44 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50 durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..— Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/0, Meerfeldſtraße 18, Ne Friebrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauerſtraße 8. Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe. Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Beilagen: Montag: Sport der N. M.§./ Dienstag wechſ elnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Donnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Für Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle unſere Jugend/ Freitag: Winterſport und Erholung Mannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Mannheimer Muſikzeitung Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Steuer, Geſetz und Recht Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 5. Dezember 1020 ie Anterſun 140. Sahrgang— Nr. 566 Ausſagen des Verliner Oberbürgermeiſters Dr. Vöß Reichstag und Deutſchnationale Sehr intereſſante Einblicke [Telegraphiſche Meldung) Berlin, 4. Sept. Die heutige Sitzung des Sklarek⸗Ausſchuſſes wurde mit beſonderem Intereſſe verfolgt, da für n Uhr Oberbürgermeiſter Boeß vorgeladen war. Das vermehrte Intereſſe zeigte ſich ſchon da⸗ ran, daß mehr Publikumsplätze ausgegeben werden mußten. Zunächſt wurde Stadtrat Bennecke gehört, ber ſich zu den einzelnen gegen ihn erhobenen Vor⸗ würfen äußerte. Ihm ſei von Sklarek keine Pro⸗ viſion angeboten worden. Was den geſellſchaftlichen Verkehr anginge, ſo habe er Willy Sblarek einmal bet einem interparlamentariſchen Abend kennen⸗ gelernt und ſich, da Sklarek den gleichen Weg hatte wie er, erboten, ihn in ſeinem Wagen mitzunehmen. Sklarek habe bei dieſer Fahrt eine Beſchädigung des Wagens verſchuldet und dies außerordentlich be⸗ dauert. Einige Zeit ſpäter habe er ihm eine quit⸗ tierte Rechnung geſchickt über einen Betrag, den Bennecke ihm noch ſchuldete. Dies ſei als Schaden⸗ erſatz gedacht geweſen. Bei Willy Sklarek ſei er perſönlich einmal geweſen. Etwas engere Bezie⸗ hungen hätten ihn mit Max Sklarek verbunden. Er ſet auch einmal bei ihnen in ihrem Hauſe in Wären eingeladen geweſen. Auf die Frage, ob er auch Zuwendungen von den Sklareks genommen habe und ob man ihm beiſpielsweiſe bei ſeiner Amerikareiſe 1000* in die Taſche geſteckt habe, erwiderte Bennecke:„Dieſe Angelegenheit betrifft lediglich meine Frau, mit der ich einen Ehevertrag ge⸗ ſchloſſen habe und die auch in der Ehe volle wirt⸗ ſchaftliche Freiheit hat.“ Seine Frau habe mehrere Male Beträge von 500600/ von den Sklareks erhalten mit der Mitteilung, Sklarek habe für Frau Bennecke beim Pferderennen 100/ geſetzt und dabei die⸗ ſen Gewinn erzielt. Kurz vor ſeiner Amerikareiſe habe er von Sklarek einen Brief mit 1000 4 erhalten mit den Worten:„Das iſt ein Reunbahnberichtl!“ Seine Frau habe ihn auch in dem Glauben gelafſen, daß es ſich um Wettgeld handele. Er bedauere außerordentlich, daß er durch die Haltung ſei⸗ ner Frau in eine ſolch unglückliche Lage gekommen ſei. Er ſelbſt habe nicht nötig gehabt, ſich 1000/ ſchenken zu laſſen. Alles in allem habe er nichts getan, was die Stadt geſchädigt oder die Sklareks begünſtigt haben könnte. Nach der Vernehmung des Betriebsratsmitglie⸗ des Kullmann, die nichts neues brachte, wurde Fräulein Wittke, die an den Auſſichtsratsſitzun⸗ gen teilgenommen hat, vernommen. Die Zeugin er⸗ klärte, mehrere Jahre ſeien über dieſe Sitzun⸗ gen keine Protokolle geführt worden. Obermagiſtratsrat Clemens äußerte ſich über den Darlehensvertrag über 300 000 Mark, den er für einen Grenzfall halte. Je nach dem Standpunkt könne man das als laufendes Ge⸗ ſchäft betrachten, oder aber als eine Angelegenheit, welche der Stadtverordnetenverſammlung vorgelegt werden müſſe. Es folgte die mit Spannung erwartete Vernehmung des Direktors Brolat Der Sitzungsſaal des Ausſchuſſes war überfüllt und viele Leute mußten ſtehen. Der Vorfttzende fragte Brolat, wie er ſich zu der Behauptung ſtelle, er habe verſucht, bei der Hauptprüfungsſtelle die Reviſtonen der Sklarek⸗Kredite von der Stadtbank zu beein⸗ fluſſen. Brolat erwiderte, die Darſtellungen über dieſe Dinge ſeien geradezu furchtbar, und es ſei ihm ſehr erwünſcht, ſie endlich einmal in aller Oeffent⸗ lichkeit richtigſtellen zu können.„.. Ich habe wäh⸗ rend meiner 5½ jährigen Tätigkeit als Leiter der Brennſtoffwerke mit einem Geſellſchaftskapital von nur 5000 Mark den Umſatz der Geſellſchaft von 150 000 auf 500 000 Mark ſteigern können. Das war zum großen Teil nur möglich dank des glänzenden Zuſammenarbeitens mit der Belegſchaft. Da nun damals die Arbeiter und Angeſtellten wenig ver⸗ dienten, trug ich im Aufſichtsrat meine Idee vor, ihnen zu einer billigen Erholungsmöglichkeit durch die Erſteflung einer Art Wochenendhauſes zu (Drahtbericht unſ. Berliner Büros) Berlin, 5. Dez. Im Reichstag herrſcht heute auf der ganzen Linie Ruhe. Die deutſchnationale Fraktion hielt nur eine kurze geſchäftliche Sitzung ab, in der ſie ſich mit Fra⸗ gen der Tagesordnung des Plenums beſchäftigte. Die Neuwahl des Fraktionsvorſitzenden wird erſt in der nächſten Woche erfolgen. Im Lager der Sezeſſio⸗ niſten werden die Vorbereitungen für die Konſtituie⸗ rung der„Deutſchnationalen Vereini⸗ gung“ getroffen. In der Austrittsbewegung iſt ein Stillſtand eingetreten, der aber wohl nur eine vorübergehende Erſcheinung ſein dürfte. Im Plenum des Reichstags teilte Präſident Löbe unter verſtändnisinnigem Schmunzeln des übrigen Hauſes mit, daß die aus der Deutſchnatio⸗ nalen Fraktion Geſchtedenen ihn um eine entſpre⸗ chende Umgruppierung gebeten hätten. Die Trennung von Tiſch und Bett wird damit auch äußerlich ſichtbar werden. Die Tagesordnung der heutigen Sitzung enthält nur Gegenſtände von untergeordneter Be⸗ deutung. Zunächſt beſchäftigte man ſich mit den neuen Reichsrichtlinien für das Wohnungsweſen. Der Ge⸗ ſchäftsordnungsausſchuß hat inzwiſchen, und zwar bezeichnenderweiſe auf eine ſozialdemokratiſche An⸗ regung hin, verſchärfende Beſtimmungen angenom⸗ men, die, da ſie der Zuſtimmung des Reichstages ſicher ſein dürften, den Kommuniſten wohl in Zu⸗ kunft die Luſt an ähnlichen Skandalſzenen, wie ſie ſich geſtern abſpielten, nehmen werden. * — Köln, 5. Dez. Nach einer Meldung der„Köln. Zeitung“ iſt der ſtellvertretende Vo⸗ſitzende des Reichs verbandes der deutſchen Induſtrie, Abraham Frowein⸗Elberfeld, aus der Deutſchnationalen Volkspartei ausgetreten. Aenderung der Geſchäftsoroͤnung (Drahtmeldung unſ. Berliner Büros) Berlin, 5. Dez. Der Geſchäftsordnungsausſchuß des Reichstages beſchloß folgende Aenderung der Geſchäftsorduung, die auf einen ſozialdemokratiſchen Antrag mit einem Zuſatz des Abg. Dr. Bell(Ztr.) vorgeſchlagen und angenommen wurde: Darnach lautet: 8 90(Wortentzie hung): Iſt ein Redner dreimal in derſelben Rede zur Sache und zur Ord⸗ nung gerufen und beim zweiten Mal auf die Fol⸗ gen eines dritten Ordnungsrufes hingewieſen wor⸗ den, ſo kann ihm der Präſident das Wort entziehen oder die in§ 91 angeordneten Maßnahmen über ihn verhängen. § 91(Ausſchluß von Abgeordneten): 1. Wegen gröblicher Verletzung der Ordnung kann der Präſüdent ein Mitglied bis zu 30 Sitzungstagen von der Teilnahme an den Verhandlungen aus⸗ ſchließen. Für die Zeit bis zum Ablauf der Aus⸗ ſchlußfriſt ruht die Berechtigung zum Bezuge der Diäten und zur Benutzung der Fahrkarte. 2. Das Mitglied hat den Sitzungsſaal ſofort zu verlaſſen. Tut es das trotz der Aufforderung des Präſidenten nicht, ſo wird die Sitzung unterbrochen oder aufgehoben und das Mitglied zieht ſich dadurch ohne weiteres den Ausſchluß von 30 Sitzungstagen mit den in Abſatz 1 bezeichneten Folgen zu. Der Präſident ſtellt dieſe Folgen bei Wiedereröffnung der Sitzung oder bei Beginn der nächſten Sitzung feſt. 3. Das Mitglied darf während der Dauer der Ausſchließung auch an den Ausſchutzſitzungen nicht teilnehmen. Ss 95(Herbeirufung eines Reichs⸗ miniſters): Jedes Reichstagsmitglied kann die Herbeirufung von Reichsminiſtern beantragen. Der Antrag bedarf der Unterſtützung von 30 anweſen⸗ den Mitgliedern. 7 VdVddVdwdbwbdbwbwbwbwbßwGwGwßwãFäãꝓ⁵ĩ ũãßTVTVTVTT„VVVVVTVTPVPCPTPPTPGPGTGTGVPTGTPGPPTPTPTGTGTGTPTGTGTGTGTGTGTCGTöͤwVTbVTVTVTVTbTVTVTbGTbͤTVTVTVTPTVTVTVTVTVT—TV—TTTT—TWTVTTWTwwwww verhelfen. Der Aufſichtsrat ſtimmte dem zu. Dieſes Wochenendhaus erſchien zum erſten Mal in der Bi⸗ lanz 1928/9, für die ich noch zum größten Teil die Verantwortung habe, obwohl ich zurzeit ihres Er⸗ ſcheinens bereits bei der Verkehrsgeſellſchaft war. Im Juli oder Auguſt dieſes Jahres riefen mich nun der Geſchäftsführer Schütz und der Prokuriſt Labat⸗ ſchek von der Brennſtoffgeſellſchaft an. Beide er⸗ klärten mir, der Obermagiſtrat Brandis von der Hauptprüfungsſtelle hätte die Bilanz zweimal nach⸗ prüfen laſſen, und zwar wegen des Wochenendhau⸗ ſes für die Arbeiter. Anfang September ging ich dann zu Brandis. Es iſt möglich, darüber zu ſtrei⸗ ten, ob ich, wie Brandis vor dem Unterſuchungs⸗ kommiſſar behauptete, oder ob er das Geſpräch auf die Sklareks gebracht hat. Jedenfalls ſagte ich ihm: 5 Ich kenne die Herren ſeit einigen Jahren. Sie fallen ſo ganz aus dem Rahmen deſſen, was man ſchon von jüdiſchen Herren ſteht(Heiter⸗ keit). Sie ſaufen gern einen. Jeder von den drei Juden hat eine Chriſtin zur Frau und ſie ſcheinen doch auch ganz tüchtige Geſchäfts⸗ leute zu ſein(Heiterkeit). Ich fügte hinzu, es würde für ihn von Vorteil ſein, ſich den Laden von Sklarek mal anzuſehen. Brandis wollte dies aber nicht mit Rückſicht auf ſeine Prü⸗ fungstätigkeit, was ich auch einſah. Tapolski hat mir vorgehalten, ich hätte Brandis geſagt, die Sklareks unterſtützten das Reichs banner. Das ſtelle ich in Abrede, denn das iſt nicht richtig. Ich bin ſeit 24 Jahren Mitglied der ſozialdemo⸗ kratiſchen Partei. In dieſer langen Zeit habe ich ein gut Teil Erfahrungen geſammelt. Wenn Sie nun bedenken, daß Brandis in Magiſtratskreiſen der Ruf vorausgeht, daß er von morgens bis abends aufpaßt, wo er einem Republi⸗ kaner ein Bein ſtellen kann, dann werden Sie wohl nicht von mir erwarten, daß ich eine ſolche Bemerkung ausgerechnet Herrn Brandis gegenüber gemacht hätte.“ Emde Oktober 1928 habe er privat eine Auskunft über die Sklareks bei der Dresdner Bank einge⸗ holt, in der es u. a. geheißen habe:„Wir arbeiten ſchon ſeit vielen Jahren mit der Firma in der an⸗ genehmſten Weiſe., Die pekuniären Verhältniſſe der Firma ſind u. E. gut. Außer dem Geſchäftsvermögen haben die Inhaben noch Privatvermögen. Nach⸗ teiliges haben wir nicht gehört.“ Es begann die Vernehmung des Oberbürgermeiſters Böß Böß erklärte:„Als die Liquidation der Kleider⸗ verwertungsgeſellſchaft beſchloſſen war, mußten die vorhandenen Beſtände möglichſt günſtig verwendet werden. So kamen die Liquidatoren in Beziehung mit verſchiedenen Firmen. Die Sklareks wurden als außerordentlich leiſtungsfähig bezeichnet. Später kam zur Sprache, daß der Vertrag für die Sklareks ſehr ungünſtig geweſen wäre, und daß man den Sklareks bei Verwertung der Beſtände behilflich ſein müſſe. Die Stadtverwaltung war zweifellos der Meinung, daß alle Abmachungen nach dem grundlegenden Ver⸗ trage der Liguidatoren von her Berliner Anſchaf⸗ fungsgeſellſchaft durchgeführt werden ſollten und würden. Ich habe erſt bei meiner Vernehmung durch Oberregierungsrat Tapolski erfahren, daß die einzelnen Verträge gar nicht von der BA. ge⸗ macht, ſondern durch zwei Magiſtratsmit⸗ glieder unterzeichnet wurden(Bewegung im Saal). Es iſt mir vollkommen unverſtändlich, wie ein Beamter, der es mit ſeinen Pflichten ernſt nimmt, ohne Kenntnis des Magiſtrats derartige Verträge abſchließen konnte. Das iſt auch nicht vereinbar mit der Städteordnung. (Fortſetzung 2. Seite, 2. Spalte) Vom Tage Es iſt ſonſt nicht unfere Art, in die polttiſche Polemik private Dinge hineinzubeziehen. Dies iſt das traurige Vorrecht der National⸗ ſoztalftſten, die einen großen Teil ihrer augen⸗ blicklichen Erfolge nur dadurch errungen haben, daß ſte ſkrupel⸗ und hemmungslos perſönliche Angriffe vortrugen. Aber gerade weil ſie ausſchließlich dieſe Domäne pflegen, ſei ihnen einmal das Spiegel⸗ bäld eines ihrer„Führer“ vorgehalten, das umſo intereſſanter für uns iſt, weil die Begleiterſcheinung nach Mannheim hinüberſpielt. Vor einigen Tagen konnte man keine pfälziſche Zeitung auf⸗ ſchlagen, ohne daß man auf ein merkwürdiges Faeſtmile eines Briefes ſtieß. Der Schreiber iſt der verantwortliche Schriftleiter des nationalſozia⸗ liſtiſchen Kampf⸗ und Parteiblattes„Der Eiſen⸗ hammer“ in Neuſtadt a. d. Haardt, Heinrich Förſter, der Empfänger ein Mannheimer Bankier jüdiſchen Glaubens, in deſſen Dienſten Förſter vor einiger Zeit ſtand. Vor nahezu fünf Jahren hat ſich Förſter, der ſich damals in wirtſchaft⸗ licher Notlage befand, an ſeinen früheren Prinzipal um Hilfe gewandt, wobei er ſein Geſuch mit folgen⸗ den Worten begründete: „Sicherlich nicht ohne einiges Befremden werden Ste von mir dieſe Zeilen entgegennehmen, aber auch mir ſelbſt iſt dieſer Schritt keineswegs leicht gewor⸗ den. Aber gerade infolge meiner gemachten Erfah⸗ rungen in dieſem Zeitraum und der Umſtand, daß ich manche„völkiſchen“ Lehren als Irr⸗ lehren erkannte, geben mir auf der anderen Seite den Mut und die Verantwortung, mich dennoch an Sie zu wenden. Denn gerade bei Herrn Straß⸗ burger und Ihrer Perſon habe ich ſchon lange die Sinnloſigkeit empfunden, alles Schlechte, das ſchließlich dieſem oder jenem füdiſchen Mit⸗ bürger an haften mag, zu verallgemei⸗ ner n. Sagt mir doch der klare Menſchenverſtand, daß es letzten Endes bei allen Völkern und Raſſen ſchlechte und gute Elemente gibt. Müßte man doch, wollte man die völkiſchen Lehren konſequent anwenden, fetzt auch zu dem Schluſſe kommen, was für Kreaturen die Deutſchen ſind, nachdem ſich die Fälle Haarmann und des Menſchenfreſſers Denke abgeſpielt haben. Und doch denkt hier kein vernünftiger Menſch daran, etwa zu erklären, die Deutſchen ſeten Menſchenfreſſer uſw. Was dem Einen Recht iſt, muß dem Anderen eben billig ſein! So iſt es auch mir ergangen, indem ich glaubte, auf völkiſchem Wege meinem Vaterlande zu dienen. Aber wie in allen Phaſen unſeres debens hatte auch bet mir das Wort von der klug mache n⸗ den Erfahrung die gewohnte Gültigkeit.“ Wenn man Frau und Kinder hat, iſt man manch⸗ mal genötigt, ſich zu ducken. Kein Menſch wird des⸗ halb Heinrich Förſter einen Vorwurf daraus machen, daß er ſich ſchließlich auch an ſeinen alten Prinzipal gewandt hat. Nun hat aber Förſter kurze Zeit nach dieſem Brief die Leitung des„Eiſenhammers“ über⸗ nommen, das durch ihn zu einem Radau⸗ und Hetz⸗ blatt erſten Ranges in der Pfalz geworden iſt. Des⸗ halb iſt angeſichts der nunmehr erfolgten Ver⸗ öffentlichung des Briefes die Frage durchaus berech⸗ tigt: Welches iſt nun eigentlich die wahre Meinung des Herrn Förſter? Wenn er damals ſchon die völkiſchen Lehren als„irreführend“ erkannt hat, warum propagiert er ſie denn durch fünf Jahre in einer Weiſe, daß der„Eiſenhammer“ aus Belei⸗ digungs⸗ und Verleumdungsprozeſſen überhaupt nicht mehr herauskommt. Entweder waren die Worte ſeines Briefes der Ausdruck wirklicher innerer Ueberzeugung oder nicht. Auf jeden Fall iſt er ein politiſcher Haſardeur, deſſen mo raltſcher Bankrott nicht mehr ſern iſt. Dennoch iſt er der Spitzenkandidat der Nattvnalſozialiſten in Sud wigshafen! In der Tat, diefs„nationale Oppoſition“ kann auf ihrer„Führer“ Förſter ſtolz fein! . Im Tager der Deutſchnatlonalen geht es zur Zeit etwas drunter und brüber zu, dank Hugen⸗ berg, dem es gelungen iſt, Menſchen, Dinge und Be⸗ griffe derartig zu verwirren, daß ſich die eigenen Anhänger kaum noch auskennen. Sonſt wäre es wohl nicht verſtändlich, daß die Vorkämpfer für das „Freiheitsgeſetz“ die Freiheitsfetiern am Rhein mit unzweifelbarem Miß verguugen be⸗ trachten. Eine Berliner Zeitung, die ſich die„Deutſchs Zeitung“ nennt, weil man ſie ſonſt ſchwerlich dafür halten würde, trägt dieſes Mißbehagen mit einer „Deutlichkeit zur Schau, die jeden Takt vermiſfen läßt, 2. Seite. Nr. 566 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] Donnerstag, den 5. Dezember 1929 Um ſo eifriger und rückſichtsloſer ſuchte die deutſch⸗ nationale Preſſe die Tatſache, daß die amtliche Mit⸗ teilung über die gleichzeitige Zurückziehung der Orbonanzen mit einigen Stunden Verſpätung ein⸗ fen war, für ihre Zwecke auszuſchlachten. Be⸗ d für dieſe Art der Berichterſtattung iſt u.., hesorgan der babiſchen Deutſchnatioalen, die iche Zeitung“ in Karlsruhe. In ihrer ttagsausgabe, alſo 36 Stunden nach der Noti⸗ er bringt es das Blatt fertig, kein Wort davon zu veröffentlichen, ſondern an der Spitze der Mel⸗ dungen, die ſich mit der Räumung von Koblenz und Aachen befaſſen, wird dieſe Verzögerung in beſonderer Aufmachung wiedergegeben. Von den Feiern in der Nacht berichtetſie nichts! Das wurde erſt am Dienstag nachgeholt, wobei ſich die Zeitung die ge⸗ häſſige Bosheit nicht verkneifen konnte, in einer großen über die ganze Breite des Blattes gehenden Ueberſchrift zu ſagen:„Guérard, Wirth, Becker u. a. machen()) in Freiheit.“ Es iſt begreiflich, daß die Herzen jener, die ſonſt ſo viel in nationaler Freiheit zu„machen“ vorgeben, darüber betrübt ſein müſſen, wie man ſich in der befreiten zweiten Zone ſo gar nicht um Hugenberg und ſeine Getreuen kümmert. Aber daß man ſich die Aergernis ſo merken läßt, zeigt doch die Verſtiegenheit der Pfade, auf denen ſich die„nationalen Befreier“ Hugenbergſchen Geiſtes bewegen. Kardorff hatte durchaus recht, als er am vergangenen Samstag im Reichstag ſagte, man werde von Streſemann und nicht von Hugen⸗ berg ſprechen. So war es in Koblenz und Aachen. Wie wird es erſt am Freiheitstage in der Pfalz ſein? 1. Die Klage über den Kapitalmangel der Wirtſchaft iſt allgemein. Wie ſich im beſonderen die Bautätigkeit entwickeln wird, iſt noch völlig ungewiß. Umſo merkwürdiger erſcheint es, daß eigentlich nur noch Ortskrankenkaſſen und Konſumvereine über Geldmittel verfügen, um bauen zu können. Die Heidelberger Orts⸗ krankenkaſſe erwirbt einen Bankpalaſt, obwohl ſie vor einiger Zeit ihre Leiſtungen bei einer damals Herrſchenden Grippeepidemie herabſetzen mußte, weil ſie angeblich ſonſt vor dem Bankrott ſtünde. Zum Ausgleich ſollen nun, wie man hört, die Beiträge wieder etwas erhöht werden. Immerhin, im Het⸗ delberger Fall bleibt das Geld wenigſtens in der Stadt und im Lande. Man kann aber auch anders. Wie die„Deutſche Kolonialwarenzeitung“ berichtet, hat die GEcz.(Groß⸗Einkaufs⸗Genoſſenſchaft), deren Leitung in ſozialdemokratiſchen Händen liegt, in Schleswig⸗Holſtein ein Gelände erworben, wo eine große Mühle gebaut werden ſoll. Die dazu erforderlichen Maſchinen ſind bei einer Schweizer Firma beſtellt worden, und zwar zu einem Preiſe von 3% Millionen Rm. Dies geſchah, obwohl ſich viele deutſche Firmen darum bemühten, den Auftrag zu erhalten und deshalb die gleichen Bedingungen wie die Schweizer Firma ſtellten. So hatte ſich auch ein Dresdener Unternehmer darum beworben, und ſeine Arbeiterſchaft hatte ſogar eine Abord⸗ nung nach Hamburg geſandt, die dort betonte, daß der zu vergebende Auftrag für drei bis vier Monate die Beſchäftigung der Arbeiter des Werkes ſicher⸗ ſtellen würde. Aber alle Bemühungen waren ver⸗ geßens. Vor vierzehn Tagen hat das deutſche Werk mangels Beſchäftigung 300 bis 400 Arbeiter und An⸗ geſtellte entlaſſen müſſen. Nach einer weiteren Preſſemeldung hat die GEch. einen ſehr belangreichen Auftrag für die Wagen einer Großfleiſcherei in Dresden einer amerfkaniſchen Firma in Auf⸗ trag gegeben. Wir hätten das Gezeter ſozialdemokratiſcher Zet⸗ tungen hören mögen, wenn ein privates Unter⸗ nehmen auch nur zu einem Bruchteil ſo gehandelt hätte wie dieſe beiden ſoztialdemokratiſchen Organi⸗ ſationen. Wir erleben aber auch hierbei nur eine Wiederholung früherer Fälle. Sowie die Sozial⸗ demokratie ſelbſt zum Wirtſchaftsträger wird, unter⸗ ſcheibet ſie ſich in nichts mehr von dem ſonſt von ihr ſo maßlos bekämpften kapitaliſtiſchen Syſtem. Wie iſt es aber mit dem Wohl der deutſchen Arbeiter, für das ſie angeblich ausſchließlich eintritt, beſtellt? Man ſieht, wenn es auf den„Proftt“ ankommt, geht es bei der Sozialdemokratie nicht um das Wohl, ſondern um das Wehe der Arbeiter. Was 2 ſtellen, wieder einmal angebracht erſcheint. Böß verſucht ſich zu rechtfertigen (Fortſetzung des Berichtes von der 1. Seite) Abg. Könnecke(Dn.):„Mir fällt auf, daß der Magiſtrat den Darlehensvertrag über 300 000/ der Stadtverordnetenverſammlung nicht in einer Vor⸗ lage zur Kenntnis gebracht hat.“ Bö ß:„Ich perſönlich bin mit dieſem Vertrag nicht befaßt worden. Ich hätte aber ſicherlich Be⸗ denken gegen dieſe Behandlung ohne Befragung der Stadtverordnetenverſammlung gehabt. Ich verſtehe es auch nicht, daß dieſer Vertrag von dem zuſtändigen Dezernenten getätigt worden iſt. Wenn hier von Mängeln der Organiſation geſprochen worden iſt, warum haben dann die einzelnen Dezernenten ſolche Mängel nicht zur Kenntnis gebracht? Ich habe weder durch Herrn Schalldach noch durch Herrn Gaebel Kenntnis von der Verlängerung der Ver⸗ träge erhalten. Auch von den Krediten der Sklareks habe ich keine Kenntnis gehabt. Nur 1025 hat mir Handelsminiſter Dr. Schreiber mitgeteilt, daß die Stadtbank hohe Kredite gegeben habe, die nicht geſichert ſeien. Ich möchte boch für Abſtellung ſorgen. Ich habe in meiner Aktennotiz ausdrücklich betont, daß ich allzu hohe Kredite über⸗ haupt nicht für angebracht halte.“ Auf die Frage des Miniſterialdirektors v. Leiden vom preußiſchen Innenminiſterium erklärte Bö ß: Grundſätzlich iſt über die Zuſtändigkeit häufig im Berliner Magiſtrat verhandelt worden. Es wurde über Vereinfachung der Arbeiten beraten. Zur Ver⸗ einfachung gehört auch eine auf meinen Vorſchlag geſchaffene beſondere Einrichtung: Es ſind zwei Tagesoroͤnungen eingerichtet worden. Auf die Tages⸗ ordnung 1 wurden die weniger wichtigen und klaren Sachen geſetzt, auf die Tagesordnung 2 kamen die Dinge, die unbedingt mündlich vorzutragen waren. Amerilanijche Zurückweiſung der rufftſchen Veſthtverde Im November 1921 iſt im Magiſtrat ausdrücklich be⸗ ſchloſſen worden, welche Dinge unbedingt in den Magiſtratsſitzungen vorzutragen ſeien. Ob in den konkreten Fällen bewußt falſch gehandelt wurde, kann man verſchieden beurteilen. Ich will nieman⸗ den beſchuldigen, aber man kann die Auffaſſung haben, daß der Weg eines Dezernatsvertrags über⸗ haupt nur gewählt worden iſt, um die Beratung in den Organen der Anſchaffungsgeſellſchaft zu ver⸗ meiden. Wären dieſe Verträge in den Organen der BAG. beraten worden, ſo wären ſie vielleicht oder wahrſcheinlich nicht abgeſchloſſen worden.“ Die weitere Vernehmung von Böß wurde dann auf Donnerstag vertagt. VPöß äußert ſich zur Pelzaffaire (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) E Berlin, 5. Dez. Im preußiſchen Sklarekausſchuß wurde heute in der Vernehmung des Oberbürgermeiſters Böß fort⸗ gefahren. Dabei kam auch die Pelzangelegen⸗ heit zur Sprache. Böß erklärte hierzu: Im Som⸗ mer vorigen Jahres wollte meine Frau ſich einen Pelz kaufen. Ich erinnerte mich, daß einer der Skla⸗ reks mir einen Pelz angeboten hatte. Ich wies meine Frau nun auf ihn hin. Sie beſtellte einen Pelz und erkundigte ſich ſogleich, was er koſten ſolle. Ein Preis konnte mir aber noch nicht genannt werden. Der Pelz wurde geliefert. Die Rechnung ließ aber lange auf ſich warten. Nach mehrfachen Mahnungen ging ſte endlich ein und lautete auf 350 Mark. Aber dieſer Betrag erſchien uns natürlich zu gering. Daraufhin ſchrieb meine Frau an Sklarek, es wäre ihr peinlich, dieſen Pelz anzunehmen, weil ihr der Preis zu nied⸗ rig erſchien. Sie hätte deshalb die Unterſtützung eines Künſtlers mit 1000 Mark vorgenom⸗ men, um die Sache auszugleichen. Eine Erklärung Stimſons (Telegraphiſche Meldung) Waſhington, 4. Dez. Staatsſekretär Stimſon berief Mittwoch abend Preſſevertreter zu ſich und las ihnen eine Erklärung vor, in der die Moskauer Vorwürfe wegen des amerikaniſchen Schrittes im ruſſiſch⸗chineſiſchen Kon⸗ flikt zurückgewieſen werden. In dieſer Erklärung heißt es u..: Zwiſchen Signataren eines Vertrages kann es niemals als eine Unfreundlichkeit betrachtet werden, wenn elne Nation die Aufmerkſamkeit einer anderen auf ihre Verpflichtungen oder auf Gefahren für den Frieden lenkt. Bereits in der Haager Kon⸗ vention vom Jahre 1899 ſind die Nationen der Welt übe reingekommen, daß fremde Mächte Anregungen zur Aufrechterhaltung des Friedens zwiſchen Staa⸗ ten, die ſich im Konflikt miteinander befinden, ma⸗ chen können und daß dieſe Tat von den am Konflikt Ein hiſtoriſcher Tag für Nom Königsbeſuch im Vatikan (Drahtung unſ. römiſchen Vertreters) Rom, 5. Dezbr. Rom hatte heute wieder einen hiſtoriſchen Tag. Im Vatikan fand der erſte Empfang eines italteniſchen Königs durch den Papſt ſtatt. Aus nicht ganz bekannten Gründen, angeb⸗ lich um mehr den privaten Charakter der feſtlichen Kundgebung hervorzuheben, war vom Quirinal in letzter Minute auf den anfänglich geplanten prunk⸗ vollen Aufzug durch Rom vom Quirinal über den Ticher zum Vatikan verzichtet worden. So waren es ſtatt der ſonſt üblichen Galakaroſſen einfache Automobile, die ſich gegen 11 Uhr vormittags in langer Reihe dem durch Militär abgeſperrten Petersplatz näherten. Umſo feierlicher war das Gepräge, mit dem der Papſt das Königspaar und das zahlreiche Gefolge empfing. Denn der Papſt wollte durch einen beſonders feſtlichen Akt num⸗ mehr den Gandhi in der Man weiß im allgemeinen, daß er eine Art in⸗ diſcher Nationalheld iſt. Indien iſt für den Deutſchen immer ſo etwas wie ein Wunderland, und die gei⸗ ſtigen Beziehungen dorthin gehen in beſtimmten Schichten über das Beſtaunen des Fakirtums hin⸗ aus, man empfindet ſo etwas wie eine geiſtige Zu⸗ ſammengehörigkeit, die heute noch verſtärkt wird durch das Bewußtſein beiderſeitiger Ohnmacht in der Weltſtellung und eines Strebens nach Freiheit. Aehn⸗ liche Gedankengänge mögen eine ſo zahlreiche Zu⸗ Hörerſchaft in den Vortrag der Volkshochſchule geführt haben. Der Schauſpieler Erich Muſil leitete ein durch VBerleſung einer Rede Gandhis und verſetzte die Hö⸗ rer in die Stimmungswelt eines eigenartigen poli⸗ tiſchen Wollens und einer uns nicht ganz fremden Geiſtesmacht. Hierauf ſprach Prof. Dr. Hein rich Zimmer, Heidelberg, wie ſeine Ausführungen bewieſen, ein vorzüglicher Kenner der indiſchen Seele und ihrer Geſchichte. Gandhi iſt geboren im Jahre 1869 als Sohn eines kleinſtgatlichen Miniſters, ſtu⸗ dierte die Rechte in London und ließ ſich als Rechts⸗ anwalt in Bombay nieder. Erzogen wurde er in der Religion ſeiner Väter, in den Anſchauungen vom ewigen Kreislauf des Lebens, den man durch Askeſe und Opfer abkürzen kann. Die Praxis führte ihn nach Südafrika, wo er ſich ſeine Welt und ſein Evan⸗ gelium ſchuf. Er lebte dort inmitten indiſcher Aus⸗ wanderer, die von der Regierung einer Ausnahme⸗ geſotzgebung unterſtellt waren. Die Befreiung und Gleichberechtigung war ſein Ziel. Er wird der gei⸗ ſtige Führer ſeiner Landsleute, ſammelt ſie, lebt mit ihnen in einer landwirtſchaftlichen Siedlung ein arm⸗ ſeliges Leben, läßt ſich ins Zuchthaus ſperren und führt ſo praktiſch ſeine Idee durch, daß man das Un⸗ recht und die Gewalt bekämpfen müſſe durch opfer⸗ bereite Geduld und Hilfsbereitſchaft. Durch freiwil⸗ lige Ambulanz unterſtützt er ſeine Peiniger im Bu⸗ renkvieg. Aber erſt 1914 ſieht er ſeinen Gedanken ſiegen, daß der Verzicht auf Gewalt ſtärker iſt als Volkshochſchule die Anwendung von Gewalt, ſeine neue Taktik hat die Gleichberechtigung der Inder mit den eingebore⸗ nen Afrikanern erreicht. Er kehrt nach Indien zu⸗ rück, um dort auf demſelben Wege für die Gleich⸗ berechtigung ſeiner Heimat mit den Fremden zu wer⸗ hen. Aber hier waren Widerſtände in einer vermö⸗ genden Oberſchicht, in der ſtreng kaſtenmäßigen Spal⸗ tung und in der Politik des Weltreiches. Im Welt⸗ krieg ſtellte er eine Truppe von freiwilligen Kran⸗ kenträgern, und die Engländer verſprachen 1917 den Indern die Autonomie. Daß dies Verſprechen nicht gehalten wurde, war für die indiſche nationale Be⸗ wegung eine ſchwere Enttäuſchung, die Gefahr von Aufſtänden und Attentaten war ſehr groß, zumal die Ausnahmebeſtimmungen der Kriegszeit auch nach 1918 aufrecht erhalten wurden. Ein Vorteil war aber, daß auch die Minderheit der Mohammedaner, die ſonſt aus Furcht vor der andersgläubigen Mehrheit zu den Engländern ſtand, durch die Abſchaffung des Kalifats von den Engländern enttäuſcht war. Jetzt war Gandhi an ſeinem Platze als Führer der natio⸗ nalen Bewegung. Er ſchuf die gemeinſame Front der Enttäuſchten gegen die wortbrüchige Regierung, gab ihnen das gemeinſame Mutterland Indien und damit dem Natſonalgefühl eine neue Realität und ein neues Geſchichtsbewußtſein. Die Erbitterung aber leitete er ab in eine geiſtige Bewegung, näm⸗ lich des„Ergreifens der Wahrheit“ oder des„Wan⸗ dels in Wahrhaftigkeit“. Das alte familtenrechtliche Prinzip, daß die Autorität des Vaters nicht Herr ſein darf über die ſittliche Freiheit des Sohnes, übertrug er auf das Staatsleben. Das ſittliche Empfinden muß ſich gegen unſittliche und unwürdige Behand⸗ lung auflehnen in aktiver Krittk, nicht durch Gewaltſamkeit, ſondern durch geduldiges Leiden muß eine Sinnesänderung des Gewalthabers herbei⸗ geführt werden. Der Glaube an den Sieg gewaltloſen Kampfes iſt die„Seelenkraft“, die auch ſtets offen ihre Stellung dem Gewalthaber kundgibt In ſolcher Stellung⸗ beteiligten Parteien nicht als unfreundlicher Akt betrachtet werden ſolle. Die Botſchaft der ameri⸗ kaniſchen Regterung wurde nicht aus unfreundlichen Beweggründen abgeſandt, ſondern weil die ameri⸗ kaniſche Regierung den Kelloggpakt als einen Vertrag anſieht, der die Stellung der Welt zum Frieden von Grund aus geändert hat. Stimſon fügte hinzu, zur Zeit beabſichtige er keine weiteren Schritte in der Hoffnung, daß die Meldungen über eine ruſſiſch⸗chineſiſche Einigung über die Verhandlungsgrundlage ſich bewahrheiten. VBertrauensvotum für Litwinow — Moskau, 4. Dez. Das Zentralexekutipkomitee der Sowjetunion hat heute, nachdem Volkskommiſſar Litwinow den Bericht erſtattet hatte, die Außenpoli⸗ (ik der Regierung einſtimmig gebilligt. Abſchluß der Lateranverkräge offiziell mit der Dynaſtie Savoyen feiern und damit die nationale Einigung Italiens aner⸗ kennen. Ueber dieſe hiſtoriſche Feier war ein be⸗ ſonders päpſtliches Zeremoniell bis ins Kleinſte aus⸗ gearbeitet worden. Als der Zug des Königspaares an der vatikaniſch⸗italieniſchen Staatsgrenze am Petersplatz angelangt war, machte der Zug zum erſten Male Halt. Das Königspaar wurde hier von dem Gouverneur des Vatikans begrüßt. Im Damaſushof hatten die päpſtlichen Gruppen mit wehenden Fahnen— ein farbenprächtiges, buntes Bild— Außfſtellung genommen. Hier erfolgte die zweite Begrüßung. Auf dem erſten Abſatz der großen Freitreppe, die in den Pa⸗ laſt führt, ſtanden die Kammerherren in ſpaniſcher Tracht, hohe Beamte in Galauniform und die Kom⸗ mandanten der Edel⸗ und Schweizergarde. Der Großmeiſter des heiligen Hoſpiz, Prinz Maſſimo, öffnete den Schlag des königlichen Automobils und geleitete das Königspaar die Treppe herauf, während die päpſtliche Kapelle die Königshymne anſtimmte, die bisher niemals im Vatikan geſpielt worden war, Nun ging der Zug durch die endloſen Rieſenſäle des Vatikans, wo immer neue geiſtliche Würden⸗ träger das Königspaar begrüßten und ſich dem Ge⸗ folge anſchloſſen. Schließlich wurde der König und die Königin in den kleinen Thronſaal ge⸗ leitet, wo ihnen der Pappfſt im weißen Chorhemd und weißem Schultermantel entgegentrat. Die pri⸗ vate Audienz, an der niemand teilnahm, dauerte eine halbe Stunde. Währenddeſſen wartete das Gefolge, unter dem ſich auch der Außen⸗ miniſter Grandi und der neue italieniſche Bot⸗ ſchafter beim Vatikan de Vecchi befanden, im Jo⸗ hannesſaal, um ſpäter vor dem Papſt zu erſcheinen. Am Ende der geheimen Unterredung überreichte der Heilige Vater dem Königspaar koſt bare Gaſt⸗ geſchenke. f Hierauf begab ſich das Königspaar zum Kardinal⸗ ſtaatsſekretär Gaspari und dann in den Peters⸗ dom, wo ihnen Kardinal Merry de Vaal, Erz⸗ biſchof von St. Peter, Weihwaſſer darbot. Damit war die große Zeremonie beendet. Heute nachmittag wird Kardinalſtaatsſekretär Gaspari, be⸗ gleitet von dem päpſtlichen Nuntius, im Auftrage des Papſtes einen Gegen beſuch im Quirinal machen. Ganz Rom hat geflaggt und begeht in feſt⸗ licher Freude das für Italien denkwürdige Ereignis. Unüberſehbare Menſchenmaſſen haben ſich auf den Zugangsſtraßen zum Petersplatz angeſammelt und die Menge wächſt immer noch an. Neuer Zentrumsführer (Drahtmeldung unſ. Berliner Büros) DJ Berlin, 5. Dezember. Die Zentrumsfraktion des Reichstags wählte am Donnerstag Vormittag den Abgeordneten Dr. Brü⸗ ning zu ihrem erſten Vorſitzenden. Die Stelle des erſten Fraktionsvorſitzenden war ſeit der Ernennung Stegerwalds zum Verkehrs⸗ miniſter unbeſetzt. Verſicherungsbetrug und Mord (Telegraphiſche Meldung) — Leipzig, 4. Det. Der in Leipzig wohnende Kaufmann Kurt Tetz⸗ ner, der angeblich bei Regensburg mit ſeinem Auto verbrennt ſein ſoll, wurde heute in Straßburg verhaftet. Frau Tetzner, die heute verhaftet worden iſt, hat eingeſtanden, daß ihr Mann einen Unbekannten ermordet und den Kraft⸗ wagen verbrannt hat. Er wollte dadurch vor⸗ täuſchen, ſelbſt verunglückt zu ſein, um ſeiner Fran eine Unfallverſicherung in Höhe von 14000% zu⸗ führen zu können. Frau Tetzuer wurde nach Re⸗ gensburg Überſührt. Tetzner ſelbſt wird auf dem Wege des Auslieferungsverfahrens von der franzö⸗ ſiſchen Regierung angefordert werden. Letzte Meldungen Direktor Niefeling außer Verfolgung geſetzt — Gladbach⸗Rheydt, 5. Dez. Direktor Walter Niefeling, der frühere Leiter der Heil⸗ und Pflegeanſtalt für Schwachſinnige„Hephata“, der im Zuſammenhang mit dem damals noch unaufgeklärten Tode der Kontoriſtin Hilde Dürholt unter Mordver⸗ dacht verhaftet worden war, iſt jetzt von der Staats⸗ anwaltſchaft außer Verfolgung geſetzt worden, da feſtgeſtellt iſt, daß Selbſt vergiftung dur ch Luminal vorliegt. Revolverſchüſſe gegen jüdiſche Sozialiſten — Warſchau, 5. Dez. Geſtern abend kam es in der Warſchauer Judenſtadt bei einer Demonſtration von etwa 300 füdiſchen Sozialiſten, die in geſchloſſenen Reihen durch die Straßen zogen, aus bisher noch nicht ſeſtgeſtellten Gründen zu einer kur⸗ zen Schießerei. Plötzlich fielen Revolverſchüſſe, wo⸗ rauf ſich der Zug raſch zerſtreute. Eine Perſon wurde getötet, zwei wurden verletzt. Der Polizei gelang es nicht, der Täter habhaft zu werden. Sechs Todesopfer einer Brandkataſtrophe — Toronto, 4. Dez. In Port Alfred(Ontario) brannte ein Farmhaus nieder. Der Farmer, ein franzöſiſcher Cana bier, und fünf ſeiner Kinder im Alter von—10 Jahren ſind in den Flammen um⸗ gekommen. Die Mutter und drei weitere Kinder konnten ſich retten. nahme ſteckt bei allem tätigen Kampfeswillen doch wieder ein Zug der Innerlichkeit, aus dem heraus Gandhi Stätten der Einſamkeit gründet, wo ferne ab von Familie und Erwerb die Führer als Verkün⸗ der einer höheren Welt ſich vorbereiten. Von Kind⸗ heit an werden in mönchiſcher Abgeſchloſſenheit Men⸗ ſchen zum„Wandel in Wahrhaftigkeit“ gebildet, ſie lernen die Hauptſprachen Indiens und in Wander⸗ fahrten das Land ſelbſt kennen, ſie werden alle zur körperlichen Arbeit erzogen, damit ſie ſich ſelbſt er⸗ halten können. Das Ideal des reinen Heiligen wird damit aufgegeben. Bei der Größe der wirtſchaftlichen Not infolge Bodenrecht, Unterdrückung und Vernich⸗ tung der Heiminduſtrie iſt die Maſſe des Proletariats in hoffnungsloſer Lage, die durch Streik, Proteſte und Boykott nicht gebeſſert wird. Nur das neue Ideal, daß jeder ſelbit hervorbringt, was er braucht, und nur Selbſtverfertigtes trägt, kann dem einzelnen helfen und zeigt ihm zugleich, wie er am nationalen Werke der Befreiung mitarbeiten kann. Der engliſchen Regierung hat die neue Bewegung ihr Vertrauen aufgekündigt, weil es gegen die eigene Würde verſtoßen würde, gegen Wortbrüchige noch Achtung zu beweiſen. Sie ſoll ihre Verfehlung öffent⸗ lich bekennen und davon abrücken. Nicht durch Auf⸗ ſtände kann ſie dazu gezwungen werden, ſondern allein durch Ausharren im Stolz und nationale Würde. Dazu die Inder erzogen zu haben, iſt Gand⸗ his großes Verdienſt. Freilich die Plutokratie und die Fürſten halten ſich davon fern, ſie fürchten durch die Demokratiſterung eine Schmälerung ihrer Rechte, und noch gewiſſe Sekten halten ſtarr an ihren Ueber⸗ lieferungen feſt. Solche Widerſtände haben ihn wohl ſchon enttäuſcht und verbittert, aber nicht ſeine Akti⸗ vität gebrochen und ſeinen Glauben an die Macht der Seele über ſoztale Lebensbedingungen. In dieſem Glauben und ſeiner Anwendung auf die Wirklich⸗ keit des Lebens iſt Gandhi eine ſymboliſche Geſtalt: er verkörpert eine Verſchmelzung von indiſchem und abendländiſchem Geiſte. Der außerordentlich inhaltsreiche Vortrag gab nicht nur die Perſönlichkeit des großen Inders, er vermittelte auch wertvolle Einblicke in die ſoziale Geſtaltung und das geiſtige Leben, indem Gandhi 8 hineingeſtellt wurde in ſeine Umwelt, aus der er als eine geiſtige Macht emporgewachſen iſt. So gab der Redner das Muſter einer echten Lebensbeſchreibung, die nur den kleinen Wunſch nach etwas ſtrafferer Zu⸗ ſammenfaſſung offen ließ. Reicher Beifall dankte für die ſeltene Gabe. Die Autoſtraße der Zukunſt Zwiſchen Köln und Bonn iſt in dieſen Tagen eine Kraftwagenſtraße in Angriff genommen wor⸗ den, die einen vollkommenen Umſchwung im Bau von Landſtraßen bedeutet. Sie iſt eine Nur⸗Auto⸗ ſtraße und hat eine Breite, die die modernſten ame⸗ rikaniſchen Straßen um das Doppelte übertrifft; ſie geſtattet Geſchwindigkeiten, die der Kraftfahrer bis⸗ her in ſeinen kühnſten Träumen nicht zu erreichen wagte. Man hat bisher in den Tageszeitungen Pläne und Profile geſehen. Wie aber wird ſie in Wirklichkeit ausſehen? Der Zeichner der Kölni⸗ ſchen Illuſtrierten Zeitung, H. Troendle, hat in Anlehnung an die Pläne der Bauleitung ſei⸗ ner Phantaſie freien Raum gegeben und zeigt uns ſchon jetzt, wie dieſe intereſſanteſte Autoſtraße der Welt nach der Fertigſtellung ausſehen wird, wenn die Kraftwagen im 120⸗Kilometer⸗Tempo auf ihr dahinraſen. Wir ſehen die Ueberführungen dieſer kreuzungsfreien Straße, unter denen die alte Pro⸗ vinztallandſtraße herführt, die wieder in den Urzu⸗ ſtand der ländlichen Ruhe zurückſinken wird. Wir ſehen die einzige Einmündung bei Weſſeling, die in ihrer raffinierten Anlage trotz der hohen Geſchwin⸗ digkeiten auf der neuen Straße Unglücksfälle bei⸗ nahe zur Unmöglichkeit macht.— Wir laſſen nun noch eine kurze Inhaltsangabe dieſes leſenswerten Heftes der Kölniſchen Illuſtrierten Zeitung folgen: Bilder von den Befreiungsfetiern in Koblenz und Aachen, die zweite Bildͤberichterſtattung in Rußland unter dem Titel„Der letzte Akt einer Tragödie, der Ausverkauf des Bürgertums“, weſtdeutſche Theater⸗ bilder, Modeaufnahmen, Bilder aus der Filmindu⸗ ſtrie,„Tataren in Ungarn“ und eine Bildſeite, die den Frauen allein ſchon dieſes Heft machen wird,„Die Geſchichte von den Zwillingen“. (Ueber den Bezug der Zeitung ſiehe die Anzeige.) leſenswert A C S n ng 8 2 2. G 2 00S 00 oo ene Se Sc ro 0 eso SS Den 1 — 7 4 1 8 Donnerstag, den 5. Dezember 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 566 Stäoͤtiſche Nachrichten Was iſt nun richtig? An der Friebrichsbrücke. Brückenkopf Stadtſeite. Neben ber abfahrtsbereiten Straßenbahn, Richtung Bahnhof, ſteigt ein Radfahrer auf ſein Rad. Biegt auf die Brücke ein. Hat ſchon ein Schienenpaar überquert, als der Schutzmann, der zuerſt der Straßenbahn das Abfahrtszeichen gegeben hat, den Verkehr über die Brücke ſperrt. Der Radfahrer kehrt nicht um, ſondern fährt ganz über die Gleiſe, da inzwiſchen die Straßen⸗ bahn angefahren und ein Weiterfahren ſicherer ge⸗ weſen iſt. Er wird zum Abſteigen aufgefordert. Soll aufgeſchrieben werden. Eine gebührenpflichtige Ver⸗ warnung zu einer Mark weiſt der Verkehrspoſten ab. Entweder drei Mark zahlen oder aufgeſchrieben werden Drei Mark werden nicht bezahlt. Alſo erfolgt die Vernehmung und Notierung des ganzen Stamm⸗ baumes der Familie. Dabei brüllt der Schutzmann ſo, daß er von dem Miſſetäter mehrmals aufgefordert wird, anſtändig zu reden. Die Folge iſt, daß der Be⸗ amte noch mehr ſchreit. Verkehr herrſcht keiner. Es iſt 10 Uhr vormittags. Wenige Tage darnach iſt man zufällig Zeuge einer faſt gleichen Verkehrsübertretung. Der Beamte for⸗ dert zum Abſteigen auf:„Herr Nachbar, Sie müſſen ſich nach meinen Zeichen richten, Sie gefährden ſich und den Verkehr.“ Die Verwarnung erfolgt ohne Koſten. Es iſt nun nicht ſchwer feſtzuſtellen, welche Verwarnung einen nachhaltigeren Eindruck hinterläßt. Der im Guten Verwarnte wird bei dem Verſuch einer Verkehrsübertretung ſtets an den moraliſchen Ein⸗ druck denken, den eine ſolche höfliche Behandlung hin⸗ terläßt. Der andere wird einen bitteren Nach⸗ geſchmack nicht los, denn es iſt eine Strafverfügung gefolgt, die ihn fünf Mark dem Staat zahlen ließ. Erſtens zwei Mark wegen Ueberfahren eines Halteſignals und zweitens drei Mark wegen Ueberqueren der Schienen vor einem Stra⸗ ßenbahnwagen Einſpruch zwecklos. Die aus einem Vergehen kon⸗ ſtruierten zwei Strafen bleiben beſtehen. Ohne Epilog iſt die Geſchichte unvollſtändig: Der Beſtrafte beſchwert ſich über die Behandlung und die Anſchreierei durch den Polizeibeamten. Man würdigt ihn ſogar einer Antwort:„Ihre Beſchwerde wurde geprüft. Unſere Feſtſtellungen haben ergeben, daß der Beamte deswegen ſo laut war, weil er Sie wegen des Straßenlärms nicht verſtehen konnte.“ Kommentar Iſt hier überflüſſig. Der Beamte muß ſchreien, weil er den kleinen Verkehrsſünder, der leiſe ſpricht und verſtanden wird, wegen des Verkehrslärms, der gar nicht geweſen iſt, nicht verſtehen kann. Das verſtehe, wer kann. Es gibt Menſchen, denen das zu hoch Aae * * Einmietedieb. In letzter Zeit iſt hier ein an⸗ geblicher Verſicherungsbeamter aufgetreten, der ſich als Zimmermieter Zugang in Wohnungen ver⸗ ſchaffte und dabei in unbewachtem Augenblick Dieb⸗ ſtähle ausführte. Beſchreibung: 28 bis 30 Jahre alt, mittelgroß, ſchmales Geſicht, trug in einigen Fällen hellgelben Ueberzieher, dunkle Hoſe, grauen Hut, am rechten Handgelenk eine goldene Armbanduhr. In anderen Fällen trug er ſchwarzen Ueberzieher und Hornbrille. * Körperverletzung. Ein 22 Jahre alter Schloſſer wurde vergangene Nacht auf der Jungbuſchſtraße von einem Taglöhner nach vorausgegangenem Wortwechſel mit einem harten Gegenſtand ſo er⸗ heblich am Kopfe verletzt, daß er ins All⸗ gemeine Krankenhaus verbracht werden mußte. * Holzſchuppenbrand. Unter Bezugnahme auf unſere Meldung im geſtrigen Mittagblatt werden wir darauf aufmerbſam gemacht, daß ſich der Brand in dem Anweſen Fröhlichſtraße 48 ereignete. Die Anwohner mutmaßen keine Brandſtiftung, ſondern Fahrläſſigkeit in der Schmiede, die in dem Holz⸗ ſchuppen untergebracht iſt. An das Bezirksamt wurden wiederholt Eingaben gemacht und auf die Feuersgefahr hingewieſen, aber alles iſt fruchtlos geblieben. 1000 Jahre Neckarau Heimatabend im Turnverein„Jahn“ Die Abendſtunden des letzten Sonntags wurden für Viele zu Stunden tiefinnerſten Erlebens. In ſeine geräumige Halle hatte der Turnverein „Jahn“ ſeine Mitglieder und freundlicher Weiſe auch die Einwohnerſchaft Neckaraus zu einem Heimatabend eingeladen. Der erſte Vorſitzende Ludwig Stalf ſprach herzliche Worte der Begrüßung. Noch ſtand alles im Banne des Jubels der Befreiungsfeier in Koblenz. Dieſe denkwürdige Mitternachtsſtunde weckte erneut allüberall Liebe und Treue zum Vaterland, zur Heimat. Da ſpannen ſich die feinen Fäden leiſe weiter. So ward eine feine Grundſtim⸗ mung gegeben für den Abend, der ganz der Heimat gehörte. Der überfüllte Saal legte beredtes Zeugnis ab für das rege Intereſſe, das wohl dem Redner des Abends galt, Profeſſor Wilhelm Dürr vom Realgymnaſtum, der ja auch„Einer der Unſern“ iſt. Ein herzliches Willkomm ward ihm geboten. Dann ließ ſich die junge Hauskapelle erſtmals mit einem flotten Muſikſtück hören. Es folgte ein Geſangsvortrag der„Badenia“, die ihren gemiſchten Chor in liebenswürdiger Weiſe zur Verfügung ſtellte. Der vierſtimmig Chor„Mein Heimattal“ von Abt, klang⸗ ſchön und zündend dargeboten, ward zum Auftakt für das Thema des Abends„1000 Jahre Neckar⸗ auer Geſchichte“. Einleitend ſprach Prof. Dürr erſt über Name, Sinn und Bedeutung des Wortes „Heimat“. Es iſt entſtanden aus„Heim“. Die Namen, die dieſes„heim“ in ſich bergen, wie Mann⸗ heim, Seckenheim, Rheingönheim, ale dieſe Orte ſind Gründungen unſerer Vorfahren, der Franken, die vor etwa 1500 Jahren unſer heutiges Land am Ober⸗ und Mittelrhein vereint mit den Alemannen in hartem Kampf den Römern abgenommen haben. Der Sinn des Wortes„Heimat“ iſt ein weiter, tiefer. Es kommt darauf an, wer uns nach dem Heimatort fragt, ob die Behörde, das Amt uſw., die damit nur den Geburtsort meinen. Doch das iſt nicht der Sinn des Wortes„Heimat“. Das kann nicht die Heimat ſein, das Fleckchen Erde, wo uns ein Blick in den blauen Himmel geſtattet wird. Heimat ſuchend ziehen die deutſch⸗ruſſiſchen Bauern hinüber nach Kanada, ſie, die vor 150 Jahren drüben in Ruß⸗ land 50 blühende Kolonien gründeten, unter denen auch ein„Mannheim“ exiſtierte, aus dem Heimat⸗ gefühl wohl ſo benannt. Niemals konnte ihnen Heimat,„liebe Heimat“ ſein. Vielmehr iſt die „Heimat“ die Stätte unſerer Eltern, unſerer Jugend, wo tauſend geheime Bande uns feſſeln mit ſtarker Macht. Dort, wo wir ſpielten und Streiche verübten, da iſt unſere Heimat. Und dieſe Stätte hält treu verankert, was ſie uns aus unſeren Kindertagen zu erzählen weiß. Sie hat es in uns gelegt, jenes Er⸗ innern, das immer die Heimat ſuchen läßt, jenes tiefe, heiße Weh— das Heimweh. Und wer es kennt und darum weiß, der hat die Bedeutung des Wortes„Heimat“ zutiefſt verſtanden. Unſer Heimatdorf Neckarau wurde urkundlich erſtmals erwähnt um das Jahr 871, während Mannheim ſchon 764, Seckenheim 765 und Feudenheim 767 Erwähnung fand. Doch ſchon 2000 Jahre v. Chr., in der jüngeren Steinzeit, muß unſere Heimat bewohnt geweſen ſein. Ein Steinbeil, im Niederfeld gefunden, gibt den Beweis ab, auch Gräberfunde aus der Bronze⸗ und Eiſenzeit, wie ſie beim Bau des neuen Rangierbahnhofs zutage gefördert wurden. Es kam die Zeit unter der Herr⸗ ſchaft der Kelten, in der das nahe Ladenburg, jenes „Lopodunum“, die günſtige Uebergangsſtelle am Neckar, zu hoher Blüte gelangte. Es kam das Ger⸗ manenvolk, das mit Julius Cäſar in Berührung trat. Alemannen und Franken beſiedelten unſere Heimat und das Chriſtentum hielt ſeinen Einzug. Lange Zeit wird's ſtille. Um 700 n. Chr. taucht das nahe Kloſter Lorſch urkundlich auf, deſſen Mönche eine ſegensreiche Tätigkeit entfalteten. Unſere Gegend wurde gerodet, entwäſſert, die Scholle be⸗ baut und eine Kloſterſchule 774 unter Karl dem Großen gegründet. Das Kloſter erhielt ſich bis 1664, wo es einem Brand zum Opfer fiel. Unſer Ort hatte verſchtedene Gießen oder Fluß⸗ arme. Sie umzogen es wie eine Inſel. Eine Brücke führte darüber.„Wer geht mit, über die Brück?“, ſo kams in frohem Erinnern aus des Redners Mund. Wir wanderten den Gießen entlang, der allüberall Spuren zurückgelaſſen hat, durch einige Ortsſtraßen über den Rangierbahnhof hinüber gen Seckenheim. Auch die Gewanne konnten manch wert⸗ vollen Aufſchluß geben. Ueber das Niederfeld, Au⸗ feld, die Rheingärten, Plinau, alte Viehweide uſw. führte der Reoͤͤner ins Seckenheimer Feld, dorthin, wo heute der„Waſſerturm“ ſteht. Da ſtand die „Hermsheimer Kapelle“ nahe dabei, über 1000 Jahre alt, und das Dorf Hermsheim. Im dreißigjährigen Krieg kamen deſſen Einwohner nach Neckarau und gründeten eine eigene Gemeinde mit eigener Gerichtsbarkeit. Der Ort drüben iſt eingegangen. Auch über den Stengelhof geben Urkunden Aufſchluß: 1770 gegründet vom pfälzi⸗ ſchen Staatsrat Stengel. Sein„Relaishaus“ war der Mittelpunkt des damaligen Poſtverkehrs. Von hier machte alltäglich der Landbriefträger ſeinen Weg in die umliegenden Ortſchaften. In das Jahr 1840 fällt die Eröffnung der„Bahn“, die mancher Bauer jener Tage mit viel Unbehagen durch ſeine Gewanne fahren ſah. Der Anbau des Landes war vielſeitig. Unſere Vorfahren erhielten durch das Ackerlos je 30 Mor⸗ gen Land und einen Garten beim Haus, betrieben Dreifelderwirtſchaft, Jagd und Fiſcherei. Auf Rüben⸗ anbau läßt die„Morchfeldſtraße“ ſchließen; die„Win⸗ gertſtraße“ ſpricht für einſtigen Weinbau. Auch der Tabakbau wurde gepflegt. Die Tierwelt jener Zeit kündet von Edelhirſchen, Ebern, Bären, Wölfen im Walde und Bibern im Gießen. Das Neckarauer Ortsbild weckte neues Intereſſe. Erwähnung fand in erſter Linie das„Kochenburgerſche Haus“ in der Fried⸗ richſtraße mit Fachwerk, das Abſteigequartier des Biſchofs auf ſeinen Reiſen. In die Jahre 1751 und 1760 fällt die Erſtellung der beiden Kirchen. Neckarau war Eigenbeſitz des Königs. Alte, jetzt noch erhaltene Familiennamen wie: Wörns, Volz, Groh, Merkel, Orth uſw. entſtammen jenen Jahren. Der Ort war ſo groß wie Mannheim und Seckenheim zuſammen und zählte 570 Einwohner. 1795 ſtürmten die Oeſter⸗ reicher Neckarau. Eine Steuertabelle vom Jahre 1777 und ein Verzeichnis der militärtſchen Jugend ſowie eine Karte für die Schlacht bei Neckarau 1799 führte den Weg weiter zum Jahre 1802, wo Mann⸗ heim badiſch wird. Es folgen die Jahre der 48er Revolution. Mit dem Sieg der Unſren über die Franzoſen im Jahre 1870/1 ſchloß die 1000jährige Geſchichte. Die Ausführungen des Redners waren getragen von tieſſter, innigſter Heimatliebe. Das wollte auch der Redner beſonders bezwecken: den Sinn für „Heimat und Familienforſchung“ zu wecken. Doch all dies muß getragen ſein von tiefſter Heimatliebe. Auch jegliche Gemeinſchaft, das Vereinsleben, muß verankert ſein in dieſer Kraft. So nur erhalten ſte ſich. Deutſche Turner⸗ und Sängerſchaft müſſen Hand in Hand gehen. Turnen und Geſang ſind die Hüter deutſchen Lebens! Stürmiſcher Beifall dankte dem heimabfrohen Forſcher. Die Sängerſchar der„Badenia“ er⸗ freute noch mit dem Lied„Bleib deutſch, du herrlich Land am Rhein“ von Ferber, ſowie dem feinzarten „Ueber die Heide geht mein Gedenken“ von Löns. Ludwig Stalf dankte recht herzlich dem Redner, dem dankbar lauſchenden Publikum, dem Geſang⸗ verein„Badenia“ und der Hauskapelle, die den Abend mit einer Muſibdarbietung beſchloß.* Karikaturiſt Samſon Am Waſſerturm iſt der„fliegende Holländer“ der Karikaturiſt Samſon, in einem Wochenend⸗ auto eingetroffen. Das gelbrot lackierte Gefährt des Holländers war ſchon kurz nachdem es ſeinen Stand⸗ platz eingenommen ler arbeitet auch am Gockels⸗ markt), von einer Schar Neugieriger umdrängt, die das mit Zeitungsrezenſtonen und Karikaturenzeich⸗ nungen überſäte Kurioſum bewunderten. Italien, Frankreich, Belgien und ein Teil Deutſchlands wur⸗ den von Samſon ſchon bereiſt. Seine Idee, ſich, ſeine Frau und das Auto mit dem Verdienſt ſeiner Zeich⸗ nungen über Waſſer zu halten, iſt ebenſo originell, als ſeine wirkliche Kunſt verratenden Arbeiten. Eitlen Menſchen kann man nur raten, ihre Erwartungen bei einem Konterfei ſtark zurück⸗ zuſchrauben, denn wer„ſchön“ aufgenommen ſein will, geht beſſer zu einem Photographen. In ein bis zwei Minuten wirft Samſon mit ruhigen ſicheren Strichen das aufs Papier, was als beſonders charak⸗ teriſtiſch, alſo durchaus nicht, oder meiſt nicht, als ſchön bezeichnet werden kann. Der Natur der Sache entſprechend liebäugelt der Künſtler beſonders mit Glatzen,(und den berüchtigten drei Haaren), beſom⸗ ders groß geratenen Riechorganen, feiſten Bäuchen und ſonſtigen merkwürdigen Gnadengeſchenken der Mutter Natur. Er trifft den Nagel auf den Kopf — ob weibliches oder männliches Modell. Daß er in der Tat über der Sache ſteht, beweiſt der Umſtand, daß er ſich ſelbſt konterfeit und ſich durchaus nicht ſchmeichelt. Beweis: Die eigene Karikatur mit dem „Samſonſchopf“ am Aeußeren des Wagens. Auch das „Geiſtige“ nagelt er feſt.„Phyſtognomien“— mit einem Wort. Samſon iſt wohnlich eingerichtet in ſeinem Auto. Polſterſitze, Küche, Wohnraum, alles iſt da. Seine hübſche Frau unterſtützt ihn im Empfang der Gäſte. Ich ſelbſt brachte nicht den Mut auf, zu einem 1 4. Konterfei zu ſitzen, denn der Teufel weiß, was dieſe biſſige Bleiſtiftſpitze aus mir gemacht hätte, zumal der Inſtinkt mir ſagte, daß ich für Samſon ein ge⸗ fundenes Freſſen ſei. Kurzum: Wer Nerven hat und um ſeine Schönheit nicht zittert, ſuche den wam⸗ dernden Holländer auf. Er zählt zu den größten Karikaturenzeichnern ſeines Landes. Die eingangs erwähnten Zeitungsausſchnitte beweiſen, daß er überall Verſtändnis und Anerkennung findet. Je⸗ denfalls lohnt es ſich, den originellen Mann zu be⸗ ſuchen, der ſich in einer Zeit zu helfen weiß, in der Kunſt— wie nie zuvor— nach Brot geht. Hemmungen im„Kleinen Grenzverkehr“ mit dem Elſaß Unbeſchadet grundſätzlicher Bemühungen um Be⸗ ſeitigung des Fiſumzwanges mit Frankreich ſind zwiſchen Baden und Elſaß einſeitig von deutſcher Seite Erleichterungen im Grenzübertritt zu Aus⸗ flugs⸗ und ähnlichen Zwecken gewährt worden, ſo nach Baden⸗Baden, ins Renchtal, nach Freiburg uſw. Die Beobachtung hat nun gezeigt, daß für eine gute Auswirkung noch verſchiedenartige Hemmungen vor⸗ liegen, nicht zuletzt die Vorlage einer bürgermeiſter⸗ amtlichen Beſcheinigung der elſäſſiſchen Heimatge⸗ meinde. Um nicht in den Verdacht der Deutſch⸗ freundlichkett zu kommen, verzichten die Elſäſſer lie⸗ ber auf die Erleichterungen. Hinzu kommt, daß die Erleichterungen, wie ſich am Beiſpiel Straßburg zeigt, ungenügend bekannt ſind, ſodaß der Badiſche Verkehrsverband an die elſäſſiſchen Zeitungen eine Notiz gab. Mitſprechen wird ferner die vielfach un⸗ zulängliche Eiſenbahn verbindung. In dieſer Hinſicht will aber die Reichsbahn den Weg des Abwartens gehen, während eigentlich erſt beim Anbieten ge⸗ nügend brauchbarer Verbindungen auf eine Bele⸗ bung des erleichterten kleinen Grenzverkehrs gerech⸗ net werden kann.— 0e * Die franzöſiſche Poſtverwaltung hat den Höchſt⸗ betrag für Nachnahmebeträge auf Poſtpaketen nach Frankreich leinſchl. Algerien und Korſika) auf 800„ und auf Poſtpabeten aus Frankreich leinſchl. Algerien und Korſika) auf 5000 franzöſiſche Fran⸗ ken feſtgeſetzt. FFT VTVTVTVTbTVTVT(TbTbTVTVTUTVTVTUPVTVTbTbTbTbTbTbTbTTTWTTTTTTWTWTTTWTT—ZlTTw'Tw'wVwlwlwlw.!'...!!.!!'!!!:!!.!.!.!.!.!.!..!.!.:.!.!.!.....!................!.!.!.!!'!!'!!!!'!!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!.!'!'!!'!'!.!!!!.!!!!!.!.!!.!..!!!!!!!!!!!!!!.!........ꝛꝛꝛꝛ o o Rudolf Herzog Zum 60. Geburtstag des Dichters(6. Dez. 1929) (Nachdruck verboten.) Es iſt eine alte Wahrheit, daß man von der Um⸗ gebung eines Menſchen auf ſeinen Charakter, ſeine ganze Einſtellung ſchließen darf. Wenn man die Burg ſteht am Rhein, im Siebengebirge, die Rudolf Herzog ſeit etwa zwei Jahrzehnten bewohnt, die Stätte alter deutſcher Kultur, romantiſch, erhaben, dann weiß man, daß Herzogs Dichtungen ſo werden mußten, wie ſie in unſerem Sinn vorüberziehen:„Die Wiskottens“,„Die Hanſeaten“,„Die Burgkinder“,„Die vom Nieder⸗ rhein“,„Die Stoltenkamps und ihre Frauen“. Es ſind alles Bilder vom deutſchen Leben, von deutſcher Wirt⸗ ſchaft, Zeitromane, die trotz aller Realiſtik voll ſind von Romantik und Gefühl und die geſund ſind, ur⸗ ſprünglich und ſelbſicher. Der rheiniſche Dichter, der im Induſtriewinkel um Düſſeldorf herum heran⸗ gewachſen iſt, der eine Zeitlang ſelbſt inmitten dieſer Induſtrie leben mußte, wurzelt im Deutſchtum, und er verherrlicht es immer und überall. Rudolf Herzog wurde in Barmen geboren, in einer Handwerkerfamilie, und der Junge mußte ſchon als Vierzehnjähriger mit dem Einjährigenzeugnis die Schule verlaſſen, um kaufmänniſcher Lehrling zu wer⸗ den. An die Lehrlingsjahre in der Apotheke ſchloß ſich die Ausbildung in den Elberfelder Farbenfabriken, die endlich in der Düſſeldorfer Niederlaſſung dieſer berühmten Fabrik ihr Ende erreichen ſollte. Herzog war hier erſt richtig in den Wirtſchaftsbetrieb der Farbenfabriken eingeführt worden, und er ſollte ſeine Kenntniſſe nunmehr praktiſch verwerten. Aber Rudolf Herzog wollte nichts mehr wiſſen von Farbentechnik und Handelsbetrieben; er wollte ſeine eigenen, ſelbſt⸗ gewählten Wege gehen, und gegen den Wunſch ſeiner Familie rückte er aus, nach Berlin, um dort ſein Heil zu verſuchen. Er hatte keinen Pfennig Geld in der Taſche; er wußte wenig von dem Beruf, dem er ſich zuwenden wollte. Er hatte nur den inneren Drang, hinauszufliegen aus der Enge des Alltags, wollte ſich weiterbilden und dann Schriftſteller werden. Er wollte aber die Wirklichkeit ſtemmte ſich zunächſt gegen dieſe hochfliegenden Pläne. Herzog konnte ſich in Berlin nicht halten und mußte gedemütigt nach Hauſe zurückkehren. Wieder traf er bei den Elberfelder Farbenfabriken ein und verrichtete dort ſein Werk, ſchlecht und recht, ohne innere Freude und Anteilnahme, und nie vergaß er ſeine großen Ziele. Dann erſchien ſein Roman Rudolf Herzog „Frau Kunſt“ in der Frankfurter Zeitung; die ſtädtiſchen Bühnen von Elberfeld⸗Barmen brachten das Bühnenſtück„Protektion“ mit ſtarkem Erfolg zur Uraufführung— und Rudolf Herzog war er⸗ löſt. Er hatte ſich durchgeſetzt. Herzog kam wieder nach Berlin, und dieſes Mal wußte er, daß er auf dem richtigen Wege war. Er ſtudierte viel, er ſchrieb— Gedichte, Abhandlungen, Proſawerke— und bekam bald eine Redakteurſtellung an den Hamburger Neueſten Nachrichten. Dann ging er wieder zurück nach Berlin als Redakteur der Ber⸗ liner Neueſten Nachrichten, bis er ſo weit war, die Redakteurſtellung aufgeben und als freier Schrift⸗ ſteller leben zu können. Im Jahre 1911 ſiedelte Herzog nach Rheinbreitbach über, in die Obere Burg, die aus dem 15. Jahrhundert ſtammt und die er ſich als Wohnſitz erworben hatte. Inzwiſchen waren alle die vielen Romane ent⸗ ſtanden, die Herzogs Namen berühmt gemacht hat⸗ ten. Die„Wiskottens“, die Geſchichte eines Wupper⸗ taler Induſtriegeſchlechts,„Der Graf von Gleichen“, „Hanſeaten“, der Roman der deutſchen Seeſchiff⸗ fahrt,„Die vom Niederrhein“, eine Erzählung vom rheiniſchen Leben,„Das Lebenslied“, eine Art Selbſtbiographie,„Die Burgkinder“, ein Heimats⸗ roman voller Eindringlichkeit und Geradheit,„Die Stoltenkamps und ihre Frauen“, der Krupproman. Inzwiſchen waren auch einige ſeiner Dramen auf⸗ geführt worden und namentlich„Die Condottieri“, das Renaiſſancedrama Herzogs, fand bei ſeiner Karlsruher Uraufführung und auf vielen anderen Bühnen— in Berlin wurde das Stück mehr als hundertmal aufgeführt— ſtarken Widerhall. Kurz vor dem Weltkrieg erſchien der Roman„Das große Heimweh“, ein Niederſchlag der Erfahrungen, die Herzog auf ſeiner großen amerikaniſchen Vortrags⸗ reiſe über das Leben der Deutſchamerikaner ge⸗ ſammelt hatte. Bei Kriegsausbruch meldete ſich Herzog ſofort als Kriegsfreiwilliger, und er kam von einem Kriegs⸗ ſchauplatz zum anderen. Mit heißem Herzen erlebte der Dichter die erhebenden und erſchütternden Sta⸗ tionen des Krieges und legte alle ſeine Empfindun⸗ gen in vielen Kriegsgedichten nieder, die dazumal in der Heimat begeiſtert aufgenommen wurden. Kurz nach ſeiner Rückkehr aus dem Felde entſtand der Roman„Die Buben der Frau Opterberg“, und mit einiger Bitternis zieht er hier das Fazit des verlorenen Krieges.„Cornelius Vandervelts Ge⸗ fährtin“ gehört wieder zu jenen Romanen, die deut⸗ ſche Zeit⸗ und Wirtſchaftsgeſchichte beleuchten. Mit zwei Gaben beſchenkt der Dichter ſeinen Freundeskreis zu ſeinem ſechzigſten Geburtstag. Er hat ſeinen Lebensroman geſchrieben,„Wilde Jugend“, und Neſer Roman führt durch die Höhen und Ab⸗ gründe dieſes Dichterdaſeins; der Roman ſtellt ein Kulturbild dar, einen Querſchnitt durch die Ereig⸗ niſſe und Geſtalten, die dem Deutſchland der ver⸗ gangenen Jahrzehnte den Stempel aufdrückten.„Lied⸗ klang vom Lebensweg“ heißt die Gedichtſammlun in der Rudolf Herzog eine Auswahl ſeiner Lor gibt, ſeiner Balladen und ſeiner Kriegsgedichte, die einen Rückblick geben und gleichzeitig einen Ausblick in die Zukunft, in das ſiebente Jahrzehnt dieſes von Erfolg gekrönten Dichterlebens. St. F. Manuheimer Nationaltheater. In der geſtrigen Aufführung der„Luſtigen Weiber von Wind⸗ ſor“ gab es zwei Umbeſetzungen; eine gewollte und eine ungewollte. Sophie Karſt ſang die Partie der Frau Fluth mit all den Qualitäten ihrer geſang⸗ lichen und darſtelleriſchen Kunſt, die wir an ihr ſchätzen. Was tonlich noch leiſe Wünſche offen ließ, erſetzte ſie durch ihre immer wieder von neuem er⸗ quickende muſtkaliſche Begabung, ſodaß dieſe an ſich ſchon überaus dankbare Rolle auch durch Fräulein Karſt eine Verkörperung erfuhr, die der Geſamtvor⸗ ſtellung nur zu beſtem Vorteil gereichte. Die unge⸗ wollte Umbeſetzung betraf den Fenton, deſſen vor⸗ geſehener Träger Greverus infolge plötzlicher Er⸗ krankung durch Erwin Mäckel erſetzt werden mußte. Die betonte Gefühlslyrik dieſer von Nicolaß trotz ihrer Nebenſächlichkeit liebevoll ausgeſtatteten Geſangspartie fand in ihm einen freundlichen Dol⸗ metſcher. So rundete ſich auch dieſe Wiederholung des entzückendſten aller muſikaliſchen Luſtſpiele in⸗ nerlich und äußerlich ab. Der Beifall des ſehr gut beſuchten Hauſes war außerordentlich herzlich und von dankbaren Händen getragen. r. Hehndi Menuhin in Zürich. Das erſte Schwet⸗ zerkonzert, das das kaltforniſche Wunderkind in Zürich gab, reihte einen weiteren Erfolg in die Zahl ſeiner Triumphe. Die Tonhalle wurde vom Pu⸗ blikum direkt geſtürmt, und der kleine Künſtler durfte erſt nach einer Reihe von Zugaben das Po⸗ dium verlaſſen. Die Schweizer Preſſe rühmt die außergewöhnliche, einmalige Begabung des Dret⸗ zehnjährigen. Die„Bafler Nachrichten“ ſchreiben: „Ein Ton von einer Weichheit, wie ihn ſelbſt Kreisler in ſeinen innigſten Wiener Andachten nicht ſchöner formt.“ Die„Neue Züricher Zeitung“ nennt den Abend ein Ereignis, das Gelegenheit bot,„ein Naturwunder ſeltenſter Art anzuſtaunen.“ aN 4. Seite. Nr. 586 Nene Maunheimer Zeitung([Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 5. Dezember 1929 Die falſchen Fünfziger Mit dem 1. Dezember haben bekanntlich bie gel⸗ Ben Fünfzigpfennig⸗Stücke, von denen ſehr viele Falſchſtücke im Umlauf waren, ihre Gültigkeit verloren. Sie ſind nunmehr im allgemeinen Ver⸗ kehr als Zahlungsmittel nicht mehr zuläſſig, werden aber bis auf weiteres noch von den Reichs⸗ und Landeskaſſen angenommen. In den letzten Tagen ihres Daſeins haben die gelben Fünfziger, gegenüber den neuen weißen doch noch ein handliches Geldſtück, noch vielerlei Verwirrung angerichtet und manchen Aerger und Verdruß verurſacht. Jeder wollte ſie loswerden. Bei der Reichsbankhauptſtelle in Mannheim werden faſt täglich Falſchſtücke ver⸗ einnahmt— an einem Tage im November ſogar 35 Stück, an einigen anderen Stichtagen 14, 16 Stück uſw. Man darf daraus ſchließen, daß im ganzen Reich ſehr große Mengen von Falſchſtücken umlaufen. Von der Reichsbank werden die Falſchſtücke natur⸗ gemäß nicht erſetzt; ſie beantragt bezüglich der Falſch⸗ ſtücke lediglich ein Ermittlungsverfahren, das aller⸗ dings nur formellen Wert hat. Wer auf einem fal⸗ ſchen Fünfziger ſitzen geblieben iſt, tröſte ſich damit, eine nicht alltägliche Rarität zu beſitzen, die vielleicht 1 8 das Intereſſe der Münzenſammler finden wird. Einteilung des Schuljahres Zahlreiche Erörterungen in der Preſſe haben ſich in ben letzten Monaten mit der Einteilung des Schuljahres und der Ferienordnung für die Schulen beſchäftigt. Da die derzeitige Regelung des Schul⸗ jahrbeginns auf Vereinbarungen der Unterrichtsver⸗ waltungen beruht, die in den Jahren 1921 und 1922 unter der Führung des Reichsminiſteriums des In⸗ nern abgeſchloſſen wurden, hat der Reichs minti⸗ ſter des Innern in der letzten Sitzung des Aus⸗ ſchuſſes für das Unterrichtsweſen die genannten Fra⸗ gen zur Sprache gebracht. Im Aunſchluß daran hat er nunmehr in einem eingehenden Schreiben an die Unterrichtsverwaltungen eine Reihe von Geſichts⸗ punkten hervorgehoben, die bei der Feſtſetzung der Ferien und des Schuljahrbeginns Beachtung ver⸗ dienen. Der Miniſter hat auch die Abſicht dargetan, den ganzen Fragenkreis nach der erforderlichen Vor⸗ bereitung in einer Sitzung des Ausſchuſſes für das Unterrichtsweſen zur Erörterung zu ſtellen, damit hei einer etwaigen Neuordnung die notwendige Ein⸗ heitlichkeit für das ganze Reich gewahrt bleibt. Veranſtaltungen Ein wohlgelungener Rheiniſcher Abend im Cafaſö. „Denn einmal nur im Jahr iſt Karneval am Rhein“ und viele andere ſolcher Lieder ſang geſtern das zahlreich erſchtenene Publikum, bas ſich zu einem Rheiniſchen Abend im Cafaſz zuſammengefunden hatte. Die Kölner Stimmungskapelle unter der Leitung des Herrn Otto Geller hat es gut verſtanden, den Mannheimern, einen Vorboten des rheiniſchen Karnevals zu bringen. Die Ka⸗ pelle verſpricht ein gutes Stimmungsorcheſter für die kommenden Unterhaltungsabende„im Cafaſö“, zu ſein, ſie brachte es fertig, die Gäſte durch originelles Spiel bis zur ſpäten Abendſtunde zuſammenzuhalten. * Die Geſangsabteilung der Polizeibeamten Maan⸗ 3 vevanſtaltet am Sonnbag, 8. Dezember, nachmittags, m Mufenſcale des Roſengartens anläßlich ihres zehn⸗ jührigen Beſtehens ein Konzert. Als mitwirkende Künſtler wurden gewonnen: Fräulein Elſe Wießner, Opernfängerin vom Landestheater Gotha(Alt), Konzert⸗ meiſter und Solo⸗Harfeniſt Johannes Stegmann vom Nationaltheater Mannheim(Harfe) und Mufikdivektor Carl Bartoſſch(Begleitung der Geſänge). Die Leitung liegt in den Händen des Chormeiſters Karl Dürr. „ 23 Jahre Ortsgruppe Mannheim der Deutſchen Ge⸗ ſellſchaft zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten. Nach⸗ dem 25 Jahre ſeit Gründung der Ortsgruppe verfloſſen ind, lädt dieſe auf morgen Freitag abend in den großen Saal der Handelskammer, L I, 2, ein zu einem Rück⸗ blick auf die Tätigkeit der Ortsgruppe, verbunden mit einem Vortrag des Herrn Dr. Memels⸗ dorf f, Beigeordneter des Deutſchen Städtetags, Berlin: „Die Aufgaben der Städte bei der Bekämpfung der Ge⸗ ſchlechtskrankhetten.“ Das Thema und der bedeutende Red⸗ ner, hervorragender Kenner der Materie, und eine Rück⸗ ſchau auf ein Vierteljahrhundert gemeinnütziger Arbeit werden gewiß vlelſeitiges Intereſſe erregen. Gäſte ſind willkommen. Eintritt frei. e Maunheimer Hausfrauenbund E. B. Kommenden Samstog nachmittag im Goldſaal des Apollotheaters ge⸗ mittliche Stunden für Klein und Groß. Nikolaus kommt ſelbſt und bringt Hänſel und Gretel mit.(Weiteres An⸗ geige im Mittagsblatt). In ben letzten Tagen des November fand in Karlsruhe eine gut beſuchte Sitzung des Lan⸗ desausſchuſſes des Babiſchen Verkehrs⸗ verbandes ſtatt, der eine Sitzung des Geſamt⸗ vorſtandes vorausging. Eine beſonders eingehende Erörterung fand das Projekt der geplanten Fernkraftpoſten durch den Schwarzwald. Es wurde beſchloſſen, bei den zuſtändigen Stellen er⸗ neut dringliche Schritte zu unternehmen, um die Ausführung im Jahre 1930 zu ermöglichen. Die wei⸗ teren Wünſche betrafen die Ausdehnung dieſer Fahr⸗ ten nördlich bis und ab Heidelberg, ſüdlich bis und ab der Schweiz. Die jetzt vorgeſehenen vor⸗ läufigen Endpunkte ſind unter Berückſichtigung ge⸗ nügender Uebernachtungsgelegenheiten ſo gewählt, daß ſtrahlenförmig zugleich unmittelbare Anſchlüſſe mit regelmäßigen Kraftwagenlinien und Eiſenbahnen nach und von dem ganzen ſüblichen Schwarzwald ſowie nach Baſel, Albbruck und Waldshut geboten ſind. Für eine ſpätere Ausdehnung der Fernkraftpoſten iſt auch die Weiterführung an dem Rheinfall vorbei nach dem Bodenſee bereits erörtert worden. Für geſchloſſene Geſellſchaften werden ſchon im nächſten Jahre durchgehende Fahrtgelegenheiten mit Kraft⸗ wagen zwiſchen Heidelberg durch den Schwarzwald nach und von der Schweiz und nach und von Ober⸗ Aus dem Lande Muſikabend in Edingen * Edingen a.., 5. Dez. Die vor Jahresfriſt ins Leben gerufene Muſik⸗ Kapelle veranſtaltete am vergangenen Sonntag abend im Saale der ehemals Gräfl. von Oberndorff'ſchen Brauereiwirtſchaft eine Gründungsfeier. Der überraſchend gute Be⸗ ſuch dieſer Vevanſtaltung ließ erkennen, daß man der Kapelle unter der Leitung ihres Dirigenten Kolb allſeitiges Intereſſe entgegenbringt. Unter den dar⸗ gebotenen Muſtkſtücken ſind beſonders hervorzuheben die Ouvertüre zur Oper der„Kalif von Bagdad“ von Boieldieu, der„Aufzug der Stadtwache“, Charakter⸗ ſtück aus der Biedermeierzeit von Jeſſel,„Catell Va⸗ jpur“ aus der Operette die„Moderne Eva“ von Gil⸗ bert u. a. m. Die Kapelle erntete viel Anerkennung und Beifall für ihre bemerkenswerten, guten Leiſtun⸗ gen. Die vom Männergeſangperein„Sängerein⸗ heilt“ mit durchweg feſtem, ſtraffem Rhythmus zum Vortrag gebrachten Chöre„Waldesrauſchen“ von G. Rathgeber,„Hüttchen ſo traut“ von Wilh. Jung,„Nun leb wohl“ von Silcher und„Das deutſche Herz“ von Jul. Otto ſowie die vom Cäcilienverein in ſchönſter Weiſe vorgetragenen Lieder„Wenn die Abendglocken klangen“ von Kreutzer und die„Bergfreiheit“ von Meyer boten angenehme Abwechſlung und beſtärkten noch den guten Geſamteindruck des Konzerts. Kapellmeiſter Kolb ſtreifte in kurzen Zügen das Werden der Kapelle und dankte den Anweſenden für ihr zahlreiches Erſcheinen. Sein beſonderer Dank galt der Gymeinde verwaltung für die der Ka⸗ pelle zuteil gewordenen Unterſtützung. Bürgermeiſter Reinle als Vertreter der Gemeindeverwaltung be⸗ glückwünſchte die Kapelle zu dem Gebotenen und ſicherte ihr im Rahmen des Möglichen weitere Unter⸗ ſtützung der Gemeindeverwaltung zu. Nach dem von der Kapelle ſchneidig geſpielten Schlußmarſch„Heil Europa“ von Blon, mußte ſie ſich noch zu einer Drein⸗ gabe entſchließen, womit das Programm ſeine Ab. wicklung gefunden hatte. Der Abend war ein voller Erfolg für die Kapelle und ihres Dirigenten. Immer noch keine Aufklärung * Heidelberg, 5. Dez. Der Tod des Metzgers Reinbold aus Sandhauſen iſt immer noch nicht aufgeklärt. Die Braut und der Bruder des Toten, die unter Mordverdacht verhaftet worden waren, ſind wieder aus der Haft entlaſſen worden, da die Staatsanwaltſchaft den Verdacht nicht für ausrei⸗ chend hält. Die Braut des Reinbold behauptet, ihr Bräutigam habe wohl Selbſtmord begangen. Der Zadiſche Verkehrsfragen Mehrfach wurde größeres Entgegenkommen der Reichsbahn hinſichtlich der Zulaſſung von wirtſchaft⸗ lich begründeten neuen Kraftwagenlinien im Vor⸗ ort⸗ und im regionalen Verkehr gewünſcht. Ueber die Frage der Elektrifizierung der Bahnlinien in Baden befindet ſich eine Denkſchrift in Vorbereitung. Die Durchführung einer amtlichen Statiſttk des Fremdenverkehrs darf als geſichert gelten. Eine eingehende Behandlung fand die in dieſem Jahre be⸗ ſonders in Erſcheinung getretene Abwanderung der Deutſchen nach dem Auslande, die nur zum Teil durch einen Mehrbeſuch aus England und Ame⸗ rika ausgeglichen wurde, Hinſichtlich des Grenzverkehrs mit Frankreich wurde einmütig zum Ausdruck gebracht, daß man erneut und dringlich für einen Wegfall des Viſu m⸗ zwangs eintreten müſſe. Solange dies nicht er⸗ reicht ſei, ſollte die badiſche Regierung Son der⸗ erleichterungen für den Ausflugsverkehr nach Baden in weiteſtem Umfange gewähren. Bei der großen Bedeutung der Ferienſonderzüge von Nord⸗ und Weſtdeutſchland nach Baden wurde es ſehr be⸗ dauert, daß die Ermäßigung in dieſem Jahre nur 10 Prozent betrug, ſo daß die Benützung der Ferien⸗ ſonderzüge weſentlich nachgelaſſen hat. Der Badiſche Verkehrsverband tritt für eine Wiederherſtellung der Ermäßigungen in früherer Höhe ein und hat entſpre⸗ chende Schritte unternommen. r Patenſchaft für einen Kriegerfriebhof O Weinheim, 4. Dez. In der Generalverſamm⸗ lung der Ortsgruppe Weinheim des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge teilte Prof. Rohr ⸗ ſchneider mit, daß die Patenſchaftsfrage noch immer nicht gelöſt werden konnte. Die Aus⸗ geſtaltung des Friedhofes Parey⸗Tigny, der für Weinheim vorgeſehen war, überſteigt bei weitem die Mittel der Ortsgruppe, ſo daß nach einem andern Friedhof Umſchau gehalten werden muß. Man denkt jetzt an den kleineren Friedhof Nantillois bei Ver⸗ dun, wo auch Angehörige badiſcher Truppenteile ruhen. Doch muß auch hier erſt ein Koſtenvoranſchlag abgewartet werden. Die Ortsgruppe verfügt über einen Betrag von 2200 /, der die Grundlage für die Koſten für einen Patenfriedhof bildet. Gold⸗ und Silberfunde? * Oberwittſtabt,(Bez. Adelsheim), 4. Dez. Wie der„Tauber⸗ und Frankenbote“ meldet, wurden bei einer im nahen Schollhof vorgenommenen Grund⸗ bohrung in einer Tiefe von 19—20 Metern ver⸗ ſchiedene Metalle gefunden, die auf Silber bezw. Platin ſchließen laſſen. Auch wurde ein mit weißem Goldquarz vermiſchtes Metall zutage gefördert, das auf Gold ſchließen läßt. Von den Funden wurde eine Probe an das Geologiſche Inſtitut nach Heidel⸗ berg zur Unterſuchung eingeſandt. Freiburg im Film * Freiburg i. Br., 4. Dez. Vor geladenen Gäſten wurden geſtern Rohfilmaufnahmen von Frei⸗ burg und Umgebung gezeigt, die als Material für einen Werbefilm und Kulturfilm Freiburg i. Br. gedacht ſind. Die Aufnahmen geben ein treffliches Bild von den Sehenswürdigkeiten und dem Leben der Stadt. Neben den bekannten Bildern ſind auch recht gute Aufnahmen vom neuen Univerſitätsſtadion, vom Katholikentag und von den Internationalen Bergrennen auf dem Schauinsland dabei. Bilder vom Feldberg, vom Titiſee und anderen Gegenden des Hochſchwarzwaldes vervollſtändigen das Mate⸗ rial. Es iſt nicht zu zweifeln, daß aus ihm durch eine geſchickte Bildkompoſition ein guter Werbefilm entſtehen wird. * Konſtanz, 4. Dez. Der 48 Jahre alte geſchiedene Gelegenheitsarbeiter O. Frick, der ſich auf der Rheinbrücke überfahren ließ, war am Freitag zu drei Monaten Gefängnis veurteilt worden. Er trug in der Taſche einen Zettel bei ſich auf dem zu leſen war:„Wegen 76 Pfg. drei Monate Ge⸗ Vorfall iſt alſo vorläufig immer noch nicht aufgeklärt.] fängnis! Lebt wohl, auf Wiederſehen!“ Aus der Pfalz Opfer einer alten Uunſitte * Ludwigshafen, 5. Dez. Geſtern nachmittag zwi⸗ ſchen 4 und 5 Uhr fuhr ein Traktorendug mit vier Wagen von Maudach kommend durch die Mau⸗ dacherſtraße in Richtung Mundenheim. Während der Fahrt ſetzten ſich zwei ſechs Jahre alte Knaben von Maudach auf das Geſtänge zwiſchen dem zweiten und dem dritten Wagen. Zwiſchen Maudach und dem Schießhaus ſtürzte der eine der Knaben, Theodor Rittaler, ab und geriet unter die Räder des dritten Wagens. Er wurde derart verletzt, daß der Tod unmittelbar eintrat. Die Leiche wurde nach Maudach überführt. Am Freitag Prozeß Horländer Edenkoben, 4. Dez. Die endgültige Hauptver⸗ handlung gegen den früheren Berufsbürgermeiſter von Edenkoben, Horländer, nunmehr Rechts⸗ anwalt in Ludwigshafen, iſt für den 6. Dezember vor dem Amtsgericht Edenkoben anberaumt. Es handelt ſich bekanntlich um eine Privatklage von vier Edenkobener Bürgern, die Horländer des Separatis⸗ mus bezichtigt hatte. Am 7. Nov. war der Privat⸗ beklagte zur Verhandlung nicht erſchienen, weshalb das Gericht ſeinerzeit Vorführungsbefehl für die er⸗ neute Verhandlung erlaſſen hatte. Verhaftung eines lange geſuchten Schwindlers * Germersheim, 4. Dez. Ein gefährlicher und ge⸗ riſſener Hochſtapler und Betrüger, der ſchon lange Zeit in der ganzen Südpfalz und im benachbarten Baden ſein Unweſen trieb, Eugen Kuhn aus Sondernheim, genannt„Prinz Cuno“, konnte nun in Haßloch verhaftet und in das Amtsgerichts⸗ gefängnis Neuſtadt a. d. H. eingeliefert werden. Seine zahlreichen Gaunereien verübte er immer unter einem anderen Namen, ſodaß viele Einbrüche erſt jetzt ans Tageslicht kommen werden. Sein letz⸗ ter Streich war, daß er einem Schneidermeiſter aus Oberhauſen(Baden) einen Anzug abſchwindelte. . Wetter ⸗Nachrichten der VBadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe D 2152 See Luſt.„ Ses Wind bh. i Ss 888— Wetter un A S 80 Richt Stürke Wertheim 66 11 8 ftill heiter Köntgsſtuhl 71 138 1 8 lelcht 5 Karlsruhe 81 14 7 O leicht 7 Bad ⸗VBad 7 16 8 0 1„ Villingen 4 11 4 8 halbbedeckt Feldba. Hof 81 8 2 8 wa heiter Badenweil. 111 17 9 NO leich wolkenlos St. Blaſien 780 3 8 ſtill Nebel Bad. Dür h.—— 5 14 8 0 ſchwach heiter Mit erneut verſtärkter Energie liegt die norbd⸗ atlantiſche Depreſſion heute morgen nordweſtlich von Irland. Im Bereiche des neuen Schubes warmer Luft, ſind die Winde über faſt ganz England, der Bretagne und der franzöſiſchen Kanalküſte zur Stur⸗ mesſtärke angeſchwollen. Die Großwetterlage iſt wie bisher unverändert geblieben. Es wird die milde Witterung, die geſtern in Karlsruhe 9,5 Grad über Normalwerten liegende Temperaturen brachte, wei⸗ terdauern. Wetterausſichten für Freitag, 6. Dezember: Fort⸗ dauer des wechſelvollen, für die Jahreszeit außer⸗ ordentlich milden Weſtwetters. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Adein Pene J 20 30. 2 f 3. 8] dietor ⸗legel 30, 2 8. 5. Baſel 9,18 0 18 0 09.06 0 56 0 0 Schuſterinſe.45.390840 950.50 Manngeim 13.00 2% 21 cehl 1791657153 1˙76 Jagſtfeld 000,0, 00 600 080 Maxau.48.41(.508.28.59 Mannbein.00.002.010, 12218 Taub 1121 14119/1251, Kölv 142.201.861.4902 12 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— feuilleton: Dr. S. Kayſer Kommunalpolitik und Lokgles: Richard Schönfelder— Sport und Vermischtes: WIIIy Müller— Handelsteil! Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— 1 und geſchäftliche Mit ⸗ teilungen: Fakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Salkung G. m. b.., Mannheim R 1,—6 Die at oſiae 24 Roman von Reinhold Eichacker „Darf ich dann— ab und zu— mit Ihnen plan⸗ dern,— an Ihren Tiſch kommen?“ „Ja. Stets,“ ſagte ſie, ohne ſich zu beſinnen. Er hielt ihre Hände feſt, die er kurz drückte. Wie zwei dunkle Fragen ſtanden die Augen des Mannes vor ihr. „Dank!“ ſagte er leiſe und ging ſchnell zur Dtele. Erſt jetzt fiel ihr auf, wie die Kellner und Pagen um ihn herumſprangen. Wie ihm alles nachſah, als er in den Lift ſtieg, kühl, ernſt und unnahbar. Und dieſer Mann bat ſie um ihre Geſellſchaft. Wußte er überhaupt, wer ſie war? Erſt jetzt fiel ihr ein, daß ſtie ihm ihren Namen noch nicht genannt hatte.— Er wird den Portier gefragt haben. Sicher Van Heyden, der Diamantenkönig——l Und dieſe Begegnung. War das wirklich Zufall? Nur Zufall, nichts weiter? Was ſollte es ſonſt ſein? Ein Mann in dem Alter? „Ich werde noch abergläubiſch!“ dachte ſie tadelnd. „Und Thorleiv wird ſpotten.“ * Anders als Helga, begrüßte Frau Dina den Zu⸗ ſtrom der Fremden. Sie hatte gleich in den erſten Tagen eine neue Eroberung gemacht, die ihrer Eitel⸗ keit ſchmeichelte. Einen Grafen Scarlatti, der gleich⸗ zeitig mit van Heyden im Hotel eingetroffen war und offenbar Anſchluß ſuchte. Frau Dina verſtand ſich auf ſolche Männer. Außerdem war er ihr Typ. Oder einer der Typen. Sie liebte es nicht, ſich darauf feſtzulegen. Auf ſeden Fall war ihr Se rlati ſympathiſch. Er hatte Manieren, war ſchwarz, gut gewachſen, ſah feſch und geſund aus, und machte aus dem, was er von der Frau wünſchte, nicht erſt ein Geheimnis. Und dann war er Graf, das gab für ſie den Ausſchlag. Sie wählte die Männer letzt nicht nur für ſich, ſondern mehr gegen Helga. Ein Haß gegen Helga war in ihr gewachſen, von ſo zäher Leidenſchaft, daß ſie ſelbſt ſtaunte. Denn Dauer⸗ haftigkeit der Gefühle war nicht ihre Stärke. Es war der ſympathiſchſte Zug ihres Weſens, daß ſie ſich nichts vormachte. Daß ſie ſich kannte. Aber dieſer Haß blieb, und fraß ſich noch unge⸗ hemmt tiefer. Jeden Mann, den ſie begehrt hatte, hatte dies Mädchen ihr gleich fortgenommen. Spie⸗ lend, ganz ohne Mühe, gerade durch ihre Kühle, die nichts als ein Trick war. Das glaubte ſie ſtcher. Und jeden Mann hatte ſie dann ausgenutzt, toll ge⸗ macht zur Verzweiflung getrieben, und dann wegs⸗ geſtoßen. Paſcha, den Fürſten, Tattenbach. Alle nur Opfer. Näheres wußte Frau Dina nicht, aber die Phantaſie ſagte ihr alles. Sie kannte die Menſchen, und ſah hundert Dinge, die ſie kombinierte. Paſchas Geſchenke, ſein Schwärmen und Schmachten, das Bleiben des Fürſten, die Hochachtung, mit der er Helga behandelt. Dann Tattenbachs Abreiſe, Hals über Kopf, und ſein ſeltſamer Unfall.— Ohne den Zuſammenhang richtig zu wiſſen, ahnte ſte doch in⸗ ſtinktiv, mit dem Spürſinn der Feindſchaft, die Schuld der Rivalin an allem Geſchehen. Beleidigte Eitelkeit wurde in ihr zum Gefühl einer Pflicht, ſene Männer zu rächen; das eigene Geſchlecht von der Schuld los zu ſprechen, gemeinſame Sache mit Helga zu machen. Die in ihrem Hirn immer mehr Dämon wurde, ein Vampyr von Frau, wie ſie ihn aus den Filmen Amerikas kannte. Der Glaube und Haß in ihr war primitiv, aber gerade durch dieſe Naivi⸗ tät echt und gefährlich. Seit Tattenbachs Tod lauerte Frau Dina auf die Gelegenheit, Helga den tödlichen Streich zu verſetzen. (Mit den Waffen des Welbes, in deren Gebrauch ſie vom Leben geſchult war. Aus flüchtig hingeworfenen Worten, Scherzen, Andeutungen, wob ſie ein heim⸗ liches Netz der Verleumdung um Helga, zu dem ſte ſelbſt nur das Muſter entworfen. Die anderen ſpannen. Sie gab nur das Stichwort. Wenn einer am Ende den Urheber ſuchte, ſo griff er ins Leere. Das Märchen war da,— plötzlich da, und gewach⸗ ſen. Man mochte es leugnen, nur teilweiſe glauben, — es blieb unſichtbar, und war aus der Erinnerung nicht mehr zu ſtreichen. Auch Helga fühlte die kühlere Stimmung am Stammtiſch, doch war ſie zu ſehr mit ſich ſelber be⸗ ſchäftigt, als daß ſie dafür andere Gründe und Ur⸗ ſachen vermutet hätte, als ihre eigenen, die ſie ver⸗ ſtimmten. An Frau Dina, das„Weibchen“, wie Mor⸗ lan ſie nannte, dachte ſte in ihren Sorgen zuletzt. Die kleine Frau wirkte auf ſie nur erheiternd. Und außerdem war ſie von rührender Anhänglichkeit. Oft mehr, als ihr lieb war. Es ſchien ihr undankbar, die Schwärmerin noch durch Kühle zu kränken. Die Freundſchaft der beiden umworbenen Frauen blieb äußerlich herzlich. Nur Morlan glaubte, hellhörig, wie er war, ein⸗ mal eine Bemerkung aufgefangen zu haben, die ihn ſtutzig machte. Aber Frau Dina hatte das Geſpräch ſofort abgebrochen, al täuſchen, und ſprach nicht darüber Die Bitte des Grafen Scarlatt, ihn beim Stamm⸗ tiſch einzuführen, kam den Wünſchen Frau Dinas entgegen. Die Gelegenheit ergab ſich umſo zwang⸗ loſer, als die Tafelrunde ſowieſo in den letzten Ta⸗ gen ein ganz anderes Geſicht erhalten hatte. Auch Helga Solani hatte in Herrn van Heyden einen neuen Verehrer gefunden. Da kam ihr der gräfliche Trumpf wie gerufen. Es ergab ſich von ſelbſt, daß der Graf öfter neben van Heyden ſaß, und mit ihm ins Geſpräch kam. Scarlati war weltgewandt und vielbereiſt. Weun man auch nicht recht erfuhr, wovon er lebte. Daß. er nicht den Platz neben Helga erwiſchte, vermochte Frau Dina geſchickt zu verhüten. Sie gab zu ver⸗ ſtehen, daß er ihr gehörte, und man war gewöhnt, das hier zu reſpektieren. er herankam. Er konnte ſich Die Stunden des Alleinſeins mit threm Verehrer benutzte Frau Dina, um ihn gegen Helga Solant zu hetzen. Ste merkte es in ihrer Kindlichkeit nicht, daß ſie dadurch nur ſein Intereſſe erweckte, und daß er ſelbſt jede Gelegenheit ſuchte, von Helga zu ſpre⸗ chen. Sie hielt es für Feindſchaft, wenn er jeden Schritt der Rivalin verfolgte und ſie und den 5. länder in ſein Geſpräch zog, wo er es nur konnte. Zu ihr ſprach er auch über Helga nur ſpöttiſch er reizte ſie dadurch zu offenem Angriff und wußte ſeyr bald über alles Beſcheid, was ihn intereſſterte. Selten nur fiel es Frau Dina auf, wie ſcharf er urteilte, und wie genau er den ganzen Tiſch prüfte. „Wenn du kein Graf wärſt, mein lieber Scar⸗ lati,“ ſagte ſte einmal,„dann könnteſt du eigentlich Filmdetektiv ſein. Wenn man dich beobachtet, wie du ſo ſitzeſt und alles belauerſt,— dein ſcharfes Profil, deine kritiſchen Augen.— Wirklich,— wenn ich ein Verbrecher wäre, würde ich Angſt haben, vor dieſen Augen.“ Er ſah ſte raſch an, unwirſch, prüfend, faſt dro⸗ hend. Dann lachte er luſtig. „Alſo Angſt haſt du, mein Dummchen? Sogar vor den Augen? Auch fetzt noch?“ Er küßte ſte auf ihren Hals, auf die Schultern „Ja, Angſt!“ ſagte ſie, und ſchmiegte ſich gleich⸗ zeitig in ſeine Arme.„Siehſt du, jetzt haſt du die lieben Augen— ſo heiß, ſo verzehrend—1 Könnteſt du ſolche Augen auch der Solani machen? Du wenn ſie dich toll macht—! Er zog ſie an ſich, ſo daß ſie den ſpöttiſchen Zug ſeiner Lippen nicht auffangen konnte. „Der Backfiſch Solani, und du,— eine Frau eine Frau, die ſich auskennt! Bin ſch ein Primaner?“ „Ach, du!“ Sie war glücklich.— „Siehſt du,— das habe ich gleich gefühlt, als ich dich ſah. Du biſt ſtark und männlich. Dich kann man nicht gängeln.“ Sie legte den nackten Arm um ſeinen Nacken.—„Wenn ich nur wüßte, wovon die Frau lebt!“ meinte ſie in Gedanken. „Wer?“ (Fortſetzung folgt) * 5 15 — Beim trauten Lampenſchimmer im ſtillen Kämmerlein hör' ich ein leiſes Pochen au unſerm Fenſterlein. Mir wird es bang zu Mute mein Herze pocht ſo ſchnell herein tritt zu der Türe Knecht Ruprecht, der alte Geſell. Mit langem weißen Barte die Rute in der Hand, mit einem Sack beladen vom Chriſtkindchen geſandt. Ob ich recht brav geweſen, die Eltern nie gekränkt und in der Schule fleißtg, Dann wüßpde ich beſchenkt. Ich gab auf alle Fragen Antwort wie er erſehnt zum Nachbar tat die Rute er tragen mir ließ er das Säckchen ſtehn. reb M. Mai Sen qui Der Heiner war mein Freund, aber auch mein gang richtiger. Wir wollten uns ſpäter einmal hei⸗ raten, aber leider weiß ich ſchon jetzt nicht mehr wo er iſt, denn ſeine Eltern ſind von Mannheim fort⸗ gezogen und was ich von ihm erzählen will, liegt alles weit zurück. Alſo der Heiner.— Er war klein und dick und hatte zum Spielen immer denſelben roten Sweater und die blauen Hoſen an. Die waren aber nicht ſo langweilig blau wie zum Beiſpiel mein Sonntags⸗ kleid. Seine Mutter hatte ſie ſchon ſo oft geflickt, und jeder Flicken war ein bißchen anders blau. Unter ſeinem Schutz konnte man ſo recht alle Dummheiten begehen. Ladentüren aufwerfen, die Leute herausklingeln und vieles, was ich aus Sorge vor Nachahmung hier nicht ſchreiben möchte. Ganz toll trieben wir es im Winter auf der Eisbahn, wo wir dann, jedes mit einem Schlittſchuh die Leute umzurennen verſuchten. Beſonders die Anfänger übten eine große Anziehung auf uns aus. Es wurde viel geſchimpft, aber Spaß hat's uns gemacht. Eigentlich war nur der Heiner dran ſchuld, denn er ordnete an und ich machte halt, aus lauter Bewun⸗ derung für ihn, mit. Nur beim Klicker ⸗ Spiel drückte ich mich. Er konnte ſo gut beſchummeln, daß man es gar nicht merkte. Auch nahm er mir immer meine guten Steinklicker ab, und gab mir dafür ſeine zerbroche⸗ nen und wieder zuſammengeklebten Lehmklicker, die beim nächſten Auſprall doch wieder in hundert Stücke zerflogen. Meine Vorſicht ärgerte ihn. Eines Tages zeigte er mir eine Handvoll ſchöner, neuer, bunter Steinklicker. Die reizten mein Ver⸗ langen und ich ließ mich überreden mitzuſpielen. Nun ereignete ſich etwas, das uns nie mehr gut Freund werden ließ. Raſch bückt er ſich, nimmt alle Kugeln weg und ſpringt mit ſeinem Raub trium⸗ phierend fort. Ich laut ſchreiend hinterdrein. Da taucht ein Schutzmann auf und der Dieb muß an ihm vorbei. Achl jetzt wird er eingeſperrt, dachte ich, und ſchrie in einem fort:„Mei Klicker, der hott' mei' Klicker giſchtohlelll!“ Jetzt iſt er beim Schutz⸗ mann, jetzt muß er ihn faſſen. Nichts von allem geſchieht. Stolz geht der Behelmte vorbei und ich bleibe ſprachlos ſtehen. Iſt ſo etwas möglich?! Von Heiner ſah ich nur noch den roten Sweater leuchten, und das iſt die letzte Erinnerung an ihn. Ella. Moueiſun Es war einmal ein König. Der lebte mit ſeiner Frau und ſeiner einzigen Tochter glücklich und zu⸗ frieden. Eines Tages herrſchte große Aufregung im Schloſſe. Die Königstochter war verſchwunden. Die ganze Schloßherrſchaft ging auf die Suche. Der König ließ ſeine Untertanen nichts davon wiſſen. Er dachte, er wolle ſie mit ſeinen Dienern ſchon finden.. Als aber Jahre vergingen, und er ſie noch nicht gefunden hatte, ſagte er zu ſeinem Volke:„Wer die Königstochter findet, bekommt ſie zur Frau und wird Nachfolger von mir.“ Es ſuchten faſt alle Männer, darunter waren auch zwei Brüder. Der eine war ein Schneider, der andere ein 0 Als ſie nun ſo ingen, hörten ſie einen Löwen brüllen. 5 Sie 1 5 hin und fanden eine große Höhle. Der Löwe hatte etwas vor ſich liegen, das regte ſich nicht mehr. Sie erkannten die Königstochter. Der Schu⸗ ſter kämpfte mit dem Löwen und ſchlug ihn tot. Er ſtach ihm das eine Auge aus, wickelte es in ein Tuch und ſteckte es ein. Er war aber ſchwer verwundet, ſo⸗ daß er nicht gleich heimkehren konnte. Der Schneider packte die Königstochter und trug ſte auf das Schloß. Er erzählte, er hätte ſte einem Löwen entriſſen und hätte den Löwen totgeſchlagen. Es war große Freude im Schloß; denn die Prin⸗ zeſſin war wieder zum Bewußtſein gekommen. Die Hochzeit wurde gleich auf den nächſten Tag feſtgeſetzt. Unterdeſſen kam auch der Schuſter nach Hauſe. Er ging auf das Schloß und ſagte:„Ich habe die Prin⸗ zeſſin gerettet; hier als Wahrzeichen das Auge des Löwen!“„Das wird jetzt doch zu bunt!“ rief der König. Vorhin war einer da, der angab, er hätte die Prinzeſſin gerettet.„Jetzt müſſen wir loſen!“ riet der König, und er nahm einen zinnernen und einen goldenen Becher und warf in jeden ein Los. Der Schneider griff gierig nach dem goldenen Becher, und dem Schuſter blieb das Los in dem zinnernen. Aber welche Enttäuſchung erlebte der Schneider, denn er hatte das falſche Los gezogen.. Und der Schuſter wurde, wie es ihm gebührte, Ge⸗ mahl der Prinzeſſin. Sie lebten nun glücklich und zufrieden bis an ihr Ende. Gertrud St., 1 Jahre. aul können. Anſchluß an die Aufgabe bringen werden. das iſt, wie Ihr wißt, die Frage unſerer Preisaufgabe, die Ihr beantworten ſollt. Es ſind ſchon viele Briefe bei uns eingegangen, und wir freuen uns, daß Ihr alle ſo ſelbſtändig dabei verfahrt. Am 16. Dezember müſſen alle Briefe in unſeren händen ſein, deshalb macht Euch daran, wenn Ihr kuch nicht ſchon an unſerer Preisaufgabe beteiligt habt. nicht, Euer Alter anzugeben, damit wir die Derteilung der 16 Preiſe richtig vornehmen Wir haben aber auch noch etwas anderes mit der Aufgabe, die wir Euch geſtellt haben; wir wollen es noch nicht verraten, aber viele von Euch, und vor allem Eure Eltern, werden noch eine ganz beſondere Freude mit dem haben, was wir im Weihnachten iſt nicht mehr ferne, aber vergeßt nicht, daß der 16. Dezember noch näher ift! Nuuu Mumuſ aui Juilùnoy Vergeßt dais Ni ol uuns Morgen iſt Nikolaustag. Heiter, aber doch angſterfüllt, ſehen wir Kinder dem Feſt entgegen. Alle Geſpräche der Kinder beziehen ſich nur noch auf den Nikolaus. Auch ich freue mich, daß der Nikolaus bald kommt. Geſtern abend, als ich zu Bette ging, zeigte mir meine Mutter ein fein gemaltes Bildchen vom Nikolaus im Winterwald. Wie entzückt war ich davon! Ich hatte eine ſo unbeſchreibliche Freude daran, daß ich es Euch allen gerne erzählen möchte. Tiefe Stille herrſcht ringsom. Im Talgrunde bie⸗ gen vereinzelte Bauernhöfe, in denen noch hie und da ein Licht brennt. Im Hintergrunde ſind tlef verſchneite Berge. Aber im Schein der Sterne flimmert der Schnee wie lauter Silber. Tiefblauer Nachthimmel, mit Sternen überſät, welche der Mond als Vorbote geſchickt hat, iſt ausgebreitet. Es üſt die vechte Weihnachtsſtimmung. In dieſer feierlichen Stille ſchreitet Sawkt Nikolaus aus dem Walde heraus. Gedrückt von der ſchweren Laſt, aber doch mit einem heiteren Geſichte, ſtapft er in dem Schnee dahin und zieht einen Schlitten hinter ſich her. Ein Weihnachtsbäumchen iſt darauf ge⸗ bunden. Ob er dieſes wohl einem armen Kinde bringt, das eltern⸗ oder gar heimatlos iſt? Knecht Ruprecht iſt mit einem Pelzmantel umhüllt und hat eine pelzverbrämte Mütze auf ſeinem ehrwürdigen Haupte. Geſtützt auf einem Stocke und an den Händen dicke Pelzhandſchuhe, in denen er für ge⸗ eignete Zwecke eine Rute trägt, geht er dahin. Der alte Mann hat einen ſilbergrauen Bart, welcher bis zur Bruſt herabwallt. Auf denn Rücken trägt er einen rieſengroßen Sack, aber leider zugebunden, und nichts für Vorwitznäschen. Knecht Ruprecht hat bald die Häuſer erreicht. Eine verlaſſene Hütte, die ſich von den übrigen beſonders abhebt, bildet ſein Ziel. Schweigend ſtellt er in Chriſtbäumchen auf den Feuſterſims. Leuch⸗ dende Blauaugen eines elternloſen Kindes blicken ihm dankerfüllt nach. Natürlich hat er nicht ver⸗ geſſen, einen Teil ſeines großen Sackes auszuleeren. Noch viele andere Kinder hat Sankt Nikolaus zu beſuchen, was werden dieſe machen? Werde auch ich braw genug geweſen ſein, daß mich der Nikolaus nicht vergißt. M. F In mene e Nolbiueqvſ u fla Bei einem Spaziergang von Hochhaufen aus, be⸗ ſuchte ich die Nobburgahöhle, und nun will ich davon Euch etwas erzählen. An einem Sonntagnachmittag bin ich mit meiner Tante nach der Notburgahöhle gegangen. Es iſt dahin ein weiter Weg. Wir ſind den Neckar an den Wieſen entlang gegangen. Die Wieſen waren ſehr breit, da und dort waren auch Brenneſſeln. Aber bis jetzt nur vereinzelte. Der Weg wurde langſam ſchmäler und ſchmäler, jetzt war der ganze Weg mit Brenneſſeln überſät. Als der Weg nun ganz ſchmal war, bin ich auch öfters hingefallen, aber gleich bin ich wieder auf⸗ geſtanden, denn es war nicht ſchlimm. Oft geriet ich dabei auch in Brenneſſeln. i Endlich waren wir an der Notburgahöhle an⸗ gelangt. An der Stelle, wo die Höhle ſich befindet, iſt der Weg ganz eng. Auf ber einen Selte fließt der Neckar, auf der andern ſteigen große Felſen auf. Die Höhle iſt ganz klein. Ich hatte ſie mir größer vorgeſtellt. Nur noch ein kleines Stück konnte man in die Höhle ſehen, denn große Felſen waren herunter⸗ gefallen und füllten ſie teilweſſe aus. Es war noch ſo was ähnliches da wie ein Tiſch und eine Bank. Aber die heruntergefallenen Felsſtücke haben es zertruimmert, und nur noch weniges erinnert uns an die Wohnung der Notburga. Wenn jemand von Euch die ſchöne Sage von der Notburga nicht kennt, ſo ſoll er ſie ſich bald erzählen laſſen. Erika., 9 Jahre. Aluiunß elub ds Als ich noch in der Volksſchule war, follte ich einmal ein ſehr wichtiges Schreiben dem Herrn Oberlehrer bringen. Ich war in der erſten Klaſſe, und ich hielt einen anderen Lehrer, der einen Bart hatte, für den Oberlehrer. Ich nahm den Zettel und ging ans Oberlehrer⸗ zimmer. Dort blopfte ich an und ſogleich erſchlen der Oberlehrer, der keinen Bart hatte. Ich fragte nach dem Oberlehrer. Dieſer erwiderte, er ſet es ſelbſt. Ich ließ mich jedoch nicht von meinem Glauben abbringen und ſagten„Der Herr Ober⸗ lehrer hat la einen Bartl“ Da lachte er und ſagte, er hätte ihn ſich ſchneiden laſſen. Ich beharrte jedoch feſt bei meiner Meinung umd hielt den Zettel krampfhaft in den Händen. Während dieſes Zwiegeſprächs hatten ſich mehrere Lehrepinnen um mich verſammelt, die in ein ſchal⸗ lendes Gelächter ausbrachen. Bald wußten ſie mich von der Wahrheit zu überzeugen, und ich mußte, wenn auch zweifelnd, den Zettel dem Oberlehrer ohne Bart geben. Käte St.(14 Jahre). Von dem Haupteingang des abgebrannten Schloß⸗ flügels in Mannheim ſieht man das Tor des katho⸗ liſchen Friedhofs, der am anderen Ende der Stadt liegt. An beiden Toren brennt in den heiligen Nächten eine helle Flamme; wer aber an dem einen oder dem anderen ſteht, ſieht nicht das dortige, ſondern nur das entegengeſetzte Feuer. Ferner ſpukt in den Straßen Mannheims ein großes Pferd, der„Trappgaul“ genannt, wel⸗ ches ſchon viele Leute ſtundenlang irre geführt hat; am Kirchhoftor verſchwand es. ö Wenn der Mond ſein Leichengeſicht verbarg, Und die Stadt biegt ſchwarz und ſtill wie im Sarg, Dann zeigt ſich am halb zertrümmerten Schloß Glutbſpeiend ein wildes, ein rieſiges Roß. Trip⸗trapp, tripp⸗krapp, Das iſt des Satans hölliſcher Rapp. 6 fñn:. ͤ ͤßßß ü ðè uñßßßßßßß.— Zur Erklärung: Der katholiſche Friedhof befand ch früher auf dem Gebiet der heutigen Quadrate 2 und K 3.— Im September 1795 hatten die Franzoſen die Stadt Mannheim beſetzt; daraufhin rückte der öſterreichiſche General Wurmſer vor Mannheim, belagerte die Feſtung und ließ in der Nacht vom 20. zum 21. November über 1400 Bom⸗ ben in die Stadt werfen. Das Opernhaus und das Ballhaus im linken Schloßflügel gingen dabei in Flammen auf. Wenn alſo oben vom Haupteingang des abgebrannten Schloßflügels geſprochen wird, ſo iſt damit der Durchgang beim Landgericht gemeint. W. Sgd. Es war einmal ein König, welcher zwei ſchöne Königskinder hatte. Ste ſplelten gerne in ſeinem großen Walde. Eines Tages kamen ſie nicht mehr nach Haus. Da ſchickte der König ſeine Diener in den Wald, ſie zu ſuchen. Aber keiner kam zurück. Nun wollte niemand mehr in den Wald. Da gab der König kund, daß er denfenigen reich belohnen würde, der ſeine Kinder und Diener wieder finden würde und es kamen zwel Jäger, welche in den Wald gehen wollten. Der erſte hieß Hans, der andere Fritz. Der König gab jedem ein Gewehr und ſie gingen. Sie kamen an ein Häuslein. Hans ging hin und machte die Türe auf und ſah weiße Mäuſe herum⸗ ſpringen. Er ging hinein und die Türe fiel hinter ihm zu. Drinnen war eine alte Hexe. Als ſie ihn ſah, nahm ſie ihren Zauberſtab und verzauberte Hans in ein weißes Mäuslein. Als es Fritz draußen langwetlig wurde, ging er auch hinein. Da die Hexe ihn erblickte, wollte ſte ihn auch verzaubern. Aber er nahm ſein Gewehr und ſchoß nach ihr. Sie wich ein Schritt zurück, obwohl die Kugel wieder von ihrem Körper ab⸗ ppallte. Er ſchoß woch einmal und ein drittes Malz aber es nützte nichts, denn die Kugeln prallten zurück. Da riß er drei Bleiknöpfe von ſeinem An⸗ zuge ab und ſchoß damit. Als ſte die Hexe trafen, prallten ſte nicht zurück, ſondern fuhren in ihren Leib. Sie fiel um und ward ohnmächtig. Fritz nahm den Zauberſtab der Hexe und berührte eines der weißen Mäuslein. Auf einmal wurde aus dteſem ein Diener des Königs. Nun erlöſte Fritz noch alle die verzauberten Diener, unter dieſen waren auch Hans und die beiden Königskinder. Die Freude war groß. Sie feſſelten die Hexe, die ktmmer noch ohnmächtig war, mit Schnüren und Ketten und trugen ſie zum König. Hans und Fritz führten die Königskinder. Der König ſtand ſchon ungeduldig am Waldes⸗ rande und ſpähte hinein. Er getraute ſich aber nicht hineinzugehen. Auf einmal ſah er ſie alle kommen. Er freute ſich ſehr, ſte wiederzuſehen, denn er hatte ſchon alle Hoffnung aufgegeben, ſte wieder lebend zu erblicken. Jetzt erzählten ſie alles, waz ſie geſehen hatten. Nun wurde die Hexe verbrannt. Die beiden Jäger wollten ihren Lohn. Der König gab jedem einen Sack voll Gold und ſie waren zufrieden und gingen ganz glücklich wieder fort. Der König war auch froh, daß er ſeine Kinder wieder hatte. Annemarie K. 11 VBeeia f bor ſluu Alle Rätſeleinſender mögen ſich etwas gebubden. Der Vorrat iſt zlemlich groß, ſo daß nicht alle auf einmal aufgenommen werden können. Es wird aber keines vergeſſen werden.— Gertrud Sch., Kurt., Eltſabeth., Hans H Bitte geduldet Euch bis zu den Weihnachts⸗ und Januarnummern. N Hans.: Dein Wunſch, die Zettung ſolle alle acht Tage erſcheinen, iſt lelder nicht durchführbar. So ein bißchen zappeln und ſich vorfreuen, kſt doch auch ſehr ſchön, gelt? Herzlichen Gruß! f ure Tante Lieſel. * No alnuba Buchſtabenrätſel Regen— hema— Kent— Viebig— Tante — Gruß— Ohr— Retter— Jahr— Bole Lachs— Hobel— Körper. 5 In ledem der obigen Wörter iſt ein beſtimmter Buchſtabe zu ſtreichen und durch einen anderen ſo zu eyſetzen, daß 13 Namen bekannter Männer ent⸗ ſtehen. Die neuen Buchſtaben ergeben in der rich⸗ tigen Folge geleſen Vor⸗ und Zunamen eines Nordpolforſchers. M. B Baum⸗Kapfelrätſel In fedem Satz iſt ein Baumname enthalten. Wer findet die Namen? 1. Er iſt ſehr erſchrocken. 2. Er betrauert letzt noch ſeine gute Tante. 8. Kannſt du mir ſagen, wieviel Uhr es iſt. 4. Bubi, gell Mannheim iſt doch auch eine rechb ſchöne Stadt. 5. Auf dem Lande iſt es ſchön. 6. Ludwig's Zeugnis iſt gut ausgefallen. Rätſel Mit 3 auf bem Dache Mit R an der Tür. Mit S auf dem Briefe Mit Sp oft vor dir. Johanna Wöhle(11 Jahre). * * Im Frühling öltthe ich, im Sommer kühl ich dich, im Heybſt ernähr' ich dich, 2 im Winter wärm' ich dich? A (unuogz) 6 Nach welchen Bergen ſehnen ſich die Wanderer? ue basggech ue pozg Wer verdient Geld im Handumdrehen. eee daa 08 444346 Auflöfung bes Zahlenguadrates 4 45, 41 aus voriger Nummer 42 47 46 Frankfurter Allgemeine Erhöhte Unterbilanz Frankfurt, 5. Dez.(Eig. Dr.) Der Status der Frankfurter Allgemeinen Verſiche⸗ pungs⸗AG. wird nach unſeren Informationen erſt am Freitag nachmittag veröffentlicht. Heute findet die letzte Sitzung der Auſſichtskommiſſion und des Vorſtandes über einige Bewertungsfragen und über die endgültige Feſtlegung des Ziffern bildes ſtatt. Gleichzeitig mit der Statusveröfſentlichung ergeht die Einladung zu der Gläubigervollverſammlung, die für Mitte Januar in Ausſicht genommen iſt. Inzwiſchen wird, trotz des Widerſpruchs der Frankfurter Bankiergläubiger⸗ gruppe, ein vorläufiger Gläubigerausſchuß von wahrſcheinlich 7 Mitgliedern durch je einen Vertreter der verſchiedenen Gläubigergruppen gebildet. Diesbezügliche Verhandlungen über die Beſetzung durch die Inlands⸗ und Auslandsgläubiger, erfolgen Ende dieſer und in der näch⸗ ſbhen Woche. Wie wir weiter erfahren, hat ſich der neue Status gegen die bisherige Verluſtſchätzung von ca. 20 Mill. we⸗ ſentlich verſchlechtert. Die Unterbilanz wird ſich auf der Höhe von 30 Miel l. 4, eher aber noch bedeutend darüber bewegen. Es beſteht dabei nur die Chance für die Gläubiger, daß man den Kaufpreis der Allianz noch unver⸗ ändert mit 15 Mill.„ einſetzen wird, da der endgültige Kaufpreis noch nicht von dem vereinbarten Schiedsgericht feſtgeſetzt iſt, aber als höher erwartet wird. Das noch aus⸗ ſtehende Schiedsgerichtsurteil iſt wohl auch der theoretiſche Grund dafür, daß die Verwaltung von der Einberufung einer ab. GV. mit der Mitteilung gemäß 8 240 HGB. Abſtand nahm. * Vor dem Vergleichsverfahren der Helios Rückverfiche⸗ rungs⸗AG., Frankfurt a. M.(Eig. Dr.) In Sachen des Vergleichsverfahrens dieſer, zum Konzern der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs⸗AG. gehörenden Geſellſchaft er⸗ fahren wir, daß der Antrag auf Eröffnung des Verfahrens 3. Zt. der Induſtrie⸗ und Handelskammer zur Befürwor⸗ tung vorliegt. Man erwartet von dieſer Seite keine Schwierigkeiten, ſo daß von Gerichtswegen vorausſichtlich Ende dieſer Woche dem Antrag auf Eröffnung des gericht⸗ lichen Vergleichsverfahrens ſtattgegeben wird. Die Oppo⸗ ſtttonsgruppe hat nunmehr, wie wir weiter verneh⸗ men, auch dem Vergleich zugeſtimmt, während ſie urſprünglich Konkurs beantragen wollte. Die ausländiſchen Gläubiger haben bis auf zwei Firmen mit geringen For⸗ derungen gleichfalls zugeſtimmt. Die ao. GV. am nächſten Montag wird den Situattionsbericht entgegennehmen, ſowie über Liquidation und verſchiedene Anträge der Oppoſition zu beſchließen haben. Nene Zinsſätze der Seehandlung.(Eig. Dr.). Die Seehandlung folgte entſprechend der Geldmarktlage mit ihren Sätzen nunmehr denen des offenen Marktes. Sie hat in einem Rundſchreiben ihren Banken⸗ und Bankier⸗ kunden mitgeteilt, daß der Satz für Geld von 1 Monat oder von Medio über Ultimo hinaus, das feſtgegeben wird, von 7% auf 8 v. H. erhöht wird. Der Satz für 2 Monats⸗ geld bleibt unverändert 8 v. H. Dagegen wird der Satz von 3 Monatsgeld von 8½ auf 8 v. H. ermäßigt. * Zahlungseinſtetlung der Bankſirma Heinrich Emden . Co., Berlin⸗Frankfurt a. M. Die ſeit 1875 beſtehende Bankfirma Heinrich Emden u. Co., Berlin⸗Frankfnet a.., hat ſich an ihre Gläubiger gewandt und ſtellt einen Vergleichsantrag. Die Firma hat, wie ſie mitteilt, alle Sanierungs möglichkeiten erſchöpft. Unregelmäßigkeiten ſind nicht vorgekommen und Werbeengagements laufen nicht. Der Vergleichsvorſchlag geht zunächſt auf 30 v. H. und Barauszahlung der Gläubiger bis zu 100 Mark. * Eröffnung des Konkursverfahrens bei Sick nu. Co., Hamburg. Gegen die Bankkommandite Sick u. Co. Ham⸗ burg iſt jetzt das Konkursverfahren eröffnet worden. Zu dem 1 8 mitgeteilten Status meldet das Berliner Taigbl. noch, daß die Höhe der Quote natürlich davon ab⸗ hängig ſein wird, welche Eingänge aus den 200 Debitoren⸗ konten zu erwarten ſind. Die Anſprüche der Sächſiſchen Staatsbank betragen 1043 790, wovon 791 959/ geſichert erſcheinen. Forderungen der Deutſchen Bank und der Nordiſchen Bank in Höhe von 245 200 und 200 280/ ſind durch Depots gedeckt. ) Bankzuſammenbruch in Treyſar.(Eig. Dr.) Die Inhaber des„Bankgeſchäftes Hans und Paul Her⸗ mann in Treyſar haben ſich nach Unterſchlagung größerer Depoſiten uſw. am 4. Dez. der Staatsan⸗ waltſchaft Marburg freiwillig geſtellt und ſind ihrem Wunſch entſprechend in Haft behalten worden. Nach ihren Angaben haben ſie depontierte Wertpapiere in 5 88 von 155 000 R. 8 und 145 Die neuen Differenzen in 55 Suthwielicaft Am den Abſchluß einer Arbeitsgemeinſchaft Das Scheitern der Verhandlungen zwiſchen der Deutſchen Tuchkon vention und den vier Großabnehmerverbänden wurde vielfach mit Ueberraſchung aufgenommen, da man glaubte, daß in den weſentlichſten Punkten bereits Uebereinſtimmung geherrſcht habe. Eine bevorſtehende Einigung hat man daher für ge⸗ ſichert gehalten. Die Großnabnehmerverbände betonen, daß ſie ſich be⸗ reits erklärt hatten, die neuen Verkaufs⸗, Lieferungs⸗ und Zahlungsbedingungen der Deutſchen Tuchkonvention als bindend anzuſehen und zwar für eine Zeitdauer von fünf Saiſons. Auch ſei man bereit gewefen, eine weitgehende Verſtändigung über drei Gegenforderungen der deutſchen Tuchkonvention anzubahnen, über die die Mit⸗ glieder der Abnehmerverbände bisher noch keine Ent⸗ ſchließung gefaßt hatten. Die Abnehmerverbände betonen nun, daß bei ihnen von vornherein die Annahme der neuen Bedingungen an die gleichzeitig zu ſchaffende Arbeitsgemein⸗ ſchaft zwiſchen der Tuchkonvention und den Abnehmerver⸗ bänden geknüpft geweſen ſei. Die Vertreter der deutſchen Tuchkonvention erklärten jedoch in den letzten Verhandlun⸗ gen, daß zur Zeit keine Ausſicht beſtehe, die Zuſtim⸗ mung ihrer Mitglieder zu dem von den Abnehmerverbän⸗ den geforderten Arbeitsübereinkommen zu er⸗ langen. Das Scheitern dieſer Einigungsverhandlungen iſt vom Standpunkt der geſamten Tuchwirtſchaft aus geſehen, zu bedauern. Damit beſteht ein Unſicherheitsfaktor in der geſamten Tuchwirtſchaft auf unbeſtimmte Zeit fort, der nun ſchon ſeit etwa 2 Jahren anhält. Denn ſeit der Kündi⸗ gung des urſprünglichen Vertragsabkommens, alſo ſeit Mitte März 1927, laufen nun ſchon die Einigungsverhand⸗ lungen. Nachdem ſie ſeinerzeit in Dresden geſcheitert waren, gelang es zunächſt(und zwar gegen Ende Juli 1929) zu einem vorläufigen Abkommen zu kommen. Die end⸗ gültige Regelung ſollte erſt in dieſem Herbſt erzielt wer⸗ den. Ende Oktober fanden derartige Beſprechungen ſtat: und zwar über die Feſtlegung der neuen Verkaufsbedindun⸗ gen. Daß auf dieſen Beſprechungen noch kein endgültiges Ergebnis erreicht wurde, wurde damit begründet, daß die Abnehmerverbände auch großen Wert auf den Abſchluß einer Arbeitsgemeinſchaft legen und daß zu einer Verſtän⸗ digung darüber noch weitere Verhandlungen notwendig ſeien. Bei Berückſichtigung dieſer Zuſammenhänge wird das Scheitern der letzten Einigungsverhandlungen nicht ſo über⸗ raſchen, wie nach er Erklärung der Abnehmerverbände. Die Abnehmerverbände ſind offenbar an dem Abſchluß einer Arbeitsgemeinſchaft ſehr intereſſiert. Sie ſtanden gewiß vn vornherein auf dem Standpunkt, daß für ſie die Abnahme der neuen Verkaufs-, Lieferungs⸗ und Zahlungsbedingun⸗ gen von dem gleichzeitigen Abſchluß einer Arbeitsgemein⸗ ſchaft abhängig ſei. Offenbar iſt aber dieſer Standpunkt in den gemeinſamen Verhandlungen nicht ſcharf genug betont worden, ſodaß ſich die beiden Partner ſowohl die deutſche Tuchkonvention als auch die Abnehmerverbände, bis in die letzte Zeit hinein im Unklaren waren, welche Folgen es haben würde, wenn lediglich eine Einigung über die neuen Verkaußs⸗, Liefe⸗ rungs⸗ und Zahlungsbedingungen nicht aber eine ſolche über die von den Abnehmerverbänden gewünſchte Arbeits⸗ gemeinſchaft gelingt. Auf weſſen Seite nun die klarheit während der Schuld über dieſe Un⸗ Verhandlungen zu ſuchen iſt, läßt ſich ſchwer beurteilen. Unſeres Erachtens liegt darin eine Ungeſchicklichkeit in der Verhandlungsführung, die beide Seiten trifft. Man darf doch wohl annehmen, daß beide Seiten den Standpunkt der Gegenwart nach ſo langen Ver⸗ handlungen ſehr wohl kannten, auch wenn er nicht immer — aus taktiſchen Gründen— mit der notwendigen Schärfe zum Ausdruck kam. Daher wird man auch in weiten Kreiſen die optimiſtiſche Einſtellung, die die Verbände über die Verhandlungen in der Oeffentlichkeit bisher immer vertraten, nicht billigen. Wie die Verhandlungen tatſächlich ſtehen, mußte man un⸗ feres Erachtens ſchon wiſſen nach den Verhandlungen Ende Oktober, als die Deutſche Tuchkonvention den Standpunkt vertrat, daß zum Abſchluß einer Arbeitsgemeinſchaft noch weitere Verhandlungen notwendig ſeten. Nchadem man ſich inzzwiſchen aber über die neuen Verkaufs⸗, Lieferungs- und Zahlungsbedingungen ſo weitgehend geeinigt hat, wäre es bedauerlich, wenn das geſamte Zuſammenarbeiten in Frage geſtellt werden ſoll, weil man ſich über die Arbeitsgemein⸗ ſchaft nicht verſtändigen zu können glaubt. zu hoffen, daß es doch bald kommt, ganz gleich, 8 55 Es iſt daher Verſtändigung Arbeits⸗ zu einer ob mit oder ohne zahlungsunfähig. Die Geſchädigten ſind überwiegend kleine Sparer aus Treyſar und Umgebung. Vereinigte Weſtdentſche Waggonfabriken AG. in Köln — Wieder 7 v. H.— Börſeneinführung der Aktien? Wie wir hören, findet die Bilanzſitzung des Unternehmens am 190. Dezember ſtatt. Es gilt nach unſeren Erkundigungen nun als ziemlich ſicher, daß eine Dividende von 7 v. H. in Vorſchlag kommt, die der Gewinnausſchüttung des Vorjahres(4 v. H. p. r..) entſpricht. Die augenblick⸗ liche Beſchäftigung wird uns als gut bezeichnet, Die weitere Enwicklung hängt natürlich ſtark von der Auf⸗ tragserteilung der Reichsbahn, aber auch von den Be⸗ ſtellungen der Straßenbahnen und privaten Bahngeſell⸗ ſchaften ab. Wie wir weiter erfahren, beſteht grundſätzlich die Abſicht, das zurzeit 11 Mill.„ betragende Aktien ⸗ kapital börſenfähig zu machen. Man hält jedoch den gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht für geeignet, mit einer Neueinführung an die Börſe heranzutreten. Im Moment jedenfalls wird in beteiligten Kreiſen nicht daran gedacht, einen entſprechenden Antrag zu ſtellen. Dle Aktien des Unternehmens liegen vorläufig in den Händen der Gründer, bezw. bei einem Konſortium. * Daimler⸗Benz AG., Berlin. Der Leiter des Werkes Gaggenau der Geſellſchaft, Dr. Lohr mann, wird nach nahezu 25jähriger Tätigkeit zum Ende des Jahres aus Geſundheitsrückſichten aus dem Vorſtand ausſcheiden. Um ſeine großen Erfahrungen dem Konzern auch weiterhin zu erhalten, ſoll der nächſten.⸗V. ſeine Zuwahl in den Aufſichtsrat vorgeſchlagen werden. Die Leitung des Werkes wird Herr v. Jügenfelbd übernehmen, der zur⸗ zeit an der Spitze der Berliner Niederlaſſung der Geſell⸗ ſchaft ſteht. O Bilanzſitzung bei Siemens u. Halske.(Eig. Dr.) Heute fand dem Vernehmen nach eine Beſprechung innerhalb der Verwaltung bei Siemens u. Halske ſtatt, die als Vorberei⸗ tung für die im Dezember ſtattfindende Bilanzſitzung für das Jahr 1928/29(30. Sept.) gelten ſoll. Beſchlüſſe wurden nicht gefaßt. Man rechnet mit unverändert 14 v. H. Divi⸗ dende. 5. und Standard Oil Gerüchte Die Schweigſamkeit der Verwaltung über die finanziellen Auswirkungen des Abkommens der J. G. Farbeninduſtrie mit der Standard Oil Co. hat, wie nicht anders zu erwarten war, zu verſchiedenen Gerüchten Anlaß gegeben. Während noch vor den offiziellen Publikationen über das Abkommen die Rede von einer hohen ſofortigen Barzahlung der Stan⸗ dard Oil für die Lizenzen geweſen iſt, heißt es nach dem „B..“ jetzt, die J. G. habe 500 000 Standard ⸗Oil⸗ Shares erhalten, was bei den jetzigen Kurſen etwa 120 bis 125 Millionen A entſprechen würde. Dieſe Shares habe man in die Schweizer Holding⸗Geſell⸗ ſchaft der J. G. gelegt, die dabei weitere Aktien verwertet habe. Das iſt ziemlich unklar, und man kann ſich den Her⸗ gang eines ſolchen Geſchäftes oder feine finanzielle Beden⸗ tung danach noch nicht recht vorſtellen. An ſich iſt es zwei⸗ fellos, daß die J. G. für die Einbringung der Patente in die neue Gemeinſchaftsgeſ ellſchaft mit der Standard Anteile die⸗ ſer neuen Gemeinſchaftsgeſellſchaft erhält. Ob und wie weit darüber hinaus noch größere, vielleicht einmalige Zuflüſſe durch einen Aktientauſch etwa der Baſeler Geſellſchaft mit Amerika oder durch Ueberlaſſung von in die Schweiz geleg⸗ ten Aktien erfolgen, die ſchließlich über die Dividende auch zu regelmäßigen Jahreszuflüſſen führen würden, iſt aus den offiziellen Aeußerungen nicht erkenntlich. Leider nimmt man auch zu den kolportierten Gerüchten in keiner Weiſe Stellung und beruft ſich auf Abmachungen mit der Standard Oil, die Aeußerungen unmöglich machen. Abmachungen, die nicht einmal die Stellungnahme zu beſtimmt auftretenden Gerüchten geſtatten, erſcheinen uns aber im Intereſſe der J..⸗Aktionäre und des ſchon mancher Publizitätsbelaſtung ausgeſetzten Marktes der J..⸗Aktie auf die Dauer un⸗ haltbar. Die Dividendenfrage bei den Vereinigten Stahlwerken daß die abgelau⸗ Vielfach wird neuerdings die Anſicht vertreten, Vereinigte Stahlwerke AG. in Düſſeldorf für das fene Geſchäftsjahr 1928/29 eine höhere Dividende als im vergangenen, vielleicht 7 v.., ausſchütten werde. Hierzu hören wir von unterrichteter Seite, daß die Bilanzarbeiten bei der Geſellſchaft noch nicht abgeſchloſſen ſind, ſo daß ſich ſchon aus dieſem Grunde nicht ſagen laſſe, ob die Bilanz mit einem Ueberſchuß abſchließen wird, der die Zahlung einer höheren Dividende geſtatten würde. Ohne Frage wird die Geſellſchaft ſicherlich die Vor jahres⸗ dividende von 6 v. H. auch für das abgelau⸗ fene GJ. zur Verteilung bringen. Die Mög⸗ lichkeit eines höheren Satzes ſei nicht ſehr wahrſcheinlich, andererſeits aber auch nicht gänzlich ausgeſchloſſen. Die Bilanz ſelbſt wird naturgemäß in hohem Maße von der wei⸗ teren Geſtaltung der w haftlichen und politiſchen Ver⸗ hältniſſe abhängen, in erſter Linie von der Frage, ob und in welcher Form die Eiſen verbände verlängert werden. Der Geſamtumſatz mit Fremden bei den Ver. Stahl⸗ werken iſt bekanntlich nach dem letzten Vierteljahrsbericht mit 1433,36(1927/8: 1437,69) Mill.„ gegenüber dem Vor⸗ jahr ziemlich unverändert. Der Abſatz ins Ausland iſt von 479,59 auf„04 Mill.„ geſtiegen, während der Inlands⸗ abſatz von 958,10 auf 904,32 Mill.„ zurückgegangen iſt. Die jetzt nahezu allerorts zu beobachtende ſtarke Zurückhaltung des Handels und der Verbraucher, die mit den Verbands⸗ erneuerur ngsverhandlungen in Zuſammenhang zu bringen iſt, hat ſelbſtverſtändlich auch die Vereinigte Stahlwerke AG. Bertoffen ſtach Abſchluß dieſer Verlängerungsverhand⸗ lungen dürfte mit einer ſtarken Wiederbele⸗ bung des Abſatzes zurechnen ſein. Für den Fall, daß die. wider Erwarten die Dividende auf 7 v. H. erhöhen ſollte, würde die Phönix.⸗G. für Bergbau und Hüttenbetrieb in Düfſſeldorf, deren Hauptvermögensbeſtand die Beteiligung an der Vereinigte ihrerſeits eine Dividende von 7,5 Stahlwerke AG. bildet, (i. V. 6,5) v. H. in Vorſchlag bringen. Die deulſchen Sparkaſſen im Oktober Der Zuwachs der Spareinlagen im Oktober hat ſich mit 126,9 Mill./ gegenüber rd. 180 Mill.„/ im September etwas verringert. Die geſamten Spareinlagen bei den Sparkaſſen des Deutſchen Reiches weiſen Ende Oktober einen Beſtand von 8722,36 Mill./ auf gegenüber 8595,7 Mill. Ende September. Die e betrugen 595,4 Mill. /, die Auszahlungen 468,5 Mill. Im Vor⸗ monat waren ſowohl die Einzahlungen mit 8 Mill. 4 als auch die A 7 niedriger. Im S Giro⸗, ſitennerbehr iſt diesmal eine leichte Erhöhung des Beſtandes am Ende des Berichtsmonats feſtzuſtellen. Die. ſind hier mit 1355,2 Mill., gegenüber 1353,7 Mill im Vormonat angegeben. Konkokorrent⸗ und Deppe O Der Heiligabend börſenfrei?(Eig. Dr.) Wie in frü⸗ heren Jahren ſtellt der Bankbeamtenverein bei den Börſen⸗ vorſtänden den Antrag, den 24. Dezember börſenfret zu laſſen. Dem Antrag wird in Berlin ſowie an den Provinz⸗ börſen wie üblich entſprochen werden. ( Sprozige Preußiſche Schatzanweiſungen.(Eig. Dr.) Die Seehandlung Bietet Sproz. Preuß. Schatzanweiſungen an mit 6monatiger L Laufzeit und mit Fälligkeit am 30. Juni 1930. Da die Zinſen im Voraus vergütet werden, ſtellt ſich die Nettoverzinſung auf 8,3 v. H. Der vierte Teil des überſchüſſigen Nennbetrages iſt mit 9 p. H. teilbar. Außer⸗ dem ſind Rediskontmöglichkeiten vorgeſehen. *Das u Zinkkartell aufgeflogen? Die „Journée induſtrielle“ glaubt zu wiſſen, daß das vom International artell zur Ausarbeitung eines neuen Kartellvertre 2 ſetzte Komitee beſchloſſen habe, ſeine Arbeiten abzubrechen, ſodaß das Zinkkartell als aufgelöſt betrachtet werden könne. Auf jeden Fall ſei keine Sitzung zur Neugründung in Ausſicht genommen. Die Urſache der Auflöſung liege darin, daß eine mexi⸗ kaniſche oder Fanadiſche Truſtproduktion an dem Entſchluß feſthalte, 30 000 To. reinen Zinks nach Europa auszuführen, während die europäiſchen Werke ihre Produktion hätten einſchränken müſſen. * Mitteleuropäiſche Emaillekonferenz im Dezember in Berlin. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, iſt die urſprünglich für den 10. Dezember in Berlin vorge⸗ ſehene Tagung der mitteleuropäiſchen Emaillierwerke nicht aufgehoben worden. Aus techni chen Gründen iſt lediglich der Termin der Tagung verſchoben worden. Sie wiro, wie uns verſichert wird, beſtimmt im Laufe des Dezember in 5 8 Kurszettel der Neuen Niannheimer Zeitung r EHektenbörse 4. 69% Bad. St.⸗A. 27 78.— 12— 75% Bad Kom. Gb 78.—.— 8% Lhafen Stadt 83.— 88.— 90% Mhm. 305 100,0 100,0 Deutſche Lino 9%„ Gold 85,— 85,.— Enzinger Unſon 78.— 8% Gold 89.80 69. Gebr. 1 5 e 69% Farben d. 28 1040—.— J. G. Farben 1500 182,0 160.0 160,0 1 A. 11,0 1110 130.0 130,9 15%„„ BA. 1270 127,0 4. .⸗G. f. Seilind. 47,.— 47.— Brown, Boveri 22 1 Daimler⸗Ben 72450 243,0 Mheinſtahl Salzw. 110,0 110,0 Karlstr. Näh. Haid 92,.— 32.— 124,0 124,0 C. H. Knorr 156,0 156.0 Konſerven Braun 70.— 79.— Mannh. Gummi 34,50 84.50 Pfälz. Müßhlenw. 125,0 125,0 Portl. Zem. Heib. 118,7 118,0 Rh. Elektr..-G. 143,0 142,0 Rheinmühlenw.———— Südd. Zucker.. 160,0 180,2 Verein dtſch. Oelf. 72.— 72. Wayß& Freytag 77.— 80—„ Zellſtoff Waldhof 161,0 182,0 d Werger Durlacher Hof Adler Kleyer. Eichbaum,—.— Ludwigs. A. Br.— Pfälz. Preßhefe Schwartz Storch. Werger Worms 180,0 180,0 Bad, Aſſekuranz. 150,0 150,0 Continent. Vers. 45,.— 47.— Mannh. Verſich. 83.— 83.— 1 1 Darmſt. u. Nat. 237,0 288,0 Festverzinsliche Werte] Peutſche Oisconte 1490 1485 80 Reichsanl. 8730 87,90] D Effekten Bank 114.0 119.0 171—— D. Hop. u. Wechſ. 1130 1140 Altglas. 50.— 50,.— D. Ueberſee⸗Bank 99,50 99,50 1 Wertb.(Gold] 85,.— 64.— Daimler Ben Dt. Atlant.⸗ 112 4 8,50 Dresdner Bank. 148,0 148,0 D. Schatzanw. 28——.——.— 1 Bank. 1000— 4% Schutzg. 14 8,45 Frkfri. Hyp.⸗Bk. 122,5 122,7 9% Ludwigsh. 28 88,25 86,25 Nürnberg. Verein 140,0 140.0 10 Mhm. Gd. 25 100,0—.— Oeſt. Cred.⸗Anſt. 30,25 30,25 Pfälz. Oyp.⸗Bk. 120,5 120.5 Reichsbank.. 280,3— Rhein. Creditök. 110,0 110,0 Dt. Verlag. 5„ 28 85,50 85,50 6% 8 1 27 66.50 68,50 8% Grkr. 115 20 14,50 14.50 85 1 82 ldd. Rogg..20 8 üdd. Feſtwö.—,——.— Südd. Boden ⸗C. Südd. Disconto Wiener Bankver. Wilrtt. Notenbk. 1890 189.0 1225 123,5 12.50 13 39 152.5 152,5 Allianz. 19,0 rankf. All. Verf. 81.— 51.— annh. Verſ.⸗G. 84. 84.— Transport Alten 58 Gebr. 9% Grkr. M. abg. 69.——.— 5% Rh.⸗M.⸗Don... % Bab. Rom. Gd. 79,50 80.— 905 fälzer.99 98,— 93.— 8% Rh. Hyp. A. 2 98.— 98.— e„„R..8 88.— 8, %„„ 0 3— 83,50 995 85 6%„„-l 82,— 82, Fenske 805 555 4%% Rhein. Lig. 79,50 79,75 Nordd. Lloyd. 88, g 155 1 1 Lig. 78,40 79.— Oeſter. ü. U.— 4½%%Südbo Lig 77.— 76,85 Montan-Aktlen 4*Æ— e din. 76, 15—— 4%% Pr.. B. Eſchweil. Bergw 78—.— Bank- Aktien Gelſenk. Bergw. 124 Ag D. Crebitb 116,2 117.0 Vabiſche Bank 1800 1500 3 8 1215 3 u.„ 0 m. u e 184,3 154.0 olzverkohl.⸗ unghans e e 15 189.2 3 0 Weſteregeln 1890——9⁰ .50—.— Klein, Sch. annesm. Röhr. 22 85 Otavi⸗Minen 5 Phönix Bergbau 102.0—.— il Tellus Bergbau Bit u. Laurahltte 52,.— 52, Ver. Stahlwerke Industrie- Aktien enninger K. St. 185,0 168,0 wen München 278,5 274.0 k. 141.0 141,0 SN Bindg. 270,0 268.0 wartz Storch.—.— 152,0 7 55 182.0 182,0 A. E. G. St.⸗A. 1000 161.5 Aſchaff. Buntp. Bd. Maſch. Durl. 1300 13270 Brem.⸗Beſig. Oel 61.50 81,50„ Brown Boveri Cement Heidelbg. 117.5 117.5 Karſtadt 8910 0 Chamotte Annw. 101,0 102,0 Frankfurter Börse 8. Wee f 70 D. Gold⸗ u. S. Anſt. 142 92 Dit. Linoleum Dresd. Schnellp Düſſel. Rat. Dürr 49.— 49.— Dyckerh. K Widm. 75,.—. Fardg. Eiſen Kalſersl.—.— Emag Frankf. Enzinger⸗ Union 77.— 76. Eßlinger Maſch. 80,.— 31. Ettling. Spinn. Rhein. Hyp.⸗Bk. 141,5 141,0 abe& Schleich. 104.0 104.0 Co e e G. Jarben. %„ Bonds 28 105,0 106˙8 Feinmech. Jetter 63.— 65.— Felt. Guilleaume 116,0 116.7 Fe. Bot 9 218,0 Frkf. Pok.& Wit. 44.— 48.— Gritzner M. Durl. 46.— 48.— Grün& Bilfinger 169.0 169,0 1—— Said 4 Neu. Slkoter ee Füſſen 145 5 55 ilpert Armatur. 102.0 102,0 B..385—.— 3 116,0 1170 Golbſchmidt Th. 68.——.— 1 G. och⸗ u. Tiefbau 74,50 74.50 olzmann, Phil. 84.— 84,25 Ilſe Bgb... A. 2180 80 8 e 91.50 95 Kamm. Kaiſersl.—— Karſtadt Rud. 4 Beck. 125.0 125,0 88.— Rnort, Hellbr. 185,0 158,0 55 4. Berneis 34,.— 34,.— Seilinduſt. Wolff———.— Südd. Zucker Tricot. Beſigheim 52,.— 52. Ber. Chem. Ind. 68,.— 69.— Ber. deutſch. VBergt. Jute. 1140 Der. Ultramarin 138,0 188,0 3 5 Zellſt. Berl. 104.0 103,0 „ Maſch. St. 1. 14. 8580 1 5 Konſerven Braun 99 5 64— 5 Kraus& Co. Lock.—.— 40.— Lechwerke.. 108,8 102,7 Ludwigsh. Walz. 99.—— 108.0 107.0 203,0 208,0 111,5 111.0 Mainkraftwerke 108.2 105,7 Metallg. Frankf. 118,0 113,2 Mez Söhne 786.— 74. Miag, Mühlb. 122,0 128.0 Moenus St.⸗A“ 25.— 7555 11 5 5 Deutz 67.75 1 1485 Volg otor. Ober 1. 8 Bolſß. Seil. A. K. 688,— 64. Wayß 4 Freytag 82,78 81.50 W. Weiß 750 5 95,.— 85, 103,2 104.0 Pf. Nüähm. Kayſ.———. Rein. Gebh ee Sch.—.— 98.— Ryeder, Gebr. D.—.——.—Zellſtoff Aſchffbg. 137.5 139,4 Rütgerswerke 71.20 71,50„ Memel. 114,5 114,7 Waldhof 162.0 183,0 137.0 187.0 112˙5 114.5 Schnellpr. Frkthl. 59.25 49.50 Schramm e 80 93,50 Ufa(Freiverk.) 89.— 89. Schuckert, Nrbg. 1915 185,5 Raſtatter Wagg. 18.— 18.— Terminnotierungen(Sehluſt) Allg. Dt. Credit 117,2 117,7. Bergbau 186,0 136,0 Bankf Brauind.—.— 141,5 Ph Holzmann 85.— 85.— Harmer Bankvee. 118.0 119,0 Ilſe Bergbau 219.0 219.0 Beyr Hyp. u. W. 188,5 138,5 Kali Uſchersleben 192.0 198,0 Berl. Handelsgeſ. 178.0 176,0 Kali Salzdetfurth 322,0 824,0 Commerzbank 55,5 155,2 Kali Weſteregeln 189.0 15 Darmſt. u. Nat.. 239,0 239,0 R. Karſtadt.. 183,0 1 Deutſche⸗Disconto 150,2 149,5 Klöcknerwerke.. 92,.— 94. Dresdner Bank 149,5 149,0 Lahmeyer& Co. 162,5 163,0 8 5— 5 117.5 120,2 Mannesmann. 02.78 94. t. 5 8 92, 58 eee, Metallg eſellſch.. 114.0 115,0 MiagMüyleubau—— 123,0 Montecatini... 52,75 53,.— Oberbebarf Otavi Minen 56. Phöniz Bergbau 1030 103,5 Rh. Braunkohlen 248,0 250,0 Rh. Elek.(Rheag) 144,0 144.0 Rh. Stahlwerke 109.0 1 Riebeck Montan 105,0 105.0 Rütgerswerke. 71,50 71,75 Schuckert 186.5 Siemens Apalske 298,5 294,0 Südd. Zucker 161.5 Svenska Tändſt. 321,0 828.0 89.50 88,.— 5 40 0 100,0 243.0—— 8 188,0 185,0 8 8 Loyd Allg. Elektr.⸗Geſ. 1920 162.0 Bembergg 158,0 150,0 Bergmann.. 209,7—.— Zuberus Eiſen 62,50 64,75 Cement Heldelbg. 118.0 118.0 an. Hiſp.. 325,0 339,0 Contin. Gummi 147,0 147,0 Daimler Benz. 89,50 89,50 Deutſche Erdöl. 96,25 96,78 Dt. Gold u. Silber 143,0 145,0 Dt. Linoleum 245,0 Licht u. Kraft.. 189,0 168,5 Elektr. Sleferung 150.0 161.0 Farben 183.2 elten& Gull. 116.0 117,7] Ver. Glanzſtoff elſenk Bergwk. 1270 128.0 Ver. Stahl werke 1087 105,0 Gesfürel.... 165.5 Heufef Ade 188.5 139,0 Goldf midt.. 84,.— 64,50 Zellſtoff Waldhof 184,0 183,0 Berliner Börse Festverzinsliche werte Goldanleihe. 1070 89% Landſch. R 845 8% Reichsanl. 27 87,50 87 o Landſch. Rog. Diſch.Ablöfgſch. 1 50,10 9 495 Mexikaner 18.88 19,75 8 ohne Ablöſgrecht.28 40% 5 bent. 882 2480 4%„ Rronen 2,10 81 3 95 3—.— 85 5 5 kr 3—.— 5„R..——.— 8% eb. malta 88 68%%: Pep K. 70.— 69,85 213,0 218.0 180,5 182.0 80.— 80.— 3% Roggenwert..— 5% Roggenreutd.31 d. 80.— 80.— 1220 1890 Aktlen und Ausandsanleſhen in Prozenten 2. 8. bel Stücke-Notlerungen in Merk je Stück 160,5 160,8 4% elf. 78,50 78,50 4. t& Häffner 222.0 222,0 4¼% 143,0 148,7 1180 115,0 68.— 62,50 Bremer Wolle Brown, Bov.& C. 8. Buderus Eiſenw. Charlott. Waſſer 98.— 98.— Hveſch Eiſen 4. 4% Türk. Ad. Anl. 5,70 4%„ Bagd. 3 1 17— .45—. Chem. den 1„ Runif. Ant. 12,10 12,10 Chem. Helenk. 69.—— 64. , 80. 1911 74 75 3 5 Mberk 70.— 68.— 50 400⸗Fr. 12 18 12.25 12,25 5 em.. de 2 88. / Ung. Str. 20.80—.— Concord. Spinn 85 8085„ 14 24,25 Conti-Caoutſch. 14485 1445 4% Ung. Göldr. 24.— 21.25 40% e 2— Daimler Motoren 595055 8 60 4½% Elnat. Ser. 1 17,15 17,.— Deſſauer Gas. 1218 53 4170 AnatScr. II 17.— 16,90] Otſch.⸗Atlant⸗T. do. ö Deutſche Erdöl 8% beg Kat bal. N Iiſch. Gußſtahr % Teh. Nat. Rail.———.— Gußſta 1 b ö I öDeutſche Kabelw. 8750 8515 ransport-Aktlen Otſche. Steinzeug 174.0 178.0 Schantungbahn 51.25 50,50] Deutſche Wollw. 85 Ad f. Verkehrw. 117,5 118,3 Deutſch. Eiſenhdl. Allg. Lok. u. Str. 147,0 Deutſche Linol.. Südd. Eiſenbahn 112,0 112,2 Dt. Schutzgeb. 1—.——.— Oeſt. St.⸗Eiſenb.— 55 Baltimore Ohio F. Dippe Maſchin. Canada Abliefer. Dres d. Schnellpr. 94,59 Pr. Heinrichbahn—.——.— Dürener Metall. 189,0 189,0 ns Dürkoppwerke 5 „Slldamerika 5 Düſſeld. Eiſenhbl. Dynamit Truſt e ordd. Lloyd i Elektr.„ 159,5 160,0 Verein Elbeſchiff. Elktr. Li 1 870 16.7 Bank- Aktlen 1 1 8 8 dank f. el. Werte 225 139 9] Enzinger 1 76.— Ji. 1 Lan We Eſſenersteinkohl. 181.0 181,5 1 om. u. Privtbk. 154,0 154.2—.— e Sr f g. 50— 80 Fabſd. dit ace. 5. 9)— 0 85 A. G. 181.5 183,0 Gebr. Körtin Krauß& Cie., L 60.28 60.25 8. 84.65 88,50 C. Lorenz Magirus.⸗G. Mannesmann 85 Aſitatiſche Bk. 50,.— 80,.— eutſcherdisconto 140.0 148,7 156,0 110 Disch lleverſee Bl. 1000 1000 Jetden g Gel 1185 110, e eininger Hypbk. 114, Oeſterr. Creditök. 30.25 beiter.. 1288 1285 Gebhard Tertil.———.— 5 55 8 1 ein. Crebitbk. 110,5 111,7 Süddeutsche Wise. 1235 128.0 Henin 8——— 29— Gelſenk. 1 125.2 127.8 Frankf. Allgem. 51.— 51.— Genſchow& Co. 67.— 87. Industrle-Aktlen Germ. Portld. 9225 170 178.0 Accumulatoren. 113,8 113,5 Gerresheim. Glas 105,0 106,0 Adlerwerke... du.= Geſ. f. elektr. Unt. 163,7 168,0 Alesanderwerk 34,75 94,25 Goedhardt Gebr. 174,0 1740 Alfeld Deligſen. 28.— 28,— Goldſchmidt. Th. 84.— 84.75 Allg. Elektr.⸗G. 1600 162,2 Guanv-Werke. 48.25 48,15 Alſen Portl.⸗Z.. 163,0 162,0 Greppiner Werke———.— Ammendorf Pap. 133.0 132,8 Grißner Maſch. 48.50 49.50 chef den 1385 1 0 Gebr. Großmann affbg. Zellſt. 0 Grun& Bilfinger 1680 1870 ugs dd. Masch. 3. 1880 ib Kerl 2 Balke Maſchinen 118,0 118,0 dae Mix& Geneſt Motoren Deußz 3 N 8 99. Rh Baſt Nürnberg 204,5 204.5 Bayer. Celluloid 14.— 12.50 3 64,50 86,50 Bemberg. 198,0 152.1 alleſche Maſch. 88.— 88. ammerſ. Spinn. 5 124.5 Hann. M. Egeſt. 38,50 88,50 Hög.⸗Wien Gum. 87,.— 67,.— Rü Berlin Gubener. 235,5 284,5 b. 50 Berl. Rarle. Ind. 88— Sr Hedwigshülcte 2— 55 Berliner Maſchb. 5515 87,25 9 Imm. 78 282005 u. Brikett 2275 147,7 ert Maſch. 198 575 — 1150 1170 15.. 119.0 15 Such, Sugar Hirſchberg Leder 1 5 50 . 102.0 114.2 uckert& 3 Hohenlohe-Werke 81.— 83.— 8 Phil. Holzmann 85,— 85,.— Horch& Cie. 66,50 66.50 Ilſe Bergbau„216,0 216,0 M. Jüdel& Co. 1278 1275 Gebr. Junghans 48,25 47.75 Kahla Porzellan 57.25 57.85 Kaliwk. Aſchersl. 190,0 198,5 Karſtadt Klöcknerwerke 139,0 134.0 92.— 94. H. Knorr.. 156.5 158,5 94,65 96,15 Kollmar K Jourd. 39,28 88,25 —. Kölſch Walz. 80.— 30.— Kötitzer a r 37.— 39,50 Kronprinz Miet. Kyffhäuſer Hütte Lahmeyer& Co. Laurahütte Linde's Eismaſch. Carl Lindſtröm Lingel Schuhfabr. vdewe& Co. 162.0 2 N Lukau 4 Steffen 5 Lüdenſcheid Met. 670.0 665,0 91,50 84,50 Mansfelder Akt. Markt⸗ u. Kühlh. Maſch. Buckau⸗W. Maximil⸗ Hütte „Web. Lind. Zittau Merkur Wollw. Mez Söhne Miag⸗Mühlen f 305 140.5 Mühlheim Berg. Nat. Automobile Niederlauſ. Kohle Nordd. Wollküm. Oberſchl. E. Bed. Oberſchl. Koksw. 96.— 96,65 Orenſt.& Koppel 71.— 71.50 Oſtwerke. 18,0 221,0 Akut Phönix Ber 8 101,0 103,0 85.25 ſeldendtraft 148,5 147,0 ———— Bruunk. 242,5 Rhein. Chamotte 83.— 69. Gruſchwitz Textil 55,50 55,30 Rhein. Elektrizit. 142,5 142,5 Rhein. Möbelſtoff 105,0 108,5 . 89,.— 89,.— R 14 1 1 Kalk. 103,0 104.0 Nenan 105,7 108.5 Roſitzer Zucker 28.— 31.50 orth. Ferd. 58,75— ergmann Clekt. 20.2 206,0 Harkort St⸗Pr.———— Kütgerswerſe 70.80 72.— El. Licht u. Kraft 1670 168.0 Sachſenwerk—.50 95,.— r 3 19 9 823,0 5 Elekt Gas Hugo Schneider 4. 4. 8 . 1 Weſteregelnellkal. 197.0 200,0 Weſtf. Eiſen 81.— 81. Wicking⸗Cement 107% 106,7 Wiesloch Tonw.—.——.— Wiſſener Metall 88.50 89, 2 Gußſt⸗——— Wolff, NW. Zellſtoff Verein. 104,0 1 Heu Waldhof 1818 1 itſch⸗Oſtafrika 115,2 115,0 Neu-Guinea. 80,0 480. Otavi Minen.— 88.5 Frelverkehrs- Kurse Petergb. J. Habk. 1885 Segall Strumpf—.— Siemens æ alske 281.0 Sinner.⸗ 119,5 Stvehr Kammg. 112.0 113,5 Stoewer Nähm. Stolberger Zinkh. 10¹¹⁰⁰ 103,0 Südd. Immobil. 70,.— 70,.— „ Zucker 160,0 160, Teleph. Berliner 48,.— 48.— Thörl's ver. Oele 91.— 9¹.— Tietz, Leonhard, 151.0 151.0 „—Trans⸗Radivo 128,2 122.7 Union Werkzeuge 81.— 80.— Ruſſenbank. 1,15 171 Varziner Papier 114.0 114.0 Veithwerke..—.— 7,80 5 1 5 5 49.50 48,50 V. B. Frkf. Gummi 78.——.— 5 burg.. 1700 Ber. Chem. Charl. WF V. Aiſch. Nickelw. B. Glanzſt. Elbf. Abler Kali. B. Harz. Portl⸗ Z. 98,50 Diamond B. Schuhf. B.& W. ochfrequenz 46,50 Ver. Stahlwerke. rügershall 162,0 510 Stahl. v. d. Zyp. 135,0 Ver. Ultramarin. 6,25 Vogel Telegraph. 8 65,— Vogtländ. Maſch. 21. 21. Voigt& Haeffner 222,0 222,0] Südſe⸗ Ind bat 7— Ufa⸗Film.. 0. 80. 50 Wanderer Werke 48.— 48.— 2 112,7 11255. Drown Boveri 1290 126.0 FTerminnotierungen(Schluß) 111,0 114.0 160.0 160,0 Allg. Di. Credit 180 118,2 Th. Golbdſchmidt 68.78 65.— 108,0 110.0 Bank f. Brauind 143,0 Harpen. 99850 5 137,0 1850 Barmer Bankver. 55.8 Eiſ. u. St. 102.0 111.2 Sage. eie Seiecbetelebsgel. 1405 otelbetriebs 119 550 e 11 Segen. 5 90 9 2490 „u. Priv ali Aſcherslebe Darmſt. u Nat. R. Ka iſtebk 5 1650 1258 Deutſche⸗Disconto 150,5 Klöckner Werke 94,25 95.85 8. Köln Neueſſen B. 110,0 199,4 .⸗G für Verkehr 119,0 Mannesmanngö 93.25 88.— Ang. Lokalb.. 148,0 Mansfelder. 16,0 114.2 Dt. Reichsb. Vz. 85,25 88,45 Metankbdank 144,0 116.4 Fan 8 1 AN Stahl 28.—.— ambg.⸗ am. ordd. Wolle Hanſa Dampf Oberbedarf 7 35 125 Nordd Loyd Sberſchl. Kokstw. 9785 96,50 5 9 Orenſt,& Koppel 72— 71.50 Allg. Elektr.⸗Geſ. Oſtwerke 2175 2220 Bayr. Motorenw. 87,80 87.— Pbön Bergbau 108,2 J. P. Bemberg 161.0 150.0 7 7 onwerke 274.5 2715 BDergmanncflektr 5 Braunk. u. St. 246,0 249,0 Buderus Eiſenw. 88,50 84,— Nh. Elektrizität 1440 248,7] Charlottb.Waſſer 98.75 84, 5 Stahlwerke. 109,0 107,7 Comp. Hiſpano Nb. ⸗Weſtf Elektr. 198,0 186.0 A. Riebeck⸗Mont.—.— Rütgerswerke 71.78 7¹.75 Cont. Cautſchouc.„ Ae 5 5 Deſſauer Gas alzdetfurth Kali 322.7 3225 Deutſche Erdöl Schleſ. Post. 3. 155,0 158.0 Dt. Linoleumwk. Sade er 218,0 219,0 Dynamit A. Nobel 87.— 86,25 Schuckert& Co, 185,5 Schulth 1 5 5 288,4 286,0 Siemens K Hals Elektrizitäts⸗Lief 162,0 299. Spensgkaa 0 8285, 1 70 3 Tietz. 181,5 Ber. Stah werke 105,1 1 Weſteregel Alkali 200.5 198 997 217.0 1 186.7 ultheiß. 2613 284,0 292.0 — 123.1 122.5 k. 40.75 41. „ 5 162,0 162 0 51,25 50,25 152.0 155.0 48,25 Ronnenberg... Sichel& o.—.— Sloman Salpeter 80.— 80. n 9850 98,50 1852 185% 101,2 101.5 —.—.25 3 22,15 108,7 108,1 N 188,5 180,0 —.—.. 8. Farben 1877 188,0 eldmühle. 8 7 181.0 Fellen& Gulk. 1170 1186.5 „100 1000 8 5 Henk. Bergwl. 1275 127.4 5 18¹ 1 1845 164% Viadte en 508 8 47 44 Err re e„„„ ee neee eee a eee a 5 * r. 1. Donnerstag, den 5. Dezember 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 566 Aneinheitlicher Vörſenverlauf In der Hoffuung auf eine Londoner Diskontſenkung freundlicher/ Geſchäft infolge Auf⸗ tragsmangel ruhiger/ Spekulation zurückhaltend, ſpätere Glattſtellungen Schluß wieder etwas gebeſſert Mannheim unregelmäßig Nach vorbörslich ſehr feſten Kurſen war die Tendenz an der heutigen Börſe eher nachgebend. Verſtimmend wirkte die Baiſſe der Kunſtſeidewerte in Berlin. Die Kurſen der führenden Werte des Induſtriemarktes hatten gegenüber den geſtrigen Notierungen nur geringe Ver⸗ änderungen aufzuweiſen. Farben lagen mit 182 etwas feſter wie geſtern, ebenſo notierten Waldhof und We⸗ ſteregeln höher, dagegen waren Rheinelectra, Mez u. Söhne und Cement Heidelberg ſchwächer. Von Verſiche⸗ rungsaktien gingen Continentale Verſicherung etwas höher mit 47 um. Am Rentenmarkt wurden 6 v. H. Mann⸗ heimer Stadtgold⸗Anleihe mit 69 gehandelt. Feſter no⸗ tierten hier ferner Liquidations⸗ Pfandbriefe. Frankfurt freundlich Zu Beginn der heutigen Börſe war die Stimmung freundlich; die Spekulation war jedoch heute z u⸗ rfickhaltender, da ſie den heutigen Diskontentſcheid der Bank von England abwarten will. Man hegt die Hoff⸗ nung, daß eine Ermäßigung eintreten werde, ſo daß die in⸗ ternationalen Geldmarktverhältniſſe eine erneute Erleichte⸗ rung erfahren. Das Geſchäft war auch heute wieder auf einigen Marktgebieten etwas lebhafter, da Kauf⸗ auſträge eingetroffen ſein ſollen; aber merkwürdigerweiſe lagen heute die Neben märkte mehr bevvorzugt, während die Spezialwerte, die geſtern erheblich geſteigert lagen, wenig Beachtung fanden und nur geringfügige Beſſe⸗ rungen aufwieſen. Im Gegenſatz zur Allgemeinſituatior ſtanden wieder die Kunſtſeideaktien. Das Angebot nahm in Aku ſowie in Bemberg wieder ſtark zu und be⸗ trächtliche Verluſte für beide Papiere waren die Folge. Aku verloren 5 und Bemberg 7½ v. H. Am Elektromarkt lagen Chade auf die Dividenden⸗ erhöhung 11 4 feſter, während Licht und Kraft und elek⸗ triſche Lieferungen bis 1½ v. H. niedriger eröffneten. Einen ſtärkeren Verluſt wieſen noch Deutſche Linoleum mit minus 8 v. H. auf. Am Montan markt war das Ge⸗ ſchäft recht lebhaft bei Kursbeſſerungen bis zu 194 v. H. Bankenvernachläſſigt. Von den Neben märkten lagen Philip Holzmann 17% v. H. niedriger; Metallgeſellſchaft gut behauptet und Miag 1 v. H. feſter. Auch Daimler weiter etwas, und Zellſtofwerte bis 2 v. H. höher. Süddeutſche Zucker leicht gedrückt. Kaliwerte höher und Uenten unein⸗ heitlich. Im Verlaufe war das Geſchäft wieder ſtiller nachdem die Aufträge erledigt waren. Vereinzelt kam Material heraus und bie Kurſe gaben um—2 v. H, nach. Am Gelö markt war Tagesgeld mit 7½% v. H. etwas an⸗ geſpannter. Berlin nicht einheitlich, ſpäterhin ſchwächer Im Gegenſatz zu den letzten Tagen war das Geſchäft bei Beginn ber heutigen Börſe weſentlich ruhiger, da ſich bei den Banken Or der mangel zeigte. Die Spekulation, die ſich von geſtern etwas Ware übrig⸗ gehalten hatte, realiſtierte, da außerdem neue An⸗ regungen fehlten, ſodaß ſich die ſehr feſten Vormittagskurſe nicht voll behaupten konnten. Der Grundton war jedoch auch heute nicht unfreundlich, und im allgemeinen blieben die Veränderungen gegen geſtern mittag klein. Es überwogen aber doch—2proz. Gewinne, während die Ver⸗ Iuſte kaum über 1 v. H. hinausgingen. Eigentlich ſchwach waren wieder nur Kunſtſeibeaktien. Bemberg verloren 853 und Aku 374 v. H. Beſonders feſt lagen dagegen Jul. Ber⸗ ger, Spenska, N. A. G. und Chadeaktien. Bemerkenswert vernachläſſigt war heute der Montanmarkt. Anleihen und Pfandbriefmarkt ruhig, Liqutdationspfandbrieſe und Anteile eher gefragt. Der Geldmarkt war wenig ver⸗ ändert. Tagesgeld nannte man mit 7410, Monatsgeld mit 875—10 v. H. Auch im Verlaufe nahm ber Geſchäfts⸗ umfang nicht zu. Die Spekulation hielt ſich vor der heute fälligen Londoner Diskontentſcheidung ſichtlich zurück und war eher zu Glattſtellungen bereit, ſodaß die Hauptſpekulationspapiere wie A. C.., Siemens, Farben und Rheinſtahl etwas nachgaben, während ſonſt die Tendenz als uneinheitlich, aber weiter freundlich zu bezeichnen war. Später wurde es aber einheitlich ſchwächer, als die Zahlungseinſtellung der Eiſenfirma Heinrich Emden u. Co. bekannt wurde. Der Kaſſamarkt lag unregelmäßig. In den ſonſt mehr vernachläſſigten Verſicherungswerten zeigte ſich neuerdings auf Abſchlußerwartungen etwas regere Nach⸗ frage. Bis zum Schluß blieb das Geſchäft klein. Nach vorübergehender Abſchwächung waren teilweiſe leichte Erholungen feſtzuſtellen. Chem. Heyden, die nach 47 v. H. vorübergehend bis auf 41 v. H. zurückgegangen waren, 1 auf Anfangs niveau. Spritwerte lagen—5 v. H. er. Deviſen gegen Reichsmark waren heute etwas geſucht. Der Dollar notierte.1770 nach.1755. London in Erwartung einer evtl. Diskontermäßigung ſchwächer, .8808 nach.8815, Paris 39376 nach 894, Schweiz 1944, Hol⸗ land 4086, alles Newyorker Uſance. Spanten auf Inter⸗ venttonen feſter 34.70 nach 35 gegen London. Berliner Devisen fskontsätre: flefchsbank 7, Lombard 8, privat 7 v.. —— 5. Dezember Amtlich in R- für] 4. Dezember Parität Disk. S. B.. N 7 Holland 100 Gulden 168,42 168.76 166,386 168,70 168,48 4 Athen 100 Drachmen] 5,48.44 5,438 5,.445 10 Brüſſel 100 9. 500 PF. 39,875 58,495 88,385 58,515 88.858 48 Danzig 100 Gulden] 81.41 57 544 60 81,555 85 elſingfors 100 F 10.488 10,505 10,488 10,50 10,512 7 talſen. 100 Lire 21,84 21,88 21.84 21,88 22.028 7 Südſlavten 100 Dinar 7,400.44 7,403] 7417.385 5 Kopenhagen 100 Kr 111.91 112.18 11180 112,12 112,085, Liſſadon 100 Cskudo 18,60 18,84 18,80 18, 17.48 6,5 Oslo 100 Kronen 111.81 11208 111,81 112.03 111,4[5,5 Prais 100 Franken] 16.425 15.488 16,428 16, 18.•8 Prag 100 Kronen 12,377 12.307 12.877 12.887 12.8 5 Schweiz 100 Franken 81065 81,225 81.105 81.265 80,515 858 Sofia... 100 Leva 3,014] 3,020 3,014] 3,020 3017 10 Spanien 100 Peſeten 58 05 58.17 58,72 58,84„57 5 Stockholm 100 fr. 112,40 112,82 112,43 11285 11205.8 Wien 100 Schiuing 58,71 58.88 58,72 38,84 58,70 8 Ungarn 1008-12500 8 75,02 73,16 73,06 73,20 72,89 7,5 Buenos-Aires 1 Pef. 1,728.732.727.781 1,788 10 Canada 1 Can. Doll. 4,129.137 4,186 4,144 4176— Japan en„ene„ ee„0% 06 858 Nairo 1 ägypt, fd. 20.68 20,02 20,885 20,925 20,91— Türkei„ 1 türk. id.888 1,872 1,888 1,892 2180 10 London. 1 fd. 20,38 20,40 20.364 20404 20,393 5,5 New Vork 1 Dollar 444715.1795 4,1725 4,1805 4,1780 45 Rio de Janeiro Millr..490 0,404 0,401 0,495.503— Uruguay 1 Gold Pef.] 4018 J 4,024 J 4,018 J.024 J.321— Loberjeeiſche Preisrückgänge drücken auf Getroidemarkt Villigere Mehlpreiſe Berliner Produktenbörſe v. 5. Dez.(Eig. Dr.) Infolge der enttäuſchenden Meldungen von Ueberſee vermochte die leichte Belebung, die ſich geſtern am Produk⸗ tenmarkte geltend gemacht hatte, nicht anzuhalten. Der hieſige Markt reagierte ziemlich ſtark auf die Preisrück⸗ gänge an den überſeeiſchen Terminbörſen, und ſowohl für prompte Ware als auch im handelsrechtlichen Lieferungs- geſchäft beſtand nur zu etwa 2 4 niedrigeren Preiſen Kauf⸗ luſt. Die ſpäteren Sichten am Lieferungsmarkte waren heute verhältnismäßig beſſer gehalten. Das In lands ⸗ angebot von Brotgetreide iſt ausreichend, wenn auch nicht dringlich und findet auf dem ermäßigten Preis⸗ niveau Unterkunft. Der Ausweis der Induſtrie⸗ und Handelskammer zu Berlin über die am 30. November vor⸗ handenen Vorräte läßt für Weizen kaum eine Veränderung erkennen; die Roggenbeſtände haben ſich dagegen um 4000 Tonnen verringert, während von Hafer 1000 Tonnen mehr ausgewieſen werden. Für Weizen⸗ und Roggen⸗ mehle ſind die Mühlen zu leichten Preiskonzeſſionen be⸗ reit, Abſchlüſſe beſchränken ſich auf Deckungen des laufenden Bedarfes. Hafer ſteht reichlich zur Verfügung und iſt eher ſchwächer. Gerſte ſtill. Amtlich wurden notiert: Weizen, märk. ab Station 242—48, matt; Dez. 254—8,50; März 287,50—07; Mai 274; Roggen, märk. ab Station 1738—74, ſchwach; Dez. 190 89,50; März 206,255; Mai 215,75—14; Gerſte, ab Station 127 bis 203, ſtill; Futtergerſte 16777, ſtill; Hafer, märk. ab Station 158—61, matt; Dez. 104; März 181,50—79; Mai—: Mais rumäniſcher 166, ſtet.; Weizenmehl 29,5095, 25, ruh. Roggenmehl 24.807,60, matter; Weizenkleie 11% ruh.; Roggenkleie 9,75—10,50, Viktorigerbſen 20—98; Kl. Speiſe⸗ erbſen 24—28; Futtererbſen 21—22; Peluſchken 20,5022; Ackerbohnen 19—21; Wicken 23—26; Lupinen, blaue 13,75 bis 14,75; gelbe 16,50—17,25; Rapskuchen 18,50—19; Lein⸗ kuchen 18,80—14; Trockenſchnitzel 8,90—9,40; Soyaextrae⸗ tionsſchrot 18,10—18,50; Kartoffelflocken 15— 16,00; Speiſe⸗ kartoffeln, weiße 1,80—2,20; rote 2,10—2,50; gelbfleiſch. 2,40 bis 2,70; Fabrikkartoffeln in Pfg.—9; Rauhfuttermittel unverändert. Allg. Tendenz ſchwach. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 5. Dez.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) Jan. 14,425; März 11,87,5; Mai 12; Juli 12,12,5;Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kg.) Jan. 161,75; März 165,25; Mai 164,25; Juli 104K. * Liverpooler Getreidekurſe vom 5. Dez.(Eig. Dr.). Anfang. Weizen(100lb.), Tendenz ruhig, Dez.—(9/5); März 9/11,75(10/125); Mai—(10/4, 25); Juli—(10 /5,50). Art ruhig, Dez.—: März—11,50; Mal 102,75; uli—. * Bremer Baumwolle vom 5. Dez.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Midol.(Schluß) 19,2. Mannheimer Produktenbörſe von 5. Dezember (Eigenbericht) Am heutigen Produktenmarkt iſt Getreide unverändert feſt; Futtermittel ruhig, Mehl erhöht. Angeboten wurde: Auslandsweizen 8,50—93,00 Trochenſchnitzel 10,28 inl. Weizen 27.25 bad. Grünkern 3000—55,00 inl. Rocgen 20.00— 28,25 Weizenm. ſüdd. 39,25—9,75 inl. Hafer 1 18,25 Weizenbrotmehl 2928— 90,75 inl. Braugerſte 20.002,00 Roggenm. 60/ 0pr. 2982,50 Futte rgerſte 17,00—18,00 Weizenfuttermehl 11,00 Malz pfälz. 42,00 Weizenkleie feine 10,50 Mais a. Bezugsſch. 10,25 ſoggenkleie 10. Biertreber 18,0017 Raps 40.00 Raps kwchen 18.00 Leinſaat 4,00 Soyaſchrot.75 Sämtliche Preiſe verſtehen ſich per 100 Kilo mwetto, wag⸗ gonfrei Mannheim ohne Sack. Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 5. Deg. (Eig. Dr.) Jan. 9,55 B 3,50 G; Febr. 9,80 B 9,70 G; Mäcz 10,00 B 9,900 G; April 10,10 B 1005 G: Mat 10,35 V 10,80 G; Aug. 10,75 B 10,65 G; Okt. 10,85 B 10,75;: Dez. 9,45 B 9,85 G; Tendenz: ſchwächer.— Gemahl. Meh⸗ lis geſtrichen; Melaſſe⸗Rohzucker 3,16—3; Tendenz fell. Liverpooler Baumwollkurſe vom 5. Dez.(Eig. Dr.). Amerle. Univerſal. Stand. Middl., Anfang, Jan. 992 bis 983; März 940—41; Mai 949, geſtrichen; Juli 954; Okt. 948; Tagesimport 4200; Tendenz feſt und behauptet. Mitte, Jan. 934; März 942; Mai 951; Juli 985; Okt. 949; Dez. 929; Loco 904; Egypt. Upper F. G. fair loco 1064. Tendenz ruhig. Viehmarkt in Mannheim vom 5. Dez. Zufuhr ins⸗ geſamt 810 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in.. 147 Kälber b) 76 bis 80; c) 68—72; d) 60—66. 1 Schaf, b) 45—48. 42 Schweine 612 Ferkel und Läufer, bis 4 Wochen 18—23; über 4 Wochen 24—33; Läufer 36—50. Marktverlauf: Mit Käl⸗ bern ruhig, langſam geräumt, mit Ferkeln und Läufern Sportliche Vorbereitungen für Bartelona Die erſte Hälfte der inländiſchen Hockeyſpielzeit dieſes Jahres hat ihren Höhepunkt überſchritten. Die wenigen Spielſonntage bis zur Weihnachtswoche werden von Tref⸗ fen ausgefüllt, die im Geſamtbild des deutſchen Hockeyſports untergeordnete Bedeutung haben. Inzwiſchen hat der Deutſche Hockeybund ſich erfreulicherweiſe dazu entſchloſſen, das Europaländerturnier in Barcelona nun doch mit einer deutſchen Mannſchaft zu beſchicken. Nachdem Italien und England leider abſagen mußten, iſt die Teilnahme der deut⸗ ſchen Repräſentativen nicht nur als eine wertvolle, wenn nicht die wertvollſte Bereicherung des ſpaniſchen Meetings anzuſehen, ſondern ſie gibt auch dem deutſchen Hockey erneut die Gelegenheit, ſeine Vorherrſchaft über die Mannſchaften anderer Nationen zu beſtätigen. Deutſchland wird in der gleichen Gruppe wie Spanien, Frankreich und Oeſterreich kämpfen, während auf der ande⸗ ren Seite Holland, Belgien und die Schweiz gegeneinander ausgeloſt ſind. Die Gruppenſieger beſtreiten dann bie End⸗ runde, die eine Art Europameiſterſchaft mit allerdings ſtark beſchränkter Teilnehmerzahl bedeutet. Oeſterreich und Spa⸗ nien ſind keine unbekannten Gegner, hat doch der S. C. 1880 bei früheren Spanienreiſen mehrfach Gelegenheit gehabt, gegen ſpaniſche Repräſentative, meiſt caſtilianiſche Spieler, ſein Können zu zeigen. Auch die Oeſterreicher ſind als ſpiel⸗ ſtark bekannt, ſodaß die deutſche Mannſchaft ſchon in den erſten Runden— auf den ſchweren harten Erdplätzen, die be⸗ kanntlich den Deutſchen Hockeybund lange Zeit mit Recht gegenüber dem Drängen der ſpielſtarken Vereine: Bar⸗ celona unter allen Umſtänden zu beſchicken, ſkeptiſch ſtimmen müſſen— kein leichtes Spiel haben wird. Auch Frankreich hat ja in den letzten Monaten ſichtbare Fortſchritte im Hockey erzielt und das wachſende Intereſſe, das man in Paris die⸗ ſem eleganteſten und ſchwierigſten Stockballſpiel entgegen⸗ bringt, äußert ſich u. a. in der Tatſache, daß am vergangenen Sonntag nicht weniger als zwei ausländiſche Mannſchaften in Paris gegen die beſten Teams der Seineſtadt antraten. Der. D. H. B. nimmt ſeine Vorbereitung für die Spanien⸗ reiſe mit Recht ernſt. Am 22. Dezember wird die deutſche Nationalmannſchaft ihr erſtes Spiel in Barcelona zu beſtehen haben und noch am Morgen des 18. werden die deutſchen Repräſentativen in Köln, wo ſte ſich ſammeln, ein Uebungsſpiel gegen Weſtdeutſchland beſtrel⸗ ten, um dann abends die lange Reiſe nach dem Süden an⸗ zutreten. Der Bund hat bis jetzt 15 Klaſſenſpieler als Teil⸗ nehmer an der Spanienexpedition in Ausſicht genommen, und zwar werden die folgenden Hockeyleute in die engere Wahl geſtellt: Tor: Brunner(BSV), Linke(BSV), Malz⸗ korn(Kölner HC); Verteidigung: Bunge, Harenberg(Bon⸗ ner T. u. H..), Heimann(BC), Lieckfeldt(Hamburg), Woltje(DHC Hannover) und Zander(BSV); Läufer: Theo Haag(Sc 80 Frankfurt), Hardeland(DHC), Kummetz (BSC), Peter(Heidelberger HC), Schmitz(Düſſeldorfer HC), Ueberle(Hamburg), Zander(BSV) u. Schäfer(Etuf); Stürmer: Boche(BSV), Hohbein(BHC), Häuſer(Ham⸗ e Abnahme der Hamburger Kaffeevorräte im November um 31 047 Sack. Die Haſſee⸗Einfuhr über Hamburg beltef ſich in ber letzten Wochen auf 21 000(Vorwoche 22 000) Sack. Die Kaffeebeſtände ſind im November erneut um 51 047 Sack(Oktober 55 266) zurückgegangen. Sie betrugen Ende November insgeſamt 237 797 Sack(288 844), wovon auf Braſil⸗Kaffee 98 669(100 936) und auf Kaffees anderer Her⸗ kunft 144 128(179 488) Sack entfielen. Berliner Mefallbörse vom 3. Dezember 1929 eee 5 Kupfer Blei f Zunk bez. Brief Geld dez. Brief] Geld bez. Brlef]! eld Januar., 184, 138,.— 1— 41,25 40,75.— 40 28 89,50 8—.— 184. 183,25,— 41,50 41.—.— 40,50 40.25 Rürz.. 194, 18350,.75 41.25 40.75 41.— 40,25 8 14 133 75475 42,— 4,50—.— 41 80 40. ai.— 184,25 183,75—.— 42,.— 41.75—.— 42.— 4. 1. 134,50 184,—— 42.25 41.75—.— 42,.—. uli... 183,50 184,——,— 42,25 41,75.— 42.50 44, Auguſt. 184,50 1.— 42,50 42,75 42,50—.— 42 4150 Sept.—. 134,25 133.25—— 42.75 42,50—.—43.— 62. Oktober.— 184.25 184,25—.— 48,.— 42,50—— 43.50 42.50 ov.. 184,25 184.25 18.——.— 48.8.—.— 442,50 Dezemb., 187, 184.— 140 78 41,.— 40,75 1— 41.80 89, Elektrolytkupfer, prompt 170, Antimon Regulus 1 65,.— 69.— Orig. Hütten⸗Alumi 1 Silber in Barren, per keg 66.59 88,8 dgl. Walz⸗Drahtbarren 194.— Gold, Frelverkehr, 10 zr. 28,— 2820 Nane 0 v..— platin, dio. 1 r. 5—10 einnickel. 9899 v. H. 380.—] Preiſe ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner Mefallbörse vom 3. Dezember 1929 Metalle in E pro To. Silber Unze E,(137/10 fein ſtand), Platin Unze g Kupfer, Standard 69,75 Zinn, Standart 174,1 Aluminium—.— 3 Monate 68 65 Monate 177,4 Antimon—— Settl. Preis 68,75 Settl. Preis 174,0 Queckſilber 20,25 Elektrolyt 84, Banka 55.0 Platin 2— beſt ſelee ed 76,75 Straits 178.0 Wolframerz 84.— ſtrong ſheets]—.—[ Blet, ausländ. 211.Nickel—.— Ellwirebars 84. Zink, gewöhnlich 20,45 Weißblech 12. Zinkblech wieder tenrer. Der Zinkblech⸗Grundpöns wurde am 4. Dezember erneut um 0,50„ je 100 Kg. erhöht. Rund ſchau burg), Mehlitz, Müller, Scherbarth, Weiß(alle Berlin), Ste⸗ vers(Etuf), Wollner(Leipzig). Das norddeutſche und das Berliner Element überwiegt alſo, wie man ſieht, über Sſtö⸗ und Weſtdeutſchland, wobei zu bemerken iſt, daß kein etu⸗ ziger Münchener Spieler der Ehre für würdig erachtet wird, an der Spanienreiſe teilzunehmen. Vom hockeyſportlichen Standpunkt aus iſt es gewiß ver⸗ ſtändlich, daß der Spielausſchuß ſich in erſter Linie auf den hochklaſſtgen Berliner Sturm ſtützt. Vom nationalen We⸗ ſichtspunkt aus aber wäre es zu begrüßen geweſen, wenn auch Süddeutſchland mit mehr als nur zwei Spielern in bie engere Wahl getreten wäre. Dr. W. Bing. Aus der badiſchen Turnerſchaſt Während nunmehr die Nee eee urtt Ausnahme der Spiele, endgültig für dieſes Jahr abgetan ſind, hat ſich die turneriſche Arbeit reſtlos auf den Hallen⸗ betrieb umgeſtellt. Dieſe Winterarbeit iſt in beſonderm Maße für das Männerturnen auf ein beſonderes Ziel eingeſtellt, auf das 15. Badiſche Landes ⸗ turnen 1930 in Mannheim, dem am kommenden Sonnag in erſter Linie die Tur nwarteverſamm⸗ lungen und Vorturnerſtunden der 8 Hel⸗ gau⸗Bodenſee⸗Karlsruhe und Mannheim, in Radolf⸗ zell, verbunden mit einem Lehrgang der Preſſewarte im Beiſein des Gauturnrates, in der Landeshauptſtadt Karlsruhe und in ber Feſtſtadt Mannheim dlenen. Der Kraichgau hat außerdem in Bruchſal eine Kampfrichterſchule und eine Zuſammenkunft der Kunſt⸗ turner. Im Gebiete des Pforzheimer Gaues treffen ſich TV. Erſingen— TV. Iſpringen und Tbd. Wilferdingen zu einem Gerätewettkampf in Erſingen. Die Spielerſchar meldet 15 0 Splelausſchuß⸗ Sitzungen und Spielwarteverſammlungen des Babd⸗ Neckorgaues in Heidelberg und des Mannheimer Gaues im 1846er Haus. Eine Schledsrichterverſammlung hat der Karlsruher Gau vorgeſehen. Von beſonderem Jntereſſe iſt der Vortrag von Ober⸗ regierungsrat Broßmer, Karlsruhe, der in Pforz⸗ heim zu den Schwimmern über ugendfragen ſpricht. In Mannheim veranſtaltet der Turnverein von 1846 durch ſeine neugegründete Skiabteilung am Samstag einen Lichtbildervortrag durch Dr. Hen nin über Skifahrten in den Oetztaler Alpen. Im Anſchlu daran wird auch Rechtsanwalt Dr. Freund, der Vorſinende des Skielub Schwarzwald ſprechen. Ur. Fecht⸗Klubkampf Die Fechterſchaft Mannheim traf ſich am 1. Dezember in Bruchſal mit der Fechterriege des T V. Bruchſal 18 46 zu einem Freundſchaftsbampf im Florett. Vor einer zahlreichen Zuſchauermenge wurden die Gefechte auf der Kampfhahn durchgeführt. An Anfang führte Bruchſal ſtark, doch holten Jann die Fechter der Fechterſchaft gut auf. Das Endveſultat war: Fechterrlege des TV. Bruchſal 1840 1 Siege 101 geſetzte Treffer, Fech⸗ terſchaft Mannheim, C 1, 10, 12 Stege 92 geſetzte Treffer. . r 257 8 1 m W—¾W⅛⏑‚f. 5 8. Seite. Nr. 566 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Donnerstag, den 5. Dezember 1929 lnnigen Dank für alle Bewei Teilnahme Mannheim(Hch. Lanzstr. 28), Ida Sdmoldk Ida Hersdhler-Sdamold Dr. Albert Hersdliler se herzlicher 5. Dex. 1929 0 BEHUNF 88 Jets, Weihnschts geschenk finden Sle in unseren fünf Auslägen Wir zeigen eine Fülle relzendet Geschenke Erst prüfen— dann wühlen Dauernd Eingong neuer Tdfeb und Kaffee-Serylce DC. f O 7,8 2 a Das Heus der Geschenke Ortsgruppe Riannheim 7 Große Peslelebtelune in Bestecken der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der 6esoflechtskrankheſten. 48 e ere ern 5 0 Freliag, den 6. Dezember, abends 8 Uhr 55 7 JN Freitag, Ur rd, c a— b im großen 405. der Hande 1 kammer, LI.! 1 f iin bieſtgen 5fanbloraf, erer. aunbner sau Mannheims! 4 4 l„ U II Q 6. 2, gegen bare Zah⸗ a Rückblick auf die 25Jährl 4 00 Flekiro- Asch aschine lung im Vollſtreckungs⸗ In letzter Zeit erscheinen in den Mannheimer Tages- 1 rige Tätigkelt der Ortsgruppe wege öffentlich verſtei⸗ zeitungen Inserate von Autovermietern, mit Nennung von Miele werke A G gern:* 8126 Telephonnummern, die unserer Telephonsammelnummer Vortrag des ferm D. Memelsdortt, Belgeorünster des Deutschen Sfädtetaggs, Berg: Grögte W. 1 f l Dei 112 9 8 5 8 1 91 5 5 1 rögte Waschmaschinenfabrik Deutschlands.% 1 Cbaiſekonane, 5 3 5 5 8 „le Aufgaben der Städte del der Bekämpfung der Seschlechtskrankhelten“ den e ee ae 5 5 e, 2 Schreib⸗ 85 Güsſe willkommen. Einiriſi frei. va Nannheim, O 8. 3 Fernruf 23438 maſchinen u. a. Sach. Wir machen Sie höfl. darauf aufmerksam, daß wir. seit Mannheim, 5. 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