* 1 2 4 i Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung burch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..80, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friebrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6g, — Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W QOppauerſtraße 8. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Abreſſe: Nemazeit Mannheim Beilagen: Montag: Sport der N. M. F./ Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technit: Kraftfahrzeug und Verkehr Neue Mannheimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Steuer, Oeſeß und Recht Donnerstag wechselnd: Mannheimer Frauenzeltung Für unſere Jugend/ Freitag: Winterſport und Erholung. Mannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zelt und Leben Mannheimer Mujſttzeitung Abend ⸗ Ausgabe Dienstag, 3. Dezember 1920 140. Jahrgang— Nr. 562 ——— Blutige Schlacht um den Beſitz von Kanton Angeblich„Tauſende von Toten“ Die Regierungstruppen in Veoͤrängnis Die Kriſis der Deulſchnationalen Bürgerkrieg und kein Ende [Telegraphiſche Meldung) 2 Hongkong, 8. Dez.[United Preß.)] Eine ſchwere Schlacht tobt ſeit geſtern abend um zen Beſitz von Kanton. Tſchangfatkwei, der nunmehr mit ſeiner„eiſernen Diviſton“, die unter⸗ wegs beſonders aus der Provinz Honang ſtarken Zu⸗ zug erhalten hat, iſt über Wutſchau vorgedrungen und hat nunmehr die Generalattacke vom Weſtfluß aus begonnen. Gleichzeitig haben die in Kanton ſtehenden Truppen der Zentralregierung eine Ent⸗ laſtungsoffenſive gegen die mit Tſchangfatkwei ver⸗ bündeten Streitkräfte der aufſtändiſchen Kwangſi⸗ Generäle am Nordfluß unternommen. Es wird hier auf beiden Seiten mit außerordent⸗ licher Erbitterung gekämpft. Man ſpricht bereits von Tauſenden von Toten. Die erſten Verwun⸗ detentransporte ſind heute morgen in Kanton ein⸗ getroffen. Die Schlacht ſcheint im Augenblicke für die Regierungstruppen ungünſtig zu ſtehen, deun in fieberhafter Eile werden die letzten Reſerven aufgeboten und von Kanton an die Front geworfen. a Dieſes Vorgehen iſt für die Stellung der Zentral⸗ regierung in Kanton ſelbſt nicht unbedenklich, denn die Aufſtändiſchen beſitzen auch in der Stadt ſelbſt zahlreichen Anhang, der nur auf den Augenblick war⸗ tet, um von innen heraus einen Umſturz herbei⸗ zuführen. Das Eingreifen der A. S. A. (Telegraphiſche Meldung) Waſhington, 3. Dez.(United Preß.) In einer Note über die Lage in der Mandſchurei an die Regierungen Rußlands und Chinas erklärt Staats⸗ ſekretär Stimſon nach diplomatiſchen Verhand⸗ lungen mit Großbritannien, Frankreich, Deutſch⸗ land, Italien und Tokio: i „Es iſt unſere größte Hoffnung, daß Rußland und China ſich nun von Kriegsmaßnahmen fernhalten und in der nahen Zukunft über die Einzelheiten zu einem Uebereinkommen gelangen, um die Fragen, über die zur Zeit zwiſchen beiden Ländern Uneinig⸗ keit herrſcht, in friedlicher Weiſe bereinigen zu können.“ In einer öffentlichen Erklärung, die Stimſon gleichzeitig mit der Note herausgab, betonte er: „Die Wirkſamkeit des Kelloggpaktes hängt von der Aufrichtigkeit ſener Mächte ab, die ihn unterzeichnet haben. Die einzige Sanktion liegt in der Macht der öffentlichen Meinung der betreffenden Länder.“ Die Anſichten der Vereinigten Staaten über die Lage in der Mandſchurei ſind der chineſiſchen Regie⸗ rung durch die amerikaniſche Botſchaft in Peking überreicht worden. In Moskau hat der franzöſiſche Botſchafter in dieſem Falle die Intereſſen der Ver⸗ einigten Staaten wahrgenommen. Kopien der amerikaniſchen Note ſind allen Regierungen, die ſich zum Kelloggpakt bekennen, telegraphiſch übermittelt worden. Es wird darin betont, daß die Vereinigten Staaten mit Beſorgnis dem Lauf der Dinge in der Mandſchurei ſeit dem 10. Juni zugeſehen haben. Weiter hat die ameri⸗ kaniſche Regierung Rußland und China in der Note an ihre am 18. Juni abgegebene Verſicherung er⸗ innert, daß keines der beiden Länder in den Krieg ziehen werde. Dieſe Verſicherung gaben beide Regie⸗ rungen, als die Vereinigten Staaten und andere Mächte die Aufmerkſamkeit Chinas und Rußlands auf die Beſtimmungen des Kelloggpaktes lenkten. Wie verhält ſich Deutſchland? (Telegraphiſche Meldung) Berlin, 8. Dez. Zu dem Schritt der Vereinigten Staaten im ruſſiſch⸗chineſiſchen Konflikt erfahren wir, daß die deutſche Regierung ihrer Sympathie mit den amerikaniſchen Bemühungen um Erhal⸗ tung des Friedens Ausdruck gegeben und darauf hin⸗ gewieſen hat, daß ſte als Schutzmacht beider Staaten bereits mehrfach in gleichem Geiſte gewirkt habe. Sie ſei entſchloſſen, auch weiterhin alles zu tun, wo⸗ Furch ſie ihrerſeits noch dazu beitragen könne, die N (Dyahtmeldung unſ. Berliner Büros) Berlin, 3. Dez. Die Auseinanderſetzungen über das gegen die vier Deutſchnationalen Treviranus, Hartwig, Hülſer und Lambach eingeleitete Verfahren haben heute begonnen. Im Nationalklub in der Friedrich⸗Ebert⸗Straße hat der Parteivorſtand ſein Lager aufgeſchlagen. Dort ſind bereits um 10 Uhr vormittags die Erörterungen aufgenommen worden. Seit 11 Uhr iſt im Reichstag die deutſchnattonale Fraktion verſammelt, um die Beſchlüſſe des Partel⸗ vorſtandes abzuwarten. Die Fraktion ſteht alſo vorläufig Gewehr bei Fuß. Sie wird ſo oder ſo zu den Entſcheidungen, die im Parteivorſtand fallen, Stellung nehmen müſſen, da ſie ja, falls der Ausſchlußantrag Hugenbergs gegen alle oder einen Teil der„Ange⸗ klagten“ durchdringt, unmittelbar in ihrem Beſtand berührt wird. Tatſache iſt, daß Lambach als Vertreter ber Angeſtelltengewerkſchaft und Hartwig und Hül⸗ ſer als Vertreter der nationalen Arbeiter mit der Gruppe der Chriſtlich⸗ Nationalen Bauernpartei ſchon in ernſten Anſchlußver⸗ handlungen ſtehen. 4 Die Gerüchte von einem bevorſtehenden Rück⸗ tritt des Grafen Weſtarp vom Fraktions⸗ vorſtand ſind mit Vorſicht aufzunehmen. Zu dieſem Schritt würde ſich, ſoweit wir unterrichtet ſind, Graf Weſtarp nur im alleräußerſten Falle entſchließen. Die Bemühungen, eine Kompromißformel zu finden, dauern zur Stunde noch an. Ob die Vermittlungs⸗ aktion des Grafen Weſtarp zu einem Erfolg führen wird, läßt ſich im Augenblick natürlich ſchwer vor⸗ ausſagen. Man darf nicht vergeſſen, daß der Partei⸗ vorſtand ſich zu ſeinem größten Teil aus enragierten Anhängern Hugenbergs zuſammenſetzt. Sozialbemokratiſcher Vorſtoß gegen Hugenberg (Telegraphiſche Meldung) 5 Berlin, 3. Dez. Die Sozialdemokratie antwortet auf die Klage⸗ androhung Hugensbergs gegen den„Vorwärts“ an⸗ ſcheinend mit einer Generaloffenſive. Der„Vorwärts“ hat ſchon am Sonntag ankün⸗ digen können, daß er vor Gericht ganz gewaltig aus⸗ zupacken gedenke. Inzwiſchen nimmt man Herrn Hugenberg auch parlamentariſch in die Zange. Die ſozialdemokratiſche Landtagsfraktion hat nämlich, wie im„Vorwärts“ mitgeteilt wird, folgenden Urantrag eingebracht: „Aus den Mitteln der preußiſchen Zentralgenoſſen⸗ ſchaftskaſſe ſind im Jahre 1914 fünf Millionen Mark an den deutſchen Verlagsverein in Düſſel⸗ dorf— Geſchäftsführer Geheimrat Hugen berg — ohne feden Rechtsgrund gezahlt worden. Beim Zuſammenbruch der Gemeinſchaftsſtedlungs⸗A.⸗G. — Aufſichtsratsvorſitzender Geheimrat Hugen⸗ berg— hat anfangs 1926 die Zentralgenoſſen⸗ ſchaftskaſſe mit erheblichen Geldbeträgen helfend eingegriffen. Die völlig wertloſen Aktien der Land⸗ bank ſind ſpäter vom preußiſchen Staat zu hohen Preiſen dem Konſortium Hugenberg und der Oſt⸗ bank abgekauft worden. Jetzt im November 1929 ſind wiederum gegenüber dem drohenden Zuſam⸗ menbruch der Oſtbank— Aufſichts rats vorſitzender Geheimrat Hugenberg— erhebliche Mittel des preußiſchen Staates oder der preußiſchen Zentral⸗ genoſſenſchaftskaſſe aufgewendet worden. Es iſt frag⸗ lich, ob die in der Preſſe genannte Garantieſumme von einer Million Mark ausreichen wird. Der Land⸗ tag wolle beſchließen, einen Unterſuchungsausſchuß mit der Nachprüfung der Vorgänge bei der Kredit⸗ gewährung an die Raiffeiſen⸗ und Landbundgenoſſen⸗ ſchaften zu beauftragen und dieſe Finanzgeſchäfte der Preußenkaſſe oder des preußiſchen Staates mit den vom Konkurs bedrohten Unternehmungen des Hern Geheimrats Hugenberg nachzuprüfen.“ Man ſieht: Es ſcheint von allen Seiten plötzlich ein Wetter ſich gegen Hugenberg zuſammenzuziehen. Das Nähere wäre vielleicht im„Ring des Poly⸗ krates“ nachzuleſen. Die„D. A..“ behauptet übri⸗ gens, daß, um ſich Luft zu ſchaffen, Hugenberg und ſeine Leute eien Schritt gegen den Grafen Weſtarp unternommen hätten. Es würde, obſchon Graf Weſtarp in den letzten Tagen für die Bei⸗ legung der Differenzen ſein Möglichſtes getan hätte, von dieſer Seite geplant, ihn vom Vorſitz in der deutſchnationalen Fraktion zu verdrängen. Wir nehmen auch davon einſtweilen nur referie⸗ vend Kennnis. Im Laufe des heutigen Tages wird das ſich ja wohl alles entſcheiden. ö Beachtung des Kelloggpaktes durch die ſtreitenden Parteten ſicherzuſtellen. Mit Rückſicht auf die beſondere Stellung, die ſich für Deutſchland als Schutzmacht erwies, hat ſich die deutſche Regierung eine Entſchließung über Hal⸗ tung und Form ihrer eigenen weiteren Schritte in der Angelegenheit vorbehalten, zumal da ihr Nach⸗ richten über unmittelbare ruſſiſch⸗chineſiſche Ver⸗ handlungen vorliegen. Sie weiß ſich mit der ameri⸗ kaniſchen Regierung in der Erwartung einig, daß die ſtreitenden Mächte entſprechend den Verpflichtun⸗ gen, die ſie als Signatare des Kelloggpaktes über⸗ nommen haben, von kriegeriſchen Maßnahmen zur Erreichung ihrer Ziele Abſtand nehmen und hofft, daß die direkten Verhandlungen, die zur Beilegung des Konfliktes eingeleitet ſind, in kurzer Zeit zu vollem Erfolg führen werben. * Ehrende Berufung. Der Präſtdent des Bres⸗ lauer Strafvollzugsamtes, Humann, hat von der Regierung der türkiſchen Republik den Auftrag er⸗ halten, das Gefängnisweſen und den Strafvollzug der Türkei zu reformieren und zu organiſieren, Hu⸗ mann wird dem Rufe Folge letſten.. * Der„Geſetzentwurf zum Schutze der Republik und zur Befriedung des politiſchen Lebens“ iſt jetzt dem Reichstag zugegangen. Die Reichsregierung hat, wie bereits angekündigt, die Aenderung des Reichs⸗ rates in ihrem vollen Umfang übernommen, ſo daß dem Reichstag in keinem Punkte eine doppelte Vor⸗ lage gemacht worden iſt. Generalſtäbler als Spione? (Telegraphiſche Meldung) 2 Belgrad, 3. Dez.(United Preß.) Vier frühere ruſſiſche Offiziere wurden von der hieſigen Polizei verhaftet unter dem Verdacht der Spionage zugunſten einer ausländiſchen Macht. An⸗ geblich ſoll es ſich hierbei um Italien handeln. Die Verhafteten gehörten früher dem ruſſiſch⸗zariſti⸗ ſchen Generalſtab an und waren hier ſeltſamer⸗ weiſe bei dem jugoflawiſchen Generalſtab als Karten⸗ zeichner engagiert. Ein Schleier des Geheimniſſes umgibt noch die ganze Angelegenheit und die Behör⸗ den geben keinerlei Informationen heraus. Die feſtgenommenen Offiziere kamen nach Jugoflawien als Flüchtlinge, kurz nachdem die Sowjets die konterrevoluttonären Truppen geſchlagen hatten. Die Innsbrucker Studentenunruhen — Innsbruck, 3. Dez. Montag vormittag beſetzten die freiheitlichen Studenten die Untverſitätsrampe. Gegen 12 Uhr mittags wollte ſich die katholiſche Stu⸗ dentenſchaft den Eingang ins Gebäude erzwingen, doch trennte ein Poltzetaufgebot die ſtreitenden Par⸗ teten und drängte die katholiſchen Studenten zurück. Nach Verhandlungen des Rektors mit beiden Grup⸗ pen marſchierten dieſe in geſchloſſenem Zuge wieder ab.— Die Schutzmannſchaft erhielt ſtrenge Weiſung, bei neuen Studentenunruhen mit aller Schärfe vor⸗ zugehen. 1 Der Sieg der Flamen Nur ein Waffenſtillſtand im belgischen Sprachenkrieg Die belgiſchem NKamem haben in dem erb ktterten Kampf, den ſie ſeit dem Beſtehen Belgiens mit den Wallonen führen, einen großen Steg davongetragent Die Univerſität Gent, ſeit rer Gründung durch den König Wilhelm von den Niederlanden ein Hort der franzöſtſchen Kultur, wird, nachdem ſte einige Zeit hindurch zweiſprachig war, nunmehr völlig flamiſiert. Die ſymboliſche Bedeutung öeſes flämiſchen Erfolges iſt außerordentlich groß. Die praktiſchen Auswirkungen ſollen in ber Beilegung der belgiſchen Regterungskriſe und in der allge⸗ meinen Befriedung des Landes ſein, das im kom⸗ menden Jahr ſein hundertjähriges Jubiläum feiert. Die Uebergabe der Univerſität Gent an die Flamen kann jedoch nicht als Abſchluß des belgtſchen Sprachenkrieges gewertet werden, ſondern iſt nur ein Waffenſtillſtand in dieſem Krieg. Eine Poſition haben die Flamen gewonnen— ſte werden, nachdem ſte dieſe Poſition befeſtigt und ſich erholt haben, den Kampf wieber aufnehmen. Die Beruhigung in Bel⸗ gien wird nicht von Dauer ſeim. Der entſcheidende, mit Erfolg gekrönte Angriff der Flamen auf die Univerſttät Gent war vecht ein⸗ brucksvoll: ſte haben die Regierung Jaſpar geſprengt und die Flamiſierung der Univerſität gur Grund⸗ bedingung ihrer Beteiligung an einer neuer Regte⸗ rung gemacht. Die parlamentariſche Situation in Bel⸗ gien iſt ebenſo intereſſant wie zugeſpitzt. Die Wahlen im Mai dieſes Jahres haben die alte Regierungsmehr⸗ heit, die aus Katholiken und Liberalen beſtand, weiter am Regierungsruder gelaſſen. Dieſe Mehr⸗ heit iſt aber recht klein, und das Verharren der Sozialiſten in der Oppoſttton bedeutete für die Re⸗ gierung eine ſtete Gefahr. Es waren Bemühungen im Gange anläßlich des Jubeljahres 1930 eine Einigung ſämtlicher Parteien, darunter auch der Sozialiſten, herbeizuführen unb das Kabinett der nationalen Unſon zu bilden, wie es im Kriege und auch einige Male nach Kriegsende existiert hat. Nach den Wahlen wurden dieſe Bemüthungen eingeſtellt, weil die belgiſchen Sozialiſten die Taktik ihrer fran⸗ zöſtſchen Kollegen befolgen und ſich weigern, im eine bürgerliche Koaltitionsregierung einzutreten. Die Katholiken und die Liberalen blieben ablſo ſich ſelhſt überlaſſen. Und nun benutzen die Flamen den großen Einfluß, über den ſie innerhalb der einen der beiden katholiſchen Parteien Belgiens, nämlich innerhalb der chriſtlich⸗demokratiſchen Partei ver⸗ fütgen, um die Liberalen zu Zugeſtändniſſen zu zwingen. Die belgiſchen Liberalen nennen ſich ltberal nur auf dem Papier, in der Praxis ſind ſie ſtark nationaliſtiſch geſinnt und ganz rechts ein⸗ geſtellt. Ste haben ſich ſtets. geweigert, irgendeine der vier franzöſiſchen Univerſitäten in Belgten, nämlich Lüttich, Gent, Brüſſel und Löwen preis⸗ zugeben. Vor dem Kriege beſtand bei den Lihe⸗ ralen die Neigung, eine etwa in Antwerpen neu⸗ zugründende Univerſttät den Flamen zuzugeſtehen. Dieſe Löſung nahmen die Flamen nicht an. Sie wollten die Univerſität Gent für ſich haben, die Untverſitä derjenigen Stadt, die als Hauptſtadt von Oſtflandern eines ber wichtigſten Zentren der fla⸗ miſchen Kultur iſt. Jetzt haben ſte dieſes Ziel auf dem Wege über eine kurze Etappe der Zweiſprachig⸗ keit an der Genter Untverſttät erreicht. Die Niederlage der Wallonen wird ernſte Folgen nach ſich ziehen. Man kann heute ſchon von einer frangöſiſch ſprechenden Minderheit in Flandern reden. Die Liberalen werden ſich ſehr an⸗ ſtrengen müſſen, um in den flämiſchen Provinzen die Aufrechterhaltung der franzöſtſchen Schulen zu ver⸗ teidigen. Die Bekämpfung der franzöſiſchen Sprache durch die Flamen wird aber nach der Preisgabe ber Untverſttät Gent durch keine Gegenmaßnahmen der Olberalen ſich ein dümmen laffen. Schon de letzte offtzielle Stalker zeigt, daß mehr als die Hälfte der Belgier Flämiſch als Mutter⸗ ſprache haben. Allerdings beherrſchen viele Flamen zugleich auch Franzöſtſch, während die Wallonen meiſtens des Flämiſchen unkundig ſind. Die fran⸗ zoͤſtſche Sprache bleldt alſo nach wie vor die anf 2 2. Seite. Nr. 562 Neue Maunheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Dienstag, den 3. Dezember 1929 metſten benutzte Sprache in Belgien. Dieſe Sttuation kann ſich aber recht bald ändern. Die fetzt heranwachſende Generation in Flandern will nichts von Franzöſiſch wiſſen. Für ſie iſt Franzöſiſch keine dem Flämischen gleichberechtigte Staatsſprache, ſon⸗ dern eine fremde Sprache wie jede andere. Der Gegenſatz gwiſchen Flamen und Wallonen verſchärft ſich mit der Zeit immer mehr und mehr. Schon gibt es unter den Führern der flämiſchen Be⸗ wegung einige, die allen Ernſtes an eine Loslöſung Flanderns aus dem Beſtand des belgiſchen Staates denken. Dieſe flämiſchen„Autonomiſten“ ſind heute in entſcheidender Minderheit. Aber es iſt nicht aus⸗ geſchloſſen, daß die Entwicklung der Dinge in Belgien die Poſitton der flämiſchen Autonomiſten verſtärken wird. Ueber dieſe Gefahr ſind ſich die Wallonen völlig im Klaren. Sie bemühen ſich um friedliche Löſung des Zweiſprachenproblems. Daher auch ihre Nach⸗ giebigkeit in der Frage der Univerſität Gent. Sie werden jedoch bei bieſer Konzeſſion nicht ſtehen bleiben können, weitere werden folgen müſſen. Die Flamen ſind heute ſtegreich, und ſie ſind weiter im Vormarſch. Die Wallonen ſind in die Verteidigung gedrängt. Die belgiſchen Politiker ſtehen vor ſchwie⸗ rigen Aufgaben. Davon, wie ſie dieſen Aufgaber gerecht werden, wird die weitere Exiſtenz des bel⸗ giſchen Staates abhängen. Hornberger Schießen im ſozialpolitiſchen Ausſchuß (Drahtmeldung unſ. Berliner Büros) DE Berlin, 3. Dez. Der Sozialpolitiſche Ausſchuß des Reichstages verhandelte über Anträge verſchiedener Fraktionen, die für den Heiligabend den geſetzlichen 5 Uhr⸗Ladenſchluß fordern. Während der Aus⸗ ſppache zeigte es ſich, daß in allen bürgerlichen Frak⸗ onen die Anſichten in dieſer Frage auseinander⸗ gingen. Dies wurde von verſchiedenen Seiten in der Diskbuſſion damtt begründet, daß der Reichstag kein herufsſtändiſches Parlament ſei. Aus der Mitte des Ausſchuſſes wurde insbeſondere betont, daß es viel⸗ leicht nicht opportun ſei, die Frage des geſetzlichen 5 Uhr⸗Lidenſchluſſes am Heiligabend geſetzlich vor⸗ ſchreiben zu laſſen, ohne die allgemeine Verabſchie⸗ dung des dem Reichstag vorliegenden Arbeits⸗ geſetzes abzuwarten. Auch wurde in der Debatte die ſchwierige Lage gerade des Einzelhandels betont. Nach längerer Beratung vertagte ſich der Aus⸗ ſchuß auf Mittwoch, ohne zunächſt Beſchlüſſe zu faſſen.(In Mannheim iſt die Angelegenheit be⸗ reits vor einigen Tagen zur allgemeinen Zufrieden⸗ heit geregelt worden. D. Schriftl.) Scholz Nachfolger Streſemanns [(Telegraphiſche Meldung) Berlin, 3. Dez. Der Parteivorſtand der Deutſchen Volkspartet hat in ſeiner letzten Sitzung einſtimmig den Beſchluß gefaßt, den Zentraluorſtand auf Samstag, den A Dezember, nach Berlin einzuberufen und ihm den Abgeordneten Dr. Scholz für die Wahl zu m Parteiführer vorzuſchlagen. Denſelben Beſchluß hat geſtern der aus den Par⸗ teibeamten beſtehende Reichs ausſchuß der Deut⸗ ſchen Volkspartei gefaßt. Nach der Anſicht volks⸗ partetlicher Kreiſe iſt durch dieſe beiden Beſchlüſſe die Wahl von Dr. Scholz ſtark geſichert. Der Vöß⸗Sklarekſkandal [Drahtberichtunſeres Berliner Büros) LE Berlin, 8. Dez. Vor dem Unterſuchungsausſchuß des preußiſchen Landtages in der Sklarekangelegenheit begann heute die Vernehmung des Direktors Nowarra, des früheren Leiters der Kleidervertriebsgeſellſchaft. No⸗ warra beſchuldigte den Oberbürgermeiſter, während ſeiner Amtszeit als Kämmerer ihn dazu angeſtiftet zu haben, ihm Stoff für ſeine Privatzwecke zu einem ganz außergewöhnlichen Preiſe zu liefern. Der damalige Kämmerer Böß habe von ihm ver⸗ langt, ihm Stoff für eine Mark pro Meter zu lie⸗ fern, der fünf Mark koſtete. Die verborgene Caſanova⸗Handſchrift Bekanntlich iſt der Verlag F. A. Brockhaus im Beſitz der Originalhandſchrift von Caſanovas Memofren, die aber ſeit mehr als hundert Jah⸗ ren verborgen gehalten wird. Auch den Männern der Wiſſenſchaft wird kein Einblick in dieſe kultur⸗ geſchichtlich wertvollen Manuſkripte gewährt. Die bisherigen Veröffentlichungen der Memoiren ſind unyollſtändig und verballhornt Nunmehr hat ſich der Schriftſteller Julius Eppſtein, wie er in der„Lit. Welt“ berichtet, an die Herren Brockhaus gewandt und um Auskunft darüber gebeten, ob die Veröffent⸗ lichung der Caſanova⸗Handſchriften beabſichtigt wird uder ob wenigſtens Gelehrten die Einſichtnahme zum perſönlichen Studium gewährt würde. Die Auskunft lautete durchaus unbefriedigend. Eppſtein hat ſich nun an Stefan Zweig gewandt, der ſich ſchon früher in ſeinem Eſſay über Caſanova zu dieſer Frage geäußert hatte. Stefan Zweig ſchreibt an Eppſtein wie folgt: Ich will Ihnen gern in dem Kampf um die wiſ⸗ ſenſchaftliche Freigabe der Caſanova⸗Mernuſkripte Auskunft geben. Selbſt habe ich mich nie an die Firma Brockhaus um die Erlaubnis zur Einſicht ge⸗ wandt, weil ich aus den Veröffentlichungen der Caſanova⸗Geſellſchaft in Paris, aus der großen Caſandova⸗ Bibliographie und einer Reihe anderer Bücher weiß, daß bisher die Firma Brockhaus immer und immer wieder einen Vergleich des Tex⸗ tes verweigert hat und nur ein einzigesmal— ich vepweiſe hier auf den Aufſatz von J. Pollio, Biblio⸗ graphite de Caſanova: Converſation avee Brockhaus, in ihren Geſchäftslokalen einen Forſcher eine Seite leſen und reproduzieren ließ. Niemals aber hat ſeit ndert Jahren die Firma Brockhaus das ganze Manuſkript aus dem Eiſenſchrank herausgelaſſen und merkwürdigerweiſe ſind die Auskünfte, die die ſerſchiedenen Chefs der Firma im Laufe der letzten ahre über die Geſchichte des Manuſkriptes ſehr voneinander abweichend. Wenn Ste nun 5 Nachtſitzungen der Kammer (Telegraphiſche Meldung) — Paris, 3. Dez. Die Budgetberatung in der Kammer plätſcherte geſtern nachmittag in ſo träger Weiſe dahin, daß Finanzminiſter Cheron wiederholt in Verzweif⸗ lungsrufe ausbrach. Bei jedem Kapitel des Etats des Arbeitsminiſteriums brachten zahlreiche Abge⸗ ordnete, meiſt Kommuniſten, mehr oder weniger be⸗ langloſe Klagen und Wünſche vor, auf die Miniſter Loucheur lang und breit antworten mußte. Das Er⸗ gebnis war, daß in ber Sitzung von der 180 Artikel umfaſſenden Vorlage nur etwa 30 erledigt werden konnten. Da der Haushaltsplan ſpäteſtens am 12. Dezember dem Senat zugehen ſoll, in der Kammer aber noch die Budgets von dreizehn Miniſterien, darunter des Kriegsminiſteriums und des Außenminiſteriums, ſowie das Finanzgeſetz der Durchberatung harren, hat die Regierung beſchloſſen, das Haus unter ſtärk⸗ ſten Druck zu ſetzen und zu dieſem Zwecke möglichſt viele und lange Nachtſitzungen zu verlangen. Die erſte dieſer Nachtſitzungen iſt auf heute aube⸗ raumt und ſoll bis 8 Uhr früh dauern, da die Regie⸗ rung trotz der gegenwärtig unter den Abgeordneten herrſchenden, Reoſeligkeit neben dem Etat des Ar⸗ beitsminiſteriums auch den des Miniſterſums für den öffentlichen Unterricht durchpeitſchen möchte. Die kommuntiſtiſchen Abgeordneten Dor ot und Beéron haben zwei Interpellationen über die Un⸗ terdrückungspolitik der Regierung in Indo⸗Ching eingebracht. 5** Studentenausſchreitungen in Lyon — Lyon, 3. Dez. Etwa 400 Studenten, die eine Proteſtdemonſtration gegen einen Gemeinderats⸗ beſchluß veranſtalteten, kamen ins Handgemenge mit 5 Zwei Studenten wurden ernſtlich ver⸗ letzt. Frankreichs Vorbereitungen für die Haager Konferenz (Telegraphiſche Meldung) Paris, 3. Dez. Nach der geſtrigen Konferenz zwiſchen Tardien, Briand, Chéron, Loucheur, Moreau und zahlreichen Sachverſtändigen, die ſich, wie bereits gemeldet, auf die Vorbereitung der zweiten Haager Konferenz bezog, erklärte der Miniſterpräſident laut„Matin“, er hoffe nach wie vor, daß die Konferenz am 3. Ja⸗ nuar zuſammentreten könne. Im„Echo de Paris“ zweifelt Marcel Hutin dieſes Datum an. Es ſei noch nicht das Mindeſte hinſichtlich des Beginnes und des Tagungsortes der Konferenz beſchloſſen worden. Die franzöſiſche Re⸗ gierung werde ihre Beratungen mit den Sachverſtän⸗ digen fortſetzen, um nicht wieder unvorbereitet auf der Regierungskonferenz zu erſcheinen. Sie werde höchſtwahrſcheinlich im Laufe dieſes Monats auch mit den verſchiedenen Schatzämtern und vielleicht mit den Regierungen ſelbſt Fühlung nehmen. Nach dem„Journal“ handelt es ſich zunächſt darum, die Zuſtimmung der Regierungen zu dem von dem Youngplankomitee ausgearbeiteten Vor⸗ ſchlag zu erlangen und die zahlreichen in den Be⸗ richten der Komitees offengelaſſenen Lücken zu ſchließen. Dazu müſſe man das Ergebnis der zwi⸗ ſchen London und Berlin ſchwebenden Verhandlun⸗ gen in der Liquidationsfrage abwarten. Der Bericht des Oſtreparationskomitees habe nur einen rein fik⸗ tiven Wert, ſolange man nicht den Widerſtand der Ungarn und Bulgaren beſeitigt und die Zuſtimmung Jugoſlaviens gebrochen habe. Solange dieſe Schwie⸗ rigkeiten nicht behoben ſeien, ſei das am 10. Dezem⸗ ber zuſammengetretene Juriſtenkomitee in ſeiner Tä⸗ tigkeit behindert und das Datum ber zweiten Haager Konferenz bleibe hypothetiſch. ( ãddddddwddddddddddßꝓdꝓG/VꝓâG.ÿ1ꝙ⁊/ dd d y Aſyl für die Wolgadeulſchen (Drahtmeldung unſ. Berliner Büros) Berlin, 3. Dez. Gegenwärtig befinden ſich, wie wir hören, 1381 deutſch⸗ruſſiſche Flüchtlinge auf deut⸗ ſchem Boden. Ein Teil davon lagert noch bei Eydtkuhnen, 640 befinden ſich im Lager von Hammer⸗ ſtein. Da man im ganzen 5000 Auswanderer erwar⸗ tet hat, ſo wird vermutlich dieſes Lager nicht aus⸗ reichen. Man hat daher zwei weitere Lager, nämlich in Mölln und Prenzlau, zur Aufnahme der Vertriebenen eingerichtet. Der Rundfunk als Jenſor? (Drahtmeldung unſ. Berliner Büros) Berlin, 3. Dezember. Der„Lokal⸗Anzeiger“ läßt ſich aus Aachen mel⸗ den: Im Manuſfkript der Feſtanſprache des Ober⸗ bürgermeiſters Rombach hätte urſprünglich ſich ein Abſatz befunden, der auf das Schickſal der Kreiſe Eupen und Malmedy Bezug nahm. Dieſer Ab⸗ ſatz ſoll gelautet haben: „In Trauer und Treue gedenken wir auch Eupen und Malmedys, die einſt mit unſerm Bezirk politiſch und wirtſchaftlich verbunden, heute von uns getrennt ſind. Wir kennen die Gefühle, die in dieſer Stunde die Herzen unſerer Volksgenoſſen durchzittern, wir wiſſen, welche Hoffnungen dieſe Mitternacht auch in ihnen weckt und wir glauben mit ihnen an die Macht des Rechtes, die ſich noch immer ſiegreicher als das Recht der Macht erwieſen hat.“ Dieſer Abſatz ſoll nach der Meldung des„Lokal⸗ Anzeigers“ die Rundfunkzenſur weiter zu geben ſich geweigert haben, worauf dann ber Oberbürgermei⸗ ſter Rombach, ſehr gegen ſeinen Willen, den Abſatz geſtrichen hätte. Zugegeben: Der Lokal⸗Anzeiger“ iſt keine gar zu treue Geſchichtsguelle. Immerhin ſind wir von unſerer Rundfunkzenſur ſeit einiger Friſt manches gewöhnt und um deswillen ſcheint uns baldige und möglichſt reſtloſe Klärung des Falles dringend geboten. öffentlich zu ſchreiben ſet, ſo kann ich nur ein herz⸗ liches und kräftiges Ja ſagen. Ich hege, weiß Gott, nicht die geringſte Feindſeligkeit gegen die Firma Brockhaus, aber das merkwürdige Verhalten der Firma, die niemals einen Grund für ihre Zurück⸗ haltung öffentlich angeben wollte, hat tatſächlich ge⸗ rade im Ausland unangenehmſte Gefühle erweckt. Caſanova iſt italieniſche Nationalliteratur und ſein Werk in franzöſiſcher Sprache geſchrieben— iſt es da verwunderlich, wenn dieſe Nationen ſich immer und immer wieder über die Tatſache erbittern, daß ihnen das echte Original ohne jede Motivierung mehr als ein Jahrhundert lang von Privatperſonen vorenthalten wird? Und darüber hinaus berühren wir ja bei dieſem Thema eine ſehr wichtige Frage, ob überhaupt Erben und zufällige Käufer das Recht haben, Manuſkripte von weltbedeutenden Künſtlern, die zufällig ungedruckt in ihre Hände gelangt ſind, ungedruckt zu erhalten und der Einſicht der Wiſſen⸗ ſchaft zu verweigern? Ich ſtehe auf dem Standpunkt, daß ein Privater zwar ein Manufkript Beethovens, Schuberts, Goethes käuflich erwerben kann, nicht aber damit auch das Recht, den Inhalt einer ſolchen Ungedruckten Kompoſitton oder Dichtung der Wiſſen⸗ ſchaft zu verweigern... Und es iſt ſeltſam, daß ich für dieſe Anſicht als Zeugen gerade ein Mitglied des Hauſes Brockhaus anrufen darf, Herrn Rudolf Brockhaus, der im Jahre 1898 in der Vorrede zu einem Autographenkatalog die Worte ſchrieb:„Auch in ber Folge bin ich, wo ſich geeignete Veranlaſſung gegeben hat, bisher Unbekanntes aus meinen Map⸗ pen zu geben, der Wiſſenſchaft herzlich gern ent⸗ gegengekommen“, und von ſeiner„offenhänbigen Be⸗ reitwilligkeit“ ſprach. Mögen dieſe Worte auch von ſeinem Nachfolger beherzigt werden. Das Nationaltheater teilt mit. Das Schau⸗ e been wollen, ab ber deen Fell ßend finden in den erſten von Sher is„die Einberufung des polniſchen Sejms (Telegraphiſche Meldung) Warſchan, 3. Dezbr. Der Seimmarſchall hat die nächſte Sitzung des polniſchen Landtages für den 5. Dezember 12 Uhr mittags anberaumt, da am 4, Dezember die ein⸗ monatige Vertagungsfriſt abläuft. Mit der Tages⸗ ordnung, die vor allem die erſte Leſung des Haus⸗ haltsplanes für das Finanzjahr 1930/31 enthalten wird, wird der Regierungsblock einen Miß⸗ trauens antrag gegen Sejmmarſchall Daczinſki einbringen, weil dieſer am 31. Oktober gelegentlich des Eindringens polniſcher Offtziere in die Sejm⸗ vorhalle die Sitzung des Sejms nicht eröffnet hat. Hingegen gilt es nicht als wahrſcheinlich, daß die oppoſitionellen Parteien der Mitte und der Linken ſchon bei der erſten Sitzung ihr vorbereitetes Miß⸗ trauensvotum gegen die Geſamtregierung einbrin⸗ gen werden. Man nimmt allgemein an, daß dieſes Mißtrauensvotum erſt nach Beendigung der Gene⸗ ralausſprache über den Haushalt, alſo etwa üm Laufe der kommenden Woche, zur Debatte kommen wird. Es ſtehb noch nicht feſt, welche Haltung die Regie⸗ rung einnehmen wird. Geſtern hat im General⸗ inſpektorat zwiſchen dem Staatspräſtdenten, Mar⸗ ſchall Pilſudſki, Miniſterpräſtdent Switalſki und dem Obmann des Regierungsblocks, Oberſt Slawek, eine Konferenz ſtattgefunden, der ent⸗ ſcheldende Bedeutung beigemeſſen wird. Ueber das Ergebnis dieſer Beratung, bei der offenbar die Taktik der Regierung gegenüber dem Seim beſpro⸗ chen wurde, iſt nichts bekanntgegeben worden. * Das Gehalt des Generaldirektors der Reichs⸗ bahn. Gegenüber Preſſemeldungen, wonach der Generaldirektor der Reichsbahn, Dr. Dorpmül⸗ Jer, ein Gehalt von 250 000/ beziehen ſoll, hören wir aus Kreiſen der Reichsbahnhauptverwaltung, daß das Gehalt Dr. Dorpmüllers nicht, wie ſchon wiederholt dementiert worden iſt, 250 000, ſondern etwa 100 000 4 beträgt. andere Seite“ und von Molnars„Oly m⸗ pa“ ſtatt.— Als nächſte, alleinige Urauffüh⸗ rung hat Intendant Sioli ſoeben Arnolt Bron⸗ nens Komödie„Reparationen“ erworben. Das Stück wird gleichfalls noch im Januar heraus⸗ kommen und gleichzeitig mit Georg Kaiſers „Hellſeheret“ einſtudiert werden. Des weiteren iſt zur Erſtaufführung im Februar der neue Bernard Shaw, die politiſche Komödde„Der Kaiſer von Amerika“ erworben worden. Bruno Walter— ſtändiger Dirigent des Leip⸗ ziger Gewaubhauſes. Bekanntlich leitet Brun o Walter ſchon im zweiten Winter etwa die Hälfte der Leipziger Gewandhauskonzerte als Gaſtdirigent. Wie nun die Gewandhauskonzertdirektion mitteilt, ſind die ſeit längerer Zeit mit ihm geführten Un⸗ terhandlungen, ihn als ſtändigen Dirigenten zu ge⸗ winnen, zum Abſchluß gelangt. Damit iſt der ſeit Furtwänglers Rücktritt in Leipzig gepflogene Mo⸗ dus, die Orcheſterkonzerte des Inſtitutes von Gaſt⸗ dirtgenten leiten zu laſſen, behoben. Walter wird offiztell mit Beginn des nächſten Konzertwinters ſeine Stellung antreten, aber ſeinen Wohnſitz in Berlin be⸗ halten. Sein Vertrag lautet vorläufig auf mehrere Jahre. Zum erſten Male ſeit Begründung der Ge⸗ wandhauskonzerte wird nun mit dem Grundſatze ge⸗ brochen, daß der Dirigent des Inſtitutes in Leipzig anſäfſig ſein ſoll. Das iſt ſchon deshalb zu bedauern, weil— wie man ſich ſchon früher einmal an offizieller Stelle ausdrückte— das Leipziger Gewandhaus nun das Anſehen einer„Filiale Berlins“ annimmt. Die Direktion hat aber aus künſtleriſchen Gründen keine andere Löſung der Frage finden können. Daß Walter in rein künſtleriſcher Hinſicht an erſter Stelle in Frage kommen mußte, darin dürfte ſich der weitaus größte 555 der Gewandhausgemeinde und der Preſſe einig ein. N 55 Eugen Ortner ⸗ Uraufführung in Augsburg. Ueber die im Stadttheater von Augsburg von ſtatten gegangene Uraufführung der acht Bilder„Vor⸗ ſtabtparadies“ von Eugen Ortner ſchreibt uns unſer Münchener Ri⸗Ri⸗Mitarbeiter: Der wage⸗ mutige Augsburger Intendant Luſtig⸗Prean diente mit bieſer Uraufführung weder dem Dichter noch dem Letzte Meldungen von Samſon aufgefunden — München, 3. Dez. Der aus Weimar verſchwun⸗ dene Oberregierungsrat Dr. v. Samſon wurde am Samstag von öſterreichiſchen Beamten bei Achen⸗ kirch angetroffen und nach Kreuth begleitet. Von dort wurde er nach München abgeholt, wo er ſich in ein Sanatorium begab. Offenbar liegt ein Nerven⸗ zuſammenbruch vor. Seilbruch auf der Zeche Hannibal — Bochum, 2. Dez. In einem Stapelſchacht über der 615 Meter Sohle der Schachtanlage Hannibal riß geſtern um 4,30 Uhr morgens während der Auf⸗ fahrt das erſt vier Monate alte Förderſeil. In dem Korbe befanden ſich im Augenblick des Seilbruches drei Leute. Ein Mann war ſofort tot, die zweit ande⸗ ren wurden ſchwer verketzt ins Krankenhaus Berg⸗ mannsheil eingeliefert, wo ſtie nach einigen Stunden ſtarben. Friede in der Schuhinduſtrie — Berlin, 3. Dez. Die Nachverhandlungen im Lohnſtreit in der deutſchen Schuhinduſtrie, die am Montag im Reichsarbeitsminiſterium geführt wur⸗ den, endeten nach ganztägiger Beratung mit dem Ergebnis, daß ſich die Parteien dem zu fällenden endgültigen und alle Parteien bindenden Spruch unterwerfen. Danach bleiben die Beſtimmungen des Schiedsſpruches vom 20. November unverändert, da⸗ gegen wird der Mindeſtſtundenlohn der männlichen Arbeiter über 21 Jahre in Ortsklaſſe 1 ab 2. De⸗ zember auf 92, ab 31. März auf 95 Pfg. feſtgeſetzt. Die Gefahr eines Wirtſchaftskampfes iſt damit abgewandt. Lärmſzenen im Lübecker Stadtparlament — Lübeck, 3. Dez. In der geſtrigen erſten Sit⸗ zung der neugewählten Bürgerſchaft kam es zu kommuniſtiſchen Lärmſzenen. Das kom⸗ muntſtiſche Bürgerſchaftsmitglied ſprach über ver⸗ ſchiedene Dringlichkeitsanträge zur Geſchäftsord⸗ nung, wurde aber vom Präſidenten unterbrochen und aufgefordert, zur Sache zu ſprechen. Schmidt ſprach aber weiter und alles verließ bis auf Kommuniſten und Nationalſozialiſten den Sagal. Als der Saal verdunkelt wurde, um Schmidt am Sprechen zu hindern, ſangen die Kommuniſten die Internationale. Auch nach Wiederaufnahme der Sitzung ſprach Schmidt wieder, ſodaß er aus dem Saale gewieſen werden mußte. Zwei Polizeibeamte entfernten ihn ſchließ⸗ lich aus dem Saale. Da die übrigen Kommuniſten großen Lärm ſchlugen, mußten auch ſie durch Polizeigewalt aus dem Saal gebracht werden. Die Wahl des Präſidiums ergab Wiederwahl des ſeitherigen erſten Wortführers Ehlers(Soz.) Hopper über ein Schuldenabkommen mit ö Deutſchland — Waſhington, 3. Dez. Der Kongreß trat geſtern nachmittag zuſammen. Der Vorſitzende des Kongreſ⸗ ſes verlas dabei eine Botſchaft des Präſidenten Hoover, deren Hauptinhalt in der Ankündigung von Steuerermäßigungen in Höhe von nicht weniger als 160 Millionen Dollar beſteht.— Der Präſident ſpricht in ſeiner Botſchaft auch über die deutſch⸗ amerikaniſche Schulden regelung. Ein dahingehender Geſetzentwurf werde dem Kongreß baldmöglichſt zu⸗ gehen Es ſei ihm gelungen, den Wert des beſchlag⸗ nahmten deutſchen Eigentums bis auf 111,6 Mil⸗ lionen Dollar zu ſenken. Er hoffe beſtimmt, daß dieſer Reſtbetrag bis 1930 zurückerſtattet ſein werde. Dampferbrand im Hafen von Philadelphia — Philadelphia, 3. Dez. Auf dem im hieſigen Hafen liegenden Dampfer„Bin nendijk“ der Holland⸗Amerika⸗Linie brach ein Feuer aus, durch das die aus Leinſamen beſtehende Ladung im Werte von 25 000 Dollar vernichtet wurde. Der Dampfer wurde ſtark beſchädigt. Ein Automobil vom Zuge erfaßt— Sechs Tote — Whittier(Kalifornien), 3. Dez. Ein Automobil wurde von einem Eiſenbahnzug erfaßt, wobei die ſechs Inſaſſen des Kraftwagens getötet wurden. —. KKK f———ͤ— Theater. Denn der Mann, der mit dem„Meier Helmbrecht“ ſich ſelber einen ſehr reſpektablen Wert⸗ meſſer geſchaffen, ſcheint in dem„Vorſtadtparadies“ tief unter ſein Niveau geſunken, tief, bis in die Nie⸗ derung dilettantiſcher Dialog⸗Uebungen. Auch die Muſik Ilia Jaobſens und die„captatio benevolen⸗ tiae“ eines Untertitels„Feſtſpiel für Vagabunden“ ließen nicht darüber hinwegkommen, daß dieſe Satire auf phantaſtiſchen Edel⸗Anarchismus und Lite raten⸗ Spinnerei ungekonnt, jedes dramatiſchen Nervs bar und— in ſeinem letzten Teile in der Linienführung ſo hilflos iſt, daß bei dem morttätlich⸗tragiſchen Schluß nur ein Kopfſchütteln bleibt. Ortner zeigt einen„Fuchs“, der zwar nicht die Gans, aber dafür ein fettes Schwein geſtohlen hat, den pfiffigen Lum⸗ pen Filou im Milieu ſeiner Gannoven und Dirnen und den Literaten Dr. Hierl, der zuſammen mit ſeinem Freunde Hörl als Freiſiedler ein„neues Paradies“ ſchaffen will. Hierl, der Vorbeſitzer des Schweins, läd den Dieb ſeines Gutes zu ſich und ſieht, dem Milieu ſeines neuen Freundes verbunden, in den Geſtalten der Unterwelt das„wahre, unver⸗ bildete und prachtvoll echte Menſchentum“. Hier macht alſo keine Eirce aus Menſchen Schweine, ſon⸗ dern ein Schwein macht aus dem Leben einen Zir⸗ kus. Die Idee iſt an ſich nicht übel, aber ſie bleibt in der Ausführung dünn und oberflächlich. Zu⸗ mal in der Fortführung. Denn es muß ja auch „Handlung“ ſein! Hierls Freund Filou, der Schma⸗ rotzer und Nichtstuer, der ſeinen Gönner mit Dir⸗ nen bezahlt, macht aus dem„Paradies“ eine— Bank⸗ notenfälſcherwerkſtätte, der davon nichtsahnende Idea⸗ liſt kommt dafür ins Gefängnis, während Filous und Hierls Geliebte Dorette ins Waſſer geht. Schluß. Ortner„wollte“ in dieſem Film viel. Er „wollte“ den verſtiegenen revolutionären Idealis⸗ mus ad absurdum führen, ex„wollte“ ſeine Phraſen desilluſtonieren, er„wollte“— vermutlich— eine Moritat ſchreiben, als Parodie auf die— parodiſti⸗ ſche— Dreigroſchenoper; gelungen ſind ihm ein paar witzige Dialogwendungen und, als Beſtes, eine das Milieu gut erfaſſende Kaſchemmenſzene. Wenig, zu wenig für den Mann, der den„Meier Helm⸗ brecht“ ſchuf. Und den„Michl Hundertpfund“ Ges * 7 3 N 3 1 — 4 — N Dienstag, den 3. Dezember 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 508 Freiballonfahrten und im Zeppelin über Spanien Sichtbilservortrag im Badiſch-Pfälziſchen Luftfahrtverein Keinen beſſeren Redner hätte ſich der Badiſch⸗ Pfälziſche Luftfahrtverein Mannheim für ſeinen erſten Wintervortrag verſchreiben können: Herrn Potſ ch ow ⸗ Berlin, der, wie Herr Mafor Grätz in ſeiner Begrüßungsanſprache betonte, mit Recht der deutſche Ballonfahrer genannt werden darf. Drei bedeutſame Ballonfahrten dieſes Jahres,— in allen drei Wettfahrten ſiegte der Ballon des Herrn Petſchow— ſchilderte der Redner ſo eingehend und lebendig, daß man mit ihm in Gedanken durch die Lüfte ſegelte. Seit einiger Zeit nimmt der Freiballonſport einen ſtarken Aufſchwung. Immer mehr Anhänger erkennen die Schönheit einer Ballonfahrt, die außer vieler äſthetiſcher Reize auch viele ſportliche Momente gufzuweiſen hat. Natürlich kann man ſich nicht immer ſchönes Wetter zu einer beſchaulichen Fahrt heraus⸗ ſuchen, beſonders dann nicht, wenn es ſich um Wett⸗ fahrten handelt. Die erſte Wettfahrt in dieſem Jahr um den großen nationalen Preis iſt alles andere als eine Spazierfahrt geweſen. Vier⸗ sehn Ballone ſtarteten am Pfingſtſamstag abend in der Dämmerung in Bitterfeld. Durch tiefe Wolken und Regen ging die Fahrt. Die Ballonhülle hatte ſich bald vollgeſogen und der Regen lief an den Schnüren und vom Füllanſatz in den Korb und mit Beharlichkeit in die Mantelkragen. Mit dem Scholot wurde fortwährend die Höhe feſtgeſtellt. Galt es doch, den in Wolken liegenden Thüringer Wald zu überqueren, ohne Ballaſtvergeudung und ohne Ge⸗ fährdung durch zu tiefes Fliegen. Um 11 Uhr nachts war der Thüringer Wald überflogen, über die Rhön hinweg ging es dem Rheine zu. Durch die Morgen⸗ dämmerung drangen Eiſenbahngeräuſche. Die Fahrt⸗ geſchwindigkeit betrug 45 Stundenkilometer. Man überflog die Eifel, ſtieg über die Wolkendecke, die Sonne trocknete die Hülle und gab Auftrieb, daß man bald in 2000 Meter Höhe angelangt war, ohne einen Durchblick auf die Erde zu haben. Der Flug⸗ richtung wegen mußte man aufpaſſen, daß man nicht über den atlantiſchen Ozean trieb. Doch als ein Durchblick zur Erde freigeworden war, befand man ſich über dem Flugplatz von Reims. Man entſchloß ſich zur Landung, da auch der geſamte Ballaſt aufge⸗ braucht war. Die Bevölkerung war ſehr anſtändig und das Entgegenkommen der Behörden überaus zuvorkommend. Ueberall war die Freude feſtzu⸗ ſtellen, daß man dem drei Tage vorher notgelan⸗ deten„Graf Zeppelin“ behilflich ſein konnte. Von Haß war nichts zu merken. Befriedigt trat man die Heimreiſe an. Der ſiegreiche Ballon hatte 660 Kilometer in 20 Stunden zurückgelegt. Die zweite Siegesfahrt führte im Sommer mit einem mit Leuchtgas gefüllten Ballon von Leipzig aus über die Tſchechoſlowakei hinweg nach Oeſter⸗ reich. Durch die Sonneneinwirkung war der Ballon ſtark überhitzt, mit 20 Stundenkilometer trieb man knapp über dem Boden dahin. Doch die Sonne zog den Ballon hoch, in 2300 Meter Höhe wurde der Bühmerwald überflogen. Man mußte Acht haben, daß man nicht in den Schatten einer, der um die Mittagsſtunden aufziehenden Kumuluswolke geriet, die ein ſchnelles Fallen bedingt hätte. Ueber die Donau ging es hinweg, am Dachſte in mußte man 3000 Meter hoch gehen und Windſtille zwang den Ballon in einem engen Tal bei Iſchl zum Landen. Bereitwilligſt fällten Waldarbeiter einige Buchen, um den Ballon zu bergen. Die dritte Wettfahrt galt dem Wanderpreis des Luftfahrtverbandes. Es war eine ſchwierige Fahrt, war dͤoch das Ueber⸗ fliegen der ungariſchen und polniſchen Grenze laut Ausſchreibung nicht geſtattet. In einer Nachtfahrt führte man den Ballon in den Zipfel der oberſchle⸗ ſiſchen Tiefebene. Nach der Karte rechnete man ſich den Grenzverlauf aus und 60 Meter vor der Grenze berührte der Ballon den Boden. Nach dieſen ſportlichen Berichten ſprach Herr Petſchoöw über den äſthetiſchen Wert des Freiballon⸗ fluges. Der Neuling wird immer wieder das Wun⸗ der erleben, daß er feſtſtehender Punkt iſt und alles andere ſinkt vor ſeinen Augen in die Tiefe. Kein anderes Luftfahrzeug vermag dieſes körper⸗ und ge⸗ wichtsloſe Schweben zu bieten. Man kann das tun, was einem auf der Erde nicht gelingt: ausruhen. In Ruhe und Beſchaulichkeit gleiten die Bilder an dem Auge vorüber, das ſich an neues Sehen gewöhnt. Der Rhythmus der Natur wird augenſcheinlich. Der weitere Teil des Vortrags galt unſerem Zeppelin. Daß Herr Petſchow auf dieſem Gebiete auch kein Neuling mehr iſt, konnte man aus ſeinen dargebo⸗ tenen Erfahrungen entnehmen. Schon vor dem Kriege nahm er an den Fahrten der erſten Zeppeline teil, befand ſich mit Parſeval⸗ und Schütte⸗Lanz⸗Luftſchif⸗ fen in der Höhe und machte die Probefahrten von LZ 126 mit. Das Luftſchiff beſitzt heute eine Kurs⸗ ſtabilität, die man früher nicht gekannt hat. Kein Motorengeräuſch dringt in die Paſſagiergondel, keine Vibration erſchüttert das Luftſchiff. Der Aufſtieg des Luftſchiffes gleicht dem des Freiballons. Frei ſchwebt das Luftſchiff in die Höhe, bis die Motore anlaufen und es immer ſchneller durch die Lüfte ſchießt. Eindrucksvoll ſchildert der Redner die Ein⸗ drücke von der Süddeutſchlandfahrt des„Graf Zeppelin“ im April 1929 über Baſel, Karlsruhe, Mannheim, Heilbronn, Stuttgart. Im Gondelpuffer liegend werden über Stuttgart Aufnahmen gemacht, da man gar zu gerne die aus den Kabinenfenſtern unſichtbaren Motoren⸗ gondeln mit auf die Platte haben möchte. Der Höhepunkt oͤer Fahrten war aber die Spa⸗ nienfahrt vor vier Wochen. In der Frühe um 7 Uhr erhebt ſich das Luftſchiff, im Nebel geht es durch die Schweiz, Richtung Lyon. Durch das Rhone⸗ tal, andere Städtebilder geben der Landſchaft ein chavakteriſtiſches Gepräge. Als das reichhaltige Mit⸗ tageſſen aufgetragen iſt, befindet man ſich ſchon über dem Mittelmeer, beim Nachmittagskaffee hält man Ausſchau nach der ſpaniſchen Küſte und nach Barce⸗ lona. Die einen außerpolitiſchen Charakter tra⸗ gende Fahrt galt dem Beſuch der Weltausſtellung in Barcelona. Im Hafen liegt der Kreuzer„Königs⸗ berg“. Junkersflugzeug„C. 31“ iſt zur Begrüßung aufgeſtiegen. Die Begeiſterung in der Stadt iſt groß. Man ſchickt ſich zum Landen an. Die Haltemannſchaft iſt verteilt. Doch der Flugplatz iſt zu ſchmal und es weht ein ungünſtiger Wind, der das Landen in der Längsrichtung nicht geſtattet. So muß die Landung unterbleiben. Das Lufbſchiff nimmt Kurs auf das Mittelmeer. Kreuzfahrten, es geht über Valencia und um 12 Uhr Mitternacht iſt man wieder über Barcelona. Im grellen Licht von 12 Scheinwerfern fliegt man über die Stadt. Im Lichtermeer liegt die Ausſtellung. Das Farbenſpiel der Waſſerkünſte iſt bezaubernd. Nun geht es heimwärts. Der Gegen⸗ wind vermindert die Geſchwindigkeit. Es iſt der Miſt val, der das Rhonetal abwärts weht und der auch ſeiner Zeit bei der verunglückten Fahrt des„Grafen Zeppelin“ ihm ſchwer zu ſchaffen machte. Bald iſt man bei Tag über Baſel, es geht wieder das Rhein⸗ tal aufwärts, von Konſtanz aus iſt man in 12 Minu⸗ ten in Friedrichshafen. Die 30 Stundenfahrt die über 3000 Kilometer führte, iſt zu Ende. Die Luftſchiffe werden im Weltverkehr eine immer größere Bedentung erlangen Sie werden aber erſt auf großen Strecken wirtſchaft⸗ lich ſein. Für kurze Strecken wird das Flugzeug das Feld behaupten. Auch wird die Leiſtungsfähig⸗ keit und die Möglichkeit eines unbegrenzten Aktions⸗ radius geſteigert werden oͤurch die Verwendung des Triebgaſes, das ſich ſchon außerordentlich bewährt hat. Bedeutet ſeine Verwendung einen höheren Kraftwert von 25 v. H. Die Anordnung der Gas⸗ zellen verteilt das Traggas auf die oberen zwei Drittel der Ballonhülle und das Kraftgas nimmt das untere Drittel ein. LZ 126 hat auf ſeiner Amerikafahrt 30 000 Kg. Benzin mitgeführt, von denen 20 000 Kg. verbraucht worden ſind. Dieſes Gewicht, das durch das Triebgas ganz wegfällt, da dieſes ſo ſchwer wie die Luft iſt, kommt der Nutzlaſt zugute. Selbſtverſtändlich kaun neben dem Trieb⸗ gas auch noch Benzin verbraucht werden. Die Aen⸗ derung der Motorenſpeiſung kann bei laufenden Motoren durch einen einfachen Hebeldruck geſchehen. Dentſchland ſteht mit ſeinen Großtaten auf luft⸗ ſportlichem Gebiet an der Spitze. Man denke an„Graf Zeppelin“,„Do X“ und „Junkers G 38“. Alle müſſen mitarbeiten, daß wir dieſe Stellung behalten. Aber wir können nur vor⸗ wärts kommen, wenn wir auf dem Gebiete der Lufbſchiffahrt alle Parteipolitik ausſchalten. Möge es zum Wohle der deutſchen Luftſchiffahrt vorwärts, aufwärts und der Sonne entgegengehen. Es folgten dann dem mit großem Beifall auf⸗ genommenen Vortrag einige Lichtbilder von Ballon⸗ fahrten. Bizarre Formen nimmt das Land von oben an. Würden die Bilder nicht erklärt werden, wüßte man manches Mal nicht, was ſie vorſtellen ſollen. Unſere Augen ſind an das neue Sehen aus der Luft nicht gewöhnt. Sogar etwas ganz Neues bekam man zu ſehen: Farbenaufnahmen aus der Luft. Es folgten dann Aufnahmen von dem Luft⸗ ſchiff 2 VI und den neueren Bauten, Bilder von der Süddeutſchlandfahrt, Mannheim vom„Graf Zeppe⸗ lin“ aus tauchte auf. Dann ging es über Spanien und das Mittelmeer und überall konnte man die Schönheit der Erde ſehen. Blider, die nur der An⸗ blick aus der Luft zu bieten vermögen. Im Schlußwort dankte der Leiter des Mann⸗ heimer Flugplatzes, Major Grätz, dem Redner für ſeinen intereſſanten Vortrag und wies darauf hin, daß man auch den Badiſch⸗Pfäl⸗ ziſchen Luftfahrtverein bei ſeiner praktiſchen Arbeit auf dem Flugplatz oder in Schriesheim beſuchen möge. Nach dieſem bedeutſamen Auftakt darf man auf die weiteren Vorträge geſpannt ſein. Doch wäre es ſehr zu wünſchen, wenn die folgenden Vor⸗ träge einen ſtärkeren Beſuch erfahren würden. 5 —1— Städͤtiſche Nachrichten 25 Fahre ſlädtiſcher Beamter Am morgigen Mittwoch ſind es 25 Jahre, daß Stadtoberverwaltungs⸗Inſpektor Adam Layer, Käfertalerſtraße 56, bei der Stadtverwaltung in Dienſt getreten iſt. Durch Korrektheit, Fleiß und Strebſamkeit, gepaart mit einer geſunden Lebens⸗ auffaſſung, hat es Herr Layer verſtanden, ſich bei ſei⸗ nen Vorgeſetzten und Untergebenen gleich holſe Ach⸗ tung zu erwerben. Herr Layer iſt ſchon mehr als ein Jahrzehnt beim Städt. Fürſorgeamt in leiten⸗ der Stellung tätig. Welche Bedeutung die Wirkſam⸗ keit bei dieſer Amtsſtelle hat, können nur die er⸗ meſſen, die ſchon einen Einblick in die Geſchäfte des Amtes gewonnen haben. Es iſt daher ſicher aufrich⸗ tid gemeint, wenn Herrn Layer zu ſeinem ſilbernen Dienſtjubiläum die beſten Wünſche ſeiner Vorgeſetz⸗ ten und Köllegen für ſeine fernere Tätigkeit, die nicht zuletzt im Intereſſe unſerer Vaterſtadt gelegen iſt, begleiten. Auch wir ſchließen uns dieſen Wün⸗ ſchen an.* Sag unfall mit tödlichem Ausgang Am Sonntag nachmittag iſt bei Leer bach, Amt Heppenheim, der in Jägerkreiſen ſehr bekannte und allſeits geſchätzte frühere Direktor und jetzige In⸗ haber gleichnamiger Firma in Neu⸗Oſtheim, Paul⸗ Martin⸗Ufer, Guſtapy Schiller, beim Erlegen eines Hühnerhabichts tödlich ver⸗ unglückt. Schiller wollte den Hühnerhabicht, der nur geflügelt war, in einem Waldgeſtrüpp einholen, wobei ſich ſein Gewehr entlud: Die ganze ⸗Schrot⸗ ladung traf ihn in die Bruſt, ſo daß der Tod auf der Stelle eingetreten iſt. Das tragiſche Geſchick des ſo jäh ums Leben gekommenen Weid⸗ mannes wird bei allen ſeinen Freunden ſowie Be⸗ kannten, beſonders auch in den Kreiſen des Bundes badiſcher Jäger, Ortsgruppe Mannheim, der der Verſtorbene als treues Mitglied angehörte, tiefſtes Bedauern hervorrufen.* Stapellauf des Motorſchleppers „Jackl“ Das Ziel einer Anzahl Intereſſenten war am Samstag nachmittag die am Rhein unterhalb der Speyerer Schiffsbrücke gelegene Oberrheiniſche Schiffswerft Gebr. Spatz. Der ſonſt weit⸗ hin vernehmbare Lärm der Niethämmer war ver⸗ ſtummt. Doch war am Flaggenmaſt der Werft eine Fahne gehißt als äußeres Zeichen für ein beſonderes Ereignis. Der neuerbaute Motorſchlepper„Jackl“ ſollte zu Waſſer gelaſſen werden. 5 Der Schiffskörper war bereits auf die Rollwagen die auf einzementierten Schienen laufen, geſetzt wor⸗ den. Der Größe des Schiffskörpers von 30 Meter entſprechend wurden vier dieſer ſtarken Schienen⸗ wagen benötigt. Mit ſchweren eiſernen Ketten, die um den ganzen Schiffsrumpf gezogen waren, war der Bootskörper gegen ein Umfallen beim Ablaſſen geſichert. Ein Wirrwarr von Strängen und Ketten verband die Rollwagen mit den Kappſtändern. Etwa 50 Arbeiter ſtanden auf ihren Poſten, die Ingenieure überprüften nochmals alle Vorrichtun⸗ gen. Das Boot war infolge des niedrigen Waſſer⸗ ſtandes bis zur Waſſergrenze eine 60 Meter lange ſtark abfallende Strecke fortzubewegen. Der erſte Ingenieur Max Spatz gibt das Kommando„Ach⸗ tung“. Die Spannung läßt alle ſchweigen. Dann folgt das weitere„langſam ablaſſen“. Die Winden drehen ſich, ein dumpfer Ruck läßt den Schiffskörper erzittern. Die für eine Sekunde losgewordenen Stränge ſtraffen ſich. Das Kommando„fſchneller ablaſſen“ wird durchgeführt. Das Schiff hat ſeinen ſchwierigſten Augenblick überwunden. Es iſt vom Stillſtand in Bewegung gekommen. Von Zeit zu Zeit wird innegehalten. Zur Sicherheit vorgelegte Brems⸗ klötze werden entfernt. Dann folgt die letzte Etappe. Wieder Stille und Spannung. Das Kommando„Los“. In raſcher, immer raſcherer Bewegung gleitet der Schiffskörper auf den jetzt nicht mehr festgehaltenen Wagen in das aufſchäumende Waſſer. In Begeiſterung rufen die Werftarbeiter„Hurra“, werfen ihre Mützen in die Luft. Die zahlreich aus der Stadt Germersheim herbeigeeilten Zuſchauer ſtimmen mit ein. Der Motorſchlepper„Jackl“ iſt ſeinem Element über⸗ geben. Der Stapellauf iſt gelungen. Anſchließend kamen die Inhaber der Schiffswerft, die drei Brüder Spatz, der Beſteller des Schleppers und die Arbeiter der Werft zu einer kleinen Feier zuſammen. Vater Rhein hatte das Töchterchen des Betriebsrats⸗Vorſitzenden der Werftarbeiter als Sendbote für die Uebermittlung ſeiner beſten Segenswünſche ausgewählt. Der Sohn des Kapitän Rörſch, dem Beſteller des Bootes, dankte als Taufpate der Oberrheiniſchen Schiffswerft für den gelieferten Bau, der in Schiffs⸗ form, in der Art des verwendeten Materials und in der Qualität der Verarbeitung ſo ausgefallen ſet, wie es ſich der Beſteller gewünſcht habe. Das be⸗ deute ſehr viel, denn die Wünſche der Menſchen gingen doch immer auf das höchſt Erreichbare. Mehrere Werftarbeiter dankten den Werftinhabern Der Idealismus der Werftleitung, nur Qualitäts⸗ bauten zu liefern, ſei ihr eigener höchſter Stolz. In den nächſten Tagen wird der von den Motoren⸗Werken Mannheim AG. vorm. Benz ge⸗ lieferte 400/460 P. S. Motor eingeſetzt. In etwa 8 bis 4 Wochen dürften die erſten Probefahrten beginnen Der wohlgelungene Schiffskörper, der glücklich ver⸗ laufene Stapellauf, das gute Verhältnis zwiſchen der Werftleitung und den Arbeitern bieten volle Ent⸗ ſchädigung für die Sorgen und Mühſale, die das gewagte Unternehmen eines koſtſpieligen Schiffs⸗ neubaues mit ſich bringt. R. . * Unfall des Kammerſängers Kromer. Kammer⸗ ſänger Joachim Kromer das beliebte langjährige Mitglied des Mannheimer Nationaltheaters, hat am Samstag in ſeiner Wohnung in Neckargemünd einen Unfall erlitten, der glücklicherweiſe noch gut ab gelaufen iſt. Er nahm am Samstag ein Bad, ver blieb aber außergewöhnlich lange im Badezimmer Das Hausmädchen geriet in Beſorgnis und ließ, als es auf Klopfen keine Antwort bekam, die Türe auft brechen. Kgammerſänger Kromer wurde bewußtlos aufgefunden. Wahrſcheinlich war er durch aus⸗ ſtröbmendes Gas betäubt worden. Sein Be⸗ finden hat ſich inzwiſchen ſoweit gebeſſert, daß kein Anlaß zu Beſorgnis vorliegt ſchrieben aber ſteht: Du ſollſt Dein Pfund nicht ver⸗ graben, alſo Dein„Hundertpfund“ erſt recht nicht. Die Augsburger haben viel Mühe und Geld an dieſe Sache geſetzt. Die Bühnenbilder wurden durch eine Häufung von Einfällen bisweilen nicht recht ver⸗ ſtändlich. Von der Darſtellung— unter Hans Abrells Regie— zeigte ſich vor allem Gert Benofsky als Filou ſeiner Aufgabe gewachſen, während der Hierl des Herrn Seder ein hilfloſer Hanswurſcht war. Die Kaſchemmenwirtin der Frau Höcker⸗ Behrens, der Falſchmünzer von Mae Milton und — in ihrem Song— die Dirne Pulchra der Frau Hartwig ſtehen auf der poſitiven Seite der künſtleri⸗ ſchen Aufführungs⸗Bilanz. Das Publikum ging ver⸗ wundert mit und ſpendete am Schluſſe zaghaft lauen Applaus. Vom Wiesbadener Staatstheater. Das Klei⸗ ne Haus nahm die Operette„Mädi“ von Robert Stolz in ſeinen Spielplan auf und ſcheint damit, entſprechend dem Erfolg der Erſtaufführung, wieder einmal ein zugkräftiges Kaffenſtück gefunden zu halben. Das durch drollig⸗originelle Situationskomik ausgezeichnete, mit weniger eigenartigen als ſchlag⸗ kräftigen Melodien gefällige Werkchen wurde friſch und ſchmiſſig in Laune und Tempo herausgebracht, gut zuſammen wirkten die Regie Bernhard Her r⸗ manns, die flotte Orcheſterführung durch W. Krauß und die von Rita Rokſt beſorgte choreo⸗ graphiſche Leitung Schleims Bühnenbilder gaben einen hübſchen, ſtimmungsvollen Rahmen. Auch die Einzeldarſtellller waren ſichtlich mit Luft und Liebe bei der Sache, die ſtimmlich ausgezeichnete Marga Mayer in der Titelrolle und Zirner(als Anatol) ſprachen beſonders an. l Heftig umſtritten iſt ſeit geraumer Zeit ſchon des Intendanten Bekker Perſonal⸗ politik. Jetzt gerade kommt wieder Kunde an die Oeffentlichkeit, daß für eine Reihe beliebter und langjähriger Mitglieder des Enſembles der Vertrag micht erneuert werden ſoll. Bisher zeugten die Neu⸗ engagentents nicht immer von glücklicher Hand, die durch Bekker verpflichteten Künſtler waren nur in einzelnen Fällen den früheren Vertretern ihres Rollemfachs ebenbürtig. Das Ausſcheiden von Kräften wie Thila Hummel und Marie Doppel⸗ bauer, Gerhards und Bernhöft(im Schauſpiel) ist jedenfalls als Verluſt zu werten. Man ſteht ihrem Erſatz nach den gemachten Erfahrungen fkeptiſch gegenüber, es bleibt zu befürchten, daß abermalige Veränderungen im Perſonalſtand die Bühne nicht nur künſtleriſch belaſten, ſondern auch die bereits zu⸗ rückgegangene Abonnentenzahl weiter herabmindern könnten. HE Hermann Eris Buſſe ſpricht in Mannheim Der unſeren Leſern durch ſeinen Roman„Tull⸗ pan und die Frauen“ wie aus anderen Ver⸗ öffentlichungen beſtens bekannte Dichter Hermann Eris Buſſe hält morgen, Mittwoch, 4. Dezember, abends 8 Uhr, im großen Kaſinoſaal, R 1, 1, einen Vortrag über„Heimatbildung und Hei⸗ matpflegel. Der ſtellv. Vorſitzende und Schriftleiter der „Badiſchen Heimat“ bedarf keiner beſonderen Emp⸗ fehlung, ſteht er doch ſeit bald 10 Jahren inmitten der Heimatbewegung. Was er bisher durch ſeine unermüdliche, zielſichere Tätigkeit geleiſtet hat, be⸗ weiſt das umfaſſende heimatliche Schriftgut(Mein Heimatland, Jahreshefte, Badiſche Heimat, Vom Bodenſee zum Main, Ekkhartkalender, Farbenlicht⸗ drucke), beweiſen auch die ehrenden Anerkennungen durch andere deutſche Heimatorganiſationen. Auch das dichteriſche Schaffen Hermann Eris Buſſes wächſt, in Köln, München, Bern erſchienen eingehende Würdigungen über die Novellen und Ro⸗ mane dieſes leidenſchaftlichen jungen deutſchen Dich⸗ ters, der jetzt in einem großangelegten epi⸗ ſchen Werk den Schwarzwald und die Schwarzwälder im Verlauf von hundert Jahren im Typus darſtellt. Zwei Bände dieſer Trilogie „Das ſchlafende Feuer“ und„Markus und Stxta“ ſind eben erſchienen. Lord Byron kommt aus der Mode“ Max Brod⸗ Uraufführung im Königsberger Neuen Schauſpielhaus Max Brods neues Schauſpiel, bei ſeiner Urauf⸗ führung mit ſehr lebhaftem Beifall begrüßt, iſt um Lord Byron, das Genie der Freiheit, geſchrieben. Brod ſieht in ihm den melancholiſchen Gentlemen⸗ Revolutionär, der aus tiefen Einblicken in den Un⸗ ſinn der Welt den ewigen Kampf gegen alle Unter⸗ drückung als perſönliche Verpflichtung empfindet. Die Geſellſchaft, deren Geſetze er unaufhörlich bricht, ver⸗ ehrt ihn, wenn er ſie beleidigt, und betet ihn an, wenn er ihr ſeine Verachtung zeigt. Als den höchſten Aus⸗ druck ſeiner Freiheit erlebt Lord Byron ſeine leiden⸗ ſchaftliche Liebe zu ſeiner Schweſter. Aber der Inzeſt iſt die Sünde wider die Geſellſchaft, die ſie ihm nicht verzeiht: Lord Byron kommt aus der Mode.“ Als Republikaner für die Freiheit der Griechen in Miſſolunghi kämpfend, ſtirbt er, in den Phantaſien des Todes die Viſion ſeiner Schweſter ſchauend.— Das Drama Brods will keine hiſtoriſche Tragödie ſein, ſo treu es auch dem Dokumentariſchen folgt. Es will ein Problem, das uns heute angeht, in einem hiſtoriſchen Beiſpiel ſichtbar machen: das Problem, der Maſſe zu dienen und dabei doch Individuum zu blei⸗ ben, ein Problem, das nach Brods Auffaſſung Byron für ſeine Perſon vorbildlich gelöſt hat. Dieſe Ideologie klingt allerdings mehr durch das Drama, als daß ſie ſeine Geſtaltung von der Tiefe her beſtimmt. Im Neuen Schauſpielhaus hatte Haerten das Drama in einer ſehr ſorgfältigen und durch die Bühnenbilder Kalbfuß in der Wirkung ſehr unterſtützten Inſze⸗ nierung dem Publikum vorgeſtellt, das, wie geſagt, mit wachſender Teilnahme der Darſtellung folgte und zum Schluß dem Dichter und den Künſtlern faſt ſtür⸗ miſch dankte. Jungbauer als Byron und Kitty Stengel als ſeine Schweſter verdienen beſondere Erwähnung. ä—— Eine heitere Wioͤmung Wilhelm Raabes Aus Raabes glücklicher Stuttgarter Zeit ſtammen die launigen Verſe, die er in ein Exemplar des „Hungerpaſtor“ ſchrieb, das er zu Weihnachten 1865 ſeinem Freunde Otto Müller ſandte. Dieſer hatte den jungen Dichter in die Stuttgarter literariſche Ge⸗ ſellſchaft eingeführt, zu der er als beliebter Verfaſſer gediegener Romane Beziehungen hatte, und gern und oft unternahmen die beiden Freunde weite Spazier⸗ gänge und tranken auch manches Schöppchen roten Landweins in alten, winkligen Wirtshäuſern, deren es damals in der ſchwäbiſchen Hauptſtadt noch viele gab. Auf dieſe gemeinſamen Stunden beim Wein be⸗ ziehen ſich denn auch die(bisher unverböffentlichten) Verſe Raabes, die nach den„Mitteilungen“ der Raabe⸗Geſellſchaft lauten: Unter manchem Schänkezeichen Haben heiter wir geſeſſen Und des Lebens ep'ſche Breite An dem Honorar gemeſſen. Riß die Sturmflut des Geſchickes Heute uns von der Frau Motz, Fanden wir uns morgen wieder In der Ledergaſſ' bet Notz; War der Trunk des Daſeins ſauer, Fraß in uns des Grams Trichine, Weinte mit mir meine Bertha, Weinte über dich Alwine: Immer ſoll es alſo bleiben, Und im Land der biedern Schwaben Wird der Dünne mit dem Dicken Stets durch Dick und Dünne traben. 4. Seite. Nr. 562 Neue Mannheimer Zeitung([Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 3. Dezember 1929 Alberne Gerüchte ohne Ende N Ich ſtehe an einem Schuhgeſchäft der Innenſtadt Hinter mir mitten auf dem Bürgerſteig unterhalten ſich zwei alte Frauen. Das wiederholt zitierte „Düſſeldorf“ erregt meine Aufmerkſamkeit. Sollte ich meinen Ohren trauen? Hatte ich recht gehört!? Sie legten den leider noch nicht aufgeklärten Mord⸗ fall in Düſſeldorf auf ihre Weiſe aus. Es war eine ſehr ſellſame und üble.„Die Kriminalpolizei müſſe mit unter der Decke ſtecken. Sonſt hätte ihr die In⸗ haftierung des Mörders ſchon längſt gelingen müf⸗ ſen“, Nun trat ich an die Frauen heran und ſuchte ihnen das Verderbliche ihrer un verantwortlichen Reden klar zu machen. Dies tat ich auf höflichſte Weiſe, da mir ihre grauen Haare immerhin noch Achtung abzwingen konnten. Sie mußte beider von ſehr kurzer Dauer ſein. Denn eine ſolche Hochflut von unverſchämten Redensarten und nicht wider⸗ zugebenden Gemeinheiten hatte ich ſelten auf ein⸗ mal gehört. Leider war kein Schutzmann in der Nähe. Ich hätte in dieſem Fall von einer Anzeige als ſelbſtverſtändlicher Notwendigkeit nicht abſtehen können. Für ſolche Menſchen gibt es keine Mittel, ſte von einer abſurden Irrmeinung abzubringen. „Gegen Dummheit kämpfen Götter ſelbſt vergebens G. F. * Folgen eines Unfugs. Am weißen Sand ſtürzte heute ein Radfahrer mit einem vierjährigen Jungen. Ein zweiter Radfahrer, der infolgedeſſen die Herr⸗ ſchaft über ſein Rad verlor, überfuhr den Jungen, der ſich den linken Arm gebrochen und den linken Fuß verſtaucht hat. Zwiſchen den beiden Rad⸗ fahrern entſtand ein Streit, den die Vorübergehenden ſchlichten mußten. * Eine Kohlenoxydgas⸗Vergiftung erlitt geſtern nachmittag ein 25 Jahre alter Schloſſer in einem Betriebe in Luzenberg beim Bedienen einer Koks⸗ feuerung, Der Verunglückte fand Aufnahme im All⸗ gemeinen Krankenhaus. Parlei⸗Nachrichten Aus der Deutſchen Volkspartei Am vergangenen Freitag abend hatte die Arbeiter⸗ fachgruppe der Deutſchen Volkspartei zu einer Zuſammenkunft eingeladen. Nach den einleitenden Begrüßungsworten des Vorſitzenden Friedrich Chriſtoph der die Verſammlung in ruhiger und fachlicher Weiſe leitete, ergriff der Redner Dr. Wolf das Wort zu ſeinem Vortrag über die Stellung des Arbeiters in der Volks⸗ partei. Er führte aus, daß wir auf der einen Seite die geſchloſſene ſozialiſtiſch⸗marxiſtiſche, auf der anderen Sefte ebenſo geſchloſſen die katholiſch⸗konfeſſtonelle Weltanſchau⸗ ung vertreten fänden. Es iſt dringend notwendig, auch in nattonaler Hinſicht unter Berückſichtigung ſozialer Mo⸗ mente eine Einigung herbeizuführen. Ueber die Ausfüh⸗ rungen entwickelte ſich eine rege Diskuſſton, an der ſich beſonders die Herren Klinckhard, Klaiber und Dr. Brandt beteiligten. Der Vorſitzende ſchloß die Ver⸗ ſammlung mit dem Hinweis, die am kommenden Montag, 9. Dezember ſtattfindende Mitgliederverſamm⸗ lung zahlreich zu beſuchen. bl. Iilm⸗Rundſchau Palaſt⸗Theater:„Der Benzinjunge“ Dieſer Bobby Burns ſoll ein deutſcher Jackie Cvo⸗ gan ſein. In dieſem Film iſt er es noch nicht, er kann es aber mit der Zeit wohl werden, wenn ihm Partner zu Seite gegeben werden, die mit ihm eine gemeinſame Lei⸗ ſtung ſchaffen, die durch große Geſtaltungskraft dieſenige des Kindes unterſtreichen. Seine erwachſenen Mitſpieler ſind ihm innerlich fremd, dieſe fühlbare Lücke wird aber durch das artige Spiel des Jungens ausgeglichen. Das genaue Befolgen der Anleitungen des Regiſſeurs iſt oft deutlich zu ſpüren, der Junge ſpielt ſich nicht recht aus, es fehlt eine gewiſſe Natürlichkeit. Dieſe gleicht man durch gute Zwiſchentitel aus, das gelingt und ſo kommt man zu einem erfreulichen Geſamtergebnis des Filmes, zumal das Spiel bes Bengels ganz entzückende Momente auf⸗ weiſt Der Inhalt des Filmes iſt ziemlich rührſelig, der Junge wird von ſeinen Pflegeeltern, bei denen er mit Ernſt das Amt des Tankwartes ausübt, zu einer einſamen mondänen Mutter gebracht, erträgt das ſteife Leben nicht, rllckt aus und bringt doch ſeine Mutter mit dem Manne zuſammen; den ſie liebt. Der Film könnte gerade ſo gut den Titel führen:„Das Glück durch die Benzinpumpe“, er hätte die gleiche(Nicht⸗) Berechtigung wie ſein jetziges Aushänzeſchild. Es geht uns da immer wieder nach dem alten Satz: viele ſind berufen, aber wenige auser⸗ wühlt.— Aber eines dürfte wohl ſicher ſein: Eine Miſſion wird dem Menſchen, in den ſie gelegt wurde, immer bewußt ſein. Bewußt werden, beſſer Und das iſt ſein Zeichen. Ob er ſeine Sendung ver⸗ ſteht und erfüllt, oder abirrt und ſcheitert, das häng. von ihm ſelbſt ab. Es enden ſo viele Propheten— im Rinnſtein.“ Sie war in Gedanken und hob ſich im Stuhle. „Was Sie da ſagten, hellt mir manches auf, wos mir vorher nicht klar war. Bewußt werden,— ja, das iſt das Richtige. Mauchmal machen wir uns unſere eigenen Ziele und glauben, nach eigenem Marſchplan zu gehen. Und dann merken wir plötz. lich, daß wir nur geſchoben, nur Werkzeug ſind.— Ein Hügel baut ſich über dem anderen auf, wir ſtei⸗ gen ſtets höher, und wenn wir am Ziel ſind, dann ſehen wir plötzlich, daß es gar kein Ziel war. Daß alles ganz anders iſt als wir es dachten.“ „Sie meinen— ein Irrweg?“ „Nein, auch nicht. Wie ſoll ich es ſagen? Der Wen war ſchon richtig, doch das, was von weiten als Ziel ausſah, iſt, wenn man ankommt, kein Ziel mehr. Man muß weiter gehen. Sonſt wird es ein Irrweg.“ „Sprechen Sie von ſich ſelbſt?“ fragte er, ohne Neugier. „Ja, nickte ſie einfach.„Auch ich glaubte, eine Miſſion in mir zu fühlen. Aber das, was ich wollte, war Täuſchung, war Talmi, perſönlicher Ehrgeiz. Ich wählte einen recht ſeltſamen Weg und hielt dieſen Weg ſchon für eine Miſſion. Mein Ziel war hoch, ſtolz und leuchtend, aber unklar und verſchwommen. Ich lief den Weg aufwärts, ſchnell, leicht, wie ge⸗ ſtoßen,— und als ich das Ziel vor mir hatte, ſchon reiſbar,— da war es kein Ziel, das den ganzen Weg lohnte. Gerade, als wolle das Schickſal mir durch dieſe Leich⸗ tigkeit auch ſeine Wertloſigkeit ſtärker beweiſen. Ich Es fiel mir von ſelbſt in den Schoß. fand nur mich ſelber, in goldenem Spiegel, doch keine Ostar Bühring 25jähriges Dienſtjubiläum— Uebertritt vom Vorſtand in den Aufſichtsrat der Rheinelektra Das dienſtälteſte Vorſtandsmitglied der Rhei⸗ miſchen Elektrizitäts⸗Aktiengeſellſchaft, Direktor Dr. Ing. Oscar Bühring, begeht mit dem heu⸗ tigen Tage ſein 25 jähriges Dienſtfjubi⸗ läu m. Von den Firma Schuckert in Nürnberg, bei der er als Oberingenieur tätig war, kam er vor 25 Jahren nach Mannheim, um die Leitung der damals noch in ihrer Anfangsentwicklung ſtehenden Rhei⸗ niſchen Schuckert⸗Geſellſchaft(wie die Rheinelektra damals firmierte) zu übernehmen. Von dieſem Zeitpunkt an ſetzte das Aufblühen dieſer Geſellſchaft ein, denn der Jubilar erkannte frühzeitig die großen Aufgaben der Elektrotechnik. In dieſer Erkenntnis übernahm er mit Wagemut die Elektrizitäts⸗ verſorgung ganzer Landesgebiete im Süden und Weſten Deutſchlands. In unermüdlichen Verhandlungen und in zäher vor keinem Hindernis zurückſchreckender Ausdauer gelang es ihm, den Boden für ſeine großzügigen Ideen in Baden, in Heſſen, in Württemberg, in ber Rheinpfalz und darüber hinaus vorzubereiten. Von dem Vertrauen der Leiter der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft getragen, unternahm er die Gründung einer Reihe von Unternehmungen, von denen nur das Ueberlandwerk Achern, die Ueberland⸗ zentrale Rheinheſſen, die Stromverſorgung der Pfalz, das Ueberlandwerk Mainz, das Ueberlandwerk Jagſt⸗ kreis in Württemberg, die Licht⸗ und Kraftwerke in Nordelſaß, das Ueberlandwerk Rauſchermühle im Rheinland erwähnt ſeien. Welchen Anteil der Jubilar an dem Emporblühen ſeiner eigenen Geſellſchaft ſich zuſchreiben darf, die bei allen dieſen Gründungen Pate ſtand, das hat ſein Vorſtandskollege, Baurat Schöberl, in der Jubiläumsſchrift niedergelegt, die anläßlich des 25jährigen Beſtehens der Rhein⸗ elektra im Jahre 1922 erſchienen iſt. Direktor Oscar Bühring iſt durch ſeine umfaſſende Tätigkeit einer der bedeutendſten Pioniere für die Elek⸗ trizitätsverſorgung Südweſtdeutſch⸗ lands geworden. Für dieſe Leiſtungen hat ihm im Jahre 1922 die Techniſche Hochſchule in Darmſtadt die Würde eines Ehrenboktors verliehen mit der Be⸗ gründung:„In Anerkennung feiner hervorragenden Dienſte um die Entwicklung und den Ausbau der Ueberlandanlagen in Südweſtdeutſchland.“ Das Dienſtfubiläum Dr. Bührings fällt in das⸗ ſelbe Jahr, in dem er ſeinen 60. Geburtstag feiern konnte. Dieſen Zeitpunkt hat Dr. Bühring gewählt, um ſeine Tätigkeit als Vorſtandsmitglied der Rhein⸗ elektra zu beſchließen und in den Ruheſtand zu treten. Der Jubilar iſt jedoch keineswegs ſchaffensmüde. Er wird vielmehr weiterhin ſeine Kraft der Allgemein⸗ heit umd der Geſellſchaft zur Verfügung ſtellen; er wird in den Aufſichtsrat eintreten und dort das Amt eines ſtellvertretenden Vorſitzenden übernehmen. Auf dieſe Weiſe bleiben dem Konzern ſeine Erfahrungen und ſein Rat auch künftig voll erhalten. Dr. Bühring war mehrere Jahre hindurch auch Mitglied des Stadtrates Mannheim, wo er die Gelegenheit wahr nahm, für das Wohl der Stadt, die ſeine zweite Heimat geworden iſt, zu wirken. Seine ſachliche Mitarbeit im Stadtrat wurde von allen Parteien geſchätzt. Er bekleidet noch heute die Aemter eines Handels richters und eines Han⸗ delskammermitgliedes, in denen er ver⸗ möge ſeiner Erfahrungen und ſeines praktiſchen Blickes ſtets hervortritt. Mit ſeiner Geſchäftsklug⸗ heit verbindet Dr. Bühring ein klares Verſtändnis für alle menſchlichen Fragen; er hat ein warmes Herz für ſeine Mitmenſchen. Sein liebenswürdiger Charakter und ſeine gewinnende Form werden nicht mur im engeren Kreiſe der Rheinelektra, bei ſeinen Berufskollegen und der großen Hubertus⸗Gemeinde, ſondern auch bei allen denen geſchätzt, die mit ihm perfönlich in Berührung kommen. Der großen Zahl der Gratulanten ſchließen wir uns an, indem wir dem vortrefflichen Menſchen und Mitbürger zu ſeinem Ehrentage die herzlichſten Glückwünſche aus⸗ ſprechen und der Hoffnung Ausdruck geben, daß dem Jubilar, der erfreulicherweiſe ſeinen Wohnſitz in Mannheim beibehalten wird, noch recht viele Jahre ungetrübtem Wohlergehens beſchieden ſein mögen.[U Tagungen Noungplan und Reichsbahn Am 1. Dezember tagte in Offen burg die Landes ⸗ verſammlung Baden des Reichsbundes Deutſcher Reichsbahn beamten des mittleren nichttechniſchen Dienſtes. Die Verſammlung war aus allen Landesteilen ſtark beſucht. Der Landesvorſitzende, Reichs⸗ bahnoberſekretär Harter ⸗ Heidelberg, Mitglied des Haupt⸗ beamtenrates der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft in Ber⸗ lin, gab in dreiſtündigen Ausführungen einen umfaſſenden Bericht über die augenblickliche politiſche, wirtſchaftliche und finanzielle Lage der Reichsbahn, unter beſonderer Hervor⸗ hebung der ſchwierigen Perſonalverhältniſſe. Der Referent ſchilderte die einzelnen Phaſen der Verhandlungen des Or⸗ ganiſationskomitees C in Paris, die inzwiſchen zu einem vorläufigen Ergebnis und zur Ausarbeitung eines Geſetz⸗ entwurſes über die Neugeſtaltung der Rechts⸗ und Verwal⸗ tungsform der Deutſchen Reichsbahn geführt haben. Es ſei tief bedauerlich, daß es bisher nicht gelang, die ſtark privat⸗ wirtſchaftliche Geſellſchaftsform der Reichsbahn zu beſeiti⸗ gen und ſie km Rahmen der Ausführungsgeſetze zum Noung⸗ plan wieder in die Verfügungsgewalt der Reichs⸗ regierung zurückzugeben. Die Reichsbahn ſei mit einem Anlagewert von über 20 Milliarden und ihrer großen verkehrs⸗ und wirtſchaftspolitiſchen Bedeutung ein Unternehmen von ſo überragender öffentlicher Bedeutung, daß die Kontrolle über ihre wirtſchaftliche, tarifliche und per⸗ ſonelle Gebarung unbedingt der Vertretung des Geſamt⸗ volkes vorbehalten bleiben müßte. Die öffentliche Bedeu⸗ tung der Reichsbahn rechtfertige auch das nachdrückliche Ver⸗ langen auf Beibehaltung des bewährten Berufs beam⸗ tentums bei dieſem größten Verkehrsunternehmen der Welt. Der Vortrag fand ſtürmiſchen Beifall und dankbare Würdigung durch alle Delegierten. Als einmütige Willensmeinung der Verſammlung wurde nachfolgende * Roman von Reinhold Eichacker Miſſion mehr. Nur Nebel und Leere. Unb hinter mir, neben mir dunkle Geſtalten, mit drohenden Mienen. Vorwürfe, Flüche auf den Lippen. Ich war mir auf einmal zum Schrecken geworden, zum ſchul⸗ digen Dämon. Von meinem ſtolzen Gefühl, eine Sendung zu haben, blieb nur die Erkenntnis, unheil⸗ voll zu wirken. Ganz ohne mein Zutun.— Und dann war doch etwas,— weit hinter dem Nebel, das mich vorwärts zog, das mir zurtef, nicht länger zu zweifeln, mich nicht aufzuhalten. Ein Gefühl der Sicherheit, der Freude war wieder in mir. Als ſei die Erkenntnis des früheren Irrtums doch ein Ziel geweſen. Wenn auch nicht das letzte. Nun ſtehe ich am Scheideweg. Was ſoll ich machen?“ „Weiter gehen!“ ſagte der Norweger, mit ſeſver tiefen, voll ſchwingenden Stimme.„Unſer ganzes Leben baut ſich auf, auf ſolchen zertrümmerten Zie⸗ len, die gar keine waren. Irrtümer ſind die Meilen⸗ ſteine der Erkenntnis. Erkenntniſſe führen uns aber zur Weisheit. Ob wir ein Endziel erreichen, iſt ganz ungewiß. Iſt auch nebenſächlich. Ein anderer klettert bald auf unſere Schulter, wenn wir nicht mehr können. Er baut einfach fort, wo wir ſelbſt ſtecken blieben. Hauptſache iſt nur, daß wir die Leiter wählen, die ſchließlich zum Ziele führt.— Es liegt an unſerer menſchlichen Unvollkommenheit, daß wir uns menſchliche Endpunkte ſetzen, mit äußerlich wertloſem, lockendem Anreiz. Das letzte Ziel unſeres Wirkens und Wollens, das finden wir niemals. Wiſſen wir Menſchen doch nicht einmal, wozu wir leben. Was eigentlich Zweck dieſes Da⸗ ſeins ſein ſoll,— ja, des Ganzen, der Schöpfung. Und wer überhaupt an der Welt nicht vorbei lebt,— lebt, ohne zu fragen,—, der kann es nur ahnen, ſich ſelbſt ein Bild machen, ein Märchen,— den Glauben.“ „Aber, iſt das nicht troſtlos?“ meinte ſie zweifelnd. „Nein,“ ſagte er einfach.„Es iſt unvermeidbar. Das Ziel einer Schlacht— und das Leben iſt kämp⸗ fen— darf nur dem Feldherrn, dem Führer bekannt ſein. Wohin ſollte er kommen, wenn er verſuchen Entſchließung: angenommen: Die am 1. Dezember in Offenburg tagende Landes⸗ verſammlung des Reichsbundes Deutſcher Reichsbahn⸗ beamten des mittleren nichttechniſchen Dienſtes be⸗ ſchäftigte ſich eingehend mit der durch den Poungplan bedingten Umgeſtaltung der Reichsbahn. Von der Tat⸗ ſache ausgehend, daß die Reichsbahn den weitaus wert⸗ vollſten Teil des öffentlichen Volksvermögens bildet, deren Bewirtſchaftung und gebeihliche Fortentwicklung eine Frage von größter Bedeutung für Volk und Staat iſt, verlangt die Landesverſammlung im Rahmen der zu ſchaffenden Nounggeſetze, die Verwirklichung folgender Forderungen: 1. Stärkung des Einfluſſes der Reichsregierung und des Reichstages auf die Finanz⸗, Tarif⸗ und Perſonal⸗ . politik der Reichsbahn; 8 Reſtloſe Einbeziehung der Reichsbahn in die Ge⸗ ſetzgebung des Reiches, insbeſondere in ſozialer, ar⸗ beits⸗ und beamtenrechtlicher Hinſicht; 3. Finanzielle Entlaſtung der Reichsbahn, ent⸗ weder durch Ueberlaſſung der Beförderungsſteuer an die Reichsbahn oder durch Schaffung von Anleihe⸗ und Kreditmöglichketten zur Beſtreitung des Aufwandes für den Anlagezuwachs. Beſprechung der Geſchäftsführer badiſcher Bezirksnaturſchutzſtellen Die Landes naturſchutzſtelle hatte die Geſchäftsführer dex Bezirks naturſchutzſtellen zu einer Beſprechung wichtiger Naturſchutzfragen nach Karlsruhe gebeten. An 1 5 Sitzung nahmen 35 Herren deil. Nach Begrüßung durch den Direktor der Landesnatur⸗ ſchutzſtelle, Prof. Dr. Auerbach, dankte der Referent für Naturſchutz im Miniſtenium des Kultus und Underrichts, Oberreglerungsvrat Aſal, allen Anweſenden für ihr Intereſſe und wünſchtde dev Tagung den beſbem Erfolg. Es entwickelte ſich dann eine ſehr rege Ausſprache über folgende Punkte der Dacesordnung: einheitliche Handhabung der Naturſchutzbeſtimmungen, Beratung über die Liſte der ge⸗ wollte, es fſedem einzelnen ſeiner Soldaten zu ſagen? Es ihm zu erklären, darüber zu ſtretten?“ Sie nickte verſtehend. „Sie haben die Gabe, Thorletv, Licht in mich gu bringen. Ich ſehe ſchon heller. Wenn's auch mehr Empfindung iſt, als klares Denken.“ „Empfindung iſt alles. Die innere Stimme, er⸗ gänzte er ruhig. „Glauben Sie, daß die Empfindung genugt, um mich richtig zu führen? Jetzt, wo ich doch an einem Scheideweg ſtehe?“ „Wenn Sie ſich nur nach dem Ruf in ſich richten, ja. Sicher. Und wenn Sie nicht weiter wiſſen, ſo wird das Schickſal ſelbſt ein Zeichen geben. Durch irgend etwas, einen Menſchen, durch Leiden, Ge⸗ danken, durch ſtarkes Erleben. Sie müſſen das Zeichen nur richtig beachten, die Weiſung erkennen. Dann wird es Sie führen.“ „Ob Thorleiv der Menſch iſt, der mir weiterhelfen ſoll?“ dachte ſie träumend. Sie wußte nicht, war es ein Wunſch oder Zweifel.. „Ich will alſo warten!“ entſchloß ſie ſich dankbar und ſtand lebhaft auf, um ins Zimmer zu gehen. Von unten kam eben ein Trupp neuer Gäſte herauf, dem ſie ausweichen wollte. Der Vorderſte, ein großer, älterer Herr, hatte eben den Rand der Terraſſe er⸗ reicht, als Helga zur Tür ging. Er blickte kurz auf, ihr den Vortritt zu laſſen. Im gleichen Augenblick fuhr er zurück und verlor alle Farbe. Er wäre faſt gegen den Pfeiler gefallen, doch hatte der Norweger ihn ſchon geſtützt. Sofort hatte der Fremde ſich wieder gefaßt. Er mußte eine ungewöhnliche Willenskraft haben. Erſt allmählich gewann ſein Geſicht wieder Farbe. Er ſuchte verbindlich und dankbar zu lächeln. Sein Blick irrte fragend zu Helga zurück. Er ſtrich ſich die Stirne. „Iſt Ihnen unwohl, mein Herr?“ fragte Thor⸗ leiv beſorgt.„Ich bin Arzt.“ Der andere ſchüttelte langſam den Kopf. „Nein, danke, mein Herr. Es war nur ein An⸗ fall,— ich bin ſonſt geſund— ein Irrtum,— eine Erinnerung.— Verzeihen Sie bitte, daß ich Sie er⸗ ſchreckt und bemüht hebe, gnädiges Fräulein!“ „Bitte!“ i Sie nickte befremdet und ſchaute ihn nach, als er eilig hinausging. Sie hielt Thorleiv feſt, als er auch nach der Tür griff. »„Komiſch,— der Herr. i Oder finden Sie nicht ützten Diere und Pflanzen, Anbeitung der Auffichts⸗ 2 80 Naturschutz in der Schule und Neuaufnahme der Naturdenkmäler. Im übrigen zeigte die Dagung, auf der man fehr einig war, daß der Naturschutz in Baden jetzt auf dem richtigen Wege iſt und alles tun wird, in Zukunft foviel als möglich die heimiſche Natur vor Schaden zu kewahven.— Der Nachmittag brachte eine Beſichtigung der wengufgeſtellten zvologiſchen Sammlungen im Sammlungs⸗ gebäude am Frbedrichsplatz. Aus dem Lande Einbruchsdiebſtahl in einem Herrenkleidergeſchäft * Heidelberg, 3. Dez. In einem Herrenkleider⸗ geſchäft in der Hauptſtraße wurde ein Einbruch verübt. Es gelang der Polizei, den Dieb in der Per⸗ ſon eines mehrfach vorbeſtraften Arbeiters zu er⸗ mitteln. Die geſtohlenen Kleider im Werte von 500„ wurden in der Wohnung des Arbeiters ge⸗ funden. Selbſtmordverſuch aus Liebeskummer 4 Heidelberg, 2. Dez. Auf dem Schloßaltan nahm ein junges Mädchen eine große Portion Klee⸗ ſalz. Es ſchleppte ſich vom Schmerz gepeinigt in den Durchgang des Otto⸗Heinrich⸗Baues, wo es ſich auf einen Sandhaufen zum Sterben nieder⸗ legte. Ein Schloßbedienſteter, der es auffand, ver⸗ ſuchte dem Mädchen ſofort als Gegengift Milch einzuflößen. Die Lebensmüde hielt aber die Zähne ſo krampfhaft geſchloſſen, daß ihm dies nicht möglich war. Es wurde ins Krankenhaus verbracht. Lie⸗ beskummer ſoll der Grund zur Tat ſein. Kraftwagen fährt Fußgänger um. Heidelberg, 3. Dezember. In ber Ringſtraße fuhr ein Mietskraftwagen einen Fußgänger um und verletzte ihn ſo ſchwer, daß er in bewußtloſem Zuſtand dem Krankenhaus zugeführt werden mußte. Ein neuer Zuſammenſtoß auf einem Bahn⸗ ttbergang * Kappelrodeck bei Achern, 2. Dez. Am Samstag abend blieb das ſchwer beladene Ochſenfuhr⸗ werk des Landwirts Köninger vom Ottenberg am Bahnübergang der Ibachſtraße ſtecken. Einige Leute liefen dem von Ottenhöfen kommenden 5 Uhr⸗ zug entgegen, der aber infolge des Gefälles mit ſei⸗ nen zum Teil ſchwer beladenen Güter⸗ und Per⸗ ſonenwagen trotz ſofortigen Bremſens und Rück⸗ dampfes nicht mehr aufzuhalten war. Die Lokomo⸗ tive ſtieß auf den Hinterwagen des Fuhr⸗ werks, der vollſtändig zertrümmert wurde. Auch die Lokomotive wurde ſtark beſchädigt. Perſonen ka⸗ men glücklicherweiſe nicht zu Schaden Eine zweite Lokomotive wurde von Ottenhöfen herbeigeholt; nachdem die Wagentrümmer und Steine weggeräumt waren, konnte der Zug mit ziemlicher Verſpätung weiterfahren. ** Weinheim, 3. Dez. Ein Laſtwagen einer Mül⸗ heimer Speditionsfirma, der am Samstag, den 23. November Leipzig mit dem Ziel Weinheim ver⸗ laſſen hatte, iſt bis heute noch nicht eingetroffen. Ueber den Verbleib des Wagens fehlt jede Unter⸗ lage. Die Polizei, die eifrig ſich um dieſen rätſel⸗ haften Fall bemüht, tappt bis heute ebenfalls im Dunkeln. Angeblich wurde der Wagen nochmals in Düſſeldorf geſehen. Dadurch wird der Fall noch rätſelhafter. Es handelt ſich um einen Wagen Car⸗ tonagen, der für die Firma Wilhelm Henſel Weinheim,„Drei Glocken Nudel“, beſtimmt war. Schluß des redaktionellen Teils „Tſcha. Etwas ſpleenig.“ „Was konnte er wollen? Haben Ste beobachtet, wie er mich anſah? Er ſchrak ja zuſammen, wie vor einer Leiche.“ „Ich fand eher, daß es ein freudiger Schreck war.“ „Das er nicht erklärte!“ „Alte Herren!“ machte er ſpöttiſch.„Und waß er herumreiſt. Jeder hat mal ſeinen eigenen Tick.“ „Nein, lachen Sie ruhig, Thotrleiv, aber mir war eben wirklich auf einmal ganz ſeltſam. Ich kann's nicht beſchreiben, doch hatte ich bei dieſem Mann ein Gefühl,— wie ſoll ich es ſagen—?“ „Ich beneide den guten Mann um dieſen Ein⸗ druck.“— Er ſuchte zu ſcherzen.„Da will ich doch gleich auch'nen Anfall bekommen.“ Sie ging auf den Neckton nicht ein und ſprach weiter. „Ich könnte mir denken, daß dieſer Mann eben— mein Schickſal war,“ ſagte ſie unbeirrt, mit feſter Stimme. Er lachte kurz auf. „Der alte Herr? Köſtlich.— Wir dürfen keine ſo ernſten Geſpräche mehr führen. Sonſt werden Sie myſtiſch!“ ſpöttelte er.„Sie ſehen jetzt in jedem Fremden ein— Schickſal. Das dürfte zu weit gehen.“ Sie ſah ihn halb an, faſt ein wenig enttäuſcht, daß er alles als Scherz nahm. „Vielleicht bin ich als Frau ſenſitiver, als er,“ dachte ſie. Doch der Eindruck der kurzen Begegnung blieb bei ihr 55 Das Herannahen der großen, internationalen Sportwoche brachte für St. Moritz einen von Tag zu Tag wachſenden Zuſtrom von Fremden. Dle Hotels und Penſionen waren im Nu überfüllt. Das bis⸗ herige, gemütliche Treiben im Grandhotel hatte da⸗ mit auch ein Ende. Der Stammtiſch Solani ver⸗ lor in dem größeren Kreis an Bedeutung. Helga fühlte ſich ungemütlich und einſam. Für die Ru⸗ mänen und Tſchechen der früheren Runde hatte ſie wenig perſönliche Neigung. Ihre harte Sprache be⸗ leidigte ihr muſikaliſches Ohr, und ihr Deutſch wirkte komiſch. Es war eine fremde Welt, in der ſie lebte. Tattenbachs witzige Schnoddrigkeit fehlte. Trotz all feinen Mängeln war er doch die beſte Geſellſchaft ge⸗ besſen. Ein Grillenvertreiber. Sein Schatten ſaß jetzt als Geſpenſt am Tiſche. Es kam keine richtige Stim⸗ mung mehr auf. Selbſt Paſchas hingebende Hul⸗ digung fehlte.(Fortſetzung folgtg — 1 * 1 L e r N D t en Gens — n Err S eee Fern o 9 ee 8 Dienstag, den 3. Dezember 1929 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 562 Aus der Pfalz Bluttat mit politiſchem Hintergrund * Kaiſerslautern, 3. Dez. Geſtern nacht beabſich⸗ kigte eine Anzahl Kommunisten mehrere Natio⸗ malſozialiſten zu überfallen. Zu dieſem Zwecke begaben ſich die Kommuniſten in die Nähe des nationalſozialiſtiſchen Vereinslokals und nahmen dort Auſſtellung. Als gegen halb 2 Uhr zwei Männer aus der betreffenden Richtung kamen, überftelen ſie sieſe in dem Glauben, es mit den ſo verhaßten Gegnern zu tun. Bei der Schlägerei erhielt der eine der Ueberfallenen, ein gewiſſer Wolf, einen Meſ⸗ ſerſtich in die Milz. Er wurde lebensgefährlich verletzt dem Krankenhaus zugeführt, war am Sonn⸗ tag früh noch ohne Bewußtſein und iſt ſpäter ge⸗ ſtorben. Der zweite Ueberfallene, der Mechaniber Lenhard bekam einen Meſſerſtich ins Geſäß. Der kurz nach der Bluttat erſchienenen Polizei gelang die Feſtnahme einer Anzahl Perſonen, von denen zwei des dringenden Verdachtes der Täterſchaft in Haft behalten wurden. Einer der Verhafteten, ein gewiſſer Boſſert, hat geſtanden, den einen der Ueber⸗ fallenen geſtochen zu haben. * Pirmaſens, 2. Dez. Die Fabrikarbeiter Andreas Weber und Fritz Matz von hier ſind geſtern abend durch einen Forſtwart in der Nähe von Lang⸗ mühle beim Wildern ertappt worden. Weber konnte feſtgenommen werden, während Matz flüch⸗ 11g iſt. Die Gendarmerie fahndet nach ihm. i Gerichtszeitung Gerechte Strafe Zwei vielverſprechende junge Burſchen ſtanden am 29. November vor dem Amtsgericht Ludwigs⸗ hafen a. Rh. Es handelt ſich um den wegen Dieb⸗ ſtahls und Einbruchs mehrfach vorbeſtraften 22 Jahre alten L. Lauer und den erſt 19 Jahre alten F. Hormuth, beide aus Ludwigshafen. Im Früh⸗ fahr bieſes Jahres waren ſie in eine Baumateria⸗ lHenhandlung in Ludwigshafen eingebrochen, hatten alle Schreibtiſchſchubladen erbrochen und durchwühlt, auch an dem Kaſſenſchrank ihre Kunſt— allerdings vergeblich— probiert, und ſchließlich zwei Ge⸗ wehre, Munition, Wein, Zigarren und ſonſtige Waren mitgehen heißen. Einen der geſtohlenen Gegenſtände fand die Polt⸗ zei gelegentlich einer Hausſuchung in der Wohnung der Mutter des., wodurch man auf die Täterſchaft des Sohnes kam. Die Beteiligung's. an dem Einbruch war nicht nachzuweiſen. Auch L. beſtritt entſchieden, der Täter geweſen zu ſein. Die Aus⸗ ſage eines Kriminalbeamten, daß er in der Unter⸗ ſuchungshaft einem Mitgefangenen geſtanden habe, der alleinige Täter zu ſein, bezeichnete Lauer jetzt als„gemeine Lüge“. Dieſer Mitgefangene, ein gewiſſer., erklärte bei ſeiner Vernehmung dem Richter, er wolle nichts ousſagen, da er einen anderen Menſchen nicht denun⸗ zieren wolle. Der Staatsanwalt beantragte hierauf gegen R. ſechs Wochen Haft oder eine größere Gelbſtrafe, worauf dieſer erklärte, L. habe ihm im Gefängnis erzählt, er habe ein Gewehr verkauft. Er ſelbſt ſei dann ſpäter auf den Gedanken gekommen, daß das Gewehr von einem Diebſtahl herrühren könne. Der Staatsanwalt hielt ſowohl Lauer als auch Hormuth des Diebſtahls für überführt und beantragte zwet bezw. 1% Jahre Zuchthaus. Das Gericht verurteilte Lauer zu insgeſamt zwei Jahren Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren. Hormuth wurde freigeſprochen. Der Verurteilte nahm die Strafe ſofort an. 5* § 60jährige Brandſtifterin ins Zuchthaus. Dos Schwurgericht Limburg verurteilte die 60 fäh⸗ rige Witwe Juiſe Kunkel aus Bleſſenbach(Ober⸗ lahnkreis) wegen Brandſtiftung zu einem Jahr drei Monaten Zuchthaus. Die Kunkel hat ihr Haus, das zwangsverſteigert werden ſollte, an⸗ gezünden Sie iſt übrigens Mutter von 12 Kinbern. 23232* „„ Sportliche Die Sprache der Tabellen Nach den Spielen am 1. Dezember Die Tabellen der füödeutſchen Meiſterſchaftsſpiele im Fußball reden jetzt eine ſehr deutliche Sprache. Sie haben ſchon eine Menge von Entſcheidungen zu verraten und nur 14 Tage wird es bauern, bis ſie die letzten Geheimniſſe verraten haben. Vielleicht wird man auch den 22. Dez. noch gebrauchen, um in Entſcheidungsſpielen die letzten Klärungen herbeizuführen. Das dürfte aber nur in ſehr wenigen Fällen notwendig ſein. Ueber die Hälfte der Ent⸗ ſchebdungen iſt bereits jetzt gefallen. Gruppenmeiſter ſind: Eintracht Frankfurt a.., Bayern München in Südbayern, Wormatia Worms in Heſſen und der Fe. Pirmaſens an der Gruppe Saar. Mit Ausnahme de. Saarmeiſters waren alle übrigen drei Grupenmeiſter ſchon im Vorjahre Vertreter ihrer Grupen bei den Endſpielen um die füddeutſche Mei⸗ ſterſchaft. Die übrigen vier Gruppen werden jedoch wahr⸗ ſcheinlich in drei Fällen neue Meiſter ſchicken. Die„Wahrſchein lichen“ der anderen vier Grup⸗ pen ſind: Sp. Vg. Fürth in Nordbayern(ſehr ſicher), VfB. Stuttgart in Württemberg, Freiburger FC. in Baden und Bf. Neckaau oder SV. Waldhof in der Gruppe Rhein. Als ſichere Teilnehmer für die Troſtrunde können gelten: 1. FC. Nürnberg in Nordbayern, Jahn Regensburg in Südbayern, Karlsruher FV. in Baden, Phönix Ludwigshafen in der Gruppe Rhein, Bfs. Neu⸗ Iſenburg und SV. Wiesbaden in der Gruppe Heſſen. Dem Abſtieg verfallen ſind bereits endgültig: Sp. Vg. Hof in Nordbayern, Sp. Vg. Freiburg in Baden, F. Vg. Rohrbach in der Gruppe Rhein, VfR. Kaiſeslautern in der Gruppe Saar u. Griesheim 92 in der Gruppe Main. Ungeſchlagen ſind nach den Spielen des 1. Dez., die u. a. die eſte Niederlage der Sp. Vg. Fürth brachten, nur noch Bayern München und Eintracht Frankfurt. Beide Bereine erlitten in je 12 Spielen nur zwei Verluſtpunkte aus entſchiedenen Spielen. Die wenigſten Punkte beſitzen Sp. Vg. Hof und Sp. Vg. Freiburg, die in 12 bezw. 11 Spielen nur einmal zu einem Sieg und insgeſamt zwei Punkten kamen. Es folgen dann F. Vg. Rohrbach und Sp. Vg. Griesheim mit je 4 Punkten aus 13 Spielen Von dieſen vier Mannſchaften die ſämtlich zum Abſtieg verurteilt ſind, ſind drei Be⸗ zirksliganeulinge, nämlich Hof, Rohrbach und Griesheim. Die Herrlichkeit war alſo nicht von langer Dauer. Ueberhaupt haben ſich in dieſem Jahr, abgeſehen von der Sp. Vg. Schramberg die Bezirksliga⸗Neulinge nicht nicht beſonders imponterend geſchlagen. Das relativ beſte Torverhältnis weiſt die Wormatia Worms mit 37:7 auf. Es folgen dann die Sp. Bg. Fürth mit 49:10, Bayern München mit 52:17, die Ein⸗ tracht Frankfurt mit 30:8 und der FK. Pirmaſens mit 48:15. Das ſchlechteſte Torverhältnis beſitzt die Sp. Bg. Freiburg mit:50, was alſo einem Verhältnis von 1710 entſpricht. Verteidigung und Angriff ſcheinen hier gleich ſchwach zu ſein. Mäßig iſt auch das Torverhältnis von Sp. Vg. Hof mit 15:55, Griesheim 02 mit 18:51 und FJ. Vg. Rohrbach mit 15:49 Treffern. Deulſchland doch in Vartelona Beim Hockey⸗Länberturnier an Weihnachten Der Deutſche Hockey⸗Bund hat ſich nun doch ent⸗ ſchloſſen, eine Mannſchaft zu dem an den Weihnachts⸗ tagen in Barcelona ſtattfindenden Hockey⸗Ländertur⸗ nier zu entſenden. Ueber die Aufſtellung der deut⸗ ſchen Mannſchaft kann zur Stunde näheres noch nicht geſagt werden, jedoch wird man wohl nicht fehl gehen, wenn man vermutet, daß in erſter Linie Ber⸗ liner Kräfte entſandt werden dürften. Wahrſchein⸗ lich iſt ſogar der neue Beſchluß des DHB. auf das Betreiben der Berliner, die ſich bekanntlich ange⸗ boten hatten, eine eigene Mannſchaft zu entſenden, zurückzuführen.— Am Turnier in Barcelona neh⸗ men nun ſieben Nationen tell, und zwar neben Deutſchland noch Spanien, Frankreich, Oeſterreich, Holland, Belgien und die Schweiz. Damit ſind alſo die ſpielſtärkſten Nationen des Kontinents vertreten. Die ſieben Länder ſpielen in zwei Gruppen. In der Gruppe A ſind Deutſchland, Spanien, Fugen und Oeſterreich vertreten, in der Gruppe B ſpielen Hol⸗ land, Belgien und die Schweiz. Die Gruppenſieger 1 8 8 in einem Entſcheidungstreffen um den Tur⸗ nierſieg. Neuer Rekord im linksarmigen Stoßen Der von Bierwirth⸗Eſſen im Halbſchwergewicht aufge⸗ ſtellte Rekord im linksarmigen Stoßen von 175 Pfund iſt nun auch dahin. Dem Düſſeldorfer Staulslowſkil ge⸗ Rundſchau lang es nämlich jetzt bei ſchwerathletiſchen Wettkämpfen in Duisburg⸗ Hochfeld, dieſe Höchſtleiſtung zu überbieten, in⸗ dem er 177,1 Pfund einwandfrei linksarmig geſtoßen zur Hochſtrecke brachte. Deutſche Kampfſpiele 1930 Das Programm der Kanuſportler Die Deutſchen Kampfſpieſe 1930, die in Breslau aus⸗ getragen werden, bringen auch für den Kanuſpord in allen einen Zweigen reiche Kämpfe. Neben Ka al⸗ und Kawa⸗ dier⸗ennen werden auch ſolche im Faltboot auf einer 10 Km. langen Strecke ausgefahren. Außerdem ſoll in der zurzeit am meiſbden verbreiteten Segelklaſſe des Da. eine Kanuſegel⸗Regatba ſbatbſinden, wie man auch die Aus⸗ tragung von Kanupolo⸗Kämpfem plant. Die Renn⸗Mammſchaften der ſüd weſtdeutſchen Vereine im Dir haben bereits ihr Wintertraining auf dieſe Kämpfe eingeſtellt. Soweit zu übersehen iſt, dürften ſich allein aus dem Oberrhein⸗ und Maingebiet ungefähr 10 Mannſchafben an den Deubſchen Kampfſpieben in Breslau beteiligen. Rugbytagung in Hannover Deutſchlaud— Frankreich am 6. April in Berlin Auf einer in Hannover abgehaltenen Vorſtandsſitzung des e Rugby⸗Fußballverbandes wurde das müchſde Länderſpier gegen Frankreich auf den 6. April nach Berlin anberaumt. Weitere Verhandlungen wegen der Austra⸗ gung von Länderspielen ſchweben mit der Dſchechoſlowaket, mit Rumänen und Spauſen. Das Rückſpiel gegen Spa⸗ nien ſoll in Hannover ausgetragen werden. In der Wett⸗ ſpielordnung wurde die Beſtimmung aufgehoben, daß ein Spieler, der einmal herausgeſtellt wurde, auf 4 Wochen Sisqwaliſizüert werden muß. ASV. Ladenburg Gaumeiſter in der A⸗Klaſſe Sp. Vgg. 84 Mannheim 17:3 unterlegen Der ASW. Ladenburg, der von fünf Kämpfen vier ge⸗ wonnen und mit acht Kämpfen an der Spitze der Anwärber auf die Meiſterſchaft in der A⸗Klaſſe ſtand, hatte am Sonn⸗ bag noch einen letzten Kampf gegen die Sportvereinigung 84 Mannheim zu beſtehen. Die Ladenburger riſſen in ſichexrer Manier alle Punkte vom Feder⸗ bis Heichtmittel⸗ gewicht an ſich, im Fliegengewicht gewannen ſte kampflos, da die der ohne Vertretung waren und auch den Schwer⸗ gewichts nuanpf ſicherten ſie ſich einwandſrei. Nur im Schwew⸗ wibbel kamen die Mannheimer zu drei Ehrenpunkten. Mit 17:0 Punkten für die Ladenburger wurde alſo dcßeſes Ver⸗ einstrefßen entſchieden, das den Ladenburgern die Gau⸗ meiſberſchaft in der A⸗Klaſſe ſicherſtellbe. Ladenburg kam im Fliegengewicht ohne Kampf zu den Punkten. Schmitt⸗La, fund im Fliegengewicht bei⸗ nen Munnheimer Gegner vor. Im Bantamgewicht hielt der 84er Huſer 10 Mb⸗ nuten lang Stand, bis er gegen den ſtarken Ladenburger Kohler aufgab. De Ladenburger Federgewichtler Engel 1 be⸗ ſiegte ſeinen Gegner Bender 84 nach lebhaftem Kampf wach 5,45 Minuten durch Eindrücken der Brücke. Sauer hatte im Leichtgewicht mit dem Maum⸗ heimer Rettig ſchweve Arbeit. Ziemlich ebenbürtig gin⸗ gen die beiden Kämpfer über die ganze Diſtanz und nur mit knappem Vorſprung wurde der Ladenburger Sieger wach Punkten. Einen Blitzſteg holt ſich der Dadenburger Engel II, der im Leichtmittel den der Schmitt vor ſich hat. Eine Minute hält ſich der Mannheimer, dann iſt er durch Schulternbederlage erledigt. Rößrl, Ladenburg bezieht als einziger der AS. Mannſchaft eine Niederlage. Nach fünf Minuten gelingt es Hammer, ſeinen Gegner durch Hüftzug auf beide Schulbern zu bringen. Die veſtlichen drei Punkte holt ſich Heubgen⸗Audenburg, dey dem ſtarken Kolb⸗4 eine Überraſchende Schulter nieder⸗ lage zufſogt. elmel. Lubwigshafen auch Eiga⸗Bezirksmeiſter hei den Gewichthebern ASV. Ladenburg verliert mit 5880:5625 Punkten Ladenburgs Großkampftag fand am Sonntag durch die Ermittlung des Liga⸗Bezirksmeiſters bei den Gewicht⸗ hebern ſeinen Abſchluß. Als Gegner ſtanden ſich der Stemm⸗ und Ringklub Ludwigshafen und A. S. V. Ladenburg gegenüber. Obwohl es den Laden⸗ burgern im Rückkampf gelang, mit 2940 Pfund Geſamt⸗ ergebnis die Ludwigshafener, die 2850 Pfund zur Hoch⸗ ſtrecke brachten, mit 90 Pfund Vorſprung zu ſchlagen, iegten die Ludwigshafener doch, denn ſie waren im Vor⸗ ampf um 350 Pfund überlegen. Dieſes Ergebnis reichte 11 aus, um den Pfälzern mit zuſammen 5880:5625 Pfund en Sieg und die Meiſterſchaft zu ſichern. Diesmal hatten die Ludwigshafener in Winkes C. im Bantamgewicht ihren ſchwächſten Punkt, benn W. fiel nnn ee im einarmigen Reißen ganz aus. Dagegen hatten die Ladenburger im Leichtgewicht in Fre rt ch einen ganz vorzüglichen Mann ſtehen, der im Dreikampf 510 Pfund zur Hochſtrecke brachte, denen die dudwigshaſener durch David nur 420 Pfund entgegenſtellen konnten. Im Schwer⸗ mittel⸗ und Schwergewicht dominierten die Ludwigshafener wieder, beſonders 1 Europameiſter im Ringen, Gehring, vollbrachte mit 570 Pfunb eine ſehr reſpektable Leiſtung. —— Amerikaniſche Ringer lommen nach Europa Auch ber Due. bemüht ſich um einen Beſuch Im nächſten Jahre wird eine amerikaniſche Freiſtil⸗ Ringer⸗Staffel eine Europareiſe antreten, die ſie u. a. auch nach London, Paris und Stockholm führt, wo bekanntlich, beſonders in den Nordſtaaten hervorragende Ringer zu Haufe find. Auch ein Beſuch von Kopenhagen iſt bei dieſer Reiſe, damit ſie ſich für die amerikaniſchen Ringer in je⸗ der Beziehung ſportlich rentabel geſtaltet, vorgeſehen. Wie wir bazu erfahren, hat ſich auch der Deutſche Athletik⸗Sport⸗Verband von 1891 ſchon darum bemüht, die Amerikaner zu einem Beſuch von Deutſch⸗ land zu bewegen, um hier gegen Deutſchlands Auswahl⸗ Mannſchaft anzutreten. Falls die Bemühungen des Da von Erfolg gekrönt ſein ſollten, woran nicht zu zweifeln iſt, da ſich die Amerikaner die Ehre, mit deutſchen Klaſſe⸗ ringern gekämpft zu haben, ſicher nicht entgehen laſſen werben, ſoll die Veranſtaltung in Berlin ober Dortmund ober einer ſübdeutſchen Stadt ſteigen. Sollten die Amerikaner in Sübdbeutſchland ſtarten, ſo erheben wir jetzt ſchon die Forderung, die Veranſtaltunz in Ludwigshafen aufzuztehen. Der Ebertpark iſt groß genug, 8000 Perſonen zu faſſen, wie ſchon andere internationale Ereigniſſe hinreichend bewieſen haben, zum anderen würde man auch damit die Verdtenſte des Deut⸗ ſchen Meiſters Gehring in richtiger Erkenntnis einmal mehr würdigen. Handball Poſtſportverein 1. Jgd.— BfR. Mannheim 1. Jgd. :9(:4) Obwohl VfR. mit Erſatz antreten mußte, ftel das Re⸗ ſultat höher aus als im Vorſpiel. Die Poſtler letſteten namentlich in der erſten Halbzeit hartnäckigen Widerſtand und konnten auch ein ſchönes Ehrentor erzielen. BfR. hatte eine ausgeglichene Mannſchaft zur Stelle, die in allen Teilen gleich gut beſetzt war. Beide Parteten ſpielten äußerſt fair, was deshalb, beſonders anzuerkennen iſt, weil man mit ben Entſcheidungen des Schiebsrichters, ein Herr von Pfalz Ludwigshafen gegenüber der VfR. Jg. niemals zufrieden ſein konnte.— BfR. 2. Igd.— Frankenthal 1. Igb.:8. —— Pierre Charles bleibt Europameiſter Der Däne Peterſen in der 4. Runde k. 9. Der belgiſche Europameiſter im Schwergewicht Pierre Charles verteidigte am Samstag in Brüſſel nach ſeinem Kampf gegen Franz Diener erſtmalig wbeder ſeinen Europa⸗ titel gegen den däniſchen Meiſter Ae Peterſen. pe. derſen, der den Belgier vor Jahren ſchon etnmal zur Auf⸗ gabe gezwungen hatte, fand einen völlig veränderben Geg⸗ wey vor. Er war vom erſben Gongſchbag an im Nachteil. Schon in der vierten Runde fand der Hampf ſein Ende Welter ⸗N Landeswelterwarte Karlsruhe Luft- S 2„ Wind ee Wind ee 5 SSS micht Sturke Wertheim 181— 60 10 8 3 5 Regen Königsſtuyl 568 758,2 5 8 4. 90 bebeckt Karlsruhe 120 738.8 11 S WSW leicht bedeckt Bad.⸗Bab. 218 757,.8 9 11 8 S8 5 1 Billingen 780 76% 4 7 4 8 7 Regen Feldbg. Hof 1275 6823 21 0 1 SW. ſtark Nebel Babenweil.— 755, 71 10 8 SW. leicht bedeckt St. Blaſten 780— 44 6 0 U 2 Re en Bad. Dür h.—— 41 7 1 8* Regen Heute nacht erreichte uns nach kurzer föhniger Aufheiterung der Auſgleitregen der Warmluft, die von der großen atlantiſchen Depreſſion vorgetrieben wird. Der warmen Luft folgen kühlere maritime Luftmaſſen. Unſere Witterung wird morgen unter dem Einfluß dieſer Strömung ſtehen. Wetterausſichten für Mittwoch, 4. Dezember: Etwas kühler. Weiterhin veränderlich und ſtrichweiſe Regen. Zeitweiſe auffriſchende Weſtwinde. AN. Dienstag, 3. Dezember 1929 UID WIR T 8 der Neuen Mannheimer n Die Reichsbank am Altimo Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 30. No p. hat ſich die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln u. Schecks, Lombards und Effekten in der Ultimo⸗ woche um 596,8 auf 2,667,1 Mill.& erhöht. Im einzelnen haben die Beſtände 15 Reichsſchatzwechſeln um 31,8 auf 41,8 Mill. 4, die Beſtände an Wechſeln und checks um 450,2 auf 2867,9 Mill. 4 und die Lombard⸗ eſtände um 114,8 auf 164,7 Mill. 4 zugenommen. An Reichs banknoten und Rentenbanßſcheinen ſind 780,5 Mill. Ain den Verkehr abgefloſſen und und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 754,0 5 Mill., derjenige an Rentenbankſcheinen um 0 94,1 Mill.„ erhöht. Demnach ſind die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 16,2 zurückge⸗ gangen. Die fremden Gelder zeigen mit 445,4 Mill. eine Abnahme um 113,8 Mill. I. Die Beſtände an Gold und deckungs fähigen Deviſen zuſammen haben ſich um 11,7 auf 2637,86 Mill. 4 erhöht. und zwar haben die Golödbeſtände um 4,1 auf 2240, Mill.„ und die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 7,6 auf 397,2 Mill.„ zugenommen. Die Deckung der Noten durch Gold allein betrug 45,6 v. H. gegen 58,7 v. H. in der Vorwoche, diejenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen 53,6 v. H. gegen 63,1 v. H. :: Deutſche Holzwirtſchaftsbank, Berlin.— Vorausſicht⸗ lich wieder 4 v. H. Wie aus Verwaltungskreiſen verlautet, hat das laufende Geſchäftsjahr, das mit dem Kalenderjahr endet, einen bisher befriedigenden Verlauf genommen. Es hürfte daher vorausſichtlich mit einem Ergebnis im Rah⸗ men des Vorjahrs)4 v..) zu rechnen ſein. Die Umſätze haben zwar keine Steigerung aufzuweiſen, jedoch ſei die Vorfahrshöhe behauptet. :: Oſtbank für Handel und Gewerbe, Berlin⸗ Königs⸗ berg i. Pr. Das Inſtitut beruft nunmehr auf den 23. Dez. eine außerordentliche Hauptverſammlung, die den V er ſchmelzungsvertrag mit der Moes biker Bank, Berlin zu genehmigen hat. Das Vermögen der Oſtbank für Handel und Gewerbe geht bekanntlich als Ganzes unter Ausſchluß der Liquidation mit Wirkung ab 1. Jan. 1929 auf die Dresdner Bank über und zwar derart, daß gegen nominell 400„ Aktien der Oſtbank 100% Aktien der Dresdner Bank gewährt werden. O Bangeſellſchaft Textorſtraße.⸗G.— Frankfurter Allgemeine.(Eig. Dr.) Das Engagement der Frankfurter Allgemeinen bei der Baugeſellſchaft Textorſtraße, das durch die ſchleppende Behandlung kritiſch geworden war, bat eine neue Verſchärfung erfahren, obgleich die Verhand⸗ lung mit einer Reihe von Schweizer Gitabigern zuletzt noch einen günſtigen Verlauf anzunehmen ſchien. Während urſprünglich die Theſaurus.⸗G. opponiertee, iſt es dies⸗ mal, wie wir erfahren, die Eidgenöſſiſche Bank in Zürich, die entgegen bisherigen Veröffentlichungen auf dem Standpunkt ſteht, daß der Status der Frankfurter Allgemeinen eine Gläubigerbefriedigung von nicht nur 70 v. H. oder noch weniger zulaſſe, ſondern daß durch die einzuleitende Regreßklage gegen den Auſſichtsrat uſw. in 9 0 55 wieder der Status 100 v. H. auch für die Gläubiger wür Die Eidgenöſſiſche Bank, die außer der Textor⸗ ſtraße noch viel bedeutendere Engagements bei der Frank⸗ furter Allgemeinen hat, ſtört nunmehr durch ihre Ab⸗ lehnung das ſo gut wie fertig gewordene Arrangement der Baugeſellſchaft Textorſtraße, was wiederum einen Teil der anderen Gläubiger veranlaßt, Zwangsverſteigerung der Grundſtücke zu beantragen. Die Zwangsverwaltung über die.⸗G. beſteht ſeit etwa vier zehn Tagen. Nunmehr ver⸗ ſucht die Baugeſellſchaft erneut, auf anderer Baſis ein Arrangement zu treffen. O Aufſichtsrats veränderungen Frankfurter Gasgeſellſchaft A. G. Frankfurt.(Eig. Dr.) Am 10. Dezember 1929 ſoll eine ab..⸗V. mit der.⸗O.: AR.⸗Wahlen ſtattfinden. Wie wir erfahren, wird Oberbürgermeiſter Dr. Landmann bis⸗ her AR.⸗Vorſitzender, aus dem AR. aus ſcheiden. An ſeine Stelle tritt der ſtädtiſche Dezernent für das Waſſer⸗, Elektrizitäts⸗ und Gasamt, Dr. Schmules, der für die beiden ſtädtiſchen Gaswerke Heddernheim und Griesheim in diet überwiegend von der Stadt beherrſchte Frankfurter Gas⸗ geſellſchaft eintritt. Trotz großer Bemühungen war es der Gasgeſellſchaft bisher nicht möglich, dieſe beiden ſtädtiſchen Gaswerke zu übernehmen. Im übrigen wird Stadtverord⸗ neter Dr. Merton(Metall A..), wieder in den AR. vorgeſchlagen, nachbem er wegen ſeines Konfliktes über die Frankfurter Gaspolitik mit dem AR.⸗Vorſitzenden vor eini⸗ ger Zeit ausgeſchieden war. Für den Bankier Jörgen von der Firma Belbrück, Schickler u. Co. Berlin, der bes⸗ wegen vom AR.⸗Mandat zurücktrat, weil auch für 1928 der Prüfungsbericht von Price Water Houſe nicht in vollem Umfang zur Bilanzveröffentlichung angenommen worden war, wird keine Erſatzwahl vorgenommen. Auch bleibt der dritte AR.⸗Poſten, der dem R. W. E. zuſtand, unbeſetzt, weil ſich die Stadt Frankfurt eine Option auf den 40proz. Aktien⸗ heſitz des R. W. E. an der Gasgeſellſchaft geſichert hat. Reichskaſſe und e Finanzreform Es iſt immer wieder darauf hingewieſen worden, daß die für die geſamte Wirtſchaft ſo überaus notwendige Entbaſtung des Geld marktes und Hamit letzten Endes auch des Kapitalmarktes für eine längere Dauer nur eintreten kann, wenn die Beſdürfniſſe der öffentlichen Hand und zwar insbeſondere des Reiches vom Geldmarkt ganz ver⸗ ſchwinden. Hierzu iſt ſelbſtverſtänd lich notwendig, daß die öffentlichen Finanzen vollkommen im Gleichgewicht ſind und überdies ſoviel Reſerven enthalten, daß die jetzt chroniſche Ebbe in den Kaſſen der Finanzverwaltung unter allen Umſtänden fortfällt. Leider iſt nun die bedauerliche Tatſache ſeſtzuſtellen, daß wir von dieſem Zuſtand ſehr weit entfernt ſind. Es wird nämlich erſt letzt bebannt, daß vor einigen Tagen das Reich wieder einmal an den Türen der Banken angeklopft hat, weil der Kaſſenbeſtand zum No⸗ vember⸗ Ultimo erneut auf ein Minimum zuſammenge⸗ en war. Ofſenbar wurde ein Bereitſtellungskredit zur Deckung eines Spitzenbedapfs mit mehreren Privat⸗ banken vereinbart. Es heißt allerdings, daß es ſich dabei kaum um eine erhebliche Summe gehandelt haben dürfte. Dieſe Einſchränkung kann aber nicht zur Beruhigung bei⸗ tragen, denn es iſt ja geradezu auffallend genug, daß das Reich ſchon für geringe Beträge nicht genügend Deckung durch laufende Eingänge hat, ſondern die Borgwistſchaft fortſetzen muß. Dieſe Vorgänge weiſen ganz von ſel lbſt auf die ſehr ſchwierige Frage hin, wie ſich das Reich über den bevorſtehenden Jahresubtimo hinwegh⸗ elfen ſoll. Es wird beſtritten, daß ſchon jetzt Verhandlungen der Reich Reich inan minimum wegen der weber⸗ Jahresultimos ſtattfinden. litiſche und parlamentariſche Konſtellation, die er Stelle keiner Kritik unterzogen werden ſoll, hat dazu geführt, daß die Verhandlungen über den Poung⸗ Plan noch immer nicht zum Abſchluß geführt werden konnten. Bekanntlich iſt nun aber die endgültige An mahme des Poung⸗Planes die hauptſächliche Vorausſetzung für die Anleihe des ſchmediſchen Zündholz⸗Truſtes die als das Heilmittel für die Finanzgebarung des Reiches betrachtet wird. Es gilt allgemein als ausgeſchloſſen. daß der Schwe⸗ dentruſt irgend einen Vorſchuß auf die Anleihe gewährt, der zur Finanzierung des Dezember⸗Ultimos dienen könne. 8 8 85 cht wird das Reich abermals auf die Kredit⸗ bank und d Weitere Vank⸗Inſolvenzen Das Dresdner Bankhaus Albert Kuntze u. Co. it in Zahlungsſchwierigbeiten geraten, die Schalber ſind geſchloſſen. Die Vertreter der Dresdner Bank und der Dresdner Bankfirmen ſind zu einer Beratung zuſam⸗ mengetreten, um feſtzuſtellen, in welcher Weiſe zu Gunſten der Gläubiger der 12 9 eingegriſſen werden kann. Der Bankverein Biſchofs werda war in den letzten Tagen infolge haltloſer Gerüchte großen Abhebungen ausgeſetzt. Er hat ſich infolgedeſſen gezwungen geſehen, die Zahlungen einzuſtelben und das Moratoriumsverſſihren zu beantragen. Nach Verſicherung des Aufſichtsretsvor⸗ ſitzenden iſt die Bilanz durchaus aktiv. Ueber das Vermögen des Bankgeſchäfts Weitzer u. Co., Chemnitz, deſſen Mitinhaber Rub. Weitzer vor einigen Tagen freiwillig aus dem 1 geſchiedͤen iſt, wurde das Konkursverfahren eröffnet. Die Firma hatte als Baukgeſchäft ſchon ſeit mehvevem Dohren keine Bebeu⸗ tung für Chemnitz; ſie befaßbe ſich hauptſächlich mit Hypo⸗ „ ſchäf then. Das Bank ha ws. Joh. Babel in Viebau in Schleſten hat ſeine Zahlungen eingeſtellt. Die Ein beitung des Konbursverfahvens ſteht bevor. Der Inhaber iſt ſchon ſeit einigen Tagen verſchwunden. Die Jaßkungseinſtellung iſt in der Hauptſache auf die allgemein ſehr ungünſtige irtſchaftbiche 9 in der Grenzſtadt Liebau zurückzu⸗ 1155 1 über die Dage der Bank 4 ch noch ni Sagt einfenen des Aachener Bankhauſes Probſt u. Ge. Das Bankhaus Probſt u. Co., Aachen, das auch in Köln eine Zweigniederlaſſung unterhält, hat mit dem heu⸗ tigen Tage ſeine Zahlungen eingeſtellt. Seit geſtern ſchwe⸗ ben Verhandlungen mit einer Großbank, um einen den Gläubigern anzubietenden Vergleich zu machen. Als Ur⸗ ſache der Schwierigkeiten werden umfangreiche Depot⸗ kündigungen und Kundenverluſte genannt, die aus den Bankinſolvenzen, den Kursrückgängen und der allgemeinen Wirtſchaftslage reſultieren. * Metallgroßhanblung Roſenfeld u. Co., Karlsruhe.— Gläubigerverſammlung. Die Firma Roſenſeld u. Co., Metallgroßhandlung in Karlsruhe, die in Schwierig⸗ keiten gekommen war, hatte ihre Gläubiger auf heute zu einer Beſprechung eingeladen. In dieſer Verſaammlung wurde der Status vorgelegt und erörtert. Die Gläubiger⸗ verſammlung wählte dann aus ihrer Mitte einen ſieben⸗ ſuche gehen müſſen, ſtung des e N wer 38 das bedeutet natürlich eine neue Bela⸗ wahren Urſachen für die dauer 8 Ebbe in den Reich kaſſen kann man nur 1115 gewinnen, da die vom R finanzminiſterium monat lich veröffentlichten Kaſſenausweiſe infolge eines ſehr kompli⸗ en Schemas unüberſichtlich ſind, und weit hinter der Wirklichkeit Die Veröffentlichung der Kaſſen⸗ herhinken. D ausweiſe erfolgt meiſt 6 Wochen nach dem Stichtag, während z. B. dem engliſchen Schatzamt, das offenbar wa⸗ niger bürokraiſch arbeitet, öglich iſt, ochenausweiſe zu aus dieſen Ausweiſen her⸗ resende 1 Milliarde 6 Darlehen kurzfriſtig Dieſe Beträge reichen aber gerade aus, zinnahmen aus früheren Jahren aus⸗ zuglbeichen. tannte Betriebsfonds konnte aber nicht wieder aufgefüllt werden. So war zum 30. September ds. Is. bei einem Soll von 1,5 Milliarden 4 nur ein effektiver Kaſſenbeſtand von 35 Millionen„ vorhanden. Es bedarf alſo keines weiteren Beweiſes, daß eine grund⸗ legende Reorgani ſatlon der Reichsfinanzen unumgänglich notwendig iſt. Leider hat ſich die Vorlage des Nachtrags⸗ Haushaltes für 1929 und des Haushaltungsplanes für 1930, die Reichsfinanzminiſter Dr. H lferding ſchon Ende Oktober angekündi gt hat, noch verzögert. Die Beratung des Etats wird eine ſchwere Arbeit für das Parlament be⸗ deuten; in informierten Kreiſen munkelt man nämlich ſchon jetzt, daß die Sanierung der Reichsfinanzen nicht allein durch Anleihen, insbeſondere der Schwedenanleihe, veröffentlichen. vor, daß an 55 Immerh in geh R 0 erfolgen ſoll, ſondern auch unter Heranziehung der Er⸗ ſparniſſe, die der Voung⸗Plan gegenüber dem Dawesplan ermöglicht. Es iſt wohl ſelbſtverſtändlich, daß derartige Beſtrebungen, wenn ſie tatſächlich beſtehen ſollten, unter allen Umſtänden im Keime erſtickt werden müſſen. Die Erleichterungen des 5 müſſen unbedingt der Allgemeinheit durch Senkung der direkten Steuern zu gute kommen; dieſe Forderung muß im Intereffe der deutſchen Volkswirtſchaft reſtlos im Parlament durchgeſetzt werden. n wird auch darauf zu achten ſein, daß die even⸗ 950 ſtehe nde Erhöhung der indirekten Steuern das Maß überſchreiten, das für die werbezweige erträglich iſt. W ob in außergerichtlichem oder gericht⸗ n die Angele⸗ it ihre Erbedigung fin⸗ beſüm mer ziſ e Vergleichsvor⸗ * Nene Bata⸗ W in Heuiſglenl. Laut BT. be⸗ i ata in allernächſter Zeit neue Schuhwaren⸗ in esden, Plauen und Nürnberg zu eröffnen. ſoll die Romeo AG. in abſehbarer Zeit liqui⸗ diert 92791 und die Leitung ſämtlicher dem Bata⸗Kon⸗ zern in Deutſchland gehörenden Schuhwarengeſchäfte der kürzlich gegründeten Thomas⸗Bata AG. übertragen wer⸗ den. en es feſtſteht, daß Bata ſein Verkaufsftilialen⸗ netz in Deutſchland beträchtlich erweitert, iſt es immer noch unbekannt, wann, wo und ob überhaupt eine Schuhwaren⸗ fabrik von ihm in Deutſchland errichtet wird. * Frankonia Schokyladenwerke AG., Würzburg. Die v. HV. erledigte einſtimmig die TO. Der verbleibende Verluſt v. 5„% wind vorgetrag. Zum Punt 4 der Ta⸗ gesorbnu„Wahlen zum Aufſichtsrat“ wurden keine Anträge geſtellt. Gebr. Junghans A. Schramberg Aus dem Geſchäftsbericht 1928⸗29 der Gebr. Junghans Ash. Ührenfabriken in Schramberg, die, wie bereits mit⸗ geteilt, in dieſem Jahre dividendenlos bleiben werden, kann noch ergänzend mitgeteilt werden, daß die Ausſichten für das neue 17 lahr als kaum günſtig bezeichnet werden, was 3 Zurückbl eiben der Nachfrage hinter der Produ ti it, die untragbaren Steuer⸗ und ſozialen Laſten zurückgeführt wird. Als günſtiges Zeichen wird der gute Wille beurteilt, der auch bei den anderen Übrenfabriken des In⸗ und Auslandes beſteht, gemeinſame Wege für die Geſundung der Branche zu ſuchen. Die Bi⸗ lanz der Meſſingwerk Schwarzwald Ac. leine Tochter⸗ geſel lſchaft) weiſt einen Reingewinn von 60 000 4 auf, der wie im Vorfahre zur Ausſchüttung einer Dividende von 4 v. H. verwendet werden ſoll. Bei einem Bruttoge⸗ winn von 9,24 Mill., der mit einem Sta. von 20 Mill. und einem BAsapital von 1 Mill. 4 arbeitenden Gebr. Junghans AG. und bei 6,50 Mill. allgemeinen Un⸗ koſten und 1,20 Millionen Steuer⸗ und ſozialen Laſten er⸗ gibt ſich der bereits mitgeteilte Reingewinn von ca. 946 000„//. Von den e ab I die Hamburg⸗amerikaniſche Uhrenfabrik(3,5 pital) mit einem Reingewinn von 82 000„ und 975 2 einigten Freiburger Uhrenfabriken in Freiburg(Schl e⸗ mit einem ſolchen von 72 000 Maſchinenbaugeſellſchaft Karlsruhe Oppoſition Noch keine Sanuierungsvorſchläge In der heutigen v..⸗V. waren 18 515 St.⸗A. mit eben⸗ ſoptel Stimmen und 2775.⸗A. mit dfachem Stimmrecht vertreten. Bilanz ſowie Gewinn⸗ und Verluſtrechnung wurden bei einer Stimmenthaltung genehmigt. Gegen die Entlaſtung des Vorſtandes und Aufſichts rates ſprach ein Aktionär, der 556 Stimmen vertrat. Dieſer Antrag wurde aber von den übrigen Aktionären abgelehnt, worauf der Opponnent Proteſt zu Protokoll gab. Die G. V. wurde vom Vorſitzenden Konſul Nicolai, mit einem Bericht über die Lage des Unternehmens i m Jahre 1928 eingeleitet. Dieſes Jahr ſei von ſchweren Sorgen erfüllt geweſen. Es ſei ausdrücklich feſtzuſtellen, daß der Ver luſt der Maſchinenbaugeſellſchaft von 479 861 Mark hauptſächlich im Lokomotiybau entſtanden ſei, weil die Reichsbahngeſellſchaft keine Beſtellungen mehr mache. Die kleine Quote der Maſchinenbaugeſellſchaft ſei zu ſehr günſtigen Bedingungen ſeinerzeit an die Geſellſchaft Hohenzollern verkauft worden. Da dieſe Geſellſchaft in⸗ zwiſchen zum Stillſtand gekommen ſei, habe man die Quote mit Zuſtimmung der badiſchen Regierung an die Fir ma Krupp übertragen, die ſich auch bereit erklärt habe, die weitere Quote zu bezahlen. Das Werk ſelbſt ging an ſeine Umſtellung. Leider ſei es aber der Verwaltung nicht möglich geweſen, dieſer.⸗V. die eigentlich ſchon im Juni ſtattfinden ſollte, Vorſchläge zur Sanierung zu machen, da die Verhandlungen mit verſchiedenen Gruppen zur Beſchaffung neuer Arbeitsmöglichkeiten noch nicht zum Abſchluß gekommen ſeien. * Hohenzollern Ac. für Lokomotivban in Düſſeldorf. Die Geſellſchaft, deren Aktienkapital ſich in Händen der Fried. Krupp AG. in Eſſen befindet, beruft die o. HV. für das Geſchäftsjahr 1928⸗29 auf den 23. Dezember. Hier⸗ bei wird vom Vorſtand auch Mitteilung gemäß 8 240 HGB. (Verluſt von mehr als der Hälfte des Aktienkapitals) ge⸗ macht werden. Ferner ſoll die HV. dem Vertrag mit der Firma Krupp AG. Eſſen, wonach die ſchwebenden Geſchäfte abgewickelt, das Werk ſtillgelegt, die Vermögensteile ver⸗ wertet werden, ihre Zuſtimmung erteilen. Bei einem Abtienkapital von 5,4 Mill. 4 betrug bekanntlich der Ver⸗ luſt für das Geſchäftsjahr 192728 ſchon insgeſamt 2 463 835. O Vereinigte Weſtdentſche Waggonfabrik AG. in Köln. (Eig. Dr.) Wie wir erfahren, findet die Bilanzſitzung für 1928/29 am 19. ds. Mts. in Köln ſtatt. Es wird eine Di⸗ vidende, wie ſchon angekündigt, von mindeſtens 7 v. H. erwartet. Daneben liegt eine mäßige Dividendenerhöhnng im Bereich der Möglichkeit. O Inſolvenz Mehlgroßhandlung Jakob Dreyfuß Frank⸗ furt a. M.(Eig. Dr.) Nach unſeren Informationen iſt die zum 3. Dezember vorgeſchlagene Zuſage der Mühlen⸗ gruppe wegen Abkaufs der Bankenforderungen an Drey⸗ fuß mit einer Qudte von 10 v. H. nicht beim Gläubiger⸗ ausſchuß eingelaufen. Die Mühlengruppe hat ſich eine weitere Bedenkzeit bis zum Donnerstag, den 5. ds. Mts. ausbedungen. * Die europäiſch⸗amerikaniſche Exportvereinigung. New⸗ york, 2. Dez.(United Preß.) Die neue internationale Buſh Service⸗Geſellſchaft, deren Gründung vor einigen Tagen angekündigt wurde und die eine ödtrekte Güter verbindung zwiſchen dem euro⸗ pätſchen Fabrikanten und dem amerikani⸗ ſchen Abnehmer herſtellen ſoll, iſt jetzt ins Leben ge⸗ treten. An dem neuen Service ſind, wie ſchon gemeldet, ge⸗ meinſam die amerikaniſce Buſh Service Corpo⸗ ration und die bekannte Züricher Speditions⸗ geſellſchaft Laſſen u. Co., die eine Holdinggeſell⸗ ſchaft füütr 54 Speditionsfirmen in allen Teilen Europas dar⸗ ſtellt, beteiligt. Hingegen iſt, wie Präſident Bufh bekannt⸗ gibt, entgegen anderslautenden Meldungen eine Verſchmel⸗ zung der beiden Firmen nicht erfolgt und nicht beabſichtigt. Die Neugründung wird, nach amerikaniſcher Auffaſſung, für den europäiſchen Exporthandel von außerordentlicher Wich⸗ tigkeit ſein. Es wird dadurch ein einziges ineinandergrei⸗ fendes Handelsverkehrsſyſtem geſchaffen, das Europa und Amerika verbindet und Eiſenbahnpunkte, Schiffahrtslinten und Leichter⸗LVerkehr umfaßt. Der amerikaniſche ſowohl wie der europäiſche Fabrikant werden, wie Präſident Bufh erklärt, in gleicher Weiſe die Vorteile dieſer großzügigen köpfigen Ausſchuß, der mit der Nachprüfung umd Vericht⸗ 8 benuftragt worden iſt. Dieſer Ausſchuß ſoll den Mark ab. ſien)(.⸗Kapital 2,60 Mill.) Neuerung genießen können. Kurszettel der Neuen nen Mannheimer Zeltuns Mannheimer Eftaktenbörse 2. 8. 2. 8 6% Bab. St.⸗AM. 21 78.— 78..-G. f. Seilinb. 47. 75% Bab Rom Gb 79.—— Brown, Boveri 1 60% hafen Stadt 89. Daimler⸗Be 50 89 100% Mhm. Gold 100,0. Lino 20 60%„ Gold 85,— 35. Unſon.— „ Gold 63,50 ahr. 87% garbensd. 20—.——— J. G. Farben 172.0 160.0 10⅛ Grkr. M. GA. 1110 146,5 15%„„ BA. 127,0 1270 141.0 110.0 Karlsr. Näh. Haid 32.— Südd. Disconto 129,0 124,0 C. H. Knorr 156,0 Henne unn 2 150 Lacher Hof 140.0 ann ummi 34, Jute e e e Pfüts. müßlenw. 1250 Ludwigs. A. Br. 3 Pfälz.!“ 9 Paheſe 3 25.6 Zem. Heid. 119.0 Schwarz Storch.—— Elektr..-G. 141,0 142, Werger Worms. 180,0 Rheinmühlenw.—.— Südd. Zucker. 158,5 Bad. Aſſekuranz.—.— Verein btſch. Delf. 4 Continent. Verſ. 25.— Wayß& 9 05 76.— Mannh. Verſtch. 83.— Zellſtoff W. Idhof 176,0 Frankfurter nerse Festverzinsliche Werte 800 18 87—— 87.80 121 50 p. u. Wechſ. 1140 11 5 8 50„ 59.— eberſee⸗Bank 99,30 509, a0 ſnöſc. ne.40 Dresel Bank 148.0 149,0 D. Wertb. 8005 85.— 85 S8. 5—.——.— Frankf. Bank.. 100,0 Irkfrt. Hyp.⸗Bk. 122.0 „ Schutzg. 14. 8,0 dwigsh. 28 89,25—.— Nürnberg. Berein 140,0 1 Oeſt. Creb.⸗Anſt. 30,25 % Mh, Gb. 2 1900 8 85 Pfülz. Oyp.⸗Ok. 126,8 0** 20 „ Reichsbank.. 271.0 8% Grke. Mß. 293-. Rhein. Credithk. 111.2 35% Preuß. Kali———.— Rhein. Hyp.⸗Bk. 140,0 890 Preuß. Rogg..5 5% Südd. Feſtwö..98 Südd. Boden-C. 187 1870 Südb. Disconto. 1240 128,5 920 Arkr. M. abg. 68. Wiener Bankver. 12,50 % Rh.⸗M.⸗Don.—.———] Mürtt. Notenbk. 152,5 7% Bad. Rom. Gb. 78,50 Allianz 90% Pfälzer..9 88,— 5 All. Berſ. 58.— 90% Rh. Hyp. A. 28 98. annh. Verſ.⸗G.—.— 8%„„R.-8 88 08 7%„„„ 11 69.50 80%„ i 82.— Big. 18.78 79.— 175 97 Lig.—.50 790081 by 5 0 2 35 1 70.15 4½% Pr. Z..Lig 75,80 75 Bank- Aktien Allg. D. Fraditb 119.0 116.2 Baßiſche Bank 180.0 1600 e Salzw. Heilbr. Badiſche Bank Pfälz. Hypoth. B. Rh. Hypoth. Bk. Rh. CEreditbank Schwartz Sto Werger 77— Chade Ch. u. Nat. 284,0 284 5 22 e 148,8 1400 Effekten Bank 17 7 70 1118 Dt. Atlant.⸗ Dt. Verlag 1 5 122.5 30,25— Frankf. 278.5 110,2 ahr Gebr. 152.0 51.— 84.— Transport Aktien Haid 4 Neu 4½½ͤ% N rbb. gloyd Beſter.-U. St.- B..35.85 Montan-Aktien Eſchweil. Bergw. 8 Gelſenk. Bergw.— Ilſe gb. St. A. Kali 5 15 A d och⸗ u. 18 Holzverkohl.⸗ nag Erla ſunghans Otavi⸗Minen Phönix Bergbau 102.0 Rheinſtahl Tellus Bergbau 111,0 O u. Laurahütte 58.— Ber. Stahlwerke Industrie- Alctlen Ag Mah Henninger K. St. 164.0 Löwen München 270.0 Schöfferh. Bindg. 200,0 —* Adler Kleyer. H. E. G. St.⸗A. 100,0 Aſchaff. Buntp. Bd. Maſch. Durl. Brem.⸗Beſig. Oel 62,25 Brown Boveri Cement Heidelbg. 119,2 Karſtadt 9755 Chamotte Anuw.—.— 1 Themiſche Albert 41.— Brockhues Daimler Benz D. Gold ⸗u. S. Anſt. Dt. Linoleum Dresd. Schnellpr. Dlüſſel. Rat. Dürr Dyckerh.& Widm. Eiſen Kaiſersl. 125,0 inger⸗ Union 78.— Saber. Maſch. 30. Thing, Spinn. 141,0 Jaber& Schleich. 108,5 1 5 G. Farben. 9% Bonds 28 102,7 18 59 8a 0 Jetter- elt. Guilleaume—.—— rankfurter Gas—.— 218,0 ern Pok.& Wit. 44.78 Goldſchmidt Th. Gritzner M. Durl. 45.— 48.— Grün& Bilfinger 169.5 anfwerk. Füſſen 70.— Aalpert Armatur. 102.0 irſch Kunf. u. M.—. iefbau 74.— Holzmann, Phil. 84, 84.28 en 91,80 Kamm.. 80 ee dt Rub. PN eck. 1259 1230 brr,*. 8. 2. 3. 545—Konſerven Braun 62— 8 102,0 Kraus& Go. ock. 42.— Sendak. Self 4 87278 5 102.5 108,2 Lechwerke. 108.0 VVV 208.0 208,0 Ludwigsh. Walz. 53.— Trieot. Beſigheim 82,— 52.— 11¹.0 0 8875. Beg. 280 5 1105 525 104.0 Legt. 5 1 8 155 5 Der. Ultramarin 1 9 1366 Ber. Zellſt. Berl. 1308—.— Maſch. St. 74.— 78 S Höffner 222.0 Wolth. Seil. u. K. 62.— Wayß 4— 8. Wei e 88 525 30 Mainkraftwerke Metallg. 3 1284 Abb. 510 102.2 121.0 Moenus St.-A. 23.— Motoren Deutz. Motor, Oberurſel—.— 4669 1850 %0 150,0 f. Rähm. Kaxf. 21. Rein. Gebhen Sch, 99.— Roeder, Gebr. B. 100—.— Rütgerswerke 114.5 61.50 0 Waldhof 179.0 188,0 Schnellpr.. 3.— Schramm Lackf. Ufa(Freiverk.) 89.— Raſtatter Wagg. 14.— 138.0 127,5 ech Mane. 194.5 11¹.0 Schuckert, Nrbg. 1815 18107 Terminnetierungen GSehluß) Allg. Dt. Credit 115,7 117.2 Sarpen, Bergbau 130,5 129.5 Bankf Brauind. 141,0 10,0 Ph. Holzmann 3 85.— 86, Barmer Vankvee. 110,0 lſe Bergbau 214,0 Bayr. Hyp. u. W. 187,5 ali Aſchersleben 185,0 Berl. Handelsgeſ. 174.5 all Salzdetfurth 312.0 Commerzbank. 135,0 1 ali We 1 192.0 189.5 189,5 Darmſt. u. Nat. 286,0 R. Karſtabt. 130,7 240,0 241,5 Deutſche-Digconto 139,7 Klöcknerwerke. 90.— —.— Dresdner Bank 148,7 1 Lahmeyer& Co. 156.0 17 5 5 77 785 856 0 Mannesmann 3 15 10155 0 50 Mansfelder 110.0 Hapag 5 600 Metall 1 114.0 Ak 155 8 0 5 1 Wag 8 au 12155 846 Elektr., Weſ. 1610 Montecatini... 38.— 32,75 ſemberg„ Oberbebarf 2270 225 Bergmann 9950 tai Minen Huderus Elſen 62,50 Phönix Bergbau 8 Cement Heidelbg. 119.5 Compan. Hiſp,. 816,0„ Braunkohlen 242,0 Contin. ummi 142.0 10 Elek.——+ 1420 Stahlwerke 104.0 105.2 Niebeg Montan 1005—.— Deutſche Erdöl. Rütgers werke 100.0 99.— 49.— 78.——— b 213,0 213,0 17207 8 „ 80.— d. 78,75 Licht u. Kraft 188.0 2 Svenzta Tändſt. 8220 816.0 elten& Guill 1125 115 186,0 Goldſchmidt.. 61.50 Jenſte 179915 1 .— 9. „ Roghen rend 817 8,18 . 8 49.— ohne Ablöſgrecht o„ Goldrenke 24.40 1 Daimler Benz 39, It. Geld u. Silber 140,2 140.7 It. Oineleum 420 2358 Schuckert. Elektr.. 1790 Südd. Zu G. Farben Ver. Slanzſtoff 5 enk Bergwk. 125,0 Ver. St e 1040 Ges fürel.. 1600 188.0 def. Berliner Börse 55% Roggen Festverzinslliche werte] S. 0 1 Se 270 2480 B grog. mes. 3 Diſch.Ablöſgſch. 1 89970 5040 2. 880 5 145 15 1370 .50.50 4. Hatz. 88, 1„ Kronen 2, . 7 5 6% ee.* —— 2 5% Bad. Kohlen 80 f. 1880 155,0 2. 4% Türk. Ad. Anl. 5,95 92 3 ⸗Eif. J 785 %„ f. 8 785 Anl. %, Beit. 1911 7,80 400Nr.-Lgs 2 4888 Str. 5 4% Anz. Geldr. 21.— 40% Kronenr. 2,.— „Anat. Ser.! 17.80 Transport-Aktlen Schantungbahn. 2,85 Ach f. Verkehrw. 116,0 Allg. Lok. u. Str. 149,0 Südd. Eiſenbahn 112,0 Deſt. St.⸗Eiſenb.—.— Baltimore Obis.—.— Canada Abliefer. Pr. Heinrichbahn apa „übamertia 8 anſa A0 2 ordd. 885 1 Verein E eſchiff. Bank- Aktien Bank f. el. Werte Bank f. Brauere. Darmer Bankver 11 Berl. Handelsgeſ. Tom. u. Privfkök. Darmſt. u..⸗B. Dt. Aſiatiſche Bk. Deutſcherdisconto Dtſch.Ueberſee Bk. Seal Bank einingerpypök. Oeſterr. 5 88 Reichsbank Süddeutf Frankf. Industrle-Aktien Aecumulatoren. 113,5 Ablerwerke Alexanderwerk 33.— Alfeld Deligſen 2 80 Allg. Elektr.⸗G. 1880 Alſen Portl. Ammendo 255 1870 „ Disc. 125,0 Fügem. 52.— 811 Masch. 78 2 Balke Maſchinen 18235 Baſt Nürnberg 204.5 N 2 5 9550 r. Spiegelglas . Bemberg 190,5 ergmann Elekt. 203,8 Berlin Gubener 236,0 Berl. Karls. Ind. 69,— Berl! 125% 1 / eh. Nat. Rail.—.— 5 274.5 2 Rhein. Crebitbk. 110.5 Anhalt. Kohlenw. 74. 15 1 Aktien und Auslandsanleſhen in Prozenten del Stücke-Motlerungen in Mark je Stück ckethal 0 ae Maſch. 88 Bremer Wolle Brown, Bop. 4 C. 11 Buderus Eiſenw. 82 Charlott. Waſſer 22 Chem. Heyden Chem. Gelſenk. Chem. Albert Edem. Brockzues 69,25 89,50 Concord. Spinn 50.50—.— Conti-Caoutſch. 1420 148.2 Daimler Motoren 38,50 89.25 Deſſauer Gas.. 188,1 1898 Biſch.⸗Atlant⸗F. 57.— 100,5 Deulſche Erdöl—.2— N Diſch. Gußſtahl. Deutſche Mbebe 82.— 82.— 5 Steinzeug 1740 1450 utſche Wollw. 12, Deuiſch Eiſenhdl. 67. 5 86,50 Deutſche Linol, 288,0 2420 Dt. Schuggeb. 98—.— 99,50 14 85 F. Dippe; Naſ chin. Dresd. Schnellpr. 94. 95.— Dürener Metall 1890 1350 Dürkoppwerke Düſſeld.Eiſenhöl. 90,25 60,25 Dynamit Truſt 80.25 82,15 159,2 161.0 Elektr. Lieferun ug. 5 Elktr. Licht 5 183.5 165,0 Elsbach. 8 Emaille Agel 25 Enzinger Werke. 7 77 2 Eſchw. Bergwerk 199,7 189,5 Eſſenersteinkohl. 125,0 126,0 75 F ahlb., Liſt& Co. 71.— 688,25 Farbenind. A. G. 172,0 178,0 eldmühle aper 155, 157,7 ten& Guill.. 112,0 114,0 tes E Höpfling. „ Friſter ebe Textil Gehe& Co. Gelling& Co. Gelſenk. eg. 38 Genſchow& C 8 Germ. Portib.-B. 1260 a 2 Gerresheim. Glas 106,2 Ceſ. f. elektr. Unt. 188.0 8 Goedhardt Gebr. 1720 1148 Goldſchmidt, Th. 62,45 2 Suano-Werke. 46,50 Greppiner Werke 8— Gritzner Maſch.. 28.—— Gebr. Großmann 29,80 2975 Grün& Bil Feat 1— 85 238 1260 1255 Gruß ib —.— ammerſ. Spinn. 1240 844 Hann. M. Egeſt. 32.80 Hbg.⸗Wien Gum. 68.— 88 5⁰ 5 StPr. arpener Vergb. 1250 580 Hedwigshütte 80.— 80, m. 71 25 . 6 veſch Eiſen.. 199,5 110,0 ohenkehe- Werke 1. 41.— hil. Holzmann 2— 85 Horch& Cie. 210,0 218,0 . Jüde.5 Es. 130.0 188.9 558 Junghans 49,25 48,78 Kahla Al. 355 ls rle 5 5 15 Kollmar a 2 30,25 155 anger hee gg Kölſch Gebr. 15 88,.— 50,80 Kötitzer 10 eb. 1280 1288 Krauß& Cie. Lok. 40.75 40,75 Kronprinz Met. 38. 37.75 Kyff häuſer Hütte—. Sahmeger& Co. 156,2 160 0 Laurahütte.... 52,.— 52, Dinde's Eismaſch. 152.7 955 8 Carl Lindſtröm. 610,0 685 Lingel Schuhfabr. 46,85 456 8. Loewe& Co. 101,9 168,0 E. Lorenz. 120,5 2265 Lnkau 4 Steffen 3,15—.— Lübenſcheid Met. 85.— 65,25 Magirus.⸗G.. 21,50 21. Mafinesmann 82.— 925 75 Mansfelder Akt. 109,5 1 8 Markt⸗ u. Kühlb. 125,5 Maſch. Buckau. 1115 J Maximil.⸗Hütte. 157,3 0 Mech. Web. Bind. 118.0 111.7 ittau 54,25 54,59 Merkur Woll. 140.5 144.0 Meg Söhne Miag⸗Mühlen 25& Seneſt Müßte W 8 Nat. Automobile Niederlauf. Kohle 185,7 115,7 Nordd. Wollkäm. 101,7 101, Oberſchl. C. Bed. 88,78. Oberſchl. Koksw. 95,15 98.— Orenſt.& Koppel 70.— 7⁰.— 1. 2132 215.0 Oſtwerke 50 8 101.8 hönix Be, 3 8 8 5 ** 5 einſta Miebe⸗ 9 55 bert& Salger 1219 1220 Sucker* Eo. 1 182.1 Schultheiz 27852 279.0 Segall Strumpf—— Siemens Halske 2845 287,7 Sinner.⸗G. 0 116805 5 1 0 111,5 N6ÿ1 A6. 99.80 101,8 1 8 Fucker 1956 160.0 920 Berliner 48.— 49. Thörl's ver. Gele 9150 75 Tietz, Leonhard. 148.5 181.0 Trans⸗Radio. 121,7 1 Unionwerkzeuge.—.— 80, e Papier 115.0 werke..78 kf. Gummi 75.— 78 55. ee d arl. 70.— . Glan ſt. Elbf. 165,0 105,0 V. Harz. Portl.-Z. 101,0 102,0 D. Schuhf. B. KW. 35.——.— Ver. Stahlwerke 103,5 104,5 B. Stahl. v. d. 55. 102.5 Ber. Ultramarin, 186,5 135,0 Vogel Telegraph. 1 85,5 Vogtländ. Raf Bofgt* Saeffner 2 20 Wanderer Werke 48,.— 49.— Allg. Dt. Credit 117,5 Banz f. Brauind. 142,0 Barmer Bankver. 1880 Bayr. Hyp. u. W 185,0 Bayr. Vereinsbk. 1400 Berl. Handelsges. 1855 TComm.⸗ u. Priv. 155,5 Darmſt. u Nat. 7 280,5 Deut. 1853 1 7 r 107 55 Nene 1175 116,2 Allg. 2 Dt. Relchsb. 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Dezember 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 562 Zuverſichtlichere Vörſen Reichsbankanteile weiter anziehend Der Kreis der gefragten Papiere vergrößert ſich/ Spezial⸗ werte im Verlaufe ausgeſprochen ſeſt/ Kurs einbru in Kunſtſeideaktien verflaut/ Schluß im allgemeinen behauptet Mannheim weiter feſt Die Börſe war heute für Aktienwerte weiter feſt. Das Tehben weiterer Inſolvenzmeldungen ließ erhoffen, daß der Tiefpunkt der Kriſe überwunden iſt. Für Farben regte der Bericht über die amerikaniſche Gründung mit der Standard Oil weiter an. Das Papier zog heute auf 177 an. Feſter lagen ferner Linoleum, Weſteregeln und Wald⸗ hof, Cement Heidelberg und Daimler. Bankaktien waren überwiegend befeſtigt. Von Verſicherungsaktien wurden nach längerer Zeit Bad. Aſſekuranz weſentlich niedriger mit 150 notiert. Rentenwerte blieben unverändert. Frankfurt zuverſichtlicher Die zuverſichtliche Stimmung, die an der geſtrigen Abendbörſe geherrſcht hatte, konnte ſich zu Beginn des heutigen offiziellen Verkehrs noch verſtärken. Das Ge⸗ ſchäft war aber trotzdem ziemlich klein, nur einige Spezialwerte traten etwas mehr hervor. Anregungen fehl⸗ ten faſt vollkommen, ſodaß auch hiervon kein Einfluß auf das Geſchäft ausging. Immerhin überwogen gegenüber der geſtrigen Abendbörſe die Kursbeſſerungen. Stärker anziehen konnten wieder Reichs bankanteile, die 57 v. H. feſter eröffneten. Am Elektromarkt lagen Siemens 4, die übrigen Elektroaktien dagegen nur 1 v. H. feſter. Am Chemiemarkt zogen J. G. Farben 17 v. H. an. Mon⸗ tanwerte überwiegend bis 1 v. H. gebeſſert, dagegen Schiffahrtswerte bis 1½ v. H. ſchwächer, Zel!l⸗ ſtoff werte behauptet, ſüdd. Zucker plus 1 v. H. Ban ⸗ ken überwiegend behauptet, Renten geſchäftslos. Im Verlaufe waren Spezialwerte weiter etwas lebhafter ge⸗ fragt. Es traten durchſchnittlich gegenüber dem Anfang er⸗ neut Beſſerungen bis zu 17 v. H. ein. Im Vordergrunde ſtanden Siemens, J. G. Farben und Reichsbankanteile. Am Gelö markt war Tagesgeld mit 7 v. H. etwas leichter. Berlin befeſtigt, Schluß ſchwach Der heutige Börſenbeginn batte auffallende Aehulichbeit mit dem geſtrigen. Vormittags und vorbörslich geſchäfts⸗ los und zurückhaltend, wurde die Stimmung, von Spezial⸗ werten ausgehend, freundlich. Wieder waren es Reichsbankanteile, die im Vordergrunde des Intereſſes ſpagten Papiere ſcheint. beſpvach man die den in. am kommenden Donnersbig und die, trotz des Bedarfes des Reiches, eher leichbevren Geld⸗ verhältniſſe. Di erſten Kurſen lagen uneinheitlich, aber überwiegend feſter. Der Schiffahrtsmarktb hatte merklich unter dem Angebot zu leiden, MAN. erſchienen mit Minus Zeichen, Bembeg verloren 4 v.., Svenska minus 5 4, Chem. Haydn weitere 2/5 v. H. ſchwüchey uſw. Feſt erbiſ⸗ neten Reichsbanbanterhe plus 3,5, Lorenz plus 5,5 v. H. Kaliwerte bis g v. H. höher uſw. Anleihen leicht an⸗ ziehend, Ausländer geſchäftslos, Pfandbriefe ſtill, Liqui⸗ dcrttonspfandbrbefe und Anbeile uneinheitlich. Geld wei⸗ ter erleichtert, Vagesgeld—40, Monatsgeld 8,5—10 v. H. Warenwechſel ohne Satz. Gleich nach den erſten Kurſen wurde es auf faſt allen Märkten lebhafter, und die Dendenz war für Speztalwerte ausgeſprochen ſeſt. Spä⸗ ter benützte die Spekulation dieſe hohen Kurſe aber zu Gewinnmitnahmen, wobei Kunſtſeidenwerte und Reichsbankanteile unter Anfang Feger mußten, wäh⸗ rend ſich bei den meiſten übrigen Papieren immer noch 1 2proz. Gewinne behaupten konnten. Der Kaſſamarkt lag bei ruhigem Geſchäft überwie⸗ gend feſter. Der ſcharfe Kursrückgang der Kunſtſeideaktien, der auf Auslandsabgaben zurückgeführt wurde und durch den ſofort wieder Dividendenbefürchtungen geweckt wurden, führten gegen Schluß der Börſe zu einer allgemei⸗ nen Abſchwächung; beſonders ſtark wurden Reichs⸗ bankanteile, Siemens und bie übrigen anfangs ſtark geſtie⸗ genen Papiere betroffen. Aku ſchloſſen 87 v. H. unter An⸗ fang, Bemberg 18 v. H. niedriger, ſonſt war das Anfangs⸗ niveau relativ gut gehalten. Sehr feſt ſchloſſen Hirſch Kupfer mit 119 nach 112. Das Deviſengeſchäft hält ſich inſolge von Ultimo⸗ vorbereitungen in ſehr engen Grenzen. Der Dollar gegen Reichsmark notierte.1770. Die europäiſchen Valuten lagen unverändert feſt, vor allem Schweiz 1942, Paris 39376, Lon⸗ don.8795 nach.8790, Holland 40.36 nach 40.36, alles New⸗ horker Uſance. Spanien geſchäftslos, 35.20 gegen London. Die Swapſätze Dollar Reichsmark ſind feſt, auf einen Mo⸗ nat 90 Stellen, auf drei Monate 195 Stellen. Stati besonderer Anzeige Am 1. Adventsonntag ist mein treuer Gatte, unser guter Vater, Schwiegervater und Schwager lle, belle, Emil edman rasch und unerwartet von uns gegangen Mannheim, Plorz heim, den 3. Dezember 1929 Im Namen der Hinterbliebenen! Elise nudmann geb. Wellenreuther Maria Schill geb. Rudmann Dr. Wilhelm Schill, Lehramtsassessor De⸗Di⸗Bank über Vörſe und Gelsmarkt Bei der Behandlung der Lage des Berliner Bör⸗ lenmarktes wird u. a. ausgeführt, daß der Durch⸗ ſchnitts kurs aller an der Berliner Bröſe gehandelten Aktien am 19. Nov. 190,5 betrug gegen 134,1 am 19. Okt, Im einzelnen zeigen Bankaktien im ſelben Zeitraum ein Abgleiten von 164,9 auf 157,2 und Induſtrie⸗ und Schiff⸗ fahrtsaktien von 132,6 auf 129,4. Die Terminpapiere gingen von 142,6 auf 138,3, die varibel notierten Papiere von 119,5 auf 117,3 und die Kaſſapapiere von 119,2 auf 117,9 zurück. Der Durchſchnittskurs aller an der Berliner Börſe gehan⸗ delten Aktien iſt ſonach vom 19. Okt. bis 19. Nov. abermals um 3,3 Punkte geſunken, die Bankaktien ſogar um 7,7 Punkte. Die ausgeprägteren Depreſſionstendenzen in⸗ nerhalb der Wirtſchaft ſowie eine Welle des Mißtrauens und der Verzagtheit laſten, wie weiter ausgeführt wird, ſchwer auf der Börſe. Man wird gerade in Deutſchland, wenn konjunkturelle Rückbildungen eintreten, immer mit dem Wiederaufleben einer ſtrukturellen Reini⸗ gungskriſe rechnen müſſen, weil genug Schlacken im deutſchen Wirtſchaftskörper geblieben ſind. So ungünſtig ſich das Zuſammentreffen von konjunkturellen Depreſſion.⸗ erſcheinungen, ſpekulativen Rückſchlägen an allen Welt⸗ börſen und eine pſychologiſche Vertrauenskriſe auswirken mag, es könne kein Zweifel darüber beſtehen, daß im Stimmungstiefſtand, der vornehmlich an der Börſe herrſcht, ſehr vleles überſehen wird, was zu ekner zu ver⸗ ſichtlicheren Betrachtung der Lage veranlaſſen könnte. Zunächſt iſt eine Entlaſtung des Geldmarktes eingetreten. Am Newyorker Platz iſt der ſpekulative Rauſch einer Er⸗ nüchterung gewichen. Da das Geldanlagebedürfnis ſich in den Vereinigten Staaten aber keineswegs verflüchtigen wird ſo kann man annehmen, daß es auf den Bonds⸗ märkten zunächſt in Erſcheinung treten wird. Auch für bdeutſche Emiſſionen in Newyork bürfte man in abſehbarer Zeit mit einer gewiſſen Bereitwilligkeit amerikaniſchen Kapitals rechnen, die für den wieder zu er⸗ wartenden konjunkturellen Auftrieb der deutſchen Wirtſchaft weſentlich ſein dürfte. Dazu kommt, daß trotz aller Hem⸗ mungen der deutſche Kapitalmarkt von ſeiner Ruhepauſe auf die Dauer boch eine Stärkung erfahren muß. & “ onkurſe und Vergleichsverfahren im November 1929. Nach einer Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamts wur⸗ den im November 1929 durch den„Reichsanzeiger“ 818 neue Konkurſe(Oktober 840) ohne die wegen Maſſemanzels ab⸗ gelehnten Anträge auf Konkurseröffnung und 394(350) eröffnete Vergleichsverfahren bekanntgegeben. * Bedrohung Europas durch Amerikanuiſches⸗Auto⸗Dum⸗ ping. Nach den dem Autopreſſe⸗Dienſt vorliegenden In⸗ ſormationen werden innerhalb der amerikamiſchen Auto⸗ induſtre Maßnahmen erwogen, die Harauf hinzielen, die vorjährigen Modelle mit Hilfe eines ſcharfen Dumpings ins Auslamd abzuſtoßen. In den Zentren der europiſchen Autoind uſtrie verfolge man dieſe Pläne, die eine erneute Bedrohung des europäiſchen Marktes Harſbellen, mit ern⸗ ſter Beſorgnis und beabſichtige, den Regierungen Gegen⸗ maßnahmen nahezulegen. Berliner Devisen Ilskontsätze: felchsbank 7, Lombard 8, Privat 7 v. H. Amtlich in R⸗M für] 2. Dezember 9. Dezember Parität] Disk. G. B.. B. M.—* Holland 100 Gulden 168,39 168.79 168,37 168,71 168,46 5 Athen 100 Drachmen] 5,43.44 5,43 5,445,448 10 Brüſſel 100 0. 500 PF. 58,375 59,495 58,375 58,495 38,885 4,5 Danzig 100 Gulden] 81.41 81,57 81,40 81.56 81,555 8 5 elſingfors 100 FM. 10,488 10,508 10,486 10,508 10,512 7 talien 100 Vire 27.85.89 21.55 21,89 22028 7 üdftavien 100 Pinar 7,897 7411 7,397] 7,411.855 6 Kopenhagen 100 fr 111,2[11214 187 120 112 5,8 Liſſabon 100 Cskudo] 18,80 18,34 18,81 18,5 170 6,5 Oslo 100 Kronen 111,84 112.05 111,81 112,03 111,74 5,5 Prais„ 100 Franken 18.44 16,4816, 435 16,475 16,.8 Sers. 100 Kronen] 12,38 12, 12,376 12.396 12,38 5 weiz 100 Franken 815025 81,188 81,03 51,19 280,518 3,5 Soſia. 100 Leva 3,014] 8,020.014 3,020.017 10 Spanien 100 Peſeten] 57.64 57,78 57.90 558,02 69,57 5 Skockholm. 100 Kr. 112.31 112,53 112,34 112.586 112,0 88 Wien 100 Schining 58,78 58.85 58,78 88 58.79 8 Ungarn 10012800 K 73,028 75,168 73,02 73,16 72,89 78 Buenos-Aires 1 Peſ. 1,781] 1,785 1,728 1,732 1,786 10 Tanada 1 Can. Doll. 4127.135.127 4,185 4,176— Japan... 1 en 2,044 2,046] 2,044] 20.586 5 Nalro„ agypt. fd. 20,88 20,92 20,875 20,918 20,91— Türkei. 1 kürk. Pfd..893 1,897 1,883 1,887 2130 10.5 London.. 1 Pfd. 20,361 20,401 20.356 5896 20,399 5,5 New Nork 1 Dollar 41785 4,1815 4,172 4,180 4,780 4,5 Rio de JaneirotMillr..490] 0,492 0,490 0,492 508— Uruguay 1 Gold Peſ.!.018 4,024 4,016 3 8 Realiſationen am Getreide- Terminmarkt 5 2 2 Anbefriedigendes Mehlgeſchäft Berliner Produktenbörſe v. 3. Dez.(Eig. Dr.) An der Produktenbörſe kam das Geſchäft wiederum nur ſehr ſchleppend in Gang. Die geſtern erfolgten beträchtlichen Andienungen löſten heute ſtärkere Reali⸗ ſationsneigung am handelsrechtlichen Lieferungs⸗ markte aus, ſodaß Weizen per Dezember 3 1, Dezember⸗ Roggen annähernd 2/ verlor, die März ⸗Sichten ſtellten ſich 1½ bezw. 94/ niedriger, während per Mai Notierungen anfangs nicht zuſtande kamen. Infolge der Zurückhaltung der Mühlen, die wieder über wenig befriedigendes Mehl⸗ geſchäft klagen, trat das Inlandsangebot von Brot⸗ getreide etwas ſtärker in Erſcheinung und die Gebote laute⸗ ten für Weizen etwa 2 4, für Rogen etwa 1 4 niedriger als geſtern. Die trotz ſchwächerer Terminmärkte etwas er⸗ höhte Cifbofferten für Auslandsweizen fanden keine Be⸗ achtung. Weizen⸗ und Roggenmehle blieben in den Offerten unverändert, bei Geboten waren die Mühlen jedoch zu kleinen Preiskonzeſſionen bereit, ohne daß das Geſchäft über Deckung des notwendigen Bedarfes hinauf⸗ geht. Hafer war keineswegs dringend angeboten, hatte jedoch infolge Zurückhaltung des Konſums und der Expor⸗ teure, ſehr ruhiges Geſchäft. Gerſte bleibt vernachläſſigt. Amtlich wurden notiert: Weizen, märk. ab Station: 241—42 matt; Dez. 2517; März 206,50.; Mai 274; Roggen, märk. ab Statton: 17375 etwas ſchwach; Dez. 18990; März 205,75—6,50; Mai 216,50; Gerſte, ab Station 187203 ruhig Futtergerſte 16777 ruhig; Hafer, märk. ab Station 152—60 matt; Dez. 163,50—63; März 1891,50; Mai—; Mais, rumäniſcher Bl. 168 ſchwach; Weizenmehl 29,25—35 ruhig; Roggenmehl 24,75—7,0 ruhig; Weizen⸗ kleie 11 ruhig; Roggenkleie 9,75—10,50 ruhig; Viktoria⸗ erbſen 20—38; Kleine Speiſeerbſen 24—28; Futtererbſen 21—22; Peluſchken 20,50—22; Ackerbohnen 19—21; Wicken 23—26; Lupinen, blaue 13,75—14,75; Lupinen gelbe 16,50 bis 17,50; Rapskuchen 18,50—19; Leinkuchen 23,80—24; Trockenſchnitzel 8,90—9,40; Soyaextractionsſchrot 18,80 bis 70; Kartoffelflocken 15,40—16; Rauhfuttermittel brahtge⸗ preßtes Roggenſtroh 1,301,535; Weizenſtroh 1251,40 Haferſtroh 1,20—1,40; Gerſtenſtroh 1,201,385; gebund. Rog⸗ genlangſtroh 1,451,860; bindfadengepr. Roggenſtroh 1,25 bis 1,35; Wetzenſtroß 1,20—90 Häckſel 1,95—2,20; handelübl. Heu, geſ. trocken 2,90— 8,30; gutes Hen lerſter Schnitt) 3,0—4 Thymotee, loſe 4,50—5 Kleeheu, loſe 4,40—90 Mielitzhen loſe(Warthe) 2,00—3 loſe(Haven 2,80—80 drahtgepr. Heu in Pfg. über Notiz 40, Allg. Tendenz abge⸗ ſchwächt. Rotterdamer Getreidekurſe vom 3. Dez.(Gig. Dr.) Anfaug: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) Jan. 1180 März 1090; Mai 12,00; Juli 1210.— Mais(in Hfk. per Vat 2000 Kg.) Jan. 164, Märtz 167; Mat 195; Jult 165. * Liverpooler Getreidekurſe vom 5. Dez.(Gig. Dr.) Anfang: Weizen(100 16.), Tendenz feſt, Dez.—(9/185), März 9/10(9/06); Mat—(10/078); Juli—(10/2).— Mitte: Weizen(100(.), Tendenz feſt, Dez. 9/298; März 9/11; Mat 10/298; Juli—. Berliner Meiallbörse vom J. Dezember 1929 Kupfer Blei 1 bez.: Brief] Geld bez. Brief] Geld bez. Brief] Geld Januar.. 134.133. l 10,75 f 89.— 39.50 88,80 Februar—.— 123.75 138,——.— 41,25 40.75 89.— 39,28 38,75 1 85 1—.— 132.25133.— 41,25 1504125—.— 40. 39, April.—.— 183,15 183,.——.— 41,80 41,50 l—.— 40,80 89,80 Mai—.— 133.75 133.——.— 41.754,50—.— 41.— 39,50 Jalt—. 133,78 133,25——42.— 41.50—.— 40,50 40.— Juli 188,75 188.25—.— 42.— 41%—— 42. 40,25 Auguſt—,— 138,75 188.50—.— 42.25 41,75—.— 42.— 40.75 Sept.—— 33.7 1850—.— 42.25 42.——— 4228 41.— Oktober 133.75 138,50—.— 42,50 42,25 42.— 42.— 4180 Nov. 14.188.350—,— 42,542, 42,28 41.50 Dezemb.], 135.50 189,50.— 40,75 0. 1—.— 38.50 Elektrolgtkupfer, prompt 170,[Antimon Regulus. 65,— 69.— 8 55 e 5 8 8 in 72 per kg 98.840 gl, Walz⸗Drahtbarren 194, Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,2871 VVV 5 Wa einnickel, 98.99 v. H. 350,.— Preiſe(ohne Edelmekafle) für 100 Kg Londoner Meiabörse vom 3. Dezember 1929 Metalle in E pro To. Silber Unze E,(1370 fein ſtand), Platin Unze Kupfer, Standard 67,50 Zinn, Standart 177, Aluminium—.— Monate 67,50 3 Monate 181,7] Antimon—.— Settl. Preis 67,50 Settl. Preis 1¼7.7] Queckſilber 28,25 Elektrolyt 84,— Banka 167.7 J Platin—.— beſt ſelected 76,25 Stratts 161,7] Wolframerz 39,.— ſtrong 1 87 K—— Blei, ausländ. 2125 Nickel—— El'wirebars 84,— Zink, gewöhnlich 20,— Weißblech—.— :: Die Umſätze an der Berliner Metallbörſe im No⸗ vember 1929. Die Umſätze im Terminverkehr an der Ber⸗ liner Metallbörſe ſbellten ſich im November 1929 für Kupfer auf 3590 Tonnen(2470 Tonnen im Vormonat), für Blei auf 1060 Tonnen(1170 Tonnen), und füru Zink auf 1700 Tonnen(575 Tonnen). Die Beerdigung findet am Mittwoch, 4. Dezember 1929, nachmittags 3 Uhr auf dem Mannheimer Friedhof von der Leichenhalle aus statt Von Beileidbesuchen bitten wir dringend abzusehen Durch einen Unglücksfall wurde uns plötzlich und unerwartet mein innigstgeliebter Mann, mein herzens- Custav Schiller durch den Tod entrissen Martha Schiller Wwe. u. Sohn Herbert Mannheim(Paul Martin- Ufer 15), 3. Dez. 1929 Oberhermsgrün bei Oelsnitz, Freital-Dresden, Plauen/ Vogtl., Vancouver Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 3. Dez.(Eig. 3 Jan 9560 B, 9,58 G; Febr. 9,85 B. 975 G: März 10 B, 9,0:; April 10,20 B, 10,10 G; Mai 10,5 B, 100 G; Auguſt 10,65 B, 10,0 G; Okt. 10,885 B, 10.55 G: Dez. 9,40 B. 9,80 G; Tendenz matt.— Gema hl. Me h⸗ lis geſtrichen. Tendenz ſtill. s Bremer Baumwolle vom 3. Dez.(Eig. Dr.). Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 19,26. s „Liverpooler Baumwollkurſe vom 3. Dez.(Eig. Dr.) Amerte. Univerſal. Stand. Miodl. Anfang: Jan. des bis 920; März 937998; Mai 944945;„e a ge Okt. 945 geſtr.; Tagesimport 4500; Tendenz: ruhig. Mibbe: Jan. 928; März 988; Mei 942; Juki 940 Ort. 942; Dez. 920; Loco 9055; Egypt. Upper F. G. far loeo 1002; Dendenz ruhig. — Aus Rundfunk- Programmen Mittwoch, 4. Dezember Deutſche Sender f Berlin(Welle 410), Königswuſtephauſe n(Welle 1034,90) 20.80 Uhr: Roſe⸗Quchpekt;.80 litt Hurry Hahn lieſt eigene Novellen; anſchl. e Breslau(Welle 825) 20.80 Uhr: Funtparsbien; A. 90 Uhr: Von Gleiwitz: Bardawafeſer. Frankfurt(Welle 989,6) 13.90 Uhr: Schallplatten; 16 Uhr: Konzert; 20 Uhr: Romantiſche Klawrerkongerte. Hamburg(Welle 379,2) 20 Uhr: Zeitſatirem;* Tanz Königsberg(Welle 279,5) 20 Ur: Heiteve Wendger⸗ anſtaltung; 21.50 Uhr: Tanzfunkſtunde;.30 Uhr: Von Berlin: Danzmuſtk. Langenberg(Welle 7) 13.05 Uhr: Miliggs konzert; 17.80 Uhr: Veſperkonzert; 20 Uhr: Abend muſik; 21 lehr Der heitere Mittwoch; anſchl. Tang muſik. 5 Leipzig(Welle 259,3) 20 Uhr: Pigue Dame, Oper in 7 Bildern; anſchl. Unterhaltungsbonzert. Mfinchen(Welbe. 7) 12.90 Uhr: w. 8 1. A951 1001 Nacht, Szenen aus der Operette; 40 Ihr! Konzertſtunde. Stutbgavt(Welle 360,1) 14.45 Uhr: Vam Schloßpigz Promenadenkonzert; 18 Uhr: Bon Frankfurt Konzert 20 Uhr: Romantiſche Klavierkonzerte. Ansländiſche Sender Budape ſt(Welle 550,5) 20 Uhr: Konzert; A Uhr: Leichte Muſik, Orcheſtermuſik; anſchl. S. battenkonzert. Daventry(Welle 479%) Uhr: der franz öſtfcher Mufik; 28.15 Uhr: N 0 Ilverfum(W. 485,4 20.40 Uhr: Kongzertz auſchl Tanz, nutzen(Welle 1878] u 1 Uhr: Chor und Orch.⸗Konz a ventry(Welle 1554.4) u. 15 ltr: Konzert;.0 1681 Deirdre of ihe Sorryws; 00.10 Uhr: Tanzmuſik. Mailand(Welle 500,8) 20.30 Uhr: Aida, Oper v. Verdi; anſchl. Konzert beichber Muſik. Ya 115(Welle 172,1) 2 Uhr: Die Glocken v. Corne ville. Prag(Welle 480,2) 20 Uhr: Prag: 3. Klaffiſches Konzert der Tſchech. Rom(Weſbe 4412) 21.02 Uhr: Abendkonzert. Stockholm(Welle 435,4), Motala(Welle W Aus der Prodaktenbbörſe in . 9 wr monie. 1549, 8) 20.45 Uhr: Chöre mit Klavier. Wien(Welle 516,4) 20 Uhr; Chorkonzert; amſchl. Konzert. Zürich(Welle 459,4) 20 Uhr: Zum 75. Tyodesbch von Johann Peter Eckermann. Radlo-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— felephon 28547 Etwa noch bequemer? Für, 198.— erhalten Sie ſchon den neuen Lorenz⸗Netzempfänger einſchließlich Röhren. Ohne Batterien arbeitet dieſer neue Empfänger direkt an der Lichtſteckdoſe und vermittelt Ihnen die Sendedarbietungen in größter Reinheit der Wiedergabe und Tonfülle. Alſo zu Weihnachten Lorenz Ordensmeiſter III. Achtung! Achtung! rode Raclogugtelſung vom 1. bis 16 Dezember 1929. Täglich geöffnet von 9 bis 19 Uhr. Jeber 109te Beſucher erhält einen modernen Lautſprecher gratis. Ausſtellung der mobernſten Geräte. Radle- Pilz, Mannheim, U. 7 Thefredaktent; Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Melßner 1 Dr. S. 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Kistenholz Zentner.50 4, Eimer als Putz⸗ ober Kohleneimer ge⸗ Hüttinger, P 4. 30 Pfg. 68 10. verein und dem Gesangverein Arion Karl Wirih Für die wohltuenden Beweise herzlicher Teilnahme die mir während der Krankheit und beim Ableben meiner lieben Frau Anna Wirtin bes. Sasser entgegengebracht wurden, sowie für die zahlreichen Kranzspenden spreche ich allen meinen innigsten Dank aus. Vor allem danke ich den Niederbronner Schwestern für die aufopfernde Pflege, dem Mütter- Mannheim(Bürgermeister-Fuchsstr. 69) 8. 12. 1929 7803 lll apamtmen, Ae gung Eduard Schramm ſtraße. Imfl. Veröffentehangen der Stadt Mannheim Arbeitsvergebung. Abbruch ber Gebänlichkeiten ehemal. Flink⸗ ſches Anweſen, Ecke Amerikaner⸗ und e Zeichnungen können auf dem Bau Rathaus NJ 1, Zimmer Nr. 191 eingeſehen wer⸗ den, woſelbſt auch die Ausſchreibungs unterlagen Mannheim ſoweit 1 abgegeben werden. Oeffnung der Angebote Dienstag, den 10. Dezember 1929 71 2—— Ragaz bid. 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