285 Deutſch. Eiſenhdl. 85 50 67,45 Kronprinz Met. 114,5 114,5„Eiſenbahn 112,0 112.0 14 85,50 85,50 Lahmeger& Co. Waldhof—.— 179,0 Seſt. St.⸗Elſenb.———— F. Dippe Maſchin.———.— Jauahütte.. Daltimore Ohio. t.] Dresd. Schnellpr. 95.— 94.— Linde Eismaſch. Ufa(Frelverk.) 689,.— 89,.— Canada Abliefer. 60,50 58,.— Dürener Metall 1557 139,0 Carl Lindſtröm Raſtatter Wagg. 14.— 14.— Pr. Heinrichbahn—— n. Hürkoppwerke— Lingel Schuhfabr. Verein dtſch. Oelf. Continent. Verſ.—— 45.— f& F Mannh. Verſich. 88.— 83.— ar e Hanag. 99,80 1900 Püſſeld.Eiſenhöl. 80.25 60.25 C. Loewe& Co. gen(Schluſ) 8 Südamerika. 60.28 60,25 Dynamit Truſt 80,30 80.25 C. Lorenz ente Annw. 105.0 Ilſe Bergbau 209.5 214,0 Chemiſche Albert— lſcwersleben 179.0 185.0 70 3000 3120 Verein Eldeſchtff. 15.50 15.50 Elfte. Pichl u. K. 1880 18878 Frankfurter Börse Darmſt. u. Nat. 239,0 anſa Dichiff. 143.0. k te ordd. Lloyd.. 97,25 88,15 Elektr. Lieferun Sbenſch 8 0 5 Kali. 187,0 192.0 Sank-Aktlen Elsbach& Co.—— Magirus.-G. Festwerzinsliche Werte f 0 R. Karſtabt„ 1265 130,7 D Effekten Bank 114.0 Klöcknerwerke 89,25 D. Hyp. u. Wechſ. 114.0 D. Ueberſee⸗Bank—8—— Olsconto⸗ Geſ. .Golbuls Anf. 2850 Darmſt. u. Rat. Dt. Verlag... 178,0 Dresd. Schnellpr. 93,.— Dülſſel. Rat. Dürr 49.— Dyckerh.& Widm.—. Mangfelbeen. Je 10 San e rz 280 2846 Lader delt,.. We. Web n 81. 3488 Merkur Wollw.— 18— 1445 u. 4,50 Bayr. Vereinsbk. Berl. Handelsgeſ. 155, Darmſt. u 8 283.0 1 90 D. 8 Gal 8 9% Ludwigsh. 26 88,20 10% Mhm Gd. 28 100,0 8 Verein 140.0 Oeſt⸗ 3 8 8 80,25 Enzinger⸗ Union 77.50 Eßlinger Maſch.—.— 30. Ettling. Spinn. 213,0 1 5 8 2 leich. 2 Otavi Minen. 53.— 537 Pobnir Bergbon 100.2 102,0 Meininger Hypbk. 1150 8 9% Grkr. Mh. 28—.— 12105 en—— 1 Nhe Hyp.⸗Bk. 141.0 Südd. Boden⸗C. 187.0 95 5 Bonds 28 1015 n Silber Emaille Ullrich.———— Mannesmann 92.50 Berl. Handelsges. 173,7 178,5 Maximil.⸗Hütte ſprechungen wegen einer Stützungsaktion ſtatt. handlungen wurden jedoch als ergebnislos 95860 der e dieſev Speztalmaſchinenfabrök unver⸗ ch Vergleichsverfahren und Konkurſe im 1 Hanselskammerbesiek Mannheim Vergleichsverfahren: K ra ft, Galanteriewaren⸗Groß⸗ heim, H 1,3(Vertrauensperſon: Dipl. ⸗Kfm. Dr. Kurt 9 7 in Wenne— Offene Vandelsgeſentezele Karl Kraf e 8 G eſel und ingen b lun in Manußeim, Karl Wolf, Kaufmanm in fran 9 on, de „J ee— Aufgehobene 8. ät gung des W Fra n Karoline 1 8 in Mannen, Meerfelöſtr. 7 Eröffnete Konkursverfahren: garten, Inhaberin. Roſa Baumgarten geb. Durlacher in RA. Dr. Kaczenſtein in Schwetzingen).— Kaufmann Jo 9 4 un Hart, Inhaber der Firma hon Leindrofsandlung in Mannheim, B 1 8(KV.: — Ludwig Marg, rbenſtraße 16(KV.: — Aufgehobene Firma Roſa Baum ⸗ Hockenheim(NV.: urt Weindel in aunbeim, Roſeng in Mannheim). 80 min und Schlußverteilung): d 0 f Breunig in Brühl, Aleininbober ber im delsvegiſter nicht eingetragenen 8 Gemiſchtwarengeſchäft in Brühl. Die Abſchlüſſe der Heidelberger Kahnbetriebe räte mit 54 000 l, Vorräte mit 592 054, und Außenſtände Auf der Paſſivſeite wird das Aktienkapital Der Reſervefonds ſteht mit Grundſchuld⸗ und Hypothekenaufwer⸗ tung betragen 280 000/ und Verbindlichkeiten 876 012 4 mit 408 546 J. mit 250 000„ ausgewieſen. 2500% zu Buche. O Erweiterung der Südbeutſchen Mühlenkon vention, In Ergänzung der Meldung über die Perfek⸗ tionterung der Süddeutſchen Mühlenkonvention wir weiter, daß die Konvention nicht nur die Süddeutſche Mühlenvereinigung und die verbände in Frankfurt a.., Mannheim, Freiburg, Stutt⸗ ſondern gleichzeitig auch auf die Süddentſchen Mehlhändler⸗ gart und Nürnberg erfaßt, Großeinkaufs ⸗Genoſſenſchaft Konſumpereine in Hamburg, im Zentralverband deutſcher Bäckereigenoſſenſchaften zuſam⸗ mengefaßten Bäckereien ausgedehnt wurde. * Die amtliche Großhandelsinderziffer vom 27. November. Die auf den Stichtag des 27. November berechnete Groß⸗ handelsinderziffer des Statiſtiſchen Reichsamts über der Vorwoche(135,3) ſowie die füddeutſchen . um 0,2 v. H. auf 135,0 zurück⸗ gegangen. Inderziffern der Hauptgruppen: Agrarſtoffe 127,4 (Vorwoche 128,0), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 129,8 (130,0) induſtrielle Fertigwaren 156,4(156,5). Berliner Devisen Uiskontsätze: Reſchsbank 7, Lombard 8, privat 7 v. N. Amtlich in R⸗M für — 8 Holland 100 Gulden Athen 100 Drachmen Brüſſel 100 8 500 PF. Sealten 100 F 2855 2 8 dis — Liſfadon 100 Eskubo S888 een 858885 Prals 100 Franken Schweiz 100 Franken Spanien W 8 S8 5 100 15700 Buenos-Aires 1 Peſ. Canada 1 Can. 5 5 tb Rio de Janeiro! Millr. Uruguay 1 Gold Peſ. 80 N 90. 2 80. f 90. 90. Aktlen und Auslandsenleſhen in Prozenten Bremer Wolle 143,0 1430 Hirſchberg Leder 8 1255 Schubert& Salzer 115 8 N 2890 205 nen 1955 1070 ch Tonw.——. Wiens 88,50 80.50 55 Guß.——.— Buderus Eiſenw. 62,— 62.75 Hohenlohe ⸗Werke 81.— 5— Phil. Holzmann 82.50 89, mpf Siemens c 2752 1 15 5 1105 15 ein 108.0 1080 dewer m. Jalbt Walbze 1702 1 0- Oſtafrifg 116.0 116 Neu⸗Gulnea. 425.0 4800 Dravl Minen 52,48 88. Frelverkehrs · Kurse Petersb. J. Habk..70 Ruſſenbank.05 Deutſche Petrol. 38.— alen. 55 Ind. 69,50 69,50 4¼½ Ung. Str. 13 21 2 140,6 142,0 Kahla Porzelan 37.— 57.— Gelf.. 750 4%„„ 14 2428 245 Con- Cavutſch. Sallrot, Achersl. 4700 188 Teleph. Berliner 48,.— Thörl's ver. Oele 91.28 91 Tietz, Leonhard, 1720 1 Deutſche Wollw. 12,— 12.— Krauß& Cie. Lok. 40,75 98 Belchwer Papier 148.7 V. B. Frkf. Gummi 755— Ver. Chem. Charl. 69.— N V. Dtſch. Nickelw. 145,0 V. Glanzſt. Elbf. 1 5 B. e 5 2 Ach f. Vertehrw. 115,7 116.0 233,5 236,0 K tt gechef alcalſps. 279 1435 818 Eienbahn 1120 1120 e 10 emel Adler ali . Stahl. d. d. 8 p. 162.5 Ver. Ultramarin.. Sloman Salpeter 80.— 150% 5 155,0 Lüdenſcheid Met, 85,25 65, Sidſer Phosphat Ufa⸗— 80. Velen; 8 Gast 2220 0 Wanberer Werke 48. Terminnotierungen r. Allg. Di. Credit 5 50 92.— — Bank f. el. Werte 184,7 183,1 ke. 78,— 77.— Mansfelder Akt. 108.0 109,5 Lahmeger& Go, 1580 1500 Hank rarer 1200 1100 e 1860 1887 Markte u. Kußlg. 220 1285 Harmer Bankder 140 f8 Eſſenersteinkohl. 1282 125,0 Pfafc ducan d. 100 115.5 deſch 15 uU. St. 1 h. 8925 e 145,5——— 0 gb ali Aſchersleben 178.7 Mix& Geneſt 139.0 1395 0 0 Metallgeſellſch. 1125 114,0] Darmſt. u. N. B. 2880 284,0 Fahl. Liſt& Co. 70.— 71. M 5 1215 22 147 115 Fa A. 85 1 5 1285 Mez Söhne Mentecaklul.. 88.— 88. Sibel gene. 4 2695 n 111 1120 e e 5— isconto Comm.——- Oberbed ark: 83.— 83750 Dresdner Bank 148 1482. 1282 1200 Motoren Denz 92 80 95 Oeſterr. Creditbk. 30,50 30. Gebhard Textil. Reichsbank. 2590 2745 5 50 Nat. Automoblie. 85 Geltebie 1420 140 Phein. red. 2499 1408 Seh ing L e. 350 855 Niederlauſ. Kohle 1384 188, 100,0 101,7 t ke. 102,5 104.0 Süddeutſch. Dise. 122.7 125,0 Gelſenk. waste. 1200 123.5 Nordd, Wollkü m. 8 Rieber Montan 2 100.8 Frankf. Kugem. 81.— 88. Ga 4 C 50 — 85, Rütgerswerke. 70.— 7,28 Industrie- Alctien Germ. Portlb. 5 1780 4750 Oberſchl. Koksw. 94 85% Urkr. M. aßg.. 8 12 55 8 1 Nom. Gb. 78,50 Alzer--9 85— Südb. Disconto 128,0 J e Jetter 59. Wiener Bankver. 1 Felt. Guilleaume—, Frankfurter Gas—— f Siemens KHalske 2775 288,5 rkf. Pok.& Wit. 44,.— Südd. Zucker 160,0 160,0 Aleranderwerk.— 99.— Goedhardt Gebr. 172.0 1720 Elektr. Seen 150 0 Svensta Tündſt⸗ 190 3220 Alfeld Deligſen. 28, 29.— Goldſchmidt. Th. 68.— 62,45 Phönix Bergbau 3 8 Gelſenk Bergwk. 1240 Goldſchmidt... 63, 1 Bergbau 8260 3 Berliner Börs Nannz. Verf. G.—.— danewom. Alen Ver. Gl—— 55 190 1085 9850 Grün& Bilfinger 1890 18 5 Ver. e 1050 1040 Ammenborf Pap. 188,5 187,0 Gritzner Maſch. 44.— 45, Ahe elden graf 146.9 148.7 i 05 5: 11-1 85,— 5 Haufwerk. Füſſen—.— 70.— bilpert Armatur. 55 10².0 Hirſch Kupf. u. M.——. pag. 8 90.0 1 delt. Straßb.—— 43.— Deſter. l. St.. 106,2 1780 184.0 Accumulatoren 18 118,5 e 1000 8 Adlerwerle—.—Geſ. f. elektr. Unt. 157.2 156,0 Oſtwerke Allg. Elektr.⸗G. 155.7 160,0 Guano-Werke 48.— 46.50 F Pöge Alſen Portl.⸗Z. 166,0 165,0 Greppiner Werke—.—. thgeber Wagg. Klöckner Werte 90,28 Köln-Neueſſen B. 1 Mannesmann 81. Metallbank—2⁰⁰ 11 258 g 5 10 Mühlheim Berg. 9 0 1 .⸗G. rade 1152 Dt. Reichsb. 55. 9505 86, ambg.⸗ Südam.. anſa Dampf—.— Nordd Loyd„98,25 Allg. Elektr.⸗Geſ. 158,2 8. 6 We 1980 88 * ed.* 7 2 88 Oberſchl. E. Bed. 69,88 68,75 Oberſchl. Kokzw.— 805 Orenſt.& 3 2155 1— Oe& Koppel 1 Buderus Eiſenw. 927 625 Charlottb.Waſſer 91,8 Comp. Hiſpano 314.0 — 74,28 Gebr. Großmann 29.— 29,80 Rhein. Braunk. 8—— ſchaff. 184.0 188,0 Anhalt. Kohlenw. 74, f 1 bg. Zellſt. 185,1 185.0 Grün& Bilfinger 188.7 169,0 Rhein. Chamotte 88 eee A2 asc; 76.— Gruſchwiß Testlf 5550 88,80 Ahenn. Ebertetglt 4405 1420 5% Roggenwert..25 9,.— Baſt Nürnbe 204.5 204.5 Halleſche Maſch. 88,— 85.— Rheinſtahl iefbau 78.— 14.— Holzmann, Phil. 82,.— 84, olzverkohl.“ d. 78.— 78,78 399 0 8 0 S Ni. Montan-Aktien. 80 Eſchweil. Bergw. 195,0 198,5 Gelſenk. Bergw.—— Itſe Ogb. St. A. 2080 209,5 Lal Aſcherskeben 2285 9050 Weſtersgeln 1250 192˙0 e ode 5 n 105, 6% Reichsanl. 25 87.30 97 30 Dtſch-Ablöſgſch. J 15 50,10 ohne Ebchlarecht 8,60.50 08% Dad. Koßlen 18,— 18.— 75 88% Grkr. Mh. K. 45„ Goldrente 24.50 24.40 Berl. Karls. Ind. 68,15 1 855 59% Roggenrentb 8,20.17 Bayer. Celluloid—.— 17.— Hammers. Spinn. 124.0 1240 Riebeck Montan 99. 35 10170 5% Jandſch. Rog. 815 865 Mexikaner 17,25 Bayr. Spiegelglas—.— 67.50 bann. M. Egeſt. 31.80 82,50 Roſitzer Zucker Kronen.05.— Berliner b. 53.75 54,75 Heilmann n— daun 5 147.7 147,7 985 4 5 102. 1524 Sarotti N. 0 fl. e e Schleſ, Cont. Cautſchouc. 142,0 A. 8 100,7 1 Seffane 8 9 5 8. Rhein. Möbelſtoff 1020 102 5 Dalke Maſchinen 1190 118,9 Hacketbal 84.— 85.— Khein W. Kalk 98.78 58. 1 er 212.5 1 0 Schulth⸗Patzenh. 277.2 67,0 Siemens K Halske 279.0 e 2865 5 n Nobel 80.— 82 e 1875 .15 J. B. Bemberg. 188.0 190,5 Hbg.⸗Wien Gum. 70,— 68,— Rückforth. Ferd⸗ 57.— 88. 1 4 Saftort StPr.—.——— Rütgerswerke 89.50 74.— 04% Oeſt. Scha. 83.25 23,40 Berlin Gubener. 234.0 236,0 Harpener Bergb. 12855 1280 Sachſenwerk 96.— 95.50 5 2 5 1 585 90,— Sächf. Gußſtahl. 1 — 1 Salzdetfurth Ber. Stah werde 103.0 1 4 2 8 3 Dew. 2 1220 Th..es 825 8 Semen er kan f A8 f c Barer 140 1 ¹ dess aendern 2 . ö 1 1 ö 1 . J Gandesamfiche Nuchrichlen Montag, den 2. Dezember 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Nr. 560 7. Seite. Auslandsintereſſe für Reichsbankanteile Nach uneinheitlicher Aufangstendenz auf Sonderbewegung in Reichsbankanteilen freundlicher/ Spezialwerte anziehend Schluß allgemein befeſtigt Mannheim feſter ſewann etwas Anregung Sbarrkanteibe an den ausw igen Bö rten lagen Farben, Linoleum, Weſterogeln, Freytag feſter, dagegen waren Mez Sne. niedriger angeboten. Bankaktien waren nur wenig verändert, teil⸗ weiſe Kleinigkeit feſter. Von Verſtcherungswerten waven Continentale Verſicherung auf letzter Baſis geſucht. Am Rentenmarkt wurden Neubeſitzanleihe und Liquidartons⸗ Pfandbrieße höher notiert. Frankfurt freundlich— Spezialwerte feſt Zu Beginn der neuren Woche war im Vormitta 8 8⸗ verkehr mangels jeglicher Anregung kein Ge ſchäft zu verzeichnen. Die Tendenz neigte dementſprechend nach unten. Zum offiztelleen Verkehr änderte ſich je⸗ doch die Situation zum Guten. Eine Sonder bewe⸗ gung in Reichs bankanteilen gab der Börſe das Gepräge und beeinflußte die Geſamttendenz günſtig. Auch ſollen wieder einige Orders eingegangen ſein, ſo daß bei zunehmender Zuverſicht der Spekulation das Geſchäft in Spezialwerten zeitweiſe etwas Jebhefter war. Beſonders hervortraten, wie ſchon geſagt, Reichs dankanteile. Eine größere Verkaufsorder ſoll zurückgezogen worden ſein, als von Auslandsſeite ſtarkes Intereſſe für dieſes Papier bemerkt wurde. Auch vom Berliner Markt wurde Mate⸗ rial in Frankfurt geſucht. Es ergab ſich hier ein ſprung⸗ hafter Gewinn bis zu 13 v. H. Am Elektromarkt konnten Siemens mit plus 5 v. H. kräftig anziehen, Schuckert gewannen 1, AEG. 14. Am Chemiemarkt eröffneten J. G. Farben 2 v.., Zellſtoffwerte leicht gebeſſert. Von Kunſtſeidewerten eröffneten Aku 1 v. H. niedriger.) Am Montanmarkt war die Lage wenig verändert. Die Gewinne gingen aber ſelten über 1 v. H. Am Banken mar kt zogen die Kurſe durchweg bis 1 v. H. an. Renten ſtill und leicht gedrückt. Im Verlau fe beſtaud für Spezialwerte weiteres Intereſfe und es ergaben ſich gegen Anfang durchſchnittliche Gewinne bis zu 3 v. H. Im Vordergrunde ſtanden J. G. Farben, Siemens, Schuckert und Reichsbankanteile; auch Montanwerte traten letzt etwas hervor. Die Beſſerung blieb hier aber gering. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 8 v. H. unverändert. Berlin anziehend Vormittags vollkommen geſchäftslos und ohne Anregun⸗ gen, machte ſich ſchon vor Beginn der Börſe Intere ſſe für Reichs bankanteile bemerkbar, in denen am⸗ ſcheinend wieder größere Auslaudsaufträge vorlagen. Sonſt waren die Banken zwar ziemlich orderlos, man wollte aber ſeitens der Kandſchaft auf dem niedrigen Niveau fhber⸗ wiegend Kaufintereſſe feſtſtelle nund glaubte, da neue Exekutionsware nicht herauskam, daß im Moment kein Grund zur Beunruhigung vorliege. Die Banken brauchten. auch heute nicht zu intervenieren, ſondern überließen die Kursgeſtaltung dem freien Spiel der Kräfte. Hierbei er⸗ 2 gaben ſich gegen die Samstagſchlußnotierungen im allgemei⸗ nen nur—175proz. Abweichungen nach beiden Seiten, da die Anfangstendenz als uneinheitlich zu bezeichnen iſt. Kunſtſeiden⸗ und Montaupapiere lagen überwiegend ſchwä⸗ cher. Bei letzteren verſtimmte die Ablehnung des Schieds⸗ ſpruches im Braunkohlenbergbau durch die Arbeitnehmer. Bemberg verloren 6 v.., ohne daß ein Grund für dieſe Bewegung zu erkennen war. Schantungbahn werden ab heute in Reichsmark notiert; die Notiz verſteht ſich für 100 /; im variablen Verkehr wurde der Mindeſtumſatz auf 3000% feſtgeſetzt. Anleihen abbröckelnd, auch Ausländer teilweiſe etwas ſchwächer, Pfandbriefe ſehr ruhig, Liquida⸗ tionspfandbriefe aber ebenfalls eher angeboten. Der Geld⸗ Waren- Schleppendes Geſchäft am VBrolgetreidemarkt Mehl ruhig Berliner Produktenbörſe v. 2. Dez.(Eig. Dr.) Das Geſchäft kam heute auf allen Marktgebieten nur ſehr ſchleppend in Gang. Die großen Andienun⸗ gen übten einen gewiſſen ungünſtigen Einfluß auf die Stimmung aus. Von den insgeſamt beſichtigten 2070 Ton⸗ nen Weizen, 8130 Tonnen Roggen und 990 Tonnen Hafer wurden 1170 Tonnen Roggen, 90 Tonnen Weizen und 60 Tonnen Hafer als unkontraktlich gefunden. Die Unſicher⸗ heit über das Agrarprogramm der Regierung lähmt auch die Unternehmungsluſt, da neue Exportabſchlüſſe in Roggen und Hafer kaum zu verzeichnen ſind. Die feſteren Meldungen von den Auslandsmärkten machten hier kaum irgendwelchen Eindruck. Weizen iſt vom Inlande nur vereinzelt in Waggonware angeboten, erhöhte Forderungen ſind nicht durchzuſetzen. Auch Roggen iſt zur Bahn⸗ und Waſſer⸗ verlabung nur mäßig offeriert, Gebote der Mühlen ſind gegenüber Samstag um etwa 1/ ermäßigt. Am Lieferungs⸗ markte lag Weizen bei leichten Preiserhöhungen ſtetig, Rog⸗ gen dagegen ſchwächer. Das Mehlgeſchäft iſt bei un⸗ veränderten Preisforderungen wieder recht ruhig geworden. Am Hafermarkte macht ſich das Fehlen der Exportnach⸗ frage fühlbar. Das Angebot iſt ziemlich gering, die Preiſe infolgedeſſen etwas gehalten. Ger ſte ruhig. Amtlich notiert wurden: Weizen, märk. ab Station 249—44, ſtstig; Dez. 254; März 268: Mai 275; Roggen, märk. ab Station 17577, ſchwach? Dez. 140,50; März 2076,50; Mai 218,50— 17,50 Gerſte ab Station 187203 ruhig; Futtergerſte 16777, ruhig; Hafer, märk. ab Sta! tion 154—62, ſtetig; Dez. 165—½; März 1843,50; Mai—; Mais, rumäniſcher 172, ſtetig; Welzenmehl 29,255, ruhig; Roggenmehl 24.75— 7,50, ruhig; Weizenkleie 11, ruhig; Roggenkleie 9,75 10,50), ruhig; Viktoriagerbſen 29 bis 38; Speiſeerbſen 24—28; Futtererbſen 2122 Peluſch⸗ ken 20,50—22; Ackerbohnen 19—21; Wicken 29— 29; blaue 13,75 14,75; gelbe 16,50 17,25; Rapskuchen Lupinen, 18,50 bis 31 Als Morlan und Prinz Radolin ſpäter den Wald⸗ weg zum Dorf hinabſtiegen, trat plötzlich der Fürſt durch die obere Lichtung. Als er ſie ſah, ſtutzte er, kam aber, wie unter einem Entſchluß ſchneller näher und grüßte verbindlich. 5 Morlan ſah ſofort, daß der Fürſt ſtark erregt war, doch zeigte er dies mehr durch höfliche Starr⸗ heit. Im übrigen war er nicht merklich verändert. „Gut, daß ich dich treffe, Egon,“ ſagte er ruhig. „Ich glaube, wir haben uns manches zu ſagen.“ Er ſchien nicht zu ſehen, daß der Prinz ihm auswich. „Wir müſſen uns leider von Ihnen verabſchieden, Herr Regiſſeur,“ erklärte er, mit einer Wendung zu Morlan.„Wir fahren noch heute zuſammen nach Frankreich...“ 1. .. Morlan ging langſam den Waldweg hinauf, der zur Sonnenbank führte. Er ſah Helgas helles Kleid zwiſchen den Bäumen. Sie kam ihm entgegen. Sie ſchien nicht verwundert, den Freund hier zu treffen und hing ſich beim Abſtieg in ſeinen Arm ein, ohne ein Wort zu ſagen. „Der Fürſt hat ſich von dir verabſchiedet?“ meinte ſie endlich.„Ich ſah es.“— Sie war völlig ruhig. 5 „Ja,“ nickte er kurz.„Paſcha läßt dich noch grüßen.“ Mit keinem Wort ſprach er von dem, was er wußte. „Eine Seite meines Lebens iſt wieder zu Ende geſchrieben,“ ſagte ſie leiſe.„Es kann weiter gehen.“ Ein bitterer Zug gab dem ſchönen Geſicht eine rührende Herbheit. „Du kommſt vom Hotel, ja? War keine Poſt da?“ fragte ſie ganz geſchäftlich. a „Doch.— Allerlei.“ Er gab ihr eine Karte. „Nizza? Tattenbach?“ meinte ſie fragend und las — plötzlich ſtockend. „In fünf Minuten beginnt das Rennen. Vorher meinen Gruß, als Lebewohl. Wie ich es verſprochen. Tattenbach.“— Mit Bleiſtift geſchrieben? So kurz Roman von Reinhoſd Eidiadter — eine Karte? Es klingt auch ſo ſeltſam? Meinſt du nicht auch, Morlan?“ „Ja,“ ſagte er, ohne ſie anzuſehen.„Es ſind unter⸗ deſſen auch Zeitungen da. Tattenbach iſt bei dem Rennen— verunglückt.“ 5 5 Sie ſchrie leiſe auf, ſeinen Arm angſtvoll preſſend. „Selbſtmord?!“ Er ſah in die ſchweigenden Wipfel der Bäume. 1 Zeitungen meldeten alle— ein Un⸗ g ü ck.“ „Bin ich ſchuld daran? Sag!“ rief ſie plötzlich, alle Beherrſchung verlierend und ſeinen Arm ſchüttelnd. „Bin ich ſchuld daran, Morlan?“ „Du biſt wie das Licht, in dem alle verbrennen.“ „Ihr habt nicht das Recht, mich zur Liebe zu zwin⸗ gen! Ihr habt nicht das Recht, alle Schuld immer auf mich zu laden! Nur, weil ich ein Weib bin! Nur weil ihr nicht reif ſeid, ein Weib zu verſtehen. Ich will meinen Weg gehen, wie ich ihn ſehe. Und wie ich ihn gehen muß. Jetzt— bis aus Endel“ Ihr junger Leib wurde von Fröſteln geſchüttelt. „Ich gehe mit dir,“ ſagte Morlan, voll Güte, und zog ſie ſanft an ſich.„Auch, wenn ich das Ziel, das du ſuchſt, nicht verſtehe..“ * „.. An dieſem Abend fehlte Helga Solant am Stammtiſch. Es war ihr nicht möglich, Geſichter zu ſehen. Sie mußte allein ſein. Morlan verſtand ſie. Er hatte es diesmal nicht anders erwartet. Umſo erſtaunter war er, als ſie ſchon am nächſten Tag wieder bereit war, mit Thorleiv zu filmen. Sie war friſch, wie immer, und in beſter Laune. Er hörte ihr Lachen ſchon auf der Terraſſe. Zum erſten Mal kamen ihm Zweifel über Helgas Innenleben. Fehlte ihr das Gemüt? War ſie un⸗ fähig, Schmerz zu empfinden, um andere zu leiden? War dieſe Elaſtizität ihres Weſens nur Leichtfertig⸗ keit, nur Mangel an Tiefe? Oder gerade im Gegen⸗ teil eiſerner Wille, der jedem Leid ſtandhielt und unbeirrt durch die Schwäche der Umwelt? Je mehr zer verſuchte, die wahre Natur dieſer Frau zu er⸗ nrar kt zeigte ſchon eine kleine Erleichterung; man nannte Tagesgeld und Monatsgeld mit 84107 v.., Warenwechſel ohne Umſatz. Nach den erſten Kurſen wurde es, vom Reichs⸗ bankmarkte ausgehend, allgemein feſter. Während Reichsbank zeitweiſ 5½ v. H. über Anfang lagen, konnten Bemberg 5 v. H. ihres Anfangsverluſtes wieder einholen, die meiſten übrigen Papiere gewannen bis zu 2 v. H. Am Kaſſamarkt hielt ſich das Geſchäft in engen Grenzen. Lindſtröm, für die unverändert Nachfrage be⸗ ſtand, lagen 50 v. H. höher. Bis zum Schluß blieb die Stimmung auf allen Märkten recht feſt, man konnte bei den Hauptſpekulationspapieren Tagesgewinne bis zu 9 v. H. feſtſtellen. Bemerkenswert ſchwach lagen aber Chem. Hey⸗ den mit 54%. Deviſen gegen Reichsmark blieben ziemlich unverändert; der Dollar notierte.1775 bis.1780. Die europäiſchen Valuten lagen ruhig, London etwas ſchwächer .8790 nach.8793, Paris und Schweiz höher, 394 nach 398 76 bezw. 1942 nach 1941 ½, Hollaud 4035, alles Nezwyorker Uſance. Die Swapfätze Dollar— Reichsmark ſind auf einen Monat 85 Stellen, auf oͤret Monate 192% Stellen. Märkte 19; Leinkuchen 13,80—14; Trockenſchnitzel 8, 909,40) Soya⸗ extractionsſchrot 18,30 18,70; Kartoffelflocken 15,40—16; Speiſekartoffeln, weiße 1,80 2,20; rote 2,10 2,50; fleiſch. 2,40— 2,70. Allg. Tendenz ruhig. gelb⸗ Mannheimer Produktenbörſe v. 2. Dez.(Eigenbericht) endenz des heutigen Produltenmarktes war für Getreide feſter, für Futtermittel behauptet, für Mehl an⸗ ändert feſt. Angeboten wurde(alles in.): Aus⸗ landsweizen 890, inl. Weizen 27,50 27,75; inl. Roggen 20,25; inl. Hafer 17,50—18,25; inkl. Braugerſte 202 Futtergerſte 17-18; Malz, pfälz. 42; Mais auf Bezug⸗ ſchein 19; Biertreber 16-17; Rapskuchen 18; Soyaſchrot 18,75; Trockenſchnitzel 10,25; bad. Grünkern 40—55; Wei⸗ 9,25 zenmehl ſüdd. 99,25; Weizenbrotmehl 29,25— 30,25; Rog⸗ genmehl 60—70proz. 2832,50; Weizenfuttermehl 11; Wei⸗ zenbbete feine 10,75, Roggenkleze 10,25; Raps 40, Leinſaat 47. Sämtliche Preiſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto, waggonfrei Mannheim. Frankfurter Produktenbörſe vom 2. Dez.(Eig. Dr.) Weizen 23,7527; Roggen 10,7520; Sommergerſte für Brauzwecke 19/2519, 5; Haſer(inl.) 18; Mai. 1875; Wei⸗ zenmehl Spezial 0 38,75 39,50; Roggenmehl 28,5080; Weizen⸗ und Roggenkleie 35—44; Linſen 55—400; Heu ſtdd. 11; Weizen⸗ und Roggenſtrrch 5,05—6; Dpeber getrockned 16,25—40,75. Alles für bie 100 Kg. Tendenz feſber. Rotterdamer Getreidekurſe vom 2. Dez.(Gig. De.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) Jan. 1/50; März 1685; Mai 11,95; Juli 12025; Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kg.) Jan. 165,25; März 168; Mai 165,5 Juli 165,75. * Liverpooler Getreidekurſe vom 2. Dez.(Eig. Dr.) Anf ang: Weizen(100 15.), Tendenz ſtetig, Doz. 9/ (9/125): März 9/105(9/9,75); Mai—(10/1,125); Jubt— (, Mitte: ruhig, Diez. 9/2,125; März 9/ 10,625; Mat 10/2,125; Juli—. * Bedeutende Inſolvenz einer rheiniſchen Seidenſtoff⸗ weberei. Die ſeit 16 Jahren beſtehende Seidenſtoffwebevet Schopen u. ter Meer in Hüls⸗Krefeld hat bad„Konfek⸗ tionär“ mit mehreren humderttauſſend Mark Verbindlich⸗ keiten die Zahlungen eingeſtellt. Eine Gläubigerverſamm⸗ lung findet am 4. Dezember in Krefeld ſtatt. Mannheimer Viehmarkt Preis für 50 leg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 8885 Stuck Amtliche Preisnotierungen vom 2. Dezember 1929 Ochſen. 240 St Kühe 345 St. Kälber 717 St. Schweine 8850 St 00 Mk. 5759 0 Mi. 28.0 a) Mkt.— a] Mk. 72 73 ).„ 444 b)„ 740% 6)„ 7680 b) 1274 ).„ 45—48 e)„ 24—28(„ 70-74 9 7445 ch.„ 38 4 d) 1620 d), 60-9 4%„ 0 Bullen. 180 St. Färſen 435 St. e„ 5250* 1 ). Mk. 5255, 4) Mk. 58—61 Schafe 115 St. 1* 30.262 ).„ 47 5 d)„ 4852 a Mk.. 9 5 1 19 188 „ 44—46Freſſer.— St. bi„ 40— rbeitspferde 155„ 0„ e t. 8004700 Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand, mit Kälbern ruhig, langſam geräumt, mit Schweinen ruhig, 3 Ziegen, 12—24. Amerik. * Bremer Baumwolle vom 2. Dez.(Gig. Dr.) Univ. Stand. Middl.(Schluß) 19,29. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 2. Dez.(Eig. Dr.) Americ. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Jan. 9²9 n; März 996 geſtrichen; Mai 943 geſtrichen; Juli 947 geſtrüchen; Okt. 949 geſtrichen: Dez. 92922; Tagesimport .500; Tendenz: ruhig.— Mitte: Jan. 980: März 9087; Mai 945; Juli 948; Okt. 944; Dez. 925, Loco 950; Egypt. Upper F. G. ſair loco 1002; Te z: ruhig. * Magdeburger Zuckerterminbörſe v. 2. Dez.(Eig..] Jan. 9,75 B 9,70 G; Febr. 995 B 9,90 G; März 10,15 B 10,10 G; April 10,30 B 10,20 G Mai 10,45 B 10,0 G; Au⸗ guſt 10,85 B 10,75 G; Okt. 1095 B 10,85 G; Dez. 9,45 8 9,40 G; Tendenz: ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt und Jan. geſtrichen. Berliner Melallbörse vom 2. Dezember 1929 — rr 1. ů—— Kupfer Blei N bez. Brief Geld bez. Brief] Geld vez. Brief] Geld Januar.]——185,— 133,75 f 40,75 41,50 41,25—.—40.— 39,50 Februar]—.— 124.50 183,75—,— 41,5041.—.—40,.— 39.25 März—.— 184,50 133.75—,— 41.75 41,25 40. 39,25 April..—.— 184,75 184,——.— 41,75 41,5—.— 41. 40, Mai—.— 134,25 184,—.— 42,— 41,25—.— 42,.— 40, Juni—.— 184,75 184, 42 28 42.50 42,25—.— 42,50 40,08 Juli.—.— 134,75 184,25—,— 42.75 42,25—.— 4250 4. Auguſt—,— 184,75 14.25—.— 42,75 42,25—.— 42.50 41.80 Sept..—.— 134,50 134.50—.— 42,75 42,50 J 42,50 42.25 42. Oktober. 184.50 134,30—.— 42,79 42,50—.— 42.50 42,25 Nov.. 184,50 134.50 134.50—.— 43,.— 42,75—.— 42,75 42,28 Dezemb. 135,— 136.25 136,—.— 40,50 39,75—.—39.—— Elektrolytkupfer, prompt 170,[Antimon Regulus 66,.— 79. Orig. Hütten⸗Aluminium 190,— Silber in Barren, per kg 60,75 6,50 dgl. Walz⸗„Drahtbarren194,—[Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,—— 29.20 Hüttenzinn, 99 v. h.— Platin, dto. 1 gr—10 Reinnickel, 98—99 v. H. 350,.—] Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner hfeianbörse vom 2. Dezember 1929 Metalle in E pro To. Silber Unze E,(137/50 fein ſtand), Platin Unze 8 fer, Standard] 69,50 Zinn, Standart 174, Aluminum 95,.— 32 Monate 68.85 8 Monate 177,5 Antimon 52,50 Settl. Preis 68,50 Settl. Preis 174.2 Queckſilber 20.25 Elektrolyt 84,— Banka 155,2 Platin 18, deſt ſelec ted 76,25 Straits 178,2 Wolframerz 32.— ſtrong ſheets 110,0 Ble, ausländ. 21420 Nickel 175.0 Eliwirebars 83,— Zink, gewöhnlich] 19,75 Weißblech 18,85 * Leichter Rückgang des Metallpreisindex. Die Preis⸗ indexziffer der„Metallwirtſchaft“ ſbellbe ſich am 27. Novem⸗ ber auf 119,6 gegen 120,9 am 19. November(Durchschnitt 1009/13 gleich 100), fiel alſo um 1,1 v. H. Für die ein⸗ zelnen Metalle wurden wach dem Preisſtand vom 27. No⸗ vember 1929 folgende Einzelindexziffern errechnet: Kupfer 127,3(am 19. November 127,5), Blei 132,8(187,5), Zink 34%(99,4), Ziun 100,6(97,7), Aluminium 132,0(182,0) Nickel 107,7(107,7), Antimon 101½(98,7). kennen, deſto mehr verwirrte ihn das Widerſpruchs⸗ volle in ihrem Handeln und Denken. Sie blieb ihm ein Rätſel, und er fühlte etwas, wie Furcht, eines Tages die Löſung zu finden. War Helga ein Typ neuer Art, eine Einzelerſcheinung, oder nur ein Phantom, eine liebliche Täuſchung? Ihm fehlte die Antwort. Auch Thorleiv war wieder in glücklicher Stim⸗ mung. Das Stille, Verdüſterte der letzten Woche war von ihm genommen. Seine Stimme ſchien tie⸗ fer, ſein Auge belebter, wenn er mit Helga ſprach, — wenn er ſie heimlich anſah. Er konnte zu Zeiten faſt jungenhaft froh ſein. ee „Endlich biſt ou mal wieder der Alte!“ belobte ihn Morlan.„So, wie ich dich kannte. Weiß der Himmel, was in dir ſaß, ſeitdem du herkamſt. Du warſt ganz verändert.“ „Vielleicht eine Krankheit?“ tat Helga bedauernd. Ihr ſtrahlender Blick traf ſich lachend mit ſeinem. Er nickte dem Ferunde zu. „Ja, eine Krankheit. Und keine ganz leichte.“ „Wenn du jetzt nur geſund biſt,“ warf Morlan dazwiſchen.„Ich dachte, du hätteſt zwei Pfund Lu⸗ kutate geſchluckt, oder Alraunen⸗Kaffee, daß du ſo verjüngt biſt.“ a Er ging in die Diele, die Zeitung zu leſen. Die anderen blieben noch auf der Terraſſe. Doch nahm ihr Geſpräch, ohne daß ſie es wollten, einen anderen Ton an. Plötzliche Befangenheit machte ſie ſchweig⸗ ſam. Unausgeſprochene Gedanken taſteten hin und her, ſchwebten im Leeren. Der früheren Neckerei fehlte die Echtheit. Eine ungreifbare Nebelwand ſchien um die breiten Liegeſtühle zu wachſen, in denen ſie ruhten. Obwohl alles um ſie in Sonne getaucht war. Der Norweger brach zuerſt mit dieſem Zuſtand, der ſie beide quälte. „Ich habe Ihnen viel abzubitten, Fräulein So⸗ lant,“ ſagte er endlich. „Warum?“ Es kam leiſe. Sie ſah in die Weite. „Ich habe gezweifelt, wo ich es nicht durfte. Ge⸗ zweifelt an Ihnen.“ „Ich weiß,“ nickte ſie, ohne weiter zu fragen. Was er ſagte, war ja etwas, was ſie oft gefühlt hatte, was ihr längſt vertraut war. Es ſchien ihr ſo zweck⸗ los, in Worte zu faſſen, was all die Zeit in ihrem Innerſten lebte, und was ſie auch aus ſeinen Blicken geleſen.„Sie ſind ein Mann,“ meinte ſie, wie erklä⸗ rend, als ſei das genügend. „Aber jetzt habe ich Sie in Wahrheit gefunden. Jetzt endlich.“ Ein gütiges Lächeln zog um ihre Lippen. „Und das hat Bedeutung für Sie?“ „Ich bin glücklich.“ Auch er ſprach nicht weiter. Er hob nur die Arme empor, in die Sonne. f 5 „Merkwürdig,“ dachte Helga verſonnen, in ſeliger Mattigkeit, der ſie nicht wehrte,„feder Mann hat eine andere Art, von der Liebe zu ſprechen. Hier dieſer— durch Schweigen. Das ihr doch beredter ſchien, als alle Worte. Sie fühlte die Glut ſeiner Sehnſuchtsgedanken jetzt wie eine warme, beglückende Welle, in die ſie hineinſank. Jetzt ſchweigen, nur träumen! erkannte ſie dankbar. Ein Zauber, wie die⸗ ſer, zerbricht nur an Worten.— Was würde ich tun wenn mich Thorleiv jetzt küßte? 925 Sie fühlte des andern Hand in der ihren und gab den Druck herzlich zurück, wie zur Antwort, „Wir wollen Freunde ſein,“ ſagte ſie leiſe, mit zuckenden Lippen. „Ja,“ ſagte er einfach. 5 Sie legte die Arme zurück in den Nacken. „Ich habe ſchwere Tage hinter mir, Thorleiv. Ich war oft nahe daran, an mir ſelbſt zu zerbrechen. Und an meinem Weſen. Von dem ich nicht los kann. Das in mir iſt, wie eine Mitgift des Schickſals. Oft, wenn ich rückſchauend nachdenke über alles, was ich ſagte und tat, möchte ich mich ſchelten, mich verachten, mir Vorwürfe machen. Und wenn ich dann näher nachprüfe und Schuld und Urſache ſuche, dann ſtehe ich wieder mit faſt leeren Händen. Ich muß de ſo handeln. Ich weiß, viele halten mich für kokett, raffi⸗ niert, für berechnend. Und doch darf ich ehrlich be⸗ haupten, ich bin's nicht. Ich wirke nur ſo. Doch ganz ohne mein Zutun. Das weiß ich genau, deun ich führe ein Tagebuch, das mein Gericht iſt. Glauben Sie, Thorleiv, daß es Menſchen gibt, die eine beſtimmte Miſſion in ſich tragen?“ Er zögerte etwas. a „Der Begriff iſt recht weit. Eine Miſſion haben wir ja ſchließlich alle. Die,— Menſch zu ſein. Aber; Sie denken natürlich an eine Miſſion mehr beſon⸗ derer Art. Als Führer, als Vorkämpfer oder der⸗ gleichen. Solche Miſſionen ſind ſelten. Und noch ſel⸗ tener werden ſie erfüllt.(Fortſetzung folgt) Verkündete: Monat November 18. Dipl.⸗Ing. Ewald Schön u. Charlotte Vieſe Ing. Hermann Dederer u. Elifabetha Schmitt riſeur Richard e u. 8 Hammerſtein 14. Zimmerm. Adam Fenrich u. Anna Freiberger geb. Thum Kraftwagenführer Karl Böhm u. Auguſta Dink Kfm. Joſeph Loebiſch u. Margarete Fröhlich Arbeiter Roßert Schmitt u. Karoline Fpank 15. e Joſef Ritſchorle u. Ebiſaberha Rhein geb. Röecker g Lokomotivführer Georg Beck u. Philippine Wolh 18. Arbeiter Georg Kampp u. Gva Bechtold a 18. Dipl.⸗Landwirt Frans Joſef Berlin u. Anneldeſe Röfer Inſtallateur Adolf Nägele u. Natalie Krieger HKutſcher Karl Beck u. Elſe Schöck 19. Spengler Adolf Oſtrowſki u. Eliſe Zeiſing Arbeiter Hermann Pfaff u. Mathilde Nutz i Arbeiter Benjamin Schneider u. Karobiwa Angſtmann 20. Gifend r. Heinrich Brunny u. Margaretha Zimmermann 21. Schl. Otto Kratzmüller u. Leopoldine Hornbach geb. Löſch 2. Voparbeiter Auguſt Steigbeder u. Elſah Hof n F 32155 380—— Ife lle Kfm. Michcrd ft u. be . Gbloffer Leopold Keller u. Marla Lampertsdörſer Wirt Ernſt Dittenberger u. Erika Riedel 26. Hilfsarbeiter Otto Fäßler u. Pauline Seufer Glosſchleifer Robert Loſer u. Amalie W. a Getraute: nal Movember e Lu, 1 ändber Jakob Deimling u. Eliſabetha Engel geb. er Herzhouſer geb. Grimm Ing. Friedrich Pilz u. Gertrude Jennen Mechaniker Harl Nohe u. Amalie Weinz Maſchinenſchloſſer Emil Andrae u. Adolphime Albmader ei 5 199 e e 19. Dipl. ey u. 2 er Sparkaffewangeſtellber Wilhelm Lauer u. Frida Klein 21. Friſeur Georg Vogler u. Katharina Macko Km. Paul Elses u. Annemarie Reiß e a. D. Adolf Nöll u. Gertrud Müller 8 lers yelb 2g. Buchhändler Norbert W. muth u. Anna Rückert e Dr. 1 Carl Stockmann u. Eliſabet na Grbeshaber Bäckermeiſter Adam Tranſſer u. 4 Gaber Schboſſer Philipp Gruber u. Karolina Lambrecht Geborene: Monal November 7. Lageriſt Ernst Hilbert 1 S. Kurt Walter Karl Gipfer Peter 1 T. Doris Renate Amalie 3. Arb. Herm. Eugen Heldel 1 S. Rudolf Harl Hermann 9. eee Engelhard Emmerlang 1 T. Urſula Eliſabet Spengler Willi K 1 T. Ingeborg 5 iſter Jakob Mannhardt 1 T. Mar⸗ got Giſela 11. In ſballateur Wilhelm Heindtel 1 T. Kane Evng Metallſchleifer Paul Heid 1 T. Hanwelore Frede i 3 1 5 Johan uchdecker Georg 1.. e Friedrich Luöwig Gräber 1 T. Ingeborg otharina Wagenführer Joſef Alois Galm 1 T. Irene Mar kanne 19. Oandwirt Jultus Blaeß 1 T. Erika 1 14. Fab rükant Wilhelm Heinrich Adolf Gichtersheimer 1 T. Senger e Adam Außel 1 T Margot Paula penglermſtr. m 15. 3 5 Harb. 1 1 Gltſabettz m. Joßhaum Riſchert Margot 9950 Friſeup Heinrich Bechever 1 S. Heinz Ro Schneider Fwüedrich Wolf 1 S. Albert Anton Arbeiber Paul Wolpert 1 S. Paul Noſef 16. Hafner Auguſt Fiſcher 1 T. Franzisda Bildhauer Linus Haas 1 S. Werner Joſef Friſeur Wilhelm Huber 1 T. Irma Cäcilde 17. Baukbeamt. Emil Arthur Eiſele 1 T. Irene Margarete Kontrolleur Auguſt 8 055 1 S. Karl Heinz Ankerwickley Wilhelm Kadel 1 S. Gerhard 18. Former Karl Wilhelm Spahr 1 T. Käthe Arbeiter Otto Klemmer 1 S. Otto Werkmeiſter Peter Köhl 1 S. Peter 10. e Alexander Weſtermann 1 S. nther Geſtorbene: Monat November 12. led. Studentin Marie Jakobi 21 „ M. 18. led. Verkäuferin Hedwig Kieſel 2 J. 10 M. Roſa Kratzern 9 J. 2 M. ö Amna geb. Weiß, Witwe d. Friedrich Hartmann, 75 J. Jed. Dreher Wilh. Heinrich Schifferdecker 20 f. 6 115 15. Doris Klemm 3 2 Schloſſer Karl Fuchs 54 J. 11 M. .. 6 77 5 ie geb. ner, rau Pptnatmanns Donis Bendorf, 75 FJ. 4 M. 5 e ee wee., en 1 ö 1 f Apollonia geb. Heck, Witwe des Obergarberoßlerg 5 Martin Klbeſfing, 72 J. 5 M., e a geb.& hefr„ lentin Forſchwer, 59 J. 7 M. 75 05 17. ſterputzer Otto Hugo Johaum Bamm 0 5 50 Beer F 0 10 l. e 18. Hams Wilhelm Quenzer 4 J. 0 M. Led. Buchbindey Wilhelm R 60 J. 10 Peter Köhl 155 5 5 2 5 5 e uma Lina 5. N Emil Eintoch, 40 J. 8 255 Former Karl Hott 8 J. 4 M. 10. aher Barbara geb, Negenauer; Witwe bes Tag löhwers Johan Fredrich Staiger, 78 5. Margaveba Klingelberger 1 J. 4.. 5 g 5 20 Privatmann Georg Karl Wieland 75 Günther Weſtermann 1 Tg.— St. 5. tf, 5.. Ehefrau bes Mufirbehrers V ina geb. Kirſchenlohr, iiwe des ters Georg Fahwev, 79 J. 10 Uhr. i . Priwatwann Wilhelm Fichter 87 J. 4 arvetterd duft 14, Walter Gerhard Bveöonich 2 J. 3 M. 20. Dapeztermeiſber Franz Gder 5 Wilden Gere 5 h M nicht zu verkennen, die beſonders NN Abend ⸗ Ausgabe Die neue Rekordliſte der Leichtathleten Die Liſte der deutſchen Höchſtleiſtungen, Männer: Laufen: 100 Meter: 10,4 Sek. H. Körnig(Schleſien Breslau), 8. 8. 26 Leipzig; 200 Meter: 20,9 Sek. H. Körnig (S. C. Charlottenburg) 19. 8. 28 Berlin; 300 Meter: 34,2 Sek. H. Houben(Preußen Krefeld) 7. 9. 27 Dresden; 400 Meter: 47,8 J. Büchner(Viktoria 98 Magdeburg) 2. 9. 28 Berlin; 500 Meter::03,63 Dr. Peltzer(Preußen Stettin) 6. 6. 26 Bubapeſt; 800 Meter::51,6 Dr. Peltzer(Preußen Stettin) 3. 7. 26 London; 1090 Meter::25,8 Dr. Peltzer(Preußen Stettin) 18. 9. 27 Paris; 1500 Meter::51,0 Dr. Peltzer (Preußen Stettin) 11. 9. 26 Berlin; 2000 Meter::34,0 H. Walpert(Heſſen⸗Preußen⸗Kaſſel) 19. 9. 26 Kaſſel; 3000 Mtr.: 835,3 W. Boltze(Hambureger S..) 11. 9. 28 Düſſeldorf; 5000 Meter: 15:00,0 O. Kilp(Düſſeldorfer S. C. 99) 20. 7. 29 Breslau; 7500 Meter: 23:26,0 S. Diekmann(D. S. V. 78 Hannover) 18. 8. 29 Berlin; 10 Kilometer: 31:57,4 O. Petri (D. S. V. 78 Hannover) 29. 6. 29. Hannover; 15 Kilometer: 4850,36 W. Huſen(P. S. V. Hamburg) 7. 10. 28 Berlin; 20 Kilometer::07:510 A. Pürſten(Sp. Vg. Leipzig) 8. 11. 25 Leipzig; 25 Klm.::27:09,0 A. Pürſten(Sp. Vg. Leipzig) .11.25 Leipzig; 40 Km.::36:56,2 P. Hempel SC. Charlot⸗ tenburg) 27.7. 24 Berlin; 42,2 Km.::41:09,0(A. Reichmann (Sportfr. Siegen) 22. 8. 26 Braunſchweig; 1 Stunde: 18,211 Kilometer W. Huſen(P. S. V. Hamburg) 7. 10. 28 Berlin; 4 mal 100 Meter⸗Staffel: 40,8 SC. Charlottenburg(Körnig, Großer, Natan, Schlöske) 22. 7. 29 Breslau; 10 mal 100 Meter⸗Staffel::47 Berliner Sportklub(Dünker, Troß⸗ bach, Weißkind, Leppke, Kaufmann, Meyerhof, Weiß, Malitz, Wieſe, Schlöska II) 3. 9. 27 Berlin; 4 mal 400 Meter⸗ Staffel::17,2 Teutonia Berlin(Neumann, Böcher, Schmidt., Engelhard) 7. 8. 28 Köln; 4 mal 800 Meter⸗ Slaffel::00,9 Teutonia 99(Iſermann, Schmidt., Wal⸗ pert, Böcher) 3. 9. 27 Berlin; 4 mal 1500 Meter⸗Staffel: 16 25,9 S. C. Charlottenburg(K. Schmidt, Cohn, Sufjatta, Böcher) 22. 7. 29 Breslau; 110 Meter⸗Hürdenlauf: 14,9 H. Troßbach(B. S. C. Berlin) 8. 8. 25 Berlin; 200 Meter⸗ Hürdenlauf: 24,5 Dr. Wichmann(Eintracht Frankfurt am Main) 18. 8. 29 Berlin; 400 Meter⸗ Hürdenlauf: 54,8 Dr. Peltzer(Preußen Stettin) 17. 7. 27 Berlin). Gehen: 5000 Meter: 21:05,83 H. Müller(Marathon Neukölln) 5. 8. 21 Berlin; 10 Kilometer: 45:43,5 P. Gunia (Teutonia Berlin) 24. 10. 08 Berlin; 25 Kilometer: 205,12 P. Siewert(B. S. C. Hota Berlin) 14. 4. 27 Berlin; 50 Kilometer::34:03,0 P. Siewert(S. F. Neukölln) 5. 10. 24 München; 1 Stunde: 13,009 Kilometer P. Gunig(Teutonia Berlin) 24. 10. 08 Berlin. Hockey ⸗Klublampf MTG. verliert nur knapp:0 gegen Turn⸗ gemeinde Heidelberg Die Mannheimer Turngeſellſchaft hatte am Sonntag die Mannſchaften der Turngemeinde Heidelberg auf ihrem Platz im Schloßgarten zu Gaſt. Die Heidelberger Turner haben im Laufe der letzten Jahre den Hockeyſport in ihren Reihen ſtark weiterentwickelt und zur Zeit gilt die Turn⸗ gemeinde, nach ihrem Sieg gegen den Heidelberger Hockey⸗ Club wohl mit Recht als die ſtärkſte Hockey⸗Mannſchaft Sübddeutſchlands. Einzelne ihrer Spieler zählen mehr und mehr zu den feſten Beſtandteilen der ſüddeutſchen Ver⸗ Danbself. Umſo begrüßenswerter ſind die häufigen Be⸗ gegnungen unſerer Mannheimer Hockey⸗Vereine mit den Hefdelbergern, wenn es auch zu Siegen gegen dieſe ſüd⸗ deutſche Extraklaſſe vorläufig noch nicht reicht. Auch die Mannheimer Turngeſellſchaft mußte in den geſtrigen wieder die überragende Form der Heidelberger anerkennen. Während aber in den unteren Herren⸗Mann⸗ ſchaften die Ueberlegenheit Heidelbergs eine klare war, vermochte die erſte Elf der Mannehimer Turngeſellſchaft in einem raſſigen und äußerſt ſchnellen Kampf einen bis zum Schluß völlig ebenbürtigen Gegner abzugeben und in der erſten Halbzeit ſogar die klareren und weit zahlreicheren Torchancen herauszuarbeiten. Totzdem iſt der Sieg der im allgemeinen ſpieltechniſch beſſeren Gäſte als durchaus ver⸗ dient zu bezeichnen, wenn auch ein Reſultat von:1 oder 372 der beiderſeitigen Spielſtärke gerechter geworden wäre. Das mit Spannung erwartete Spiel der bisher in dieſer Saiſon noch ungeſchlagenen erſten MTG.⸗Elf ließ gleich zu Anfang erkennen, daß in der Elf ein Können ſteckt, das auch ganz erſtklaſſioe Mannſchaften zur unbedingten Hergabe ihres ganzen Könnens zwingt. Mit großer Schnelligkeit wurden die Angriffe vorgetragen, gute Stocktechnik und wachſendes taktiſches Verſtändnis der Mannſchaftsteile un⸗ teteinander brachten das Heidelberger Tor immer wieder in Gefahr, während der gefürchtete Heidelberger Angriff an der zuverläſſigen Arbeit der MTG.⸗Hintemannſchaft immer wieder ſcheiterte. Beſonders in der erſten Halbzeit war eine leichte Ueberlegenheit der Mannheimer Mannſchaft dadurch gekennzeichnet wird, daß der MTG.⸗Torwart während dieſer Zeit keinen einzigen Schuß zu halten hatte. Auch zu Beginn der zwei⸗ ten Halbzeit dringen die Heidelberger mit ihren Angriffe nicht durch und erſt Mitte dieſer Spielzeit kam der erſte Ball auf das Mannheimer Tor. So ſtand bis 10 Minuten vor Schluß des wechſelvollen Kampfes der Sieger noch, nicht feſt, als es dem ſchnellen Heidelberger Rechtsaußen gelang, einen Deckungsfehler des ſonſt guten linken MTG.⸗Läufers auszunützen und den einzigen ſiegbringenden Treffer ein⸗ zuſchteßen. Die noch meiſt junge MTG. ⸗Elf wies eigentlich keine ſchwachen Punkte auf, die Ausgeglichenheit aller Mann⸗ ſchaftsteile iſt ihre Stärke; zwar beſtach beim Sturm die rechte Seite etwas mehr, ſie war meiſt erfolgreicher im Vorbringen ihrer Angriffe und wurde in der 1. Halbzeit auch bevorzugt, doch ſah man auch auf der linken Seite gute Kombination und ſchöne Flankenläufe. Die Läufer⸗ reihe ſpielte ein unauffälliges, aber im Angriffsaufbau wie Zerſtörungsſpiel gleich produktives Spiel. Die Ver⸗ teldigung war gleicherweiſe auf der Höhe und zeigte zu⸗ ſammen mit dem Torwart, der gegen Schluß einige äußerſt ſcharfe Schüſſe hielt, mehrmals von den zahlreich erſchie⸗ nenen Zuſchauern beifällig aufgenommene Paraden. Die Heidelberger zeigten wieder ihr ſchon oft hier geſehenes und gerühmtes, flüſſiges Kombinationsſpiel, worin ſie zwar manchmal durch den Regen etwas aufgeweichten Bo⸗ den behindert wurden. Im Gegenteil zu Mannheim wurde von dem repräſentativen Mittelſtürmer und Mittelläufer meiſt die linke Seite beim Angriffsaufbau bevorzugt, Die 1b, ſowie die 2. Mannſchaft der MTG. unterlagen den beſſeren Heidelbergern:7 bezw.:5, dagegen konnte die vielverſprechende MTG⸗Jugend für ihren Verein einen ſchönen 510⸗Sieg erringen. Die Damen der beiden Vereine abgeſchloſſen am 30. November 1929 Springen: Weitſprung vom Stand: 3,22 Meter W. Selz(F. C. 98 Altona) 1. 8. 15 Altona; Weitſprung mit Anlauf: 7,645 Meter R. Dobbermann(S. C. Marienburg⸗ Köln) 10. 6. 28 Jena; Dreiſprung: 14,99 Meter A. Holz (V. f. L. Charlottenburg).7. 22 Berlin; Hochſprung vom Stand: 1,49 Meter K. Frey(T. u. S. V. Neuſtadt) 24. 8. 25 Neuſtadt; Hochſprung mit Anlauf: 4,028 Meter K. Wegener (V. f. L. 96 Halle) 20. 10. 29 Mukden. Stoßen, Werfen: Kugelſtoßen. 7,25 Kg.: 16,045 Meter E. Hirſchfelb(S. V. Allenſtein) 26. 8. 28 Bochum; Kugelſtoßen, links und rechts: 27,98 Meter E. Hirſchfeld (S. V. Allenſtein) 10. 6. 28 Braunſchweig; Speerwurf, 800 Gramm: 64,915 Meter H. O. Molles(V. f. K. Königsberg) 28. 7. 29 Lötze ma; Speerwurf, links und rechts: 103,83 Mtr. E. Stoſcheck(T. V. Vorwärts Breslau) 15. 7. 28 Düſſeldorf; Diskuswurf: 48,775 Meter H. Hoffmeiſter(S. C. Müm⸗ ſter 08) 22. 7. 28 Gelſenkirchen; Hammerwurf: 46,05 Mtr. J. Mang(S. V. 89 Regensburg) 17. 6. 28 Fürth; Mehr⸗ kampf: Zehnkampf: 7677,10 Punkte K. Weiß(S. C. Ber⸗ lin) 22. 7. 29 Breslau. Frauen: Laufen: 100 Meter: 12,4 G. Wittmann(S. C. Char⸗ lottenburg) 22. 8. 26 Braunſchweig; 200 Meter: 25,8 L. Schmidt(A. B. T. S. Bremen)] 9. 9. 28 Hamburg; 800 Meter: :16,8 L. Radke(V. f. B. Breslau) 2. 8. 28 Amſterdam; 1000 Meter::15,0 W. Lingner(Eiſenbahn S. V. Berlin) 18. 7. 1926 Berlin; 80 Meter Hürden: 12,4 R. Becker(Branden⸗ burg Berlin) 21. 7. 29 Frankfurt a..; 4 mal 100 Meter⸗ Staffel: 49,0(S. V. 90 München) 21. 7. 29 Frankfurt a..; 4 mal 200 Meter⸗Staffel::48,2(Brandenburg Berlin); 14. 6. 29 Berlin); 10 mal 100 Meter⸗Staffel: 205,3 Bran⸗ denburg Berlin) 21. 7. 29 Frankfurt a.); 3 mal 800 Meter⸗Staffel::04,0(S. C. Charlottenburg) 24. 6. 28 Berlin. Springen: Weitſprung mit Anlauf: 5,65 Meter F. Schlarp(P. S. V. Köln) 21. 7. 29 Köln; Hochſprung mit Anlauf::54,5 Meter H. Notte(T. V. Grafenberg) 8. 7. 28 Düſſeldorf. N Stoßen, Werfen: Kugelſtoß: 12,85 Meter G. Heublin S. u. S. Barmen) 21. 7. 29 Frankfurt a..; Speerwurf: 38,39 Meter A. Hargus(L. B. C. Phönix Lü⸗ beck) Diskus: 38,34 Meter M. Reuter(S. C. 80 Frankfurt am Main) 22. 8. 26 Braunſchweig. Internationale Eishockeykämpfe in Berlin Welch' großes Intereſſe die Berliner Sportgemeinde dem Eishockeyſport entgegenbringt, bewies wieder der Beſuch am Samstag abend, wo der Berliner Sportpalaſt bereits bei Beginn des erſten Kampfes zwiſchen Wiener Eis lauf⸗ verein und einer Auswahlmannſchaft des Branden⸗ burgiſche n Eisſportverbandes ausverkauft war. Nach anfänglicher Unſicherheit auf beiden Parteien fanden ſich bei den Wienern, beſonders im Sturm, Gſell und Lederer gut zuſammen und brachten das Berliner Tor in ernſte Gefahr, ſo daß Schmidt gute Abwehrarbeit leiſten mußte. Nach prächtigen Leiſtungen des Kanadiers Watſon, der geradezu eine Sondervorſtellung gab und im Alleingang, trotzdem er teilweiſe gut abgedeckt war, allein zwei Tore ſchießen konnte, blieb Wien ſchließlich mit:1 verdienter Sieger. Während einer Pauſe gab die junge norwegiſche Weltmeiſterin Sonja Henie Proben ihrer großen Kunſt und wurde mit Beifall geradezu überſchüttet.— Der Ber⸗ liner Sport⸗Klub und eine Aus wahl mann⸗ ſchaft der Tſchechoſlowakei brachten dann mehr Leben in den Sportpalaſt. Der tſchechiſche Torwächter Poſpi⸗ ſil hatte ſich noch nicht recht in Poſitur geſetzt, als auch ſchon der Berliner Ball mit einem Weitſchuß Berlin in Führung brachte. Berlin war auch weiterhin überlegen. Bei den Tſchechen war Maleſcek der beſte Mann. Der Bund Süddeutſcher Regattaverbände hielt am Sonn⸗ tag ſeine Jahresverſammlung in Heidelberg im Schwarzen Schiff unter dem Vorſitz von Heinrich Lis⸗ mann Frankfurt a. M. ab. Dieſer konnte die Anweſen⸗ heit der Vertreter ſämtlicher Verbandsglieder aus Frank⸗ furt a.., Mannheim, Schweinfurt, Bamberg, Karlsruhe, Deggendorf, Worms, Stuttgart, Heilbronn, Offenbach, Hanau, Heidelberg, Würzburg und Konſtanz feſtſtellen. Durch den Beitritt des Regatta⸗Ausſchuſſes Konſtanz iſt der Ring der ſüddeutſchen Regattaberichte geſchloſſen. Der vom Schriftführer Schoenfelder⸗Frankſurt erſtattete Jahresbericht konnte eine erfreuliche Entwicklung und in⸗ nere Geſchloſſenheit des Bundes feſtſtellen. Die geplanten Regattareformen geben reichlich Gelegenheit zu zeigen wie zweckmäßig und notwendig der Zuſammeunſchluß aller Regatten veranſtaltenden Verbänden iſt. In dem Ausſchuß des Deutſchen Ruderverbandes iſt der Bund durch die Ver⸗ treter von Frankfurt a. M. und Mannheim vertreten. Der nächſte Deutſche Rudertag findet im Bundesgebiet in Karls⸗ ruhe ſtatt. Den angegliederten Vereinen wurden Richtlinien zur Förderung des Schüler⸗ u. Jugendruderns gegeben. Eine Regelung der Regattatermine wurde ange⸗ ſtrebt, doch konnte man ſich über eine Regelung der kleineren Negatten noch nicht einigen. Die Verſammlung hat jedoch ein erfreuliches Ergebnis gezeitigt. Drei Regattakorpora⸗ tionen Worms, Schweinfurt und Deggendorf haben auf die Abhaltung einer Regatta im Jahre 1930 verzichtet und für die übrigen Regatten wurden in reibungsloſer kamerad⸗ ſchaftlichem Beſchluß die Termine wie folgt feſtgelegt: Hei⸗ delberg, 1. Juni, Konſtanz und Hanau, 8. Juni, Frank⸗ furt a.., 14.—15. Juni, Karlsruhe, 22. Juni, Fränkiſche Regatta in Würzburg, 29. Juni, Mannheim, 6. Juli, Heil⸗ bronn und Paſſau, 13. Juli, Bamberg und Stuttgart, 20. Juli, Offenbach a.., 27. Juli. Die geplante Matn⸗ Wanderfahrt fiel mangels genügender Beteiligung aus; für das kommende Jayr ſoll bet günſtigerer Terminwahl eine ſolche von Würzburg nach Frankfurt a. M. ſtattfinden. Der von der Frankfurter Germania dem Bund überwieſene Wander⸗Vierer hat Standort in Wertheim a. M. erhalten und es wurde zu fleißigem Gebrauch aufgefordert. Ein Vortrag von Direktor Leinen⸗ Trier in Frank⸗ trennten ſich nach anſprechendem Spiel 212. furt beſchäftigte ſich mit der geplanten Gründung eines 50 1 3 Im letzten Drittel erhöhte der Berliner Ball auf:0, während ein Erfolg der Tſchechen vom Schiedsrichter nicht gegeben wurde. Mit dem Endreſultat von:0 konnte ſich der Sportklub auch in dieſer Saiſon ungeſchlagen behaupten. Die Kämpfe am Sonntag Auch am Sonntag hatte der Sportpalaſt wieder einen ge⸗ waltigen Zuſtrom, ſodaß ſchon lange vor Beginn der Spiele die Halle wegen Ueberfüllung geſchloſſen werden mußte und viele Einlaßbegehrende zur Umkehr gezwungen waren. Im erſten Spiel trat die tſchechiſche Aus wahl⸗ mannſchaft der des Branden burgiſchen Eis⸗ ſportverbandes gegenüber. Die Tſchechen zeigten ſich den Berliner überlegen und ſiegten in ſicherer Weiſe mit 11:2, doch konnten die Brandenburger auch gefallen; ihre Formverbeſſerung läßt für die Zukunft noch viel erwarten. Bei den Tſchechen war wieder Malezek die treibende Kraft und der erfolgreichſte Torſchütze. Das letzte Spiel Berliner Schlittſchuhklub ſchlägt Wiener Eislauf⸗ verein Das Treffen zwiſchen dem Berliner Schlittſchuhklub und dem Wiener Eislaufverein im Rahmen der internationalen Eishockeykämpfe im Berliner Sportpalaſt endete im erſten Drittel torlos. Watſon konnte trotz aller Technik und Ge⸗ ſchicklichkeit ſich nicht durchſetzen. Holzboer war im zweiten Drittel unermüdlich tätig. Er und Ball waren die eifrigſten Spieler, und ihr Bemühen blieb auch nicht unbelohnt. Ball ging der Scheibe wieder hinter dem Tor nach, ſpielte ſie an Holzboer zurück, der dann das einzige Tor des zweiten Drittels erzielt. Brück leitete dann das letzte Drittel mit einem Weitſchuß ein, der den zweiten Treffer für Berlin brachte. Eine gute Kombination Ball— Holzboer— Jänicke brachte durch letzteren das dritte und letzte Tor. Nach auf⸗ regenden Jagden und ſcharfen Mann⸗an⸗Mann⸗Kämpfen endete das ſchöne Treffen mit:0 für den BSC, der damit weiter ungeſchlagen iſt. Zwiſchen beiden Spielen zeigte ſich die Weltmeiſterin im Kunſtlaufen, Sonja Henie, zum letzten Male vor ihrem Start zur Weltmeiſterſchaft in Amerika. Sie wirbelte, ſprang und tanzte auf dem Eiſe, daß das begeiſterte Publi⸗ kum immer wieder Zugaben forderte. 22 —— . 2 4 Der beſte Eishockeyſpieler der Welt in Berlin Der Canadier Blake Watſ om, der beſte Eishockey⸗ ſpöeler der Welt, trat in der Wiener Mannſchaft gegen den Berliner Schlittſchuhklub an. (Zeichnung von Oehlſchlägel) Bund füddeutſcher Regattaverbünde Jahresverſammlung in Heidelberg Vereins Deutſchland zur Förderung des Ruderſports. Der Südbund ſteht dieſer Gründung ſymphatiſch gegenüber in der Vorausſetzung, daß eine Zwangsmitgliedſchaft der Ver⸗ eine ausgeſchloſſen iſt. Vorausſichtlich würden ſich eine An⸗ zahl Einzelmitglieder zum Beitritt bereit finden. Durch den Tod verlor der Bund den Führer der Regnitz⸗ Regatta Felix Roppelt⸗ Bamberg. Die Bundesvereine veranſtalteten im Jahre 1929 19 Regatten mit 294 Rennen, 1317 Booten und 6384 Ruderern. Der Bund wird eintreten für die Zulaſſung von Renngemeinſchaften bei allen Regat⸗ ten, für Hebung des Schüler⸗ und Jugend⸗Ruderns, durch Ausſchreibung von Rennen, die den kleineren Vereinen erhöhte Chancen bieten. Eine vorgeſchlagene Zuſammen⸗ legung der Regatten von Frankfurt a. M. und Mannheim lehnt der Bund ab, ebenſo eine ſchematiſche Beſchränkung der ſiegenden Mannſchaften auf einen numerus elauſus. Neben dem bewährten Alten im Regattabetrieb, ſoll jede Neuerung verdiente Beachtung und Förderung finden, wenn ſich deren Zweckmäßigkeit im Intereſſe des geſamten Ruderſports erweiſt. Der veränderten Einſtellung der Sportjugend und des Regattapublikums ſoll nach Tunlich⸗ keit Rechnung getragen werden. In der lebhaften auf hohem Niveau ſich bewegenden Aus⸗ ſprache wurden alle Belange des Bundes eingehend erörtert. Eine vermehrte Werbearbeit durch Tagespreſſe und Rund⸗ funk wird angeſtrebt. Für die Herbſtregatten wurde als Richtlinie gegeben, dieſe noch Möglichkeit nur für Schüler⸗, Jugend⸗ und Altherren⸗Rennen auszuſchreiben. Ein Vortrag von Schlienbecker⸗ Frankfurt a. M. Mitglied des Unterausſchuſſes des Deutſchen Rudervereins für Schüler⸗Rudern über Ausgeſtaltung des Schüler⸗ und Jugend⸗Ruderns wurde beifällig aufgenommen. Die Miß⸗ ſtände die ſich durch den Schleuſenbau der Neckarkanaliſie⸗ rung ergeben, ſollen durch die beantragte Anlage von Bootſchleppen behoben werden, wie ſolche in Heidelberg bei der Schleuſe am Karlstor und den Mainſchleuſen in Anwendung ſind. Die Frühfahrsſitzung ſoll wie⸗ der in Heidelberg, die Herbſtſitz ung in Würz⸗ burg bei der Mainwanderfahrt ſtattfinden. Der Vorſtand wurde einſtimmig wieder gewählt und für das Schüler⸗ Rudern ein Sonder⸗Ausſchuß beſtimmt. Mit einem Hoch auf Ruderſport, Ruderbund und das Vaterland wurde die Tagung nach fünfſtündiger Dauer geſchloſſen. 8 Nr. 560 Jußball Kreis Anterbaden Alemannia Rheinau— 1913 Mannheim 50. Amicitia Viernheim— FV. Weinheim 41. Heddesheim— Feudenheim:0. Phönix Mannheim— Friedrichsfeld:3. Die Ueberraſchung brachte die glatte:8⸗Niederlage von Phönix Mannheim auf eigenem Platz gegen Fried⸗ richsfeld, das eine ſehr gute Partie lieferte. Bemerkens⸗ wert iſt noch der erſte Sieg von Rheinau, das gegen 1913 hoch mit:0 gewann. Ueberraſchenderweiſe konnte Hed⸗ desheim Feudenheim mit:0 glatt ſchlagen. 5 Der Kampf der beiden Tabellenletzten in Rheinau brachte den Platzherren einen überlegenen Sieg. Sie führten bereits nach zehn Minuten:0 und bis zur Pauſe :0. In ſchneller Folge folgten der dritte und vierte Treffer und ſchließlich zehn Minuten vor Schluß. obwohl zu dieſer Zeit 1913 überlegen war, der fünfte und letzte. — Viernheim konnte gegen ſeine Weinheimer Gäſte zu einem klaren:1⸗Sieg kommen, der vor allem ihre tech⸗ niſche und taktiſche Ueberlegenheit widergübt. Die Gäſte gingen zwar in Führung, aber ein Elfmeter brachte den Ausgleich. Noch vor der Pauſe konnte Viernheim die Führung übernehmen und durch zwei weitere Tore ſeinen Sieg ſicherſtellen.— Der Neuling Heddesheim bezwang den techniſch überlegenen Gegner durch reſtloſe Hingabe jedes einzelnen Spielers. Bei dem Wechſel ſtand das Spiel noch:0. Feudenheim ſtellte um was ſich aber nicht bewährte, ſodaß die Platzherven alsbald mit:0 in Füh⸗ rung lagen und nach einem Fehler der Abwehr auf:0 erhöhen konnten.— Der Meiſter Phönix Mannheim mußte ſich von Friedrichsfeld eine:8⸗Niederlage gefallen laſſen. Sein Sturm vermochte es nicht, ſich gegen die gute Dek⸗ kung der Gäſte zur Geltung zu bringen. Da zudem die Abwehr der Friedrichsfelder ausgezeichnet ſpielte, konnte Phönix nicht einmal zum Ehrentreffer kommen. Nach einer Viertelſtunde erzielt Seßler II den Führungstreffer. Heitzler erhöht auf:0, indem er einen Handelfmeter ver⸗ wandelt. Phönix liegt zwar jetzt mächtig im Angriff, aber Heitzler ſtellt durch ein drittes Tor den Sieg ſicher. Eine Verletzung des Mittelläufers der Gäſte ließ Phönix zwar gegen Schluß überlegen werden, aber zu Erfolgen reichte es nicht. Tabelle der Kreisliga Vereine Spiele Punkte Viernheim 10 17-8 Phönix Mannheim 10 15:5 Friedrichsfeld 10 15·5⁵ Feudenheim 9 11:7 Heddesheim 10 12:8 Käfertal 9 6˙¹2 Weinheim 10 6˙14 1913 Mannheim 9.15 Rheinau 10:17 Vorderpfalzkreis Pfalz Ludwigshafen— F. V. Frankenthal:3 Phönix Bellheim— 03 Ludwigshafen:2 A. S. B. Ludwigshafen— 04 Ludwigshafen:2 Revidia Ludwigshafen— Oppau:2 V. f. R. Oggersheim— F. V. Speyer:5. V. f. L. Neuſtabt— Viktoria Herxheim 60 Arminia Rheingönnheim— Scr. Landau 320. In dem Lokaltreffen gegen den A. S. V. mußte der Tabellenführer 04 eine:2⸗Niederlage hinnehmen die ih⸗ bis auf den dritten Platz zurückwirft. Pfalz Ludwigs⸗ hafen mußte auf eigenem Platz den Frankenthalern einen :3⸗Sieg überlaſſen und ſcheint in dieſem Jahre kaum Ausſicht zu haben, Meiſter zu werden. Ueberraſchend kommen noch die hohen Siege von Neuſtadt und Rhein⸗ gönnheim, während auch Speyer ſeine ſehr gute Form unter Beweis ſtellte. Einen intereſſanten Kampf gab es in Ludwigshafen, wo ſich zwei der Meiſterſchaftsfavoriten gegenüberſtanden. Der A. S. V. gewann dieſen Lokalkampf gegen die techniſch beſſeren Gäſte infolge ſeiner größeren Durchſchlagskraft. Leider genügte der Schiedsrichter nicht ganz den An⸗ forderungen. Zunächſt gab er für 1904 einen zu harten Elfmeter, der aber gehalten wurde. Für die Folge leitete er großzügiger aber allzu großzügig. Der Mittelſtürmer der Platzherren bringt dieſe in Führung. Nach dem Wechſel iſt es wiederum der Mittelſtürmer, der den zweiten Erfolg erzielt, dem alsbald der dritte folgt. Die Gäſte drängen jetzt mächtig und können auch zwei Tore auf⸗ holen. Ein Elfmeter ſtellt den Sieg des A. S. V. ſicher. I Pfalz Ludwigshafen mußte ſich nach einer ſehr ſchlechten Halbzeit, in der die Gäſte bereits dreimal erfolgreich waren, nach überlegenem Spiel in der zweiten Halbzeit mit dein Ehrentor begnügen und den in der Geſamt⸗ leiſtung beſſeren Frankenthalern einen:8⸗Sieg überlafſen⸗ — Revidia Ludwigshafen kämpfte gegen Oppau recht un⸗ glücklich und mußte infolge Unfähigkeit ſeiner Stürmer vor dem gegneriſchen Tor gegen Oppau eine knappe:2⸗Nieder⸗ lage hinnehmen. Beim Wechſel ſtand der Kampf noch 111, ſpäterhin brachte ein Kopfball des Halbrechten Oppau den Sieg.— In Oggersheim zeigte Speyer ſehr gute Leiſtungen und koante bereits bis zur Pauſe drei Tor vorlegen. Erſt in der zweiten Halbzeit kam Oggersheim zu beſſeren Lei⸗ ſtungen und auch zum Ehrentor, während Speyer noch zwei⸗ mal erfolgreich war.— In Bellheim verhinderte die grö⸗ ßere Routine der Ludwigshafener deren Niederlage, zumal 08 keine beſonderen Leiſtungen bot. Die Gäſte waren in Führung gegangen, hatten auch nach dem Wechſel einen zweiten Treffer erzielt und konnten, nachdem die Platz⸗ herren zehn Minuten vor Schluß zum Ehrentor gekommen waren, den Sieg halten.— Neuſtadt kam gegen Herxheim zu einem überraſchend hohen:0⸗Erfolg. Bis zur Pauſe hielt Herxheim gut ſtand, ſodaß Neuſtadt nur einmal er⸗ folgreich ſeinn konnte. Späterhin wurde ein Spieler der Gäſte des Feldes verwieſen, ſodaß Neuſtadt ſtark überlegen wurde und noch zu weiteren fünf Erfolgen kam.— Auch in Rheingönnheim hielten die Gäſte aus Landau bis zur Pauſe mit:0 gut ſtand. Nachher kam aber Rheingön⸗ 8 und mehr auf und ſtellte die Partie bis Schluß auf:0. Tabelle: Vereine Spiele Punkte FV. Speyer 18 1. AS Ludwigshafen 18 85 1904 Ludwigshafen 18 19:7 Frankenthal 18 18.8 1903 Ludwigshafen 18 15:11 Pfalz Ludwigshafen 13 14:12 VfL. Neuſtadt 12 12·12 ppau 13 12:14 VfR. Oggersheim 12 11:18 Rheingönheim 13 10:16 Viktoria Herxheim 18 10·16 SFr. Landau 18.19 Bellheim 18 8˙20 Revidta Ludwigshafen 15.22 ——— 1. Wintervortrag des Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrtvereins Der Badiſch⸗Pfälziſche Luftfahrtverein hält, wie be⸗ reits gemeldet, heute abend 8 Uhr 15 im„Palaſt⸗Hotel Mannheimer Hof“ ſeinen erſten Wintervortrag mit Licht⸗ bildern ab. Herr Pebſchow⸗ Berlin ſpricht über ſeinen Zeppelin⸗Flug über Spawien und Erlebniſſe im Ballon Va Wade ſſe im 8 f 8 7 N . 2. Dezember 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den Statt besonderer An geh. Dieiz Im Namen der trauernden Hinte Ludvig Ege Freunden u. Bekannten die schmerzliche Mitteilung. dag meine liebe Mutter, Schwägerin und Tante Elise Ege WVe. im Alter von 43 Jahren, Freitag abend 9½ Uhr nach schwerem Leiden in Heidelberg entschla fen ist Mannheim(Gartenfeldstr. 39), 2. Dezember 1929 zeige rbliebenen 7666 reichen Kranzspenden und die trö ligung der Herren Vorgesetzten, Koll und Bekannten bei der feierlichen unseres lieben sagen innigsten Dank Mannheim(Oehmdstr.), 2. Dez Danksagung Für die herzlichen Beweise aufrichtiger Teilnahme an F aAserem schweren Verluste, sowie für die zahl- Ludwig Buscher Die in tieler Irauer Hinterbliebenen stliche Betei- egen, Freunde Einäscherung 0 l a en 3. Verlosung%½ c iger Liquldations-Goldpfandbriefe 0 shafen und 2. Verlosung Zo iger Goldpfandbriefe Kommunalobligationen bezogen werden. Werden mit Zinsgenuß vom Bezugstage ab 1% unter dem jeweiligen Börsenkurs die Pfandbriefe 97%, für die Kommunalobligationen 930% josten Stücke werden trotzdem bis 1. Februar 1930 vergütet. Verfügbar sind Stücke zu GM. 100.—, 200.—, 500.—, 1000.—, 2000.— und 5000.—. Gegen bar werden die verlosten Stücke erst ab 1. Februar 1930 eingelöst. Die nicht verfallenen Zinsscheine und der Erneuerungsschein sind mit den Mänteln ein- zureichen, dagegen sind die Pfandbriefanteilscheine(Farbe blau) nicht mitzuliefern. Die Beträge fehlender Zinsscheine werden am Kapital gekürzt. Die verlosten Stücke können eingereicht werden bei Unseren Kassen in Ludwigshafen am Rhein und unserer Fillalen München, Promenadestr. 6, Köln, Kaiser Wilheſm-Ring 24 und allen Banken. Verlosungslisten sind bei diesen Stellen kostenlos erhältlich. Bei der Einlösung von Pfandbriefen, die auf Namen umgeschrieben(vinkullert) sind, bedarf es eines Freischreibungsantrags nicht, wenn dagegen Pfandbriefe oder Obligationen mit gleichem oder höherem Zins bezogen und auf gleichen Namen umgeschrieben oder wenn sie mit der Quittung des Eigentümers oder seines gesetzlichen Vertreters versehen einge- reicht werden. Einzelpersonen müssen ihre Unterschriften amtlich beglaubigen lassen. Pfälzische Hypothekenbank Ludwigshafen a. Rh., den 29. Nov, 1929. Auf Grund der heute vor dem Notar vollzogenen Auslosung werden zum I. Februar 1930 zum Nennwert heimgezahlt: 1. Sämtliche 4½ 0% ige Liquidationspfandbriefe(Zertifikate s. Ziffer 2) der Reihen 211 u. 463; 2. von den Zertifikaten, das sind die Stücke über GM. 40—, 30.—, 20.— und 10.— der Reihen 1— 440 die Endnummern 2, 3 u. 7, 2. B. die Stücke Nr. 2, 3, 7, 12, 13, 17 usw.; 3. von den 8%igen Goldpfandbriefen der Reihen 2, 3 und 4 die Endnummer 11, B. die Stücke Nr. 11, 111, 211 usw. Bei den%/y doigen und 8c igen Goldpfandbrieten werden die Stückzinsen bis 1. Februar 1930 und bei den Zertifikaten die auf der Rückseite der Urkt Zinsen samt 60% Zinseszinsen bis 1. Januar 1930 sowie die 4½ igen Stückzinsen vom 1. Januar 1930 bis 1. Februar 1930 mitvergütet. 5 Wir lösen die Stücke jetzt schon ein, Wenn dagegen unsere gigen bis 1934/35 nicht rückzahlbaren Goldpfandbriefe oder unsere g%igen bis 1934 nicht rückzahlbaren Gold- Diese Pfandbriefe und Kommunalobligationen Hppothekenban unden berechneten 4½ ꝙigen J abgegeben. Die Zinsen auf die ver- 2 + in a. lih (derzeit für 7646 ember 1929 1 Steuerkarte 1930. Vom 25. Nopember 1929 ab werden die Steuer⸗ karten für 1930 durch die Schutzmannſchaft den Hauseigentümern zugeſtellt. Die Hauseigen⸗ tümer und deren Stellvertreter werden erſucht, die ihnen übergebenen Steuerkarten an die in den Karten bezeichneten ſteuerpflichtigen Arbeit⸗ nehmer weiterzuleiten. Steuerkarten, die wegen Wohnungswechſels der Steuerpflichtigen von den Hauseigentümern nicht zugeſtellt werden können, ſind innerhalb drei Tagen den Polizei⸗ wachen zurückzugeben. Die Steuerkarten ſind nach den Angaben ausgeſtellt, die in den Haushaltungsliſten bei der Perſonenſtandsaufnahme am 10. Oktober 1929 gemacht ſind; die inzwiſchen erfolgten Aen⸗ derungen der Wohnung oder des Familien⸗ ſtandes ſind nicht berückſichtigt. Lohnſteuerpflichtige Arbeitnehmer, die am 10. Oktober 1929 ihren Wohnſitz oder Aufenthalt in Mannheim hatten und bis 2. Dezember 1929 von ihrem Hauseigentümer eine Steuerkarte für das Jahr 1930 nicht erhalten haben, wollen dieſe bei der zuſtändigen ſtädtiſchen Dienſtſtelle, und zwar a) für die Altſtadt und für den Vorort Wald⸗ hof bei dem Städtiſchen Steueramt, Rat⸗ haus N 1, g. Stock, Zimmer 152(Rathaus⸗ eingang 99 11 N 20723. b) für die Vororte Neckarau, Rheinau, Fou⸗ denheim, Wallſtadt, Käfertal u. Sandhofen bei den dortigen Gemeindeſekretariaten innerhalb der üblichen Dienſtſtunden abholen. Bei dieſen Stellen ſind vom 2. Dezember 1929 ab auch die Anträge auf Berichtigung der Steuer⸗ -karten zu ſtellen unter Einſchluß der 1 0 0 welche Aenderungen des Familienſtandes be⸗ treffen. Perſönliches Erſcheinen wird empfohlen, weil die ſchriftlichen Anträge erfahrungsgemäß häufig unvollſtändig ſind und daher umſtändliche Rückfragen erfordern. Aenderungen auf den Steuerkarten dürfen nur von den zuſtändigen Stellen vorgenommen werden. Die Eintragung mittelloſer Angehöriger, wie auch die Erhöhung der Pauſchſätze für Werbungs⸗ koſten und Sonderleiſtungen in den Steuer⸗ karten geſchleht bei dem zuſtändigen Finanzamt, und zwar für Stadtteile links des Neckars beim Finanzamt Mannheim⸗Stadt, F 6. 20, rechts des Neckars beim Finanzamt Mannheim⸗Neckarſtadt, Kronprinzenſtraße 93. 1 Mannheim, den 16. November 1929. Der Oberbürgermeiſter. Arbeitsvergebung. Oeffentlicher Wettbewerb für die Vergebung der Erd⸗ und Auffüllungsarbeiten im Gebiet Hohwieſen in der Neckarſtadt. Verdingungs⸗ unterlagen werden während der Dienſtſtunden beim ſtädt. Tiefbauamt, Amtsgebäude 2, D 1. 6, Zimmer Nr. 28 abgegeben. Pläne und Auskunft im Baubüro Herzogenriedpark. Eröffnung der Angebote am Dienstag, den 10. Dezember 1920, vormittags 11 Uhr, im ſtädtiſch. Amtsgebäude 2, Zimmer 28. Zuſchlagsfriſt bis 8. Januar 1930. Mannheim, den 28. November 1929. 25 2 N Weihnachtofreude in Ohr FJeim Tobbaun z. Einführung nur 30 Pfg. per Mtr. Braun, D 4, 2. 7015 Friſch eingetroffen: Große 7615 -A H. v. Saint George Felnkost 07,29 Tel. 30172 Funstzlr. v. Mk. 10. an bringt Ihnen allein eine schöne Haus-Standuhr direkt vond Spez.-Fabrik im schwarzwald, an Private ohne Zwischenhandel, Bormvollendete Modelle— hertl. Schlag. 44 Westminster- od Bim-Bam-Domelockenschlag. Konkurtenzlos billige VO 60 Mk. An. Tausende Dank- u. Anerkennungsschrelben. Tant Asp cntaurtell A konkurrenzlos III anerkannt. Bezfiel. AnalltfT Tärfchil. E. ABRT AEF. resale Untaten Augenehme Tellzahlung- frachtfr. Lefe- rung mehrjähr. Garantie. Verlang. Sie kostenl. meinen Katalog Große Auswahl n bampen. dager, 0 à, 4 0 5 E. Lauffer, Spezial- Fabrik moderner Haus- Standuhre Schwenningen a. N. 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