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Sahrgang— Nr. 588 Neller Borſtoß des engl Snoloden verlangt angeblich Aufnahme neuer Santtionsbeſtimmungen in den Poungplan Beamte und Volksbegehren Die Verhandlungen vor dem Staatsgerichtshof Meldung aus Pariſer Quelle [Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 18. Dez. Im„Echo de Paris“ macht Pertinax die ſenſationelle Mitteilung, daß der engliſche Schatz⸗ kanzler Snowden plötzlich die Aufnahme von Sanktionsbeſtimmungen in das in Haag abzuſchließende NDoungabkommen verlangt hat. Der ſchwierige Verlauf der deutſch⸗engliſchen Ver⸗ handlungen über die Liquidation des ehemals deut⸗ ſchen Eigentums habe Snowden dazu gebracht, die Eventualität einer neuen deutſchen Zahlungsunfähig⸗ keit ſtärker ins Auge zu faſſen. Er habe deshalb ver⸗ langt, daß ſchon jetzt Sanktionen dagegen vorgeſehen würden. Wenn es ſich auch bei der Forderung Snowdens nicht gleich darum handle, daß das Ruhrgebiet oder das Rheinland wieder beſetzt werden ſollte, ſo werde ſie doch zu ſchweren Ungelegenheiten Anlaß geben. Ihre Vorausſetzung ſei nämlich, daß man die Re⸗ parationskommiſſion, deren Abſchaffung der Voungplan ſtillſchweigend vorgeſehen habe, weiter beſtehen laſſe. Außerdem ſei die Revarationskommiſ⸗ ſion nötig, weil man ſonſt das Problem der Oſt⸗ reparationen in Haag nicht löſen könne. In Berliner politiſchen Kreiſen hält man dieſe Be⸗ hauptung für ſo ungeheuerlich, daß eine Dis⸗ kuſſion darüber ſich erübrigen dürfte. Das„Echo de Paris“ muß ja auch ſelbſt zugeben, daß dieſe„theore⸗ tiſchen Sanktionswünſche“ ſich kaum in die Praxis umſetzen laſſen werden. Die Beſeitigung der Repara⸗ kionskommiſſion und aller mit ihr zuſammenhängen⸗ den Inſtanzen gehört ja bekanntlich zu den we⸗ ſentlichſten Zugeſtändniſſen, die Deutſch⸗ land mit der Inkraftſetzung des Moungplans erhal⸗ ten ſoll. Ihre Weiterexiſtenz würde die Annahme des Doungplaus ſchlechterdings unmöglich machen und ein Fortbeſtehen des Sanktionsſyſtems ſtünde, ab⸗ geſehen davon, daß es für Deutſchland natürlich völ⸗ lig undiskutabel iſt, auch im direkten Widerſpruch zu ben Grundſätzen der heutigen Völkerbundspolitik. Haager Konferenz am 6. Januar (Drahtbericht unſ. Berliner Büros) Berlin, 18. Dez. Die zweite Haager Konferenz ſoll, wie man in Berlin annimmt, am 6. Januar beginnen. Eine offizielle Einladung iſt der deutſchen Regierung aller⸗ bings nach wie vor noch nicht zugegangen. Das Juriſtenkomitee⸗ wird jedenfalls vorher am 3. Ja⸗ nuar zuſammentreten, um über die letzten Formu⸗ lierungen Beſchluß zu faſſen, damit die Konferenz, wenn ſie ihre Arbeiten aufnimmt, bereits einen brauchbaren Text vorfindet. Die Reichsminiſter, die als Deutſchlands Bevollmächtigte an der Konferenz teilnehmen, werden ſich jedoch erſt am 6. Januar nach dem Haag begeben. Anterhausdebatte über das Vergbaungeſetz (Telegraphiſche Meldung) * London, 18. Dez. Die geſtrige Unterhausdebatte wurde von dem Bergbauminiſter Ben Turner abgeſchloſſen, der ſeine Rede mit den Worten beendete, die Liberalen ſeien klug genug geweſen, zwei Drittel der Kohlen⸗ vorlage zu unterſtützen, und er glaube, wenn ſie ſich die Sache noch einen oder zwei Tage überlegen würden, dann würden ſie vielleicht auch den dritten Teil annehmen. Die Debatte wurde hierauf auf Donnerstag vertagt. Der parlamentariſche Mitarbeiter der„Times“ bemerkt: Es verlautet, daß weder Lloyd George noch Sir Herbert Samuel von der Rede Turners völlig befriedigt waren. Indeſſen glaubt niemand, daß die Vorlage morgen abend bei der Abſtimmung über die zweite Leſung abgelehnt werden wird.— Die libe⸗ Tralen Blätter ſind in Erwartung des Ergebniſſes der neuen Konferenz der liberalen Unterhausmit⸗ glieder ſehr zurückhaltend. (Telegraphiſche Meldung) Leipzig, 18. Dez. Zu Beginn der heutigen Verhandlung vor dem Staatsgerichtshof in der Angelegenheit Beamte und Volksbegehren begründete Rechtsanwalt Dr. Seel⸗ mann Eggebert ſeine Auffaſſung über die Aus⸗ legung des 8 4 des Volksbegehrens. Naturgemäß liege, Jenn ein neues Delikt aufgeſtellt werde, darin vielleicht auch herbe Kritik an der Vergangenheit. Es ſei aber grundſätzlich davon auszugehen, daß jeder Teil das beſte für Volk und Vaterland wolle und daß nur die Meinungen über die Methoden auseinandergehen. Was den Beamten geſchehen ſei, werfe einen neuen Keil ins Volk. Der 8 4 ſei gerade von Juriſten für notwendig erachtet worden, da ſonſt die Zulaſſung des Volksbegehrens in Frage geſtellt worden wäre. Miniſterialbirektor Badt erwiderte, die Antragſteller ſollten zum Ausdruck bringen, das Vorgehen der bisherigen Neichsregie⸗ rung ſei, wenn das neue Geſetz ſchon gelten würde, als Landesverrat zu beſtrafen, und das mache es den Beamten unmöglich, für das Geſetz einzutreten. Der Vorſitzende, Reichsgerichtspräſident Dr. Bumke erklärte, es handele ſich nicht mehr darum, den preußiſchen Miniſterpräſidenten zur Verantwortung zu ziehen, ſondern nur noch um eine Auslegung von Verfaſſungsbeſtimmungen. Wenn die preußiſche Re⸗ gierung noch einen Schritt weiter entgegenkomme und eine poſitive Erklärung abgeben würde, daß auch für die Zukunft wegen der bloßen Einzeich⸗ nung in die Liſten kein Verfahren gegen Beamte eingeleitet werden ſolle, ſo könnte eine Entſchei⸗ dung des Staatsgerichtshofes viel⸗ leicht vermieden werden. Miniſterialdirektor Dr. Badt erklärte dazu, das Staatsminiſtertum ſtehe auf dem Standpunkt, daß es hier zu Unrecht vor ein nicht zuſtändiges Gericht zur Austragung eines Streites gezogen worden fei, der kein Verfaſſungsſtreit ſei. Kennzeichnet für die Stellungnahme des Staats⸗ miniſteriums ſei aber ein Erlaß vom 28. November, nachdem die bloße Einzeichnung in die Eintragungs⸗ liſten nicht als Grund anzuſehen ſei, Bürger⸗ meiſtern, Gemeindevorſtehern, Schöffen uſw. die Be⸗ tätigung für ihre Wahl zu verſagen. Dr. Seelmann⸗Eggebert vertrat den Stand⸗ punkt, daß die nachgeordneten Stellen den Erlaß des Miniſterpräſidenten als direktes Verbot der Eintragung von Beamten aufgefaßt hätten. Wenn irgend welche nachgeordneten Stellen beim Miniſte⸗ rium zurückgefragt hätten, ob der Erlaß ſo zu ver⸗ ſtehen ſet, daß die Eintragungsliſten auf Eintra⸗ gungen von Beamten hin durchzuſehen ſeien, ſei ihnen erklärt worden, daß dies nicht den Abſichten des Miniſteriums entſpreche. Die Entſcheidung des Staatsgerichtshofes für das Deutſche Reich wird am Donnerstag um .45 Uhr verkündet werden. l Die Veratung der Zolltarif⸗Novelle (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) 5 D Berlin, 18. Dezember. Der handelspolitiſche Ausſchuß des Reichstages ging am Mittwoch bet der Weiter⸗ beratung der Zolltarifvorlage zu den Getreide⸗ zöllen über. Zum Weizenzoll wurde von Sozial⸗ demokraten, Demokraten, Zentrum und Deutſcher Volkspartei beantragt, daß die Regierung, wenn die Entwicklung der Weizenpreiſe es erfordert, den Zoll⸗ ſatz für Weizen und Spelz bis auf den Betrag von 8,50 Mark für einen Doppelzentner herabzuſetzen hat oder bis auf den Betrag von.50 Mark heraufzu⸗ ſetzen. Hierbei hat ein Preis von 260 Mk. pro Tonne als Durchſchnittspreis zu gelten Die Notwendigkeit einer Aenderung des Zollſatzes iſt jeweils ſpäteſtens nach Ablauf einer Friſt von vier Monaten zu prüfen. Die erſtmalige Prüfung hat auf Grund der durch⸗ ſchnittlichen Preisentwicklunng vom 1. September bis 31. Dezember 1929 zu erfolgen. Ein entſprechender Antrag wurde für den Roggenzoll eingebracht, der nach unten auf 3 /, nach oben auf 9/ begrenzt werden ſoll. Als Durchſchnittspreis für eine Tonne Roggen ſollen 230 ¼ gelten. Von Vertretern der Regierungsparteien wurde ferner folgender Antrag zur Aenderung der Be⸗ ſtimmungen der Vorlage über die Einfuhrſcheine eingebracht: Der Wertbeſtimmung des Einfuhrſcheins iſt der niedrigſte(im Zolltarif vorgeſehene allgemeine oder vertragsmäßige) Zollſatz der betr. Frachtgattung, bei Hafer der Betrag von 6/ für einen Doppel⸗ zentner zu Grunde zu legen. Bei Roggen iſt der Wertbeſtimmung des Einfuhrſcheins ein Betrag von 6„ für einen Doppelzentner und bei Weizen und Spelz ein Betrag von 6,50 für einen Doppel⸗ zentner zu Grunde zu legen, ſolange der Zollſatz für Roggen nicht den Betrag von 6% und bei Weizen und Spelz nicht den Betrag von 6,50% unterſchreitet. Die Reichsregierung wird jedoch er⸗ mächtigt, bei der Ausfuhr von Roggen die Erteilung von Einfuhrſcheinen an Bedingungen zu knüpfen. Ferner wird bei der Ausfuhr von im Inland er⸗ zeugter Gerſte mit einem Hektoliter Gewicht von mehr als 67 Kg. bis zu einer Höchſtmenge von 500 000 Doppelzentnern in einem Kalenderfahr der Wertbeſtimmung des Einfuhrſcheins ein Betrag von .50 Mk. für einen Doppelzentner zugrunde gelegt. Dieſe Einfuhrſcheine dürfen nicht zur Bezahlung des Zolles für Gerſte, die zur Viehfütterung beſtimmt iſt, benutzt werden. Abg. Schiele(Dtul.) bekämpft dieſen Antrag, der zur unbedingten Folge habe, daß Oſtpreußen überhaupt nicht mehr exportieren könne. Reichsernährungsminiſter Dietrich erklärte, bei einem Ausfuhrſchein von 9 Mk. pro Doppelzentner Roggen wäre es möglich, den Zentner Roggen aus Oſtpreußen für.50 Mk. anzubieten. Das wäre nicht nur eine Verſchleuderung deut⸗ ſcher Produktions werte, ſondern das Aus⸗ land würde uns den Vorwurf machen, daß wir mit Reichsmitteln Dumping treiben und die Preiſe auf dem Weltmarkt drücken. Wir wollen den geraden Weg gehen und verſuchen, mit Polen zuſammen die Roggenausfuhr zu regulieren. Zu dieſem Zweck iſt dem Antrag über die Feſtſetzung der Einfuhrſcheine die Bemerkung angefügt, daß die Regierung die Er⸗ mächtigung erhält, die Erteilung von Ausfuhr⸗ ſcheinen an Bedingungen zu knüpfen. Was die Gleitzölle angeht, ſo geht man mit der Be⸗ hauptung hauſteren, dieſe Art von Zöllen hätte ſich nirgendwo gewährt und man hätte ſie überall nach kurzer Zeit wieder abgeſchafft. Tatſache iſt, daß die gleitenden Zölle eigentlich nur in England eine ge⸗ wiſſe Rolle geſpielt haben, wo ſie 300 Jahre lang in Kraft waren. Auch dort hat man ſie nicht abgeſchafft, weil ſie ſich nicht bewährt hatten, ſondern weil man zum Freihandel überging. In Oeſterreich hat man nur dem Namen nach gleitende Zölle, in Wirklichkeit war es eine ſtatiſtiſche Gebühr. Auch hier haben ſich die immer wieder geäußerten Befürchtungen in Be⸗ zug auf die Getreideſpekulation nicht als zutreffend erwieſen. Abgelehnt wurde ein Antrag, Schiele⸗Fehr, bezüglich der glettenden Zölle, nach dem„der Reichsernährungsminiſter Dietrich verpflichtet iſt, mit Zuſtimmung des Reichsrats und eines Aus⸗ ſchuſſes des Reichstages den Zollſatz herabzuſetzen, wenn die Entwicklung der Brotpreiſe es erfordert und deren vollen Satz wieder herzuſtellen, wenn die Entwicklung des Getreidepreiſes es erfordert. Hierbei iſt im allgemeinen von einem Jahresdurch⸗ ſchnittspreis von 270/ bei Weizen und Braugerſte und 240/ bei Roggen und Hafer auszugehen.“ Ferner wurde gemäß einem Antrag der Regie⸗ rungsparteien beſchloſſen:„Der geltende Zollſatz für Malz von 12.75/ bleibt ſolange in Kraft, als für Gerſte ein Vertragszollſatz von 5/ für einen Dop⸗ pelzentner beſteht.“ Die Poſition der Regierung, die Zollfreiheit für Reis zur Herſtellung von Stärke vorſieht, wurde in der Faſſung der Regierungsvor⸗ lage angenommen. In der Abſtimmung wurden die Zollſätze für Roggen und Weizen nach dem Antrag der Regterungsparteien mit 18 gegen 6 Stimmen angenommen, nachdem der Antrag der Deutſchnationalen und der Bauernpartei auf Ein⸗ führung eines feſten Zollſatzes von 10„ abgelehnt worden war. Für Braugerſte wurde ein Feſtzoll von 9 /, für Hafer ein feſter Zollſatz von 8„ an⸗ geſetzt. Ferner wurde der Antrag der Regierungs⸗ parteien, die Einfuhrſcheine betr., angenommen. Der ruſſiſch chineſiſche Roman Von Prof. Dr. Waldemar Oehlke Wenn der Weltkrieg eine Tragödie iſt, in drei oder fünf Akten wie man zählen will, dann iſt die ruſſiſch⸗chineſiſche Handlung ſeit einem Menſchen⸗ alter ein Roman, dem es weder an Spannung noch Entwicklung oder Breite fehlt. Jetzt, da es zur Kon⸗ ferenz gekommen iſt, gilt es, dieſe Breite einmal im Telegrammſtil aufzurollen; denn was wir alle auch haben mögen, ſchreibend oder leſend: Zeit haben wir alle nicht.. Alſo Japan beſiegt China, erzwingt von ihm am 17. April 1895 zu Schimonoſeki auch die ſübliche Mandſchurei auf der Liabotung⸗Halbinſel, muß ſie aber auf die ruſſiſch⸗deutſch⸗franzöſtſche Drohung wieder zurückgeben, worauf noch im Dezember die Rufſiſch⸗Chineſiſche Bank gegründet und im Mat 1896 ber ruſſiſch⸗chineſiſche Geheimvertrag— von Li⸗ Labaoff— geſchloſſen wird, mit dem ausgeſprochenen Eiſenbahnplan: quer durch die Mandſchurei, von Mandſchuli nach Pogranichnayyra! Im Kriegsfalle, für den ſich China mit Rußland gegen das verhaßte Japan verbündet, ſoll die Bahn natürlich ruſſiſche Truppen frei befördern. Am 8. September 1896 ruft China mit der genannten Bank die chineſiſche Oſt⸗ bahngefellſchaft ins Leben, die von Rußlaud am 4. Dezember beſtätigt wird. Außer Wladiwoſtor braucht der Zar einen eisfreien Hafen. Dalny mit Port Arthur auf der erwähnten Halbinſel iſt ihm gerade recht. China überläßt es ihm— natürlich wieder gegen Japan— am 28. März 1898. Jetzt werden dorthin die nordmandſchuriſchen Bahngeleiſe weitergeleitet, d. h. Charbin wird nun mit Dalny heute Dairen— verbunden. Von Japan beſiegt, muß Rußland die Strecke ſamt der ganzen Süd⸗ mandſchurei am 5. September 1905(Vertrag von Portsmouth) ſchliechlich doch dem Sieger geben, ber ſich in Erinnerung an 1895 grimmig freut. Wie verhielt es ſich mit der Bahn? Die Aktiv⸗ näre des Grundkapitals von 5 Millionen Rubeln waren faſt nur Ruſſen(obwohl die Beteiligung auch Chineſen freiſtand), weil die Auflage in Petersburg nach fünf Minuten überzeichnet und geſchloſſen wurde. Man nennt das Freihandel m. b. H. Ab⸗ geſehen von dem Titular⸗Präſidenten, waren ſämt⸗ liche Beamten der Geſellſchaft Ruſſen. Die ganze chineſiſche Oſtbahn koſtete 350 Millionen Rubel, der Bau der Stadt Charbin weitere 100 Millionen. Die Geſellſchaft kaufte auch den dazu gehörigen Boden, 514 Quadratmeilen, war alſo abſolute Eigentümerin. Vor dem Weltkriege bewachten bis zur japaniſch⸗mandſchuriſchen Grenze 70 000 ruſſiſche Soldaten die Bahnlinie. i Jetzt kommt die ruſſiſche Revolution von 1917. Im Dezember vertreiben die Chineſen die neuen rotruſſiſchen Eindringlinge aus dem Bahnbereich. Die„Chineſiſche“ Oſtbahngeſellſchaft erhielt einen wirklichen Präſidenten, nachdem dieſer Poſten 17 Jahre unbeſetzt geblieben iſt, denn den erſten und einzigen hat China wegen ſeines Proteſtes gegen den Boxer⸗Aufſtand— Gehalt iſt Gehalt!— hin⸗ 2. Seite. Nr. 588 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 18. Dezember 1929 gerichtet. Als Bahnwache tritt der Marſchall von Mukden auf den Plan. Am 2. Oktober 1920 ſchiebt das ruſſiſch⸗chineſiſche Uebereinkommen in Peking— grundſätzlich, d. h. auch ohne Beſitz von Aktien— vier Chineſen in den Vorſtand der Geſellſchaft, ob⸗ wohl ein Jahr vorher durch Karakhans Erklärung die Bahn ohne Kompenſation China zurückzugeben tſt, weil Rußland vor allem Chinas ſtaatliche An⸗ erkennung nötig gehabt hat. Von dem Zeitpunkt ab war es ſchwierig. Am 16. Januar 1924 kann der ruſſiſche Geſandte Joffe —„unſer“ Mann von Breſt⸗Litowſk!— ſich wenig⸗ ſtens mit Dr. Sun Pat Sen in Schanghai verſtän⸗ digen, am 31. Mai endlich Karakhan ſelbſt mit der Peking⸗Regierung. Auch ich erlebe ihn dort, wie er unermüdlich mit Chineſen— und nicht nur mit be⸗ amteten— tafelt. Rußland verzichtet auf Exterri⸗ torialttät und Boxer⸗Anteil. Chineſtſcherſeits iſt als Unterhändler neben Wellington Koo bereits Dr. C. T. Wang tätig. China dringt mit Perſonal und Material in die Bahn ein. Am 23. September 1924 folgt als Beſtätigung Karakhans Vertrag mit Tſchang Tſo Lin in Mukden. Dieſem Tſchang aber als altem Reaktionär ſind die Sowfets zuwider, die ihrerſeits nun alle weißen Ruſſen, zuerſt den Generalmanager Oſtrumoff(noch von der Kerenzky⸗Zeit her), beſeitigen und dabei auf Mukdens Gereiztheit und Widerſtand ſtoßen. Ihren Erfatzmann Iwanoff ſperrt Tſchang einfach ein. Den auf ihn gehetzten Empörer Kuo Sing Ling ſchlägt er mit Japans Hilfe zu Rußlands Betrübnis nieder, den Körper des Mannes ſogar vierteilig. Die weißen Ruſſen intrigieren weiter in Mukden, weiße Ruſſinnen werden Konkubinen nordchineſi⸗ ſcher Machthaber. Cherchez la femme! Iwanoffs Nachfolger Laſkowitſch verzweifelt und wird zum Selbſtmord getrieben. Mukden reißt die Kontrolle an ſich, ſogar in Poſt und Telegramm, ruſſiſchen Muſeen, Buchhandlungen und Schulen in der Mand⸗ ſchurei längs der Bahn. Da ballen ſich die mandſchu⸗ riſchen Ruſſen privatim zu einer Gegen⸗Organiſa⸗ tion zuſammen— ohne Erfolg. Eine nordchineſiſche Gewaltſamkeit folgt von jetzt ab auf die andere. In 600 Fällen werden ruſſiſche Angeſtellte bruta⸗ liſiert— kein Wunder bei der Erinnerung an frü⸗ her! Das ſteigert ſich bis zu den letzten Vorgängen, die ja noch ganz aktuell ſind: dem gänzlichen Hin⸗ auswurf der Ruſſen und ihrer kriegeriſchen Wieder⸗ kehr. Wird jetzt das letzte Kapitel des ruſſiſch⸗chineſi⸗ ſchen Romanes geſchrieben? Wenn ja, ſo höchſtens das des erſten Bandes; und wir ahnen nicht, auf wieviel Bände die Weltgeſchichte es hier bringen will, denn Japan iſt auch noch da, ſozuſagen. Ihm verdankt die Mandſchurei, was ſie heute iſt und hat, nicht den Ruſſen und nicht den Chineſen, und es fürchtet ſich vor niemand, wenn es ſein Leben als Großmacht gilt. Soeben iſt das Buch eines Japa⸗ ners erſchienen mit dem Titel:„Japan braucht Ame⸗ rika nicht zu fürchten“. Es findet rieſigen Abſatz. Der Verfaſſer ſieht mit Kälte den kommenden Pazi⸗ fik⸗Krieg nahen, und unvermeidlich. Ein anderes Buch erſchien gleichzeitig von einem Amerikaner: „Die Sowjetunion und der Friede“, lies„Der Krieg“. Rußland will Aſien zu Vereinigten Staa⸗ ten der Sowjets machen. Wie dem auch ſei: Japan hütet ſich, vom Zaun zu brechen, was es nicht wieder an gleicher Stelle befeſtigen könnte. Zeugnis dafür iſt jetzt wieder ſeine Selbſtbeherrſchung; nicht nur außenpolitiſch, denn die japaniſche Kommuniſten⸗ Verſchwörung vom 5. November, bei der nicht weni⸗ ger als 800 Japaner verhaftet werden mußten, wur⸗ zelt in Moskau, wo alle Führer der Bewegung in den letzten Jahren geweilt haben, ſicherlich auch ſpä⸗ ter in dauernder Fühlung mit der dritten Inter⸗ nationalen. Und doch hat Japan keinen amtlichen Proteſt verlautbart. Er liegt natürlich wie manches undere ſtoßbereit bei den Akten und wartet auf den letzten Anlaß, der in einem der nächſten Kapitel des ruſſiſch⸗chineſiſchen Romans nicht ausbleiben kann. Alle Beteiligten müſſen zunächſt abwarten, wie der Bürgerkrieg in China weiter verläuft. denn außer den nördlichen Generalen iſt inzwiſchen mit einer dreiſprachigen Erklärung auch die europälſche Vertretung der chineſiſchen Kuomingtang⸗Partei von Nanking abgerückt, deſſen„geſinnungsloſe Schein⸗ regierung im Gegenſatz zu den wahren Volksinter⸗ eſſen ſteht und die Anſprüche der feudalen Klaſſen wahrnimmt— ſo engliſch, deutſch und franzöſiſch Die amerikaniſche Grubenkataftrophe 30 Todesopfer geborgen (United Preß) Mac Alliſter(Oklahoma), 18. Des. Bisher ſind 30 Leichen aus der Unglücksgrube geborgen worden. Man hält es für fraglich, ob mon die übrigen Opfer, von denen ohne Zweifel nie⸗ mand mehr am Leben iſt, überhaupt noch zu Tage fördern könne, da das Unglück auf einer faſt 1800 Meter tief gelegenen Sohle erfolgte, wo infolge des Brandes mit einem Einſturz gerechnet werden muß. Von den fünf Geretteten ſind drei ſchwer ver⸗ letzt und liegen im Hoſpital. Es fragt ſich, ob ſie mit dem Leben davonkommen werden. Die beiden anderen, die mit dem bloßen Schrecken davonkamen, verdanken ihre Rettung dem Umſtand, daß ſie ſich zur Zeit der Exploſion bereits im Förderkorbe be⸗ fanden. Abends um 8 Uhr mußten die Rettungs⸗ arbeiten, nachdem man 11 Leichen geborgen hatte, unterbrochen werden, da die Rettungsmannſchaften, obwohl ſie Gasmasken trugen, durch die immer ſtärker werdenden Giftſchwaden in äußerſter Lebensgefahr waren und eine Reihe von ihnen ſich bereits Vergiftungen zugezogen hatte. Nach vierſtündiger Unterbrechung wurden dann die Ar⸗ beiten wieder aufgenommen. zu leſen! Ob die neu aufgelegte Anleihe Nankings zur Bezahlung der Truppen Erfolg haben wird, iſt zweifelhaft. Um etwas Popularität zu erhaſchen, läßt die Regierung jetzt pietätvoll die beiden Häuſer in Tokio erwerben, in denen Dr. Sun Yat Sen die Tage ſeiner Verbannung verlebte. Wenn das nur noch helfen wird! Am Ende könnte mein altes Peking ſeine Hauptſtadtwürde doch Lurſtckerhalten und ſo die heikle Frage des Geſandtſchaftsviertels aus der Welt ſchaffen. Das würde zugleich zweck⸗ mäßig den zweiten Band des ruſſiſch⸗chtneſiſchen Romans eröffnen. Die Fürkorge für die Wolgadeutſchen (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 18. Dezember. Der Haushaltsausſchuß des Reichstages ſetzte am Mittwoch die Ausſprache über die Bereitſtellung außerplanmäßiger Mittel zugunſten der aus Ruß⸗ land abwandernden deutſchſtämmigen Bauern fort. Reichskommiſſar Stücklen gab nähere Auskunſt über die techniſchen Einzelhetten der Unterbingung und Weiterleitung der Auswanderer nach Ueberſee⸗ Der Reichskommiſſar iſt der Anſicht, daß man einen Teil der Leute in Deutſchland behal⸗ ten möge. Etwa 100 Familien werden ohnehin nicht auswandern können, weil irgend ein Kind drachomkrank iſt. Nun brauche man etwa nicht zu be⸗ fürchten, daß der Reichskommiſſar dafür ſei, in . gewiſſermaßen Drachomkolonien anzu⸗ tedeln. Meiſt in jeder Familie, die ſonſt recht geſund iſt, nur ein Kind krank und dieſes nicht einmal anſteckend. Nur deshalb, weil man die Familie nicht zerreißen kann und weil andererſeits die Einreiſebehörden in Kanada und Südamerika dieſen Familien wegen des kranken Kindes den Eintritt ſperren, ſind die Fami⸗ lien gezwungen, zunächſt in Deutſchland zu bleiben. Dieſe an ſich durchaus geſunden Familien könnte man vielleicht in Deutſchland anſiedeln. Wenn tatſächlich die Auswanderung weiter gehe, do niſſe man beachten, daß beim Völkerbund ein internationales Flüchtlingsamt eingerichtet ſei, und es ſei wohl Aufgabe dieſes Amtes, die Auswande⸗ rer zu betreuen. Es kann von der Gemeinſchaft der ziviliſierten Nationen unmöglich verlangt wer⸗ den, daß nur ein Land, in das ſich gerade der Durch⸗ gangsſtrom der Auswanderer ergießt, die fämtlichen wahrſcheinlich ſehr hohen ſanitären und humanitä⸗ ren Koſten tragen ſolle. Hier beſteht für den Völker⸗ bund die Aufgabe, ausgleichend zu wirken. Ich danke Dir auch herzlich Grübelei über einen Kinderſatz Von Hans Natonek Durch keinen äußern Anlaß verurſacht, mitten im Spiel, völlig zuſammenhanglos geſchah dies: Der fünflährige Junge ſchlang die Arme um den Hals ſeiner lungen Mama und ſtammelte errötend und mit leuchtenden Augen:„Ich danke dir auch herzlich, daß du mich ſo ſchön gebrütet haſt.“ Ein Donnerwort aus Kindermund. Ein Blitz aus dem heitern Himmel einer unberührten Seele. Sehr begreiflich, daß der Mutter einen Augenblick das Herz ſtockte. Man kann ſehr hilflos vor einem Kind daſtehen. Dann faßte ſie ſich und ſagte ungefähr, ſie habe ihn nicht gebrütet, ſondern unter dem Herzen ge⸗ tragen, worauf der Junge zaghaft⸗ehrfürchtig, ohne es zu berühren, nach dem Herzen der Mutter taſtete. Zunächſt verſinkt das Thema wieder in die Tiefe, aus der es plötzlich und unmotiviert hervorbrach. Aber welch ein Augenblick war dies, als dieſer Satz ſich gebar:„Ich danke dir auch herzlich...“ Einem elementaren Ausbruch iſt er vergleichbar aus ſchlummernder Stille, die nichts dergleichen ver⸗ muten läßt. Jedoch unter der Stille muß ſich etwas angeſammelt haben: das erſte heiße Glücksgefühl des Auf⸗der⸗Welt⸗ſeins, das überſchäumende Be⸗ wußtſein, Augen, Ohren, gerade Glieder, geſunde Organe zu beſitzen.„.. daß du mich ſo ſchön ge⸗ brütet haſt.“ Zwei Dinge— verſuchen wir es, ſte bewußt zu machen— verbanden ſich in der Seele des Kindes und zeugten dieſen Satz: Es drängt mich, jemand zu danken, daß ich auf der Welt bin. Wem? Gott ja, auch ihm. Man bat das Kind gelehrt, Gott zu danken für ſein Leben, aber Gott hat alles er⸗ schaffen, ihm gilt ein abſtrakter Kardinaldank für die Geſamtſchöpfung. Da ſtößt der Junge blitzartig zu einer neuen, konkreten Erkenntnis vor, die ihn Schon dieſe intuitive Gedankenverbindung des Kindes, von dem man mit Beſtimmtheit weiß, daß ihm von nirgendher Aufklärungsſtoff zugefloſſen ſein kann, iſt erſtaunlich. Erſtaunlicher noch, geradezu eine ſcheu erahnte wiſſenſchaftliche Entdeckung auf primitiver Stufe: dieſe natürliche Erklärung des Brütens(das, evolutionstheoretiſch geſehen, in der Ontogonie und Phylogonie des Säugetieres ſeine Rolle ſpielen mag). Aber davon wußte Bubi nichts; höchſtens war das Bewußtſein davon dämmernd in ſein Gehirn gebettet. Aber der kleine Naturwiſſenſchaftler(... daß du mich ſo ſchön gebrütet haſt“) iſt zugleich ein Ethiker(„ich dank dir auch herzlich“). Nun möchte man noch weiter grübeln, was zuerſt da war: das ethiſche Dankgefühl der Lebensgnade und des Da⸗ ſeinswunders oder die naturwiſſenſchaftliche Er⸗ kenntnis des Gebrütetſeins. Ich möchte faſt annehmen: erſt das Dankgefühl, dann die Naturwiſſenſchaft. Die Geburt der Er⸗ kenntnis aus dem Daſeinsluſtgefühl, des Intellekts aus dem Ethiſchen. Aber ich fürchte, dieſe Ueber⸗ legung und Analyſe eines Kinderwortes gleicht ſchon der fruchtloſen Problemfrage, was zuerſt da war: die Henne oder das Ei. O Internationaler Kunſtwettbewerb. Die Stadt Venedig hat einen internationalen Wettbewerb ausgeſchrieben, für den 2 000 Lire zur Verfügung ſtehen. Als Thema iſt„Die Mutterſchaft“ ge⸗ wählt worden. Alle teilnehmenden Künſtler, Maler und Bildhauer müſſen ihre Werke zwiſchen dem 30. Januar und dem 1. März an dle Eſpoſizione Inter⸗ nationale D' Arte in Venezia einſenden. O Milton über die Zeuſur. Nur wenkgen dürfte bekannt ſein, daß Milton, der Dichter des„Ver⸗ lorenen Paradieſes“, vor faſt 300 Jahren eine Schriftgegen die Zenſur herausgegeben hat. Es heißt darin:„Wer da glaubt, durch Erlaubnis⸗ ſcheine für Druckſachen den freien Ideen den Ein⸗ gang zum Volke zu verſperren, der handelt ebenſo töricht wie jemand, der ſein Gartentor abſchließt und ſich dem Wahne hingibt, die Vögel könnten dann nicht in ſeinen Garten binelnfliegen.“ 8 In der Umgebung der Zeche ſpielen ſich noch immer herzzerreißende Szenen ab. Die ganze Ge⸗ gend ſteht im Zeichen der Trauer. Von Präſident Hoover und der Regierung ſind bereits Beileids⸗ telegramme eingetroffen. Ein Regierungskommiſ⸗ ſar zur Unterſuchung der Urſachen der Kataſtrophe, iſt bereits unterwegs. Es ſcheint jedoch feſtzuſtehen, daß es ſich um eine Exploſion von ſchla⸗ genden Wettern gehandelt hat. Von der Gru⸗ benverwaltung wird erklärt, daß die in dem Berg⸗ werke benutzten Grubenlampen durchaus moderner Konſtruktion geweſen ſeien und daß ſie vorſchrifts⸗ mäßig revidiert worden ſeien. Die einzige Erklä⸗ rung ſcheint daher zu ſein, daß die Kataſtrophe mit ſo fin htbarer Schnelligkeit hereinbach, daß die un⸗ glücklichen Bergleute, als ihre Lampen zu flackern begannen, keine Zeit mehr zur Flucht hatten. **. Aufrufe zur Sammlung von Geldſpenden für die Hinterbliebenen der Opfer, ſind bereits ergan⸗ gen, an denen ſich ohne Zweifel die ganze Bevölke⸗ rung beteiligen wird. Auch rechnet man damit, daß der Staat Oklahoma und die Bundes regterung Un⸗ terſtützungen gewähren werden. Die Unglücksſtätte war eine der älteſten Kohlengruben im Staate Okla⸗ homa. Langlopp ſoll zurückzahlen ([(Telegraphiſche Meldung) Berlin, 18. Dez. Der Farmer Langkopp iſt vom Reichsentſchädi⸗ gungsamt nicht nur mit ſeinen ſämtlichen Schaden⸗ erſatzanſprüchen abgewieſen worden, ſondern es wird von ihm jetzt auch die Zurückzahlung der be⸗ reits erhaltenen Entſchädigungsbeträge von insge⸗ ſamt 9000/ verlangt. Die Gründe berufen ſich auf das Urteil des Schöffengerichts Schöneberg, durch das Langkopp wegen ſeines Höllenmaſchinenanſchlags auf den Präſidenten des Reichsentſchädigungsamtes zu fünf Monaten Gefängnis mit Bewährungsfriſt verurteilt worden iſt. Durch dieſes infolge Zurück⸗ nahme der Berufungen rechtskräftig gewordene Ur⸗ teil des Schöffengerichts ſei der Tatbeſtand des Zwanges und der unlauteren Mittel erfüllt. Daraus ergäbe ſich für Langkopp die Verpflichtung, alle bis⸗ her empfangenen Entſchädigungsleiſtungen zurück⸗ zuerſtatten. Gegen die Langkopp angedrohten Zwangsmaß⸗ nahmen hat Rechtsanwalt Dr. Frey ein Geſuch an das Entſchädigungsamt gerichtet, aus beſonderen Billigkeitsgründen Langkopp die Rückerſtattungs⸗ pflicht der 9000 4 zu erlaſſen. Die Frau und ſieben Kinder ermordet (Telegraphiſche Meldung) Tree Rivers(Quebec), 17. Des. Ein ebenſo geheimnisvoller wie furchtbarer Maſ⸗ ſenmord wurde heute hier entdeckt. In der Nähe ihres Hauſes wurde Frau Andrew Day ſowie ihre ſtieben Kinder im Alter von ein bis ſieben Jah⸗ ren mit durchſchnittener Kehle tot aufge⸗ funden. Ihr Gatte war verſchwunden, wurde aber ſpäter in der inneren Stadt entdeckt, wo er gleich⸗ falls mit einer ſchweren Schnittwunde am Hals ziel⸗ los und offenbar in getrübtem Geiſteszuſtand durch die Straßen irrte. Eine zweite Meldung beſagt: Die furchtbare Mord⸗ tragödie, die ſich heute hier zutrug, iſt, wie ſich nun⸗ mehr herausſtellt, eine Folge der Newyorker Börſen⸗ kataſtrophe. Der Mörder der Frau Day und der ſieben Kinder war der eigene Gatte, der ſein ganzes Vermögen an der Börſe verloren hat und an⸗ ſcheinend in einem Anfall geiſtiger Umnachtung ſeine Familie umbrachte, worauf er Hand an ſich ſelbſt zu legen verſuchte. Theater und Muſik O Zochum dirigiert das L. S. O. bei der J. G. Farbeninduſtrie. Eine Dreieinigkeit von Werken im geſtrigen Konzert des Pfalzorcheſters bei der J. G. Farbeninduſtrie brachte vorweihnachtlich Licht⸗ und Liebesverheißung. Als Größtes: Brahms dritte Sinfonie, die immer wieder von Moll⸗ ſchleiern verhangen, ſich ſchließlich zum„wabernden“ Dur in den Walhallklängen des Finales aufhellt, weiter Schumanns Klavierkonzert, dieſe Zwieſprache Roberts mit dem Herzen und für die geliebten Hände ſeiner„Chiara“, endlich und zu⸗ vörderſt Webers Euryanthe⸗Vorſpiel, gleichfalls zwiſchen Sehnſucht und ſtrahlendem Er⸗ füllungsglück... Eugen Jochum, der tieffühlende Künſtler, den wir in Mannheim ſcheints nur als Gaſtdirigent halten dürfen, deutete dies Advents⸗ programm ſo hingebend und hinreißend, daß man an die Verkündung des jungen Brahms durch eben jenen Schumann als eines, neue Ziele, neue Bah⸗ nen weiſenden Meſſias gemahnt wurde. Wie da der Liedlyriker Brahms in reinſten melodiſchen Linien erſtand, wie das Lichtſpiel der Flöten und Klarl⸗ netten dem erſten Satz der F⸗Dur⸗Sinfonte, die Innigkeit des Holzbläſerchors dem Andante, der Cellogeſang dem Allegretto Wärme verlieh, und wie auch im Schlußſatz, den Jochum viel belebter als die meiſten Dirigenten nimmt, die führenden Bläſer⸗ ſtimmen verſtärkt hervortraten— das war gar nimmer der brütende, der berühmt(und berüchtigt) herbe Brahms, ſondern mehr ein ſüddeutſch verſinn⸗ lichter. Stiliſtiſch außer Streit iſt Jochums Ge⸗ fühlsdynamik im Euryanthevorſpiel. Hier paarte ſich vollendet nervige(nie nervöſe) Kraft mit ſeelen⸗ voller Weichheit. Das Schumann⸗Konzert ſpielte Profeſſor Walter Gieſeking, der jüngſt ſein Beſtes in neuſachlicher Klaviermuſik gab, überlegen und— überlegend⸗klar; wem enthüllte er indeſſen geheime Offenbarung von dem in Schmerzen ſeligen Ringen des Tondichters im letzten Jahr des Kamp⸗ fes um die Braut? Dreingabe: ein Bach.— Das Orcheſter, von Ernſt Boehe zum gepflegten Singen erzogen, folgte als ſoliſtiſcher wie als Begleitkör⸗ Letzte Meldungen Demonſtrationsverbot in Frankfurt a. M. (Telegraphiſche Meldung) Frankfurt a.., 18. Dez. Zu den geſtrigen Erwersloſenunruhen teilt der Polizeibericht mit, daß von den Demonſtranten ſie⸗ ben Perſonen als verletzt feſtgeſtellt wur⸗ den. Durch Steinwürfe wurden drei Polizeibeamte leicht verletzt. Von den 27 Feſtgenommenen wurden 12 wieder entlaſſen und die übrigen 15 in Haft be⸗ halten und dem Unterſuchungsrichter vorgeführt. Der Polizeipräſident hat im Zuſammenhang mit den Ereigniſſen der letzten Tage alle Veranſtaltungen unter freiem Himmel mit ſofortiger Wirkung bis auf weiteres verboten. Haftbefehl gegen Gaebel und Degner aufrecht erhalten — Berlin, 18. Dez. Der Unterſuchungsrichter des Landgerichts 1 hat entſchieden, daß die Haftbefehle gegen die Stadträte Gaebel und Degner auf⸗ recht erhalten bleiben, da dringender Ta tver⸗ dacht und Fluchtverdacht fortbeſtehen. Er hat jedoch angeordnet, daß Gaebel gegen eine Sicher⸗ heitsleiſtung von 5000 Mark, Degner gegen eine Sicherheitsleiſtung von 15 000 Mark mit der Un⸗ terſuchungshaft verſchont werden. Beide haben ſich täglich beim zuſtändigen Polizeirevier zu melden. Der Mord an dem Berliner Chauffeur — Berlin, 18. Dez. Zu dem Mord an dem Ber⸗ liner Chauffeur wurde feſtgeſtellt, daß der Ermor⸗ dete beraubt wovden iſt. Haftbefehl wegen Ermordung des Prof. Kurtz — Potsdam, 18. Dez. Gegen den Kohlenhändler Otto Schwertfeger in Werder an der Havel iſt geſtern abend nach vielwöchigem Verhör während eines Lokaltermins Haftbefehl wegen Ermordung des Kunſtmalers Profeſſor Kurtz erlaſſen worden. Schwertfeger wird heute dem Unterſuchungsrichter in Potsdam vorgeführt werden. Winter im Rieſengebirge — Hirſchberg, 18. Dez. Nachdem es im Rieſen⸗ gebirge in den letzten Tagen mehrfach geſchneit hat, reicht nunmehr die Schnedecke vom Hochgebirge bis ins Tal hinab., Im Durchſchnitt dürfte die Schneedecke etwa 30 Ztm. ſtark ſein. Einwöchige Weihnachtspauſe der engliſchen Spinnereien — London, 18. Dez.„Times“ meldet aus Mancheſter, daß alle Spinnereien, die amerikaniſche Baumwolle verarbeiten, zu Weihnachten eine volle Woche lang ſtillgelegt werden ollen, anſtatt wie bisher zwei Tage. Als Urſache wird die ſchlechte Lage des Handels angegeben. 120000 Ange⸗ ſtellte werden von der Maßnahme betroffen. Die amerikaniſch⸗japaniſchen Marine⸗ Besprechungen — Waſhington, 17. Dez. Am Schluß einer drel⸗ ſtündigen Konferenz mit der fapaniſchen Delegation für die Londoner Flottenkonferenz erklärte Staats⸗ ſekretär Stimſon in einem formellen Kommu⸗ niqus, daß eine offene Ausſprache zwiſchen der amerikaniſchen und der japaniſchen Delegation ſtatt⸗ gefunden habe. Man hoffe, die Meinungsverſchie⸗ denheiten zwiſchen den beiden Regierungen über das in London zu erzielende Abkommen beilegen zu können. Erdbeben in den Vereinigten Staaten — Seattle, 18. Dez. Ein ſchweres Erdbeben wurde am Dienstag von den Seismographen in allen Teilen der Vereinigten Staaten ver⸗ zeichnet. Der Herd befindet ſich anſcheinend zuf den Aleuten⸗Inſeln, wo neuerdings mehrere Vulkane tätig ſind. Die Erſchütterung war ſo ſtark, daß die Nadel des Seismographen der Waſhingtoner Uni⸗ verſität auf die Dauer von 10 Minuten in Unord⸗ nung geriet. Das Beben begann um.07 Uhr morgens pazifiſcher Zeit und dauerte 3 Stunden lang. per dem begeiſternden Führer mit rühmenswertem Verſtändnis. Ein ſchönes ſzeniſches Bild hob die Stimmung: das Podium war in einen heiligen Hain von Palmen⸗ und Lorbeerbäumen verwandelt, aus dem große, rote Weihnachtsſternblumen, über Manushöhe in den Gewächshäuſern der J. G. Far⸗ beninduſtrie emporgezüchtet, glühten.— Eugen Jochum wurde herzlichſt gefeiert. X. O Gegenwärtige deutſche Kunſtausſtellungen. In der Baſeler Kunſtausſtellung wird zurzeit eine größere Schau von künſtleriſchen Arbeiten „Weihnachten in der Malerei“ gezeigt.— In Bauzen findet gegenwärtig die erſte Aus⸗ ſtellung der Arbeitsgemeinſchaft Lauſitzer bil⸗ dender Künſtler ſtatt. Das Berliner Künſtlerhaus veranſtaltet eine größere Kunſt⸗ ausſtellung:„Skizze und Bild.“— In Chemnitz findet zurzeit eine aufſchlußreiche Kunſt⸗ ausſtellung Niederländiſcher Meiſter des 17. Jahrhunderts und Deutſche Meiſter des 19. Jahrhunderts.(Menzel, Thomas, Spitzweg, Lie⸗ bermann, Corinth, Stuck).— Der Sächſiſche Kunſt⸗ verein in Dresden zeigt in ſeiner Dezember⸗Aus⸗ ſtellung Gemälde, Skulpturen und Graphik von Dresdener Künſtlern.—„Deutſche Kunſt der letzten fünf Jahre“ betitelt ſich die gegen⸗ wärtige Kunſtausſtellung des Duisburger Muſeums— Die Düſſeldorfer Kunſt⸗ halle hat zurzeit ein Kollektiv von Plaſtiken von Bernhard Sopha ausgeſtellt.— Die Ham⸗ burger Kunſthalle zeigt Plaſtiken des Stock⸗ holmer Bildhauers Carl Milles.— Der Leipzi⸗ ger Kunſtverein zeigt zurzeit eine umfaſſende Ausſtellung von Gemälden und Graphiken des Malers Eduard Wunſch.— Die Städtiſche Galerie in Nürnberg betitelt ihre Dezember⸗ Ausſtellung„Nürnberger Kunſt 1929.“— Eine ſehr intereſſante Kunſtausſtellung zeigt dle ſtaatliche graphiſche Sammlung in München; M ünchener Kunſt um 1600.“—„Weihnachten im Bild“ nennt ſich die Dezember⸗Ausſtellung der Stadt Münſter.— Das Ulmer Städt. Muſeum zeigt zurzeit eine Ausſtellung von Nachbildungen frühmittelalterlicher Buchmalerel. 9———— ————— 1 Mittwoch, den 18. Dezember 1929 3. Seite. Nr. 588 T volfscemelnſchaftlichen Front. Dieſe wird nicht E 3 8* Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Aus gabe) 4 Stäbdtiſche Nachrichten „Fräulein, haben Sie nun endlich auch einmal für mich Zeit?“ So oder noch ſchärfer und gereizter klingt es täg⸗ lich zu gewiſſen Zeiten in faſt jedem Ladengeſchäft. Und warum? Weil in den letzten Vormittags⸗ oder Nachmittagsſtunden die meiſten der Damen alle a uf einmal in den Geſchäften erſcheinen, alle zur gleichen Zeit ihre Einkäufe erledigen wollen, die nun natürlich kurz vor den Eſſenszeiten dringlich ſind. Und die armen Verkäuferinnen hinter den Laden⸗ tiſchen können nicht genug Arme haben, nicht gedul⸗ diger die immer neuen Wünſche anhören und immer wieder beſänftigend erklären:„Gewiß, gnädige Frau“, „Sofort, gnädige Frau“. Der Chef, der Geſchäfts⸗ führer, die Verkäuferinnen aber denken immer und immer wieder, warum müſſen die Damen ausgerech⸗ net immer nur ihre Einkäufe zwiſchen 11 und 12 und 5 bis 6 oder 7 Uhr machen? Gewiß, die Berufstätigen und die anderen, die zuſammen mit ihrem Manne die * Lebensmüde. Geſtern vormittag verſuchte ein 28 Jahre alter Taglöhner aus Rheinau im Haus⸗ flur eines Hauſes in der Friedrichsfelderſtraße durch Einnehmen einer großen Menge eines Schlafmittels ſich das eben zu nehmen. Er wurde in bewußtloſem Zuſtande aufgefunden und mit dem Krankenwagen in das Krankenhaus verbracht Lebensgefahr beſteht nicht. Der Lebensmüde war in Lampertheim beſchäf⸗ tigt und ſtand vor ſeiner Entlaſſung.— Geſtern abend brachte ſich ein 20 Jahre alter Kraftwagenfüh⸗ rer vor ſeiner Wohnung in der Traitteurſtraße in der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, mit einem Taſchenmeſſer einen Stich in den Unterleib bei. Der Lebensmüde wurde mit dem Sanitätsauto in das Allgemeine Krankenhaus verbracht. Es beſteht Le⸗ bensgefahr. Grund zur Tat Liebeskummer. Beinbruch durch Ausrutſchen. Beim Tragen einer Diele rutſchte geſtern vormittag ein 22 Jahre alter Schreiner in der Werkſtatt der O. E. G. in Käfertal auf dem Boden aus, wobei ihm die Diele einen Bruch des rechten Unterſchenkels zu⸗ fügte. Der Verunglückte wurde in das Allg. Kran⸗ kenhaus überführt. * Ein Stahlhelmer burch einen Reichsbauner⸗ mann erheblich verletzt. Nach einer von Angehöri⸗ gen des Stahlhelms und der Nationalſozialiſten ab⸗ gehaltenen Verſammlung im Roſengarten mar⸗ ſchierte geſtern abend eine Abteilung des Stahl⸗ helms in Stärke von etwa 30 Mann durch ver⸗ ſchiedene Straßen der Innenſtadt. An der Straßen⸗ kreuzung J und U 1 wurde ein dem Stahlhelm an⸗ gehöriger 21 Jahre alter Konditor von einem dem Reichsbanner angehörigen 22 Jahre alten Tüncher mit einem Totſchläger am Kopfe er⸗ heblich verletzt. Der Täter flüchtete in eine nahegelegene Wirtſchaft, wohin er von der Abteilung des Stahlhelms verfolgt wurde. Das Eindringen des Stahlhelms in die Wirtſchaft wurde durch Ein⸗ ſchreiten der Polizet verhindert. Der Täter wurde zur Feſtſtellung ſeiner Perſönlichkeit in der Wirt⸗ ſchaft Horläufla feſtgenommen. Der im Wartburg⸗Hoſpiz am Montag abend ab⸗ gehaltenen, gemeinſamen Ausſpracheabend von der Reichsgemeinſchaft Junger Volkspar⸗ teiler und dem Jungdeutſchen Orden, Bruderſchaft Mannheim, war ein glücklicher Anfang. Der Beſuch war in Anbetracht der Tatfache, daß die aktive Beteiligung der Jugend erſt neueren Datums iſt und heute erſt eine Kerntruppe darſtellt, ſehr gut. Es ſind die„Wachen“, die ſich bis jetzt zu⸗ ſammengetan haben. Das ging auch aus der ſehr lebhaften Ausſprache hervor, die manches Wertvolle ans Tageslicht brachte. Dies muß betont werden, da es der erſte gemsinſame Abend war, wo man zunächſt Tuchfühlung zu nehmen hatte und ſich nach dem gegenſeitigen Willensinhalt ſondieren mußte. Dies geſchah mit dem befriedigenden Ergebnis, daß beide Organiſationen die gleiche geiſtige Einſtellung erkannten und ſich im Ziel eins ſahen: in der Herr Fritz Hirſchner das Wort. Zwei Gründe führen zum Aufmarſch der Jugend. Einmal iſt es ein ſtaatsidealer. Faſt kann man nämlich im politiſchen Sinn von einer Juflation des Staates ſprechen. Denn heute mangelt das ſtaatsbürgerliche Vertrauen zum Staate. Das kommt daher, daß die Parteien als Träger des heutigen Staates das Volk nicht mehr zur Staatsarbeit zuſammenfaſſen können. Die Parteien ſind keine weltanſchaulichen Bindun⸗ gen mehr, ſondern nur noch intereſſenmäßige. Zu⸗ dem fühlen ſie ſich noch in ihrem alten Aufgaben⸗ kreis der Vorkriegszeit befangen, wo ſie Schattie⸗ rungen der Dynaſtie waren und ſich als Kontroll⸗ organiſationen im Obrigkeitsſtaat nach konſervativ, liberal uſw. gliederten. Heute aber kann dies nicht mehr zählen. Der zweite Grund des heutigen Zuſtandes und zur Rebellion der augenblicklichen Zeit liegt in der Abkehr der Jugend vom politiſchen Leben überhaupt. Dieſe Flucht aus der Politik reſultiert aus dem Ekel am politiſchen Leben in ſeiner derzeitigen Form. Beſonders die jungen Kriegsteilnehmer empfinden dies. Mit dem hehren Gedanken des Fronterlebniſſes, das im Grauen und Tod entſtand, kehrten ſie als ſtilles, graues Heer zurück und ſahen ſich plötzlich einem kleinlichen, kleinlichſten Alltagsſtreit gegenüber. Die ganz Jun⸗ gen, die„Zehnjährigen“ bei Kriegsausbruch, haben üherbaupt keine Verbindung zur heutigen Zeit. In ihrer Kindheit ſchon vertauſchten ſie das Lehrbuch mit der Zeitung und erlebten in der Heimat die gewaltigen Schlach⸗ ten jenes Krieges, der ſie in zarter Kindheit Not und Elend und tauſendfachen Tod lehrte. Dieſe ganze Jugend zuſammen muß nun und will im das politiſche Leben eingeſchaltet werden. Die Jugend naht ſchon ſelbſt und bringt einen bewußten Geſtaltungswillen mit. Sie handelt aus innerem Zwang. Ihr geht in allen Lagern der „Volk in Not, Jugend heraus!“ Staatsgedanke vor der Staatsform. Die Parteien ſind wohl auch eines Idealismus! fähig. Aber das Beharrungsvermögen in ihnen verſchließt ſich oft beſter Einſicht. Die RV. über⸗ nimmt deshalb den Kampf gegen die Partei ſelbſt und den für die Seele der jungen Generation. Sie will kein Programm. Die Pflege des Geiſtes, der ſie veranlaßt, ſcheint ihr wichtiger. Programme wer⸗ den doch nur lückenhaft gehalten. So ſteht denn die RI V. neben der Partei, iſt organiſatoriſch und geldlich frei und will dies ſein. Ihre Tendenz iſt, die Partei aufzulockern. Gelöſt von techniſcher Ge⸗ bundenheit erſtrebt ſie die große Partei der Zukunft. Zwei Tage ſchon nach dem Aufruf des Hochmeiſters vom Jungdo, Mahraun, habe auch ſie zur Bildung einer Staatspartei aufgefordert. Sie ſucht Bundes⸗ genoſſen hierzu in der Partei wie bei den Bünden. Sie iſt nicht hoffnungslos. Sie hat die Jugend für „Volksnationale Bewegung“ konkreter in Angriff genommen. Dies iſt notwendig. Auf der einen Seite ſteht der Bolſchewismus ſprungbereit, um in den leeren Raum vorzuſtoßen, auf der andern Seite iſt das Weltkapital. Im März dieſes Jahres rief der Orden zur Bildung der jungen Front. Gegen ſie erklärte ſich Hugen berg. Doch er kann nicht der Führer des Volkes ſein, denn beim Volks⸗ begehren vereinigte er kaum ein Zehntel auf ſich und dies beſteht noch in gewiſſem Sinn aus„feind⸗ lichen Brüdern“. Für das von der jungen Gene⸗ ration anerkannte Ziel iſt aber eine Organiſation zur Aufgabenerledigung nötig. Sie muß frei ſein von Geld⸗ und Machteinflüſſen. Sonſt beſteht die Gefahr, daß die junge Kraft ab⸗ gebogen wird. Der Jungdeutſche Orden iſt eine hierzu geeignete Organiſation. Er ſtellt ſie gern in den Dienſt der Sache. Er will der„Volksnationalen Reichsvereinigung“ nicht diktieren, ſondern nur anregen und das Volk zum ſyſtematiſchen Denken erziehen. Die bürgerlichen Parteien zerfallen. Die Linke hätte davon Vorteil. Notwendig iſt eine umfaſſende Staatspartei. Hier erkennt der Orden ſeine augenblickliche Auf⸗ gabe. Er will darüber wachen, daß nicht Konjunk⸗ turpolitiker mit weltanſchaulich fremden Einflüſſen und Macht die Entwicklung in falſche Bahnen lenken. Der Orden betrachtet ſich als die 10 Jahre lang ge⸗ übte Truppe, die ſich nunmehr mit den Nichtorgani⸗ ſierten treffen will. Als notwendig erkennt er die Erziehung der Maſſen zum„Volksnationalen“ hin. Sobald genug Aufklärung erfolgt iſt, wird die jetzige Ausſchußarbeit, die der Orden übernehmen will— der Ausſchuß iſt nur vorbereitend, nicht Führer!— in Ortsgruppen gelegt, die Träger eines einhelt⸗ lichen Geiſtes einer einheitlichen, ſtark gewordenen Bewegung ſind. Die neue Partei wird dann nicht eine weitere ſein. Sie hat eine ideale Grundlage und iſt tief im Geiſtigen verankert. So iſt das Ziel klar: Die„volksnationale“ Bewegung ruft zur Sammlung der idealen Kräfte und führt zur jungen, durch Verhandlungen, ſondern in der realen Macht erreicht. Beſteht ſie, ſo wird die Aufforderung er⸗ folgen, die alten Parteien zugunſten der großen Staatspartei zu liquidieren. Die Ausſprache zeigte, daß die Jungen im Ziel einig ſind. Dies betonte neben den Diskuſſtonsrednern auch ein Jungdemokrat, der allerdings nicht im pffi⸗ ziellen Auftrag, ſondern für ſich ſprach. Ein anderer Diskuſſionsredner hob hervor, daß jede Form in ihrer Geſtaltung den Todeskeim in ſich trage. Denn im Augenblick ihrer Geburt— man beobachte es im Rechtsleben— ſei das Leben ſchon wieder darüber hinweggeſchritten. Die alten Parteien ſeien ſolche nicht mehr im heutigen Leben baſterende Formen und befäßen eine ermattete Vitalität. Ihr olbjekttwiertes Selbſtleben außerhalb des Lebens ſtößt die Jugend ab. Dieſe erkennt nur den formloſen Prozeß des Lebens ſelbſt an. Leben ſei in allen Jugendorgani⸗ ſationen. Daraus ſei aber nun die Gemeinſamkeit der jungen Generation trotz ſcheinbarer Trennung herzuleiten. Die Jugend verſtehe ſich. Sie wolle ſich 0* Einkäufe machen wollen, die können nur zu gewiſſen neuen Staatsgeſtaltung und im Streben ſich. Auch die 48er hatten ſte und erreichten 1870 ihr nicht direkt in die Parteien begeben. Dies täte RV * Zeiten kommen. Die vielen Hausfrauen aber, die nach der Volksgemeinſchaft. Ziel. Auch die Geſchlagenen von Jena erlebten ihr wie Jungdo nicht. Damit hätten ſie ihre Kontroll⸗ f freier über ihre Zeit verfügen, die ſollten doch in Dr. Brand Leipzig. funktion aufgegeben und wären ſelbſt im Formen⸗ ihrem eigenen Intereſſe ihre eröffnete den Abend und begrüßte die erſchienens Als nächſter Hauptredner ſprach nach einer Pauſe leben eingepfercht. Einkäufe nicht in die Hauptgeſchäftsſtunden Jugend. Er wies darauf hin, daß zur Zeit dret Komtur Johann vom Jungdeutſchen Orden. Verſchiedentlich wurde auch der Begriff„Itbe⸗ . verlegen! Generationen ſich ausgeſprochen fremd gegenüber⸗ 2 f 8 ralismus“ erwähnt. Ueber ihn will man ſich Ste, die doch auch die Einſicht haben, ſollten es ſich ſtehen: die alte Vorkriegsgeneratkon, die 8255 75 9 5 47 5 kleinen Se 11 Jahre auch klar werden. Nachdem nun das Allgemeine doch überlegen, daß ſie mit viel mehr Ruhe ihre Ein. Kriegs ug end und die Nachkertegsfugend. ſchli. tt bt 1 f 1 1 Wilke J dar fcb zwiſchen den Veranſtaltern klargeſtellt iſt, und man käufe erledigen können, viel ausführlicher beraten Zwiſchen dieſen beſteht Stagnation. Die Jugend will Ir 95 5 11 3 2 95 ö Gau 8 e, daß 175 1 beiderſeits die korporative Arbeit fernerhin als not⸗ werden können, mit Muße die Auswahl der Geſchäfte aus ihr beraus. Ideen mäßig iſt ſte ſich einig,„om Gegner n 9 5 5 5 01 5 1. litt. wendig bezeichnet hat, ſollen auch ſpezielle Themen muſtern können, wenn ſie ihre Einkäufe etwas in die wenn auch eine org a niſatoriſche Trennung schen 8. 95 51 en ſolch u 1 0 behandelt werden. Nach den Feſttagen wird ge⸗ früheren Vormittags⸗ und Nachmittagsſtunden ver⸗ beſteht. Es iſt klar, daß mit nur Kritik nichts ge⸗ teilt ſic f 15 5 1751 1 20 h N 297 sprochen werden über„Liberalismus und legen würden. Da ſtehen meiſt die Verkäuferinnen ſchaffen werden kann. Kritiſiert, und zhar im guten Jungd 55 en 101 55 1 f 1625 8 15 Bolksſtaat“. Dr. Brand bat, bis zu dieſem Zeit⸗ untätig hinter ihren Tiſchen, wären froh, wenn ſie Sinn, haben Lagarde und Nietzſche. Die Jugend muß 1 1 15 55 e 9 05 5 ompaante punkt tüchtig zu werben. Mannheim ſei nun ein eine Kundin mit aller Sorgfalt bedienen könnten. dem nur noch ihre gegenwärtigen Erfahrungen zu⸗ 1011 f e ee 5 518 155 nachdem er ſchon günſtiger Anfang. Nach Firzer Zuſammenfaſſung Aber da läßt ſich leider keine Dame ſehen. Sie er⸗ 5 1 1 55 n r e ee ſchloß er die äußerſt fruchtbare e eine ina ö N b um Ziel zu ſchreiten. Zwe ewegungen 92 7 2. 1 She des i e beſtehen heute, die ſich ſcharf aus der allgemeinen Kaſte und 2 1 e hatte, mit der 755 fer ihre Einkäufe machen müſſen, weil ſie zu anderen Jugendbewegung herausheben: Die Reichsgemein⸗ Seite ien na ion. en Bewegung geſchritten. 1925 Stunden keine Zeit haben. Wäre es den Mannheimer ſchaft Junger Volksparteiler(RV.) und der Jung⸗ 4 115 e den De Vaoͤder laaft aus! Damen, die frei über ihre Zeit verfügen, wirklich deutſche Orden(Jungdo). Beide wollen ſie für das 95 9 1 neuen Inhalt gegeben. Nach ihm i f g nicht möglich, ihre Einkäufe außerhalb der allgemei⸗ nationale und ſoztale Deutſchland der Zukunft, das e eht die Kluft zwiſchen ſchwarz⸗weiß⸗rot und Wenn der Herbſt gut ausgefallen iſt, wird der nen Geſchäftszeiten zu machen? Sie helfen ſich, den ihr Zukunft bedeutet, eintreten und es ſchaffen. ſchwarz⸗rotgold nicht. Das Nationale iſt alſo ſolideſte Pfälzer einmal ein Schlemmer und trinkt 8 Geſchäften und den Angeſtellten. 5 Anſchließend ergriff der Referent der RJV., nicht mehr ein Begriffsattribut zu einer Farbe eins oder auch— je nach der Höhe der Stimmung— 735 und Flagge. Zugleich hat der Orden das Ziel gleich mehrere Schoppen„vum Neie unn vum Alde“ it ber den Durſt. Das tat auch in einem recht zufrie⸗ denſtellenden Herbſte ein ſonſt ſehr nüchterner Pfäl⸗ zer, ein mehrfacher Familienvater, deſſen Sprößlinge aber noch nicht ſchulpflichtig waren. Er feierte gleich ſo gründlich und ausdauernd, daß er ſtatt am Sonn⸗ tag erſt am Montag früh zu Hauſe anlangte. Hier war die Mutter mit den Kleinen gerade munter. Ein Mädchen, der Liebling des Vaters, hörte ihn kommen und ſuchte ihn. Bei unſerem, des Uebermaßes un⸗ gewohnten Pfälzer zeigte ſich nun, als er ſich gerade auf die Bank im Hofe fallen ließ, die Wirkung des ge⸗ noſſenen Weines. Der Kopf neigte ſich nach vorn und gab der Erde ihren Tribut. In dieſem Augenblick wurde das kleine Mädchen des Vaters anſichtig. Sie ſchaute eine Zeitlang ſtarr auf das ungewohnte Bild. Endlich war ſie ſich klar geworden, ſprang ſchnell zur Mutter und rief ihr ängſtlich zu:„Mamme, kumm ſchnell emol raus. De Babbe laaft aus!“ N 5 * 15 * Beim Feuerſpeien verunglückt. Ein 24 Jahre alter Arbeiter, der geſtern abend in einer Wirt⸗ ſchaft in den S⸗Quadraten als Feuerſpeier auftrat, trug bei der Entzündung von Spiritus, den er in den Mund nahm, Verbrennungen im Geſicht und an der linken Hand davon. Der Verunglückte fand Aufnahme im Allg. Krakenhaus. * Schwere Kopfverletzung durch Schlag mit dem Bierglas. Nach vorausgegangenem Wortwechſel wurde geſtern abend ein 33 Jahre alter Angeſtellter in einer in den H⸗Quadraten gelegenen Wirtſchaft von einer 22 Jahre alten Frau mit einem Bier⸗ glas auf den Kopf geſchlagen, wodurch er eine er ⸗ hebliche Hinterkopfverletzung davontrug und in das Allg. Krankenhaus verbracht werden mußte. l Schluß des redaktionellen Tells Schlingmann Kannen tropfen nicht! In Porz. u. Steingut, wo Plakate i. Schaufenſter ——————————?½ ꝛnrn————̃—————̃—K——ö— ͤ̃ä— ͤ——ö'ö ́ g—— Die Klafterſtecken Von Hermann Eris Buſſe Sepp Entenhart vergaß es dem Bürgermeiſter Regenold nicht ſo raſch, daß er ihn einmal zum Ge⸗ ſpött von ganz Knitzingen gemacht hatte. Er ſann oft darüber nach, wie er ſich rächen könne, daß das breite, ausgedehnte Knitzinger Gelächter ſich über das ſtolze, unanfechtbare Oberhaupt ergöſſe in beitzenden Salven. Eines Tages, da hatte er's. Regenold bot Holz zum Verkauf aus und Sepp Entenhart, der es erwerben wollte, machte ſich zu⸗ mächſt harmlos auf den Weg, um die Güte der Scheite gu prüfen. Sie ſagte ihm zu. Auch lag das Klafter bequem geſtapelt an der breiten Waldſtraße zwiſchen zwei großmächtigen Tannen, ſodaß er es leicht hatte, mit ſeinem Ochſengeſpann hinzukommen. Er machte zwar beim Bürgermeiſter das Holz etwas herunter, mängelte, wo man nur mängeln konnte und drückte auf den Preis, doch gab Bartlin Regenold nicht nach umd ſtellte es ihm frei, vom Handel zurückzutreten. In Wirklichkeit ſpannte der Bartlin auf einen Käufer wie ein Häftlemacher; denn die waren rar, weil faſt alle Knitzinger Bauern eigenen Wald be⸗ ſaßen, und die Bürger Anſpruch auf Bürgerhols hatten. Der Sepp ſchlug dann doch ehrenwert in des Bürgermeiſters Hand, den Kauf nach gutem Brauch abſchließend, nicht ohne die Erlaubnis Bartlins ein⸗ geholt zu haben, auch die Klafterſtecken als Dreingabe Meiſter lachte kerzengerad heraus und meintet„Es gibt ein Gaudi, Florin, warts ab, es gibt ein Gaudi.“ Nun konnte der Florian eigentlich kein Gaudi dabei finden, wenn man Holz holte und dazu am Montag, aber das ſpürte er doch, daß hinter dem Lachen des Fuchsſchlauen eine beſonderer Schalks⸗ plan ſteckte. Und deshalb, weil er Streiche liebte, fand er ſich bei Tagesgrauen im Stall ein und führte die Ochſen heraus. Um es kurz zu machen: die Hauptarbeit verurſachte nicht das Aufladen der Buchenſcheite, ſondern das Kleinkriegen der Klafter⸗ ſtecken, als welche die beiden großmächtigen Tannen gedient hatten. Daran konnte Bartlin Regenold nicht gedacht haben, als er dem Sepp mit leiſem Spottlächeln die Bitte gewährte Er wurde kreide⸗ weiß, als er ſich überliſtet ſah; denn der Verluſt der Tannen war ein Ausfall an Regenoldſchem Hab und Gut, der nicht leicht zu verwinden ſchien. Die Stammtiſchbrüder haben nicht ſo arg gelacht, denn der Entenhart'ſche Streich tat allen weh, weil er zu tief die bäuerliche Subſtanz angriff. Die Wir⸗ kung, die Entenhart erwartet hatte, blieb alſo aus; denn die öffentliche Meinung wandte ſich geradezu gegen ihn. Man glaubte ihm auch nicht, als er eines Tages das Holz der Tannen dem Regenold zur Verfügung ſtellte, mit dem Bemerken, er habe nur einen Scherz machen, weit entfernt davon, ſich be⸗ reichern zu wollen. Regenold ſtegte doch wieder, indem er mit leich⸗ ter Handbewegung wie ein Fürſt, der Gnade ſpen⸗ Muſilaliſch-dichteriſcher Abend im Mannheimer Mutterſchutz Neues von Fritz Droop und Albert Hohmann Ein Mannheimer Autor und ein Mannheimer Komponiſt boten am Dienstagabend Neues aus ihrem Schaffenswerk. Fritz Droop drei Mutter⸗ geſchichten. Wenn Drvop ſelbſt lieſt, dann bekommt man nicht wie bei anderen Autoren, wenn ſie Inter⸗ preten ihrer Dichtungen werden, den Eindruck, als ſuchten ſie durch äußerliche Geſten in die Herzen der Zuhörer zu dringen, ſondern einzig durch die Ge⸗ ſtaltungskraft der Worte.„Mutter wartet“, eine Kriegserinnerung, verlebendigte jene Zeit, in der Mütter in allen Erdteilen vor Schmerz und Kummer zitterten, ſobald nur die Stiege knarrte, zu der Zeit, wenn der Poſtbote kommt. Was wird er bringen? Was iſt mit meinem Sohn? Noch ſtärker in ſeiner inneren Geſchloſſenheit und dem prägnanten Stil war die Geſchichte der„Toch⸗ ter des Fiedler bauern“. Das Dorf taucht auf. Mit ſeinen Intriguen, ſeinen im Haſſen und Lieben gleichſtarken, weil urwüchſigen, Menſchen. Es iſt kein neues Motiv: die Liebe zwiſcheu der blutarmen Magd und dem reichen Bauernſohn, die der Vater des Letzteren durchkreuzen will. Aber neu, nein beſſer: eigen, an Droop, das iſt die Form, in die er das Leben gießt, mit der er die Charaktere in den Motiven keine neuen, modernen Wege. Er ſucht den Urewigen eine weichere, geſchmeidigere, ge⸗ fühlswärmere Vertonung zu geben. Sydney de Vries lieh ſein volles Organ, das prächtig in dem intimen Saal der Handelskammer zur Geltung kam, den drei Liedern:„Der Seelenkranke“,„Spiel⸗ mannslied“ und einem herzigen„Wiegenlied“. Wie ſehr gerade das Leichte, Wirbelnde, Kindlich⸗Frohe dem Komponiſten liegt, das zeigte das„Falterlied⸗ chen“, das Guſſa Heiken(neben einem„Groß⸗ vaterlied“ und einem„Schlummerlied“) ſang. Das durch die muſtkaliſch⸗dichteriſchen Genüſſe auf das köſtlichſte ſeeliſch erquickte Publikum ſpendete ſtür⸗ miſchen Beifall, den erſt eine Zugabe beſchwichtigte. Am Flügel begleitete Kapellmeiſter Schla wing N Ih. Kammermuſiker des Pfalzorcheſters. Der Auf⸗ ſichtsrat des Pfälz. Landesſymphonieorcheſters beſchloß aufgrund der ihm erteilten miniſteriellen Ermäch⸗ tigung die Verleihung des Titels„Kammervirtuos des L. S..“ an die Konzertmeiſter Sauer und Löffler, des Titels„Kammermuſtker des L. S..“ an die dem Orcheſter ſeit ſeiner Gründung vor zehn Jahren angehörenden Herren Brendel, Feicht⸗ maier, Habich, Kleinſchroth, Maſſanart, Morgenſtern, Wiele und Frau Claire In⸗ ſyprucker. 88 mitnehmen zu dürfen. Regenold gewährte dies ver⸗ det, vor der Zeugenſchaft des Ratſchreibers und des zeichnet. Ein grober Komik + wundert, im Stillen den zähen Geiz des Entenhart Akziſers, das Entenhartſche Anerbieten ablehnte, mit In„Diana, eine Menſchen⸗ und. n grober Komiker verachtend, der um wertloſe Klafterſtecken märktete. der Begründung, daß er, was er mit Handſchlag be. Hundegeſchichte“, kommt des Dichters Der berühmte Schauspieler Ferdinand Ochſen⸗ Gelaſſen zog Sepp Entenhart ab, es war Sonn⸗ tag; aber er trank keinen Schoppen aus Furcht, einen über den Durſt zu lüpfen und damit in die Gefahr zu kommen, im voraus ſeinen Triumph über den Bürgermeiſter auszuſchwatzen. Er blieb daheim, ſah Axt und Säge nach und befahl dem Knecht, in aller Frühe bereit zu ſein: man hole das Holz im Wald. „Preſſierts eſo?“ murrte der Knecht, dem noch nie im Leben Montagsarbeit geſchmeckt hatte. Sein ſiegelt habe, noch allemal zu wahren wiſſe. Wie ein begoſſener Pudel ſoll Sepp Entenhart abgezottelt ſein und monatelang den Tiſch im„Fau⸗ len Pelz“ gemieden haben. O Geſchichte der Photographie. Im Frühjahr wird in. München eine große Ausſtellung „Geſchichte der Photographie“ gezeigt wer⸗ den. Zu gleicher Zeit wird hier auch die Ausſtellung „Film und Photo“ zu ſehen ſein. intuitives Seelen⸗Erkennen des Tieres und ſeine Liebe zu ihm zum Durchbruch. Wie in Diana, der Jagdhündin, die bisher im Menſchen„ihren Gott“ ſah, dann aber durch einen böſen Hundehändler, der ſie martert, eines Schlecht⸗ ren belehrt wird,— eine einprägſame Skizze, die man, durch Droop in jeder Nuance blutpvoll interpretiert, nicht vergeſſen kann. Mit ſechs(und einem ſiebenten als Zugabe) Lied⸗ lein ſtellte ſich unſer Nationaltheater⸗Orcheſter⸗ Muſiker Albert Hohmann vor. Auch er ſucht heimer, der nebenher auch ein bedeutender Natur⸗ forſcher auf dem Gebiete der Inſekten⸗ und Schmet⸗ terlingskunde war, gaſtierte etwa 1807 in Wien und riß alles zu höchſter Begeiſterung hin. Zu den Enthuſiasmierten gehörte ein unbedeu⸗ tender Schauſpieler, der ausrief:„O, wär ich doch nur die Hälfte von dieſem großen Künſtler!“— „Sein's ruhig“, ſagte der boshafte alte Komiker und Regiſſeur Weidmann,„die erſte Silbe von ihm ſind Sie ja ſchon!“ 5 4. Seite. Nr. 588 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 18. Dezember 1929 Aus dem Lande Völlige Abſatzſtockung der Tabakernte L. Walldorf, 17. Dez. Hier fand im Gaſthaus zum Lamm eine Verſammlung des Qualitäts- tabakvereins Walldorf ſtatt, in der 1. Vor⸗ ſtand Landwirt Oſterheld, der zuſammen mit Land⸗ wirt Ludwig Kempf dem Verkaufstag der diesjähri⸗ gen Tabake der Qualitätstabakbauvereine der Badi⸗ ſchen Landwirtſchaftskammer am Freitag, den 13. Dezember, beiwohnte, Bericht über den Verlauf der Verhandlungen mit den Aufkäufern erſtattete. Das ſich hieraus ergebende Bild iſt gekennzeichnet durch die in doppelter Hinſicht traurige Situation der Ta⸗ bakpflanzer, in die ſte ſich zum Verkauf der dies⸗ jährigen Ernte gedrängt ſehen. Einmal nennt das Angebot der Händler einen Preis, der nach dem guten Verkauf der Sandblätter eine Enttäu⸗ ſchung bereitete, die wohl noch nie dageweſen iſt. Zu den Schleuderpreiſen von 25 und 30 Mark für den Zentner Obergut erklärten die Händler weiter⸗ hin, daß ſie ſelbſt bei dieſen Preiſen nicht in der Lage wären, die Tabakernte aufzunehmen, ſolange der Markt durch die ſchwebenden Finanzver⸗ handlungen des Reiches und ihre durch die Tabakbeſteuerung bedingte Rückwirkung nicht geklärt ſei. Von den über 13000 Zentnern angebotenen Qualitätstabake wurden nur einige kleinere Partien abgenommen. Die Vertreter der Qualitätstabakbauorte des Bezirks Wies loch und die des Bezirks Schwetzingen konnten keine Verkäufe tätigen. Wenn für Friedrichstaler Ta⸗ bak, der immer an der Spitze ſteht, nur 30 Rm. be⸗ zahlt wurden, ſo wird daraus auf die Preisbildung für den hieſigen Tabak der richtige Schluß gezogen. Der traurige Bericht rief bei der Verſammlung ſtarke Bewegung und Beſorganis hervor. Todtnau(Schwarzwald) * Todtnau(Schwarzwald), 18. Dez. Das Poſt⸗ amt Todtnau führt nunmehr die Bezeichnung Todtnau(Schwarzwald). Alle Briefe und ſonſtigen auf dem Poſtwege erfolgenden Sendungen nach hier ſins nach der neuen Bezeichnung zu adreſſieren. Die Sendungen von Todtnau werden übrigens mit ihrem neuen Stempel für das Schwarzwaldſtädtchen Todtnau werben. Blumenſchmuck⸗Prämlierung in Freiburg Freiburg i. Br., 18. Dez. Wie in früheren Jahren, ſo hat auch dieſes Jahr der Gartenbau⸗ verein Freiburg(Geſellſchaft der Natur⸗ und Pflan⸗ zenfreunde) mit Hilfe der Stadtverwaltung eine Prämierung der ſchön mit Blumen geſchmück⸗ ten Balkone, Fenſter und Vorgärten vollzogen. In den letzten Tagen konnte die Prels verteilung erfolgen. Die Prämiterungs⸗Kommiſſion, die aus Fachleuten beſtand, hat dem Vorſtand des Vereins folgende Preiſe vorgeſchlagen: 16 Ehrenpreiſe, 328 erſte Preiſe und 570 zweite Preiſe. Es iſt zu be⸗ merken, daß im Verhältnis zu den verfloſſenen Jahren die Zahl der Preisträger erheblich geſtlegen iſt. Es iſt dies ein Beweis, daß die Blumenfreunde gern dem Aufruf im Frühjahr ge⸗ folgt ſind und ſomit dazu beigetragen haben, das Stadtbild durch einen reichen Blumenflor zu verſchönen. * [J Weinheim, 17. Dez. Eiſenbahn⸗Obervor⸗ ſteher a. D. Thilo Walther von hier— zuletzt hei der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft—, der nach über 40 Jähriger Dienſtzeit als Eiſenbahner am 1. Februar 1926 in Ruheſtand trat, iſt im 71. Lebens lahre geſtorben. sch. Neulußheim, 7. Dez. Der hieſige Muſtkver⸗ ein„Harmonie“ kann im nächſten Jahre ſein 5. Sttf⸗ tungsfeſt begehen. Dizſes Feſt ſoll zu einer macht⸗ pollen Kundgebung für Muſikk und Geſang ausge⸗ ſtaltet werden. Die Vorbereitungen wurden ſchon in Angriff genommen, auch der Feſtausſchuß gewählt. Sämtliche hieſigen Vereine haben ihre Mitwirkung zugeſagt. Auch die Bevölkerung nimmt regen enteil an den Vorberektungen, die rütſtig vorwärts ſchreiten. Als Feſtpräſident wurde der hieſige Bürgermeiſter Zörch gewonnen. Als Tag des Feſtes wurde end⸗ gültig der 8, 4. und 5. Mal 1930 beſtimmt. Da mit dem Feſt zugleich auch ein Geſangswettſtreit verbunden werden ſoll, dürfte unſer Ort einem Feſt⸗ tage entgegenſehen, wie er ihn bisher noch nicht er⸗ lebt hat.. sch. Philippsburg, 17. Dez. Im nächſten Jahre 1930, kann die hieſige Freiwillige Feuerwehr auf ein 70fähriges Beſtehen zurückblicken, aus wel⸗ chem Anlaß ein größeres Feuerwehrfeſt hier geplant iſt. * Freiburg i. Br., 17. Dez. Am letzten Freitag ereignete ſich im Lorettotunnel wiederum ein Un⸗ fall mit tödlichem Ausgang. Das Opfer iſt der ledige Hilfsarbeiter Jak. Fritz aus Ihringen a.., der in der Chirurgiſchen Klinik jetzt ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen iſt. * Freiburg, 17. Dez. Bei der Strafverfolgungs⸗ behörde gehen fortgeſetzt anoyme Schreiben ein, wo⸗ rin Einzelheiten über die Verfehlungen der beiden verhafteten Bankhausinhaber mitgeteilt wer⸗ den. Es wäre wünſchenswert, wenn die Briefſchrei⸗ ber ihren vollen Namen angeben oder doch wenig ⸗ ſtens nur Tatſächliches berichten würden. Mit vagen Behauptungen, die einer ſicheren Grundlage ent⸗ hehren, läßt ſich nichts anfangen. Soll die Affäre reſtlos geklärt und perſönliches Verſchulden aufge⸗ deckt werden, ſo muß ſich der Unterſuchungsrichter auf greifbare Unterlagen ſtützen können. * Villingen, 17. Dez. Geſtern abend fand man in der Nähe von Maria Thann im Walde zwiſchen Villingen und Unterkirnach einen bewußtloſen jun⸗ gen Burſchen von bier mit ſtark blutenden Schnittwunden am linken Arm. Im Krankenhaus ſtellte ſich heraus, daß der Burſche in dieſem Sommer ſchon einmal aus Lebensüberdruß in einem hieſigen Gaſthof auf die gleiche Weiſe einen Selbſt⸗ mordverſuch gemacht hatte. * Klengen b. Villingen, 17. Dez. Heute früh ent⸗ gleiſten im hieſigen Bahnhof beim Rangieren zwei Wagen eines Güter zuges, ſodaß beide Hauptgleiſe der Strecke Villingen—Konſtanz geſperrt wurden. Der Perſonenverkehr zwiſchen den Sta⸗ tipnen Klengen u. Grüningen wurden durch Kraft⸗ wagen aufrecht erhalten. Der Sachſchaden iſt ge⸗ ring. Perſonen wurden nicht verletzt. Ein Perſonen⸗ ing erlitt eine Stunde Verſpätung. 5 3 ſteht ſchon:1. Horchheim raft ſich unn auf, gogen den eifrig ſpielenden Platzherren nur noch ein Tor Weihnachten im Gartenbaubperein Flora Der Gartenbauverein„Flora“ hielt geſtern abend in Anweſenheit einer außerordentlich ſtattlichen Zahl von Mitgliedern im großen Saale der„Liedertafel“ ſeine Weihnachtsverloſung abb. Aus dieſem Anlaß wurde eine größere Blumen⸗ und Pflanzenſchau veranſtaltet, die insbeſondere die Hausfrauen ſtark intereſſterte, weil die Schau reizend ausgeſtattete Obſt⸗ und Gemüſekörbe enthielt. Der ſchon ſeit 40 Jahren in der„Flora“ tätige Vor⸗ ſitzende, Herr Nikolaus Roſenkränzer, verwies einleitend auf die traditionelle Weihnachtsverloſung, mit der den Mitgliedern eine beſondere Freude ge⸗ macht werden ſoll. Die Einkaufskommiſſion, an deren Spitze Direktor Henſel ſteht, habe prachtvoll kultivierte Ware herbeigeſchafft. Man habe nicht nur auf den Blumen⸗ und Pflanzeufreund, ſondern diesmal beſonders auf die Hausfrau Rückſicht ge⸗ nommen und deshalb auch Obſt und Gemüſe in die Verloſung mit einbezogen. Direktor Kirchberg von der ſtädtiſchen Gartenbauverwaltung behandelte alsdann in einem kurzen Vortrage die Bedeu⸗ tung der Wurzeln für die Pflanzen. Die Wurzeln dienen vor allem zur Befeſtigung der Pflanze im Boden. Vielfach ſind die Wurzeln auch Nährſtoffſpeicher. Bekannte Beiſpiele hierfür ſind die Wurzelknollen der Dahlien, die fleiſchigen Wurzeln der Schwertlilien, des Rhabarbers und aller Rübenarten. Zur Aufnahme des Waſſers aus dem Boden ſind keineswegs alle Teile der Wurzel befähigt. Nur die jüngſten Teile der Haupt⸗ und Seitenwurzeln und auch dieſe nur im Bereich einer verhältnismäßig kurzen Zone ſind dazu imſtande. Dieſe Zone iſt mit zahlreichen abſtehenden und äußerſt feinen Wurzelhaaren beſetzt, die das Waſſer und die Nährſtoffe dem Boden entziehen und dem Pflanzenorganismus zuführen. Die Wurzel⸗ haare ſind ſogar befähigt, mineraliſche Nährſtoffe, die im Waſſer nicht löslich ſind, durch Ausſcheidung einer Säure zur Löſung zu bringen. Die Verzwei⸗ gung des Wurzelſyſtems iſt ſtark. Neben den unterirdiſchen Wurzeln gibt es beſon⸗ ders bei tropiſchen auf Bäumen wachſenden Pflan⸗ zen, z. B. auch bei einer Reihe von Orchideen, auch ſolche, die nicht in dem Boden ruhen, ſondern frei in der Luft ſchweben und deshalb Luftwurzeln genannt werden. Dieſe haben die Aufgabe, die Feuchtigkeit aus der Luft aufzunehmen. Eine be⸗ Sportliche Die Entſcheidungsſpiele in Frankfurt Um die„Plätze“ der Gruppe Main In der Gruppe Main mütſſen bekanntlich die drei Ber⸗ eine Fußballſportverein, Rot⸗Weiß und Union Frankfurt⸗ Niederrad Ausſcheidungsſpiele um den zweiten und dirtten Platz der Tabelle, das heißt alſo für die Teilnahme an der„Troſtrunde“ austragen. Die Ausloſung für dieſe Entſcheidungsſpiele fand am Dienstag abend in Offenbach ſtatt. Sie hatte das folgende Ergebnis: Im erſten Spiel treffen am 22. Dez Fußballſportverein und Rot⸗Weiß im Frankfurter Stadion zuſammen. Der Sieger aus dieſem Splel gilt als Tabellenzweiter. Der Unterlegene kämpft am 29. Dez. gegen Union Niederrad und der Gewinner dieſes zweiten Spieles gilt als Tabellendritter. Die Schiedsrichter ſollen nach Möglichkeit aus einem anderen Landesverband des D§ B. angefordert werden Hilde Schrader ſchwimmt Weltrekord Die Olympiaſiegerin Hilde Schrader(Magdeburg) ſtellte am Dienstag abend im Wilhelmsbad zu Magdeburg im 200 Yards Bruſtſchwimmen für Damen mit:57, Minuten einen neuen Weltrekord. Die bisherige Welt⸗ höchſtleiſtung wurde mit:02 Min. ſeit langen Jahren von der Engländerin King gehalten.— Der neue Rekord der Deutſchen dürfte ohne weiteres Anerkennung finden, da er in einem, den Vorſchriften entſprechenden 25 Meter⸗ Bafſin, nach vorheriger Anmeldung und unter Aufſicht des Magdeburger Schwimmgaues aufgeſtellt wurde. Fußball im Kreis Südheſſen Kehraus der Vorrunde. Bis auf ein Spiel wäre alles unter Dach und Fach. Der letzte Sonntag hatte nochmals einen Hochbetrieb zu verzeichnen. Nicht weniger als 10 Vereine kämpften um die Punkte. Aber nicht überall ging es glatt und ruhig her. In Hochheim waren die Wogen der Erregung beſonders hoch. Doch auch der Schiedsrichter hatte ſeinen großen Teil Schuld an den Szenen, die da entſtanden. Glücklicherweiſe griff dies nicht auf die Spieler über. Wohl war auch deren Spiel nicht gerade zart zu nennen, aber immerhin noch anſtändig. Hoch ⸗ heim— Biblis waren die beiden Gegner, das Reſutat hieß am Schluß 110 für die Gaſtgeber. Man räumte ja letzteren keine großen Chancen ein, aber immerhin traute man ihnen ein remis noch zu, zumal Brutſcher mit von der Partie war. Bis zur Halbzeit ausgeglichenes Spiel. Die Verteidigung der Bibliſer auf der einen Seite, ſowie die gute Abwehr des Torwächters von Hochheim ließen vorerſt keinen Erfolg zu. In der zweiten Halbzeit kommt dite Platzmannſchaft etwas auf und kann auch das ſiegbringende Tor erzielen.— Der Neuling Hernsheim mußte in Heppenheim antreten. Beide Vereine liegen in der unteren Tabellenhälfte, ſie lieferten des öfteren vielver⸗ ſprechende Spiele. Das diesmalige Spiel zeigte wenig, das erzielte 11 iſt als gerechtes Reſultat zu bezeichnen. Auf beiden Seiten wurde viel verdorben. Allerdings waren die Heppenheimer bei dieſem Spiel von großem Pech ver⸗ folgt, mußte doch einer ihrer beſten Spieler in den erſten 20. Minuten, wegen Verletzung, das Spiel aufgeben. Ein unglücklicher Zuſammenſtoß mit einem Gäſteſtürmer er⸗ brachte eine innere Verletzung. Aber trotzdem der Platz⸗ beſitzer nur noch 10 Mann zur Stelle hatte, behauptete er ſich doch ſeinem Gegner gegenüber. Das Spiel leitete die Gäſteelf mit guten Angriſen ein. Wenige Minuten nur ſind vergangen und ſchon war die Führung errungen. Heppenehim drängt etwas. Ein Strafſtoß geht daneben. Der Folgende wird unhaltbar zum Ausgleich eingeſchoſſen. Das Spiel nimmt nun unſchöne Formen an. Auf beiden Seiten wird geſündigt. Der weitere Verlauf des Spieles hatte keinen Einfluß mehr auf das Reſultat.— Ein über⸗ raſchender Sieg wird aus Pfiffllabeim gemeldet, das dem Sy. B. Horchheim eine:2 Niederlage beihrachte. Allerdings wurden keine große Leiſtungen gezeigt. Dazu kam noch, daß die Witterungsverhältniſſe einen großen Ein⸗ fluß auf das Spiel ausübten. Horchheim kommt über⸗ raſchend zum erſten Tor. Nach Verlauf einer halben Stunde wurde durch einen Strafſtoß der Ausgleich erzielt. Kurz vor der Pauſe gelingt ſogar noch die Führung. Kaum wenige Minuten Spielzeit in der Endhälfte und die Parkie kann aber ſondere Art von Wurzeln beſitzt der jedermann be⸗ kannte Efeu. Wie alle lebenden Teile der Pflanze atmen, ſo atmen auch die Wurzeln. Wird die Erde dauernd zu naß gehalten, ſo beginnt die Pflanze zu kränkeln. Schließlich bildet ſich Wurzelfäule. Die meiſten Mißerfolge bei Zimmerpflanzen ſind auf die Wurzelfäule zurückzuführen, die durch eine ungeeig⸗ nete Gießpflege hervorgerufen wird. Der Vorſitzende dankte dem Redner für deſſen aktuelle Darlegungen, deren Kenntnis für die Pflanzenkultur unbedingt erforderlich iſt. Er ver⸗ breitete ſich dann über die Pflege der Edeltannen. Ein Mitglied des Vereins hatte eine Edeltanne, an der die unteren Zweige abfielen. Der Vorſitzende bemerkte dazu, daß man ſolche Klagen leider oft zu hören bekomme. Man müſſe aber berückſichtigen, daß die Edeltanne einer ganz eigenartigen Gattung an⸗ gehöre. Sie wächſt in Afrika wie in den deutſchen Wäldern die Blau⸗ und Weißtanne. Im Freien iſt ſie nicht gut haltbar. Sie iſt eine Zimmerpflanze. Während des Winters wird meiſtens der Fehler ge⸗ tan, daß man ſie in die warmen, vielfach über⸗ hitzten Zimmer ſtellt. Das iſt falſch. Die Edeltanne oder Araucarie will einen Raum, in dem ſie vor großer Kälte geſchützt iſt. Wenn ſie älter wird, ver⸗ liert ſie die unteren Zweige genau ſo, wie die Tanne im Walde. Ein weiterer Fehler iſt der, daß man die Edeltanne in viel zu große Töpfe ver⸗ pflanzt. Mit dem Gießen muß ſehr vorſichtig um⸗ gegangen werden. Leider beſteht in weiten Kreiſen eine Anttpathie gegen Edeltannen. Bei richtiger Pflege hat man aber große Freude an ihr. Nunmehr begann die Weihnachtsverloſung Von den zur Verloſung gelangten Pflanzen ſeien vor allem die großen Phönix⸗ und Fächer⸗ palmen erwähnt, dann die Dracaenen, Aſpidiſtra, Azaleen, Primeln, Alpenveilchen, Aſparagus, die Obſt⸗ und Gemüſekörbe u. a. m. Auf die Nummern 1, 50 und 100 entfielen ſtattliche Palmen, deren Wert weit über den Jahresbeitrag hinausgeht. Auf Nummer 70 entfiel ein von einem Gemüſegärtner geſtifteter großer Gemüſekorb, der in verlockender Anordmwung alle Gemüſearten enthielt und der glück⸗ lichen Gewinnerin eine beſondere Freude bereitete. Mit den beſten Wünſchen zu Weihnachten und Neu⸗ jahr ſchloß der Vorſitzende die recht angeregt ver⸗ laufene Verſammlung. ch · Rund ſchau entgegenſetzen.— Dem Vf. Lamperthelm traute man in Lorſch ſchon eher einen Sieg zu, aber die Mannſchaft zeigte ſich diesmals von einer ſchlechten Seite. Ohne Willenskraft wurde geſpielt; der Sturm war vollſtändig zerfahren und spielte ohne jeden Zuſammenhang. Lorſch dagegen Außerſt ſicher und ruhig, legte bis zur Pauſe ein Tor vor. Nach der Pauſe iſt zuerſt Lampertheim in Front, kann aber in dieſer Periode nichts erreichen Lorſch erhöht dann die Torzahl auf:0.— Das wichtigſte Spiel ging jedoch in Worms vom Stavel, wo ſich der Platzbeſitzer und der BfR. Bürſtadt gegenüberſtanden Das Spiel wurde allgemein als eine offene Sache bezeichnet. Denn nach den letzten Leiſtungen der Wormſer glaubte man an keinen Steg. Die Mannſchaft war aber nicht wieder zu er⸗ kennen, ſie lieferte ein ganz großes Spiel. Mit 40 blieb ſie Über Bürſtadt ſtegreich, daß mit einer ſo hohen Nieder⸗ lage nicht gerechnet hatte. In der erſten Halbzeit verteiltes Spiel. Kurz vor Schluß erringt Worms das Führungstor. Nach Wiederb⸗ainn länft Worms zu großer Form auf und belagert des Gegners Hälfte. In regelmäßigen Abſtänden werden noch drei weitere Tore erzielt.— Am kommenden Sontag findet nur die Begegnung Horchheim— Lorſch ſtatt. Riickgang der finniſchen Leichtathletik Die Sorge um den Nachwuchs Es ſteht nicht gut um die finniſche Leichtathletik, die in ddeſem Jahre zwei Länderſchlappen erhalten hat, die nach⸗ dentlich ſtimmen. Der Glaube, daß Finnland die erſte Leichtothletit⸗Nation in Europa ſei, wie ihn die Preſſe ſeit den Olympiſchen Splelen 1924 in Paris und 1928 in Am⸗ ſberdam großgezogen hat, iſt plötzlich wankend geworden. Man erkennt an, daß Schweden zum mindeſten gleich ſtark geworden iſt und daß Deutſchland, ſo ſchwer es fällt zu⸗ zugeben, pbelbeicht noch ſtärker ſein könnte. Man tröſtet ſich aber damit, daß Deutſchlands Stärke zunächſt in der Theo⸗ rie zu ſuchen ſei. Ein endgültiges Urteil könne man erſt dann faſſen, wenn Deutſchland mit Schmeden zuſammen⸗ treffe, was im nächſten Spätſommer der Fall bein wird. Dann wird auch Finnland klar ſehen, wo es ſeine Poſt⸗ tion zu ſuchen hat. Hat man die diesjährige Niederlage gegen Schweden in gutem Geiſte hingenommen, ſo iſt man untröſtlich gegen dite Schlappe, die es durch Frankreich be⸗ zogen hat. Wenn auch die Difſerenz im Geſamtklaſſement nur einen Punkt betruc, ſo hat doch dieſer eine Punkt ge⸗ nügt, das Anſehen der finniſchen Leichathlettt in Europa zu verkleinern. Alles in allem, das ſtolze Selbſtbewußt⸗ ſein dieſes kleinen, aber zähen Naturvolles von 4 Millio⸗ wen hot einen kleinen Stoß erhalten, denn Leichtathletik iſt Volksſport in Finnland. Wer ſich einmal mit den Ge⸗ pflogenheiten der finniſchen Preſſe vertraut gemacht hat, dem wird aufgefallen ſein, daß die erſte Seite mit Beſchrei⸗ Cungen tber Leibesübungen beginnt, während die Berichte Über Pferberennen gantz hinten zu finden ſind, im Gegen⸗ ſatz zu Deutſchland, wo das Pferd oſt wichtiger iſt als der Menſch. Die erſte Frage, die ſich bei dieſem Rückgang zufdrängtz, iſt natürlich die nach den Gründen. Man git zu, daß Nurmt nicht mehr der Alte iſt, zum mindeſten nicht mehr über Strecken von 15000 und 3000 Meter. Er ſelbſt hat ja geſagtd, daß er für dieſe Diſtanzen nicht mehr ſchnell genug ſei und daß ſeine Chance erſt bei Strecken von 500 Metern aufwärts beginnen würde. Dies iſt einleuchtend und nas türlich, denn Nurmt, der 1 5 Endes ſeine Schuldigkeit getan hat, iſt nicht mehr der Jüngſte. Weniger Verſtändniz Hat man dagegen für die Niederlagen von Larva und ure. Gerade ſie waren in letzter Zeit der Stolz Finn⸗ lands, und nun mußten gerade ſie verſagen wo man ſie am meiſten benötigte. Das iſt das Betrübende an der Leichtathleiik⸗Hitanz 1929. Darüber kann ſelbſt die Entdeckung von Virtanen nicht htnweghelſen, der mit einer Leiſtung von 14:47, Min. in der Welk⸗Rangliſte an der Spitze der 5000⸗Meter⸗Läufer ht. Außer ihm ſind noch Loukola Mattilainen, urmi une Toivonen die 5000 Meter unter 15 Min. gelaufen, während No⸗Hollo dieſe internationale Standard⸗ enze gerade ſtrelſte. Außer Virtanen, der aus dem r der Arbeiterſportler kommt, hält man noch große Stücke auf Loukola, der mit 91:12,9 Minuten die 10⸗Km.⸗ Beſtzeit des Jahres ldef. Hierbei ſei eingeſchaltet, daß Martellins W⸗Km.⸗Zeit von:89:05 Stunden als Welt⸗ relord nicht gelten kann, da die Nachmeſſung der Strecke wur eine Diſtanz von 24.790 Km. ergeben hat. Somit kleibt der Weltrekord des Engländers Harper beſtehen, den Oieſer mit 122845. Stunden beim diesjährigen Champio⸗ nat dex Streckenläufer auſſtelkte. In den Sprüngen iſt Sigi roth, der zin Meter im Stabhochſpringew erreichte, der einzige Lichtſlick, und auch in den Würſen iſt nur ein Mann von Klaſſe da, Wahlſtedt, der mehrere Mabe tim KTugelſtoßen über 15 Meter kam. Im Speer ⸗ werfen, wo Finnland einſt führend war, iſt eher Still ſtand als Fortſchritt zu verzeichnen. Es hat in dieſem Jahr nur drei Werfer gegeben, die über 00 Meter kamen, während Deutſchland ſogar ſechs nachweiſen kann. 5 Schlecht iſt es mit den Kuniſchen Sprintern be ſtellt, aber das war ſchon ſeit erdenklichen Zeiten ſo der Brauch, ſoduß dieſes Manko garnicht auffällt, denn noch größer iſt die Sorge um den Nachwuchs. Sie ſcheint übrigens der wundeſte Punkt der finnischen Leichtathletik zu lein, und wenn man nicht ürrt, hat auch der finniſche Olympiatrainer Pikkala öteſe Bedenken bet feinem Berliner Vortrag zugegeben. 9 Kommunale Chronik Bürgermeiſterwahlen In Durmersheim wurde Kaufmann Karl Enderle mit 47 Stimmen zum Bürgermeiſter ge⸗ wählt. Auf den bisherigen Bürgermeiſter Schorpp entftelen 28 Stimmen. Eine Stimme iſt ungültig abgegeben worden. In Niederbühl(bet Raſtatt) blieb die Bür⸗ germeiſterwahl, zu der 6 Kandidaten aufgeſtellt wa⸗ ren, ergebnislos, ſo daß eine neue Wahl zu erfolgen at. l In Fiſchbach(Amt Villingen) fand der zweite Wahlgang ſtatt, nachdem der erſte ergebnislos ver⸗ laufen war. Gewählt wurde Gemeinderat Wagner⸗ meiſter Joſeph Roth mit 144 Stimmen; der bis⸗ herige Bürgermeiſter Martin Müller erhielt 101 Stimmen. In Oberwolfach wurde bei 60 Prozent Wahlbeteiligung der bisherige Ratſchreiber Bäch le mit 608 Stimmen im dritten Wahlgang zum Bür⸗ germeiſter gewählt. Sein Gegenkandidat, der Land⸗ wirt Feger, konnte nur 40 Stimmen auf ſich ver⸗ einigen. Kleine Mitteilungen Der Bericht der Städtiſchen Sparkaſſe Darmſtadt über das Geſchäftsfahr 1929, das 99, ſeit Beſtehen, ſtellt trotz der allgemeinen wirtſchaft⸗ lichen Schwierigkeiten eine günſtige Entwicklung feſt. Der Einkagenbeſtand iſt um 5,5 Millionen auf rund 18,1 Millionen geſtiegen, d. h. es ſind 46,4 v. H. der Einlagen von 1914 erreicht. Bei 42 210 Sparern (5230 neue) entfällt jetzt auf ſeden dritten Einwoß⸗ ner der Stadt Darmſtadt ein Sparkaſſenbuch der Städtiſchen Sparkaſſe. Aus dem Reingewinn von 188000 Mark wurden nach Abſchreibungen und Rück⸗ lagen 25000 Mark der ſtädtiſchen Armenkaſſe über⸗ Gerichtszeitung 8 Ungetreuer Beamter. Vor dem Schöffengericht Ludwigshafen hatte ſich ein ehemaliger Poſtaus⸗ helfer zu verantworten, der beſchuldigt wurde, während ſeiner Tätigkeit bei der Poſt Rundfunk⸗ gebühren im Geſamtbetrag von 108/ unter⸗ ſchlagen und für ſich verbraucht zu haben. Der Straf⸗ antrag des Staatsanwalts, der betonte, daß nur durch ganz exemplariſche Strafen eine abſchreckende Wirkung erzielt werden könne, lautete auf ein Jahr drei Monate Gefängnis. Das Gericht erkannte auf acht Monate Gefängnis. a l Amtsunterſchlatzung. gericht Frankfurt a. M. verurteilte den Stadtamt⸗ mann Hugo Kloſe wegen Amtsunterſchlagung, teilweiſe in Tateinheit mit ſchwerer Urkundenfäl⸗ ſchung, wegen Betrugs und fortgeſetzter Untreue zu elner Gefängnisſtraße von einem Jahr und ſechs Monaten und 100 Mark Geld⸗ ſtrafe; den Kaufmann Auguſt Kürtell wegen Bei⸗ hilfe zu drei Monaten Gefängnis. Kloſe hatte als Leiter der Sparabteilung der Städtiſchen Sparkaſſe angeblich im Namen der Stadt Gelder abgehoben. falſche Eintragungen gemacht und zur Verdunkelung der Unterſchleife Depotsauszüge gefälſcht. Weiter hat er große Geldbeträge ohne jede Sicherheit aus⸗ geliehen, während kleine Leute von ihm abgewieſen wurden. Die Beträge, die Kloſe ſo erbeutete, gehen in die Zehntaufende. Ein weſterer Angeklagter, Kaufmann Georg Kürtell, wurde freigeſprochen, da ihm Nachteiliges nicht nachzuweiſen war. § 12 Jahre Zuchthaus wegen Kindestötung. Das Schwurgericht Paſſau verurteilte eine Frau Sim⸗ böck wegen eines Verbrechens des Totſchlags zu zwölf Jahren Zuchthaus und zehn Jah⸗ ren Ehrverluſt. Sie hatte ihr eigenes Kind in den Inn geworfen. Das Gericht nahm an, daß die Angeklagte dem Kind folgen wollte, daß ihr aber der Mut dazu fehlte. Die Handlung ſei wohl mit Vorſatz, aber nicht mit Ueberlegung vorgenommen worden. See Sk Z E Wind öh d Fe 888 Wetter „ b SS s nicht Stärke Wertheim 151— 2 5 38 18 heiter Königsſtuhl 568 778,3—5 12886 O leicht wolkenlos Karlsruhe 120 778.5—11 3 2 N00 5 heiter Bad ⸗Bad 215 777,5 2 32 NO leicht Nebel Villingen 780 779%— 2 71 NW 10 kedeckt Feldba. of 1275648, 10 6 1 8 mäßig Nebel Badenweil. 77168 2 SW leicht wolkenlos St. Blaſien 780— 55 17 ſtill 7 5 5 Ded Dür h.—— Das weſteuropäiſche Hochdruckgebtet hat ſich unter dem Einfluße der vom Ozean andrängenden Zy⸗ klonen nach Oſten in Bewegung geſetzt und überdeckt jetzt ganz Weſt⸗ und Mitteleuropa. Nach kräftigem Luftörucksanſtieg iſt daher in unſerem Gebiete über Nacht durchgreifende Aufheiterung eingetreten, die ihrerſeits ſtärkeren Strahlungsfroſt zur Folge hatte. In der Ebene lagen die Temperaturen heute früh bei 2 Grad unter Null, in den mittleren Ge⸗ birgen—8 Grad unter Null. Nach den Schneefällen der letzten Tage hat die Schneedecke im Gebirge jetzt 20—80 Zentimeter Höhe erreicht. Während in Züd⸗ deutſchland noch mit Fortdauer des winterlichen Froſtwetters zu rechnen iſt, herrſcht in den weſtlichen Teilen Englands unter dem Einfluße der atlanti⸗ ſchen Tiefdruckgebiete bereits wieder mildes und reg⸗ neriſches Wetter. Wetterausſichten für Donnerstag,(9. Dezember: Keine weſentliche Neuderung. In Niederungen ört⸗ liche Frühnebel. f Das Große Schöffen⸗ „ ‚ ‚»— ˙— ‚ ‚ man die Gefahr rechtzeitig erkennt. 1 Aus dem Kraichgauer Hügelland Aus Mönchzell(Amt Heidelberg) wird uns ge⸗ ſchrieben: Die Witterungsverhältniſſe waren in der letzten Zeit ſowohl für die Entwicklung der Her bſt⸗ ſaaten als auch für die Verrichtung der letzten Feldgeſchäfte ſehr günſtig. Der Saaten⸗ ſtand kann durchſchnittlich als gut bezeichnet werden, ſo daß auch im nächſten Jahr, falls die Saaten gut überwintern, mit einer guten Ernte zu rechnen iſt. Vereinzelt wird über Zunahme der Mäuſe ge⸗ klagt, die da und dort in Kleeäckern und Saat⸗ feldern großen Schaden anrichten. Gegen dieſe Na⸗ ger rückt man mit Gas zu Leib. Auch treten in ein⸗ zelnen Teilen Engerlinge auf. Mit dem Ausfahren von Miſt und Jauche iſt der Landmann, begünſtigt durch das ſeitherige ſchöne Wetter, fertig, ſo daß ſich der Landwirt zur Zeit hauptſächlich mit dem Tlefpflügen beſchäftigt. Die Wieſen werden mit Thomasmehl beſtreut, da⸗ mit ſich das ſchwer lösliche Phosphor löſt. In einigen Gemeinden wurde bereits auch der Tabak der letzten Ernte verkauft. Als Preiſe werden 39035 Reichsmark für den Zent⸗ ner genannt. Der Verkaufspreis blieb leider über⸗ all weit hinter den Erwartungen der Tabakpflanzer zurück. Die Landwirte ſind dieſes Jahr reichlich mit Winterfutter eingedeckt. Der Baumwart wendet jetzt ſeinen Obſtkulturen größere Sorgfalt zu. Die jungen Bäume werden geſetzt und gleich mit etwas Stallmiſt gedüngt. Das Kalken der Bäume und das Anlegen von Klebgürteln iſt durchgeführt. Auch werden zur Zeit Kulturen, die durch den Froſt im letzten Winter gelitten haben, neu angelegt bezw. ausgebeſſert. Die Holzaufbereitungsarbeiten in den Gemeindewaldungen gehen durch die günſtt⸗ gen Witterungsverhältniſſe raſch vorwärts, ſo daß in einigen Wochen ſchon die erſten Verſteige⸗ rungen ſtattfinden können. Das Stamm⸗ und Schwellenholz kommt zum großen Teil durch Ver⸗ mittlung des Walodbeſitzerverbandes Villingen, dem ſich eine große Anzahl Gemeinden dieſer Ge⸗ gend als Mitglied angeſchloſſen haben, zum Ver⸗ kauf. Dieſe Einrichtung hat ſich ſchon bei vielen Orten als günſtig erwieſen. Leider iſt die Nachfrage an Schwellenholz ziemlich gering. Auch die ſonſtigen Stammholzpreiſe ſind, ſoweit es ſich bis jetzt über⸗ ſehen läßt, im Verhältnis zum Vorjahre ziemlich nieder. In manchen Gemeinden werden dieſes Jahr neben dem ordentlichen Holzhieb noch außerordentliche Holzhiebe durchgeführt, deren Einnahmen zu Kultur⸗ aufgaben innerhalb der Gemeinden, wie Waſſer⸗ leitung, Straßenbau, Neuanlagen, Verwendung fin⸗ den ſollen. Der Preis für die Aufbereitung von einem Ster oder einem Viertel Wellen beträgt durchſchnittlich 83,50. Durch die Durchführung der außerordentlichen Holzhiebe iſt manchem Ar⸗ 19 auf einige Zeit Arbeitsgelegenheit ge⸗ oten. Der Winter hält nun bald ſeinen Einzug und mit ihm beginnt auch die Futternot der Vögel, die in der Heimat verblieben find. Sie haben uns doch im Sommer im Kampf gegen ſchädliche Inſek⸗ ten in Gärten und Weinbergen, in Obſtanlagen und Gemüſekulturen unterſtützt und durch ihren Geſang uns erfreut. Es gilt jetzt zum Dank dafür, unſeren kleinen Freunde hinwegzuhelfen über die bisweilen ſchweren Tage des Winters. Beſonders der Land⸗ mann ſollte für unſere Vogelwelt mehr Intereſſe zeigen, denn gerade der Landwirtſchaft ſind die Vögel am nützlichſten. N H. Rt. Land wirtſchaft, Obſt⸗ und Gemüſebau Beörohung des Rübenbaues durch den Aaskäfer Man kennt dieſen Schädling ſchon ſeit Jahren. Doch war er bisher nicht zahlreich genug, um ernſt⸗ lich gefährlich zu werden. Das iſt im letzten Som⸗ mer in Mitteldeutſchland anders geworden. Schläge von 10 bis 12 Hektar mußten nochmals beſtellt wer⸗ den, weil ſie vom Aaskäfer völlig zerfreſſen waren. Lebensweiſe des Käfers. Es handelt ſich um mehrere Arten, vornehmlich um die buckelſtrei⸗ figen, während die runzelige und die düſtere Sorte ſeltener ſind. Im April treten die Käfer laufend und fliegend im Getreide auf, um alsbald auf die Rüben ſſchläge überzugehen, wo die Weibchen ihre Eier ablegen. Die Larven freſſen 2 Wochen lang und verpuppen ſich dann in Erdröhren. Nach wei⸗ teren 14 Tagen erſcheinen die Jungkäfer, die bis in den Auguſt hinein die Blattränder benagen, in⸗ des die Larven glattrandige Löcher freſſen. d 0 5* 140% 13 N 1 1. f 0 14 ee Wie die Flaur erkennen läßt, hak der 12 Millimeter lange, ſchwarzgraue, buckelſtreifige Aas⸗ käfer als beſonderes Merkmal auf dem hinteren Drittel der Flügeldecken je eine Beule. Seine Larve iſt aſſelförmig, glänzend ſchwarz und nur wenig behaart. Bekämpfung. Sie ſoll nicht ſchwer ſein, wenn Es wird dann mit Arſen ſpritz⸗ oder ⸗ſtäubmitteln vorgegangen. Bei Regen oder Wind haftet das Geſpritzte beſſer. 250 Gramm eines der vielen Arſengrüns werden mit 100 Litern Waſſer und 1 Kilogramm friſch ge⸗ löſchten Kalkes gemiſcht. Das Sechs⸗ und Achtfache genügt für 1 Hektar. Das Stäuben wird in Gazebeuteln oder beſonderen Apparaten ausgeführt. Während der Behandlung und zwei Tage nachher ſollen die Pflanzen trocken ſein. Vorſicht iſt geboten, da Arſenpräparate für Menſch und Tier giftig ſind. Die Bekämpfung der Wurzelunkräuter Zu den ſchädlichſten Wurzelunkräutern gehören: die Quecke, der Schachtelhalm, die Winde, die Diſtel und auf ſchweren Böden der Huflattich. Die Bekämpfung iſt deshalb ſo ſchwierig, weil ihr Wurzelſtock meiſt tiefer liegt als die Gartengeräte greifen, ſo daß eine einzelne Maßnahme für ſich allein ſelten zum Ziele führt. Man muß vielmehr in der Abwehr zähe und ausdauernd ſein. Gute Entwäſſerung iſt die erſte Bedingung. Dann muß die gefährdete Fläche dauernd unter Bearbei⸗ tung ſtehen. Das Unkraut darf erſt gar nicht in die Lage kommen, am Lichte Stärke zu bilden und ſeinen unterirdiſchen Kräfteſtock zu ergänzen. Darum muß die Grabfurche möglichſt tief genommen und durch Kinder jeder Wurzeltell abgeleſen werden. Würde dieſes Unkrautfammeln allgemein hinter feder Grab⸗ oder Pflugfurche geſchehen, die Miteſſerplage auf dem Acker wäre nicht mehr halb ſo ſchlimm! Weiter kommt in Frage recht dichter Pfl. anzen⸗ deſtan d, und bieſer ſo lange wie möglich. In erſter Dinie wird hier die Luzerne gerühmt, die gegebe⸗ nenfalls in—3 Jahren jegliches Unkraut unterdrückt hat. Eine kütckenloſe Schattendecke bilden noch: die Saubohne, Winterweizen mit Klee, das bekannte Wickengemenge und auf Sandboden Roggen mit Zottelwicke und ſchließlich die Lupine. Sind einzelne Unkrautpflanzen dennoch hochge⸗ kommen, ſo darf man nicht nachlaſſen, Hacken, Aus raufen, Ausziehen, Ausſtechen uſw. dauernd zu ſchwächen. Gegebenenfalls kommt noch eine Bekämpfung mit chemiſchen Mitteln, Salpeter⸗ ſäure, Eiſenvitriol oder Kainit in Frage, Wer ſeinem Unkraut gegenüber nicht in dauernder Alarmbereit⸗ ſchaft bleibt, dem kann es paſſteren, daß er in ein paar Jahren von ſeinem Acker gehen muß.. Dleſer ſucht ſich dann einen energiſcheren Wirt! ſie durch Zur Frage der Phosphorfäuredüngung Mehr und mehr findet die Phosphorſäuredüngung im landwirtſchaftlichen Betriebe Berückſichtigung, was aus den ſteigenden Verbrauchsziffern an phos⸗ phorſäurehaltigen Kunſtdüngemitteln klar erſichtlich iſt. Nur im Gartenbau wird die Düngung mit Phosphorſäure noch immer nicht genügend gewür⸗ digt, und ſo dürften einige grundſätzliche Erwägun⸗ gen über dieſe Frage am Platze ſein. Der Nährſtoff Phosphorſäure iſt aus zwei beſon⸗ deren Gründen im Gartenbau unentbehrlich: einmal beeinflußt er die Güte und Menge der Garten⸗ produkte in weitgehendem Maße, ſodann wirkt er beſchleunigend auf die Reife ein. Schon dieſer Vor⸗ züge wegen muß den gärtneriſchen Kulturpflanzen genügend Phosphorſäure zur Verfügung ſtehen. Ueber die Notwendigkeit der Phosphorſäuredüngung auch in den Gärten kann alſo kein Zweifel beſtehen; letzt möchte ich mich zu der Frage äußern: Wie neh⸗ men wir dieſe Düngung vor? Da muß zunächſt deutlich daran erinnert wepden, daß ſich die Phosphorſäuredüngung grundſätzlich z. B. von der Düngung mit Stickſtoff unterſcheidet. Bei der Düngung mit Stickſtoff kommt es darauf an, daß wir den Pflanzen ſoviel davon verabreichen, als ſte in kurzer Zeit verwerten können. Darüber hinaus Stick⸗ ſtoff zu geben iſt unwirtſchaftlich, da diefer Nährſtoff nicht vom Boden feſtgehalten wird und daher durch Auswaſchung verloren geht. a Bei der Düngung mit Phosphorſäure beſteht diefe Gefahr der Auswaſchung nicht, da die Phosphorſäure vom Boden feſtgehalten wird. Aus dieſem Grunde darf man Ueberſchußdüngungen geben. Wichtig aber iſt vor allem, daß man über den jeweiligen Bedarf der Pflanzen Phosphorſäure geben muß, weil die Phosphorſäure im Boden ſchwer beweglich iſt und daher von den Pflanzenwurzeln aufgeſucht werden muß. Dieſer Punkt wird bei der Phosphor⸗ ſäuredüngung häufig viel zu wenig berückſtchtigt. Die Pflanzen müſſen alſo aus dem Vollen ſchöpfen können. Was die Zufuhr von Phosphorfäure betrifft, und das iſt um ſo notwendiger, als oft infolge beſonders günſtiger Witterung ganz plötzlich Perioden ſtarken Wachstums und damit vermehrten Nährſtoffbedarfs auftreten. Gerade in ſolchen Fällen iſt es oft von ausſchlaggebender Wichtigkeit, daß genügend pflan⸗ zenaufnehmbare Phosphorſäure zur Verfügung ſteht da ſonſt die Gefahr einer einſeitigen Ernährung her⸗ vorgerufen wird, durch die die Erzeugniſſe ſowohl im Geſchmack als auch in der Haltbarkeit ſtark beeinträch⸗ tigt werden. Wir wiſſen, daß unſere Gartenböden durchweg arm an Phosphorfäure ſind; diefe Armut heißt es zu⸗ nächſt beheben, bevor an eine Anreicherung heran⸗ gegangen werden kann. Mengen von z. B. 3040 Gramm Thomasmehl auf einen Quadratmeter ſind daher als durchaus ungenügend, wenigſtens für die erſten Jahre zu bezeichnen: 80100 Gramm Thomas⸗ mehl auf jeden Quadratmeter dürfte in der Mehr⸗ zahl der Fälle das Richtige ſein. Hs. Kühe als Arbeitstiere a In vielen Gegenden Deutſchlands werden die Kühe nicht nur zur Milch⸗ und Fleiſchgewinnung verwendet, ſondern auch als Arbeitstiere. In ſolchen Fällen muß die Kuh das Pferd vollkommen erſetzen oder doch zum mindeſten in der Arbeit un⸗ terſtützen. Das iſt nicht nur eine Erſcheinung, die man im Kriege beobachten konnte, ſondern eine Maß⸗ nahme, die auch heute noch für viele kleine und kleinſte Wirtſchaften Lebensnotwendigkeit bedeutet. Die Arbeitsleiſtung der Kuh iſt hier für den klein⸗ Bäuerlichen Landwirt oft ebenſo wichtig als die Milcherzeugung. Er verlangt, alſo von ſeinen Kühen drei Leiſtungen:: Milch, Arbeit und Fleiſch. Selbſt⸗ verſtändlich können unter dieſen Umſtänden keine ſo bohen Milcherträge gefordert werden wie bei anderen Rinderſchlägen, wo die Milchleiſtung allein im Vordergrunde ſteht und von Arbeits leiſtung kein Gebrauch gemacht wird. Zu den Rinderſchlägen, die Milch, Arbeit und Fleiſch liefern müſſen, gehören die in Süd⸗ und Mitteldeutſchland gehaltenen Höhenſchläge, alſo das Fleckvieh und die verſchiedenen Schläge des Landviehs, wie das Frankenrind, Lahnvieh, Vogels berger⸗, Harzer⸗ und Vogtländer⸗, Weſterwälder⸗, Hinterwälder Rind uſw. Ste eignen ſich auf Grund ihres ganzen Körperbaues beſſer zur Zugleiſtung als die Niederungsſchläge, obgleich auch dieſe dafür Ver⸗ wendung finden können. Nach den Viehzählungsergebniſſen vom 1. Dezem⸗ ber 1927 waren im Deutſchen Reiche insgefamt 10 288 291 Kühe, davon wurden 6 934 996 zur Milch⸗ gewinnung und 2 457 901 ſowohl zur Milchgewinnung als auch zur Arbeit herangezogen. Während von den in Preußen gezählten 5 821441 Milchkühen nur 833 706 zur Arbeit noch verwendet wurden, lagen die Verhältniſſe in den Ländern, wo hauptſächlich Höhenvieh gehalten wird, ganz anders. So mußten in Bayern von 2005 843 Kühen allein 738 705 Milch und Arbeit geben und in Württemberg von 545535 Kühen ſogar 324 184, wogegen in Baden ſchließlich 234605 zur Milchgewinnunng und Arbeit und nur 121.032 Kühe zur Milchgewinnung benutzt wurden. Vergleicht man die landwirtſchaftlichen Betriebs⸗ größen dieſer Länder mit anderen, Landesteilen, bzw. Provinzen in Deutſchland, ſo ſtellt ſich heraus, daß dort an Stelle der mittleren größeren Betriebe mehr die kleineren Wirtſchaften vertreten find. In dieſen Betrieben— bis zu etwa fünf Hektar— ſpielt die Kuh als Arbeitstier eine ſehr große Rolle. Dazu eignen ſich die dort ge⸗ haltenen Rinderſchläge auch ganz ausgezeichnet. Wenn ſie obendrein noch befriedigende Milcherträge geben, ſo iſt das hoch zu veranſchlagen. Durch richtige Zuchtmaßnahmen, Haltung, Fütte⸗ rung und Pflege wird man die Leiſtungsfähigkeit dieſer zur Milch⸗, Arbeits und Fleiſchnutzung heran⸗ gezogenen Rinderſchläge noch weiter fördern können. Die dortigen Zuchtverbände ſind auf dem beſten Wege dazu! E Der Ziergarten im Dezember Im Ziergarten herrſcht Ruhe. Stets für geni⸗ gend Deckmaterlal ſorgen. Stauden durch gute Decke ſchützen. Für frühe Treiberel jetzt Pfer de⸗ dung ſammeln, möglichſt trocken in hohen Haufen lagern, gut mit Laub ſtberdecken: ſo bleibt er warm und brauchbar. Frühbeeterde trocken und froſtfrei lagern. Niedergelegte aber noch nicht gedeckte Roſen bei überraſchend auftretendem, hartem Froſt mit Fichtenreiſig gut abdecken, notfalls auch mit ſtrohigem Dung oder Spargelkraut. Erde iſt und bleibt aber das beſte. Niedrige Roſen mit Erde ober Torfmull behäufeln, ringsum eine dicke Schicht kurzen Düngers legen, dann die Beete mit Tannen⸗ reiſig gut abdecken. 5 Jür die Kleintierzucht Das Geflügelhaus im Winter Alle Verſuche, die Rentabilität durch künſtliche Erwärmung der Aufenthaltsräume im Winter zu erhöhen, ſind kläglich geſcheitert. Die oberſte Regel ſoll heißen: Das Geflügel ſoll die nötige Wärme erhalten nicht von außen, ſondern von innen her⸗ aus. Das kann aber nur erreicht werden durch ent⸗ ſprechende Fütterung und viel Bewegung, unter⸗ ſtützt durch zweckentſprechende Bauten. Ein Ge⸗ flügelhaus muß feſt und ſolide errichtet werden. Es darf nirgends Zugluft entſtehen, muß aber die nötige Ventilation zulaſſen; es ſoll trocken und hell ſein. Der Schlafraum iſt in ſeiner Größe der An⸗ zahl der Hühner anzupaſſen. Durch ihre Eigen⸗ wärme müſſen die Tiere hier die Temperatur ſo hoch halten können, daß Waſſer nicht gefriert. Feuchte, warme Luft im Aufenthaltsraum iſt ſchlimmer als kalte, trockene. Kommen die Tiere aus feucht⸗warmen Stallungen ins Freie, ſo ſind Erkältungserſcheinungen an der Tagesordnung. Niemals ſollte man darum Geflügel im Großpieh⸗ ſtall unterbringen, andernfalls müßten die Räume durch eine feſte Wand getrennt werden. Trockene Kälte ſchadet den Hühnern gar nicht, im Gegenteil, ſie werden dadurch abgehärtet und widerſtands⸗ fähiger. Nur ſorge man für emſige Arbeit im Scharraum, der keinesfalls ein allſeitig abge⸗ ſchloſſener Raum zu ſein braucht; ein ſogenanntes Schauer: von drei Seiten eingeſchloſſen, die offene Front der Windſeite abgekehrt, mit einem Dach verſehen, genügt vollkommen. Sch. Das Blaue Wiener Kaninchen Eines unſerer beſten Wirtſchaftskaninchen iſt un⸗ ſtreitbar das Blaue Wiener Kaninchen. Infolge ſeines ſchönen blauen Pelzes, ſeiner Widerſtands⸗ fähigkeit und Schnellwüchſigkeit hat es ſich ſchnell einen der erſten Plätze unter den Raſſekaninchen er⸗ worben. Es gehört zu den mittelſchweren Raſſen und erreicht ein Durchſchnittsgewicht von etwa 10 Pfunb. Der Körper oll nicht lang, ſondern ge⸗ drungen fein. 5 Die Körperform eines guten männlichen Tieres iſt gleichmäßig walzenförmig, das Fell liegt glatt an. Der Kopf iſt dick und rund. Die Augen ſind grau⸗ blau, die Ohren(ſtraffe, kräftige Stehohren), ſollen ſich der Körpergröße im richtigen Verhältnis an⸗ paſſen. Der Hals ſoll ſich nicht zu ſehr bemerkbar machen. Der ganze Körper wird von kräftigen und feſten Läufen getragen, die dem Tier eine ziemlich hochgeſtellte Form geben. Zeigt das Tier eine ſolche Stellung, ſo verlaufen Rücken und Bauchlinien faſt parallel. Der Hinterkörper endet in einem leicht ge⸗ ſchweiften Bogen und läuft in der Blume, die auf⸗ rechtſtehend getragen wird, aus. Die Häſin entſpricht im allgemeinen dem Ramm⸗ ler, nur foll die Form etwas eleganter und ſchnitti⸗ ger ſein. Eine breite Bruſt und ein breites Becken ſind beredte Zeugniſſe für ein gutes Muttertier. Bei der Häſin iſt eine kleine Wamme zuläſſig; dieſe ſoll ſich in einer ſchönen Form, ſchwalbenneſtartig, um den Hals legen. Uebermäßig große Wammenbildung iſt unbedingt ein Schönheitsfehler. 5 Schwere Fehler ſind die weißen Krallen und weißen Büſchel. Das Hauptmerkmal eines ſchönen Blauen Wieners iſt nun das Fell. Die blaue Farbe darf weder verwaſchen noch zu hell erſcheinen oder gar ins Schwarze übergehen. Sie muß ſich gleichmäßig über den ganzen Körper verteilen. 85 Der Pelz eignet ſich wie kein anderes Kaninchen⸗ fell zur naturfarbenen Verwendung. Um aber das Blaue Wiener Kaninchen dahin zu bringen, wohin es gehört, müſſen wir unbedingt beſtrebt ſein, dieſem einen Pelz anzuzlchten, wie ihn der Kürſchner ver⸗ langt. Dies iſt eine intenſive blaue Farbe und ein dichter, weicher, mittellanger Pelz, mit gleichmäßigen Haaren. 0 Die Zucht des Blauen Wiener Kaninchens iſt nicht ſchwerer wie die der anderen Raſſen auch. Man muß nur mit blutsfremden Tieren züchten. Ferner muß man darauf ſehen, daß die Zuchttiere einwand⸗ frei im Fell ſind. Eine Paarung von Tieren, die ſich noch in Haarung befinden oder mit Roſt behaftet ſind, wird ſtets auch minderwertige Nachzucht bringen. Saubere Ställe und Schutz vor direkten Sonnen⸗ ſtrahlen, halten auch die blaue Farbe im guten Stande. Was die Aufzucht der Jungen anbelangt, ſo gehören die Blauen Wiener zu den guten Müt⸗ tern, bie mit Leichtigkeit 6 Tiere großziehen. Das Waſſergeflügel im Dezember Im allgemeinen werden auf dem Lande zu wenig ja kaum noch vorhanden, tut viel Bewegung gut Gänſeriche gehalten. Dies wirkt ſich in ſchlechter Befruchtung der Bruteier aus. Die Dorfbewohner die eine Gans oder zwei Gänſe, weibliche, beſitzen, möchten das Futter für den Ganter ſparen und rech⸗ nen darauf, daß der Nachbar ja ſeinen Ganter frei laufen läßt. Wenn der nun aber auch ſo denkt wie ſie ſelber— und das iſt oft genug ſo— dann fehlt es eben an der nötigen Zahl von Gantern. Abge⸗ holfen kann dieſem Uebelſtande dadurch werden, daß die Haltung der männlichen Gänſe auf gemeinſame Koſten aller derer erfolgt, die in dem betr. Orte Gänſezucht betreiben. Jetzt iſt noch Zeit, daß darauf⸗ hin ſofort Beſprechungen erfolgen, und daß die nö⸗ tige Zahl fremoͤblütiger Ganter beſchafft wird. Um zu verhüten, daß im Dezember, wo doch viele„Weih⸗ nachtsgänſe“ verkauft werden, die weiblichen, zur Zucht benötigten Tiere fortgegeben werden, aus Verſehen aber die Ganter zurückbleiben, iſt zu be⸗ achten, daß die Gänſeriche eine hohe Stimme, die weiblichen Gänſe aber eine tiefe Stimme haben. Aeltere Gänſe fangen im Dezember wohl ſchon an zu legen. Ihnen vor allem ſind mehr Körner als bisher zu reichen. Den Zuchtenten, andere ſind Im Futter können ſie noch knapp gehalten werden. Haben ſie auf dem Hofe einen Tümpel zur Ver⸗ fügung, ſo nehmen ſie auch bei ſtrengſter Kälte gern ein Ba d. Das iſt natürlich auch der Fall, wenn ſie Teiche oder Gräben aufſuchen können. Ihr Stall, auch der der Gänſe, iſt hoch mit Torfſtreu zu be⸗ decken. Dieſer Belag iſt beſſer als Stroh, weil er das flüchtige Ammoniak bindet, den ſchlechten Geruch aufnimmt und die Feuchtigkeit beſſer aufſaugt. * Pflanzt Sauerkirſchen! Es gibt viele ſchattige Wände und Mauern oder Plätze, die noch unbepflanzt ſind, eben weil man annimmt, daß dort doch nichts wächſt. Das aber iſt ganz falſch. Sauerkirſchen blü⸗ hen und tragen ſogar noch an der Nordwand reichlich. Ob das Spalier, Buſch, Halb⸗ oder Hochſtamm, ſte tragen immer dankbar, ſind anſpruchslos, brauchen keinen beſonderen Schnitt als höchſtens mal ein Aus⸗ lichten zu dicht ſtehender Zweige oder Entfernen ab⸗ geſtorbener. Verantwortlich: Franz Kircher. Hittwoch, 18. Dezember 1929 Abſchlüſſe im Oſtwerke Konzern Zufriedenſtellende Beſchäftigung Die Schultheiß⸗Patzenhofer Brauerei, AG. Berlin, verzeichnete für das am 31. Auguſt 1929 zu Ende gegangene Geſchäftsjahr ein Geſchäftserträgnis(nach Abzug der Fabrikationsunkoſten von 87.28) von 83,35 Mill. ſtM. Aus dem Vorjahre ſteht ein Gewinnvortrag von 0,72 Mill. RM zur Verfügung. Auf der anderen Seite bean⸗ ſpruchten Handlungsunkoſten 20,75(19,86), Steuern 38,07 (86,87), Fuhrwerksunkoſten 2,80(2,43), Reparaturen und Ergänzungen 1,21(1,11), Beamten⸗ und Arbeiterverſiche⸗ rungen 1/17(1,13), Unkoſten des Flaſchenbiergeſchäfts 6,16 (8,49), während die Abſchretbungen von 6,64 auf 7,41 Mill. RM. erhöht wurden. Aus dem verbleibenden Reingewinn von 10,86(10,35) Mill. RM. ſollen. wieder 15 v. H. Dividende auf 50 Mill. Stamm⸗ und 6 v. H. auf die Vorzugsaktien verteilt werden. Der Ausblick in die Zukunft laſſe eine klare Entwicklung der Wirtſchaft noch nicht erkennen. Die bisher verfloſſenen Monate des laufenden Jahres haben eine Abſatzſtelgerung gebracht. Von der Lohnſeite her ſind Erſchwerungen nicht zu erwarten. Wann die Ent⸗ ſcheidung über die noch ungeklärten Reformfragen erfolgen wird, iſt noch nicht zu überſehen. Solange ſie nicht erfolgt iſt, iſt ein Urteil über das Ergebnis des neuen Geſchäfts⸗ jahres unmöglich. Einſchließlich Zinſen vereinnahmte die Oſtwerke⸗ .⸗G., Berlin, in ihrem Bruttogewinn vom beenbeten Geſchäftsjahre einen Bruttogewinn von 6,10(6,38) Mill. RM. Nach Abzug der Handlungsunkoſten ind Steuern von 0,54(0,77) Mill. RM— hiervon Steuern 9,096—, verbleibt einſchließlich 0,05 Mill. RM Gewinnvortrag, ein Reingewinn von 5,60(5,60) Mill. RM, der die Ve. teilung einer Divibende von wieder 12 v. G. auf die Stammaktien und wieder 6 v. H. auf die Vor⸗ zugsaktten geſtattet. Der ausgewieſene Gewinn iſt nach Verrechnung innerhalb der Intereſſengemeinſch et mit der Schultheiß⸗Patzenhofer⸗Brauerei.⸗G. feſtgeſtellt. Die Ge⸗ ſellſchaften, an dennen das Unterne nen beteiligt iſt, haben faſt ausnahmslos zufrledenſtellend gearbeitet. Bei der Tochtergeſellſchaft, der Norddeutſchen Heſe⸗ Induſtrie.⸗G. wirken ſich cke Vorteile der Betriebs⸗ konzentration und der günſtigen geographiſchen Lage der Fabrit mehr und mehr aus. Die Geſellſchaft wird für 1929 vorausſichtlich eine Steigerung ihres vorjährigen Dividen⸗ denſatzes von 6 v. H. vorſchlagen können. Der Zementabſatz der Schleſiſchen Portland⸗ ementinduſt rie.⸗G. hat ſich 1929, trotz der anfäng⸗ lichen Störung durch bie Froßperiode, zufriedenſtellend entwickelt. Die Verteilung der vorjährigen Dividende iſt geſichert. Die in ber Schleſiſchen Mühlen.⸗G. zuſam⸗ mengefaßten Induſtrien auf dem Gebiete des Handels mit lanbwirtſchaftlichen Produkten und Bedarfsartikeln der Mühleninduſtrie leiden— ebenzo wie die gleichfalls nicht ſehr bedeutenden Beteiligungen an der landwirtſchaftlichen Maſchineninduſtrie— nach wie vor unter der allgemeinen Agrarkreiſe. Zu der Zuckergewinnung aus Holz wird nicht weſentlich Neues mitgeteilt. e MNückforth⸗Konzern. In den Auſſichtsratsſitzungen ber Brauerei AG., deren Akllenmazorität ſich im Beſitze der Ferd. Rückforth Nachf. A. befindet, wurde beſchloſſen, den fur Ende Febr. nüchſten Jahres einzuberufenden General⸗ verſammlungen in Vorſchlag zu bringen, nach Vornahme von gegen das Vorfahr erhöhten Abſchreibungen die folgen⸗ den Dividenden zur Ausſchütbung zu bringen: Bohriſch⸗ Brauerei AG. 10 v..,(i. V. 10 v..), Stettiner Bergſchloßß⸗ Brauerei 14 v. H.(i. V. 14 v..), Stettiner Brauerei AG. Elyſium 15 v. H.(i. B. 15 v..) Nach Mitteilung der Verwaltung erfuhr der Ausſtoß bei dieſen Brauereien durchweg eine Steigerung, die ſich während des erſten Quartals des neuen Betrtebs⸗ jahres fortſetzte. Des weiteren wurde ſtber günſtige Neſultate der übrigen Brauereien des Konzerns berichtet. Brauerei Henninger⸗Kempff⸗Stern AG., Frankfurt am Main.(Eig. Dr.) Der Gene ralverſammlung am 28. Januar ſchlägt der AR. für 1928,½0 eine Dividende von wieder 10 v. H. für die StA. und 7 v. H. auf bie VA. vor. e Dipidendenerhöhung der Dortmunder Actien⸗Branerei Der AR. beſchloß, der demnächſt ſtatfindenden HB. vorzu⸗ ſchlagen, eine Dioldende von 17(15) v. H. zu ver⸗ eilen. Ueber den Verlauf des laufenden Geſchäftsjahres konnte mitgeteilt werden, daß ein weiterer Mehrabſatz er⸗ reicht worden ſei. Wieder 10 v. 5. Dividende ber„Doornkaat“.-., Norden. Die Geſellſchaft erzielte in dem am 30. Sept. ab⸗ gelaufenen Geſchäftsjahr 19289 einſchl. Gewinnvortrag einen Bruttogewinn von 1126 226(1 027911) R. 4, wovon Abſchreibungen 34 326(29 792) R. //, Steuern 142 965 R. (107 158.) und Handlungs⸗ und Fabritkationsunkoſten 777 506(782 677) R. /I erforderten, ſodaß ein Reingewinn von 171 430(158 284) R. verbleibt, woraus 21 000(10 000) Reichsmark der geſetzlichen Reſerve zugeführt, wieder 10 v. H. Dividende auf das 1,2 Mill..“ betragende.⸗K. verteilt, 17 868(17 689) R. Vorſtand und.⸗R. vergütet und 12 562(10 645) R. vorgetragen werden. Mialz⸗Zuſammenſchlüſſe Günſtige Auswirkungen In der o. G. V. der Aktlen⸗Malzfabrik Lunds⸗ berg, Landsberg(Bez. Halle), die ſich vor einiger Zeit mit den Malzfabriken in Löbau, Freienwalde und Wismar zuſammengeſchloſſen hat, führte die Verwaltung über die Wirkung der Verſchmelzungen u. a. folgendes aus: Neben dem Wunſche der Vereinheitlichung in der Füh⸗ rung der Betriebe war maßgebend für den Vorſchlag der Fuſton die Rückſicht auf den Stand des deutſchen Wirt⸗ ſchaftslebens, die es geboten erſcheinen läßt, die bisher ſchon eng miteinander verbundenen Geſellſchaften auch nach außen hin zu einem einheitlichen Unternehmen zuſammen⸗ zuſchließen. Im Intereſſe der deutſchen Landwirtſchaft ſei geplant, vom nächſten Wirtſchaftsjahre ab in noch größerem Umfange als bisher die erforderlichen Gerſten mengen — es werden jährlich ungefähr 600 000 Zentner Gerſte ver⸗ arbeitet— baldmöglichſt ſofort nach Einbringung der Ernte aufzukaufen und hierfür erhöhte Lagerkapazitäten zu er⸗ 5 Für dieſe Art der Handhabung werden im Herbſt eden Jahres größere Barmittel als bisher zur Finan⸗ zierung des Einkaufswertes zu ſtellen ſein, und aus dieſem Grunde wird neben der Vereinigung der Geſellſchaften gleiechzeitig auch die Erhöhung des Aktienkapitals vorgeſchlagen. Das Geſamtunternehmen wird nach Durch⸗ führung der Fuſion über ein Aktienkapital von 2 Mill. N. und über einen offenen Reſervefonds von ungefähr 1 250 000 R. verfügen. Wenn nicht unvorhergeſehene be⸗ ſonders ungünſtige Verhältniſſe eintreten, iſt auch auf das erhöhte Aktienkapital mit der Ausſchüttung einer angemeſ⸗ ſenen Dividende zu rechnen. Für das laufende Wirt⸗ ſchaftsjahr ſind ſämtliche Betriebe bis an die Grenze ührer Leiſtungsfähigkeit beſchäftigt. In der anſchließenden.⸗V. der fuſionferten Geſell⸗ ſchaften wurden die Verſchmelzungsanträge ſowie die Ab⸗ ſchlüſſe— Etzbau 10 v.., Freienwalde 5 v.., Wismar 5 v. H. Dividende— ebenfalls genehmigt. s Bahyeriſche Hypotheken⸗ und Wechſelbank, München.— Wieder 10 v. H. Dividende. Die Bayeriſche Hypotheben⸗ und Wechſelbank, München, glaubt, für 1929 die gleiche Dividende, wie ſie in den Vorjahren zur Auszahlung ge⸗ langte(10 v..), in Ausſicht nehmen zu können. KHufechtungsprozeß Alsberg Dentſche Bauk und Dis⸗ conto⸗Geſellſchaft. Der Termin im Anfechtungsprozeß Alsberg gegen die HV.⸗Beſlüſſe der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft iſt auf unbeſtimmte Zeit vertagt worden. Es handelt ſich hierbei bekanntlich um den Proteſt des Rechtsanwalts Alsberg im Namen eines Aktionärs Rothe gegen die Bezeichnung Deutſche Bank und Disconto⸗ Geſellſchaft, da ihr der Zuſatz„AG.“ fehlte. * Bank für Deutſche Beamte Gmb, Berlin. Nach Mitteilung der Verwaltung haben bis jetzt 24 der Gläubi⸗ ger ihre Zuſtimmung zum Vergleich erteilt. Weitere Zu⸗ ſtimmungen laufen noch dauernd ein. s Bankkonkurs in München. Die Ende November ge⸗ gründete Bankfirma Karl Schreyer, deren Schwierig⸗ keiten erſt geſtern bekannt geworden ſind, hat nunmehr überraſchend den Konkursantrag geſtellt. Das Geſchäft hat beſonders den Arbitrageverkehr gepflegt. O Gläubigerverſammlung Rudolf R. Bauer, Frankfurt am Main.(Eig. Dr.) In der Gläubigerverſammlung wurde feſtgeſtellt, daß eine Gefährdung der Gläubiger nicht in Frage kommt, wenn eine ruhige Abwicklung gewähr⸗ leiſtet wird. Um dieſe ruhige Abwicklung ſicherzuſtellen, wurde ein Gläubigerausſchuß gewählt, der aus vier Perſonen beſteht, die gerichtliche Nachlaßverwaltuntz eingeleitet und der Nachlaßverwalter verpflichtet, die Be⸗ wertung der Aktiva in enger Fühlungnahme mit dem Gläu⸗ bigerausſchuß vorzunehmen. Dagegen erklärten ſich die Gläubiger damit einverſtanden, von einem geſonderten Vor⸗ gehen Abſtand zu nehmen und das Ergebnis der Abwicklung als für ihre Forderung maßgebend zu behandeln. Nach weiteren Angaben beſtand ein Aktivüberſchuß von rund 750 000„. Neue Zahlen werden nicht mitgeteilt. Dörflingerſche Achſen⸗ und Federnfabriken A. in Mannheim. Die heutige GB., in der 590 860 4 Ack. mit 10 292 Stimmen vertreten waren, genehmigte divendew⸗ lofſen Abſchluß(i. V. 4 v..]. Der nach Deckung der Generalunkoſten und Abſchreibungen verbleibende Gewinn von 4581„ wird vorgetragen. Für das begonnene Ge⸗ ſchäftsjahr rechnet man mit gebeſſerten Erträgniſſen. O Neues Verglenichsverfahren Eiſenwerke Gaggenau. (Eig. Dr.) Die Geſellſchaft hatte bekanntlich im Laufe die⸗ ſes Jahres mit einer engliſchen Gruppe Verträge zur Beſchaffung neuen Kapitals für die Durchführung der Sanierung abgeſchloſſen. Infolge der ungünſtigen Entwick⸗ lung der Verhältniſſe während der letzten Monaten in Eng⸗ land und Amerika haben ſich für die Durchführung der Ver⸗ träge Schwierigkeiten ergeben. Die Geſellſchaft wendet ſich daher erneut an ihre Gläubiger zwekes Verſchte⸗ bung der aus dem früher abgeſchloſſenen Vergleich geſchul⸗ deten Ratenzahlungen. Der Gläubigerausſchuß empfiehlt die Einleitung eines neuen gerichtlichen Ver⸗ Igleichs verfahrens zwecks Hinausſchiebung der Ra⸗ tenzahlungen um 6 Monate. Der Betrieb ſoll zur Eeledi⸗ gung des immer noch umfangreichen Auftragsbeſtandes zu⸗ nächſt weitergeführt werden. Danach muß alſo das Unter ⸗ nehmen weiter um ſeine Exiſtenz ringen und der Zweifel, was ſchließlich werden wird, hält an. Gefährdung deutſcher Handelsverträge Eine neue Entſchließung des Außenhandelsverbandes In einer neuen Entſchließung bringt der Außenhandels⸗ verband ſeine Bedenken zum Ausdruck, daß durch die be⸗ ſchloſſenen und noch mehr durch die bevorſte henden Zollerhöhungen wichtige deutſche Handels⸗ verträge gefährdet werden. Darunter ſolche mit Ländern, nach denen ſich die deutſche Ausfuhr in den letzten Jahren recht günſtig entwickelt habe. Hierzu gehören die Verträge mit Schweden, Finnland und beſonders den Oſt⸗ ſtaaten, ferner Dänemark, Holland und den überſeelſchen Agrarländern. Verhandlungen, die mit mehreren Ländern geführt werden, blieben ſelt Jahren ergebnislos oder wur⸗ den erſchwert. Die Erfahrung lehre, daß einmal beſchloſſene Schutzzölle ein großes Beharrungsvermögen haben. Vor⸗ ausſichtlich würden ſie in den endgültigen Zolltarif über⸗ nommen werden. Das könnte zu einer weſentlichen Ver⸗ ſchlechterung der wichtigſten Handels⸗ und Tariſverträge führen. Eine ſolche Rückwärtsrevidierung der deutſchen Vertragsvolitit müßte verderbliche Folgen für das geſamte deutſche Wirtſchaftsleben haben. Deutſchland habe das aller⸗ größte Intereſſe am internationalen Zollabbau und an friedlichen Handelsbeztehungen. Schon gegenwärtig werde der deutſchen Regierung der Vorwurf gemacht, ihre Zoll⸗ politik ſtände im Widerſpruch zu den von ihr unterſtützten Beſchlüſſen der Weltwirtſchaftskonferenz und des Völker⸗ bundes. Vor einer Fortſetzung der handelsvertragsfeind⸗ lichen Zollpolitik glaubt der Außenhandelsverband daher warnen zu müſſen. Hamburger Getretdehandel gegen Roggenerportſyndikat Die Mitgliederverſammlung des Vereins der Getreide⸗ händler, am 17. Dez. 1929 proteſtierten gegen die Bildung eines Roggenexportſyndikats, weil dadurch nur einige wenige Firmen einen Vorteil und ein Privatmonopol er⸗ halten, alle übrigen aber von der Beſtätigung am Rog⸗ genexport ausgeſchaltet werden würden. Das Syndikat wäre nur eine Vorſtufe für ein Staatsmonopol. Für den Roggen iſt ſoſortige Hilfe nötig und zwar durch einen an⸗ gemeſſenen Zoll und Einfuhrſcheine in gleicher Höhe. Die Mitgliederverſammlung proteſtierte ferner dagegen, daß Einfuhrſcheine eiwa nur an eine Stelle gegeben werden Dieſelben ſind an jedermann, der ausführen will, zu er⸗ teilen. Einen Vertrag mit Polen bezüglich des gebundenen Roggenexportes halte die Mitgliederverſammlung für über⸗ flüſſig und nachteilig für Deutſchland. Eine Erhöhung des Futtergerſtenzolles iſt im Intereſſe billiger Fleiſchverſor⸗ gung zu vermeiden, da die Maſt ſonſt auf Mais umgeſtellt und eingeſchränkt würde. Für Roggen, Weizen, Hafer und Braugerſte ſind feſte angemeſſene Zölle und Einfuhrſcheine in gleicher Höhe erforderlich. Bei Gleitzöllen iſt eine ge⸗ ordnete Verſorgung unmöglich, da niemand außer den ſonſtigen Riſiken noch das große Riſiko einer Zollverände⸗ rung laufen kann. Die Mitgliederverſammlung iſt der Mei⸗ nung, daß der Landwirtſchaft durch angemeſſene feſte Zölle und Einfuhrſcheine in gleicher Höhe geholfen werden muß, weil die Erhöhung der Kaufkraft auch für die ſämtliche übrige Bevölkerung von größtem Nutzen iſt. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Abend-Ausgabe Nr. 588 Hapag dementiert Die Gerüchte über neue Einigungsverhandlungen zwi⸗ ſched der Hamburg— Amerika Linie und dem Norddeutſchen Lloyd, anknüpfend an Preſſeäußerungen des Geheimrats Cuno und des Gehetmrats Stimming anläßlich ihrer ge⸗ meinſchaftlichen Abfahrt von Newyork, werden von der Ver⸗ waltung der Hamburg⸗Amerika Linte nunmehr als Kom⸗ binatlonen bezeichnet. Geheimrat Cuno habe deshalb den Lloyddampfer„Bremen“ zur Rückkehr benutzt, um noch vor Weihnachten wieder in Hamburg einzutreffen. Hin⸗ ſichtlich angeblicher vertraglicher Verabredungen zu einem Fahrplan im Transatlantikverkehr und in der Südamertka⸗ ſahrt ſowie der Frage der Einſchränkung der Propaganda⸗ koſten lägen keinerlei Pläne vor. Die Hamburg⸗Amerika Linie denke auch nicht daran, gegebenenfalls auf Schnell⸗ dampferneubauten etwa mit Rückſicht auf angeblich vor⸗ liegende Verabredungen mit dem Norddeutſchen Lloyd zu verzichten. Wenn im übrigen in jenen Gerüchten von einer „Fuſton“ Hapag⸗Lloyd geſprochen wird, ſo iſt an die mehr⸗ ſachen Verſicherungen beider leitenden Generalbirektoren zu lichen Vollverſchmelzung überhaupt ablehnen. Nene Angliederungen der Vereinigten Stahlwerke. [Eig. Dr.) Aus dem Weſten liegen Meldungen vor, wo⸗ nach die Vereinigten Stahlwerke wegen Erwerb der Aktienmajoritäten der Sächſiſchen Guß ſtahlwerke Döhlen(Gruppe Otto Wolf— Paul Rohde), der Rhei⸗ niſch⸗Weſtfäliſchen Stahl⸗ und Walzwerke .⸗G.(Gruppe Paul Rohde) und der Stahlwerke Becker.⸗G. verhandelten. Man hört dazu, daß irgenb⸗ welche Verkäu efnoch nicht erfolgt ſind. Die Verhandlungen ſtehen im Zuſammenhang mit der Verlängerung der Eiſen⸗ verbände, * Mitteldentſche Stahlwerke.— Vorausſichtlich wieder 7 v. H. Dividende. In der Abt.⸗Sitzung, die früßeſtens gegen Ende des nächſten Monats ſtattſindet, dürfte voraus⸗ ſichtlich wieder eine Dividende von 7 v. H. in Vorſchlag gebracht werden. * Internalionale Telephone and Telegraph Corporation Der Reingewinn beläuft ſich einſchl. Tochtergeſellſchaften in umfaſſenden Geſchäftsjahr auf 18 613 805 gegen 14,6 Mill. Dollar im Jahre 1928. Eine Vierteljahresdividende von bbc iſt am 15. Jan. an die Aktionäre, die am 20. Dez. 1920 eingetragen waren, zahlbar. Blohm u. Voß, KG. a. A. in 1 11 ordentlichen Hauptverfammkung wurden die Regukorien für das am 30. Juni 1929 abgelaufene Geſchäftszahr 192829 elnſtimmig erledigt. Nach Abſchreibungen in Höhe von 969 743(807 389)/ und Abzug der ſotzialen Laſten in Höhe von 1585 082(1 591 778)/ verbleibt ein Reingewinn von 569 446(592 634) l, aus dem wieder 5 v. H. Dividende auf die Stammaktien und 27 v. H. auf die Vorzugs⸗ oktien verteilt werden. Zum Rechnungsprüfer wurde J. van der Smiſſen wiedergewählt. Vertreten waren 7 Mill. Stammaktien mit 9000 Stimmen und 2,8 Mill. Vorzugsaktien mit 3772 Stimmen. Konkurs der Lorsbacher Feinlederfabrik Wagner m. Co. in Lorsbach[Taunus].(Eig. Dr.) Die Vorsbacher Feinlederſabrik Wagner u. Co. in Lorsbach i. T. iſt mit rund 100 000 4 Paſſiven in Kenkurs geraten. Greifbarz Aktiven ſind krum vorhanden, ſo daß es noch fraglich iſt, ob nicht das Verfahren mangels Maſſe eingeſtellt wird. Deutſche Juteſpinnerei. Vor einer Dividenden⸗ reduktion? Die Geſellſchaft leidet unter den allgemeinen Schwierigkeiten der Branche. Unter dieſen Umſtänden dſt noch kein Ueberblick möglich, bb man an dem Dividenden⸗ ſatz der letzten beiden Jahre von 9 p. H. wird ſeſthalten können. e Humboldt⸗Mühle AG. Berlin. Die o. GV. genehmigte die Bilanz für 1928. die bei 2 Millionen/ Kapital nach Auflöſung des Reſervefonds von 200 900 einen Ver⸗ lẽſt von 890 381„ ausweiſt. Der Verluſt wird auf neue Rechnung vorgetragen. Die Verwaltung begründete den Verluſt im Geſchäftsbericht wit dem im abgelaufenen Jahr zurückgegangenen Mehlkonſum, wodurch die Leiſtungsfähig⸗ kett der Mühle nicht voll ausgenutzt werden konnte. Juſolvenzen oberbadiſcher Induſtriebetriebe. das Vermögen der Firma Karl Schiele u. Co, in Hornberg(Schwarzwald Herſtellung von Meta maren und feinmechaniſchen Apparaten, iſt das Ver⸗ gleichsver fahren eröffnet worden. Direktor Daniel n der 8. weber * termbn am 90. 12— Ueber das Vermöcen der 1 Robur, Gmog., elektrotechn. Apparate⸗Bau⸗ 1 8 0 1 in Konſtanz, wurde Konkurs er⸗ e » Reichsverband freier Schrothändler— Schaffung einer gemeinſamen Verkaufsſtelle. In der geſtern in Düſſeldorf abgehaltenen Verſammlung hat ein Teil der Verbandsmit⸗ glieder aus dem Weſten ſeinen Beitritt zu der Schrotver⸗ kaufs⸗GmbH. Berlin erklärt, die als gemeilnſame Ver⸗ kaufsſtelle des Verbandes ausgebaut werden ſoll. 3 1. 18 7 Aktien und Auslandsanteihen in Prozenten 12. 1 17.0 17. 18. Bremer Wolle 189.9 139,0] Hlrſchverg Leder 8050 60.50 Schubert e Salzer 2030 204,9] Westeregeln utral. 189,0 188 bel Stock- Neleringen in ett Je stet Broms Ben g. 118 340 Joes Fſten. 100 00 Sucker e Ce. 1779 4780 Walf n e e 8 185 106,5 1020 erinnern, daß ſie den Gedanken einer derartigen wirtſchaft. dem am 30. September zu Ende gegangenen 9 Monaten Goebel wurde zur Vertrauensperſon ernannt. Vergleichs* g. 81.75 60.— Schultheiß.. 276,1 268 i 17. 17. 18. 17. 18. 17. 18. Buderns Eiſenw. 61 50 Hoßenlohe-Werke 89.5 88.— ö„ 5 Wicking⸗Cement Mannheimer Eftektenbörse oetmmen.. 510, Konſerpen Braun 98 88 Schuh. Berne. 80.— 40% Torten. unt, 50 50 6 90.— 97.25 Pocch 2 Ui. 08 88.25 Wiesloch Tonw... U. 1. h u Pine Bercban 100 0 69.50 Kraus k Ge. Lock 57.50. Sant dal, Wolf 2050 7603% 488i 70 75 Sbm ge deſſer 828 8428, Willen Guß ee e . 55 Südd. Zuck ö 3 4% e 64.— 64.— emen Kalske 78,„ 5 b. 197 1155 Abetnſtahl.. 103.0, echwerke. 104.0 102.8 8 4%„ uf. Ant. 1180 11.60 Chem. Helfen“ 4. 4 1965 27 15 18 Sinner.⸗G. 110,5 118,5 Wolff, R... JT Se r Ebdem. Bresghnei. 2 50 Gebr. Junghans 50.50 40.— Stoehme Naum g. 2— Ses gegftoſſ Verein. 89.— 98. 9 a 1 295 70 Tedus Bergbau. 110,. 1 GVV 5 30 85.— 5 n, 1815 1787 19% Müm. Bold doo 180.0] Deueſche eine. 280 73 Ba u. gausagütte. er Gbem. Ind. 68.— 88,75 4½½ Ung- Str. 18 21.85—.— Foncord. Spinn 8480 14, Stolberger Zinth. 99.75 97,— Jellſteff Waldhof 1818 1782 990 119—— 85. 78.— 7— Per. 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Ereditdk. 105,0 106,0 Gehe& Co,. 50.48 59.— Ne l. Kohle 188 0 1851 76 für Nerkehr 108,0 106,0 Mannesmann zb 92 k 8 8% Preuß. fall———. hein. Hyp.⸗Br. 140,0 140,5 Faber& Schleich. 108,3 103,5 Tompan“' Hiſp. 341.5 352.0 Rh. VBraunkohlen 285.0 234.9] Süddeutſch. Dige. 11.0 120,0 Geiling& Co. 278 7 Miederlauſ Koble 2 188,1 Ang. Lokalb.. 22, 40, ansfelder 143 , S lbb. Her 205 202 Südd. Boden⸗C. 1380 189,0 2 V 85 Statt 10 1040 1010 1 Genſchr 5 G. 8800 8880„ 85 5 5 2 9930 Mftteiich Sia 2380 2 2... üdd. 2 50.„8. 2. d. Stahlwerke„. enſchow& Co, 5 r 3 4 2 Südd. Disconto. 122.0 120.0 8%„Bonds 28 104,0 1035 5 55 5„. 178,0 172.5 Oberſchl. E. Bed. 88.50 88.— Hambg.« Südam.. e. Nordd. Wolle 9. 89% ebend 2— deco Mt Monet 100. Fe Fein n Da Led. 28 e Nigel 68 650 dete een 1h 84 eln d 1080 152 Feen. erte 5 5 Pert. 1 de See 8 0 4 57 nn ürtt. Notenbk. 0—.— Felt. Guilleaume-—. Go du.„„— 11 yd.. 95,— 90, exſchl. 3 5 5 80 Frantlurter 8g.—— t. Vndlehn 2240 225, Schucer 4 1780 las Alewerte., e e Gef. k elt Unt. 1019 14] Süwerte. 110 2080 1 e 0 120 Orenſt,& Koppel 69— 81 7% Bad. Rom. Gb. 80,50 80.50] Aman... 2120 212.0 Frkf. Pot. 4 Wit. 40.— 40.— Licht u. Kraft. 158,0 150.0 Stemene Adalske 2610 276,5] Aleranderwerk——. Goedhardt Gebr. 1718 171,8 Ang. Cfettr- Gef. 18,30 180,10 Sſtwerte.. 14% 20, 8% Pfälzer..5 92,75 82,75 Frankf. All. Perf 51.— 49.— Elektr. Lieferung 1800 189.0 Südd. Zucker 161,0 160,5 Alfeld Peligfen 29.— 28,.— Soldſchmidt. Th. 62,50 62,15 Phbntz 100,1 100,0 Bayr. Motorenw. 82.— 79,50 Phöniz Bergbau 101,8 99. 2% eo. op. N. 25 88.— 83.— Mannß. Verſ.⸗G.—.— 81.— Soddſchmlot Ty. 82.— 60.— G. Caren 175, 1720 Svensta Tändſt. 322.0 819,0 Allg. Elektr.⸗G. 152,7 180,0 Guano-Werke. 42,18 48,.— Hermann Pöge 22.50 22,68 B. Lemberg 147.0 143,5 Polpphonwerke 288, 25 Grißner M. Durl. 44. ten& Gul 1145 1145 Ber. Glanzſtoff.——. Alſen Port. Z.. 189.5 1850 Hrerpiner Werke 89.— 89,.— Rathgeber Wagg. 61,.——— Bergmenncklekir 200,0 250,0 Rh. Traun u Bt. 280,0 2845 1 %„ R.-8 93.— 93. Transport- Aktlen Sein Blfinger 1870 1070 elſent Bergwi 124.5 128.2 Ser Stahlwerke 102 5 103.2 Ammendorf Pap. 188,0 1920 Grißner Maſch. 49.50 44.— 155 nfeldengeraſt 153,0 183,0 Huderus Eiſenw. 60.— 59,50 Nh. Elektrizität.—. 1874 7%„„„.1 88,80 83.80 Gesfürel„ 1510 1480 gennoff Aſchaff. 138,0 184.2 Anhalt Kohlenw. 72 75,85 Gebr. Großmann—— r Abein. Braunk. 282,5 284,0 Chaclottbs. Waſſer 88,30 92.— 5 Stahlwerke 7057 10% de 2 N.— Haid a Nen. 20.— 80,— Goldſchmidt.. 88.— 61.— Jellſtoff Waldhof 1810. Al 1 9 5 1340 134% run 4 Slihenger 1978 10778 1 Chamone 63.— 88.—] Somp Hiſpans 3860 381.5 Abe Weſtf Elektr. 1750 4 ᷑ a ge de 28 250 d e e J TTT „ m. Sig. 79, 50 N g 5 1 Üpert Armatur. 102, 0 2 1 f—.—] Dar mler⸗Benz. 39.28 35. tütgerswerke„ 89, 4%% Pfäle. Lig. 48.75 18,5 Odrer.-f. S.. Fielc Kuren. N. 1190 146.0 Berliner Börse Batte Maſchinen 1180 1178 Pagetgat., 89.— 68.— bein-. Kalt 98.—.— Diſſauer Gas 1827 1495 Salzbefurth Kall 318 975 4% gebe vid—.— 76,50 Montan-Aktlen Hoch- u. Tiefbau 78,50 78.—. 5% Roggenwert..25 980] Baſt Nürnberg 202.0 208.0 Halleſche Maſch. 87, 85.— Aheinſtahl... 103,2 101.2] Deutſche Erdöl 81,7 88 50 Schleſ. Portl.⸗Z. 187.0 156.0 495 1 e——— Lee Pil. 80,28 80.— Festverzinsliche Werte 5% Roggenrentd.20 8,17 Payer. Ceunloid—.—, Hammer. Spinn. 125.5 12575 Rlebe ontan 102.0 101,0 Di. Linoteumwk 232,0 226,5 Schuber.& Salzer 208,5 4½ 6% Pr.. B. Big 78.50 75.— Eee Berg 299.9 296,0] Holzverkoßl.“ Jb. 50,— 78.— Holdanleihe 3 Hast, Spiegelglas 97 ien Hann, M. Sgeſt.:80 85'780 Retzer Jucker..— 8 Dpnam un ebe e ee Schucert e Eo. 115 172˙7 Bank Aktien Gaſenk. Bergw. 1225 122.7 6½ Reichsanl. 27 8750 87,50 8% Landſch. Rog.——— J. B. Bemderg 148.9 145,0 Hbg.⸗Wien Gum. 67.50 85,65 Rückforth. Jerd. 51.— 80,80 Elekirizitäts⸗Lier 164.0 158,5 Schulth⸗Patzenh. 271 259.9 Ilſe Dgb. St. A. 215,0 2120 dung Erlangen 91.80 Olſch A5 ſch. 1 50.10 50.10 5% Mexitaner 19,80 17,75 Bergmann Elekt. 200,0 199,0 Harkert St⸗Br.. e Rütgerswerke.. 88,78 68,.— El Licht u. Kr ft 182,5 149,5 Siemens Ba 261¼2 270,0 Nati 5 33 135 3 88 unghans St. U. 58. 3 Aibſge 2 75 7565 480 Feat 18 5— 8 8 3 232.7—— 5 5 0 555 8041. 4250 11. 90, Eſſener Steinkohl. 128,0 126,5 Svenska 820. — 0 elde 5:%„ Goldrente Berl. Karls, Ind. edwigsbütte. 2,50 92. Sächſ. Gußſtazl.. e. G. Farben 178, 1720 Leonhard Tiez 47. 0 Salzdetfurth 312.0 807.0 Kamm. Kaisersl. 110.0 119,0 4515„ Kronen.—.— Berliner. 8d. 61.— 62.— 5 Imm. 1259 719 Salzdetfurth. 18.3 305.0 bm ie 8 15 1225 2909 9 5 1 5 103.0 15 4 8 Varmer Bankver. 110 1160 Kalt Weſteregein 188.5 183,0 Tarſtadt Rd. 180,0 1810 8% Bab. Keblen e, 4%„ convnente 2,05 3,— Braunk u- Brikett 1470 1480 Hilpert Masch. 1910 3012 Sarotti.„. 1255 120.5 fe len 4 Guill 138.5 112.5 Weſteregen Alka k 188.0 7*. Lon 0 ee 2508 495 Dienen, e e ee Ae e 0 2% ee 68 850%% Feen 1 8 rang enen d 158 Fin en. 185 72 Schleſ. Elert. Sas.. Gelſenk Vergwk. 125.0 158, 5 Les Tom U. Privatb. 150.5 149,5 Mannesm. Röhr. 91,— 80, Knort, Heſſor. 8% Pes. Kalſani. 8,80 680 4½%„ Pap.-R. 2——— Bremer Bulkan 115,8 115,5 Hirſch Kupfer 113,5 119,0 Hugo Schneider. 94,— 94,.— J Gesfürel... 152, 14% 1 1 r 4 1 mmm x 80 E . 2 8 8881 5 888 . 82 * 2 * Mittwoch, den 18. Dezember 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 588 Geſchäftsloſe und ſchwächere Vörſen Anhaltende Reſerve der Spekulation kommendes Material drückt auf die Märkte Exekutionsverkäufe n. verflauen den Schluß Mannheim abgeſchwächt Die Geſchäftsſtille drückte heute wieder auf das Kurs⸗ niveau, ſodaß Induſtriewerte überwiegend a bge⸗ ſchwächt waren. Farben gaben auf 178 nach, ebenso lagen Linoleum, Rheinelectro, Weſteregeln und Waldhof ſchwächer. Von Nebenwerten waren Oelverein höher ge⸗ lucht. Bank⸗ und Brauereiwerte blieben faſt unverändert. Bon Verſicherungsaktien waren Continentale gefragt, Mannheimer Verſicherung blieben offeriert. Am Renten⸗ markt lag Neubeſitz ſchwächer. Frankfurt luſtlos Auch heute hatte die Börſe wieder ſehr unſichere Tendenzgeſtaltung. Die Spekulatton bekundete große Zurückhaltung, obwohl nachteilige Momente heute nicht vorgelegen haben dürften. Die zum Schluß feſter gewordene geſtrige Newyorker Börſe machte gar keinen Eindruck. Das Geſchäft war bei Feſtſetzung der erſten Kurſe gleich Null. Die Kursabſchläge nahmen jedoch kein größeres Ausmaß an; im Grundton der Börſe war eher eine gewiſſe Widerſtands fähigkeit zu er⸗ kennen, da auf der anderen Seite Hoffnungen beſtehen, daß die Verhandlungen über einen Kredit für Berlin zur Ueberbrückung des Fahresultimo zum Abſchluß gelangen werden. Die Kursrückgänge beruhten meiſtens auf der Hherrſchenden Geſchüftsloſigkeit. Stärker gedrückt waren „Reichsbankanteile, die zur erſten Nottz 6 v. H. einbüßten. Für Scheideanſtalt beſtand auf die Dividendenerhöhungen weiteres Intereſſe mit plus 1½ v. H. Am Kunſtſeiden⸗ markt hatten Aku, angeblich auf holländiſche Käufe, mit plus 2 Mark etwas größeres Intereſſe zu verzeichnen; Bemberg dagegen vernachläſſigt. Stark vernachläſſigt waren wieder Schiffahrtswerte, von denen Norddeutſcher Lloyd 270 v. H. und Hapag 2 v. H. niedriger lagen. Banken geſchäftlos. Renten ſtill. Neubeſitzanleihe ſchwächer, Alt⸗ beſitz gut gehalten. Im Verlaufe kam etwas Material heraus, ferner drückt die Geſchäftsloſigkelt auf die Stimmung, ſodaß ſich bei der beſtehenden Aufnahmeunluſt Abſchläge von 1 bis zu 3 v. H. einſtellten. Am Gel d⸗ markt war Tagesgeld mit 7 v. H. unverändert. Berlin rückgängig Nachdem ſchon der heutige Vormittags verkehr eine recht ab wartende Haltung gezeigt hatte, war auch „bie Eröffnung der Börſe ſelbſt bei ſtarker Zurück⸗ haltung der Spekulation geſchäftslos und eher ſchwächer, das heißt die Kurſe bewegten ſich etwas auf dem etwas ermäßigten geſtrigen Frankfurter Abendniveau. Der feſtere Verlauf der letzten Newyorker Börſe, die günſtigen Abſchlüſſe im Schultheis⸗Oſtwerke⸗Konzern und dle Verſicherungen der zuſtändigen Stellen, daß mit keinen Schwierigkeiten bei der Ulttmofinanzierung mehr zu rechnen ſei, machten keinen Eindruck. Dagegen verwies man auf die wiederum um 100 000 erhöhten Arbeitsloſen⸗ ziffern und beſprach die Unruhen in Frankfurt. Auffallend ſchwach lagen Reichsbankanteile(minus 54 v..) und Schiffahrtsaktien. Eine Ausnahmen bildete Aku⸗Aktien, die um 3 v. H. anziehen konnten und Deutſche Atlanten mit einem 2 v. H. Gewinn Anleihen ab⸗ bröckelnd, Ausländer geſchäftslos, Bosnier und Mexikaner teilweiſe ſchwächer. Der Geldmarkt war in ſich eher ſtelfer, Tagesgeld 7½—9 v. H. und nur vereinzelt noch 7 v.., Monatsgeld—10%½, Warenwechſel 796 v. H. und Nach den erſten Kurſen war die Tendenz darüber Geſchäftsloſigkeit und Ice heraus⸗ wache Intervention zunächſt uneinheitlich, ſpäter aber überwlegend ſchwächer. Umſätze und Angebot waren nicht groß, die Kursrückgänge hielten ſich im allgemeinen daher auch in erträglichen Grenzen, ſchwach lagen eigentlich nur Reichs ⸗ bank minus—3, Polyphon minus 4, Siemens minus 2 und Schiffahrtsaktien, die bis zu 2 v. H. verloren. Bei letzteren ſprach man von Exekutionen und befürchtet auch Dividendenreduzterungen. Der Kaſſamarkt lag luſtlos. Etwas Beachtung fan⸗ den Dolerit Baſalt(plus 2, v..). Bis zum Schluß blieb die Stimmung ſchwach und nervös. Das auf E xeku⸗ tionsverkäufe herauskommende Material fand nur zu gedrückten Kurſen Aufnahme, wobei die Interventions⸗ tätigkeit der Großbanken nicht erheblich geweſen ſein dürfte. Die Verluſte gegen den Anfang gingen durchſchnittlich bis zu 2 v. H. und bet Spezialwerten bis zu 4 v. H. Hapag und Lloyd ſchloſſen zum gleichen Kurs von 90% v. H. Die Steigerung der Deviſenkurſe ſetzte ſich fort. Der Dollar ſtieg bis.1760. Die europäiſchen Valuten gingen weiter zurſtck, London.8812 nach.8820, Holland 408174 nach 4086, Schweiz und Paris unverändert, 1945 bzw. 39876, alles Newyorker Uſance. Spanien 35.25 gegen London. Berliner Deuisen Uiskontsätze: fleſchsbank 7. Lombard 8, prwat 7 v. H. ee.——————— Amtlich in R⸗M für 17. Dezember 18. Dezember L Barität] Bist. G. B G. B. M 9) olland 100 Gulden 188,38 168,87 188,28 168 62 169.48 5 igen 100 Drachmen 5,488 5,448 5,48.445.445 10 Brüſſel 1008. 500 NF. 58.385 58,505 88,39 59.51 68.35 4% Danzig 100 Gulden] 81,41 81.57 81.41 81,57 81,555 6,5 Sue 100 FM 10,485 10,505 10.485 10,505 10.512] 7 talien. 100 Lire] 21.84 21,88 21.88 21,87 22.025 7 Südflapten 100 Dinar 7,406 7,42 7,406 7,420.355 8 Kopenhagen 100 er 119 112,10 111 112.17 11206 555 Liſſabon 100 Eskudo] 18,88 18,87 18,81 18,85 17,48.5 Oslo 100 Kronen 111.83 12,08[111,83 112.05 111,74 8,8 rats. 100 Franken] 16,425 16,465 18 16.485 16,445.3 Prag.. 100 Kronen 12.384 12.404 12.383 12.403 12,98 8 Schweiz 100 Franken] 81,13 81,29 81.11 81,27 80,515].8 Soſia 100 Leva 3,022 3,028.022.028.017 10 Spanien 100 Peſeten 57,82 57.94 57 76 57.88 89,57] 5,5 Stockholm.. 100 Kr. 112,50 112,72 112,54 112,786 112,03 5 Wien 100 Schining 58,71 58,88 58,71 56.63 88.79 75 Ungarn 100 ⸗12500 73,07 78,21 73.07 73,21 72,89 7 Buenos-Aires 1 Pef..701 1,705 1,633 1,637 1,786 10 Canada 1 Can. Doll. 4,135 414 4139.147.176 Japan. 1 Hen] 2,043 2047 204 2,052 1,9860 8 Latro 1 ägypt. Pfd.] 20,88 20,92 20,88 20,92 20,914— Türkei. 1 türk. id 1,998 2,002.986 1,990 2 180 10.5 denden 1 fd. 2050 2040 20 888 20 890 20 888 8 New Nork 1 Dollar 41718 4,788.1705 4,1788 4,7800 48 Rio de Janeiro! Millr. 459 0,461.458 0,480].568— Uruguay 1 Gold Pef. J 3,826 l.934 9,888 J 8,894 J.8211 Anhaltende Vefeſtigung der Produktenmärkte Berliner Produktenbörſe v. 18. Dez.(Eig. Dr.) An der Produktenbörſe herrſchte auch heute fe ſte Stimmung. Das Inlands angebot von Brot⸗ getreide hielt ſich weiter in mäßigen Grenzen, angeſichts der Zollverhandlungen im handelspolitiſchen Ausſchuß. Die Forderungen für Brotgetreide lauteten etwa—4 4 höher. Da die Mühlen keineswegs reichlich verſorgt zu ſein ſchet⸗ nen, mußten ſie wiederum höhere Preiſe als geſtern bewillt⸗ gen. Vom Auslande lagen gleichfalls erhöhte Offerten vor, das Intereſſe für kurzfällige Partien von Auslandsweizen hält an. Am Llefſerun gs markte ſetzte Weizen bis 4%& höher ein, Roggen war per Dezem⸗ ber in Deckung reger gefragt und konnte ſeinen Preisſtand um 4/ beſſern, die ſpäteren Sichten blieben behauptet. Verſtimmend wirkte hier, daß nach dem Beſchluß des han⸗ delspolitiſchen Ausſchuſſes der Einfuhrſcheinwert unter dem höchſten Zollſatz bleiben ſoll. Weizen ⸗ ober Ro ggen⸗ meh le hatten bet leicht erhöhten Preiſen kleines Geſchäft. Hafer war in den Forderungen gleichfalls nicht unweſent⸗ lich erhöht, der Konſum zögerte aber, dieſe Forderungen zu bewilligen. Gerſte in unveränderter Marktlage. Amtlich notiert wurden: Welzen 242438, ſtramm; Dez. 28254; März 29771; Mol 278,50—80,50; Roggen 172 bis 75, feſt; Dez. 190—92; März 204—7; Mal 214,50—17; Gerſte ab Station 187203, ruhig; Futtergerſte 16777, ug. Hafer 150—88, feſter; Dez.—; März 175—77; Mai 185 u. G. Mais, rumäniſcher 167, ruhig; Weizenmehl 2994,75, ſeſter; Roggenmehl 23,50—27, feſter; Weizenklele 1111,80, ruhiger; Roggenkleie 9,75—10,25; Viktoriagerbſen 2988; Kl. Speiſeerbſen 24—28; Futtereroſen 21—22; Peluſchken 20—21; Ackerbohnen 18,50—20; Wicken 23—23; Lupinen, blaue 13,75—14,75; gelbe 16,50—17,50; Seradella, neue 20 bis 32; Rapskuchen 18,40—90; Leinkuchen 23,80—24; Trok⸗ kenſchnitzel 3,10—8,40; Soyaextractionsſchrot 17,5018; Kartofſelflocken 14,50— 15,10; Speiſekartofffeln und Rouh⸗ futtermittel unverändert. Allg. Tendenz ſehr feſt. Frankfurter Produktenbörſe vom 18. Dez.(Gig. Dr.) Weizen 29,25, Roggen 190; Sommergerſte für Brauzwecke 19,50—20; Hafer inl. 18; Mais 18; Weizenmehl Spezial 88,75—39,50 Roggenmehl 27,75— 28,75; Webzenkleie 9,50 bis 9,60; Roggenkleie 10. Alles für die 100 Kg. Weizen ſeſt, Futtermittel ſchwach, ſonſt ruhig. Rotterdamer Getreidekurſe vom 18. Dezember.(Eig. Dr.). Anfang Weizen lin Hfl. p. 100 Kg.], Jan. 10,205 März 11,1730; Moi 11,55; Juli 11,70. Mais Ein Hfl. p. 48100 Kg.], Jan. 154,25; März 160) Mai 100; Juli „0. * Liverpooler Getreidekurſe vom 18. Dez.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 56), Tendenz feſt; Dez.— (),; März 9/6(%); Mai 9%%(%76g); Juli— (9%%) Mitte: ſeſt; Dez. 9/0%; Marz 9/6, Mai 9/8; Juli 9/8, Nürnberger Hopfenbericht vom 18. Dezbr. 50 Ballen Bahnzufuhr, keine Landzufuhr, 120 Ballen Umſatz. Tendenz unverändert. Tendenz: Berliner Meiallbörse vom 18. Dezember 1929 Kupfer Ble Zink bez. Brief] Geld J bez. Brief] Geld bez.] Brief] Geld Januar.]—.—184.— 138.141,75 11,25—.— 40— 38,50 W— 18 50 133,.——.— 42.2.—.— 41.7040.— ärz* 123.50 188——,— 2 5042—-—— 4175 41.89 April—.— 1²3,25 183-l. 42,75 43,. 42. 41.25 Mal— 139.25 133,.—„42,75 42.25—.— 42, 1. Juni— 183,25 138.—— 8. 426 42. 21,25 Jul!—.—333,— 133.——.— 43.— 422—— 42.25 41,50 Auguſt 133,— 138,..——.— 43,25 42,50—.— 42 50 41 50 Sept.—— 133.25 138.— 38.25 42,.5— 42.50 42.— Oktober. 188.25 138,25—.— 43,50 42,50 42 78 45.— 42 785 Nov. 133,22 139 50 183.25—.— 43,5048.— 48,25 42.75 Dezemb.]. 136 50184.—— 617.50 41,51——— 41,— 88,80 Elektrolytkupfer, prompt 170,— Antimon Regulus a 65,— 69,— Orig, Hütten⸗Alumt kum ſ190.— Silber in Barren, per kg 68.50 65,25 dal. Walz⸗„Drahtbarrenſ193.—[Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28. 28,20 Hüttenzinn, 99 v. p.—[hlatin, dio, 1 gr 2—10 Reinnickel 9899 v. H. 380.—] breiſe ohne Edelmetallef für 100.. Londoner Mefallbörse vom 18. Dezember 1929 Metalle in E pio To Silber Unze,(187/10 fein ſtaud), Platin Unze g Kupfer, Standardſ 68,15 Zinn, Standart 182,7 Alumintum 1. 8 Monate 67 25⁵ Monate 186,1 Antimon e Settl. Preis 68,25] Settl. Preis 182.7] Quecſilber 2³.25 Elektrolyt 82,65 Banka 1937 Platin— beſt ſelee ed 75,25 Straits 186.0 Wolframerz 34.— ſtrong ſheets[—, lei, ausländ. 21 10 Mickel—.— Ellwirebars 88.50 Zink, gewöhnlich 20,80 Weißblech—.— Bremer Baumwolle vom 18. Dezember.(Eig. Dr.). Americ. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 18,73. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 18. Dez.(Eig. Dr.] Americ. Untverſal. Stand. Middl. Anfang: Jan. 905 bis 906; März 916918; Mai 927028; Juli 933984; Obt. 981; Dez.—; Tagesimport 25 300; Tendenz: ruhig und behauptet; Mitte: Jan. 910, März 921; Mai gat; Jult 95 Okt. 988; Dez. 902; Loco 937; Egypt. Upper F. G. fair loco 1038; Tendenz: ſtetig, * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 18. Dezember. (Eig. Dr.). Jan. 9,55 B, 9,50 G: Febr. 9,70 B. 9,65;: März 9,90 B, 9,85 G; April 10,10 B, 10,05 G7 Mai 10,0 B, 10,25 G; Auguſt 10,70 B, 10,65 G; Obt. 10,5 B, 10,0 G Dez. 9,55 B, 9,48 G, Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis geſtvichen. Tendenz ſtill. Die Exporiſteigerung von Werkzeugen und land wirtſchaftlichen Geräten Die Ausfuhr von Werkzeugen und landwirtſchaftlichen Geräten zeigt, wenn man den Zeitraum Januar bis Okt. der drei letzten Jahre zu Grunde legt, eine recht beachtliche und gleichmäßige Steigerung. Die Ausfuhr erhöhte ſich nämlich von 1927 zu 1928 um 11 v. H. und ſtieg von 1928 zu 1929 nochmals um 11 v. H. Es betrug die Ausfuhr Januar bis Oktober 1927 86,60 Mill. Januar bis Oktober 1928 98,58 Mill. Januar bis Oktober 1929 100,23 Mill. Die Einfuhr der gleichen Erzeugniſſe aus dem Ausland hat ſich allerdings auch erhöht ſie ſſt fedoch gegenüber der ſehr viel größeren Ausfuhr von untergeordneter Bedeu⸗ tung. Sie betrug beiſpielsweiſe in den erſten zehn Mo⸗ naten des laufenden Jahres 6,50 7 Aus Rundfunk Donnerstag, 19. Dezember 12.15 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Schallplatten⸗ Konzert. 12.30 Uhr: München: Schallplattenkonzert. 15.15 Uhr: Fronkfurt: Jugendſtunde, Stuttgart Ueber Blumenpflege. 16.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Konzert, München: Bilder aus der Weltgeſchichte. 16.30 Uhr: München: Konzert. 18.00 Uhr: Frankfurt: Gabentiſch des Rundfunks. R Sprecher Dr. Laven. 19.00 Uhr: Berlin: Chorgeſänge, Brünn: Orcheſter⸗ konzert, Prag: Blasmuſik. 19.30 Uhr: Berlin, Königswuſterhauſen k Thomas Mann über ſeine Stockholmer Eindrücke, Frankfurt, Stuttgart: Aus dem Frankfurter Opernhaus:„Figaros Hochzeit“, München: Aus dem Naionaltheger:„Die ägyptiſche Helena“, Stockholm Deutſcher Vortrag über Zeppelins Weltreiſe. 20.00 Uhr: Königswuſterhauſen: Blosorcheſter⸗ konzert, Langenberg: Abendmuſik, Daventey: Tanzmuſik, Wien:„Der Judas von Tirol“. Volks⸗ ſchauſpiel, anſchließend Konzert, Graz: Konzert, Zürich: Zeitgenöſſiſche Muſik. 20.45 Uhr: Langenberg:„S. O. S. Rao, rab, Fon“ London: Militärmuſik. 21.00 Uhr: Daventry: Kammermuſik. holmer Reiſe. Langenberg ſendet 20.45 Uhr das Hör⸗ ſpiel von der Italia⸗Tragödie. 2 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A Meißner— Feuilleton; Dr. S. Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, fämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. R 1.—6 1 Von Rauchern unserer ORD CIGARETTE haben wir Gutachten vorliegen, aus denen hervorgeht, wie sehr sle dlese Cigotetten um ihrer hochwertigen hygienischen und anderer Eigenschoften willen schätzen. Trotz dieset Sutochten glauben wir die Verpflichtung zu haben, Ihnen mit Taten und nicht durch Rederscrten zu beweisen * daß dle unserer Cgoteſſe allgemein gezollte Anerkennung das Resultat unserer wissenschoftlilchen Arbeit ist, dle Wit gewissenhaft verfolgen. ks ist bekonnt, dog ORD eine nicofinarme Cigatente Ist; abet es ist erforderlich, daß die Raucher gleichzeitig von det fbtikotlon deset Cigotette wissen, daß sle die Gorantle for die regelmäßige Kontrolle haben, die den gleſchmößigen, ohne Behandlung notmaſerwelse etrelchbaten niedrigsten Gehalt an Nikotin sichert. Wie bekennt Ist, wird jede einzelne Mischung för nikotinorme LOfD vot det Verorbehung elner wissenschoft- ichen Analyse durch die welt Uber die tenzen Deutschlands hinous bekonnten beeldigten Hoandelschemiker professor Ot. G. Popp und Ot. H. Popp nach dem im Reichsgesundheſtsomt Berlin qusgedtbelteten, als einwond- trel und zuverlässig bezeichneten Verfahten unterworfen. Jeder Anqlysenbe fund wird schriftlich in unseren Akten niedergelegt. Auf Basis dieset amtſichen Anclysen des letzten Jahtes haben vlt eine Jabelle qufgestelſt, welche zelchnetisch die vom 5. September 1928 bis 31. Oktober 1929 vorgekommepen Schwonkungen des prozentualen Nixotingehaltes in unserer LOꝶ Cigarette anzeigt. Wie qus det Jobelle ersichtlich ist, gehen alle unsete Bestrebungen dahin, einen möglichst niedrigen Nikotin- gehalt in unserer LORD Cigatette zu erzielen— dies alles aber ohne jede chemische Behendlung. Die etzlelten ktrfolge bedeuten füt uns eine Anerkennung unserer Bemühungen um eine Höchstleistung quf dem Jabakgebiet und garantierten dem Rouchet unserer 5 SARETTE gleichzeitig freude und feinen Seng. NE STORE GANACUIS G. M. 8.., FAN KF UR A. M. NIK OTIN&F HALT AUS TROCKEN SUB STANZ-ANALlVYSEN DES HERRN PROFESSOR DR. POPP, FRANKFURT AM MAIN VOM 5. SFPTEMBER 1928 B18 31. OkKroBER 1929. SEPT CN. 28 NGVYBEL ZU IN FEB. 28 N 25 MAI/ UNI 29 JU/ AUG. 29] SEPT. OK f. 2 71⁰⁵ 095 090 9085 480 00 97⁰ 085 8. Seite. Nr. 888 Nene Mannheimer Zeitung([Abenb⸗Ausgabe) Mittwoch, den 18. Dezember 1929 10000 Mk.-Preisausschreiben für gute Schmuck- Photos Bedingungen des Preisausschreiben in den untenstehenden Fa dig es haft en erhältlich Zu Weihnachfen richtig wählen machf Freude! Meir modern geleifefes Geschff nac es[Der leicri, das Richiige 2u finder. NMeln Rlesenlager enfsprichif jedem Geschmack und jedern Anspruch.. „ S WIIn Sf. wurmnaader⸗LUudWig Köhler„sene urch eie Preis Urdig. 0 7. 4 Heidlelbergersfrege 0 7, 4 Keif urid erorrne Auswahl I Weirwechifs-⸗Gescherker IrrekUbmsfen ErWerſurgen Werden UÜUberfroffen ee e Fx J Kr au 1255 092 Stra 15 leisfungs fähige Spezialhaus FRITZ APPEL Uhrmacher und Juwelier G 6, 5 Mitglled dot Tellus-Uhr-Gemelnschaft Ecke Apollo-Theaier ren, Gold- u. Silber werer Spezlalit&t: Pesfecke Heinrich Braun P 7, 16. 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Sbberweren/ EHſene Neperammwerkstäle Uhren-Nlausmann ud das billige Uhren- und Goldwaren-Geschäff G 4, 9 Ec qungbuschstrahe Telephom Nr 20007 Auf Wunsch auch Zahlungserleichterungl Sellaudlel- dad Ulaenbad dat UesadteuοαiXMñ Lassen Sie sich desbalb vor dem Kauf von erfahrenen Fachleuten beraten. Die sich neben- und obenstehenden empfehlenden Firmen bieten Garantie u. Gewähr für unbedingt reelle Bedienung „Das iſt immer ſo bet dieſen Mittelmeerfahrten. Es gab ſchon kaum mehr ein freies Bett, als wir Newyork verließen. Sie hatten Glück noch eine Außenkabine zu bekommen, trotzdem Sie erſt in Monte eingeſtiegen ſind.— Geradeaus ſteuern!“ donnerte er plötzlich in die Nacht.„Verſtehen Sie denn nicht, Menſchd“ Auf den rollenden Wogen, tanzend und ſchun⸗ kelnd bahnte ſich das kleine Fahrzeug den Weg längsſeit zu dem Ozeanrieſen. Die Laufbrücke hob und ſenkte ſich, während die Paſſagiere an Bord kletterten. Cradock fing Bruchteile ihrer Geſpräche auf, als ſie den Steg entlang ſtolperten.„Vorwärts, bitte!“ erſuchte ein ungeduldiger Steward, der am oberen Ende ſtand, um den Ankömmlingen behilf⸗ lich zu ſein. Es hatte abends geregnet und die Laufbrücke war blig und ſchlüpfrig, als der letzte, verſpätete Paſſa⸗ gier von der Barkaſſe heraufklam. Es war eine ſchlanke Frauengeſtalt in einem Samtabendmantel mit Hermelinkragen und ſchmalen, ſandalenartigen Schuhen aus goldenem Stoff. Als ſie die Höhe er⸗ reichte, rutſchte ihr Fuß in dem Augenblick aus, als ſich der Laufſteg hinter ihr jäh emporhob. Sie wäre — benn der Steward hatte gerade mit dem Gepäck elner anderen Dame zu tun— mit dem Geſicht platt auf den Boden geſchleudert worden, wenn nicht Cra⸗ dock vorgeſprungen wäre und ſie aufgehoben hätte. Der Roman eines geheimnisvollen Aegypters von V. Williams Deutſches Recht dei Gg. Müller⸗München Sie landete heftig in ſeinen Armen, das Geſicht gegen das rauhe Tuch ſeines Mantels gepreßt. Sehr be⸗ hutſam ſtellte er ſie auf die Beine. Unter der Bo⸗ genlampe war es taghell und beide konnten einander deutlich ſehen. Die junge Frau blickte empor in ein männlichbraunes Antlitz und in ein Paar ruhige blaue Augen mit jenen eigenartigen Falten an den Winkeln, die vom Starren in blendendes Tropen⸗ licht herzurühren pflegen. Es war ein mageres, beinahe mürriſches Geſicht mit langer gerader Naſe und einem energiſchen, ein wenig bitteren Zug um den Mund. Der hochgewachſene Mann hatte athle⸗ tiſch breite Schultern und ſeine Finger umfaßten ihren Arm wie Stahlklammern. Sie hatte ihn nur wenige Sekunden lang betrach⸗ tet; denn plötzlich kehrte er ihr wortlos den Rücken und ſchlenderte den offenen Kajütengang hinunter in das Innere des Schiffs. Auch ſie ſagte nichts, aber ſie blieb ſtehen, wo er ſie hingeſtellt hatte und ſpielte zerſtreut mit der Perlenſchnur an ihrem Hals. 5 Ein erregter Ruf drang in ihre Träumereien. „Hallo, gnädige Frau, hoffentlich haben Sie ſich nicht verletzt?“ Sie wandte ſich um und blickte in ein glattes, vlivenfarbiges Geſicht, das ſie beſorgt anlächelte. „Es iſt alles in Ordnung, ich danke Ihnen, Herr Simopulos! Meine lächerlichen Schuhe waren ſchuld, ich bin ausgeglitten!“ „Wenn der Mann Sie nicht aufgefangen hätte, wären Sie bös hier auf den Pfoſten geſtürzt. Bitte nehmen Sie meinen Arm und geſtatten Sie, daß ich Sie nach Ihrer Kabine geleite.“ „Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie meine Zofe finden könnten. Sie heißt Simmons— eine magere Perſon, man kann unmöglich verkennen, daß ſtie Eng⸗ länderin iſt. Sie kam heute nachmittag mit meinem Gepäck an Bord.“ Da ſagte jemand in nächſter Nähe mit feierlicher Stimme: „Hier, Frau Averil!“ Fräulein Simmons hatte ihre ſtrengſte Miene aufgeſetzt. Mausgraues Haar, ſtraff aus der Stirne gekämmt, tiefliegende Augen, vorſtehende Backenknochen und verkniffene Tippen ſind nicht gerade Attribute der Schönheit; aber wenn Edith Simmons ungehalten war, konnte man ihre Züge nur mit dem verhängnisdrohenden Geſtcht eines Henkers vergleichen. „Ah, da ſind Sie ja, Simmons! Haben Sie meine Kabine gefunden?“ „Dort, bitte gnädige Frau!“ antwortete die Zofe mit Grabeston und ging in die Richtung der Kafü⸗ tentreppe.„Kabine kann man es wohl kaum nennen. Ein Loch, das in den Gang hinausgeht und ohne Fenſter. Es ſcheint eher ein Beſenſchrank als ein Platz, den ich einer Dame zum Schlafen anbieten würde.“ Aber Joan hatte ſich ſchon an den Starrſinn ihrer Kammerzofe gewöhnt. Sie hatte ſie ſchon in New⸗ york engagiert. Edith Simmons, die ſich achtzehn Monate in Amerika aufgehaltne hatte, war zwar ſehr für das Alkoholverbot, aber ſonſt mißbilligte ſie dort ziemlich alles. Sie hatte daher mit Freuden ein⸗ gewilligt, den Staub dieſes Landes von ihren etwas groß geratenen Füßen zu ſchütteln und Joan nach Europa zu begleiten. Simmons Abſichten waren immer etwas melancholiſch gefärbt. Diesmal ledoch erwies ſich ihr Peſſimismus leider als berechtigt. Die ſchmale, luftloſe Kabine lag katſächlich ſehr tlef, beinahe in gleicher Höhe mit dem Waſſerſplegel, auf dem ſogenannten D⸗Deck, dem unterſten Paſſagter⸗ deck. Das Schiff ſchlingerte und ſchnaubte und Joan ſtellte ſich mit Entſetzen vor, wie ſie trotz ihrer See⸗ tüchtigkeit eine ſtürmiſche Nacht in dem kleinen, heißen Raum verbringen würde. Sie ſah zur Tür zurück:„Aber das iſt ſa D 51 Man hat mir D? verſprochen. Iſt ſemand in D 7, Simmons?“ „Ein Mann!“ Die Zofe ſtieß das genau ſo her⸗ aus, wie wenn man ſagen würde: eine Viper! Edith Simmons verabſcheute das männliche Geſchlecht. „Das iſt unerhört, erklärte Joan,„ich gehe ſofort zum Geſchäftsführer und beſchwere mich!“ Aber der Geſchäftsführer, höflich und zuvorkommend, konnte ſte nicht zufriedenſtellen. „In Paris hat man nicht das Recht, Ihnen D 7 zu verſprechen, Mrs. Averil!“ ſagte er und prüfte ſeine Liſte mit gerunzelter Stirn.„Und ich welß wirklich nicht, was ich Ihnen anweiſen könnte, Wir bekamen vierzehn Paſſagtere in Monte dazu. Es war ohnedies nicht leicht für alle Platz zu ſchaffen.“ „Aber man hat mir D? verſprochen,“ wiederholte Joan beharrlich,„und Sie müſſen Ste mir geben. Dieſer Herr muß eben die andere nehmen, das iſt ſehr einfach!“ „Wenn Sie ſich für ein, zwei Tage mit De be⸗ gnügen würden,“ meinte der Beamte verbindlich— er war ein verheirateter Mann und hatte beträcht⸗ liche Angſt vor energiſchen Frauen—„vielleicht in Neapel Aber Joan, die von einer langen Reihe zäher Amerikapioniere abſtammte, lehnte den Gedanken eines Kompromiſſes entrüſtet ab.„Sie müſſen ſofort zu dieſem Herrn gehen und ihm erklären, daß ein Irrtum vorliegt. Wenn er ein Gentleman iſt, wird er ſicher gern ſeinen Platz mit mir tauſchen. Wer iſt es denn überhaupt? Der Geſchäftsfüthrer ſah auf der Laſt nach.„Ein gewiſſer Cradock— ja— Mr. David Cradock!“ „Nun bitte, tun Sie, was ich Ihnen geſagt habe!“ Müde und erſchöpft lehnte ſich der Beamte über das Pult; denn Mitternacht war ſchon vorüber und ein arbeitsreicher Tag lag hinter ihm. „Erlauben Sie!“ ſagte er dann und ſchritt durch die Halle auf einen hochgewachſenen Mann zu, der ihnen den Rücken kehrte und die Schiffsanzeigen las, Ste wechſelten ein paar Worte. Darauf entfernte ſich der Fremde, ohne ſich umzublicken und der an⸗ dere kam reſigntert zu Joan zurück.„Es nützt nichts! Mr. Cradock will nicht tauſchen. Wir werden über⸗ morgen in Neapel ſein, gnädige Frau und wenn „Iſt das dort Mr. Crabock?“ Schon rannte Joan, bebend vor Empörung davon, der verſchwindenden Geſtalt nach. Aber es ſchien, daß ſich ihr ungalanter Reiſegefährte auf dem Schiff weit beſſer auskannte als ſie. Sie verlor ihn in den Irrgängen des un⸗ teren Decks bald aus den Augen. Niedergeſchlagen langte ſie endlich, von einem hilfsbereiten Steward auf den richtigen Weg gewle⸗ ſen, bei ihrer armſeligen Kabine an. D 5 lag zu⸗ ſammen mit D? und dieſer beinahe gegenüber in einer kleinen weißen Sackgaſſe. Die Tür von D 7 war geſchloſſen, aber als ſie zögernd davor ſtehen blieb, hörte ſie, daß ſich drinnen jemand bewegte. Mit raſchem Entſchluß klopfte ſte kräftig an.„Herein]““ rief eine tiefe Stimme. Ein Mann ſtand am Bett mit bem Rücken zu ihr und packte einen Handkoffer aus. Die Kabine geflel Joan auf den erſten Blick. Ste war bedeutend größer als die ihrige und ſehr kühl, denn die Luke ſtand welt offen und man ſah draußen, nun ſchon ziemlich fern, die Lichter von Monte Carlo auf einem nachtdunklen Hintergrund. 5 „Curtis,“ ſagte der Mann,„wer iſt das Frauen⸗ zimmer, das mich aus meiner Kabine verdrängen“ In dieſem Augenblick wandte er ſich um und die Worte erſtarben ihm im Munde. 0 Joan erkannte den ſchlanken Unbekannten, der ſie aufgefangen hatte, als ſie auf der Laufbrücke zu Fall gekommen war. Ob das Erkennen gegenſeitig war, konnte ſie nicht feſtſtellen, denn der Mann verzog keine Miene.„Ich bitte um Entſchuldigung!“ fagte er ſteif,„Ich dachte, es wäre der Steward. Wünſchen Sie etwas?“ (Fortſetzung folgt) 2 ß VUFFFUUUTVTTUTT——— 5 ä—ů——— einnachtsgaben von besonderer Grlesenheii zind die bellannten 271 Tosca Erzeugnisse. Einheitlich tragen gie alle cen rornehim eigenartigen 2 Josca-· Duff und verbinden dadureh peixvolle Harmonie mi ihrer Mirkung 405 hervorragende Sqhõnheitamittel. 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