zu Ende zu führen habe. 4 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..— Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Walbhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe. Beilagen: Montag: Sport der N. M. 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Jahrgang— Nr. 577 Sie wird heute erfolgen— Inzwijchen weitere Verſchärfung der Gegenfätze zwischen Regierung und Parteien Gärung ſtatt Klärung [Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 12. Dez. Im Laufe des geſtrigen Tages haben ſich die Dinge im Reichstag bedenklich zugeſpitzt. Die Beſprechung der Parteiführer mit der Regie⸗ rung, die im Anſchluß an die Fraktionsſitzung ſtatt⸗ fand, ergab keine Möglichkeit, die widerſtrebenden Auffaſſungen unter einen Hut zu bringen. Das Kabinett hat daraufhin den Beſchluß gefaßt, über das Finanzprogramm„die alsbaldige Entſcheidung des Reichstages herbeizuführen.“ Es iſt immerhin bemerkenswert, daß dieſe alar⸗ mierende Mitteilung zunächſt in viel präziſerer Form verbreitet wurde. Es hieß nämlich, daß die Regierung am Donnerstag vor den Reichstag treten und ihre Erklärung abgeben werde, daß ſie mit dem Finanzprogramm ſtehe und falle und darüber hinaus das ausdrückliche Vertrauen für ihre Geſamtpolitik mit Ein⸗ ſchluß des Finanzprogramms verlange. Dieſe Faſſung iſt kurze Zeit danach wieder zu⸗ rückgezogen worden. Man ſcheint demnach im Kabinett noch nicht alle Hoffnungen begraben zu haben. Jedenfalls will aber die Regierung nun ein klare Stellungnahme der Parteien unbedingt herbeiführen. Der Reichstag wird dieſer Entſchei⸗ dung nicht ausweichen können. Fällt ſie gegen die Regierung aus, ſo iſt das Schickſal des Kabinetts Müller⸗Franken beſiegelt. Da der Widerſtan d gegen das Finanzprogramm bei den Sozialdemo⸗ kraten und der Volkspartei mindeſtens gleich groß iſt und auch die Bayern wegen der ominöſen Bierſteuer eine Verpflichtung auf den Hilfer⸗ dingſchen Plan als Ganzes nicht eingehen wollen, hat die Regierung keine Ausſicht auf Annahme eines Vertrauensvotums einſchließlich der Billigung dieſes Finanzprogramms. Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei hat ſchon am Dienstag ihre beiden Miniſter davon unterrich⸗ tet, daß ſie den Steuerplan der Regierung nicht billigen könne, vor allem weil ſie ſich in der Frage der Beitragserhöhung überrumpelt fühle und dann auch, weil ſie für die Kopfſteuer der Gemein⸗ den, auf die ſie beſonderen Wert lege, eine bin⸗ dende Zuſage nicht erhalten habe. Der Gegenſatz zwiſchen der Fraktion und ihren Miniſtern iſt dann geſtern noch ſchärfer zutage getreten. Die Fraktion ſcheint entſchloſſen zu ſein, dem Kabinett das Ver⸗ trauen zu verſagen, wenn nicht noch in letzter Stunde eine Abänderung des Programms erreicht werden ſollte, wofür freilich bei der Haltung der Sozialdemokraten wenig Ausſicht beſteht. Die Herren Curtius und Moldenhauer, die ſich auf das Regieérungsprogramm verpflichtet haben, ſind ſomit in eine ſehr ſchwierige Lage ge⸗ kommen. Halten ſie ſich an ihren Schwur, ſo ſetzen ſte ſich der Gefahr aus, im Plenum von ihrer eigenen Fraktion desavouiert zu werden. Im andern Fall müßten ſie unter Hinweis auf die Tatſache, daß die Fraktion nicht zu ihnen ſtehe, die⸗ ſem Eklat durch ihr freiwilliges Ausſcheiden aus dem Kabinett zuvorkommen. Es wäre denkbar, daß Dr. Curtius einem Kabinett, das die Volkspartei nicht mehr ſtützt, weiter angehören würde, da er dar⸗ auf hinweiſen könnte, daß er das Werk Streſemanns Aber das iſt vorlältfig noch eine ſpätere Sorge. So außerordentlich kritiſch die Dinge mithin im Augenblick ſtehen, fehlt es doch, nicht an Leuten, die da meinen, daß, wenn nicht heute, ſo doch morgen oder übermorgen noch ein friedlicher Ausweg gefunden wird. Auf die Entſchließung der volksparteilichen Frak⸗ tion iſt ſicherlich die bevorſtehende Tagung des Zentralvorſtandes, der bekanntlich am Sams⸗ tag in Berlin zuſammentritt, nicht ohne Einfluß ge⸗ blieben. Die Fraktion würde ſich vorausſichtlich dort der ſchärfſten Kritik ausgeſetzt ſehen, wenn ſie ſich Herrn Hilferding gegenüber wieder als ſchwach erwieſe. Die ſeit Monaten latente Kriſe käme frei⸗ lich im denkbar ungeeignetſten Augenblick zum Aus⸗ bruch, wenn man berückſichtigt, daß wir vor außenpolitiſchen Entſcheidungen von größter Tragweite ſtehen und nicht wiſſen, wovon am nächſten Ultimo die nötigſten Ausgaben, vor allem die Beamten⸗ 5 Die Finanzlage (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 12. Dez. Der Verwaltungsrat der deutſchen Reichspoſt hat geſtern über die Auflegung einer Auleihe von etwa 200 Millionen Mark beraten. Das iſt an ſich ja nichts Neues und daß eine Verpfändung der Tele⸗ phoneinnahmen an das Ausland nicht in Frage komme, iſt uns ja auch ſchon verſichert worden. Nun will aber der„Börſenkurier“ vom Reichspoſtmini⸗ ſterium über den Zweck dieſer Anleihe gehört haben, daß ſie zur Abdeckung von Vorſchüſſen dienen ſoll, die auf Poſtſcheckguthaben ge⸗ währt wurden. Es wird zwar hinzugefügt, daß dieſe Vorſchüſſe„teilweiſe“ für den Poſtbetrieb ſelber in Anſpruch genommen wurden und da ſie alſo ſozuſagen Vorſchüſſe der Poſt bei ſich ſelbſt waren, daß langfriſtige Inveſtierungen niemals in Frage gekommen ſind. Trotzdem klingen uns dieſe Mitteilungen nicht recht behaglich. Schließlich iſt doch auch ein Teil der Vorſchüſſe— rund 190 Mil⸗ lionen Mark— an das Reich gegeben worden, und man wird dem„Börſenkurier“ beipflichten dürfen, daß gerade bei den beſonders gelagerten Verhältniſſen der Poſt, die jeden Tag in weiteſtem Umfang liquid ſein muß, die Höhe der aus Poſtſcheck⸗ guthaben gewährten Vorſchüſſe recht beträchtlich er⸗ ſcheint. Auch bei der Poſt hat man wohl das Gefühl, daß Vorſchüſſe in ſolcher Höhe nicht aufrecht erhalten denen Perſonen herbeigerufen der Reichs poſt werden können. Drum«ben flüchtet man in eine Anleihe beim Ausland. Immerhin wird es not⸗ wendig fein, daß dieſe Dinge recht hald und unzwei⸗ deutig klargelegt werden. Wir ſind nicht ohne Grund nachgerade bei den öffentlichen oder halb⸗ öffentlichen Wirtſchaftsunternehmungen ein wenig ängſtlich geworden. Aenderung der Fernſprechordnung (Telegraphiſche Meldung.) J Berlin, 11. Dez. Nach dem Beſchluß, den der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichspoſt heute gefaßt hat, können in Zukunft private Nebenanſchlüſſe auch in Bayern und Württemberg von Privatfirmen hergeſtellt werden. Die Dauer der Ferngeſpräche wird von ſechs auf 12 Minuten erweitert, unter Umſtänden ſogar auf 15 Minuten. Neu eingeführt werden ſogenannte Feſt⸗ zeitgeſpräche, die als dringende Geſpräche zu einer vorher beſtimmten Zeit ausgeführt werden können. Ferner können Geſpräche, welche bei Dienſt⸗ ſchluß der Fernſprechanſtalt noch im Gange ſind, noch 12 Minuten nach Dienſtſchluß fortgeſetzt werden. Außerdem ſind Erleichterungen bei Ge⸗ ſprächen mit Voranmeldung und bei Geſprächen, zu werden müſſen, in Ausſicht genommen worden. gehälter, beſtritten werden ſollen. Kein Wunder⸗ daß in den Wandelgängen des Reichstages die wilde⸗ ſten Gerüchte umherſchwirren. Man hört wieder ein⸗ mal von der Möglichkeit der Anwendung des Artikels 48, von einem Eingreifen des Reichspräſi⸗ denten, von Neuwahlen nach den Haag umd manche meinen, ſchon als ſtarken Mann den Dr. Hans Luther ante portas zu ſehen. Es bleibt jedenfalls dabei, daß der Kanzler heute vor dem Plenum die Regierungserklärung abgibt. Danach wird ſich das Haus vertagen, damit die Fraktionen Gelegenheit haben, zu der Erblärung Stellung zu nehmen. Am Freitag wird dann die Diskuſſion beginnen, die ſich auch noch auf den Samstag erſtrecken dürfte. Ob dann ſchon die A b⸗ ſti mmung erfolgt, oder ob ſie mit Rückſicht auf die Sitzung des volksparteilichen Zentralvorſtandes auf Montag verſchoben wird, ſteht noch dahin. Rätſelraten der Berliner Preſſe (Drahtbericht unſ. Berliner Büros) f Berlin, 12. Dezember. In der Berliner Morgenpreſſe wird das beliebte Rätſelſpiel geübt: Liebt er mich, liebt er mich nicht? Auf unſeren Fall übertragen: Werden Parteien und Reichstag die Regierungsforderungen ſchlucken oder nicht? Ganz allgemein, nicht bloß bei der Oppoſition überwiegt die Auffaſſung: Sie werden. Die Vertrauenserklärung, meint die Berliner „Börſenzeitung“, würde etwa folgende Faſſung haben: 5 „Der Reichstag ſpricht der Regierung das Ver⸗ trauen aus und billigt das von ihr vorgelegte Finanzprogramm.“ Innerhalb dieſer Formel wäre in der Tat noch Raum für eine nach unſerem Gefühl wenig erfreu⸗ liche Scheidung zwiſchen dem ſog. Sofort⸗Programm und den anderen über Herrn Hilferdings vierzehn Punkte verteilten Forderungen, an denen der So⸗ zialdemokratie nichts gelegen iſt und von denen ſie wünſcht, daß ſie zunächſt einmal gründlich vertagt werden. Der„Vorwärts“ gibt ſich denn auch gar keine Mühe, zu verbergen, daß ſeine Wünſche in dieſer Richtung liegen. Nach einer textkritiſchen Un⸗ terſuchung des amtlichen Kommuniqués(„Würde das Wort als baldig' gleichbedeutend ſein mit ſſofort', ſo wäre eine ablehnende Antwort mit Sicherheit vorauszuſehen“) meint er begütigend im Leitaufſatz:„Wahrſcheinlich würden die Meinungs⸗ verſchiedenheiten wegen des allgemeinen Steuer⸗ programms der Regierung im Augenblick dadurch überwunden werden, daß der Reichstag dieſes Pro⸗ gramm zwar zur Kenntnis nimmt, jedoch keine Ent⸗ ſcheidung herbeiführt. „Eine Ausnahme ſoll nur die Erhöhung der Beiträge zur Arbeitsloſenver⸗ ſicherung machen und die Erhöhung der Be⸗ ſteuerung der Zigaretten und des Rauchtabaks. bedingt notwendig anerkannte Auch hier möchte die Sozialdemokratie auf das Zigaretten monopol losſteuern, aber, mein Gott, wenn man ſoviel in Sicherheit gebracht hat, mag man ſchon ein Auge zudrücken. Fragt ſich nur, ob auch die bürgerlichen Koalitionsparteien, ob vor allem die Deutſche Volkspartei, das wird tragen können. Bisher haben ſie ſich im Grunde alle miteinander dagegen geſträubt, daß, wie der „Berliner Börſenkurter“ es ausdrückt,„von ihnen irgendwelche Vorleiſtungen verlangt würden, ohne die Sicherheit, daß die vom Finanzminiſter als un⸗ Entlaſtung der Wirtſchaft in ausreichendem Maße erfolgt.“ 3 Inzwiſchen hat ſich behutſam doch ſchon die eine und andere aus dieſem Ring gelöſt, und in der „Germania“ werden der Deutſchen Volkspartei bereits ein paar handfeſte Püffe verabreicht. „Das Zentrum“, heißt es da,„iſt nicht gewillt, einzelne Gruppen der Regierungsparteien aus der Verantwortung für die Politik des Kabinetts zu entlaſſen. Es verlangt vielmehr ein geſchloſſenes Handeln der Regierungsparteien und kann ſich nicht damit abfinden, daß die Deutſche Volkspartei und die Sozialdemokratie ſich in einzelnen Fragen von dem Regierungsprogramm diſtanzieren. Vor allem würde es das Zentrum nicht hinnehmen können, wenn die Deutſche Volkspartei in der Frage der Erhöhung der Beiträge zur Arbetts⸗ loſen⸗Verſicherung etwa ſich überſtimmen ließe. Es geht augenblicklich um etwas mehr als um das Bedürfnis einzelner Parteien, ſich ein agita⸗ toriſches Alibi zu verſchaffen. Die Stunde verlangt vielmehr, daß die Regierungsparteien ſamt und ſonders geſchloſſen die Verantwortung für die poli⸗ tiſchen Maßnahmen übernehmen, die ihnen das Reichskabinett heute vorlegen wird,“ Der Sieg der Vernunſt Oeſterreichs wirtſchaftliche Sorgen (Von unſerem Wiener Vertreter) Ein Alpdruck iſt von den Oeſterreichern gewichen, Der Nationalrat hat die neue Verfaſſung unter Dach und Fach gebracht und damit ein end leidvolles wie aufregungsreiches Kapitel der Politik abgeſchloſſen. Es gibt nun, wie Bundeskanzler Schober mit Recht ſagte, keinen Sieger und keinen Beſiegten, denn niemand iſt ganz befriedigt und weder die Mehrheit noch die ſozialdemokratiſche Minderheit ſieht all' ihre Wünſche und Hoffnungen erfüllt. Am wenigſten Grund zur Freude haben Reform ausgegangen iſt. Der Diktatur ſind die Wege durchaus nicht geebnet worden; die Rückkehr von der reinen Demokratie zum vormärzlichen Polizeiſtaat, die von einer übereifrigen Miniſterial⸗ bürokratie durch den Verfaſſungsentwurf angeſtrebt wurde, iſt nicht erfolgt; der Aufbau einer Stände⸗ vertretung und vollends ihre machtgebietende Stellung bleibt ein mehr oder minder verhülltes Verſprechen für eine ferne Zukunft ohne irgendwelche Bedeu⸗ tung für die lebendige Gegenwart; die Stellung Wiens hat keinerlei grundlegende Veränderung er⸗ fahren. Was erreicht wurde und zwar mit Zu⸗ ſtimmung der Oppoſttion, deren Mithilfe bei der er⸗ forderlichen Zweidrittelmehrheit ja unentbehrlich war, iſt ein vorſichtiger Abbau der im Jahre 1920 überſteigerten Allgewalt des Nationalrates, eine ſachte Verſtärkung der Kraft der ſtaatlichen Organe und eine wohlerwogene Vermeidung der Geltung und des Einfluſſes der künftighin direkt vom Volke zu wählenden Bundespräſidenten. Man wird natürlich fragen, ob dieſes magere Ergebnis im richtigen Verhältnis zu dem alarmie⸗ renden Getue der letzten Monate, zu den Drohungen mit„dem Marſch nach Wien“ auf der einen und zu dem Gerede von„dem Tod für die Freiheit“ guf der anderen Seite, zu dem verhängnisvollen Gefaſel vom „Bürgerkrieg“ und zu all den nervenzerwühlenden Sorgen und Kümmerniſſen ſteht. Aber nicht darauf kommt es an. Das Weſentliche iſt das beſtimmte Gefühl einer freilich koſtſpieligen doch gelungenen Geſundungskur, die Ueberzeugung, daß, wie der Bundeskanzler geſtern erklärte,„ein bedeutſamer Schritt auf dem Wege zur Konſolidierung des Staates“ zurückgelegt ward und daß man, wie 785 Referent im Parlamente, der Abgeordnete 75 Schuſchnigg verſicherte,„in voller Erkenntnis des Ernſtes der Stunde“ und zweifellos auch der dro⸗ henden Gefahren tat, was ſich als notwendig erwies. Mehr als das! Als hauptſächlicher Gewinn kann die Tatſache gebucht werden, daß die Ruhe und Ord⸗ nung auch nicht einen Augenblick geſtört wurde und daß der Bruch der beſtehenden Verfaſſung zu Gunſten der zu ſchaffenden Verfaſſung außer Frage blieb. Die Legalität ſiegte und damit auch die Demokratie. Dieſer an ſich ſo erfreuliche Ausgang iſt das un⸗ beſtreitbare Verdienſt des Bundeskanzlers Schober, Wäre er nicht der gewiſſenhafte, pflichtbewußte Be⸗ amte und Politiker, den man in ihm mit gutem Grund ſchätzt, ſondern eine zu Abenteuern bereite, von oberflächlichem Ehrgeiz getriebene Perſönlich⸗ keit, dann hätte namenloſes Unglück entſtehen können. So aber wußte man von dem Tage alh, da er klipp und klar ausſprach, er würde nie und nimmer gegen die Geſetze verſtoßen, daß ein ver⸗ hängnisvoller Staatsſtreich unter ſeinem Schutze und ſeiner Billigung außerhalb aller Erwägung liege. Schober hat vielmehr Woche und Woche buch⸗ ſtäblich Tag und Nacht mit den Mehrheitsparteien, mit den Sozialdemokraten und vor allem mit ihrem Führer Dr. Danneberg verhandelt und, ohne das Weſentliche aus dem Auge zu verliern, im Detail eine kluge Nachgiebigkeit gezeigt. Nur er, nur ein Mann von feiner Autorität, vermochte aus der Wirrnis herauszuleiten und eine Vereinbarung an Stelle des von den Heimwehren nötigen Falles empfohlenen Diktats guſtandezubringen. Machte ihnen doch der Bundeskanzler ſehr eindringlich klar, daß der Opfer genug gebracht worden ſeten, daß Oeſterreich endlich eines geſicherten inneren Frie⸗ dens bedürfe. Die Sozialdemokraten haben natür⸗ aber die Heimwehren, von denen der Anſtoß zur 2. Seite. Nr. 577 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 12. Dezember 1929 lich Himmel und Hölle in Bewegung geſetzt, um die Kataſtrophe, die für ſie die unveränderte Annahme des durchaus reaktionären Verfaſſungsentwurfes vom 18. Oktober bedeutet hätte, abzuwehren. Die zweite Internationale wurde aufgeboten und im engliſchen Parlament erhob ſich ſogar Henderſon, Um dem armen, in ſeiner Krebitnot vom Wohlwollen des reichen Auslandes ſo ſehr abhängigen Donau⸗ lande hochmütig den Rat zu geben, von jeglicher Ge⸗ wallſamkeit abzulaſſen und nicht internationale Ver⸗ wicklungen heraufzubeſchwören. Dieſe ernſte Mah⸗ nung verfehlte natürlich nicht, ſtarken Eindruck zu machen Die Vernunft hat nun in Oeſterreich geſiegt und das heißt: Dr. Ignaz Seipel, der frühere Bundes⸗ kanzler iſt geſchlagen worden. Mit welch' teltſamen Gefühlen muß dieſer auf„Urlaub“ befindliche Politiker und ehedem diktatoriſche Führer der Chriſtlichſozialen, der geſtern unerwartet im Nationalrat erſchien, ſeine perſönliche Niederlage erlebt haben? An ihm kann man ſehen, welches traurige Spiel maßloſer Ehrgeiz gepaart mit ſtarker Eitelkeit ſelbſt mit einem Menſchen zu treiben ver⸗ mag, der unleugbar Format hat. Die Heimwehren würden nie eine ſo ſchickſalhafte Rolle erlangt haben, wenn ſich Dr. Seipel nicht ausdrücklich zu ihnen be⸗ kannt hätte. Niemals wäre die Verfaſſungsreform — die letzte ſand erſt im Jahre 1925 ſtatt— gleich aktuell geworden, würde er nicht hinter den Kuliſſen für ſie gewirkt und ihr den reaktionären Inhalt als Weſenszweck zugedacht haben. Bis zuletzt waren die früheren chriſtlichſozialen Miniſter Schmitz und Dr. Kienböck— die Schwärzeſten unter den Schwarzen— tätig, um wohl über Geheiß ihres Herrn und Meiſters dem werdenden Konpromiſſe Schwierig⸗ keiten zu bereiten. Wurde doch ſogar die Habs⸗ burgerfrage plötzlich aufgerollt, damit Verwirrung entſtehe. Zum Glücke ſchlugen die liſtigen und läſtigen Intriguen gänzlich fehl. Dr. Ignatz Seipel hat wenigſtens für die nächſte Zeit die letzten Reſte ſeines einſtigen Anſehens eingebüßt; faſt hätte er ja die alte chriſtlichſoziale Partei in Trümmer ge⸗ ſchlagen, denn die Wiener, die ſich um den ehrlichen, charakterfeſten Abgeordneten Kunſchak ſcharen und die heſonnenen, ſchlauen Bauern begannen ſchon un⸗ geduldig zu werden. Die Politik hat geſprochen, fetzt muß die Wirt⸗ ſchaft das Wort erhalten.„Je früher wir uns mit den wirtſchaftlichen Fragen beſchäftigen“, ſagte geſtern Bundeskanzler Schober,„deſto raſcher dürfen wir hoffen, aus der Enge herauszukommen“. Und in der Tat, die Zeit drängt, drängt ſogar mehr denn je. Oeſterreich geht es wieder einmal öbonomiſch recht ſchlecht. Die Arbeitsloſigkeit nimmt ſprunghaft zut und mit Kümmernis ſieht man dem Winter ent⸗ gegen. Ende November gab es bereits 167 479 unter⸗ ſtützte Beſchäftigungsloſe, ein Ziffer, die ſich noch um 30 000 Nichtunterſtützte erhöht. Das uorige Jahr, das als trauriges Rekordjahr galt, iſt alſo über⸗ troffen. Bitter machen ſich auch die Schäden bemerk⸗ bar, die auch als empfindliche Folgen der politiſchen Angſtmonate Auguſt, September und Oktober ein⸗ ſtellten. Wurden damals doch von übervorſichtigen Sparern etwa 100 Millionen Schilling— grundlos wie ſich gezeigt hat— abgehoben, Beträge, die bloß wieder langſam der Wirtſchaft zufließen. Aber der Kapitalmangel bildet neben der Abſatzkriſe für die Induſtrie ihre ſchwerſte Sorge. Auch der Handel leidet ſehr, denn das Weihnachtsgeſchüft hat bisher alles zu wünſchen übrig gelaſſen. Trotzdem gibt es in Wien immer noch um 2000 bis 3000 Firmen mehr als in der Vorkriegsgeit. Die öſterreichiſche Land⸗ wirtſchaft iſt ebenfalls nicht auf Roſen gebettet und die Bauern ſingen hier dasſelbe trübe Lied, das man gegenwärtig auch anderwärts hört. Unter dieſen Umſtänden verlangen alle produzierenden und er⸗ werbenden Stände, daß ſich Regierung und Volks⸗ pertreter nun ernſtlich und ſachlich mit ihren Schmerzen und Wünſchen befaſſen und wenigſtens Erleichterungen ſchaffen. Der Bundeskanzler wird ſich nach dem Haag be⸗ geben, um mit den Vertretern der maßgebenden Mächte in Fühlung zu treten. Hoffentlich kommt endlich die durch Italiens Haltung ſeit langem ver⸗ zögerte internationale Anleihe guſtande, durch die der Volkswirtſchaft neue Impulſe gegeben werden ſollen. Schober hat bereits„einen erfreulichen Fort⸗ ſchritt“ in dieſer Richtung konſtatiert. Kapital und wieder Kapital, das iſt der Schmerzensſchrei der öſterreichiſchen Wirtſchaft. Daneben wird auch eine zweckmäßigere Geſtaltung der Steuern zum Durch⸗ bruche kommen müſſen, denn die Laſten werden um⸗ ſo drückender, je mehr die Tragfähigkeit leidet. Zu⸗ mächſt alſo iſt es notwendig, den Kampf der Parteien ruhen zu laſſen, das Trennende zurückzudrängen und der gemeinſamen Leiden zu gedenken. Später wird ſich die Politik ohnehin wieder melden, wenn im Frlüßlahr oder Sommer das Wahlrecht geändert und vielleicht ſogar bei günſtiger Stimmung an die innere Abrüſtung geſchritten werden ſoll. Die„Wehren“ und„Bünde“, dieſe zivilen Militärſpielereien müſſen ja doch einmal verſchwinden R. Ch. Die deutſchnationale Kriſis (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) I Berlin, 12. Dez. Die Austritte aus der Deutſchnationalen Volks⸗ parbei halten weiter an. Nach den Mitteilungen des„Jungdeutſchen“ ſind der bekannte Profeſſor, Pfarrer Veidt, der Haupkredner des Kaſſeler Parteitages, und Dr. Heinz Dähnhardt, der Vorſitzende des Reichsausſchuſſes der deutſchen Jugendverbände, aus der Partei ausgetreten. Große Induſtrietagung in Verlin (Drahtbericht uns. Berliner Büro) . Berlin, 12. Dez. Heute tritt in Berlin der Reichsverband der deutſchen Induſtrie zu einer außer⸗ ordentlichen Mitgliederverſammlung zuſammen, um das Wirtſchaftsprogramm des Reichsverbandes vor⸗ zulegen. Die Tagung war ſchon ſeit Wochen ein⸗ berufen. Nun erhält ſie dadurch, daß inzwiſchen der Kampf um das Finanzprogramm der Reich gierung entbrannt iſt, eine beſondere Be⸗ deutu. Vor allem wird das Referat von Dr. Paul Stlperberg über Steuern und Finanzpolitik mit einer ſtarken Spannu z erwartet. Ueber Wirt⸗ ſchafts⸗ und Sozialpolitik ſoll dann Georg Mül⸗ lers Oehrlinghauſen berichten. 5 Beide Referate und vor allem dann die Diskuf⸗ ſion werden Gelegenheit genug geben, zu Hilfer⸗ ings vierzehn Punkten Stellung zu nehmen. Im Kommuniſtenkränzchen- Graue Weihnachten Babiſcher Landtag [Eigener Bericht) Karlsruhe, 11. Dez. Auf dem Weg zum Landtage begegnet man auf Straßen und unter Toreinfahrten Schupoleuten in ihrer ſchmucken Tracht. Auch in der Vorhalle des Ständehauſes, zwiſchen Hausmeiſtergelaß und Druck⸗ ſachenbüro, leuchten ihre Tſchakos auf. Daneben wartet viel Volk auf Volksgenoſſen mit Freifahrt⸗ karten und Diätenberechtigung, da die Verteilung der 100 Tribünenplätze heute nachmittag durch die Frak⸗ tionen geſchieht. Der„Sache“ zultebe wird auch ein⸗ mal pro forma raſch die Partei gewechſelt, wenn das Kontingent der Tribünenkarten für die geſinnungs⸗ verwandte Fraktion des Proporzes halber zu knapp bemeſſen war. Daß dieſe Vorſichtsmaßnahmen nicht ganz unnütz waren, bewies ja der Schluß der Vor⸗ mittagsſitzung mit der Räumung der Tribünen. In⸗ zwiſchen hat ſich auch herausgeſtellt, daß einer der Prominenten aus dem parlamentariſchen Fünferklub der Kommuniſten ſich zu einer Anſprache an die Er⸗ werbsloſen bequemt hatte und die von auswärts zu⸗ gezogenen Hilfstruppen in der nächſten Wirtſchaft aus der kommuniſtiſchen Parteikaſſe geſpeiſt wurden. Wohl nicht aus ſehr chriſtlicher Nächſtenliebe. Aber Moskau zahlt! Auf den Tribünen gehts am Nachmittage immer⸗ hin manierlicher zu, ſodaß es mit dem Hinauswurf von zwei ungebetenen Debattern ſein Bewenden hat. Weniger manierlich verhielt man ſich dafür in dem teppichbelegten Parterre. Das Kommuniſtenkränzchen hatte wieder einmal den ganzen Nachmittag über das Wort, nicht immer durch Reden, aber immer durch Zwiſchenrufe. Mit Herrn Bock fings an, der ſich verleiten ließ, mit dem ſozialdemokratiſchen Partei⸗ ſekretär Trinks anzubändeln und dabei vergaß, daß er es mit einem Anwärter auf höchſte Regier⸗ rungsſtellen zu tun hatte.(Der chriſtliche Arbeiter⸗ vertreter des Zentrums, Herr Heu rich, hat dies übrigens am gleichen Nachmittage mit einiger Um⸗ ſchreibung beſtätigt, indem er feſtſtellte, die Sozial⸗ demokratie ſei die einzige(1) Partei, die die Gewähr für eine bluge Staatspolitik biete!) Und weil er dies vergaß und die Feſtſtellungen des Abg. Trinks über Rußland mit„Verlogen, Gemeinheit, Gauner!“ quittierte, erhielt er drei Ordnungsrufe und mußte verſchwinden. Es nützte ihm auch nichts, daß er beim Abgang dem Hohen Hauſe ſeine Hoch⸗ achtung in dem Ausruf „Ihr elende Dreckbande!“ bekundete. Er war geflogen und es flog auch ſein Parteigenoſſe Klausmann, der ſich in der Rotonde zu ungeniert nach den Anſtandsregeln des kommuniſtiſchen Knigge bewegte. * Trübe Weihnachten erwarten einen großen Teil unſeres Volkes, dem kein Lichterſchein und keine frohe Botſchaft winkt; am trübſten werden ſie für diejenigen, für die das verarmte und zerſtückelte Deutſchland keine Arbeit und kein ſelbſterworbenes Brot mehr hat. Es iſt darum nicht mehr wie recht und billig, daß die Allgemeinheit nach Wegen ſuchb, die größte Not zu lindern. Ob es da aber viel nützt, Aktiönchen zu unternehmen, die in keinem Ver⸗ hältnis zu der durch die Anträge geſchaffenen Ner⸗ voſtität innerhalb und außerhalb des Weinbrenner⸗ ſaals und inſonderheit zu den großen Notſtänden ſtehen, muß mit dem Demokraten Hofheinz füg⸗ die jetzt ruhen müſſen. lich bezweifelt werden. Denn viel wollen die 60 000% nicht beſagen, die der Landtag einem Antrag der Regierungsparteien gemäß„zur Linderung beſon⸗ derer Notſtände, insbeſondere der Notlage der Arheitsloſen“ bewilligte, umſoweniger als einer neueſten Berechnung zufolge Baden augenblicklich über 73 300 Arbeitſuchende zählt. Anträge wie diejenigen der Kommuniſten, die in einem Atemzuge eine Winterbeihilfe von 25% für alls Wohlfahrtsunterſtützungsempfänger, Arbeits⸗ loſe und Kriegsopfer und weitere 10/ für jede unterhaltspflichtige Perſon, daneben aber auch ſo⸗ fortige Verkürzung der Arbeitszeit auf 7 Stunden fordern, oder der Nationalſozialiſten, die als ener⸗ giſche Maßnahme gegen den Hungerwinter empfeh⸗ len,„die Tributzahlungen an das Ausland einzu⸗ ſtellen“, laſſen zu deutlich die Agitationsabſicht mer⸗ ken, und das verſtimmt. Was not tut, iſt Arbeits⸗ beſchaffung!l Heurich, der Sprecher des Zentrums, hat erfreulicherweiſe mit dem Finger auf eine der Haupturſachen unſerer heutigen Arbeitsnöte und den Unterſchied gegenüber früheren Zeiten hinge⸗ wieſen, daß wir nämlich früher 670 000 Mann unter den Waffen hatten und hunderttauſende von Armen ſich für die Beſchaffung des Heeresbedarfs rührten, Auch der neue Sachwalter im Innenminiſterium, Dr. Wittemann, gab zu, daß Winterbeihilfen nur ein Tropfen auf heißen Stein ſind und die Hauptſache die Arbeitsbeſchaffung iſt. Doch auch hier erweckte er nicht allzu große Hoff⸗ nungen. Immerhin, einige tauſend Arbeiter wer⸗ den doch beſchäftigt werden können, wenn die Schritte der badiſchen Regierung bei der Reichs eiſenbahnditrektion von Erfolg gekrönt wer⸗ den ſollten, der Ausbau des Schluchſeewerks und des Kraftwerks Albbruck⸗Dogern vorwärtsſchreitet und ſchließlich auch die Kinzigregulierung und verlegung in Angriff genommen werden ſollte. 25 Den Beſchluß der Verhandlungen vom Mittwoch nachmittag bildete die Not der Landwirtſchaft und der badiſchen Hopfenbauern, die die Deutſchnationalen zum Gegenſtand eines Antrags und der Gemeinderat Sandhauſen zum Gegenſtand eines Geſuches gemacht hatten. Ob den Bauern viel damit geholfen iſt, daß das Haus den Beſchlüſſen des Haushaltsausſchuſſes gemäß die Re⸗ gierung mit einer Erhebung damit beauftragte, in welchem Umfange und in welchen Einzelfällen durch die Trockenheit in dieſem Jahre die wirtſchafl⸗ liche Exiſtenz der Hopfen bauenden Landwirte in Baden bedroht iſt, und durch nachdrückliche Beratung vor weiterer Ausdehnung des Hopfenbaues zu war⸗ nen, ſet dahingeſtellt. Ebenſo ſteht es mit der Empfehlung, das deutſche Braugewerbe ſolle in erſter Linie deutſchen Hopfen verarbeiten. Es iſt dies, wie Innenminiſter Wittemann hervorhob, eine Sache des Geſchmacks, und der deutſche Biertrinker hat leider einmal die leidige Angewohnheit, fremder Zunge mehr zu trauen als der eigenen. Mit eini⸗ ger volkswirtſchaftlicher Ueberlegunng könnte äber gerade er durch Bevorzugung deutſchen Hopfen⸗ gebräus weſentlich zur Linderung der Not dieſer landwirtſchaftlichen Kreiſe beitragen. Am Donnerstag ſtehen Förmliche Anfragen ins⸗ beſondere zur Tabakſteuer, Volksbegeh⸗ ren und dem roten Ländertreffen in Mannheim zur Debatte. Die Aeberſchwemmungs-⸗Kataſtrophe in England (Drahtung unſ. Londoner Vertreters) 8 London, 12. Dez. Die Ueberſchwemmungskataſtrophe in Südeng⸗ land hat einen beiſpielloſen Umfang angenommen. Das überflutete Gebiet hat ſich in den letzten 24 Stunden mindeſtens verdoppelt. Die Lage der von den Fluten aus ihren Häuſern vertriebenen Familien geht jetzt in die Tauſende. Zahlreiche Be⸗ wohner der überſchwemmten Gebiete können ihr Haus nicht mehr verlaſſen, da die Flutwaſſer gefähr⸗ liche Stromſchnellen gebildet haben, in die ſich die zur Verfügung ſtehenden Ruderboote nicht hinein⸗ wagen können. Die lokalen Zeitungen veranſtalten Geldſammlungen, um den Bedrängten durch Motor⸗ boote Lebensmittel ſchicken zu können. Das geſomte Themſetal hat ſich in einen gewaltigen See ver⸗ wandelt. Der Waſſerſpiegel ſteigt noch immer, da geſtern wieder wolkenbruchartige Regengüſſe nieber⸗ gegangen ſind. N Beſchlüſſe des Reichstags (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 12. Dez. Die Verſchärfung der Geſchäftsord⸗ nung, die nach den letzten Kommuniſtentumulten bei der Beratung des Republikſchutzgeſetzes vom Ausſchuß mit lobenswerter Schnelligkeit beſchloſſen worden iſt, unterlag geſtern der Kritik des Reichs⸗ tagsplenums. Das Kernſtück der Vorlage bildet der Ausſchluß auf 30 Tage, Diäten⸗ und Fahrkartenentzie hung. Die Deutſchnatio⸗ nalen erklärten ſich mit dieſen Bedingungen zwar einverſtanden, nahmen aber an der nach ihrer Mei⸗ nung zu dehnbaren Definition der„gröblichen Ver⸗ letzung der Ordnung“ Anſtoß. An der Debatte be⸗ teiligte ſich auch Präſtdent L ö be, der zu dieſem Zweck von ſeinem kuruliſchen Sitz herabſtieg. Er legte ein⸗ gehend die Gründe dar, die eine ſolche Abänderung der Geſchäftsordnung unbedingt notwendig machen, wenn das Anſehen des Parlaments vor dem Lande nicht auf das Schwerſte geſchädigt werden ſoll. Löbe bemühte ſich auch, die Bedenken ber Deutſch⸗ nationalen zu zerſtreuen. Den Kommuniſten hielt er vor, daß ſis wahrhaftig keinen Grund hätten, ſich über„Vergewaltigung“ zu beklagen. Aber wer nicht hören wolle, der müſſe fühlen und gegen Vorgänge, wie die letzten Skandalſzenen gebe es eben nur eine Stärkung der Präſidentenrechte. Der Sturm, der nach kurzer Pauſe wieder Orkan⸗ ſtärke erreicht hat, macht die Ueberſchwemmungs⸗ breite ebenfalls unbefahrbar. Die Themſe hat jetzt oberhalb Londons den Flutſtand vom Januar 1928 erreicht, der damals zum Bruch der Uferböſchungen und zur Ueberſchwemmung eines Teils der Haupt⸗ ſtadt führte. In den nach der Kataſtrophe auf⸗ geführten Zementböſchungen ſind bereits wieder neue Riſſe ſichtbar geworden, die geſtern von flie⸗ genden Arbeiterkolonnen unverzüglich ausgebeſiert wurden. Eine Wiederholung des Unglücks von 1928 hängt nach Anſicht der Wetterſtellen nur noch von der Richtung des Windes und von der Stärke der Hochflut im Kanal ab. Die große Hauptſtraße von London nach Weſteng⸗ land iſt ſeit geſtern durch die Ueberſchwemmungen geſperrt. Das Waſſer ſteht an manchen Stellen 1½ Meter über der Straßenfläche. In Winbſor hat die Flut zahlreiche Straßen in der Um⸗ gebung der berühmten Burg überſchwemmt. Die benachbarte Schule von Eton iſt vom Waſſer faſt vollkommen eingeſchloſſen. eee eee eee Das alles ſetzte Löbe in ſo liebenswürdigem Tone auseinander, daß die Kommuniſten wie auf den Mund geſchlagen waren und ihrem Aerger nur durch ein paar Zwiſchenrufe Luft machten. Zwar wetterte und zeterte hinterdrein der Kommuniſt Pieck über das„kleine Ausnahmegeſetz“, das nach dem Geſetz zum Schutze der Republik nun über die armen gehetzten Kommuniſten verhängt werde. Piecks Proteſt konnte indes die Annahme der Abänderungsvorſchläge nicht verhindern, die mit überwältigender Mehrheit erfolgte. Ohne den Ein⸗ ſpruch der Kommuniſten wären die Vorſchläge geſtern auch ſchon in der dritten Leſung verabſchiedet worden. Das Haus wandte ſich dann dem Standesherrenrentengeſetz zu, das im Ausſchuß weſentliche Aenderungen er⸗ fahren hat. Die neue Faſſung iſt das Produkt mo⸗ natelanger Bemühungen, denen natürlich die Män⸗ gel eines unter ſchwierigen Umſtänden zuſtande ge⸗ kommenen Kompromiſſes anhaften. Daß es dennoch eine akzeptable Löſung darſtellt, mußte ſelbſt der So⸗ zialdemokrat Heilmann zugeben. Von den Rednern der Regisrungsparteien wurde gegenüber den deutſch⸗ nationalen Angriffen betont, daß es gegenwärtig gar keine andere Möglichkeit gebe, den alten Streit zu beenden. Die Vorlage wurde denn auch mit der erforder⸗ lichen qualifizierten Mehrheit gleich in dritter Leſung au genommen. Vadiſche Politik „Diktator“ Remmele Aus Karlsruhe wird uns geſchrieben: Dr. h. o. Adam Remmele, ſeines Zeichens gegenwärtig Miniſter des Kultus und Unterrichts, hält es von Zeit zu Zeit für durchaus notwendig, von ſich reden zu machen. Er verträgt es anſcheinend nicht, wenn ihm dann und wann von der bürgerlichen Preſſe das Zeugnis ausgeſtellt wird, er ſei ein Mann, der nicht ganz ungeſchickt an ſein Amt herangehe, es jedenfalls nicht an Fleiß und Eifer fehlen laſſe. Dieſe beiden Eigenſchaften bewahrheiteten ſich dieſer Tage in einer Weiſe, daß man verſucht iſt, ausnahms⸗ weiſe einmal dem Zentrum recht zu geben, deſſen Preſſe noch kurz vor dem Abſchluß des ſchwarz⸗ roten Bündniſſes dem damaligen Innenminiſter despotiſches Regiment am Schloß⸗ platze“ vorwarf. Inzwiſchen hat Remmele ſeinen Wirkungskreis in einen anderen Komplex am Schloßplatz verlegt und ſeine Amtsführung damit eingeleitet, gründlich das Alte zu ſtürzen und eine „Säuberungsaktion“ vorzunehmen. Wie dieſe ausgefallen iſt, kann man ſich unſchwer denken. Schon bei dem Kuhhandel zwiſchen Zentrum und Sozialdemokratie um die Teilung der Macht in der Zweiparteienregierung hat es Herr Remmele ver⸗ ſtanden, ſeiner Partei in dem ſozialdemokratiſchen Oberregierungsrat Dr. Eugen Thoma den Hoch⸗ ſchulreferenten zu ſichern. Doch das genügte ihm noch nicht. Der Perſonalreferent für Hochſchulen Prof. Dr. Mittelſtraß mußte weichen, trotzdem ſelbſt ein ſozialdemokratiſches Mitglied des akademiſchen Lehrkörpers der Univerſität Heidelberg in einem Briefe an den Kultusminiſter ſich für die Beibehal⸗ tung des bisherigen Referenten eingeſetzt hatte. Doch Miniſter Remmele glaubte auch über ein Sozial⸗ demokratiſches Leumundszeugnis hinweggehen zu können, ebenſo über die Entrüſtung, die über den Hinauswurf Mittelſtraß' bis in die Reichshauptſtadt ihre Wellen ſchlug, weil der bisherige Referent kein rotes Parteibuch beſitzt. Nun waltet er wieder ſeines Amtes als Profeſſor am Karlsruher Gymnaſium, mußte ſich aus dieſem aber bereits wieder für einige Tage beurlauben laſſen, um dem Miniſter noch eiligſt ein faſt dutzendſeitiges Expoſé auszuarbeiten. Nicht beſſer erging es einem anderen Referenten in der Hochſchulabteilung, der kurzerhand vor die Türe geſetzt und durch den Herrn.. Privatſekretär des Miniſters, den Vexrwaltungsoberinſpektor Stenz, erſetzt wurde. Für die Stellenbeſetzung war maßgebend, daß der neue Herr eben Partei⸗ mann iſt und in gebundener und ungebundener Form in ſozialdemokratiſchen Blättern zu ſchreiben weiß. Mit einem weiteren Wechſel dürfte wohl in Bälde zu rechnen ſein. Einen leitenden Beamten im Range eines Oberregierungsrates ſuchte Herr Rem⸗ mele bereits auszubooten und ihm ein anderes Re⸗ ferat zu übertragen. Der erſte Verſuch ſcheiterte an der Weigerung des Beamten, ſich wie der Bauer auf dem Schachbrett hin⸗ und herſchieben zu laſſen. Die Verbiſſenheit, mit der Remmele aber durchficht, was er für ſich oder ſeine Partei in den Kopf geſetzt hat, läßt aber die Befürchtung zu, daß er ſein Reich erſt als vollkommen erachtet, wenn ſeine perſonellen Ziele alle verwirklicht ſind. Daß dieſes Gebaren ein Hohn auf jegliches demokratiſches Syſtem iſt, als deſſen Schützerin ſich die Sozialdemökrgtie ſtetz ſo großſprecherſich ausgibt und den ſchärfſten Kampf hervorrufen muß, liegt auf der Hand. Nach dem Vorſtehenden muß die Erklärung, die der„Badiſche Staatsanzeiger“ als Mitteilung des Kultus⸗ und Unterrichtsminiſters am Dienstag abend veröffentlicht, als ein recht unglücklicher und durchaus ungenügender Verteidigungsverſuch be⸗ wertet werden.* Wieder eine Meuterei in A. S. A. [Telegraphiſche Meldung) Auburn(U. S.), 12. Dez. An einer Meuterei im Staatsgefängnis Auburn beteiligten ſich 16580 mit eingeſchmuggelten Revolvern bewaffnete Sträflinge. Sie ſchoſſen den Haupt⸗ wärter nieder, überwältigten den Leiter des Gefäng⸗ niſſes und elf Wärter, die ſie als Geiſeln feſthielten und forderten die Freilaſſung zwölf von der Polizei gefangen genommener Nädelsführer. Die Behörden zögerten zunächſt mit einem An⸗ griff auf das Gefängnis, da man die Tötung der Geiſeln befürchtete. Schließlich blieb aber nichts anderes übrig, als den Befehl zum Eindringen in die Stätte des Aufruhrs zu geben. Eine mit Trä⸗ nengas bomben ausgerüſtete Abteilung Staats⸗ polizei drang in das Gefängnis ein und entriß den 20 Rädelsführern den Leiter und vier andere Gei⸗ ſeln. Bei dem ſich entwickelnden Kampf wurden drei Sträflinge getötet. 1500 Sträflinge hatten ſich im Gefängnishof ge⸗ ſammelt und bereiteten ſich zum letzten verzweifelten Widerſtand vor. Nach einer ſpäteren Meldung wur⸗ den auch die übrigen von den Meuterern feſtgehal⸗ tenen Geiſeln befreit. Drei Wärter waren verwun⸗ det worden. Einer 3000 Mann ſtarken Abteilung ſtaatlicher und ſtädtiſcher Polizei gelang es am Abend, den Gefängnishof und die meiſten Gebäude zu beſetzen. Hierbei wurden zwei Sträflinge getötet. Letzte Meldungen Selbſtmord einer Brandſtifterin — Neuwied, 11. Dez. Nicht weniger als fünfmal im Laufe des vorigen Jahres waren von verbreche⸗ riſcher Hand Brandſtiftungen an verſchiedenen alten Häuſern in Dierdorf verſucht worden, ohne daß die Nachforſchungen nach dem Täter zu einem Ergebnis geführt hätten. Als vor einigen Tagen wiederum derſelbe Verſuch gemacht wurde, gelang es endlich, wichtige Spuren zu entdecken, die zur Verhaftung einer übel beleumundeten Händlerin führten. Die Beſchuldigte hat nun unter dem Druck des gegen ſie aufgebrachten Beweismaterials in der Nacht Selbſtmord durch Erhängen verübt. Der Krieg in China Nanking, 12. Dz.(United Preß.) 790 0 Gefangene machten die Regierungstruppen ge⸗ mäß einem Bericht aus dem Hauptquartier der Zen⸗ tralregierung in einer Laſtündigen Schlacht am Nord⸗ fluſſe in der Nähe von Kanton. . 2 4 N Donnerstag, den 12. Dezember 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 577 Städͤtiſche Nachrichten Verbeſſerung des Winterdienſtes Schwarzwaldbahn—Höllentalbahn—(Feld⸗ berg)— Freiburg ab Mitte Dezember Im Verkehr zwiſchen der Schwarzwaldbahn und Höllentalbahn und damit mit den wichtigen Zentren, wie ſie das Feldberggebiet und Freiburg darſtellen, tritt mit Mitte Dezember im Winterdienſt der Reichsbahn eine weſentliche Verbeſſerung ein. Mit dem 14. Dezember werden für den Reſt des Winter⸗ abſchnitts des Jahresfahrplans die ſeit Eintritt des Winterdienſtes ab 6. Oktober nur an Werktagen vor Sonn⸗ und Feiertagen gefahrenen Züge 1559/1568 (Freiburg ab 11.00, Donaueſchingen an 13.53, Donau⸗ eſchingen ab 15.06, Freiburg an 17,16) täglich ge⸗ fahren, in der Richtung nach Freiburg in beſchleunig⸗ ter Form mit Halten nur in Hüfingen, Löffingen, Neuſtadt, Titiſee, Hinterzarten, Poſthalde, Hirſch⸗ ſprung, Himmelreich, Kirchzarten und Freiburg⸗ Wiehre. Die dann tägliche Führung dieſer Züge reicht, vor allem in der Richtung nach Freiburg, durch die guten Anſchlüſſe weit über lokales oder regionales Inter⸗ eſſe hinaus und zieht die beiden Aeſte der Schwarz⸗ waldbahn aus Richtung Triberg⸗Villingen und Konſtanz⸗Singen u. die Anſchlußſtrecken der ſchwäbi⸗ ſchen Nachbarſchaft mit Neckar⸗ und Donautal, ferner auch die Verbindungen auf der Dreiſeenbahn(Feld⸗ berg) und auf der Rheinhauptbahn ein. Hängen doch an dem Zug in Richtung Freiburg die beiden beſchleunigten Perſonenzüge der Schwarzwaldbahn Frankfurt⸗Mannheim⸗Konſtanz und umgekehrt, die ſüdlich Triberg(ab 13.15), Konſtanz ab 13.08, her⸗ vorragende Verbindungen ergeben. Von Rottweil iſt Zufahrt ab 12.28, von Tuttlingen ab 13.19. In umgekehrter Richtung werden zwar nicht die be⸗ ſchleunigten Züge in direktem Anſchluß erreicht, im⸗ merhin aber doch brauchbar(Triberg an 16.18, Kon⸗ ſtanz an 16.20), außerdem aber auch Lokalzüge. Auf der Dreiſeenbahn iſt Anſchluß ſofort nach Feld⸗ berg, Seebrugg an Samstagen, von Seebrugg täglich in Richtung nach Donaueſchingen und ebenſo von Freiburg nach Seebrugg. Von der Rheinhauptbahn erhalten vormit⸗ tags die wichtigen Schnellzüge D 163, FD 5 und der Rheingoldexpreß von Baſel her Anſchluß. Aus der Richtung von Karlsruhe ſchließen D 308 und FD 192 in Freiburg ins Gebirge an. Umgekehrt werden aus dem Gebirge die Auſchlüſſe an zwei Schnellzüge nach Baſel(D 270 und Rheingoldzug) in Freiburg ver⸗ mittelt, In Richtung nach Karlsruhe wird der Ber⸗ liner Nachtſchnellzug D 1 bedient. Man ſieht, eine Fülle von Anſchlüſſen, die ab 14. Dezember täglich berückſichtigt werden. Weſentlich iſt außerdem, daß dieſe Zugspaare Schwarzwaldbahn⸗Höllentalbahn die einzigen ganz zuſchlagsfreien⸗ ſchnellfahrenden Ver⸗ bindungen z. B. zwiſchen Triberg und Freiburg und Konſtanz und Freiburg ſind. Vielleicht bringt der kommende Jahresfahrplan auch die Ueberbrückung der kurzen Zeit vom 6. Oktober bis 14. Dezember im täglichen Verkehr, womit eine Ganzjahresverbin⸗ dung erreicht wäre. W. R. * * Entzug des Allmendnutzens? Den allmend⸗ berechtigten Bürgern von Feudenheim, die nicht mehr am Orte ſelbſt wohnen, wurde durch die Stadt⸗ verwaltung mitgeteilt, daß ihnen vom 1. Januar 1930 ab der Allmendnutzen entzogen würde. Die Berechtigung zu dieſer Maßnahme leitet die Stadtverwaltung aus Paragraph 3, Ziff. 3 der alten Feudenheimer Gemeindeſatzung ab. Dieſe Beſtim⸗ mungen haben nach der Eingemeindung von Feuden⸗ heim ihre Gültigkeit für die Bürger verloren, die in irgend einem eingemeindeten Vorort oder in der Stadt ſelbſt wohnen. Die Betroffenen, die aus Wohnungsnot oder geſchäftlichen Intereſſen ihren Wohnſitz von Feudenheim nach der Stadt oder einen eingemeindeten Ortsteil verlegen mußten, betrachten es als eine Ungerechtigkeit, daß man ihnen den Bür⸗ gernutzen entziehen will und haben an höherer Ver⸗ waltungsſtelle Proteſt dagegen eingelegt. * Ein Kaminbrand brach geſtern vormittag in⸗ folge von Rußanſatz im Hauſe IL. 11, 27 aus. Die Gefahr wurde durch die um 10.26 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr mit dem Kaminkehrzug beſeitigt. Mannheimer Kindererholungs⸗Fürſorge Rechenſchaftsbericht der Arbeitsgemeinſchaft für Kindererholung Es geht um unſere Jugend— aber trotzdem müſſen viele Anträge zurückgewieſen werden! Die Koſtenfrage— Sind die Kuraufenthalte produktiv? Alljährlich gehen faſt zweitauſend Mannheimer Schulkinder vier bis ſechs Wochen in hochgelegene, geſunde Erholungsſtätten. Das erſch eint zunächſt keine hohe Ziffer. Aber die zweitauſend, die auf öffentliche Koſten fortdürfen, ſind Kinder, die eine Erholung dringend und bitter nötig haben. Es ſind ärmere und vor allem kränkliche und ſchwächliche Kinder. Für jedes Kind iſt das Atteſt der Mannheimer Schularztſtelle entſcheidend. So gewinnt die Zahl zwettauſend ſchon ein anderes und erſchreckenderes Geſicht. Zu⸗ mal wenn es ſich herausſtellt, daß in dieſem Jahr von 250 beantragten(alſo notwendigen] Aufenthal⸗ ten in Heilſtätten nur 129 genehmigt werden konnten. Von 825 beantragten Aufenthalten in Er⸗ holungsſtätten konnten gar nur 400 bewilligt werden! Und jeder dieſer Anträge war oft und oft geſiebt und überprüft worden! Zweltauſend Kin⸗ der fortzuſenden, den arbeitsreichen Verkehr mit den Eltern zu pflegen, die Transporte und Zeiten einzuteilen, das erfordert unendlich viele Klein⸗ arbeit. Um dieſe ſyſtematiſch und mögichſt rationell durch⸗ zuführen, wurde in Mannheim durch den Zuſammenſchluß aller freien Wohlfahrtsverbände und Vereine die„Arbeitsgemeinſchaft für Kindererholung“ geſchaffeu, die dieſe Rieſenaufgabe zu erfüllen ſucht. Geht es doch um die Erhaltung der Lebenden, die Heilung oder wenigſtens Beſſerung der Kranken! Nie war dieſe Aufgabe mehr Pflicht als heute, wo die wirt⸗ ſchaftliche Not alles Lebenskräftige herniederzuziehen droht. Und Mannheim ſpürt dieſe Not in ihrem vollſten, ſchrecklichſten Umfang! Es muß doher mehr noch als bisher der ſchuldloſeſten Opfer der Kriſe, der Kinder, gedacht werden! Einem größeren Kreis von in der praktiſchen Fürſorge ärztlicher und pädagogiſcher Art Tätigen wurden geſtern abend im„Caſino“ die Hauptgedan⸗ ken, Ergebniſſe und Schwierigkeiten der Idee der Ferienheil⸗ und Kuraufenthalte für Kinder dar⸗ gelegt. Man wünſchte, daß ſolche Gedankengänge auch einmal in Mannheims größtem Saal in Form einer Kundgebung vorgetragen werden. Sie müſſen Allgemeingut werden! Als Leiter des Abends wies Medizinalrat Dr. Stephani auf die Notwendigkeit hin, unſeren kranken Kindern gerade in der heutigen Zeit ſchwerſter Depreſſion eine Erholung zu ermöglichen. Er begrüßte den Soztalreferenten der Stadt, Bürgermeiſter Bött⸗ ger, die anweſenden Stadträte ſowie Oberſchulrat Lohrer und Direktor Köbele vom Jugendamt. Darauf ergriff das Wort der Präſident der badiſchen Landesverſicherungsanſtalt, Rauſch, der die Stel⸗ lung der Verſicherungsträger zu dem Gedanken der Kinderfürſorge skizzierte. Die Verſicherungsträger müſſen heute, um mit ihren Mitteln haushälteriſch umzugehen, ihre Unterſtützung auf die Kinder von Verſicherten beſchränken. Vor allem ſind es Waiſen⸗ kinder, die ein klagbares Recht auf Unterhalt bis zum 15. Lebensjahr und bei kranken bis nach der Berufsausbildung haben. Tuberkulöſe und verkrüp⸗ pelte Kinder werden in vollſtem Umfang von den „„ oft bis zum Lebensende be⸗ reut. Die Verſicherungsträger haben an der vorbeu⸗ genden und heilenden Fürſorge das allergrößte Intereſſe. Ihre Leiſtungsfähigkeit hängt aber von den finan⸗ ziellen Mitteln ab. Längſt wurde auch erkannt, daß die Fürſorge eine durchgreifende ſein muß und weder an das Lebensalter, noch an die Krank⸗ heitsdauer paragraphentreu beſchränkt ſein darf. Die Badiſche Landesverſicherungsanſtalt arbeitet zur vollſten Zufriedenheit mit dem„Badiſchen Landesverband zur Bekämpfung der Tuberkuloſe“, der„Badiſchen Krüppelfürſorge“, dem Taubſtum⸗ men⸗ und Blindenverein zuſammen. Die direkte Betreuung und Verwendung der zur Verfügung geſtellten Mittel ſoll durch dieſe privaten Organi⸗ ſationen geſchehen. Auch in der nachgehenden, nach⸗ helfenden Fürſorge ſieht die Landesverſicherung eine ihrer Aufgaben. Von 1410 eingereichten An⸗ trägen auf Fürſorge für tuberkulöſe und verkrüp⸗ pelte Kinder wurden in dieſem Jahre 1272 geneh⸗ migt. Eine wichtige Neuerung iſt die Wiederaufnahme und Erweiterung der Kinder⸗ ſpeiſungen. Zu dieſem Zweck hat ſich vor einigen Tagen ein „Landesausſchuß für Kinderſpeiſungen“ gebildet, der einen Fonds von 131000„ verwenden darf. Vorausſetzung aller Unterſtützung iſt das ärzt⸗ liche Zeugnis, das eindeutig die Hilfsbedürftigkeit des Kindes dartut. Der Geburtenrückgang iſt unaufhaltſam geſtiegen. Man rechnet heute 1,5 Kinder je Familie und iſt damit unter den Durchſchnitt in Frankreich geſunken. Da⸗ zu kommt die ſtarke Zunahme der Tuber⸗ kuloſeſterblichkeit bei Menſchen unter 30 Jahren. War vor dem Krieg etwa ein Drittel der Deutſchen unter 15 Jahren, ſo droht ſich dieſes Ver⸗ hältnis ſo ſtark zu verſchieben, daß nur noch ein Viertel unter 15 Jahren ſind! Die Dezimierung der Jugend, deren erſtes Kennzeichen der kommende Lehrlingsmangel ſein wird, fordert erhöhten Schutz für die Zukunft unſeres Volkes! Nach den mit Beifall aufgenommenen Worten ergriff der Leiter des im Schwarzwald gelegenen Kindergeneſungsheims Friedenweiler, Rektor F. Klotz, das Wort. Rektor Klotz ſchilderte als Praktiker die Sorgen der verantwortlichen Leiter der Geneſungs⸗ heime, die genau die Koſten kalkulieren müſſen, trotz⸗ dem aber den mit Recht ſtets ſich ſteigernden An⸗ ſprüchen der Schularztſtellen Rechnung tragen wol⸗ len.„Je höher das Heim, deſto höher die Unkoſten.“ Der Antransport der Lebensmittel, die längere Heizung im Winter und ähnliche Aus⸗ gaben erhöhen die Koſten in dieſen Heimen. Dagegen bilden ſie aber die idealſten Heilquellen, die durch keinerlei ärztliche Mittel erſetzt werden können. Die notwendige, ausreichende, vitaminreiche Ernährung verſchlingt den größten Teil der bewilligten Gelder. Doch auch dabei darf unter keinen Umſtänden ge⸗ ſpart werden, ſoll die Kur Erfolge aufweiſen. Neben der körperlichen Pflege iſt in den Kürheimen auch Wert auf die geiſtige Weiterbildung der Kinder ge⸗ legt. Unterricht in allen Fächern wird erteilt. Rektor Klotz gab zwei Muſterbeiſpiele, um zu zeigen, wie ſehr ſich eine frühzeitige, ausgiebige, voffkommene Behandlung erkrankter Kinder ſchon rein rechneriſch belohnt. Ein 12jähriger Knabe wäre mit einem ſechswöchentlichen Aufenthalt mit etwa 120 Mark Koſten auszuheilen geweſen. Später verſchlimmerte ſich ſeine Erkrankung. Er mußte erſt ein halbes Jahr zu Hauſe bleiben, kam dann vier bis ſechs Monate in die Heilſtätte. Die Koſten be⸗ liefen ſich auf-800 Mark. Hätte man auch nach Verſchlimmerung ſeiner Krankheit nicht für ihn ge⸗ ſorgt, wäre er wahrſcheinlich ſeiner Krankheit er⸗ legen, nicht ohne zuvor noch ſeine Geſchwiſter infi⸗ ziert zu haben. Die erſten 120 Mark wären wirk⸗ lich produktiv, im Sinne von vorbeugend, angelegt geweſen.— Im zweiten Fall hatte ein 15jähriger Junge ein ſchweres Hüftgelenkleiden. Er mußte acht Monate im Gipsbett liegen. Nach weiteren zwei Monaten war er ſoweit hergeſtellt, daß er ſeinen er⸗ wählten Beruf als Mechaniker erlernen konnte. Die geſamten Kurkoſten beliefen ſich auf 2500 Mark. Etwa 7800 Mark wären ſie niedriger geweſen, wenn der Junge früher behandelt worden wäre. Nun iſt er ausgeheilt und geſund, er kann ſich ſelbſt durch ſeine Arbeit ernähren. Bedenkt man, daß dem deutſchen Volksvermögen heute noch jährlich allein 3,5 Mil⸗ liarden durch die Tuberkuloſe verloren gehen, dann kann man die Produktivität der Fürſorge ermeſſen, die ſich vor allem den Schutz und die Heilung der tuberkulöſen Kinder als Aufgabe geſtellt hat. Rektor Klotz anerkannte die rühmenswerte Zuſammenarbeit mit der Mannheimer Schularztſtelle, der älteſten und vorbildlichſten in Deutſchland. Als dritter und letzter Redner gab Dr. Gillmann, der Geſchäftsführer der Mann⸗ heimer Arbeitsgemeinſchaft für Kindererholung, einen Rechenſchafts bericht und eine Vor⸗ ſchau über die Tätigkeit der Arbeitsgemeinſchaſt. Auch er betonte vor allem die Notwendigkeit, das ſchulärztliche Atteſt allein als Richtſchnur für die Entſendetätigkeit gelten zu laſſen. Das erſte Jahrzehnt der Mannheimer Kinder⸗ Ferienerholungsfürſorge haben wir hinter uns. Es hat ſich gezeigt, daß die Er⸗ folge groß ſind. Viele Schüler der heutigen achten Klaſſen, die mehrere Sommer hindurch Kuren mitmachen konnten und die vordem zu ernſter Be⸗ ſorgnis Anlaß gaben, verlaſſen gekräftigt und kern⸗ geſund die Schule. Sie ſind buchſtäblich vor einem lebenslangen Siechtum errettet worden. Vielleicht vor Schlimmerem! Der ſtädtiſche Haushalt bildet den Eckſtein ſüür dieſe Fürſorge. Die Stadt gab 1926/27 260 000 /, 1927/28 320 000&, 1928/29 348 000% für dieſe Zwecke aus. Von Wich⸗ tigkeit iſt dabei, daß die Zahl der fortgeſandten Kin⸗ der mit dieſer Ausgabeſteigerung nicht parallel ging, ſondern es wurde die Fürſorge verbeſſert und ſpezialiſtert, was naturgemäß mit höheren Aufwen⸗ dungen für jedes Kind verbunden war. Auch wur⸗ den die früher zugefloſſenen Staatsmittel abgeſtoppt, Mit Unterſtützung des Kreiſes, der Kraukenkaſſen, deren Zuſchuß noch prozentual gering iſt, und der Kommunen muß das begonnene Werk fortgeſetzt werden. Die Eltern können meiſt nur bis zu 20 v. H. der Koſten tragen. Für den Reſt iſt man auf Sammlungen angewieſen, wie die am nächſten Sonntag unter dem Motto:„Für das kranke Kind“. Außerdem kommt das„Feſt für große und kleine Leute“ und Mitgliedsbeiträge in Betracht. Noch viel mehr Vereine ſollten es ſich angelegen ſein laſſen, förderndes Mitglied der Arbeitsgemeinſchaft zu werden. Durch die Sammlung am nächſten Sonntag, zu der ſich, wie wir bereits meldeten, in erfreuend ſtarkem Maße Sammler melbdeten, ſollen Mittel geſammelt werden, um mindeſtens 80 Kinder mehr im Winter einige Wochen fort zur Kur zu ſchicken. Die ſchon erwähnte, notwendig gewordene Zurſickweiſung von vielen hundert Anträgen iſt aus⸗ ſchließlich auf die begrenzten Mittel zurückzuführen. Mit trüben Erwartungen beginnt das neue Rech⸗ nungsjahr. Mit der Arbeitsgemeinſchaft für Kin⸗ dererholung, die noch die ſieben beſtehenden Ver⸗ eine für Ferienkolonien unterſtitzt, iſt die äußere organiſatoriſche Form für die Durchführung des wichtigen Werkes geſchaffen. Nun gilt es die Form zu füllen! Im Schlußwort appellierte Dr. Stephan an Alle, die Mannheimer Arbeitsgemeinſchaft zu unter⸗ ſtützen. Möge dieſer Appell am nächſten Sonntag bet der Straßenſammlung recht ſtarken Widerhall finden!. Kölnische Illustrierte Zu beziehen in unserer Geschäftsstelle R I, 4/6 den Nehensteſien Waldhofstr. 6, Schwetzingerstr. 1920, Meerfeldstre 3 u durch unsere Trägefinnen Gute Antworten Gute Antworten ſind nicht immer erwünſcht und geben oft dem Frager mehr zu denken, als der Ant⸗ wortende denken mußte. Da kam einmal ein reich gewordener Schneider nach Bad Ems, das oft von hohen Perſönlichkeiten beſucht wird, aber ſeine heil⸗ ſamen Waſſer auch auf die Armen wirken läßt. Bei einem Morgengang vor den Brunnenhallen geſellte ſich der Schneider zu einem Herrn, der freundlich genug war, ihm Rede und Antwort zu ſtehen. Bei der gegenſeitigen Vorſtellung erfährt ſchließlich der Nadelkünſtler, daß ſein Nachbar Miniſter war.— Im Laufe des Geſpräches, als der Miniſter ihn fragte, wie ihm denn Ems gefalle, brach der Schnei⸗ der in die Klage aus:„Die Gegend iſt ja ſehr ſchön, aber die Geſellſchaft iſt hier doch gar zu gemiſcht“, worauf ihm der Miniſter erwiderte:„Machen Sie es uns nicht zu ſchwer, mein Freund, Sie können doch nicht von uns verlangen, daß wir alle Schnei⸗ der ſind!“ 5 Einem Miniſter kann man ſchlteßlich eine gute Antwort zutrauen. Im Examen dagegen iſt Schlag⸗ fertigkeit ſchon der Beweis großer Seelenruhe. Da⸗ rum ſcheint uns der Geiſt eines Schulmeiſterkandi⸗ daten faſt bedeutender als der des Miniſters, als er auf die Frage des Exminators„Vor was hat ſich der Lehrer am meiſten zu hüten?“ prompt antwortete: „Vor allzu unbeſtimmten Fragen.“ Dieſe Antwort ſoll den Schulrat nicht beleidigt, ſondern dem Ge⸗ fragten eine wohlverdiente gute Note eingetragen haben. f * Noch über eine andere guts Antwort ſei berichtet: Der Reviſor einer Stadtkaſſe fand in der Rechnung eines Schuſters, der die Armenſchuhe recht ſolide mit dicken Schuhnägeln zu eſchlagen gewohnt war, un⸗ ter anderem den Poſten:„Für Nägel 20 Pfg.“ Der Reviſor beanſtand⸗ze den Poſten und ſandte die Rechnung mit der barſchen Aufforderung, zu erklä⸗ ren, was mit den Nägeln geſchehen ſei, dem Schuſter zurück. Dieſer ſchrieb lakoniſch unter die Anfrage: „Sie ſind vernagelt.“ Der Reviſor war über die Antwort nicht wenig ergrimmt und ſandte das Schreiben wieder zurück, mit dem Befehl, ſich be⸗ ſeimmter auszudrücken. Er müſſe angeben, wohin die Nägel geſchlagen worden ſeien. Der Schuſter gab wieder mit nur drei Worten die Antwort:„Auf den Kopf!“ Als der Reviſor bet dem Oberbürger⸗ meiſter beantragte, gegen den Schuſter vorzugehen, der ihn verhöhne, war der Leiter der Stadt⸗ angelegenheiten klug und humorvoll genug, den Reviſor anzuweiſen, die Sache nicht weiter zu ver⸗ folgen. Sechs Millionen Menſchen auf einer photographiſchen Platte Im neuen Heft der Kölniſchen Illuſtrier⸗ ten finden wir eine Luftaufnahme Neuyorks, wie man ſie bisher wohl noch nie zu ſehen bekommen hat. Auf dem Raum, den dieſes Bild umfaßt, woh⸗ nen ſechs Millionen Menſchen. Phantaſtiſcher Ge⸗ danke, ſechs Millionen Menſchen, die Einwohner⸗ zahl Schwedens odͤer Griechenlands oder Bulga⸗ riens, auf einer einzigen winzigen Platte zuſam⸗ mengedrängt zu ſehen. Wie ein Keil zwiſchen den beiden Flußarmen des Hudſons gelegen, ſehen wir Manhattan, die City von Neuyork. Winzigem weißen und grauen Spielzeug gleichen die Häuſer mit ihren 30, 40 und 50 Stockwerken. Wir ſehen die Freiheitsſtatue, die aus der Höhe des Flugzeugs einer Nippfigur gleicht.— Dieſes Heft bringt des weitern Bilder von dem Staatsbeſuch des italieni⸗ ſchen Königspaars im Vatikan, Aufnahmen von den Milliardenfunden an Diamanten in Südafrika, Bil⸗ der vom japaniſchen Film, den dritten Aufſatz aus Räterußland unter dem Titel„Abgott Lenin“ u. a. m. Für die Frauen finden wir einen Aufſatz „Analytik der Handtaſche“. Dazu wie ſtets ein reichhaltiges Feuilleton.(Ueber den Bezug der Zei⸗ tung ſiehe die Anzeige.) Theater und Muſik Weihnachten im Nationaltheater. Für die be⸗ vorſtehenden Feiertage hat das Nationaltheater fol⸗ genden Spielplan feſtgeſetzt: am 1. Weihnachtsfeier⸗ tag die Erſtaufführung von J. Weinbergers Volks⸗ oper„Schwanda der Dudelſackpfeifer“, am 2. Feiertag Wagners„Lohengrin“, nachmittags das Weihnachtsmärchen„Schneewittchen“, im Neuen Theater an beiden Tagen„Weekend im Paradies“. Der Sylveſterabend wird dem Herkommen entſprechend mit Johann Strauß' „Fledermaus“ gefeiert; am Neujahrstag wird „Schwanda der Dudelſackpfeifer“ erſtmals wieder⸗ holt. Die Offenburger Bühne neu hergerichtet. Der Dreikönigſaal, vor einigen Monaten durch Brand faſt völlig zerſtört, iſt nunmehr wieder aufgebaut und die Theaterbühne mit eiſernem Vorhang verſehen, modern eingerichtet. Vielleicht darf ſich Offenburg nun auch wieder einmal einer Vorſtellung durch Mitglieder des Kñarlsruher Landestheaters erfreuen. Kunſtpflege in Villingen. Nachdem vor kurzem die Konzertgemeinſchaft in Villingen unter Zuziehung des ſtädt. Orcheſters Freiburg eine glänzende, von weither beſuchte Aufführung veranſtaltet hatte, fand eine Aufführung des Kirchenchors St. Fidelis ſtatt, bei der außer dem ausgezeichneten Quartett Torney der hervorragende Heldeutenor Ventur Singer vom Stadttheater Köln mitwirkte. Jubelnde Beifallsſtürme des dicht gedrängten Saa⸗ les zeichneten die wunderbaren Leiſtungen des her⸗ vorragenden Sängers aus. Muſikpflege im Hochſchwarzwald. In den kleineren Schwarzwaloſtädten, die fernab von den Möglichkeiten kultureller Art, wie ſie die Städte bie⸗ ten, liegen, ſpielt die liebevolle Pflege des Muſik⸗ und Kunſtlebens eine beſondere Rolle. Zu den Trä⸗ gern dieſer wichtigen Kulturarbeit gehört in erheb⸗ lichem Maße der Geſangverein Triberg, der anläßlich ſeines Beſtehens über 70 Jahre mit einem groß angelegten Konzert hervortrat, an dem än⸗ nerchor, Frauenchor, Inſtrumentalmuſik und Rezi⸗ tationen ein ausgezeichnetes künſtleriſches Pro⸗ gramm beſtritten. Aus der Schweiz, zu der Freund⸗ ſchaftsbeziehungen unterhalten werden, hatte die Zit⸗ richer Helvetia ihren Alters⸗ und Ehrenpräſidenten, Oberſt Mahler, mit einer ordnung entſandt. Als Generalmuſikdirektor nach Moskau berufen. Dem Dirigenten an der Berliner Städtiſchen Oper, Dr. Fritz Stie dry, der gegenwärtig in Leningrad Konzerte dirigiert, wurde der Poſten eines General⸗ muſikdirektors für Leningrad und Moskau an⸗ geboten. Literqtur * Gvangel. Jngendlehre von Fr. A. Reukauf, Oberſtudiendirektor, Verlag von Ernſt Wunder⸗ lich in Leipzig.— l. Teil„Unſer Chriſtenglaube“, II. Teil„Chriſtliche Lebensführung— der Chriſt als Einzelperſönlichkeit“, III. Teil„Der Chriſt als Glied ſittlicher Gemeinſchaften“.— Dieſes her⸗ vorragende Werk des Altmeiſters der Religions⸗ pädagogik will eine Krön ung des geſamten Religionsunterrichtes der Schule darbieten und die Erkenntnis reifen laſſen, daß man ein Chriſt und doch ein moderner Menſch ſein kann, daß im Ehriſtentum ein Beſitz ruht, der dem Menſchen erſt ſeine wahre Menſchenwürde gibt. Beſonders be⸗ merkenswert iſt die Konzentration auf das, was unſerer heran wachſenden Jugend gerade im Blick auf die Gegenwart not⸗ tut. Lb. Vor dem Schaufenſter „Lore, ſieh mal die feine Puppenſtube, ob die mir das Chriſtkind wohl bringts!“ „Och, die wär mir viel zu unmodern, nich mal Zentralheizung und fließendes Waſſer,— wie ſoll man denn da ſeine Puppenkinder rein halten.“ g. k. 4. Seite. Nr. 577 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 12. Dezember 1929 Sarraſani zieht die Kuppel hoch! i Geſtern abend kurz vor 9 Uhr verließen die letzten Arbeiter die luftige Zirkuskuppel des Winterbaues Seit 6 Uhr morgens war man damit beſchäftigt, die von etwa 1,50 Meter hohen Holzbindern getragene Mittelkuppel hochzuwinden. Wenn man bedenkt, daß ein Gewicht von annähernd 3 Zentnern etwa 20 Me⸗ ter hoch zu ſchaffen war, kann man ungefähr die da⸗ mit verbundenen Schwierigkeiten ermeſſen. Als Hauptträger des Mittelbaues dienen acht Eiſen⸗ maſten, die, loſe auf den Boden geſtellt, nur durch Drahtſeile verſpannt werden. An dieſen Maſten mußte die Kuppel durch kleine Handwinden hoch⸗ gewunden werden. Alle Winden mußten gleichzeitig bedient werden. Mehr als einmal verurſachte ein ungleichmäßiges Anziehen ein Feſtſtecken der Kuppel. Iſt doch ihre Aufſtellung die ſchwierigſte Arbeit am ganzen Winterbau. Nicht überall konnte, wie in Mannheim, die Arbeit ohne Unfall zu Ende geführt werden. Einmal brach ſogar die Kuppel durch, nach⸗ dem man ſie bereits ganz oben hatte. Eine Beſonder⸗ heit des ganzen Winterbaues iſt ſeine Ausführung. Kein Nagel, keine Schraube findet bei der ganzen Holzkonſtruktion Verwendung Der ganze Zuſammenbau geſchieht durch Falzen, Zapfen und Zinken. Nachdem nun der Mittelteil feſtſteht, werden im weiteren Umkreis des Achteckes 24 Holzmaſten auf⸗ geſtellt, die durch Holzbinder wieder mit den acht Eiſenmaſten des Mittelbaues verbunden werden. Auch dieſe Holzmaſten werden vollkommen frei ſtehen und nur durch Seile verſpannt werden. Ueber den weiteren Aufbau der Zuſchauertribünen werden wir noch berichten. Solange das ſchwierige Werk des Kuppelaufbaues vor ſich geht, unternimmt man eine kleine Vorbeſichtigung des nunmehr eingetroffenen Tierparks Ueberall in allen Ställen muſtergültige Oroͤnung, peinliche Sauberkeit. Behagliche Wärme herrſcht in jedem Raum. Die Dampfhei zung, die überall hindurchgeht, ſorgt für die Beſtändigkeit der Tem⸗ peratur. In den Ställen, die ſich längs der Brücken⸗ ſtraße hinziehen, ſind die Kamele, Zebras uſw. untergebracht. Die Ställe längs der Mittelſtraße be⸗ herbergen das herrliche Pferdematerial und in Reih und Glied den Glefantentroß. Auf der weſtlichen Seite ſind die Raubtiere in ihren Kä⸗ figen untergebracht. Die Fütterung iſt vorüber. Faul liegen die Löwen in ihren Käfigen. Laſſen ſich durch nichts ſtören. Aus dem Dunkel eines Wagens plät⸗ ſchert Waſſer: Seelöwen ſind in ihrem Element, durchſchwimmen das in dem Wagen eingebaute Schwimmbecken. Nicht weit davon ſteht ein ganzer Wagen voll Affen. Das Nilpferd iſt noch mit ſeiner Mahlzeit beſchäftigt. Doch als es bei ſeinem Namen gerufen wird, dreht es behäbig den Kopf und glotzt verſtändnislos mit ſeinen großen Augen. Im nächſten Bau ein ganz allerliebſtes Bild: eine Lö⸗ wen⸗ und eine Tigermama mit ihren Jun⸗ gen. Und draußen im Freien, denn ſie brauchen keine Wärme, die Eisbären und die braunen Bären. 1 Im Vorübergehen wirft man noch einen Blick in e 0 Wohnwagen. Auch hier überall praktiſche Raumeinteilung und außerordentlich große Behaglichkeit. Sämtliche Wohn⸗ wagen ſind an die Dampfheizung ängeſchloſſen. Nir⸗ gends unfreundliche Kälte. Draußen praſſelt ein Regenſchauer hernieder. Hier innen überall Wärme und Licht. Zwiſchen den Perſonalwagen lungern einige fremdländiſche Kinder umher. Sonſt herrſcht trotz der ſpäten Abendſtunde überall geſchäftiges Le⸗ hen. Jeder Mann ſteht auf ſeinem Poſten, übt ſeine Pflicht aus. Denn die Zeit iſt ja beſchränkt, es gibt noch vieles zu tun. In dieſer Stadt, die mitten in der Stadt entſteht. * * Aus der Heil⸗ und Pflegeanſtalt für Epileptiſche. Den 230 jungen und alten, armen Epileptiſchen ſoll auch der Weihnachtstiſch gedeckt werden. Die ſo viel Leid im Leben haben, ſollten frohe Weihnachten feiern dürfen. Die Anſtaltsleitung iſt dankbar für jede freundliche Mithilfe, für Spielſachen, Kleider, Schreibh⸗ und Eßwaren. Geldgaben ſind auf das Poſt⸗ ſcheckkonto Karlsruhe 8924 zu überweiſen. Auch die kleinſte Weihnachtsgabe iſt herzlich willkommen. 9 00 Britiſchen Inſeln und der Nordſee hat bisher für Bahnhofsplatz 7:„ier hat's geſpukt!“ Gleichſam als Symbol lieſt man im Hauseingang die Inſchrift:„Ein böſes Weib, ein Höllen⸗Rachen, Gott ſchütz' uns vor ſolchen Drachen!“ In dieſem nüchternen Haus ſoll's alſo faſt zehn Tage lang „geſpukt“ haben? Hier ſollen Geſpenſter umgegangen ſein, moderne Menſchen erſchreckt haben? Man kanns und wills nicht glauben. Ich bin in der Spuk⸗Wohnung, bei der Wohnungsinhaberin, die nicht nur ſelbſt ſich das Rätſel nicht erklären kann, ſondern auch den ganzen Dingen, die ſich vor ihren Ohren und denen von mindeſtens nach und nach zwanzig Perſonen abgeſpielt haben, außer⸗ ordentlich ſkeptiſch gegenüberſteht. Das iſt ſehr wich⸗ tig für die Beurteilung. Nichts Schwärmeriſches, Romanttſches, in falſcher Richtung Gläubiges haftet ler Frau an. Klug und gebildet ſpricht ſie mit mir und erzählt zuſammenhängend, was ſie wahr⸗ nahm, wie ſie ſich das alles erklärte. Eines Tages erſchien bei ihr an der Türe eine Zigeunerin. Sie wollte wahrſagen. Mehr aus Jux ließ ſich die Wohnungsinhaberin, eine Witwe, wahrſagen. Und dabei ſagte ihr die Zigeunerin:„In den näch⸗ ſten neun Tagen werden Sie etwas erleben! Am zehnten Tage wird ein Mann zu Ihnen kommen.“ Die Witwe gab für dieſe„Auskunft“ etwas Geld und man ſchied voneinander; die Frau lachte natür⸗ lich innerlich über die Warnung. Mit Klingelläuten, ohne daß jemand am Abſchluß oder der Haustüre war, begann es. Mittags wurde die Tochter er⸗ ſchreckt, es klingelte, niemand war zu ſehen. Die Mutter kommt heim, ſchilt, man ſolle doch keinen Unſinn reden. Es geht alles gut, bis in der Nacht von ½11 Uhr ab auf einmal die Glocke läutet. Man ſucht und niemand wird gefunden. Das Erſtaun⸗ lichſte iſt, daß die Klingel verſagt, wenn einer der Hausbewohner ſelbſt auf die Glocke drückt. In der nächſten Nacht wiederholt ſich das geheimnisvolle Läuten. Herbeigerufene Schutzleute drücken auf den Klingelknopf— wiederum verſagt die Glocke. Ein ſeltſamer Spuk. In der nächſten Nacht geht dann der richtige Spuk erſt an. Man hört Klopfen, oft unheimlich ſtark und laut. Unter dem Bett ſcharrt es,„als ob ein Hund liefe“. Wird der Winker Die lebhafte Zyklonentätigkeit im Bereich der eine gründliche Durchmiſchung auch der mittel⸗ europäiſchen Luftmaſſen geſorgt und damit verhin⸗ dert, daß die gefährliche Beruhigung der Atmoſphäre, die ſich durch Ausſtrahlung noch weiter verſchlim⸗ mern würde, eintreten könnte. Wir dürfen jedoch bei der Entwickelung des kommenden Winters nicht unterſchätzen, daß ſich gemäß der langſam ſinkenden Durchſchnittstemperatur die bisher als Regen gefallenen Niederſchläge bald in Schnee verwandeln müſſen. Es erhebt ſich dann die große Frage, ob nach einem weit verbreiteten Schneefall eine Hochdruckwetter⸗ lage eintreten kann, die bedeutende nächtliche Aus⸗ ſtrahlung zur Folge hat. Sobald ein kalter Luftberg über unſerem Gebiet entſtanden iſt, liegt er um ſo feſter, je länger er Zeit zu ſeiner Entwicklung hatte. Es kann ſchon durch verhältnismäßig unbedeutende Verlagerung der Bahnen der Tiefdruckgebiete ein bedeutender Umſchwung der mitteleuropäiſchen Wit⸗ terung herbeigeführt werden. Vor Mitte Dezember wird man aber mit dieſer Möglichkeit kaum rechnen müſſen. Verſuche aus dem Verhalten der Pflanzen⸗ und Tierwelt Anhaltspuntke für die Strenge des kom⸗ menden Winters zu erlangen, haben zu keinem eindeutigen Ergebnis geführt. Das lange ſitzende Laub der Bäume ſprach nach einer Bauernregel für einen kalten Winter, während die nur flach wurzelnde Herbſtzeitloſe auf mäßigen Froſt deutete. Die Störche brachen früh auf, während die Kraniche ſich zu ihrer Winterreiſe erſt ſpät rüſteten. Es wiſcht auf dem Fußboden. Deutlich hört man Schläge am Bettende, in den Kleiderſchränken. Noch iſt die Witwe ſkeptiſch. Das iſt ja Unſinn, ſo was gibts ja nicht. Sinnestäuſchung? Selbſthypnoſe? Bekannte aus der Nachbarſchaft, als ungläubigſte Thomaſe ſich brüſtend, halten Wache. Deren Frauen wachen mit. Niemand glaubt an etwas anderes als an eine Täuſchung. Und wiederum nachts, nach 5 Uhr, als gerade ein Teil der Beſucher aufbrechen will, geht der Spuk an. Schläge auf den Boden, daß die Lauſcher zuſammenfahren. Was iſt das nur? Schutzleute, Kriminalbeamte werden gerufen. Sie ſtellen ſich im Zimmer auf. Die Frau muß aus dem Zimmer gehen, weil man glaubt, ſie würde, vielleicht unwillkürlich und unbewußt, ſelbſt auf den Boden treten. Trotzdem, es klopft. Stärker und ſchwächer. Bei Licht und bei Dunkelheit. Man ſteht vor einem Rätſel. Jeder von uns, wenn er es erzählen hört, ſteht vor demſelben Rätſel. Gibt es arme umher⸗ irrende Seelen, gibt es eine Fernhypnoſe, eine ſo intenſive Maſſenſuggeſtion? Neun Tage werden die Hausbewohner erſchreckt. Alles Durchſuchen bringt kein Ergebnis. Eines Morgens um ſechs Uhr läutet es. Ein jüngerer zigeunerhafter Burſche will ein Hemd betteln. Aus⸗ gerechnet ein Hemd? Und um dieſe Zeit? Er wird fortgejagt, den nächſten Tag glaubt ihn die Woh⸗ nungsinhaberin bei einer Suche nach der Zigeunerin im Bahnhofswarteſaal zu entdecken. Sie herrſcht ihn reſolut an:„Jetzt hörts aber auf mit der Klopferei.“ Ohne ein Wort der Widerrede nimmt der Burſche Reißaus. Die Zigeunerin ſelbſt wurde verhaftet. Seit der Flucht des Burſchen und ihrer Verhaftung hat der Spuk aufgehört. Man will das alles nicht glauben. Aber wenn man es von Ohrenzeugen ſo erzählen hört, man die vollkommen klardenkende Frau ſprechen hört und man alle real ausdenkbaren Möglichkeiten beleuchtet etwa daß doch die Zigeuner vom Hof aus den Spuk inſzenierten—, dann ſteht man doch noch vor dem unlösbaren Rätſel, wie zwanzig Menſchen derſelben Täuſchung anheim⸗ fallen könnten. Freuen wir uns, daß der„Spuk“ aufgehört hat oder ſollen wir uns mit der Frau freuen, die ein übers andere Mal verſicherte: ſie freue ſich, das alles miterlebt zu haben, denn ſie hätte es ſonſt nie und nimmer geglaubt!—n— wirklich ſo kalt? Die meteorologiſche Tendenzprognoſe hat im weſent⸗ lichen an die hohe Nilflut anknüpfen können und danach auf einen harten Winter geſchloſſen. Man darf jedoch nicht allzu peſſimiſtiſch ſein, da drei wirk⸗ lich harte Winter— die beiden vorhergehenden Win⸗ ter hatten einen recht kalten Februar— nicht vor⸗ zukommen pflegen. Allerdings iſt es im praktiſchen Leben ſchon unangenehm, wenn auch nur eine län⸗ gere Froſtperiode auftritt, wenn auch der Winter ſonſt zu den mäßig ſtrengen gehört. Wir hoffen in abſehbarer Zeit über dieſe Fragen klarere Auskunft dadurch zu bekommen, da mit dem 1. November ein Forſchungsinſtitut für langfriſtige Wettervorherſage eingerichtet wurde. Es arbeitet in Verbindung mit der praktiſchen Wetterdienſtſtelle des Frankfurter Meteorologiſchen Univerſitätsinſti⸗ tuts und erhält ſeine Mittel vom Preußiſchen Land⸗ wirtſchaftsminiſterium, da eine ſeiner Hauptaufgaben die Beſchaffung von Unterlagen für Wirtſchaft und Induſtrie iſt. ok. Sturm, Schnee, Regen im Schwarzwald Allmähliche Abkühlung— Starke Waſſer⸗ zugänge Der Wochenanfang hatte mit einem Föhnſonntag dem im Hochſchwarzwald am Samstag und Sonntag Nacht gefallenen Neuſchnee wieder ſtark zugeſetzt, bis im Lauf des Montag nach der Wärmewelle wie⸗ der neue Niederſchläge, die im Hochſchwarzwald die Form von Schnee annahmen, ſonſt aber, teilweiſe von ſturmartigen Winden, beſonders Montag Abend und in der Nacht zum Dienstag, begleitet, als ſehr ergiebige Regen zu Boden kamen. Selbſt in ge⸗ ſchützten Tälern machte ſich der Sturm bemerkbar. Ueber Nacht machte ſich Abkühlung geltend, die auch mittlere Lagen ergriff. In 700 Meter Höhe wurden nur noch drei Grad Wärme verzeichnet, die auch tagsüber nicht höher gingen. Die Regenfälle waren bis in dieſe Höhe mit Schnee untermiſcht. Fuß faſſen konnte der Schnee auf dem naſſen und warmen Boden, in dem die ganze Uebertemperatur des Herbſtes ſteckt, nur in Lagen von etwa 950 Meter ab, doch nur ſchwach. Lediglich im Hochſchwarzwald liegt eine geſchloſſene, aber vielfach verblaſene Schneedecke bei Temperaturen von rund—3 Grad Kälte. Die Niederſchläge ſetzten bei nachlaſſenden Winden tags⸗ über mehrfach aus. Es kam auch zu Aufßhellungen, denen weitere Schnee⸗ und Regenfälle folgten. Der schwankende Wettercharakter hält an. Die Tempera⸗ turen ſind kühler geworden. Die Niederſchläge haben den Waſſerläufen erheb⸗ liche Waſſermengen zugeführt, die mit einem un⸗ gewohnten Anblick in den dünnen herbſtlichen Bächen und Flüſſen zu Tal rauſchen. Sie bedeuten keinerlei Gefahr, dafür im Gegenteil für die ſchiff⸗ baren Ströme einen willkommenen Waſſerzuwachs bei dem monatelangen Niederwaſſer, unter dem auch das Reſervoir Bodenſee leidet. Die Abend⸗ ſtunden brachten am Dienstag wieder ſteigenden Druck, Aufhellung und Abkühlung.—00— Kriegerwaiſenbeſcherung Der Reichs bund der e Kriegsteilnehmer und Kriegs hinterblie⸗ benen macht uns davon Mitteilung, daß die große Beſcherung der Kriegerwaiſen, die wie üblich im Nibelungenſaal des Roſengartens ſtottfindet, nicht, wie urſprünglich vorgeſehen war, ſchon am Sonntag, 15. Dez. abgehalten wird, ſondern aus zwingenden Gründen auf Sonntag, 22. Dezember verlegt werden mußte. Es kommen in dieſem Jahre immer noch über 600 Voll⸗ und Halb⸗ waiſen zur Beſcherung. In liebenswürdiger Weiſe hat ſich neben anderen Mitarbeitern das Lehrerkollegium mit den Schülern der Germaniaſchule Neckarau für die Durch⸗ führung des Märchenſpiels„Frau Holle“ zur Verfügung ge ſſtellt. 5 Künſtleriſcher Abend im Mannheimer Mutterſchutz. Der Mannheimer Mutterſchutz veranſtaltete am Dienstag, den 17. Dez. einen muſikaliſch dichteriſchen Abend, in deſſen Mittelpunkt drei neue Muttergeſchichten von Fritz Dro op ſtehen, die der Verfaſſer ſelbſt aus dem Manuſkript zum Vortrag bringen wird. Der dichteriſche Teil des Abends wird umrahmt durch Geſangsvorträge von Guſſa Heiken und Sidney de Vries(vom No⸗ tionaltheater Mannheim), die eine Anzahl neuer Lieder des Kammermuſtkers Alfred Homann(vom National⸗ theater⸗Orcheſter) aus der Taufe heben werden. Der Kom⸗ poniſt wird ſeine Lieder ſelbſt begleiten.(Siehe die An⸗ zeige). Film ⸗Rundſchau Univerſum:„Rummelplatz der Liebe“ Man macht in Schaubudenmilieu, macht in großer Vater⸗ liebe, macht in Eiferſucht, macht in halbangezogenen Mädchen, macht ein Happy end und der Film„Rum mme l⸗ platz der Liebe“ mit dem Untertitel„Fahrendes Volk“ iſt fertig. Der Vater, Ausrufer bei einer mit eigenem Eiſenbahnzug reiſenden Truppe, will aus ſeinem Sohn einen Rechtsonwalt machen und duldet nicht die Liebe ſeines Sohnes zu einem Mädchen aus der Truppe, das den jungen Burſchen noch nicht einmal liebt, ſondern das nur auftragsgemäß mit ihm kokettiert. Nun färbt man das Filmband blau, es entſteht Frühlingsmondſchein⸗ blütennacht und echte Liebe. In dieſem amerikaniſchen Film treten auffallend viel Schnapsflaſchen in Tätigkeit, die für die Handkung ſehr wichtig ſind, aber das Niveau des Stückes nicht beeinfluſſen können. Es wird ſehr flott geſpielt, es wird auch ſehr gut geſpielt. Der gediegene Raum des Univerſums und ſein vorzügliches Orcheſter ver⸗ mögen einen äſtetiſchen und einen künſtleriſchen Genuß zu bieten, ſodaß man gern ein Auge zudrückt. Aber zwei Augen muß man bei der Beiprogramm⸗Groteske zu⸗ drücken; ſie könnte man rückwärts abrollen laſſen, viel⸗ leicht würde dobei mehr Sinn herauskommen. Wann 95717 das Beiprogramm, das in dieſes gediegene Theater paßt Schluß des redaktionellen Teils Das desundheltswasser Peter Rixius 6, N, b.., Mannheim Fefnsprecher 28 796 und 28797 Wilhelm Müller qun., U 4. 25, Fernsprecher 21588 Ein neues Spiel von Curt Goetz Aus Hamburg ſchreibt unſer ſtändiger Mit⸗ arbeiter: Im Niederdeutſchen gibt es das Scherzwort: „Dat's baſchen(barſcher) Toback; ſäd de Düwel, as de Jäger em en't Muul ſchaten harr, und ſpogt de Hagelkürn ut.“ Im Hochdeutſchen ſpricht man zarter nur von einem„ſtarken Stück“. So ein ſtar⸗ kes Stück iſt„Der Lügner und die Nonne“ von Curt Götz, das der bekannte Berliner Verfaſſer ſelbſt mit eigener kleiner Künſtlergeſellſchaft im Hamburger Thaliatheater zur Uraufführung brachte. Dies ſtarke Stück iſt bühnentechniſch kein ſchwaches Stück, o nein, auch keineswegs ohne Kurzweil, ganz im Gegenteil. Der Held iſt ein unentwegter Lügner. Er lügt, weil er nicht anders kann, behauptet aber, er lüge, weil man mit der Wahrheit doch nur un⸗ aufhörlich Kränkungen begehe. Er geſteht ſelbſt mit der unerſchütterlichſten Miene, er ſei charakterlos. In heikler Situation erſcheint ein Kardinal, der Mann mit der lächelnd überlegenen Welterfahrung, dem nichts Menſchliches fremd iſt. Das Bächlein ſeiner Abart von Lebensweisheit(= Schnoddrigkeit) plätſchert fortwährend am Blasphemiſchen vorüber im Strome des arg Unartigen. Was der Kardinal an ehrbaren und unehrbaren Ueberraſchungen feſtſtellt, iſt nicht ſo wichtig wie der Kunſtgriff des Verfaſſers, daß er ſelbſt ſowohl den Lügner wie den Löſer des Litgengeſpinſtes, den Kardinal, darſtellt, deren Be⸗ gegnung ſchließlich unvermeidlich iſt. Schleunigſt fällt darüber zum dritten Male der freundliche Vorhang. Man könnte dem Stücke nachſagen, es huldige weitherziger Duldung im Dienſte nachſichtsvollſten Hohenprieſtertums. Man könnte ihm auch die nicht ehen ſehr originelle Idee unterſchieben, daß die ver⸗ wegenſten Lügengewebe niemals die überzeugende Kraft der einfachſten Wahrheiten haben. Nur ſchade, daß man von ihm ſagen muß: es ähnelt zu ſehr dem Charakter der charakterloſen Hauptfigur, es iſt wie dieſe verlogen. Menſchenfreunden ſei es über⸗ laſſen, ſich das Charakterbild des Verfaſſers in die gute Stube zu hängen. Doch es läßt ſich nicht länger verheimlichen: Götz hat mit ſeinem„Lügner und der Nonne“ beim Thaliapublikum einen unbeſtrittenen vollen Erfolg errungen.., W. 4 Neue Anerkennung Profeſſor Otto Dill. Die Stadt Mainz hat für ihr Muſeum das Bild des in München lebenden bekannten Pfälzer Malers Pro⸗ feſſors Otto Dill„Im Park“ erworben. Prof. Otto Dill zeigt jetzt in Kaiſerslautern eine große Ausſtellung ſeiner Arbeiten. Die vorher in Neuſtadt gezeigte Sammlung wurde durch einige Werke aus Zürich und München ergänzt. Achtzigſter Geburtstag Otto Lenels. Der Ordinarius des römiſchen und deutſchen bürger⸗ lichen Rechts an der Freiburger Univerſität, Geh. Rat Dr. jur., Dr. phil h. c. Otto Lenel, begeht am 13. Dezember ſeinen 80. Geburtstag. Prof. Lenel zählt zu den bedeutendſten Forſchern der Gegen⸗ wart auf dem Gebiete des römiſchen Rechts. Ge⸗ bürtig aus Mannheim, erwarb er in Heidel⸗ berg den juriſtiſchen Doktorgrad, war im badiſchen Juſtizdienſt tätig und begann ſeine akademiſche Lauf⸗ bahn im Jahre 1876 als Privatdozent in Leipzig. Sechs Jahre ſpäter wurde Lenel Ordinarius in Kiel, kam ſpäter nach Marburg, 1885 nach Straß⸗ burg und 1907 nach Freiburg i. B. als Nachfolger Guſtav Rümelins. Der Gelehrte, der ſeit ſechs Jahren emeritiert iſt, iſt Dr. phil. h. C. von Breslau, Dy. jur. h. c. von Chriſttana und Mitglied der Aka⸗ demie der Wiſſenſchaft in Wien, Heidelberg und München. Was wird aus den van Gogh⸗Fälſchungen? Stit 12 Monaten wartet man vergeblich darauf, zu erfahren, was aus den Wackerſchen van Gogh⸗ Fälſchungen geworden iſt. Es iſt weder für den deutſchen noch für den internationalen Kunſt⸗ markt günſtig, wenn dieſe ſchmutzige Geſchichte im Sande verlaufen ſollte.„Nirgends darf man unge⸗ ſtraft falſche Bilder verkaufen“, heißt es noch jetzt, aber wenn eine ſo große Fälſcheraffäre nicht weiter unterſucht wird, werden die Fälſcher gewiß noch un⸗ bekümmerter und ungenierter ihr Handwerk betrei⸗ ben.„Das Kunſtblatt“(Verlag Hermann Recken⸗ dorf G. m. b.., Berlin) bringt in ſeinem Dezem⸗ berheft eine weitere Reihe gefälſchter van Goghs aus einem demnächſt erſcheinenden Buch von de la Faille. Wußte man ſchon, daß die van Gogh⸗ Fälſchungen einen großen Umfang angenommen haben, ſo iſt man doch betroffen von ihrem tatſäch⸗ lichen Ausmaß. Der Verſuch de la Failles, das Werk van Goghs von Fälſchungen und falſchen Zu⸗ ſchreibungen zu reinigen, findet gewiß den Beifall all derer, denen an Sauberkeit im Kunſtleben und ⸗handel gelegen iſt. Die Preſſe ſollte die Frage nicht als Nebenſächlichkeit behandeln, ſondern im⸗ mer wieder auf Klärung dringen. Geheimrat von Schuberts 70. Geburtstag Heute, am 12. Dezember, begeht der frühere Or⸗ dinarius für Kirchengeſchichte an der Univerſi⸗ tät Heidelberg, Geh. Rat Prof. Hans von Schubert, ſeinen 70. Geburtstag. Es iſt nicht nur der Gelehrte, ſondern auch der Menſch, zu dem heute in Wirklichkeit und in Gedanken herzliche Wünſche gehen. Hans von Schubert gehört zu den heute im⸗ mer ſeltener werdenden Perſönlichkeiten, bei denen wachſende Gelehrſamkeit mit dem Wachſen des Her⸗ zens, des Gemüts zu allen Zeiten gleichen Schritt gehalten haben, die immer überzeugend wirken, weil aus Wort und Blick die Wahrheit des Geſagten ſpricht, weil das ſtets jugendliche Feuer des Geiſtes ſeiner Sprache den packenden Elan gibt. Er iſt auch einer von den Gelehrten, deren Intereſſen nicht an den Grenzen ihrer wiſſenſchaftlichen Diſziplin Halt machen, er hat ſich immer ein blutwarmes Herz für alle ſeine Zeitgenoſſen bewahrt, vor allem für ſein leidendes Volk. Spricht er zu ſeinen Volksgenoſ⸗ ſen, dann iſt es ſtets ein wahres Feſt, wie kaum einer verſteht er es, in gläubigem Optimismus das Vertrauen auf eine beſſere Zukunft zu wecken. Wie früh ſeine wiſſenſchaftliche und perſönliche Bedeutung erkannt wurde, geht ſchon aus ſeinen Lebensdaten hervor, die hier kurz skizziert ſeien: am 12. Dezember 1958 in Dresden geboren, Studium der Geſchichte und Literaturgeſchichte in Leipzig, Bonn, Straßburg, 1889 Promotion in Zürich, von 1884 bis 1886 Studium der Theologie in Tübingen und Halle, dann Lehrer am Rauhen Hauſe zu Horn bei Ham⸗ burg, Ordination im Berliner Domſtift. 1891 Be⸗ rufung zum a. o. Profeſſor der Kirchengeſchichte an die Univerſität Straßburg, 1892 theologiſcher Ehren⸗ doktor und Ordinarius in Kiel, 1897 Ernennung zum Konſiſtorialrat leine Berufung nach Berlin wurde abgelehnt). Seit 1906 wirkt Schubert als Ordinarius für Kirchengeſchichte als Nachfolger Hausraths in Heidelberg, wo er auch nach ſeiner 1928 erfolgten 57 noch weiter ſeine Lehrtätigkeit ausübt. 5 Mannigfache äußere Ehrungen ſind dem Gelehr⸗ ten zuteil geworden: er iſt u. a. juriſtiſcher Ehren⸗ doktor von Leipzig, ordentliches Mitglied der Aka⸗ demie der Wiſſenſchaften in Heidelberg, ordentliches Mitglied der Herdergeſellſchaft in Riga und der Badiſchen Hiſtoriſchen Kommiſſion. Daß v. Schubert auch eine äußerſt produktive publiziſtiſche Tätigkeit entfaltet hat, iſt eine Selbſtverſtändlichkeit. Seine wiſſenſchaftlichen Arbeiten erſtrecken ſich auf das ganze Gebiet der Kirchengeſchichte, ſie ſind Grund⸗ lagen für jede weitere Forſchung geworden. Daß Geiſt und Körper dieſes ewig⸗jungen Mannes noch lange ſeiner Wiſſenſchaft und ſeinem Volke erhalten bleibe, das iſt heute der beſondere Wunſch der Vielen, die Hans von Schubert aufrichtig verehren. m⸗ Ergebnis einer Schauſpielſchüler⸗Prüfung. Da der deutſche Bühnen verein ſeine Mitglieder verpflichtet hat, nur ſolche Anfänger anzuſtellen, die bei einer Prüfung, wie ſolche von Zeit zu Zeit an allen größeren Theatern ſtattfinden ſollen, ein Be⸗ fähigungszeugnis erhalten haben, ſo haben bisher auch zwei derartige Prüfungen vor der Kommiſſion des Münchener Nationaltheaters ſtattgefunden. Das Ergebnis war, daß von 380 Bewerbern nur 9(.) für genügend befunden wurden. 7 7 1 K Donnerstag, den 12. Dezember 1929 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 577 Aus dem Lande Folgenſchwerer Streit * Walldürn, 10. Dez. Im Verlaufe eines Streits erlitt ein hieſiger Wirt durch den Wurf mit einem Pflaſterſtein einen ſchweren S chädelbruch. Der Mann mußte ins Würzburger Krankenhaus gebracht werden. Der Täter, ein 18fähriger Burſche wurde ermittelt und verhaftet. 8 Schwer verbraunt * Karlsruhe, 11. Dez. Hier verunglückte ein 17jähriger Hilfsarbeiter, der einen Laſtkraftwagen mit Benzin verſorgen wollte. Er kam mit 8 wei Benzinkannen in der Hand zu Fall, wobei ſeine Kleider beſpritzt wurden. Als er dann zum beſſeren Sehen eine Stur m⸗ laterne anzünden wollte, fingen ſeine Klei⸗ der Feuer. Der Bedauernswerte trug an Armen, Händen und Beinen ſchwere Brandwunden davon, ſo daß er ins Städtiſche Krankenhaus über⸗ geführt werden mußte. Aufgeklärter Todesfall * Meißenheim(Amt Lahr), 11. Dez. Der 23 Jahre altee Fiſcher Lambert Schäfer war von ſeinem Schwiegervater Blum durch einen Bauchſchuß, tödlich verletzt worden. Beide hatten angegeben, daß ſie auf der Jagd nach Schwarzfiſchern geweſen ſeien, wobei ſich das entſicherte Gewehr des Karl Blum entladen habe. Blum wurde daraufhin ir Unterſuchungshaft genommen, nachdem ſein Schwie⸗ gerſohn wenige Stunden nach dem Unfall ſtarb. Nunmehr hat Blum ein Geſtändnis abgelegt. Blum und Lambert Schäfer haben längere Zeit ſchon nachts gemeinſam auf Faſanen gewildert. Beim letzten Pirſchgang, bei dem ihnen drei Tiere in die Hände fielen, ſprang Blum mit ent⸗ ſichertem Gewehr über einen Graben. Dabei löſte ſich die Schrotlandung und drang Lambert Schäfer in den Unterleib. Anweſen eingeäſchert Goldſcheuer(Amt Offenburg), 11. Dez. Hier Prach abends in dem Anweſen des Land⸗ und Gaſt⸗ wirts Georg Kramer Feuer aus, das durch den herrſchenden Sturm begünſtigt in kurzer Zeit das ganze Anweſen niederbrannte. Menſchen kamen nicht um. Auch das Vieh iſt gerettet. Dagegen iſt der Sachſcha den ſehr beträchtlich. Das zum Teil erſt 1926 erbaute Gebäude ſteht mit 20 000/ im Steueranſchlag. Tödlicher Autounfall infolge Glatteis * Neuſtadt, i Schw., 10. Dez. Auf einer Ge⸗ ſchäftsfahrt von Schluchſee nach Neuſtadt iſt der Fabrikant Hermann Goetz von Neuſtadt bei einem Automobilunfall, der durch Glatteis verurſacht wur⸗ de, tödlich verunglückt. Das von Fabrikant Morat⸗ Eiſenbach geſteuerte Auto geriet in der großen Kurve am Windgfällweiher infolge plötzlichen Glattetſes ins Schleudern und fuhr gegen einen Granit⸗ ſtein, ſtürzte die Böſchung hinab und fuhr gegen die Bäume. Dabei wurde Goetz gegen die Windſchutzſcheibe des Wagens geſchleudert und ſo ſchwer verletzt, daß er wenig Minuten darauf ſtarb. Das 1000 jährige Weilheim * Tiengen(Amt Waldshut), 11. Dez. Die Ge⸗ meinde Weil hei m im Schluchttal konnte in dieſem Jahr auf ein 1000 jähriges Beſtehen zurück blicken. Der Ort iſt vermutlich eine römiſche Sied⸗ lung und noch viel älter, doch ſtammt die erſte Urkunde aus dem Jahr 929. In der Geſchichte hat es mannigfach eine Rolle geſpielt. * Weinheim, 11. Dez. Der bekannte Orient⸗ forſcher, Stadtpfarrer a. D. Alfred Kaufmann von hier, Verfaſfer von„Ewiges Stromland“, hat an der Univerſität Gießen zum Doktor phil. promoviert und wird ſeine literariſchen und wiſſenſchaftlichen Arbeiten dort fortſetzen. Bruchſal, 12. Dez. Dekan a. D. Schäfer, der trotz ſeines hohen Alters die Meſſe zelebriert, ſtürzte, als er ſich zur Kirche begeben wollte, ſo un⸗ glücklich die Treppe hinab, daß er bewußtlos Schwurgericht Mannheim Anſchließend an die geſtrige Vormittagsfitzung hatte ſich Redakteur Iltis von der„Arbeiterztg.“ auf einen Strafantrag des Juſtizminiſters wegen Beleidigung durch die Preſſe zu verantworten. Dieſe wird darin erblickt, daß in der„Arbeiterzeitung“ vom 1. Mai 1929 unter dem Titel„Kapitaliſtiſche Ju⸗ gendfürſorge“ ſchwere Angriffe gegen die badiſche Juſtizbehörde enthalten ſind. Es wird u. a. darin behauptet, daß man in Kehl einige junge Bur⸗ ſchen, die ſich Straftaten zuſchulden kommen ließen, ohne Einverſtändnis der Eltern in Zwangser⸗ ztehung gegeben habe, außerdem ſei in einem Falle trotz Freiſpruchs eine Feſtnahme erfolgt. Der Angeklagte behauptete, den Artikel vor der Veröffentlichung nicht gekannt zu haben; er habe nur die betreffende Seite zuſammengeſtellt, ſich aber we⸗ gen Zeitmangels nicht um den Inhalt der einzelnen Aufſätze kümmern können. Im übrigen wolle er die Verantwortung tragen, weil er den Artikelſchreiber nicht nennen könne. Der Artikel ſei von einem Ar⸗ beiterkorreſpondenten geſchrieben und er, der An⸗ geklagte, könne ſich zu den einzelnen Fällen nicht erklären. Der Vorſitzende, Landgerichtsdtrektor Link, wies darauf hin, daß der Redakteur verpflichtet ſei, ſich nach der Richtigkeit der Veröffentlichungen zu erkundigen. Zur Erläuterung der kritiſterten Fälle wurden die Akten ausführlich verleſen, woraus ſich ergab, daß die Dinge in Kehl doch anders lage n, als ſie der Arbeiterkorreſpondent berichtet hatte. Das Impreſſum der„Arbeiterzeitung“ laſſe auch die Möglichkeit eines Irrtums hinſichtlich der Verant⸗ wortlichkeit offen. Oberſtaatsanwalt Mickel betonte, daß nach Iltis der politiſche Redakteur zur Verantwortung gezogen werden könnte. Iltis komme aber mindeſtens als Mittäter in Betracht. Eine Verurteilung müſſe unter Berückſichtigung der Vorſtrafen erfolgen. Es liege eine außerordentlich ſchwere Beleidigung einer Behörde vor, mofür eine Geldſtrafe nicht mehr in Betracht komme. Der Antrag lautete auf eine Gefängnisſtrafe nicht unter vier Wochen und entſprechende Veröffentlichung des Urteils. Der Verteidiger, RA. D. Bergdolt, bemühte ſich redlich, den Angeklagten Iltis reinzuwaſchen. Die Vorunterſuchung hätte den eigentlich Verant⸗ wortlichen feſtſtellen müſſen. Da der Angeklage ſich verantwortlich erklärt habe, werde er wohl in die⸗ ſem Falle ein Opfer ſeines Berufs. Iltis erklärte noch, ſich nicht von der Verantwor⸗ tung drücken zu wollen, obwohl er ſich für den Ar⸗ tikel nicht für verantwortlich halte. Das Urteil lautete auf fünf Wochen Gefängnis und Tragung der Koſten des Ver⸗ * fahrens. Dem Juſtizminiſterium wird die Befug⸗ nis zugeſprochen, das Urteil in der„Arbeiterzeitung“ und im Kehler Amtsverkündigungsblatt öffentlich bekannt zu machen. Der Angeklagte ſei das Opfer einer gewiſſenloſen Information gewor⸗ den, die ſehr ſchwere Beleidigungen enthalte. Wahr⸗ nehmung berechtigter Intereſſen und die Anwendun des§ 195 kommen nicht in Frage— Der Verurteilte wird vorausſichtlich Berufung einlegen. 8 Zweiter Verhandlungstag Die Ketſcher Meſſerſtecherei Am heutigen zweiten Verhandlungstag des Schwurgerichts Mannheim begann unter Vorſitz von Landgerichtsdirektor Link vormittags 9 Uhr die Verhandlung gegen den am 30. Mai 1896 zu Ketſch geborenen und dort wohnhaften verheirateten Korb⸗ macher Martin Theodor Piſter, der ſeit 5. Okto⸗ ber 1929 im Bezirksgefängnis Mannheim in Unter⸗ ſuchungshaft ſitzt. Er hat am 4. Oktober nachts zwiſchen 11 und 12 Uhr auf der Straße vor der Wirtſchaft„Zum Kron⸗ prinzen“ in Ketſch den Poltzeiwachtmeiſter Franz Weiß ohne jeden Grund in heimtückiſcher, hinter⸗ liſtiger und roher Weiſe einen Meſſerſtich mit ſolcher Gewalt in die linke Bruſtſeite verſetzt, daß Weiß eine ſchwere Verletzung erlitt, an deren Folgen er am 8. Oktober in Heidelberg geſtorben iſt. Ferner wird Piſter beſchuldigt, daß er am 4. Ok⸗ tober den ihm nachlaufenden Hund des Wirtes Ma⸗ thias Kneis dem heutigen Zeugen Hermann Keil⸗ bach zum Kauf angeboten und der Polizet gegen⸗ über die Herausgabe des Hundes verweigert hat mit der Begründung, daß der Hund ihm gehöre. Die Zeugen ſind faſt ſämtlich aus Ketſch. Als Sachverſtändiger iſt Profeſſor Dr. Schwarzacher, Heidelberg und Medizinalrat Dr. Götz mann ge⸗ laden. Aus der Vernehmung des Angeklagten iſt zu berichten, daß Piſter die Volksſchule in Ketſch mit gutem Erfolg beſucht hat, in der Schule nie ſitzen blieb und ein fleißiger und aufmerkſamer Schüler war. Sein Betragen war gut. Nach der Schulent⸗ laſſung erlernte er bei ſeinem Vater die Korbmache⸗ rei. 1914 war er zunächſt Armierungs⸗Soldat und kam dann ſpäter als Infanteriſt an die Weſtfront, wurde verwundet und bekam das E. K. 2. Klaſſe. Nach dem Kriege arbeitete er in den Fabriken als Taglöhner und auch als Korbmacher. Seine letzte Stelle war bei Korbmacher Knittel in Ketſch. Seit Anfang September 1929 war er er⸗ werbslos und infolgdeſſen ſtempeln gegangen. oh. Das Urteil im Stolberg ⸗Prozeß Graf Stolberg zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt * Hirſchberg, 11. Dez. Im Prozeß gegen den Grafen von Stolberg⸗ Wernigerode er⸗ kannte das Gericht wegen fahrläſſiger Tötung auf neun Monate Gefängnis. Die 45 Tage Unterſuchungshaft werden dem Ver⸗ urteilten auf die Strafe voll angerechnet. Der Verurteilte hat gegen das Urteil Beru⸗ fung eingelegt. Was die Gewährung einer Be⸗ währungsfriſt anlangt, ſo wird das Gericht erſt nach Rechtskraft des Urteils darüber befinden. Die Plaidoyers der Staatsanwälte Zunächſt wies Oberſtaatsanwalt Engel darauf hin, daß hinreichender Verdacht nur für fahrläſ⸗ ſige Tötung vorgelegen habe. Der Mordverdacht ſei heute wohl im weſentlichen beſeitigt. Er führte zunächſt die Tatſachen an, die dagegen ſprechen, daß ein fremder Täter in Frage komme. Der Angeklagte ſei ſelbſt daran ſchuld, daß der Mordverdacht noch heute von vielen im Publikum geteilt werde. Das lange Leugnen ſei ſchwer verſtändlich. Aber der An⸗ geklagte ſehe auch nicht wie ein bereits 27jähriger mit einer großen Kopfwunde liegen blieb. und auch nicht wie ein Mörder aus. Es ſind, ſo be⸗ Der ſofort herbeigerufene Arzt legte einen Not verband an. 5 tonte der Oberſtaatsanwalt, Motive für einen Mord nicht zu finden. Es ſpricht nichts dafür, daß die Ver⸗ mögensverhältniſſe Gründe für einen Mord geliefert haben können. Er müſſe die Frage glatt verneinen, ob die ſonſtigen Familtenverhältniſſe einen Grund für den Angeklagten zu der Tat gegeben haben konn⸗ ten. Der Angeklagte hätte von dem Tode ſeines Va⸗ ters in keiner Weiſe eine finanzielle Verbeſſerung erhoffen können. Staatsanwaltſchaftsrat Felſch ſchloß ſich dieſem Plädoyer„aus voller eigener Ueberzeugung“ an und ſtellte ſodann den bereits im geſtrigen Abendblatt gemeldeten Strafantrag.— Auf die Bitte des An⸗ geklagten trat dann eine kurze Pauſe ein. Die Verteidiger Nach Wiederaufnahme der Sitzung hielt Rechts⸗ anwalt Dr. Luetgebrune ſein Plädoyer. Er führte u. a. aus: Das ungewöhnliche Verhalten des Angeklagten erklärt ſich aus dem Affekt, der den Angeklagten zwang, nicht die Schuld, ſondern die Täterſchaft abzuleugnen. Eine ſtrafrechtlich zu ahndende Tat liegt nicht vor. Es handelt ſich um einen unglücklichen Jungen, dem das Mißgeſchick paſſiert iſt, daß er ſich ſelbſt die Schuld am Tode ſei⸗ nes Vaters beimeſſen wollte. Dieſe Schuld kann ihm kein Freiſpruch abnehmen. Ich bitte um Frei⸗ ſprechung. Rechtsanwalt Ruſche erklärt, der An⸗ geklagte habe gewußt, daß dieſe mißliche Lage durch den Tod des Vaters nicht verbeſſert, ſondern ſogar verſchlechtert wurde. Das Gericht möge erwägen, ob es im Sinne des Strafzwecks liege, den Ange⸗ klagten zu beſtrafen. Der Angeklagte f erklärte: Ich bin ſchuld am Tode meine! Vaters. Ich möchte nur ſagen, daß es für mich ungeheuer ſchwer iſt und daß ich ungeheuer beſtraft bin, inſofern, als mein lieber Vater, dem ich nur alles Liebe zu tun verſucht habe, durch meine Hand den Tod gefunden hat. Vorſitzender: Sie ſind der einzige von uns, der tatſächlich, wenn er will, den letzten Schleier von dem Dunkel des ſogen. Geheimniſſes von Jannowitz enthüllen kann. Iſt das nun wirklich alles, was Sie uns hier vom erſten Tage der Verhandlung an geſagt haben? ſehr ſeſter Der Angeklagte Stimme: Ja. Dann zieht ſich das Gericht zur Beratung zurück, um ſodann das eingangs erwähnte Urteil zu ver⸗ SGerichtszeitung Arbeitsgericht Verſchwiegenheitspflicht des Betriebsrates Ein Mitglied des Betriebsrates einer Mannheimer Firma, Delegierter zum Aufſichtsrat, hatte dem Be⸗ triebsrat einer Filiale des Werkes ſchriftliche Mit⸗ teilungen über eine Aufſichtsratsſitzung zukommen laſſen. Sie enthielten neben Angaben über organiſa⸗ toriſche Vorgänge auch Ziffern über Auftrags⸗ und Lagerbeſtand. Die Firma erhielt Kenntnis davon und entließ den Betriebsrat friſtlos wegen Verletzung der Verſchwiegenheitspflicht als Aufſichtsrat. Bei der Verhandlung vor dem Arbeitsgericht wurde als Sachverſtändiger Rechtsanwalt Dr. Gel ler⸗ Heidelberg, gehört. Er legte dar, daß ſich aus der Stellung des Aufſichtsrats nach der geſetzlichen Regelung nicht folgern läßt, daß über die Verhand⸗ lungen in einer Auſſichtsratsſitzung in allen Teilen von den Aufſichtsratsmitgliedern Stillſchweigen zu bewahren iſt. Soweit es ſich um Dinge handelt, deren Weitergabe für das Unternehmen völlig gefahr⸗ Los iſt, würde gegen eine ſolche Weitergabe auch bei den nicht von der Generalverſammlung gewählten Aufſichtsratsmitgliedern nichts einzuwenden ſein. Den Betriebsräten im Aufſichtsrat müſſe die Berech⸗ tigung zu einer gewiſſen Berichterſtattung an die übrigen Mitglieder des Betriebsrates bezüglich betriebsorganiſatoriſcher Fragen zu⸗ erkannt werden. Anders bei Verhandlungen, die die wirtſchaft⸗ liche Leitung des Unternehmens und ſeine in⸗ terne Lage betreffen. Es würde für die privaten Un⸗ ternehmungen ein höchſt gefährlicher Zuſtand ent⸗ ſtehen, wenn über derartige wirtſchaftliche Dinge Mitteilungen nach außen gingen, die zur Kenntnis der Konkurrenz gelangen können. Es ſei daher un⸗ zuläſſig, ziffernmäßige Angaben über den wirtſchaft⸗ lichen Stand des Unternehmens weiterzugeben. Das Urteil des Arbeitsgerichts erkannte die For⸗ derung des Klägers auf Zahlung des Gehalts bis Ablauf der Kündigungsfriſt an und verneinte da⸗ mit das Vorliegen wichtiger Gründe zur friſtloſen Entlaſſung. Der Kläger habe mit ſeinem Bericht an den Betriebsrat der Filiale das Schweigegebot als Mitglied des Aufſichtsrats zwar verletzt, aber nach den geſetzlichen Beſtimmungen könne darin kein Grund zur friſtloſen Entlaſſung erblickt werden, es ſei denn, daß das ganze Verhalten für die Firma un⸗ tragbar wäre. Ein Mitteklungsrecht gegenüber dem Betriebsrat beſtehe und nur das Maß deſſen, was mitgeteilt werden durfte, ſet überſchritten. erwidert mit 8 Sittlichkeitsvorbrecher. Das Schöffengericht Heidelberg verurteilte den 61jährigen Schreiner Ludwig Wagner aus Bühl wegen Sittlichkeits⸗ verbrechens an einem achtjährigen Mädchen angeſichts ſeiner geiſtigen Minderwertigkeit zu 10 Monaten Gefängnis, Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. u Meißner— e Dr. S. Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richarb Schönfelder— Sport und Bermiſchtes: Willy Müller— Handels tel: Kurt Ehmer— Geri und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mik⸗ tellungen: Jakob Faude, fämtlich in annheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung . m. b. 5, Mannheim. R 1,—6 nser inlernaſional bekannſes WWehrzeichen schiitzt Raucher und Marke NMURATTI 68 FOR EVER Donnerstag, 12. Dezember 1929 ELS- up IRTSCHAFTS-ZETTUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag- Ausgabe Nr. 577 Allianz und Stuttgarter Verein Verſicherungs- AG. Verlin Die Frage des Kaufpreiſes der Favag In der geſtrigen AR.⸗Sitzung zer Allianz⸗Stuttgarter erſtattete Generaldirektor Dr. Schmitt Bericht über die ab⸗ gelaufenen Monate des Geſchäftsjahres 1929. Das Jahr 192 9 müſſe im ſeinem techniſchen Verlauf als ungün⸗ ſtig angeſprochen werden. Wenn trotzdem das Gewinn⸗ ergebnis aller Vorausſicht nach dem des Vorjahres nicht nachſtehen werde, ſo ſei dies nicht zuletzt auf die Geſchäfts⸗ politik zurückzuführen, die bei der Aufſtellung der Gold⸗ mark⸗ Eröffnungsbilanz und den Abſchlußrechnungen der folgenden Jahre befolgt worden iſt. Beſonders erfreulich ſei die Entwicklung der Lebensverſichekung, bei der trotz der wirtſchaftlichen Depreſſion ein Neuzugang in der Höhe des Vorjahres werde ausgewieſen werden können. Die Prä⸗ mieneinnahme in allen Verſicherungszweigen wird et wa 300 Mill. LJerreichen. Ueber den Stand der leber führung des Fran k⸗ furter Geſchäftes wurde berichtet: Die Durchfüh⸗ rung der Transaktion hat ſich in der Hauptſache reibungslos geſtaltet und iſt Ende des Jahres im großen und ganzen beendet. Beim Geſchäftsverlauf der Neuen Frankfurter liegen die Verhältuiſſe ähnlich wie bei der Alltanz. Was den Kaufpreis anlangt, ſo ſoll der Verſuch gemacht wer⸗ den, ſobald die dazu notwendigen Unterlagen zuſammen⸗ geſtellt ſind, am Anfang nächſten Jahres zu einer Verſtän⸗ digung zu kommen. Im Intereſſe dieſer bedauert Dr. Schmitt die Mittetlungen, daß die angeblich von der Allianz angebotenen 15 Millionen erheblich erhöht werden müß⸗ ten. Die Allianz hat nicht die Abſicht, in der Kauf⸗ preisfrage eine kleinliche Haltung ein⸗ zunehmen, muß aber daran feſthalten, daß der Kauf⸗ preis nach ihrem Vorſchlag letzten Endes durch ein Schieds⸗ gericht unter Berückſichtigung aller Umſtände von berufener Seite feſtgeſetzt wird. Eine vorherige gütliche Einigung wird ſicherlich durch einſeitige tendenziöſe Informationen an die Preſſe nicht erleichtert. Dr. Schmitt ſtellte klar, daß die Allianz niemals 15 Millionen& angeboten habe, daß ſie vielmehr ſtets davor gewarnt habe, mit aus der Luft ge⸗ griffenen Ziffern zu vperieren, die falſche Hoffnungen er⸗ wecken, aber nie zu einer raſchen befriedigenden Liquida⸗ tion der Frankfurter Allgemeinen beitragen können. 22 Ultimokrebitverhandlungen des Reichs noch in der Schwebe. Die Verhandlungen, die das Reichsfinanzmini⸗ 1 7 5 mit verſchiedenen Gruppen, den Großbanken, der Reichs⸗Kredit⸗Geſellſchaft und, wie man jetzt noch hört, mit dem Reparationsagenten, Parker Gilbert, führt, dauern, wie der D/ an zuſtändiger Stelle hört, noch ſtets an. Irgendwelche poſitiven Beſchlüſſe, ob Schatzwechſelemiſſion pder kurzfriſtiger Bankenkredit, ſowie über die Höhe der in Fraße kommenden Beträge ſind alſo noch in keiner Form gefaßt worden. Einigung bei der Rhein. Handelsbank. In dem lang⸗ wierigen Streit zwiſchen Verwaltung und altem Auſſichts⸗ rat iſt jetzt eine Einigung erfolgt dergeſtalt, daß der AR. an die Moſſe 100 000/ bezahlt(70 000/ aus eigenen Mit⸗ teln und 30 000/ ſtellt die Verwertungsgeſellſchaft der Metzgerinnung zur Verfügung). Die Gläubiger verzichten demgegenüber auf die übrige Summe, die nötig wäre, um eine 100prozentige Befriedigung zu erreichen. Dieſer Ver⸗ gleich bedarf der Genehmigung der auf den 17. Dez. einbe⸗ tufenen G * Deutſche Zuckerbank AG. in Berlin.— Völlige Auf⸗ hebung der Zuckerſteuer nicht erwünſcht. Die o. HV. ge⸗ nehmigte den bebannten Abſchluß und ſetzte die Dividende wuf wieder 15 v. H. feſt. Angeſichts der ſoeben bekbannt⸗ gewordenen Anſicht der Reichsregierung, die Zuckerſtener zu beſeitigen, wurde von der Verwaltung zum Ausdruck gebracht, daß die Zuckerinduſtrie eine Ermäßigung wohl begrüßen, aber eine völlige Aufhebung wegen des Fort⸗ falles der Steuerkontrolle ablehnen würde. * Ach. Charlottenhütte, Berlin.— Dividendenerhöhung. Nach Deckung ſämtlicher Unkoſten, Steuern uſw. verbleibt ein Reingewinn von 1 85g 374(1 417 652) /, ſodaß einſchl. des Vortrages von 350 341(355 226)„ insgeſamt 2209 715 1752 878)/ zur Verfügung ſtehen. Der auf den 15. Jan. einberufenen GV. ſoll die Verteilung einer Dividende von 14(12) v. H. vorgeſchlagen werden. 370 960 J gehen auf neue Rechnung. Brown, Boveri u. Cie.— Porausſichtlich wieder v. H. Dividende. Wie verlautet, hat ſich der Geſchäfts⸗ gang bei dem Unternehmen in dem am 31. Dez. ablaufen⸗ den Geſchäftsjahr relativ günſtig und normal entwickelt. Umter dem Vorbehalt, daß keine unvorhergeſehenen Zwi⸗ ſchenfälle eintreten, bann man mit einer Dividende in Höhe der beiden letzten Jahre(9 v..) rechnen. * Maſchinenbau⸗AGG. vorm. Ehrhardt nu. Sehmer, Saar⸗ brücken. Die Geſellſchaft hat, wachdem die bis jetzt nach Das Ringen ums Türken-Pfund (Von unſerem ſtändigen pd. Konſtantinopel, 7. Dezember. Noch vor kurzem wurde hier der türkiſchen Währungs⸗ kämpfe und der Bemühungen gedacht, ſie durch die Grün⸗ dung einer Staatsbank nach Möglichkeit beizulegen. Da⸗ mals ſtand das Türkenpfund auf 1030 Piaſtern für den Sterling, und man ſuchte es vergeblich dadurch zu ſtabili⸗ ſieren, daß man den wirklichen Börſenhandelskurs durch einen beſſeren offiziellen Kurs zu beſchönigen trachtete. Damit aber ließ ſich das Vertrauen in das Türkenpfund nicht wiedergewinnen, in wenigen Sätzen ſprang das tür⸗ kiſche Geld zunächſt auf 1055, dann auf 1078 und ſchließlich auf 1110 Piaſter für den Sterling abwärts. Inzwiſchen wurden nicht nur aus Konſtantinopel, ſondern auch aus Smyrna, Trapezunt und Angora ſowie andern Handels⸗ ſtädten ununterbrochen die größten Konkurſe gemeldet, bei denen es ſich jedesmal um Paſſiven in Höhe von einer halben Million Mark handelte. Die Aufregung und Sorge in Angora war unverkennbar, ſo unverkennbar, daß die Bewegung einfach ſo weiter gehen mußte, alles bis hinab zum Kellner wurde mißtrauiſch und wechſelte ſeine Türken⸗ pfunderſparniſſe in Sterlings um. Gekünſtelte Beruhigungs⸗ erlaſſe, kamen von Angora, man kündigte Vorkehrungen gegen die weitere Entwertung der Währung an, aber nie⸗ mand glaubte daran, es begann ſogar bereits das Ab⸗ ſchieben der Kapitalien ins Ausland, alſo die bekannte Kapitalflucht, als auch noch irgendwo das Gerücht auf⸗ tauchte, die Regierung beabſichtige die Halbierung der Pfundnoten, um ſich ſo eine innere Anleihe für die Be⸗ gründung der Staatsbank zu ſichern. Die Erregung in allen Kreiſen war außerordentlich, und nun ſandte die Regierung den Unterſtaatsſekretär Ali Riſa Bey mit mehreren Beamten nach Konſtantinopel, um die verſprochenen Vorkehrungen an Ort und Stelle treffen zu können. Dazu wurde die Preſſe alarmiert, die in allen Tönen das Verbrecheriſche des Deviſenhamſterns malen mußte. Doch auch das zog nicht, und es zog auch noch nicht, als tagelang die Polizei als Menetekel in den Börſen⸗ ſälen während der Börſenzeit umher ſchlich. Man mußte alſo ſchon andere Taten erwarten. Geſtern haben dieſe eingeſetzt, ſie wurden mit dem nötigen großen Brim⸗ borium an volltönenden Werten begleitet. Es wurde den Banken und ausländiſchen Unternehmungen verboten, De⸗ viſen zu kaufen, ohne Vorlage urkundlicher Dokumente, die die Notwendigkeit des Kaufs unwiderleglich daxtun, Sämtlichen ſtaatlichen und kommunalen Behörden wurde beſohlen, allen Warenbedarf nur aus der Produktion des Landes zu decken. Soweit das nicht möglich iſt, ſoll gleich⸗ wohl der Einkauf im Ausland vorläufig eingeſtellt werden. Vorläufig, wie dieſes ganze Hilfsmittel nur ein vorläu⸗ figer Notbehelf iſt. Wie reagierte nun die Börſe auf dieſe Regierungs⸗ aktion? Geſtern früh eröffnete ſie noch mit 1110 Piaſtern für den Sterling, eine halbe Stunde ſpäter war das Türkenpfund ſchon auf 1053 geſtiegen, aber um Mittag war es bereits wieder auf 1085 Piaſter gefallen, und als Schlußkurs wurde endlich 1073 offiziell notiert. Heute früh mußte die gehorſame Preſſe verkünden, der geſtrige Tag habe bewieſen, daß das Vertrauen ins Türkenpfund ſchon zurückgekehrt ſei. Wie aber hatte ſich dieſes Börſen⸗ Konſtantinopler Berichterſtatter) ſpiel in Wirklichkeit abgeſpielt? Die geſamten Preſſekorre⸗ ſpondenten des Auslands ſind an dieſem Tage dem erwar⸗ teten Schauſpiel an Ort und Stelle gefolgt. Die verſchie⸗ denen Stürze des Sterlings, denen aber immer wieder ein ſchnelles Anziehen folgte, ereigneten ſich jedesmal, wenn die Agrikolbank im Auftrag und aus den bei ihr ange⸗ häuften Beſtänden der Regierung größere Poſten an De⸗ viſen auf den Markt werfen ließ, Deviſen, die die Regie⸗ rung ſpäter zur Bezahlung ihrer Schulden teuer wird wiederkaufen müſſen. Fünf Minuten vor Börſenſchluß ſtand der Sterling auf 1085, da wurde noch einmal ein Paket von 500 Sterling hinausgeworfen u. irgendjemand zu dem Kurſe von 1072 zugeſchlagen. In dieſem Augenblick wurde die Börſe geſchloſſen, und ſieghaft lächelnd konnte der Börſenkommiſſar als Schlußkurs 1072 notieren. Heute am Freitag, dem türkiſchen Ruhetag, findet keine Börſe ſtatt, und man muß nun abwarten, ob die Regierung morgen das Hinauswerfen von Deviſen fortſetzt zum Schutz der türkiſchen Valuta, aber zum Ruin zahlreicher türkiſcher Kaufleute und Sparer. Eine ſolche Art der Türkenpfundſtützung iſt nach Lage der Dinge ungeſund. Der Finanzminiſter hat noch vor⸗ geſtern ſelber eingeſtanden, daß unter der Furcht vor dem Zolltarif im Sommer Angſtwarenkäufe für über 100 Mill. Türkenpfund getätigt wurden. Dieſe Käufe erfolgten gegen Wechſel, die Ende Dezember und Januar feuig werden. Dieſem Augenblick ſieht man mit der größten Beſorgnis in den Wirtſchaftskreiſen entgegen. Jede dann erfolgende Zahlung wird einen weiteren Druck auf das Türkenpfund bedeuten, auf der anderen Seite aber werden unzählige Firmen, durch die jetzigen Verluſte geſchwächt, nicht mehr in der Lage ſein zu zahlen, es wird eine wahre Hochflut von Konkurſen erwartet. Wenn die türkiſche Regierung jetzt das Deviſenhamſtern als ein Verbrechen am Staat bezeichnet, ſo hat ſie gewiß Recht, ſie ſollte aber auch an die eigne Bruſt ſchlagen, denn ſie trägt die Schuld an jenen Angſtkäufen, die ſich jetzt ſo verhängnisvoll auswirken. Sie war es, die im Früh⸗ ſommer durch die Preſſe die hohen Sätze des neuen Zoll⸗ tarifs drohend verkünden ließ, die, nachdem nun die Angſt⸗ kaufe erfolgt waren, garnicht ſo hoch ausfielen, zudem auch ſchon von den inzwiſchen abgeſchloſſenen Handelsverträgen oder Handelsproptſorien vielfach durchbrochen ſind. Heute ſtimmt die Kalkulation des Handels nicht mehr, aus den vermeintlichen Gewinngeſchäften werden Verluſte, die tür⸗ kiſche Valuta iſt erſchüttert mit dem Erfolg zugleich, daß ein großer Teil des Handels und damit der beſten Steuer⸗ zahler ruiniert iſt, Die Regierung darf ſich auch nicht wundern, daß der Handel mißtrauiſch geworden iſt, als er die Regierung immerfort Deviſen in großen Mengen auf⸗ kaufen ſah und nun glaubte, dem Beiſpiel folgen zu müſ⸗ fen. Die Lage iſt jetzt ſo, daß das Fallen des Türkenpfundes beſtenſalls etwas aufgehalten, aber nicht mehr gänzlich abgehalten werden kann, wenn es nicht ſchnellſtens zur Gründung einer ſtark fundierten Staatsbank kommt. Das Gutachten der deutſchen Reichsbank über dieſe Gründung iſt in den letzten Tagen in Angora eingegangen, man kennt aber noch in der Oeffentlichkeit nicht ſeinen Inhalt, wird ihn auch vielleicht nie ganz erfahren. Rußland gelieferten 18 Großgasmaſchinen alle in Betrieb gekommen ſind, eine Nachbeſtellung auf eine weitere Hoch⸗ ofengebläſemaſchine erhalten. Es handelt ſich um den bisher größten gebauten Typ einer Tandem⸗Maſchine, wie er zwiſchenzeitlich auch von Witlowitz und Rombach für deren neue Hochöſen⸗Gasgentralen angenommen worden iſt. :: Schubert u. Salzer AG., Chemnitz.— Voraus ſichtlich Vorjahrsdividende. Wie von der Verwaltung naheſtehen⸗ der Seite verlautet, hat ſich der Verlauf des mit dem Ka⸗ lenderjahr endenden Geſchäftsjahres bisher recht günſtig angelaſſen und im Vergleich zum Vorfahr eine nicht unbe⸗ trächtliche Steigerung der Umſätze gebracht. Aller⸗ dings welſen auch die Unkoſten eine Erhöhung auf. Im Einklang mit der bisher verfolgten vorſichtigen Dividen⸗ denpolitik der Geſellſchaft iſt, falls keine unvorhergefehenen Ereigniſſe eintreten, mit der Verteilung der Vorfahrsdivi⸗ dende von 16 v. H. zu rechnen. C. J. Vogel Draht⸗ und Kabelwerke Ach. Die Umfätze bet der Geſellſchaft im abgebaufenen Geſchäftsſahr waren, nach unſeren Informationen, eher etwas größer als im Vorfahr. Unter dieſen Umſtänden iſt mit ziemlicher Be⸗ ſtimmtheit damit zu rechnen, daß für das am 30. Sept. ab⸗ Frankreich und der europäiſche Kapitalmarkt (Von unſerem ſtändigen Pariſer Mitarbeiter) Paris, Anfang Dezember. Bet Prüfung der franzöſiſchen Finanzlage gelangt man zur Feſtſtellung, daß die Kapitalanſammlung über die Be⸗ dürfniſſe des Inlandes hinausgewachſen iſt; und dennoch kommt einer der Hauptfaktoren der Umlaufsregelung, der Effektenmarkt, noch immer nicht in einen regelmäßigen Wang. Auch die Bankentätigkeit läßt nicht die machtvolle Entwicklung erkennen, die die zur Verfügung ſtehenden Mitel als geboten hinſtellen. Ein Fehler, eine Verſtopfung des Organismus liegt alſo vor. Man hat die Gründe längſt erkannt. Ver⸗ trauensmangel und fiskaliſche Ueberlaſtungen hemmen den natürlichen Umlauf. Gegen dieſe beiden Hinderniſſe will das Miniſterium Tardieu Sturm laufen. Das verſpricht es idenfalls. Es nimmt auch kräftige Anläufe. Aber bis jetzt rufen dieſe noch nicht den Eindruck des tatſächlichen Let⸗ ſtungswillens und Vermögens hervor. Verſchiedenes iſt in Vorbereitung, einiges ſchon im Werden, Gerade für Deutſchland ſehr Bedeutſames ſcheint ſich herausarbeiten zu wollen. Die Acceptenban k, die von der Union Pariſienne⸗Bankengruope ins Leben gern⸗ ſen werden ſoll, iſt nicht nur für den Wechſelverkehr Frankreichs, ſondern möglichſt auch der Nachbarländer ge⸗ plant. Dazu gehört natürlich eine enge Verbindung mit den Kreditinſtituten der betreffenden Natlonen, Die An⸗ bahnung dieſer Beziehungen ſoll berkits weit ſortgeſchrit⸗ ten ſein... Viel wichtiger ſind die noch im Anfangsſtadium befind⸗ lichen Bemühungen, in Paris einen großen Organis⸗ mus für langfriſtige Kredite zu ſchaffen., Da⸗ bei fiele ſelbſtverſtändlich der Banque den France die Hauptaufgabe zu. Es regen ſich aber ſchon jetzt Befürchtun⸗ gen, daß die auf dieſe Weiſe organiſierte Kapitalausfuhr bedenkliche Rückwirkungen auf die inneren Kreditbedürf⸗ niſſe ausüben könnte. Denn trotz der Ueberfülle verfüg⸗ barer flüſſiger Mittel, die eben wieder bei der Ultimo⸗ regelung durch die faſt unglaubliche Billigkeit der Reports zutage getreten iſt, werden unaufhörlich Beſchwerden über Schwierigkeiten der Kleingewerbe⸗ und Handeltreibenden laut, ſich Kredite und Betriebsmittel zu beſchaffen. Da liegt ein Organiſationsmangel vor, der viel zu wenig beachtet wird. Die Acceptenbank allein wird zur Abſtel⸗ lung dieſes Uebelſtandes nicht ausreichen, der für das goldſtrotzende Frankreich geradezu unverſtändlich iſt. Beit den Großunternehmen, den Akttengeſell⸗ ſchaften aller Art, liegt ebenſalls vieles im Argen. In den letzten Wochen iſt in einigen Wirtſchaftsſchriften ein hefti⸗ ger Feldzug gegen die dort eingeriſſenen Zuſtände im Gange. An zahlreichen Beiſpielen wird nachgewieſen, daß die Aktionäre ſozuſagen entrechtet werden. Durch das Syſtem der Pluxalſtimmen, die den Aufſichts⸗ rats mitgliedern, Direktoren, u. a. m. zugebilligt ſind, iſt der Aktienbeſitzer bei den Verſammlungen und Beſchluß⸗ faſſungen als mitbeſtimmender Faktor faſt ganz ausge⸗ ſchaltet. Deshalb wird zunächſt mit größtem Nachdruck die radikale Beſeitigung dieſer Pluralſtimmen verlangt. Auf ſie wird es auch zurückgeführt, daß die Verteilun⸗ gen der Betriebsüberſchüſſe hinter allen gerechtfertigten Erwartungen und hinter allen Möglichketten ſo weit zu⸗ rückbleiben. Die Machthaber der Geſellſchaften betreiben eine Aufſpeicherungstaktik, die tatſächlich keine Grenzen mehr kennt. Solche Fälle, wie der der Automobilgefell⸗ ſchaft Citroen, die über 100 Millionen den ſchon mehr als ausreichenden Rücklagen zuweiſt, und den Aktionären nicht einen Heller von den großen Verdienſten über die ſtatuten⸗ mäßigen Dividenden hinaus zuweiſt, häufen ſich immer mehr. Bis vor Kurzem hatte man wenigſtens durch Zu⸗ weiſung von Bons oder von Bezugsrechten bei neuen Emiſſionen die Aktienbeſitzer einigermaßen für die vor⸗ enthaltenen Betriebsgewinnanteile zu eniſchädigen geſucht, Aber auch damit hält man jetzt ganz zurück. Die natürliche Folge iſt eine immer ſtärker um ſich greifende Verſtimmung der Kapitaliſten, nicht uur der kleinen, ſondern auch der größeren, gegen die „Soeistés anonymes“, die Aktiengeſellſchaften. Dieſe Ver⸗ ſtimmung wirkt ſich auch auf dem Effekten⸗ und dem Geld⸗ markt aus. Die unaufhörlichen Klagen gewiſſer Finanz⸗ organe, die für alle Schwächeanfälle der Pariſer Börſe das Ausland mit ſeinen„maſſiven“ Abgaben verantwort⸗ lich machen, können die mit den einſchlägigen Verhältniſſen Vertrauten nicht irre machen. Man möchte beinahe an⸗ nehmen, daß ſie nur beſtimmt ſind, die Aufmerkſamkeit von den wahren Gründen des Vertrauensmangels des kapitalkräftigen Publikums zu den Geſchäften am Effekten⸗ markt abzulenken. Die Löſung iſt jetzt von leitender Stelle gegeben, Paris zum Kapitalmarkt für Europa zu er⸗ heben. Die aufgeſpeicherten Mittel drängen zu freier Betätigung außerhalb den Beſtimmungen, mit denen man hier in einer nunmehr überwundenen Periode das Geld an Ort und Stelle bannen mußte, und die man, trotz der von Grund auf veränderten Lage, noch immer nicht zu be⸗ ſeitigen wagt. Die Erweiterung des franzöſiſchen Geld⸗ markts iſt jetzt umſo dringender geworden, als die in der Hauſſeperiode vom Ausland erworbenen franzöſiſchen Werte, faſt ganz zurückgefloſſen und untergebracht ſind, und trotzdem das überſchüſſige Kapital durch dieſe Opera⸗ tionen kaum vermindert zu ſein ſcheint. Die europäiſche Geldwirtſchaft kann, wie die Dinge liegen, nur von Frank⸗ reich in geregelte Bahnen geleitet werden. Das Preſtige, das Frankreich dabei gewinnt, wird für die anderen Län⸗ der Europas durch materielle Förderung ihrer Wirtſchaft ziemlich aufgewogen. 5 celauſene Geſchäſtsjahr wieder eine Dividende von 6 v. H. in Vorſchbag gebracht werden wird. * Badiſche Holzwerkzeugfabrik AG. vorm. Otto Mainzer u. Co. in Dos. Dieſe mit 200 000% A. arbeitende Geſell⸗ ſchaft, deven Bilanz für 1928 bereits mit 10 677/ Verluſt abſchloß, mußte Eröffnung des Vergleichsverfahrens bean⸗ tvagen. * Inſolvenzen in der badiſchen Muſikinduſtrie. Die Mufikwerke Imhof u. Muckle in Vöhrenbach (Schwarzwald) haben ihre Zahlungen einſtellen müſſen und den Betrieb ſtillgelegt. Dieſe In ſolvenz ertlärt ſich aus der ſchweren Lage der Muſikwerbeinduſtrie im Zeitalter der Grammophons und Radios.— Ueber das Vermögen der Firma Eggli u. Söhne, Muſikhaus in Singen a. H. iſt das Vergleichsverſahren eröffnet worden. * Inſolvenzen in der oberbadiſchen Induſtrie. Ueber das Vermögen der Wieſentäler Weberei Her⸗ mann Aretz Söhne in Lörrach⸗Stetten wurde das Vergleichsverfahren eröffnet; Vertrauensperſon iſt Dr. Schmitt, RA. in Lörrach. * Küchel⸗Rothmaun.— Abwicklungsende noch nicht ab⸗ zuſehen.— Keine Vorquote. In einer nach Gelſenkirchen einberufenen Gläubigerverſammlung wurde mitgeteilt, daß die Warenlager ſowohl von Küchel als auch von Rothmann verkauft worden ſeien. Die Vergleiche mit den Konzern⸗ Kunden ſeien jetzt ſämtlich abgeſchloſſen. Die Ratenzahlun⸗ gen erſtrecken ſich auf eine Dauer von über zwei Jahren. Der Grundbeſitz wurde den Konkursverwaltern zur beſtmöglichen Verwertung überlaſſen, und es wurde ihnen Vollmacht zum Zuſchlag erteilt. Die in beiden Konkurſen angemeldeten Forderungen ſeien bisher nur zu einem Teil anerkannt worden. Weitere Ermittlungen ſind erforderlich, um die noch beſtrittenen Forderungen, deren Höhe in den beiden Konkurſen ſich auf über 10 Mill. 1 be⸗ läuft, zu klären. Ausſchüttung einer Vorquote ſei unmöglich. Bisher haben ſich alle Meinungsverſchie⸗ denheiten über beſtrittene Forderungen außergerichtlich regeln laſſen. Zu Feſtſtellungsklagen ſei es bisher nicht ge⸗ kommen. Die bevorrechtigten Forderungen konnten im Ver⸗ handlungswege in beiden Sachen weſentlich herabgeſetzt werden. Die weitere Abwicklung ſoll tunlichſt beſchleunigt werden, jedoch ſei bei dem Umfang der Verfahren, beſonders aber bei der Laufzeit der Vergleichsabſchlüſſe mit den Kon⸗ zernfirmen, die Beendigung des Verfahrens noch nicht ab⸗ zuſehen. Kugellagerverhandlungen vor dem Abſchluß Berlin⸗ Karlsruher verkauft ſeine Abteilung an Ver. a Kugellagerfabriken Wie gemelbet wird, nehmen die ſeit längerer Zeit ſchwe⸗ benden Verhandlungen wegen der Vereinigung der Kugel⸗ lagerabteilung der Berlin⸗Karlsruher Indu⸗ ſtrie werke.⸗G. mit der Vereinigten Kugellagerfabri⸗ ken.⸗G. einen günſtigen Fortgang und dürften vorausſichtlich ſchon in den nächſten Tagen zum Abſchluß führen. Vorgeſehen iſt ein Verkauf der Berlin⸗Karls⸗ ruher Abteilunggegen bar, wodurch der Geſellſchaft an⸗ nähernd 10 Mill.& flüſſige Mittel zufließen dürften. Der Verkauf bezieht ſich aber nur auf das Geſchäft als ſolches, erfolgt alſo ohne Grundſtücke und Gebäude. Letz⸗ tere verbleiben alſo in der Geſellſchaft und ſtellen danach noch einen erheblichen Vermietungswert dar. Schon vor einiger Zeit verlautete bekanntlich aus An⸗ laß von Kursbewegungen an der Börſe, daß der ſchwe⸗ dtſche Kugellagertruſt ſtarkes Intereſſe für die Kugellagerfabriken von Berlin⸗ Karlsruher habe und aus dieſem Grunde erhebliche Aktien beträge bereits aufgekauft habe. Wohl mehr aus taktiſchen Gründen hat die Verwaltung von Berlin⸗Karlsruher wiederholt be⸗ tont, daß ſie Wert auf ihre Selbſtändigkeit legen und im übrigen für einen Kampf mit dem Kugellagertruſt gerüſtet ſei. Auf einen ſolchen Kampf wollte ſie es aber letzten En⸗ des wohl doch nicht ankommen laſſen, ſchon mit Rückſicht auf die ohnehin durch die früheren Vorgänge betroffenen Aktio⸗ näre und auf die nachteiligen Folgen, die ein Konkurrenz⸗ kampf für die Geſamtwirtſchaft nach ſich gezogen hätte. Die letztere Gefahr iſt auf jeden Fall jetzt beſeitigt. Verbeſſerungen der Ausfuhrkreditverſicherungen Neue Vorſchläge Am 10. Dezember trat die Große Kommiſſion für die Ausfuhrkreditverſicherung zu ihrer diesjährigen Sitzung m Reichswirtſchaftsminiſterium zuſammen; ſie beſchäftigte ſich zunächſt mit dem Ergebnis dieſes Berichtsjahres. Eine größere Ausbreitung iſt vor allem bei der Bündel verſiche⸗ rung zu verzeichnen. Hinſichtlich der Schäden war die Ent⸗ wicklung normal und entſprach den Erwartungen. Von der Großen Kommiſſion wurden ferner folgende Vor⸗ ſchläge des Reichswirtſchaftsminiſteriums zur Verbeſ⸗ ſerung der Ausfuhrkreditverſicherung gutgeheißen: Im Intereſſe einer Beſchleunigung des Bündelverfah⸗ rens ſoll die Zuſtändigkeit für die Entſcheidungen, die vom Hermes allein und unter Mitwirkung eines Sachver⸗ ſtändigen von den Ausſchüſſen getroffen werden können, erheblich erweitert werden. Um ferner die Möglichkeit zu ſchaffen, ſolche Geſchäfte zu verſichern, die volkswirtſchaft⸗ lich beſonders erwünſcht ſind, deren Verſicherung aber aus beſonderen Gründen für private Verſicherungsunterneh⸗ mungen nicht tragbar erſcheinen(3. B. geringes Eigen⸗ kapital, lange Laufzeit); hat die Reichsregierung einen weitern zuſätzlichen Garantiefonds bereitgeſtellt, der dem Hermes für derartige Geſchäfte volle Rückdeckung ge⸗ währen ſoll. Hinter dieſem Sonderfonds ſollen private Rückverſicherer die Haftung übernehmen. Gleichfalls zur Ausdehnung der Verſicherungsmöglichkeiten iſt der Be⸗ griff der nach den beſondern Beſtimmungen vom Reich allein zu tragenden Kataſtrophe erweitert worden. Zur ſchnellern Auszahlung von Entſchädigungen iſt endlich heſchloſſen worden, die bisher zugunſten bankmäßig bevor⸗ ſchußter Forderungen geltenden verkürzten Auszahlungs⸗ termine ganz allgemein für alle Forderungen zuzubilligen. Ueber die nähere Formulierung dieſer Neuerungen und ütber eine Reihe von weitern Anregungen aus dem Kreiſe der Großen Kommiſſton wird in einem engern Ausſchuß in den nächſten Wochen beraten werden. * Perfil⸗Henkel und Seifen⸗Thompſon. Schon länger konnte man hören, daß Perſil⸗ Henkel in irgendeiner Form Seifenpulver erſtrebt. Daß an den Gerüchten und Vermutungen etwas Wahres war, zeigt folgende Mittei⸗ lung, die von den beteiligten Firmen über den Stand der Angelegenheit herausgegeben wird: Die Verhandlungen zwiſchen der Firma Henkel u. Co. G. m. b.., Düſſeldorf, und den Fabriken von Dr. Thompſons Seifenpulver, die auf eine ſtärkere Intereſſennahme von Henkel an Thompſon L hinausliefen, ſtehen vor dem Abſchluß. Man rechnet für Anfang des Monats Januar mit der endgültigen Un⸗ terzeichnung des in Ausſicht genommenen Abkommens. * Bierbrauerei⸗Geſellſchaft am Huttenkreuz AG. in Ett⸗ lingen. In der geſtrigen GV. waren von dem 420 000 betragenden Ak. 419 300/ vertreten. Nach dem Beſchluß der GV. zerfällt das Kapital künftig in 600 Aktien zu je 700 4. Die Regularien wurden genehmigt. Aus einem Reingewinn von 71 703(45 727/ gelangen wieder 6 v. H. Dividende zur Verteilung. 2: Abſchluß Engelhardt⸗Brauerei AG. Berlin— Wieder 15 v. 5 Dividende. Der AR. beſchloß, der am 8. Jan. 1930 ſtattfindenden HV. vorzuſchlagen, nach 1,86(4,96) Mill.„ Abſchreibungen aus dem Gewinn von 2012811 (t. V. 1988 903)„ eine Ausſchüttung von 6 v. H.(6 v. H. auf die VBA. und 13 v. H.(13 v..) Dividende auf die StA. vorzunehmen und den Reſt von 240111(239 542) 1 vorzutragen. An dem ausgewieſenen Erträgnis ſind die mitteldeutſchen Abteilungen, die bekanntlich durch die av. HV. vom 15. Oktober 1929 zu einer ſelbſtändigen Geſell⸗ ſchaft zufammengefaßt wurden, nicht betelligt, und zwar weder binſichlich des von ihnen erzielten Gewinnes, noch der ſie betreffenden Abſchreibungen. Der Abfatz habe im abgelaufenen Geſchäftsjahr wiederum eine Steigerung er⸗ fohren. Der Bedarf an Gerſte und Hopfen für die neue Kampagne ſei in ſehr guten Sorten und zu günſtigen Preiſen ausſchließlich aus deutſcher Ernte gedeckt worden, * Baſt AG., Nürnberg.— Vorjahrsdividende. Der A. beſchloß, die Di vidende für das abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr in der Vorjahrshöhe mit 12 v. H. in Vorſchlag zu bringen.(GV. am 16. Jan 1930.) Nürnberger Hopfenmarkt Nürnberg, 11. Dez.(Eigenbericht.) Die laufende Woche eröffnete wieder in ruhigſter Weife. Die 5 9 85 betrugen aw den erſten drei Dagen 180 Ballen, denen rund 150 Ballen Umſatz gegenüberſtehen. Es beſteht zwar Nach⸗ frage, doch werden nur die nötigen Deckungsbäuſe vorge⸗ nommen, ſodaß dem Markte jegliche Anregung fehlt. Ge⸗ handelt wurden vornehmlich Hallertauer, für welche in ge⸗ ringer Qualität 30—40„ und in mittlerer bis gutmelt⸗ lerer Qualität 0975, bezahlt wurden. Gebirgshopfen verließen in einigen kleineren Poſten von 3545% den Markt. Die Umſätze in Tranſithopfen waren in diefer Woche bis jetzt bedeutungslos. Preiſe beſonders für prima feſt. Schlußſtimmung ſehr ruhig. 8 Karlsruher Produktenbörſe vom 11. Dezember Abteilung Getreide, Mehl und Futtermittel: Die Markt⸗ loge in Brotgetreide iſt unbeſtändig bei entſprechend klei⸗ nem Geſchäft. Gerſte und Hafer, ebenſo Futtermittel ſtill. Süd deutſcher Weizen(Durchſchnittsqualität der Ernte 1020) 26,75—27,25; deutſcher Roggen(Durchſchnittsqualität der Ernte 1929) 20—20,25; Braugerſte, je nach Qualität 20 bis 21,75; Futtergerſte, deutſche Sortiergerſte und bezugsſchein⸗ pflichtige ausländiſche 15,75—17,75; deutſcher Hafer, gelb oder weiß, je nach Qualität 17,5017, 75; Plata⸗Mais, zoll⸗ begünſtigt 18,75—19; Weizenmehl, Mühlenforderung 30,10 bis 39,25, Weizenbollmehl(Futtermehl] je nach Fabrikot, prompt 10,75—11; Spezialfabrikate entſprechend teuerer; Weizenkleie, fein, prompt 10,25— 10,75; Weizenkleie, grob, prompt 11,25; Biertreber, je nach Qualität 15,50—163 Trockenſchnitzel, loſe 10,25; Rapskuchen, loſe 1818,07 Erd⸗ nußkuchen, loſe 20—20,50; Kokoskuchen, je nach Fabrikat 20 bis 20,25; Sofaſchrot, ſüdd. Fabrikat 18,7519; Leinkuchen⸗ mehl, je nach Fobrikat 2525,75; Speiſekartoffeln, gelbfl. 6,25.—6,50; weißfl. 4,755.— Rauhfuttermittel: Loſes Wieſenheu, gut, geſund, trocken 10100; Rotkleehen 14,50; Luzerne, je nach Qualität 1150—12; Stroh, drahtgepr., fe nach Qualität 66,50. Alles per 100 Kilb. Mehlpreisermäßigung. Der Preis für Spezial 0 wurde heute von der ſüddeutſchen um 25 Pfg. für die 100 Kg. ermäßigt. Beginn der Weinverſteigerungen an der Moſel. Ge⸗ ſtern begann hier die Weinverſteigerung der Naturwein⸗ verſteigerungsgeſellſchaft Trier. Charakteriſtiſch für die ſchlechte Lage auf dem Weknmarkt iſt die Tatſache, daß von den am erſten Tage ousgebotenen 84, Fudern nur 90, zugeſchlagen werden konnten. Die 30 Fuder erbrachten e 52 590 4. Der eee betrug für oſelweine 1889, für Sgarweine 889„ pro Fuder. Das teuerſte Fuder war ein Bernkaſteler Doctor, das 400%, erzielte. Deviſenmarkt Im deutigen 5 notieren Pfunde ge Weizenmehl Konvention en New Pork f chweiz„„ 28,12 Stockholm 18. Paris 123˙98 Holland 12.05 Mabie 0 3507 Brüſſel 34.86 Slo. 138,20 Dollar geg. Rm..17 Mailand 9929 Kopenhagen 15.10 Pfunde„„ 20,80 Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort vom 11. Dezember Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe ziemlich rege. Die Frachten, ſowie die Tagesmiete blieben gegen geſtern unverändert. Auch der Bergſchlepp⸗ lohn notierte unverändert mit.50—.20 Mark nach Mann⸗ heim. Der Talſchlepplohn ſchwächte weiter ab und konnte man heute zu 20 Pfg. für größere beladene Kähne ab hier nach Rotterdam zurecht kommen. a ein Zuſammenarebiten mit Dr. Thompſons . eee ee R Sn erer e ren ene een e ch r ere 5 e ere n R ear on deen een e — N Donnerstag, den 12. Dezember 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Aus der Pfalz Für Aenderung von Steuerzahlungsterminen * Ludwigshafen, 10. Dez. Von der Induſtrie⸗ und Handelskammer Ludwigshafen a. Ry. wird uns folgendes mitgeteilt: Der Hanſabund für Gewerbe, Handel und In⸗ duſtrie, Landesverband Bayern, hat an das Bayeriſche Staatsminiſterium der Finanzen eine Ein gabe ge⸗ richtet, die Steuer zahlungstermine ſo zu verteilen, daß die Vorauszahlungen auf die Ge⸗ werbe ſteuer in Zukunft in der erſten Hälfte des weiten Monats eines jeden Kalendervierteljahres abzuführen ſind. In Uebereinſtimmung mit den Wirtſchaftskreiſen ihres Bezirks hat die Kammer dieſe Eingabe bei dem bayeriſchen Staatsminiſterium der Finanzen nachdrücklichſt unterſtützt. Denn auf dieſe Art und Weiſe wird die Häufung der zum Quartalsende fälligen Zahlungen für Reichs⸗ Lan⸗ des⸗ und Kommunalabgaben nicht unerheblich gemil⸗ dert, die Beanſpruchung der flüſſigen Mittel bei den einzelnen Betrieben wird ſich gleichmäßiger voll⸗ ziehen und Ueberanſpannungen werden leichter ver⸗ mieden. ö Rückſichtsloſer Autofahrer 2 Ludwigshafen, 11. Dez. Am Montag wurde ein Radfahrer auf der Heimfahrt von Mundenheim nach Ludwigshafen in der Kaiſerallee von einem Kraftwagen oder Motorradfahrer von rückwärts angerannt. Der Radfahrer ſtürzte zu Boden und blieb bewußtlos liegen. Er erlitt am Hinterkopf und an der rechten Schulter erhebliche Verletzungen. Ueber den Hergang des Vorganges fehlen nähere Angaben. Der Kraftwagen bzw. der Motorradfahrer, der den Zuſammenſtoß verurſacht hat, iſt, ohne ſich um den Verletzten zu kümmern, unerkannt davongefahren. Generalverſammlung der Pollichia in Dürkheim * Bad Dürkheim, 11. Dez. Am Sonntag, 15. Dez., findet hier im kleinen Kurſaal die Generalverſamm⸗ Aung des Pfälziſchen Vereins für Naturkunde „Pollichta“, Ortsgruppe Bad Dürkheim, ſtatt. Neben internen Angelegenheiten ſteht beſonders die wichtige Frage des Muſeumsausbaues zur Debatte. Vor der eigentlichen Generalverſammlung wird im gleichen Saal Univerſttätsprofeſſor Dr. Röhrer⸗ Heidelberg über„die Heilquellen von Bad Dürkheim“ ſprechen. Der Vortragende zählt zu den bedeutendſten Forſchern auf dem Gebiet der Hydrologie(Quellen⸗ und Grundwaſſerkunde). Es muß nicht nur für die Pollichia⸗Mitglieder, ſondern für alle in der Heimatforſchung tätigen Pfälzer von größtem Intereſſe ſein, aus berufenem Munde über die Herkunft der Heilquellen der Pfalz unterrichtet zu ſein, weshalb der Vortrag auch der Allgemeinheit zugänglich gemacht wird. Die Viehmärkte der Pfalz * Speyer, 11. Dez. Nach den Angaben der mit der Viehmarktkontrolle betrauten Bezirks⸗ und Di⸗ ſtriktstierärzte wurden für das ganze Jahr 1928 in der Pfalz 24 Marktorte ermittelt, in denen Viehmärkte ſtattfanden. Die Zahl der in dieſen Marktorten abgehaltenen Märkte bzw. Markttage beläuft ſich auf 408 gegenüber 481 im vorhergehen⸗ den Jahre. Im Durchſchnitt war der Viehmarkts⸗ verkehr trotz der größeren Zahl der Viehmärkte meniger lebhaft als im Jahr zuvor. Ueberhaupt iſt der Auftrieb der Tiere ziemlichen Schwankun⸗ gen unterworfen. So bleibt im Jahre 1928 die Ge⸗ ſamtzahl der aufgetriebenen Tiere im Vergleich zum Vorjahr um 6452 Stück zurück. Auch der Ver kauf iſt geringer geworden, nur bei Pferden iſt der Ver⸗ kauf um nahezu das Doppelte geſtiegen. Kinder beſtehlen Autos e Kaiſerslautern, 11. Dez. Im Laufe der letzten Monate wurden aus den auf den Parkplätzen hier aufgeſtellten Perſonenautos fortgeſetzt kleinere Gegenſtände entwendet. Die Täter konn⸗ ten nunmehr ermittelt werden. Es ſind Schüler, von denen einige noch ſtrafunmündig ſind. Eine er⸗ wachſene Perſon wurde wegen Hehlerei feſtge⸗ nommen. Ein Poſtſack des Zeppelin gefunden Pirmaſens, 11. Dez. Geſtern nachmittag wurde auf dem Dach eines Hauſes in der Schloßſtraße ein Poſtbeutel mit Kartengrüßen vom„Graf Zeppelin“ gefunden. Die Karten, die mit dem Poſtſtempel vom 28. Juli verſehen waren, ſind alſo anläßlich der Pfalzfahrt des Luftſchiffes über Pir⸗ maſens abgeworfen worden. Da die Signalflagge, die um den Poſtbeutel gewickelt war, ſich nicht ge⸗ Löſt hatte, iſt der Abwurf unbeachtet geblieben. Die Karten, die nach verſchiedenen Städten des In⸗ und Auslandes gerichtet waren, ſind dank der ſchützen⸗ den Hülle bis auf zwei noch verſandtfähig. Sie wurden ſofort zur Poſt gegeben. Sportliche Jahresverſammlung der Skizunft Feloͤberg Aehnlich wie Ende Oktober die Hauptverſammlung des Ski⸗Club Schwarzwald ging am 7. und 8. Dezember die Jahresverſammlung der Skizunft Feldberg auf dem Feld⸗ bergerhof unter Schneefall vor ſich, und zwar war es der ſiebente Schneefall, den der Feldberg dieſen Herbſt und Vorwinter hatte. Vielleicht daß mit dieſer Ziffer ſich nun die bleibende Unterlage für den Skilauf erwarten läßt. Der Skizunſttagung ging am Vorabend die Totenfeier mit Fackeln am Gedenkkreuz am Feldſee voraus. Bei Schnee und Sturm war die Teilnehmerſchar nicht ſo groß wie ſonſt. Dr. Geßner ſprach die Gedenkworte. Abends folgte ein ſportlich⸗humordurchfädelter Lichtbildervortrag von Dr. Gelpke über Skifahrten in den Oetztälern, an⸗ ſchließend bei Zupfgeige und Geſang ein geſelliger Abend. Die Tagungsarbeit war dem Sonntag Vormittag gewid⸗ met, juſt zu einer Zeit, wo draußen bei 15 Zentimeter Neu⸗ ſchnee und zwei Grad Kälte die Sonne ſich durchgeſchafft hatte. Die verſchiedenen Berichte lagen mit dem neu ge⸗ ſchaffenen Jahrbuch, das noch ausgebaut werden ſoll, ge⸗ druckt vor und wurden genehmigt. Die Berichte über die Einigungsverhandlungen mit dem Ski⸗Club Schwarzwald, die bekanntlich poſitiv endeten, fanden die Zuſtimmung der Verſammlung. Der Wille zu gemeinſamer Sportarbeit klang durchweg durch. Der Vorſtand wurde entlaſtet und danach wiedergewählt und zwar Dr. Brohl ⸗Todtnau als erſter, Dr. Gelpke⸗Donaueſchingen als zweiter Vorſitzender. In der Reihe der Beiſitzer, Dr. Geßner⸗Freiburg, Dr. Mock⸗ Feldberg, Poſtotrektor Mayer⸗Pforzheim, Bauer ⸗Freiburg trat für den verzogenen Dr. Richter Albrecht⸗Baden⸗Baden ein. Der Jahresbeitrag wurde auf 10 Mk. feſtgelegt, für die Mitglieder der Sportabtei⸗ lung auf 3 Mk. Eine kleine Satzungsänderung, in der im Zuſammenhang mit der Einigung mit dem Ski⸗Club Schwarzwald die Ziele der Skizunft umriſſen wurden, wurde genehmigt. In ſportlicher Hinſicht wurde der Abfahrtslauf auf den 8. März angeſetzt. Da er künftig als internationaler Lauf ſeiner Bedeutung gemäß ausgeſtaltet wird, iſt die Bezeich⸗ nung als Verbandswettlauf, alſo unter dem Namen des Ski⸗Club Schwarzwald notwendig, während die Durchfüh⸗ rung der Skizunft bleibt, alſo ähnlich wie beim Internatio⸗ nalen Oſterſpringen auf dem Feldberg, das die Ortsgruppe Freiburg durchführt, das ſich übrigens am Tag danach, alſo am 9. März, anſchließt. Zum erſten Mal ſoll die Beteili⸗ gung von Damen am Abfahrtslauf zugelaſſen ſein leine Entſcheidung, die ſehr zu begrüßen iſt). Die Skizunft wird für die Tratningstage der Schwarzwälder für die Deutſche Staffelmeiſterſchaft finanziell mitwirken, außerdem will ſie die Entſendung einer eigenen Mannſchaft zum Rennen um den Kandahar⸗Becher am Arlberg, dieſer ſchwerſten Ge⸗ ländelaufprüfung, finanzieren.— In die Sportabteilung wurden mehrere Mitglieder aufgenommen. Im Schlußteil der Tagung gab Dr. Duras, vom ſport⸗ ärztlichen Inſtitut der Univerſität Freiburg, bedeutſame Aufklärungen über ſportärztliche Unterſuchungen ſowie Anregungen für Lichtbildervorträge. Weiter klang die Ta⸗ gung in Hinweiſen auf die idealen Ziele der Zunft und auf die Notwendigkeit der Pflege des Kameradſchaftsgeiſtes im Skilauf neben den ſportlich⸗techniſchen Aufgaben aus. *. Das erſte Terminopfer des ſchneearmen Vorwinters Der Staffellauf im Allgän Das außerordentlich langſame Einſetzen des Winters und die weit über den Herbſt bis in den Vorwinter an⸗ haltende überwarme Wetter hat bereits in den Sport⸗ plänen der deutſchen Skiwelt ein erſtes Opfer gefordert. Infolge des Ausbleibens von Schnee ſelbſt in höheren La⸗ gen und infolge der damit verbundenen Unmöglichkeit eines rechtzeſtigen Trainings iſt der 8. Allgäuer⸗Ski⸗Staf⸗ fellauf, der am 15“ Dezember in Neſſelwang ſtoktfinden ſollte, verſchoben worden. Als neuer Termin iſt der 29. Dezember, der Sonntag zwiſchen Weihnachten und Neu⸗ jahr, angeſetzt worden. Da nur in den höchſten Lagen Schnee liegt, hätten bei Beibehaltung des alten Termin die Staffettenſtrecken 1 und 5 vollſtändig und die Strecken 2 ͤ und 4 teilweiſe verlegt werden müſſen. Da einmal Training fehlt und außerdem am 29. Dezember keine Kolli⸗ ſion mit anderen wichtigen Rennterminen in den Verbän⸗ den des Deutſchen Skiverbandes zu befürchten iſt, entſchloß man ſich lieber zur Verlesung, eine Maßnahme, die auch wegen der erhöhten Unfe ſefahr bei zu dünner Schnee⸗ decke durchaus verſtändlich und zu begrüßen iſt. Die Handballſpiele im Mannheimer Turngau Ohne Pauſe tritt die Mannheimer Aufſtiegsklaſſe be⸗ reits am nächſten Sonntag in die Rückrunde. Sofort muß T V. 1846, der Tabellenführer, dem auf den zweiten Platz zur Tgde. Keiſch aufgelaufenen TV. Seckenheim gegenüber⸗ treten. Dieſesmal dürfen ſich die 1846er nicht mit einem unentſchiedenen Ergebnis wie in Seckenheim zufrieden ge⸗ ben, wenn die Mannſchaft ihre führende Stellung behalten will. Vor dieſem Spiel empfangen die 1840er Reſerven die Dade. Ketſch, ohne die Möglichkeit eines Erfolges. Die öritte Begegnung führb den Turnverein Sand⸗ hofen zu T V. Hockenheim. Letzterer wird wohl mach der knappen Niederbage in Sandhofen auf eigenem Platze den Spieß umzudrehen beſtrebt fein. Germania und Viernheim ſind ſpielfrei. Die übrigen Klaſſen führen zufammen: -Klaſſe: TV. 1846 II— TV. Seckenheim II; DV. Wald⸗ hof 1— Tb. Viernheim II; Tgoͤe. Oftersheim II— Tgöe. Käfertal I; DV. Kirrlach 1— Tade. Ketſch II; Me. J— Jahn Neckarau II. Nr. 577 7. Seite. Rund ſchau Jugend: TV. Seckenheim; TV. 1846 Ia TV. Sa Kirrlach— Tgde. Ketſch; Tg. Oft eim— Tgde. Käfertal; Jahn Neckarau— TV. 1846 Ib. Gr. Turnerhandball in Baden 11 Rückſpiele in der Meiſterklaſſe Bis zum Jahresende wird in den fünf Gruppen der Badiſchen Turnermeiſterklaſſe die Lage ſoweit geklärt, daß die Gruppenſieger entweder mit Beſtimmtheit vorausgeſagt werden können, vielleicht auch ſchon ſeſtſtehen. Klar iſt die führende Stellung von Polizei Heidelberg in Gruppe I. Noch ganz verwickelt ſind die Verhältniſſe in Gruppe II, in welcher nicht weniger als 5 Mannſchaften von den ſechs Teilnehmern noch Ausſichten haben. Polizei Karlsruhe und Jahn Offenburg liegen in Mittelbaden weit vorne und werden die Sache, jedenfalls erſt beim Zuſam⸗ mentreffen unter ſich ausmachen. Gruppe IV ſieht die beiden Lörracher Vereine an der Spitze und am Boden⸗ ſee iſt Baden Konſtanz bereits als Gruppenſieger und Teilnehmer an den Kreisendſpielen anzuſprechen. Im Vordergrund des Intereſſes ſtehen am kommenden Sonntag die Treffen der Gruppe II. Alle drei Be⸗ gegnungen ſind von ausſchlaggebender Bedeutung; auch in Gruppe IV wird eine weitere Klärung eintreten. In Gruppe! ſollen Polizei Heidelberg und Turngemeinde Rheinau, in Gruppe III die beiden Karlsruher Ver⸗ eine ihre Spiele gewinnen, in Gruppe y Baden Kon⸗ ſtanz in ſeinem letzten Spiel Sieger bleiben. Der Spielplan ſieht die Begegnungen wie folgt vor: Gruppe 1: Tg. Oftersheim— Polizei Heidelberg: Tg. Rheinau— Jahn Neckarau. Gruppe II: Tv. Rohrbach— Ty. Durlach; Tod. Durlach — Tgde. Ziegelhauſen; 62 Weinheim— Jahn Weinheim. Gruppe III: M. T. B. Karlsruhe— Tv. Baden⸗Baden; Tb. Gaggenau— Karlsruher Tv. 1846. Gruppe IV: Tbd. Lörrach— Tv. Lahr; heim— Ty. Sulz. Gruppe V: Baden Konſtanz— St. T. V. Singen. Gr. 600 000 Mark veruntreut Die Unterſchlagungen im ſächſiſchen Schwimmkreis Wie ſich bei der inzwiſchen erfolgten Reviſion ergab, hat der Vorſitzende Dr. Bunner des Sachſenkreiſes im Deut⸗ ſchen Schwimm⸗Verband insgeſamt 600 000 Mark unter⸗ ſchlagen. Darunter befinden ſich allein 250 000 Mark des ſächſiſchen Wohlfahrtsdienſtes, die jedoch durch Bürgſchaften ſichergeſtellt ſind. Dr. Bunner verſchaffte ſich die Gelder indem er Stempeln von angeblichen Vereinen des DSW. verwandte und die erforderlichen Unterſchriften fälſchte. Man nimmt an, daß der 45 000 Mitglieder zählende Sachſen⸗ kreis in Konkurs gehen und ſich dann neu gründen wird. Doch wird erſt der am nächſten Sonntag ſtattfindende außerordentliche Kreistag darüber weitere Beſchlüſſe faſſen. * Nach den Unterſchlagungen im Schwimmkreis Sachſen Der Schwimmkreis Sachſen ließ jetzt, nachdem die Unter⸗ ſchlagungen ſeines Vorſitzenden Dr. Bunner belannt wur⸗ den, durch den ſtellvertretenden Vorſitzenden Renner die Zahlungen einſtellen, um eine gleichmäßige und gerechte Behandlung aller Gläubiger zu ſichern. Zur Zeit ſind Bankfachverſtändige damit beſchäftigt, die genaue Höhe der Unterſchlagungen ſeſtzuſtellen. Es iſt jedach angeſichts der ungeheuren Schuldenlaſt ſchon heute damit zu rechnen, daß das Kreisheim für die ſächſiſchen Schwimmer verloren iſt. Juß ball Griesheim 02 drei Monate disqualifiziert Ein Vergehen gegen die Strafbeſtimmungen Der Bezirksligaverein Griesheim 02 iſt wegen eines Verſtoßes gegen den 8 19a der Verbands⸗Strofbeſtimmun⸗ gen mit drei Monaten Disqualifikation beſtraft worden. To. Meißen⸗ Der Spieler B. Waloͤſchmidt des gleichen Vereins erhielt wegen besſelben Vergehens ſechs Monate Disgualifikation. Dieſen Urteilen der Bezirksbehörde Main⸗Heſſen liegt der folgende Tatbeſtand zugrunde: Walodͤſchmiot wurde in einem Spiele ſeines Vereins gegen dle Offenbacher Kickers wegen Tätlichkeit vom Platz geſtellt. Waldſchmidt und ſein Verein wußten, daß Waldſchmidt vom gleichen Moment ab als automatiſch geſperrt gelten mußte. Trotzdem wirkte aber Waldſchmidt am nächſten Spieltag im Treffen gegen die„Eintracht“ noch mit. Es iſt anzunehmen, daß die Disqualifikotion des Vereins in eine Geldſtrafe umge⸗ wandelt wird. Kunſtlauf⸗Weltmeiſterſchaften Geringe europäiſche Beteiligung in Newyork Um eine Verlegung der Weltmeiſterſchaften im Kunſt⸗ laufen für Damen, Herren und Paare, die bekanntlich für die Zeit vom.—5. Februar nach Newyork angeſetzt ſind, hatte ſich der Internationale Eislauf⸗Verband auf Erſuchen von Oeſterreich und Deutſchland bemüht. Leider ſcheiterten die Verſuche an dem Widerſtand des veranſtaltenden New⸗ horker Skating⸗Club, ſodaß es bei dem ſeſtgeſetzten Termin bleibt. Da die Eurepameiſterſchaften für Herren in der Hohen Tatra(18.—20. Januar) und für Damen und Paare in Wien(25.—27. Januar) ſowie die Deutſchen Kampfſpiele in Krummhübel(11.—19. Januar) im Termin ſo angeſetzt ſind, daß ein Start in Amerika und bei den europäiſchen Veranſtaltungen ausgeſchloſſen iſt, legen die meiſten Ver⸗ bände nicht allzuviel Gewicht auf die Beſchickung der Welt⸗ meiſterſchaften. Oeſterreich entſendet den Europametſter Karl Schäfer und vielleicht Fritzi Burger, aus Nor⸗ wegen kommt Sonja Henie und Frankreich wird durch die Olympiaſieger Joly⸗Brunet(jetzt Ehepaar Brunet) vertreten. Die Teilnahme des Weltmeiſters Gillis Graf⸗ ſtröm(Schweden) iſt zweifelhaft. Kommunale Chronik Der neue Stadtrat von Ludwigshafen Bei einer Sitzung des Gemeindewahlausſchuſſes wurde geſtern vormittag die vom Statiſtiſchen Amt (Dr. Stabel und Dr. Moll) errechnete Vertei⸗ lung der Sitze im neuen Stadtrat für richtig befunden. Es ziehen alſo in das Gemeinde⸗ parlament von Ludwigshafen ein: 14 Sozialdemo⸗ kraten, 8 Zentr. und Bayr. Volkspartei, 1 Vertreterin der kath. Frauenliſte, 1 Chriſtl. Volksdienſt, 3 Wirt⸗ ſchaftspartei, 4 Deutſche Volkspartei, deren bisheriger Fraktionsführer Dr. Gumlich den Vorſitz niedergelegt hat und nicht mehr zurückkehrt, 2 Demo⸗ kraten, 3 Kommuniſten, 1 Linker Komm., 3 National⸗ ſozialiſten. Den 18(bisher 19) Anhängern des Mar⸗ xismus ſtehen alſo 22 Vertreter anderer Richtung gegenüber. Die Nationalſozialiſtiſche Arbeiterpartei, die erſtmals im Ludwigshafener Stadtparlament er⸗ ſcheint, wird das Zünglein an der Waage bilden. Die kirchlichen Richtungen werden um 2 Stadträte verſtärkt, nämlich den Vertreter des Chriſtl. Volks⸗ dienſtes und die von kath. Frauen gewählte Haupt⸗ lehrerin Welti, mit der aber Zentrum und Bayr. Volkspartei nicht in Fraktionsgemeinſchaft eintreten werden. X. Die Städtiſche Sparkaſſe Ludwigshafen a. Rh. legt den Bericht und das Betriebsergebnis vom Monat Nouyember vor, aus dem zu erſehen iſt, daß die Spareinlagen leicht zurückgegan⸗ gen ſind, während der Guthabenſtand im Scheck⸗ und Ueberweiſungsverkehr etwas höher geworden iſt. Nach den Urſachen forſchend, wird man wohl neben der Geldknappheit auch die heranrückende Weihnachtszeit bezeichnen können, die zu mancherlei Ausgaben veranlaßt, die ſonſt nicht in Frage kom⸗ men. Im allgemeinen Sparverkehr gingen die Einlagen von 12 441 697,06% Ende Oktober auf 12 406 831,89/ Ende November zurück. Es kommen hier 2449 Einlagen mit 447 945,25% und 1430 Abhebungen mit 482 810,42„ in Frage, ſo daß eine Minderung von 34 865,17/ entſtand. Trotzdem ſtteg die Zahl der Sparer, die Ende Oktober 14923 betrug bei 236 Zugängen und 203 Abgän gen um 33 auf 14956 an. Beim Scheck⸗ und Ue ber⸗ weiſungsverkehr war der Guthabenſtand Ende Oktober 982 597,37 J. Er zeigt bei 4402 Ein⸗ zahlungen und Gutſchriften mit 3 655 346,43 1, von denen die Minderung der ausgezahlten Kredite mit 359 351,13% noch abgehen, ſo daß 3 295 995 1 ver⸗ bleiben, und bei 9000 Abhebungen und Laſtſchriften mit 3 293 041,29 // eine Mehrung von 2954,01 4 und einen Guthabenſtand Ende November von 985 551,38. Die Zahl der Scheckkonten iſt von 1666 Ende Oktober bei 19 Zu⸗ und 6 Abgängen um 13 ge⸗ ſtiegen und betrug Ende November 1679. Ueber den Stand der ausgezahlten Kredite meldet der Monatsbericht eine Höhe von 1578 933,71 4 am 31. Oktober und eine ſolche von 1219 582,58% am 30. November, ſo daß, wie oben angegeben, eine Minderung von 359 351,13/ entſtand. Als Ge⸗ ſamtguthabenſtand wird der Betrag von 13 392 383,27“ angegeben, was gegenüber dem Vor⸗ monat eine A nahme von rund 31900/ bedeutet gegenüber dem Monatsabſchluß vom Oktober mit 13 424 294,43% Geſamtguthabenſtand. Wäſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezembeß Rhein Pegel 7 6. 1011. 8. Neckar ⸗ Pegel 8,10. 117 J. Oaſel 9,15 0 080.04..19.27 Schuſterinſe! 0 40.640.000 6500 Nann beim 2 6551025.85 gehl 17% 90.1 Jaaſtfeid 6,00.00 ö 86(40 Maxau.40.59.80.69.91 5 Mannbeln, 242,122.19 2,26 38 Caub 140 183.29.38 J,80 Köln.432.060.9801 85 2,06 Donnerstag, den 12. Dezember Nationaltheater:„Die Zauberflöte“, 49.30 Uhr. Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle: Vortrag Meiſter⸗ werke altholländiſcher Malerei: II. Porträtund Sitten⸗ bild von Dr. E. Strübing, 20.15 Uhr. Lieder⸗ und Arienabend Maria Gröppler⸗Weingart in der Harmonie D 2, 6, 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Der Ruf des Nordens“.— Schauburg:„Sündenfall“.— Capitol:„Das Weib des Gardiſten“. Scala:„Frau im Mond“. Glorta:„Celly de Rheydt“.— Palaſt⸗ Theater: „Frau oder Geliebte“.— Ufa⸗ Theater:„Docks von Newyork“.— Uwiverfum:„Rummelplatz der Liebe“. Sehens würdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags] tägl. 10—13 Uhr, 14—16 Uhr; Sonn⸗ u. Feiertags durchgeh v. 11—16 Uhr.— Schloßmu⸗ ſeum: Geöffnet tägl. v. 10—13 und 14—16 Uhr. Sonntags v. 1116 Uhr durchgehend. Sonderausſtellung Deutſche Minnefinger(Bilder der Maneſſeſchen Handſchrift). Schloßbücherei:—1 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr u. nachm. von 15—17 Uhr: Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17 bis 19 Uhr.— Planetarium: 15 Beſichtigung. e 2 . 5 ö e 8. Seite. Nr. 577 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Gott der Allmächtige In tiefer Trauer: rief heute nacht meinen lieben Gatten, unseren guten Sohn, Bruder, Schwager und Neffen Marl Ernst jr. im Alter von 24 Jahren, wohl vorbereitet, zu sich in die Ewigkeit Mannheim(Werlstr.), 11. Dezember 1929 Frau Emilie Ernsi nebst Kindern Familie Karl Ernst, Bildhauer 222 ½2 Uhr 15188 Leichenhalle Beerdigung Freitag mittag 1½ Uhr von der hiesigen Anl. Teröffentichusgen der Stadt anten ö Hundeſtener. Wir erſuchen um Zahlung des 4. Viertels 94 a Hundeſteuer für das Steuerjahr 1929/30 bis 15. Dezember 1929. Wer bis zu dieſem Tage nicht zahlt, hat 10 v. H. jährlich Verzugszinſen zu entrichten und die mit hohen Koſten verbun⸗ dene Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Kaſſen⸗ ſtunden: bei der Stadtkaſſe Samstags von 8 bis 12 Uhr, an den übrigen Werktagen von 8 bis 13 Uhr und von 7215 bis 16 Uhr; bei den Ge⸗ meindeſekretariaten der Vororte nach den in den Rathäuſern ausgehängten Anſchlägen. 43 Stadtkaſſe. Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch. Anfang Nr. 400. 39 Zwangs versteigerung Mittwoch, den 18. Dezember 1929, vor⸗ mittags 10 Uhr werde ich in Mannheim, Fardely⸗ ſtraße 6 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: kompl. 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Donnerstag, den 12. Dezbr. 1929 Für die Theatergemeinde„Freie Volksbühne“ (ohne Kartenverkauf) Gruppen A, E NK. O, S u. V: Die Zauberflöte Große Oper in zwei Aufzügen von Emanuel Schikaneder- Musik von Mozart Inszenierung: Dr. Richard Hein Musikalische Leitung: Erich Orthmann Bühnenbilder: Dr. Eduard Lölfler Technische Einrichtung: Walther Unruh. Anfang 19.30 Uhr Ende 22.45 Uhr Pers one 8 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗ Ausgabe) 9. Seite. Nr. 577 Die letzten Tagel Unser großes 1 Heute letzter Tag! [Nichard Talmadge e Tanmubün Annas Eine wirksame, flott inszenierte— Hierzu: Angelegenheit! Sſiindenfal 1 1 eute letzter Tag! ANeute letzter Tag Die große Erstaufführung: Bey Comphon und Milton Sills in dem großen Milieufilm Sarastro tried Tappolet 5 je Tragödie des Ehebruches Tamino f Neusebed 185 SchönesBeiprogramm 1 15 8 5 Sprecher 88980 de Vries Anfang 3, 5, 7,.20 Uhr. Anfang: 3,.30, 8 Uhr 8 Priester(Werner Mäckel (Hugo Voisin Die Königin der Jacht Käthe Walter a 5 Landestheater Darmstadt a. G Pamina, ihre Tochter Mg. Teschemacher Erste Gertr. Bindernagel Zweite Dame Edit Maerker Dritte Margarethe Klose Papageno Christian Könker Papagena Marianne Keiler Voranzeige! 1 Fritz Bartling N 2 örster Gussa Heiken 5 e Knabe bas d Ab morgen Freitag in der Alhambra P 2 II lei- 8 amm 9 5 0 912 8 N 2 85 185 1855 das bedeutende Filmereignis: 00 PE. 5 2 Geharnischter 3 Zweiter)(Karl Mang HEUTE Donnerstag, 12. Dez., abds. 8 Uhr, Harmonie, D 2, 6 Lieder- und Arilenabend Maria Gröpplei-Weingart rigen Michael Raucheisen! Lieder und Arien von: Händel, Cheru- bini, Paisiello, Schubert, Brahms, Hugo Wolf, Pfitzner, Jos. Haas, R. Trunk, ., Strauß, Jos. Marx 15202 Karten: RM..50 bis 4 Karten an der Konzertkasse K. Ferd. Heckel, O 8. 10, im Mannheimer Musik-. 5 haus O 7. 13 und an der Abendkasse. Les ler Liebe Fahrendes Volk] Regie: Georg Fitzmaurice Beginn der Vorstellungen tägl. 3 Uhr, letzte Vorstell..30 Uhr Geliebte Ein an dramatischer Steigerung und sensationellem Geschehen außerordentlich reicher Film 8292 Dazu der größte Luis Tren der durch seine Filme„Der heilige Berg“ und„Der Kampf ums Matterhorn“ bekannt gewordene Held der Hochgebirgsfilme, hat in seinem dritten Film: Der Ruf des Nordens einen Weltfilm geschaffen! Für die eigenartige und nicht alltägliche Spielhandlung geben die unendlichen Schneefelder der Arktis, die majestätischen Packeis wüsten, das einsame Eismeer und das Polar- schiff„Hobby“ einen großartigen Hintergrund. Der Ruf des Nordens (MAitternachtssonne) Die Hauptdarsteller: Luis Trenker, Tempo— Spannung Sensatlon i 5 ö an bis zum letzten Bild A 1 1 1 U 0 1 Achlung 0 5 0 Herrenfahrer Umzüge, Transporte, Crzrt. Cbanffene ber- nimmt die gewiſſenhafte Nah- U. Fernfahrien gftene eigen en aft werden billig u. gewiſ⸗ wagen. Gefl. 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