. 1 * Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friebrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, — Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8 Beilagen: Montag: Sport der N. M. J./ Dienstag wechſ Donnerstag wechselnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Winter Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Steuer, Geſetz und Recht Mannheimer Muſikzeitung elnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗ Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von port und Erholung. Mannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗ Ausgabe Dienstag, 10. Dezember 1920 140. Sahrgang— Nr. 573 14 Milliarden Franken für Nüſtungszwecke Nächtliche Kammerdebatte über die franzöſiſchen Heeresausgaben Lächerliche Angſt vor der Reichswehr Pariſer Vertreters.) J Paris, 10. Dez. Die Mehrheit des Kabinetts Tardteu beginnt er⸗ heblich abzubröckeln, eine Tatſache, die in Finanz⸗ kreiſen Gerüchte einer nahe bevorſtehenden Kriſts entſtehen läßt. Aus den letzten zwei Abſtimmungs⸗ ergebniſſen in der Budgetdebatte ergibt ſich, daß die Regierung 13 und 3 Stimmen Mehrheit erhielt. Die rechts von den Radikalen ſich anſchließenden zwei Gruppen haben ſich nach Aufgabe ihrer bisherigen neutralen Haltung auf die Seite der Oppoſition ge⸗ ſchlagen. Auch die zwei Dutzend Deputierte, die der Gruppe Briand angehören, ſtimmten zweimal gegen das Kabinett. Bedenklich iſt, daß ein Mitglied der Briandgruppe, der Abg. Brandon, der Regierung zum Vorwurf macht, einer Fälſchung der Abſtimmungsergebniſſe Vorſchub zu leiſten. Die Kammer trat in der geſtri⸗ gen Nachtſitzung in die Beratung des Budgets für das Kriegsminiſterium ein. Der Berichterſtatter Bouilloux⸗Lafont gab einige kurze Erläuterungen zu ſeinem Expoſé, das er be⸗ reit vor einigen Tagen den Deputierten hatte zu⸗ gehen laſſen. Die in dem Budget zuſammengeſtellten Heeres⸗ und Rüſtungsausgaben belaufen ſich auf 6 Milliarden Franken. Dazu ſtellte der Berichterſtat⸗ ter für die Zukunft eine Erhöhung dieſer Ausgaben in Ausſicht. Nur durch eine vollkommene Reorgani⸗ ſierung der nationalen Verteidigung wäre es mög⸗ lich, neue Einſparungen zu liefern. Auf jeden Fall ſei der Wille zum Frieden in der ganzen Welt noch nicht ſtark genug, meint Bouilloux⸗Lafont, ſo daß Frankreich noch immer geſchützt bleiben müſſe. Gleich der erſte eingeſchriebene Redner, der Parteivorſitzende der Radikalen, Da ladier, zer⸗ pflückte rückſichtslos die Ziffern des Budgets und wies nach, daß die Heeresausgaben in Wirklichkeit viel größer ſein werden, als es in der Zuſammen⸗ . i ſtellung den Anſchein hat. Statt auf%½ kam Daladier auf 8½ Milliarden Franken und dabei ſei es nicht einmal ſicher, ob nicht auch im nächſten Jahre Nachtragskredite für Rüſtungen verlangt werden. Die Vorwürfe, Frank⸗ reich habe dem Militarismus noch nicht abgeſchwo⸗ ren, ſeien alſo nur allzu berechtigt. Auch mit der Herabſetzung der Heeresſtärke, auf die der Be⸗ richterſtatter beſonderen Nachdruck legte, iſt es nach Daladiers Auffaſſung nicht weit her. Bouilloux hatte einen Beſtand von 277000 Mann heraus⸗ gerechnet, Daladier ſtellte feſt, daß die Beſtände ſich auf 490 000 Mann belaufen werden, ohne die von der Militärverwaltung anzuſtellenden Zivilper⸗ ſonen zu rechnen. Auch zweifelt man daran, daß man bis zum nächſten Jahre die zur Einführung des Einjahrdienſtes notwendigen 106 000 Berufsofſi⸗ ziere und Unteroffiziere ſowie die 50000 Angeſtellten finden werde. „Alles in allem werden die zuſätzlichen Ausgaben das Heeresbudget auf mehr als 14 Milliarden ſteigern, ſo daß ſie die zivilen Ausgaben Frank⸗ reichs um mehr als 2 Milliarden überſteigen werden“, Dieſe enormen Ausgaben fin⸗ [Drahtung unf. ſtellte Daladier feſt. det er umſo weniger berechtigt, als er von der Ent⸗ wicklung des Friedensgedankens im deutſchen Volke, von der Feſtigung der Demokratie in Deutſchland und von der Verwirklichung der europäiſchen Staa⸗ tenföderation, die allein Europa retten könne, über⸗ zeugt it. 5 Trotz der großen Aufwendungen iſt das franzö⸗ ſiſche Heer, verglichen mit der Reichswehr, nach der Meinung Dalad ies im Rückſtand, da ſich letztere die techniſchen Errungenſchaften in viel höherem Maße nutzbar mache. Daladier forderte ſchließlich energiſch eine Verminderung der Heeres⸗ ausgaben, die Herabſetzung der Zahl der Diviſionen von 20 auf 12 und Geſamteinführung der Einfahr⸗ dienſtzeit zu dem vorgeſehenen Zeitpunkt. Die Debatte wird heute vormittag werden. fortgeſetzt Beitrag zur Geſchichte der Kriegsſchuldforſchung (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 10. Dez. Vom Arbeitsausſchuß deutſcher Verbände ge⸗ laden, gab geſtern abend der Wiener Hiſtoriker Prof. Uebersberger einem ausgewählten politiſchen Kreis Aufſchluß über Bedeutung und Inhalt der von ihm und Prof. Bittner herausgegebenen öſterreichiſchen Aktenpublikation zur Vorgeſchichte des Weltkrieges. Der öſterreichiſche Geſandte, Ver⸗ treter der deutſchen Länder, und zahlreiche Beamte des Außenamts wie der übrigen Reichsminiſterien, Reichs⸗ und Landtagsabgeordnete, Vertreter der Wiſſenſchaft und der Preſſe waren erſchienen. Der Vortragende hob die Bedeutung der ſchier über⸗ menſchlichen Arbeit — das Werk umfaßt 8 Bände mit 11204 Urkunden hervor. Es galt, den verſchiedenen, zumeiſt tenden⸗ ziös ausgewählten und oft noch tendenziös auf⸗ gemachten Teilveröffentlichungen der unmittelbaren Nachkriegszeit das wahre Bild entgegenzuſtellen, das die Dokumente des Wiener Staatsarchivs in ihrer lückenloſen Geſchloſſenheit aufzeigen. Dabei galt es auch, dieſes Werk ſchnell zu beenden. Den Nachfolgeſtaaten war nämlich durch den Vertrag von St. Germain das Recht zugeſtanden worden, aus dem Wiener Archiv ſich Akten überſenden zu laſſen. So mußte man das Material durcharbeiten, ehe es in alle Winde zerſtreut war. Prof. Uebersberger gab in großen Umriſſen ein Bild der Balkanpolitik der ehemaligen Donau⸗ monarchie, vor allem gegen Serbien. Seine Dar⸗ legung änderte in einigen, auch in entſcheidenden Punkten, die Vorſtellung, die man gemeinhin von dieſen Dingen ſich zu machen gewohnt war. Die Geſtalt des Grafen Berchthold vornehmlich rückt in ein etwas freundlicheres Licht. Man lernt ihn als außerordentlich fleißigen und gewiſſenhaften Verwalter ſeines Amtes kennen. Er war der Erbe des Grafen Aehrenthal, der vor ihm am Ball⸗ hausplatz gebot. Die Aera Aehrenthal hatte freilich ohne deſſen Schuld den Haß zwiſchen Oeſterreich und Rußland heraufgeführt und die Unterſtützung, die Rußland Serbien zuteil werden ließ, erſchwerte es Berchthold, die Politik der Donaumonarchie durch die äußerſt verzwickte und für den europäiſchen Frieden verhängnisvollen Balkankriege hindurchzu⸗ lavieren. Die Balkankriege und die damit verbun⸗ denen ſchweren Kriſen zeigen bereits die Drahtzieher am Werk, der ſich immer und immer wieder den Bemühungen der Donaumonarchie entgegenſtellen. Wir kannten ſie längſt, ohne daß wir bisher im einzelnen ihren perſönlichen Anteil beſtimmen konnten: Den ruſſiſchen Giftmiſcher Hartwig in Belgrad, den Sektionschef im ſerbiſchen Außenmini⸗ ſterium, Spalaikowitſch und den nun in Paris wirkenden JS wolſki. Die Wirtchalts und Finanzlage Von Richard Lenel, Präſidentem der Handelskammer Mannheim Die unerldhſichs Virisciafls- und Finanzreform das Neſchos Uberschaffet augenb Idi alls anderen Problems. Zur Erweſterung und Foriseſgung unserer in det vor vorigen Voce begonnenen Atrlixeſt vine haben wir uns an mehtore Mflschaſts führer in der Sudwestmatſt mit der Bills gewandt, dlese Fragen neben der algemelnen Belradtſung unter besonderer Berucksidtligung Sudwesfdefsdlands zu behandein. Mit den dufßerordentlich Mag man auch die Form und den Zeitpunkt der Veröffentlichung des Mahnrufs von Dr. Schacht noch ſo ſehr bedauern, ſo wird man ſich doch der Er⸗ kenntnis nicht verſchließen dürfen, daß nur die ſehr ernſte Sorge um Deutſchlands Zukunft den Leiter der deutſchen Notenbank zu einem ſo außer⸗ ordentlichen Schritte veranlaßt haben kann. Ausenes Noc Ne iaudioscliit eibeuis 4 dlieses Aegabe! SFFFArGArTTTCTCTfTbTTbeeee Dieſe ſchwere Sorge wird geteilt von allen Wirt⸗ ſchaftsführern des Reiches, die mit ſteigender Be⸗ ſorgnis die ſchnell wachſende Verſchlechterung un⸗ ſerer Lage und die Untätigkeit der Regierung ver⸗ folgen. Dem Herrn Reichsfinanzminiſter iſt wiederholt von den verſchiedenſten Seiten mit dem größten Nachdruck die Notwendigkeit dargeſtellt worden, einen ausführlichen Finanzplan zu ver⸗ öffentlichen, der, wenn er auch noch nicht alle Ein⸗ zelheiten der künftigen Finanzgebarung offen legen kann, weil dieſe von dem endgültigen Ergebnis der kommenden Haager Konferenz abhängen, ſo doch der Wirtſchaft durch die Klarlegung der zu erwar⸗ tenden Erleichterung die ſo bitter nötige Beruhigung vermitteln ſollte. Keinem Betrachter kann die ernſte Lage un⸗ ſerer Wirtſchaft verborgen geblieben ſein. Die Kurseinbrüche an den deutſchen Börſen, die ſchnell ſteigende Arbeits loſigkeit, die bereits viel größer als zur gleichen Zeit des vergangenen Schreckenswinters iſt, die ſich täglich mehren den Inſolvenzen ſprechen eine zu deutliche Sprache. Auch über die Urſache der deutſchen Wirtſchaftskriſe herrſcht in einſichtigen Kreiſen keine Meinungsver⸗ ſchiedenheit. Ueberlaſtung mit Steuern und ſozialen Laſten, die Schwierigkeit auch nur beſchei⸗ dener Kapitalbildung, die Unmöglichkeit, genügend Rückſtellungen zu machen, ſind Tatſachen, die von ernſt zu nehmenden Kritikern nicht beſtritten wer⸗ den. Die bequeme Ausflucht, daß dieſe Ueber⸗ Anwetterkataſtrophe in England Aeberſchwemmungen, Deichbrüche, Schneeſtürme (Drahtung unſ. Londoner Vertreters) 8 London, 10. Dezember. Seit ſechs Tagen tobt über der britiſchen Inſel der ſchwerſte und anhaltendſte Orkan, den die eng⸗ liſchen Wetterſtellen jemals verzeichnet haben. Der Sturm erreichte geſtern zeitweiſe eine Stärke von 150 Stundenkilometer. Ganz Südengland iſt durch Ueberſchwemmungen und Deichbrüche in eine Seenkette verwandelt worden, die ſich vom Briſtolkanal bis vor die Tore Londons erſtreckt. Die Themſe iſt auf weite Strecken über die Ufer getreten und bedeckt das Land in einer Breite von mehreren Meilen. Städte und Dörfer des Themſe⸗ tals ſind ſämtlich überſchwemmt. Der Verkehr kann nur noch zu Waſſer aufrecht erhalten werden. Viele hundert Familien haben ihre Häuſer verlaſſen müſſen. Die Stadt Reading iſt vom Flutwaſſer völlig eingeſchloſſen. In London ſelbſt ſteigt der Waſſer⸗ ſpiegel der Themſe unaufhaltſam. Die Uferwälle ſind bedeutend verſtärkt worden, weil man eine Wie⸗ derholung der Kataſtrophe befürchtet, der vor zwei Jahren 14 Menſchen in ihren Kellerwohnungen zum Opfer fielen. An der Stelle des damaligen Unglücks, unmittelbar vor den Toren der Tale⸗Galerie, dem berühmten Muſeum der neueren engliſchen Malerei, iſt heute nacht bereits wieder das Waſſer durch die Böſchung gebrochen, doch konnte durch Verſtärkung der Wälle eine Kataſtrophe vermieden werden. Auch aus anderen Teilen des Landes kommen Meldungen von ſchweren Verheerungen des Stur⸗ mes, der geſtern wiederum mehrere Menſchen⸗ leben forderte. In Nordengland und Schott⸗ b land ſind ſtarke Schneeſtürme niedergegangen. Durch Blitzeinſchläge ſind zahlreiche Häuſer beſchädigt worden. Die Telephonleitungen in London und der Provinz ſind durch den Orkan in einem ſelbſt für England beträchtlichen Maße in Verwirrung geraten. Der Londoner Rundfunkſender verbreitete geſtern abend einen Notruf für eine Flotte von Fiſch⸗ kuttern an der Oſtküſte, die am Freitag in der Nordſee vom Sturm überraſcht worden ſind und von der ſeitdem jede Nachricht fehlt. Die Lloyds⸗Verſiche⸗ rungsgeſellſchaft ſchätzt den Verluſt an Schiffahrts⸗ tonnage in den letzten Tagen auf etwa 100 000 Tonnen. beachtenswerten Fus führungen des lannheimer HandelsRammerprdsſdenlen wird dlese Htiitelreifis erdffnot. Schriftlellung. laſtung lediglich Folge des verlorenen Krieges, d. h. der Kriegslaſten ſeien, iſt abwegig. Dieſe Erkenntnis dringt in immer weitere Kreiſe. Selbſt ein ſozialdemokratiſcher Schriftſteller, Queſſel, hat in den„Sozialiſtiſchen Monatsheften“ im Monat Oktober dargelegt, daß die 1700 Millionen Mark Zahlung nach dem Mpungplan nicht mehr betragen, als die Ausgabe Deutſchlands für Heer und Ma vine, Kolonien und Schuldendienſt vor dem Kriege; und trotzdem ſind unſere Geſamtlaſten ſo hoch geſtiegen, daß die Beſteuerung durch die öffentliche Hand(Reich, Länder, Gemeinden und Kirchen) die volle Hälfte des Volkseinkommens in Anſpruch nimmt. Daß ein Volk unter der Laſt ſolcher Steuern, zu⸗ mal da es durch den Krieg und ſeine Folgen den größten Teil ſeines Vermögens verloren hat, ſich nicht mehr in die Höhe arbeiten kann, ſondern immer mehr verſchuldet und in immer größere A b⸗ hämgigkeit von ausländiſchen Gläubigern gerät, iſt nur zu verſtändlich. Mit jedem Tage, den der derzeitige Zuſtand länger andauert, wächſt un⸗ ſere Verſchuldung und wird die Möglichkeit der Wiederaufrichtung unſerer Wirtſchaft weiter ge⸗ führdet. Bislang wurden der mangelnde Kapitalertrag und die Subſtanzverluſte unſerer Wirtſchaft durch die uns vom Auslande zur Verfügung geſtellten Darlehen ausgeglichen und wenn wir auch dadurch eine gewaltige und in ihrem Geſamtbetrag nicht um⸗ bedenkliche Zinſenlaſt auf uns genommen haben, ſo ermöglichte uns doch der Zuſtrom fremder Gelder, unſere Wirtſchaft aufrecht zu halten und unſeren Außenhandel nicht unbeträchtlich auszu⸗ dehnen. Aber ſchon mehren ſich die Stimmen, daß angeſichts der Unfähigkeit Deutſchlands, ſeine Finanzen in Ordnung und ſeine Ausgaben mit ſeinen Einnahmen in Einklang zu bringen, das Ausland in der Hergabe von Geldern weſentlich zurückhaltender geworden iſt, ein Zeichen dafür, daß das für unſere Zukunft ſo wertvolle und unentbehrliche Ver trauen der ausländiſchen Geldgeber in der A h⸗ nahme begriffen iſt. Was geſchieht nun, um dieſer außer⸗ ordentlich ernſten Lage zu begegnen? Wohl hat der deutſche Städtetag den Beſchluß gefaßt, nur wirklich unentbehrliche Ausgaben zu bewilligen. Wenn wir aber die Ausgabenvorſchläge der ein⸗ zelnen Städte betrachten, ſo drängen ſich ſchwere Zweifel auf, ob die Kommunen die vom Städtetag gegebene Parole auch gewiſſenhaft befolgen. Gewiß mag die große Arbeitsloſigkeit und der natürliche Wunſch, die bedauernswerten Opfer unſerer Wirt⸗ ſchaftslage wieder in Arbeit zu bringen, die Er⸗ klärung für ſolches Vorgehen bilden, aber immer wieder muß gefragt werden: woher ſollen die Gelder für dieſe unzähligen Unternehmungen fließen? Es iſt ein offenes Geheimnis, daß die kurzfriſtige Verſchuldung vieler deutſcher Städte ein ſehr bedenkliches Ansmaß angenommen hat und daß die Wahrſcheinlichkeit, dieſe kurzfriſtige Verſchuldung in eine langfriſtige umzuwandeln, ſehr beſcheiden iſt. Unter dieſen Umſtänden ſollte man meinen, daß es ein ſelbſtverſtändliches Gebot der Stunde ſei, daß die Städte ſich eiſerne Sparſam⸗ keit zur oberſten und unabweislichen Pflicht machten. Wenig erfreulich iſt allerdings das Bei⸗ ſpiel, das die Reichsregierung gibt. Die Kaſſenlage des Reiches war im Frühfahre dieſes Jahres derart angeſpann t, daß ſie nur durch Anleihen bei den verſchiedenſten Stellen müh⸗ ſam ausgeglichen werden konnte. Das unglückliche 2. Seite, Nr. 573 Experiment mit einer ſteuerfreien Reichsanleihe un⸗ eres derzeitigen ſozialdemokratiſchen Reichsfinanz⸗ miniſters iſt noch in aller Erinnerung. Vorüber⸗ gehend hatte ſich die Finanzlage gebeſſert. Aber ſchon im November mußte das Reich wieder bei den Banken Darlehen aufnehmen. Bis Ende des Jahres wird das Defizit im Reichshaushalte auf etwa eine Milliarde geſchätzt, bis Ende des Etatjahres auf ein Mehrfaches dieſes Betrages, ſodaß heute ſchon feſtſteht, daß die Erſparnis, die uns nach endgültiger Annahme des Moungplanes erwächſt, nicht nur nicht ausreicht, ſon⸗ dern daß auf weitere Einnahmequellen geſonnen werden muß. Und dies in einer Zeit, wo, wie oben dargelegt, bereits die derzeitige Beſteuerung die Kräfte des deutſchen Volkes überſteigt. Die Erkenntnis, daß hier grun dlegend Aen⸗ derung geſchaffen werden muß, hat eine Reihe un⸗ ſerer hervorragendſten Finanzpolitiker veranlaßt, Reformpläne für unſere Finanzwirtſchaft aufzu⸗ ſtellen und/ zu veröffentlichen. Dr. Guſtav Stol⸗ per, der Herausgeber des Deutſchen Volkswirts, Dr. Rein hold, der frühere Reichsfinanzminiſter, Dr. Höpker⸗Aſchoff, preußiſcher Finanz⸗ miniſter und Dr. Moſich, Präſidtialmitglied des Hanſabundes, haben in den letzten Wochen ſehr intereſſante und unter ſich weit abweichende Finanz⸗ reformpläne veröffentlicht, die aber alle das Eine gemeinſam haben, das der Leitgedanke ihrer Vor⸗ ſchläge in dem Vorſatz gipfelt, daß eine weſentliche Verminderung der direkten Steuern eintreten muß. Während die drei erſtgenannken in der Hauptſache darauf ausgehen, einen Ausgleich für den Ausfall an direkten Steuern durch eine ſtarke Erhöhung der indirekten Steuern herbei⸗ zuführen, hält Moſich eine Vermehrung der in⸗ direkten Steuern in dem namentlich von Dr. Stolper vorgeſchlagenen Ausmaße mit guten Gründen für unmöglich und ſieht die Rettung un⸗ ſerer Finanzen und damit der deutſchen Wirtſchaft nur in einer ſehr bedeutenden, nach ſeiner Anſicht aber auch möglichen Beſchränkung unſerer Aus⸗ gaben. Der Reichsfinanzminiſter hat trotz ſtärkſten Drängens von ſehr maßgebenden Seiten bislang abgelehnt, ſeinen Finanzplan im Einzelnen zu ver⸗ öffentlichen. Das Wenige, was bislang bekannt ge⸗ worden iſt, iſt nicht dazu angetan, die großen Sorgen, die auf der deutſchen Wirtſchaft laſten, zu ver⸗ ſcheuchen. Die Ermäßigung der Gewerbeſteuer um nur 10 Proz., die ungenügende Senkung der Einkommenſteuer, die geplante ſtarke Er⸗ höhung der Beiträge zur Arbeitsloſenver⸗ ſtcherung ſind nicht geeignet, die von allen Seiten geforderte und allſeitig als nötig anerkannte Verminderung der Steuerlaſt ausreichend zu ge⸗ währleiſten. Ein Volk, das den weitaus größten Teil eines Vermögens verloren hat, das Kriegs⸗ laſten in früher nie gekanntem Ausmaße auf Genera⸗ tionen hinaus leiſten ſoll, das eine Soztalgeſetz⸗ gebungen einem Ausmaße beſchloſſen hat, wie kein anderes Induſtrievolk der Erde, kann nur beſtehen, wenn es ſich in jeder Hinſicht in den Ausgaben der öffentlichen Hand und im privaten Haushalt die ſtrengſte Sparſamkeit zur oberſten Pflicht macht. Sparſamkeit wird zwar bei uns ſeit Jahren von allen Seiten gepredigt, in Wirklichkeit glaubt aber jeder, daß die Sparſamkeit bei dem Nachbar anfangen müſſe. Von wirklicher ernſter und weitgehender Ein⸗ ſchränkung iſt nirgends die Rebe. Solange wir nicht die Kraft finden, der Erkenntnis nachzuleben, kann es nicht beſſer werden. Aus⸗ gaben für kulturelle Einrichtungen der verſchie⸗ denſten Art, in einem Ausmaße und in einer Man⸗ nigfaltigkeit, wie es ſich andere, reiche Länder heute nicht geſtatten, müſſen, ſo erwünſcht ſie an und für ſich auch ſein mögen, angeſichts der verzweifelten Lage der deutſchen Wirtſchaft auf einen Bruch⸗ teil der bisherigen Ausgaben vermindert werden. Wir können nicht nur nicht mehr leiſten, als andere, glücklichere Völker und wir ſelbſt in glücklicheren Zeiten, ſondern wir müſſen zunächſt einmal die Grundlagen für einen ſicheren, un⸗ gefährdeten Wiederaufbau unſerer Wirtſchaft ſchaffen, und dazu werden wir uns Beſchränkungen auferlegen müſſen, die nicht nur verbieten, in dem bisherigen Maße unſerer ſozialen und kulturellen Einrichtungen weiter auszubauen, ſondern ſogar in mancher Hinſicht hinter das Maß zurückgehen, das wir uns vor dem unglücklichen Kriegsausgange er⸗ lauben durften. Das iſt von den verſchiedenſten Seiten ſchon unzählige Male geſagt worden, iſt auch von den verſchiedenſten Parteien anerkannt worden, aber gehandelt wird nicht danach. Wenn wir weiter das Gebot der Stunde leicht⸗ lebig verkennen, ſo beſteht die größte Gefahr, daß uns erſt eine ſchwere Kataſtrophe zur Beſinnung bringen wird. Tumuſt im Stadtparlament (Telegraphiſche Meldung) Beuthen, 9. Dez. In der heutigen erſten Sitzung des neuen Stadt⸗ parlaments ſpielten ſich äußerſt ſtürmiſche Szenen ab, ſodaß ſchließlich das Ueberfallkommando herchheigeholt werden mußte. Lange vor Beginn der Sitzung hatten ſich etwa 100 Erwerbsloſe im Sbadtverordnetenſitzungsſaale eingefunden. Bei der Beratung von Dringlichkeitsanträgen betreffend die Gewährung von Weihnachtsbeihilfen an die Er⸗ werbsloſen, Sozialrentner und ſonſtige Bedürftige kam es zu wüſten Tumultſzenen, die von den im Sgal anweſenden Erwerbsloſen ausgingen. Unter Pfuf⸗Rufen und Beſchimpfung der Magiſtratsmit⸗ glieder und einiger Stadtverordneter drangen ſie bis an den Vorſtandstiſch vor, wo einige Arbeits- loſe gegenüber den Magiſtratsmitgliedern eine drohende Haltung einnahmen und Anſprachen n die Verſammelten hielten. Erſt als das berfallkommando eintraf, gelang es, die Ruhe wie⸗ herzuſtellen. Der Saal foerte ſich dann langſam. etwa 800 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 10. Dezember 1929 Nüheres über die Reichssinanzreform (Drahtbericht unſ. Berliner Büros) J Berlin, 10. Dez. Das Reichskabinett trat geſtern ſchon am Vor⸗ mittag zu einer Beratung des Finanzprogramms zuſammen, das der Kanzler dem Reichstag am Don⸗ nerstag unterbreiten will. Es gibt freilich Skepti⸗ ker, die einen weiteren Aufſchub für durchaus möglich halten. Die Sitzung des Kabinetts, die über mittag unterbrochen wurde, weil die Miniſter zu einem Abſchiedseſſen für den ſcheidenden Nuntius Pacelli ins Reichspräſidentenpalais geladen waren, dauerte bis in die Nacht hinein. Es ſcheint, daß es innerhalb des Kabinetts ein ſchweres Rin⸗ gen, namentlich zwiſchen den ſozialdemokratiſchen und den volksparteilicher Mitgliedern, gegeben hat. Eine Einigung wäre nur dann möglich, wenn die Deutſche Volkspartei ſich mit einer Erhöhung der Beiträge zur Arbeitsloſenver⸗ ſicherung um i Prozent einverſtanden erklären würde. Leider gewinnt man immer mehr den Eindruck, daß ſie zu dieſem Zu⸗ geſtändnis bereit iſt, wenn ihr Kompenſationen in anderer Form geboten werden. Der Finanz⸗ plan, um den der Kampf jetzt geht, iſt in großen Zügen bereits bekannt. Auf der einen Seite ſollen Millionen an verſchiedenen Steuern geſtrichen, auf der anderen Seite neue Einnahmequellen erſchloſſen werden. Ueber Einzelheiten weiß die nach unſerer Kenntnis gut unterrichtete„Voſſiſche Zeitung“ mitzuteilen: Der Landwirtſchaft ſollen die Rentenbankzinſen er⸗ laſſen werden. Die In duſtriebelaſtung will man im Jahre 1930 um 130 Millionen verringern. Ein weiterer Abbau iſt für die kommenden Jahre vorgeſehen. Die Senkung der Einkommen⸗ ſteuer ſoll in der erſten Etappe für 1930 200 Mil⸗ lionen betragen, in den zwei nächſten Etappen ſoll die Ermäßigung eine Milliarde bringen. Für die Realſteuern iſt ein Nachlaß von zunächſt 380 Millionen vorgeſehen, ebenſo ſoll die Zucker ⸗ ſteuer mit 160 Millionen fallen. Die Streichungen gehen insgeſamt weſentlich über die zu erwartenden Einſparungen aus dem Poungplan hinaus. Neue Einnahmen ſollen, wie bereits bekannt, vornehmlich durch eine Erhöhung der Bier⸗ und Tabakſteuer erzielt wenden. In einem beſonders mit dieſem Plan verbundenen Geſetzentwurf, der die Finanz⸗ gebarung der Länder und Gemeinden behandelt, iſt der ſogenannte Verwaltungsbeitrag vor⸗ geſehen, eine Sonderſteuer, die als beweglicher Faktor in die Einnahmewirtſchaft der Gemeinden eingebaut werden ſoll, derart, daß die Gemeinden ihre Mehrausgaben durch eine Kopfquote auf⸗ bringen können. Natürlich iſt nicht daran zu denken, daß über die fehr anfechtbaren Einzelheiten des Regierungs⸗ programms von heute auf morgen mit den Fraktio⸗ nen ein Kompromiß erzielt werden wird. So hoch verſteigt ſich aber auch der Wunſch der Regierung nicht. Ste will ja nur erreichen, daß vorerſt der „Rahmen“ der Reform anerkannt wird. Das wei⸗ tere, ſo hofft man, wird ſich ſpäter finden. Eine Konkordienformel in dieſem Sinne wird ſich ja wohl finden laſſen. Ob dies ſchon am Donnerstag geſchieht, bleibt abzuwarten. An weiteren Einzelheiten über das Finanz⸗ programm der Regierung wird noch mitgeteilt, daß der Steuerhöchſtſatz der Einkommen⸗ ſteuer von 40 v.., der heute alle Einkommen über 80 000% betrifft, auf 33 v. H. geſenkt werden ſoll. Als Gegenſtück zu dieſer verhältnismäßig geringfügigen Entlaſtung der höheren Einkommen iſt die Heraufſetzung des Exiſtenzmini⸗ mums für Ledige von 1200 auf 1800/ vor⸗ geſehen, das bis zu 3000% für Verheiratete mit zweit Kindern ſteigen ſoll. Als endgültiges Ergebnis ſieht das Programm eine Senkung von einer Milliarde bei der Einkom⸗ menſteuer, 300 Millionen bei der Induſtriebelaſtung und 400 Millionen bei den Realſteuern vor. Dieſer ſteht eine Erhöhung der Bierſteuer um etwa 180 und der Tabakſteuer um 120 Millionen gegenüber. (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) [ Berlin, 10. Dez. Die Dauerſitzung des Reichskabinetts fand erſt eine halbe Stunde nach Mitternacht ihr Ende. Nach hartem Kampf hat man ſich auf die Regierungserklä⸗ rung geeinigt, die, wie der„Vorwärts“ zu berichten weiß, fünf bis ſechs Schreibmaſchinenſeiten umfaſſen wird„und in der Hauptſache den Entwürfen Hilfer⸗ dings“ entſprechen ſoll. Das ſoztaldemokratiſche Hauptorgan beeilt ſich hinzuzufügen, daß dieſes Kompromiß vermutlich zwiſchen Regierung und Regierungsparteien noch zu„lebhaften Beſprechun⸗ gen Anlaß geben werde“. Es ſtehe alſo noch nicht feſt, ob die„Konkordienformel“ gefunden ſei. Das muß in der Tat bezweifelt werden. Die ſtarken Meinungsverſchiedenheiten, die im Kabinett ſelbſt erſt nach zwölfſtündiger Aus⸗ einanderſetzung notdürftig beglichen werden konnten, traten auch in parallelen Beſprechungen der Finanz⸗ ſachverſtändigen der Regierungsparteien zutage, die im Finanzminiſterium Herrn Hilferdings Pläne be⸗ rieten. Es gehört keine Prophetengabe zu der Vor⸗ ausſage, daß in den heute beginnenden interfrak⸗ tionellen Konferenzen die Differenzen in noch verſtärkterem Maße hervortreten werden. So behauptet der Berliner„Börſenkurier“, die Abgabe der Regierungserklärung im Reichstag ſei erneut, und zwar auf Freitag verſchoben worden. Das iſt, obwohl man an amtlicher Stelle von einer ſolchen weiteren Verzögerung vorerſt nichts wiſſen will, ſehr leicht möglich, da der Schwerpunkt der Verhandlungen zweifellos bei den Fraktionen liegt. Die parlamentariſchen Schwierigkeiten ſetzen da ein, wo es ſich um die Verwirklichung der Steuerſen⸗ kungsverſprechen handelt. Die Bayeriſche Volks⸗ partei lehnt nach wie vor auf das entſchiedenſte eine Bierſteuererhöhung, das Kernſtück des Hil⸗ ferdingſchen Programms, ab. Zwiſchen der Volks⸗ partei und der Soztaldemokratie klafft ein tiefer Riß in der Frage der Arbeitsloſen verſiche⸗ rung und die Sozialdemokraten ſträuben ſich hart⸗ näckig gegen eine Erhöhung der indirekten Steuern. Schon aus den geſtrigen Beſprechun⸗ gen der Finanzexperten der Koalitionsparteien und der Regierung hat ſich ergeben, daß an dem Entwurf des Kabinetts noch weſent⸗ liche Abänderungen vorgenommen werden miiſſen, wenn er die Zuſtimmung der Regie⸗ rungspartei im Plenum erhalten ſoll. Bezeichnend für die Situation iſt eine Auslaſſung des ſozialdemokratiſchen Preſſedienſtes, in der die optimiſtiſche Auffaſſung zurückgewieſen wird, als ob ſich innerhalb der Fraktionen bereits eine Verſtän⸗ digung oder gar eine Uebereinſtimmung angebahnt habe. Es iſt alſo noch ein weiter und dornenvoller Weg bis zur endgültigen Einigung ſelbſt. Ueber die gröbſten Umriſſe der Reform, geſchweige denn über die Details, deren Behandlung man wohl auf einen ſpäteren Zeitpunkt vertagen wird, iſt man ſich noch nicht im klaren. a Eine Eniſcheidung des Staatsgerichtshofs Die bayriſchen Titel⸗Verleihungen ſind verfaſſungswiorig (Telegraphiſche Meldung) Leipzig, 9. Dezember. Im Verfaſſungsſtreit wegen der bayeriſchen Titel⸗ verleihungen verkündete der Staatsgerichtshof am Montag abend um 9 Uhr folgende Entſcheidung: Die Verleihung von Titeln zur Auszeichnung einzelner beamteter oder nichtbeamteter Perſonen (Ehrentitel) iſt mit Artikel 109 Abſatz 4 der Reichs⸗ verfaſſung un verein bar. Aus der Begründung: Zur Begründung für die Entſcheidung des Staatsgerichtshofes in der Frage der bayeriſchen Ti⸗ telverleihung führte der Vorſitzende des Staats⸗ gerichtshofes, Reichsgerichtspräſident Dr. Bunke, u. a. folgendes aus: Der Staatsgerichtshof hat erwogen, daß das Wort „verleihen“ von Titeln ſowohl im engeren Sinn einer beſonderen Verleihung gebraucht wird, wie auch in einem weiteren Sinne, nämlich in dem Sinne, daß die Verleihung einen integrierenden Be⸗ ſtandtel der Uebertragung eines Amtes oder der Zulaſſung zu einem Berufe bildet. Für den Staats⸗ gerichtshof kommt ferner in Betracht, daß es in Ar⸗ tikel 109 Abſatz 4 heißt, Titel dürfen nur verliehen werden, wenn ſie ein Amt oder einen Beruf be⸗ zeichnen. Der Staatsgerichtshof kann ſich nicht der Auffaſſung anſchließen, daß dieſes Erfordernis ſchon dann erfüllt ſei, wenn der Wortſinn dieſes Titels in irgend einer Beziehung zu dem Amte oder zu dem Berufe ſteht, ſei es durch ſeinen klaren Wort⸗ laut, ſei es durch hiſtoriſche Bindungen oder durch Prägung beſtimmter Ausdrücke im Volksmund, wie Juſtizrat für Rechtsanwälte, Sanitätsrat für einen Arzt, ſondern der Staatsgerichtshof iſt der Meinung, daß hier mehr gefordert werden muß, und daß dieſer Titel das Amt oder den Beruf ein für alle⸗ mal zu bezeichnen hat. . dd ³Üwm D Die Kriſis der Deutſchnationalen (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 10. Dez. Der Berliner„Lokal⸗Anzeiger“, der über den Ausgang der Wahlen in Bayern und Thüringen ſeinen ahnungsloſen Leſern mit der hübſchen Spitz⸗ marke„Marxiſtiſch⸗demokratiſche Nie⸗ derlage“ berichtet, regiſtriert ſofort jede Ver⸗ trauenskundgebung für den Parteivorſitzenden Hu⸗ genberg. Mit beſonderer Genugtuung gibt er be⸗ kannt, daß auch der Landesverband Berlin ſich hinter Hugenberg geſtellt hat. Von ſeinem Ruheſitz bei München hat der greiſe Admiral von Tirpitz an den bayeriſchen Landesvorſitzenden der Deutſchnatio⸗ nalen Volkspartei ein Schreiben zugehen laſſen, in dem er bedauert, daß Mitglieder der eigenen Partei in letzter Stunde den Gegnern„die wirkſamſte Waffe zur Bekämpfung der nationalen Bewegung“ in die Hand gegeben hätten. Der Brief ſchließt mit Atting⸗ hauſen'ſchen Mahnworten an die Partei: durchzuhal⸗ ten und unter allen Umſtänden einig zu bleiben. Die„Dentſchnationale Arbeitsgemeinſchaft“ will ſich heute konſtituieren. Die Parteileitung hat inzwiſchen die Sezeſſioniſten aufgefordert, ihre Man⸗ 8 date niederzulegen. Die denken indes nicht daran, ſolchem Erſuchen Folge zu leiſten. Im„Deutſchen“ wird auseinandergeſetzt, warum für ſie auch kein moraliſcher Zwang hierzu beſtehe. Zwar haben die meiſten der deutſchnationalen Abgeordneten vor ihrer Wahl ſich ſchriftlich verpflichten müſſen, im Falle ihres Scheidens aus der Partei ihr Mandat niederzulegen. Kurz nach Zuſammentritt des neuen Reichstags hat aber dann der damalige Frak⸗ tions⸗ und Parteivorſitzende Graf Weſtarp mit Zuſtimmung der Fraktion feſtgeſtellt, daß dieſe Verpflichtung wegfalle, wenn eine ganze Gruppe von Abgeordneten aus Partei oder Frak⸗ tion ſich löſe. Dieſe weiſe Vorausſicht hat alſo eine durchaus klare Lage geſchaffen. Inzwiſchen geht es mit Erklärungen für und gegen Hugenberg weiter. Bedeutſam iſt die Entſchließung des Deutſchnationalen Arbeiterbundes, der die zur Deutſchnationalen Volkspartei gehörigen Teile der chriſtlichen Gewerkſchaften umfaßt. Er hat mit großer Mehrheit den ausgetretenen Reichs⸗ tagsabgeorödneten Hartwig und Hülſer das Vertrauen votiert, in einer Form, die faktiſch einer Trennung von Hugenberg gleichkommt. Darüber hinaus aber hat der Verband, wie der „Jungdeutſche“ mitteilt, ein Huldigungstelegramm an den Reichspräſidenten geſchickt. Dieſer Schritt bedeutet inſofern einen Affront gegen den Partei⸗ führer, als Hugenberg bekanntlich auf dem Kaſſeler Parteitag die Abſendung eines Ergebenheitstele⸗ gramms an Hindenburg hintertrieben hat. Weitere Austrittserklärungen (Telegraphiſche Meldung) Berlin, 9. Dez. Die deutſchnationalen Vertreter der chriſtlich⸗ nationalen Gewerkſchafts⸗ und evangeliſchen Arbei⸗ tervereinsbewegung Baltruſch, M. d. RWR., Rudolph, Thränert, Blum und Adolph veröffentlichen folgende Erklärung. „Die kataſtrophale Entwicklung, die die D. N. V. P. unter der Führung ihres derzeitigen Vorſitzenden Geheimrat Hugenberg genommen hat, insbeſondere das Vorgehen gegenüber unſeren Freunden Hart⸗ wig, Lambach und Hülſer, veranlaßt auch uns, das Band zwiſchen uns und der Partei zu zerſchneiden. Es erſcheint uns für Chriſten und ſozial denkende Menſchen unmöglich, dieſer Partei noch länger Ge⸗ folgſchaft zu leiſten. Wir haben uns ehrlich um die Durchſetzung einer Volksgemeinſchaft in und durch die Partei bemüht; es war umſonſt. Nun iſt die Bahn frei für eine deutſche chriſtliche und ſoziale Bewegung aus den breiten Schichten des Volkes heraus.“ Tariferhöhung bei der Reichsbahn? (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 10. Dez. Nach einer Mitteilung des demokratiſchen Zei⸗ tungsdienſtes haben zwiſchen einem Ausſchuß des Reichskabinetts und der Reichsbahn Verhandlungen ſtattgefunden, die ſich mit dem Antrag der Reichs⸗ hahn beſchäftigten, eine Tariferhöhung vor⸗ zunehmen. Es iſt u. a. der Vorſchlag erörtert wor⸗ den, der Reichsbahn auf dem Wege über die Be⸗ förderungsſteuer eine finanzielle Erleichterung zu⸗ kommen zu laſſen. Angeſichts der Finanzlage des Reichs dürfte aber dieſer Vorſchlag wenig Ausſicht auf Verwirklichung haben. Die bisherigen Beſpre⸗ chungen haben zu einem Ergebnis nicht geführt. Die Frage der Tariferhöhung iſt einſtweilen bis Ja⸗ nuar vertagt worden. Die Verhandlungen ſollen nach dem Abſchluß der Haager Konferenz wieder aufgenommen werden. Raubüberfall auf einen VBahnbeamten * Iffenbüren, 9. Dezember. Heute in den frühen Morgenſtunden fand ein Grubenarbeiter den dienſthabenden Beamten des Bahnhofs Laggenbeck der Bahnſtrecke Osnabrück Rheine ſchwer verletzt in einem Graben liegend auf. Der etwa 150 Meter vom Fundort entfernt liegende Dienſtraum ſtand offen, und viele Spuren deuteten auf einen erbitterten Kampf. Anſcheinend haben mehrere Räuber den Beamten in der Zug⸗ pauſe zwiſchen—4 Uhr überfallen, um die Kaſſe des Bahnhofs zu rauben. 2 a Den Tätern ſind etwa 370/ in die Hände ge⸗ fallen. Nach dem ärztlichen Befund ſind die Ver⸗ letzungen des Bahnbeamten ſchwer. Der Beamte wurde in das Krankenhaus Iffenbüren eingeliefert. Polizet und der Fahndungsdienſt der Reichsbahn haben ſofort die Verfolgung der Verbrecher auf⸗ genommen. Der Regterungspräſident hat 500/ und die Reichsbahndirektion Münſter 1000/ für die Er⸗ greifung der Täter zur Verfügung geſtellt. Der Sta⸗ tionsbeamte iſt immer noch bewußtlos, ſo daß die Vor⸗ gänge noch nicht geklärt werden konnten. Letzte Melöungen Von ſeiner Geſchäftspartnerin erſchoſſen — Gießen, 9. Dez. Der Kaufmann Fritz Hu b⸗ ner wurde heute nachmittag von der Polizei in ſeinem Geſchäftslokal vor ſeinem Schreibtiſch mit zwei Schußwunden im Kopf tot aufgefunden. Vor ihm auf dem Fußboden lag dis Mitinhaberin des Geſchäftes, die 29 Jahre Elſe Luka 8, mit einer ſchweren Verletzung. Nach den Ermittlungen hat die Lukas am Samstag nachmittag nach einem leb⸗ haften Streit ihren Geſchäftspartner Hübner durch zwei Schüſſe in die Schläfe getötet und ſich ſelbſt zu erſchießen verſucht. Infolge des Schuſſes verlor ſie das Bewußtſein, das ſie heute nachmittag noch nicht wieder erlangt hatte. Hübner und ſeine Teil⸗ haberin haben das Geſchäft in Gießen vor etwa zwei Jahren gemeinſam begründet. Anſchlag auf einen Perſonenzug — Hagen, 9. Dez. Die Reichsbahndirektion Eſſen teilt mit: Heute vormittag gegen.30 Uhr ent⸗ gleiſte bei Kilometer 60,7 der Strecke Herbede Bommern die Lokomotive des Perſonenzuges 849. Zwei Perſonenwagen entgleiſten teilweiſe. Die Ent⸗ gleiſung iſt durch einen Bauklotz von etwa 80 em Dicke, der zwiſchen den Schienen lag, herbeigeführt worden. Anſcheinend iſt der Bauklotz an dieſer Stelle von einem Abhang heruntergerollt und z wiſchen die Gleiſe gerollt worden. Perſonen wurden nicht verletzt. Der Verkehr erlitt eine vierſtündige Unterbrechung. 5 Austritt des Hamburgiſchen Geſandten in Berlin — Hamburg, 9. Dez. Der Hamburgiſche Geſandte in Berlin, Senator a. D Dr. Strandes, hat den Senat gebeten, ihn aus dem Hamburgiſchen Staats- dienſt zu entlaſſen. Der Senat hat dieſem Wunſche ſtattgegeben. Zum Nachfolger wurde der Schrift⸗ leiter Dr. Karl Anton Piper ernannt Freilaſſung des Studienrates Heidelck — Bromberg, 9. Dez. Studienrat Heidelck, der Geſchäftsführer des Zentralbüros der deutſchen Seimabgeordneten, iſt vorgeſtern aus der Haft ent⸗ laſſen worden. Heidelck wurde am 16. Oktober im Zuſammenhang mit der Aktion gegen die deutſchen Pfadfinder in Polen ins hieſige Unterſuchungs⸗ gefängnis übergeführt. Der zu Beginn Oktobex verhaftete Jugendpfleger Mielke und der faſt gleichzeitig verhaftete Ober⸗ 19 85 Dr. Burchard befinden ſich noch in Gewahr⸗ am. . . 8. Seite. Nr. 578 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 1 A een eee ——————ů— S——— — 1 Ausedee Noινν Damit es Aſle gleich wissen: S 7 die Heldin unseres Romans„Die Frau ohne Liebe“ von Reinhold Eichader Reute htl Warum? Sie wird es noch selbst gegen Ende des Romans aussprechen:„Ihr Männer empfindet es als ganz natürſich, daß ihr einen Beruf habt, ein Ziel eurer Arbeit. Ihr denkt erst an Ehe, wenn dies Ziel erreicht ist. Und ich sollte mein junges Leben beschließen, um noch ein Schmuckstück des anderen zu werden? Ein Weib, das man liebt und verwöhnt,— und sonst nichts mehr? Das kann niemand wollen, der mich wirklich lieb hat. Vielleicht ist in einigen Jahren mein Zweck schon erfüllt. Vielleicht— sehr gut möglich. Drei Monate Kampf, aber— was sind drei Monate denn vor dem Leben, das noch auf mich wartet 7l“ Wie sich diese Entscheidung Helga Solanis mit dem Romanschluß ver- bindet, die eigenartige Lösung, die sich daraus ergibt, soll noch nicht vorweggenommen werden. Nach wenigen Fortsetzungen wird es der Leser mit dem Romanende erfahren. Die Hauptsache bleibt: Helga Solani heiratet im Verlauf des Romans nicht, diese Lösung vorauszusehen, war die Aufgabe, die unser Preis- ausschreiben stellte. Nur ein kleiner Teil aller Einsender, die mehrere Tausend betrugen, hat die richtige Lösung gefunden. Im ganzen waren es N Sie kamen zur Verlosung der 80 richtigen Gewinne in Gegen⸗ wart des Notars Justizrat Oppenheimer, der die Verlosung vor- nahm. Die UIrkundenabschrift des Notariats II. ſiegt in doppelter Ausfertigung in unserer Geschäftsstelle auf, und kann von Jedermann eingesehen werden. Die verschiedenen Einsender und besonders Einsenderinnen haben ihre Zuschriften zuweilen sehr originell abgefaſßt. Da aber die Form Mannheim, den 7. Dezember 1929. der Lösung nicht in den Bedingungen des Preisausschreibens enthalten war, damit sich möglichst vieſe daran beteiligen konnten, durften wir die Art des Textes bei der Verlosung nicht besonders berücksichtigen. Immerhin geben auch die mit Preisen ausgezeichten Lösungen amũsante Einblicke in die Art, wie sie zustande kamen. Sie sind zum größten Teil aber so persönlicher Art, daß wir sie nicht ohne ausdrückliche Zustimmung der Einsender veröffentlichen wollten. Wir danken an dieser Stelle Allen, die sich an dem Preisausschreiben beteiligt haben. Es hat uns erneut gezeigt, wie stark der Widerhall ist, den unsere Zeitung findet. Das gleiche rege Interesse können wir auch bel det Welhadcte Dei ,] die Jigeacl feststellen, desen elles Tesla cles 16. Degeades dll. Nachstehend veröffentlichen wir die vollständige Liste der Gewinne. An sämtliche Preisträger senden wir eine Mitteilung über die Abholung der Gewinne, die Auswärtigen erhalten diese durch i Postanweisung zugesandt. N e 1 7 0 Zeit eee 1. Preis: Frau Lissi Wollschläger, Nectarau, Adlerstr. 59 Rm 250.— 2. Preis: 5. Preis: Prels: Frau H. Augspurger, Ludwigsh, Jägerstr. 6 Rm. 10 Fr. K. Traub, Mhm., Stockhornstr. 17, 4. St.„ 10 8 Frau Mina Seitz, Mhm., H 7, 38„ 10 38. Edw. Schätzle, Mhm., Bürgerm.-Fuchsstr. 44a„ 10 grafenstr. 44 Frau Hilde Häußler, Mhm., Stamitzstr. 13„ẽ 10 39. Lore Heene, Mhm., L 9, 2 7 10 40. Gertrud Hornbach, Rheinau, Marktplatz 1„ 10 41. Lucia Seiler, b. Herrn Frdr. Grund, Mhm., Pflügersgrundstr. 18 5 Willi Hörner, Mhm., Schwarzwaldstr. 9 43. Frau Joh. Bodri, Mhm., Rheinparkstr. 2, J Gerh. Brauner, Mhm., Güterhallenstr. 12, III Nanny Zwanziger, Mhm., L 2, 5 V Liesel Schmitt, Waldhof, Tannenstr. 13 Frau Käthe Nickolaus, Mhm., K 2, 19, II Frau Barbara Kroll WWe., G 5, 7, IV Ria Schellberg, Mhm., Langstr. 29 Fr. A. Braun, Mhm.-Feudenh., Schützenstr. 8 Luise Binz Frau Marta Iselborn, Mhm., S 2, 8 Anna Faust, Mhm., Kleine Merzelstr. 3 5 Gertr. Kärgel, Mhm., Eichelsheimerstr. 6 II„ Frl. Greta Strobel, Mhm.-Feudenheim, ** n 1* F stadterstr. 89 R**** 8*****„* Ziethenstr. 52 Ludwig Steurer, Mhm., Alphornstr. 45, p. Walter Wingert, Mhm., Seilerstr. 14 Rösel Jünger, Mhm., Kobellstr. 17 Herr Karl Schlör, Mannheim, Bödstr- 10. 0 3. Preis: Sophie Schmoll, Neckarau, Waldhornstr. 11 4. Preis: Frau Leny Sutter, Mannheim, Schwetzingerstr. 186 Emma Weidenhammer, Mannheim, Schanzenstr. 11 6. Preis: Hermann Kasper, Mannheim, S 6, 29 7. Preis: Frau Luise Schenck, Mannheim, Weberstr. 8.„ 8. Preis: Resa Ortmann, Ludwigshafen, Prinzregentenstr. 32 9. Preis: Lotte v. Reckow, Mannheim, Tattersallstr. 244. 5 10. Preis: Frau Maria Hörner, Mannheim, Hafenstr. 26 1 36. Preis: Otto Ringel, Mhm., O 3, 4a Rm. 37 Richard Weber, Mhm., Parkring 27 Frau Friedel Uhl, Ludwigshafen, Pfalz- Frau Anna Mayer, Mhm., L 4, 10 Gretel Roth, Mhm., Lenaustr. 8 E. Frey, Mhm., Hch.-Lanzstr. 33 42. Frau Helene Meng Wwe., Mhm., Marthahaus, Else Kornmeier, Mhm., Weylstr. 29 44. Frau Karola Schreiber, Mhm., Haydnstr. 8 Magda Herbel, Mhm.-Waldh., Hubenstr. 18 II Emy Merikofer, Mhm., Amerikanerstr. 35 Frau Thea Wallat, Mhm.-Rheinau, Mutter- Emma Sutter, Ludwigshafen, Schulstr. 9 Elisabeth Brauch, Mhm., M 4a, 3 1 Frau Marie Brunner, Mhm.-Feudenheim, Blücherstr. 36 0 Ludwig Wittmer, Mhm.-Feudenheim, Wall- stadterstr. 38 5 Adolf Walz, Mhm., Bellenstr. 62 Hermann Schmid, Mhm., K 2, 31 Frau Emma Weber, Mhm., Rennershofstr. 23 Anna Kögl, Mhm., Gartenfeldstr. 32 Elise Sudars, Mhm., Prinz- Wilhelmstr. 23 E. Schipull, Mhm.-Käfertal, Nelkenstr. 14 100.— Rm 30.— „ 25.— „ 25.— Rm 20. 20.— „ 20.— 20.— 20.— 58. Preis: Else Ledeganck, hm., N 7, 18, II 59.„ Otto Rüger, Mm., Weberstr. 3 60.„ Käthe Klaiber, Mhm., S 6, 28 61. Fr. Göller, Hauptlehrer., Mhm,, Haydnstr. 9 62. A. Bossert, Wallstadt, Wormserstr. 45 63. Erna Wirth, Mhm., Hafenstr. 50 III 64. Fritz Müller, Hauptl., Mhm., U 4, 28 Frau Maria Gaßmann Wwe., Mhm., Hoh- Wiesenstr. 1 Ria Gärtner, Mhm., S 4, 17 Joh. Creuzbauer, Mhm., Langerötterstr. 23 August von Briel, Mum, F 5, 28 Frau Marta König, Mhm., U 4, 16 Anton Benz, Mhm., Bürgerm-Fuchsstr. 33a S. Krampf, Mhm.-Feudenheim, Hauptstr. 121 Maria Spott, Mhm., R 4, 10 5 Frau M. Goohs, L 14, 5 Georg Hildenbeutel, Großsachsen, Kirch- gasse 105 Willi Geppert, Mum., Hugo-Wolfstr. 10 J. Bürckel, Oberjustizinspektor, Mhm., Rheindammstr. 1 Cäthe Schmitt-Burkard, Brühl, Luisenstr. 16 Maria Neidig, Mhm., Karl Mathystr. 5 Else Weisschu, Mhm., Augartenstr. 51 Anna Krichtel, Mhm., Lindenhofstr. 88 * *** *** 8 8 2** n 2*** 1 2 2 2„* 1 0 N n NN N* ent en nenen N en en en e en en en en* N en en en en en en n en en e n n n 4. Seite. Nr. 578 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag ⸗Ausgabe) Dienstag, den 10. Dezember 1929 Staoͤtiſche Nachrichten Auf dem Friedhof erſchoſſen Bet einer hieſigen Zeitung lief geſtern abend von dem 40jährigen ſtellenloſen Kaufmann E.., der in der Kleinen Schwanenſtraße in Feudenheim wohnte. die Mitteilung ein, daß er aus dem Leben ſchetde. B. war um dieſe Zeit ſchon tot. Er hat ſich auf dem Hauptfriedhof am Grabe eines Freundes erſchof⸗ fen.., der 1880 in Wriezen a. d. Oder geboren und zuletzt als Vertreter tätig war, hatte noch geſtern vormittag mit ſeiner Frau Einkäufe in der Stadt beſorgt. Die Frau war völlig ahnungslos, als ihr ein Polizeibeamter die traurige Mitteilung von dem Auffinden der Leiche ihres Mannes über⸗ brachte. B. gab in der Mitteilung an die Zeitung als Grund der Tat an, daß er ſeit über einem Jahre ohne feſte Stellung ſei. hieſtgen Firma, bei der er zuletzt in Stellung war, hätten ihm unter einem Vorwand gekündigt. Der wahre Grund ſei geweſen, daß er ſich für das Zu⸗ ſtandekommen eines Betriebsrates eingeſetzt habe. Der letzte Anlaß zur Tat ſei in der von Darmſtadt ausgehenden Strafverfolgung wegen einer fünf Jahre zurückliegenden Uebertretung von Handels. wopſchriften zu erblicken. B. hatte in dieſer Ange⸗ legenheit eine Vorladung für morgen Mittwoch er⸗ Halten. Es ſoll ſich um ein Verfahren wegen Opium⸗ handels handeln. B. hinterläßt außer der Wittwe drei Söhne im Alter von 20, 18 und 10 Jahren. Der gewechſelte Pfennig Nach dem, was ich in der Schule gelernt habe, Hört alles Rechnen mit dem Pfennig auf. Denn er iſt die kleinſte wertmäßige Einheit. Heute aber muß ich anderer Auffaſſung ſein. Ein alter Kolonialwa⸗ renhändler hat mich eines beſſeren belehrt. Seine Pfiffigkeit übertrifft manches Gelehrten Weisheit. Immer hat er über etwas nachzugrübeln. Die ge⸗ wohnte Tätigkeit des Tütenvorwiegens kann ihn da⸗ rin nicht ſtören. Dieſer Tage wollte ihn einer ſeiner Kunden mal ſoppen und ihn auf ſeine Schlagfertigkeit prüfen. Hätte er es nie getan; eine Abfuhr wäre ihm erſpart geblieben! Die Sache wickelte ſich ſo ab: Der Kunde kam. Auf des Ladeninhabers Frage nach dem Begehr legte er einen roten, kupfernen Pfennig hin, den er zu wechſeln bat. Der Alte jedoch war nicht das geringſte erſtaunt.„Er wolle,“ ſagte er,„nur an die Kleingeldkaſſette“. Dann verſchwand er für einen Augenblick im Nebenraum. Als er zurückkam, grinſte er ſchelmiſch und zufrieden und überreichte dem War⸗ tenden einen.. Hoſenknopf. G. F. 5 * Ernannt wurden die Aufſeher Artur Adler und Karl Bickel beim Landesgefängnis Mannheim zu Oberaufſehern. * Zur Ruhe geſetzt wurde Gerichtsverwalter Karl Wäſch beim Amtsgericht Mannheim bis zur Wie⸗ derherſtellung ſeiner Geſundheit. * Entlaſſen auf Antrag wurde Juſtizoberſekre⸗ kär Friedrich Schade, zuletzt beim Amtsgericht Mannheim. * Nummer 100 000 wird verloſt! Eine ganz eigenartige Lotterie findet dieſer Tage in ganz Deutſchland ſtatt. Die Firma Adam Opel.⸗G. in Rüſſelsheim ſtellt den Hunderttauſendſten 4 Pei Wagen irgend einem glücklichen Bürger zur Verfügung. Es werden in den Tagen vom 9. bis 13. Dezember Loſe an erwachſene Perſonen für die⸗ ſen Wagen verteilt. Dann wird innerhalb der Stadt ſelbſt geloſt und die endgültige Ausloſung findet daun in Rüſſelsheim beim Bürgermeiſteramt am 18. Dezember ſtatt. Das Reſultat wird in den Zei⸗ tungen bekannt gegeben. In Mannheim geſchieht die Verteilung durch die Jung buſch⸗Garage Gm. b.., J 6, 1217, wo die Loſe an den oben⸗ bezeichneten Tagen in Empfang genommen werden können. * Ein Kaminbrand brach geſtern nachmittag in⸗ folge Glanzrußbildung im Hauſe Große Merzel⸗ ſtraße 33 aus. Die Gefahr wurde durch die um .03 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr mit dem Kaminkehrzeug beſeitigt. Die Geſchäftsführer einer f Die morgen Geſtern wurden Strohmarkt die Im Laufe des am erſten Weihnachtsbäume abgeladen. Tages haben die Händler ihre Gerüſte aufgeſchlagen und die Bäume aufgeſtellt. Mächtige Edeltannen ſind da für große Vereinsfeſte und kleine, unſchein⸗ bare Bäumchen für das Kämmerchen; alle aber werden ſie am Weihnachtsabend im Lichterglanz er⸗ ſtrahlen und glückliche Menſchen ſehen. Heute ſtehen ſie noch dunkel und unberührt da, noch im Duft des fernen Waldes, und warten auf die Käufer. Zwar ſinds noch zwei ganze Wochen bis zum Feſt, uber wer jetzt ſchon ſeinen Baum mit nach Haufe nechmen will, kann in aller Ruhe kaufen und hat noch eine große Auswahl, während die, die alles bis auf die letzte Stunde hinausſchieben, zufrieden ſein müſſen, im Gedränge einen Baum zu erſtehen, der, wielleicht von vielen wegen eines Fehlers beiſeite geſtellt, ſich zu Hauſe als ein verkrüppelter Buſch entpuppen kann. 5 Bald wird das Straßenbild weihnachtlicher, wenn alt und jung ihren Baum unterm Arm oder gar S Aulofallen in Neuoſtheim In der Nacht zum Donnerstag iſt wiederum ein Kraftwagen an dieſer Stelle, über deren Gefährlich⸗ keit hier kürzlich erſt geſchrieben wurde, vom Paul Martin⸗Ufer kommend auf den in gerader Fort⸗ ſetzung der Straße liegenden Gehweg aufgefahren und fand erſt nach einer längeren Strecke wieder die links liegende Straße. Rechts iſt das Gelände einige Meter vertieft. Da auch die auf der Ecke ſtehende Laterne ſehr häufig nicht brennt, kann es nicht lange dauern, bis hier einmal ein ſchweres Unglück geſchieht. Es iſt höchſte Zeit, daß dieſe wiederholte Warnung beachtet und Abhilfe herbei⸗ geführt wird. Ig. Was fällt im Straßenbild auf? Der eingeſperrte Weihnachtsmann In einem Hauſe in UI 3 iſt er gefangen geſetzt. Nicht die Polizei war es, die ſo„bös“ mit dem Guten umging. Das würde unſere heilige Hermandad nicht verantworten wollen. Ein Friſeur⸗ und Par⸗ fümeriegeſchäft hat ihn ſiſtiert und mitten in ein enges Schaufenſter unter die Auslagen plaziert. Eifrig ſammelt er die Fußgänger jener Straße und weiſt ſie ziemlich eindringlich auf die Reize von un⸗ emtbehrlichen Seifen und Parfümerien hin. Er ſcheint gut dreſſiert zu ſein. Ohne Pauſe ſchwenkt er die Rute. Doch nicht ſtrafend, ſondern einladend. Aufmerkſam beobachtet er die Zuſchauer. Individuell iſt ſeine Werbung. Er lieſt den Außenſtehenden den Wunſch aus den Augen ab und deutet unterſtreichend auf das jeweilige Blickobjekt. Schließlich wiegt er ſchwer, faſt melancholiſch ſein Haupt im Nacken und macht eine nicht mißzuverſtehende Bewegung dem Ladeneingang zu:„Gelt, kauft doch bei mir.“ Hof⸗ fentlich geſchieht ihm ſo, dem armen, gefangenen Weihnachtsmann.. Vom Sie zum Du Von Frida Schanz Das erſte Du, wenn man lange Sie geſagt hat zart und ſcheu iſt es meiſt, und zähe ſitzt es in der Kehle, wo es ſich um ein tieferes Empfinden, eine feine, beſondere Gemüts⸗ und Herzensſache handelt. Lächerlich, wie lange zwiſchen reifen Menſchen, die ſich gut werden, zwiſchen denen echte, wertvolle Freundſchaftsregungen erblühen, das Du oft auf dem Wege iſt, vor dem Tor ſteht, auf der Schwelle zaudert. „Nennt ihr euch eigentlich Du?“ fragt die Schwe⸗ ſter, die Vertraute, den älteren Bruder, den ſie in feinem Verſtehen und ſtarker Sympathie mit einen. an Lebensſtellung, Wiſſen, Lebensalter überlegenen Menſchen, Kameraden, männlichen oder weiblichen Geſchlechts, in reizvollem, häufigem Berufs⸗ und Freundſchaftsverkehr weiß.— Ein kleines vergnüg⸗ Uches Zwinkern iſt dann wohl die Antwort, und der wörtliche Beſcheid lautet:„Halb und halb.“ Solch ein Zwiſchenſtadium, das Sie⸗ſagen mit ab⸗ ſichtlich⸗abſichtsloſem, ſchnell einmal durchſchlüpfen⸗ dem Du, hat oft etwas ſehr Reizvolles und Luſtiges. Tiefere und tiefſte Liebe— Liebe fürs Leben zwi⸗ ſchen Mann und Frau, ſucht ſich oft ſo, fein taſtend, lange ihren Weg. Der Mann will und kann das letzte Wort noch nicht ſagen. Von beiden Seiten ſteht noch Wall und Wehr ſchützend vor überſtrö⸗ menden Gefühlen. Ein Du, ein nicht gelegentliches, nicht ſpielendes, ſondern elementar aus dem Innern brechendes, liebes, armes, kleines Du durchbricht dann wohl— aller Vernunft und Beherrſchung zum Trotz— für immer und ewig die mühſam aufgerichteten Scheide⸗ wände. Man ſagt ſich vielleicht eine Weile vor der Welt noch Sie und im ungeſtörten Beieinanderſein mit Herz und Seele glückbewußt Du— jedes Du heimlich ſtreichelnd und koſend, indem man es ſchenkt. Doch das ſind ſtille, heimliche, leiſe Sachen Seltenheiten in der heutigen mehr auf den Ver⸗ hriſtbäume ſind dar zu zweit tragend, mit fröhlichen Geſichtern ihres Wegs gehen. Daheim wird die Tanne, wenn es möglich iſt, ins Freie gebracht, bis ihr Tag gekom⸗ men iſt. Die Chriſtbaumhändler erhoffen einſt⸗ weilen ein gutes Geſchäft. Das tun ſte jedes Jahr und wurden doch ſchon bitter enbtäuſcht. Der Chriſtbaum handel iſt gar nicht ſo einfach, wie er ausſieht. Es gibt wenige Geſchäftsunternehmungen, die ein derartiges Riſiko mit ſich bringen. Wenn das An⸗ gebot zu groß iſt, wird das Publikum von Tag zu Tag warten wollen, bis die Bäume billiger werden und der Händler muß wenige Stunden vor dem Feſt ſeinen Vorrat verſchleudern, wenn er nicht darauf„ſitzen bleiben“ will. Dann war es aber kein Geſchäft, wenigſtens kein gewinnbringendes. Der Händler wird im nächſten Jahr weniger ein⸗ kaufen, um beſtimmt alles abzuſetzen. Wir hatten in Mannheim ſchon Jahre, in denen man ſich kurz vor dem Weihnachtsabend um die Bäume ſchlug, weil nicht genügend angeboten waren, und die Poli⸗ zei den Verkauf regeln mußte.—el Das Motorrad im Geſchenkkarton Daß man dem Herrn Krawatten, Handͤſchuhe, Manſchettenknöpfe und viele andere Dinge mit der Verpackung unter den Weihnachtsbaum legt, dürfte wohl nichts Neues ſein. Man tut dies ſchon, um die Wirkung des Geſchenkes und die Spannung des Beglückten zu erhöhen. Und wirklich macht eine im Etui überreichte Zigarrenſpitze mehr Effekt, als eine ohne Umhüllung. Nicht einfach dürfte es der haben, der ſich darauf verſteift hat, jemand ein Motorrad im Etui zu überreichen. Er müßte ſchon zu dieſem Zweck die Türöffnung ver⸗ größern laſſen und zwei Dienſtmänner anſtellen, um die„kleine“ Aufmerkſamkeit an Ort und Stelle zu bringen. Aber daß er dieſe Idee verwirklichen kann, beweiſt das im Schaufenſter der Firma Alois Islinger in einem mit roter Seide ausgeſchla⸗ genen Geſchenkkarton liegende neue Ardie⸗Jubi⸗ läums⸗Modell 1930. Die mit allen Neuerun⸗ gen ausgeſtattete Maſchine nimmt ſich in dem Etui wirklich gut aus. Nur ſchade, daß der zukünftige Eigentümer den Karton nur einmal verwenden kann. Denn um das mit Oel und Benzin beſchmutzte Motorrad darin aufzubewahren, iſt der Karton doch zu ſchade und eine Garage läßt ſich nicht entbehren. Aber vielleicht ließe er ſich als Ueberſee⸗Koffer für den nächſten Urlaub benutzen. Die Auslage iſt trotz allem ſehr geſchmackvoll und die Paſſanten um⸗ lagern das Schaufenſter. R. W. * * Verwaltungsaſſiſtentenprüfung. Auf Grund der im Spätjahr abgehaltenen Verwaltungsaſſiſtenten⸗ prüfung wurden die nachgenannten Verwaltungs⸗ aſſiſtenten als für den einfachen mittleren Dienſt für befähigt erklärt: Otto Ihlow in Villingen, Wil⸗ helm Kammerer in Karlsruhe, Johann Lange in Mannheim, Paul Mechtel in Bruchſal, Adolf Rauh in Konſtanz, Fritz Schade in Freiburg, Erwin Schmidt in Freiburg, Karl Schüler in Offenburg, Jakob Wegele in Karlsruhe und Wolfgang Wegmann in Pforzheim. * Warnung vor Betrügern. Zur Zeit bereiſen wieder Betrüger Baden, die insbeſondere kleine Geſchäftsleute mit folgendem Trick ſchädigen: Sie kaufen irgend eine Kleinigkeit und geben dafür einen größeren Geldͤſchein in Zahlung, laſſen ſich den Reſtbetrag herauszahlen und verlangen dann noch eine Kleinigkeit, wobei ſie ſich den großen Geldſchein mit dem Bemerken zurückgeben laſſen, ſie könnten auch mit Kleingeld bezahlen. Während der Schwind⸗ ler nun die Bedienung noch durch verſchiedene Fra⸗ gen oder Verlangen einer anderen Kleinigkeit in Verwirrung bringt, nimmt er den in Zahlung ge⸗ gebenen Schein ſamt dem Wechſelgeld an ſich und verſchwindet. Der Betrug wird gewöhnlich erſt ſpä⸗ ter entdeckt. Das Bad. Landespolizeiamt warnt vor dieſen Betrügern und erſucht bei Auftauchen die po⸗ lizet oder Gendarmerie zu verſtändigen. In den letz⸗ ten Tagen ſind ſolche Betrügereien in Lahr, Offen⸗ burg und Pforzheim verübt worden. ſtand geſtellten Zeit. Im allgemeinen nimmt die heutige Jugend das Sie nicht ſo koſtbar. Im fröh⸗ lichen Beiſammenſein ſchließt eine ganze junge Ge⸗ ſellſchaft Duzfreundſchaft. Von Koſtüm⸗ und Mas⸗ kenbällen bleibt das Du hängen. Studienfreunde männlicher und weiblicher Art, Wandergruppen, Sportgruppen, Verbindungen richten Duzgenoſſen⸗ ſchaft zwiſchen allen Mitgliedern auf. Das ſind oft wertvolle Bande fürs ſpätere Leben der einzelnen— nicht immer freilich! „Schade, daß man ein Du ſo ſchwer zurücknehmen kann!“ hat wohl ſchon mancher und manche gedacht. Ein übereiltes Du zwiſchen zwei älteren Menſchen, die ſich wohl eben gefallen— ein Du, das aber eigentlich etwas Ueberflüſſiges, ganz Unnötiges iſt, das ebenſogut wegbleiben kann, weil keine Herzens⸗ gewalt dazu drängt, iſt eine rechte Torheit. Wenn die Herzen nicht vertraut ſind, werden ſie durch das Du auch nicht vertrauter. Dann tauſendmal lieber das lange zögernd verhaltene Du des wirklichen Empfindens, das ſich vom Sie⸗ſagen über eine Stufenleiter durch Man⸗, Ihr⸗, Wirſagen“ die Wege bahnt. Oder das Sie beibehalten im geſellſchaft⸗ lichen oder beruflichen Verkehrskreiſe, in dem zwei Menſchen doch ganz genau von ſich wiſſen, daß ſie, im ſtillen und herzlichen ſympathiſchen Gefühl an⸗ einander denkend, ſich das Du wertvoller Freund⸗ ſchaft, ohne es auszuſprechen, ſchenken. * en Neue Operetten und Repue.„Die Diva auf Reiſen“ betitelt ſich eine dreiaktige Operette von Kurt Zorlig!— Ernſt Römer ſtellt aus alten unbekannten Partituren Offenbachs eine neue Muſik zu der Operette„Das Hemd der Herzo⸗ gin“ zufſammen. Autoren des Textbuches ſind Lion Feuchtwanger und Karl Rößler.—„Tam⸗ tam“ betitelt ſich das neuſte Werk Nelſons. Otto Stranſky beendete die Muſik zu einer Re⸗ vue, deren Text von Julian Arendt ſtammt. Es handelt ſich dabei um eine ganz neuartige Darſtel⸗ lung der„Stunden revue“, die nur von zwei Frauen ausgeführt wird. ü 2 Das Mädchen und ihr Schießgewehr Die gegenwärtig herrſchende allgemeine Unſicher⸗ heit führt vielfach zu einer Uebertreibung der Dinge. Alles wird aufgebauſcht. Die Menſchen werden noch unſicherer und ſchließlich kommen nervöſe Gemttter aus der Aufregung überhaupt nicht mehr heraus. Unzählige Geſchichten über ſchreckliche und und ſchrecklichſte Vorkommniſſe werden in Mannheim erzählt Zum Teil als Anekdote, als zweifelhafter Witz oder als bluttriefende Schauergeſchichte. Gegen dieſe Dinge wappnen ſich die Leute. Jeder auf ſeine Art, nach ſeiner Veranlagung. Aber in dem gleichen Maße, wie die Schauergeſchichten übertrieben werden, wer⸗ den Abwehrmaßnahmen, die in ihrer Uebertreibung grotesk wirken, ins Werk geſetzt. Gewiß ſind die vor⸗ ſorglichen Maßnahmen durchaus gerechtfertigt. Ste dürfen aber nicht aus dem Rahmen fallen. Iſt da ein ſechzehnjähriges Lehrmädel eines Lebensmittelgeſchäftes Groß und kräftig, man möchte— dem Ausſehen und dem Aufbau nach— nicht unter ihrem Pantof⸗ fel ſtehen. Aber trotz ſeiner körperlichen Vorzüge hat es Angſt. Ganz gewaltig Angſt ſogar. Dieſe Angſt iſt nicht neueren Datums, denn ſchon früher, als man in Mannheim noch nichts von Raubüber⸗ fällen wußte, ging es nie ohne ein feſtſtehendes Meſſer aus. Man kann nie wiſſen.. Nun genügt ihm dieſe Waffe nicht mehr. Es muß einen Revol⸗ ver haben. Keinen kleinen, der piff⸗paff macht, Nein, einen ganz großen, der ſicherlich recht laut knallt. Ob ſie ihn ſchon ausprobiert hat, das hat die Ueberängſtliche nicht verraten. Dieſes Ungetüm von Schießgewehr ſchleiſt ſie nun auf allen ihren Wegen mit ſich herum. Selbſt bei dem kleinſten Beſorgungsgang, der in das nächſte Haus führt. Es wäre zu ſchrecklich, wenn ihr einmal ein Pfumd Salz im Werte von 10 Pfg. umd eine Schachtel Streichhölzer im Werte von 80 Pfg. abgenommen werden würden. Es müßte ganz intereſſant ſein, zu erfahren, ob im Ernſtfalle das Mädel mit der Angſt den Mut haben würde, mit dem Schießeiſen ſein Leben zu verteidigen. Es iſt ein Unfug, unerfahrene junge Menſchen mit einer ſolchen Waffe zu verſehen. Abgeſehen davon, daß das Mädel keinen Waffen⸗ ſchein hat. Wenn ſich ein Ladeninhaber mit einem Revolver gegen Ueberfälle ſichert, kann man das begreifen. Aber einem Lehrmädchen gehört eine ſolche Waffe abgenommen. Wohin wollten wir kommen, wenn ſich jeder nach ſeinem Gutdünken ausrüſten würde. Etwas mehr Selbſtvertrauen iſt in der heutigen Zeit ſehr angebracht. Keine über⸗ flüſſige Angſt. So ſchlimm, wie es von ganz Ge⸗ wiſſenloſen hingeſtellt wird, iſt es nun gerade do nicht. O Sozialwwirtſchaſtliches Steuererleichterung für abgebaute Augeſtellte Angeſichts der völligen Ungewißheit und Unſicher⸗ heit, ob die durch die Großbanken⸗Fuſion zur Ent⸗ laſſung kommenden Angeſtellten in abſehbarer Zeit wieder eine angemeſſene Exiſtenz finden, iſt die Pflicht zur Verſteuerung der ihnen gewährten Ab⸗ gangsentſchädigungen als größte Härte empfunden worden. Der Deutſche Bankbeamten⸗Ver⸗ ein hat deshalb das Reichsfinanzminiſte⸗ rium durch eine Eingabe gebeten, von der durch das Geſetz vorgeſehenen Möglichkeit Gebrauch zu machen und dieſe Abgangsentſchädigungen über die jetzige Grenze hinaus aus Billigkeitsgründen von der Einkommenſteuer und damit auch vom Lohn⸗ ſteuerabzug zu befreien. Bisher beſteht Lohnſteuer ⸗ freiheit für Abfindungsſummen bis zu ſechs Mo⸗ natsgehältern. Schluß des redaktionellen Teils n aufgpin- ds GRIPPE Lac DNν,ο,ẽeꝗʒ Verſe zu Weihnachtsgeſchenken Mit einer Aſchenſchale Stecke die Zigarrenaſche Niemals in die Hoſentaſche! Erſtens iſt das ſehr beſchwerlich; Zweitens auch nicht ungefährlich, Weil entſtehen manche Löcher, Nimm daher den Aſchenbecher. Hier ruht Deine Aſche in Frieden, Das Leben hat nicht nur Nieten. Menſch bedenke das Ende. Dieſe Schale verwende Zunächſt für Zigaretten. Es ſterben die Magern und Fetten. Mit Zigarren oder Zigaretten O rauch, ſolang Du rauchen kannſt! Es kommt die Zeit.— Die Zeit geht um. Denn wenn Du nicht mehr rauchen kannſt, Rauchſt Du im Krematorium. Mit einer Thermosflaſche Bevor die Lieb' verbrennt die Aſche Steck ſie in dieſe Thermosflaſche. Dort bleibt ſie 24 Stunden Gut warm, dann iſt auch ſie verſchwunden. Mit einem Kaſten Handwerkszeug Gibt die Beißzang' keine Ruh, Nimm den Hammer, ſchlage zu. Mit einem Vacuumreiniger Dieſer Apparat zum Putzen Bringt der Hausfrau großen Nutzen. Denn er ſchont die zarte Hand Für Gatten, Hausfreund, Vaterland. * 27 Mit einer Konfektſpritze Willſt Du Plätzchen, dann benütze Dieſe kleine Plätzchenſpritze. Doch, mein Freund, ich rate Dir Nimm ſie niemals zum Klyſtier. Mit einem Hanbwerkskaſten Iſt das Leben Dir zu arg, Kauf Dir ſchleunigſt einen Sarg. Leg Dich rein und nagle zu! Deine arme Seel' hat Ruh. Mit einem Schleifſtein Der Schleifſtein iſt aus beſtem Stahl! Wenn Du nicht kannſt, laß mich einmal. Mit einem Meſſer⸗ und Gabelkörbchen Leg Meſſer, Gabel pflicht⸗ Gemäß in dieſen Kaſten Und findeſt Du Deinen Löffel nicht, Greif nur hinein, dann haſt'n. Zu einer Zigarettenſpitze Menſch verbrenn Dir nicht die Pfote, Zu Aſche wirſt Du nach dem Tode. Mit einem Geldbeutel Die Börſe ſteigt, die Börſe fällt. Das iſt das Los der Aktien dieſer Erden. Und dräut der Winter noch ſo ſehr, Es muß doch Frühling werden! 9 Der Theoderichs⸗Palaſt wird Gotenmuſen m. Die letzten Ausgrabungsfunde aus der Gotenzeit, die in Ravenna getätigt wurden, haben Anlaß ge⸗ geben, den Palaſt des Gotenkönigs Theoderich des Großen in ein Gotenmuſeum umzuwandeln und dle Kunſtfunde dort unterzubringen. 5 * 5 „ N * Dienstag, den 10. Dezember 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Kommunale Chronik Prof. Dr. Hirſch Ehrenbürger der Stadt Schwetzingen G Schwetzingen, 9. Dez. Der Gemeinderat hat den Beſchluß gefaßt, Miniſterialrat Profeſſor Dr. Fritz Hirſch in Karlsruhe, den Renovator des Schwetzinger Schloſſes und Betreuer des Schloßgar⸗ tens, in Würdigung ſeiner großen Verdienſte um die Stadt Schwetzingen zum Ehren bü rger zu er⸗ nennen. In einer am kommenden Samstag ſtattfin⸗ denden Feſtſitzung des Gemeinderats und Bürger⸗ ausſchuſſes ſoll unſerem Ehrenbürger die Urkunde ſeiner Ernennung feierlich überreicht werden. Das Dokument wurde von Bildhauer Otto Schließler hier entworfen und auf Pergament gezeichnet. Die Nachricht von der Ernennung des Miniſtertalrats Prof. Dr. Hirſch zum Schwetzinger Ehrenbürger hat in allen Kreiſen der Bürgerſchaft freudige Anerken⸗ nung und Zuſtimmung gefunden. Die Stadtverwal⸗ tung ehrt damit einen Mann, der burch ſeine Arbeit und ſeine Perſönlichkeit der Stadt Schwetzingen ſchon lange geiſtig und freundſchaftlich verbunden iſt. * * Altrip, 9. Dez. Bei der geſtrigen Gemeinde⸗ rats⸗ und Bürgermeiſterwahl ſtimmten von 1752 Stimmberechtigten 1690 ab. Bei der Bürger⸗ meiſterwahl entfielen 1043 Stimmen auf Fabrik⸗ direktor Karl Baumann von der Vereinigten Bür⸗ gerpartet. Die Gegenkandidaten erhielten 350 und 271 Stimmen. Der Vereinigten Bürgerpartei fallen 16 Gemeinderatsſitze zu, der Bürgervereinigung 4 und der SPD. 3. Die Vereinigte Bürgerpartei ſtellt auch den 2. und 3. Bürgermeiſter. Aus dem Lande Ernente Anklagen gegen Bürgermeiſter Trunk E Walldorf, 9. Dez. Nach Monaten ſcheinbarer Ruhe iſt durch die Veröffentlichung in der Samstag⸗ nummer der Wieslocher Zeitung und die damit im Zuſammenhang ſtehende Zuſammenkunft der Um⸗ lagezahler am Samstag abend im Gaſthaus zur Poſt der Konflikt zwiſchen einem großen Teil der Bürgerſchaft und dem Bürgermeiſter wiederum erneut entfacht worden. Die ſeinerzeit viel zitterte Oellieferung hat bis jetzt immer noch keine genügende Aufklärung gefunden. Ein weiterer Beſchwerdepunkt betrifft die Haltung der Gemeinde⸗ verwaltung gegenüber einem Jag dpächter, dem auf Koſten der Umlagezahler ein erheblicher Teil der jährlichen Pachtſumme nachgelaſſen wurde. Während dieſe Punkte in der Verſammlung nur geſtreift wurden, bildeten die Verhandlungen vor dem Schlichtungsausſchuß Mannheim bezüg⸗ lich der Eingruppierung des hieſigen Bürgermeiſters nach der Gruppe 2 e der Beſoldungsordnung und die des Stadtſekretärs Menger nach Gruppe 4 das Hauptthema des Abends. Gemeinderat Honig aus St. Ilgen trat dabei als Zeuge über die am 21. Nov. abgehaltene Sitzung des Schlichtungsausſchuſſes in Mannheim auf. Aus ſeinen Darlegungen ging her⸗ vor, daß der Vertreter der Gemeinde Walldorf, Ge⸗ meinderat Eduard Heeß entgegen der ihm obliegen⸗ den Aufgabe, die Intereſſen der Gemeinde zu wahren, zugunſten des Bürger meiſters geſprochen und deſſen Amt als beſonders ſchwierig bezeichnet habe. Inwieweit die Tatſache, daß Bür⸗ germeiſter Trunk die Stelle des Vorſitzenden im Schlichtungsausſchuß verſehe, von Einfluß auf den Beſchluß geweſen ſei, ließe er dahingeſtellt. An Ge⸗ meinderat Kempf wurde die Anfrage gerichtet, ob der Gemeinderat von der Ernennung des Gemeinde⸗ rats Heß zum Vertreter der Gemeinde Kenntnis ge⸗ habt habe. Er erklärte, daß eine derartige Vorlage nicht an den Gemeinderat ergangen ſei. In der weiteren Ausſprache kam allgemein die Entrüſtung über das eigenmächttge Vorgehen des Bürgermeiſters und die einſeitige Stel⸗ lungnahme des Gemeindevertreters im Schlichtungs⸗ ausſchuß zum Ausdruck. Es wurde die Forderung laut, daß dieſer Beſchluß des Schlichtungsausſchuſſes, der am 21. November gefällt wurde, angefochten werden ſoll, da die Inſtanz des Gemeinderats hier⸗ bei übergangen worden ſei. In dieſer Sache ſoll in einer in den nächſten Tagen ſtattfindenden Verſamm⸗ lung eine Entſchließung gefaßt werden, die die Auf⸗ hebung des Beſchluſſes des Schlichtungsausſchuſſes verlangt. In der gleichen Verſammlung ſollen auch die weiteren Streitfragen aufklärende Behandlung fimden. * s Ziegelhauſen, 8. Dez. Bei einer Arbeit mit einer Bleiwaſſerflaſche, die zerſprang, zog ſich der Werk⸗ meiſter Gaa bei der Heidelberger Gelatinefabrik Stoeß u. Cie. eine Verletzung zu. Trotz ſofor⸗ tiger ärztlicher Hilfe führte die Verletzung zu einer ſchweren Blutvergiftung, die den Tod des Mannes zur Folge hatte. Veranſtaltungen in Mannheim Adventsfeier des Mutterhauſes der ev. Kinder⸗ ſchweſtern auf dem Lindenhof Das Concerto J von Bach eröffnete die Adventsfeier, die Sonntag abend in der Johanniskirche ſtattfand. Kirchen⸗ muſikötrektor Lenz ſpielte die drei Sätze Allegro vivace Grave und Preſto klangſchön und klar ausgearbeitet auf der Orgel. Mit Orgelbegleitung ſang der Kirchenchor der Johanniskirche unter Stabführung von Hauptlehrer Hoff⸗ mann:„Herr aus der Tiefe rufen wir.“ Man merkte die Sorgfalt, mit der das Lied einſtudtert war. Die Sänger folgten dem Dirigenten ſo präzis, daß die teilweiſe ſchwie⸗ rigen Einſätze tadellos herauskamen. Einen beſonderen Genuß bot das unter Leitung von Frau Dr. Gerns⸗ heim⸗Fuchs ſtehende Kammerorcheſter. Der warme Klang der von der Orgel begleiteten Streichinſtrumente ſchuf ein ſehr gutes Tonbild. Geſpielt wurden„Air Tra⸗ quenard“ und„Air“ von Ph. H. Erlebach, ſpäter folgte noch „Air Bourcee“, ein ſchönes Werk von eindrucksvoller Kürze. Die„Sarabande“ von Ebner, geſpielt ohne Orgelbeglei⸗ tung, war ebenfalls ein hoher Genuß. Frau C. Rode(Alt) ſang zwei Lieder von Cornelius: „Die Hirten“ und„Die Könige“. Später ſang Frau Rode, von Frau Dr. Gernsheim⸗Fuchs(Violine) anſchmie⸗ gend begleitet,„Geſtillte Sehnſucht“ von Brahms und von Herrn Bieſalſky auf der Viola begleitet das „Geiſtliche Wiegenlied“ von Brahms. Herr Krale⸗ mann ſpielte mit Orgelbegleitung mit außerordent⸗ licher Reinheit auf der Trompete„Ehr' ſei Gott im höchſten Thron“ von Bach und„Er kommt, er kommt der ſtarke Held“ von Hiller. Der Kirchenchor bewies noch einmal ſeine große Sangeskunſt durch das Lied:„Dich will ich v Jehova loben“ von Nägeli und den„Lobgeſang“ von Degerunian. Die verdunkelte Kirche mit den brennenden Kerzen auf dem Altar gab einen würdigen Rahmen zu den muſikald⸗ ſchen Darbietungen. Während des Lobgefanges ſchritten der Weihnachtsengel und die vier Abventsſonntage, weiß⸗ gekleidete Mädchen, zum Altar, ſprachen Worte der Einkehr, entzündeten ihre Kerzen und leiteten zu dem von der Ge⸗ meinde geſungenen und von Orgel und Trompete begleite⸗ ten Lied über:„Macht hoch die Tür, die Tore weit“. Die Klänge„Tochter Zion freue dich“ geleiteten bie Menge aus der Kirche. 0 Die Geſangsabteilung der Polizei⸗Beamten Mannheim trat mit einer umfangreichen Vortragsordnung vor die Oeffentlichkeit, die von dem ernſten Streben des Chor⸗ meiſters Karl Dürr ehrendes Zeugnis ablegt. Anton Bruckner kam mit ſeiner„Tröſterin Mufik“ zu Wort, einem ſeiner verbretitetſten Männerchorwerke. Bruch war vertreten mit dem flotten Chorlied„Vom Rhein“, Carl Bartoſch, der in Mannheim heimiſch gewordene Tonſetzer, mit ſeiner ſtimmungsvollen Kompyoſition„Die Hütte“. Wir hörten fernerhin Chöre von Schubert, Trunk und Männer⸗ chöre im Volkston. Konzertmeiſter Johannes Steg Kann vom Nattonal⸗ theater Mannheim bereicherte das Programm durch Solo⸗ Vorträge für Harfe. Die meiſterhaft geſpielten Kompoſitionen von Spohr(Phantaſie), Tebeſcht und Gillmann ließen er⸗ kennen, daß die Harfe bet geſchickter Behandlung ſehr wohl als Solo⸗Inſtrument wirken kann, dem feſſelnde Akkord⸗ brechungen abzugewinnen ſind. Konzertmeiſter Stegmann erwies ſich als ganz hervorragender Meiſter auf feinem Inſtrument u. fand, ganz abgeſehen von der virtubſen Be⸗ wültigung alleer Schwierigkeiten, durch ſeinen feiunnigen Vortrag ſolchen Anklang, daß er ſich zu einer Wiederholung des letzten, beſonders dankbaren Stückes„Spaniſche Patrouille“ von Tedeſchi verſtehen mußte. Mit ſelten gehörten Siedern von Schubert, ſowie mit zwei ſehr gefälligen Vertonungen von Bartoſch und Liedern von Rich. Trunk trat Fräulein Elſe Wießner vom Lan⸗ destheater Gotha auf den Plan. Der füllige Alt, der in ſetner Tongebung alle Merkmale ſorgfältiger Schulung aufweiſt, und ber verſtänönisvolle Vortrag kamen vor allem den Liedern von Bartoſch zu gute, bie Frl. Wießner vor⸗ züglich interpretierte. Bartoſch, der auch die Begleitung am Klavier und auf ber Orgel übernommen hatte und ſte ſehr geſchickt durchführte, hatte als Komponiſt einen ver⸗ dienten Erfolg zu verzeichnen. Mit dem machtvollen Chor „Flamme empor“ von Rich. Trunk ſchloſſen die chortſchen Darbietungen, mit deren gewiſſenhafter Leitung Herr Dürr ſich den Dank feiner Sängerſchar erwarb. 15 Verein der Theaterfreunde, Mannheim⸗ Schwetzingervorſtadt Um allen Irrtümern vorzubeugen, ſei zunächſt feſtge⸗ ſtellt, daß es ſich nicht um einen Verein der Theaterfreunde handelt, die unſer Nationaltheater ſtützen wollen. Es ſind etnige junge Leute, die ſelbſt gern Theater ſpielen. Die damit ſich und anderen Leuten Freude machen und frohe Stunden beſcheren wollen. Um die Oeffentlichkeit auf ſeine junges Daſein aufmerkſam zu machen, veranſtaltete der Verein am Samstag abend im Jugendheim in der Schwetzingerſtraße eine Gründungsfeier mit nach⸗ folgendem Ball. Der ſchwache Beſuch dürfte wohl in erſter Dinte damit zuſammenhängen, daß der Verein noch zu un⸗ bekannt iſt. Auch wird die Ueberfülle der ſonſtigen Ver⸗ anſtaltungen und die allgemeine Notlage eine bedeutſame Rolle geſpielt haben. Der geforderte Eintrittspreis iſt eben zu hoch geweſen, denn wenn der Verein volkstümlich wer⸗ den und ſich an die große Maſſe wenden will, öte ſich ſonſt keine Vergnügungen erlauben kann, dann iſt der Karten⸗ preis von.20 Mark nicht durzuführen. Das Publikum wird dort hingehen, wo es für weniges Geld einige Stun⸗ den Abwechflung findet. Wenn die Unkoſten für den Saal — die wohl die Hauptſache ausmachen dürften— zu hoch find, dann müſſen eben Mittel und Wege gefunden werden, alle Ausgaben auf ein Minimum herabzudrücken. Von dem Idealismus der theaterbegeiſterten Fugend allein wird der Verein nicht beſtehen können. Daß die Mitglieder ge⸗ willt ſind, etwas zu leiſten und wirklich Gutes zu bringen, ſteht außer allem Zweifel und ſei beſonders anerkannt. Das darf aber nicht dazu führen, daß man die Operette zu den Schund⸗ und Schmutzſtücken zählt und nur bas Volks⸗ ſtück gelten laſſen will. Herr Stauf, der die Begrüßungs⸗ anſprache hielt, möge bedenken, daß eine gute Operette die gleiche Berechtigung hat, wie das Volksſtück. Nach einigen Muſikſtücken gaben die theaterbegeiſterten 2 Damen und 8 Herren eine Probe deſſen, was ſie in wet Monaten gelernt haben. Wenn man berückſichtigt, daß es ſich um ihr erſtes öffentliches Auftreten handelt, kann man mit den Leiſtungen zufrieden ſein. Man ſah ſehr gute Einzelleiſtungen, aber auch manche Unbeholfenheit und manche Ecken, die ſich mit der Zeit ſicherlich abrunden laſſen werden. Das Publikum ſaß über die Kleinigkeiten hin⸗ weg und unterhielt ſich beſtens. Es iſt geplant, feden Monat einmal zu ſpielen. Man darf auf die weiteren Leiſtungen dieſer fungen Truppe geſpannt fein. Der nachfolgende Ball lockte noch die an, die am Tanz mehr Freude als an einem Theaterſtück haben. Bis in die frühen Morgenſtunden ſchwang man eifrig das Tanzbein. * Volkshochſchule. An dem erſten Abend der Reihe „Aus fremden Ländern“ ſollen am Mittwoch, 11. Dez. abends 874 Uhr im alten Rathaus„Verſuche ſoztaltſtiſcher Wirtſchaftsgeſtaltung“ zur Darſtellung gelangen. Frau Dr. Roſt Gra fenberg wird über„Sowjetrußland“, Dr. Georg Landauer über „Das neue Paläſtina“ ſprechen. * Raketenfahrt im Planetarium. Wir weiſen hierdurch nochmals auf den heute abend es Uhr im Planetartum ſtattfindenden Vortrag„Raketenfahrt im Welten⸗ ra um“ hin. * Mannheimer Altertumsverein. Wir verwelſen auf den heute Dienstag abend in der Harmonie ſtattfindenden Lichtbildervortrag von Oberbaurat Dr. L. S chmieder über„Die Benedtkiiner⸗Abteli St. Blaſien und ihre Beziehungen zu m kurpfälziſchen Künſtler kreis“. Der Redner wird in ſeinen Betrach⸗ tungen auch die Bedeutung St. Blaſiens für den ſüdlichen Schwarzwald, die Beziehungen zur Schweiz ſowie die ganze kirchliche und politiſche Stellung ber Abtet miteinbeziehen. * Eine Reichswehrkapelle in Mamnuuheim. Obermuſtk⸗ meiſter Wilhelm 86 ber, ein ehemaliger 110er, wird mit dem Muſikkorps des 1. heſſiſchen Grenadlerbatalllons vom Reichswehr⸗Inſanterieregiment Nr. 15 ans Gießen am kommenden Sonntag im Nibelungenſaal eln einmaliges Militärkonzert zur Durchführung bringen, das bei 9 8 Preiſen und mit Bewirtſchaftung veranſtaltet wird. ——ũ———— Zum Selbſtmord in Friedrichsfeld * Friedrichsfeld, 10. Dez. Zu dem im Montag⸗ Morgenblatt gemeldeten Selbſtmord auf dem Bahn⸗ körper wird uns noch mitgeteilt: Der Selbſtmörder heißt Guſtav Lange. Er iſt 61 Jahre alt und war in Friedrichsfeld wohnhaft. Man führt die Tat auf die Krankheit und die Not des Mannes zurück. Lange war lungenleidend und hatte auch epileptiſche Anfälle. Dem Mann wurbe ein Arm, ein Bein und der Kopf, der drei Meter von den Schienen entfernt lag, abgefahren. Bereits früher hatte ber Unglückliche einen Selbſttötungsverſuch mit Gas unternommen. * Freiburg i. Br., 9. Dez. Amtsgerichtsdirektor a. D. Freiherr Albert von und zu Bodman, der ſeit 1916 in Freiburg im Ruheſtand lebt, kann die⸗ ſer Tage ſeinen 80. Geburtstag feiern. Von 1891 bis 1899 gehörte er auch der zweiten Kammer des Badiſchen Landtags an. Tödlich verunglückt * Grafenhauſen, Amt Lahr, 8. Dez. Der 26 Jahre alte Beifahrer Franz Käfer von der Staats⸗ brauerei in Rothaus gerket beim Biertransport unter ben Wagen und erlitt ſo ſchwere Ver⸗ letzungen, daß er wenige Stunden banach ſtarb. Der Unfall ereignete ſich beim Ankuppeln des Anhängers an den Laſtwagen auf der Station Seebrugg. Käfer wurde zwiſchen beide Wagen ge⸗ klemmt. Anſchlag auf bie Nebenbahn Bruchſal—Hilsbach *Bruchſal, 10. Dez. Auf der Strecke Ubſtadt Stettfeld der Nebenbahnlinie Bruchſal—Hilsbach wurden zwiſchen vier und fünf Uhr mehrere ſchwere Steine in Abſtänden von je 200 Metern auf den Schienenſtrang gelegt, den der um 15.15 Uhr von Hilsbach abgehende Perſonenzug paſſieren mußte. Durch die Aufmerkſamkeit des Lokomotipführers, der den Zug noch rechtzeitig zum Stehen bringen konnte, wurde ein ſchweres Unglück verhindert. Die Gendarmerie wurde ſofort verſtändigt. 5. Seite. Nr. 578 Auf der Jagd nach Schwarzfiſchern tödlich ver⸗ unglückt Meißenheim(Amt Lahr), 9. Dez. Wie bereits mitgeteilt, war der 28 Jahre alte Fiſcher Lambert Schäfer, der verheiratet iſt und aus Iffezheim ſtammt, mit einer ſchweren Schußwunde im Unter⸗ leib in das Bezirkskrankenhaus Lahr eingeliefert worden. Schäfer iſt ſeiner Verwundung in der Nacht zum Sonntag erlegen. Vor ſeinem Ableben hatten er und ſein Schwiegervater Karl Blum erzählt, ſie ſeien nachts gegen 3 Uhr beim Flſchen gewe⸗ ſen, als plötzlich ein Schuß gekracht habe, durch den Lambert Schäfer getroffen worden ſei. Die einge⸗ leitete Unterſuchung ergab jedoch, daß der Schuß aus dem Gewehr gekommen ſein muß, das der Schwiegervater ſelbſt mithatte. Angeſichts dieſes Unterſuchungsergebniſſes hat Blum nunmehr eingeſtanden, daß der verhängnisvolle Schuß tatſäch⸗ lich aus ſeinem eigenen Gewehr gekommen ſei. Sie hätten Schwarzfiſchern nachgeſtellt, als ſich das Gewehr plötzlich entladen habe. Der Schuß habe unglückſeligerweiſe ſeinen Schwieger⸗ ſohn getroffen. Blum iſt vorläufig in Unter⸗ ſuchungshaft genommen worden, bis die näheren Umſtände des tragiſchen Falles aufgeklärt ſind. Nachwirkungen der Zugentgleiſung * Freiburg i. Br., 8. Dez. Die geſtrige Zugent⸗ gleiſung im Bahnhof Schallſtadt hat den ganzen Tag über zu Verſpätungen im Zugverkehr von etwa 40 Minuten geführt. Auch die Poſt zuſtel⸗ lung nach dem Oberland und insbeſondere nach dem Bodenſeegebict erlitt durch die Engleiſung und die damit verbundenen Verſpätungen erhebliche Verzögerungen. Raubüberfall? * Gutach(Amt Wolfach), 9. Dez. Ein in ſeinen Einzelheiten noch nicht aufgeklärter Raubübe re fal ereignete ſich vor einigen Tagen auf dem Klein⸗ jockelshof der Frau Moſer Witwe. Als der Sohn heimkehrte, fand er ſeine Mutter blutüberſtrömt und mit zwei ſchweren Kopfwunden, bewußtlos im Bette vor. Die ſchwerverletzte Frau machte nur verwirrte Ausſagen. Wie ſie zu ihren ſchweven Kopfverletzun⸗ gen gekommen iſt, konnte ſte nicht erklären. Man denkt an einen Raubüberfall, obwohl eigentlich bis jetzt noch nichts vermißt wird. Audererſeits ſind die Umſtände ſo eigenartig, daß mam an einen Unfall det Frau nicht gut glauben kaun. Die Staatsanwalt⸗ ſchaft Offenburg und das Gericht Wolfach haben Un⸗ terſuchungen vorgenommen, die zu Verhaftung eines aus Thüringen ſtammenden z. Zt. hier woh⸗ nenden eepwerbsloſen Arbeiters führten, der am Nachmittag des in Betracht kommenden Tages in der Nähe des Hofgutes geſehen worden ſein ſoll. Der Frau war vor etwa zwei bis ͤrei Wochen 45 Ba r⸗ geld geſtohlen worden, doch hatte ſie keine Anzeige erſtattet. Man vermutet, daß der verhaftete Guſtav Ru ſt, der vorübergehend in Freiheit geſetzt aber wieder feſtgenommen worden war, die Frau von hinten überfallen und dann ins Zimmer ge⸗ ſchleppt hat, weil man in der Nähe des Hauſes einen eiſernen Schlüſſel fand, der Blu t⸗ und Haar⸗ ſpuren zeigte. Die endgültige Klarſtellung wird wohl erſt die Unterſuchung bringen. Die 15 000 erreicht Singen a.., 9. Dez. Nach der auf den 1. De⸗ zember abgeſchloſſenen Bevölkerungsbewegung zählt unſere Stadt 15008 Einwohner. Damit ſind zum erſten Mal die 15000 überſchritten worden, eine Grenze, die verdient, feſtgehalten zu werden und die für die Entwicklung unſerer raſch emporſtrebenden Stadt in mancher Beziehung von Bedeutung ſein dürfte. Dienstag, den 10. Dezember Nationaltheater:„Die Rückkehr“, 20 Uhr. 5 Ski⸗Club Mannheim⸗Lubwigshafen:„Kämpfe auf Sktern und Schneereifen in den Karpathen und Alpen“, Lichte bilder⸗Vortrag von Generalmalor a. D. von Lerch⸗Wien in ber Harmonie D 2,6, 20 Uhr. Mannheimer Altertumsverein:„Das Beneciktinerkloſter St. Blaſien und ſeine Beziehungen zum kurpfälztſchetz Künſtlerkreis“, Lichtbildervortrag von Oberbaurat Du e e in der Harmonie D 2, 6, 20.80 Uhr, Lichtſpiele: Alhambra:„Die Megimentstochter“, Schauburg:„Sündenfall“,— Capto k: wel junge Herzen.— Scala:„Frau im Mond“, Gloria„Celly de Rheydt“.— Pal aſt⸗ Theater Frau oder Geliebte“.— Ufa⸗ Theater:„Docks von 95 ewyork“,— Umtverſum:„Rummelplatz der Bieden Seheus würdigkeiten: 5 Kunſthalle:(außer Montags) tägl. 10—19 Uhr, 1418 Uhr Sonn⸗ u. Feiertags durchgeh. v. 11—16 Uhr.— Schloßmm⸗ ſeum: Geöffnet tägl. v. 10—13 und 14—16 Uhr. Sontag v. 11—16 Uhr durchgehend. een Deutſche Minneſinger(Bilder der Maneſſeſchen Handſchrift). Schloßbücherei:—1 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus Sonntag vorm. von k1—13 Uhr u. nachm. von 18—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 1 His 19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung; 20 Uhr 2. Lichtbildervortrag der Rethe Naturwifſenſchafkliche und techmiſche Tagesfragen:„Raketenfahrt im Weltenraum“, VERSINUMEN SIE NICII DIE GELECGENHEILT schädliche Einflüsse. versäumen Sie nicht, unsere Cigaretten zu probieren Sie werden Durch die Empfehlung unserer MAKREDON CIGARETTEN bieten wir Ihnen zu dem üblichen Preise den reinsten Rauchgenuſ und die gröſſte Garantie gegen gesundheit- deren bester Freund und treuester Anhänger. MAKEDON-CIGARETTEN sind Erzeugnisse gewissenhafter und g Janger Arbeit, gepaart mit fachmännischer Höchstleistung und Verwendung besten Materials MAKEDON CIGARETTENFABRIK G. M. B.., MAINZ R. RHEIN. Generalverirei ung: Xaver KolIUflel, Ba den- Ba den, lenge sfr. 32 — g 2 5 1 6. Seite. Nr. 579 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Der Mord auf der Limburger Domtreppe Das Arteil: Zehn Jahre Zuchthaus Zweiter Verhandlungstag Der zweite Verhandlungstag am 8. Dezember war ausgefüllt mit etwa 30 Zeugen vernehmun⸗ gen. Nachdem Frankfurter Kriminalbeamte und der Unterſuchungsrichter über den Gang der Vorunter⸗ ſuchung vernommen waren, wurde die Mutter der Helene Schneider vorgerufen, deren Vernehmung faſt den ganzen Vormittag beanſpruchte. Die Mutter teilte u. a. mit, daß ſie am Dienstagmorgen von der Helene einen Brief erhalten habe, in dem ſie aus Limburg mitteilte, daß ſie nicht mehr nach Kaiſers⸗ lautern zurückkehren wolle, aus Furcht vor dem An⸗ geklagten. Sie wolle in eine Stellung in Bad Ems gehen. Es wurden dann verſchiedene Zeugen und Zeu⸗ ainnen vernommen, die den Angeklagten am Sonn⸗ tag und Montag geſprochen haben, als er am Bahn⸗ hof auf ſeine Braut wartete. Dabei hatte er ver⸗ ſchtedene Drohungen gegen das Mäbchen ausgeſprochen. Einer Zeugin aus Kaiſerslautern gegenüber hat die Helene Schneider erklärt, daß ſie nach Amerika gehen wolle. Bekanntlich hatte ſie die Papiere ſchon im April dieſes Jahres ſich be⸗ ſchafft. Hier komme ſie doch nicht vorwärts, da der Angeklagte keine Arbeit ſuchen wolle und ſie in zehn Jahren noch keinen Hausſtand hätten. Sie habe „ Angſt vor ihm und fühle ſich ſtändig be⸗ roht. Poltzeibeamte aus Kaiſerslautern können über den Ruf des Angeklagten nichts Günſtiges berichten. Er ſtand ſtark in dem Ruf eines Rowdys. Dann wurden die Freunde des Angeklagten vernommen, die mit ihm im Mai zuſammen als Reiſende in der Umgebung von Bremen arbeiteten. Mehr Intereſſe beanſpruchte die Vernehmung des Bruders des Angeklagten. Er berichtete davon, daß das Paar bis in die letzte Zeit hinein meiſt auf ſehr zärtlichem Fuß geſtanden habe, ſodaß er an Diffe⸗ renzen nicht habe glauben können. Oefter aber ſei ſein Bruder ganz niebergedrückt nach Hauſe gekom⸗ men und habe ſich über die Helene beſchwert, weil ſte ſich ſtändig um andere Burſchen kümmere. Er ſelbſt habe bdieſe Feſtſtellung zur Zeit, als der Ange⸗ klagte in Bremen war, auch wiederholt gemacht. Ein⸗ mal fiel ihm bei dem Angeklagten ein roter Strie⸗ men auf, der um den Hals lief. Als er ihn fragte, was er da habe, erklärte er ihm, er habe ſich wegen der Helene erhängen wollen. Eine Ueberraſchung für das Gericht brachte eine Zeugin St. aus Kaiſerslautern, mit der ber Ange⸗ klagte in der Zeit, als er in Bremen war, alſo kurz vor der Tat, Beziehungen verſuchte. Die Zeugin überreichte einen ganzen Stoß von Briefen und Karten, in denen der Angeklagte ihr Lieheserklä⸗ rungen gemacht und erklärt hatte, die Helene gebe er verloren. „Aber ich rache mich furchtbar, was liegt mir am Leben.“ Am Schluß der Verhanb⸗ lung wurde die Mutter des Angeklagten vernom⸗ men. Ste berichtet, daß ihr Sohn faſt nichts von ſeinem Verdienſt zu Hauſe abgab, weil er dem Mäb⸗ chen ſtets reiche Geſchenke gemacht habe. Des⸗ halb ſei es auch in ihrer Familie zum Zwiſt gekom⸗ men. Der Vater des Mädchens nannte den Ange⸗ klagten einen Lügner und Faulenzer. Er, der Vater, ſei immer gegen das Verhältnis geweſen. Als der Angeklagte Reither von dem Plan der He⸗ lene gehört habe, nach Amerika auszuwandern, habe dieſer erklärt:„Dann kommt ſie nicht lebend aus der Stadt.“ 3. Verhandlungstag Zu Beginn des dritten Verhandlungstages am Samstag wurden zunächſt noch einige Zeugen ver⸗ nommen. Gelegentlich einer Vernehmung vor dem Unterſuchungsrichter hat der Angeklagte vor einigen Wochen geäußert, wenn es auch 10 oder 20 Jahre dauere, den Suter töte er, wenn er herauskomme. Dann begann die Vernehmung der Sachverſtändi⸗ gen. Medizinalrat Dr. Tenbaum⸗Limburg hat die Sezierung der Leiche vorgenommen. Der Körper wies insgeſamt 14 Verletzungen auf. Die Wunden im Geſicht rühren daher, daß das Opfer nach dem tödlichen Herzſtich noch einige Schritte getorkelt und dann die Domtreppe heruntergeſtürzt iſt. Beſonders ſchwere Stiche ſind in der Bruſt, am Kopf und in den Armen feſtzuſtellen. Das Meſſer iſt bei dem Stich in den Kopf abgebrochen. Die präparierte Schädeldecke, in der ſich die abgebrochene Meſſer⸗ klinge noch befindet, liegt auf dem Gerichtstiſch. Die Verhandlung wurde dann auf Montag vor⸗ mittag vertagt, das Urteil iſt für Montag abend zu erwarten. Zu Beginn des vierten Verhandlungstages, am 9. Dezember, erteilte ſogleich der Vorſttzende dem Staatsanwalt Dr. Hofmann das Wort zu ſeiner Anklagerede. Am Schluß ſeines einſtündigen Plai⸗ doyers beantragte der Staatsanwalt, den Angeklag⸗ ten wegen Totſchlags zu einer Zucht hausſtrafe von zwölf Jahren zu verurteilen und ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von zehn Jahren abzuerkennen. Der Offiztalvertetdiger plä⸗ dierte auf Körperverletzung mit tödlichem Ausgang. Der Angeklagte, der dann noch das Wort erhielt, erklärte ſehr erregt:„Ich fühle mich ſchuldig. Keine Strafe kann mir bas erſetzen, was ich ver⸗ loren habe. Jede Strafe iſt mir gleich. Das ließſte wäre mir ein Todesurteil. Es müßte etwas anderes mit mir paſſieren, wenn ich, und wenn es 20 Jahre dauerte, mich nicht tötete, wenn ich wieder in Freiheit bin.“ Nach mehr als zweiſtündiger Be⸗ ratung wurde folgendes Urteil verkündet: Der Angeklagte wird wegen Totſchlags zu einer Zuchthausſtrafe von zehn Jahren vernrteilt. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihm auf die Dauer von zehn Jahren aberkannt. Nachbargebiete Auto gegen Fuhrwerk „ Gimbsheim(Kreis Worms), 8. Dez. In der Nähe von Worms rannte der Kraftwagen eines franzbſiſchen Generals dem Fuhrwerk des Spediteurs Muth von hier in die Flanke. Der General wurde mit Verletzungen nach Mainz ver⸗ bracht. Der Chauffeur erlitt leichte Kopfverletzun⸗ gen. Muth wurde nur an der Hand verletzt. Sein Wagen mußte abgeſchleppt werden. Eiſenbahnzug überfährt eine Schafherde Mainz, 8. Dez. Am Freitag wurde zwiſchen Hil⸗ lesheim Dorn— Dürkheim und Frettenheim vom Zug 4279 eine Schafherde überfahren, wo⸗ bei 24 Schafe getötet wurden. Der Beſitzer der Schafherde iſt Butland in Düſſeldorf. Hirſchhorn und ſeine Zukunft * Hirſchhorn a.., 9. Dez. Ueber 5000 Erholungs⸗ ſuchende(worunter etwa 100 Ausländer) haben in dieſem Jahre Hirſchhorn aufgeſucht. Eine ſteigende Frequenz dürfte wohl in nächſter Zeit durch die Er⸗ richtung einer Jugendherberge erreicht wer⸗ den, die auf dem Schloß durch den Ausbau des Tor⸗ warthäuschens und des früheren Gefängnisturmes geplant iſt. Alle Vorbereitungen hierzu ſind bereits getroffen. Durch die geplante Neckarſtauſtufe, mit der gleichzeitig eine 7,5 Meter breite Brücke errichtet werden ſoll, erhofft man hier nicht nur eine weitere Belebung des Fremdenverkehrs, ſondern auch einen wirtſchaftlichen Aufſchwung, denn der Neckarverkehrsverband iſt zurzeit mit der Ausarbei⸗ tung eines Siedlungsplans beſchäftigt, der die Erſchließung von Wohnungs⸗ und Induſtrie⸗ gelände auf dem gegenüberliegenden Ufergebiet vor⸗ ſteht. Dienstag, den 10. Dezember 1929 Prozeß gegen den Grafen Stolberg Anglückliche Ehe des Grafenpaares Ausſagen der Gräfin über ihre Ehe Einvernahme der Zeugen Hirſchberg, 9. Dez. Der dritte Verhandlungs⸗ tag im Prozeß gegen den Grafen Chriſtian Fried⸗ rich zu Stolberg⸗Wernigerode begann mit der Ver⸗ nehmung des Unterſuchungsrichters, Landgerichts⸗ rat Thomas, über das erſte Verhör des jungen Grafen nach der Tat. Der Zeuge gab darüber eine Darſtellung, die ſich mit den bisherigen Ausſagen des Angeklagten und der übrigen Zeugen deckt. Der Unterſuchungsrichter bekundete weiter, er habe nicht Mechtsanwalt Lütgebrune⸗Göttingen verläßt mit dem Angeklagten, Graf Chriſttan Stolberg, das Gerichts⸗ gebäude. den Eindruck gehabt, daß der Angeklagte im Unter⸗ ſuchungsgefängnis ihm ein Geſtändnis ablegen wollte. Der Angeklagte habe ſich ſpäter unter großer Erſchütterung wegen ſeines Lügens entſchuldigt. Kriminalkommiſſar Dreyhaupt ſagte aus, der Angeklagte habe zugegeben,„wenn feſtſtände, daß der Förſter Wahnitz der Täter ſei, dann würde er zugeben, daß er es ihm zutraue“. Die vom Vor⸗ ſitzenden geſtellte Frage, ob er der Auffaſſung ſei, daß der Angeblagte einen Mord begangen habe, be⸗ antwortete der Zeuge verneinend. Bei der weiteren Vernehmung mußte die Schwe⸗ ſter des Angeklagten, Frau von Ohneſorge, den Saal verlaſſen. Auf die Frage des Vorſitzenden: Wie ſtellte ſich ihr Vater zu der Verlobung ihrer Schweſter Antonie? antwortete der Angeklagte: Unſer Vater war damals vollſtändig zufrieden. Bei der ganzen Familie fand die Verlobung keine Schwierigkeiten, Vorſitzemder: Die ganze Familie ſoll Anſtoß genommen haben an dem Leben des Verſtorbenenß Konnte der Angeklagte aus dieſen Motiven heraus gehandelt haben? Zeuge Drey⸗ haupt: Ich habe keinen Anhalt dafür, im Gegenteil. Das eine ſteht für mich feſt, daß Chriſtian Friedrich nie einen Mord begehen würde aus unwürdigen Motiven. Nun wurde Frau v. Ohneſorge wieder hereingerufen und bekundete, wie ſie ſchon vor der Verlobung die Einwilligung ihres Vaters gehabt habe, der ihren Verlobten ſehr ſchätzte. Unter den weiteren Zeugen befand ſich auch die Lehrerin am Landesertziehungsheim Ilſenburg, Frl. Krauß, die den Angeklagten bis zum Herbſt 1915 als ihren Pflegling betreut und erzogen hat und von Oſtern 1916 bis Oſtern 1918 als Haus⸗ lehrerin in Jannowitz geweſen iſt. Sie bekun⸗ dete, daß der Angeklagte mit reicher Phanta⸗ ſie ausgeſtattet ſei, Bewußt habe er aber Unwahr⸗ heiten nie erzählt. Von einer Differenz zwiſchen Vater und Sohn habe die Zeugin nie etwas gemerkt. Ich glaube, daß er aus Fahrläſfſigkeit ſeinen Vater erſchoß und führe ſeine Lügen auf ſeine Un⸗ fähigkeit der Kontrolle ſeiner ſelbſt zurück. Hierauf trat eine längere Mittagspauſe ein. Die Gräfin ſagt aus In ber geſtrigen Nachmittagsſitzung des Stolberg⸗ Prozeſſes wurde die Gräfin Erika Stolberg, die Mutter des Angeklagten, vernommen, die über ihre Ehe mit dem erſchoſſenen Grafen ausſagte. Sie gab zu, zu ihrem Schwager Karl ſogar in intimen Beziehungen geſtanden zu ha⸗ ben, und zwar ſchon ſeit Beginn ihrer Ehe, die ſie als unglücklich bezeichnete. In Erziehungs⸗ fragen habe ſie mit ihrem verſtorbenen Gatten keine Differenzen gehabt. Bezüglich der Liebes abenteuer des getb⸗ teten Grafen befragt, erklärte die Zeugin nach eint⸗ gem Zögern, daß ſich dieſe„immer wieder mal“ er⸗ eigneten. Die Gräfin ſchilderte dann die Vorgänge in der Unglücksnacht und antwortete auf die Frage des Vorſitzenden, Graf Chriſtian habe einen furcht⸗ bar verſtörten Eindruck gemacht. Sie ſei des⸗ wegen bis zum Morgen mit ihm zuſammengeblieben, denn ſie habe befürchtet, es könne ihm etwas paſſie⸗ ren.— Vorſitzender:„Hat Ihr Sohn ſich Ihnen in dieſer Nacht anvertraut?— Gräfin Erika: Nein.— Vorſitzender: Können Sie das mit gutem Gewiſſen beſchwören?— Gräfin Erika: Ja. Am nächſten Morgen, ſo erklärte die Gräfin wei⸗ ter, habe ſie die wahren Tatſachen erfahren, gewußt, daß eine Hausſuchung kommen mußte und unſin⸗ nigerweiſe beſchloſſen, die Briefe zu verbren⸗ nen. Dem Mädchen habe ſie tatſächlich geſagt, ſte ſolle von diefer Verbrennung der Unterſuchungskom⸗ miſſion nichts ſagen. Vorſitzender: Stand etwa in den Briefen ſchon etwas über die Tat? Zeugin: Nein! Vorſtitzen⸗ der: Können Sie das beeiden? Zeugin: Sofort! Vor⸗ ſitzender: Haben Sie ſich mit ihrem Sohn verabredet? Zeugin: Nein! Vorſitzender: Können Ste das auch beſchwören? Zeugin: Ja!(Sie ſchluchzt und geht ſchnell zum Platz des Verteidigers, um ein Glas Waſſer zu trinken.) Vorſitzender: Es iſt behauptet worden, Ste hätten vielleicht mit Ihren Söhnen darüber ge⸗ ſprochen, es wäre beſſer, wenn der Vater weg⸗ käme! Zeugin:(empört): Das iſt eine Gemeinheit, das iſt nicht wahr! Vorſitzender: Wiſſen Sie davon, daß Onkel Karl unerlaubte Beziehungen zu Ihren Söh⸗ nen gehabt hat? Zeugin: Nein.— Vorſitzender: Einer Ihrer Söhne hat die Ausſage verweigert. Etiner hat geſagt, Sie hätten ſogar das Treiben des Onkels entdeckt, da Sie ihn mit einem der Söhne überraſchten.— Zeugin: Das iſt nicht wahr, das kann ich beſchwören.— Vorſitzender: Haben Sie jemand beauftragt, die Spuren der Einbrecher zu entdecken? — Die Zeugin führt ihr Taſchentuch zu den Augen und findet lange keine Antwort, bis der Vorſitzende davon abläßt, in ſie zu dringen.. i Rechtsanwalt Lütgebrune: War Karl der einzige Bruder des Verſtorbenen: Gräfin Erika: Ja. Damit war die Vernehmung der Gräfin beendet. Der Angeklagte wurde wieder in den Gerichtsſaal gerufen und kurz über das Ergebnis der Bekundun gen ſeiner Mutter unterrichtet. Während dieſes Vor⸗ trages des Vorſitzenden verlor die Gräfin die Faſſung und verließ, von ihrem Schwiegerſohn geführt, den Saal. Die Weiterberatung wurde auf den Dienstag vertagt. Schluß des redaktionellen Teils FFC CCCCCCbTCTGTGTbTbTbTbTPTbTbTbTbTPTbTbTbTCTVTTVTTſTVTVTVTTVTVTVTVTTcTVTV„Vÿ'lwVW'!'!'!'!'!.!.!:!.!:!..!. FFFFTTWT'''!.!!'!'!'!'!'!.!.!...·ů·ů·ůvꝛvꝛvꝛvꝛuvvvb b Konzert und Theater in Heidelberg In Heidelberg, wo die Kammermuſik von jeher ein verſtändiges Publikum gefunden hat, wo auch einhetmiſche, aus Berufsmuſikern und Laien ge⸗ miſchte Vereinigungen mit Erfolg gewirkt haben, hat bisher eine ſtändige Quartettvereinigung gefehlt, die den Anſpruch auf rein künſtleriſche Wertung machen darf. Für Muſtker, die angeſpannt im Beruf ſtehen, die ſich von Oper auf Operette, von Oper auf Symphoniekonzert umſtellen müſſen, bedeutet es über dieſe Schwierigkeiten hinaus immer ein Opfer an Zeit und Geld, ſich in den Dienſt der edelſten Inſtrumentalkunſt, der Kammermuſik zu ſtellen. Or⸗ cheſtermuſiker, die heute den Willen zu außenberuf⸗ licher künſtleriſcher Betätigung ohne ſpürbaren ma⸗ teriellen Erfolg haben, ſind heute leider rar ge⸗ worden. Um ſo höher iſt es anzuerkennen, daß ſich aus dem Heidelberger Orcheſter heraus unter Füh⸗ rung des Konzertmeiſters Adolf Berg ein Quar⸗ tett gebildet hat, das— nach ſeinem erſten Konzert zu beurteilen— ein ſehr ernſt zu nehmender Faktor in unſerem arm gewordenen heimiſchen Konzertleben zu werden verſpricht. Berg beſitzt neben ſeinen violtni⸗ ſchen Qualitäten auch gute Führereigenſchaften, zweite Violine(Karl Schmitt), Bratſche(Kurt Flattſchacher) und Cellvo(Klaus Brumm) gehen mit, ſo daß heute ſchon das Zuſammenſpiel wenig Wünſche mehr offen läßt. Wir hörten drei reizende Stücke von Purcell, ſuiteartig zuſam⸗ mengehörſg, Haydns B⸗Dur⸗Quartett, op. 76, 4 und in beſonders temperamentvoller Wiedergabe das Streichquartett F⸗Dur, op. 96 von Dvorak. Nicht nur der Wille zu künſtleriſcher Betätigung, ſondern auch die Art der Ausführung hätte einem bedeutend ſtärkeren Intereſſe begegnen dürfen. Viel beſſer beſucht war das Konzert von Re⸗ nate Noll(Orgel) in der Peterskirche mit dem Orcheſter der Mannheimer Stamitz⸗ gemeinde. Max Sinzheimer hat da einen prächtigen Streichkörper zuſammengeführt; man freut ſich des ſatten Streicherklangs, der biſzipli⸗ nierten Art des Muſtzierens, das einem ſtilbewuß⸗ ten Dirigenten anvertraut iſt. Von Renate Noll hörte ich die Paſſacaglia o⸗moll von J. S. Bach: virtuos in der Technik, intereſſant in der Regiſtrierung, nicht immer gleichmäßig glücklich in der Aufteilung der motiviſchen Phraſen. Die in⸗ tereſſanteſte Gabe des Abends war eine ſo gut wie unbekannte einſätzige Sonate für Orgel und Streich⸗ orcheſter(2 Violinen und Baß) von Mozart, ur⸗ ſprünglich ganz ſicher für Klavier gedacht und ge⸗ ſchrieben. Aber da Renate Noll die Uebertragung auf die Orgel höchſt geſchickt vollzog, Sinzheimer mit den Streichern ganz duftig begleitete, wurde dieſer Mozart— wenn ſein Platz auch nicht in der Kirche ſein mag— zu einem wahren Genuß. Am gleichen Abend brachte die Oper nach längerer Abweſenheit wieder einmal Lortzings unvergäng⸗ lichen„Wildſchütz“. Wie nahe die Partitur dieſes Lortzings oft Mozart kommt, hörte man aus der glän⸗ zenden Orcheſterbehandlung durch Kanellmeiſter Karl Schmidt Ü in dieſer Aufführung, von der ich nur den zweiten und dritten Akt hören konnte. Durchſichtig bis zur kleinſten Begleitnote, aber ohne jedes geiſt⸗ reichelnde Sezieren der Melodik, mit der ſpieleriſchen Leichtigkeit, die froh macht, kam alles im Orcheſter. Mit gleicher Klarheit waren die Solvenſembles auf der Bühne angelegt, hier aber konnte nicht alles gleich gut gelingen, weil die unbedingt nötigen Stimmen nicht vorhanden ſind. Aber es iſt ſchon ein großer Fortſchritt, daß wenigſtens in den Enſembles Tenor und Bariton zurückgehalten werden und daß der Alt nicht allzu merklich ſteht. Cantus firmus in jeder Be⸗ ziehung war auf der Bühne der Baculus von Edmund Eichinger. Der rieſige Umfang der überaus wohl⸗ lautenden und gut ſitzenden Stimme, das ganz und gar natürliche Spieltalent und eine kräftige Doſis Intelligenz plus Humor, laſſen dieſen ſeribſen Baß auch die Buffo⸗Partie des Baculus famos meiſtern. Die 5000⸗Taler⸗Arie war ein Kabinettſtückchen erſten Ranges. Imhof als Regiſſeur hat die Oper ganz auf luſtigen Ton geſtellt, hat ſich erfreulicherweiſe von feder Operettenallüre freigemacht lebenſo in ſeinem diskreten, feinhumorigen Pankratius), darf aber die Zügel des Dialogs noch ſtraffer anziehen. Martha Hiller hat ſich als Baronin Freimann auch einen guten Platz im Enſemble erworben.. Proteſtverſammlung in Karlsruhe gegen das Zeittheater Gegen die Aufführung von Stücken, wie Ferdi⸗ nand Bruckners„Krankheit der Jugend“, fand eine Kundgebung der Karlsruher Jugend in der Feſthalle ſtatt. Vor großer Ver⸗ ſammlung ſprach zur Frage im Sinn des Maria⸗ niſchen Katholizismus und ſeiner Jugend Dr. Schuldis⸗Freiburg. Dr. Schweigler⸗ Karlsruhe legte im Namen der Jugend Proteſt ein, gegen die wachſende Entſtttlichung, der das Theater mit ſolcher Literatur Vorſchub leiſtet. Es wurden drei Entſchließungen gefaßt. Dieſe waren an den Staatspräſidenten von Baden, den Oberbürgermeiſter von Karls⸗ ruhe und an die Zentrums fraktion von Land und Stadt gerichtet. Ihr Inhalt beſtand in der Forderung, nur Stücke zu geben, die das„natür⸗ liche und übernatürliche Sittlichkeitsgefühl“ nicht ver⸗ letzen können. Orgel, Violine und Sprechchöre um⸗ rahmten die Kundgebung, an der Innenminiſter Dr. Wittemann, Landtagspräſtdent Dr. Baum⸗ gartner, Miniſterialrat Dr. Huber, Abgeord⸗ nete Klara Siebert und die ganze Geiſtlichkeit des katholiſchen Karlsruhes teilnahmen. prz. O Ausſchuß für Volksmuſikpflege. Im zweiten Sinfoniekonzert des Nationaltheater⸗Orcheſters un⸗ ter Leitung von Generalmuſikdirektor Erich Orth⸗ mann, das am kommenden Montag im Nibe⸗ lungenſaal ſtattfindet, werden aus Smetanas Zyklus„Mein Vaterland“ die beiden erſten ſinfoni⸗ ſchen Dichtungen, Vyſehrad und Die Moldau, als ſinfoniſches Hauptwerk des Abends zuſammen⸗ hängend zur Aufführung gebracht. Soliſt iſt Konzertmeiſter Carl Müller. Er ſpielt das Cello⸗Konzert von Saint⸗Saens. Den Abſchluß bil⸗ det Tſchaikowſkys große hiſtoriſche„Schlachtenmuſtk“, die effektvolle Ouvertüre„1812“. Die einführenden Worte ſpricht Karl Eberts. Berliner„Lohengrin“ für Bayreuth. Sleg⸗ fried Wagner hat Generalintendant Tietjen aufgefordert,„Lohengrin“ nach der Neueinrich⸗ tung der Berliner Städtiſchen Oper in Bayreuth zu inſzenieren.(Wie ſich die Zeiten ändern! Schriftl.) O Ein Orcheſterſtudio für Wien Eine Orcheſter⸗ neugründung hat der Verein für Neue Muſik in Wien vollzogen, welche durch ihre Originalität be⸗ ſonderes Intereſſe beanſprucht. Das Orcheſter wird einem Kreiſe von Subſkribenten allwöchentlich ein Studienkonzert bieten, welches den Charakter einer fortgeſchrittenen Probe tragen ſoll und vor allem der Förderung jüngerer Komponiſten dienen ſoll. Mit der Leitung des Orcheſters wurde der Wiener Kom⸗ poniſt Anton Webern betraut. O Leo Slezak iſt kein Dauerbrandofen. Uebar eine luſtige Geſchichte des bekannten Wiener Teno⸗ riſten Leo Slezak ſchreibt man uns aus Wien Neulich gabs eine muſtkaliſche Akademie im herbſt⸗ lich ungeheizten Saal des Wiener Konzert⸗ hauſes. Leo Slezak, nach ſeinen Vorträgen beſon⸗ ders ſtürmiſch applaudiert, mußte ſich zu einer Zu⸗ gabe entſchließen, und ſtellte es dem Publikum frei, was es noch zu hören wünſche. Natürlich verlangte das Publikum Slezaks altes Schlagerlied, den „Lenz“. Und Slezak ſang:„Der Le— henz iſt daga— aal“ Toſender Beifall. Da capol Da capol Slezak wiederholte. Wieder applaudierte das Publi⸗ kum, wie raſend. Hundert Kehlen ſchrieen ſich wund: „Da capo! Da capo!„Pardon“, ſagte da der gött⸗ liche Leo, nachdem er das Volk mit einer grandio⸗ ſen Handbewegung beruhigt hatte.„Ich bin hier als Sänger engagiert und nicht als— Dauerbrand⸗ ofen!“ bk. —ͤ— 2 * Dienstag, den 10. Dezember 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 578 Aus der Pfalz 21. pfälziſche Kreisgeflügelausſtellung * Lubwigshafen, 9. Dez. Unter dem Protektorat des Regierungspräſtdenten der Pfalz, Dr. Pfülf, fand geſtern in der Halle des Turnvereins in Mun⸗ denheim die 21. pfälziſche Kreisgeflügel⸗ ausſtellung ſtatt. Mit einer kleinen Feier am Samstag vormittag wurde die Ausſtellung' er⸗ öffnet. Die Regierung der Pfalz war durch Regie⸗ rungsrat Unger und Tierzuchtinſpektor Rabus⸗ Kaiſerslautern vertreten. Der Vorſitzende des Kreisverbandes, Schlachthofdirektor Köhl, betonte in der Eröffnungsanſprache, der Hauptzweck der Veranſtaltung ſei: Wer hung für die deutſche Ge⸗ flügelzucht. Die deutſche Handelsbilanz ſet durch 400 Millionen Mark, die jährlich für den Import von Eiern und Federn ins Ausland gingen, unnötigerweiſe ſtark belaſtet, denn es ſei wohl nötig, durch eine Steigerung der Geflügelzucht den deut⸗ ſchen Markt vom Ausland unabhängig zu machen. Dies müſſe um ſo leichter fallen, als die Geflügel⸗ zucht eine gewinnbringende Verwertung der Roggenüberer zeugung Deutſchlands ge⸗ währleiſten würde. Der Beſuch an beiden Tagen war äußerſt rege. Theologiſche Aufnahmeprüfung * Speyer, 9. Dez. Die ordentliche Aufnahme⸗ prüfung für das Jahr 1930 ſoll Montag, 17. März 1930, nachmittags 3 Uhr, im Prüfungsſaal des Lan⸗ deskirchenrats zu Speyer ihren Anfang nehmen. Zu ihr haben ſich die pfälziſchen Studierenden der pro⸗ teſtantiſchen Theologie, die ihr vierjähriges Hoch⸗ ſchulſtudium vollendet haben, einzufinden. Die Ge⸗ ſuche um Zulaſſung zur Prüfung ſind durch Ver⸗ mitllung der zuſtändigen Dekanate bis ſpäteſtens 22. Februar 1930 beim Landekirchenrat Speyer ein⸗ zureichen. Wer ſich nach vollendeter Studienzeit der Prüfung nicht unterziehen will, bedarf des Dispenſes. Der Konflikt im Pfälzer Sängerbund Speyer, 9. Dezember. Zu den Differenzen die ſich zwiſchen dem Speyergau⸗Sängerbund und dem Pfälziſchen-ängerbund ergeben haben, wird erſterer in einer.o. Mitglieder⸗ und einer Aus⸗ ſchußverſammlung am kommenden Sonntag in Neu⸗ ſtadt Stellung nehmen. Die Sitzungen der Aus⸗ ſchüſſe beginnen um 711 Uhr vorm. im Saalbau, die 55 Mitgliederverſammlung nachmittags 2 Uhr ebenda. Das neue Heim des Proteſtantenvereins * Kaiſerslautern, 9. Dez. Der Neubau des Pro⸗ teſtantenvereins⸗Hauſes iſt im Aeußeren fertiggeſtellt, im Inneren wird die letzte Hand angelegt. Das Ge⸗ bäude, das bekanntlich den Platz am Fackelron⸗ dell völlig neu geſtaltet und das mit dem Heim des Proteſtantiſchen Frauenvereins ein gemeinſames Ganzes bildet, ſieht recht ſtattlich aus. Der Haupt⸗ eingang liegt am Fackelrondell. Der große Feſtſaal mit ſeinen 32920 Qm., ſteht dem Fruchthallſaal an Ausdehnung nur wenig nach. Eine Bühne von 13,26,%7/%0 Meter Größe iſt für jegliche Theaterauf⸗ führung geeignet. Die Reſtaurationsräume ſind von allen Seiten leicht zu erreichen. Das Cafes hat eine große Terraſſe nach dem Fackelrondell. Das Unter⸗ geſchoß enthält die Pächterwohnung, Schlafräume für das Perſonal, Lagerkeller, Küche, Zentralheizung uſw. Auch der Raum für die Kinderſpeiſung iſt hier untergebracht. Der ſtattliche Neubau wird künftighin der Mittelpunkt des proteſtantiſchen Lebens in Kai⸗ ſerslautern darſtellen. Seine Einweihung dürfte am 5. Januar erfolgen. Selbſtmord eines Vaters von 14 Kindern. * Pirmaſens, 9. Dez. Der in der Kolonie der Kinderreichen wohnende Fabrikarbeiter Georg Gel⸗ ler hat ſich in ſeiner Wohnung in Gegenwart ſeiner Familie durch einen Schuß in den Mund ge⸗ tötet. Als Grund zu dieſem Schritt wird dauernde Erwerbsloſigkeit und die damit verbundene Unmöglichkeit, ſeine zahlreiche Familie— Geller hat 14 Kinder— zu ernähren, angegeben. Sportliche Nachklänge zum Internationalen Fechtturnier Um es gleich vorweg zu nehmen: es handelte ſich durch⸗ weg in Offenbach nur um eine einzige Planche, obgleich deren zwet für die Kämpfe vorgeſehen waren. Aber ge⸗ fochten wurde, bis auf eine einzige Ausnahme immer nur in einem der beiden Säle und das iſt mit der Hauptgrund, warum ſich die unzähligen Gefechte bis in die ſpäten Nacht⸗ ſtunden ausdehnen mußten. Ein Sport, der wie das Fechten, Wert darauf legen muß, ſich nicht nur international, ſon⸗ dern in erſter Linie beim deutſchen Publikum die noch feh⸗ lende Popularität zu ſchaffen, wird gut daran tun, ſeine wenigen Großveranſtaltungen in Zukunft etwas rationeller zu organiſieren. Die Damen⸗Florettkämpfe zogen ſich allein über ſechs Stunden hin und entbehrten zum Teil— da⸗ rüber waren ſich Laien wie Sachverſtändige einig— jener feſſelnden Spannungsmomente, die das Fechten erſtklafſiger Herren ausnahmslos kennzeichnen. Gerade bei dieſen Damenkämpfen zeigten ſich, nebenbei geſagt, die eigenarti⸗ gen Merkmale, die vielfach den Sport der Frauen auszeich⸗ nen, in etwas allzu draſtiſcher Weiſe. Der Kampf der beiden Lokalrivalinnen, der Olympfaſiegerin Helene Mayer gegen die zweitbeſte deutſche Fechterin, die wohl auch zur Zeit die zweitbeſte der Welt iſt, Frau Oelkers, geſtaltete ſich zu einem„Kampf“, der nicht ganz ohne pikanten Beigeſchmack bewies, daß hier in den Untergründen Stimmungen mit⸗ ſchwangen, die in dieſem lokalen Rahmen das Sportliche allzu ſehr ins Perſönliche verzerrten und dies muß offen geſagt werden, mit dem auch im Fechten und gerade im Fechten unerläßlichen Prinzip der Ritterlichkeit nur ſchwer in Einklang zu bringen ſind. Umſo erfreulicher wirkten in dem engen Rahmen, der nun einmal in der Fechterſtabt Offenbach aus zwangsläuft⸗ gen Gründen für derartig umfangreiche Veranſtaltungen gewählt werden muß, der Sportgeiſt und die untadelige Ge⸗ ſinnung der deutſchen Herrenvertreter und ihrer auslän⸗ diſchen Fechtfreunde und Gegner. Es war wirklich herz⸗ erfreuend, mit anzuſehen, wie der ſtämmige Amerikaner Dr. Huffmann, ein Muſter an Fairnis, jeden Treffer un⸗ verzüglich ſelbſt anzeigte und wie ſich ſogar der tempera⸗ mentvolle Ragno, der ſonſt öfters gegen die Entſcheidungen des Kampfgerichtes proteſtieren zu müſſen glaubte, ſich von dem fmarten Pankee nichts ſchenken ließ und in ſeinem Ge⸗ fecht in der Endrunde nun auch ſeinerſeits mit Hand⸗ aufheben reagierte. Und ſelbſt bei ausgeſprochenen Tem⸗ peramentfechtern wie dem Polen Pape ſchimmerte durch die Erregung des Augenblicks doch immer die ehrliche Befrie⸗ digung durch: an einem Meeting teilnehmen zu dürfen, das von Caſmir abgeſehen, die beſten und ritterlichſten Fechter Europas vereinigte. Ein ſpezielles Lob gebührt in dieſem Zuſammenhang unſeren deutſchen Fechtern, die wahrlich einen ſchweren Stand hatten und ſich trotz erdrückender feindlicher Uebermacht im Säbelfechten mehr als ehrenvoll behaupten konnten. Der Offenbacher Jungmann Heim mag in ſeinen rein ſportlichen Leiſtungen ein wenig hinter der Routine und der taktiſchen Erfahrung des Säbelmeiſter⸗ fechters Thomſon⸗Offenbach und des Hermannen Moos zu⸗ rückgeſtanden ſein. An Eleganz und fair ſympathiſcher Kampfweiſe nahm er es mit jedem auf und förderte damit das Anſehen des deutſchen Fechtſports vor dem prominen⸗ ten Forum der ausländiſchen Fechter und Funktionäre ſicherlich nicht weniger als die Senioren vom alten Stamm. Ueber die Kunſt der Italiener, die in allen drei Konkurren⸗ zen drei bezw. zwet erſte Plätze belegten, noch ein Wort zu verlieren, hieße Eulen nach Athen tragen. Aber der immenſe Abſtand, der noch vor zwei Jahren ſpeziell im Säbel zwi⸗ ſchen den Faſziſten⸗Fechtern und den deutſchen Vertretern klaffte, hat ſich inzwiſchen doch merkbar verringert: das iſt das erfreulichſte und ſportlich wertvollſte Ergebnis bes dies⸗ ehrigen Offenbacher Internationalen. Dr. W. Bing. Der Aufſchwung des Frauenruderns Daß das Frauenrudern in den letzten Jahren einen be⸗ deutenden Aufſchwung genommen hat, zeigt ſich beſonders in den großen Ruderzentralen Berlin, Hamburg, Dres⸗ den und Stettin. Von den rund 2700 Ruderinnen, die allein im deutſchen Damen⸗Ruder⸗Verband in 41 Vereinen vereinigt ſind, entfallen auf Berlin rund 1200 Ruderinnen in 18 Vereinen. Den größten Frauenruderclub beſitzt Hamburg im Hamburger Damen⸗Ruderelub mit 240 Mit⸗ gliedern, dem Dresden mit 190(Dresdener Frauen⸗Ru⸗ derverein) und Stettin mit 150(Stetttwer Damen⸗Ruder⸗ verein) folgen. Die Mitgliedszahlen der Berliner Damen⸗ rudervereine ſind infolge der großen Zahl der Vereine naturgemäß im allgemeinen kleiner; am größten Ruder⸗ bund„Froh Volk“ mit 154 Mitgliedern. Mit den oben erwähnten Geſamtzahlen ſteht Deutſchland inbezug auf die Verbreitung des Frauenruderns an erſter Stelle. ſchäftigte ſich dei ſeiner Hamburger Tagung in Runodſchan Der Meiſterſchaft nahe V.. K. 86 Mannheim— V. l. L. Neckarau 11:8 Daß der Titelverteidiger dem nun auch im Ringen wie⸗ der aufſtrebenden VfK. 86 die Erringung der Rhein⸗Neckar⸗ Gaumeiſterſchaft in der B⸗Klaſſe nicht beicht machen wird, war vorauszuſehen. Nach den bisherigen Ergebniſſen, mit denen die Ringer von der Mollſchule nacheinonder ihre Gegner im Kampfe um dieſe Meiſterſchaft abfertigten, konnten auch dem 2 keine Chancen eingeräumt werden und ſo mußte ſich dann auch am Sonntag abend Bc. in ſeinem Vereinshaus am Niederbrückel im Vorkampf ge⸗ ſchlagen bekennen. VfK. 86 hätte ſeinen Sieg leicht noch erhöhen können, wenn Adam im Bantamgewicht kein Uebergewicht gebracht hätte. Das Kampfgericht mit Beckenbach⸗St. u. R. Kl. Judwigs⸗ bafen als Obmann, L. Ohneſorg⸗Gauvorſitzender und Biundo⸗Sp. V. 06 Mannheim leitete in ſtets einwandfreier Weiſe und ließ ſich auch von dem unſportlichen Verhalten einiger Schreier im Publikum, ohne die es nun leider auch bei dieſen Kümpfen nicht mehr zu gehen ſcheint, nicht beeinfluſſen. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Adam⸗BfK. 86— Laier⸗Vfa. Wegen Uebergewichts von Adam fallen die 8 Punkte im voraus an Vf. Beim Kampfe ſelbſt hatte Laier nicht viel zu be⸗ ſtellen und mußte in der 5. Minute durch Schleuderer eine Schulterniederlage hinnehmen.:0 für Vf. Federgewicht: Thomas.⸗Bfe. 88— Steger⸗Bſch. Von Beginn an beherrſcht Thomas die Situation, während ihm Steger nie gefährlich werden konnte. Thomas ſiegte durch Hommerlock in 5,15 Minuten. Stand 328. Leichtgewicht: Thomas.⸗VfK. 86— Führer⸗Bfs. Neckaraus beſter Ringer, der badiſch⸗pfälziſche Meiſter Fithrer zwang ſeinen Gegner ſofort zu Boden, brachte ihn durch Armzug in die Brücke und drückte dbeſe in 45 Min. ein.:8 für Vfſe. Weltergewicht: Münch⸗VfK. 898— Mahl⸗Bfa. Der an Gewicht ſtark unterlegene Münch glich dieſes Manko durch ſeine beſſere Technik aus. Der Kampf war bis zum Schluß als Mahl von ſeinem Gegner überrumpelt und durch ſeit⸗ lichen Aufreißer beſiegt wurde, wechſelvoll und intereſſant. Stand 616. Mittelgewicht: Walz Vf. 88— Hehlmann⸗BVſed. Walz greift in ſchnellem Dempo ununterbrochen an und läßt ſeinen Partner zu keiner Gegenaktion kommen. Walz brachte durch Ueberſtürzer Hehlmann in die Brücke und drückte öieſe in der dritten Minute ein.:6 für Vf. 86. Halbſchwergewicht: Güſtel⸗Bfce. 80— Finkenberger⸗ Vfg. Der ſtändig im Angriff liegende Güſtel konnte mit dem ihm an Gewicht überlegenen Fimbenberger nichts anfangen, aber auch umgekehrt konnte letzterer bei dem Bſcrler nichts ausrichten, ſodaß für beide keine Punkte von Belang zu vergeben waren. Am Schluſſe der 20 Minuten Ringzeit wurde Güſtel für die beſſere Angriffsweiſe zum Punkt⸗ ſieger erklärt, womit ſich einige Neckarauer Fanatiker in Unkenntnis der Wettkampfbeſtimmungen nicht zufrieden geben wollten. 11:6 für Bf. 88. Schwergewicht: Kreimes⸗ Bf. 86— Groß⸗Vfd. Groß ſicherte ſich zu Anfang des Kampfes eine kleine Wertung und bei dieſem Stande blieb es bis zum Schluß. Von einem techniſchen Ningkampf war beine Spur. Damit konnte Bs. zwei Punkte aufholen und das Endergebnis lautete 11:8 für Bf. 86. Am kommenden Freitag abend fällt beim Rückkampf in der Mollſchulturnhalbe die Entſcheidung und es iſt nicht anzunehmen, daß Necharau den Anwärter auf die Meiſter⸗ ſchaft noch zu Fall bringen wird, zumal Bf. 86 in ſtärk⸗ ſter Aufſtellung und mit Weber im Schwergewicht N wir. K. O. Fußball Norddeutſchlands Stellungnahme Zum Spielverkehr mit Berufsſpieler⸗Mannſchaften. Der Vorſtand des Norbbeutſchen Sportverbanbes be⸗ Linie mit der Frage der Aufhebung der Spielſperre gegen Berufsſpteler⸗Mannſchaften. Es wurde zum Ausdruck ge⸗ bracht, daß der geſamte Nordbeutſche Sportverband grund⸗ ſätzlich Gegner ſolcher Spiele iſt, Um aber bie Einheit im DB. zu wahren, wird der Verband ſeinen Widerſtand gegen die Kontingentierung der Spiele aufgeben und dafür eintreten, daß es dem Bundesvorſtand in Zukunft über⸗ laſſen bleiben ſoll, Spiele gegen Berufsſpieler⸗Mann⸗ ſchaften zu genehmigen, nachdem bie Landesverbände ge⸗ hört worden ſind. Um eine Ueberſchwemmung Berlins und Süddeutſchlands mit ſolchen Spielen zu verhindern, ſollen dem DFB.⸗Vorſtand Richtlinien übergeben werden. Der NSV. wird außerdem an den Bundesvorſtand das Erſuchen richten, den für den 22. Januar vorgeſehenen außerordentlichen Bundestag abzuſagen. erſter Jugenohandball fg. 1. Jgd.— 86. 07 Mannheim 1. Jab. 18:0(:0) Das letzte Verbandsſpiel in der Vorrunde wurde eine Beute für die Vfat.⸗Jugend. Im Sturm ſaßh man feine Kombinationszuge, vor allem Flügelſpiel, weshalb auch dieſe hohe Torzahl zuſtande kam. 07 war keineswegs ſo ſchlecht, wie es das Reſultat beſagt, denn er brachte das BfR.⸗Tor oft in Gefahr. Anzuerkennen iſt bas faire Spiel beider Mannſchaften. VfR. 2 Ig.— Pfalz 1. Ig. 04(:0) Poſt 1 Jgd.— MTG. 1. Jgd. 1:(:); Phönix 1. Jos. gegen MTG. 2. Igd.:0. Tennis Deutſchland meldet zum Davisenp Beim Lawn⸗Tennis⸗Club von Frankreich, der auch un nächſten Jahre als Organiſator für die Davkspokalſpiele verantwortlich zeichnet, iſt die Meldung des Deutſchen Tennis⸗Bundes eingegangen. Damit erhöht ſich die Zaßl der bisher vorliegenden Nennungen auf fünf, und war ſind England, Hollond, Auſtralien und Deutſchland für die europäiſche, die Vereinigten Staaten für die amerikaniſche 3155 eingeſchrieben. Deutſchland ging bekanntlich in dieſem Jahr als Sieger aus der europäiſchen Zone hervor, nach⸗ dem unſere Vertreter zuerſt Spanien mit 421, dann Sts lien mit:2, die Tſchechoſlowaket wit:1 und in der Schlußrunde auch noch England mit:2 bezwungen hatten, Allerdings zogen unſere Spitzenſpieler dann im Inter⸗ gonen⸗Finale gegen Amerika mit:0 den Kürzeren. Winterſport Akademiſche Weltwinterſpiele Ohne Norwegen und Finnland Für ote vom 4. big 12. Januar 19 80 in Davos ſtattfindenden akademiſchen Weltwinterſpiele haben Nor⸗ wegen und Finnland ihre urſprünglich in Ausſicht geſtellte Beteiligung zurückgezogen. Sie begründen dies damit, daß der Termin zu früh angeſetzt worden ſei. Aus Rundfunk⸗Programmen Dienstag, 10. Dezember 15.15 Uhr: Frankfurs Jungendſtunde: aug der Natun 16.00 Uhr: Fraukfure Stuttgart: Konzert. 17.00 Uhr: Stockholm Nobelfeier. 18.00 Uhr: Alle deut en Sender: der Nobelpreiſe. 19.00 Uhr: München:! Volkstümliche Lieder, Bränn; Blasmuſik, Prag, Preßburg: Unterhaltungsmuſtk. 19.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Bunte Stunde, Davenkry: Leichte Muſttk; Katto wi: 8561„Ma⸗ dame Butterfig“, Wien: Oper„Othello“, anſchließend Abendkonzert. 20 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Aus dem Vandeß⸗ theater Karlsruhe Oper„Don Pasquale“ von Donizetti, 00 mburg: Quartette, München: Aus dem Theater aiſerslautern:„Hänſel und Gretel“ von. Prag: Liederabend, Zürich: Muſik für Harſe un Violine. 20.30 Uhr: Breslon;: Oberſchleſiſches Funkquartett, Langenberg, Königswuſterhauſen: Ur⸗ aufführung:„Vom Leben“, Daventry: Tanzmuſik, London:(20.45 Uhr) Militärmuſtk, Mal land, Ta⸗ Bertellung rin: Abendkonzert. .00 Uhr: Berlin: Drei Einakter, Hamburg: Joſepß Lanner, Rom: Oper„Turandot“, Zürlch: nter: haltungskonzert, Zither und Lautenlieder. 21.10 Uhr: Breslau: Vlolinkonzert Henri Martesn, Toulouſe: Abendkonzert. 21.30 Uhr: Brünn: Abendkonzert. 21.30 Uhr: Brünn: Abendkonzert, Daventry⸗ Kam⸗ mermuſikkonzert. 22.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: heim:„Hebräiſche Geſänge. 28.15 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: heim: Jazz auf zwei Flügel, Davent ry: bebannter Programmuſik. 0 Bon Maun⸗ Von Mann⸗ Konzert Sämtliche deutſchen Sender übertragen um 18.00 Uhr gie Ueberreichung der Nobelpreiſe in Stock⸗ holm, nachdem der Stockholmer Sender ab 17.00 Uhr ſchon die Feierlichkeiten ſenbet. Wafferſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Abeln Pegel 8. 5. 7 6 10 Near Megei 5. 7 8. 10 Jafel.08 fc. 08 ö, Lö fc. d fd, Schuſterinſe 0 55.50.48.840.860 Mannpeim 2 27.19.08.19 700 12055.711 77,0 Jagſiſed 0,50 6,00 0,00.60 Maxau 745756.40.50 880 1 Maunbeln.12218.14.1216 Taub 1 16542 40 1831.29 500 149 212.42.88ʃ1.88 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Polttik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Rabſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelstell! Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Raunheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. aas, Neue Mannheimer 8 G. m. b.., Mannheim. R 1,—6 2 ER 1 Soesecnlerg. 7. 111. 6 1 7 zum Anschaffungspreis ste für sie zu teuer Bis eines Tages bittere Erfahrungen mit einem vermeintlich billigeren Wagen ihnen zeigen,; daft sie sich verrechnet haben,— daft sie vergessen haben, neben den vorgesehenen Unkosten für Brennstoff, Oel und Reifen noch die 5 Ausgaben für vorzeitige Reparaturen sowie uste als Folge von Betriebsstörungen und schliefilich eine besonders hohe Einbuſte beim Wiederverkauf in ihre Rechnung mit einzubeziehen. Dann erst wird es ihnen klar, daf sie seinerzeit nur scheinbar billig ge- kauft haben,— dann erst verstehen sie so recht die Bedeutung der W0 „Adler spart nickt auf Kosten seiner Kunden.“ Geld- und Zeitver Adler könnte billiger baun, aber nicht preiswerter. 8 Helo zahlen einen Adlor— onnèe ihm zu besitzon] Viele, die zum erstenmal ein Auto kaufen,- kaufen falsch! Sie wissen noch nicht, daft es Unterschiede gibt zwischen„PS“ und„PS“. Sie wissen noch nicht, daß die F sehr oft in umgekehrtem Verhältnis en,-und darum meinen sie, ein Adler wäre rte: 8. Seite. Nr. 573 — die Großen der Erde und ihre Glückssteine Der Glaube an die Macht der Edelſteine, an Amulette und Talismane iſt ſo alt, wie die Menſch⸗ heit ſelöſt. Schon die Chaldäer betrieben eingehende Edelſteinkunde und in Aegypten glaubte man lange vor der Geburt Chriſti an die kung gewiſſer Steine für ihren kbringende Wir⸗ Beſonders Geheimlehre ſich mit den des 1 niſche Volk vertiefte der Erforſchung der Edelſteine, geheimnisvollen Beziehungen und Wirkungen der Steine zum Menſchen. Wie viele wunderbare Ge⸗ ſchichten knüpfen ſich nicht an Edelſteine! Faſt alle Großen der Erde haben koſtbare lette getragen, an deren i g ſie feſt glaubten. So hielt das Gewand des hen Prieſters“ eine goldene Schnalle zuſammen, auf der ſich 2 koſtbare Karfunkel befanden, Sonne und Mond darſtellend. Am Hals trug er einen ganz außerordentlich ſchönen Saphir, der„Wahrheit“ hieß, zum Zeichen, daß Wahrheit im Herzen wohnen ſolle. Jedoch, was weit intereſſanter iſt, in dem berühmten ldaus ge⸗ trtebenen Gold auf ſeiner Bruſt waren 12 der fabel⸗ hafteſten Edelſteine gefaßt, die Symbole der 12 Tier⸗ kreisbeherrſcher. Dieſe Steine von unſchätzbarem Wert ſoll Moſes dem Diadem des berühmten ver⸗ ſchleierten Bildes zu Sais entwendet haben. Man brachte auch die 12 Stämme Iſraels mit den 12 Stei⸗ nen in Verbindung; ſpäter wiederum verglich man ſte mit den 12 Apoſteln. Gerade an dieſe Steine knüpften ſich die wunderbarſten Erzählungen und ihre Schickſale waren mannigfacher Art. In der Geſchichte des Paris, des Sohnes von Priamos, ſpielt ein Wunderjaſpis eine große Rolle. Ganze Völkerſtämme gerieten in Kampf um den Beſitz dieſes Steines, der vom Begre Ida aus Klein⸗Aſien ſtammt, Der Ring des Gyges, der unſichtbar machte, ſoll ein Onyx geweſen ſein; der viel beſungene Ring des Polyerates ein Sadonyx, anderen Erzählungen zu⸗ folge ein wunderſchöner Jaſp. Im ägyptiſchen Feld⸗ zug trugen die Soldaten des Antonius Korallen als Ketten unter der Rüſtung, dieſe ſollten vor Schiff⸗ bruch ſchützen. Um einem gewaltſamen Tode zu entgehen, trugen indiſche und perſiſche Fürſten Türkiſen. Die alten Helden der Edda faßten in ihre Arme und Fußringe mit Vorliebe Jaſpiſe, ehe ſie in Kampf und Krieg zogen. Die Könige und Her⸗ zöge der Germanen ſchmückten ſich mit Amethyſten. Wollten ſie ihre Vaſallen zum Heerbann aufrufen, ſo ſandte der König oder Fürſt ſeinen Herold zu Edlen und Bauern. Er zeigte ihnen den Amethyſtring zur Beglaubigung; wer dieſer Aufforderung nicht Folge leiſtete, war des Todes. In den goldenen Ring des Dogen zu Venedig, den dieſer jedes Jahr bei dem Feſt der Vermählung mit dem Meer in die blaue Adria warf, ſoll ein Saphir gefaßt geweſen ſein. Man verſpricht ſich von dieſem die Macht, ſo⸗ gar hohen Seegang zu bechwichtigen. Eine Rubin⸗ art: Spinelle genannt, waren die Lieblingsſteine der Lucretia Borgia. Es iſt hiſtoriſch beglaubigt, daß ſowohl Papſt Alexander, der ſkrupelloſe Ceſare, ſowie die ſchöne Lucretia die Steine gern ſo faſſen ließen, daß ſie unter dem Stein ein mit kleinen Oeff⸗ nungen verſehenes hohles Nädelchen anbringen konnten. Darunter verbarg ſich dann das Gift, das unbedingt tödlich wirkte. Der Rubinring Peter des Großen, den er ſelbſt bei harter Schiffsarbeit nicht ablegte, und aus dem ihm erſtaunlich magiſche Kräfte zukommen ſollten, iſt be⸗ kannt. Als er auf der Schiffswerft in Zanndamm bei Amſterdam als einfacher Zimmermann arbeitete, begegnete er dem König Wilhelm von Oranien. Er drückte dem Fürſten ein kleines ſchmutziges hraunes Päckchen in die Hand, in dem Papier be⸗ fand ſich ein prachtvoller Rubin im Werte von 10 000 Sterling. ie große Ellſabeth von England trug ſtets einen, mit einem Saphir geſchmückten Ring, der ſte noch im Tode ſchützte. Als ſie ſchwer er⸗ krankte, tel ihr das Kleinod von den abgemagerten Fingern. Trotzdem behielt ſie den Ring ſtets in ihrer Nähe. Wallenſtein verließ nie der Glaube an die unbedingte Macht ſeines Amuletts, mit koſt⸗ barem Stein verziert. An der Spitze des Degen⸗ knaufes, den Napoleon immer bei ſich führte, befand ſich ein wundervoller Brillant als Glücksſtein. Dieſer Brillant wurde ſpäter in einem Ring gefaßt, den Napoleon der III. von ſeinem Onkel erbte und nun immer trug. Der Stein ſollte ihn vor gewaltſamem Tode ſchützen. Nach ſeinem Tode wünſchte die Kai⸗ ſerin, daß der junge Prinz Loulu ſeinem Vater den Ring vom Finger zöge. Der junge Prinz weigerte ſich und Steine oder Amu⸗ 0 anunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) ſo wurde der koſtbare Talisman mit dem letzten Kaiſer der Franzoſen begraben. Der Jahre 1905 ermordet telfinger der linken 5 einem Saphir geſchmü U dunkle Flecken, die mit nichts z Nach dem Attentat fand man wo der Stein war vollkommen un Er war mit einer dicken aſch zogen und keine Kunſt von ihm ſeine frühere mwheit zurückgeben. Daß Opale, denen man eine ſchli rkung nachſagt, auch Glücksſteine ſein können, beweiſt, daß die Nichte des Königs von England, Prinzeſſin Ena von Bat⸗ tenberg, die jetzige Königin von Spanien mit Vor⸗ liebe Opale trägt. Auch Sarah Bernhard hatte ſich den Opal zum Glücksſtein gewählt. Sie bekam einen wundervollen Opal⸗Schmuck, Gürtel und Halsband, von einem kaliforniſchen Minenbeſitzer zum Ge⸗ ſchenk und ſie hatte wohl niemals Urſache, ſich über die üble Wirkung der Steine zu beklagen. Auch uns werden die wechſelnden Launen des Schickſals viel weniger verfolgen, könnten wir uns entſchließen, ſtets einen Glücksſtein zu tragen. N ßlamd, der im ündig am Mit⸗ goldenen Ring mit ch bekam der Stein entfernen waren, den Ring, jedoch untlich geworden. rauen Schicht über⸗ Menſchenhand konnte Allerlei aus aller 2 uber 1929 Kriegsächtung vor 2500 Jahren— Der ſchnorrende„Schutzengel“— Wohltäter der Menſchheit aus kleinem Anlaß— Schülerſtreik, Zuchthaus für Nicht nur heutzutage, ſchon vor zweiundeinhalb tauſend Jahren wurde ein Kriegsächtungs⸗ pakt abgeſchloſſen. Dieſer kam dergeſtalt zuſtande, daß der erſte Miniſter eines chineſiſchen Staates, der um das Jahr 546 vor Chriſti dieſes Staatsweſen bri⸗ tete, nach Sung⸗Fho eine Konferenz einberief, um da⸗ durch den Bürgerkrieg zwiſchen verſchiedenen chineſi⸗ ſchen Staaten zu beenden. Auch auf dieſem vorchriſt⸗ lichen Kongreß wurde alten chineſiſchen Aufzeichnun⸗ gen zufolge genau wie auf den nachchriſtlichen Kon⸗ greſſen getanzt und getafelt, und Feſte wurden ver⸗ anſtaltet. Auch auf dieſem Kongreß wurde ein Ver⸗ trag unterzeichnet, in dem der Krieg als unwürdig angeſprochen und geächtet wurde. Auch auf dieſer Konferenz gab man ſich das feierliche Verſprechen, künftige Streitigkeiten durch ein einzuſetzendes Schiedsgericht entſcheiden zu laſſen und in dauerndem Friedenszuſtande zu leben. Dieſer ewige Frieden dauerte aber vor 2575 Jahren nur acht Jahre. 85 In Venedig gibt es allerhand ſeltſame Beſchäf⸗ tigungen, die ſich auf den Fremdenverkehr aufbauen Die größte 2 ee Schleuſe Deutſchlands in Bremerhaven im Bau Ueberſicht über den Bau der Bremerhavener Nordſchleuſe. Im Hintergrund die„Bremen“ in See gehend. In Bremerhaven wird die größte Schleuſe Deutſchlands, die zweitgrößte der Welt erbaut. Das Rieſenwerk, das ſchon vor dem Krieg begonnen wurde, Beſtimmung übergeben werden. wird im Jahree 1932 ſeiner Die Schleuſenkammer allein hat eine Länge von 372 Mtr. Schiffen vom Typ der„Bremen“ wird die Bremerhavener Rieſenſchleuſe das Einlaufen in die Weſermündung ermöglichen. Skandinaviſche Kritik am Fluge Byrds Während man in Amerika den Flug des Kom⸗ mandanten Byrd über den Südpol feiert und von dem Reichtum dieſer Polargegend an Kohlen und Erz ſpricht, hat man ſich in Skandinavien teilweiſe recht zweifelhaft zu dieſen Entdeckungen geſtellt. * Der norwegiſche Polarforſcher Tryggye Gran iſt in ſeinen Zweifeln ſogar ſoweit gegangen, daß er in Frage ſtellt ob Byrd überhaupt den Pol erreicht habe. Tryggve Gran iſt dabei einer der bekannteſten Polarforſcher der auch die unglückliche Expedition von Scott 1910⸗11, mitgemacht hat und dabei der⸗ jenigen Gruppe angehörte, die in einem Depot zu⸗ rückblieb, während Scott zum Pol vordrang und da⸗ bei wegen Mangel an Lebensmitteln und Medizinen nur einen Tagemarſch von jenem Depot entfernt, zuſammenbrach und umkam. Tryggve Gran bezwei⸗ felt vor allem die Meldungen von Byrd, daß er über eine 4000 Meter hohe Bergkette gekommen ſet, die es ſeiner Anſicht nach am Pol überhaupt nicht gebe. Ferner hebt der norwegiſche Forſcher hervor, daß Amerika auch kein Anrecht auf jenes Gebiet habe, da Scott bereits 1905 das Polargeßbtet betreten und Amundſen 1911 am Pol ein Dokument unter der norwegiſchen Flagge niedergelegt habe, worin das Gebiet„König Haakons Land“ genannt werde. Dieſe Kritik Grans hat in England bereits ſtar⸗ ken Widerſpruch hervorgerufen, wo man den Ameri⸗ kaner verteidigte und in Schweden erklärte Major Du ſe, der ſeinerzeit durch die Antaretis⸗Expedition Generalfeldmarſchall von Mackenſen feiert ſeinen 80. Geburtstag Der greiſe Heerführer im Kreiſe ſeiner Regimentskameraden. Am 80. Geburtstag des Generalſeldmarſchalls von Mackenſen fanden ſich auf dem Gute Falkenwalde bei Stettin zahlreiche Beſucher ein, unter denen die ehemaligen Regiments⸗ kameraden von Mackenſens in voller Huſarenuniſorm erſchienen. von Nordenskiöld bekannt wurde, daß man ſchon längſt dieſe Bergkette kenne, die allerdings bisher noch nicht auf eine Höhe von 4000 Meter geſchätzt worden ſei. Der Pol liege in einer Art Mulde inmit⸗ ten dieſer Bergmaſſen nach den bisherigen Mel⸗ dungen. Die amerikaniſche Hoffnungen, meint Major Duſe weiter, auf Kohlen⸗ und Erzreichtum ſeien auf das Konto einer feurigen Begeiſterung zu ſchreiben. Wenn ſich dort auch reiche Läger befänden ſo wären ſie ſchwer abzubauen. Das Eis wäre ſicherlich, wenn man darüber auch nichts genaues wiſſe, mindeſtens ein paar hundert Meter dick. Und das Klima wäre derart, daß ſich Arbeiter wohl kaum dort längere Zeit aufhalten könnten. Man kenne ja die Schwierig⸗ keiten, die bereits der Abbau der Lager in Spitz⸗ bergen machten. Byrd's Tat wäre eine großartige Sportleiſtung, aber gewiß nicht mehr, neue große Entdeckungen habe er ſchwerlich machen können und wirtſchaftliche Gewinne dürfe man ſich vom Gebiet des ewigen Eiſes nicht verſprechen. 5 o. K. Branoͤſtiftung durch ſpielende Kinder In Solznok bei Budapeſt haben zwei kleine Kinder im Alter von drei und acht Jahren, die von den Eltern allein zu Haufe gelaſſen worden warem, beim Spielen das Haus in Brand geſteckt. Beide Kinder fanden den Tod in den Flammen. Wirbelſturm weil der Lehrer ſchreit— Rache eines Vogels Schwerenöter und auf die Freigebigkeit und Harmloſigkeit der Fremden ſpekulieren. gibt es in Venedig den „Schutzengel der Gondeln“. Dieſer hält ſich in der Umgebung der Piazetta auf und erwartet dort die Ankunft der Gondeln. Wenn ſich eine Gondel naht, ſo hakt der„Schutzengel“ eine eigentümlich ge⸗ bogene Axt in die Gondel und tut ſo, als ob dieſe ohne ſeine Hilfe nicht landen kann. Die Spekulation er⸗ weiſt ſich als zugkräftig, der„Schutzengel“ erhält von den Fremden ein gutes Trinkgeld. Eine andere Be⸗ ſchäftigung beſteht im„Nichtſingen“. Ein Greis geht gitarrezupfend in ein Reſtaurant und beginnt dort mit brüchiger tonloſer Stimme„Santa Lucia“ zu krächzen. Die Gäſte, entſetzt ob des Gewimmers, geben dem Alten ein reichliches Trinkgeld, um ihn ſo zum Verlaſſen des Lokals zu veranlaſſen. Das aber will der Alte nur. Denn nun kann er ſein Gewerbe, das „Nichtſingen“, in einem anderen Lokal mit gleichem Erfolg fortſetzen. D. So * Der bekannte amerikaniſche Millionär Willtam Henry Vanderbilt mußte einſt in einer kleineren amerikaniſchen Univerſitätsſtadt auf einen Zug war⸗ ten. Dabei erblickte er einen verkrüppelten Knaben, der ihm durch ſeine Verkrüppelung auffiel. Er fragte das Kind, wie es denn zu ſeinem Gebrechen gekommen ſei. Der Knabe erzählte, daß er überfahren worden und von den Univerſitätsärzten ſo ſchlecht behandelt worden ſei, daß ſeine Verkrüppelung darauf zurück⸗ zuführen wäre. Vanderbilt erkundigte ſich darauf bei den Univerſitätsärzten nach dem Sachverhalt und er⸗ fuhr, daß der Geldmangel der kleinen Univerſität der⸗ art groß wäre, daß die Kranken nur ungenügend ver⸗ ſorgt werden könnten. Der Multimillionär beſann ſich nicht lange und ſchenkte der Univerſität eine halbe Million Dollar. * Eine amüſante Schulgeſchichte wird aus der Gegend am Pas de Calais berichtet. Dort ſind die Schüler der ſtädtiſchen Realſchule in den Streik getre⸗ ten und zwar im Einvernehmen mit ihren Eltern. Die Urſache des Streiks iſt ein Lehrer, der ſeit 25 Jahren an der Schule unterrichtet und der nach An⸗ ſicht der Kinder zu ſehr beim Unterricht ſchreit. Der Bürgermeiſter berichtete über den Vorfall an den Präfekten von Arras, der den Schreier vor ein Kon⸗ zilium geladen hat, das darüber entſcheiden ſoll, ob die Stimmbegabtheit des Lehrers das Normalmaß übertrifft oder nicht. Durch den Schiedsſpruch ſoll der Streik beendet werden, der allerdings nach Anſicht der beteiligten Schüler mit einer Niederlage des Lehrers enden wird. * Aus dem franzöſiſchen Städtchen Herault wird ein eigentümliches Jagderlebnis gemeldet. Ein Jäger jagte auf Waſſerwild und ſchoß dabei zwei wilde Gänſe. Plötzlich aber wurde er von einem Gän⸗ ſerich angegriffen und leicht verletzt. Das Tier ſtürzte ſich nach dem Abſchuß der beiden Gänſe auf den Jäger, verſetzte ihm mit ſeinem Schnabel Hiebe und zerkratzte das Geſicht und die Hände des Mannes mit ſeinen Klauen. Freunde eilten dem Jäger zu Hilfe, zuerſt mit dem Erfolg, daß der Vogel ſie gleichfalls angriff, bis es ihnen endlich gelang, das wütende Tier ab⸗ zuſchießen. Der Gänſerich hat mit ſeiner Tat jeden⸗ falls neben Mut auch große Intelligenz bewieſen, da er offenbar den Tod ſeiner Artgenoſſinnen rächen wollte. 1 Die neuen rumäniſchen Ghegeſetze, die dem⸗ nächſt in Kraft treten, werden nicht allzuviel Freude bei den Beteiligten, worunter in erſter Linie die Män⸗ ner zu verſtehen ſind, hervorrufen. Und zwar wird wegen bös willigen Verlaſſens, gleichviel ob es ſich um Mann oder Frau handelt, der ſchuldige Teil mit Zuchthaus von drei Monaten bis zu einem Jahre beſtraft. Wenn ſich aber jemand mit einem Mädchen verlobt hat und dieſe Verlobung ohne Ver⸗ ſchulden des Mädchens löſt, ſo darf das Mädchen ihrem Namen den des Verlobten ſolange hinzufügen, bis ſie ſich mit einem anderen verheiratet. Wenn das verlaſſene Mädchen klagt und der ehemalige Bräu⸗ tigam kann für ſeine Handlungsweiſe nicht ganz ſchwerwiegende Gründe anführen, ſo droht ihm gleichfalls ſchwere Zuchthausſtrafe. Das neue Geſetz regelt ferner die Stellung der unehelichen Kinder. Dieſe erhalten den Namen ihres natürlichen Vaters, und der Vater eines unehelichen Kindes muß für deſſen ganzen Unterhalt und für deſſen Erziehungs⸗ koſten aufkommen. über London Verwüſtungen am Themſeufer London wurde dieſer Tage durch einen ſchweren Orkan heimgeſucht, der ſchwindigkeit von 125 Kilometern über die Stadt dahinbrauſte mit 8 einer überall die ſchwerſten Ge⸗ und Verwüſtungen anurichtete. 4 n Dienstag, den 10. Dezember 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗ Ausgabe) W leviel Krawaiten hängen verbunden in Ihrem Schrank 2 . Aufarbeitung 2 5 Wie neu Gscwelt nieht verschllssen) das kür 50 Pfg. Stück feparstur und genderung blligst Annahme: Kurz, p 7, 18 8 eidel deere) Kalte Hefronkleider dchude, pfandschelne * Sten Iodes-Anzeige In tiefem Schmerz machen wir hierdurch die traurige daß mein lieber Gatte, unser guter Vater Pähilzpp Dann nach langem, schwerem Leiden sanft entschlafen ist Mitteilung dureh Qusſtästs weren bereitgestellt: Heidelberg Rohrbach(Kühler Grund 40), Mannheim, 9. Dez. 1929 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Elise Dann geb. Krauſh Wir haben große Hengen Waren zu billissten preisen zum verkant Aluminium- Fleischtöpfe mit Deckel Die Beerdigung findet am Mittwoch nachmittag 3 Uhr, von der Leichenhalle Heidelberg-Bohrbach aus statt 8658 5 8 — Finkel, 0 5, 5 Tel. 25474. 2 5 Aintl. Veröftentüchungen der Stadt Mannheim Morgen früh auf der Freibank Kuh fleiſch Anfang Nr. 200 39 Weinnaehtsgaben Zwangs versteigerung Mittwoch, den 11. Dez. 1929, mittags 12 Uhr werde ich an Ort und Stelle— Zuſammenkunft S 6. 36— gegen bare pabhrng im Voll ſtreckungs 85 1 öffentlich verſteigern: 1 Richtplatte 2 To., 1 Reifbiegmaſchine mit Zubehör, 4 kl. Motoren. Ferner nachm. 2 Uhr im Pfandlokal Q 6. 2: 1 Zahlkaſſe, 1 Perſonen⸗Kraftwagen„Stoewer“, verſchied. Schreibtiſche, Schreibmaſchinen, zwei Bütfetts, 1 Kaſſenſchrank, 1 Piano„Kraus“, ſo⸗ wie verſchiedene Gegenſtände. 15 074 Mannheim, den 9. Dezember 1929. Weiler, Obergerichtsvollzieher. Israelitischer Waisenverein. des in- Blusen Am 28. Dezember, abends 6 Uhr, wird wie alljährlich für unſere Zöglinge in unſerem Ver⸗ einshauſe R 7. 24 eine Channckahfeier ſtattfinden, zu welcher wir alle Freunde u. Gönner unſerer GEBRU DER Anſtalt freundl. einladen. Mit der Feier iſt eine Beschenkung unſerer Kinder verbunden. Dieſem Zwecke zugedachte Gaben werden dau⸗ kend entgegengenommen von den nachbezeich⸗ Die letzten Schöpfungen und Auslandes Nachmittagskleider Woltstoffleider für Straße und Sport das führende Haus der Hoden Getragene Herrenkleider Sowie pfandsche no Kauft gym Wwe., 6 4, Jg, Tel. 266 03. S174 Kincler- Fahrräder ferner 5869 Tafelwaagen und Gewichte exira niedere Preise Nähmaschinen für Hausgebrauch und Gewerbe staunend billig Steinberg& Meyer, 0 7, 5, Hoſdelvergerstrage neten 1 de l Frau Auna Darmſtädter, Auguſta⸗Aulage 23 „ Flora Bernheim, Friedrich⸗Karlſtr. 12 NANN NEIN 8330 „ Johanna Goldſchmidt, Colliniſtr. 41 „ Lnuiſe Lefo, Werderſtr. 20— „ Irma Mayer, Auguſta⸗Anlage 29— 2 „ Helene Meyer⸗Gerngroß, Otto⸗Beckſtr. ga Für die „ Carola Nahm, Leibnizſtr. 23 „ Jenny Neuberger, z. Zt. e 3 Alice Nöther, Schbpfliuſtr. und von 15 Herrn Karl n 3 5 „ Karl Leopold, R 7 Geldſpenden können auf unf. Poßichecronte 29151 Poſtſcheckamt Karlsruhe überwieſen werden. 1 Bäckzucker Da muß man zugreifen! 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Die General ver⸗ ſammlung ſoll auf den 27. Jan. einberufen werden. Die Ferngasverträge, zu denen alſo jetzt der.⸗R. der Hekoga Stellung genommen hat, ſind ein Verſuch, durch Gleichſtellung von Ruhr und Saar bei der Gaslieferung die großen volkswirtſchaftlichen und nattonalpolitiſchen Geſichtsppunkte zu wahren. Dement⸗ ſprechend ſind die jetzt im Wortlaut vorlkegenden Ver⸗ tragsentwürfe ſo gehalten, daß neben der Ruhrgas.⸗G., die Ferngasgeſellſchaft Saar m. b. H. als vollberechtigter Vertragspartner vorgeſehen iſt. Dem Beſtreben, den be⸗ rechtigten Intereſſen der angrenzenden Wirtſchaftsgebiete ſpweit wie möglich gerecht zu werden, gilt in erſter Linie die in Ausſicht genommene Süd weſtdeutſche Fern⸗ leitungsgeſellſchaft(Sc), die den Bau der Hauptverſorgungsadern zu übernehmen hat. Der Kern des Vertrages bilden der Gasliefe⸗ rungsvertrag und der Mantelvertrag. In beiden iſt die Vertragsdauer auf 30 Jahr feſtgelegt. Nach Anſicht des Vorſtandes iſt durch den Gaslieferungsoertrag eine nach Preiſen und techniſcher Ausgeſtaltung vorteil⸗ hafte Verſorgung gewährleiſtet. Die Durchſührungsbeſtim⸗ mungen des Vertrages ſind im Mantelvertrag rechtlich ge⸗ regelt. Er bildet die Grundlage zwiſchen Lieferanten und Hekoga und iſt Bindeglied zwiſchen dieſen unnd den übri⸗ gen großen Gasintereſſenten des geſamten Wirtſchaftsge⸗ biets und ſoll einer einheitlichen Entwicklung in der Gasverſorgung Südweſtdeutſchland den Weg ebnen. Im Mantelvertrag iſt auch das Verhältnis zwiſchen Lie⸗ feranten, Hekoga und den angrenzenden Gebieten im Sinne der grundſätzlichen wirtſchaftlichen Gleichſtellung des ge⸗ ſamten Gebiets geregelt. Das dritte wichtige Glied des Vertrages bildet der Wemeinſchaftsvertrag, in dem fur den Bou der Hauptdurchgangsleitungen und der Abzweigungen zwi⸗ ſchen Ruhrgas, Saargas und Hekoga die bereits erwähnte Sc. mit einem Stammkapital von ſechs Millionen Mark errichtet wird. Der Geſchäftsbetrieb der Sch. iſt im Ge⸗ ſellſchaftsvertrag geregelt. Die Zukunft des Mainzer Gas⸗ werks iſt in einem beſonderen Pachtvertrag mit der Ruhr⸗ gas AG. allein geregelt. * Deutſche Bank Disconto⸗Geſellſchaft.— Die Fuſtons⸗ auswirkungen in Amſterdam. Die Fuſion der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft wird ſich in Amſterdam ſo auswirken, daß die Filiale Amſterdam der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft den weſentlichen Teil ihrer Ge⸗ ſchäfte auf die H. M. H. Albert de Bary u. Co. N. V. Übertragen wird, die als Tochterunternehmen ſeit langem die Disconto⸗Geſellſchaft vertritt. Im Zuſammenhang mit dev hierdurch bedingten Geſchäftsausdehnung werden de Bary u. Co. ihr Kapital von 9 auf 15 Mill. Hfl. erhöhen. Die Filiale Amſterdam der Deutſchen Bank und Disconto⸗ Geſellſchaft wird mit Sonderaufgaben betraut und Pihre Direktoren Dufer und Pannenborg werden außerdem in den Direktionsrat der Firma de Bary gewählt. Die Let⸗ tung dieſer Firma wird in den Händen der Herren Krell, Pannenborg und Rebelmeier liegen. Für Teilausſchüttungen bei der Heſſiſchen Landes⸗ Hypothekenbank, Darmſtabt.(Eig. Dr.) Dem heſſiſchen Landtag liegt ein Antrag vor, daß ſich die Regierung bei der Verwaltung der Landeshypothekenbank für ſofortige Teilausſchüttung von Liquidattonspfandbriefen und Kom⸗ munalobligationen einſetzt. Nach den Ausweiſen würde die Maſſe der Pfandbriefe eine Ausſchüttung von ca. 20 v.., die der Kommunalobligationen von ca. 16 v. H. ermög⸗ lichen, während bisher nur 10 v. H. an Liquidationspfand⸗ brieſen und für Kommunalobligationen überhaupt nichts ausgeſchüttet worden ſei. Dadurch würden die Gläubiger beſonders geſchädigt. Die bisherigen Verhandlungsergeb⸗ uſſſe ermöglichten wenigſtens 15 v. H. in Liquidations⸗ obligattonen. Der Reſt könne in bar ausgezahlt werden, da ſchon jetzt flüſſige Mittel von mehr als einer Million zur Verfügung ſtehen. 5 Der Status der Bankfirma Sichel u. Co.— Voraus⸗ sichtlich 50 v. H. Quote. Das in Zahlungsſchwierigkeiten befindliche Bankhaus Max Sichel u. Co., Düſſeldorf, weiſt in der jetzt vorliegenden Vermögensaufſtellung eine Schul⸗ denſumme von insgeſamt 438 426/ aus. Demgegenüber ſind an Vermögenswerten rund 220 000 4 vorhanden: das mit 229 000/ bewertete Bankgebäude iſt in gleicher Höhe belaſtet. Den laufenden Verbindlichkeiten von 151000% und den Effektenverbindlichkeiten von 161 000 4 ſtehen Debitoren in Höhe von 197 000% gegenüber. Man rechnet mit einer Quote von 50 v. H. Die Gläubigerverſammlung findet am 11. Dezember ſtatt. * ftieler Bank.— Anzeige gemäß 8 240 5B. Der Auf⸗ ſichtsrat der Kieler Bank AG. hat die Aktionäre zu einer av, GB. zum 8. Januar 1930 eingeladen, auf der Mitteilun⸗ gen nach g 240 HGB. gemacht und die Auflöſung der Geſell⸗ ſchaft beſchloſſen werden ſoll. Die Verluſte des Bankhauſes Rodocauachi Sons u. Co. In der erſten Gläubigerverſammlung des in Konkurs be⸗ finblichen Bankhauſes wurde mitgeteilt, daß es mit Rück⸗ ſicht auf die überaus undurchſichtigen Geſchäftsmethoden der Firma bislang nicht möglich war, den genauen Status auf⸗ zuſftellen. Die Verbindlichkeiten könnten jedoch auf rund 0,7 Mill. Pfund Sterlin geſchätzt werden. Ihnen ſtehen die folgenden Aktiven gegenüber. Bank⸗ guthaben bei ausländiſchen Bankverbindungen(Betrag nicht genannt), Wechſelportefeuille 7581 Pfd. St., Konſignations⸗ konti 5385 Pfd. St., wovon allerdings annähernd 5000 Pfd. Sterling von einer Bank beanſprucht werden, welche die Lagerſcheine gegen Warenvorſchüſſe in Händen hat. Betet⸗ ligungen und Wertpapiere 178 975 Pfd. Sterling und For⸗ derungen für Vorſchüſſe an die Kundſchaft rund 400 000 Pfd. Sterling. Es ſei durchaus unmöglich, den Wert der nicht⸗ belaſteten Aktiven einigermaßen genau feſtzuſtellen. Die Mehrzahl der im Umlauf befindlichen Akzepte iſt, wie be⸗ reits mitgeteilt, in Händen von deutſchen Banken. * Zum Finanzſkandal Hatry. In der Vorunterſuchung Über die Betrügereien des Jinanziers Hatry wurde am Preitag die Anklage dahin erweitert, daß weibere 1350 000 Iſtr, von Hatry auf Grund ſalſcher Angaben von vier Geſellſchaften, darunter allein 400 000 Eſtr. von der bekann⸗ ten Weſtminſter⸗Bank erbeutet wurden. Die Geſamtſumme der erſchwindelten Gelder beläuft ſich nunmehr auf 19899 000 Eſtr. * Favag und Aktionärverein— Vorſchläge zur Schad⸗ loshaltung der Aktionäre. Der Deutſche Aktionär⸗ verein e. V. verſendet in der Angelegenheit Favag an die Aktionäre, die ſich der von ihm geführten Oppoſition andeſchloſſen haben, ein Rundſchreiben, woraus fol⸗ gendes hervorzuheben iſt. Nach dem dem Deutſchen Aktionärverein zugegangenen Material ſei man überzeugt, daß die Regreßpflicht des Vorſtandes und Auf ⸗ ichtsrats in beſfahendem Sinne entſchie⸗ den werde. Der Verwaltung würden zu gegebener Zeit genaue Vorſchläge zur Schadloshaltung der Aktionäre un⸗ terbreitet werden. Am beſten werde dies nach Anſicht der Oppoſitionsleitung durch einen Aktien umtauſch der alten Frankfurter Allgemeinen in Aktien der neuen Favag oder der Allianz in einem möglichſt günſtigen Umtauſch⸗ verhältnis geſchehen. Bei der Bedeutung der Angelegen⸗ heit ſei 4 nach der Sachlage geboten, daß auch das Reich bei der Abwicklung mitwirke. Dbe Oppoſition müſſe an ſich geſchloſſen bleiben und müſſe den Verſuchen der Ver⸗ waltungsbanken, durch Aufkauf von Aktien unter der Hond die Oppoſition zu ſchwächen, ſich entgegenſtellen. Die Taktik der vom Deutſchen Aktionärverein geführten 7 75 sition bleibe auf eine ruhige und fachliche Vertretung der ihm anvertrauten Aktionärintereſſen gerichtet. * Düſſeldorſer Rückverſicherungs⸗A.⸗G.— Zurückziehung des Dividendenvorſchlags in der.⸗V. * In der.⸗B. be⸗ antragte nach Genehmigung des Geſchäftsberichts für Die Vank der Zentralbanken London, Dezember 1929. Die kürzlich an die Oeffentlichkeit gelangten Statuten der„Bank für internationale Zahlungen“ haben einiges Licht in das myſteriöſe Ungewiſſe gebracht, das bisher um dieſes kurz als„Reparationsbank“ bekannte Inſtitut ſchwebte. Dieſe letztere Bezeichnung übrigens entſpricht mehr dem deutſchen Empfinden, das nach einer Inſtanz ver⸗ langt, die das Reparattonsproblem dem politiſchen Einfluß entrückt und auf eine wirtſchaftliche Grundlage ſtellt, um letzten Endes bei der Aufbringung der ungeheuren Zah⸗ lungen regulierend und erleichternd einzugreifen. Das Ausland legt dagegen Nachdruck auf die Internationalität der zukünftigen Bank, der als„Zentralbank der Zentral⸗ banken“ die Aufgabe der Ausgleichung von Gegenſätzen internattonaler Bankpolitik und der Befruchtung gemein⸗ ſchaftlicher zwiſchenſtaatlicher Finanzprobleme zukommt. Wenn es ſich hier auch um etwas durchaus Neuartiges handelt, ſo wundert man ſich kaum, in den Statuten be⸗ kannte Züge zu entdecken, die der Struktur einer Zentral⸗ ſtaatsbank oder einer Bank in Form der Akttengeſellſchaft eigen ſind. Man kann jedoch von einem Text ſchließlich nicht verlangen, daß er mit der Vergangenheit bricht und ein durchaus neues Gebäude errichtet, deſſen Geſtalt in ſo hohem Maße durch die Erforderniſſe der Zeit bedingt iſt. Vielmehr iſt es Sache der verantwortlichen Leitung, im Rahmen der Statuten ſolche Aufgaben in den Tätigkeits⸗ bereich der Bank einzubeziehen, die ſich nur durch inter⸗ nationale finanzielle Zuſammenarbeit löſen laſſen. Bet genauer Betrachtung wird man finden, daß man natürlich beſtimmte Ziele verfolgt. So heben einzelne Be⸗ ſtimmungen deutlich den Unterſchted zwiſchen dem nenen Inſtitut und einer Zentralſtaatsbank hervor, indem bei⸗ ſpielsweiſe das Emiſſionsrecht für Noten oder die Aufgabe, eine eigene Währung zu unterhalten oder zu regulieren, eliminiert iſt. Andererſeits erinnert die Vorſchrift über Zeichnung des erforderlichen Grundkapitals, Einberufung einer Art konſtituierender Generalverſammlung, u. a. an Erforderniſſe, die unſer Geſetz für die Gründung einer Akttengeſellſchaft aufſtellt, während eine deutliche Differen⸗ zierung letzterer gegenüber dadurch geſchaffen iſt, daß das Akzeptgeſchäft ausdrücklich unterſagt iſt. Wie ſtellt man ſich nun die Wirkungsweiſe dieſer„In⸗ ternationalen Bank“ neben dem eigentlichen Reparations⸗ zweig vor? Denkt man an die Aufgabe der Ausſchaltung entgegengerichteter Konkurrenzkräfte, an die Ueberwachung kranker Wirtſchaftskörper zur Vermeidung wirtſchaftlicher Kataſtrophen, oder an die Kontrolle der Weltmärkte zur Löſung bisher noch ungelöſter Konjunkturprobleme? Je⸗ denfalls iſt die Grundlage hierzu durch die Maßnahme ge⸗ ſchaffen, daß man die Zeichnung des Kapitals auch anderen als den ſieben„Gründer⸗Zentralbanken“ freiſtellt und da⸗ mit tatſächlich eine internationale Grundlage ſchafft. De⸗ nämlich jeder Kapitalanteil weſentliche Verwaltungsrechte mit ſich bringt, ſteht es der Zentralbank eines jeden Landes frei, aktiv an den Intereſſen der Bank teilzunehmen und ſolche Einflüſſe auszuüben, die von dem Verwaltungs⸗ körper auf ihre Anregung hin gebilligt werden. Beſonderes Intereſſe verdient die Beſtimmung über das Recht der oberſten Kontrolle. Sofern es ſich handelt um die Aenderung gewiſſer grundlegender Beſtimmungen wie Erhöhung des Stammkapitals, Aenderung der Zwecke des Unternehmens, Aufhebung prohibittver Beſtim⸗ mungen— was unter Umſtänden von großer Bedeutung ſein kann—, Verteilung des erzielten Gewinns uſw., bedarf es außer der üblichen For⸗ malitäten einer Aenderung der Gründungsakte unter Mitwirkung des Landes, wo die Bank ihr Domizil hat. Und zwar handelt hierbei die Regierung dieſes Landes als Beauftragter der Mitglieds mächte gegenüber der J.., wo⸗ bet letzterer das Recht einer juriſtiſchen Perſon verliehen iſt. Eine Aenderung ſolch weſentlicher Beſtimmungen kann nur bei Uebereinſttimmung beider Parteien vorgenommen werden. Dadurch hat man ſicherlich der Wahrnehmung ein⸗ ſeitiger Intereſſen erfolgreich vorgebeugt. Inwieweit die J. B. in der Lage ſein wird, befruchtend auf die Struktur des Weltbankſyſtems einzuwirken, hängt natürlich zunächſt von der Haltung ab, die die Staatszen⸗ tralbanken dem neuen Inſtitut gegenüber zeigen. In Eng⸗ land wurde kürzlich geäußert, daß ſich die J. B. zunächſt eher zu wenig als zu viel betätigen würde. Einer Ueber⸗ ſchreitung ihrer Befugniſſe ſind auf alle Fälle durch tie Statuten ſichere Grenzen gezogen, dagegen wird man es allenthalben bedrüßen, wenn man mit der F. B. Mittel und Wege zu finden ſucht, Lücken in den Beziehungen zwiſchen Zentralbanken auszufüllen, die bisher infolge Fehlens eines Zentralinſtituts unüberbrückar ſchienen. Dr. G. A. Troeltsch 1928/9 der Aufſichtsrat wegen der vorhandenen Unüber⸗ ſichtlichkeit über die endgültige Geſtaltung der Schäden im laufenden Jahr infolge des weiterhin andauernden all⸗ gemeinen ſchlechten Schadenverlaufes von der Ausſchüttung der vorgeſchlagenen Dividende abzuſehen, und dieſen Betrag vorzutragen, dagegen die Zuweiſung an die Kapitalrücklage mit 10 000/ zu laſſen. Es gelangen ſomit insgeſamt 78 805% zum Vortrag. Vorgeſehen war bekanntlich eine Dividende von 6 v. H. Die.⸗V. geneh⸗ migte den Vorſchlag des Aufſichts rates. *Der Maybach⸗12⸗Zylinder⸗Wagen. Für die zur Zeit auf den Werken der Maybach Motoren bau Gmb. in Bau befindliche erſte Serie des neuen 12⸗Zylinder⸗ Wagens wurden bereits vor längerer Zeit Probewergen dieſer Bauart den ſchwierigſten Prüfungen unterworfen. Nun erfährt der Di., daß die Ergebniſſe dieſer Prü⸗ fung überaus günſtig ausgefallen ſind, ſodaß ſchon in aller⸗ nächſter Zeit mit dem Erſcheinen der erſten ſerttgen Wagen gerechnet werden kann. Der 12⸗Zylinder⸗Motor, der 150⸗ PS⸗OLeiſtung aufweiſt, ſoll in engſter Anlehnung an die Bauart der bewährten Maybach⸗Luftſchiffʒ⸗ Motoren des „Graf Zeppelin“ gehalten ſein und dürfte daher, wie dieſe, eine Zylinderanordnung in V⸗Form auſweiſen. Der in⸗ folge weitgehender Unterteilung der Geſamtleiſtung hoch elaſtiſche, vibrationsfreie 12⸗Zylinder⸗Motor weiſt große Vorteile gegenüber 6⸗ und 8⸗Zylinder⸗Motoren auf. Wie verbautet, ſoll trotzdem der neue Maybach⸗12 zu einem An⸗ ſchaffungspreis geliefert werden, der nicht über der Baſis gleichſtarker internationaler 6⸗ und 8⸗Zylinderwagen liegt. * Wieder Verluſtabſchluß ber Weſtbentſche Draht⸗ und Kabelwerke AG., Duisburg. Der auf ben 30. Dezember d. Is. einberufenen ordentlichen Hauptverſammlung für das Geſchäftsjahr 1928/29 wird entgegen den Erwartungen wieder ein Verluſtabſchluß vorgelegt werden. Der aus dem Vorjahre übernommene Verluſtvortrag von 106 161& erhöht ſich um den neu entſtandenen Verluſt auf rund 186 000 /. Die o..⸗V. wird auch Neuwahlen zum Aufſichtsrat vorzunehmen haben, die mit dem bekannt⸗ gewordenen Aktien majorttätsübergang an die Kabel⸗, Iſolier⸗ und Elektromotoren⸗Fabriken Kromberg u. Schubert, Barmen, in Zuſammenhang ſtehen. Eine Still⸗ legung des Duisburger Betriebes iſt einſtweilen nicht beab⸗ ſichtigt. a * Wielandwerke AG., Ulm. Die Geſellſchaft erzielte im letzten Geſchäftsjahr einſchl. Gewinnvortrag einen Rein⸗ gewinn von 914 406 4 und ſchlägt 8(t. V. 9) v. H. Dipt⸗ dende vor. Anton Tränkle AG., Triberg⸗Schonachbach. Dieſe mit 40 000„ arbeitende Metallſchraubenfabrik tilgte im Ge⸗ ſchäftsjahre 1928 ihren Verluſt aus dem Vorjahre von 1 153/ und erzielte einen Reingewinn von 17 586 /, der vorgetragen wird. Eine Gewinn⸗ und Verluſtrechnung wird wieder nicht gegeben. In der z. T. neugegliederten Bilanz ſtiegen Debitoren auf 74 869(58 382) /, Mobilien auf 61 700(48 277/ Maſchinen und Einrichtungen), Kaſſe, Poſtſcheck und Banken in einer Summe 5 486/(i. B. 1 4 Kaſſe und 14965 Banben). Die Vorräte betragen 9 068„(i. V. 1 474 4 Rohmaterial). Neu erſcheint eine Beteiligung mit 500. Andererſeits ſtehen neben dem Abk. Kreditoren mit 94 037(88 579) 4, getilgt iſt das Miete⸗ konto als Entſchädigung für 8 und 27(i. V. 4 800 J. * Steingutfabrik Amberg.⸗G., Amberg(Oberpfalz). — Kapitalverluſt. Der am 30. Dezember ſtattfindenden av. GV. wird Mitteilung gemäß 8 240(Verluſt von mehr als der Hälfte des Aktienkapitals z. Zt. RM 50 000) 50 v. H. gemacht werden. Im Anſchluß hieran iſt über eine eventuelle Kapitalerhöhung, der von der Ludwig Weſſel AG., Bonn, kontrollierten Geſellſchaft, Beſchluß zu faſſen. (Vom füddeutſchen Zementverband.(Eig. Dr.] Wie wir erfahren, ſtehen die Verhandlungen mit dem einzigen Außenſeiter des Süddeutſchen Zementverbandes wegen Beitritts oder ſonſtiger Einigung mit dem Verband, der Portlandzement⸗ u. Kalkwerke Wülzburg .⸗G., Weißenburg i. Bayern unmittelbar vor dem Abſchluß. ö * Holzinduſtriewerke Joſef Benz AG. Löffingen(Bad.). Die mit 1 200 000 4 AK. arbeitende Geſellſchaft erlitt im Geſchäftsjahre 1928, vermutlich infolge der ſchweren Brand⸗ kabaſtrophen des Jahres, deren Folgen nunmehr über⸗ wunden ſind, einen Ver luſt von 11 610 1(i. V. 28 713, Reingewinn] nach verminderten Abſchveibungen von 35 724 (88 44%)„, Die Generalunkoſten ermäßigten ſich auf 309 971(828 651] 14, Steuern und ſoziale Laſten auf 77 990 (95 596) ,. Der Bruttoüberſchuß ging gleichfalls zurück auf 4ſt 8,2(573 824), dazu kommt der unverkürzt vorge⸗ tragene Reingewinn aus 1927(..). In der Bilanz gin⸗ gen Grund ſtüche, Gebäude und Betriebsein richtungen auf 909 718(1 163 750), zurück; Kaſſe, Poſtſcheck, Bankguthaben und Außenſtände(in einer Summe ausgewieſen) erhöhten ſich auf 483 743(401 767) 4, Warenvopräte ſanken auf 758 882(942 788); andererſetts neben dem AK. und der mit 120 000„ unveränderten Reſerve Kreditoren ermäßigt auff 819 904(1 161 592 4. * Engelharbi⸗Brauerei.— Wieder 18 v. H. Dividende. Die Verwaltung der Engelhardt⸗Brauerei AG. hält voraus⸗ ſichtlich morgen ihre Bilanzſitzung ab. Es wird wieder eine Dividende von 13 v. H. vorgeſchlagen werden. Der Abſatz im abgelaufenen Geſchäftsjahr war im allgemeinen gut. * Bayeriſches Brauhaus Ac. Pforzheim. Die GV. ge⸗ nehmigte den bekannten Abſchluß auf 30. Sept. und beſchloß die Ausſchüttung von 8(7) v. H. Divfdende. 5 * Das Bild der Wirtſchaft 80 2 2 100 0 620 AHancdel und Verkehr . ed n 4 9 4* 2 4 FFT 50 N 56 Alkeuenbeltrefhtrarker,. e ee 1. 2 L 5 NI 2 7 .0 5 5 2 N. 7 3 38 N Ws telſünig 8 det Reichsbahn .6 N. Wegen 4 I. 13 N 555 7. N 2 o 8 8 2 80 terweger slm(aft 1* . deeperkehr 140%%. eee,. in Namburs.— N 4 Eingang. 1050 0 Sant. 1. ö 5 Hamburg, 800 5 5 1 29 4 3888) A N 8 10001 85 X e emerkeht nd 600. 2 elm-Lucdw Se men Eingang, 10607 d. Reichzgahnn 2 20 N— E 99*. Seeyerlehf in Setun. 8—— e 200* 9 n 1 e e r f Ausgang. 0 2 11 1 le- Kugten 5 An ILIE 118 Vereinigung mitteldeulſcher Rohzuckerfabriken Konzern Halle⸗Roſitz⸗Holland in Halle Dem Bericht der Vereinigung über das am 30. Sept. zu Ende gegangene 7. Geſchäftsjahr entnehmen wir u..: Die Rübenernte iſt gering geblieben. Das Zuckergeſchäft und die Finanzierung der Kampagne geſtalteten ſich infolge der Depreſſion, unter der der Zuckermarkt während des größten Teils des Jahres lag, ſchwierig und riſikoreich. Die Preiſe blieben unter Schwankungen unter benen des bereits wenig zufriedenſtellenden Vorjahrs. Eine empfind⸗ liche Verluſtquelle bildete im Berichtsjahr die Zuckeraus⸗ fuhr. 0 Die Entwicklung des für den Auslandsabſatz maßgeben⸗ den freien Weltzuckermarkts zeigte in ausgeſprochenem Maße die Kennzeichen einer Kataſtrophe. In den Sommer⸗ monaten gingen die Preiſe bis auf 50 v. H. des Vorkriegs⸗ werts des Zuckers zurück. Geringe Ernteerträge, ſteigende Geſtehungskoſten und ſinkende Erlöſe beeinträchtigten das wirtſchaftliche Ergebnis des Rübenanbaus und hatten zur Folge, daß die Agrarkriſe auch in den Gebieten weitere Fortſchritte machte, die, an ſich von der Natur begünſtigt, den beſtehenden Schwierigkeiten in der deutſchen Landwirt⸗ ſchaft den ſtärkſten Widerſtand entgegenſetzen konnten. Der geſetzliche Höchſtpreis für Zucker von 21 Mark entſprach infolge der Entwicklung der Geſtehungskoſten ſchon im Berichtsjahr, nicht den Notwendigkeiten und wird dieſen im laufenden Jahr noch weniger gerecht werden. Grad und Umfang der Agrar⸗ und volkswirtſchaftlichen Kriſe werden von dem Maße ber Einſicht beſtimmt fein, die der deutſchen Zuckerwirtſchaft, der rübenbauenden und damit der inten⸗ ſiven Landwirtſchaft entgegen gebracht wird. In allernäch⸗ ſter Zeit wird ihre Schickſalsfrage mit den Antrügen zur Aenderung des Zollgeſetzes erneut zur Erörterung geſtellt werden müſen. Dem Konzern waren im abgelaufenen Jahr 47 rüben⸗ verarbeitende Fabriken angeſchloſſen. Innerhalb des mit der Zuckerraffinerie Hildesheim abgeſchloſſenen Verarbei⸗ tungs⸗ und Intereſſengemeinſchaftsvertrages geſtaltete ſich die Zuſammenarbeit im Berichtsjahr günſtig und trug da⸗ zu bei, daß die bereits beſtehenden freundſchaftlichen Be⸗ ziehungen des Konzerns zu der Süddeutſchen Zucker⸗A.⸗G. in Mannheim weiter vertieft werden konnten. * Aktienbranerei zum Tßwenbräu, München. Die Ge⸗ ſellſchaft, deren Abſchlußergebnis(Dividendenerhöhung von 14 auf 15 v..) wir bereits mitgeteilt haben, teilt über das abgelaufene Geſchäftsjahr mit, daß eine erfreuliche Ab ⸗ ſatzſteigerung feſtgeſtellt werden konnte. In der Bi⸗ lanz ſtehen die Brauereieinrichtung mit 8,55(i. V. 7,75), Wirtſchaftsanweſen und Grundbeſitz mit 9,43(8,85) Mill. zu Buch. Des weiteren ſind u. a. aufgeführt: Vorräte 2,82 (1,96), Bar und Bankguthaben 1,88(1,79), Außenſtände 1,21 (4,15), Hypothekendarlehen und ſonſtige Schuldner 9,04(7,75) und anderſeits Gläubiger 1,62(1,26) Mill.„ bei 18 048 Mill.„ Aktienkapital und 5,7(4,88) Mill.& Paſſivhypo⸗ theken. Vergleichsverfahren und Konkurſe im Handelskammerbezirk Mannheim Eröffnete Vergleichsverfahren: Johann Haſen⸗ fratz, Mannheim, Obere Elignetſtr. 5 und Alois Ne u⸗ berger, Mannheim, Moltkeſtr. 19, beide Inhaber der Firma Edelg has manufaktur, e Waldhofſtr. 68(Vertrauensperſon: Bücherreviſor Johann A. Gvaml in Mannheim).— Aufgehobene VV.(nach rechts⸗ kräftiger Beſtätigung: Firma Alfred Juſt, Offene Handelsgeſellſchaft, Säckefabrik in Mannheim, früher La⸗ gerſtr. 2, jetzt Langſtr. 23/27.— Eingeſtellte BB.(nachdem Schuldnerin ihren Einleitungsantrag zurückgenommen hat (§ 79 Abf. 1 Ziff. 1.⸗O.): Firma Friedrich Platz, Offene Handelsgeſellſchaft, Optik und Waagen in Mann⸗ heim, Neues Rathaus, Bogen 57/59. Eröffnete Konkursverfahren: Johann Wendling, Ehefrau, Lenchen geb. Wahl, Inhaberin der Schreinerei Karl Kiefer Nachf. in Mannheim, Bürgermetſter⸗Fuchs⸗ ſtraße 8, Wohnung ae tr. 60(.⸗Ver⸗ walker: RA. Dr. Fetſch⸗Mannheim).— Aufgehobenes KV. (wach rechtskräftiger Beſtätigung des Zwangsvergleichs): Fa. Georg Schüßler, Baumaterialiengroßhandlung in Mannheim, Brahmsſtr. 3. * Die amtliche Großhandelsinderziffſer vom 4. Dezember und im Monatsdurchſchnitt November. Die auf den Stich⸗ tag 4. Dezember berechnete Großhandelsindexstffer des Statiſtiſchen Reichsamts iſt gegenüber der Vorwoche(138,0) um 0,3 v. H. auf 184,6 zurückgegangen. Die Indexziffern für die Hauptgruppen ſtellten ſind für Agrarſtoffe auf 120.8 (127,4), für induſtrielle Rohſtoffe und Habbwaren auf 129,7 (129,8) und für induſtrielle Fertigwaren auf 156,2(156,0. Im Monatsdurchſchnitt November iſt die Geſamtinderziffer der Großhandelspreiſe gegenüber dem Vormonat um 1,2 v. H. auf 188,5(137,2) geſuunken. Die Inderziffern für die Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 12%(131,½), induſtodelle Rohſtffe und Halbwaren 129,9(189,9), induſtrielle Fertig⸗ waren 156,5(156,6). Am die Getreide-Gleitzölle Die Forderungen des Hamburger Getreide⸗ andels zur Neuordnung der Zölle Hamburg, 9. Dez. Eine zur Beſprechung des von der Regierung vorge⸗ legten Geſetzentwurfes über Zolländerungen einberufene Mitgliederverſammlung des Vereins der Getreide⸗ händlers der Hamburger Börſe ſtellte folgende Forderungen auf: Gleitzölle ſind für den Handel, die Landwirtſchaft und die Müllerei untragbar. Die vorge⸗ ſchlagene Bewertung der Einfuhrſcheine nach dem niedrigſten Zollſatz der betreffenden Frachtgattung bei Ein⸗ führung von Gleitzöllen würde die Ausfuhr von Getreide und Fabrikaten der getreideverarbertenden Mühleninduſtrie unmöglich machen. Einfuhrſcheine müſſen wie bisher ſtets in der Höhe des geltenden Einfuhrzolles erteilt werden. Von der Eoſin⸗Färbung und Beförderung von 500 000 To. Roggen aus dem Oſten nach dem Weſten iſt Abſtand zu nehmen, da hiermit der Roggenpreis nicht ge⸗ hoben oder geſtützt werden kann. Man würde damit lediglich den im Weſten befindlichen Roggen! aus dem Futtertrog herausnehmen und an den Brotgetreidemarkt bringen. Desgleichen iſt von der Magazinierung von 500 000 To. Roggen Abſtand zu nehmen, weil damit der Roggen nicht vom Markt verſchwindet, dagegen die Gefahr des Verderbs entſtehen würde. Der Futter⸗ gerſtezoll iſt auf 2/ per Dz. ohne zwangsweiſe Bei⸗ fütterung von Roggen zu belaſſen, damit die deutſchen Mäſter mit dem Ausland, das nicht mit Getreidezöllen be⸗ laſtet iſt, konkurrieren können. Deutſchland müßte bei Er⸗ höhung des Futtergerſtezolles ſtatt der Futtergerſte Schweinefleiſch einführen. Außerdem würde ohne gleich⸗ zeitige Erhöhung des Mais zolles, der bis auf weiteres durch den Handelsvertrag mit Jugoſlawien auf.50/ je Doppelzentner feſtgelegt iſt, die Erhöhung des Futtergerſte⸗ zolles wirkungslos bleiben, weil man zur Zeit zur Ver⸗ fütterung von Mais übergehen würde. Die Winterſaaten im Reich Günſtiger Stand zu Anfang Dezember Die milde Wetterung im November hat bei geringen Niederſchlägen ſowohl die Weiterführung der noch aus⸗ ſtehenden Feldarbeiten als auch die Entwicklung der fungen Saaten überall gefördert. Die Ernte der Hackfrüchte iſt nunmehr mit wenigen Ausnahmen be⸗ endet. Bei den Zuckerrüben bereitete das Roden und Ab⸗ fahren in dieſem Jahre keine beſondeken Schwierigkeiten. Die Beſtellung des Wintergetreides iſt durch das trockene Wetter allenthalben in dem vorgeſehenen Umfange glatt zu * Ende gebracht worden. Soweit die Winterſaaten aufgelan⸗ fen ſind, zeigen ſtie größtenteils eine kräftige Ent⸗ wicklung und wetſen im allgemeinen eine lebhafte grüne Farbeund gute Beſtockung auf. Bet den Spätſaaten iſt das Wachstum mitunter noch etwas im Rück⸗ ſtand. Unter Zugrundelegung der Zahlennoten zwei gleich gut, drei gleich mittel und vier gleich gering ergibt ſich im Reichsdurchſchnitt folgende Begutachtung: Winterweizen 9,8 (im Vormonat 2,7), Winterſpelz 2,6(2,8), Winterroggen 2,4 (2,6) und Wintergerſte 2,3(2,6). * Mehlpreis ermäßigt. Der Konventionspreis für ſüd⸗ deutſches Weizenmehl Spezial 0 wurde heute um 25 Pfg. für die 100 Kilo ermäßigt. * Rückgang der Zwiebeleinfuhr.— Das Vordringen der ägyptiſchen Zwiebel am deutſchen Markt. Die Einfuhr von Auslandszwiebeln, die im Jahr 1926 68 727 To. im Werte von 10,6 Mill.„ und im Jahre 1927 68 813 To. im Werte 9,5 Mill./ betragen hatte, war im Jahr 1928 106 ſtark, und zwar auf 91887 To. im Werte von 10,9 Mill. J ge⸗ ſtiegen. Im laufenden Jahr iſt jedoch wieder ein Rückgang eingetreten. Die Einfuhr betrug von Janmar bis Oktober 1929 73611 To. im Werte von 12,3 Mill. 1(gegen 82 185 Tonnen im Werte von 15,3 Mill.„ in dem gleichen Zeit⸗ raum des Vorjahres 1928). Beinahe die Hälfte der Im⸗ portzwiebeln ſtammt aus Aegypten, an zweiter Stelle unter den Lieferanten ſteht Ungarn. In den erſten zehn Monaten des laufenden Jahres wurden im einzelnen importiert aus Aegypten 34817 To., aus Ungarn 17 442 To., aus Italien 8 214 To., aus Holland 7 247 To., aus Rußland 3 841 To. Bemerkenswert iſt die Tatſache, daß die ägyptiſche Zwiebel in den letzten Jahren gerade die holländiſche und italte⸗ niſche Zwiebel vom deutfchen Markt ſtark verdrängt hat. * Hamburger Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 7. Dez.(„Heß⸗ kaffee“, Hamburg 35). Der Kaffeemarkt zeigte in der ab⸗ gelaufenen Berichtswoche wenig Veränderung. Die ſcharfen Bedingungen der 2 Millionen⸗Anleihe, für die 13 Banken in Anſpruch genommen werden mußten, zeigen ſich ſchon darin, daß Braſilien für beſſere Qnalitäten Preisermäßi⸗ gungen vornahm, während die geringeren Sorten ſowle Rio ſich auch weiterhin gut behaupten konnten. Der Kone ſum zeigte angeſichts des nahen Weihnachtsfeſtes etwas mehr Kaufluſt für gewaſchene Mittelamerikaner, beſchrankt ſich aber im großen und ganzen auf den bringenbſten Devisenmarkt Am keutigen Frilf verkehr notieren Pfunde gegen New Pork 5 Schweiz 25,11 Stockholm 18.10 Pari 128.89 Holland. 12.09 Madrid 84.85 Br üſſel 87 Dslo 13,20 Dollar geg. Rm. 4,17 Mailand 22 Kopenhagen 18,19 Pfunde„„ 20,88 5. Dienstag, den 10. Dezember 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 11. Seite. Nr. 5 National-Theater Mannfeſm. MIIII 9 1 8 Dienstag, den 10. Dez. 1929 Vorstellung Nr. 103, Miete B Nr. 15 Die Rückkehr(Ia Brebls Egarte) T Musikalischer Roman in drei Akt Francis Jammes— Freie e e e 1 8* des Ehebruches- behandelf unser Großflim: e Ab. 55 Unter der meisterhaften Regie von Hans Behrend spielen Betty Balfour Ab heute in Erstaufführung der große Milieufilm: Erich Orthmann— Musik von Darius Milhaud Inszenierung: Dr. Richard Hein Musikalische Leitung: Helmuth Schlawing Bühnenbilder: Dr. Eduard Löfller Anfang 20 Uhr Ende 22 Uhr eine unserer temperament- 5 85 Personen: 5 vollsten und wWitzsprühend- Pierre Helmuth Neugebauer sten Filmschauspielerinnen Paul Adolf Loeltgen und 5 Direktor Hugo Voisin dater Gabriel Karl Mang 1 17575 Maerker Kurt Gerron Frau Denis ora Landerich 88 iali Eine Nonne e i ostlich 15. lac quot I N Wachtmeister die Haupt- Claudinne Gussa Heiken ollen in dem mit großer . 8 Marianne Keiler Leserinnen„ Wiltrud Rohr Gretel Noll Zahlungsaufforderung. Die 5. Rate der Platzmiete für 1929/80 war am 1. Dezember fällig. Mieter, die bis 14. dfs Monats nicht zahlen, ſind im Verzuge. 87 Nationaltheater. Spannung erwarteten Lustspielschlager: gummelglatz der klebe 5(Fahrendes Veilk) I Regie: George Fitazmaurice in den Hauptrollen: 8311 O bouglas Fairbanks). I Miton Sils u. Betty compson Das Leben der fahrenden Leute! Von George Fitzmaurice mit einem erstaun- lichen Blick für Lebensechtheit gestaltet. Ein Bild von dem Leben jener, denen das Zelt des Rummelplatzes, der Wohnwagen ihres Sonderzuges die Heimat ersetzen muß In den Haupfrollen: Agnes Petersen/ Vera Schmiter- ü W/ I. KoW²al-Samborsky. Hierzu: Richard Talmadge der lachende Sensationsheld in seinem neuen Film: Der Olub der lunggesellen Die Abenteuer eines exzentrischen Junggesellen Clubs. .00.30.00 Uhr. Musikal. Leitung: LeO Jodi Ein Film, der jede Frau reimen intererwapen rü! Musikzusammenstellung u. musikal. Leitung Kapellmeister FELIX ZANIA. Beginn der Vorstellungen: täglich 3 Uhr. Letzte Vorstellung abends 8 Uhr 30 does großen Erfolges wegen bleibt der Film noch länger auf unserem Spielplan * au 3 Geliebte Ein groses ene eninen bloc Eine moderne Fassung der weltbekannten komischen Oper von Donizetti In den Hauptrollen: Betty Balfour Kurt Gerron Olga Limburg Alexander'Arcy Julius Falkenstein[IT! Ein an dramatischer Steigerung und sensationellem Geschehen auherordentlich reicher Film! S829 Dazu der größte Un- Un- In- Fiim dieses Jahres aber König der Wädnis“ Tempo- Spannung Sensation 5 bis zum letzten Bild Anfang:.48, 5 50,.20 . Dalat Incalcr. Heute bis Donnerstag, nur 3 Tage! 4½½ 6 ½, 81 75 Ur Das große Doppelprogramm Zwei junge] bie letzte Herzen Warnung Eine kleine Episode aus Ein Abenteuer in 8 Akten g einer großen Stadt mit La Plante S801 7 Akte mit Glenn Tryon Regie: PAUL LENI. 33 Ein Elm den leder gesehen haben muß Hierzu der bunte Fülmteil Aktuelles und interessantes Beginn nachmittags 3 Uhr Musikalische Leitung: Kapellmeister O. Apfel Anfang 5 Letzte Vorstellung.30 Jugendliche haben Zutritt! Uchtspieinaus Nüller/ Tempo— Temno „Simba,“ 7 Akte mit Albertini Wegen Aufgabe des Ladengeschäfts Zigarren, Spiriſuosen, Weine 10 15% Ermäßigung e Zu Weihnachten Linoleum Läufer Teppiche der Deutschen LInoleum-Werke.-. von Derblin 8. f Seit 1842 010 gegenüber kaufhaus Kind 1 Photo- Apparat Fflege gerotnmen. ue as Weihnachtsgeschenk 14—3 Jahre. 8618 Auch mit billigen Apparaten laſſen ſich gute Waldhof, Waldſtraße 11 Bilder machen. Fachmänn. Anleikung, 17758 Gloria palast 5 Ab heute und folgende Tage abendlich/ Uhr Auf der Bühne: Gastspiel bol de Feldt fe Die Königin des Varietés mit ihrem gesamten Schönheits ballett Der Film zeigt das Schicksal eines Sttaßenmädchens u. eines Schiffsheizers, eingespannt in den Rahmen einer Nacht in den Docks von Llter Pfg. 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