er 1 —— 0 — Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ ſtraße 19/0, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Beilagen: Montag: Sport der N. M. S./ Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Donnerstag wechselnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Winterſport und Erholung. Mannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Maunheim Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—40 die 32m Preite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mim breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Steuer, Geſetz und Recht „Mannheimer Muſikzeltung Abend- Ausgabe Montag, 9. Dezember 1929 140. Jahrgang— Nr. 572 Gemeindewahlen in Bayern, Thüringen und Oberſchleſien Wahlergebniſſe der Pfalz Die khüringiſchen Landtagswahlen (Telegraphiſche Meldung) Weimar, 9. Dezbr. Die Wahl zum fünften Landtag von Thüringen hat große Ueberraſchungen nicht gebracht. Nach dem Ausfall der Kommunalwahlen war ein An⸗ wachſen der rechtsradikalen Strömung zu erwarten. Wie ſich die Mehrheitsverhältniſſe im kommenden Landtag geſtalten werden, läßt ſich nach dieſem Wahlausgang alſo noch nicht vorausſagen. Die Nationalſozialiſten werden jedenfalls einen entſcheidenden Einfluß ausüben. Die Wahlbeteiligung war, wie bereits bei der vorigen Wahl, am ſtärkſten in Oſtthüringen, und zwar ſchlug Altenburg, das in den vergangenen Tagen der Schauplatz verſchiedener Unruhen war, ungefähr den Rekord mit 87 v..; dagegen wieſen die Landeshaupbſtadbt Weimar nur eine Wahl⸗ beteiligung von 66,4 v.., Gotha nur 64 v. H. auf. Vorläufiges amtliches Ergebnis (Telegraphiſche Melbung) Weimar, 9. Dezbr. Nach dem vorläufigen amtlichen Geſamtergebnis ber Thüringer Landtagswahlen ergibt ſich folgendes Bild: Sozialdemokraten 257 352 Stimmen (17 bis 1s Mandate), Chriſtlich⸗ Nationale Bauern- und Landvolk⸗Partei 191688(), Kommunkſten 85 120(), Wirtſchafts⸗Par⸗ 46 1 76 217(56), Deutſchnatlonale Volks⸗ partei 31618(—), Natlonalſozialiſti⸗ ſche Arbeiterpartei 90 236(), Demokra⸗ ten W 528(12), Volks rechts⸗ Partei 9622 (), Kommuniſtiſche Oppoſition 12 156(), Zentrum 9632(), Hausbeſitzer 423(), Volkspartei 70 418(). Abgegeben wurden insgeſamt 798 005 Stimmen. Die Wahlbeteiligung betrug 80 v. H.— Die Man⸗ dats verteilung im alten Thüringischen Landtag war folgende: SPD. 18, Landwolkpartet 9, KPD. 8, Wirtſchaſts⸗Partei 8, DVBp. 6, DNVP. 4, Dem. 2, NSDAP 2, Volksrechts⸗Partei 1.— Bei der Wahl im Januar 1927 entfielen auf die Einheitsliſte der bürgerlichen Parteien ausſchließlich Wirtſchafts⸗ partel und Aufwertungspartei 270 568 Stimmen. Wahlzuſammenſtoß in Jena Jena, 9. Dez. Ein etwa 40 Mann zählender Trupp Natlo⸗ nalſoztaliſten ſtieß am Vormittag des Wahl⸗ tages in der Nähe des Wahllokals Weintraube mit einem kleineren Trupp Jungſoziali ſten zu⸗ ſammen, die damit beſchäftigt waren, Plakate der SPD., die in der Nacht abgeriſſen worden waren, wieder zu erneuern. Es kam dabei zu heftigen Aus⸗ einanderſetzungen, in deren Verlauf der 16 Jahre alte Jungſozialiſt Helmuth Vogel von einem Natio⸗ nalſozialiſten einen Stich in den Rücken erhielt. Der Verletzte wurde in die Klinik geſchafft. Eine Anzahl der Angreifer wurde feſtgenommen. Die Kommunalwahlen in Oſtoberſchleſien (Telegraphiſche Meldung) Kattowitz, 9. Dez. Nach dem in der„Polſka Zachodnia“ veröffent⸗ lichten halbamtlichen Bericht tber das Ergebnis der geſtrigen Kommunalwahlen in den oſtoberſchleſiſchen Landgemeinden entfallen auf die deutſche Liſte (Deutſche Wahlgemeinſchaft) im Kreiſe Kattowitz neun Mandate gegen 13 im Jahre 1926, im Kreiſe Tarnowitz(25), Lublinitz 11(78), Swien⸗ tochlowitz 68(11, Pleß 68(92) und Rybnik 37. Die deutſche Sozialdemokratie bat im all⸗ gemeinen ihre Mandate gehalten, bezw. in Orten, in denen ſie erſt 1928 feſten Fuß faßte und bis dahin überhaupt noch nicht beſtand, ſogar acht Mandate ge⸗ wonnen, ſo in Rydultal und Schoppinitz. Die Korfanty⸗ Partei hat verhältnismäßig ſtarke Verluſte zu verzeichnen, ebenſo die nationalpolniſche Arbeiterpartei und die polniſchen Sozialdemokraten. Endgültige Reſultate liegen noch nicht vor. Landau, 8. Dez. Bürgerblock 3153, Soz. 861, Nat.⸗ Soz. 971, Komm. 211, Wirtſch. Schwache 414, Kath. Volksblock 1857. Germersheim, 8. Dez. Zentr. 718, BBP. 362, DVP. 323, Mittelſtandsp. 164, Soz. 242, Nat.⸗S. 104. Speyer, 8. Dez. Soz. 9 Mand.(), Z. und BVP. 9(), DVP. 5(), Komm. 2(), Dem. 1(), Wirt⸗ ſchaftsp. 2(), Nat.⸗Soz. 2(). Im geſamten 19 Bürgerliche und 11 Linke(bisher 18 Bürgerliche und 12 Linke). Wahlbeteiligung 75 v. H. Kaiſerslautern, 9. Dez. Die Mandate verteilen ſich wie folgt: Soz. 11(11), Linke Komm. 0(), Komm. 3(), Demokraten 3(), DVP. 4(), BVP. u. Z. 5(), Wirtſchaftspartei 7(), Mieter 2(), Neuer Hausbeſitzerverein 1(), Nat.⸗Soz. 4(). Zweibrücken, 9. Dez. Komm 1, Soz. 5, Nat.⸗Soz. 8, BVP. u. Z. 4, Bürgerblock 7, Ev.⸗Chr. Volksd. 3. Pirmaſens, 9. Dez. Soz. 4007 Stimmen, 5 Mandate(), Nat.⸗Soz. 6796, 10 Mandate(), BVP. u. Z. 3083, 4(), Komm. 4302, 5(), Bürgerl. Mitte 1529, 2(), DBP. 2481, 3(), Dnatl. 464, 0(). Wahlbeteiligung 83 v. H. Deidesheim, 9. Dez. Bürgerl. Liſte 3 Mandate, Unparteiiſche Bürgerl. Liſte 5 Mandate, Fortſchritt und Freiheit 10 Mandate, Arbeiter und Angeſtellte 1 Mandat. Nenſtadt. 9. Dez. Sozialdemokraten 2268(), BV. und Z. 1523(), Gewerbebund 614(), Wirt⸗ ſchaftsp. 936(), Mieterverein 496(), Komm. 914(), Dem. 473(), Prot. Bürgerblock 932(), Neutr. Ge⸗ werbeliſte 83(), Nat.⸗S. 1576(), DBP. 859(), Unpart. Liſte Stamer 312(). Die bayeriſchen Gemeindewahlen (Telegraphiſche Meldung) München, 9. Dez. Die Wahlbeteiligung bei den Gemeindewahlen in Bayern iſt mit 79 bis 80 v. H. anzunehmen, dürfte alſo den Durchſchnitt der Wahlen von 1924 erreichen, wenn nicht übertreffen. Aus den bisher gemeldeten Ergebniſſen läßt ſich ein ziemlich ſicherer Schluß auf den Wahlausgang ziehen. Der hervorſtechendſte Zug iſt das außerordentlich ſtarke Anwachſen der Nationalſozialiſten. In den Städten und Gemeinden haben die Nationalſozialiſten von ins⸗ geſamt 62 Mandaten neun gewonnen und ihren Beſitzſtand teils verdoppelt, teils verdreifacht. Als zweites Charakteriſtikum zeigt die Wahl eine ſtellenweiſe ſehr beträchtliche Dezimie⸗ rung der bürgerlichen Mittelgruppen, die in den verſchiedenſten Kombinationen in den Wahlkampf gingen. Im ganzen iſt der Mandats ⸗ verluſt in den dieſen Zahlen zugrunde liegenden Kommunen mit rund 50 Mandaten anzunehmen. Vielfach ſind an den Einheitsliſten auch die Deutſch⸗ nationalen beteiligt geweſen. Wo die Deutſch⸗ nationale Volkspartet allein in den Wahl⸗ kampf gegangen iſt, läßt ſich ebenfalls ein ſtar ker Rückgang der Mandatszhlen feſtſtellen. Ebenſo haben die Demokraten und die Deutſche Volkspartei, die nirgends eigene Liſten auf⸗ geſtellt hatten, teil an dem Rückgang der Einheits⸗ liſten. Im Gegenſatz hierzu ſteht ein beträchtliches An⸗ wachſen der Reichspartei des Deutſchen Mittelſtandes. Die Bayeriſche Volkspartei und der Bayeriſche Bauern⸗ und Mittelſtandsbund haben ihren Beſitzſtand im weſentlichen gewahrt. Die Sozialdemokratiſche Partei hat mehrfach nicht unbeträchtliche Mandatsgewinne, aber an anderen Punkten auch Verluſte zu verzeichnen, die ſich ziemlich die Wage halten. Das gleiche gilt von den Kommuniſten. Die Stadträte in München, Angsburg und Regensburg verfügen über eine zweifellos bür⸗ gerliche Mehrheit. In den genannten drei Städten dürfte die Bayeriſche Volkspartei wieder die erſten Bürgermeiſter ſtellen. In Nürnberg ſtehen 19 bürgerlichen Sitzen 21 Sozialdemokraten und 2 Kom⸗ muniſten gegenüber. Hier bilden die 8 Mandate der Nationalſozialiſten das Zünglein an der Wage. Gemeinde ⸗Nachwahlen in den Danziger Lanokreiſen (Telegraphiſche Meldung) Danzig, 9. Dez. In den Danziger Landkreiſen haben geſtern in einer Reihe von Gemeinden Nachwahlen ſtattgefun⸗ den, die infolge der Auflöſung von Gutsbezirken not⸗ wendig wurden. Nach den bis gegen Mitternacht vor⸗ liegenden Nachrichten wurden in 29 Gemeinden klare bürgerliche Mehrheiten erzielt. Ihnen ſtehen fünf Gemeinden mit ſozial⸗ demokratiſcher Mehrheit gegenüber. Die Polen konnten in keiner der Gemeinden eine Mehrheit gewinnen. So weit ſich bis jetzt über⸗ ſehen läßt, ſind gegen die letzten Wahlen nur gering⸗ fügige Aenderungen eingetreten. Vorläufiges amtliches Wahlergebnis aus München — München, 8. Dez. Bei den heutigen Gemeinde⸗ wahlen wurden in 367 Bezirken 332 579 Stimmen ab⸗ gegeben, die ſich wie folgt verteilen: Sozialdemokra⸗ ten 109 341, Deutſchnationale 21.276, Kommuniſten 21 474, Bayeriſche Volkspartei 80 778, Nationalſozia⸗ liſten 51 221, Bürgerliche Einheitsliſte(ſetzt ſich zu⸗ ſammen aus Demokraten, Deutſche Volkspartei und Wirtſchaftspartei) 19 121, Grund⸗ und Hausbeſitz 19 351. Andere Gruppen zuſammen 10 587. Wahl⸗ beteiligung 78,13 Prozent. Die genaue Mandatsver⸗ teilung ſieht noch nicht feſt. 427 000 tödliche Autounfälle. Nach dem Bericht des amerikaniſchen Automobilelubs beläuft ſich die Zahl der tödlichen Autounfälle in den Vereinigten Staaten im Jahre 1929 bis jetzt auf rund 77 000. Regierungserklärung erſt am Donnerstag (Drahtbericht unſ. Berliner Büros) EBerlin, 9. Dez. Die Regierungserklärung wird, wie uns nun⸗ mehr auch von zuſtändiger Seite beſtätigt wird, erſt am Donnerstag abgegeben werden. Dieſer Aufſchub iſt von den Parteiführern verlangt wor⸗ den, die erſt morgen vormittag um 11 Uhr vom Reichskanzler über die Steuerabſichten des Kabinetts informiert werden ſollen und die Möglichkeit haben wollten, mit ihren Fraktionen eingehend die Vor⸗ ſchläge der Regierung zu prüfen. Die Vorbereitung der Haager Schlußkonferenz (Drahtbericht unſ. Berliner Büros) Berlin, 9. Dez. Morgen tritt in Brüſſel die Juriſtenkonferenz zuſammen, der es obliegt, die letzten vorbereitenden Arbeiten für die Haager Schlußkonferenz zu erledi⸗ gen. Als Vertreter Deutſchlands nimmt Miniſterial⸗ direktor Gauß an den Beratungen teil. Der Sturm in Nordportugal — Paris, 9. Dez. Havas berichtet aus Läiſſabon, daß der Sturm in Nordportugal, namentlich in Cal⸗ das und Taipas mit unverminderter Heftigkeit an⸗ dauert. Der Avo⸗Fluß iſt aus ſeinen Ufern getreten und hat viel Schaden angerichtet. Eine Perſon iſt ums Leben gekommen. Infolge des Anſchwellens des Tamega⸗Fluſſes ſinb die Verbindungen mit Porto unterbrochen, Der Ausgang des ruſſiſch⸗ chineſiſchen Konflikts Seine Bedeutung für die beiden Mächte Von Dr. Elias Hurwicz Als vor etwa einem halben Jahre die Feindſelig⸗ keiten zwiſchen China und der Sowjetunion began⸗ nen, konnte wohl niemand mit Sicherheit das Ende dieſes Kampfes vorausſagen. Wohl ſtand von vorn⸗ verein feſt, daß der Soldat der Roten Armee dem chineſiſchen Söldling an Ausrüſtung, ja auch an gei⸗ ſtiger Haltung weitaus überlegen iſt. Auf der an⸗ deren Seite jedoch ſchienen zugunſten Chinas zwei Umſtände zu ſprechen: einmal galt gerade die Man⸗ oͤſchurei ſeit den Zeiten des ſeligen Tſchangtſolin als die Provinz mit der beſten Armee; das Arſenal, das der„mandſchuriſche Tiger“ ſich im Laufe der Jahre zulegte und das in den Beſitz des gegenwärti⸗ gen Machthabers, ſeines Sohnes Tſchanghſüliang überging, hatte geradezu einen legendären Ruf er⸗ worben, ſodann aber focht doch China auf eige⸗ nem Boden, während der Kriegsſchauplatz von Moskau durch die Rieſenentfernung Sibiriens ge⸗ trennt war: die Erfahrungen des durch Transport- ſchwierigkeiten verurſachten Mißerfolgs des ruſſiſch⸗ polniſchen Krieges, noch mehr aber des ruſſiſch⸗japa⸗ niſchen Krieges 1905, kamen unheilverkündend für Rußland, in Erinnerung. Aber auch hier kam es anders als man dachte. Es war eine überaus geſchickte Taktik der Moskauer Machthaber, daß ſie die Operationen im Fernen Oſten von vornherein auf die Baſis des Klein⸗ kriegs ſtellten. Dieſe Taktik wurde nicht zuletzt durch innerpolitiſche Erwägungen diktiert, die noch im September d. J. in einer Geheimſttzung des Politbüros(ogl. darüber den„Sozialiſtiſchen Boten“ Nr. 16/17) zur Sprache kamen: man wollte die Rote Armee, dieſes ſtärkſte Inſtrument des heutigen Re⸗ gimes, nicht den Gefahren eines großen Krieges in einer entfernten Grenzmark des Räteverbandes ausſetzen... Allein dieſe Taktik erwies ſich nun auch als ſtrategiſch richtig. Durch ſie wurde die Trans⸗ portfrage nicht, wie 1904, in kritiſcher Weiſe über⸗ ſpannt und der geographiſche Vorteil Chinas ge⸗ wiſſermaßen ausgeglichen. Freilich, zu der günſtigen Position, in ber heute Moskau im Fernen Oſten daſteht, hat nicht wewig die Schwäche Chinas ſelbſt beigetragen. Ein⸗ mal hat es doch entſchieden den Anſchein, daß der ohen erwähnte, noch aus den Zeiten Tſchangtſolins her⸗ ſtammende militärſſche Ruf ber mandſchurſſchen Streitkräfte ſtark übertrieben iſt. Dazu kommt aber auch der zwar kaleidoſkopartig ſeine Geſtalt fort⸗ während wechſelnde, aber im Weſen doch fortdauernde Bürgerkrieg in China. Vielleicht war auch dieſer in die Spekulationen Moskaus einbezogen worden. Zumindeſt und mit Sicherheit gilt das von der Spannung zwiſchen dem rechten und dem linken Flügel der Kuomintang ſelbſt, ſoweit bieſer ſich mit den kommumiſtiſch geſinnten Elementen Chinas be⸗ rührt. Die heutige Situation ſtellt aber auch auß en⸗ politiſch den Sieg Rußlands dar. Die charak⸗ teriſtiſche außenpolitiſche Lage während der ganzen Konfliktsdauer war bie, daß China wiederholt an die Außenmächte, beſonders an den Völkerbund und an die Vereinigten Staaten appellierte, währen die Sowfet⸗Union ebenſo beharrlich jegliche In⸗ tervention von außen ablehnte. Der amerk⸗ kaniſche Staatsſekretär Stimſon, berſelbe, der auch kürzlich, zu ſo ſpäter Stunde, den beiden Kriegsparteien die Vermittlung der Mächte anbot, hat bereits im Juli d. J. verſucht, in den fernöſtlichen Streit ſchlichtend einzugreifen. Man hätte, nament⸗ lich angeſichts der großen Hoffnungen, die ſowohl Rußland als auch China an den amerikanſſchen Geldbeutel knüpfen, von dieſem Eingriff auch poſitſve Wirkungen erwarten können. Aber auch hier kam es anders. Vor allem regte ſich in Sowjetkreiſen ein ſtarkes Mißtrauen gegen die Hinter⸗ gedanken Amerikas. Amerika ſei, ſo argumen⸗ tierte man, im Prinzip bereit, China finanziell zu helfen, verlange aber dafür Sicherheiten, ſogar zu der Behauptung, die von den Vereinigten Staaten erſtrebte Sicherheit ſei eben der Beſitz der Oſt⸗ chtueſäſchen Bahn, 2. Seite. Nr. 572 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 9. Dezember 1929 . Dieſe Bahn kehrt nun nach der füngſten chine⸗ ſiſch⸗ruſſiſchen Vereinbarung in Nikolsk, die als Grundlage des bald folgenden Friedensſchluſſes an⸗ zuſehen iſt, in den Mitbeſitz Rußlands gemäß dem Mukdener Abkommen des Jahres 1924 zurück. Mit dieſem Reſultat wird aber dem chineſiſchen Sou⸗ veränitätsgedanken ein empfindlicher Schlag zugefügt. War doch gerade dieſer Ge⸗ danke eine der wichtigſten Triebfedern, die China zur Verletzung des ſoeben erwähnten Mukdener Ab⸗ kommens vom Jahre 1924 bewog und dadurch den Ausbruch der Feindſeligkeiten herbeiführte. In welcher Weiſe im übrigen der Ausgang des ruſſiſch⸗ chineſiſchen Konflikts auf die innere Situation in China einwirken wird, iſt im Augenblick ſchwer vorauszuſagen. Die Niederlage kann ſehr wohl die ohnehin bereits geſchwächte Autorität Tſchangkai⸗ ſcheks, des Führers der Zentralregierung, die ja die Souveränität Chinas auf ihre Fahne ge⸗ ſchrieben hat, noch mehr erſchüttern.(Nach Mel⸗ dungen aus Tokio und Peking ſoll inzwiſchen der Rücktritt Tſchangkaiſcheks erfolgt ſein.) Auf der an⸗ deren Seite bedeutet die Einſtellung der Feindſelig⸗ keiten an der mandſchuriſch⸗ruſſiſchen Grenze eine für die Nankingregierung unter finanziellen Ge⸗ ſichtspunkten wünſchenswerte Entlaſtung, die freilich, angeſichts der großen Finanzkriſe Chinas, kaum ent⸗ ſcheidend ins Gewicht fällt. So ſehr unklar alſo der Einfluß des Kriegsaus⸗ gangs auf China iſt, ſo ſehr klar iſt er für Ruß⸗ land. Er bedeutet die weitere Stärkung Stalins urb ein Feſthalten am Stalin⸗Regime in allen ſeinen innerpolitiſchen Konſequenzen. Der Zuſtrom der Molgadeutſchen (Drahtbericht unſ. Berliner Büros) Berlin, 9. Dez. Die Transporte der deutſch⸗ruſſiſchen Flüchtlinge laufen, wie wir hören, glatt weiter. Ein ſiebenter Transport wird morgen aus Moskau erwartet. Zu⸗ ſammen mit den bereits hier eingetroffenen Ver⸗ triebenen werden bis heute abend 3650 Jlücht⸗ linge ſich auf deutſchem Boden befinden. Der 8. und 9. Transport iſt auch bereits angemeldet worden. Man erwartet dann noch zwei weitere im Laufe der Woche. Damit wären dann ſämtliche Emigranten, die vor Moskau gelagert haben, insgeſamt 5000 bis 5300 Perſonen, über die Grenze geſchafft ſein. Knappe Mehrheit für Tardien [(Telegraphiſche Meldung) Paris, 9. Dez. Bei der Abſtimmung in der Kammer über die Zu⸗ rückverweiſung eines Kapitels des Budgets des Mi⸗ niſteriums für öffentliche Arbeiten, wobei die Regie⸗ rung gegen dieſe Zurückverweiſung die Ver⸗ trauensfrage geſtellt hatte, ſtimmten 272 Abgeordnete gegen die Regierung, und zwar 11 Kommuniſten, 100 Sozialiſten, 110 Radikale, 29 Sozialrepublikaner, 8 Mitglieder der Radikalen Linken, 9 linksſtehende Unabhängige, 3 Mitglieder der Fraktion Franklin⸗Bouillon und 8 bei keiner Fraktion eingetragene Abgeordnete; 23 Abgeordnete haben ſich der Stimmabgabe enthalten. Für die Re⸗ gierung wurden 295 Stimmen abgegeben. Vergiftung durch Nadium⸗ Zifferblätter Newyork, 9. Dez.(United Preß.) Radiumvergiftungen, hervorgerufen durch das Be⸗ malen von Zifferblättern mit radiumhaltigen Stof⸗ fen, die bereits vor mehreren Jahren die amerika⸗ niſche Oeffentlichkeit in ſtarkem Maße beſchäftigten, haben wieder neues Intereſſe erweckt. Am Samstag ſtarb Frau Macdonald, eine der fünf Arbei⸗ terinnen, die ſich ſeinerzeit die Radiumvergiftungen zugezogen hatten, nachdem ſie ungefähr drei Jahre lang dahinſiechend in Krankenhäuſern gelegen hatte. Der Leichenbefund hat klar ergeben, daß die Ra⸗ diumvergiftung zum Tode der Frau Macdonald ge⸗ führt hat. Bekanntlich war die direkte Urſache der Vergiftung die, daß die fünf Arbeiterinnen, ehe ſie jedesmal die Radiumfarbe mittels eines Pinſels auf die Zifferblätter auftrugen, dieſen mit den Lip⸗ pen befeuchteten. Hapagdirektor Dr. Kiep über Zeppelinfahrten Kein Intereſſe der Hapag am Nordpolflug [Von unſerem Hamburger Vertreter) Gelegentlich eines vom Präſidenten der Ham⸗ burgiſchen Bürgerſchaft am Samstag im Rathaus veranſtalteten parlamentariſchen Abends, zu dem ſich neben vielen Mitgliedern des Senates und des Landesparlamentes die Spitzen vieler Staats⸗ und Kommunalbehörden aus Hamburg und den um⸗ liegenden Ländern, die führenden Kreiſe aus Han⸗ del, Induſtrie und Reederei, dazu die einheimiſche und auswärtige Preſſe eingefunden hatten, ſprach der Direktor der Hamburg⸗Ameriba⸗ Linie, Dr. Ktlep, über: Verkehrswirtſchaftliche Fragen der Luftfahrt unter beſonderer Berückſichtigung der Reiſen des„Graf Zeppelin“. Die Ozeanüber⸗ querung mit Flugzeugen ſcheine bei dem jetzigen Stand der Entwicklung kaum techniſch durchführbar zu ſein und wirtſchaftlich ſicher nicht rentabel. Dazu wären Schwierigkeiten rechtlicher und perſoneller Art zu überwinden, zumal das Zwiſchenſtaatliche Luftrecht leider vieler freiheitlicher Grundſätze des Seerechtes entbehre. Bei den engen Verbindungen zwiſchen der Ham⸗ burg⸗Amerika⸗Linie und dem Zeppelin⸗Bau war der Ausblick auf die weitere Entwicklung der Zep⸗ pelinfahrten beſonders intereſſant. Die auf den bis⸗ herigen Reiſen erzielten Paſſage⸗, Fracht⸗ und Poſt⸗ einnahmen hätten der Hapag den Beweis erbracht, daß ſich das Luftſchiff im Gegenſatz zum Flugzeug wirtſchaftlich ſelbſt tragen könne. Ein regulärer überſeeiſcher Verkehr ſei jedoch erſt dann wirtſchaftlich durchführbaf, wenn es gelungen ſei, dem Luftſchiff eine größere Geſchwindigkeit und die unerläßliche Regelmäßigkeit des Verkehrs zu ſichern. Notwendig ſei ferner die Errichtung von Luftſchiff⸗ hallen an meteorologiſch geeigneten Plätzen, wobei übrigens bemerkt ſei, daß Hamburg nicht Haupt⸗ landeplatz werden kann. Der Redner äußerte ſich dann noch über die Ge⸗ fahrenmomente, insbeſondere die Feuergefähr⸗ lichkeit der Luftſchiffe, die ſich bei Verwendung von Helium vermeiden ließe und machte dann über den Nordpolflug folgende bemerkenswerte Mit⸗ teilungen: „Zu dem geplanten Nordpolfluge möchte ich der Hoffnung Ausdruck geben, daß die Fahrt nur dann ſtattfindet, wenn der zu erzielende wiſſenſchaftliche Nutzen den Einſatz des einzigen heute vorhandenen deutſchen Luftſchiffes wirklich rechtfertigt. Da der Weg über den Pol als Verkehrsweg wegen navi⸗ des Preußiſchen Landtags wurde am Samstag der Stadtkämmerer Dr. Lange vernommen. An Hand der Akten erklärte Lange, die Sklareks hätten im Juni 1927 um ein Darlehen von 300 000/ nach⸗ geſucht. Er habe ſich gegen die Bewilligung des Darlehens ausgeſprochen und Magiſtratsbeſchluß verlangt. Nach ſeinem Urlaub habe er ein Schreiben der Sklareks erhalten, in dem dieſe erklärten, ſie hätten für 750000% die Beſtände der KBG. über⸗ nommen und verlangten, weil es ſich um minder⸗ wertige Ware gehandelt habe, einen ſofortigen Preis⸗ nachlaß. Während ſeines Urlaubs habe Stadtrat Wege(Du.) den Sklareks bereits gewiſſe Zu⸗ geſtändniſſe gemacht. Darauf habe er, Lange, den Sblareks ſchreißen laſſen, nach dem Vertrag ſeien nachträgliche Beanſtandungen nicht zuläſſig. Sie ſollten detaillierte Angaben machen, die dann ge⸗ prüft würden. Die Sklareks hätten disſe Aufſtellung verweigert. Darauf habe er im Magiſtrat die Sache zur Sprache gebracht. Man habe darauf einen Unterausſchuß eingeſetzt, und zwar aus den Stadträten Wege(Dn.), Benecke(DV.), Ahrens (.), Gaebel(.) und Degener(.). Dieſe Herren ſeien der Meinung geweſen, man müſſe den Sklareks ein Darlehen von 300 000 4 geben. Zu der Behauptung Willi Sklareks, nicht Berlin, ſondern die Sklareks ſeien die Geſchädigten, er⸗ rigkeiten heute nicht in Frage kommt, iſt die Ham⸗ burg⸗Amerika⸗Linie an der Durchführung dieſes Fluges nicht intereſſiert. Wir möchten aber der Erwartung Ausdruck geben, daß ein eventueller Nordpolflug keinesfalls die vorliegenden dringenden Verkehrsaufgaben, wie beiſpielsweiſe den Flug nach Südamerika, verzögert oder beeinflußt.“ Damit iſt das Gerücht über eine beſondere För⸗ derung des Zeppelin⸗Fluges nach dem Nordpol durch die Hamburg⸗Amerika⸗Linie widerlegt. Die Verſicherung des„Graf Zeppelin“ (Telegraphiſche Meldung) Friedrichshafen, 8. Dez. In den letzten Tagen gingen einige Meldungen durch verſchiedene Blätter, die beſagten, daß keine von den engliſchen Verſicherungsgeſellſchaften bereit ſei, für die Verſichernug des Luftſchiffs„Graf Zeppe⸗ lin“ auf der Nordpolfahrt einen Abſchluß zu tätigen. Dieſe Meldung wird von Kapitän Lehmann in einer Unterredung mit den Vertretern des WTB. als verfrüht bezeichnet. Es ſei bis heute noch nicht bekannt, welche endgültige Stellungnahme die eng⸗ liſche Verſicherungsgeſellſchaft zu dem Verſicherungs⸗ antrag der Aero⸗Aretis nimmt; dagegen ſei richtig, daß der beabſichtigte Beſuch des Vertrauensmannes der Britiſh Aviation Aſſurance unterblieben iſt, womit aber keineswegs geſagt ſei, daß deshalb die Weiterentwicklung der noch zu pflegenden Ver⸗ handlungen irgendwie gehemmt werden ſolle; denn der Beſuch ſei lediglich unterblieben, weil Kapitän Langplugh ſ. Zt. wegen anderer dringender Ge⸗ ſchäfte abgehalten ſei. Der engliſche Hauptverſicherer hat auf Anfang nächſter Woche Kapitän Lehmann zu einer Verhandlung nach London eingela⸗ den, an der auch Mitglieder der Aero⸗Arctis teil⸗ nehmen werden. Kapitän Lehmann lehnt jedoch die Teilnahme an den Verhandlungen ab, da er auf Grund früherer Abmachungen für die in Frage kommende Zeit anderweitigen Beſprechungen tech⸗ niſcher Art beiwohnen muß. Kapitän Lehmann teilte mit, daß die Angelegen⸗ heit noch vor den Feiertagen entſchieden werden müſſe, da ſonſt der für die Ein⸗ und Um⸗ bauten erforderliche Termin zu kurz ſein würde, um das Schiff rechtzeitig für die Nordpolfahrt klar⸗ zumachen. klärte Dr. Lange, daß dieſe Behauptung völlig unwahr ſei, denn durch das Darlehen von 300 000 Mark ſei ihnen mehr bewilligt worden, als der Scha⸗ den betragen habe. Anſchließend wurde Stadtrat Wege vernommen, der die Anſicht ausſprach, er habe, was den Dar⸗ lehensvertrag anbelangt habe, keine Vorlage dar⸗ über an die Stadtverordnetenverſammlung für not⸗ wendig gehalten. Rußlands Volſchaſter als Doyen (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 9. Dez. Mt der Abberufung des Nuntius Pacelli, der in Gegenwart des Reichsaußenminiſters Dr. Cur⸗ titus und des Staatsſekretärs von Schubert dem Reichspräſtdenten unter den üblichen Formalitäten ſeinen Abſchiedsbeſuch abſtattete, tritt auch ein Wech⸗ ſel in der Führung des. Diplomatiſchen Korps ein. Doyen des Diplomatiſchen Korps wird nämlich künf⸗ tig der ruſſiſche Botſchafter ſein. Von der Lokomotive erfaßt — Paris, 9. Dez. Bei einem Bahnübergang un⸗ weit der Station Vendome iſt ein mit mehreren Perſonen beſetztes Automobil von einem Zuge erfaßt worden; dabei wurden drei der Inſaſſen auf der Stelle getötet. Letzte Meldungen Verbrennungstod eines Brandſtifters — Konſtanz, 9. Dez. In Bodman am Ueberlinger⸗ ſee war in der Nacht zum Samstag das Anweſen eines Landwirts durch Brandſtiftung ein Raub der Flammen geworden. Als Brandſtifter kam ein früher bei dem Landwirt beſchäftigt geweſener Knecht in Frage, der die Tat aus Rache, weil er nicht wieder eingeſtellt worden war, begangen hatte. Als er am Sonntag morgen in die noch unverſehrt gebliebene Scheune des Landwirts eindrang und Feuer legte, konnte der Brandſtifter nicht mehr rechtzeitig das Freie gewinnen. Er verbrannte in der mit rei⸗ chen Futtervorräten gefüllten Scheune. Drei unaufgeklärte Todesfälle — Stuttgart, 9. Dez. In Ellwangen wurden heute nacht dretalleinſtehende Frauen in ihrer gemeinſamen Wohnung tot aufgefunden. Die Todesurſache konnte bis fetzt noch nicht feſt⸗ geſtellt werden. Eine Obduktion iſt deshalb ange⸗ ordnet. Schwerer Verkehrsunfall — Saarbrücken, 9. Dez. Ein etwas komplizierter Verkehrsunfall ereignete ſich am Sonntag nachmittag zwiſchen den Vororten Schafbrücke und Scheidt. Ein Motorradfahrer wollte einen Reiter überholen, dabei ſcheute das Pferd, ſchlug aus und traf das Motorrad, das auf die linke Straßenſeite geworfen wurde. Im ſelben Augenblick kam aus entgegen⸗ geſetzter Richtung ein Perſonenauto, das, obwohl es auszuweichen verſuchte, über den Motorradfahrer, der unter ſeiner Maſchine lag, hinwegfuhr. Der Fah⸗ rer wurde ſchwer verletzt. Ein holländiſcher Brillantenhändler ſchwer beſtohlen — Berlin, 9. Dez. Für 110 000 Mk. Brillanten wurden einem holländiſchen Händler am Samstag in Berlin geſtohlen. Der Händler führte die loſen Edelſteine in einem Wachstuchetui bei ſich, das er in der inneren Jakettaſche verborgen hatte. Er hatte am Samstag mehrere Lokale beſucht und auch die Untergrundbahn benutzt, wo er mehrere Male ins Gedränge gekommen war. Zwölf Jahre unſchuldig im Zuchthaus — Oldenburg, 9. Dez. Im Januar 1914 waren die Gebrüder Schmidt und der Händler Adolf Lehing aus Oldenburg vom Oldenburger Schwur⸗ gericht wegen eines Raubüberfalles auf den Kafſſenboten der Delmenhorſter Wollkämmerei, bei dem der Bote getötet wurde, zu lebensläng⸗ lichem Zuchthaus verurteilt worden. Im Jahre 1926 begnadigt und entlaſſen, betrieben ſie, die ſtets ihre Unſchuld behauptet hatten, das Wiederaufnahme⸗ verfahren. Es iſt ihnen nunmehr mit Unterſtützung ihrer Verteidiger gelungen, die wirklichen Täter ausfindig machen. Am Samstag wurden in Bremen zwei Perſonen verhaftet, die bereits beide ein volles Geſtändnis abgelegt haben. Die Verhaftung von zwei weiteren Tätern ſteht unn t⸗ telbar bevor. g 5 Sechs amerikaniſche Zerſtörer nach China . entſandt 1 — Paris, 9. Dez. Nach einer im„Newyork Herald“ veröffentlichten Agenturmeldung aus Manila hat der Oberbefehlshaber des amerikaniſchen Geſchwa⸗ ders in den aſtatiſchen Gewäſſern den Befehl gegeben, daß ſechs Torpedobootszerſtörer bei Tagesaubruch mit größtmöglicher Geſchwindigkeit nach China ab⸗ gehen. Die Beſatzung iſt mit Munition, Schutzſchilden und Gasmasken ausgerüſtet worden. Häuſereinſturzgefahr in Marſeille — Paris, 9. Dez. Havas berichtet aus Marſeille, daß die Bewohner eines vierſtöckigen Hauſes den zuſtändigen Polizeikommiſſar auf die Tatſache hin⸗ wieſen, daß ihr Haus einzuſtürzen drohe. Der Poli⸗ zeikommiſſar ließ daraufhin die Mieter das Haus räumen und hat bei dieſer Gelegenheit auch die Be⸗ wohner von vier Nachbarhäuſern angewieſen, ſofort ihre Wohnung zu räumen, da bei dieſen Häuſern ebenfalls dringende Einſturzgefahr beſtehe. Auf dieſe Weiſe ſind etwa 100 Perſonen genötigt worden, außerhalb ihrer Wohnung Obdach zu ſuchen. Das neue Das größte Strahleninftitut der Erde Von Dr. W. Schweisheimer Licht über Gallspach Das Auto ſurrt durch das wellige Gelände zwi⸗ ſchen Lambach und Grieskirchen. Es wird früh Nacht. Weit im Hintergrund verdämmerten die hiedermeierlichen Konturen des Salzkammergutes. Dunkel umranken ſtille Dörfer unſere Schein⸗ werfer. Auf einmal ein Lichtwald über Höhen und We ge: Gallspach. Aus der laſtenden Nacht hebt ſich leuchtend, unwirklich ſchimmernd, ein hochragendes Feſthaus, der Glasbetonbau des neuen Zeileis⸗ Inſtitutes. Bis tief in die Nacht hinein ein Häm⸗ mern und Schmieden und Glühen und Arbeiten, das Werk zu fördern, der Idee eine Stätte zu bereiten. a Das neue Zeileis⸗Juſtitut Im Frühjahr ſprang der Gedanke auf, einen Auswiag aus den unerträglichen Zuſtänden der Ueberfüllung der Behandlungöräume im alten Gallspacher Schloß zu ſuchen Seit 1. Mai wird praktiſch gearbeitet. 300 Arbeiter täglich 10—12 Stunden. In wenigen Wochen wird der Betrieb eröffnet. Einige Zahlen über den gewaltigen, nach modernſten Geſichtspunkten angelegten Bau. Grund⸗ fläche 2400 Quadratmeter. Umbauter Raum 24 00 Kubikmeter. Höhe bis zum Dachfirſt 22 Meter. Ein großer Warteraum mit 320 Sitzplätzen, doppelt ſo⸗ viel Perſonen können leicht darin ſtehen. Zwei Aus⸗ kleideräume, bequem für je 20 Perſonen. Der mäch⸗ tige Behandlungsvaum 12 zu 12 Meter, 7 Meter hoch, ganz in Lila und Schwarz gehalten. Schwarzes Marmorglas umziet die Wände. Es iſt möglich, 5000 Perſonen am Tag zu behandeln. Im Unzergeſchoß, unterhalb des Behandlungs⸗ raumes, in denſelben Ausmaßen, nur nicht ganz ſo hoch, der Raum für die Apparatur. Die Strahlen⸗ apparate ſtehen nicht im Behandlungsraum, ihre Ausgpirkung würde ſtören und ſchädigen. Nur die auchbare Wirkung wird nach oben geleitet in den Gallspach Behandlungs raum, hier befinden ſich lediglich die Schaltapparate und die zur unmittelbaren Behand⸗ lung nötigen Ausführungsapparate. In Gallspach wurden bisher Hochfrequenzſtröme non 160 000 bis 200 000 Volt Spannung verwendet. Die neuen Apparate, ſorgſam ausgeprobt, haben Spannungen bis zu 600 000 Volt, mit Radiumwir⸗ kung gekoppelt. Viele Nebenräume, Zimmer für Verbärde und kleinere Eingriffe, für die Radiumauflagen, alles nach Geſchlechtern geſonder Bureauräume, Aerzte⸗ wohhnungen, Zimmer und Bäder für Dienſtperſonal umd Heizer. Vier Wohnungen für verheiratete Be⸗ amte, 20 Zimmer für unverheiratete. Im ganzen 114 beheizte Räume. Eine eigene Elektrizitätszentrale erzeugt den Strom für die Heilapparate(4⸗Zylinder⸗Dieſel⸗Mo⸗ tor von 55 PS mit Drehſtromgenerator). Alle Schal⸗ tungen und Regulierungen ſind automatiſch und können ferngeſteuert werden. Eine große Heiz⸗ und Warmwaſſer⸗ Anlage. Eigene Pump ⸗ Anlage für Trink⸗ und Nutzwaſſer. Erſtaunlich die Lüftungsanlage. Vier große Luftturbinen ſaugen Friſchluft an und wärmen ſie vor. In der Stunde werden 15—20 000 Kubikmeter friſche Luft in die Warte⸗, Auskleide- und Behand⸗ lungsräume hineingepreßt. Ebenfoviele Turbinen ſind tätig, um die verbrauchte Luft abzuſaugen. Von außen geſehen, ein ganz modern⸗zweckmäßi⸗ ger, archttektoniſch ſein wirkſamer Großbau. Beton und Ziegelmauerwerk. Eigene Straßen, betoniert, werden rings um den Bau angelegt. Auch im neuen Bau iſt der Behandlungsſatz von 3 Schilling beibehalten. Amerikaner, die dieſer Tage zu Beſuch in Galls⸗ pach waren, betonten, auch in Amerika könne nicht großzügiger und raſcher ein ſolcher Bau entſtehen als hier in dem kleinen oberöſterreichiſchen Dorf. Entwicklung des Ortes Die Gallspacher ſind fleißige Leute. Müſſen es ja wohl auch ſein, wenn ſie den Anforderungen nach⸗ kommen wollen. Noch abends um 10 Uhr bekommt man auf der Gemeindekanzlei Auskunft. Die beiden Bürgermeiſter, Bäckermeiſter Strauß und Kaufmann Herold, berichten von der Entwick⸗ lung des Ortes. In dieſem Jahre iſt bereits die 87. Baubewilligung erteilt worden. 30 Hotels und Penſionen ſind entſtanden, darunter das große, zum Teil bereits eröffnete„Kurhotel“ und der große „Baye riſche Hof“. Es können jetzt bereits 1000 Fremde im Ort übernachten. Dabei betrug die Einwohnerzahl bei der letzten Volkszählung 1923 ungefähr 600. Augen⸗ blicklich ſind am Tag 1200 Kranke in Behandlung. Schon dieſe müſſen zum Teil in den umgebenden Orten untergebracht werden. Morgens um 7 Uhr kommen die Autos und Autobuſſe aus allen Rich⸗ tungen, ſie bringen viele Kranke und holen ſie abends wieder ab. In manchen Wochen waren 2000 Kranke am Tag zur Behandlung da. Wer die Ver⸗ hältniſſe kannte, mußte die Kranken bedauern und ihren Opfermut bewundern, mit dem ſie ſich in dieſe entſetzlich überfüllten Räume begaben. Das iſt ſchon viel beſſer geworden; mit der Eröffnung des neue Behandlungshauſes werden ſich mit einem Ruck würdige und erträgliche Verhältniſſe herſtellen. Zeileis nennt ſeine bisherigen Behandlungsräume fünfmal zu klein. 8 Nur in der kleinen Gemeinde Gallspach betrug die Zahl der Uebernachtungen von Fremden vom November 1924 bis Oktober 1925 rund 22 000. Im Jahre 1925/26 war ſie 38 000; 1926/7 war ſie 49 800; 1927/28 war ſie 59 100; 1928/29 betrug ſie 95 500. Da⸗ zu kommen ungefähr ebenſoviele Uebernachtungen in den benachbarten Gemeinden, ferner die Oeſter⸗ reicher, die jeweils nur über Tag nach Gallspach zur Behandlung kommen. Der Nationalität nach ſind von den Beſuchern am meiſten Reichsdeutſche, dann Oeſterreicher, namentlich Wiener, Tſchechoſlowaken, Südſlawen, Polen und Balten, Skandinavier, Italiener, Un⸗ garn, Schweizer, Belgier, Engländer, weiter Ange⸗ hörige aus allen Ländern Amerikas, Auſtraliens, Aſtens, Afrikas. Eine Schwierigkeit ſind noch die ſchlechten Zu⸗ fahrtsſtraßen. Der Untergrund iſt der großen Be⸗ laſtung durch den Autoverkehr nicht gewachſen. Bau guter Straßen iſt nicht leicht, der Boden iſt zum Teil ſumpfig, ſchon ein Meter unter der Straße kommt Waſſer. Die Gallspacher ſind aber auch hier optimiſtiſch und erhoffen von der Landesregierung in Linz allmählich doch energiſchere Inangriffnahme des Straßenbaues. Das wäre in der Tat ſehr not⸗ wendig. Im übrigen ſcheint die Landesregierung für Gallspach großes und freundliches Intereſſe zu haben. Behandlung und Erfolge Ein Aufenthalt in Gallspach iſt immer wieder ein erſchütterndes Erlebnis. Dieſe Menge von Kranken und Schwerleidenden, die hier Erfolg er⸗ hoffen. Der Lahme führt den Blinden auf der Straße. 5 Und erſchütternd auch das Bild der Behandlung, großartig in ſeiner ſonſt ungekannten Gleichheit. Arm und reich, hoher Rang und niederer Stand, der rheiniſche Großinduſtrielle, der in ſeinem Kompreſ⸗ ſorwagen vorfährt, und die arme Dienſtmagd, die von einer geiſtlichen Schweſter im Rollwagen her⸗ geſchoben wird— alle ſind gleich, helfenswerte Kranke, wenn ſie in den Behandlungs raum treten. Zeileis ſellbſt, den gebändigten Blitz in der Hand, kennt offenſichtlich jeden einzelnen der vielen, die dreimal am Tag bei ihm und ſeinen ärztlichen Hel⸗ fern vorbeipaſſieren, denn jeder einzelne wird in beſonderer Art, den Notwendigkeiten angepaßt, be⸗ handelt. Die Beſtrahlungen ſind kurz, aber von ſtarker Intenſität, manche werden etwas länger ausgedehnt. Die Diagnoſeröhre, die Zeileis zur Erkennung der Krankheit benützt, iſt neu kouſtru⸗ iert: ein grüner Smaragd blinkt in der aktinſum⸗ gas⸗gefüllten Glasröhre. Sie wird auch zur Ab⸗ leitung des Stromes bei der Behandlung ver⸗ wendet. Der kluge Kopf, grau umrahmt, mit den Güte ausſtrahlenden blauen Augen, wird nicht verwirrt durch den Anſturm ſo vieler Kranken. Er will helfen, ob im großen, ob im kleinen. Wir ſprachen ausführlich von ſeinen Zielen und ſeinem Wollen, ganz kurz auch von Angriffen gegen ihn. Man hat N 8 2 * . 8 15 1 . Montag, den 9. Dezember 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 572 Städtiſche Nachrichten Dr. Heimerich Berliner Oberbürgermeiner Kandidat? Ein Berliner Blatt hatte geſtern die Mitteilung gebracht, Dr. Böß denke nicht daran, zurückzu⸗ treten. Wir haben von dieſer Meldung gar nicht erſt Notiz genommen, weil es uns, wie die Dinge liegen, durchaus unweſentlich erſcheint, wie Böß über den Fall, in dem er ſelbſt Partei iſt, denkt. Es gibt im Berliner Rathaus keine Gruppe, gibt in ganz Berlin wohl kaum einen Menſchen, der es für möglich hält, daß Dr. Böß nach allem, was ge⸗ ſchehen iſt, in ſein Amt zurückkehren könnte. In Wahrheit kämpft Dr. Böß nur noch um die Pen⸗ ſionsquote. Alles anderes iſt Taktik. Immerhin gibt dieſe ſozuſagen taktiſche Meldung des Berliner Blattes heute der„B. Z. am Mittag“ Gelegenheit, ſich von neuem den Kopf über die Per⸗ ſon des künftigen Oberbürgermeiſters von Berlin zu zerbrechen. Das Blatt nominiert nämlich den demokratiſchen Reichsminiſter a. D. Koch⸗Weſer und den ſozialdemokratiſchen 5 Oberbürgermeiſter von Mannheim Dr. Heimerich Wir möchten nicht glauben, daß Herr Koch⸗Weſer, der eben erſt in ſeine Anwaltspraxis zurückgekehrt iſt und ſich von neuen eingerichtet hat, große Neigung zeigen wird, dieſe Praxis mit dem Poſten des Ber⸗ liner Oberbürgermeiſters zu vertauſchen. Aber außer Herrn Koch gibt es natürlich noch eine ganze Reihe anderer bürgerlicher Bewerber von Quali⸗ täten. 5 Auch von Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich glauben wir kaum, daß er nach kaum 1½ jähriger Tätigkeit in Mannheim ſchon wieder wechſeln möchte. Immerhin iſt es nicht unintereſſant, daß man in Berlin an ihn als ernſthaften Nachfolger Böß' denkt. Sehr verlockend dürfte freilich die Erbſchaft nicht ſein. Bauliche Inſtandſetzung von Schulen Die bauliche Inſtandſetzung der Schulgebäude konnte in den letzten 15 Jahren nicht in dem notwen⸗ digen Umfange vorgenommen werden. Während der Kriegsjahre waren die erforderlichen Materialien nicht erhältlich, in den Nachkriegsjahren konnten völlig ausreichende Mittel für eine durchgreifende Inſtandſetzung der Schulräume bisher nicht zur Ver⸗ fügung geſtellt werden. Die Erneuerung des An⸗ ſtrichs zahlreicher Klaſſenzimmer, Gänge, Treppen⸗ häuſer und Abortanlagen, ſowie die Inſtandſetzung und Erneuerung von Holz⸗ und Linoleumfußböden iſt ſchon aus hygieniſchen Gründen unaufſchieblich. Beſonders groß ſind die Schäden in den Schul⸗ gebäuden, in denen in den letzten Jahren die den jetzigen Erforderniſſen des Schulbetriebs nicht mehr genügende Gasbeleuchtung durch elektriſche Beleuch⸗ tung erſetzt oder da, wo eine ſolche ſchon vorhanden war, ergänzt werden mußte; die bei dieſen Arbeiten entſtandenen Beſchädigungen im Innern der Ge⸗ bäude wurden zwar notdürftig ausgebeſſert, eine gründliche Inſtandſetzung aber war nicht möglich. Außer den Mittelſchulen, für die ein Betrag von 20 000 RM. vorgeſehen iſt, kommen für die Inſtand⸗ ſetzung hauptſächlch in Betracht: die L 1⸗Schule, K 5⸗ Schule, Neckarſchule, Uhlandſchule, Wohlgelegenſchule, Luiſenſchule, Schul⸗ haus Schwetzingerſtadt, Peſtalozzi⸗ ſchule, Neuoſtheimſchule, Lindenhof ⸗ ſchule, Waldhofſchule, Kirchgartenſchule⸗ Turnhalle, Germaniaſchule, Wilhelm⸗ Wundtſchule und Feudenheimſchule. Wo elektriſche Beleuchtung nicht ſchon vorhanden iſt, wird ſie eingerichtet. In der K 5⸗Schule wird außerdem auch eine Zentralheizung eingebaut. Soweit es der Schulbetrieb zuläßt, ſollen die Arbeiten ſchon fetzt in Angriff genommen werden, um dem Baugewerbe noch während dieſes Winters Arbeit zuzuführen. Der Stadtrat fordert deshalb beim Bürgerausſchuß 400 000 Mk., von denen je die Hälfte aus dem Schul⸗ hausbaufonds und aus bereiten Mitteln zur Ver⸗ fügung geſtellt wird. N Zur Theaterkriſe Von geſchätzter Seite wird uns geſchrieben: Die Ablehnung des vom Stadtrat dem Bürger⸗ ausſchuß vorgelegten Theateretats hat eine eigen⸗ artige Situation geſchaffen. Der Stadtratsbeſchluß über die Forführung des Theaters hatte drei Sätze: 1. Der Theaterbetrieb mit den drei Spielgattun⸗ gen— Schauſpiel, Oper, Operette— wird aufrecht erhalten. 2. Durch Einſparungen iſt dafür Sorge zu tragen, daß bei Erreichung einer Einnahmeſumme von rund 1220 000 RM. der jährliche Betriebszuſchuß von 1 150 000 RM. nicht überſchritten wird. 3. Anordnungen im Sinne von 1 und 2 können nur auf die Dauer von drei Spielzeiten, gerechnet vom September 1930 an, getroffen werden. 8 Wochenlang vorher wurde vom Theaterausſchuß über einen Vorſchlag des Herrn Oberbürgermeiſters, der die verſchiedenen Möglichkeiten der Fortführung des Theaters und der Einſparungen erwog, beraten. Ein kleiner Ausſchuß überprüfte die Vorſchläge und ſchließlich kam obiger Stadtratsbeſchluß an den Bürgerausſchuß. Der erſte Satz des Antrags des Stadtrats fand Gnade vor dem Bürgerausſchuß, da⸗ gegen verfiel der zweite der Ablehnung und damit auch der dritte. Wenn man den Wortlaut des zwei⸗ ten Satzes ſich vor Augen hält, ſo fällt auf, daß der angegebene Zuſchuß in bar von 1 150 000 Marek keine abſolut feſtſtehende Summe iſt, ſondern daß er ſteigt, wenn die Einnahmen die angegebene Summe nicht erreichen. Es wird da⸗ durch die Theaterleitung der Sorge um die Ein⸗ nahmen enthoben, was dem Theater nicht nützlich iſt. Mit der Ablehnung des Antrags in Nummer 2 und 3 verlor auch Punkt 1 nach Anſicht der Juriſten ſeine Gültigkeit. Nach ihm ſollte das Theaber zwar in vollem Umfange weitergeführt werden, aber die erforderlichen Mittel wurden ver⸗ weigert. Die Deulſche Volkspartei hatte zu Punkt 2 den Antrag geſtellt, daß ohne Rückſicht auf die Höhe der Einnahmen der Betriebszuſchuß in bar eine Million Mark und die Sachleiſtungen 500 000 Mark nicht überſteigen dürften. Die Volkspartei iſt alſo durchaus bereit, dem Theater ſeiner Bedeutung als Kulturinſtitut entſprechend einen recht namhaften Betrag zukommen zu laſſen. Aber ſie glaubt, daß man bei gewiſſenhafter Prüfung in der Zeit einer ungeheueren wirtſchaftlichen Not ſchlechterdings nicht mehr verantworten kann. Nun glaubt man ihr Vorwürfe über Hartnäckigkeit und Parteiegois⸗ mus machen zu ſollen. Die Partei hat ſchon ſeit einigen Jahren gefordert, daß man auch am Theater das Wort„ſparen“ aufnehme; ſtatt deſſen aber ſtieg der Zuſchußbedarf von Jahr zu Jahr. Man machte auch nicht den leiſeſten Verſuch zur Sparſamkeit und ſchlug die Warnungen der Volkspartei in den Wind. Angeſichts der kataſtrophalen Entwicklung unſerer Wirtſchaftslage, da vom Fürſorgeamt Mannheim über 7000 Parteien zu unterſtützen ſind und das Heer der Erwerbsloſen durch Stillegung oder Einſchrän⸗ kung hon Betrieben täglich wächſt, da alteingeſeſſene Geſchäfte ſich kaum noch über Waſſer halten können und die Zahl der Konkurſe erſchreckend zunimmt, muß verlangt werden, daß das„aus dem Vollen ſchöpfen“ beim Theater aufhört. Iſt es notwendig, daß z. B. neben 3 Kapellmeiſtern 6 Chorrevetitoren beſchäfttgt werden? Sind neben 2 Oberſpielleitern und 3 Spielleitern(wobei der Intendant, der ab und zu auch die Regie führen ſollte, nicht inbegriffen iſt), neben dem Dramaturgen ein künſtleriſcher Bei⸗ rat mit Aſſiſtentin, ferner ein techniſcher Direktor benötigt? Müſſen heute unbedingt 85 ſtändige Ar⸗ beiter und 14 ſtändige Arbeiterinnen, dazu 8 Aus⸗ hilfsarbeiter und 1 Aushilfsarbeiterin, alſo insge⸗ faͤmt 108 Arbeiter und Arbeiterinnen beſchäftigt werden? Iſt der Apparat heute nicht zu ſehr aufgebläht? Man lieſt, daß in früherer Zeit mit verhältnismäßig weit weniger Perſonal recht gute Vorſtellungen her⸗ ausgebracht wurden und Mannheims Theater einen ſehr guten Ruf in der Theaterwelt hatte. Man ver⸗ pflichtete in jener Zeit junge, vielverſprechende Kräfte mit beſcheidenen Gagen, die hier ihren Auf⸗ ſtieg nahmen und bald der Liebling des Publikums wurden les ſei an dieſer Stelle nur an Ernſt Krauß, Fritz Vogelſtrom und Lilli Hafgren⸗ Waag erinnert). Heute hat man ſich die Vertreter dieſer Fächer teilweiſe für teures Geld aus den Mil⸗ lionenſtädten beſorgt und zahlt Spitzengagen bis zu 36 000 l. In dieſem Zuſammenhang ſei auch ein Wort über das Orcheſter geſagt. Im Spieljahr 191415 waren 229 000 RM in den Etat eingeſetzt, während das Rechnungsergebnis von 1928⸗29 562 635 RM be⸗ trug. Gewiß war die Entlohnung der Orcheſtermit⸗ glieder vor dem Kriege anerkannt ſchlecht, aber auch hier enſteht die Frage, ob ein Betrag, wie der obige ſich heute vertreten läßt. Viel zu änbern iſt ja nicht daran, da der weitaus größte Teil der Mitglieder des Orcheſters unkündbare Verträge hat. Wie freuen uns der glänzenden Leiſtungen des Or⸗ cheſters, die ſeinen Ruf weit über Mannheims Mauern hinaustrugen; doch bei aller Anerkennung der Leiſtungen: Können wir die Mittel in Zukunft aufbringen? Wenn in der Preſſe davon geſprochen wird, daß durch die Unſicherheit, in der ſich das Thea⸗ ter durch die Haltung von Stadtrat und Bürger⸗ ausſchuß befindet, wertvolle Kräfte ihm den Rücken kehrten, ſo iſt das eine Behauptung, die den Tat⸗ ſachen nicht enſpricht. Was bis jetzt an Prominenten unſere Bühne mit Ende der Spielzeit verläßt, wurde nicht durch die Kriſe verſcheucht, ſondern war ſchon vorher gewillt uns zu verlaſſen. 5 Die Vertreter der Sozialdemokratie waren und ſind auch heute noch gewillt, dem Theater 1150 000 Reichsmark oder bei ſinkenden Einnahmen einen noch höheren Barzuſchuß zu gewähren. Wenn ſie glauben, dieſe Zuſchüſſe verantworten zu können, dann ſollen ſie es tun. Finden ſie damit keine Mehrheit, ſo wer⸗ den ſie ſich zu Kompromiſſen bequemen müſſen. Und wenn nun von jener Seite behauptet wird, man habe keine Luſt, die Verantwortung für dieſes bürgerliche Theater den bürgerlichen Parteien abzunehmen, warum ſperrt man ſich gegen die ver⸗ langte Kürzung des Zuſchuſſes? Ausgerechnet ke Sozialdemokratie, die ſonſt bei Belangen, die das Bürgertum angehen, lange nicht ſo gebefreudig iſt, ſtellt ſich jetzt ſchützend vor dieſes ſog.„bürgerliche“ Theater. Zum Schluſſe noch ein Wort über die„Zenſur“, gegen die ſich unſeres Erachtens mit Recht die Künſt⸗ lerſchaft wehrt. Aber es ſei doch die Frage auf⸗ geworfen: Iſt das Theater mit ſeiner Leitung ſo ganz ſchuldlos an der Entwicklung, die zur heutigen Kriſts geführt hat? Gewiß, in einer politiſch be⸗ wegten Zeit wie der heutigen iſt das Theater ge⸗ nötigt, Stücke mit politiſchem Inhalt zu ſpielen, wenn es Zeittheater ſein will. Iſt aber der Vor⸗ wurf ſo ganz unberechtigt, daß unſere Bühne im Streit der Meinungen allzuſehr . nach einer Seite hinneigt? Nach unſerer Auffaſſung könnte dem Geſchmack und der Anſchauung eines großen Teiles des theater⸗ freudigen Publikums mehr Rechnung getragen wer⸗ den, ohne daß das Theater von ſeiner Bedeutung als Kulturinſtitut verliert. Sache des Theaterlei⸗ ters müßte es ſein, die Stücke ſo auszuwählen, daß durch ſie die gute Sitte und das religiöſe Empfinden nicht verletzt werden. Den Gewinn aus einer ſolchen mit Takt vorgenommenen Auswahl hätte wohl in erſter Linie das Theater ſelbſt. * Angefahren. Der Führer eines Perſonenkraft⸗ wagens, der die Vorſchrift nicht beachtete, daß an haltenden Straßenbahnwagen nicht vorbeigefahren werden darf, fuhr geſtern abend an der Halteſtelle am Marktplatz an einem Wagen der Linie 16 vor⸗ bei. Hierbei wurde ein 76 Jahre alter Schreiner, der in den Anhänger der Straßenbahn einſteigen wollte, angefahren. Er fiel zu Boden und ver⸗ letzte ſich im Geſicht. Ausbau des Flugplatzes Erweiterung des Betriebs⸗ und Verwaltungs⸗ Gebäudes Der Ausbau der Gebäulichkeiten auf dem Flug⸗ platz Mannheim in einem Mindeſtmaß hat ſich als unbedingt notwendig erwieſen. Auf den urſprüng⸗ lichen Plan der Errichtung eines bei faſt allen ande⸗ ren Flughäfen erſter Ordnung ſchon vorhandenen größeren Betriebs⸗ und Verwaltungsgebäudes mit Reſtaurant iſt mit Rückſicht auf die notwendige äußerſte Sparſamkeit verzichtet worden. Das be⸗ ſtehende kleine Gebäude im Ausmaß von ca. 8 8m konnte bisher nur die Verwaltung, Abfertigung und Polizei aufnehmen. Bei dem geplanten Ausbau werden die Räumlichkeiten für Verwaltung, Abfer⸗. tigung und Publikum, die bisher ſehr primitiv wa, ren, etwas vergrößert. Vor allem iſt es jedoch dringend erforderlich, für das Perſonal und das reiſende Publikum Abortanlagen zu ſchaffen. Fer⸗ ner muß auf Verlangen der für die Flugwetter⸗ warte zuſtändigen Reichsſtelle eine Verlegung der Flugwetterwarte aus ihrem bisherigen primitiven Unterkommen in einer Wellblechbaracke nach einem feſten Gebäude ſtattfinden. Andernfalls würde dem Flughafen Mannheim die Flugwetter⸗ warte genommen und Mannheim damit zu einem Flughafen zweiter Ordnung herabgedrückt werden. Die Koſten der Erweiterung ſind einſchließlich Ein⸗ richtung auf 60 000/ veranſchlagt. Da die Er⸗ ſtellung eines Flughafengebäudes bei der Aufnahme der Inlandsanleihe 1927 von 10 Millionen/ ſchon berückſichtigt war, ſtehen die Mittel aus jener An⸗ leihe zur Verfügung. Eine entſprechende Vorlage liegt dem Bürgerausſchuß für ſeine Sitzung am Freitag vor. Der Sarraſant-Haupitrans vort rollt an! Im Lauf des Montags und Dienstags trifft, ſo wird uns mitgeteilt, der rieſige Autopark des Zirkus irraſani, von Wiesbaden kommend, in Mami t ein. Die ſtark in die Erſcheinung tretenden grün⸗weißen Wagen werden zu allen Tages⸗ und Nachtſtunden durch Mannheims Straßen laufen, ſo den Paſſanten eine leiſe Vorahnung von der Größe des Unternehmens gebend. Nicht alles iſt auf dem Meßplatz unterzubringen. Ein großer Teil der Autos wird auf benachbarten Flächen Auf⸗ ſtellung finden. ö In ganz beſonderem Maße wird man aber die Ankunft der Tiere erwarten, die im Sonderzug ankommen und im Neckarbahnhof ausgeladen werden. Beſonders die Jugend wird es ſich nicht nehmen laſſen, bei dieſem „hiſtoriſchen“ Augenblick zugegen zu ſein. Mit der Bahn kommt der rieſige, aus über 200 Pferden be⸗ ſtehende Marſtall, kommen die 22 indiſchen Elefanten, die 20 Kamele und Dromedare, die argentiniſchen Waſſerbüffel uw. Die umfangreichen Vorarbeiten zum Winterban bedingen für das Unternehmen eine l4tägige Pauſe, ſo daß erſt am erſten Weihnachtsfeiertag die Premiere ſtattfinden kann. In der Zwiſchenzeit können die Artiſten und die verſchiedenen Völker⸗ ſcharen, die durchweg ſchon jahrelang ohne Unter⸗ brechung im Unternehmen tätig find, endlich einmal Ferien machen und zum größten Teil die Heimat aufſuchen. Am 23. iſt dann wieder alles zur Stelle und am 1. Weihnachtsfeiertag werden ſich die Pfor⸗ ten des Zauberbaus zum erſten Male öffnen. Wie wir aus zuverläſſiger Quelle erfahren, wird nach Beendigung des Mannheimer Gaſtſpiels der geſamte Zirkus nach Berlin überſiedeln, um auch dort den Winterbau zu errichten. Dem großen Ent⸗ gegenkommen des Innenminiſteriums, der Polizei⸗ und Stadtverwaltung, ſchließlich aber auch den Be⸗ mühungen der Preſſe, öſt es zu verdanken, daß das gewaltige Unternehmen ſeine Zelte zunächſt in Mannheim aufſchlagen und erſt dann die„Schönſte Schau zweier Welten“ nach Berlin bringen wird. X * * Geflügeldiebſtähle. In einer der letzten Nächte wurden aus einem Lagerplatz auf dem Waldhof 18 verſchtedenfarbige Hühner und ein Hahn und aus einem Anweſen im Langeröttergebiet 6 weiße und 2 ſchwarze Hühner entwendet. 7 ydyddddddddddGſfßſß0ã 6 vydſſͤͤã ͤã ddddvTTbTbTTbTbTbTbTbTWTbTbTbTdbkTdTdTGçꝙõbGd/ꝰõE a dk!!! ̃ ̃ ß n Zeileis nahegelegt, die aus Unkenntnis oder in un⸗ richtiger Färbung entſtandenen Berichte zu wider⸗ legen. Aber er denkt nicht daran.„Was macht das“, ſo ſagt er,„wenn ein Menſch irgendwo Falſches über mich veröffentlicht? Tauſende Men⸗ ſchen, denen ich helfen konnte, ſtellen das wieder richtig.“ Wer ſich dem Gedanken hingibt, daß die Galls⸗ pach⸗„Mode“ eines Tages verfliegen wird, der wird eine Enttäuſchung erleben. Daß Kranke oder Ge⸗ ſunde nur aus Neugier oder Senſationsluſt nach Gallspach gehen, das wird vergehen. Aber Galls⸗ pach hat eine gewaltige„Reklame“— nicht von Zei⸗ leis und feinen Herren ausgehend, ſie haben mie ein Wort Reklame gemacht oder veranlaßt— nicht von den Berichten in den Zeitungen, die in Wirk⸗ lichkeit nie etwas ſtützen kön aten, was nichts iſt— ſondern von den Kranken, die dort Heilung fanden. Kein Kranker, der wieder geſund wurde, läßt ſich nämlich nachträglich einreden, er ſei nicht krank ge⸗ weſen— und ſeine Umgebung auch nicht. Niemand in Gallspach hat die Anſicht, alle Krank⸗ heiten könnten dort geheilt werden. Auch dort ge⸗ ſchehen keine Wunder. Aber das iſt Tatſache, daß viele Schwerkranke, die lange Zeit vergeblich mit anderen Methoden behandelt wurden, durch die von Zeileis gefundene phyſikaliſche Behandlungsart ge⸗ heilt oder gebeſſert wurden. Nicht alle finden in Gallspach den Erfolg, nach dem ſte ſich ſehnen. Aber ein großer Teil findet ihn, und damit iſt etwas ge⸗ ſchehen, was verkündenswert iſt. In der Welt herrſcht viel Leid. Wer es fertig bringt, einen Teil davon zu lindern, der verdient Hilfe, O 212. Orgelkonzert in der Chriſtuskirche. Wir hatten ſchon wiederholt Gelegenheit ergriffen, auf die großen Verdienſte hinzuweiſen, die ſich unſer ein⸗ heimiſcher Orgelmeiſter Kirchenmuſtkdirektor Arno Landmann durch ſeine unabläſſige Pflege Reger⸗ ſchen Orgelſchaffens um die Muſik dieſes Meiſters erwirbt. Wenn auch Reger, dank dem mutigen Ein⸗ treten Straubes, zuerſt durch ſeine Orgelwerke be⸗ kannt geworden iſt, ſo birgt doch ſein Schaffen noch viel zu viele Werke, denen die meiſten Orgelkünſtler Art“ aus dem Wege gehen. Teils gilt Reger immer noch als immens ſchwer, teils ſtehen nicht die nötigen großen Inſtrumente zur Verfügung, häufig iſt es auch eine gewiſſe Bequemlichkeit, die dazu beiträgt, daß viele Schätze nicht gehoben werden. Gerade Landmann iſt als Schüler Straubes und Regers be⸗ ſonders berufen, ſeine Hinterlaſſenſchaft zu betreuen und durch unermüdliche Vorführung das Verſtänd⸗ nis für noch wenig bekannte Werke anzubahnen. So brachte Landmann im letzten, ausſchließlich Reger gewidmeten Orgelkonzert eine impoſante Introduk⸗ tton und Paſſacaglia zur Erſtaufführung, die von Regers ſtupender Beherrſchung aller kontrapunktt⸗ ſchen Kunſtmittel Zeuanis ablegt. Mit Recht hat Ernſt Bücken in ſeinem geiſtvollen Buch„Führer und Probleme der neuen Muſik“ darauf hingewie⸗ ſen, daß Reger durch ſein intenſives Bachſtudium nicht nür einzelne Stilmomente, ſondern den Geiſt und Stil ganzer Epochen übernahm. Bachſchen Geiſt atmen vor allem die Choralvorſpiele. Eine freiere Geſtaltung weiſt die große Sonate op. 60 auf, die mit einer leidenſchaftlichen Improviſation einſetzt und mit einer kunſtvoll gebauten Fuge ihren krö⸗ nenden Abſchluß findet. Landmanns Virtuspſität trat in der ſpielenden Ueberwindung der ungeheuren Schwierigkeiten, ſowie in der farbenreichen Schattie⸗ rung und geſchmackvollen Regiſtrierung zu Tage. c. O Schlusnus⸗Liederabend bei der J. G. Farben⸗ induſtrie. Nach dem Kölner Kammerorche⸗ ſter hat der allzeit mobile Bildungsausſchuß der J. G. Farbeninduſtrie einen andern lieben Bekann⸗ ten rheiniſcher Herkunft berufen: Heinrich Schlus⸗ nus. Die volle Beſetzung des großen Vereins⸗ hausſaales erwies die Zugkraft von„Nam' und des berühmten Baritoniſten der Berliner Staatsoper. Unter ſeiner„Art“ gewiß nicht nur die muſikaliſche, ſondern auch die gewinnende menſch⸗ liche Perſönlichkeit mit einbezogen.. So herzliche Töne ſchlug er gleich in den erſten Schubertliedern an, daß man die nicht geringen Hemmungen der höheren und tiefen Stimmlage überhörte. Das Programm war mit feinem Geſchmack gewählt, und zog immer mehr in ſeinen Bann. Keine Reißer, — nur Lieder und Arien, in denen der Künſtler ſingen, ſchlicht und innig ſingen konnte, mit aller Wärme ſeines ſammtweichen und doch heldiſchen Organs. Die Vortragsfolge im erſten Teil gleich⸗ ſam wie dreiteilige Liedform angelegt: je drei Schubert⸗ und Strauß⸗Lieder umſchloſſen zwei Balladen Karl Loewes. Die Sänge des Wiener Meiſters, franziskaniſch geſagt, eine Huldigung an den„Bruder Mond“(Der Wanderer an den Mond), an die„Schweſter Sonne“(Am See) und den„Un⸗ endlichen“, fanden ihre Fortſetzung(und Sinn⸗ gebung?) in Loewes„Heiligem Franciscus“ und „Odins Meeresritt“. Das Strauß⸗Trio vollendete die Wanderung durch deutſche Naturromantik: „Schlechtes Wetter“,„Der Sonn' entgegen“ und die „Freundliche Viſion“ von der Wieſe voll Margeriten und dem weißen Hauſe. Der zweite Teil brachte Arien von Marſchner: den Liebesfluch Hans Heilings, wo der Opernſänger glänzte, endlich zwei Mozart ⸗Arten. In den letztgenannten trat die Ermüdung beſonders zutag. Kein Wunder, wenn Schlusnus mit ſeinem reichen Stimmgut ſolche Ver⸗ ſchwendung treibt wie am Samstag, wo er nicht weniger als ſieben Zugaben ſchenkte, dem nimmer⸗ ſatten Beifall der Hörer nachgebend. Es waren darunter wieder„Sträuße“ und ein Arioſo von Händel, wobei der gewandte Flügeladjutant Franz Rupp das Steinmeyerſche Orgelwerk prächtig meiſterte. X. „Roſen aus Florida“ in den Mannheimer„Liederkranz“ gewunden vom Heidelberger Stadttheater Die rührige Leitung des„Liederkranzes“ hatte in den Rahmen ihrer Veranſtaltungen ein Gaſtſpiel des ſtädtiſchen Theaters Heidelberg auf⸗ genommen, das uns mit einer ſeltſamen Operetten⸗ Novität bekannt machte. Leo Fall, der mit ſeiner „Dollarprinzeſſin“, mit dem„Fidelen Bauer“ und der„Roſe von Stambul“ Werke geſchaffen hat, bie ſeinerzeit zu den größten Publikumserfolgen zähl⸗ ten, hatte es ſich ſchwerlich träumen laſſen, daß kurze Zeit nach ſeinem Tode manche ſeiner Kompoſitſonen einer„zeitgemäßen“ Ueberarbeitung bedürfe. Erich Wolfgang Korngold blieb es vorbehalten, einen Streifzug durch Falls nachgelaſſene Schöpfungen zu unternehmen und die duftige Inſtrumentatlon Falls mit reichlich viel Blech und Schlagwerk zu verſehen. So entſtand ein Werk, das rein muſikaliſch betrach⸗ tet, keinen reinen Genuß im Zuhörer aufkommen läßt, weil man nirgends weiß, wo Falls Eigentum aufhört und Korngolds Arbeit anfängt. Es gibt eine brauchbare Operette mit flott dahinfließender Muſik, von der kein einziger Einfall ſo beſticht, daß er im Ohre hängen bleibt. An Goliath Armſtrong, von Fritz Frank recht weltmänniſch bdargeſtellt, findet Dorrit Farring, eine zielbewußte junge Dame ſo viel Gefallen, daß ſte mit ihm gern im Hafen der Ehe landen möchte. Armſtrong hat aber zum Heiraten keine Zeit und als ſie ihn in verfängliche Situationen zu bringen trachtet, um raſcher ihr Ziel zu erreichen, beauftragt er einen findigen Sekretär, ihre Pläne zu dupch⸗ kreuzen. Der fixe junge Mann arbeitet ſo prompt, daß mit Hilfe der repräſentablen Hoheit Irina Naryſchkin die Gäſte eine peinliche Ueberraſchung erleben. Armſtrong verliert aber ſein Herz an Irina, ſein Sekretär fühlt ſich zu Dorrit hingezogen und ſo gibt es beim glücklichen Ende zwei ebenso glückliche Paare. Die Handlung wurde von den Librettiſten Dr. Willner und Heinz Reichert mit wenig Witz und viel Behagen durch drei lange Akte bhreitgewalzt. Geſpielt wurde recht flott und gedenken wir der Hauptdarſteller, ſo genügt es, wenn wir den Arm⸗ ſtrong des Herrn Frank, den Sekretär des Herrn Heinz Bopp, den recht redſeligen Fürſten Niko⸗ phor Uruſoff des Herrn Sumalvico, ſowie die energiſche Dorrit des Frl. Gretl Kraus und die hoheitsvolle Jrina von Maud Heſter aus dem perſonenreichen Theaterzettel hervorheben. Fur Regie und Tanzleitung zeichnete Hans Imhof verantwortlich, für die effektvollen Bühnenbilder Julius Schmitz⸗Bous, am Dirigentenpult wal⸗ tete mit viel Eifer und reichlichem Gebrauch der linken Hand Siegbert Mees. Nach der Aufführung fand ein Ball ſtatt. 9 — 4. Seite. Nr. 572 Neue Mannheimer Zeitung(Abeud⸗Ausgabe) Montag, den 9. Dezember 1929 Für das kranke Kind Von der Arbeitsgemeinſchaft für Kin⸗ dererholung Mannheim E. V. geht uns fol⸗ gender Aufruf mit der Bitte um Veröffentlichung zu: Unter den vielen Hilferufen in der heutigen Not⸗ zeit darf der Ruf zur Hilfe für arme kranke Kinder auf beſonderes Verſtändnis in allen Kreiſen der Be⸗ völkerung rechnen. Es ſind vom Schularzt ſo viele Kinder als erholungsbedürftig bezeichnet, daß die von der Stadt gewährten Mittel nicht ausreichen, um ihnen Hilfe zu ſchaffen. Deshalb muß die um⸗ faſſende zentrale Organiſatton, die Arbeitsgemeinſchaft für Kindererholung in Mannheim, die Mithilfe der Allgemeinheit aufrufen. Die Genehmigung zu einer Haus⸗ und Stra⸗ ßenſammlung iſt für Sonntag, 15. Dezember erteilt. An die Jugendlichen, die für die Not ihrer ſchwächlichen, kränklichen und erholungsbedürftigen Mitſchüler und Schülerinnen ein warmes Herz haben, richten wir die Bitte um Mithilfe bei der Sammlung, beſonders aber an die, die ſchon durch die Mittel der Arbeitsgemeinſchaft an Erholungs⸗ und Ferienkuren teilgenommen haben. Die Eltern bitten wir, den Kindern die Erlaub⸗ nis zu dieſer wirklich notwendigen Sammlung zu geben. Die Bevölkerung aber bitten wir um gute Aufnahme der Helfer und Helferinnen. Es muß der Grundſatz gelten: Das Letzte für die armen Kinder unſeres Volkes. Alle Sammler und Sammlerinnen der Innen-, Schwetzinger⸗ und Neckarſtadt kommen am morgigen Dienstag, nachmittags 5 Uhr, zu einem ein⸗ leitenden Vortrag in den großen Saal des alten Rathauſes F 1, 5. * * Im Verlauf eines Streites ſchlug geſtern nach⸗ mittag in einem Hauſe in der Uhlandſtraße ein 23 Jahre alter Dreher an einer Abſchlußtüre zu der Wohnung ſeines Onkels zwei Glasſcheiben mit der Hand ein, wobei er ſich am rechten Arm er⸗ heblich verletzte. Der junge Mann mußte in das Krankenhaus überführt werden. * Ein Kellerbrand entſtand Sonntag abend ver⸗ mutlich durch unachtſames Wegwerfen eines noch glimmenden Zigarrenſtummels im Hauſe D 2, 14. Das Feuer wurde durch die um.50 alarmierte Be⸗ rufsfeuerwehr gelöſcht. * Seinen 85. Geburtstag feiert am morgigen Dienstag Herr Auguſt Hunzinger, I 1, ta, in körperlicher und geiſtiger Friſche. Voranſtaltungen * Die Haubſchrift als Spiegel bes Charakters und der Geſundheit. Ueber dieſes Thema hält am morgigen Diens⸗ tag abend der bekannte Mannheimer Pſychologe R. Butt⸗ us auf Veranlaſſung des Vereins für Geſundsheitspflege einen Lichtbildervortrag.(Weiteres Anzeige.) Film⸗Runoſchau Morgenverauſtaltung im Univerſum Der Beſchauer eines Kulturfilms hat meiſtens keine Ahnung mit welchen Mühen und Gefahren oft ein ſolcher Fum aufgenommen wird. Der mit feinem Humor er⸗ läuterte Film:„Die Wunder des Films“ iſt demge unbekanten und ſtets unſichtbaren Kameramann gewidmet. Wie ſchwierig es iſt, techniſch und künſtleriſch einwandfreie Bilder zu ſchaffen, wird erſt durch die Erläuterungen klar. Zeitlupe und Zeitraffer werden recht eingehend und leichtverſtändtlich geſchildert. Wieviele Kleinarbeit iſt für die Zeichen⸗ und Trickfilme notwendig! Proben des ab⸗ ſtrakten Films, des wirklichen Lichtbildes gleiten vorüber. Zum Schluß ſieht man Farbenaufnahmen die im Vergleich mit den in ſchwarz⸗weiß gezeigten Ausnahmen gleicher Art erſt erkennen laſſen, welche Zukunft der Farbenfilm hat, wenn es gelingt ihn noch weiter zu vervollkommnen, wozu die Ausſichten günſtig ſind. Seltſamerweiſe iſt der Beſuch dieſes intereſſanten und lehrreichen Vortragsfilmes ſehr ſchwach geweſen. Jeder Kinofreund ſollte ſich dieſen Film, der am nächſten Sonntag wiederholt wird, anſehen, dann wird er erſt die Wunder des Films ermeſſen können. Kommunale Chronik Aus Stadtrat und Kreisrat Heidelberg Der Heidelberger Stadtrat hat in ſeiner letzten Sitzung u. a. folgende Beſchlüſſe gefaßt: Der neue Stellenplan ſoll ber vorgeſehenen Ver⸗ waltungsreform und Stellenbeſetzung zugrunde ge⸗ legt werden. Der Härte ausgleich ſoll möglichſt noch vor Weihnachten dem Bürgerausſchuß vorgelegt werden. An Stelle des kommuniſtiſchen Stadtrats Hermann Böning, der in den Landtag gewählt wurde, tritt Stadtverordneter Franz Böning in den Stadtrat ein. Zur Beratung ſtanden Vorſchläge zur Verbeſſerung der finanziellen Er⸗ gebnuiſſe der ſtädtiſchen Werke. Als Weih⸗ nachtsgabe für die Erwerbsloſen wird ein Betrag aus der Stadtkaſſe zur Verfügung geſtellt. In Anbetracht der Finanzlage wird die Verbrei⸗ terung der Rohrbacherſtraße um zwei Jahre hinausgeſchoben. Im Kreis rat wurde beſchloſſen, die Verbreite⸗ rung und Höherlegung der Straße vom Stiftsweg bis zur Stiftsmühle auf das Frühjahr zu verſchieben. Genehmigt wurde die Erneuerung der Schlangen⸗ grundbrücke auf Gemarkung Wiesloch und der Ver⸗ trag für den Verkauf des Krankenhauſes Rohrbach an die Landesverſicherungsanſtalt Baden. In den Kreislandwirtſchaftsſchulen Eppingen und Wiesloch müſſen weitere Lehrkräfte ein⸗ geſtellt werden, die dazu erforderlichen Mittel wur⸗ den bewilligt. Kr. Kleine Mitteilungen In St. Georgen wurde vom Bürgeraus⸗ ſchuß der Voranſchlag 1929 mit großer Ver⸗ ſpätung verabſchiedet und einſtimmig angenommen. Er ſchließt ab in Einnahmen und Ausgaben mit 1122 248 RM. Die Anlehensſchulden der Gemeinde betrugen am Schluß des Rechnungsjahres 1488 548 RM. mit einem Zinfendienſt von 119 000 RM. ohne Dilgungsquote. Das Vermögen der Gemeinde be⸗ trägt 3 360 000 RM. Der durch Gemeindeſteuern aufzubringende ungedeckte Aufwand beläuft ſich auf 94 108 RM. Es entfallen an Umlage auf das Lie⸗ genſchaftsvermögen 0,70 RM., auf das Betriebs⸗ vermögen 0,28 RM. und auf den Gewerbeertrag.24 RM. Eine Veränderung gegenüber dem Vorjahre üſt nicht eingetreten; doch dürfte im nächſten Jahre eine Erhöhung kaum zu umgehen ſein. Der Ge⸗ meinderat hat beſchloſſen, die alten Spargut⸗ aben mit 17 v. H. aufzuwerten. Der Neubau ſoll auf dem ſtadteigenen Grundſtück Ecke Mittel⸗ und Pflügersgrundſtraße errichtet wer⸗ den, auf dem heute das kleine Volksbad ſteht. Das Grundſtück hat eine Größe von 861 qm und wird unter Berückſichtigung guter Lichtverhältniſſe weit⸗ gehendſt überbaut. Höhe und Stockwerkszahl des Hauſes ſind bedingt durch die benachbarte Bernhard⸗ Kahn⸗Leſehalle, der ſich der Neubau architektoniſch angliedern ſoll. Demnach ſind vorgeſehen ein Unter⸗ geſchoß, ein Erdgeſchoß, ein Obergeſchoß und aus⸗ gebautes Dachgeſchoß. In dem Neubau ſollen ein Volksbad als Erſatz für das alte Bad, eine Zweigſtelle des Fürſorgeamts und eine Mütterberatungsſtelle untergebracht wer⸗ den. Im Dachgeſchoß iſt außerdem eine Wohnung für den Hausmeiſter bezw. Bademeiſter vorgeſehen: Zum Neubau des Volksbades wird bemerkt: Zwei wichtige Volksbadeanſtalten der Stadt entfprechen ſeit langer Zeit ſowohl ihrer Größe, als auch ihrer Einrichtung nach nicht mehr den einfachſten Bedürfniſſen, die man au ſie ſtellen muß: das Volksbad der Neckarſtadt und das der Schwetzingerſtadt. Dieſem Mißſtand kann leider mangels verfügbarer Mittel nicht in einem Zug ab⸗ geholfen werden, vielmehr kann zunächſt nur das Volksbad Neckarſtadt, Ecke Mittel⸗ und Pflügers⸗ grundſtraße, erneuert werden. Das jetzige Volks⸗ bad Neckarſtadt enthält nur 20 Bäder, davon in der Männerabteilung 17 Brauſen ohne Wannen, in der mauenabteilung 2 Brauſen und 1 Wanne. An den Samstagnachmittagen und Sonntagen, d. h. in der Zeit der ſtärkſten Inanſpruchnahme, entfällt die Badegelegenheit für Frauen, damit die 3 Bäder der Frauenabteilung von den Männern mitbenutzt wer⸗ den können. Ungenügend ſind auch die Warteräume, ſo daß bei ſtarkem Andrang ein Anſtehen auf der Straße nicht vermieden werden kann. In dem geplanten neuen Volksbad ſind 40 Bä⸗ der(28 Brauſen und 12 Wannen) und entſprechend größere Warteräume vorgeſehen. Es erhält eigenen Zugang von der Mittelſtraße aus, der zu den Warte⸗ rüumen für Männer und Frauen führt. Das Bad erhält künſtliche Lüftung. Im Erdgeſchoß, im 1. Obergeſchoß und teilweiſe im Dachgeſchoß ſind Büros für das ſtädtiſche Fürſorgeamt zur Ent⸗ laſtung der in R 5 vorgeſehen. Die Ueberlaſtung der Büros in R 5 iſt ſchon ſeit langer Zeit ſo un⸗ erträglich geworden, daß das Hochbauamt ſchon vor mehreren Jahren den Auftrag erhielt, einen Ent⸗ wurf aufzuſtellen, die noch beſtehende Baulücke in R 5 auszubauen. Es empfahl ſich aber nicht, dieſes Projekt wieder aufzugreifen, einmal weil es gegen⸗ über den Koſten für den geplanten Bürobau in der Neckarſtadt einen höheren Bauaufwand erfordert Volksbad Neckarſtadt hätte, und ferner, weil es zweckmäßig ſchien, einen Teil der Fürſorgetätigkeit von R 5 abzuzweigen und in einen der dichteſt bevölkerten Stadtteile zu verlegen. Dazu kommt noch, daß der Andrang Hilfsbebürftiger in R 5 an manchen Tagen beängſtigende Formen annimmt, und daß ſchon aus dieſem Grunde eine räumliche Dezentraliſation nicht nur im Intereſſe der Behörde liegt, ſondern vor allem auch im Intereſſe der Hilfe⸗ ſuchenden, die ſich bis jetzt auf den ſchmalen Gängen vor den Amtsräumen in R 5, weil beſondere Warte⸗ räume nicht vorhanden ſind, zuſammendrängen. Bei Beſchaffung von Zweigſtellen, wie ſie übrigens in anderen Großſtädten ſchon längſt beſtehen und ſich durchaus bewährt haben, iſt aber mit einer raſcheren Abfertigung des Publikums zu rechnen, ſo daß da⸗ mit die bisherige Zuſammenballung großer Men⸗ ſchenmaſſen in dem einzigen Amtsgebände beſeitigt ſein wird. Wenn ferner im Zentrum der Neckar⸗ ſtadt ſchon ein öffentliches Gebäude errichtet wird, ſo iſt die gleichzeitige Berückſichtigung der unabweis⸗ baren Bedürfniſſe des Fürſorgeamts durchaus zweck⸗ mäßig. Im Ganzen ſind für das Fürſorgeamt 370 qm Bürofläche vorgeſehen. Die Gänge und Vorplätze ſind reichlich bemeſſen, weil ſie als Warte⸗ räume für das Publikum dienen müſſen. Der Ein⸗ gang wurde an der Pflügersgrundſtraße angenom⸗ men, damit der Verkehr des Fürſorgeamts von der belebten Mittelſtraße ferngehalten wird. Die Mütterberatungsſtelle in der benachbarten Neckarſchule iſt dort nur notdürftig und vollkommen unzulänglich untergebracht, auch ſtört ſie den Schul⸗ betrieb. Die Beratungsſtelle im Schulhaus ſoll da⸗ her aufgegeben und in den Neubau verlegt werden. Hier iſt im 1. Obergeſchoß mit eigenem Eingang von der Mittelſtraße her ein Warteraum, Still⸗ und Wiegezimmer, ſowie ein Arztzimmer vorgeſehen. Die äußere Geſtaltung des Hauſes iſt ſehr ſchlicht und gleicht ſich der benachbarten Bernhard⸗Kahn⸗ Leſehalle an. Die Straßenſeite iſt verputzt, die Hof⸗ ſeite in Maſchinenſteinen gemauert. Die Eingänge erhalten Werkſteinumrahmungen, der Sockel Vor⸗ ſatzbeton. Vorgeſehen iſt Niederdruckdampfheizung und elektriſche Beleuchtung in allen Räumen. Von dem Geſamtbetrag von 513 000/ entfallen auf Mo⸗ biliar 25 500, auf Straßenkoſten ſowie Hof⸗ und Gehwegherſtellung 14800 J, auf Abbruch des be⸗ ſtehenden Badgebäudes 3000„ und auf Einrichtung Neuſchnee am Feloͤberg Zum ſiebenten Mal war es in dieſem Herbſt und Vorwinter, daß auf den Hochlagen des Schwarz⸗ waldes der Winter ſeine Karte als Neuſchnee abgab. Bei ſeinen bisherigen Vorgängern hatte der Neu⸗ ſchnee aber immer wieder der folgenden Erwärmung weichen müſſen. Am zweiten Dezemberwochenende kam es mit vorübergehendem Barometerfall bei böigen Winden zu Niederſchlägen, die anfänglich als Regen, dann aber mit langſam ſinkender Temperatur als Schnee fielen. Der richtige Schneefall ſetzte am Samstag um die Mittagszeit ein, erſt noch erheblich naß und nach dem Fallen mit der Näſſe und der Wärme des Bodens in ungleichem Kampf, ſo daß das friſche Weiß nicht ſogleich Fuß faſſen konnte. Die Neuſchneefälle dauerten dann ununterbrochen bis gegen Mitternacht auf Sonntag, alſo rund zwölf Stunden, an. In dieſer Zeit kam es in den Hoch⸗ lagen des Feldberggebietes in den Gebieten über 1100 Meter zur Bildung einer neuen geſchloſſenen Schneedecke, deren Mächtigkeit ſich auf etwa 15 Ztm. ſtellte. Da die Schneefälle mit ſehr raſchem Barometeranſtieg keinen Beſtand hatten, trat eine Erhöhung der Schneedecke nicht mehr ein. Die Schneefälle ſelbſt dehnten ſich, ohne aber zur Bildung einer Decke au führen, bis auf 1000 Meter herunter aus, alſo bis auf die Station Bärental etwa. Die Temperaturen wären am Samstag nachmit⸗ tag gegen abend auf minus 1 Grad gefallen, ſie blie⸗ ben aber da ziemlich lange ſtehen und kamen erſt im Lauf der Nacht auf Sonntag auf 2 bis 2,5 Grad, wo⸗ bei aber bei gelockertem Nebel bei ſüdweſtlichen Win⸗ den teilweiſe Aufhellungen und prachtvolle Beleuch⸗ tungen auftraten. Die Schneedecke läßt ſich für vor⸗ ſichtige Skifahrten einigermaßen benützen, doch iſt von Zuſchneien der Löcher, Gräben, Steine im Sinn eines Skilaufes noch nicht die Rede. Die Landſchaft iſt prachtvoll winterlich und bietet in ihrer Friſche bverſammlung des S eines behelfsmäßigen Bades in der Humboldtſchule während der Stillegung des Badebetriebes an der bisherigen Stelle 7000 ,. Der Stadtrat beantragt, zur Deckung des Aufwandes 402 000/ aus bereiten Mitteln und 111000 4 aus Anlehensmitteln zu ver⸗ wenden. Kirchlicher Freudentag in Neckarau Grund ſleinlegung des evangeliſchen Gemeindehauſes Ein adventliches Feiern! Bewegtes, frohes Er⸗ warten bei all den vielen, die geſtern um die Mit⸗ tagsſtunde ſich in der Rheingoldſtraße in Neckarau eingefunden hatten. Häuſer zeigten Flaggenſchmuck. Der Platz, der zum Schau⸗ und Feſtplatz geworden, war mit Fahnen und Girlanden geziert. Rings her⸗ um, aus vielen Fenſtern die Blicke jener, die das warme Stüblein nicht verlaſſen wollten. Photogra⸗ phen kurbelten, auf erhöhtem Poſten, im übrigen mit allen Gäſten getroſt der Dinge harrend, die da kom⸗ men ſollten. Und ſie kamen, eindrucksvoll und feier⸗ lich, das Ganze erhebend zum Ereignis! Dies Ganze galt der Grundſteinlegung für ein neues evangel. Gemeindehaus. Die Feier eröffnete der Stadtpoſaunenchor mit dem Niederländiſchen Dankgebet. Andachtsvolles Schweigen, Bewegung und Ergriffenheit bei vielen war die Folge. Es kann nicht anders ſein. Das deutſche Leid hat tiefe Furchen gezogen. Es folgte die Feſtrede von Stadtpfarrer Fehn. Ein vorweihnachtliches Geſchenk, ſo führte er aus, beſchert uns dieſer Tag. Der Wunſch vieler ſoll in Erfüllung gehen. Das ſtimmt freudig und verpflich⸗ tet zum Dank. Zwar beſitzt die evangeliſche Gemeinde Neckarau längſt ſchon ein Gemeindehaus. Es erweiſt ſich aber als zu klein. Außerdem hat ſich ein Um⸗ ſchwung in der Beurteilung des kirchlichen Lebens vollzogen. Früher ſtand die Kirche im Mittelpunkt, und die Menſchen kamen von ſelbſt. Heute iſt's manchmal ſo, daß das Gemeindehaus zuerſt viele ſammeln und zuſammenfaſſen muß, damit die Kirche wieder Geltung und Bedeutung erhalte. Neckarau ſelbſt ſei zwar alter kirchlicher Boden, aber neue Aufgaben ergäben ſich doch. Erfreulich ſei, daß der Gedanke des neuen Gemeindehauſes nicht„in den Gehirnen bauluſtiger Pfarrer“, ſondern in der Ge⸗ meinde ſelbſt entſtanden iſt. Ein Bauverein habe ſich gebildet, der im Lauf von 5 Jahren ein Kapital von 40 000„ zuſammengebracht hat. Freilich, was hilft der ſchönſte Bau, wenn er nicht von innerem Leben erfüllt wird? Die Gemeinde ſelbſt muß ſich hierfür verantwortlich fühlen, damit in und mit dem neuen Haus ein Stück Reich Gottes gebaut werden könne. Das„Ja“ zu ſolcher Pflicht gab der Kirchen⸗ chor, der unter Leitung von Hauptlehrer Schnei⸗ der den 100. Pfalm von H. Schütz wirkungsvoll vor⸗ trug. Hierauf verlas der Vorſitzende des Kirchengemeinderats, Stadtpfarrer Maurer, die Urkunde. Sie redet einleitend von den Anfängen des neuen Hausbaus.„Sie liegen im unglücklichen Aus⸗ gang des Kriegs 1914/18“. Von dieſem Krieg heißt es:„Er brachte wirtſchaftliche Not, Teuerung und Geldentwertung, Ordnungs⸗ und Zuchtloſigkeit. Er brachte die ungeheuere Kulturkriſe, in deren leid⸗ vollſten Auswirkungen wir ſtehen. Wir ſind uns bewußt, gegenwärtig an einem Tiefpunkt unſerer deutſchen Geſchichte angekommen zu ſein“. Des weiteren geht die Urkunde auf Entſtehung und Zweck des Hauſes ein. Wir erfahren, daß führende Männer der Gemeinde, wie J. Biß wanger, G. Hutmacher, J. Mayfarth, P. Schlipp, A. Wallrabenſtein und E. Weber, ſich um die Sache ſehr verdient gemacht und dem erwähnten Bauverein in kurzer Zeit 800 Mitglieder zugeführt . - haben. Wir erfahren weiter, daß die Herren Eſch und Anke mit der Planfertigung beauftragt wur⸗ den, und daß die Koſten des Baus etwa 225 000 Mk. betragen werden. Es werden dann die Namen derer aufgeführt, die direkt oder indirekt an der Gemeinde arbeiten und zum Schluß folgende Worte geſagt: „Indem wir mit dieſem Hausbau heute ſchon be⸗ denken, was morgen nötig ſein wird, wünſchen wir, daß dies Gemeindehaus eine Heimſtatt aller kirch⸗ lichen Arbeit werde. Auch zur Pflege der inneren Gemeinſchaft möge es dienen, indem es die Zu⸗ ſammengehörigkeit Aller unmißverſtändlich zum Ausdruck bringt und Raum ſchafft, ſie immer neu zu betätigen. Möge dieſes Haus Zeuge einer glück⸗ licheren und freudigeren Zeit werden als ſie uns Heutigen beſchieden iſt! Das walte der gnädige und barmherzige Gott!“ Unter den Klängen des Poſaunenchors erfolgte ſodann die Einmauerung der Urkunde nebſt anderen Dokumenten in den Grundſtein, der als Inſchrift, weithin ſichtbar, die Zahl 1929 trägt. Für die Kirchengemeinde Neckarau taten nun Spruch und Hammerſchlag die beiden ſchon genannten Pfar⸗ rer ſowie der Vorſitzende des Bauvereins: Kirchen⸗ älteſter Hutmacher. Für den ganzen Kirchen⸗ bezirk Mannheim überbrachte Stadtpfarrer Walter von der Friedenskirche hier im Namen des Dekans herzliche Grüße und Wünſche, die Hammerſchläge vollziehend mit dem Wort des Propheten:„Der Herr hat geboten, daß du das Haus bauſt. Sei getroſt und mache es“! Im Namen des Kirchengemeinderats Mannheim ſprach der ſtellvertretende Vorſitzende, Kaufmann R. G. Müßig. Er wählte das Wort des Apoſtels:„Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt iſt, welcher iſt Jeſus Chriſtus.“ Als Vertreter der Nachbargemeinden Zrüßte Stadtpfarrer Vath⸗ Rheinau, indem er die Gemeinde, in der er einſt Vikar geweſen, auf die Forderung des Tages hinwies:„Möge in Glück und Leid der Segen über dieſem Hauſe walten“— das war der Wunſch des Architekten. Die Teilnahme an der Feier war allgemein. Die Stadtgemeinde war vertreten durch die Stadträte Süß und Vath und durch Bürodirektor Sandel. Das Intereſſe der Schule bekundeten die 3 Rektoren der Neckarauer Volksſchule mit mehreren Lehrern und Lehrerinnen. Den Schluß der ſchlichten, aber eindrucksvollen Veranſtaltung bildeten zwei Stro⸗ phen des Chorals„Lobe den Herren“, geſungen von der Feſtgemeinde. Dr. B. * Gültigkeit der Sonntagskarten über Weiß⸗ nachten und Neujahr. Die Sonntagskarten ſind über Weihnachten und Neujahr entsprechend den Tarif⸗ beſtimmungen wie folgt gültig: Ueber Weih⸗ nachten zur Hinfahrt am 23. Dezember, von 12 Uhr mittags an, ferner am 24., 25. und 28. Dez.; zur Rückfahrt am 25. und 26. Dezember, am 27. Dezember bis ſpäteſtens 9 Uhr vorm. Ueber Neujahr: Zur Hinfahrt am 31. Dezember, von 12 Uhr mittags an, ferner am 1. Januar, zur Rück⸗ fahrt am 1. Januar, am 2. Januar bis ſpäteſtens 9 Uhr vormittags. und Beleuchtung hohe Reize. Dieſer Neuſchneefall traf, ähnlich wie Ende Oktober bei der Haupt⸗ 8 ſammlung der Skizunft Feld⸗ in hübſchem Einklang zu⸗ 5 Aes dem Lande Auswanderung aus Ladenburg war, mit der Jahresver berg im Felbergerhof ſammen. Tr. Ladenburg, 6. Dez. Von hier dampften wieder zwei junge Mädchen in das Land des Dollar⸗ ſegens ab: Frl. Käthchen Kirchner, nun ſchon die dritte nach Amerika auswandernde Tochter der Fa⸗ milie Kirchner, und Frl. Schrepp. Das Ziel der Mädchen iſt Los Angeles.— Aus allen Teilen Deutſchlands kommen Intereſſenten, um das Kreis⸗ kinderheim, das in vielem vorbildlich iſt, zu be⸗ ſichtigen. Die Leiterin des Kreiskinderheims ſtand, bevor ſie vor zehn Jahren ihren hieſigen Wirkungs⸗ kreis antrat, 25 Jahre einem Kindergarten in Hei⸗ delberg vor. Unter ihrer bewährten Leitung nahm das Kreiskinderheim Ladenburg eine aufſteigende Entwicklung.— Zehn Paare traten im letzten Monat in den Eheſtand. Nur ſechs Kinder wagten ſich an das Licht der Welt. Den Weg zum Friedhof mußten zwei Männer in den ö5ber Jahren antreten. Selbſtmord einer 25 Jahre alten Kontoriſtin nachmittag * Karlsruhe, 8. Dez. Am Freitag gegen 2 Uhr brachte ſich eine ledige 25 Jahre alte Kontoriſtin aus der Weſtſtadt im Büro eines Verwandten in der Akademieſtraße aus bis jetzt un⸗ bekannten Gründen mit einer Browningpiſtole einen Schuß in die Schläfe bei. Infolge der erlittenen Verletzungen brach ſie bewußtlos zuſammen und wurde auf Veranlaſſung ihres Verwandten ins Städt. Krankenhaus verbracht, wo ſie nachmittags ihren ſchweren Verletzungen erlag. i Gräßlicher Mord * Villingen, 9. Dez. Der 36 Jahre alte verheiratete Bierbrauer Severin Schermann ſchnitt, während die Familie ſchlief, ſeiner zwei Jahre alten To ch⸗ ter die Kehle mit einem Raſiermeſſer durch. Das Kind war ſofort tot. Dann legte er ſich ins Bett und brachte ſich einen tiefen Schnitt am Unterarm bei. Die erwachende Frau alarmierte die Gendarmerie, die Schermann feſtnahm und ins Krankenhaus ein⸗ lieferte. Im Laufe des Tages wurde er in die Kran⸗ benabteilung des Landesgefängniſſes Freiburg über⸗ führt. Das Motiv der Tat iſt unbekannt. Wirtſchaft⸗ liche Notlage kommt nicht in Frage. 5 Anweſen eingeäſchert— Der Brandſtifter mitverbrannt * Bodman, 8. Dez. In der Nacht zum Samstag wurde das Anweſen des Kaufmanns und Landwirts Anton Hermann mit dem Oekonomiegebäude ein Raub der Flammen. Im Wohnhaus war ein Kolo⸗ nialwarengeſchäft untergebracht, deſſen Vorräte zum Teil gerettet werden konnten, dagegen ſind Fahr⸗ niſſe und Mobiliar mitverbrannt. Da man ein Umſichgreifen des Brandes befürchtete, wurde die Stockacher Motorſpritze eingeſetzt, die den Brand auf ſeinen Herd beſchränken konnte. Der Schaden be⸗ läuft ſich auf etwa 30 000.4. Bei dem Brande iſt eine Scheuer des Hermann unverſehrt geblieben. Heute früh ſchlich ſich nun eine männliche Perſon in die Scheuer. Dies wurde bemerkt und man umſtellte das Gebäude. Nach kurzer Zeit ſchlugen die Flammen aus der Scheuer. Ein Entkommen war für den Brandſtifter un⸗ möglich, da die unteren Türen vernagelt waren; er mußte bei lebendigem Leibe ver⸗ brennen. Nachdem der Brand endlich einge⸗ dämmt war, fand man am Boden die vollkommen verkohlte Leiche des Mannes. Es handelt ſich um den früher bei Hermann beſchäftigten Knecht Johann Fiſcher aus Bad.⸗Rheinfelden, der aus Rache, weil er nicht mehr eingeſtellt worden war, das Anweſen ſeines ehemaligen Brotherrn angezündet hatte und nun bei der zweiten Brandlegung elend umgekom⸗ men war. Schluß des redaktionellen Teils Uf nach dem Auf tehen Und tage and Sle verschleimt, tduspern d eh und hüstein! Das schwindet bei pegelmssigem lutschen det nicht reizenden sehr wirkss ee c e i⸗Club Schwarzwald der Fall 4 3 . Dee %% TTC 5. r eee eee c — Montag, den 9. Dezember 192 Mord auf der Lim Vor dem Schwurgericht Limburg a. d. L. be⸗ ann am 5. Dezember der auf vier Tage berechnete rozeß gegen den 27 Jahre alten Tiſchler Adolf Rei⸗ ther aus Kaiſerslautern, der am Abend des 4. Juni ds. Is. in Limburg in der Nähe des Domes ſeine ehe⸗ malige Geliebte, die 23 Jahre alte Helene Schnei⸗ der, durch Meſſerſtiche aus verſchmähter Liebe erſtochen hat. Von den 80 in Frage kommenden Zeugen war heute nur ein Teil geladen. Der erſte Verhandlungstag war faſt ganz mit der Vernehmung des Angeklagten ausgefüllt. Die Sitzung begann mit einer ausführlichen Er⸗ örterung der perſönlichen Verhältniſſe des Reither. Er iſt mehrfach wegen Roheitsdelikten vor⸗ beſtraft und hat ſich auch 1923 in Kaiſerslautern als Separatiſt betätigt. Zuletzt war er als Reiſender in Bremen beſchäftigt. Die Helene Schneider lernte er 1021 in Kaiſerslautern kennen. Schon bald trat er mit dem damals erſt 16 Jahre alten Mädchen in intime Beziehungen, deren Folgen er zweimal beſei⸗ tigen ließ. Das Verhältnis, das ſich bis Anfang 1929 Hinzog, wurde in letzter Zeit ſtändig getrübt durch Eiferſuchtsſzenen, die der Angeklagte ſeiner Braut machte. Wegen ſeiner brutalen Auftritte ſcheint ſeine Braut mit ihm gebrochen zu haben. Am 1. Juni 1929 kehrte der Angeklagte aus Bre⸗ men nach Kaiſerslautern zurück. Er traf aber die Schneider in ihrer Wohnung nicht an. Die Mutter 9 an, das Mädchen befinde ſich bei ihrem kranken ater in Frankenthal. Der Angeklagte forderte das Mädchen telegraphiſch auf, zurückzukehren, wartete aber vergeblich am Bahnhof. Im Laufe des Sonntag⸗ nachmittags, als die Mutter des Mädchens abweſend war, drang er in das Zimmer des Mädchens ein und fand dort Poſtkarten ſeiner Braut, aus denen er er⸗ ſah, daß dieſe mit einem 20jährigen Heinrich Suder in Limburg an der Lahn ein Verhältnis angefangen hatte, und daß ſich dieſe augenblicklich in Limburg aufhielt. Der Angeklagte reiſte nach Limburg. Er will die Abſicht gehabt haben, das Mädchen nach Kai⸗ ferslautern zurückzubringen. Auf den Vorhalt des Vorſitzenden muß er zu⸗ geben, daß er bei der Abfahrt in Kaiſerslautern er⸗ Aärte, daß er das Mädchen zwei Stunden lang ſchlimmer als einen Hund prügeln werde, wenn er ſie wieder zurück habe. Am Abend des 4. Hunt drang er in die Wohnung der Familie Su⸗ ger, die in der Nähe des Domes liegt, ein und for⸗ derte das Mädchen auf, nach Kaiſerslautern zurück⸗ zukehren. Als dieſe ſich weigerte, ſagte er, er habe ihr im Auftrage ihrer Mutter mitzuteilen, daß ihr Vater geſtorben ſei. Das Mädchen brach darauf zuſammen, und als der Vater Suders ſeinen Sohn beauftragte, ſich telegraphiſch in Kaiſerslautern dieſe Nachricht beſtätigen zu laſſen, erklärte Reither, es handele ſich nur um einen Scherz. Suder ſetzte darauf den Angeklagten vor die Tür. Dieſer be⸗ kuhigte ſich aber nicht und rief ſtändig nach der Schneider. Er wolle nur für ein paar Augenblicke mit dem Mädchen in die Stadt gehen, um endgültig von ihr Abſchied zu nehmen. Das Mädchen ließ ſich hierzu trotz des Widerſpruches der Familte Su⸗ der bewegen. 5 Der Angeklagte war kaum einige Schritte von dem Suderſchen Haus entfernt, als er an der abge⸗ legenen Domtreppe mit den Worten:„Willſt du, oder willſt du nicht?“ das Mädchen zuſammenſtach, das bald darauf in einer großen Blutlache lie⸗ gend verſchie d. Der Angeklagte will das Mädchen Sifgefordert haben, nach Kaiſerslautern zurückzukeh⸗ ren. Sie habe ihm jedoch erklärt, daß ſie mit Suder ein Verhältnis habe. Darüber ſei er von ſolch einer Wu ergriffen worden, daß er blindlings auf ſie ein⸗ geſtochen habe. Er will auch von ſeiner Flucht nichts mehr wiſſen, als bis zu dem Augenblick, wo er in dem benachbar⸗ ten Eſchhofen angekommen ſei. Hier habe er nach der Polizei gefragt. Auf dem Rückwege nach Limburg Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) burger Domtreppe wurde er von entgegenkommenden Polizeibeamten feſtgenommen. 5 Der Angeklagte, der ſich ſehr geſchickt und voll⸗ kommen ruhig verteidigte, brach nach ſeiner Verneh⸗ mung zuſammen. Gegen Abend wurde der junge Suder, aus der Unterſuchungshaft vorgeführt, vernommen. Er hat das Mädchen erſt Anfang Mai ds. Is. in Kaiſers⸗ hervor, daß er ſeine Beziehungen zu der Getöteten lediglich als eine Liebelei auffaßte, während das Mädchen an eine Heirat glaubte Gegen Schluß der Sitzung wurde eine Anzahl von Paſſanten vernommen, die auf die Hilferufe des Mädchens an den Tatort geeilt waren. Erſte Bilder vom Stolberg ⸗Prozeß in Hirſchberg Der Situationsplan des Morbzimmers wird erläutert. Links der Angeklagte Graf Chriſttan Stolberg(. Aus der Pfalz Das Pfälzer Leſebuch Ludwigshafen, 7. Dez. In den pfälziſchen Schulen werden ſeit einiger Zeit ſogenannte„Hei⸗ mathefte“ als Ergänzung der Schulleſebücher verwendet. Dieſe Hefte ſind von proteſtantiſchen Leh⸗ rern bearbeitet und vom Miniſterium zur Benutzung freigegeben. Auch die katholiſche Lehrerſchaft berei⸗ tet ähnliche Hefte vor, die unter dem Titel„Pfälzer Heimat“ den Schulen zugehen werden, ſobald ſie vom Mintſterium genehmigt ſind. Blutiger Zuſammenſtoß in Neuſtadt a.. Neuſtadt a. d.., 9. Dez. Am Sonntag abend gegen 11 Uhr zog ein großer Trupp Ko mmuni⸗ ſten mit Fahnen unter Abſingen von Liedern durch die Straßen der Stadt. Als ſie vor das Gaſt⸗ haus„Zur Fröhlichen Pfalz“ in der Friedrichſtraße kamen, dem Stammlokal der Nationalſozialiſten, ſtürzten dieſe heraus. Zwiſchen beiden Gruppen war bald eine ſchwere Schlägerei im Gange. Dabei wurden Meſſer, Schlagringe, Stöcke und andere Ge⸗ genſtände verwendet. Die Kommuniſten zogen Ver⸗ ſtärkung herbei und ſchlugen die Gegner in das Lokal zurück, worauf dieſe deſſen Türen und Fenſter ver⸗ barrikadierten. Im erſten Stock des Gaſthauſes ver⸗ dunkelten ſie dann den Saal und warfen mit Flaſchen, Gläſern und ſonſtigen Gegenſtänden auf die vor dem Hauſe ſtehenden kommuniſtiſchen Anhänger. Bei dem Zuſammenſtoß wurden zwei Nationalſozialiſten und ein Rommuniſt verletzt. Polizei ſtellte nach längerer Zeit die Ordnung wieder her. „„ een ee e ee ee eee e e e ee e e eee W„ e s ( — %„— W S 2 2„„„ ö werk von Wild alſo nicht die ausſchließliche Todesur⸗ ſache war. 1 lautern kennen gelernt. Aus ſeinem Benehmen geht inen Schädel bruch und ſtar b nach kurzer Zeit. „.„„% mD—⏑— ö ‚ e 6 d 6 6 0 0 „ W U b u nne„e e„„„ee en s 5 Zuchthaus für einen Fahrraddieb. Der Schnei⸗ der Wilhelm Megner, der im Juli aus dem Ge⸗ fängnis in Ludwigshafen kam, ſtahl kurz nach ſeiner Entlaſſung zwei Fahrräder. Er wurde, weil rückfällig, vom Schöffengericht Ludwigshafen zu einem Jahr neun Monaten Zucht⸗ haus verurteilt, unter Aberkennung der Ehren⸗ rechte auf fünf Jahre. § Ohne Licht gefahren. Mitte September fuhr der Dienſtknecht Adolf Wild von Gimsbach auf der Straße Matzenbach—Gimsbach, wodurch er den Tod des 46jährigen Gipſermeiſters Jakob Groß von Glanmünchweiler verſchuldete. G. rannte mit ſeinem Motorrad auf das unbeleuchtete Fuhrwerk auf, erlitt Die Gerichtsverhandlung ergab, daß der Verun⸗ glückte die Straßenmitte eingehalten hatte, das Fuhr⸗ In Berückſichtigung dieſes Umſtandes lautete das Urteil gegen Wild lediglich auf 140 4 Geldſtrafe oder 14 Tage Gefängnis wegen Ueber⸗ tretung der Verkehrsordnung. Nachbargebiete Einbrecher, die zur Jemdenlegion wollten E Mainz, 8. Dez. Hier wollten ſich zwei Leute aus Dietzenbach zur Fremdenlegion anwerben laſſen. Man war ihnen auf der Spur und nahm ſie vorher feſt. Es handelt ſich um die Täter, die im Frühjahr einen Einbruch auf die Stationskaſſe Offenthal verübten. Durch einen Streit mit Holz⸗ arbeitern kam die Sache heraus. Die zwei von Dreien, die das Weite geſucht hatten, konnten hier verhaftet werden. Nationalſozialiſtiſche Ausſchreitungen 5. Seite. Nr. 572 n Frankfurt a.., 9. Dez. Die Nationalſozia⸗ liſten hatten am Samstag abend am Heſſendenkmal eine Kundgebung veranſtaltet, an die ſich ein De⸗ monſtrationuszug durch die Stadt anſchließen ſollte. Trotzdem dieſer Demonſtrationszug im Hin⸗ blick auf die in letzter Zeit ſich häufenden Ausſchrei⸗ tungen der Nattonalſoztaliſten polizeilich ver⸗ boten wurde, bildeten ſich dennoch mehrere Grup⸗ pen, die durch verſchtedene Straßen nach dem Schillerplatz zogen. Auf dem Wege dorthin wurden vielfach Paſſanten beläſtigt und zum Teil auch ſchwer mißhandelt. Ein Paſſant wurde nieder⸗ geſchlagen und dann noch derart gegen den Leib ge⸗ treten, daß er mit ſchweren inneren Verletzungen in das Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Die Polizei mußte mit dem Gummiknüppel einſchreiten. Doch rotteten ſich immer wieder ein⸗ zelne Trupps zuſammen. Von den Demonſtranten abgebrannt. wurden auch Kanonenſchläger 89* n. 9 2 „ 58 9 N 6 9 9 9 e„„* 2 W 6„ 1 0„ e 2 W„„„%% 2 sls 2 9„„„ e s 2 e 9„ 5 2 W 2 2 8 2 2 2* 3 0* 3* Unter Einſetzung ſtärkerer Polizeikräfte gelang es in den ſpäten Abendſtunden, die Ruhe wieder her⸗ zuſtellen. 23 der hauptſächlichſten Ruheſtörer wurden feſtgenommen und in das Polizeigefängnis ein⸗ geliefert. Aus dem Dienſt entlaſſen * Darmſtadt, 9. Dez. Bereits über zwei Jahre ſchwebt das Difziplinarverfahren gegen den bereits des Dienſtes enthobenen Regierungsrat Fuchs vom heſſiſchen Innen miniſterium wegen Be⸗ ſtechung, Unterſchlagung uſw. Auch der Spio⸗ nage war er verdächtigt worden. Aber der volle Beweis konnte nicht erbracht werden. Nachdem er bereits im ordentlichen Verfahren rechtskräftig be⸗ ſtraft wurde, erkannte jetzt in dem gegen ihn ein⸗ geleiteten Diſziplinarverfahren der heſſiſche Verwal⸗ tungsgerichtshof auf Dienſtentlaſſung und Aberkennung aller Ruhegehaltsanſprüche. en der S Luft⸗⸗ S Wind See De S2 ind e e ee de. n iam 2 Ses SN 8 Richt Stärke Wertheim 151— 55 41S W ſchwach] workt Königsſtuhl 569 783,8 8 6 2 SW waßg bed Karlsruhe 120 764.0 2 10 6 WSW] ſtar ö 4 Das Bad. 218 765,0 71 10 6 SY mäßig halbbebeckt Billingen 780 768,1 2 5 1 W ſſchwach 1 Feldbg. Hof 1275 686,7—4 14 SW. ſtürm. Nebel Badenwell.— 766,8 5 10 4 S uicht halb edeckt St. Blaſien 780- ½ g 2 M bedeckt Bad. Dür h.—— 2 5 90 W ö mäßig wolkig Bei anhaltender Zufuhr milder ozeaniſcher Luft durch friſche, zeitweiſe ſtürmiſche Südweſtwinde, haben wir das veränderliche Wetter bis heute be⸗ halten. Ein Ausläufer des Azorenhochs iſt mit 770 Millimetern bis zu den Alpen vorgeſtoßen und ruft augenblicklich bet uns föhnigheiteres Wetter hervor. Sein Einfluß wird vorausſichtlich bis morgen an⸗ halten. Die Luftdruckverteilung auf dem Ozean, dis zwiſchen Europa und Nordamerika noch immer eine ununterbrochene Kette neuer Zyklonen zeigt, zeugt vorderhand noch nicht von dem Eintritt winterlichen Wetters in unſerem Gebiet. Wetterausſichten für Dienstag, 10. Dezember Heiter, trocken und mild, gegen Abend Bewölkungs⸗ zunahme mit nachfolgenden Niederſchlägen, — Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Rhein Pegel 2 8. 5. 7. 6 Neckar ⸗Begeif 8..7 0 9. Baſel.090.080.0650, 150,03 Schuſterinſel.540 Kehl 911 Maxau Mannhelm Taub Köln ö Mannheim 200 12.102.085 7 Jogſtſeld 659 0 5080 0,00 28888 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Berantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſes Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport un Bermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gerig und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Beitung G. m. b.., Mannheim. f 1,—6 Schluß des rebdaktfonellen Teils Geſchäftliche Mitteilungen Neueſte techniſche Hilfe für Schwerhörige Zu den Anordnungen zwecks Hörverbeſſerung bei Schwerhörigen zählt in erſter Linke der ſeit Jahren be⸗ kannte und ſich glänzend bewährende„Slemens⸗ Phonophor“, der auf elektriſchem Wege eine einwand⸗ freie Uebertragung der Sprache bewirkt. Die unermuüd⸗ lichen Verbeſſerungsarbeiten haben neuerdings zur Aus⸗ gabe von qualitativ hochſtchenden Apparaten mit regulier⸗ barer Lautſtärke geführt, die nicht nur eine gute Schall⸗ intenſität haben, ſondern auch die Sprache naturgetren übertragen. Die jetzt aus der Konſtruktion gekommenen Modelle werden den Anforderungen, die an die Möglich⸗ keit einer guten Hörverbeſſerung geſtellt werden, in weit⸗ gehendſtem Maße gerecht, da für jeden Grad der Schwer⸗ hörigkeit ein geeigneter Hhörapparat zur Verfügung ſteßt. Koſtenloſe Vorführung laut Anzeige in dieſer Nummer. 2 2 W W W 2 92„ 2* 2 2 924 5 W* W** 9 5 8 W—* W 2 m D „„„„%„„7 0 „„ W W WW W ⏑ 1 Dae „ W W W W W ⏑„ 2„%„„„„ esse 21* 1 2„ 9 * N ff Die zehn Bei etner Zuſammenſtellung der beſten in öteſem Jahre erztelten Leiſtungen in dem verſchiedenen Schwimmarten kaun man zwei Feſtſtellungen machen. Die eine iſt die, daß alles im Schwimmſport auch mehr in die Breite ge⸗ gangen iſt. Es gibt keine Weißmülber, Rademacher, Kea⸗ Ioha oder Ederle mehr, die um Klaſſen über ihren Rivalen ſtanden. Die andere ſehr betrübliche Feſtſbellung ift die, daß Deutſchland in der Weiteventwicklung mit anderen Nationen nicht hat Schritt halten lönnen. Das wird am beſten dadurch dobumentiert, daß unter den zehn beſten Herren in den vier Freiſtilſtrecken 100, 200, 400 und 1500 Meter überhaupt kein Deutſcher zu finden iſt, wäh⸗ vend in den beiden Freiſtilſtrecken der Damen der Name der deutſchen Rekord ein Reni Erkens je einmal an vorletzter bezw. letzter Sdelle erſcheint. Das Breu ſt⸗ ichwimmen über 200 Meter, ſeit langem eine Domäne der deutſchen Schwimmer, ſieht zwar fünf Deutſſche in der Liſte, an der Spitze aber liegen ein Japaner und ein Kanadier, während Erich Rademacher, der infolge einer Erkrankung bange pauſieren mußte, überhaupt nicht be⸗ rltchſichligt wurde. In der gleichen S mmart der Damen gehören drei Deutſche zu den Weltbef Einen hervor⸗ ragenden Platz nimmt Ernſt Küppers bei den Rücken⸗ ſchwimmern ein. Seine Beſtleiſtung bleibt nur um Se⸗ kundenbruchteile hinter dem Weltrekord zurück. In der Rchfolgenden Zuſammenſtellung ſind jedoch nur ſolche Lei⸗ ſtungen berückſichtigt worden, die auf regulären, d. h. den Rekord beſtimmungen entſprechenden Bathnen erzielt wor⸗ den ſind. Die auf Meterſtpecken umgerechneten Dards⸗ lelſtungen der Amerikaner ſind zur beſſeren Orientterunzz Hurch einen* lenntlich gemacht. Im einzelnen zeigt die Viſbe der zehn Weltbeſtenp folgendes Bild: * 77 Herren: 100 Meter Frei(Weltrek. 57,4): 58,0 Barany⸗Ung ern: 88,3 Laufſer⸗Ameriba; 58,3*Schwartz⸗Amerika;:00, Atofac⸗Amerika;:00,44 Spence⸗Kanda;:00,5 Arne Borz⸗ Schweden;:00,36„Crabbe⸗Amerila;:00,6 Tajaiſhi⸗Irpan; :00, Zorilla⸗Argentinien;:01,63 Meſzoly⸗Ungarn. 200 Meter Frei(:08)::10, Arne Borg⸗Schweden; 22168 Daris⸗Frankreich;:17,0 Takaiſhi⸗Japan; 217,8 Vauffer⸗Amerila;:17,38 Barany⸗Ungarn;:19,0 Spenee⸗ Kanada; 218,2„Crabbe⸗Amertha;:1, sClapp⸗Amerika; 219,0 Kdojac⸗Amerila;:20,0*Schwarz⸗Amertika. 400 Meter Frei(:50,3)::51 Arne Borg⸗Schweden;:88 VDaris⸗Frankveich;:78*Schwartz⸗Amerika;:58,0 W u⸗ ſota⸗ Japan;:88 Shields⸗Amerila;:02,5 Cvabbe⸗ Handball der Turner Turnermeiſterklaſſe in Baden Der zweite Rückſpielſonntag in der Babiſchen Turner⸗ melſterklaſſe dürfte wohl der torreichſte geweſen ſein, und dabei wieder wie ſtets in der Gruppe 2 die größten Ueber⸗ raſchungen gebracht haben. Ausſichtsreiche Vereine wie 2 Weinheim und Thd. Durlach mußten weitere Nieder⸗ 3 einſtecken, ſodaß es tatſächlich bei immer mehr ver⸗ wickelter Lage von Sonntag zu Sonntag ſchwerer fällt, eine klare Ueberſicht zu erhalten. In Mittelbaden erzielte Polizei:12 gegen MTW. Karlsruhe. Auch Jahn Offen⸗ Burg hält ſich durch einen weiteren Sieg mit an der Spitze. Auch im Breisgau⸗Markgräfler⸗Gau mußte der Tabellen⸗ 1 1 7 eine weitere Niederlage einſtecken. Am Bodenſee ſt dte Gruppenmeiſterſchaft bereits entſchieden mit einem 10:1 Sieg zu St. Georgen iſt Baden⸗Konſtanz nicht mehr einzuholen. Die Ergebuilſſe dez Sonntags ſind: Gruppe 1: TW. Philippsburg— T. Oftersheim:5. Gruppe 2: Tade. Ziegelhauſen—62 Weinheim:2; Jahn Weinheim—Tbb. Durlach:5. Gruppe 8: Jahn Offenburg— Karlsruher TB. 1946:8; MN. Karlsruhe—pPolizei Karlsruhe:12. Gruppe 4: TB. Meißenheim TV. Ottenbeim 4128; d. Lörrach TW. Sulz:6. Gruppe 53: Baden Konſtanz— B. St. Georgen 10:1; Sten. Singen— TV. Konſtanz:2. Gr. Oie deulſche Hockeymannſchaft für Varteiona Der Splefausſchuß des Hockey⸗Bundes gibt die end⸗ Altige Auswahl ſeiner Spieler für das gr Weihnachts⸗ anier in Barcelona, das vom 2. bis 29. Dezember durchgeführt wird und von allen gemeldeten Natlonen be⸗ schickt ist, bekannt. Die deutſche Vertretung lautet: Tor: Uncke(BS. 92), Brunner(); Verteidiger: Heymann (BSc), Sander 5 Harenberger Bonner f Reberke(Üblenhorſt); Läufer: Theo Haag(Frankfurt 80), Kümmerle(Brandenburg), Schäffer(Etuf en), Schmitz e Düſſeldorf); Stürmer: Mehlitz(BeB.), Müller, eiß(Bec), Scherbarth(BS), Wollner(Sc. Leipzig), Schmidt(8 Sc.). Sämtliche Spieler haben bereits ihre Zufage gegeben. Vor ihrer Abreiſe wird die Mannſcheft am 18. Dezember in Köln noch ein Uebungsſslel e wo eine weſtdeutſche Auswahlelf idr Gegner fein wi 1 Hockey⸗sänderkampf England— Belgien:0 Unter ſehr ſchlechten Witterungs- unb Platzverhältulſſen kam in Brüſſel ein Hockeykampf England gegen 3 en zum Austrag. Die Engländer zeigten trotz der ungünſtigen äußeren Verhältniſſe ein ſehr feines Hockey und ſiegten auch eindrucksvoll mit:0 Toren, nachdem ſie ſchon bei der Pauſe:0 in Führung gelegen hatten. Vorturnerſtunde im Tuengau Mannheim In ber 1848er Turnhalle hatten ſich am Sonntag vor⸗ mittag aus den Vereinen des Mannheimer Turngaues etwa 40 Turnwarte und Vorturner zur Ausbildungsarbeit zuſammengefunden. Dieſe Vorturnerſtunden, die inregel⸗ mäßig wiederkehrenden Zeitabſtänden vor ſich gehen, ſind für die Turnverbände unerläßlich, denn gerade die Vor⸗ turner und Turnwarte bilden die Eckpfeiler und beſte Grundlage für einen in jeder Beziehung geregelten und keuzeitlichen Turnbetrieb. Die Arbeit dieſer und der nächſten Vorturnerſtunden wird in erſter Linie dem 15. Babiſchen Landesturnen 1980 in Mannnuheim gewidmet ſein müſſen, deſſen Vorbereitung in den Vereinen im Bezug auf die allgemeinen Uebungen, wie auch für die einzelnen Wettkampfübungen nunmehr einſetzen wird. Unter der Leitung von Gauoberturnwart Werdan wurden dieſesmal die allgemeinen Uebungen behandelt und die drei Keulenübungen durchgeturnt. Da⸗ nehen aber konnten die Vorturner und Turnwarte auch ſonſtigen guat brauchbaren Uebungsſtof mitnehmen. Exſter Gauturnwart Volk, Seckenheim zeigte Freiübungen auf der Umzugsbahn, Turnwart Adelmaunn vom TV. 1846 den Aufbau im Vereinsturnen mit einem Beiſpiel am Barren, Gaukinderturnwart Müller vermittelte einige ſchöne Beiſpiele für das Kinderturnen, Ganoberturnwart Werdan beſchloß den Vormittag mit einigen Hallenſpielen. Auch die Kunſtturner des Gaues waren tätig und arbeite⸗ ten zuſammen an den einzelnen Geräten. Gr. Ein neuer Ruderklub Unter dem Namen Ruberklub Rheinpfalz 1029 e. B. wurde in ud wigs hafen ein neuer Ruderverein ins Leben gerufen. Die Neugründung iſt eine Folge der Spaltung innerhalb der Rudergeſellſchaft Judwigsbafen und ſteht unter dem Vorſitz von R. Fickeiſen. Der neue Klub will in nächſber Zeit ſeine Aufnahme beim Deutſchen Ruderverband beantragen. Amerika;:03„Spence⸗Kanada;:04,0»Vauffer⸗Amerika; :08,0 Kojak⸗Amerika;:05,0 Coſtoli Ital ten. 1800 Mtr. Frei(19:07,2): 20:40 Cpabbe⸗Amerika; 20:4% MNuakino⸗Japa; 20:50%*Clapp⸗Ameriba; 20:54,0 Takemura⸗ 21:10,*Zorilla⸗Argen⸗ N Halaſſy⸗Un⸗ 6,0 Vandeplanche⸗Frank⸗ tinien; 21:82,4 Arne Borg garn; 22:00 Coſtoli⸗Italien; veich. 200 Meter Bruſt Spe nce⸗Hanada; :50.00 Schäfer⸗Oeſterre Tfſuruta⸗Japan;:47, tas ⸗Deutſchlan d; (:45): :50,0 5 2 Schwarz⸗Deutſch⸗ land;:58,41 Bu dig ⸗ tſchlan d;:54,60 Dallon⸗ Frankreich; 255,6 Fauſt⸗Dentſchlamwd;:58,0 De⸗ eombe⸗Helgien;:58,83 Schulz⸗Deutſchlanb. 100 Meter Rücken(:08,)::0, s Kojac⸗Ameriba;:08, »Oauffen⸗Anrerika; 108,8 Küppers ⸗Deusſchlan d; -110 Fißler⸗Amerika; 1120 Barany⸗Ungarn;:13, Lundhall⸗Schweden;:13,36 Irye⸗Japan;:14 Zorilla⸗ Argentinien;:14,58 Rüdiger⸗Oeſterreich; 111%½8 Schu m⸗ burg⸗Deutſchland. Damen: 19 Meter Frei(:08)::09,9*Offtpovich⸗Amerida;:00, Wepatti⸗Amerika;:1 O. Halch⸗Amerika;:11,. Bhadtſon-Amertka;:11, M. Braun⸗ Holland;:10 Bor- mer Grap⸗Ameriba;:12,8. Gow⸗Amerika;:10 A. DLambert⸗Amerika;:18,41 R. Erkens⸗Deutſchland; :10, J. Cooper⸗Gngland. 466 Meter Frei(:89,3)::47, Me. Käm⸗Amerida; :8»Offtpovich⸗Amerika;:55 A. 0 A. Oambert⸗Amerida; :00 M. Braun⸗Holland; 605,0 ac. Mad iſon⸗Amerika; 2818, J. Cowper⸗England;:17, KTanner⸗England;:17, Salgado⸗ Frankreich;:22,55 F. Loewy⸗Oeſterreich;:20 R. Erkens⸗Deutſchland. 200 Meter Bruſt(:11,2)::15,8 Bienenfeld⸗Oeſterreich: :10,88 A. Geraghiy⸗Amerika;:16,9 Van Gelder⸗Holland; :19,83 8. Mühe Deutſchland; 319,0 H. Maehate⸗ Japan;:21, A. Karlsſon⸗Schweden;:22, Wiede⸗ mann⸗Deutſchland;:88,63 Wunder⸗Deutſch⸗ land:28,90 Hazelius⸗Schweben;:25,0 Gibos⸗England, 10 Meter Rücken(:21,2)::21, M. Braun⸗Holland; 18 E. Holm⸗Amertko;:29, E. King⸗England;:2 J. Copper⸗England;:28, Grendel⸗Holland;:85 Sa ⸗ fe rath⸗Deutſchland;:29,ĩ A. Rehborn⸗ Deutſchland;:90,0 Baumeiſter⸗Holland;:31,2 Fricot⸗ Frankreich;:82,0 Brick⸗Belgien. H. C. Heidelberg— Stadion Rotweiß Köln Vie Heidelberger mußten in dieſem Spiel auf die Mit⸗ wirkung ihres Mittelſtürmers Perter und ihres Mittelläu⸗ fers Körner verzichten. Hier für ſpielten Dr. Zapp und Rudi Stile. Die Kölner ſtellten eine recht eifrige und an ⸗ griffsfreudige Mannſchaft, die den Einheimiſchen in ſtock⸗ techniſcher Hinſicht nicht ganz gewachſen war. Sie erzielten zwar überraſchender Weiſe den erſten Torerfolg durch ihren Mittelſtürmer, mußten aber bis zur Pauſe drei Gegentref⸗ ſer hinnehmen. In der zweiten Halbzeit fiel für Köln noch ein Treffer, während die Heidelberger noch zweit weitere Tore ſchoſſen. Vogt, Baudendteſtl(), Kerzinger und Horn waren die Schützen. 9. Dezember 1929 Wellbeſten im Schwimmen 5 Berufsborkämpfe im Berliner Zirkus Buſch Hartkopp beſiegt Gibſy Daniels Nach ſechsjähriger Pauſe fanden in Berlin im Zirkus Buſch wieder Boxkämpfe ſtatt. Der Verſuch gluͤckte glän⸗ zend, der Beſuch war ſehr ſtark und der Sport bes Tages ließ kaum einen Wunſch offen. Im Hauptkampf traf der junge Anwärter auf die beutſche Halbſchwergewichtsmeiſter⸗ ſchaft Hellmuth Hartkopp⸗Berlin(155 Pfd.) auf den ehemaligen engliſchen Meiſter Gibſy Daniels(170 Pfd.) Der junge, aber noch etwas unerfahrene Berliner lag ſtändig im Angriff, traf den Engländer oſt und erzielte nach 8 Runden einen klaren Punktſieg. Daniels iſt owar nicht mehr der Alte, zeigte aber immer noch ſeine große Ringerfahrung, ſowie eine kluge Taktik und techniſch rei⸗ fes Boxen. Zwei weitere Anwärter auf die deutſche Halbſchwer⸗ gewichtsmeiſterſchaft, Piſtulla⸗Berlin und Koſka⸗ Gleiwitz lieferten ſich einen harten Kampf, den Piſtulla ſchließlich knapp nach Punkten gewann. Mit dem gleichen Ergebnis ſiegte im Weltergewicht Eder⸗Dortmund über Richter⸗Dresden und Hellmuth Schul z⸗Königsberg über Walter Pete r⸗Berlin. Schulz kam damit nach 10 Unentſchieden wieder einmal zu einem Sieg 5 Im Berliner„ſtändigen Ring“ Sebaſtiad ſchlägt Biſchoff Trotz der Konkurrenz der am Tage darauf im Zirkus Buſch ſtattgefundenen Berufsboxkämpfe waren die Frei⸗ tagskämpfe im Berliner„Ständigen Ring“ ganz ausgezeich⸗ net beſucht. Im Hauptkampf traf der braſilianiſche Schwer⸗ gewichtsmeiſter Sebaſtiao auf den Dortmunder Bi⸗ ſchof f. Der Braſilianer zeigte zwar kein meiſterliches Können, war aber ſeinem primitiv boxenden Gegner immer⸗ hin noch überlegen und ſiegte klar nach Punkten. In einem weiteren Schwergewichtskampf ſchlug der Debutant Swart (Wilhelmshaven) den meiſt im Ausland kämpfenden Ber⸗ liner Auch in der erſten Runde k. o. Pfitzner⸗ Berlin zwang den Belgier Devits in der dritten Runde zur Aufgabe, Dörffer⸗Leipzig beſiegte Friedemann ⸗ Berlin nach Punkten, Cunow⸗ Hamburg und Drä⸗ bing ⸗ Saarbrücken trennten ſich mit einem Unentſchieden. * Berufsboxkämpfe in Breslau Scholz beſiegt den Prager Seidl durch k. 9. Nach längerer Pauſe gab es auch in Breslau wieder ein⸗ mal Berufsboxkämpfe. Das Programm der Veranſtaltung war aber nicht zugkräftig genug und ſo kamen auch nur kaum 1000 Zuſchauer. Im Hauptkampf beſiegte der ein⸗ heimiſche Halbſchwergewichtler Scholz den Prager Seidl in der 7. Runde durch Niederſchlag. Die weiteren Ergeb⸗ niſſe waren: Tobeck⸗ Breslau ſiegt gegen Vogel ⸗Ber⸗ lin nach Punkten, Bartneck⸗ Breslau erzielt gegen Hermannſſon⸗Wiesbaben das gleiche Ergebnis und ebenfalls nach Punkten wurde Blömcke⸗Breslan von Sub boba⸗ Prag beſiegt. Vom Offenbacher Fechtturnier Berthold⸗Chemnitz, Deutſchlands beſter Florettkämpfer neben Caſmir In Offenbach fand ein großes Fechtturnier ſtatt, bei dem die deutſchen Fechter Gelegenheit hatten, ihre Kräfte an den beſten Vertretern von 10 anderen Nationen zu erproben. Flugzeugtaufe in Schriesheim Der Vadiſch⸗Pfälziſche Luftfahrtverein tauft ſein Segelflugzeug„Schriesheim“ Emweihung des Fluggeländes am Oelberg Nachdem die Taufe des neuen Segelflugzeuges, das die Segelflugabteilung des Badiſch⸗Pfälziſchen Luft⸗ fahrtvereins in Mannheim vor kurzem ferticggeſtellt hatte, ſchon zweimal verſchoben werden mußte, konnte ſie endlich am Samstag ſtattfinden. In den erſten Vormittags⸗ ſtunden wurde das Flugzeug auf einem Laſtauto nach Schriesheim gebracht, ein ganzes Stück bergauf mußte es von ben wackeren Fungfliegern ſelbſt gezogen und getragen werden, bis man es auf der für den Start auserſehenen Kuppe hatte. Die Gemeinde Schriesheim hat hier, oberhalb der Südterraſſe des Steinbruchs, einen Platz zur Verfügung geſtelt und ſchon zu einem großen Teil abholzen laſſen. Hier alſo wurde das Segelflugzeug, auf deſſen Rumpf ſchon der Name„Schriesheim“ prangte, montiert. Als es fertig zum Start ſtand, hielt Bürgermeiſter Rufer ⸗ Schriesheim, der die Arbeiten mit großem Intereſſe geför⸗ dert hat, eine kurze Anſprache. Er entbot den Mitgliedern des Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrtvereins den Gruß der Ge⸗ meinde und übergab der Segelflugabteilung den Segelflug⸗ platz auf dem Oelberg zur Benutzung. Es werde daran noch manches hergeſtellt und ausgebaut werden müſſen. Als „Patenkind der Gemeinde Schriesheim“ redete er das Flug⸗ zeng an, das mit großem Eifer, Idealismus und Energie gebaut wurde. Die ganze Gemeinde habe die Hoffnung, daß es dem„Schriesheim“ alle Ehre mache.„Künde der Welt, daß Deutſchlands Ehre und Größe immer noch beſteht und daß zäher Wille und Ausdauer es wieder zur Höhe führen wollen wie dieſes Flugzeug.“ Weitere Worte galten dem Fluglehrer der Segelflugabteilung Chriſt aus Mann⸗ deim, der es zum erſten Male führen ſollte. Sodann trat Frau Direktor Bourier⸗ Schriesheim vor; eine Flaſche Sekt zerſchellte, dann ſprach ſie:„Ich taufe dich auf den Namen Schriesheim. Möge deine Fahrt immer eine glück⸗ liche ſein, mögeſt du den Namen Schriesheim hinaustragen in die Lande. Glück auf zu Deiner Fahrt!“ Der Flieger Chriſt nahm dann ſeinen Platz ein, die Jungflieger hielten das Gummiſeil, Windſtärke—8 wird angeſagt, dann ertönt das Kommando! Los! Ein Anzeihen des Seiles— und leicht hebt ſich das Flugzeug in die Luft. Die vielen Zuſchauer brachen in lautem, bewundendem Beifall aus. Elegant fliegt es hinaus in die Ebene, macht einige Schleifen, kehrt zurück, wieder hinaus, ab und zu wird es von Bben gepackt, aber der Pilot hat das ſchmiſſige Flugzeug in der Gewalt. Zwölf Minuten hält er es in der Luft, manbriert es glänzend, probiert die Luftſtrömungen aus. Um.45 Uhr landet der große Vogenl, deſſen Flügel 17 Meter meſſen, glatt zwiſchen Schriesheim und dem Roſenhof auf einem Acker, nachdem er ſicher über die nahen Bäume hinweggeſteuert war. Wiederum freudiger Beifall. Bald ſind die erſten Autos und Zuſchaner zur Stelle, die Jungflieger erſcheinen mit dem Laſtauto, das Herr Schlerf zur Verfügung geſtellt hatte. Mit einem degel⸗ ſterten dreifachen Hoch ehren ſie ihren Führer Chyriſt. Nach⸗ dem noch eine photographiſche Aufnahme gemacht war, wurbe das Flugzeug abmontiert und wieder nach Mannheim ge⸗ ſchafft.— Für Schriesheim und für den Badiſch⸗Pfälziſchen Juftfahrtverein war dieſer Sonntag ein bedeutungs voller Täg, der Anfang eines rergen Segelflugbetriebs vom Oel⸗ berg aus. Für alle aber, die dabei ſein konnten, war er ein unvergeßliches Erlebnis. Jugendarbeit im Ski⸗Ciub Schwarzwald Großer Jugendleitertag in Offenburg Im Bereich des Ski⸗Klub Schwarzwald wird, den jüngſ gefaßten Beſchlüſſen gemüß, in ernſtem Ausführungs⸗ willen noch im Vorwinter der Arbeit an der Jugend eine erhöhte Auſmerkſamkeit gewidmet ſein. Die Arbeiten auf dieſem wichtigen Gebiet ſind wohl ſeit einigen Jahren ſchon in intenſiverem Maße aufgenommen und behandelt worden, doch kann hierin ſtreng genommen garnicht genug getan werden. Die Schaffungen der Jugend⸗ Skitage, die im Lauf eines jeden Winters für die ver⸗ ſchiebenen Gebirgsteile durch etliche Gaue und Orts- gruppen übernommen und durchgeführt wurden und in der Regel drei bis vier an Zahl erreichten, haben ſo ſchöne Erfolge gebracht, daß die Annahme auf Beackerung dieſes Feldes mit weiterem Gewinn gerechtfertigt ſcheint. Die Arbeit an der Jugend dient über den eigentlichen Zweck hinaus auch nicht minder der leitenden ſkiſportlichen Organiſationen ſelber, denn in der Beeinfluſſung un Hereinziehung der Jugend in die ſyſtematiſche Sportbe⸗ handlung durch die Vereine und Verbände liegt eine große Gewähr zur Verhütung der ſportlichen Verwilderung, deren bedauerliche Auswüchſe ja bekannt genug ſind. Aber über die ſchon erwähnte im Gang befindliche prak⸗ tiſche Arbeit war auch die Notwendigkeit einer Gemeinſam⸗ keit für die Richtlinien der Jugendleiter immer unabweis⸗ barer geworden. Es ging auf die Dauer nicht an, daß einzelne Gebirgsteile dies, jene anderes als richtige Bahn verfolgten. Die Zuſammenfaſſung in eine gemeinſame Unterlage, die alle wichtigen Erfahrungen der letzten Jahre berückſichtigen könnte, lag in der Linie der weiteren Ent⸗ wicklung. In dieſem Gedanken ruft nun der Ski⸗Club Schwarz⸗ wald in dieſem Vorwinter noch und zwar auf den 18. Dezember nach Offenburg einen beſonderen Tag den Jugendleiter ſeines Verbandsgebietes zuſammen, an dem auf einheitlicher Grundlage die Zuſammenarbeit unter einer einheitlichen Führung behandelt werden ſoll. Die Tagung beginnt um 10 Uhr und bringt vormittags zwei Vorträge. Zunächſt wird der Jugendleiter des Ski⸗Cludb Schwarzwald Herr A. Richte r⸗Freiburg über die „Fugendführerſchaft“ ſprechen, anſchließend Dr. Dur az vom ſportwiſſenſchaftlichen Inſtitut der Univerſität Frei⸗ burg über„Unſer Skilauf, ſeine Idee und ſeine Ziele“, Der Nachmittag iſt von 14.00 Uhr ab der weiteren Tagung und Ausſprache gewidmet. Es ſollen da zur Behandlung kommen Fragen wie Altersklaſſeneinteilung, Eintritts⸗ gelder, Organiſation der Jugendabteilungen, Satzungen, Ausweiſe, Tal⸗ und Bergjugend, Sportprogramm, Jugend ⸗ leiterkurs, Jugendkurs, Wettläufe und Skitage. Man ſieht, eine Tagung deren Wichtigkeit ſchon an der Reichhaltigkeit der Tagesordnung erſichtlich iſt. Als Ort der Zuſammen⸗ kunft, an der auch der geſamte Hauptvorſtand des Ski⸗ Club Schwarzwald teilnehmen wird, ſind die Räume im Hotel Ries in Offenburg vorgeſehen. W. R. Spielfolge zum Spengler-Pokal In der Zeit vom 25. bis 31. Dezember gelangt, wie ttblich, in Davos bas Eishockeyturnſer um den Spengler⸗Pokal zum Austrag, den der Berliner Schlittſchuhklub zu verteidigen hat. Neben dem Schlittſchuhklub hat ſich diesmal auch der Sporte lud Rieſſerſee in die Meldeliſte eingetragen, weiterhin ſind die Univerſitätsmannſchaften von Oxford und Cam⸗ bridge, Lawn⸗Tennisclub Prag, Hockeyelub Mailand ung Davos mit zwei Mannſchaften zur Stelle. Der Spielplan des Turniers: 25. Dezember: 14.30 Uhr: Oxford— Davos II. 28. De⸗ zember: 11 Uhr: Oxford— Davos IL. 27. Dezember: 10 Uhr: Akadem. EHC. Zürich— Davos.; 11.30 Uhr: Cambridge Prag; 14.30 Uhr: Rieſſerſee— HC. Mailand. 28. Dezem⸗ ber: 10 Uhr: Rieſſerſee— Prag; 11.30 Uhr: Cambridge HC. Mailand; 14.30 Uhr: Berliner Schlittſchuhelub— Ox⸗ ford; 29. Dezember: Cambridge— Rieſſerſee; 11.80 Uher: Berliner Schl. Cl.— Davos.; 14.30 Uhr: Oxford— Zü⸗ rich. 30. Dezember: HC. Mailand— Prag. 31. Dezember 11.15 Uhr: Kampf um den erſten Platz: 14.30 Uhr: Kampf um den dritten Platz. 2 3 Einweihung der Stutigarter Eisarena Bor 3000 Zuſchauern wurde am e e die Stuttgarter Stadtholle als Eisarena ihrer Beſtimmung übergeben. Mit ihrer Einweihung dürfte die Eisorens u einem wertvollen Stützpunkt dez ſüdweſtdeutſchen Eit⸗ fenen werden und ſich allmählich zum Mittelpunkt pannender Etshockeywettkämpfe entwickeln. Bei ihrer Er⸗ öffnung erwies ſich die Arena für Eishockey gerade noch geeignet. Für Kunſtlauf dürfte ſie aber dann erſt in Frage kommen, wenn noch erhebliche Verbeſſerungen vorge⸗ nommen ſind. Das Hauptintereſſe konzentrierte ſich em erſten Abend auf ein Eishockeywettſpiel. C. Charlottenburg— Städtemaunſchaft Stutt⸗ gart:0(:0,:0,:0) Die Stuttgarter Elf war db aus Spielern des Hockey⸗Clubs Stuttgart und des Roller⸗Clubs. Wer nun gedacht hatte, daß die Berliner die Stuttgarter glatt überfahren würden, ſah ſich angenehm überraſcht. nn auch die techniſche Ueberlegenheit der Gäſte ſich fofort in beſſere Stocktechnik und klarerem Spielaufbau offenbarte, v erſetzten die Schwaben dieſes Manko durch großen Fleiß. m erſten Spieldrittel konnten die Berliner nur einmal erfolgreich ſein. Im zweiten Spieldrittel ſetzte ſich aber die größere Routine und das beſſere Schußßvermögen der Gäſte durch; ſie konnten dreimal fkoren. Das letzte Spiel⸗ drittel verlief im Zeichen der Erwüdung beider Mann⸗ ſchaften torlos. Schiedsrichter Sieg⸗München war gut. Am Sonntag nachmittag ſtanden ſich im Eishockeyweltlämpf Hockey⸗Club Stuttgart— Roller⸗Club Stuttgart 7 gegenüber. Es zeigte ſich, daß die Spieler des Hockey⸗ Clubs aus dem vortäglichen Treffen ſchon Einigetz gelernt; 259 855 Sie überfuhren ihren Gegner mit:0(:0, 9·0, Jußball Kein a. o. Bundestag des D. J..? Wahrſcheinlich ſchriftliche Abſtimmung über die„Profi“⸗Frage Bei der am 18. November in Berlin abgehaltenen Sitzung des Geſamtvorſtandes des Deutſchen Fußball⸗ Bundes beantragten Süddeutſchland, Südoſtdeutſchlan und Berlin zur endgültigen Regelung des Spielverkeh mit den Berufsſpielermannſchaften der Nachbarſtaaten die Einberufung eines außerordentlichen Bundestages, der ſpäteſtens zum 25. und 26. Januar einberufen werden müßte. Aus Erſparnisgründen wird der Dy. wahr⸗ ſcheinlich dem Wunſch einiger Landesverbände entſprechen, von der Einberufung des Bundestags abzuſehen und die Abſtimmung der ſieben Landesverbände in der Frage der weiteren Geſtaltung des Spielverkehrs mit Berufs ſpielern auf ſchriftlichem Wege erledigen. Und wie ſteht es mt der Tagung, die der DB. ebenfalls im Januar gemeinſam mit der Preſſe in Berlin abhalten wollte? — 8 — * Montag, den 9. Dezember 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 572 37 Am Morgen erwachte ſie etwas verkatert. Der Graf“ war ſchon fort. Mit ihm ihre Juwelen Durch das Einbrecherabenteuer war Helga So⸗ lani über Nacht wieder zum Mittelpunkt des Inter⸗ eſſes geworden. Man bewunderte allgemein ihren Mut und bedauerte nur, daß der Verbrecher ent⸗ kommen war. Verhaftungen an den Grenzſtationen trafen Unſchuldige. Die erſte Aufregung der ängſt⸗ lichen Gäſte legte ſich bald, als ſich herausſtellte, daß niemand geſchädigt war. Denn Frau Dina ſchwieg, aus begreiflichen Gründen. Sie fühlte ſich durch ihren „Grafen“ blamiert und verraten, doch haßte ſte Helga noch mehr, als den Täter, weil ſie trium⸗ phierte. So nahm man den Vorfall als Senſation und willkommenen Stoff für Geſpräche und Briefe. Man war Herrn Scarlati faſt dankbar, für die Unterhal⸗ tung. Raubüberfall gab es ja nicht alle Tage. Man faßte das Einbrechen ſchließlich als Sport auf und lachte darüber. van Heyden hatte ſich wieder erholt. Er blieb kühl und ablehnend gegen die Neugier der ande⸗ ren Gäſte. Nur gegen Helga war er von noch größe⸗ rer Zartheit, als vor dieſem Vorfall. Eine ſeltſame Nachdenklichkeit faßte ihn, wenn er mit ihr allein war. Minutenlang konnte er ſtill ſitzen und ſie be⸗ trachten. Mit ſinnenden Augen. Und ſie ſuchte auch gerne ſeine Geſellſchaft. Er gab ihr die Ruhe, die ſie ſonſt vermißte. Sie merkte ſofort, daß ſeine Zuneigung ganz anders war, als die ihrer Freunde und vielen Verehrer. Sie fühlte ſich in ſeiner Nähe geborgen. Wie in einem Hafen. Der Holländer hatte viel draußen erlebt, Länder, Menſchen geſehen. Er hatte die Gabe, mit wenigen Worten Gedanken zu formen, Einblicke zu geben, die Welt zu geſtalten. Sie lernte unendlich viel in dieſen Tagen, aus ſeinen Geſprächen. Die Dankbarkeit und das Erlebnis des Einbruchs gab ihrem Zuſammen⸗ ſein eine Vertrautheit, die Helga fetzt wohltat.— „Mauchmal iſt mir, Fräulein Helga,“ ſagte er ein⸗ mal,„als hätte ich in Ihnen die Tochter gefunden. Als ſei Evelyns Seele auch in der Ihren. Wenn ich bei Ihnen bin, iſt all dieſer Druck fort, der ſonſt auf mir laſtet. Ich fühle mich froher, jung, frei, neu⸗ geboren. Es iſt auch ſo merkwürdig, daß gerade Sie mich vor dem Menſchen ſchützten. Als hätte die Tote Sie zu mir geſchickt.“— Er zögerte etwas, verſank in Gedanken und fuhr ſchneller fort: „Der Einbruch Scarlatis war mehr als ein Zu⸗ fall. Der Menſch hat mich ſicher ſchon lange verfolgt. Als ich ihn im Zug ſah, fiel mir ſein Geſicht auf. Roman von Reinhold Eichacker Ich war ihm ſchon einmal wo anders begegnet. Ich bin nur zu gleichgültig in ſolchen Dingen. Sonſt hätte ich mich beſſer vorgeſehen. Ich bin ja ein Wert⸗ gegenſtand für die Leute.“— Sein Geſicht wurde hell durch ein Lächeln.„Mein Vermögen natürlich liegt feſt auf der Bank und in meinen Werken. Aber ich bin nun mal der Diamantenonkel der Welt. Das zieht das Gezücht an. Scarlatis Einbruch galt einem beſtimmten Objekt. Einer wertvollen Kette aus großen Brillanten. Darunter die größten der Welt. Leute, die ſolche Glitzereien lieben, beneiden mich um dieſen Schmuck. Man hat mir Unſummen dafür ge⸗ boten. Ich gebe ihn nicht aus der Hand. Er iſt mir nicht käuflich.“ „Ein Andenken Helga. „Ja. Ste trug den Schmuck, und vorher ihre Mut⸗ ter.— Das Natürliche wäre ja, wenn ich die Kette im Safe deponierte. Aber ich kann mich nun ein⸗ mal nicht mehr von ihr trennen. Ich habe ſie immer bei mir.“ „Iſt das nicht gefährlich?“ „Doch. Wie Sie erlebten. Ich faſſe ſie aber als Talismann auf. Und die Wege des Schickſals ſind manchmal ſehr ſeltſam. Erſt, wenn man zurückſchaut, erkennt man ſie richtig.“ „Wie viele Menſchen doch heute ſchon Myſtiker ſind!“ dachte Helga verſonnen. Ueberall traf ſie den Glauben ans Schickſaͤl, an Fügungen, Leitung Ste fühlte ſich mit dieſem Glauben verbunden. Er war ihr zum Sinn alles Lebens geworden. „Wiſſen wir doch nicht,“ ergänzte van Heyden, „ob dieſer Einbruch nicht ganz anderen Zweck hatte, als wir ihn ſehen. Ob nicht Scarlatti nur Werkzeug war, einbrechen mußte, um— lächeln Sie nur— uns zuſammenzuführen. Wenn Sie dies Wort nicht als Anmaßung nehmen, mich richtig verſtehen.“ „Ich weiß,“ nickte ſie,„ich verſtehe ganz richtig, was Sie ſagen wollen.“ Es war ihr plötzlich ganz ſeltſam zu Mute. Hatte ſie nicht damals in jener Nacht, ſelbſt zum Schickſal gerufen, ſie weiterzuführen, ihr irgend ein Zeichen als Antwort zu geben? Und nun kam der Holländer mit dieſer Auslegung, die ſie verblüffte.— Die erſte Begegnung fiel ihr wieder ein. Die Worte zu Thor⸗ leiv. Der Spitzname.„Schickſal.“ Sollte der Mann vor ihr wirklich ihr Schickſal ſein? Wie war das denkbar? Was ſollte Sie zu einem Schickſal ver⸗ binden? Wie ſollte es mehr ſein, als eine Bekannt⸗ ſchaft, wie man ſie auf Reiſen macht? Kurze Begeg⸗ nung, ja auch Sympathie. Aber mehr? Schickſal? an Ihre Tochter?“ vermutete e eee Monat November 18. Arbeiter Hermann Reineck u. Katharina Geyer Schiffshetzer Heinrich Türck u. Roſa Bilner 14. Wagner Willi 9 u. Kunigunde Bergmeber Flektromonteur Karl Sommer u. Wilhelmine Braun Arbeiter Wilhelm Fluch u. Johanna Dietz Former Otto Scharffenberger u. Eliſabeth Bihlmann geb. Nicolai g 15. Fuhrmann Otto Behringer u. Lina Hemberger Straßenbahnſchaffner Joſef Hemberger u. Frida Amme 16. Schreinermeiſter Wilhelm Behr u. Frieda Wienert 19. Kraftwagenführer Julius Doll u. Emma Leuze Packer Friedrich Karle u. Anna Gruber. Photograph Sigmund Schwerdtfeger u. Sofie Müller 20. Transporteur Heinrich Heid u. Thekla Bütchert 21. Schloſſer Auguſt Friedrich u. Maria Wei a Elektromonteur Karl Herkel u. Monika Ludäſcher Eiſendreher Wilhelm Böhler u. Eliſabetha Schulz Schloſſer Wilhelm Lößl u. Katharina Müller 22. Küfer Karl Mangold u. Luiſe Zerr geb. Ehmann 5 Metzger Auguſt Waglff u. Marie Kugler Kaufmann Alwin Ruf u. Charlotte Wendel Schloſſer Richard Rottmann u. Nannz Heidinger 25. Former Emil Kaiſer u. Margaretha Deuſch Artiſt Martin Odenwälder und Katharine Schwetzka geb. Sänger Maſch.⸗Jng Ferdanand Sack u. Sidonie Ibwenſtein W. Schloſſer Heinrich Lomb u. Anna Jäger Bäcker Johann Maurer u. Ebſa Edinger Schloſſer Georg Stiern u. Anna Schäfer Schloſſer Peter, Kleſiſch u. Emilde Schuhmann 29. Eiſendreher Hermann Seiler u. Emma Göſſel Buchhalter Heinrich Rüſchen u. Maria Eck fm. Martin Garbe u. Maria Schwögler Kraftwagenführer Karl Höfert u. Suſanna Stöckler 5 Lehrer Max Zimpfer u. Johanna Müßig . Techniker Oskar Schwenninger u. Frieda App 90. Kfm. Ulrich Suhrbier u. Dora Elſäßer Städt. Angeſtellter Franz Stürmer u. Thereſig Robes Monteur Michael Götz u. Klara Hock Monat Dezember 2. Bürbangeſtellter Friedrich Spälh u. Emma Olbert Schloſſer Georg Herold u. Mathilde Hick 3. Schreiner Auguſt Weiröther u. Johanna Hertel Monteur Karl Ludt u. Paula Back Former Hans Schmitt u. Anna Wittemann Getrante: Monat November 14. Schuhmacher Georg Schroth u. Lina Lichtenberger Schloſſer Ludwig Fleinlogel u. Stanislewa Kryſtilſka Dipl.⸗Kſm. Paul Brehm u. Maria Bielmeier 8 Tagl. Hans Hufnagel u. Irmgard Burger 10. Kraftwagenf. Wilhelm Hutmann u. Lina Schäfer Rottenmeiſter Auguft Amann u. Anna Brugger Former Heinrich Muller u. Anna Schmitt 19. Polierer Lorenz Morgen u. Barbara Probſt Kim. Adam Kamb u. Margarethe Sibolo 21. Lokomotivheizer Konrad Wohlfahrt u. Helena Diepolder Schloſſer Karl W u. Marie Pfliegensdörfer Arb. Johannes Hoock u. Margarete Spönlein Arb. Philipp Otto u. Sofie Brühl durch dieſe Ganz unwahrſcheinlich.— Doch ſie widerſprach nicht, um ihn nicht zu kränken. Der Holländer neſtelte an ſeiner Weſte und hielt plötzlich in ſeiner Hand eine Kette, die aufglühend blitzte. Er reichte ſie Helga. „Evelyns Halsband,“ erklärte ſie leiſe. Sie ſtaunte entzückt auf die funkelnden Steine. „Ich ahnte nicht, daß es das gibt!“ ſagte ſie.„Dieſe Größe, dies Feuer!“ „Sie iſt herrlich, nicht wahr?“ nickte er froh er⸗ regt.„Und den wirklichen Wert ſehen Sie nicht ein⸗ mal. Den erkennt nur der Fachmann. Sie iſt un⸗ bezahlbar.— Doch die, die ſie trug, lebt nicht mehr!“ — Plötzlich war ſein Geſicht wieder traurig. Mit müdem Griff nahm er die Kette zurück und legte ſie ſorgfältig in ihr Behältnis. „Mein Leben iſt zwecklos, ſeit Evelyns Tod. Ruhelos, glücklos,— ſinnlos. Wofür lebe ich noch? Ich habe keinen Sohn, keine Tochter. Nicht einmal mehr Erben, die mir näherſtehen. Für wen ſoll ich arbeiten? Wofür Geld häufen? Ich ſelbſt bin bedürf⸗ nislos, habe den Luxus, in dem ich jetzt lebe, nicht nötig. Er macht mich nicht glücklich. Ich würde es vorziehen, ganz arm zu ſein, wenn ich wieder ein Ziel hätte, für das ich lebe. Jetzt karre ich Geld hin und her, ohne Nutzen. Und auch ohne Segen. Mir fehlen die Kinder.“ „Sie meinen die Menſchheit?“ „Ja. Sie iſt das letzte Objekt jeder Liebe. So⸗ lange die Menſchheit lebt, haben Sie auch ein Rel, wenn Sie nur wollen.“ 5 „Kennen Sie die Menſchen?“ „Ja,“ nickte ſie.„Eben weil ich ſie kenne, möchte ich helfen. Wo nichts mehr zu beſſern iſt, iſt Hilfe zwecklos. Hier könnten Sie helfen. Auch mit Ihrem Reichtum.“ Sie ſchaute ihn an. Eine innere Stimme trieb ſie, jetzt zu ſprechen. „Wir haben auch Brüder.“ „Ich nicht,“ ſagte er nur,„auch keine Verwandten.“ „Alle Menſchen ſind unſere Brüder.“ Er ſah überraſcht auf. Er ſtrich ſich das ernſte Geſicht mit den Händen. „Auch daran hatte ich ſchon gedacht. Doch auch das ſcheint mir zwecklos. Vergebliche Mühe. Ich würde Geld ausgeben, und doch nichts ändern. Im Großen nichts ändern. Gewiß, ich könnte Hun⸗ gernde ſatt machen, einige Tauſend, könnte einigen Familien beſſere Wohnungen ſchaffen, Krüppeln und Kranken ihr Leben erleichtern. Das könnte ich alles. Doch das alles iſt ja die Sache des Staats, der beru⸗ fenen Organiſation eines Volkes. Es iſt ſeine Pflicht, für die Schwachen zu ſorgen. Doch würde der Menſchheit damit ſchon gedient ſein? Ob einige Tauſend Menſchen mehr ſatt werden, freundlicher wohnen,— ob ſie länger leben, dahinvegetieren,— was nützt das der Menſchheit? Glauben Sie, daß Menſchen, die ich ſo ernähre, vor Ing. Ernſt Sorſt u. Hilda Dengler Schloſſer Hermann Kaiſer u. Hermina Heinzmann 23. Arb. Georg Sturm u. Lina Schreck Schloſſer Johann Kraft u. Sofie Grunewald Werkmeiſter Abam Reubold u. Barbara Jbck geb. Um⸗ ſtätter Schloſſer Wilhelm Schott u. Elſa Scheufler Elektromonteur Eduard Waldi u. Dhea Knab Schreiner Otto Stieber u. Margaretha Leppla Gend.⸗Hauptwachtmſtr. Jof. Kiefer u. Helene Hindenlang Oberſtadtſekr. Andreas Schmitt u. Auguſte Mittel Arb. Heinrich Hettel u. Elſa Wittmer e Eugen Neuer u. Auna Wagner hifſer Otto Richter u. Gertrud Weiden hammer Schloſſer Alfred Pfeiffer u. Eliſabeth Haaf Kfm. Karl Rinklef u. Paulina Wolf Schloſſer Paul Hübel u. Sophie Ciezak N Johannes Klemm u. Margarete Kampp geb. rof Schloſſer Andreas Mäurer u. Antonie Rüppdorf geb. Eßlinger Arb. Albert Kuffer u. Elſa Lipp b Kfm. Hans Munſch u. Margaveta Katzmarcgyk Elektromont. Ludwig Rittmann u. Maria Spranger Maler Franz Krähenhöfer u. Bertha Weſter 26. Friſeur Max Keller u. Luiſe Streib Kfm. Georg Papiſt u. Erna Arndt Hilfsarbeiter Emil Jorczyk u. Juiſe Kneller 1 — 28. Handelsvertreter Joſef Landmann u. Berta Weißberg a Schloſſer Albert Poſer u. Emilie Vogel 80. Kfm. Anton Hammer u. Wilhelmine Thoma Stnaßenbahnſchaffner Joſef Mantel u. Frieda Papp Dekorateur Hans Trommel u. Marba Wolf Schuhmacher Karl Raunſer u. ve ba Joſt Schboſſer Franz Knörzer u. Roſa Burkhardt Mechaniker Franz Hoſſtetbter u. Hedwig Götz Elektromeiſter Jofef Köhler u. Karolina Lang Schloſſermeiſter Franz Traub u. Karolina Löffler geb. Oeſterle Bäcker Ludwig Fleiſchmann u. Luiſe B Schloſſer Johann Funk u. Karolina Sche . bel Meta 8 etzger riſtan ittenhelm u. Schunt Elektromonteur Alfred Stephan u. Emilie Nit Werkzeugdreher Bernhard Köhler u. Softe Lederer Arb. Robert Schmitt u. Karolina Frank Fuhrmann Joh. Rottmann u. Maria Goller geb. Duſer Schiffsheizer Heinrich Türck u. Roſa Tilger Wagenpfleger Karl Bauer u. Maria Gehron Schloſſer Friedrich Herrmann u. Elifabelha Hulay Monat Dezember g. Friſeur Heinrich Scherer u. Margareta Scharrer Muffker Albert Kober u. Erna Heuſe Geborene: Monat November 4. Kraftwagenf. Ludwig Waibel 1 T. Marianne Thereſe 8. Fabrikarbeiter Friedrich Dreier 1 T. Margot Katharina 9. Km. Otto Herzog 1 S. Albert Leopold 11. Arbeiter Philipp Boll 1 T. Ruth Marie 5 12. Rentenempfänger Franz Weißenſel 1 S. Rudolf Oskar Packer Auguſt Klemm 1 T. Inge Bäcker Otto Martin Körner 1 S. Heinz Alſons Kfm. Leopold Schloß 1 T. Beate Paula 13. Magazinarbeiter Wilhelm Hild 1 T. Lotte Annelieſe Arbeiter Philipp Müßig 1 T. Margot Schloſſer Chriſt. Holzwarth 1 S. Lothar Horſt Ehrlſti in Steuermann Heinrich Heuß 1 T. Griſelda Dipl.⸗Ing. Helmuth Otto von Deimling 1 S. Otto Hel⸗ muth Eduard 14. Bahnarbeiter Franz Becht 1 S. Hans Emil Arbeiter Johann Adam Wagner 1 S. Richard 15. Inſtallateur Chriſtlian Sommer 1 S Herbert Chriſtian Schloſſer Joſef Schraml 1 S. Helmut Franz 18. Architekt Adam Uhrig 1 T. Margot Irma Anna Kfm. Ehrhardt Michel Maper 1 S. Peter Arno 17. Lackierer Anton Derſcheid 1 S. Theodor Wilhelm Heizer Friedrich Gutfleiſch 1 T. Herta Thereſe WMetzgermeiſter Alfons Becker 1 T. Helene Thereſe Prokuriſt Gotthold Nikolaus Gerbert 1 T. Margareta Chemiker Doktor Roland Pankraz Riüſch 1 T. Maria Dorotheg Eliſabeth 18. Schloſſer Joſef Bausback 1 S. Heinrich Albert Elektromonteur Joſ. Al. Mackert 1 T. Eieſelotte Erna Margareta Schloſſer Edmund Dürr 1 S. Manfred Otto Edmund 19. Kfm. Moritz Moſchek Mordka Lenczickt 1 T. Margot Kfm. Joh. Schneider 1 T. Chriſt. Hildegard Katharina 20. Apotheker Kurt Kallmannn 1 S. Max Erich Elektromonteur Friedrich Glanzner 1 S. Hans Werner 21. Kaufm. Johann Eduard Leiſter 1 S. Willi Heinz 22. Steinhauer L. Dittmann 1 T. Margot Frieda Brigitte Sattler Philipp Bangert 1 S. Herbert Philipp Städt. Angeſt. Ludwig Ferd. Martin 1 T. Inge Erna Kaufm. Alexander Haas 1 S. Werner Stefan Schreiner Otto Valentin Roos 1 T. Erika Luiſe 28. Schneidermelſter Friedrich Karl Wickersheimer 1 G. Bruno Hermann Karl 24. Bäcker Karl Merkle 1 T. Inge Maria Kaufmann Karl Anſelm Dörr 1 S. Karl Former Friebr. Fieſer 1 S. Konrad Petet Werner 25. Schloſſer Georg Fehmann 1 T. Klara Kürſchner Eugen Hechtle 1 S. Ralf rokuriſt Johannes Hiemenz 1 S. Heinrich elzer Auguſt Friedrich Adler 1 S. Roland Chrlſtian tplom⸗Ingenteur Wilhelm Spies 1 S. Klaus Theodor 26. Holzdreher Paul Kuhnhäuſer 1 S. 1 Albert indoperateur Johann Schön 1 S. Robert Günther 27. Arbeiter Arte Butter 1 S. Günter Arbeiter Heinrich Peter Kniehl 1 T. Käthe Lulſe Schiffsführer Franz Xaver Marzluf 1 T. Renate Helga 28. Werkmſtr. V. Ziemer 1 T. Waltraud Hedwig Anneltieſe Kaufm. Karl Heinrich Lanz 1 S. Karl Heinz Kfm. Friedrich Horſt Konrad Lindner 1 T. Helga Landwirt Otto Storr 1 T. Ilſe Hilde Rita Elektromonteur Fr. J. Wenzel 1 S. Karlheinz Martin 29. Rangierer Georg Friedr. Sauler 1 S. Werner Wilhelm 30. Hausmeiſter Otto Hirt 1 S. Rudolf Otto Ingenieur Bruno Wiens 1 S. Eberhard Erich Laune Otto Karl Winter 1 S. Reinholb aufm. Albert Werle 1 S. Richard Hellmut Verlader Karl Hanbt 1 S. Karl Hans Monat Dezember 1. Poltzelinſpektor Auguſt Karl Morand 1 T. Margarete Maria Thereſta Tel.⸗Arbeiter Karl Krimmer 1 T. Irmgard Marlanne Arbeiter Setter Kohl 1 S. Karl Elektrotechniker Erwin Karl Knapp 1 S. Karlheinz 2. Arbeiter Otto Troſt 1 T. Johanna Magbalena Schloſſer Alfred Breiſach 1 S. Alfred Franz Heinrich Blindenlehrer Joh. Baptiſt Tröſch 1 S. Franz Joſef Schloſſer Philipp Frledrich Lenz 1 S. Engen 3. Teunislehrer Willt Frank 1 S. Günther Arbeiter Gottlieb Fleiſchmann 1 S. Richard Hermann . Otto Schmitt 1 S. Obbokar Auguſt reher Karl Werle 1 S. Manfred Karl. Schlimmſtem bewahre, die Menſchheit auch nur einen Takt ſchneller aufſteigt, veredelt wird, froh wird? Der Fortſchritt wird durch die Geſunden getragen, durch Einzelne, Starke!“ 8 5 N 4 „Auch ſie brauchen Hilfe, um ſich auszuwirken. „Wieſo?“ fragte er, durch den Einwurf verwun⸗ dert. 5 5 „Ich denke gar nicht an die Maſſe,“ erklärte ſte ruhig.„Aber, wenn man die Geſchichte der Menſch⸗ heit zurückblättert, findet man immer die nämliche Klage: die Not des Genies, der Erfinder, der Künſt⸗ ler, der großen Gelehrten. Die größten Genies gehen täglich zugrunde, zerbrechen am Leben. Was hätten ſie der Menſchheit geben können,— vielleicht— wenn der Alltag, die Not ſie nicht aufgezehrt hätte! Wenn ſie an die richtige Stelle geſtellt worden wä⸗ ren, wo ſie wirken konnten! Faſt alle Genies kamen nur hoch durch Freunde, durch günſtige Ii⸗ gung. Goethe, Wagner, was ſoll ich ſie nennen? Sie wiſſen das beſſer. Früher betkelten ſie an den Höfen der Fürſten, erhielten Geſchenke, von denen ſie leb⸗ ten. Die Gnade und Ungnade mächtiger Männer entſchied auch ihr Schickſal, Leonardo da Vinei, Mi⸗ chelangelo, Dante, Taſſo.— Wo Sie Hinſchauen. Und zahlloſe wirkten in bitterſter Armut. Was hät⸗ ten ſie erſt ohne Not leiſten können? Nicht jedes Genie hat die Kraft für den Alltag, robuſte Geſund⸗ heit. Wie ſchwer kämpften Beethoven, Schubert und Schiller! Nur einige Namen aus den Legionen. Es iſt eine Lüge der Reichen, der Satten, daß das Genie Not braucht, um Großes zu ſchaffen. Es kann trotz der Not manches Herrliche leiſten. Viel⸗ leicht. Aber was es an Kraft für den Alltag ver⸗ braucht, für häßliche Geldnot,— das geht ſeinem Schaffen unfehlbar verloren. Es ſind andere Leiden, die innerlich machen, die Menſchen veredeln, zu Großem begeiſtern. Geldnot iſt ſtets kleinlich, er⸗ drückt, zieht herab. Vor allem Genies, die das Klein⸗ liche haſſen und darunter leiden.“ Des Holländers Blick war voll Sonne und Stau⸗ nen. Er ſchaute das Mädchen an, ohne zu ſprechen. Nur die ſchlanken Finger bewegten ſich leiſe, in ſtar⸗ ker Erregung.— Als Helga jetzt ſchwieg, faßte er ihre Hände und drückte ſie lebhaft. „Sprechen Sie weiter! Was raten Sie mir?“ „Unterſtützen Sie das Talent, das Genie!“ ſagte ſie entſchieden, obwohl alles, was ſie erkannte und ausſprach, für ſie ſelbſt ganz neu war. Sich erſt in ihr formte. Sie hatte ſich nie mit Bewußtſein mit ſolchen Gedanken beſchäftigt. Es war ihr, als ſpräche ſie für einen anderen, als ſei ſie nur Stimme. Und ſie wurde froh durch das, was ſie ſagte. Sie ſah Nebel weichen,— ſah Weg vor den Füßen.—„Deun mit dem Genie ſtützen Ste auch die Menſchheit,“ er⸗ klärte ſie ganz ruhig. Man muß die Träger des ganzen Baus ſtärken, wenn dieſer Bau ſchwach iſt. Der Führer muß ſtark werden, nicht nur die Maſſe.“ (Fortſetzung folgt) Geſtorbene: Monat November 16. Alma geb. Deutſch, Ehefrau des Photographen Johann Nikolaus Friedrich Hartmann, 40 J. 3 M. 19. Olga Berta geb. Glänz, Ehefrau des Polizetoberwacht⸗ meiſters Hans Hammer, 31 J. Lagerverwalter Jakob Ferdinand Metzger, 65 J. 6 M. led. Dienſtmann Karl Kohler, 87 J. 5 M. Maria geb. Gläß, Ehefrau des Hafenarb. Karl Philipp Junghans, 52 F. 1 M. 0 Barbara geb. Helm, Ehefrau d. Fabrikarbeiters Wilß, Metz, 47 J. 8 M. 3 19. Erich Emil Liebert, 6 5 9 M. 75 Margareta geb. Karch, Wwe. des Bürodieners Wilhelm Uhly, 58 1 7 M. Kaufmann Balthaſar Soyez, 45 J. 11 M. 20. Maria geb. Auer, Ehefr. d. Kaufmanns Philipp Repp, 46 J. 5 M. 5 Maria Apollonia geb. Hoffmann, Witwe des Betriebs⸗ beamten Franz Joſef Müller, 63 J. 8 M. Schreiner Karl Friedrich Oehler, 78 J. 9 M. led, berufsloſe Eliſabeth Bauer, 58 J. 6 M. 22. Eltiſabetha geb. Wolff, Ehefr. des Privatmanns Johaun ilhelm Huber, 70 J. 2 M. Elſe Luſcha Emmy geb. Futterknecht, Ehefr. d. Steuer⸗ praktttanten Engelhard Emmerling, 24 J. 83 M. 28. Charlotte geb. Renz, Ehefr. des Spenglermeiſters Eruſt Heinrich Single 45 Anna Softe geb. Sitzler, Ehefrau des Brunnenmeiſters Jakob Seitz, 8 J. 8 M. 24. Karolina geb. Baumann, Ehefr. d. Steuerſekretärs a. D. Heinrich Scharer, 68 J. Maurer Adam Vierheller, 44 J. Karl Dörr, 1 Stunde 5. Ernſtine Katharina geb. Wedel, Ehefr. d. Bahnwärterz Ludwig Philipp Seelinger, 44 R M. Gärtner Karl Dietrich, 79 J. 11 M. 25. Roſing Eliſabetha geb. Henninger, Ehefrau des Fabrik⸗ arbeiters Martin Schneider, 54 J. 8 M. Lackierer Johann Georg Hofmann, 40 J. 2 M. led. Inſtallateur Ludwig Scheiffele, 40 J. 8 M. leb. berufsl. Anton Alfons Velten, 23 J. 3 M. 7. 5 Ludwig Alexander Buſcher, 485 J. 10 M va Luiſe geb. Mayer, Witwe des Kaufm. Frledrich Chriſttan Grockenberger, 75 J. 6 M. 2 28. Anna geb. Schuſter, Ehefrau des Milchhändlers Karl Wirth, 36 17 5 M. Wirt Abam eorg Volz, 48 J. 8 M. Elfriede Mehrfort, 2 Tage Schloſſer Johann Friedrich Heckmann, 52 J. 10 M. Elfa Margarete Frieda geb. Köſter, Ehefrau des Bauk⸗ vorſtehers Engen Gottfried Schick, 36 J. 3 M. 29. Kellner Adam Lutz, 31 J. 3 M. led. Kaufmann Albert Uhl, 31 J. 2 M. 30. Elektromonteur Joſef Rothmund, 51 J. 7 M. leb, Kernmacher Friedrich Hotz, 60 J. 10 M. Monat Dezember 1. Hauptlehrer Theodor Benjamin Schmolck, 57 J. 6 M. Aer ert Heinrich Ganninger, 51 J. 5 M. urt Robert Getſt, 22 Tage Eliſabetha geb. Mandel, Ehefr. d. Landwirts Nikolaus Gutperle, 47 J. 3 M. Arbeiter Vitus Frey, 31 J. 5 Katharina geb. Strauß, Witwe des Rentenempfängers Franz Lay, 80 J. 9 M. Maria Margareta geb. Steigerwald, Ehefrau des Fuhr⸗ manns Konrad Witz, 66 J. 7 M. 2. Rentenempfänger Ludwig Vay, 61 J. 3 M. Eugen Lenz, 674 Stund. vader Eduard Tröſch, 17 Stund.. 4. Eva Raria geb. Schoch, Ehefr. des Gipſers Bernhard 9 77 J. 2 M. 5 elena Franziska geb. Wolf, Ehefrau des Schloſſers Friebrich Vogel, 51 J. 7 M. b . errieri te ol Sein Die Gefahr körperlicher und geistiger Abgespanntheit, in deren Folge sich so gern Verzegiheit und üble Laune einnisten, können Sle durch gründliche Auffrischung Ihrer Nervenkraſt bennen. Sorgen Sie doch dofür, deß Gesundheit und Freude in Ihrem Leben wieder zur Herrscheſt gelangen!— Deß zur Erhalfung und Steigerung der körperlichen und gelstigen Leistungsfshig- keit Senstogen in kervorrsgendsfer Weise berufen ist, bewelst Nähr- und Nräſtigungsmiiiel S für Hörner und Werven. f Saugen die Empfehlung durch 24000 schriftliche Arztliche Gutechfen. Sanatogen wirkt unmittelbar auf die Wurzeln Ihres Befindens, 1 es bildet Blut, Nerven und Muskeln, legt Krafireserven in Ihrem Körper an, die Sie stärken und leistungsfshiger machen. Erfallt von Frohsinn und Lebenslust werden Sie schon nach einigen Wochen Sanetogen- Gebrauchs überzeugl sein, daß Sie mit Senatogen Ihrer Gesundheit unschätzbare Dienste geleistet haben. Erhalilich in allen Anotheken und Drogerien in Fackungen verschledener rie von N..00 an. 5 Montag, 9. Dezember 1929 ELS- n WIR TS der Neuen Mannheimer Zeitung Nr. 572 Abend- Ausgabe G. J. Grohe-Henrich& Co. licguidieren „Bank⸗Garantie für langſame Abwicklung D. D S brücken, 9. Dez. Das Bankhaus G. F. Grohe⸗ 0 u. Co. in Saarbrücken und München, ſowie die Banken G. F. Grohe⸗ Henrich u. Co. in Neuſtadt und Pirmaſens haben ſich mit Rückſicht auf die gegenwärtige wirtſchaftliche Lage und die durch ſtarke Geldabhebungen in den letzten Tagen eingetretene Gefährdung der Bank entſchloſſen, ihre Selbſtändig⸗ keit aufzugeben. Die Geſchäfte der Firmen werden langſam abgewickelt werden. Um jeder Beunruhigung des ſaarländiſchen und pfäl⸗ ziſchen Wirtſchaftslebens vorzubeugen, hat die D. D. Bank (Deutſche Bank Diskonto⸗Geſellſchaft) die Garantie für die Erfüllung ſämtlicher Verpflichtungen der Banken übernommen. Die Garantie der D⸗D⸗Bank bannt eine ſchwere Gefahr vom Saargebiet, denn zweifellos hätte der Zuſammenbruch der auf einer breiten Geſchäftsgrundlage aufgebauten und mit weiten Kreiſen ber Induſtrie, Handel und Gewerbe verbundenen Bank im ſaarländiſchen Wirt⸗ ſchaftsleben ſchwere Erſchütterungen ausgelöſt. O Helios Allgemeine Rückverſicherungs AG. Frankfurt a. M.— Kapital ganz verloren. Frankfurt a. M.(Eig. Dr.) Die ao. GV. nahm den bereits bekanntgegebenen Status zum 31. Oktober 1929 mit einem Paſſivſaldo von 5,6 Mill. RM, wobei noch hinzukommt, daß das Kapital ganz vberloxen iſt, entgegen. Mitteilung gemäߧ 240 HGB. iſt gemacht. Da dem Antrag auf Eröffnung des Vergleichs⸗ verfahrens vom Amtsgericht Frankfurt noch nicht ſtattge⸗ geben wurde, iſt die Beſchlußfaſſung über die Liquidation ausgeſetzt worden. Als Reviſivnskommiſſion wurde die von der Fravag GV. beſtellte Kommiſſion der Fravag beſtellt. Eine von der früheren, inzwiſchen offenbar erledigte Op⸗ poſition gewünſchte Sonderkommiſſion wurde alſo nicht beſtellt.— Nach dem Poolvertrag ſind Hepoolt⸗Akten der Frankfurter Allgemeinen folgendermaßen: es beſitzen die Frankfurter Lebensverſ. 600 000 RM nominell, Karlsruher Lebensverſicherungsbank 1,338 Mill. RM, Nürnberger Lebensverſ. 181600 RM, Vereinigte Berlin⸗Preußtiſche Verſicherung 450 000 RM, Helios 1,050 Mill. Dieſe ſämt⸗ liche find voll bezahlt. Außerdem beſitzt Helios noch 6,2 Mill. RM. mit nur 25 v. H. Einzahlung. Für die Nach⸗ zahlung des ausſtehenden Helioskapitals ſind die Verhand⸗ lungen im Falle des Vergleichs mit dem Liquidator und im Falle des Konkurſes mit dem Konkursrichter aufzu⸗ * : Millioneninſolvenz einer italieniſchen Bank in Mai⸗ lanb. Ueber das Bankhaus Sierra u. Co., das ſich haupt⸗ ſächlich mit Spekulationen in Werttiteln befaßte, wurde der gerichtliche Konkurs verhängt. Hauptgläubiger der Bank ſoll ein Prieſter ſein. Nach dem Corriere delle Sero be⸗ trügt das Defizit 1% Millionen Lire. * Baneriſche Landesproduktenbank AG., München. Moratorium nachgeſucht. Das Inſtitut hat ſeine Schulter eſchloſſen und Antrag auf Eröffnung des gerichtlichen zergleichstverfahrens geſtellt. Die Bank erklärt, ſte ſei nicht überſchuldet. und werde nur Stundung, aber nicht Herabſetzung der Forderungen beantragen. Eine Zwiſchen⸗ bilanz zum 30. November 1929 weiſt einen Ueberſchuß von 249 505/ aus. Die außenblickliche Illiqudität wird auf die ungünſtige Lage der Oandwirtſchaft zurückgeführ:. * Loßlöſung der Landesgewerbebank für Südweſtdeutſch⸗ land Ach, von der Favag. Die Landesgewerbebank für Südweſbdeutſchband teilt nunmehr den ihr naheſtehenden Genoſſenſchaften mit, daß ſie die Beziehungen zur Favag bw. Sibdweſtdeutſchen Bank AG., Frankfurt a.., ge⸗ hat. Dies geſchieht in der Weiſe, daß die Landesgewerbe⸗ bank für Südweſtdeutſchland eine neue Haftungsgenoſſen⸗ ſchaft unter der Firma Südweſtdeutſche. ſchaft Gmb. in Karlsruhe gegründet hat. Salzdetfurth wieder 15 v..? Zu den an der Ber⸗ liner Börſe umgehenden Gerüchten, daß die Kaliwerke Salzdetfurth Ach. in Salzdetfurth far das mit dem Kalen⸗ derfahr zu Ende gehende Geſchäftsfahr 1929 9 ch eine Dividendenerhöhung— man ſpricht von—2 v. H.— vornehmen werden, hören wir von unterrichteter Seite, daß dieſe Erwartungen den tatſächlichen Verhältniſſen zum mindeſtens voruseilen. In unterrichteten Kreiſen hält man es für wahrſcheinlich, daß man mit Rückſicht auf die unge⸗ wiſſe Konfunkturlage den 1pproz, Satz beibehalten wird, cha ja auch ein um 12,675 Mill. auf 28,175 Mill. I er- hößhtes Kapital zu verzinſen iſt. Der Abſatz habe ſich auch unter Berückſichtigung der Quote der Halleſchen Kaliwerke günſtig entwickelt. * Pfälziſche Nähmaſchinen⸗ und Fahrräder⸗Fabrik vorm. Gebr. Kayſer. Kaiſerslautern. In der am 5. ds. Mis. ſtattgefundenen Prüfungsausſchuß⸗Sitzung der Pfälziſchen Nähmaſchinen⸗ und Fahrräder⸗Fabrik vorm. Gebr. Kayſer in ieee wurde die e zum 30. Sept. Noch kein Stalus im Konkurs Bürkle Freiburg i. Br., 9. Dez.(Eig. Dr.) Im Konkurs der Bürkle⸗Bank in Freiburg i. Br. fand heute die erſte Gläubigerverſammlung ſtatt, die von etwa 120 Perſonen beſucht war. Konkursverwalter Baumann erſtattete Bericht über die Gründe des Kon⸗ kurſes, die derzeitige Lage der Angelegenheit und die bisher . Maßnahmen. Die 1923 mit 200 Millionen Papiermark= 5700 4 von Bürkle und Herling gegründete Bank, in der Bürkle ſich dem Kreditgeſchäft widmete, florierte zunächſt. Die erſte Bilanz ſchloß mit za. 10 000% Reingewinn. Privatvillen wurden außerdem gekauft. 1924 weiter gute Entwicklung, ſteigende Depoſiteneinlagen, mittelſtändiſcher Kundenkreis. Das Jahr ſchloß mit 75 000„ Gewinn. 1925 beginnt zu⸗ nächſt erfolgreich, aber beginnt auch das Abweichen von der ſoliden Baſis. In dieſem Jahr wurden wieder 70 000 und im Jahre 1926 za. 100 000% Gewinn erzielt. 1928 belief ſich, zum Teil infolge des ſchwarzen Freitags, der Ver⸗ Uu ſt auf etwa 7 Mill. 4. Wohin die 1 Mill. Re ſerve gekommen iſt, iſt eine noch ungeklärte Frage. Die Kreditgewährung war zum Teil leichtfertig. Faule Kunden verurſachten mehrere 100 000, Verluſte, die aber nicht in der Bilanz erſchienen. Die Steuerbilanz, war im Gegenſatz zu anderen, nicht fri⸗ ſiert, ſondern ſollte einen beſſeren Stand vortäuſchen. Wer Grundſchulden abgetreten hat, dürfte in eine ſchwie⸗ rige Lage kommen, wenn der derzeitige Inhaber die volle Zahlung 3 3 5 955 8 wird, weil die Grundſchuldbriefe von der Bank für voll weitergegeben wurden. Unwirtſchaftlich war die Haltung großer Effek⸗ tenbeſtände, 1924 über 300 000 4, 1926 über 600 000 4A. Ein Vermögen ſtellen die Zinſen und Proviſio⸗ nen bei Verpflichtungen dar. Auch die Lebensverſicherun⸗ gen ſind ſehr hoch. Im Privatleben ſind ungewöhn⸗ liche Aufwendungen gemacht worden, ſo daß es ſich hier um ausgeſprochen perſönliches Verſchulden handelt. Falls das der Frau Bürkle gehörende Haus nicht aus privaten Mit⸗ teln erworben ſein ſollte, wird es zur Maſſe gehören. Im übrigen iſt die Höhe der Aktiven und Paſſiven noch ganz ungewiß. Etwa 6 Mill./ Verbindͤlich⸗ keiten ſtehen theoretiſch etwa 5 Mill.„ Aktiva gegenüber, 955 freilich ſtärkſte Abſt riche noch erfahren dürften, weshalb ine Höhe der Quote noch keineswegs abzu⸗ 989 iſt. In der anſchließenden Behandlung der übrigen Punkte der Tagesordnung wurden zunächſt die proviſoriſchen Ko n⸗ kursver walter Baumann und Löbel beſtä⸗ tigt, wobei von Anwaltsſeite kritiſiert wurde, daß das Gericht keinen Anwalt berufen habe, ferner der vor⸗ läufige Gläubigeransſchuß von 5 Perſonen(be⸗ reits mitgeteilt) ergänzt durch Zuwahl von Direktor Klein für die kaufmänniſchen und banktechniſchen Sachverſtän⸗ digen ſowie Malermeiſter Spähnel als Vertreter der Ge⸗ werbetreibenden. Die Bank bleibt geſchloſſen. Mit einer neuen Gläubigerverſammlung wird nicht vor 8 gerechnet. 1929 beſprochen und beſchloſſen, dieſe dem AR. und der am 28. Jan. 1930 ſtattfindenden GV. zur Genehmigung vorzu⸗ legen. Der Status der Firma hat eine erfreuliche Beſſe⸗ rung erfahren. Waren⸗ u. Bankſchulden betragen 1401 889 (i. V. 2 398 365) l, die Außenſtände und flüſſigen Mittel 1 320 232(i. V. 1 790 164) 4, die Vorräte 466 415(i. V. 9 190 034) J. Bei der herrſchenden Wirtſchaftslage war eine Rendite nicht zu erzielen; der nach Voriahme der Abſchrei⸗ bungen in Höhe von 85 381, verbleibende Ueberſchuß von 58 063/ ſoll auf neue Rechnung vorgetragen werden. *.⸗G. Kühnle, Kopp u. Kauſch, Frankenthal. Trotz der allgemeinen Depreſſion konnte nach dem vorliegenden Geſchäftsbericht der Umſatz des Vorfſahres wie ⸗ der erreicht werden. Der Exportanteil hat ſich ver⸗ größert. Der Bericht klagt über ſcharfe Preisunterbtietun⸗ gen. Angeſichts der unſicheren Wirtſchaftslage und der zahlreichen Betriebseinſchränkungen laſſe ſich ſchwer etwas über die Entwicklung des laufenden Geſchäftsfahres vor⸗ ausſagen. Der Fabrikationsüberſchuß ſtellt ſich auf 30. Sept. auf 18(1,03) Mill. R/. Nach Abzug der allgemeinen Un⸗ koſten von 0,77(0,75) Mill. ſowie nach, 90 668(89 194) R 10 72000 verbleibt bekanntlich ein Reingewinn von 2268 2(190 967)., aus dem, wie ſchon mitgeteilt, eine 2 0 7 auf 8 v. H. erhöhte Dividende aus⸗ geſchüttet und ein Reſt von 2000(8000).“ auf neue Rech⸗ nung vorgetragen werden ſoll. Aus der Bilanz: Grund⸗ ſtücke 0,29(unv.), Gebäude 0,54(0,47), Maſchinen 0,27(0,81), Kaſſe 0,05(0,02), Schuldner 1,01(1,04), Warenvorräte 0,59 (0,67) Mill... Dagegen: unv..⸗K. 1,6, geſetzl. Rückl. 0,16, Delkredere 0,03(0,02), fällige Montagen, Steuern u. 1 0,22 0,7), Kreditoren 0,55(0,64) Mill... : Schöndorff⸗Generalverſammlung. In der GV. der Gebrn der Schöndorff AG. in Düſſeldorf wurden diesmal die Regularien(10 v. H. Dividende) glatt genehmigt; die frühere Oppoſition(Weſtwaggon) war nicht vertreten. Die Präſenzliſte wies 8 Aktionäre mit 2,89 Mill.% AK. auf (von insgeſamt 4 Mill.). Mitgeteilt wurde, daß der Di⸗ rektor Roffhack in Bremen, der in der letzten General⸗ verſammlung in Zuf ammenhang mit den Plänen bezüglich der Norddeutſchen Waggonfabrik in den Aufſichtsrat ge⸗ wählt worden iſt, ſein Mandat inzwiſchen wieder nieder gelegt hat, da die Nordwaggon⸗Pläne bei Schöndorff be⸗ kannlich nicht zur Verwirklichung gekommen find. Im übrigen wurden keine Mitteilung über die Konzentrations⸗ pläne in der Waggoninduſtrie gemacht. * Deutſche Babcock u. Wilcor Dampfkeſſel⸗Werke AG., Berlin⸗Oberhauſen. Der AR. ſchlägt der HV. am 1. Febr. 1990 eine Dividende von wieder 9 v. H. vor. * Maſchinenfabrik Eſcher, Wyß n. Co.— Kapitalzuſam⸗ menlegung 500:1. Die Maſchinenfabrit Eſcher, Wyß u. Co., eine der größten Firmen in der Schweiz über⸗ haupt, teilt mit, die aus ungünſtigen Betriebserforder⸗ niſſen ſeit einigen Jahren aufgelaufenen Verluſte erfor⸗ dern einſchneidende Maßnahmen, um die Zukunft der Ge⸗ fellſchaft zu ſichern. Um dieſes Ziel zu erreichen, hat der Verwoltungsrat der AG. Maſchinenfabrik Eſcher, Wyß u. Co. nach eingehender Prütfung der Verhältniſſe beſchloſſen, den Aktionären, eine finanzielle Reorganiſation vorzu ſchlagen und gleichzeitig eine Rationaliſierung der Be⸗ triebe in die Wege geleitet. U. a. wird vom Verwaltungs⸗ rat zur Durchführung der Sanierung empfohlen: Abſchrei⸗ 228 des n von 6,5 Mill. Fr. ouf 13 000 Fr., Umwandlung von 1 Mill. Fr. Prioritätsaktien in 2000 Fr. Stammaktien, Umwandlung der übrigen 4 Mill. Prioritätsaktien in Stammaktien mit unverändertem Nominalwert von 500 Fr. unter Verzicht auf die aufgelau⸗ fene Kumulatipdividende. Abſchreibung des Reſervefonds von 1,1 Millionen Fr. und endlich neues Kapital in der Höhe von 45 Mill. Fr. in Form von 6proz. nichtkumula⸗ tiven Prioritätsaktien zu ſchaffen. Der durch die Reduk⸗ tion des Aktienkapitals zur Verfügung ſlehende Betrag ſoll zur Tilgung des Verluſtſaldos und zu Abſchreibungen auf verſchiedene Aktivpoſten verwendet werden. Dadurch hofft man die erfolgreiche Weiterführung des altbekannten Un⸗ ternehmens zu erreichen. Die Obligationäre werden in ihren Rechten und Sicherheiten nicht berührt. Bürgerbräu Ludwigshafen Bei einem etwas ermäßigten Rohertrag von 3,197(3,35) Mill./ wird auf 30. Sept. infolge geſunkener General⸗ unkoſten— 2,84 gegen 2,98— ſowie von 77 819 auf 40 000 ermäßigter Abſchreibungen ein von 326 893 auf 340 687 4 erhöhter Reingewinn ausgewieſen. Wie ſchon kurz mitgeteilt, ſollen hieraus wieder 12 v. H. Dividende zur Verteilung gelangen. 60 000(40 000) 4 ſollen der Spe⸗ zialreſerve, die damit auf 240 000 anwächſt, und 50 000 (100 000) dem zur Zeit 3090 000) 4 betragenden Deleredere⸗ konto zugeführt werden. Außerdem erhält ein Jubiläums⸗ fonds 40 000 4 ſo daß nach Abzug der Tantieme ein Neu⸗ vortrag von 31 587(27 693), verbleibt. In der Bilanz ſtehen 952 216(992 216)/ Immobilien, 12 963(111 052) Kaſſe) i. V. einſchl. diesmal nicht aufgeführter Effekten), 302 884(598 198) Vorräten und 1,59(1,06) Mill. Debitoren einſchl. Bankguthaben gegenüber: AK. 1005 Mill., Rück⸗ lagen 100 500/(beides unverändert), Hypotheken 30 039 (30 000)& und Kreditoren uſw. 897 122(961 791) l. * * Bierbrauerei Durlacher Hof AG. in Mannheim. Die heute unter dem Vorſitz von Geh. Rat Dr. Broſten abge⸗ haltene o. GV., in der 11 Aktionäre mit einem AK. von 903 000„ Sb A. gleich 9213 Stimmen und 5000% VA. mit 250 Stimmen vertreten waren, genehmigte einſtimmig dße Regularjen. Zur Ausſchüttung gelangt alſo für das Gi. 192829 eine von 10 auf 12 v. H. erhöhte Divi⸗ dende.— Ueber die Ausſichten des lid. Ge. könne nichts zutveffendes mitgeteilt werden. Die Rohſtoffpreiſe ſeien zwar weiter zurückgegangen, dafür drohe aber das Schreckgeſnenſt der neuen Bierſteuererhöhung, die nach An⸗ ſicht der Verwaltung das Maß des Tragbaren überſteige. * Brauerei Schwartz⸗Storchen AG. in Speyer a. Rh.— Wieder 12 v. H. Dividende. Der am 10. Januar 1990 ſbatt⸗ findenden GV. wird, wie im Vorjahre, die Verteilung einer Dividende von 12 v. H. vorgeſchlagen. Nach 173 574 (314 242)„ Abſchreibungen und 60 400%(—) Sonderab⸗ schreibungen verbleibt ein Reingewinn von 44162 (841 505]. Auf neue Rechnung werden 53 302(50 877) 4 vorgetragen. Kurszettel cler Neuen Mannheimer Zeſtans Neannheimer Efektenbörse .⸗G. f. Seilinb. 47.— 48,50 Brown, Boveri. 114,0 114.0 Dalmler⸗Benz. 38,50 38,50 Deutſche Linol 248,0 239,0 Enzinger 1 7 28.— 2 Gebr. Fahr J. G. arben 1770 170.5 10% Grkr. M. BA. 1110 111.0 180.0 15„„ BA. 127.0 127.0 85. i Bk. 141.0 * editbank 1100 Karlsr. Näh. Hald 7770 5 78 Südb. Disconto 123,0 128.0 C. H. Knorr 157.0 1460 Hanh. Gum 975 9480 Durlacher Hof 146. ann umm Aachen 0... Pfälz. Mühlenw. 125,0 128,0 Judwigsh. A. Br.——. Alz. Pre———— Portl. gem. Heid. 117.5 117.0 2 Soc 152.0 Nh. Elektr..-G. 141,0 141.0 Werger Worms 182.0 Rheinmühlenw..——. Südd. Zucker 1010 171.0 Had. Aſſekuranz 150,0 Verein dtſch. Oelf. 7².— 7⁰.— Continent. Vers. 48,.— Wayß& Freytag 80.— 62.—— Mannh. Verſich. 92,.— Zellſtoff Wal hof 1786.0 179, Chade 85% Bab. St.⸗A. 27 2— 7˙% Bad Kom. Gd 79.— 9% Lhafen Stadt 88.— 400% Mhm. Gold 100.0 8 90 Gold 85.— 6 0% Gold 69.— 8% gakdensd. 28 1030—.— Babiſche Bank 160,0 Pfälz. Hypoth. V. 130.0 Salzw. Heilbr. A. E. G. Aſchaff. Buntv. 1 Darmſt. u. Nat. 298,0 284,0 Festverzinsliche Werte] Peuiſch⸗lsconte 149.9 149.0 8% Relchsanl. 8580— D Effetnien Bank 112,5 112.5 * 9 N 114 0 Dt. Atlant.⸗ „ D. Hop. u. Wechſ. 114, Ablöſungſch. 1 50.— ohne .30 D. Weib.(Gd! 84.50 84.50 D. Schaßanw. 23—.——.— 85 Bank. % Schug. 14..27 rifrt. Hyp.⸗Bk. 122,0 122, 0 01 990 Ludwigsh. 28,—,— Nürnberg. Verein 140.0 140,0 10% Mom. 175 55—.——.— Deſt. Cred.⸗Anſt. 30.15 80,10 50 Pfälz. Hyp.⸗Bl⸗, 129,0 129,0 6%„ 7 20 68.50 68.50 Reichsbank. 279,5 2770 14.58 1 55 Ereditbk. 109. 105,7 Dresdner Bank. 147.0 1470 100,0 100, Dt. Verlag Emag Frankf. een ren N 9 Preuß. Rogg..28 Süd. Feſtwö.———.— 8% Urkr. M. abg. 5% Mh.⸗M.⸗Don.———.— 8 Rom. Gb. 80,.— 9% Pfälzer--9 93,— 8% Rg. Hyp. 2. 25 88.— . 5— 82.— Hapag 99.85 e ee e s 64.— 82, ee 44—.7 1% 0 79,85 Nordd. Lloyvd e a 8 Oeſter.⸗U. St. B..45 4% Mane..— Montan- Altion Südd. Boden-C. 1420 1400 Sildd. Disconto. 132,5 122,5 9515 Wiener Bankver. 1 9 12,50 Württ. Notenbk. 152.8 152.5 Allta. 21¹.7 rant At. Perf. 81. 51.— 9 annh. Verſ.⸗G.—.— 84.— Transport-Aktien 4% 0% Pr. J. B. Lig—.— 78.20 Bank Aktien 80 5 200.0 200.0 Gelſen—— 1250 Ilſe 885. 1 U. 2145 218.0 Aug. D. Ereditb. 118.2 Vabiſche Bank 160,0 160,0 Kall Aſchersleben 1840 Kali Salzdetfurth 3150 8205 Barmer Bankver. 116.5 115,5 Kalt Weſteregeln 191,0 1900 Vayr. u. Wy. 138,5 187,5 Klöckner c e e ug 8 Lost. Prien. 152,0 152,71 Mannesm. Röhr. 90,78—.— olzverkohl.⸗ Otavi⸗Minen 9. 7 9. Phönig Bergbau—.— 101.5 Rheinſtahl.. 104.5—. Tellus Bergbau B u. Laurahütte 50,50 58,50 Ver. Stahlwerke Industrle-Aktien Henninger K. St. 188,0 80 München 274.0 öfferh. Bindg. 8 wartz Storch. Wer ger Adler Kleyer St.⸗A. Bd. Maſch. Durl. Brem.⸗Beſig, Oel 81, 50 Brown Boveri Cement Heidelbg. 116,7 Karſtadt 5 5 Chamotte Annw. 100,5 1 14 Frankfurter Börse Cb. Boah 5 87— Daimler Benz 7 D. Gold⸗u. S. Anſt. D. Ueberſee⸗Bank 99,30 99,50 Dt. Linoleum 1 Dresd. Schnellpr. 8 5 üſſel. Rat. Dürr 49.— yckerh.& Widm. 78. Eiſen Kaiſersl. Enzinger⸗ Union—— 76,50 Eßlinger Maſch. Ettling. Spinn. ein. Hyp.⸗Bk. 140,0 140,5 Fader& Schleich. 9,25. Pirm. Farben Bonds 28 105,0 Feiumech. Jetter 64.—— felt. Guilleaume—.——. Frankfurter Gas——— 211% 115 Pok.& Wit. 42.——. Goddſchmidt Th.—.— 8 Gritzner M. Durl. 47.50* 8 Grün& Bilfinger 166,5 Haid& Neu Hanfwerk. Füſſen 70,28 Üpert Armatur. 102,0 Firſch Kupf. u. M. 117,0 Hoch⸗ u. Tiefbau 74.50 4%„meining. 8—.—. n Phil. 88.— Inag Erlangen 91.50 Junghans St. A. 47.— 48.— Kamm. Kaiſersl. 3 123.0 4%„ Karſtadt Rud.. 1310 133.0 Klein„Sch.& Beck. 12⁵.0 1508 Knort, Heſtör. 9. 845 50 54,50 Konſerven Braun 63— Kraus& Co. Lock. 40,.— Lechwerke.. 103, Ludwigsh. Walz. 63,50 7. 5 125 Berneis 89,30—.— Seilinduſt. Wolff—.— Südd. Zucker 162.0 „Trieot. Beſigheim 32.— Ver. Chem. Ind. 67.——.— Ver, deutſch. Self. 78,50 Vergt. Jute. 110,0 Ver. Ultramarin 184,0 Ver. Zellſt. Berl. 100,0—.— Vogtl. Maſch. St. 74,.— 71,50 Voigt& Häffner 222,0 Volth. Seil. u. R. 62.— 62,50 5 85 5 1 17 8 2 2 1 genßef Aſchffbg. 188,5 188,7 Memel 118,5 Waldhof— 203.0 208.0 1110 1110 Mainkraftwerke 105,0 Metallg. n 112.5 Mez Söhne 78.— 7 Miag, Mühlb. 12¹¹.0 Moenus St. N 0 Motoren Deutz 67— 66.— Motor Oberurſel 112.0 102.7 108,0 167.0 278.0 272.0 154.0 e pf. Rähm. Kayſ.—.— 160.7 Rein. 0 08.8.— 136.7) Roeder, Gebr. D 130.0 Rütgerswerke 70.85 70,75 61.50 1170] Schneltpr. Frkthl. 51, 5 50 Ufa(ffreiverk.).. 90.— 90.— Schramm Lackf. 94 1170 Raſtatter Wagg. 13.— „114.0 Schuckert, Nrbg. 180.0 Terminnotierungen(Sehluſ) Allg. Dt. Credit 7 765 117,7] Harpen. Bergbau 184.5 135,0 Bankf Brauind. 140,0 Ph. Holzmann 83.50 84.— 5 Barmer Vankvee. 5 Bergbau 218.0 Bayr Hyp. u. W. ali Aſchersleden 186,5 Berl. Handelsgeſ. Kali Salzdetfurth 817.0 321,0 Commerzbank 158,5 Kali 3 193.0 Darmſt. u. Nat. R. Karſtadt.. 183,0 Deutſche⸗Disconto 148,0 Klscknerwerke 328 A f ee Lahmeyer& Eo. 162.0 182.0 5 r Verkehr 116,0 l f e 91.85 8 N N Mansfelder 11,5 Hap 9 e Metall eſellſch. 115.0 a dend 122,5 Miag Mühlen au 1185 Allg. Elektr. 84 Moniecatini.. 38.— 58.— Bemberg 154.0 Oberbeda 8 8 Bergmann„2088 Otavi 8 5 53.— Buderus Eiſen Phönix Bergbau 1015 102.2 Cement Heidelbg. Sen 11420 144.5 8h. Eier, oba 1440 2 ontin. Gummi„Elek. eag) 5 1772 179.5 8. Stahlwerke 105,5 108,5 Riebeck Montan———.— Daimler Be 8 Deutſche Erdöl Rütgerswerke 8 8 Schuckert Dt. Gold u. Silber 139.0 1 Dt. Linoleum 0 Siemens Eßalske 25 Südd. Zucker. 163.2 1 Dicht u. Kraft Elektr. Lieferung 159.0 Svenska Tändſt. 326.0 Ber. Glanzſtoff 2 Farben 178, elten& Gulll. Ver. Stahl lwerkt 1027 ſchaff. 185,5 9 Bergwk. Gesfürel 157.0 161.0 Jeu Goldſchmidt. ellſtoff Waldhof 177,7 Berliner Börse 5% Roggenwert..90.— 7950 Festverzinsliche Werte] 5% Modderend.21 6, d. 1980 98 8 Goldanleihe. 107,0 107,0 g Hie deichsent 2 8880 edo 5% Merton. 8 Dtſch. Ablöſgſch. 1 80.10 50.10 4½% Oe„Scha. 38,75 9 ohne Ablöſgrecht 8,10.1 0 4%„ Goldrenze 24.60 onen 5 4%„conv. Rente.— 77%„ did. 280 280 4½%„ Pap.-R.. 81.— 213,0 103.5 90,.— 80.— 82 2 75 Kohlen——. „K.—— 1..50 518% Heb. nal anl. 8,78 8,73 1540 154, 4 Aktlen und Auslandsanſelhen in Prozenten bel Stücke-Notlerungen in Mark ſe Stück 90 Bremer Wolle 141,0 149,0 Drown, Bop.& C. 1180 1170 9. Buderus Eiſenw. 62,38 61,15 7. 40% Tak. gtd. Ant, 58.0 Charlott. Wa . Waſſer 92.— 92.— 49%% Bagd.⸗Eiſ. I.20.85 Chem enden 32.——.— 0„ 11.15 7,5 5 if. Kl Chem. Gelſenk.. 69,28 5 8 Aſe Bergbau 4, 5 0 1911 2 05 Chen. Alber..— 4 R. güd 00⸗Fr.-Los 12.— dem. Brockzues——. 907 755 Str. 13—.— Concord. Spinn 60.— 66.50 25 14 24. Conti ⸗Caoutſch. 143,0 1440 4 C8„ 1 1 4% Ung. Goldr. 21.25 Dalmler Motoren 38. Deſſauer Gas 40% 5 0 f 185. Ser. 1 75 J nat. Ser 1 1075 Sf. 354———— Dtiſch. Gußſtahl.———.— 22 Leh. Nat gal.——. Selce del 11 Transport-Aktlen 8 N 5 1 5 eutſche ollm 885 . 5 1190 Deutſch. Eiſenhdl. 85,15 84.50 8 Deuiſche Iinol. 2398 230.5 Allg. Lok. u. Str. 144,7 Dt. Schußzgeb. 08—.— 100.0 Süßd. Eiſenvahn 112.2 955 14 Deſt. St.⸗Eiſenb.-. Baltimore Ohio— Canada Abliefer. 54,50 Pr. Heinrichbahn——— apug. 99,85 „Südamerlka. 160.2 anſa Diſchiff 145,0 orbd. Lloyd.. 98,75 Verein Elbeſchiff. 16.25 Bank-Aktlen Bank f. el. Werte 129,0 Bank f. Brauere. 140,0 138,2 Barmer Bankver 116,2 Berl. Handelsges. 173,5 Com. u. Privtbk. 152,2 Darmſt. u..⸗B. 234,2 Dt. Aſiatiſche Bt. 49.— DeutſchesDisconto 148,0 147,7 Diſch.Ueberſee Bt. 100,0 100.0 Dresdner Bank 148,5 Meiningerhypbl. 113,5 Oeſterr. Creditbk. 30,.— Reichsbank 278,0 Rhein. Crebitbk. 111.0 Sſiddeutſch. Disc. 123,0 Frankf. Allgem. 51.— inqustrle- Aktien Accumulatoren. 112,5 Adler werke Alexanderwerk 99.50 Alfeld Deligſen 5 5 Allg. Elettr.⸗G. Alſen Portl.⸗. 35947 Ammendorf Pap. 138,0 Aſchaffes, Je 0 ſaffbg. Zellſt. 5 Aug. Masch. 77.80 78, Balke Maſchinen 1 5 Baſt Nürnberg. 206.0 Bayer. Celluloid 12.35 Bayr. Spiegelglas 67,75 „P. Bemberg 152,0 ergmann Elekt. 201,5 Berlin Gubener 234,5 293,7 Berl. Karls. Ind. 67,75 68,85 Berliner Maſchb. 59.— 475 Braunk. 8* 7 Br. ⸗Beſigh. Oel 81.— 1 8. Bremer e 8 155 10 irſch Kupfer 50 89,50 157,2 155,5 85,— 95,.— C. H. K 93.— 93— Kölſch 55 Gebr. Kört F. Dippe Maſchin. 55 Dresb. Schnellpr. 95.— Dürener Metall 142,0 14³0 Dürkoppwerke. Dülſſeld. Eiſenhdl. 60.— 60.— Q. Dynamit Truſt 88,75 84.85 Elektr. Oieferung, 159,0 101.0 Elktr. Licht u. 4. 155,7 156,5 Elsbach& Co. Emaille Ulrich.—.——.— Enzinger Werke 79.— 78.— Eſchw. Berg werk 202.0 208,0 EſſenerSteinkohl. 130.0 128.0 Faber Bleistift———.— 555„Liſt& Co. 62. 80.— N oewe Lüdenſcheid Mannesmann arben ind. A. G. 178,7 179.0 Merke Won. eldmühlePapier 155,0 15 Felten& bel, 2 11.0 90 8 EHöpfli R. Friſter 129.0 120.0 277. +Sebhard Textil.—.—. Gebe 4 Co. 50,25 53.— Geiling& Fo. 22.75 Gelſenk. Bergwk. 125.0 124.0 Genſchow& Co. 87.80 67.25 Germ. Portlb.⸗Z. 178.0 175.0 Gerresheim. Glas 105,2 105.0 Geſ. f. elektr. Unt. 189,0 159,5 Goedhardt Gebr. 174,0 174.0 Goldſchmidt. Th. 63.— 62.75 Guane-Werke. 48,28 46,25 Greppiner Werke 8 Gritzner Maſch. 40,50 47.— Gebr. Großmann 30.— 80.— Mix& Geneſt Motoren Deutz Oberſchl. Oſtwerke Gruſchwitz Textil 38,50 56,75 R ackethal— 8 80.— Halleſche Maſch. 80.— 88.— Hammers. Spinn. 1245 124.5 Hann. M. Egeſt.—— 87—— Hbg.⸗Wien Gum. 68.88 Harkert StPr.. Harpener Bergb. 188.0 184. Fee 5 8 80,25 — 173650 1— 1 1030 78, 21. 180 118,2 Rheinſtahl Roſitzer Zucker Rütgerswerke 8 Sußſtahl Sarotti 1 1057 1087 S 4 Co. 129. Gebr. Junghans 47, Kahla Porzellan 88, Kaltwk. Aſchersl. 185 Karſtadt Klöcknerwerke „Knorr Kollmar& Jourb. 83, Kötitgzer Kunſtled. 120. Krauß& Cie., Lok. Kronprinz Met. Kyffhäuſer Hütt Lahmener& Co. 180 8 162.0 Laurahütte... 52,.— 34, Linde's Eismaſch. 155.0 154.7 V. Carl Lindſtröm Lin 658. 47.— 47.25 Co. 15 80 9 850 C. Lorenz. 1380 135,0 Lukau 8 95885 8 5 et. 65,25 65. 555 Magirus A. G. Mansfelder Art. 1105 105,2 Markt⸗ u. Kühlh. Maſch. Buckau W. 112.5 118.0 Makimil⸗Hütte. 160,7 1830 Meg Web. Lind. 110.0 100.0 Zittau 54.— 54,.— Mez Söhne Miag⸗Mühlen 140,0 142,0 68.— 67.— Mühlheim Berg. 99.75 98.75 Nat. Automobile—— Niederlauſ. Kohle 126.0 186.5 Nordd. Wollkäm. 97.— 90,— Oberf 5 G. Bed. 69,78 68,75 Koksw. 95,25 88.85 Orenſt.& Koppel 68.— 70. 2 216.5 2170 1 121.5 Phönig Bergbau 2 101. Hermann Pöge Rathgeder Wagg. 65 35 5— Rheinfelden trat 1470 150,0 Rhein. Braunk. 248,0 248,0 Grun& Bilfinger 165 189.0 Rhein. Chamotte 88,— 88.— ein. Elektrizit. 1407 145,2 Ahein. Möbelſtoff 125, Rhein.⸗W. Kalk. 101. 0 101,0 Riebeck Montan 104.0 103,5 Di. Rückforth. Ferd. 68.50 63.— „ 69.50 69,50 Sachſenwerk.. 1,— 81. Salzdetfurth 313,5 819.0 Schleſ. Elekt. has-. Lugo Schneider 99.— 99.— Reichsbeteiligung an der Preußenkaſſe Wie jetzt mitgeteilt wird, iſt zwiſchen dem Reich und Preußen ein Staatsvertrag über die Beteiligung des Rei⸗ ches an der Preußenkaſſe mit 50 Mill. RM abgeſchloſſen morden. Der Vertrag enthält wenig Neues über das hinaus, was wir bereits melden konnten. Intereſſant iſt die Feſtſtellung, daß Preußen, das von der neuen Kapital- erhöhung um 130 Mill. RM erſt 30 Mill. RM e eingezahlt hat(ſo daß ſeine Stammeinlage nunmehr insgeſamt 75 Mill. RM e beträgt), in abſehbarer Zeit nicht in der Lage ſein wird, weitere Einzahlungen zu leiſten. Preußen be⸗ hält nach dem Vertrag ſeine Aufſichts⸗ und Leitungsbe⸗ fugniſſe, wird ſie aber im Einvernehmen mit dem Reiche ausüben, etwaige Meinungsverſchiedenheiten ſollen durch eine Verſtändigung zwiſchen den beiden Regierungen(ge⸗ meinſame Kabinettsſitzung) ausgetragen werden. Das Direktorium der Preußenkaſſe wird in Zukunft aus ſechs Perſonen beſtehen. Der Präſident und zwei weitere Mit⸗ glieder werden von Preußen im Benehmen mit dem Reiche die reſtlichen Mitglieder auf Vorſchlag des Reiches beſtellt werden.— Der Vertrag bedarf für Preußen der Zuſtim⸗ mung von Landtag und Staatsrat; für das Reich iſt ein beſonderes Geſetz erforderlich, das möglichſt noch in dieſem Jahre verabſchiedet werden ſoll. * Heſſiſche und Herkules⸗ Bierbrauerei AG., Kaſſel. Der Abſchluß in 19283⸗„) ergibt einſchließlich Gewinnvortrag nach 431 572(347 818)„ Abſchreibungen einen Reingewinn von 847 624 Git 401) 4, aus dem, wie bereits kurz ge⸗ meldet, wieder 11 v. H. Dividende gezahlt und 32 315(26 6000„ vorgetragen werden. Die Preiſe für die haupt ſchkichſten Rohſtoffe Malz und Hopfen ſind verhält⸗ nismäßig niedrig, und auch der Ausſtoß im neuen Ge⸗ ſchäftsjahr hat ſich bis jetzt beſriedögend geſtaltet. * Aus dem gampffmeyer⸗Konzern— Neugründung für das Rumäniengeſchäfl. Unter der Firma„Ru mä⸗ niſche Getreidegeſellſchaft AG.“ hat, wie dem DH beſtätigt wird, der Kampffmeyer⸗Konzern unter Uebernahme eines beſtehenden Geſchäfts mit dem Sitze in Braila, ein Gelpeideerportunternehmen mit einem No⸗ minalkapital von Mill. Lei geſchaffen, das zur Abwicklung des rumäniſchen Handelsgeſchäftes der Firma Kampff⸗ meyer auf kommiſſiensweiſer Baſis dient. Folgen des Konkurſes Jakob Dreyfuß.(Eig. Dr.) Bei dem inzwiſchen beantragten Konkurs über die Mehl⸗ großhandlung Jakob Dreyfuß ging auch die bisher einen Vergleich von 35 v. H. anſtrebende Produktenfirma Kahn u. Baer in Dieburg nunmehr in Konkurs. Den Paſſtven von rund 900 000.“ ſtehen Aktiven von rund 300 000 R. gegenüber. ( Staatliche Majolikamanufaktur.⸗G., Karlsruhe.— Reſtloſe Verluſttilgung.(Eig. Dr.) Die Gefellſchaft ſchließt 1928 ohne Gewinn und Verluſt ab. Vorgelegt wurden die Bilanzen für 1927 und 1928. Der Ver luſt aus 1926 in Höhe von 499 972 R. bei einem.⸗K. von 600 000 R. konnte alſo voll getilgt werden. * Drei Masken Verlag., Müuchen.— Kapital⸗ erhöhung. Der Drei Masben Verlag AG., München, be⸗ antragt, eine Kapitalerhöhung um bis zu 1 Mill. I auf bis zu 2 Mill./ unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugs⸗ rechts der Aktionäre. * Weiter Diskontermäßigung bei der Oeſterreichiſchen Nationalbank. Die Oeſterreichiſche Nationalbank ermäßigte den Diskont von 8 auf 77½ v. H. * Die Mühleninduſtrie gegen die Zollvorlage der Reichs⸗ regierung. Der Verein Deutſcher Handelsmülber E. V. hielt am 6, os. Mts. feine 80. o. HV. in Verlin ab, dle ſich nach Erledigung der Regularien insbeſondere mit der Zoll⸗ vorlage der Reichsregierung befaßte. Nach einem ein⸗ gehenden Refe vat des Geſchäftsfüthrers, Direktor Matti, ſppach ſich die Verſammluna e in ſtim m 1g gegen die glei⸗ tenden Getreide⸗ und Mehlzölle und gegen die Stabikt⸗ ſterung des Einfuhrſcheins auf den niedrigſten Zoll ſatz aus und erklärte ſich für feſte Getveidegölle, Einfuhrſcheine in gleicher Höhe und angemeſſene Mehlzölle. Mannheimer Viehmarkt Preis für 50 ke Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 8888 Stück Amtliche Preisnotierungen vom 9. Dezember 1929 Ochſen. 209 St gühe 337 St. Kälber 803 S e 8007 . mt. ee Hen e e eee, 0 ).„ 44% d) 7740 d)„ 22% d) 351 ).„ 4648 c). 2423 5 7478 e.„ 8032 ).„ 88-40 d) 16 c)„ 64—70 4d.„ 31—82 9 0 1 5 8 e 0 889 55 e) 5460 7 3 8 7 ). k. 53—58 a) Mk. 6062 Schafe* 85 , ee ee ee eee e e 58 eee S. b 46 45 Arbeltepferde 88 S 00 5 Mi. ef Mk. 8001700 Marktverlauf: Mit Großvieh mittelmäßig, ge⸗ räumt, mit Kälbern lebhaft, ausverkauft, mit Schweinen 15594 ausverkauft, 98 Schlachtpferde, 50—140, 7 b 7. 8. 9. Schur ace 28h 2127 211, uckert& 180,7] Weſtf. Schultheis 220 0 279.5 Segall Strumpf—— Wiſſener Metall 87.50 87.50 Siemens Halske 2878 Witte, Sinner.⸗ Wol if, N L. 8 Stoehr Kammg. 111.5 105.0 2 5 Stoewer Nühm... aue Verein ſen. 61, 81.— Wicking⸗Ce Mleieth, Toe, 3 28 ie * 1 18 1 Stolberger Zinkh. 101.0 ell W Südd. Immobil. 89,25 a e 185 „Zucker 161⸗3 90 eu⸗Gulnea Teleph. Berliner 47,78 Otavi Minen 28 880 5 54 Thörl's ver. Oele 91.— 89,50 Frelverkehrs- Kurse 2 0 5 i 55 120.5 rans⸗Radio 5. Petersd. J. bab. 1740 Ruſſenbank.18 783838555 82 888 2888 888 88 i Union Werkzeuge 88 43.— Barziner Papier 114.3 39,80 58,— 8 Seher 5 38,50.50 . B. B. Frkf. Gummi— Ver. Chem. Charl. B. Dtſch. Nickelw. V. 2 ſt. 5 ortl d 8 5 2 Deutſche Petrol. 47.28 eldburg... 1640 1 enz „„„%%%„ 0 Adler Kall. Diamond 40.— eee rügershall 615,0 645.0 B. V. Stahl. d. d. Zyp. Ver. Ultramarin. 15.5 Vogel Telegrapp. 84.50 Vogtländ. Maſch. 75,75 Voigt& Haeffner 222.0 222.0 Nfa it 00. „Film.. 90. Wanderer Werke 48.— 45,.— Brown Boveri—— Terminnotierungen Gchluß) Allg. Di. Credit 118,0 118,2 Th. Gold—.— Baulk f. Brauind 1430 142.0 Harpen.. 1 9 2858 Barmer Bankver, 59855 Eiſ. u. St. 1 25 Bayr. Hyp u. W Holzmann Bayr. Bereinsbk. Hotelbetriebsgeſ. 8 2 P99 1 Bergbau me u. Priv a 170 er He 51 Nat. 10. 1220 eutſche Disconlo Aisaner Werk 3 B. 40.0 Köln Neueſſen d. A ⸗G für Verkehr 116,0 Mannesmannztz 82,75 Allg. Lokalb, Mansfelder Dt. Reichsb. 3 8 Hapag Paula 5 item anſa Dampf Nordd Loyd „11.— 3 0 Ronnenberg—— Stchel& Co. Sloman Salpeter 8⁰.— 21.— 21.— Südſee Phosphat—.— 92.75 91,50 127.2 1180 147.7 147.5 73.50 72.— 119.5 119,5 28 5 1 85 tteldtſch. Sta ö N Nordd, Wolle 0 Oberbedarf Oberſchl. Keksw. 95.75 85,.— Orenſt,& Koppel 70,75 Oſtwerke Phönix Bergbau 102,5 Polyphonwerke, Rh. Braunk, u. Bt. Rh. Elektrizität.—.— 141,0 Rh. Stahlwerke. Nb.⸗Weſtf Elektr. A. Rlebeck⸗Mont. Rütgerswerke. 70 Salzdetfurth Kali 319,7 Schleſ. Portl.⸗Z. Schuber.& Salzer 211.5 210,0 Schuckert& Co, 1 Schulth⸗Paßenh. Siemens K Halske 288,0 285,5 Svenska. 327,0 Leonhard Tietz Ber. Stah werke 103.7 8 lſenk. Bergwf. 1282 125.0 Zelte Walden 182 elſenk. Bergw f ell ſto aldhe 178.5 Seifürel. 160,5 185.2 Gabe Nine 55,25 54,75 Allg. Erertr- Gef. 189.0 Bayr. Motorenw.—.— 83 — 22,75 J P. Bemberg Dergmannklektr Buderus Eiſenw. Charlottb. Waſſer Comp Hiſpano Font. 1 144.0 Dal mler⸗Benz Deſſauer Gas 105.0 105, Deut che Erdöl 84.45 inoteumwk 240,5 Dynamit A. Nobel 89,75 Elektrigitäts⸗Lief 81,75 El. Sicht u. Kr ft 167.7 Effener Steinkohl. 181.0 „G. Farben 177.5 eldmühle 154.5 1 82.— 82,.— 0 te len& 2 05 R Fe DN. ee ee a 9 RE . 2 2 101 181. re . Montag, den 9. Dezember 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 572 Bei freundlicherer Grundtendenz ſchwankend Trotz fehlender Anregungen freundlicher Be ginn/ zelte Meinungskäufe in Spezialwerten Mannheim freundlich In der neuen Woche war die Börſe freund li. ſtimmt. Die Kurſe am Aktienmarkt hatten Waal E lei ne Erhöhungen zu verzeichnen. Etwas ſtö rend wirkte die unverändert ſteife Lage am Geldmarkt. Von Induſtrieaktien zogen Farben auf 179,5 an. er no⸗ derten noch Linoleum, Weſteregeln und Walo hof. Von Nebenwerten waren Seilwolf u. Knorr höher gefragt. Bank⸗ und Braueretaktien blieben unverändert. Von Verſiche⸗ rungswerten zogen Continentale Verſicherung auf 19 an, Mannheimer Verſicherung waren auf bisheriger Baſis an⸗ geboben. Am Rentenmarkt lagen Vigguidationspfandbrieſe und ⸗Anbeile ſchwächer. Frankfurt bei kleinem Geſchäft teilweise anziehend Die Stimmung war zu Beginn der neuen Woche freundlich, obwohl Anregungen im großen und ganzen fehlten. Die feſte Newyorker Börſe vom Samstag genügte vollkommen, um eine Beſſerung herbeizuführen. Das Geſchäft war ſehr klein, da Aufträge kaum eingetroffen waren; nur in einzelnen Speztialwerten kam das Intereſſe etwas mehr zum Ausdruck, die auch gang an⸗ ſehnliche Kursbeſſerungen gegenüber ben Schlußkurſen vom Samstag aufzuweiſen hatten. Die Spekulation ver⸗ hielt ſich zurückhaltend und nahm nur dereinzelt Mei⸗ nungskäufe vor. Die nicht gerade vorteilhaften deutſchen Geldmarktverhältniſſe wirkten geſchäftshemmend. Stärker in den Vordergrund traten am Elektromarkt Chade⸗Aktien, bie erneut 10 Mark gewinnen konnten. Durch Feſtigkeit zeichneten ſich hier noch Geſfürel mit plus 4 v. H. und Schuckert mit plus 3 v. H. aus. Am Chemiemarkt eröffne⸗ ten J. G. Farben 2,5 v. H. höher. Zellſtoffaktien gewannen von 17 bis 3½ v.., Kali Aſchersleben zogen um 3,8 v. H. an. Montanw. bis zu 1,5 v. H. feſter. Banken leicht ge⸗ beſſert. Eine Ausnahme machten Kunſtſeidenpapiere. Ohne daß größeres Angebot herauskam, gaben Bemberz 7 und Aku 1,5 v. H. nach. Die übrigen Märkte lagen leblos.— enten bei ſtillſtem Geſchäft eher nachgebend. Im Ver⸗ laufe blieb das Geſchäft, nachdem vorübergehend eine Belebung eingetreten war, ſtill. Die Kurſe lagen gegen Anfang wenig verändert. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 7 v. H. unverändert. Berlin nicht einheitlich Die Börſe zeigte zum Wochenbeginn wieder ſehr ru hi⸗ ges Ausſehen, nachdem der Vormittags verkehr ſaſt ge⸗ ſchäftslos wer. Der Order ⸗ingang bei den Banken kielt ſich in ſehr engen Grenzer und die Spekulation legte ein: ziemlich große Zurückhaltung an den Tag. Im allgemeinen war die Kursgeſtaltung uicht ein ⸗ Zurückhaltende Spekulation Verein⸗ Verlauf ſchwankend/ Schluß matter heitlich, die Schwankungen hielten ſich im Rahmen von 1 bis 2 v. H. Bemberg lagen in Reaktion faſt 5 v. H. ſchwä⸗ cher, auch Polyphon und Conti⸗Gummi verloren bis zu 4 v. H. Feſt lagen neben elnigen Montanwerten weiter Chade⸗Aktien, die um faſt 8 4 anziehen konnten. Deutſche Anleihen und Ausländer waren ebenfalls nicht einheit⸗ lich, der Pfandbriefmarkt ſchien eher zur Schwäche zu nei⸗ gen. Am Geld markte zeigte ſich für Tagesgeld eine Erleichterung, der Satz ſtellte ſich auf 7 bis 9 v. 5. Mo⸗ natsgeld unverändert auf 81 bis 10 v. H. Nach den erſten Kurſen wurde es etwas belebter und feſter, da die ſtärkere Nachfrage nach J. G. Farben, die 2 v. H. ge⸗ wannen, anregte. Nur Nordd. Wolle lagen auf die ſchwie⸗ rige Situation der Textilinduſtrie faſt 4 v. H. ſchwächer. Der Kaſſamarkt lag luſtlos. Der Schluß der B 5 1 ſe war bei geringſten Umſätzen luſtlos und eher ſchwächer. Aku, Bemberg, Hotelbetrieb Karſtadt minus 38 v. H. Nordd. Wolle minus ß v. H. Salzdetfurth minus 4 v. H. Der Privatdiskont erfuhr eine Ermäßigung von 1 v. H. auf 676 v. H. für beide Sichten. Berliner Devisen Ulskontsätzs: Reichsbank 7 Lombard 8, prwat 7 v. N. Amtlich in R⸗M für]. Dezember 9. Dezember Parität] Bist . D.. B. N J Holland 100 Gulden 168,82 168,88 168,816 69 168,48 5 Athen 100 Drachmen 8,43 5,44 8,43.44.445 10 Brüſſel 100 0. 500 PF. 388,87 58,49 88,38 59,50 58 855 4,5 Danzig 100 Gulden 81,40 81.58 81.89 81,55 81,555 6,5 Nan 100 FM 109,486 10,508 10,488 10,5086 10,512 7 Italien. 100 Lire] 21.835 21,875 21,835 21,875 22.025 7 Südſſavien 100 Dinar 7,402 7,416] 7,02 7,416.355 6 Kopenhagen 100 Kr. 111.58 112,18 111.96 112.18 112,06.5 Liſſadon 100 Eskudo] 18,80 18,84 19,80 18,84 17,48.5 Oslo 100 Kronen 111,81 112,03 111,82 11204 111.74 5,8 Brais„ 100 Franken 10,42 16,8 10.425 16.485 16,445 3,5 rag.. 100 Kronen 12,8786 12.896 12,878 12,393 12,88 8 Schweiz 100 Franken 1,06 81,22 81.07 81,23 80,518 355 Soſta... 100 Leva 3,013 3,019 3,017 3,023 3,017 10 Spanien 100 Peſeten 37,87 37,99 5757 57.69 65,87 8 Stockholm. 100 Kr. 112,47 112.89 112,50 112,72 112,08 3,3 Wien 100 Schilling] 38,705 88,825 58,71 58,83 38,79.5 Ungarn 1005-12500 73,03 73,17 73045 73,188 72,88.5 Buenos-Aires 1 Pe..715.719 17718.722 1,788 10 Canada 1 Can. Toll..138, 44 4,181.19 4,178 Japan.. 1 Hen] 2,041] 2048 2041] 2048 1088 5 Faire„1 Agypt. Pfd. 20,885 20,925„885 20,925 20,91— Türkei„ 1 türk. Pid.908 15912.928.932 2 180 10.5 London.. 1 Pfd. 20,382 20,402 20,385 20,405 20,383 5,5 New Hork 1 Dollar 4,1705 4,1785 4171.178 4,1780 4,5 Rio de Janeiro Millr..490 0,492.487 0,489.503— Uruguag 1 Gold Peſ.! 3,098 1.004 l 3,998 J 3,994 4,821 1— Waren-Märkte Schleppendes Weizenmehlgeſchäft Berliner Produktenbörſe v. 9. Dez.(Eig. Dr.) Das Angebot von inländiſchem Brotgetreide trat heute wieder ſtärker in Erſcheinung, da die Kaufluſt durch ſchleppenderes Geſchäft in Weizenmehl und vor allem mangelnde Export nachfrage für Roggen beeinträchtigt iſt. Als Käufer für Weizen fehl⸗ ten heute insbeſondere die rheiniſchen Mühlen. Auch die ſchwachen Meldungen von den Auslandsmärkten blieben auf die Stimmung nicht ohne Einfluß. Für Inlands⸗ weizen waren nur etwa 1 Mark niedrigere Preiſe als am Samstag zu erzielen, Roggen war um etwa 2 Mark abgeſchwächt. Die Preisveränderungen am Lieferungs⸗ markte entſprachen bei ruhigem Geſchäft dieſen Rückgängen Für Mehl wurden im allgemeinen unveränderte Preiſe gefordert, Neuabſchlüſſe kamen nur in geringem Aus⸗ maße zuſtande, dahin gegen waren die Abrufe für Weizen⸗ mehle, im Hinblick auf das Herannahen der Weihnachts⸗ feiertage, normal zu nennen. Auch für Hafer machte ſich das Fehlen neuer Exportabſchlüſſe fühlbar, das Ange⸗ bot war gegenüber der vorhandenen Nachfrage reichlich, die Preisgeſtaltung neigt zur Schwäche. Gerſte ſtill. Amtlich wurden notlert: Welzen, märk. ab Station 239 dis 40, matt; Dez. 251253; März 200,500 B; Mai 278; RI Auslandsweizen.00—92,50 Malg, pfälz. 41,0042 00 inl. Weizen 27,25—27,00 Mais a. Bzaſch. 19.— inl. Roggen 20,00 Biertreber 15,75 16,50 inl. Hafer 17,00—18,00 Rapskuchen 17,75 inl. Braugerſte 20,00—22,00 Soyaſchrot 18,5 Futtergerſte Roggen, märk. ab Station 171-74, matt; Dez. 186,50; März 203.—2,50 Mai 214—13,50; Gerſte, ab Station 187208, ruhig; Futtergerſte 16777 ruhig; Hafer, märk. ab Station 150—59, ruhig; Dez. 162; März 177,50; Mai—; Mais, loco Berlin—: rumäniſcher 165, ruhig; Weizenmehl 29,2595, ruhig; Roggenmehl 24,1070, matt; Weizenkleie 11 bis 11,50, ruhig; Roggenkleie 1010,50, ruhig; Viktorigerbſen 29—88; kleine Speiſeerbeſen 24—28; Futtererbſen 2122; Peluſchken 20,50—22; Ackerbohnen 19—21; Wicken 21; Lupinen, blaue 13,75—14,75; gelbe 16,50— 7,25; Rapskuchen 18,4090; Leinkuchen 28,80—24; Trockenſchnitzel 8,40—70; Soysgextractionsſchrot 18— 27; Kaxtoffelflocken 14,90—15,50; Speiſekartoffeln, weiße 1,80—2,20; rote 2,1050; gelbfleiſch. 2,40—70; Fabrikkartoffeln in Pfg.—0. Allg. Tendenz ſchwach. Mannheimer Produktenbörſe vom 9. Dezember (Eigenbericht) Die Tendenz am heutigen Produktenmarkt war für Getreide ſchwächer für Futtermittel flau und für Mehl gehalten. Angeboten wurden(in.): 16,50—18,00 Trockenſchnitzel 10,.— bad. Grünkern 40,00 50,00 Welzenſuttermehl 10,75 Weizenmehl, ſüd. 89,50 Weizenkleie fein 10,28 Weizenbrotmehl 20,80—81,50 Roggenkleie 10.— Roggenmehl Raps 40.— 70—0proz. 28.50—82,—Leinſaat 47.— S Fee Probuktenbörſe vom 9. Dezember 1929. (Eig. Dr.) Weizen 26,25— 20,50; Roggen 19,50? Sommer⸗ gerſte für Brauzwecke 19,50—19,75; Hafer inländ. 18; Hafer ausländ.—; Mais gelb—; Mais 18,25; Weizenmehl Speztal 0 38.75—99.75; Roggenmehl 28.50—30; Weizenkleie 10.25—10.50; Roggenklete 10.50; Erbſen 31—44; Linſen 55 bis 100; Heu ſüdd. 11; Wetzen⸗ und Roggenſtroh draht⸗ gepr. oder gebündelt 5,80—6,00; Treber getrcknet 16. Alles für die 100 Klg. Tendennz; ſchwach. (Eig. ) März 5 1 Mai 10.0(10.5,5); Juli—(10.25).— Mitte: ſtetig, Dez.—; März.9,5; Mai 10.0,12; Juli—. Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 9. Dez.(Eig. Dr.]. Jan. 9,88 B, 9,75 G: Febr. 10,10 B, 10 G; März 10,25 B, 10,20 G: April 10,40 B, 10,0 G; Mal 10,55 B, 10,75 G; Aug. 10,95 B, 10,85 G; Okt. 10,95 B, 10,85 G: Dez. 9,70 B, 9,60 G; Tendenz ſtetig.— Gemahl e h⸗ lis prompt per 10 Tae 202,50. Dez. 28.602,50. Tend., ruh. Bremer Baumwolle vom 9. Dezember. 5(Eig. Dr.]. Americ. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 19,29. Liverpooler Baumwolleurſe vom 9. Dez.(Eig. Dr.) Americ. Untverſal. Stand. Midöl. Anfang: ruhig, 920; März 987; Mai 946; Juli 950—951; Okt. 943; Dez.— Mitte: ruhig, Jan. 931; März 930; Mai 948; Juli 952; Okd. 935: Dez. 0, Loco 964; Egypt. Upper F. G. ſair loco 1003. Berliner Mefallbörse vom 9. Dezember 1929 „ Na 5 Kupfer ö Ble Zink bez. Brief[ Geld bez. Brief] Geld bez.[Brief] Geld Januar. 133.25 134, 133.751—.—.731,25—.— 40 50 30,— Februar—. 146— 133,75 42.—.25 41.751—.— 41,50 40,75 Mär, 134.— 194.50 184—..5042 25—.— 42.— 41,25 April—.— 134.018.251—.— 42,50 42,25 42.—42.— 41.50 Mat—.— 134.32 136,25 J 42.7343.— 42.50—.— 42,25 1,75 Juni—.— 134,80 134,25— 43.— 42,75[. 42.80 42. Juli—.—113,50130251—.—.— 42,750—.— 42.50 42.— Auguſt—.— 134.1514801—..25 43,.——.— 42.75 42 25 Sept.—— 134,113.06 25 43.50 43.— 43.— 48.— 42,75 Okiober.. 184.78 184,75— 43.54 42,25—-— 43.— 42.75 Nov.̃, 184.75 18,75 43,50 49,28 3,50—.—43,.— 32,75 Dezemb. l 137. 183.— 1—.— 61,75 40,75 1—.— 42.89. Elektrolyttupfer, prompt 189,75 Autimon Regulus 68.— 69, Orig. Hütten⸗Aluminiumſ190.— Silber in Barren, per eg 67.25 69,— dgl. Walz⸗, Drahtbarren 193.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 20.—— 28,20 Hüttenzinn, 90 v... latin, dio. 1 r 8—10 Reinnſckel, 98.99 u. F. 380. Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 eg Londoner Netallbörse vom 9. Dezember 1929 Metalle in g pro To. Silber Unze P,(13/0 fein ſtand.), Platin Unze Kupfer, Standard 88,75 Zinn, Standart 177,5 Aluminium 95,— 3 Monate 69.50 Monate 1 1,7] Antimon 52.50 Settl. Prels 68,68 Seitl. Preis 1/76 Queckſilber 23.25 Elektroltzt 84, Banka 158 0 Platin 18,.— deſt ſelee eb 76,80 Straits 181.4] Wolframerz 33.— ſtrong ſheets 113,0 Blei, ausländ. 21.45 Nickel 175.0 El'wirebars 83, Zink, gewöhnlich 20,12 Weißblech 18,85 Mutter, Frau Elise Baram geb. Weiimüller erlag ihrem schweren Leiden Albert Baram u. Löcher Meine gute, edle Frau, unsere treue, sorgende Mannheim(D 7, 28), den 8. Dez. 1929 Srauerei Sohlwartz- Storchen Aktlengesellschaft in Speyer am Rhein 5 Die 44. ordentliche General ⸗Verſammlung findet am Freitag, den 10. Januar 1930, mittags 12 uhr im neuen Sitzungsfſaale Schwartz), Obere Langgaſſe Nr. 5 in Speyer am Rhein ſtatt. V4 Tagesorduung: 2. Vorlage der Bilanz auf 30. September 1929 nebſt Gewinn⸗ und Verluſtrechnung: 8. Beſchlußfaſſung über die Verwendung des Reingewinnes; rates. Die Herren Aktionäre werden bierzu hböfl. eingeladen und gebeten, ihre Aktien(ohne Ge⸗ winnanteilſcheine) gemäß 8 28 der Satzungen zehen zu wollen zember, nachm. 2½ Uhr statt Freundlich wird gebeten, von Beileidsbesuehen ab- Die Einäscherung findet am Mittwoch den 11. De- 8579 e 72* 8 3 in Frankfurt ain bei Herren Ba 5 bei der Senlſchen Bank& Disconto: Ge⸗ ſellſchaft Filiale Frankfurt a..; in Mannheim bei der Deutſchen Bank& Sls⸗ 0 conto⸗Geſellſchaft Filiale Mannheim; in Speyer 15 Lenſcheft itil 4 ellſchaft ale Speyer bei der Speyerer Volksbank e. G. m. b. H. oder an der Kaſſe der Geſellſchaft zu hinterlegen, wogegen die Eintrittskarten ver⸗ abfolgt werden. bei einem Notar erfolgen. Speyer a. Rhein, den 7. Dezember 1929. Der Aufſichtsrat: geb. Merk um vollendeten Alter von 76 Jahren Mannheim, 9. Dezember 1929 Emil Dieische Am Donnerstag abend entschlief sanft u. unerwartet unsere liebe Mutter und Großmutter, Frau Elisabeth Dietsche Wee. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen Dr. Jahr, Vorſitzender. (Brauerei 1. Vorlage des Geſchäfts⸗ u. Prüfungsberichtes; 1. Entlaſtung des Vorſtandes und des Aufſichts⸗ i ank& Disconto⸗ Die Hinterlegung kann auch Die Voraussetzung iſt eine gründliche kom wurden bei tonſequenter Durchführun beſte Erfolge erzielt. zu verhindern. für die Wiedergewinnung und Erhaltung Ihrer Geſundheit innere Körperreinigung wie ſie Dr. meb. Otto Greither in ſeinem Buche (7. Aufl. 81.100.000) Preis broſch. Mk..50, beſchreibt. Tauſende von Dankſchreiben und ärztliche Gutachten beſtätigen die hervor⸗ ragende Wirkung dieſer ſo einfachen, billigen und erfolgreichen Heilmethode. Bei faſt allen chroniſchen Krankheiten, angefangen vom einfachen Darm⸗ und rheumatiſchen Leiden bis zu den geſährlichſten und heimtücktſchſten Feinden der Geſundheit wie Tuberkuloſe und ſelbſt bei Krebs und Sar⸗ unſerer Kur nachweislich Heilen heist Reinigen! Jeder Körper braucht dieſe Reinigung, um ihn von ben Stoffwechſelab⸗ lagerungen zu befreien und um vorzeitiges Altern und dauerndes. Wer alſo geſund werden und bleiben will, der verlange koſtenlos Proſpekt und Auskunft vom Salushaus Dr. med. Otto Greiiher, München 9 gillale; Mannheim, U 1, 4(Breitestraße]) Tel. 32173 In unſeren 84 Großſtabtfiltalen ſind auch vollwertige, geſundheitfördernde Reformnahrungsmittel erhältlich. Nutzholzuersteigerung. [den 19. Dezember, 975 Uhr vormittags, Gaſthaus zum Wolf in Bruchſal: Aus Staatswald⸗ oͤiſtrikten I Büchenanerhardt(Förſter Mohr, Bruchſal), II Kammerfſorſt Abt. 4, 18, 14(Forſt⸗ (Förſter Schneider, Neudorf), II- V Rhein⸗ Forſtamt Graben in Bruchſal, Donnerstag, 1 enw. Barié, Frieörſchstal), Abt. 27, 28, 81, 32 mit modernem großen Fenſter, zu vermieten. Näheres: Gross, U 4, 8. Tel. 270 18. Plenken durscherds elfe) LADEN Lediietungen BATA He und NMerkstitte zu vermieten. Draisſtraße Nr. 9. f ruh. le Ammer 2 lber Zimmer e g ue mit ſepargg. Eingang. JI. 8 bei Lippert. neten de. n 8626§ohön möbl. Ammer B5481 8509 walbungen(Forſtwart Roth, Liedolsheim): Stamm 15 20 fm. Rotbu. 1 7 24 fm. Gel. IV.-V. 11 fm. Ut. III. IV., ib fm. B. I. IV., 6 fm. 0 Ak., Ki., 180 fm. Fe. inkscheruntz fand im Sinne der Entschlafenen 1 1 1 aller Stille statt 3530 und ⸗Rundlinge. Maßliſten durch das Forſtamt. mit Bab u. Zubehör ſofort zu vermieten. M V 70.— unb 1 15 068 Schichtholz: 88 Ster Ei. u. ende goldene, Nsklülen fe Karl Fr. Groß, Mannheim, 2 und 3 Zimmer-Wohnung lete 1 85.— Näheres: 8568 UA. 8, Telephon 270 15. B5440 Schäne Werkstatt Hell, elektriſch. Licht, ea. 40 qm, auch als raum zu vermieten. Schwetzingerſtr. 110, 2. Stock. J. Döbele, Qu 7. 6, pt. zu vermieten. 8561 Lange Rötterſtr. 100, Proll. leeres Zimmer 2. Stock links. ſep., ſof. zu verm. An⸗ 2 3 ufehen von 4 br ab. Ful. möbl. Zimmer rßingſtraße 24. 2. St. len. zu verm. im 1. St. 5448 8517 R 6. 18, Laben, ager⸗ Margarine Unſ. wirklicher aller⸗ beſter Erſatz für gute Danksagung Butter koſtet bei Ab⸗ nahme von 5 Pfd. an nur 70 Pfg. per Pd frei Haus, alſo ungef. Mech. Weberel- Gardinenfabriken Für die vielen Beweise innigster Teilnahme, die uns während der Krankheit u. bei dem Tode meiner lieben Frau und unserer guten Mutter zu teil wurden, sagen 13% billiger wie Ladenpreis. In⸗ wir herzlichen Dank. opfernde Pflege Mannheim(T 6, 18), den 9. Dezember 1929 Familie Johann Werling Besonders danken wir den ehr- würdigen Niederbronner Schwestern für ihre auf- Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: tereſſenten bitten wir aum e d. Adreſſe * unter 2 19 Marga⸗ 5 rine an die Geſchäft. ds. Blattes, damit wir Proben ſchick. können. Verteter für die Um⸗ gegend geſucht. 8518 5 cd Stell Katlen. N . Die glückliche Geburt eines J Käfigen. V Sonmfagsfungen zelgen hocherſteu en 5 Dipl-Ing. A. Grün u. Freu Hedwig 68834 ged. Voll 5(Holst. 40), 9. Dezember 1929. 5 9b SGdelmenn Henne Gòdelmenn Hannhelm(ti 7. 20), 10. Dezember 1929 N geb. Cahn vermöhlte 8520 Int. Verökfentiehnzgen der Stast Mannheim Am Freitag, den 18. Dezember, 16 Uhr findet im Bürgerausſchußſaal des Rathauſes eine Bürgerausſchuß⸗Sitzung 5 1 Moderne Fufpflege, Anna Herb, ärztlich geprüft. Schmerzlose“ Behandlung. Sprechstunden:-12 und? e Uhr.— Telephon 22827—- 7, 8 ſtatt. Die Tagesordnung iſt im Rathaus⸗Durch⸗ b den Rathaustafeln der Gemeinde⸗ e ee 55 Drucksachen ſekretariate angeſchlagen. Der Oberbürgermeiſter. pruckerel Dr. Maas, g. m. b.., Manndelm f,-8 In jeder Ausführung liefert promt Peek ischen Cordinen N Schenk f g F tuetstän S etoratlons . ds ace denten sind Mannheim nur P4, 1, an swopmere Verkaufshaus 10. Seite. Nr. 572 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 9. Dezember 1929 0 Eine seſtene Gelegenheit zu Kollektionen Baby- Woll-Artikel) Vor allererster Llefer eren alt er pst Baby-Kleidchen Baby-Strampelhòschen Baby-Spielhöschen Baby-Garnituren Zum Teil Harcderbeif, z. Teil schwere mascturle r- gestrickte Quellisfer, bis zu dem elegaruesfern Ausf ger, ini ruur hellen urid schenen Ferber, zu folgenden Elnh-ſis preisen: 2. K. b. b. äckchen und NAütze) Baby-Wollmützen 118. 75 150 1255 Sämtliche Artikel sind auf Extratlscehen ausgelegt! Weihnachtsgaben Auch Sie ollen an den Festtagen elegant ge- kleidet sein, daher be- schtigen Sie unsere große Auswahl leg. Damenmäntel mit echtem Pelz z. größten fell auf teln- Seld. Crèpe de chine in den prelslegen: de. 68.- 98.— 148. 108. GEBRUDER WIR TI. des führende Haus der Hoden MANN NEIN 2150 Schwerhörigel Siemens. e-Hörapparate vieltausendfach bewährt! Mittwoch, den 11. Desember werden unverbindlich im Bahnhof Hotel National. Mannheim, am Bahnhof, von—1 und—7 Uhr die neuesten regulierbaren NPhonophore vorgeführt 95 0 durch unseren Spezialisten Apparate für jeden Grad 8 von Schwerhörigkeit! — Auf Wunsch Teilzahlung Siemens- Reiniger. Veifa Ges. f. medizin. Technik Frankfurt a..: Kaiserstraße 60 Telephon Römer 264 V7 Offene Stellen fleißige, ehrliche u. zie und bitten um gell. Wir bewelsen, heutigen wirtſchaftlich ſchweren Zeit durch Arbelf ſich eine ſiche re Eziſtenz 1 9 5 kann. Zu dieſem Zweck ſuchen wir noch -4 Mitarbeiter unter Vorlage amtl. Ausweispapiere am Dienstag, N 5 4—6 Uhr, Augarten baß man auch in der [bewußte 272 perſönliche Melbung parterre. ſtraße Stenotynist(in) 1719 J.(ev. nur in⸗ tellig. Anfäng.] für ſof. geſucht. Angebote unt. 4 G 32 an die Geſchſt. 8572 Fränlein für Büro in Vertrauensſtell. ſucht. Kl. Kaution Be⸗ dingung. Angebote unt. 2E W 2 an die Geſchſt. 8548 Besucht J. ſofort Dame in feſte Stellg mit Intereſſen⸗ einlage von 1000 bis 2000 Mk. Angeb. unt. A K 42 an b. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. 8501 Wühlers Reſtaurant K g, 4, ſucht wettes Seruer- Frätlen . tüchtiges Alleinnädehen das ſchon in gut. Häu⸗ ſern tätig war u. über gute Zeugniſſe verfügt, balbmöglichſt geſucht. Vorzuſtellen zwiſchen 3 und 7 Uhr 8551 Tüchtiges Aeamaddeg das gut bürgerlich kochen kann, mit besten Zeugnissen, nicht unter 80 Jah- ren auf 15. Jan. 1930 gesucht. 8550 Adresse in der Ge- schäftsstelle ds. Bl. Stellengesuche Junger Chauffeur nüchtern, Elektromont. tücht. Wagenpfbeg., ſucht Beſchäftigung(aleich welcher Art). h beſcheiden. Angebote unt. 2 2 25 an die Geſchäftsſt. die⸗ ſes Blattes. 8529 Witwe, 399 Jahre, krit⸗ 2 her eigenes Schußgeſch., ſelbſtändig geleitet sucht Stellung gleich welch. Branche. Angeb. unt. A M 37 D 7, 17, parti. an die Geſchſt. 8588 Verkaufe Stutz- Flügel ſehr gut erhalten, 430 verkaufen. B54 Tatterfſallſtr. 31, 2. Et. Pian neu, jährige Garan⸗ tie, für 775 Mark zu verkaufen. Beſichtigung erwünſcht. B5434 Weinheimer, Möbel⸗ geſchäft, J 2, Nr. 8. IAN ut erh. M. 550. und M. 700.- zu verkaufen. Soagf& Hale O 4. 4 Piano ſehr gutes Inſtrument, für 500 4 abzugeben. Trotz, H 7, 17 Klavier- techniker, Tel. 311 35. 8590 PIAN0 ſchwarz, mit eingebaut. Eiserne beltseſe faſt neu, billig zu verk. 8546 T 2, 11, part. role Wäschemangel ſchwere Diwanbecke, eiſ. Bettſtelle ohne Roſt. el. Salonlampe, Leiter⸗ wägelchen, fünf Stein⸗ N Hockeyſchläg., Tennisſchläg. u. verſch. zu verkaufen. Händler ausgeſchl. Anzuſ.—10 Uhr vormittags. Müller Friedrichsring 46, IV. 48554 Chaiselongue äuß. billig zu verk., ev. Teilzahlung. Braner, [Lniſenring 51. 8518 Hickory- Sli 220 om, ſehr gut erh., preisw. zu verk. 18584 Näheres Teleph. 205 81. Uinder-Huto, Kinder- Dreirad, Kinder- Happstünlchen, Kunſtſpiel⸗Apparat, mit Notenrollen, ſehr billig abzugeben. 5975 Scharf& Hauk 4. 4. Podium(1,252, 25 m) ö zu verkaufen. J 5, 17, 4. St. Ns. 858 1 Herren⸗Gummimantel 2 Tuchmäutel, davon 1 ſchwarz. mit Samtkrag. 1 Eiſenbahnermantel m. gr. Futter, all. gut erh. bill. zu verk. D 7, 2, III 8580 Puppenwagen aut erhalt., ſowte Pup⸗ penſportwagen zu verk. Erleuhof, Zeppelin⸗ ſtraße 45. II. 5979 0 -3 Iimmer- Wohnung für ruhige Mieter ſofort geſucht. 5 genauer Angabe der Lage und Mietpreis unter Angebote mit A F 81 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 48571 Leeres Zimmer Großes, helles Zimmer, ev. mit kl. Nebenraum, 5 2. Sep. Eing. be⸗ vorzugt. Ang. m. Preis unt. 2 L 21 4. d. Geſchſt. Elektr. u. Waſſer geſ. p. 15. 12. Miet-desuche Tauſch nach auswärts! Schöne 3 Zimmer im Zentrum. Angebote unt. 2 I 34 an die Geſchäftsſt. öſs. Blat⸗ tes erbeten. 8558 Kinderl. Ehepaar ſucht per 15. 1. od. 1. 12. 30 eine beſchlagnahmefreie 3 ob. 4 Zimmerwohng. Es kommt auch möbl. Wohnung mit Küche in Frage. Angeb., ey. mit Preis unt. A A 36 an die Geſchäftsſt. 8568 Broß. leeres Zimmer mit el. Licht u. Waſſer geſucht, ſepar. Eingang Angebote mit Preis u. Z M. 22 an d. Geſchäfts⸗ ſtelle öſs. Bl. 8528 Zum 1. Februar: llerrenzimmer und 2 Schlafzimmer mit 83 Betten zu mieten geſucht. Angebote unter L A O 1 an die Ge⸗ ſchäftsſtenle. 8589 dul möbl. Zimmer (Nähe 125 11 70 75 Angeb. 2 G 17 28008 Wir suchen laufend für nur gute Intereſſenten 16 Zimmer Wohnungen mit und ohne Dringlichkettskarte. Immobilienbürs Karl Fr. Groß Mannheim, g 8567 V4. 8, Telephon 270 15. ermttarg vun lanchibd. ud obne f 8566 farm gtunn unbezefäfen Jaden n Vahnunumn aller Art. in allen Stadtlagen. Beratungsſtelle für Geſchäftsſuchende. Beratung in Mietſtreitigkeiten. Iwnobilienbüro Karl Fr. Groß, 1 1 f 5 U 4. 8. Telephon 270 15. 1 4 Nähe Bahnhof! Gut möbl. groß. Zim. mit 2 Betten an ruh. Mieter ſof. od. ſpäter abzug. Näh. Tel. 240 88 * 8556 Neu ban! Laden net für Milch für 90 Mark monatl., einſchl. Waſſergeld und Müll⸗ abfuhr, ſofort zu ver⸗ mieten. Angebote unter Sdhän. möbl. Zimmer f. 1 od. 2 Perſ. zu ver⸗ 7915 5 für 0 Zelt. „ 3. St., Bahnhof 55441 Möbliertes Zimmer mit ſepar. Eing., un of. zu verm. Fröh öhlich raße 32a, 3 Müller. 18512 ſtelle dss. Bl. 5973 ſich abgeſchlofſ. Nen ban⸗ 4 Zmmer-Mobnung mit Babanſchluß, Zim⸗ merbfen u. Küchenherd, für monatlich 93 Mk., die Geſchaftsſt. zahlung Mk. 6000.—, p. a. ſtelle dieſes Blattes. Immobilien Näh. Mittelſtraße 43 (Laden]. 5971 Zu vermiet. per 15. 12.: Zentrum 1 ſchön. möbl. Zimmer nur an ſol. Perſonen. mit eingerichtetem Lebensmittelgeschäft 80 fort zu verkaufen. Preis mit neuer Einrichtung Mk. 31 000.—, An⸗ Mieteingang Mk. 4800.— Gutgehendes Lebensmittelgeſchäft kann nach Kauf ſofort übernommen werden. Kaufangebote unter& H 33 an die Wel 5 einſchl. Waſſergeld und Müllabfuhr Sofort zu vermieten. Waldhof, Gartenſtadt, Wotanſtraße 1. 8482 Vermietungen CummiLeibflaschen Mk..50 mit Nebenraum, geeig⸗ A 2 153 an d. Geſchäfts⸗ N Beſchlagnahmefreie, für Kauf- Gesuche Piano gut erhalten, v. Privat gegen bar zu kaufen ge⸗ ſucht. Marken⸗ u. Preis⸗ angabe unt. 2 0 24 an die Geſchäftsſt. 8526 Ein Speisezimmer Lampe m. Seidenſchirm geſucht. Preisangebote unt. Z R 27 an die Geſchäftsſtelle. 8533 Lasperletheater 1 Puppen zu kaufen 582 Merrieldfr. 59, III. Vermischtes Welche ig., nette Dame würde ſich an einer r N 1 elbe Nonditorei-NMaffee Diensfag, d. 10. Dez. 8½ Uhr I. Son ler Konzer des Kammermusikers L. Sverdloff Auserwänftes Programm! 1 „ Mittelmeer reise beteiligen? In Frage k. nur charakterv., muſik⸗ lieb. Reiſegefährtin. Bildzuſchr. unt. 2 K 11 an die Oeſchſt.——8 Hypotheken 19 D000 Mark auf 1. Hypothek zu ver⸗ geben. Angebote unter A P 40 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle öſs. Bl. 8587 Restaurant zum Amtsstüb! A 3, 0 Mergen Dlenstag Ausschank Helzer upper beer Röniorbater eg El genes Weachsfum ale loben Schlachtfest Lelllg wozu freundlichst einladet 8521 Alf⸗ed Hafser und Frau Verloren F Verloren Sctnwar 2. Medaihon [Perlchen beſetzt) mit Pfwlographie. Gegen Belohng. ab⸗ zugeben. 8515 Uhrmacher Braun, P 7, 16. Vortragl (System Gallspach) d815 das Elektrotherapeutische lung und Eintritt frei! Medizinische Bedeutung und feilerfolge der I Elektrotherapie kindet am Mittwoch, den 11. Dezember, abds. Uhr im großen Kasinosaal, Mannheim, durch ſungs- In- stitut N 4, 11(Hochstetterhaus) auf allgemeinen Wunsch nochmals und letztmalig mit Pichtbildern statt; der Vortrag gigt in sachlicher und populär: Wissenschaftlicher Form für Gesunde und Kranke interessante Berichte über die Enstehung. EUntwiek⸗ Erfolge der weltberühmt gewordenen eloktrotherapeutischen Bestrahlungskuren. Vortragsredner: Dr. Konrad Wolter Kein Apparate verkauf! V308 Einen Posten neizuissen Heizsonnen 5 9 e ge, Lag 14980 12.50 13.50 6,8 Poll Im Anfertigen einfach. ſowie eleganter Weihnachts pictel Damen— Bardlerohe Seit 3 Jahren ſtellenloſ. Bürobeamt wäre edel⸗ empfiehlt ſich 12912 6 denkenden Menſchen ran Schott, Seckenheim dankbar, wenn ſie zwei Jauptſtr. 110, Tel. 286. Mädchen v. 3 u. 4 Jah⸗ Billigſte Berechnung. ren und zwei Jungen 5 gelegte leber 28 ſche gelegte Kleider, Wäſche, Gelegenheitskäufe Stiefel abgeben wür⸗ in Metall-Baukästen und elektr. Bahnen Lampen-däger, OU 3, 4 den. Familie in bitterſt. Not. Adr. i. d. Geſchſt. 28543 88 5— geben zu wollen. Verwechslung! Es wird gebeten, die am 4. 12. 29 im Reſtaurant Liedertafel, K 2, Nr. 32, verwechſelte Mappe (Inh.: Bücher, ſchriftl. Ausführungen eines Stundenten) dort ab⸗ Weinnachts-Geschenk 1928er Edenkobener Welfweln.63 iozser Malkammerer Welkweln.80 ſ028 er Kallstadt.„Berg“ Welßweln.30 ebentfalls äußerst bill. u. konkurrenzlos. Pfalz-Wein-Haus WfSchaft Fchfferdötsd Stadt Rotterdam Jungbuschstraße 26 Beule ſHlonſag ö Giſdehofüberrasciung 8531 mil Ballons für unsere Kundschaft ist Woin-Abschlag! per Liter 1928 er Dürkheimer Rotweln 1929 er Neuer Weigweln 1928 er Kallstadter Rotwein .70 .7153 .80 1928 er Diedesfelder Welsweln.90 1928 er Hambacher Weilweln.00 1928 er Leistadter Welfweln.20 Flaschen weine, Malaga, Weinbrand Lieferung ab 5 Liter frei Haus. Bestellungen für die Feiertage werden getzt schon entgegengenommen. F 3, 15 Tel. 29683. Lindenhof: Gontardplatz 8 Käfertal: Ruppertsbergerstr. 26 Neckarau: Wörthstr. 23. 15065 Das pPrakflsche chalscloneue- Bell empfehlt tes FTeppleh- u, Llaelaum-Haus E 3,9 BRUUTIIK 23, 9 Pian Silas Kitt: zu mieten geſucht. Ang. Ruf 5823 u. 2 V 81 an die Geſch. Glaserei Dick, D 8, 11 * 8539 8545 Telephon 23426 verkaufen. Grundflä Anzahlung 6 Mille. bar. Einfamilienhaus ela in erſter Lage Eund fläche 8 umſtändehalber zu e bäumen. Straßenfront 37 Mtr. Nach Kauf ſofort bezieh⸗ Kaufangebote unter K C 88 an ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 5200 qm, mit Obſt⸗ reis 35 Mille, die Ge⸗ * 8565 Immobilien In Schweß ingen: Neues Wohnpaus 1 Kö 3 Zimmer u. Küche 1ͤ„ 2 Kimmer u. Küche mit Garten etc. in ſchö⸗ ner ruhig. Lage, a. als Eigenheim geeign., um⸗ ſtändeh. zu verk. Eine Wohnung wird auf 1. * frei. Angeb. u. A W 150 an die Geſch. 8519 Automarkt J to. Ope- Lieferwagen 1. ſehr aut. Zuſtand, Sfach bereift, günſt. verkäufl. Anfr. u. L N 1 die Geſch. Gegen bar geſu Neuwertiger 4 20 Opel 4 Sitzer offen oder geſchloſſen. N Angebote mit Preis⸗ angabe unt. K N 88 an die Geſchäftsſt. 18586 8 kaufen 25. nadim. 3 Uhr S ARRAS ANI ASner kommen nach Mannheim! Es kommen Mexikaner, Cowboys, Cawgirls, Argentiner, Brasillaner, Mulatten, Kreolen, Riffkabylen, Tscherkessen, chinesische Gaukler, mongolische Speerkümpfer, tibetanlsche Kurz und gut, es kommt der einzige und echte: Gladiatoren, ein japanisches Theater, Neger, Afrikaner, Aegypter, Inder, l ürken, Repräsen- tanten von 37 Kulturnatſonen, 80 Sarrasani-Girls, auserlesene Schönheiten aus allen be. reisten Ländern, 100 Sarrasani-Muslker, Deutschlands grösstes Bläserkorps. Es kommen die 22 Sarrasani-Elefanten, berühmt auf der ganzen Erde. 200 Rosse aller Rassen. Leoparden, Bengaltiger, abessynische Löwen, Polarbfren, australische Känguruhs, Transvalzebras, das einzige dresslerte Nilpferd der Welt, asiatische Kamele, persische Trampeltiere, Büffel, andalusisehe Stiere, brasilianische Urwaldaffen, Seelöwen usw. Es kommt dle„Revue der Weltv, die sehönste Schau der Gegenwart. 200 eigene Auto- transportzüge in dem gewaltigsten, schönsten heizbaren Winter bau, der le konstruiert wurde, insgesamt 10 000 Sitzplätse enthaltend; 400 Künstler, 800 Tiere unter persön- Heher Leitung von Hans Stosch-Sarrasanl. Europas velkstümliehsten Tirkusmanne. 14620 *