monatlich RM..—, in unſeren Geſchäft 10 Pfg.— Abeholſtellen: ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, W Oppauerſtraße 8.— Waldhofſtraße 6, Erſcheinungsweiſe wöchentlich Veilagen: Montag: Sport der N. M. Z./ Dienslag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Donnerslag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus Sſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6g, 12 mal. Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe. Mannheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 — Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Auzeigenteil RM.— 40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; Voraus zu bezahlende ſondere Sätze. Anzeigen in beißen Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Für unſere Jugend/ Freitag: Winterſport und Erholung Mannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Familien⸗ und Gelegenheits⸗ Anzeigen be⸗ — Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Steuer, Geſetz und Recht Mannheimer Muftzelkung 05 25 N Samstag, 21. Dezember 1020 140. e 8 8 523 1 Strenge Vorſchriſten f i(Telegraphiſche Meldung) Berlin, 20. Dez. In der heutigen Stadtverordnetenſitzung gab Bürgermeiſter Scholz einen Ueberblick über die Finanzlage der Stadt. Die kurzfriſtige Schulden⸗ laſt ſei in letzter Zeit immer mehr angewachſen und habe 400 Millionen erreicht. Der Magiſtrat habe die Tarife der ſtädtiſchen Werke er⸗ höht; denn nur ſo ſei es möglich geweſen, den Kredit zu erlangen, der jetzt endgültig genehmigt worden ſei. Wenn die Erhöhung nicht erfolgt wäre, hätten die Aufſichtsbehörden eingegriffen. Der Magiſtrat ſagte ſich, daß von der Selbſtver⸗ waltung gerettet werden müſſe, was noch zu retten ſei. Bürgermeiſter Scholz ver⸗ las ſodann ein Schreiben des Oberpräſidenten an ihn, in dem es heißt: „Neue Aufgaben dürfen bis zur Regulierung der 0 kurzfriſtigen Verſchuldung nicht übernommen, auch . dürfen Ausgaben nicht geleiſtet werden, die ſich auf ſolche Aufgaben beziehen. Für den Monat Dezem⸗ ber 1929 ſind die dort ermittelten Aufgaben für den Bedarf nach Maßgabe anliegender Aufſtellung unbe⸗ dingt inne zu halten. Ueberſchüſſe aus den Tarif⸗ erhöhungen und etwaige Steuererhöhungen ſind zu⸗ nächſt vom Jahre 1930 ab in einem beſonderen Til⸗ gungsfond bei der preußiſchen Staatsbank im Betrage von fünf Millionen Reichsmark einzuzahlen. Darüber hinausgehende Ueberſchüſſe ſind gleichfalls zur Schuldentilgung zu verwenden, es ſei denn, daß ich auf beſonderen Antrag eine Ausnahme 4 geſtatte. Ich will mich aber damit einverſtanden er⸗ f klären, daß über den Betrag von fünf Millionen Mark hinausgehende Ueberſchüſſe zur Fertigſtellung ſolcher Bauten verwendet werden, bei denen die Fertigstellung unbedingt zur Erhaltung notwendig iſt, in der Erwartung, daß die Fertigſtellung nach den Grundſätzen äußerſter Sparſamkeit erfolgt. Die auf Grund vorſtehender Anordnung notwen⸗ dige Entſcheidung darüber, welche Mittel zu letzteren Zwecken freizugeben ſind, ſowie die zur Durchfüh⸗ rung vorſtehender Anordnung erforderliche Ueber⸗ wachung des Finanzgebarens der Stadt Berlin, und zwar ſowohl der Zentralverwaltung, wie der Be⸗ zirksverwaltung übertrage ich in Vertretung des Oberbürgermeiſters Ihnen, Herr Bürgermeiſter Scholz, und mache Ihnen dieſe zur beſonderen Pflicht. Ueber die Durchführung der notwendigen Kontrolle erwarte ich fortlaufend Bericht unter Darlegung des Haushalts und der Kaſſenlage. Den erſten Bericht erwarte ich am 2. Ja⸗ mu ar 1930.“ Abſchließend ſtellt der Oberpräſident eine Verfü⸗ gung hinſichtlich des Ueberbrückungskr edits in Ausſicht und erklärt, daß er ſich weitere Anord⸗ nungen wegen Abbürdung der kurzfriſtigen, insbe⸗ ſondere der ungenehmigten Schulden ausdrücklich vorbehalte. Die Anlage enthält einen Ausgabevor⸗ anſchlag für Dezember auf Grund der ee der ſtädtiſchen Finanzverwaltung. VBürgermeiſter Scholz führte dann weiter aus Die Lage ſei 15 aber man habe kein Recht, von einer Kataſtrophe zu ſprechen. Die Finanzlage ſei auch in anderen Städten ſehr ſchwierig. Das Fundament Berlins ſei nicht ſo leicht zu erſchüttern In Berlin ſei die Steuerkraft nicht übermäßig ange⸗ ſpannt, auch die Tarife nicht. Man wüßte, daß man ſich ſehr viel Mühe geben müſſe, den Haushalt, ſelbſt unter weiterer Erhöhung der Steuern, zuſtande zu bringen. Eine Erhöhung der Gewerbe⸗ ſteuer käme hierbei zunäcchſt nicht in Frage. Wenn wir vorſichtig wirtſchaften, ſo ſchloß Bürgermeiſter Scholz, und uns auch fernhalten von größeren Aus⸗ gaben, können wir bald wieder auf geſunden Beinen ſtehen. Das bisherige Tempo iſt aber „ mehr möglich, und eine Atempause tut not, aber nach dieſer Atempauſe würde man ſich einer günstigeren Situation gegenüberſehen.(Großer Lärm bei den Kommuniſten.) 155 1 Meldungen hierzu ſiehe auf Seite 2, hinter i N. * 2 2 * 5 1³˙˙³ĩꝛ. 5 1 Alarmierende Mitteilung des Bürgermeiſters Stholz in der Stadlveroronetenſitzung Schlußgalopp im Reichstag (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 21. Dez. Eine ſo reichhaltige Tagesordnung wie geſtern hat der Reichstag ſelten aufzuweiſen gehabt. Es wurde Kehraus gehalten. Ein knappes Dutzend kleiner Vorlagen gelangte und zwar zumeiſt debatte⸗ los, zur Annahme. Bei der dritten Leſung der Zollvorlage gab es eine unangenehme Ueberraſchung für die Sozialdemokraten und erneut ſo etwas wie Kriſenſtimmung. Noch während der Beratung wurde nämlich von den Mitgliedern der„Grünen Front“, alſo den Deutſchnatioialen und den Bauernparteien, gleichlautende Anträge auf E r⸗ höhung des Futtergerſtenzolls 2 Mk. auf 5 Mk. eingebracht. Das Reſultat der Ab⸗ ſtimmung blieb zunächſt ungewiß, die Auszählung ergab aber dann die Annahme der Anträge mit 193 gegen 177 Stimmen. Bei den Sozialdemokraten rief dies eine mit Entrüſtung gepaarte Beſtürzung hervor, denn auch das Zentrum und ein großer Teil der 3. Hspartei hatte für die Anträge geſtimmt und ſo —ſoßzialdemokratiſcher Auffaſfung einen Verſtoß een das von den Regierungsparteien vereinbarte Kompromiß begangen. Der gleiche Vorfall wieder⸗ holte ſich bei der Abſtimmung über einen weiteren eine, Antrag, der die Reichsregierung ermächtigt, Verbilligungsprämie für gekennzeichneten Rüoggen zur Viehfütterung zu gewähren, ſowie bei einem dritten Antrag, der die Feſtſetzung des Ter⸗ mins für das Inkrafttreten des neuen Futter⸗ gerſtenzolls nicht, wie der Regierungsentwurf vor⸗ ſieht, dem Finanzminiſter überlaſſen, ſondern als beſtimmten Termin den 1. Januar einführen will. Inzwiſchen hatte Präſident Löbe herausgefunden, daß über dieſe Anträge der„Grünen Front“ noch einmal die Entſcheidung des Hauſes herbeigeführt werden müſſe, da ſie nicht, wie die Geſchäftsordnung es verlangt, gedruckt, ſondern nur handſchriftlich vor⸗ lagen. Die wiederholte Abſtimmung wird heute vor der Schlußabſtimmung über das geſamte Zollgeſetz vor⸗ genommen werden. i wieder beſeitigen könnte. ſozialdemokratiſche Redner, der frühere Wirtſchafts⸗ von tiſche Zurufe, wie„Er 1 5 ja noch“ Die Sozialdemokraten drohen mit Ablehnung der ganzen Vorlage, wenn das Zentrum und die Deutſche Volkspartei ihre Haltung. revidieren. Man mußte die Sachverſtändigen der Regie⸗ rungsparteien mobil machen, die nun einen Weg ſuchen ſollten, wie man die Sozialdemokraten be⸗ ſchwichtigen und die neue— wievielte— Kriſe Bezeichnend war, daß der miniſter Robert Schmidt, das Eintreten ſeiner Partei für die Zollvorlage nach außen hin förmlich entfchuldigte. Das hatte indes nur den Erfolg, daß die Kommuniſten umſo ſtürmiſcher über den„Ver⸗ rat“ der Sozialdemokratie zeterten, ſo daß Löbe mit Ordnungsrufen dazwiſchen fahren mußte. Eine ſpätere Sitzung des vielgeplagten Hauſes galt der zweiten Leſung de abakſteuer⸗ novelle, über die man ſich ja en der Koalition mittlerweile geeinigt hat. Als der Miniſter Hil⸗ ferding auf kommuniſtiſche Angriffe hin für die Integrität ſeiner Beamten eintrat, mußte er ſpöt⸗ und„Hat Schacht erlaubt?“ hinnehmen. Die e wurde dann ohne weſentliche Ausſprache in zweiter 8 migt, die dritte wird heute ſtattfinden, zugleich mit der über das Sofortprogram m. Ferner iſt die Schlußabſtimmung über das Zollgeſetz vorgeſehen und die Abſtimmung über den Mißtrauensantrag der Kommuniſten gegen das Kabinett. Nach längerem Hin und Her einigte man ſich dann darauf, die letzte Sitzung vor Weihnachten in der Nacht vom Samstag auf Sonntag ſtattfinden zu laſſen. Sie wird ganz kurz ſein, da es ſich lediglich darum handelt, das Initiativgeſetz über den Tilgungsfond, Leſung erledigt werden wird, endgültig zu verab⸗ ſchieden. Wie wir hören, beſteht innerhalb der Regie⸗ rungsparteien die Abſicht, bei der heutigen Ein⸗ bringung des Initiativgeſetzes über den Tilgungs⸗ fond zur Inlandanleihe des Reiches eine gemeinſame Erklärung abzugeben. g Koalition und Jollvorlage (Drahtbericht unſ. Berliner Büros) E! Berlin, 21. Dez. Die Parteiführerbeſprechung, die nach der Plenar⸗ ſitzung des Reichstags abgehalten wurde und die ſich um die heutigen Abſtimmungen zur Zollvorlage drehte, wurde auf Samstag früh vertagt. Selbſt für den unwahrſcheinlichſten Fall, daß die Sozialdemo⸗ kraten ſich durch die Haltung des Zentrums beſtim⸗ men laſſen würden, gegen das Geſetz zu votieren, wäre die Vorlage nicht gefährdet. Dann würde näm⸗ lich zweifellos die Schielegruppe der Deutſchnationa⸗ len einſpringen, um die für die Landwirtſchaft außer⸗ oroentlich wichtige Vorlage, auch wenn ſie den agra⸗ riſchen Wünſchen nicht vollkommen entſpricht, zu retten. Schon in der vorgeſtrigen Sitzung der Deutſchnationalen ſoll es deswegen eine ſcharfe Kontroverſe zwiſchen Schiele und Hugen⸗ berg gegeben haben. Wenn aus dem neueſten Kon⸗ flikt der Regierungsparteien ſich auch keine Folge⸗ rungen ergeben dürften, ſo iſt er doch charakteriſtiſch für die Geſamtſituation. Die Koalition kann kaum mehr einen Schritt tun, ohne daß ſie nicht auf Schwierigkeiten ſtößt und auseinanderzufallen droht. Am Hilferding (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) — Berlin, 21. Dez. Die Hilferdingkriſe kann noch nicht als beendet gelten. Zwar iſt man, wie wir ſchon andeuteten, aus Zweckmäßigkeitsgründen innerhalb der Koalition geneigt, vorläufig ein weiteres Verbleiben des Finanzminiſters auf ſeinem Poſten zu dulden. Ob ſich dieſe Abſicht aber wird durchführen laſſen, ist noch nicht ganz außer Zweifel. Es verlautet, daß Staats⸗ 5 ſekretär Popitz noch immer an dem Gedanken feſt⸗ hält, von ſeinem Poſten zu ſcheiden, den er ſelbſt wegen des Scheiterns der Auslandsanleihe als za ſchwer erſchüttert betrachtet. Sein Rücktritt aber müßte nach der Solidaritätserklärung des Finanz⸗ miniſters deſſen Demiſſton zur Folge haben. Im Reichstag erzählte man ſich, daß die Deutſch⸗ nationalen einen gegen Hilferding eingebracht, ihn aber wieder zurückgezogen haben, wie man annimmt, weil ſie Be⸗ denken hatten, im gegenwärtigen Augenblick eine Kabinettskriſe von unberechenbaren Folgen herbet⸗ zuführen. g Man wird heute vor Beginn der Plenarſitzung verſuchen, den Koalitionsſtreit um den Gerſtenzoll, der geſtern abend nicht beigelegt werden konnte, aus der Welt zu ſchaffen. In der geſtrigen Fraktionsſitzung des Zentrums, die erſt nach zehn Uhr ergebnislos endete, ſoll es noch zu recht lebhaften Auseinanderſetzungen zwiſchen dem landwirtſchaftlichen und dem gewerkſchaftlichen Flü⸗ gel gekommen ſein, der aufs Entſchiedenſte gegen die Annahme der neuen Gerſtenzollerhöhung proteſtierte. Das Zentrum wird ſich heute vielleicht dadurch aus dem Dilemma herausziehen, daß es die A bſtim⸗ mung freigibt. In dieſem Fall würden die Ge⸗ werkſchaften unter Stegerwald gegen 1 Antrag ſtimmen. Die ſogtaldemokratiſche Fraktion hält nach wie vor eine Erhöhung des Gerſtenzolls über die Regierungsvorlage hinaus für untragbar. Der„Vorwärts“ erklärt, ein Zerfall der Regie⸗ rungsparteien bei der Schlußabſtimmung nber den Zolltarif„könnte nicht ohne allgemeine 19 tiſche Konſeauengen bleiben.“ l Leſung geneh⸗ das heute in erſter und dae. d e das heute in erſter und zweiter auf der Haage Mißtrauensantrag bereit, perſönlich nach Berlin zu kommen, wenn Oeſterreichs Neueinſtellung i Finanzen, Außenpolitik, Rechtsreform Oeſterreich beſitzt jetzt eine geänderte Verfaſſung. Es iſt auf eine neue politiſche Grundlage geſtellt. Aber es hat kein Geld, um wirtſchaftlich weiter⸗ zukommen. Aus dieſem Grunde verhandelt das Ka⸗ binett Schober ſeit Wochen mit dem Haus Morgan, um durch deſſen Vermittlung von einer amerikanlſch⸗ 5 holländiſchen Bankengemeinſchaft eine„Inveſtitions⸗ 5 anleihe“ zu erhalten. Höhe der Borgf umme: 100 Mil⸗ lionen Dollar, alſo genau ſoviel, wie der ſeinerzeit unter der Gönnerſchaft des Völkerbundes gewährte internationale Kredit, aus deſſen Erlös allein 300 Millionen Schilling der öſterreichiſchen Wirtſch für Bahnbauten, Elektrifizierung, Fernkabelnetz n. . ſen. 5 Damit die neue apfel cer reibungs 408 Huf, muß ſie außenpolitiſch geölt werde zumal jetzt der Segen von Geuf fehlt. Daher die Reichsdeutſchland vielleicht nicht allgemein richtig ver ſtandene Liebeserklärung des Bundeskanzlers S ber vor verſammeltem Nationalrat an— Itali Schober ſtellte feſt, daß es gelungen ſei, den 5 ziehungen Oeſterreichs zu Italien den C herzlicher Freundſchaft zu geben. nicht, wie böſe Zungen im Parteienſtrei eine„faſchiſtiſche Anbiederung“, ſondern die durcha 8 ehrlich gemeinte Ausräumung alter M dißhelligk zum Zwecke europäiſcher Zuſammenarbeit. Dabet kann, ſo state, Schober wörtlich, beſtimmt erwartet werden, daß Oeſterreichs finanzielle Stellung Ausland gegenüber endlich in Ordnung kommt. lien hat ja bereits ſeine Zuſtimmung zur Bege der öſterreichiſchen Anleihe erteilt, und das Echo, die Erklärungen Schobers in der römiſchen P gefunden haben, iſt überraſchend freundlich. 8 Noch etwas anderes will Wien durch ſeine diplomatiſche Aktion erreichen: Die endgült ichung der öſterreichiſchen Kriegstri b er„ 1 1 8 1105 1 ſe Reparationsſchuld gegen die beim Umſturz du Nachfolgeſtaaten übernommenen Staatsgüter, Eift bahnen, Straßen und ſonſtigen Werte fordert. N der Pariſer Oſtreparationskonferenz wurden öſterreichiſchen Wünſche zwar anerkannt, die He wollten jedoch für die endgültige Regelung dure nicht zuſtändig ſein, und das Reiſen und Verhan ging weiter. Soeben ſind in Wien die beide lieuiſchen Abgeſandten für die Oſtreparation, Broe und Buti, eingetroffen. Sie kommen aus Bud wo ſie eingehende Beſprechungen mit der unga Regierung über das Oſtreparationsproblem h Dieſe öſtliche und ſüdliche Orientierung! reichs hindert nicht, daß die Annäherung großen deutſchen Bruder im Norden deninäe der mit Hochdruck betrieben werden wird. Die 9 gierung Schober beabſichtigt, am 7. Januar in B lin die Handelsvertragsverhandlungen for ſetzen. Bundeskanzler Schober iſt, wie er traulichen Kreiſe der Preſſevertreter durchbl Les ihn auffordert und wenn man neben den der reichsdeutſchen Sorgen ein paar Stunden einer freundſchaftlichen Ausſprache über öſter ch Angelegenheiten hat. Es iſt nach Schobers An durchaus irrig, etwa fachlichen Verſchiedenheiten Schuld zu geben, daß die vollſtändige Neuordun des deutſch⸗öſterreichiſchen Handels ſolange ar warten läßt. Auf jeden Fall ſoll jetzt ein Vor v trag zuſtande kommen, um die Erleichterm Kraft zu ſetzen, die Wien und Berlin einander 0 eingeräumt haben.. Hinſichtlich der allgemeinen deutſch⸗ öſterre Rechtsangleichung wird ja neuerdings viel Flaumacherei getrieben. Mit Unrech Finanzausſchuß des Nationalrats ſtand neuli ſozialdemokratiſcher Abgeordneter auf und tete, man müſſe jede Hoffnung aufgeben, zug ich mit dem Deutſchen Reichstag das neue Str 31 verabſchieden. Der gemeinſame Entwurf wie geſcheitert! Bundes juſtizmini b den e. Lari 2. Seite. Nr. 593 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 21. Dezember 1929 ritt, wenn der deutſche Ausſchuß einen ge⸗ ſchnitt der neuen Beſtimmungen erledigt man nicht abweichende Beſchlüſſe faſſe. die Verzögerung. z man ja im Augenblick auch nicht, wie die angleichen ſoll. Noch dunkler iſt die 0 ft eines gemeinſamen Zivilprozeſſes. Ar⸗ beitet der derzeitige Reichsjuſtizminiſter an dem verſprochenen Reformentwurf? Oeſterreich wartet darauf. A. „Wenig Verſtändnis für den Ernſt der Lage [Draht be richt unſeres Berliner Büros) Berlin, 21. Dezember. Wie wenig Verſtändnis auch heute noch in der Berliner Stabdtverorödnetenverſammlung für den Ernſt der Lage vorhanden iſt, zeigte der Verlauf der geſtrigen Sitzung, in der der Bürgermeiſter Scholz von der Verhängung der Staatsaufſicht über die Reichshauptſtadt Mitteilung machte. Statt dieſen Schritt als ein Menetekel hinzunehmen, erging man ſich nach anfangs betretenem Schweigen in A n⸗ griffen auf den Oberpräſidenten, der dieſe Maßnahme verfügte, und in ohnmächtigen Pro⸗ teſten. Ein Sozialdemokrat rühmte ſogar die ſpar⸗ ſinnige Wirtſchaft ſeiner Partet, an der ſie auch künftighin feſthalten werde. Schließlich nahm das Haus einen kommuniſtiſchen Antrag an, die Tariferhöhung rückgängig zu machen. Dagegen ſtimmten die Sozialdemokraten. Der Antrag der Sozialdemokraten, der Magiſtrat ſolle unverzüglich der Stadtverordnetenverſammlung einen Ueberblick über die geſamte Finanzlage der Stadt Berlin geben, wurde ebenfalls angenommen. Praktiſch iſt der Beſchluß einer Rückgängig⸗ machung des Tarifs natürlich völlig illuſoriſch. Die Folgen der Zwangsverwaltung [Telegraphiſche Meldung) Berlin, 21. Dez. Bürgermeiſter Scholz teilte Preſſevertretern mit, daß der Oberpräſident der Stadt Berlin für Dezem⸗ ber einen Bedarfsetat von 36 Millionen Mark feſtgeſetzt habe. Die von der Stadtverordneten⸗ mehrheit bewilligten 6 Millionen für die Winterbeihilfe ſeien in dieſem Etat nicht enthalten, ſo daß ſie auch nicht zur Aus zah⸗ lung kommen könnten. Parole: Stimmenthaltung Am morgigen Sonntag ſoll über das ſogenannte „Freiheitsgeſetz“ der Deutſchnationalen und der Nationalſozialiſten auf dem Wege der Volks ⸗ abſtimmung entſchieden werden. Alle anderen Parteien haben bereits die Parole der Stimmenthal⸗ tung ausgegeben, ſodaß die Abſtimmung in der Haupt⸗ ſache nichts weiter ſein wird als eine Parteiange⸗ legenheit der Deutſchnationalen und der Nationalſoztaliſten. Anhänger anderer Par⸗ keten werden ſich nur in ſolchen Fällen betetlligen, in denen politiſche Rachſucht ihnen gefährlich werden könnte. Von dieſem unfreiwilligen Zuzug werden die Deutſchnationalen aber keinen Vorteil haben. Da der Entwurf verfaſſungsändernd iſt, müſſen mehr als 20 Millionen Stimmen auf„ja“ lauten. Alle Verſuche, dieſen klaren Sachverhalt zu trüben oder zu verſchleiern ſind vergebens. Die deutſchnatio⸗ nalen Blätter behaupten, daß die Beteiligung der Mehrheit aller Stimmberechtigten nur dann erforder⸗ lich ſei, wenn ein poſitiver Reichstagsbeſchluß durch den Volksentſcheid außer Kraft geſetzt werden ſolle. Dieſe Auffaſſung iſt indeſſen durch nichts begründet. Die relative Mehrheit der abgegebenen Stimmen ge⸗ nügt nach der Verfaſſung nur dann, wenn durch den Volksentſcheid ein Beſchluß des Reichstags beſtätigt werden ſoll. In allen anderen Fällen müſſen ſich die Hälfte aller Stimmberechtigten an der Abſtimmung beteiligen und wenn es ſich um Verfaſſungsänderun⸗ gen handelt, ſo müſſen ſie mit ja ſtimmen. An dieſer Beſtimmung iſt nicht zu rütteln und es braucht zur Belehrung der Deutſchnationalen nur noch darauf hingewieſen zu werden, daß der deutſchnationale Innenminiſter von Keudell bei dem Volksentſcheid für die Fürſtenenteignung genau denſelben Stand⸗ punkt vertreten hat. Es liegt alſo nicht der geringſte Anlaß vor, von der Parote der Stimmenthaltung abzuweichen. Wer das ſogenannte„Freiheitsgeſetz“ nicht unterſtützen will, bleibe der Abſtimmung fern. Bolſchafter Hoeſch bei Vriand [Drahtung unſ. Pariſer Vertreters) V Paris, 21. Dez. Außenminiſter Briand empfing geſtern vor⸗ mittag den deutſchen Bobſchafter von Hoeſch, mit dem er ſich über die Vorbereitung der zweiten Haager Konferenz und die Ingangſetzung des Moungplaus unterhielt. Herr von Hoeſch benutzte die Gelegenheit, um ausdrücklich Einſpruch gegen den Gedanken an eine Wiederbeſetzung deutſchen Ge⸗ bietes im Falle einer Zahlungseinſtellung Deutſch⸗ lands zu erheben. Auch benutzte der Botſchafter die Gelegenheit, um die Saarver handlungen mit Briand zur Sprache au bringen. Zu dem geſtrigen Beſuch des Botſchafters von Hoeſch bei Briand erklärt der„Petit Pariſten“, die! Reichsregierung werde wahrſcheinlich auf der Hagger Konferenz die Gelegenheit benutzen, um auf die heikle Situation der Reichsfinanzen und auf die empfindlichen Verluſte aufmerkſam zu machen, die ihr durch das Abkommen mit England über die ſegueſtrierten Güter erwachſen. Zu dieſem Abkom⸗ men habe die Berliner Regierung nur deshalb ihre Zustimmung gegeben, um England von der Abſicht, die Frage der Sanktionen im Falle einer Verfeh⸗ lung Deutſchlands gegen den Noungplan im Haag aufzurollen. Da England den Erlös der bereits Ugüidierten Güter für ſich beanſprucht, erleide Deutſchland eine Einbuße von 12—18 Millionen Pfund Sterling. Deshalb werde die deutſche Delegation im Haag gewiſſe Erleichte⸗ ungen in einigen Punkten des Youngplanes ver⸗ ngen. che Strafrechtsausſchuß immer erſt dann Verſchuldung der badifchen Land Bezüglich des Ehe⸗ im Reiche ſich entwickeln werden und wie man im Auf⸗ tber den Das badiſche Statiſtiſche Landesamt hat trag des Innenminiſteriums Erhebungen Umfang und die Urſachen der derzeitigen Verſchul⸗ dung der badiſchen Landwirtſchaft gemacht und dieſe in einer beſonderen Denkſchrift dem Landtag vorgelegt Die Erhebungen erſtrecken ſich über 37 Gemeinden mit zuſammen 27 verſchiedenen Amtsbezirken. Sie umfaſſen rund 50 000 Einwohner. Die Geſamtfläche der Gemarkung der 37 Gemeinden beträgt 44612 ha, die Geſamtzahl der Landwirtſchaft treibenden Fami⸗ lien und Einzelperſonen 8543. Die Angaben beziehen ſich auf den Stand von Ende 1928. Nach den Erhebungen ſind 3 860, d. h. 43,1 v. H. aller Betriebe belaſtet, 4 861, alſo mehr als die Hälfte(56,9 v..) ſind von jeder Belaſtung frei. 2777 Betriebe, d. h. 75,8 v. H. aller belaſteten Betriebe ſind hypothe⸗ kariſch belaſtet. 1873 Betriebe tragen Perſonal⸗(Mo⸗ biliarhverſchuldung. Die Hypothekarbelaſtung der 37 Erhebungsgemeinden betrug 1928 rd. 11,3 Mill. Mk., die Perſpnal⸗(Mobiliar)verſchuldung 2,1 Mill. Hierzu kommt der von den Gemeindebehörden auf 61500 Mk. geſchätzte Betrag für Darlehen, die von Landwirten „Unter der Hand“ auf Schuldſchein, bei Privatperſonen uſw. aufgenommen worden ſind. Insgeſamt beträgt die Belaſtung aller ins Kataſter eingetragenen Be⸗ triebe 13 509 244 Mk. Rechnet man hierzu die noch nicht bezahlten Rechnungen uſw., ſo ergibt ſich eine Geſamtbelaſtung von rund 14,5 Mill. Mk. Die häufigſte Urſache für die Inauſpruchnahme des Hypothekarkredites iſt der Wunſch, ſich ein eige⸗ nes Haus zu kaufen. Für dieſen Zweck wurden in den Jahren 1923/28 rund 5 Mill aufgenommen. Ein weiterer Grund iſt die Uebernahme des elterlichen Gutes, d. h. die Eintragung von Gleichſtellungsgeld für die Geſchwiſter; für dieſen Zweck wurden rund 2 Mill. aufgenommen. Als weitere Gründe der Kre⸗ ditaufnahme werden angeführt: Bauliche Verän⸗ derungen, Kauf von Grundſtücken, Kaution von Sicherheitsleiſtung, Ausſteuer von Kindern, Hagel⸗ virkſchaft und Feuerſchaden, Zahlung von Steuern und Um⸗ lagen uſw. Mehr als neun Zehntel dieſer Belaſtun⸗ gen ſtammen aus der Nachkriegszeit. Nur rund ein Zehntel ſind Aufwertungsſchulden. Seit dem Jahre 1924 nimmt die ländliche Belaſtung von Jahr zu Jahr zu. Von großer Bedeutung iſt auch die Höhe des Zinsaufkommens. Rund ein Drit⸗ tel aller ins Grundbuch eingetragenen Hypotheken zahlen einen Zins von 9 und mehr v. H. Wie ſtark die Belaſtung mit Zinſen iſt, zeigt die Tatſache, daß in den 37 Gemeinden das Zinsaufkommen bei der Hypo⸗ thekarbelaſtung 785 275, bei der Mobiliarbelaſtung 215 441 Mk. beträgt, zuſammen alſo über eine Million. Durchſchnittlich müſſen von einer Gemeinde Jahr für Jahr nur an Zinſen rund 27 000 Mk. abgeführt wer⸗ den. Die Unterſuchung hat ergeben, umſo größer iſt, je kleiner der * Aus dem Landtag Ausſchuß für ſoziale Hygiene Die Badiſche Geſellſchaft für Soziale Hygiene hat ihrem Mitglied, Landtagsabg. Dr. Retz bach(3tr.) daß die Belaſtung Betrieb iſt. als einem Vertreter der größten Fraktion des Land⸗ tages die Bitte unterbreitet, auf die Bildung eines Landtagsausſchuſſes für ſoziale Hy⸗ giene hinzuwirken. Landtagspräſident Dr. Baumgartner in der Sitzung vom 21. Nov. 1929 be⸗ kanntgab, haben ſämtliche Fraktionen und Gruppen des Hauſes einen interfraktionellen Ausſchuß für ſoziale Hygiene geſchaffen.„Es iſt dies kein offiziel⸗ ler Ausſchuß des Landtages, ſondern ein Ausſchuß, den die Fraktionen und Gruppen des Landtages un⸗ ter ſich gebildet haben.“ Der Ausſchuß beſteht aus Dr. Retzbach als Vorſitzendem und folgenden Abge⸗ ordneten Graf⸗Pforzheim(Soz.), Klausmann(Kom), Lenz(Nat.⸗Soz.), Menth(DpPpt.), Frau Richter (Dutl.), Spielmann(W. B..), Teutſch(Ev. Volksbd. ,, Dr. Wolfhard(Dem.). Wie Badijche Stimmen zur Steuer- und Finanzreform Wenngleich durch die Entwicklung der letzten Woche Rauhreif auf die Hoffnungskeime der Wirt⸗ ſchaft nach einer baldigen Laſtenſenkung gefallen iſt, ſo bleiben die Wünſche und Forderungen der ver⸗ antwortlichen Führer der Wirtſchaft deſſenungeachtet beſtehen. Wir bringen deshalb aus der Reihe der uns zu der Frage zugegangenen Zuſchriften nach⸗ ſtehend zwei Stimmen aus dem nordbadiſchen Bezirk. Kommerzienrat Stoeß-Heiselberg⸗ Ziegelhauſen Einer eingehenden Ausführung über die wünſchenswerte Steuerreform kann ich mich enthal⸗ ten. Im weſeuntlichen ſcheinen wir zwei Momente als beſonders dringend erforderlich: I. 1. Möglichſt ſofortiger Wegfall der In du⸗ ſtrlebelaſt ung, die keine Berechtigung mehr hat nach Annahme des Moungplanes; notfalls Abbau ſpäteſtens binnen eines Jahres. 2. Allmähliche Senkung der Hauszins⸗ ſteuer bezw. Gebäudeſonderſteuer, deren Berechtigung auch ſo gut wie hinfällig geworden iſt. 3. Allgemeine Senkung der Realſteuern, und zwar ſucceſſive von Jahr zu Jahr ſtärker bis auf ein erträgliches Maß, welches zwiſchen 50 und 60 v. H. der heutigen Belaſtung be⸗ tragen dürfte. 4. Senkung der Urſteuerſätze für die Beſteuerung des Gewerbeertrags und Wegfall der Differenzierungs möglichkeit des Gewerbeertrages durch die Gemeinden. Einführung einer direkten Beſteuerung in den Gemeinden, z. B. Kapitalſteuer, zwecks Heranziehung ſämtlicher Bewohner zur Gemeindeumlage, womit vorausſichtlich ge⸗ währleiſtet wäre, daß fortan nicht von ſeiten — ſelbſt nicht Steuer zahlender— Gemeinde⸗ räte willkürliche Steuererhebungen genehmigt werden. Dazu gehört, daß die Aufbringung der direkten Kapitalſteuer in ein feſtes Verhältnis zur Geſamtaufbringung gebracht wird. 11 1 2. Einführung indirekter Steuern auf nicht unbedingt lebenswichtige Güter. Orꝛtar Ventner, Präſident der Handelskammer Pforzheim Die Pforzheimer Edelmetall⸗ ⁴ und Schmuckwaren in duſtrie ſteht in einer ſchwe⸗ ren Kriſe, die darin ihren Grund hat, daß ein großer Teil des Auslandsmarktes, mit dem ſie vor dem Kriege gearbeitet hat, verloren gegangen iſt. Aber auch die heutige Ausfuhr, die an ſich nicht unbeträchtlich iſt, muß gegen einen ſcharſen Wett⸗ bewerb des Auslandes, in erſter Linie aus der Tſchechoſlowakei, Oeſterreich, Jtalien und Frankreich, verteidigt werden. Deshalb ſind wir in hervorragendem Maße an der deutſchen Handelspolitik intereſſiert. Bei aller Anerkennung für die Not der Landwirt⸗ ſchaft wird man nicht überſehen dürfen, daß Mil⸗ lionen von Arbeitern und Angeſtellten durch die Ausfuhr der Induſtrie Beſchäftigung finden und daß es deshalb für Deutſchland verhäng⸗ nisvoll wäre, einen ausgeſprochenen Kampf gegen die Einfuhr aus denjenigen Ländern zu führen, die unſere beſten Abnehmer ſind. Hier muß ein Ausgleich geſchaffen und auch der Ausfuhrinduſtrie ihr Recht gegeben werden. Und nun zur Finanz und Steuerpoli⸗ tik ſelbſt, wozu auch die ſoz talen Laſten ge⸗ hören, denn für die Wirtſchaft iſt es gleich, ob ſie durch Steuererhöhung oder durch Beiträge an die Organiſationen der Sozialverſicherung aufgebracht werden müſſen. So wird die Induſtrie durch die neue Beitragserhöhung der Arbeitsloſenverſicherung ſchwer geſchädigt. Aber der Mangel jeder Rückſicht auf die Wiederaufbaukräfte iſt für unſere Politik charakteriſtiſch. In der Steuerpolitik zeigt er ſich in der ſyſtemloſen Beſteuerung unſeres produk⸗ tiven Kapitals ohne Rückſicht darauf. ob es hohe Steuern auchtragen kann. Es werden z. B. ganz gleich, ob das betreffende Kapital überhaupt einen Ertrag abwirft, folgende Steuern von ihm er⸗ hoben: Vermögensſteuer, Induſtriebelaſtung, Grund⸗ ſteuer, Gewerbekavitalſteuer, Hauszinsſteuer, letztere drei ſowohl vom Land wie von der Gemeinde. iſt es denn nicht verwunderlich, daß die Steuern vielfach aus der Subſtanz bezahlt werden. Z. B. iſt das Betriebsvermögen in der Edelmetall⸗ und Schmuckwareninduſtrie nicht nur in Krieg und Inflation zuſammengeſchmolzen, ſondern auch ſeit 1924 ſtändig zurückgegangen. Was wir unter dieſen Umſtänden von der Finanz⸗ und Steuerreform erwarten, iſt die Schaf ⸗ fung eines Steuerſyſtems, welches den Kampf unſerer Induſtrie um Geſundung und Rationaliſierung und um den notwendigen Anteil am Weltmarkt erleichtert. Hierzu muß in allererſter Linie die Steuerlaſt geſenkt werden, die auf den Ertrag keine Rückſicht nimmt und deshalb gerade die Teile der Induſtrie trifft, die beſonderer Schonung bedürfen. Die Mittel dazu ſind m. E. in erſter und in zweiter Linie Svar⸗ ſamkeit und der feſte Wille, die Arbeitsloſigkeit dadurch zu beſeitigen, daß man der noch arbeitenden Wirtſchaft die Mittel läßt, die ſie zu einem Aufha! und Ausbau benötigt, denn nicht Reuten, ſondern Arbeitsbeſchaffung iſt für ein Volk in unſerer Lage die richtige Sosjal⸗ politik und auch die richtige Nationalpolitik. 2 So Emile Loubet iſt tot (Drahtungunſeres Pariſer Vertreters) y Paris, 21. Dezember. In dem ſüdfranzöſiſchen Montélimar iſt geſtern abend der ehemalige Präſident der Republik Emile Loubetim Alter von 91 Jahrengeſtorben. Präſident Loubet, der ſich ſchon ſeit vielen Jahren aus dem politiſchen Leben in die Stille des Land⸗ ſtädtchens zurückgezogen hatte, war einer der letzten überlebenden franzöſiſchen Politiker die an den wech⸗ ſelvollen Ereigniſſen in den erſten Jahren der drit⸗ ten Republik Anteil genommen haben. Er war über⸗ zeugter und begeiſterter Republikaner. 1876 wurde er zum Deputierten gewählt und gehörte mit Ga m⸗ betta zu den 363 Abgeordneten, die das Kabinett Broglie ſtürzten. 1885 wurde Loubet Senator, 1892 berief ihn Ribot als Innenminiſter in ſein Kabinett. Nach dem Tode von Felix Fauré wählte ihn die Nationalverſammlung 1899 zum Präſidenten der Re⸗ publik. In die erſte Zeit ſeiner ſiebenjährigen Prä⸗ ſidentſchaft fielen die durch den Haßpropheten Derou⸗ lede und durch das Anwachſen der Tätigkeit der Natlonaliſtiſchen Partei herbeigeführten Wirren. Alle Welt horchte damals auf, als einer der ärg⸗ ſten Nationaliſten, Baron von Ehriſtiani, den Staatschef während eines Pferderennens anf gröblichſte Weiſe beleidigte. Der Dreyfußprozeß hatte die Gemüter über⸗ hitzt. Die größte Bedeutung gewann die Präſident⸗ ſchaft Loubets durch ſeine Anſtrengungen zur Schaf⸗ fung des franzöſiſch⸗ruſſiſchen Bündniſſes. Er war es, der die Initiative zur Reiſe des Zaren Nikolaus II. nach Frankreich ergriff. 1902 erwiderte er den Beſuch in Rußland. Bei Kronſtadt fand die Zuſammenkunft mit Nikolaus II. ſtatt. Man beſiegelte die fran⸗ zöſiſch⸗ruſſiſche Allianz, die für den Aus⸗ bruch des Weltkrieges von ſo verhängnisvoller Be⸗ deutung war. Ein Jahr ſpäter empfing Loubet König Eduard VII. in Paris. Einen Monat ſpäter war er ſelbſt in London und legte den Grundſtein der entente cordiale. 1906 nach Ablauf ſeiner Präſident⸗ ſchaft wurde Fallieres zum Präſidenten der Republik gewählt, worauf ſich Loubet vom politiſchen Leben zurückzog. Doppelmord — Bukareſt,. Dez. In einem Büro erſchoß geſtern ein Kaufmann aus Crajowa zwei Geſchäfts⸗ freunde, von denen er Schulden eintreiben wollte. Der Bluttat war ein kurzer Wortwechſel voraus⸗ gegangen. 2 22— 4. 0 Raubüberfall auf ein Bankhaus (Telegraphiſche Meldung) Beuthen, 20. Dez. In die Bank Przemyslowow auf der Gleiwitzer⸗ ſtraße drangen heute nachmittag gegen 6 Uhr fünf bewaffnete Männer ein. Sie beſetzten gleich⸗ zeitig die vom Hausflur nach den Bankräumen füh⸗ rende Tür; die Eingangstüre von der Straße war bereits geſchloſſen. Die Räuber bedrohten das Per⸗ ſonal mit den Waffen und zwangen vier Angeſtellte, ſich mit dem Geſicht nach der Wand hin zu ſtellen. Der Kaſſierer und ein anderer Angeſtellter muß ⸗ ten ſich auf den Boden legen. Zwet Räuber drangen daraufhin in die Kaſſenräume und raubten ungefähr 16000 Mark und 2500 Zloty. Darauf verl die Türen ab. ſchwinden. Se Sie konnten dann ungehindert ver⸗ Brandunglück 2* im Antergrundbahntunnel (Telegraphiſche Meldung) Newyork, 20. Dez. Ein aus ſechs Wagon beſtehender Zug der Unter⸗ grundbahn Brooklyn— Manhattan geriet im Tunnel unter dem Eaſt⸗River, der die Stadtteile Manhattan und Queens verbindet, infolge Kurzſchluſſes in Brand. Der Führer des Zuges hielt, als er den Kurzſchluß in der Stromſchiene bemerkte, den Zug ſofort an. Die Paſſagtere gerieten infolge der durch die brennenden Iſolierungen entſtehenden Dämpfe in größte Aufregung. Zahlreiche Perſonen verſuch⸗ ten, ſich den Ausgang aus dem Zuge zu erkämpfen. In dem furchtbaren Gedränge erlitten viele Quetſchungen, andere Schnittwunden durch Splitter der eingeſchlagenen Fenſterſcheiben. Nach Ausſchaltung des Stromes Paſſagiere aus den Wagen in den Tunnel. Meter entfernten Station Queens⸗Plaza, andere zu dem Notausgang und kletterten zu der über dem Tunnel liegenden Inſel Welfare hinauf. Die übri⸗ gen Paſſagiere wurden von einem Hilfszuge hinaus⸗ gebracht. Im ganzen wurden bei dem Unglück 75 Paſſagiere, darunter mehrere Frauen, verletzt. Letzte Meloͤungen Das Winterſport⸗Wetter im Schwarzwald ſtürmten die raucherfüllten r. Triberg, 21. Dez.(Eigener Draht⸗ bericht.) Im Schwarzwald iſt es in der ver⸗ gangenen Nacht bei völligem Verſchwinden der Wol⸗ kendecke und ungehinderter Ausſtrahlung zu einer weiteren Verſchärfung des Froſtes ge⸗ kommen. Sogar in den Höhen von nur 700800 m werden 11—12 Grad Kälte gemeſſen, im Hoch⸗ ſchwarzwald und in den offenen Lagen entſprechend mehr. Die Sportverhältniſſe haben ſich im allgemei⸗ nen unverändert gut gehalten, abgeſehen von den Verwehungen in den offenen Lagen. Durch den ſtarken Froſt werden die Eisbahnen am Montag benützbar werden. Ski und Rodel im allgemeinen gut. Dr. Scharnagl zum Oberbürgermeiſter von München wiedergewählt — München, 20. Dez. Bei der Neuwahl des erſten Bürgermeiſters, die heute nachmittag unter außer⸗ ordentlichem Andrang des Publikums erfolgte, ver⸗ lief der erſte Wahlakt ergebnislos, da keiner der aufgeſtellten Kandidaten die abſolute Mehrheit er⸗ hielt. Im zweiten Wahlgang wurde Oberbürger⸗ meiſter Dr. Scharnagl(BV.) mit 23 gegen 17 Stimmen, die auf Altbürgermeiſter Schmidt (Soz.) entfielen, wiedergewählt. Der Oberbürgermeiſter der Wupperſtadt — Barmen⸗Elberfeld, 20. Dez. In der heutigen Stadtverordnetenſitzung wurde der bisherige Ober⸗ bürgermeiſter von Barmen, Dr. Hartmann, zum Oberbürgermeiſter der neuen Wupperſtadt gewählt. Der Ueberbrückungskredit perfekt — Berlin, 21. Dez. Nach einer Meldung der „Da“ iſt der Ueberbrückungskredit für das Reich in einer bis in die Nachtſtunden dauernden Bauken⸗ ſitzung bei der Reichsbank perfekt geworden. Es handelt ſich um einen Betrag von 400 Millionen Mark, die unter Führung der Reichsbank von den deutſchen Banken allein aufgebracht und dem Reiche zur Verfügung geſtellt werden. Mißtrauensantrag gegen den Oberbürgermeiſter von Hannover angenommen 5 — Hannover, 21. Dez. In der Freitagsſitzung des Bürgervorſteher⸗Kollegiums, in dem Majorität beſitzen, fand folgender Antrag der Sozialdemokraten Annahme: Das Bürgervorſteher⸗ Kollegium hält den gegen⸗ wärtigen Oberbürgermeiſter Dr. Menge nicht für die geeignete Perſönlichkeitl zur Leitung der Hannoverſchen Stadtverwaltung und fordert ihn auf, ſein Amt niederzulegen. Die bürgerlichen Parteien proteſtierten lebhaft gegen dieſen Antrag und verließen geſchloſſen den Saal. Explodierende Pakete — Paris, 21. Dez. Wie Havas aus Bordeaux melbet, erhielten ein Rechtsanwalt und ſein Büro⸗ vorſteher in ihre Wohnungen je ein Paket zugeſtellt, die beim Oeffnen explodierten. Es wurde feſtgeſtellt, daß es ſich um Höllenmaſchinen handelt. Beide wurden verletzt. Auf der Poſt wurden zwei weitere Parete gefunden, die ebenfalls Höllenmaſchinen ent⸗ hielten. Man glaubt, daß es ſich um einen Rache⸗ akt handelt. Drei Perſonen durch einen rangierenden Zug getötet — Paris, 21. Dez. Wie Havas aus Liſſabon berichtet, wurden bei Rego durch einen rangierenden Zug zwei Frauen und ein Kind erfaßt und zer⸗ malmt. Flugzeugabſturz in Amerika— Fünf Tote — Waſhington, 20. Dez. Ein auf dem Flug⸗ platz Bollingfield aufgeſtiegenes Armeeflug⸗ zeug, in dem das Kongreßmitglied William K. Kaynor nach Richfield(Maſſachnſe 0 wollte, ſtürzte kurz nach dem Ste 33 von 90 Meter ab. Kaynor und de ſaſſen wurden getötet. 17 ſeßen ſie das Bankhaus und ſchloſſen Einige liefen auf dem Gleiſe zu der 800 die Sozial⸗ demokraten mit 38 gegen 36 Stimmen die abſolute —* . nr een — A„„„„ rene e ern ere 22 . e K 1 . 1 Samstag, den 21. Dezember 1929 Neue Maunheimer Zeitung[(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 593 Sarraſani: der grö Eindrücke bei einem Rundgang Sarraſanui! Allein ſchon die Disharmonie der Begleitmuſik der Vorverhandlungen des Mann⸗ heimer Sarraſani⸗Gaſtſpiels hat dazu beigetragen, daß der Name Sarraſani in Aller Munde iſt. Kein Zirkus, der bisher Mannheim als Standort wählte, hat erreicht, die Spannung ſo zu ſteigern, wie die Ankündigungen, die der Eröffnung der Sarraſani⸗ ſchau vorangegangen ſind. Wir ſetzen die Bedeutung des Zirkus Krone, der als Konkurrenz allein in Parallele zu ſtellen iſt, nicht herab, wenn wir ſagen, daß ſelbſt dieſes Rieſenunternehmen nicht imſtande war, eine ſo faszinierende Wirkung wie die Zelt⸗ ſtadt auszuüben, für die der Meßplatz viel zu klein war, ſo daß auf dem jenſeitigen Neckarvorland ober⸗ halb der Friedrichsbrücke für den Wagenpark ein Terrain beanſprucht werden mußte, das für einen Zirkus mittleren Umfanges genügen würde. In MRieſenlettern leuchtet über dieſer Wagenburg der Name Sarraſani weithin durch die Nacht, gleichſam als Einleitung der pompöſen Illumination, die den gewaltigen Zirkusbau auf dem Meßplatz wie einen Märchenpalaſt aus dem Dunkel heraushebt. Vorbeſichtigung durch die Preſſe Geſtern nachmittag waren die Vertreter der Mannheimer Preſſe und die der näheren und weite⸗ ren Umgebung aus Baden, der Pfalz und Heſſen zu einer Vorbeſichtigung der Zeltſtadt geladen. Dabei war feſtzuſtellen, daß der gewaltige Winter⸗ bau, der allein ſchon konſtruktiv eine Sehenswür⸗ digkeit iſt, zu ſeiner Fertigſtellung nicht mehr vieler Handgriffe bedarf. Das bemerkenswerteſte iſt, daß bei dem Zuſammenfügen der unzähligen Teile des Bauwerkes, das in ſeinen Ausmaßen nur mit den größten deutſchen Feſthallen verglichen werden kann, kein Nagel und keine Schraube verwendet findet, vielmehr nur Falzen, Zapfen und Zinken die Ver⸗ bindung herſtellen. Acht Mannesmannſtahlmaſten von 20 Meter Höhe, durch Drahtſeile verſpannt, tra⸗ gen die Rieſenlaſt. An dieſen Maſten wurde die von etwa 1,50 Meter hohen Holzbindern getragene 200 Zentner ſchwere Mittelkuppel mit Hilfe von klei⸗ nen Holzwinden in ſtundenlanger mühevoller Präzi⸗ ſionsarbeit in die Höhe gezogen. 24 vollſtändig freiſtehende Holzmaſten, ebenfalls nur durch Seile verſpannt, ſtellen die Verbindung mit dem Achteck her, das durch die acht Stahlmaſten gebildet wird. Die geſamten Holzbinder ſind durch Zelttücher verdeckt. In ihrer Einfachheit genial durchdacht und durch⸗ geführt iſt die Konſtruktion der Zuſchauertribünen. Die zerlegbaren Treppen, die zu den amphitheatra⸗ liſch angeordneten Sitzplätzen führen, beſtehen aus zwei Seitenwangen mit loſe aufgelegten Stufen. In etwa—3 Stunden werden die etwa 10 000 Sitzplätze von 20 Arbeitern auf⸗ bzw. abmon⸗ tiert und verladen. Bei der Zuſammenlegung wird auf größte Raumausnützung beſonderer Wert ge⸗ legt. Die Zerglieberung der Teile iſt ſoweit durch⸗ geführt, daß faſt alle auf normalen Laſtwagen trans⸗ portiert werden können. Die Entlüftung des Baues erfolgt durch Zugjalouſien, die in den Zelttüchern der Dach⸗ konſtruktion eingebaut ſind und auf bequeme Weiſe durch Leinen geöffnet werden können. Die Heizung geſchieht durch zwei vollſtändig voneinander ge⸗ trennte Luftheizungen. Der in einem Niederdruck⸗ keſſel erzeugte Dampf wird einem Ventilator zu⸗ geführt, der die friſche Luft von außen an ſich zieht. In dieſem Ventilator miſcht ſich der Dampf mit der Friſchluft, die auf etwa 65 Grad erwärmt wird. Die Dampfniederſchläge und das Kondenswaſſer ſammeln ſich in einem Kondenſator, der ſie an den Heizkeſſel weitergibt, während die erwärmte Luft durch eine Schlauchleitung von einem Meter Durch⸗ meſſer in den Zuſchauerraum unter die Tribünen geleitet wird. Der Luftſchlauch, der durch Löcher die erwärmte Luft entweichen läßt, weiſt am offenen Ende immer noch eine Wärme von etwa 35 Grad auf. Die Heizungsanlage, die den Aufenthalt im Zuſchauerraum ſelbſt im grimmigſten Winter an⸗ genehm macht, bildet trotz ihrer Einfachheit ein Meiſterwerk techniſchen Könnens und ſteht in ihrer Konſtruktion einzig da. Die Manege iſt mit 17 Meter Durchmeſſer die größte der Welt Ein Rundblick von der Galerie aus überzeugt, daß die billigſten Sitzplätze die beſten ſind, weil von hier aus der Eindruck zuſammenfaſſender iſt. Es iſt deshalb geplant, die Logen in dieſe Höhe zu verlegen, wenn dereinſt der Plan der Schaffung eines Erſatz⸗Winterbaues ſpruchreif werden ſollte. Das Konzertpodium befindet ſich über dem Stall⸗ Eingang gegenüber vom Zuſchauer⸗Eingang. Drei Kapellen ſtehen dem Unternehmen zur Verfü⸗ gung: die argentiniſche Militärkapelle Ceſare Seſſo, die Sarraſani von ſeiner Südamerika⸗ Tournee mit nach Deutſchland brachte, eine deutſche und eine tſchechiſche, insgeſamt 100 Muſiker. Wäh⸗ rend die eine Kapelle im Innern allabendlich von halb 7 Uhr ab konzertiert, locken die andern zwei draußen vor der in mehr als 8000 elektriſchen Lampen erſtrahlenden Faſſade die„Sehleute“ herbei. Der Gang durch die Ställe liefert den Beweis, daß die Stallbauten an Voll⸗ ſtändigkeit und Komfort jedem feſten Stallgebäude mindeſtens gleichwertig ſind. Beachtenswert iſt die Sorgfalt, die allen Tieren zuteil wird. Sie ſtehen tief im Stroh und ſind durch Flankierbäume und Matten voneinander getrennt. Die exotiſchen Tiere beſitzen geheizte Ställe. Achtzig Wärter und Kutſcher haben ſtändig Stalldienſt. Man führt uns zunächſt in die Raubtier⸗Abteilung Löwen und Tiger, durchweg Prachtexemplare, liegen träge in ihren ſauberen Käfigen, trotz der Wärme dicht aneinandergedrängt. Raubtiergruppen, die mit⸗ ſamt dem Dompteur, dem ſie gehören, engagiert werden, gibt es bei Sarraſani nicht. Alle Tiere ſind Eigentum Sarraſanis, der jeweilig die Dreſſeure und Dompteure dazu engagiert. So arbeiten als eine Nummer zuſammen 12 prächtige indiſche Königs⸗ tiger, drei und vier Jahre alt. Die Anſchaffung dieſer Gruppe, die in ſog. zahmer Dreſſur, zu der ein volles Jahr nötig war, vorgeführt wird, koſtete 72 000 Mk. Die Eisbären, die zuſammen mit zwei Braunbären dreſſiert wurden, zeichnen ſich durch beſondere Lebendigkeit aus. Während Tiger und Bären ſich in der Gefangenſchaft nicht fort⸗ pflanzen, gibt es bei den Löwen immer reichlich Nachwuchs. Sarraſani beſitzt augenblicklich 70 Löwen aller Lebensalter und Arten: Kap⸗, Somali⸗, abeſ⸗ ſiniſche und Sudanlöwen. 20 bilden eine Gruppe, die in der Manege abwechſelnd mit Tigern und Bären vorgeführt wird. Als Jongleure glänzen in der Vorſtellung die acht entzückenden kaliforniſchen See⸗ löwen, die in ihrem Wagen aufs Trockene ge⸗ ſetzt ſind, weil ſie ruhen ſollen. Das Nilpferd „Oedipus“, das ſeinen Namen zu Ehren Max Reinhardts trägt, weil dieſer Freund des Hauſes Sarraſani zu der Zeit, als das Ungeheuer in Deutſchland eintraf, ſeinen großen Erfolg mit der Aufführung des„Oedipus' im großen Schauspielhaus zu Berlin, dem ehemaligen Zirkus Schumann, hatte, bequemt ſich nach gütlichem Zureden, ſein mächtiges Maul ſo weit als möglich aufzureißen. Auch Sarra⸗ ſanis„Oedipus“ iſt aufführungsreif. Es trägt auf ſeinem breiten Rücken den Ruhm, das einzig dreſ⸗ ſtierte Nilpferd der Welt zu ſein.„Oedipus“ hat in ſeiner Villa Warmwaſſerverſorgung. Aus der gleichen Quelle werden vier Ballettwagen verſorgt, in denen 60 reizende Sarraſank⸗Girlͤls wie in weißgeſtrichenen Puppenſtübchen wohnen. Das Ballettkorps beſteht nunmehr aus 85 Köpfen, da auf eine Anzeige hin aus der Schar der Bewer⸗ berinnen hier 25 weitere Tänzerinnen verpflichtet wurden. Impoſant iſt die Elefantenſchan 22 Dickhäuter ſtehen an den Beinen gefeſſelt in einer Reihe. Im Gegenſatz zu den phlegmatiſchen Raub⸗ Was die Prominenten ſich wünſchen Weihnachtsgeſpräch mit Berühmtheiten Wir haben unſere Wünſche, beſſer geſagt unſere Sorgen. Wie aber ergeht es denjenigen, die wir im Beſitze von allem Wünſchenswerten glauben. Sie haben ihren Ruhm und ihr Auto. Zudem ihre Nei⸗ der. Aber auch jenen Ueberglücklichen kann der Weihnachtsmann noch Wünſche erfüllen.— Weſent⸗ lich iſt, wie verſchiedenartig ſich dieſe Wünſche geſtal⸗ ten und wie ſie pfychologiſch den Aufſchluß geben über die Eigenart dieſer Perſönlichkeiten: Richard Tauber. Was dieſer erfolgreiche Bühnenkünſtler ſich wünſcht. Seine Anwort zeigt, was einer Berühmt⸗ heit das Wichtigſte iſt. „Ich wünſche mir,“ ſagt Richard Tauber,„nichts anderes, aber auch nicht weniger, als die gleichen Erfolge wie bis jetzt.“ Grock. 5 „Ich bin ein ſchweizeriſcher Kleinſtädter, deſſen Beruf es allmählich geworden iſt, den Weltſtädter zum Lachen zu bringen. In London, Paris und auch hier lacht man über mich. Schlecht habe ich dabei zwar nicht abgeſchnitten, denn mein Ruf und mein Beruf ſind gut notiert. Der Börſenkrach hat mich perſönlich nicht berührt, denn ich liebe Fauſt⸗ pfänder. Nur die Düſſeldorfer Morde waren ein Schadenpoſten, denn dieſer Schurke hat nicht nur Menſchen gemordet, ſondern auch das Lachen der Dütſſeldorfer getötet. Das ſollte verboten ſein.— Und nun mein Weihnachtswunſch, aber Sie, Herr Berichterſtatter, ſagen Sie es nicht weiter:„Ich möchte noch einmal ganz echt an den Weihnachts⸗ mann glauben können.“ Franz Léhar. Unſer berühmter Schlagerkomponkſt bleibt mit ſeinen Weihnachtswünſchen in der eigenen Sphäre. Er wünſcht ſich muſikaliſche Freude: „Ich ſtehe den Weihnachten, die ich heuer in Berlin verbringe, abſolut wunſchlos gegenüber. Mein „Land des Lächelns“ wird an den beiden Weih⸗ nachtsfeiertagen im Metropol⸗Theater viermal auf⸗ geführt und Vera Schwarz und Richard Tauber ſingen in allen 4 Vorſtellungen meine Lieder. Das Berliner Publikum bleibt dem Werke treu und füllt die Plätze und Ränge des Metropol⸗Theaters. Da bleibt mir wirklich nichts mehr zu wünſchen übrig!“ Michael Bohnen. „Euch macht Ihrs leicht, mir macht Ihrs ſchwer, wozu mir Armen ſoviel Ehr!“ flüſtert der unver⸗ gleichliche Hans Sachs— im Privatleben Michael Bohnen. „Alſo ich wünſche mir, im nächſten Jahre die gleichen Sympathien und Erfolge zu haben, wie ich ſte bis jetzt an der Metropolitan⸗Opera in Newyork gewöhnt bin. Sagen wir, einſtweilen genügt es mir für die nächſten 5 Jahre. Solange läuft mein jetziger Kontrakt mit der Metropolitan. Die neue Rolle, an der ich jetzt arbeite—— warten Sie bloß bis nach Weihnachten— da wünſche ich, das Publikum und mich zu erfreuen...“ Maria Paudler. Die reizende Filmdiva hat einen Wunſch, der ganz ihrem Weſen entſpricht: „Zu Weihnachten wünſche ich mir frohen Herzens im Kreiſe lieber, glücklicher Menſchen zu weilen.“ Wer ner Krau 8. Dieſer ſeltene große deutſche Schauſpieler ſagt: „Wunſchlos bin ich nie, heute ſo wenig wie zu Weihnachten, denn jede Befriedigung eines Wunſches trägt in ſich wieder die Keime tauſenderlei neuer Wünſche.“ tieren trippeln ſie lebhaft von einem„Fuß“ auf den andern. Der eine übt graziös ganz moderne Tanz⸗ ſchritte, der andere wiegt den Kopf hin und her. Als wir unſer Bedauern darüber ausſprechen, daß wir kein Brötchen oder keinen Zucker eingeſteckt haben, macht uns der Führer darauf aufmerkſam, daß das Füttern nicht geſtattet wird, weil die Tiere nicht neidiſch aufeinander werden ſollen. Das größte Tier iſt abgeſondert in der Krankenſtube. Es hat ein Fußleiden. Jeden Morgen werden die Füße, die in Schuhen ſtecken, mit einer Feuerſpritze behandelt, die Wunden austamponiert und friſch ver⸗ bunden. Obwohl das Tier große Schmerzen aus⸗ ſtehen muß, hält es geduldig ſtill, weil es empfindet, daß man es heilen will. Man macht uns darauf aufmerkſam, daß ſämtliche 22 Dickhäuter, die aus Indien ſtammen, keine Stoßzähne haben. Es ſind durchweg weibliche Elefanten. Man hat die männlichen ausrangiert, weil ſte Direktor Stoſch⸗ Sarraſani während einer Prode in Dresden 1922 überfallen und derart zugerichtet haben, daß er von Frau und Sohn als tot aus der Manege getragen wurde. Bei dieſer Gelegenheit ſei bemerkt, daß faſt alle großen Elefanten⸗Dompteure Opfer ihrer Tiere geworden ſind.„Mein Tod wird einſt Roſa ſein“, pflegt Direktor Stoſch⸗Sarraſani zuweilen zu ſagen. Er meint damit den rieſigen zweiten Elefan⸗ ten, der vor einigen Jahren ſeinen Wärter tötete, der ihn länger als zwanzig Jahre betreut hatte. Die Erzieherin iſt die daneben ſtehende Jenny, die im Bedarfsfalle wuchtige Rüſſelſchläge und Rippen⸗ ſtöße austeilt. Die zwölf größten Elefanten führt der Direktor in jeder Vorſtellung perſönlich vor, wie er auch das überaus ſchwierige Verladen der Koloſſe ſelber vornimmt. Elefanten, Pferde, Kamele, Bullen und Zebras ſind die einzigen Tiere der Sarraſani⸗ Schau, die mit der Bahn befördert werden. Ein junger Elefant koſtet im„Rohzuſtande“ fünfhundert engliſche Pfund. Man kann ſich danach ausrechnen, welchen Wert allein die Elefantenherde repräſentiert. Ein beſonderer Stall iſt auch den Kamelen zugewieſen. Im Mittelgang ſteht ein Junges, das im Sommer ds. Is. geworfen wurde. Alle Tiere machen allein ſchon durch ihre feiſten Höcker darauf aufmerkſam, daß ſie gut in Futter ſtehen. Das ſeidig glänzende Fell weiſt auf die ſorgfältige Pflege hin. Den Kamelen gegenüber ſtehen mächtige Bullen, europäiſche und ſüdamerikaniſche, die in eizer Quadrille geritten werden. Alle Tiere in Sarraſanis Ställen ſind dreſſiert. Es gibt keine Menageriettere, die lediglich Schauzwecken dienen. Außer den beiden Schweinen, die als Glücks⸗ tiere gehalten werden, weil Direktor Stoſch⸗ Sarraſani als Clown mit dreſſierten Schweinen debütiert hatte. ste Jirkus der Welt Eine Augenweide ſind die Pferbe, mehr als 200 edle Tiere. Beſonders bemerkenswert ſind ein Schimmelzug von ſeltener Reinheit und eine Gruppe Argentinier, die unmittelbar von den Pampas weg eingekauft wurde. In beſonderen Boxen ſtehen die Schulpferde, Luxustiere von un⸗ ſchätzbarem Wert. Ueber jedem Pferde, wie über⸗ haupt über jedem Tier, iſt ein Schild mit Namen, Abſtammung und Alter angebracht. Neben den Pferden ſtehen die Zebras, darunter die koſtbaren Grazys mit den tiefſchwarzen Streifen. Eine be⸗ ſondere Kurioſttät iſt das Zebrold, braunſchward geſtreift, eine Kreuzung von Zebra und Pferd. Einige Zahlen tus der Fouragekammer dürften intereſſieren. Täglich werden an Ort und Stelle gekauft und verfüttert: 3000 Pfund Hafer, 1800 Pfund Kleie, 3500 Pfund Heu, 1500 Pfund Rüben, 400 Pfund Pferdefleiſch, 300 Pfund Brot, 30 Liter Milch, 200 Pfund Fiſche, 30 Liter Lebertran. An Stroh werden täglich 2700 Pfund konſumiert. Man erſieht aus dieſen Zahlen, welche Bedeutung das Sarraſani⸗Gaſtſpiel für die Mannheimer Ge⸗ ſchäftswelt hat. Eigene Werkſtätten führt Sarraſani mit, die wie alles, was zum Betrieb gehört, in Autowagen untergebracht ſind, die nach Angaben des Direktors auf Grund eigener Erfah⸗ rungen erbaut wurden. Die Schneiderei umfaßt 5 Wagen und ein Zelt. Sattlerei, Schmiede und Reparaturwerkſtätte unter Leitung von Meiſtern ſind ebenfalls vorhanden. Unmittelbar neben den Stall⸗ zelten ſtehen die Garderobekammern. Die Sarraſani⸗Schau beſitzt einen Fundus von rund elftauſend Koſtümen und Uniformen, von denen immer einige tauſend mit auf die Tournee genommen werden. Jeder Diener, jeder Chauffeur, jeder Be⸗ reiter, jeder Muſiker, jeder Stallburſche und jeder, der am Eingang zur Vorſtellung den Beſucher empfangenden Jungmädchen⸗Pagen hat ſechs ver⸗ ſchiedene Uniformen. Ungemein reichhaltig ſind auch die Beſtände in den Sattelkammern und Schuh⸗ magazinen. 5 Der Rundgang, der unter Führung des Preſſe⸗ chefs und Privatſekretärs des Direktors, Herrn Will Aureden, erfolgte, hinterließ den Eindruck, daß es ſich in bezug auf Organiſation und Größe um ein Unternehmen handelt, das in ſeiner Art einzig daſteht. Alle Einzelheiten dieſes genial ineinander greifenden Rieſenbetriebes laſſen ſich in einem ein⸗ zigen Artikel nicht ſchildern. Wir werden deshalb im Laufe des Gaſtſpiels wiederholt darauf zurück⸗ kommen. Sch. Schluß des redaktionellen Teils Frauringe G, 75 1d Kar. kauft das Brautpaar nut bei düsur Fesen meer HJ. 3. Breitestraße Lion Feuchtwanger, deſſen Bücher in ſämtlichen Kulturſprachen erſchei⸗ nen, möchte am liebſten ein neues Strafgeſetz ein⸗ führen: „Ich wünſche ein kategoriſches Verbot des Inter⸗ viewens.“ Carl Zuckmayer. Der Verkehr mit den„Stempelbrüdern“ ſcheint den Verfaſſer des„Fröhlichen Weinberg“ und des „Schinderhannes“ doch irgendwie auf Abwege geführt zu haben.— Sein Weihnachtswunſch, den er mir an⸗ vertraut hat, lautet: „Ich wünſche mir energiſch Ruhe und viel Zeit zur Arbeit. Ich bin mit der Zeit nicht zufrieden, weil ich zu wenig von ihr habe.“ Ern ſt Weiß. Der Dichter von„Tiere in Ketten“ hat tatſächlich ſeltene Wünſche. Er hat einen Hund, den er ſehr liebt. Jonathan iſt aber nicht ſtubenrein, alſo lautet der ehrliche Herzenswunſch von Ernſt Weiß: „Ich wünſche mir als Weihnachtsfreude, daß mein Jonathan ſtubenrein wird.“ Dr. Grich Frey. Der bekannte Rechtsanwalt und Verteidiger, der ſich tagtäglich mit den verſchiedenartigſten Wünſchen ſeiner Mandanten auseinanderzuſetzen hat, hat für ſich zu Weihnachten nur den einen Wunſch: „Im irrſinnigen Hetztempo der Zeit, die nieman⸗ den ſich ſelbſt läßt, wünſche ich mir Zeit, um deren ſelbſtwillen. Die Möglichkeit, ohne Zeithemmung ſich ſelbſt zu ſein, ſo wie man möchte und was man nur erzielt mit Ruhe, mit einem klein bißchen Ruhe.“ Rudolph Lenz. Der Wiener Volkstheater⸗Preis für Leonharb Frank. Der Volkstheater⸗Preis wurde dem Dichter Leonhard Frank für ſein Drama„Die Urſache“ zuerkannt. Das Drama, das nach der gleichnamigen Novelle bearbeitet iſt, iſt im vergangenen Jahr in den Berliner Kammerſpielen mit großem Erfolg aufgeführt worden. Theo Hermann vom Mannheimer National⸗ theater wurde unter außerordentlich günſtigen Be⸗ dingungen als Tenorbuffo an die Düſſel⸗ dorfer Oper engagiert. Der junge Künſtler hat durch ſeine Mannheimer Tätigkeit ſein ſtimmliches Talent bewieſen, das ihn bereits bei ſeinem erſten Auftreten an der Oeffentlichkeit in einem Konzert der Geſangſchule Jane Freund⸗Nauen eine gün⸗ ſtige Entwicklung prophezeien ließ. Seine Begabung im Verein mit der ausgezeichneten Schule, die er ge⸗ noß, haben ſeine Leiſtungen am Mannheimer Natio⸗ naltheater geſanglich ſtets hervortreten laſſen, ſodaß wir dem jungen Künſtler für ſeine weitere Laufbahn die beſte Prognoſe ſtellen können. Wir wünſchen ihm ein herzliches Glückauf für ſeine Tätigkeit in der ſchö⸗ nen Rheinſtadt. Der Muſikſchriftſteller Max Chop 7. Aus Berlin kommt die Nachricht, daß dort der bekannte Muſikſchriftſteller Profeſſor Max Chop im Alter von 67 Jahren geſtorben iſt. Er ſtammte aus Thüringen, erhielt früh Muſikunterricht und ge⸗ hörte zu denen, die die Muſik mit dem Studium der Jurisprudenz zu vereinbaren ſuchten, ging aber be⸗ reits im Jahre 1885 gänzlich zur Muſik über, zu⸗ nächſt als feuilletoniſtiſcher Schriftſteller in Berlin, dann in Neuruppin an der Märkiſchen Zeitung; ſeit 1902 wirkte er wieder in Berlin. Er ſchrieb eine ganze Reihe von meiſt kürzeren Muſtkbüchern, die viel zur guten Populariſierung beigetragen haben, insbeſondere war ſein Eintreten für Richard Wagner in der Zeit des Kampfes um das Muſik⸗ drama des Meiſters verdienſtvoll. Seine„Erläute⸗ rungen zu den Meiſterwerken der Tonkunſt“, die in Reclams Univerſalbibliothek erſchienen, gehören zu den populärſten muſikſchriftſtelleriſchen Arbeiten Deutſchlands. Auch als Komponiſt iſt Chop her⸗ vorgetreten. In letzter Zeit hat er ſein kritiſches Urteil auch in der Beratung der Schallplattenindu⸗ ſtrie und beim Rundfunk bewährt. Als Herausgeber der„Signale für die muſikaliſche Welt“ trat er während einer langen Reihe von Jahren als charaktervoller Publiziſt in dieſer von ihm aus⸗ gezeichnet redigierten Zeitſchrift hervor. 4. Seite. Nr. 593 177 Neue Maunheimer Ze itung Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 21. Dezember 1929 Am Dienstag den 24. Dezember(Heil. Abend) erscheint nur eine Ausgabe um Uhr Wir bitten, Anzeigen für diese Ausgabe bis spätestens 10 Uhr vormittags aufgeben zu wollen Die Schalter für Bezug, Offerten u. Zeitungs- verkauf sind bis 2 Uhr geöffnet Aus der Mannheimer Stadtratsſitzung vom 19. Dezember 1929 Es wird in Ausſicht genommen, anſtelle der in den letzten Jahren nicht mehr erſchtenenen Ver⸗ waltungsberichte der Stadt Mannheim im Jahre 1932 einen die Jahre 19061931 umfaſſen⸗ den vierten Band des im Jahre 1907 er⸗ ſchienenen Stadtjubiläumswerkes herauszugeben. Die Mittel hierfür werden in Voranſchläge der Jahre 19301932 eingeſetzt. Südlich der Zufahrtsſtraße zum Strandbad zwi⸗ ſchen Franzoſenweg und Eingang zum Strandbad wird mit einem Aufwand von 26 000 RM. ein Platz zur Aufbewahrung von Fahrrädern angelegt. Da die Arbeit als Notſtandsarbeit durch⸗ geführt wird, mindert ſich dieſer Betrag um den Zuſchuß aus der wertſchaffenden Arbeitsloſenfür⸗ ſorge Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes bleibt vor⸗ behalten. 5 g Der Stadtrat ſtimmt den vom Eingemeindungs⸗ gausſchuß vorgeſchlagenen Bedingungen über die Vereinigung der abgeſonderten Gemarkungen Straßenheim, Sandtorf und Kirchgartshauſen mit Mannheim aufgrund des 8 105 der Gemeindeordnung zu. Die Bedingungen ſind dem Miniſterium des Innern mit⸗ zuteilen. die Der Weihnachtsbaum am Waſſerlurm Der vom Verkehrsverein am Waſſerturm aufge⸗ ſtellte Ehriſtbaum wird von heute ab bis zum Jahresende als öffentliches Zeichen der Weihnachts⸗ zeit allabendlich im Lichterglanz er⸗ ſtrahlen. Wir machen noch einmal darauf auf⸗ merbfam, daß am morgigen Sonntag, abends 6½ Uhr, am Waſſerturm eine öffentliche Weih⸗ nachtsfeier ſtattfindet unter Mitwirkung des Männergeſangvereins Concordia, Mannheim und des Geſangvereins Teutonia, Feudenheim unter Leitung von Muſikdirektor Schellenberger, ſo⸗ wie des Evangel. Stadtpoſaunenchors unter Leitung von Kapellmeiſter Jahn. Um 5½ Uhr abends findet die Feier auf dem Marktplatz Neckarſtadt ſtatt. Pro⸗ gramme werden verteilt. 0 * * Wochenmarkt an den Feiertagen. Die Wochen⸗ märkte werden wie folgt abgehalten: Am 23., 24. und 28. Dezember Hauptmarkt, am 24. Dezem⸗ ber Neumarkt, Augarten⸗ und Lindenhof⸗Markt, am 27. Dezember Neumarkt und Kleiner Markt, am 28. Dezember Augarten⸗ und Lindenhof⸗ Markt. Ferner am 31. Dezember Kleiner Markt O 5, 6, Augarten⸗, Lindenhof⸗ und Neumarkt. * Herſchelbad. Da erfahrungsgemäß vor den Feiertagen mit einem ſtarken Beſuch des Bades zu rechnen iſt, hat ſich die Badeverwaltung entſchloſſen, das Bad am Montag, 23. Dezember ſchon von 8 Uhr ab zu öffnen. Allen, die es ermöglichen können, bereits am Montag zu baden, kann nur empfohlen werden, dieſe Badegelegenheit wahrzunehmen, um am Dienstag unliebſame Wartezeit zu vermeiden. (Siehe Anzeige.) ichen des gte, hat Zwölf Nächte ikönigstag, die Sonne ſtill zu wieder zu⸗ veicht dem „Schnee ſind noch letzten Spuren des ginnt ſchon um die zwiſchen alt El ſtehen 1 Reine in vollem Rei vorjähri Zeit der 2 Wendeprozeß in B in und Helle der 9 „ mit den insbeſondere das werden wir die Natur kau 5 Kalender⸗ „unſer Leben kehrende Ver⸗ gerade um dieſe iu U er Erde um⸗ Iten ber in dieſen Tagen terſ twend des Jahresende in len Stunden, ſofern uns ſolche beſchieden ſind, Ab⸗ 115 rechnung halten u Arbeit zur Aufnal auch die Natu tig und ſeeliſch zu neuer menden rüſten, ſo geht h kurzen Wochen der Ruhe und Beſinnung unermüdlich erneut ans Werk. Noch im kalten Winter beginnt die Winterſaat grün zu ſchim⸗ mern, beginnen die Baumtriebe da und dort zu ſchwellen, mögen die Stürme heulen, mögen licht⸗ arme, ſonnenloſe Tage imlich ſchweigenden lan⸗ gen Winternächten zum Opfer fallen, wir wiſſen: Sonnenwende iſt Sonnenaufgang! Es geht empor! Und unter allen Verheißungen der ſchönen Weihnachtszeit iſt di wiederkehrenden Lichtes die des und Naturlebens nicht die geringſte. * Thomasnacht 2 Faſt alle Bräuche der vergangenen Nacht, der Thomasnacht, die allgemein als Zaubernacht gilt, ſtammen aus vorchriſtlichen Zeiten, da man um die Winterſonnenwende den Göttern Opfer dar⸗ brachte mit ſeltſamen Kulthandlungen und Feſte ferſonnenwende feierte. Manche dieſer Bräuche haben ſich jedoch im Laufe der Zeit dem Chriſtentum angepaßt, aber ſo, daß der heidniſche Urſprung noch ganz gut durch⸗ blickt. So herrſcht in manchen Gegenden der Aber⸗ glaube, daß jedes Jahr in der Thomasnacht der hl. Thomas in einem feurigen Wagen durch die Lüfte ſauſe, auf die Kirchhöfe komme und alle Toten, die im Leben ſeinen Namen trugen, ſegne, weshalb ſie aus ihren Gräbern herauskommen müßten. Gleich⸗ zeitig betet man in den Häuſern das„Thomasgebet“, damit der Heilige den Toten recht günſtig geſtimmt werde. Zweifellos entſtand dieſer Brauch aus dem alten Glauben, daß in der Thomasnacht die„wilde Jagd“ durch die Lüfte fährt. Dieſer Glaube wurzelte noch im 17. und 18. Jahrhundert ſo feſt im Volk, daß man allen Ernſtes überzeugt war, manche Menſchen würden von der wilden Jagd mit fortgeführt. Selbſt behördliche Akten finden ſich noch, in denen vom plötzlichen Verſchwinden von Menſchen berichtet wird, die durch die wilde Jagd in der Thomasnacht ver⸗ ſchleppt worden ſeien und die man erſt nach einigen Tagen, weit weg von ihrem Heimatsort wieder auf⸗ gefunden habe. Im Böhmerwald zieht St. Thomas ähnlich wie der heilige Nikolaus im weißen Bart und Biſchofs⸗ mütze durchs Dorf und ſammelt kleine Gaben. Gern beſtreut man auch das Vieh mit geweihtem Salz, um es vor den Angriffen der in der Thomasnacht umhergeiſternden böſen Dämonen zu ſchützen und aus dem gleichen Grund verſchließt man auch Fen⸗ ſter und Türen beſonders feſt. Der heilige Thomas, im Volksmund mit dem Beinamen„der Ungläubige“, weil er zuerſt nicht an die Auferſtehung des Heilan⸗ des glauben wollte, ſoll nach dem Tode des Herrn zals Verkünder des Evangeliums bis nach Perſien und Indien gekommen ſein. In der Stadt Maflapur bei Madras erlitt er den Märtyrertod. Seine Ueber⸗ reſte wurden im Jahre 232 nach Edeſſa, dem heuti⸗ gen Urfa in Meſopotamien, gebracht, wo ſie ſich auch jetzt noch befinden ſollen. Was ſchenkt man ihm? Weihnachtsgeſchenke für den Herrn Was ſie, der Gatte, der Vater, der Großvater, der erwachſene Sohn, der Verlobte oder Freund zu Weihnachten ſich wünſchen, iſt eines jener Probleme, deſſen Löſung Jahr für Jahr, ja ſogar noch mehr auch bei anderen feſtlichen Gelegenheiten größtes Kopfzerbrechen bereitet. Der Herr hat ja alles, was er braucht. Aus den wenig günſtigen Erfah⸗ rungen beim Schenken ſollte jeder zumindeſt die Lehre ziehen, daß man darauf achtet, ob der zu Beſchenkende die ihm zugedachten Gegenſtände vielleicht gebrauchen kann oder gar ſchon beſitzt. Alle Ratſchläge für den Weihnachksgeſchenke für Herrn ſind zwecklos, wenn man dieſe Vorausſetzung nicht erflüllt. Aber im übrigen iſt die Auswahl ünker den Geſchenkartikeln ſo groß, daß niemand in Ver⸗ legenheit zu kommen braucht. Vor allem iſt unterſcheiden zwiſchen Geſchenken, die man machen will, um damit dem Beſchenkten etwas zu geben, was er noch nicht beſitzt, und Geſchenken, die ſich auf Gegenſtände beziehen, die der Betreffende in dieſer guten Ausführung nicht gekauft hätte. Für die erſten zu praktiſchen Geſchenke iſt nur eines erforderlich: Aufmerkſamkeit für die Wünſche des zu Beſchen kenden. Dann kann auch ein ſilberner Bleiſtift angebracht ſein, beſonders, wenn der Betreffende ſeinen gerade verloren hat. Dazu kommen alle jene Artikel des perſönlichen Be⸗ darfs, wie Kleidungsſtücke aller Art, Schreibtiſch⸗ material uſw. Darüber hinaus gibt es aber auch eine Reihe von Artikeln, die den zu Beſchenkenden große Freude machen, weil er ihn ſelbſt nicht gekauft hätte. Dazu gehört z. B. ein hübſcher Rauchtiſch mit Meſſing⸗ platte, ein Spieltiſch, eine Spieltiſchgarnitur, ein Rauchſtänder zum Spieltiſch oder ſehr ſchöne Ziga⸗ retten⸗ und Zigartenkäſten zum Anbieten für die Gäſte. Häufig iſt eine ſilberne oder Kriſtall⸗Bowle angebracht. Manchmal fehlt ein Likör⸗Service oder eine Garnitur für Weiß⸗ und Rotwein. Für den Bedarf beim Raſieren kann man immer noch einen hübſchen Gegenſtand finden. Vor allem einen praktiſchen Spiegel, der nicht wie der bisher ver⸗ wandte den Unglücklichen zwingt, allerlei Ver⸗ renkungen zu machen, um das zu ſehen, worauf es beim Raſteren hauptſächlich ankommt: die eingeſeif⸗ daß das Licht der Lampen direkt aufs Geſicht fällt. Das nahe Jahresende iſt auch ein deutlicher Hin⸗ weis darauf, daß man dem Herrn einen prakti⸗ ſchen Kalender ſcheukt, dem und dem Vielbeſchäftigten eine Agenda, oder einen dreht. Hat allerdings ſchon der zu Beſchenkende einen ſolchen Tiſchkalender, ſo genügt der paſſende neue Erſatzblock. Sehr hübſche Geſchenkartikel ſind auch, die modern quadratiſch und rechteckig gehalte⸗ nen Schreibtiſchuhren, die verhältnismäßig billig ſind. Ein großes Geſchenkgebiet iſt auch der ſteiſebedarf des Herrn. Je nachdem, was Sie ausgeben wollen, werden Sie oder auch dem großen den man aufgibt. Laſſen Sie ſich nicht davon ab⸗ halten, einen dieſer Gegenſtände zu ſchenken, wenn der Betreffende ſchon einen Handkoffer hat, es ſei denn, daß er einen anderen Gegenſtand nötiger braucht. Denn neben dem Handkoffer benötigt man für größere Reiſen einen entſprechend großen Kof⸗ fer, für kleinere Reiſen einen kleineren. Als ten Backen, und der auch ſo aufgeſtellt werden kann, daß das Geſicht nicht immer im Dunkeln iſt, ſondern Ein Huſten, den man nicht Geſchäftsmaun Nottzblock, bei dem män jeden Täg ein Blätt um⸗ hier viele Artikel finden, begonnen bei dem kleinen Handköfferchen bis zu dem Coupé ⸗Schrankkoffer, Sichrankkoffer, Spezialgeſchenke ſind alle jene Gegenſtände zu emp⸗ fehlen, die ſich auf das Intereſſengebiet des zu Be⸗. ſchenkenden beziehen. Auch der Erwachſene baſteſt noch gern herum. Das beliebteſte Gebiet iſt heuts das Radio. Hier können Sie durch geſchickte Fragen heraushören, war ſich der Gatte, der Bräutigam, der Vater wünſchen. Dies iſt nur eine kleine Aus⸗ wahl aus den zahlreichen Geſchenkartikeln für den Herrn. Sie werden beſtimmt das Richtige finden, wenn Sie ſich nur etwas Mühe geben. D. O. Weihnachtsfeier der Heilsarmee „Haltet den Topf am Kochen! Wie oft iſt man in den letzten Wochen an einer Tafel mit dieſer Inſchrift vorüber. gegangen: Die Heilsarmee ſammelte Gelder, um einem Teil unſerer bedürftigſten Mitmenſchen eine Weihnachts⸗ freude machen zu können. Mancher wird wohl gedacht haben, daß ſeine geringe Beiſtener zu der Sammlung doch nichts ausmachen würde, aber Groſchen hat ſich zu Groſchen gelegt und reiche Früchte getragen. Die geſammelten Gelder wurden zum Erwerb von Lebensmitteln verwendet und dieſe lagen nun lockend aufgebaut geſtern Abend im alten Rathausſaal. 120 arme Familien konnten beſchert werden. Wie klein dieſe Zahl iſt, doch wieviele Not konnte gelindert werden, wieviele Freude wurde mit der Lebens mittelbei⸗ hilfe gemacht. Elf Gegenſtände konnte jeder der Armen mit, nach Hauſe nehmen: Brot, Chriſtſtollen, Nudeln, Zucket, Kaffee, Mehl, Schmalz und was man ſonſt noch alles zum Leben braucht. 100 Karten konnte man ausgeben. Der Wert dieſer Lebensmittel war durch die Topfſammlung eingegan⸗ gen. Aber immermehr Bedürftige haben ſich gemeldet; ſie mußten abgewieſen werden. Schweren Herzens, denn man hätte doch jedem gerne geholfen. Ohne das Geld zu haben, im Vertrauen darauf, daß es durch Spenden noch eingehen werde, wurden für weitere 20 Leute Lebensmittel beſchafſt und verteilt. Mit dieſen Aermſten der Armen war der Rathausſaal voll beſetzt. Vor der Beſcherung boten ihnen die Frauen der Heilsarmee eine f kurze Feierſtunde. Vorträge, Geſang, Gedichte wechſelten ab und ſelbſt die Kleinen trugen mit großm Eifer durch Singen und Reigen⸗ ſpiele dazu bei, die Weihnachtsfreude zu vertiefen. Ein kleines Spiel von drei Waiſenkindern, die am Heiligen Abend eine neue Heimat finden, bildete den Beſchluß der Darbietungen. Nach dem gemeinſam geſungenen Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ wurden die Gaben verteilt. Wie ſtrahlten die Geſichter, als ſich die mitgebrachten Körbe und Taſchen immer mehr füllten. Ob jung oder alt, alle wurden gleichmäßig bedacht und das in ſolch reichem Maße, wie es ſich wohl niemand hätte träumen laſſen. Niemand von dieſen Menſchen, die alle aus den Behelfs⸗ bauten in Waldhof, Sandhofen, Rheinau und dem Ulmenweg waren. Das iſt wirkliche Nächſtenliebe geweſen. Dieſe Menſchen werden den tiefen Sinn des Weihnachts⸗ feſtes gefühlt haben: die Liebe, mit der ihnen über die Not der Weihnachtstage hinweggeholfen wird. Wenn wie⸗ der die Töpſe zum Geben einladen, dann mögen die Spenden noch reichlicher fließen, des es möglich iſt, noch mehr Menſchen, die in Not ſind, eine Freude zu bereiten. * * Das neue Thereſien⸗Krankenhaus iſt am mor⸗ gigen Sonntag vormittags von 10 Uhr bis nach⸗ mittags um 4 Uhr zur allgemeinen Beſichtigung geöffnet. Schluß des redaktionellen Teils loswerden kann, iſt gefährlich! Der folgende leicht zubereitende Sirup macht dem Huften ein Ende. Es iſt ein großer Fehler, einen einfachen Huſten zu unterſchätzen. Manch ſchweres Leiden hat auf dieſe Weiſe begonnen. Ein Huſten rührt von der Entzündung der Schleimhaut des Bronchialweges her, und wenn man nichts hiergegen tut, dann kann dieſe Entzündung ſich nach den Lungen verbreiten— und das bedeutet eine große Gefahr. Nehmen Sie ſich deshalb vor einem Huſten, den“ Sie nicht loswerden können, in acht und vermeiden Sie alle ernſten Komplikationen, indem Sie folgendes Haus⸗ mittel gebrauchen, das Sie daheim ſelbſt herſtellen können: 250 gr Zucker werden in einem Viertel Liter kochendem Waſſer aufgelöſt und dann fügt man 60 gr Anſy(drei⸗ fachen Extrakt) hinzu, der in jeder Apotheke erhältlich iſt. Nehmen Sie einen oder zwei Kaffeelöffel von dieſem Sirup drei⸗ oder viermal den Tag ein. Die Wirkung eſt frappant, denn der Schleim löſt ſich, man belömmt einen klaren Kopf, und das Atmen wird erleichtert. Kein Haus ſollte ohne dieſen vortrefflichen Sirup ſein, der für Junge u. Alte gleich gut iſt, Er iſt beſſer als die meiſten, die man fertig kauft, und koſtet nur ungefähr ein Drittel ſoviel. Kommt eine Theaterbetriebs⸗ Gemeinſchaft Darmſtadt Mainz? Aus Mainz wird gemeldet: In einer Preſſebeſprechung gab Bürgermeiſter Hiemenz⸗Mainz einen Ueberblick über die ſeit Jahren zu Rationaliſterungs⸗ und Erſparnismaß⸗ nahmen gepflogenen Verhandlungen zum Zwecke einer Zufſammenlegung der Theater im rhein⸗mainiſchen Wirtſchafts gebiet, die fetzt dazu geführt haben, daß die Städte Mainz und Darmſtadt und der heſſiſche Staat in Verhand⸗ lungen eingetreten ſind, um die Darmſtädter und Mainzer Bühne zu einer Betriebsgemeinſchaft umzuwandeln. Die Verhandlungen haben zu einem gewiſſen Ergebnis geführt. Danach ſollen die beiden Orcheſter, wenn auch in verkleiner⸗ tem Umfang, in Darmſtadt und Mainz er⸗ halten bleiben, ſodaß ſie bei Konzerten und großen Opern ſich gegenſeitig ergänzen müſſen. Das Perſonal von Oper und Schauſpiel ſoll zuſammengelegt werden. Dadurch ließen ſich Betriebserſparniſſe erzielen, ohne die künſt⸗ leriſche Qualität der Darbietungen zu beeinträchti⸗ gen. Ueber die Frage, wohin nun Oper und Schau⸗ ſpiel gelegt werden ſollen, ſeien noch keine en d⸗ gültigen Beſchlüſſe gefaßt. Darmſta dt wird wahrſcheinlich die Oper und Mainz Schau⸗ spiel und Operette erhaltnun. Auch Chor und Ballett in beiden Städten müſſen ſich Her⸗ abſetzung ihrer Stärke gefallen laſſen. Nach den Berechnungen von Bürgermeiſter Hiemenz ſcheine dieſe Löfung der einzige Weg zu ſein, um die beiden Bühnen zu erhalten, wenn auch unter immer noch beträchtlichen finanziellen Opfern. * Die Heſſiſche Amtliche Preſſeſtelle teilt aus Dar m⸗ ſta dt mit: ö. a Der Fehlbetrag des heſſiſchen Landes⸗ theaters hat trotz ſparſamſter Wirt⸗ ſchaftsführung eine Höhe erreicht, die nicht mehr tragbar iſt, ein Vorgang, wie er an allen ge⸗ meinnützigen Bühnen in Deutſchland feſtzuſtellen iſt. Die Regierung und die Generaldirektion des Landes⸗ theaters ſind daher ſchon lange mit der Prüfung der Frage befaßt, wie ſich der Fehlbetrag ohne allzu große Schädigung des künſtleriſchen Niveaus und Leiſtung ſenken läßt. Es ergaben ſich zwei Möglich⸗ keiten. Einmal die Erſparungen in dem Betrieb ſelbſt, die ſich natürlich in weſentlichen Einſchrän⸗ kungen auswirken müſſen; dann aber die Ver⸗ bindung mit benachbarten Bühnen in Form von Gemeinſchaftsbetrieben oder Austauſchſpielen, Es haben eingehende Ver⸗ handlungen mit den Theaterverwaltungen und Bühnen des Rhein⸗Main⸗Gebietes ſtatt⸗ gefunden, die zu dem Ergebnis geführt haben, daß ein Zuſammengehen mit dem Mainzer Stadttheater die größte Ausſicht auf Ver⸗ wirklichung hat. Das Stadttheater Mainz iſt ohne Hilfe von anderer Seite nichtmehr in der Lage, ſeinen Betrieb im bisherigen Um⸗ fange mit den drei Spielgattungen, Schauſpiel, Oper und Operette, aufrecht zu erhalten. Dagegen bietet eine Zuſammen arbeit mit Darm⸗ ſta dt, und zwar durch Einbeziehen des Stadttheaters Mainz in einen Gemeinſchaftsbetrieb unter einheit⸗ licher Leitung als Landestheater Darmſtadt— Mainz die Ausſicht, daß Mainz in dem Genuß ſeiner Spiel⸗ gattungen bleibt und daß die künſtleriſchen Leiſtun⸗ gen und gemeinſamen Bühnen, gemeſſen an dem Standard der Darmſtädter Bühne keine Einbuße zu erleiden braucht. Eine Reihe von außerordentlich ſchwiertgen Vorfragen muß gelöſt werden, und zwar ſolche finanzieller, künſtleri⸗ ſcher, organiſatoriſcher, betriebstechniſcher und nicht zuletzt ſozialer Art. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ein ſolcher Gemeinſchaftsbetrieb ohne Einſchränkungen in den verſchiedenen am Theater tätigen Berufsgruppen nicht einzurichten iſt. Zu irgend einer, auch nur grund⸗ legenden Feſtlegung, insbeſondere auch über eine künftige Verteilung für die Spielgattungen auf bei⸗ den Bühnen iſt es bis jetzt nicht gekommen. Preſſe⸗ nachrichten, die hierüber bereits Mitteilung machen, ſind nicht zutreffend. Die Oeffentlichkeit wird recht⸗ zeitig unterrichtet werden, ſobald die Verhandlungen ſoweit geklärt ſind, daß eine authentiſche Mitteilung gegeben werden kann. Bücher und Menſchen Ein alter baltiſcher Baron, der allein mit ſeiner ebenſo alten Haushälterin in einem halbverfallenen Hauſe in Riga lebte, kümmerte ſich um nichts als zum ſeine Bücher. Er verbrachte ſeine Tage und die halben Nächte in ſeiner Bibliothek. Vor einiger terin tot in dieſer Bibliothek aufgefunden. Er lag am Boden, von einigen dicken, ſchweren Büchern be⸗ deckt, die ihn erſchlagen hatten. Er iſt nicht der erſte Bücherwurm, der auf ſolche Weiſe ſeiner Bücher⸗ leidenſchaft zum Opfer gefallen iſt. Der deutſche Aſtronom Profeſſor Johann Stöffler, der Helleniſt Coray und der berühmte Bibliothekar des Kardinals de Retz, Saint⸗Charles, ſind— mitten in der Ar⸗ beit— durch Bücherlawinen in ihren Bibliotheken erſchlagen worden. i 5 g Andere Büchernarren ſind auf andere Weiſe an ihren Büchern zugrunde gegangen. Der griechiſche Philoſoph Eratoſthenes wollte nicht mehr weiter⸗ leben, als er blind geworden war und ſeine Bücher nicht mehr ſehen konnte; er zog den Hungertod einem Leben ohne Bücher vor. Prinz Napoleon Camerata mußte aus wirtſchaftlichen Gründen ſeine Bibliothek verkaufen; eine Stunde ſpäter hatte er ſich eine Kugel durch den Kopf gejagt. Puſchkins Freund, der ruſſiſche Bibliophile Sobolewſfki, hatte es ſich in den Kopf geſetzt, einige koſtbare literariſche Seltenheiten, die ihm aus ſeiner Bibliothek geſtoh⸗ len worden waren, wieder in ſeinen Beſitz zu bekom⸗ opfert, als er einſehen mußte, daß die Unika für ihn verloren waren. Ohne ſich weiter zu beſinnen, machte er daraufhin ſeinem Leben ein Ende. Erſt kürzlich wurde ein deutſcher Privatdozent, dem man eine große Zukunft vorausgeſagt hatte, abge⸗ Zeit wurde er eines Morgens von ſeiner Haushäl⸗ oder entzündeter Augen. über ſein Gewerbe zu erfahren. einem Material hergeſtellt, das damals in England 6 nicht verwendet wurde. men. Er hatte ſchon fünfzigtauſend Rubel dafür ge⸗ der Kollege oder Rivale des Senius, der Salben⸗ vollen Verſandhandel betrieben haben muß; Daß Menſchen aus Bücherliebhabern zu Ver⸗ ſten von England, gefunden. Unter dem Schutze der brechern wurden, iſt aus der Kriminaliſtik bekannt. urteilt, weil er aus ſtaatlichen und ſtädtiſchen Biblio⸗ theken wertvolle Bücher entwendet hatte; nicht, um mit ihnen ein Geſchäft zu machen, ſondern aus dem unbezähmbaren Wunſch heraus, die Koſtharkeiten, die auf anderem Wege nicht zu erlaugen waren, auf dieſe Weiſe in ſeinen Beſitz zu bringen. St, F. N Archäologiſches aus der Londoner City. Aus London ſchreibt uns unſer Vertreter: In der City werden jetzt wieder viele Häuſer niedergeriſſen, um neuen, größeren Gebäuden Platz zu machen. Es iſt eine herrliche Zeit für Archäologen, denn faſt jeder Neubau fördert intereſſante Ueberreſte aus den Tagen der Römerherrſchaft ans Licht. Dieſer Tage hat man beim Legen der Fundamente für ein neues Bankhaus einige Stücke gefunden, die einen Ein ⸗ blick in das Geſchäftsleben der römiſchen Kolonialſtadt Londinium geſtatten. Auf den Fragmenten von irdenen Töpfen konnte man den Firmenſtempel zweier Quackſalber leſen, die vor achtzehn Jahrhunderten die Schönen Britanniens mit kosmetiſchen Mittelchen verſorgten. Lucius Ju⸗ lius Senius, der eine der beiden Händler, verkaufte in hübſchen roten Doſen„crococes ad aspritudinem“, eine Saffranſalbe zur Heilung rauher Augenlider Man hat von dieſem Manne ſchon früher gehört; im Britiſchen Muſeum befinden ſich zahlreiche Scherben, die ſeinen Namen tragen. Bisher war es aber nicht gelungen, Näheres Es ſtellt ſich jetzt heraus, daß Senius ſeine Salbentöpfe aus Gallien oder aus Italten importiert hat, denn ſie ſind aus * Ein Importeur war auch händler T. Vindacius Arioviſtus, der einen ſchwung⸗ llen a man hat ſeinen Stempel auf einer Packung, die man fetzt als Medizindoſe erkennt, in Kencheſter, weit im We⸗ Pax Romana konnte es den Londoner Händlern nicht ſchwer fallen, mit entlegenen Poſten des go⸗ lonialreiches Geſchäfte zu machen. 0. e 85 —— 22 B 142 r„..— 1 ſtelt iber⸗ inem ichts⸗ dacht doch ſchen elten endet im dert Ibei⸗ 1 cke 0 zum Wert gan⸗ ; ſie man üben, ehen hafft J fag! t dez 7 * iſten 1 zu zeiſe der man nach roße den Sie aus⸗ nen: dem rei⸗ iſt. em k inen aus inge man viel. — — lio⸗ un hem ten, ö auf ö mit dem böſen 1 Samstag, den 21. Dezember 1929 Nene Maunheimer Zeitung[(Mittag⸗Ausgabe) 5 Veranſtaltungen Weihnachtlicher Unterhaltungsabend des Odenwaldklubs In den Reigen der Vorträge und Famtlienabende war in der vorweihnachtlichen Zeit ein Unterhaltungs⸗ hend eingegliedert, der am verfloſſenen Freitag ſtattfand von der Jungmädchengruppe beſtritten wurde. Ein⸗ eitend wies der Vorſitzende des Vergnügungsausſchuſſes Baumüller) auf die ſtete Bereitwilligkeit hin, der die Gruppe unter ihren trefflichen Leitern, der ie Tremmel, ſtets zur Hand ſei, ihre Dienſte dem b zur Verfügung zu ſtellen. Dann wickelte ſich ein ſich ſteigerndes Programm vor Augen und Ohren der den n Saal des Kaufmannsheims dicht füllenden Klub⸗ familie ab.(Regie Frau Tremmel, Dirigent Rektor Tremmel). Mit dem ernſten Geſamtchor„Gebet“ von Möricke wurde der Abend eingeleitet.„Junges Blut“ von Stein folgte. Dann erſchien ein lang bezopftes Mägdelein in der Vorhanglücke und brachte in fließender Deklamation die kleinen Dichtungen„Winter“ von Arno Holz und„Der erſte Schnee“ von Falke. Daran ſchloſſen ſich drei Volks⸗ tänze(Leiterin Frl. Tremmel): Varſovienne, Mennelt und das lebhafte Tanzſpiel„Mädel waſch dich....“ Schu⸗ berts melodiöſes„Wohin“ und das äußerſt luſtige Liedchen „Schwefelhölzchen“ ſang der Chor mit viel Wärme und Humor. Nach dem gemeinſamen Lied„Odenwald dich will ich preiſen...“ kam die luſtige Humoreske„Wir laſſen uns ſcheiden“ zur Aufführung. Die Koſtüme aus der Langrock⸗ und Federhutzeit, mit beſonderem Schick getragen, ent⸗ eſſelten ſchoun Stürme der Heiterkeit. Inhalt und Spiel der ſieben Scheidungsluſtigen ließen an Wirkung nichts zu wünſchen übrig. Die Vorſitzende des„Klubs harnloſer emanzipierter, unzufriedener Frauen,“ deren Auflehnung gegen den Mann ſich ſpäter in allgemeiner Zufriedenheit Mann auflöſte(Hilde Riedle) war in Wort und Gebärde unübertrefflich. Der zweite Teil brachte weihnachtliche Chöre:„Abendchor“ von Kreuzer(hinter dem Vorhang geſungen) und die ſtimmungsvollen„Weih⸗ nachtsglocken“ von Sonnet. Zwei Dichtungen:„Vor Weih⸗ nachten“ und„Heilige Tage“, im Vorhangausſchnitt von einem ſchlanken Mädchen geſprochen, lefteten zum Nikolaus (Hilde Ried le) über, der während der herzerfreuenden, friſchen Volkstänze mit Sack und Rute erſchten, bockbeinig mittanzte, dann aber mit vielem Geſchick und verſchmitztem Pathos nicht nur die Tänzerinnen und Jungmädchen be⸗ ſchenkte und mit der Rute ſchreckte, ſondern auch viele det Vorſtandsmitglieder mit gewählten Himmelsgaben, be⸗ gleitet von paſſender Dichtung, auszeichnete. Allgemeine Defterkeit löſte dieſe Verteilung aus, die von der Schlag⸗ fertigkeit mit Mund und Rute des Nikolaus den beſten Beweis erbrachte. Es war ein Abend, der die innere Zu⸗ ſammengehörigkeit von Alt und Jung im Obenwalodklud ſtark betonte.* 2* Der Mädchen⸗Singkreis⸗Maunheim für Iungend⸗ geſang und Hausmuſik iſt eine freie Vereinigung zur Pflege des Volksgeſangs. Der Leiter iſt Hauptlehrer Karl Hartmann, der bis vor kurzem in der hieſigen Sing⸗ ſchule tätig war. Am erſten Weihnachts feiertag veranſtaltet der Singkreis im Saalbau nachmittags 4 Uhr ein Weihnachtskonzert, das eine Reihe von alten und neuen Advents⸗ und Weihnachtsliedern bieten wird, wie man ſie ſelten in dieſer Zuſammenſtellung zu hören bekommt. Intereſſe wird die Darbietung auch deswegen ſinden, weil hier ein Chor auftritt, der nach der Tonika⸗ Dp, einer neuen Methode der muſtkaliſchen Erziehung, ausgebildet iſt. * Weitere Operettenſpiele im Roſengarten. Der aus⸗ nehmend ſtarke Beſuch der beiden Operettenvolksvorſtel⸗ lungen im Nibelungenſaal des Roſengartens hat den Anlaß gegeben, über Weihnachten und um die Jahreswende das Gaſtenſemble mit ſeinen ausge⸗ zeichneten Kräften für einige weitere Vorſtellungen zu verpflichten. Am erſten Weihnachtsfeiertag kommt zum erſten Male Carl Zellers klaſſiſch gewordene Operette „Der Oberſteiger“ zur Aufführung. Am zweiten Weihnachtsfeiertag iſt der Saal für eine geſchloſſene Ver⸗ auſtaltung vergeben. Deshalb konnte die letztmalige Wie⸗ derholung von Kalmans Schlageroperette„Die Czardas⸗ fürſtin“ erſt für Sonntag, 29. Dezember angeſetzt werden. * Ins Auto gelaufen. In ein Privatauto aus „Ludwigshafen lief geſtern nachmittag vor E 7 ein neunfähriger Junge, der kurzſichtig ſein ſoll. Der Führer bremſte, konnte jedoch nicht verhindern, daß der Junge den linken Fuß gebrochen hat. Der Autobeſttzer nahm ſich hilfreich des Verunglück⸗ ten an. * Warenbetrüger. In den letzten Tagen iſt hier in verſchiedenen Geſchäften ein etwa 20 Jahre alter Burſche aufgetreten, der Waren, insbeſondere Kleidungsſtücke, gegen Hingabe gefälſchter Schecks auf die Gewerbebank Pforzheim zu erlangen ſucht. Die Kriminalpolizei iſt ſofort zu verſtändigen. Aus dem Lande Balkon⸗ und Fenſterſchmuck⸗Wettbewerb auch in Weinheim Weinheim, 20. Dez. Der Gemeinnützige Ver⸗ ein Weinheim hatte auf Anregung ſeines erſten Vor⸗ ſitzenden, Kreisrates Karl Zinkgräf, in der Ge⸗ heralverſammlung beſchloſſen, einen Balkon⸗ und Fenſterſchmuck⸗ Wettbewerb auszuſchreiben. Dieſer Beſchluß iſt kürzlich zur Ausführung gelangt. Eine Kommiſſion hat bet einem Rundgange durch die Stadt über 300 Preiſe für den ſchönſten Fen⸗ ſterſchmuck ausgeſetzt. Dank der Unterſtützung der Stadtverwaltung ſtanden anſehnliche Mittel für dieſen Zweck zur Verfügung. Der Verein ſelb⸗ ſtändiger Gärtnereien förderte ſeinerſeits dieſe Be⸗ ſtrebungen, indem er eine große Anzahl Topf⸗ pflanzen als Prämien zur Verfügung ſtellte. Die Verteilung der Prämien, die in den nächſten Tagen erfolgt, bildet eine ſehr angenehme Weihnachtsüber⸗ raſchung für die mit erſten Preiſen bedachten Fa⸗ miljen und bildet zugleich einen Anſporn, die Be⸗ ſtrebungen der Stadtverſchönerung auch weiter zu unterſtützen. 5 J Aus Mannheimer Gerichtsſälen In der geſtrigen Nachmittagsſitzung des Erwei⸗ terten Schöffengerichts verurſachte eine Anklage gegen vier Angeſtellte eines Südfrüchte⸗Imports eine Zh½ſtündige Verhandlung. Der Hauptangeklagte, ein Platzverkäufer J. R. B. aus der Pfalz, wohn⸗ haft in Ludwigshafen, war der Urheber, daß auch die anderen drei Angeſtellten, der verheiratete Buch⸗ halter A. R. aus Offenburg, der verheiratete Kauf⸗ mann H. W. S. aus Karlsruhe, wohnhaft in Ham⸗ burg und der verheiratete Verkäufer K. K. ſich eben⸗ falls ſtraffällig machten. B. unterſchlug etwa 12800„ zum Nachteil der Firma. Als ihm das Pflaſter zu heiß wurde und er ſeine Verhaftung zu gewärtigen hatte, floh er am 30 Januar 1929 nach Spanien, das ihn aber auslieſerte. Die ihm zur Ablieferung an die Warenhäuſer über⸗ gebenen Waren verkaufte er teilweiſe zu Schleuder⸗ preiſen und unter lug das Geld. Durch den Buch⸗ halter ließ er Barverkäufe als Kreditverkäufe ein⸗ tragen, weil Kreditverkäufe mit geringeren Waren⸗ mengen als verkauft wurden. B. beſorgte ſelbſt die Rechnungen an die Kunden, vernichtete jene, für die er bereits das Geld in die Taſche geſteckt hatte. Wo er zu niedrigeren Preiſen verkaufte, oder weniger Waren abgab, ſtellte er mit Die neue Weſchnitzbrücke in Weinheim * Weinheim, 20. Dez. Die„Eiſerne“ Brücke an der Peterskirche als Verbindung der eigentlichen Stadt mit der„Vorſtadt“ im Zuge der Hauptſtraße, die im Jahre 1876 von Prof. Engeſſer, einem ge⸗ bürtigen Weinheimer, erbaut worden war, genügte ſeit längerer Zeit nicht mehr den geſtiegenen Ver⸗ kehrsanſprüchen, was gerade an dieſer Stelle— am Eingang zum Birkenauer Tal— eine Verbeſſerung erforderlich machte. Wo früher eine Holzbrücke ſtand, wurde nach dem Abbruch der Eiſernen Brücke im Sommer dieſes Jahres jetzt eine Eiſenbeton⸗ brücke erſtellt, deren Rohbau nunmehr gerade in den Tagen vor dem Feſt beendet iſt, ſo daß Weinheim als Weihnachtsgeſchenk eine neue Brücke erhält, die den Erforderniſſen der Neuzeit entſpricht. Eine Unterbrechung war nach dem Abbruch der alten Fundamente eingetreten, da bei der Gründung Schwierigkeiten auftraten. Die dort vorhandene Schicht von grau⸗blauem Letten erwies ſich tiefer als nach den früher vorgenommenen Bohrverſuchen an⸗ genommen werden konnte. Hierdurch war eine neue Projektierung notwendig, wobei ein ſtatiſch beſtimm⸗ tes Syſtem gewählt wurde. Zur Sicherung der Fun⸗ damente gegen ein Nachgeben des Grundes wurden eiſerne Spun dwände maſchinell eingerammt. Die FFFFFFbbbCbbCCbCbCbCbCTCTbTCTGTCTGTbT(CT(TbTbTbTb'(TbTbTkbTb'Tk'TbTb'Tbk''TlTl'''lbl'''.'''..!.!.!..'............··..·w..ww.bß.bVBVVVVVVTVTVTVTVTVTVTVTVTTTTTTTT Aus der Heidelberger Stubentenſchaft K. Heidelberg, 19. Dez. In der geſtrigen Aſtaſitzung wurde bekannt gegeben, daß das Rektorat der Uni⸗ verſität entſchieden habe, daß die ſtrittige Man⸗ datsabtretung der Görresgruppe ohne Be⸗ fugnis erfolgt ſei. Mit dieſer Entſcheidung iſt die rechtsradikale Zweidrittelmehrheit im Aſta verhindert. Früher gefaßte Entſchlüſſe müſſen außer Kraft geſetzt werden. Ein Antrag Eng⸗ eſſer(fr. Hochſchulgruppe) verlangt, daß der 18. Ja⸗ nuar in Zukunft in einfacher Weiſe gemeinſam mit der Univerſität begangen werden ſoll. Der ſo erſparte Betrag von etwa 300 Mark ſoll dem Verein für das Deutſchtum im Ausland zugeführt werden. Dieſer Antrag wurde angenommen und ein ähnlicher An⸗ trag in Bezug auf den 11. Auguſt abgelehnt. Von nationaliſtiſcher Seite wurde nochmals der Fall des Saxo⸗Boruſſen aufgegriffen, der bei der Jahresfeier der Univerſität bei der Erwähnung Streſemanns die übliche Ehrung verweigerte. Gefaßte Einbrecherbande 4 Ziegelhanſen, 20. Dez. Heute früh wurden hier in einem Gartenhäuschen vier mit Revolvern bewaffnete Einbrecher von auswärts verhaf⸗ tet, die aller Wahrſcheinlichkeit nach in letzter Zeit zwiſchen Heilbronn und Eberbach verſchiedene Ein⸗ brüche ausgeführt haben. Zwei der Einbrecher, die alle 20—25 Jahre alt ſind, ſind bereits mehrfach vorbeſtraft. * I Weinheim, 20. Dez. Bei der Bezirksſpar⸗ kaſſe Weinheim beträgt bei Abſchluß des Jahres 1929 die Summe der Spareinlagen über 7 Millionen Mark. Es iſt dies für unſeren Bezirk eine hohe Summe. In der nächſten Zeit wird bereits des 10 000. Sparbuch ausgegeben. Doſſenheim bei Heidelberg, 20. Dez. Zwiſchen den Brüdern Gerhard und Peter Pfeifer kam es am Sonntag zu einem Streit. Dabei verletzte der ältere Gerhard feinen jüngeren Bruder mit dem Meſſer durch einen Lungenſtich ſehr ſchwer. In faſt hoffnungsloſem Zuſtande liegt der Verletzte jetzt noch darnieder. 4 Pforzheim, 0. Dez. Geſtern nachmittag wurde in einer Scheune der Oſtſtabt ein Mann auf⸗ gefunden, der offenbar im Heu erſtickt iſt. Es handelt ſich um einen 57 Jahre alten Handwer⸗ ker, der anſcheinend in der Scheune übernachtet hatte. Die polizeilichen Ermittlungen ſind noch nicht abgeſchloſſen. a 775 2m Weihnachtsfeste . 22 , el. . Schuhe. Das Beste Dozu Strümpfe in gllen Modernen Fleqonte Oberschuhe dem Namen der Firma auf den richtigen Betrag lau⸗ tende Rechnungen aus. Vor ſeiner Flucht nach Spa⸗ nien wurden unter Mitwiſſen und Mithilfe aller das Debitorenbuch aus dem Büro geſchafft und vernichtet. R. iſt der Beihilfe beſchuldigt, weil er die Unter⸗ ſchleife's. durch falſche Buchungen verſchleierte. Er ſoll 700 Mark dafür erhalten haben. 5 B. will durch ſeine ſchlechte Bezahlung und die Unzufriedenheit über die Schwierigkeiten, die man einem flotten Verkaufe entgegenſetzte, zu den Ver⸗ untreuungen gekommen ſein. Sein Gehalt betrug in der Zeit vor ſeiner Flucht etwa 170, der Gehalt R. 240 J. Dieſer will, was B. auch zugibt, durch deſſen Klagen über ſeine ſchlechten Verhältniſſe zur Mithilfe beſtimmt worden ſein. S. iſt ebenfalls ge⸗ ſtändig; er bezog 300% Monatsgehalt. K. gibt ſeine Beteiligung an der Vernichtung des Debitoren⸗ buches zu. Die Tat kommt einer Urkundenfälſchung in der Bewertung gleich. Erſter Staatsanwalt Dr. Nebel beantragte Strafen von—12 Monaten. Die Verteidiger Willi Pfeiffenberger, Dr. Moll und Dr. Weindel wandten ſich gegen die Höhe der Strafe. Das Urteil er⸗ kannte auf Freiheitsſtrafen von—15 Monaten. zu beiden Seiten errichteten Widerlager erhiel⸗ ten austragende Arme, an denen das eigentliche Mittelſtück eingehängt iſt, das aus drei Eiſenbeton⸗ trägern beſteht. Einen Vorzug der neuen Brücke gegenüber ihrer Vorgängerin bedeutet die Verle⸗ gung der tragenden Konſtruktionen unter die Fahr⸗ bahn, während vorher oberhalb Brückenbogen an⸗ gebracht waren. Bei einer Strecke von 27 Metern vom Rand des Petersplatzes bis zur Birkenauertal⸗Straße iſt jetzt das gerade Teil 20 Meter lang, die Forſetzung nach der rechten Seite iſt weit ausgebogen, wodurch für den Zugang zum Birkenauer Tal mehr Raum und beſſere Ueberſicht geſchaffen worden iſt. Den Fußgängern ſtehen 2 mal 2,25 Meter zur Verfügung, während die Fahrbahn 6 Meter breit gehalten wurde. An den Baukoſten von 4 150 000 iſt der badiſche Staat mit zwei Drittel und die Stadt Weinheim mit einem Drittel beteiligt. Die Fertigſtellungsar⸗ beiten ſollen bei günſtigem Wetter noch 4 Wochen in Anſpruch nehmen. g Da ein Notſteg unmittelbar bei der neuen Brücke nicht beſteht, wird dieſe kurz vor Weihnachten teil⸗ weiſe als vorläufige direkte Verbindung freigege⸗ ben werden. O. M. Der Braubd in Freiburg * Freiburg, 20. Dez. Gegen halb 11 Uhr war ein weiteres Umſichgreifen des Brandes im Hauſe der Blumenhandlung Hambrecht verhütet, doch im In⸗ nern wütete der Brand noch mit ziemlicher Heftig⸗ keit weiter. Das Treppenhaus ſtürzte ein. Eine Bekämpfung des Brandes im Innern war natur⸗ gemäß außerordentlich ſchwierig, da ja das Feuer in der am Parterre gelegenen Binderet ſeinen Ausgang genommen und durch das Treppenhaus hinauf das ganze Haus ergriffen hatte. Der größte Teil der Wohnräume brannte vollſtändig aus und auch ein Teil des Dachgeſchoſſes wurde vernichtet. Ggegen halb 12 Uhr mittags war auch im Innern des Gebäudes die Gewalt des Feuers gebrochen. Die Höhe des Schadens kann noch nicht abgeſchätzt wer⸗ den, wird aber auf einige hunderttauſend Mark be⸗ ziffert. Der durchgehende Straßenbahnverkehr war während zweier Stunden völlig lahmgelegt. Im ganzen ſind drei Perſonen bei dem Brand verletzt worden. Weiterhin wird uns unterm 21. Dezember gemel⸗ det: Vergangene Nacht um 10 Uhr mußte die Frei⸗ willige Feuerwehr Freiburg noch einmal nach der Kaiſerſtraße 129 zum Haus Hambrecht ausrücken, wo die Schutt⸗Teile noch einmal zu glimmen begonnen hatten und die erhebliche Rauchentwick⸗ lung auf ein Wiederaufflammen des Bran⸗ des ſchließen ließ. Ein Rettungszug der Feuerwehr räumte die glimmenden Schuttmaſſen beiſeite, ſodaß gegen 11 Uhr die Gefahr eines Wiederausbrechens des Feuers beſeitigt war. Eine Brandwache wurde zurückgelaſſen. Naturgemäß hatten ſich am Brand⸗ platz zahlreiche Menſchen eingefunden, die dem nächt⸗ lichen Manöver der Feuerwehr mit Intereſſe folgten. * * Goldſcheuer bei Offenburg, 19. Dez. Als der 49 Jahre alte Landwirt Reinhard Bühler von hier geſtern nachmittag Rüben vom Felde heimholte, wurde das Pferd plötzlich unruhig und lief davon. Als Bühler das am Boden ſchleifende Leitſeil auf⸗ nehmen wollte, rutſchte er auf dem glatten Boden aus und ſtürzte, worauf der ſchwerbeladene Wagen über ihn hinwegging. Mit ſchweren inneren Ver⸗ letzungen wurde Bühler ins Offenburger Kranken⸗ haus verbracht und ſofort operiert. Man hofft, ihn am Leben erhalten zu können. FEOFTDSNn. Nr. 393 ——— * e Aus der Pfalz 2 e r 2 1 Freitod im Rhein. * Ludwigshafen, Geſtern wurde im Rheine an der Sandbank beim Stadt⸗ park hier die Leiche eines 32 Jahre alten ledigen Kaufmannes von hier geländet. Der Mann ſoll aus Liebeskummer den Tod im Rhein ge⸗ ſucht haben. Seite. 20. Dez. vormittag Fundunterſchlagung * Frankenthal, 20. Dez. Eine Frau als Gerols⸗ heim verlor vorgeſtern hier 800 Mark. Die Sache konnte raſch aufgeklärt werden. Finder des Geldes waren zwei hieſige verheiratete Erwerbs⸗ loſe, die ſich in den Betrag teilten und in Ludwigs⸗ hafen am gleichen Nachmittag große Einkäufe in Wäſche und Kleidern tätigten Ein Teil des Geldes konnte wieder beigebracht werden. Traurige Weihnachtsbotſchaft * Herxheim b.., 20. Dez. Der Belegſchaft der hieſigen Filiale der Fa. E. Feibelmann u. Sohn wurde geſtern die Kündigung bekanntgegeben. Von der Entlaſſung werden etwa 100 Arbeiter, dar⸗ unter ſehr viele Familienväter, betroffen. Tagung der Naturweinverſteigerer. * Deidesheim, 19. Dez. Im Winzerverein tagte die ordentliche Generalverſammlung des Vereins der Naturweinverſteigerer der Rhein⸗Pfalz, dem rund 3000 Einzelmitglieder angehören. Die Ge⸗ ſamtweinbaufläche der Mitglieder beläuft ſich auf 2100 Hektar oder 8400 Morgen. Im Jahre 1929 fanden an 43 Tagen Weinverſteigerungen ſtatt, an denen insgeſamt 59 Mitglieder beteiligt waren. Verſteigert wurden dabei 1257 und 7 Stück der Jahrgänge 1926—28 und 170 245 Flaſchen Wein der Jahrgänge 1925—27. Der Vorſitzende Bürger⸗ meiſter a. d. Wand, verbreitete ſich in längeren Ausführungen über die ſchweren Froſtſchäden und die Abſatzſchwierigkeiten, wobei er die Hoffnung aus⸗ ſprach, daß das kommende Jahr dem Weinbau und Weinhandel wieder beſſere Zeiten bringen, und daß die nächſte Generalverſammlung in einer befreiten Pfalz tagen möge. Für 1930 ſind vorläufig an 29 Tagen Weinverſteigerungen von insgeſamt 40 Mitgliedern vorgeſehen. Erwiſchter Rebendiel * St. Martin, 20. Dez. In der letzten Zeit wur⸗ den hier eine große Anzahl Wurzelreben aus Rebſchulen entwendet. Nun gelang es dem Sohn des Weingutsbeſitzers Jakob Schwab, einen jungen Burſchen aus Maikammer zur Nachtzeit zu erwiſchen, als dieſer gerade aus einer Rebſchule Reben entwenden wollte. Der Dieb ſoll einen ſchwunghaften Handel mit den geſtohlenen Reben ge⸗ trieben haben. Anzeige iſt erſtattet. * Neuhofen bei Rheingönheim, 20. Dez. Am Sonntag abend ereignete ſich auf der Straße Rhein⸗ gönheim⸗ Neuhofen ein folgenſchwerer Motorrad⸗ unfall. Ein von Rheingönheim kommendes Motor⸗ rad, das von einer Frau geſteuert wurde, fuhr au der ſehr gefährlichen Kurve im Neuhöfer Wäldchen auf ein Pferd. Hierbei ſtürzte die Führerin und brach den rechten Arm, während ihr Mitfahrer einen ſchweren Schädelbruch dadurch erlitt, daß er mit ſeinem Kopf gegen den Kopf des Pferdes prallte. Beide Fahrer wurden in bewußtloſem Zu⸗ ſtande in das ſtädtiſche Krankenhaus Ludwigs⸗ hafen verbracht. Das junge wertvolle Pferd, das nach Mannheim auf den Pferdemarkt geführt werden ſollte, mußte notgeſchlachtet werden. Die Motorradfahrerin hatte keinen Führerſchein. Das Motorrad wurde ſtark beſchädigt. :: Hardenburg, 20. Dez. In voller geiſtiger und körperlicher Friſche konnte hier Frau E. Speichler Wwe. geb. Dörr ihren 90. Geburtstag feiern. Die Greiſin erfreut ſich im Ort allgemeiner Beliebt⸗ heit. Samstag, den 21. Dezember Nationaltheater:„Schneewittchen“. 19 Uhr. Lichtſpiele: Alhombra: Ich lebe für Dich“. Schauburg:„Erpreſſung“.— Capitol:„Der 183. Geſchworene“.— Scala⸗ Theater:„Es flüſtert die Nacht“.— Gloria⸗Pal aſt:„Celly de Rheydt“. — Palaſt⸗ Theater:„Frau oder Geliebte“. Ufa⸗Theater:„Herrin der Liebe“.— Uni ver⸗ ſum:„Pat und Patachon im Raketen⸗Omnibus“, Sehens würdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags) tägl. 10—13 Uhr, 14—10(ihr; Sonn⸗ u. Feiertags durchgeh v. 11—16 Uhr.— Schloßmu⸗ ſeum: Geöffnet tägl. v. 10—13 und 14—16 Uhr. Sonntags. 11—16 Uhr durchgehend. Sonderausſtellung Dentſche Miuneſinger(Bilder der Maneſſeſchen Handſchrift). Schloßbücherei:—1 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr u. nachm. von 15—17 Uhr Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freltag 17 bis 19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung. 1 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Rayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Bermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mil⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, cker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1,—6 5. Seite. Nr. 593 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 21. Dezember 1929 e den gewünſchten Erfolg durch forcierte zweifachen Beſieger des letzten Sommers, K* uhlma u n, ſt ohne genügende Vorbereitung aus⸗ in einem Fünfſatzkampf zu ſchlagen. Mit großen Erwar⸗ 2 chte. Vom zweiten Satz ab lag das Dr. tungen ſah man in Eſſen den Leiſtungen des ſüddeutſchen 9 ieren zunehmend ſicherer wurde u. in ſeinen Doppelpaares Dr. Buß⸗Oppenheimer entgegen. Die„Eſſe⸗ Swortl 3 83 N 1 altes. Die rheiniſche Preſſe zum Hallen⸗. 33 F 5 Ss Höllenter begann der Kar 1 tenniskampf Rheinland- aden kam, liegt der Kölner mit a: 5 0 Buß mehr zuzuſe „Rheiniſch Weſtfäliſche Zeitung“.„ Der Oppenheimer etwas auf und kann Nourney das Aufſchlag⸗ Manne imer ſchon pf 5 für 1929 wieder in Eſſen mit einem Sieg des ſpiel wegnehmen. Durch einen enorm harten Rückhand über Baden. Dieſer Erfolg zählt beſonders kommt er im nächſten Spiel an Nourney vorbet,:4. Von k Baden bekanntlich in dieſem Jahre etwas nun ab gibt der Kölner in dieſ[keinen Satz mehr ieger in den Medenſpielen(Deutſche Mann⸗ ab und gewinnt wie er will mit irch ſehr plazierten rſchaft) wurde und ſomit rein zahle g Aufſchlag geht der Kölner im nä leich wieder in r niederkantert iel. In einem durch ß bei 5: 5 Vor⸗ bällen.“ ig iſt„D er M it 525 a“„Die he e Figuren des Ta 5 1 15 und Npurney. Der Mannheimer. . 3 85 ß er ein Hallenſpieler von großer Klaſſe Ironi Die b ſeines s beeindruckt das Auge in der als zieml ien, und das hervorragende zen Kampf entſcheidende in dem Eſſener Hallenkampf eine Entſcheidung um herrſchaft in der deutſchen Provinz. Dieſe Entſch zugunſten des Rheinlandes ausgefallen. Die Rheinle gewannen mit:3 Siegen, 1310 Sätzen und 129113 Spie⸗ len. Der eg über Baden war alſo ſchon etwas ſicherer als die Erfolge über Hamburg und Bremen, wenn er auch, genau wie bei dieſen Kämpfen, auf des Meſſers Schneide 0 das bei einer Anzahl ſtand. Die rheiniſche Vertretung, in der der Bremer Strauß hieriger Querſtop⸗Flugſchläge beſon⸗ an e von Cohn ſpielte, kann jedenfalls auf den Erfolg ders aus geprägt in Erſcheinung trat, verdiente in der Tat begeiſterten Beifall. Kuhlmann hinterließ einen ſchwä⸗ „Eſſener Allgemeine Zeitung“.„Geradezu cheren Eindruck, als nach ſeinem Sieg über Deſſart, obſchon fabelhaft war es, wie Nourney im dritten und letzten Spiel er keineswegs ſchlecht ſpielte. Ihm fehlte die nötige Sicher⸗ Q licher war. Kuhlmann verſuchte ihn ner Allgemeine Zeitung“ ſchrieb in ihrer Vorſchau u. ieren, was Dr. Buß außerordent⸗ 1 1 werden alſo ein Doppelpaar zu ſehen bekommen, wie s geſtattete ihm die Anbringung s hier noch nie gezeigt wurde.“ Leider konnten die Mann⸗ „nämlich eines tiefgenommenen, helmet Spieler die Erwartungen nicht erfüllen, da ſie aus⸗ 1 Stopvolleys. Im fünften Satz hatte gerechnet an dieſem Tage das gute Zuſammenſpiel, das man inen ſetzte erſt ein, als der ſonſt an ihnen gewohnt iſt, vermiſſen ließen. Bei normalem ührte.“ Verlauf hätte dieſes Match ein Gewinnpunkt für die ba⸗ tung“.„In dem abſchließenden diſche Mannſchaft bedeutet, die dadurch den Ensſieg für ſich r Spitzenpgare wirkte dieſer Fünfſatzkampf entſchieden hätte. Es kann kein Zweifel darüber beſtehen, ei in doch noch etwas nach. Kuhlmann daß die badiſche Mannſchaft in der Meden⸗Aufſtellung: 5 einen glänzend aufgelegten Partner Buß, Wetzel, Oppenheimer, Fuchs, Weihe, Klopfer für Buß— Oppenheimer im Hildebrandt gegen die komplette rheinländiſche Mann chf t ge t f deutſcher Bezirk angeſprochen werden m Führung. Er hetzt ſeinen von er Ecke in die n noch Ausgleich und Satzgewinn gelangen. eine gute Chance gehabt hätte. Bei den Rheinländern feht L. muß man allerdings bei objektiver Betrachtung andere, greift am Netz an und tötet ſicher. elten oder nie 9 e ar war in der Zuſammenarbeit nicht ten am letzten Sonntag ebenfalls einige Spieler wie z 9. daß der Berliner L. T. T. C. Rot⸗Weiß in ſeiner ft t er Oppenheimer Gelegenheit, ſeinen gefürchteten Rück⸗ und vergab durch mangelndes Einverſtändnis Hauſz und Remmert. Dieſer Ausfall war für die rheinlän⸗ Aufſtellung mit Prenn und Moldenhauer zweifellos noch hand anzubringen. Kann er es einmal, iſt Nourney auf zu rettender, nicht ungewichtiger Punkte. diſche Mannſchaft nicht von ſo großer Bedeutung wie beſſer iſt. Scheidet man aber die Berliner aus, ſo ergab ſich dem Poſten und pariert mit ſcharfen, gutgeſetzten Flug⸗ ergänzte ſich weit 8 als ſonſt und Fernbleiben der drei oben erwähnten badiſchen Spieler. lag. echnet die Partie, die man richtig. t hatte, einen für den gan⸗ g des Rheinlands ergab.“ Um die M eiſterſchaft der Gruppe Baden Das Entſcheidungsſpiel in Offenburg n 0 ⸗Wettſpiel Baden gegen Rhein⸗„. Auf e 3 156 der Stadt Offenburg geführten ten Sonntag in Eſſen ſtattgefunden hat, Verhandlungen iſt das Er ſaßgebenden rheiniſchen Tages⸗ und ſchaft der Gruppe Baden, das hall gefunden. Rückhaltloſe An⸗ burger FC., nach Offe Buß zu Teil, dem es gelang, ſeinen[angeſetzt worden. die Ausnutzung von Oppenheimers Die Meinung verſchiedener rheiniſcher Tageszeitungen, daß ehr einſichtig und klug. Schwach dieſer Hallenkampf ein inoffizielles Herausforderungsſpie Sb wollte es denn die gegen den diesjährigen Meden⸗Sieger war, iſt deshalb nicht dungsſpiel um die Meiſter⸗ zwiſchen den beiden punkt⸗ gleichen Vereinen, Karlsruher Fußballverein und Frei⸗ irg, und zwar auf den 29. De 1 a ö 5 0 0 6 N c N. gte e gekalk geek Mannheimer i N Woſnungs-Einnioptüng ö. m. h. H. We Schlafzimmer, Speisezimmer 1 V 0 Herrenzimmer, Küchen Einzelmöbel, Polstermöbel Klubmöbel usw. Große Auswahl. Billige Preise Wellgehendsſe Zahlungserleichferung . Alleinverkauf der Sledlungstypenmöbel nach Prof. Schuster etc. Sonntag, den 22. Dezember geöffnet! MGBET-FABRIK S. GT MANN VERKAUF SSTELLE MANNHEIM, D 1, 4, AM PARADEPLATZ 5 N D WEIHNACHTS- GESCHENKE VON HonEM PRAKTISCHEM U. 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In Spanien tſt der Berlin, für die völlig inbisponterte deutſche Elf noch 8 3 A8 Ante a N 5 Locken port im Aufbbühen begriffen, nicht zuletzt dank der glücklich erzwungen, bedeutet weniger, als die ſpäten. des 1 5* g E 8 Es N 5 Or EH Urner Pionierarbeit, die der Berl 8 C. 80 Fran⸗ſultate, die nd mehr auf dem Abſtieg ſahen, während 2* furt bei ihren Spanier as er Mannſchaft mehr und mehr zu leuchten 81 g 3 8 üs lärbi Temperamen eint heute ſo, als wäre die deukſche Spiel⸗ Sieben Nationen in Barcelona ſchauer vermag, haben wir bereits bei den ven r geweſen als es zaangenblicklich der Fall it. i Der Deulſche onen Gelegenheiten erfahren. In der anderen Gruppe hat es A ae e ee e keinen e . Der Deutſche Hoctey⸗Bund hat ſich erſt in letzter Stunde gegen Frankreich zu beweiſen haben 8 ne Holland, wohl eine der ſpielſtär unter den dort iren alle Voraussetzungen gegeben, te n ſen, ebenfalls ſeine eee dem am 3 tec)) vertretenen Nationen, zunächſt mit Belgien und daun mit 5 Enöſieg zu erhoffen und auch mög⸗ n un Sonntag in Barcelona beginnenden internatio⸗ Hollands M sea„ Feines 3 5 der weniger ſpielſtarken Schweiz zu dun. Bei einigem 5 eh⸗Länderturnier zu entſenden. Es waren vor ſchäzen trotzdem le ö e e 5 4 Glück müßten die Holländer diefe Finderniſſe aus dem Weg 4 9 ung 8 asche i eiten, die ſich einer beſten Spieler, nämlich Aukermann und Duſon etwas ge. räumen können. Winterſport 1 0 zung Deutſchlands hemmend in den W ſtellt 170 5 1 N stellte Anoriff N f 1 5 N , 5 r dprch de n. 85 8 Weiß ſtell 1 ſch cht iſt. Wenn ſich der neu zuſammengeſtellte Angriff Das Finale beſtreiten? Berliner Eishockey⸗Debut der Kanadier r 58785 905 men der Verannſtalter be⸗ 8 dann wird die holländiſche Elf einen achtbaren 2 5 55„. 255 15 werden konnt Man muß ſich nun in Deutſchland G r abgeben, der vielleicht manche Ueberraſchung brin⸗ Sollte dies zutreſſen, dann wäre in Holland der Geg⸗ Berliner Schlittſchuh⸗Club:2 geſchlagen * 55 lich darüber klar ſein, daß die Spiele in Bar⸗ gen wird... ner für Deutſchland im Endſpiel gegeben. Es wäre di Die kanadiſchen Eishockey⸗Künſtler aus Toronto ſtellten ft Anforderungen an unſere 8 ler ſtellen„„ F e r auch der normalerweiſe zu erwartende Verlauf des Tur⸗ ſich am Donnerstag abend im dichtgedrängten Berliner U F Frankreich auf dieſes Turnier gründlich g 5 5 nn ſich 0 85 ang 115 5 haben dort nicht nur gegen die klimatiſ vorbereitet. rtretung ſetzt ſich durch⸗ niers. Wie wird nun das Endſpiel ausgehen? Sportpalaſt, mit jubelndem Beifall begrüßt, zum erſten . ed anzuampfen, ſondern ſie fahren auch, a e igen Spielern zufſammen, ſie wird Deutſchland hat das Handicap eines mehr guszutragen⸗ Mal in der Saiſon der deutſchen Sportgemeinde vor. Sie t⸗ n dem 8 Trainingsſpiel gegen eine weſt⸗ n, wenn ſie auch auf einen Grup⸗ den ls auf ſich genommen. Da täglich geſpielt wird, hielten alles, was man ſich von ihnen verſprochen hatte 3 5 e Elf, ohne ndere Vorbereitungen nach Spanien. iſt dieſer Mehraufwand an Kraſt natürlich ein Vorteil ſür und gewannen mit 62 Toren(:), 410,:1) alſo mit dem . Und in dieſer Hünſicht ſind die anderen Nationen, die an en e haft itzt Holland, deſſen Bedeutung nicht unter t werden darf gleichen Reſultat, mit dem ſie bei ihrem erſten Aufkreten 8 dem Turnter teilnehmen, weſenklich beſſer gerüſtet, da ſie e ide 5.. Andererſetts ſcheint es, als ob öte holländiſche Spi e vor zwei Tagen in Europa in London die engliſche Na⸗ 1 bin eine f 5 Anzahl von Uebungs⸗ und Auswahlſpielen rdam der Fall war. Das Kön⸗ etwas zurückgegangen iſt. Das:0 gegen Deutſchland in J tionalmannſchaft bezwungen hatten. 5 inter ſich ben. 1 2 5 1000 3 5 3 2 i eee t„ de d ift gergde kein ermutigen⸗ eee N ee e— i a Die Spielfolge s Ergebnis geweſen und läßt die belgiſchen Ausſichten in a 5 5 Die 3 des Turniers erfolgt wie in Amſter⸗ Barcelona ziemlich gereng erſcheinen. N 3 Aus der Pflegeauſtalt ins Gefängnis. am in Gruppenspielen. Zu der erſt⸗ 0 e ge⸗ Auch von dem S zer Team, das je ſammen⸗ 9 ar 2 12 2 f ier J 0 f Hören Deutſchl 0 Oesterreich ebe 1929 Span 1 nde ind d e Lenne*Darmſtadt, 20. Dez. Der Bankier Jakob G ut h⸗ 2 5„ 2 ch, i d S. ien, 0 e, find dus eifrige, 5 8 28 0 1750„ 5 5 wührend die zweite Gruppe von Holland, Belgien 1e 1 ändert auch die— mann, Inhaber des in Konkurs geratenen Bank⸗ 1. eig gebildet wird. Es iſt dabei folgende 05 a e des ſchweizeriſchen Ueberfahren und getötet hauſes Nauheim u. Co., von Darmſtadt iſt aus der 15 N ee e 1 He 5 r Zeit verbeſſert hk.* Frankfurt a.., 19. Dez. Am Dienstag abend Landes- Heil⸗ und Pflegeanſtalt in Gießen entlaſſen i* beig— Belgien e e 10 mverdi 5 e e 255 wurde die Ehefrau Anna Spengler von einem worden und wurde nunmehr in das hieſige Unter⸗ 5 3 r 3 25 5 5 8 achtung. Sein ieler werden bemü ein, den ſchlechten. 8 3 1 8 z etz 5 1 . 5 3. 5 erh— Deutſchland, Frankreich— Einoruck von den Olympischen Se An A zu Lieferwagen der Firma Adolf Wintermeyer aus ſuchungsgeſängnis eingeliefert. zanien, Schweiz— Belgie 17 5„ 7. 3 NN 5„ 7 5 a 85 1 8 5 e Wen ed e Deſterveich— Frank vermischen und werden daher mit iner beſonderen Hingabe Wiesbaden auf der Mainzerlandſtraße angefah⸗ Wieder ein Bankdirektor verſchwunden 8 reich, Belgien— Holland. 8„„ ſpielen, die ſicherlich zu maachem Sieg ſühren wird. ren und getötet. Nach Zeugenausſagen ſoll* Slraßburg, 19. Dez. Seit heute morgen iſt der 25. Dez.: Kampf um den dritten Platz zwiſchen den ift 515 ene c 195 5920 1 e den Kraftwagenführer keine Schuld treffen, da die Direktor einer Straßburger Privatbank verſchwun⸗ . f. de bis zu Sumde noch nich wegung eit ſotele für. Frau, durch ihren aufgeſpannten Regenſchirm den. Er hat das Geld, die Titel und die Werke der 26. Dez.: Kampf um den erſten Platz zwiſchen den daß auch die Spanker ſehr eifrig Vorbereitungsſpiele für 9 55 i W 2 95 80 5„ N Gruppenſiegern 5 dieſes Turnier ausgetragen haben und auf heimiſchen an der Sicht behindert, direkt vor den Wa⸗ Kundſchaft mitgenommen. Auf dem Pult des Pro⸗ 5 2 5 Plätzen beſonders gefährlich ſind. ten gelaufen ſei. zuriſten hinterli einen Brief mit der Auffor⸗ Die deuiſche Elf und ihre Gegner 5 gen g fen s kuriſten 5 erließ er eine 585 ief mit der Auffor Die Weutſche Vertret Lincke⸗Berlt Tor. 8 Deutſchlauds Gewinuchancen Vom Zug überfah 5 töte derung, den Advokaten der Bank aufzuſuchen und die e in ee e% F 5 5 om Zug überfahren und getöte Bilanz der Bank beim Gericht zu hinterlegen. nann und Zander⸗Berlin als Verteidiger, Kummotz⸗Ber⸗ Für die deutſche Nationalelf heißt es zunächſt am 1 lin, Theo Haag⸗Frankfurt und Ueberle⸗Hampurg als Läu⸗ 22. Dezember gegen Frankreich anzutreten, eine bei⸗ a Mainz, 20. Dez. Geſtern nachmittag wurde der 5* 2 5 ſer. Mehlis, Müller, Weiß. Scherbarth, ſämtlich Berlin, neswegs leichte Aufgabe, die aber mit dem Material, das 62 jährige Werkmeiſter Ehrhardt vom Bahn⸗* Mainz, 19. Dez. Aus dem Gewächshaus der ee e dee ene e e 8 e muh; betriebsamt Mainz beim Ueberſchreiten des Gleiſes 5 Gärtnerei Ilges war nachts Blumenkohl ge⸗ N 5 Auswe D ehen dann n Br. er⸗ Der 283. Dezember ſie Deutſchlan im am; mi 7 1 5 7 N 1 2 5 5 e i Torbnter, Harenberg 9 als Verteidiger, r ſeines Kön im Bahnhof Mainz von der Lokomotive des ein⸗ tohlen worden. Der Täter hat jedoch der Polizei Schäfer⸗Eſſen und Schmitz Düſſeldorf als Läufer, ſowie nens gegen unſere Leute formgemäß keine Ausſichten haben fahrenden Perſonenzuges 1437 erfaßt und zur die Arbeit dadurch erleichert, daß er bei ſeinem e gc Stürmer zur Verfügung. Es iſt dabel kann. Mit größtem Energieaufwand muß Jaun am 24. De⸗ Seite geſchleudert. Hierbei trug der Mann ſo Raubzug ſeine Brieftaſche in der Gärtnerei eabſichtigt, die ſchwerſten Spiele mit der obengenannten zember der Kampf gegen Spanien beſtritten werden, 8 85 6 Tod verlor. Aufgrund dieſes Beweiſes konnte er ver⸗ Kombination, die ſich glänzend dennt und auch verſteht, denn hier erhält Deutſchland einen ſehr ernſt zu nehmenden ſchwere i am Kopf davon, daß der To haft 1 0 g 0 zu beſtreiten. Sie wird bereits in ihrem erſten Spiel Gegner. Dieſes Spiel iſt entſcheidend für die Berechtigung ſofort eintrat. e. aldd-Nerstaeng.! Montag, 23. Dezr. 29. iss 0 Else Gugler nachm. 2 Uhr, awerde 5 5 werte. Arfur Guffruchf i Damueis * bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öfſent⸗ Veklobfe lich verſteigern: 1 Grammophon. 2 die auf keinem Gabentisch fehlen dürfen: 0 8 Fahrräder, 1 Partie . E Taschentüche Welbmachfen 1929 Schr 1 5 1 Gerichts⸗ 8. ö + vollzieher. 6255 5 — Aintl. Veröftenttichangon ger Staat Manne m Herſchelbad. Am Montag, den 23. Dez. iſt das Bad ab 8 Uhr geöffnet, Dienstag, den 24. Dez. wird das Bad um 18 Uhr geſchloſſen. Kaſſenſchluß 17.15 Uhr(für das Dampfbad 16 Uhr). Während der Feiertage und am 1. Ja⸗ nuar 1930 bleibt das Bad geſchloſſen. 35 Städt. 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Eine heute bei einem Mannheimer Haus eingelaufene Kabelmeldung gibt den Bericht des Vertreters eines Newyorker Hauſes wieder, der Argentinien zurzeit mit dem Kraftwagen bereiſt, um ſich ein eigenes Urteil zu bilden. Dieſe Kabelmeldung gibt den Er⸗ trag pry acre(40,467 Aar) für die durchfahrene Strecke mit nur—7 buſhels(1 buſhel= 27,216 Kg.) und das Naturalgewicht je Hektoliter mit nur 65 bis 70 Kg. an, während im Vorjahr das Hektoliter⸗ Gewicht bekanntlich zwiſchen 78 und 80 Kg. ſich be⸗ wegte. Es bleibt aber dieſen Meldungen gegen⸗ über die Tatſache beſtehen, daß Europa zunächſt ein⸗ mal noch über große Beſtände aus ſeinen eigenen Ernten verfügt und daß die Beſtände auch in Ame⸗ rika und Kanado noch viel größer als zur gleichen Vorfahrszeit find. Auch Liverpool, das ſeinen Ein⸗ fuhrweizen kürzlich wegen mangelnder Lagerungs⸗ Kröglichkeit an anderen Plätzen einlagern laſſen mußte, beſitzt noch ſehr große Stocks. Der füdbdeutſche Markt ſtand völlig unter dem Winffuß der Zollfragen. Wenn die jetzt in Ausſicht genommene Zollerhöhung Geſetz wird, ſo werden die Attonomen Zölle in ben Vertragsländern, wie Argentinien, Amerika, Rußland uſw., wegen der Meiſtbegünſtigungsklauſel nicht in Kraft treten kön⸗ men, bis eine völlige Einigung mit Schweden er⸗ keicht iſt. Dort iſt das mit der Regierung getroffene Ablummen vom ſchwediſchen Reichsrat noch nicht ratifiziert worden und wird, wie man annimmt, auch erſt gegen Ende Januar oder bis Mitte Februar rati⸗ fiziert ſein. Die Nichtvertragsländer, wie Auſtvalien und Kanada, würden in der Zwiſchenzeit ſchon die Hollen neuen Zölle, unter Umſtänden für Weizen .50„, zu entrichten haben. Der Handel bann des⸗ halb überhaupt kaum disponieren. Da in dieſer Woche mehrfach ſich Geſchäft in nahen Poſitionen ent⸗ wickelte, läßt ſich hieraus der Schluß ziehen, daß man bemüht iſt, Ware zum alten Zollſatz hereinzuſchaffen, bie noch im Laufe dieſes Monats eintrifft, um ſy gegen alle Unſicherheiten geſchützt zu ſein. Insbeſon⸗ dere wurden kleine Poſten Manitobas und Bahia Blanca⸗Weizen gekauft. Sehr bezeichnend iſt der Umſtand, daß die franzöſiſchen lelſäſſiſchen) Großmühlen aus ihren verfügbaren Beſtänden Wei⸗ gen über die Grenze abgeben— man ſprach von 108% frantzöſiſchen Franken per 100 Kilogr. eif Mann⸗ beim— da ſite die Möglichkeit haben, ſich in ſpäteren Sichten, die jetzt in Deutſchland vernachläſſigt ſind und ſich billiger ſtellen, mit anſehnlicher Gewinn⸗ marge gegen die jetzt abgegebene Ware eingzudecken. An der Grenze im Norden des Reichs ſoll ſogar Wei⸗ gen aus Schweden hereingekommen ſein, doch wurde ein Preis dafür nicht bekannt. Die letzten Forderun⸗ gen lauteten hier für die 100 Kilogr. in Gulden: Kauſas II, Golf, in Antwerpen disponibel, 12.50, kransbordee Antwerpen, auf Abladung Dezember 12.60, otf Rotterdam, Manitoba II, Atlantic, fällige Ware, 14.20, eif Rosterdam⸗Antwerpen, desgl. III 14, V, Pacific, disponible Ware, 12.70, transbordse Ant⸗ werpen, desgl. II, Ende dieſes Monats fällig, 14, III, Ende Janna fälbin, 18.75, IV, Ende Januar fällig, 15.32 ½, eif Antwerpen. Plata⸗Weizen, Bahia Blanca, 80 Kilogr., labemd⸗gelnden, wurde zu 12.80 hfl., etf Antwerpen, angeboten, Baruſſo, 80 Kilogr., Dez.⸗Ab⸗ ladung, stellte ſich auf 12.20 hfl., 79 Kilogr. Januar⸗ Abladung, 12.18, 79 Kilogr., aus neuer Ernte, Febr.⸗ Abladung 12.80, 70 Rüölogr, alte Ernte, Dez.⸗Januar⸗ Verladung 12.40 öfl. eif Rotterdam. Das Geſchüft in Inland weizen blieb ange⸗ regt. Gefordert wurden zuletzt 27,.25—27,50 für 7879 Kg.⸗Sare, Dezember⸗Januar⸗Verladung; von den Mühlen wurden jedoch nicht mehr als 27 an⸗ gelegt, wozu auch noch anzukommen war. Roggen hatte bei Forderungen bis zu 19,50 4 etwas feſtere Grundſtimmung, aber wenig Geſchäft. An der Donnerstagsbörſe wurden im Nachmittags- verkehr für Pfälzer Roggen bis zu 20,25 A, frei Mannheim, gefordert. Gerade bei dieſem Artikel dürfte die in Ausſicht genommene Regelung der Ginfuhrſcheinfrage, wonach der Einfuhrſchein auch bei einem Zollſatz von 9 4 nur 6, betragen foll, die Ausfuhrventile direkt verſtopfen, ſodaß man ſich in Handelskreiſen nicht darüber klar wird, wie auf dieſe Weiſe der Landwirtſchaft eigentlich geholfen werden kann. Auslandsroggen kommt zurzeit na⸗ türlich nicht in Frage; Angebote lagen vor in pol⸗ niſchem Roggen von 72/73 Kg. Hektoliter⸗Gewicht zu 70 bfl. und in ungariſchem Roggen zu 9 hfl., cif Seehafen. Für Braugerſte beſtand infolge der Zollerör⸗ terungen und der für den Konſum nicht überſehbaren Wirkungen einer Bierſteuererhöhung bei Brauereien und Malzfabriken weiter Zurückhaltung. Die Grund⸗ ſtimmung wurde zwar als etwas beſſer angeſehen, ohne daß dies in geſchäftlichen Umſätzen zum Aus⸗ druck kam, was ſeinen Grund auch darin haben dürfte, daß der Bedarf bereits zwiſchen 80/90 v. H. als eingedeckt gilt. Ein raſches Inkrafttreten der Zollerhöhung würde vorausſichtlich auf kurze Zeit geſchäftsdeledend wirken. Ausländiſche Braugerſten find gegenüber Inlandsware außer Rendement. Plata⸗Gerſte, 65 Kg., Dez.⸗Verladung, war mit 8,05, Donau⸗Gerſte, 628 Kg., Dez.⸗Verladung, mit.65. Jan. ⸗Verladung mit 7,75, ruſſiſche Gerſte, 68/64 Kg., Jan.⸗Berlabung, mit 8,05 hfl., eif Rotterdam, an⸗ geboten. Inlandshafer lag ruhig bei etwas freund⸗ licherer Stimmung. In Plata⸗Haſer war kein Ge⸗ ſchäft; Dezember⸗Berladung ſtellte ſich auf 6,95, Ja⸗ ular 7, Februar 7,10 öfl., eif Rotterdam. Mais lag am Weltmarkt etwas ſchwächer, weil ſich Vageranbäufungen herausgebildet haben. In Ar⸗ gentinſen iſt das Wetter für die wachſende, ein größeres Areal als die vorjährige umfaſſende Ernte Anſtig geblieben. Die Nachfroge blieb infolge des 1 HANDELS- d WIRTSCHAFT-ZETTUNG Mittag-Ausgabe Nr. 593 Süoddeutſcher Getreidemarkt und Zollfrage Unklare Haltung der Weltweizeumärkte/ Franzöſiſche Großmühlen verkaufen prompten Weizen nach Süddeutſchland/ Abgeſchwächte Futtermittelmärkte milden Wetters klein. In Mannheim Plata⸗Mais koſtete gegen Bezugsſchein rheinſchwimmend 8,50 hfl., cif Mannheim. Futterartikel waren vernachläſſigt. Soya⸗ ſchrot 17.50—18, Biertreber 14.25—16, Trocken⸗ ſchnitzel, bei den Fabriken 10.50 4. Für Mühlen⸗ artikel, prompt und je nach Qualität, forderte man: Nachmehl 13—13.75, Futtermehl 10.25 19.75, Kleie, feine,.50—.75, mittelgrobe 1010.25, grobe 10 bis 10.50, Maisſchrot 19 5020 l. Das Mehlgeſchäft blieb trotz der in Ausſicht ſtehenden Neuordnung der Mehlzölle weiter ruhig disponibler 18,50 A, bei ſchwachem Konſum. Eine Beſſerung erwartet man bei Inkrafttreten der neuen Getreide⸗ und Mehlzölle, was der jetzigen Unſicherheit ein Ende machen würde. Für Weizenmehl, Spezial 0, wurden zuletzt 39.25„, für Pfälzer Roggenmehl, je nach Qualität in 7T v. H. Ausmahlung, 28.75— 29.50 /, je 100 Kilogr., mit Sack ab Mühlenſtation, verlangt. Das Hopfengeſchäft blieb ſehr klein. Ver⸗ kauft wurden eins Partie badiſcher Hopfen aus der Heidelberger Gegend zu 30, je Zentner, einige Partien Württemberger Hopfen, die bei den Pro⸗ duzenten bisher liegen geblieben waren, in minderen Qualitäten zu 20 4, je Zentner. Das Geſchäft iſt wie ſtets um dieſe Jahreszeit ſehr ruhig. Eine Wie⸗ derbelebung erwartet man erſt nach völliger Klar⸗ ſtellung der Bierſteuerfrage, bis zu deren Verabſchie⸗ dung die Brauereien ſich abwartend verhalten. Georg Haller 5 8 Gerling-Konzern Voransſichtlich wieder 12 v. H. Wie verlautet, dürfte das laufende Jahr 1929 in der Sachverſicherung des Gerling⸗Konzerns eine Stei⸗ gerung der Prämieneinnahme von mindeſtens 4,5 Mill. RM. ergeben. Anderſeits haben auch in der Feuer⸗ verſicherung die Schäden wie bei allen anderen deutſchen Geſellſchaft zugenommen, eine Erſcheinung die ſich übrigens in ſämtlichen europälſchen Ländern und in verringertem Maße auch in den Vereinigten Staaten zeigt. Trotzdem dürfte der Reingewinn der Sach⸗ verſicherung keine Schmälerung erfahren und für das Jahr 1929 widerum eine Dividende von 12 v. H. ausgeſchüttet werden, ohne daß die techniſchen und freien Mücklagen vermindert zu werden brauchen. Bei der Gerling⸗ Konzern Lebensverſicherungs⸗ A.., Köln, hat ſich das Geſchäft im laufenden Jahr weiter günſtig entwickelt. Das Storno war ſehr mäßig und zeigt einen weitern Rückgang gegenüber dem Jahre 1928. Die Prämieneinnahme dürfte ſich für das laufende Jahr auf 36 Mill. RM. erhöhen. Der Verſicherungsbeſtand hatte bereits Ende November 726 Mill. RM. überſchritten. Ebenſo verzeichnen auch die dem Gering⸗Konzern nahe⸗ ſtehende Friedrich Wilhelm Lebensverſicherung.⸗G., Ber⸗ lin, und die Magedburger Lebens⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaft eine durchaus befriedigende Entwicklung. Gebr. Junghans AG. Schramberg Die GV. genehmigte einſtimmig den dividen⸗ denloſen Abſchlu. Für die verſtorbenen Dr. Ktelmeyer⸗ Stuttgart und Dr. Sontag ⸗ Breslau, wurden RA. Dr. Scheuing Stuttgart und Bankier Fabiſch⸗ Berlin in den Abt. gewählt. 5 Ueber die Zuſammenſchlußbeſtrebun gen in der Uhreninduſtrie teilte Kommerzienrat Fiſcher noch mit, daß die Verhandlungen fortdauer n. Es könne allerdings nicht geſagt werden ob ein Reſultat zu erzielen ſei und in welcher Richtung ſich das Ergebnis er⸗ ſtrecken werde. Es ſei zu hoffen, daß die gemeinſamen Bemühungen zu einem Erfolge führen. Die Verhandtun⸗ gen ſeien jedoch ſehr kompliztert, insbofondere weil es ſich darum handle, nicht nur die deutſchen Uhrenfabrilen in eine einheitliche Linie zu bringen, ſonder darüber hinaus die Uhrenfabrikation auf dem internationalen Markt gün⸗ ſtig zu geſtalten. Man Foſſe, iunerhalb der nächſten Mo⸗ nate ein Ergebnis zu erzielen. Zur Geſchäftslage bemerkte Dr. Junghans, daß der augenblickliche Geſchäftsgang nicht erſveulich ſei, da die Uhreninduſtrie unter der Ueberprodurtion zu leiden habe. Eine Beſſerung ſtehe erſt dann in Ausſicht, wenn die Kapitalbildung der Induſtrie wieder in Gang komme und die Induſtrie in der Lage ſei, mit billigeren Arbeitskräften zu arbeiten. * Zahlungsſchwierigkeiten der Neißer Vereinsbank G. m. b.., Neiße. Wie die Bank bekanntgibt, ſieht ſie ſich infolge von in den letzten Tagen auf Grund haltloſer Ge⸗ rüchte erfolgten ſtarken Abhebungen gezwungen, zur Wah⸗ rung der Intereſſen der Sparer und Schuldner das gericht⸗ liche Vergleichsverfahren zur Erreichung eines Morato⸗ riums zu beantragen. Da die Aktiven bie Paßſſven über⸗ ſteigen, liege bei ruhiger Abwicklung für die Gläubiger der Bank kein Grand zur Beunruhigung vor. Es wird von ſachverſtändiger Seite eine genaue Vermögensüberſicht auf⸗ geſtellt und den Genoſſen und Sparern ſobhalß wie möglich bekunnt gegeben werden. * Daimler⸗Benz AG., Berlin. Anſtelle des, wie bereits bekanntgegeben zum 31. 12. dg ausſcheidenden Herrn Dy. Lohrmann iſt Herr Dr. Ing. Otto Hoppe zum Vor⸗ . der Daintker⸗Benz Acc., Berlin, beſtellt worden. a : Unveränderte Figt⸗Dividende. Entgegen Nachrichten, daß die italieniſche Fiat⸗Geſellſchaft in Turin ihre Divt⸗ dende berabſetzen werde, wird mitgeteilt, daß das Ergebnis für 1920 die Verteilung einer Dividende von wieder 25 Dire ermögliche. * Eiſenbahnſignalbauanſtalten Max Jübel, Stahmer⸗ Bruchſal Ach. in Braunſchweig. Von der Verwaltung naheſtehender Seite erfahren wir, daß das am 90. Sept. 5 Geſchäftsjahr durchaus zufriedenſtellend ge⸗ weſen iſt und daß das Ergebnis, ſoweit es ſich bisher über⸗ ſehen läßt, den Erwartungen voll entſpricht. Die Beſchäf⸗ tigung war im ganzen Jahr gut, ſodaß der Umſatz die Vorjahrshöhe überſchreiten konnte. Es dürfte daher min⸗ deſtens mit der Vorjahrsdividende zu rechnen fein. Dividenbenvorſchlag bei Kappel zurückgezogen. In der GB. der Maſchinenfabrik N zur Chem⸗ nitz⸗Kappel gab es inſofern eine Ueberraſchung, als die Verwaltung vorſchlug, von der Ausſchüttung einer Divi⸗ dende abzuſehen und den Reingewinn von 116 000 4 vor⸗ zutragen bezw. durch Stärkung der Betriebsmittel und zur techniſchen Ausgeſtaltung des Werkes zu verwenden. Dieſer Antrag wurde genehmigt; vorgeſchlagen waren be⸗ kanntlich 5 v. H. :: Die Stanbard⸗Oil⸗Dividende. Die Standard⸗Oil⸗ Gruppe wird in dem Ende Dezember ablaufenden Quartal als Dividende einen Rekordbetrag von 75 Mill. Dollar in bar verteilen, wodurch ſich die Geſamtausſchüttungen für 1920 anf 770 Dollar erhöhen. Berliner Dampfmühlen AG., Berlin. Auf der DO. einen newen auf den 7. Januar 1980 einberufenen General- verſammlung der Berliner Dampfmüßlen., Berlin, ſteht neben der Erledigung der Regubarien die Aufhebung des Beſchluſſes zu Punkt 4 der e der GV. vom 28. Auguft 1928, ſoweit er die Kapitalserhöhung be⸗ trifft. Seinerzeit wurde die Herabſetzung des Kapitals von vun 2,8 Mim& auf 2,1 Mill.& ſowie ode Wiedererhötzung um 400 000 4 auf 25 Mill.& beſchloſſen. * Maßzdbeburger Mühlenwerke AG. in Magdeburg. Die o. GV. genehmigte den bereits bekannten Abſchluß für das verfloſſene Geſchäftsjahr un dbeſchloß dle Ausſchüttung einer Dividende von 5 v. H. auf die Se. und vod 8 v. H. auf VA. Ueber die Geſchäftslage befvagt, erklärte der Vorſtand, daß es natürlich nicht möglich ſei, bei der heutigen ſchwierigen Wirtſchaftsbage irgendwelche Angaben über die Ausſichten des jetzt laufenden Geſchäftsjahhres zu machen. Die erſten Monate des neuen Geſchäftsjfahres ſeien normal verlaufen. Die Verkaufsziffern ſeien ſogar erheblich größer als im Vorjahre. Sie ſicherten dem Unter nehmen eine volle Beſchäftigung für mehrere Monate. Das Mehlgeſchäft ſei im allgemeinen ſehr ſchwierig, da die Berboufspreiße durch die Konkurvenz außerordentlich ge⸗ drückt ſeien. Vrausſetzung für ein befriedigendes Ergebnis ſei, daß der Fabrikattionsgewinn nicht durch Lohnerhöhun⸗ gen, ſteuerliche und ſoziale Abgaben beeinträchtigt werde. Aktienbrauerei 3 Haſen, Augsburg. Der AR. de⸗ schloß, der. am 10. Jan. aus einem Bruttogewinn von 915 600(88g 400)& wach 492 000(42 800) 4 Abſchreibungen und Rücklogen wie im Vorfahre eine ividende von 6 v. H. vorzuſchkagen.. * Georges Geiling u. Cie. AG., Bacharach a. Rh. Die Geſellſchaft, die 1827 noch einen Bonus von 5 v. H. ver⸗ deilte, ſchlöeßt das Geſchäftsfahr 1028 mit einem geringen Betriebsverkuſt, der ſich durch die Auszahlung eines Teiles des Schadenerſatzampruches für Liquidations⸗ ſchäden von 156 488„ in einen bilanzmäßigen Gewinn von 1 872 1 umwandelt, der nach verſchßedenen Rückſtellungen mit 7 872 4 vorgetragen wird. Während in den erſten Monaten des Jahres 1928 einen dem Vorjahre gleichen Umſatz brachten, war devſelbe von Mitte Mai geringer, um im Herbst wieder Vorfahrshöhe zu erreichen. Unkoſten und Steuern erhöhten ſich gegenüber dem Vorjahre nicht unbe⸗ trächtlich. In der Bilanz erſcheinen bei 1,3 Mill. 4 Stammbapital Kreditoren mit 609 927(658 811) ,, mit 57 976(74 40 4, Debitoren mit 388 441(418 4 und Vorräte mit 811 549(934 623) 44. Die ordentliche Hauptverſammlung wird auch über die Fuſion mit der Tochtergefellſchaft der Unten⸗Seftkeaterei., Bacharach, eichleß zu ſwſſen haben 2 2 Siemens-Abſchlüſſe Die Siemens Schuckertwerke Ac. hat nach Abzug von 5,06(i. B. 4,07) Mill. 4 für Anleihezinſen, non 1,79(1,69) Mill. 4 für Abſchreibungen auf Gebäude, non 8,98(8,0) Mill.& für geſetzliche und 6,8(5,86) Mill. für freiwillige ſoziale Leiſtungen einen Reingewinn von 16,64(16,36) Mill.& aufzuweiſen, woraus wieder 10 v. H. Dividende für 120 Mill..⸗K. beantragt werden Wei⸗ ter werden verwandt 3 Mill.(wie i..) zur Erhöhung der Sonderrücklage, 409 575„(wie i..) für den AR und zum Vortrag 1,28(1,15) Mill.&. 5 Die Siemens u. Halke AGG. zeigt nach Abzug ron 5,4(4,07 Mill.& für Anleihezinſen, von 646 602(597 097 Mark für Abſchreibungen auf Gebäude, von 5,74(4,55) Mill.„ für geſetzliche und 3,39(2,79) Mill. 4 für frei⸗ willige ſoztale Leiſtungen einen Reingewinn von 18,72 (18,45) Mill. 4, aus dem 92,15(91) Mill. AK. wieder 14 v H. Dividende erhalten ſollen. Der Sonderrück⸗ lage werden wieder 2,50 Mill.„ zugewieſen, dem AR 588 175(580 851), 4 ſo daß 28(2,68) Mill. 4 vorzutragen bleiben Das A. ⸗K. wurde um 9,59 Mill.& erhöht, die benötigt wurden zur Durchführung des Aktienaustauſches mit der Eletriſche Licht⸗ und Kraftanlagen Ach. und der Siemens Brothers u. Co. Limited, London; das auf 9,50 Mill.& aufgerundete Agio iſt einem neu gebildeten Konto „Aktienagto⸗Rücklage“ zugeführt worden. Die.⸗V. der Siemens u. Halske AG. wird auf den 17. Jan. einberufen. Der Güterverkehr der Deutſchen Reichsbahn⸗Ge⸗ ſellſchaft zeigte im Monat November im ganzen, an der Wagenſtellungsziffer gemeffen, eine geringe Belebung, da arbeitstäglich im Durchſchnitt 165 256 Wogen geſtellt wur⸗ den, gegen 164 964 Wagen im Vormonat Oktober. Bei dieſem geringen Mehrverkehr iſt zu berückſichtigen, daß der verſpätet einſetzende Rübenverkehr im November arbeits⸗ kläglich auein 3804 Wagen mehr als im Vormonat bean⸗ ſpruchte. Der allgemeine Herbſtverkehr blieb alſo im No⸗ vember hinter dem des Vormonats zurück. Auch im Ver⸗ gleich zum Vorfahr iſt das Bild nicht erfreulich, denn es kampf in der weſtbeutſchen Eiſeninduſtrie einen ſtarten Frachtenrückgang zur Folge hatte. Der Kohlenverkehr war im ganzen ſtark. Der Verſand an künſtlichen Düngemit⸗ teln, insbeſondere nach dem Ausland war lebhaft. Der Kortoffelverſand hat der Jahreszeit entſprechend erheblich nachgelaſſen. Da der Verſand von Zuckerrüben ſeinen Hßhepunkt erreichte, nahm auch die Beförderung von Zucker ſtark zu. Der weitere Rückgang der Bautätigkeit 4 ſich in einem Nachlaſſen der Bauſtofftransporte aller rt aus. Im Perſonen verkehr war ein weiterer Trans⸗ porkrückgang zu verzeichnen. Vor allem wurde davon der Ausflugs⸗ und Sonntagsverkehr ſowie der Schlafwagen⸗ verkehr betroffen. Die Schnell⸗ und Perſonenzüge waren durchſchnittlich bis 50 und 60 v. H. beſetzt. Jusgeſamt wur⸗ den 1160 ftberplanmäßige Züge(Vormonat 1644, November 1928 946) gefahren. Ueber die Betriebsentwicklung werden folgende Ziffern gegeben. Dien Zugkilometerleiſtungen gingen vom Oktober mit 59,04 Mill. auf 55,83 Mill. und die Wagenachſenkilometerleiſtungen von 2729 Mill. auf 24.97 Mill. zurück. Die Länge der von der Reichsbahn betrie⸗ benen Strecken erhöhte ſich gegenüber dem Vormonat um 20,94 Fm. auf 53,849,01 Km. Im abgelaufenen Monat wurden rerſchiedene neue Ausnahmetarife gegen Widerruf mit zeitlicher Befriſtung und ſolche zum Wettbewerb mit dem Kraftwogen eingeführt. Die Betriebsergebniſſe im Monat Oktober ſtellen ſich wie folgt dar: Die Einnahmen non 481,8 Mill. Mark entfallen mit 331,0 Mill. 4 auf den Güterverkehr und mit 109,7 Mill.& auf den Perſonen⸗ und Gepäckver⸗ kehr. Andererſeits erforderten Betrieb und Unterhaltung 324,4 Mill. 4 und die Erneuerung der Reichsbahnanlagen 69,8 Mill. 4. Nach Abſetzung des Dlenſtes der Repara⸗ ſtensſchuldverſchreibungen und der neuen Schuldverſchrei⸗ bungen und Anleihen ſowie der feſten Laſten verbleiben 14,3 Mill. 4, die zum Ausgleich von Mindereinnahmen infolge Verkehrsſchwankungen zurückgeſtellt werden. Der Perſonenverkehr entſprach auch unter Berückſichtigung des ſalfonmäßigen Rückgangs nicht den Erwartungen. Der Einnahmegusfall konnte durch die erhöhten Güterverkehrs⸗ erträgniſſe faſt gans gusgeglichen werden, obgleich der dies⸗ jährige Herbſtverkehr nicht die ſonſt übliche Steigerung voll erreichte. Stahl- und Walzwerkerzeugung im November Im November 1920 wurden im Deutſchen Reich lohne Saargebiet) 887802 Tonnen Walzwerksfertig⸗ erzeugniſſe hergeſtellt, d. 9. arbeitstäglich(25 Ar⸗ beitstage) im Durchſchnitt 34712 Tonnen. Gegen den Okt. (27 Arbeitstage), in dem die arbeitstägliche Leiſtung 940 Tonnen betragen hatte, bedeutet dies einen Rück⸗ gang um arbeitstäglich 1228 Tonnen, d. h. um 3,5 v. H. Die durchſchnittliche arbeitstägliche Novembergewinnung entſpricht 80,8 v. H. der durchſchnittlichen arbeitstäglichen Gewinnung des Jahres 1913 im Deutſchen Reich damali⸗ en Umfangs. Außerdem wurden an„Halbzeug zum Ab⸗ tz beſtimmt“ im November 80 100 To.(Oktober 91 716 Tonnen) hergeſtellt. Die deutſche Rohſtahlgewiu nung(ohne Saar⸗ gebiet! beltef ſich im November 1929 auf 1 286 357 Tonnen, h. 90 892 Tonnen oder 6,6 v. H. weniger als im Vor⸗ monat. Die durchſchnittliche arbeitstägliche Leiſtung Arbeitstage) betrug 51 454 Tonnen gegen 51009 Tonnen Arbeftstage) im Monat Oktober. Die durchſchnittliche (25 wurden domals wohl 6962 Wagen je Arbeitstag mehr ge⸗ ſtellt, wobei jedoch zu berückſichtigen iſt, daß i. V. der Lohn⸗ gonnen. Dortmunder Vulkan AG. Das Unternehmen, das bekanntlich im Vorjahr, durch Zuſammenlegung des AK. von 1,8 Mill. auf 1,5 Mill. J zu einer Reorganiſation ſchritt, ſchließt das am 30. Juni be⸗ endete Geſchäftsjahr wieder mit einem Verluſt von 45 820 Mark ab. Aus dem Vorjahr wurde bekanntlich ein Ver⸗ luſtvortrag von 296 633„ übernommen, dem aus der Zu⸗ ſammenlegung der Aktien eine Einnahme von 528 500 gegenüberſtand. Der Fabrikation süberſchuß hat ſich von 1 200 839% auf 997 176 4 vermindert. Betriebs- unkoſten erforderten 461 708(588 981) 4, Handlungsunkoſten 306 705(465 985) /, Steuern und ſoziale Laſten 178 971 (145 745), während Abſchreibungen mit 125 578(127 300) Mark vorgenommen wurden, Wie im Bericht mitgeteilt wird, iſt die Zuzahlung auf die Aktien nicht in dem Maße erfolgt, um die beabſichtigte Zuſammenlegung der drei Werke durchzufüh⸗ ren. Es iſt daher zunächſt das größere Werk Dortmund Hafen nach Dortmund Aplerbeck verlegt worden. Die hier⸗ für erforderlichen Neubauten beanſpruchten Aufwendungen von 184 898„. Die Zuſammenlegung der noch in Brackel befindlichen Maſchinenfabrik mit dem Aplerbecker Werk ſoll erfolgen, wenn die Mittel, die weſentlich geringer ſind als bei der Zuſammenlegung der vorher erwähnten zwei Werke veranſchlagt werden, es ermöglichen. Die aus der Zuſammenlegung reſultierenden Erſpar⸗ niſſe konnten ſich noch nicht voll auswirken, während im Gegenteil beſondere Koſten entſtanden, die über Unkoſten⸗ konto verbucht wurden. Die Ergebniſſe wurden ferner durch die Ausſperrung in der Eiſeninbuſtrie und die hier⸗ aus ſich ergebende vollkommene Stillegung ſowie durch den großen Källeeinbruch weſentlich beeinflußt. Gegenüber dem Vorjahr wurden 878 000 R. 4 weniger umgeſetzt. Die Bilanzanſpannung hat ſich nicht vermin⸗ dert. Es betragen Schulden 1 123 103(1 382 050).“, Hypp⸗ tehen 114 025(15 325) R. I, Forderungen 477 621(472 814), Vorräte 637 756(907 305) R. 4. In den letzten Mongten wor die Beſchäftigung ausreichend, zurzeit liegt ein Auſtrags⸗ beſtand von 1,3 Mill. R. vor.(.⸗V. 30. Dezember.) * Niederrheiniſche Dampfſchleppfe Liquid., Düſſeldorf. Die as. GWV. erledigte die Regularien und beſchloß, den Verluſt von 235 guß„ auf neue Rechnung vorzutragen. Die Verſammlung genehmigte ferner den Fuſtonsvertrag mit der Mannheimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft Mannheim. * Beton⸗ und Monierbau Ac.— Borausſichtlich wieder 12 v. H. Dividende. Die Beton⸗ und Monderbau AGG. hat vor kurzem mit dem Bau einer durch ihre Spannweiten beſonders bemerkenswerten Eiſenbetonbrückhe über die Do⸗ nau bei Großmehring in der Nähe von Jugolſtadt be⸗ Ueber das Ergebnis des laufenden Geſchäfts⸗ jahres verlautet von Verwaltungsſeite, daß Auftrags beſtand und Umſatz befriedigend geweſen ſind und daß, wenn nicht beſondere Ereigniſſe eintreten, die Ausſchüttung der gleichen Dividende wie im Vorfahre 12 v..) mög⸗ lich ſein wird. iffahrts⸗Geſelſchaft in * Amerikas wachſender Ausfuhrhandel. Der Vor- ſprung vor England. Washington, 18. Dez.(United Preß.] Europa wird immer weniger bedeutſam für unſern Ausfuhrhandel, andere Erdteile Fagegen immer wichtiger, ſo äußert ſich in einem ſpeben veröffentlichten Jahessbertcht der amerikaniſche Handelsſekretär. Der Bericht geht davon aus, daß die amerikaniſche Erzeugung im letzten Jahr einen bisher noch nie erreichten Umfang erzielt hahe mit einer äußerſt günſtigen Handelsbilanz von 1082 Mill. Dollar. Amerikas Ausfuhr an eigenen Fabrikaten ſei 40 Prozent größer als die Großbritanniens. während Ame⸗ rikas Geſamtausfuhr, alſo die Wiederverkäufe eingeführter Waren einbegriffen, die Ausfuhr Großbritanniens um J1 Prozent überſteige. Im Augenblick habe Amerika an dem Ausfuhr⸗ wie an dem Einfuhrhandel einen viel größe⸗ ren Anteil als vor dem Kriege. Die deutſche Reichsbahn im November arbeitstägliche Novemberleiſtung entſpricht 89,5 v. H. der Gewinnung des Jahres 1913 im Deutſchen Reich damali⸗ gen Umfangs. 2 Ver ängerung der demſchen Eiſenverbände Die Verhandlungen zur Verlängerung der Eiſenver⸗ bände wurden geſtern gegen 14 Uhr endgültig abgeſchloſſen. Sie hatten das Ergebnis, daß die Rohſtahlgemeinſchaft und ihr angegliederten Verbände mit Wirkung vom 1. Febr. 1930 auf die Dauer von zehn Jahren mit der Maßgabe verlängert wird, daß unter beſtimmten Voraus⸗ ſetzungen nach Ablauf von fünf Jahren die Kündigung aus⸗ geſprochen werden kann. 0 Bei den nunmehr abgeſchloſſenen Verhandlungen brachte die Quotenfrage die meiſten Schwierigkeiten, namen lich hinſichtlich der Anſprüche einiger Werke nach erhöhten Beteiligungen, wobei die Forderungen eine ziemlich beden⸗ tende Tonnenmenge umfaßten. Da man bei der Erneue⸗ rung grundſätzlich der Meinung war, dies ohne weſentliche Verſchiebungen der Quote vornehmen zu müſſen, konnte nur im Wege der Kompromiſſe den Anſprüchen Rechnung getragen werden. Dies iſt vor allem der Tätigkeit der Eiſeninduſtriellen Otto Wolff⸗ Köln und Dr. Flick⸗ Berlin, zu danken, durch deren vermittelnde Tätigkeit in der Quotenfrage eine Einigung erzielt werden konnte. Sie wird umfangreiche Verſchie bungen in der Pro⸗ duktion und bedeutende Umgruppierungen anderer Art nach ſich ziehen, wobet in erſter Linie, wie wir bereits mit⸗ teilten, der Uebergang der Paul⸗Rohde⸗Grupye auf Konzernwerke der Rohſtahlgemeinſchaft in Betracht lommt. Für den geſamten Verbandsgedanken in der deutſchen Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie bedeutet der endgitltige Abſchluß der Verhandlungen einen großen Erfolg. Wir hören, daß beabſichtigt iſt, auch dem Röhren ver⸗ band eine gleiche Vertragsdauer, nämlich bis 31. Jannar 1941, zu geben. g* Wie bereits mitgeteilt worden iſt, geht beim Kohle n⸗ ſyndikat das Beſtreben dahin, den früher ſtets auf fünf Jahre verlängerten Sundikatsvertrag möglichſt weit zu ge⸗ ſtalten und auch hier eine Vertragsdauer von mindeſtens zehn Jahren anzunehmen. l 5 Newyorker Börſe unter Druck Newyork, 21. Dezember(United Preß). Die Newyorker Börſe ſtand geſtern im Zeichen einer 9921 5 9 Infolge außerordentlich großer Abgaben war das Kursniveau ſtark gedrückt und verſchledene Werte gaben bis zu 12 Punkten nach. Die außerordentlich großen Umſätze ließen erkennen, daß es der Baifſepar fei ge⸗ lungen war, den Markt unter ihre Kontrolle zu bekommen Zum Schluß machte ſich eine leichte Erholung lib⸗ merkbar. United States Steel ſchloſſen mit 162, lagen aber immer noch.75 Punkte ſchwächer als am Vortage. General Electric ſchloſſen mit 224 und hatten gegenüber dem Vortrage 5 Punkte eingebüßt. * Die Preisindexzifſſer der„Meiallwirt 5 ie Preisindexziffer der„Metallwirtſchafk“ ſtellte 1 Dezember auf 119,10 gegen 119, am 11. Dezember, ſiel alfs um(0,1 y. H. Für die einzeknen Metalle wurden folgende Einzelinderziffern errechnet: Kupfer 127,3(127,2); Blei 129,7(132,8); Zink 84,3(84); Zinn 98,8(97,7); Aluminium 192,0(192.); Nickel 107,7(107,7); Antimon 100,2(100,2). Deviſenmarkt Im keutigen Früß verkehr notieren P Mew Dork 288 1 8 0 2 5 5 0 15 Weiz 228.1 10 5 Paris 128.83. ar Brüel 3487„ Dallar geg, Nin, 4. Mailand 998.28 Kopenhagen 18,18 Pfunde„ 20.88 8 — — rn ler W* Ian 6 * A 3 Samstag, den 21. Dezember 1929 9. Seite. Nr. 393 Offene Jüngerer, zuverlässiger und solider Stellen ca. 200 Einzelmöbel, möbel ete., N Velsteigerungs-Halle Billige Weihnachtsvorkäufe komplette 5 5 Klub⸗ 2 Pianos, 1 Harmonium, 15 verſchied. 140 Grammophone, 12 verſchied. Fahrräder, Teppiche, Bilder, Spiegel und vieles andere. Schöne, neuwert. gebot zu verk. Gelegenheitskäufe ſchaftl. Beſitz im Auftrage zu jedem günſt. (Geöffnet—19 Uhr.) aus herr⸗ An⸗ B5597 Secllene Gelesenhen! Brachtvolles z immer mit 2 Mtr. zu jedem annehmbaren * 9907 (faſt neues Mahagoni⸗S ch af ⸗ breit. Garderobeſchrank Preiſe abzugeben. Friedel, E 7. 15. Einige Kleicler Größe 44, teils noch nicht getragen, weg. Trauer⸗ fall preiswert zu verkaufen. 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Schichle Bühnenbilder: Marianne Heymann Tänze: Aennie Hans Anfang 19 Uhr Ende 21.30 Uhr Personen: i 08 00 Der König Johannes Heinz gute Königin Ida Ehre ö 8 böse Königin Eva Fiebig Ferner das Großlustspiel 8 15 Julie Sanden ö 10 5 9 22 Sc mee wittchen Annemarieschradiek mit en Dyers D D f Der Oberhofmeister Willy Birgel Ein wunderbarer Wee hnachtsfim! Er EI An ger er Narr Raoul Alster 5 5 5 it So eMAPTLIN Die Hofd⸗ 325 5 0 11255 Blankenfeld 5 5 Später Königssohn) ans Simshäuser 18 Walter Riebland Anfang 3, 8, 3.20 Uhr e 8 5. 25 8 Uhr 5 5. Ulans Fassott 2 5.— 2 Aspi 1 15 beriägermeister Hans Godeck 2 1 fi NV 1 A 11 ö Melchers, der Jager Hans Finohr JJ”ͤ·ô. 8 Der Torwart Karl Marx Duftzendkarfen Der Lürmer Ernst Langheinz ö Der Koch Fritz Linn Ger ALHAMBRA urid SCHAUBURG Erster Karl Haubenreigei 8 dun eat 25 parkett„%%;;!!ß FF 5 Walter Rießland Sperrsitz oder Balkon„ 15.— I. Platz g„ 12. Vierter Hans Fassott Harterre- od. Balkon-Loge„ 20.— Spertsitz oder Balkon 8 1 Der Gärtnerjunge Fritz Walter Fremden-Loge 5 25 ee 4 Diener Harry Bender 5. weite Fer 9 Eine Magd Trude Hoch Carabas Josef Renkert 12 75 Weihnachtsmann Wilhelm Kolmar Irster um Krüger Zweiler Karin Vielmetter Wills t Du ein f 1 Zern l esenh Wiler gutes billiges Viertel 1 Tall 6 6-We In Kein Weihnachtstisch 18886 jerter osep ipfler dann kehr 5—— Georg Köhler mal in der Pfälzer Weinprob ein Ohne Schlafdecken die Sonne Elisabeth Stieler 2 des I Walther l ier 1 1002 125 174 8 25 9 Kulter Wolle Kamelhaar Zweites wildes Tier Walther Rießland Er und neuer. Drittes C Fassott.75 11.00 26.75 2 il N Kae l 11 0 H 5,21 n Na! Aung en H 5, 2 zus Kellers Tucblager, Seckenhelmerstraße 60 Weites„ gutes Tier 8 1 elene Leydenius en gros WEINHANDLU As en detaf 1 9 f 1 5 a 21 14970 ö a Ein neuer Film von Pat und Patachon voller Laune und Humor, voll neuer Ueberraschungen! 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Anfang 14.30 Uhr, Ende 17.00 Uhr Sonntag, den 22. Dezember: 117. Vorſtellung. Miete A 15, hohe Preiſe: „Fidelio“, Oper von Beethoven. Anfang 20.00 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr Montag, den 23. Dezember: 118. Vorſtellung. Miete 0 16, kleine Preiſe: „Schneewitlche“, Märchenſpiel von H. Neuffer⸗Stavenhagen. Anfang 19.00 Uhr, Ende 21.30 Uhr Dienstag, deu 24. Dezember: 1 5 Vorſtellung. Außer Miete, kleine Preiſe: „Schneewittchen“, Märchenſpiel von H. Neuffer⸗Stavenhagen. Aufang 15.30 Uhr, Ende 18.00 Uhr Mittwoch, den 25. Dezember: 120. Vorſtellung. Außer Miete— Vorrecht A 92 Preiſe. Zum erſten Male:„Schwanda, der Dudelſackpfeifer“, Volksoper von J. Weinberger. Anfang 19.00 Uhr, Ende 22.00 Uhr Donnerstag, den 26. Dezember: 121. Vorſtellung. Außer Miete. Aufführung, kleine Preiſe: „Schneewittchen“, Märchenſpiel von G. Neuffer⸗Stavenhagen. Anfang 14.30 Uhr, Ende 17.00 Uhr Donnerstag, den 26. Dezember: 122. Vorſtellung. Außer Mlete— Vorrecht G hohe Preiſe: Lohengrin“, Oper v. Wagner Anfang 19.00 Uhr, Ende 23.00 Uhr Nachmittags⸗ Freie Vollsbühne Freicgg. den 27. Dezember 123. WN Alete F 16, mittlere 1 8 „Adrlemue“, Operette von W. W. Goetze. Anfang 20.00 Uhr, Ende 22.30 Uhr Samstag, den 28. Dezember: 124. Vorſtellung. Außer Miete. Nachmittags⸗ 1 1 Ppretſe: Schneewittchen“, Märchenſpiel von H. Reuffer⸗Stavenhagen. Anfang 15.00 Uhr, Ende 17.80 Uhr Samstag, den 28. Dezember: 125. Vorſtellung. Außer Mlete, kleine Preiſe: Weekend im Paradies“, Schwank von F. Arnold und E. Bach. Anfang 20.00 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr Sonntag, den 29. Dezember: 126. Nene e 5 Für die 5 ee des ide Bühnenvolks s— ohne Kartenvertauf— „Schneewittchen“, Märchenſpiel von H. Neuffer⸗Stavenhagen. Anfang 14.30 Uhr, Ende 17.00 Uhr Sonntag, den 29. Dezember: 127. Vorſtellung. Miete B 17, mittlere Gen „Adrienne“, Operette von W. W. Goetze. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22. 00 Uhr Montag, den 30. Dezember: 128. Vorſtellung. Miete H 16, kleine Preiſe: „Das Vergeſſen Gottes“, Drama von W. G. Jollos. Anfang 20.00 Uhr, Ende gegen 22.0 Uhr Dienstag, den. Dezember: 129. Vorſtellung. Außer Miete Vorrecht B mittlere Preiſe:„Die Fledermaus“, Operette von Johann Strauß. Anfang 19.00 Uhr, Ende gegen 22.00 Uhr Donnerstag, den 2. Jannar: 132. Vorſtellung. Für die Theatergemeinde Freie Vollsbühne— ohne Kartenverkauf Gruppen D, J und N(von 5 155 52005350): „Carmen“, Oper von G. Bizet. Anfang 19.90 Uhr, Eude 5 23.00 Uhr Naues Thaater: Sonntag, den 22. Dezember: 29. Vorſtellung:„Weekend im Para⸗ dies“, Schwank von F. Arnold und E. Bach. Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.00 Uhr Mittwoch, den 25. Dezember: 30. orſtellung:„Wee bend im Para⸗ dies“, Schwank von F. Arnold und E. Bach. Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.00 Uhr Donnerstag, den 26. Dezember: 5 31. Vorſtellung:„Weekend im Para⸗ dies“, Schwank von F. Arnold und E. Bach. Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.00 Uhr Sonntag, den 29. Dezember: 32. Vorſtellung:„Weekend im Para⸗ dies“, Schwank von F. Arnold und E. Bach. Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.00 Uhr Stic. Theater Heidelberg: Sonntag, den 22. Dezember: Zu kleinen Preiſen:„Goldelschens Reiſe ins Glück“, Weihnachtsmärchen von Spannuth⸗Bodenſtedt. Anfang 15.00 Uhr, Ende gegen 17.30 Uhr Sonntag, den 22. Dezember: Außer Miete. Zum erſten Male: „FIrlederike“, Operette von Lehar. Anfang 19.45 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr Montag, den 23. Dezember: u kleinen Preiſen:„Goldelschens elſe ins Glück“, Weihnachtsmärchen von Spannuth⸗Bodenſtedt. Anfang 15.00 Uhr, Ende gegen 17.30 Uhr Montag, den 23. Dezember: r Miete und Freie Volksbühne Abt. E: Kalkutta, 4. Mai“, Schauſpiel von Lion Feuchtwanger. Anfang 19.45 Uhr, Ende gegen 22.00 Uhr Dienstag, den 24. Dezember: u kleinen Prelſen:„Goldelschenz eiſe ins Glück“, Weihnachtsmärchen von Spannuth⸗Bodenſtedt. Anfang 15.00 Uhr, Ende gegen 17.30 Uhr Mittwoch, den 28. Dezember: Borſtellung zu ermüßigten Preiſen: „Gaspatrone“, Operette von Millöcker. Anfang 15.00 Uhr, Ende gegen 17.80 Uhr Mittwoch, den 25. Dezember: Außer Miene„Der Wildſchütz“, Oper v. . 19.45 Uh nfang 5 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr Donnerstag, den 26. Dezember: 5 5 Vorſtellung zu ermäßigten Preiſen: ofen aus Florida“, Operette von Leo Fall. Anfang 15.00 Uhr, Ende gegen 18.00 Uhr Donnerstag, den 26. Dezember: 1 1 8 Miete:„Friederike“, Operette von ehar. Anfang 19.43 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr Freitag, den 27. Dezember: 5 Miete 0 14:„Kalrut ta, 4. Mal, ſpiel Anf Gion J wagen. nfa 5 Uhr, Ende gegen 22.00 Uhr Samstag, den 28. Dezember: 1 Zu kleinen Preiſen:„Goldelschens Reiſe ins Glück“, Weihnachtsmärchen von Spannuth⸗Bodenſtedt. Anfang 15.00 Uhr, Ende gegen 17.30 Uhr Samstag, den 28. Dezember: Vorſtellung 310 halben Preiſen:„Walbd⸗ meiſter“, Operette von Joh. Strauß. Anfang 10.45 Uhr, Ende gegen 22. 15 Uhr Sonntag, den 29. Dezember: u kleinen Preiſen:„Goldelschen s etſe ins Glück“, Weihnachtsmärchen von e Anfang 15.00 Uhr, Ende gegen 17.80 Uhr Sountag, den 29. Dezember: Außer Miete:„Friederike“ Operette von Lehar. 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