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Z./ Dienstag wechſelnd: Aus der Welk der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Film/ Mittwoch wechselnd: Die fruchtbare Scholle Steuer, Geſetz und Recht Für unſere Jugend/ Freitag: Winterſport und Erholung. Mannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Mannheimer Muſtkzeitung Donnerskag wechselnd: Mannheimer Frauenzeitung Abend⸗ Ausgabe Donnerstag, 12. Dezember 1920 140. Jahrgang— Nr. 578 Letzter Mahnruf der deutschen Wirtſchaft Die Tagung des Reichsverbandes der deutſchen Indujtrie„Das haus der Wirljthaft fing an zu brennen“ Die Tagung der Dreitauſend Von unſerem nach Berlin entſandten K..⸗ Redaktions mätglied) * Berlin, 12. Dez.(Eig. Dr.) Berlin hat heute ſeinen großen Tag. Alles, was in Wirtſchaft und in Politik eine Rolle ſpielt, findet ſich zuſammen, um die Reichsfinanzreform an das Licht der Oeffentlichkeit zu bringen. Der entſchei⸗ denden Reichstagsſitzung voraus ging heute morgen eine außerordentliche Tagung des Reichsver⸗ ban des der Deutſchen Induſtrie. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß mit Rückſicht auf dieſe Tagung die Reichsregierung ihre Erklärung ſo rechtzeitig anberaumt hat, daß ſie zum mindeſten zeitlich mit der Tagung zuſammenfällt. So findet heute in Berlin ein wechſelſeitiger Beſuch ſtatt. Die Politiker gehen zur Wirtſchaft und die Wirt⸗ ſchaftler gehen zur Politik. Man ſieht rein äußerlich, wie eng dieſe beiden Faktoren ver⸗ bunden ſind. Urſprünglich ſollte die Reichsverbandstagung bei Kroll ſtattfinden. Die Beteiligung war aber ſo außer⸗ ordentlich groß, daß faſt in letzter Minute eine Ver⸗ legung in die Scala ſtattfinden mußte. Auf der glei⸗ chen Bühne, auf der ſonſt Scherz und Kurzweil die Stunden zu vertreiben pflegen und in dieſem eigen⸗ artig überſteigenden Rokokoraum fanden ſich nun heute vormittag über 3000 Induſtrielle und 400 Preſſevertreter aus allen Teilen des Reiches zuſammen, um in ernſteſter Arbeit der Re⸗ gierung noch einmal die Notwendigkeit der Reichs⸗ finanzreform ans Herz zu legen. Welche Bedeutung die Reichsregierung der Tagung beilegte, konnte man aus der Anweſenheit des Reichsaußenminiſters Dr. Curtius und des Reichswirtſchaftsminiſters Dr. Moldenhauer ſchließen. Auch ſonſt fand ſich in der Politik alles zuſammen, deſſen Name Klang beſitzt. Bezeichnen⸗ derweiſe erhob ſich bei der Nennung des Namens Schacht toſender Beifall der ganzen Verſamm⸗ lung. Unter die dunklen Zivilröcke miſchten ſich auch die Uniformen der Generale und Admirale, in deren Kreis, viel bemerkt und bewundert, Dr. Ecke⸗ ner ſtand. Auch die badiſche Induſtrie und Wirt⸗ ſchaft war zahlreich vertreten. Von Mannheim waren u. a. der Präſident und Vizepräſident der Handelskammer, die Herren Lenel und Vögele, zugegen. Der Verlauf der Tagung rechtfertigt die Bezeich⸗ nung„außerordentlich“. Ihre Bedeutung liegt weniger in den Referaten der Herren Georg Müll⸗ ler⸗Oehrlinghauſen über Wirtſchafts⸗ und Sozial⸗ politik, und Dr. Paul Silverberg über Steuer⸗ und Finanzpolitik, die ſich naturgemäß mit der Denkſchrift des Reichsverbandes„Aufſtieg oder Nie⸗ dergang“ befaßten. Der Ton lag in dem, was nicht auf dem Programm ſtand. Dieſe beiden Vorträge ſollen nämlich der 5 Auftakt einer Propaganda für ein einheitliches feſtumriſſenes Wirtſchaftsprogramm der deutſchen Induſtrie ſein. Zwar hat das Wort„Programm“ in der Gegen⸗ wart keinen guten Klang. Schon Duisberg ſagte in der letzten Konferenz der Geſchäftsführer des Reichs⸗ verbandes:„Seit ich den Vorſitz des Reichsverbandes führe, haben wir immer Programme gemacht“. In der Tat, die Programme überſtürzen ſich. Zuerſt hat Dr. Stolper in Mannheim ſein Wirtſchaftspro⸗ gramm entwickelt, dann kam der Hanſabund und der Reichsverband und ſchließlich zum Schluß auch noch die Reichsregierung, deren Mitglied Hil⸗ ferding behauptet, auch ein Programm zu haben. So hatte der neue Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Molden⸗ hauer durchaus Recht, als er unter dem ironiſchen Beifall der Verſammlung ſagen konnte:„Dicht bei⸗ einander wohnen die Reformprogramme, doch eng im politiſchen Raum ſtoßen ſich die Sachen.“ So ergab ſich, daß auf dieſer fünf Stunden wäh⸗ renden Tagung weniger programmatiſche Punkte erörtert wurden, als vielmehr ein Aufriß der Uebel gezeigt wurde, an denen die deutſche Wirtſchaft krankt. Man hat dabei nicht vor ſcharfen Worten zurück⸗ geſchreckt. Müller⸗Oehrlinghauſen iſt ſogar in das Gebiet der Politik abgeſchweift und hat der Regie⸗ rung einen Spiegel vorgehalten, der nicht immer ganz ungetrübt iſt. Aber dennoch waren im Grunde genommen ſeine Ausführugen durchaus berechtigt. Er zeigte vor allem, daß die Taktik der Be⸗ handlung des Youngplanues zu beſſeren Er⸗ folgen geführt hätte, wen man ihn zeitlich früher der Wirtſchaft zur Diskuſſion geſtellt hätte. Silver⸗ Der Tag der Entſcheidung Die Regierungerklärung vor dem Reichstag 0 (Drahtbericht unſ. Berliner Büros) I Berlin, 12. Dezember. Unter ſtarkem Andrang des Publikums und vor einem geſpannt lauſchenden Abgeordnetenparkett be⸗ gann pünktlich um 3 Uhr der Reichskanzler im Beiſein des geſamten Kabinetts mit der Ver⸗ leſung der Regierungserklärung. Der Kanzler ging davon aus, daß das Schachtſche Memorandum den letzten Anſtoß zu der von der Regierung ſchon vor dieſer Publikation beabſichtigten Dar⸗ legung der Finanzverhältniſſe gegeben habe. Der Kanzler beſchäftigt ſich in dieſem Zuſam men⸗ hang zunächſt mit den Verhandlungen über den NDoungplanu.„Wenn ich mich“, ſo fuhr er fort, „in meinen weiteren Ausführungen mehrfach mit den vom Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht öffent⸗ lich bekanntgegebenen Gedankengängen befaſſen muß, ſo will ich ſelbſtverſtändlich in aller Loyalität dem Umſtand Rechnung tragn, daß Dr. Schacht unſeren heutigen Verhandlungen nicht beiwohnt. Umſo freimütiger kann ich mich aber zu den zur Exörte⸗ rung ſtehenden Fragen äußern, als es ſich um Dinge handelt, die mit dem Reichsbankpräſidenten mehrfach beſprochen worden ſind und auch gerade noch in den Tagen, die der Veröffentlichung ſeines Memoran⸗ dums unmittelbar vorangingen. Wenn ich genötigt ſein werde, mich mit den Ausführungen Dr. Schachts kritiſch zu befaſſen, ſo ſoll darin keinerlei Beein⸗ trüchtigung der großen Verdienſte liegen, die ſich der erſte deutſche Sachverſtändige der Pariſer Konferenz erworben hat.“ Der Reichskanzler wendet ſich dann egen den Verſuch, der Reichsregierung die zerantwortung für die nachträgliche Ver⸗ ſchlechterung des Poungplans zur Laſt zu legen. Als er dann auf die Polen verträge eingeht, werden ſeine Ausführungen mit ſpöttiſchen Zwiſchen⸗ rufen von der Rechten begleitet. Der Kanzler geht dann auf die innerpolitiſchen Fragen ein. Wenn die Reichsregierung heute nur deren Grundzüge dar⸗ lege, und die entſprechenden Entwürfe noch nicht vortrage, ſo liege der Grund in der Notwendigkeit, der Reichsregierung bis zum Abſchluß der Verhand⸗ lungen über den Nougplan die äußerliche Handlungs⸗ und Entſchlußfreiheit zu be wahren. Das Reformprogramm der Reichsregierung um⸗ faßt zwei große Aufgaben: Die Schaffung eines wirk⸗ lichen Gleichgewichts im Haushalt für die kom⸗ menden Jahre und die Beſeitigung des Extra⸗ or dinariums zur Entlaſtung der Kaſſenlage. Der Kanzler erläutert dann im einzelnen die ver⸗ ſchiedenen Punkte des Finanzprogramms und ſchließt mit einem Appell an die Mehrheit des Hauſes, ſich unter Hintanſetzung von Sonderbeden⸗ ken auf den Boden dieſes Programms zu ſtellen. Zum Schluß ſtellt der Kanzler unter lebhafter Un⸗ ruhe der Oppoſition die Forderung, der Reichsregie⸗ rung das Vertrauen auszuſprechen. Nach der Rede vertagte ſich das Haus. berg, der wie immer außerordentlich intereſſante Gedanken entwickelte, wenn er auch leider redneriſch nicht durchzudringen verſteht, ging noch einen Schritt weiter und ſtellte poſitive Forderungen auf, ſo vor allem nach Gründung einer Reichstreuhand⸗ geſellſchaft. Die Diskuſſion hielt nicht ganz, was man von ihr erwartet hatte. Neue Gedanken wurden kaum geprägt. Im allge⸗ meinen beſchränkte man ſich darauf, die Zuſtimmung der verſchiedenen Landesverbände zu überbringen. Der Generalnenner, auf den man Referate und Diskuſſion bringen kann, iſt etwa folgender: Eine Reform in Etappen iſt zwecklos, Kompromiſſe helfen nicht mehr, die Wirtſchaft iſt am Ende ihrer Kraft. Es iſt bezeichnend, daß Duisberg mit ſeinem Ausruf:„Das Haus der Wirtſchaft fängt an zu brennen“ den ſtärkſten Beifall des Tages errang. Durch die An⸗ weſenheit des Reichswirtſchaftsminiſters Molden⸗ hauer ergab ſich ein redneriſches Ballſpiel, bei dem der unbeteiligte Zuſchauer mitunter das Gefühl hatte, als ob die Bälle daneben gingen. Immerhin iſt es wertvoll, daß Moldenhauer als Syruchſprecher der Reichsregierung den abſoluten Willen kundgab, das Reichsfinanzprogramm zu realiſieren. Daß er an dieſer Stelle einen Appell für die Zuſammenarbeit für Induſtrie und Reichsregierung richtete, war ſelbſtverſtändlich. We⸗ niger herzlich war das Echo aus der Wirtſchaft ſelbſt. Man iſt eben verſtimmt und aus dieſer Ver⸗ ſtimmung heraus, die in vielen Punkten durchaus berechtigt iſt, iſt die Tonart ſchärfer und die Forde⸗ rung prononecierter geworden. Ohne Kompromiſſe wird es wohl auch hier nicht abgehen. Die Forderungen des Reichsverbandes ſtellen, das zeigte der Verlauf der Tagung deutlich, keinen Machtanſpruch dar, ſondern ſie ſind ein Notſchrei. Unſere Wirtſchaft ſteht in einer Kriſe, der größten ſeit der Inflation. Die Politik verſagt. Wir haben eine mehr als ſchwache Reichsregierung und haben das kränkeſte Parlament ſei der Revolution. Die Berufsſtände müſſen ihr Geſchick ſelbſt in die Hand nehmen. Die Koſten für ein nutzloſes Oppoſitionsſpiel der Parteien und Fraktionen will die Wirt⸗ ſchaft nicht mehr länger tragen. Auch ohne Lautſprecher werden dieſe Worte in das Wallotgebäude deutlich hinübergeklungen haben. Die Induſtrie und mit ihr die deutſche Wirtſchaft hat in letzter Stunde geſagt, was ſie ſagen mußte. Nun hat die Politik das Wort. Die Flut der Auto⸗ mobile wälzt ſich von der Lutherſtraße zum Reichs⸗ tag. N Politiker und Wirtſchaftler ſprechen Nach den offiziellen Begrüßungsworten des Geheimrats Duis berg überbrachte der Reichswiriſchaftsminiſter Prof. Dr. Moldenhauer die Grüße der Reichsregierung. In einer längeren Rede nahm der Miniſter zu den Themen der Tagung, nämlich Wirtſchafts⸗ und Sozialpolitik, ſowie Finanz⸗ und Steuerpolitik Stellung. Er gab ſeiner Ueber⸗ zeugung Ausdruck, daß der große und ungeahnte Auf⸗ ſchwung der deutſchen und europäiſchen Wirtſchaft im vergangenen Jahrhundert der kapitaliſtiſchen Wirt⸗ ſchaft, der privaten Initiative und ihrem Gewinn⸗ ſtreben zu danken ſei. Das kapitaliſtiſche Wirtſchaftsſyſtem neige nicht dem Untergang zu, um einem anderen Syſtem Platz zu machen, ſondern gerade die⸗ ſes kapitaliſtiſche Syſtem ſei es, durch welches man nicht nur Schwierigkeiten in Deutſch⸗ land, ſondern auch in den anderen Ländern bekämpfen und beſeitigen könne Dieſen Eindruck habe er, der Wirtſchaftsminiſter, be⸗ ſonders auf ſeiner Reiſe nach den Vereinigten Staa⸗ ten gewonnen. Die äußeren Erſcheinungs⸗ formen des kapitaliſtiſchen Wirtſchaftsſyſtems un⸗ terliegen jedoch Wandlungen, und das ſoziale Element habe heute eine andere Bedeutung ge⸗ wonnen. Die kapitaliſtiſche Wirtſchaftsordnung könne ſich nur halten, wenn Arbeitgeber und Ar⸗ beitnehmer ſich die Hände reichen. Da⸗ gegen würde eine Wirtſchaftspolitik, die das ſoziale Element überſehe, zerſchellen. Andererſeits müſſe die Sozialpolitik die Geſetze der Wirtſchaft achten. Zur Finanz⸗ und Steuerpolitik über⸗ gehend dankte der Reichswirtſchaftsminiſter dem Reichsverband der Deutſchen Induſtrie für die in ſeiner Denkſchrift„Aufſtieg oder Niedergang“ ge⸗ leiſtete wertvolle Arbeit, da mit ihr der Verſuch ge⸗ macht werde, am Wiederaufbau leidenſchafts⸗ los mitzuarbeiten. Die Wirtſchaft müſſe jedoch die Schwierigkeiten der Durchführung einer Reichs⸗ finanzreform berückſichtigen. Das Reformprogramm der Regierung werde auf heftigen Widerſtand ſtoßen, aber es dürfe nicht durch die Kritik getötet werden, ſodaß die in ihm enthaltenen Beſtrebungen reſtlos erſticken. Er ſei ſich der Mängel der Vorlage bewußt. Das Programm möge im Einzelnen Fehler haben, aber es ſei für die Wirtſchaft beſſer, wenn in dieſem Programm wenigſtens die Tendenz enthalten ſei, die der Wirtſchaft entſpreche. Geheimrat Duisberg dankte für die mit ſtarkem Beifall aufgenommenen Ausführungen des Reichswirtſchaftsminiſters, die er als eine programmatiſche Erklärung betrachte. Er betonte, daß der Miniſter an die Spitze ſeiner Aus⸗ führungen die Notwendigkeit des kapitali⸗ ſtiſchen Wirtſchaftsſyſtems geſtellt habe, und daß er ſich für den Zuſammenſchluß aller aufbauenden Kräfte einſetze. Im Namen des Reichsverbandes erklärte Duis⸗ berg, dieſer werde ſich ſtets hinter Dr. Curtins und Dr. Moldenhauer ſtellen. Er rufe aber den beiden Miniſtern zu:„Lan, raf, werde und bleibe hart gegenüber anderen Syſtemen“. In ſeiner Rede führte Geheimrat Duisberg u. a. weiterhin aus:„Seit unſerer letzten Hauptver⸗ ſammlung in Düſſeldorf ſind die wirtſchaftlichen Verhältniſſe nicht beſſer, ſondern eher ſchlechter ge⸗ worden. Das deutſche Unternehmertum lehnt aber jeden Zweck⸗Peſſäimismus ebenſo wie jede Kataſtrophen⸗Polktik ab. Wir bemühen uns, den geſunden Optimismus zu behalten und zu verteidigen. Wenn heute das Unternehmertum aus dem Gefühl ſeines Verant⸗ wortungsbewußtſeins heraus ſeine Stimme erneut erhebt, ſo geſchieht dies infolge der Wirkungen der verfehlten Wärtbſchafts⸗ und Finanz politic der letzten Jahre. Erſt jetzt, wo das Haus der Wirtſchaft ſchon anfängt zu brennen, wo überall ſich Mutloſig⸗ keit und Verdroſſenheit bemerkbar machen, jetzt kommt die Einſicht. Hoffentlich iſt es noch nicht zu ſpät! Noch halten wir eine Umkehr für ausſichtsreich; noch lebt die Wirt⸗ ſchaft, wenn auch in allerſchärfſtem Kampf ums Da⸗ ſein. Eine ſofortige Reform der Wirtſchafts⸗ und Finanzpolitik muß erfolgen, unbekümmert darum, ob der Poungplan angenommen wird oder nicht. Kommt die Hilfe in Etappen, womöglich erſt in drei oder fünf Jahren, ſo kommt ſie zu ſpät. Kompromiſſe helfen nicht mehr. Es geht ums Prinzip, ums ganze Syſtem. Jetzt darf nicht mehr geliſpelt, jetzt muß klar und deutlich unſerem ganzen Volke verkündet werden: „Die Wirtſchaft iſt am Ende ihrer Kraft!“ Im weiteren Verlauf der Tagung wies Georg Müller⸗Oehringhauſen in einem Vortrag Wirtſchaft und Sozialpolitik darauf hin, daß das deutſche Volk gegenüber den An⸗ forderungen, welche ihm durch die Annahme des Dawesplanes geſtellt wunden, verſagt habe. Die Ent⸗ wicklung Deutſchlands zum„Verſorgungs⸗ ſtaat“ hätte innerpolitiſch zu einer leichtſinnigen Geſchäftsführung geführt. Bei einem Durchſchnitts⸗ lohn von 2000 Mark ſeien jährlich 3 Millionen arbei⸗ tende Menſchen lediglich für die Durchführung der Sozialpolitik tätig. Die Induſtrie bejahe den Ge⸗ danken der Sonderfürſorge, müſſe es aber ablehnen, dieſen Gedanken durch eine Verkehrung, wie ſie ſich heute zeige, zu Tode hetzen zu laſſen. Die Induſtrie als ſolche könne nur die wirtſchaftlichen Fak⸗ toren möglichſt rein herausſchälen, ohne ſich um die politiſchen Möglichkeiten, welche die klare wirtſchaftliche Löſung behindern, zu kümmern, Dr. Silverberg, Köln, ging in ſeinem Referat „Steuer ⸗ und Finanzpolitik davon aus, daß die private, die individualiſtiſche, kapitaliſtiſche Wirtſchaft, nicht mit Erfolg getrieben werden könne, wenn der Staat eine kollektiwiſtiſche Wirtſchaft und insbeſondere eine ſozialiſtiſch⸗ kollektiviſtiſche Steuer⸗ und Fin anz⸗ wirtſchaft treibe. Der Poungplan werde der Ausgangspunkt zur Selbſttäuſchung über die wirk⸗ liche Lage Deutſchlands ſein, wenn auf ihn geſtützt, Etatkundliche dieſe Lage verſchleierten. Dr. Silverberg forderte Förderung der privaten Kapftalbildung durch ſparſamſte Ausgabenwirtſchaft der öffentlichen Hand. Steuer⸗ umlegung nach volkswirtſchaftlichen und finanzpoli⸗ tiſchen Geſichtspunkten. Für Reich, Länder, Kommunen uſw. ſei eine Verminderung der Ausgaben um 5 v. H. zu ſor⸗ dern, die eine Erſparnis von 800 Millionen 1 ausmacht. 2. Seite. Nr. 578 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 12. Dezember 1929 5 Angeſichts der Ueberſpannung der direkten Steuer forderte der Vortragende ſodann eine weit ſtärkere Heranziehung des Verbrauchs entbehr⸗ licher Genußmittel. Hier ſchlug der Redner einen durchſchnittlichen Tabakzoll von 15/ por, der einen Mehrertrag von 400 Millionen bringen werde. Aus der Beſteuerung des Alkohols könn⸗ ten 600 Millionen/ mehr erlöſt werden als heute. An Stelle des ſchwierigen Syſtems der Einkommen⸗ ſteue ranteilüberweiſung ſollten die Länder und Ge⸗ meinden begrenzte Zuſchläge zur Einkommen⸗ ſteuer erheben. Die Landwirtſchaft ſei durch Ermäßigung der Grundſteuer, das Gewerbe durch Herabsetzung oder Beſeittgung der Real⸗ ſdeuer auf eine Lohnſummenſteuer in begrenztem Umfange zu entlaſten. Eine eigene kommunale Finanzwirtſchaft unter ausſchließ⸗ licher Verantwortung der Kommunen ſei not⸗ wendig weil die Beaufſichtigung durch die Länder verſagt habe. Schließlich fordert Dr. Silverberg die Beſei⸗ tigung der Lohnſteuer und die Erhebung der Perſonalſteuern bei den kleinen Zenſiten. Zur Kontrolle der öffentlichen Finanzwirtſchaft ſei eine beſondere Abteilung beim Reichsſinanz⸗ miniſterium zu ſchaffen. Sodann machte Dr. Silverberg den Vorſchlag, die Induſtrieabgabe zur Finanzierung der Landwirtſchaft in Höhe von 200 Millionen 4 für 5 Jahre bei den Unternehmen mit mehr als 5 Millionen/ Betriebsvermögen weiter zu er⸗ heben. Neben dieſem Fonds in Höhe von 1 Mil⸗ liarden 1 ſolle zur Finanzierung der Reichsbahn aus den 300 Millionen Jahresauf⸗ kommen der Verkehrsſteuer ein Sonderfonds von dreimal 300 Millionen 4 gebildet werden. Nach 5 Jahren müſſe die Verkehrsſteuer wegfallen, eben⸗ ſo wie die Induſtrieabgabe nach Ablauf der fünf⸗ jährigen Weitererhebung. Zur Konſolidierung der beſtehenden Schulden und des kommenden Finanz⸗ bedarfes ſei eine grundſätzliche Aufteilung ber Kapitalmärkte in der Weiſe erforderlich, daß die aus ländiſchen apitalmärkte einſtweilen der Reichsbahn und der Privatwirtſchaft vorbehalten bleiben müßten. Für die Sicherſtellung des Kapitalbe⸗ darfes des Reiches machte Dr. Silverberg den Vorſchlag, eine beſondere Reichstreuhandgeſellſchaft zu ſchaffen. Dr. Silverberg ſchloß mit dem Ausdruck der Ueberzeugung, daß bei energiſchem Willen, aus den Irrtümern zu lernen und ſofort zu handeln, in der Wirt⸗ ſchaft und in Finanzen aus eigener Kraft Ord⸗ nung geſchaffſen werden könne. Die Titelverleihungen in Bayern ([Telegraphiſche Meldung) München, 11. Dez. Ueber die Frage der Titelverleihungen und die diesbezüglichen Verhandlungen vor dem Staats⸗ gerichtshof in Leipzig berichteten in einer Preſſe⸗ beſprechung Staatsrat von Jan und Miniſtertal⸗ rat Sommer. Es wurde zum Ausdruck gebracht, daß die Entſcheidung des Staatsgerichtshofes ge⸗ fallen ſei und Bayern dieſes Urteil als un⸗ abänderlich hinnehmen werde. Es ſei von großer Wichtigkeit, daß die Möglichkeit der Aus⸗ legung der Reichsverfaſſung in dieſem Punkte nicht weniger als eindeutig ſei. Man könne nicht davon reden, daß die bayeriſche Staatsregierung eine große Niederlage oder die Reichsregierung einen großen Erfolg gehabt habe. Erſt wenn die ſchriftliche Ur⸗ teilsbegründung vorliege, könne man überblicken, was für Folgerungen aus dem Urteil zu ziehen ſind. Auf eine Frage über die Höhe der bei den Titel⸗ . eingegangenen Beträge und ihre Verwendung wurde mitgeteilt, daß ausſchließ⸗ lich gemeinnützige, caritative, kulturelle und erziehe⸗ riſche Zwecke berückſichtigt wurden. Beiſpielsweiſe feilen ziemlich große Beträge für die Univerſitäten München und Erlangen ſowie die Akademie der Wiſſenſchaaften als Beiträge zu den Druk⸗ kberxeikoſten bei ihren wiſſenſchaftlichen Veröf⸗ fentlichungen gegeben worden. Außerdem ſeien in hunderten von Fällen einzelner Not eine Beihilfe von 50 bis 100 Mark gegeben worden. Es liegen ſchon heute wieder zahlreiche ähnliche Geſuche vor, die bereits abſchlägig verbeſchteden werden mußten. Tus zultſitzung der Kammer Das„maskierte Heeresbuödget der Deutſchen (Drahtung unſ. Pariſer Vertreters) y Paris, 12. Dez. Nach Abſchluß der allgemeinen Diskuſſion über das Militärbudget trat die Deputiertenkammer geſtern in die Erörterung der einzelnen Kapitel ein. Die von den Linksparteien verlangte Erhöhung der Soldatenlöhnung auf 50 Centimes führte zu ſcharfen Auseinanderſetzungen zwiſchen der Linksoppoſition und der Regierung. Tardieu mußte dem Finanzminiſter Chéron zu Hilfe kom⸗ men, um die Angriffe des Sozialiſten Auriol ab⸗ zuwehren. Der Miniſterpräſident beſchuldigte die Gegner, der Regierung auf Schritt und Tritt politi⸗ ſche Fußangeln zu legen und dadurch die Arbeiten unmöglich zu machen.„Wenn meine Gegner den Kampf wollen, ſo nehme ich ihn an, denn ich ver⸗ teidige die Rechte des parlamentariſchen Syſtems, das bei dem franzöſiſchen Volk nur dann geachtet wird, wenn man es nicht ſabotiert(Großes Gelächter bet der Linken) und wenn ich dieſe Worte ausſpreche, ſo tue ich es deshalb, weil dieſer unaufhör⸗ liche Streit ſkandalös iſt.“ Auriol er⸗ innerte Tardieu daran, daß er, Tardieu, im Jahre 1924 als Gegner der damaligen Regierung keinen Augenblick verſtreichen ließ, ohne das Kabinett zu interpellieren.„Heute ſitzen Sie auf der Miniſter⸗ bank und verweigern das, was Sie geſtern ſelbſt getan haben“, erklärte Aurtol. Die Wechſelreden zwiſchen dem Sozialiſten Aurior und Tardieu waren von tumultnöſen Kundgebungen der Kammer begleitet. Der Miniſterpräſident ſelbſt geriet in eine immer größere Erregung und brach am Schluß den Meinungsſtreit über die Rechte der Oppoſition mit den Worten ab:„Ich werde mich gegen dieſe An⸗ griffe politiſcher Art von nun an rein politiſch ver⸗ teidigen.“ Nunmehr erſchien der radikale Deputierte Da⸗ ladter auf der Tribüne. Es gelang ihm nicht zu Worte zu kommen. Der ultranattonaltſtiſche Krakee⸗ ler General St. Juſt brach in ein wüſtes Geſchimpfe aus und rief Daladier zu:„Sie haben geſtern für Deutſchland glänzend gearbeitet“. Dieſe Worte verurſachten einen Entrüſtungsſturm der Linken und der Lärm wurde ſo ſtark, daß der Kammerpräſident die Sitzung unterbrechen mußte. Bei der Wiederaufnahme wurde St. Juſt aufgefordert, ſeine Aeußerungen zurückzuziehen.„Im Gegenteil, rief der Deputierte aus, ich bin ſchon in einem anderen Feuer geweſen und fürchte mit nicht. Aber ich empfehle Ihnen, die deutſchen Zeitungen zu leſen, da werden Sie den Erfolg ſehen, den Daladier er⸗ rungen hat. Dieſer Mann iſt ein ſchlechter Franzoſe. Er müßte zugeben, daß die Deutſchen ein mas ⸗ kiertes Heeresbudget haben. Nicht an mir iſt es, den Rückzug anzutreten, ſondern an Dala⸗ dier.“ Daladier rief dazwiſchen:„Ich halte die Be⸗ leidigungen, die dieſer Menſch gegen mich gerichtet hat, für verächtlich und kümmere mich nicht darum. Es iſt wirklich lächerlich, ſich mit dieſen Ausfällen noch weiter zu befaſſen. Ich verlange von der Kammer weder eine Zenſur noch Ordnungsrufe.“ Dann führte Daladier weiter aus, daß die Regie⸗ rung in dieſe Debatte eine maßloſe politiſche Leiden⸗ ſchaft hineingetragen habe.„Die Linke wird unauf⸗ hörlich zum Kampf herausgefordert und antwortet der Regierung. Wir ſind dazu bereit. Man merkt aber deutlich,“ ſchließt Daladier,„wie ſich überall in Frankreich die linksſtehenden Kreiſe im Kampfe zu⸗ ſammenſchließen.“ Im weiteren Verlaufe der Debatte ſprach Paul⸗ Boncdbur über die Notwendigkeit, die Einzieh⸗ ungsperiode der Reſerviſten von 3 auf 2 Wochen herabzuſetzen. Unſere Sicherheit, ſo betonte er, würde durch dieſe Maßnahme nicht beeinträchtigt werden. Nachdem noch ein Rechtsdeputierter gegen dieſen Vorſchlag Paul⸗Boncvurs Stellung genommen hatte, wurde die Sitzung aufgehoben. Der neue Bundesprüſident der Schweiz (Drahtung unſ. Schweizer Vertreters) Bern, 12. Dez. Das ſchweizeriſche Bürgertum hat heute einen großen politiſchen Sieg davongetragen. Das Parla⸗ ment trat heute morgen zuſammen, um die oberſte Landesbehörde, den Bundesrat neu zu beſtellen und nach einem wochenlangen erbitterten Kampf zwei 1. Dr. J. M. Muſy neue Vertreter in dieſe Behörde zu wählen. Zum Bundespräſidenten für das Jahr 1930 wurde der Vertreter von Freiburg im Bundesrat Dr. J. M. Muſy, zum Visepräſidenten Dr. Häberlin ge⸗ wählt. Durch den Rücktritt von Bundesrat Haab und den Tod von Bundesrat Scheurer wurde ſchon vor Wochen die Frage akut, ob nicht einer der 7 Sitze in der oberſten Landesbehörde den Sozialdemokraten abgetreten werden ſollte. Große bürgerliche Partei⸗ gruppen hatten zu einer ſolchen Löſung die Hand geboten, ſofern die Sozialdemokratie, die in ihrem Parteiprogramm ſehr weit links ſteht, ſich zu einer Mäßigung, vor allem hinſichtlich der Landesvertei⸗ digung, beguemen würde. Die Sozialiſten gingen auf dieſe Forderung nicht ein und ſtellten als Kan⸗ didaten„ohne jede Bindung“ den Züricher Stadt⸗ präſidenten Dr. Klöti auf. Die Züricher Rechts⸗ freiſinnigen nominierten Dr. Meyer, den Chef⸗ rebakteur der„Neuen Zürcher Zeitung“. Die ſchwei⸗ zeriſche Parteileitung ſtellte gegen dieſe Nomination als offiziellen Kandidaten Ständerat Wettſtein vom linken Flügel der Partei auf. Die heutige Er⸗ ſatzwahl hat nun eine große Ueberraſchung gebracht, indem gegen den Beſchluß der Partei der freiſinnige Kandidat Dr. Meyer gewählt wurde. Dr. Meyer ging im vierten Wahlgang nach Aus⸗ ſcheiden der Sozialdemokraten mit 112 gegen 87 Stimmen für Ständerat Wettſtein ſiegreich aus der Wahl hervor. Da er aber gegen die Beſchlüſſe ſeiner Partei gewählt wurde, hat er ſich eine 24ſtündige Bedenkzeit ausgebeten. Man rechnet jedoch damit, daß der in jeder Hinſicht qualifizierte Vertreter der Schweiger Preſſe die Wahl annehmen wird. Der neue Bundesrat wird nach ſeiner Wahl ſich aus zwei katholiſchen Konſervativen, 4 Radikal⸗ demokraten(Mittelpartei) und einem Bauernver⸗ treter zuſammenſetzen. Die große Sozialiſtiſche Partei iſt demnach auch im neuen Bundesrat nſcht vertreten. . 2 2 4 Der Bürgerkrieg in China (Drahtung unſ. Londoner Vertreters) § London, 12. Dez. Die ſchweren Kämpfe in China ſind noch in vollem Gange. Bei Kanton hat die„Eiſerne Brigade“ des Generals Tſchangfatkwei einen heftigen Vorſtoß ge⸗ gen die Regierungsarmee unternommen und hat dieſe nach mehrtägigem Kampf bis nach Sunwai, 30 Kilometer vor den Toren Kantons, zurückgedrängt. Die Hoſpitäler Kantons ſind voll von Verwundeten und es kommen dauernd neue Lazarettransporte mit Opfern der Schlacht an. Die Regierungspartei kann nicht auf Verſtärkungen von außerhalb rechnen, da die Nankinger Zentralregierung alle Hände voll zu tun hat, um ihre eigene Stellung gegen die Rebellen zu verteidigen. Da überdies Gerüchte über Uneinig⸗ keit unter den Verteidigern Kantons im Umlauf ſind, verlaſſen viele Chineſen die Stadt, um ſich nach Hongkong in Sicherheit zu bringen. Die Tore der Fremdeninſel Schamin ſind geſchloſſen worden. Zahlreiche ausländiſche Kanonenboote kreuzen auf dem Kanton⸗Fluß und in Hongkong ſtehen für den Notfall bedeutende Verſtärkungen be⸗ reit. Inzwiſchen iſt die Lage der Nankinger Regierung unverändert kritiſch. An mehreren Eiſenbahnſtrecken des Nordens finden ſchwere Kämpfe mit wech⸗ ſelndem Kriegsglück ſtatt. Nanking iſt nach wie vor von ſtarken Abteilungen der Rebellenarmee um⸗ drängt. In Ausländerkreiſen herrſcht große Beun⸗ ruhigung, obwohl zuverläſſige Nachrichten über den Stand der Kämpfe faſt ganz fehlen. Der Sieg der Regierungstruppen Hongkong, 12. Dezember. Die Meldungen von einem Sieg der Regierungs⸗ truppen über Tſchangtfatkwei werden nunmehr be⸗ ſtätigt. Die Schlacht, die am Nordfluſſe etwa 25 Kilo⸗ meter von Kanton ſtattfand, muß außerordentlich blutig geweſen ſein. Alle Hoſpitale in Kanton ſind von Verwundeten gefüllt und ſtündlich treffen neue Verwundetentransporte ein. Eine ganze Brigade der Aufſtändiſchen ſoll in dem Kampf aufgerieben worden ſein. Die Regierungstruppen haben u. a. 5000 Gewehre erbeutet. Gleichzeitig behaupten ſie, daß ein Angriff der Kwangſttruppen am Weſtfluſſe ebenfalls abgeſchlagen worden ſei. Mit dem Ausgang der Schlacht ſcheint die Gefahr einer Eroberung Kantons vorläufig abgewendet zu ſein. Indeſſen rechnet die Bevölkerung noch immer mit weiteren Angriffen und die Maſſenflucht von reichen Kantoneſen, die in dem unter engliſcher Herr⸗ ſchaft ſtehenden Honkong eine Zuflucht ſuchen, hält noch immer an. Badiſche Politik Abreiſe Pacellis von Berlin DE Berlin, 12. Dez.(Drahtbericht unſ. Berliner Büros.) Nuntius Pacelli hat heute morgen 8,25 Uhr vom Anhalter Bahnhof Berlin verlaſſen. Niſtroy entlaſtet — Berlin, 12. Dez. Der unter dem Verdacht der Düſſelldorfer Mörder zu ſein, verhaftete Knecht Niſtroy dürfte allem Anſchein nach wieder entlaſſen werden, da ein bei ihm gefundenes Billett eines Düſſeldorſer Theaters ihn von dem Verdacht entlaſtete, der Mörder der Hahn zu ſein. Die ſpaniſche Verfaſſungsreform. — Paris, 12. Dez. Nach Meldungen aus Madrid ſoll die Rückkehr zum verfaſſungsmäßigen Regime von der Regierung beſchloſſen worden ſein und etap⸗ penweiſe durch Gemeindewahlen im Februar, Departementswahlen im April und allge⸗ meine Wahlen im Junt vollzogen werden. Die Na⸗ tionalverſammlung werde im Januar zuſammen⸗ treten, um den Entwurf der Verfaſſungsreſorm, der von der Regierung dem künftigen Cortes vorge⸗ ſchlagen wird, zu prüfen. Zehn Todesopfer einer Schiffskataſtrophe Liſſabon, 12. Dez.(United Preß). Bisher ſind zehn Leichen an Bord eines Dampfers geborgen worden, der an der Küſte bei Caparica im Sturm geſunken iſt. Die Identität des Dampfers konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Kunſt in Berlin Von Oscar Bie Der Reichstagsbau ſoll vergrößert wer⸗ den. Man ſchrieb einen Wettbewerb aus, die Ent⸗ würfe ſind jetzt allgemein zu beſichtigen. Es iſt ein Problem, das über die ſpezielle Aufgabe hinaus⸗ Leicht. Der Wallotſche Bau war für eine Zeit charak⸗ teriſtiſch, die noch in alten Stilen arbeitete und die Mittel beſaß, prunkvolle Faſſaden zu ſchaffen. Heut geht das nicht mehr, weder äußerlich, noch innerlich Heut geht es auch nicht mehr, daß man einen alten Bau einfach verlängert, ohne Rückſicht auf die Zu⸗ künftsanſicht des betreffenden Platzes. Der Platz der Republik, ehemals Königsplatz, iſt für die ſpäteren Regiexungsgebäude vorgeſehen und jeder Neubau muß dort nach dieſer Richtung bin überlegt werden. Die Denkmäler, die dort ſtehen, auch die alte Sieges⸗ ſäule, ſind ſolchen Plänen oft hinderlich und man muß eventuell daran denken, ſie zu verſetzen. Alle dieſe Stil⸗ und Platzfragen, kommen beim Wettbe⸗ werb um den Reichstagsanbau ſchon in Frage. Einerſeits iſt das ſchwierig, andererſeits iſt es gut, daß man rechtzeitig daran denkt. Starke Zeiten haben einfach mit Zerſtörung und Neubau gearbeitet, aber wir ſind ſchwach, arm und pietätvoll. Die drei erſten Preiſe ſind verteilt worden an Fahrenkamp und de Fries aus Düſſeldorf, an Stamm und Holzbauer aus München, an Paul Schmitt⸗Henner und Erich Löbell aus Stuttgart. Ueberall iſt die nächſte Umgebung des Reichstags oder der ganze Platz in der Neugeſtaltung berückſichtigt, als ein zukünftiges Forum Berlins. Zmwiſchen der nüchternen Form des Neubaus, die Uns allein zeitgemäß erſcheint und dem Stammbau ergeben ſich faſt überall Differenzen. Die erſten Preisträger haben die ganze Nordſeite des Platzes Is geſchloſſenen Raum ſich vorgeſtellt. Bei dem zwei⸗ ten Paar iſt die Proportion weniger gelungen. Das tte Paar will vor den Reichstag eine runde Ko⸗ lonnade legen, nach dem Muſter des römiſchen Pe⸗ tersplatzes In den übrigen Entwürfen ſchont man die jetzige Geſtalt des Platzes keineswegs und ergeht ſich in letzten Phantaſien. Karl Wach will ſogar das alte Haus verändern. Peter Behrens möchte das Brandenburger Tor verſetzen als Südabſchluß des Republikplatzes. Poelzig arbeitet mit Baublöcken nach der Spree zu und mit dreizehnſtöckigen Hoch⸗ häuſern. Es wird noch alles nicht ſo werden. Es wird ſicherlich etwas ſehr Beſcheidenes, Stilloſes, Halbzukünftiges herauskommen, aber der Wett⸗ bewerb hat den Vorzug, daß ſich die Architekten ein⸗ mal über die Zukunft Berlins ausſchwärmen kön⸗ nen, wobei dieſe und jene Anregung doch mit ab⸗ fällt. Die Ausgleichung des modernen Sachlichkeits⸗ baues und des traditionellen Faſſadenbaues bleibt ja für die ganze Stadt ein Rätſel. Poelzig ſchmetterte ſeinerzeit neben das romaniſche Milieu der Gedächt⸗ niskirche ſeinen nüchternen Geſchäftsbau nieder, der uns einſt wertvoller ſein wird als das ganze Stil⸗ theater des Kurfürſtendamms. Die Baublöcke der modernen Mietshäuſer kriechen jetzt zu Hunderten an die alte Stadt heran, einförmig und nützlich in der Idee, fraglich im Stadtbild, wenn ſie nicht durch einen Künſtler wie Erich Mendelsſohn in der Ciceroſtraße in den Horizontalen der Balkon⸗ brüſtungen angenehm zuſammengefaßt und geglie⸗ dert werden. * Das Gedächtnis von Kalckreuth wird durch eine kleine Akademieausſtellung geehrt, die faſt mehr den Eindruck einer menſchlichen und perſönlichen Feier macht, als den einer künſtleriſchen. Ein paar Säle ſind den Bildern und Zeichnungen gewidmet, Landſchaften und Porträts, die niemals vom Feuer eines Temperaments ausſchlagen, niemals große neue Fragen der Kunſt anrühren, aber in ihrer Echtheit und Reinheit, in herzlicher Treue gegen die Wirklichkeit das Muſter eines deutſchen Mannes hin⸗ ſtellen, der ſich der Organiſation des Lebens mit gleichem Pflichtge fühl Hingab, wie der der Kunſt. Die Stille und Zurückgezogenheit der inneren Anſchau⸗ ung hatte er wohl mit Thoma gemeinſam, aber die individuelle Kraft reichte nicht für ſchöpferiſche Be⸗ deutung. Immerhin hat ſolche geſchloſſene maleriſche Welt⸗ geſtaltung den Vorteil eines Hafens vor der ſtürmi⸗ ſchen Unruhe, die ſich jetzt etwas ziellos und kultur⸗ los in der jüngeren Generation zu erkennen gibt. Ich verweiſe auf ein wichtiges Unternehmen, das im Verlagshauſe des Weſtheimſchen Kunſtblattes bei Reckendorf in der Hedemannſtraße einge⸗ richtet wurde. Weſtheim, der eifrige Förderer aller jungen Kunſtbeſtrebungen hat hier auch eine Art juryfreier oder unabhängiger Ausſtellung geſchaffen, auf der an hundert meiſt noch unbekannte Künſtler ihre Arbeiten zeigen. Wirklich, die jungen Leute haben es heute nicht ſchlecht, ſie finden viele Gelegen⸗ heiten, ihre Qualitäten in die Oeffentlichkeit zu brin⸗ gen und über ſich diskutieren zu laſſen. Die ein⸗ zelnen Namen haben noch wenig Bedeutung, außer vielleicht Joſef Wede war, deſſen ſchneeige Hinter⸗ häuſer ſchon das Kronprinzenpalais kaufte. Alle Arten der modernen Malerei ſind vertreten, nur die abſtrakten laſſen nach. Beckmann, Braque, Baumeiſter, Matiſſe, Utrillo, Chirico die Vorbilder ſind deutlich zu erkennen, aber die Lei⸗ ſtungen ſind meiſt nicht minderwertig. Es beſteht tatſächlich heute in ſolchen Sammelausſtellungen jun⸗ ger Künſtler eine Art kollektive Qualität, die größer und zukunftsvoller iſt als manche durch die Mode ge⸗ hobene Arbeit berühmter Meiſter. Bei Flechtheim iſt eine über 400 Nummern umfaſſende Schau von Pariſer Zeichnungen, Aquarellen und Paſtellen von Cezanne bis heute. Dazu einige Plaſtiken, beſonders intereſſant von Malern wie Degas, Gauguin, Pieaſſo und Renoir. Die Ausſtellung iſt ſtark beſucht, ein Ausnahmefall ſeit langer Zeit. Man ſieht ſie mit an⸗ deren Augen wie die deutſchen Ausſtellungen. Ein wenig Mode oder Snobismus mag dabei ſein, nicht jedes Stück iſt ein Meiſterwerk, aber die Geſamt⸗ kultur iſt gewaltig. Hier iſt ſchon eine Tradition von abſoluter Technik, von Malerei in Maleret, ohne Nebenprobleme, ſelbſt in der Revolution national bedingt, daß es wohltut auf ſicherem Boden zu wan⸗ deln. Die Flächen von Braque, die formale Syn⸗ theſe bei Cezanne, der Fluß von Degas, die Strenge von Derain, die Leidenſchaft van Goghs, die Freiheit von Toulouſe⸗Lautree, die orna⸗ mentale Philoſophie von Gris und Leger, die Stile von Picaſſo, die Ausdrucksarten von Matiſſe, die monumentale Größe von Seurat und die Impreſſtionismen von Signac— es iſt eine geglie⸗ derte Reihe von formſuchenden Künſtlern von zeich⸗ nenden Bildhauern, von bildhauernden Malern, ein großes feſtbegründetes Reich der Geſtaltungsenergie vor dem fertigen Bild und vor der fertigen Skulptur. Fleiſch und Blut verrät mir die Geſchichte des kleinen Girls einer großen Rewue. O Konnersrenther Bibliographie. Das„Börſen⸗ blatt f. d. Deutſchen Buchhandel“ veröffentlicht eine ſorgfältig ausgeführte„Bibliographie zu Thereſe Neumann von Konnersreuth“ von Dr. Paul Eng⸗ liſch. Die Bibliographie enthält alle Bücher und Schriften ſowie größeren Aufſätze, die in Zeitungen und Zeitſchriften über Thereſe Neumann erſchienen ſind. Das Titelverzeichnis nimmt über zwei Seiten des Börſenblatts ein, und die Fülle dieſer Literatur läßt erkennen, wie ſtark das Phänomen von Kon⸗ nersreuth die Mitwelt bewegt und erregt hat. O Das Hamburger Planetarium im Werden. Das Hamburger Planetarium, deſſen Entſtehung eine Tragikomödie genannt werden kann, iſt im Waſſerturm des Hamburger Stadtparkes jetzt im Entſtehen begriffen. Sein Bau hat die architek⸗ toniſch gefährliche Entfernung von Streben im In⸗ neren des Waſſerturmes erforderlich gemacht. Dieſe „Sternſchau“, die mit einer wiſſenſchaftlichen Biblio⸗ thek und auf dem Balkon des Turmes mit einem Elf⸗ Zentimeter Fernrohr aus⸗ geſtattet iſt, ſoll am 1. Mai eröffnet werden. * — . — 9 9 ä 1 . 7* 16 1 * Donnerstag, den 12. Dezember 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 578 Städͤtiſche Nachrichten Weiterbildung der Lehrkräfte der hieſigen Knaben⸗ Fortbildungsſchule Die Beſchulung der ungelernten Lohnarbeiter hat von jeher Schwierigkeiten verurſacht. Es fehlt in den Klaſſen dieſer Schüler das Band eines gemein⸗ ſamen Berufes und dadurch ein Unterrichtsmittel⸗ punkt, dem von allen Schülern Intereſſe entgegen⸗ gebracht wird und um den die anderen Unterrichts⸗ fächer gruppiert werden könnten. Dieſem Uebel⸗ ſtande hat man in verſchiedenen Ländern und Städten Deutſchlands dadurch abzuhelfen verſucht, daß man in den Klaſſen der Ungelernten Werk⸗ unterricht und Gartenbau eingeführt hat. Die Erfolge ſind nach übereinſtimmenden Berichten überall recht gut. Die Schüler nehmen an dieſem Unterricht mit großem Intereſſe teil. Die Diſziplin ſoll durch die Einführung des Werkunterrichts be⸗ deutend gehoben worden ſein. Von Oſtern 1930 ab ſoll nun auch in Mannheim mit der Einführung de Werkunterrichts in den Klaſſen der ungelernten Lohnarbeiter begonnen und dadurch eine Forderung fortſchrittlicher Berufs⸗ ſchulpädagogik erfüllt werden. Da der Werkunter⸗ richt nur dann nach der pädagogiſchen und erziehe⸗⸗ riſchen Seite zur vollen Auswirkung kommen kann, wenn er in der Hand des Klaſſenlehrers iſt, ſo iſt für die Lehrer der Knabenfortbildungsſchule ein Weiterbildungskurs für Werkunterricht— vorerſt fü Holzbearbeitung— eingeführt worden. In Erkenntnis der Wichtigkeit und Notwendigkeit des Werkunterrichts für die Erziehung der Unge⸗ lernten und in Anbetracht der Bedeutung der Ein⸗ führung dieſes Unterrichts für den bevorſtehenden Ausbau der Fortbildungsſchule zur Berufsſchule hat ſich die geſamte Lehrerſchaft der Knabenfortbil⸗ dungsſchule zur Teilnahme an dem Weiterbildungs⸗ kurſe bereit erklärt und dadurch die Durchführung des Werkunterrichts geſichert. Der Kurs dauert vorausſichtlich bis Oſtern. Marktbericht Das Wetter am heutigen Markttage war anfäng⸗ lich nicht beſonders freundlich. Trübe und grau hing am Morgen der Himmel über dem Ganzen. Es ſah ſtark nach Regen aus. Erſt ſpäter trat Aufheiterung ein. Der Beſuch war ſehr gut. Die Zufuhr in Ge⸗ müſe und Ob ſt war außerordentlich ſtark. Roſen⸗ kohl koſtete heute 20 Pfennig das Pfund. Blumen⸗ kohl und Schwarzwurzeln waren weiterhin ſtark angeboten. Auch in Rot⸗ und Weißkraut konnte jeder Bedarf gedeckt werden. Der milde Herbſt er⸗ möglicht es, daß in dieſer weit vorgeſchrittenen Zeit noch ſehr viel Friſchgemüſe auf den Markt kommt. Auf dem Obſt markt iſt gleichfalls kein Nach⸗ laſſen der Zufuhr feſtzuſtellen. Langſam kommen auch friſche Orangen und ſonſtige Südfrüchte auf den Markt; ſie beleben das an ſich ſchon farbenprächtige Bild ungemein. Der Verkauf junger Gänſe ſetzt auf Weihnachten hin jetzt ſchon ein. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ gende Verbroucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln 5,5—6; Salatkartoffeln 10—12; Roſenkohl 22 bis 30; Wirſing 12—15; Weißkraut—10; Rotkraut 1215; Blumenkohl, Stück 20—130; Karrtten, Bſchl. 10—15; Gelbe Rüben—10; Rote Rüben 10—12; Spinat 15—18; Man⸗ gold 15; Zwiebeln 10—12; Grünkohl 12—15; Feldſalat 100 bis 120; Kopfſalat, Stück 20—35; Endivienſalot, Stück 8 bis 25; Oberkohlraben, Stück—12; Erdkohlraben 10—12; Tomaten, inl. 30, ausl. 80; Radieschen, Bſchl. 10—15; Ret⸗ tich, Stück—15; Meerrettich, Stück 2060; Schwarzwur⸗ zeln 30—40; Butberrüben 10—12; Suppengrünes, Bſchl. —10; Peterſilke, Bſchl.—10; Schnittlauch, Bſchl.—8; Lauch, Stück—25; Aepfel 10—35; Birnen 10—90; Trau⸗ ben 80: Preiſelbeeren 60—65; Hagebutten 35; Hagebutten⸗ kerne 60; Hogebuttenmark 80: Nüſſe 50—60; Haſelnüſſe 80; Kaſtanien 18—25; Zitronen, Stück—12; Orangen 2530; Bananen, Stück—12; Süßrahmbutter 220— 240: Land⸗ butter 180—200; Weißer Käſe 50; Eier, Stück 12—20; Hechte 160—180; Barben 100—120; Karpfen 140160; Schleien 180; Breſem 80—120; Backfiſche 50—60; Kabeljau 5070; Schell⸗ fichſe 60—70; Goldbarſch 50; Seehecht 70—80; Stockfiſche 90 bis 50 Hahn, geſchlochtet, Stück 200—600: Huhn, geſchlachtet Stück 250—600; Enten, geſchlachtet, Stück 600—800; Tau⸗ ben, geſchlachtet, Stück 100120; Gänſe, geſchlachtet, Stück 8001800; Rindfleiſch 120; Kuhfleiſch 90—100; Kal bfleiſch 130—140; Schweinefleiſch 130—140: Gefrierfleiſch 74; Reh⸗ MRagbut 100; Reh⸗Bug 150; Reh⸗Rücken und Reh⸗Keule 250 Haſen⸗Ragout 120; Haſen⸗Schlegel und Rücken 170; Haſen, ganz 140. Defizit der Mannheimer Straßenbahn im Geſchäftsjahr 1928 Die Mehreinnahmen durch die Preiserhöhung der Fahrſcheinhefte im Betrage von 200 000 Mk. wird durch die vermehrten Betriebsausgaben aufgezehrt Bei der Abhängigkeit der Verkehrsbetriebe von der allgemeinen Wirtſchaftslage und— was be⸗ ſonders die Bahnen mit ausſchließlichem Perſonen⸗ verkehr anbelangt— von der Lage des Arbeits⸗ marktes kann es, ſo leſen wir in dem Verwaltungs⸗ bericht der ſtädtiſchen Straßenbahn für das Geſchäfts⸗ jahr 1928(1. April 1928 bis 31. März 1929) nicht verwundern, wenn die Betriebsergebniſſe unſerer Bahn im Berichtsjahr zu wün⸗ ſchen übrig ließen. Wohl ſind die abſo⸗ luten Verkehrsleiſtungen gegen das Vor⸗ jahr weiter geſtiegen: Gefahrene Wagenkilo⸗ meter 12 109 324(gegen 11 478 944 im Jahre 1927), be⸗ förderte Perſonen 45 346 407(43 772 798). Die Zahl der beförderten Perſonen auf den Wagenkilometer, die allein einen Schluß auf die wirtſchaftliche Betriebsführung zuläßt, iſt jedoch von 3,81 im Vorjahr auf 3,74 im Berichtsjahr weiter zuückgegangen. Kein anderes Jahr ſeit Beſtehen des Be⸗ triebes, ausgenommen das Jahr 1908, das ebenfalls ein ungünſtiges Wirtſchaftsjahr war, und kaum eine andere vergleichbare Straßen⸗ bahn hat einen ſolchen Tiefſtand aufzuweiſen. Dieſes ungünſtige Ergebnis gerade des Berichts⸗ fahres iſt in erſter Reihe durch die Verſchlechterung der allgemeinen Wirtſchaftslage verurſacht. Dazu kam die im Oktober 1928 zur Verbeſſerung des Ueberganges auf die Anſchlußlinien an den Haupt⸗ knotenpunkten ausſchließlich im Intereſſe der Fahr⸗ gäſte durchgeführte Verdichtung des Wagen⸗ verkehrs auf den Linien 4, 7 und 16 von 12 auf 10 Minuten. Nicht weniger als 600 000 Wagenkilo⸗ meter müſſen dadurch im Jahre mehr geleiſtet wer⸗ den; ſie erfordert eine Perſonalvermehrung von 39 Mann und jährliche Mehrausgaben von rund 200000 Mk. Bei Beantwortung der Frage, warum die Verhältniſſe in anderen Städten günſtiger ſind als hier, iſt immer wieder auf die Unwirtſchaftlichkeit des ungewöhnlich ſtarke Reſerven an Material und Perſonal erfordernden Verdich⸗ tungsbetriebs(Spitzenverkehr) und auf die ſchwache Wagenbeſetzung in den Stunden von—12 Uhr und in den Abendſtunden hinzu⸗ weiſen, bedingt durch die Eigenſchaft der Städte Mannheim und Ludwigshafen als Induſtrieplätze. Das Platzangebot iſt auf jeden Fall zu groß. Eine Verringerung der Wagenfolge hätte einen nicht geringen Perſonalabbau zur Folge, der jedoch nach dem Willen der ſtädtiſchen Körperſchaften aus ſozialen Gründen vermieden werden ſoll. Die wirtſchaftliche Lage des Betriebs war infolge ununterbrochener Steigerung der Be⸗ triebslaſten ſchon im Jahre 1927 derart an⸗ geſpannt, daß ſich die Verwaltung genötigt ſah, eine mäßige Tariferhöhung zu beantragen, die am 15. November 1927 in Kraft treten ſollte. Ein aus Stadträten und Stadtverord⸗ neten zuſammengeſetzter beratender Ausſchuß kam jedoch zu der Meinung, daß die inſſolge der damals noch günſtigen allgemeinen Lage eingetretene er⸗ hebliche Verkehrsſteigerung anhalten und eine Preiserhöhung unnötig machen werde. Der bald darauf eintretende Umſchwung in der allgemeinen Wirtſchaftslage hat dieſe Erwartung zunichte gemacht. Die Monatsabſchlüſſe wieſen durchweg Fehlbeträge auf. Schon im Juli 1928 ſahen Stadtrat und Bürgerausſchuß ſich in die Lage verſetzt, der Frage einer Tariferhöhung erneut näherzutreten. Der wiederholt geſtellte An⸗ trag der Verwaltung, die Preiſe der Fahr⸗ ſcheinhefte zu erhöhen, den Bartarif und die Zeitkartenpreiſe aber ungeändert zu laſſen, fand dann Annahme. Eine kritiſche Betrachtung dieſer Maßnahme führt zu folgendem Ergebnis: In den Monaten April/Auguſt 1928— alſo vor der Tariferhöhung ſtieg die Zahl der beförderten Perſonen gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 1176 508 oder 6,9 v.., in den fol⸗ genden Monaten September 1928/ März 1929 aber nur um 397 101 oder 1,5 v. H. Von den 447 225 Mk. betragenden Mehreinnahmen aus dem Fahrbetrieb des ganzen Jahres entfielen auf den Zeitraum April/ Auguſt 155 115 Mk., auf den Zeitraum September/ März unter der Herrſchaft der Tariferhöhung 292 110 Mk. Die Tariferhöhung hat alſo eine Mehreinnahme von mindeſtens 200 000 Mk. gebracht und war ſomit ein voller Erfolg. Dieſes günſtige Ergebnis wird verwäſſert durch eine er⸗ hebliche Steigerung der Fahrleiſtung infolge der erwähnten Wagenverdichtung der Linien 4, 7 und 16 und weitere Fahrleiſtungen. Bei den Betriebskoſten ergab ſich im Berichtsjahr gegenüber 1927 ein Mehr der reinen Be⸗ triebsausgaben von 653 059 Mk. oder 10,16 Proz.(1928: 7 080 396 Mk., 1927: 6 427 337 Mk.) In⸗ folge dieſes Mißverhältniſſes zwiſchen Einnahmen und Ausgaben ergab ſich, trotz der Hinzurechnung des Vortrags aus dem Vorjahre von 116 076 Mk. zu den Einnahmen des Berichtsjahres, ein Fehlbetrag von 137 151 Mark, der von der Stadthauptkaſſe zugeſchoſſen wurde. Es bleibt noch Rechenſchaft darüber abzulegen, wodurch die Mehrausgaben entſtan den ſind. Den breiteſten Raum nehmen hier die Per⸗ ſonalkoſten ein, die nahezu 80 Proz. der ge⸗ ſamten Betriebsausgaben ausmachen. Die Steige⸗ rung der perſönlichen Koſten hat ihre Urſache in erſter Linie in der Perſonalvermehrung, die im Fahrbetrieb durch vermehrten Wagenumlauf erforderlich wurde, in einer am 1. April 1928 ein⸗ getretenen Lohnerhöhung von 13 Pfg. des Spitzenlohnes, 12, 11 und 10 Pfg. in den übrigen Lohngruppen und in dem weiteren Anwachſen aller ſozialen Laſten. Insgeſamt ſind die Perſonalkoſten um rund 400 000 Mk. höher als im Vorjahre. Sodann hat die Ausdehnung des Fahrbetriebs ver⸗ mehrte Ausgaben für Fahrſtrom zur Folge und endlich fallen auch die Mehrausgaben beim Kapi⸗ taldfenſt für die in den letzten Jahren vorgenom⸗ menen Betriebserweiterungen, Wagenbeſchaffungen uſw. ins Gewicht. * Reiche Spende für die Mannheimer Notgemein⸗ ſchaft. Wie wir erfahren, hat die Firma Joſe ph Vögele AG. der Mannheimer Notgemeinſchaft eine Spende von 5000% zugewteſen. Wahrlich ein guter, aufmunternder Anfang für die Arbeit der Notgemeinſchaft. * Straßenſäuberung. Als es geſtern Abend gegen 10 Uhr gelegentlich eines Umzuges von etwa 60 Angehörigen der Nattonalſoztaliſtiſchen Arbeiter⸗ partei zu einer kurzen Schlägerei mit Anders⸗ denkenden in der Straße zwiſchen K 2 und 3 ge⸗ kommen war, ſammelten ſich bei Auflöſung des Zu⸗ ges vor der Geſchäftsſtelle der Nationalſozialiſten in R 3, 6 wieder etwa 100 Perſonen an, Bei der Säu⸗ berung der Straße mußte die Polizei vom Gummi⸗ knüppel Gebrauch machen. * Eigenartiger Unfall in einer Mädchenſchule. Als geſtern vormittag eine 14 Jahre alte Schüle⸗ rin durch den Gang einer hieſigen höheren Mäd⸗ chenſchule ging, wurde plötzlich die Türe eines Klaſ⸗ ſenzimmers nach außen aufgeſtoßen. Hierbei drang die Türklinge der Schülerin in den lin ⸗ ken Unterarm. Die erheblich Verletzte mußte ins Allgemeine Krankenhaus verbracht werden. * Tot aufgefunden wurde heute früh in einem Betriebe an der Frieſenheimerſtraße der dort be⸗ ſchäftigte 48 Jahre alte verheiratete Nacht wächter aus Hammelbach Nach den bisherigen Feſtſtellungen dürfte der Mann von einem Schlaganfall ereilt worden ſein. Was fällt im Straßenbild auf? Der Zirkus im Schaufenſter In einem Schaufenſter des Warenhauſes Kan⸗ der in der Breiteſtraße ſteht der Zirkus Sarra⸗ ſani ſchon fix und fertig aufgebaut. Natürlich nur ein Modell mit allen Einzelheiten. Man kann er⸗ ſehen, wievielmal größer der Meßplatz ſein müßte, um den ganzen Wagenpark, den das Rieſenunter⸗ nehmen mitbringt, zu faſſen. In Reih und Glied ſind die Wagen aufgefahren. Ausgerichtet ſtehen die Zelte, in Alarmbereitſchaft die Feuerwehrwagen. Die Kaſſenwagen harren der zahlenden Beſucher. Selbſt das Indianerdorf iſt nicht vergeſſen. Die Uebungs⸗ manege betriebsbereit. Das ganze Bild überragend, mächtig in die Höhe ſtrebend iſt das große Zirkuszelt aufgebaut. Zur Hälfte abgedeckt, einen Blick auf die Unmenge Sitzplätze freigebend. Viele Neugierige lockt dieſes Zirkusmodell an. Alle Einzelheiten werden ein⸗ gehend betrachtet. Man bekommt einen kleinen Be⸗ griff von dem Rieſenunternehmen. Möge das In⸗ tereſſe, das die Paſſanten dem„Zirkus im Kleinen“ ſchenken, auch auf den großen Zirkus übertragen werden. Wenn nicht alles täuſcht, dürfte Sarraſant mit der Mannheimer Bevölkerung zufrieden ſein. Trotzdem es noch zwei Wochen dauern wird, bis die erſte Vorſtellung ſtattfindet, bildet heute ſchon Sarra⸗ dani das Tagesgeſpräch von Mannheim. Ein weiterer Beweis, daß ein Zirkusgaſtſpiel in Mann⸗ heim notwendig iſt. 0 Die ſraelitiſche Landesſynode trat am 1. Dezember zu ihrer 15.(ordentlichen) Tagung im Landtagsgebäude in Karlsruhe zuſam⸗ men. Unter dem Vorſitz des Alterspräſtdenten Dr. Rothſchild(Heidelberg), wurde das Präſidium gebildet. Zum Präſidenten wurde wieder Dr. Je⸗ ſelſohn(Mannheim) gewählt. Der wichtigſte Be⸗ ratungsgegenſtand war der Voranſchlag für die Geſchäftsjahre 1929, 1930 und 1931. Der Vorſitzende des Oberrats, Prof. Dr. N. Stein, gab hierzu eine ausführliche allgemeine Begründung. Er wies hier⸗ bei auf das Anwachſen der Aufgaben der Landes⸗ ſynode auf allen Gebieten hin. Namentlich erſchien eine Erleichterung für die Gemeinden und Bezirke notwendig, deren Leiſtungen durch die allgemeine Wirtſchaftslage und die Ausbreitung ihres eigenen Wirkungsgebietes kaum mehr erhöht werden können. Sie ſollen durch Gewährung der Rabbinergehälter aus Landesmitteln für die laufende Budgetperiode entlaſtet werden. Außerdem wurde ein erheblicher Teil der ſozialen Laſten auf die Zentralkaſſe über⸗ nommen. Schließlich ſoll auch die größte Gemeinde des Landes, Mannheim, in ihrem Vorhaben, ein Altersheim zu errichten, durch Beteiligung an den Koſten unterſtützt werden. Mit weitgehendem Verſtändnis ging die Synode auf die Vorſchläge des Oberrats ein, indem ſie nach eingehender Ausſprache den Voranſchlag einſtimmig genehmigte. Zahlreſche Entſchließungen, in denen Wünſchen der Synode zum Ausdruck kamen, wurden ebenfalls, meiſt ein⸗ ſtimmig angenommen. Die arbeitsreiche Tagung wurde am Montagabend nach den üblichen Dankes⸗ worten an das Präſidium zum Abſchluß gebracht. * * Nummer 100 000 wird verloſt! Unter Bezug⸗ nahme auf die im Dienstag⸗Mittagblatt erſchienene Mitteilung legt die Fa. Siegle u. Co., G. m. b. H. Mannheim, Augartenſtraße 31, Wert auf die Feſt⸗ ſtellung, daß ſie eine der Jungbuſch⸗Garage gleich⸗ berechtigte Opelvertretung beſitzt und deshalb gleich⸗ falls unentgeltlich Loſe für den 100 000. 4⸗PS⸗ Opelwagen abgibt. * Eine Seereiſe zum Weihnachtsſeſt. Seereiſen werden heute, nachdem man ihren hohen geſundheit⸗ lichen Wert erkannt hat, immer auch zur Ausſpan⸗ nung und Erholung unternommen. Es gehört zum ſchönſten und gediegendͤſten, was uns moderne Reiſe⸗ kultur zu bieten vermag, mit einem Dampfer der Hamburg⸗Amertka⸗Linte das Mittelmeer oder den hohen Norden, die Vereinigten Staaten oder die Tropenwelt Weſtindiens aufzuſuchen. Die Ham⸗ burg⸗Amerika⸗Linie hat zum Weihnachtsfeſt geſchmackvolle Gutſcheine geſchaffen, die dem Be⸗ ſchenkten die Teilnahme an einer derartigen Reiſe nach beliebiger Wahl ermöglichen. Solche Gutſcheine werden gewiß große Freude bereiten. Nähere Aus⸗ künfte erteilt die hieſige Vertretung der Hamburg⸗ Amerika Linie. * Kunſt und Wiſſenſchaft Vortrag Dr. Korte in Bleichers Konſervato⸗ rium der Muſik. Eine dankenswerte Ueberſicht über die Vorläufer der Sonatenform, wie ſie in den erſten zwei Abenden geboten worden war, hatte die Zuhörer mit der Schaffensweiſe verſchiedener Mei⸗ ſter bekannt gemacht, deren Anziehungskraft ſich vor allem den an hiſtöriſchen Studien Intereſſierten be⸗ ſonders erſchließt. In ſeinem dritten und letzten Vortrag ließ Dr. Werner Korte, der junge Heidel⸗ berger Muſikwiſſenſchaftler, in knappen Zügen das Leben eines Meiſters an den Hörern vorüberziehen, deſſen Werke zum täglichen Brot jedes tüchtigen Muſtkers zählen müſſen, Joh. Seb. Bach. Für das Thema der ganzen Vortragsreihe kam namentlich der Zeitabſchnitt in Betracht, den Bach in Cöthen zugebracht hat und für Bachs kammermuſikaliſches Schaffen beſonders fruchtbar wurde. Bruchſtücke aus Bachſchen Werken boten willkommene Veranlaſſung, die Unterſchiede der Bachſchen Sonatenform von der heutigen Sonate eingehend zu erörtern. Am Vor⸗ trag der Muſikſtücke beteiligten ſich neben vorgeſchrit⸗ tenen Schülerinnen Frl. Michelis, eine vorzüg⸗ liche Violinſpielerin mit ſchöner Tonbildung, und Herr Dr. Korte ſelbſt am Flügel. Es iſt bedauer⸗ lich, daß die Gelegenheit, ſich über einen wichtigen Zweig muſikgeſchichtlicher Entwicklung, wie ihn der Werdegang der Sonate ſelbſt darſtellt, vom Publi⸗ kum, insbeſondere der lernbegierigen Jugend, nicht in wünſchenswertem Ausmaß wahrgenommen wurde. J. Ehrungen für Karl May in ſeiner Geburts⸗ ſtadt. Die Stadt Hohenſtein⸗Ernſtthal in Sachſen, die am 26. Mai eine Gedenktafel am Ge⸗ burtshaus des Schriftſtellers Karl May angebracht hatte, hat nun dieſer Tage dem Dichter eine neue Ghrung erwieſen, indem ſie eine Verbindungsſtraße, die bis in die Nähe des Geburtshauſes führt, als Karl⸗May⸗ Straße benannte. Geh. Rat Prof. Dr. Lenel 80 Jahre alt Einer der bedeutendſten deutſchen Juriſten, Geh.⸗Rat Prof. Dr. Otto Lenel, der emeritierte Ordinarius für römiſches und bürgerliches Recht an der Univerſität Freiburg i. Br. konn, wie ſchon mitgeteilt, am 13. Dezember in voller geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 80. Geburtstag feiern. Lenel wurde 1849 als Sohn des Kaufmanns Moritz Lenel in Mannheim geboren. Er ſtubierte in Heidelberg Leipzig und Berlin, pro⸗ movierte als 22jähriger in Heidelberg und war 1 Ab⸗ legung der großen juriſtiſchen Staatsprüfung wenige Jahre im badiſchen Juſtizdolenſt tätig. 1876 habilitierte ſich Otto Lenel als 26jähriger an der Univerſität Leipzig und erhtelt ſchon 1882 einen Ruf als Ordinarius an die Uni⸗ verſität Kiel, die er bald mit Marburg vertauſchte und ſiedelte noch im vorigen Jahrhundert an die Unverſifät Straßburg über. 1907 wurde ihm der Lehrſtuhl Rümelins an der Univerſität Freiburg angeboten, den er 20 Jahre hindurch bis zu ſeiner 1927 erfolgten Emeritierung innehatte. 5 Seit ſeiner Zurruheſetzung lebt Geheimrat Lenel in Freiburg i. Br. Prof. Dr. Lenel iſt Mitglied und Ehren⸗ mitglied zahlreicher wiſſenſchaftlicher Geſellſchaften, außer⸗ dem haben ihm die Univerſitäten Breslau und Oslo (Schweden) den Ehrendoktortitel verliehen. Lenel iſt weit über Deutſchland hinaus durch ſeine Forſchungen auf dem Gebiete des römiſchen Rechts bekannt geworden.— Seinen 80. Geburtstag will Geheimrat Prof. Dr. Lenel in aller Stille und Zurückgezogenheit feiern. Er bittet deshalb, von Glückwünſchen Abſtand nehmen zu wollen. Gautagung des Schutzverbandes deutſcher Schriftſteller in Karlsruhe Die enſte große Gautagung der dem Schutz⸗ verband deutſcher Schriftſteller angeſchloſſenen badt⸗ ſchen Mitglieder wird am Samstag, 14. Dezember, um 87 Uhr im Bürgerſaal des Rathauſes feierlich eröffnet. Nach einer Eröffnungsanſprache durch René Schickele wird der Gau, dem eine ganze Anzahl bekannter Namen angehören, durch Herrn Oberbürgermeiſter Dr. Finter namens der Stadt Karlsruhe und durch das Miniſterium des Kultus und Unterrichts offiziell begrüßt werden. Hierauf werden die Mitglieder Dr. K. Kin der mann und Heinz Berl(?) über die Ziele des Schutzverban⸗ des, über ſeine Aufgaben und daran anſchließend über die Bedeutung des badiſchen Schrifttums im Rahmen der deutſchen Kultur ſprechen. Die Tagung wird vor allem den Zuſammen⸗ ſchluß badiſcher Schriftſteller und ge⸗ meinſame Maßnahmen ſozialer Natur behandeln. In Anbetracht der Wichtigkeit des Schutzes unſeres Schrifttums, das in der heutigen Zeit in eine außer⸗ ordentlich ſchwere Notlage geraten iſt, begrüßen wir es, daß unter freundlicher Mithilfe u. a. der Stadt Karlsruhe, welche den Rathausſaal zur Verfügung ſtellt und für die materiell belaſteten Mitglieder des Verbandes Unterkunft geſchaffen hat, dieſe erſte Gautagung von allen Seiten wärmſte Förderung findet. Am Sonntag, 15. Dezember, morgens um 10 Uhr, tagt der Gau im ſtädtiſchen Tiergartenreſtaurant weiter. Als offizieller Vertreter des deutſchen Schrifttums hat der Schutzverband, deſſen Zentrale ſich in Berlin befindet, die Aufgabe, der großen Not⸗ lage abzuhelfen, in der ſich heute leider zahlreiche Dichter und Denker befinden. Aber nicht nur das Brot will er dem Schriftſteller ſichern, ſondern auch ſein Recht will er ihm erkämpfen, das heute noch unzulänglich im Geſetz behandelt iſt. An der Tagung werden u. a. teilnehmen: Eris Buſſe, Georg Hermann, Fritz Droop, Anton Fendrich, Heinz Klamroth, A. H. Staerk, Auguſt Ocht, Hans Peter Moll u. a. m. OZoppoter Waldfeſtſpiele. Die Zoppoter Wald⸗ feſtſpiele bringen in den kommenden Jahren: 1990 „Freiſchütz“, 1931„Zigeunerbaron“ unter teilweiſer Leitung von Joh. Strauß, 1932„Fide⸗ lib“, 1933„Der Nibelungenring“(ohne „Rheingold“), 1934„Nachtlager von Granada“ als Feſtaufführung zum 25jährigen Jubiläum der Feſtſpiele, 1935„Die verſunkene Glocke“ von Zoell⸗ ner. O Tonkünſtlerfeſt 1930 in Königsberg. Der All⸗ gemeine Deutſche Muſikverein hat beſchloſſen, das Tonkünſtlerfeſt im Jahre 1930 in Königsberg zu ver⸗ anſtalten. Es iſt damit zu rechnen, daß das Feſt zu⸗ gleich in Gemeinſchaft mit der 700 Jahrfeier der Stadt Königsberg ſtattfinden wird. Deutſche Dramatik im Warſchauer Theater. Auf dem Spielplan des Warſchauer Nationaltheg⸗ ters für den kommenden Winter befinden ſich Schillers„Don Carlos“ und Georg Kaiſers Bürger von Calais“, porganiſation Juſel bleiben wird, 4. Seite. Nr. 578 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 12. Dezember 1929 „Veerſuche ſozialiſtiſcher Wirtſchaftsgeſtaltung Ein Abend in der Volkshochſchule Als Reiſeſchilderung waren dieſe Vorträge gedacht. Es ſollten keine theoretiſchen Ausführungen gegeben werden, die Zuhörer ſollten Land und Leute, Lebens⸗ und Kultur⸗ verhältniſſe in ſozialiſierten Ländern kennen lernen. Nach Rußland führte Frau Dr. Gräfenberg, die vor einem Jahre als Journaliſtin das Land der Sowfets bereiſt hatte. Daß die Ruſſen ihren Kriegskommunismus mit der vollſtändigen Verſtaatlichung aller Beſitzungen und Unternehmungen, der Menſchen und ihrer Ernährung ſchon 1921 abgeſchafft hatten, weil die Führung durch Aufſtände über die verzweifelte Lage der Bevölkerung belehrt worden war: das hatte der letztfährige Vortrag über Lenin gezeigt. Anſtelle jenes Syſtems beſteht heute die„Nep“= neue Epoche der Wirtſchaftsgeſtaltung, die die Bildung von Pri⸗ vatkapital und freiem Handel in gewiſſen Grenzen zuläßt. Ergebnis: die Nepleute, welche freie Wirtſchaft betreiben, find ihres Daſeins nicht ſicher. Haben ſie genug, dann fin⸗ det man Gründe, ſie nach Sibirien zu ſchicken. Große Un⸗ ternehmungen vergibt man an ausländiſche Unternehmer. Auch ſie können froh ſein, wenn ſie heil herauskommen; denn die Verträge ſind ſo, daß der Sowfetſtaat ſederzeit ein Türchen findet, herauszuſchlüpfen. Läßt der ruſſiſche Juriſt, der den Vertrag ausfertigt, keines, darf er ſich in Sibi⸗ rien erholen. Wo der Staat Unternehmer iſt, ſtützt er ſich auf techniſche Leiter, die Dank ihrer Fachkenntniſſe dem roten Tod ent⸗ ronnen ſind. Sie können aber keine Tätigkeit enfalten, weil ſie ja nur Notbehelf ſind, der einer Geächtetenſchicht entſtammt und entſprechend behandelt werden. Ruß land, vor dem Krieg Ausfuhrland für Getreide, muß heute ein⸗ führen, denn der Bauer arbeitet nur für ſich, weil er für Mehrertrag einen Zwangspreis bekommt, für den er ſich nichts kaufen kann. Dagegen hat er eine an Stumpfheit grenzende Leidensfähigkeit entwickelt, die dem ganzen Syſtem gefährlich wird. Und kulturell? Der Marxismus iſt Religion, ſtrenger und herriſcher als die Religion des Mittelalters, lebensnotwendige Kenntniſſe werden dem⸗ gegenüber zurückgeſtellt. Kinder ſterben aus und die Pro⸗ ſtitution blüht, die Lebenshaltung iſt gegen Vorkriegszeit bedeutend geſunken. Nur einen poſitiven Erfolg ſieht die Reönerin: das„Reſſentiment“, das Gefühl der Achtung und des Neides iſt aus der Arbeiterſchaft verſchwunden, ſie empfindet die im glänzenden Auto vorbeifahrenden Macht⸗ haber als ihre Leute und den ganzen heutigen Zuſtand als vorübergehend. Das Paradies, die Erfüllung wird ihm folgen. Ueber persönliche Eindrücke läßt ſich nicht ſtreiten! Hof⸗ fen wir, daß der Ruſſe in der Ueberwindung des„Reſſen⸗ ttments“ beharrt und ſich dabei wohl fühlt. Ob der Weſt⸗ europäer ſo leidensfähig iſt und damit reif für den Sozta⸗ Iismus, iſt eine andere Frage. 5 Etwas erfreulicher ſieht es im Staat der Zioniſten, in Paläſtina aus, das von Dr. Landauer geſchildert wurde. Er kennt das Land aus mehrjähriger Tätigkeit. Dort braucht man nicht neuen Wein in alte Schläuche füllen; bort handelt es ſich um einen koloniſatoriſch vollkommenen Neuaufbau, der von ber idealen Beſtrebung ausgeht, dem Volk der Juden, das ſich und damit ſeine ganze Kultur in der Welt zu zerſplittern droht, einen Sammelpunkt zu geben, das Volk, das der produktiven Arbeit entfremdet iſt, wieder dahin zurückzuführen und dadurch die jüdiſche Ge⸗ meinſchaft neu zu geſtalten und aufzubauen. Der erſte Schritt dazu iſt die Pionterarbeit, die ganz auf Freiwillig⸗ keit ohne Unterſtützung durch eine ſtaatliche Macht ſich gründet. Das Land wird erworben vom jüdiſchen Natio⸗ nalfond und bleibt unveräußerliches Eigentum des jüdi⸗ ſchen Volkes, wird den Arbeitern in Erbpacht überlaßſen, die für ihre Beſiedlungsarbeit beſonders vorgebildet ſind. Das Ztel iſt die Zuſammenfaſſung aller Arbeitenden. Ob dieſe Inſel der auf Selbſtarbeit aufgebauten Arbeiter⸗ ob die Grundlage ſich halten und Lohnarbeit ſich für immer ausſchalten läßt, ſind Fragen, die nur die Zukunft beantworten kann. So dieſer Arbeiterſtaat, aufgebaut auf einer idealen Ge⸗ dankenwelt und verwirklicht mit Geld, das allerdings auch hier die reale Grundlage iſt. Inſofern hat dieſe Soziali⸗ ſlerung doch noch einen peinlichen Erdenreſt. Denn Geld riecht immer nach Ausbeutung. Erſt wenn das Geld ab⸗ geſchafft iſt, dann iſt es erreicht, das Ideal der Aufhebung des Neldes, der Wurzel alles Uebel. Eine andere Frage iſt natürlich, ob man dleſes Ur⸗ und Grundübel nicht aus durch ſeeltſche Behandlung abſchaffen könnte. Wo wird dieſe Sozialiſierung verſucht?—b— Veranſtaltungen Vortrag Wilhelm Filchners in Ludwigshafen Der bekannte Aſtenforſcher Wilhelm Filchner ſprach am Mittwoch abend auf Einladung der Stadtverwaltung Ludwigshafen im Saal der J. G. Farbeninduſtrie über ſeine Erlebniſſe in Tibet. Nach elner Schilderung feiner Reiſe von Potsdom über Moskau und Taſchkent erzählte Filchner von ſeinen großen Entbehrungen, Kämpfen mit der Verſtändnisloſigkeit der Anhänger des Dalai Lama, ihren religtöſen Sitten und Lebensgebräuchen und den wiſſenſchftlichen, beſonders den aſtronomiſchen Beobachtungen. Die mit viel Humor gewürzte Darſtel⸗ Lungskunſt, des Weltreiſenden ſchlug das den großen Saal füllende Publikum wie ſeinerzeit die Mannheimer in Bann. Lichtbilder beleuchteten den Reiſebericht. In⸗ tereſſant war die Mitteilung Felchners, der ſeine Erleb⸗ niſſe ſveben in einem Buch im Herderſchen Verlag nieder⸗ gelegt hat, daß er bereits zu einer neuen Expedition in Tibet rüſtet. * Zu der Abeubfeier in der Johanniskirche am ver⸗ gangenen Sonntag abend iſt noch mitzuteilen: Das war eine fein abgeſtimmte Feierſtunde beim Schein der Adventskerzen. Kirchenmuſikdirektor Lenz gab, wie im⸗ mer, die vorbereitende Stimmung in jubelnden und ern⸗ ſten Orgeltönen und begleitete Soliſten⸗ u. Kammerorcheſter in feinſinnigſter Weiſe. In dem Chor:„Herr, aus der Tiefe rufen wir“ zeigte ſich Direktor Lenz auch als be⸗ deutender Komponiſt, der es verſteht, den Inhalt der Worte in Muſik auszudeuten und die Disharmonie mo⸗ dernen Empfindens in Harmonie aufzulöſen. Weihnacht⸗ liche Stimmung von Erfüllung und Freude brachten die Kornelluslieder, von Frau Carola Rode geſungen. Ihre prächtige, wohlgeſchulte Stimme füllte mit Leichtigkeit den weiten Raum und überwand auch die Schwierigkeiten der beiden Brahm'ſchen Lieder, die mit den weichen Klängen der Violine(Frau Dr. Gernsheim⸗ Fuchs) und der Viola(Herr Bieſalſky) die Zuhörer erfreuten. Die Lob⸗ geſänge des Kirchenchors verbanden die einzelnen Werke in ſchönſter Weiſe. —e8e— * Sichtvermerkszwang für paläſtinenſiſche Staats⸗ angehörige zur Einreiſe nach Deutſchland. Ueber die Bedeutung der deutſch⸗britiſchen Vereinbarungen zur Aufhebung des Sichtvermerkszwanges für paläſtinenſiſche Staatsangehörige ſcheinen mehrfach Zweifel aufgetreten zu ſein. Wie das Auswärtige Amt hierzu mitteilt, iſt durch eine amtliche Auskunft der Britiſchen Regierung klargeſtellt, daß paläſti⸗ nenſiſche Staatsangehbrige weder als„british subjects“ noch als„british protected persons“ gel⸗ ten und ſomit zur Einreiſe nach Deutſchland eines Sichtvermerks bedürfen, wobei es ohne Bedeutung iſt, ob ſie einen paläſtinenſiſchen Paß in Blattform oder einen dem britiſchen Paßmuſter nachgebildeten Reiſepaß in Buchform beſitzen. Es ſcheint üblich zu ſein, daß ſie in letzterem als„Paläſtinenſer auf Grund der Verordnung über das Bürgerrecht von Paläſtina vom 24. Juli 1925“ bezeichnet werden. Kaufe gleich zahle ſpäter! Kleine Vetrugsfälle vor dem Mannheimer Schöffengericht Das Mannheimer Schöffengericht hatte ſich am Mittwoch unter dem Vorſitz von Amtsgerichtsrat Schmitt mit einer Reihe kleiner Betrugsfälle zu beſchäftigen. Wie leicht es manchen Menſchen ge⸗ macht wird, Waren auf Stotteun Kredit) zu kaufen, konnte man bei verſchiedenen Fällen feſt⸗ ſtellen. Wie ein roter Faden zogen ſich die wetit⸗ 5 gehenden Warenkredite durch den ganzen Verhand⸗ lungstag. Man muß ſich wundern, mit welcher Leichtigkeit heute Ware jeder Art gekauft werden kann, ohne auch nur die geringſten Barmittel zu haben. Die Gefahr liegt ſehr nahe, daß im Falle der Not— es braucht nicht einmal immer Not vor⸗ herrſchend zu ſein— die Waren weiter veräußert werden. Da bei dieſen Geſchäften immer das Eigen⸗ tumsrecht des Verkäufers vorbehalten wird, iſt beim Weiterverkauf der Schritt zur ſtrafbaren Handlung nicht weit. Die Gefahren dieſer Kredttgeſchäfte ſind doppelt: Sie verleiten manche Menſchen, weit über ihre Einkommensverhältniſſe zu kaufen und dann dazu, mit dem Geſetz in Kon⸗ flikt zu kommen. Ein Fahrrad gegen„Grammophonplatten“ getauſcht Ein 23 Jahre alter Schloſſer kaufte gegen ge⸗ ringe Anzahlung ein Fahrrad im Werte von 145 2 auf monatliche Abzahlung. Nach 10 Monaten wurde das Rad, da ſich der Schloſſer angeblich in einer Notlage befand, an einen Althändler verkauft. Um ſich als rechtmäßiger Eigentümer ausweiſen zu kön⸗ nen, wurde der Kaufvertrag von Grund auf ge⸗ fälſcht. Der Althändler hatte aber kein Bargeld, er gab ihm dafür einige Grammophonplatten. Dieſe wurden ſpäter zu Bargeld gemacht. Der Erlös war ungefähr 15. Der Angeklagte war geſtändig, er wurde wegen Urkundenfälſchung und Betrug zu einer Woche Gefängnis verurteilt, ihm aber Strafaufſchub auf Wohlverhalten gewährt. In einer weiteren Fahrradgeſchichte hatten ſich zwei junge Burſchen, von denen der eine ſchon er⸗ heblich vorbeſtraft iſt, zu verantworten. Zwei ar⸗ beitsloſe Leidensgenoſſen trafen ſich auf der Straße und klagten ſich gegenſeitig ihre angebliche Not. Unter Vorſpiegelung falſcher Tatſachen und Vor⸗ zeigens eines gefälſchten Schriftſtückes kauften ſie ein Rad im Werte von 140 4 bet 10% Anzahlung. Dieſes wurde ſofort um 30„ weiter veräußert. Der eine nahm ſich von dieſem Betrag ſeinen ausgelegten Betrag von 10 /, gab ſeinem Freunde 12,50/ für die Heimreiſe und behielt den Reſt für ſich. Die ganze Angelegenheit war nur möglich, wie der J. Staatsanwalt Dr. Frey ausführte, weil die Ge⸗ legenheit, Waren auf Kredit zu bekommen, zu leicht geboten wird. Der Verteidiger des Aelteren, Rechts⸗ anwalt Dr. Fetſch, trat in Anbetracht der Notlage für eine milde Beſtrafung ein. Die Strafen lauteten wegen Betrugs und Urkundenfälſchung auf 2 Mo⸗ nate Gefängnis abzüglich 1 Monat Unterſuchungs⸗ haft und Strafaufſchub auf Wohlverhalten, ſowie auf 9 Monate Gefängnis. Bei dem Vorbeſtraſten wurde mit einer früheren Strafe von 7 Monaten eine Geſamtſtrafe gebildet. Verſetzte Wäſchepakete Richtige Schelmenſtreiche verübten zuſammen der 22 Jahre alte Kaufmann W. und der 25 Jahre alte Taglöhner K. W. war Proviſtonsreiſender für Wäſche und ohne Geld; er hatte, wie er erzählte, ſchon 3 Tage nichts mehr gegeſſen. Da traf er ſeinen Freund., dem es nicht viel beſſer ging. Der Plan, wie ſie ſich Geld verſchaffen müſſen, war bald fertig. W. verkaufte an den K. ein Wäſchepaket im Werte von 280 4. Dem Händler wurde erzählt, K. habe 5 * einen Wochenverdienſt von 60. und ſei ſicher. Die Wäſche wurde dann für 37„ verſetzt. W. erhielt 17„/ und K. 20 /. Einen Tag ſpäter machte W. das gleiche Geſchäft für ſich allein und dann ſchloß er es noch einmal mit K. ab. Bei dem letzten Ge⸗ ſchäft wurden 47 /, eingenommen, wovon K. 27 und W. 20/ erhielt. Es iſt unverſtändlich, daß man Menſchen, denen man auf den erſten Blick anſteht, daß keine Geldmittel vorhanden ſind, Wäſche für 280/ auf einen Schlag gegen Wechſel verkauft. Die Händler hatten diesmal noch Glück, ſie mußten lediglich den Betrag für die Pfandſcheine„auslegen“, ihre Wäſche erhielten ſie wieder.., der vorbeſtraft iſt, wurde wegen Betrug, Urkundenfälſchung und Unterſchlagung zu 5 Monaten Gefängnis und K. zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt. Bet dem Wäſche⸗ kauf waren ſie beſtimmt einig, vor Gericht nicht, denn einer verſuchte den anderen zu belaſten. Urkundenfälſchung und ein Viertelpfund Wurſt Emma, die Perle, verſuchte auf ganz einfache Weiſe zu Wurſt und Geld zu kommen. Eines Tages erſchien ſie in einer Metzgerei mit einem Zettel, auf dem um„ Pfund Wurſt gebeten wurde, gegen ſpä⸗ tere Bezahlung. Warum Emma das gemacht hat, war nicht feſtzuſtellen. Vielleicht hatte ſie Hunger. Das war die erſte Dummheit. Mit einem ähnlichen Zettel verſuchte ſie ſich in den Beſitz von 15 1 zu ſetzen. Dieſer Verſuch mißlang. Bei einem Bäcker hatte ſie mit einem ihrer„Darlehensſcheine“ mehr Glück: ſie erhielt die erbetenen 10 J. Der Schaden iſt in der Zwiſchenzeit wieder gutgemacht worden. Emma erhielt wegen Betrugs und Urkunden⸗ fälſchung eine Gefängnisſtrafe von 4 Wochen bei Strafaufſchub auf Wohlverhalten und vom Vorſitzen⸗ den eine gute Lehre mit auf den Weg. Ein Matroſe, dem es auf ſeinem Schiff nicht mehr gefiel, verſchwand unter Mitnahme eines Fahrrades und anderen Gegenſtänden, die ſei⸗ nem Bootsmann gehörten. Gleichzeitig verſchwan⸗ den auch Kleider eines jungen Freundes, den er mit auf das Schiff genommen hatte. Er will die Sachen nur mitgenommen haben, da für ihu das Krankengeld nicht bezahlt worden fei. Alles wurde natürlich zu Geld gemacht. Der ziem⸗ lich freche Burſche wurde wegen Diebſtahls im Rück⸗ fall und Betrugs zu(Monaten Gefängnis abzüglich 9 Wochen Unterſuchungshaft verurteilt. „Sie“ verkauft Autos Die jährige A. Ma. hatte die Leitung einer Krankenverſicherung in Mannheim. Gleichzeitig hatte ſie noch die Vertretung von Holzhäuſern. Um das Geſchäft beſſer betreiben zu können, wurde am 9. Juni 1927 ein Opel für 4200/ auf Abſchlag gekauft. Wenig ſpäter ging ſie dann an die Anſchaſ⸗ fung eines Buick um größere Reiſen machen zu können. Obwohl die Wagen auf Abſchlagszahlung und unter Eigentumsvorbehalt gekauft worden wa⸗ ren, wurden ſie weiter verkauft. Die Abrechnung mit der Krankenkaſſe war nicht in Ordnung; um der Zentrale gegenüber den Beweis zu erbringen, daß Unterſtützungen ausbezahlt wurden, mußte die mitangeklagte Kontoriſtin H. Quittungen fälſchen. Sie nahm die Fälſchungen vor, da ihr die M. im Weigerungsfalle wegen einer anderen Sache mit Anzeige drohte. Die Angelegenheit mit der Verſicherung ſcheint faul geweſen zu ſein, denn die M. ſchloß mit ihrer Geſellſchaft über Fehl⸗ beträge einen Vergleich ab.., die ſchon er⸗ heblich vorbeſtraft iſt, wurde wegen Urkunden⸗ fälſchung und Betrugs zu 5d Monaten Ge⸗ fängnis, die H.(Verteidiger Dr. Stoll) zu 2 Wochen Gefängnis bei Strafaufſchub auf Wohlver⸗ halten verurteilt. ü. —— Kommunale Chronik Stadtratsſitzung Heidelberg Kr. Heidelberg, 12. Dez. Ueber die geſtrige Stadt⸗ ratsſitzung wird folgender amtlicher Bericht aus⸗ gegeben: Nachdem Stadtvy. Franz Böning den Eintritt in den Stadtrat abgelehnt hat, rückt als nächſter Erſatzmann Stadtv. Wilh. Bader(Kom.) in den Stadtrat ein.— Die Verwaltung legt dem Stadtrat das Bauprogramm für 1930 vor. Nach die⸗ ſem Plan ſind im Eigenbau der Stadt vorgeſehen: 64 zweiräumige und 12 dreiräumige Wohnungen und die Unterſtützung des privaten Wohnungsbaues durch Gewährung von Baudarlehen und Zins⸗Zu⸗ ſchüſſen aus Mitteln der Gebäudeſonderſteuer. Die allgemeine Finanzlage der Stadt hat eine Ein⸗ ſchränkung der eigenen Baupläne der Stadt für das kommende Jahr veranlaßt. Der Stadtrat geneh⸗ migte den Abſchluß der Wohnungsbauanleihe, die jährlich mit verhältnismäßig geringem Beitrag zu 4 Prozent vom Land Baden den Städten gewährt wird. Der Stadtrat iſt grundſätzlich damit einver⸗ ſtanden, daß den ſtädtiſchen Arbeitern wie in den Vorjahren auf Weihnachten Vorſchüſſe ge⸗ währt werden, die in wöchentlichen Raten zurückzu⸗ zahlen ſind. Folgende Straßenbenennungen werden beſchloſſen: Die Fortſetzung der Quinckeſtraße heißt Max⸗Reger⸗Straße. Der freie Platz zwiſchen Reger⸗ und Friedrich⸗Ebert⸗Straße heißt Max⸗Reger⸗Platz. Die nördliche Parallelſtraße der Richard⸗Wagner⸗ Straße heißt Philipp⸗Wolfram⸗Straße. Weihnachtsbeihilfe aus Stadtratsdfiäten * Ludwigshafen, 11. Dez. Die nationalſoztalk⸗ ſtiſchen Stadträte haben an das Bürgermeiſteramt das Erſuchen um baldige Einberufung des neu⸗ gewählten Stadtrats gerichtet und in Verbindung mit einem Dringlichkeitsantrag verlangt, daß den in großer Not befindlichen Kleinrentnern eine außerordentliche Weihnachtsbeihilfe gewährt wird. Die Mittel hierzu ſollen ſämtliche Stadträte aller Fraktionen durch Verzicht auf eine einmalige Monatsvergütung aufbringen und noch vor Weihnachten durch die Stadt an die hieſige Orts⸗ gruppe des Kleinrentner⸗Bundes abführen. Aus dem Lande Brand in der Zuckerfabrik Waghäuſel * Waghäuſel, 12. Dez. In der Rüben⸗ ſchnitzelhalle der Zuckerfabrik Wag; häuſel brach heute mittag ein Brand aus, der in den dürren Rübenſchnitzeln reichlich Nahrung fand und ſich ſchnell ausbreitete. Die Feuer⸗ wehren der Umgebung und die Großfeuer⸗ wehren wurden alarmiert und befinden ſich an der Brandſtelle. Die Rübenſchnitzel ſchwelen noch, was bei dem beſtehenden Sturm eine nicht zu unterſchätzende Gefahr darſtellt. Die Halle und das Lager dürften verloren ſein. Den vereinten Bemühungen der Feuer⸗ wehren iſt es nachmittags gegen 2 Uhr gelungen, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken. Eine Gefahr für die Nachbargebäude beſteht nicht mehr. Es hat ſich herausgeſtellt, daß der Brand im Dachſtuhl angefangen hat. Der Dachſtuhl iſt vollkommen zerſtört, während das Fundament und die dicken Betonmanuern der Halle noch ſtehen. Die Höhe des Schadens kann noch nicht abgeſchätzt werden, da man noch nicht weiß, wieviel Doppelzentner verbrannt ſind. Es beſteht nun die begründete Hoffnung, daß im Laufe des Nachmittags der Brand gelöſcht wird. Von Maunheim iſt nur ein Auto ausgerückt. Der Betrieb der Zuckerfabrik wird nicht geſtört. Vom„Badener Heimattag Karlsruhe 1930“ * Karlsruhe, 11. Dez. Ueber den heutigen Stand der Vorbereitungen kann die Geſchäftsſtelle des „Badener Heimattages“ in Karlsruhe mitteilen, daß ſich bis jetzt ſchun 40 Badener Ver⸗ eine, 30 aus Deutſchland, 6 von Amerika und 4 aus der Schweiz angemeldet haben. Ferner werden einige andere deutſche landsmannſchaftliche Vereine und Vertreter von 20 ſtudentiſchen Korpo⸗ rattonen beim Heimattag anweſend ſein. Auch fehlt es nicht an zahlreichen Einzelanmeldungen aus allen Teilen der Welt. Infolge der Bemühungen, recht viele Badener für den Heimattag zu erfaſſen, ergab es ſich, daß da und dort bis jetzt unbekannte Badener Vereine aus⸗ findig gemacht wurden, wie in Bremerhaven und in Marburg. Die letzte Anmeldung ſtammt von der Badener Vereinigung Ulm⸗Neu⸗Ulm, die gegen 40 Perſonen zum Heimattag entſenden wird. Er⸗ freulich iſt, daß füngſt in Düſſeldorf ein Bade⸗ ner Verein gegründet wurde, von dem man an⸗ nimmt, daß er ebenfalls die heimatkulturelle Ver⸗ anſtaltung mit mehr oder weniger Teilnehmern be⸗ ſuchen wird. Da ſich im Laufe der Vorbereitungen für den „Badener Heimattag“ ein umfangreicher Briefwech⸗ ſel mit badiſchen Landsleuten im In⸗ und Auslande ergeben hat, fehlt es nicht an Sympathiekundgebun⸗ gen und anderen intereſſierten Zuſchriften. So ſtellt ſich heraus, daß ſich in Blumenau(füdamerikaniſcher Staat Santa Catharina) zahlreiche Neger befin⸗ den, die von Badenern erzogen wurden und nur deutſch und zwar badiſche Mundart ſprechen, nicht aber die Landesſprache beherrſchen. * 1. Bargen b. Sinsheim, 11. Dez. Der Jagdpächter Müllereibeſitzer W. Heiß veranſtaltete eine Treib⸗ jagd, wobei 9 Rehe, 17 Haſen und 1 Fuchs erlegt wurden. Leider ereignete ſich auch ein Unglücks⸗ fall. Der Rechtskonſulent Kaufmann vom Helmhof ſchoß auf einen Fuchs, wobei der linke Lauf ſeiner Doppelflinte zerplatzte und ihm den lin⸗ ken Daumen vollſtändig abriß. Er wurde ſo⸗ fort ins Krankenhaus Neckarbiſchofsheim verbracht. J. Mosbach, 9. Dez. Rektor Adam Klein, der 47 Jahre an der badiſchen Volksſchule ſegensreich wirkte, tritt am 1. Februar 1930 in den wohlverdien⸗ ten Ruheſtand. Nahezu 24 Jahre war er in Mosbach tätig, wo er ſowohl als Schulmann als auch als Mit⸗ glied des Gemeinderats für das Wohl der Stadtge⸗ meinde ſorgte.— Im benachbarten Unterſchefflenz feierten Adam Reichert und ſeine Ehefrau Roſina geb. Kühner das Feſt der goloͤenen Hochzeit. 5„„ überſandte 50, als Ge⸗ enk. 2 N re * Donnerstag, den 12. Dezember 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) * 5. Seite. Nr. 578 Die Ketſcher Bluttat vor dem Schwurgericht Verurteilung des Angeklagten zu 5 Jahren und 10 Tagen Gefängnis Unſerem Bericht im heutigen Mittagsblatt über den Beginn der Verhandlung gegen Theodor Mar⸗ tin Piſter aus Ketſch wegen Körperver⸗ letzung mit Todesfolge und Unterſchla⸗ gung iſt nachzutragen, daß der Zuhörerraum bis auf den letzten Platz beſetzt war. Vornehmlich waren es Einwohner aus Ketſch, die den Saal und das Treppenhaus anfüllten. Damit jede Ruhe⸗ ſtörung vermieden wird, wurde das Treppenhaus durch Gendarmen geräumt. Den Vorſitz der Ver⸗ handlung führt Landgerichtsdirektor Link. Bei⸗ ſitzende Richter ſind Landgerichtsrat Frey und Amtsgerichtsrat Paul Müller. Die Anklage vertritt Erſter Staahsanwalt Dr. Bender. Ver⸗ teidiger iſt R. A. Willy Pfeiffenberger. Vernehmung des Angeklagten Piſter erzählt zunächſt, in welchen Wirtſchaften er am 4. Oktober überall war. Anſtatt ſeine Er⸗ werbsloſen⸗Unterſtützung von 12% ſeiner Frau zu geben, die in die Fabrik gehen muß, machbe er mit dem Gelde eine Bierreiſe. Trank in einer Wirtſchaft zwei Stein(zwei Liter) Bier, um dann noch in anderen Wirtſchaften einzukehren. Seit 1922 iſt Piſter verheiratet. Die Ehe iſt kinderlos. Wegen Widerſtands und Körperverletzung iſt Piſter wieder⸗ holt vorbeſtraft. In Keiſch gilt er als ein arbeits⸗ ſcheuer Menſch, der gerne trinkt, ohne daß man ihn gerade als Trunkenbold bezeichnen kann. Seine Frau arbeitet in der Zigarrenfabrik und verdient 12 4 in der Woche. Am 3. Oktober hat er ſeine Erwerbsloſen⸗Unterſtützung mit 13,20 4 abgeholt. Obwohl er noch an dieſem Tage bei zwei ſeiner früheren Arbeitgeber hätte Arbeit haben können, nahm er die Arbeit nicht an. Am 4. Obtober war er in verſchiedenen Wirtſchaften in Ketſch, Brühl und Schwetzingen. Als er mit einigen Bekannden vom„Schützenhaus“ in Schwetzingen wegging, nahm Piſtder den Hund des Wirts Kneis mit nach Ketſch. In der„Traube“ wurde eingekehrt, wo der Hund einem Gaſt die Hoſen zerriß. Da die Güäſte mit Stühlen auf den Hund losgehen wollten, werließ Piſter mit ſeinen zwei Begleitern die Wirb⸗ ſchaft und ging in den„Kronprinzen“ in Ketſch. Der Wirt Kneis war mit einem Zeugen nach Keiſch gefahren, um dem Polizeiwachtmeiſter Wei ß von dem Diebſtahl ſeines Hundes Anzeige zu er⸗ ſtatten. Weiß ging in die Wirtſchaft und forderte den Piſter dreimal auf, den Hund herauszugeben. Piſter erwiderte jedesmal, daß der Hund ſein Eigentum ſei und daß er ihn nicht hergebe. Darauf fuhr der Polizeibeamte mit der Hand dem Piſter über das Geſicht, wobei die Mütze zu Boden fiel. Geſchlagen hat er nicht. Während Piſter am Büfett ſtand und Bier trank, kam Wirt Kneis herein, band den Hund an der Leine feſt und verließ mit Weiß das Wiptslokal. Als dem Piſter von den Gäſten des Lokals wegen ſeines ungehörigen Verhaltens Vorwürfe gemacht wurden, verließ Piſter mit drohend erhobe⸗ ner Fauſt die Wirtſchaft. Wie der Zeuge Kneis ſehr anſchaulich ſchilderte, ſchlich ſich Piſter auf der Straße an den Polizeiwachtmeiſter Weiß heran und verſetzte dieſem mit einem Sprung von vorne einen wuchtigen Meſſerſtich, der in die linke Bruſtſeite ging. Weiß zog darauf ſeinen Säbel und ſchlug auf den Angreifer ein, brach aber bald darauf infolge des Blutverluſtes be⸗ wußlos zuſammen. Weiß mußte nach Heidel⸗ berg überführt werden, wo er wenige Tage darauf ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen iſt. Der Gerichtsvorſitzende hatte alle Mühe, Ant⸗ worten aus dem Angeklagten herauszubringen. Es koſtete außerordentlich viel Geduld, den mit ſeinen Ausſagen ſehr zurückhaltenden Angeklagten über⸗ haupt zum Sprechen zu bewegen. Für ſein Alter hat der Angeklagte ſchon ein recht ſtattliches Vorſtrafen⸗ regiſter. Vorſitzender: Wie kamen Sie denn dazu, den Mann niederzuſtechen? Angeklagter(nach längerem Zögern): Ich weiß es ſelbſt nicht mehr. Vorſitzender: Sie ſind nach der Tat nicht nach Hauſe gegangen. Warum das? Warum haben Sie die ganze Nacht im Freien genächtigt? Warum haben Sie das Geld nicht Ihrer Frau ge⸗ geben? Was iſt dies für ein Verhalten, Fürſorgegelder in ſolcher Art und Weiſe zu vergenden! Iſt das in der Ordnung? Die Frau kann ſehen, wie ſie durchkommt. Waren Sie(zum Angeklagten) leicht oder ſchwer betrunken? Angeklagter: Ich weiß es nicht. Vorſitzender: Ihre Bekannten ſagen aber, daß Sie angetrunken waren. Sie haben angegeben, daß Sie bei Alkoholgenuß leicht erreg bar ſind. Ja, warum trinken Sie denn überhaupt Alkohol, wenn Sie ihn nicht vertragen und ſich nicht beherr⸗ ſchen können? Der Angeklagte ſchweigt dazu. Zeugenvernehmung Zunächſt wird Gaſtwirt Kneis vernommen. Er gibt eine anſchauliche Schilderung über die Meſſer⸗ ſtecherei, die er eine heimtücktſche Tat nennt. Maſchi⸗ nenſchloſſer KLempner berichtet über die Vorgänge innerhalb der Wirtſchaft, als Piſter zur Herausgabe des Hundes aufgefordert wurde. Er hat auch geſehen, wie ſich der geſtochene Weiß vom Boden erhoben hat. Zeuge ſtellt auf Befragen des Vorſitzenden aus⸗ drücklich feſt, daß der Polizeidiener den Piſter nicht geſchlagen hat, ſondern ihm nur über das Ge⸗ ſicht gefahren iſt. Der Wirt zum„Kronprinzen“ ſagte aus, daß Piſter mit ſeinem Bekannten ſchon in angetrunkenem Zuſtande ins Wirtslokal gekom⸗ men iſt. Da er gleich die Gefährlichkeit des Schäfer⸗ hundes erkannt hat, wollte er den Gäſten kein Bier verabreichen. Piſter habe aber geſagt, daß er nur einen Stein Bier trinken und dann wieder gehen wollte. Was ſich auf der Straße abſpielte, wiſſe er nicht. 4 Zeuge Albert Eppel wird zunächſt unvereidigt vernommen. Nach ſeinen Ausſagen war auch Frau Piſter im Lokal. Piſter war betrunken. Als er aus dem Wirtslokal hinausging, habe die Frau geſagt: Laßt ihn gehen, er wird Hiebe wollen. Wenn ſte ihn nur totſchlagen würden! Vorſitzender zum Angeklagten: Das iſt wenig liebevoll von Ihrer Frau. Wiſſen Sie, warum ſie das geſagt hat? Angeklagter: Ja, ſie war ärgerlich, weil ich nicht nach Hauſe gekommen bin. Der Begleiter von Piſter, Zeuge Hambſch, gibt näheren Aufſchluß über die Bierreiſe, bei der ſehr viel Alkohol getrunken wurde. Meiſtens trank man in den Wirtſchaften—3 Stein Bier zu zweit oder zu dritt. Ein anderer Zeuge ſchätzt den Bierkonſum auf—6 Stein. Das wären zwei Liter auf den Mann. Korbmacher Stohner in Brühl hat den Piſter in einer Wirtſchaft getroffen und ihm Arbeit ange⸗ boten. Piſter hat auch zugeſagt, zu kommen. Er iſt aber anſtatt zur Arbeit wieder ins Wirtshaus gegangen und hat weitergetrunken. Zeuge vertrat die Auffaſſung, daß der Piſter ſchließ⸗ lich ſofort gekommen wäre, wenn dieſer kein Geld mehr gehabt hätte. Aber ſo hatte Piſter noch die Fürſorgeunterſtützung in der Taſche. Ein penſio⸗ nierter Schutzmann von Ketſch meint, daß Piſter gerne getrunken hat. Ein Arbeitgeber von Piſter ſtellt dieſem ein gutes Zeugnis aus. Dem Bür⸗ germeiſter von Ketſch iſt über den Leumund von Piſter nichts bekannt. Der Bürgermeiſter hat aber zu den Akten der Gendarmerie angegeben, daß der Leumund von Piſter nicht gut und daß der Angeklagte ein jähzorniger, ſtreitſüchtiger und hinterliſtiger Menſch iſt, der oft den letzten Pfennig vertrunken hat. Der Bürgermeiſter gibt dieſe Angaben zu. Ein Gendarmerie⸗Ober⸗ wachtmeiſter bezeugt, daß Piſter in Ketſch einen ſchlechten Leumund hat. P. trinke gerne, wenn auch nicht zuviel und ſei ſehr ſtreitſüchtig. Auf Polizei und Gendarmerie ſei er ſchlecht zu ſprechen. Man könne Piſter nur als einen frechen Menſchen bezeichnen. Dem verſtorbenen Poltzeidiener Weiß könne das beſte Zeugnis ausgeſtellt werden, denn er ſei ein braver, tüchtiger Polizeibeamter geweſen. Auch der Bürgermeiſter von Ketſch nennt Weiß einen ſoliden, braven und tüchtigen Beamten, der ſein Amt pflichtgetreu verſehen hat. Er hin⸗ terließ eine Frau und 6 Kinder im Alter von—20 Jahren. Aus dem Protokoll des verſtorbenen Poltzetwacht⸗ meiſter Franz Weiß, das der Vorſitzende verlieſt, geht hervor, daß Piſter unbemerkt aus der Wirtſchaft kam und von hinten herum den Stich nach der Bruſt führte. Weiß ſetzte ſich noch zur Wehr, brach aber bald zuſammen. In einem Brief, den der Angeklagte aus der Unterſuchungshaft an ſeine Frau richtete, heißt es: „Seit ich die Zuſtellung bekommen habe, daß Weiß geſtorben iſt, habe ich keinen Hunger mehr.“ Offen⸗ bar hat er alſo die Tat bereut. Die mediziniſchen Sachverſtändigen Der mediziniſche Sachverſtändige, Profeſſor Dr. Schwarzacher, Heidelberg. berichtete als Ergeb⸗ nis der Leichenöffnung, daß ein durch den Stich her⸗ vorgerufener Bluterguß im linken Bruſtfellraum den Tod des Polizeibeamten herbeigeführt hat. Medizi⸗ nalrat Dr. Götzmann hält den Angeklagten, der geſund und ziemlich intelligent iſt, für voll verant⸗ wortlich, daran ändere auch der Zuſtand der Trun⸗ kenheit nichts. Nach Schluß der Beweisaufnahme trat das Ge⸗ richt in eine kurze Pauſe ein. Plädoyer Dann ergriff Erſter Staatsanwalt Dr. Bender das Wort. Er hält den Angeklagten für ſchuldig und für die Tat voll verantwortlich. Mildernde Umſtände könnten nicht in Anwendung kommen. Er beantragt daher, im Sinne der Anklage Körperverletzung mit Todesfolge anzunehmen und auf eine Gefäng⸗ nisſtrafe von 5 Jahren zu erkennen, die wegen der Unterſchlagung oder des Diebſtahls des Hundes auf eine entſprechende Geſamtgefängnisſtrafe zu bringen ſet. RA. Willy Pfeiffenberger plädiert im Gegenſatz zum Oberſtaatsanwalt auf Gewährung mildernder Umſtände für den Angeklagten. Man müſſe den Hergang der Tat berückſichtigen. Seinem Mandanten ſet ein ſolcher Stoß in das Geſicht ver⸗ ſetzt worden, daß Piſter die Mütze vom Kopfe ge⸗ fallen iſt. Viele Zeugenausſagen lauten zugunſten des Angeklagten. Das Verhalten des verſtorbenen Polizeibeamten hat Piſter gereizt. Piſter bereut die Tat. Bedauerlich iſt, daß der Angeklagte in den Wirtſchaften herumgetrunken hat, anſtatt die Arbeit anzunehmen. Vielleicht war der Angeklagte bei dem Arbeitsangebot ſchon betrunken. Zweifellos war die Angetrunkenheit die Vorausſetzung der Tat. Er muß dafür beſtraft werden. Andrerſeits aber ſpricht das Geſtändnis des Angeklagten und ſein Verhalten in der Unterſuchungshaft doch für die Gewährung mildernder Umſtände in weiteſtem Maße. Sodann iſt nicht erwieſen, daß der Angeklagte den Hund ge⸗ ſtohlen hat oder daß er ihn behalten wollte. Da hier nach den Ausführungen des Verteidigers alle Be⸗ weiſe fehlen, ſo beantragt er Freiſprechung von der Anklage wegen Diebſtahl des Hundes. Das Urteil Der Angeklagte Piſter wird wegen Körperver⸗ letzung mit nachgefolgtem Tode und wegen Unter⸗ ſchlagung zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von 5 Jah⸗ ren 10 Tagen verurteilt. Zwei Monate der Unter⸗ ſuchungshaft werden angerechnet. D r — „„„„„„„ te In der Begründung des Urteils heißt es u..: Das Schwurgericht iſt der Auffaſſung, daß die Be⸗ weiserhebung ein getreues Bild der Vorgänge er⸗ geben hat. Piſter hat die ihm zur Linderung der Not verabreichte Unterſtützungsgelder in alkoholiſche Getränke umgeſetzt. Die Tat erfordert die ſchärfſte Sühne. Seine Angetrunkenheit iſt kein Milderungsgrund. Er hat das Leben eines armen braven Beamten vernichtet. Die Tat iſt roh und gemein. Deshalb mußte auf eine angemeſſene Strafe erkannt werden. ch. FFFFEFFCCFCbbbbbbTbTTbTbT(((TT—TTTT———————— Aus Rundfunk⸗Programmen Freitag, 13. Dezember 14.48 Uhr: München: Frauenſtunde. 15.15 Uhr: Frankfurt: Jugendſtunde. Berufsleben. 16.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Konzert. 5 16.30 Uhr: München: Konzert. 17.30 Uhr: Budapeſt: Zigeunermuſik. 19.00 Uhr: Berlin: Sächſiſcher Humor, Bres lan: Abendmuſik für die Kleinen, München: Bt. Stunde, Prog: Oper„Eva“. 19.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Violinſolſ, Hamburg: Oper„Die baskiſche Venus“, Brünn; Oper„Rigoletto“. 20.00 Uhr: Berlin, Königswuſterhauſen: Aus der Staatsoper:„Bajazzo“,„Der König“, Langen: berg: Abendkonzert, Stockholm: Soliſten⸗ und Orcheſterkonzert, Wien: Kammermuſik, Zürich, Bern: Oper„Aida“. 20.15 Uhr: Frankfurt, Stuttgart:„Land im Rücken“, Kammerſpiel, Kabtowitz: Sinfoniekonzert. 20.30 Uhr: Breslau: Wiener Unterhaltungsmuſtk, München: Sinfoniekonzert, Mailand: Sinfonte⸗ konzert, Wien: Reminiſzenzen aus dem Wiener Kon⸗ zertleben der Vergangenheit. .18 Uhr: Fronkfurt, Stuttgart: Toulouſe: Abendkonzert. 22.10 Uhr: Budapeſt: Zigeunermuſtk. 22.80 Uhr: Berlin: Abendunterhaltung. Führer ins Trio⸗Konzert, D Wetter⸗Nachrichte Landeswelterwarte Karlsruhe 2—— See Luft⸗[S2 i See S Wind böh. di Fe S Wetter nin S 886 8 nicht Stärke Wertheim 151— 11 11 S8 SW.HIHſtark bedeckt Königsſtuhl 568 761,4 2 6 W. ſchwach 2 Karlsruhe 120 762,0 12 12 10 WSW ſtark Bad. ⸗Bad 213 Villingen 780 766,8 66 9 8 W wüßg Regen Feldbg. Hof 1275 667,6 1 2 0 SW ſtar Schnee Dadenweil.— 765,2 81 10 7 SW leicht bedeckt St. Blaſten 780— 6 7 5 NN 5 Regen Bad. Dür h.—— 6 8 5 W friſch 0 Mit dem neuen atlantiſchen Sturmwirbel iſt ge⸗ ſtern abend ſubtropiſche Warmluft mit verbreiteten Regenfällen in unſer Gebiet eingedrungen, ſo daß es deshalb milder geworden iſt und die Tempera⸗ turen jetzt bis zur Feldberghöhe über 0 Grad lie⸗ gen. Die Rheinebene hat ſeit geſtern abend ununter⸗ brochen 11—12 Grad Wärme. Die außergewöhnliche Schnelligkeit, mit der die atlantiſchen Wirbel ſeit Beginn dieſer Woche nach Europa vorgeſtoßen ſind, iſt jetzt zum Stillſtand gekommen, da über England kühlere maritime Luft von Nordweſten in die Rück⸗ ſeite des zuletzt erſchitenenen Sturmwirbels einbre⸗ chen konnte. Ueber Weſteuropa liegt daher heute ein ausgedehntes Gebiet ſteigenden Luftdrucks, ſo daß für morgen Abflauen des bisherigen ſtürmiſchen Weſtwindes und wieder etwas kühleres Wetter in Ausſicht ſteht. Ein Uebergang zum Winterwetter wird aber dadurch nicht erfolgen. Wetterausſichten für Freitag, 13. Dezember: Ab⸗ flauende, nach Nordweſten drehende Winde, etwas kühler, aber noch mild, wolkig, ſtrichweiſe noch Nie⸗ derſchläge, in höheren Lagen wieder Schnee. Ann nnn Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feullleton: Pr. S. Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelstell: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ e Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, er unb Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. R 1, 4— 6 AG. Paulanerbräu, Salvatorbrauerei und Thomasbräu München Nachdem die AG. Paulan u und Thomasbräu, München, bereits vor lurzem ihre Abſchlußzifſern bebannt⸗ cageben hatte, wie gemeldet, wieder 12 v. H. Divi⸗ ende und 3 v. H. Bonus aus den Beteiligungen der Brawerei an anderen Unternehmungen, wird nun der Ge⸗ ſchäftsbericht veröffentlicht, der einleitend beſagt, daß der Zuſammenſchluß der Paulanerbräu und Thomas⸗ bräu ſich reibungslos vollzogen hat. Die Verwaltung iſt von den Ergebniſſen er ſt e n Ge⸗ ſchäfts jahres ſehr riedi mit der Ho us 0 B. in Ro n beſteht in 0 ungenehmen ſe weiter. Die Hof bhrau haus 5 burg AG. bringt bekanntlich 17 v. H. Dividende zur Ver⸗ teilung, die Rofen heimer Geſellſchaft 15 v. 5. Dividende. Es verbleibt ein Reingewinn von 1 593 958 (l. V. 1 88g 852). Von dem 10 Mill. 4 betragenden Aktienkapital ſind 6 421 000 gegen„1 im Vorfohr Lipidenden berechtigt. Die 12 v. idende erfordern %½7(%) Mill.„ und der 3 proz. Bonus 0,19 Mill. ,. Vorgeſchlagen wird, eine außerordentliche Abſchreibung auf gekaufte Brauereien in Höhe von 000(100 000)& vor⸗ zunehmen und 100 000(200 000)„4 der Spezial reſerve zuzu⸗ weiſen, wodurch ſich der Vortrag von 289 739 auf 230 808 4 vermindert. Die Liquidität der Bilanz hat ſich, vom Be⸗ triebskapital aus betrachtet, weſentlich erhöht. 6091 0 H. 2 * Hermes Kreditverſicherungsbank AG., Berlin. In der verſt nk Igt.⸗Sitzung der Hermes Kr ber den Verlauf und das bish 1929 berichtet. Wenn auch die ge schaftliche Lage auf das Ergebnis ben konnte, was insbeſondere in wurde Jahres ge wiürt⸗ fluß blei⸗ wenig günſtigen dem Verlauf des deutſchen Delkredere⸗Geſchäftes zum Ausdruck kommt, ſo glaubt die Verwabtung nach dem bisherigen Sbande bei angemeſſener Dotierung der techniſchen Reſerve init der Vorjahrsdividende(2 v..) rechnen zu können. * Konkurs des Bankgeſchäftes Feichtmayr u. Co., Mün⸗ chen. Im Nachgang zu unſerer letzten Meldung über den Zufſammenbruch der Firma Feichtmayr u. Co., teilt die Firma mit, daß ſie die Vergleichsverhandlungem eingeſtellt und das Konkursverfahren beantragt hat, das eröffnet wurbe. Die Firma teilt weiter mit: Durch den freiwilligen Tod des Deilbabers Marquard Dor wurde eine hohe Teil⸗ heberverſicherung fällig, die reſtlos der Maſſe zugute kommt. Der Vermögensſtand der Konkursmaſſe verändert ſich hier⸗ durch wesentlich zu Gunſten der Gläubiger. „ geine Betriebsſtillegung der Waggonfabrik.⸗G. in Raſtalt. Wie von der Geſellſchaft mitgeteilt wird, treffen die Gerüchte über eine beabſichtigte Stillegung der Betriebe der Geſellſchaft nicht zu. Die Betriebe werden, wi alljähr⸗ lich zwiſchen Weihnachten und Neufahr, geſchloſſen, doch geſtakten die zurzeit vorliegenden Aufträge noch eine volle Beſchäftigung. Erſt wenn die von der Reichsbahn für 1930 vorgeſehenen Aufträge längere egit noch auf ſich warten laſſen, dürfte eine teilweiſe Einſchränkung oder vorüber⸗ gehende Stillegung nicht ausgeſchloſſen ſein. Die Verwal⸗ tung hat vorſorglich beim Arbeitsamt Mitteilung über die Sachlage gemacht. „ Ciſen⸗ und Emaillierwerke Ac. Sprottau⸗Wilhelms⸗ hütte. Das Unternehmen hat durch die anhaltende Froſt⸗ beptode des letzten Winters einen ſtarken Ausfall erlitten Der Gefamumſatz betrug nur 11 594 646 gegen 12 820 82% J. B. Der Betriebsgewinn iſt von 3 108 541 auf 2549 721 zurückgegangen. Dieſe ſcharfe Minderung des Bruttoge⸗ winns iſt jedoch nur darauf zurückzuführem daß die Repa⸗ raturen(i. B. 406 404%] über Betriebskoſten verbucht worden ſind. Auf der anderen Seite erforderten die ge⸗ ſumten Unkoſten 1651 934 gegen 2007 291 1 i.., unter denen i. V. Aufwendungen für Reparaturen enthalten waren. Im einzelnen beanſpruchten Handlungsunkoſten 589 989(301 130), Steuern und Abgaben 352 767(6832 202) Dark, ſoziale Abgaben 514 806(443 357)„ und Zinſen 10845(92 200%„/ Aus dem nach Abſchreibungen von 404 166(527 718)„ verbleibenden Reingewinn von 448 481 (611 12)/ ſollen, wie bereits gemeldet, nur 6(8) v. H. Dividende auf 6,0 Mill./ StA. und wieder 6 v. H. Divi⸗ dende auf 200 000„ WA. verteilt werden: 25 920 1 ſollen vürgetragen werden. Die erſten Monate des laufenden Jahres ſeien befriedigend verlaufen. Die Umſätze ſeien geſtrogen und die Ligufdität habe ſich, wie der Bericht aus⸗ führt, weſentlich gebeſſert. * BVyransſichtlich unveränderte Siemens⸗Dividende. Im Gegenſatz zu Börſengerüchten und Meldungen, wonach für das abgelaufene Geſchäftsjahr bei der Siemens u. Halske Ac. mit einer Dividendenerhöhung um 1 bis 2 v. H. zu rechnen ſei, erfährt das B. T. von unterrichteter Seite, daß aller Voraussicht nach in der am 20, d. M. ſtattfindenden AR.⸗Sigung eine Dividende von wieder 14 v. H. in Vorſchlag gebracht werden dürfte. Man dürfte innerhalb der Verwaltung auf dem Standpunkt ſtehen, daß ein ek⸗ waiger Mehrgewinn zur Stärkung der Betriobsmittel Ver⸗ wendung finden müſſe. SCHAFT S- der Neuen Mannheimer Zeitung 2 Abend- Ausgabe r r Sicherung gegen Kreditbetrug Ein Vorſchlag des Verbandes der Vereine Creditreform Wenn in ſteigendem Maße über eine Verwilderung der geſchäftlichen Sitten und über eine zunehmende Un⸗ moral im Kreditnehmen geklagt wird, ſo müſſen alle Hebel angeſetzt werden, damit wieder geſunde Zuſtände eintreten. Bei den Zuſammenbrüchen, wie wir ſie täglich verfolgen können, handelt es ſich meiſt um Fälle, in denen die letzten Kreditgeber nur noch ſchlechtem Gelde gutes Geld nachge⸗ worfen haben. Dieſe Beträge gehen der deutſchen Wirt⸗ ſchaft unwiderbringlich verloren und können dann nicht mehr anderer Stelle eingeſetzt werden, wo ſie einem nur vorübergehend notleidenden Unternehmen über temporäre Schwierigkeiten hinweghelfen könnten. Es liegt demnach im Intereſſe der ſoliden Geſchäftswelt, daß einem leicht⸗ fertigen Kreditnehmen u. einer eindeutigen Krediterſchlei⸗ chung der Weg verlegt oder mindeſtens erſchwert wird. Denn die Geſchäftsmoral wird zweifellos zum Schaden der deutſchen Wirtſchaft noch weiter ſinken, je öfter es ſich zeigt, daß ganz offenkundige Fälle von Kreditſchwindel bei der gegenwärtigen Gerichtspraxis unbeſtraft bleiben, weil ſie nach der Faſſung des§ 263 des Strafgeſetzbuches nicht zu faſſen ſind. Maßgebend für die Rechtſprechung ſind heute Entſchei⸗ bungen des Reichsgerichts, die eine rechtliche Verpflichtung zur Offenbarung einer ſchlechten und ſelbſt einer hoff⸗ nungsloſen Vermögenslage verneinen. Und das ſelbſt dann, wenn aus moraliſchen Gründen eine ſolche Darle⸗ gung geboten wäre. Es kommt nur darauf an, daß der Schuldner beim Vertragsſchluß überhaupt zahlungsfähig geweſen iſt. Damit erklärt es ſich auch, daß in der über⸗ wiegenden Zahl der Fälle eine Beſtrafung auch dann nicht erfolgen kann, wenn ein Schuldner, in einer bereits völlig verfahrenen Situation gewiſſenlos mit dem Gelde ſeines Kreditgebers ſpekultert hat. Bet ſolchem Mangel an Schutz gegen unlautere und unehrliche Elemente wächſt begreiflicherweiſe bei allen Kreditgebern die Neigung, ihr Geld ſolcher Gefährdung zu entziehen und es lieber in feſten Werten anzulegen, womit natürlich die allgemeine Kreditnot im ehrlichen Geſchäftsleben nur wachſen wird. Der Entwurf des neuen Strafgeſetzbuches erſetzt die unzureichende Beſtimmung des§ 263 über Kreditbetrug durch folgende Faſſung: „Wer in ber Abſicht, ſich oder einen anderen unrecht⸗ mäßig zu bereichern, jemand durch eine Täuſchung über Tatſachen zu einer Handlung, Duldung oder Unter⸗ laſſung beſtimmt, die für das Vermögen des Getäuſchten ober eines anderen nachteilig iſt wird mit Geſäugnis beſtraft.“ Mit dieſer neuen Faſſung will der Entwurf grundſätzlich nichts ändern. In der Begründung dieſes Paragraphen wird aber„auch ein Verſchweigen, das den Ge⸗ wohnhetten des redlichen Verkehrs widerſpricht, z. B. bei der Bitte um ein Darlehn das Verſchweigen der ausſichtsloſen VBermögenslage als„eine mögliche Täuſchung“ bezeichnet. Dieſe Auffaſſung ſtellt ſich nicht nur in Gegenſatz zu jenen Reichsgerichtsentſcheidun⸗ gen, ſondern ſieht auch, indem ſie ein Min deſtmaß von Sittlichkeit und Redlichkeit auch im Kreditver⸗ kehr verlangt, die Dinge doch von einem neuen Geſichts⸗ punkte an und will damit die Grundlage für eine mehr individuelle und ſich den vorliegenden Verhältniſſen beſſer anpaſſende Rechtſprechung ſchaffen, wie ſie allgemein ver⸗ langt worden iſt. Das iſt aber doch etwas grundſätzlich neues, und darauf macht eine Denkſchrift des Verbandes der Vereine Creditreſorm aufmerkſam. Mit ihr wird ſich auch der Reichstagsausſchuß zur Durchberatung des Strafgeſetzbuches, dem ſie bereits zugegangen iſt, dem⸗ nächſt zu beſchäftigen haben, wenn dieſe Betrugspara⸗ graphen zur Debatte ſtehen. In dieſer Denkſchrift weiſt der Verband, der auf Grund ſeiner Tätigkeit, die beſten Ein⸗ blicke in die Struktur des Kreditverkehrs hat, auf die Not⸗ wendigkeit hin, dem Grundſatz von Redlichkeit und Sitt⸗ lichkeit, wie ihn die Begründung zum Entwurf des Straf⸗ geſetzbuches anerkennen will, dadurch die volle geſetzliche Gültigkeit zu verſchaffen, daß man ihn im Wortlaut des Paragraphen ſelber zum Ausdruck bringt. Der Verband ſchlägt vor, dem neuen Paragraphen den folgenden Satz anzuhängen: „Eine Täuſchung über Tatſachen liegt auch in einem ſolchen Verſchweigen von Tatſachen, das Anſtand und Sittlichkeit im Kreditverkehr gröblich verletzt.“ Damit ſoll der Rechtſprechung ein gewiſſer Spielraum und die Möglichkeit gegeben werden, beſonders gelagerte Verhältniſſe zu berückſichtigen. Die Rechtſprechung wird ſehr bald zu feſten Richtlinien kommen, andererſeits aber auch in der Lage ſein, Wandlungen des Sittlichkeitsge⸗ dankens im Volksbewußtſein Rechnung zu tragen. Die Einbeziehung des Redlichkeits⸗ und Sittlichkeitsbegriffes in den Betrugsparagraphen— auf andern Rechtsgebieten iſt das bereits geſchehen— ſoll aber nicht nur ſtrafver⸗ ſchärfend gegenüber einer Krediterſchleichung wirken. Ihr vorbeugender Einfluß wird ſicherlich noch größer ſein. Sie wird nämlich Elemente, die ſich heute bei einem Mißbrauch der Kreditnahme ſozuſagen„nichts denken“ und es ſich nicht klar machen, welche Folgen das Be⸗ ſchönigen und Verſchleiern von Tatſachen für den hat, der im Vertrauen auf die Redlichkeit ſeines Schuldners die⸗ ſem einen Teil ſeines Vermögens anvertraut, zwingen, vor der Kreditnahme darüber nachzudenken, was ein ſol⸗ Nun endlich Londoner Diskontſenkung Von 3% auf 5 v. H. London, 12. Dez.(United Preß). Die Bank von England hat den Discontſatz um ein halbes auf fünf v. H. herabgeſetzt. * Auch Schweden ermäßigt den Diskont. Stockholm, 12. Dez. Die ſchwediſche Reichsbank hat heute den Diskont⸗ ſatz von 5,5 auf 5 v. H. ermäßigt. CCCCCCCbC(Cõͥãͥ ˙². cher unter Umſtänden ſtrafbarer Schritt für ihn bedeuten kann. Damit wird ſicherlich die Zahl der Fälle leichtfertigen Kreditnehmens zurückgehen. Wenn damit die Kredit möglichkeiten für innerlich geſunde Geſchäfte wachſen, ſo kommt das der ganzen deutſchen Wirtſchaft zugute, der heute jeder Kredit⸗ betrag erhalten bleiben muß. Da wir leider damit rechnen müſſen, daß die wirtſchaftliche Kriſis und damit auch der Tiefſtand der Geſchäftsmoral noch nicht ſo bald überwun⸗ den ſein werden, und beide aufs engſte miteinander ver⸗ bundene Faktoren erſt allmählich wieder verſchwinden wer⸗ den, ſo handelt es ſich bei der vorgeſchlagenen Ergänzung des neuen Betrugsparagraphen nicht etwa um eine Ge⸗ legenheitsgeſetzgebung; ſondern um die Formulierung eines Grund ſatzes, der in ſchlechten wie in guten Zeiten in ſich ſeine Berechtigung trägt, um eine Geſetz⸗ gebung, die nur etwas nachholt, was in der Gerichts⸗ praxis bisher als eine bedenkliche Lücke empfunden worden iſt. Mit dem in der Denkſchrift des Verbandes der Ver⸗ eine Creditreform enthaltenen Vorſchlag haben ſich bereits maßgebende Perſonen des Strafrechtsausſchuſſes und der Regierung, ferner die Spitzenverbände der Wirtſchaft be⸗ ſchäftigt. Der Gedanke, das Sittlichkeitsmoment bei der Formulierung des Geſetzes zu berückſichtigen, hat hier große Zuſtimmung gefunden. Der Deutſche Indu⸗ ſtrie⸗ und Handelstag ſowie der Zentralverband des Deut⸗ ſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes haben ſich dieſen Ge⸗ danken ſogar unter Hintanſtellung früherer Vorſchläge zu eigen gemacht und ihn in einem beſonderen Kpedit⸗ ſchwindelparagraphen verarbeitet. Ob er nun im allgemeinen Betrugstatbeſtand oder in einem Sonder⸗ tatbeſtand zum Ausdruck kommt, iſt nicht ſo wichtig, die Hauptſache iſt, daß er bei der Neugeſtaltung des Straf⸗ geſetzbuches Berückſichtigung findet. *.⸗G. für Verkehrsweſen, Berlin.— Zur Dividenden⸗ frage. Wie von Verwaltungsſeite mitgeteilt wird, ſind die an der Berliner Börſe umlaufenden Gerüchte, die von einer Dividendenreduktion wiſſen wollen, nicht zutreffend. Der Geſchäftsgang iſt nach wie vor zufriedenſtellend. Seit der kürzlichen.⸗R.⸗Sitzung, in der feſtgeſtellt wurde, daß ſich die Erträgniſſe im Rahmen des Vorjahres halten, ſelen keine Veränderungen eingetreten. Man könne, ſofern nicht unvorhergeſehene Exeigniſſe eintreten, wohl mit wieder einem gleichguten Ergebnis wie i. V. rechnen. Das Ge⸗ ſchäftsjahr ſchließt bekanntlich mit dem Kalenderjahr, ſo⸗ daß die entſcheidende Bilanzſitzung nicht vor dem März 2 2 Margarine Anion⸗Levergruppe Einzelheiten der Vereinigung Auf der ao. GV. der Margarine Union am 19. Dez. gab der ſtellvertretende Vorſitzende Einzelheiten über das am 2. September beſchloſſene Zuſammengehen zwiſchen dem Konzern der Margarine⸗Union und der Levergruppe. Das Abkommen tritt am 1. Januar 1930 in Kraft. Die Verſchmelzung erfolgt in der Weiſe, daß das gewöhnliche Aktienkapital der Firma Lever Brothers einer zu grün⸗ denden Holding⸗Geſellſchaft übertragen wird, die mit der Margarine Unſon Et. vereinigt wird, die ihrerſeits ihren Namen in Unilever Ltd. abändert. Holding⸗Geſell⸗ ſchaft wird hierauf liquidiert. Das Kapital der 9 Leyer Brothers beträgt 130 Mill. Eſtr., wovon 5422 Vorzugsaktien und 2,4 Mill. gewöhnliche Aktien auszu⸗ geben ſind. Um der Levergruppe den ihr auf Grund des Abkommens zukommenden Aktienkapitalsanteil zu ermög⸗ lichen, wird das Aktienkapital der Margarine Union Ltd. um 1 Mill. 7proz. Vorzugsaktien und 6,5 Mill. gewöhn⸗ liche Aktien auf 11,6 Mill. Eſtr. erhöht. Dieſe Kapitals⸗ erhöhung muß, da das Abkommen am 1. Januar in Kraft tritt, noch vor dem 1. Januar erfolgen. Die Aktienaus⸗ gabe erfolgt mit Anſpruch auf die Dividende 1929. ö Die bisherigen 100 000 Pfund Sterling Vorzugsaktien der Margarine Union Ltd., die ſich in den Händen der Morgarine Union befinden und die mit beſonderen An⸗ ſprüchen verbundenen gewöhnlichen Aktien der Margarine Union im Beſitze der Firmen Jürgens, van den Bergh und Schicht ſollen zur Hälfte einer in den Niederlanden, zur anderen Hälfte einer in England zu gründenden Hol⸗ dinggeſellſchaft übertragen werden. O Keramiſche Werke Offſtein und Worms.⸗G.— Au⸗ fechtungsklage.(Eig. Dr.) Der dem früheren.⸗R. der Geſellſchaft angehörende Aktionär Schick hat gegen die in der.⸗V. vom 28. Oktbr. beſchloſſene Kapitalserhöhung um 0,50 auf 1,50 Mill../ Anfechtungsklage erhoben. O Zahlungsſchwierigkeiten eines Lederwarengeſchäfts in Frankfurt a. M.(Eig. Dr.) Das Lederwarengeſchäft Konrad Gabler erſtrebt einen außergerichtlichen Ver⸗ gleich bei 170000./ Paſſiven in Höhe von 45 v. H. Nicht berührt werden davon die Lederwarengeſchäfte Georg Gabler und Heinrich Gabler. * Zuckerfabrik Frauſtadt Ac. in Franſtadt.— Divi⸗ dendenlos. Für 1928⸗29 verbleibt eim Reingewinn von nur 0,004(0,015) Mill. J. Eine Dividende wird wieder nicht verteilt. In Frauſhadt wurden 147 656 Ztr. Verbrauchs⸗ zucker gewonnen, in beiden Fabriken 320 032(456 928) tr. Die Raffinerie Glogau wird gänzlich ſtillgelegt. Aus der Bilanz(in Mill.): Schuldner 0,841(0,788), Guthaben 0,176(0,011), Beſtände 0,601(1,051), Akzepte 0,222(0,076), Gläubiger 0,681(0,613), Zollamt 9,205(0,299), Bankſchulden —(0,201), Zuckerbank 0,277(0,291). Im Berſcht wird noch mitgeteilt, daß der am 1. September d. J. erfolgte Zu⸗ fammenſchluß der deutſchen Verbrauchszuckerinduſtrie dem deutſchen Zuckermarkt etwas geſündere Verhältniſſe gebracht und eine Ausnutzung der vom der Regierung bewilligten Höchſtpreiſe ermöglicht habe. Mit Rückſicht auf die geſtei⸗ gerten Anſprüche, welche die Landwirtſchaft an die Rüben⸗ preiſe ſtellt, müſſe dieſer Höchſtpreis aber im allgemeinen als unzureichend bezeichnet werden. Im laufenden Jahre werde vorausſichtlich eine weſentliche Verminde⸗ rung der Ausfuhr möglich ſein, der ſich im Berichtsjahr ſehr verluſtreich ſür die Zuckerinduſtrie geſtaltet habe. * Wieder 12 v. H. der Eichbaum⸗Werger⸗Brauereien AG. in Worms. Der AR. beſchloß, der auf 7. Jan. einberu⸗ fenen o. GV. wie im Vorjahre die Ausſchüttung von 12 v. H. Dividende in Vorſchlag zu bringen. * Schlegel ⸗ Scharpeuſeel⸗ Brauerei.⸗G., Bochum. Wieder 14 v. H. Dividende. Der.⸗R. beſchloß, der in den erſten Tagen des Januar 1930 abzuhaltenden.⸗V. für das Geſchäftsjahr 1928/9 die Verteilung einer Dividende von wieder 14 v. H. in Vorſchlag zu bringen. * Wieder 20 v. H. Dividende bei der Dortmunder Ritter⸗ brauerei.⸗G. Die zum Braubank⸗Konzern gehörige Ge⸗ ſellſchaft bringt für 1928/29 auf das um 1,8 auf 6,2 Mill. R. erhöhte Stammkapital gemäß.⸗R.⸗Beſchluß wiederum eine Dividende von 20 v. H. in Vorſchlag. * Kinzinger u.'Hengeliere Bürgerliches Brauhaus Zell⸗Würzburg AG. in Würzburg. Die HV. beſchloß den Vorſchlägen des AR. entſprechend, aus dem nach 183 868% Abſchreibungen verbleibenden Reingewinn zu 485 463, 6 v. H. auf 20 000% Vorzugsaktien, 14 v. H. auf 1 600 000 Mark StA. zu verteilen(wie i..), 170 000% zurück⸗ zuſtellen(10 000 Unterſtützungskonto, 50 000% Delkredere⸗ konto, 80 000% Erneuerungskonto, 30 000% Rücklage für Steuern) und 62 027/ vorzutragen. Der ſeitherige AR. wurde wieder gewählt. OFeiſt Sektkellerei.⸗G., Frankfurt a. M.(Eig. Dr.) Die.⸗V. genehmigte den bekannten, ſeit der Goldmark⸗ umſtellung dividendenloſen Abſchluß 1928/9 mit Vortrag des Reingewinns von 21 293.. Beſondere Ausführungen wurden nicht gemacht. Vertreten war ein Stammkapital von 995 840., und die 6000 R. Vorzugsaktien mit 11579 1930 ſtattfinden dürfte. bezw. 2000 Stimmen. Kurszettel Mannheimer 1 8% Bad. St.⸗A, 2 78.— 73.— 7% Pad ſtom. Gd 79. 80. 6%„ Sold 5% Farbendd. 28. 1 1 5 Pfälz. Hypoth. B. ih, Hypoth. Bk. Mh. Creditbank Südbd. Disconto 110.0 122⁰⁰ 132.0 182.0 182.0 150.0 Bad. Aſſekuranz ad. Aſſ 8 Continent. Verf. Mann. Verſich. 81.— Festyerzinsliche Werte 9% Reichsanl. N———— 50 8 0„ 8 Ablöſungſch. U„ 50,05 g 5 ohne.80 D. Wertb.(Gold] 84,50 D. Schazanw. 28——. 4% Schützg. 14. 8% Ludwigsh. 28-,. 10% 9. 910** 8% Urkr. Mh. 23 5% Preuß. Kali 30% Preuß. Rogg. 50% Südd. Feſtwö.—, 8% Grkr. M. abg. 5% Röü.⸗M.⸗Don.„ 7½ Bab. Kom. Gb. 80% Pfälzer-99 8% Ry. Hyp. A. 25 80 R.•8 %„„ t 5%„„„ 113 4%% Rhein. Lig. 455 9% 10 Ui. 7 %%Südho vig—.— 77 4½% Meining 4%% Pr.. B. Lig 75.— Bank Aktien Aug. D. Ereditb. 116.5 N Babiſche Bank 1600 8 4980 ahr, Hp. u. Wh. 139, zom. l. Ortvatb. 150, EHektenbörse 12 .⸗G. f. Seilind. 48,50 49. Brown, Boveri 1140 116.0 Daimler⸗Benz. 37,50 37,50 Deutſche Linol.. 235,0 235,0 Enzinger Union 79.— 78.— Gebr. Fahr. J. G. Farben 1760 175.5 10% Grkr. M. B. 111,0 1110 15%„„ WA. 1270 127,0 Karlsr. Mäh. Haid 32,.— 32.— C. H. Knorr 155.0 155,0 Konſerven Braun 70.— 70,— Manunh. Gummi 34,50 34,30 Pfülz. Mühlenw. 125,0 125,0 Portl. Zei. Heid. 1170 1185 Mh. Elektr..⸗G. 140,5 140.5 Rheinmühlenw..— 1 Südd. Zucker 161.0—— Verein dtſch. Oelf. 70.— 70.— Wayß& Freytag 82,.— 82 Zellſtoff Waldhof 175.0 176,0 Frankfurter Börse 231.0 281,0 148,0 148,0 112.0 112.0 Darmſt. u. Nat. Deutſche⸗Diseonto D Effekten Bant D. Hyp. u Wechſ. 1130 118,0 D. Ueberſee⸗Bank 99.50 99,50 Dresdner Bank 146,0 145,5 100,0 100,0 122,0 122,0 140,0 140.0 Frankf. Bank Frkfrt. Hyp.⸗Bk. Nürnberg. Verein Deſt. Cred.⸗Anſt. 30,10 30,10 Pfälz. Hyp.⸗Bl. 129.2 128.5 Reichsbank 2715 280,0 Rhein. Creditbk. 109,5 109,0 Rhein, Hyp.⸗Bk. 140,5 140,0 Südd. Boden⸗C.—— 1370 Südd. Disconto 1215 121, Wiener Bankver. 12,50 1 Württ. Notenbk. 152,5 152,0 211,7 2120 I 84,.— 84.— Alliauz g Frankf. All. Verf Mannh. Verſ.⸗G. Transport-Aktien Hapag 5 Heidelb. Straßb. 44.50 44.— Nordd. Lloyd 96.35 85,.— Oeſter. U. St.⸗B.. Montan-Aktlen Eſchweil. Dergw 206,0 206.0 Gelſenk. Bergw. Ilſe Ggb. St. A. 218,0 215,0 Kalt Aſchersleben 1810 189.0 Kali Salzdetfurth 3070 3100 Kali Weſteregeln 188,0 1370 Rne!k Mannesm Röhr. 50 91.— Ger Neuen Mannheimer Zeitung Otavi⸗Minen Phönix Bergbau———, Rheinſtahl Salzw. Heilbr. Tellus Bergbau 1110—. B u. Laurahütte 51, Ber. Stahlwerke 101.0 Industrie-Aktien Henninger K. St. 169.0 Löwen München—.— Schöfferh. Bindg. 288,0 288,0 Schwartz Stor Werger Adler Kleyer. A. E. G. St.⸗A. 157.5 Aſchaff, Buntv. Bd. Maſch. Durl. 130.0 Brem.⸗Beſig. Oel 61.. Brown Boveri Cement Heidelbg. 116,0 5 Karſtadt——— Chade Daimler Benz Dt. Atlant.⸗X. Emag Frankf. Enzinger⸗ Union Eßlinger Mas Ettling. Spinn. Faber& Schleich. Fahr Gebr. Pirm. J. G. Farben 8%„ Bonds einmech. Jetter elt. Guilleaume 114,0 Frankfurter Gas———. Frkf. Pok.& Wit. 41,75 Goldſchmidt Th. 68,50 Gritzner M. Durl. 49.75 Grün& Bilfinger 167,0 Haid& Neu 30.— Hanfwerk. Füſſen 99.50 Hilpert Armatur. 102,0 Hirſch Kupf. u. M. 116.0 Hoch⸗ u. Tiefbau 78.50 Holzmann, Phil. 82,15 81,50 Holzverkohl.⸗ Id. 79,25 nag Erlangen 91,50 91.80 J Junghans St. Kamm. Kalſersl.—— 118.0 Karſtadt Rud. 50 Klein, Sch. K Beck. Knorr, Dellbr.. Chamotte Annw. 100,5 Chemiſche Albert 48.—— Ch. Brockgues. 67, D. Gold⸗ u. S. Anſt. Dt. Linoleum. 235, Dt. Verlag Dresd. Schuellpr. Düſſel. Rat. Dürr Dyckerh.& Widm. 79.— Eiſen Kaiſersl. U. 12. 54.— 59,50 11. Konſerven Braun 67.— Kraus& Co. Lock. 46.50 108.8 92.50 1 1 Schuhf. Berneis.—. Seilinduſt. Wolff„ Südd. Zucker 161.0 161.0 8 Trieot. Beſigheim 52,.— * Lechwerfʒñre 203,0 203,0 5 Ludwigsh. Walz 73,50 1100 13400 Ver. Chem. Ind. Ver. deutſch. Oelf. Vergt. Jute Ver. Ultramarin Ver. Zellſt. Berl. 101,0 Dogtl. Maſch. St. 7 Volgt& Häffner 222.0 Volth. Seil. u. K. 63,.— 80,75 95.— Mainkraftwerke 105,5 Metallg. Frankf. 114.5 Mez Söhne 71. Miag, Mühld. 119,2 Moenus St.⸗A' 25,.— 25. Motoren Deußz 68.— Motor Oberurſel 113,0 „152,0 3 7 Pf. Nähm. Kayſ. 21.— Wayß& Freytag 5 W. Wolff Rein. Gebh ee Sch. Roeder, Gebr. D. Rütgerswerke 1010 68.75 Schnellpr. Frkthl. 50.— Schramm Lackf., 94,50 Ufa(Frelverk.).. 90.— Schuckert, Nrbg.—.— Raſtatter Wagg. 18.— Terminnotierungen(Schluß) Allg. Dt. Credit 117.0 116,5 Harpen. Bergbau 132.0 132.5 Bankf Brauind. 137.0—.— Ph Holzmann 81.25 81.50 Barmer Vankvee. 116,0 1180 Ilſe Bergbau 215,0 Dayr Hyp. u. W. 139.0 138,5 Kali Aschersleben 191 Berl. Handelsgeſ. 172.0 Kall Salzdetfurth 309,0 Commerzbank 152,0 Kali Weſteregeln 189,0 Darmſt. u. Nat. 232.0 R. Karſtabt. 130,0 1 Deutſche⸗Disconto 147,0 ſtlöcknerwerke. 89,50 90. D— Dresdner Bank 146,5 Lahmeyer& Co. 161.0 160,5 N— Mannesmann 90,75 It mech, Bois 1 85 Mansfelder.. 110,5 apag.. 9, 90. Metallgeſellſch. 114,5 113,0 . 8 5 1250 15 Miagühleubau———.— 157.0 153.0 136.0 112.0 176.0 125.0 1 Zellſtoff Aſchffbg. 69.—„ Memel. „ Waldhof 117,0 117.0 Montecatini.. 58,50 0 Oberbedarf.— Otav! Minen 54.— 53.— Phöniz Bergbau 99,50 5. Braunkohlen 289,0 Rh. Elet.(Rheag) 140.0 Rh. Stahlwerke. 103.0 1 Riebeck Montan— Rütgerswerke. 69, Schuckert 178.0 Siemens KHalske 280.0 Südd. Zucker. 161.5 Spensta Tändſt. 324, Ver. Glanzſtoff—.— Ver. Stahlwerke 101,5 50.5 ae Aſchaff. 136,5 ellſtoff Waldhof 178.0 Bemberg Bergmann.. Buderus Eiſen 80.25 Cement Heldelbg. 1170 Compan. Hiſp.. 344.5 Contin. Gummi 144.0 Daimler Ben) 87,50 Deutſch⸗ Erdöl. 92.—. Dt. Gold u. Silber 139,0 Dt. Linoleum 235,2 2 Licht u. Kraft.. 155.0 Elektr. Lieferung 158,0 J. G. Farben 175,0 1 ae& Guill, 114.5 elſenk Bergwk. 128,0 Gesfürel Goldſchmidt... 63,75 Berliner Börse 50% Roggenwert. 9,10 5% Roggenrentb 6,23 5% Landſch. Rog. 8,20 5% Mexikaner 19,20 4% Oeſt. Schatz. 35,25 Goldrente 24.75 Kronen. ch. 175.5 28 104.2 325.0 . 888 S Festverzinsliche werte Goldanleihe.. 106,5 108,5 6% Reichsanl. 27 87.80 87,50 Diſch.Ablöſgſch. 1 50,10 59.10 ohne Ablöfgrecht 780.80 78,50 . 428,0 1280 8% Bab. Kohlen—— 1200 1260 85% 5 85% Arkr. Mh. K. 14.80 14.90 85 Veh. Ralkenl. 8% 678 Aktien und Auslandsanlelhen in Prozenten Bremer Wolle 2 4— Hirſchberg Leder 87,28 87,25 12. 1 11 Schubert ſ& Salzer 208,0 11. 12 8 201,2] WeſteregelnAlkal. 182,5 bel Stücke-Notlerungen in Mark je Stück Alfeld Deligſen„ 29,25 Balke Maſchinen 1 Bahr. Spiegelglas 64. 11. 4% Türk. Ad. Anl..55 4„ Bagd.⸗Eiſ.! 7,15 e 4%„ unf. Anl. 11.60 4%„Zollobl. 1911.15 „ 400⸗FJr.⸗Los 4½% Ung. Str. 13 21.— 4½%„„ 14 24.50 4% Ung. Goldr. 21.50 %„ Kronenr..— 4½% Anat. Ser.] 16,65 400 AnatScr. II 16,85 4 90**„ „ 5% Peh Rat Mail.—.— Transport-Aktlen Schantungdahn 4750 A f. Verkehrw. 119,5 Allg, Lok. u. Str. 146.0 Sülbd. Eiſenbahn 112,1 Oeſt. St.⸗Eiſenb. Baltimore Ohio. 9 Abliefer. 48,75 r. Heinrichbahn——. Hapag 9775 8 Südamerika. 160,0 anſa Diſchiff 141,0 Nordd. Llond. 98.28 85 Verein Elbeſchiff. 16,50 16.75 Bank- Akllen Dank. el. Werte 125,0 Bank f. Brauere. 138,0 Barmer Bankver 118.0 Berl. Handelsges. 172.0 Com. u. Privkbk. 151,0 150.0 Darmſt, u..⸗B. 231,5 Dt. Aſiatiſche Be. 48.— Deutſcher Disconto 148.0 Dtſch. Ueberſee Bk. 100,0 Dresdner Bank 145.5 Melningerpypbk. 118.7 DOeſterr. Creditbk. 90.— 80,— Reichsbank. 274.0 Rhein. Ereditbk. 109, Süddeutſch. Dise. 121.5 Frankf. Allgem. 51.— 8 Industrle-Aktien Accumulatoren„112 Adlerwerke Alexanderwerk 33.— Allg. Elektr.⸗G. 189,7 1 Alſen Portl.⸗Z.. 159.0 Ammendorf Pap. 131.5 Anhalt. Kohlenw. 74,50 A. Zellſt. 138, Aach.. mec. 20 Baſt Nürnberg Bayer. Cedulolb 18.— „. Bemberg 152.0 ſergmann Elekt. 199.9 Berlin Gubener 232,7 23 Berl. Karls. Ind. 71.— Berliner Maſchb. 60.— 59,50 Braunk. u. Brikett 14% 1470 „„ N Gebhard Textil 1. 12 70 136,0 Brown, Bov.& C. 117.2 1172 Buderus Eiſenw. 80,50 60,25 Charlott. Waſſer Chem. Heyden Chem. Gelſenk. Chem. Albert 45.— 42.— Ebem. Brockdues 68.— 60,.— Concord. Spinn 60,.— 60, Conti Caoutſch. 148,2 142.0 87.25 38,85 152,7 151,8 1 13 11 80, 91. 52.65 68,25 60, 91.— 52.— 64.— Daimler Motoren Deſſauer Gas Otſch.⸗Atlant⸗T. 84,— 93.15 Deutſche Erdöl 91.— 91,75 Diſch. Gußſtahl. Deutſche Kabelw. Dtſche. Steinzeug Deukſche Wollw. 11.— Deutſch. Eiſenhdl. 65.— 64.75 Deutſche Linol. 235,7 285,0 Dt. Schutzgeb. 08—.——, * 14. 85,50 — Maſchin.— 5 resd. Schnellpr. 95,.— 98. Dürener Metall 142,0 142,0 Dürkoppwerke. 22.— Düſſeld Eiſenhdl.—.—. 92.75 82,75 Dynamit Truſt Elektr. Lieferung. 159,0 159,2 Elktr. Licht u. K. 155,2 155,5 Elsbach&.ä Emaille Ulrich.. Enzinger Werke 17,0 77,50 Eſchw. Bergwerk 209,0 208,2 Eſſenerteinkohl. 125,2 125,2 Faber Bleiſtift.— 8 Fahlb., Liſt& Co. 60.— 59,75 1 A. 176.2 175,1 50.— 49,65 178.0 178,0 G. eldmühlepapier 152,0 151.0 ies e pf„114.5 114,8 hies KHöpfling.. R. Friſter. 181,0 181.0 8 Gehe& Co..25 51.25 Geiling& Co. 25.50—— Gelſenk, Bergwk. 121,5 122,2 Genſchow& Co. 68.— 68, Germ. Portld.⸗Z. 178,0 178.0 Gerresheim. Glas 106,2 108,0 Geſ. f. elektr. Unt. 154.0 149.0 Goedhardt Gebr.—.— 166,0 Goldſchmidt. Th. 62,38 62.50 Guano- Werke. Greppiner Werke 84,50 85.— Grizner Maſch. 49.— 47,15 Gebr. Großmann——— Grün& Bilfinger 168.0 167.5 Gruſchwitz Textil 58,.— 55,50 Hackethal... 89.— 09, Halleſche Maſch, 88, 80,78 ammerſ. Spinn. 124.5 124.5 aun. M. Egeſt. 34,50 34,50 bg.⸗Wien Gum. 66,.— 65,50 Harkort eee eee Harpener Bergb. 1310 181.0 Hedwigshütte..— 92. Heilmann Imm. 70,78 71. dilpert Maſch. 108,0 103.0 58 1150 W e Hoeſch Eiſen.. 108.0 108.0 Hohenlohe⸗Werke 81,25 83.— Phil. Holzmann„82,75 81,75 Horch& Cle.. 65,50 65.— Ilſe Bergbau. 215.0 215,0 M. Jüdel& Co. 129.0—.— Gebr. Junghans 45.50 46.50 Kahla Porzellan 55.— 55.— Kaliwk. Aſchersl. 180,2 179,0 Karſtadt. 130.9 129.0 Klöcknerwerke 90.75 9050 C. H. Knorr. 155.5 155,2 Kollmar& Jourd. 35,— 34.50 Kölſch Walz. 28.78 48,50 Gebr. Körting. 55.— 54. Kötitzer Kunſtled. 118,0 117.5 Krauß& Cie., Lok.—.— 49. Kronprinz Met.. 35,50 38,.— Kyffhäuſer Hütte.. Lahmeyer& Co. 160,5 180 5 Laurahütte 52. Linde's Eismaſch. Carl Lindſtröm 600.0 606, Lingel Schuhfabr. 400 48,25 L. Loewe& Co. 153.0 151,0 C. Lorenz. 133.5 135.0 Lukau& Steffen 5,25 38.15 Lüdenſcheid Met. 65,.— 65, Magirus.⸗G.. 21.— 21.— Mannesmann 91.— 91. Mansfelder Akt. 109,0 108,2 Markt⸗ u. ſcühlh. 122.0 122.5 Maſch. Buckau⸗W. 113,0 113.0 Maximil⸗Hütte. 161,0 181,0 Mech. Web. Lind. 106,0 108.0 5„ Zittau 54.— 54. Merkur Wollw.. 142.5 142.2 Mez Söhne 72,25 70,75 Miag⸗Mühlen. 118.5 120.0 Mix& Geneſt. 139,0 188,5 Motoren Deuz 66,— 68, Mühlheim Berg. 99,.— 98.25 Nat. Automobile—— Niederlauf. Kohle 188,7 138,0 Nordd. Wollkäm. 88.— 89,50 Oberſchl. E. Bed. 88.— 67.— Oberſchl. Koksw. 94,50 88,25 Drenſt.& Koppel 68,.— 66.75 Oſtwerktfe 210,0 210,0 Phönix Bergbau 99,75 98,.— Hermann Pöge 22,75 23,.— Rathgeber Wagg. 64.— 64,— Rheinfelden trat 152,0 150,0 Rhein. Braunk. 236,5 288,0 1155 Chamotte 63,.— 63.— 7 52 158.7 153.0 + Rhein. Elektrizit. 139,0 139.0 Rhein. Möbelſtoff 100,0 100,0 Rhein.⸗W. Kalk 99,.— 99,00 Aheinſtaht 1083 108,2 Riebeck Montan 103,7 104.0 Roſitzer Zucker 32,.— 82.— Rückforth. Ferd. 82.— 61.— Rütgerswerle 69,50 68.— Sachſenwerk.. 65,— 83,25 Sächſ. Gußſtahl.—— Salzdetfurth. 10.0 Saxotti.... 126,0 1 Elekt. G Schle 8 8 Hugo Schneider 95,— 94. Schuckert& Co. 177.5 Schultheiß 27 .0 Segall Strumpf—. Siemens& Halske 283,0 Sinner.⸗G.. 1190 1 101.0 101.0 69,— 161.0 48.— 89,85 146.5 115.0 Stehr Kammg. Stoewer Nüähm. Stolberger Zinkh. Südd. Immobil. „ Zucker Teleph. Berliner Thörl's ver. Oele Tietz, Leonhard Trans⸗Radio Union Werkzeuge Varziner Papier Veithwerke 885 2 V. B. Frkf. Gummi Ver. Chem. Charl. B. Dtſch. Nickelw. D. Glanzſt. Elbf. B. Harz. Portl⸗ Z. V. Schuhf. B.& W. Ver. Stahlwerke. V. Stahl. v. d. Zyp. 111.2 8 .50 50 59.— 150,2 168,0 94,50 35.— 100,5 162,5 Ver. Ultramarin. 135,2 1 Vogel Telegraph. 63. Vogtländ. Maſch. 72,.— Voigt& Haeffner 222,8 Wanderer Werke 43.25 Terminnotierungen(Schlug) Allg. Dt. Credit 116,7 Bank f. Brauind 137.5 Barmer Bankver⸗ Bayr Hup u. W. Bayr. Bereinsbk. Berl. Handelsges. Comm u Priv. Darmſt. u Nat. Deutſche Disconto Dresdner B. .⸗G für Verkehr . 8 t. Reichsb. V Hapag. 5 Hambg.⸗ Südam. Hanſa Dampf Nordd Loyd A Allg. Elektr.⸗Geſ. Bayr. Motorenw. J. P. Bemberg BergmannéElektr Buderus Eiſenw. Charlottb. Waſſer Comp. Hiſpano Cont. Cautſchouc. Deſſauer Gas 2 157.0 81.25 150,0 200.5 60.50 90.50 344,5 144.0 Dal mler⸗Benz.. 37. 152.5 „ 116.0 189.0 Deutſche Erdöl 91 Dt. Linoleumwk. 235,0 Dynamit A. Nobel 82.50 Elektrigttäts⸗Lief El. Licht u. Kr ft 1 Eſſener Steinkohl. 1 J. G. Farben e len& 59.50 55,7 24.7 174,7 eldmühle.. 150.5 Guill. elſenk Bergwk. 122,0 Gesfürel. 1510 1 178.5 271.2 117.0 187.5 116.0 139.5 140,0 178.2 Weſtf. Eiſen 84.— Wicking⸗Cement 102.0 Wiesloch Tonw.—.— Wiſſener Metall 84.— Wittener Gußſt.—.— Wolff, R Zellſtoff Verein 101.0 Zellſtoff Waldhof 178,5 Deutſch⸗Oſtafrika 115,0 Neu⸗Guinen.. 421.0 Otavi Minen 185 15125⁵ 46,25 60,0 22 Adler Kali. Diamond Hochfrequenz Krügers hall Petersb. J. Habk. Ruſſenbank 5 5 Deutſche Petrol. Heldburrg Benz Ronnenberg Sichel K Co Sloman Salpeter Südſee Phosphat—.— Ufa⸗Film.. 90. Brown Boverl.. Th. Goldſchmidt 63.85 Harpen. Bergbau 132,2 Hveſch Eiſ. u. St. 106,5 Ph. Holzmann 81,25 J 144.0 lſe Bergbau 214,0 Nali Aſchersleben 180,7 Köln⸗Neueſſen B. 105.5 Mannesmann 90,75 Mansfelder 109,5 Metallbank. 113,5 Mitteldiſch Stahl—.— Nordd. Wolle 89. Oberbe dank Oberſchl. Koksw. 93,25 Oſtwerjʒte 1 Phönix Bergbau 99.25 Polyphonwerke 260.0 Rh. Braunk. u. Bt. 237,0 Rh. Elektrizität. Rh. Stahlwerke 102,4 Rh. ⸗Weſtf Elektr. 189,0 A. Riebock⸗Mont.— Rütgerswerke 68,45 Salzdetfurth Kall 309,8 Schleſ. Portl.⸗Z. 157,0 Schubert& Salzer 201.0 Schuckert& Schulth⸗Patzenh. 271.5 Svenska 8 Leonhard Tiegß 146,2 Ver. Stah werke 100,2 Weſteregel Alkali 188.5 Zellſtoff Waldhof 176,0 tavia Minen 54, R. Karſtadt„ 129,0 1 Klöckner Werke.50 80,50 Orenſt,& Koppel—— 68 210 9, 175, 1 Stemens Halske 0 0 280,0 10¹.0 177.5 115,0 220.8 54.— 58 Freiverkehts Kurse .35 .15 48.— 180,0 NI N — V 1 4 Donnerstag, den 12. Dezember 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Nr. 578 Schwankender Vörſenverlauf Bevorſtehende Regierungserklärung drückt auf das Geſchäft/ Zurü 5 j „ 8 Drückt e Zurückhaltende Spekulation Sonderbewegung der Reichsbankanteile Später auf enaliſche ben e befeſtigt Weiterer Verlauf ſchwankend/ Schluß aber über Anfang Mannheim behauptet Trotz der unſicheren innerpolitiſchen Lage war die Börſe heute gehalten, ſodaß ſich am Aktiemnarkt zunächſt nur 955 Als im Verlauf die engl. Bankdiskonts um ½ v. H. Gegen⸗ ringe Kursverſchiebungen ergaben. weitere Ermäßigung des bekannt wurde, wurde die Haltung freundlicher. über den geſtrigen Notierungen er en ſich bej Induf 2 15.* 4 0 8 E werten nur ufbedeutende Verä. zungen. Von Neben⸗ werte woren Seilwolf und BB. öher geſucht. Bank⸗ und Verſicherungsaktien blieben u indert. Continentale Verſicherung gingen mit 47 v. H. um. Frankfurt unſicher, ſpäter feſter Die Zuſpitzung der innerpolitiſchen Lage ließ die heutige Börſe unſicher eröffnen. Das Geſchäft war gering, da die Spekulation in Erwartung der heutigen Finanz⸗ debatte im Reichstag große Zurückhaltun g bekun⸗ dete. Aufträge waren wieder kaum eingetroffen, nur einige Spezialwerte machten eine Ausnahme, die bei etwas geſtei⸗ gertem Intereſſe mit Gewinnen in kleinerem oder größe⸗ rem Umfang hervortreten konnten. Das Gros der Papiere lag aber vernachläſſigt und eher etwas ſchwächer. Da aber Material kaum an den Markt kam, zeigte ſich im Grundton der Börſe jedoch eine gewiſſe Widerſtandsfähig⸗ keit. Gleich nach Feſtſetzung der erſten Kurſe trat eine etwas regere Unternehmungsluſt zutage, die aber durch Hervorkehrung einiger ungünſtiger Momente wieder eingedämmt wurde. Die ſtarke Zunahme der Arbeitsloſig⸗ keit im Reich und die ſehr ſchwache geſtrige Newyorker Börſe übten einen Druck auf die Geſamttendenz aus. Die Stimmung blieb aber zuverſichtlich, da eine Sonder bewegung der Reichsbankantetle der Börſe eine beſondere Note gab. Bei recht lebhafter Nach⸗ frage, und zwar in der Hauptſache von Auslandsſeite, ob⸗ wohl ein ſonſtiges ſpekulatives Motiv nicht zu erkennen war, konnte dieſes Papier ca. 12 v. H. feſter eröffnen. Ren⸗ ten ſtill und gut behauptet. Im Verlaufe war das Ge⸗ ſchäft ſehr ſtill. Die Kurſe blieben durchweg gut be⸗ hauptet. Als bekannt wurde, daß die Bank von England eine Diskontermäßigung vorgenommen hat, wurde das Ge⸗ ſchäft lebhafter und das Kursniveau konnte ſich gegen Anfang um bis zu g v. H. heben. Im Vordergrund ſtanden J. G. Farben, Siemens und Schuckert. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 7 v. H. wieder angeſpannter. Berlin eher befeſtigt Auch im heutigen Vormittagsverkehr herrſchte im Zu⸗ ſammenhang mit den ſchwebenden Regierungs- und Finanz⸗ fragen eine verſtändliche Zurückhaltung. Auch vor⸗ börslich wurden die Kurſe, wenn auch ziemlich unver⸗ ändert, meiſt nur geſprochen und ſelbſt bei den erſten offiziellen Notierungen, die dann doch überwiegend 1 bis 2 v. H. ſchwächer lagen, kam das Geſchäft nur zögernd in Gang. Eine Diskontveränderung in London wurde für heute nicht eerwartet, weil man annimmt, daß es die Bank von England nicht darauf anlegen dürfte, die gerade erſt einſetzenden Goldzuflüſſe wieder zu unterbinden. Bemerkenswert ſchwach lagen zu Beginn der Börſe Schiffahrtsaktien, Gesfttrel, Jul. Berger und Svenska. Bei Siemens enttäuſchte anſcheinend, daß keine Dividen⸗ denerhöhung in Frage kommt. Anleihen ruhig, Aus⸗ länder wenig verändert, Pfandbriefe eher angeboten. Geldſätze unverändert, doch war der Markt in ſich etwas verknappt. Im Verlaufe regte die Feſtigkeit einiger Spezialwerte an, beſonders Reichsbankan⸗ teile(plus), Siemens(plus 3½) und Farben(plus 2 v..) lagen auf Großbankkäufe feſt. a Der Kaſſamarkt war vorwiegend ſchwächer. Nach⸗ dem die Londoner Diskonterhöhung vorübergehend günſtig wirkte, gaben nach Erledigung der Deckungen die Kurſe wieder nach, ſchloſſen jedoch durchweg etwas höher. Schubert u. Salzer plus 4½, Kali Aſchersleben plus 4, Poluphon und Schuckert plus 3 und Aku plus 3,75 v. H. Devpiſen gegen Reichsmark wurden im heu⸗ tigen Frühverkehr auf Baſis der geſtrigen Abendkurſe ge⸗ handelt, Dollars.1767—.177g9. Pfund gegen Dollars ſetz⸗ ten mit.8820 ein, gingen jedoch infolge der vor der Bank on England beſchloſſenen Herabſetzung der Bankrate von 57% auf 5 v. H. vorübergehend bis auf.8778 zurück und notleren augenblicklich.8805—.8810. Die übrigen euro⸗ päiſchen VBaluten unverändert. Dollars gegen Holland 247.71, gegen Schweiz 514.525. Spanien unverändert, gegen London 35.05. Berliner Devisen Ulskontsätze: Reichsbank 7, Lombard 8, privat 7 v.. Amtlich in R⸗M für 11 Dezember 12. Dezember Varität] Oist. S. B. F. D. M 7 Holland 100 Gulden 168,44 168 78 1868,41 168,78 168.48 5 Athen 100 Drachmen 5,48.44 5,48 8,44.445 10 Drüſſel 100 B, 500 P. 58,398.518 58,395 88,518 53,3580 45 Danzig 100 Gulden] 61,38 81,54 81,39 81.55 81.5880 6,5 Helſingfors 100 FM 10.488 10,505 10,488 10,508 10,512] 7 Italien. 100 Lire 21,985 21,975 84 21,88 22,025 7 Südſiavien 100 Dinar 7402 7418 7,403] 7447 7. 6 Kopenhagen 100 Kr 112.01 112.23 112.01 112,28 112,06 5,8 Liſſabon 100 Cskudo 18,90 18,84 18,80 18,84 1748 655 Oslo. 100 Kronen 111,87 112.09 111,86 112,08 111½74 5,8 Prais„ 100 Franken] 16428 16,465 16,42 16,48 16.445] 3,5 Sehe 100 bone 30.2 808 50% 85 50 weiz 100 Franken] 81.065 81,225 81,085] 61,245 80,515.8 Soſta. 100 Leva.017 3,028] 3,017] 3,023] 3017 10 Spanien 100 Peſeten] 5794 58.08 58,03 58,15 69,57 5,5 Stockholm: 100 Kr. 112,57 113,8 11257 118 112,05.5 Wien 10) Schilling 88.73 58.85 38,7458, 59,70.5 Ungarn 100 512500“] 78,06 75,20 73,08 78,20 72,89 7 Duenos-Aires 1 Peſ. 1728] 1782] 1719.728 1,788 10 Canada 1 Can. Doll. 4,131.139.81 4,39 4,178— Japan 1 Hen 2,048 2,047 2,043.047 1,9860 5 Valro 1 ägypt Pfd.] 20.88 20,98 20,98 20,92 20,91— Türkei. 1 türk. Pid.963 1,967 1,978 1,982 2 130 10.5 London. 1 fd. 20,85 20,409 20.355 20,898 26,383 55 New Vork 1 Dollar].1715].1795 4,1725 4,1805 4,1780 4,5 Rio de Janeiro! Millr.].477 0,479 0,482 0,84 0,503— Uruguay 1 Gold Peſ.! 8,988 J 3,974 J 3,936 l 3,954 l 4,821 Waren-Märkte Schleppendes Mehlgeſchäft Berliner Produktenbericht v. 12. Dez.(Eig. Dr.) Das in ländiſche Angebot von Brolgetreide hat ſich gegenüber den Vortagen eher verringert. Da je⸗ doch die Aufnahmeneigung angeſichts des ſehr ſchleppenden Mehlgeſchätes auch nur ſehr gering zu nennen iſt, machte ſich auch weiterhin ein Druck fühlbar, Gebote für Weizen und Roggen waren nur auf etwa 2/ niedrigerem Niveau erhältlich. Die Eif⸗Forderungen für Auslands⸗ weizen lauteten im Anſchluß an den ſchwachen Verlauf der geſtrigen überſeeiſchen Terminmärkte auch niedriger. Nach⸗ frage war fedoch auch kaum im Markte. Am Lieferungs⸗ markte lagen die Notierungen für Weizen und Roggen entſprechend der Holtung des Effektivmarktes niedriger. Neue Mehlabſchlüſſe kommen trotz größerer Konzeſſivns⸗ neigung der Verkäufer kaum zuſtande. Für Weizeumehle hielten die Abzüge aus alten Schlüſſen noch an, Roggen⸗ mehle wurden jedoch nur recht ſchleppend abgenommen. Das Haferangebot war nicht ſehr umfangreich, der Export übte weiter Zurückhaltung, der Konſum nahm nur zögernd zu weiter abgleitenden Preiſen Material auf. Das Brau⸗ gerſtengeſchäft hatte ſich in den letzten Tagen etwas be⸗ leben können, da die Landwirtſchaft zur Befriedigung des beſtehenden Geldbedarſes etwas mehr Material heraus⸗ bringt, abfalhende Sorten jedoch nach wie vor matt. Amtlich notiert wurden: Weizen, märk. ab Station 234—5, matt; Dez. 244; März 200,50—59,50 H; Mai 270,50 u. Br.; Roggen, märk. ab Station 62—64, matter; Dez. 179; März 196,50; Mai 207; Gerſte, ab Station 187 bis 203 ruh.; Futtergerſte 16777, ruh.; Hafer, märk. ab Station 148—5g, matt; Dez. 153; März 169—68; Mai 179,50 bis 8,50; Mais, geſchäftslos; Weizenmehl 28,50—34,50, matt; Roggenmehl 236,50, malt; Weizenkleie 115, luſtlos; Roggenkleie 9,75—11,25, kuſtlos; Viktorigerbſen 20—88; Kl. Speiſeerbſen 24—28; Futtererbſen 2122; Pe⸗ luſchken 20—21; Ackerbohnen 18,50—20; Wicken 286 Lupinen, blaue 13,75—4,75; gelbe 16.507,50; Seradella, neue 2632; Rapskuchen 18,40—90; Leinkuchen 23,8024; Trockenſchnitzel—8,30; Soyaettractionsſchrot 17,5018; HKartoffelflochen 14,4015; Speiſekartoffeln, weiße 1,80 bis 2,20; rote 2,1080, gelbfleiſch. 2,40—70; Fabrikkartoffeln in Pfg.—9; Rauhfuttermittel, unverändert. Allg. Ten⸗ denz ſchwach. Mannheimer Produktenbörſe vom 12. Dezember Die Tendenz am heutigen Produktenmarkt iſt für Ge⸗ treide behauptet, für Futtermittel ſtill, für Mehl geſchüfts⸗ los. Angeboten wurde(in.%): Ausl. Weizen 28,00— 32,00 Sopaſchrot 18,50 inl. Weizen 26,75 Trockenſchnitzel 5 10,00 inl. Roggen 19,75 bad. Grünkern 40,00 50,00 inl. Hafer 17,0017, 50 Weizenmehl ſüds. 99,90 inl. Braugerſte 20,00 22,00 Roggenmehl 60% 0proz. 8/32 Futtergerſte 16,00 17,50 Weizenfuttermehl 10.25 Malz pfälz. 40,00 Weizenkleie feine 10,00 Mais auf Bezugsſchein 18,75 Roggenkleie 10.00 Biertreber 15,75— 16,00 Raps 40,00 Rapskuchen 17,75 Leinſaat 47,00 Sämtliche Preiſe verſtehen ſich per 100 Kilo, waggon⸗ ſrei Mannheim. „ Rotterdamer Getreidekurſe vom 12. Dez.(Eig. Sr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Ke 9 Jan. 10,50; Märg 11,02,5; Mai 11,37,5; Juli 11750 ais(in Hfl. per Laſt 2000 Kg.) Jau. 156,25; März 160,75 Mai 160,75; Juli 162. „ Liverpooler Getreidekurſe vom 12. Dezember.(Eig. Dr.). Anfang, Weizen(100lb.), Tendenz ſtet. Dez.— 8,14,75); März 9,37(9,576); Mal 9,8, 28(0776 Juli 9. (9,8,500.— Mitte, flau, Dez. 8,11(8,11,75); März 9, 578); Mai 9,7(9,776); Juli—(9,8,50). — * Viehmarkt in Mannheim vom 12. Dez. Zufuhr ins⸗ geſamt 755 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in R. 4. 162 Kälber, b) 84 bis 86; c) 76—80; d) 68—70. 99 Schofe, b) 45—48. 53 Schweine. 405 Ferkel und Läufer, bis 4 Wochen 16—21; über 4 Wochen 23—90. 6 Ziegen, 34—46. Marktver⸗ lauf: Mit Kälbern lebhaft, ausverkauft, mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig. „ 50 Ballen Landzufuhr. 80 Ballen Umſatz. * Nürnberger Hopfenmarkt vom 11. Dez. Bahnzufuchr, 30 Ballen Tendenz ruhig. 8 * Bremer Baumwolle vom 12. Dez. ü(Gig. Or.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 19,03. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 12. Dez.(Eig. Dr.) Americ. Univerſal. Sband. Midol. Anfang: Jan. 928; März 991; Mai 949; Jult 988; Okt. 941; Dez, 009; Tendenz ruhig. Schluß: Jan. 922; März 931; Mai 939; Juli 944; Okt. 997; Dez. 918; Loco 959; Tagestmport 200; Egypt. Upper fair loco 1055. Tendenz ruhig aber behauptet. * Vom Jutemarkt. Berlin, den 11. Dezember 1929. Rohjute: Caleutta höher, London feſt. Firſts koſten: Nov.⸗Dez.⸗Verſchiffung Lſtr. 28.7/6 je To. Dez.⸗Jan.⸗Ver⸗ ſchiffung Lſtr. 38.15— je To., Jan⸗Febr.⸗Verſchiffung Lſtr. je To. Fobrikatemarkt in Dundee. Garn⸗ und Gewebegeſchäft ſind allgemein gut. Die Preiſe haben an⸗ gezogen. Deutſcher Markt. Die Nachfrage im Gewebe⸗ und Garngeſchäft war wefentlich lebhafter. Es konnten Aufträge in größerem Umfange abgeſchloſſen werden. Die Fabrikatpreiſe ſind in Anpaſſung an die Preisſteigerung der Rohjute höher. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 11. Dez. Auf der heutigen Schifferſtadter Gemüſeauktion wurden folgende Preiſe notiert: Rotkraut—7; Weißkraut 1,25—1,75; Wir⸗ ſing—6; Spinat 7,5—10; Karotten 2,75—,5; Roſenkohl 22—25; Zwiebeln 5; Rotrüben 4; Weißrüben 2,5 2,75; Schwarzwurzeln 25; Winterkohl 50; Birnen—8; Erd⸗ kohlrabi 1,50—1,75; Blumenkohl 14—49; Feldſalat 3456; N—9 pro Stück. Anfuhr gut, Abſatz ſchlep⸗ pend. Berliner Meiallbörse vom 12. Dezember 1929 Kupfer Blei Fele bez.[Brief[Geld bez. Brief] Geld bez. Brief] Geld Januar. 133,.——.— 39 75—— ebruar.—.— 40,75 28.75 ärgz.—— 41.80 39,50 April!—.— 42, 41.— Mai—.——.— 42.—.— uni.—.— 42.— 41,— Juli. 5—.— 12.— 41,25 Auguſt 4. 5 55——— 4250 4150 Sek. 8 24s 124.50—— 48 4 40 55 Oktober., 185.— 184,501—.— 45.50 43,25—.— 42.50 42, Nov.—,— 135.— 134.50 48,50 49589 43,23—.— 42,50 42.— Dezemb. 136,— 135, 133,50—.— 43,50 41,45 1—.— 40.5039, Elektrolytkupfer, prompt 170,— Antimon Regulus 65,.— 69,— Orig. Hütten⸗Alumi ium 190,—Slüber in Barren, per kg 67.28 69,— dgl. Walz⸗„Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28.—— 28,20 Hüttenzinn, 90 v. H.— latin, dto. 1 r. 5—10 Reinnickel, 9899 v. H. 350,] Preiſe ohne Edelmetalle) für 100 Ke Londoner Meſallbörse vom 12. Dezember 1929 Metalle in E pro To. Silber Unze E,(1837/0 fein ſtand), Platin Unze H Nupfer, Standarbſ 68,85 Zinn, Standart 17978 Aluntinium 1. 3 Monate 68 45 Monate 1 2,5 Antimon 2 Settl. Preis 66,88 Settl, Preis 179.2 Queckſilber 23,25 Elektrolyt 84, Banka 190,2 Platin 5 veſt ſelee ed 75,75 Straits 192.7 Wolframerz 34,.— ſtrong ſheets—— Dlei, ausländ. 2110 Nickel 5 El'wirebars 83, Zink, gewöhnlich 20.—[ Weißblech—.— * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 12. Dez.(Eig. Dr.) J 9,75 B 9,05 G; Febr. 9,95 B 9,90 G; März 10,15 B 10,05 G; April B 1 G; Mai 10,45 B 10,85 G; Aug. 10,85 B 10, Okt. 10,90 B 10,85 G; Dez. f: 9,65 B 9,55 G; Tendenz ſtetig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 28,25; Dez. 26,62,5; Tendenz ruhig. * Gegen den ö⸗Uhr⸗Ladenſchluß am Heiligen Abend. Die Hauptgemeinſchaft des Einzelhandels hat ſich mit einer Eingabe an den Reichsrat gewandt, damit dieſer dem vom Reichstag beſchloſſenen Geſetz des früheren Ladenſchluſſes ſeine Zuſtimmung verſage. Begründet wird dieſe Forde⸗ rung mit der Tatſache, daß der Marbthandel in das Geſetz nur inſofern einbezogen iſt, als den Landesregierungen empfohlen wird, im Markthandel den gleichen Ladenf 5 am Heiligen Abend durchzuführen. Die Hauptgemeinſch nimmt den Standpunkt ein, daß dieſe Regelung für den Marktverkehr praktiſch bis zum Heiligen Abend überhaupt nicht mehr Furchzuführen iſt. Dadurch würden die Laden⸗ geſchäfte, die früher ſchließen müßben, gegenüber dem Markthandel ſtark benachteiligt werden. bekanntlich vor * Auch Sparkaſſen⸗Sparbriefe? N D Uſch dazu kurzem die Deutſche Bank und 7 übergegangen war, Agenturen a zurichten und Sparbrieſe zu v fe 0 det, die Sparkaſſen theoretiſch Stellung zu d bank⸗ vorſtoß auf das vordem noch etwas brach liegende Arbeits⸗ zemel⸗ ſeld der Spargeldheranztehung genommen. Die Sparbaſſen werden aber vorausſichklich auch praktiſch dem Vorgehen der Großbank bege Zu t f n noch Beratungen darüber ſtatt, ob,. ürſnis aus der Oeffentlichkeit nach narbr uch die Spar⸗ kaſſen derartige Sparbriefe einführen werden. Eine end⸗ 1 gültige Stellungnahme iſt von den S nen noch nicht erfolgt. Man würde Sparbriefen natürlich einheitlich Stüchelung vornehmen uſw. i b viel von welcher Kaſſe ſie ſnellt ſind, b kaſſen zum Inbaſſo eingereicht werden können. muß man, wie ſchon verſchiedentlich betont wurde, ab war⸗ ten, in welchem Maße ein Bedarf nach ſolchen Sparbriefen überhaupt beſteht. parkaſſenorganiſatio⸗ etne arbrieſe Norddeutſchlands Winkelzüge in der Profifrage Man merkt die Abſicht Die Tatſache, daß ſich der Noroͤbeutſche Sport⸗Verband entſchloſſen hat, für die Aufhebung der Kontingentierung der Spiele gegen Berufsſpielermannſchaften zu ſtimmen, hat allenthalben Ueberraſchungen ausgelöſt. Gerade die norddeutſchen Stimmen hatten im vergangenen Jahr in Weimar den Ausſchlag für die Beibehaltung der Sperre ge⸗ geben. Und nun plötzlich dieſe„Sinnesänderung?? Wer ſich darüber freut, iſt nicht mit den Irrwegen der DỹB⸗ Geheimdiplomatie vertraut. Der norddeutſche Beſchluß hat, wenn man näher hinſieht, ſeine Ecken und Kanten, an denen man ſich ſtoßen kann und ſich auch beſtimmt in Süddeutſch⸗ land und Berlin ſtoßen wird. Wie war es doch gleich?: „Kontingentierung aufheben, dem DB aber Richtlinien geben, welche Spiele er zu genehmigen hat, damit Sild⸗ deutſchland und Berlin nicht mit Profits überſchwemmt werden... Und außerdem: Bundestag brauchen wir nicht. Da muß erſt noch verſchiedenes klar geſtellt werden.“ „„ und wird verſtimmt Die Abſichten, die Norddeutſchland mit ſeinem Beſchluß verfolgt, werden ſchnell klar, wenn man dieſen Beſchluß dem Antrag gegenüberſtellt, den Süddeutſchland, Berlin und Südoſtdeutſchland ſchon ſeit einigen Jahren befürwor⸗ ten. Der lautet nämlich:„Die Sperre gegen die Berufs⸗ ſpieler wird aufgehoben, jeder Landesverband kann ſich in dieſer Frage verhalten wie es ihm paßt.“ Norddeutſchland will dagegen:„Die künftige Verteilung der Spiele wird in das Ermeſſen des DB geſtellt!...“ Auf den erſten Blick ſieht man, daß hier zwei Wünſche vorliegen, die diametral auselnanderlaufen. Man hat leider bisher zu wenig die prinzipielle Wichtigkeit des ſüddeutſchen Antrags beachtet, ſoweit er ſich auf die Freiheit der einzelnen Landesverbände bezieht. Gerade dieſer Teil des Antrags iſt aber ſo ſchwer⸗ wiegend, daß die an ſich unwichtige Frage der Profiſpiele zu einem Problem von grundlegender Bedeutung wird. Der alte Streit: Bund oder Verbände Als der Deutſche Fußball⸗Bund gegründet wurde, um⸗ grenzte man ſeine Rechte und Befugniſſe gegenüber den Landesverbänden nur ungefähr. Im Laufe der Jahrzehnte iſt zwiſchen dem Bund und den Landesverbänden mancher Streit um Einzelrechte ausgefochten worden. Keiner wollte ſich„verbriefte Rechte“ nehmen laſſen. Vor einigen Jahren wollte der DB das Bundesgebiet anders(und zweckmäßi⸗ ger) einteilen. Das ſcheiterte glatt an dem Widerſtand der Landesverbände; als Kompromiß wurde damals die Sech⸗ zehner⸗Meiſterſchaft von Deutſchland geboren. Heute wollen die Verbände(Süd, Berlin und Südoſt), daß der De B auf eines ſeiner Rechte verzichte, ſogar auf keines ſeiner un⸗ wichtigſten. Durch die Annahme des ſüddeutſchen Antrags bekäme der D die einheitliche Vertretung des deutſchen Fußballs gegenüber dem Ausland, die bisher nur in ſeiner Hand lag, abgenommen. Daß es überhaupt zu ſolch einem Antrag kommen konnte, liegt nur am DaB ſelbſt, der bis⸗ her in feinem Verhalten gegenüber dem Ausland jedes diplomatiſche Geſchick vermiſſen ließ. Nichtsdeſtoweniget ö wird natürlich der Bund trotzdem nicht ohne weiteres auf dieſes„Recht“ verzichten. Er wird ſich aller Vorausſicht nach ſogar mit allen Mitteln gegen den Antrag wehren leines dieſer Mittel ſcheint der Antrag Norddeutſchlands zu ſein), und er wird auch— was als ſicher anzuſehen iſt— vor der letzten Nonſequenz nicht zurückſchrecken, um die Annahme des Antrags zu verhindern. Das Blatt hat ſich gewendet Der norddeutſche Antrag wäre wohl ein Ausweg aus dem angedeuteten Dilemma, wenn ſich nicht in ihm ein Paſſus befände, der in Süddeutſchland und Berlin ſchärfſten Widerſtand bervorrufen muß:„. Richtlinien für den Dae B, damit Süddeutſchland und Berlin mit dieſen Spie⸗ len nicht überſchwemmt werden..“ Das verrät eine der artige Verkennung der Situation, daß man eigentlich lachen müßte, wenn die Lage nicht ſo bitter ernſt wäre. Haben denn die Norddeutſchen geſchlafen? Haben ſie denn nicht gemerkt, daß ſich Pommern mit Berlin vereint hat? Wahr⸗ lich: Das Blättchen hat ſich gründlich gewendet. Süddeutſch⸗ land und ſeine befreundeten Kampfgenoſſen ſind heute, im Gegenſatz zu Weimar, in der Mehrheit, ohne daß ſie auch nur eine Stimme der„ethiſchen“ Verbände benötigten. Norddeutſchland irrt ſich, wenn es glaubt, daß man ſich im Süden dieſes Machtwechſels nicht voll bewußt iſt. Nicht Norddeutſchland hat heute Richtlinien auszuarbeiten. Die Zeiten ſind vorbei, wo ſich Süddeutſchland von Leuten herumkommandieren ließ, die für ſeine beſondere Lage keinerlei Verſtändnis aufbrachten. Dieſe Leute müſſen jetzt die Konſequenzen ihrer maßloſen Verbohrtheit tragen. Ein⸗ zig und allein Süddeutſchland und ſeine Freunde werden dem Di die„Richtlinien“ vorſchreiben. Norddeutſchland wird überhaupt nicht gefragt; es muß ganz ruhig ſein und ſtille ſitzen, ſonſt bekommt es noch auf die Finger geklopft. Ein Bundestag iſt mehr als notwendig Es war kein übler Gedanke, dieſe ganzen Probleme unter der Hand erledigen zu wollen. Man hätte, wie das ſchon ſo oft der Fall war, die ganze Sache auf„ſchriftlichem Wege“ erledigt, niemand hätte gemerkt, um was es über⸗ haupt hier ging, und die Oeffentlichkeit wäre zuletzt vor vollendete Tatſachen geſtellt worden(ſo wie damals in Han⸗ nover, als die„Hannoverſchen Beſchlüſſe“, deren Wortlaut man heute noch nicht kennt, das Licht der Welt erblickten.) Das gibt es nicht mehr. Man hat jetzt jahrelang die Oeffent⸗ lichkeit mit dem Für und Wider der unſeligen Profkfrage iu Atem gehalten. Der bedeutungsvolle Schlußakt muß eben⸗ falls in aller Oeffentlichkeit ſtattfinden. Daß die Koſten⸗ frage nur ein vorgeſchützter Grund iſt, muß nach all dent Gefagten einleuchten. Der av. Bundestag wird unter allen Umſtänden für den DB und für die Verbände, die bisher für die Aufrechterhaltung der Sperre ſtimmten, keine ſehr angenehme Angelegenheit werden. Für die„Sieger von Weimar“ wird dieſer Bundestag ein ſehr bitterer Tag ſein. Danach kann es aber nicht gehen. Die Oeffentlichkeit hat ein Intereſſe an einer klaren und eindeutigen Klärung des geſamten Problems. Der Bundestag muß ſtattfinden, da⸗ mit es ein für alle Mal Ruhe gibt. Deutſchlands Sport in franzöſiſchem Licht Bei der Beratung des Budgets des Unterſtaotsſekreta⸗ rlats für körperliche Ertüchtigung wies Unterſtaatsſekre⸗ tär Paté auf die für den Sport in Deutſchland gemachten Anſtrengungen hin. Deutſchland habe begriffen, daß die Geſundung des Individuums von ausſchlaggebender Be⸗ deutung ſei. Statiſtiſch geſehen komwe in Deutſchlond auf jeden Bewohner ein Sportgelände von drei Qugdrat⸗ meter, in Frankreich ein ſolches von 19 Quadrat⸗Zenti⸗ metern. 9 000 Gemeinden in Frankreich verfügten über⸗ haupt über kein Sportgelände. Der Sport ſei nicht als Beruf, nicht als ſelbſtändig zu betrachten, ſondern als Mittel. Die Sportgrößen aller Länder würden von den Sporttreibenden der anderen Nationen begeiſtert und herzlich aufgenommen. Der Sport ſei auf dieſe Weiſe ein Werkzeug der Völkerverſöhnung geworden. Winterſport Die Schanze für die Deutſche Ski⸗Meiſterſchaft in Oberſtdorf Ausbau auf Sprungweiten von 60 Meter Die Schattenbergſchanze bei Oberſtdorf, wo vom 4. bis 9. Februar die Wettläufe um die Deutſche Ski⸗Meiſter⸗ ſchaft ausgetragen werden, iſt einem Um⸗ und Ausbau unterzogen worden. Der 73 Meter lange Anlauf hat eine Abfahrtshöchſtneſgung von 34 Grad. Es iſt ein 12 Meter hohes Ablaufgerüſt erſtellt worden. Der Anlauf kann durch Einſchaltung zweiter Zwiſchenſtockwerke am Ablauf⸗ gerüſt um 10 oder 20 Meter verkürzt werden. Das Auf⸗ ſprungbett hat bis 31 Meter eine ſehr ſchwache Neigung und geht dann erſt in das Steilſtück von Meter 31 bis 75 über, wo eine Neigung von 35 Grad erreicht wird. Damit ſchmiegt ſich die Kurve des Aufſprungsſtückes ſtark an die Flugkurve der Springer an. Der Auslauf iſt breit und hat eine leichte Kurve nach links. Es ſind Tribünenbauten auf beiden Schanzenſeiten geſchaffen, auf denen etwa 2500 Perſonen Platz finden können. Ferner ſind rundbogen⸗ artig angeordnete Stehplätze für etwa 12 000 Zuſchauer vorhanden. Unweit des Schanzentiſches ſind die Kampf⸗ richtertribünen erbaut, in deren Unterteil Tribünen für Ehrengäſte und Preſſe eingebaut ſind. Die Schattenberg⸗ ſchanze llegt 20 Minuten vom Bahnhof Oberſtdorf und unweit der Talſtation der Nebelhornbahn. Juß ball Privatſpiele des.f. R. Mannheim Ein Spiel, das in den Jahren vor dem Kriege im Mannheimer Fußballſport den Höhepunkt darſtellte, kommt nach zweijähriger Pauſe am 15. Dezember wieder einmal zuſtande: das Zufammentreffen von Vf R. und Phönix Mannheim. Es handelt ſich um die 90. Begegnung der beidem Vereine. Von den bislang ausgetragenen 89 Spie⸗ len gewann der VfR. 52, Phönix 28, 11 Kämpfe endeten unentſchieden. Das Torverhältnis ſtellt ſich auf 2425137 für den Vs. Vor dem Fußballſpiel treffen ſich die Hand⸗ ballmannſchaften der beiden Vereine.— Am 22. Dezember ſpielt dann der Vfdt. gegen die Ligaelf des B V. 04 D ü ſ⸗ feldorſ, die gute weſtdeutſche Klaſſe repräſentiert. Schwimmen Gautag der badiſchen Schwimmer Die im Gau[1 des Deutſchen Schwimm⸗Verbandes ver⸗ elnigten badiſchen Schwimmveveine, insgefamt 22, hlelten am Samstag und Sonntag in Pforzheim ihren ordentlichen Gautag ab, auf dem 16 Vereine vertreten waren. Die Vor⸗ ſtandswahlen erbrachten die Wiederwahl des Gauvorſitzen⸗ den Avenmarg. Mit 51 gegen 16 Stimmen bei einer Enthaltung wurde Weihmüller⸗ Karlsruhe zum Schriftführer gewählt. Der ſeitherige Gaurechner Lutz⸗ Mannheim wurde einſtimmig wiedergewählt. Als Ver⸗ treterin der Frauen wurde Frau Bopp ⸗ Freiburg, eben⸗ falls wiedergewählt. Ueber die Abhaltung des Kreis⸗ ſchwimmfeſtes[(Kreis Y Süddeutſchland) konnte eine Eini⸗ gung nicht erzielt werden. Der Kehler Schwimmverein erhob Anſpruch darauf, nach Rſſumung des Kehler Brüchen⸗ kopfes dieſe Veranſtaltung als Befreiungsſchwimmen in Kehl abzuhalten, doch ſoll die Schwimmbahn den Anforde⸗ rungen nicht genügen. Die Entſcheidung wurde vertagt. Das Gaulugendſchwimmſeſt ſoll unter Protektion des Schwimmſportvereins Freiburg in Titiſee ſtattſinden Weiter wurde angeregt, die Eu ropameiſterſchaften im Waſſerball im Rheinſtranödbad Rappenwörth in Karlsruhe auszutragen. Beilage der„Neuen Mannheimer Zeitung“ Pflichtgeſchenke oder Liebesgaben? Seufzend meint meine Freundin Hede,„ja, der Lina Krauſe muß ich auch was ſchenken und dem Kind von Müllers, meint mein Mann, müſſe ich auch ein Weihnachtsgeſchenk ſchicken und——— „Halt, meine Liebe“, unterbrach ich ſie,„gelt ſei ſo lieb und ſchicke uns und meinen Kindern kein Weih⸗ nachtsgeſchenk!“ Ganz verduzt ſieht ſie mich an. „Ja, aber ich habe doch in jedem Jahr——1“ Ich ſetzte ihr nun ſo liebevoll ich konnte auseinander, daß Muß ⸗Gechenke anzunehmen noch viel unangeneh⸗ mer iſt, als ſie zu geben, und ich verſuchte ihr be⸗ greiflich zu machen, daß der Empfänger eines der⸗ artigen Geſchenkes, er braucht nicht einmal beſon⸗ ders feinfühlend zu ſein, unbedingt den kalten Hauch empfindet, der die Gabe umweht. Und da wir nun gerade vor Weihnachten ſtehen, möchte ich dieſen Ge⸗ danken weitergeben, denn es gibt viele Mitmenſchen, denen Schenken eine Qual iſt, ich kann ihnen nur den Rat geben, es dann bleiben zu laſſen, oder durch ein paar Blumen, eine hübſche Konfitürenſchachtel oder gute Zigaretten die ihnen unbedingt notwen⸗ dige Anteilnahme am Weihnachtsfeſt zu beweiſen. Das ſind immer willkommene Gaben und man merkt ihnen die Qual der Wahl nicht an. Wenn man aber lieblos einkauft, ohne auf den Geſchmack oder die Lebensumſtände der zu Beſchenkenden ein⸗ zugehen, dann begeht man oft ungewollt Taktloſig⸗ keiten und ſtatt Freude empfindet der Beſchenkte Verbitterung. 5 Alſo ein bißchen nachdenken beim Weihnachtsein⸗ kauf! Nicht wahllos draufloskaufen, nur weil es billig iſt und viel vorſtellt;— dieſer Grundſatz iſt auch ſehr beliebt! Am beſten iſt es, man macht ſich, bei Mann und Kindern, das ganze Jahr über Nottzen, kauft auch, wenn man gerade bei Kaſſe iſt, das eine oder andere begehrte Geſchenk ſchon während des Jahres; das empfindet dann die ſchwer belaſtete Weihnachtskaſſe beſonders angenehm. Bei Hausangeſtellten fragt man nach den Wünſchen, denn die Mädchen bekom⸗ men durch vernünftige Weihnachtsgaben in Wäſche, Beſtecken und Haushaltsgegenſtänden mit den Jah⸗ ren eine gediegene Ausſteuer zuſammen, was heute, da das Sparen unmodern geworden iſt, immerhin einen feſten Hintergrund bedeutet. Die Wünſche der Kinder ſind ja aus den Wunſchzetteln zu erſehen und, wenn irgend möglich, zu erfüllen, denn die Kleinen empfinden es beſonders ſchmerzlich, wenn man achtlos über ihre zumeiſt beſcheidenen Wünſche hinweggeht und dafür das einkauft, was einem eben ſelbſt gut geftel. 5 Die„Frau von heute“ kann man mit kleinen Modetorheiten, mit einer ſchönen Anſteckblume, mit vornehmem Parfüm, mit Taſchen und Tiſchchen aller Arten, mit bunten Ketten und feinen Pralinen beglücken, den Herrn des Hauſes mit einem in ruhi⸗ gen Farben oder weiß gehaltenen Cachenez, mit praktiſchen Lederhandſchuhen, mit allerhand Kleinig⸗ keiten zur Reiſe, wie Schuhſäcken, Kragenbeutel, Reiſebügel und einer ſchönen Reiſedecke, die diver⸗ ſen männlichen Verwandten haben vielleicht eine be⸗ vorzugte Likörmarke, die man in Erfahrung bringen kann, auch geſchmackvolle Schreibtiſchutenſilien ſind gerne geſehen. Aeltere Damen, denen man auſmark⸗ ſam ſein will, erfreut man mit Südwein, mit einem hübſchen Delikateßkorb, mit Briefpapier, Köln. Waſſer, ſchöner Seife. Und nun zum Einkauf! Nicht ſtundenlang in den Geſchäften herumwühlen und die armen Ver⸗ käuferinnen zur Verzweiflung bringen, ſondern mit ausgearbeiteten Notizen den Einkauf tätigen, auch genau vorher überlegen, was man anlegen kann und will, dann macht das Weihnachts⸗Shopping Freude und erfüllt ſeinen Sinn. Gerda Carstens. Modiſches auf dem Weihnachtstiſch Von Hilla Forſter Wo viel Licht iſt, iſt auch viel Schatten— und mit der Weihnachtsfreude kommen zugleich auch die Weihnachtsſorgen. Was ſollen wir ſchenken? Womit können wir Mutter eine Freude machen? Wie könnte man die Freundin überraſchen, was ſoll man Tante Anna noch ausſuchen? Das find die Fragen, die uns alle in dieſen Wochen mehr oder weniger beſchäftigen. Die beſondere Schwierigkeit ihrer Löſung liegt zum Teil in unſeren modernen Anſchauungen begründet, wenigſtens inſofern, als viele der früher üblichen Geſchenke einfach unzeit⸗ gemäß geworden ſind. Einſt ſchenkte man ebenſo gern buntes, gutes Zuckerzeug wie allerlei Zierrat. Heute ſind Süßigkeiten nur noch nebenbei willkommen, als Hauptgeſchenk ſchalten ſie im Zeitalter der ſchlanken Linie aus. Die kleinen Bildchen, Figürchen, die be⸗ malten Käſten, die Kiſſen und Deckchen paſſen nicht mehr zur neuen Sachlichkeit im Heim. Und da wäre es nun angebracht, einmal die heute ſo viel geſcholtene Frau Mode als Beraterin heran⸗ zuziehen. Sie hat uns in den letzten Jahren eine Fülle von Kleinigkeiten beſchert, die wie geſchaffen ſind für Geſchenke und willkommene Ueberraſchungen. Sie halten gerade die richtige Mitte zwiſchen Nütz⸗ lichkeit und Luxus ein, die uns für eine Weihnachts⸗ gabe angebracht erſcheint. Zugleich erbaubt ihre über⸗ reiche Fülle in Art und Zahl die Möglichkeit einer durchaus perſönlichen Auswahl, und auch das iſt ja gerade für Weihnachten allerwichtigſte Vorausſetzung, wenn ein Geſchenk Freude machen ſoll. Seit wir wieder gelernt haben, die kleinen Ergänzungen und Einzelheiten unſerer Kleidung richtig zu werten und anzuwenden, haben wir auch wieder mehr Freude an dieſen fraulichen und anmutigen Dingen. Und durch eine geſchickte und verſtändnisvolle Auswahl können wir wieder unſer Feingefühl und unſer per⸗ ſönliches Intereſſe beweiſen. Es iſt allerdings kaum möglich, alle die Dinge nun aufzuzählen, die als modiſche Weihnachtsgabe in Frage kommen. Da iſt zunächſt der moderne Schmuck: Und nicht wie früher ſuchen wir das übliche goldene oder ſilberne Freundſchaftsringlein aus, oder das einfache Halskettchen, ſondern wir müſſen ſchon ſehr überlegen, was von den modernen Formen und Farben gerade für unſeren Zweck ge⸗ eignet äſt. Nicht für jeden paſſen die großen, breiten Armreifen und die ſchweren Ketten, nicht jeden klei⸗ den die grellen Farben der bunten Steine. Aber dafür können wir auch bei richtiger Wahl eher damit rechnen, daß unſere Gabe willkommen und nicht überflüſſig iſt, denn heute macht es beſondere Freude, zu einem beſtimmten Kleid eine paſſende Kette oder ein paſſendes Armband zu beſitzen, weil wir es lie⸗ ben, Farben und Material harmoniſch bis ins Kleinſte aufeinander abzuſtimmen. Dieſer moderne Grundſatz hilft uns auch, noch andere Gaben ausfindig zu machen. Wir kennen vielleicht ein wenig die Kleider der Freundin oder der Verwandten, die wir beſchenken wollen. Und ſchon fällt uns ein, daß an jenem Kleid ein leeres Täſchchen war, in das ein farbiges Tüc in gut paſſen würde oder daß am dunklen Mantel eine be⸗ lebende Blume fehlte. Vor allem aber kommt uns in dieſem Jahre die allgemeine Vorliebe für bunte Schals zugute. Gerade auf dieſem Gebiete gibt es eine faſt unbegrenzte Auswahl. Stille, warme Far⸗ ben und großlinige Muſter in leuchtenden Tönen gibt es, leicht flatternde Tüchlein und ſchwere Seiden; für alt und jung, für blond und braun, für groß und klein und für jeden Zweck gibt es gar Vielerlei. Und auch hier iſt jene Hemmung von einſt.„Ach, das hat ſie ſchon!“ faſt aus der Welt geſchafft. Denn wohl jede Frau hat Verwendung für zwei ſo gut wie für drei ſolcher ſchmückender Hüllen Ganz das Gleiche gilt von den ſchon immer be⸗ liebten Lederwaren. Taſchen und Täſchchen ſind nun einmal die Leidenſchaft faſt jeder Frau, und ich glaube kaum, daß viele ſchon das große Wort aus⸗ geſprochen haben:„ich kann keine mehr gebrauchen!“ Zudem bringt uns die heutige Mode eine ſchier un⸗ erſchöpfliche Anzahl von hübſchen und preiswerten Ta⸗ ſchen jeder Art. Und wenn wir etwas Beſonderes bringen wollen, können wir einen zierlichen Gürtel paſſend zur Taſche ſchenken. Der Kompletgedanke, der ſo modern und mit Recht ſo beliebt iſt, hilft uns überhaupt beim Weihnachtseinkauf ſehr, wenn wir ein wenig originell und auch ein wenig freigebiger als ſonſt ſein wollen. Nicht nur Taſche und Gürtel, auch Taſche, Schal und Gürtel gibt es paſſend zuein⸗ ander, manchmal ſogar auch ein kleines Käppchen da⸗ zu und eine Blume. In dieſem Jahre beſonders neuartig und reiz⸗ voll ſind die modernen Handſchuhe. Sie werden be⸗ kanntlich wieder viel mehr getragen als in den letz⸗ ten Jahren und ſind auch ſehr viel abwechslungs⸗ reicher geworden. Darum werden ſie diesmal ein beſonders willkommenes Geſchenk ſein, weil vermut⸗ lich noch kein großer Vorrat davon vorhanden ſein wird. Und immer wieder andere Dinge locken in den hellen Schaufenſtern um Weihnachten. Die zarten, feinen Spitzenkragen und paſſende Stulpen dazu ſind vielleicht geeignet, ſind vielleicht nützlich, indem ſie einem alten Kleid zu neuem Leben verhelfen und wirken doch ſo hübſch und fein als Geſchenk. Aehn⸗ lich iſt es mit den modernen, ſchönen Schnallen und Agraffen zu allen möglichen Zwecken. Dies ſei nur eine kleine Auswahl unter den tau⸗ ſend Kleinigkeiten, die einer Frau Freude machen. Wenn man bedenkt, welche Menge von Dingen es noch darüber hinaus gibt: angefangen von den all⸗ täglicheren, aber trotzdem ſtets willkommenen Strümpfen bis zu Wäſche und Kleidern und Män⸗ teln; wenn man dann noch duftende Seife und Köl⸗ niſch Waſſer und Parfüm und Puderdöschen und Flakons in Betracht zieht, die nun auch einmal die meiſten Frauen lieben— dann weiß man bald ſchon nicht mehr, wie man ſich eigentlich beſinnen konnte, was zu ſchenken ſei f Ja, ich weiß ſchon, und nun ſeufzen Sie alle auf bei dem Gedanken an das Weihnachtsgeſchenk für den Herrn. Aber auch hier hat die Mode ein wenig nachgeholfen, vor allem wiederum durch die neu⸗ artige Vorliebe für Farbabſtimmungen. Dadurch iſt die Kravattenauswahl zum Beiſpiel ein wenig— allerdings ein klein wenig nur— leichter für uns geworden.(Hoffentlich beweiſt es der Erfolg bei den geſtrengen Herren!) Und auch der Herr liebt heute einen ſchönen, paſſenden Schal zum dunklen Winter⸗ mantel oder ein Paar kleidſame Gamaſchen, die ebenſo elegant wie praktiſch ſind, oder ſchöne Leder⸗ hüllen für die Berufsreiſe ſind willkommen, und ebenfalls Handſchuhe. Allerdings kann ich es den Herrn der Schöpfung bei dieſer Gelegenheit nicht er⸗ ſparen, daß ihre Wünſche im allgemeinen etwas koſt⸗ ſpieliger im Einzelnen ſind als die Kleinigkeiten für die Frau. Nun, wir wollen dann annehmen, das die Männer in der ihnen eigenen Gerechtigkeit dieſe qualitative Differenz durch die Quantität ausgleichen! Anregungen haben wir ihnen ja genug gegeben! Weihnachtsbäckerei Unſere alte Kochlehrerin pflegte zu ſagen: Was ein richtiger Honigkuchen iſt, muß vier Wochen vor Weihnachten gebacken werden. Auch ließ ſie den Teig mindeſtens acht Tage ruhen, ehe er ausgebacken wurde, und dann verſchwand das fertige Gebäck in großen Blechtrommeln vor unſeren genäſchigen Zun⸗ gen bis zum Weihnachtsabend. Ich weiß nicht, ob man dies Verfahren auch heute noch anwendet, aber jedenfalls iſt es ratſam, den Honigkuchen jetzt bei Kleinem herzuſtellen, denn er muß erſt eine Weile lagern, ehe er den rechten Wohlgeſchmack erhält. Ein gutes Rezept für einfachen Honigkuchen iſt folgendes: 2 Pfund Honig werden warm gemacht, mit 1 Pfund Zucker zum Schmelzen gebracht und nach dem Abküh⸗ len 4 Eier darunter gerührt. Mit etwa 2% Pfund beſtem, geſiebtem Mehl wird die Maſſe ausgearbeitet, bis kein Teig mehr an den Fingern und am Schüſſel⸗ boden kleben bleibt. Man miſcht ½ Pfund gehackte Mandeln, 10 Gramm gemahlene Nelken, 10 Gramm Kardamom, 20 Gramm Zimt,“ Pfund klein geſchnit⸗ tenes Zitronat und die abgeriebene Schale von 2 Zi⸗ tronen darunter und knetet den ziemlich feſten Teig tüchtig durch. Als Triebmittel nimmt man 15 Gramm Pottaſche und 10 Gramm Hirſchhornſalz, die man in etwas Weinbrand auflöſt. Dieſer Teig wird dann ungefähr zwei Zentimeter dick auf Blechen ausgerollt und bei guter Mittelhitze abgebacken, nachdem man die Teigplatten in Rechtecke abgeteilt und dieſe mit halben Mandeln und Zitronatſcheibchen garniert hat. Man kann ſie auch unverziert backen und dann nach⸗ her mit Punſch⸗, Zitronen⸗ oder Schokoladenglaſur überziehen. Sind die Kuchen erkaltet, ſo werden ſie mit einem ſcharſen Meſſer auseinandergeſchnitten und trocken aufbewahrt. g Sehr gut ſchmeckt auch gefüllter Honig⸗ kuchen. Den Teig bereitet man aus 1 Pfund Honig, Pfund Zucker, 6 Eiern, 2 Pfund Mehl, ½ Pfund Mandeln, 2 Teelöffeln geſtoßenen Nelken, ½ Pfund Zitronat, 2 Teelöffeln Zimt, etwas engl. Gewürz, Ingwer, Pottaſche und Hirſchhornſalz wie oben. Zur Füllung läßt man 7 Pfund Schokolade zergehen, verrührt ſie mit 2 Pfund Zucker, 1 kleine Taſſe Waſ⸗ ſer,„ Pfund geriebenen Mandeln,“ Pfund geſchnit⸗ tenem Zitronat und„ Pfund Sultanien. Den Teig rollt man ungefähr 1 Zentimeter dick aus, belegt ein Blech mit einer Teigplatte, ſtreicht die Füllung darauf und deckt eine zweite Teigplatte darüber. Bei guter Mittelhitze abbacken, in ungefähr 3 Zentimeter lange und 8 Zentimeter breite Streifen ſchneiden und mit Glaſur nach Geſchmack überziehen. Man kann den einfachen Teig natürlich auch dun ner ausrollen und allerlei Formen ausſtechen; der Kuchen wird dann härter und knuſprig, was viele gerade lieben. Pfeffernüſſe. 1 Pfund Zucker, 1 Pfund feines Mehl, beides durchgeſiebt, 4 Eier, 8 Gramm Zimt, 2 Gramm feingeſtoßene Nelken und feingehackte Schale einer Zitrone. Dies alles wird zum Teig gemacht, von der Dicke eines kleinen Fingers ausgerollt, dann mit kleinen Blechförmchen, in Ermangelung derſelben mit einem runden offenen Gewürzreibchen ausgeſtochen, bei kleinen Zwiſchenräumen auf ein mit Wachs beſtriche⸗ nes Blech gelegt und hingeſtellt, bis ſie oben trocken geworden ſind, was gewöhnlich in ein bis zwei Tagen erfolgt. Dann werden ſie auf die andere Seite ge⸗ 15 und gebacken, bis ſie inwendig nicht mehr klebrig ind. Die unverſtandene Frau Das Wort von der unverſtandenen Frau war ge⸗ raume Zeit genau ſolch ein Schlagwort, wie das vom„Jahrhundert des Kindes“ und genau wie dieſes wurde es in den meiſten Fällen mißverſtanden oder mißbraucht. Ja, es gab eine Zeit, da die unver⸗ ſtandene Frau die unentbehrliche Hauptfigur in faſt jedem Roman oder Theaterſtück war, und auch im täglichen Leben begegnete man ihr oft.„Mich ver⸗ ſteht eben niemand!“ Das war ihre ſtändige Redensart, und gereizt und grämelnd, melancholiſch reſigniert oder beleidigt, mit dem vorzeitig wult⸗ machenden Zuge von Enttäuſchung und Unbefrie⸗ digtſein um den Mund, verbrachten dieſe unverſtan⸗ denen Frauen ihre Tage mit fruchtloſen Grübeleien und Anklagen, ſich und ihrer Umgebung zur Laſt. Dieſer Typ der unverſtandenen Frau iſt heute eine Seltenheit geworden aus dem einfachen Grunde, weil eine Hauptvorausſetzung für ſeine Entwicklung fehlt: Die Zeitl Die Unverſtandene von einſt hatte Muße und Gelegenheit zu allerlei Grübeleien und weltſchmerzlichen Betrachtungen; wenn ſie am Fenſter ſaß, mit einer Handarbeit beſchäftigt, beim ſtundenlangen Auf und Ab der Nadel konnte man o ſchön Gedanken ſpinnen, freundliche, aber auch oft gefährliche. Manches Unverſtandenſein war nichts weiter als ein Sichhineinſteigern in unklare Gefühle und Einbildungen, um lang ſich dehnende, ereignisloſe Nachmittage und Abende auszufüllen. Es konnte beſonders da Wurzel faſſen und zu einer üppig wuchernden Giftpflanze heranwachſen, wo die Frauen wirklich noch geſichert und gehütet im „Frieden des Hauſes“ lebten, der ſo oft nichts weiter war. als Stagnation. Sie kannten ſehr oft keinen Kampf ums Daſein, keine wirklichen Sorgen, darum ſchadeten ſie ſich ſelbſt und künſtlich. Ihre Pflichten wurden ihnen meiſt von einem zahlreichen Hausperſonal abgenommen; darum kon⸗ ſtruierten ſie ſich ein Märtyrertum als Ausgleich. Und endlich verlief das Dein der Frau früher ja wirklich viel mehr hinter dämmen und Mauern, und draußen, wo ſie nicht hinkam, brandete und pulſte das wirkliche Leben, dem man ſie künſtlich fernhielt; von dem ſie nichts wiſſen durfte und dem ſie fremd blieb. Aber der Mann nahm teil daran, er führte neben der Eintönigkeit, die ihr Los war, ein bunteres und vielfältigeres Daſein, von deſſen Inhalt und Intereſſe ihr nur Bröckchen zufielen. Ihre Kinder, dieſe neue Generation, eroberten ſich ihren Platz darin und ſahen von dieſem aus häufig mit einem kleinen mitleidigen Lächeln auf die„rück⸗ ſtändige“ Mutter. Alt und überflüſſig, überſehen und vergeſſen kam ſie ſich oft vor, war es da ein Wunder, daß ſich da das Gefühl des Unverſtanden⸗ ſeins wie ein freſſender Schaden in ihr feſtſetzte! Wie geſagt, ſolche Verhältniſſe und Hemmungen kennt die Frau von heute nicht mehr. Sie ſteht nicht mehr außerhalb des Lebens, ach nein, ſie ſteht mitten darin, vielleicht nur zu ſehr und der bitterſchwere Kampf ums Daſein laſtet auf ihr genau ſo ſchwer, ja ſchwerer noch, als auf dem Manne. Denn ſie muß in den meiſten Fällen eine Doppelexiſtenz führen, einen Doppelberuf ausüben. Sie iſt nicht mehr Dekoration und Luxusgegenſtand im Hauſe des Mannes, der es ſich leiſten kann, ſie zu erhalten— ſie muß als Kamerad und Gefährte mit ihm Schulter an Schulter ſtehen, ihr Teil mit herbeiſchaffen zum Lebensunterhalt. Sie weiß heute ſo gut wie er, was und wie das Leben iſt, was Beruf und Berufsarbeit heißt, und ſie ſteht nicht mehr hilflos und unbeteiligt am Ufer, wie eine Henne, die junge Entlein ausgebrütet hat; ſie lebt das Leben ihrer Kinder mit und iſt ihnen Führerin und Vorbild. Und doch: gibt es nicht auch für die Frau von heute noch ein Unverſtandenſein? Steigt ihr nicht oft der Gedanke auf, daß etwas fehlt in ihrem Leben, daß ſie doch ihr Eigentliches nicht erfüllen kann, und vor allen Dingen, daß nie⸗ mand Verſtändnis hat für das, was ihres Weſens Kern ausmacht, ihr Beſtes iſt! Schätze fühlt ſie in ſich, und niemand ſucht ſie; ſo viel hätte ſie zu geben, und niemand braucht es— das Gefühl des Unver⸗ ſtandenſeins der Frau von heute iſt ein anderes, als das ihrer Mutter und Großmutter, aber es iſt bei ihr ebenſogut vorhanden, wie es bet jener war, und es iſt nicht weniger bitter und quälend, aber wohl öfter und mehr berechtigt. Es hat ja tatſächlich immer und viele Männer gegeben, die ſich herzlich wenig um das Innen⸗ leben ihrer Ehegefährtin kümmerten, und zwar nicht etwa weil ihre Liebe zu der Gattin ge⸗ ſchwunden und dieſe ihnen gleichgültig geworden war, ſondern aus Unkenntnis und Verſtändnisloſig⸗ keit. Aber heute tritt dies in ganz anderer, viel ſchärferer und kraſſerer Weiſe zutage. Die meiſten Männer in unſerer Zeit haben einfach kein tieferes Empfinden mehr, ſie ſind Geldverdienemaſchinen geworden.„Geſchäft“ heißt ihr Katechismus, und „Nutzen“ ihr Glaubensbekenntnis, und alles, was Kunſt, Kultur, Gemütswert, Seelenleben heißt, ſteht ja heute ſo tief, ſo unendlich tief im Kurſel— War die Frau für den Mann früher oft lediglich das Luxustierchen, ſo iſt ſie ebenſo oft heute für ihn nur die Arbeitskraft, die ihm Nutzen bringt; von dieſem Standpunkte aus ſchätzt er ſie, dieſe Leiſtun⸗ gen und Fähigkeiten ſucht er in ihr. Aber hier wie da bäumt ſich etwas auf in der Seele der Frau gegen dieſe Einſeitigkeit der Betrachtung und Be⸗ wertung: Die Frau iſt lebens⸗ und naturnäher, als der Mann und ſie weiß, daß der Begriff und das Weſen des Lebens nicht erſchöpft und umſchrieben iſt mit ein paar Zahlen oder in alltäglichen Dingen. 0 nur ums Leben geht es, ſondern auch ums ein.—— Zu erdichtetem und zielloſen Sich⸗Unverſtanden⸗ fühlen hat die Frau von heute keine Zeit und keinen Anlaß mehr. Aber ſie weiß, was ihr wirklich fehlt, heute mehr als je; daß Kräfte und Werte brach ön ihr liegen müſſen durch die Verhält⸗ niſſe und Anſchauungen unſerer Zeit, die der Mann nicht verſteßht.— Werden unſere Söhne anders denken lernen? Es wird auf uns ankommen und auf das, was wir ſie zu lehren wußten.— 5 * Mutter und Kinderland. Vor uns liegen die letzten 4 Hefte des von Adele Schreiber heraus⸗ gegebenen monatlichen Ratgebers für Mütter und Kinderfreunde(Safari⸗Verlag Berlin W. 57). Eine Zeitſchrift, die ſich ebenſo entſchieden für das Mutter⸗ recht wie auch in den Dienſt— was ja die Hauptſache iſt— des Kindes ſtellt. Wir wollen— als Männer, die wir programmatiſch nicht beſonders wegkommen — über die da und dort uns etwas zu einſeitig an⸗ wird durch den ſachlichen Inhalt und den praktiſchen Wert der Zeitſchrift vollkommen aufgehoben. Die Fragen, die heute die Erziehung eines Kindes auf⸗ wirft, ſind ſo vielgeſtaltig, der wohlmeinenden Rat⸗ ſchläge anderer Mütter gibt es ſo viele, wie ſie gegenſätzlich ſind, daß es begrüßt werden muß, wenn durch eine ſo muſtergültig ausgeſtattete Zeitſchrift die Mütter ſachgemäße Aufklärung und praktiſche Hinweiſe finden können. Die Perſönlichkeit der Herausgeberin und die Namen ihrer Mitarbeiter⸗ innen und Mitarbeiter verbürgen ſchon an ſich das Niveau dieſer Monatsſchrift. Sie iſt aus dem Leben, aus dem Alltag heraus für den Alltag geſchrieben und geſtaltet und dennoch von einer gewiſſen Feier⸗ tagsſtimmung getragen. Das Glück der Mutter⸗ ſchaft und die Freude am Kinde iſt der Untergrund, auf dem ſich die Arbeit der Zeitſchrift aufbaut, die in einer beſonderen Abteilung auch die leſeunden Mütter mit ihren Beſchwerden und Wünſchen zu Worte kommen läßt. Hausfrau und Volkswirtſchaft, Mutterſchutz, Kinderpflege und Kinderfürſorge, Er⸗ ziehung und Unterricht bilden die Hauptkapitel, in denen die junge Mutter ebenſo wie die erfahrene Hausfrau mit grundſätzlichen Fragen ebenſo vertraut gemacht werden, wie mit den vielen kleineren Fra⸗ gen, die jeder Tag im Leben der Mutter aufwirft. Selbſtverſtändlich, daß dabei die neueſten Ergebniſſe der Säuglingspflege und Kindererziehung ebenſo wie der Hauswirtſchaft ihre gebührende Beachtung finden, wie die nun einmal feſtſtehenden alterprobten Erfahrungstatſachen. Die mit vielen guten Bildern anſchaulich und erbaulich ausgeſtattete Zeitschrift kann nur empfohlen werden.* „ N . * 4 Donnerstag, den 12. Dezember 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 578 * 40 Helga ſah nur den Punkt, der ſich unten verlor. Ihr Bewußtſein kam mit dieſem Tempo nicht mit. Sie wußte nur, daß dieſer Sprung herrlich war und daß er geglückt. Der brauſende Beifall nahm ihr erſt den Bann, der noch über ihr lag. Mechaniſch drehte ſie den Kopf nach dem Anſagebrett. 72 las ſie als Reſultat. „Noch weiter, als Carlſen! Ein neuer Rekord!“ hörte ſie irgendwo. Sie preßte die Finger. Ihr Herz klopfte wild. „Ein Sprung iſt jetzt vorbei,“ dachte ſte, wie er⸗ löſt. Da faßte Frau Dinas Hand nach ihrem Arm. „Wundervoll, was?!“ lachte ſie aufgeregt. „Dieſer Sprung! Der Rekord: ein ganz herrlicher Mann!— Kommen Sie, Helgakind—l unten ſeh' ich ihn ſchon. Er ſteigt wieder hinauf.“ In entzücktem Wortſchwall nahm ſie Helgas Arm und zog ſie zurück nach dem hinteren Berg, wo Thor⸗ leiv eben heraufkam die Skier geſchultert, umgeben von aufgeregt redenden Menſchen. Helga drückte ihm nur ſtill die Hand, als ſie Thor⸗ leiv erreichte. Doch aus ihren Augen ſprach, was ſie verſchwieg. „Gratulieren Sie nicht zu früh!“ rief er zurück, als alles ihm zuwinkte.„Es kommt noch ein Sprung.— Langſam!“ mahnte er, als Helga atemlos neben ihm ſtieg. Er ſchaute dabei nach der Schanze hinauf.„Wir haben Zeit. Dreißig kommen noch nach.— Der Sprung war famos,“ ſtellte er ſachlich feſt, mit dem Blick nach der Bahn. Er blieb abwar⸗ tend ſtehen, um unten das letzte Ergebnis zu ſehen. 66— nur? ſah weiter aus. Stand tadellos. „Wo haben Sie denn Ihre Skt verſteckt?“ fragte Helga, als er weiterging. Sie ſah ganz erſtaunt, daß er unbepackt war. Roman von Reinholfd Eichader Er lachte leicht auf. „Die hat mir Frau Dina gewaltſam entführt. Will ſie durchaus tragen. Was ſoll man da tun?“ „Man wird ſie beneiden,“ ergänzte ſie kurz. Ein Unluſtgefühl war auf einmal in ihr. Sie ſah, daß 2 Dina noch weit zurück war und ſchritt ſchneller aus. Thorleiv blieb dicht von Bekannten umringt. Da gab ſie es auf, diesmal bei ihm zu ſein. Sie winkte ihm zu, und ging wieder zur Bahn. Der erſte Lauf ſchloß eben mit einem Tuſch. Die Entſcheidung be⸗ gann Helga ſtand wieder an ihrem früheren Platz. Sie blickte, ſtumm betend, zur Schanze hinauf. Ihre äußere Ruhe war maskenhaft ſtarr. Sie ſah nichts, als oben das ſchwarze Gerüſt über ſich. Wie ein Uhrwerk ſchlug ihr jeder Herzſchlag die Zeit. Jetzt —— warum kam er nicht? Warum kam er noch nicht! Endlich— da—! Weißer Sweater— ein Sweater— ein Menſch— Thorleiv, fa! herrlich!— das war ſein Schwung! Hoch hinauf in die Luft... Plötzlich ſtöhnte ſie auf,— faßte nach einem Halt. Wie ein einziger Schrei brach es über die Bahn. Deut⸗ lich war es zu ſehen, Thorleivs linker Ski brach durch den Abſprung entzwet, nein,— er riß,— hing am hinteren Ende ganz tief,— ſackte quer— löſte ſich.. Thorleiv flog durch das Licht, mit dem ein⸗ zigen Ski,— legte ſich ſichtbar ſchief,— ſchlug die Luft mit dem Arm——. „Der Mann iſt verloren!“ rief man irgendwo. Thorleiv hatte den einen Ski auch abgeſchnallt. Langſam wurde ihm klar, was er eben erlebt. Die Frage nach Urſachen ſtieg in ihm hoch. Wie war das nur möglich? Wodurch fiel der Ski? 34 328 1 Da zerriß lauter Beifall die froſtklare Luft. Thor⸗ leiv ſah nach dem Brett. „711“ las er. Das hieß Sieg, trotzdem Sieg! Da war man ſchon bei ihm, faßte ihn bei der Hand, lachte, fragte und ſchrie. Lautes Stimmen⸗ gewirr praſſelte auf ihn los. Niemand wartete ab, welche Antwort er gab. Er verneigte ſich nur, dankte, fragte zurück. Jeder ſprach auf ihn ein, hatte anders geſehen, als der Nachbar vor hm * „Jetzt weißt du es Olaf, warum ich die ganze Zeit ſchwieg und mich vor dir zurückzog.“ Helga Solani lag auf ihrem Divan, den ſchönen Kopf weit hintenüber geneigt, daß ſie durch das Bal⸗ konfenſter Sterne und Mond ſah. Sie hielt ihre Hand in der Rechten des Mannes, der neben ihr auf einem Fell ſaß und lauſchte,— den Kopf in den Falten des Kleides vergraben, das zu ihm herabhing. „Verſtehſt du mich jetzt?“ fragte ſie nochmals zärt⸗ lich. Er hob ſeinen Kopf und umſchlang ihre Hüften. „Wie kann ich verſtehen, daß du mich verlaſſen willſt!“ ſagte er ſtöhnend.„Mein Hirn hört die Gründe, mein Herz aber wehrt ſich. Ich kann nicht verſtehen. Ich kann nicht,— ich will nichtl Wir könn⸗ ten ſo glücklich ſein, in unſerer Liebe!“ „Wirklich?“ Die Frage kam leiſe und war ſchon die Antwort. „Kannſt du dir Helga Solani vorſtellen, als Arzt⸗ frau? Als Frau auf dem Lande? Fernab von der Großſtadt und von ihrem Leben? Kannſt du dich ſelbſt als meinen Ehemann denken?“ „Nein,“ ſagte er ehrlich.„Ich weiß nur, daß ohne dich mein Leben leer iſt. Daß ich's nicht ertrage.“ Minutenlang lag ſie in ſtummen Gedanken. Sie ſtreichelte träumeriſch durch ſeine Locken. „Glaubſt du, ich litte nicht auch?“ fragte ſie end⸗ lich ruhig.„Nächte habe ich ſchlaflos gelegen und an uns gedacht. An das, was nun werden ſoll. Wie durch ein Glas lag mein Leben vor mir. Alles lebte ich dreifach, was jetzt kommen mußte. Ich habe ſolche Viſionen, ſchon ſeit meiner Kindheit. Ich weiß dann oft nicht, ob es wahr oder Traum iſt. Einmal, als ich verzweifelt war durch all mein Grübeln, kam ſolch ein Bild über mich,— ein Erlebnis. Ich ſah keinen Ausweg mehr. Sollte ich ſcheitern, mit all meinen Plänen und Pflichten? Zerbrechen, durch Liebe? Zurückſinken in den gewöhnlichen Alltag? Mich ſelbſt vor mir ſchämen, weil ich viel zu ſchwach war für all meinen Hochmut? Der ganze Kampf, meine Miſſion— und dann— Ehe, wie alle? Nein, ſchrie es in mir. Meine Liebe ſchrie anders. Ich konnte nicht mehr. Wollte nichts mehr, als ſterben.“ Ihre Stimme war leiſer und leiſer geworden, als träume ſie wieder. Durch Thorleivs Geſtalt ging ein heimliches Beben. „Wäre das alles doch Wahrheit geworden!“ Helga war plötzlich wach, ſtützte ſich auf den Arm, um ihn zu ſehen. Wir träumen im Grunde noch, wie in Romanen. Nein, Olaf, im Leben wird alles ganz anders. Sag ſelbſt, wäre das eine Löſung geweſen? Wenn unſer Hirn träumt, dann geht alles gans glatt, nach dem üblichen Schema der Dichter, mit dem wir durch zahlreiche Bücher vertraut ſind. Tod oder Ehe, das iſt dort die— Löſung. Als ob eine Ehe nicht neuer Konflikt ſei! Ein Anfang, kein Ende. Und iſt Tod ein Ende für die, die noch leben? Was wird jetzt aus Ihnen? Man kann nicht gewaltſam die Augen zu⸗ machen und einfach erklären: ſo, hier iſt der Schluß⸗ punkt. Man kann nicht die Hand in den Fluß hinein halten und ſagen: hier endet's. Er fließt einfach wei⸗ ter.— Wäre unſere Ehe denn Löſung geweſen? Nicht eher der Anfang von tauſend Konflikten?“ „Doch was ſoll jetzt werden?“ warf Thorleiv ent⸗ gegen.„Iſt das denn ein Lebensziel: Frau ohne Liebe?!“ „Frau ohne Liebe? Nein. Aber es gibt viele Ar⸗ ten von Liebe. Die höchſte iſt jene, die nicht an ſich ſelbſt denkt.“ „Ein Leben lang glücklos? Es iſt ja ein Wahn⸗ ſinn. Du darfſt das nicht Helga!“ (Schluß folgt) SUNU chr S ESE LuscHAFT A. G. MANNHEIM. Zwangs ⸗Verſteigerung Freitag. 13. Dezbr. 29, und Tante geb. Ulmer Friedrich Kölmel Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß Wurde uns heute meine inniggeliebte Frau, meine herzensgute Mutter, unsere liebe Loch- tet, Schwester, Schwiegertochter, Schwägerin % NS Ain; fen Ernestine Hölmel nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 45 jahren durch den Tod entrissen Neckarau(Altriperstr. 23), 11. Dez. 1929 im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: nachm. 2 Uhr, werde ich im bieſigen Pfandlokal, 2s. 2, gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckung wege öffentlich verſte gern:* 89 g Biüfetts. 2 Stand⸗ uhren. 1 Klavier, 1 Sofa, 3 Schreibtiſche, 1 FDaſtkraftwagen. 1 b ga 20 7180 1. Her⸗ krenfahrrad u. andere Sachen. 5 [Mannheim, 12. Dez. 29 Bär, Gerichtsvollzieher⸗ Stellvertreter. ü aner Angebot Wollmatr. m. Keil 26.- Kapokmatr/, Seaoner. batentröste Chase ongue Onnmise. Decken 5 mod. Diwan. Klubar auf dem Neckarauer Friedhof statt Die Beerdigung findet am Samstag nachm. 2% Uhr 58054 Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen 100. und 125. Große Auswahl in Bett-Chalselongues Warnung Die Neretpnnge der Uhrmacher und juwellere Mannheims, hat fe und Agenten dureh lebe 05 falscher Tatsachen dem Publikum minderwertige U als Qualitätsware zuschicken oder anbieten. bitten derartige Angebote abzulehnen, da das Publi- kum fast immer der Geschädigte igt. 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