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Z./ Dienslag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Donnerslag wechselnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Winterſport und Erholung Mannheimer Vereinszeikung/ Samskag: Aus Zeit und Leben Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim eitung Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Steuer, Geſetz und Recht Mannheimer Muſfikzeitung Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 19. Dezember 1920 140. Jahrgang— Nr. 590 owdens angebliche Forderun g unwahrſcheinlich Die bisherige Haltung Snowdens ſpricht für Jeſthaltung der Haager Grundlinien Die Schlußarbeiten des Reichstags Snowoen ſoll ſelber ſprechen! (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 19. Dez. An Berliner zuſtändiger Stelle bezweifelt man nach wie vor die Richtigkeit der geſtrigen Mel⸗ dung des„Echo de Paris“ über angebliche Sank⸗ tionswünſche Snowdens. Solche Abſichten würden auch ganz der Linie zuwiderlaufen, die der eng⸗ aul Verpubuůb kulant Doi ſuoui lb guui boi ſqoubu — liſche Schatzkanzler bisher in der Reparationsfrage verfolgt habe. Snomwden hat ſich wiederholt und unzweidentig gegen Sanktionen und gegen die Möglichkeit einer Wieder⸗ beſetzung des Rheinlandes ausgeſprochen.(Man ſollte freilich nicht vergeſſen, wie wir bemerken möchten, daß Snowden in der Reparationsfrage jetzt einen abſolut entgegengeſetzten Standpunkt ver⸗ tritt, als er im Frühjahr, da er noch nicht in der Regierung ſaß, mit dem gleichen Temperament ver⸗ focht.) Ebenſo unwahrſcheinlich wie die Sanktionsfor⸗ derung iſt das Verlangen nach der Erhaltung der Reparationskommiſſion. In den An⸗ lagen zum Sachverſtändigenbericht, worauf in dieſem Zuſammenhang ausdrücklich hingewieſen ſei, iſt an zwei Stellen ausdrücklich hervorgehoben, daß die Beziehungen der Reparationslommiſſion mit Deutſchland als beendet zu betrachten ſeien, ſobald der Ppungplan in Funktion tritt und daß die Inter⸗ nationale Bank ſo ſchnell wie möglich deren Funk⸗ tionen übernehmen ſoll. Außerdem meint man in der Wilhelmſtraße, daß für ſo entſcheidende und entſcheidend politiſche Fragen der Schatzkanzler Snowden kaum zuſtändig wäre. Solche Vorſchläge zu erheben und zu vertreten wäre Sache wenn nicht des geſamten Kabinetts, ſo doch wenigſtens des Außenminiſters Henderſon. Allerdings vermißt man auch im Auswärtigen Amt— wir wieſen bereits darauf hin— ein ein⸗ deutiges Dementi der Londoner Regierung. Wohl lehnt heute die engliſche Preſſe in ihrer über⸗ wiegenden Mehrheit das Beſtehen derartiger Ab⸗ ſichten bei Snowden, wie des Sanktionsgedankens Überhaupt ab, doch zu der völlig klaren Behauptung des Herr Pertinax und die ſchwerwiegenden An⸗ klagen, die ſie für die engliſche Politik bedeuten, ſollte doch wohl Herr Snowden ſelbſt ſich ge⸗ nötigt fühlen, Stellung zu nehmen. Vorbereitungen für Haag (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 19. Dez. Die Vorbereitungen für die Haager Konferenz ſind, nachdem nunmehr der Termin des Zuſammen⸗ tritts endgültig feſtſteht, bei den direkt beteiligten Reſſorts, alſo dem Auswärtigen Amt, dem Reichs⸗ finanz⸗, dem Reichswirtſchafts⸗ und dem Miniſte⸗ rium für die beſetzten Gebiete, in vollem Umfang. Das„Berliner Tageblatt“ behauptet, das Kabinett werde den Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht ein⸗ laden, als Hauptdelegierter die deutſche Ab⸗ ordnung nach dem Haag zu begleiten. Dagegen würde der Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Mol den⸗ hauer der deutſchen Delegation nicht angehören. Wie uns hierzu von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, iſt eine ſolche Aufforderung an den Reichs⸗ bankpräſidenten bisher nicht ergangen. Es ſtehe auch noch keineswegs feſt, ob ſie ergehen wird. Doch noch Sonntags ⸗Sitzung (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 19. Dez. Im Reichstag rüſtet man zum letzten Ge⸗ fecht. Freilich um die Samstagfitzung, die Herr Löbe gerne vermieden hätte, wird man nicht mehr herumkommen. Die Differenzen wegen der Befriſtungsfrage bei der Tabakſteuer konnten bisher nicht ausgeglichen werden. Der Ausſchuß wird ſich daher nochmals mit dem Ini⸗ tiativgeſetz, das zuſammen mit dem geſamten Sofortprogramm heute im Plenum zur Beratung ſteht, befaſſen müſſen. Allerdings zweifelt wohl niemand daran, daß man ſich zwiſchen zweiter und dritter Leſung noch irgend wie einigen wird. Zu Beginn der heutigen Reichstagsſitzung ver⸗ langten die Kommuniſten die Herbeizitierung des Finanzminiſters. Ihr Antrag wurde jedoch mit den Stimmen der Regierungsparteien abgelehnt. Der zweite Teil des Sofortprogramms, die Beitrags⸗ erhöhung für die Arbeitsloſenverſicherung, paſſierte dagegen glatt die zweite Leſung. Dann aber trat, nachdem man noch ein paar kleine Vor⸗ lagen erledigt hatte, eine Stockung ein. Man konnte an die Beratung der Zollvorlage nicht herangehen, weil die erforderlichen Druckſachen noch nicht dem Hauſe vorlagen. Infolgedeſſen mußte der Präſident auf 4 Uhr eine neue Sitzung an beraumen. Die Dillon ⸗Anleihe (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 19. Dez. Nach Mitteilungen von maßgebender Seite iſt eine Zuſage des amerikaniſchen Bankhauſes Dillon, Read u. Co. auf die Kreditanſprüche des Reiches bisher immer noch nicht eingegangen. Damit iſt freilich noch nicht geſagt, daß die Bemühungen des Reiches geſcheitert ſeien. Die Verhandlungen wer⸗ den vielmehr auf dem Kabelwege geführt, wodurch ein gewiſſer Zeitverluſt unvermeidlich iſt. Der Handelsvertrag mit Schweden (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 19. Dez. Im Handelspolitiſchen Ausſchuß des Reichstages wurde der Geſetzentwurf über das Zu⸗ ſatzabkommen zu dem Handels⸗ und Schiffahrtsver⸗ trag vom 14. Mai 1926 zwiſchen dem Deutſchen Reich und dem Königreich Schweden behandelt. Ge⸗ heimrat Waldeck vom Reichswirtſchaftsminiſterium führte aus, daß der bezeichnete Handels⸗ und Schiff⸗ fahrtsvertrag deutſcherſeits zum 15. Februar 1930 ge⸗ kündigt worden ſei. Anlaß zu der Kündigung hatten die in dem Vertrag feſtgelegten Bindungen für Getreide und lebendes Vieh gegeben. Das vorliegende Zuſatzabkommen trage den deutſchen Wünſchen auf Befreiung von den Bindungen in wei⸗ tem Maße Rechnung. Dies iſt jedoch, wie zu erwarten war, nur gegen Gewährung ausgleichender Erleichterungen für die gleichfalls notleidende ſchwediſche Land⸗ Reichsregierung Berlin, 19. Dez. (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Im Beamtenausſchuß des Reichstages wurde am Donnerstag folgende von allen im Aus⸗ ſchuß vertretenen Parteien, mit Ausnahme der Kommuniſten, gemeinſam eingebrachte Entſchließung angenommen: „Der Reichstag wolle beſchließen, die Reichs⸗ regierung zu erſuchen, bei der bevorſtehenden Aen⸗ derung der Reichs bahngeſetze darauf hin⸗ zuwirken: a 1. Die Reichsbahnbeamten in ihren Rechts⸗, Dienſt⸗ und Beſoldungsverhältniſſen denen der Reichsbeamten gleichzuſtellen, 2. Streitfragen beamtenrechtlicher Art durch die Reichsregierung entſcheiden zu laſſen, 8. die Zahl der leitenden Beamten bei der Reichs⸗ bahn auf die Vorſtandsmitglieder zu beſchränken, 4. das Syſtem der Leiſtungszulagen zu beſeitigen, 5. die Vorſchriften der Gewerbeordnung in vol⸗ lem Umfange auf die Reichsbahn und ihre Betriebe anzuwenden, 6. den Einfluß der Reichsregierung auf die Reichsbahn zu verſtärken. Aus den Ausſchüſſen (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Im Reichstagsausſchuß für Wohnungs⸗ weſen wurde ein Antrag des Zentrums, der Deut⸗ ſchen Volkspartei und der Sozialdemokraten ange⸗ nommen, wonach das Geſetz über den Geldentwer⸗ tungsausgleich bei bebauten Grundſtücken dahin er⸗ wirtſchaft zu erreichen geweſen. Ueber in⸗ duſtrielle Wünſche haben Verhandlungen nicht ſtattgefunden. Das neue Abkommen ſieht die vollſtändige Befrei⸗ ung von der Bindung der Getreidezölle, ferner die Befreiung von der Bindung des Zolles für lebende Schweine und für friſches Fleiſch vor. Auch iſt der Zollſatz für lebendes Rindvieh, der bisher vertrags⸗ mäßig 16 Reichsmark je Doppelzentner betrug, all⸗ gemein auf 24,50 Reichsmark erhöht. Schweden hat jedoch hieran die Bedingung geknüpft, daß ihm ein Kontingent für lebendes Rindvieh zu Schlachtzwecken zum bisherigen Zollſatz von 16 Reichsmark ein⸗ geräumt werde. Ohne die Erfüllung dieſer ſchwedi⸗ ſchen Forderung war ein neues Abkommen mit Schweden nicht zu erreichen. An die Erklärungen des Regierungsvertreters ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache, die jedoch wegen des Beginns des Reichstagsplenums ohne Beſchluß⸗ faſſung vertagt werden mußte. und Reichsbahn gänzt werden ſoll, daß die Rückflüſſe aus ben Hauszinsſteuerhypotheken in vollem Ausmaße zur Förderung des Wohnungsbaues und der ländlichen Siedlung zu verwenden ſind. Eine Aen⸗ derung der Verwendungsart dieſer Mittel ſoll nur durch Reichsgeſetz möglich ſein. Der Geſchäftsordnungsausſchuß ver⸗ ſagte ſeine Genehmigung zur Strafverfolgung des Abg. Hugenberg(Dutl.), dagegen erteilte er die Genehmigung zur Strafverfolgung des Abg. Stöhr (Nat.⸗Soz.) wegen Beleidigung der Miniſter Seve⸗ ring und Grzeſinſki ſowie des Polizeipräſtdenten Zörrgiebel. Gegen dieſen Antrag ſtimmten die Kom⸗ muniſten, während ſich die Deutſchnationalen der Stimme enthielten. Der kommuniſtiſche Abg. Blenkle war vor einiger Zeit auf friſcher Tat feſtgenommen worden. Auf eine ſpätere Vorladung zur Vernehmung war er jedoch nicht vor der Staatsanwaltſchaft erſchienen. Dieſe beantragte daher die Genehmigung des Reichs⸗ tages zur zwangsweiſen Vorführung des Abg. Blenkle. Der Geſchäftsoroͤnungsausſchuß beſchloß, dieſe Genehmigung bis zum Beginn der Sommer⸗ ſeſſion zu vertagen. Der ſozlalpolktiſche Ausſchuß beſchloß, am Tag nach dem Wiederzuſammentritt des Reichs⸗ tags im Januar das Kleinrentnergeſetz zu beraten. * Neichspräſident beglückwünſcht Kardinal Pacelli. Der Reichspräſident übermittelte dem bisherigen Nuntius Pacelli anläßlich ſeiner Erhebung zum Kardinal telegraphiſch in herzlichen Worten ſeine Glückwünſche. Vom Tage Wie wenig ſich unſere gegenwärtigen Regierungs⸗ verhältniſſe mit dem parlamentariſchen Syſtem ver⸗ einbaren laſſen, zeigt der ſogenannte Fall Schmid. Wie erinnerlich, gehört der Reichstagsabgeordnete Schmid, der gleichzeitig Staatsſekretär im Mini⸗ ſterium für die beſetzten Gebiete iſt, zu den Abge⸗ ordneten der Deutſchen Volkspartei, die am ver⸗ gangenen Samstag gegen das Vertrauensvotum ge⸗ ſtimmt haben. Darauf haben die Gralswächter der Republik ein großes Geſchrei erhoben und den Staatsſekretär Schmid aufgefordert, die Konſe⸗ quenzen aus ſeiner Abſtimmung zu ziehen, andern⸗ falls er von ſeinem vorgeſetzten Miniſter Dr. Wirth zur Verantwortung gezogen werden würde. Das iſt jedoch charakteriſtiſcherweiſe bisher nicht geſchehen und wird ſich auch nicht ereignen. Dr. Wirth erteilt damit den Uebereifrigen eine gute Lehre. Verfaſſung von Weimar bei allen nur denkbaren Ge⸗ legenheiten unnützlich im Munde führt, muß pein⸗ lich darauf bedacht ſein, nicht gegen ſie zu wettern, wenn einmal ein anderer, der nicht der Linken an⸗ gehört, ihre Schutzbeſtimmungen für ſich in Anſpruch nimmt. Staatsſekretär Schmid beruft ſich durchaus zu Recht auf den Artikel 36 der Reichsverfaſſung, der die Immunität der Reichstagsabgeordneten feſtlegt und der ausdrücklich beſtimmt, daß kein Mitglied des Reichstages wegen ſeiner Abſtimmung dienſtlich verfolgt oder ſonſt außerhalb der Verſammlung zur Verantwortung gezogen werden darf. Zweifellos iſt dieſe Beſtimmung des Immunitätsartikels zum Schutz von Beamten oder ſonſt dienſtlich abhängigen Abgeordneten getroffen worden. Sie iſt auch not⸗ wendig, wenn anders der Artikel 21 der Verfaſſung einen Sinn haben ſoll, wonach die Abgeordneten nur ihrem Gewiſſen unterworfen und an Aufträge nicht gebunden ſind. Der Abgeordnete Schmid iſt als Staatsſekretär zweifellos politiſcher Beamter. Aber wenn er von ſeinem verfaſſungsmäßigen Recht als Abgeordneter Gebrauch macht, ſo liegt ſein Fall doch weſentlich anders, als etwa der eines Oberpräſidenten, der als Amts⸗ oder als Privatperſon an einer Kundgebung gegen die Regierung teilnimmt. Es darf auch nicht außer acht gelaſſen werden, daß die Ablehnung des Vertrauensantrages im Sinne der 17 Reichstags⸗ abgeordneten der Deutſchen Volkspartei keineswegs als Mißtrauen gegen das Geſamtkabinett und gegen die geſamte Regierungspolitik gedeutet werden ſollte, ſondern lediglich von dem Mißtrauen gegen die Zu⸗ verläſſigkeit der Sozialdemokratie und gegen den Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding eingegeben war. Im übrigen kann darauf hingewieſen werden, daß auch der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Heinrich Schulz während ſeiner Amtszeit als Staatsſekretär im Reichsinnenminiſterium einmal gegen die Regierung geſtimmt hat. Der Vorfall bietet vom Standpunkt des parla⸗ mentariſchen Syſtems aus gewiß kein angenehmes Bild. Aber wir haben keine feſte, in ſich geſchloſſene Regtierungsmehrheit und deshalb auch kein Kabinett mit einheitlicher Willensrichtung. Man kann deshalb das Verhalten des Staatsſekretärs Schmid auch nicht nach den ſtrengen Regeln des parlamentariſchen Syſtems beurteilen. Im übrigen wird dieſer Sturm im Waſſerglas ſich bald ausgetobt haben. Wir haben wirklich Wichigteres zu tun! a *** Im allgemeinen iſt unſere heutige Soztal⸗ demokratie den Hochſchulen nicht allzu freundlich geſinnt. Sie gelten ihr als Stätten der „Reaktion“ und deshalb beargwöhnen ſie ſie, wie einſt Metternich in den Tagen der wirklichen Reak⸗ tion über Deutſchland. Sie, die alles reformieren wollen, machen ſich natürlich auch Gedanken über eine Hochſchulreform in ihrem Sinne. Was dabei herauskommen kann, erfährt man aus einem Bericht über eine Tagung des Verbandes ſozialiſtt⸗ ſcher Studentengruppen Deutſchlands und Oeſter⸗ reichs, die vor einigen Tagen in Berlin ſtattgefun⸗ den hat. Der Verband, der rund 4000 Mitglieder zählt, hat ſich zunächft in„Sozialiſtiſche Studenten⸗ ſchaft Deutſchlands und Oeſterreichs“ umgetauft. Dann hat er für die Hochſchulrefſorm eine Art„Sp⸗ Wer die 2. Seite. Nr. 590 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 19. Dezember 1929 fort⸗Programm“ aufgeſtellt, das nach dem Bericht des„Vorwärts“ nichts weniger als folgendes ver⸗ langt: „„Die höheren Fach⸗ und Berufsſchulen ſollen die Berechtigung zum ordentlichen Hochſchul⸗ ſtubtum erteilen können. Der Uebergang vom Be⸗ ruf zur Hochſchule ohne Zuſammenhang mit der Schulbildung ſoll weiter erleichtert werden durch Ausbau der Arbeiter⸗Abiturientenkurſe und durch Aufhebung der Altersgrenze in der Erſatz⸗ reifeprüfung für hervorragend Begabte. Die Aus⸗ wahl des Dozentenkörpers ſoll entſprechend der ge⸗ ſellſchaftlichen Bedeutung des Proletariats und dem wiſſenſchaftlichen Wert der marxiſtiſchen Lehre im Sinne einer Vermehrung ſozialiſtiſcher Hochſchul⸗ lehrer umgeſtaltet werden. Als Mittel dazu ſoll eine Verſtärkung des miniſteriellen Be ⸗ rufungsrechtes dienen. Alle wirtſchaftlichen Hilfseinrichtungen für Studenten ſind zu verſtaat⸗ lichen. Für minderbemtttelte Studenten ſino beſon⸗ dere Wohnheime zu ſchaffen. Zinsfreie Darlehen ſollen vorzugswetſe an Studterende gegeben werden, für die ein Einkommen unter 5000 RM. in Betracht kommt. Von der Hochſchule als Funktion är⸗ ſchule ſind die Forſchungsſtätten abzutrennen. Der Autonomie der Forſchungsakademien iſt eine größere Abhängigkeit der Funktionärhochſchulen von den Staatsbehörden gegenüberzuſtellen“. Sehr ſchön, aber die beſcheidene Frage ſei uns doch geſtattet: Wer ſoll das eigentlich bezahlen? Wie kann man derartige Forderungen, die nach dem Wunſch dieſer Hochſchulreformer ſofort in die Tat umgeſetzt werden ſollen, in einem Augenblick ſtellen, in dem Staat und Wirtſchaft in einer überaus ſchwe⸗ ren Kriſis ſich befinden und der ſozialdemokratiſche Finanzminiſter obendrein den Steuerzahlern neue Bürden auferlegt? Iſt es Naivität, Scheuklappen⸗ politik oder gar Verantwortungsloſigkeit? Von der Verwirklichung dieſer ſozialiſtiſchen Forderungen ſind wir ja gottlob noch weit entfernt, aber ſie laſſen doch die Tendenz klar erkennen, die heutigen Hoch⸗ ſchulen ihres Privilegs, nur wiſſenſchaftliche Bildungsſtätten zu ſein, zu entkleiden und ſie auf Koſten der Allgemeinheit in ſoztaliſtiſche Partei⸗ drillanſtalten umzuwandeln. So ungefähr ſieht es ja heute ſchon in Rußland aus. Und das ſoll das Vorbild der ſozialiſtiſchen Studenten Deutſch⸗ lands und Oeſterreichs ſein? Für uns in Baden werden dieſe Forderungen umſo bedeutungsvoller, als der Kultusminiſter Dr. Remmele Sozialdemokrat iſt und der neu⸗ ernannte Hochſchulreferent Dr. Thoma von den ſozialdemokratiſchen Blättern Badens mit gefliſſent⸗ licher Betontheit als„Genoſſe“ hervorgehoben wird. Bet der beſonderen Bedeutung des Hochſchulweſens in Baden wird man der ſozialdemokratiſchen Er⸗ oberungspolitik erhöhte Aufmerkſamkeit zuwenden müſſen, damit nicht bei ſo günſtig gelagerten Ver⸗ hältniſſen unter dem Protektorat des Miniſters und des Referenten die badiſchen Hochſchulen zu ſozia⸗ liſtiſchen Experimentieranſtalten herabſinken. *. Es iſt nur gut, daß der Ernſt des Lebens und im beſonderen die Kriſen der Politfk und der Wirt⸗ ſchaft an und ab durch erheiternde Momente unter⸗ brochen werden, die den unbedingt notwendigen ſeeliſchen Ausgleich ſchaffen. In einer Zeit, in der wirtſchaftliche Probleme und im beſonderen Steuern, Abgaben und Zölle täglich durch die Luft wirbeln, iſt der Gothaer Proteſt gegen die Hocker ⸗ ſteuer geradezu herzerfriſchend. Die Stadt Gotha wird vermutlich, wie alle anderen Städte im Reich, die Erſchließung neuer Geldquellen notwendig haben. Allzuviele Möglichkeiten beſitzen die Städte an und für ſich ſchon nicht mehr. Daß ſich Gotha der unverbeſſerlichen Wirtshausſitzer und aller derer, die immer noch kein Ende finden können, wenn an⸗ dere nach Hauſe gehen wollen, ſteuer⸗techniſch ge⸗ ſprochen, liebevoll annahm, iſt daher durchaus ver⸗ ſtändlich. Der Gedanke iſt nicht neu, aber wenn wir recht unterrichtet ſind, hat ſeine Verwirklichung nicht immer den gewünſchten Erfolg gehabt. In Gotha hat man das Hocken über die Polizeiſtunde hinaus in ein ſchön geſtaffeltes Syſtem gebracht, deſſen Feinheiten den Steuerkenner geradezu entzücken müſſen. Weniger erbaut waren aber die Gothaer Nachtſchwärmer, die mit Hilfe der Wirte einen regel⸗ rechten Streik inſzenierten. Und nun kommt das Nette: Die Polizeiſtunde in Gotha iſt auf 2 Uhr angeſetzt. Anſtatt nun, wie man eigentlich annehmen müßte, durch einen fetierlich⸗demonſtrativen und möglichſt zahlreichen Ueberhock geſchloſſen gegen die Steuer, die in den Lokalen ſelbſt erhoben werden ſollte, zu proteſtieren, ſchloß man ſämtliche Wirt⸗ schaften 1 Stunden vor der Polizeiſtunde, zog nach Der Grippe⸗Erreger entdeckt Wirkſame Bekämpfung der Epidemie zu erhoffen [Bon un. medizintiſchen Mitarbeiter) Influenza iſt eigentlich ſo etwas wie eine Hauskrankheit in Ländern unſeres Klimas. In der Weiſe etwa, wie Maſern und Windpocken zu den, gewiſſermaßen ſelbſtverſtändlichen Kinderkrankheiten gerechnet werden. Zu den Uebergangsjahreszeiten herrſchen nun einmal Influenza⸗ oder Grippe⸗Epi⸗ demien. Das iſt ſchon ſo, das gehört dazu, das wun⸗ dert und erregt uns nicht. Vor allen Dingen wohl deshalb, weil Influenza unſerer Meinung nach keine direkt lebensgefährliche Krankheit iſt. Trotzdem ſtarben im Laufe des Jahres 1928 in Amerika 49 000 Menſchen an den Folgen dieſer Krankheit. Denn die Eigenart des Influenza⸗ bazillus liegt darin, daß er zwar nicht tödlich wirkt, den menſchlichen Organismus aber derartig ſchwäst, daß anderen, gefährlichen Krankheits⸗ erregern, wie vor allem z. B. dem Tuberkelbazillus, ausgiebigſt Angriffs möglichkeiten geboten werden. Und darum ſo viele Influenzaerkrankungen mit töd⸗ lichem Ausgang. Und ebenfalls darum die Gefahr dieſer Krankheit. Darum auch wichtig und bedeu⸗ tend, daß es jetzt gelungen iſt, den Jnfluenzabazillus feſt⸗uſtellen, da man zugleich in der Lage iſt, ein Heilmittel und Abwehrmittel zu finden, nunmehr, da man den Krankheſtserreger genau kennt. Genau zwölf Monate hat Profeſſor Dr. Falk von dem bakteriologiſchen Inſtitut der Univerſität Chieago dazu gebraucht. Er begnn ſeine For⸗ ſchungsarbeit am 12. Dezember 1928, als gelegentlich einer ſolchen Epidemie ſämtliche 14 Aſſiſtenten des bakteriologiſchen Inſtituts ſchwer an Influenza er⸗ krankt waren. Und am 12. Dezember dieſes Jahres hat er vor den verſammelten Mitgliedern des In⸗ fſtituts und des bakteriologiſchen Klubs der Univerſi⸗ tät in einem ausführlichen Vortrag über das Reſul⸗ tat ſeiner Arbeit Bericht erſtattet. Dr. Falk begann mit ſeinen Unterſuchungen, wie geſagt, als ſeine ſämtlichen Aſſiſtenten an der Krank⸗ Die Freiheit der Beamten Eintragung ohne Rückſicht auf den Inhalt geſtattet Entſcheidung des Staatsgerichtshofes (Telegraphiſche Meldungen) * Leipzig, 19. Dez. In der Verfaſſungsſtreitfrage der deutſchnatio⸗ nalen Fraktion des preußiſchen Landtags gegen das Land Preußen um die Frage der Zuläſſigkeit einer Beteiligung der Beamten am Volksbegehren„Frei⸗ heitsgeſetz“ hat der Staatsgerichtshof für das Deutſche Reich ſeine Entſcheidung gefällt: „Die in Artikel 130 Abſatz 2 der Reichsverfaſſung den Beamten gewährleiſtete Freiheit ihrer polttiſchen Geſinnung umfaßt das Recht, ſich bei einem zugelaſſenen Volksbegehren ohne Rückſicht auf deſſen Inhalt einzutragen und bei einem Volksentſcheid abzuſtimmen. Die weitergehenden Anträge werden abgewieſen.“ Zur Begründung führte der Vorſitzende, Reichsgerichtspräſident Dr. Bumke, u. a. aus: Der Staatsgerichtshof nimmt das Vorliegen einer Verfaſſungsſtreitigkeit innerhalb eines Landes an. Der Antrag fordert in erſter Linie Abweiſung der Klageanträge als unzuläſſig, weil lediglich volt⸗ tiſche Meinungsäußerungen des preußiſchen Mini⸗ ſterpräſidenten und des preußtſchen Staatsminiſte⸗ riums vorlägen, über deren Berechtigung der Staatsgerichtshof zu urteilen nicht berufen ſei. Hter⸗ mit wird der Antragſteller dem eigentlichen Streit⸗ gegenſtand nicht gerecht. Die Anträge ſind nicht ſo aufzufaſſen, daß die Antragſtellerin ſich gegen den preußiſchen Miniſterpräſidenten und die Mitglieder des preußiſchen Staatsminiſteriums perſönlich wen⸗ det und ſie für eine von ihnen begangene Verfaſ⸗ ſungsverletzung verantwortlich machen will, viel⸗ mehr muß der Geſichtspunkt der Verfaſſungsver⸗ nunmehr dahin letzung im vorliegenden Falle überhaupt aus⸗ ſcheiden. Die fraglichen Kundgebungen haben einen Zuſtand geſchaffen, von dem die Antragſtelle⸗ rin behauptet, daß er die preußiſchen Beamten in einer, mit der Reichsverfaſſung nicht vereinbaren Weiſe in ihrer politiſchen Betätigung für das Volks⸗ begehren beſchränke. Dieſe Frage allein ſoll entſchte⸗ den werden. Sie kann nach der Rechtſprechung des Staatsgerichtshofes Gegenſtand einer Verfaſſungs⸗ ſtreitigkeit ſein. Zur Führung dieſer Verfaſſungs⸗ ſtreitigkeit iſt die Antragſtellerin berechtigt. Zwar FFF c berühmtem Muſter über die Straßen und verſetzte den Oberbürgermeiſter in derartige Bedrängnis, daß er in einer Rede vom Balkon ſeiner Wohnung aus die Steuer vorläufig ſiſtierte. Im ordnungs⸗ gemäßen Gang hat dann die Stadtverwaltung die Erhebung der Steuer ausgeſetzt, aber ihre rechtliche Durchführung angedroht. Und nun hängt Schwert des Damokles über den erfolgsfrohen De⸗ monſtranten. Erklärt die zuſtüändige Verwaltungs⸗ behörde die Hockerſteuer für rechtlich zuläſſig, wird ſie mit rückwirken der Kraft von allen Ueber⸗ hockern erhoben werden. Wie man das eigentlich machen will, iſt an ſich ſchon ein intereſſantes Problem. Aber das mögen die bedauernswerten Gothaer Steuererheber zu löſen verſuchen. Was an dieſer grotesken Epiſode die Allgemeinheit intereſſiert, iſt die nicht ganz über⸗ raſchende, aber doch immerhin bemerkenswerte Tat⸗ ſache, daß in einer Zeit, in der gellende Notrufe der Wirtſchaft, des Handels und der Privaten es immer noch Deulſche genug gibt, die mannhaft das in der Verfaſſung zwar nicht ausdrücklich verankerte, aber durch Gewohnheitsrecht anerkannte Grundrecht des Deutſchen auf ungeſtörten Wirtshaus beſuch vertei⸗ digen. Nun befindet ſich das deutſche Recht zur Zeit in einem Stadium der Erſchließung zahlreicher neuer Gebiete. Die Juriſten ſeien auf ein noch nicht gebührend behandeltes hiermit verwieſen: das Recht des Stammtiſches! Sie haben umſo⸗ mehr Veranlaſſung dazu, als ſich der deutſche Reichs⸗ tag, je länger je mehr, in eine Spitzenorganiſatton der deutſchen Stammtiſche umwandelt. K. F. heit ſchwer litten. Er mußte dieſe Gelegenheit aus⸗ nutzen, bevor die Krankheit ihren Höhepunkt er⸗ reichte. 16 Stunden hat er mit ſeinen Aſſiſtenten in jener Zeit täglich gearbeitet, um genügend Material zu erlangen und nichts zu verſäumen. Alle ſeine Leute haben ihm wirklich aufopferungsvoll zur Seite geſtanden. Im Laufe dieſes Jahres, d. h. alſo genauer im Verlaufe ſeiner Unterſuchungen hat Dr. Falk 8800 verſchtedene Mikrobenarten geprüft. Von dieſen wurden acht in die engere Wahl geſtellt und eine, die eine blieb übrig. Es handelt ſich um einen „Pleomorphiſchen Streptococcus“. Der Bazillus hat die Geſtalt einer unregelmäßigen Kette, etwa wie kleine Kinder ſie aus verſchiedenartigen Perlen her⸗ zuſtellen pflegen. Man hat 125 Affen geimpft, be⸗ vor man ſich mit dem Reſultat zufriedengab und an die Herſtellung eines Heilmtttels heranging. Denn das iſt nun nach der Entdeckung des Ba⸗ zillus die Haupſache: Herſtellung eines Antitoxins [Gegengiftes), das zugleich Heilmittel iſt. Dieſes Mittel wird, wie Dr. Falk berichtet, aus abgeſtor⸗ benen Mikrobenketten, alſo Krankheitserregern, her⸗ geſtellt. Eine Behandlung der Naſen⸗ und Rachen⸗ ſchleimhaut mit dieſer Vaccine vernichtet den Er⸗ reger. Dr. F. Richard. Der Botaniker Linns und die Prophetie. Wir ſind ſo leicht geneigt, Mitteilungen von Medien über zukünftige Dinge als grundloſe Phantaſten abzutun. Beweismittel für die Berechtigung derartiger An⸗ gaben ſind daher für den Forſcher von Intereſſe. Lin ns teilt in ſeiner„Nemesis divina“ einen Fall dieſer Art mit, der dadurch an Intereſſe gewinnt, daß das Medium durch die Berührung von Klei⸗ dungsſtücken zu ſeiner Prophezeihung gelangte. Man war bisher der Meinung, daß die auf dieſe Weiſe ge⸗ wonnenen Angaben, die in das Gebiet der ſog. Pſychometrie gehören, nur Vergangenheit und Ge⸗ genwart umfaſſen. Der Fall Linns iſt daher auch für die Begriffsbeſtimmung der Pſychometrie, wie Prof. Mattieſen hervorhebt, von Bedeutung. Linne das zugelaſſenen Volksbegehrens iſt ſie nicht befugt, an Stelle und im Auftrage der einzelnen, der Deutſchnationalen Volkspartei ange⸗ hörenden Beamten den Staatsgerichtshof anzurufen, ebenſowenig iſt ſie als Fraktion in der Lage, das Recht bes Landtages auf Ueberwachung der Staats⸗ regierung wahrzunehmen, wohl aber kraft des be⸗ rechtigten Intereſſes, das die Deutſchnationale Volks⸗ partei als Mitträgerin des Volksbegehrens an deſ⸗ ſen ungehemmter Durchführung hat. Die in Artikel 130, Abſatz 2 der Reichsverfaſſung den Beamten ge⸗ währleiſtete Freiheit, ihre politiſche Geſinnung zu äußern und zu betätigen, findet allerdings, wie von ſämtlichen höchſten Diſziplinargerichten zutreffend ausgeſprochen worden iſt, ihre Schranken in den beſonderen Pflichten, die den Beamten kraft ihres Amtes obliegen. Bei der Beurteilung der Frage, ob die politiſche Betätigung eines Beamten mit ſeinen beſonderen Pflichten vereinbar iſt, kommt es aber ſehr weſentlich auf die ſtaats rechtliche und politiſche Bedeutung dieſer Betätigung an. Die Ein⸗ zeichnung in die Liſten eines zugelaſſenen Volksbegehrens und die Abſtimmung über den da⸗ ran ſich anſchließenden Volksentſcheid iſt rechtlich nicht die Ausübung des Petitionsrechtes im Sinne von Artikel 126 der Reichsverfaſſung, ſondern Teilnahme an der Volksgeſetzgebung. Dieſe Volksgeſetzgebung iſt der unmittelbare Weg zur Verwirklichung des Hauptgrundſatzes der Reichsverfaſſung:„Die Staatsgewalt geht vom Volke aus.“ Sie ſteht der Reichstagswahl an Wich⸗ tigkeit für das Verfaſſungsleben des Reiches nicht nach. Sie kann daher ebenſo wie die Stimmabgabe bei der Reichstagswahl keinen beamtenrechtlichen Bindungen unterliegen, vielmehr ſteht die Teil⸗ nahme am Volksbegehren und Volksentſcheid ohne Rückſicht auf deſſen Inhalt allen Beamten frei. Nun iſt es allerdings richtig, daß das preußiſche Staatsminiſterium den ihm unterſtellten Beamten die Teilnahme am Volksbegehren und Volksentſcheid nicht verboten hat. Die Geſamtheit ſeiner Kund⸗ gebungen ließ aber in den Beamten die Befürch⸗ tung aufkommen, daß ſie ſich ſchon durch Einzeich⸗ nung in die Liſten und durch bloße Stimmabgabe einer diſziplinariſchen Ahndung ausſetzen könnten. Dieſer Zuſtand beeinträchtigt die durch Artikel 125 der Reichsverfaſſung noch beſonders geſchützte Wahl⸗ freiheit und ſteht daher mit den Grundſätzen der Reichsverfaſſung nicht im Einklang. Darüber hinaus allerdings gewährt die Reichsver⸗ faſſung den Beamten keinen beſonderen Schutz für ihre Teilnahme an der Volksgeſetzgebung. Jede Werbetätigkeit kann eine Verletzung der be⸗ ſonderen Beamtenpflichten enthalten und daher mit der Beamtenſtellung unverträglich ſein. Ins⸗ beſondere iſt die Anſicht der Autragſtellerin unrich⸗ tig, daß nicht ſchon auf den bloßen Hinweis eines gefolgert werden dürfe, daß das Eintreten dafür beamtenrechtlich un⸗ zuläſſig ſei. Ob der Inhalt eines Volksbegehrens derart iſt, daß die Beamten über Eintragung und Stimmabgabe hinaus an ſeiner Durchſetzung nicht mitwirken dürfen, iſt im einzelnen Falle von den Diſziplinargerichten zu entſcheiden. Grundſätzliy unzuläſſig iſt ein diſziplinariſches Vorgehen aus dleſem Grunde nicht. Prüft man die geſtellten An⸗ träge an der Hand dieſer Grundſätze, ſo ergibt ſich, daß der Klageantrag in Satz 2 Nr. 1 begründet, der in Nummer 2 unbegründet iſt. Abzuweiſen iſt aber auch Satz 1 des Antrages, denn durch ihn ſollen in der Vergangenheit liegende Kundgebungen des preu⸗ ßiſchen Staatsminiſteriums beſeitigt werden. Dafür iſt neben der Feſtſtellung, die gemäß dem Klage⸗ antrage getroffen wird, kein Raum. Darnach recht⸗ fertigt ſich die getroffene Entſcheidung. Immer noch belgiſche Greuelpropaganda. Wie die Berliner„Börſenzeitung“ erfahren haben will, beabſichtigen die Verfaſſer der belgiſchen Hetzbro⸗ ſchüre„Dinant“ eine Schrift zu veröffentlichen, die aus„deutſchen Eingeſtändniſſen im Weltkrieg be⸗ gangener Kriegsgreuel“ beſtehen ſoll. ö 1 ö 1 heiratete Ehefrau Marie Volf wegen Raubmordes Letzte Meldungen Politiſche Schlägerei in Karlsruhe — Karlsruhe, 19. Dez. In einer hieſigen Gaſtwirt⸗ ſchaft kam es in der vergangenen Nacht durch das provozierende Verhalten von Nationalſoziali⸗ ſten zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen dieſen und Mitgliedern einer zurzeit in Karlsruhe tagenden in⸗ ternationalen Eiſenbahntarifkommiſſion, der in eine Schlägerei ausartete, ſodaß das Einſchreiten der Po⸗ lizei notwendig wurde. Dieſe ſtellte alsbald die Ruhe wieder her und zerſtreute eine Menſchenanſammlung, die ſich infolge des Vorfalles vor dem Lokal gebildet hatte. Gegen mehrere nationalſozialiſtiſche Teilneh⸗ mer an der Schlägerei iſt Strafanzeige erſtattet wor⸗ den. Unter den Beteiligten befanden ſich einige nationalſozialiſtiſche Landtagsabgeordnete. Die Er⸗ hebungen ſind im Gange. Schwerer Zuſammenſtoß zwiſchen Auto und Güterzug — Eſſen(Elſter), 19. Dez. Ein Kraftwagen, der offenbar den von Falkenberg kommenden Güterzug überholen und noch dazu den Bahnübergang bei Re⸗ hain überqueren wollte, durchbrach mit raſender Ger ſchwindigkeit die bereits geſchloſſene Schranke und ſtieß mit der Lokomotive des Güterzuges zuſammen. Das Auto wurde etwa 50 Meter weit geſchleift und völlig zertrümmert. Ein Inſaſſe war ſofort tot, der Chauffeur exlitt Knochenbrüche und mußte in bedenklichem Zuſtand ins Krankenhaus gebracht wer⸗ den. Die beiden anderen Inſaſſen kamen mit leich⸗ teren Verletzungen davon. Lokomotive fährt in eine Arbeiterkolonne, 4 Tote, 8 Verletzte — Eſſen, 19. Dez. Heute vormittag fuhr eine Lokomotive bei dem Streckenblock Sellerbeck kurz vor dem Bahnhof Mülheim⸗Eppinghoven bei ſtar⸗ kem Nebel in eine Arbeiterkolonne. Hierbei wur⸗ den ſechs Mann getötet und acht verletzt. Das Urteil im Kieler Munitionsprozeß — Kiel, 19. Dez. In dem großen vor dem Ex⸗ weiterten Schöffengericht unter Ausſchluß der Oef⸗ fentlichkeit geführten Prozeß wegen der verſuchten Munitionsausſuhr vom Jahre 1928 wurde heute fol⸗ gendes Urteil verkündet: Alle Angeklagten werden freigeſprochen. Die Koſten des Verfahrens gegen zu Laſten der Staatskaſſe. Vor Bekanntgabe der Urteilsbegründung wurde die Oeffentlichkeit und die Preſſe wieder ausgeſchloſſen. Eine Raubmörderin zum Tode verurteilt — Prag, 18. Dez. Das Schwurgericht hat heute die Gerichtsverhandlung gegen die 37jährige ver⸗ 1 8 an dem Schmied Anton Haymann zum Tode durch den Strang verurteilt. Die Frau hatte Haymann durch ein Inſerat kennen gelernt und ihn, nachdem er ihr 20000 Kronen und ein Spar⸗ kaſſenbuch übergeben hatte, in ſeiner Wohnung mit einem Hammer ermordet und beraubt. ** * Ein Denkmal für den Helfer der„Bremen“. Flieger. Unter dem Vorſitz des Reichstagspräſtdenten Loebe hat ſich ein Komitee gebildet, das dem ameri⸗ kaniſchen Flieger Floyd Bönnet auf dem Ge⸗ lände des Berliner Flughafens ein Denkmal fetzen will. Bönnet iſt bekanntlich ſeinerzeit als ſchwer⸗ kranker Mann aufgeſtiegen, um den„Bremen“. Fliegern v. Hünefeld, Köhl und Fitzmaurice nach ihrer Notlandung in Kanada die erſte Hilfe zu bringen und iſt kurz darauf infolge der großen An⸗ ſtrengungen geſtorben. Neben dem Komitee hat ſich ein künſtleriſcher Ausſchuß gebildet, der einen geeig⸗— neten Bildhauer zur Schaffung des Denkmals zuuu beſtinmen hat. ö Deulſche Volkspartei Wir weiſen nochmals auf die Bezirksvereinsver⸗ ſammlung der Neckarſtadt hin, die heute Don⸗ nerstag abend halb 9 Uhr im Gaſthaus zum „Sängerheim“, Riedfeldſtr. 25, ſtattfindet. Der Vorſtaud. 5 berichtet von einem„armen kränklichen Frauenzim⸗ mer“, das als Wahrſagerin von Hof zu Hof geführt wurde:„Mein Bruder Samuel war auf der Schule in Wexiz und begabt; ich, der für dumm gehalten wurde, war eben nach Lund gekommen. Alle nann⸗ ten meinen Bruder„Profeſſor“ und prophezeiten ihm, er würde ein ſolcher werden. Die Wahrſagerin, welche keinen von uns beiden geſehen hatte, ver⸗ langte etwas von unſeren Kleidern zu ſehen und äußerte von Bruder Samuel: der wird Prediger, und von mir: der wird Profeſſor, reiſt weit, wird bekannter als irgendeiner im Reich und ſchwur da⸗ rauf. Meine Mutter, um ſie zu hintergehen, zeigte ihr eine andere Kleidung mit den Worten, dieſe ge⸗ höre meinem Bruder.„Nein,“ antwortete ſie,„die gehört dem, der Profeſſor werden und weit entfernt wohnen wird.“ O Die Deutſche Dürer Stiftung. Am 6. April 1930, am Todestag Albrecht Dürers, wird die von der Stadt Nürnberg errichtete deutſche Albrecht Dürer Stiftung zum zweiten Mal erteilt. Die Stiftung dient zur Förderung deutſcher bildender Künſtler. Zur Erfüllung des Stiftungszweckes kön⸗ nen aus dem Jahreserträgnis der Stiftung an her⸗ vorragend begakhte Maler und Graphiker zur Förde⸗ rung ihrer künſtleriſchen Entwicklung Stipendien ge⸗ währt werden. Bewerbungen um Leiſtungen aus der Stiftung ſind bis zum Januar(15.) 1930 beim Rürn⸗ berger Rathaus einzureichen. Nene Operetten. Martin Knopfs neue Ope⸗ rette„Das kleine Fräulein Ly“ wird zu Weihnachten am Berliner Thalia Theater uraufge⸗ führt. Am 22. Dezember findet im Berliner Reſi⸗ denz⸗Theater die Uraufführung des Volksſtückes „Die Krone im Rhein“ von Max Monato, Muſik von Heddenhauſen, in der neuen Bear⸗ beitung von Robert Winterberg ſtatt. Das „Spielzeug ihrer Mafeſtät“ iſt der Titel der neuen Operette von Joſef Königsberger und Oskar Felix, die am 9. Jannar in der Kölner Oper zur Uraufführung gelangt. O Toscaninis Pläne. Toscanini, der ſein a me⸗ rtkaniſches 4 beendet und ſich zur Rückreiſe nach Italien in Newyork ein⸗ geſchifft hat, kehrt Mailand endgültig den Rücken. Er hat ſich auf Capri angekauft und wird dort einige Monate im Jahre bleiben. Während der übrigen Monate wird er mit einem eigenen Orcheſter von 180 Mann Konzerte in 4 Amerika und den europäiſchen Muſikzentren dirigieren. In Berlin will er einige Beetho⸗ ven⸗Konzerte geben. Literatur 0 Das Kränzchen. 41. Band. Illuſtrlertes Mädchenfahr⸗ buch. Mit zwei großen illuſtrierten Hauptertzühlungen, weiteren Erzählungen, Plaudereien über Geiſtesbildung, Lebensart, Kleidung, Haus, Küche, Garten, Frauenberuſe, Rezepte, Sport, Spiel.(Union Deutſche Verlagsgeſellſchaft Stuttgart).„Das Kränzen“ iſt von einer umſaſſenden Vielſeitigkeit, die jeden neuen Jahrgang immer wieder aufs neue wertvoll erſcheinen läßt. Wertvolle Bilöbei⸗ lagen ſchmücken das Werk, Kunſtſinn und Kunſtverſtändnis werden geweckt und gepflegt.. * Der Jugendgarten. 54. Band. Eine Feſtgabe für Mädchen von—12 Jahren. Erzählungen ernſten und heiteren Inhalts, Gedichte, Unterweiſungen aus Natur, Haus und Geſchichte, Beſchäftligungen, Sport und Spiele. (Union Deutſche Verlogsgeſellſchaft Stuttgart). Reich ge⸗ ſchmückt mit wunderſchönen, künſtleriſchen Bildern wird der neue Band des Jugendgartens wieder ein hochwill⸗ kommenes Feſtgeſchenk für die fungen Mädchen bis zu 12 Jahren ſein. * Elſe Ury,„Stndierte Mädel von hente“. zählung für junge Mädchen. Mit einem farbigen Titel⸗ Eine Er⸗ bild, einem mehrfarbigen Umſchlog und 3 ganzſeitigen Textizeichnungen von Fritz Ahlers.(Union Deutsche Berlagsgeſellſchaft Stuttgart). Studierte Mädel ſind unſerer heutigen Generation etwas ganz Selbſtverſtänd⸗ liches, ſte ſind der Typ der Nachkriegsjugend. Daß ſtu⸗ dierte Mädel von heute doch noch gegen Vorurteile von geſtern zu kämpfen haben, wie ſie ihre Perſönlichkeit durch⸗ zuſetzen und bei aller Jugendfreude zielbewußte, verant⸗ wortungsvolle Arbeit leiſten, zeigt dieſes Buch, das die völlige Neubearbeitung der ſchon in Vorkriegszeiten immer wieder mit Begeiſterung geleſenen Erzühlung„Studierte Mädel“ von Elſe Ury bildet und auch in ſeiner neuen Ge⸗ kalt wieder viel Freude machen und Beifall finden wird. 1 . R eee eren be eren rene een 1 n 1 N A KS T. n 1 — 4 1 .* Donnerstag, den 19. Dezember 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 590 Staͤotiſche Nachrichten Paul Baus Der geſtern morgen nach längerem Leiden ver⸗ ſtorbene frühere norwegiſche Konſul Paul Baus war am 80. April 1859 zu Berlin als Sohn eines Kaufmanns geboren. Von Königsberg aus, wo er ſeine Lehrzeit verbrachte, war Baus in Danzig, Oeſterode in Oſtpreußen und Magdeburg in Ma⸗ ſchinenfabriken als Kaufmann tätig. Ende der 8ber Jahre kam er als kaufmänniſcher Direktor an die Maſchinenfabrik„Badenia“ in Weinheim. Damit wurde er Süddeutſcher, denn im Jahre 1890 ſiedelte er nach Mannheim über, um ſich hier ſelbſtändig zu machen. Er gründete die Firma Baus u. Diesfeld, die in ihm ihren hochverehrten Seniorchef verliert. Die Firma, die Hütten⸗ und Walzwerk⸗Erzeugniſſe abſetzt, nimmt im Geſchäftsleben eine hochgeachtete Stellung ein, die auch dadurch ihren Ausdruck fand, daß Baus vor etwa 20 Jahren zum norwegiſchen Konſul ernannt wurde. Er hat dieſes Amt in⸗ folge Kränklichkeit erſt vor einigen Monaten ab⸗ gegeben. Die treue Lebensgefährtin Jahre 1918 im Tode vorangegangen. Außer dem einzigen Sohn, dem Nachfolger in der Firma, hinterläßt Baus drei verheiratete Töchter. Einen ſchweren Verluſt erleidet die Har⸗ monie⸗Geſellſchaft, in die Baus bald nach ſeiner Ueberſiedlung nach Mannheim eintrat. In ſeiner Eigenſchaft als ſtellvertretender Vorſitzender von 1913—1922 und von da ab als 1. Vorſitzender bis zu ſeinem vor kurzem erfolgten Rücktritt war Baus in der Lage, ſeine liebenswürdigen Umgangs⸗ formen und weitgreifenden geſellſchaftlichen Be⸗ ziehungen für die Harmonie⸗Geſellſchaft, die ihm im Laufe der Jahre ans Herz gewachſen war, nutz⸗ bringend zu verwerten. Sein liebevolles Inter⸗ eſſe wurde gelegentlich des letzten Jubiläums der Harmonie ⸗Geſellſchaft in gebührender Weiſe ge⸗ würdigt. Ein großer Freundes⸗ und Bekannten⸗ kreis wird dem ſympathiſchen Mitbürger ein dauern⸗ des ehrendes Andenken bewahren. Sch. * Notlandung einer Mannheimer Fliegerin. Wie aus Mülhauſen berichtet wird, iſt geſtern vor⸗ mittag eine jfunge deutſche Fliegerin, die in Mannheim mit einem Kleinflugzeug auf⸗ geſtiegen war und ſich im Nebel verirrt hatte, zur Landung bei St. Louis(Elſaß) 500 Meter diesſeits der Grenze gezwungen. Nach Aufnahme des Proto⸗ kolls iſt ihr geſtattet worden, wieder über die Grenze zurückzukehren. * Mit dem Beil mißhandelt. Geſtern vormittag ſchlug ein 25 Jahre alter Hilfsarbeiter vor der Türe ſeiner in einem Hauſe in den G⸗Quadraten gelegenen Wohnung auf einen im gleichen Hauſe wohnenden 25 Jahre alten Wagner und auf deſſen 25 Jahre alte Ehefrau mit einem Beil ein. Der Wagner wurde hierbei am Kopf und Oberkörper, ſeine Frau am linken Unterarm erheblich ver⸗ Letzt. Beide mußten ſich in ärztliche Behandlung begeben.. s Unſere Kriegsgräberſtätten in Frankreich. Der 1. ſtellvertretende Präſident u. der 1. Schriftführer des Volksbundes Deutſche Kriegsgräber⸗ fürſorge haben vor kurzem eine größere Anzahl deutſcher Ehrenſtätten in Frankreich beſucht, um ſich an Ort und Stelle von dem Fortgang der Bau⸗ und Pflanzarbeiten zu unterrichten. Ihrem ausführlichen Bericht, der jetzt vorliegt, iſt zu entnehmen, daß die Arbeiten durchaus den Erwartungen entſprechen. Die Steinarbeiten ſind materialgerecht und handwerklich nach den von den Künſtlern des Volksbundes gegebe⸗ nen Richtlinien ausgeführt. Manche ſchlichte, ein⸗ drucksvolle Erinnerungszeichen auf den 62 Fried⸗ höfen, die ſich im Bau befinden, zeigen von dem treuen Gedenken der deutſchen Heimat. Viele Sam⸗ melgräber ſind ſchon in würdigen Zuſtand gebracht und über und über mit Roſen, Heidekraut, Lavendel oder Immergrün bepflanzt. Gut angewachſene Hecken umgeben die Gräberanlagen, deren aus⸗ gedehnte Flächen durch Baumgruppen aufgeteilt oder hainartig bepflanzt ſind. Nach Fertigſtellung dieſer Friedhöfe wird der Volksbund für die Hälfte aller in Frankreich aufgefundenen deutſchen Gefallenen würdige Ruheſtätten geſchaffen haben. iſt ihm im Weihnachten ſteht vor der Tür. Nicht einmal acht Tage trennen uns noch von Heilig⸗Abend. Es iſt jetzt höchſte Zeit, ſich über die Wünſche derer zu unterrichten, denen man etwas ſchenken will bzw. ſich darüber ſchlüſſig zu werden, was man kaufen will und wer alles beſchenkt werden ſoll. Allzu auffällig will man ja nicht den zu Beſchenkenden fragen; denn ein wichtiges Moment beim Schenken iſt die Ueberraſchung. Fragt man aber erſt, zwei drei Tage vor Heilig⸗Abend, ſo weiß der noch ſo harmlos um ſeine Meinung Gefragte doch ganz genau, worum es ſich handelt. Man wird ihm zwar mit ſeinem Geſchenk Freude bereiten können, aber die Ueberraſchung dürfte nicht allzu groß ausfallen. So kann es denn nicht wundernehmen, daß in den letzten Wochen das Thema „Weihnachten und Weihnachtsgeſchenke“ den Hauptgeſprächsſtoff bildete. Viele haben ſich darum bemüht, zu erfahren, was „Er“ oder„Sie“ ſich wünſchen. Man hat ſich heim⸗ lich Notizen gemacht, und man hat aus dem manch⸗ mal recht umfangreichen Wunſchzettel ſeine Aus⸗ wahl getroffen. Und Sie? Um ſeine Angehörigen und Freunde zweckmäßig beſchenken zu können, um unter den zur Auswahl vorhandenen Gegenſtänden das Richtige herauszu⸗ ſuchen, um auch Anregungen für das, was man ſchenken ſoll, zu bekommen, iſt eines nötig: in die Geſchäfte gehen, die ausgeſtellten Waren ſich anſehen. Wenn natürlich ein großes Gedränge herrſcht, alle Stände dicht belagert ſind, wenn die Verkäufer und Verkäuferinnen von allen Seiten beſtürmt werden und keine Zeit haben, ſich dem Einzelnen zu widmen, hat man keine Gelegenheit, liebe⸗ und verſtändnis⸗ voll auszuwählen. Man iſt gezwungen, ſich möglichſt raſch zum Kauf zu entſchließen, man muß das neh⸗ men, was gerade da iſt. Vielfach ſind ſchon Artikel ausgegangen, und dadurch wird man häufig zum Kauf von Gegenſtänden veranlaßt, die man eigent⸗ lich gar nicht erwerben wollte, kurz, die Freude an den Weihnachtseinkäufen wird für jeden ſtark be⸗ einträchtigt, wenn man ſich erſt in den letzten Ta⸗ gen dazu entſchließt. Wäre es vielleicht nicht doch angebrachter, die nächſten Tage zu benutzen, um in Ruhe ausſuchen zu können und wenigſtens die Hauptmaſſe der Geſchenke zu beſorgen? Wer ſo handelt, wird Freude an ſeinen Einkäufen haben. Es iſt eine alte Schulerfahrung, die jeder gemacht hat, daß man ſich zur Abfaſſung der Hausaufſätze, wenn z. B. eine Friſt von vierzehn Tagen gegeben iſt, ſich erſt ein, günſtigſtenfalls zwei Tage vor dem Endtermin entſchließt. Der Erfolg war meiſtens de mentſprechend; denn in ſo kurzer Zeit konnte nicht das Material zuſammengetragen werden, das für eine ſorgfältige Ausarbeitung des geſtellten Themas nötig war. Dies Beiſpiel braucht Ihnen nicht näher ausgeführt zu werden; denn Sie kennen es ja alle. Das Thema unſerer neueſten Aufgabe lautet: Liebevoll und mit Verſtändnis zu Weihnachten einkaufen! Es iſt Ihnen noch eine Friſt von faſt ſechs Tagen zur Bewältigung Ihrer Arbeit gegeben. Alle, die ein günſtiges Reſultat erzielen wollen und ihren Angehörigen und Freunden doppelte Freude durch die mit Sorgfalt ausgeſuchten Geſchenke bereiten wollen, müſſen ſpäteſtens jetzt einzukaufen beginnen. Und Sie? ul. Weihnachtsba b eleien Zu Weihnachten beſinnt ſich ſedermann darauf, daß er ein bißchen baſteln kann. Der Vater lackiert die alten Holzpferde und malt ihnen die Hufe und Augen wunderſchön ſchwarz an, daß er eine Freude daran hat, als wäre es für ihn ſelber beſtimmt. Die Mutter näht Puppenkleidchen und hat rote Wangen wie in ſeligen Kindͤheitstagen. Auch Großmutter knüpft und knibbert, zupft und baſtelt mit ihren weitſichtigen Augen etwas zurecht; ſie hat ſich ein Stück Geld für den Enkel geſpart. Moderne Kin⸗ der brauchen viel Geld. Sie gönnen ſchließlich ihren Rechtzeitiger Weihnachtseinkauf das Gebot der Stunde Eltern die kleinen Freuden, die ſie ſich ſelbſt berei⸗ ten. Man iſt ja gar nicht ſol . Das Chriſtkind muß ſehr geſchickte Finger haben, daß es ſo ausgezeichnet baſteln kann. Nein, dieſes Talent! Bald ſitzt es über einem Rundfunk⸗ gerät, bald über einem Baukaſten, bald über einer Wohnungseinrichtung, bald über einem Winter⸗ mantel mit Pelzbeſatz; bald dekoriert es Schau⸗ fenſter, bald ſucht es Tannen aus, beſorgt Licht und Lametta für den Baum und gibt den Frauen gute Ratſchläge für den beſten Weihnachtskuchen. R Wir können ja nicht alle Künſtler ſein, aber ſo viel können wir doch erreichen, daß man unſerer Baſtelei anſieht, mit wie viel Liebe ſie gemacht iſt. Wer viel Geld beſitzt, geht in den erſten beſten Laden und kauft dort, was er für gut und richtig hält Wir anderen Sterblichen müſſen uns den Kopf zerbrechen, wie wir das Wunder vollbringen: aus Wenig Viel zu machen. Es kommt ja immer darauf an, wem man es ſchenkt. Soll denn ein Geſchenk mehr ſein als eine Aufmerkſamkeit? Die großen Geſchenke zer⸗ ſtören die Freundſchaft, die kleinen erhalten ſie. Da wir ſchließlich alle baſteln, haben wir ein inniges Vergnügen daran, von anderer Seite eine Baſtelei zu bekommen, die uns ſagt: ſo viel Stunden hat er an dich gedacht. ** In meiner Jugendzeit hatte man noch vielfach ſtatt der Weihnachtsbäume Lichterpyramiden. Getrieben von der Lichtwärme tanzte die bunt⸗ bemalte Jagd mit ſpitzer Nadel auf einer Glas⸗ ſcherbe im Kreiſe herum. Man konnte ſich nicht ſatt⸗ ſehen daran, wie die Hirten unabläſſig das Jeſus⸗ kind ſuchten, über dem der goldene Stern ſtand. In den Augen neugieriger weihnachterfüllter Kinder ſpiegelte ſich das alles ſchön und billig wieder. Ein Jahr wie alle Jahre.— Weihnachten iſt nicht da⸗ zu da, die Begehrlichkeit des Menſchen zu reizen, ſondern das Kinderparadies in ihm aufzuſchließen, das das ganze Jahr über mit allerhand praktiſchen Gegenſtänden des Alltags verſtellt war.— Oeffnet eure Herzen! O. B. Marktbericht Es hat nun doch den Anſchein, als ob der Winter noch vor Weihnachten ſeinen Einzug halten ſollte, denn heute morgen war es empfindlich friſch. Star⸗ ker Reif hatte alles überzogen. Beſonders auf dem Wochenmarkt machte ſich die Kälte bemerkbar. Die Reihen waren dünner beſetzt. Manche Händler, beſonders von auswärts, hatten vorgezogen, bei die⸗ ſer ungemütlichen Witterung zu Hauſe zu bleiben. Der Beſuch war ſchlechter als an den letzten Markt⸗ tagen, die Zufuhr wieder ausgezeichnet. Sehr leb⸗ haft ging es auf dem Geflügelmarkt zu, wo eine er⸗ hebliche Anzahl Gänſe zum Verkauf ausgeſtellt war. Auch der Obſtmarkt weiſt nach wie vor eine ſehr gute Beſchickung auf. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln—6; Salat⸗Kartoffeln 10—12; Roſenkohl 28 bis 30; Wirſing 12—15; Weißkraut—10; Rotkraut 12—15; Blumenkohl, Stück 15—130; Karotten, Bſchl. 10—15; Gelbe Rüben—10; Rote Rüben 10—12; Spinat 1525; Zwie⸗ beln 10—12; Grünkohl 15; Feldſalat 100—120; Kopfſalat, Stück 20—35; Endivienſalat, Stück—25; Oberkohlraben, Stück 10—15; Erdkohlraben 10—12; Tomaten, Ausl. 80; Radieschen, Bſchl. 12—20; Rettich, Stück 10—20; Meer⸗ rettich, Stück 2070; Schwarzwurzeln 40—45; Butterrüben 10—12; Suppengrünes, Bſchl.—10; Peterſilie, Bſchl. 8 bis 10; Schnittlauch, Bſchl.—8; Lauch, Stück 8— 25; Aepfel 10—55; Birnen 15—30; Trauben 70—80; Preiſel⸗ beeren 65; Hagebuttenkerne 60; Hagebuktenmark 80; Nüſſe 50—70; Haſelnüſſe 80; Kaſtanien 18—25; Zitronen, Stück —12; Orangen 20—25; Bananen, Stück—10; Süßrahm⸗ butter 220—240; Landbutter 180—200; Weißer Käſe 50; Eier, Stück 12—23; Hechte 160— 180; Barben 100—120; Karpfen 140—4160; Schleien 180; Breſem 80—120; Backfiſche 50—60; Kabeljau 60; Schellfiſche 60—70; Goldbarſch 50; Seehecht 70-80; Stockfiſche 30—50; Hahn, geſchlachtet, Stück 180650; Huhn, geſchlachtet, Stück 200—600; Enten, ge⸗ ſchlachtet, Stück 500—900; Tauben, geſchlachtet, Stück 100 bis 120; Gänſe, geſchlachet, Stück 8002200; Rindfleiſch 120; Kuhfleiſch 90—100; Kalbfleiſch 130—140; Schweinefleiſch 140; Ri 747 Reh⸗Ragont 100; Reh⸗Bug 150; Reh⸗ lücken und Reh⸗teule 250; Haſen⸗Ragvut 120; Haſen⸗ Schlegel und Rücken 170; Haſen, ganz 140. * Warnung vor einem Einmietedieb. Im Monat November bis zum 9. Dezember iſt in Man nhei m, Heidelberg und Karlsruhe ein gewerbe mä 5 igen Einmietedieb aufgetreten. Er begibt ſich zu ſolchen Frauen, die Zimmer zum Vermieten aus⸗ geſchrieben haben, und gibt ſich als Reiſevertreter für Ullſteinſchnittmuſter oder als Beamter der Polizei⸗ ſchule Hannover aus. Der Vermieterin erklärt er, daß er noch für mehrere Herren Zimmer ſuche, und bittet ſie, doch in der Zeitung oder im Adreßbuch nach⸗ zuſehen, wer noch Zimmer zu vermieten habe bezw. wo die Vermieter wohnen. Die Abweſenheit der Ver⸗ mieterin benutzt der Täter, um Diebſtähle aus⸗ zuführen. In einem Falle bat er um ein Glas Waſ⸗ ſer und übte während der Abweſenheit der Vermte⸗ terin einen Diebſtahl aus. Beſchreibung des Täters: 25 bis 30 Jahre, 1,65 bis 1,70 Meter groß, ſchlank, bleiches, gelbliches Geſicht, dunkelblonde Haare, dunkle Augen, glatt raſiert, wechſelt die Klei⸗ dung: ſchwarzer Mantel mit Samtkragen, ſteifer, ſchwarzer Hut, heller Mantel mit ebenſolchem Hut, ſchwarze Wildlederſchuhe mit ſchwarzen Lackſtreifen, ſchwarze Lackſchuhe, ſchwarze Halbſchuhe, trägt Horn⸗ brille, auch Brille ohne Einfaſſung oder Zwicker, auch erſcheint er ohne Augenglas. Er ſpricht Mann⸗ heimer Mundart und auch hochdeutſch und führt eine Aktentaſche mit ſich. * Feſtnahme eines Wüſtlings. Geſtern vormittag gelang es der Polizei, einen 22 Jahre alten Wüſt⸗ ling(Exhibitioniſt), der in letzter Zeit wiederholt Frauen in der Oſtſtadt beläſtigt hatte, in der Weſpin⸗ ſtraße feſtzunehmen.. Veranſtaltungen Weihnachten im Städtiſchen Krankenhaus Sie haben Weihnachten doppelt nötig: die Kranken. Daß viele Hände und Herzen ſich gerade in dieſen Tagen um ſie mühen, bewies die Weihnachtsfeier, die das große Haus am Neckar drüben ſeinen Kranken geſtern veran⸗ ſtaltete. Sie galt den Patienten der chirurgiſchen Abteilung. Die der mediziniſchen haben heute ihre Feier. Die Abteilung war vertreten durch ihren leitenden Arzt Profeſſor Dr. Roſt, durch den Oberarzt und die Aſſiſtenzärzte. Als Vertreter der Stadt waren erſchienen Bürgermeiſter Boettger und Stadtrat Schneider. Der große Verſammlungsſaal war von Patienten und allerlei geladenen Gäſten ganz beſetzt, als mit einem an⸗ ſprechenden Weihnachtsprolog eingeleitet wurde. Ein gut geſchulter Schweſternchor unter Leitung von Frau Oberin Streng ſang verſchiedene Weihnachtslieder, die alle der Stimmung des Augenblicks aufs beſte dienten. Dieſe wurde erhöht durch feſtlich wirkende Solovorträge von Frau Aenne Hülter⸗Geyer und durch Darbietungen von Konzertmeiſter Stegmann und Kammermuſtker Lor⸗ beer, die in gleicher Weiſe ihre Kunſt in den Dienſt der Sache geſtellt und tiefſte Eindrücke hervorgerufen haben. Im Mittelpunkt der Feier ſtand bie Anſprache des 25 Krankenhauspfarrers Kiefer,. der in paſſenden und packenden Worten die Welt des Kran⸗ kenhauſes und die der Weihnacht in Zuſammenhang zu bringen wußte. Wir Gegenwartsmenſchen ſind verloren, die Seele ſtirbt und mit ihr der Menſch, wenn wir leben wollen ohne Weihnachten. Ohne ſie leiden wollen, heißt das Dunkel vermehren und das Sein alles letzten Sinns und Ziels berauben. Das Gemüt erſtickt, und die Welt bleibt leer und kalt. Weihnachten belebt und erwärmt„Mit ſeinem hellen Scheine vertreibts die Finſternis.“ Ein Schweſternchor übertrug die Wirkung in die Sprache der Muſik, worauf ein Chriſtreigen, von den Patienten dankbar aufgenommen, den offiziellen Teil beſchloß. Mit dem allgemeinen Geſang des Weihnachtsliedes„O Du fröh⸗ liche“ endete die ſtimmungsvolle Feier. Im Kinderſaal der chirurgiſchen Abteilung fand hernach eine Kinder weih⸗ nachts feier ſtatt. Dr. 5. Liturgiſche Weihnachtsfeier in der Trinitatis⸗ kirche Wie in den letzten Jahren, ſo veranſtaltete auch in die⸗ ſem Jahr der Gemeindeverein der Trinttatis⸗ kirche eine liturg. Weihnachtsfeier am ver⸗ gangenen Sonntag abend. Daß auch dieſe Art von Gottes⸗ dienſten bei der Gemeinde immer beliebter wird, zeigte die überaus ſtarle Beteiligung. War doch aus diesmal die Feier Jazu angetan, ſich die Sympathie der Gemeindemit⸗ glieder zu erwerben. Das verſtändnisvoll und geſchickt curfgeſtellte Programm wurde glänzend durchgeführt. Den muſikaliſchen Teil hatten in freundlicher Weiſe Orgamiſt Nagel, Frl. Käthe Back(Violineſ und Frl. Ton Auerbach(Cello) übernommen. Zum Lichtergeſang tra⸗ ten Mitglieder der Jugendbünde an. Die Liturgie — in der Gemeindegeſang mit Chorgeſang, Bibl. Lektion und Lied in übereinſtimmender Weiſe abwechfelten— wurde von Stadtpfarrer Reinz gehalten, der auch eine auf Pfalm 78, W aufgebaute Anſprache hielt, die durch dhre tiefen Gedanken und ernſten Mahnungen die Zuhörer vor⸗ brefflich in eine rechte Weihnachtsſtimmung zu verſetzen verſtand. Es war eine feierliche, erhebende Stunde, die ſicher nicht ohne tiefen Eindruck bleiben wird.* me. x—:..:... TT——.. r. ¹ i ͤ ͤ r———————————᷑᷑....—.———— Verſtaucht Heiteres von Konrad Urban Schimann, Skizunftmeiſter, ſauſte auf ſeinen Bretteln den Bergwald hinunter. Am Sonntag abend, um den letzten Zug zu erreichen. Montags war er wieder Oberſekretär.— Es ſchneite Mehl⸗ ſäcke. Jede Skiföhre wurde verwiſcht. Er fuhr— fuhr— raſend wie eine Rakete, bis alles um ihn flim⸗ merte. Bäume und Schnee, aber kein Weg. Der Schnee fiel herab wie der Sand auf einen Sarg. Uni Schimann hatte keine Ahnung, wo er war. Endlich ſah er einen Wegweiſer. Er kratzte den angefrorenen Schnee mühſam ab. „Verbotener Weg!“ Er ſchlug den anderen Weg ein. Mit Müh' und Not erreichte er ein Haus. Der Förſter ſtand vor der Tür. Schimann wurde zurecht gewieſen und außerdem zur Beſtrafung auf⸗ geſchrieben. Am nächſten Vormittag kam er zwei Stunden zu ſpät in den Dienſt, weil er den Zug nicht erreicht hatte. Sein Vorgeſetzter ſtauchte ihn tüchtig. * Bek der Abfahrt in die Tſchechoſlowakei war dem Schimann ein Brettel angebrochen. Er kaufte ein neues Paar, gut und billig— bei Renner in Spind⸗ lermühle. Nach Schleſten zurückgekehrt lobte ein ge⸗ ſprächiger Sportsgenoſſe ſeine Skier. „Von Renner in Spindlermühle? Sehr ſchöne Hölzer!— Kenne ich!“— Schimann nickte befriedigt. „Verzollt?“— Schimann nickte nicht mehr. Der freundliche Sportsgenoſſe nahm ihn mit aufs Zollamt. Dort wurden dem Skizunftmeiſter die nicht verzollten Brettel abgenommen. Außerdem mußte er Strafe wegen Schmuggelns zahlen. Amtlich geſtaucht! Schimann hatte ſeine Brettel an die Füße und ſein Herz an eine Skihäſin geſchnallt. Hoch oben an den Teichrändern wollte er den großen Fang der Hiebe wagen. Mit einem glänzenden Telemark ge⸗ dachte er ihr zu huldigen. Der Bogen kam gut her⸗ aus, leider zu nahe an den Rändern. Auf ein Schneebrett trat Schimann und fiel aus allen Him⸗ meln in die Tiefe. Man grub ihn noch lebend aus der Lawine heraus. Das gebrochene Bein wurde in einen Gipsver⸗ band gelegt. Außerdem erhielt er einen Serlobungs⸗ ring an den Finger. Außerdem bekrittelte die Preſſe ſeine Waghalſigkeit und— ſtauchte ihn. a Schimann kaufte ſeinen Kindern ein Skiſpiel und fuhr mit Zwergſkiern die gemalten Berge hinunter. Mit väterlichen Worten warnte er ſie vor den Ge⸗ fahren dieſes Sports, durch die er zeitlebens geſtaucht worden war. Man ſagt: Die Skihäſin wachſt ihm— weil er keine Brettel mehr hat— die Hoſen und ſchnallt ihn feſt ins Bindwerk.— Skiheil! Weihnachtsroman 191929 Herbert Meiers Gabenliſte 1919 Margot. Schlips für Margots Vater. Parfüm für Margot Taſchentücher für Margots Mutter Roſen für Margot f Bücher für Margot Zigaretten für Margots Bruder Ring für Margot Kamera für Margot Pralinen für Margot Margotl! 3 Herbert Meiers Gabenliſte 1929 Dreirad für Paulchen Sprechpuppe für Lieſel Puppenwagen für die Zwillinge. 10 Pfund Zuckerſachen. Weihnachtsbaum für die Kinder Weihnachtskarten für Margots Vater, Mutter und Bruder. Irgendetwas für Margot. Puck Kleine Mufikaufführungen veranſtaltet vom Ausſchuß für Volksmuſikpflege Erwartungsvoll ſaßen die Schüler der Mit⸗ tel⸗ und Oberklaſſen der Mannheimer Volksſchulen im Verſammlungsſaal des Roſengartens, als ſtatt der gewohnten Stunden in Rechnen, Leſen und Schreiben in den improviſierten Lehrplan ein ſehr wichtiger Gegenſtand aufgenommen wurde, nämlich Muſikverſtändnis. Viele von ihnen mögen gewiß zum erſtenmale einen Konzertſaal be⸗ treten haben, viele mögen zum erſtenmal gehört haben, wie man in künſtleriſcher Vollendung Klavier ſpielt. Soviel auch in den neuen Lehrplänen für Umwandlung des bisherigen Geſangsunterrichts in Muſikunterricht vorgeſehen iſt, ſo kann mit der Heranführung wirklich guter wertvoller Muſik an den heranwachſenden Menſchen nicht genug getan werden und ſo iſt denn der Verſuch des Ausſchuſſes für Volksmuſikpflege, im Verlauf einer anregenden Stunde den vorgeſchrittenen Schülern Schätze aus der Hinterlaſſenſchaft unſerer Großen, ſoweit ſie nicht allzuviele Vorkenntniſſe erfordern, nahezubringen, nicht genug zu begrüßen. Die Vortragsfolge war erſichtlich im Beſtreben entworfen, der kindlichen Aufnahmsfähigkeit mög⸗ lichſt nahe zu kommen und umfaßte Klavierwerke, Lieder und Märchenvorleſungen für die Jüngeren, einen Teil von Mörikes köſtlicher Novelle„Mozart auf der Reiſe nach Prag“ für die Gereifteren. Auch die muſikaliſchen Darbietungen waren geteilt nach der Auffaſſungskraft. Schumann mit Perlen aus dem Jugendalbum, Theodor Kullak mit Szenen aus ſeinem unübertrefflichen„Kinderleben“ und Leo Blech mit ausgewählten Kinderliedern waren aus⸗ erſehen, in den Kinderherzen verwandte Saiten zum Erklingen zu bringen. An die gereifteren wendete ſich Mor zart. Lulſe Schatt⸗Eberts verſchmähte es nicht, ihre hervorragende Kunſt in den Dienſt an der Jugend zu ſtellen. Ruth Hoffmann, von Rudolf Boruvka vorzüglich am Klavier begleitet, ſchlug in ihren geſanglichen Darbietungen ſehr gut den kind⸗ lichen Ton an und hatte bald den Kontakt mit den jugendlichen Hörern hergeſtellt. Vorträge auf zwei Klavieren von Luiſe Schatt⸗Eberts und Rud. Borupka in exaktem Zuſammenſpiel machten das jugendliche Auditorium mit dem Klangreiz des zweiflügeligen Spiels bekannt. Mit Vorleſungen aus Märchen und Mörikes Mozart⸗Novelle hatte ſich Alice Droller eingeſtellt, die bei allem gutem Willen noch eindring⸗ licher auf das kindliche Publikum gewirkt hatte, wenn ſie frei geſprochen, die Märchen erzählt hätte. Karl Eberts und Rudolf Hunek bereiteten durch geſchickte einführende Worte den Boden für das Verſtändnis der Darbietungen vor. Mit beſon⸗ ders herzlichem Beifall lohnten die Schüler der Oberklaſſen die Darbietungen. C. e Neue Stücke. Das neue Werk von Eduard Bourdet, des Autors„Der Gefangenen“, betitelt das„ſchwache Geſchlecht“ wurde von Max Reinhardt zur Uraufführung für eine ſeiner Berliner Bühnen erworben. Ferdinand Bexyhers Komödie„Die Boxer“ gelangt Ende Dezember im Berliner Staatstheater zur Uraufführung— Alice Stein⸗Landes manns und Karl Meinhards neues Stück„Schießbude“ wurde von dem Theater⸗Diréktor J. S. Vayda in Newyork zur Uraufführung in den engliſch ſore⸗ chenden Ländern erworben. Die gleiche Direktion hat ſich die Tonfilm⸗Rechte für die ganze Welt geſtchert. — Jean Giradoux vieraktiges Schauſpiel„Sieg⸗ fried“ wurde von den Berliner Barnowſky⸗ Bühnen zur Aufführung erworben. Antoines Schauſpiel„Die Feindin“ wird in den Berliner Kammerspielen uraufgeführt—„Madame San⸗Gene“! von Sardou geht zu Weihnachten am Wiener Schauſpielhaus erſtmalig in Szene.— Franz Molnars neues Stück„Ein 8, z wet, drei“ geht erſtmalig im Berliner Reuaiſ⸗ ſanee⸗Theater in Szene. 5 N 8 4. Seite. Nr. 590 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 19. Dezember 1929 Film⸗Runoſchau Schauburg:„Erpreſſung“ Alfreb Hitchcock hat nach dem Schauſpiel„Blackmail“ von Charles Bennett einen Film hergeſtellt, der erfreu⸗ licherweiſe über das Durchſchutttsmaß der üblichen Kri⸗ minalgeſchichten hinausgeht. Zunächſt iſt die Fabel nicht ganz ſo unſinnig, ſondern hat, was geradezu befreiend wärkt, eine logiſche Handlung. Der Titel„Erpreſſung“ paßt freilich nur auf einen Teilausſchnitt. Iſt auch der Beweggrund des zum Mitwiſſer geworbenen Verbrechers wirklich Erpreſſung, liegt die eigentliche Handlung doch in dem Gegenſpiel zwiſchen ihm und dem Kriminalbe⸗ amten, deſſen Braut in ber Notwehr ein Menſchenleben vernichtet hat. Hier hat der Film atemraubende Momente, dank John Longdens und Donald Calthrops aus⸗ gezeichnetem Spiel. Der Mtttelpunkt aller Geſchehniſſe iſt Anny Ondra, eine eigenartige Filmdarſtellerin, an die man ſich erſt gewöhnen muß. Doch ſchon bald er⸗ kennt man, daß man es mit einer hervorragenden Künſt⸗ lerin zu tun hat. Selbſt das zunächſt etwas puppenhaft anmutende Aeußere verſchwindet mit der zunehmenden Verinnerlichung ihres Spiels. Weiter vermittelt der Film intereſſante Einblicke in den innertechniſchen Betrieb der Londoner Polizei. Die Aufnahmen aus dem Britiſchen Muſeum ſind geradezu raffiniert. 5 Um den ſeeliſchen Ausgleich wieder herzuſtellen, findet ſich im weiteren Programm ein Luſtſpielſchlager„Der Draufgänger“ mit Sid Chaplin und Betty Balfour. So unſinnig die Handlung auch iſt, auf die Zuſchauer wirkt ſie mit derart zwingender Gewalt, baß ſie aus dem Lachen nicht mehr herauskommen. Wochenſchau und Szenen aus indiſchen Sportkämpfen, vervollſtänbigen den Spielplan. Alhambra: Wilhelm Dieterle ſpielt! „Ich lebe für Dich!“ Ein echter Dieterle⸗Film, der gerade zur Weihnachtszeit auf die an ſich ſchon empfäng⸗ lichen Gemüter zu doppelte Wirkung ausübt. Aroſa und ſeine ſchneebdeckten Berge bilden den Rahmen zu der leider etwas rührſelig geratenen Handlung. Aber was frägt man nach Handlung, wenn Wilhelm Dieterle und Lien Dyers alle Regiſter ihres großen Könnens ſpielen laſſen und alle Herzen— ſie die männlichen, er die weiblichen— ſchneller ſchlagen laſſen. Dieterle iſt auch wieder ein bezaubernder Bengel, der ſelbſt in ſeiner vyrzüglich geſpielten Wut die Herzen knickt, daß es nur ſo knackt. Gleichgültig lebt der der junge Menſch ſchon jahrelang im Sanatorium, ſeine Krankheit wird nicht beſſer aber auch nicht ſchlimmer, ihm fehlt der Wille zur Geſundung. Kommt da ſo ein aufdringliches Mädel, das den Willen zum Geſundwerden hat und drängt dieſen Willen auch dem widerſtrebenden jungen Manne auf. Doch mit der Heilung kommt auch die Liebe, ſie iſt geſund geworden und kaun abreiſen, während er nur oben leben kann. Im Tale will ſie auf ihm warten, der Abſchied fällt aber ſo ſchwer, ſie können ſich nicht trennen, ſie gehört zu ihm, ſie bleibt oben bei ihm: ich lebe für dich. Dieterle der Regiſſeur hat eine geringere Leiſtung ge⸗ ſchaſſen als der Schauſpieler Dieterle, er weiß, wie er es anpacken muß, um ein abgerundetes Geſamtbild zu schaffen. Die einzelnen Menſchen im Sanatortum, ihre Leiden, ihre Stimmungen ſind treffend charakteriſiert, Weihnachtsſtimmung, Silveſterfreude, Faſchingstrubel glei⸗ ten vorbei, alte Volksſitten leben auf. Alles in allem; ein guter Film für das Weihnachtsprogramm. Aus dem Lande Leichenfunb im Kehler Hafenbecken * Kehl, 18. Dez. Geſtern mittag bemerkte ein Fiſcher am weſtlichen Ufer des Hafenbeckens 2 im hie⸗ ſigen Rheinhafen in geringer Tiefe eine Leiche. Nach Verſtändigung der Gendarmerie konnte dieſe gebor⸗ gen werden; es war die Leiche eines älteren Man⸗ nes, die noch nicht lange im Waſſer gelegen haben kann. Bei der Leiche wurden Papiere auf den Namen Theodor Gißelbrecht aus Straßburg vorgefun⸗ den. Die Angehörigen wurden verſtändigt und haben den Toten auch identifiziert. Wie Gißelbrecht, der ſich am Sonntag nachmittag von ſeinem Sohne im Straß⸗ burger Hafengebiet trennte, in das Kehler Hafen⸗ gebiet gelangte, und wie und auf welche Art er hier den Tob fand, bedarf noch der Aufklärung. Die geſtohlene Weihnachtskaſſe * Kehl, 18. Dez. Hier wurde einem Skatklub bie Spielkaſſe geſtohlen, in die während des Jahres hineingeſpielt wurde und die zu Weihnachten zur Verteilung kommen ſollte. Den unbekannten Intereſſenten fielen mehr als 150„ in die Hände. Der elektriſche Verkehrsſchutzmann Freiburg i. Br., 18. Dez. Ein Freiburger Er⸗ kinder, der Oberingnieur Sternberg, hat eine elektiſch⸗automatiſche Fahrbahnſicherung für den Straßenverkehr konſtruiert und zur Patentierung angemeldet, die den Verkehrsſchutzmann überflüſſig machen ſoll. Ste wurde heute einem Kreis am Verkehr Intereſſierter, unter denen ſich auch die ſtaatlichen Verkehrsfachleute befanden, vorge⸗ führt. Ein Urteil über die Wirkſamkeit des erfun⸗ denen Verkehrsregelers läßt ſich jedoch erſt abgeben, wenn er im praktiſchen Betrieb erprobt wird. Wie man hört, ſoll an ein oder zwei Straßenkreuzungen der Stadt probeweiſe der Verkehrsregler eingebaut wepden. Die Vorführungen wurden beifällig und mit Intereſſe aufgenommen. Ob der echte Verkehrs⸗ ſchutzmann erſetzbar iſt, muß jedoch die Zukunft weiſen. 5 Babiſche Weinprobe 1929 Zell⸗Weiersbach, 18. Dez. Die Winzergenoſſen⸗ ſchaft Zell⸗Weiersbach hatte heute einen Kreis von Fachleuten zum Verſuchstag des 19 29ers eingeladen. Die dargebotenen Weine waren durchweg von ausge⸗ zeichneter Güte. Beſonders vortrefflich war eine Weißherbſtausleſe mit 7,7 v. H. Alkoholgehalt, 6,9 v. H. Säure und 112—116 Grad nach Oechsle Moſtge⸗ wicht. Ferner waren von ausgezeichneter Qualität, ein Ruhländer, ein Burgunder und ein Klingelber⸗ ger Trockenbeerausleſe, ein Wein von annähernd Südweincharakter. Namens des Badiſchen Weinbau⸗ verbandes dankte Landwirt Lung⸗Binzmatt wäh⸗ rend den Dank des Badiſchen Weinbauinſtituts Dr. Fichler⸗Auguſtenburg zum Ausdruck brachte. Namens der Wirte dankte Hotelier Ihringer⸗ Freiburg, der darauf hinwies, daß die badiſchen Wirte ſtolz ſein müßten darauf, badiſche Weine von ſolcher Güte ausſchenken zu können. * «' RNeckarbiſchofsheim, 18. Dez. Im Gemeindewald erxeignete ſich hier der gewiß ſeltene Fall, daß ein an⸗ geſchoſſenes Wildſchwein ſich den Holz ⸗ machern zum Kampf ſtellte und erſt nach län⸗ gerem Kampfe überwunden werden konnt. Bei dem erlegten Tier handelte es ſich um einen Keiler von 190 Pfund Gewicht. 8 forzheim, 19. Dez. Hier erhänge ſich in üdſtadt ein 51jähriger Mann wegen gelbdlicher en. Man ſtößt ſo oft auf die merkwürdige Tatſache, daß der Kaufmann und ſelbſt große Firmen die von der Poſtverwaltung zur Verfügung geſtellten Vee⸗ einfachungs⸗ und Erſparungsmöglich⸗ keiten nicht genügend ausnutzen, und zwar des⸗ halb, weil ſie über ſolche Möglichkeiten nicht im Bilde ſind. Die Poſt veröffentlicht zwar alle ſolche Einrichtungen pünktlich, zumal in ihren für das Publikum beſtimmten„Verkehrsnachrichten für Poſt und Telegraphie“(wöchentlich erſcheinend), aber wer hält ſolche amtlichen Blätter und notiert ſich ſorg⸗ fältig alles das, was ihm gelegentlich Nutzen brin⸗ gen könnte? Das macht ſich ganz beſonders auf dem Gebiet der Telegraphie bemerkbar, zumal als ein gutes Verſtändnis für die jeweiligen neuen Ein⸗ richtungen einen gewiſſen Ueberblick über das be⸗ reits Vorhandene und ſeine Bedeutung erfordert. Es ſoll im Nachſtehenden auf einiges hingewieſen werden, deſſen Beachtung u. U. erhebliche Vorteile gewährt. Was den Inlandsverkehr angeht, ſo ſei auf die „Brieftelegramme“ hingewieſen. Es ſind ſolche Depeſchen, die zwar in gewöhnlicher Weiſe, allerdings nach den vollbezahl⸗ ten, zur Abtelegraphierung gelangen, deren Zu⸗ ſtellung aber erſt durch das Poſtamt, dem ſie von der Telegraphendienſtſtelle zu überweiſen ſind, mit der nächſten Briefabtragung erfolgt. Dieſe Einrichtung iſt zweckmäßig für den Verkehr zwiſchen Geſchäftshäuſern, die ſich in ſo weit voneinander entfernt liegenden Orten befinden, baß die etwa abends abgeſandte briefliche Korreſpondenz nicht ſo⸗ fort am nächſten Morgen in die Hände des Empfän⸗ gers gelangt. Beiſpiel Breslau—Düſſeldorf. Man kann dann noch am ſpäten Abend, nachdem man ſeine letzten Dispoſitionen getroffen hat, ein Brief⸗ telegramm ſenden, das am nächſten Vormittag mit der erſten Briefbeſtellung abgetragen wird. Die Gebühr für ſolche Telegramme beträgt 5 Pfennig(gegenüber der ſonſtigen Taxe von 15 Pfennig) für das Wort. Man kennzeichnet ſie als Brieftelegramme durch den vor die Anſchrift zu ſetzenden gebührenpflichtigen Vermerk„LIT“(letter telegram). Die Abfaſſung darf nur in offener Sprache erfolgen. Auch im Auslandsdienſt, zumal im Ver⸗ kehr mit Ueberſee, gibt es mehrere derartige Ein⸗ richtungen. Das, was man für den Inlandsverkehr „Brieftelegramm“ nennt, ſind im Ueberſeedienſt der „Kabelbrief“ und, worauf in dieſem Zuſammenhang auch hinge⸗ wieſen ſei, der„Funkbrief“. Die Beförderung erfolgt im allgemeinen telegraphiſch bis zum Be⸗ ſtimmungsort. Die Zuſtellung geſchieht im Verkehr mit Nordamerika, Mexiko, Weſtindien und Kolum⸗ bien(früheſtens) am Vormittag des auf die Auf⸗ lieferung folgenden Tages, im Verkehr mit Afrika, Aſten und Auſtralien 48 Stunden nach der Auflie⸗ ferung, im Verkehr mit Südamerika(üblicher Teil) am zweiten Tage, früheſtens 36 Stunden nach der Auflieferung. Daß man dieſe Kabel⸗ bzw. Funk⸗ briefe nicht mit größerer Schnelligkeit zuſtellt, liegt daran, daß man in der ganzen Beförderung den vollbezahlten Telegrammen natürlich den Vorzug laſſen muß. zumal mit Rückſicht auf die verhältnis⸗ mäßig geringe Zahl der Kabel. Was die Gebühren angeht, ſo werden für Kabel⸗ und Funkbriefe gegenüber den vollen Sätzen nach Afrika etwa ein Viertel, nach Aſien ein Viertel bis Gerichtszeitung Zum Urteil zum Siegelsdorfer Eiſenbahnunglück Das bereits im heutigen Mittagsblatt gemeldete Urteil im Prozeß wegen des Siegeldorfer Eiſen⸗ bahnunglücks wurde vom Vorſitzenden in etwa zwei⸗ ſtündigen Ausführungen begründet. Es heißt darin u.., daß ein Attentat nach Ueber⸗ zeugung des Gericht nicht vorliege. Auch bie Ver⸗ mutung der Angeklagten, daß die Lokomotive nicht in Ordnung geweſen ſet, ſei in der Verhand⸗ lung widerlegt worden. Das Gericht ſeil der Auf⸗ faſſung, daß der Zuſtand der Gleiſe die Ur⸗ ſache der Zugentgleiſung geweſen ſei. Dabei habe es ſich im weſentlichen dem Gutachten der Sachverſtändigen Prof. Dr. Releux und Reichsbahn⸗ vizepräſtdent Senſt angeſchloſſen. Das Gleis habe wohl am Samstag mittag nach Schluß der Regu⸗ lierungsarbeiten für das nicht beſonders geübte Auge einwanfrei gelegen. Doch habe es ſich aber ſehr raſch verfahren. Es ſei ein betriebsgefährlicher Zuſtand vorhanden geweſen, den die Angeklagten Volland und Greller wohl nicht erkennen konnten. Sie ſeien deshalb freigeſprochen worden. Dagegen konnte ſich Stuhlfath inſofern pflicht⸗ widrig verhalten, als er die Gleisarbeiten nicht ge⸗ nügend beobachtet und ſich vor der Entfernung der Langſamfahrtſcheibe nicht von dem Zuſtande der Ge⸗ leiſe überzeugt habe. Beim Strafausmaß habe das Gericht berückſichtigt, daß Stuhlfath ſonſt ein dienſt⸗ eifriger und gewiſſenhafter Beamter war, und daß ihm bei der mangelhaften Unterſtützung von ſeiner vorgeſetzten Behörde die Schwierigkeiten der Gleis⸗ arbeiten nicht zum Bewußtſein kamen. Aus dieſem Grunde habe man ihm bedingten Straferlaß zugebilligt. * §Eiſenhammer⸗Prozeß in Trier. Vor dem Gro⸗ ßen Schöffengericht Trier begann am 17. Dez. ein auf zwei Tage berechneter Prozeß gegen den ver⸗ antwortlichen Schriftleiter des Eiſenhammer, Hein⸗ rich Förſter⸗ Ludwigshafen und gegen den Kauf⸗ mann Gleſer, den Ingenieur Palz und den Tech⸗ niker Felzer, fämtlich aus Wahlen. Der Klage gegen Förſter und Gen. liegen verſchiedene Artikel im „Eiſenhammer“ zugrunde, in denen den Beamten der Poſtagentur Wahlen Verletzung des Brie f⸗ geheimniſſes vorgeworfen worden war. Auch ſollten ſie ſich andere Unregelmäßigkeiten haben zu⸗ ſchulden kommen laſſen. Zu der Verhandlung ſind über 40 Zeugen und einige Sachverſtändige ge⸗ laben. Die Verteidigung liegt bei dem Ludwigs⸗ hafener Rechtsanwalt Beaufort. Beim Telegrammverkehr zu beachten! Von Dr. Fritz Runkel, Köln⸗Lindenthal ein Drittel, nach Auſtralien und Amerika ein Drittel berechnet. Mindeſtkoſten ſind die Gebühren für 20 Wörter. Die„Verkehrsnachrichten für Poſt und Telegraphie“ haben einmal darauf hingewieſen, daß mit der Ausdehnung dieſes Verkehrs auf die ſüd⸗ amerikaniſchen, afrikaniſchen, aſiatiſchen und auſtra⸗ liſchen Gebiete(früher waren Kabel⸗ und Funkbriefe nur nach Nordamerika, Mexiko, Kuba und Kolum⸗ bien, Funkbriefe auch nach Braſilien und Argen⸗ tinien zugelaſſen) zu ſtark ermäßigten Gebühren der Anlaß zu der vereinzelt geübten Gepflogenheit ent⸗ fallen ſei, ſolche Telegramme von Deutſchland brief⸗ lich nach London zu ſenden, um ſie dort tele⸗ graphiſch weiter befördern zu laſſen. Der gebührenpflichtige Dienſtvermerk vor der Anſchrift hat, ſowohl für Kabelbriefe als auch für Funkbriefe, zu lauten:„DLT“ im Verkehr mit Afrika Aſien und Auſtralien;„NLIT“ im Verkehr mit Nord⸗ amerika, Mexiko, Weſtindien und der Republik Ko⸗ lumbien;„ZLI“ im Verkehr mit Südamerika(ſüd⸗ licher Teil, d. h. Argentinien, Bolivien, Braſilien, Chile, Paraguay und Uruguay). DLT bedeutet day letter telegram, NLT night letter telegram. Der Buchſtabe 2 in 2LT hat keine ſolche Bedeutung; er iſt gewählt worden, um den ſüdamerikaniſchen Brief⸗ telegrammverkehr von dem übrigen leicht unterſchei⸗ den zu können. Kabel⸗ und Funkbriefe können in offener franzöſiſcher Sprache oder in einer der Sprachen des Aufgabelandes oder des Beſtimmungs⸗ landes abgefaßt werden, die für Auslandstele⸗ gramme in offener Sprache zugelaſſen ſind. Im Ver⸗ kehr von und nach Deutſchland iſt neben der deut⸗ ſchen die engliſche Sprache allgemein geſtattet. Eine wektere Beſonderheit im Ueberſeeverkehr ſind die „Zurückgeſtellten Telegramme“ „LC“= langage clair), früher„Ueberſeetelegramme zu halber Gebühr“ genannt. Sie ſind nach den meiſten überſeeiſchen Gebieten zugelaſſen. Die nähe⸗ ren Beſtimmungen decken ſich in der Hauptſache mit den für die Kabelbriefe gültigen. Das Telegramm muß vor der Anſchrift folgende Vermerke tragen: „LCO“(langage clair origine) bei deutſcher Sprache, „LCF“ bei franzöſiſcher und„ICD“(D= destination) bei der Sprache des Beſtimmungslandes. Die Tele⸗ gramme werden zwar mit Rückſicht auf die er⸗ mäßigte Gebühr erſt nach den gewöhnlichen Privat⸗ telegrammen befördert, aber hinſichtlich der Zuſtel⸗ lung genießen ſie dieſelbe Behandlung wie die voll⸗ bezahlten Telegramme, ſo daß ſie alſo in dieſer letzteren Beziehung einen Vorſprung vor den Kabel⸗ und Funkbriefen haben. Die Gebühren be⸗ tragen die Hälfte der gewöhnlichen Taxe. Schließlich muß auf die „Wochenendtelegramme“ hingewieſen werden. Wie ſchon in der Bezeichnung liegt, erfolgt die Beförderung nach Schluß der Woche, in der Regel alſo Sonntags, wodurch eine gute Ausnutzung der Kabel an dieſen geſchäftsſtillen Tagen erfolgen kann. Zugeſtellt werden dieſe De⸗ peſchen nicht vor Montag morgens. Die Aufliefe⸗ rung kann an jedem Tage der Woche bis Samstag 24 Uhr erfolgen. Gebührenpflichtiger Vermerk „WIT“. Sie kommen alſo für die am wenigſten eiligen Nachrichten in Betracht. Die Gebühren ſind ein wenig letwa 10 v..) niedriger als für Kabel⸗ briefe; man ſollte deshalb dieſe Art von Telegram⸗ men bei einigermaßen eiligen Nachrichten nicht an⸗ wenden. Auch hier nur die offene Sprache. Sportliche Runoͤſchau Handball im Vadiſchen Turnkreis Die Gruppenſpiele der Meiſterklaſſe Einen reichhaltigen Spielplan bringt nochmals ber vor⸗ letzte Dezember⸗Spieltag. Die Spiele ſind um ſo beden⸗ tungsvoller, als ſchon einige Mannſchaften an ihr vor⸗ letztes Spiel herantreten. In Gruppe I betreffen die Begegnungen mehr das Mittelfeld, in Gruppe 11 dagegen ſind dleſelben von Ausſchlag, insbeſondere das Spiel Tod. Durlach— 62 Wein heim. In Mittelbaden greifen wieder die belden Tabellenführer Polizei Karlsruhe und Jahn Offen⸗ burg ein. Auch in Gruppe IV wird es weitere Klärung geben. Am Bodenſee klingen die Spiele der Gruppe V mit dem letzten Spiel 62 Konſt anz— St. Georgen, das über den zweiten Platz entſcheidet, aus. Die 10 Spiele ſehen die Mannſchaften wie folgt gegenüber: Gruppe I: TB. Philippsburg— Jahn Neckarau; Tgde. Heidelberg— TG. Rheinau. Gruppe II: Tod. Durlach— TV. 62 Weinheim; Jahn Weinheim— TV. Durlach. Gruppe III: Jahn Offenburg— Tbö. Gaggenau; Karls⸗ ruher TV. v. 1846— Polizei Karlsruhe. Gruppe IV: TV. Meißenheim— Tbd. Lörrach; TV. Lör⸗ rach— TV. Ottenheim; TV. Sulz— TB. Lahr. Gruppe V: TV. 62 Konſtanz— TV. St. Georgen. Gr. Turnen Aus der Badiſchen Turnerſchaft Der letzte Sonntag vor dem Weihnachtsfeſt läßt mehr noch als die übrigen Adventſonntage die praktiſche Arbett ruhen. In den Turnvereinen des Landes finden ſich die Mitglieder nach gerne geübtem Brauch kurz vor oder wäh⸗ rend der Feſttage zu den Weihnachtsfeiern zuſammen. Lediglich die Turnwarte von Mittelbaden und die Frauenturnwarte vom Karlsruher Gau pflegen Be⸗ ſprechungen neben den Spielern, die für den Oberen Kraichgau einen Schiedsrichterkurs in Eppingen und für den Kraichgau in Bruchſal eine Spielausſchuß⸗ ſitzung vorſehen. Im Murgtal veranſtalten außerdem die Volks ⸗ turner einen Kampfrichterlehrgang, Gr. D..⸗Meiſterſchaften in Darmſtadt Die Deutſche Turnerſchaft wird ihre Schwimm⸗Meiſter⸗ ſchaften, die bei der ſtets ſich ausbreitenden Beteiligung des Turnerſchwimmens erhöhte Bedeutung beanſpruchen, am 283. 24. und W. uguſt in Darmſtadt durchkühren. Ort der Austragung iſt das Darmſtädter Stadtbad(Großer Woog), das über eine neuzeitlich eingerichtete Kampfbahn verfügt, auf der ſchon größere Verbandsveranſtaltungen des D. S. V. ſtattfanden. Aus den 6 Vereinen der Darm⸗ ſtädter Turnerſchaft, welche die Durchführung übernehmen, ind bereits einige Ausſchüſſe gebildet und das Raßmen⸗ programm feſtgelegt worden. Die Schwimmeiſterſchaften der D. T, dürften mit im Mittelpunkt aller Ereigniſſe zur 600⸗Jahrfeter der Stadt Darmſtadt ſtehen. Tennis Deutſche Teunisſpieler an der Riviera An dem im Januar beginnenden und ſich bis in Aprit erſtreckenden Rivieraturnier wird auch diesmal eine An⸗ zahl erſtklaſſiger deutſcher Spieler und Spielerinnen teil⸗ nehmen. Frau v. Reznicek, die im Weihnachtsturnier von Paris mitſpielt, fährt von dort unmittelbar nach dem Süden, wohin auch Cilly Außem Anfang Januar zu reiſen beabſichtigt. Soweit bis jetzt bekannt iſt, haben ferner Fräulein Roſt, Moldenhauer, Dr. Klein⸗ ſchroth, Kuhlmann, v. Kramm uſw. die Abſicht, der Riviera einen Beſuch abzuſtatten. Weitere erſtklaſſige Damen und Herren dürften ſich ebenfalls noch im Laufe der Zeit zur Beteiligung anſchließen. Kegelſport Keglerverband Mannheim Am 8. Dezember tagte hier im Saalbau die 1. Gau⸗ Generalverſammlung des badiſch⸗pfälziſchen Keglergaues. Dieſe war von Delegierten aus ganz Baden und der Pialz ſehr gut beſucht, auch die Mannheimer Kegler waren zahl reich anweſend. Als wichtigſtes Ergebnis iſt zu verzeichnen, daß der junge bad. ⸗pfälz. Gau flortert und daß der Kegel⸗ ſport unentwegt im Gau weitere Jortſchritte macht. Die Ausſcheidungskämpfe des Mannheimer Kegberverbandes ſind rüſtig vorgeſchrittew. Es wurden, nachdem die erſte Hälfte ſo ziemlich abgeworſen hat, Re⸗ ſultate erzielt, die z. T. als ſehr gut zu bezeichnen ſind. Es erzielten mit 300 Kugeln, jeweils 100 Kugeln mit Bahnwechſel: Nickl 1086 Holz; Bindel 1008 Holz: Frieden bach 1657 Holz; Eisenhauer 1650 Holz; Behle 1044 Holzz Eiſert 1643 Holz; Glöckner 1640 Holz; Höfer 1688 Holz; Kuhn 1636 Holz; Matter 1635 Holz; Hoffmann 1027 Holz Mattern 1023 Holz; Hetzel 1616 Holz; Kalt 1614 Holz; Deißler 1612 Holz. Bei den Senioren lüber 60 Jahre alt) erzielten mit 900 Kugeln: Hamm 1592 Holzecßeß 1548 Holg. Bei den Frauen ervangen nach Abwurf von 400 Ku⸗ geln bisher: Frau Stierle 2189 Holz; Frau Gernet 2100 Holz: Jwau Maier 2091 Holz. Die Kämpfe in den einzelnen Klaſſen haben begonnen, ſte zeigten den hohen Stand einzelner Klubs. Aus Rund funk⸗Programmen Freitag, 20. Dezember 19.15 Uhr: Frankfurt, Stuttgard, München; Schallplattenkonzert. 15.15 Uhr: Frankfurt: Jugendſtunde: Führung ins Berufsleben. 14.15 Uhr: Nünchen: Stunde der Frau. 16.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Konzert, München: Leſeſtunde. 17.15 Uhr: München: Hausmuſtikſtunde, Langen⸗ berg(17.30 Uhr:) Konzert. 19.600 Uhr: Berlin: Bücherſtunde, KFaſchou: Unter⸗ haltungskonzert. a 19.30 Uhr: Berlin: Berühmte Pianiſten, Frank⸗ furt, Stuttgart: Von Mannheim: Lieder⸗ ſtunde(Margarele Kloſe, Rolf Schickle am Klavier), München: Unterhaltungsſtunde, Brünn: Oper „Verſiegelt“. Budapeſt, Daventry: Konzert. 20.00 Uhr: Langenberg Weihnachtsorotorium, Prag: Unberheltunesmuſik, Stockholm: Soliſſen⸗ u. Orche⸗ ſterkonzert, Wien: Weißhnachtsliederabend, Zür lch: Kammermuſik, Hamburg: Weihnachtskonzert. 20.30 Uhr: Breslau: Schleſiſche Weihnachtsſpiele, Mailand, Turin: Sinfoniekonzert, Zürich: Muſik von Schumann. 20.45 Uhr: Königswuſterhauſe n: Unterhaltungs⸗ muſik, Brünn: Unterholtungskonzert, Bu dapeſtt Operettenteile. 21.00 Uhr: Kaſchau, Preßburg: Tanzmuſtk, Prag: Konzert, Wien: Aus dem Melodienreich Millöckers. 21.955 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Konzert, Zürich: Unterhaltungskonzerkt. 22.45 Uhr: Frankf ur t, Stuttgart: Konzert aus dem Cafaſö, Mannheim, 35 ndon: Sinfoniekonzert. Maunheimer Uraufführung im Runbfunk Im Anſchluß an die Liederſtunde Margarete Kloſes(..) erfolgt um 20.15 Uhr die Uraufführung eines neuen Sextetts für Bläſer und Klavier von Max Fühler, dem hochgeſchätzten Flötlſten des Na⸗ tionaltheaters. Der Komponiſt ſpielt ſelber den Flöten⸗ part des vierſätzigen Werſes. Am Flügel ſitzt Kapell⸗ meiſter Boruvka, die übrigen Stimmen werden von den Herren Kramer(Oboe), Schmitt(Klarinette), Lenzer(Fagott) und Schellenberger(Horn) gus⸗ geführt. N rie Karlsruhe bob. drug Fe. S Welte 1 7 95 5.8 88 micht Stärke ö Wertheim 151.— 200 2 ſua wolkenlos Königsſtuhl] 560 7786 5—0 5 0 leicht heiter Karlsruhe 120 779.2— 58 1 65 0 1 wolkenlos Dan„Bad 218 778,0—5 38ſt n Boden ne bel Biaingen 780 780, 10—1 10„ balbbedeckt eldba. Hof 1275 6418 12 6 18 NO ſtark Nebel adenweil. 775,8 5 28 SW] leicht wolkenlos St. Blaſten f 7 0 78 1 Bad. Dür b.- 681 10 N„ bdalbbedeck Das lokale Hochdruckgebiet hat im Oſten an Aus⸗ dehnung gewonnen und überdeckt heute das ganze weſt⸗ und mitteleuropäiſche Feſtland bis nach Ruß⸗ land. Unter ſeinem Einfluſſe hatten wir heute nacht verſchärften Froſt, ſo daß die tiefſten Temperaturen in der Ebene jetzt bereits 5 Grad unter Null erreich? ten. Das Hochdruckgebiet iſt ſehr ſtabil und wird den 4 Azorenzyklonen noch Widerſtand leiſten; der geſtern 1 über England und heute über Skandinavien eingetre⸗ tene Umſchlag zu ſehr mildem und regneriſchem Wet⸗ „ morgen vorerſt nicht auf unſer Gebiet über⸗ reten. Wetterausſichten für Freitag, 20. Dezember: Fort⸗ dauer des heiteren und trockenen Froſtwetters, vet leichten Nord⸗Oſt⸗Winden. f Schneebericht Hindenlang(Allgäu): 40-60 Ztm.; 2040 Zim. Neuſchnee;— 9 Grad; ſtarker Schneefall; Abfahrt bis ins Tal. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Nun Negei 14. 10 17. 5. 19 Negar-Vegel 11.17 18 15. Paßt 9041.1800 78.30 0% Schuſterinſe!.00 9 811.42 102 00 WManppeim 89 2889 08 95 Fehl 245.16% 27 2435 Jagſtfeld.02.25 4,26 1,26 Maxau 4433.959356 MNaundein,.782.872 3928414 Taub 1 24854.00278 Köle 264.9108542 874,73 Cheſredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. RKayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Spoct und Vermiſchtes: Willy Müller— Hanbelsteil; Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— e und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, fämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Reue Mannhelmer Zeitung G. m. b.., Mannheim. R 1. 486 Schluß des redaktionellen Tells Geſchaͤflliche Mitteilungen * Kurzes oder langes Kleid? Dieſe ſchwierige Frage beantwortet die altbekannte, ſeit 1872 beſtehende Firma S. Fels in ihrem heutigen Inſerat. Das Staffhaus empfiehlt nämlich, einfach Stoffe zu ſchenken, die beſtimmt die größte Freude bereiten würden. 7 S 38. N naler * 1 1 85 1 * ee eee eee Deere „Mors noill ii non uu uu vou, will ii, ub vonn? 9 2* Nau bn Vubun un Moons! Ihr habt gewiß alle auf den heutigen Tag ge⸗ wartet, an dem wir Euch mitteilen können, wie das Ergebnis der Preisaufgabe iſt, die wir Euch geſtellt haben. Das waren nun wirklich heiße Tage für uns. Von allen Seiten regnete es Einſendungen und gar am vergangenen Montag waren unſere Redaltions⸗ tiſche völlig davon bedeckt. Manche haben uns aller⸗ dings nicht ſo lange warten laſſen und uns ſchon früh mit ihren Briefen bedacht. Viele Einſendungen kamen jedoch erſt in den letzten Tagen, und ſo muß⸗ ten wir denn mit der Prüfung bis vorgeſtern und geſtern warten. Da hieß es denn arbeiten, und während draußen vor der Tür ſchon der Weihnachtsmann darauf war⸗ tete, wie wir die Gaben an unſere jungen Freunde verteilten, mußten wir immer wieder aufs neue die einzelnen Briefe durchgehen und uns darüber den Kopf zerbrechen, wen wir mit Preiſen auszeichnen ſollten. Viel Gutes und Schönes haben wir zu leſen be⸗ kommen, aber auch ſo manches, was uns weniger gefallen hat. Doch davon wollen wir heute nicht ſprechen; das behalten wir uns für eine andere Gelegenheit vor. Einiges haben wir allerdings heute ſchon auf dem Herzen, was wir Euch ſagen wollen. Zunächſt mal zu Euch Jungens! Wir haben wirklich nicht geglaubt, daß es ſo viele Schleckermäuler unter Euch gibt. Das hat ſich nämlich in den verſchiedenen Zuckerbäckerwünſchen deutlich ausgeprägt. Weil einem nun einmal Süßigkeiten ſo gut munden, muß man nicht unbedingt Konditor werden; denn wer an der Quelle ſitzt, iſt bekanntlich nie durſtig. Alſo mit dem Knuſperhäuschen war es nichts, und wenn wir auch da und dort Preiſe austeilten, wo Ihr Euren entſprechenden Wunſch anders als nur durch die Naſchereien begründet habt. Von dieſer Art war es ein weiter Weg bis zu jener anderen, die im wörtlichen Sinn hoch hin⸗ aus wollte. Wir meinen damit alle die vielen, die Flieger oder gar Weltumſegler im Luftſchiff wie Dr. Eckener werden wollten. Die hat manchmal ihr Traum doch etwas zu hoch getragen; aber ge⸗ legentlich ſtanden auch ſie mit der Begründung auf feſterem Boden. i Merkwürdig viele von Euch, die überwiegende Mehrzahl ſogar, wollten Lehrer werden. Gefällt (Euch das wirklich ſo gut, oder habt Ihr nur deshalb dieſen Wunſch geäußert, weil der Lehrer ſo viel zu ſagen hat und Ihr dabei ſtill und artig ſein müßt? Außerdem habt Ihr eine höchſt ſeltſame Begründung für den Lehrerberuf in den meiſten Fällen ange⸗ geben; Ihr wollt nämlich Lehrer werden, weil man dann die meiſten Ferien hat! Aber das iſt nicht der eigentliche Zweck der Ar⸗ heit, m, lichſt viel freie deit zu haben, und mancher wäre heute froh, er könnte die freie Zeit, die er ge⸗ zwungenermaßen verbringt, für eine ordentliche Ar⸗ beit verwenden. Wir haben eben heute ſchwere Zei⸗ ten und ſelbſt wer den beſten Willen zum Geldver⸗ dienen hat, findet ſchwer Gelegenheit. So kehrt denn auch die Frage: wie kann ich Geld verdienen? in Euren Briefen immer wieder und ſte ſpielt eine andere Rolle als früher bei uns, die wir es alle auch nicht einfach hatten, einen Beruf zu wählen, aber trotzdem noch nicht ſo ſehr von der allgemeinen Sorge erfaßt waren, wie wir es heute ſind, und wie wir es einem großen Teil Eurer Briefe immer wie⸗ der entnehmen mußten. f Nun zu Euch Mädchen! Euch müſſen wir das allgemeine Lob ausſtellen, daß Ihr oft mehr bei der Sache ward als die Jungens; jedenfalls haben Eure Neigungen nur in ſeltenen Fällen allein den Ausſchlag bei der Berufsfrage gegeben. Zum Teil hat auf Euch die neue Zeit einen mächtigen Ein⸗ druck gemacht, und gar viele von Euch wollen min⸗ beſtens ebenſo hoch hinaus, wie die Jungens und Pilotin werden. Aber wir haben uns doch ge⸗ freut, wenn wir nach dieſen Höhenflügen in Euren Einſendungen immer wieder auf die Erde zu⸗ rückkehren konnten und eine ganze Reihe von Briefen vorfanden, die ſich an das halten, was in erreichbaren Grenzen bleibt. . 95 P 76 127 iſt uns gewiß nicht leicht gemacht worden. Wir hat⸗ ten zwei Gruppen vorgeſehen: bis zu 11 Jahren, und von 11 bis 16 Jahren. Da mußten wir natürlich verſchiedene Maßſtäbe an⸗ legen. Wir haben uns geſagt, daß die Einſender der erſten Gruppe mit anderen Vorausſetzungen an die Aufgabe herangehen würden als die der zweiten. So haben wir uns denn zunächſt einmal norge⸗ ſehen, ob nicht irgend ein beſonderer Wunſch mit einer entſprechenden Darſtellung zu finden ſei und da fiel uns denn der Brief eines neunjährigen Jun⸗ gen der folgendes mitteilte: „Ich wollte Oberbürgermeiſter von Mannheim werden. Damit ich viel Geld verdiene und im Zeppe⸗ lin mal mitfliegen kann. Aber die Bube in meiner Klaſſe rufen mich jetzt immer Oberbürgermeiſter. Das ärgert mich ſo, daß ich was anderes werde will. In der Elektriſchen habe kürzlich die Ceit verzählt, daß der Doktor Streſemann das meiſchte Geld ver⸗ dient hätte. Deshalb hab ich geſagt: Pappe ich weeß jetzt was ich werd. Ich lern Dokter Streſe⸗ man n. Dann verdien ich noch mehr Geld wie der Oberbürgermeiſter und kann im Zeppelin fliege ſo oft wie ich will. De Pappe nehm ich a mol mit. Aber die Namme muß daheim bleibe. Die hat doch Angſcht. den Buben in der Schul ſag ich nichts. Sonſt ſchenne ſie mich Streſemann.“ Liebe Mitſchüler! Ruft Euren Kameraden aber jetzt nicht„Streſemann“. In ſeinem Brief hat uns nämlich am beſten gefallen, daß unſer funger Freund ſchretbt:„Ichlern Streſemann“. Mit ber Zeit wird er allerdings lernen, daß man gerade das nicht lernen kann. Aber was er da ſagt, verrät doch ein Streben, den Blick nach einem Vorbild; und dabei nehmen wir auch den Wunſch nach der Zeppe⸗ linfahrt nicht ſo wörtlich, ſondern erblicken darin vielmehr das Beſtreben, nach oben zu kommen. Wir haben alſo nach langer Ueberlegung dieſem Einſender der erſten Gruppe den erſten Preis zuerkannt. Bei der zweiten Gruppe war die Aufgabe natürlich ganz anders. Da handelte es ſich ſchon um eine größere Reife nicht mehr nur um Wünſche, ſon⸗ dern um Ztele. Ziele ſind aber dann ſchwer zu erreichen, wenn die äußeren Hemmungen beſonders groß ſind. Da kam nun aus der Blindenanſtalt chin 116 Penib led eu Erſter Preis der erſten Gruppe: Günter Schmid, Mannheim⸗Rheinau, im Werte von Karlsruherſtraße 12. 20 RM Zweiter Preis der erſten Gruppe: Günter Welz, Mannheim⸗Käfertal Baumſtraße 9. 15 RM Annelieſe Weber, Mannheim, Langſtr. 390 15 RM Dritter Preis der erſten Gruppe Anton Klein, Mannheim, Alphornſtraße 20 10 RM Hanus Rudi Walter, Mannheim, Schimperſtr. 20 3 10 R Erika Gibis, Mannheim, G 3, 4. 10 RM Gretel Klein, Mannheim, Alphornſtraße 20 10 RM Mimi Scharrer, Mannheim, Richard⸗ Wagnerſtraße 31. 10 RM Erſter Preis der zweiten Gruppe: Hans Müller, Blindenheim Ilvesheim 20 RM Zweiter Preis der zweiten Gruppe: Annelieſe Hopp, Mannheim⸗Neckarau, Traubenſtraße 7. 15 RM Gertrud Schmitt, Mannheim, Max⸗Joſephſtraße 35 15 RM Dritter Preis der zweiten Gruppe: Hans Gräf, Mannheim⸗Rheinau, Ruhrorterſtraße 39. 10 RM Kurt Haberacker, Mannheim⸗Neckarau Friedrichraße 4. 10 RM A. Käferle, Mannheim, U 1, 1. 10 RM Rudolf Trippmacher, Mannheim⸗Walbhof, Altrheinſtraße 27 10 RM Ottilie Gnamm, Mannheim, E 5, 9 10 RM Preiſe im Wert von 5 RM. Gruppe I: Joſef Klein⸗Beus, Mannheim⸗Käfertal, Faſanenſtr. 29 Wilh. Klein⸗Bens, Mannheim⸗Käfertal, Faſanenſtr. 29 Willt Ohmer, Ludwigshafen, Heinigſtr. 56 Willi Ringel, Mannheim, O 3, 4a Karl H. Zimmermann, Mannheim, Käfertalerſtr. 34. * Erika Glaſſen, Mannheim, Joſeph⸗kellerſtr. 6 Giſela Gaugel, Mannheim, Stefanienufer 3 Margot Greulich, Seckenheim, Wilhelmſtr. 1 Traute Siebeneck, Mannheim, I. 12, 2 i Elſe Wingert, Mannheim, Friedrichsfelderſtr. 59, bei Chr. Mühlhäufer. Gruppe II: Heinz Göppinger, Mannh.⸗Neckarau, Friedrichſtr. 4 Erwin Leutwein, Walldorf b. Wiesloch, Schwetzinger⸗ ſtvaße 11 Kurt Albert Mader, Mannheim, Laurentiusſtr. 25, bei Heinicker Willi Seumer, Mannheim, K 2, 11 Jakob Sommer, Ilvesheim Helmut Spießer, Blindenheim Ilvesheim Hans Zimmermann, Mannheim, Krappmüßhlſtr. 15. 1 Lore Kaeppele, Mannheim, P 7, 1 Annelieſe Schmidt, Mannheim, Sophienſtraße 22, bei F. Fuchs Charlotte Mümpfer, Mannheim⸗Käfertal, Baumſtr. 9. Preiſe im Wert von 2,50 RM. Gruppe I: Werner Beck, Mannheim⸗Neckarau, Belfortſtraße 5 Felix Bing, Manuheim, Leibnitzſtraße 20 Erwin Deffaa, Mannheim, Meerlachſtraße 31 Gerhard Deufel, Mannheim, Colliniſtraße 12 Gerhard Dunz, Mannheim, Tatterſallſt raße 14. Heinz Dütſch, Mannheim, U 1, 1 Heinz Ehrlich, Mannheim, Rheinauſtraße 14, part. Werner Ehrlich, Mannheim, Rheinauſtraße 14, part Herbert Fiſcher, Mannheim, Rheindammſtraße 38 Karl Freudenberger, Mannheim, Max Joſephſtr. 12 Willi May, Mannheim⸗Luzenberg, Glasſtraße 5 Karl Müller, Mannheim, G7, 31 Günter Senft, Mannheim, Prinz⸗Wilhelmſtraße 12 Willi Schmitt, Mannheim⸗ Rheinau, Eſſenerſtraße 21 Heinrich Steck, Mannheim, Rheinhäuſerſtraße ga Walter Stengel, Mannheim, Bachſtraße 6 Herbert Straube, Mannheim, Lukas⸗Cranachſtr. 28 Franz Uhl, bei Franz Schmitt, Mannheim, Kron⸗ prinzenſtraße 89 5 Heinrich Voll, Mannheim, Beilſtraße 27 Valentin Weber, Plankſtadt, Eiſenbahnſtraße 35 f* Lutſe Berthold, Mannheim, K 3, 1 Gertrud Dauth, Mannheim, Ackerſtraße 28 Eliſab. Haas, Mannheim⸗Necka rau, Katharinenſtr. 47 Margret Häfele, Mannheim, Max⸗Joſephſtr. 37 Ella Hirſchbruch, Mannheim, Werderſtraße 32 Annemarie König, Neckarhauſen, Hauptſtraße 43 Annelieſe Löffler, Mannheim, Kirchenſtraße 2 Hildegard Maurer, Mannheim⸗Neckarau, Schulſtr. 2a Trudel Müller, Mhm.⸗Feudenheim, Riedbahnſchleuſe Lore Pehlke, Mannheim, F 4, 12, bei Klug Luiſe Ritſch, Mannheim⸗Käfertal, Baumſtraße 9 Maria Sattler, Mannheim, J 4a, 1 Loni Scheid, Mannheim, N 5, 1 Lieſel Schmid, Mhm.⸗Rheinau, Karlsruherſtr. 12 Irma Schmitt, Mannheim, D 5, 10 Melitta Schmitz, Mannheim, Wilhelm⸗Wundtſtr. 7 (Neckarau) 5 Irmgard Schüßler, Mannheim, Q 1, 15 Marta Spachmann, Mannheim, Krappmüßlſtr. 30 Annemarie Steinhäuſer, Mannheim, Mittelſtraße 76 Hildegard Uhl, Mannheim, Emil⸗Heckelſtraße 99a Gruppe II: Albert Bertſch, Blindenheim Ilvesheim Heinrich Blattenſpiel, Blindenheim Ilvesheim Friedrich Gaggſtatter, Mannheim P 3, 12 Otto Geier, Mannheim⸗Waldhof, Glasſtr. 12 Hans Giera, Mannheim J 3, 10 Heinrich Gilbert, Mannheim, Zeppelinſtr. 36 Bernhard Gindorf, Mannheim, Garniſonſtr. 18 Joſef Götz, Leutershauſen Hans Hauck, Mannheim, Dammſtr. 29 Franz Joſeph Hell, Mannheim, G 7, 7 Florian Huber Mannheim⸗Käfertal, Nelkenſtr. 2 Georg Jaeckel, Mannheim, H 6,—6 Wilhelm Immerheiſer, Mannheim, Langſtr. 13 Oskar Kann, Mannheim, L 18, 14 Karl Neumayer, Apotheke, Eberbach, Bahnhofſtr. 5 Ggon Nippler, Blindenheim Ilvesheim Kurt Raſp, Mannheim, Uhlandſtr. 26 Helmut Schall, Mannheim, I 5, 8 Helmut Scherbel, Blindenheim Ilvesheim Otto Wailersbacher, Mannheim, G 7, 13 Ernſt Hermann Willkomm, Mannheim, Bellenſtr. 78 Herbert Winnes, Mannheim, Luiſenring 28 Walter, Winnes, Mannheim, Luiſenring 28 * Emma Doll, Blindenheim Ilvesheim Elſe Ganſter, Mannheim⸗Käfertal, Reiherſtr. 25 Marie Luiſe Hermann, Mannheim, Auguſta⸗An⸗ lage 10 Giſela Irmſcher, Mannheim⸗Waldhof, Waldſtr. 38b Gertrud Karle, Mannheim, Bürgermeiſter⸗Fuchs⸗ ſtraße 4 Trudel Kern, Mannheim, Soironſtr. 17 Gretel Klein, Mannheim, Haardtſtr. 19 Lydia Krebs, Mannheim⸗Rheinau, Neuhoferſtr. 2 Giſela Kreſſer, Mannheim, Riedfeldſtr. 35 Elfriede Ludwig, Mannheim, Meerfeldſtr. 60 Magda Metzger, Mannheim⸗Waldhof, Hubenſtr. 6 Helen Müller, Mannheim, Q 3, 4 Leni Reinmann, Mannheim, F 7, 18 Hildegard Riegler, Mannheim, U 5, 16 Elſe Schuhmacher, Mannheim⸗Neckarau. Maxſtr. 41 Ruth Storck, Mannheim, Schwetzingerſtr. 24 Kathrinchen Willenbacher, Blindenheim Ilvesheim in Ilvesheim eine Sendung von Briefen in Blindenſchrift, die uns der Lehrer im Wortlaut mit⸗ teilte. Von dieſen hat uns ein Brief beſonders ge⸗ fallen, der folgendes mitteilte: „Unſer Klaſſenlehrer herr Joh hat geſagt, daß Du Preiſe verſchickſt an die Kinder. Du ſchriebſt man müſſe aber ſchreiben was man lernen möchte und warum man dieſen Beruf lernen möchte. Ich ſehe noch ſehr viel, aber ich kann in der ſehenden Schule nicht mehr mitmachen. Darum möchte ich gerne Knecht bei einem Landwirt werden weil ich kein Sig leder habe. Ich habe gar keine Eltern mehr und gehe unter den Ferien nach Mannheim in das Wai⸗ ſenhaus St. Anton. Und ich würde mich ſehr freuen, wenn Sie mich in eine Landwirtſchaft beſorgen möchten.“ Seht Ihr, gerade darin liegt etwas Charakter⸗ volles, wenn dieſer Junge ſich ſagt: trotz meiner Augen will ich hinaus aufs Feld und auf der Scholle arbeiten, weil ich kein Sitzfleiſch habe. Sicher wird er kämpfen müſſen, um dieſe ſeiner Art entſprechend Stelle aufzufinden; aber vielleicht können wir ihm dabei helfen und wer etwas weiß, was für den Jungen geeignet wäre, ſoll uns das mitteilen. * Wir geben nun noch einige andere Briefe im Wortlaut wieder. Den folgenden haben wir mit dem sz weiten Preis der erſten Gruppe ausge⸗ zeichnet; der vernünftige Junge ſchreibt uns: „Mutti ſagt mir, ich ſei wol zu klein dazu um zu wiſſen was ich werden will. Aber ich weiß es doch ſchon. Wenn ich aus der Schule bin und gut gelernt habe will ich ein Student werden. Das gefällt mir ſo gut und dann kann ich Raſchinen bauen lernen wie es mein Papa getan hat. Wenn es aber zu viel Geld koſtet dann werde ich lieber Kauf⸗ man, da kann ich früher Geld verdienen und mei⸗ ner Mutti helfen, weil mein Papa nicht mehr ar⸗ beiten kann und krank iſt. Tiebe Tante Cieſel, viel⸗ leicht habe ich es auch gut gemacht ich möchte doch ſo gerne einen Maſchinenbaukaſten haben, weil man da ſo ſchöne Sachen machen kann.“ Auch was der nachfolgende Brief ſagt, kann Euch vielleicht eine Anregung geben: „Was will ich werden, und warum will ich es werden? Als ich einmal mit meinem Freund vom Ueckarfreibad kam und auf die Ueckarwieſe ging, ſah ich einen Kunſtmaler, der die Floßhafen⸗ ſchleuſe und den Ueckar abzeichnete, Sofort erfaßte ich den Wunſch, Kunſtmaler zu werden. Ich ging nach Hauſe und ſetzte mich an den Ciſch. Dann zeichnete ich einen Elefanten, einen Bären, eine Schlange und einen Hamſter. Auch häuſer und Schlöſſer zeich⸗ nete ich.“ Folgende Einſendung macht auf eine Verbindung von Zeichner und Redakteur aufmerkſam, die 1 kleine Junge ganz richtig als praktiſch erkannt at: 5 Tieber Zeitungsonkel! 370 Bis heute habe ich gebraucht, um zu wiſſen, was ich werden will. Die ganze Zeit habe ich überlegt und heute Nacht ganz plötzlich kam mir der Gedanke Ich will auch Seitungsonkel werden. Ich zeichne doch ſo gerne drollige Sachen und mein Papa nennt mich immer„Paul Simmel den Zweiten“. Aber Maler und Seichner ſollen, wie meine Eltern ſagen, arme Leute ſein und arm will ich nicht bleiben. Wenn ich aber Redakteur werde, dann verdten ich viel Geld.(2) Ich kann für meine Zeitung ſelbſt zeichnen und wenn die Bilder gefallen, wollen viele Ceute meine Zeitung leſen. Und ſchrei⸗ ben tu ich auch gern. Ich kann dann auch in die Zeitung ſchreiben, wie ichs zu Hauſe nicht ſagen darf. Wenn ich mal ne Wut habe, muß ich immer ganz ſtill ſein. Aber ich ſchreibe meinen kierger immer ganz heimlich auf ein Papier nieder und verſteck es in Mutters Wäſcheſchrank zwiſchen die Wäſche. Wenn 0 ſie es ſpäter findet, muß ſie darüber lachen. Zeitungs. redakteure brauchen nichts zu verſtechen. Die dürfen auch in ihrer Zeitung ſchelten und das möcht ich aucß gerne.(Aber, aber!) Ich leſe manchmal ſo etwas, wenn ich Donnerstags nach der Kinderbeilage ſuche. (So?) Nun, lieber Seitungsonkel, weißt du, was ich werden will. 4 8 Von den Mädchen der erſten Gruppe haben wir der folgenden den zweiten Preis zuerkannt, weil ſie eine ſo gute Begründung für ihren prakti⸗ ſchen und richtigen Wunſch gefunden hat: „Es iſt mein größter Wunſch, ſpäter einmal Handarbeitslehrerin zu werden. Don Kind auf zeichnete, häkelte, ſtrichte, nähte und ſtickte ich gerne, und wenn es nur ein kleines Fleckchen aus Mutters Fleckkiſte war, auf dem ich ſtolz meine Kunſt verſuchte. Sehr oft ſah ich der Mutter und meiner älteren Schweſter zu, um neue Stiche zu ler⸗ nen. In der Stadt betrachte ich immer die Auslagen der Handarbeiten und die Zeichnungen für kleine und große Mädchen. Zum Geburtstage meiner Eltern und auf Weihnachten verfertige ich hübſche Hand⸗ arbeiten. In der Schule machen mir die Zeichen ⸗ und 6. Seite. Nr. 590 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 19. Dezember 1929 Handarbeitsſtunden den größten Spaß. Immer bin ich aufmerkſam und gebe mir Mühe, damit ich ſpäter etwas Cüchtiges werde. Denn am allerliebſten finde ich es, den Kindern wieder zu zeigen, was ich in den Handarbeitsſtunden gelernt habe. Darum habe ich mir feſt in den Sinn genommen, ſpäter einmal Handarbeitslehrerin zu werden.“ Auch dieſer Brief geht von vernünftigen Vor⸗ ausſetzungen aus. Leſt ihn Euch deshalb einmal durch: „Dor allem will ich fleißig lernen, daß ich in die Sprachklaſſe komme. Wenn ich aus der Schule entlaſſen werde, möchte ich gerne die handels⸗Hoch⸗ ſchule beſuchen. Hach dieſer möchte ich in einem größeren Geſchäft als Kontor tſtin eintreten. Ich will es darum werden, weil ich gerne rech⸗ nen und ſchreiben tue. Und dann möchte ich es wer⸗ den, weil ich es gerne auf der Schreibmaſchine ſchrei⸗ ben will.“ Der nächſte Brief zeigt Euch, wie ein Erlebnis Rach wirken kann, das die junge Einſenderin— ſie iſt erſt 10 Jahre alt— recht eindrucksvoll ſchildert. Ich habe den Wunſch, Krankenſchweſter zu werden. Mein Brüderlein war einmal verletzt. Ich mußte öfters mit ihm zum Arzt gehen und meine Mutter hatte keine Zeit. Als wir im Dorzimmer warten mußten, wurde mein Brüderlein unruhtg und bekam Angſt. Ich ſprach ihm Mut zu und ſagte: „Da bekommſt Du nur einen Derband.“ Als wir aber hinein kamen, war es ganz anders. Dabei Konnte ich dem Arzt behilflich ſein. Ich mußte ein Gefäß hinhalten, daß das Blut nicht auf den Boden lief. Zuletzt reichte ich dem Arzt den Derband und hob meinem Brüderlein das Bein. Da wurde in mir der Wunſch rege, in einem großen Krankenhaus ein- mal tätig zu ſein, und zwar in der Operations- abteilung. Ich würde alle Kranken gut pflegen.“ Das folgende Schreiben leitet ſchon zu der zwet⸗ den Gruppe über. Die neunjährige Einſenderin will Biblothekarin werden; hört wie ſie es begrünbet: „Ich möchte Bibliothekarin werden, weil ich ſo furchtbar gerne ſchöne Bücher leſe. Es iſt, ſagt meine Mutter immer, nicht gut für ein Mädchen, weil ſie ſelten eine gute Stelle bekommen, weil die Männer einem immer alles vor der Uaſe wegſchnap⸗ pen. Meine Mutter ſagt immer ſo, denn ſie kennt von der Münchner Staatsbibliothek einen herrn Dr., der das auch ſagt. Ich will auch noch gerne Kinder⸗ ſchweſter werden, für Kinder von—5 Jahren, denn ich liebe kleine ſo ſehr. Ich will ſte deshalb ſo klein, weil ſie da am drolligſten ſind. Für ältere Kinder wollte ich keine Kinderſchweſter ſein. Auch will ich gerne heiraten, weil man da erſtens Mutter ſein kann und zweitens keinen Beruf er- greifen muß, der einem vielleicht nicht paßt, denn wenn ich einmal in Not geraten würde, müßte ich irgend einen ergreifen.“ Nachdem Ihr das geleſen habt, hört Euch jetzt einmal an, wie die Fünfzehnjährige über die gleiche Berufswahl ſchreibt; wir haben ihr den zweiten Preis der zweiten Gruppe gegeben, bei der wir jetzt angelangt ſind. „Was willſt du werden? Dies iſt eine Frage, die die heranwachſende Jugend ſehr intereſſtert und be⸗ ſchäftigt. Es iſt ſchwer, einen Beruf zu wählen, denn ein Fehlgreifen kann einem im Leben ſehr binderlich ſein. loch mehr. Es macht einem unglück⸗ lich, man geht mit Derdruß an die ſo unliebe Arbeit, die natürlich nicht ſehr gewiſſenhaft ausgeführt wird. Denn ohne Tiebe zu einem Beruf kann man ihm nicht ſeine ganze Kraft und ſein Wiſſen widmen. Ja, darum überlege Dir gut dieſen oder jenen Beruf. Prüfe Dich:„Biſt Du geeignet zu dieſer Arbeit? Kannſt Du die Dir aufgetragenen Kufgaben ge⸗ u ſſenhaft und pflichtgetreu erfüllen? Und was ſagt Deine Geſundheit dazu? Fühlſt Du Dich gewachſen dazu?“ Ja, ja wird dann jedes herz im erſten Moment rufen. Dann aber, wenn man lange dar⸗ über nachgedacht hat, ſo entſtehen doch manche Zwei⸗ fel an meiner Befähigung. Mein Tieblingsberuf iſt Bibliothekarin. O, ich kann mir keinen ſchöneren Beruf denken, wie dieſer. Wie muß es doch ſchön ſein, mit Büchern um⸗ zugehen. Mit Büchern zu arbeiten, die einem Berater und Freunde ſein können. Und dann noch das ſchöne, das, was mich am meiſten zu dieſem Beruf treibt, man kann ſeinen Mitmenſchen dienen durch Er- klären bieſen oder jenen Buches und durch Heraus- geben von dem Alter angemeſſenen Büchern.“ Die nächſtfolgende mit dem zweiten Preis Aus⸗ gezeichnete im Alter von 11 Jahren will Miſſto⸗ narin werden. Wir wollen ihren Berufswunſch noch geſondert wiedergeben, ebenſo den der nächſten Einſenderin, die den dritten Preis erhielt, und die Blumenbinderin werden möchte. * Von den Jungens der zweiten Gruppe wollen wir Euch noch kurz berichten. Darin fällt uns ein Brief auf, deſſen Einſender das Schuh⸗ macher handwerk erlernen will und der es mit folgenden ſchlichten Worten begründet: „Da ich ein Inſelbewohner von Rheinau⸗ hafen bin, habe ich mich ſchon entſchloſſen, das Schuhmacher handwerk zu erlernen, weil wir ohne Schuhmacher ſind und der Schiffs- verkehr ein ſehr reger iſt, glaube ich, durch Fleiß und Arbeit mein täglich Brot verdienen zu können.“ Auch der nächſte Brief eines Vierzehnjährigen zeigt ſehr vernünftige Gedanken, die wir Euch auch ernſthaft zur Ueberlegung geben wollen, falls Ihr 15 den betreffenden Beruf auch wirklich Begabung bt. „Da ich mit Leib und Seele am Seichnen hänge, ſo wäre mir eine Stelle in dieſer Branche mein er⸗ ſehnlichſter Wunſch. So habe ich mir vorgenommen. Reklamemaler zu werden. Auch wäre ich dazu geneigt, eine zeichneriſche Stellung auf dem Büro N 7 Er hatle ſeinen Mantel abgelegt und einen abgetragenen Stoſſanzug, deſſen Hoſen an den Kulen durchgedrückt waren. Seine ſchoeren, braunen Schuhe waren derb und ſchlecht geputzt. Trotzdem hatte er das Ausſehen und die Sprache eines An⸗ gehörigen beſter Kreiſe. Joan fühlte, wie ihr das Blut in den Kopf ſchoß. „Ich kam, um Ihnen zu ſagen, daß ein Irrtum bel der Zuteilung der Kabinen unterlaufen iſt. Dieſe gehört mir. Ihre iſt Da 5 gegenüber. Ste müſſen mir D7 überlaſſen!“ „Doch wohl kaum,“ erwiderte er ruhig.„Dies iſt wirklich meine Kabine, der Geſchäftsführer wird es Ihnen beſtätigen. Ich ſagte ihm bereits, daß ich nicht daran denke D 7 aufzugeben. Ich bedauere!“ Er entnahm dem Koffer ſeinen Pyjama und legte ihn aufs Bett. r Ein ſchmaler Goldſchuh ſtampfte ungeduldig auf den Teppich. „Meinen Sie im Ernſt, daß ich in einer Kabine ohne Fenſter ſchlaſen ſoll?“ Es gelang ihr nicht, das leiſe Zittern ihrer Stimme zu verbergen. Sie war wütend und dem Weinen nahe. „Ich habe den Schiffsplan nicht eingeteilt,“ ant⸗ wortete der Mann und ſtellte das Raſierzeug auf den Waſchtiſch. „Das iſt nicht anſtändig von Ihnen,“ platzte Joan heraus.„Ich habe noch nie in einem ſenſterloſen Zimmer geſchlafen. Sie eignen ſich in meiner Ab⸗ weſenheit meine Kabine an und.. und...“ Der Mann am Bette hörte ein leiſes Aufſchluch⸗ zen. Er blickte nun doch noch einmal auf, ſah ihr vom Wind zerzauſtes Braunhaar, ſah das zorn⸗ gerötete Geſicht, die verdächtig glänzenden Augen— „ und wenn ich Sie bitte, ſie mir zu über⸗ laſſen, ſo weigern Sie ſich?“ Er beugte ſich vor und drückte auf die Glocke an der Wand. trug Der Roman eines geheimnisvollen Regypters von V. Williams Deutſches Recht bel Gg Müller⸗Müncher „Ich wußte nicht, daß von einer Bitte die Rede war,“ bemerkte er. Das Geſicht des Steward er⸗ ſchien an der Tür. „Curtius,“ ſagte der Mann am Bette,„es liegt eine Verwechſlung der Kabinen vor. Dieſe Dame überſiedelt hierher und ich nehme D 5. Bitte, baſſen Sie ſofort meine Sachen hinüber bringen!“ Joan Averil ſagte nichts. Der Ste wvard, der ſei⸗ nen Aerger über die Arbeit zu nachtſchlafender Zeit nur mangelhaft verbarg, begann Cradocks Habſelig⸗ keiten aufzuleſen, während ſich der enteignete Be⸗ ſitzer von D7 kurz vor Joan verbeugte und ſtolz aus der Kabine ſchritt. Sie blieb zurück und blickte auf die blauen Klei⸗ dungsſtücke auf dem Bett. Merkwürdigerweiſe kam ihr zum Bewußtſein, daß ſie ſolchen Männerpyfama ſeit jener letzten Nacht nicht mehr geſehen, als Mark Averil ſie vor vierzehn Monaten verließ, um die angebliche Geſchäftsreiſe nach Chicago anzutreten, die in einer Bergſchlucht ſo fürchterlich endete. Sie ſchauerte zuſammen und blickte um ſich. Am Waſch⸗ tiſch tanzte das Raſierzeug einen kleinen Shimmy. Alles in der Kabine bewegte ſich zitternd und die offene Luke umrahmte nun einen runden, tlefſchar⸗ zen Fleck: Die„Aquatic“ befand ſich auf hoher See. 4 Joan Averlil ſtarrte über das ſchaumbedeckte, ſchieferblaue, winterliche Meer. Hinter dem Heck ver⸗ ſchwanden die zerklüfteten Felsgipfel der Inſel Monte Chriſto in einer Hülle ſchneeweißer Wolken. In der Ferne ſah man die graue Maſſe Korſikas im ſchwachen Sonnenlicht. In ſtolzer Verachtung des durchfurchten Meeres pflügte die„Aquatie“ gelaſſen ihren Weg nach Neapel. In der Nacht war es recht bewegt geweſen, aber fetzt fuhr das Schiff mit Voll⸗ dampf und ohne merkliche Erſchütterung. Am Pro⸗ menadendeck ſervierten die Stewards entlang den Liegeſtühlen Erfriſchungen. anzunehmen. Den Grund Reklamemaler zu werden, will ich hiermit beantworten. Ddie Reklame ſteht nämlich an erſter Stelle, und da ſie immer zunimmt, ſo iſt ein Abnehmen nicht zu befürchten. Schon des⸗ halb nicht, weil Tag für Tag neue Entdeckungen im Gange ſind.“ 2 Wir können natürlich unmöglich auf alle ande⸗ ren Einſendungen eingehen, aber in der nächſten Zeit werden wir noch mehrfach Gelegenheit neh⸗ men, auf das Preisausſchreiben zurückzukommen, das uns ſehr viel über Euch erzählt hat. Zunächſt einmal wollen wir die Liſte der Ge⸗ win ne mitteilen. Und nun paßt auf! Wer von Euch als Gewinner angegeben iſt, bekommt ein beſonderes Schreiben; das gibt er mit einem ſeiner Eltern oder Erzieher an unſerer Geſchäftsſtelle al und erhält dafür am kommenden Samstag, den 2. Dezember, einen Gutſchein in der Preishöhe, den Ihr in Waren bei den darauf angegebenen. Geſchüf⸗ ten umtauſchen könnt. Wir hoffen daß Ihr Euch eins recht ſinnige Weihnachtsfreude damit bereitet. Und Ihr anderen, die Ihr diesmal nicht berück⸗ ſichtigt werden konntet, grämt Euch deshalb nichti Es ſoll nicht das letzte Mal geweſen ſein, daß wir eine ſolche Preisaufgabe veranſtalteten, und deshalb ſagt Euch, daß Ihr dann an die Reihe ko nmt. Je⸗ denfalls danken wir auch Euch für Eure Mühe, die wir zur Weihnachtszeit mit einer beſonders ſchönen Weihnachts⸗Beilage für die Jugend in unferer Zeitung belohnen werden. Nan Mounſuuunu Juiluug Boubfufl Die erſten Anzeichen vom Herannahen des Weth⸗ nachtfeſtes ſind doch die„Gutſel“. In der Schule wird man zuerſt darauf aufmerkſam. Bald ſtieht man da und dort neben dem Frühſtücksbrot als Beigabe noch einige Stückchen von dem begehrten Gebäck. Das er⸗ regt auch mein Verlangen und daheim wird immer wieder meine Mutter beſtürmt, doch enblich auch ein Mal zu backen. Sie geht aber garnicht gerne ſo früh an ödteſe Arbeit, denn meiſtens ſind ſie dann alle, bis Weihnachten endlich kommt. Wenn ſich Mutter doch erweichen läßt, gibt es ein richtiges Backfeſt. So nebenbei will ich auch verraten, daß ſogar Vater es nicht unter ſeiner Würde hält, an dem„Gepapp“ wie er es nennt, ſich zu beteiligen. Wir müſſen ſogar ſehr aufpaſſen, daß er nicht mehr „ſchleckt“ wie wir. Das einzig unangenehme an der Geſchichte iſt das lange rühren. Eine halbe Stunde, eine ganze Stunde. Immer fort in einem Dreh' Die Arme tun mir ſchrecklich weh'! 11 Mit dieſem Zauberſpruch verſuchen wir uns dieſe langweilige Arbeit etwas zu verkürzen. Ich nehme immer den Rührlöffel ganz weit unten, damit manch⸗ mal meine Finger mit dem Teig in Berührung kom⸗ men, und ich ſie mit gutem Gewiſſen ablecken kann. weutter ſchimpft ja wenn ſie das ſieht und ſagt das wäre unappetitlich. Sowas, meine Finger unap⸗ petitlich! 1! Gar aufregend iſt es, wenn ein neues Rezept pro⸗ biert wird. Gerät es, oder gerät' es nicht, iſt unſere bange Frage. Vater ſelbſt intereſſiert ſich in dieſem Moment ſo ſehr dafür, wie ſonſt nur für ſeine„Neue Mannheimer“. In der Stille hoffen wir manchmal, es würde mißraten, und wir dürften es gleich eſſen. Doch zum gleich eſſen iſt jedesmal ein ganzer Teller voll da. Alles was ein bischen zu braun, verbrochen oder ſonſt einen Schönheitsfehler hat, wird wegge⸗ legt. Zum Schluß wird ein iner Kaffe gebraut, un) der„Ausſchuß“ ſchmeckt uns mindeſtens gerade ſo gu wie am heiligen Abend die richtigen Gutſel. Ella. Als Joan raſch über das Deck ſchritt, blickte ſie flüchtig auf die Reihe belebter, in ihre Lektüre ver⸗ tiefter oder gleichgültiger Geſichter. Außer Simo⸗ pulos kannte ſie keine Seele an Bord. Abends würde man die Paſſagierliſten bekommen und dann würde ſie erfahren, wer in Monte Carlo eingeſtiegen war. Vorläufig freute ſie ſich ihrer Einſamkeit. Ihren Nachbar vom D⸗Deck hatte ſie nicht wieder getroffen. Zum Morgenfrühſtück im Reſtaurant war er nicht erſchienen. Ihre Wangen brannten, wenn ſte an die beleidigende Art des ſeltſamen Menſchen dachte. Er hatte ſie wie ein Kind behandelt. Inner⸗ lich fühlte ſie aber doch Gewiſſensbiſſe. Vielleicht war ſte ein bißchen anmaßend geveſen— ſchließlich hatte dieſer brummige Kerl ſie vor einem ſchlimmen Sturz bewahrt und es fiel ihr ein, daß ſie ihm nicht einmal gedankt hatte. Er hielt ſie gewiß für ſehr ungezogen. Langſam hatte ſie das Ende des Decks erreicht. Sie bog um die Ecke und ſtieß gerade auf den Mann, an den ſie eben gedacht. Er ſtand am Geländer und blickte auf die große Fläche, die gewöhnlich als Zwi⸗ ſchendeck diente, nun aber, in Ermangelung von Paf⸗ ſagieren dritter Klaſſe bei dieſer Mittelmeerfahrt, verlaſſen dalag. Haſtig trat er gegen die Deckwand zurück, um ſie vörbeizulaſſen. Aber Joan blieb ſtehen.„Herr Cradock, ich ſchulde Ihnen noch meinen Dank dafür, daß Sie mich ge⸗ ſtern abend, wo ich an Bord kam, vor einem un⸗ angenehmen Sturz bewahrten.“ Er wandte die Augen ab und ſchwvieg. Ohne ſich einſchüchtern zu laſſen fuhr Joan mit einem Anflug von Humor fort:„Hoffentlich haben Sie D 5 heute nacht nicht gar zu unbequem gefunden?“ Noch immer ſah ſie der Mann nicht an und ſprach auch nicht. Statt deſſen kehrte er ihr plötzlich den Rücken und ging mit ziemlich eiligen Schritten da⸗ von. „Na— ſo etwas!“ Joan ſchnappte empört nach Luft, Da hörte ſie ein unterdrücktes Lachen hinter ſich. Simopulos war auf ſie zugekommen, ſehr ele⸗ gant, mit weicher Kappe, wolligem Mantel und weiß⸗ braunen Deckſchuhen. „Cradocks Benehmen Frauen gegenüber iſt hoff⸗ nungslos, Mrs. Averil,“ bemerkte er fröhlich.„Ver⸗ ſuchen Sie nicht ihn zu beſſern— es wäre unnütze Zeitverſchwendung!“ „Seien Sie unbeforgt. Es iſt ein Glück, daß ich noch etliche Männer kenne, die nicht ſo ungeſchliffen Nou le Vas Tiefe Sttlle herrſcht im Haus. Nichts rührt ſich. Nur das Ticken der Zimmeruhr iſt vernehmlich. Plötzlich fängt ſie zu ſchlagen an: eins, zwei, brei, „ zwölf Uhr iſt es Da hört man vor der Tür ein eigentümliche Schlürfen. Plötzlich öffnet ſie ſich und Meiſter Grau⸗ bart tritt herein, gefolgt von einer großen Schar Geſellen und Lehrbuben, die alle ein brennendes Laternchen in der Hand tragen. Mit dem Blick eines geübten Schneiders ſieht Meiſter Graubart den Stoff für des Bürgermeiſters Staatsrock baliegen und gi ſeinen Geſellen die nötigen Anweiſungen. Fix wer⸗ ben Nadel, Faden, Fingerhut hervorgeholt und die Arbeit kann beginnen. Quick und Quack ſchuetden den Rock flink zu und Wuſchel und Puſchel reihen und nähen die einzelnen Stücke zuſammen. Bei der fleißigen Arbeit erzählt der alte Erzähler Murmelbart ſchöne Märchen und Geſchichten aus dem Heinzelmännchenreich. Trippel und Trappel, die beiden geſchickten Sticker der Geſell⸗ ſchaft, ſticken den Kragen und die Aermelaufſchläge ſehr ſchön und künſtleriſch. Nun wird der Rock von den beiden Lehrjungen Flips und Flaps, oder, wie ſie von den Geſellen genannt werden: Tunichtgut und Uebermut gebügelt. Dabei tuſcheln und kichern ſie ſo verdächtig, daß der Meiſter Angſt hat, ſie würden ihre Sachen nicht richtig machen vor lauter Wiſpern und Flüſtern. Als nun der Rock fertig iſt, hängen ſie ihn auf, betrachten ihn von allen Seiten und bewundern ihr Werk. Dann hoben ſte fein ſäuberlich alle die Sachen auf, die auf dem Boden herumlagen. Fein in Bündel gepackt, legen ſie alle auf den Schneidertiſch. Da ſchlägt es von der nahen Turmuhr dumpf⸗ dröhnend: eins! und die Männlein verſchwinben ſo leiſe, wie ſte gekommen ſind und nach wie vor herrſcht tiefe Ruhe. Clothilde., 11 Jahre. ſind, ſonſt würde ich das ganze Geſchlecht nach ihm beurteilen. Was iſt denn eigentlich dieſer Herr Cradock?“ „Ein Gräber!“ „Meinen Sie damit einen Bergwerksarbeiter?“ Simopolus kicherte.„Du lieber Gott, nein! Er iſt ein Ausgraber. Er arbeitet ſeit vielen Jahren füt den alten Profeſſor Peter Lomar, den Aegyptologen.“ „Wirklich? Das klingt ja ſehr intereſſant!“ Der Grieche zuckte die Achſeln.„Unter uns ge⸗ 1 ſagt,“ er ſenkte die Stimme,„ich würde mich an Ihrer Stelle von Cradock fernhalten. Er hat keinen guten Ruf! Er wurde ſeinerzeit wegen eines Skan⸗ dals aus dem britiſchen diplomattſchen Dienſt ent⸗ laſſen, als er beim Stabe Kitcheners in Kairo war. Jetzt hauſt er wie ein Einſiedler draußen am Dſche⸗ bel, das iſt das Gebirge hinter der Märchenſtadt Lukſor.“ „Was hat er getan damals— wiffen Sie es?“ „Die Einzelheiten hab' ich vergeſſen. Eine Fran war in die Affäre verwickelt. Es war eine ſchmutzige Sache. Ich erzähle Ihnen das nur, um ſie zu war⸗ nen.“ Joans Geſicht nahm einen harten Ausdruck an. „Mich brauchen Sie nicht zu warnen. Ich beſitze ein viel zu großes Vorurteil gegen ſchlechte Manieren, um die Bekanntſchaft Herrn Eradocks zu pflegen.“ Ein Horn ſchmetterte luſtig im Innern des Schif⸗ ſes.„Zum Mittageſſen!“ rief ſie.„Ich bin hungritz. Gehen wir hinunter!“— „Ein graues Meer, das iſt nicht gut,“ unkle Jvans Tiſchnachbar, ein lebhafter kleiner, brauner Mann, der ſich als Mr. Ismail vorgeſtellt hatte.„Jh wurde in Alexandrien geboren und kenne das Meer. Wir kommen in ſchlechtes Wetter hinein, Madame, ſo unlieb es mir auch iſt, zu müſſen.“ 5 Ein angenehmer, wohlerzogener Menſch, bieſet Ismail— Kunſthändler aus Parts, wie er Joan erzählte. Es intereſſierte ſie zu hören, daß er Aron⸗ ſtein kannte und ihn erſt vor kurzem an der Riviera getroffen hatte. Herr Ismail fuhr nach Katro, um dort ſeinen Vater zu beſuchen. n „Wenn ich Ste in Karo ſehe, Madame,“ bat et, „dann kommen Sie mit mir in unſer großes Mu⸗ ſeum! Ich werde Ihnen dort die köſtlichſten Juwelen zeigen, wie ſie keine andere Sammlung der Wen enthält. Ich darf mich doch zu Ihrem Führer machen, nicht wahr?“(Fortſetzung folgt) Ihnen das prophezeien Auch in diesem — Jahre viecler Siren Mercedes- Schuh auf deR Wiäeirwechitsfisch, derm heben Sie das richiige Gescherk besfirrrrr Sefr Offer! 29 3 NMANNHEIN Welles — K 5 * 2 Vonnerstag, den 19. Dezember 1922 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 590 3 Das Spezialhaus fur Pelze am Markt VATLENTIN fan Auf den Gaàbentisch Festgeschenke, die Freude bereiten Was Slè schenken sollen, NMeNIsSkANe FUüHATIER das bewöhfſte Sicherheits- des neue vollkommene SCH Unsere Gutschene etöhen dle Festesfreude, well der Bedachte nach elgenem Geschmack wählen Kann. Amd Schenken Sle einen System Selbstfüflmodei L BUS cn IN RATHAUS Hermonſe Ecke PLANKEN D, 11. .. 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Kaffee- und Teegeschlrre Verlangen Sie kostenlose Zusendung meinet Weihnaehtis-Prespekte 1929 BAZLEN PARADEPTATE Donnerstag. 19. Dezember 1929 IANonLs- n WIRTSCHAFT der Neuen Mannheimer Zeitung Abend- Ausgabe Nr. 590 Gebr. Aödt AG. Wächtersbach Die gewohnte Oppoſition (Eig. Dr.) Die.⸗V. mußte die gewohnte Opp o⸗ ition der aus der Verwaltung ausgeſchiedenen Familie Alfred Adt wieder recht umfangreich über ſich ergehen laſſen. Es wurden die bisherigen von der Oppoſitton zu⸗ meiſt verlorenen Prozeſſe, die ſich gegen den Beſtand der Akt.⸗Geſ. als ſolche und gegen den Generaldirektor Göhler, den Nachfolger des Vaters des opponierenden Adt richteten, in ihren Einzelheiten von beiden Seiten dargelegt. Sach⸗ ich Neues zu dem Abſchluß von 1928/9 wurde kaum vor⸗ gebracht, da ſich die Oppoſition teilweiſe auf irrtümlich auf⸗ gefaßte Meldungen und fachliche Unkenntnis ſtützte. Durch die Anfrage eines neutralen Aktionärs wurde bekannt, daß der Umſatz 1928/9 erheblich geſteigert werden konnte. Allerdings ſei das Werk in Groß⸗Auheim nicht zufriedenſtellend und rentabel geweſen, infolge der ſchlechten Lage in der Fahrradinduſtrie und der ſtarken Kon⸗ kurrenz im rechtsrheiniſchen Gebiet. Dagegen waren die übrigen Werke, beſonders Hartpapiere in Wächtersbach und vor allem das Werk im Saargebiet in elektrotechniſchen Artikeln ſehr gut beſchäftigt. Mitgeteilt wurde, daß die Beſtrebungen zur Wiederaufrichtung des nach elffjährigem Beſtehen im vorigen Jahre aufgelöſten Iſolterrohrverban⸗ des nach wie vor fortgeſetzt werden. Für das letzte Jahr ſet die Dividendenausſchüttung noch nicht möglich geweſen. Aus der eingegangenen Reichsentſchädigungszahlung wollte man eine Dividende nicht ausſchütten, dteſe vielmehr zu Abſchreibungen verwerten. Im neuen Jahr haben ſich dite Verhältniſſe weiter gebeſſert. Die Bankſchulden konnten auf 185 000 4 ermäßigt werden. Nach mehrſtündiger Diskuſſion wurde ſchließlich der Ab⸗ ſchluß für 1928/29 mit einem vorzutragenden Reingewinn von 35 527/ ſowie die Entlaſtung der Verwaltung mit 48 257 Stimmen gegen 1064 Stimmen der Oppoſition ge⸗ nehmigt. O Carbo⸗Union— Verein für chem. Induſtrie AG., Frankfurt a. M.(Eig. Dr.) Bekanntlich haben die J. G. Farbeninduſtrie AG. Frankfurt a.., Metall⸗ eſellſchaft AG., Frankfurt a.., ſowie Verein tr chem. und mmetallurgiſche Produktion, Karlsbad, ihre Intereſſen auf dem Gebiet der aktiven Kohle in der ſogenannten Carbo⸗Unſion vereinigt. Dieſer Gruppe hat ſich vor einiger Zeit die Companie des Produits Chimigues et Charbons Ac⸗ tifs, Ed. Urbain, Paris, angeſchloſſen. Als wei⸗ tere maßgebende Gruppe arbeitete bisßer auf dem glei⸗ chen Gebiete die Firma Verein für chem. In ⸗ duſtrie AG., Frankfurt a. M. und N. V. Algemeene Nortt M. J. J. Amſterdam. Wte wir von unter⸗ richteter Seite hören, haben die beiden genannten Grup⸗ pen ſoeben ein Abkommen getroffen, das eine weiter⸗ gehende Zuſammenarbeit unter gegenſeitiger Be⸗ nutzung aller Schutzrechten und Erfahrungen auf dem ge⸗ meinſamen Arbeitsgebiet vorſteht. Gleichzeitig iſt eine entſprechende Verſtändigung über den Verkauf erfolgt, um auch den Vertriebsaparat möglichſt rationell zu ge⸗ ſtalten. Die Selbſtändiakeit der einzelnen Firmen wird durch das Abkommen nicht berührt. Die Firmen verfügen über zahlreiche Farikations⸗ und Vertriebsſtellen in ger⸗ ſchiedenen Ländern. * Dividendenerhöhung der Gotth. Allweiler, Pumpen⸗ fabrik AG., Radolfzell.(Eig. Dr.) Dieſe mit 400 000 Ak. arbeitende Geſellſchaft erzielbe per 30. Sept. ds. Is. einem Rohgewinn von rd. 1,2 Mill. nach 176 277(i. V. 556)/ Abſchreibungen einen Reingewinn von 363 413 (k. V. 257857]„/, aus dem 8(7) v. H. Dividende zur Verteilung gelangen werden. Der Geſchüftsbericht er⸗ wähnt, daß die ſchon ſeit Jahren ohne Unterbrechung an⸗ haltende Steigerung des Umſatzes ſich auch im abgelaufe⸗ nen Geſchäftsfahr in erfreulicher Weiſe fortgeſetzt habe, und daß öte Verwaltung hofft, auch in Zukunft der Schwierig⸗ keiten Herr zu werden.(GV. am 28. Dez.)— Aus der Bilanz(in Taufend 41): Grundſtücke a08(314), Fabrik⸗ ebäude 597(600), Wohngebäude 289(256), Maſchinen 301 903), Mobilien 153(157, ſonſtige Anlagen 97(125), greif⸗ bare Mittel 1259(1986), Rohmaterialien 1152(1174). An⸗ deverſeits haben ſich verändert Wohlfahrtsfonds 172(146); Beamten⸗ und Penſionsfonds 108(159), Kreditoren 258 (201), Bonkſchulden 500(893), Delkredere 19(). * Aktienbrauerei Ludwigshafen.— Wieder 12 v. H. Dividende. An baren Leſſtungen für Bierſteuern, ſtaatliche umd ſtädtiſche Steuern wurden ca. 700 000/ verausgabt, das find 409,75 v. H. des Aktienkapitals und ca. 964 v. H. der zur Nusſchittung kommenden Dividende. Nach 60 517 4 8/ Abichreibungen verbleibt einſchl. des Gewinn⸗ vortraas von 64 20/ ein Reingewinn von 3 843 800 562). Der auf den 4. Jon, einberufenen GV. ſoll porgefchlewen werden, 50 000(40 0%„ dem Delkrese re: fonds, 90 843(41 692)/ der Spezialreſerve, 000(80 000) Mark dem Unterſtützungsfonds zuzuweiſen und wiederum 12 p. H. Dividende gleich 192 000/ auf das.6 Mill. betracende AK. zu verwenden. Mehr Zuverſicht und Selbſtvertrauen! Perſönliche Initiative und Bewegungsfreiheit müſſen erhalten bleiben Hauptverſammlung der Foſ. Vögele AG. Abſchluß Der von der heutigen o GV., in der das geſamte AK. von 3,72 Mill. Sta. und 6000„ VA. vertreten war, ge⸗ te Abſchluß verzeichnet einen von 2,52 auf 2,08 Mill. ßigten dtohertrag. Da es aber gelang, die Hand⸗ lungsunkoſten um nahezu die gleiche Spanne zu verrin⸗ gern, verbleibt nach von 278 957 auf 317 878 erhöhten Abſchreibungen bekanntlich ein unveränderter Reinge⸗ winn von 206 518(203 252) 4. Die GV. beſchloß an⸗ tragsgemäß die Verteilung von wieder 6 v. H. Divi⸗ dende auf die VA. und wie der ö v. H. auf die StA. In Neuvortrag gelangen 20 153(16 892).. In der Vermögensaufſtellung kommt natur⸗ gemäß die Erweiterung der eigenen Anlagen ſowie die Uebernahme der Anlagen der Rheinguß— die Immobilien haben ſich um 58 752 qm, darunter 16 500 am überbautes Gelände vermehrt— zum Ausdruck, deren Endſumme ſich von 9,39 auf 11,35 Mill.& erhöhte. Insbeſondere zeigt ſich dieſer Zugang bei Grundſtücken und Gebäuden, die jetzt mit 3,08 gegen 2,47 Mill..“ und bei Maſchinen, die mit 2,29 gegen 1,30 Mill. 4 aktiviert ſind. Infolge des lang⸗ friſtigen Darlehens, das teilweiſe ausbezahlt war und in der Zwiſchenzeit vollkommen in den Beſitz der Geſellſchaft gelangte, erhöhten ſich Debitoren und Bankguthaben von 2,23 auf 3,35 Mill.„, während andererſeits die i. V. mit 1,53 Mill.„ ausgewieſenen Hypotheken und Obligationen nicht mehr getrennt erſcheinen, ſondern in den langfriſtigen Verbindlichkeiten mit 4,10 Mill. 4 enthalten ſind. Dar⸗ lehen, Efefkten uſw. erſcheinen mit 0,63(0,597) und Roh⸗ ſtoffe, Halb⸗ und Fertigfabrikate mit 2,05(2,51) Mill. A. An Paſſtven werden neben dem.⸗K. und der unveränder⸗ ten Rücklage von 0,725 Mill.„ außer den erwähnten lang⸗ friſtigen Verbindlichkeiten Anzahlungen mit 0,42(0,90) und Kreditoren mit 1,61(1,98) Mill. 4 aufgeführt Zu bemerken iſt noch, daß allein an Steuern u. ſoztalen Laſten im Berichtsfahre 642 172 R. aufgewendet werden mußten. Geſchäftsbericht Der Verwaltungsbericht ſtellt einleitend feſt, daß die Zweifel, die am Ende des letzten Geſchäftsberichtes über die Fortdauer der Konjunktur im kommenden Geſchäfts⸗ jahr ausgeſprochen wurden, ſich leider bewahrheitet haben, die Hoffnung auf eine weſentliche Beſſerung des Geſchäfts⸗ ganges hat ſich nicht erfüllt. Die Störungen des ſtrengen Froſtes während des letzten Winters im geſamten Wirtſchaftsleben ergaben einen außerordentlichen Ausfall an Produktion, aber auch am Auftragseingang, der aller⸗ dings in den folgenden Monaten aufgeholt wurde. Daraus ergab ſich eine ſehr ungleichmäßige Beſchäftigung, die zwiſchen Unterbeſchäftigung und ſchärfſtforciertem Betrieb pendelte. Die ſchwere Erſchütterung, die im weiteren Ver⸗ lauf des Geſchäftsjahres die Unſicherheit der wirtſchaſt⸗ lichen Lage, die ſich in zahlloſen Zuſammenbrüchen ab⸗ zeichnete, mit ſich brachte, mußte ebenfalls auf den Ge⸗ ſchäftsgang lähmend einwirken. Trotzdem iſt es gelungen, den Umſatz faſt auf der Höhe des Vorjahres zu halten. Der gute Auftragsbeſtand, mit dem die Geſellſchoft in das GJ. eingetreten war, half über die ſchweren Monate hin⸗ weg; auch dieſes Jahr kann das Unternehmen wieder einen recht erheblichen Auftragsbeſtand in das neue GJ. mit hinübernehmen. Die Baſis des Unternehmens wurde in der Berichtszeit nach verſchiedener Hinſicht verbreitert. In dieſem Sinne lag die Aufnahme einer Beteiligung an der Firm L. Fr. Buderus GmbH., Audenſchmiede. Im eigenen Betrieb wurde der Bau eines Hochöruck⸗Oelers nach den Patenten der ſchwediſchen Schweſter⸗Firma auf⸗ genemmen. Die Vorarbeiten und die Probe⸗ Fabrikation dieſes Oelers, der in 3 Modellen hergeſtellt wird, wurden mit aller denkbaren Vorſicht und Genauigkeit vorge⸗ nommen. Das neue Erzeugnis ſoll in den erſten Monaten des neuen Johres auf den Markt kommen, wobei die Ge⸗ ſellſchaft, wie bei ihren Baumaſchinen, einen Gegenſtand ferienmäßiger Herſtellung zur Verringerung der Geſamt⸗ unkoſten erwartet. Als dritter bedeutender Schritt wurden bekanntlich die Fabrikations⸗Anlagen und Fortführung der Arbeiten der Rheiniſchen Eiſengleßerei und Maſchinenfabrik AG.„Rheinguß“ übernommen, die als Geſellſchaft in Liquidotion tritt. Der ſtellv. AR.⸗Vorſitzende, Dr. Ing. Joſeph Vögele, machte in Ergänzung zum Geſchäftsbericht einige grundſätz⸗ liche Bemerkungen zur allgemeinen Wirtſchaftslage und zur Stellung des Anternehmens in der Wirlſchaft im Beſonderen. Er ging dabei von den Schlußſätzen des Vorſtandsberichtes, die trotz der Zahlungsſtockungen und Zuſammenbrüche der letzten Monate der Anſicht Ausdruck Rurszettef der Neuen Mannheimer Zeitungs verleihen,„daß man auch vor weitgreifenden Um⸗ ſtellungen und Kapitalinveſtierungen nicht zurückſchrecken kann und darf, um die Stellung in der deutſchen Weltwirtſchaft zu erhalten, d. h. zu vergrö⸗ ßern, denn die Folge des Stillſtandes wird ſtets ein Rück⸗ ſchritt ſein. Wenn auch der Augenblicknochſoernſt ausſehen mag, die deutſche Wirtſchaft wird ſich, ob in kürzerem oder längerem Zeitlauf, wieder ſtärken und kräftigen. Die Vorausſetzung iſt, daß die Unterneh⸗ mungen ſelber einen ſtarken Impuls nach vorwärts empfin⸗ den und empfinden dürfen. Wir hoffen, daß nicht äußere und vor allem innere und Steuer⸗Politik dieſen Willen nach vorwärts und aufwärts, wo er noch vorhanden iſt, zum Er⸗ liegen bringen.“ Dieſe Sätze atmen einen Geiſt des Mutes und der Zuverſicht Die Hoffnungen, die hier ausgeſprochen ſind, gründen ſich, wie Dr. Vögele betonte, im weſentlichen darauf, daß die Verwaltung der Werke die freie Beweglichkeit erhalten konnte, die einem großen Teil der deutſchen Wirt⸗ ſchaft leider verloren ging; aber dieſe freie Beweglichkeit allein ermöglicht es in dieſer ſchwierigen Lage, wenn auch in hartem Kampfe, eine zufriedenſtellende Entwicklung eines Werkes zu erreichen. Sie geſtattet eine ungehemmte Initiative, welche heute nötiger iſt wie je. In chr liegt, nach der Anſicht des Redners, der große Vorteil der kleineren und mittleren Unterneh⸗ mungen gegenüber den großen Zuſammenballungen der Konzerne. In ihr liegt auch in ſo hohem Maße perſönliche und ausſchließliche Verantwortung, daß eine erhebliche Ge⸗ währleiſtung gegeben iſt, daß alle Schritte und Entſchlüſſe, auch diejenigen, welche von einer optimiſtiſcheren Auffaſ⸗ ſung getragen ſind, nicht der entſprechenden Vor⸗ ſicht entbehren. Man legte früher auf dieſe perſönliche Initiative, ihr Fortbeſtehen und ihre Kräftigung im Unternehmertum einen weſentlich größeren Wert wie heute. Gerade hierauf, und auf dem Vertrauen zu den Perſönlichkeiten beruhten in früheren Jahren die umfangreichen perſönlichen Kredite, die für bie mächtige Entwicklung der deutſchen Wirtſchaft von ſo erheblicher Bedeutung waren. Es wäre dringend er⸗ wünſcht, wenn alle Stellen, welchen die Sorge für die Stär⸗ kung der Wirtſchaft unſeres Landes anvertraut iſt, und da⸗ mit auch die Sorge für das Gedeihen Aller, ſich recht ern⸗ dringlich an dieſen Umſtand erinnern und ſich darüber klar würden, daß es ein dringendes Gebot der Stunde iſt, dieſe Beweglichkeit des Einzelnen in jeder Hinſicht zu fördern. Hierzu gehört aber, daß die Einſtellung weiter Kreiſe, der Regierung, der Parlamente und Parteien zu dem Unternehmertum eine grund⸗ legende Aenderung erfährt Dann wird man die wirtſchaftsgeſetzlichen Hem⸗ mungen, die dem Unternehmertum heute noch reichlich auferlegt ſind, mindern und ſie nicht etwa auf Grund utopiſcher Theorien zu vermehren ſuchen. Man wird aber auch dem Unternehmertum fin an⸗ ziell wieder den nötigen freien Atem verſchaffen kön⸗ nen, einerſeits durch eine Aenderung des Zuſtandes, welcher heute jedem Unternehmer faſt drei Viertel des erarbeiteten Ueberſchuſſes zu Gunſten der öffentlichen Hand entzieht, andererſeits aber auch dadurch, daß das Vertrauen zu den Wirtſchaftsführern die Wiederbelebung des perſönlichen Kredites bewirken wird. Dr. Ing. Vögele ſchloß, daß er und die Werksleitung ber beſtimmten Anſicht ſind, daß die Entwickelung dahin gehen muß, weshalb man nicht abwartend zur Seite ſtehend, ſon⸗ dern mit erhöhter Energie den Weg fortſetze, die Baſ is des Werkes zu verbreitern, insbeſondere um mehr und mehr von den beſonderen Konjunktur⸗Schwan⸗ kungen einzelner Branchen und Abnehmerkreiſe unabhän⸗ giger zu machen und in immer höherem Maße zur Serten⸗ fabrikation zu gelangen. Selbſtverſtändlich iſt hierbei mit der nötigen Vorſicht verfahren worden, ſodaß man hoffen könne, daß die Erwartungen ſich erfüllen werden. Selbſtvertrauen iſt notwendig zu jeder poſt⸗ tiven Leiſtung, und das Selbſtvertrauen wiederum kann nur auf der Zuverſicht ſich aufbauen. Auf Grund der durch den Uebergang von Rheinguß ent⸗ ſtandenen freundſchaftlichen Beziehungen zur Rheine ektra beſchloß die.⸗V., Direktor Guſtav Nied der Rhein⸗ elektra in den.⸗R. zuzuwählen, wobei mitgeteilt wurde, daß bei der demnächſtigen o..⸗V. der Rheinelektra auch ein Vertreter der Vögele.⸗G. zugewählt werden wird. Saiſonmäßig ausgeglichener Außenhandel Im November zeigen Ein⸗ und Ausfuhr an⸗ nähernd die gleiche Höhe von rund 1150 Mil ⸗ lionen R. Die Einfuhr im reinen Warenverkehr des Spezialhandels hat gegenüber dem Vormonat um 54,5 Mill..,“ zugenommen, die Ausfuhr einſchließlich der Reparations⸗Sachlieferungen um 100,2 Mill..“ ab⸗ genommen. Dieſe Bewegung, Zunahme der Einfuhr und Rückgang der Ausfuhr im November, konnte auch bereits in früheren Jahren beobachtet werden, ſodaß die Verände⸗ rung, mindeſtens zum Teil, in den Außenhandelsziffern egenüber dem Vormonat auf ſaiſonmäßige Ein ⸗ lüſſe zurückgeführt werden muß. Der Anteil der Re⸗ parations⸗Sachlieferungen an der Ausfuhr im November beträgt 59,3 Mill. R.(Oktober 89 Mill..). Einfuhr Die Zunahme der Einfuhr entfällt zum überwiegen⸗ den Teil auf die Gruppe Rohſtoffe und halbfertige Waren( 51,3 Mill..). Insbeſondere ſind Baumwolle ( 34,7 Mill..), Mineralöle ſowie Kalbfelle und Rinds⸗ häute an der erhöhten Einfuhr beteiligt. Auch Lebensmittel und Getränke verzeichnen eine Zunahme der Einfuhr( 16,6 Mill..), und zwar vor⸗ wiegend Weizen( 7,8 Mill..), Südfrüchte, Fiſche und Fleiſchzubereitungen, Gerſte. Die Einfuhr von Butter und Eiern hat dagegen im November abgenommen. Die Einfuhr von Fertig waren iſt gegenüber dem Vormonat um 12,8 Mill.., zurückgegangen. An der Ab⸗ nahme, die ſich auf die verſchiedenſten Fertigwaren ver⸗ teilt, ſind in nennensewrtem Umfange nur Kraftfahrzeuge und Kraftfahrräder(— 4,3 Mill..) ſowie Garn aus Wolle und anderen Tierhaaren beteiligt. Ausfuhr Der ſtarke Rückgang der Ausfuhr, der, wie oben er⸗ 2 Aktlen und Ausfandsanleſhen in Progenten 19 10. del Stücke-Notlerungen in Mark je Stück wähnt, z. T. als Saiſonerſcheinung zu werten iſt, entfällt in erſter Linie auf die Fertigwaren ausfuhr, die um 72,4 Mill..“ hinter dem Vormonat zurückſteht. Unter den Fertigwaren, deren Ausfuhr in ſtärkerem Maße zurück⸗ gegangen iſt, treten namentlich die Textilſertigwaren (— 22,9 Mill..“), darunter insbeſondere Gewebe, Klei⸗ dung und Wäſche, ſowie die Walzwerkserzeugniſſe und ſon⸗ ſtigen Eiſenwaren(— 16,9 Mill. R. /) hervor; ferner ſind zu erwähnen: Maſchinen, elektrotechniſche Erzeugniſſe, Pelze u. Pelzwaren, ſchwefelſaures Kali, Waſſerfahrzeuge. beläuft ſich auf 18,5 Mill..“ und iſt vorwiegend die Folge einer geringeren Ausfuhr von Weizen, Hafer und Roggen (zufſammen— 17, Mill..). Auf die geringere Ausfuhr von Rohſtoffen und halbfertigen Waren, die um 9,7 Mill. R. zurückgegangen iſt, iſt die Abnahme der Ausfuhr von ſchwefelſaurem Am⸗ moniak(— 5 Mill..) und von Steinkohlen und Koks (— 3,5 Mill..) von Einfluß geweſen. * Schwierigkeiten bei ber Zigarrenfabrik E. Feibel⸗ mann u. Söhne. Wie WTB. ⸗Handelsdienſt erfährt iſt die Firma E. Feibelmann u. Söhne.m. b.., Roh⸗ tabak⸗ und Zigarren⸗Fabrik durch die ſchwierigen Wirt⸗ ſchaftsverhältniſſe illiſuid geworden. Vorbehaltlich end⸗ gültiger Feſtſtellung iſt der Status nach Ueberzeugung der Schuldner aktiv. Es wird ein außergerichtliches Mora⸗ torium bei voller Befriedigung der Gläubiger angeſtrebt. Die Betriebe der Zigarrenfabrik ſollen weitergeführt wer⸗ den. Es handelt ſich um eines der angeſehendſten und älteſten Unternehmungen am ſüddeutſchen Tabakmarkt. Bremer Wolle. 189,0 139,0 Brown, Bov.& C. 117,0 117.2 Soeſch Eiſen Hirſchberg Leder 80,50 80,50 75 18. 10. 18. 19. Schubert& Salzer 204,0 200,0 WeſteregelnAlkal. 183,0 182.0 Schuckert& Co. 175,0 172.5 Weſtf. Eiſen 79.— 79,50 18 .. 108,0 105.5 2 18. 19. 18. 19. 18. 159. 18. 19. Buderus Eiſenw. 59.50 58.— Hohenlohe⸗Werke 80.—.— Schultheis... 288,5 288,0 Wicking⸗Cement 102.0 104.0 Mannheimer Effektenbörse otsi- meinen. 51.. Konſerven Braun 66.— 98.80] Schuhf. Bernels 80.—,%, Türk. Ab. Anl. 549.25 e Wiesloch Tonw.—.——— 16. 19 Phönit Bergbau 98,50 98,50 Kraus 4 Co. Jock.. 56.— Seſlinduſt. Wolff.. 4%„ Bagd.⸗Eiß 720.20 82 88 12085 8 50.75 Horch& Ele. 65,— Segall Strumpf———.— Wiſſener Metall 92,50 82.59 e ee 00% ed 2180 2130 Siemens K alske 2702 2750 Süße, Guß.— 880 9% Bad. St.-A. 21 72.— W Bre un 9185 116,0 116,0] Rheinſtahl... 100,0 Lechwerke.... 1023—.— 4%„ 8unif. Anl. 11,60 11,60 3 555 Alb enk. 42.— 42.25 005 nde 4 E 1280 1220 Sinner.⸗G.. 118,5 115,0] Wolff,... 1% Had Kom. Gd 90.— 5 805 Dame eng 86.— 36, Salzw. Heilbe. 202,9 2030 Ludwigs. Walz... Trleot. Beſigheim 30.— 80.—%, Zolobl.1911 748 7 4 555 8 55 s 69.50 67.75 55 8 75 49—.50 Staehr Kammg. 98.65 95.— 5 100 Neün. Volg 1900 100.0 Deutſche Sing. 220 225,0 Tellus Bergbau 110,5 920 Per. cb N. 11 7. 5 5 r 20.05 Eoncdnd 1 95 58.— 87.— eee een eee 5 9 55 5 7 55 Nane 1 15 1 5 5 5— 88. 1 78,— 78,.— Ut u Laurahütte. 5250 ftwer er. Them. In 89.— 4½½ Ung⸗ Str. 12—.— 5 40 145 825 olberger Zinkh. 87.— 85. 0„ 89% old——— 8 Union—.——.— 8 e 1020 102.0 5 5 952 a f 1185 1153 Ver. deutſch. elf. 75.— 75.— 4½%„„ 14—.— 24.20 Conti-Caoutſch. 143.0 142,0 e 785 150 Südd. Immobil. 65.— 6328 iſch⸗ſtafrika 1185 113,0 e 0 ö Mez Sbne. 75, 78. Pert. Jute. 1100 1080 3% Und, Ger 2728 25 Daimler Motoren 88.28 94— Ratſtabt. 429 120„Sucker 18058 160.0 6% Farben b. 28—, J. G. Farben. 178, 0 industrie-Aktlen Miag, Müblb. 1217 1210 ner ae 1353 13875 10 5 1 abgere 1550 1555 5 e e 5 Brus ginnen 38 829 925— 1 5. 25.— 28.— Ver. Bellſt. Berl.———.—4½/ Anat. Ser.! 16, f 2 J 25 89. 2 Minen— Babiſche Bant 1578 187.5 19% Grkr. M. BA. 1410 10 8 55 12 815. 3 5 5 85— Vogti. Maſch, St. 72.80 72.50 4½% UnatSer- 11 16.0 16,35 Diſch.⸗Attant⸗k. 89.39 20.. H. Knorr.. 82 858 Teleph. Berliner 48.50 48,50 fälz. Hypoth. B. 129.0 129.0 15% BA. 127.0 9 Bt. 1410 10h Ah. Erebitbank 108.5 107.5. 90 1 75 üdbd. Disconts C. H. Knorr 155,. . 2590 1500 Ghaniah. Bam 22.— 580 1 07 4. annh. Gummi 384.— 34, 8 50„— I Pfälz. Mühlenw. 125,0 125,0 al. Preßhefe.—.——.— Portl. gem. Heid. 116,0 115,0 a ee 152,0 152,0 Rh. Elektr..⸗G. 139,0 186,0 Werger Worms 174.0 174.0 Rheinmühlenw... 8 Südd. Zucker.. 161,0 160,0 55. dtſch. Oelf.—— 2 85 tinent. Verf. 47.— 47.—] Wayß& Freyta——„ a, 81.— 81.—[ Zellſtoff aldhof 178,0 178,0 Chade Frankfurter Börse a Darmſt. u. Nat. 229.0 228.0 Festverzinsliche Werte S e 1440 1488 85% Reichganl.—.— Bab. Aſſekuranz 150,0 130,0 D Effetten Bank 112.5 112.0 8510 5 27—.—— D. Hyp. u. Wechſ.—.—. Ablöfungſch.. 50.— 50. D. Ueberſee⸗Bank 90.50 99,50 0 8 8.15 ertb.(Gold] 84.—. 2 8 22—— Fete Bank. 100,0 100,0 % Schußg. 14.— 2,75 Irkfrt. Hyp.⸗Bk. 122,7 128.0 8% Ludwigsb. 20—.—— Nürnberg Verein 1400 140.0 10% Mhm. Gd. 25—.— 5„26 64,60 84,60 Pfälz. Hyp.⸗Bk.. 128,0 127.5 5 Reichsbank 2780 278,0 9% Grkr. Mh. 28—.——.—] Rhein. Creditbk. 108,0 108.0 8% Preuß. Rali—.—— 5% Preuß. Rogg..28.25 5% Südd. Feſtwö. 2,02—.— 9% Arkr. M. abg. 78,50 72,.— 5% Rh. ⸗M.⸗Don.—.— 7% Bad. Kom. Gd. 80,50 81.—. 8% Pfälzer--9 92.75 92,75 Frankf, All. Ber 49,— 45.— 8% Ro, Hyp. l. 25 99.— 93,— Mannh. Verſ.⸗G. 81.— 81.— %„„R. 38 93,.— 93.— 7%„„„-11 88,50 88,50 6%„„„ 14-15 82.— 62.— Südbd. Boden⸗K. 189,0 189.0 Südd. Disconto. 120,0 120,0 Wiener Bankver. 12,50 1 5 Mürtt. Notenbk.—.— 151.0 Transport- Aktien 22. 92.— Schöfferh. Bindg. 267.3 266.0 Schwartz Storch. 151,0 151,0 Werger 175.5 Adler Kleyer... N A. E. G. St.⸗A. 150,5 151,0 Aſchaff. Buntv. 135.0 135,0 Bd. Maſch. Durl. 130.0 130,0 Brem.⸗Beſig. Oel 60,.— 69, Brown Boveri Cement Heidelbg. 115,0 1805 Karſtaßt 0 1 Terminnotierungen(Senluß) CThamotte Ann. 100, N Chemiſche Albert 42,50 42.50 Ch. Brockhues Daimler Be Dt. Atlant. D. Gold- u. S. Anſt. 141,0 140,1 Dit. Linoleum Dresdner Bank 144,0 143,0 Dt. Verlag. —* 1720 Dreöb. Schnellpr.——— Düſſel. Rat. Dürr 49.— 49,.— Dyckerh.& Widm. 81.— 61.— Eiſen Kaiſersl..50.50 Oeſt. Cred.⸗Anſt. 29,75 29,75 Emag Frankf.* 8⁰—ë 1 Union 76,50 78,50 0%„ 27—.——.— Eßlinger Maſch. 30,.— 30 Ettling. Spinn. 218,0 216.0 Rhein. Hyp.⸗Bk. 140.5 140,0 Faber& Schleich. 103,5 103.5 Fahr Gebr. Pirm.— „G. Farben 9%„ Bonds 28 103.5 102.0 Feinmech. Jetter 65,.— 65.— Felt. Guilleuume———.— Frankfurter Gas Allianz... 2120 211% Frkf. ok.& Wit. 40.—.— Gens h. 9— 23 5 Gritzner M. Durl.—— 48. 12.0 Grüns Sülfinger 1870 100 eien Gn 134 1 Hapag ad& Neu.. 30.— 30. Heidelb. Straßb..— 7 Hanſwerk. Füſſen—.— 68,15 Volgt& Häffner 222,3—— 0 110 Motor Oberurſel 110,0 1100 Bolſh. Self l. K. 84.— 64.— Pf. Nähm. Kayſ. 18.78. Wayß& Freytag—— 78. W. a 9—— 85.— Zellſtoff Aſchffbg. 134.2 139.1 „ Memel 115,0 118.0 Waldhof 178.0 175.7 Ufa(Freiverk.),, 90. 90. Raſtatter Wagg. 13.— 18.— Rein. Gebh e Sch. 98.— 100.0 Roeder, Gebr. D. 108,0 108.0 Rütgerswerke 99 1170 11/0 Schnellpr. Frkthl. 48,.— 49.78 8 5 4 Senn Lat 95,50 93.— Schuckert, Nrög. 174,7 170,5 Allg. Dt Credit 118,0 118,0 Harpen. Bergbau 181,5 182 Bankf Brauind. 137.0 138,0 Ph Holzmann 80.— 79.— 67.——.— Barmer Vankvee. 116,5 116,0 921 Bergbau 213.0 214.0 Bayr Hyp. u. W. 139,0 139,0 Kall Aſchersleben 177,5 178.0 356.— 85.— Berl. Handelsges. 170.0 168,5 Kal Salzdetfurth—— 1070 . 91,— 90,— Commerzbank. 149,5 149,0 Kali Weſteregeln 184,8 182,0 Darmſt. u. Nat. 230,0 228,0 R. Karſtadt. 132,0 129,0 Deutſche⸗Disconto 144.2 144,5 Flöcknerwerke„ 90,50 88.— 1 7 5 Lahmeyer& Co. 158,5—.— „ür Verkehr 107, Di Reichdb. Borz. 36,50 89,— Mannesmann.. 9078 90.— N— 89.25 Mansfelder Hapa 92. —.— Metallg eſellſch. 113,2 112,5 Au.. 210 117 Maga pleu ban 1225 12557 0. Aug. Etertr., Gef. 1505 150.0 Montecatini. 52,78 52,78 Bemberg.. 146,0 Ober bedarf S 8 1880 Star Minen uderu 8 Cement Heleldg. 1180 1140 ng bergbau 09428 88850 Compan. Hiſp.„332,0 326,0. Braunkohlen 284,0 284.0 Contin. Gummi 144.0 144.0 Rh. Elek.(Rheag) 138.0 137,0 Rh. Stahlwerke 101,0 100,0 Daimler Benz 38,85 34,75 RNiebeck Montan———.— Deutſch⸗ Erdöl. 89,.— 87,.— Rütgerswerke.. 68.50 67.— 5 in 5 141.0 Schuckert Dt. Linoleum 5 3 1 010 gern 5 155 0 146.5 Sudd 8 5 278.5 278,0 lektr. Lieferung— 5 e G. Farben 1720 189,7 Svensta Tändſt. 319,0 315.0 Ver. Glanzſtoff. Gelſenk Bergwk. 128, Ber. Stahlwerke 103.2 Gesfürel.. 148,9 148,0 Heute i580 134.2 133,2 Goldſchmidt.. 61.— 61.—Zellſtoff Waldhof .. 225,0 226,0 172 170.1 Deutſche Erdöl. 69,50 87,85 Diſch. Gußſtahl.—.—. Deutſche Kabelw. 54.— 84,— Dtſche. Steinzeug 188,5 168,5 Deutſche Wollw.—.— 10,25 Deutſch. Eiſenhdl. 64,15 64, Deutſche Linol. 228,0 224.5 Dt. Schußgeb. 8—.— 4½%„„III 17,30 17.— 5% Teh. Nat. Rail.—.— Transport-Aktlen Schantungbahn 44.— 48.— Ac f. Verkehrw. 100,8 105,0 5 Lok. u. Str. 955 125 üdd. Eiſenbahn 112, f 0 5 Deſt. St.⸗Eiſenb... 5.10 85¼J0 Baltimore Ohio——. J. ippe naſehin. 0 Cana da Abliefer. 41,18 40,— Dread. Schnellpr. 98„ 220 Pr. Heinrichbahn——. Dürener Metall 142,0 139,0 apag 91.25 88.50 „Südamerika. J 0 anſa Diſchiff 142,2 139,5 Nordd. Lloyd. 90,75 89.— Verein Elbeſchiff. 18, Bank- Aktlen Bank f. el. Werte 123,0 128,0 Bank f. Brauere. 134.2 192,1 Darmer Bankver 116.0 115.5 Berl. Handelsges. 169,2 168.0 Com. u. Privtdk. 148,5 148,0 8 Darmſt. u..⸗B. 229,0 227,0 Fahlb., Liſt& Co. 59.— 52.30 Dt. Aſiatiſche Bk. 40,.— 45,— Farbenind. A. G. 172.8 170,0 Deutſcherdisconto 144,0 148,5 ee 151.0 150,2 * Kölſch Walz. Düſſeld.Eiſenhbl.———.— L. Dynamit Truſt. 81.— 79,85 Elektr. Lieferung. 159,5 157,0 Elktr. Licht u. K. 148,0 145,0 Elsbach& Co.— Emaille Ullrich—, Enzinger Werke 77.— 77. Eſchw. Bergwerk 208,2 208,2 EſſenerStelnkohl. 126,5 125.8 Faber Bleiſtift———.— C. Lorenz Lüdenſcheid Mech. Web. Dtſch Ueberſee Bk.—— 100,0 Felten& Guifl.. 113,0 112,0 Dresdner Bank 143.0 143,0 Fhres K Höpfling.—— Meininger ypök. 1120 1120 R. Friſter.. 1370 137,5 Oeſterr. Treditbt. 29.89 80,85 Reichsbank.. 276,7 275,0 Gebhard Textil.——. Rhein. Erepitok. 108,0 108,0 Gehe& Co.. 50.— 50,50 Suͤddeutſch. Dise. 120.0 120,0 Geiling& Co. 27.— 27. Frankf. Allgem. 49.— 48.— Gelſenk. Bergwk. 128.7 122.5 Genſchow& Co. 85.50 64,50 Industrie-Aktlen Germ. Portld.⸗Z. 172,8 172,5 Accumulatoren. 111,0 111.0 Gerdengeim Blas 1084 4080 Adlerwerke...—.— Gef. f. ekektr. Unt. 147,7 145,0 Alexanderwerk—.— 30.— Goedhardt Gebr. 171,5 170,0 28,50 Goldſchmidt. Th. 62.15 61,50 Guano-Werke.. 49.— 43.— Greppiner Werke 89.— 90,.— Gritzner Maſch.. 44,.— 45.— Gebr. Großmann—— Anhalt. Kohlenw. 78,85 78. Gruscges uege 1875 1870 Aſchaffbg. Zellſt. 134.5 Rhein. aſch. 73,25 7450 Kollmar ck Jourd. 34.— 84.— Gebr. Körting. 53.— 53, Kötitzer Kunſtled. 118.8 118.0 Krauß& Cie., Lok.—.— 57.— Kronprinz Met. 35,.— 34. Kyffhäuſer Hütte 88.— 36.— dahmeyer& Co. 180,0 159.0 Laurahütte... 51,— 51.— Linde's Eismaſch. 150.0 148.0 Carl Lindſtröm 630,0 620,0 Dürkoppwerke. Lingel Schußfabr. 46,25 46,25 dewe& Co. 146.5 149,0 . 125.0 126.0 Lukau& Steffen 5,25 8,25 et. 68.— 85. Magirus.⸗G.. 21.— 21.— Mannesmann 90.— Mansfelder Akt. 106,7 105,0 Markt⸗ u. Kühlh.—— 124.0 Maſch. Buckau⸗W. 110,7 110.7 Maximil ⸗ Hütte. 160,2 160,2 ind. 108.0 106.0 8„ Zittau 49,50 48,50 Merkur Wollw. 144.0—.— Mez Söhne Miag⸗Mühlen Mix& Geneſt Motoren Deuz 67.— 66,50 Mühlheim Berg. 96,50 95,— Nat. Automobile—— Niederlauſ. Kohle 135,1 188,7 Nordd. Wollkäm. 89,.— 89,— Oberſchl. E. Bed. 65.— 63,.— Oberſchl. Koksw. 91,85 80,35 Orenſt.& Koppel 67.— 68.— Oſtwerke Phönix Bergbau 100,0 99,50 Hermann Pöge Rathgeber Wagg.—.— 62, Mheinfeldengraft 153,0 158,2 Braunk. 234,0 232,0 hein. Chamotte 63.— 63,.— Thörl's ver. Oele 76.— 74.— — Tietz, Leonhard 148,7 145,2 — Trans⸗Radiv.. 1175 Frelverkehts- Kurse Petersb. J. Habk..20 Ruſßen den e.07 100 Deutſche Petrol. 48,25 44,50 160 49,25 48, Varziner Papier 110,0 109.0 Veithwerke.. B. B. Frkf. Gummi———.— Ver. Chem. Charl. 64.— 65,.— V. Diſch. Nickelw. 151.0 150.0 1 D. Glanzſt. Elöf. 158,0 150,0 Adler Kali.. 5 1 80— 99 25 u.. 10,75 11.80 „Schuhf. B.* 1 Ber, Stahlwerke 108,2 102,7 Kelderdhalt . Stahl. v. d. gyp. 163,0 163.0 Ver. Ultramarin. 138.0 138.0 Vogel Telegraph. 64,25 84,25 Vogtländ. Maſch. 72.25 —— 11.— Ronnenberg. Sichel& Co. 15,— 15.— 72.50 Suisse 90 pet 8. Voigt& ee Phosphat——. digt& Haeffner 222,0 222,0 Nia⸗ Fm 55 0 Wanderer Werke 45,.— 48.— Brown Boveri—— Terminnotierungen Gehluß) Allg. Di. Credit 117.5 115,4 Th. Golbſchmidt 61.75 61.50 Bank f. Brauind 189,0 134.0 Harpen. Bergbau 133,0 181.5 Barmer Bankper. 116,0 115,6 oeſch Eiſ. u. St. 105,2 104,5 Bayr Hyp u. W' 140,5 140,0 Bh. Holzmann 79.— 90,25 Bayr. Vereinsbk. 140,0 140,0 Horelbetriebsgeſ. 141,0 139.0 Berl. Handelsges. 170,0 168,5 0 Bergban. 214.0 148.0 228.5 148,7 143,5 90,85 4.5 Comm u Priv. 155,0 ali Aſchersleben 1770 175,5 Darmſt. u Nat. 229,0 R. Karſtadt.. 129.6 129,0 Deutſche Disconto 144.5 Klöckner Werke 89,25 98,.— Dresdner B. 144.2 5 Köln ⸗Neueſſen B. 105,0 90 .⸗G für Nerkehr 106,0 104,5 Mannesmann gtd 90.50 89,45 Allg. Lokalb. 3 Mansfelder 107,2 103,5 Dt. Reichsb. Bz 86,75 88,.— Meta llbank. 114.0 1125 Sops gs 90,50 87.25 Mitteldtſch. Stahl—.—. Hambg.⸗ Südam.—,— 159,6 Nordd. Wolle 90.— 89.— Hanſa Dampf. 140,5 187,0 Oberbedarf. 65,75 Nordd Loyd.. 90,15 88,25 Oberſchl. Koksw. 81.45 66,50 e. 120,5 117.5 Orenſt,& Koppel 67.——— Allg. Elektr.⸗Geſ. 180.1 149,3 Oſtwerte 2070 206,3 Bayr. Motorenw. 79,50 80,25 Phönie Bergbau 88.60„99,15 J B. Bemberg 143,5 187,0 Polyphonwerke 253,5 2525 Bergmanncklektr 250,0 200,0 Rh. raunk. u Bt. 284.5 2823 Buderus Eiſenw. 59,50 86,25 h. Elektrizität. 1875 138,0 Charlottb.Waſſer 92,.— 91.— Ah Stahlwerke 100,5 89 Comp Hiſpano 331,5 328.0 Rb. ⸗Weſtf Elektr. 1740 17. 22,68 28.— 0 1 Augsb. N. Gruſchwitz Tertil 58,50 55,50 hein. Elektrizit. 138,5 136,5 Cont. Cautſchouc. 148,7 148,2 A. Rieb ck⸗Mont.—— 100,0 4% 6% Rhein. ig. 29.50 78,70 Nordd. Lloyd.. 91.— 89,50 Hüpert Armatur. 102.0 102,0 Berliner Börse Rhein. Möbelſtoff—.— 97.— Da mler⸗Benz. 35.25 33.65 Rütgerswerke 6780 68, 4%% Pfälz. Sig. 78,75 78.70 Oeſter.⸗U. St.⸗B.—.—. Hirſch Kupf. u. M. 116,0 118.0 Balke Maſchinen 117,5 117,8 Hackethal.... 88,— 66,25 Rhein.⸗W. Kalk. 97.— 87.— Deſſauer Gas 149,5 144,7 Salzdetfurth Kali 3075 805,0 %% Südbo vig 76,30 76,50 Montan-Aketi Hoch⸗ u. Tiefbau 75,.— 73.— 5% Roggenwert. 9,30.85 Baſt Nürnberg 205,0 208,0 Halleſche Maſch. 85,— 86,75 Rheinſtahl. 101.2 100,0 Deutſche Erdöl 88 80 87,.— Schleſ. Portl.-Z. 156,0 157.0 2% Reining— d= montanen Holzmann, Pgil. 80.— 78,80 FPsstwerzinslichs werte 5½ Roggenrents 8,17.18 Saver. Celluloid—.— 13.5 Hammerſ Spin. 1255 125.5 Alebeck Montan 101,0 99.— Dr. Lino eumwk 226,5 225.0 Schuber& Salzer 208,1 199.7 %% Pr. Z. B. Lig 78.— 74,75 Eſchweil. Bergw 206,0 208.0 Holsverkohl.⸗ Id. 78.— 78.— Golbanlelhe 8 Bayr. Spiegelglas 67.— 68,.— Hann. M. Egeſt. 82,75 82,65 Roſitzer Zucker 31,— 81,50 Dynamit A. Nobel—— 79,68 Schuckert& Ee, 172,7 171.0 Bank Akti Gelſenk. Bergw. 122.7 122,7 6% Reichsanl. 27 87,50 87.80 59% Landſch. Rog.. 7 3 P. Beiberg 143,0 187, Hßg.⸗Wien Gum. 65,65 68.65 Nückforth. Ferd. 80,50 60,.— Elektrizitäts⸗Lie 159.5 156,2 Schulth⸗Patzenh. 288,0 288,8 * 911 Ilſe Agb. St. A. 212,0 213.0 Inag Erlangen.80 81.30 Diſch. Able ſch. 1 50,10 50,%0 5% Mezttaner.78 17,18 Bergmann Elekt. 199.0 199.0 Harkort StPr. r r Kütgerswerke.. 88.— 67.—. El. Licht u. Kr ft 149.5 148,0 Stemens 8 78 276,0 278,8 D. Crebitb. 118,8 115,5 Junghans St. u. ohne Ablöfgrecht 7,88 710 4½%/ Deſt. Schatz. 38.— 88,50 Berlin Gubener 231.0 231.0 Harpener Bergb. 183.0 131.0 Sachſenwerk.. 90.— 89,50 Eſſener Steinkohl. 128,5 125,0 Spenska. 316,0 818,3 ſche Bank 158,0—,— Kall Aſcherskeben 118,0 175 90 4%„ Goldrente. 240 Berl. farls. Ind. 68.50 67. Hedwigshütte. 92, 92,— Sächſ. Gußſtahl... J. G. Farben 172,0 170,0 Seonhard Ticg 48,25 44,50 Kali Salzdetfurth 807.0 306,0 Kamm, Kalſerst. 110,0 1195 4%„ Kronen.———] Berliner Maſchb. 82.— 80.50 Heilmann Imm. 71.50 71.— Salzdetfurth... 308.0 808,0 Feldmühle.... 159.5 151,0 Ber. Stah werke 102,4 102,7 ſarmer Bankner. 1180 118,5 Kall Weſteregeln 183,0 181.0 Farſtadt Rad.. 1810 129,0 8% Dab. Koglen—. 4% 5 tong. Rente 8, 2,— Braunk. u. Brikett 148,0 145,0 Hilpert Masch. 101,3 101.2 Sarotti.... 126,5 129,5 fe len& Gul 112.5 112,0 Weſteregel Alta! 184.5 188.0 ahr, Hype u. Wb. 158,5 138.5 Klbcner..= 87 Klein, Sch. Beck. 128.0 38 8% Grlr. Mh. K. 1880 15,.—4½%„ Silb.⸗N..0—.— Br.⸗Beſigh. Oelf, 89. 60.— Hindrich s KAuff. 72,25 72.— Schleſ, Elekt. Gas—.——.Gelſenk Bergwk. 123.7 122,5 Zellſtoff Waldhof 176.4 175,0 Com. U. Privstb. 149,5 148,5 Mannesm. Röhr, 90,—— Knorr, Heilbr.. 1580 8% Prß. Kal 9,60.50 4%%„ Pap.-R. Bremes Butan„115,5 116,0 Fiesch fer„ 119,0 116,0 Hugo Schneider. 94.— 95,.— Gesfürdl... 140 144.2 Otavia Minen. 30,50 80, Die Abnahme der Ausfuhr von Lebensmitteln LETITUN G c Donnerstag, den 19. Dezember 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) 9. Seite. Nr. 590 Wieder Exekutionen an den Vörſen Verhandlungen um den Reichskredit und Ultimovorbereitungen als Unſicherheitsfaktoren Gewohnheitsmäßige Geſchäftsſtille/ Im Verlaufe überwiegend Kursrückgänge/ Exekutionen und Liquidationen drücken zum Schluß auf Kursniveau Mannheime ſchwächer Die immer noch nicht ganz gerlärte politiſche Lage und die Hinausziehung des Abſchluſſes des Reichskredites be⸗ einflußte die Börſe auch heute ungünſtig. Verſtimmend wirkte auch die Boiſſe der Schiffahrtsaktien an den Haupt⸗ börfenplätzen. Farben lagen mit 170 8 Punkte unter ge⸗ ſtern. Mehrprozentige Einbußen hatten auch Linoleum, Waldhof und Rheinelectra und Weſteregeln zu verzeichnen. Von Nebenwerten lagen Mez u. Söhne feſter. Brauerei⸗ und Verſicherungsaktien blieben unverändert. Am Banken⸗ markt waren Dedibank und Creditbonk 1 v. H. abge⸗ ſchwächt. Renten ohne Geſchäft. Frankfurt luſtlos Au heute änderte ſich an der nun ſchon beinahe zur Gewohnheit gewordenen Geſchäftsſtille nichts. An ⸗ regungen fehlten vollkommen Der Auftragsmangel hielt an. Es lagen eher ungünſtige Nachrichten vor. Vor allem verſtimmte eine Meldung, wonach keine Ausſichten auf einen Auslandskredit beſtehen würden. Die wieder au'⸗ genommenen Verhandlungen mit Amerika ſeien in dieſer Beziehung nicht gerade ſehr günſtig. Die Spekulation zeigte nur geringfügige Aufnahmeluſt, doch war auch das Angebot ſehr gering, ſodaß gegenüber der geſtrigen Abend- börſe die Grundtendenz eine gewiſſe Wider⸗ ſtandsfähigkett erkennen ließ und Kursabſchläge kaum zu verzeichnen waren. Zur erſten Notiz kamen nur wenige Abſchlüſſe zuſtande. Etwas Intereſſe beſtand am Elektromarkt für A. G. G. auf höhere Dividendenhoffnungen mit plus 1 v. H. Leicht anziehen konnten noch Deuntſch⸗ Linoleum. Renten ſtill und ebenfalls ſchwächer.— Im Verlaufe blieb das Geſchäft weiter ſtill. Die Kkurſe blieben aber im allgemeinen gut behauptet. J. G. Farben zogen etwas an. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 8 v. H. geſucht. Berlin ſchwach Für heute lagen keine weſentlichen neuen Momente vox, die Zahlungseinſtellung der Firma Gebr. Alexander in Breslau und die gemeldete ſtille Liquidation des Bank⸗ hanſes Kurt Fledler in Erfurt hatten ſchon vormittags Befürchtungen aufkommen laſſen, daß die Exekutionen von geſtern noch nicht ihr Ende erreicht hätten. Ein weiteres Unſicherhetitsmoment waren die ſchwebenden Kreditver⸗ handlungen des Reiches und die infolge des Weih⸗ nachtsgeſchäftes beſonders frühzeitig einſetzenden Ulti mo⸗ Andererſeits gab das im Verlauf Jorbereitunge n. ſeſte Newyork und die Hoffnungen auf eine höhere Ach Dividende der Tendenz einen gewiſſen Rückhalt. Die Er⸗ öffnung der Börſe entſprach dann auch etwa den vorbörs⸗ lichen Erwartungen. Bei nicht einheitlicher Kursgeſtaltung ergaben ſich gegen den geſtrigen Mittagsſchluß überwiegend kleine Abſchwä⸗ chungen. Acc lagen aus dem bereits erwähnten Grunde etwas angeregt plus 2 v. H. höher, ferner zeichneten ſich Sarotti durch einen 2½ v. H. und Transradio durch einen 4% v. H. Gewinn aus. Am Schiffahrtsmarkte blieb das An⸗ gebot aufallend groß, Hapag verlor 9 v.., dagegen wurde der Nordd. Lloyd⸗Kurs geſtützt. Anleihen abbröckelnd, Aus⸗ länder ziemlich geſchäftslos, Pfandbriefe eher ſchwächer. Der Gelb markt verſteifte ſich weiter etwas, Tagesgeld 774-974, Monatsgeld—10½, Warenwechſel—8 v. H. und darüber. Auch im Verlaufe blieb die Tendenz u n⸗ einheitlich, das Geſchäft ſehr ſtill. Später überwogen die Kursrückgänge, die bei Papieren wie Salzdetfurth, Bemberg, Siemens und AC—2½ v. H. betrugen. Der Kaſſamarkt blieb weiter ſchwach. Für eine Reihe von Papieren ſoll noch in dieſem Jahre eine Wieder⸗ notierung verſucht werden; die Kurstaxen ſind teilweiſe recht vage. Die Börſe ſchloß matt auf die Durchführung weiterer Liquidationen und Exekutionen. Danat minus 27, Lloyd minus 2, A. E. G. minus 3, Bem⸗ berg minus 4, Deſſauer und Salzdetfurth minus 375, Mans⸗ felder minus 8 v. H. Infolge Ultimoſchwierigkeiten waren Deviſen gegen Reichsmark angeboten. Der Dollar notierte.1745 nach .1755, London etwas feſter,.8817 nach.8812, Schweiz eben⸗ falls feſt 1945, nach 1945, Paris unverändert, 39376, Hol⸗ land dagegen infolge des niedrigen Zinsniveaus ſchwach, 40.34, nach 40.35, alles Newyorker Uſance. Swapſätze Dollar— Reichsmark ſehr hoch, auf einen Monat 105 Stel⸗ len, auf drei Monate 200 Stellen. Rückſchlag am Getreide- und Mehlmarkt Schleppendes Getreide- ſtagnie rendes Mehl geſchäft-Nealiſationen am Lieferungsmarkte Berliner Produktenbörſe v. 19. Dez.(Eig. Dr.) Nach den geſtrigen ſcharſen Preisſteigerungen machte ſich an der heutigen Produktenbörſe eine fühlbare Reak⸗ tion geltend. Das Geſchäft kam angeſichts der Un⸗ ſicherheit bezüglich der heutigen Parlamentsverhandlungen nur ſehr ſchleppend in Gang. Im handelsrechtlichen Lieferungsgeſchäft erfolgten in verſtärktem Ausmaße Realiſationen, beſonders da auch von Ueberſee ent⸗ täuſchende Schlußmeldungen vorlagen. Die Anfangs- notterungen für Weizen und Roggen lagen daher 4 unter geſtrigem Niveau. Da das Mehlgeſchäft ſeit geſtern nachmittag wieder faſt völlig ſtagn tert, lauteten auch die Gebote für Brotgstreide zur prompten Waggonver⸗ ladung—3 4 niedriger, obwohl ſich das Inlandsangebot keineswegs weſentlich verſtärkt hat. Auslandsweizen fand heute, trotz ermäßigter Eifofferten, gleichfalls weniger Be⸗ achtung. Weizen⸗ und Roggenmehle liegen ſehr ſtill, bei Geboten ſind die Mühlen zu Preiskonzeſſionen bereit. In Hafer kommen Umſätze gleichfalls nur auf ermäßigtem Preisniveau zuſtande, Gerſte faſt geſchäfts los. Amtlich notiert wurden: Weizen 240—41, matt; Dez. 250; März 267,75—67 u. G; Mai 2778,50; Roggen 169 bis 71, flau; Dez. 188,50—88 B; März 208—200,25; Mai 21412; Gerſte ab Station 187203; Fuftergerſte 167.77, ruhig; Hafer 149—57, matt; Dez.—: Mürz 172,50—72; Ma geſtrichen: Mafs, rumäniſcher 168, ruhig; Weizenmehl 29 bis 384,75, beh.; Roggenmehl 23,50—27, knapp behauptet; Weizenkleie 1111,50; Roggenkleie 9,75— 10,25, ſtill; Vik⸗ tortaerbſen 29—38; Kl. Speiſeerbſen 24—28; Futtererbſen 21—22; Peluſchken 20—21; Ackerbohnen 18,50—20; Wicken 28.20 pinen, blaue 13,75— 14,75; gelbe 16,50—17,50; Rapskuchen 18,40—90; Leinkuchen 23,80—24; Trockenſchnitzel 8,10—8,40; Soyaextractionsſchrot 17,50—18; Kartoffelflocken 14,50—15,10; Speiſekorteffeln, weiße 2— 2,80; rote 2,80—2,60; gelbfleiſch. 2,60—2,90; pabrikkartoffeln in Pfg.—9. Allg. Tendenz ſchwach. Mannheimer Produktenbörſe vom 19. Dezbr. (Eigenbericht) Die Tendenz am Produktenmarkt iſt für Getreide ſeſt, für Futtermittel unverändert ruhig, für Mehl erhöht. An⸗ geboten wurden in.: Ausl. Weizen 28,50—32,00 Trockenſchnitzel 9,50 inl. Welzen 27,0027, bad. Grünkern 40,00— 50,00 inl. Roggen 19,75 Weizenmehl ſüdd. 89,25 inl. Hafer 17,00—17,50 Weizenbrotmehl 29,25— 31,25 inl. Braugerſte 20,00—22,00 Rogenmehl N. ttergerſte 16,00—17.5 60—70prrz. 28,50—32,00 alz, pfälz. 40,00 Welzenfſuttermehl 10,00 Mais a. Bez. 18,00 Welzenkleie fein 9,75 Blertreber 15,00 16,00 Roggenkleie 10,00 Rapskuchen 17,50 Raps 40,00 Soyaſchrot 18,00 Leinſaat 47,00 Sämtl. Preiſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto, waggon⸗ frei Monnheim. Rotterdamer Getreidekurſe vom 19. Dez.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) Jan. 10,07,5; März 11,15; Mai 14,45; Juli 11,60; Mais(in Hl. per Laß 2000 Kg.) Fan. 155; März 160,25; Mai 100,78; Juli 161, n Liverpooler Getreidekurſe vom 19. Dez.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100(.), Tendeng ruhig; Dez. (8/5176); März 9/5½%(9/696); Mai 9/7(0/8 ½4]; Juli 172 Mitte: ruhig; Dez.—; März 9/5%: Mai%7% Juli.—. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 19. Dez.(Eig. Dr.] Jan. 9,55 B 9,45 G; Febr. 9,70 B 9,60 G; März .90 B 9,80 G; April 10,10 B 10 G; Mai 10,25 B 10,20 G: Aug. 10,65 B 10,60 G; Okt. 10,70 B 10,05 G; Dez. 8,58 B 8,45 G; Tendenz ruhig.— Gemchhl. Mehlis prompt per 1 OTage 26,25; Melaſſe⸗Rohzucker 3; Tendenz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 19. Dez.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Midol. Schluß) 18,87. e Liverpooler Baumwollkurſe vom 19. Dez.(Eig. Dr.) Americ. Univerſal. Stand. Miel. Anfang: Jan. 914; März 924—925; Mal 934935; Juli 940; Olt. 937; Dez.— Tocgesimport 4100; Tendenz ſtetig. Mitti: Jau. 911; März 922; Mai 932; Juli 998; Okt. 994; Dez. 906; Loco 941; Egypt. Upper F. G. ſair loed 1036; Tendenz ruhig. Viehmarkt in Maunheim vom 19. Dezember. Zufuhr insgeſamt 1187 Stück. Im einzelnen wurden zugeſahren und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in 1: 380 Kälber, b) 92—94; e) 86-88; d) 76—80. 59 Schafe, b) 4648; 747 Schweine, b) 83—84; c) 84—85; d) 84—85; e) 828. 470 Ferkel und Läufer, bis 4 Wochen 18—22; über 4 Wochen 23—80; Läufer 33—35; 1 Ziege. Marktverlauf: Mit Käl⸗ bern lebhaft ausverkauft, mit Schweinen mittelmäßig, ge⸗ räumt, mit Ferkeln und Läufern lebhaft. Der Ferkel⸗ 1 Kleinviehmarkt findet am Freitag, den 27. Dez. 1929 tatt. Berliner Meiallbörse vom 19. Dezember 1929 2 MNupfer Ble. 5 Zenk bez. Brief Geld bez.[Brief] Geld bez. Brief] Geld Januar. 133— 133.25 182.75 f 41 801,50 1,25—.— 41 28 89. Februar 133,— 13 2132,75—.— 42.501 50— 12 89.— März—.— 133.50 132 7 2 5041 75—— 4— 4125 April—.— 153,50 182 751—— 42,0 42,—.— 42 25 41.50 Mai 133.50 132 751 42.75 42.25 44.50 41,50 Juni—.— 1133,25 132/71— 43. 42.25—.— 43.— 32, Jul.—.— 133,25 1327/8—.— 48.420— 43.— 4225 Auguſt 132,75 183. 1225— 43.— 12,501—.— 43 25 42 25 Sept.- 133.75 182.75—— 48 2542.585—— 43.25 42.28 Okiober 1838.25 182,75. 43.25 42,75 78 49.2542 73 Nov.—.— 123 25 132,751—— 43,282,751.— 43,25 42.78 Dezemb. J—.— 138 184.—.— 42, 41.—— 41, 88,50 Elettrolyttupfer, orompi 170,— Antimon Regulus 64,.— 88.— Orig. Hütten⸗Alumi ium199.— Silber in Barren, per eg 88.— 67.78 dal. Walz⸗, Hrahtbarren 193.[Gold, Freiverkehr, 10 er. 28. 28,20 Hüttenzinn, 9 v. H. Blatin, dio. 1 gr. 1—16 Reinnickel 98 99 v H 350.—] Preiſe ohne Edelmetallen für 100 Kg Londoner bieiallbörse vom 19. Dezember 1929 Metalle in E pro To Silber Unze E.(187/70 fein ſtund, Platin Unze 2 Rupfer, Standards 8,45 Zinn, Standart 188,1 Aluminium—.— Monate„0 Monate 164,5 Antimon— Settl. Preis 68.45 Settl. Preis 163.2 Queckſilber 28,25 Elektr lit 82,69 Banka 194 2 Platin—— veſt ſelee ed 75,25 Straits 106.5 Wolframerz 84. ſirong ſheets—, Blei, ausländ 21 50 pickel— Ebwiredais 83.50 Zink, gewöhnlich 20.25 Weißblech 1. Schmerrerfüllt teilen wir allen Freunden und Be kannten mit. daß mein innigstgeliebter treuer Lebenskametad, unser kreubesorgter Vater, Oroß- vater, Sohn, Bruder, Onkel und Schwiegervater, Herr August Wendler Gründer der Fa. August Wendler Tabakwaren- Großhendlung nach 10 jährig, qualvollen, im Felde zugerogenem Leiden, plötzlich und unerwartet verschied In tiefer Trauer: Frau Magda Wendler Wwe. Mannheim(Mittelstr. 20), 18. Derbr 1929 Die Beerdigung findet Samstag, den 21. Dezbr., 2 Uhr nachmittags statt 8 0 5 nachm. 2 W. Küsfer& Co. Nack Gottes heiligem Willen entschliek heute im Theresien- Krankenhaus sanft und wohlvorbereitet unsere liebe, herrensgute Mutter, Schwägerin und Tante Fan Dorothea Suzen deb. Guflabr nach ſahrelangem, schweren, mit groger Oedluld er- tragenem Leiden Mannheim(Eichendorffstr. 60, Mainz, Frankfut am Main, 19. Dezember 1929 Die trauernden Hinterbliebenen: Jacob Suzen, Apotheker Dr. phil. Katharina Suzen Magdalena Suzen Die Beerdigung findet Montag, den 23. Der. 1929, nachmittags 2 Uhr, statt Beileidsbesuche dankend verbeten rss Patientröste Se ae Han. 2 5 1 u. 1 dureh Sabol Sg mpogn für dlondes 19 Mit Haatzlanzpül. I Pak. f. 2 Wasch. 30 Beachten Sie uns. Fir Gesellscheff ud SPO. NA Nr. G OS pes, Weiß-, Blau- u. Siberfuctise VVV fUr Damen und Herren e e Precdepleiz Tel 20554/55 4 Naſh⸗Limonſine ſtimmt), 1 Herrenfahr⸗ rad u. Mannheim. 19. Bär Gerichtsvollzieher⸗ (Stellvertreter. naise Decken mod. Diwan. Klu bar., Zwanas⸗Verſteigerung Freitag, 20. 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