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Der Umſtand, daß die deutſchen Sachver⸗ ſtändigen die Tragbarkeit der Noung⸗ Ziffern nicht anerkannt hätten, lege auf das klarſte die Größe der Verantwortung dar, die die Gläubigerſachverſtändigen auf ſich genommen hätten, indem ſie die Ziffern für tragbar erklärten. Wenn in den Verhandlungen mit den auswärtigen Regte⸗ vungen über die Inkraftſetzung des Poung⸗Planes nunmehr von Deutſchland über den Poung⸗Plan hinaus weitere große Opfer verlangt wür⸗ den, ſo ſei von vornherein klar, daß die Tragbar⸗ keit der Ziffern des Poung⸗Planes noch vielmehr in Frage geſtellt und die Verantwortung der Gläu⸗ bigerſachverſtändigen von den ausländiſchen Regie⸗ rungen noch ſtärker belaſtet werde. Damit, rungen noch ſtärker belaſtet werde. Damit, daß jetzt nahezu jebe einzelne Gläubigerregierung verſuche, über den Poung⸗Plan hinaus weitere finanzielle und wirtſchaftliche Leiſtungen aus Deutſchland herauszupreſſen, verſtießen die ausländiſchen Regterungen gegen die ausdrücklich im Poung⸗Plan ihnen zur Pflicht ge⸗ machte Zuſammenarbeit. Die finanzielle Entlaſtung werde durch die zuſätzliche Belaſtung, die man Deutſchland außerhalb des Planes zumute, illuſoriſch gemacht. Es liege keinerlei Veranlaſſung vor, ohne gleichwertige Gegenleiſtung freiwillig in irgendeinem Punkte auf die Geltendmachung der Klauſel zu ver⸗ zichten, daß Deutſchlands frühere Verpflichtungen durch den Poung⸗Plan erſetzt werden ſollen, oder Zahlungen zu leiſten oder Verzichte auszusprechen. Wenn Deutſchland ſich bereit erkläre, einſeitige Emp⸗ fehlungen der Gläubigerſachverſtändigen zu befol⸗ gen, ſo müſſe dagegen verlangt werden, daß die Empfehlungen der beutſchen Sachverſtändigen eben⸗ falls befolgt oder andere Gegenleiſtungen geboten werden. Im zweiten Teil des Memorandums wird aus⸗ geführt, welche neuen finanziellen Zumutungen an Deutſchland geſtellt worden ſind. U. a. ſolle Deutſchland auf den Ueberſchuß von 400 000 000 Reichsmark verzichten, der ſich aus der Ueberſchneidung von Dawes⸗Plan und Poung⸗ Plan ergebe. Deutſchland ſolle gerade in den erſten Jahren des Noung⸗Planes, deren Erleichterung für das Gelingen des Ganzen von entſcheidender Be⸗ deutung ſei, eine Erhöhung der ungeſchützten Annui⸗ tät vornehmen. Deutſchland ſolle auf rund 300 000 000 Reichsmark aus ligquidiertem deut⸗ ſchem Eigentum verzichten. Deutſchland ſolle laut deutſch⸗polniſchem Vertragsentwurf auf außerordentlich hohe Eigentums⸗An⸗ ſprüche gegen Polen verzichten. Alle dieſe Verpflichtungen, die zuſammen in die Milliarden gehen, ſollten ohne irgendeine nennenwerte Gegen⸗ leiſtung erfolgen. 5 Im Teil III beantwortet Dr. Schacht die Frage, ob eine Verpflich⸗ tung aus dem Noungplan für uns abgeleitet werden könne, ſolche Zahlungen und Verzichte vorzunehmen, mit dem Hinweis auf Ziffer 141 des Poungplanes, deſſen einleitender Satz beſage, daß jeder deutſchen Konzeſſion eine Konzeſſion von der anderen Seite gegenüberſtehen müſſe. Aus der Empfehlung der Schließung der Konten zwiſchen der Reparations⸗ kommifſton und Deutſchland ergebe ſich, daß Deutſch⸗ land alle bis dahin noch nicht auf Reparationskonto gutgeſchriebenen Eigentumsanſprüche zuſtänden. Die deutſchen Sachverſtändigen, die ſchon die Ziffern des Poungplanes nicht für tragbar gehalten hatten, waren erſt recht nicht gewillt, Verzicht auf deutſche Anſprüche zuzugeſtehen. Wenn die deutſche Regie⸗ [Drahtge richt un. Berliner Büros) Berlin, 6. Dez. Schachts Denkſchrift gegen die Verfälſchung bes Poungplans iſt der Regierung völlig unerwar⸗ tet gekommen. Es iſt nicht das erſte Mal, daß der Reichsbankpräſident überraſchend in die Reichspolitik eingreift. Bei dem internationalen Anſehen, das er genießt, und der wichtigen Rolle, die er während der Pariſer Verhandlungen ſpielte, hat ſeine Denkſchrift kurz vor Beginn der zweiten Haager Konferenz die Wirkung eines Fanfarenſtoßes. Mit rückſichts⸗ loſer Offenheit, die ihm eigen iſt, erklärt Schacht, daß er die Verantwortung für ein Abkommen ab⸗ lehnen werde, das außer den ſchweren Laſten des ur⸗ ſprünglichen Voungplanes noch die inzwiſchen erho⸗ benen zuſätzlichen Forderungen enthält. Für die Be⸗ urteilung des endgültigen Woungplans im In⸗ und Ausland iſt dieſes Bekenntnis natürlich von größter Bedeutung. Im„Berliner Tageblatt“ wird behauptet, der Reichs⸗ bankpräſtdent habe ſich über die Anſchauungen, die ſeinem Memorandum zugrunde liegen, im Laufe der letzten Wochen mehrfach mit dem Reichskanzler ſowie den„Reparationsminiſtern“ unterhalten, und noch im Lauf des geſtrigen Tages, alſo kurz vor Bekanntgabe des Memorandums, eine Unterredung mit dem Reichsfinanzminiſter Hilferding gehabt. Es ſcheint nach alledem, als habe Dr. Schacht den Eindruck ge⸗ wonnen, daß ſich die Dinge im Haag in einem andern als von ihm gewünſchten Sinne entwickeln werden und daher dieſe Flucht in die Oeffentlich⸗ keit unternoammen. Das Kabinett wird damit vor eine ſehr ſchwie⸗ rige Sitnation geſtellt, zu der es ſich noch im Laufe des heutigen Tages äußern will Ein beſonderes Gewicht erhält die Denkſchrift noch, daß Dr. Schacht gegen die Reichsregierung und ins⸗ beſondere gegen den Reichsfinanzminiſter in aller Form den Vorwurft erhebt, daß ſie eine der weſent⸗ lichen Vorausſetzungen des Youngplans, nämlich durch eine grundlegende Finanzreform die Etats des Reiches und der Länder in Ordnung zu bringen, nicht erfüllt haben Auch das„Berliner Tageblatt“ mißbil⸗ ligt die von Schacht unternommene Aktion, die unter Umſtänden nicht, wie er es wünſche, nützen, ſondern ſchaden könnte. Den innerpolitiſchen For⸗ derungen Dr. Schachts ſtimmt das Blatt zu, wendet ſich jedoch gegen ſeine Kritik an den außenpoliti⸗ ſchen Verhandlungen der deutſchen Regierung, die weit über das Ziel hinausſchöſſe und in den meiſten Punkten keinerlei Berechtigung hätte. 5 Um Mißverſtändlichkeiten vorzubeugen, iſt Dr. Schacht demonſtrativ von dem ſtaatsfeindlichen Volksbegehren abgerückt. Wie notwendig das war, ergibt ſich nun aus den Kommentaren der Hugenbergpreſſe, die den Reichsbankpräſtdenten wohl gern als Bundesgenoſſen im Kampfe für das„Frei⸗ heitsgeſetz“ geſehen hätte und nun ihrer Entrüſtung darüber Ausdruck gibt, daß Dr. Schacht die„ſcharfe Oppoſition des nattonalen Blocks nicht richtig zu verwenden weiß. rung trotzdem jetzt auf ſolche Anſprüche verzichten ſollte, ſo gehe ſte damit über den klar erkennbaren Willen der deutſchen Sachverſtändigen hinaus, und übernehme die Verantwortung, die ihre Sachverſtändigen ausdrücklich abge⸗ lehnt hatten. Es ſei auch nicht die leiſeſte Begrün⸗ dung im Poungplan enthalten, Verzichte und Zahlun⸗ gen ohne gleichwertige Gegenleiſtungen zu⸗ zuſagen. Im Teil IV des Memoraudums führt Dr. Schacht u. a. aus, daß eine weitere unerläß⸗ liche Vorausſetzung für die deutſchen Sachverſtändi⸗ gen in Paris die Entſchloſſenheit der Reichsregierung geweſen ſei, im finanziellen Gebaren von Reich, Ländern und Gemeinden eine dauernde Ord⸗ nung zu ſchaffen und die Tilgung der ſchweren Laſten des MWungplanes durch eine innerwirtſchaft⸗ liche Erleichterung der deutſchen Produktion zu er⸗ möglichen. In beider Hinſicht ſei ſeit der Unterzeich⸗ nung des Noungplanes nicht das Geringſte ge⸗ ſchehen. Das materielle Gleichgewicht des Haus⸗ haltes ſei nicht hergeſtellt worden. Es ſei ſchon heute mit Sicherheit zu überſehen, daß die Einſparung aus dem Poungplan nicht nur nicht zu einer Laſtenver⸗ minderung führen, ſondern nicht einmal zur Deckung der jetzt bereits überſehbaren Fehlbeträge ausreichen werde. Ueber die Einſparung des Youngplanes ſei längſt verfügt und die deutſche Wirtſchaft ſtehe nicht vor einer Laſtenſenkung, ſon⸗ dern vor einer Laſtenerhöhung. Im Teil bezeichnet Dr. Schacht die Situation, vor der er ſich als deutſcher Mitunterzeichner des Woung⸗Planes befinde, folgendermaßen: Der Poung⸗Plan iſt getra⸗ gen von dem ganzen ſtttlichen Ernſt und dem Ver⸗ autwortungsgefühl ſeiner Verfaſſer, nicht nur gegen⸗ über ihren eigenen Völkern, ſondern gegenüber der ganzen ziviliſierten Welt. Es muß verlangt werden, daß die Regierungen nicht durch Hervorkehrung einſeitiger Intereſſen dieſes Friedenswerk gefährden. Ich für meinen Teil muß es auf das beſtimmteſte ablehnen, für die Inkraftſetzung des Poung⸗Planes verantwortlich gemacht zu werden, wenn ſeine Abſichten und Vorausſetzungen in einer Weiſe mißachtet werden, wie es nach den derzeitigen Maßnahmen und Forderungen der Fall zu ſein ſcheint. Das deutſche Volk muß erwarten, daß die aus⸗ ländiſchen Regierungen endgültig ihre Verſuche auf⸗ geben, über den Moung⸗Plan hinaus Sonderlei⸗ ſtungen und Sonder verzichte aus der deut⸗ ſchen Wirtſchaft heraus zupreſſen. Sie müſſen wiſſen, daß ſie durch eine ſolche alte Politik die Ver⸗ antwortung dafür auf ſich laden, wenn der Voung⸗ Plan von vorherein mit ſchweren Störungen zu rech⸗ nen hat, und die Mobiliſierung der Annuitäten ge⸗ fährdet wird. Von der deutſchen Regierung aber muß ver⸗ langt werden, daß ſie keinerlei zuſätzliche Leiſtungen bewilligt. Es muß ferner verlangt werden, daß ſie, bevor der Voung⸗Plan von ihr endgültig angenommen wird, Ordnung in den Haushalt von Reich, Ländern und Gemeinden bringt und die Zurückführung der Be⸗ laſtung des deutſchen Volkes auf ein Maß vorſieht, das mit der Ertragsfähigkeit der deutſchen Wirt⸗ ſchaft vereinbar iſt. Gerade diejenigen, die mit mir der Meinung ſind, daß der Voung⸗Plan ein endgültiges Friedensinſtrument iſt, ein Plan, der die internationale Zuſammenarbeit und das Gedeihen der deutſchen Wirtſchaft vorausſetzt und ohne dieſe beiden Vorausſetzungen nicht durchführbar iſt, müſſen verlangen, daß alles getan wird, um dieſe Vorausſetzungen zu erfüllen. Ich habe mit allem Nachdruck die Agitation gegen den Noung⸗Plan bekämpft; ich halte das eingeleitete Volksbegehren, das dieſer Agitation dient, fütr einen ſchweren Fehler, weil es eine ſinn⸗ und kraftvolle Verteidigung unſerer Intereſſen unter dem Young⸗Plan untegräbt. Aber gerade weil ich mich für die Annahme des Noung⸗Planes einſetze, wünſche ich nicht, teil⸗ zuhaben an ſeiner Verfälſchung. Es wäre eine Selbſttäuſchung der Welt, zu glauben, wir könnten über die Poung⸗Zahlungen hinaus noch weitere beliebige Millionen oder Milliarden zahlen oder auf Eigentumsrechte verzichten. Es wäre eine Selbſttäuſchung der eigenen Volkes, zu glauben, daß es bei der heutigen oder womöglich noch geſteigerten Wirtſchaftsbelaſtung die Voung⸗Zahlungen und wo⸗ möglich noch zuſätzliche Beträge aufzubringen in der Lage iſt. Ich will und werde nicht dazu beitragen, daß eine ſolche Täuſchung Platz greift, (gez.) Dr. Hfalmar Schacht. Kritik an den deutſch⸗ polniſchen Vereinbarungen Von Staatsſekretär 3. D. Irhr. u. Rhein baben, Die deutſch⸗polniſchen Vereinbarungen vom 31. Oktober ſind zurzeit Gegenſtand heftigſter Kritik in der deutſchen Oeffentlichkeit. Es iſt zwar an ſich nichts Neues, daß Schritte der deutſchen Außenpolitik von vielen verurteilt werden, ohne daß ſie ſich auch nur die Mühe nehmen, die zugrunde liegenden Do⸗ kumente, Abkommen, Verträge uſw. zu leſen. Aber diesmal wird denn doch in beſonderem Ausmaß z u ſehr und zu früh räſoniert. Der authen⸗ tiſche Text der Vereinbarungen iſt auf ausdrück⸗ lichen Wunſch der polniſchen Regierung bisher auf beiden Seiten noch nicht veröffentlicht worden, ſo daß für jeden, der ſich um ein ſachliches Urteil be⸗ müht, bis auf weiteres das Gebot einer gewiſſen Zurückhaltung vorliegen ſollte. Es ſcheint jedoch, daß die augenblickliche politiſche und wirtſchaftliche Kri⸗ ſenſtimmung die Gemüter über das Normalmaß hinaus erhitzt hat und Sachlichkeit im inner⸗ politiſchen Kampfe nicht mehr viel zu ſagen hat. Deshalb ſoll an dieſer Stelle der Verſuch gemacht werden, zwar nicht auf die noch nicht veröffentlich⸗ ten Einzelheiten der Vereinbarungen, wohl aber auf ihren grundſätzlichen Teil in einer Form einzugehen, welche die Dinge in das richtige Licht zu rücken ge⸗ eignet iſt. Worum handelt es ſich im weſent⸗ lichen? In den Vereinbarungen wird ein gegen⸗ ſeitiger Verzicht auf ſtaatliche und private Anſprüche ausgeſprochen. Da dieſer Verzicht auf deutſcher Seite zweifellos eine finanzielle Konzeſſion bedeutet, er⸗ klärt ſich Polen bereit, keine Liquidation deutſchen ländlichen und ſtädtiſchen Grundbeſitzes, ſoweit er am 1. September 1929 noch in deutſcher Hand war, mehr vorzunehmen; Polen verzichtet ferner auf In⸗ anſpruchnahme des ſog. Wiederkaufsrechts hinſicht⸗ lich von rund 12 000 Anſtedlungs⸗ und Rentengütern in der Hand deutſchſtämmiger Eigentümer; Polen verzichtet ferner auf Ausübung des 1937 eintreten⸗ den Liquidationsrechts in Polniſch⸗Oberſchleſten, ſo⸗ weit ihm dieſes durch das deutſch⸗polniſche Abkom⸗ men über Oberſchleſten vom 15. Mai 1922 gewährt wurde. Wie kommt man am beſten zu einer„Bilanz“ dieſer Vereinbarung? Schon ein erſter flüchtiger Blick auf dieſes hier mitgeteilte Grundſätzliche er⸗ gibt, daß ſte ſich deutlich in zwei Gebiete teilt: den ftnanziellen Tell der Entſchädigung für deut⸗ ſches Eigentum, das Polen ſeit 1919 beſchlagnahmt bzw. liquidiert hat, und zweitens um gegenüber dem bisherigen Zuſtand erweiterte Rechtsgaran⸗ tien für deutſchen Grundbeſitz und deutſchſtämmige Menſchen im heutigen Polen. Für jeden, der den Oſten einigermaßen kennt und der ſich Sorgen über die Zukunft der deutſchen Oſtmark macht, iſt es klar, daß gewiſſe finanzielle Konzeſſionen— auch für das verarmte Deutſchland— dann gerechtfertigt wären, wenn auf der anderen Seite der Wert der von Polen gegebenen erweiterten Rechtsgarantien ein⸗ wandfrei feſtſteht. Dies und nichts anderes muß gegeneinander abgewogen werden. Hiermit iſt geſagt, daß ich von vornherein mit ener Kategorie von Kritikern nichts zu tun haben will, deren Weisheit letzter Schluß im Schimp⸗ fen auf Polen liegt und die ihre Stimmung in den Satz zuſammenfaſſen:„Polen hat bisher noch nie einen Vertrag gehalten, und es iſt wertlos, mit ihm überhaupt Verträge abzuschließen.“ Gewiß, eine ſolche Stimmung iſt nach allem, was Polen uns,— geſtützt auf ſeine mächtigen Verbündeten— ſeit 1919 angetan hat, mehr als erklärlich. Bloß„Politik“ iſt das nicht! Politik iſt nämlich nicht nur„Kunſt“, ſondern auch„Gebot“ des Möglichen. Für mich ſcheint die Entwicklung der letzten Jahre dargetan zu haben, daß das deutſch⸗polniſche Problem ſich nur dann für Deutſchland günſtiger geſtalten würd, wenn es nicht als Problem an ſich behandelt, ſondern von uns in den Prozeß der internationalen Politik be⸗ wußt und klug hineingeführt wird. Bisher haben wir zugegebenermaßen aus Gründen europäiſcher und weltpolitiſcher Komplikationen auf dem Gebiete der Bereinigung unſeres Verhöltniſſes zu Polen 2. Seite. Nr. 567 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 6. Dezember 1929 leider wenig Verſtändnis, geſchweige denn Unter⸗ ſtützung von Außen erfahren. Auch wenn formal⸗ vechtlich die Empfehlung des Kapitels 9 im Voung⸗ plan(„die Gläubiger⸗Regierungen ſind zu der Er⸗ wartung berechtigt, Deutſchland werde in Anbetracht der endgültigen Feſtlegung der Gläubigeranſprüche auf einen ermäßigten Betrag ſeine Anſprüche an Polen fallen laſſen“) ſich nicht auf die Anſprüche Privater beziehen mag und auch wenn die deutſche Regierung es völlig in ihrer Hand hat, innerhalb eines Jahres nach Inkrafttreten des Noungplanes— wie es weiter in ihm empfohlen wird— Verhandlun⸗ gen mit Polen zu führen, die den berühmten Schluß ſtrich unter alles Vergangene ſetzen ſollen, ſo halte ich dafür, daß der gegenwärtige Augenblick durchaus richtig gewählt war, einen vielleicht letzten Verſuch zur „Normaläſierung der Beziehungen mit Polen“ zu machen. Denn— was man auch dagegen ſagen mag— ein ſolcher Zuſtand iſt die unbedingte Voxrausſetzung jeder für Deutſchland günſtige⸗ ren Geſtaltung des deutſch⸗polniſchen Verhältniſſes! a Freilich, ich will offen ausſprechen, daß auch ich die bisher gegebenen Rechtsgarantien für deutſchen Beſitz und deutſche Minderheiten nicht für genügend erachte. Der Vertrag ſcheint mir in der bisherigen Form unannehmbar! Die erſte vorläufige und in⸗ formatoriſche Verhandlung über die Vereinbarungen hat im Auswärtigen Ausſchuß des Reichstages eine Reihe Bedenken auch aus den Reihen der Regierungsparteien zur Sprache gebracht. Die Reichsregierung kennt dieſe Bedenken, und es wird ihre Aufgabe ſein, ſie bis zur Entſcheidung des Reichstages nach Abſchluß der zweiten Haager Kon⸗ ferenz zu beſeitigen. Worin ſie in der Hauptſache lie⸗ gen, kann ich hier nur andeuten: Bezüglich des Auf⸗ hörens der Liquidation deutſchen Grundbeſitzes muß nach den bisherigen Erfahrungen eine einwandfrei formulierte vertragliche Zuſage der polniſchen Regie⸗ rung vorliegen, das polniſche Agrargeſetz neben der Drohung mit Liquidation die andere Quelle dauernder Beunruhigung!— nicht einſeitig gegen deutſchen und und deutſchſtämmigen Grundbeſitz an⸗ zuwenden. Bezüglich der 12000 deutſchſtämmigen Siedler iſt die bisherige Beſtimmung untragbar, daß ſchon mit einem„Vergehen“ vorbeſtrafte Nachfolger zum Antritt des Erbes nicht zugelaſſen werden ſollen. Es muß ferner dafür geſorgt werden, daß der aus den früheren Rentengutsverträgen mit der preußiſchen Regierung ſtammende Begriff der ſchlechten Bewirtſchaftung“, der ſeinerzeit dem preußiſchen Staat das Rückkaufsrecht gab, ſo ein⸗ wandfrei definiert wird, daß er nicht aus politiſchen Gründen gegen einen deutſchſtämmigen Beſitzer zum Zwecke von deſſen Vertreibung angewandt werden kann. Schließlich muß es erreicht werden, daß die⸗ jenigen Söhne deutſchſtämmiger Siedler, die ſeiner⸗ zeit für Deutſchland opttert haben, zum Antritt des Erbes und zur polniſchen Staatsangehörigkeit zugelaſſen werden. Was die Entſchädigungspflicht Privater, die bis⸗ her ihre Sache nach den Beſtimmungen des Verſail⸗ ler Vertrages vor dem deutſch⸗polniſchen Schiedsrich⸗ ter abhängig gemacht haben, anbetrifft, ſo iſt ein Streit der Rechtsgelehrten darüber entbrannt, inwie⸗ wett der deutſche Stagt überhaupt befugt war, über ſolche Rechte— mögen ſie noch ſo ungeklärt und zwei felhaft einzutreiben ſein— in einem Staatsvertrag nach außen zu verfügen. Die Einzelheiten der ſehr kotplizierten Rechtslage darzulegen, würden den Rahmen dieſes Artikels weit überſchreiten. Ich be“ ſchränke mich daher hier auf die Forderung, daß auf jeden Fall die von dem Deutſchen Reich zu überneh⸗ mende und auszuzahlende Entſchädigung dem in Be⸗ tracht kommenden Artikel 92 des Verſailler Vertra⸗ ges, d. h. dem Begriffe des„angemeſſenen Schadenserſatzes“ entſprechen muß. Es kann doch wohl keine Rede davon ſein, daß insbeſondere bürgerliche Parteien des Reichstages der Verein⸗ barung zuſtimmen könnten, ehe nicht ſeitens der Reichsregierung in einwandfreier Weiſe und zahlen⸗ mäßig dargelegt wird, enwieweit ſie die bisherk⸗ gen privaten Gläubiger Polens zu entſchädigen wil⸗ lens und in der Lage iſt. Dabei wird auch der Ge⸗ danke zu erörtern ſein, zum Zwecke einer wirklich „angemeſſenen“ Abfindung, wie ſie für die Ligqui⸗ dation deutſchen Privatbeſitzes in Polen als Son⸗ der regelung ausdrücklich vorgeſchrieben worden iſt, die Höhe der Entſchädigung durch unab⸗ hängige Spruchkommiſſäonen feſtſtellen zu laſſen. So und auf dieſe nüchterne und einfache Linie gebracht, ſieht das deutſch⸗polniſche Liquidations⸗ abkommen aus, wenn man es von allem agttatort⸗ schen, rein gefühlsmäßigen und parbeipolitiſchen Beiwerk befreit. Noch einmal ſei es geſagt: In der bisher vorliegenden Form wird es kaum eine Mechrheit im Reichstag finden, und es iſt daher wötig, Schritte zu ſeiner Verbeſſerung zu bun. Man önnte verſuchb ſein, ſein endgültiges Urteil nicht Rur vom Zuſtamdekommen dieſer Verbeſſerungen, sondern auch davon abhängig zu machen, wie der fetzt gleichfalls ſeinem Abſchluß zuſtrebende deutſch⸗ polwiſche Handelsvertrag mit all ſeinem Bei⸗ werk, wie Niederlaſſungsrecht, Grenzzonenverord⸗ nung etc. ausſehen wird. Rechtlich jedoch liegen die Dinge ſo, daß der eine Vertrag mit dem andern nichts zu tun hat und das Parlament durchaus die Freiheit beſäße, etwa den Handelsvertrag abzu⸗ lehnen, auch wenn es— nach hoffentlich zu er⸗ reichenden Verbeſſerungen— dem Liquidationsab⸗ kommen im vorgeſehenen zeitlichen und politiſchen keineswegs rechtlichen— Zuſammenhang mit dem Voungplan zuſtimmen ſollte. Demfenigen, der es bedauert, daß die am 31. Ok⸗ tober unterzeichneten deutſch⸗polniſchen Verein⸗ barungen in dieſem Zuſammenhang mit dem Poung⸗ plan gebracht worden ſind, darf ich erwidern, daß dieſer Zuſammenhang keineswegs nur Nachteile, ſondern im Gegenteil nach meiner Auffaſſung erheb⸗ liche Vorteile für Deutſchland enthält. Es heißt nämlich im Schlußkapitel des Poungplans, daß der Plan nur dann Beſtand haben und ſeinen Zweck er⸗ füllen kann, wenn er von allen Seiten im Geiſte freundſchaftlicher Zuſammenarbeit durchgeführt wird. Polen drängte ſich in den letzten Jahren immer mehr an den Verhandlungstiſch der„Großen“ und war tieftraurig, daß es auf der erſten Haager Kon⸗ ferenz wiederum nicht zum wichtigſten Teil der Ver⸗ handlungen zugelaſſen wurde. Im zweiten Teil der Haager Konferenz will es nun endlich„dabei ſein“. Sein heißer Wunſch wird erfüllt werden. Dadurch übernimmt, es aber vor der ganzen im Haag ver⸗ trekenen internationalen Welt die Ver⸗ üichtung und Garantie, auch ſeinerſeits im Geiſte des Poungplans ſich zu verhalten, d. h. icht nur einen geregelten wirtſchaftlichen Güter ⸗ Ruhige Sitzung des Reichstags (Drahtbericht unſ. Berliner Büros) E Berlin, 6. Dez. Auf den lärmvollen Mittwoch folgte geſtern im Reichstag eine ruhige Sitzung vor nur ganz ſchwach beſetztem Hauſe. Man beſprach die vom Arbeitsmini⸗ ſterium aufgeſtellten und vom Ausſchußz revidierten Reichsrichtlinten für das Wohnungsweſen. Auf dem Papier nimmt ſich das alles wunderſchön aus. Die Praxis hat ein anderes Geſicht. Es klingt ſehr er⸗ freulich, wenn angeſtrebt werden ſoll, das volle Auf⸗ kommen aus der Hauszinsſteuer für den Wohnungsbau zu verwenden. Bisher iſt knapp die Hälfte dieſer unpopulärſten aller Steuern ihrem eigentlichen Zweck zugeführt worden. Ein Vertreter des Zentrums hatte durchaus recht, wenn er meinte, daß die Wiſſell'ſchen Richtlinien eigentlich ein wenig post festum kämen. Die Lage im Baugewerbe iſt trübe genug. Der kommuniſtiſche Redner hätte keine Phantaſiezahlen aufzutiſchen brauchen, um das Woh⸗ nungselend, das niemand beſtreitet, in den ſchwärzeſten Farben auszumalen. Ein Wirtſchafts⸗ parteiler bezeichnete Wiſſells Elaborat als einen ver⸗ ſchleierten Verſuch der„kalten Sozialiſie⸗ rut ng“. Seiner Forderung nach radikaler Beſeitigung jeglicher Zwangswirtſchaft ſtimmten die Sprecher der übrigen bürgerlichen Par⸗ teien nur ſehr bedingt zu. Von volksparteilicher Seite wurde betont, daß zum mindeſten der Mie⸗ terſchutz vorerſt noch erhalten bleiben müſſe. Neue Anregungen empfing man aus der ſehr mat⸗ ten Diskuſſion, die am Dienstag nächſter Woche fort⸗ geſetzt werden ſoll, nicht. Alempauſe für Hugenberg (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 6. Dez. Im Hugenberg'ſchen Haus iſt man äußerſt ver⸗ gnügt, daß es keine neuen Austritte mehr geregnet hat.„Man gewinnt den Eindruck,“ meint der„Lokal⸗ Anzeiger“,„daß die Entwicklung zum mindeſten vor⸗ läufig abgeſchloſſen iſt.“ Im übrigen ſtrömt eine Hochflut von Telegrammen, die durchweg die Se⸗ zeſſioniſten„auf das Schärfſte“ verurteilen, auf den Parteihäuptling nieder und ſchließlich ſei die Hu⸗ genbergfraktion mit ihren noch 66 Mitgliedern ja immer moch die zweitſtärkſte im Reichstag. Die Hugenberg⸗Publiziſten, die ſonſt mit düſterer Schwer⸗ mut ins Land zu blicken pflegen, haben plötzlich, wie es ſcheint, alle miteinander roſenrote Brillen vorgebunden bekommen: Auch aus den Spalten der „Nachtausgabe“ tönt die nämliche Melodei. Leider gibt es böſe Menſchen, die von den Dingen einen ganz anderen Eindruck„gewinnen“. Da iſt z. B. gleich die„Kreuzzeitung“. Die findet, daß die Kriſe in der Deutſchnationalen Partei gerade durch die Niederlegung des Fraktionsvorſitzes durch den Grafen Weſtarp ihr beſonderes Geſicht bekom⸗ men hätte, umſomehr, als Graf Weſtarp in Partei und Fraktion verblieben ſei:„Denn dadurch wird offenbar, daß der Gärungsprozeß ſich nicht auf die ausgeſchiedenen Abgeordneten beſchränkt, ſondern auch innerhalb von Partei und Frak⸗ tion noch latent bleibe.“ Man braucht in dieſem Zuſammenhang nur den Namen des Reichs⸗ landbundvorſitzenden Schiele zu erwähnen, der zuſammen mit Graf Weſtarp bis zuletzt alle Energie und allen Einfluß daran geſetzt hat, um das Aeußerſte zu verhindern. Schiele hat ſich ſchließlich ebenſo ver⸗ halten wie Graf Weſtarp. Sie werden ihre poli⸗ tiſchen Linien weiter verfolgen, wenn auch unter veränderten, aber noch immer nicht endgültig geklär⸗ ten Verhältniſſen.. Die Bedeutung der Amtsnie⸗ derlegung des Grafen Weſtarp liegt in der Diver⸗ genz zwiſchen dem augenblicklich beſtehenden Kurs der Parteiführung und der konſervativen Linie der Politik des Grafen Weſtarp. Mit anderen Worten: Man will durch die Aus⸗ trittsbewegung und den fortdauernden„Gärungs⸗ prozeß“ Herrn Hugenberg veranlaſſen, über kurz oder lang ſeine Diktatorwürde niederzulegen. Bis dahin gedenkt man noch keine endgültigen Ent⸗ ſcheidungen zu treffen. Auch die Ausgeſchiedenen bleiben ſozuſagen zur Dispoſition. Was die„Kreuz⸗ zeitung“ hier andeutet, wird uns auch von Leuten, die den Ausgeſchiedenen naheſtehen, beſtättgt. Man ſcheint einſtweilen wirklich nur das Ziel zu haben, Herrn Hugenberg von der Spitze der Partei zu entfernen, die er mehr und mehr ruiniert. Das iſt weniger, als man vielfach von dem Gärungs⸗ prozeß in der deutſchnationalen Partei erwartet hat. Aber es kann immerhin ausreichen, das wuchtende Uebergewicht und die Alleinherrſchaft der Sozial⸗ demokratie zu brechen. Die Freude im Hugenberghaus iſt mithin ver⸗ früht. Das Einzige, was man zugunſten des Herrn und Meiſters buchen darf: Er hat durch die Ver⸗ tagung des Reichstages eine Atempauſe er⸗ halten, eine Atempauſe freilich, die von Hugenbergs Gegnern nicht gerade in deſſen Sinn ausgenutzt werden wird. Der deutſchnationale Arbei⸗ austauſch mit Deutſchland zu pflegen, ſondern auch den deutſchen Minderheiten in ganz anderer Weiſe ihre Rechte zu geben bezw. zu laſſen, als es dies bisher getan hat. Die Folgerung hier⸗ aus liegt auf der Hand: Der Rechtstitel Deutſch⸗ lands inbezug auf ein grundſätzlich ganz anderes Verhalten Polens deutſchen Menſchen und deutſchem Beſitz gegenüber wird erheblich verſtärkt. Wer jetzt im Hinblick auf das deutſch⸗polniſche Liquidations⸗ abkommen von„Oſtlocarno“ und„ſchmählichem Ver⸗ zicht Deutſchlands“ ſpricht, der hat von dem wahren Charakter des deutſch⸗polniſchen Problems wenig Ahnung und treibt reine Agitation. Wenn wir auf etwas verzichten ſollten, dann werden es lediglich finanzielle Dinge ſein. Sie ſollen unſerem politiſch und militäriſch machtloſen Staat die inter natio⸗ nal garantierte Sicherheit geben, daß deutſche Menſchen auf polniſchem Boden und polniſcher Scholle Exiſtenzrecht und verbeſſerte Da⸗ ſeins bedingungen erhalten. Wir geben von unſeren Hoffnungen, das deutſch⸗polniſche Verhält⸗ nis in weiterer Zukunft anders und beſſer als heute zu geſtalten, nicht ein Titelchen auf. Man möge alſo, um ein neuerdings leider in den partei⸗ poltitiſchen Wortſchatz eingedrungenes Wort zu ge⸗ brauchen— dem deutſchen Volke den Glauben nicht „verekeln“, daß der ſchwere Weg, den allein es auf⸗ wärts gehen kann, der Opfer und der Mithen wirklich wert iſt! terbund hat für den Sonntag eine Reichstagung ſeines Arbeitsausſchuſſes einberufen. Auch landes⸗ kirchliche Gemeinſchaftskreiſe wollen, wie der„Jung⸗ deutſche“ berichtet, ſich am Sonntag in Berlin ver⸗ ſammeln. Neben den Zuſtimmungserklärungen ſchei⸗ nen nach derſelben Quelle bei Herrn Hugenberg doch auch andere Drahtungen einzutreffen: nämlich ſolche, die ihn auffordern, den Volksentſcheid ab⸗ zublaſen. Das wird der krankhaft Rechthaberiſche natürlich nicht tun. Gerüchte, die geſtern den Reichs⸗ tag durchſchwirrten, wollten ſogar wiſſen, Herr Hu⸗ genberg hätte ſich anders beſonnen und wünſche nun⸗ mehr ſich ſelber zum Fraktionsvorſitzenden ernennen zu laſſen. Auch hierfür hat ſchließlich Herrn Hu⸗ genbergs Vorbild Muſſolini die entſpre⸗ chenden Vorgänge geliefert. Letzte Meldungen Schweres Betriebsunglück — Dortmund, 5. Dez. Heute ereignete ſich bei der Dortmunder Union der Vereinigten Stahlwerke ein ſchweres Unglück in der Gießerei. Beim Ent⸗ leeren einer Gußform ſtürzte dieſe um und das flüſſige Eiſen ſpritzte nach allen Seiten umher. Sieben Arbeiter mußten ſchwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden. Lokaltermin in Schwedt — Schwedt, 6. Dez. In der Wohnung des als Mör⸗ der ſeiner Frau verhafteten Zahnarztes Gutmann hat heute ein Lokaltermin ſtattgefunden, deſſen Er⸗ gebniſſe noch von den Unterſuchungsbehörden geheim gehalten werden. 5 Von dem Verteidiger iſt Antrag auf Anberau⸗ mung eines Haftprüfungstermins geſtellt worden, bet dem auch die Unterſuchung des Beſchuldigten auf ſeinen Geiſteszuſtand beantragt werden ſoll. Zwei Dampfer in Seenot — Paris, 6. Dez. Die Funkſtation Marſeille hat zwei Notſignale von Dampfern aufgefangen. Das eine ſtammt von dem ttalieniſchen Dampfer „Veſuvio“, er meldet, daß er ſich 42 Grad und 34 Minuten nördlicher Breite und 9 Grad 43 Minu⸗ ten weſtlicher Länge in Seenot befindet. Das zweite Notſignal kam von dem Dampfer „Shandon“, der in der Nähe von Cap Lands⸗End iſt und um Hilfe bittet. Vadiſche Politik Aus dem Landtag Dem Haushaltsausſchuß, der ſeine Arbeiten am Donnerstag wieder begonnen hat, lag eine umfang⸗ reiche Tagesordnung vor. Ein Antrag der Koalitionsparteien erſuchte die Regierung, zur Linderung beſonderer Notſtände, insbeſondere der durch lang dauernde Arbeitsloſig⸗ keit in große Not geratenen Arbeits loſen, den Betrag von 60 000„ zur Verfügung zu ſtellen und in den Staatsvoranſchlag Mittel zur Behebung der wirtſchaftlichen Notſtände im Lande nach Möglichkeit einzuſtellen. Der Antrag fand Annahme. Von Regierungsſeite wurde mitgeteilt, daß z. Zeit 39 911 unterſtützte Erwerbsloſe und 6000 Perſonen im Lande ſeien, die aus ⸗ geſteuert ſind und zu Laſten der Gemeinden leben. Dem Staatsminiſterium iſt ein Antrag des Finanzminiſteriums unterbreitet worden, wonach der Landtag um Vorausbewilligung von 15 Millio⸗ nen Mark zur Beſchaffung von Bauſtoffen für die im nächſten Haushaltszeitraum vorgeſehenen Stra⸗ ßenbauten erſucht werden ſoll. Für Kulturarbeiten ſtehen noch 500 000% zur Verfügung. Die Verlegung der Kinzig bei Kehl ſoll möglichſt ſchnell begonnen werden. Hier können auf drei Jahre—400 Arbeiter Beſchäftigung finden. Ein Antrag Schmitthenner u. Gen. verlangt, daß den durch die Trockenheit ſchwer geſchädigten unter⸗ badiſchen Hopfenbauern ein angemeſſener Betrag zur Verwendung gegeben werde. Von dem Regie⸗ rungsvertreter wurde darauf hingewieſen, daß im Staatshaushalt zu dieſem Zweck keine Mittel zur Verfügung ſtünden. Der Hopfen ſei eine ausgeſpro⸗ chene Konjunkturpflanze. Die Staatsbrauerei Rot⸗ haus verwende badiſchen Hopfen und badti⸗ ſche Gerſte ſo viel wie möglich, doch könnten für ein helles bitteres Bier badiſcher Hopfen und badi⸗ ſche Gerſte nicht ausſchließlich zur Verwendung kommen. Nach längerer Diskuffion wurde folgender An⸗ trag vom Haushaltsausſchuß angenommen: 1. Die Regierung wird erſucht, Erhebungen dar⸗ über zu machen, in welchem Umfange durch die Trockenheit in dieſem Jahre die wirtſchaftliche Exiſtenz der Hopfenbauern und Landwirte bedroht iſt und wie dieſer Notlage abgeholfen werden kann. 2. Die Landwirtſchaft ſoll auf die ſtarke Konjunk⸗ turbedingtheit hingewieſen und ermahnt werden, den Hopfenbau einzuſchränken. 3. Die Brauereien ſollen angehalten merden, in größerem Umfange inländiſche Erzeugniſſe zu ver⸗ wenden. 4. Das Erſuchen der Gemeinde Sandhauſen ſoll der Regierung zur Kenntnis überwieſen wer⸗ den in dem Sinne, daß ſte der etwa enbſtehenden Notlage nach Möglichkeit helfend beiſtehen ſoll. Die Kreditbewilligung für die In⸗ ſtandſetzung der Landſtraßen wurde ohne Debatte angenommen. * Sportausſchuß im badiſchen Landtag Im badiſchen Landtag wurde ein interfraktioneller Ausſchuß für Leibesübungen und Ju⸗ gendpflege gebildet. Ihm gehören neun Mit⸗ glieder an. * 5 Der Deutſchvolksparteiliche Preſſedienſt demen⸗ tiert eine Meldung, daß zahlreiche Mitglieder der mittleren und höheren Verwaltungsbeamten ihren Austritt aus der Deutſchen Volkspartei erklärt hätten; im Gegenteil habe die Haltung der Deut⸗ ſchen Volkspartei in den weiteſten Kreiſen der Par⸗ tei— auch der Beamtenſchaft— volle Zuſtim⸗ mung gefunden. 400 Redner wollen zum Budget ſprethen Frankreichs Finanzkriſis und Parteikampf um die Haushaltsannahme Vertrauensvotum für Tardien (Drahtungunſeres Pariſer Vertreters) Paris, 6. Dezember. Miniſterpräſident Tard teu hat die Annahme des Haushaltsplanes für das Jahr 1930 vor Ablauf dieſes Monats zu einer Preſtigefrage für ſeine Regierung gemacht. Seit dem Sturz des Links⸗ kartells haben es alle Miniſterpräſidenten und Finanzminiſter durchgeſetzt, das Budget unter Dach und Fach zu bringen, noch ehe das alte Jahr ver⸗ klungen war. Damit wurde die Anwendung von proviſoriſchen Monatsbudgets, die ſtets allerlei Un⸗ annehmlichkeiten mit ſich brachten, vermieden. Tar⸗ dieu möchte dieſe an und für ſich lobenswerte Tra⸗ dition fortſetzen, doch wurden infolge der letzten Miniſterkriſe die Parlamentsarbeiten um zwei Wochen verzögert und ſeither hat ſich der Miniſter⸗ präſident überzeugen müſſen, daß er nach und nach in die Enge getrieben wird. Die Be⸗ ratung des Haushaltsplanes ſchreitet nur langſam vorwärts. Ein rundes Dutzend Einzeletats harren noch der Erledigung durch die Kammer. Die in die Budgetdebatte eingeſchriebenen Redner zählen nach hunderten. Die Regierungsparteien machen die Linke für den langſamen Verlauf der Beratungen verantwortlich. Man beſchuldigt ſie der Obſtruktion, während im Grund genommen auf der Rechten die Tendenz be⸗ ſteht, durch ein beſchleunigtes Verfahren allerlei Budgetpoſten durchzuſetzen, mit denen ſich die Linke nicht einverſtanden erklären kann. Tardteu drängte in den letzten Tagen zur Eile. Er ließ die Fraktionsvorſitzenden zu ſich kommen, um ſie zu erſuchen, die Diskuſſion ſoviel als möglich zu beſchleunigen. Das Anſuchen richtete ſich vor allem an die Radikalen und Radikalſozialen, die dann auch nach einer Fraktionsbeſprechung zu⸗ ſagten, ihr möglichſtes zu tun, um das Budget unter Dach zu bringen. Dabei haben ſie die Rechtsparteien daran erinnert, daß zur Zeit der Kartellregierung gerade von ihnen eine ſyſtematiſche Obſtruktton während der Budgetdebatte betrieben wurde, ſo daß damals die Regierung ſtets mit proviſoriſchen Bud⸗ getzwölfteln wirtſchaften mußte. In der geſtrigen Kammerſitzung nahm Tar die n einen neuen Anlauf. Er verlangte von der Kammer, täglich drei Sitzungen, auch Sonntags abzuhalten. Bis zum 12. Dezember ſollte das Budget durchgebracht ſein, damit der Senat bis zum Silveſter ſeinerſeits genügend Zeit zur Diskuſſion hätte. Der Vorſchlag, Sonntags Sitzungen abzu⸗ halten, wurde in der erwähnten Beſprechung mit den Fraktionsvorſitzenden abgelehnt. Im Plenum der Kammer ſtellte Tardien für die An⸗ nahme ſeines. Vorſchlages die Vertrauensfrage. Er errang einen ſchönen Erfolg, denn die Kammer ſprach ihm mit 350 gegen 142 Stimmen das Vertrauen aus, trotzdem ihm vor der Abſtimmung vorgeworfen wurde, er bediene ſich der Methoden Muſſolinis. Die Radikalen enthielten ſich der Stimme und brachte ſo deutlich zum Ausdruck, daß ſte ernſthaft die Beratung des Budgets fördern wollen, trotzdem ſie ſich in der Oppoſttion befinden. Der günſtige Ausgang der Abſtimmung iſt natür⸗ lich keine abſolute Gewähr dafür, daß das Budget tatſächlich zur gewünſchten Zeit erledigt iſt. Nie⸗ mand iſt imſtande, die eingeſchriebenen Redner, deren Zahl ſich gegen 400 beläuft, am Sprechen zu hindern. Deuijſche Volkspartei Am Montag, 9. Dezember, abends 8 Uhr, findet im großen Saal des Wartburg⸗Hoſpizes, F 4, 8/9, eine Mitgliederverſammlung ſtatt. Unſere Landtagsabgeordneten: Rechtsanwalt Dr. Waldeck und Gauvorſteher Menth ſprechen itber:„Die badiſchen Landtagswahlen und die Regierungsbildung“, a. Der Vorſtand. . N 2 1 92 0 2 A 28 922 2 n D α nne gage „ 1 2 A r . 2 3 17. 8 der Freitag, den 6. Dezember 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 567 Theaternot als ſoziales Problem Ein neuer Stadtratsbeſchluß— Eine ſchlecht beſuchte Kundgebung für d Die Theaterintereſſenten erwartete heute morgen eine neue Nachricht, die wie eine Hiobsbotſchaft aus⸗ ſieht und die doch nur die notwendige Folge der letzten Stadtratsbeſchlüſſe iſt. Der Stadtrat nämlich hat in ſeiner geſtrigen Sitzung beſchloſſen, der Bürger⸗ ausſchußſitzung am 13. Dezember folgende Mittei⸗ lung betreffend den Theaterbetrieb zur Kenntnis⸗ nahme vorzulegen: Der Bürgerausſchuß hat in ſeiner Sitzung vom 15. November 1929 dem Beſchluß des Stadtrats vom 10. Oktober zugeſtim mt, den Theaterbetrieb mit den drei Spielgattungen(Schauſpiel, Oper und Operette) aufrecht zu erhalten, hat aber die Bewilligung des vom Stadtrat fe ſt⸗ geſetzten Betriebszuſchuſſes abgelehnt. Die Prüfung der durch dieſen Beſchluß des Bürger⸗ ausſchuſſes geſchaffenen Rechtslage hat ergeben, daß dieſer Beſchluß nicht ausführbar iſt. Er hat ſich zwar grundſätzlich für die Aufrecht⸗ er 5 altung des Theaterbetriebs ausgeſprochen, gleichzeitig aber die hierfür erforderlichen Mittel abgelehnt. Darin liegt eine Ableh⸗ nung des Theatervoranſchlags. Es war deshalb notwendig, den Stadtrat erneut mit dem Theatervoranſchlag für das nächſte Spieljahr und deſſen nochmaliger Vorlage an den Bürgerausſchuß zu befaſſen. Zu dieſem Zweck iſt von der ſtädtiſchen Verwaltung nach weiteren Verhandlungen im Thea⸗ terausſchuß und einem Unterausſchuß dem Stadrat ein neuer Theatervoranſchlag vorgelegt worden, der bei Durchführung der äußerſten, noch vertretbaren Einſparungen mit einem Betriebszuſchuß von 1100 000 RM abſchließt. Dieſer Theatervoranſchlag iſt in der Sitzung des Stadtrats vom 28. November a b⸗ gelehnt worden. Ein Beſchluß über einen dem Bürgerausſchuß vorzulegenden Theatervoranſchlag iſt demnach nicht zuſtande gekommen. Es bleibt alſo bei dem durch den Beſchluß des Bürgeraus⸗ ſchuſſes vom 15. November geſchaffen Rechtszuſtand, wonach der Theatervoranſchlag für das nächſte Spiel⸗ jahr abgelehnt iſt. Vorbereitungen für die nüchſte Spielzeit— insbeſondere der Abſchluß neuer Verträge— ſind daher nicht möglich. Es müſſen vielmehr nun dieſenigen Maßnahmen getrof⸗ fen werden, die erforderlich ſind, um den Betrieb des Theaters mit Ablauf der Spielzeit 1929⸗30 zu ſchließen. * Dieſe Vorlage des Stadtrats für den Bürgeraus⸗ ſchuß wurde geſtern abend bereits von dem Vor⸗ ſitzenden Dr. Hirſchler in einer Verſamm⸗ lung mitgeteilt, oͤie die Freie Volks bühne als Kundgebung für das Theater im Nibe⸗ lungenſaal veranſtaltete. Wenn man nach dem Beſuch dieſes Abends das Intereſſe der Bevölkerung an der Mannheimer Theaterfrage meſſen wollte, ſo müßte man ſehr peſſimiſtiſch werden; höchſtens ein Viertel des Rieſenſaales war beſetzt, und eine be⸗ ſchämende Leere gähnte den Veranſtaltern ent⸗ gegen. Trotz eifriger Appelle an ihre Organiſationen hat die Sozialdemokratie es alſo nicht vermocht, dieſem Abend die eigentliche Reſonanz zu verſchaffen und gerade die Maſſen der Freien Volksbühne hätten doch als Nutznießer des Theaters einen ganz beſon⸗ deren Grund gehabt, durch ihr Erſcheinen ihren Theaterwillen zu bekunden. Sie haben es nicht getan und mancher konnte bange werden angeſichts dieſes kataſtrophalen Mangels an nötigem Intereſſe. Gleich hier ſei es geſagt: die Kundgebung Theater mitglieder am nächſten Sonntag vormittag muß beſſer beſucht ſein, viel beſſer, ſonſt iſt der Zweck den ſie verfolgt in ſein Gegenteil verkehrt! Aber die geſtrige Veran⸗ ſtaltung war auch verhältnismßig kurz angeſagt, außerdem iſt das Publikum mit der Zeit verſamm⸗ lungsmüde geworden; es hat ſo viel von dieſen Din⸗ gen über ſich ergeben laſſen müſſen, daß es genug hat von ſolchen Veranſtaltungen der ſogenannten Oeffentlichkeit, und wer ſich an das Diskuſſions⸗ fieber der Zeit unmittelbar nach dem Umſturz er⸗ innert, der wird heute feſtſtellen, daß es längſt nicht mehr ſo viele Leute gibt wie damals, die platzen, wenn ſie nicht reden bürfen. i Das ſoll jedoch nicht daran hindern, die bedeut⸗ ſamen Ausführungen zu unterſtreichen, die der erſte Redner des geſtrigen Abends, General Intendant Profeſſor Karl Ebert machte. Sie hatten vor allem zum wichtigen Inhalt den Hinweis auf die eigentlichen Ur⸗ ſachen der großen Theaterzuſchüſſe bei allen gemeinnützigen Bühnen, und dieſe Ausfüh⸗ rungen ſind ſo bedeutſam, daß wir ſie in ihren wich⸗ tigen Teilen hier im Wortlaut wiedergeben. Pro⸗ feſſor Ebert, als hervorragender Sprecher allgemein bekannt und hochgeſchätzt, eine der ſympathiſchſten Er⸗ ſcheinungen unter den deutſchen Theaterleitern, ging von dem Alarmruf aus, das Mannheimer Nationaltheater, die älteſte künſtleriſche Schaubühne der Deutſchen, ſei in Gefahr. Er wies darauf hin, daß es ſich dabei um Fragen han⸗ delt, die weit über das Lokale hinaus⸗ gehen; Hunderttauſende warten draußen im Reich auf das Ergebnis des Endes der gegenwärtigen Kriſe.(Und dabei dachte man unwillkürlich an die paar Leutchen, die ſich zu dieſem Abend im Nibe⸗ lungenſaal zuſammengefunden hatten.) Profeſſor Ebert wies ſodann auf die Zuſammen⸗ ſtellungen hin, die Dr. Stahl ſeinem vorzüg⸗ lichen Buch über das Mannheimer Nationaltheater angefügt hat. Die Darſtellung des Theater⸗Etats beginnt mit dem Jahre 1889 und endet mit dem Jahre 1928. Die Leiſtung des Steuerzahlers für ſein Nationaltheater beträgt am Beginn unſerer Berechnung alſo vor 40 Jahren 2,15 Mk. und am Ende 1928 7,55 Mk. Es iſt eine Steigerung, die ſchon in dieſem Bilde dem Volkswirtſchaftler ver⸗ ſtändlich iſt durch die allgemeine Steigerung aller Lebensbedürfniſſe. Intereſſanter wird erſt die Gegenüberſtellung derjenigen Jahre, die als Kulminationspunkte des öffentlichen oder wirtſchaft⸗ lichen Lebens zu gelten haben. Wenn wir als ſolche das letzte Friedensjahr, das Jahr nach der In⸗ flation und das letzte Etatjahr herausnehmen, ſo ergibt ſich in Mannheim dasſelbe Bild, wie an allen deutſchen Kulturtheatern, nämlich einer rapide wachſenden Entwicklung aller Ausga⸗ ben gegenüber einer nicht im gleichen Verhältnis ſtehenden Quote der Einnahmen. Die genaue Betrachtung des Ausgabepoſtens zeigt uns, daß es keineswegs immer die produktivpſten Teile des Betriebes wa⸗ ren, die die relativ höchſten Aufwendun⸗ gen erforderten, ſondern daß es vielmehr der große ſoziale Gedanke der Nachkriegszeit iſt, der in ſeinen praktiſchen Auswirkun⸗ gen die außerordentliche Erhöhung aller Laſten für diejenigen Teile beanſprucht, deren Lebensmintmum in der herrſchenden Teuerung immer weiter nach oben gedrückt wurde, deren Arbeit durch keine Aus⸗ ſicht auf eine glänzendere Zukunft, durch keinen Applaus, durch keine Befriedigung an der ſubfek⸗ tiven Leiſtung abgegolten werden konnte. Wir ſehen in dieſem Sinne eine gewaltige Zunahme der Ausgaben für die drei großen kollektiv⸗ wirkenden Gruppen des Theaters: für Orcheſter, Chor und tech⸗ niſches Perſonal. Es iſt notwendig, demgegenüber feſtzuſtellen, daß an faſtallen Theatern die Ausgaben für das Soloperſonal von Oper und Schau⸗ ſpiel in derſelben Zeitſpanne nicht im glei⸗ chen Maße ſtiegen und, um etwa von meinen Darmſtädter Erfahrungen zu ſprechen, in der gleichen Zeitſpanne von 1913—1928 in ihrem Verhältnis zu dem Geſamtausgabepoſten ſich in gegenteiliger Beziehung bewegten, während umgekehrt die drei ſoliſtiſch tätigen Gruppen der Vorſtände, des Soloperſonals von Oper und Schauſpiel Geſamt⸗ unkoſten zurückgingen. In einer ähnlich fallenden Bewegung befindet ſich an faſt allen Theatern(nur 3 bis 4 internationale Bühnen Deutſchlands aus⸗ genommen) auch die Ausgabepoſten für den dekorativen Teil. In Mannheim werden z. B. für Dekorationen, Bibliothek, Inſtrumente und Garderobe im ganzen 5 v. H. des Etats ausgegeben! Bei den Ausgaben für Gagen und Dekorationen möchte ich den immer wiederkehrenden Märchen ent⸗ gegentreten, die immer wieder und überall von einer Verſchleuderung öffentlicher Gelder gerade in dieſen Punkten zu berichten wiſſen. Heidelberger Allerlei m. Heidelberg, 6. Dez. Aus dem gräulichen Nebel des Novembers iſt die Adventszeit eingetroffen, die fröhliche, ſelige Weihnachtszeit, die Zeit der drei metallenen Sonntage. Ob ſie recht klingen werden, der kupferne, der ſilberne, der goldene? Gelegenheit zum Kaufen und das Geld in den Kaſten klingen zu laſſen, iſt ja überreichlich vorhanden. Der Heidelberger Bezirksrat iſt der Anſicht, daß man auch auf dem Gebiete des Lichts des Guten zu viel tun kann. In unſerer Nachbarſtadt Mannheim hat man im vorigen Jahre ein Licht⸗ feſt veranſtaltet, deſſen Erfolg unbeſtritten iſt, und auch in Karlsruhe hat ſich die Lichtreklame durch⸗ aus bewährt. Das ſind Tatſachen und Erwägungen, die ſicher auch der Behörde nicht fremd ſind, die offenbar nur einem Allzuviel vorbeugen will, wie es in mancher, beſonders norddeutſcher Großſtadt auf⸗ tritt. Allerdings iſt in dieſem Sonderfalle das Allzu⸗ viel ein recht dehnbarer Begriff. * Der zweite Dezember iſt nicht der kritiſche Tag geworden, der er hätte werden können. Der Ta 1 i f⸗ ſtreit im Gaſtwirtsgewerbe iſt aus der Welt geſchafft, vorläufig wenigſtens. Es bleibt alles beim alten, es ſchließt kein Hotel ſeine Pforten, und die Annie und die Elſe und wie ſie alle heißen mögen, die leichtfüßigen Heben, bedienen nach wie vor die Gäſte mit Speis und Trank und der Stammtiſchler bleibt in ſeiner Gewohnheit. Allzu tragiſch hat man den Konflikt ohnehin nicht genommen. Man regt ſich auch nicht übermäßig auf über das„Trauer ſpiel der Heidelberger Feſtſpiele“, ob⸗ wohl der ernſte Hintergrund dieſes Problems nicht verkannt wird. Einigermaßen beruhigend hat die an dieſer Stelle mitgeteilte Kundgebung des ſtädtiſchen Preſſeamtes gewirkt, aus der u. a. hervorgeht, daß die Reichsregierung und das badiſche Miniſterium des Innern ihr lebhaftes Intereſſe an der Erhaltung der Feſtſpiele in Anerkennung ihres kulturellen Charakters ausdrücklich ausgeſprochen und ihre Be⸗ reitſchaft zu ihrer finanziellen Förderung erklärt haben. Ein gutes Zeichen iſt auch die Zeichnung von bisher 43 000 Mk. aus Kreiſen der Heidelberger Be⸗ völkerung. Die entſcheidende Verhandlung im Bürgerausſchuß wird ja wohl recht lebhaft ſich ge⸗ ſtalten. Man tut immerhin gut, ſich auf das Ab⸗ warten zu beſchränken und mit Vorherſagen zurück⸗ zuhalten. Jedenfalls iſt feſtzuſtellen und anzu⸗ erkennen, daß durch die Kundgebung des Städtiſchen Preſſeamtes die Angelegenheit viel Schärfe verloren hat und daß eine ruhigere und mehr ſachliche Beur⸗ teilung durch ſie bewirkt wurde. * Die regelmäßigen Abendkonzerte in der Peterskirche, die längere Zeit hatten ausfallen müſſen, wurden am Samstag von Profeſſor Dr. Poppen wieder aufgenommen zur Genugtuung der vielen Freunde ernſter, in höhere Sphären leitender Muſik. Nach Schluß des Konzertes zeigte Dr. Poppen Intereſſenten den Organismus der Orgel, deſſen Geheimniſſe vor allem im Spieltiſch liegen. Leider konnten des Geldmangels wegen einige wichtige Stimmen, deren Plätze ſchon vor⸗ geſehen ſind, noch nicht eingebaut werden. Etwa 6000 Mark ſind dazu erforderlich; man hofft, dieſe an ſich geringfügige Summe durch Spenden zu⸗ ſammenzubringen. as gemeinnützige Theater— Profeſſor Ebert⸗Darmſtadt ſpricht über die Urſachen der Theaternot— Bedeutſame Hinweiſe— Demagsogiſches Nachſpiel Aber mit der Anpaſſung der kleineren Bezüge der kollektiv⸗wirkenden Gruppen an das Lebensmini⸗ mum ſind die ſozialen Laſten eines öffent⸗ lichen Betriebs noch keineswegs erſchöpft. Leiſtungen, die das Theater früher noch nicht einmal dem Namen nach kannte, ſind heute ein wichtiger Be⸗ ſtandteil ſeiner Ausgabenſeite. Dazu gehören die Ausgaben für die Soztalfürſorge, die Verſicherungen, Penſions⸗ und Krankenkaſſenbei⸗ träge, die in einem Betrieb wie in Darmſtadt etwa 900 000„= 13 v. H. der Geſamtunkoſten ausmachen. Gegenüber einer Aufwendung von 17000 4 im Jahre 1913/14; Mannheim zahlte im Jahre 1889 für dieſen heute ungeheuer großen Poſten ſage und ſchreibe 139 ¼! Mit dieſer Aufſtellung möchte ich nur ganz kurz hindeuten auf die Zwangsläufigkeit der Entwicklung, der ſich kein öffentlich rechtlicher Betrieb entziehen kann und die dem Willen zur Sparſamkeit bei dem verantwortungsbewußten Leiter ungeheure Hem⸗ mungen auferlegt und ihn oft gegen ſeinen Willen und ſeine beſſere Einſicht zur Sparmaßnahme gerade an dem Teil des Geſamtkörpers zwingt, dem ſeine beſondere Pflege und ſeine beſondere Liebe gehören follte. Ich möchte dabei zum Ausdruck bringen, wie kurzſichtig und gefährlich es iſt, den ver⸗ antwortlichen Leiter zu Einſparungen im Solo⸗Etat als dem einzig labilen Teil ſeines Geſamtetats zwingen zu wollen, wo er von tauſend Zufällen des Tages und der Konjunktur abhäugig nur in der immer wieder neuen Heranziehung junger und da⸗ mit billiger Kräfte ſeinen Willen beweiſen kann und doch andererſeits in der Abſtoßung der verdienten älteren Generationen ein die ſozialen Forderungen nicht überſteigendes Maß einhalten ſoll. Gegenüber dieſen Ausführungen, die uns von grundſätzlicher Bedeutung in den gegenwärtigen Theaterdiskuſſionen zu ſein ſcheinen, können wir auf den übrigen Teil der mutigen Rede nur kurz ein⸗ gehen. Profeſſor Ebert ſprach vor allem auch von dem Kampf um das heutige Theater und fand dafür die beherzigenswerten Worte: Wir müſſen trotz ſtändiger Enttäuſchungen immer wieder unſeren Idealismus in die Wagſchale werfen, um für die Freiheit der Kunſt zu werben, die keinem zu Dienſt und zu Willen nur eine Aufgabe kennt: den Dienſt an der Geſamtheit, den Dienſt am Geiſt. Wir müſſen immer wieder darauf hinweiſen, daß damit keine Eſelsfreiheit für die Kunſt gemeint iſt, aber daß ihr auch keine Geſetze auferlegt wer⸗ den dürfen, kein„die Kunſt ſoll“ oder„die Kunſt muß“, ſondern daß ſie ihr immanentes Geſetz in ſich ſelber trägt, daß ſie frei ſein will, weil ſie frei ſein muß, und daß ihre revolutionäre Geſte keinerlei Partei gehört, ſondern der ewige Angriff auf das Unzulängliche in der Schöpfung iſt, die ſie dadurch wenigſtens für Minuten in eine hinreichende und zulängliche verwandeln will. Stäoͤtiſche Nachrichten Am Nikolausdag Heit ſin die Kinner brav. Schtill iſch's im ganze Haus, Un eens ums anner ſchbitzt heemlich zur Glasdür naus Un horcht un lauſcht geſchbannt uf jeden Schritt un Tritt. Der Nikolaus kummt jo un bringt was Feines mit. Sogar der Franz, der ſunſcht net immer folge will, Der muckſt un rührt ſich net un is heit mäuſelſchtill. Bſcht, horch! im Treppehaus, was dappt un rumbelt ſo Un ſchnauft die Schtege ruff? De Nikolaus iſt do. Jetzt klingelt's an de Dür. De Babbe geht'ſchwind naus, Mar heert ſei Schtimm im Gang: Gundach, Herr Nikolaus! Grüß Gott! ſo tönt es druff im allerdiefſchde Baß. Em Franzl bobbert's Herz, vor Angſcht werd er ganz blaß. Sin aach die Kinner brav? Gewiß! Un lerne gut? Jawohl! Des heer ich gern, do ſchbar ich hier die Rut. Weil ſie ſo fleißig ſind un brav, packt er jetzt aus, Do kumme aus'm Sack die beſchde Sache raus: Lebkuche, Mandle, Nüſſ' un Aeppl noch derbei Un Wörſcht aus Marzipan un ſunſcht noch allerlei. 5 Mar danke aach recht ſchön, du guder Nikolaus. Leb wohl! Dann geht'r weider mim Sack vun Haus zu Haus. A. Weber. * * Kein Geld in Briefe. Die bevorſtehende Weih⸗ nachtszeit bietet Anlaß darauf hinzuweiſen, daß es ſich nicht empfiehlt, Geld in gewöhnlichen oder ein⸗ geſchriebenen Briefen zu verſenden. Die Deutſche Reichspoſt und die ausländiſchen Poſtverwaltungen übernehmen auf Grund der Beſtimmungen des Poſt⸗ geſetzes und des Weltpoſtvertrages keine Haft⸗ und Erſatzpflicht bei Verluſt oder Beraubung von ge⸗ wöhnlichen Briefen, ebenſo nicht bei Beraubung ein⸗ geſchriebener Briefe; nur für Verluſt eingeſchriebe⸗ ner Briefe wird Erſatz bis zur Höhe von 40 Mark im Einzelfall geleiſtet. Man bediene ſich daher zum Verſand von Geldbeträgen der volle Sicherheit bie⸗ tenden Einrichtungen Wertbriefes. der Poſtanweiſung und des 8 Kein Shakeſpeare, kein Schiller, kein Kleiſt, kein Büchner, Calderon oder Mozart hätte die Geburt ſeiner Werke auf der Bühne unter Geſetzen erlebt, die dem Dritteil eines Laien⸗ kolleginms das Vetorecht eingeräumt hätte. (Bravol) Die mit großem, anhaltendem Beifall aufgenom⸗ menen Ausführungen ſchloſſen mit einem Ausblick in die Zukunft die vielleicht über das heutige Thea⸗ ter aber ſicher über ſeine unlegitimterten Bekämpfer den Stab brechen wird. Nach dieſer von fachlichem Ernſt und tiefer Kenntnis durchdrungenen Darle⸗ gung war es eine Art nicht ſehr erfreulichen Satir⸗ ſpiels, bei dem zweiten Redner Ernſt Moehring eine demagogiſche Vortragsart feſtſtellen zu müſſen, die mit dem Theater im allgemeinen recht wenig und mit dem Nationaltheater gar nichts zu tun hatte. Es intereſſierte in dieſem Zufſammenhang kaum, warum Herr Moehring ſein Amt als Pfar⸗ rer niedergelegt hat, ſeitdem er aus Mannheim weggegangen iſt und Büchereidirektor in Breslau wurde; es erſcheint ferner höchſt anfechtbar, zu be⸗ haupten, daß Nietzſches„Zarathuſtra“ ſo allgemein bekannt ſei, daß man ihn nicht einmal mehr in der Volkshochſchule zum Gegenſtand einer Darſtellung zu machen brauche. Was ſind das alles für demagogiſche Behauptun⸗ gen, die furchtbar wenig mit dem zu tun haben, wo⸗ rum es ſich hier handelt! Die heilloſe ſoziologiſche Begriffsverwirrung des Herrn Moehring, die da⸗ durch nicht beſſer wurde, daß er ſtändig Kreiſe in der Luft beſchrieb und in höchſt ſymptomatiſcher Weiſe immer nach links redete, hat ebenfalls nichts anderes als den fragwürdigen Reiz einer bloßen rhetoriſchen Leiſtung beſeſſen, die allemal auf ein Publikum wirkt, aber ebenſo raſch verraucht iſt, wie ſie ſich äußert. Was er für die Freiheit der Kunſt ſagt, und wie er dafür eintrat, ſind Binſenwahrheiten, denen man nichts hinzuzufügen braucht. Das Einzige wirklich gute Wort, mit dem er das Verhalten der Fraktionen kennzeichnete, war die hübſche Variation: Willſt du nicht mein Bruder ſein, Dann ſtelle ich die Zahlung ein. Werden die Fraktionen wirklich die Zahlungen einſtellen, das iſt die Frage, die nächſte Woche zur Entſcheidung kommt. Als einziger Diskuſſionsred⸗ ner des geſtrigen Abends ſprach noch Dr. Gerhard Storz vom Nationaltheater, der vor allem auch auf die Kundgebung der Theatermitglie⸗ der am nächſten Sonntag vormittag hinwies. Wir wollen dieſen Hinweis auch an dieſer Stelle unter⸗ ſtreichen und der Hoffnung Ausdruck geben, daß die Mannheimer Bevölkerung dieſer Veran⸗ ſtaltung das nötige Intereſſe entgegenbringt, Was fällt im Straßenbild auf? Filmvorſtellung umſouſt Faſt möchte man es nicht glauben. Aber es ſtimmt. Wer trotz dieſer Verſicherung fkeptiſch iſt, kann morgen ſofort ſelbſt nachſehen. Der Weg iſt ja nicht zu weit. Er führt nur zum Photo⸗ Herz in die Kunſtſtraße. Daß hier„was los“ iſt, erkennt man ſchon Häuſer zuvor. Niemand will ſich die billige Gelegenheit entgehen laſſen, einen Film„für umme“ zu ſehen. Er iſt war nicht lang, benötigt auch keine große Leinwand. Alles findet nämlich im Schaufenſter der Firma ſein Unterkommen. Der Film nennt ſich„Es iſt zum Schießen“. Wie der Titel ſchon andeutet, rollt alſo eine Komö⸗ die ab. Sie tut dar, daß auch— oder gerade— im ſüßen Nichtstun mancherlei Gefahren drohen. Mit⸗ unter ſind ſie unbekannter Art, wie es hier gezeigt wird. Die Perſonen der Komödie: ein dicker, jovia⸗ ler Herr, der ſich gerade im behäbigen Rollſtuhl am „dolce far niente“ ergötzt und zwei ſchulvergeſſene Schlingels, die hehlings einen Strick daran an⸗ bringen und Rollſtuhl ſamt Herrn entführen. Die ganze Angelegenheit endet im wahren Sinn des Wortes im Waſſer. Poliziſten mit gezücktem Gummiknüppel ſpielen dabei den Lebensretter. Dies iſt gleichzettig das Ende und entlockt der unentwegt harrenden Jugend viel Lachen, die den beiden mit⸗ ſpielenden Schulſchwänzern Sympathie entgegen⸗ bringt. Die Geſchichte zieht und macht nicht den Eindruck einer Reklame. Jedenfalls iſt die Sache für die Kinder„zum Schießen“.. * * Aenderung der Formblätter zur Auslands⸗ Paketkarte und zur Zollinhaltserklärung. Durch Beſchlüſſe des Weltpoſtkongreſſes in London, die am 1. Juli 1930 in Kraft treten, ſind die Formblätter zu den Auslands⸗Paketkarten und zu den Zollinhalts⸗ erklärungen für zollpflichtige Sendungen nach dem Ausland geändert worden. Der weſentliche Unter⸗ ſchted der neuen Paketkarten gegenüber den fetzigen beſteht darin, daß ſie auf weißem Steifpapier her⸗ geſtellt ſind und daß die Vorausverfügung des Ab⸗ ſenders für den Fall der Unzuſtellbarkeit ſeiner Sen⸗ dung ſchriftlich oder durch Unterſtreichung oder Ver⸗ vollſtändigung des Vordrucks auf der Rückſeite der Paketkarte abgegeben werden kann. Muſter für die neuen Formblätter ſind in einiger Zeit bei den Oberpoſtdirektionen zu haben. Herſtellung und Ver⸗ trieb der neuen Zollinhaltserklärungen bleiben wie bisher der Privatinduſtrie überlaſſen. Die neuen Paketkarten und die neuen Zollinhaltserklärungen können ſchon vor dem 1. Jult 1930 verwendet wer⸗ N bisheriger Art können aufgebraucht werden. Schluß des redaktionellen Teils „Seite. Nr. 567 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 6. Dezember 1929 1 2 7 2 Sozialwirtſchaftliches Die wirtſchaftliche Lage des Handwerks im November Wie ſtets im November, hat ſich auch in dieſem Jahre unter dem Einfluß des beginnenden Winters die Geſchäftslage des Handwerks überwiegend ver⸗ ſchlechtert. Beſonders ſtark machte ſich der Rück⸗ gang in der Baütätigkeit bemerkbar. Der all⸗ gemeine Kapitalmangel machte den Beginn neuer Bauten unmöglich und hinderte häufig ſogar die Vollendung bereits begonnener Bauten. Auch in den Baunebengewerben iſt der Auftragsbeſtand be⸗ reits erheblich zurückgegangen. Von den Handwerks⸗ zweigen, für die der Monat November Haupt⸗ geſchäftszeit zu ſein pflegt, wird überwiegend be⸗ richtet, daß die in dieſe Zeit geſetzten Erwartungen nicht erfüllt ſind. Von den Saiſonhandwerksberufen meldet faſt ausſchließlich das El ktroinſtalla⸗ teur handwerk, daß der Geſchäftsgang befrie⸗ digend war, doch ließ auch hier das Verkaufsgeſchäft⸗ zu wünſchen übrig. In den Nahrungsmittel⸗ gewerben waren die Umſätze etwas belebt. Die Handwerkszweige, die beſonders für das Weih⸗ nachtsgeſchäft in Frage kommen, melden, daß die ſonſt in der zweiten Hälfte des Novembers einſetzende Nachfrage nach Geſchenkartikeln in dieſem Jahr bis jetzt ausgeblieben iſt. In den ländlichen Gebieten iſt die Geſchäftslage überwiegend noch ungünſtiger als in den Städten. Neuanſchaffungen durch die Landwirtſchaft liegen kaum vor. Der Geſchäftsver⸗ kehr beſchränkte ſich vorwiegend auf Reparatur⸗ arbeiten, deren Bezahlung überdies noch ſchleppend erfolgte. Der Geſchäftsgang gegenüber dem Vor⸗ jahr hat ſich eher verſchlechtert. Erſchwerend kommt hinzu, daß auch die Geld⸗ und Kreditverhältniſſe keine Beſſerung erfahren haben. Entſprechend der wenig günſtigen Lage des ſelbſtändigen Handwerks war auch die Lage des Arbeitsmarktes für Geſellen ſchlecht. Vor allem im Baugewerbe und in den holz⸗ und metallverarbettenden Gewerben wurden Ar⸗ beiterentlaſſungen notwendig. Trotzdem ſind für einzelne Berufe Lohnerhöhungen beantragt. Die Verhandlungen ſind noch nicht abgeſchloſſen. Schlechte Lage des ſüdweſtdeutſchen Arbeits⸗ marktes Von allen Arbeitsämtern wurde ein weiteres und ſtärkeres Anſteigen der Arbeitsloſig⸗ keit in der Berichtszeit vom 21. bis 27. November gemeldet. 8 Der Stand der unterſtützten Arbeitsloſen am 27. Nopember war folgender: In der verſicherungs⸗ mäßigen Arbeitsloſenunterſtützung 53 917 Perſonen (44 104 Männer, 9813 Frauen), in der Kriſenunter⸗ ſtützung 9167 Perſonen(7086 Männer, 2081 Frauen). Die Geſamtzahl der Unterſtützten ſtieg um 3962 Per⸗ ſonen(6,7 v..) von 59 122(47 649 Männer, 11 473 Frauen) auf 63 084 Perſonen(51 190 Männer, 11894 Frauen). Davon kamen auf Württemberg 23 173 gegen 21043 und auf Baden 39 911 gegen 88 074 am 20. November 1929. Im Geſamtbezirk des Landesarbeitsamts Südweſtdeutſchland kamen am 27. November auf 1000 Einwohner 12,5 Haupt⸗ unterſtützungsempfänger gegen 11,7 am 20. Novem⸗ ber und 10,1 zur gleichen Zeit des Vorjahres. Ich un mei Jäßche Dief im Keller, linkerhand ganz hinne, Bin ich nirgends ſunſcht, ſo bin ich dort zu finne. Zu meim Fäßche dort im Eck Werd mer nie zu weit der Weg. Hawwich Sorge, Kummer aller Art, dann, Kinner, Treibt's mich in de Keller zu meim Fäßche hinner. Un aach ſunſcht, ich'ſchteh' es offe ein, Schteck ich als emol de Kellerſchliſſ'l ein. Awwer wenn emol in ſchbätre Dage Mich mei Bee, die miede, nimmer zu dir drage, Wenn die Dauwe lodder un verlecht, Dann, mei liewes Fäßche, dann is ee 5 ** * Tödlicher Unglücksfall. Geſtern abend ſtürzte im Kraftwerk Mannheim, wo ein großer Kamin ab⸗ geriſſen werden ſoll, ein 28 jähriger Bauführer aus Frankfurt herunter und verſchied kurze Zeit da⸗ nach. Vor kurzem wurde in Mannheim in der „Naturphiloſophiſchen Geſellſchaft“ das theatraliſche Horoſkop„Sternengeſetze“ aus der Feder von Frau Pauline Schwal⸗ ha ch⸗Mannheim aufgeführt. Da die Beſchäftigung mit aſtrologiſchen Fragen immer mehr um ſich greift, erſcheint eine ſolche Aufführung nicht be⸗ deutungslos. Wir haben deshalb den ſ. Zt. er⸗ ſchienenen erſten Teil dieſes merkwürdigen Thea⸗ terſtückes an unſeren ſtändigen Mitarbeiter Dr. Max Kemmerich⸗München geſandt, der bekanntlich zu den Verteidigern einer auf wiſſenſchaftlicher Baſis beruhenden Aſtrologie gehört. Dr. Kem⸗ merich äußert ſich über das Theaterſtück wie folgt: In grauer Vorzeit waren die wenigen Wiſſenden, 5. h. die Prieſter, peinlich darauf bedacht, ihren Schatz vor profanen Augen zu hüten. Sie waren ſich nicht nur der ungeheuren Macht bewußt, die ihnen ihre Kenntniſſe verliehen, ſie wußten auch, daß ſie gleich dem Feuer zwar in kundigen Händen Gutes, ſonſt aber auch recht Böſes zu ſtiften vermögen. Wenn dleſe Vorſicht irgendeiner menſchlichen Kenntnis ge⸗ genüber angezeigt iſt, ſo ganz gewiß bei der Aſtro⸗ logie, die nur in der Anwendung durch einen weiſen Seelenarzt Medizin, ſonſt aber ein vernichtendes Gift genannt werden muß. Die Zeiten haben ſich auch hierin geändert, wobei es öffen bleiben möge, ob ſie ſich beſſerten. Heute beherrſcht Populariſierungsſtreben weiteſte Kreiſe; Kenntniſſe werden ſozuſagen in Pilleuform verabreicht. Vielwiſſen ſtatt gründlicher Fachbildung, die ſich allmählich in Univerſalbildung auswachſen ſoll, iſt Zeitgeiſt. Aendern können wir daran gar nichts. Auch hier heißt es Tempo! Aber nicht Ziel. Immerhin mag man einwenden, daß Halbwiſſen beſſer als gar keines iſt. Dies ſcheint jedenfalls die Anſicht der Verfaſſerin der„Sternen⸗Geſetze“ zu ſein, die dem Mißverſtändnis, das über die Aſtro⸗ logie vielſach herrſcht, mit ihrem Theaterſtück ent⸗ gegentreten möchte. Streiten wir zunächſt nicht, ob Vom Arbeiter⸗Radiobund wird uns ge⸗ ſchrieben: Die Meldungen der Tagespreſſe über die Regelung des Senderproblems beſagen übereinſtim⸗ mend, daß beabſichtigt iſt, ſowohl bei Stuttgart, als auch bei Frankfurt je einen Großſender zu errichten, alſo die beſtehenden Bezirksſender zu Großſendern auszubauen. Das bedeutet für das nordbadiſch⸗pfäl⸗ ziſche Gebiet die Verewigung der Emp⸗ fangs miſere, verſtärkt noch durch das Hinzu⸗ kommen des Straßburger Senders. Es wird nötig, die bisher ſchon koſtſpieligen Geräte zu verbeſſern. Den breiten Maſſen wird es dadurch immer unmög⸗ licher, am Rundfunk teilzunehmen. Bisher ſchon konnte ſich die Hörergemeinde bei uns angeſichts der Notwendigkeit, teure Mehrröhrengeräte zu benützen, nicht recht vermehren. Nun ſagt die amtliche Ver⸗ lautbarung, daß Meſſungen bei Heidelberg dazu führ⸗ ten, von der Errichtung eines Großſenders für Süd⸗ weſtdeutſchland abzuſehen. Dabei werden vor allem die Empfangsverhältniſſe der Großſtädte Frankfurt und Stuttgart, aber nicht die von Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen, berückſichtigt. Kein Großſender für Südweſtdeutſchland? Ein Großſender im ſüdweſtdeutſchen Gebiet und die Umwandlung der Bezirksſender Frankfurt und Stuttgart in Gleich⸗ wellenſender würde die Empfangsverhältniſſe der drei Großſtädte berückſichtigen. Das wäre Ra⸗ tionaltſterung im beſten Sinne des Wortes. Wenn bei der Erſtellung von Großſendern der „Bevölkerungsſchwerpunkt“ in Betracht gezogen wer⸗ den muß, dann dürfte an Mannheim und Umgebung nicht vorbeigegangen werden, denn wir beſitzen in einem Umkreis von 25 Km. faſt die gleiche Einwoh⸗ nerzahl wie Frankfurt und Stuttgart. Ein ſüdweſt⸗ deutſcher Großſender würde aber auch, neben Heidel⸗ berg und Nordbaden, vor allem die Pfalz und das Saargebiet erfaſſen. Es ſcheint aber, daß man darauf nicht achtet und immer noch der Auffaſſung iſt, daß nur Frankfurt und Stuttgart den Begriff„Südweſt⸗ deutſchland“ ausmachen. Es iſt bei dieſer Sachlage zu erwarten, daß die intereſſierten Stellen der Städte Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg die Ge⸗ legenheit wahrnehmen, in letzter Stunde ſich gegen eine Regelung der Großſenderfrage zur Wehr zu ſetzen, die nicht den Bedürfniſſen einer Millionen⸗ bevölkerung entſpricht. BB KTK Neueſte Gaunertricks! Reichselterntag Der eine: Er kam am Monatsende und ſtellte ſich Der Reichsbund der Kinderreichen vor:„Gerichtsvollzieher“ von der Neckarſtadt.„Ich will die Miete holen“. Mein 18jähriger Sohn ant⸗ wortet: Unſere Miete wird ſtets durch Scheck über⸗ wieſen.„Ja, ihr Geſellſchaft habt wieder kein Geld“. Jetzt dämmerts meinem Sohn. Er iſt kein Feigling. Zeigen Sie Ihre Legitimation. Hat der Gauner nicht. Mein Sohn geht auf ihn los. Jetzt verſchwindet er im Sturmſchritt, die Treppe hinunter, unerkannt. Mein Sohn hätte es klüger anfangen ſollen. Der zweite: Im gleichen Hauſe, einen Stock höher, bei einer Witwe iſts. Sie haben doch ein Zimmer zu vermieten? Ja, ich vermiete ein Zimmer, aber es iſt zur Zeit vermietet. Eine andere Frau des Hauſes kommt dazu. Längere Geſpräche werden geführt. Aber zeigen können ſie mir das Zimmer doch einmal. Ich möchte gerne hier draußen wohnen. Wenn der andere Herr einmal weggeht, möchte ich das Zimmer haben. Die Frau zeigt törichterweiſe das Zimmer. Das Geſpräch geht indeſſen weiter. Der Gauner ſtellt ſich mit dem Rücken gegen den Nachttiſch. Das Geſpräch iſt bald zu Ende. Der Gauner nimmt freundlich Abſchied. Eine goldene Uhr mit Kette hatte auch Abſchied genommen. Der dritte: Arbeitskleider, Käſtchen mit Werkzeug unterm Arm. Er kommt vom Gaswerk, muß Leitun⸗ gen prüfen. Die Leute müſſen alle Zimmer öffnen. Die Hausfrau kann unterdeſſen ungeſtört weiter⸗ kochen. Der„Gaunersmonteur“ iſt fertig, verab⸗ ſchiedet ſich freundlich und mit ihm hat alles, was Wert hat, auch Abſchied genommen. Nun, etwas zum Aufhorchen! Haben dieſe Gauner, wenigſtens in den beiden erſten Fällen, Helfers⸗ helfer? Wer ſagt dieſem Strick von„Gerichtsvoll⸗ zieher“, daß die Mietzahlung im Hauſe nicht geordnet iſt 7.„Sie iſt nämlich etwa zehnfach gepfändet. Zur Zeit beſteht Zwangsverwaltung. Wer hat dem zweiten Gauner geſagt, daß der Zimmerherr im Dienſte iſt und eine wertvolle Uhr daliegen hat? Das Publikum muß ſelbſt mithelfen, dieſen Gaunern das Handwerk zu erſchweren. Legitimationen(Ausweiſe) zeigen laſſen und vor allem nicht übertrieben änaſtlich ſein. Htt. * * Im Heim für männliche Obdachloſe in der Mittelſtraße ſind im Monat November 2508 Per⸗ ſonen beherbergt worden. Darunter waren 226 Badener, 2148 ſonſtige Deutſche und 134 Ausländer oder Staatenloſe. Nach Altersklaſſen entfallen auf Gäſte von 16—18 Jahren 35, von 18—20 Jahren 372, von 20—50 Jahren 1812, von 50 bis 65 Jahren 259 und über 65 Jahre 29. Der jüngſte Gaſt war 15 Jahre 5 Monate, der älteſte 75 Jahre 10 Monate alt. Ledige und verwitwete Gäſte wurden 2480, verhei⸗ ratete 28 beherbergt. Die tägliche Belegung betrug durchſchittlich 83,6, die geringſte 58, die höchſte 120 Köpfe. Gäſte unter 21 Jahren waren es 610. Deutſchlands zum Schutze der Familie, e.., Sitz Berlin W 35, Lützowſtr. 75, veranſtaltet am 8. Dezember in ſeinen Ortsgruppen einen Reichsekterntag. Durch den mangelnden ſitt⸗ lichen und wirtſchaftlichen Schutz der Familie wächſt die Notlage namentlich der kinderreichen Familien von Tag zu Tag. Im Verfall der Familie, deren Band immer mehr gelockert wird und im Geburten⸗ rückgang zeigen ſich die Folgen diefer das Volk und ſeinen Beſtand bedrohenden Vorgänge. Es iſt un⸗ umgänglich notwendig, die Oeffentlichkeit hierauf aufmerkſam zu machen und den Willen der Volks⸗ gemeinſchaft für den Schutz der Familie und die Er⸗ haltung des Volkes zu gewinnen. Ueber 850 Ortsgruppen des Reichsbundes in allen Teilen Deutſchlands werden am Sonntag, 8. Dezem⸗ her, öffentliche Verſammlungen abhalten. In ihnen ſoll dargetan werden, daß die Ein⸗ und Dauerehe die Grundlage der Familienbildung ſein und bleiben muß. Man wird darauf hinweiſen, daß die Familie nur dann ihren Namen mit Recht trägt, wenn eine Schar geſunder Kinder ſich im Hauſe tummelt. Eine Entſchließung ſoll die Bedeutung der kinderfrohen Familie für das Volk zum Ausdruck bringen und für den ſittlichen und wirtſchaftlichen Schutz der Fa⸗ milie beſtimmte Forderungen aufſtellen. Neben ge⸗ ſunden und ausreichenden Wohnungen wird der Aus⸗ gleich der Familienlaſten durch ſtaatliche Erziehungs⸗ beihilfen(Elbernſchaftsverſicherung) gefordert, denn auch das Kind der ärmſten Familie hat ein Anrecht auf das Exiſtenzminimum, auf Nahrung, Kleidung, Wohnraum und Ausbildungsmöglichkeit. * * Auch falſche weiße Fünfziger! In letzter Zeit werden auch Falſchſtücke der Fünfziger(aus Nickel⸗ Aluminum) in Verkehr gebracht. Die Falſchſtücke ſind durch ihre plumpe Prägung und den glatten Rand leicht zu erkennen, auch ſind ſie dünner als die echten Stücke. * Gasvergiftung. Geſtern nachmittag war bei Ar⸗ beiten an der Gashochdruckleitung an der Halteſtelle der Elektriſchen gegenüber der Schlachthofwirtſchaft ein Schieber nicht geſchloſſen. Zwei Arbeiter, die leichte Gas vergiftungen erlitten, mußten im Sanitätswagen der um.21 Uhr alarmierten Be⸗ rufsfeuerwehr nach dem ſtädtiſchen Krankenhaus ver⸗ bracht werden. Das weitere Ausſtrömen des Gaſes wupde durch Abſtellen des Gasſchiebers beſeitigt. * Seinen 70. Geburtstag begeht am morgigen Samstag der frühere Tapeziermeiſter Paul Braun. Durch einen ſchweren Unfall körperlich beſchädigt, beſchließt Herr Braun ſeinen Lebensabend im Kath. Bürgerhoſpital. Das aſtrologijche 2 heaterftütk einer Mannheimerin mit Recht oder Unrecht— unſeres Erachtens iſt die Aſtrologie die ſchwierigſte aller Wiſſenſchaften— ſon⸗ dern halten wir uns an die von der Autorin gegebe⸗ nen Daten. Es ſoll nicht beſtritten werden, daß die Einfüh⸗ rung in das Sternenwiſſen an Hand eines genau berechneten Geburtshoroſkops ein richtiger Weg iſt, noch daß die Grundcharaktere der Geſtirneinflüſſe, die Aſpekte, vor allem aber die hohe Geiſtigkeit, die dieſer Weltanſchauung— hier iſt dieſes vielmiß⸗ brauchte Wort einmal am Platze!— zugrunde liegt, dem Zuſchauer eine ungefähre Vorſtellung von dem zu geben vermögen, um was es ſich eigentlich bei der Aſtrologie handelt. Allein der nachdrückliche Hin⸗ weis darauf, daß mehr aus ihr zu gewinnen iſt, als lediglich eine Vorſchau auf materielle Dinge, iſt ein unbeſtreitbares Verdienſt der Verfaſſerin. Ob ſie damit allerdings weite Kreiſe der Oeffentlichkeit ge⸗ winnt, ſei dahingeſtellt. Denn der Maſſe iſt das in Ausſicht geſtellte große Los oder große Liebesglück ſicherlich wertvoller, als die ſeeliſche Läuterung. Leider finden ſich aber in dieſem Theaterſtück, das doch aus der Fülle der aſtrologiſchen Erfah⸗ rungstatſachen nur ganz geſicherte und von allen Sterndentern anerkannte Einflüſſe und Geſetze vor⸗ führen dürfte, wenn nicht geradezu Irrtümer, ſo doch angefochtene und anfechtbare Erkenntniſſe. Nehmen wir einige: Der Liebespunkt iſt wie alle ſenſitiven Punkte umſtritten, ebenſo die Wirkung der Halbaſpekte, daß der Liebespfeil des Schützen überhaupt exiſtiert, höre ich hier zum allererſten Male. Der Schütz, d. h. Kentauer iſt vielmehr ein tiefſinniges Sy al für die Doppelnatur des Men⸗ ſchen, der tierhaft auf der Erde ſteht, aber mit ſeinem Pfeil zum Himmel zielt oder doch zielen ſollte. Ebenſo iſt das Weſen des Saturn bezw. Steinbocks nicht deutlich genug herausgearbeitet, des großen, harten Reifenden, der in ſchwerer Arbeit Schritt für Schritt den Aufſtleg bewältigt. Doch nicht um dieſe 5 Veranſtaltungen Für die Mannheimer Armen Die Weihnachtsmeſſe des evangeliſchen Wohlfahrts⸗Pfarramtes in der„Harmonie“ er⸗ reichte mit dem geſtrigen Abend ihr Ende. Zuſammenfaſſend kann feſtgeſtellt werden, daß die Veranſtaltung allgemeine Anerkennung fand und daß namentlich der geſtrige Beſuch ſehr befriedigte. Der„Ausverkauf der Weihnachts⸗ meſſe“ ging flott von ſtatten, da die Damen ihr freiwil⸗ lig übernommenes Amt mit großem Eifer und Geſchick ver⸗ ſahen und die Ware raſch an den Mann zu bringen ver⸗ ſtanden. Beim Kinderfeſt am Nachmittag gab es wieder viel Jubel und große Begeiſterung. Auch bei dem„Bunten Abend“ war der Kontakt zwiſchen Bühne und Zuhörerſchar überraſchend ſchnell hergeſtellt. Die muſikaliſchen und theatraliſchen Darbietungen fanden eine herzliche Aufnahme. Die Tanzvorführungen wurden mit großer Aufmerkſamkeit verfolgt. Der Entwicklung det. Tanzformen in Vergangenheit und Gegenwart bis zu den neueſten modernen Tänzen fand das regſte Intereſſe, das ſich namentlich bei der Jugend ſehr ſtark bemerkbar machte. Das Mannheimer Meiſtertanzpaar, Herr Weinlein und Fräulein Jäger(nicht Meinlein), wie ſich im geſtrigen Mittagsblatt der Druckfehlerteufel zu melden erlaubte), tanzte zunächſt in eleganten figurenreichen Bewegungen, die außerordentlich hübſch und vornehm wirken, den in der Geſellſchaft bevorzugten Tango. In dieſem modernen Tanz liegt, vorausgeſetzt, daß er in ſo formvollendeter Weiſe wie durch das Mannheimer Meiſtertänzerpaar ausgeführt wird, ſehr viel Rhythmus und Grazie. Das gleiche gilt auch von dem Quickſtep, dem vorjährigen Foxtrot, der nun in ver⸗ edelter und verſchönter Form in der Winterſaiſon mit Vor⸗ liebe getanzt wird. Das Tänzerpaar erzielte denn auch mit ſeinen modernen Geſellſchaftstänzen einen ſo ſtarken An⸗ klang und Beifall, daß es den Quickſtep nochmals tanzen mußte. Nach Schluß der Vorſtellung ließ man ſich in den ein⸗ ladenden Reſtaurationsräumen noch bei Kaffee und Kuchen nieder, wobet junge Damen die Gäſte bedienten. Die Weih⸗ nachtsmeſſe erzielte einen ſchönen Erfolg für das evan⸗ geliſche Wohlfahrts⸗Pfarramt, deſſen Kaſſen für Arme und Kranke durch dieſe Veranſtaltung die erwünſchte Auffri⸗ ſchung erfuhren. ch. A * Berufskundliche Rundfunkvorträge. Infolge einer neuen Einteilung ſeines Vortragsprogrammes hat der Süddeutſche Rundfunk die jeweils am Freitag ſtattfinden⸗ den berufskundlichen Rundfunkvorträge auf 18.05 Uhr an⸗ geſetzt. Der heutige Rundfunkvortrag über„Gelernte, an⸗ gelernte und ungelernte Arbeit“ wird von Berufsberater Wurm, Stuttgart gehalten. O Walter Gieſeking wieder in Mannheim! Im erſten der drei Meiſter⸗Klavterabende ſpielt heute Walter Gieſeking in der Harmonie, D 2, 6. U. a. wird er Kreislerina von Schumann op. 16, Werke von Bach, Skrjabin und Debuſſy zum Vortrag bringen. Vortrag Dr. Ernſt Jäckh in der Kunſthalle. Der als Vormittagsveranſtaltung für Sonntag⸗ morgen angeſetzte Vortrag des bekannten Politikers und Werkbundführers Prof. Dr. Ernſt Jäckh„Die neue Zeit“ iſt, um eine Kolliſion mit der plötzlich an⸗ beraumten öffentlichen Kundgebung der Mitglieder des Nationaltheaters zu vermeiden, auf den Tag vor⸗ her, alſo Samstag, den 7. Dezember abends .15 Uhr in der Kunſthalle, verlegt worden.(Ein verdienſtvolles Entgegenkommen! Schriftl.) Schluß des redaktionellen Teils N sein Leben zu verlängern, besteht darin, es nicht zu verkürzen und den hochwertigen Mahrtrank regel- mäßig zu genießen. Horlieks erganzt die tägliche Kost Zu haben in Apotheken und Drogerien in Packungen zu Mk. 4..20 und.—. Verlangen Sie kostenlos Stoschöre Nr, 20 NHorilcks-Vertrlebsgesellschatt m. b.., Frankfurt s Melng Zu haben in allen Apotheken und Progerlen bestimmt bel: Apotheke am Wasserturm P 7, 17, Ffledtichs-Apotheke Oststadt Charlottenplstz, Löwen-Apotheke f 2. 6, Schwanen Apotheke E 3, 4, Stern- Apothess J 8, 1, Lange-Rötterstr-Orogerle Lange Rötterst', Med. Brogeris Kellmann D 1, 18, Merküf-Drogsrie Sandhofen Schönsuerstr. 12, W. Moller Progerle U 5. 26. Drogerie Ludwig& Schütthelm O 4, 3 und Ftlodrichsplatz 19. Ofogetle&. Sptingmann PI. 8. Dogetle Or. E. Stutzmann Nachf. f 6, 3 4, Ualversal- Drogerie Gg. Schmidt, Seckenhefmerstr. 8 Beanſtandungen, denen wir noch einige hinzufügen könnten, handle es ſich, ſondern um das einleitend berührte Grundproblem: Iſt dieſe Art der Populartſierung überhaupt zu⸗ läſſig? Wird damit unſeren Gegnern nicht nur Waſſer auf ihre Mühlen geſchüttet? Tut Frau Schwalbach nicht gerade das, was wir Aſtrologen am allermeiſten bekämpfen? Ich fürchte, daß ſie den ernſten Sterndeutern, die neben großem poſitiven Wiſſen vor allem über Kombinationsgabe, Einfüh⸗ lungsvermögen, ja unerlernbare Intuition gebieten müſſen, einen Bärendienſt erwies. Ich wenigſtens halte die Aufgabe, die ſie ſich ſtellte, zum mindeſten in dieſer Form für unlösbar. „Marius ahoi!“ Erſtaufführung im Frankfurter Schauſpielhaus Marcel Pagnols„Topaze“ ging in Paris ein ganzes Jahr loder gar noch länger?) täglich vor aus⸗ verkauftem Haus über eine Boulevardbühne und galt dort— wenn man ſich befragte— als das beſte in der Zett. Als„Das große ABC“ half Pallenberg in Berlin und durch Deutſchland dem ein bißchen tapſigen Schulmeiſter(Maitre Topaze— nicht Herr Pagnoll) zum Erfolg. „Marius ahoi“, das in den erſten Dezembertagen hier zur Erſtaufführung gelangte, macht auch ſeinen Weg und wird in Deutſchland noch eher Anklang fin⸗ den, mehr Freunde ſich erwerben und Publikum als „Das große ABC“. Daß nun die Bühne momentan kein happyend bringt, damit werden wir uns abzufinden haben. Und ob wir lachen, ob wir weinen— in„Marius ahoi“ wird beides wechſelnd beſorgt— nur Heroismus ſtberall, ein Rauſch, ein kurzer Taumel— und dann Verzicht Stolzes Frauentum ſchon in der kleinen Fanny, der achtzehnjährigen Muſchelverkäuſerin im Marſeiller Hafenviertel, die ihr Herz und ihre Jugend dem Wirtsſohn Marius geſchenkt, der ſie zwar wieder liebt, doch von ſeiner Sehnſucht getrieben, die von den Matroſen in Vaters Kneipe geweckt, hin⸗ ausfolgen muß auf die See. Fernweh treibt ihn aus den Armen der kleinen Frau, die ſeine Frau zwar, doch ſeine Braut nicht wurde, und läßt nach Männer⸗ art ſie zurück und glaubt, weil er es glauben will, daß ſte tatſächlich dem reichen fünfzigjährigen Witwer Paniſſe, der ſich um ſie bewirbt, aus Innerſtem den Vorzug gibt. Die Figur der Fanny wird von Claire Win⸗ ter, die des Marius von Paul Verhoeven, der neuen hoffnungsvollen Jugend am Frankfurter Schauſpielhaus ganz ausgezeichnet gebracht. Claire Winter ſpielt die Fanny nicht, ſie i ſt die Fanny, iſt voll und ganz hineingeſchlüpft in die Figur, die ſie mit gelöſten Gliedern mehr noch als mit der Stimme lebt. Mathilde Einzig gibt als Faunys Mutter Honorine, was ſie immer gibt, eine famoſe Sache für ſich. Toni Impekovens Ceſar und Herrn Katſchs freiende Witwerrolle ſind unter Herrn Peter Buchs Leitung fein herausgeholt. Jugend und Alter, Eltern und Kinder leben in dieſem Stück ihr eigenes Daſein. Und jugendliches Heißblut elterlich voll anerkannt neben den von ihren Kindern mit eben ſoviel Verſtändnis im Herzen der Mutter Fiſch⸗ händlerin, des Kneipenvaters, des Witwers, wenn⸗ gleich gemäßigter, doch immerhin noch wohl vorhan⸗ denen Gefühle. fein abſchattiert, ſowohl im Wort wie in der geſtiſchen Wiedergabe. Es war ein ange⸗ nehmer Abend, vom Publikum mit dankbaren Bei⸗ fallsbezeugungen aufgenommen. M. H. O Klavierabend Luiſe Schatt⸗Eberts! Der für den 12. Dezember angeſagte Klavierabend von Luiſs Schatt⸗Eberts, an dem ſie in einer Stunde inter⸗ eſſante Klaviermuſik von Céſar Franct, Ottorino Reſpighi, Felix Petyrek und Kurt Spanich zum Vor⸗ trag bringt, wird vom 12. Dezember auf den 14. Dezember verlegt und findet nicht wie ur⸗ ſprünglich vorgeſehen im Feſtſaal Palaſthotel Mann⸗ heimer Hof, ſondern im großen Saale der Harmonie, D 2, 6 ſtatt. N 4 .,* 2 1 * Freitag, den 6. Dezember 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 567 Aus dem Lande Staatliche Perſonalveränderungen Verſetzt in gleicher Eigenſchaft wurde Studienrat Friedrich Hund an der Handelsſchule in Villingen an jene in Haslach i..; die Pro⸗ feſſoren: Karl Stiefel vom Realgymnaſium Waldshut an die Reabſchule Waldkirch, Dr. Robert Liehl von der Oberrealſchule Lörrach an das Realgymnaſium Villingen. Entgleiſung eines Güterzuges b. Freiburg i. Br. * Schallſtadt bei Freiburg i. Br., 6. Dez. Der heute morgen um halb 5 Uhr fällige Güterzug kam im Bahnhof Schallſtadt durch zu frühzeitiges Umſtellen der Weiche zur Entgleiſung. Einige Wagen ſtürzten um und wurden etwa 200 Meter weit geſchleift. Sie zerriſſen das Gleis, ſo daß der geſamte Verkehr in beiden Richtungen unter⸗ brochen iſt. Die Bahnverwaltung ſucht die Reiſenden durch Auto weiter zu befördern und den Verkehr durch Umſteigen aufrecht zu erhalten. Vor Mit⸗ tag dürfte an eine Wiederaufnahme des durch⸗ gehenden, auch internationalen Verkehrs nicht zu denken ſein. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Bund deutſcher Architekten * Karlsruhe, 5, Dez. Der Landesbezirk Ba den des Bundes Deutſcher Architekten hält am 7. und 8. Dez. d. J. im Hotel„Halm“ in Konſtan z ſeine diesjährige Herbſtmitgliederverſammlung ab. Die nicht öffentlichen Beratungen interner Art wer⸗ den verbunden mit einem öffentlichen Werbeabend für die Ortsgruppe Konſtanz, zu denen dieſe zahl⸗ reiche Einladungen hat ergehen laſſen. Bei dieſem Werbeabend werden Regierungsbaumeiſter Bru⸗ niſch und Dr. Röſiger aus Karlsruhe über wich⸗ tige Berufsfragen ſprechen. Tagung der badiſchen Reiſebüros Offenburg, 4. Dez. Am Sonntag fand hier die Jahrestagung der badiſchen Reiſebüros ſtatt, bei der faſt alle badiſchen Reiſebüros vertre⸗ ten waren. Syndikus Rieger⸗ Karlsruhe erſtattete den Jahresbericht. Im nächſten Jahr kann das Büro auf ein 10jähriges Beſtehen zurückblicken. Aus die⸗ ſem Anlaß iſt eine gemeinſame Informations ⸗ fahrt durch den Schwarzwald in Ausſicht ge⸗ nommen. Zur Frage der Fortführung der Elztalbahn * Freiburg i. Br., 4. Dez. Aus Haslach i. K. kam eine Meldung, die, offenbar von intereſſterter Karls⸗ ruher Seite lanciert, beſagte, daß die allgemeine Wirtſchaftslage der Reichsbahn es nicht geſtatte, eine derart unrentable Bahn wie die Bahn Elzach— Haslach bezw. Hauſach zu bauen. Zu dieſer ganz offenſichtlich inſpirterten Darſtellung iſt zu bemerken, daß der Reichsbahngeſellſchaft eine Entſcheidung darüber, ob die Bahn gebaut wird oder nicht, inſofern gar nicht zuſteht, als die Mit⸗ tel dafür in das ſogen. Weſtgrenzlandpro⸗ gramm aufgenommen werden ſollen. Wenn, wie zu erwarten iſt, im Weſtgrenzlandprogramm Mittel für den Bahnbau Elzach Haslach bereitgeſtellt wer⸗ den, ſo wird ſelbſtverſtändlich auch die Reichsbahn das ihrerſeits Erforderliche für den Bahnbau tun. Es iſt aber bekannt, daß aus Karlsruher Kreiſen gegen die Bahnlinie Stimmung zu machen verſucht wird, die ihre Rentabilttät am beſten dadurch beweiſt, daß ſie eine direkte Verbindung Freiburg Stuttgart ſchafft, die bei der wachſenden Bedeutung Stuttgarts und Freiburgs ſchon heute rentabel wäre. * * Eppingen, 3. Dez. In der Nacht zum 25. Nov. war der 18 Jahre alte Bäcker May Müller von Hochdorf aus dem hieſigen Krankenhaus ent⸗ wichen. Geſtern gelang es der Polizei, den Burſchen, der im hieſigen Armenhaus um Nachtquartier nach⸗ fragte, feſtzunehmen. Es ſcheint ſich hier um einen ziemlich verwahrloſten Menſchen zu handeln, der bereits drei Einbruchsdiebſtähle in Karls⸗ ruhe, Heidelberg und Ludwigshafen ein⸗ geſtanden hat. * Forſt(Amt Bruchſal), 5. Dez. Den 8 9. Ge⸗ burtstag begeht heute in körperlicher und geiſti⸗ ger Rüſtigkeit der älteſte Einwohner unſerer Ge⸗ meinde, Schmiedemeiſter Eduard Bacher. Der gute Sankt Nikolaus, der gute Mann, Er zieht den beſten Rock ſich an, Und reit't damit nach Amſterdam, Von Amſterdam nach Spanien, Holt Aepfel aus Oranien, Er gibt den kleinen Kindern was Und läßt die großen laufen, Die mögen ſich was kaufen. Was für ein geplagter Mann iſt doch dieſer Heilige! Ueberall ſoll er ſein und keines der Kinder vergeſſen. Und das tut er auch nicht, denn er weiß, daß bis hin zum ſchönen Weihnachtsfeſt noch eine lange Zeit iſt, die die Kinder kaum erwarten können. Um ihnen nun die lange Zeit etwas zu verkürzen und ihnen einen Vorgeſchmack zu geben von all der ſchönen Herrlichkeit am lieben Weihnachtsfeſt, füllt er zu ſei⸗ nem Namenstag ſeinen Sack mit allerlei guten Sa chen, füttert ſein Eſelein tüchtig und ſagt zur hei⸗ ligen Kathrein: Oel mir die Waſſerſtiefel ein, Bitte, hol auch den Knotenſtock Vom Boden und den Fuchspelzrock. Wir reiſen, es iſt Weihnachtszeit! Mit welchem Bangen wird von den Kleinen das Erſcheinen des guten Nikolaus erwartet! In guter Ordnung ſtehen die ſauber geputzten Schuhe unter dem Bettchen; am Bettpfoſten hängen die Strümpf⸗ lein, damit der vielbeſchäftigte Heilige nicht lange ſuchen muß; denn gewiß wird er das ſchöne Sprüch⸗ lein hören, das froher Kindermund mit Inbrunſt und Andacht herſagt: Santiklaus, leg mir ein, Was dein guter Will mag ſein: Aepfel, Birnen, Nuß und Kern Eſſen brave Kinder gern. Voll ſeligen Glücks ſchlummern die Kleinen hin⸗ über in das Reich der Träumer. Und richtig! Die beſten Leckerbiſſen hat der gute Nikolaus im Vorbei⸗ gehen in die Schuhe und Strümpfe hineinpraktiziert als Belohnung für den frommen Kinderglauben. An die Stelle der Schuhe treten in Holland die Teller, im bayeriſchen Walde kleine Papierſchifflein; an der Donau ſieht man an der Zahl der Kerben in den „Kloſehölzern“(Nikolaushölzer) die verrichteten Ge⸗ bete. Am Niederrhein ſetzen die Kinder die Schuhe und Stiefel auf den Herd oder an den Schornſtein. Böſe Kinder finden nichts auf Teller, Schifflein oder in den Schuhen; dafür aber eine in Kalk getauchte Rute. Wozu die gut iſt, weiß jedes. Kein Wunder hat er dieſen nichts gebracht; wahrſcheinlich haben ſie im Uebermut gebetet: Nikolaus, ſei unſer Gaſt, Wenn du was im Sacke haſt, Haſt du was, ſo ſetz dich nieder, Haſt du nichts, ſo pack' dich wieder Nikolaus kommt zuweilen zu Fuß, oft reitet er als würdiger alter Mann im biſchöflichen Kleide auf einem Eſel, manchmal auch auf einem Schimmel, woher die Gepflogenheit der Kinder kommt, ein Bündelchen Heu und in einem Gefäß Hafer, auch Waſſer für das Reittier bereit zu ſtellen Wie kommt das Chriſtentum zu dieſer Geſtalt des hl. Nikolaus? In den dunkeln Nächten des Dezember brauſen die Stürme um Haus und Hof. Der heulende Sturm treibt die zerfetzten Wolken gleich großen Heeren am Himmel dahin. Solche Wochen waren unſeren heidni⸗ ſchen Vorfahren ſchlimme Zeiten; denn in dieſem nächtlichen Sauſen und Brauſen glaubten ſie das un⸗ heilvolle Treiben geheimnisvoller, finſterer Mächte erblicken zu ſollen. Bei der Einführung des Chriſten⸗ tums ſuchte man dieſen Glauben an die feindlichen Dämonen zur dunklen Winterszeit in lichtvollere Bahnen zu lenken und ſetzte an deren Stelle die Heiligen. Aber der Verſuch mißlang inſofern, als man die Heiligen wohl kirchlich anerkannte, aber der Volksglaube ihnen, den rauhen Charakter als Schreckgeſtalten für die Kinder belteß. Nikolaus Und ſo geht noch heute in einem großen Teile Deutſchlands der fromme Biſchof von Myra in Ita⸗ lien, der hl. Nikolaus nämlich, am 6. Dezember ein⸗ her, um als vermummter Weihnachtsherold über das Verhalten der Kinder Erkundigungen einzuziehen. Mit langem Barte und im Pelzgewande, einen Sack auf dem Rücken tragend, tritt er mit wuchtigen Schritten, ſein Kommen vorher durch Schläge an die Fenſter verkündend, in die Häuſer ein und fragt in barſchem Tone die Kinder, ob ſie gehörig gelernt, ge⸗ betet haben und ihren Eltern folgſam waren. Ob das Raſſeln mit der Kette und das Einfagen großen Schreckens durch die oft abſcheulich vermummten Ge⸗ ſtalten erzieheriſch das Richtige trifft, laſſen wir die Eltern entſcheiden, die einen ſolchen„Fürchtebutz“ als Helfer bei der Erziehung der Kinder brauchen. Wo aber der hl. Nikolaus mit ſeinem Erſcheinen dieſen vorweihnachtlichen Feſtabend zu einer erhebenden kleinen Feier geſtaltet mit dem Vortrag eines klei⸗ nen Sprüchleins durch die Kleinen und einer Beloh⸗ nung der betenden Kinder, da wird der Nikolaus⸗ abend zu einer Freude für jung und alt. Hier leuch⸗ tend ſtrahlende Kinderaugen voll Glück und Selig⸗ keit mit ſeligen, ruhigen Träumen, dort aber Schrek⸗ ken und Zittern, doch ohne einen dauernden Erfolg auf Beſſerung. In letzterem Falle treiben die Eltern ein falſches Erziehungsſyſtem ihr Leben lang. Nikolaus iſt der Freund der Kinder geweſen, der Wohltäter der Armen und in dieſem charakteriſtiſchen Bilde als gaben⸗ ſpendender Schutzpatron ſollte er auch den Kin⸗ dern ein freundlich begrüßter Vor läu⸗ fer des Weihnachtsfeſtes ſein, wie wir das aus Bayern und Oeſterreich hören. Dort beten die Kinder in den Tagen vor dem 6. Dezember: Heiliger Sankt Nikolaus, du goldener Mann, Bring' uns allerlei Sachen zuſamm', Allerhand Gutkaten, kräftige Sachen, 5 Wirſt mir das Schüſſelchen gewiß voll machen. Wenn der Heilige ihr Gebet erhört und ihnen zum Dank, wie es dort Brauch iſt eine Krippe beſchert, dann folgt als Dankgebet das herziginnige Sprüch⸗ lein: Ich will mich zur lieben Maria vermieten, Da will ich ihr Kindlein wiegen und hüten. Sie führt mich in ihr Kämmerlein, Da ſind die lieben Engelein, Die ſingen alle:„Gloria! Gelobet ſei Maria!“ Am Ehrentag des Heiligen fanden früher Um⸗ ritte um Kapellen und Kirchen, die Sankt Niko⸗ laus geweiht waren, ſtatt. Man glaubte dadurch das Vieh, beſonders die Pferde, vor Krankheiten und Gefahren zu ſchützen. Allgemein gilt der hl. Nikolaus als Gott der Schiffer und See⸗ fahrer, den ſie in Not und Gefahr anrufen; auch die Fiſcher, kurz alle, die mit dem Waſſer zu tun haben, betrachten ihn als ihren Schutzpatron. Dieſer Glaube rührt von dem Schiffe her, das von einer ſtürmiſchen Welle hochgehoben, ſein Bildnis ziert. Nun bedeutet dieſes Schiff nach den kirchlichen Aus legungen die Kirche ſelbſt, es iſt das Symbol der Kirche, die der Biſchof Nikolaus als kühner Steuer⸗ mann durch die ſtürmiſchen Zeiten des arianiſchen Streites leitete. Dieſe Auffaſſung wird durch den Umſtand unterſtützt, daß neben dem Schiff auch das Evangelienbuch und auf demſelben drei ganz gleiche goldene Aepfel als Attribute des hl. Nikolaus lie⸗ gen. Sie verſinnbildlichen ſeine angeblichen Ver⸗ dienſte um die Wiederherſtellung des Glaubens an die Gleichheit der drei Perſonen der Gottheit auf dem Konzil zu Nicäa. Auf dieſe Verwechflung iſt die Errichtung zahlreicher Bildſäulen und Kapellen an gefährlichen Waſſerſtellen zurückzuführen, und in fast allen Landen finden wir Kirchen und Kapellen dieſer Art. Ganz in unſerer Nähe, von jedem Mannheimer ſchon bewundert, finden wir im Heidelberger Stadtwald eine ſolche kleine Bild⸗ ſäule nach der Art der Muttergottesbilder. Auf dem Weg vom Blockhaus oder dem Speyerers⸗ hof nach den Drei Eichen ſchaut der heilige Nikolaus links aus dem von Bäumen geſchützten Verſteck. Der„Nikola“ iſt's, wie die Pfälzer ſagen; in der muſchelförmigen Niſche ſteht er, im Sommer be⸗ kränzt von dem Laub der wilden Rebe, den Blumen des Waldes, den wilden Roſen; ihm zu Ehren trägt der Weg den Namen St. Nikolaus weg. Wie kommt der hl. Nikolaus in den Heidelberger Stadtwald? Leſen wir die Inſchrift am Sockel und die Erklärung des Chroniſten, ſo erfahren wir, daß Leonardus Schreiber der Stifter dieſes Nikolausbildes iſt, der ehemalige Forſtmeiſter der Stadtwaldungen. Im Jahr 1747 war es von ihm errichtet worden aus frommem Sinn zum Dank der Errettung aus Blitzesgefahr, geſchmückt mit dem Standbild des Waſſer⸗ und Gewitterheiligen. Frei⸗ lich zeigt der gute Heilige aus Stein arge Beſchädi⸗ gungen, die von zwei betrunkenen Bauernburſchen verübt worden ſeien. Einer davon fiel im Sommer darauf von der Leiter und war tot. Durch dieſes Zeichen des ſtrafenden Himmels veranlaßt, beichtete der andere die von ihnen geübte Freveltat. Zur Zeit der Errichtung des Standbildes 1747 waren die Waldungen kaum beſucht; andere wenige Wege führten durch die Forſte; ſo war auch der heu⸗ tige abgelegene St. Nikolausweg ein Hauptweg, der nach den Drei Eichen führte. Jetzt zieht eine gute Straße nur wenige Schritte von ihm vorbei. Die Kinder ſchmücken im Sommer das Standbild mit Blumen. Wenn die Wanderer an der gut gehaltenen kleinen Lichtung vorbeiziehen, dann ſagt ganz gewiß einer, in das Verſteck deutend:„Der Nikola“, S. J. Gun d. —— Der Verkehr wird pholtographlert Einigermaßen erſtaunt waren geſtern morgen de Paſſanten der Heidelbergerſtraße, als ſie einen Photomann, umringt von Schutzleuten, die wolfs⸗ ſchluchtartige Enge der Planken zwiſchen Cafaſö und Gebr. Wirth aufnehmen ſahen. Mit und ohne Ver⸗ kehr— der durch Schutzleute ausgeführt wurde— wurden die Aufnahmen gemacht. Es handelt ſtch dabei um Erwägungen, die engen Planken in irgend⸗ einer Form vielleicht einmal wieder für den Ver⸗ kehr freizugeben. Es iſt erfreulich, daß die viel⸗ fachen und verſchiedenartigen kritiſchen Vorſchläge zur Mannheimer Verkehrsregelung— insbeſondere auch die Umlegung der Straßenbahn oder ihr Er⸗ ſatz durch Omnibuſſe— durch die polizeiliche Ver⸗ kehrsleitung eingehend überprüft werden. Wahr⸗ ſcheinlich wird zu Beginn des neuen Jahres eine Beſprechung über dieſe Fragen weitere Klärung bringen. Bis dahin dürfen wir Fußgänger noch ge⸗ troſt auf dem Aſphalt der engen Planken ſpazieren gehen— kein Auto wird uns ſtören!— Schluß des redaktionellen Teils Ihre Verdauung isi frei von Beschwerden wenn Sie nach den Mahlzeiten Biserirte Magnesia einnehmen, Verdauungsbeschwerden sind fast immer eine Folge oder Begleiterscheinung von Säureüber⸗ schuß, der Sodbrennen, Beklemmungen, saures Auf- stoßen oder eine zu langsame Gärung der eingenom- menen Nahrung verursacht. Wenn Sie einen halben Teelöffel voll Biserirte Magnesia in etwas Wasser nehmen, so wird fast augenblicklich der Säureüber⸗ schuß neutralisiert, die Magenschleimhäute werden beruhigt, und es wird eine regelmäßige, schmerzlose Verdauung erzielt. Biserirte Magnesia, das bekannte Mittel, wird in allen Apotheken als Pulver oder in Tablettenform feilgehalten. 81²³ Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Polltik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim—„ Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. 5. Mannheim, R 1,—6 e e Ja: Rauchen ist„nur“ Illusion. Aber ist Illusion nicht das Allerschönste im Leben- viel schöner als die Wirklichkeit? Mag auch das Grau- in-Grau des Alltags bleiben(und wir wissen ja, es bleibt)— wenn wir nur dann und wann ihm auf ein paar kurze Minuten entfliehen können- wenn nur die paar kurzen Minuten dieser Illusion die Sorgen und die Nöte keine Macht über uns haben.. Es gibt nichts Schö- neres als: Die Illusion! Und wenn diese Illusion vollkommen ist— so vollkommen, wie der Genuß der»Kolibrié-Zigarette sie verschafft- dann sind auch die 5 Pfg., die sie kostet, nicht umsonst gewesen 5 1% 1 4„„ „„„„ Neue Maunheimer Zeitung(Mitta g⸗ Ausgabe) Freitag, den 6. Dezember 1929 F 3, 19, 20 undi 21 Hirsch Schuster Mannnelms altbekannte Eisenwarenhandlung Tel. 266 58/59, 26650 Mein steigender Umsatz bestätigt das richtige Prinzlp der niedrigen Festpreise gebote unt. 2 T 122 an S426 dedes Stück ist ersichtlich ausgezeichnet. und Zeugnisse! gebote Ala Haasenstein Offene Stellen Wi suchen in allen größeren Städten usw. 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Bald führte ihn ſein Weg in den Generalſtab und in die nächſte Umgebung des Grafen Schlieffen und ſpäter Kaiſer Wilhelms II. Aber ſo wertvolle Dienſte er dort auch leiſtete, ſo nahe er auch ſeinem Kaiſer trat und bis heute verbunden blieb, ſeine beſten Eigenſchaften konnten ſich erſt entfalten, als er Führer wurde. An der Spitze ſeines Leibhuſaren⸗ Regiments, der Leibhuſaren⸗Brigade, einer Diviſion und eines Armeekorps, ſtets im heute verlorenen Danzig, zog er die Blicke des Heeres ſchon im Frieden auf ſich. 5 Der Anfang des Weltkrieges brachte ihm eine Ent⸗ täuſchung: die abgebrochene Schlacht bei Gumbin⸗ nen. Doch ſchnell folgten Tannenberg und die weiteren Oſtſiege 1914/15. Am 2. Mai 1915 durchbrach ſeine Armee die ruſſiſchen Linien bei Gorlice⸗ Tarn ow. Da ging nach langem Stellungskriege wieder ein Hoffen durch Heer und Volk, und bald ver⸗ band man mit dem Namen Mackenſen den Begriff des Marſchall Vorwärts, als weit über Polen hinaus ins eigentliche Rußland ſeine ſieggewohnten Truppen drangen. i Er wurde dann ber eigentliche Feldherr des Oſtens, als Hindenburg an die Spitze der Oberſten Heeres⸗ leitung trat. Unter ſeinen weiteren Taten ſei nur auf den Feldzug in Serbien und das Niederwerfen Rumäniens hingewieſen. Namentlich in dieſem Falle wurde aus einer der ſchwerſten Kriſen größter ſtrate⸗ giſcher Sieg, die Eroberung eines Königsreiches. Wenn General v. Seeckt ſchreibt, daß auch der beſte Generalſtab dem Führer den entſcheidenden Entſchluß und die Verantwortlichkeit nicht abzuneh⸗ men vermag, ſo hat damit dieſer ehemalige Chef Mackenſens ſeinem Generalfeldmarſchall mit Recht den Lorbeer des Feldherrn gereicht. Mackenſen aber beſaß außerdem noch die unent⸗ behrliche Feldherrn⸗Eigenſchaft, das Fluidum zu ſchaffen zwiſchen Truppe und Führer. Seine Armee fühlte ſich als die Armee Mackenſen. Für ihren Führer tat ſie alles. Er war ferner der große Menſchenkenner und Menſchenbehandler, dem auch die öſterreichiſchen Generale ſich fügten. Wie manche Schwierigkeit hat allein die Macht ſeiner Perſönlichkett behoben. Der Zuſammenbruch hat ſeinen Mut und Gottes⸗ glauben, ſeine Zuverſicht auf einen Wiederaufſtieg nicht gebrochen. Auf ſeinem Wohnſitz Jalken⸗ waäalde bei Stettin beobachtet er die weitere Ent⸗ wicklung mit klugem Blick und weiſer Zurückhaltung. Deshalb werden am 6. Dezember Hunderttau⸗ ſende der beſten Deutſchen dem jugendfriſchen, grei⸗ ſen Feldherrn zujubeln. Möge er uns noch lange bleiben, was er jetzt uns iſt: Vorbild und Mahner zu Gottesglauben und Deutſchland⸗Glauben, zu Stolz und Wagemut, zu wiederkehrender Freiheit und Größe! Mackenſen als Heerführer Von General a. D. Schekoff, bulgar. Oſterſtkommandierenden im Weltkrieg Anläßlich des achtzigſten Geburtstages Seiner Exzellenz des Generalfeldmarſchalls v. Macke n⸗ enn, der durch ſeine ſeltenen Eigenſchaften einer der verdienſtvollſten Heerführer ſeines großen Va⸗ terlandes iſt und durch ſeins ſtegreichen Feldzüge großen Ruhm für die deutſchen und die Waffen der Verbündeten im Weltkriege erworben hat, erfülle ich die angenehme Pflicht, meine militäriſche Hoch⸗ achtung ihm gegenüber hiermit zum Ausdruck zu bringen und mich zugleich an die gemeinſamen Dienſterlebniſſe auf dem Balkan zu erinnern. Durch den vernichtenden Sieg über die ruſſiſche Armee an der Oſtfront im Frühling 1915 wurde der Name Mackenſein, bevor das Bündnis mit uns ge⸗ ſchloſſen war, in Bulgarien allgemein bekannt. Wie vorher die Siege des Generalfeldmarſchalls v. Hin⸗ denburg bei den Maſuriſchen Seen und bei Tannen⸗ berg, ſo erweckten ſpäter die Siege Mackenſens im bulgariſchen Heere beſonderes Intereſſe und riefen allgemeine Bewunderung hervor. Nachdem die ſerbiſchen Truppen aus dem Mora⸗ wagebiet nach Albanien geworfen worden waren, fand am 14. November 1915 in dem ſerbiſchen Orte Parazin die erſte Zuſammenkunft der deutſchen und bulgariſchen Heerführer ſtatt. Dort hatte ich zum erſten Male die Ehre, Feldmarſchall v. Mackenſen perſönlich kennen zu lernen und ihm den Dank der ganzen bulgariſchen Armee auszuſprechen. Die Ein⸗ drücke dieſer erſten Zuſammenkunft haben ſich tief in mein Gedächtnis eingeprägt: In jedem Worte, in jeder Bewegung, in ſeiner ganzen Geſtalt, in ſeinem Benehmen ſah ich den echten Heerführer mit ſtarkem Willen, mit allen nötigen Eigenſchaften, um befehlen und ſiegen zu können. In ihm erkannte man den Geiſt des Kommandierenden und in General von Seeckt den genialen Ausführer ſeiner Ideen. Kurz vor Beginn des Krieges gegen Rumänien ſiedelte der Feldmarſchall mit ſeinem Stabe nach der alten bulgariſchen Hauptſtadt Tir no wo über. In Anerkennung ſeiner Verdienſte wurde er zum Ehren⸗ bürger dieſer Stadt ernannt. Der Krieg gegen Ru⸗ mänien begann Ende 1916. Er war eine Fortſetzung des gemeinſamen Werkes der Verbündeten. g Auch hier waren die Veridenſte des Feldmarſchalls ſehr groß. Unter ſeiner Leitung kam der vorher feſtgeſetzte Plan für den Angriff in der Dobrudſcha zur Aus⸗ führung. Zuerſt wurden Tutrakan und Siliſtria ein⸗ genommen; weitere Angriffe nach 5 der Nord⸗ dobrudſcha folgten. Sein Werk war ſpäter auch das Ueberſchreiten der Donau bei Swiſchtow und das Vorrücken nach Bukareſt. In dieſe Stadt zog er als Sieger am 6. Dezember, gerade an ſeinem Geburtstage,, ein. Die Beziehungen zwiſchen dem bulgariſchen Ober⸗ kommando und den Führern der bulgariſchen Trup⸗ am 6. Dezember 1929 Graf Rüdiger v. d. Goltz penteile im.⸗O.⸗K. Mackenſen waren nicht immer ohne Meinungsverſchiedenheiten. Ich muß aber zu⸗ geſtehen, daß der Feldmarſchall ſtets den beſten Wil⸗ len zeigte, ſolche Mißverſtändniſſe beizulegen oder ihnen vorzubeugen. Dabei hat er ebenfalls mit dem guten Willen bulgariſcherſeits rechnen könen. Die Siege der Verbündeten an der Balkanfront ſind mit dem Namen des Feldmarſchalls von Mackenſen ein für allemal eng verbunden. An ſeinem 80. Geburtstage will ich ihm im Namen der bulgariſchen Krieger die beſten und herz⸗ lichſten Glückwünſche darbringen. Möge es ihm noch lange vergönnt ſein, ſich in geiſtiger und körperlicher Friſche über die Fortſchritte und die ſchöpferiſche Tätigkeit ſeines Vaterlandes freuen zu können. Erinnerungen von ſeinem Kriegsadjudanten Oberſtleutnant Curt Krahmer Im Weltkriege— 1914— am 6. Dezember Sie⸗ gesläuten von allen Türmen im deutſchen Vater⸗ lande. Lodz war nach wochenlangen Kämpfen den Ruſſen entriſſen. Wer denkt noch daran?— Lodz?— fragt man ſich. Wir kennen es wohl als das Man⸗ cheſter Polens, eine offene Stadt, aber woher damals die militäriſche Bedeutung? Als Großfürſt Nikolai Nikolajewitſch, der Generaliſſimus der zariſtiſchen Heere, dort im Grand Hotel Quartier bezog und ſeinen Generalſtab nach Lodz verlegte, da wußte man's! Die ruſſiſche Führung hielt jetzt den Augen⸗ blick für gekommen, das bindende Entente⸗Ver⸗ ſprechen einzulöſen! Der Erfolg ſchien ſicher, denn ſchon ging Hindenburg in Polen zurück.— Aber die Hirne der deutſchen Feldherren waren an der Arbeit. Der Sieger von Tannenberg hatte wohl gewußt, wem er den Degen in die Hände gab, als er Macken⸗ ſen fetzt dem Oberſten Kriegsherrn zum Führer des Gegenſtoßes an der Spitze der 9. Armee vorſchlug.— Wie ein Blitz aus heiterem Himmel fuhr der Stoß den Ruſſen von Hohenſalza aus zwiſchen Warthe und Weichſel in die Seite. Ein erſchrecktes Durcheinander in den gewaltigen Heeresſäulen, alles konzentrierte ſich auf Lodz. Hier mußte die Entſcheidung fallen. Der 6. Dezember, Mackenſens Geburtstag, brachte den Sieg. Das ſteigende Vertrauen zu ſeiner Blüchernatur hat er glänzend gerechtfertigt. 1915 im Frühjahr durchbrach er mit der 11. Armee in unvergleichlichem Siegeslauf die inzwiſchen nach weſtlichem Vorbild erſtarrte Ruſſenfront im Abſchnitt Gorlice⸗Tarnow, gewann den Oeſterreichern Jaroslau, Przemyſl zu⸗ rück und entriß Lemberg, Galiziens Hauptſtadt, dem Feinde. Ueber Krasnoſtaw ging's oſtwärts trotz ver⸗ zweifelter Gegenwehr.— Garde gegen Garde! Die ſtarke Feſtung Breſt⸗Litowſk konnte nicht ſtandhalten, ſein Stoß zielte über Pinſk hinaus. Mit dieſenn Druck auf das ruſſiſche Hinterland wurde die Vor⸗ wärtsbewegung der ganzen deutſchen Oſtfront um Hunderte von Kilometern eingeleitet. Ungeheure Ge⸗ biete wurden zur Bewirtſchaftung der deutſchen Er⸗ nährung erſchloſſen. Mackenſens Lohn war der Feld⸗ marſchallſtab. Aber weiter ſtellte der Krieg ſeine Forderungen. 1916— unter den Verſprechungen der Entente wurde die rumäniſche Maske immer durchſichtiger. So war es höchſte Zeit, als Ende Auguſt der Feld⸗ marſchall Mackenſen mit der Sicherung des Balkans gegen dieſe unſicheren Neutralen betraut wurde.— Nur ſchwache Kräfte ſtanden hier zur Verfügung. Sie genügten aber, als die Kriegserklärungen endlich die Lage entſpannten. Ein Zeppelin brachte der feind⸗ lichen Hauptſtadt ſogleich die erſten Grüße und ließ den Francophilen keinen Zweifel über den Ernſt des Krieges. In der Dobrudſcha wurde ſofort der Kampf aufgenmmen und ſiegreich gegen rumäniſche und ruſſtſche Truppen vorgetragen. Tutracan und Siliſtria mußten vor deutſchen Truppen kapitulieren. Die 9. deutſche Armee unter Falkenhayn, der in der Führung der Oberſten Heeresleitung durch Hinden⸗ burg mit Ludendorff abgelöſt war, ging Schulter an Schulter mit der K. u. K. 1. Armee den in Sieben⸗ bürgen eingefallenen Rumänen zu Leibe und drang unter aufreibenden Gebirgskämpfen über die trans⸗ ſylvaniſchen Alpenpäſſe in die walachiſchen Ebenen vor. Mackenſen, der nach ſeinem Siege bei Topraiſar⸗ Cobadinu und der Einnahme von Conſtauza am Schwarzen Meer ſeinen zweiten Donau⸗Uebergang bei Siſtow bewerkſtelligte, reichte ihm von Süden(e über Alexandria, Roſiori de Vede die Hand zu meinſamem Vorgehen auf Bukareſt. In der Se am Arges wurden die Rumänen entſcheidend ſchlagen. Mackenſen, ſeinen Truppen voran, hie! zerſter ſeiner Armee am 6. Dezember, ſeinem 67. burtstage, vor dem Königsſchloß, in Bukareſt! Wieviel Umſicht, Arbeit und Weitblick forderte je — 1917— die Auswertung der kriegeriſchen Erfolg zur Sicherung einer geordneten Verwaltung de. beſetzten Gebietes: Wiederaufbau der ſo wertvollen — abſichtlich von Rumänien bis in den Grund zer⸗ ſtörten— Oelgewinnung, der Landwirtſchaft, der In⸗ Vedder mit der Theorie und Praxis Hat Byrd den Siidpol überflogen? Die Antarktis, der rätſelvolle Erdteil Die Nachricht von der Ueberfliegung des Süd⸗ pols durch den berühmten Flieger Commander Byrd hat in diverſen norwegiſchen Polarforſcherkreiſen einen aufſehenerregenden Widerhall gefunden. Be⸗ ſonders der bekannte Südpolforſcher Major Tryggve Gran, der Scott auf deſſen tragiſcher Südpolexpedi⸗ tion im Jahre 1910 begleitet hatte, zweifelt ſehr ſtark daran, daß Byrd tatſächlich den Südpol über⸗ quert hat. Die Berichte Byrds über den Südpol hält er für derart ungenau und irreführend, daß ſeine Zweifel durchaus berechtigt erſcheinen. Selbſt⸗ verſtändlich muß man nunmehr die genauen Ori⸗ ginalnachrichten von Commander Byrd, der ſich bis⸗ her bei all ſeinen Unternehmungen als durchaus zu⸗ verläſſig erwieſen hat, abwarten und einer Prüfung unterziehen, bevor man ein Urteil über die Expedi⸗ tion Byrds nach dem Südpol fällen kann. Als Byrd den Nordpol überflog, wurden auch damals in der Fachwelt ſtarke Zweifel laut. Die Folgezeit aber be⸗ ſtätigte das Gelingen des Byrdſchen Nordpolfluges. Schon einmal gab es bei einer Polexpedition einen großen Streit, der zur Entlarvung eines Schwindlers geführt hat. Jeder wird ſich wohl noch heute erinnern, daß ein gewiſſer James Cook vor jetzt mehr als 20 Jahren behauptet hatte, bis zum Nordpol vorgeſtoßen zu ſein. Seine Berichte klangen aber ſo unglaubwürdig, daß man in den Forſcher⸗ kreiſen ſtarken Zweifel hegte. Man ließ ernſte Nach⸗ forſchungen anſtellen. Es gelang auch tatſächlich, Cook als Schwindler zu entlarven. Die Sache wurde damals eine Weltſenſation. Im übrigen wurde Cook ſpäter von einem amerikaniſchen Gericht wegen Konkursverbrechen, Urkundenfälſchung und Unterſchlagung zu 20 Jahren Zuchthaus ver⸗ urteilt. Die Vorläufer Byrds am Südpol ſind vor allem der berühmte engliſche Weltumſegler und Namens⸗ vetter des Nordpolſchwindlers James Cook, der bereits im Jahre 1773 die Packeisgrenze überſchritt. Dieſer nahm an, daß der Südpol in einem Meere liege, da er abſolut kein Land beobachten konnte. Als erſter bekam der ruſſiſche Forſcher v. Bel⸗ Jlingshauſen im Jahre 1820 das Feſtland zu ſehen, das er Alexanderland benannte. Der Walfiſchfänger Weddell drang wieder ein Stück weiter vor. Nach ihm erreichte im Jahre 1840 Roß das Roß⸗Meer und Wilkes das Wilkes⸗Land. Bis 1900 ruhte dann die Südpolforſchung, und erſt im Jahre 1908 überſtieg der bekannte engliſche Leut⸗ nant Shakleton die gewaltigen Gebirge, die das Südpolhochland umſäumen. Auf Shark leton folgte Amundſen, der im Dezember 1911 als Epſter den Südpol erreichte. Scoct war im Januar 1912, alſo nur einen Monat ſpäter als Amundſen, auf dem Pol. Er fiel allerdings bei ſeinem Rück⸗ marſch einem furchtbaren Orkan zum Opfer, der ſeiner ganzen Expedition das Leben koſtete. Nach den Berichten der bisherigen Südpolfor⸗ ſcher kann man ſich wenigſtens ein ungefähres Bild davon machen, wie die Antarktis ausſieht. Sie iſt ungefähr 1½ mal ſo groß wie Europa. Wo das Land einigermaßen eben iſt, wird es von einer durch⸗ ſchnittlich 600 Meter dicken Eisſchicht bedeckt. Dieſe gewaltige Eiskappe iſt größer als der dritte Teil jener Fläche, die alle Weltozeane zuſammen ein⸗ nehmen. Wenn dieſe Südpoleismaſſen ſchmeltzen wirrden, ſo müßten alle Meere— wie man berechnet hat— ihren Waſſerſpiegel um 16 Meter erhöhen. Der Südpol ſelbſt ſoll auf einem Hochplateau zirka 3000 Meter hoch liegen. Es iſt die größte und grauenhafteſte Wüſte der Welt und wird von den fürchterlichſten Stürmen und Wirbelwinden durch⸗ tobt. Es wurden Windhoſen beobachtet, die das Eis in gewaltige Höhen warfen. Die Hochfläche des Südpollandes wird an manchen Rändern von ungeheuren Gebirgen eingefaßt. Merkwürdig ſind die beiden tiefen Meereseinſchnitte in die Antarktis: das Weddell⸗Meer und das Roß⸗ Meer. Erſteres iſt am wenigſten erforſcht, und die beſte Kunde davon hat Filchner gebracht. Dieſe bei⸗ den Meere ſollen wärmer als die Landgegenden ſein, die ebenſo nahe an dem Pol liegen. An den Küſten und auf dem Eis wimmelt es von Robben und Pinguinen. Im Roß⸗Meer gibt es viele Wale und Robben. Den Nachrichten der Forſcher zufolge ſollen in den Nähe des Südpols gewaltige Kohlenflötze lagern. Man nimmt deshalb an, daß in einer grauen Vor⸗ zeit die damals noch nicht vereiſte Antarktis von Nadelwäldern bedeckt war. Selbſtverſtändlich iſt die Antarktis nicht bewohnt und außer von Forſchern wird ſie nur von Jägern, beſonders von Walfiſchfängern aufgeſucht. Keine einzige Blütenpflanze wurde bisher in der Antarktis gefunden. Auch größere Tiere kommen hier nicht vor. Nur auf den Eisſchollen und den Eisbergen der antarktiſchen Meere leben Pinguine, Robben und Seehunde, im Waſſer Walftſche, in der Luft Eisſturmvögel, Schneeſturmſchwalben u. Albatroſſe, Die Beſitzverhältniſſe in der Antarktis ſind auch noch nicht ganz geklärt. Die Gegend des Roß⸗Meeres iſt von den Engländern als„Roß⸗Dependency“ für Neuſeeland okkupiert worden. Außerdem hat England auch in Graham⸗Land und dem Weddell⸗Meer Okkupationsrechte geltend ge⸗ macht und dieſe Länder einſchließlich von Süd⸗ Georgien und den Südorkaney⸗Inſeln zum Verwal⸗ tungsbezirk der britiſchen Falklandinſeln geſchlagen. Auch die Inſelgruppen um die Antarktis herum ha⸗ ben bereits Beſitzer gefunden. Triſtan da Cunah, die Bouvet⸗Inſel, die Prinz⸗Eduard⸗Inſel und die Maccarie⸗Inſel ſind britiſch, die Crozet⸗Inſel und die Kerguele⸗Inſel franzöſiſch. Alle Welt ſieht nun mit allergrößtem Intereſſe den Ergebniſſen der Südpol⸗Flugerpedition Byrds entgegen. Wenn man den bisherigen Nachrichten glauben darf, ſo wurden von bisher unerforſchtem Gebiet weite Strecken photographiſch aufgenommen, was vielleicht einen neuen Blick in die Geheimniſſe dieſes rätſelhaften Erdteils gewähren wird. Viel⸗ leicht werden wieder viele weiße Flecken, die heute noch auf der Karte des Südpols zu ſehen ſind, ver⸗ ſchwinden. Ceha. duſtrie und der kulturellen Güter unter Hinzutzieh⸗ ung der rumäniſchen Volksvertretung. Im Novem⸗ ber zeigten die ruſſiſchen Revolutionsführer Lenin und Trotzki die erſten zweifelhaften Anzeichen einer Friedensgeneigtheit. Wieder wurde auch in dieſem Jahre der 6. Dezember ein Augenblick des Aufhor⸗ chens, als die Meldung vom Abſchluß eines zehn⸗ tägigen Waffenſtillſtandes der Ruſſen mit dem Ober⸗ befehlshaber Oſt einging. Die Wirkung auf die ru⸗ mäniſche Front war von höchſter Bedeutung. Als dann ſchließlich am 29. September 1918 Bul⸗ garien von Deutſchlands Seite wich, Rumänien ſich wieder zu rühren begann, die unfaßliche Nachricht vom 9. November aus Deutſchland einltef, der Ab⸗ transport der Balkantruppen notwendig wurde, da hat der Generalfeldmarſchall den letzten Mann mit ſeinem Leibe gedeckt! Der 6. Dezember dieſes Jahres in Hermannſtadt war wohl der ſchwerſte ſeiner Tage. „Unmöglich Gehaltenes vollzog ſich wie im Um⸗ ſchwung eines Augenblicks.“ Die Entente hatte billi⸗ gen Triumph, ſich ſeiner zu bemächtigen. Am 4. Jan. 1919 wurde er in Schloß Futak in Ungarn und ſpäter in Saloniki untergebracht. Faſt ein ganzes Jahr hat er die Unbilden feindlicher Internierung ge⸗ tragen, bis es endlich ſeinen Freunden in der Heimat und den diplomatiſchen Bemühungen gelang, ihn zum 70. Geburtstag am 6. Dezember 1919 ſeiner Familie zurück zu geben. Aber wie fand er ſein Deutſchland wieder nach die⸗ ſem vierjährigen Heldenkampfe gegen eine Welt von Feinden?— Mit Danzig war ſein Heim verloren, beſuchsweiſe mußte er Unterkunft nehmen, bis der Ort gefunden war, wo er ſeinen Erinnerungen und neuer Betätigung für ſein Vaterland leben konnte: Falkenwalde bei Stettin. Hier findet ihn jetzt am 6. Dezember 1929— ſeinem 80. Geburtstag— unſer Gedenken. Glück und Segen iſt der Wunſch einer be⸗ geiſterten Menge— 80 Jahre! Sie ſind köſtlich ge⸗ weſen! Das blitzt aus ſeinen blauen Augen und ſpie⸗ gelt ſich auf ſeinen markanten Zügen. Völlig un⸗ gebeugt in ſeiner Geſundheit— immer in der Mon⸗ tur der ſchwarzen Huſaren— nimmt ſ er dankbar aus Gottes Hand den Genuß eines geſegneten Lebens⸗ abends. Jeder müßte ihn ſehen, wenn er in jugend⸗ licher Friſche durch die pommerſchen Wälder galop⸗ piert, die ſein Waldhaus umgeben. „Ich bin ſtolz, ein Preuße, ein Deutſcher zu ſein.“ Alle zeitliche Sorge um das geliebte Vaterland kann ihm die Hoffnung auf Wiederaufſtieg nicht rauben. Er glaubt an Deutſchland! —— ſchlerſpülen als Doktor-Diſſertal o. Geſchirrſpülen iſt ſicherlich eine Tätigkeit, die ſtanden ſein muß, obwohl ſie bei den Hausfrauen n allgemeinen nicht gerade ſehr beliebt iſt Die Idee aber, dieſe proſaiſche Beſchäftigung als Gegenſtand rer Doktorabeit zu wählen, blieb Miß Nellie Bedder, einer Studentin der Univerſität Chieago vorbehalten. Sechs lange Monate hatte ſich Miß des Geſchirr⸗ waſchens beſchäftigt, bevor ſie ihre Erfahrungen zu Papier brachte, die ſich vom Decken des Tiſches bis zum Forträumen des gereinigten Geſchirrs in den Geſchirrſchrank erſtreckten. 1 Die„Forſcherin“ wurde in ihrer Arbeit von zwet Aſſiſtentinnen unterſtützt, von denen die eine jede Bewegung zählte, während die andere mit der Stoppuhr in der Hand die Zeit abnahm. Da nach den Erfahrungen der Miß Vedder die ſchnellſte Methode, das gereinigte Geſchirr wegzuräumen, nur 22 Minu⸗ ten in Anſpruch nimmt, ſo ſcheint ſich die junge Dame bet ihrer Arbeit nicht gerade überanſtrengt zu haben. Auch ihre Behauptung, daß man, wenn das benutzte Geſchirr von einem Tage zum anderen ſtehen bleibt, und dann alles auf einmal geſpült wird, ſechs Minuten und 500 Bewegungen täglich ſparen kann, dürfte bei den Hausfrauen, die es im allgemeinen nicht lieben, ihre Küche den ganzen Tag voll ſchmutzigen Geſchirre ſtehen zu laſſen, keinen Eindruck machen. Es hat den Anſchein, als wenn nach dieſer ſo aufſchlußreichen Arbeit der Miß Vedder nicht gerade übermäßige Nachfrage von den Haus⸗ frauen einſetzen würde. Eine Schildkrötenfarm in den Vereinigten Staaten Auf Veranlaſſung des Fiſcherei Departements ber SA. iſt in Beaufort in Nord Karolina eine große Farmanlage geſchaffen worden, welche vor allem der Aufzucht der jungen Schildkröten zu dienen beſtimmt iſt. Die Fruchtbarkeit der Schildkröten iſt bekannt. Jedes Weibchen legt mehrere hundert Eier, die auch ſämtlich geſunde Tierchen liefern. Nun iſt aber der⸗ jenige Monat, in dem die meiſten Jungen aus dem Ei kriechen, der Auguſt, ein Zeitpunkt, in dem der Winter bereits im Anzuge iſt. Die jungen Schild⸗ kröten ſuchen daher auch ſehr bald die ſumpfigen Stellen der nächſten Gewäſſer auf und graben ſich dort ein, um zu überwintern. Die meiſten dieſer Jungen ſind aber nicht widerſtandsfähig genug, um der Kälte und dem Nahrungsmittelmangel Wider⸗ ſtand entgegenſetzen zu können. Der größte Teil von ihnen geht daher in dieſem erſten Winter zugrunde und nur die kräftigen Exemplare kommen durch. Um nun eine Vermehrung der Schildkröten herbeizu⸗ führen, die ſowohl ihres Fleiſches wegen, wie auch wegen ihrer Schale wertvoll ſind, ſollen nun die jun⸗ gen Tierchen geſammelt und in der Farm Beaufort untergebracht werden, in der rieſige Flachbauten er⸗ zichtet wopden ſind, die großen Gewächshäuſern leichen und auch wie dieſe geheizt werden. In dieſen ind Tauſende und Abertauſende von kleinen, von einander getrennte Zellen, die zur Hälfte hoch mit Sand belegt ſind, während die andere Hälfte ein kleines Waſſerbaſſin aufweiſt. In jede dieſer Zellen Ard nun eine junge Schildkröte geſetzt, um hier, ge⸗ chützt vor der Kälte, den Winter zu überſtehen. Zenn dann die wärmere Jahreszeit beginnt, werden zie jungen Schildkröten wieder in Freiheit geſetzt. Sie ſind jetzt kräftig genug, um die Anfechtungen des weiten Winters ohne Gefahr überſtehen zu können. 8. Seite. Nr. 567 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 6. Dezember 1929 Aus Mannheimer Gerichtsfälen Am 3. Oktober nachmittags gegen 7 Uhr erfolgte ein tödlicher Unglücksfall auf der Straße von Mannheim nach Seckenheim. Der 26 Jahre alte Milchhändler Friedrich B. von Seckenheim fuhr mit ſeinem unbeleuchteten Einſpännerfuhrwerk und mit ſeinem jungen Neffen auf dem Kaſtenwagen nach Hauſe. Hinter dem Wagen kamen der Motorrad⸗ fahrer Hermann F. mit dem Begleiter H. auf dem Soziusſitz mit abgeblendetem Licht, das einen Kegel von etwa 20 Meter wirft. F. erkannte das Fuhr⸗ werk zu ſpät: im letzten Moment ſuchte er nach links auszubiegen und riß dabei die zwei Leiſten des Kaſtens ab. Beide Fahrer lagen in der nächſten Sekunde auf der Straße. B. ſuchte ſeiner Feſt⸗ ſtellung als Täter dadurch zu entgehen, daß er den Feldweg an der Färberet Kramer zur Heimfahrt nach Seckenheim benutzte. Gendarmerieoberwachtmeiſter Walter machte ſich ſofort nach ſeinem Erſcheinen auf der Unglücks⸗ ſtelle mit einem Automobiliſten auf die Suche nach ihm und holte ihn am Seckenheimer Waſſerturm ein. Wie der Oberwachtmeiſter bekundete, ſagte der auf dem Wagen ſitzende Junge bei deſſen Vernehmung: In Mannheim hätte B. zu ihm geſagt:„Jetzt haben wir kein Licht, das wird was geben.“ Und als ſtie der Gendarm am Waſſerturm einholte, äußerte er:„Jetzt haben ſie uns!“ Die beiden Lei⸗ Gerichtszeitung 14 Monate Gefängnis für einen Poſtbeamten Das Schöffengericht Ludwigshafen verurteilte den verheirateten Poſtſchaffner Guſtav Ader wegen fort⸗ geſetzter ſchwerer Amtsunterſchlagung, ſchwerer Ur⸗ kundenfälſchung und wegen Biefunterdrückung zu 14 Monaten Gefängnis abzüglich 57 Tagen Unterſuchungshaft. Der Angeklagte muß in Haft bleiben. Ader hatte in 10 Fällen Poſtanweiſungs⸗ geldbeträge für ſich behalten und die Anweiſungen mit fälſchlichem Namen der Empfänger unterſchrie⸗ ben. Es handelt ſich hier um einen Geſamtbetrag von 1067 Mark. Der Angeklagte hatte ferner Briefe unterſchlagen. Der Angeklagte gab bei ſeiner Ver⸗ nehmung an, das Geld zur Deckung von Schul⸗ den verwendet zu haben. Im allgemeinen wurde dem Angeklagten, der Frau und zwei kleine Kinder hat, von den Vorgeſetzten ein gutes Zeugnis aus⸗ geſtellt. Er ſoll fleißig, brav und zuverläſſig geweſen ſein. Der Antrag des Staatsanwalts belief ſich auf 1 Jaßr ſechs Monate Gefängnis. Der Darmſtäbter Gerüſteinſturz vor dem Reichsgericht Am Adend des 8. November v. Js. ſtürzte im Saal bes Bürgerhofs in Darmſtadt anläßlich von Umbau⸗ arbeiten ein Teil eines dort zu Malerarbeiten auf⸗ geſtellten Hochgerüſtes ein und riß den Maler⸗ meiſter Kuba und fünf ſeiner Gehilfen mit in die Tiefe, die alle burch den Sturz mehr oder minder aſchwere Verletzungen erlitten. Nach den Feſtſtellun⸗ gen ber Strafkammer beim Landgericht Darmſtadt, vor dem ſich der Kaufmann Lotz, Inhaber des Gerüſt⸗ baugeſchäftes Joel u. Lotz, und deſſen Vorarbeiter Stroh wegen fahrläſſiger Körperverletzung zu ver⸗ antworten hatten, iſt der Einſturz auf das Brechen der oberſten Sproſſe eines Leiter baumes zu⸗ rückzuführen, die am fraglichen Abend nach Beendi⸗ gung der Arbeiten überlaſtet geweſen ſein ſoll. Das Landgericht gelangte aber entgegen der Vorinſtanz zu einem freiſprechenden Urteil der beiden Angeklagten. Auf die Reviſion der örtlichen Staatsanwaltſchaft und des ſchwerverletzten Malermeiſters als Nebenkläger hat jetzt das Reichsgericht dieſes Urteil wieder auf⸗ 1 und die Sache zur neuen Verhandlung an die brinſtang zurückverwieſen. Aus der Pfalz Der Kraftverkehr in der Pfalz * Dubwigshaſen, 6. Dez. Am 1. Juli 1029 waren im der Pfalz megeſamt 17 2906 Kraftfahrzenge zugelaſſen, das ſind 26,8 v. H. mehr als im Vorfahre mit 18 688 Kraftfahrzeugen. Es vermehrten ſich die Krafträder von 6433 auf 8702, bie Perſonen⸗ kraftwagen von 5060 auf 6183, die Laſtkraft⸗ wagen von 1927 auf 2154, die übrigen Kraftfahr⸗ zeuge von 218 auf 257. Vom Geſamtbeſtand an Kraft⸗ fahrzeugen waren im Durchſchnitt 16 v. H. auslän⸗ diſche Fabrikate, von den Krafträdern waren 497 5,7 v. H. ausländiſcher Herkunft, von den Perſonen⸗ wagen 1781= 28,5 v.., von den Laſtkraftwagen 457 2 21 v.., von den ſonſtigen 73= 28 v. H. Im Vor⸗ fahr betrug der Anteil der ausländiſchen Marken am Geſamtbeſtand 20 v. H. Verbeſſerung des Telefondienſtes in Germersheim Germersheim, 5. Dez. In weiten Kreiſen Ger⸗ mersheims und ſeiner Umgebung beſteht das Bedürf⸗ nis nach einer Verbeſſerung der Telefon⸗ verhältniſſe, die ſich mit dem Charakter Ger⸗ mersheims als Stadt bisher wenig vereinbaren ließen und ſie in vielen Fällen noch unter andere Gemeinden ſtellten, die ſchon längſt ihren durch⸗ gehenden Anſchluß haben. Die vom Induſtvie⸗ und ſten fehlten am Wagen, es konnte alſo kein Leugnen geben. Geſtern vor Gericht ſuchte ſich B. damit heraus⸗ zureden, er habe verdächtige Handwerks⸗ burſchen geſehen, denen habe er aus dem Wege fahren wollen. Die Verletzungen F. waren ſchwerer Natur: er erlitt einen Bruch des linken Unter⸗ ſchenkels und außerdem ſtarke Hautabſchürfungen. Er wurde ſofort im Krankenhauſe operiert. Einer vorübergehenden Beſſerung folgte eine Verſchlimme⸗ rung, die eine Amputation des ganzen Beines er⸗ forderlich machte. Aber die eingetretene, nach dem Unterleibe greifende Infektion machte ſeinem Leben ein Ende. Der als Gutachter vernommene Arzt vom All⸗ gemeinen Krankenhauſe konſtatierte eine ſchwere Zertrümmerung des Knochens, die aber immer noch eine Heilung erhoffen ließ. H. mußte nach dem Be⸗ richt des ihn behandelnden Arztes noch fünf Wochen im Krankenhauſe bleiben. Er hat einen Bruch des linken Fußes erlitten. Der Staatsanwalt ſah wohl auch eine Schuld bei den beiden Motorradfahrern. Sie hätten bei 20 Meter Lichtſchein nur ein Tempo fahren dürfen, das ermöglichte, bei einem auftretenden Hindernis halten zu können. Das Gericht ſprach ſeinem An⸗ trage entſprechend eine Gefängnisſtrafe von vier Monaten aus. f Handelsgremium Germersheim unternommene Ak⸗ tion war von Erfolg begleitet und man kann er⸗ warten, daß ſchon bis 15. Dezember, längſtens aber bis 1. Januar, die Verlängerung des Telefondien⸗ ſtes an Wochentagen von 20—23 Uhr und an Sonn⸗ tagen von 18—23 Uhr für das Telefonamt in Ger⸗ mersheim in Kraft tritt. ** * Ludwigshafen, 5. Dez. Geſtern nachmittag wur⸗ den in der Maxſtraße ein 20 Jahre alter Gärtner und ein 19 Jahre altes Mädchen von mehreren Kommuniſten überfallen und ohne Grund durch Fauſtſchläge mißhandelt, ſodaß der Gärtner bewußt⸗ los zu Boden fiel. Ein hinzugekommener Polizei⸗ beamter riß die Täter von dem Gärtner weg, worauf einer der Täter auch dem Polizeibeamten mehrere Fauſtſchläge verſetzte und dann flüchtig ging. Er wurde jedoch eingeholt und feſtgenommen. Meh⸗ rere junge Leute kamen dem Feſtgenommenen zu Hilfe und ſuchten ihn wieder dem Polizeibeamten zu entreißen. Letzterer ſah ſich genötigt, von ſeiner Waffe Gebrauch zu machen. Erſt nach Hinzukom⸗ men von weiteren Polizeibeamten gelang es, die Burſchen auf die Wache zu verbringen, wobei ſie jedoch größten Widerſtand leiſteten. Nachbargebiete Stiftung von 10 000 Lebkuchen * Darmſtabt, 4. Dez. Für die Märchenveranſtal⸗ tungen im Heſſiſchen Landestheater„Peterchens Mondfahrt“ hat der hieſige Bezirkskonſumverein wie ſchon im Vorjahre 10000 Lebkuchen geſtiftet, die an die kleinen Beſucher des Märchens zur Verteilung gelangen ſollen. Diſziplinarverfahren gegen Gemeindebeamte * Mainz, 4. Dez. Der Provinzialausſchuß für Rheinheſſen verhandelte geſtern gegen drei ſtädtiſche Beamte von Mainz und Bingen auf Dienſtentlaſſung ohne irgendwelche Anſprüche. Im erſten Fall han⸗ delte es ſich um den verheirateten Verwaltungs⸗ inſpektor Karl Klotz aus Mainz, der vor etwa einem Jahr nach Unterſchlagung von 38 000/ geflüchtet und ſeitdem ſpurlos verſchwunden iſt. Seine Ent⸗ laſſung ohne irgendeinen Anſpruch wurde beſchloſſen. — Eine weitere Klage richtete ſich gegen den 61 Jahre alten Direktor Battermann vom Fahr⸗ und Reimigungsamt der Stadt Mainz, der ſich im Laufe der letzten Jahre an weiblichen Angeſtellten unter Mißbrauch ſeiner Dienſtgewalt inner⸗ und außerhalb des Dienſtes in ſittlicher Beziehung ſchwer vergangen batte. Der Provinzialausſchuß erkannte auf Dienſt⸗ entlaſſung mit 40 Prozent ſeines Ruhegehaltes auf Lebens damer. * Huerbach, 8. Dez. Sett 8 Tagen arbeitet die Odenwälder Grabſtein⸗Induſtrie verkürzt. Einige Unternehmen mußten ſogar vorübergehend ſchließen, wovon etwa 4000 Arbeiter betroffen wurden. In dem rund 2000 Einwohner zählenden Reichenbach ſind 375 Steinarbeiterſamilien durch die verkürzte Arbeitszeit in Mitleidenſchaft gezogen. Die ſchlechte Lage in der Grabſtein⸗Induſtrie iſt eine Auswirkung der allgemeinen wirtſchaftlichen Not, wozu kommt, daß anſtatt auf gute Form hinzuwirken, dem Grab⸗ ſteingewerbe durch einengende Maß⸗ und Material⸗ vorſchriften vieler Städte der Hauptabſatzgebiete (8. B. Düſſeldorf und München) großer Schaden zugefügt wird. Die Induſtrie iſt nicht in der Lage, ihre Arbeiter mit Vorratsarbeiten zu beſchäf⸗ tigen, da keine Sicherheit vorhanden iſt, ab der Vor⸗ rat den entſprechenden Abſatz findet. Uebrigens be⸗ trägt der gegenwärtige Stundenlohn eines Quali⸗ tätsarbeiters in der Induſtrie.20%(40 Pfg. vor dem Krieg). Der Tarif hat noch bis Mitte 1930 Gültigkeit. Der Sport am Sonntag V. f. K. 86 Mannheim ſchlaͤgt 1. Aſchaffenburger Vorklub 10:6 Harte Kämpfe— Gute Leiſtungen— Walter und Bahr ſiegen durch k. o.— Lutz und Jakob zwingen ihre Gegner zur Aufgabe Die Verpflichtung des Vf. 86 Mannheim zu einem nationalen Mannſchaftskampf in Aſchaffenvurg brachte dem 1. Aſchaffenburger Boxklub, der ſich in der kurzen Zeit ſeines Beſtehens zu einem beachtenswerten Gegner herangebildet hat, ein vollbeſetztes Haus. Sämtliche Kämpfe wurden äußerſt hart durchgeführt und fanden mit Ausnahme der Fliegen⸗ und Müttelgewichtspaarung ein vorzeitiges Ende, wobei ſich die Aſchaffenburger bis zu⸗ letzt tapfer zur Wehr ſetzben. Die Mannheimer Bover konnten nicht nur einen eindrucksvollen Sieg erringen, ſondern ſte gaben ſich auch redlich Mühe, durch famoſe bech⸗ nüſche Einzelleiſtungen dem Publißum Boxkunſt zu demon⸗ ſtrieren. Mehr als lieb und nicht immer ſachlich nahm dasſelbe Anteil an den Kämpfen, die unter Leitung des Ringrichters Lomb⸗Fulda, der Punktrichter Rahrbach⸗ Aſchaffenburg, Schuckmann⸗Darmſtadt und W. Dreſſel⸗ Mannheim flott abgewickelt wurden. Kampfverlauf: Fliegengewicht: Gräske⸗Mannheim— Hock⸗Aſchyffen⸗ burg. Gräske verſtand die überlegene Größe und Reich⸗ weite ſeines Gegners durch ſchnelleren und aagreſſiven Angriff auszugleichen; immerhin konnte auch Hock ver⸗ ſchiedentlich gut landen ohne aber dem ſchlagenden und gut bei Luft befindlichen Mannheimer Vorteihe abringen zu können. Gräske wurde kbarer Punktſieger.:0 für Mannheim.„ Bantamgewicht: Keller⸗Mannheim— Dahlem⸗Aſchaffen⸗ burg. Kurz vor Schluß der 1. Runde wurde K. wegen an⸗ e Tiefſchlags ſeines Gegners disqualifiziert und teſem der Sieg zugeſprochen. Bis dahin hatte Keller klar die Führung des Kampfes, den man gerne bis zur regu⸗ lären Entſcheidung geſehen hätte.:2. Federgewicht: Dutz⸗Mannheim— Keller⸗Aſchaffenburg. Hier zeigte ſich Her deutſche Meiſter wieder von der beſten Seite; aber auch Keller entpuppte ſich als ein ebenbürtiger Gegner, der ohne Nachteile mit Lutz über die erſte Runde ging. Bei heftigem Schlagwechſel in der Mitte der zwei⸗ ten Runde landete Lutz einen ſchweren Haken über dem Auge ſeines Gegners, der wegen Verletzung den Kampf aufgab. Sbeger Lutz durch Aufgabe ſeines Gegners in der 2. Runbe.:2 für Mannheim. Leichtgewicht: Walter⸗Mannheim— Welz bach⸗Aſchaf⸗ fenburg. Walter überraſchbe durch einen Blitzſteg. Nach anfänglichem Abtaſten und kurzem Geplänkel ging es in den Nahkampf, wo Walder durch einen präziſen Haken auf den Magen ſeinen Gegner für die Zeit zu Boden ſchickt. Sieger Walter durch ko. in der 1. Runde.:2 für Mannheim. Weltergewicht: Bahr⸗Mannheim— Rauh⸗Aſchaffenburg. Bahr mußte ſeinen Gegner zweimal ausſchlagen, um als Sieger erklärt zu werden. In der 1. Runde traf Bahr den Aſchaffenburger genau auf die Halsſchlagader, worauf er den Boden auffſuchen und das„Aus“ des Ringrichters über ſich ergehen laſſen mußte. Die Sekundanten reklamierten Genickſchlag und nach Ablauf der vom Ringrichter ange⸗ ordneten Pauſe von einer Minute ſtellte ſich Bahr erneut zum Kampfe und ſchlug ſeinen Gegner durch einen Herz⸗ haken erneut über die Zeit auf die Bretter, ſo ſeine Ueber- legenheit unter Beweis ſtellend. Sieger Bahr durch k. o. in der 1. Runde.:2 für Mannheim. Im Mittelgewicht ſtanden ſich Kirſch⸗Phönin Mannheim und Schuck⸗Aſchaffenburg gegenüber, die einen tempera⸗ mentvollen äußerſt harten Kampf lieferten. Fortwähren⸗ der Schlagwechſel ſah bald Kirſch bald Schuck im Vorteil, ſpdaß nach Ablauf der 3 Runden beide gleichviel vom Kampfe hatten. Das Kampfgericht gab jedoch Schuck den Punktſieg.:4 für Mannhelm. Halbſchwergewicht: Jakob⸗Mannheim— Klarmann⸗ Aſchaffenburg. Hier war der Mittelgewichtler Jakob durch den Gewichtsunterſchted und durch eine lange Bahnfahrt won Weſtfalen, wo er kurz vor Beginn der Kämpfe ein⸗ traf, vor keine leichte Aufgabe geſtellt. Er löſte dieſe je⸗ doch glänzend, indem er durch präziſe Gerade und ſeine Schnelligkeit jede Chance auszunutzen verſtand. Bereits gegen Ende der 1. Runde hing ſein Gegner groggy in den Seilen, worauf deſſen Sekundanten das Handtuch warfen und Jakob zum Sieger erklärt wurde. Sieger Jakob durch Aufgabe ſeines Gegners. 10:4 für Monnheim. Schwergewicht: Hier ſtartete der Halbſchwergewichtler Kreimes⸗Mannheim gegen Pfeifer⸗Aſchaffenburg. Der an Größe und Gewicht überlegene Pfeiſer eröffnete das Gefecht mit einem linken Haken, der K. weit unter der Gürtellinie traf und ſichtbare Schmerzen beveitete. Da der Ringrichter die unſaubere, gefährliche Kampfesweiſe von Pfeifer auch weiter duldete, zog es K. vor, den bis dahin von ihm geführten Kampf in der 2. Runde aufzugeben. Sbeger durch Aufgabe Pfeifer. 10:6 ftr Mannheim. K. O Tiſch⸗Tenniskampf Frankfurt⸗Mannheim in Mannheim Der Frankfurter Tennis⸗Club 1914, Abteilung Tiſch⸗ Tennis und der Tennisklub Mannheim, Abteilung Tiſch⸗ Tennis veranſtalten am Sonntag(8. Dezember) einen Tiſch⸗Tennis⸗Klubkampf in Mannheim. Die beiden Mann⸗ ſchaften beſtehen aus je 6 Herren und 8 Damen, die Frank⸗ furter Mannſchaft wird von den Rangliſtenſpielern Julius Stein und Schwarzſchild angeführt, auch das an erſter Stelle für Frankfurt ſpielende Frl. Wenzel iſt auf der Damen⸗Rangliſte klaſſiftziert. Vorausſichtlich wird auch ber Sübdeutſche Meiſter Salinger die Frankfurter Farben ver⸗ treten. Für Mannheim ſpielen die Damen: Donath, Huck und Münzer, ſowie die Herren: Kirchgäſſer, Oppenheimer, Salmony, Servos und Theophil. Obwohl mit einem Sieg der Frankfurter Mannſchaft, die die ſtärkſte ſüödeutſche Ber⸗ tretung iſt, ziemlich ſicher gerechnet werden kann, wird die ausgeglichene einheimiſche Mannſchaft die Gelegenheit nicht vorbeigehen laſſen, um ihre beachtlichen Leiſtungen zu zeigen. Tiſch⸗Tennis erfordert eine ſehr große Technik und außerordentliche Begabung, es iſt nicht wie bis vor kurzer Zeit irrtümlich geglaubt wurde ein Sport der keine Schwie⸗ rigkeiten bietet. Die Veranſtaltung findet im Palaſt⸗Hotel ſtatt, um allen Intereſſenten des Tiſch⸗Tennisſports Gele⸗ genheit zu geben, dieſes für Mannheim neuartigen Wett⸗ kampfes beizuwohnen. Die Spiele beginnen am Sonntag vormittag um 11 Uhr. Vorrundenſchluß im Mannheimer Gan Der bevorſtehende Spielbag bringt die letzten Vor⸗ rundentreffen, und noch einmal beſondere Anſtrengungem, um im letzten Augenblick vor Eintritt in die Schlußrunde die Lage zu verbeſſern. Während T V. 1846, der augen⸗ blickliche Tabellenführer, in Viernheim dem Tur ner⸗ bund gegenübertritt, muß der andere Anwärter Tae. Ketſch zum TV. Hockenheim. Beide werden ihre Spiele nicht leicht nehmen dürfen. Auch Germania Seckenheim wird ein hartes Ringen geben. TV. Sandhofen empfängt die Ib⸗Mannſchaft v. 18 46. Die übrigen Spiele: -Klaſſe: Db. Viernheim II—. TV. 1846 IIa; Badenia Feudenheim— TB. Waldhof; Tgde. Germanja II—. Seckenheim II;: WV. Kirrlach— TV. 1846 IIb; Tgde. Of⸗ tersheim 11— Mr. I; Tgde. HKHetſch II— Jahn Neckarau II. a Jugend: TV. Sandhofen— Tode. Rheinau; Badenia Käfertal— Jahn denheim— Tod. Viernheim; Tgde. Feudenhe TW.. . Neckarau; TVB. Hockenheim— Tgde. Ketſch; — TV. 1846 Ib. Das Kölner Sechstagerennen Gooſſens/ Deneef allein an der Spitze Der Mittwoch⸗Abend verlief im Kölner Sechstagerennen ztemlich ruhig. Damm⸗Müller und Jockſch⸗Stübbecke konn⸗ ten zunächſt das Feld überraſchen und eine Runde ge⸗ winnen. Im allgemeinen war man recht müde von den Anſtrengungen des Nachmittags. Nur die Prämienſparts wirkten etwas belebend auf das Feld. Dann aber ſetzten gang überraſchend wilde Jagden ein, die nur zu oft von zahlreichen Stürzen unterbrochen wurden. Damm⸗ Müller gewannen kampflos eine Runde zurück. Dagegen führte eine Attache von Dorn zu einer tollen Jagd, da nun auch Gooſſens ſeine Zeit für gekommen hielt und vorſtieß. Und tatſächlich glückte es auch Gooſſens⸗Deneef und Dorn⸗ Maczinſki, dem Feld eine Runde abzunehmen. Damit liegen die Belgier jetzt allein an der Spitze, die ſie erfolg⸗ reich verteidigten. Der Donnerstag e brachte zwar ebenfalls verſchiedene Jagden, die aber entweder früh⸗ zeitig abgeſtoppt wurden oder infolge der Aufmerkſamkeit der Spitzengruppe erfolglos verliefen, ſodaß ſich an dem Stand des Rennens nichts änderte. Von den Spurts konn⸗ ten Göbel vier, Dinale und Oſtzmella je zwei, ſowie Fran⸗ kenſtein und Dederichs je einen gewinnen. Nach 139 Stun⸗ den waren 230,160 Km. zurückgelegt. Der Stand des Rennens: 1. Gvoſſens⸗Deneef 117.; eine Runde zurück: 2. Hürtgen⸗Göbel 259 P 8. Charlier⸗Duray 150.; 4. Dorn⸗Maczinſkt 40 P. zwei Runden zurück: 5. Frankenſtein⸗Dederichs 289 P. 6. Krüger⸗Funda 104.; 7. Miethe⸗Schorn 61.; dre Runden zurück: 8. Oſszmella⸗Pijnenburg 411.; 9. Tonani⸗Dinale 203.; 10. Jockſch⸗Stübbeche 81.; 11. Damm⸗Müller 31 Punkte. Das Sechstagerennen in New Mork Dülberg⸗Spencer von der Spitze verdrängt. Im weiteren Verlauf des Newyorker Sechstagerennens gah es zahlreiche Stürze, die jedoch keinen Fahrer zur Aufgabe zwangen. Bei den Jagden zeigten ſich vor allem Will⸗Walthour außerordentlich ſtark und konnten auch vier von ihren Verluſtrunden gutmachen, ſodaß ſie wieder den Anſchluß an das Mittelfeld gefunden haben. Die deutſch⸗ amerikaniſche Kombination Dülberg⸗Spencer konnten zu⸗ nächſt ihre führende Poſition behaupten, konnten aber nicht verhindern, daß die Franzoſen Letourneur⸗Broccardo zu ihnen aufſchloſſen. Doch gegen Morgen der dritten Nacht kam das ganze Feld erneut in Bewegung. Es gab unauf⸗ hörlich Jagden und Vorſtöße, bei denen Giorgetti⸗Debaets in glänzender Fahrt eine Verluſtrunde gutmachten und ſich vor Dülberg⸗Spencer an die Spitze ſetzten. Dabei büß⸗ ten auch Rieger⸗Richli eine weitere Runde ein und liegt nunmehr an ſiebenter Stelle. Der Stand des Rennens war folgender: 1. Giorgetti⸗Debaets 91.; 2. Dülberg⸗Spencer 59.; 3. Broccardo⸗Letourneur 52.; eine Runde zurück: 4. Mac Namara⸗Belloni 69.; zwei Runben zurück: 5. Beckmann⸗ Winter 59.; drei Runden zurück: 6. Hill⸗Walthour 50.; vier Runden zurück: 7. Rieger⸗Richli 86.; alle anderen Paare ſind ſiebenmal und mehr überrundet. Spieleinteilung für Bartelona Die Gegner der deutſchen Hockeyſpieler. Zum Länder⸗Hockeytournier in Barcelona, das in der Zeit vom 22.—26. Dezember ſtattfindet, liegt jetzt die ge⸗ naue Spieleinteilung vor. Das Turnier wird nach dem gleichen Syſtem wie bei den Olympiſchen Spielen in Am⸗ ſterdam in zwei Gruppen durchgeführt, und führt in Gruppe 1 Deutſchland mit Frankreich, Spanien und Oeſterreich zuſammen, während in Gruppe 2 die Mann⸗ ſchaften von Belgien, Holland und der Schweiz eingereiht worden ſind. Nachſtehend der Spielplan: Sonntag, 22. Dezember: Oeſterreich— Spanien; Deutſchland— Frank⸗ reich; Schweiz— Belgien; Montag, 28. Dezember Frarkreich— Spanien, Deutſchland— Oeſterreich, Hol⸗ land— Schweiz; Dienstag: 24. Dezember: Deutſch⸗ land— Spanien; Oeſterreich— Frankreich; Holland gegen Belgien. Mittwoch: 25. Dezember: Endſpiel um der dritten Platz zwiſchen den Gruppenzweiten; Donners tag: 26. Dezember: Endſpiel um den 1. Platz zwiſchen den Gruppenſiegern.— Einige Länder haben bereits ihre Spielerauswahl getroffen, ſo Frankreich, Belgien und Hol⸗ land. Der Deutſche Hockey⸗Bund wird ſeine Vertreter am 7. Dezember namhaft machen. 5 Schluß des redaktionellen Tells Lägtsleh Kaffee duft konservleren7 Das Beste am Kaffes— das Aroma geht ge- wöhnlich schon bel der Zubereltung verloren; 68 vorfllegt. Daran ist unser hartes Wasser schuld 8 vertragt sich schlecht mit dem Kaffee. Wir müssen dem Wasser deshalb dle Stoffe zuführen, die es braucht, um den Kaffesduft festzuhalten und zu konservieren. Das tut„Weber's Carlsbader“ Es macht das Wasser für den Raffes faug- lich, wertet die Bohnen aus und bringt das ganze Aroma bis in die Tasse auf den Tisch. Geſchäftliche Mitteilungen * Eine Verkaufsſtelle über die Straße iſt, dem Zug der Zeit ſolgend, nun auch in Mannheim in N 2,6 eröffnet worden. Der Ausſchank erfolgt von einem Viertelliter ab direkt aus dem Originalfaß des weit über die Pfalz hinaus rühmlichſt bekannten Weingutes Dr. med. Carl Wack Erben, Maikammer, das in erſten Lagen der Gemeinde Hambach, Diedesfeld, Albersweiler und Maikammer Wein⸗ güter in Eigenbau hat und für die Reinheit und Qunli⸗ täten der zum Ausſchank kommenden Weine bürgt. Der Beſitzer des Weingutes, Diplomingenieur Heinrich Ge⸗ rach, Stadtbaurat a.., war in den Jahren 19091920 beim ſtädtiſchen Hochbauamt Mannheim als Architekt bätig. .. In den ersfen 10 Johren sollte jede Mutter ihr Kind aus- schliefilich mit der reinen, milden NIVEA KN DERSEIFE waschen und baden. Dem Kind wird dadurch später monche Sorge um die Er- haltung seines guten Teints erspart bleiben. 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Schülrrie nach langjährigem schweren Leiden im Alter von 35 Jahren in die Ewigkeit abgerufen wurde Johanm Werling u. Minder Johanna, Karl, Anselm u. Hans Mutter den 5. Dezember 1929 Trauer: Die Beerdigung findet Samstag, den von der hiesigen Le 7. Dezember, nachmittags ½4 Uhr ichenhalle aus statt 56215 Freiwillige Verſteigerung. Samstag, den 7. Dezbr. 1929, 1 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal 26 egen bare Zahlung öffentlich verſteigern: 1 85 eib⸗ maſchinentiſch mit Stuhl, eine Regiſtrierkaſſe, Stühle, Oefen, Schreibtiſche, 12 Hauben⸗Schrauk⸗ u. Koffergrammophone nebſt Platten. 1 Ver⸗ bei 1 1 heſtimmt ſtatt. 4884 ann heim, den 5. Dezember 1920. Keibs, Gerichtsvollzieher. Ftudenhelm Ein- und Mehrfamilienhäuser ſowie Bauplätze in Nabe u. in 15175 oſtheim zu verkaufen. Nähere 8178 Friedrich Rihm, Immob.(R.. M.), Sead Haußptſtraße 138, Telephon 214 75. Prima Exiſtenz! Haus. Lebensmittel- u. Feinkostgssch. in ſüddeutſcher Großſtadt! 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Dezember 1929 dler Neuen Mannheimer Zeitung Der Rückgang der Einzelhandelsumſätze Vorläufig kein Tendenzumſchwung Die Einzelhandelsumſätze gehen— abgeſehen von der ſtrukturellen Aufwärtsbewegung der Nahrunigsmittel⸗ umſätze— ſéit ungefähr einem Jahr zurück. Ein allgemei⸗ ner Umſchwung dieſer Tendenz iſt vorläufig noch nicht zu erwarten. Immerhin könnte, wie das Inſtitut für Konjunkturforſchung ſchreibt, bei einzelnen Um⸗ ſatzgruppen der Rückgang der Umſatzmengen bereits in der nächſten Zeit zum Stillſtand kommen. Vorausſetzung dafür iſt jedoch, daß durch einen weiteren Abbau der Pretſe ein gewiſſer Ausgleich für die Beeinträchtigung des Einkom⸗ mens geſchaffen wird. Das Herbſtgeſchäft des Einzelhandels hat ſich nur zögernd entfaltet. Für September und Oktober ergibt ſich, abgeſe⸗ hen von den Nahrungs⸗ und Genußmittelumſätzen, gegen⸗ über dem Vorjahr ein Rückgang um 7 v.., ſobdaß ſich alſo der ſeit Herbſt 1928 anhaltende Rückgang fortgeſetzt hat. Die füngſte Entwicklung des Arbeitsmarktes ſpricht da⸗ für, daß Über das jahreszeitliche Maß hinaus in den Win⸗ termonaten eine konjunkturelle Beeinträchtigung des Ar⸗ beitseinkommens eintreten wird. Ob infolge dieſer Be⸗ einträchtigung das Geſamteinkommen geringer ſein wirs, als im letzten Winter, läßt ſich noch nicht üüberſehen, jedoch iſt mit keiner Steigerung des Einkommens gegenüber dem Vorjahr zu rechnen. Für die Umſatzentwicklung im Ein⸗ zelhandel bedeutet dies, daß die Umſätze in Nahrungs⸗ und Genußmitteln entſprechend der Bevölkerungsentwicklung weiter, wenn auch vielleicht langſamer ſteigen werden, wäh⸗ rend ſich der von der Einkommensſeite ausgehende Druck bei den übrigen Umſatzgruppen, beſonders in den Beklei⸗ dungs⸗, Kultur⸗ und Luxusbedarfsartikeln ſtärker auswir⸗ ken wird. :: Goldkäufe der Commerz⸗ und Privatbank in Ar⸗ geutinien. Die Commerz⸗ und Privatbank hat in Argen⸗ kinien einen Goldkauf in Höhe von 5 Mill. 4 in alten Zwanzigmarkſtücken getätigt. Das Gold, das in den nächſten Tagen in Deutſchland eintrifft, dient zur Stär⸗ kung des Goldvorrates der Bank. * Schließung des Bankhauſes Merzbach, Frankfurt a. M. Die Firma A. Merzbach, Bankgeſchäft Gmb. in Frank⸗ furt und bie Firma Gebr. Merzbach haben ſich ent⸗ ſchloſſen, das Geſchäft endgültig abzubauen und das Stammkapital von 1 Mill./ auf einen formalen Betrag von 30 000 4 herabzuſetzen. Die Herabſetzung des Stamm⸗ kapitals hat nur den Zweck, den Firmennamen zu ſchützen als Vorausſetzung für die weitere Mitarbeit eines der In⸗ haber, nämlich des Herrn Leopold Merzbach. J Einigung im rhein⸗mainiſchen Genoſſenſchaftsweſen. (Eig. Dr.). In Frankfurt a. M. fand ein go. Verbands⸗ lag des Raiffeiſen verbandes ſtatt, an dem aus etwa 30 Genoſſenſchaften ungefähr 800 Vertreter teilnah⸗ men. Nach mehreren Vorträgen und längerer Ausſprache über ben Zuſammenſchluß des rhein⸗mainiſchen Genoſſen⸗ ſchaftsweſens wurde eine Enſchließung angenommen, daß man zunächſt mit dem Verband in Wies baden eine ge⸗ noffenſchaftliche Einigung für die Bezirke Naſſau und Wetzlar unter Einbeziehung der oberheſſiſchen Malffeiſengenoſſenſchaft zuſtandebringt. Eine ſyſtematiſche Genoſſenſchaftsarbeit mit den Verbänden in Darmſtadt ſoll die Gründung eines geſamten einheitlich Rheinmainiſchen Genoſſenſchaftsverbandes herbeiführen, der ein Geld⸗ und Wo reninſtitut vorſieht. Bekauntlich hat der Verbandstag der naſſauiſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften dieſer Tage ähnliche Beſchlüſſe gefaßt. Nunmehr iſt eine Sitzung der von den Verbänden Frankfurt a. M. und Wiesbaden gewählten Kommiſſion für Frankfurt a. M. in Ausſicht ge⸗ nommen, wo die letzten Einzelheiten des einheitlichen rhein⸗mainiſchen Genoſſenſchaftsweſens feſtgeſetzt werden ſollen. Dabel ift die Mitwirkung der Preußenkaſſe ge⸗ ſchert. 0 Das Neubaunprogramm der Arbed. Die Meldungen Über die Erweiterungs⸗ und Moderniſierungsarbeiten auf dem Werk Burbach eilen den Tatſachen voraus. Das Werk plant zwar noch verſchiedene Neuanlagen, doch ſei die Finanzierung dieſes Erweiterungsprogramms noch nicht ſichergeſtellt. Das große Moderniſterungsprogramm, das 1924 in Angriff genommen wurde, iſt zu einem gewiſſen Abſchluß gelangt. Auf dem Burbacher Werk ſind inzwiſchen folgende Verbeſſerungen fertig geworden: Neubau einer Kokerei mit 60 Oefen und großen Kohlenſilos, Anſchaffung zweier Großgasgebläſemaſchinen für Hochöfen leine dritte Maſchine befindet ſich im Bau), Neubau⸗Werkſtätten einer Gießerei, einer Walzendreherei und eines Lokomotipſchup⸗ peus, Vergrößerung der elektriſchen Zentrale und zweit Turbodynamos von 8 bezw. 10 000 KW, Neubau einer Block⸗ ſtraße mit elektriſchem Antrieb und einer 850er Trioſtraße mit elektriſchem Antrieb. Die Walzſtraße wurde auf drei⸗ ſache Produktionskapazität gebracht. Die Hochofenproduk⸗ tion konnte durch Vergrößerung der Geſtelldurchmeſſer um 40 bis 50 v. H. geſteigert werden. 8 n In dieſen Tagen haben zwiſchen beiden Werken erneut Verhandlungen ſtattgefun⸗ den, die auf eine Arbeitsteilung im Lokomotiv⸗ und Waggonbau beziehen. Dieſe Verhandlungen ſind ziemlich weit fortgeſchritten, ſo daß man wohl für bald eine Entſcheidung darüber erwarten darf. Die Firma Krupp ſoll in Zukunft nach der Uebernahme der Hohen⸗ gollern Lokomotivbau Ac. überhaupt auf den Woggonbau. verzichten, während anderſeits Linke⸗Hofmann⸗Buſch den Lokomotivbau einſtellen wird. * geine Fehlinveſtitivnen bei Rheinmetall. Die HV. der Rheiniſchen Metallwaren⸗ und Maſchinenfabris AG. in Düſſeldorf ſetzte die Dividende auf das erhöhte Ack. von 50 Mill.& auf 7 v. H. feſt. Auf Anfrage eines Vertreters einer Angeſtelltenorganiſation teilte die Verwaltung mit, daß über angebliche Fehlinveſtiltidnen mit einem klaren Nein geantwortet werden könne. Die Auf⸗ ſtellung einer neuen Walzenſtraße zur Herſtellung von Stabeiſen habe für den Geſchäftsgang außerordent⸗ lichen Nutzen gebracht und die Herſtellung von Edelſtahl gefördert, der nunmehr auch als Vorprodukt im eigenen Betrieb erzeugt werden könne. Die Einräumung eines be⸗ ſonderen Monopols für die Herſtellung von Geſchützen be⸗ ruhe nicht auf den Beſtimmungen des Verſaſller Vertrages. Von den hierin feſtgeſetzten Waffſen⸗ und Muni⸗ (tbnsfabriken entfalle nur ein geringer Pro⸗ entfatz auf Rheinmetall. Das Reich habe auf Neben Fall beſondere Zuſchüſſe geleiſtet, auch nicht etwo Zuſchüſſe für irgendwelche Fehlinveſtitionen. Die Divi⸗ dendenſteigerung auf das erhöhte AK. beweiſe, daß falſche Dispoſttionen nicht vorgenommen ſeien, daß vielmehr die Renabilität des Unternehmens habe gefördert werden können. 8 * Hauptverſammlung der Amperwerke.— Elektrizitäts Ach, München. Die.⸗V. in der ein Kapital von 9 835 600 Mark vertreten war, ſetzte die Dividende antragsgemäß auf wieder 7 v. H. feſt. In den AR. wurde Dr. ing. Möngel Vorſtandsmitglied der Bayer⸗Werke Ach München gewählt. Die Steigerung des Stromabſatzes habe während der erſten 4 Monate des laufenden Jahres angehalten, ſodaß die Ver⸗ waltung wieder mit einem befriedigendem Ergebnis rechnet. Die anſchließende Hauptverſammlung der neuen Am ⸗ per Kraftwerke Ach. München genehmigte gleich⸗ faſts eine Dividendenausſchüttung von 7 v. H. In den Aufſichtsrat wurde Miniſterialrat Rudolf Decker Vorſtands⸗ mitglied der Bayerwerke Ac. München gewählt. „ BVereinigte Holzinduſtrie.⸗G., Breslau.— Kapital⸗ erhöhung. Die. Kapitalerhöhung um 6 Mill. R. auf 10 Mill..4 dient laut B. T. dazu, einiger Tochter⸗ ſeſellſchaften des Unternehmen, an denen die Geſellſchaft bereits maßgebend intereſſiert iſt, mit der Geſellſchaft 9 ſuſtonieren. Ein Bezugsrecht kommt nicht in Frage, da die fungen Aktien von den Großaktionären übernommen . Die Vörſe zu Anfang Dezember Es ſind bewegte Börſenzeiten! Man kaun's ſchon an unſerer Kurstabelle ableſen. Es notierten: uiedrigſter Kur 29/80. 10. 27.11. 4 12. Farben 17³ 165 8 Unternehmungen 163 15294 Loewe 1 164 1² Polyphon 260 250 Salzdetfurth 804 290 Schultheiß 264 268 Siemens 288 270 Paket 10695 96 Deutſche Bank 15 147 1507 Reichsbank 255 247 28374 Glanzſtoff 200 167 148 Rhein. EW. 143 140 144 Waldhof 190¹⁴ 170 188 Badiſche Bank 156 156 1607 Rhein. Creditbank 11754 109 110% Sitddt. Disconto 129 121 12 Brown Boveri 124 11² 11⁵ Grün u. Bilfinger 164 169 168 Süddt. Zucker 145 1577 160 Aus dieſer Tabelle geht hervor, daß die Schultheiß in der letzten, direkt börſenhiſtoriſchen Depreſſion, geſtiegen ſind. Das iſt eine höchſt auffallende Erſcheinung. Nun iſt es richtig: die Brau⸗Induſtrie hat im großen und ganzen keinen Grund, zu klagen. Es geht ihr, wie der Braun⸗ kohle. Bier und Braunkohle ſind unentbehrliche Artikel des täglichen Bedarfs. Vorräte gibt es in Braunkohlen⸗ Briketts ſchwerlich. Eine beneidenswerte Induſtrie! Aller⸗ dings müßt es jetzt bald ein wenig kälter werden. Ueber⸗ wältigende Dividende kennt man in der Braunkohle zwar nicht. Die Werke müſſen bauen und anſchaffen. Sie wollen das aus eigenen Mitteln tun. Das nennt man Selbſt⸗ finanzierung der Induſtrie. Freilich iſt der Aktionär dabei der Dumme, denn Dividenden von 10 v. H. ſind zu wenig, in einer Zeit, wo alles doppelt und dreimal ſo teuer iſt, wie vor dem Kriege. Immerhin: Dividendenenttäuſchungen kennt man in der Braunkohle nicht. Man muß dem Him⸗ mel in dieſer lauſigen Zeit auch für Kleinigkeiten danken. Noch beſſer haben es die Aktionäre der Brauereien. Da gibt es an vielen Stellen ſogar Dividendenerhöhungen. Mehr kann man jetzt wirklich nicht verlangen. Inſofern wäre die Kursentwicklung bei Schultheiß wohl zu verſtehen Die vorjährige Dividende von 15 v. H. iſt bei der Schult⸗ heiß⸗Geſellſchaft alſo ſicher. Freilich wird der kritiſche Le⸗ ſer da einwerfen:„Wo bleibt in dieſem Falle die Ren⸗ diten⸗Theorie?“ Man hat nämlich die Kursrückgänge der letzten Monate auch mit der Rendite zu begründen ver⸗ ſucht. Die Aktie ſoll eine zeitgemäße Rendite haben. Daraus haben ſich merkwürdige Relationen zwiſchen Kurs und Dividende herausgebildet. Verkehrsweſen ſtehen 117 v. H. bei 11 v. H. Dividende, Deutſche Erdöl 36 v. H. bei 7 v, H. Divdende. Danach dürften die Schultheiß bei 15 v. H. Dividende vielleicht 210 v. H. ſtehen. In Wirklichkeit liegen ſie bei einem viel höheren Kurſe bombenfeſt. Die praktiſche Kursgeſtaltung kehrt ſich eben nicht an Theorien. Vielleicht iſt bei Schultheiß noch etwas beſonderes los. Sonſt wäre der Kurs nicht zu verſtehen. Aber dieſer Tage wird die Bilanzſitzung ſtattfinden, und da wird die Ner⸗ waltung vielleicht den Schleier lüften, vielleicht auch nicht. Es iſt zwar ſchön, wenn eine Verwaltung ihren Aktio⸗ nären auch mal etwas erzählt. Das haben in dieſen Zeiten Farben und Koks getan. Der Effekt war bei Farben ein neuer Rekordtiefkurs, wie wir ihn in der obigen Tabelle ſehen. Der Monat November war mit den Kursrückgängen nicht ganz ſo ſchlimm, wie der Monat Oktober. Immerhin lagen die Liquidationskurſe bis um 51 v. H. unter den Kurſen bei der Oktober⸗Liquidatton. Zeitweflig zeigten die Märkte immer Widerſtand. Sie waren eben ausgeklopft. Die letzten Motten waren heraus. So ſchien es. Die enorme Häufung von Zahlungsſchwierigkeiten, wodurch der Monat November ſein beſonderes Gepräge bekommen hat, hat aber immer noch Ware herausgebracht. Mit vier Mil⸗ liarden ſchätzt man die Verluſte aus den Kursrückgängen und Inſolvenzen ſchwerlich zu hoch. Dauach muß man ſich wundern, daß es in Deutſchland nicht noch ſchlechter aus⸗ ſieht. Aus unſerer Tabelle geht hervor, daß am 4. Dezember gegen die letzten niedrigſten Kurſe eine merkliche Er⸗ holung eingetreten iſt. Man hatte erſt eine Zahltag⸗Hauſſe. Dann hatte man den Eindruck, daß ſich da vaus eine Weih⸗ nachtshauſſe herausbilden werde. Dieſer Bewegung iſt nur Fortgang zu wünſchen, daun werden die Bilanzen ſreund⸗ licher ausſehen. Viele Papiere werden on Wert zurückge⸗ winnen. In Kreiſen der Hochfinanz betont man, Kurſe und Po⸗ ſitionen ſeien abgebaut. Die Märkte ſeien ausverkauft. Es beſtehen auch jetzt noch Baiſſe⸗Poſitionen. Jeder Anlauf, zu decken, triebe die Kurſe ſcharf herauf. Leute mit Weld und Nerven ſind auch in den ſchwierigen Tagen immer wieder herangegangen. Sie legen die Ware in den Schrank und gucken überhaupt nicht auf den Kurszettel, wenigſtens nicht vor Weihnachten 1980. Das kann allerdings nicht jeder, denn die Nerven werden in den kommenden Wochen und Monaten noch auf eine harte Probe geſtellt werden. Am Geldmarkte muß eine durchgreifende Erleichterung eintreten. Die Reichsfinanzreform muß vorwärts gebracht werden, ſo erſchallt es von allen Seiten. Es muß ein ſchönes Weihnachtsgeſchäft geben. Zufriedenheit und frohe Heiterkeit muß ſich auf die Gemüter legen. a Dr. Georg Tischert-Berlin. ſteht neben der Genehmigung der Abſchlüſſe für 1927 und 1928 noch die Genehmigung der Fuſion mit der Mannheimer Lagerhaus ⸗Geſellſchaft auf der Tagesordnung. Das Vermögen der Niederrheiniſchen Damqpfſchleppſchifſahrts⸗Geſellſchaft ſoll als Ganzes an die Mammnheimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft unter Ausſchluß der Liquidation in der Weiſe übergehen, daß Gewährung von Aktien der Mannheimer Lagerhaus ⸗Geſellſchaft an die Ak⸗ tionäre der Niederrheiniſchen Dampfſchbeppſchiffahrts⸗Ge⸗ ſelbſchaft für ße 4 Aktien à 700/ eine Aktie der Mann⸗ heimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft a 1000% gewährt wird. n Weſtdeutſcher Seifenverband gegründet. In der weſt⸗ deutſchen Seifeninduſtrie wurde ein Verband rheiniſch⸗ weſtfältſcher Seifenfabriken GmbH., Köln, gegründet, der die maßgebenden Seifenfabriken Weſtdeutſchlands zuſam⸗ menfaßt, insgeſamt 20 Firmen. Die verbandsmäßige Er⸗ faſſung der Seifenerzeugung geſchieht in der Form, daß zunächſt eine Preiskonvention eingegangen worden iſt, wo⸗ bei gleichzeitig die Zahlungs⸗ und Lieferungsbedingungen einheitlich geregelt würden. Von den Abmachungen werden zunächſt nur Schmier⸗ und Kernſeife betroffen, während der Verkauf von Toilettenſeifen, Soda und Seifenpulver einſt⸗ weilen frei bleibt. In den nächſten Tagen werden darüber hinaus für die Schmier⸗ und Kernſeifenproduktion Kontin⸗ gente feſtgeſetzt werden. * Zahlungseinſtellung der Baufirma F. Harriefeld AG., Hamburg. Die mit 1 215 000% Kapital arbeitende Geſell⸗ ſchaft hat am Deinstag ihre Pagahlungen Peingeſtellt. Die in der letztjährigen Bilanz bereits hervorgetretene ſtarke Illtqutdttät(65 Mill. Kreditoren, 0,64 Mill. Bankſchulden, (0,55 Mill. Azepbe bei 0,25 Mill. Bankguthaben, 0,36 Mill. Debitoren und 1,07 Mill. Bauten) hat ſich nicht beheben laſſen. Die hauptſächliſten Poſten, welche zunächſt als ſchwer realiſterbar angeſehen werden müſſen, betreffen den Aßmann⸗Kanal(i. V. 0,41 Mill.), die Norddeutſche Immo⸗ bilten⸗Geſellſchaft m. b. H. und den Bau Walter Krauß, wodurch mehr als 80 v. H. des geſamten Aktienkapitals immobiliſtert ſind. Die Verwaltung glaubt bereits heute ſagen zu können, daß bei einer ruhigen Abwicklung er⸗ hebliche Ausſichten beſtehen, die Glüubiger zu befrie⸗ digen. :: Wieder 10 v. H. Dividende bei der Württembergiſch⸗ Hohenzollerſchen Brauereigeſellſchaft Stuttgart. Der A. beſchloß, der HV. am 7. Januar vorzuſchlagen, von dem für 192829 ausgewieſenen Gewinn, der einſchließlich 86 641 Mark Vortrag 557 624(i. V. 520 602)„ beträgt, eine Di⸗ vidende von wieder 10 v. H. zu verteilen. * Malzfabriken Langenſalza und Wolff Söhne Erfurt, Ach. Die GV. der Malzfabriken Langenſalza und Wolff Söhne Erfurt AG. in Erfurt erledigte die Regularien und ſetzte die Dividende auf 9(6) v. H. feſt. Die Geſellſchaft, die ſich zu einem der größten europäiſchen Malzkonzerne entwickelt hat, erwarb im Laufe dieſes Geſchäftszahres ſaſt das geſamte Aktienkapital der Mal zfabriken F. Etſenbepg u. Etgersleben AG. in Erfurt, Nas von einer Holbinggefellſchaft verwaltet und mit 2,3 Mill. Mark aktiviert wird. :: Kreuger u. Toll.— Emiſſion voll gezeichnet. Die Neu⸗Emiſſion von Aktien und Participating Debentures der A. B. Kreuger u. Toll, für welche das Zeichnungsrecht am 3. ds. Mts. abgelaufen war, iſt wie aus Stockholm gemeldet wird, voll gezeichnet worden. Die Garantie der Emiffion, die ein internationales Bankenkonſortium ge⸗ geben hatte, brauchte nicht in Anſpruch genommen zu werden. Die Veſchränkung der amerikaniſchen Automobilproduktion Um 20 v. H. reduziertes Prodwktionsprogramm für 1930 Die ſoeben bekanntgegebene Preiserhöhung der General Motors Corporation für zwei ihrer teuerſten Automobil⸗ modelle(Cadillac und La Salle) hat in Detroit nicht über⸗ vaſcht, obgleich ſie der Preispolitik der Ford Motor Com⸗ pany zuwiderläuft, die bebanntlich erſt bürzlich ihre Ver⸗ baufspreiſe für Perſonenwagen ermäßigt hat. Wie ans gemeldet wird, herrſcht in Detroit überhaupt die Anſicht vor, daß die Automobilpreiſe im kommenden Jahre höher ſein werden als 1929. Nach Fort vorliegenden Berichten haben ſich die großen Automobilfabrißen Amerikas ent⸗ ſchloffen, ihr Produktionsprogramm für 1930 im Vergleich du Her diesjährigen Leiſtung der Werke um etwa 20 v. H. einzuſchränken. Dadurch dürften ſich die ſeit Mitte Sieſes Jahres ohnehin ſchon weniger befriedigenden Rentabili⸗ kätsverhältniſſe in der Automobilinduſtrbe weiter ver⸗ ſchlechtern. Man glaubt daher in Detroit, daß die meiſten Automobilfabriben dem Beiſpiel der General Motors fel⸗ gen werden, um ſich angemeſſene Gewinnmargen zu ſichern. * Berliner Tagung der europäiſchen Induſtrieverbands⸗ Direktoren. Die Direktovenkonferenz der europäiſchen In⸗ Fuſtvieverbämde hat in ihren Berliner Verhandlungen am 20. und 30. November zunächſt die Frage der amerikaniſchen Zolltarif veviſion erörtert. Auf Grund eines ausführlichen ferats des Herrn de Lavergne, Paris, wurde überein⸗ immende feſtgeſtellt, daß die Durchführung der amerika⸗ 5 niſchen Tarifreform nicht nur die europäiſchen Induſtrien bedrohen, ſondern auch die europäiſche Kaufkraft beein⸗ trächtigen würde. Ferner wurde darauf hingewieſen, daß die ſtändig wachſende Ausfuhr Amerikas eine Erleichte⸗ rung und keine Erſchwerung des gegenſeitigen Güteraus⸗ tauſches notwendig mache, um das wirtſchafliche Gleichge⸗ wicht nicht zu ſtören. In der Ausſprache kam man zu dem Ergebnis, daß die europäiſchen Induſtrieverbände mehr als bisher ſich mit den Wirtſchaftsarbeiten des Völker⸗ bundes befaſſen und in allen Fragen der internationalen . enge Fühlung miteinander halten müßten. * Eine Vertrauensſtelle der Tuchwirtſchaft. Bei der Ge⸗ ſchäftsſtelle der Vereinigung Deutſcher Tuchgroßhändler e. B. iſt eine beſondere Vertrauensſtelle der Tuchwirt⸗ ſchaft eingerichtet worden, die auf Erſuchen der Mitglieder der Vereinigung ſowie von ſich aus in der Lage ſein ſoll, ſich im Bedarfsfalle u. a. rechtzeitig mit Abnehwefirmen zwecks Klarlegung ihrer wirtſchaftlichem Lage in Verbin⸗ dung zu ſetzen. Man verſpricht ſich von Neſer vorbeugenden Maß wahme eine Abwendung der in letzter Zeit mit be⸗ dauerlicher Häufigkeit eingetretenen völligen Zufammen⸗ brüche von Firmen und Gewerbetreibenden, die bei recht⸗ zeitigem Eingreiſen und vertrauwensvollem Zuſammen⸗ arbeiten aller beteiligten Wirtſchaftsgruppen ganz oder zum mindeſten deilweiſe hätten gerettet werden können. HANDELS- v WIRTSCHAFT-ZETTUNG MHittag- Ausgabe Nr. 567 Avi und Rohſtahlgemeinſchaft Bedingte Zuſammenarbeit beſchloſſen Geſtern fand eine Vorſtandeſitzung der Arbeitsgemein⸗ ſchaft der eiſen verarbeitenden Industrie(Awpi) über die weitere Zuſammen arbeit zwiſchen eiſenſchaffender und eiſenverarbeitender Induſtrie ſtatt. Die einmütige Stellungnahme ging dahin, daß man zu einer Fortſetzung der bisherigen Zufammenarbeit mit der eiſenſchaffenden Induſtrie bereit ſei unter der Vorausſetzung, daß auch die eiſenſchaffende Induſtrie ihrerſeits, unabhängig von etwa eintretenden Veränderungen verbandsorganiſatoriſcher Form, die bisherige Zuſammenarbeit, insbeſondere bezüg⸗ lich der Ausfuhrrückvergütungen aufrecht erhalte. Die Einführung von Aluminiumzellen wurde unter der Vorausſetzung als diskutabel erklärt, daß aus⸗ reichende und zuwerläſſige Sicherungem gegen ungünſtige Auswirkung der Zölle auf den Abſatz der verarbeitenden Induſtrie geſchaffen werden. 5 Steigende Metallhalbzeug-Ausfuhr Die Ausfuhr von Metallhalbzeug aus Aluminium, Blei, Kupfer, Nickel, Zink und ihren Legierungen ſtellte ſich im Oktober nach den in der„Metallwirtſchaft“ veröffentlichten Berechnungen des Zentralverbandes der deutſchen Metall⸗ Walzwerks⸗ und Hütten⸗Induſtrie E.., Berlin, auf 8 785,8 Tonnen im Werte von 16 621 000„/ gegen 7 899,7 Tonnen im Werte von 15 392 000/ im September 1929 und 5 229,4 Tonnen im Werte von 10 007 000.„ im Oktober 1928. Die Geſamtziffer für die Oktoberausfuhr verteilt ſich auf die einzelnen Halbzeuggruppen wie folgt: 449,6 Tonnen Aln⸗ miniumhalbzeug, 837,3 Tonnen Bleihalbzeug, 126,8 Tonnen Zinkhalbzeug, 35,5 Tonnen Zinnhalbzeug, 55,0 Tonnen Nickelhalbzeug, 7281 Tonnen Halbzeug aus Kupfer und Kupferlegierungen. In den erſten 10 Monaten 1929 ſtellte ſich die geſamte Halbzeugausfuhr auf 74 587,5 Tonnen im Werte von 139 788 000„ gegen 65 169,2 Tonnen im Werte von 112 959 000„ in der gleichen Zeit des Vorjahres. * Zuſammeulegung der Rheinſchiffahrtsgerichte. Wie wir erfahren, ſoll die Zahl der Rheinſchiffahrtsgerichte durch Zuſammenlegung und Vereinigung auf größere Hafenplätze verringert werden. Für den Niederrhein ſollen die Rheinſchiffahrtsgerichte in Düſſeldorf, Duisburg, Duts⸗ burg⸗Ruhrort, Weſel, Emmerich, ſowie Krefeld, Uerdingen, Rheinberg und Tanten nach Duisburg⸗Rührort dommen. Auch für die übrigen höher gelegenen Plätze ſoll eine Zu⸗ ſammenlegung geplant ſein. * Einfuhr⸗Verbot für Knochen, Knochen⸗ und Fleiſch⸗ mehl nach Badeu. Am 1. Januar 1980 wird auf Grund des§ 7 des Viehſeuchengeſetzes vom 26. Juni 1909 eine badiſche Verordnung in Kraft treten, nach welcher ver⸗ boten iſt, die Einfuhr von Knochenmehl, Knochengrieß, Knochenſchrot, Fleiſchmehl mit einem Gehalt von mehr als 12 v. H. phosphorſaurem Kalk(Fleiſch⸗Knochenmehlſ, von Fiſchmehl mit einem höheren Gehalt von 30 v. H. phosphorſaurem Kalk, ferner von Knochen oder Knochen⸗ ſtücken in rohem oder gekochtem Zuſtande, auch entfettet, zu anderen als chemiſchen Zwecken. Ausnahmen können auf beſonderen Antrag augelaſſen werden. * Einigung der Intereſſenten über den Aluminſumzoll. — Parlamentariſche Erledigung ſchon in etwa 14 Tagen. Von unterrichteter Seite erfahren wir, daß nunmehr ämt⸗ liche Verbraucher⸗Gruppen mit der Einführung des Roh⸗ aluminiumzolls von 250/ und der Erhöhung des Zolls für geſchmiedetes und gewalztes Aluminium von bisher 120/ auf 370, je To. einverſtanden ſind. Gegenſätzlich⸗ keiten ſcheinen noch über die Handhabung des evtl. zu ge⸗ währenden Export⸗Rückvergütungsſyſtems zu beſtehen, da dte der Avi naheſtehenden Kreiſe der Aluminſum⸗Ver⸗ braucher(vornehmlich der Maſchinenbau) mit nur etwa 5 v. H. am deutſchen Aluminium⸗Verbrauch beteiligt ſind, während beiſpielsweiſe allein die Folien⸗Induſtrie einen Anteil von etwa 15 v. H. beſitzt. Es ſcheint jedoch, als ob all dieſe Fragen nach Annahme der Zollvorlage durch den Reichstag(man glaubt, daß die Annahme dereits in etwa 14 Tagen erfolgen wird) ſich verhältnismäßig leicht zwiſchen den Intereſſenten regeln werden. * Vom Jutemarkt. Berlin, 4. Dez. Rohfute. Der Markt iſt etwas höher. Verkäufer ſind etwas zurückhaltender geworden. Firſts koſten: Nov.⸗Dez.⸗Verſchiffung 26.17/ Pfund Sterling je Tonne, Dez.⸗Jan.⸗Verſchiffung 26.17/86 Pfund Sterling je Tonne, Jan.⸗Febr.⸗Verſchiffung 27.5/— Pfund Sterling je Tonne. Fabrikatemarkt in Dundee. Der Garnmarkt war ruhig, der Gewebemarkt anfangs der Berichtswoche etwas belebter. Deutſcher Markt. Das Garngeſchäft war ruhig. Nach Geweben und Säcken beſteht Nachfrage. Die deulſthe thuhinduſtrie gewinnt wieder Selbjtvertrauen Die Furcht vor Bata im Abnehmen begriffen Rationaliſierungserfolge der einheimiſchen Produktion Der neue Geſetzesentwurf über die Erhöhung der Schuhzölle lenkt in verſtärktem Maße die Aufmerkſamkeit auf die Veränderungen„die die deutſche Schuhinduſtrie im Laufe ds. Is. erfahren hat, Konnte man im erſten Halbjahr 1929 den Schrecken vor der Konkurrenz Batas nicht ſchwarz genug an die Wand malen, ſo zeigt ſich ſeit dem Sommer in den Kreiſen der Schuhinduſtriellen eine entſchieden nüchternere Einſtellung gegenüber der Ge⸗ fahr, die von Seiten des tſchechoflowakiſchen Schuh⸗Groß⸗ induſtriellen droht. Vielleicht war es gerade die Ueber⸗ ſchätzung der Gefahr, die das deutſchen Schuhgewerbe zu äußerſter Kraftanſtrengung angeſpornt hat, um durch grundlegende Rationaliſierung in den deutſchen Schuh⸗ fabriken der Konkurrenz erfolgreich zu begegnen. Daß die deutſche Schuhinduſtrie den richtigen Weg eingeſchlagen hat um ihr Recht auf Selbſterhaltung zu verteidigen, beweiſt die Tatſache, daß der Import deutſchen Schuhwerkes ſeit Juli eine erhebliche Verminderung erfuhr. Freilich ſind bei dieſem Prozeſſe eine ganze Anzahl nicht lebensfähiger Betriebe beſeitigt worden. Dies will volkswirtſchaftlich ge⸗ ſehen, nichts beſagen; was übrig blieb, erwies ſich als ſtark genug, in Verbindung mit einer Ermäßigung der Lederpreiſe und einer Steigerung der Arbeitsleiſtung um nahezu 8 v. H. die inländiſche Nachfrage kräftig anzu⸗ regen und die Produktion über den Stand des Vorjahres hinausgehen zu laſſen. Auch die Schuhhandelsbilanz zeigt im letzten Halbjahr eine erfreuliche Beſſerung. Für die erſten zehn Monate 1929 ergibt ſich bereits ein Ausfuhr⸗ überſchuß von über 5 Millionen RM, der bis Jahres⸗ ende ſich noch weſentlich erhöhen dürfte. N Welche Veränderung in der Einfuhr von Schuhwaren aus der Tſchechoflowakei ſeit Jahresanfang eingetreten iſt, zeigt folgende Ueberſicht: Lederſchuhwerk leichtes insgeſamt Schuhwerk Januar— März 78,5 Prozent 81,8 Prozent April N N Mai 76,8„ 80,4„ Juni i 0 Juli 586„ 59,8 4 Auguſt 9 48,2„ September A 52,7 2 Oktober 59,4„ 58,5 55 Von den Befürwortern der neuen Schuhzölle, die nach dem vorliegenden Entwurf für Schuhe unter 600 g von 120 RM. auf 290 RM und für Schuhe von 600 bis 1200 g von 180 bis 430 RM erhöht werden ſollen, wird darauf hingewieſen, daß die Senkung der tſchechiſchen Einfuhr auf eine Umorganiſation der Betriebe Batas zurückzu⸗ führen iſt. Die Freunde des erhöhten Schutzzolles erwarten einen neuen Angriff Batas, ſobald ſeine organiſatoriſchen Aenderungen ihren Abſchluß gefunden haben. Bata geht nämlich mit dem Plan um, ſein Verhältnis zum Schuh⸗ großhandel der ganzen Welt zu löſen und überall eigene Filialen zu eröffnen. Wie man ſich zu den Plänen Batas im einzelnen auch ſtellen mag: Eins iſt ziemlich ſicher, von einer geplanten Schuhzollerhöhung in dem oben erwähnten Ausmaße wird Bata den größten Nutzen ziehen. Gerade dieſe Zoll⸗ erhöhung wird es ihm erleichtern, in Deutſchland Schuh⸗ waren im großen Umfange herzuſtellen und auf dem deut⸗ ſchen Markt zu vertreiben. Bisher war die Exportrichtung ſeiner Fabrikate mehr weſtwärts orienttert. Nürnberger Hopfenmarkt Nüruberg, 4. Dez.(Eig. Dr.) Zwar iſt das bis Bild einer ruhigen Geſchäftsbage auch an dew ee 255 521 Dagen der laufenden Woche unverändert geblieben, doch zeigte ſich in den letzten Tagen etwas mehr und beſonders guch vielſeitige Nachfrage, ſodaß bereits über 200 Ballen in andere Hände übergingen. Auch de Zufuhren haben ſich etwas vermehrt und erreichten rund 250 Ballen, darunter 100 Ballen vom Lande. Gehandelt wurden vornehmlich Hallertauer aller Qualitäten von 3090, außerdem ge⸗ ringe Gebirgshopfen zu 20 J, mittlere von 9040% und prima zu 50 und 60„ und endlich prima Tettnanger zu 105% per Ztr. Stimmung und Geſchäftslage weiterhin unverändert ruhig. »Mehlpreisermäßigung. Der füddeutſche Konventions⸗ preis für Weizenmehl Spezial 0 wurde heute um 25 Pfg. für die 100 Kilo ermäßigt. * Gebeſſerter Kaliabſatz im November. Die Abladungen der zum Deutſchen Kaliſyndikat gehörenden Kaliwerke im November 1929 betrugen 846 703 Dz. Reinkali gegen 824 603 Dz Reinkali im gleichen Monat des Vorjahres. Die Ab⸗ ladungen in den erſten 7 Monaten(Mai bis November) des laufenden Düngejahres betragen 6 469 84g Dz Reinkalt gegen 6 748 498 Dz Reinkali in den erſten 7 Monaten des Düngejahres 1928/29. In den erſten 11 Monaten des lau⸗ fenden Kalenderjahres wurden von den Kaliwerken ins⸗ geſamt 13 018 294 Dz Reinkalt gegen 13 142 326 Dz. Rein⸗ kali in der gleichen Zeit des Vorjahres verſandt, In dieſen Zahlen ſind die Abladungen der Kaliwerke für die Export⸗ läger des Syndikats mitenthalten. Deviſenmarkt Im beutigen Frühverkehr notieren Pfunde ge New York. 43,15 Schweig. 25,11 1 Penstocthorm 138.10 Paris 123.89 Holland.. 1209 Madrid 34.85 Brüſſel 34.87 Oslo. 159,20 Dollar geg. Rm. 4,17 Mailand 9922 Kopenhagen 18.19 Pfunde„„ 20,88 Frachtenmarkt Duisburg-⸗Ruhrort vom 3. Dezember Das Geſchäft an der heutigen Börſe war etwas ſtiller. Die Tagesmiete für Bergreiſen blieb trotz verſchiedener Verſuche, dieſelbe herunterzuſetzen, infolge geringen An⸗ gebots an Leerraum mit 8 Pfg. ab hier und 8,5 Pfg. ab Kanal unverändert. Die Talfracht erfuhr mit 1,80—2. ab Kanal ebenfalls keine Aenderung. Der Zuſchlag für Reiſen nach Antwerpen⸗Gent beträgt 90 Pfg. per Tonne. Der Bergſchlepplohn notierte mit 1,50 2,20„ nach Mann⸗ heim. Der Talſchlepplohn zog infolge Bodenmangels ſtark an und wurden heute 25 Pfg. ab hier nach Rotterdam für größere beladene Kähne gefordert und auch bezahlt. . 1 Gf * * * 2 . 14 1 4 7 1 . 0 3 8 Freitag, den 6. Dezember 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 11. Seite. Nr. 567 2 . Vommfag. den S. Desemper 1929 dom I Dis d AH geöffnet! Erste Nate I. Sehruar 1930. Beamie und alte Kunden ohne Anzafilung. Dau Hates Ce Ware wird bei genügendem Ausweis sofort mige- geben, Kein peinliches Nachiragen. ſenster geben Iinen ein Bild unserer Leistungs dhigkeil. Unsere PFeihnachis- Mannheim 0 2 2 Paradeplatz Teppiche Bettvorlagen Diwandecken Felle— Läufer kaufen Sie bei größter 8421 Auswahl im Teppich-Haus Seligmann F 1, 10 F 1, 10 3 Billlge Weihnachfs geschenke Zigarren Sule Quellfsfer! 76120 15% Nabeff aul den Verkeufsprels Zigerrerheus Valfer N 3. 3 Neben Darrnsfsdfer BR Veshadf in Ovigiaal aebi Lud d MAU und Co e. 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