2„ ttonen entgegen. Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— W Oppauerſtraße 8. Beilagen: Montag: Sport der N. M. J./ Dienstag wechselnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Donnerstag wechselnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Winterſport und Erholung. Mannheimer Vereinszeitung/ Samskag: Aus Zeit und Leben Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, — Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle nh eimer 8 eitun Wannheimer General-Anzeiger Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breſte Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Steuer, Geſetz und Recht Mannheimer Muſikzeitung Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 11. Dezember 1929 140. Jahrgang— Nr. 576 Die Fraktionen über das Finanzprogramm Allgemeine kritiſche Lage- Verſuch des Kanzlers, die Fraktionen an das Kabinett zu binden Die Revolte gegen Hugenberg Konferenz in der Reichskanzlei [Drahtbericht unſeres Berliner Büros) J Berlin, 11. Dez. Die Dinge im Reichstag ſtehen nach wie vor recht kritiſch. Die Fraktionen haben heute vormittag, ſoweit ſie ſich nicht ſchon geſtern ſchlüſſig geworden ſind, ihre Beratungen fortgeſetzt. Um 19 Uhr konnten die Parteiführer ſich zu einer aber⸗ maligen Konferenz in die Reichskanzlei be⸗ geben. Das bisherige Ergebnis der Fraktions⸗ beſprechungen iſt für die Regierung nicht gerade ermutigend. Noch keine einzige Fraktion hat ſich auf einen formalen Beſchluß irgendwie feſtgelegt. Am weiteſten ſind noch die Demokraten ge⸗ gangen, die zwar auch eine ganze Reihe von Be⸗ denken angeführt haben, die aber im Prinzip ent⸗ ſchloſſen ſcheinen, ſowoul der Regierung ein Ver⸗ trauensvotum zu gewähren, als auch einem allge⸗ meinen Finanzprogramm mit gewiſſen Abände⸗ rungen im einzelnen zuzuſtimmen. Das Zen⸗ trum iſt auch diesmal wieder einer klaren Ent⸗ ſcheidung ausgewichen. Daß die Fraktion ge⸗ neigt ſei, dem Programm in der vorliegenden Form zuzuſtimmen, iſt jedenfalls ihrem geſtrigen Beſchluß micht zu entnehmen, wenn ſie auch die Notwendigkeit einer durchgreifenden Finanzreform anerkennt. Man verhält ſich im Zentrum vorerſt albwartend und überläßt den beiden Hauptkontrahenten, näm⸗ lich Volkspartei und der Sozialdemokratie, in den Auseinanderſetzungen mit der Regierung den Vor⸗ tritt. Die volksparteiliche Fraktion hat in bemerkenswertem Gegenſatz zu der Haltung ihrer beiden Miniſter im Kabinett erklären laſſen, daß ſie keine Möglichkeit ſehe, dem Finanzprogramm, ſo wie es vom Kabinett ge⸗ ſtaltet worden iſt, zuzuſtimmen. Gleichmäßig ableh⸗ nend verhält ſich auch die ſozialdemokratiſche Frak⸗ tion. Sie iſt begreiflicherweiſe gern erbötig, das Sofortprogramm mit der Erhöhung der Tabakſteuer und der Beitragserhöhung für die Ar⸗ beitsloſenverſicherung anzunehmen, für das übrige Programm aber, das bekanntlich vor allem die Steuerſenkungen umfaßt, will ſie ſich nicht feſtlegen. Bei dieſer Anſicht iſt die Fraktion in ihrer großen Mehrheit auch heute vormittag verblieben, obwohl der Reichskanzler in ſehr energiſcher Form die Fraktion darauf aufmerkſam gemacht haben ſoll, daß die Ablehnung des Vertrauensvotums für den Haag, das die Fraktion natürlich ohne weiteres geben wird, aber auch die Verweigerung des Finanz⸗ programms im Ganzen, zwangsläufig zu einer Regierungskriſe führen müſſe. Die Auffaſſung der Volkspartei ſteht in ſchrof⸗ fem Gegenſatz zu der der Sozialdemokratte. Mit Recht lehnt es die Volkspartei ab, nur den Teil des Pro⸗ gramms zu verwirklichen, der den Wünſchen der Sozialdemokratie entſpricht, während ſie auf der an⸗ deren Seite nur eine ſehr unſichere Garantie dafür hätte, daß das übrige Programm, das ſich bekannt⸗ lich auf mehrere Jahre vexteilt, auch tatſächlich durch⸗ geführt wird. Weniger Kopfzerbrechen verurſacht der Regierung der Widerſtand der Bayeriſchen Volks par⸗ tei, dem ſie unter Umſtänden durch Hinzuziehung der Wirtſchaftspartei glaubt wirkſam begegnen zu können. Vorläufig iſt durchaus unüberſeh bar, wie die Regierung aus dieſen Wirrniſſen heraus⸗ kommen wird. Wie ſchon ſo oft, haben die Miniſter bei ihren Fraktionen nicht die Unterſtützung gefunden, die ſie ſich wohl erhofft haben. Daher auch das Bemühen des Reichskanzlers, im Zuſammenhang mit der jetzigen Aktion die ſchon lange erſtrebte Bindung der Parteien an das Kabinett durchzuſetzen. Man verſichert, daß Müller⸗Franken entſchloſſen ſei, ſeiner Fraktion gegenüber feſt zu bleiben. Die Parteiführerbeſprechung war gegen 2 Uhr beendet. Der Reichskanzler nahm die Berichte der Vertteter über die Auffaſſung der einzelnen Frak⸗ Es knüpfte ſich daran eine kurze Diskuſſion, die indes zu keinerlei Abſchluß führte. Der Eroͤrutſch in der Partei (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) DE Berlin, 11. Dez. Der ſogenannte„Hauptverein der Kon⸗ ſervativen“, in dem ſich trotz und neben der Deutſchnationalen Partei der Reſt der alten preußi⸗ ſchen Konſervativen als eine Art Traditionskompanie erhalten hat— ohne beiläufig weder leben noch ſter⸗ ben zu können—, hat die Verpflichtung gefühlt, ſich auch zum Hugenberg⸗Problem zu äußern. Wie im „Tag“ beglückt mitgeteilt wird, hat er ſich dabei zu einem Vertrauensvotum für Hugenberg ent⸗ ſchieden, einem Vertrauensvotum, das zugleich die Verurteilung der Ausgeſchiedenen einſchloß. Aber ſonſt ſcheint Herr Hugenberg in dieſen Tagen nicht viel Freude zu erleben. Der Berliner„Bör⸗ ſenzeitung“ wird nämlich berichtet, daß den Aufruf der Parteileitung gegen die ausgeſchiedenen zwölf Abgeordneten a dreizehn Landesverbandsvorſttzende nicht unter⸗ zeichnet hätten. Sechs Landesverbände hätten an dieſer Acht⸗ erklärung ſich überhaupt nicht beteiligt und zwar An⸗ halt, Rendsburg, Düſſeldorf⸗Oſt, Mecklenburg⸗Stre⸗ litz, Sachſen⸗Süd und Sachſen⸗Weſt. Schließlich ſeien aus dem Landesverband Bremen im Laufe der letzten Tage 1800 Mitglieder ausgeſchieden. Derweil verbreitet der Abg. Walter Lambach in der deutſchnationalen„Handelswacht“, dem Organ des deutſchnationalen Handlungsgehilfen verbandes, ſich über die eigentlichen Hintergründe ſeines Bruchs mit Hugenberg. In dieſem Zuſammenhang ſchreibt er u..: „Vor ſeinen(Hugenbergs) Augen ſind Menſchen, die von ihm Geld beziehen, ſei es direkt oder indirekt, nichts anderes als kündbare Angeſtellte. Es gibt ſehr viele hochangeſehene Menſchen im nationa⸗ len Deutſchland, denen gegenüber dieſer Auffaſſung zu haben glaubt und es gübt noch mehrere Perſönlichkeiten, denen er ſeine Macht durch die Entziehung der Zahlungen aus ſeinem Zweckver⸗ mögen zu Gemüte geführt hat. Wehe dem, der je von Hugenberg Geld bezogen hat und dennoch ein freier Mann bleiben will.“ Das iſt genau dasſelbe, was wir vor einiger Zeit über die metalliſchen Zuſammenhänge Hugenbergs mit ſeinen Partei⸗ und Fraktionsgenoſſen und die Gründe für die Unfreiheit und Befangenheit auch ſolcher, die mehr oder weniger in Oppoſition zu ihm ſtehen, ausgeführt haben. Die Gruppe Treviranus (Drahtbericht unſ. Berliner Büros) Berlin, 11. Dez. Die neu gegründete Deutſchnationale Arbeits⸗ gemeinſchaft hat ſich geſtern dem Reichstag vorge⸗ ſtellt. Der Abg. Treyviranus, dem vermutlich der Vorſitz zufallen wird, umriß in ein paar pro⸗ grammattſchen Sätzen die Ziele der vereinigten Se⸗ zeſſtoniſten, denen vorläufig zur Fraktionsſtärke noch drei Mann fehlen. Was ſie von Hugenberg, der ihnen die Gedankenfreiheit verweigerte, prinzipiell unterſcheidet, iſt der Wille,„konſervative Gedanken⸗ gänge in praktiſche Politik umzuſetzen“. i Mit anderen Worten: Man hat der Oppoſttion entſagt und kündigt die Bereitſchaft zur poſi⸗ tiven Mitarbeit an der Regierung an. Ein erfreuliches Bekenntnis, das von den unent⸗ wegten Hugenbergianern mit finſterem Schweigen aufgenommen wurde. In der Debatte über den Fünfuhr⸗Ladenſchluß am Heiligen Abend, die ſich danach entſpann, hatte Herr Mumm Gelegenheit, den Standpunkt des jüngſten Parteigebildes zu vertreten. Er äußerte, wie die Redner auch der übrigen bürgerlichen Parteien, ge⸗ gen die von den Sozialdemokraten im letzten Augen⸗ blick überraſchend veranlaßte Vorlage ſtarke Be⸗ denken. Allgemein war man der Anſicht, daß durch eine ſolche Teillöſung dem Arbeitsſchutzgeſetz vorge⸗ griffen wird, deſſen Aufgabe es ja in der Tat iſt, die geſamte Materie zu regeln. Trotzdem lehnte das Haus die Anregung der Wirtſchaftspartei, die Beratung des Geſetzentwurfes zu vertagen, ab. Man machte gute Miene zum böſen Spiel und nahm den Kompromißvorſchlag des Aus⸗ ſchuſſes an, der den allgemeinen Laden ⸗ ſchluß auf fünf Uhr, den für die Lebens mittelgeſchäfte auf ſechs Uhr feſtſetzt. * An der geſtrigen Sitzung der deutſchnationalen Arbeitsgemeinſchaft, die vorwiegend der Ausarbei⸗ tung der Statuten galt, nahm auch der wegen ſei⸗ aus der Partei ausgeſchloſſene Graf Dohna teil. Wie wir hören, beabſichtigt die Arbeitsgemeinſchaft, am 20. Dezember, alſo kurz vor dem Volksentſcheid, mit einer Kundgebung vor die Oeffentlichkeit zu treten. In parlamentariſchen Kreiſen rechnet man damit, daß nach dem 22. Dezember auch die Schiele⸗ Gruppe aus der deutſchnationalen Fraktion aus⸗ ſcheiden wird. 7 Ueber das Ergebnis der Parteiführerbeſprechung wird das Kabinett in einer Sitzung, die auf 3 Uhr anberaumt iſt, beraten. Hernach werden die Verhandlugen mit den Parteiführern fortgeſetzt. Bei der Deuſchen Volkspartei nimmt man, wie die„Börſenzeitung“ behauptet, ſachlich an der Zweiteilung der Regie⸗ rungsvorſchläge Anſtoß. Man ſteht in dem Sofort⸗Programm(nicht ganz zu Unrecht) lediglich Maßnahmen, die auf eine weitere Belaſtung der Wirtſchaft hinauslaufen, während die verſprochenen Steuerſenkungen alle in dem Später⸗ Programm enthalten ſind und erſt nach der An⸗ nahme des Moungplanes verabſchiedet werden ſollen. Außerdem wäre noch feſtzuſtellen, daß die Miß⸗ ſtimmung über das Schachſche Memorandum, die in manchen parteioffiziöſen und offiziellen Schichten der Deutſchen Volkspartei geäußert wird, keineswegs, wie das von uns hier ſchon aufgezeigt wurde, von der Mehrheit der Reichstagsfraktion geteilt wird. So ſchreibt der Admiral Brüninghaus in der„DAZ.“ „Das Weſentliche ſei der Appell des Reichsbankpräſi⸗ denten, der materiell alle jene Beſorgniſſe zum Aus⸗ druck bringe, die weite Kreiſe unſeres Volkes in den letzten Monaten bewegt haben und ferner, daß alle die Erwägungen, die Herr Schacht in ſeinem Memo⸗ randum niedergelegt hat, ſchon ſeit Monaten in der Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei diskutiert worden ſind.“ So ungefähr hatten wir das ja auch am Sonntag hier ſchon geſagt. Dies bleibt in der Tat das Weſent⸗ liche und am Samstag in der Zentralvor⸗ ſtandsſitzung der Deutſchen Volkspartei wird es ja wohl auch geſagt werden. Mißtrauen der Kommuniſten (Drahtbericht unſ. Berliner Büros) f I Berlin, 10. Dez. Die kommuniſtiſche Reichstagsfraktion hat be⸗ ſchloſſen, zu der bevorſtehenden Ausſprache über die Finanz⸗ und Steuerpläne der Reichsregierung neben einem beſonderen Mißtrauensvotum gegen den Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding einen all⸗ gemeinen Mißtrauensantrag gegen das Reichs kabine tt einzureichen. * Der Staatsgerichtshof hat ſämtliche Klagen wegen der Umgemeindung in Preußen abgelehnt, er das Recht zu nes viel beachteten Artikels in der„Börſenzeitung“ Warnungszeichen! Von Dr. Friedrich David⸗Mannheim „Ausſprache zwiſchen verantwortlichen Inſtanzen erfolgt lediglich im Wege des öffentlichen Memoran⸗ dums. Dies ganz beſonders dann, wenn von einer derartigen Publikation nachteilige Wirkungen zu er⸗ warten ſind.“ So oder ſo ähnlich könnte man glau⸗ ben, lautete eine Zuſtimmung unſeres parlamenta⸗ riſchen Reglements, wenn uns gelegentlich Umgangs⸗ formen bitter zur Kenntnis gebracht werden. Es muß in unſerem demokratiſchen Staat anſcheinend ſehr ſchwer ſein, Beziehungen zwiſchen verantwort⸗ lichen Stellen einzuleiten, mindeſtens mit dem Er⸗ gebnis einer für beide Partner klärenden Ausſprache. Bis zu einer Einigung zwiſchen„feindlichen Koryphäen“ wollen wir uns ſchon gar nicht verſtei⸗ gen. Man nennt dies bei uns Zuſammenarbeit im Intereſſe des Staatsaufbaues. Daß dieſe Mo⸗ dalität in den letzten Jahren unſeres politiſchen und wirtſchaftlichen Daſeinskampfes in dieſer Hin⸗ ſicht nicht zu einer beſſeren Wendung gekommen iſt, bleibt gerade jetzt um ſo unbegreiflicher, als Dr. Schacht in ſeinem 1927 erſchienenen außerordentlichen wertvollen Buche über die Stabiliſation immer wie⸗ der betont, daß die Gefahr für unſere wirtſchaft⸗ liche Weiterentwicklung lediglich„von der Polt⸗ tak her oͤroht.“ e Dieſer Hinweis iſt doch in der Tat deutlich genug: nur der fortgeſetzte Konex zwiſchen Wirt⸗ ſchaftsführern und führenden Politti⸗ kern ſchützt uns vor Ueberraſchungen, für die kraft gemeinſamen Zieles, beide die Ver⸗ antwortung tragen. Daß es dem Mentor dieſer Idee heute unmöglich wurde, hiervon den notwendigen Gebrauch zu machen, hat uns in eine neue Verlegen⸗ heit gebracht. Es iſt höchſte Zeit zu entſcheiden, ob wir in die Eröffnungsmethoden aus Dawes⸗Plaus⸗ Zeiten zurückfallen wollen oder ob wir einem ſchwer ringenden Volkskörper diejenige pflegliche Behand⸗ lung angedeihen laſſen wollen,— wenigſtens im eigenen Lande— die er dringend braucht, nämlich Ruhe. Dieſe Ruhe ſoll für uns im Gegenſatz zu den Dawes⸗Uebungen im Youngplan der wichtigſte Faktor unſerer verträglichen Pflicht nach innen ſein. Die Analogie ſolcher Torpedierungsvorgänge im Reich wird nachgerade zur Tragik, als es ſich erweiſt, daß Attacken dieſer alarmierenden Art ſtets zu Zeit⸗ punkten erfolgen mußten, wo ſie für die betroffen Allgemeinheit am wenigſten erträglich waren. Darum war es notwendig, Fragen von der Bebeu⸗ tung des Schachtſchen Memorandums als War ⸗ nungszeichen in die Oeffentlichkeit zu lancieren, in einer Situation, in der ſich ſchon ſeit Monaten unnaufhörlich Gefahren, wie ſie den Beſtand unſerer Wirtſchaft nie zuvor bedrohten, aneinanderreihen? Sollten Depreſſionen und Peſſimismus durch fortge⸗ ſetzte Neubelaſtungen von einer Art, wie ſie leicht vermeidbar ſind, zum Normalzuſtande werden? Man wird mit Schacht der Anſicht ſein müſſen, daß im Verfolg des Poungplans unter gar keinen Umſtänden Neu⸗ Verpflichtungen eingegangen werden dürfen. Aber es iſt naheliegend, daß für ſolche Reklamationen nur der Reichstag als das zu⸗ ſtändige Forum geeignet iſt und zwar wirkungsvoll beſonders zu der Zeit, wo dieſe Fragen im ein⸗ zelnen zur Debatte ſtehen. In dieſer Hinſicht zeigt es ſich mit aller Deutlichkeit, daß Flucht in die Oeffentlichkeit nicht immer den richtigen Modus be⸗ deuten muß und größte Beunruhigung verurſachen kann. Es will uns aber ſcheinen, als ob eine unver⸗ ſtändliche Reſiſtenz der Verantwortungskreiſe ein Pronunciamiento unvermeidbar gemacht haben. Man muß es deshalb ablehnen, der klein⸗ bürgerlichen Auffaſſung einer Anzahl von Preſſe⸗ ſtimmen Gefolgſchaft zu leiſten, wenn ſie keinen be⸗ quemeren Ausweg findet, als in perſönlichen Ambi⸗ ttonen und der Ausflucht vor der Verantwortung Schachts die Urſache des Vorſtoßes zu ſuchen. Man kann zwar der Meinung ſein, daß nicht jeder erfolg⸗ reiche Wirtſchaftsführer auch zugleich die für die Politik erforderlichen taktiſchen Vorausſetzungen be⸗ ſitzen muß. Der Mann von Paris und Baden⸗ Baden aber hat der Welt doch einen ganz anderen Eindruck hinterlaſſen, als den rückſichtsloſer perſön⸗ licher Zielpolitik. Wer mit ſolcher Energie und Ge⸗ Empörung geladen iſt. koſten auch 2 25 Seite. Nr. 576 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) ſchicklichkeit den immer wieder drohenden Bruch der Pariſer Konferenz oft noch nach der 12. Stunde zu verhindern verſtand, wer Abmachungen, die von ſy weitblickender verantwortungsvoller Einſtellung zei⸗ gen, für unſere Zukunſt zu treffen vermochte, für den ſollen nicht primitive Verdachtsmomente gelten. Wenn es ſchon kein Geheimnis iſt, daß es uns an Führernaturen mangelt, ſo ſollen wenigſtens in die⸗ ſer Beziehung die Geltungsmöglichkeiten auf par⸗ lamentariſchem Wege weit offen gehalten werden. Dies ſoll keineswegs ein Freibrief ſein, denn wir ſind weit davon entfernt, die ſchädlichen Folgen des Memorandums zu unterſchätzen, wenn man auch die Stimmen des Auslandes als ſtark auf Gläubigerpolitik abgeſtimmt anfehen ſollte. Dagegen iſt die Anklage dorthin zu richten, wo ſeit Monaten eine Sammelſtelle für Prediger in der Wüſte ſich befindet. Man weiß jetzt, daß die Reichs⸗ regierung die urſprünglich betonte Ueberraſchung nicht für ſich in Anſpruch nehmen kann, ſondern ſie muß ſich den Vorwurf, erſt auf Fauſtſchläge reagieren gat wollen, gefallen laſſen. Einzig und allein in dem Angriff auf die Lethargie der Regierung in Finanz⸗ und Steuerangelegenheiten ſehen wir den Grund zu den. Memorandum, nach dem ſcheinbar in den Be⸗ ſprechungen der letzten Tage immer und immer wieder eine Entſchlußfähigkeit nicht reifen wollte. Man foagt ſich mit großer Sorge, ob ſich die Reichs⸗ regierung nunmehr darauf eingeſtellt hat, daß lebenswichtigen Forderungen und Anregungen nur nach vorherigem Exploſiv⸗Angriff ſtattgegeben werden kann. Sicherlich hat ſie in dieſem Falle die Verant⸗ wortung für die eingetretene Verwüſtung hauptſäch⸗ lich ſelbſt zu übernehmen. Jetzt, nachdem die Bombe in den Ruhekammern des Finantzmini⸗ ſteriums geplatzt iſt, ſteigt aus ihrem Rauch ein nicht ſehr wirkungsvolles Gegengeſchoß auf. Ohne beſon⸗ dere Wirkung deshalb, weil es in der Hauptſache mit Man hätte es für richtiger und zum mindeſten eindrucksvoller halten ſollen, wenn eine ſachliche Stellungnahme erfolgt wäre, denn ſie hätte bei der verurſachten Beunruhigung die ſo dringend notwendige aufklärende Wirkung haben können. Aber man iſt ja immer ſchon im Nachteil, wenn man ſich erſt noch frei ſprechen laſſen muß. Hätte man nur ein einziges Mal den ſeit langem vor⸗ geſchlagenen Reform⸗Vorſchlägen, oder neuerdings zumindeſt den ſehr beachtenswerten von Stolper regierungsſeitig eine ernſthaftere Diskuſſion ge⸗ widmet, man bräuchte ſich heute nicht den Vor⸗ wurf programmatiſcher Defizit⸗ Politik machen zu laſſen. Für Einführung einer Abſchlags⸗ zahlungsmethode eignet ſich ein Reichsetat nicht. Bei⸗ nahe iſt es zu verwundern, daß fetzt nach dieſem „zarten“ Wink wenigſtens eine Aktivität eingeſetzt hat, von der man wünſchen muß, daß ſie nicht wieder einer Erlahmung zum Opfer fällt. Es liegt ſcheinbar lediglich an der Reichsregierung, dafür zu ſorgen, daß künftig auch einmal ſolche Memoranden an die Oeffentlichkeft gelangen, die zwar Ueberraſchungen auslöſen aber in Bezug auf Erleichterung und Ver⸗ beſſerung. Proteſt gegen die Kanalbauten (Telegraphiſche Meldung) Halle, 10. Dez. Wie der Verein der Mitteldeutſchen Braunkoh⸗ leuinduſtrie bekannt gibt, hat er dem Reichskanzler eine Denkſchrift überreicht, in der er erſucht, dur d Verſagen der Geldmittel die Fortführung der Bau⸗ arbeiten des Mittellandkanals zu unterbin⸗ den und für neue Kanäle vorläufig keine Mittel zur Verfügung zu ſtellen. Die Denkſchrift beziffert den Betrag für den Ausbau des Reſtſtückes des Mittellandkanals mit 320 Millionen. Als Begründung wird ange⸗ geben, daß der Ausbau des Kanals der Ruhrkohle das Eindringen in das Abſatzgebiet des mitteldeut⸗ deutſchen Braunkohlenbergbaues erleichtere, der das Fundament der mitteldeutſchen Wirtſchaft ſei und dadurch ſchwer geſchädigt werde. Zum mindeſten müßten Kanglabgaben und Schlepplöhne von ſolcher Höhe gefordert werden, daß neben den Betriebs⸗ die Abſchreibungen und Verzinſungen ſichere Deckung finden. Auch gegen den Hanſa⸗Kanal und gegen die ſüddeutſchen Kanalprofekte nimmt die Denkſchrift Stellung. Tumult im Landtag Eine Finanzoͤebatte (Eigener Bericht.) XX Karlsruhe, 11. Dez. Auf der Plattform eines kommuniſtiſchen Antrages, der eine einmalige und progreſſiv ge⸗ ſteigerte Vermögensabgabe von 50 000 4 auf⸗ wärts und deren Verwendung für Arbeitsbeſchaf⸗ fung und verbilligten Wohnungsbau durch die Ge⸗ meinden verlangt, entwickelte ſich am Mittwoch vor⸗ mittag im Landtag eine große Steuerdebatte, die erfreulicherweiſe auf einer gewiſſen Höhe ſtand. Man konnte ſelbſt bei den Sozialdemokraten eini⸗ germaßen Verſtändnis für„kapitaliſtiſche“ Sorgen und Notwendigkeiten feſtſtellen, ſo wenn ihr Spre⸗ cher, der Abg. Rückert, unter Hinweis auf die Ueberfremdung der deutſchen Induſtrie in den Nach⸗ kriegs- und Inflationsjahren davor warnte, neuer Kavitalbildung den Weg zu verbauen. Denn es iſt doch ſo, daß die Nichterneuerung und Nichtverbeſſe⸗ rung des Produktionsapparates ſich für das deut⸗ ſche Proletariat, um mit Rückert zu reden, in Ar⸗ beitsloſigkeit ünd Elend umfetzt und mit einer einmaligen Beihilfe, wie ſie die Kommu⸗ niſten wünſchen, wohl auch niemande gedient wäre. Nicht ſehr fachmänniſch muteten die ſteuerlichen Betrachtungen des Offenbacher Landgerichtsdtrektors Eggler vom Zentrum an, der die angeblich ſozia⸗ len Geſichtspunkte der badiſchen Steuermethoden unterſtrich. Ihm trat in der Perſon des deutſchvolkspartei⸗ lichen Abg. Dr. Mattes ein Finanz⸗ und Steuer⸗ ſachverſtändiger entgegen, deſſen Worte ſtets der Beachtung der Regierung und Regterungsparteien ſicher ſind. Seine Anſicht machte ſich ſpäter auch Finanzminiſter Dr. Schmitt zu eigen, daß man vom badiſchen Standpunkt aus die Frage der Steuerreform erſt nach Vorliegen des Staatshaus⸗ halts 1930/1 behandeln könne. Recht peſſimiſtiſch ſtimmte den volksparteilichen Sprecher die Verſiche⸗ rung der Regierung, ſie wolle das„ob“ und das„in⸗ wieweit“ einer größeren Steuerſenkung bei der Auf ſtellung des Budgets prüfen. Auch von der Steuer⸗ reform, die von Reichswegen durchgeführt werden ſoll, darf man nach ſeiner Anſicht ſich nicht viel ver⸗ ſprechen, da ſie die das Defizit im Reichshaushalt deckenden Reichs⸗ und Realſteuern ſenke, die das Land wieder durch neue Steuererhöhungen er⸗ reichen ſoll. Mit Recht zerpflückte Dr. Maltes die bequeme Argumentation der Regierung, von einer Ueberlaſtung der badiſchen Steuerzahler könne nur dann geſprochen werden, wenn mehr Steuern erthoben würden, als für Deckung des Defizits notwendig ſeien. Man wird ihm auch darin zuſtimmen müſſen, daß die Realſteuern nicht unbeſchränkt das Defizit der badiſchen Verwaltung decken können. Es liegt an der Regierung und nicht in der Oppoſition, der der Einblick in das Ge⸗ bahren der einzelnen Miniſterien mehr oder weniger verſagt iſt, Vorſchläge für Einſparungen zu machen, zumal Baden mit ſeinen Verwaltungskoſten an der Spitze der deutſchen Gliedſtaaten marſchiert. Auch was der Demokrat Dr. Waeldin zu dem Steuerproblem ſagte, wird man durchaus unterſtrei⸗ chen können. Insbeſondere ermahnte er die Regie⸗ rung, nicht untätig auf das zu warten, was die Berliner Metropole beſchließt, ſondern recht⸗ zeitig im Benehmen mit dem Haushaltsausſchuß nach Wegen zu ſuchen, die Induſtrie, Gewerbe, Han⸗ del und Landwirtſchaft aus der Not herausführen und dann zu den in Berlin behandelten Maßnahmen Stellung zu nehmen. Was Staatspräſident und Finanzminiſter Dr. Schmitt zu der Kritik der Oppoſition, der er„Ver⸗ ſtändnis für die Realitäten“ nachrühmte, zu ſagen hatte, war nicht viel mehr als eine Verteidi⸗ gung des badiſchen Steuerſyſtems und insbeſondere der Realſteuern, die zur Deckung des Defizits„gewandelt“, d. h. meiſtens erhöht werden können. Die von der Reichsregierung geplante großzügige Steuerſenkung lehnte der badi⸗ ſche Finanzminiſter als eine Ungerechtigkeit a b,„da ſie ſich bei einem Land umſo ungünſtiger auswirkt, je höher die Steuer iſt“.() Darum verlangte er eine Verteilung der Realſteuern nicht nach Maßgabe des Aufkommens, ſondern des Bedarfs. Es bedurfte noch der Schlußworte der Inter⸗ pellanten, Antragſteller und Berichterſtatter, und dann wurde der kommuniſtiſche Antrag auf Ver⸗ mögensabgabe durch Ablehnung erledigt. Ab⸗ gelehnt wurde auch ein deutſchnationaler Agita⸗ tionsantrag, von der Erhebung der Schlachtſteuer, die an und für ſich ſchon allgemein am 1. April 1930 fällt, für die landwirtſchaftlichen Hausſchlachtungen ſchon vom 1. Dezember d. J. an abzuſehen. Dann trat das Haus in die Beratung verſchtede⸗ ner Anträge auf Winterbeihilfe an Arbeitsloſen (Kommuniſten), Linderung des Arbeitsloſenelends MNationalſozialiſten), Maßnahmen zur Linderung be⸗ ſonderer Notſtände(Zentrum) ein, über die namens des Ausſchuſſes für Rechtspflege und Verwaltung, der Freiburger Profeſſor Perſon vom Zentrum be⸗ richtete. Als der Abg. Bock(Komm.) bei Begrün⸗ dung des kommuniſtiſchen Antrages von„heuchleri⸗ ſchem, kapitaliſtiſchem Chriſtentum“ ſprach, und damit den oſtentativen Beifall der Tribünenbe⸗ ſucher fand, wurden dieſe auf Veranlaſſung des ſostaldemokratiſchen Vizepräſtdenten Maier des Hau⸗ ſes verwieſen. Das ging nicht ohne große Lärmſzenen der Kommuniſten von oben und der Kommuniſten von unten ab, was den vorzeitigen Schluß der Sitzung um 1 Uhr und ihre Vertagung auf 3½ Uhr zur Folge hatte. ————————— Proteſtkundgebung der Rentner Berlin, 10. Dez. Nachdem geſtern eine Bundesſitzung des Deut⸗ ſchen Rentnerbundes ſtattgefunden hatte, waren heute die Berliner Rentner zu einer Proteſtkund⸗ gebung aufgerufen worden. In dem überfüllten Beethovenſaal der Berliner Philharmonie kam es zu einem ſehr lebhaften, man möchte ſagen recht radikalen Proteſt. Eine eigenartige Verſammlung, anders als die üblichen Kundgebungen, wie ſie ſonſt in Berlin an der Tagesordnung ſind, in der Mehr⸗ zahl verbitterte, verhärmte Geſichter in abgetrage⸗ nen, oft ſchon verſchliſſenen, aber faſt ſtets noch ſau⸗ beren Kleidern und in der Diskuſſion bei aller Schärfe und aller Bitterkeit der Zwiſchenrufe immer noch jene Zurückhaltung, die man gutes Benehmen heißt. Der Bundesvorſitzende General Vogel betonte den Rechtsanſpruch der Rentner, denen gleich den Beamten, die durch die Inflation ihre Penſton auch nicht verloren haben, die Früchte ihrer Arbeit erhalten bleiben müßten. Er wandte ſich gegen die Rentnerfürſorge, die den Rentner zum beſitzloſen Armen ſtemple und ihn der Mildtätigkeit der Behörden ausliefere und verlangte das Rent⸗ nerverſorgungsgeſetz, ein Verlangen, deſſen Berechtigung alle Parteien, verſchtedene Miniſter und im Sommer vorigen Jahres der Kanzler ſelbſt anerkannt habe. Die übrigen Redner ſchloſſen ſich mit mehr oder weniger Temperament dieſer Forderung an, die zum Schluß noch einmal in einer von der Verſamm⸗ lung einſtimmig gebilligten Entſchließung zuſammen⸗ gefaßt wurden. Dr. Curtius Ehrenpräſident der aka⸗ demiſchen Weltmeiſlerſchaften Reichsaußenminiſter Dr. Curtius hat den Vorſitz des Ehrenpräſidiums der„IV. Internationalen Mei⸗ ſterſchaften für Studenten“, die in der Zeit vom 1. bis 10. Auguſt nächſten Jahres in Darmſtadt ausgetragen werden, übernommen. An dieſen Akademiſchen Mei⸗ ſterſchaften werden ſich etwa 500 ausländiſche Sport⸗ ſtudenten beteiligen. Der 9. November kein Feiertag in Sachſen. Die Feiertagsvorlage, durch die der 9. November in Sachſen als geſetzlicher Feiertag a b geſchafft wird wurde vom Landtag mit 49 gegen 44 Stimmen ange⸗ nommen. Mittwoch, den 11. 1929 Dezember Die Aeberſchwemmung in England [Drahtung unſ. Londoner Vertreters). 5 London, 11. Dez. Während der große Orkan geſtern eine Paufe eintreten ließ, die heute in den Morgenſtun⸗ den bereits wieder zu Ende gegangen iſt, hat der Umfang der Ueberſchwemmungen in ganz 5 7 1 9 1 8 Nor Süd⸗ und Weſtengland enorm zugenommen. Der Waſſerſpiegel der Themſe hat im oberen Lauf bereits den Stand erreicht, der zu der Kataſtrophe vom Januar 1928 führte und noch immer ſteigt das Waſſer. Die überſchwemmten Gebiete haben an vielen Stellen eine Breite von 5 Km. erhalten. In Weſtengland ſind weitere 800 Perſonen durch die Flut aus ihren Häuſern vertrieben worden. Man hat aus Briſtol Motorboote„über Land geſandt, um die Abgeſchnittenen mit Lebensmitteln zu ver⸗ ſorgen. Die Oxforder Studenten müſſen teilweiſe den Weg zur Univerſität in Booten zurücklegen. Die Stadt iſt völlig vom Waſſer umſchloſſen. London ſelbſt iſt bisher von den kataſtrophalen Auswirkungen der Flut verſchont geblieben. Die Dhemſe ſteigt jedoch noch immer und in den nächſten Tagen iſt eine weitere Zunahme der Waſſermenge zu erwarten. An vielen Stellen ſteht das Waſſer zur Flutzeit bereits über dem Niveau der Straßen und wird nur noch von den ſchmalen Böſchungen zurück⸗ gehalten, die bereits an vielen Stellen Riſſe zeigen. Verſtärkungen von Polizei⸗ und Wachmannſchaften ſind alarmiert worden, um Tag und Nacht die Böſchungen zu beobachten. Fliegende Arbeiter- kolonnen ſind eingerichtet worden, die auf jeden Alarmruf ſofort in Automobilen zu der Einbruch⸗ ſtelle gebracht werden können, um mit Sandſäcken und Barrikaden den Schaden zu lokaliſieren. Immer⸗ hin ſind zahlreiche Menſchen, die in Kellerwohnungen unmittelbar am Themſeufer wohnen, als ſchwer gefährdet zu betrachten und die Stadtbehörden geben zu, daß keine Garantie gegen eine Wieder⸗ holung der Kataſtrophe vom Januar 1928 vorhanden ſei. * Anhalten des Sturmes an der franzöſiſchen Küſte — Paris, 11. Dez. Wie aus Breſt gemeldet wird, iſt ein in St. Malo beheimateter Segler auf der Höhe von Oueſſant geſtern geſunken. Die Be⸗ ſatzung wurde von einem ſchwediſchen Dampfer auf⸗ genommen. Aus Nantes kommt die Nachricht, daß ein von Deutſchland auf Sachlieferungstonto gelieferter Bagger in den Klippen von Poneſte geſtrandet iſt. Er gilt als verloren. Ueber das Schickſal ſeiner Be⸗ ſatzung iſt nichts bekannt. Der Dampfer, der den Bagger ſchleppte, hat vor dem Sturm auf Belle Isk. Zuflucht geſucht. Letzte Meloͤungen Rumäniſche Freimaurerloge überfallen — Wien, 11. Dez. Meldungen aus Bukareſt zu⸗ folge wurde geſtern die Loge des Rumäniſchen Großorients während einer Sitzung von anti⸗ ſemitiſchen Studenten überfallen, die ſich mit geladenem Revolver Eingang erzwangen, die geſamte Einrichtung zerſtörten und aus dem Doku⸗ mentenſchrank ſämtliche Papiere mitnahmen. Erſt nach geraumer Zeit gelang es den Logenbrüdern, die Polizei von dem Ueberfall in Kenntnis zu ſetzen. Dieſe konnte jedoch nur noch zwei Täter feſtnehmen. Die Gefangenen erklärten, ſie hätten aus patrioti⸗ ſchen Gründen gehandelt, da das Treiben der Loge hochverräteriſch ſet., Der Brand im Filmatelier Newyork, 11. Dez.(United Preß.) Das ent⸗ ſetzliche Unglück in dem Atelier der Paths⸗Geſell⸗ ſchaft, bei dem, wie gemeldet, 10 Perſonen einen furchtbaren Tod gefunden haben, iſt, wie die Behör⸗ den fetzt annehmen, auf die Unvorſichtigkeit eines Arbeiters zurückzuführen, der entgegen dem ſtrengen Verbot im Atelier geraucht und die brennende Zi⸗ garette fortgeworfen hatte, wodurch ein Filmſtreiſen en Brand geriet. Die Filmgeſellſchaft ſelbſt glaubt dagegen, daß die Kataſtrophe durch Kurzſchluß ent⸗ ſtanden ſei. — K K m 8—;..:ꝶ Möglichkeiten der Weltraumfahrt Ein bedeutſamer Vortrag Prof. Feurſteins a im Planetarium Welch ungewöhnliches Intereſſe heute die Fragen der Weltraum⸗Fahrt haben, zeigte der Beſuch des geſtrigen Vortrages im Planetarium.„Ausverkauft“, ein Wort, das wohl zum erſtenmal in den Annalen unſeres arbeitsreichen und arbeitsfrohen Planeta⸗ riums zu verzeichnen war. Nicht zuletzt iſt das Intereſſe durch den hier gezeigten Ufa⸗Film„Die Frau im Mond“ geweckt worden, den Prof. Feur⸗ ſtein des öfteren zur Grundlage ſeiner Darſtellun⸗ gen und Widerlegungen machte. Leider hat der Ufa⸗ Film das weſentliche und wichtige Problem der Mondraketenfahrt zu Gunſten einer reichlich bana⸗ len Liebesgeſchichte in den Hintergrund geſchoben. Prof. Feurſtein ging von den Erkenntniſſen aus, die man bei den Opel ſchen Raketenverſuchen gewonnen hat. Es hat ſich gezeigt, daß die nach rückwärts wirkende, vorwärtstreibende Exploſions⸗ kraft nicht nur birekt auswirkt, ſondern auch in ſtarkem Maße ſeitwärts wirkt und dadurch die volle Stoßkraft um ein Beträchtliches mindert. Ließe ſich dieſer Konſtruktionsfehler vielleicht beheben, ſo ſtehen wir vor dem ſchwereren Hindernis der Möglichkeit einer Steuerung. Der ſich der Rakete oder dem Weltraumſchiff entgegenſetzende Luftwiderſtand läßt ſich nicht im voraus errechnen, er wird aber genü⸗ gen, um das Schiff aus ſeiner urſprünglichen, er⸗ rechneten und errechenbaren Bahn herauszubringen. Wie will etwa eine Rakete von Europa nach dem Flughafen Lakehurſt geſteuert werden? Und wie erſt im Weltall? Zu dieſen realen Schwierigkeiten geſellt ſich als weitere die zu erwartende ungeheure Wärmeentwick⸗ ung, der kein Metall gewachſen iſt. Haben ſchon e Geſchoſſe ihre im Metall bedingten Höchſtge⸗ 1. digkeiten, wie erſt ein Weltraumſchiff? Und de Wärmeentwicklung des Metalls muß ſich auch 1 auf das Innere des Schiffes— in dem Menſchen leben und Gegenſtände aufbewahrt werden ſollen— auswirken. Es iſt bisher nicht auszudenken, auf welche Weiſe dieſe Einwirkungen von den Menſchen, bie im Raumſchiff leben, ferngehalten werden können. Auf den Mond können wir das Weltraumſchiff nicht ſchießen laſſen. Infolge der dort fehlenden Luftſchicht wäre keine Möglichkeit zur Atmung und z. B. Feueranzünden auf dem Mond gegeben. Es bliebe alſo nur der„Beſuch“ etwa des Mars oder der Venus. Wollten wir dorthin gelangen, ſo würde das Schiff über ein Jahr gebrauchen, ſelbſt wenn es gelänge, die notwendige Anfangsgeſchwindigkeit von vier Sekundenkilometern zu erreichen. Heute ſind die höchſten erlangten Anfangsgeſchwindigkeiten kaum zweit Kilometer für die Sekunde. Es kann auch nicht überſehen werden, daß unſer Herz den gewaltigen Ruck beim Abſchuß nicht ertragen könnte. Seine Bänderlagerung würde reißen. Ungeheure Raketenladungen wären notwendig, um das Schiff zunächſt einmal aus der Erdatmoſphäre herauszu⸗ ſchießen. Im luftleeren Raum würde es ſich allein fortbewegen, wie aber ſoll es„gebremſt“ werden, wenn es in die Anziehungskraft des zu beſuchenden Weltkörpers gelangt? Und wie ſoll die Rückkehr erfolgen, wenn man berechnet hat, daß bei einem Aufſtiegsgewicht von 1000 Tonnen bet der Landung auf dem Mars noch eine Tonne übrig iſt? Bis zur Rückkehr auf die Erde wäre dieſe eine Tonne auf wenige Kilogramm zuſammengeſchmolzen. Aus allen dieſen realen Erwägungen verneint Prof. Feurſtein auf das entſchiedenſte heute die Möglichkeit, durch Raketenantrieb und Welt⸗ raumſchiff einen anderen Weltteil zu erreichen. Die Theorien ſind durchaus exakt und errechenbar, aber bis zu ihrer praktiſchen Verwirklichung iſt noch ein weiter, zunächſt nicht erkennbarer und abſehbarer Schritt!— Herzlich wurde dem Redner für ſeine intereſſanten, klarlegenden Ausführungen gedankt. 1 85 5* Eine Minute Muſik für 3500 Mk.! Das„Golb in der Ketzle“ ſteigt weiterhin an der internationalen Börſe, allen Starkonventionen zum Trotz. Die Vereinbarungen über Höchſtgagen der Opernſänger ſind bekanntlich ſehr ſchnell umgangen worden, indem die Stars ſich den Operettenbühnen zur Verfügung ſtellten. Nach Tauber, Bohnen u. a. wird neueſtens auch der gefeiertſte deutſche Bariton Heinrich Schlusnus als Operettenſänger, und zwar am Berliner Metropoltheater, gaſtieren. Aber Amerika iſt uns in der richtigen Star⸗ pflege doch noch voraus. Al Jolſo n, sonny boy, hat ſoeben für die Minute Rundfunk⸗ geſang etwa 3500 Mark erhalten. Da könnte ſelbſt ein Caruſo und Schaljapin neidiſch werden. Andere wurden es auch ſchon, und amerikaniſche Opernſänger ſollen ihre Kontrakte gekündigt haben, um dem millionenbeſchwerten Rundfunk beſſer zur Verfügung ſtehen zu können und den„uneinträg⸗ lichen“ Theaterbetrieb loszuwerden. Der amerika⸗ niſche Rundfunk braucht prominente Sänger in Maſ⸗ ſen, um ſeine Reklameankündigungen großer Fir⸗ men durch Geſangseinlagen„beleben“ zu laſſen. Eine neue, ausſichtsreiche Idee der Stimmver⸗ wertung. O Berufung als Dirigent. Der Mannheimer Chordirigent Dr. Alfred Waſſermann wurde an die bei dem Geſang verein der Ba d. Ani⸗ lin- und Soda⸗Fabrik, Ludwigshafen a. Rh., freigewordene Dirigentenſtelle als muſikaliſcher Leiter des Vereins berufen. O Klavierabend Luiſe Schatt⸗Eberts. In ihrem eigenen Abend mit dem Titel„Eine Stunde Klavtermuftk“, der an dieſem Samstag abend im Harmonieſaal D 2 ſtattfindet, ſpielt Luiſe Schatt⸗Eberts als Uraufführung aus dem Mauu⸗ ſkript eine Sonate des mit Stetigkeit und Berech⸗ tigung um die Beachtung der Oeffentlichkeit ringen⸗ den Mannheimer Komponisten K. Span ich. Das übrige Programm bringt die„ukrainiſche Suite“ von Petyrek, einen Spaziergang gleichſam durch die Volksmuſtk der Ukraine, darunter Melodieen, die durch Konzerte der Don⸗ und Kuban⸗Koſaken in den letzten Jahren auch bei uns bekannt geworden ſind. In der Neubearbeitung von Reſpig hi folgen dann alte Tanzweiſen für Laute aus dem 16. Jahrhundert, endlich von Céſar Franck die wirkungsvolle Kla⸗ vierkompoſitionen„Präludium, Choral und Fuge“, Die Veranſtaltung beginnt.15 Uhr O Karl Schoch 7. Das kürzlich erfolgte Ableben des Aſtronomen Karl Schoch bedeutet für die aſtro⸗ nomiſche Chronologie einen ſchweren Schlag. Betrieb er doch als einer der wenigen Forſcher die Nach⸗ prüfung von Finſterniſſen und Konſtellationen aus früheſter Zeit und berechnete die dazu erforderlichen tabellariſchen Hilfsmittel. Schoch hatte einen über⸗ aus ſcharfen kritiſchen Blick, und dieſem Umſtand verdankt die Wiſſenſchaft die Berichtigung einiger Mängel früherer Tabellen. Seine Arbeiten erſtreck⸗ ten ſich ſowohl auf die Beobachtungen der Baby⸗ lonier und Aſſyrer im Zweiſtromlande, wie auch auf die erſt in den letzten Jahren erſchloſſenen Aufzeich⸗ nungen der Maja⸗Kultur in Mukatan. Seine „Planeten⸗Tafeln für Jedermann“ bilden das bisher begquemſte Rechenhilfsmittel zur Beſtimmung der Stellungen aller großen Planeten und des Mondes für den Zeitraum von 3400 vor Chr. bis 2500 nach Chriſtus. OPreisausſchreiben des Landes vereins Badiſche Heimat. Der Landesverein Badiſche Heimat erließ in Heft 6 Mein Heimatland 1929 ein Preis⸗ ausſchreiben„Anregungen“, das mit dem 31. Dezember 1929 abläuft. Es find bereits eine große Zahl von Anregungen eingegangen, ſodaß mit einem ſchönen Ergebnis zu rechnen iſt. Es ſtehen 3 Geld⸗ preiſe mit 200.—; 100.— und 50.— Mark in Ausſicht und außerdem 20 Troſtpreiſe in Form von Veröf⸗ fentlichungen und Farbenlichtorucken der Badiſchen 8 Mittwoch, den 11. Dezember 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 576 Stäotiſche Nachrichten Todesſturz aus dem Fenſter a Geſtern abend ſtürzte ſich eine 18 Jahre alte Ve r⸗ känfſerin(Lehrmädchen) aus dem Fenſter der im fünften Stock gelegenen elterlichen Wohnung in der Windeckſtraße auf dem Lindenhof auf den Hof. Die Lebensmüde wurde mit gebrochenem Rückgrat und ſonſtigen ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus ge⸗ bracht, wo ſie bald darauf geſtorben iſt. Wie wir noch erfahren, kam die auf ſo tragiſche Weiſe aus dem Leben Geſchiedene geſtern nachmittag gegen zwei Uhr nach Hauſe und legte ſich ins Bett. Ihre Mutter kam um fünf Uhr nach Hauſe und ar⸗ heitete in der Küche. Sie hatte zwar bemerkt, daß die Tochter nach Hauſe gekommen war, nahm aber an, ſie ſei leicht erkrankt. Kurz vor ſechs Uhr ſchlich ſich das Mädchen aus der Wohnung in der Windeck⸗ ſtraße und ſtürzte ſich aus dem Treppenfenſter des fünften Stocks in den Hof. Die Mutter hatte nichts davon bemerkt und erfuhr von der unglücklichen Tat erſt durch den kleinen Sohn, der ſagte:„Mutter, Männer bringen die Elfriede“. Der Grund zu dem unüberlegten Entſchluß dürfte in Liebeskummer zu ſuchen ſein. Mißliche wirtſchaftliche Verhältniſſe be⸗ ſtanden nicht. Der Stiefvater betreibt ein Spengler⸗ geſchäft. 1000 Jahre Neckarau Zu dieſem Bericht über den Vortrag des Pro⸗ feſſors Wilhelm Dürr über die„1000 jährige Ge⸗ ſchichte Neckaraus“ ſind uns noch einige Einzelheiten zugegangen, um deren Bekanntgabe wir erſucht wer⸗ den: Die Gründung des Kloſters Lorſch fällt in das Jahr 764. Die Einweihung fand 774 ſtatt; 1621 wurde die Niederlaſſung von Tillys Truppen zer⸗ ſtört. Die„Kloppenheimer Kapelle“, eine kirchliche Filiale von Seckenheim, ſtand in der Nähe des Waſſerturms am Seckenheimer Ortseingang und wird um 1777 erwähnt. Das Dorf Kloppenheim, 770 erſtmals erwähnt, wurde zweifellos zum größten Teil ein Opfer des 30jährigen Krieges. Hermsheim (770, zwiſchen Seckenheim und Neckarau gelegen, iſt zur Ausgang des 15. Jahrhunderts in Neckarau auf⸗ gegangen. Ein eigenes Gericht für Hermsheimer Angelegenheiten beſtand noch 1663. Ueberreſte der Hermsheimer Kirche fand man noch im vergangenen Jahrhundert. Die Erſtellung der kathol. Kirche er⸗ fobgte um 1760(— 1905), der evangeliſchen 1792 (— 1891). Nach einer Vermögensſteuerrolle aus dem Jahre 1439 haben um jene Zeit Mannheim, Secken⸗ heim und Neckarau ungefähr gleiche Größe gehabt. Eine Steuertabelle 1577 bezifferte das Geſamtver⸗ mögen von Neckarau mit 42050 Gulden. Nach dem Muſterregiſter der wehrfähigen Untertanen von 1582 ſtellte Neckarau 98 Mann(mit 28 Schützen). * * Gefährliche eheliche Auseinanderſetzung. Im Verlauf eines Wortwechſels ſchüttete geſtern vormittag die Ehefrau eines Friſeurs in ihrer in der Habichtſtraße gelegenen Wohnung ihrem Manne einen Topf voll kochenden Kaf⸗ fee ins Geſicht. Der ſtark verbrühte Mann mußte ins Allgem. Krankenhaus verbracht werden. * Rohling verſchuldet einen Verkehrsunfall. In der Rheinhäuſerſtraße am Gabelsbergerplatz(Markt⸗ platz) geriet heute vormittag ein älterer Mann mit einer Frau in Wortwechſel; dabei verſetzte der Rohling der Frau dermaßen einen Stoß vor die Bruſt, daß die Frau auf das Straßenpflaſter ſtürzte und von einem Radfahrer, der die Herrſchaft über ſein Rad verlor, angefahren wurde. Die Frau er⸗ litt eine ſchwere Knieverletzung, der Radfahrer einen linken Armbruch.. * 70. Geburtstag. Der Stadtv. Wilhelm Schlier, der ſich um die chriſtlichen Gewerkſchaften große Ver⸗ dienſte erworben hat, feiert heute ſeinen 70. Ge⸗ burtstag. In Königſtein im Taunus am 11. Dez. 1859 geboren, kam der Jubilar als Schreinergehilfe im Jahre 1883 nach Mannheim. Volle 37 Jahre war er in der Hofmöbelfabrik Peter tätig, die der In⸗ flation zum Opfer fiel. Die Zentrumspartei, um die er ſich durch ſeine intenſive Tätigkeit im katholtſchen Geſellen⸗ und Volksverein und in den chriſtlichen Gewerkſchaften ſehr verdient machte, veranlaßte ſeine Wahl in den Bürgerausſchuß, in dem er in ſozialen Fragen ſtets Gehör findet. Wir wünſchen dem ſym⸗ pathiſchen Mitbürger noch einen recht geſegneten Lebensabend! Der Neubau der Orlskrankenkaſſe Müſſen reichlich über 2 Millionen verbaut werden? Die Mannheimer„Volksſtimme“ hat es der „Neuen Mannheimer Zeitung“ verübelt, daß diese vor einigen Tagen an den Erwepb des Heidelberger Bankgebäudes der Süddeutſchen Discontogeſellſchaft durch die Heidelberger Ortskranken⸗ kaſſe einige kritiſche Bemerkungen geknüpft hat. Sie weiſt im beſonderen darauf hin, daß auch die Arbeitgeber dem Ankauf zugeſtimmt haben. Das iſt richtig, iſt aber keine Antwort auf unſere Frage, woher es eigentlich kommt, daß in einer Zeit, in der allgemein über Kapitalmangel und verminderte Bautätigkeit geklagt wird, immer wieder die Orts⸗ krankenkaſſen die einzigen ſind, die an Erweiterun⸗ gen und Neubauten bzw. Neuankäufe denken kön⸗ nen. Im Heidelberger Fall war dies umſo auf⸗ fälliger, als, wie berichtet, vor einiger Zeit die Heidelberger Ortskrankenkaſſe eine Herabminde⸗ rung ihrer Leiſtungen angeſichts einer Grippe⸗ epidemie ankündigte. Daß der Ankauf eines bereits beſtehenden Gebäudes und deſſen Zweckumbau bil⸗ liger zu ſtehen kommt, als ein Neubau, iſt ſelbſt⸗ verſtändlich. Fraglich bleibt nur, ob in einer Zeit, in der die Forderung nach Sparſamkeit mehr denn je unterſtrichen wird, es unbedingt not⸗ wendig iſt, koſtſpielige Neuorganiſationen vorzu⸗ nehmen, anſtatt ſich behelfsmäßig über die kritiſche Zeit doch noch hinwegzuhelfen. Der Heidelberger Fall gibt uns Veranlaſſung, die Aufmerkſamkeit auf den geplanten Neubau der Mannheimer Allgemeinen Orts⸗ krankenkaſſe hinzulenken. Daß die jetzigen Räume der Ortskrankenkaſſe nicht mehr ausreichen, iſt notoriſch. Auch die Arbeitgeberſeite hat ſie nicht beſtritten, aber ſie blieb bei den Vorverhandlungen über einen etwaigen Neubau mit ihrer Auffaſſung, ſo beſcheiden wie möglich zu bauen, in der Minderheit. Sie hat daher dem Bauplan, der einen Betrag von 2 bis 2½ Millionen Mark vorſieht, nicht zugeſtümemt. Dieſe ihre Stellungnahme wird nachträglich gerecht⸗ fertigt durch die Summen, die für den Neubau des Städtiſchen Arbeitsamtes vorgeſehen ſind. Ein vom Städtiſchen Hochbauamt ausgearbeiteter Vorentwurf ſieht einen Betrag von 800900 000 Mk. für das ſchlüſſelfertige Haus vor. Wenn man berück⸗ ſichtigt, daß der Neubau des Arbeitsamtes Heidelberg 350 000 Mk. koſtet, iſt der Schluß nicht ganz ungerech⸗ fertigt, daß es möglich ſein müßte, ein Arbeitsamt in Mannheim für höchſtens 700 000 Mk. zu errichten, zumal keine Koſten für den Bauplatz entſtehen. Nun muß das Arbeitsamt Mannheim etwa 150 000 Ar⸗ beitsloſenverſicherte betreuen, davon etwa 120 000 im Stadtbezirk Mannheim. Die Allgemeine Orts⸗ Schuhreparaluren nur durch handwerksmäßig arbeitende Meiſter Der ſtaßſchuh iſt ein Handwerkserzeugnis, deſſen Vorzüge in weiten Kreiſen zu wenig beachtet werden. Wenn überhaupt mehr auf die Geſund⸗ erhaltung der Füße durch gute, paſ⸗ ſende Schuhe geſehen würde, gäbe es nicht ſo viele fußkranke Menſchen, deren Anzahl von ver⸗ ſchiedenen Aerzten auf 70—80 v. H. geſchätzt wird. Leider werden von den meiſten Menſchen Fußleiden, die überdies weitere körperliche Leiden verurſachen können, vernachläſſigt. Man ſchenkt dem Fuß, einem der wichtigſten Körperteile, nicht die notwendige Aufmerkſamkeit. Es iſt irrig zu glauben, daß z. B. durch Plattfußeinlagen Maßſchuhe erſetzt werden können. Die richtige Fußpflege iſt am beſten bei einem handgefertigten Schuh möglich. Beſonders ſollen die Jugend und die Krankenkaſſen ſich beizeiten auf richtige Fußbehandlung einſtellen. Wenn die Krankenkaſſen in Zukunft mehr auf richtige Fußbehandlung ihrer Patienten Wert legen, wird der Volksgeſundheit ein guter Dienſt erwieſen. Ueberall gibt es tüchtige Meiſter, die auch die kom⸗ plizterteſten Füße beſchuhen können. Es iſt nicht leicht, einen guten Schuh zu verfertigen. Es iſt aber auch nicht leicht, eine gute Reparatur auszuführen. krankenkaſſe zählt etwa 61000 Verſicherte. Die Orts⸗ krankenkaſſe für Handelsbetriebe, die in das neue Haus mit hineinziehen ſoll, hat etwa 18 000 Ver⸗ ſicherte, beide Kaſſen zuſammen alſo etwa 80 000. Der Perſonalbeſtand des Arbeitsamtes Mannheim beträgt etwa 110, der der beiden Krankenkaſſen zuſammen etwa 112 Perſonen; alſo faſt gleich. Schalterräume werden beim Arbeitsamt und in der Krankenkaſſe wohl in gleicher Größe erforderlich ſein. Der Publikumsverkehr beim Arbeitsamt iſt jedoch zaveifellos erheblichgrößer als bei der Kranken⸗ kaſſe, denn der Stand der Arbeitsloſen iſt ja leider ein mehrfacher gegenüber dem der Kranken. Die Gründe, die nun zu dem erheblich größeren Aufwand bei der Krankenkaſſe führen, liegen einmal darin, daß die Krankenkaſſe ihr Projekt auf außer⸗ ordentlich ſtarken Zuwachs ein richtet und daß außerdem Räume für mediziniſche Einrichtungen in einem Umfange vorgeſehen werden, gegen die ſo⸗ wohl von ärztlicher Seite als auch von der Privat⸗ wirtſchaft die ſtärkſten Bedenken vorhanden ſind. Nicht zu beanſtanden iſt natürlich eine Röntgen⸗Ein⸗ richtung für den Vertrauensarzt. Bedenklich iſt da⸗ gegen die beabſichtigte Einrichtung von Räumen für Röntgen⸗Therapie, Zahnklinik und mediziniſche Bäder. 5 Schwerwiegend fällt ins Gewicht, daß tatſächlich keinerlei flüſſige Mittel für den Neubau der Orts⸗ krankenkaſſe zur Verfügung ſtehen, ſondern daß die ganze Finanzterung auf einer be⸗ abſichtigten hypothekariſchen Belaſtung von Grundſtücken ſowie auf unverbindlichen Zuſagen von Darlehen anderer Sozialverſicherungsträger (Landesverſicherungs⸗Anſtalt, Reichsverſicherungs⸗ anſtalt für Angeſtellte u. a..) beruht. Man kann ſich, wenn man die Zahlen des Arbeits⸗ amtes und der Ortskrankenkaſſe einander gegenüber⸗ ſtellt, des Eindrucks nicht erwehren, daß dort, wo ſtarke Aufſichtsbehörden wie beim Arbeits⸗ amt vorhanden ſind, nur im Rahmen des unbedingt Notwendigen der Zeit entſprechend gebaut wird, während bei der Ortskrankenkaſſe, wo ſich in der reinen Selbſtverwaltung die Zweidrittelmehrheit der Arbeitnehmer auswirken kann, keinerlei Rück⸗ ſicht auf wirtſchaftliche Notwendigkeiten genommen wird. Es ſollte daher in aller Oeffentlichkeit von der Ortskrankenkaſſe verlangt werden, anzugeben, für welchen Verſichertenkreis das Projekt gedacht iſt und wie ſich die ganz grotesken Unterſchiede zum Raumbedarf gegenüber einem an Umfang größeren Arbeitsamt erklären laſſen. Was ſoll der Neu⸗ bau koſten? l* Nur zu häufig legt man einer guten Sohle nicht die Bedeutung bei, die ihr für den Erhalt des ganzen Schuhwerks gebührt. Ob ich auf einer Sohle drei Wochen laufe oder ein halbes Jahr, iſt doch ſicherlich ein Unterſchied. Der finanzielle Vorteil, den eine gute Sohle bringt, iſt wahrlich nicht zu unterſchätzen. Es ſollte daher jede Hausfrau Schuhreparaturen nur bei einem handwerksmäßig arbeitenden Schuhmachermeiſter ausführen laſſen. Dann wird der Schuh ſorgfältig und pfleglich be⸗ handelt; denn es iſt ja in erſter Linie jede Repara⸗ tur ſorgfältige Handarbeit. Eine Erfahrungstat⸗ ſache iſt es, daß ein Schuh, der immer handwerks⸗ mäßig repariert und beſohlt wurde, eine weit längere Lebensdauer und Widerſtands⸗ fähigkeit aufweiſt, als ein rein maſchinell repa⸗ rierter Schuh. Dies muß jeder Verbraucher er⸗ kennen, denn es geht hier um ſeinen Vorteil. Hand⸗ werksmäßige Schuhmgcherarbeit ſichert Pflege des ganzen Schuhwerks, iſt Qualitätsarbeit im beſten Sinne.* 5 * Kirchendienſtnachrichten. Verſetzt wurden die Vikare Karl Grimm in Mannheim als Diaſpora⸗ pfarrer nach Pfullendorf und Willt Ratzel in Nie⸗ fern als Vikar an die Lutherkirche in Mannheim. Veranſtaltungen Die Handſchrift als Spiegel des Charakters und der Geſundheit Wenn der Verein für Geſundbheitspflege iber dieſes Thema einen Vortrag halten läßt, ſo iſt das ein durchaus verdienſtvolles Unterfangen. Es zeigt, daß man darum bemüht iſt, alle Kennzeichen der Krankheiten, ſeeliſcher wie körperlicher, kennen zu lernen. Wenn man aber R. Buttkus⸗ Mannheim dazu berufen hatte, über das Thema des Zuſammenhanges von Krankheiten und Handschrift Entſcheidendes zu ſagen, ſo ſah man ſich bitter enttäuſcht. Es wurde noch nicht einmal Durchſchnitt geboten. Auf Theorie verzichtete der Redner. Er wollte an Fäl⸗ len aus ſeiner Praxis ſeine Anſichten vortragen. Das iſt gewiß ein Weg, den der Praktiker gehen kann. Dann muß er aber auch ein Praktiker ſein, der Eigenes zu ſagen hat. Er muß die Erfahrung anderer, d. h. die Fachliteratur, ganz kennen und zeigen, wo er darüber hinausgeht. R. Buttkus aber bot nur die Erfahrung, die in jedem Lehrbuch der Graphologie für eine Mark zu finden iſt, die Weisheit, die auf jeder Meſſe geboten wird. Er führte faſt durchweg die Zeichendeutung eines Michon vor, von dem„Formniveau“ und der„Doppeldeutigkeit“ der Zeichen, die Klages uns ge⸗ bracht hat, hörte man nichts; über derartig wichtige Dinge ſetzte der Redner ſich einfach weg. Wie verfehlt das iſt, ſah man am beſten bei der Deutung der ausgeglichenen Hand⸗ ſchrift, die zu einem auch ausgeglichenen Charakter gehtren ſolle. Mit Recht ſagt hier Klages:„Ausgeglichen iſt der banale Alltagsmenſch und ſatte Spießer, andererſeits aber auch der, welcher ſich durch Selbſtbildung und innere Kraft zur ſeeliſchen Ruhe und Heiterkeit durchgerungen hat.“ Wo ließ Buttkus die in der Praxis ſo unentbehrliche Unter⸗ ſcheidung von natürlicher und erworbener oder Zuchtſchrift, die doch wiederum keine verſtellte Handſchrift iſt? Wo blieb das für jede Bewegung, alſo auch für die Schreibbewegung ſo wichtige Problem des Rhythmus? Wo blieb die in jeder tieferen Schriſtdeutung unumgängliche Theorie von den „dominanten“ oder hervorſtechenden Charakterzügen und ihrer Gegenſätzlichkeit, wie ſie faſt in jedem„modernen“ Charakter anzutreffen iſt. Kein Ton davon! Buttkus wäre damit aber ganz gewiß tiefer in das durchaus nicht ſo klare Gefüge der einen Damen⸗ und der letzten Herrenhandſchrift eingedrungen, deren Deutung er zu geben verſuchte. Hinter Beiden iſt doch etwas mehr Verwickeltheit, als es den An⸗ ſchein hatte. Man konnte glauben, Buttkus hätte ſich für ſeinen Vor⸗ trag das Einfachſte, um nicht zu ſagen Oberflächlichſte, aus⸗ geſucht. Das gilt nicht nur für die Charakterzeichen, ſon⸗ dern vor allem auch für die Krankheitszeichen der Hand⸗ ſchrift. Die ſind ja leider noch ſehr wenig ſicher erforſcht, weil die Mediziner, von wenigen rühmlichen Ausnahmen abgeſehen, erſt ſeit wenigen Jahren ſich mit dieſem Gebiete eingehender beſchäftigen. Hier kann nur ſyſtematiſche, ſtati⸗ ſtiſche Arbeit vorwärts kommen oder eine kraftvolle In⸗ tuition, über die R. Buttkus nicht verfügt. Denn ſonſt hätte er die ſymboliſche Graphologie eines R. Schermann mit tieferem Verſtändnis behandelt. Hoffentlich haben ſich die Zuhörer die vorgetragenen Krankheitszeichen nicht zu ſehr eingeprägt, ſonſt gibt es in der nächſten Zeit viele eingebil⸗ dete Kranke. Denn ſolche Zeichen wie die für Epilepſie ſind durchaus unſicher. Es kommt doch immer auf den Geſamt⸗ eindruck der Schrift an, auf die Verſtärkung des einen Zei⸗ chens durch andere. Damit komme ich an den weſentlichen Fehler der Deu⸗ tungen von Buttkus überhaupt: Er ſetzt die Charaktere aus Einzelzügen zuſammen und faßt ſie als eine Summe von Eigenſchaften, während vielmehr ein Charakter als Ganzes begriffen werden muß, das in den einzelnen Zügen ſich jeweils in anderem Ausdruck zeigt. Im Intereſſe der Gra⸗ phologte, die heute noch ſehr um ihre wiſſenſchaftliche An⸗ erkennung ringt, muß hier ſtrenge Kritik geübt werden. Ausüben kann ſie feder, der will, wenn er ſich die notwen⸗ digſten Kenntniſſe und auch Erfahrung angeeignet hat. Aber darüber ſprechen ſollte nur der, der ſie auch theoretiſch kennt und die noch ſehr zahlreichen ungelöſten Probleme ſieht. Daß R. Buttkus dieſe Höhe erreicht hat, muß nach ſeinem geſtrigen Auftreten bezweifelt werden. Hoffen wir, daß er ſeine bisherigen mehr mechaniſchen Kenntniſſe weiter aus⸗ baut durch Vertiefung in die reine Theorie. Nur der Ge⸗ niale kann ſich über Theorie wegſetzen und ſich ganz auf ſeine Praxis verlaſſen, für die andern wird die beſte Praxis immer in einer guten Theorie beſtehen. * Stipendien an evangeliſche Theologieſtudierende. Für das laufende Winterhalbjahr können aus allge⸗ meinen Kirchenmitteln Stipendien an Theologie⸗ ſtudierende oder Teilnehmer an praktiſch⸗theolo⸗ giſchen Seminaren bewilligt werden. Die Bewer⸗ bungen der Studierenden um dieſe Stipendien ſind bis ſpäteſtens 20. Dezember beim Oberkirchenrat ein⸗ zureichen. Auf 15. März 1930 ſpäteſtens ſind von den Bewerbern Zeugniſſe über beſtandene Stipen⸗ diatenprüfungen oder ſtatt deſſen bei Seminarteil⸗ nehmern Nachweiſe über erfolgreiche Teilnahme an den Uebungen eines praktiſch⸗theologiſchen Seminars vorzulegen.. Klauſiana Von Gerda Carſtens Klaus iſt vier Jahre alt, gänzlich ohne Komplex, verfreſſen, gemütsroh, egoiſtiſch und willensſtark, kurzum das normale Kind! Ich gehe mit ihm ſpazieren, es iſt bitter kalt. Klaus fängt zu heulen an:„Is will nach Haus, 8 is ſobo kalt!“ Ich greife ſein Ehrgefühl an:„Du willſt doch immer ein großer Mann ſein!“ Ein vor⸗ wurfsvoller Blick trifft mich und die ganze Verach⸗ tung liegt in den Worten:„Has Du ſon einmal en droße Mann mit Gamaſehoſen deſehen?“ Weihnachtsabend. Klaus kommt in's Beſcher⸗ zimmer. Ein langer, ſuchender Blick, dann ganz „neue Sachlichkeit“:„Un wo is denn das Chriſt⸗ kindle?“ Klaus und ſein um ein Jahr älterer Vetter Rolf trotten hinter mir drein; ich erlauſche folgen⸗ den Ausſpruch meines hoffnungsvollen Sprößlings: „Wenn bei uns alles'ſtorbe is, dann nehm ich mei Spielkiſt un komm zu Dir, un wenn die Anna noch nit ganz'ſtorbe is, dann kann ſie ſe noch die Trepp runter trage!“ Klaus hilft gern. Anna deckt den Tiſch. Klaus ſoll ſpazieren gehen, doch ſagt er, er muß helfen. Was macht er? Er geht reihum, nimmt jeden Löf⸗ fel und ſteckt ihn in den Mund,„damit ſe auch ganz ſauber ſind!“ Ich gehe mit Klaus an einer ſchönne ſommer⸗ lichen Wieſe vorbei. Eine Dame, die ſich im Graſe ſonnt, erweckt Klauſens Intereſſe:„Die arme Dam! ſagt er.„Na, die hat doch zu Haus kei Bettle, deshalb muß ſe da im Gras liege!“ 5 „Bitte, Klaus, mach die Türe zu!“—„Ja, is fahr gleich hin.“—„Fahren? Wieſo?“—„Ja, is bin der Lokomotivzumacher. Klaus wird gefragt, haſt Du den Onkel lteb?„Ja, — awwer wen hab ich eigentlich bös?“ Klaus hat eine Wörterfabrik, denn er ſagt„Wir, ſſein Freund Arnulf und er) ſind die Häſer und wir wohnen in der Oſterhaſerei“, Der Vater von Klaus iſt Schauſpieler, das Thea⸗ ter iſt dem Buben glücklicherweiſe noch ein Buch mit ſieben Siegeln. Es entſpinnt ſich alſo folgender Dialog, Der Vater:„Ich muß jetzt in's Theater.“ Klaus:„Was machſte denn da?“ der Vater:„Spielen.“ Klaus:„Mit kleine Mädele?“ Der Vater ſpielt in„Trommeln in der Nacht“, Bevor er weggeht ſagt er:„Jetzt geh ich trommeln in der Nacht!“ Klaus:„darf ich dazu Tlavier ſpiele?“ Mutti geht in die Stadt. Klaus winkt mit dem Zaunpfahl:„Mutti, wenn is droß bin und Du biſt klein, dann tät is Dir Sokladzigarren mitbringe“. „Mutti, guck emal die Hilde hat im Handſchuh e Loch im Strumpf!“ Klaus gibt ſeiner Erwartung, daß er in zwei Tagen Geburtstag hat, dadurch Ausdruck, daß er mit einem Bleiſtift ein Papier durchlöchert und ruft: „noch e Loch un noch e Loch un dann hab is Gebuts⸗ tag!“ Klaus, der, wenn er mit Mutti eingeladen iſt, ſtets nochmals eine Generalreinigung über ſich er⸗ gehen laſſen muß, kommt in's Zimmer, als der Va⸗ ter vom Arzt verordnete Fußbäder nimmt.„Papi, was machſte denn da?“—„ich nehme ein Fußbad,“ —„warum?“ machſte Beſuch?“. Entwaffnend iſt die Logik der Kinder, von der mancher Erwachſene lernen könnte. Klaus hat, in einem unbewachten Augenblick, Bilderbücher und Spielſachen zum Fenſter hinausgeworfen. Durch das Klingeln gefährdeter Paſſanten werden wir auf den „fliegenden Spielzeugladen“ vor unſerm Hauſe auf⸗ merkſam gemacht. Ich nehme mir den jungen Mann energiſch vor und kröne ſchließlich meine Ausführun⸗ gen mit den Worten: Wenn Du jetzt auf der Straße gingeſt und ein Buch flöge Dir an den Kopf, daß Du bluteſt und weinen müßteſt, was würdeſt Du mit dem Kind anfangen, daß das Buch herausgeworfen hat?“— Tiefernſt kommt die Antwort:„des tät ich in de dunkle Keller ſperre!“—„So, mein Sohn und wenn ich das nun mit Dir mache, was dann?“ Pauſe— dann— mit entſchloſſener Miene,—„dann tät ich mir halt von der Anna den Kellerſchlüſſel gebe Iaſſe.“ Rolf, der Senſtble, kommt heulend an.„Tante Grete, der Klaus hat zu mir„Binoceroß“ geſagt. Klaus, der Sünder ſteht dabei und erklärt ſtrahlend, „Is hab ſogar„altes Binoceroß“ deſagt!“ Und iſt es nicht ſchade daß wir nun mit Erziehung und Autorität aus dieſen kleinen Wilden ziviliſterte Menſchen machen müſſen, und mit aller Gewalt den Urinſtinkt des Kindes, anders zu denken, zu wollen und zu handeln, wie die Großen, ausrotten müſſen, um ein würdiges Glted der menſchlichen Geſellſchaft aus dem kleinen Original zu modeln? Schade, ſchade! Paſtorale mit Harfe Von Hans Brandenburg Der Knecht vom Nachbarhof iſt herübergekommen und hat ſeine Harfe mitgebracht. Er hat ſie vom Va⸗ ter geerbt, aber ſie nicht von ihm, der früh ſtarb, ſon⸗ der von einem anderen dörflichen Meiſter ſpielen ge⸗ lernt, ohne Noten, nur nach dem Gehör. Es iſt etwas Seltenes auf dem Lande heute noch eine Harfe zu finden, etwas Merkwürdiges iſt es nicht. Denn dies Inſtrument, das die Sphärenklänge herabholen ſoll, war vorlängſt eines der profanſten geworden. Begleiter von Wirtshausmuſik in den Dörfern, von bettelndem Gaſſengeſang in den Großſtädten. Merkwürdig iſt denn auch nicht, was der Burſche vor⸗ trägt und was ſein Meiſter alles ſelbſt komponiert haben will, Märſche, Ländler, Walzer, aufgefangenes, in gewohnten Fahrwaſſern hergeſchwemmtes Alltags⸗ gut harmloſer muſikaliſcher Unterhaltung. Und eben⸗ ſo merkwürdig iſt die Bauernfamilie, die zuhört, eine Bauernfamilie wie andere auch, in einer überheizten Küche, bei Bier und bei elektriſchem Licht. Allein wie jener dieſe Dinge zu ſpielen anhebt, die genau ſo gut jede Zither wiedergibt, geſchieht die Verwandlung und Verklärung, die nicht Schwär⸗ merei und ſogenannte Poeſie iſt, ſondern die Herauf⸗ kunft eines tieferen, des wahren und eigentlichen Weſens. Die groben Arbeitsfinger zupfen die Saiten, das noch knabenhafte Geſicht, braun wie der Rahmen und Schallboden, iſt an den Klang hingelehnt und ver⸗ loren, die dunkle Locke hängt in die niedrige, glatt⸗ geſchnittene und polierte Stirn, die Brauen breit ge⸗ zogen, ſpielen über den ſamten ausgeſchatteten Augenhöhlen zu Seiten des feſten Naſenbuges, über den geſchloſſenen Lidern, deren lange ſchwarze Wim⸗ pern gegen die weiche, ſonnengeſtraffte Pfirſichröte der Wangen fiedern, der Mund hängt mit gekräuſel⸗ ten Lippen töricht und hingegeben halb offen und bil⸗ det ſtumm die Töne mit. 5 „David ſpielte die Harfe“, lacht der Bauer und ſagt in ernſthafter Schulſprache die weiteren zugehörigen Sätze auf, die ihm aus der bibliſchen Geſchichte im Gedächtnis blieben. Ja, der König aus dem Hirten⸗ ſtamme, der Pſalter zuerſt vernommen bei weidenden Rindern! Dieſes lebenden Viehknechtes harrt kein Thron, aber er braucht nur erſt einen Flaum um Kinn und Lippe und man ſieht, daß er ſchon längſt wenige Schritte von hier mit ſeinem uralten Saiten⸗ ſpiel im Chor der Kirche ſteht und die Krone trägt. Und was dort um ihn herum jubiliert oder an⸗ dächtig ſchweigt, iſt ebenſo in dieſer Küche um ihn ver⸗ ſammelt. Kein Wort wie deutſch und welſch, wie Gotik und Barock ſagt etwas anderes aus als Ober⸗ fläche und Zeitfirnis oder höchſtens über wechſelnde Weſensſchau des Volkes, in dem, wie in dieſem bayeriſchen⸗ſchwäbiſchen Miſch⸗ und Grenzſtamme, alles gleichzeitig beieinanderlebt, was die Kunſt aus⸗ einanderlegte. Der Bauer und die Bäuerin treten, im nahen Oberammergau geſchnitzt, mit dem Brot das ſie eſſen, vor das Krippenkind aus Davids Stamm, die Toch⸗ ter iſt eine ſchwäbiſche Madonna, und das kraus⸗ haarige Kind, das ſie auf dem Schoße hält und das die Muſik des Bauernburſchen mit einem Topfdeckel begleiten möchte, brauchte nur ſtatt deſſen die Becken zu ſchwingen, um, geflügelt über dem Simſe ſchrwe⸗ 5 bend, engelrund in den Pfalter des fürſtlichen Stammvaters einzufallen. 4. Seite. Nr. 576 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Schwurgericht Mannheim Die„Arbeiter-Zeitung“ vor Gericht- Freispruch Heute vormittag 9 Uhr begann die Tagung des Schwurgerichts, der letzten Tagung in dieſem Jahre. Als Geſchworene fungieren Architekt Detroy⸗ und Schreinermeiſter Fritz Koch⸗ Mannheim, Frau Ida Horch⸗ Friedrichsfeld, Ma⸗ ſchiniſt Höhn⸗ Hemsbach, Karl Dau b, gen. Dörſam⸗Schwetzingen und Landwirt Peter Hepp J in Oftersheim. Die Geſchworenen werden zunächſt vom Vorſitzenden Landgerichtsdirektor Link ver⸗ eidigt. Beiſitzende Richter ſind Landgerichtsrat Frey und Amtsgerichtsrat Paul Müller. Angeklagt iſt der Redakteur der„Arbeiter⸗Zei⸗ tung“ Wilhelm Lucian Iltis wegen Vergehens gegen 8 166 R. St. G.(Beſchimpfung der katholiſchen Kirche). Die Vertretung des Angeklagten wurde RA. Neumann als Offizialverteidiger übertra⸗ gen. Iltis war anfänglich gegen dieſen Verteidiger, weil dieſer Katholik ſei. Wie ſich ſpäter heraus⸗ ſtellte, befand ſich der Angeklagte hier in einem Irr⸗ tum. Der Vorſitzende verweiſt darauf, daß das Ge⸗ richt nur Recht ſpreche und nicht auf die Konfeſ⸗ ſtion der Verteidigung ſehe. Das Gericht wiſſe nicht, welcher Konfeſſion der Verteidiger angehöre. Dies ſpiele auch keine Rolle. Deshalb könne RA. Neumann auch gut die Verteidigung über⸗ nehmen. Der Angeklagte gibt eingangs der Verhandlung die Erklärung ab, daß ihm mit der Veröffentlichung des Artikels„Blüten des Katholizismus“ in der„Arbeiter⸗Zeitung“ jede Verächtlichmachung oder Verunglimpfung der katholiſchen Kirche fern⸗ gelegen habe. Der Artikel ſei nicht von ihm geſchrie⸗ ben, aber trotzdem übernehme er die Verantwortung dafür. Die ſchärfſten Stellen habe er übrigens aus dem Arttkel entfernt. Der Aufſatz ſei auch in einer Reihe anderer Tageszeitungen erſchienen, ſo 3. B. in Berlin und in der„Neuen Zeitung“ Mün⸗ chens. Er habe daher angenommen, daß die Ver⸗ öffentlichung des Artikels ebenſo wie in München ſo auch in Mannheim ohne Beanſtandung erfolgen könne. Leider habe er nicht gewußt, daß in Baden eine beſondere Rechtſprechung auf die⸗ ſem Gebiete ausgeübt werde. Der Aufſatz ſet in troniſcher Form gehalten und enthalte eine Kritik der katholiſchen Kirche im Auslande. Im übrigen betrachte er es als Ehre, als Vorſitzender der Mannheimer proletariſchen Freidenker hier vor Gericht zu ſtehen. Der Aufſatz kommt alsdann zur Verleſung. Er handelt insbeſondere vom Martenkultus, der in ver⸗ lehzender Art ironiſiert iſt. Oberſtaatsanwalt Mickel ſtellt einleitend feſt, daß die Einleitung der Anklage zu Recht beſtehe, da der Tatbeſtand des St..⸗B. gegeben iſt.§ 166 ſchützt nicht einzelne Lehren der Kirche, ſondern er will dem Frieden der Konfeſſionen dienen. Der Oberſtaats⸗ anwalt iſt der Auffaſſung, daß in dem Aufſatz der Jilm⸗Runoſchau Alhambra:„Die Regimentstochter“ Mit der gleichnamigen Oper hat dieſer nette Film, der zur Zeit in der Alhambro läuft, außer dem Namen und ein paar loſen Unterlagen nichts zu tun. Er ſpielt im Jahr 1928, zum Teil in Spanten, wobei charakteriſtiſche Landſchaftsbilder zu ſehen ſind, zum Teil in Paris, der Stadt, die mit ihren Bois, ihren brelten Straßen, auf denen die Autos nur ſo vorbeiflitzen im Film immer be⸗ ſondere Anziehungskraft beſitzt. Marie, ſo heißt der kleine Lausbub in Uniform auch hier, iſt zuerſt eine echte, rechte Kaſernhofblüte, die trotz ihrer unrerſchämten Aufſchneidereien, der Liebling ihres Regiments, vor allem, des jovialen Wachtmeiſters, den Gerren waſchecht ſpielt, iſt, und die, nach einem Ausflug ins mondäne Paris als wiedergefundene Komteſſe, dem Regiment als Leutnantsbraut wieder zurückerobert wird. Dies alles wird von Betty Balfour ſehr friſch und feſch dargeſtellt, der bildſchöne Tonio von Alexander'Arey wird ſelne Wirkung auf die Frouenherzen nicht verfehlen. Ein unbeſchwerter, heiterer Film den anzuſehen ſich lohnt, Das Breiprogramm iſt gut, beſonders ein niedlicher amerikaniſcher Trickfilm gefällt ſehr. V Aus dem Lande Neues aus Neckarmühlbach ch. Neckarmühlbach, 10. Dez. Die Palaſtrevo⸗ lulton im Sommer hatte ihr Gutes. Die Gemeinde⸗ verwaltung ging mit Hochdruck an den Ausbau der Waſſerleitung. Ausgeſchrieben wurden die Arbeiten durch das Kulturbauamt. Bald war die Leitung des Bärenbrunnen in das Reſervoir einge⸗ leitet. Doch welcher Schreck. Die Waſſerkalamität lieb. Kein Tropfen Waſſer mehr kam in die Leitungen der Dörfler. Nun ſetzte eine ſehr ſcharfe Kontrolle ein, die ſich über das ganze Netz erſtreckte. Dabei ergab ſich, daß im Unterdorf ein Leitungsrohr glatt abgeſprungen war und das ſo begehrte Naß hier in den Schoß der Mutter Erde zurückkehrte. Seit der Herrichtung der Leibung hat nun die jahrzehntelange Waſſernot der Gemeinde ein Ende, die Not, die in dieſem Sommer ihren Höhepunkt erreicht hatte. Das Dorf, das von alters her ſchon einen guten Ruf ob ſeiner Sauberkeit hat, macht auch in der Gegenwart dieſem Ruf alle Ehre. Dieſes Spätjahr wurde eine Reihe Häuſer neu hergerichtet, wobei leider nur bei einem Haus das prächtige Fach⸗ werk, das die meiſten Häuſer ziert, erhalten blieb. (Merkwürdigerweiſe iſt dieſes Fachwerkhaus im Be⸗ ſitz eines Städters, der anſcheinend mehr Sinn für die Erhaltung der alten Baudenkmäler hat, als die Dorfbewohner.) Verſchwunden iſt nun auch in dieſem Jahr die letzte zweigeteilte Haustüre, die noch vor wenigen Jahren in verſchiedenen Exemplaren vorhanden war. An Bauten wurde nur eine Scheuer aufgeführt. Die Holzmacherarbeiten in den Freiherr⸗ lich von Gemmingenſchen Waldungen haben be⸗ gounen. Das günſtige Wetter befördert die Arbeiten ſehr gut. Der Saatenſtand iſt gut. Die Kleeäcker leiden ſtark unter Mäuſefraß. Zu klagen wäre nur ber die ſehr ſchlechte Straße nach Haß⸗ mersheim, die nicht nur wegen ihrer Schmalheit, „Arbeiter⸗Ztg.“ nicht nur eine ironiſche Spöt⸗ telet vorliegt, ſondern daß der ganze Inhalt des Aufſatzes eine Beſchimpfung, eine Mißachtung und Verachtung der katholiſchen Kirche darſtellt. Der Tatbeſtand ſei obfektiv gegeben. Der Angeklagte habe ſelbſt das Bewußtſein gehabt, daß der Aufſatz z u ſcharf war. Deshalb hat er Aenderungen vor⸗ genommen und den Aufſatz abgeſchwächt. Dies will ihm der Oberſtaatsanwalt bei der Ausmeſſung der Strafe zugute halten. Das Weſentlichſte werde ſein, ob auf Gefängnis oder Geldſtrafe zu erken⸗ nen iſt. Der 8 166 ſieht Gefängnis vor. Der Ober⸗ ſtaatsanwalt beantragt, den Angeklagten zu einer Gefängnisſtrafe von mehreren Wochen zu verurtei⸗ len, ſtellt aber dem Ermeſſen des Gerichts anheim, anſtelle der verwirkten Gefängnisſtrafe eine Geld⸗ ſtrafe von nicht unter 500 Mark auszusprechen. R. A. Neumann ſtellt feſt, daß er als Offizial⸗ verteidiger und als freier Mann ſeine Pflicht aus⸗ übe. Nachdem ſchon zwei ſeiner Kollegen die Ver⸗ teidigung des Angeklagten abgelehnt, habe er als Offizialverteidiger die Verteidigung übernommen. Zur Beruhigung des Angeklagten wolle er mitteilen, daß er kein Katholik, ſondern Proteſtant ſei. Man müſſe bei dem unter Anklage ſtehenden Artikel be⸗ rückſichtigen, daß die Leſer der Arbeiter⸗Zeitung faſt lauter Freidenker ſind. Der Angeklagte konnte des⸗ halb ſchon ſcharfe Töne anſchlagen. In dem Aufſatz läßt vielleicht der Takt zu wünſchen übrig. Ob er roh iſt, wolle er nicht entſcheiden. Der Angeklagte iſt Kommuniſt und hat als ſolcher eine andere Ein⸗ ſtellung zu Staat und Kirche, die er bekämpft. Eine verletzende Kundgebung gegen den Marienkultus könne in dem Arltkel nicht erblickt werden. Der An⸗ geklagte habe ſich nicht ſchuldig gemacht. Eine Ge⸗ fängnisſtrafe komme daher nicht in Frage. Falls das Gericht aber zu einer Verurteilung komme, ſo bitte er um eine Geloͤſtrafe. Der Angeklagte ſtehe aber auf dem Standpunkt, daß er freigeſprochen werden müſſe. Dem ſchließe er ſich an. Nach kurzer Beratung verkündete der Vorſitzende folgendes f Urteil: Der Angeklagte Iltis wird von der gegen ihn erhobenen Anklage freigeſprochen. Die Koſten fallen der Staatskaſſe zur Laſt. In der Begründung des Urteils heißt es u..: Zugegeben wird, daß in dem Aufſatz der Marien⸗ kultus als ſolcher ſcharf getroffen werden ſoll, da⸗ gegen hat ſich das Schwurgericht nicht überzeugen können, daß der Aufſatz eine Beſchimpfung der katho⸗ liſchen Kirche darſtelle. Der Artikel iſt ironiſierend, frivol und ſpottſüchtig. Aber er enthält keinerlei Mißachtung, Verachtung oder gar eine Roheit gegen die katholiſche Kirche. Infolgedeſſen kann hier auch nicht der 8 166 St. G. B. angewandt werden. ch. Kind verbrüht * Freiburg i. Br., 11. Dez. Das zweijährige Kind eines Kraftwagenfahrers fiel in einem un⸗ bewachten Augenblick in einen Kübel mit kochen⸗ dem Waſſer. Das Kind wurde tödlich verbrüht,. Ein Säugling im Ofen verbrannt. * Gündingen(Amt Freiburg), 10. Dez. Die 18 Jahre alte ledige Tochter eines Landwirts von hier wurde wegen Kindsmord verhaftet. Sie hatte ihr etwa 14 Tage altes Kind in Abweſenheit ihrer Eltern im Küchenherd verbrannt. Der Kinds⸗ vater, ein Maurer am Schluchſeewerk, wurde unter dem Verdacht der Mittäterſchaft ebenfalls in Haft genommen. Beide wurden in das Amtsgefängnts nach Freiburg überführt. Wie der Brandſtifter verbrannte * Bodman, 10. Dez. Wie gemeldet, brannte in Bodman das Wohnhaus und die Scheune des Land⸗ wirts Anton Hermann nieder. Beim Brand der Scheune mußte der Brandſtifter, der ehemalige Knecht Johann Fiſcher, bekanntlich ſein Leben laſſen. Wie es dazu kam, hat die Unterſuchung inzwiſchen ergeben. Fiſcher hatte, nachdem das Wohnhaus nie⸗ dergebrannt war, auch in der Scheune Feuer gelegt und wurde dabet von einem anderen Knechte über⸗ raſcht. Er entzog ſich der Ergreifung durch die Flucht und ließ ſich zwiſchen Wand und Stroh⸗ haufen in die Tiefe gleiten, da, wo er einen Fen⸗ ſter laden in der Scheune wußte. Der Laden war aber wegen Funkenflugs beim erſten Brand zu⸗ genagelt worden, ſodaß Fiſcher in eine Falle gegangen war. Inzwiſchen ſchlugen die Flammen überall heraus, ſodaß ihm der Rückweg verſperrt war. Man ſtieß die Mauer an der Stelle ein, an der man ihn vermutete. Doch war er inzwiſchen ſchon erſtickt. Seine Leiche war nur an den Füßen verkohlt. Ein furchtbares Geſchick hat ihn rächend ereilt. * kr. Heidelberg, 11. Dez. Die gerichtliche Unter⸗ ſuchung gegen den Rechtsanwalt und Stadtverordne⸗ ten Friedrich Auguſt Schmidt iſt ein geſtellt worden. Das Heidelberger Landesgericht hatte ſchon vor einigen Wochen in dieſem Sinne entſchieden. Auf die Beſchwerde der Heidelberger Staatsanwaltſchaft hatte ſich jetzt das Oberlandesgericht mit der Angelegenheit beſchäftigt. Das Oberlandesgericht hat die Beſchwerde der Staatsanwaltſchaft zurückgewie⸗ ſen, womit das gerichtliche Verfahren gegen Schmidt zur Einſtellung gelangt. Unabhängig davon geht das Ehrengerichtsverfahren gegen Schmidt vor der Karlsruher Anwaltskammer. * Mos bach, 10. Dez. In Hergenſtadt iſt die voll⸗ gefüllte Scheune des Gaſt⸗ und Landwirts Her⸗ mann Link ſamt Stallung ein Raub der Flammen geworden. Das Vieh konnte nur mit größter Mühe gerettet werden. Vernichtet iſt auch eine in der Scheune untergebrachte Dreſchmaſchine. * Raſtatt, 10. Dez. Geſtern ſprang der verh. Mö⸗ beltransporteur Wilhelm Maier von Secken⸗ heim, in Raſtatt wohnhaft und bei einer hieſigen Firma angeſtellt, auf den in voller Fahrt befindlichen Anhängewagen, wobei er zu Fall kam und über⸗ fahren wurde. Mit ſchweren inneren Verletzungen wurde er ins Krankenhaus gebracht. Er liegt ſchwer darnieder, doch uh iſt ſein Zuſtand nicht lebensgefähr⸗ Mittwoch, den 11. Dezember 1929 Kommunale Chronik Die heſſiſche Gasfernverſorgung Die Hekoga hatte in Darmſtadt erſtmalig eine Preſſekonferenz über die Frage der Gas⸗ fernverſorgung Heſſens einberufen, in der ihr Vorſtandsmitglied, Bürgermeiſter Ritzer⸗ Darmſtadt, über die Vertragsentwürfe mit Ruhr⸗ gas und Saargas AG. berichtete. Die Mitteilungen gingen nicht weſentlich über das bisher ſchon be⸗ kannte hinaus. Die Verträge ſelbſt werden der Oeffentlichkeit erſt übergeben, wenn der Aufſichtsrat ſeine Beſchlußfaſſung vorgenommen hat. Man rech⸗ net beſtimmt damit, daß dies in der nächſten, auf Montag, 16. Dezember einberufenen Auffſichtsrats⸗ ſitzung der Fall ſein wird. Bürgermeiſter Ritzer gab eine ausführliche Darſtellung der Vorgeſchichte des Vertragswerkes. Die Gründung der Hekoga ſei der Ausgangspunkt geworden für das Zuſtandekommen der Kohlenver⸗ wertungs⸗AG., aus der ſich dann die Ruhrgas⸗AG. entwickelt habe. Bet allen ihren Verhandlungen habe ſich die Hekoga von dem Gedanken einer Zuſammenarbeit mit der Süwega leiten laſſen. Auch der vorliegende Vertrag ſei ſo geſtaltet, daß jede Rivalität der Hekoga mit den benachbarten Gebieten aus⸗ geſchloſſen iſt. In kurzer Zeit müſſe ein Zu⸗ ſammengehen erfolgen, für das alle Türen offen gehalten ſeien, ohne daß die Zwiſchenſchaltung der Ruhr notwendig wäre. An dieſem Zuſtande⸗ kommen dieſes friedlichen Verhältniſſes habe der preußiſche Handelsminiſter ein beſonderes Verdienſt. In weiteren Darlegungen trat der Referent dem Verſuch entgegen, die Hekoga⸗Frage als Maßſtab für den Wert der Vertrages hinzuſtellen. Alle Sicherun⸗ gen ſeien getroffen, um die Belieferung von Gas⸗ koks, der aber in Zukunft nicht mehr von ſo großer Bedeutung ſein werde, ſicher zu ſtellen. Mit dem Bau der Leitungen werde unmittelbar nach dem Vertragsabſchluß begonnen. Die letzten Ent⸗ ſcheidungen werden bei der Generalverſammlung liegen, die auf den 27. Januar 1930 einberufen iſt. Ein früherer Zeitpunkt konnte nicht in Frage kom⸗ men, weil die neugewählten Kommunalvertretungen erſt mit dem Beginn des neuen Jahres in ihre Aemter eintreten. „Gutach(Schwarzwaldbahn)“ iſt der amtliche Name Gutachs Nach langen Bemühungen iſt es der Gemeinde⸗ verwaltung auch mit Rückſicht auf den ſtets zuneh⸗ menden Fremdenverkehr— hervorgerufen durch die ſchöne Lage und die gute Unterkunft— endlich ge⸗ lungen, daß nach ſtaatsminiſteriellem Beſchluß die Gemeinde Gutach(Amt Wolfach) mit Wirkung vom 1. Dezember 1920 an den Namen„Gutach(Schwarz⸗ waldbahn)“ zu führen habe und ſomit durch dieſe ein⸗ deutige Bezeichnung alle Unltebſamkeiten, die durch die bisherige Poſtanſchrift Gutach(Amt Wolfach) und Bahnanſchrift Gutach(bei Hornberg) verurſacht wur⸗ den, enoͤgültig aus dem Wege geräumt ſind. * J Weinheim, 10. Dez. Bürgermeiſter Dr. Mei⸗ ſer unterbreitete dem Stadtausſchuß für Jugend pflege und Leibesübungen das Projekt über die Er⸗ richtung eines über 17 000 qm umfaſſenden Spiel⸗ Auf Grund der warmen Befürwortung platz es. der beiden hieſigen Schulleiter Direktor Dr. Braun (Gymnaſium) und Direktor Pfrang(Volksſchule) wurde einſtimmig beſchloſſen, den Staoͤrat zu er⸗ ſuchen, ein entſprechendes Projekt auszuarbeiten und in der nächſten Bürgerausſchuß⸗Sitzung vorzu⸗ legen. Es ſoll dadurch erreicht werden, daß 50 Schulklaſſen(20 vom Gymnaſium und 30 von der Volksſchule) nebeneinander ihre Spielübungen ausführen können.— Der Sportarzt Dr. med. Häl⸗ ſen hielt darauf einen Vortrag über die vom Stadt⸗ ausſchuß eingerichtete ſportärztliche Beratun g8⸗ ſte lle ab, die bisher von 140 Jüngern des Sportes in Anſpruch genommen worden iſt⸗ Nachbargebiete Einbrecher⸗Frechheit * Frankfurt a.., 10. Dez. Während der Woh⸗ nungsinhaber ſamt Familie am 7. Dezember nach⸗ mittags in ſeinem Wohnzimmer ſaß, gelang es einem Einbrecher, mit Nachſchlüſſel in die Wohnung zu finden. Ohne daß die Familie von der Anweſenheit des Diebes eine Ahnung hatte, kramte der Ein⸗ brecher in den Schubläden und Käſten umher, ſuchte die wertvollſten Schmuckgegenſtände aus und ver⸗ ſchwand dann wieder. Der Wert der geſtohlenen Sachen beläuft ſich auf über 1000 /. Von dem Ein⸗ brecher fehlt noch jede Spur. ſtberfall auf einen Landwirt— Über 2000/ geraubt * Frankfurt, 11. Dez. Hier wurde nachts auf dem Garküchenplatz ein Landwirt aus dem Heſſiſchen von drei bis vier Perſonen plötzlich niedergeſchla⸗ gen und ſeines Bargeldes im Betrag von 2040% beraubt. Der Landwirt befand ſich in Begleitung einer zweifelhaften Frau, mit der er zuvor zahlreiche Vergnügungsſtätten aufgeſucht hatte. Die Frau flüchtete mit den Räubern. * * Ludwigshafen, 10. Dez. Geſtern abend gegen 9 Uhr ſtießen in der Kaiſerallee bei der Einmündung der Kurfürſtenſtraße ein in Richtung Mundenheim fahrender Motorradfahrer und eine vermut⸗ lich in gleicher Richtung fahrende Radfahrerin zuſammen. Beide wurden erheblich verletzt und be⸗ wußtlos aufgefunden. Der Motorradfahrer, ein verheirateter 33 Jahre alter Kraftwagenführer von Schifferſtadt, war auf der Heimfahrt von ſeiner Ar⸗ beitsſtelle in Mannheim. Man vermutet, daß er die Radfahrerin, eine 19 Jahre alte ledige Kindergärt⸗ nerin von Mundenheim, von rückwärts anfuhr, ſo daß beide ſtürzten. Die Verletzten wurden in be⸗ denklichem Zuſtand ins Krankenhaus verbracht. * Colmar, 10. Dez. In Hattſtatt brannte das von dem 74 Jahre alten Lehrer Kornmann und der Familie Diringer bewohnte, aus dem 15. Jahr⸗ hundert ſtammende Wohnhaus vollſtändig nie⸗ der. Kormann hatte am Tage vorher ſeine Frau zur letzten Ruhe begleitet. Die Urſache des Schaden⸗ feuers dürfte in einem Kaminbrand zu ſuchen ſein. Der Schaden beläuft ſich auf etwa 100 000 Franken und iſt kaum zur Hälfte durch Verſicherung Gerichtszeitung Prozeß gegen den Grafen Stolberg Antrag des Staatsanwalts * Hirſchberg, 11. Dez. Im Prozeß gegen den Grafen Chriſtian Friedrich zu Stolberg⸗Wernige⸗ rode, beantragte nach eineinhalbſtündigem Plädoyer der Vertreter der Anklagebehörde gegen den Ange⸗ klagten wegen fahrläſſiger Tötung eine Ge⸗ fängnisſtrafe von 1 Jahr 3 Monate, unter Anrechnung der Unterſuchungshaft. 1 „Beleidigung“ der Beſatzungsarmee. Der Kauf⸗ mann Willi Walter von Kehl war wegen Beleidi⸗ gung eines Angehörigen der Beſatzungsarmee an⸗ geklagt. Er ſoll laut Angabe des Zeugen, eines franzöſiſchen Geheimpoliziſten Feltig, haben, er würde ſich freuen, wenn er die franzöſiſche Surets endlich nicht mehr in Kehl ſehen würde. Das Gericht erblickte darin eine Beleidigung und ver⸗ urteilte Walter zu einer Woche Gefängnis() und 100 Mark Geldſtrafe.() Der Angeklagte hat durch ſeinen Verteidiger, RA. Dr. Führ⸗Lan⸗ dau, Berufung beim Militärgericht in Ma nz ein⸗ legen laſſen. Lünderſpiele des Deuljchen gockenbundes Die Länderſpiel⸗Tabelle des Dach. in der nächſten Zeit wieder eine Bereicherung um 4 Spiele epfahren, da an dem Weihnachts⸗Hockey⸗Turnier in Bar ⸗ celona eine offizielle deutſche Ländermannſchaft teil⸗ nimmt und dort in der 1. Gruppe gegen Frankreich, Oeſter⸗ reich und Spanien Spiele auszutragen hat. Außerdem wird dieſe Mannſchaft, wenn ſie, wie zu erwarten iſt, ſich durchſetzen bann, im Endſpiel auf den Sieger der anderen Gruppe, alſo vorausſichtlich Holland treffen, wodurch gleich⸗ zeitig die Frage nach der zur Zett beſten Hockey⸗Länder⸗ mannſchaft des Kontinents gelöſt wird. Der Deutſche Hockey⸗Bund hat ſeit ſeiner Gründung (19100 23 Länderspiele ausgetragen, von denen 14 gewonnen und 6 verloren wurden, während 3 Spiele unentſchieden endeten. Bereits 1908, alſo ſchon vor dem Beſtehen des DB. trug eine deutſche Mannſchaft, an⸗ läßlich des olympiſchen Hockey⸗Turnſeres in London zwet Spiele aus, die jedoch in der offiziellen Liſte der Länder⸗ treffen nicht geführt werden. Der Uhlenhorſter HC. Ham⸗ burg wurde f. Zt., durch einen Eilbecker Spieler verſtärkt, von den anderen deutſchen Hockey⸗Vereinen da zu beſtimmt, Deutſchland in England zu vertreten und zog ſich mit einer Niederlage gegen Schottland,:4, und einem:0⸗Siege gegen Frankreich gut aus der Affäre. Das erſte offizielle Länderſpiel des Deutſchen Hockey⸗ Bundes fand am 21. Mai 1910 ſtatt, anläßlich der J A⸗Musſtellung in Frankfurt a. M. gegen eine engliſche Mannſchaft—„An Engliſh Eleven“— und endete, wie nicht anders zu erwarten war, mit einem ſiche⸗ ren 40⸗Siege der Engländer. Während der erſten Jahre hatte der De. überhaupt nur Niederbagen zu zeichnen und erſt 1912 errang Deutſchland bei dem limpiſchen Hockey⸗Turnier in Hamburg ſeinen erſten Sieg. Oeſter⸗ reich mußte ſich der deutſchen Elf 510 beugen. Es blieb dies jedoch der einzige Sieg der Vorkriegszeit, dem 5 Niederlagen gegenüberſtehen, von denen allerdings 4 von engliſchen Mannſchaften hingenommen werden mußten. Viel günſtiger geſtaltet ſich das Bild, wenn man nur die Spiele nach dem Kriege, die ſa für uns garch wichtiger ſind, berückſichtigt. 1924 trat zum erſten Male nach dem Kriege eine deutſche Mannſchaft wieder einer ausländiſchen Län⸗ derelf entgegen; in Zürich war es, wo die S ch we i z eine:2⸗Niederlage erlitt. Auch die folgenden Spiele wur⸗ den ſiegreich beſtritten und erſt 1927 würde der Siegeszug durch 2 Unentſchieden gegen Oeſterreich und England unter⸗ brochen. 1928, anläßlich des olympiſchen Hockey ⸗ Turniers in Amſterd am mußte die deutſche Elf ſogar die erſte Niederlage nach dem Kriege hinnehmen und ſich Holland 12 beugen, das dadurch Deutſchland im olymp. Hockey⸗Wettbewerb auf den 3. Platz zurückdrängen konnte. Augenblicklich befindet ſich die deutſche Länder⸗ mannſchaft wieder in ausgezeichneter Form, wie ihr ſicherer :0⸗Sieg gegen Dänemark bewies, ſodaß, wie wir hoſ⸗ ſen, die Frage nach den beſten kontinentalen Hockey⸗Elf zu wird vorausſichtlich WMuuſten Deutſchlands entſchteden wird. Deutſchland trug bisher nit 8 Nationen Länderſpiele aus Belgien, Dänemark, Englaud, Frankreich, Hollaud, Oeſter⸗ reich, Schweiz, Spanjen. Am mpeiſten intereſftert augen⸗ blicklich das Abſchneiden gegen die Länder, mit denen die deutſche 1 vorausſichtlich in Spanien zuſammen⸗ trifft. Mit Oeſterreich traf Deutſchland bisher mal zuſſaammen. Bereits 1912 wurde die öſterreichiſche Mannſchaft ſicher :0 geſchlagen und auch in den erſten Treffen nach dem Kriege mußte ſie hohe Niederlagen hinnehmen(1928:0 und 1920:). 1 9 1927 konnte Oeſterreich durch ein N 171, einen großen Achtungserfolg erringen. egen Frankreich und Spanien wurde bisher nur le ein Ländeptreſfen ausgetragen und zwar 1928 fn Amſter⸗ dam. Beide mußten ſich ſicher geſchlagen bekennen, Frank⸗ veich:0, Spanten 61. Fvankreich erlitt außerdem bereits 1908 eine:0⸗Niederlage. Am meiſten Spiele trug Deutſch⸗ land bisher mit Holland aus, nämlich 5. Die erſten drei Male endete das Zuſammentreffen jeweils mit einem ſicheren Sie der deutſchen National⸗Elf, 1920 in Amſterdam:1, 1927 in Düſſeldorf:1 und in Amſterdam:0. 19028 vermochte Hol⸗ land ſogar Deutſchland die einzige Niederlage nach dem Kriege beizubringen; auch das letzte Spiel 1920 in Berlin, das den Deutſchen Gelegenheit goben ſollte, die Scharte von Amſterdam auszuwetzen, endete nur 910 unentſchieden. Das Bild der Tabelle iſt allerdings mit örei Siegen, 1 Un⸗ entſchieden und 1 Niederlage, ſowſe 94 Toren zu Gunſten Deulſchlands. Die übrigen Länder, mit denen Deutſchland in Spiel⸗ verkehr trat, wurden zum großen Teil ebenfalls mehr oder weniger ſicher abgefertigt. Mit der Schweiz wurden bisher 3 Spiele ausgetragen, die ſämtlich mit deutſchen Siegen endigten, 1924 in Zürich 42, 1925 in Frankfurt a. M.:1, 192 bin Basel:2. Dänemark verlor ebenfalls 1928 in Kopenhagen 512 und 1929 in Hamburg 510. Von Belgien mußbe ſich Deutſchland ſchon 1910 in Brüſſel überraſchenderweiſe 123 geſchlagen bekennen, dafür lonate jedoch Deutſchland 1928 in Amſterdam die belgiſche Mannſchaft im Kampf um den 3. Platz des olhym. Hockey⸗ Turniers,:0 abfertigen. Mit England trug Deutſchland ebenfalls 5 Länder⸗ ſpiele aus, von denen allerdings 4 in die Vorkriegszeit fallen, die ſämtliche verloren gingen. 1927 konnte jedoch die deutſche Hockey⸗Mannſchaft gegen England einen großen Erfolg erringen, dadurch, daß es ihr gelang, der engliſchen Mannuſchaft ein Unentſchieden:2 abzutrotzen. Die Tabelle gegen England iſt die einzige, die einen für Deutſchland negativen Stand aufweiſt, während ſämtliche anderen zu Gunſten Deutſchlonds endigen. Deutſche Hockey⸗Länderſpiele Land Spiele gew. verl. unentſch. Tore (nach d. Krieg) England 5(1)——) 4(—) 1(1).28(22) Holland i n ene 0 1):4(94) Oeſterreich 4 3) 30%——) 10 16˙2(11:2) Schweiz.3/7 363)——)—( 12975(1275) Dänemark 2(2 2 0 2)—-—= 10:8(10:2) Belgien JC Frankreich 1 41 1 1—=— 210(290) Spanien ITT(:1) Summa der 5. 140183) 6() 3(8) 66545(54˙16 Länderſpiele 29(17) geäußert 8 8—— 2 1 r * 1 R Mittwoch, den 11 Dezember 1929 Strafrecht und Philosophie Von Dr. Max Kemmerich, München Bekanntlich haben ſich die Rechtsgelehrten bis heute noch nicht geeinigt über die Frage, weshalb man eigentlich ſtraft. Gilt es der Beſſerung? Iſt es eine angemeſſene Wiedervergeltung, alſo eine Art von Rache der Geſellſchaft gegenüber fenen, die ihr Schaden zufügen? Oder gilt es nur der Siche⸗ rung gegenüber Schädigungen? Im letzteren Falle wäre es gleichgültig, ob der Uebeltäter ins Gefäng⸗ nis, Zuchthaus oder in die Heilanſtalt wandert, wenn er nur aus dem Wege geräumt iſt. Nun legt aber die Reformunſeres Straf⸗ rechtes eine andere Frage auf den Beratungstiſch: Wenn die Willensfreiheit und damit die Verantwortlichkeit des Angeſchuldigten nicht über jeden Zweifel feſtſteht, darf man ihn dann überhaupt ſtrafen? Dieſes Problem wurde kürzlich von einem hervorragenden Strafrechtslehrer, der zudem Angehöriger der Beratungskommiſſion des neuen Strafrechts iſt, in einem Kreiſe von Gelehr⸗ ten aufgeworfen. Es beſchäftigte ihn offenbar ſehr, denn er erbat Auskunft von einem unſerer bedeu⸗ tendſten Philoſophen, der ſich ſedoch für inkompetent zur definitiven Beantwortung des Willensproblems erklärte. Ich pflichtete ihm darin bei und führte in der Diskuſſion das Nachſtehende aus, das beifällig aufgenommen wurde und vielleicht dazu beiträgt, manchem gewiſſenhaften Richter oder Geſchworenen einen Gewiſſenskonflikt zu erſparen. Es ſind offenſichtlich drei Beantwortungen der Frage der Willensfreiheit möglich: Entweder ſind wir, wie die Indeterminiſten behaupten, für unſer Tun und Laſſen voll verantwortlich. Dann iſt die Strafe zweifellos eine berechtigte und wohlverdiente Sühne. Ein Problem liegt alſo gar nicht vor. Oder wir ſind, wie die Determintſten annehmen, nur ausführende Organe des Schickſals. Darf dann der Richter ſtrafen? Oder wir ſind teilweiſe willensfrei, teilweiſe aber auch ſchickſalsmäßig gebunden. Die beiden letzten Fälle verdienen unſere eingehende Betrachtung. Beim Problem der Willensfreiheit, wie es die Philoſophie ſieht, handelt es ſich keineswegs um die Freiheit, das auszuführen, was wir wollen,— das kann kein Menſch; ſelbſt der Diktator nur in einzelnen Fällen—, ſondern um die, ob wir frei wollen können? Gibt uns das Schickſal unſere Willensimpulſe, oder werden ſie in uns autonom erzeugt? Nehmen wir nun einmal an, das Schickſal und nicht wir ſelbſt ſeien Grund unſerer böſen Triebe und Handlungen. Der Verbrecher wird vor den Richter geführt, und dieſer zögert, ob er ihn ver⸗ urteilen darf, weil er ſich ſagt: er kann ja gar nichts für ſeine Tat! Er iſt ja nur ein blindes Werkzeug! Handelt hier der determiniſtiſche Richter korrekt? Nein, das tut er nicht! Denn er denkt inkonſe⸗ quent. Iſt es doch das gleiche Schickſal, das den einen zum Verbrecher werden ließ, das den ande⸗ ren zum Richter beſtellte. Die Relation zwiſchen den beiden bleibt alſo ganz genau dieſelbe, ob wir nun Determiniſten oder Indeterminiſten ſind. Denn ſonſt müßte doch ganz allein der Richter für ſeine Perſon vom ſchickſalsmäßigen Zwange frei ſein, was der eigenen Theſe widerſpricht. Darum hat auch der auf dem philoſophiſchen Boden des zwangsmäßigen, willensunfreien Handelns(und Wollens) ſtehende Richter das gute Recht ganz ge⸗ nau ſo zu verfahren, als ſei der Uebeltäter ebenſo willensfrei wie er ſelbſt. Dieſe Logik iſt unwider⸗ Jegbar. Was meine perſönliche Ueberzeugung bekrifft, ſo neige ich infolge vieljähriger Beſchäftigung der An⸗ ficht zu, daß wir nur in ſeltenen Fällen rei wählen können. Denn wenn wir auch in vielleicht 90 v. H. in der Lage ſind, mit den divinato⸗ riſchen Wiſſenſchaften zukünftige Ereigniſſe voraus⸗ zubeſtimmen, ſo bleibt doch ein Reſt von 10 v. H. übrig, wo uns dies nicht gelingt. Nun ſind wir be⸗ rechtigt, zwei Löſungen für dieſe Erſcheinung zu ſin⸗ den: Entweder find unſere Kenntniſſe unzulänglich, das Schickſal ſelbſt aber ſteht feſt, oder unſere Kennt⸗ niſſe ſind ausreichend, aber das Schickſal geſtattet uns einen gewiſſen Wollens⸗ und Handeknsſpiel⸗ raum. Dies iſt meine perſönliche Ueberzeugung, die ich in meinem„Kauſalgeſetz der Weltgeſchichte“ [Shotzky, München⸗Grünwald) ausführlich darlege. Aber ein zwingender Beweis iſt, wie auf der Hand liegt, nicht zu erbringen. Wir ſind nicht fähig, mit Sicherheit zu ſagen, in welchen Fällen wir willens⸗ frei ſind und wann nicht. Es iſt vielleicht ſo, daß die Brücken, die wir auf dem Lebenswege paſſieren müſſen, feſtſtehen, aber weder unſer Verhalten im Zwiſchengelände beſtimmt iſt, noch der Modus, wie wir die Brücke paſſieren, ob zu Fuß, zu Pferb oder im Auto, um den Vergleich durchzuführen. Unbedingt beweisbar iſt, daß eine abſolute Wil⸗ kensfreiheit unmöglich iſt. Strittig iſt aber ihre Grenze. Strittig iſt vor allem, ob eine abſolute Willensfreiheit beſteht. 0 die Geſetzgebung und Rechtspflege aber der Praxis dienen. In ihr aber iſt es ganz gleich⸗ gültig, wie wir die Frage beantworten. Denn möge auch die Willensfreiheit nur Illuſion ſein, ſo ſind wir doch niemals imſtande, uns von ihr zu befreien. Sowohl unſer rückſchauendes Urteil, daß wir in einem Dilemma anders hätten wählen ſollen, wie die Tatſache des Gewiſſens und der Reue beweiſen, daß wir die Ueberzeugung von der vollen Verant⸗ wortung für unſer Tun und Laſſen untilgbar in uns tragen. Und das iſt für die Beſtrafung völlig aus⸗ reichend. Mag der Inhalt des Gewiſſens auch bis⸗ weilen ethiſch falſch ſein, mögen wir irrtümlich Handlungen bereuen, auf die wir ſtolz ſein könnten, um auf andere ſtolz zu ſein, die wir zu bereuen Grund hätten, ſo beweiſen doch dieſe Affekte unſer unaustilgbares Gefühl der ſittlichen Berantwort⸗ lichkeit und damit auch der Strafbarkeit für Uebel⸗ taten. Wollten die Geſetzgeber auf die endgültige Lö⸗ ſung des die Philoſophen ſeit zwei Jahrtauſenden beſchäftigenden Willensproblems warten— eine Löſung, die wir mit vielen bedeutenden Philoſophen für unmöglich halten— dann wäre es etwa ſo, als würden die Uhrmacher ſolange ihre Arbeit einſtellen, bis die Frage nach der transzendentalen Realität der Zeit endgültig entſchieden wurde. Es mag ſicherlich Probleme geben, deren Löſung durch die Philoſophen von ungeheurer prak⸗ tiſcher Bedeutung iſt. Dazu gehört aber durchaus nicht das der Willensfreiheit bezw. des Determi⸗ nismus in ſeiner Anwendung auf die Strafrechts⸗ pflege. Neue Entſcheidungen Reichsgericht Die Anbringung von Pfandſiegeln an den in Beſchlag genommenen Waren iſt nicht unbedingt erforderlich, vielmehr genügt eine ſogenannte Pfand⸗ anzeige, denn 8 808 ZPO. ſagt ausdrücklich, daß bei der Pfändung von Sachen, die im Gewahrſam des Schuldners belaſſen werden, die Wirkſamkeit der Pfändung dadurch bedingt iſt, daß durch Anlegung von Siegeln oder auf ſonſtige Weiſe(Pfandanzeige) die Pfändung erſichtlich gemacht iſt. VI 151½9 vom 7. * Da ſich im Bankverkehr trotz der Pflicht der Banken, über die zu ihrer Kenntnis gelangten Ver⸗ mögensverhältniſſe ihrer Kunden Stillſchweigen zu bewahren, die Gewohnheit herausgebildet hat, in ge⸗ wiſſen Grenzen Kreditauskünfte zu erteilen, können ſich die Bankinſtitute auch der Haftung für eine bewußt falſche Auskunft nicht ſchletchhin ent⸗ ziehen.(VII 147/29 v. 22. 10. 29). Reichsarbeitsgericht Die Feſtſtellung der Arbeitseignung eines Schwerbeſchädigten durch die Haupt⸗ fürſorgeſtelle iſt ſowohl für den Arbeitgeber wie auch für die Arbeitsgerichte bindend. Die techniſche Un⸗ fähigkeit des Schwerbeſchädigten gibt keinen Grund zur Entlaſſung, insbeſondere ſtellt die Ablehnung einer beſtimmten Arbeit wegen Ungeeignetheit keine beharrliche Arbeitsverweigerung des Schwerbeſchä⸗ digten dar, die eine friſtloſe Entlaſſung begründen würde.(RAG. 272/29 v. 30. Nov. 29). * Auch durch abnorme Kälte verurſachte kurz⸗ friſtige Unterbrechung eines Betriebes infolge Ver⸗ ſiegens der Kohlenvorräte ſtellt eine Störung in der Betriebsführung dar, die im allgemeinen in den Ge⸗ fahrenkreis des Arbeitgebers fällt. Für Arbeits⸗ und Lohnausfall haftet ſonach der Unternehmer.(RAG. 295/29 v. 30. Nov. 29). Beilage der„Neuen Mannheimer Zeitung“ Nr. 576 Verjährung und Friſtablauf am 31. Dezember 1929 Das Jahresende ſtellt dem Privatmann ſowie auch den im Wirtſchaftsleben Stehenden vor die Not⸗ wendigkeit, ſeine Bücher und Aufzeichnungen auf Außenſtände ſowie auf ſonſtige Vermögenswerte durchzuſehen, bei denen zur Vermeidung ihres Ver⸗ luſtes infolge der Verjährung die Erhebung der ge⸗ richtlichen Klage oder die Vornahme ſonſtige Hand⸗ lungen erforderlich werden. Am 31. Dezember 1929 verjähren: Alle Anſprüche von Kaufleuten, Fabrikanten, Handwerkern, Landwirten, Spediteuren, Schiffern, Gaſtwirten und ähnlichen Berufen für die Lieferun⸗ gen des täglichen Lebens, die im Jahre 1927 entſtan⸗ den ſind, ferner die aus derſelben Zeit ſtammenden Anſprüche der im Privatdienſt angeſtellten Perſonen und Arbeiter auf Gehalt, Lohn und andere Dienſt⸗ bezüge, Anſprüche von Lehrherren und Lehrmeiſtern wegen des Lehrgeldes, der öffentlichen Lehrer und Privatlehrer, der Aerzte, Geburtshelfer, Hebammen uſw. wegei ihrer Honorare und Dienſtleiſtungen, der Rechtsanwälte, Notare und Gerichtsvollzieher, wegen ihrer Gebühren und Auslagen, ſoweit dieſe nicht der Staatskaſſe zufließen, endlich Anſprüche von Prozeß⸗ parteien wegen der ihren Anwälten geleiſteten Vor⸗ ſchüſſe, der Zeugen und Sachverſtändigen wegen ihrer Gebühren und Auslagen uſw. Soweit bei den ſchon zu 1 erwähnten Kaufleuten, Fabrikanten, Handwerkern und Landwirten Liefe⸗ rungen und Leiſtungen für den Gewerbebetrieb ihres Schuldners erfolgt waren, tritt eine Verjährung mit Ende dieſes Jahres erſt bei den Anſprüchen ein, die im Jahre 1925 entſtanden ſind. Hierzu gehören bei⸗ ſpielsweiſe Lieferungen an den Schuldner als Zwi⸗ ſchenhändler und Weiterverkäufer, Lieferungen der Groſſiſten an Detailiſten uſw. Der gleichen vier⸗ jährigen Verjährung unterliegen die Anſprüche aus ſtändig wiederkehrenden Leiſtungen, Renten, Aus⸗ zugsleiſtungen, Beſoldungen, Wartegeldern, Ruhe⸗ gehältern und Unterhaltsbeiträgen, ferner die An⸗ ſprüche auf Rückſtände v. vermieteten oder verpachte⸗ ten unbeweglichen Sachen(Miet⸗ und Pachtanſprüche aus beweglichen Sachen verjähren in zwei Jahren) uſw. Die vierjährige Verjährung kommt ferner in Frage für Rückſtände von Zinſen mit Einſchluß der Amortiſationen. . In allen vorgenannten Fällen iſt gleichgültig, wann der betreffende Anſpruch während des Jahres 1927 bezw. 1925 entſtanden iſt. Die Verjährung be⸗ ginnt nämlich regelmäßig erſt mit dem Schluß des Jahres zu laufen, in dem der betreffende Anſpruch entſtanden iſt. Eine Warenforderung, die am 1. Juni 1927 entſtanden iſt, verjährt alſo nicht ſchon am 1. Juni 1929, ſondern erſt mit Ablauf des Jahres 1929. Kann der Gläubiger eine Leiſtung erſt verlan⸗ gen, nach dem er zuvor gekündigt hat, ſo beginnt die Verjährung erſt mit dem Zeitpunkt zu laufen in dem die Kündigung zuläſſig iſt. Muß der Käufer eines Geſchäſtes für die Steuer⸗ ſchulden des Verkäufers haften? Von Hans Lichtenberg Dieſe Frage versenkt eine nähere Betrachtung. Nach der Rechtſprechung des Reichsfinanzhofs und nach der Reichsabgabenordnung hat der Käufer eines Geſchäftes für die laufenden und für die feſt⸗ gesetzten, aber noch nicht entrichteten Steuern des Verkäufers einzuſtehen. Wer alſo ein Geſchäft kau⸗ ſen will, muß von dem Verkäufer des Geſchäftes den Nachweis verlangen, daß er ſeinen Steuerver⸗ pflichtungen nachgekommen iſt. Weigert ſich der Ver⸗ käufer, dieſem Verlangen ſtattzugeben, ſo iſt dem Intereſſenten zu empfehlen, von dem Kauf des Ge⸗ ſchäftes Abſtand zu nehmen; denn der Käufer iſt — wie ich bereits erwähnte— als Erwerber des Geſchäftes der Steuerbehörde gegenüber haftbar, für eventuelle Steuerrückſtände des Veräußerers. Der leider wenig beachtete 8 96 der Reichsabgaben⸗ vvoͤnung beſtimmt hierzu: 5 „Gründet ſich die Steuerpflicht auf den Betrieb eines Unternehmens und wird das Unternehmen im ganzen veräußert, ſo haftet der Erwerber neben dem Veräußerer für die laufenden und für die ſeſt⸗ geſetzten, aber noch nicht entrichteten Steuern.“ Dieſer Paragraph iſt ſo auszulegen, daß die Steuerbehörde— falls von dem Verkäufer des Ge⸗ ſchäftes die rückſtändige und die laufende Steuer⸗ ſchuld nicht zu erlangen iſt— von dem Käufer die Zahlung dieſer Steuerſchuld fordern kann, einerlei ob er dem Veräußerer gegenüber die Paſſiva über⸗ nommen hat oder nicht. In letzterem Falle hat er, wenn er die Steuer für die Zeit vor der Ueber⸗ nahme entrichten muß, einen Regreßanſpruch gegen den Veräußerer. Nach 8 96 bezieht ſich die Haftung lediglich auf diejenigen Steuern, die ſich auf den Betrieb des veräußerten Unternehmens gründen. Dieſe Vorſchrift hat beſondere Bedeutung für die Umſatzſteuer und für die Verbrauchsabgaben. Die Unkenntnis und Nachläſſigkeit bes Käufers kann ſich bitter rächen, da beiſpielsweiſe die Umſatz⸗ ſteuer eine anſehnliche Höhe erreichen kann. Von Wichtigkeit iſt, daß bei Umſatzſteuer nur diefenigen Beträge als„laufend“ gelten, die— beim Erwerb eines Unternehmens— von den Umfätzen des Steuerabſchnittes erhoben werden, in den der Er⸗ werbstag fällt(Urteil des R 5. vom 28. 6. 23). Der Erwerber haftet alſo für die Steuer, welche für die vor der Geſchäfts übernahme eingegange⸗ nen Entgelte zu entrichten iſt, nicht aber hinſichtlich der Steuer für ſpäter bei dem Veräußerer ein⸗ gehende Entgelte. Dieſe nach Uebergabe des Ge⸗ ſchätes eingehenden Entgelte ſind vom Veräußerer nach näherer Anordnung der Steuerſtelle nachträg⸗ lich anzumelden(Erläuterung zum Umſatzſteuer⸗ geſetz von Geh. Oberjuſtizrat Lindemann). Der Geſchäftsübernehmer haftet auch für die Um⸗ ſatzſteuer des Vorgängers, wenn er die Firma des übernommenen Geſchäftes nicht fortführt(Kommen⸗ tar der Reichsſteuergeſetze von Geh. Rat Dr. Kloß, München). Eine Haftung für rückſtändige Steuern, die noch nicht feſtgeſetzt ſind, beſteht nicht. Dabei iſt zu beachten, daß unter Feſtſetzung die formelle Feſt⸗ ſetzung, z. B. durch Steuerbeſcheid, zu verſtehen iſt; es genügt nicht die aktenmäßige Feſtſtellung durch das Finanzamt(Urteil des Riß. vom 13. Juni 1928). Bei ber Veräußerung eines Unternehmens'm ganzen im Sinne des 8 96 der RAO. ergeben ſich oft Zweifel, was unter einer Uebernahme zu ver⸗ ſtehen iſt und wann der ganze Betrieb als ver⸗ äußert zu gelten hat. Eine Uebernahme liegt auch vor bei Erwerb im Wege der Zwangsverſteige⸗ rung oder aufgrund einer Pfändung. Auch die Ver ⸗ pachtung eines Unternehmens oder die Rück⸗ gabe von dem Pächter an den Verpächter nach Be⸗ endigung der Pacht ſchließt die Haftung nach 8 96 keineswegs aus. Der Rücker werb eines Unter⸗ nehmens ſteht dem Erwerbe gleich.(Urteil des R ß. vom 21. Dez. 1927). Wenn der Käufer eines Unter⸗ nehmens dasſelbe weiter veräußern will, etwa um einer Haftung der Steuerrückſtände des Vorbeſttzers zu entgehen, ſo mag ihm als Lehre dienen, daß durch die Weiterveräußerung die einmal feſtgeſtellte Haf⸗ tung nicht wieder beſeitigt wird. Jeder, der ein Geſchäft oder ein Grundſtück kaufen will, ſchützt ſich vor Schaden, wenn er vor Ab⸗ ſchluß des Kaufvertrages von dem Verkäu⸗ fer verlangt, daß dieſer erſt die auf dem Geſchäft oder auf dem Grundſtück laſtenden Steuerſchulden reſtlos tilgt. Der Käufer kann auch die noch rückſtändigen Steuerſchulden an dem Kaufpreis in Abzug bringen und den aus machenden Betrag an die betreffende Steuerſtelle abführen. Gerade die in letzter Zeit be⸗ kannt gewordenen Fälle dieſer Art beſtätigen wieder, daß der Satz„Unkenntnis der Geſetze ſchützt nicht vor Strafe“ ſeine Berechtigung hat— ſehr zum Schaden des Betroffenen. In allen zu 1 bis 2 genannten Fällen iſt der Lauf der Verjährung gehemmt, ſolange dem Schuldner die Leiſtung geſtundet war oder ſolange der Schuld⸗ ner aus einem anderen Grunde vorübergehend be⸗ rechtigt war, nicht zu leiſten. Dabei bietet indeſſen ein Zurückhaltungsrecht oder die Einrede des Schuld⸗ ners, der Vertrag ſei nicht erfüllt, es ſei keine Sicher⸗ heit geleiſtet oder es müſſe wie beim Bürgen zunächſt ein anderer in Anſpruch genommen werden, oder es dürfe wie z. B. bei Miterben, die Zahlung aus der Erbſchaft erſt von einem beſtimmten Termin an ver⸗ langt werden, im Sinne der Verjährungsvorſchriften des bürgerlichen Rechts kein Recht zur Leiſtungsver⸗ weigerung. Die Verjährung wird alſo durch ſolche Einreden nicht etwa gehemmt, ſondern der Gläubiger muß bis zum Jahresende ſeine Anſprüche geltend machen, um ſich vor dem Verluſt ſeiner Forderung zu ſchützen. Alle Anſprüche, die am 31. Dezember 1929 ver⸗ fähren, müſſen ſoweit ſie nicht ſeit dem 1. Januar 1927 bezw. dem 1. Januar 1925 ſeitens des Schuld⸗ ners in irgendeiner Weiſe anerkannt ſind, z. B. durch Abſchlagszahlungen, Zinszahlung oder Sicherheits⸗ leiſtung durch Einzahlung uſw. bis zum 31. Dezem⸗ ber durch Klageerhebung gerichtlich geltend gemacht werden. Am einfachſten geſchieht dies, indem bei Gericht der Erlaß eines Zahlungsbefels beantragt wird. Es genügt dabei, wenn dieſer Antrag bis zum 31. Dezember bei Gericht einläuft. Der Klage⸗ erhebung ſteht die Anmeldung des Anſpruches in einem ſchwebenden Konkursverfahren, die Aufrech⸗ nung und Streitverkündung im Prozeß, ſowie die Vornahme einer Vollſtreckungshandlung, die Auf⸗ rechnung mit einer Gegenforderung gleich. Dagegen iſt eine einfache Mahnung, ſelbſt wenn ſie durch ein⸗ geſchriebenen Brief erfolgt, nicht ausreichend. Ebenſo unterbricht natürlich auch die bloße Zuſendung einer Rechnung die Verjährung nicht. 8. Die Schweizer Golohypotheken Für Schuldner Schweizer Hypotheken kann der Dezember des Jahres 1930 ſehr kritiſch werden. Die Rechtslage iſt folgende: Im Gegenſatz zu den deutſchen Hypothekengläubigern ſind die Schweizer Hypothekengläubiger geſetzlich außer⸗ opdentlich bevorzugt worden. Sie haben folgende Sondervorteile, als Bevorzugungen erhalten, ihre Fopderungen wurden auf 100 v. H. aufgewertet und ferner außerdem noch, unter Beſeitigung ber perſön⸗ lichen Haftung der Schuldner, in Grundſchulden, die auf Schweizer Franken lauten, umgewandelt. Durch die Feſtſetzung der Schuld auf Schweizer Franken Haben die ſchweizer Gläubiger, ganz abgeſehen von der außerordentlich hohen Aufwertung, eine feſte Wertbemeſſung der Schuld erhalten. Was die Fälligkeit anlangt, ſo wurde vereinbart, daß die deutſchen Schuldner eine weitere Stundung von 5 Jahren, über das Jahr 1930 hinaus, haben ſollen, falls nach Ablauf der zehn Jahre, die im Dezember 30 abgelaufen, die deutſche Mark in der Schweiz auf 65 Rappen oder darunter ſtehen ſollte. Dieſe Beſtimmung iſt wichtig, weil die Schweizer Gläubiger, nach dem jetzigen Stand der deutſchen Mark rechnen und daher die Stundung auf weiter 5 Jahre ablehnen. 5 Die deutſchen Schuldner vertreten den Stand punkt, daß nach dem Datum der beiden Staatsver⸗ träge zwiſchen Deutſchland und der Schweiz, nämlich vom 6. Dezember 1920 und 25. März 1923 der Wert der Mark zu rechnen iſt, und nach dieſen Zeitdaten berechnet, der Sturz der Mark noch viel erheblicher ſei. Die Schweizer Gläubiger vertreten außerdem den Standpunkt, daß die Wirtſchaftslage Deutſch⸗ lands die Rückzahlung der Frankenhypotheken er⸗ laubt. Dem iſt entgegenzuhalten, daß die Rück⸗ zahlung eine ungeheure Belaſtung mit ſich bringen muß, da etwa gegenwärtig eine Geſamtbelaſtung von 100 Millionen Goldmark Schweizer Goldhypo⸗ theken auf deutſchen Grundſtücken ruht. Auch ſind die Schweizer Gläubiger gegenüber den deutſchen Gläubigern ſehr erheblich bevorzugt, indem ſchon in den Jahren 1926 und 17 dieſe Hypotheken mit 4 v. H. verzinſt worden ſind, während die deutſchen Aufwer⸗ tungsgläubiger bekanntlich viel weniger Aufwer⸗ tungszinſen erhalten haben. Allerdings haben die deutſchen Schuldner Schweizer Hypotheken eine ſteuerliche Bevorzugung auf dem Gebiete der Ge⸗ bäudeſonderſteuer zu verzeichnen gehabt. Die Frage, ob die deutſchen Schuldner noch weiters 5 Jahre Stundung, über den Dezember 30 hinaus haben werden, beſchäftigt gegenwärtig die Gerichte. Die Frage iſt durchaus nicht einfach zu entſcheiden, ob bis zum Dezember 30 Entſcheidungen des Reichs⸗ gerichts über dieſe Frage vorliegen, iſt noch nicht ge⸗ wiß; vielleicht kann man den deutſchen Gläubigern bei der Ungewißheit der Rechtslage am beſten raten, ſich fetzt noch zu vergleichen, wobei folgende Ver⸗ gleichsmöglichkeit die beſte Grundlage wäre: Weiters Stundung der Hypothekenſchuld bei angemeſſener Zinserhöhung. Das würde die deutſchen Gläubiger vor der unangenehmen Notwendigkeit bewahren, neue Hypotheken bei ungünſtiger Wirtſchaftslage auf⸗ nehmen zy müffen. Rechtsanwalt Dr. Otto Simon-Mannheim Literatur * Hornauer: Die Lohnſtenerpflicht bei Artiſten, En⸗ ſemble⸗Muſikern und Einzelmuſikern.(Verlag Jachner n. Fiſcher, Leipzigſ. Das Thema iſt in Anbetracht der vielen Unklarheiten, die guf ſeiten dteſer Steuerpflichtigen be⸗ ſtehen, äußerſt aktuell. Der Verfaſſer, Steuerinſpektor 5 5 8 Hornauer, iſt als ausgezeichneter Fachmann ekannt. Verantwortlich: Kurt 81 ſchen Das Urteil im Anfechtungsprozeß gegen die Mansfeld A6. Die Oppoſition obſiegt in erſter Inſtanz— Berufung der Mansfeld.⸗G. In bem Prozeß zegen die Aufrechterhaltung der Kapital⸗ erhöhung bei der Mansfeld.⸗G. fällte die Kammer für Handelsfachen in Halle heute folgendes Urteil: 1. Die Be⸗ ſchlüſſe ber Generalverſammlung vom 16. Juli 1929, durch welche das Grundkapital der e Geſellſchaft bei Aus⸗ ſchluß des geſetzlichen Fezugs 5 A tionäre um nom. 4,5 Mill. R./ erhöht wird und der 8 1 Abſatz 1 des Geſell⸗ ſchaftsvertrages der beklagten Geſellſchaft abgeändert wird, werden als nichtig erklärt. 2. Auf Antrag des Klägers zu., Juſtizrat Gottſchalk, wird ferner der Be⸗ ſchluß der Generalverſammlung vom 16. Juli 1929, wonach die Beklagte nicht verpflichtet ſein ſoll, der.⸗V. über die Katte des Preiſes der von der Beklagten erworbenen Üktien der.⸗G. für Bergbau, Blei⸗ und Zinkfabrikation Stolberg ſowie über die Höhe des erworbenen Poſtens dieſer Aktien Auskunft zu erteilen, als nichtig erklärt. 3. 5 70 Koſten des Rechtsſtreites werden der Beklagten auf⸗ erlegt. Wie wir dazu erfahren, wird die Mansfeld.⸗G., wie ſte dies in ihrer e während der Verhandlüngen vor dem Landgericht Halle ausgeſprochen hat, gegen dieſes Urteil Berufung beim Oberlandesgericht in Naum⸗ Hurg einlegen. Der Vertreter der D. D. B. bei Aku Ergänzung früherer Mitteilungen erfahren wir von zu⸗ verläſſiger Seite, daß der geſtrigen Sitzung in Arnheim nunmehr am Mittwoch, den 18. ö. M. die Sitzung bei der D..⸗Bank in Berlin folgt. Es ſei damit zu rechnen, daß Dr. Schlitter von der D..⸗Bank in den.⸗R. von Aku eintritt. Die wean gen unklaren Werſenger ee über Reviſionen ſi nd dn hin. zu ver 5 en, da ein⸗ P rü fun 6 der Situation des Aku⸗ Konzerns ſowohl in Holland als in den deutſchen Werken ſeitens der D. D. Bank vor⸗ genommen wurde, die durchaus poſitiv ausgefallen ſei, ſodaß ſich dem Eintritt ihres Vertreters in die Ver⸗ waltung keine ernſthaften Schwierigkeiten entgegenſtellen. Im übrigen wird ſehr bald eine Erklärung über die Ge⸗ ſchäftslage und die Dividendenausſichten der Aku erwartet. Weiter erfahren wir, daß Generaldirektor Dr. Blüth⸗ gen am 15. dſs. Mts. ſeine Rückreiſe von Amerika nach Deutſchland antritt, ſodaß Anfang nächſten Jahres mit in⸗ tenſtveren Verhandlungen in den geſamten Kunſtſeide⸗ fragen zu rechnen iſt. O Anfechtungsklage Frankfurter Allgemeine Verſiche⸗ rungs⸗AG.(Eig. Dr.) Vor der 77 Kammerfür Han⸗ delsfachen in Frankfurt a.., unter dem Vorſitz von Landgerichtsdireklor Dr. Goldermann, fand die von der Schweizer Aktionäroppoſition, unter Füh⸗ rung von Rechtsanwalt Dr. Roſenberg⸗Frankſurt a.., eingebeitebte Anfechtungsklage gegen die GV.⸗Be⸗ ſchlüſſe der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs⸗A G. vom 30. Sept. ſbatt. Der Kläger bezeichnede ſämbliche G. ⸗ Beſchlüſſe als vorbereitet und mit dem von der GV. ein⸗ eſetzten Verhandlungsleiter, Präſidenten Dr. Hermann Fischer, in allen weſentlichen Punbten als vorher be⸗ ſprochen. Profeſſor Lehmann, als Vertreter der Frankfurter Allgemeinen, gab zu, daß in dieſem Sinne Vorbereitungen ſtattfanden, wozu aber eine Berechtigung vorhanden war. Die Gegenſeite wandte ſich noch unter Hinweis auf 8 288 HGB. dagegen, daß der Bericht erſt in der GV. vorgelegt wurde, während er ſonſt 14 Tage vorher aufzuliegen habe, ſo daß die GV. unvorbereitet war und die Aktionäre dit⸗ piert werden konnten. Auch bezweifelt der Kläger die Unabhängigkeit des Verhandlungsleiters und des im Vor⸗ aus beſtimmten Vorſitzenden der Reviſionskommiſſion, Dr. Fiſcher. Ein weiteres Moment der Klage bildete das von den Tochtergeſellſchaften der Frankfurter Allgemeinen aus⸗ geübbe Stimmrecht im Sinne der Verwaltung. Es wurde gugegeben, daß dieſes Stimmrecht auf Grund eines Vor⸗ vertrages mit den Tochtergeſellſchaften auszuüben war. Nach vierſtündiger Verhandlungsdauer legte der Vor⸗ zende beiden Parteien auf, neue Schriftſätze inner⸗ halb einer Woche einzureichen. Zur Beſchleunigung der gangen Angelegenheit iſt die Entſcheidung des Gerichts, Be⸗ weisbeſchluß oder wahrſcheinlicher ein Urteil, ſchon zum 24. ds. Mts. angeſetzt. : Status im Konkurs Heury Speuce Horne, London. Nach Mitteilung des Zwangsverwalters auf der Gläu⸗ bigerverſammlung betragen die Paſſiva im Konkurs des bekannten Londoner Finanzmannes Henry Spence Horne 844 609 Pfund Sterling, denen Aktiva in Höhe von nur 45 669 Pfund Sterling gegenüberſtehen. * Eiſenwerke Kaiſerslautern Ach. Kaiſerslautern(Eig. Dr.) Die Halbjahresbilanzſitzung im.⸗R. bezeichnete bie Entwicklung des Unternehmens im neuen Jahr als güen ſti g. Die vorliegenden Bilanzzahlen zum 30. Sept. würden eine weſentliche Beſſerung des Status gegen⸗ Über dem Vorfahr ausweiſen. Bei gleichen Abſchreibungen ſei ein befriedigender Gewinn erzielt. Im letzten Jahr er⸗ gab ſich eine n des 3 um (Eig. Dr.) In 54070 Mk. Die Sanierung wurde bekanntlich beſchloſſen durch Kapitalzuſammenlegung:1 und Wiedererhöhung un 290 000 auf 790 000 4A. * Torpedo Fahrräder⸗ und Schreibmaſchinenfabrik Weil⸗ werke in Frankfurt a. M.— Dividendenerhöhung.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft ſchließt 19289 mit einem Rein⸗ gewinn von 171811(123 693) 4. Hiervon ſollen 8(6) v. H. Dividende auf 1,6 Mill./ AK. ausgeſchüt⸗ tet und der Reſt von 43 811(27 693)/ vorgetragen werden. Die GV. findet am 15. Januar 1920 ſtatt. * Gebrüder Körting AG. Hannover.— Höchſtens 6 v. H Dividende. Wie verlautet, wird die Geſellſchaft für 1929 trotz der wenig günſtigen Aus ſichtn, Hochſtens eine Divt⸗ dende in„ von 6 v. H zur Verteilung. e mit 1457 608 4 901 350) 4 Abſchreibungen ſtehen dem 130 388(16 900) A1, aus. Geſch unkoſten mit 5 196 840(874 213)/ und Zinſen mit gegenüber. er Nettogewinn beträgt 122 299(12 3 456) J, aus dem 5 5. H. Dividende verteilt werden ſollen. Der Bericht des Vorſtandes führt aus, daß in dem Geſchäfts⸗ jahr ein anhaltend guter Beſchäftigungsgrad erreicht wurde. Die Bilanz weiſt das Aktienkapital unverändert mit 9 605 000% aus. Kreditoren betragen 1479 448(701 227), Debitoren 2059 895(1 675 420) l. * Guter Auftragsbeſtand bei Bamag⸗Megnin, Berlin. In der o.., in der 11 040 800„/ Sbdl. und 62 287, VA. vertreten waren, wurden Bilanz ſowie Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für 192829 gegen die Stimmen eines Kleinakttonärs, der. ein legte, genehmigt. Be⸗ kanntlich kommen 6 v. H. Dividende auf die Bil. zur Ver⸗ teilung, während die Stammaßtionäre wieder leer aus⸗ gehen. Ein zu Beginn von dem Opponenten, der 3000% Actien vertrat, eim e Antrag, von jedem angemel⸗ deten Beſucher der.⸗V eine Erklärung zu verlangen, daß er Ctgentümer oder eines berechtigten Eigen⸗ tümers der angemeldeten Akti ſei, verfiel gegen die Stim⸗ men des Awtragſtellers der 2 Un. Ueber die Aus ⸗ ſichten des laufenden Gieſſch ahres wurde vom Vor⸗ ſtand mitgeteilt, daß gegen Ende des beendeten Gef ſchäfts⸗ jahres eine Beſſerung im Auftrags ug eingetretem ſei, die bis jetzt angehalten habe. Es liefen Verhandlungen über verſchiedene ausſichtsreiche Proßebte, jedoch könne wegen der Größe dieſer Proßeht beſtimmtes über die Ge⸗ 3 58. Kelent werden. Bork ber 40 v. H. bei der Maſchinenfabritk Wilhelm Ponndorf in Kaſſel⸗Bettenhauſen. Dieſe Spezialmaſchinenfabrik für Biertrebertrochemanbagen, über deren Zahlungsſchwierig⸗ beiten als Folge e des Zuſammenbruches Bankhauſes es Fiorino u. Sichel bereits beri rde, verhandelt mit ihren Gläubigern jetzt zwecks ihrung eines ge⸗ vichtlichen Vergleichs auf der Grundlage von 40 v. H. aller Forderungen. * Mindeſtens wieder 10 v. H. Dividende bei der Miag Mühlenbau⸗ und Induſtrie⸗A.⸗G. Da auch die letzten Mo⸗ nate eine befriedigende Geſchäftsentwicklung gebracht ha⸗ ben, wird die Miag Mühlenbau und Induſtrie AG. Frankfurt a.., für 1929 vorausſichtlich mindeſtens wieder 10 v. H. Dividende verteilen können. Bei weiter günſtigem Geſchäftsverlauf gilt eine leichte Dividendenſteigerung nicht ausgeſchloſſen. OFilzfabrik.⸗G. Fulda.— Kapitalerhöhung.(Eig. Dr.) Auf Grund der von der.⸗V. am 2. Juli 1929 er⸗ teilten Ermächtigung beſchloß der.⸗R., nunmehr 500 000 Reichsmark neue Aktien mit Divibendenberechtigung ab 1. Januar 1930 zum Kurſe von 104 v. H. auszugeben. Dieſe neuen Aktien ſind von einem Großaktionär zu dem genannten Kurſe übernommen worden. Der Jinanzzufammenbeuch von William For Eine der wenigen tonangebenden Perſönlichkeiten der amerikaniſchen Filminduſtrie, der Multimillionär William Fox hat— nach hier eingetroffenen Meldungen— durch den Wallſtreetkrach derartige Verluſte erlitten, daß er ge⸗ zwungen wurde, die Kontrolle über ſeinen Rieſenkonzern aufzugeben. Danach iſt ſeine nahezu unüberſehbare Kette von Filmſtudios und Vorführungstheatern auf eine von der American Telephone u. Telegraph Company und ver⸗ ſchiedenen Wollſtreethäuſern gebildete Gruppe überge⸗ gangen. Die Schätzungen der rieſigen Verluſte William Fox bewegen ſich zwiſchen 400 und 600 Mill. I. Seine Zahlungsfähigkeit wurde akut, als er nicht mehr in der Lage war, einen kurzfriſtigen Wechſel für den Erwerb der Gaumond Britiſh Corporation einzulöſen. Die Firma, an die die Fox⸗Intereſſen unmittelbar entfallen, dürfte die Weſtern Eleotrie Company ſein. Mit For ſcheidet einer der morkanteſten Perſönlichkeiten Hollywoods aus der ton⸗ angebenden Einflußſphäre der amerikaniſchen Filmindu⸗ ſtrie. Fox begann ſeine Laufbahn als eingewanderter pol⸗ niſcher Staatsbürger in bitterer Armut und ſtieg inner⸗ 5 1 2 a 5 15 Schweizer G01 en (Drahtung unſeres Schweizer Vertreters) Bern, 11. Dezember Den erſten Schritt zur Rückkehr der Schweiz zur reinen Goldwährung hat der Schweizeriſche Ständerat am Diens⸗ tag mit J Annahme des neuen Natienalbankgeſetzes gemacht. nie n Geſetz, das noch in dieſer Seſſion auch vom Nationälrat angenommen werden dürfte, iſt vorge⸗ ſehen, daß der ganze Gegenwert der im Umlauf. lichen ſchweizeriſchen Noten durch entſprechende Gold⸗ deckung geſichert ſein muß. Das Geſetz ſieht jedoch einen Uebergangsmodus vor, der verhindern ſoll, daß das in Umlauf geſetzte Gold ins Ausland wandert. Der Bundes⸗ rat hat ſich ſpeziell zu dieſem Punkt folgendermaßen ge⸗ äußert: allen unſeren Nachbarländern, beſonders in Deutſchland, herrſcht ein ausgeſprochener Goldhunger und damit die Tendenz, die Vorräte durch Ankauf von Gold aus dem Auslande aufzufüllen. Deutſchland begünſtigt die Ausfuhr von Gold aus der Schweiz, da es das ſchwei⸗ zeriſche Gold um 3„ billiger erhält als das Kilo Gold in England bezahlt wird“, In den Beratungen wurde weiter betont, daß die bisherigen Richtlinien der Schweizer Nationalbank hinſichtlich der Goldwährung dazu beige⸗ tragen haben, Wertſchwankungen des Schweizer Franken unmöglich zu machen. Durch die Einführung der Gold⸗ währung anſtelle des bisherigen Bimetallismus erwartet man, daß die ſchweizeriſche Währung im internationalen Verkehr noch mehr Stabilität erhält, was ſich auch im Ver⸗ kehr ber Internationalen Zahlungsbank auswirken dürfte. Luxemburg braucht Geld. Es beſtätigt ſich, daß bie luxemburgiſche Regierung Anfang 1930 eine Anleihe von 100 Millionen Franken auflegen wird. Die Anleihe wurde zu 6 v. H. verzinſt und im Jahre 1980 zurückbezahlt. Der Ausgabekurs iſt noch nicht bekannt. Ueber 8 Milliarde Efſektenaufkäufſe amerikaniſcher Inveſtment⸗Truſts ſeit Beginn der Newyorker Börſenkriſe. Der amerikaniſche Wirtſchaftler Walter Du rſt ſchätzt auf Grund eingehender Unterſuchungen, die ſeit den Paniktagen an der Newyorker Börſe von den Kapitalverwaltungsge⸗ ſellſchaften getätigt n Käufe in Wertpapieren auf rund 500 Mill. Dollar. Bevorzugt wurde dabei die Kapitalanlage in Werten der großen amerkkaniſchen Induſtrieunternehmun⸗ gen ſowie in Aktien der gemeinnützigen Betriebe. Auch deutſche Obligationen, u. a. Vereinigte Stahlwerke, Sie⸗ mens, W RWE. uſw. 8 3 n von Autobenzin Ein Antrag des Redega Der Reichswerband der Gavagenbeſitzer e. V.(Redega), in dem der größte Teil der deutſchen Benzin⸗Kleinhändler zuſammengeſchloſſen iſt, hat beim Reichswirtſchaftsmini⸗ ſtertum einen Antrag eingebracht, in dem ene Normung der Autobenzine gefordert wird. Die Qualität des Ben⸗ zins, die ſelbſt bei den ſogewannten Marbenbetriebsſtoffen nicht ſters gleichbletbend iſt, ſoll in beſtimmten Kennziffern (Siedebeginn, Siedende und Beſtandteil an Aromatika bzw. Benzol) ausgedrückt werden, die jeder Kleinhändler ver⸗ pflichtet iſt, an den Tankſtellen neben den Preiſen anzu⸗ geben. Durch dieſe Normung, die vor allem den Kvaft⸗ fahrer über den Wert der Markenbenzine aufklären ſoll, wird auch kleineren Einfuhrfirmen, die nicht den großen Truſts angehören, und vornehmlich mit deutſchem Kapital arbeiten, der erfolgreiche Wettbewerb mit den großen ame⸗ ribaniſchen und engliſchen ermöglicht. Infolgedeſſen iſt die Normung auch geeignet, auf dem Betriebsſtoffmarkt preisregelnd zu wirken. Im Ausland(Frankreich, Amerika) liegen beveits behördliche Normungserlaſſe vor. Dem Antrag hat ſich das Meichskartell von Spitzenver⸗ bänden der Kraftfahrzeugwirtſchaft ſowie der Automobil⸗ an von Deutſchland bereits angeſchboſſewd, wührend die Zuſtimmung des Allgemeinen Deutſchen Automobilklubs in den nächſten Tagen zu erwarten iſt. Auch der Reichs⸗ verband der Automobil⸗Induſtrie hat dem Vorgehen des Nedega ſeine Unterſtützung zugeſagt, wachdem der Antrag auch beim Reichskuratorium für Wirtſchaftlichkeit und beim Deubſchen Normenausſchuß geſtellt worden iſt. Juternationale Zuſammenarbeit der Automobil⸗ produzenten? Im Laufe des geſtrigen Tages fand eine Zuſammenkunft europäiſcher u. amerikaniſcher Automobil⸗ produzenten ſtatt, bei der Deutſchland, Frankreich, Belgien 16 Holland und Amerika vertreten waren, während Englan und Italten an der Konferenz nicht teilnahmen. Es han⸗ delte ſich um eine unverbindliche Fühlungnahme zur Be⸗ ſprechung von Maßnahmen zum Schutze der Produktion im eigenen Lande und dementſprechend zur Kontingentierung der amerikaniſchen Automobileinfuhr. Irgendwelche Be⸗ ſchlüſſe wurden vorläufig nicht gefaßt. Es iſt vorgeſehen, die Beſprechungen weiter fortzuführen mit dem Ziele der 9 einer n 1 Transaktion im Jendel⸗Konzern Der Aktienumtauſch 85 Niederrheiniſchen Die Rhein⸗ und Seeſchiffahrts Aktiengeſellſchaft in Köln hat bei ihrem Uebergang an die Fend tippe die Aktien⸗ mehrheit der Niederrheiniſchen Dampfſchleppſchiffahrt⸗Ge⸗ ſellſchaft in Düſſeldorf, eines der e en Unternehmungen auf dem Rhein, mit eingebracht. Die bei den Geſellſchaften ſtanden ſchon vorher etwa 20 Jahre im Vertragsverhält⸗ nis miteinander. Um für die außenſtebenden Inhaber von Aktien der Düſſeldorfer Geſellſchaft klare Rechtsver⸗ hältniſſe zu ſchaffen wird, wie wir ſchon kurz melden konnten, einer demnächſt ſtattfindenden außerordentlichen Generalverſammlung der 1 Dampfſchlepp⸗ ſchiffahrts⸗Geſellſchaft in logen, werden, die Aktien derart umz n je 4 Aktien zu 700„ der Düff% Aktien der Lag 5 geben werden. Die Düſſeldorfer Gef ihrem alten Namen als GmbH. f f den Tonnageverhält⸗ niffen des Fendeltonz dieſſe Traus⸗ aktion nichts, weil die Düſſeld orfe ſchaft über keine größere Tonnage, ſondern nur Lagerhäuſer ver- fügt. d unter en.. ul ber O Segeltuchweberei Salzmann u. Co., Kaſſel.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft, deren Obligationsanleihe amtl. Notis in Frankfurt genießt, hat zu ihren bi herigen Zweignieder⸗ laſſungen in Sachſen, Hannover, Schleſien und Ungarn eine weitere Filialfabrik in Danzig zwecks beſſerer Ver⸗ tretung der oſtdeutſchen Textilinduſtrie errichtet. * Wiederaufnahme der Dividendenzahlung bei der Porzellanfabrik Waldſaſſen, Bareuther u. Co. Ac. Die Geſellſchaft war, wie der BBC. hört, im Geſchäftsjahr 1929 Hisher vollbeſchäftigt. Obwohl die Preiſe, ſowohl auf dem Inlands⸗ wie auf dem Auslandsmarkt noch immer ſehr zu wünſchen übrig laſſen, erſcheint die Wiederaufnahme der Dipidendenzahlung nicht unwahrſcheinlich. * Baſalt.⸗G., Linz a. Rh. teilt, iſt, ſoweit heute überſehbar, für das ſchäftsjahr ein ähnlich Ergebnis zu 1 wie im vergangenen Tah'r Un oſten und Zinſen dürften Abs⸗ 89 98 45 annähernd das gleiche wie im vergangenen ahre(1,15 Mill..) betragen. Die Wiederaufnahme der Dioldenden zahlung 1 1 Rich 5 5 heutige Geſchäftslage 1 der Jahres eck friedigend, ebenſo der Auftragsbeſtand für 1030. e Die Dividendenausſichten bei der Leonhard Tietz A. G. In unterrichteten Kreiſen nimmt man an, daß auch für 1929 die Vor jahrsdivtidende von 10 v. H. bei⸗ behalten wird. N. V. Margarine Unie, Rotterdam. In der allge⸗ meinen av. GV. der N. V. Margarine⸗Unie in Rotterdam wurde die vo Heſchlagene Statutenänderung ange⸗ nommen. An die durch den Tod des Herrn Eduard Fü r⸗ gens freigewordene Stelle wurde Herr Viktor Jür⸗ ens ⸗Berlin in den Verwaltungsrat erwannt, ferner die ren Dr. Heinrich Schicht⸗ Auſſig, Georg Schach t⸗ Berlin und Jan Hartog⸗Notterdam. Der Kunſtſeidenſtrumpf als Exportartikel Jahresausfuhrwert 1929 vorausſichtlich faſt 50 Millionen RM. Innerhalb weniger Jahre iſt der Kunſtſeldenſtrumpf einer der wichtigſten deutſchen Exportartikel 8 Erſt ſeit November 1927 weiſt die deutſche Handelsſtatiſti die Ausfuhr von Kunſtſeidenſtrümpfen geſondert aus. 5 ahr 1928 betrug die Ausfuhr 36,6 Mill.„. Für das 9 ahr 1929 iſt mit einer Ausfuhrſteigerung von mehr als v. H. gegenüber dem Vorjahre zu rechnen. In den 2 1 10 Monaten(Jan.— Okt.) des laufenden Jahres wurden nämlich für 41,3 Mill./ Kunſtſeidenſtrümpfe ex⸗ portiert gegenüber 30,4 in dem gleichen Zeitk⸗ raum des Vorjahres. Die Ausfuhr des geſamten Jahres 1029 dürfte ſich demnach ſehr ſtark der 50 Millionen⸗Grenze nähern. Hauptabnehmer waren die folgenden Länder: Jan.—Otk. 1928 Jan.— Okt. 1929 4002 Do. Wie die Verwaltung mit⸗ laufende Ge⸗ Großbritannten 2608 Dz. Dänemark 646 Dz. 702 Da. Niederlande 624 Dz. 1036 Dz. Schweden 828 Do. 255 Dz⸗ Oſterreich 805 Dez. 704 Dz. Schweiz 281 Dz. 302 Da. Itolien 205 Do. 328 Dor Belgien N 5. 421 Do. Frankreich 1 D e f e. Verhälknismäßig Hauptabnehmer für deutſche alſo Großbritannien und die Niederl am ſtärkſten konnte der Abfatz nach Frankreich geſteigert werden. Von der gefürchteten Konkurrenz der Woll⸗ föckchen iſt in der Ausfuhrſbatiſtik des Jahres 1929 noch nichts zu verſpüren. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeltung 11. 10 11. Mannheimer .. 8% Bab. St.⸗A. 27 78.— 73.— 7% Bab Kom. Gd 79.— 80% U gafen Stadt 88. 70 Mhm. Golb 100,0 „ Gold 85.— 85,— 8% Gold 69,.— 80% Salben d. 28—— aal d. Bant 100.0 15 ypoth. B. 180.0 1 3 1410 1 Durlacher Hof E 12 b.— 130.0 123.0 147.0 Schwartz Noch 152.0 Werger Worms 182.0 182.0 Bad. Aſſekuranz 150,0 Continent. Berſ. 49,.— Mannh. Verſich. 82.— Frankfurter Festverzinsliche Werte 2% Reichs anl..— Allbhunz fc. 50.— 9 ne.— 3 Weib.(Gold! 84,50 gion 0 25 Wund 18.— 8% Aubwigsh. 28- 811 Mhm. 8—— 88,0 1768.50 9% Arkr. Mü. 28 15.— 3% Preuß. Rall—.— 5505 reuß. Rogg..28 %% Südd⸗Feſtwb.—.—.— 8. abg. 89. Rh. ⸗M.⸗Don.-— „ bab. Kom, Gb. 90.50 5 et--9 98.— 9% p. 24. 25 938.— 4%% Rhein. Gig. 79,.— 247% N 8 n. Gig. Bank Aktien 1 0 D. Crebitb. 1170 118.5 iſche Bank 160,0 180,0 2 Bankver. 118,0 115.5 0. u. Wb 1378 Klöck Com.. .⸗G. f. Seilind. Brown, Bopert. 1 Daimler-Benz Deutſche Linol. Enzinger Union Gebr. Fahrt J. G. Jarben 10% Grkr. M. BA. 15⁵ A Karlsr. Näh. Haid Konſerven Braun Mannh. Gummi Pfälz. Mühlenw. Portl. Zem. Heid. Effektenbörse 17775 111.0 127.0 92.— 82 15.0 70.— 84.50 1250 125,0 116,0 140,5 „„ C. H. K norr Rh. Elektr..-G. Rheinmühlenw. Südd. Zucker Verein dtſch. Oelf. Wayß& Freytag 5 Zellſtoff Waldhof 177,0 175.0 Irse Darmſt. u. Nat. Deutſche⸗Disconto D Effekten Bank D. Hyp. u. Wechſ. D. Ueberſee⸗Bank Dresdner Bank Frankf. Bank Irkfrt. Hyp.⸗Bk. Nürnberg. Verein Oeſt. Ered.⸗Anſt. Pfälz. Hyp.⸗ Bk. Reichsbank.., 271 Rhein. Creditbk. Rhein. Hyp.⸗Bk. Südbd. Boden ⸗C. Südd. Disconto Wiener Bankver. 1 39 Mürtt. Notenbk. 152,5 152,5 Allianz.. 211,7 Frankf, All. Verf. 51.— Mannh. Verſ.⸗G. 84,.— 84.— N Nordd. loyd 97.75 Oeſter.⸗U. St. B. 9,45 Montan-Aktien Eſchweil. Bergw—.— Gelſenk. Bergw. 121,7— Ilſe Bgb. St. A. 2480 213.0 Kali Aſchersleden 183 181.0 Nali Salzdetfurth 819.0 30, Kalt Weſteregeln 188,0 180,0 ner 50 Dt. Linoleum 5 Ettling. Spinn. Mannesm. Röhr.. 90.50 10. Otavi⸗Minen. 54.— Phönult Bergbau 99,50 Rheinſtahl. 104.0 Salzw. Heilbr. Ver. Stahlwerke 101.5 Industrle-Aktlen Se K. St. 189,0 wen München 278.0 Schöfferh. Bindg. Schwartz Stor Werger Adler Kleyer... A. C. G. St.⸗A. 1892 Aſchaff. Buntp.. 185,0 Bd. Maſch. Durl. 130.0 Brem.⸗Beſig. Oel 61. Brown Bovert 1170 Cement Heibelbg. 117,8 A Karſtadt—.— Chade 844.5 Chamotte Anni. 100,0 Chemiſche Albert 48.— Ch. Brockhues 67.— A 0 82.0 Daimler Benz. Dt. Arkan,. D. Gold⸗ u. S. Anſt. Dt, Verlag. Dresd. Schnellpr. Dilſſel. Rat. Dürr Dyckerh.& Widm. Eiſen Raiſersl. Emag Frankf. Enzinger⸗ Union Eßlinger Maſch. 215,0 10².0 797& Schleich. ahr Gebr. Pirm. J. G. Farben. 177 8%„Bonds 28 2040 c Jetter—. elt. Guilleaume 1175 rankfurter Gas—.— kf. Pok.& Wit. 41.50 203,0 208,0 Tellus Bergbau 11¹.0 Bg u. Laurahlttte 59,0 5. 270.0 11. 418 Goldſchmidt Th. 61.— 83,50 Gritzner M. Durl. 47,.— Grün& Bilfinger 107.0 Haid& Neu. 80.— Hanfwerk. Füſſen 89,28 Hilpert Armatur. 102.0 Hirſch Kupf. u. M. 110,0 och⸗ u. Tiefbau 75. olzmann 89. 80 8— olzverkohl. nag 27 75 en. 81.50 unghans 0 A. 47.— 307,0] Ramm.. 299 e N. Knorr, ae„188 40.75 J, 0 167.0 — 78.25 91,80 45.— 50 20—5 85% 9 10. Konſerven Braun 67.— Kraus& Co. Lock, 44.— Lechwerke. 103.0 Lubwigsh. Walz. 92,— Mainkraftwerke 108,0 Metallg. Frankf. 114.2 Mez Sidne* 42.80 Miag, Mühtd. 1210 11. 67 46.50 108,9 92,50 105,5 1455 1182 Moenus St.⸗A“ 25,— 25,.— Motoren Deuß 66. Motor Oberurſel 118,0 Pf. Rähm. Kay..— Rein. Gebh& Sch. 99.— Roeder, Gebr. D. 109,0 Rütgerswerke 9 Scheunen Frkthl. 50,.— ramm Lackf.. 93,50 Schuckert, Nrbg. 178.5 60.— 1130 .— 10.0 69.75 50.— 94.50 10. Schuhf. Berneis—.— Seilinduſt. Wolff—.— Südd. Zucker 161.0 Trleot. Beſigheim 52.— Ver. Chem. Ind.—.— Ver. deutſch. Oelf. 78. 50 Vergt. Zute 110,0 Ver. Ultramarin 184.0 Ver. Zellſt. Berl. 100,0 Vogtl. Maſch. St. 72.— Voigt& Häffner 222,0 Wayß& Freytag 82.50 W. Wolff 95.— Zenftoff Aſchffbg. 184,0 are 114.0 7 aldhof 178.0 Ufa(Freiverk.), 90. Raſtatter Wagg. 13.— Volth. Seil. u. K.—.— 63 198,0 112.0 176.0 90.— 8 Terminnotierungen(Schluß) Allg. Dt. Credit 117,7 Bankf Brauind. 140,0 Barmer Vankvee. Bayr Hyp. u. W. Berl. Handelsgeſ. Commerzbank Darmſt. u. Nat. Deutſche Disconto Dresdner Bank A G. für Verkehr Dt Reichdb. Vorz. Foros. 70 5 9 ordd. Loyd Aku Allg. Elektr. Gef. Bemberg Bergmann.. Buderus Eiſen Cement Heidelbg. Compan. Hiſp. Contin. Gummi 145.0 „ Daimler Be Deutſche Erdöl„ 92,15 92 Dt. Gold u. Silber 139,5 Dt. Linoleum 286,2 Licht u. Kraft.. 157.0 Elektr. Lieferung 180,0 „Farben. 177.0 elten& Guil 1175 elſenk 3 122.8 Gesfürel.. 158,7— Goldſchmidt. 82,.— Berliner Börs 117.0 63,75 Festverzinsliche Werte Goldanleihe 6% Reichsanl. 27 87.80 Dtſch. Ablöſgſch. 50.10 ohne Ablöſgrecht.— 85% Sar 9708—.— 106.5 97,50 805 10 7. 285—— 1480 4½ 8% Beh.. 5 6·78 848 0 Süd, 3 Harpen. Bergbau 183,0 Ph Holzmann Ilſe Bergbau 215.0 Nali Afchersleben 182.0 Kalt Salzdetfurth 811,0 Kali Weſteregeln 18750 Klöcknerwerke. Lahmeyer& Go. Mannesmann Mansfelder . 2 MiagMüyleubau—.— Montecatin! Ober bedarf Otavi Minen Phönig Bergbau Rh. Vraunkohlen 15 Elek.(Rheag) Stahlwerke Riebeck Montan Rütgerswerke Schuckert Siemens Halske cker Spensta Tändſt. Ver. Glanzſtoff 161.0 161.5 827.0 135,0 Zellſtoff Waldhof 178.0 Sd% Roggenwert. 9,10 5% Roggenrentb 8,21 Jo Landſch. Rog. 8,18 5 Mexikaner 19. 4½% Oeſt. Scha.—.—, 4%„ Goldrente 2470 4% i Rronen 470 eohn. Rente Silb.⸗R. 4% 0 Pap. R.—.— 89.— 8 R. Karſtadt.. 130,0 13 90.— 89,50 Ber. Stahlwerke 101.5 1 N05 Jeuſtoff Aſchaff, 4%% ung. Str. 18 20.20 4 ² 1 4% Ung. Göldr. 21.68 4%„ Kronenr..— 4¼%½ Anat. Ser.! 16,60 400% AnatSer 11 18.60 4½%„„III 17.65 5½½ Keh. Rat. Rall.—.—. Transport-Aktlen Schantungbahn 45.— 4750 5 1 Verkehrw. 113,7 1155 Lok. u. Str. 145,0 Sl d. Eiſenbahn 112,2 112, Oeſt. St.⸗Eiſenb.-. Baltimore Ohio.—.— Canada Abliefer. 49.— Pr. Heinrichbahn———.— Hapag 97.50 85 Südamerika.. anſa Diſchiff. 141,5 Nordbd. Lloyd.. 96. Verein Elbeſchiff. 17.— Bank- Akilen Dank f. el. Werte Bank f. Brauere. Barmer Bankver. Berl. Handelsgeſ. Com. u. Privtbk. Darmſt. u..⸗B. 232,1 Dt. Aſtatiſche Bk. 49.— DeutſcheDisconto 147 0 Dtſck. Ueberſee Bk. 100.0 Dresdner Bank 138,5 Meininger Hypbk. 113,2 118, Oeſterr. Creditbt. 30.— 80. Reichsbank 275.0 Rhein. Erebiibk. 110.2 Sütddeutſch. Disc. 128,0 Frankf. Allgem. 51.— Industrie-Aktien Accumulatoren 112.0 Adler were Alexanderwerk 38.— Alfeld Deligſen 28,28 Allg. Elektr.⸗G. 157,7 Alſen Portl.⸗Z. 158,0 Ammendorf Pap. 130,0 Afgaff Kohlenw. 78.— Aſchaffög. Zellſt. 185,7 Augsb. N. Maſch. 78.— Balke 9 118.0 Baſt Nürnberg. 208.7 208.0 Bayer. Celluloid 12,75 Bayr. Spiegelglas 64.— J. Fb. Bemberg 145.0 5 Elekt. 200,0 Serlin Gubener 282,7 Berl. Karls. 195 88.— N. Berliner Ma 126,0 137.0 116.5 178.5 152.0 Gebhard Teptil See eß 1 el Semen heike. 48 80 1150 Concord. Spinn 58.— Conti-Caoutſch. 1430 1432 Daimler Motoren 38.— 37,25 Deſſauer Gas. 158,0 152,7 Dtſch.⸗Atrant⸗T. 04,.— 94.— Deutſche Erdöl. 91,75 91.— Diſch. Gußſtaht.. Deutſche Kabelw. 50.5 50 50.— Dtſchr. Steinzeug 173.0 173.0 Deutſche Wollw. 10,25 85 885 Deutſch. Eiſenhdl. 64. Deuiſche Linol. 237.0 2577 -t. Schußgeb. 2——— 7* F. Dippe Maſchin. Dresd. Schnellpr. Dürener Metall Dürkoppwerke Düſſeld. Eiſenhdl. 59, 5 Dynamit Truſt 82,25 82,35 Elektr. in 160,0 159,0 8. 250 95,.— 142.0 142,0 82 S. Elktr. Licht u. K. 154,5 155,2 Elsbach 1 e Emaille Ugrich 2 Enzinger Werke 78,25 77.50 Eſchw. Bergwerk 208,0 208,0 Eſſenersteinkohl. 128,2 125,2 Faber Bleiſtift——. Fahlb. Liſt& Co. 60.— 60.— Farben. A. G. 177.0 176,2 Feldmühle papier 152,2 152.0 elten& Guill. 17 1145 hies& Höpfling.— „ Friſter 1200 18100 Gehe& Co. Geiling E Co. Gelſenk. Bergwk. 1225 8 121.5 Genſchow& Co. 69,50 66.— Germ. Portld.⸗Z. 178,0 178,0 Gerresheim. Glas 108,0 106,2 Geſ. f. elektr. Unt. 156,0 154.0 Goldſcm Gebr. 174.0—.— Goldſchmidt. Th. 40— 625 35 Guano-Werke.. 46,.——— Greppiner Werke—.— 84.50 Gritzner Maſch. 49.— 10. Gebr. Großmann 30.—— 7 Grün& Bilfinger 8580 166.0 Gruſchwitz Textil 58,50 56, Hackethal 67.50 89,.—9 Halleſche Maſch. 80.— 86.— Hammers Spinn. 1245 1245 Hann. M. Egeſt. 32.50 34.50 öbg.⸗Wien Gum. 67.75 66. Harkort St⸗Pr. Harpener Bergd. 132.8 181.0 Hedwigshütte. 91. eilmann Imm. 72.— 70.75 Hue 15 irſch Kupfer„ 115,8 116,0 e 210 1100 108.0 10808 0 1 285 .50 68 K Auff. 74.— 78, Stolberger Zinkh, 105,0 Aktlen und Auslandsanlelhen in Prozenten 10. 11 10. 10. Bremer Wolle. 139,0 137,0 Hirſchberg Leder 87— 87.28 S er 208,0 208,0] Weſteregeln Alkal 55 1225 bel Stücke-NMotisrungen in Mark ſe Stück Brown, Bop.& C. 1170 1172 Hoeſch Eſſen 28 107.0 105.0 Schuckert& Co. 178,0 177,5 Weſtf Men f 10. 11. Buderus Eiſenw. 60,50 60,50 Hohenlohe-Werke 81.28 81,25 ultheiß.. 275,0 272.0 Wicking⸗Cement 55 1 4% Türk. Ab. Anl. 358.55 Phil. Holzmann. 25 825.75 Wiesloch Tonw.—— 4%„ Dagd. l 715 715 CEbarkott. Waſſer 91.50 91.— Horch& Cie. 65,50 68,50 Segal Strumpf———— Wiſſener Metall 86.— 84.— 4% 1 710 Chem. Heyden 39.— 82.68 Siemens Halske 2825 283,0 Wittener Gut.—— 4%„ uni. anl. 11.30 11.60 Chem. Gelſenk. 64,— 68,25 Re Bergbau 218,9 215,0] Sinner.⸗G. 119,0 119,0 Wolff,.—— 4% Ae. 1911 710 715 Chem. Albert 48.50 48.— Jüdel& Co. 129,2 129.0 Stoehr Kammg. 98,50 101,0 400 ⸗Uer er 110.— Chen, wrenkues 92.— 60— G6 Junghans 45,25 45.50 Stoewer Nähm... e Zellſtoff Verein. 1028 1 Zellſtoff Waldhof 179,7 15 Kahla Porzellan 88.— 88.— Südd. Immobil. 69,.— 69,.— Deutſch⸗Oſtafrika Kaliwk. Aſchersl. 1250 1803 Sucker 181,5 161,0 N 140 Karſtadt 2 30,0 7 Neu-Guinea, 2 Kl anerwerke 8945 Teleph. Berliner 47,78 48.— Otavf Minen 8ʃ8 C. H. Knorr 230 155.5 Thörbs per. Oele—— 99, Kollmar K Fourd. 38.— 88.— Tletz, Lenhard 149,5 146.5 Frelverkehrs- Kurse 0 3 9 5.— 8 2. 1228 118,0 Petertb. g. babe 135 ebr nion Werkzeuge.—.50 Se ee ed. 1190 1150 8 Ruſſenbank..18 Krauß& Cie. Lok. 44.50—.— Kronprinz Met. 8 80.— 85,50 Kyffhäuſer Hütte—— Varzitner Papier 111.2 Velthwerke.. 6,50 B. B. Irkf. Gummi—.— 50 Deutſche Petrol. 48.— Heldburg. 160,0 Der. Chem. Charl. 62.— 59,— Benz Jaßmeder& Co. 201.5 180,5 Bl. Dſch. Nickelw. 15, 180 Laurahtte... 52.— B. Glanzſt. Elbf. 1600 168.0 Adler Kall... Linde s Eismaſch. 1540 1887 B. Harz. Portl 25 94,50 Diamond. 10.88 1883 Carl Lindſtröm. 610,0 600,0 B. Schuhf. B.& 35.— Kragen 155,0 Lin 55e fr. 40,75 48,50 Ver. Stahlwerke 1010 105,5 Krügershal!l. T. Loewe& Co. 158,9 188.0 B. Stahl d. d. 59p. 1825 1625 C. 1 5. 1380 138.5 Der. Ultramarin. 135,5 135,2 Nonnenberg..——— Lukau& Steffen 5,15 5,25] Bogel Telegraph. 88,50 71— Sichel& Co.. Lüdenſcheid t. 65,.— 65,— Vogtländ. Maſch. 7,75 72.— Stdſer oed 860.— 60. Südſee Phosphat—— Magirus-.. 21.—, 21.— Voigt& Haeffner 222.0 222,8 Fra Flum b. 80 8. Mannesmann. 90,5 91.— Wanderer Werke 45,— 43,25 Brown Bover!.—.— Mansfelder Akt. 109,0 109,0 Markt⸗ u. 8 122,2 122,0 Maſch. Buckau⸗ 112.0 118,0 Maximil.⸗Hütte. 163,2 161.0 Mech. Web. Lind. 107.1 106,0 Zittau 54,25 54. Merkur Wollw. 147.5 142.5 Mez Söhne 74.50 72,25 Miag⸗Mühlen. 118.5 116.5 Miz& Geneſt 139,5 189,0 Motoren Deutz 68.— 68. Mühlheim Berg. 99,.— Nat. Automobile Niederlauſ. Kohle 188,5 186,7 Nordd. Wollkäm. 88,.— 88,.— Oberſchl. E. Bed. 69.— Sberſchl. Roksw. 94,68 94.50 Drenſt.& Koppel 67.75 68.— Oſtwerfndke Phönix Ber 176 2 99.75 ermann Pög„— 22,75 9 9 Wag. 2 25 84.— Rheinfelden Kraft 152,0 152,0 1—— Braunk. 248.0 236.5 Rhein. Chamotte 63.— 63.— Rhein. Elektrizit. 199,0 189,0 Rhein. Möbelſtoff 100,5 100.0 Ryein. 58 Kalk. 100,0 99.— Rheinſtahl.. 108,0 103,5 Riebeck ren 103.5 103,7 Roſitzer Zucker Rückforth. Ferd. 82 Rütgerswerke 69.— 68,80 Sachſenwerk.. 67,.— 85,.— —.——.— 1 1265 12600 Schlef. Elen Gas Hugs Schneider„. 85.— Terminnotierungen(Sehlusß) Allg. Dt. Credit 117.7 Bank f. Brauind 140,0 1 Barmer Bankver. 115,5 Bayr. Hyp. u. W 189,0 Bayr. Vereinsbk. 140,0 Berl. Handelsgeſ. 174,2 Comm. u. Priv. 132,2 Darmſt. u Nat. 232.2 9 P. Bemberg 148,7 ergmanncklektr—.— Buderus Eiſenw. 80,85 Charlottb. Waſſer 91,50 Comp. Hiſpano. 845.5 Tont. Cautſchouc. 144,5 Daimler⸗Benz.. 37.50 Deſſauer Gas 153,5 Deutſche Erdöl 92. Dit. Linoleumwk. 238,0 Dynamit A. Nobel—.— Elektrigitäts⸗Lief 60,65 5 El. Licht u. Kr ft 156,0! Eſſener Steinkohl. 125,5 J. G. Farben. 17.0 eldmühle.. 152.0 e len& Guill. 115,0 S a Bergwi. 128.0 esfütel 150,7 116,7 122.0 151.0 8 Goldſchmidt 63,50 68.68 en. Bergbau 182,5 182,2 55 Eiſ. u. St.—.— 1 Holzmann 1 82.— 8¹, eee e 145.0 lſe Bergbau ali Aſchersleben 1770 160,7 R. Karſtadt. 132.5 99,.— Deutſche-Disconto 147,7 Klöckner Werke 89. 3 B.. 1470 146,5 Köln- Neueſſen B. 106,0 1 .-G. für Verkehr 1110 106,0 Mannesmann pid 80,75 80, Allg. Lokalb.. 145,1. Mansfelder 110.0 109.5 Dt. Reichsb. Bz. 86,.— 88,.— Metalldank 114 11 an 97,75 970 Mitteldiſch. Stahl 22.—.— 68.— Hambg.⸗ Südam. r Nordd. Wolle 288.——.— 8 a 8 5 5 or oy d 99.75 95,65 Sberſchl. Korsw. 9480 88.25 213,5 20% Alu 177 1217 8888 5 Roppel 68,28— Allg. Elektr.⸗Geſ. 151,5 157.0 Oſtm 2182 5 Bayr. Motorenw. 82,50 81,28 Phu Betgbau 100,0 89, Polyphonwerke 261,5 280 3 Braunk. u. Bt. 240.0 25 Elektrizität.— Rh. Stahlwerke 105,7 Rh.⸗Weſtf Elektr. 190,5 A. Riebeck⸗Mont.—— Rütgerswerke 89,25 Salzdetfurth Kali 810,2 Schleſ. Portl. Z. 154.0 Schubert& Salzer 203,5 201.0 Schuckert& Eo, 1775 Schulth⸗Patzenh. 275.0 2 Siemens K Halske 281¼7 Spens ta. Leonhard Tieß 147 148.2 Ber. Stah werke 101, 5 Weſteregel Alkali 187,0 Zellſtoff Waldhof 17, 77 Staig Minen 5645 . * r 2 nenne. nnen: 2 —————— ier n e rr ˙ V ÜVu•tb ͤD2m ¶ ͥ]——T— ¶ éůnm²: P ο 5 K Mittwoch, den 11. Dezember 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 576 Zurückhaltende Vörſen Ohne Anregungen und Aufträge Später auf internationale Schluß aber infolge innerpolitiſcher? freundlicher und feſter Mannheim unregelmäßig Bei unverändert ſtillem Geſchäft war die Tendenz an der heutigen Börſe unregelmäßig. Während auf der einen Seite die Geloͤmorktlage für kurzfriſtiges Geld eine gewiſſe Erleichterung zeigt, bewahrte man anderer⸗ ſeits bei Beurteilung der Lage auf längere Sicht mit Rück⸗ ſicht auf die angeſpannte Situation des Reiches eine ge⸗ wiſſe Zurückhaltung. Am Aktienmarkt ſtanden einigen kleinen Abſchwächungen, wie bei Farben und Waldhof, auch kleine Kurserhöhungen gegenüber. Bank⸗ und Brauereiwerte blieben unverändert. Von Verſicherungs⸗ aktien wurden Mannheimer Verſicherung mit 81 gehandelt, Continentale auf geſtriger Baſts angeboten. Rentenwerte ohne Intereſſe. Frankfurt zurückhaltend Zu Beginn der heutigen Börſe war Geſchäft faſt wieder nicht zu verzeichnen. Es fehlten Anregungen und vor allem Aufträge. Die wenigen Kurſe, die zur erſten Notiz zuſtande kamen, lagen gegenüber der geſtrigen Abendbörſe zumeiſt etwas ſchwächer. Material kam aber nicht an den Markt, ſodaß der Grundton der Börſe trotz der un⸗ ſicheren Lage an der geſtrigen Newyorker Börſe recht widerſtandsfähig war. Eine Ausnahme machte der Kunſtſeldemarkt auf die Feſtigkeit an den in⸗ ternationalen Plätzen hin. Die Tendenz wurde ſchließlich, hiervon ausgehend, etwas beeinflußt und freundlicher. Im weiteren Verlaufe war die Stimmung eher etwas freund⸗ licher. Das Geſchäft konnte ſich aber nur in einigen Spezialwerten etwas lebhafter geſtalten. Aku traten weiter hervor und gewannen erneut ca. 37 v. H. und daraufhin vermochten ſich auch die übrigen Werte durchweg etwas zu beſſern. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 6 v. H. flüſſig. Berlin nach ſchwächerer Eröffnung freundlicher Nachdem vorbörslich bei vollkommener Ge⸗ ſchäftsloſigkeit die Kurſe allgemein etwas herunter geſprochen worden waren, lag die Eröffnung des heutt⸗ gen Verkehrs verhältnismäßig widerſtands fähig. Anſcheinend wurde von den Banken etwas interveniert, doch war andererſeits das herauskommende Material auch nicht umfangreich. Während pormittags noch die ungünſti⸗ gen Momente bei den Diskuſſtonen in den Vordergrund ge⸗ ſtellt wurden, ſuchte man ſpäter nach Hauſſemotiven. Ein Unſicherheitsfaktor blieb auch weiterhin das Finanzpro⸗ gramm, ein zweiter weſentlicher Umſtand war die bisher ungeklärte Situation hinſichtlich des Geldbedarfes des Reiches zum Jahresultimo. Die erſten Notierungen lagen im allgemeinen 1 bis 2 v. H. unter den geſtrigen Schlußkurſen. Jul. Ber⸗ ger minus 4, Loewe und Gefſfürel, die je 3 verloren und Stemens minus 27 v.., hatten einen etwas ſtärkeren Verluſt. Durch feſte Haltung zeichneten ſich Felten, Kraus u. Co. und Kunſtſeidewerte aus. Anleihen abbröckelnd, eſtigkeit der Kunſtſeidewerte efürchtungen wieder ſchwacher Ausländer ruhig, türkiſche Werte nachgebend. Pfandbrief⸗ markt ruhig, Liquidationspfandbrieſe und Anteile zur Schwäche neigend. Geld konnte ſich weiter erleichtern, Tagesgeld 575 bis 773, Monatsgeld 894 bis 10, Warenwech⸗ ſel ca. 776 v. H. Nach den erſten Kurſen wurde es, angeregt durch die feſte Haltung der Kunſtſeidewerte, die man auf Käufe der De⸗Di⸗Bank zurückführte, allgemein etwas freundlicher. Die ſtarke Zunahme der Ar⸗ beitsloſigkeit wurde aber als ſtörendes Moment empfunden. Der Kaſſamarkt lag uneinheitlich. Bis zum Schluß blieb die Tendenz aus den bereits erwähnten Gründen überwiegend ſchwächer und die Schlußkurſe gingen tetlweiſe ſogar unter Anfangsniveau zurück..⸗G. für Verkehr gaben auf herabgeſtimmte Divdendenerwartungen weitere 4,5 v. H. nach. Der Dollar lag international etwas feſter, gegen Reichsmark.1755 nach.1750, die europäiſchen Valuten entſprechend ſchwächer: London.8835 nach.8840; Holland 40.377 nach 40.487; Schweiz 19.48% nach 1944; Parts 3938; alles Newyorker Uſance. Spanien ſchwächer 35.10 nach 35 gegen London. Swapfätze Dollar⸗Reichsmark lagen ſeſt, auf einen Monat 105 Stellen, auf drei Monate 200 Sts Zerliner Devisen Oiskontsatze: fleſchsbank 7, Lombard 8, privat 7 v. H. Amtlich in R⸗M für 10 ber III. Dezember Varität] Dist. 8 2 5. B. G. B. 0 Holland 100 Gulden 188,42 168,76 168,44 168.78 168,48 5 Athen 100 Drachmen 5,435 5,445 5,43.44 5,445 10 Brüſſel 100 B. 500 PF. 58,895 38,515 58.395 89,515 89,355 4,5 100 Gulden] 81,40 31.58 81.38 81.54 81,555 6,5 fors 100 FM 10,483 10,503 10.485 10,505 10,512] 7 100 Lire] 21.83 21.67 21,835 21,875 22,025 7 en 100 Dinar 7,403 7,417 7,402 77416.355 6 penhagen 100 Kr. 111.99 112,21 112,01 112.23 112,06 55 Liſſadon 100 Eskudo 18,80 18,54 18,30 18,84 17,48 65 Oslo.. 100 Kronen 111,85 112,07 111,87 112.09 111,74] 3,8 Prais 16,42 16,6 16.425 16,465 16. 3, Prag 12,877 12.397 12,381 12,401] 12,38 5 Schweiz 100 Franken] 81,04 81,20 81,085 81,225 80,5150.8 Soſia.. 100 Leva] 3,017] 3,023] 3,017] 3,023.017 10 Spanlen 100 Peſeten] 58,15 58,27 5794 58.06 69,57 5,5 Stockholm.. 100 Kr. 112,51 112,73 112,57 112,79 112,05 5,5 Wien 100 Schilling] 59,7 58,825 88,73 58,85 59,79 7755 Ungarn 1005-12500 K 73,035 73,175 73,06 73,20 72,89 7 Buenos-Aires 1 Peſ..726] 1,780 1,728 1,732 1,788] 10 Canada 1 Can. Doll. 4,131] 4,139] 4,181.139 4,176— Japan... 1 Hen 2,045 2,049 2,043 2,047 1,9880 5 Kairo. 1 ägypt. Pfd. 20,89 20,98.89 0,93 20,91— Türkei 1 kllrk. Pd 1,920] 1,924.963] 1,987 2 130 10.5 London.. 1 Pfd. 20,888 20,408 20,888 20,408 20,393] 5,5 New Vork. 1 Dollar] 4,1705 4,1785.1718.1795 4,1780 4,5 Rio de Janeiro! Millr. 0,482 0,484.477 0,479 0,503— Uruguay 1 Gold Peſ.! 3,996 l 4,004.968 3,974 4,3211— Erholung am Brolgetreidemarkt Mehlgeſchäft weiterhin ruhig Berliner Produktenbörſe v. 11. Dez.(Eig. Dr.) Wie bereits geſtern nachmittag auf Grund der feſteren Ueberſeemeldungen eingetretene Erholung am Berliner Produktenmarkte hielt auch heute an. Am Ltefe⸗ rungsmarkte machte ſich in den ſpäteren Sichten einige Deckungs nachfrage geltend, ſo daß Weizen 2 bis 3% /, Roggen 1 bis 2½/ höher einſetzte. Die Dezember⸗ Sichten bleiben dagegen gedrückt, ſo daß ſich die Reports wieder weſentlich vergrößert haben. Auch In lands⸗ Brotgetreide zur prompten Waggonverladung, das heute etwas weniger öͤringlich offertert wurde, fand nur ſchleppend Unterkunft, für Weizen waren die Forderungen erhöht, die Käufer wollten jedoch nur zögernd 1/ höhere Preiſe bewilligen. Roggen hatte nach wie vor ſchleppenden Abſatz, da das Mehlgeſchäft keine Belebung erfahren hat. Das Preisniveau war kaum behauptet, von Stützungskäufen war bisher nichts zu bemerken. Die etwas erhöhten Cif⸗Offerten für Auslandsgetreide fanden keine Beachtung. Weizen⸗ und Roggenmehle ſind in den Forde⸗ rungen wenig verändert, Abſchlüſſe erfolgten nur für den laufenden Bedarf. Hafer hatte bei behaupteten Preiſen ruhiges Geſchäft. Gerſte findet nur in feinen Qualitäten vereinzelt Unterkunft. Amtlich wurde notiert: Weizen, märk. ab Station 236 bis 37, ruhig; Dez. 246,50; März 264—2,50; Mai 272,50 bis 1,50; Roggen, märk. ab Station 16467, ungeh.; Dez 182, März 1998,50; Mai 210,50—9; Gerſte, ab Station 187 bis 208, ruhig; Futtergerſte 16777, ruhig; Hafer, märk ab Station 15554, ruhig; Dez. 155—4; März 173—71; Mai 180,50? Weizenmehl 2094,75, ruhig; Roggenmehl 23,40 bis 27, matt; Weizenkleie 11%, ruh., Roggenkleie 105, ruhig; Viktorigerbſen 038; Kl. Speiſeerbſen 24—28. uttererbſen 21—22; Peluſchken 20,50—22; Ackerbohnen 19 1s 21; Wicken 23—21; Lupinen, blaue 13,75—4,75; gelbe * 8 * * U . 0 2 * 16,50— 17,25; Rapskuchen 18,40—90; Leinkuchen 23,80—24; Trockenſchnitzel 8,20—, Soyaextractionsſchrot 17,60—18,10; Kartoffelflocken 14,80— 15,40; Speiſekartofſſeln und Rauh⸗ futtermittel unverändert. Allg. Tendenz: unregelmäßig. Frankfurter Produktenbörſe vom 11. Dez.(Eig. Dr.) Weizen 25; Roggen 19.25; Sommergerſte für Brauzwecke fer inl. 18; Mais 18,25; Weizenmehl Spezial 0 „50; Roggenmehl W, 50— 29,50; Weizenkleie 10 bis 10,15; Roggenkleie 10,50. Alles für die 100 Kilogramm. Tendenz ſehr ruhig. * Rotterdamer Getreibekurſe vom 11. Dez.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100.) Jan 10,725; März 11,275; Mai 11,525; Juli 11,85; Mais(in Hfl. per 2000 Kg.] Jan. 155,25; März 160,5; Mai 160,75; Juli 161. * Liverpooler Getreidekurſe vom 11. Dez.(Gig. Dr.) Anfang: Weizen 100 lb.), Tendenz gut behauptet, Dez. —(944,125; März.8,5(.7625); Mai.105(.9,875); Juli —(.10375); Mitte: ruhig, Dez.—; März 97,75 Mai .9,875; Juli—. * Bremer Baumwolle vom 11. Dez. Univ. Stand. Midͤl.(Schluß) 19,15. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 11. Dez.(Eig. Dr.) Americ. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Jan. 921; März 940 Mai 940, Juli 950; Okt. 948; Tendenz ruhig. Mitte: Jan. 910; März 989; Mai 947; Juli 950; Okt. 948; Dez.—; Loco 950; Egypt. Upper F. G. fair loco 1052; Tendenz ruhig. n Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 11. 2 5(Eig. Dr.) Jan. 9, B 9,00 G; Febr. 9,90 B 9,80 G; März 10,10 B 10,.— G; April 10,20 B 10,15 G; Mai 10,40 B 10,80 G; Aug. 10,75 B 10,70 G; Okt. 10,85 B 10,75 G; Dez. 9,50 B 9,50 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Dage und Dez. geſtrichen; Tendenz ſtill. Nürnberger Hopfenbericht vom 10. Dezbr. 50 Ballen Bahnzufuhr, 50 Ballen Landzufuhr, 50 Ballen Umſatz. Ten⸗ denz: Schwache Nachfrage. 88,75—9 (Eig. Dr.) Amerik. Vom deutſchen Tabakmarkt n hatten im Einkauf einen ge; immerhin erfolgten zu 30—32 4. In Staffort gingen einige hundert r zu 35/ an den Handel über. In Rußheim ſind die Sandblätter zu 50/ je Zentner verbauft worden; die Reſtbeſtände an Sandblätter in Liedolsheim und He m ſind zu ſinbendep Preiſen abgegeben worden. t den Anſchein, daß ein allge⸗ meiner Kauf erſt wi n Gang kommt, wenn über die teuerfpe e ſchwebenden faſt völligen Stillſt einige Umſätze im Regierungsabſichten 8 beſteht. Nach alten Ta⸗ baken und Rippe gte ſich keine nennenswerte Nachfrage. f en ſüddeutſchen Anbaugebieten für Tabak haben bereits Proteſtkundgebungen ge⸗ en eine Erhöhung der Tabakſteuer ſtattgefunden. n einer Entſchließung, deren Wortlaut vom Dert⸗ ſchen Tabakbauverband ſtammt, wurde gefordert: 1. Er⸗ haltung der Steuer igung für chnitt; 2. Er⸗ weiterung der Steu günſtigung für wen im Sinne des Antrags des Deutſ es vom 9. Nos vember 1929; 3. Belaſſung des heutigen Banderolenſatzes für Rauchtabak; im äußerſten Falle eine Erhöhung dier Banderolenſteuer von 20 auf 25 v.., unter der Vor⸗ ausſetzung gleichzeitiger angemeſſener Erhöhung des Banderolenſatzes für den übrig Fein⸗ ſchnitt und die Zigaretten; 4. Der Tabakbau⸗ verband lehnt jede Subwention in Form der Ueberweiſung eines Gelöbetrages ab und verlangt, daß die deutſche Ta⸗ bakerzeugung geſetzlich ſo geſtellt wird, daß ſie an ſich wirt⸗ ſchaftlich beſtehen kann; 5. Der Herr Reichsminiſter der Finanzen wird mit Rückſicht darauf, daß eine vollſtändige Stockung im Abſatz der Tabaße infolge des Bekannt⸗ werdens der neuen Steuerpläne eingetreten iſt, gebeten, oe Tababke von Reichswegen zu übernehmen, oder minde⸗ ſtens eine befriedigende Anzahlung auf ihren Wert zu leiſten und durch Bereitſtellung von Vorſchüſſen für die Vergärung zu erreichen, daß die Tabake ordnungsgemäß zur Vergärung gelangen In einer Veröffentlichung der Badiſchen Landwirtſchaftskammer werden die Tabaker⸗ 3 r vor übereilten Verkäufen ausdrücklich gewarnt. Es leibe abzuwarten, m Erfolgt die Verhand lun⸗ gen mit der Reichsregierung über den Ver kauf der diesjährigen Ernte haben werden. Auf jeden Fall beſtehen einſtweilen bein Grund zu Angſtverkäuſen irgend welcher Art. Angünſtige Aus ſichten für Zinkkarlellverlängerung Das Problem Roh⸗ und Feinzink In Kreiſen der deutſchen Zinkhütteninduſtrie glaubt man, daß die am 15. Dezember in Brüſſel beginnenden neuen Beſprechungen der Mitglieder des Zinkkartells nicht unmittelbar zur Verlängerung des für Ende d. J. ge⸗ kündigten Kartellvertrages fühven werden. Es gibt inner⸗ halb des Kartells 2 Gruppen, von denen die einen für Bet⸗ behaltung des Syſtems der Produktionseinſchränkung, die andere für eine freie Marktregulierung iſt. Letztere würde auf ie Dauer die unrentabel arbeitenden Hütten von ſebbſt zum Erliegen bringen, während der gegenwärtige Zuſtand dazu beiträgt, ihre Lebensdauer unnatürlich zu verlängern. Die Verhandlungen werden ſtark von den Umſchichtun⸗ gen beeinflußt, die ſich in der Zi duſtrie durch die Ver⸗ drängung von Rohzink durch 5 nk als Bedarfsarttbel vollziehen, doch glaubt man, daß ſich beide Produzenten⸗ gruppen über kurz oder lang doch verſtändigen werden. Die gegenwärtige Lage des Ziukmarkts läßt in nächſter Zeit eine Stabiliſterung nicht erhoffen. Sowohl in Europa wie in Amerika ſind die Vorräte bedeutend. Namentlich in Amerika ſind die Beſtände, ſeildem die dortigen Hütten ſich zur Einſchränkung ihrer Verſchiffungen nach Europa ver⸗ pflichtet habem ſtark angewachſen. Hinzu kommt, daß die Verbraucher, vor allem die Meſſinginduſtrie, ſich bis tw den Sommer hinein mit Rohzink eingedeckt haben. In Europa ſind die Beſtände von Januar bis Oktober um 15 000 auf 42 000 To. geſtiegen. Berliner Meiallbörse vom 11. Dezember 1929 Kupfer Ble a 15 bez. Brief Geld bez. Brief Geld bez. Brief] Geld Januar.] 134,50 134. 42,1, 89.75 39,25 Februar]—,— 12425 133,75—,— 42,25 41,73—.— 41. 89. 115—.— 134,50 134. 42.50 41,75—.— 41.50 39,50 April..—.— 124,50 184,.——.— 42,5042,—.— 42,.— 40,25 Mat 134.75 134,25—.—43.— 42.—.— 42, 0,50 Junk.—.— 134,75 13,50—.— 48.— 42. 42,50 41, Juli.. 135,— 134.28—.— 48,50 42,50—.— 42.50 41,25 Auguſt.—.— 135,— 144.50—.— 48,50 42,30—.— 42 50 41.25 Sept..—, 135,— 134.50—.— 43.50 42,0—.— 42.75 42.— Okiober.]—. 135.— 134,50—.— 43,59 42,75—.— 42.7542, Nov., 135.25 134.75—,— 43,5043,——..— 48,.— 42,25 Dezemb. 136,— 137, 136,50—.— 42,50 41.— 1—.— 41. 39. Elektrolytkupfer, prompt 189,75[Antimon Regulus 65,— 69,— Orig. Hütten⸗Aluminium190,— Silber in Barren, per leg 67,25 69,— dgl. Walze, Drahtbarrenſ194,.— Gold, Freiverkehr, 10 ar. 28,—— 28,20 Hüttenzinn, 99 v. Dp.—[Platin, dto. 1 gr—10 Reinnickel, 98—99 v. H. 350.— Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 eg Londoner Neiallbörse vom 11. Dezember 1929 Metalle in E pro To. Silber Unze E,(137/40 fein ſtand), Platin Unze g Kupfer, Standard 68,75] Zinn Standart 179, Aluminium—.— 3 Monate 68 45 Monate 122,7] Antimon—— Settl. Preis 68,75 Settl. Preis 178,7 Aueckſilder 28,50 Elektrolyt 84, Banka 190.7 Platin 2 beſt ſeled ed 75, 75 Straits 183.5 Wolframerz 24. ſtrong ſheets—,— Blei, ausländ. 2145[ Nickel— El'wirebars 84,— Zink, gewöhnlich 20,15] Weißblech„ „ „„ d e n n „e e e e „„„%„„„„„%„0% „„ „„„„%„%„„„„ 60 „„„ h Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung juriſtiſcher, mediziniſcher und Aufwertungs⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs ⸗ quittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werten nicht berückſichtigt. Se. Am 28. 8. 1923 wurde ein Doppelgentner 0⸗Mehl mit 900950 000/ notiert, nicht mit Milliarden. Alter Abonnent. 19 095 Papiermark entſprachen am 21. Februar 1918 15 228 Goldmark. 5 3 H. W. 03. 1. Auf Entſchädigung hat der Mieter kein Anrecht. Die Leitungen bleiben ſein Eigentum. 2. Er kann die Leitungen abbrechen, wenn er die Wohnung dann wieder in den alten Zuſtand verſetzt. Prinz⸗Wilhelmſtr. Erkundigen Sie ſich auf dem Amts⸗ ericht. 5 f, rſorge, Ja, wenn Ihre Verhältuiſſe geordnet ſind, müſfen Ste den Betrag wieder zurückzahlen., Aus Rundfunk Programmen Donnerstag, 12. Dezember 15.15 Uhr: Frankfurt: Jugendſtunde. Welche Bücher wünſche ich zu Weihnachten? 5 16.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Konzert von Wiesbaden. 16.30 Uhr: München: Teekonzert. 18.05 Uhr: Frankfurt: Reportage aus der Berufsſchule des Arbeiters. 19.05 Uhr: Berlin: Unterhaltungsmuſik. Breslau: Abend muſik(19.15). Frankfurt, Stuttgart: Meportage: Kriegsbeſchädigte: Wo uns der Schuh oͤrltckt. Prag: Unterhaltungsmuſik. 19.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Unterhaltungs⸗ konzert. München: Abendkonzert. Bud ape ſt: Opern:„Cavallerta ruſtioama“, und„Silvia“. 20.00 Uhr: Berlin: Chorgeſänge. Ham bu 5: Sin⸗ fontekonzert. Langenberg: Vollslleden. Fraunk⸗ furt, Stuttgart: Konzert des Philharmoniſchen Orcheſterg. Graz: Orcheſterkonzert. Wien: Violin⸗ abend F. v. Vecſey; anſchl. Abendͤkonzert. Zürich;: Aus italieniſchen Opern. 20.30 Uhr: Berlin: Orcheſterkonzert. München; Konvad Dreher in„Mathbas Gollinger“. Dawentryt Wagner⸗Abend. Zürich: Männerchöre. 20.45 Uhr: London: Konzert. Stockholm: Beet⸗ honen⸗Sonaten. 21.00 Uhr: Langenberg:„Scampolo“, Luſtſpiel. Re m: Abendkonzert. 21.15 Uhr: Mailand: Moderne Muſik. Tou louſe: Konzert. Graz:„Der Grantzipf“, Bauernkomödie. 22.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Und ſo verbpingſt du deinen Abend, Schallplattenplauderei. 28 Luft⸗ 2* id See Sc Eg Wind öh. druck Ze. 8 Höh. in 1 8. 8 8 Wetter n in 588 8 Wertheim 1511- 5 1 swW. ſchwach bedeckt Königsſtuhl] 568 759, 2 6 18 3 7 Karlsruhe 120 759,7 7 11 IJ WSW ſtark wolkig Bab. ⸗Bad. 2¹5 ö Villingen 780 763,9 1198 0 S mäßig bedeckt Feldbg. Hof 1275 634 4 43 86 8 Sturm Nebel Baden weill.— 700,8 7 13 2 SW leicht dedeclt St. Blaſien 780— 0 6 itil 2 Bad. Dür h.—— 99 9 2 80 ſchwach halb bedekt Ein neuer Sturmwirbel iſt ſchon wieder mit großer Geſchwindigkeit bis zur Nordſee vorgeſtoßen und hat bereits auch in unſerem Gebiet Auffriſchen des Windes bewirkt. Auf der Südſeite des Wirbels wird wärmere Luft herangeführt, ſo daß milderes Wetter nach der kurzen Abkühlung von geſtern be⸗ vorſteht. Das Hauptſturmgebiet des Wirbels lag als Randſthrung heute früh noch am Weſteingang des Kanals und wird bis heute abend die Rheinlinis erreichen. Wir müſſen daher weiterhin mit ſtürmi⸗ ſchem, aber anhaltend mildem Weſtwetter rechnen. Wetterausſichten für Donnerstag, 12. Dezember: Fortdauer der veränderlichen, zeitwetiſe ſtürmiſchen und milden Witterung. —————8 r————BKKK.—————bc———b— Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer Kommunalpolitik und Lokgles; Richard Schönfelder— Sport und Bermiſchtes: Willy Müller— Handelstell: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Fenn Rircher— Anzeigen und geſchäftliche Mi telfungen: Jakob Faubde, fämtlich in Mannheim— 1 Drucker und Verleger: Drüſteret Dr. Haas, Neue Mannheimer Ze . myb.., Mannheim R 1, 426“ n „„— m C ee e eee. „„„ EE 2 „„% „ U ‚—— r „„„„%%„„ 5 8. Seite. Nr. 576 Neue Maunheimer Zeitung(Abend ⸗ Ausgabe) —— — ö.—..— Dꝛage Schiaudicl 10000 Mk.-Preisausschreiben für gute Schmuck ⸗ Photos Bedingungen des Preisausschreiben in den untenstehenden Fachgeschäft en erhältlich Mittwoch, den 11. Dezember 1929 — n e—7* 2 2 P r Zu Weihnachfen richtig wählen machf Freudei Meir! rnoderri Seleifefes Geschff nac es Ter leich, das Richtige zu finder Mein Riesenlager enfsprichif jedem Geschmeck und jedem Anspruch in, Ses e„ F„ S oe de. e eee e&. 0 5 N 85 a 8 „ e, ce. Se„ e,,. bas KENN WORT Ute Une ... 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Bauer Uhren, Gold- und Silber weren Tafelbesfecke Tel. 31943 Schweizingersir. 212 Egid Huber Juwelier und Goldschmiedmeisfer * Kunsisiraße c 3, 11 Tel. 278 13 * Relche Auswehl in Juwelen, Gold- und Süber weren und Uhren Firma 0110 Walfer P 3. 6 Telephon 20323 mren— Gold- und Silberwaren NepTAHUTWelKsfäffe im Hause Heinrich Seltzer Gegründeſ 1881 Schweltzingerstr. 18 Uhren, Gold- und Silber weten Eigene Nepatalur werksſfätfe Gregor Rexin, R3, 5 Uhren- Gold- und Silbe weren Besfecte und Treuringe 5 Ecene Werksfeffe Max Fleig Tel. 25197 Ibderweren Eigene Reparatur werksläſffe 2 4. 18 Unten Geld Uhren-Klausmann Aacaaggaghaagagnpaaangagaagganagaggagaggaa das billige Uhren- und Goldwaren-Geschäff G 4, 9. Ecke Jungbuschs frage Telephon Nr OO obenstehend Auf Wunsch auch Zahlungserleichterungl 8 231 5 5 Schamdich- ddl Uhꝛe nad det Vesta eu, Lassen Sie sich desbalb vor dem Kauf von erfahrenen Fachleuten beraten. Die sich neben- und empfehlenden Firmen bieten Garantie u. Gewähr für unbedingt reelle Bedienung Die Nad oaue 39 Roman von Reinhoſd Eichacker „Neugier, Spannung,“ ſagte er trocken, nach kur⸗ zem Bedenken. Sie war überraſcht. „Spannung verſteh' ich. Doch Neugier? Worauf?“ „Ob der neue Stil Carlſens, von dem man ein ſo großes Weſen macht, ſich gegen meinen Stil wirk⸗ lich bewähren wird.“ „Eine Stilfrage?“ lachte ſte.„Köſtlich. Geht es Ihnen denn nicht in erſter Linie darum, ob Sie ſte⸗ gen? Es muß Sie doch ſtolz machen und auch er⸗ regen, zu wiſſen, daß jetzt eine halbe Welt auf Ihrt Leiſtungen wartet, ſich fragt, ob Sie ſiegen.“ „Auch das mag ſein, gewiß. Gehört zueinander. Aber die Frage, wer ſiegt, kommt erſt in zweiter Li⸗ nie. Die Sieger wechſeln ja doch unaufhörlich. Das kann man nicht ändern. Heute der, morgen der. Iſt unerheblich. Aber ein neuer Stil, wenn er ſich bewährt, zwingt ganze Skigenerationen, ſich mit um⸗ zuſtellen, beeinflußt auf Jahre hinaus jedes Trai⸗ 8 Deshalb bin ich neugierig, wer diesmal Recht at.“ Sie ſchüttelte lächelnd den Kopf. „Ein komiſcher Kauz ſind Sie, Thorleiv, mit all Ihrer Sachlichkeit und Ihrem Grübeln. Sie kämpfen um Welttitel und ſind dabei doch viel mehr For⸗ ſcher als Sportsmann.“ — Sie hatten die untere Schanze erreicht, der Doktor ſtieg aus, um ſich oben zu melden. Eine heftige Angſt faßte Helga auf einmal als ſie auf den Platz ſah, der ſchwarz war, von glei⸗ tenden, kletternden Menſchen. Der rieſige Schanzen⸗ bau jagte ihr Furcht ein. Dazu ein Gewirr der un⸗ zähligen Schlitten, die Stimmen der Menge, die flatternden Fähnchen, das Hin⸗ und Herlaufen und Winken der Ordner. Ein Zug Sanitäter fuhr eben vorbei. Helga zuckte zuſammen. Sie fühlte dadurch mit verſtärktem Bewußtſein, daß dies hier ein Kampf war, nicht nur frohes Schauſtück. Ein Spiel mit dem Tode. Thorleiv tot, in Gefahr..? Der Gedanke trie! ihr alles Blut nach dem Herzen. Impulſiv faßte ſie ſeinen Arm, als er die Skier hochnahm. „Thorleiv!“ „Ja?“ fragte er, ganz erſtaunt durch den Aus⸗ druck der Augen, die dicht vor ihm ſtanden. „Kommen Sie mir geſund zurück!“ ſagte ſie leise, mit fähem Erröten. Er beugte ſich zu ihr und hielt ihre Hände feſt. „Warum wünſchen Sie meine Geſundheit und nicht meinen Sieg?“ Seine Stimme klang hell vor Erwartung und Freude. „Weil meine Angſt nicht dem Sportsmann gilt, ſondern dem Menſchen.“ „Helga,“ jubelte er. Doch er fing ſich gleich wie⸗ der, weil Morlan zurückſah.„Jetzt werde ich ſiegen!“ Sie zog ihren Wollſchal feſt über die Schulter. Ihr Auge war feucht, als ſie ihn wieder anſah. „Ich wünſchte, der Tag wäre glücklich vorüber.“ Sie ſagte ihm nicht, wie ſie oft unter Ahnungen litt, und wie weh ihr ums Herz war, als er lachend fortging zur oberen Schanze. Unbeweglich blieb ſie zurück, ſeinen Aufſtieg ver⸗ folgend. Man hatte ihn ſchon in der Menge er⸗ kannt. Wo er hinkam, begrüßten ihn winkende Hände. Wie durch ein Spalier ſchritt er ſicher zur Höhe, faſt mühelos, ſchwebend. Dann bog er zum Waldweg ein, an der Tribüne, ganz plötzlich ver⸗ ſchwindend. „Fort!“ dachte ſie fröſtelnd und riß ſich zuſam⸗ men. Sie ſah Morlan ſchon weit entfernt drüben ſtehen, dicht neben Frau Dina. Es war ihr, als wäre ſie ſelber verurteilt, dort oben zu ſpringen, tief, ins Ungewiſſe, in lauernde Zukunft *. Auf dem Schanzenberg drängten ſich tauſende Menſchen. Als große Inſekten krabbelten ſie auf den ſchneeweißen Hängen, klebten in Reihen dicht ſettwärts der Sprungbahn und ſammelten ſich auf den breiten Tribünen, die neben der Schanze und unten am Auslauf hoch aufgebaut waren. Das bunte Bild ſtand keinen Augenblick ſtill. Wie ein Kaleido⸗ ſkop ſchob es ſich durcheinander und formte ſich ruhe⸗ los zu neuen Figuren. Die ſchmetternden Klänge der Pauſen⸗Kapelle ſchwebten und jubelten über den haushohen, wiegenden Kiefern und reifſchweren Fich⸗ ten, und löſten ſich in der kriſtallblaren Luft, die im Sonnenlicht brannte. Die Sprungſchanze ſchnitt ſich ſcharf, weiß in den Gürtel des dunkleren Waldes und wies, wie ein Finger, hinauf in die Höhe, zur ewigen Ruhe der gleißenden Gletſcher, die glanz⸗ überflutet in Mittagsglut ſchwitzten. Pünktlich zur feſtgeſetzten Minute gaben die Ord⸗ ner das Zeichen zum Anfang. Die Startfahne drehte ſich flatternd im Winde. Eine ſichtbare Welle lief durch die gedrängte, unruhige Menge. Man eilte zur Sprungbahn und reckte die Hälſe. Auf beiden Tri⸗ bünen war man aufgeſprungen und ſtarrte geſpannt nach der rieſigen Schanze. Faſt gleichzeitig löſten ſich oben zwet Schatten, wie fallende Sterne, die durch das Weiſe ſchnitten. Sie ſauſten den Anlauf hinab, nach dem Abſprung, vom Bogen geſchnellt, punktgroß, wachſend,— vor⸗ über... In prachtvollem Doppelſprung ſchwangen zwei Schweizer in rotem Trikot ſich hinaus in das Leere. Vogelgleich ſchwebten ſie atemzuglaug, ſtraff nach vorne geneigt, die gebreiteten Arme wie Flügel geſtreckt, über turmhohe Wipfel aufſtaunender Bäume.— Dann ſauſten ſie in ſchneller Kurve hin⸗ ab, ſetzten feſt auf den Schnee auf und raſten zum Tal hin, von lebhaftem Beifall der Menge begleitet. Der glückliche Auftakt belebte die Stimmung zum Anfang der Kämpfe. Eine ununterbrochene Un⸗ ruhe ging durch die lebenden Dämme der Bahn. Eine Nummer erſchien an dem unteren Brett. Erſter Lauf. Die Erregung lief in wilden Sätzen zur Höhe. Helga ſtand aufgeregt neben der Sprungbahn. Sie brachte es nicht über ſich, oben zu ihrer Tribüne zu gehen, wo ſie ihren Platz hatte. Es war ihr, als müſſe ihr jeder anſehen, wie ihr fetzt ums Herz war. Die zweite Tribüne lag ihr auch zu weit von der Schanze entfernt. So ſah ſie den Abſprung ſelbſt ganz aus der Nähe, doch deckte der Berg ihr den Blick auf den Anlauf. Immer wieder hob ſie ner⸗ vös ihr Programm, ohne es durchzuleſen. Sie wußte längſt, daß Thorleiv erſt ſpäter kam, hinter ſeinem Rivalen Frank Carlſen. Sie wartete nur noch auf dieſe Sekunde, wo Gegenwart wurde, was jetzt un⸗ gewiß war. Hui...! ſauſte es über ihr. Ein ſchwarzer Schat⸗ ten ſchoß an ihr vorbei, tauchte ſtäubend ins Weiß der aufknirſchenden Sprungbahn und fing ſich im Auslauf in prächtigen Bögen. Die Anſager ſchoben die Tafeln zurecht. 43½. Beifall plätſcherte freundlich, verlor ſich nach un⸗ ten. Man erwartete mehr, ahnte größere Weiten. Oben folgten die Springer ſich ſchnell, ohne längere Pauſe. Als ein Schweizer die 50 zuerſt überbot, klatſchte lebhafter Beifall. Die Begeiſterung ſtieg. Helga klopfte das Herz bis zum Halſe. Immer quälender, ſtärker. Sie kämpfte erbittert mit einer Viſton. Unaufhörlich ſtieß in ihr Gehirn ein Ga⸗ danke, obwohl ſie ihm wehrte, mit all ihren Wün⸗ ſchen: wenn Thorleiv verunglückte, wäre der Kampf ihres Herzens vorbei—, wäre jeder Konflikt, der ſie ſchwächte, gelöſt.. Ste wollte nicht hören, was weh in ihr ſang, alles ſchrie in ihr auf.. doch die Viſton blieb Unerwartet früh tauchte die Nummer von Frank Carlſen auf. Ein Halbdutzend Springer waren aus⸗ gefallen. Als man es bemerkte, kam der junge Schwede ſchon hoch durch die Luft, in unheimlichem Tempo. Man ſtand oben auf, um ihn beſſer zu ſehen. Er lag auf der Luft, beide Arme weit nach den Skiſpitzen geſtreckt. In ganz flacher Kurve ſchoß er gerade aus, in die Sonne hinein. Leicht, ſicher, wie ſpielend, gewann er die Bahn, glitt den Auslauf hinan, ſtand im Sprung plötzlich ſtill Helga ſtarrte gebannt auf das untere Brett 6—.„Bravo!“ ſagte es dicht hinter ihr— 7 ſtellte man nach— 67 Meter. Ein brauſender Beifall belohnte den Sprung. Der nächſte Rivale kam faſt unbemerkt, da noch alles laut ſprach. Man drehte ſich eilig zur Schanze herum. „Jetzt muß Thorleir kommen!“ bohrte es in Hel⸗ gas Hirn. Die Angſt, daß er ſtürze, war nicht mehr in ihr, doch ſie zitterte heftig, wie in ſtarkem Froſt. „Nerven!“— Sie ſchalt ſich im Stillen darum Unverwandt hingen ihre Blicke an dem dunklen Ge⸗ ſtell, das den Abſprung abſchloß. Da ſah ſie, daß man oben aufſprang und aufgeregt rief; gleichzeitig flog etwas hoch durch die Luft, rollte wild mit den Armen, lag ſeitwärts im Licht, gewann nicht die Vorlage, die nötig war. in haltloſem Sturz ſackte der Mann zu Tal, krachte dumpf auf die Bahn rollte ſtäubend hinab „Um Gottes Willen!“ ſchrie Helga vor Angſt, ſte klammerte ſich an dem Trennungsſeil feſt. Der Springer ſtand ſchon wieder ſeitlich der Bahn. Er humpelte, vom Sanitäter geführt, in die Menge hinein. Da ſah Helga, daß es ein fremder Menſch war. Sie hatte ſich nur in der Nummer geirrt. Thorleiv folgte erſt jetzt. Alles ſtand vorgereckt, ungeduldig, geſpannt. Man verglich das Programm. Hilfsoroͤner füllten die Sturzlöcher aus und verließen die Bahn. Oben ſank ſchnell die Fahne. Die Startbahn war frei Sekunden vergingen— die Schanze blieb leer „vier— fünf—!“ zählte Helga. Da ſtieg plötzlich etwas hoch oben ins Licht. Nicht gleitend wie Carlſen,— in mächtigem Sprung, der an Höhe gewann, dann faſt regungslos ſchien Thorleiv!— Der Name ſprang mit in die Luft, lief die Reihen entlang, Helga hatte den weißgrauen Sweater des Freundes erkannt. Sie atmete kaum. Alles ſtand in ihr ſtill. Thorleiv lag ſteil voraus, auf dem ſteigenden Ski, beide Arme begleiteten rollend den Sprung, blieben ausgeſtreckt ſtehen. dann neigte ſein ſtör⸗ per ſich noch mehr nach vorn, lag, wie Carlſen vor⸗ her, auf der ſauſenden Luft und hob ſich wieder auf, bis er ganz ſenkrecht ſtand zu der unteren Bahn. „Fabelhaft!“ ſagte ein Herr nebenan.„Wie ber Mann nur das macht! Die Bewegung im Flug!“ „Als ob er in der Luft nochmals Schwung nehme was? Iſt doch ganz koloſſal!“ (Fortſetzung folgt) 5—— Minstlerisclię 2% Zierde ſdr den Weihnachitstisch apruchevoller Damen. Ihr gelalliges Auſbere entspricht dem erlesenen Inhalt— gie zu tehenhen, heilot Sinn lr Qualitãt und Ge- ꝛchmack besitzen. 5 25 und erlesener machen die 271 Josea-· Oeschenl. Fachungen zu Gaben von hohem Wert. In reizvoller Zusammenstellung bieten sie die wielitigsten 2711 Toses-· Nleinoclien — Form 9 Cefiaſt E 1 Stuck Tosca Sei ſe 1 Stuck Tosca · Seife N 2 Stüc Tosca Sei fe Tosca · Compact 2 Stuck Tosca: Sei , 175 III 1 Taschen- Hasche Tosca Eau de Cologne umd „N.35 * Zehinkant- Flasche Tosca Eau 75 Sure, 4 8**.23 *— 1 Flasche Tosca Eau 40 Gauer. 8 0 f 9 5.3 3 1 Flasche Tosca: Parfum und 1 Sürk Tossa. Gel„.25 1 Flasche Tosca- Far fum und 1 Blau- Gold Doss 3 2* 6. 40 1 Zehn kant. Flasche Tosca Eau 5 cure. 5 5*.0 Zehm kant. Flask Toben; Een 5 oe logne, 1 Stuck Tosca Seife und 1 Schmuck Flasche Tosca Parfum 10.60 JJGGVGWCWV f Nr. 576 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) N 1 b 0 fabrik——— Telkam 0 NMEIDELBERG Am Sahnhof Blsmarckplatz Allgem. Ortskrankenzaffe Mannheim Jahlungs⸗ Aufforderung Die Beiträge zur Kranken⸗ und Arbeitsloſen⸗ verſicherung für den Monat November 1929 find zur Zahlung fällig. 23 Die Herren Arbeitgeber werden hiermit auf⸗ gefordert, die Einzahlung derſelben innerhalb einer Friſt von 8 Tagen vorzunehmen. Bei Ver⸗ ſäumnis dieſer Friſt wird eine Verſäumnis⸗ Mittwoch, den 11. Dezember 1929 iche von N. Danksagung Allen denen meinen innigsten Dank, die dem Pflege vater mei- ner Kinder, Herrn Le Main obnunl Krafflahrer die letzte Ehre erwiesen haben Mannheim, 11. Dezember 1929 Die trauernden Hinterbliebenen: Anna Fleischmann und — 3 von Mk..50 an 0 2, 1 Verlängerte Kunststragßge D 2, 1 Im Vorwerk Tournay Anker Haar Velour 857 Sehenswerte lusstellung 5 gebühr erhoben, auch erfolgt it Mah⸗ 3 2 Kinder 8863 195 die e der h doi 5 in 5 Stumwerhen 7 i SSGucle 5 . e Zwanglose Besichtigung sehr bunge Preise in allen Größen zu billigen preisen 25: Rauchverzehrer ir: 5 Jäge 0 a. 8 5 1 Läufer, Bettumrahmungen, Diwandecken, onatl. en über 8 ö Del Sonntag abend Stadt Gaswerk gestalt. Bettuorlagen, Fenstermäntel und Felle ete. 5 217 8 5961 f 5 4 Danksagung 40 8 5 g Linoleum Tapeten 5 Tur die uns anläslich des N N nee eee 5 5 Teilzahlung gestattet a Todes unserer lieben Mutter,..7 FFFFTC. 0 Ammer 8 a i Großmutter und Urgroßmutter Eintpitt Mz.. 90 und.40 9 Rr 8 2 22 Eiche, m. L iegel,——— Maria Fleischmann 1 5 Bas erste große wit Roten. Makradel 7 N geb. 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