fl Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8.— Beilagen: Montag: Sport der N. M. 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Sahrgang= Nr. 589 Neueinführung von Sanktionen durch Noungplan? dit nowden dafür oder ist dieſe Behauptung nur ein franzöjischer Verſuthsballon? i Arbeitseifer im Reichstag Ergeiſches Dementi [Drahtung unſ. Londoner Vertreters) 8 London, 19. Dez. Die„Times“ geben bekannt, daß die engliſche Regierung nicht in Betracht ziehen könnte, ſich auf eine neue Erörterung der Frage der Wieder⸗ beſetzung des Rheinlandes einzulaſſen. Dieſe kurze und bündige Erklärung, die offen⸗ sichtlich auf einen Wink von oben zurückgeht, iſt die Antwort Londons auf den Pariſer Verſuchsballon, den Pertinax geſtern im„Echo de Paris“ aufſteigen ließ. Es wird hier als völlig aus der Luft gegriffen bezeichnet, wenn dort geſagt wurde, daß der engliſche Schatzkanzler Snowden durch den Verlauf der deutſch⸗engliſchen Verhandlungen über das liquidierte deutſche Privateigentum zu der Anſicht gekommen ſei, daß auf der kommenden Haager Konferenz die Frage der Sanktionen von neuem aufgeworfen werden ſoll. Snowden ſelbſt hat jedenfalls nie⸗ mals eine ſolche Abſicht erkennen laſſen und die ganze Richtung der engliſchen Politik in den letzten Monaten iſt auch einer ſolchen Neueinführung von Sanktionen völlig entgegengeſetzt. 1 Im übrigen wird von unterrichteter Seite be⸗ tont, daß die deutſch⸗engliſchen Verhandlungen zwar nicht gerade befriedigend, aber doch hoffnungsvoll verlaufen. Von einem gewaltſamen Abbruch, der durch die Erörterung der Sanktionen hervorgerufen werden würde, könne zur Zeit abſolut keine Rede ſein. Was ſagt Paris? (Drahtung unſ. Pariſer Vertreters) V Paris, 19. Des. Die Morgenpreſſe iſt nicht in der Lage, irgend welche offiziellen Mitteilungen über die dem eng⸗ liſchen Schatzkanzler Snowden vom außenpoli⸗ tiſchen Redakteur des„Echo de Paris“ zugeſchobene Erklärung zu veröffentlichen. In den Rechtsblättern wird vorläufig mit einer Tatſachenentſtellung ge⸗ arbeitet, die beim Leſer den Eindruck erwecken ſoll, als würde das Recht der Wiederbeſetzung durch den Poungplan, der ja die politiſche Schuld Deutſchlands in eine kommerzielle umwandelt, nicht aufgehoben. Der„Figaro“ macht ſich zum lärmenden Anwalt dieſer unhaltbaren Theſe. Die Rechtsblätter verlangen von Briand Aufklärung und geben der Erwartung Ausdruck, daß der Außen⸗ miniſter im Senat am Freitag die Gelegenheit er⸗ greifen werde, um dieſe Punkte zu behandeln. Das Linksblatt„Oeuvre“ weiſt die Idee eines Fortbeſtehens der Sanktionsklauſel entſchtieden zu⸗ rück. Das Blatt erinnert an die Tatſache, daß be⸗ reits der Dawesplan ſchieds richterliche Inſtanzen für eventuelle deutſche Verfehlungen vorgeſehen habe und eine automatiſche Sanktion nach dem Inkraft⸗ treten des Poungplanes ſchon deshalb undenkbar wäre, weil dadurch der Kredit Deutſchlands einen ſchweren Schlag erleiden würde. Das Blatt fragt, ob Snowden nicht der gleichen Auffaſſung ſei. Mißtrauen in Verlin (Drahtberichtunſeres Berliner Büros) J Berlin, 19. Dezember. Das durch das„Echo de Paris“ verbreitete Ge⸗ f rücht über angebliche Sanktionsabſichten Snowdeus wird zwar von der Londoner Preſſe dementiert, doch muß es auffallen, daß dieſe Dementis ſamt und ſonders an dem eigentlichen Kern vorbei⸗ gehen. Es wird nämlich in Abrede geſtellt, daß zwiſchen Frankreich und England eine Vereinbarung zur Anwendung von Sanktionen gegen Deutſchland zuſtande gekommen ſei, falls die deutſche Regierung den Moungplan nicht annehme. Darum, mit Verlaub, handelt es ſich nicht. Im „Echo de Paris“ war ganz deutlich von Sanktionen im Moungplan die Rede, nicht von Sanktionen zur Erzwingung des Poungplans. Das iſt etwas ganz Grundverſchiedenes. Es wäre daher im höch⸗ ten Grade wünſchenswert, daß von engliſcher ofſi⸗ N f 1. wieder fraglich geworden, ob Löbes wohlmeinende ztöſer Seite eine ganz unzweideutige Erklärung er⸗ folgt, die bisher nicht vorliegt. (Drahtbericht unſ. Berliner Büros) Berlin, 19. Dez. Im Reichstag wird mit fieberhaftem Eifer an der Erledigung des vorweihnachtlichen Pro⸗ gramms gearbeitet. Im Plenum verabſchiedeie man geſtern ſummariſch eine ganze Reihe kleiner Geſetze. Herr Hilferding erhielt die Vorlage bewil⸗ ligt, die ihn zur Aufnahme eines Uebergangskredits von 465 Millionen ermächtigt. Genehmigt wurde auch das Geſetz, das verhindern ſoll, daß weiterer wertvoller Kunſtbeſitz ins Ausland ab⸗ wandert. Nach einer gleichfalls angenommenen Ent⸗ ſchließung ſoll die Regierung darauf hinwirken, daß gemeinſam mit Oeſterreich alles getan wird, um den geſamten deutſchen Kunſtbeſitz zuſammenzuhalten. Die verſchärfte Geſchäftsordnung, die das Haus beſchloſſen hat, machte auch eine Aen⸗ derung des Diätengeſetzes notwendig. Die die Penſionsverhältniſſe der Miniſter Kommuniſten warfen ſich in die Bruſt und erklär⸗ ten, ſie würden trotzdem in ihrer Oppoſition ſich nicht beirren laſſen und ſie entrüſteten ſich über den So⸗ zialdemokraten Heilmann, der darauf hinwies, daß ſich das verſchärfte Verfahren im benachbarten Preußenhaus ſehr wohltuend bewährt habe. Bemerkenswert war, daß bei der Abſtimmung die Deutſchnationalen mit den Nationalſozialiſten und Kommuniſten gegen, die Mitglieder der deutſchnationalen Arbeitsgemeinſchaft mit den übri⸗ gen Parteien für das Geſetz ſtimmten. Das Reichsminiſtergeſetz, das die Gehälter und neu Legelt, wurde ohne nähere Debatte dem Haushaltsaus⸗ ſchuß überwieſen. Mit einer Ausſprache über die Denkſchrift, in der die Ablöſung der Markanleihen behandelt wird, ſchloß die Sitzung. Jollfragen und Soſortprogramm (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 19. Dez. Die am Dienstag noch ziemlich ſchwierige parla⸗ mentariſche Situation hat ſich inzwiſchen geklärt. Dem handelspolitiſchen Ausſchuß iſt es gelungen, über die Agrar⸗ und nach erneuten inter⸗ fraktionellen Beratungen auch über die Mehl⸗, Vieh⸗ und Fleiſchzölle ein Ginverſtändnis zu erzielen. Die Sozialdemokraten haben ſich genötigt geſehen, vor der einheit⸗ lichen Front der bürgerlichen Regie⸗ rungs parteien zurückzuweichen. Das Gleitzollſyſtem, das ſie urſprünglich verlangten, iſt faſt ganz fallen gelaſſen worden. Ueber die In⸗ duſtriezölle ſelbſt, abgeſehen von den bereits perabſchiedeten Poſitionen, wird erſt nach Weih⸗ nachten verhandelt werden. a f Mit ber Annahme dieſes Kompromiſſes im Aus⸗ ſchuß iſt die Bahn frei für eine beſchleunigte Ver⸗ abſchiedung der geſamten Zollvorlagen im Plenum. Schon heute ſollen ſie in zweiter Leſung erledigt werden, und der Reichstagspräſident Löbe hofft, die dritte Leſung noch im Freitag durchſetzen zu können. Das Sofortprogramm, das gleich⸗ falls auf der heutigen Tagesordnung ſteht, dürfte, nachdem die Regierungsparteien ſich über deſſen Einzelheiten verſtändigt haben, auf keinerlei Hemm⸗ niſſe mehr ſtoßen. So herrſchte geſtern nach Wochen heftigſter Kämpfe wieder einmal eitel Freude und Eintracht im Wallotbau. Man iſt beglückt, daß die drohende Sonntags⸗Sitzung abgewendet wurde. Die einzige Wolke, die den Himmel noch trübt, iſt i f 5 die Auslandsanleihe des Reiches. Nach der offiziöſen Mitteilung, daß es günſtig um ſie ſtünde, hatte man eigentlich allgemein erwartet, daß noch im Lauf des geſtrigen Tages auch in dieſer Frage ein Ergebnis erreicht würde. Das iſt indes nicht der Fall. Zwar haben auch geſtern wieder zwiſchen den beteiligten Reichsſtellen und dem für die Kreditgewährung in Betracht kommenden Ban⸗ kenkonſortium Verhandlungen ſtattgefunden, die wie man verſichert, gute Ausſichten eröffnen. Aber der Abſchluß läßt noch auf ſich warten. Eine andere unerwartete Schwierigkeit iſt im letzten Augenblick noch dadurch entſtanden, daß das Kabinett, das ſich vor einigen Tagen mit der von den Regierungsparteien vereinbarten Befriſtung des Zigarettenkontingents auf nur 174 ſtatt der vorgeſehenen fünf Jahre einverſtanden er⸗ klärt hatte, plötzlich, vermutlich unter dem Einfluß der in Betracht kommenden Induſtrie, gegen dieſes Man iſt nun dabei, auch noch dieſe Frage zu klären, denn es iſt Kompromiß Bedenken geltend macht. nicht gut anzunehmen, daß man daran das ganze Programm ſcheitern laſſen wird.: Die Tabakſteuervorlage (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 19. Dez. Die Beſprechungen des Finanzminiſters mit den Regierungsparteien über die Frage der Verlänge⸗ rung des Kontingents in der Tabakſteuervorlage, die als Teil des Sofortprogramms heute den Reichs⸗ tag beſchäftigen wird, ſind geſtern abend noch nicht abgeſchloſſen worden. Sie werden heute vormittag fortgeſetzt. Es wird jetzt der Vorſchlag gemacht, die Kontingentierung der Zigarettenproduk⸗ tion, die die Regierungsvorlage auf fünf Jahre, das Kompromiß der Parteiführer auf 1½ Jahre be⸗ meſſen hat, nunmehr auf drei Jahre feſtzuſetzen. Als Ausgleich dafür ſollen im zweiten und dritlen Jahr die Stundungsfriſten für die Banderolen⸗ ſteuer gekürzt werden. Erwogen wird ferner noch eine Auflockerung der Kontingentierung. Auch Maß⸗ nahmen zum Schutze des K lein handels und zur Förderung des Tabakbaues werden noch erörtert. Schließlich will man den Stangen⸗ und Kautabak von der Zollerhöhung befreien und den Zoll auf Rauchtabak von 30 auf 35„ heraufſetzen. An dem Beſchluß der Regierungsparteien, das Sofortprogramm zu verabſchieden, än⸗ dern dieſe Differenzen natürlich nichts. Nur iſt es Abſicht, die dritten Leſungen ſchon am Freitag zu er⸗ möglichen, noch durchführbar iſt. Denn wenn nicht ſchon zu Beginn der heutigen Plenarſitzung— was ziemlich unwahrſcheinlich iſt— die Einigung perfekt iſt, ſo kommt zunächſt der unveränderte Initiativ⸗ antrag der Regierungsparteien zur erſten Leſung, der dann noch einmal dem Ausſchuß überwieſen werden müßte. In dieſem Fall könnte dann die dritte Leſung des Sofortprogramms doch erſt am Samstag ſtattfinden. Steuerfragen (Drahtbericht unſeres Berliner Bſtros) Berlin, 18. Dez. Der Steuerausſchuß des Reichstags behandelte am Mittwoch die Ausdehnung der Feſtſtellung der Einheitswerte auf das Kalenderjahr 1929. Der Ver⸗ längerung wurde gegen die Stimmen der Deutſch⸗ nattonalen und der Wirtſchaftspartei zugeſtimmt. Einige Anträge auf ſteuerliche Begünſtigung von Auslandsanleihen wurden angenommen. Ebenſo wurde einem Geſetzentwurf über Steuererhebung im Nachnäahmeverfahren mit den Stimmen der Regierungsparteien zugeſttemmt. Da⸗ nach hat Koſten, die dadurch entſtehen, daß die Steuerbehörde einem Steuerpflichtigen eine Poſt⸗ nachnahme auf Zahlung eines Steuerrückſtandes zu⸗ gehen läßt, der Steuerpflichtige zu tragen. die Koſten bei Kriſe, Volksentſcheid, Haag ll Von Frhr. v. Rheinbaben, M. d. R. Das Bezeichnende der jüngſten ernſten Kriſe lag darin, daß ſie nicht entſtand, weil beſtimmte neue Greigniſſe von Außen oder Innen wirklich eintraten, ſondern dadurch, daß endlich der Schleier über der Darſtellung unſerer wirtſchaftlichen und finan⸗ ziellen Lage weggeriſſen und die Wahrheit rückhaltlos verkündet wurde. Wir neigen in Deutſch⸗ land zum Unterſchied von anderen Völkern, z. B. dem engliſchen, dazu, eine ernſte Lage zu beſchö⸗ nigen und zu vertuſchen. So haben wir es vor dem Kriege gemacht, ſo im Kriege, ſo während des erſten Stadiums der Inflation, ſo während der 1924 einſetzenden Periode hereinſtrömender fremder Kredite. Die Frage iſt wohl berechtigt, ob das deutſche Volk aus den Ereigniſſen der vergangenen Joche etwas Poſitives gelernt hat. Was war der wahre Grund der Kriſe? Ganz gewiß nicht allein die durch die Tribute entſtandene Not⸗ lage. Jeder volkswirtſchaftlich nur halbwegs gebil⸗ dete deutſche Menſch, der ſich um ein fachliches Urteil bemüht, ſollte allmählich wiſſen, daß wir ſo viel für Rauchen, Trinken und Bezug ausländiſcher Nah⸗ rungsmittel und Luxusartikel ausgeben, daß allein ſchon auf dieſem Gebiete die Sachverſtändigen der Gläubiger es außerordentlich leicht haben, uns auf „Erſparnismöglichkeiten“ hinzuweiſen, die keineswegs unter den durchſchnittlichen Lebensſtandard der Siegervölker hinunterführen. Er ſollte ferner be⸗ griffen haben, daß das Mißverhältnis zwiſchen der Höhe ſozialpolitiſcher Ausgaben und der Rente der Wirtſchaft allmählich ſo groß geworden iſt, daß ſo⸗ gar aus verantwortlichen Gewerkſchaftskreiſen heraus die Erkenntnis kam, es müſſe auf dieſem populären Gebiete nun zunächſt einmal ein Halt geboten werden. Er müßte ſich ferner Gedanken machen über den zu unſerer finanziellen Kalamität in ſchreiendem Gegenſatz ſtehenden Luxus vieler Bauten der öffentlichen Hand, über die hemmungs⸗ loſe den gewerblichen Mittelſtand auspreſſende Aus⸗ gabenbewilligung ſo mancher Kommunen und er müßte dann zu dem Gefamtergebnis kommen, daß dieſe inneren Fehler zuſammen mindeſtens ebenſo ſchädlich ſich auswirken wie die von dem Ausland geforderten Tribute. War u m aber erkennen wir das nicht in der Allgemeinheit und ziehen die richtigen Schlüſſe daraus? Antwort: Seil der Betrieb unſeres Parlamentarismus von heute in einem nicht mehr tragbaren Maße ver⸗ untwortungsſcheu geworden iſt. Der ſtändige und natürliche Kampf zwiſchen Maſſenwünſchen und ſachlichem, ehrlichem Führerwillen iſt bisher in be⸗ drohlich hoher Potenz zu Gunſten der Maſſen entſchieden worden. Das und nichts Anderes iſt das große Miterleben unſerer Tage! Was der Zei⸗ tungsleſer jüngſt an aufgeregten Reichstagsberichten und Wandelhallengerüchten vernahm, iſt zum größ⸗ ten Teil nur äußerliches Beiwerk und verhüllte wohl oft den Kern des Problems. Das ſchließliche Abſtim⸗ mungsergebnis brachte der Regierung einen„Pyr⸗ rhus⸗Sieg“. Die nahende Haager Schlußkonferenz zwang manchen zur Vertagung. Noch ein ſolcher„Sieg“— und dieſe Regierung iſt verloren! Mit anderen Worten: Das Steuer⸗ und Finanz⸗ programm des Kabinetts war ein Kompromiß und ein, Minimum. Bekennt ſich die Sozialdemokratie trotz der jetzigen grundſätzlichen Billigungsformel im Januar nach Verabſchiedung des Youngplanes nicht zur vorgeſehenen ſteuerlichen Entlaſtung der Wirtſchaft, dann ſind zweifellos auch die bürgerlichen Parteien, die heute geſchloſſen oder mit Mehrheit zuſtimmten, nicht mehr an dieſes Programm gebunden und hätten die Hände frei, den notwen⸗ digen Schritt vorwärts zur Reform zu vergrößern und zu beſchleunigen, nicht um irgendwelcher mate⸗ rtellen Standes⸗ und Klaſſenvorteile willen, ſondern um Deutſchlands Lebens willen! 25 Während ſich trotz Zuſammenarbeit in derſelben Regierung dieſer latente, zähe Kampf um die ſchick⸗ ſalhafte Entſcheidung über die künftige deutſche Wirtſchaftsform abſpielt, bietet die ſtärkſte bürger⸗ liche Partei, die deutſchnationale, ein eigenartiges Bild. Ste ſteht ohne jeden Zuſammenhang mit den bürgerlichen Regierungsparteien ganz wo anders 2. Seite. Nr. 589 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 19. Dezember 1929 und rennt auf einem abgeſonderten Gebiet mit dem Kopf gegen eine ſo dicke Mauer an, daß das Ergeb⸗ nis dieſer völlig unnützen privaten Beſchäftigung unſchwer vorauszuſehen iſt. Mag ſein, daß Herr Hugenberg alle möglichen organiſatoriſchen und Führerfähigkeiten hat. Zugegeben auch, daß er mit der Macht ſeiner Preſſe und kraft der Beherrſchung des Partetapparates Millionen von gut vaterländi⸗ ſchen Männern und Frauen— wie man ſo ſchön zu ſagen pflegt,„feſt in der Hand hat“. Aber ebenſo ſicher wie dieſe Feſtſtellung iſt die Tatſache, daß Herr Hugenberg den Geſamtintereſſen des deut⸗ ſchen Bürgertums durch die bewußt, aber mit utopiſtiſchem Ziel herbeigeführte Zerſplitterung und Verhetzung ſo viel geſchadet hat, wie kein anderer Politiker der Nachkriegszeit. Völlig zweck⸗ los wäre ber Verſuch, etwa in den letzten Tagen vor dem 22. Dezember noch irgendjemanden ſeiner Jünger mit Ziffern vergleichen über Dawesplan und Noungplan überzeugen und von der Stimmen⸗ abgabe mit ſachlichen Argumenten abhalten zu wollen. Wer für den Volksentſcheid, d. h. für das unmögliche„Freiheitsgeſetz“ ſtimmt, mag heute noch an die unwirklichen Verſprechungen deutſchnationaler Führer oder gar an den wirren Unverſtand der Nationalſozialiſten glauben; er mag auch nur ſeinem Unmut über die„ſchlechten Zeiten“ Ausdruck geben wollen— etwas für bürgerliche und vaterländiſche Intereſſen wird er beſtimmt nicht getan haben! Auf Herrn Schacht ſich bet der Stimmabgabe zu berufen, iſt geradezu grotesk, denn kein Deutſcher weiß beſſer als er, daß der von ihm unterſchriebene Voungplan der einzige Weg iſt, der überhaupt noch vorwärts führt. Für uns andere bleibt nur übrig, unſeren Weg in das kommende Jahr durch weitere Schwie rigkeiten(Zolltarif, endgültige Geſtaltung des„So⸗ forxtprogramms“ uſw.) hindurch fortzuſetzen und darauf zu hoffen, daß wenigſtens bei einem Teil der Volksentſcheidbegetſterten anläßlich ganz beſtimmter realer Tatſachen und Entwicklungen ſich eine beſſere eigene Einſicht gegen ber dem, was wirklich nottut, ſpäter einſtelle. Der richtige Zeitpupkt hierfür wird kaum eher gekommen ſein, als nach dem Abſchluß der 2. Ha a⸗ ger Konferenz. Ueber das, was in Ergänzung zum Pariſer Sachverſtändigenplan auf der 1. Kon⸗ ferenz im Auguſt vereinbart wurde, und über die Bedeutung des beutſch⸗polniſchen Liquidattons⸗ abkommens, gehen vorläufig noch die Meinungen weit auseinander. Ich darf mir vorbehalten, auf Einzelheiten ſpäter zu gegebener Zeit einzugehen. Heute iſt zunächſt die Feſtellung notwendig, daß darin Herr Dr. Schacht und andere Kritiker der Außenpolitik krren, wenn ſie von„Milltarden⸗ Konzeſſtonen Deutſchlands“ ſprechen. Hierzu paßt die Redensart:„Es iſt nicht einmal halb ſo ſchlimm.“ Richtig dagegen iſt— und hie rin greife ich die Schachtſche Theſe freudig auf—, daß Deutſch⸗ land für das, was es zu den Forderungen des eigentlichen Sachverſtändigenplanes an Konzeſſionen zuſätz lich gebilligt hat bzw. leiſten will, einen klaren und nicht wegzuleugnenden Anſpruch auf Gegenleiſtungen erworben hat. Das dies⸗ bezügliche Kampffeld im Januar zeichnet ſich im weſentlichen auf folgenden drei Gebieten ab: Erſtens müſſen international verſtärkte Rechtsgaran⸗ tien dafür feſtgelegt werden, daß Deutſche und deutſchſtämmige Minderheiten in Polen auf ihrem Beſitz verbleiben und ihn wie jeder beliebige pol⸗ Uiſche Bürger verwalten und vererben können. Ohne ſolche Verbeſſerung der deutſch⸗polniſchen Ver⸗ einbarungen kann an ihre Ratifizierung nicht ge⸗ dacht werden. Zum Zweiten können die Finanznöte des Herrn Snowden uns von der Forderung nicht abbringen, daß die ſo unerquicklichen Verhandlungen über Herausgabe der Liquidationsüber⸗ ſchüſſe in England einen fairen und nicht mur für Deutſchland erträglichen, ſondern auch für England würdigen Abſchluß finden. Drit⸗ tens darf den Franzoſen kein Zweifel daran gelaſſen werden, daß von irgendwelchen Anſprüchen, bei eventuellen ohne Deutſchlands Schuld— und nur ſolche können überhaupt in Frage kommen— entſtehenden Zahlungsſtockungen erneut Teile des Rheinlandes zu beſetzen, auch in Geſtalt der ver⸗ waſchenſten„Konkordienformel“ nicht die Rede ſein kann. Wie man ſieht, handelt es ſich alſo bei dem Schlußakt der 2. Haager Konferenz noch um ſehr weſentliche Dinge für die Zukunft Deutſch⸗ lands und deutſcher Menſchen jenſeits unſerer Gren⸗ zen. Sie ſind wohl wert, daß in der kommenden Weihnachts⸗ und Beſinnungspauſe der bisherige paxrteipolitiſche Streit wenigſtens auf dieſem Gebiet einer auf Sachlichkeit und Ehrlichkeit gegründeten Volksbewegung weiche, die der Regierung den Rücken und das Gewiſſen für die Durchſetzung deutſcher Lebensforderungen zu ſtärken in der Lage iſt! Aufhetzung von Erwerbsloſen (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 19. Dez. Syſtematiſch wird der Zuſammentritt der neu⸗ gewählten Stadtparlamente von der kommuniſtiſchen Parteileitung allenthalben zur Aufhetzung der Er⸗ werbsloſen benutzt. Nach Frankfurt a. M. und anderen Städten iſt heute Berlin an der Reihe. Bei den außerordentlichen Vorbeugungsmaßnahmen, die von der Polizei vorgeſehen ſind, iſt wohl anzu⸗ nehmen, daß größere Krawalle vermieden werden. Der„Vorwärts“ richtet an die Arbeiterſchaft, insbeſondere an die Erwerbsloſen, die Mahnung, ſich nicht zu Ausſchreitungen hinreißen zu laſſen: „Wie am 1. Mai wollen die Kommuniſten auch zu Weißnachten Arbeiterblut und Arbeiterleichen! Ste hetzen vom ficheren Port Verzweifelte und Fanatiker auf, daß ſie gegen die Vertreter der reuublikaniſchen Staatsgewalt„bolſchewiftiſch“ mit Steinen und anderen Werkzeugen vorgehen. Daß dafür auch nicht ein Brot zu kaufen iſt, wiſſen ſie, aber, daß es dabei blutige Köpfe gibt, wiſſen ſie ebenſo gut, und das gerade iſt ihr Ziel.“ Gegen den Volksentſcheid Die Deutſche Volkspartei führt in einem Aufruf, der ſich gegen den Volksentſcheid richtet, u. a. aus⸗ „Der Volksentſcheid über den Houngplan iſt über⸗ flüſſig und ausſichtslos. Ueberflüſſig, weil er die außenpolitiſche Lage Deutſchlands nicht erleich⸗ tert, ſondern erſchwert. Ausſichtslos, weil es un⸗ möglich iſt, für ein ſolches Geſetz, das verfaſſungs⸗ and zuden Charakter trägt, 20 Millionen e zu 50 Millionen (Drahtung unſ. Londoner Vertreters) 8 London, 19. Dez. Die Londoner City wird heute ſchon wieder durch eine finanzielle Senſatton in Aufregung verſetzt. Die Inveresk⸗Gruppe, eine der drei führenden engliſchen Preſſekonzerne, gibt bekannt, daß ſie ſich in Finanzſchwierigkeiten befindet und vorläufig keine Dividende für ihre Vorzugsaktien zahlen kann. Ein Ausſchuß der Aktionäre veröffentlicht gleichzeitig eine Erklärung, in der die Lage des Kon⸗ zerns recht kritiſch dargeſtellt wird. Anſcheinend hat die Gruppe Bankſchulden in Höhe von 50 Millionen Mark und die Finanzlage des Konzerns iſt dadurch aus dem Gleichgewicht gebracht. Die Inveresk iſt ein typiſcher Schachtelkonzern, in dem Dutzende von Geſellſchaften ſich gegenſeitig finanzieren. Die Gruppe beſitzt zahlreiche der an⸗ geſehendſten illuſtrierten Zeitſchriften und Magazine, beiſpielsweiſe die„Illuſtrade London News“ und den„Sketſch“. Daneben gehört zur Inveresk der liberale„Daily Chronicle“, der früher von Lloyd George kontrolliert wurde, ſowie eine füh⸗ rende Sonntagszeitung und eine erhebliche Anzahl von Provinzblättern. Das Aktienkapital des Kon⸗ zerns iſt ungefähr 80 Millionen Mark. Im Laufe Kirche und Staat [(Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 19. Dez. Vor einem Auditorium von Richtern und höheren Juſtizbeamten ſprach, wie wir in der„Voſſiſchen Zeitung“ leſen, Generalſuperintendent D. Dibe⸗ lius über die neue Stellung der evangeliſchen Kirche im Staat. Dibelius forderte nach dem Vor⸗ bild der kulturellen Autonomie der nationalen Minderheiten eine kulturelle Autonomie der großen Religionsgemeinſchaften, durch die eine klare Schei⸗ dung der Intereſſenſphären von Kirche und Staat gezogen würde. Es ſei für eine Kirche untragbar, daß über Weltanſchauungsfragen einfach durch parla⸗ mentriſche Majorität entſchieden werde. Dibelius ſprach auch von dem entſcheidenden Frontwechſel, den die evangeliſche Kirche im öffentlichen Leben habe vollziehen müſſen. Ihr eigentlicher Gegner ſei heute das Freidenker⸗ tum. Däs bedeute aber eine Kampfgemeinſchaft der beiden großen chriſtlichen Konfeſſionen und Zurück⸗ ſtellung des konfeſſtonellen Haders. Schließlich be⸗ zeichnete er die baldige Verabſchiedung eines Staatsvertrags mit der evangeliſchen Kirche in gleicher Weiſe als eine eee für die Kirche wie für den Staat. Hilfe für den Weinbau (Telegraphiſche Meldung) i Berlin, 18. Dezember. Ein Antrag Dr. Becker ⸗Heſſen(DV.), der mit Unterſtützung der Deutſchnationalen, des Zen⸗ trums, der Demokraten, der Wirtſchaftspartei und der Deutſchnationalen Arbeitsgemeinſchaft ein⸗ gebracht wurde, verlangt Hilfe für den not⸗ leidenden Weinbau. Der Antrag lautet: Der Reichstag wolle beſchließen, die Reichsregierung zu erſuchen, 1. den geſetzgebenden Körperſchaften unverzüglich den Entwurf eines neuen Weinbaugeſetzes zur Be⸗ ratung und zur Verabſchiedung vorzulegen; 2. die dem deutſchen Weinbau ſeit 1925 gewährten Kredite auch weiterhin über ihre Fälligkeit hinaus zu ſtunden und in allen Fällen einer Notlage ſamt Zinſen teilweiſe oder ganz niederzuſchlagen; 3. zu beſtimmen, daß wirklich zurückfließende Kre⸗ dite zur Bildung eines Notfonds für den Weinbau benutzt werden; 4. bis zum 1. April 1931 dem Reichstag eine Denkſchrift vorzulegen, aus der ſich ergibt, was nach Maßgabe der Ziffer 2 dieſes Erſuchens geſchehen iſt. Die Steuerzahlung der Sklareks (Drahtung unſeres Berliner Büros) Berlin, 19. Dez. Die von einer Berliner Korreſpondenz verbreitete Nachricht, daß die Brüder Sklarek nicht zu wenig, ſondern zuviel Steuern gezahlt hätten, trifft, wie die„Voſſiſche Zeitung“ behauptet, nicht z u. Von einer Zuvielzahlung der Steuern ſei keine Rede, es beſtehe nach wie vor der Verdacht, daß die Sklareks ſich mit Hilfe eines Angeſtellten des Finanzamtes ſteuerliche Vorteile verſchafft haben. d' Abernon über Streſemann (Telegraphiſche Meldung) * Newyork, 18. Dezember. In der vom Couneil of Foreign Relations heraus⸗ gegebenen Vierteljahrsſchrift„Foreign Affairs“ ver⸗ öffentlicht der frühere britiſche Botſchafter in Berlin Viscount de Abernon einen bemerkenswerten Artikel über Streſemann, in dem er das Wirken des verſtorbenen deutſchen Staatsmannes würdigt. Ein⸗ leitend bemerkt der ehemalige Botſchafter, man dürfe von ihm keine ausgeglichene kritiſche Würdigung Streſemanns erwarten, da er ihn, mit dem er ſechs Jahre lang beinahe täglich verkehrte, zu nahe ſtand. De Abernon vergleicht dann Streſemann mit Bis- marck und Bülow und ſagt, die Erfolge Streſe⸗ manns ſeien umſo bemerkenswerter, da hinter ihm nicht die Stärke ſtand, über die Bismarck und Bülow verfügten. De! Abernon habe vor Briand um ſeine Verdienſte für die Sache des Friedens die allerhöchſte Achtung. Streſemanns Friedensarbeit ſei aber vielleicht noch höher zu bewerten, da er bei der Durchführung ſeiner Politik ein größeres Riſiko übernahm. Streſemann habe Deutſchland viel ſtärker und Europa friedfertiger hinterlaſſen. Poincaré aus der Klinit entlaſſen — Paris, 18. Dez. Poincaré hat heute mittag Wohnung e N * die Klinik verlaſſen und iſt wieder in ſeine Pariſer Bankſchulden eines engliſchen Preſſekonzerns der letzten Monate ſind die Aktienkurſe bis zu einem Viertel ihres Wertes zurückgegangen. Die Verwaltung führt ihre gegenwärtige Lage auf dieſe Kursentwicklung zurück, die übrigens auch andere Zeitungsgruppen, ſo den Rothermere⸗Kon⸗ zern, ſchwer betroffen hat. Es iſt jedoch nicht zu überſehen, daß die Inveresk mit einem allzu reich⸗ lichen Zuſatz von Spekulation aufgebaut worden iſt. Der Leiter dieſer Gruppe, William Harriſon, iſt einer der Kometen, die in den letzten Jahren in der Londoner City aufgetaucht ſind. Vor wenigen Jah⸗ ren kannte ihn niemand. Er iſt von Haus aus Rechtsanwalt. Seit einer Reihe von Jahren hat er in der Papierinduſtrie eine Rolle geſpielt und nach ſeiner bemerkenswert aufrichtigen Erklärung war es die Notwendigkeit, feſten Abſatzmarkt für ſein Pa⸗ pier zu finden, die ihn dazu veranlaßte, nach und nach eine große Gruppe von Tageszeitungen und Zeitſchriften zuſammenzukaufen. Die finanzielle Lage der engliſchen Preſſe iſt ſchon ſeit langem als unſicher betrachtet worden. Die Bil⸗ dung großer Konzerne wie die Inveresk hat ein ſtark ſpekulatives Moment in die öffentliche Mei⸗ nung hineingetragen und die Wirkungen bleiben, wie man jetzt ſieht, nicht aus. Moskaus Wutſchuld (Drahtungunſeres Pariſer Vertreters) y Paris, 19. Dez. Am 14. Oktober 1923 flog in der Zitadelle von Warſchau ein großes Pulvermagazin in die Luft. Die Exploſton forderte mehrere hundert Opfer und in weitem Umkreis wurde erheblicher Sachſchaden angerichtet. Der Luftdruck war ſo unge⸗ geheuer, daß eine Truppenabteilung, die ſich in einer Entfernung von 50 Meter von der Zitadelle befand, in die Weichſel geworfen wurde, wobei ein Dutzend Soldaten ertranken. Die polniſche Regterung erließ unmittelbar nach dem Unglück eine Proklamation, in der es hieß, die Zitadelle ſei von verbrecheriſcher Hand in die Luft geſprengt worden. Ein Wachtpoſten, der wie durch ein Wunder mit dem Leben davonkam, be⸗ richtete, zuerſt habe man eine Exploſion gehört und erſt nach einem Augenblick ſei der ganze Pulver⸗ vorrat mit einer ungeheuren Detonation in die Luft geflogen. Man ſchloß daraus, daß eine Höllen⸗ maſchine verwendet worden iſt. Der frühere Sowjetdiplomat Beſſedowsky verrät heute in ſeinen vom„Matin“ veröffentlichten Erinnerungen, daß dieſes Attentat das Werk des Geheim⸗ agenten der 3. Internationalen Elensky war, den die Tſcheka nach dem Wegzug ſeines Vorgängers Loganowsky nach Warſchau geſchickt hatte. Elensky trug gegen Beſſedowsky ein ſchlechtes Gewiſſen zur Schau, denn er wußte, daß dieſer eine ſtarke Abnei⸗ gung gegen terrorriſtiſche Akte beſaß. Der Bot⸗ ſchafter Obolensky ſelbſt konnte Elensky nicht leiden und richtete einige Tage ſpäter einen eingehenden Bericht an das Politiſche Büro, in dem er ſeine Ver⸗ ſetzung beantragte, da er infolge der Umtriebe der Geheimagenten der Tſcheka ſeines Poſtens in Warſchau überdrüſſig geworden war. Wie ſteht es in China? (Telegraphiſche Meldung) Schanghai, 19. Dez.(United Preß) Der Wiederbeginn der Feindſeligketten in Nord⸗ china ſcheint unmittelbar bevorzuſtehen. Zwar hatte Tſchangkaiſchek erneut erklärt, daß der Aufſtand beendet ſei und ſcheinbar herrſcht auch im Lande Ruhe, doch iſt nach privaten Meldungen mit der Wiederaufnahme der militäriſchen Operationen in Nordchina zu rechnen. Bekanntlich iſt vor einigen Wochen zwiſchen der Zentralregierung und Fenghju⸗ ſeliang eine Art Waffenſtillſtand abgeſchloſſen worden, bei dem auch die Zahlung von 2 Millionen Dollar an Fenghjuſeliang eine Rolle geſpielt haben ſoll. Gutunterrichtete Kreiſe gaben ſchon damals der Meinung Ausdruck, daß dieſer Waffenſtillſtand keine endgültige Einigung darſtelle. Jetzt ſollen 80 000 Mann Truppen von Fenghjuſeliang unter dem Kommando des früheren ſtellvertretenden Kriegs⸗ miniſters Lentſchulin das an der Schenſi⸗Honan⸗ nach Lovang zu begeben, von wo ein neuer Angriff Grenze liegende Tungkwan verlaſſen haben, um ſich auf Schengſchau vorbereitet werden ſoll. Die„Abrüftung“ der A. S. A. (Telegraphiſche Meldung) Waſhington, 19. Dez.(United Preß.) Ohne Rückſicht auf die Londoner Seeabrüſtang werden die parlamentariſchen Inſtanzen über das Marineprogramm der Vereinigten Staaten Beſchluß faſſen. Der Vorſitzende des Budgetausſchuſſes im Repräſentantenhauſe, Abgeordneter Freuch, rech⸗ net damit, daß die Beratungen hierüber im Jauuar beginnen werden. French wünſcht jedoch,, daß den parlamentariſchen Beſchlüſſen eine Klauſel beigefügt wird, die den Präſidenten ermächtige, die A isfüh⸗ rung des Bauprogramms zu ſuſpendieren, oder im Falle eines Fehlſchlages zu beſchleunigen. Noch weiter geht der Abgeordnete Britton, der Vorſitzende des Marineausſchuſſes, welcher gegen eine ſolche Klauſel iſt und außerdem verlangt, doß eine weitere Herabſetzung des Kreuzer⸗ beſtandes durch ausdrücklichen Beſchluß der par⸗ lamentariſchen Inſtanzen unmöglich gemacht wird. In parlamentariſchen Kreiſen rechnet man damit, daß das Marinebauprogramm u. a. den Bau von drei Rieſenunterſeebooten und die Fer⸗ tigſtellung der drei letzten von den im Jahre 1924 bewilligten acht Kreuzern vorſieht. Etwa 50 Mil⸗ lionen Dollar fordert das Marineprogramm. Vertrauensvotum für das Kabinett Jaſpar — Brüſſel, 18. Dez. Die Kammer ſprach mit 100 Stimmen der Katholiken und Liberalen gegen 72 Stimmen der Sozialiſten und Frontiſten bei einer Stimmenthaltung dem tert Jaſpar das. . 8 1 ter an der Tür erſchien. Vadiſche Politik Aus dem Landtag Der Rechtspflegeausſchuß behandelte in ſeiner geſtrigen Sitzung zunächſt die kommuniſtiſchen Anträge„Amneſtie für politiſch Verurteilte“ und Aufhebung des Verbotes des Roten Frontkämpferbundes. Beide Anträge wurden abge⸗ lehnt. Der Antrag der Deutſchnationalen Fraktion auf Einführung einer Arbeitsdienſtpflicht für die männ⸗ liche Jugend, deſſen Berichterſtatter Martzloff(Soz. Dem.) dem Ausſchuß die Ablehnung des Antrages empfahl wurde mit 14 gegen 1 Stimme und 1 Stimm⸗ enthaltung ſtattgegeben, obwohl die Vertreter der bürgerlichen Parteien durchweg dem Antrag ſym⸗ pathiſch gegenüberſtanden, aber aus den verſchieden⸗ ſten Gründen zu einer Ablehnung kamen. Die Denkſchrift des Miniſteriums des Innern über die landwirtſchaftlichen Bodenverhältniſſe in Baden wurde einem Antrag des Berichterſtatters entſprechend zurückgeſtellt, weil das Juſtizminiſte⸗ rium z. Zt. Erhebungen über das Anerberecht an⸗ ſtellt. Der Ausſchuß entſchied im Sinne des Bericht⸗ erſtatters. 10 000 Kilogramm Syrengſtoff exp odiert [(Drahtung unſ. Pariſer Vertreters) Paris, 19. Dez. Wie aus Nan ey berichtet wird, iſt geſtern abend in Toul von neuem ein Pulvermagazin durch eine Exploſton zerſtört worden. Das Hauptgewölbe des Gebäudes ſtürzte zuſammen und die Flammen dehn⸗ ten ſich in kurzer Zeit auf das ganze Magazin aus. Ueber 10000 Kg. Sprengſtoff flogen in die Luft. Die Urſache der Exploſion konnte bisher nicht feſtgeſtellt werden. Der Bevölkerung hat ſich eine große Aufregung bemächtigt, da vor einigen Wochen ein anderes Pul⸗ verhäuschen unter ganz ähnlichen Umſtänden explo⸗ dierte. Man weiß nicht ganz recht, ob dieſe beiden Unfälle auf Fahrläſſigkeit zurückzuführen ſind oder ob ein Verbrechen vorliegt. Abſturz der englischen Südarikaſtleder (Telegraphiſche Meldung) a London, 19. Dez. i vor W der geſtrigen Oberhaus⸗ ſitzung machte Luftfahrtminiſter Lord Thomſon offiziell Mitteilung von der Kataſtrophe des von England nach Südafrika abgeflogenen Milttär⸗ eindeckers. Er ſagte, es ſei ein Telegramm des britiſchen Generalkonſuls in Tunis eingetroffen, das beſagt, das Flugzeug ſei 30 Kilometer ſüdlich Tunis die Erde aufgeſchlagen und zerſtört. Beide i 4 ſeien tot. Nähere Nach⸗ richten lägen noch nicht vor. Die verunglückte Maſchine war die gleiche, mit der die beiden Flieger, Geſchvaderführer Johns Williams und Fliegerleutnant Jenkins, im Sommer dieſes Jahres nach Karachi geflogen waren. An einem Probeflug, der der letzten ver⸗ hängnisvollen Fahrt voraufging, hatte der Prinz von Wales als Paſſagier teilgenommen. Letzte Meloͤungen Das Urteil im Siegelsdorfer Eiſenbahnprozeß * Nürnberg, 18. Dez. Im Siegelsdorfer Eiſen⸗ bahnprozeß verkündete Landgerichtsdirektor Bub folgendes Urteil: Oberbahnmeiſter Alfred Stuhlfath iſt ſchuldig eines Vergehens der fahrläſſigen Trau; portgefährdung und wird deshalb zu drei Monaten Gefängnis verurteilt; die Angeklag⸗ ten Rottenführer Georg Vollaud und Oberbahn⸗ wärter Johann Creller aus Siegelsdorf werden freigeſprochen. Die Koſten ihrer Verteidigung werden einſchließlich der Verhandlungskoſten der. aufgebürdet. . Erdbeben — Paris, 19. Dez. Wie Havas aus Tunis 8 det, haben die dortigen Seismographen um 12 Uhr 11 Minuten ein Erdbeben verzeichnet, deſſen Zen⸗ trum 8750 Kilometer entfernt liegt. Die Rückwir⸗ kungen machten ſich drei Stunden bemerkbar. Auch aus Toledo wird gemeldet, daß die dor⸗ tige Erdbebenſtation einen gewaltigen Erdſtoß ver⸗ N deſſen Herd 9400 Kilometer entfernt Regen rfte. Der Dampfer„Fort Victoria“ geſunken — Newyork, 18. Dez. Der Paſſagierdampfer „Fort Victoria“, der bei dem Zuſammenſtoß mit einem anderen Dampfer ſchwer beſchädigt worden war, iſt in den ſpäten Abendſtunden geſunken. Einzelheiten fehlen noch. Dreifacher Mord eines aus dem Gefüngnis Eutlaſſenen — Romney(Weſtvirginien), 18. Dez. Ein mit einer Schrotflinte bewaffneter Mann, der kürzlich eine ſechsmonatige Gefängnisſtraſe verbüßt hatte, zu der er wegen Beſitzes von Alkohol verurteilt wor⸗ den war, begab ſich zu dem Hauſe eines Frie⸗ densrichters und erſchoß ihn, als der Rich⸗ Der Mörder begab ſich dann zum Hauſe eines anderen Einwohners, der, am Krankenlager ſeines Vaters ſitzend, durch einen Schuß durchs Fenſter gleichfalls getötet wurde. Darauf ging der Mörder zum Gefängnis, wo er den an der Tür erſcheinenden Wärter erſchoß. Der Mann verübte dann Selbſt mord. Auto ins Waſſer geſtürzt— Fünf Todesopfer — Martinez(Kalifornien), 19. Dez. Von dem zwiſchen Jerſey Island und dem Feſtland ver⸗ kehrenden Fährboot ſtürzte ein Automobil ins Waf⸗ ſer. Die fünf Inſaſſen des Wagens ſind ertrunken. * 0 * Streſemann⸗Platz in Dresden. Der Rat der Stadt Dresden beſchloß, zu Ehren des verſtorbenen Reichsminiſters Dr. Streſemann den bisherigen en in VV. WW - 1 Dre r e N . ̃ 0M FCC W— Donnerstag, den 19. Dezember 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 589 Stäbdtiſche Nachrichten „Deutſcher Liedertag“ Der„Deutſche Liedertag 1930“ findet am ö 29. Juni 1930 ſtatt. Das amtliche Organ des D. S.., die„Deutſche Sängerbundeszeitung“, teilt in Nr. 48 die Beſchlüſſe über den im nächſten Jahre ſtattfindenden Lieder⸗ tag mit. Wir entnehmen den Ausführungen u. a. folgendes: Nach eingehender Vorberatung des Muſtkaus⸗ ſchuſſes in ſeiner Sitzung vom 10. Mai zu Heidel⸗ berg hat der Hauptausſchuß in feiner füngſten Sitzung zu Leipzig beſchloſſen, für den letzten Sonn⸗ tag im Juni eines jeden Jahres einen Deutſchen Liedertag anzuberaumen. Zweck der Veranſtaltung iſt, den weiteſten Kreiſen des Volkes die Schönheit und ſchlichte Innigkeit des dentſchen Liedes, insbeſondere des Volksliedes, und damit ſeine erhebenden und herzbildenden Werte, durch ernſten und frohen Sang unter freiem Himmel wirkſam zur Empfindung zu bringen. Der Liedertag ſoll mit dazu beitragen, wieder Freude und Luſt zum Singen in allen Schichten der Bevöl⸗ kerung zu wecken. Um Mittag des letzten Sonntags im Juni, zweck⸗ mäßig vielleicht gegen 11 Uhr, ſollen in allen Städten und Dörfern von den dem D. S. B. ange⸗ ſchloſſenen Vereinen Platzkonzerte im Freien, im Stadtpark, auf dem Marktplatz, unter der Dorf⸗ linde oder an anderen geeigneten Stellen, veranſtal⸗ tet werden. In Städten mit mehreren oder vielen Vereinen handelt es ſich dabei nicht um Maſſen⸗ chöre, vielmehr ſind die Vereine nach Maßgabe ihrer Stärke und der verfügbaren Plätze ſo zu verteilen, daß an möglichſt vielen Stellen der Stadt die Lieder gleichzeitig ertönen. Die Ausgeſtaltung der Frei⸗ konzerte im einzelnen iſt Sache der Vereinbarung mit den örtlichen Vereinen. Zum Vortrag ſind in erſter Linie, dem Zweck ber Veranſtaltung entſprechend, Volkslieder und volkstümliche Geſänge zu wählen. Unſer Liederbuch bietet eine genügende Auswahl an Bear⸗ beitungen. Schwierige Kunſtchöre eignen ſich für die Platzkonzerte des Liedertages nur in ſeltenen Fällen. Die Bundesleitungen werden erſucht, zwei bis drei Pflichtchöre aus unſerem Liederbuche aus⸗ zuwählen und ihren Vereinen rechtzeitig bekannt⸗ zugeben. Der Liedertag beſchränkt ſich nicht auf die reichsdeutſchen und öſterreichiſchen Vereine. Auch unſere deutſchen Geſangvereine im Aus⸗ land ſollen fern der Heimat an dieſem Tage Platz⸗ konzerte veranſtalten. Deutſche Volkslieder erklingen dann in allen Teilen der Welt und ſchmieden das Band zwiſchen Auslandsdeutſchtum und Heimat noch feſter. SBK. Paul Baus In einem auswärtigen Sanatorium iſt der Gründer und Seniorchef der Fa. Baus u. Diesfeld, Herr Paul Baus, im 72. Lebensjahr verſchieden. Wir werden auf den Lebensgang des Heimgegan⸗ genen, der ſich als langjähriger Vorſitzender um die Harmonie⸗Geſellſchaft große Verdienſte erworben hat, im Abendblatt eingehender zurückkommen. * * Mannheimer Jagbpächter als Heger. Ein Mann⸗ heimer Jagdpächter veranſtaltete zum Abſchluß eine größere Treibjagd in ſeinen zuſammenhängenden Jagdrevieren Mörtelſtein—Breitenbronn—Dauden⸗ zell. Es wurden 4 Rehe und 45 Haſen geſchoſſen. Das junge Rehwild wurde geſchont. Der Jagdpächter iſt einer von den Jagdherren, die ihre Rehe lieber lebend im Walde ſehen, als daß ſie bei Treibjagden einfach alles, was vor den Flintenlauf kommt, abſchießen laſſen. Auch läßt er in ſeinen Jagdrevieren zahlreiche Niſtkäſtchen für Meiſen und andere Hohlniſter an⸗ bringen, da die Forſtbehörden alle hohlen Bäume fäl⸗ len laſſen. g in Armbruch durch Umfahren. In nächſter Nähe ber Hauptpoſt fuhr geſtern nachmittag ein Rad ⸗ fahrer eine 73jährige Frau um. Die Be⸗ dauernswerte, die den linken Arm gebrochen hat, wurde mit einem Auto nach ihrer Wohnung ge⸗ Pracht. i i Tiſchnachbarinnen Von Wilhelm Lichtenberg Ich zweifle nicht, daß ſich in einer— nicht allzu⸗ fernen— vernünftigeren, praktiſcheren und menſch⸗ licheren Zeit eine Einladung zu Tiſche folgender⸗ maßen abſpielen wird: Der Gaſt erſcheint, wird von einem hübſchen, fungen Stubenmädchen in Empfang genommen und in ein kleines behagliches, ſtreng ſe⸗ pariertes Zimmer geführt. Das Stubenmädchen verſchwindet natürlich und kommt dann mit den Spei⸗ ſen wieder. Gang für Gang. Ein ausgezeichnetes Eſſen, ganz allein genoſſen. Wenn man fertig iſt, ſchreibt man der Hausfrau, die man, wie die übrigen Gäſte, nicht zu Geſicht bekam, ein paar Komplimente auf einen bereit liegenden Schreibblock und ver⸗ ſchwindet ebenſo lautlos, wie man gekommen iſt. Heute iſt das leider noch nicht ſo. Heute muß man noch jede Einladung zu einem Eſſen mit ſeiner An⸗ weſenheit bezahlen. Muß Konverſation machen, etwas zum Beſten geben und ſich fortlaufend über die Familienverhältniſſe der Gaſtgeber unterrichtet zeigen. Vor allem aber hat man Tiſchnachbarinnen!! Unter Tiſchnachbarin verſteht man die Dame, die man keinem anderen Gaſte zumuten kann. Bevor die Gäſte kommen, ſtehen die Gaſtgeber über eine Karte gebeugt und markieren die feindlichen Demar⸗ kationslinien. Dieſe Karte nennt man nicht General⸗ ſtabs⸗, ſondern Tiſchkarte; aber ich glaube, es war leichter, die Schlacht von Tannenberg zu entwerfen, als die Sitzordnung eines ſolchen Gaſtmahls. Von mir zum Beiſpiel wiſſen die Leute, daß ich über eine kräftige Stimme und eine ſehr deutliche Ausſprache verfüge; weshalv man mich mit Vorliebe neben Damen ſetzt, die ſchlecht hören. Es können aber auch noch andere Gründe dafür maßgebend ſein, daß man gerade dieſem Herrn dieſe und dieſe Tiſchnachbarin zugeſellt. Schon die Tatſache allein, daß ſich ein Herr und eine Dame nicht kennen, die etwas von einander gehört und auch nichts ge⸗ Kirchenrat Maler 60 Jahre alt In ſeinem Sinne iſt es gewiß nicht, daß die Oeffentlichkeit heute von ihm redet. Denn Kirchen⸗ rat Maler, der heute das 6. Jahrzehnt ſeines Lebens vollendet, wollte immer zu denen gehören, die der Sache dienen und darum auf Ehrung der eigenen Perſon verzichten können. Wenn nun der Chroniſt gleichwohl von dem 60⸗Jährigen Notiz nimmt, ſo mag es eben der Sache wegen geſchehen, die er vertritt. Kirchenrat Maler iſt am 19. Dezember 1869 in Kenzingen geboren. Er beſuchte das Gymnaſium in Offenburg und Freiburg und ſtudierte in Heidel⸗ berg, Straßburg und Halle. Nach mehrfacher Ver⸗ wendung als Vikar war er zunächſt Pfarrer in Nie⸗ dereggenen. Im Jahre 1909 erfolgte ſeine Beru⸗ fung nach Mannheim, und zwar zuerſt an die Trini⸗ tatis kirche, von 1914 ab an die obere Pfarrei der Konkordienkirche. Vor 2 Jahren übertrug ihm die Synode die Leitung des Kirchenbezirks und damit die Rechte und Pflichten des Dekans. Wer, wie der Jubilar, 20 Jahre in führender Stellung in unſerer Stadt gewirkt, iſt nicht unbe⸗ kannt geblieben, ganz abgeſehen davon, daß die Ar⸗ beit des Pfarrers ohnehin nicht im Verborgenen geſchieht. Und das rühmen ſie alle, die ihn kennen, daß unermüdliche Pflichterfüllung und ganze Hingabe an die Sache die treibenden Kräfte ſeines Wirkens ge⸗ weſen ſind. Hierüber ſprach er nicht und davon redet er auch jetzt nicht, weil treue Arbeit ihm ſelbſtver⸗ ſtändliche Aeußerung und Vorausſetzung eines geſeg⸗ neten Wirkens iſt. Und wenn es wahr iſt, daß das Herz den Theologen macht, ſo iſt auch dieſe Be⸗ dingung aufs beſte erfüllt. Denn Güte und Freund⸗ lichkeit haben ihn nicht minder ausgezeichnet als höchſtes Wollen und heiliges Sollen. Daß ihm da⸗ rum nichts zu viel und niemand zu gering geweſen iſt, darf wohl auch ausgeſprochen werden. Es geſchieht ja dem Amt zu Ehren, das er führt und all' den Vielen zu lieb, die ihn ob ſeines verehrungs⸗ würdigen, ſtillen Schaffens kennen und ſchätzen ge⸗ lernt. Ein ungewöhnliches Maß von Arbeit und Verantwortung liegt auf den Schultern des Man⸗ nes, der den größten Kirchenbezirk des Landes in ungewöhnlicher Zeit zu leiten hat. Kirchenrat Maler kennt das Geheimnis jenes bibliſchen„Allezeit fröh⸗ lich“, ohne das weder Kirchen⸗ noch andere Aemter euf die Dauer zu ertragen und zum Wohle des Gan⸗ zen zu führen ſind. Möge ihm die geiſtige Spann⸗ kraft, mit der er ſeines großes Amtes waltet, weiter⸗ hin erhalten bleiben. Jedenfalls darf er aufrichtiger Segenswünſche aus dem Herzen vieler am heutt⸗ gen Tage gewiß ſein. Ad multos annos! 5 Dr. B. Der neue Großrundfunkſender Süddeulſchland“ Die viel umſtrittene Frage der Aufſtellung des neuen Großrundfunkſenders in der Südweſtecke Deutſchlands iſt, wie mitgeteilt, nunmehr entſchieden. Der neue Sender wird bei Mühlacker, alſo an der badiſch⸗württembergi⸗ ſchen Landesgrenze, errichtet werden. Die Lieferung iſt bereits vergeben. Die Inbetriebnahme iſt im Herbſt nächſten Jahres zu erwarten Der Miniſterialdirektor im Reichspoſtminiſterium, Dr. Krucko w, machte gelegentlich von Beſprechun⸗ gen, die dieſer Tage bei der Oberpoſtdirektion Stutt⸗ gart und bei der Oberpoſtdirektion Karlsruhe mit „Vertretern der badiſchen Regierung ſtattfanden, und bei einer weiteren Beſprechung in Heidel⸗ berg mit den Oberbürgermeiſtern der Städte Karls⸗ ruhe, Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen (Rhein) ſowie mit Vertretern der Handelskam⸗ mer Mannheim uſw. folgende intereſſante Mit⸗ teilungen: Es war anfänglich in Ausſicht genommen, in der Südweſtecke von Deutſchland einen großen Sender aufzuſtellen, der gleichzeitig Baden, Württemberg, Heſſen, die Pfalz, das Saargebiet und die Gegend bis Koblenz verſorgen ſollte. Dieſer urſprüngliche Plan mußte jedoch aufgegeben werden, da eingehende Un⸗ terſuchungen und Meſſungen in der Rheinebene uſw. ergeben hatten, daß auf dieſem Wege das erſtrebte Ziel nicht zu erreichen war. Die techniſchen Prüfun⸗ gen haben vielmehr ergeben, daß ein Sender weiter ſüdlich aufgeſtellt werden mußte. Als geeignetſter Aufſtellungsort für bdieſen Sender wurde eine Linie Maulbronn— Tie⸗ ſenbronn und auf dieſer Linie als Aufſtel⸗ a lungspunkt Mühlacker ermittelt Dadurch iſt die Senderfrage dem Streit der Meinungen entrückt. Er iſt gewiſſermaßen zu beſtimmen. Denn Menſchen, die ſich kennen, ſind gewöhnlich ſo verkracht miteinander, daß man ſie bei gemütlichen Anläſſen durch ein paar neutrale Perſönlichkeiten trennen muß. Nämlich, haben ſie je was von einander gehört— dann gewiß nur Schlechtes. Und haben ſie was gemeinſames— dann ſicher eine Affäre. Nun, kommt man alſo in die Geſellſchaft, wird man von der Hausfrau mit einem ganz impertinen⸗ ten Lächeln geholt, zu einer wildfr nden Dame ge⸗ ſchleift und mit ſichtlicher Schadenfreude in den Mie⸗ nen ſagt ſie:„Jetzt will ich Sie aber Ihrer Tiſch⸗ nachbarin vorſtellen.“ Daraufhin erfolgt die Nen⸗ nung der Namen. Nun, ſeinen eigenen Namen ver⸗ ſteht man ja noch zur Not. Nur die fremden Namen verſteht man niemals. 5 Von dieſem Augenblick der Vorſtellung ab iſt man einer fremden, völlig gleichgüliten Frau mit Leib und Seele ausgeliefert. Bevor nämlich noch gegeſſen wird, hat man die Verpflichtung, Konver⸗ ſation zu machen. Konverſation iſt das einzige, was von den Gaſtgebern leider nicht beigeſtellt wird. Gaſtgeber machen ſich's überhaupt leicht. Sie liefern nur das Verdauliche; das Unverdauliche wird ein⸗ geladen. Wie macht man aber Konverſation mit einer Dame, von der man nichts weiß, deren Inter⸗ eſſen man nicht kennt, und die man vordem niemals geſehen hat? Man ſpricht todſicher das, was ſie beſtimmt nicht intereſſiert, weshalb ſie ſich, noch ehe man ſich zur Tafel ſetzt, ſchon denkt: Welchen Idio⸗ ten hat man mir da als Tiſchnachbarn beigegeben? So entſteht ſchon fürs erſte die gemütliche Stim⸗ mung, die ſich im weiteren Verlguf des Abends noch ſteigern ſoll. Endlich ertönt der Ruf: Bitte, zu Tiſche! Allge⸗ meines Aufatmen. Man reicht ſeiner Dame den Arm— natſtrlich immer den falſchen— und geleitet ſte wie ein ſchlechter Komödiant an den Platz, auf dem ein Kärtchen mit ihrem Namen liegt. Man ſucht ſich die Augen aus dem Kopfe heraus, und weil auf keiner Tiſchkarte der falſch verſtandene neutral geworden. Man könnte faſt ſagen, daß der Sender mit einem Fuß auf badiſchem und mit dem andern auf württembergiſchem Boden ſteht. Dieſe Neutralität wird dadurch verſtärkt, daß von dem Mühlacker Sender unmittelbare Uebertra⸗ gungsleitungen ſowohl nach Stuttgart als nach Karlsruhe hergeſtellt werden. Karlsruhe und Stutt⸗ gart befinden ſich mithin vom techniſchen Standpunkt aus gegenüber dem neuen Sender genau in der glei⸗ chen Lage. f Die Empfangslautſtärke des neuen Senders wird in Karlsruhe und in Mannheim ein Vielfaches der Lautſtärke des jetzigen Stutt garter Senders ſein Dementſprechend wird ſich der neue Sender auch an allen anderen Orten ſeines Verſorgungsbereichs aus⸗ wirken. Damit dürfte allen berechtigten Wünſchen Rechnung getragen ſein. Die bisherigen Sender in Stuttgart, Freiburg und Kaiſerslautern bleiben vor⸗ erſt als örtliche Sender beſtehen. Ihr ferneres Schick⸗ ſal wird von der weiteren Entwicklung der Dinge ab⸗ hängen.* * Direkte Züge Berlin Baſel unter Umgehung von Frankfurt Hauptbahnhof. Nach Mitteilung der Reichsbahndirektion Berlin wird der Schnellzug FD 4 Berlin—Baſel am 21. und 23. Dezember doppelt geführt. Der Vorzug mit den Fernſchlaf⸗ wagen nach Lugano und Chur nebſt einem Speiſe⸗ wagen verläßt Berlin bereits 16.12(ſtatt 16.20) und berührt Frankfurt Hauptbahnhof nicht. * Erfolgreiche Treibſagd. Auf der Gemarkung Wallſtadt wurde am Dienstag die alljährliche Treibjagd veranſtaltet, an der ſich 40 Schützen be⸗ teiligten. Das Ergebnis war ſehr zufriedenſtellend. Es wurden rund 200 Haſen zur Strecke gebracht. * Die Mannheimer Viehzählung vom 2. Dezem⸗ ber ergab wieder einen Rückgang der Zahl der Pferde von 1749 im Vorjahr und 2613 im letzten Vorkriegsjahr auf jetzt 1646 und der Hunde von 6363 im Vorjahr auf 5517. Die Zahl der Hunde hatte 1922 mit 10 591 ihren höchſten Stand erreicht, geht aber ſeitdem ſtändig zurück. Da⸗ gegen breitet ſich die Hühnerzucht immer mehr aus, denn es wurden jetzt 78 236 Hühner gezählt gegen 71.303 im Vorfahr und nur 47 473 im Dezem⸗ ber 1913. Erwähnenswert iſt noch die Zahl der Kühe mit 873 und der Schweine mit 3572. Die Ziegenhaltung geht ſeit 1921, wo ſie nit 6267 Tieren ihren Höhepunkt erreicht hatte, ſtän⸗ dig zurück und beträgt nunmehr lohne Wallſtabt) nur noch 1344 Stück. Veranſtaltungen Weihnachten im Nationaltheater. Für die Außer⸗ mietevorſtellungen an den Weihnachtsfeiertagen kann das Mietervorrecht nur am Freitag, 20. Dezember, ausgeübt werden. Am Samstag beginnt der Verkauf gegen Vor⸗ zugskarten, am Montag der allgemeine Kartenverkauf. Die am 1. Weihnachtstag zur Erſtaufführung kommende Oper „Schwanda der Dudelſackpfeifer“ des jungen Prager Komponiſten Weinberger erweiſt ſich überall als der große Erfolg der Opernſaiſon und iſt bereits von 92 deutſchen Bühnen zur Aufführung angenommen. Aus dem Lande Verhaftete Zigeuner Weinheim, 18. Dez. Heute mittag wurden in der Nähe des hieſigen Schlachthofes zwei Zigen⸗ nerwagen, die Verdacht erweckten, von der Gendarmerie angehalten und eingehend durchfucht. Zwei Zigeuner wurden wegen verſchiedener Ueber⸗ tretungen feſtgenommen. Da ſich ergab, daß die beiden Feſtgenommenen von auswärtigen Behörden geſucht werden, ſo wurden ſie nach Mannheim in Unterſuchungshaft abgeliefert, die Zigeuner⸗ frauen dagegen freigelaſſen. . * Hockenheim, 17. Dez. Der hieſige Evangel. Frauen vere in hielt im Lutherhaus ſeine dies⸗ jährige Weihnachtsfeier ab, die mit Bewirtung der Teilnehmer, ſowie mit einer Theateraufführung und Gabenverloſung verbunden war. Die gut be⸗ ſuchte Veranſtaltung bot den Teilnehmern einige unterhaltſame Stunden der Erhebung und der Freude. Der Erlös aus der Verloſung kommt dem ſegensreichen Werk des Frauenvereins zugute, deſſen Aufgabe und Ausgaben heutzutage gegegenüber früheren Zeiten bedeutend gewachſen ſind. * Ettlingen, 18. Dez. Zu den bereits im geſtri⸗ gen Mittwoch⸗Mittagsblatt gemeldeten Kündi⸗ gungen der Textilinduſtrie des Albtales wird uns nun mitgeteilt, daß es ſich nicht um die Kündigung des geſamten Arbeitsverhältniſſes han⸗ delt, ſondern daß nur eine Kündigung der ſogen. Albtalzulage vorliegt. * Reichenbach(Amt Lahr), 18. Dez. Heute nach⸗ mittag brach auf bisher noch ungeklärte Weiſe in dem landwirtſchaftlichen Anweſen des Hofbauern Adolf Wacker Feuer aus, das trotz ſofortigen Ein⸗ greifens der Feuerwehren von Reichenbach und Lahr das Wohnhaus und das Oekonomiege⸗ bäude einäſcherte. Sämtliche Futktervor⸗ räte verbrannten, Das Vieh konnte in Sicherheit gebracht werden. Der Schaden, der durch die Verſicherung nur teilweiſe gedeckt iſt, be⸗ trägt über 50 000 Mark. 8 * Freiburg, 17. Dez. Der ſeit vielen Jahren in Freiburg wohnende, aus Oſtpreußen ſtammende Staatsanwalt Dr. Eugen Joſef, der am 6. De⸗ zember auf der Kaiſerſtraße von einem Radfahrer angefahren und ſchwer verletzt wurde, iſt nunmehr in der hieſigen Klinik ſeinen Verletzungen erlegen. Dr. Joſef iſt durch eine Reihe von juriſtiſchen Ab⸗ handlungen und Büchern bekanntgeworden. Schluß des redaktionellen Teils 6, I, Is Rar. Frumringe 5 aut das Brautpaar nut bei dũisar Fesenmeuer . 8. Hreitestraße Name ſteht, führt man ſie natürlich auf die verkehrte Seite. Und da alle Herren ihre Tiſchdamen auf die verkehrte Seite führen, entſteht ein Tohuwabohu, das ſchließlich unter allgemeiner tödlicher Verlegen⸗ heit von den Hausleuten entwirrt wird. In den Damen aber hat ſich inzwiſchen die urſprünglich ge⸗ faßte Vermutung, daß man ihnen den ausgeſuchte⸗ ſten Idioten zum Tiſchnachbar gegeben hat, zu be⸗ reits unumſtößlicher Gewißheit verdichtet. Man ſitzt alſo neben ſeiner Dame und hat natür⸗ lich alle Künſte des Charmeurs ſpielen zu laſſen. Bis man plötzlich bemerkt, daß die Nachbarin ſehr nervös iſt und gar nicht auf das hört, was man ihr erzählt. Sie ſtarrt wutentbrannt zu ihrem Gatten hinüber, der natürlich auch Tiſchnachbar einer Dame iſt, gleichfalls in Charmeur macht und damit die lodernde Eiferſucht ſeiner Gattin weckt. Der Gatte der Tiſchnachbarin wieder fixiert ihren Tiſchnach⸗ barn mit mißtrauiſchen Blicken, weil er ſehen will, ob man ſeiner Gattin nicht zu nabe tritt. Und da man ſelbſt auch eine Gattin hat, die am anderen Ende der Tafel mit einem Herrn flirtet, und da anderſeits wieder dieſe Gattin nervös iſt, ob man ſeiner Tiſchnachbarin nicht zu tief in die Augen guckt, kann man ſich die gemütliche Stimmung, die aus dieſer bunten Reihe aufſteigt, ungefähr aus⸗ malen. In dieſem mörderiſchen Kreuzfeuer von Blicken vergeht einem der Appetit, demzuliebe man doch ſchließlich gekommen iſt. a Trotzdem— man ißt. Man ißt unter Konver⸗ ſation. Man ißt redend und redet eſſend. Dabei iſt es faſt unmöglich, ein Nebeneinander der Tätigkeiten einzuhalten. Redet man mehr, als man ißt, denkt ſich die Tiſchnachbarin: So ein Schwätzer! Ißt man mehr, als man redet, denkt ſie ſich: So ein Freſſer! Redet man gar nichts, iſt der Hausherr beleidigt. Ißt man gar nichts, fühlt ſich die Hausfrau be⸗ leidigt. Als Tiſchnachbar hat man es noch keinem Menſchen recht gemacht Abgeſehen von der artiſti⸗ ſchen Kunſtleiſtung, kauend zu reden! Entweder es bleibt einem eine Gräte im Halſe ſtecken oder man verſchluckt ſich unter Erſtickungsanfällen, oder man . fr y ß/ cpp P ů meinſam haben, genügt, um ſie als Tiſchnachbarn pruſtet den genoſſenen Wein wieder heraus und be⸗ kleckert damit das Damaſttiſchtuch. Ohne Unfall iſt man wahrſcheinlich noch niemals Tiſchnachbar ge⸗ weſen. 5 Außerdem hat man ja auch die Verpflichtung, ſeiner Tiſchdame die beſten Stücke auf den Teller zu legen; was regelmäßig zur Folge hat, daß wohl das beſte Stück auf dem Teller, aber die Sauce auf der neuen Toilette zu finden iſt. Einen Vorteil haben dieſe tiſchfreuadnachbar⸗ lichen Beziehungen jedenfalls: Bei der nächſten Ge⸗ legenheit erklärt die Dame, nur mehr kommen zu wollen, wenn ihr ein anderer Tiſchnachbar beige⸗ geben wird. Weshalb man beiri nächſtenmal neuer⸗ lich einer wildfremden Dame zugewieſen wird, die ſich im Verlaufe eines lengen Abends die Ueber⸗ zeugung verſchaffen ſoll, daß man ein ausgemachter Idiot iſt. Und wenn ſich alle Damen des Kreiſes im Verlaufe einer Saiſon dieſe Meinung über einen gebildet haben, wird man überhaupt nicht mehr ein⸗ geladen, und tut gut daran, ſich einen neuen Kreis zu ſuchen. a Ernente Warnung vor dem„Deutſchen Theater⸗ dienſt“. Das Städtiſche Nachrichtenamt teilt mit: Der„Deutſche Theaterdienſt“, Heidel⸗ berg, verbreitet die Meldung, daß Generalintendant Ebert, Darmſtadt und Intendant Hahn, Heidel⸗ berg, als zukünftige Intendanten des Mannheimer Nationaltheaters in Frage kämen. Dieſe Nachricht iſt ebenſo aus der Luft gegriffen, wie die ſeiner Zeit vom„Deutſchen Theaterdienſt“ verbreitete Meldung über Ver⸗ handlungen mit dem Intendanten Weichert 22(Es iſt an der Zeit, daß der üblen Gerüchtemacherei dieſes„Deutſchen Theaterdienſtes“ ein Ende geſetzt wird. Leider findet dieſes fragwürdige Unternehmen immer noch durch eine Reihe von Stellen und ſogar Künſtlern Unterſtützung, die ſich über dieſen„Dienſt“ und ſeinen Herausgeber offenbar noch immer nicht genügend unterrichtet haben. Schriftl.). 4. Seite. Nr. 589 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 19. Dezember 1929 Kommunale Chronik Um die ſtädtiſchen Weihnachtsbeihilſen Weinheim, 18. Dez. Heute nachmittag begab ſich eine Abordnung der Erwerbsloſen in das Ver⸗ waltungsgebäude Rathaus⸗Schloß, um ben dort tagenden Stabtrat um eine Aenderung des Be⸗ ſchluſſes, bezüglich der ſtädtiſchen Weihnachts⸗ beihilfen zu erſuchen. Der Stadtrat hatte nämlich in einer vorhergegangenen Sitzung im Hinblick auf die wirtſchaftlich ſchwierige Lage der Stadt, eine Ge⸗ währung von Beihilfen in der bisherigen Form durch Hingabe von feſten Beträgen abgelehnt und lediglich die Richtſätze beim Fürſorgeamt für die ausgeſteuerten Erwerbsloſen um 25 v. H. und für die übrigen Unterſtützungsempfänger des Für⸗ ſorgeamtes um 20 v. H. erhöht, und zwar auf die Dauer von drei Monaten. Es entſpricht dies immer⸗ hin einem ſtädtiſchen Aufwand von annähernd 13 000 Mark als Weihnachtsbeihilfe, die nach der Abſicht des Stadtrates bloß den Allerbedürftigſten zu gut kommen ſollte. Dadurch fühlten ſich aber die Erwerbsloſen benachteiligt, die dabei leer ausgingen und erhoben Proteſt. Der Stadtrat trat in eine ein⸗ gehende Beratung der neuen Anträge unverzüglich ein. Das Ergebnis iſt noch nicht bekannt. Oberbürgermeiſter Adenauer wiedergewählt Mit 49 von 96 Stimmen, genau mit der abſoluten Mehrheit, wählte die Kölner Stadtver⸗ ordneten⸗Verſammlung Oberbürgermeiſter Adenauer auf die geſetzliche Amtsdauer von 12 Jahren wieder. Gegen ſeine Wahl hatten ge⸗ ſtimmt die Wirtſchaftspartei(mit 7 Stimmen), die Sozialdemokraten(20 Stimmen), die Kommuniſten (18 Stimmen), die Nationalſozialiſten(4 Stimmen). Ferner waren noch zwei Stimmen abgegeben wor⸗ den für Oberbürgermeiſter Dr. Lehr(Düſſeldorf) und eine Stimme für Dr. Lindemann. Die An⸗ ſtellungs bedingungen des Oberbürgermei⸗ ſters wurden unter Ablehnung der von den Kom⸗ muniſten, den Sozialdemokraten und der Wirt⸗ ſchaftspartet eingebrachten Aenderungsanträge in der vom Verfaſſungsausſchuß vorgelegten Beſchluß⸗ form gutgeheißen. Die Waſſerverſorgung der vorderpfälziſchen emeinden * Limburgerhof, 18. Dez. Im Vereinshaus der J. G. Farbeninduſtrie fand hier unter dem Vorſitz des Bürgermeiſters Weber⸗Mutterſtadt eine Verſammlung der pfälziſchen Mittel⸗ rheingruppe des Waſſerverſorgungs⸗ 8 weckver bandes ſtatt. Als Vertreter der ſtaat⸗ lichen Aufſichtsbehörde war Bezirksamtmann Dr. Moos⸗ Ludwigshafen und weiter Regierungsban⸗ rat Kramer München erſchienen. Letzterer hielt als Abgeſandter des Landesamtes für Waſſerverſor⸗ gung in München einen ausführlichen Vortrag über das ganze vorderpfälziſche Waſſerverſorgungsprojekt, der von den anweſenden Gemeindevertretern bei⸗ fällig aufgenommen wurde. Nach eingehender Debatte fand der Plan durch die Verbandsmitglieder einſtimmige Bejahung. * Friedrichsfeld, 16. Dez. Aus der jüngſten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: Für die von der Gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft e. G. m. b. H. Friedrichsfeld auf den Kaufpreis für die Grundſtücke Lgb. No. 459, 70—85 geleiſtete Zahlung wurde Teillöſchung bewilligt. Gleichzeitig wurden die Grundſtücke Lgb. No. 459, 70—72 von der Hypo thek freigegeben. Bezüglich der auf dem Grundſtück der Paul Grimmig Eheleute Lgb. No. 459, 60 ein⸗ getragenen Bormerkung zur Sicherung der Rück⸗ auflaſſung wurde Löſchungsbewilligung erteilt.— Das Gemeindegrundſtück Ogb. No. 1209 mit 21,08 Ar im Gewann„In den Herolden“ wurde mit ſofor⸗ tiger Wirkung bis auf weiteres an Jakob Schnabel zum Preiſe von 1,50 4 je Ar unter den üblichen Bedingungen verpachtet.— Einem Geſuch um Zu⸗ laſſung zur Ausführung elektriſcher Licht. und Kraftanlagen in hieſiger Stadtgemeinde wurde nicht ſtattgegeben. Die Vergnſtgungsſteuer des Theater⸗ vereins Friedrichsfeld für die Weihnachtsfeier am 22. Dezember 1929 wurde um 50 v. H. ermäßigt. Der Antrag auf weitere Ermäßigung der Vergnü⸗ gungsſteuer für das Kinotheater wurde abgelehnt. Am 13. Dezember fand unter Vorſitz des Präſi⸗ denten, Stadtrat Jakob Groß, die 57. Vollver⸗ ſammlung der Handwerkskammer Mann⸗ heim ſtatt, an der als Vertreter der Aufſichtsbehörde der Direktor des Bad. Landesgewerbeamts, Ober⸗ regierungsrat Bucerius, teilnahm. Die Jah⸗ res rechnung für 1928 ſowie der vom Vorſtand aufgeſtellte Voranſchlag für 1930 wurden ein⸗ ſtimmig genehmigt. Die Einrichtung und Durchfüh⸗ rung der Handwerksrolle und die durch die Hand⸗ werksnovelle auferlegte Verpflichtung zur Zahlung von Vergütungen an die Gemeinden für die Er⸗ hebung der Handwerkskammerbeiträge verurſachen neue erhebliche Belaſtungen; außerdem iſt, wie im Jahre 1929, mit erheblichen Ausſtänden, die ſich in Mannheim und Heidelberg auf rund 10 v. H. der Beiträge beliefen, zu rechnen. Es wird darum nur bei äußerſter Sparſamkeit möglich ſein, mit dem ſeitherigen Beitragsſatze durchzukommen. Der Geſchäftsführer, Rechtsanwalt Eiermann, erſtattete ſodann den Geſchäftsbericht. Nach deſſen Ausführungen hat die Not im Hand⸗ werk einen kataſtrophalen Umfang ange⸗ nommen. Der Grund hierfür liegt nicht nur in der allgemeinen wirtſchaftlichen Lage und in der Grenz⸗ landeigenſchaft des badiſchen Landes, ſondern mehr als in einem anderen Zerufsſtand wirkt ſich im Handwerk die Kreditnot aus, die durch die Zuſam⸗ menbrüche und Zahlungsſchwierigkeiten von Mittel⸗ ſtandsbanken gerade das Handwerk empfindlich tref⸗ fen. Ganz beſonders iſt darum das Treiben unver⸗ antwortlicher Elemente, die durch gedankenloſes Gerede den Kredit der Genoſſenſchaften untergraben, zu verurteilen. 5 Es will nun doch ſcheinen, als wenn die Winter⸗ ſporthoffnungen auf Weihnachten nicht enttäuſcht werden, nachdem ſie, ſagen wir ehrlich, doch ſchon einigermaßen tief herabgeſchraubt waren. Der jähe Umſchlag zur Abkühlung auf Montag mit den erſten kräftigeren Schneefällen tiefer herab war alsbald wieder unterbrochen geweſen, ſo daß man nicht ſo recht trauen mochte. Der Dienstag hatte ſchon wieder ein anderes Geſicht. Da ging es nach einer wundervollen Mondnacht, die bis etwa Mitternacht hell war, wieder mit neuen Wolken⸗ bildungen einher, die in Farbe und Form weite⸗ res Weiß verhießen. Gleichzeitig gingen die Tempe⸗ raturen bei Nordwind weiter zurück, ſo daß in der Nacht auf Dienstag in den Hochlagen berelts acht Grab Kälte erreicht wurden und die Froſtgrenze bis auf etwa 550 Meter hinuntergeſchoben wurde. Auf die porzellanene Neuſchneeplaſttk im Voll⸗ mondſchein folgte am erwachenden Dienstagmorgen neuer Schneefall, der bei der geſunkenen Tem⸗ peratur nicht nur in dicken Flocken, ſondern fein und trocken zu Boden kam. Da der Schnee und die Feuchtigkeit des Vortages inzwiſchen gefroren war, fand der Neuſchnee eine gute Unterlage, die ihn hielt. Die Bildung einer geſchloſſenen Schneedecke bis auf etwa 600 Meter herunter war damit begünſtigt und wurde, da die Temperatur tagsüber weiter ſank und nach kurzer Unterbrechung abermals Schnee fiel, tief in die Täler gebildet, ſo daß ſich das Gebirge eigentlich erſtmalig in dieſem Winter im richtigen Schneekleid zeigt. Am Dienstag abend kam es dann weiter zu ſtarken anhaltenden Schneefällen, wo dichter Flockenfall die Schneedecke ſchnell verſtärkte und von der 10—15⸗ m⸗Höhe bald auf die 20—25⸗ m⸗Grenze brachte. Der Schnee war teils trocken⸗pulvrig, teils trocken⸗körnig und deckte gut und raſch. Die Kälte⸗ grade wurden in ihren Extremen aber nicht in Konzert und Theater in Heidelberg Auf dem Beſchertiſch des 1. Chorkonzerts (Weihnachtskonzerts) des Heidelberger Bach⸗ vereins lagen allerhand koſtbare muſikaliſche Ga⸗ hen, die z. T noch den Reiz der Erſtmaligkeit und der guten Ausführung hatten. Der Chor, der ſich im Klangcharakter gegen das Vorjahr kaum verändert hatte, war nicht zu ſtark belaſtet, ein Umſtand, der ſeiner inneren Feſtigkeit, der Beherrſchung und Aus⸗ fetlung der Materie ſehr zuſtatten kam. Es fehlt immer noch beſonders an friſchen Frauenſtimmen, die dem Klang einen ſchleierloſen Zauber geben könn⸗ ten, es fehlt auch hie und da noch an diſziplinierter und damit ſauberer Intonation. Aber der Kontakt mit dem Dirigenten Prof. Dr. Poppen und dem Orcheſter iſt doch beſſer gewor⸗ den. So konnte man mit den Chören der Bach⸗ kantate über das Lied„Ich freue mich mit Dir“ und im herrlichen fünfſtimmigen„Magni⸗ ftieat“ von Joh. Seb. Bach wohl zufrieden ſein. Den ſtärkſten Eindruck hinterließ der von Fritz Stein(Kiel) bearbeitete Pſalm 112„Laudate puer Dominum“ für Sopranſolo, gemiſchten Chor und Orcheſter von G. Fr. Händel. Wie hier mit einfachen Mitteln ſtärkſte Wirkung erzielt werden kann, zeigt den Meiſter der Form und den ingeniöſen Muſiker. Freilich gehört zu ſolcher Wirkung, daß ſich eine Sängerin von Qualt⸗ tät dafür einſetzt. Hier tat es Ria Ginſter⸗ Frankfurt a. M. mit glockenhellem Sopran, vorbild⸗ licher Phraſierungskunſt, mit Geſchmack und Intel⸗ ligenz. i N Der Altmeiſter oratorialen Tenorgeſangs, Prof. Georg A. Walter ⸗Stuttgart, ſetzte vorzüglich für den 100. Pfalm von Nikolaus Bruhns ſein ganzes fabelhaftes techniſches Können und ſeine In⸗ telligenz ein. Der Komponiſt ſtellt hier an die Stimme Anforderungen, die einem konzertierenden Inſtrument gleichkommen, der Pſalm iſt geradezu u artiſtiſches Br wourſtück, das ganz wenſgen nören gelingen dürfte.„ Alt⸗ und Baß⸗Solopartien waren mit Frieda Dierolf⸗ Berlin und Otto Goebel ⸗ München anſprechend beſetzt. Den Soloſopran in der Bach⸗ kantate und den zweiten Sopran im Magnificat ſang Luiſe Lobſtein⸗Wirz⸗Heidelberg. * Im Stadttheater ſahen wir„Drei Akte Kolontalgeſchichte“ von Lion Feuchtwanger, be⸗ titelt„Kalkutta, 4. Mai“: eine ſehr anſchauliche, dialogiſterte Vorleſung über engliſche Koloniſa⸗ tionspraktiken und Koloniſationstheorien, bei der die Thebrie Beifall und Zuſtimmung aller„human“ veranlagten Hörer, die Praxis aber den wirklichen Erfolg erzielt. Erich Alexander Winds nimmt das Stück nicht als Hiſtorie, ſondern mehr als ungeiſtliche Zeit⸗ gloſſe, die Perſonen werden ſo nicht Hauptträger des Stücks, ſondern mehr Marginalien am Text eines ge⸗ ſchilderten Syſtems. So wird unter Winds Leitung mit kräftiger Unterſtützung des Bühnenbildners (Schmitz⸗Bous) ein gut unterhaltender Theaterabend. Schirlitz iſt ein trefflicher Warren Haſtings, Golling ein prägnanter, bei Knapfel, Bopp und van Santen ſind drei Freunde des Gouverneurs in guten Händen. Die übrigen Männer ſind mehr oder minder Staffage. Eine Ausnahme macht Walter Jenſen, der ſeine kleine Szene als Viscount Hike mit erfreulicher Friſche ausſtattet. Martha Schild gelingt es, der ſchwach gezeich⸗ neten Lady Hike Form und Farbe zu geben. Als Weihnachtsgeſchenk für die Jugend hat die Intendanz Spannuth⸗Bodenſtedts Märchen⸗ ſpiel„Gold⸗Elschens Reiſe ins Glück“ ge⸗ wählt. Sumalvico macht ein echtes Kindermär⸗ chen daraus, geſchickt und mit anſteckender Frohlaune zieht er die Kinderſchar im Publikum als Mitwir⸗ kende ins Spiel und hat ſo ſchnell den Kontakt zwi⸗ ſchen Bühne und Publikum. Reizend ſind die Büh⸗ nenbilder von Schmitz Bous, ebenſo ſchön die von Roſe Sinitſch einſtudierten Tänze. Das ganze Euſemble, mit Aſta Kunze als nied⸗ I Freude am Werk. lichem Gold⸗Elschen an der Spitze, iſt mit erſichtlicher —* Handwerkskammer Mannheim 57. Vollverſammlung Die Durchführung des Beſchluſſes des Deutſchen Städtetages, die kurzfriſtigen Anleihen der Städte durch Aufnahme von langfriſtigen Darlehen bei den Sparkaſſen zu konſolidieren, wird darum bei der jetzt ſchon herrſchenden Kreditnot des Mittelſtandes eine verheerende Reaktion auf die Wirtſchaft aus⸗ löſen.— Aus ben weiteren Ausführungen des Ge⸗ ſchäftsführers iſt zu entnehmen, daß die Geſchäfte der Kammer im verfloſſenen Jahre hauptſächlich infolge des Inkrafttretens der Handwerksnopelle vom 11. Febr. 29 weiter erheblich angewachſen ſind. Die Anlegung der Handwerksrolle wird vor⸗ ausſichtlich bis 1. 2. 1930 durchgeführt ſein, ſodaß etwa im Mai 1930 die Kammerwahlen nach der neuen Wahlordnung, die das allgemeine, gleiche, unmittelbare und geheime Wahlrecht vor⸗ ſieht ſtattfinden können.— Die Zahl der von den Handwerkern gegen die Eintragung in die Hand⸗ werksrolle eingelegten Einſprüche beläuft ſich auf 92, dagegen ſind von den Handelskammern Mann⸗ heim und Heidelberg 145 bzw. 232 Einſprüche einge⸗ legt worden, über die, ſofern nicht eine Einigung mit den Handelskammern erzielt wird, die Bezirksräte in erſter Inſtanz entſcheiden werden. Die nach längeren Verhandlungen mit der Auf⸗ ſichtsbehörde und mit den babiſchen Handwerkskam⸗ mern ausgearbeiteten Vorſchläge zur Abänderung des Kammerſtatuts wurden nach kurzer Debatte einſtimmig genehmigt. Nach der neuen Faſſung werden künftighin von den 25 Sitzen auf den Bezirk Mannheim 11, Heidelberg ö, Sinsheim 2 und je ein Sitz auf die übrigen 7 Bezirke entfallen. Schließlich wurden einige Fragen des Lehrlings⸗, Geſellen⸗ und Meiſterprü⸗ fungsweſens erledigt. Schneefall im Schwarzwald Geſchloſſene Schneebecke bis tief in die Täler. Dienstag abend bis 25 Ztm. Schueehöhe den Hochlagen erreicht, ſondern infolge der nächt⸗ lichen Ausſtrahlung auf der Hochfläche der Baar, wo Bad Dürrheim es bis auf minus 12 Grad brachte. Gleiche Kälte wie der Feldberg hatte auch Villingen am Baarrand, während geſchützte Täler wie St. Bla⸗ ſtien weſentlich milder blieben und nur minus drei Grad aufwieſen. In der Ebene wurde der Gefrier⸗ punkt erreicht, während milde Randorte wie Baden⸗ weiler eins unter den Nullpunkt gingen. Wenn nun nicht alles trügt, ſo wird man bei dem Anhalten der Nordlufteinſtrömung und bei der Ver⸗ ſtärkung des Hochdrucks ſowie bei dem Druckgefälle und der Reichweite des Mittelmeerttefs auf eine Fortdauer der Schneefälle und des Froſtwetters, mithin auf gute Ausſichten für die kommenden gün⸗ ſtig liegenden Sonn⸗ und Feiertage rechnen dürfen. —0— Die Kälte nimmt zu! Seit geſtern iſt eine nicht unerhebliche Zunahme der Kälte in Mannheim feſtzu⸗ ſtellen. Geſtern Abend ging die Temperatur auf 0,8 Gr. C. unter Null zurück. Dienstag Abend zeigte das Thermometer noch 3,9 Gr. C. Wärme an. In der vergangenen Nacht betrug das Minimum 5 Gr. C. unter Null gegen 1 Gr. C. unter Null in der Nacht zum Mittwoch. Heute morgen hielt ſich die Temperatur mit 4,4 Gr. C. immer noch beträcht⸗ lich unter der Froſtgrenze, die geſtern morgen mit 0,8 Gr. C. nur wenig unterſchritten wurde. Die Höchſttemperatur ging von 6 Gr. C. Wärme am Dienstag auf 3,9 Gr. C. Wärme am Mittwoch zurück. Wenn der leichte Froſt anhält, können at. den Feiertagen die Schlittſchuhe probiert werden, die unter dem Weihnachtsbaum liegen. I. Neulußheim, 11. Dez. Zur Verbeſſerung der Allmendwieſen ſollen nach einem Beſchluß in der jüngſten Gemeinderatsſitzung dieſe nach einem aufgeſtellten Düngungsplan, da ſich die vor⸗ hergehenden Düngungen als erfolgreich erwieſen haben, mit einer aus Thomasmehl und Kainit be⸗ ſtehenden Kunſtdüngermenge von 600 Zentnern ge⸗ düngt werden, nachdem vorher durch eine Anfrage die Zuſtimmung der Allmend beſitzer eingezogen worden war. Der Koſtenaufwand hierfür wird durch die letzteren getragen.— Die Mitglieder des Orts⸗ gerichts wurden für weitere 6 Jahre ernannt. Es gehören ihm an: die Ratſchreiber Scheck und Benz und der öffentliche Schätzer Jakob Hertle.— Die unhaltbaren Zuſtände und die Verkehrsſtörung, die ſich durch die Benützung der Hauptſtraße vor dem Rathaus als Kirchwethplatz ergeben haben, bewogen den Gemeinderat, den Kirchweihplatz künftig auf das Grundſtück der Katholiſchen Kirchengemeinde in der Kornſtraße zu verlegen.— Die Bauleitung für die in Ausſicht genommene Kanaliſierung wurde Di⸗ plomingenieur Müller aus Karlsruhe übertragen.— Die Erſtellung der Waſchküche an der evangeliſchen Kleinkinderſchule wurde Bauunternehmer Kraus hier um ſein eingereichtes Angebot in Höhe von 1500 Rm. übertragen.— Für die Volksſchule wurden 11 Schulbänke mit einem Aufwand von ca. 400 Rm. angekauft. Kleine Mitteilungen Der Stadtrat des als Luftkurort bekannten, im badiſchen Odenwald gelegenen und von Seckach (Linie Heidelberg Würzburg) mit der nach Milten⸗ berg führenden Seitenbahn in kürzeſter Zeit erreich⸗ baren Talerſtädtchens Buchen hat beſchloſſen, die Aenderung der Ortsbezeichnung„Buchen(Baden)“ in „Buchen(Odenwald)“ zu beantragen. Im gemiſcht⸗beratenden Ausſchuß der Gemeinde Bühl kam erneut das Projekt einer Obſtmarkt⸗ halle zur Sprache. Es wurde feſtgeſtellt, daß die Stadtgemeinde Bühl dem Plane ſympathiſch gegen⸗ überſteht und ſich an einer noch zu bildenden Kor⸗ poration, Genoſſenſchaft oder Geſellſchaft zwecks Er⸗ ſtellung und Betrieb einer Obſtmarkthalle finanziell und durch Bere!“ deen von Gelände beteiligen will. Nicht i man damit, daß der Obſtgroßmark! aufgehoben werden ſoll. Aus der Pfalz Erklärung des Pfälzer Sängerbundes * Speyer, 18. Dez. Die Vorgänge bei der Bun⸗ desverſammlung am 1. Dezember 1929 in Landau haben den Bundesvorſtand des Pfälziſchen Sänger⸗ bundes zu einer Erklärung veranlaßt, die u. a. beſagt: Zur Wettſtreitfrage iſt unter Beiſeite⸗ laſſung der muſikaliſchen Seite folgendes zu bemer⸗ ken: Der Pfälziſche Sängerbund hat ſeit Beſtehen die Zulaſſung von Wettſtreiten ſtets abgelehnt. Ihre Abhaltung iſt ſatzungsgemäß verboten. Auswärtige Wettſingen dürfen nur beſucht werden, wenn dort keine Geld⸗ und Sachpreiſe verteilt werden. Der Speyergau⸗Sängerbund hat früher das Wettſingen gepflegt. Seine Führer ſind aber längſt von der Be⸗ fürwortung der bisherigen Form der Wettſtreite ab⸗ gekommen. Bei den Anſchlußverhandlungen mit dem Speyergau⸗Sängerbund wurde mit aller Klarheit ausgeſprochen, daß Wettſtreite im Speyergau⸗Sän⸗ gerbund nicht mehr ſtattfinden dürften. Um der be⸗ ſonders bei Vereinen des Speyergau⸗Sängerbundes beſtehenden Neigung zum Wettſtreitgedanken ent⸗ gegenzukommen, wurden die Richtlinien für die Gau⸗ und Vereinswertungsſingen unter Mitarbeit des Speyergau⸗Sängerbundes und mit ſtarker Beein⸗ fluſſung durch dieſen aufgeſtellt. Namentlich die Richt⸗ linien für die Vereinswertungsſingen ſtellten das Aeußerſte an Entgegenkommen dar, was vom Pfäl⸗ ziſchen Sängerbund ohne Aufgabe des bisherigen Standpunktes zugeſtanden werden konnte. Bei der Bundesverſammlung 1927 wurde ein Antrag auf Zulaſſung der Wettſingen abgelehnt. 1928 in Neu⸗ ſtadt wurden die nach langwierigen Beratungen des Muſikausſchuſſes ausgearbeiteten Richtlinien für das Gau⸗ und Wertungsſingen angenommen. Damit war für jeden Gauverein, der überhaupt die Autorität einer Organiſation in ſat⸗ zungsmäßigen Beſtimmungen anerkennen will, eine vollkommen klare Rechtslage gegeben. Es gibt ſelbſtverſtändlich in einer großen Organiſation eine Anzahl Mitglieder, die mit irgendwelchen Einrich⸗ tungen nicht einverſtanden ſind. Sie haben das Recht, ihre abweichende Meinung in Form non Anträgen und Wünſchen an die Mitgliederverſammlung zu bringen und dieſe Wünſche in anſtändiger und par⸗ lamentariſcher Form zu vertreten. Unterliegen ſie dem Mehrheitsbeſchluß, ſo müſſen ſie ſich eben dieſem fügen oder ausſcheiden. i 5 Ergebnisloſe Bohrungen * Rülzheim bei Germersheim, 19. Dez. Bekannt⸗ lich werden z. Zt. hier Bohrungen für die Rhein⸗ Gemeinden nach Waſſer durchgeführt. Nach An⸗ gabe des Rutengängers vermutete man eine ſtarke Waſſerader in einer Tiefe von 57 Meter. Dieſe Angabe hat ſich bis jetzt als trügeriſch herausgeſtellt. Die Bohrungen ſind in einer Tiefe von 80 Meter an⸗ gekommen, ohne Erfolg zu haben. Man erwägt das Einſtellen der Bohrungen für die bereits große Summen aufgebracht wurden. Die Hambacher Einbrecher. * Neuſtadt a. d. Hot, 18. Dezember. Wie ſich jetzt herausſtellt, haben die drei fungen Neuſtadter Bur⸗ ſchen, die dieſer Tage, wie gemeldet, in Hambach einen Einbruchsdiebſtahl verüben wollten, ſo⸗ wohl in Neuſtadt a. d. Hot. als auch in Hambach über 100 gefüllte Brötchenſäcke von den Haus⸗ türen entwendet, ferner von den Fenſtern Milch⸗ töpfe oder Milchflaſchen und aus den Gärten größere Quantitäten Rotkraut und Blumenkohl geſtohlen. Die Lebensmittel verkonſumierten ſie hier in einem Zimmer. Das nötige Kochgeſchirr entwendeten ſie durch Einbruch in ein Blockhaus der Nudelfabrik Mack auf der Hambacher Höhe. Komplizierter Verkehrsunfall * Kaiſerslautern, 18. Dez. Am Dienstag mittag wurde ein Radfahrer von einem Perſonenauto zu Boden geſchleudert und verletzt. Der Führer des Kraftwagens zog Hand⸗ und Jußbremſe und zog den Wagen mit Gewalt ſcharf nach rechts. Dadurch ſtieß der Wagen an den Randſtein an, wobei die Vorderachſe brach, die Bremsteile zerriſſen und der Wagen ſteuerlos über den Bürgerſteig gegen eine Mauer rutſchte. Eine auf einem Fußbank be⸗ findliche Frau erhielt Quetſchwunden. Während der Radfahrer nach dem Krankenhaus gebracht wurde, konnte die Frau durch ein Auto der Sanitätskolonne in ihre Wohnung gefahren werden. Nach verſchie⸗ denen Zeugenausſagen iſt der Führer des Kraft⸗ wagens zu raſch gefahren. * * Knittelsheim bei Germersheim, 18. Dez. Am Dienstag abend nach der Wahl des zweiten Bürger⸗ meiſters geriet in einer Wirtſchaft nach ſtarkem Wahlbier⸗Genuß eine Rotte jugendlicher Gegner aneinander. Dabei wurden Stühle und Eimer als Waffen benutzt. Einer der Kämpfenden erhielt einen ſo heftigen Schlag auf den Kopf, daß er bewußtlos ins Landauer Kran⸗ kenhaus gebracht werden mußte. * Edesheim(Bezirk Landau), 18. Dez. Am Diens⸗ tag abend rannten auf der Staatsſtraße ein Per⸗ ſonenauto und ein Motorrad beim Ueberholen auf⸗ einander. Der Motorradfahrer Ullrich von Die⸗ desfeld wurde dabei ſchwer verletzt. Er erlitt einen Schädelbruch und mußte ins Gdenkobener Kran⸗ kenhaus verbracht werden. * Herxheimweyer(Bezirk Landau), 19. Dez. Bei dem Landwirt Joſef Adam brachen in der ver⸗ gangenen Nacht Diebe ein, und entwendeten das zerlegte, am gleichen Tag geſchlachtete Schwein und ſämtliche Würſte. Von den Dieben fehlt jede Spur. Schluß des redaktionellen Teils Zur Gesundhaltung! Peter Rixius 9. f. b. Hl., Mannheim a a Fernsprecher 28 796 und 28797 Wilhelm Müller qun, U 4. 25, feinsprecher 2 bat 4 ———— 2 2 79 6 1 2 2 ſein Rad ſei ihm auf der Straße entwendet wor⸗ Donnerstag, den 19. Dezember 1929 Neue Mannheiter Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5, Seite Nr rüh übt Vor dem erweiterten Schöffengericht Mannheim Vorſitz Amtsgerichtsrat Schmitt, zweiter Amtsrichter Amtsgerichtsrat Dr. Detters) hatte ſich ein 21jähriger Schreiner wegen Diebſtahl, Raubverſuch und Betrug in mehreren Fällen zu verantworten. Schon der äußere Eindruck dieſes jungen, ſchlanken Burſchen iſt nicht beſonders ſym⸗ pathiſch, man könnte faſt ſagen ein ausgeſprochener Verbrechertyp. Teilnahmslos mit unbeweglichem Geſicht läßt er die ganze Verhandlung an ſich vor⸗ beiziehen. Auf alle Vorhaltungen hat er nur immer wieder ein monotones„Ja“ als Antwort. Er iſt geſtändig. Die Erziehungsanſtalt, in die er kam, weil er früher zu Hauſe nicht gut tat, hat ihn be⸗ ſtimmt nicht beſſer gemacht, dafür aber gleichgültiger. Auch nach dieſer„Erziehungszeit“ machte er ſeinen Eltern wenig Freude. Der oder ſein erſter Fall war ein Verſicherungsbetrug mit dem Fahrrad ſei⸗ nes Bruders. Er meldete auf der Polizeiſtation, den. In Wirklichkeit hatte er es an den Sohn ſeines Meiſters, der ihm ſpäter ein gutes Zeugnis aus⸗ ſtellte, verkauft. Dieſer Schwindel wurde bald auf⸗ gedeckt. Am 12. September 1929 veranlaßte er einen jungen Uhrmacher zur Hergabe eines Darlehens von 110 /, angeblich, um ſich dafür Werkzeuge zu kaufen. Das Geld ſchenkte er aber ſeiner 20jährigen Freundin, damit dieſe ihre Schneiderin bezahlen ſollte. Er will dieſes„Dämchen“, das in großer Aufmachung vor Gericht erſchien, nur flüchtig ge⸗ kannt haben. Bei einem Ausflug zu einem Kirch⸗ weihfeſt habe er aus Unvorſichtigkeit ihr Kleid be⸗ ſchmutzt und ihr für Reinigungskoſten 10/ bezahkt. Der Eindruck ſeiner Freundin war wenig günſtig, ſie paßt zu ihm. Der Uhrmacher iſt ſein Geld für immer los. Wie leicht ſich der Burſche das Leben und Stehlen macht, zeigt ſein dritter Streich. Seine Freunde fuhren mit Rädern ins Strandbad. Da er kein Rad hatte, nahm er das erſte beſte auf der Straße weg, um mitfahren zu können.„Ich wollte halt auch ins Strandbad fahren“ war alles, was er zur Entſchuldi⸗ gung anführen könnte. Zur Abwechſlung nahm er in einem Neubau einem armen Arbeiter die Akten⸗ taſche mit Gehalt weg. Dann ſtahl er ſeinem Mei⸗ ſter drei Glaſer diamanten im Werte von 70% und einem Arbeitskollegen einen Geldbeutel mit 12% Inhalt. Er brauchte eben immer Geld zu Vergnügungen. i Sein Hauptverbrechen verübte er am 8. Oktober 1929. Er ſtahl ein Rad und verfolgte damit eine Frau bis in die Langerötter⸗ ſtraße. Er ging das Treppenhaus hinter der Frau hinauf, erkundigte ſich bei ihr nach etwas und ver⸗ ſuchte ihr dann die Handtaſche zu entreißen. Die Frau ſchrie auf und der Gauner mußte fliehen, ohne ſeinen Zweck erreicht zu haben. Einem Fri⸗ ſeur, der ihn koſtenlos raſierte, ſtahl er„aus Dank⸗ barkeit“ ein Raſiermeſſer. Verſchiedene andere kleine Gaunereien wurden ihm noch zur Laſt gelegt. Als ihn Kriminalbeamte verhaften wollten, machte er die Tür nicht auf, ſo daß einer der Beamten durch ein Dachfenſter in ſein Zimmer eindringen mußte. Der Sachverſtändige Med.⸗Rat Dr. Götzmann führte aus, daß der Angeklagte mit einem angeborenen moraliſchen Defekt behaftet ſei, ſich aber ſonſt an⸗ ſtändig benommen und ſogar Reue gezeigt habe. Der 1. Staatsanwalt Dr. Frey wies auf das Ver⸗ werfliche der Taten hin und beantragte eine Gefäng⸗ nisſtrafe von 1 Jahr 3 Monaten, abzüglich der Un⸗ terſuchungshaft. Mit einem Kopfſchütteln tat der Angeklagte den Antrag ab. Das Gericht ſchloß ſich dem Antrag des Staatsanwaltes an und verurteilte den Burſchen zu! Jahr 3 Monaten Geſäng⸗ nis, abzüglich 2 Monaten Unter⸗ ſuchungshaft wegen Diebſtahl, Raubverſuch und Betrug. 0 i g Fahrläſſige Tötung Eine recht langwierige Angelegenheit war die Verhandlung gegen einen Dreſchmaſchinenbeſitzer, der wegen fahrläſſiger Tötung angeklagt war. Als er am 20. September 1929 mit dem Dreſchen fertig war, ſchob er mit ſeinem Sohn und anderen Ange⸗ ſtellten die Dampflokomotive auf die Seite. Bei die⸗ ſer Gelegenheit kam das lange Rohr mit einer ziem⸗ lich tief hängenden Licht⸗Leitung, die ſchräg über die Straße führte, in Berührung. Da zu allem Unglück die Maſchine auf einem Kanalroſt etwas eingebrochen und der Boden naß war, entſtand Kurzſchluß. Ein 16jähriger Lehrling, der freiwillig mitſchob, wurde durch den Strom getötet, die anderen Leute, die gleichfalls an der Maſchine mitſchoben, wurden mehr oder weniger verletzt und blieben teilweiſe an der Maſchine hängen. Die Beweisaufnahme, die ſehr gründlich war, konnte die Schuld des Maſchinen⸗ beſitzers nicht erbringen, ſo daß ihn das Gericht freiſprach. Der 1. Staatsanwalt hatte eine Geld⸗ ſtrafe von 100 Mark beantragt.(Verteidiger Rechts⸗ anwalt Beyerlen.) Unglückliche Umſtände und Zufälle haben den Tod des jungen Menſchen her⸗ beigeführt. Ein Spezialiſt in Gartenhaus⸗Diebſtählen Der 23 Jahre alte G. hat ſich anſcheinend auf das Ausräumen von Gartenhäuschen in Schrebergärten ſpezialiſiert. Er gibt ſich noch nicht mit großen Ob⸗ jekten ab, im Gegenteil, er beſtiehlt arme Menſchen, die durch einen kleinen Garten ſich Gemüſe uſw. bauen wollen, um ſo etwas Geld zu ſparen. In 14 Fällen brach er wahllos in Gartenhäuschen ein und nahm mit was er fand: Kleider, Hühner, Haſen, Tauben uſw. Eine arme Zeitungsträgerin verlor ſo 5 Haſen, lediglich ein Fell konnte noch beſchlag⸗ nahmt werden. In einem anderen Gartenhäuschen ließ er 14 Tauben mitgehen, ferner 2 Flobert⸗ gewehre. Zwiſchendurch ſtahl er auf der Straße auch zwei Fahrräder. Die geſtohlenen Kleider verkauſte er für wenig Geld als Lumpen, Haſen und Geflügel verzehrte er. Ein Teil der geſtohlenen Gegenſtände konnte be⸗ ſchlagnahmt und den Eigentümern wieder zurück⸗ gegeben werden. Eine ganze Sammlung aller möglichen Gegenſtände, die auf dem Gerichtstiſch lagen, fand ihre Eigentümer nicht mehr. Wenn man berückſichtigt, daß die 14 Diebſtähle im Verlaufe von einem Monat ausgeführt wurden, muß man feſtſtel⸗ len, daß der„Spezialiſt“ jeden zweiten Tag an der Arbeit war, zum Schrecken der Schrebergerten⸗ beſitzer. 5 Der 1. Staatsanwalt ſtellte den Antrag auf 1 Jahr 5 Monate Gefängnis, da die Taten des An⸗ geklagten beſonders gemein ſeien. Dr. Neumann, der Offizialverteidiger trat für eine mildere Strafe ein. Die Strafe lautete dann wegen Diebſtahls in fortgeſetzter Tat auf 1 Jahr 2 Monate Ge⸗ fängnis, abzüglich 2 Monate Unterſuchungshaft, da ihm das Gericht eine gewiſſe Notlage zubilligte. Nachbargebiete Aufklärung eines Mordes? * Alzey, 18. Dez. wird ein Handwerksburſche vermißt, der zuletzt in einem pfälziſchen Dörfchen an der rhein⸗ heſſiſchen Grenze beſchäftigt war. Im Verdachte, den Mann ermordet zu haben, ſtand ein Korb⸗ macher. Seit dem Verſchwinden des Handwerks⸗ burſchen wurde von den Kindern des Verdächtigen, mit denen der Vater des öfteren in Streit lag, immer wieder die Bemerkung gehört:„Mit uns kannſt du es nicht ſo machen, wie mit dem Hand⸗ werksburſchen“. Als in den letzten Tagen dieſe Bemerkung wieder fiel, ging die Polizei der Sache auf den Grund und glaubt feſtgeſtellt zu haben, in dem Korbmacher den Mörder gefunden zu haben. Der Handwerksburſche iſt im Rübenkraut bei Flomborn verſcharrt worden. In der Mord⸗ nacht nämlich war der vermutliche Täter mit ſeinem Sohn von Alzey nach Flomborn gefahren. Unter⸗ wegs ſoll er den Handwerksburſchen getroffen und ihn mit einer eiſernen Kette niedergeſchlagen haben. Es bleibt feſtzuſtellen, ob er ihn, nachdem der Schlag tödlich geweſen iſt, auch verſcharrt hat. Die Polizei iſt eifrig dahinter, den ſchweren Verdacht zu klären. Verhängnisvolle Probefahrt * Wiesbaden, 18. Dez. In Wiesbaden⸗Biebrich wurde geſtern abend die Ehefrau Or ben von einem auf Probefahrt befindlichen Autobus über fah⸗ ren. An den erlittenen Verletzungen iſt die Ver⸗ unglückte nach einigen Stunden verſtorben. ſchmidt in Führung. Seit einer Reihe von Jahren Sportliche Rund hau Ein Fugendführer⸗Lehrgang in Mannheim Brechen macher, der Sportlehrer des Süddeutſchen Fußball⸗ und Leichtathletik⸗Lerbandes wird auf Veran⸗ laſſung des Städtiſchen Ausſchuſſes für Leibesübungen vom 13. bis 18. Januar 1939 einen Lehrgang für Jugendführer und Uebungsleiter abhalten. Der Lehrgang iſt offen für alle Vereine, die dem Ortsausſchuß für Lei⸗ besübungen angeſchloſſen ſind. Die Erfolge Brechenmachers auf dieſem Gebiet ſind zur Genüge bekannt. Es ſei nur an die verſchiedenen Kurſe erinnert, die gerade in nächſter Zeit wieder im Jugendheim in Ettlingen ſtattſinden. Aebungsſpiel zer deutſchen Hocken⸗Eif Weſtdeutſchland⸗Vertretung:3(:2) geſchlagen Vor ihrer Abreiſe nach Bareelena abſolvierte die deut⸗ ſche Nationalmannſchaft noch in Köln ein Uebungsſpiel gegen eine weſtdeutſche Vertretung. Erwartungsgemäß blieben die Spanienfahrer mit:8(321) Sieger. Eine gantz ausgezeichnete Partie lieferte vor allem in der ſiegenden Mannſchaft der Mittelſtürmer K. Weiß, auf deſſen Konto allein vier Tore kommen. In guter Verfaſſung zeigten ſich auch die beiden Außenläufer, nur Theo Haag als Mittel⸗ läufer bam erſt in der zweten Spielhälfte in Fahrt. Sta⸗ bil und ſtockſicher war die Verteidigung, die mit Heymamn und Panther beſetzt, während Brunner im Tor kaum be⸗ ſſchäftigt wurde. Zur allgemeinen Ueberraſchung ging der Weſten gleich zu Beginn des Spiels durch ſeinen Linksaußen Hammer⸗ Doch eine Minute ſpäter fiel ſchon durch Weiß der Ausgleich. Nochmals gelang es den Weſt⸗ deutſchen, durch einen Treffer von Buſch erneut die Füh⸗ rung an ſich zu reißen, bis dann abermals Weiß durch ein 2. und 3. Tor das Halbzeitergebnis von:2 herſtellte. Nach dem Seitenwechſel wurde von der Nationalelf das Tempo ſtark forciert. Im Anſchluß an eine Strafecke kam ſie durch Weiß zum 4. Tor, den nächſten Treffer erzielte Theo Haag. Dann konnte der Weſten durch eine Ecke ein Dor aufholen, aber eine von Weiß eingeleitete Aktion mit ahachlteßendſem Torſchuß von Müller ſtellte mit 623 die alte Differenz wieder her. Vor neuen Vor Meiſterſchaften Die Winterſaiſon gibt den Boxkampfveranſtaltern in Berlin und dem Reiche vielfache Gelegenheit, ſich mit Meiſterſchaftsfkämpfen und Vorentſcheidungen einzudecken. Im Fliegengewicht ſteht nach der Zurückgabe des Titels durch den früheren Meiſter Karl Schulze⸗Hamburg, der jetzt Bantammeiſter iſt, immer noch der Kampf zwiſchen Willi Metzner⸗Köln und Erich Kohler⸗Berlin ofſen. Bisher hat es noch kein Veranſtalter der Mühe für wert gehalten, ſich mit den beiden„Fliegen“ zu befaſſen. Die Titelhalter im Bantam und Federgewicht, Karl Schulze und Franz Dübbers⸗Köln, ſtehen vorläufig noch unumſtritten da, dagegen hat Leichtgewichtsmeiſter Jakob Domgörgen, der erſt kürzlich Reppel den Titel nahm, ſchon wieder einen Partner erhalten. Der Mühlhauſer Walter Hainiſch hat eine Herausforderung an Dom⸗ görgen erlaſſen, die vom Sportausſchuß des V. D. F. aner⸗ kannt wurde. Im Weltergewicht wird es demnächſt einen neuen Kampf zwiſchen dem Meiſter Hans Seifried⸗ Bochum und ſeinem ewigen Widerſacher Helmuth Schulz⸗ Königsberg geben, nachdem ſich Seifried dazu bereit erklärt hat. Im Mittelgewicht ſtehen Hermann Herſe⸗Berlin und Franz Boja⸗Dortmund vor der Endausſch z idung. je⸗ doch ſind beide wohl kaum gut genug, um gegen Hein Dom⸗ görgen mit Erfolg beſtehen zu können. Durch die wegen Gewichtsſchwierigkeiten erfolgte Titelabgabe des bisherigen Halbſchwergewichtsmeiſters Hein Müller⸗Kön iſt der Weg für den Nachwuchs frei geworden. Auf Grund ihrer letzten Leiſtungen iſt den beiden Berlinern Helmuth Hartkopp und Ernſt Piſtulla die Berechtigung zum Meiſter⸗ ſchaftskampf zugebilligt worden. Monat Januar nach Der Kampf iſt für den em Berliner Zirkus Buſch in Aus⸗ ſicht genommen. Im Schwergewicht ſteht die End⸗ ausſcheidung zwiſchen Hans Schönrath⸗Krefeld und Erunſt Gühring⸗Stuttgart bevor. Der Sieger erhält das Recht, »Meiſter Ludwig Haymann zu fordern. Gühring zeigte kürz⸗ lich in Mailand im Kampf mit Roberti eine große Leiſtung, während Schönrath die Erfolge gegen Griſelle und Santa für ſich hat. 5 * Neue k..⸗Niederlage Haymanns Der deutſche Weiſter im Schwergewicht, Ludwig Hay ⸗ mann(München), der ſich noch immer in den Vereinigten Staaten aufhält, hat jetzt eine neue k..⸗ Niederlage er⸗ litten. Haymann traf in Wichida(Kanſas) im Revanche⸗ kampf auf ſeinen letzten Beſieger Snyder, der auch dies⸗ mal dem deutſchen Meiſter klar überlegen war und ihn in der ſiebten Runde zur Aufgabe zwang. Bulgarien wünſcht deutſchen Sportlehrer Das Bulgariſche Olymniſche Komitee hat auf Antrag des früheren Geſandten Tſchapraſchit ow einſtimmig be⸗ ſchloſſen, die bulgariſche Regierung zu erſuchen, einen deutſchen Sportlehrer als Inſpekteur für den geſamten bulgariſchen Sport auf eine Reihe von Jahren zu berufen. Die bulgariſche Regierung kommt dieſem Erſuchen nach und ſteht mit dem Reichsausſchuß für Leibesübungen wegen 7 7 77 6 , , 7 Sonntag vorm. von 11—13 Uhr u. nachm von 15—17 Uhr Vormiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehme Bereitſtellung einer geeigneten Perſönlichkeit in Verhand⸗ lungen. Der Betreffende ſoll die Stellung als Inſpelteur für Sport im Unterrichtsminiſterium erhalten Zund mit weitgschenden Befugniſſen ausgeſtottet werden, insbeſon⸗ ders auch als Berater für Spielplatzanlagen, Schwimm bäder und dergleichen dienen. Der Dienſtantritt iſt für das Frühjahr 1930 in Ausſicht genommen. Vom Deutſchen Kaun⸗Verband Regatta⸗Termine l Für Südweſtdeutſchland(Oberrhein und Mainkreis des Deutſchen Kanu⸗Verbandes ſind folgende verbands⸗ offene Regatten t worden: Kurzſtreckenregatta in feſtgel. Karlsruhe am 1. Juni; 5. Juni Kurzſtrecken⸗ regatta in Mannheim, 6. Juli: K urzſtreckenregatta, Kr teiſterſchaft in Maing:. Auguſt: Kreismeiſterſchaft furt g..; hierbei wird 17. Auguſt: Langſtvecken⸗ Herbſtrurzſtreckenregatta auf der langen Strecke in der Süd martenpreis ausgetragen vegr a in Karlsruhe; 31. Auguf in J rankſurt a. M. Der W. und die deutſchen Kampfſpiele in Bres Ein Student als Dieb. * Stuttgart, 19. Dez. Die Diebſtähle in der Unt⸗ verſitätsturnhalle in Tübingen ſind aufgedeckt. Der Täter iſt in der Perſon des ſtud. phil. Joſef Thiel ermittelt. Seit Beginn des Semeſters hat er im Umkleideraum der Turnhalle fortgeſetzt Bar⸗ geld aus den Garderoben entwendet. Außer barem Geld iſt nichts weggekommen. Als es anders nicht möglich war, dem Täter auf die Spur zu kommen, hat die Kriminalpolizei einen Ueberwachungsdienſt eingerichtet. Schon nach 2 Tagen iſt ihr der Dieb ins Garn gegangen. Er iſt auch geſtändig. Insge⸗ ſamt handelt es ſich um 270 RM., die er in kleinen Beträgen von 3 Mark ar ſich gebracht hat. 55 Briefkasten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung ſuriſtiſcher, mediziniſcher und Aufwertungs⸗ fragen k tſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ quittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtigt. 5 F. We. Dazu iſt der Hauseigentümer, wenn der Miet⸗ 5 vertrag dieſe Beſtimmung nicht beſonders enthält, nicht verpflichtet. 5 ö S. R. 1. Davon muß er dem Hauseigentümer ſcho Mitteilung machen. 2. Kündigungsrecht liegt kaum vor, dagegen ein Mietzuſchlag, über den Ihnen das Miet eintgungsamt genaue Auskunft gibt. 1 Aufwertung 999. 118950 Papiermark entſprachen am 1. 2. 20 5,56 Goldmark; am 14. 5. 20 9,97.; äm g. 7. 20 12,59.; am 12. 10. 20 7,25.; am 4. 12. 20 7,23 Ge; amt 4. 4. 21 8,21.; am 11. 7. 21 7,07.; am 18. 10. 21 3,66 G. I. 107,50 Papiermark entſprachen am 19. 1. 2,68 Gel; am 13. 4. 22 1,61.; am 5, 7. 22 1,02 G und am 5. 10 22 0,22.. e K. K. F. Sie dürfen dieſe Abzüge nur dann vor wehren, wenn Sie vom Gericht eine entſprechende 3 ſtellung haben. 8 F. S. 28. Rechtsauskünfte erteilt der Brieffaſten Sages hal ecicles Donnerstag, den 19. Dezember Nationaltheater:„Carmen“, 19.30 Uhr. 5 Mannheimer Künſtlertheater Apollo: Grock, letztes ſpiel, 20 Uhr.. Mannheimer Konſervatorium der Muſik: Weihnachts⸗Feſer im Beethoven⸗Saal L. 4, 4, parterre, 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Ich liebe für Dich“. Schauburg:„Erpreſſung),— Capitol:„D Regimentstochter“.— Scala⸗ Theater:„Da tanzende Wien“.— Gloria⸗Palaſt:„Cell Rheydt“.— Palaſt⸗Theater:„Frau oder liebte“.— UÜUfa⸗ Theater:„Schickſa Univerſum:„Indizien⸗Beweis“. a Sehens würdigkeiten:„ Kunſthalle:(außer Montags) tägl. 10—13 Uhr, 1416 Uhr Sonn⸗ u. Feiertags durchgeh v 11—16 Uhr.— Schloßm ſenm: Geöffnet tägl. v. 10—13 und 14—16 Uhr Sonntag 11—16 Uhr durchgehend. Sonderausſtellung Deut Minneſinger(Bilder der Maneſſeſchen Handſchrift). Schloßbücherei:—1 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughan lswürfel“ Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freita bis 1 Uhr,.— Planeigrium: 15 Uhr Beſichtigung; 2 6. Lichtbildervortrag über Populäre Aſtronomie troſbopiſche Erſorſchung der Geſtirne.“. 1 15 :„ Chefredakteur: Kurt Fiſcher 1 Verantwortlich für Politik: H. A Meißner— Feuilleton: Dr. S. Ka Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport G und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchä 8 teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausg, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Ze 5 G. m. b.., Mannheim. fe 1,-6 0 Juni bleiben frei für HAN Donnerstag. 19. Dezember 1929 rr 2 Die Neugründung der Ruhrzechen Sitz der Geſellſchaft nicht im Kohlenſyndikat Wie wieſen bereits darauf hin, daß dbe Gründung der Ruhrmontaninduſtrie AG. außerhalb des Rahmens des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndilats erfolgte. Auch der neuen Unternehmens wird ſich nicht im Gebäude 1 Sitz des Kohlenſyndirats befinden, ſondern im Verwoltungs⸗ gebäude der Vereinigten Stahlwerke, Abteilung Bergbau in Eſſen, in dem auch die Verwaltung der Gelſen⸗ kirchener Bergwerkts⸗AG. ſitzt. In dem vielgeſtaltigen Programm und dem weltgeſteckten Tätigbeitsrahmen dieſer Gemeinſchaftsgeſellſchaft iſt auch die Ausführung von Transporten und Beteiligung an Beförde⸗ rungsunter nehmungen uſw. bverüchkſichtigt. Das legt den Gedanken nahe, daß ähnlich wie bei der Vereini⸗ gungsgeſellſchaft Rheiniſcher Braunkohlenbergwerke die Transportanlagen, Umſchlagsernrichtungen uſw., die heute im Beſitz der Kohlenreedereien und des Kohlen⸗ kontors ſind, eptl. im Zuſammenhang mit Fragen des K ohlenvertriebs in die neue Geſellſchaft eingebracht wer⸗ den. Ferner bezieht ſich das Programm, wie auch ſchon angedeutet, auf allgemeine Fragen wirtſchaftlicher und be⸗ trieblicher Raltionagliſierung. * Wormſer Volksbank Gmb. in Konkurs. lleber das Vermögen der Wormſer Volesbank GmbH. in Worms dſt das Konkursverfahren eröffnet worden. Rechtsanwalt.⸗ R. Dr. Strauß in Worms iſt als Verwalter beſtellt. An⸗ meldefriſt der Forderungen bis 15. Februar 1990, die erſte Gläubigerverſammlung findet am 8. Januar 1930 ſtalt. * Inſolvenz Fiorino u. Sichel, Kaſſel. In dem Ver⸗ gleichsverfahren über das Vermögen der Bankſirma Fio⸗ kino u. Sichel, Kaſſel, dürſten nach dem dem Gericht ein⸗ gereichten neuen Status in der Mae für alle nicht ge⸗ ſicherben Gläubiger nach Abzug der Unkoſten des Ver⸗ fahrens etwas mehr als 60 v. H. liegen, nach den Abſchrei⸗ hungen von bedeutendem Umfang, wie ſie den augenblick⸗ lichen wirbſchaftlichen Verhältniſſen gemacht worden ſind. Die Abwicklung ſoll in der Form geſchehen, daß die Ge⸗ ſamtmaſſe und die Privatvermögen der Inhaber durch einen Treuhänder verwaltet und an die Gläubiger reſtlos ausgeſchüttet werden. Von der Abwicklung und der wei⸗ teven Entwicklung der wirtſchaſtlichen Lage wird es ab⸗ hängen, ob die Quote eingehalten werden kann oder durch günſtige Verwertung der Activen ſich noch erhöhen läßt. Ver. Königs und Laurahütze Die.⸗V. genehmigte den dividendenloſen Abſchluß (Vortrag des Reingewinns von 157 000 RM). Auf Grund der Intereſſengemeinſchaft zwiſchen der Laurahütte mit der Bis marckhütte(jetzt Kattowitzer.⸗G.) wurden in der heutigen.⸗V. zwei Vertreter der Bismarckhütte, Generaldirektor Flick und der europäiſche Vertreter der Firma Harrimann(Newyork), Irving Roſſi, in den .⸗R. gewählt. Im Hinblick auf den Charakter der Laura⸗ hütte als einer Holdinggeſellſchaft und auf die Möglichkeit einer Einziehung von Aktien wurde eine entſprechenbde Satzungsänderung beſchloſſen. Ueber den Geſchäftsgang bei den polniſch⸗ober⸗ ſchleſiſchen Laurabetrieben teilte Generaldirektor Kie⸗ dron mit, daß ſeit Juni dieſes Jahres keine weſentlichen Veränderungen eingetreten ſeien, Das Kohlengeſchäft ſei ziemlich günſtig. Die Abrufe aus dem In⸗ und Ausland ſeien verhältnismäßig gut. Das Aus landsgeſchäft ſei ſchlechter. Aber im Durchſchnitt ſeien die Ergebutſſe befrie⸗ digend. Bei Eiſen ſei das Geſchäft nicht ſo günſtig, zumal im Frühjahr die Beſtellungen des Eiſenbahnminiſteriums geringer geworden ſeien. Auch die Privatbeſtellungen ſeien zurückgegangen. Die Walzwerkserzeugung ſtellte ſich von Januar bis November auf 190 000 Tonnen(gegen 283 900 Tonnen in der gleichen Vorjahrszeit und 257000 Tonnen 1919). Dagegen hat die Kohlenförderung zugenommen(2,3 Mill. Tonnen in den erſten 11 Monaten 1929 gegen 2,8 Mill. Tonnen in der gleichen Zeit 1928). Einen Ausgleich in der Beſchäftigung bietet der Umſtand, daß die Geſell⸗ ſchaft ſehr ausgedehnte Weiterverarbettungsbetriebe habe, die verhältnismäßig gut beſchäftigt ſeien. * Keine Ausdehnung der Ver. Stahlwerke. Die Nach⸗ richt, daß die Ver. Stahlwerke AG. zurzeit mit der Säch⸗ ſiſche Gußſtahlwerke AG., Döhlen, der Aheiniſch⸗Weſtfäli⸗ ſche Stahl⸗ und Walzwerke Ach„Gelſenkirchen, und dem Stahlwerk Becker über die Aufnahme dieſer drei Geſell⸗ ſchaſten verhandle, trifft, wie die Ver. Stahlwerke uns mitteilten, nicht zu. Stahlwerk Oeking AG., Düſſeldorf.— Erhöhung des Verluſtrortrags. Nach dem Bericht für 1928.20 war es der Geſellſchaft auf Grund beſonderer Umſtände(Ausſperrung, Lohnerhöhung, harter Winter) nicht möglich, einen Gewinn zu erzielen. Von dem Rohllberſchuß von 995 935 ver⸗ bleibt nach Abzug von 418 890 J für Handlungsunkoſten, Zinſen und Abſchreibungen ein Verluſt von 22 457, um den ſich der Verluſtvortrag aus dem Vorjahr von 208 164 auf 320 620 J erhöht. Der Verluſt foll vorgetragen wer⸗ den. In der Bilanz erſcheinen Forderungen ermäßigt auf 388 45(640 890), Vorräte an Rohſtoffen vermindert auf 209 890(295 580 /, Vorräte an Halb⸗ u. Fertigerzeug⸗ niſſen zurückgegangen auf 570 995(727 008] 4 anderſeitt Schulden ermäßigt auf 202 120(408 510) 4. Im neuen Geschäftsjahr ſei der allgemeinen Lage entſprechend eine Beſſerung noch nicht eingetreten.(8. 29. Dezember.) Waggon⸗Fabrik AG., Aerdingen Geſchäftsſtille im laufenden Geſchäftsjahr Die Verwaltung bemerkt zunächſt in ihrem Bericht für 1928/29, daß es ihr mit Hilfe ſtraffer betrieblicher und be⸗ triebswirtſchaftlicher Organiſation ſowie weiteſtgehender Rationaliſierung des Werks möglich war, trotz der erheb⸗ lichen Verluſte, welche die Ar beitsſtockung der erſten Monate, verbunden mit dem langbnhaltenden ſcharſen Froſt des vergangenen Winters gebracht hatten, eines Geſamtumſatz von 13.67, alſo ungefähr in Vorjahrs⸗ höhe, zu erzielen. Für das Geſchäſtsergebnis der Tochter⸗ geſellſchaft Eingfeder Gmb. machte ſich auch im letzten Jahr die Zurückhaltung der Reichsbahn in Auftragsver⸗ gebungen nachteilig bemerkbar. Die Tochtergeſellſchaft Preß⸗ und Ziehwerk Gmbg, arbeite zufriedenſtellend. 5 der Neuen Mannheimer Zeitung Das Wettrennen um Filialen des Auslands In der Durchdringung Deutſchlands mit ausländiſchem Kapital können wir, zeitlich getrennt, verſchledene Stufen unterſcheiden. Zuerſt kam das Kapital in Form von An⸗ leihen nach Deutſchland. Der Erwerb von größeren Aktien⸗ paketen nahm erſt ſpäter größeren Umfang an. Waren nun bei der Anleihegewährung finanzielle Geſichtspunkte maß⸗ gebend— ber hohe Zinsfuß lockte an—, ſo treten beim Aktienerwerb die induſtriepolitiſchen Abſichten in den Vordergrund. Welche von den beiden Beteiligungsarten die für Deutſchland günſtigere oder vielmehr die weniger nachteilige iſt, kann generell nicht geſagt werden. Wie tief hier die Meinungsverſchtiedenheiten ſind, konnte man aus der Kontroverſe zwiſchen den Führern der beiden größten Elektrokonzerne erſehen. Eine dritte Art, die in der neueren Zeit große Be⸗ deutung gewonnen hat iſt die direkte Errichtung von Produktionsſtätten in Deutſchlan d. Der Grund iſt hier die Umgehung der deutſchen Zölle. An die Stelle der Wareneinfuhr tritt die Kapitaleinfſuhr. Je enger die deutſchen Zollbeſtimmungen ausgelegt werden, deſto mehr wird die Fabrikation nach Deutſchland verlegt. Deutſchland hat hier ſehr auf der Hut zu ſein. So hat die Ford Motor Co. beim Landesfinanzamt Berlin erneut den Antrag auf Zulaſſung des(zollbegünſtigten) Veredelungs⸗ verkehrs geſtellt, welcher die zollfrete Einfuhr von Moto⸗ ren, Achſen, Getrieben, Kuppelungen, Bremſen, Lenkung und Teilen des Chaſſis vorſieht. Zu einem kompletten Auto fehlt alſo hier nicht mehr viel. Vet der Beurteilung der Auswirkungen ſolcher Fabri⸗ katlonsſtätten ausländ. Firmen ſtoßen wir nun auf einen eigenartigen Widerſtreit der Intereſſen. Die Vorteile liegen nach oberflächlicher Betrachtung auf ſozialem Gebiet. Vielen Arbeitern wird neue Verdienſtmöglichkelt geboten, und ſo kann man es den Stadtverwaltungen nicht ver⸗ argen, wenn ſie ſich heiß um alle neuen Projekte bemühen, denn es wird davon nicht nur eine Milderung der Arbeits⸗ loſigkeit in ber betr. Stadt erwartet und damit eine För⸗ derung von Handel und Verkehr, ſondern es wird gleich⸗ zeitig ber Anreiz zu neuen Induſtrieſiedlungen geſchaffen. Seit einiger Zeit ſchweben Verhandlungen zwiſchen der Stadt Aachen und der belgiſchen Fabrique Nationale. Die Stadt hat ein Abkommen mit der F. N. getrof'en, wonach die genannte Firma fünf Jahre lang Gewerbe⸗ ſteuerfreiheit genießt. Sollte ſich in dieſer Zeit herausſtellen, daß es nicht möglich iſt, den Betrieb rationell zu betreiben, ſo iſt die Stadt Aachen verpflichtet, die Fabrik⸗ anlage zu 60 v. H. des Taxwertes zu übernehmen. In Weſtdeutſchland iſt ein ſcharfer Wettkampf um eine Niederlaſſung von Ford entbrannt. Diee Stadt Duisburg ſucht die Fordwerke, die ſchon einen Vorvertrag mit Köln abgeſchloſſen haben, mit allen Mitteln an ſich zu ziehen. Weitere Konkurrenten ſind Düſſeldorf und Neuß. In Baden iſt jetzt die Frage der Errichtung einer Zweig fabrik der franzöſiſchen Reifenfirma Michelin akut. Unte: einer großen Anzahl von deutſchen Städten— ca. über hundert— iſt Karlsruhe jetzt in die engere Wahl gekom⸗ men.(Warum die Reifenfabriken— auch Dunlop hat eine deutſche Niederlaſſung— auf die Fabrikatlon in Deutſch⸗ land Wert legen, erklärt ſich aus den Zollſätzen, die für Rohkautſchuk nur 15., für Gummireifen über 360.4 — vertraglich 100—180 R.— je Doppelzentner betragen.) Die Kehrſeite der Medaille darf ledoch nicht unbeachtet gelaſſen werden. Die Kommunen, die ſich um eine aus⸗ ländiſche Niederlaffſung bewerben, müſſen einen mehr⸗ jährigen Verzicht auf Gemeindeſteuern und ſogar eine teilweiſe Uebernahme von Staatsſteuern in Kauf nehmen. Bei ber bedeutenden Rolle, die die Steuern leider bei den Probuktlonskoſten ſpielen, bedeutet dies eine Stärkung der Konkurrenzfähigkeit mit Hilfe von öffentlichen Mitteln gu ungunſten der deutſchen Werke, die mit ihren Steuern zur Finanzierung ihrer ausländiſchen Konkurrenten beitragen müſſen. In der Wirkung auf den Arbeitsmarkt tritt ferner teilweiſe nur eine Verſchiebung ein. Die Produktions⸗ möglichkeiten ſind in Deutſchland burchweg größer als die Abſatzmöglichkeiten. Kommt es zur Errichtung einer neuen Prrduktionsſtätte, ſo müſſen die beſtehenden Werke von ihrem Abſatz abgeben, da ſich der Geſamtverbrauch zunächſt nicht ſteigert. Da hinter den neuen Werken eine große Kapitalmacht ſteht und ſie neben den erwähnten Steuer⸗ begünſtigungen den Vorteil einer nach den neueſten Er⸗ rungenſchaften ausgeſtatteten Produktionseinrichtung ge⸗ nießen, iſt dieſe Konkurrenz für die deutſchen Werke ſehr fatal. Es kann alſo dazu kommen, daß die Einſtellung von Arbeitern in die neuen Werke ausländiſcher Firmen Ent⸗ laſſungen in anderen Gegenden zur Folge hat. Eine ſolche Aufblähung des Produktionsayparates, hervorgerufen durch das Eindringen der Amerikaner, ſehen wir ganz deutlich in der Autoinduſtrie. So hat jedes Ding ſeine zwei Seiten. Es zeigt ſich auch hier wieder, wie veräſtelt die unheilvollen Wirkungen der Reparationszahlungen ſind, die der Wirtſchaft das Blut, b. h. das Kapital entziehen. Die ganze Mechanik ber Re⸗ parationszahlungen bringt es mit ſich, daß nicht nur die deutſchen Finanzämter, ſondern auch die deutſchen Kom⸗ munalverwaltungen als Vollzieher ausländiſchen Macht⸗ willens gebraucht werden und daß ſich dieſe letzteren in ihrem eigenen Intereſſe dieſer Mitarbelt gar nicht ent⸗ ziehen können. Eine Aenderung kann hier die einzelne Gemeinde garnicht durchführen, wenn ſie zu ihrem eigenen Schaden nicht beiſeite ſtehen will. Hier könnte nur der Geſetzgeber abhelfen durch das Verbot der Gewährung ein⸗ ſeitiger Steuervorteile. ——TbbbbbbTbTbGTbTbTbTbTbTbVTVTVTVvVTVTVTvVTVTVͤVTVTvVT'ͤVT'VT'ͤT'ͤV1vͤI'ͤpkͤꝛ'!'!'.!'.'!'!'!'.!'.;.!..;...;.....·˖w...........—VVBVVVVVBVVVVTVTVTVTVTTVTVTTT1T1T1W11Www Zu den Fuſionsbeſtrebungen äußert ſich die Verwaltung dahin, daß dieſe von ihr nach wie vor mit vol⸗ lem Ernſt verfolgt werden. Allerdings iſt ſie der Anſicht, daß Zuſammenſchlüſſe in der Waggoninduſtrie ſchon wegen der Vielſeitigkeit der Fabrikate nicht in dem Umfang Vor⸗ teile bringen können, wie in den ſogenannten Schlüſſel⸗ induſtrien. Jedenfalls könne man ſich von Zuſammenſchlüſ⸗ ſen nur dann einen wirklichen„d. h. auch unter wechſelnden wirtſchaftlichen Verhältniſſen nachhaltigen Erfolg verſpre⸗ chen, wenn ſie auf geſunder finanzieller Grundlage erfolgen und zur Einſchränkung der Zahl ber Arbeitsſtätten ſowie zur denkbar wirtſchaftlichſten Ausnutzung der verbleibenden Werke führen. Nach dem Abſchluß ſteigt das Roherträgnis auf 2,11 (1,89) Mill.. Es erforderten Unkoſten 1,36(1,30), Abſchrei⸗ bungen 0,35(0,31), ſo daß ſich der Reingewinn auf 0,39(0,27) Mill.& erhöht. Die Dividende der Stammaktien wird bekanntlich von 7 auf 10 v. H. geſteigert. In der Bilanz erſcheinen u..: Schuldner 2,92(2,39), Beſtände und halb⸗ fertige Erzeugniſſe 1,59(1,67), anderſeits Gläubiger 2,35 (2,32) und Akzepte 0,20(0,31) Mill.. Das laufende Geſchäftsjahr kennzeichne ſich bisher durch eine außergewöhnliche Geſchäftsſtille. Es werde daher für das laufende Geſchäftsjahr mit einem Rückgang des Umſatzes gerechnet werden müſſen. Man werde aber alles aufbieten, um einen Ausfall auszugleichen. (.⸗V. 19. Dez.) * Arn. Jung„Lokomotivfabrik Gmb.., Jungenthal bei Kirchen a. d. Sieg. Zu der auch von uns unter der Ueber⸗ ſchrift„Die Einigungsverhandlungen in der Lokomotiv⸗ Induſtrie“ am 7. Dez. gebrachten Meldung ſchreibt uns das Unternehmen, daß es keinerlei Verhandkungen in die⸗ ſer Angelegenheit, weder mit Krupp noch mit einer an⸗ deren Stelbe, geführt werden oder geführt worden ſind. Die Firma et feſt entſchloſſen, am Lokomotivbau ſeſtzu⸗ halben. Es liege für die Aufgabe des Lokomotivbaues umſoweniger Veranlaſſung vor, als die bewachbarten Fir⸗ men Humboldt und Hohenzollern den Lokomotivbau ein⸗ geſtellt haben, wodurch ſich das Abſatzaebret der Firma er⸗ weitern konnte. Beſonders zu berückſichttigen ſer, daß das Unternehmen nicht nur an den Beſtellungen der Reichs⸗ eiſenbahn ſtets beteillgt war, ſondern auch in beſonderem Maße Rangier, und Hüttenlokomotiven, ſowre Schmal⸗ ſpurlokomotiven herſtellt und über eine ſehr leiſtungs⸗ fähige Reparaturabteilung verfügt. «Maſchinenfabrik und Eiſengießerei Saaler Ach. Te⸗ ningen. Die o. GV. der mit 805 000„ AK. arbeitenden Gefellſchaft erledigte die Regularien und beſchloß, den nach Tilgung des aus 1927 vorgetragenen Verluſtes von 21 215 Mark verbleibenden geringen Ueberſchuß auf neue Rech⸗ nung vorzutrogen. Die ſatzunpas mäß ausſcheidenden AR⸗ Mitglieder wurden wieder gewählt, neu hinzugewählt Geh. Juſtizrat Eiſenberger⸗München. : Maſchinenfabrik Augsburg⸗Nürnberg AG., Augsburg Die HB. genehmigte den Abſchluß(wieder 6 v..). Jur Geſchäftstage berichtete der Vorſtand, daß die Auf⸗ tragsbeſtände in den drei Werken der Geſellſchaft ſich auf rund 108 Mill.& beliefen, wodurch für die nächſte Zeit Beſchäftigung geſichert ſei. Der wichtigſte Weihnachtsartikel: Spielwaren Die Bedeutung der deutſchen Spielwaren⸗Induſtrie und des Spielwarenexports Starker Ausfuhr⸗Rückgang ſeitdem Kriege— Neue Abſatzländer Zu den wichligſten deutſchen Fertigwaren gehören die Spielwaren. Für die deutſche Voltswirtſchaft iſt es be⸗ ſonders wertvoll, daß die zur Herſtellung von Spielzeug verwendeten Rohſtoſfe und Halbſabrikate ausnahmslos aus Deutſchkland ſtommen. Nach der letzten Gewerbezählung ſind in Deutſchland rund 35 000 Perſonen mit der Her⸗ ſtellung von Spielwaren beſchäftigt. Die Hauptproduktions⸗ zentren liegen in Bayern, und zwar im Nürnberg⸗Fürther Bezirk, in ganz Thüringen, im Sächſiſchen Erzgebirge und in Württemberg. Außerdem gibt es aber faſt in allen Teilen Deutſchlands noch Spielwarenfabriken. Die Ge⸗ ſamtfahresproduktion dürfte, wie Dr. Max Welſch, Ge⸗ schäftsführer des Reichsverbandes deutſcher Spielwaren⸗ induſtrieller im Organ der Stettiner Handelskammer eus⸗ führt, annähernd mit 200 Millionen„ richtig geſchätzt ſein. Von diefer Geſamterzeugung gehen mehr als 50 v. H. in das Ausland. Gemeſſen am deutſchen Geſamtexport von Fertigwaren beträgt die Spielwarenausfuhr etwa 1 v. H. Vor dem Kriege war der Spielworenexport beträchtlich höher, da die deutſche Spielwareninduſtrie nahezu unbe⸗ hindert den Weltmarkt beherrſchte. In der ee zeit ſind aber unter dem Schutze hoher Zölle— 0 e Spielwareninduſtrien neu entſtanden, bereits vorhandene konnten ſich ſtark entfalten. Wir erinnern hier nur an die Spielwareninduſtrie der Vereinigten Stgolen von Amerika. von Japan, England, Frankreich, Italien, Spanien, von der Tſchechoftowakei uſw. Dieſe funden natſonalen waren⸗Induſtrien decken nun großenteils den eigenen In- landsbedarf, ſodaß der deutſche Spielwarenexport nach den 1 pie“ vorgenaunten Ländern, insbeſondere aber nach den Vereinigten Staaten von Amerika, Frankreich und Itallen beträchtlich zurückgegangen iſt. Der Export deutſcher Spiel⸗ waren nach Rußland wurde vollkommen abgedroſſelt, da ein Einfuhrverbot für Spielwaren noch Rußland beſteht, Durch den Verluſt eines großen Teils des amertta⸗ niſchen Spielwarenmarctes iſt die deutſche Spielwaren⸗ induſtrie gezwungen, ihre Erzeugniſſe in vermehrter Weiſe auf anderen Märkten abzuſetzen. Aus dieſem Grunde ge⸗ winnen die europäiſchen Länder, welche keine Spielwaren herſtellen, insbeſondere aber die wordiſchen Staten und die Oſtrandſtaaten für uns an Bedeutung. Von. der Friedensausfuhr im Jahre 1918 gingen rund 18 000 Doppelzentner im Werte von 4, Mill. G. 1 nach Finnland, Schweden, Norwegen, Dänemark und Rußland. In fehr ünſtiger Weiſe hat ſich der Spielwaxenerport nach Sch we⸗ en und Dänemork entfalten können. Norwegen hat 1928 etwa die gleichen Mengen deutſcher Spielwaren aufgenommen, wie im Jahwe 1913. Recht wenig günſtig lüegen dagegen zur Zeit noch die Verhältniſſe in Polen. Wähverd im Jahre 1924 1900 Dz. Spielwaren aus deführt werden konnten, hat der long andauernde Zollſtreit das deutſche Spielwarengeſchäft wach Polen ſaſt völlig zum Er⸗ liegen gebracht. Wenn es auch im Jahre 1928 möglich war, für rund 2 Millionen Spielwaren nach der Tſchecho⸗ Wegen kei zu exportſeren, ſo iſt dieſe Menge doch im zälinis zur Aufnahmeſähigkeit dieſes Landes unver⸗ hähtnismäßig gering. Die Urfſache liegt auch hier in den hohen Spielwarenzöllen, f * Verluſtabſchluß der Nähmaſchinenfabrik Karlsruhe vorm. Heid u. Nen AG. in Karlsruhe. 1928⸗29 wurden 2 099 924(2 211375) Mark vereinnahmt. Nach Abſetzung von 1 496 254(1 444 832) Mark für Unkoſten und Steuer⸗ obſchreibungen von 414 989(396 504) Mark, ſowie vermin⸗ derten Abſchreibungen von 299 408(366 000) Mark ver⸗ bleibt ein Verluſt von 78 531 Mark(gegenüber einem Vorjahrsgewinn von 32 106 Mark, der vorgetragen wurde). In ber erſten Hälfte des G. war der Umſatz befrie⸗ digend, während im Verlauf der zweiten Hälfte ein Rückgang des Geſamtumſatzes gegenüber dem Vorfahr zu verzeichnen war. : Veith⸗Werke AG. in Sandbach bei Höchſt i. O. Die Geſellſchaft weiſt für 192829 nach 19 000(i. V. 270000 4 Abſchreilbungen auf Dubiose und nach 63 900(i. VB. 124 000 Mark ſonſtigen Abſchreibungen einen Reingewinn von 69 300 4 aus, der zu Abſchreibungen auf Anlagen verwen⸗ det werden ſoll. Im vorigen Jahr wurde ein Verluſt von 147 000„ ausgewieſen. R. Dolberg Ac., Berlin. Die HV. genehmigte den Ab⸗ ſchluß(6 v..) Neu in den Aßt. gewählt wurden die Herren Albert Sonnenberg(Otto Wolff, Köln) und RA. Dr. Ewald Latacz(Berlin]. Das Geſchäft im neuen Jahre habe ſich in den erſten Monaten günſtig angelaſſen. Das Ausfuhrgeſchäft ſei weiter befriedigend. :: Staßfurter chemiſche Fabrik vorm, Vorſter u. Grüne⸗ berg AG., Leopolds hall. Die HW. genehmigte den Abſchluß (Vortragung des kleinen Reingewinns.) Der Betrieb iſt bekanntlich an die Anhaltiſche Salzwerke GmbH., Leopoldshall, verpachtet. Von den insgeſamt rund 1,35 Mill. vertretenen Aktien hatte die Preußag 1,33 Mill. 4 ſowie die Vorzugsaktien angemeldet. ELS- p WIRTSCHATFTS-ZETT UN. Maitand Mittag- Ausgabe Nr. 589 Hanſa-Automobuwerke AG. Varel Hauptverſammlung ohne Aufſichtsrat. Genehmigung des Verſchmelzungsvertrags mit den Hanſa⸗Llonyd⸗Werken. Da in der in Bremen abgehaltenen a. o..⸗V. kein Aufſichtsrats mitglied anweſend war, über⸗ nahm im Einverſtändnis mit der Verſammlung Direktor A. G. Meyer von der J. F. Schröder⸗Bank den Vorſitz. Vertreten waren drei Aktionäre mit 1 270 880 RM. Die Verſammlung genehmigte nach längerer Erörterung zwi⸗ ſchen dem Vorſitzenden und dem frühern Direktor der Hanſa Automobilwerke, Theodor Hannemann, der ein Aktienkapital von 19 160 RM evertrat, gegen die Stimmen Hannemanns mit allen übrigen Stimmen den mit den Hanſa⸗Lloyd⸗Werken abgeſchloſſenen Ver⸗ ſchmelzungs vertrag, nach dem das Vermögen der Hanſa Automobilwerke.⸗G. in Varel ohne Liqui⸗ dation als Ganzes auf die Hanſa⸗Lloyd⸗Werke.⸗G. über⸗ geht mit der Maßgabe, daß die Aktionäre der Hanſa Auto⸗ mobilwerke für je 120 RM e ihrer Aktien 20 RM Aktien der Hanſa⸗Lloyd⸗Werke erhalten. Adam Opel AG., Rüſſelsheim. Wie uns mitgeteilt wird, iſt die Adam Opel AG. zurzeit mit einer Umſtellung ihrer Betriebseinrichtungen beſchäftigt, durch die man ſich eine wirtſchaftlichere Geſtaltung der Fabrikation im näch⸗ ſten Jahre verſpricht. Bei diefer Umſtellung und der gleichzeitig ſtattſindenden Inventuraufnahme werden einige kauſend Arbeiter beſchäftigt. Der Fabrikationsbetrieb ſol am 2. Januar mit normaler Belegſchaft wieder aufge⸗ nommen werden. „ Eitroen Automobilfabrik.— 1,7 Milliarden Franken Umſatz. In ber HV. der franzöſ. Automobilfabrik Soeiete Anonyme Citroen wurde der Abſchluß vorgelegt. Die Ge⸗ ellſchaft hatte im Jahre 1928 einen Umſatz von 1697 Mill. 1 für 86 869 Wagen gegen 1368 Millirnen Franken für 769058 Wagen im Vorjahre. Der Abſatz der afrikani⸗ 2 8 Filialen zeigt eine Steigerung um 45 y. H. Das rbeitsprogramm für das neue Jahr ſieht die Vervoll⸗ kommnung der Fabrikatlonsmethoden hinſichtlich Qualität und Geſtehungskoſten vor, ferner die Beſchaffung neuer Produktionszweige ſowie die Anpaſſung der Produktion an die neuen Abſatzmärkte. Sehr bedeutende Aufträge lägen bereits auf den Raupenwagen vor und weitere ſtänden in Aus ſicht. 2: Gebrüder Großmann AG. Brombach— Verluſtab⸗ ſchluß. In der AR.⸗Sitzung vom 17. Dez. wurde die Bi⸗ lanz per 31. Aug. 1929 vorgelegt, die einen Verluſt von 889 474„ aufweiſt(i. V. einſchl. 84042/ Vortrag 100 481 Mark Reingewinn). Dieſer Verluſt wird durch Heran⸗ ziehung des geſetzlichen Reſerveſonds auf 69 474% ver⸗ mindert. Die Geſellſchaft hat im Laufe des Jahres außer Einſchränkungen auch betriebsmäßige Um ſte[lungen vorgenommen, die ſich fördernd auszuwirken ſcheinen. Die GW. findet am 18. Februar 1930 ſtatt.. Bürgerbrün Lubwigshafen a. Rh. In der geſteigen 99. GV. waren 29 Aktionäre mit 718 Stimmen vertreten. Die Regularien wurden einſtimmig genehmigt. Gegen Einlieferung des Dividendenſcheines Nr. 39 gelangen für das abgelaufene Geſchäftsjahr pro Aktie 108 netto ab 19. Dezember 1929 an der Geſchäftslaſſe zur Auszahlung. „ giheiniſcher Aktien⸗Verein für Zuckerfabriken in Köln. Die Bilanz der Geſellſchaft ergibt naſh Abrechnung mit der Zuckerfabrik Pieifer u. Langen auf Grund des Intereſſen⸗ gemeinſchafts⸗Vertrages einen Reingewinn von 157 1 (i. V. 164 000), aus dem, wie bereits gemeldet, wieder eine Dividende von 10 v. H. verteilt werden ſoll. Deviſenmarlt . Im keutigen rü verkehr notieren Pfunde gegen Nem Vork 15 Schweiz 25,1 Stockholm 1809 5 12383 e 12000 Madrid 35.21 Brüſſel 34.87 Oslo 138,20 Dollar geg. R..17 99.26 Kor enbagen 18 19 Pfunde„„ 20,88 Kärlsruher Produktenbörſe vom 18. Dez. Getreide, Mehl und Futtermittel: Bei den noch heute zu erwartenden Entſcheidungen über die Zoll⸗ frage iſt eine gewiſſe Stagnation in Angebot und Nachfrage ſeſtzuſtellen. Futtermittel ſind nach wie vor ſtill. Südd. Welzen Durchſchnitt der Ernte 1920 2727.50, deutſcher Roggen Durchſchnitt der Ernte 1929 20.25— 20.50, Braugerſte je nach Qualität 20—21.75, Futtergerſte, deutſche Sortier⸗ gerſte und bezugſcheinpflichtige ausländiſche 15.75—17.75, deutſcher Hafer gelb oder weiß je nach Qualit. 17.25.—17.50, Platamais zollbegünſtigt 18.50—18.75, Weizenmehl Mühlen⸗ ſorder. 89.10—39.25, Roggenmehl 60—65proz ſüdd. Mühlen⸗ forderung 29.75— 30.25, Weizenbollmehl(Futtermehl) je nach Fabrikat prompt 10.50—10.75, Spezialſabrikate ent⸗ ſprechend teurer, Weizenkleie fein prompt 10—10.50, Weizen⸗ kleie grob prompt 11, Biertreber je nach Qualität prompt 15.5016, Trockenſchnitzel loſe 10, Ra skuchen loſe 18.50, Erdnußkuchen loſe 20, Kokoskuchen ſe nach Fabrikat 20, Sofaſchrot füdd. Fabrikat 18.50, Leinkuchenmehl je nach Fabrikat 25.25— 25,75, Speiſekartoffeln gelbfleiſch..25—.50, dito weißfleiſchige.75—.— Rauhfuttermitt 2 Loſes Wieſenheu, gut, geſund, trocken 1015.50, Rotkleehen 11.50, Luzerne je nach Qualttät 11.50—12, Stroh drahtgepr. je nach Qualität—.50. Deutſcher Weinmarkt Klagen wegen der Nichtniederſchlagung der Win rkredite Saar wollen Kredite für den Wein den Konf umſtätten immer noch zu hoch Verſteigerungsergebniſſe/ Die Moſel un Verkaufspreiſe in Mannheim, 18. Dezember. Aus den Weinbaugebieten liegen von allen Seiten Klagen vor, weil der volkswirtſchaftliche Ausſchuß des Reichstages nicht die gewünſchte Niederſchlagung der Winzerkredite beſchloſſen, ſondern der Reichsregierung die weitere Stundung und nur für beſondere Notfälle die Niederſchlagung empfohlen hat. Die Lage des Weinbaues werde weiter erſchwert, wenn er laufend die Zinſen hier⸗ für aufbringen ſoll. In dieſem Zuſammenhang iſt daran zu erinnern, daß die Winzerkredite dem Weinbau in den Jahren 1925 und 1920 zur Verfügung geſtellt wur⸗ den zur Linderung der Schäden, die der ſpaniſche Handels⸗ vertrag dem deutſchen Weinbau zugefügt hat. Die Rück⸗ zahlung wurde nur unter der Bedingung ins Auge gefaßt, daß die wirtſchaftliche Lage im Weinbau ſich bis zum Nückzahlungszeitpunkt gebeſſert hahe. Daß dieſe Voraus⸗ ſetzung eingetroffen ſei, läßt ſich bis jetzt wirklich nicht behaupten. Die Abſatzſchwierigkelten haben bis her keineswegs abgenommen, wie auch die letzten Ber⸗ ſteigerungsergebniſſe erkennen ließen. Der Winzerverband für Moſel, Saar und Ruwer hat eine Vertretung nach Berlin geſchickt, die wegen der Bereitſtellung von Kredit⸗ mitteln für den Weinhandel(ähnlich wie eine ſolche Aktion für die Pfalz zuſtande kam] verhandelte. In der Pfalz hat dieſe Kreditgewährung an den Handel das Weinzeſchäft immerhin etwas angeregt, was ſich auch auf andere Gebiete übertragen hat. Eine wirklich durchgreiſende Aufwärtsbewegung iſt jedoch nur von einer Beſſerung der allgemeinen Lage zu erwarten, wofür gegen⸗ wärtig kein Ausblick beſteht. Vor allem wird es notwendig werden, dieſe Kredite auf länger als ſechs Monate zu erſtrecken, um den Handel nicht binnen kurzer Zeit vor die Notwendigkeit zu ſtellen, mit Verluſt verkaufen zu müſſen, was er den Produzenten jetzt mit Hilfe erleich⸗ terten Kredites abkauft. Bet den Winzern iſt man all⸗ gemein der Auffaſſung, daß die Wein verkaufs⸗ preiſe in den Konſumſtätten noch eine erheb⸗ liche Ermäßigung im Verhältnis der den Winzern gezahlten Preiſe erfahren müſſen. g In den ſüddeutſchen Gebieten hat der erſte Abſtich der Jungweine ſeinen Anfang genommen und die auf den Jahr⸗ gang 1929 geſetzten Hoffnungen bisher erfüllt. Die Weine ſind ſtark alkoholreich, verbinden mit feinem Bukett einen lieblichen Geſchmack, ſpritzig und gewürzig. Der neue Wein lagert bei den Erzeugern noch in Maſſen, da die Nachfrage nach Weißwein ohne Bedeutung bleibt, abgeſehen etwa von den Käufen kleinerer Mengen durch die Wirte, zum Tages⸗ preis von etwa 650„ die 1000 Liter. Auch ältere Jahrgänge 2 — änderungen nich ei Mangelnder Abſatz, unr mäßige andel. Die ſind wenig gefragt. Bei einer Verſteigerung in Grun⸗ ſtad t in der erſten Dezemberwoche erreichten die Gebote teilweiſe nicht die mäßige Taxe der Eigner, ſodaß Zurück⸗ ziehungen erfolgten. Die angebotenen 1928er Weißwerne erlöſten, je nach Lage, 490%(Sauſenheimer Feuerbau) bis 980„(Dimſteiner Jeſuitenhofgarten Spätleſe), 1928er Por⸗ tugteſer 350510 4 die 1000 Liter. Bei einer Verſteigerung in Forſt wurde die erſte Nummer 1929er bei einem Gebot von 800 4 nicht zugeſchlagen und da kein weiteres Intereſſe für 1929er beſtand, die Verſteigerung abgebrochen. 1928er erzielten, je nach Lage, Gebote von 1110 bis 1600 L auch ſie wurden zum Teil zurückgenommen. Eine am 8 Mts. abgehaltene Verſteigerung in Grethen⸗Bad Dürkbetm erbrachte für die 1000 Liter eine Bewertung, die nicht befrie⸗ digte. Die ausgebotenen 1929er Faßweine wurden zurück⸗ gezogen, 600 Liter 1929er Rotwein blieben überhaupt ohne Gebot; von Flaſchenweinen erlöſten 150 Flaſchen 1927er Ungſteiner Spielberg Spätleſe 1,60, 2400 Flaſchen 1928er Dürkheimer Spielberg Riesling Spätleſe 1,55, Ungſteiner do. 1,50, 80 Flaſchen 1921er Dürkheimer Spielberg Spätleſe 2,70, Ungſteiner do. 3,50„ je Flaſche. In Rheinheſſen gingen im freien Handel kleinere Poſten 1929er Naturweine zu 500650 4 je 1200 Liter um. Bei einer viertägigen Verſteigerung von Naturweinen der Naturweinverſteigerer in Heſſen ging ein großer Teil des Angebots zurück. Die Wallotſche Gutsverwaltung in Oppenehim a. Rh. hatte 10 Halbſtück 1928er ausgeboten, wo⸗ von nur 1 Halbſtück 1928er Dienheimer zu 520/ zuge⸗ ſchlagen wurde. Eine Verſteigerung der Carl Gunderloch⸗ ſchen Weingutsverwaltung in Nackenheim a. Rh, in der 24 Nummern angeboten wurden, brachte im Durchſchnitt je Halbſtück 925, für 1927er Flaſchenweine durchſchnittlich je Flaſche.65 4. Im Rheingau wurden nur vereinzelte kleine Poſten abgeſetzt. In Lorchhauſen erlöſte 1928er Wein 500550 4, in Lorch 650 je Halbſtück. Die Eſpenſchiedſche Gutsver⸗ waltung in Bingen erlöſte in Verſteigerung für 1927er Faßweine durchſchnittlich je Halbſtück 712 J, für 1928er 761 4, für 1000 Flaſchen 1921er je Flaſche i. D..70 In Trier haben die großen Verſteigerungen des Trierer Vereins von Weingutsbeſitzern der Moſel, Saar und Ruwer e V. begonnen. Der Auftakt war keineswegs günſtig, da am erſten Tag von angebotenen 48 Fudern nur 19 zugeſchlagen werden konnten, von 9050 Flaſchen gingen 6900 wegen ungenügender Gebote zurück. In Baden, Württemberg und Franken ſind in ber Bewertung in den letzten Wochen weſentliche Ver⸗ getreten. cc 3 nner nr „len 77 nr * 4 — + 194 * Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 589 inder Halerlsöckchen Wolle mit hübschem Um- schlagrand, in großer Aus- wahl Paar Gr. 4.50,.25, 75 5 und Steigerung Damenstrümpie Damenstrümpfe meliert, original-englisch, der beliebte Sportstrumpf.. Paar 5 Damenstrümpfe, prima Seiden- Hor, klares, feinmaschiges Ge- webe., statt J. 60 fetzt Paar.35 Damenstrümpfe, reine Wolle, te, weiche Qualitat, in schönen arben sortlert Paar.65 Damenstrümpfe, reine Wolle, besonders kräftige, strapazier- lahige Qualität.... 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Dezember 1929 Einer Meldung zufolge, die in letzter Zeit durch die Tagespreſſe ging, iſt man in Frankreich ſeit zwei Monaten ohne jede Nachricht von der Inſel St. Paul geblieben, und ſchon wird die Befürchtung ausgeſprochen, dieſes vergeſſene Eiland im ſüdlichen Indiſchen Ozean ſei einer Naturkataſtrophe zum Opfer gefallen und im Meere verſunken. „St. Paul? Wo liegt es?“ werden viele gedacht haben. Die Frage iſt vollkommen berechtigt, denn die wenigſten haben je etwas von dieſem ſieben Quadratkilometer umfaſſenden Inſelchen gehört, je⸗ nem erloſchenen Vulkankegel, den 4500 Kilometer vom nächſten Punkt des afrikaniſchen Feſtlandes trennen. Franzöſiſcher Beſitz, war es doch bis vor einem Jahr noch ohne jedes Intereſſe für das Mut⸗ terland, da es kaum bewohnbar erſchien und außer⸗ halb jeder Schiffahrtsroute liegt. Verſchiedene wiſſenſchaftliche Expeditionen und vereinzelte Walfänger beſuchten die Inſel, doch wurde ſie nie dauernd bewohnt. Erſt im vergangenen Jahre lenkte der außer⸗ ordentliche Languſtenreichtum der Inſel und ihres durch einen achtzig Meter breiten Einbruch mit dem Meer verbundenen Kraterſees die Aufmerkſamkeit einer franzöſiſchen Erwerbsgeſellſchaft auf St. Paul, und zwanzig bretoniſche Fiſcher waren berett, ſich dort anzuſiedeln. Eine kleine Fabrik zur Konſervie⸗ rung der in geradezu fabelhaften Mengen gefange⸗ nen Languſten entſtand, daneben eine kleine Funk⸗ ſtation. Die mit dichtem Graswuchs, mit Azorellen und Kreuzblütlern beſtandene, baumloſe Inſel ſah die erſten Anfänge einer kleinen Viehzucht, Schweine, Ziegen und Hammel, die aus der Bretagne mitge⸗ führt worden waren. Der Franzoſe Aubert de la Rue, der damals im Auftrage ſeiner Regierung eine Reiſe nach den 1100 Kilometer von St. Paul entfernten Kerguelen be⸗ nutzte, um ſich vierzehn Tage lang auf der vergeſſe⸗ nen Inſel aufzuhalten, konnte auch einen ans Un⸗ glaubhafte grenzenden Fiſchreichtum feſtſtellen. Die Fiſche biſſen ſelbſt an, wenn kein Köder an der Angel ſteckte, und im Magen eines 70 Kilo ſchweren Un⸗ getüms fanden ſich noch lebende Languſten. Letztere laſſen ſich an der Küſte und im Kraterſee mit der Hand fangen und dienen den Tauſenden von zutrau⸗ lichen Pinguinen abs Futter. Haben die wenigen Bewohner von St. Paul dem⸗ mach auch nicht unter Nahrungsſorgen zu leiden— Gemüſe wächſt in genügender Menge, und es gibt Süßwaſſer, darunter heiße Quellen, in denen Fiſche und Languſten innerhalb weniger Minuten gar ge⸗ kocht werden können—, ſo iſt doch der Aufenthalt auf der Inſel wenig angenehm. Der ſüdliche Win⸗ ter beginnt ſchon im April mit ſtarken Niederſchlägen bei einer Temperatur von fünf Grad und dauert als faſt ununterbrochene Regenszeit bis Ende November. Während dieſer Periode weicht der feuchte Nebel kaum, und fast das ganze Jahr hindurch wüten dort auf dem vierzigſten Grad ſüdlicher Breite jene gefürch⸗ teten Stürme, die von den Seeleuten die„Brüllen⸗ den Vierzig“ genannt werden. So mag es für phan⸗ taſiebegabte Gemüter verlockend ſein, ſich auf Grund des längeren Ausbleibens aller Nachrichten von St. Paul vorzuſtellen, daß dieſer nur mit den Krater⸗ wänden bis zu 200 Meter aus dem Meer aufragende Vulkankegel in einer finſteren, ſtürmiſchen Nacht mit allen Bewohnern in den Fluten verſank. In Wirk⸗ lichkeit iſt das Schweigen ſicherlich auf eine Störung der Funkſtation zurückzuführen. Vorausſichtlich wird die„Eſperance“, die im Auftrage der franzöſiſchen Regierung gelegentlich ihrer jetzigen Fahrt in die See ⸗Elefantenjagdgründe der Kerguelen auch nach den zwanzig Bretonen auf St. Paul forſchen ſoll, die Bewohner ebenſo geſund antreffen, wie andere Schiffe die Oſterinſulaner, von denen in den letzten Jahren mehrfach behauptet wurde, ſie ſeien mit ihrer Inſel und deren geheimnisvollen Steinbildern untergegangen. Eine traurige Entdeckung mußte dagegen vor einigen Wochen ein Walfänger machen, der auf ſeiner Fahrt im ſüblichen Indiſchen Ozean rein zufällig die zum unbewohnten Crozet⸗Archipel gehörende Schweineinſel anlief. Dort hatte ſeit dreizehn Jahren ein einziger Meunſch, ein Auſtralier namens Hardy gelebt. Die Inſel liegt 1100 Kilometer weſtlich der Kergue⸗ len und gleicht St. Paul in klimatiſcher und vege⸗ tattwer Beziehung. Eine neuſeeländiſche philanthro⸗ piſche Geſellſchaft unterhält dort ein Lebensmittel⸗ lager für etwaige Schiffbrüchige, ſie hatte Hardy als Depotverwalter mit 500 Mark Jahresgehalt und Seltſame Verſteigerung in den Straßen Sydneys. Ein Arbeitsloſer hat zur beſſeren Beurteilung ſeiner Körperkräfte ſeinen Oberkörper entblößt Ein ungewöhnliches Schauſpiel wurde vor kurzer Zeit in den Straßen Sydneys(Auſtralien) geboten, wo die Arbeitsloſigkeit in der letzten Zeit beträchtlich geſtſegen iſt. Verſchledene Arbeitsloſe taten ſich zuſammen und veranſtalteten eine Auktion, auf der ſie ihre eigenen Arbeitskräfte an den meiſtbietenden Arbeitgeber verſteigerten. 3 — Weltſerne Inseln Was hat ſich auf St. Paul ereignet?— Das Paradies ber Languſtenfiſcher— Der Einſiedler von ber Schweineinſel freier Station angeſtellt. Er bewohnte eine Stein⸗ hütte, deren Ritzen mit Moos ausgeſtopft waren, und beſaß nur einen Hund als einzigen Geſellſchaf⸗ ter. Eine Funkſtatton beſtand nicht. Einmal jährlich lief ein Dampfer die Inſel an und erneuerte die Vorräte, Hardy ſprach hierbei kaum ein Wort. Er legte ſchweigend ſeine Lagerliſten vor und ſchien froh zu ſein, wenn das Schiff den Anker hob. In den 13 Jahren ſeiner freiwilligen Verbannung empfing der Einſiedler ein einziges Mal Briefe aus der Hand des Kapitäns und warf ſie uneröffnet ins Feuer. Allem Anſchein nach handelte es ſich bei ihm um einen gebildeten Menſchen, und Gerüchte wollten wiſſen, Hardy ſei auſtraliſcher Seeoffizier geweſen und habe eines leichtſinnigen Streiches willen den Dienſt quitieren müſſen, weshalb er ſeinen Namen änderte und zum menſchenſcheuen Einſiedler wurde. Die Beſatzung des außerkursmäßig dort landenden Walfängers war deshalb nicht erſtaunt, als ſie nicht von Hardy begrüßt wurde. Sie wollte ihn in ſeiner Steinhütte aufſuchen, doch ſie konnte nur noch dem anſcheinend vor Monaten verſtorbenen Sonderling die letzte Ehre erweiſen und ſeine Ueberreſte mit denen ſeines treuen Hundes zuſammen beerdigen. Der Tote hatte keinerlei Aufzeichnungen hinter⸗ laſſen, ſo daß nur angenommen werden kann, daß er einer Krankheit erlag. Die einzigen Gegenſtände, die auf einen— wenn man es überhaupt ſo nennen will — Wunſch nach Luxus in dieſer urwüchſigen Um⸗ gebung ſchließen laſſen, waren drei Bücher, ein Shakeſpeare, Voltaires„Candide“ und Miltons „Verlorenes Paradies“. G. W. Brandstetler. Inſekten führen Krieg gegen Menſchen Menſchen müßten eigentlich garnicht ſo verächtlich auf Inſekten blicken, wie ſie es tun. Ein bedeuten⸗ der amerikaniſcher Gelehrter, Prof. Howard, Leiter des enthomologiſchen Inſtituts von Chicago, behaup⸗ tet, daß die Inſekten die gefährlichſten Gegner der Menſchheit im Kampf um den Beſitz unſeres Plane⸗ ten ſind. Prof. Howard beweiſt, daß der Krieg der Inſekten gegen Menſchen, der ſeit Menſchengedenken im Stillen wütet, von Tag zu Tag erbittertere For⸗ men annimmt. Der Kampf geht nicht um Petro⸗ leum, Kohle oder Erz, ſondern um Speiſevorräte. Die Offenſive wird vom Gegner geführt, während die Angegriffenen ſich ſehr ungeſchickt wehren. Die Inſekten verſuchen die Menſchen durch eine Art Hungerblockade zu beſiegen und greifen in ihrer Kriegsführung zu Mitteln, die Präſident Hoover im Falle eines Menſchenkrieges als unfaire Kriegfüh⸗ rung gebrandtmarkt hätte. Der Schauplatz dieſes eigenartigen und in Wirk⸗ lichkeit garnicht harmloſen Krieges umfaßt Ka⸗ nada, ſämtliche Oſtſtaaten der amerikaniſchen Union, Pennſylvanien, Texas und einen großen Teil Mexikos. Hier marſ ſieren viele Rieſenheere der In⸗ ſekten, wobei die Offenſive derartig planmäßig or⸗ ganiſiert iſt, daß man unwillkürlich den Eindruck hat, als ob die Kriegführung von einem unſicht⸗ baren Generalſtab der Inſekten geleitet wird. Das erſte Heer beſteht aus Raupen der Waſſer⸗ ſpinne, die ſeit 50 Jahren ohne jedes Reſultat von den Menſchen bekämpft werden. Die zweite Armee, die Armee der Maiskäfer, führt eine energiſche Of⸗ fenſive gegen Maisplantagen. Dieſer Maiskäfer iſt aus Süd⸗Europa eingeſchmuggelt und hat ſich in Amerika naturaliſiert. Er iſt außerordentlich klein, fliegt nur des Nachts und macht ſich nur dann be⸗ merkbar, wenn Maisfelder auf Hunderte von Kilvo⸗ metern von ſeiner Armee beſetzt ſind. In Kanada allein hat dieſer tückiſche Feind 75 Prozent der Ge⸗ ſamternte vernichtet. Die Soldaten des dritten In⸗ ſektenheeres ſind japaniſche Käferchen, die aus Japan über den Stillen Ozean geommen ſind und in Phtla⸗ delphia landen konnten. Sie bewegen ſich fliegend mit einer ungeheuren Geſchwindigkeit und ſcheinen den ſtrategiſchen Zweck zu haben, ſämtliche Obſtgär⸗ ten Nordamerikas zu vernichten. g Die vierte Armee marſchiert vom Süden her und iſt bereits aus Mexiko über den Rio Grande in Texas eingedrungen. Dieſes Heer von Raupen eines Nachtfalters hat ſich in der Vernichtung von Baumwoll⸗Plantagen ſpezialiſiert. So phantaſtiſch es auch klingen mag, dieſe Armee zerſtört in einem Menſchenkräfte werden verſteigert Mit Giftpfeil und Brandfackel wilbert man im Sudan— Lebendes Elfenbein im Flammenmeer— Der vergiftete Tiergigant auf der Flucht— Geier und Hyänen haben das Nachſehen— Der Galgen für die Wilderer Die engliſchen Wildſchutzgeſetze in den britiſchen Kolonien, beſonders im Sudan, ſind vorbildlich und drakoniſch. Die Eingeborenen dürfen keine Feuer⸗ waffen führen. Es iſt ihnen aber erlaubt, mit den landesüblichen Waffen Jagd in jeglicher Form aus⸗ zuüben, ausgenommen mit vergifteten Pfeilen oder mit Feuer. Namentlich die Jagd mit Feuer richtet unerhörten Schaden an. Sie iſt einfach genug. Hun⸗ derte von Hektar vollkommen ebener Fläche ſind von 4 bis 5 Meter hohem Gras bewachſen und bieten dem Wild, namentlich Großwild wie Elefanten und Büffel, ideale Schlupfwinkel. Vor der Regenzeit iſt alles ausgetrocknet und verdorrt. Der Humusboden hat breite Riſſe und dürſtet nach Waſſer. Hat der Eingeborene eine Elefantenherde in dem hohen Gras feſtgeſtellt und iſt der Wind günſtig, legt er auf allen Seiten Feuer an, und die Tiere gehen, halb wahn⸗ ſinnig vor Schmerz und Rauch, auf die elendeſte Weiſe langſam zugrunde, nachdem ſie in toller Flucht vergeblich verſucht haben, nach irgendeiner Seite auszubrechen. Eine auf dieſe Weiſe ausgewilderte Fläche befindet ſich am oberen Nil. Dort ſieht man im Herbſt, wenn das alte Gras von den Eingebore⸗ nen abgebrannt wird, um dem jungen das Nachwach⸗ ſen zu erleichtern, ſo weit das Auge reicht, Elefan⸗ tenknochen liegen. Zu Mahdis Zeiten ging dort nämlich eine große Herde zugrunde. Alle Tiere, Junge und Weibchen, mußten umkommen, damit die Eingeborenen Elfenbein auf den Markt bringen konnten, das zudem durch das Feuer entwertet war. Jahr Baumwolle für 300 Millionen Dollar. Im ganzen vernichten die vier vereinigt auftretenden Inſektenheere bereits über 15 Prozent Rohſtoffe der Vereinigten Staaten. Die Offenſive entwickelt ſich immer ſtärker, wobei die Menſchheit ſcheinbar gegen den Angriff der Inſekten machtlos iſt. Der Weihnachtsmann fällt ins Waſſer Der Glaube an den Weihnachtsmann und ſeinen getreuen Knecht Ruprecht ſchwindet bei den modernen Kindern leider mehr und mehr. Den Kleinen von Wilkesbarre in Pennſylvanien wäre es neulich aber beinahe noch viel ſchlimmer ergangen, mußten ſie doch zu ihrem Entſetzen ſehen, wie der Weihnachts⸗ mann vor ihren eigenen Augen faſt ertrunken wäre. Hatte da ein großes Kaufhaus, um den Kindern den Glauben an den Weihnachtsmann zu erhalten— und auch nebenbei ſo ein ganz bißchen Reklame zu machen — bekannt geben laſſen, der Weihnachtsmann würde an einem beſtimmten Nachmittage im Kirby Park Geſchenke verteilen. Nun geht aber auch dieſer Freund der Kinder mit der Zeit mit, und ſo ſollte er im Flugzeug kommen. Natürlich verſammelten ſich Tauſende von Kindern zur angegebenen Zeit im Kirby⸗Park. Ihre Erwartung wurde nicht ent⸗ täuſcht. Man hörte das Surren eines Propellers, ein Flugzeug nahte, man ſah eine dick vermummte Ge⸗ ſtalt mit einem großen Sack auf dem Rücken ſich über Bord ſchwingen und langſam an einem Fallſchirm hernieder ſchweben. Die Kinder ſtaunten mit weit offenen Augen: wirklich, da kam der Weihnachts⸗ mann in höchſteigener Perſon! Aber der Gute hatte Pech. Kurz vor der Landung faßte eine kräftige Bö den Fallſchirm und warf ihn mit dem daran hängen⸗ den Weihnachtsmann in den unweit vorbei ſtrömen⸗ den Fluß, den Susquehanna. Es wäre dem durch ſeine ſchwere Klehdung und den Sack Behinderten wohl ſchlecht gegangen, hätte nicht ein berittener Schutzmann ſchnell entſchloſſen ſeiner Roſinante die Sporen gegeben, den Verunglückten beim Kragen gepackt und an Land geſchleppt. Die Kinder ſchrien vor Entzücken, als ſie den triefenden Weihnachts⸗ mann ſicher am Ufer ſahen; nun war er doch in der Lage, ihnen Weihnachten wie gewöhnlich ihre Ge⸗ ſchenke zu bringen.— Der brave Schutzmann hat ſich doppelt verdient gemacht; nicht nur um den ins Waſſer Gefallenen, ſondern auch um alle Väter und Mütter von Wilkesbarre; denn wie hätte dieſe mit ihren Kleinen das Chriſtfeſt begehen können, wenn der Weihnachtsmann vor den Augen der Kinder im Susquehanna ertrunken wäre. Da dieſe aber mit eigenen Augen geſehen haben, wie er vom Himmel kam und wie er glücklich aus den kalten Fluten ge⸗ rettet wurde, ſo dürften ſie feſt davon überzeugt ſein, daß es auch wirklich einen Weihnachtsmann gibt. Auch die Jagd mit vergifteten Pfeilen auf Elefanten iſt beſonders beliebt, und noch heute, trotz der harten Strafen, ziemlich verbreitet. Die Eingeborenen verwenden dazu ein Gift, das ſie nicht ſelbſt zubereiten, ſondern von Negern, die im Innern des Urwaldes wohnen, durch Tauſch einhandeln. Es iſt eine Art Curare von ſehr ſtarker Wirkung, das eine Lähmung der geſamten Muskulatur hervorruft. Der Tod tritt bei großen Tieren manchmal erſt nach Tagen ein. Die Einge⸗ borenen lauern dem Großwild, beſonders den Ele⸗ fanten, an einem der Wechſel auf, die das hohe Gras durchqueren, oder pie ſchen ſich in der Regenzeit her⸗ an, wenn die Elefanten tief in den Schlamm ein⸗ ſinken, der Boden für Menſchen aber noch genügend tragfähig iſt. Sie zielen auf kurze Entfernung gegen den Bauch oder auf die Schenkel des Tieres, dort, wo die dünne Haut dem Eindringen des Pfeiles nur ſchwachen Widerſtand bietet. Meiſt tut ſich bei dieſer Jagd eine ganze Gruppe von Ein⸗ geborenen zuſammen, heftet ſich dem fliehenden Tier an die Ferſen, und nun geht es tagelang hinter dem Wild her. Hält der Elefant, dann machen die Leute Raſt, ſetzt er ſich in Bewegung, dann folgen ſie von neuem der Fährte, faſt immer in Sehweite des tod⸗ wunden Tieres. Der wunderbare Spürſinn einzel⸗ ner Jägerſtämme erleichtert die Verfolgung außer⸗ ordentlich. So geht es fort, Stunde um Stunde, Tag für Tag, bis endlich der Rieſe zuſammenbricht und nach einigen verzweifelten Anſtrengungen, hoch⸗ zukommen, langſam verendet. Wie ein Ameiſenhaufen ergießt ſich nun die Maſſe ſeiner Verfolger über ihn. Von dem noch zuckenden Fleiſch wird mit ſchier un⸗ glaublicher Behendigkeit mit Lanzen aus weichem Eiſen die Haut gelöſt, das Fleiſch von den Knochen geſchält, teils friſch gegeſſen, und was im übervollen Leib nicht mehr Platz hat, in Streifen geſchnitten und zum Trocknen aufgehängt. Nach wenigen Stun⸗ den ſind von dem Elefanten nur mehr die Knochen ühriggeblieben, ſo daß nicht einmal die Getier am Tag, noch weniger die Hyänen in der Nacht auf ihre Rechnung kommen. Die Strafen für die Uebertretungn der Wild⸗ geſetze ſind ſchwer. Die Uebeltäter werden meiſt er⸗ ſchoſſen oder gehängt. Wenn ſie nicht zu ermitteln ſind— die Eingeborenen halten zuſammen wie Eiſen— werden die Ortſchaften zerſtört, die in näch⸗ ſter Nähe des Tatortes liegen, oder zumindeſt unter Sanktion geſtellt, wobei das Vieh beſchlagnahmt wird.— Auch der Europäer hat nichts zu lachen, wenn er gegen die Geſetze verſtößt. Er kommt zwar mit einer Geldſtrafe davon, doch wird ihm jede Wie⸗ dereinreiſe in den Sudan verboten. Eine ganze Liſte von Tieren wird im Sudan vollſtändig geſchont; die weißen Rhinos, die in Südafrika ausgeſtorben ſind und ſich nur noch im Sudan in der Gegend des Weißen Nils halten, Schuhſchnabel⸗Marabu, Sekre⸗ tär, Wildeſel, weibliche Elefanten und anderes mehr. Von vielen Tieren darf man nur ein einziges Stück erlegen, beiſpielsweiſe von Giraffen und Elenanti⸗ lopen; von Rhoenantilopen dagegen dürfen zwei ge⸗ ſchoſſen werden. Eine Ausnahme bildet der Waffen⸗ gebrauch bei Notwehr. Es kommt z. B. vor, daß Nashörner oder Elefanten, ohne gereizt worden zu ſein, die Karawane angreifen und dann getötet wer⸗ den müſſen, um Unheil zu verhüten. Dieſen Um⸗ ſtand machen ſich jedoch manche zweifelhafte Charak⸗ tere zunutze. Jeder jagende Europäer muß am Ende ſeiner Jagdreiſe eine Liſte der geſchoſſenen Tiere vor⸗ legen und in einem Revers ehrenwörtlich verſichern, daß ſeine Angaben der Wahrheit entſprechen. Im Jahre 1925 wurde von der Expedition eines italieni⸗ ſchen Jägers angegeben, er habe in Notwehr zwei weibliche Elefanten geſchoſſen, und er erklärte ehren⸗ wörtlich, daß er nicht anders hätte handeln können, da er angegriffen worden ſei. Doch bevor er noch in Chartum ankam, hatte das„game⸗warden“, die Jagdzentrale der Regierung erfahren, daß er nicht zwei, ſondern ſechs weibliche Elefanten, und zwar nicht in Notwehr, umgebracht hatte, und daß er davon vier an Ort und Stelle verkommen ließ. Er hatte nur das Elfenbein der zwei ſtärkſten mitgenommen. daraufhin wurde ſeine ganze Jagoͤbeute konfisziert, ſpäter jedoch auf Anſuchen des italieniſchen Diplo⸗ matiſchen Korps wieder freigegeben; er mußte an die 1000 Pfund Strafe zahlen, und das Betreten des Sudans wurde ihm für immer verboten. 2 Eine neue Majeſtät Der„Kaiſer der Krim“, Baron von der Launitz, In Berlin weilt gegenwärtig ber baltiſche Baron Igor Jpanuswitſch Schmidt von der Launitz, um beim Auswärtigen Amt ſeine angeblichen Anſprüche auf die Sowjet⸗ Halbinſel Krim anzumelden. Das Familienwappen des Kronprätendenten. Launitz behauptet, der legitime Erbe der oſtgotiſchen Kaiſer und Herzog v. Theodoſian zu ſein, die vor etwa tauſend Jahren die Krim regierten. Ein lettiſches Gericht habe ſeine Abſtammung bereits anerkannt, — —— f rr r ars SS Sen W GSS SS Irres „5 Donnerstag, den 19. Dezember 1929 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 589 und was kommt auf den Wunſchzettel? Haben Sie ſchon Ihren Wunſchzettel geſchrieben? Es iſt oft nicht leicht, aus der roßen Zahl der Münſche die wirklich erfüllbaren raſch tauszuſinden. Wir wollen Ihnen deshalb einige Artikel nennen. Streichen Sie bitte mit dem Bleiſtift an, was Sie brauchen: Strümpfe (Mk..50 bis Mk..40 bis 25.—), Steppdecken von Mi Oberhemden(Mk. Mk..50), Gedecke 15.— an. .50 bis Mk. 14.—), Krawatten, Kra⸗ gen, Lederhandſchuhe(Mk.50 bis Mk. Damenwäſche oder Ste alle dieſe ſchö rung und Qualität. dabei eine gro ſo werden Sie ſich bei mit gut Rosenbaum, Mannheim, Q 1, 7 Rathaus. ſolche aus farbiger Kunſtſeide. Menn nen Geſchenkſachen in beſter Ausfüh⸗ Auswahl wünſchen, ient wiſſen. „gegenüber dem alten Reisevertre von größer nehmen fü Unterwäſche, 12.75), weiße Wäſche⸗ Stellen em Elektrizitäts⸗Unter⸗ r die Bearbeitung der belegenheitskauf! „ De- Limousine ſehr gut erhalten, billta .. eee 8 e N W. .ö N 1 Ein Gang durch unser Haus ö und Sie wissen, was Sie schenken! 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Dezbr. 1929 5 Für die Thes meinde des Bühnen volksbunde“ (obne Karier— Abt.-9, 23 26. 60 61 67, 8999, 201 211213. 221. 21. 24 238 241 202, 251—252. 301— 22.271.261, 291292, 321 CA ln M UN Oper in vier Akten von Georges Bizet Text von Henry Meilbac und Ludwig Haleévy Spielleitung: Dr. Richard Hein Musikalische Leitung: E ugen Jochum Chöre: Karl Klaubg Anfang 19.30 Uhr Ende geg. 23 Uhr Personen: Edit Maerker Boris Greverus Hans Bahling Neue Mannheimer 11. Seite. Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Heute l 1 T 201 . Das dusgerelhnete Deppelpr ogramm! Ferner das aktuellste Filmwerk des Jahres Der sensallenelle Greim Indizien- Beweis Regie: Georg Jakoby 3812 mit der erstklassigen Besetzung: Marget Landa, Teddy Bin Ruth Weyer/ Suzy Vernon/ H. Edwards Lydia Bote china usw. Olaf Flor 00 Beqlrm dier Vor stellurigen iSglich S Uhr/ Leizie vor siellung abercs S. S0 Uhr. Ein reizendes Lustspiel nach dem bekannten Schlagerlied: Hennst Du das Hleine Haus am Midugansee? In den Hauptrollen: Carmen Don Josè, Sergeant Escamillo, Stiertechter Zuniga. Leutnant Karl Mang Mora és, Sergeant Christian Könker 5 ein Bauernmàdchen Marg. Teschemacher ancairo Hugo Voi Remendado) Schmussler Ans N Frasquita ö Marianne Kei er Mercëédes Luise Müller Zigeuner- mäcſchen ABER, MEINE DAMEN— Nienr 50 SrüRNIs en! Wie oft hat Wilhelm Dieterle das sagen, bitten, — flehen müssen, als er vor einigen Wochen seinen Mannheimer Verehrerinnen Autogramme gab!— — Kaum, daß die Wogen der Begeisterung sich seit seinem letzten Film„Das Schweigen im Walde“ geglättet haben, tritt INETM DIETERLE mit einem neuen Beweis seiner Kunst vor die große Gemeinde seiner Verehrer und Verehrerinnen: ——— 1 Nek GARANTIE 1. Ppklsk: 3681 627us Ederen eb, Are Sonntag von—6 Uhr geöffnet. 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