Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Beilagen: Montag: Spori der N. M. J./ Dienslag wechselnd: Aus der Welt der Technik Kraftfahrzeug und Verkehr Honnerslag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Winterſport und Erholung. Mannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 — Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle t Seitlun Augzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die za mam breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familten⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Steuer, Geſetz und Recht Mannheimer Muſikzeitung WMorgen⸗Ausgabe Montaqa, 23. Dezember 1920 140. Jahrgang— Nr. 395 Villiger Aßerfolg des Volksentſcheids Neberall nur ſchwache Beteiligung Endergebnis nicht vor Montag mittag zu erwarten Nlicktritt Lilferdings und Popitz Vorläufiger eber blick Die erſten inoffiziellen Ergebniſſe der Abſtim⸗ mung zeigen, daß zwar die Oppoſition gegen den Voungplan im Rheinland etwas geſtiegen iſt. In Weſtdeutſchland hatten ſich etwa 2 bis 3 Prozent der Wähler für das Volksbegehren einge⸗ tragen, während die heute abgegebenen Stimmen etwa das Doppelte betragen. Trotzdem bedeutet der Volksentſcheid in Weſtdeutſchland einen vollſtändigen Mißerfolg, da nur etwa 6 Prozent der Wähler ab⸗ geſtimmt haben, während mindeſtens 50 Prozent für den Erfolg notwendig geweſen waren. Aehnliche Ziffern, die aber noch nicht amtlich ſind, liegen aus dem ganzen Reiche vor. Das Fiasko des Volks⸗ entſcheid ſteht, wie zu erwarten war, abſolut feſt! Da das Reichswahlamt erſt am Montag vormittag zuſammentritt, iſt das Endergebnis des Volksentſcheids nicht vor Montag mittag zu erwarten. Berlin Berlin, 2. Dez.(Von unſerem Berliner Büro. (11 Uhr abends.) Das Wahlamt der Stadt Berlin hat bei einer bisher errechneten Ziffer von 555 897 Wahlberechtigten 41984 Jaſtimmen errechnet. Das ſind ungefähr 8 Prozent der Wahlbeteiligung. Das Ergebnis in Baden Stimmberechtigt: 1533 255, abgegebene Stimmen 89 958, davon gültig 89 068, ungültig 890 Stimmen. Ja⸗Stimmen 85 238, Nein⸗ Stimmen 3830. Be⸗ teiligung 6,5 v. H.— Beim Volksbegehren waren 31 110 gültige Eintragungen erfolgt, was 2,1 bis 2,2 v. H. entſpricht. Nach dem endgültigen Er⸗ gebnis des Volksentſcheids beträgt die Prozentziffer der Ja⸗Stimmen in Baden 5,8 v. H. Einzelergebniſſe Mannheim ⸗Stabt: Stimmberechtigte: 177 696; Ja 3057, Nein 131, ungültig 19, zuſammen 3207. Wahlbeteiligung 155, bis 2 v. H.— Beim Volksbegehren waren 1701 Eintragungen erfolgt. 5 Mannheim⸗Land: Stimmberechtigte: 45 126 Ja 2765, Nein 114, ungültig 35, zuſammen 2879.— Wahlbeteiligung 6 v. H. * Weinheim⸗Stadt: 10 794 Stimmberechtigte, Ja 1516, Nein 58, 20 ungültig. Weinheim⸗Land: 10676 Stimmberechtigte, Ja 1081, Nein 69, ungültig 11. Schwetzingen: 380 Ja, 13 Nein,(Stimmberech⸗ tigte 6231). Friedrichsfeld: 144 Ja, 13 Nein. Neulußheim: 438 Ja, 6 Nein. Geſamtergebnis in der Pfalz In der Pfalz wurden von 606 104 Stimmberech⸗ tigten 32 481 Ja ⸗Stimmen abgegeben, 1854 Nein⸗ Stimmen, 415 ungültige Stimmen. Die Wahl⸗ beteiligung betrug 5,4 Prozent. * Wahlkreis 24: Oberbayern⸗Schwaben: Stimmberechtigt 1 620 072. Abgegeben 138 870, gültig 137 468, ungültig 1402. Ja 129 572, Nein 7896, Wahlbeteiligung 857 Proz. München 470 183 Stimmberechtigte. Jaſtimmen 47 177. Neinſtimmen 2106. Beim Volksbegehren waren in der Stadt München 28 552 Eintragungen erfolgt. Wahlkreis Niederbayern— Oberpfalz: Stimmberechtigt 790 478. Ja 35 126, Nein 2580. Beim Volksbegehren hatten ſich 19 522 Perſonen ein⸗ getragen. * Amneſtieantrag Herriot⸗Daladier. Die radika⸗ len Abgeordneten Herriot und Daladier haben in der Kammer eine Reſolution eingebracht, durch die die Regierung aufgefordert wird, alle wegen pol i⸗ tiſcher Vergehen Verurteilten zu begnadigen. Die amtliche Meldung Amtlich wird gemeldet: „Der Reichspräſident hat auf Vorſchlag des Herrn Reichskanzlers den Miniſter Dr. Hilferding in Genehmigung ſeines Abſchiedsgeſuches von dem Amt des Reichsminiſters der Finanzen entbunden. Der Herr Reichspräſident hat ferner den Staatsſekretär im Reichsfinanzminiſterium Dr. Popitz auf ſeinen Autrag in den Ruheſtand verſetzt.“ Wie weiter gemeldet wird, hat Dr. Hilferding mit folgendem Schreiben den Reichskanzler um ſeine Entlaſſung gebeten: „Nachdem die Aufnahme des Kredites zur Ueber⸗ windung der Ultimoſchwierigkeiten geſichert iſt, fallen die Gründe weg, die meine politiſche Handlungs⸗ freiheit eingeengt haben. Die von mir verfolgte Politik ſah vor: die fortſchreitende Konſolidie⸗ rung der ſchwebenden Schulden, die bereits durch den Abſchluß der Kreuger⸗Anleihe eingeleitet war, die Verwendung der Erſparniſſe aus dem Poungplan zur Beſeitigung des Defizits im Haushalt des Jahres 1928 und 1929 und zur Entlaſtung der Wirtſchaft durch Steuerſenkungen von wirkſamem Ausmaße und zu einem nahen Zeitpunkt. Dieſe Politik iſt durch Eingriffe von außen geſtört worden und kann deshalb von mir nicht weiter geführt werden.“ Dr. Hilferding Die Nachfolger ⸗Frage (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) E Berlin, 22. Dez. Die Frage, wer Hilferdings Erbe antreten ſoll, drt eine höchſt unerfreuliche Löſung zu finden. Sehr richtig ſchreibt heute der Berliner „Börſenkurier“:„Von der Wahl eines wahrhaft berufenen, erfahrenen und ideen reichen Finanzminiſters hängt viel mehr ab als das künftige Schickſal des gegenwärtigen Kabinetts und der augenblicklichen Koalition. Hier dürfen weder Parteirückſichten noch perſönliche Gründe mit⸗ ſprechen.“ Inzwiſchen haben die Dinge leider be⸗ reits eine Entwicklung genommen, die darauf hin⸗ deutet, daß dieſe außerordentlich wichtige Entſchet⸗ dung lediglich unter dem engen Geſichts„akel der Parteibelange getroffen werden ſoll. Im Reichstag fand vorgeſtern vor, während und nach der Mitternachtsſitzung noch ein reger Meinungsaustauſch zwiſchen den Frak⸗ tionen ſtatt. Ueberraſchenderweiſe trat die Kandida⸗ tur Molden hauers, die zunächſt als Proviſo⸗ rium gedacht war, wieder in den Hintergrund. Das Zentrum erhob plötzlich gegen die proviſoriſche Betrauung Dr. Moldenhauers den Einwand, daß in dieſem Fall in der Delegation für den Haag das Schwergewicht völlig bei der Deutſchen Volkspartet liegen würde, die dann drei der wichtigſten Miniſte⸗ rien in der Hand hätte— Aeußeres, Finanzen und Wirtſchaft,— ſo daß nur noch eins, das der beſetzten Gebiete, durch einen andern, nämlich den Zentrums⸗ miniſter Dr. Wirth, vertreten wäre. Aber auch in der Deutſchen Volkspartei regten ſich Be⸗ denken, ob ſie ſich mit einer derartigen Verant⸗ wortung belaſten könnte. Hinzu kam, daß die Sozialdemokraten, die vorher ſür Austauſch⸗ möglichkeiten ſich durchaus geneigt gezeigt hatten, ſich mit einem Mal auf das Finanzminiſterium ka⸗ prizierten. Der V e ſchlug den Abg. Dr. Hertz als Nachfolger Hilferdings vor. Die Fraktion hat ſich in einer Sitzung, die ſich bis in die Morgenſtunden dee Sonntags hinzog, denn auch in dieſem Sinn entſchie⸗ den. In politiſchen Kreiſen nimmt man an, daß in Konſequenz dieſes Beſchluſſes der Reichskanzler nun⸗ mehr den Abg. Dr. Hertz als Reichsfinanzminiſter dem Reichspräſidenten vorſchlagen wird. Praktiſch wäre mit dem Erſatz Hilferdings durch Hertz nichts gewonnen, höchſtens das eine, daß die bei einer inneren Umgeſtaltung des Ka⸗ binetts(die man anfangs erwogen hatte) zu erwar⸗ tenden Schwierigkeiten vermieden würden. Was Hilferding zum Sturz brachte, war nicht ſo ſehr ſeine mangelnde Erkenntnis für die Notwendig⸗ keit einer Finanzreform, als vielmehr ſeine Läſ⸗ ſigkeit, ſeine Energteloſigkeit und ſein geringer Widerſtand gegen den Druck der Fraktion. Herr Hertz gilt weit mehr als Hilferding in den Doktrinen ſeiner Partei be⸗ fangen. Von ihm iſt noch weniger als von Hilferding zu erwarten. Daß er für die Not⸗ wendigkeit der Kapitalbildung und Steuerſenkung das nötige Verſtändnis aufbringen wird und ob er, der bei den Haushaltsberatungen als Sachverſtändi⸗ ger ſeiner Partei aufzutreten pflegte, die erforder⸗ lichen Fähigkeiten mitbringen wird, um Deutſch⸗ lands Intereſſen im Haag erfolgreich wahrzuneh⸗ men, darf füglich bezweifelt werden. Die Art, wie der„Vorwärts“ über den Rücktritt Hilferdings urteilt, zeigt wieder einmal, daß kein e Hoffnung beſteht, mit Hilfe der Sozial⸗ demokraten über die gegenwärtige furchtbare Wirtſchaftskriſis hinwegzukommen.„Wir werden“, ſchreibt das ſozialdemokratiſche Hauptorgan,„deſto⸗ weniger genötigt ſein, von Hilferding, dem glänzen⸗ den Wiſſenſchaftler und ſturmerprobten Parteigenoſ⸗ ſen, irgendwie abzurücken, je offener wir zugeben, daß er viele von uns als Reichsfinanzminiſter ent⸗ täuſcht hat.“ Und worin beſteht dieſe Enttäuſchung? Darin, daß Hilferding„vor dem Frontal⸗ angriff der ſoztalen Reaktion“ zurück⸗ gewichen ſei, daß er verſagt habe, als es galt, das Gleichgewicht des Reichsetats„ohne Verzicht auf not⸗ wendige kulturelle und ſoziale Aufgaben“ herzuſtel⸗ len. Der Staatsſekretär Popitz wird vom„Vor⸗ wärts“ als der böſe Geiſt hingeſtellt, der im Ver⸗ ein mit den Demokraten und der Volkspartei den Finanzminiſter veranlaßt habe,„Steuergeſchenke an die Wirtſchaft“ zu machen. Mit dieſer tendenziöſen Darſtellung der jüngſten Vorgänge reimt es ſich freilich ſchlecht zuſammen, wenn der„Vorwärts“ zu dem Ergebnis kommt, was Regierung und Reichstag fetzt unter dem Druck Schachts und den hinter ihm ſtehenden Finanzgrup⸗ pen getan haben, hätten ſte aus eigenem Antrieb tun ſollen und das müßten ſie jetzt aus eigenem Antrieb fortſetzen. Alſo hat Schacht mit ſeinem Eingreifen doch Recht gehabt? An anderer Stelle, nämlich im ſozialdemokrati⸗ ſchen Preſſedienſt wird dem Kanzler vorgeworfen, daß er, um den Rücktritt der Geſamtregierung zu verhindern und politiſche Schwierigkeiten zu um⸗ gehen, die Demiſſion des Finanzminiſters bewilligt habe.„Daß durch das Ausſcheiden Dr. Hilferdings das Gebäude der gegenwärtigen Koalition ſchwer er⸗ ſchüttert iſt und durch den leiſeſten Windzug zum Einſtürzen gebracht werden kann“, iſt eine Feſtſtel⸗ lung, die niemand beſtreiten wird. 5 kommuniſtiſchen ſelbſtverſtändlich) völlig einig. Jugend und Politik Wer die Jugend hat, hat die Zukunft! Und des⸗ halb iſt es gerade in politiſcher Hinſicht ſo außer⸗ ordentlich wichtig, über das, was die Jugend denkt und erſtrebt, ſich fortwährend auf dem laufenden zu halten. Vorurteilslos ſehen, was zu ſehen iſt, heißt auch hier die Forderung des Tages. Der Gärungs⸗ und Klärungsprozeß, wie er ſeit Jahren in der politiſch intereſſierten Jugend zu beobachten iſt, ſpielt ſich mit großer Intenſität ab und iſt noch in vollem Gange. Man möchte nicht nur alten Wein in neue Schläuche füllen, ſondern mög⸗ lichſt auch einen völlig neuen Wein. Der aber iſt offenbar ſo ſchwer zu finden wie der Stein der Weiſen. Und da auch die politiſchen Ideale unſerer Jugend auf Grund ihrer Abſtammung, Erziehung und Weltanſchauung und auf Grund ſonſtiger maß⸗ geblicher Einwirkungen völlig verſchieden ſind, ſo iſt es weiter nicht erſtaunlich, daß die Jugend nach wie vor durch ähnliche Gegenſätze zerklüftet wird, wie wir ſie zu unſerem Leidweſen ohne Unterlaß zwiſchen den politiſchen Parteien vor Augen haben. So verſchieden aber auch die Anſichten über die Wege zum Ziel ſein mögen, ſo iſt ſich über das Ziel ſelbſt doch die geſamte deutſche Jugend(mit Ausnahme der Und dieſes Ziel heißt: über das in Selbſtſucht und Eng⸗ ſtirnigkeit erſtarrte Parteibonzentum hinweg wieder zu einem großen, ſtarken, angeſehenen, nach innen freiheitlichen und nach außen einflußreichen Deutſch⸗ land zu gelangen. Einigkeit beſteht, ſoweit ſich das überſehen läßt, auch in der Ueberzeugung, daß erſte Vorausſetzung zur Erreichung des Eudzieles die Volksgemeinſchaft auf möglichſt brei⸗ ter Baſis und der ſoziale Arbeitsfriede iſt und keinesfalls der Klaſſenkampf bzw. die Tei⸗ lung der Nation in Marxiſten und Nichtmarxiſten, wie ſie von den Deulſchnationalen einerſeits und den Sozialdemokraten andererſeits propa⸗ giert wird. Die übergroße Mehrzahl der in den vielen Verbänden und Bünden organiſierten Ju⸗ gend will von ſolcher Parole, die das ganze deutſche Volk in zwei einander bitter bekämpfende Heerlager ſpalten würde, nichts wiſſen. Die deutſche Jugend, die über die radikalen Anfangs⸗ und Durchgangs⸗ ſtadien hinausgereift iſt, will weder ein nationaliſti⸗ ſches noch ein ſozialiſtiſches Deutſchland haben. Sie wünſcht ſich vielmehr ein nationales und ſo⸗ ziales Vaterland.* Wie ſehr die Jugend niit ihren Aden nach Neu⸗ geſtaltung des parlamentariſchen Lebens, nach Ver⸗ einfachung und Vereinheitlichung und nach einer ſtar⸗ ken, über alle Parteien hinweg zu ſpannenden volksgemeinſchaftlichen Front in wei⸗ teſten Kreiſen Anklang findet, zeigte erſt kürzlich der verblüffend ſtarke Widerhall, den der Appell des jun⸗ gen Barmer Fabrikanten Neumann, durch einen Volksentſcheid zur Parteireform zu gelangen, ge⸗ funden hat und noch immer findet. Für uns in Mannheim bewies das auch der ſtarke Beſuch und der Verlauf des Ausſpracheabends, der unter dem Motto„Volk in Not, Jugend heraus!“ in dieſen Tagen von der Reichsgemeinſchaft junger Volksparteiler und der Bruderſchaft Mannheim des Jungdeutſchen Ordens hier veranſtaltet wurde. Aus dem Bericht, den wir darüber brachten, geht das ganz deutlich hervor. Noch intereſſanter und für die in unſerer politiſch interefſterten Jugend gärenden Strömungen beſon⸗ ders charakteriſtiſch iſt ein Ausſpracheaben d der Jungen, der ebenfalls in dieſer Woche in Frankfurt/ Main ſtattgefunden hat. Dieſer Abend war veranſtaltet von dem Leiter des Staats⸗ wiſſenſchaftlichen Amtes des Jung deutſchen Orden 8, einem Dr. jur. Reinhard Höhn. Was die„Frankfurter Zeitung“, eine in dieſer Angelegen⸗ heit gewiß unverdächtige Quelle, über dieſe von etwa 100 Perſonen aus allen Geſellſchaftsſchichten beſuchte Veranſtaltung berichtet, erſcheint uns außerordentlich beachtlich. Das Blatt ſchreibt z..::„ Die Ar⸗ beitermarſeillaiſe wurde an dem Abend nicht geſungen. Aber man ſchaute ſich gelegentlich um, ob ſie von niemand angeſtimmt werde. Denn ganze Partien der Reden waren unmittelbar aus dem So⸗ zialismus übernommen. Höhn kritiſierte die bürger⸗ liche Welt ganz im Stil eines jungen Soztaliſten, 2. Seite. Nr. 595 Montag, den 23. Dezember 1929 Ausgangspunkt war das klare Bewußtſein der Beſitz⸗ loſigkeit. Höhn zitierte an entſcheidender Stelle Laſſalle. Aber auch der Vertreter der jungen Volks⸗ varteiler, Dr. Guttmann, ſehr elegant an⸗ gezogen, durchaus junger Gent, legte Wert darauf, nicht nur ein entſchieden republikaniſches, ſondern auch ein betont ſoziales Bekenntnis abzugeben. So weit iſt man alſo. Die Nationalſozlali⸗ en ergriffen nicht das Wort. Aber auch ſie wollen ja Proletarier ſein. Hugenbergs Sohn betätigt ſich in München ſehr eifrig bei den Nationalſozialiſten. 5 man nicht das Gefühl, daß das ein wenig ſchnell geht?“ Und das bemokratiſche Blatt fügt hinzu:„Die Probleme der jungen Leute von heute ſind die der Gegenwart und der Republik. Viele Einwendungen, die ſie gegen die beſtehenden Verhältniſſe zu machen haben, ſind durchaus berechtigt.“ Das iſt zunächſt das, was man als Abneigung gegen den bürgerlichen Liberalismus bezeichnet. Auch die jungen Volksparteiler nehmen ſich da gar nicht aus. Offenbar kann man auch als Sohn vermögenderer Kreiſe ohne eine ge⸗ wiſſe Reviſion der bisherigen bürgerlichen Auffaſ⸗ fungen nicht auskommen. Das bringt die veränderte Luft ſo mit ſich. Immer wieder wird die Skepſis gegenüber allen Realitäten, die über die Grenze des Individuallebens hinausgehen, die Skepſis, die man angeblich bei der älteren Generation hinter manchen Phraſen verſteckt vorfindet, für die Skandale der letzten Zeit verantwortlich gemacht. In dieſer verworrenen Zeit, wo ſo häufig nach dem ſtarken Mann gerufen wird, iſt beſonders intereſſant, wie ſich der Jungdo zur Diktatur ſtellt. Der erwähnte Dr. jur. Höhn ſagte unter einſtim⸗ migem Beifall, bei der Diktatur käme aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit die Herrſchaft der Großinter⸗ eſſenten über den Staat heraus, alſo ungefähr das Gegenteil deſſen, was man will. Außerdem ſtrebe man die Teilnahme des Bürgers am Staat an. Höhn und auch andere glauben aber, daß das heutige parlamentariſche Syſtem nicht geeignet iſt, die poli⸗ tiſchen Energien des Volkes wachzurufen. Dabei entwickelte Höhn den bekannten Staats⸗ vorſchlag des Jungdeutſchen Ordens. Danach ſollen ſich bekanntlich die Leute zunächſt zu überſichtlichen Kreiſen, zu Nachbarſchaften, zuſammen⸗ ſchließen und hier Männer mit unbezweifelbarem Staatsbewußtſein zu Führern wählen. Dieſe Unter⸗ führer würden in Großſtädten Bezirksführer, die Bezirksführer den Oberbürgermeiſter wählen. Die Führer der Städte und des flachen Landes würden die Provinzführer, dieſe den Reichsführer zu be⸗ ſtimmen haben. So will man eine gleichmäßige An⸗ teilnahme des ganzen Volkes an den allgemeinen Angelegenheiten erreichen. Auch glaubt man, daß man damit die Intereſſenkämpfe ausſchalte, daß Männer ausgewählt würden, deren Staatsbewußt⸗ ſein die Intereſſen zum Wohl des Ganzen zum Aus⸗ gleich brächten. Es läßt ſich mit wenigen Worten ſagen, warum bieſer Staatsvorſchlag auch Zeitgenoſſen, die der In⸗ tention der Jungdeutſchen durchaus naheſtehen, nicht befriedigt. Der Menſch der Gegenwart nimmt in⸗ folge der Entwicklung der Preſſe und der Technik an den Ereigniſſen außerhalb ſeines Geſichtskreiſes leb⸗ haften Anteil. Er kann ſich nicht auf das„politiſche“ Leben in Nachbarſchaften beſchränken und alles wel⸗ tere den Führern überlaſſen. Ein Großſtädter z. B wird ſich mit Menſchen, die in einem anderen Stadtviertel wohnen, oft viel enger verbunden fühlen als mit den Nachbarn. Ja er wird das Bedürfnis haben, ſich mit Menſchen in einem anderen Teile des Reichs zu politiſchen Aktionen zuſammenzuſchließen. Man kann den relativ abſtrakt denkenden Menſchen der Gegenwart nicht in Nachbarſchaften einſperren. Damit iſt aber nicht geſagt, daß der Jungdeutſche Orden ganz Unrecht habe. Er hat weniger in ſeinem konkreten Vorſchlag recht, als in dem Bedürfnis, aus dem er ſtammt. Wenn es im jetzigen Syſtem nicht gelingt, Männer an die Spitze zu bringen, die die Intereſſengegenſätze durch ſchöpferiſche Gedanken überwinden, die ſtaatsbeſeſ⸗ ſen find, dann iſt zu befürchten, daß die junge Generation über kurz oder lang irgendeinen Unſinn macht. Gerade bei ihr finden ſich viele Menſchen, die nicht imſtamde ſind, Programme zu wählen, ſondern Rur politiſche Perſönlichkelten. Parteien ohne Charakter, ohne überzeugende Führung, haben wenig Chance mehr. Im ſthrigen wiſſen die Leute nicht, welcher Partei ſie ſich zuwenden ſollen. Sie werden von keiner ge⸗ packt. Mit den„bürgerlichen“ Parteien wollen ſie nichts mehr zu tun haben. In ben proletariſchen ſind ſte auch nicht zu Hauſe. Sie wollen etwas anderes als den Sozialismus, ein freieres, wenn auch ſcharf ſoztales Staats- und Wirtſchaftsleben. Sozialdemo⸗ kratie, Zentrum, Bauernparteien haben natürlich noch ihre zahlreichen Anhänger auch in der Jugend Aber glücklich iſt ſte nirgends. So begreift ſich das Auwachſen der Bünde und der Nationalſozialiſten, die im Effekt doch alle nur von der Politik weg⸗ führen. Die vornehmſte politiſche Aufgabe aller Deut⸗ ſchen, die über veraltete Parteigeſichtspunkte hinweg, bewußt auf eine beſſere Zukunft von Volk und Va⸗ terland hinarbeiten, muß es deshalb ſein, jenen nach Klarheit, Wahrheit und Gerechtigkeit ringenden jungen Deutſchen eine politiſche Heimat zu geben und ihnen auf der Suche nach wirklichen Führern helfend zur Seite zu ſtehen. Die „N. M..“ wird auch weiterhin jederzeit gern das Sprachrohr der Jugend ſein. Daß wir gleich⸗ zeitig die wertvollen Erfahrungen gereifter Männer in Ehren halten und jedem Verdienſte allen ſchul⸗ digen Reſpekt erweiſen werden, verſteht ſich dabei am Rande. H. A. Meißner. Werwo f- Verbot in Hamburg Bedenkliche Vorgänge im Werwolf⸗Bund, Landes⸗ verband Niederſachſen, gaben den Polizeibehörden vor einiger Zeit Veranlaſſung, ein Ermittlungsver⸗ fahren einzuleiten. Hierbei ſtellte ſich heraus, daß ſich der Landesverband ſelt längerer Zeit geſetzes⸗ eindlich betätigt. Auf Grund des aufgefun⸗ denen Materials hat die Staatsanwaltſchaft gegen den Führer des Landesverbandes ein Verfahren aus J 128 ſowie 8 86 St. G. B.(Vorbereitung zum Hoch⸗ pverrat) eröffnet. Im Verfolg der Angelegenheit hat der Hamburger Senat mit Zuſtimmung der Reichs⸗ regierung am 20. Dezember die Auflöſung des Landesverbandes Niederſachſen des Werwolfbundes beſchloſſen und mit der Durchführung des Beſchluſſes 5 olizerbehörde beauftragt. ö Neue Maunheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) Nac Annahme des Schacht Geſetzes [Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 22. Dez. Die Nachtſitzung des Reichstages hatte erſtaunlich viel Publikum angelockt, ſo daß die Tribünen bis auf den letzten Platz beſetzt waren. Da wegen der Abſtimmung auch die Fraktionen nahezu vollzählig verſammelt waren, ſo bot ſich ein Bild dar, wie man es eigentlich nur an ganz großen Tagen gewöhnt iſt. Das Haus war, da nach ſauren Wochen frohe Feſte bevorſtehen, in ſichtlich animierter Stim⸗ mung. Es herrſchte zur Verzweiflung des Vize⸗ präſtdenten Eſſer eine kaum zu meiſternde Un⸗ ruhe und es fehlte auch nicht an ſcherzhaften Zwi⸗ ſchenrufen. Die Mitteilung von Hilferdings„frei⸗ willigen Rücktritt“ wurde von der Oppoſition mit ſpöttiſchem Gelächter aufgenommen. Der Kanz⸗ ler hielt, während der einzige Redner, ein Kommu⸗ niſt, auf die Regierung wetterte, mit ſorgenvoller Miene eine kleine Sonderkonferenz mit den volks⸗ parteilichen Miniſtern Moldenhauer und Cur⸗ tius ab, die vom Feſt der Attachés herbeigeeilt waren. Schlag 1 Uhr hatte die Sitzung nach drei⸗ viertelſtündiger Dauer bereits ihr Ende erreicht. Das„Schacht⸗Geſetz“ war unter Dach und Fach gebracht und Herr Eſſer konnte das Haus mit dem üblichen Weihnachtsſpruch entlaſſen. Es wäre, wenn man auf den Kampf um die Zölle zurückſchaut, hier noch ein Wort über die Haltung der Deutſchnationalen zu ſagen. Der Deutſchnationale Preſſedienſt behaup⸗ tet, es treffe nicht zu, daß es am Freitag in der Fraktionsſitzung zu einem heftigen Zuſammen⸗ ſtoß zwiſchen Hugenberg und Schiele gekom⸗ men ſet. Man kennt die Dementis des Hugenberg⸗ ſchen Nachrichtendienſtes und weiß, wie weit man ihnen Glauben ſchenken darf. Es iſt törichte Spiegel⸗ fechterei, nach außen hin ſo zu tun, als herrſche vollſte Harmonie in der Fraktion. Tatſächlich hat Hugenberg— ob er ſelbſt oder ob andere für ihn da⸗ für eingetreten ſind, iſt ganz ohne Belang— die Ablehnung der Agrarnove lle gefordert hat. Dagegen haben Schiele und die Seinen ſtürmiſch aufbegehrt. Dies zu leugnen wagt ja auch der Deutſchnationale Preſſedienſt nicht. Bedauerlich bleibt es, daß die Schiele⸗Gruppe nicht einen ſitzung des Reichstags Schritt weiter gegangen iſt und der Vorlage zugeſtimmt hat, die immerhin die Wünſche der Vendwirtſchaft zu ſicherlich etwa 60 Prozent erfüllt. Die Deutſchnationale Arbeitsgemeinſchaft hat dieſen Mut zu poſitiver Mitarbeit auf⸗ gebracht, hat der Vorlage trotz ihrer oppoſitionellen Einſtellung zur gegenwärtigen Regierung zur An⸗ nahme verholfen und damit einen erfreulichen Be⸗ weis politiſchen Verantwortungsbewußtſeins gelie⸗ fert. Man verſteht die unentſchloſſene Haltung des deutſchnationalen Agrarflügels und der übrigen Vertreter der„Grünen Front“ umſo weniger, als Herr Schiele— im Gegenſatz zu der völlig negieren⸗ den Kritik der„Kreuzzeitung“— in einem Rückblick auf die„zweite Agrarſchlacht“ in der„Deutſchen Ta⸗ geszeitung“ alles in allem die Vorlage als einen ſehr ernſtlichen Fortſchritt bezeichnet und als eine„weitere Etappe auf dem Weg zur Beſei⸗ tigung der Verluſte in der Landwirtſchaft“. Warum, wenn man ſo urteilt, Stimmenthaltung? Strafantrag gegen Hugenberg Wie der Amtliche reußl e Preſſedienſt mitlealt, hat ſich das preußiſche Staatsminiſterium dem vom Reichsminiſter des Innern geſtellten Strafantrages wegen des unter der Ueberſchrift„Die erſte Schlacht“ verufentlichten Artikels Dr. Hugenbergs in der Morgenausgabe des„Berliner Lokalanzeigers“ vom 31. ober ds. Js. angeſchloſſen. Der Reichskredit Zwiſchen dem Reichsfinanzminiſterium und dem Reichsanleihekonſorttum unter Führung der Reichs. bank iſt eine Vereinbarung getroffen worden, wonach das Konſortium vom Reich nominell 350 Millionen Reichsmark Reichsſchatzanweiſungen übernimmt, von denen, beginnend mit dem 15. April 1930, Mitte je⸗ den Monats 50 Millionen Reichsmark zurückgezahlt werden, ſo daß der geſamte Kredit mit dem 15. kt. nächſten Jahres ſeine Erledigung findet. Die Rück⸗ zahlung erfolgt aus dem Tilgungsfond,. deſſen Buüdung in dem Reichstag vorliegenden Geſetzesvor⸗ ſchlag vorgeſehen iſt. Der Zinsfuß der Emiſſion be⸗ trägt 7 Prozent über enkdiskont; daneben iſt eine Bereitſtellungspropiſion von 1 Prozent zu entrich⸗ ten. Der Weiterverkauf der Stücke zu 7% Prozent p. a. iſt auf das Inland beſchränkt. Ruhiger Verlauf der Abſfimmung Der Tag in Berlin (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 22. Dez. Der Tag des Volksentſcheids hat ſich im weih⸗ nachtlichen Leben und Treiben der Reichshauptſtadt nur wenig bemerkbar gemacht. Die Pro⸗ paganda, die beim Volksbegehren noch ſehr lebhaft war, hielt ſich diesmal in den allerbeſcheiden⸗ ſten Grenzen. Man hatte das Gefühl, als hät⸗ ten die Veranſtalter ſich geſagt, es lohne nicht mehr, für die ſo wenig ausſichtsreiche Sache größere Auf⸗ wendungen zu machen. Die Erſten, die zur Abſtim⸗ mung ſchritten, waren die Reichstagsabgeordneten. Im Reſtaurant Pauli, einem kleinbürgerlichen Lokal in der Nähe des Reichstages, hatte der Wahl⸗ vorſtand des zuſtändigen Bezirks ſein Lager auf⸗ geſchlagen. Zwei Minuten nach Mitternacht nahte als Erſter der alte Afrikaner von Lettow⸗Vorbeck. Ihm folgten Freiherr von Freytag⸗Loringhoven und andere Abgeordneten der Rechten. Auch Mit⸗ glieder der Bauernpartei und der Nationalſozia⸗ liſten, an ihrer Spitze Herr Frick, traten alsbald an die Urne. Zur Zeit, da im Reichstag die Plenar⸗ ſitzung anhob, hatten 26 Abgeordnete ihre Stimme abgegeben. Dem mitternächtlichen Auftakt der Führer folgte dann im Laufe des Sonntag Vormittags der An⸗ marſch der Rekruten des Volksentſcheids. Um die Mittagsſtunde durchfuhren einige Laſtautos mit Stahlhelmern und Htitlerleuten, die ſchwarz⸗weiß⸗ rote und Hakenkreuzfahnen mit ſich führten, unter ſtarker Polizeibedeckung die Hauptverkehrsſtraßen, die, da ja zugleich auch Goldener Sonntag war, eine kauf⸗ und ſchauluſtige Menge durchflutete. In großen Maſſen wurden illuſtrierte Flugblätter ver⸗ teilt, die dem deutſchen Volke das Los des ruſſiſchen prophezeiten, wenn es nicht dem„Freiheitsgeſetz“ ſeine Zuſtimmung gebe. Ber in unter Staatsaufſicht [Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 22. Dez. Die durch den Brief des Oberpräſidenten der Provinz Brandenburg über die Stadt Berlin ver⸗ hängte Staatsaufſicht bedeutet zunächſt nur eine milde Form der Zwangs verwal⸗ tung. Dem Bürgermeiſter Scholz iſt die Aus⸗ übung der Aufſicht übertragen worden. Wenn er den Nachweis erbringen kann, daß der von der Reichshauptſtadbt aufgenommene Uebergangskredit fortlaufend normal getilgt wird, iſt ein weiterer Schritt zunächſt nicht zu erwarten. Die Einſetzung eines Staatskommiſſars und damit die katſächliche Aufhebung der Berliner Selbſtverwaltung kommt erſt in Betracht, wenn entweder die Tilgung der An⸗ leihe ins Stocken geraten oder bei der Aufſtellung des Etats 1930/1 ein Defizit ſich ergeben ſollte. Dieſe Gefahr iſt freilich vorhanden. Es wird behauptet, daß die Einnahmen aus den füng⸗ ſten Tariferhöhungen nicht hin reichen werden, um die von der Stadt übernommenen Til⸗ gungsverpflichtungen zu erfüllen. In dieſem Fall würde die preußiſche Regierung unter Aufhebung der Vollmachten der Stadtverordnetenverſammlung einen Staatskommiſſar einſetzen. Es liegt alſo im ureigenſten Intereſſe dieſes Gremiums, dem freilich Das war aber eigentlich auch alles, was vom Reichsausſchuß getan wurde, um die Schwankenden in die Wahllokale zu locken. Dieſe ſelbſt lagen meiſt abſeits in Nebenſtraßen. Vorſtand, Schrift⸗ führer und Beiſitzer wurden wenig in ihrer beſchau⸗ lichen Ruhe geſtört. Erſt nach dem Mittagsmahl machte ſich hier und da ein etwas regerer Beſuch geltend. Man ſah Wähler in kleinen Gruppen an⸗ zlehen, die den Gang zum Wahllokal mit einem Weihnachtsbummel kombinierten. Die verhältnis⸗ mäßig ſtärkſte Anteilnahme war in den weſt⸗ lichen Vororten feſtzuſtellen, dem Wohnſitz vieler Penſionäre und Beamte des alten Regimes. Die Miniſterwahllokale in der Tauben⸗ und Jägerſtraße blieben faſt ganz verödet. Hin und wieder ſammelten ſich einige Neugierige an, wohl in der Erwartung, daß Hindenburg zur Abſtimmung kommen würde. Sie ſahen ſich aber in ihrer Hoff⸗ nung getäuſcht. Kein Zweifel: an ſich war in der Reichs hauptſtadt ſchon wenig Stimmung für den Volksentſcheid vorhanden. Die Zuſammenlegung des Abſtimmungstages mit dem Goldenen Sonntag hat ein Uebriges getan, um das Intereſſe am Volks. enbſcheid herabzumindern. An verſchiedenen Punkten der Stadt hielten die Kommuniſten Gegendemonſtrationen ab, die aber, ſoweit ſich im Augenblick überſehen läßt, ruhig verlaufen ſind. Die Polizei befand ſich in Alarm⸗ bereitſchaft brauchte aber kaum in Tätigkeit zu treten. Ruhe überall Alle aus dem Reich einlaufenden Nachrichten ſtimmen darin überein, daß die Beteiligung am Volksentſcheid überaus ſchwach war und nach außen hin garnicht in Erſcheinung trat. Lediglich gelegent⸗ liche Auffahrten der Nationalſozialtſten auf Laſt⸗ kraftwagen deuteten auf die Abſtimmung hin. Die Bevölkerung brachte ihr das Intereſſe entgegen, was ihr gebührte, nämlich: gar keines! in ſeiner gegenwärtigen Zuſammenſetzung das nö⸗ tige Verſtändnts für die Lage abzugehen ſcheint, die Ausgabenwirtſchaft radikal einzudäm⸗ me n. Kontrollſtelle beim Berliner Magiſtrat Bürgermeiſter Scholz hat in Ausführung der ihm vom Oberpräſidenten zur beſonderen Pflicht ge⸗ machten Sparmaßnahmen eine beſondere Kon⸗ trollſtelle eingerichtet, die ihm unmittelbar unterſtellt iſt und nach ſeinen Weiſungen zu arbeiten hat. Die Kontrollſtelle hat alle Zahlungsanweiſun⸗ gen zu prüfen, ehe ſie in den Kaſſenverkehr gegeben werden. Anwelſungen, die den freigegebenen Rah⸗ men der Ausgabenwirtſchaft überſchreiten, werden unnachſichtlich zurückgewieſen werden. Der Höllenmaſchinenattentäter feſtgenommen — Budapeſt, 22. Dez. In Satoralja Ujely ent⸗ ſtand in der vergangenen Nacht im Stalle eines Wohnhaufes ein Brand, bei dem zwei Arbelter, die den Stall als Nachtlager benutzten, in den Flammen umkamen. Auch die im Stalle befind⸗ lichen Pferde verbrannten. Bei den Löſcharbeiten wurde ein Feuerwehrmann ſchwer verletzt. Die Ermittlungen ergaben, daß der Brand durch die Ar⸗ beiter verurſacht worden war, die ſich in ange⸗ trunkenem Zuſtande mit brennenden Zigaretten ſchlafen gelegt hatten.. 5 Italieniſche Anmaßung Einſpruch gegen ein Tiroler Freiheits⸗Stück Wie die„Süddeutſche Sonntagspoſt“ aus zuver⸗ läſſiger Quelle erfährt, hat die italieniſche Regierung in Berlin bei der Reichsregierung gegen die Aufführung des Theaterſtückes von Fred Anton Anger mayer„Flieg, roter Adler von Tirol!“ in den Münchener Kammerſpielen Einſpruch erhoben. Das Stück behandelt die Leiden der Deutſchen in Südtirol. Die„Süddeutſche Sonn⸗ tagspoſt“ läßt ſich darüber aus Berlin noch folgende Einzelheiten berichten: „Der italieniſche Botſchafter hat gegen das in den Münchener Kammerſpielen laufende Tiroler Frei⸗ heitsdrama„Flieg, roter Adler von Tirol“ Einſpruch erhoben. Es ſoll damit gleichzeitig die für 23. Dez. angeſetzte Erſtaufführung des Stückes im Leſſing⸗ Theater in Berlin verhindert werden. Der Bot⸗ ſchafter hat im Auftrage ſeiner Regierung an das auswärtige Amt das Erſuchen gerichtet, es wolle gegen die Aufführung des Stückes einſchreiten.“ Die Reichsregierung lehnt ab! Wie das genannte Blatt in Erfahrung bringen konnte, denkt die Reichsregierung nicht daran, die italieniſche Aufforderung, die entweder auf die direkte Iniliative Muſſolinis zurückzuführen iſt, oder auf einen Diplomaten, zu beachten, und wird dem italieniſchen Botſchafter eine ablehnende Erklärung übermitteln. 4 So ſelbſtverſtändlich die Stellungnahme der Reichsregierung auch iſt, ſo ſehr wird ſie in ganz Deutſchland ein zuſtimmendes Echo finden. Die Methoden des Mundverbietens kann der Duce in ſeinem Land anwenden, bei uns gibt es das nicht Badiſche Politiker vor dem Reichsgericht Der jetzige Landtagsabg. der NSDAP. Alberk Roth, war vom Landgericht Freiburg wegen Ve⸗ ſeempfung der Republik, begangen in Agtitations⸗ reden in der Freiburger Gegend, nach 8 8 des Re⸗ publikſchutzgeſetzes zu 2 Monaten Gefängnis verur⸗ teilt worden, in einem Prozeß gegen den ſpäteren Landtagsabg. Merk in ähnlicher Sache hatte das Gericht auf Freiſprechung erkannt. Das Reichsgericht (1. Strafſenat) hat die Reviſion des Staatsan⸗ walts gegen das freiſprechende Erkenntnis verwor⸗ fen und auf die Reviſion des Angeklagten Roth unter Aufrechterhaltung des Schuldſpruchs das gegen ihn ergangene Urteil im Strafausmaß aufge⸗ hoben. In dieſem Umfange wurde die Sache zu neuer Verhandlung in die Vorinſtanz zurückverwieſen In der Mannheimer„Ar beiterzeitung“ waren im Anſchluß an den Fall eines Arbeiters der Bad. Anilin⸗ und Sodafabrik Ludwigshafen, der wegen ſeiner friſtloſen Entlaſſung als Betriebsrats⸗ mitglied die Arbeitsgerichte in Anſpruch genommen hakte, ſchwere Angriffe gegen den Vorſttzenden des Landesarbettsgerichts Frankenthal gerichtet worden, die den Schriftleitern Heymann 1 Monat, Müller 2 Monate Gefängnis und Schiff 200 Mark Geld⸗ ſtrafe eintrugen. Die von allen rei Angeklagten beim Reichsgericht eingelegten Reviſionen wurden vom Reichsgericht als unbegründet verworfen. Letzte Meloͤungen Schiffsunfall auf dem Rhein — Andernach, 22. Dez. Auf dem Rhein bei Irlich ereignete ſich ein Schiffsunfall, der glücklicherweiſe ohne ſchlimme Folgen blieb. In dem Augenblick, als der Schlepper„Juſtia“, der mit Anhängern auf der Talfahrt war, aufdrehen wollte, nahte der auf der Bergfahrt befindliche Dampfer„Baden 14% gleichfalls mit Schleppkähnen. Ein Zuſammenſtoß ſchien bevorſtehend. Da ſtoppte die„Baden“ mit aller Gewalt. Jedoch zerriſſen im nächſten Moment die Schleppſeile, die Kähne fuhren auf und wurden auf einen am Frlicher Ufer ſtehenden Landeblock geworfen; dieſer verhinderte, daß die Schleppkähne über Land geworfen wurden. Der ent⸗ ſtandene Schaden iſt ſehr groß. Doch ſind durch das glänzende Manbyrieren der„Baden“ keine Menſchenleben zu beklagen. Papageienkrankheit in Dahlem? — Berlin, 22. Dezember. Zweit eigenartige Todesfälle ſind zur Zeit Gegenſtand eingehen⸗ der Unterſuchungen durch die mediziniſchen Stellen in Berlin. Der in Dahlem wohnende Biologe, Prof. Dr. Harbort, iſt unter grippe⸗ und typhusartigen Symptomen geſtorben. Gleichzeitig erkrankten die Frau des Profeſſors, die beiden Töchter, das Haus⸗ 8 .schen, die Hausſchneiderin ſowie zwei Bekannte der Familie. Die Hausſchneiderin iſt ebenfalls ge⸗ ſtorben. Die behandelnden Aerzte glaubten zunächſt an eine Grippe⸗ und Typhuserkrankung. Als dann aber zwei der Papageien, die ſich im Beſitz des Pro⸗ feſſors befanden, eingingen, kam man auf die Ver⸗ mutung, daß die verſtorbenen bezw. erkrankten Per⸗ ſonen von den Vögeln infiziert worden ſein könnten. Der Direktor des Unterſuchungsamts für anſteckende Krankheiten iſt zur Zeit damit beſchäftigt, in Ge⸗ meinſchaft mit dem Inſtitut für Paraſytenkunde an der Tierärztlichen Hochſchule die Krankheitserreger endgültig feſtzuſtellen. Faſt alle Anzeichen deuten darauf hin, daß es ſich um die ſogen. Papageien⸗ krankheit handelt. Verhängnisvoller Brand — Paris, 22. Dez. Die Polizei hat den Höllen⸗ maſchinenattentäter Buſſy, den Abſender der Poſt⸗ pakete mit Höllenmaſchinen, verhaftet. Buſſy wurde in der Nähe der Wohnung ſeiner Frau feſtgenommen. Er befand ſich im Beſitz zweier Revolver und wollte 195 in die Wohnung feiner Fran begeben, um ſie zu en. —— * Beſſetzung Loubets auf Staalskoſten. Die franzöſiſche Regierung hat den Hinterbliebenen des ehemaligen Staatspräſidenten Loubet mitteilen laf⸗ ſen, daß ſte den Verſtorbenen durch Beiſetzung auf Staatskoſten zu ehren wünſche. Der polniſche Staatspräſident hat den ehe⸗ maligen Miniſterpräſidenten Bartel mit der Bil⸗ dung des neuen Kabinetts beauftragt, 1 g 1 * 1 „0K. e 7, 1 „ eee e en. rie. 0 n sda n 0s. c .* e bee een eee. n rr eee * E n ⏑ N e n o * Montag, den 23. Dezember 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 595 Am Dienstag den 24. Dezember(Heil. Abend) erscheint nur eine Ausgabe umi Uhr Wir bitten, Anzeigen für diese Ausgabe bis spätestens 10 Ur vormittags aulgeben zu wollen Die Schalter für Bezug, Offerten u. Zeitungs- verkauf sind bis 2 Uhr geöffnet Stäotiſche Nachrichten Glockenweihe in Rheinau Die klare Winterſonne warf ihre Strahlen durch die Kirchenfenſter des Notkirchlein 8, der herr⸗ ache Barockaltar, der farbenfreudige Innenraum des Gotteshauſes, der metallene Glanz der neuen Glocken, umſchlungen von grünenden Girlanden und Chriſtbäumen. Eine einſame Glocke ruft zum Feſttage ihrer Schweſtern, die Orgel ſchickt ihre freu⸗ digen Akkorde. Welch liebliche Harmonis von Farbe und Klang umfängt die Gläubigen, die er⸗ ſchienen ſind, ein ſo ſeltenes Feſt zu begehen. Das Jahr hat der Pfarrkuratie Rheinau das ſchöne Feſt deg Kirchenjubiläums gebracht und noch am Vorabend des Weihnachtsfeſtes das Feſt der Glocken wei he. Der Seelſorger dieſer opferbereiten Pfarr⸗ gemeinde, Pfarrkurat Wilhelm Schremppp, hielt die Feſtpredigt. Seine volkstümlichen Ausführungen handelten von der hohen Bedeutung der Glocken. Ein kunſt⸗ ſinniges Produkt des Menſchen, iſt die Glocke ihm treue Begleiterin in Freud und Leid, iſt ſie das Symbol der Erhabenheit, iſt Künderin und Mahnerin. Im Auftrage des Erzbiſchofs nahm Stadtdekan Prälat Bauer die Einweihung der Glocken vor, umgeben von den beiden Geiſtlichen der Kuratie. Die Zeremonien der Glockenweihe ſind beſonders feier⸗ lich, ſinnreich die Abwaſchungen und Salbungen, be⸗ gleitet von dem Pſalmengeſang der Prieſter und den sinnvollen Gebeten. Dem Kirchenpatron St. An⸗ tonius iſt die größere Glocke geweiht mit dem Sinnſpruch:„Seid nicht ängſtlich beſorgt. Suchet zuerſt das Reich Gottes und ſeine Gerechtigkeit, das andere wird euch hingegeben werden.“ Marien⸗ g locke iſt die andere benannt und hat als Text: „Ave Maria, Mutter und Magd. All unſere Not ſei Dir geklagt. Maria hilf. Denn Du biſt voll der Gnade.“ Die geſangliche Umrahmung geſchah durch den Cäcilienchor unter Hauptlehrer Edm. Ochs Stabführung mit den Chören:„Die Himmel rühmen“ und„Der Herr iſt mein Hirte.“ Nach dem Weiheakt hielt Prälat Bauer den Feſtgottesdienſt, den das Volk mit ſeinen ſchlichten Liedern verſchönte. So wechſelvoll wie die Geſchichte ſeiner Notkirche iſt die ſeiner Glocken. Die alten Glocken, vor Jahr⸗ zehntn noch auf dem Türmchen der Schulkirche in L. I, wanderten ſie als Stiftung nach dem jungen Kirchenſpiel Rheinau. Zwei davon wurden dem Kriege geopfert. Ein ſchlechter Erſatz, ein Glöcklein aus Ilvesheim, konnte die alte Harmonie nicht wieder herſtellen. Der große Opfermut hat es er⸗ möglicht, zu der älteren Glocke die zwei neuen Glocken zu dem h⸗d⸗e⸗Dreiklang zu vereinigen. Friede den Menſchen iſt ihr erſt Geläute. ne. K * Ladenſchluß am 24. Dezember. In vorliegender Ausgabe exläßt das Bezirksamt eine Bekannt⸗ machung über den Ladenſchluß am 24. Deze m⸗ ber, worauf wir unſere Leſer aufmerkſam machen. * Feſtnahme eines Verbrechers. Von der Kri⸗ minalpolizei wurde ein wegen Betrugs und Urkundenfälſchung ſteckbrieflich geſuchter Verbre⸗ cher aus Straßburg am Paradeplatz feſtgenom⸗ men und in das Bezirksgefängnis Mannheim ein⸗ geliefert. FEECCTTTTVTVTVTVTVTVTCTCTCTbTVTVTVTVͤTVTFTͤVTVTVTVTVͤTVTVTVTVͤTvVTVTVTVTwͤlvVTwTwVTWTTwTWT1lWTlTWllwllwlwl!!!!!!:!!:!'!'!:!.!!.!.!!!.!.!.!!!!.!.!!!!!.!!!'.!.!.!!!.!.!.!..!...!............ der goldene Sonntag in Mannheim Der goldene Sonntag iſt ſeit altersher nicht nur von ausſchlaggebender Bedeutung für das Weih⸗ nachtsgeſchäft, ſondern er iſt zugleich auch ein Gra d⸗ meſſer für die Kaufkraft des Publikums. Findet der Geſchäftsmann in der Witterung einen Bundesgenoſſen, ſo iſt ſchon vieles, wenn nicht alles gewonnen.. Dies gilt namentlich vom geſtrigen Sonntag, der mit— 7 Gr. C. in den Vormittagsſtunden der kälteſte Tag in dieſem Winter war. Wie am ſilbernen, ſo war auch geſtern der Stadtbeſuchsverkehr ſehr lebhaft. Das Menſchengewoge ſetzte gleich in den erſten Nachmittagsſtunden in den Hauptverkehrsſtraßen ein, in denen der Betrieb von Stunde zu Stunde zu⸗ nahm, um abends beim Lichterglanz der Schau⸗ fenſter ſeinen Höhepunkt zu erreichen. Sobald aber die Läden geſchloſſen waren, flaute auch der Verkehr ab. Die Landbevölkerung und die Pfalz ſtellte er⸗ neut ein großes Kontingent der Käuferſchichten. Vor manchen Schaufenſtern ſtaute ſich die Menge, ſo⸗ daß man oft Mühe hatte, auf den Gehwegen vor⸗ wärts zu kommen. Viel Anziehungskraft übten die Geſchäfte aus, die Winterwaren verkauften. So wurden infolge der plötzlich eingetretenen Kälte ſehr viel Handſchuhe, Strümpfe, Wäſche, Trikotagen uſw. verkauft. Die bei den Geſchäftsleuten eingezogenen Erkundigungen über den Geſchäftsgang lauten ſehr unterſchiedlich. Einige Firmen haben den Umſatz des vorjährigen goldenen Sonntags er⸗ reicht, andere nicht. Von einigen Ausnahmen abge⸗ ſehen, ſind die Geſchäfte mit dem geſtrigen Geſchäfts⸗ verkehr zufrieden. So berichtet uns eine Textilwarenfirma, daß ſie den vorjährigen Umſatz am geſtrigen Sonntag um ein Mehrfaches überſchritten hat. Der Verkauf habe ſich aber mehr auf kleinere Gegenſtände erſtreckt. Bei einer weiteren Firma dieſer Branche hat ſich das Geſchäft im Gegenſatz zum ſilbernen Sonntag, wo ſich die Käufermaſſen mehr zuſammenballten, etwas ruhiger abgewickelt. Der Umſatz ſei trotzdem zufrie⸗ denſtellend. Ein führendes Haus der Damenkonfek⸗ tion erzielte gegenüber dem Vorjahrstage faſt den doppelten Umſatz. Käufer waren in der Haupt⸗ ſache auswärtige Kunden. Von der Schuhbranche teilt uns ein Firmeninhaber mit, daß der Geſchäfts⸗ gang rege und der Umſatz größer als am ſilbernen Sonntag war. Eine Firma aus der Porzellanbranche iſt mit dem geſtrigen Geſchäftsgang nicht zufrieden. Das gleiche teilt uns auch ein Warenhaus mit, das von einem ſchlechten Geſchäftsgang und von verhält⸗ nismäßig wenig Kunden von auswärts ſpricht. Ein anderes Warenhaus meldet dagegen ein gutes Er⸗ gebnis. Allerdings ſei der Andrang der Käufer nicht ſo ſtark wie am ſilbernen Sonntag geweſen. Der geſtrige Sonntag hat der Jugend mit der Eröffnung der Eisbahn im Stadion und auf dem Tennisplatz am Friedrichsring eine beſondere Ueberraſchung und die Erfüllung eines innigſt gehegten Wunſches ge⸗ bracht. Wie blitzten die Augen und röteten ſich die Wangen, wenn man allein oder zu zweit auf der ſpiegelblanken Fläche der Eisbahn dahinflitzen konnte. Der Ausflugsverkehr war ſchwach. Bezirksamt und Berufsfeuerwehr berichten über keinerlei be⸗ ſondere Vorkommniſſe. ch. 7. ũ õD. dd d Oeffentliche Weihnachtsfeiern Eine begrüßenswerte Einrichtung hat der Ver⸗ kehrsverein Mannheim e. V. geſchaffen, indem er am Sonntag abend an zwei Verkehrsmittelpunkten der Stadt Weihnachtsfeiern für Alle ver⸗ anſtaltete. Zuerſt ließen ſich auf dem Marktplatz der Neckarſtadt die Geſangvereine„Concordia“ Mannheim und„Teutonia“ Feudenheim vor zahl⸗ reichem Publikum hören. Unter Leitung von Muſik⸗ direktor M. Schellenberger erklangen prächtig das„Gloria“ aus der Deutſchen Meſſe von Schubert, Beethovens„Hymne an die Nacht“ und die„Weih⸗ nachtsglocken“ von Sonnet. Der Evang. Stadt⸗ poſaunenchor unter Kapellmeiſter Jahn ſpielte den Choral„Vom Himmel hoch“, eine Phantaſie über „Stille Nacht, heilige Nacht“, das„Adagio religioſo“ von Mozart und ſchließlich den Choral„O du fröh⸗ liche“. Inzwiſchen hatten ſich vor dem Waſſertur m wohl 2000 Menſchen angeſammelt, um unter dem „Chriſtbaum für Alle“ etwas Weihnachtsſtimmung zu erhaſchen. Gegen 7 Uhr trafen die Sänger und Bläſer von der Neckarſtadt ein, um das gleiche Programm abzuwickeln. Ein eigenartiges Bild für eine Großſtadt: ein rieſiger Tannenbaum im Lich⸗ terglanz und Tauſende von lauſchenden Menſchen bei einer abendlichen Feierſtunde. Feierlich klangen weithin die ewigen Weihnachtslieder in die Nacht Vel. * * Zugelaſſen wurde Rechtsanwalt Georg Doer z⸗ bacher beim Amtsgericht Schwetzingen unter Auf⸗ rechterhaltung der Zulaſſung beim Landgericht Mannheim. * Ernannt wurde Kanzleigehilfe Friedr. Sauer beim Amtsgericht Mannheim zum Kanzleiaſſiſten⸗ ten und die Aufſeher Erwin Streit und Viktor Wößner beim Lanbesgefängnis Mannheim zu Oberaufſehern. * Die Rentenbankſcheine zu 5 Rentenmark vom 2. Januar 1926 mit dem Kopfbildnis eines Landmäd⸗ chens mit einem Aehrenbündel ſind, worauf wir ganz beſonders aufmerkſam machen, nicht aufge⸗ rufen, ſondern gültige Zahlungsmittel. Wie es in Rußland in Wirklichkeit ausſieht Die Zahl der Bücher über Sowfetrußlanb iſt be⸗ reits Legion, aber photographiſchgetreue Darſtellun⸗ gen gibt es kaum ein halbes Dutzend. Man kennt die Gründe dafür. Die Sowjetregierung hat von ihren zariſtiſchen Vorgängern das Syſtem der Po⸗ N temkinſchen Dörfer übernommen und zeigt dem Fremden nur das, was er ſehen ſoll. Ungefährdet durch Rußland zu reiſen, iſt heute noch ein Kunſtſtück und ein Wagnis zugleich. Dem Heidelberger Arzt Dr. Ludwig Mayer iſt es gelungen, durch kluge Taktik und Zurückhaltung unbehindert Rußland zu durchſtreifen. In einem im Verlag von Georg Uehlin in Schopfheim(Baden) erſchienenen Büchlein von knapp 200 Seiten ſchildert er nun in anſpruchsloſer, aber gerade deshalb umſo eindringlicherer Weiſe alles, was er geſehen hat. Aber auch nur das, von irgendwelchen Reflektionen und weitergehenden Fol⸗ gerungen hält er ſich fern, was den friſchen Ein⸗ druck des Dargeſtellten nur noch vertieft. Wie in einem Landſchaftsfilm wirbeln die Dinge abwechs⸗ lungsreich durcheinander. 5 Die Menſchen, die der Verfaſſer ſchildert, ſind jedoch nicht Staffage, ſondern beleben als unerläß⸗ liche Mitſpieler das, was auf dem Hintergrunde ge⸗ zeigt wird. Daß der Verfaſſer als Arzt gewiſſen Fragen der Hygiene des Volkslebens beſondere Auf⸗ merkſamkeit zuwendet, iſt verſtändlich. Aber gerade dadurch ſind ſeine Ausführungen über Rußlands Kinderelend und der Stellung der Frau im Sowjet⸗ ſtaat von beſonderem Intereſſe, weil dieſe Probleme von einem anderen Geſichtspunkte aus betrachtet werden, als es ſonſt Rußlandreiſende zu tun pflegen. Vieles iſt geradezu erſchütternd. Manches iſt eben nur aus der Paſſivität der ruſſiſchen Volksſeele zu verſtehen, der der Verfaſſer viel liebevolles Ver⸗ ſtändnis entgegenbringt. So ergibt ſich, daß das Buch trotz ſeines verhältnismäßig geringen Umfanges mehr enthält und darum auch gibt, als manche noch ſo groß aufgezogenen Erklärungswerke über Ruß⸗ Land. 5 Fr. * Zuſammenſtoß zweier Auto. Zwei Auto ſtießen geſtern vormittag auf dem Luiſenring zuſammen. Die Fenſterſcheiben klirrten und die Hupe des einen Auto mußte erſt von ihrem Druck befreit wer⸗ den, ehe ſie ſich beruhigte. Es war ein großes Durch⸗ einander und niemand wollte Schuld haben. Eine der mitfahrenden Damen aus Frankfurt war aus dem einen Auto geſprungen und hatte ſich das linke Handgelenk gebrochen. Ein in der Nähe wohnender Arzt leiſtete die erſte Hilfe. * Lebender Film. In der Riedfeldſtraße lauerte am Samstag Abend ein verheirateter 28 jähriger Schmied auf ſeine von ihm getrennt lebende Frau auf. Er ſprang wie ein wildes Tier auf die ahnungs⸗ loſe Frau zu und ſchlug roh auf ſie ein. Paſſanten, die der Frau helfen wollten, erhielten Prügel ange⸗ droht. Die Inſaſſen eines Autos, und ein Radfah⸗ rer, die infolge dieſer Verkehrsſtörung zuſammen⸗ fuhren, gerieten ebenfalls in Wortwechſel. Der Radfahrer brach dabei ſein linkes Bein. Bis ein Polizeibeamter einſchreiten konnte, hatte der Roh⸗ ling das Weite geſucht. * Unruhige Nacht. In der Nacht zum Sonntag gelangten wegen Ruheſtörung und groben Unfugs 25 Perſonen zur Anzeige. 117 Veranſtaltungen Mannheimer Künſtlertheater„Apollo“ Am 1. Weihnachtsfeiertag beginnt das„Apollo“ mit zwei Vorſtellungen nachmittags 4 Uhr und abends 8 Uhr den zweiten Teil der Variété⸗Spielzeit. Im Mittelpunkt des ſenſationellen Programmes ſteht die weltberühmte Verwandlungskünſtlerin„Fregol lia“„die überall, ſo zuletzt auch wieder in der Skala⸗Berlin, einen ſenſationel⸗ len Erfolg erzielte. Um dieſe Künſtlerin herum grup⸗ pieren ſich eine Reihe allererſter Variété⸗Nummern, darun⸗ ter auch einige Künſtler deren Wiege in Man nhei m ſtand, die aber ſeit Jahren, da zum großen Teil im Aus⸗ land verpflichtet, den heimatlichen Boden nicht betreten konnten. An den beiden Feiertagen finden jeweils zwei Vorſtellungen ſtatt; nachmittags 4 Uhr und abends 8 Uhr. Der Sylveſter bringt im Theater die Premiere der großen Tauſſig⸗Revue 1930, über deren Attraktionen noch zu berichten ſein wird. Auch über die anderen Veran⸗ ſtaltungen, die in ſämtlichen Räumen des Hauſes ſtatt⸗ finden wird noch näheres mitgeteilt. Die ſchönſte Weihnachtsfreude— eine Karte zum Sarraſani⸗Gaſtſpiel! Es beſteht wohl kein Zweifel, daß eine Eintrittskarte zum Sarrafani⸗Gaſtſpiel, vorgefunden auf dem Gabentiſch am Heiligen Abend, bei Jung und Alt große Freude aus⸗ löſen wird, Hier kann man auch wirklich von einem billi⸗ gen Weihnachtsgeſchenk ſprechen. Gerade von den billigen Plätzen aus iſt eine gute Ueberſicht über alle Darbietungen gewährleiſtet. Die Bevölkerung wird vor allem auf die öffentliche Vorbeſichtigung der geſamten Sarraſani⸗Anlagen, die am Vormittag des erſten Feter⸗ tags ſtattfindet, aufmerkſam gemacht, Das Publikum be⸗ kommt alles hinter den grün⸗weißen Zäunen zu ſehen, ſämtliche Tiere, die Indianer, die auch vormittags im Zirkus auftreten, uſw. Dazu ſpielt das geſamte 60 Mann ſtarke Orcheſter. Die Eintrittspreiſe hierzu ſind ſehr niedrig gehalten.(Weiteres Anzeige). Kein Konzert des Sarraſani⸗Orcheſters am Dienstag Auf viele Wünſche, die von Ludwigshafen aus geäußert wurden, findet das Konzert des geſamten Sarra⸗⸗ ſani⸗Orcheſters, das für morgen Dienstag vorgeſehen war, nicht auf dem hieſigen Marktplatz, ſondern in Du d⸗ wigshafen ſtatt. Dafür konzertiert das Orcheſter heute nachmittag zwiſchen 3 und 4 Uhr beſtimmt auf dem hie⸗ ſigen Marktplatz. Kommunale Chronik 8 Schriesheim, 20. Dezbr. Aus der füngſten Gemeinderatsſitzung iſt zu berichten: Die Holzhauereiarbeiten von Hoch⸗ und Mittelwald für 1929/0 wurden vergeben.— In der Heidelberger⸗ ſtraße(Kreisſtraße Nr. 216) ſoll die Verbreiterung der Straße und die Herſtellung von Gehwegen erſt von dem Grundſtück des Adam Holzmann erfolgen. — Für die Erſteller von zwei Neubauten übernimmt die Gemeinde die übliche Bürgſchaft.— Bei der Waſſer⸗ und Straßenbaudirektion Karlsruhe ſollen Umgebungskarten von Schriesheim beſtellt werden. — Der hieſigen Ortsgruppe des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten, Teilnehmer und Kriegshinter⸗ bliebenen wird zur diesjährigen Weihnachtsfeier ein Zuſchuß von 150/ bewilligt.— Dem Voranſchlag des Kreiſes Mannheim über Unterhaltung der Kreiswege der Gemarkung Schriesheim für 1930/1 wird zugeſtimmt.— Für die Rinnenpflaſterung der Kreisſtraße Nr. 216 werden die anteiligen Herſtel⸗ lungskoſten übernommen.— Die abgeänderte Kur⸗ taxordnung wurde genehmigt.— Die Anſchaffung eines Zuchtebers wurde genehmigt.— Die Gebüh⸗ ren der Steinſetzer wurden neu feſtgeſetzt. Kleine Mitteilungen In Kirchhofen(bei Freiburg) wurde zum vierten Male der bisherige Bürgermeiſter Robert Villinger nahezu einſtimmig wiedergewählt. Durch die Bildung der Gemeinde Limburgerhof verlor die Gemeinde Rheingönheim die Zucker⸗ fabrik Friedensau mit einer jährlichen Umlage von 20 000 bis 30 000 Mk., was für die Gemeinde eine empfindliche Einbuße bedeutet. Bis Februar ſoll mit der Erweiterung der beſtehenden Kanaliſation und mit ihrem Anſchluß an die Ludwigshafener begonnen werden. Die Geſamtkoſten werden auf 100 000 Mk. veranſchlagt, Die Wohnungsbautätigkeit der letzten Jahre war hier lebhaft. Seit 1921 wurden hier 70 Wohnhäuſer mit durchſchnittlich je zwei Wohnungen mit 2 Zimmern und Küche teils von privater Seite, teils von der Gemeinde ſelbſt erſtellt. Ferner wur⸗ den von der Baugenoſſenſchaft 24 Gebäude mit zu⸗ ſammen 40 Wohnungen errichtet, die 122 000 Mk. koſteten und nunmehr Eigentum der Gemeinde ſind. Außerdem baute die Gemeinde in den Jahren 1928 und 1929 ſieben weitere Blöcke mit 34 Wohnungen und verausgabte in den letzten 3 Jahren für eigene Wohnbauten und an Baudarlehen 400 000 Mk. Schluß des redaktionellen Teils 8 d 4 N Warum Warum— fällt immer gerade das eigene Butter⸗ brot auf die geſchmierte Seite? 8 Warum— iſt es ſo ſchwer, mit einem Menſchen zugleich verwandt und befreundet zu ſein? 5 5* Warum— hat das Glück es immer ſo eilig und das Unglück immer Zeit? * Warum— ſind die Bücher, die man geleſen haben muß, ſoviel langweiliger, als die, von denen man nicht gern ſpricht?.. 8 Warum— hat ſo mancher erſt dann die Mittel, zu genießen, wenn er keinen Genuß am Genuß mehr hat? 2 Warum— gleicht ſo manche Ehe ſo mancher Hyazinthenzwiebel, die man nie recht zum Blühen bekommt? 5 Warum— iſt Liebe genau ſo wenig dauerhaft, wie unſere Kleider, die auch mit der Zeit ver⸗ ſchleißen? 4 Warum— vergißt man ſo leicht empfangene Wohltaten und ſo ſchwer jede Kränkung? * Warum— bleibt ſo manches Menſchenherz ſo viel fünger, als das dazugehörende Menſchenantlitz? IJ. Adams. Gemäldegalerie in Pforzheim. In den oberen Räumen des Bohnenberger Schlößchens, einem alten Patrizierhaus, hat Pforzheim, in dem Kunſt und Kunſtgewerbe zu Hauſe ſind, eine Städt. Gemäldeſammlung“ erhalten, die durch Oberbürgermeiſter Gündert eröffnet und zur Beſichtigung frei gegeben wurde. Die jetzige Sammlung beſteht aus 76 Gemälden alter und neuer Metſter. Mit Hilfe kunſtſinniger Biütr⸗ ger hofft man die Galerie in Zukunft noch beſſer ausbauen zu können. Mannheimer Steuern vor hundert Jahren Die Stadtrentmeiſterei Mannheim machte im Auguſt 1827 bekannt: „In Gemäßheit des Beſchluſſes Großh. Direk⸗ toriums des Neckarkreiſes vom 14. Juli 1827 wurde auf das Steuerkapital der hieſigen bürgerlichen Einwohner für das Steuerjahr 1827/8 von 100 Gulden 14%½ Kreuzer und auf das der„Gefreiten“ von 100 Gulden 8 Kreuzer ausgeſchlagen. Alle Steuerpflichtigen werden aufgefordert, ihre monatlichen Beträge, am 1. Juli d. J. anfangend, ungeſäumt anher zu entrichten. Die Gemeindeumlagen werden in den näm⸗ lichen Terminen wie die herrſchaftlichen Steuern erhoben.“ Die Großh. Steuerdirektion Karlsruhe erließ unterm 5. Juni 1827 folgendes Steueraus⸗ ſchreiben: Nach dem Auflagegeſetz vom 14. Mai 1825 und den betr. weiteren Geſetzen vom nämlichen Tage ſind für das Etatsjahr 1827/28 zu erheben: Staatsſteuer: von 100 Gulden Grunb⸗ Ge⸗ fäll⸗ und Häuferſteuer: Kapital 19½ Kr.; von 100 Gulden Gewerbſteuerkapital 23 Kr. Fluß baugelder von den beitragspflichtigen Rheinorten 4 Kr., von den Orten an Nebenflüſſen 2 Kr. und die beſonderen Dammbaubeiträge.“ Neue Ehrendoktoren der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt. Rektor und Senat der Techniſchen Hoch⸗ ſchule Darmſtadt verliehen dem ordentlichen Pro⸗ feſſor für Statik und Eiſenbau an der Techniſchen Hochſchule Hannover Martin Grun ing in An⸗ erkennung ſeiner hervorragenden Verdienſte um die Entwicklung der ſtatiſchen Wiſſenſchaft die Würde eines Doktor Ingenieur e. h. und die gleiche Würde dem Direktor Joſef Biermann, Chefelektriker der Transformatoren⸗ und Hochſpannungsapparate⸗ Fabrik der A. E. G. in Berlin in Anerkennung ſeiner hervorragenden Verdienſte um die Entwicklung des Hochleitungsſchalters und des Ueberſpannungs⸗ Ueberſtroms⸗ und Selektſwvverſchluſſes. i Pfefſertuchenverſe 1929 Parteienfriebe Heut, bel dem Glanz der Weihnachtskerzen verſtummen Wille, Streit und Wunſch, und Breitſcheid hüpft mit reinem Herzen, zu Hugenberg zum Weihnachtspunſch. Der Genügſame Was ich mir wünſche?— Auf der Welt hat einzig Wert für mich das Geld. Ja, in Geſtalt ſelbſt eines neuen Zehnmarkſcheins würd' es mich erfreuen. Der Steuerzahler Freut Euch das Lebens! Im nächſten Jahr wird Weihnachten weiter verteuert! Dann werden am Tannenbaum ſogar die Nadeln einzeln verſteuertl Puck * Dem Gedächtnis Hugo von Hofmanusthals gewidmet iſt“ das neue, ſoeben erſchienene Weihnachtsheft des„Inſelſchiffs“, der Verlagszeitſchrift des Inſel⸗ Verlages. Es enthält einen langen Auffatz von Rudolf Alexander Schröder, der dem zu früh dahingeſchiedenen Dichter ſeit 1900 als Gleichſtrebender und Freund nahe⸗ geſtanden hat- es enthält ferner Beiträge aus dem Nach⸗ laß Hugo von Hofmannsthals(Gedichte und eine Szene aus einem unvollendeten„Chineſiſchen Trauerſpiel“), eine Bibliographie„Hofmannsthal und der Inſel⸗Verlag“ und die ſchönen Verſe, die Fellx Braun für die Hofmonns⸗ thal⸗Feier des Wiener Burgtheaters geſchrieben hat Außerdem bietet das Heft Proben aus den füngſten Werken des Verlages, aus dem Buche„Beethovens Meiſterjahre“ von Romain Rolland das Kapital„Beethovens Taub⸗ heit“, aus der„Kunſt Japans“ von Tſuneyoſhi Tfud⸗ Zu mi den Abſchnitt„Japaniſche Dichtkunſt“ und aus dem Roman„Der Eroberer“ von Richard Friedenthal den Epilog. Das Gedicht„Klage“ von Albrecht Schaef⸗ fer beſchließt das Heft, dem Bilder aus der Zünglings⸗ ſind Manneszeit Hugo von Hofmannsthals beigegeben ind. Von Reinhold Eichacker, dem bekannten Mün⸗ chener Schriftſteller, deſſen Roman,„Die Frau ohne Lrebe“ kürzlich in der„Neuen Mannheimer Zet⸗ tung“ abdedruckt wurde, erſchien ſoeben ein neuer Ro⸗ man„Menſchen in Not!“, der wieder eine Reihe von Problemen behandelt, welche uns alle perſönlich ay⸗ gehen. Es iſt der Roman des deutſchen Mfttelſtandes. Ein Roman ſieghafter deutſcher Kraft und Lebensbefahung. Euſchienen im Prometheus ⸗ Vier lag, Gröben ⸗ 90 116. München. 5 ö 4. Seite. Nr. 595 Aus dem Lande Staatliche Perſonal veränderungen Ernannt wurde Dr. Klauſer, Regierungs⸗ rat beim Bad. Bezirksamt Waldshut, kommiſſariſch äfti beim Landesarbeitsamt Südweſtdeutſch⸗ land, zum Regierungsrat in der Reichsanſtalt für Arbettsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung; Regierungsaſſeſſor Dr. Bader zum Regierungsrat beim Bezirksamt Karlsruhe; zum Gendarmerieober⸗ wachtmeiſter Gendarmeriehauptwachtmeiſter Ludwig Herrmann in Strümpfelbrunn, Amt Mosbach. Heidelberger Chronik. EK Heidelberg, 20. Dez. Seit einigen Tagen finden im Stadtteil Neuenheim Ausgrabungen ſtatt. Wie das„H..“ erfährt, iſt es gelungen, das bei früheren Ausgrabungen beobachtete Erdkaſtell weiter zu verfolgen. Ueber dem Kaſtell fand ſich ein Kellergeſchoß eines römerzeitlichen Hauſes, das zu der bürgerlichen Siedlung gehört hat, die ſich aus dem römiſchen Lagerdorf entwickelt. In einer Ecke dieſes Kellers lagen drei Glasflaſchen und mehrere Tongefäße. Einige dieſer Stücke ſind noch ganz un⸗ verſehrt.— Der Kunſtverein hat endlich Räume gefunden, in denen er ſeine Zweck beſſer erfüllen kann als bisher. Er wird, nach entſprechender Um⸗ geſtaltung den erſten Stock des ehemaligen Land⸗ friebſchen Hauſes(Ecke Anlage und Softienſtraße) be⸗ ziehen. Der Stadtrat hat ſeines Unterſtützung zuge⸗ fangt.— Die Arbeiten am Univerſitätsneu⸗ bau haben noch nicht begonnen, weil die Funda⸗ tiotsarbeiten noch nicht vergeben waren, was am 10. Junuar geſchehen ſoll. Dann kann erſt die Weiter⸗ arbeit beginnen— wenn es die Temperatur geſtattet. 65. Vollverſammlung der Handwerkskammer Freiburg i. Br. Freiburg i. Br., 21. Dez. In Anweſenheit des Vertreters des Badiſchen Landesgewerbeamts Karls⸗ ruhe, Oberregierungsrat Bucerius, eröffnete Kammerpräſident Elbs⸗ Freiburg die letzter Tage abgehaltene 65. Vollverſammlung der Hand⸗ werkskammer Freiburg. Er verwies zunächſt auf die Bedeutung der Handwerkerrolle. Im Anſchluß an den gedruckt vorliegenden Tätigkeits bericht machte Direktor Eckert noch ergänzende Ausfüh⸗ rungen. So betonte er, daß bei der immer mehr um ſich greifenden Verſchlechterung der wirtſchaftlichen Lage auch das oberbadiſche Handwerk einen immer ſchärfer werdenden Exiſtenzkampf führen müſſe. Die Verſchlechterung zeigte ſich namentlich auch auf dem Lande, da dort das Handwerk eng mit der Landwirt⸗ ſchaft verbunden iſt. Die Bautätigkeit hat ſehr zu wünſchen Übrig gelaſſen. Die Weiterbildung des Haudwerks in Kurſen und Fachſchulen macht gute Fortſchritte. Dieſe Einrichtungen ſind auch finanziell von der Kammer unterſtützt worden. Die Anforde⸗ rungen bei den Geſellen⸗ und Meiſterprüfungen ſind auf eine zeitgemäße Höhe gebracht. Das Handwerk kämpft einen ſchweren Exiſtenzkampf. Bei allem guten Willen und bei aller Würdigung ſoztaler Fürſorge ſind wir aufgrund der vorliegenden Tatſachen davon überzeugt, daß etwaige weitere Be⸗ Iaſtungen für das Handwerk unmöglich tragbar ſind. Für das Handwerk muß alsbald die Möglichkeit für eine Kapitalbildung ge⸗ ſchaſſen werden. Wir ſehen in dem Geſellen den kom⸗ menden Meiſter und gönnen jedem Arbeiter ein gutes Auskommen. Zu dem vorgelegten Entwurf der neuen Kammer⸗ ſatzungen machte Direktor Eckert erläuternde Bemer⸗ kungen. Das Geſetz verlangt, daß die Zahl der Mit⸗ glieder auf die im Bezirke der Kammer vertretenen Handwerkszweige und auf die einzelnen Amtsbezirke zu verteilen ſind. Eine weitere Neuerung brachte das Geſetz durch die Ermächtigung der Kammer, öffentliche Sachverſtändige zu ernennen und zu beeibigen. Die hierfür erforderlichen Vor⸗ ſchriften wurden nach eingehender Beratung aufge⸗ ſtellt und angenommen. Die Feſtſtellung des Haushaltplanes für das Jahr 1930 verurſachte eine längere Debatte. Die neuen Belaſtungen der Kammer durch das Geſetz vom Februar 1929 wirken ſich im Haushaltsplan durch er⸗ höhte Ausgaben aus. Mit Rückſicht auf die außer⸗ orbentlich ſchwierige Wirtſchaftslage jedoch, worauf mehrere Kammermitglieder hinwieſen, wurden an den Ausgaben weſentliche Abſtriche vorgenommen, ſodaß der Haushaltsplan in Einnahmen ung Aus⸗ gaben mit je 185 000 Mk. abſchließt. Einſchränkungen der Ausgaben bleiben aber noch 150000 Mk. durch Umlage zu decken, ſodaß für die Betrieseinheit eine Umlage von Mk..50 erforderlich iſt. Zum Schluß wurden noch Lehrlingsbildungs⸗ fragen beſprochen. Zur Sturmfahrt der„Mainau“ auf dem Bodenſee Konſtanz, 21. Dez. Die Reichsbahndirektion Karlsruhe gibt folgende Darſtellung zu der gemelde⸗ ten Sturmfahrt des Dieſelbootes„Mainau“ auf dem Bodenſee: Die Mainau fuhr mit zwei Minuten, um 18.02 Min., Verſpätung von Konſtanz ab und landete in Meersburg um 18.30 Uhr im Hafen. Im Ueber⸗ lingen⸗Bahnhof ſtiegen einige Paſſagiere aus. Ju Ueberlingen⸗Stadt kam das Schiff mit 25 Minuten Verſpätung an. Es trifft alſo nicht zu, daß eine Lan⸗ dung im Hafen von Meersburg nicht möglich geweſen iſt und daß die Reiſenden nach Ankunft in Ueberlingen⸗Bahnhof auf die Weiterfahrt verzichtet hätten. Tatſächlich herrſchten bereits bei der Abfahrt in Konſtanz ein Sturm von der Windſtärke 23, der zwiſchen Dingelsdorf und Ueberlingen die Wind⸗ ſtärke 4 erreichte. Das Schiff hat bei dieſem Sturm, wie auch in ſeiner anderthalbjährigen Betriebszeit, zur Genüge bewieſen, daß es für den Ueberlinger See in jeder Hinſicht brauchbar und ſeetüchtig iſt. Dampfboote dieſer Größe haben jahrzehntelang den Ueberlinger See und den Oberſee befahren. Dieſel⸗ boote mit Schraubenantrieb ſind ihnen auch im Ver⸗ halten bet Sturm überlegen.“ * 1. 1 bei Mosbach, 20. Dez. Anläßlich der Geburt des achten Kindes wurde den Eheleuten Tüncher Leopold Later vom badiſchen Staats⸗ präſidenten Glückwunſchſchreiben und ein Geld⸗ geſchenk von 50, überſandt. Glückwünſche und Geld erhielten auch die Eheleute Maurer Auguſt ngmann für die Geburt des neunten Kindes. Klingmann hatte der Reichspräſident bei der es 7. Sohne. die Patenſtelle übernommen. Trotz größter Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Eröffnung der„Libelle Wie„ein Phönix aus der Aſche“— man wird uns dieſen Gemeinplatz nicht übel nehmen, wenn man ſich perſönlich orientiert hat— iſt das führende Mannheimer Kabarett erſtanden. Es war eine Selbſtverſtändlichkeit, daß, als die„Libelle“ mit dem darüberliegenden Weinreſtaurant„Clou“ im März ds. Is. durch Feuer zerſtört wurde, ſofort an den Wiederaufbau gedacht wurde. Architekt Michael Geiſel, die führende Perſönlichkeit der Bavaria⸗ Gaſtſtättenbetriebs⸗Geſellſchaft, ergriff ſchließlich nach langen Erwägungen die Initiative. Er lieferte auch die Pläne und leitete die Bau⸗ arbeiten, während der Entwurf der Innenausſtat⸗ tung und die künſtleriſche Leitung in den Händen des Architekten B. D. A. Wilhelm Platen lagen. Die neue„Libelle“ hat mit dem früheren Kabarett nur Bauplatz und Namen gemein Durch einen in Form und Farbe ſchlicht gehaltenen Zugang, deſſen Wandflächen durch eingebaute Vitrinen belebt werden, gelangt man von der Hei⸗ delbergerſtraße aus in einen geräumigen Windfang, an den ſich ein durch Glasoberlicht erleuchtetes Veſtibül mit eingebauter Garderobe ſchließt. Zwei breite Flügeltüren vermitteln die Verbindung mit dem Kabarettraum, den man infolge ſeiner Größe mit dem Gefühl des Erſtaunens betritt. So umfangreich hätte man ſich die neue„Libelle“ denn doch nicht vorgeſtellt. Auf einer Grundfläche von etwa 360 qm finden ebenſoviele Beſucher bequem an Tiſchen Platz. Eine große Tanzfläche in der Mitte des rechteckigen Raumes ſteht durch eine zwei⸗ armige Freitreppe in direkter Verbindung mit der Bühne, für die große Abmeſſungen gewählt wur⸗ den, da ſie nicht nur zum Auftreten für die verpflich⸗ teten Kunſtkräfte, vielmehr auch als Tanzfläche für das Publikum beſtimmt iſt. Um die Tanzfläche in der Mitte des Raumes, der vor allem durch ſeine Höhe keine Rauchbeläſtigung aufkommen laſſen wird, gruppieren ſich die terraſſenförmig angelegten, durch Brüſtungen voneinander abgeſchloſſenen Sitzplätze. Die der Bühne gegenüberliegende erhöhte Kopfſeite grenzt an die Zentral⸗Küchenanlage, von der aus Kabarett und Kaffee„Palaſt“ gemeinſam be⸗ wirtſchaftet werden. Rechts und links der Bühne liegen die An⸗ kleideräume der Künſtler. Für die Mu⸗ ſiker iſt ein Podium angelegt, das mit der Bühne in direkter Verbindung ſteht. Die vom Veſtibül aus zugängigen Toiletten ſind weiträumig angelegt und mit modernen ſanitären Einrichtungen ausgeſtattet. Außer den erwähnten Eingangstüren beſitzt der Kabarettraum noch zwei doppelflügelige Notaus⸗ gangstüren nach den Grundſtücken O 7, 8 und 0 7, 26. Die„Libelle“ verfügt über neuzeitlich konſtrnierte Heizungs⸗ und Lüftungsanlagen. Im Winter wird vorgewärmte und im Sommer ge⸗ kühlte Friſchluft in den Raum geführt. Die Art der Lufterneuerung läßt neben der Vermeidung von Beläſtigungen durch Rauchen auch keine Zugbeläſti⸗ gungen zu. Die Beleuchtung iſt indirekt. Die an der Decke zwiſchen Vorſprüngen inſtallierten Lichtquellen beſtehen aus mehr als 300 kleinen, ver⸗ ſchiedenartig leuchtenden Scheinwerfern. Tanzfläche und Bühne haben beſondere Scheinwerfer, die je nach der beabſichtigten Wirkung verſchiedenfarbiges Licht ſpenden. Die Ausſtattung des Kabaretts iſt gewollt einfach. Zugang, Windfang und Veſtibül zeigen in der Wahl der verwendeten Materialien und in der farbigen Behandlung Schlichtheit und Zurückhaltung. Eine Steigerung erfährt der Ein⸗ druck beim Betreten des Kabarettraumes. Der un⸗ tere Teil der Wände iſt mit einer Vertäfelung aus Mahagoni mit ſchwarzen Leiſten bekleidet, die ſich in Beſpannung mit handgewebten Stoffen fortſetzt. 14 moderne Beleuchtungskörper in Kaſtenform ſind an den Wänden angebracht. Der Fußboden iſt mit hellbraunem Velour belegt, der zu den dunkel gehal⸗ tenen Tiſchen und Stühlen einen wirkſamen Kon⸗ traſt bildet. Der indirekt beleuchtete Bühnenrahmen iſt farbig hervorgehoben und vermittelt den Ueber⸗ gang von den ſchlichtgehaltenen Wänden zu dem durch ſeine Farben ſtark wirkenden handgewebten Bühnenvorhang. Einweihungsfeier Samstag Mittag wurde die neue Vergnügungs⸗ ſtätte mit einer ſchlichten Feier ihrer Beſtimmung übergeben. Nach mehreren vorzüglichen Muſik⸗ ſtücken der Kapelle des Palaſt⸗ Kaffees, bei denen man gleich feſtſtellen konnte, daß die Akuſtik ausgezeichnet iſt, begrüßte der Bauherr, Architekt Michael Geiſel, die zahlreich erſchienenen Damen und Herren auf das herzlichſte. Es ſei, ſo führte er u. a. aus, erſt in der letzten Minute möglich geweſen, der Ein⸗ ladung einigermaßen gerecht zu werden, weil man das Etabliſſement noch vor Weihnachten eröffnen wollte. Als im März die„Libelle“ durch Brand zerſtört wurde, habe er einen ſeiner Lieblings⸗ wünſche, in Mannheim eine Unterhaltungsſtätte zu ſchaffen, die allen Anforderungen gerecht werde, in die Tat umſetzen können. In kurzem Entſchluß habe er ein Projekt zu Papier gebracht, das durch Archi⸗ tekt Platen in einer raumkünſtleriſch ſehr befrie⸗ digenden Weiſe verwirklicht wurde. Er ſpreche da⸗ für Herrn Platen ſeinen ganz beſonderen Dank aus, aber auch der Baubehörde für das Wohlwollen, das ſie dem Neubau entgegengebracht habe, ins⸗ beſondere Baudirektor Platz und dem anweſenden Bauamtmann Beck. Es ſei in der heutigen Zeit keine Kleinigkeit, ein derartiges Unternehmen durchzuführen. Aber Dank der Mitwirkung der Geſchäftswelt ſei es möglich geweſen, in kurzer Zeit das zu ſchaffen, was man jetzt vor ſich ſehe. Er ſpreche für dieſe hochachtbare Leiſtung allen Mei⸗ ſtern und Arbeitern ſeinen beſonderen Dank aus. In dieſem Raume ſolle nur vornehme, dezente Kunſt geboten werden. Eine derartige Gaſtſtätte könne ſelbſtverſtändlich nur exiſtieren, wenn ſie durch die Mannheimer unterſtützt werde. Herr Geiſel richtete deshalb den Appell an die Er⸗ ſchienenen, für einen ſtarken Beſuch zu propagieren. (Lebhafter Beifall.) Architekt Platen bemerkte einleitend, daß er die Anerkennung nur bedingt annehmen könne, weil, als er von Herrn Geiſel zur Mitarbeit berufen wurde, der Rohbau im Plan ſchon feſtgelegt war. Die ganze Familie Geiſel habe mitgewirkt, vor allem Frau Geiſel, die in geſchmacklicher Hinſicht ſehr viel wertvolles beigetragen habe. Der Redner würdigte ferner die Verdienſte des örtlichen Bauleiters Buſſemer und dankte ebenfalls für die wertvolle Mitarbeit der Baubehörde. Das Werk wäre in ſo kurzer Zeit nicht zuſtande gebracht worden, wenn nicht ausgezeichnete Unternehmer, Lieferfirmen und Arbeiter zur Ver⸗ fügung geſtanden hätten. Herr Platen ſchloß mit dem Wunſche, daß das mit ſo viel Wagemut und Tatkraft ins Leben gerufene Unternehmen zur Freude des Erbauers, aber auch der Mannheimer und Fremden blühen und gedeihen möge. Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard, der im Namen der Gäſte ſeine herzliche Freude über das vollbrachte Werk ausſprach, rühmte den Unter⸗ nehmungsgeiſt des Herrn Geiſel, ein Unterneh⸗ mungsgeiſt, der in der jetzigen Kriſenzeit nicht hoch genug angeſchlagen werden könne. Wenn Herr Geiſel geſagt habe, daß die„Libelle“ ſich der Pflege der guten Kleinkunſt widmen werde, ſo ſei ihm hierfür ganz beſonderer Dank zu ſagen. Er danke auch im Namen des Verwaltungsrats des Ver⸗ kehrs vereins Herrn Geiſel dafür, daß er ohne irgendwelche Unterſtützung behördlicher und ſonſti⸗ ger Art eine Gaſtſtätte geſchaffen habe, die eine Not⸗ wendigkeit ſei, die in einer Großſtadt nicht fehlen dürfe. Es ſei für alle Pfälzer eine Beruhigung, Mitbürger zu haben, die trotz der Schwere der Zeit ein derartiges Unternehmen ins Leben riefen. Dr. Wolfhard ſchloß ſeine ſehr beifällig aufgenommenen Ausführungen mit dem Wunſche, daß die Eingeſeſſe⸗ nen und Fremden zu der Erkenntnis gelangten, daß die Wiedererſtehung der„Libelle“ durch einen unter⸗ nehmungsluſtigen Mann ſich in der Richtung be⸗ wege, die durch den Ausſpruch gekennzeichnet werde: „Es iſt in Mannheim etwas los!“ Opernſänger Bahling umrahmte die Anſpra⸗ chen mit der Kapelle und einem ſangeskundigen Freund des Hauſes Geiſel mit mehreren ſtimmungs⸗ vollen Vorträgen. Sch. Ein neues Heimatmuſeum in Schönau Schönau i. Schw., 20. Dez. Ueber das Heimat⸗ muſeum in Buchen hat die„Neue Mannh. Ztg.“ wiederholt Berichte gebracht. Nun hat auch die Stadt Schönau im Schwarzwald ein ſolches erhalten. Das dortige Amtsgefängnis iſt um 10 000 RM. von der Stadtgemeinde Schönau erworben worden und wird vom nächſten Jahre an die Aufſchrift „Heimatmuſeum“ tragen. Es laſſen ſich leicht bauliche Aenderungen vornehmen, ſo daß man wei⸗ tere Räume für Muſeumsgegenſtände ſchaffen kann. Alte Feuerſpritzen, Schlitten u. dergl. können u. a. leicht unter Dach gebracht werden. Schönau kann die Koſten, die durch bauliche Ver⸗ änderungen entſtehen, zur Hälfte übernehmen. Durch Staats⸗ und Kreiszuſchüſſe, durch Zuſchüſſe der Schweſtergemeinden und freiwillige Spenden der Bevölkerung ſollen alle übrigen Koſten aufge⸗ bracht werden. Der Freiburger Hochſchullehrer Prof. Dr. Wil⸗ ſer bringt dem Schönauer Heimatmuſeum großes Intereſſe entgegen. Wie der Gründer des Muſeums, Oberlehrer A. N. Göller in Schönau, mitteilt, hat Prof. Dr. Wilſer in überaus dankenswerter Weiſe ſich bereit erklärt, auch bei der Einrichtung der geologiſchen Muſeumsabteilung mitzuarbeiten. Dieſe Abteilung ſoll nicht nur ſämt⸗ liche Geſteinsarten des Wieſetales, ſondern auch den etwa zwei Zentner ſchweren, prächtig geſchrammten Schönauer Gletſcherſchlifblock aufnehmen, dann auch die gekritzten Felsbrocken, die der Schön⸗ auer Schulmann aus ſechs Moränen der näheren und weiteren Umgebung Schönaus für das Muſeum zuſammengetragen hat. Das Muſeum wird ſo auch der Wiſſenſchaft dienen. Auch in anderen Städten wäre es ein dankens⸗ wertes Unternehmen, wenn Schulmänner die Ge⸗ ſteinsarten ihrer Heimatgebiete zu Unterrichts⸗ zwecken ſammeln ließen. Auf einer Schwarzwald⸗ wanderung ſah ich ſeiner Zeit in Freudenſtadt im zweiten Stock eines neuen Schulhauſes außen an den Fenſterſimſen ſchöne, große Steinſtücke, die der Gegend entſtammten, ausgelegt, ſo daß die Kin⸗ der ſie jederzeit betrachten konnten. Am 8. Dezember ds. Is. fand im„Sonnenſaal“ in Schönau zu Gunſten des Heimatmuſeums eine Vortrags⸗Veranſtaltung ſtatt. Dr. Haſ⸗ ſinger von der Univerſität Freiburg hielt einen lehrreichen Lichtbildervortrag:„Der ſüdliche Schwarz⸗ wald“. Sodann ſprach Oberlehrer Göller über „Zweck und Ziele“ des Schönauer Heimatmuſeums. Mit der Veranſtaltung war eine Ausſtellung von Muſeumsgegenſtänden verbunden. Dieſe enthält eine Menge alter Druckſachen, namentlich aus He⸗ bels Zeit, Geräte aus dem Keller, der Küche und dem Zimmer, ſchöne Trachtenſtücke, alte Uhren uſw. Das beſonders ſehenswerte Glanzſtück der Ausſtel⸗ lung iſt ein aus Wachs modelliertes Bildnis des Freiburger Erzbiſchofs Hermann v. Vicar i. Das entzückend ſchöne Kunſtwerk, das lange im Verbor⸗ genen lag, wurde allem Anſchein nach von dem her⸗ vorragenden Münchner Bildhauer Friedrich Brug⸗ ger im Jahre 1857 geſchaffen. G. * Schopfheim, 20. Dez. Im benachbarten Kürn⸗ berg hat ſich der Gemeinderechner wegen finanzieller Verfehlungen ſelbſt der Polizei geſtellt. Die Veruntreuungen ſollen ſich auf etwa 2000 Mark belaufen. * Oberentersbach(Amt Offenburg), 20. Dez. Der 65 Jahre alte Landwirt und Gutspächter Lorenz Armbruſter von Eckerhof, iſt ſeit letzten Sonntag vormittag verſchwunden und wird ſeither ver⸗ mißt. Auf ſeinem Schreibtiſch fand man Uhr, Schlüſſel einen größeren Geldbetrag und einen Zettel mit der Aufſchrift„Tragt das Geld für die Kinder auf die Sparkaſſe, ich gehe fort auf Nimmerwiederſehen.“ Man vermutet, daß er ſich ein Leid angetan hat. —— Montag, den 23. Dezember 1929 Aus der Pfalz Der goldene Sonntag in Ludwigshafen * Ludwigshafen a. Rh., 22. Dez. Der Wettergott beſcherte den Geſchäftsleuten einen ſonnigen Vor⸗ weihnachtsſonntag. Die erträgliche Witterung ver⸗ anlaßte einen ungewöhnlich ſtarken Zuſtrom aus der Vorderpfalz nach Ludwigshafen. Beſon⸗ ders den Geſchäftszweigen, die wärmende Kleidung, Wollwaren, Unterzeuge, Mäntel, Pelze u. dgl. füh⸗ ren, kam die plötzlich eingetretene Kälte zugut. Die übrigen Firmen können keine ebenſo„goldenen“ Einnahmen buchen, doch verzeichnen auch ſie, dank der nur noch kurzen Zeit bis zum Feſt und im Ver⸗ gleich zu dem weniger einträglichen„ſilbernen“ und dem ganz ſchlechten„kupfernen“ Sonntag, ein„an⸗ ziehendes“ Geſchäft. Zur großen Armee abberufen * Zweibrücken, 21. Dez. Der langjährige Kom⸗ mandeur des Bezirkskommandos Zweibrücken, Pir⸗ maſens und St. Ingbert, Oberſtleutnant a. D. Vik⸗ tor Hauttmann, iſt in München im Alter von 78 Jahren geſtor ben. Nach Beſuch des bayeriſchen Kadettenkorps war Hauttmann 1871 ins 1. Inf.⸗ Regt., ſpäter ins 18. Inf.⸗Regt. eingetreten, womit er in die Pfalz kam. 1895 wurde er zur Dispoſition geſtellt und zum Bezirksoffizier in Zweibrücken er⸗ nannt. 1901 trat er zurück, fand aber 1914 als Offt⸗ zier der Linienkommandantur der Pfalz(Lud ⸗ wigshafen) wieder Verwendung und verſaß längere Zeit das Amt des Vorſtehers der Bahnhofs⸗ kommandantur Zweibrücken. Gorichtszeitung Drei Jahre Zuchthaus für den Schultheiß von Erbach Das Erweiterte Schöffengericht Ulm a. D. ver⸗ urteilte den Erbacher Schultheiß Dehner wegen zaylreicher Verbrechen und Vergehen wie Urkunden⸗ färſchung, Betrug, Anſtiftung zum Bankerott und Untreue zu einer Zuchthausſtrafe von drei Jahren und 700 RM. Geloſtrafe. Von den übrigen Angeklagten, die in den von Dehner errichteten Be⸗ trieben tätig waren, wurden drei zu Gefängnis ⸗ ſtrafen bis zu ſieben Monaten und einer zu einer geringfügigen Geldͤſtrafe verurteilt. Wie wir berich⸗ teten hat Schultheiß Degner in der Inflationszeit eine Reihe von Gemeindebetrieben ins Leben ge⸗ rufen, um die Gemeindeeinnahmen zu ſteigern, da⸗ durch der Gemeinde ſchließlich eine Schulden laſt von über einer Million Mark aufgeladen. * 5 S Verurteilter Fahrraddieb. Der ledige 23jährigs Stallſchweizer Georg Lingel, hatte ſich wegen Diebſtahls zweier Fahrräder vor dem Schöffengericht Pirmaſens zu verantworten. Der Angeklagte ſtellte ſich ſelber der Polizei. Wegen zweier Vergehen des Diebſtahls wurde er zug Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt und Haftfortdauer angeoronet. 8 Zwei Menſchen töblich überfahren.— 6 Monate Gefängnis. Die jährige Arbeiterin Ottilie Butz aus Herrenſohr wurde von der 2. Strafkammer St. Ingbert wegen Tötung zweier Menſchen durch Fahrläſſigkeit zu 6 Monaten Gefängnis verur⸗ teilt. Am Abend des 31. Auguſt fuhr eine luſtige Ge⸗ ſellſchaft mit dem Auto des(heute flüchtigen) Chauf⸗ feurs Reuter zu einer Spritztour über Dudweiler, Scheidt, Herrenſohr nach St. Ingbert zu. Die Be⸗ weisaufnahme ergab, daß großes Tempo gehalten wurde und daß die Angeklagte bas Steuer in Hän⸗ den hielt, unterſtützt von dem flüchtigen Reuter. In Rentriſch kam das ſchreckliche Enbe. Das Auto rannte an einen Stein, prallte gegen einen Baum und wurde ſtark demoliert. Der Eiſenbahner Huſſong und der Schüler Walter Müller wurden auf der Stelle getötet. . ĩͤ v Tages laalecicles Montag, den 23. Dezember Nationaltheater:„Schneewittchen“. 19 Uhr. Lichtſpiele: Al hombra: Ich lebe für Dich“, Schauburg:„Geheimpoltziſten“.— Capitv 1„Der 13. Geſchworene.— Scala ⸗Theater:„Es flüſtert die Nacht“— Glorla⸗Palaſt:„Celly de Rheydt“ Pa laſt⸗ Theater:„Charlies Karriere“. Ufa⸗Theater:„Herrin der Liebe“— Univer⸗ ſum:„Pat und Patachon im Raketen⸗Omnibus“. . ʃ1——— Aus Rundfunk⸗Programmen Montag, 23. Dezember 8 12.15 Uhr: Frankfurt, Stuttgart, München „Schallplattenkonzert. 8 5 5. 15.15 Uhr: Frankfurt: Zitherkonzert. 16.00 Uhr: Frankfurt: Hausfrauen nachmittag, Stutz gart: Konzert. 17.30 Uhr: Frankfurt: Konzert, Langenberg: Kammermuſik, Daventry: anzmuſtk. 18.05 Uhr: Stuttgart: Von Mannß 19.00 115 1 1 1 r: Berlin: Arbeiterkinder ſingen. a 19.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgark: Marienlieder; 2 5 chen: Schrammelkonzert, Davenkry: Leichte uſtk. 20.00 Uhr: Berlin: Oper„Weihnachten“, Hamburg: Fröhliche Weihnacht“. Lyriſche Fantaſte 157 Strindberg, La ungenberg: Das deutſche Volkslied, München: Weihnachtliche Abendveranſtaltung. Stock⸗ holm: Lautenlieder, Zürich: Konzert, Kön 898 wuſterhauſen, Budapeſt, Prog, Preßburg, Bien: von Prag:„Die verkaufte Braut“ vpn Smetana. 20,15 Uhr: Breslau, Frankfurt Stuttgart: Orcheſterkonzert. 11 e Mailand, Turin: Konzert itallenſſcher Lieder. 21.00 Uhr: Langenberg: Legendenſpiel„Marienkind“, Daventry: Operettenmelodien. 21.20 Uhr: Hamburg: Deutſcher Weihnachtsgeſang. 21.45 Uhr: Frankfurt, Skultgark: Märchenſpiel „Der gläſerne Berg“ von Braunfels. 22.00 Uhr: Davenkry Konzert. 29.00 Uhr: Langen berg: Meiſter des Jazz. 29.15 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Tanzmuſik. 18.95 Uhr ſpricht von Mannheim über Stuttgart Dr. G. F. Hartlaub über„Max Läuger“. Schluß des redaktfoneſſen Teils Jugendſtunde, München: l eim: Dr. Hartlaub: R G K 8 13 — 2 9 — — 0 2 1 881 2 7 8. Bei den Verbandsſpielen ſind noch in verſchiedenen Gruppen die Kämpfe um die Plätze auszutragen. Die Gruppe Baden brachte 2 Spiele zur Durchführung. Phö⸗ nix⸗Karlsruhe konnte ſich gerade noch im letzten Augenblick durch einen:2⸗Sieg über FV. Raſtatt den 8. Platz in der Tabelle ſichern. Schramber g, das gleich⸗ falls noch Ausſichten auf den 3. Platz hatte, ließ ſich vom Tabellenletzten. Sp. Vg. Freiburg, mit:1 ſchlagen. Die Gruppe Württemberg hat jetzt auch ihre Teilnehmer für die Endſpiele ermittelt. ſich F. C. German la Brötzingen durch Kickers Stuttgart 112 ſchlagen ließ, ſcheidet er aus dem Endkampf aus. V. f. R. Heil ⸗ broun hat jetzt ſchon den 3. Platz ſicher. Kickers Stuttgart iſt durch dieſen wichtigen Sieg endgültir der Gefahr des Ab⸗ ſtiegs entronnen. * Da In der Gruppe Südbayern iſt jetzt auch ein Eutſchei⸗ dungsſpiel um den 3. Platz nötig. Wacker Mun ⸗ chen ſchlug Jahn Regensburg ſicher mit:0 und wurde ſo mit 1860 München wieder punktgleich. Erſt ein Entſcheidungsſpiel wird hier den Teilnehmer auf dem . Platz für die Endſpiele erbringen. Ulm ga verlor auch das letzte Spiel gegen D. S. V. München. Die Gruppe Saar ließ das 2. Entſcheidungsſpiel um den 3. Platz austragen. F. V. Saarbrücken konnte erſt nach Verlängerung V. f. R. Pirmaſens mit 10 ſchlagen. F. S. V. und Rotweiß Frankfurt kämpften in der Gruppe Main um den 2. Platz in der Tabelle. Trotz Verlängerung konnte kein Ergebnis erzielt werden. Mit 121 teilten ſich die Gegner in die Punkte. Das Spiel muß noch einmal wiederholt werden. e Am den 2. Platz in der Gruppe Main FSV Frankfurt— Rotweiß Frankfurt 11(:0) nach Verlängerung Das erſte Entſcheidungsſpiel zwiſchen den drei punkt⸗ gleichen Vereinen Rotweiß Frankfurt und Fußballſport⸗ verein verlief ergebnislos. Nach dem vereinbarten Aus⸗ tragungsmodus ſollte in dem Spiel zwiſchen dem FSV und Rotweiß der Sieger den zweiten Platz belegen, wäh⸗ rend der Unterlegene mit dem dritten punktgleichen Verein, Union Niederrad, um den dritten Platz kämpfen ſollte. Es iſt alſo zu erwarten, daß das Treffen zwiſchen dem Fußball⸗ ſportverein und Rotweiß erneut angeſetzt wird. Das Spiel ſelbſt ſah zwei gleichwertige Mannſchaften im Kampf. Jede Partei kämpfte mit großer Aufopferung und Energie. Während ein Strafſtoß von Henſel den Born⸗ 2 Die Teilnehmer an den Ensſpielen Gruppe der Meiſter: Gruppe Rhein: S. V. Waldhof(1928/29(V. f. L. Neckarau) Gruppe Baden: F. C. Freiburg oder Karlsruher Fuß⸗ ballverein(i. V. Karlsruher F..) Gruppe Württemberg:.f. B. Stuttgart(i. V. Ger⸗ mania Brötzingen) Gruppe Main: Eintracht Frankfurt(i. V. Eintracht Frankfurt) g Grnppe Heſſen: Wormatia Worms li. V. Wormatia Worms) Gruppe Saar: 1. Boruſſia Neunkirchen) F. C. Pirmaſens(i. V. Gruppe Nordbayern: Sp. Va. Fürth(i. V. 1. F. C. Nürnberg) Gruppe Südbayern: Bayern München(l. B Bayern München). Gruppe Nordweſt: Gruppe Rhein: V. f. L. Neckarau und Phönix Ludwigs⸗ hafen(i. V. S. V. Waldhof und.f. R. Mannheim) Gruppe Main: Noch nicht ermittelt(i. V. F. S. V. Frankfurt und Union Niederrad) Gruppe Heſſen:.f. L. Neu⸗Iſenburg und S. V. Wies⸗ baden( i. V. V. f. L. Neu⸗Iſenburg und Mainz 05) Gruppe Saar: Sportfr. Saarbrücken und F. V. Saar⸗ brücken(i. V. Saar 05 und 1. F. C. Idar) Gruppe Süboſt: Gruppe Baden: Phönix Karlsruhe und der noch zu ermittelnde Zweite(i. B. F. C. Freiburg und Phönix Karlsruhe) Gruppe Württemberg: Union Böckingen und V. f. R. Heilbronn(i. V. Stuttgarter Kickers und V. f. B. Stuttgart) Gruppe Nordbayern: 1. F. C. Nürnberg und A. S. V. Nürnberg(i. V. Sp. Vg. Fürth und A. S. V. Nürnberg) Gruppe Südbayern: Jahn Regensburg und der noch zu ermittelnde Dritte(t. V. Schwaben Augsburg und 1860 München). heimern in der erſten Halbzeit die Führung brachte, ſo fiel in der zweiten Halbzeit durch Lillbob der Ausgleich füt Rotweiß. Auch eine zweimalige Verlängerung von je einer Viertelſtunde änderte nichts mehr an dieſem Ergebnis. Bor 8000 Zuſchauern leitete der Schiedsrichter, Schneider⸗Offen⸗ burg, nicht in der von ihm gewohnten ſicheren Weiſe. Er war viel zu kleinlich und überſah manches. Die erſten Enöſpiele Am Sonntag nehmen die ſüddeutſchen Endſptele ihren Anfang. In der Runde der Maiſter trifft der Vertreter des Rheinbezirks S. V. Waldhof in Worms auf Wormatia. In Mannheim ſpielt V. f. L. Neckarau gegen V. f. L. Neu⸗Jſenburg und in Ludwigshafen Phönix Ludwigshafen gegen Sportfreunde Saarbrücken. Ein faires Privalſpiel in Mannheim Bfqt.⸗Manuheim— B. Sp. V. 04 Düſſeldorf:1(:0) Welche Auswirkungen Vergangenheit und Tradition in einem Vereinsleben zeitigen können, zeigt der VfR.⸗Mann⸗ heim, der ſeit langen Jahren der rheiniſchen Fußballge⸗ meinde immer wieder eine Reihe mehr oder minder bedeut⸗ ſamer Gaſtſpiele vermittelt. Die Hemmungen die der De B. der Weiterſpannung des Rahmens entgegenſtellt, be⸗ ſchränken natürlich die Heranziehung hochklaſſiger Aus⸗ lands mannſchaften, aber man muß es dem Mannheimer Altmeiſter laſſen, daß er tut was in ſeinen Kräften ſteht. Das Riſiko, das er gerade über die Feiertage an der Jah⸗ reswende auf ſich nimmt, darf nicht unterſchätzt werden, denn die heutigen Verhältniſſe ſind ganz anders als vor dem Kriege. Als Drittplazlerter der 1. Klaſſe in der bergiſch⸗ märkiſchen Tabelle konnte der Düſſeldorfer Klub ſchon In⸗ tereſſe erwecken, da zur Zeit kein Maßſtab zwiſchen hier und dort beſteht. Einige Aufklärung konnte ja nur das Spiel ſelbſt bringen, mit der natürlichen Einſchränkung, bie eben doch nicht das Allerletzte herausholenden Privatſpiele ſolchen Ausmaßes mit ſich bringen. Das Hauptmerkmal des geſtrigen von etwa 1500 Beſuchern verfolgten Spiels war ſeine abſolute Fairneß. Große Momente ſah man ge⸗ ktade nicht, aber das Tempo war recht flott, mit Aus nahme der Schlußphaſe, in der VfR. dominierte und dem Ganzen den Stempel der Einſeitigkeit aufdrückte. Trotzdem boten die Düſſeldorfer im Feld eine gute Arbeit. Ausgeprägtes Kopfſpiel, flache Paſſes ſelbſt von den Verteidigern und ein recht gutes Stellungsſpiel. Aus der Mannſchaft ragten aber nur der Torwart und der Rechtsaußen etwas hervo. Dann zie Verteidigung. Läuferreihe und Hintermannſchaft waren der beſſere Teil, der Sturm vor allem im Schuß ſchwach, ſonſt hätten unbedingt bei einzelnen ganz klaren Gelegen⸗ heiten Tor fallen müſſen. Man merkte es den Gäſten an, daß ſie gegen Ende den Hauptwert auf Halten des Spiel⸗ N ſtandes legten, ſie können mit der Erreichung dieſes Zieles wohl zufrieden ſein. Der VfR.⸗ Mannheim, ohne eine Sonderleiſtung zu zeigen, hätte den Sieg am Verlauf der zweiten Hälfte, wie an den zahlreicheren Torchancen gemeſſen, vollauf verdient gehabt, denn der Schluß zeigte ein reines Trainingsſpiel auf das eine Tor. Auch bei ihm war die Läuferreihe und Hintermannſchaft der beſſere Mannſchaftsteil und der Sturm, namentlich im Schießen ſchwach. Etwas beſſer wurde es damit, als Langenbein gegen Spielende in die Mitte ging, aber es reichte trotzdem nicht. Bei zeitweiſe guter Kombbination wurde doch zu ſehr in die Breite ge⸗ ſpielt, daun auch wieder im Strafraum viel zu engmaſchig. Es fehlte Zug und Schlag, und die körperlich kräftigere und mitunter ſtark maſſierte Abwehr der Gäſte kat das übrige. VfR. wird um den Ausbau ſeines Sturmes eben nicht her⸗ umkommen. Vor allem fehlt den Verbindern der Durch⸗ ſchlag. Dem Erſatzmann Küſtner kann man für die Erſt⸗ leiſtungen in der Mannſchaft Lob zollen, er brachte wenig⸗ ſtens ein Tor zuſtande, das ſich ſehen laſſen kann. Im übrigen fehlte der Mannſchaft doch der Anſporn einer dicht⸗ gedrängten Zuſchauermaſſe. Der„goldene“ Sonntag und die erſte, ungewohnte Kälte hielt Scharen von Beſuchern fern. Der hartgefrorene und teilweiſe vereiſte Boden mag gleichfalls auf das Spiel dämpfend gewirkt haben. Nach der üblichen Begrüßung und dem Austauſch von Blumen beginnt das Spiel mit beiderſeitigem Taſten. Die Deckungen und Verteidigungen bieten keine Gelegenheit zu ungeſtörtem Schuß. Den erſten Ball ſchickt Langenbein aufs Netz, der aber darüber geht. Die beginnende Kombination des Vfgt.⸗Sturms iſt noch unrein, ebenſo die Torabſtöße Werkes, was die Chancen noch ſtark beeinflußt. Im übrigen hat die körperlich größere Hintermannſchaft der Gäſte den Vorteil bei Kovfbällen. Die erſte Ecke Mann⸗ heims bringt eine verzwickte Lage vor Düſſeldorfs Tor, doch die reichliche Tordeckung kann einen Erfolg verhüten. VfR. ſpielt nun ſehr in die Breite, die Steilvorlagen fehlen. Ein ſchöner Kopfball Langenbeins wird gehalten und ein raſſiger,(kleider auch vereinzelter) Schuß Gerlingers gerade Koch zur 8. Ecke gedrückt. Endlich bringt eine gute Vorlage Gerlingers an Küſtner mit plazlertem Eckenſchuß:0 für Mannheim. Kurz darauf läßt Machenheimer(halblinks Düſſeldorf eine ſichere Sache dicht vor dem Tor aus. Kurz darauf Pauſe. Nach Seitenwechſel hat Düſſeldorf umgeſtellt und auf dem linken Flügel einen neuen Mann. Düſſeldorf drückt aufs Tempo und aus einem Strafball erzielt der ungedeckte Linksaußen Koft mit Kurzſchuß den Ausgleich. Wäckerle verſäumt hier einzugreifen. Bald darauf ſchießt Vanhauer dem Torwart in die Hände. Nach zwei Gckbällen für dite Gäſte und einem knapen Fehlſchuß von Specht, ſtellt ſich die Taktik der Düſſeldorfer um, und mehr und mehr kommt Bf. ins Drängen, um ſchließlich vollſtändig überlegen das Feld zu beherrſchen— bis auf den Schuß. Langenbein wird nun in die Mitte geſtellt. Eine Reihe Eckbälle ſteigt für Mannheim, davon die 8. auf gut gezogenen Ball Langen⸗ beins. Ein Flackenball Küſtners wird von Specht aus der Luft genommen, doch der Torwart ſteht glücklich und hält. Düffeldorf ſpielt nun faſt ausſchließlich auf Deckung und ſein ſchwaches Schußvermögen demonſtriert, ein durchge⸗ brochener Stürmer der allein und frei vor dem Kaſten haushoch verſchießt. BfR. beherrſcht auch weiterhin das Feld, ſpielt aber zu eng und nicht zügig genug. Die ver⸗ ſtärkte Verteibigung der Gäſte kann das Unentſchieden halten. Ein Lattenſchuß des BfR. beſchließt das Spiel. Düſſeldorf: Holl; Uaspek, Effer; Schwiöbden, Werken, Dohmes; Schulz, Brock, Hauben, Machenheimer, Mund (Koft). BfR.: Wäckerle; Fleiſchmann, Hoßfelder: Müller, Kam⸗ menzin, Eberle; Langenbein, Vanhauer, Küſtner, Gerlin⸗ der, Specht. Feth Sandhofen leitete das fafre Treffen gut. A. S. S. Straßburg in Mannheim Am 2. Weihnachtsfeiertag(25. Dezember 1929) gaſtiert A. S. S. Straßburg in Mannheim als Gegner des Bereins für Raſenſpiele. A. S. S. Straßburg iſt in Mannheim nicht unbekannt. In der füdeutſchen Ver⸗ bandsliga der Vorkriegszeit ſpielten die Gäſte im alten Südkreis als„Straßburger Fußball⸗Verein“ eine hervor⸗ ragende Rolle. Sie errangen 1925⸗28 die elſäffiſche Meiſter⸗ ſchaft. Aus der Reſultatliſte der Straßburger entnehmen wir: Red Star Paris:2 Toren; Rot⸗Weiß Frankfurt:2; Viktorig Ziskow Prag:2: O. A. Mülhauſen/ Elſ.:0; Ger⸗ manta Brötzingen 00. Wie die Gäſte mitteilen, treten ſie in Mannheim mit ihrer ſtärkſten Aufſtelluno an. Sie er⸗ ſcheinen mit den 8 beſten Kräften aus ihrer Meiſterſchafts⸗ elf, die drei anderen Spieler find Teilnehmer, die bisher keine Verbandsſpiele abſolpieren durften. Da die anderen Mannheimer Vereine mit Rückſicht auf die Schlußrunde an Weihnachten keine Spiele abgeſchloſſen haben, beanſprucht dieſes Spiel auf dem V. f..⸗Platz das Hauptintereſſe. Vorher wird die Handball⸗Ligaelf des V. f..⸗ Meiſters der Abteilung 2 ein Spiel gegen einen auswär⸗ tigen Gegner austragen. Ein glücklicher Sieg Hungaria e 200 Sp. Vg. Fürth Zu dem zweiten Spiel der Ungarn in der Nürnberg⸗ Fürther Hochburg hatten ſich ungefähr 10 000 Zuſchauer eingefunden, die einen in jeder Hinſicht erſtklaſſigen Sport zu ſehen bekamen. Hatten die Magnaren am Sonntag beim Club mit etwas Pech verloren, ſo konnten ſie dies⸗ mal mit reichlich Glück einen:0⸗Steg buchen, der aber dem Spielverlauf nicht ganz entſpricht, denn die Fürther ſpielten diesmal in glänzender Form, in einer Form, wie man ſie ſeit langer Zeit bei ihnen nicht mehr geſehen hatte. Aber das Glück der Ungarn und das Schußvec der Fürther. Bis zur Pauſe lag Budapeſt mit:0 in Führung und konnte dieſen Vorſprung auch bis zum Ende halten. Aus dem Spielverlauf Fürth begann den Kampf mit flotten Vorſtößen; den⸗ noch kamen die Ungarn allmählſch auf und bereits in der 11. Minute erzielte Karatka den Führungstreffer. Fürth r Neuen Mannheim N itere Entſcheidungen in den Verbandsſpielen geſtaltete die Partie völlig ausgeglichen. Da unterlief Hagen in der Nähe des Strafraumes ein„Hand“. Den ſcharf getretenen Straſſtoß wehrte Neger zwar mit großem Bravour, aber gegen den Nachſchuß von Paratka war kein Kraut gewachſen. Hungaria führte:0. Der Deutſche Meiſter ließ ſich aber noch nicht entmutigen, doch war er bei all ſeinen Leiſtungen von großem Pech verfolgt. Auer 2 ſchoß an den Pfoſten, ein Kopfball von Rupprecht, der ſich durch recht energiſche Vorſtöße auszeichnete, konnte von dem ungariſchen Torhüter mit vieler Mühe unſchädlich ge⸗ macht werden. Selbſt ein glänzender Endſpurt der Bayern konnte an dem Ergebnis nichts mehr ändern. Schieds⸗ richter Rueff⸗Bern konnte ſich die Sympathien der Zu⸗ ſchauer und Spieler nicht in vollem Maße erwerben. Weitere Ergebniſſe Süddeutſchland: Gruppe Südbayern: Wacker München—Jahn Regens⸗ burg:0; F. V. Ulm 94D. S. B. München 224. Gruppe Württemberg: Sportfr. Stutgtart—V. f. R. Heilbronn ausgefall.; Germania Brötzingen— Stuttgarter Kickers 112. Gruppe Baden: Phönix Karlsruhe— F. B. Raſtatt:2: Sp. Vg. Fretburg— Sp. Vg. Schramberg 221. Gruppe Saar: Um den dritten Platz: F. V. Saarbrücken—.f. R. Pirmaſens:0(nach Verl.). Gruppe Main: Um den zweiten 9 5 F. S. V. Frankfurt Rotweiß Frankfurt:1(nach Verl.]. Geſellſchaftsſpiele: Sp. Vg. Fürth Hungaria Budapeſt:2; Bayern Mün⸗ chen—1. F. C. Nürnberg:3;.f. R. Mannheim— B. V. 04 Düffeldorf:1;.C. Pforzheim Karlsruher F. V. 224. Neueſtes vom Sport Wichtige Privatſpiele: Sp. Bg. Fürth verliert gegen Hungaria Budapeſt mit:2.— V. f. R. Mann⸗ heim und B. Sp. V. Düſſeldorf ſpielen unentſchieden 21 4 Internationale Hockeyturnier in Barcelona Deutſchland ſchlügt Frankreich:2. * Internationale Fechtakademie in Florenz: Helene Mayer⸗Offenbach beſiegt abermals die italieniſche Meiſterin Schwaiger. a. „ gegen Tade. Heidelberg mit:2.— M. T. G. beſiegt V. f. N. mit:2. . Hallentennis in Köln: Frl. Krahwinkel ſchlögt Eilly Außem. * Eishockey in Berlin: Canada ſchlägt Europa 721. ** Länderkampf der Amateurboxer: Bayern ſchlägt Ungarn in München mit 10:6 Punkten. Hotkey Länderturnier in Bartelona Deutſchland ſchlägt Frankreich:2(:2) Das Internationale Weihnachts⸗Hockeyturnier in Bar⸗ celona nahm am Sonntag ſeinen Anfang. Die deutſche Mannſchaft hatte ihr erſtes Spiel gegen Frankreich zu be⸗ ſtreiten und landete einen überlegenen:2 Sieg über die junge franzöſiſche Elf. Der Erfolg unſerer Repräſentativen iſt umſo höher einzuſchätzen, als ſie auf einem völlig un⸗ gewohnten Sandboden ſpielen mußten. Von Köln nach Barcelona Nach einer recht unangenehmen Bahnfahrt erreichte die deutſche Expedition am Freitag nachmittag Barcelona. Un⸗ ſere Vertreter mußten nämlich die goſtündige Bahnfahrt durch Frankreich ohne Schlafwagen zurücklegen, überſtan⸗ den aber die Reiſe trotzdem ſehr gut. Eine beſondere Wohl⸗ tat für die Reiſenden war wachen der Anblick der ſüdfranzöſiſchen Mittelmeerküſte. Ueberraſcht war man am Nachmittag über den überaus herzlichen Empfang, der den Deutſchen beim Eintreffen in Barcelona durch die deutſche Kolonle und die Vertreter des ſpaniſchen Hockeybundes bereitet wurde. Nach aus⸗ giebiger Ruhe hatten die Deutſchen am Samstag dann noch Gelegenheit, ſich in einem Trainingsſpiel mit den Boden⸗ verhältniſſen des Real Poloclubs vertraut zu machen. Das Spiel Unfere Elf zog ſich in hervorragender Weiſe aus der Affäre. Frankreich mit:2 zu ſchlagen, ohne ſich voll aus⸗ zugeben, will immerhin ſchon etwas heißen. Der Sieg über die junge franzöſiſche Mannſchaft, die ſich in verſchiedenen Uebungsſpielen ganz beſonders für dieſes Turnier vorbe⸗ reitet hatte, führt einen deutlichen Beweis für die augen⸗ blickliche Spielkultur des Deutſchen Hockey. Die Deutſchen ließen thren Gegner während des ganzen Spielverlaufes kaum zu Wort kommen. Der Sturm ging unter der aus⸗ gezeichneten Unterſtützung der von Haag geſchickt angeführ⸗ tten Läuferreihe immer wieder zum Angriff vor. So waren denn auch vier Tore bis zur Pauſe bie Ausbeute der Deutſchen, während die Franzoſen nur zwei Treffer ent⸗ gegenzuſetzen vermochten. Auch nach Wiederbeginn zeigte ſich bie deutſche Elf üder⸗ aus angriffsfreudig. Frankreich hatte kaum noch etwas zu am Freitag morgen beim Er⸗ beſtellen und mußte vor der deutſchen Kombinations⸗ maſchine kapitulieren. In regelmäßigen Abſtänden er⸗ zielten unſere Vertreter noch vier weitere Tore und ſtellten o das Endergebnis von:2 her. Sieben Treffer gehen da⸗ bet allein auf das Konto des deutſchen Sturmführers Kurt Weiß⸗Berlin, der einmal mehr ſeine glänzenden Führer⸗ eigenſchaften unter Beweis ſtellte. Spanien ſchlägt Oeſterreich 310(:0) Man wußte von vornherein, daß Spanſen in ödtieſem Länderturnier einen ſehr ernſt zu nehmenden Gegner aß⸗ geben wird, daß ferner die Bodenverhältniſſe, das ſüdlän⸗ biſche Temperament der Spieler und nicht zuletzt die Zu⸗ ſchauer nicht zu unterſchätzende„Hilfs“⸗Faktoren darſteſlen. Dennoch kommt dieſe glatte Niederlage von 310 der Oeſter⸗ reicher recht überraſchend. Zwar waren die Oeſterreicher ihrem Gegner in ſtocktechniſcher Hinſicht und Spielaufbau überlegen, ſcheiterten aber an deſſen energiſcher Abwehr. Die Spanier dagegen forcierten von Anfang bis Ende das Tempo und konnten bis zur Pauſe einen Treffer vorkegen. Nach Wiederbeginn gelang es ihnen ſogar das Ergebnis guf :0 zu ſtellen. Trotz heftiger Gegenangriffe der Oeſterreicher blieb es bet dieſem Reſuktat bis zum Schluß. Belgien— Schweiz:0(:0) Nachdem noch am letzten Tage die Schweizer ihre Mel⸗ zung für das Turnier zurückgezogen hatten, war es dennoch den Bemühungen des ſpaniſchen Hockeybundes gelungen, den Beſchluß der Eidgenoſſen rückgüngig zu machen und damit eine Umgruppierung zu vermeiden. Erwartungsgemäß hatte die erſatzgeſchwächte Schweizer Mannſchaft wenig zu beſtellen. Die Belgier dagegen arbeiteten recht aufopferungsvoll und konnten bis zur Halh⸗ zeit das Ergebnis von:0 herſtellen. Nach der Pauſe er⸗ höhten ſie das Reſultat auf:0 während de Schweizer tor⸗ los ausgingen. Die Spiele am 23. Dezember 1929 Die nächſten Spiele des Internationalen Hockeyturniers in Barcelona führen am Montag, 23. Dezember, folgende Manunſchaften durch: Deutſchland— Oeſter reich, Frankreich— Spanien. Die Spiele der Kreisliga Kreis Anterboden 1918 Maunheim— Amicitia Viernheim 122 JV. Weinheim— Heddesheim 222 Käfertal— Alemania Rheinau 224 Feudenheim— Phönix Mannheim 90 Germania Friedrichsfeld— F. Kirchheim:2 Die Verbandsſpiele im Kreis Unterbaden brachten faſt durchweg bei der Bedeutung der Kämpfe ungemein harte Spiele, und dabei recht knappe Ergebniſſe. Viernheim hatte bei den vom Abſtieg bedrohten lolgern einen ungemein ſchweren Stand, zumal der Torwart der Platzherren aus⸗ gezeichnete Leiſtungen vollbrachte. Es war ein Glück, daß bei dem überaus energiſchen Spiel beider Mannſchaften ein guter Schiedsrichter zur Stelle war. Schon bald nach Beginn hatte Viernheim durch ſeinen Mittelſtürmer die Führung errungen, aber 1913 konnte noch vor der Pauſe ausgleichen. Nach der Pauſe gelang dann wiederum dem Mittelſtürmer der Gäſte der ſtegbringende Treffer.— In Weinheim zeigte Heddesheim nicht die guten Leiſtungen der vergangenen Wochen, aber auch die Platzherren ſplel⸗ ten unter Form. Nach torloſer erſter Halbzeit kam Heddes⸗ heim in Führung, worauf Weinheim durch Strafſtoß aus⸗ gleicht. Weinheim wird überlegen und kann auch in F ih⸗ rung gehen, aber ein Eigentor verhilft Heddesheim zu dem etwas glücklichen Unentſchieden. In Käfértal kam Rheinau durch großen Eifer und gutes Spiel ſeiner Abwehr zu einem verdienten Sieg. Die äſte gingen nach einer halben Stunde in Führung, aber wentg ſpäter fiel bereits der Ausgleich. Ein Fehler der Käfer⸗ taler W brachte Rheinau erneut in Führung, ein Elfmeter verhilft Käfertal zum Ausgleich. So bleibt es bis zum Wechſel, dann kann aber Rheinau durch weitere zwei Tore den Kampf für ſich entſcheiden.— In Feuden⸗ heim mußte Phönix Mannheim einen wichtigen Punkt ein⸗ büßen. Auch bier gab es einen ſehr harten Kampf, der aber glücklicherweiſe einen ſehr energiſchen Unpartetiſchen 5 hakte, der ſich auch nicht ſcheute, einen Spieler der latzherren des Feldes zu verweiſen. Phönix hätte viel⸗ leicht zum Sieg kommen können, wenn ſein Angriff nicht ſo ſehr in die Breite kombiniert hätte. So konnte aber . durch ſein ausgezeichnetes Schlußtrio den ampf torlos halten.— Das Privatſpiel in Friedrichsfeld verlief keinesfalls in freundſchaftlichen Bahnen, mußten doch mehrere Spieler des Feldes verwieſen werden. Kirch⸗ heim war etwas beſſer und hat den Sieg verdient. In dem Vorberpfalzkreis FB. Speyer— VfL. Neuſtabt 21 F. Frankenthal— SFr. Landan 911 Ass V. Ludwigshafen— Revigia Ludwigshafen 578 BfR. Oggersheim— Viktoria Herxheim 20 1904 Ludwigshafen— Phönix Bellheim 421 Pfalz Ludwigshafen— Arminia Rheingönheim 829 1903 Ludwigshafen— 1914 Oppau:0. Auffallenderweiſe blieben am Goldenen Sonntag ſäut⸗ liche Platzvereine ſiegreich, wobei vor allem die zum Teil recht hohen Ergebniſſe etwas überraſchen, zum anbern aber der knappe Sieg des Tabellenführers Speyer unerwartet kommt. In Speyer überraſchte Neuſtabt durch recht energiſchen Widerſtand, wobei die Gäſte durch großen Eifer das Fref⸗ en zumeiſt ausgeglichen geſtalten konnten. Speyer ging durch ſeinen Halblinken in Führung, kurz vor dem Wech⸗ ſel gelang Neuſtadt der Ausgleich, Erſt nach der Pauie von beiden Mannſchaften mit Erſatz beſtrittenen Kampf endete dis erſte Halbzeit torlog, dann gelangen den Gäſten zwei Erfolge, während Friedrichsfeld erſt kurz vor Schluß zum Ehrentor kam, wird Speyer leicht überlegen, nach 20 Minuten erzielt der Mittelſtürmer den ſiegbringenden Treffer.— In Franke r thal mußte Landau gegen die erſtmals wieder komplett au⸗ tretenden Platzherren eine hohe:1⸗Niederlage hinnehmen. Beim Stand von:0 kamen die Gäſte zum Ehrentor, aber bet der Pauſe führte Frankenthal bereits 671. Mlttel⸗ stürmer und Halblinks erzielten je 4 Tore, der Rechts außen eines.. Das Lokaltrefſen in Ludwigshafen brachte dem A. S B. einen verdienten:2⸗Erfolg über Revidia, deſſen Stürmer wohl gute Einzelleiſtungen boten, aber zu wenig einheit⸗ lich ſpielten. Bis zur Paufe gelangen durch den Mitktel⸗ läufer zwei Treffer, beim Stand von:0 kam Revidia zum erſten Gegentor und nach dem fünften Erfolg durch Elf⸗ meter zum zweiten. Beide Torhüter hielten ſe einen Elf⸗ meter.— In Oggersheim hielt ſich Herrheim recht gw ohne aber den ausgezeichneten Torwart der Plaßzherren schlagen zu können. Dieſe bagegen ſtellten durch zwei Er ſolge ihren Sieg ſicher.— Der Neuling Bellheim zeigte iu Ludwigshafen nur in der erſten Halbzeit gutes Könnem Die Platzherren waren allerdings mit acht Erſatzleuten angetreten und mußten ſich nach dem Führungstreffer den Ausgleich gefallen laſſen. Nach dem Wechfer wurden ſie aber überlegen und kamen auch zu drei welteren Toren von denen das letzte ein Elfmeter war.— Auf dem Pfalx⸗ Platz gab es während der erſten Halbzeit ein recht aus⸗ geglichenes Treffen, ſodaß Rheingörheim den Kampf dis dahin torlos zu halten vermochte. Halblinks Linksaußen und Halbrechts der Pfälzer waren aber dann je einmal er ſelgreich, während Rheingönßeim der Ehrentreffer ve ſegt blieb.— 1906 Zudwigshafen erſocht gegen 2 einen hohen 5⸗0⸗Steg, der aber keineswegs den gezeigte Leiſtungen entſpricht. 5 3 Hockey⸗Klubkämpfe: T. V. 16 Mannheim verliert 6. Seite. Nr. 595 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 23. Dezember 1929 Die Ausloſungen in Baden und Pfalz⸗Saar Erſtmals mit Die Zeit der Meiſterſchaften naht! Ueber die Bezirke werden die Meiſterſchaften der Landesverbände und von Bier aus wieder die Deutſchen Meiſterſchaften in allen Ge⸗ wichtsklaſſen des Deutſchen Reichsverbandes für Amateur⸗ Boxen ermittelt. Zum erſten Male in der Geſchichte des Boxſports be⸗ teiligen ſich an den Meiſterſchaften des Reichsverbandes Boxer aus dem Lager des Deutſchen Athletit⸗Sport⸗Ver⸗ bandes von 1891. Dieſe Beteiligung der D. A. S..⸗Boxer ilt bekanntlich als Ausſcheidung zu den Deutſchen Kampf⸗ pielen, die im lommenden Jahre in Breslau durchgeführt werden. Der Reichsverband ſchrieb auf Veranlaſſung des D. R. A. ſeine Meiſterſchaften offen für alle Deutſchen aus, worauf der Verbandsboxwart des D. A. S.., Böhm⸗ Stuttgart, den Start für die D. A. S..⸗Boxer freigab. Leider aber wird das aufkeimende Einigungsbeſtreben burch das Feſthalten des Reichsverbandes an der Beſtim⸗ mung, nur die Boxer, nicht aber die Ringrichter des D. A. S. B. zulaſſen zu wollen, getrübt. Das mag für manchen Verein des D. A. S. V. Anlaß genug geweſen ſein, mit den Meldungen zurückzuhalten, denn, wie ſich im Bezirk Baden bei den Ausloſungen am Freitag abend herausſtellte, man meldete für ganz Baden nur einen Mann, eine Haltung, in der der D. A. S. V. allerdings nicht ganz unter⸗ ſtützt werden kann, zumal man im 4. Bezirk Klage darüber geführt hatte, daß der Bezirk Baden ſeine Ausſchreibungen ſchon vor acht Tagen geſchloſſen hatte. Der Bezirk Baden erklärte daraufhin ſeine bereits vorgenommenen Aus⸗ loſungen für illuſoriſch und gab den D. A. S..⸗Boxern weitere acht Tage Gelegenheit, Meldungen abzugeben. Das Ergebnis war niederſchmetternd. Ein einziger Mann ſteht nun im Bezirk Baden als Vertreter des D. A. S. B. Viel Sürm um nichts! Im Pfalzbezirk ſteht kein D. A. S. V. Mann. Allerdings bleibt zu hoffen, daß der Reichsverband feinen auf dem letzten Kongreß gefaßten Beſchluß der Kampfſperre mit DASV.⸗Boxern nach den jetzigen Aus⸗ schreibungen, die einen halben Schritt auf dem Weg zur Einigung barſtellen, auf dem nächſten Verbandstag in Köln revidiert und einen paritätiſchen Ausgleich, der bei⸗ den Teilen gerecht wird, ſchafſt. 1 Jaut Beſchluß des Südweſtdeutſchen Amateur⸗Boxver⸗ bondes werden in dieſem Jahre die Meiſterſchaften des Bezirles Baden— Pfalz⸗Saar getrennt durchgeführt. Es werden alſo ausgetragen die Meiſterſchaft von Baden und bie von Pfalz⸗Sgar, ſodaß die Meiſter dieſer beiden Ab⸗ leilungen getrennt zu den Meiſterſchaften des SW ABV. am 4. und 5. April 1930 nach Frankſurt fahren. Die im Unterbezirk Baden am Freitag abend vorge⸗ nommene Ausloſung brachte vier Reichsverbands⸗ und einen einen Dil SV.⸗Verein an der Urne zuſammen. Es ind dies: Vicht. Mannheim, Mic. 08 Mannheim, Phönix Karlsruhe BC. Singen und BF. Gelbſtern Karlsruhe. In der ſich den Ausloſungen anſchließenden Dobente brachte ber Vorſitzende von 08, Röhnert, zum Ausdruck, Ga et bie ſchwache Dau tB⸗Beteiligung ſehr bedaure und da er im Intereſſe des Boxſports— nicht um Perſonen, ſon⸗ dern nur der Sache willen— die DASV.⸗Ringrichter zu⸗ gelaſſen wünſche. Er ſtellbe die Aufrollung ber Frage beim Rüchſten Kongreß, falls es nicht vorher ſchon möglich fei, Remedur zu ſchaffen, durch ein entſprechendes Vorgehen feines Vereins in Ausſicht. Betzirksvorſitzender Cle⸗ ven wie Sportwart Werle bedauerten es außerordent⸗ lich, nicht über die Beſtimmungen des Reichsverbandes Hinemgeehen zu können. Dagegen läßt ſich logiſcherweiſe nichts einwenden Lie Vorrunde am 28. Dezember, in Mannheim im Caſino⸗Saal wirs von folgenden Paaren beſtritten: Leichtgewicht: Dittmann⸗VfR.—Schmitt⸗BC. Barth⸗os Mannheim—Hettel⸗Phönix Karlsruhe; Bc. Mannheim— Schmitts Mannheim. Weltergewicht: Philipp⸗VfR. Mannheim Sproll⸗Phönix Karlsruhe; Stetter⸗Bfg.—Böhler⸗ͤ g Mannheim. Mittelgewicht: Bächli⸗BC. Singen—Kahrmann⸗Gelb⸗ ſtern Karlsruhe;:!ßf!ßp Mannheim; Krieger⸗VfR.—Kirſch⸗b8 Mannheim. Falbichwergewicht; Walter⸗VfR.—Wankmüller⸗⸗8 Mann⸗ zeim; Mayer⸗VfR.—Ziehmer⸗ Is Mannheim. Als Kampfgericht fungieren bei dieſer Vorrunde ſol⸗ ende Perſonen: Ringrichter: Werle⸗Kaiſerslautern: unktrichter: Straub⸗Kalſerslautern, Hauſe rg Lud⸗ wigshafen; Hohne, 1. Karlsruher Boxſport⸗Verein. Das Sberſte Schiedsdericht ſetzt ſich zuſammen: Werle⸗Mann⸗ im als Vorſitzender, Werle⸗Kaiſerslautern, Clevenz⸗ annheim. Die beiden Mannheimer Vereine VfR. und Nec. 08 bringen die Vorrunde zur Durchführung. Karlsruhe ſteigt dann die Zwiſchenrunde am 4. Jannar 1930 Hier treffen ſich Bantamgewicht: Huber⸗ hs Mannheim-Jubt⸗BfR. Mhm. edergewicht: Berle⸗0s Mannheim-Lennert⸗BfR. Mhm. Leichteewicht: Sieger aus Dittmann⸗Schmitt. Sieger aus Barth⸗Hettel. Singen; Nieolai⸗ Amaleur-Vormeiſterſchaften des Südweſtdeutſchen Amateur⸗Boxverbandes DAS Beteiligung Weltergewicht: aus Stetter⸗Böhler. Mittelgewicht: wie im Leichtgewicht. Halbſchwergewicht: wie im Leichtgewicht. Kampfgericht: Abwechſelnd Böhm Pforzheim und Werle⸗Mannheim als Ringrichter; Hahne ⸗ Karlsruhe, Böhm Pforzheim, Klebſattel⸗Karls⸗ Sieger aus Philipp⸗Sproll—Stieger ruhe, Kohler⸗Karlsruhe und Werle⸗ Mannheim als Punktrichter. 5 Die Endrunde am 18. Januar 1930 iſt laut Bezirkstagsbeſchluß dem Borklub Singen über⸗ tragen worden. Bis jetzt ſtehen folgende Paarungen feſt: Fliegengewicht: Wißler⸗O8—Bert⸗V.f. R. Mannheim. Bantamgewicht: Heuberger⸗08— Sieg, aus Huber—Judt Leichtgewient: Sieger gegen Sieger aus Zmiſchen runde Weltergewicht: Berle⸗08—— Sieger aus Zwiſchenrunde. Mittelgewicht: Binnig⸗V. f. R.—Sieger aus Zwiſchenrde. Halbſchwergewicht: Geißel⸗Phönix Karlsruhe— Sieger aus Zwiſchenrunde. Schwergewicht: Thieß⸗ 0s Mannheim kampflos, da ohne Gegner. Im Bezirk Pfalz. Saar, der bedeutend kleiner iſt als der Bezirk Baden, waren die Meldungen natürlich nicht ſo zahlreich. In den ein⸗ zelnen Gewichtsklaſſen wurden gemeldet: Fliegen⸗ und Bantamgewicht: frei. Federgewicht: Hofmann⸗F. G. 08 Lud migshafen. Leichtgewicht: Kunz⸗B. und Hel. Kaiſerslautern, Her⸗ zog⸗03. Scheitße⸗Kaiſerslautern. Manuel⸗Landſtuhl. Weltergewicht: Blank⸗Kaiſerslautern, PuffanzSaar⸗ brücken, Zimmermann⸗Landſtuhl, Hähn⸗Neuſtadt, Schnei⸗ der⸗Iz Ludwioshafen. Mittelgewicht: Pitz⸗Ludwigshafen 0g. Schäfer⸗Kalſers⸗ lautern, Groß⸗Landſtuhl. Halbſchwergewicht: Fehr⸗ s Ludwigshafen, Kröner⸗ Vandſtuhl. Schwergewicht: Harreus⸗ 03 Ludwigshafen, Happ⸗ Neuſtadt. In Anbetracht der wenigen Meldungen werden Vor⸗ bezw. Endrunden auf einmal durchgeführt, und zwar am 11. Jannar 1930 in Landſtuhl durch den dortigen B. V. Paarungen der Vorrunde: Leichtgewicht: Kunz⸗Kaiſerslautern—Herzog Lubwigs⸗ hafen; Scheithe⸗Kaiſerslautern—Manuel⸗Landſtuhl. Weltergewicht: Blank ⸗Kaiſerslautern—Puffay⸗Saor⸗ rücken; Zimmermaun⸗Landſtuhl—Hähn⸗Neuſtodt. Mittelgewicht: Pitz⸗Ludwigshafen—Schäfer⸗Kaiſerslau⸗ tern. Endrunde:. Leichtgewicht: Steger aus Kunz⸗Herzog—Sleger aus Scheithe⸗Manuel. Weltergewicht: Schneider⸗ Z Ludwigshafen Sieger aus Vorrunde. Mittelgewicht: Groß⸗Landſtuhl—Sieger aus Vorrunde. Halbſchwergewicht: Fehr⸗Ihfn.—Kröner⸗Landſtuhl. Schwergewicht: Harreus⸗Ihfn.—Happ⸗Neuſtadt. Die Sieger erhalten den Titel: Meiſter von Baden bezw. Meiſter von Pfalz⸗Saar 1930 und die Meiſterſchärpe nebſt Urkunde. Die Zweiten werden mit einem Diplom ausgezeichnet. F. Sch. Amateur⸗Vor änderkampf Bayern-Angarn Die Bayern ſiegen mit 10:6 Punkten Am Freitag abend ſtanden ſich im ausverkauften Wagner⸗ Saal zu München die Amateurboxmannſchaften von Bayern und Ungarn gegenüber. In den einzelnen Gewichtsklaſſen gab es ganz ausgezeichneten Sport. Mit zwei Ausnahmen wurden die Kämpfe durch Punktwertung entſchieden. Im Mittelgewicht bekam der Ungar Szigeti den Sieg über Kugler⸗München zugeſprochen. Gegen dieſe Entſcheidung proteſttierte Bayern, worauf Kugler zum Sieger erklärt wurde. Im Schwergewicht ſchlug Kurt Haymann den Un⸗ garn Köröſi bereits in der erſten Runde k. v. Im einzelnen gab es folgende Ergebniſſe: Fliegengewicht: Enekes⸗Ungarn ſchlägt Merkl⸗München nach Punkten.— Bantamgewicht: Ausböck⸗München ſchlägt Szeéles⸗Ungarn nach Punkten.— Federgewicht: Gelbai⸗Un⸗ garn ſchlägt Bichler⸗München.— Leichtgewicht: Held⸗Mün⸗ chen ſchlägt Fogas⸗Ungarn nach Punkten.— Weltergewicht: Szobolevſky⸗Ungarn ſchlägt Muyfers⸗München nach Punk⸗ ten.— Mittelgewicht: Kugler⸗München ſchlägt Szigeti⸗Un⸗ garn nach Punkten.— Halbſchwergewicht: Leitmann⸗Mün⸗ chen ſchlägt Keri⸗Ungarn nach Punkten.— Schwergewicht: Kurt Haymann⸗München ſchlägt Köröſi⸗Ungarn in der erſten Runde k. v. EBBCPEFCFCCC ðͤVddcbbCbdCGuGGbßGuGbGGbGuGbGbGTbTbTbGbGbGbGbGbGbGbGbGbGbGbGFbGFc(FcwcTfcfcfcccffGGGGTGhGhGGGGhTccccccc c Winterſport Canada Europa im Eishockey Der Weltmeiſter ſiegt:2 Das mit großer Spannung erwartete Treffen zwiſchen der ranadiſchen Eishockeymannſchaft und der Europas brachte im Berliner Sportpalaſt vor 7000 Zuſchauern auf der ganzen Linie ausgezeichnete Leiſtungen. Der Welt⸗ meiſter war an Schnelligkeit und Zuſammenſpiel der Mann⸗ ſchaft Europas glatt überlegen. Er ſiegte ſchließlich auch verdient mit:2 Treffern. Der beſte Mann der„Europäer“ war der ſüddeutſche Torwart Leinweber vom EHV⸗Füſſen, der durch ſeine tollkühnen Paraden einen zweiſtelligen Er⸗ ſolg der Canadier vereitelte und der während der Pauſen und nach dem Spiel Gegenſtand begeiſterter Ovationen der Zuſchauer war. Europas Erfolge erzielten Johannſen⸗ Schweden und der famoſe Tſcheche Malecek. Beſtzeiten im Eisſchnellaufen Von deutſchen Läufern im Inlande erzielt 500 Meter::48,09 G. Mayke⸗Berlin 31. 1. 1927 Titiſee 1000 Meter::43,63 G. Mayke⸗Berlin 28. 1. 1927 Titiſee 1500 Meter::39,4 A. Vollſtedt⸗Altona 12. 2. 1925 Tittſee 3000 Meter::48 A. Vollſtedt⸗Altona 17. 1. 1926 Titiſee 5000 Meter::83,7 G. Mayke⸗Berlin 28. 1. 1927 Titiſee. 10 000 Meter: 19,31,4 A. Vollſtedt⸗Altona 27. 1. 1929 Eltiſee. Von Verbandsläufern im Auslande erzielt: 500 Meter: 0,47,2 F. Jungblut⸗Wien 13. 2. 1928 St. Moritz. 1000 Meter: 1,563 A. Underberg⸗Hamburg 10. 1. 1891 Kampen. 1500 Meter: 2,28,2 F. Jungblut⸗München 14. 2. 1928 St. Moritz 5000 Meter: 9,09, W. Senzburg⸗München 6. 2. 1898 Davos. 10 000 Meter: 18,35 J. Seyler⸗München 12. 1. 1896 Davos. Weltbeſtzeiten: 300 Meter: 0,42,8 Cl. Thunberg⸗Helſingfors 20. 1. 1028 Davos. 1000 Meter: 131,5 J. Ballangrud⸗Oslo 3. 2. 1929 Drontheim. 1500 Meter: 2,17,4 O. Mathiſes⸗Oslo 18. 1. 1914 Davos. 5000 Meter::24,23 J. Ballangrud⸗Oslo 20. 1. 1929 Davos. 5 10 000 Meter: 17,17, A. Carlſon⸗Oslo 5. 2. 1928 Davos. * Akademiſche Weltwinterſpiele Die Eisſchnelläuſe im Rahmen der vom 6. bis 12. Ja; Anar in Davos ſtattfindenden Akademiſchen Weltwinter⸗ . 2 weiſen ſchon ſetzt eine recht intereſſante Beſetzung auf. 85 den beiden Weltmeiſtern Cl. Thunberg⸗Finnland und J. Ballangrud⸗Norwegen haben neuerdings der in Prag ſtudierende Norweger Mjelde und der Wiener Polaeczek ſich in die Meldeliſte eintragen laſſen. Auch einige Holländer werden mit von der Partie ſein, ſo Heiden, van der Scheer, Hooſtmann, T. Boot und Gebr. Elema, die bereits mit ſechs ihrer Landsleute in dem ſchweizeriſchen Winterkurort ein⸗ getroffen ſind. Schwimmen Vorſtandsſitzung der Schwimmer im Verlm Die Fälle„Weſtgan und Dr. Bunner.“ Der Hauptvorſtand des Deutſchen Schwimmverbandes trat am Samstag nachmittag in Berlin zu einer Sitzung des engeren Vorſtandes zuſammen, um ſich mit den zurzeit aktuellſten Fragen, nämlich„Fall Dr. Bunner“ und Aus⸗ tritt des Gaues 5 aus dem Süddeutſchen Kreis 5, zu be⸗ ſchäftigen. Die Sitzung zog ſich über zwei Stunden hin, am 7 10 wurden folgende Entſchließungen bekannt⸗ gegeben: Zum Fall Dr. Bunner ſchlägt der Hauptvorſtand dem Geſamtvorſtande vor, ſich dem außergerichtlichen Vergleichs⸗ verfahren anzuſchließen. Die endgültige Regelung kann je⸗ doch erſt auf dem kommenden Verbandstag zu Oſtern in Braunſchweig erfolgen. Dem Kreis 7(Sachſen) wird empfohlen, entſprechende Anträge auf den Verbandstag zu ſtellen. In der Frage der Erſatzwahl des Jugend⸗ und Werbeleiters, den Dr. Bunner bisher verwaltete, nimmt der Hauptvorſtand von einer augenblicklichen Erſatzwahl Abſtand, vielmehr ſoll dieſes Amt bis zur Neuwahl auf dem Verbandstag von dem 1. Vorſitzenden Dr. Geiſo w mitverwaltet werden. Zum Austritt des Gaues 5 aus dem Kreis 5(Stid⸗ deutſchland) ſtellt der Hauptvorſtand feſt, daß die Vereine des Gaues noch dem Deutſchen Schwimmverband an⸗ gehören, da ſie die durch die Verbandsſatzungen Lorge⸗ ſchriebene Kündigung nicht gewahrt haben. Da der Kreis 5 (Süddeutſchland) eine Verhandlung bezw. einen Verkehr nit dem Gau 5 ablehnt, wird durch den Hauptvorſtand zur Wahrung der Intereſſen und Aufrechterhaltung der Ver⸗ bindungen ein Vertrauensmann ernannt werden. Internationale Fechtakademie 5 in Florenz Die deutſche Weltmeiſterin Helene Mayer⸗Offenbach lei⸗ ſtete einer Einladung nach Florenz Folge, wo ſie bei einer großen internationalen Fechtakademie mit ber italieniſchen Meiſterin, Germana Schwaiger, einen Florettkampf austrug. Die Deutſche gewann den Kampf mit 10:5 Tref⸗ fern. Aufgrund der meiſterlichen Handhabung der Waffe wurden ihr von dem ſachverſtändigen Publikum begeiſterte Ovationen dargebracht. Mit dem Florettkampf zwiſchen dem italteniſchen Profeſſional⸗Weltmeiſter Nedo Nadt und dem erſtklaſſigen Franzoſen Cattiaux, den Nedo Nadi mühelos mit 14:5 Treſſern gewinnen konnte, erreichte der Abend ſei⸗ nen Höhepunkt. Handball im Basdiſchen Turnkreis Harte Spitzenkämpfe um die Gruppenmeiſterſchaften Nur noch wenige Spiele ſind auszutragen, um die Gruppenſieger in der Badiſchen Turnermeiſterklaſſe feſtzu⸗ ſtellen, die dann ſich um die Kreismeiſterſchaft gegenüber treten. Mit Ausnahme der Spielvereinigung 5. G. G. Baden— Konſtanz, die für Gruppe 5 bereits als Vertreter feſtſteht, iſt in den übrigen 4 Gruppen die Frage noch völlig offen. Die geſtrigen Spiele haben wohl eine weitere Klä⸗ rung, aber noch keine Entſcheidung gebracht. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß in einigen Gruppen am Schluß der Spiele Entſcheidungstreffen notwendig werden. Während die Spiele in Gruppe 1 an den Tabellenplätzen nichts än⸗ derten, hat ſich in Gruppe 2 62 Weinheim weiter emporge⸗ arbeitet und iſt ausſichtsreichſter Anwärter, nachdem der derzeitige Tabellenführer Rohrbach an grünen Tiſch zwei wertvolle Punkte verlor. In Gruppe 8 führt nach wie vor Jahn Offenburg und Polizei Karlsruhe mit gleicher Punktzahl. In Gruppe 4 ſetzen ſich nach weiteren Siegen die beiden Lörracher Vereine wieder an die Spitze, zu dem T. V. Sulz vom T. V. Lahr nach ſeiner:0 Niederlage von derſelben verdrängt wurde. Im letzten Spiel der Gruppe 5 kam 62 Konſtanz kampflos zu den Punkten, da St. Geor⸗ gen verzichtete. Die Ergebniſſe: Gruppe 1: T. B. Philippsburg— Jahn Neckarau:1(20) Tgöde. Heidelberg— Tg. Rheinau 612(:0) Gruppe 2: Thbd. Durlach— T. V. 62 Weinheim 819(218) Jahn Weinheim— T. V. Durlach:0(:0) Gruppe 3: Jahn Offenburg— Tbd. Gaggenau 11:1(611) Karlsruher T. V. 1846— Polizei Karlsruhe 315(:1) Gruppe 4: T. V. Meißenheim— Tbd. Lörrach 18 T. V. Lörrach— T. V. Ottenheim 421 T. V. Lahr— T. V. Sulz:0 Gruppe 5: T. V. 62 Konſtanz— T. V. St. Georgen, für Konſtanz gewonnen. Stand der Tabelle: Gruppe I: Spiele gew. un. verl. Tore Punkte T. G. Oftersheim 7 5 1 1 31:25 11 Polizei Heidelberg 6 5 0 1 44:19 10 Tgde. Heidelberg 7 4 1 2 35:27 9 Tg. Rheinau 8 2 2 4 18:28 0 T. V. Philippsburg 8 2 2 4 26:85 6 Jahn Neckarau 8 0 2 6 14:95 2 Gruppe II: T. V. 62 Weinheim 8 8 1 2 33:25 1¹ Thb. Durlach 9 4 2 8 34:85 10 Tagde. Ziegelhauſen 8 4 1 8 30:27 9 T. V. Rohrbach 7 4 2 2 30:25 8 Jahn Weinheim 8 8 2 8 21:28 8 T. V. Durlach 8 0 2 6 17:29 2 Gruppe III: Jahn Offenburg 8 7 0 1 48:19 14 Polizei Karlsruhe 8 7 0 1 55:20 14 M. T. V. Karlsruhe 7 3 0 4 30288 6 Karlsruher T. V. 46 8 8 0 5 24:26 6 T. V. Baden⸗Baden 7 2 0 5 14:33 4 Tbd. Gaggenau 8 1 0 15 15:44 2 Turnerfußball T. B. 1846 Mannheim— Tgde. Ziegelhauſen:2 T. B. 1846 Mannheim IB— Jahn Neckarau 1:2 Obige 4 Mannſchaften ſtanden ſich im weiteren Verlauf der Kreisfußballrunde im neuen Luiſenpark auf der Platzanlage des T. V. 1846 gegenüber. Wie im Vorſpiel hatte der D. Meiſter auch auf eigenem Gelände gegen die Mannſchaft der Turngemeinde Ziegelbhauſen einen ziemlich ſchweren Stand. Allerdings mit Erſatz ſpielend, mußten die 1846er ihr ganzes Können aufwenden, um zum Siege zu kommen. Vor dieſem Treffen wurde das fällige Meiſterſchaftsſpiel der 1846er Reſerven gegen Jahn Neckarau zum Austrag gebracht. Wiederum nur knapp behielten die Neckarauer die Oberhand. Vorarbeiten für das Deutſche Turnfeſt in Stuttgart Sämtliche 19 Groß⸗Stutigarter Turnvereine hatten die⸗ ſer Tade eine wichtige Zuſammenkunft, bei der vor allem Beſchlüſſe weden der Inangriſfnahme der Vorarbeiten für das 15. Deutſche Turnfeſt, das ja im Jahre 1939 in Stuttgart durchgeführt wird, zu faſſen waren.— Eine Verſchmelzung der beiden Gaue Mittlerer Neckarſtädte⸗ Gau und Turngau Groß⸗Stuttgart iſt ausenblicklich nicht möglich. Die Stuttgarter Turnvereine gehören dieſen bei⸗ den Gauen an. Es war daher ein Zuſammenſchluß der Groß⸗Stuttoarter Turnvereine in einer anderen Form zu ſuchen. um die einheitliche Führung der Turnfeſt⸗Arhe fte zu ermöglichen. Dr. Obermeyer, der zweite Kreis⸗ vertreter, berief die Verſammlung der Vereine auf Beran⸗ laſſung der beiden Gauvertreter ein und ſchlug den Ver⸗ tretern vor, eine Arbeitsgemeinſchaft zu gründen und gleichzeitig auch einen Arbeitsausſchuß für das Deutſche Turnfeſt zu wählen. Dieſe Vorſchläge wurden angenom⸗ men und die neugegründete Arbeitsgemeinſchaft„Turner⸗ ſchaft Groß⸗Stuttgart“ getauft. Dem Arbeitsausſchuß, aus dem heraus ſich der künftige Hauptausſchuß für daß Deutſche Turnfeſt entwickeln wird, gehßren feht fe ei d treter der Groß⸗Stuttgarter Turnvereine, mindeſtens zwei Mitglieder des Kreisausſchuſſes, die beiden Gaudertretex Schweizer und Stoll neben Dr. Obermeyer⸗Stuttgazt. der zum Vorſitzenden der nerſchaft Groß⸗Stuttgart wie auch des Arbeitsausſchuſſes einſtimmig gewählt wurde, an. Zweiter Vorſitzender iſt Kreisvertreter Hegele. Der Are beitsausſchuf 8 Recht, weitere Perſonen zuzuziehen, die dann ebenfalls und Stimme im Ausſchuß haben. Die nächſten Arbeiten ſind jetzt Auflegung der Zei⸗ chen liſten für die Zeichnung des Sicherheitsgrundſtocks, Aufnahme der Verhandlungen mit der Stadtverwaltung wegen Ausbaues des Caunſtatter Waſens, des kommenden Feſtplatzes, und Fühlungnahme mit der Leitung der D. T. Ein Antrag des Kreisvertreters Hegele wurde angenom⸗ men, durch den ſich die Vertreter der Groß⸗Stuttaarter Turnvereine bereit erklären, 200 000 Mk. zum Sicherheits. grundſtück für das 15. Deutſche Turnfeſt aus eigenen Rei⸗ hen aufzubringen. * Breithaupt erhält die Adlerplakette Anläßlich des 10jährigen Beſtehens der Geſchäftsſtelle den Deutſchen Turnerſchaft überreichte in der Vorſtandsſitzunz der D. T. am Samstag Staatsminiſter a. D. Dominie dem Geſchäftsführer der D.., Maſor a. D. Breithaupt, in „Anerkennung ſeiner Verdienſte um die Jugendpflege, ins⸗ beſondere die Leibesübungen, die Adlerplakette des Wohl⸗ fahrtsmintſteriums. Tennis * Hallentennis in Koln Der erſte Tag In der neuen Kölner Tennishalle auf dem Meſſegeländs degannen am Samstag die Auswahlſpiele der rheiniſchen Mannſchaft. Es gab am erſten Tag recht intereſſante Spiele, die ſich aber zu ſehr ausdehnten. Einen ſenſationellen Er⸗ folg trug der Kölner Cohn davon, der ſo gute Leute wie Heitmann und Remmert zu ſchlagen vermochte. Ueber Heit⸗ mann blieb der Kölner ſogar in zwei Sätzen:5,:8 erfolg⸗ reich, gegen Remmert gebrauchte er immerhin drei Sätze, um:6,:3,:6 zu gewinnen. Die Zuſchauer warteten mi beſonderer Spannung auf das Wiedererſcheinen der dent⸗ ſchen Exmeiſterin Cilly Außem, die zwei Doppelſpiele beſtritt. Im Gemiſchten Doppel mit Nourney unterlag das Kölner Paar Frl. Krahwinkel/ Heitmann:7, 811,:8. Nourney hatte einen ſehr guten Tag; auf der anderen Seite 0 15 5 überragend. Nourneyſheln⸗ ö war Frl. Krahwinkel nicht zu ſchlagen. Auch im Damen⸗ doppel gebrauchten Frl. Außem/ Roſt drei Sätze, um gegen Krahwinkel/ Fiſcher:4,:8,:2 zu gewinnen. In dieſem Vierer war Frl. Krahwinkel mann ſchlugen im Herrendoppel Wenzel Remmert 3, :4, 614. Frl. Krahwinkel ſchlägt Cilly Auſſem Das Hauptereignis des Sonntags bei dem Kölner Hallentennisturnier war das Zuſammentreffen der beiden deutſchen Spitzenſpielerinnen Frl. Krahwinkel und der Exmeiſterin Cilly Auſſem. Frl. Auſſem, die noch lange nicht ihre frühere Form erreicht hat, wurde in drei Sätzen nach ſpannendem Verlauf mit:6,:4,:6 geſchlagen. Ruderſport Otto Fiekeiſen 30 Jahre Deutſchlands erfolgreichſter Renurnderer. Am 24. Dezember vollendet Otto Fickeiſen, der Schlag⸗ mann des berühmten Ludwigshafener Vierers und Zweiers o. St. ſein 50. Lebensjahr. In 15fähriger ununterbrochener Rennruderertätigleit von 1898 bis 1912, hat er in treuer Zuſammenarbeit mit ſeinem Hintermann Hermann Wilker den Ludwigshafener Ruderverein zu hohen Ehren in Deutſchland und im Auslande geführt. Die präch⸗ tigen, ſportlich hochwertigen Kämpfe ſeiner Mannſchaften mit den Beſten Deutſchlands in den Jahren 1906 bis 1012 bilden ein Ruhmesblatt nicht nur in der Geſchichte ſeines Vereins, ſondern des geſamten deutſchen Ruderſports. Seit 1904, wo er auch im Einer ſtartete und ſiegte, übernahm Fickeiſen die Leitung des Traininos der anderen und ſeiner eigenen Mannſchaft mit großem Erfolge. Mit 133 Sieden, die er meiſt in erſtklaſſtgen Vierer⸗ und Zweierrennen er⸗ focht, ſteht er an der Spitze der erfolgreichſten Rennruderer Deutſchlands. Gemeinſam mit ſeinem Kameraden Wiler konnte er acht deutſche Meiſterichaften erringen. Doch dle ſchönſte Krönung ſeines ſportlichen Strebens war der herr⸗ liche Sieg in der Olumnviameiſterſckaft 1912 i Stocklolm, wo er den beſten enoliſchen Vierer überlegen ſchlug. Hier⸗ mit auf der Höhe ſeines ſportſichen Ruhmes angelangt, trat er als Rennruderer vom Schauplatz zurück und leiſtete von nun ab ſeinem Verein als Inſtruktor Dienſte. N Hotkey ⸗Klubkämpfe Turngemeinde Heidelberg 1— Turnverein 46 Mann⸗ heim 1:1 Noch vor Ende des alten Jahres mußte der Turnverein einen ſeiner ſchwerſten Gegner empfangen, die Turn⸗ gemeinde Heidelberg, der erſt jüngſt der große Wurf ge⸗ lang, den H. C. H. zu ſchlagen. Bis zum Sonntag vor 8 Tagen ſah man im Lager des T. V. mit Bangen den zwei ſchweren Jahresendſpielen entgegen, erſt der Sieg über die M. T. G. ließ darauf ſchließen, daß die 46er die alte Spiel⸗ ſtärke wieder erreicht hatten. Und ſo trat man, allerdings wieder erſatzgeſchwächt, gegen die T. G. an.— Vom Bully weg entwickelt ſich ſofort ein ſchnelles Spiel, das lediglich unter dem gefrorenen Spielgelände etwas leidet. Beider⸗ ſeits vorgetragene Angriffe werden jeweils von den Ver⸗ teidigungen abgeſtoppt. Langſam, gegen Mitte der erſten Halbzeit, ſchält ſich eine kaum merkliche Ueberlegenheit der 46er heraus. Reichert als Mittelläufer übertrifft heute Ueberle bei weitem, in der Verteidigung dominiert Metz, der den gefürchteten Flügel mit Voth und Meyer gut zu halten weiß. Etwa 10 Minuten vor der Pauſe unternimmt der T. V. wieder einen ſeiner gefährlichen Angriffe, der Rechtsaußen gibt zur Mitte, Morgenroth ſchießt ſcharf auf das Tor, Heidelbergs Torwart hält hervorragend, doch Mor⸗ genroth lenkt nachſetzend ein; Mannheim führt:0. Ver⸗ teiltes Spiel, beiderſeits rollt Angriff auf Angriff vor; es ſcheint vor der Pauſe nichts mehr zu gelingen. Tatſächlich ertönt Halbzeitpfiff bei:0⸗Führung für Turnverein. Nach Wiederanſpiel hat ſich die Turngemeinde ſichtlich vorgenommen, ihr bedeutendes Renommee zu wahren, ſie demonſtriert Hockey, ſoweit dies die Bodenverhältniſſe zu⸗ laſſen. Turnverein verteidigt außerordentlich. Eine Vier⸗ telſtunde ſieht man nur Blauhemden am Ball) die Mann⸗ heimer haben alle Hände voll zu tun, um ihr Tor rein zu halten.— Langſam machen ſie ſich aber aus dieſer Lage frei, mit unglaublicher Beſtimmtheit wird Zoll für Zoll an Bo⸗ den gewonnen und ſchon entſteht die erſte heikle Situation vor dem Tor der T. G.— Nun wird wieder der Turnverein überlegen, das forcierte Tempo hat der Turngeſellſchaft ſelbſt am meiſten zugeſetzt, die Mannheimer Verteidiger ſtehen an der Mitte. Und ſo geſchieht das Unerwartete, Turnverein drängt, Metz ſteht auf der Mitte. Hetbelberg bricht durch, der Rechtsaußen erhält in Abfeitsſtellung(7) den Ball, läuft, flankt, gegen Meyers Schuß iſt kein Kraut gewachſen.— Turnverein hat weiter mehr vom Sptel, je⸗ doch können verſchiebene totſichere Chancen nicht verwertet werden. Man drängt, der Schlußpfiff iſt in zwei Minuten zu erwarten, da— ein ſchneller Vorſtoß der Heidelberger, Innenkombination, der dadurch freie Linksaußen erhält den Ball, ſein Volleyſchuß iſt für Mannheims Torwart unhalt⸗ bar.— Die glücklichere Partei verläßt dieſesmal mit dem knappſten aller Reſultate als Sieger den Platz.— h Mann⸗ ſchaften 45 für Heidelberg. 5. Me Mannheim— BfR Mannheim 322(:0) Etwas auffallend iſt die Tatſache, daß das Spiel bieſer beiden Mannheimer Rivalen auf Ludwigshafener Boden zum Austrag gelangte, wo dieſer Klubkampf am Sonnkag vormittag auf dem T5 C⸗Platz zur Durchführung gelangte. Der BfR bot an dieſem Sonntag eine ziemliche Enttän⸗ ſchung; die Elſ dürfte noch ſelten ſo zuſammenhanglos ge⸗ ſpielt haben und vor allem auch in den meiſten Mannſchafts⸗ teilen derart unüberlegt gehandelt haben. Wohl genügte f das Spiel der Abwehr und auch das der Läuferreihe, aber das gegenſeitige Verſtändnis ließ noch viel zu wünſchen übrig. Außerdem wäre es wohl möglich geweſen, daß der Torwart wenigſtens einen Treffer zu verhindern vermocht hätte. Der Sturm kombinierte zwar im Feld recht gut, aber in Tornähe wurden die Abgaben reichlich ungenau, zudem bemächtigte ſich im Schußkreis faſt aller Spieler eine große Nervoſttät, ſodaß Erfolge trotz zahlreicher Chancen lange Zeit ausblieben. MT dagegen kämpfte mit einem großen Eifer und hatte den Vorteil überlegener Schnelligkeit, waß vor allem den Stürmern zugute kam, die zudem im Aus⸗ nützen jeglicher Chancen ſehr geſchickt waren. Beſondere Erwähnung verdient das hervorragende Verſtändnis zwi⸗ ſchen Läuferreihe und Verteidigung. wobei ſich alle Leute überaus vorteilhaft ergänzten und unterſtützten. So blieb zumeiſt ein faſt unüberwindliches Abwehrbollwerk, gegen das die nervöſen Raſenſpieler vergeblich anſtürmten. Der überragende Mann der Läuferreihe war der Mittelläufer der dieſen Sonntag weit beſſer als vor acht Tagen zu ge⸗ fallen wußte. Die Stärke des Angriffs war die Schnellig⸗ keit; beſonders gefährlich war hier wiederum der Halbrechte. Obwohl VfR die erſten Chancen hat, kann doch Mh bereits nach 6 Minuten überraſchend in Führung gehen. Während die Angriffe des Vfſn immer wieder an der aus⸗ gezeichneten Deckung des Gegners ſcheitern, kommt Mo bis zur Pauſe zu weiteren zwet Erfolgen. Das bewirkt natürlich, daß die Aktionen des VfR⸗Sturmes noch un⸗ zuſammenhängender werden, daß die Leute noch aufgeregten und damit unproduktiver ſpielen. Erſt als der linke Ver⸗ teidiger von MT verletzt ausſcheiden muß, wirb der Zu⸗ ſammenhang im VfR⸗Angriff etwas beſſer, da nunmehr die Abwehr nicht mehr die gleiche Sicherheit wie zuvor auf⸗ weiſt und zum andern der MTG⸗Sturm zahlenmäßig ge⸗ ſchwächt iſt. Wenige Minuten vor Schluß glückt dann auch der erſte Gegentreffer und faſt mit dem Schlußpfiff noch ein zweiter Erfolg. Das Spiel ſtand unter der umſichtigen Lei tung zweier Herren vom TV. 46 Heidelberg. w Mann⸗ ſchaften 223. 2. Mannſchaften 012. Damen 912. H. * 2 N . e 8 N 7 8 l N — 77 0 0 9 2 Efꝛlatbld/ige ii geuei Mellen Weihnachtsſkizze von Emil Rath i Johnny Myer gähnte herzhaft und ließ den Deckel der mit Smaragden beſetzten Platinuhr ſpringen. In einer halben Stunde erſt kamen ſeine Bridgepartner. Er grübelte in ſich hinein. Was ſo ein echter amerikaniſcher„businessman“ iſt, dem ſind alle Feiertage ein Greuel, nun gar erſt Weih⸗ nachten, wenn die Börſe ihre Pforten noch länger geſchloſſen hält.— Eigentlich gehörte Johnny Myers gar nicht zu den echten Vankees; er hieß vielmehr Johann Meyer und war ſeinem Vater, dem Organiſten am Bremer Dom, als Fünfzehn⸗ jähriger davongelaufen, weil die See mit ihren zauberiſchen Abenteuern lockte. Vom Zauber blieb allerdings verteufelt wenig übrig. Johann Meyer hieß plötzlich Johnny Myer, ſaß in einem großen Büro in Newyork vor ſeiner Rechenmaſchine, ſtieg bald in der Achtung des„boß“ wie im Gehalt. Schließlich machte er ſich ſelbſtändig. Philadelphia blühte auf, mit dieſer unheimlich wachſenden Stadt ſtieg der Spekulationsgewinn der Grundſtücksmakler. Myer war kein Haſardſpieler, er hatte feine Witterung für das Auf und Ab des Grundſtücks⸗ marktes und zog ſich zurück, ehe aufgeblaſene Aktienkurſe gleich Seifenblaſen zerplatzten. An der Cheſapeakebay in der Nähe ſeiner erſten Wir⸗ kungsſtätte Jamestown hatte er ſich ein geräumiges Land⸗ haus errichten laſſen; mit fünfzig Jahren zu alt, um nur zu ſpielen, zu jung, um ohne Wunſch zu ſein, umgab er ſich mit aller Behaglichkeit, ſpielte allwöchentlich einmal Bridge und kümmerte ſich ſonſt um niemand. Seinen Eltern hatte er nur einmal geſchrieben, dann, als der Vater alle Brücken abbrach, nie wieder. Myer hatte ſeinen Freunden eine„deutſche Weihnacht“ verſprochen. Wie er nun den Tannenbaum aus der tiefſten Ecke des Polſterſeſſels heraus muſterte, war ihm ſo merk⸗ würdig ums Herz. Ob„ſie“ drüben auch unter dem Lichterbaum ſaßen? Oder — ſein Herz erſchrak— längſt unter kalter Erde ſchlummer⸗ ten? Ihn fröſtelte. „Hallo, Joe, zünd' die Lichter an!“ Noch zwanzig Minuten! Johnny gähnte. Drückte auf einen Knopf ſeines Rundfunkapparates. Schenectady ſendet Tanzmuſik.. Mißmutig drehte er den Kondenſator weiter. Orgelmuſik. Wie erlöſt ſchwoll ihm die Bruſt. Plötzlich ſtutzte er: dieſe Fuge— narrte ihn ein Spuk?— war eine Kompo⸗ ſition ſeines Vaters! „Jobe! Joe! Das Funkprogramm!“ Fieberhaft glitt ſein Finger:„Uebertragung des Orgel⸗ konzerts aus dem Bremer Dom.“— Etwas ſteifbeinig kraxelt Organiſt Meyer die Wendel⸗ treppe des Bremer Domes herab. Die letzten Andächtigen ſtrömen dem breiten Portal zu; nur am Altar leuchten noch hochaufgereckt zwei Lichterbäume, an denen jetzt der Küſter behutſam die Kerzen löſcht, die widerwillig aufkniſtern. An der ſchmalen Tür zur Empore ſteht die weißhaarige Trude. Sie hört die ſchlürfenden Schritte ihres Mannes näher kommen. Wie er aus dem Helldunkel auftaucht, drückt ſie ihm herzhaft die Hand:„War das ſchön! Guſt! Knöpf Dir man den Rock zu, wir haben Nordwind. Und nun aber nach Haus!“ 5 Vor der Haustür reinigt ſich Vater Meyer am Kratzeiſen umſtändlich die warmen Schaftſtiefel vom zuſammengeballten Schnee. Trude hat zum Feſt die Dielen blitzweiß geſchenert, und da gibt es ein Donnerwetter, wenn er das Abputzen vergißt.“ 5 5 „Du, im Briefkaſten ſteckt was. Vielleicht haben Cords aus Celle geſchrieben.“ Vater Meyer nickt nur, öffnet bedächtig den Briefkaſten, ſucht die Brille hervor und entfaltet im unſicheren Schein der Furlampe ein Papier. 5 „Blitz— Blitzfunk— Jahmes— towen.“ Er reibt ſich die Augen. Das ſtimmt doch, die Adreſſe? Jawohl, an Herrn Organiſten Meyer und ſo weiter. „Weiter, Vater!“ „Liebe Eltern! Dank für das Orgelkonzert. Komme Neu⸗ jahr mit Bremen. Johann.“ Auf dem alten Plüſchſofa erholen ſich beide von der Auf⸗ regung. Das mit dem Orgelkonzert will nicht in den alten Kopf hinein, nur das Eine: daß der Junge nach 35 Jahren wieder heimfindet. Mutter Trude iſt plötzlich wie mit Queckſilber angefüllt. Sie rutſcht auf Filzpantoffeln um den harzduftenden Baum herum und ſummt das angefangene Lied weiter:„. dich bring euch allen gute neue Mir A elnacspeschante in großer Auswahl ff. Bllefbeplete Schrelbzeuge Sofdfüfſhalter Söstebücher Gesôngbücher Fagnifleet Beachten Sie bitte meine Schaufenster! dosen, Achtung! Spielwaren! Bevor Sie einkaufen, beachten Sie bitte mein reichhaltiges Lager und meine außerge- wöhnlich billigen Preise. Splelwaren werden gegen kleine Anzahlung zurftekgestellt. Jakob Knecht Schwetzingerstr. 158 Tel, 268 36 Im fegt ur Darophan- Mosi Laufwerke, Bequeme Ratenzahlung. Parlophon- Musikhaus E.& F. 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Beamten-Bank angeschlossen Tel. 227 26 ehe hab's. Dieses Jahr geh' jeh doch lleber gleich zum Sechleber und kaufe dort: G7 Nr. 16 e e S—— V ö F e e /c c/ c Nee ee ee eee eee er * 2 * . 82 5 1 8 l 8 .— 2 . 2 . — I Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 23. Dezember 1929 Aus dem Schachleben Partie Nr. 428 23. Wettkampkpartie um die Weltmeisberschaft. (Gespielt am 6. und 7. 11. 29 im Haag) Weiß: Dr. A. Aljechin. Schwarz: Bogoljubow. de- dꝭ 29. 82—83 Ibs bs 7 c 30. Kg1—82 4524 1. d- d. Sg6—16 12. Ddi- d“ 9— 8g8—f6 31. 1Tc2— e? Sd c7 2. Sb-c e7-es 13. Sf3—d2 b7- bs 27 eb 32. 12— 4 Tes- ds 3. Lei- g5 d7- ds 14. III— bf Tas c Sb= d 33. Te2— 2 Tdg- d5 4. e2—e3 Lis-b 13. 151-b) Sd7 cs L138—e/ 34 ITdI- dz Le- dé 8. LI ds Sb d 16. L25 cf Ses vc bs 00 35. 8d4—13 Kiel 6. Se—13 es 12 Bi ds x ei 36. Tdz ds Se x db 7. da xc Lb cs 18. Dg4- 85 Sbs-!) b7-b 37. Kg2 2 156-b 8. bes Sd x cS 19. c dæ Dey-es 1 8—b7 38. Lb2— d! Ke 7- dg 9. Lda- bs. Les- d7 20. DS-h Des xaI+ NY 4 0 C6 5 39 813—d2 Ld x as 10. Lb 4d. Ses edi 21. Sd- 11 Schwarz gibt auf. 5* 0 5 1) 40. T2 a1 Las- b4) 11.-0 Dds— 07 8. 2 b xe. 41. Sdz— 4 Lb- 3 Y 4 0 5 5 Dez Sd ch 42. Lda cs Sds ca 1. Eine Falle, die so geschickt aufgestetllt ist, daß . Det. Pasa 43. Ta2— 02 Sede der Gegner mit beiden Füßen hineinspringt.— 2. Die 17 2. 17 1 5 Pointe der unentrinnbaren Mattkombination.— 3. 1 22 83 8d3— 52 46. Sd pb Sds 07 Dieser und der nächste Zug von Weiß sind Ver- 19. Tale! ITI8 cg 47. Sbõs er Kds x 7 Zweiflungszüge.— 4. Ein fetter Bissen, aber— ver- 20.(4 c5 9 bo 5 18. TLes—as Ibo- bz. giftet. 5 ba Sb2— a4 49. KfZ eg 1b2—b4) tel ez Sat- b6) 50. Tas a6 eb es 1 23. Tfü—bi Sb ds 51. fes fe eb i 25 8 e 22 8 1(Gespielt am 27. Oktober 1929 im Winterturnier des 3. C5— 0 47 4 d3——8 8 N 5 . Hie das, les Kei xc Schachklubs Mannheim) 27. 151d(8817 35. Tas eb Keb dé ei B: 18 2 9 5 3 85 88. 18 8 Mart Weiß:., Thielemann. Schwarz: Dr. Eg. Meyer. . a 5 1 82—d4 bbs 18. Led-bs Lis— cb 1. Durch diesen guten Zug kann Bogoljubow sein 2. ee! Les b 14. Des 14 Sab ger 5 Spiel befreien und den Bes mit Tempogewinn J. 218 27 ab 15. D14—84- JJV ̃ ᷑ ³ͤœVVVJ%%//// ĩ ͤ V Der Bes darf natürlich nicht geschlagen werden wegen 6. Lds cc cs 18. LD—d1 1115 TfI—e1. Mit dem Textzuge bringt Bogoljubow in 0 50 5„ sds 19. ef 86 615 eleganter Weise den Springer i herrsc Dal ent beds 20 Pe- Sei-dß? let 1 8 2d 5 p inter auf ein beherrschendes 9. D diz) Ses es) 21. Idi—ez Ted—es 0 Feld.— 4. In dieser Abbruchstellung Wwar Bogol- 10. S1 dz Tag cs 22. Sd ff 88504 jubow mit dem Mehrbesitz eines Bauern in Vorteil. 11. Pfz--“ Ses es 23. Tai- bi) Scl—az 5. Nach mehr als einstündigem Nachdenken machte 12. D daes Sc 35 24. Weiß gibt auf. Bogoljubow den meisterhaften Textzug und sollte 1. Besser Sea dd.— 2. Ein erneuter unglück⸗ nun gewinnen.— 6. Hier machte Bogoljubow einen licher Damenzug.— 3. Das Beste.— 4. Positionell schwachen Zug, der ihn einen halben Punkt kostete. entscheidend.— 5. Man beachte die eleganten Mit 1b2—32 hätte er allmählich sein Uebergewicht in den Sieg ummünzen können. 3 Miniatur im Schachspiel Partie Nr. 172 (Gespielt am 3. November 1929 im Stäadte- Wettkampf Mannheim- Worms). Weiß: Dr. Egon Meyer-Mannheim. SchWar zZ: W. Stadecker-Worms. Springerzüge von Schwarz.— 6. Ein Fehlzug. Aber die weiße Partie stand sowieso hoffnungslos. Schach-Klub Mannheim-Feudenheim. Am Sonntag,(1. Dezember) trug der Klub sein erstes diesjähriges Vereinswettspiel aus, Er spielte gegen den Schach-Klub Seckenheim an 12 Brettern und konnte einen Sieg von 8½ 3½ er- ringen. Es gewannen die Herren Schneider, W. Bender, K. Bender, Schips, Ries, imme, Engler und Conzelmann, während Herr Kilthau remis spielte. Am vergangenen Sonntag trat der Klub gegen Schach-Klub Frankenthal an. Trotz schwacher Besetzung gelang es Feudenheim, auch diesmal wieder einen Sieg zu erkämpfen. Da wir nur eine 6er-Mannschaft angemeldet hatten, spielten wir in folgender Aufstellung: 1. W. Bender; 2. E. Kilthau; 3. Fritz Schneider; 4. K. Bender; 5. J. Ries; 6. A. Schips. Es gelang den Herren Schneider, K. Bender und Ries einen Punkt für Feudenheim zu erkämpfen, während die ersten beiden Bretter mit remis Zu- krieden sein mußten. Der Kampf endete somit:2 für Feudenheim. Am 12. Dezember begann das diesjährige Winter-Turnier. K. Die Arbeitsgemeinschaft der Schachvereine Mann- heim, Ludwigshafen und Umgebung gibt seit kurzem unter dem Titel„Monatsblätter“ ein Mitteilungsblatt heraus, das von Herbert Kann redigiert wird. Wie dieser in seinem Geleitworte hervorhebt, besteht der Zweck darin, das Schachleben und insbesondere die Ortsgruppe in der Arbeitsgemeinschaft zu stärken. Möge die Arbeit, die hierfür aufgewendet wird, so erklärt er weiter, durch ein Erstarken des Schach- klubs Mannheim und der übrigen Ortsgruppen be- lohnt werden. Es sind bis jetzt drei Nummern er- schienen, die durch ihren interessanten Inhalt sich kreudigen Eingang bei allen Schachkreisen zu ver- schaffen wußten. Auf eine Rundfrage der Fernschach-Bundes- führung an 103 Mitglieder des Internationalen Fern- schachbundes sind 51 Antworten eingegangen. Da- raus ging im wesentlichen Folgendes hervor: 48 Mitglieder spielen zusammen 874 Fernpartien, als durchschnittlich jeder Spieler 18 Partien. Dem Geiste des Fernschachs widerspricht diese Massen- produktion. Qualität und Erfolg leiden darunter. Ein Fachkundiger hat deshalb in Kagans Neuesten Schachnachrichten das Höchstmaß von 12 gleichzei- tigen Partien empfohlen. Hinsichtlich der Bedenk zeit sprechen sich 27 Spieler für eine solche von 10 Zügen in 30 Tagen ausschließlich Laufzeit aus. Der älteste lebende Schachmeister ist der eng- Usche Großmeister J. Gunsberg, der kürzlich Der nächste Wettkampf um die Weltmeisterschalt Wird aller Voraussicht nach im Jahre 1930 in Amerüka stattfinden, und zwar wird der W eltmeister Dr. Alexander Aljechin, der Sieger über Bogol- jubow, diesmal seinen Titel gegen den Kubaner der z. Zt. in Capablanca zu verteidigen haben, im Simultan- Deutschland erfolgreiche Gastspiele kampf gibt. Bei dem internationalen Meisterturnier in San Remo, das am 15. Januar 1930 seinen Anfang nimmt und bis zum 4. Februar 1930 dauert, ist dem Ver- nehmen nach die Teilnahme des Weltmeisters Dr. Aljechin gesichert. Nimzowitsch, Rubinstein, Dr. Tartakower, Spielmann, Monticelli usw. haben gleichfalls ihre Teilnahme erklärt, während eine Zusage Bogoljubows noch aussteht. Der Kongreß des Weltschachbundes soll im Juli 1930 in Hamburg abgehalten werden. Capablancas Simültankämpfe. In Berlin, München und Wien hat Großmeister Capablanca mit gutem Erfolge gegen meist starke Spieler simultan ge- kämpft. In Berlin gewann er im Schachheim von 31 Partien im Laufe von sechs Stunden 25, verlor 2 und machte 4 unentschieden. In München gab er im Cherubinsaal des Hotels„Vier Jahreszeiten“ eine Vorstellung an 40 Brettern. Davon gewann Capa- blanca in über sechsstündigem beißen Ringen 28 Partien, verlor 6 und machte 6 remis. In Wien er- zielte Capablanca im Kampfe mit 40 Gegnern das Ergebnis von 30 Gewinnen und 8 Remisen bei nur 2 Verlustpartien. Wenn man an allen drei Orten die Stärke der Gegnerscnaft in Betracht Zieht, 30 sind diese neuesten Schacherfolge des genialen Kubaners nicht gering einzuschätzen. Schachliteratur Kagans Neueste Schachnachrichten. Die Dezember. Nummer enthält eine Anzahl Wettkampfpartien Aljechin-Bogoljubow, ferner Ausführungen von H. Wolf über Rochadeangriffe mit Partiematerial, Nachrichten und Fernschach. Der zehnte Jahrgang (1930) der Schachnachrichten erscheint ebenso Wie der abgeschlossene Jahrgang in 12 Monatsheften zu je 32 Seiten. Die Zeitschrift„Fernschach“ erscheint von jetzt ab selbständig im Umfang von monatlich 8 Seiten. BFFFFFCCCCTCTTTTTTTTTT Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Spoct und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung seinen 75. Geburtstag feierte. G. m. b.., Mannheim, R 1,—6 Jodes-Anzeige ertragenem Leiden im Alter von 69¼ vater, Bruder, Onkel und Sch Karl Hamm Heute nacht verstarb nach langem. Heber Gatte, uns x Vater. Großvater, Schwieger- Elsenbahn-Inspekior a. D. Mannheim(Laurentiusstr. 14), Frankfurt a.., Darmstadt, den 21. Dezember 1929 Die trauernden Hinterbliebenen fandb- gba mit Geduld Wollmatr. m. Keil 26. Jahren mein csede Fechtalels-Acengsselschaft, Mambeim Z. Bekanntmachung Goldbilanzverordnung auf, ihre Aktien nebſt den dazugehörigen Gewinn⸗ Kapokmatr.,„ 75. Senoner 4 5 0 Wager Eatentrtste 185 in doppelter Ausfertigung Chaiselongue 55.— Chaisel.-Decken 8. mod. Diwan, Klubart. 100. und 123. Große Auswahl in Bett-Chaiselongues el Die Feuerbestattung fludet am Dienstag, den 24. Dezember 1929, 12 Uhr, statt fapoc, 7,“ eig. Polster grerkstäktte 0 05 5 Bekanntmachungen Ladeuſchluß am 24. Dezember. Wir bringen nachſtehend das Geſetz vom 1. Dezember 1929 über den Ladenſchluß am 9a. Dezember zur öffentlichen Kenntnis: Artikel J. Offene Verkaufsſtellen dürfen am vierund⸗ zwanzigſten Dezember nur bis fünf Uhr nach⸗ mittags, Verkaufsſtellen, die ausſchließlich oder überwiegend Lebensmittel, Genußmittel oder Blumen verkaufen, bis ſechs Uhr nachmittags für den geſchäftlichen Verkehr geöffnet ſein. Die beim Ladenſchluß ſchon anweſenden Kunden dürfen noch bedient werden. ö Die Vorſchriften des Abſ. 1 gelten auch für Verkaufsſtellen von Konſum⸗ und ähnlichen Vereinen, für ſolche auf Elſenbahngelände und für das gewerbsmäßige Feilbieten außerhalb offener Verkaufsſtellen. Sie gelten nicht ler potheken, für den Marktverkehr un en Handel mit Weihnachtsbäumen. Artikel II. Wer den Vorſchriften des Artikels 1 zu⸗ wiberhandelt, wird mit Geldſtraſe beſtraft. Artikel III. Das Geſetz tritt am Tage der Verkündung im Rraft. 4 Mannheim, den 21. Dezember 1029. Bad. Bezirksamt— Abt. II. Anl. Veröffentüchungen er Stadt Mannheim Die Pfänder vom Monat Juni 1929, u nd zwar: Sit. A Nr. 8 088 bis 7485(rote Scheine), Dit. B Nr. 18 075 bis 19 179(weiße Scheine), Dit. G Nr. 11 665 bis 16 720(grüne Scheine) müſſen bis ſpäteſtens Ende Dezember 1929 aus⸗ 200 werden, andernfalls ſie Anfang 2 8 930 verſteigert werden. Städt. Leihamt. Ailtl. Veröffentlichungen der Staat Mannheim Die Kataſter der land⸗ und forſtwirtſchaft⸗ lichen Unfallverſicherung für 1929 von Mann⸗ heim und Vororten liegen von Montag, den 26. Dezember 1929 an während zwei Wochen, und zwar: das Kataſter von Mannheim: K 7, 8. Stock, Zimmer 304; das Kataſter von Käfertal und Waldhof: Rat⸗ haus Käfertal; das Kataſter v. Neckarau: Rathaus Neckarau; das Kataſter von Feudenheim: Rathaus Feudenheim; das Kataſter v. Rheinan: Rathaus Rheinau: das Kataſter von Sandhofen und Sandtorf: Rathaus Sandhofen: das Kataſter v. Wallſtabt: Rathaus Wallſtadt zur Einſicht der Beteiligten auf. Binnen einer weiteren Friſt von einem Mo⸗ nat können die Betriebsunternehmer wegen Aufnahme oder Nichtaufnahme ihrer Betriebe in das Verzeichnis, ſowie gegen die Abſchätzung und Veranlagung ihrer Betriebe beim Genoſſen⸗ ſchaftsvorſtand Widerſpruch erheben. Hagen sind Sie lhre Hühneraugen u. Hornhaut los durch meine Radikal Tinktur Fl. 75 Pfg 14800 Nur allein: Storchen- Drogerie, Marktpl. HI. 16 bis zum 3. März 1930 einſchließlich während der üblichen Geſchäftsſtunden einzureichen: in Maunheim: bei der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft Filiale Mannheim; bei der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft, bei der Commerz⸗ und Privat⸗Bank.⸗G.; bei dem Bankhaus E. Ladenburg, in Berlin: in Frankfurt a..: Filiale Frankfurt a..; in Karlsruhe l..: bei dem Bankhaus Straus& Co., Filiale Karlsruhe. je R. 40.— 1 Vorzugsaktle zu je R/ 200.— gewährt wird. Die Ein⸗ für die Aktionäre zu vermitteln. haben, wird keine Proviſion berechnet. proviſtonsfrei, falls die Einreichung der Aktien an den Schaltern der Einreichungsſtellen erfolgt. In anderen Fällen wird die übliche Provi⸗ ſion in Anrechnung gebracht. Die Ausreichung der neuen Aktien⸗ Urkunden erfolgt nach deren Fertigſtellung gegen Rückgabe der über die eingereichten Aktien aus⸗ geſtellten Empfangsbeſcheinigungen bei derjenigen Stelle, von der die Beſcheinigungen ausgeſtellt worden ſind. Die Beſcheinigungen ſind nicht übertragbar; die Umtauſchſtellen ſind berechtigt, aber nicht verpflichtet, die Legitimation des Vorzeigers der Empfangsbeſcheinigungen zu prüfen. Die Vorzugsaktien unſerer Geſellſchaft über je R. 40.—, die nicht bis zum 8. März 1980 eingereicht worden ſind, werden nach Maßgabe der geſetzlichen Beſtimmungen für kraftlos erklärt. von den eingereichten Aktien über je R. 40.—, die den zum Exſatz durch Aktien zu ſe R. 200.— erforderlichen Nennbetrag nicht erreichen und uns nicht zur Verwertung geſtellt worden ſind. Die auſtelle der für kraftlos erklärten Aktien aus⸗ gegebenen neuen Vorzugsaktien über je., 200.— werden für Rechnung der Beteiligten zum Börſenpreis verkauft. Der Erlös wird abzüglich der entſtehenden Koſten an die Berechtigten ausbezahlt bezw. für dieſe hinterlegt. Die Inhaber ber umzutauſchenden Vorzugsaktien über R. 4 40.— können nach Maßgabe der geſetzlichen Beſtimmungen innerhalb von drei Monaten nach Veröffentlichung dieſer Bekanntmachung im Deutſchen Reichsanzeiger, jedoch noch bis zum Ablauf eines Monats nach Erlaß der letzten Bekanntmachung über die Aufforderung zum Umtauſch, durch ſchriftliche 5 bei unſerer Geſellſchaft Widerſpruch gegen den Umtauſch erheben. ußer der Abgabe dieſer ſchriftlichen Widerſpruchs⸗ erklärung gegenüber unſerer Geſellſchaft iſt zur ordnungsmäßigen Er⸗ hebung des Widerſpruchs erforderlich, daß der widerſprechende Aktlonär ſeine Aktien oder die über ſie von einem Notar, einer Effektengtrobank oder einer der oben genannten Stellen ausgeſtellten Hinterlegungs⸗ ſcheine entweder bei unſerer Geſellſchaft oder bei einer der oben bezeſch⸗ neten Stellen hinterlegt und dort bis zum Ablauf der Widerſpruchsfriſt beläßt. Ein etwa erhobener Wlderſpruch verliert ſeine Wirkung, falls der Aktionär die hinterlegten Aktienurkunden vor Ablauf der Wider⸗ ſpruchsfriſt zurückfordert. Der Widerſpruch wird nur wirkſam, wenn Lilmousine gegen bar gesucht. Ausführliche Ange- Welg- und Rotweine offen und in Flaschen zu billigsten Preisen, pro Liter von 78 an Große Auswahl in Branntwein und LIkören bote mit Preis unter QA 19 an die Ge- schäftsstelle dieses Blattes. 9771 Inhaber der Vorzugsaktien über R. 40.—, deren Stücke den zehnten Teil des Geſamtbetrages der Vorzugsaktien zu R. 40.— erreichen, dem Umtauſch widerſprechen. Die Urkunden derjenigen Inhaber von Vor⸗ zugsaktien zu R. 40.—, die nicht Widerſpruch erhoben haben, werden auch in bieſem Falle— als freiwillig zum Umtauſch eingereicht— um⸗ getauſcht, ſofern nicht von den Aktionären bei Einreichung ihrer Aktien ausdrücklich das Gegenteil bemerkt wird. Für die Lieferbarkeit der neuen Vorzugsaktten an den Börſen wird Gebrauchter Opel, 28itzer Adler, 28ſtzer rechtzeitig Sorge getragen. Vorausſichtlich 3 Börſentage vor Ablauf der Umtauſchfriſt wird die Lieferbarkeit der umzutauſchenden alten Vorzugsaktien über R. A 40.— in Fortfall kommen. 207 fahrbereit, für R. 200.— bis 800.— g u ver⸗ Raunheim, ben 19. Dezember 1929. Weinhandlung Chr. Hart kaufen. Angebote unter FT L 188 au die Ge⸗ Der Bofſtand: B 1, 8, Telephon 333 32 15914 ſchaftsſtelle dieſes Blattes. 10 022 Büring Nied Schöberl Diedermann. Bekanntmachung 1 Laut Reichsgesetz müssen am Weihnachtsheilfigabend sämiche Geschäfte berelfts um 5 Uhr schliessen.— Um einen Andiang in den Nachmittagsstunden zu ver- meiden, gewähren wir allen Käufern, welche bis mittags 1 Uhr ihre Einkäufe bei uns tätigen, elnen Extra- Rabat vn 5% in allen unseren Abteilungen. Deutsche Bekleidungs- Gesellschaft m. d. 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Durchführungsverordnung zur anteilſcheinen und einem zahlenmäßig geordneten Nummernverzeichnis zum Umtauſch in Vorzugsaktien über je R. 200.— bei folgenden Stellen i bei der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft bei der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft Der Umtauſch findet in der Weiſe ſtatt, daß auf 5 Vorzugsaktien zu reichungsſtellen ſind bereit, den An⸗ und Verkauf von Spitzenbeträgen Den Aktionären, die ihre Aktien dem Sammeldepot angeſchloſſen 25 Desgleichen iſt der Umtauſch Das gleiche gilt für Rechnung der Beteiligten zur Verfügung n 8 prelsausschreiben Der Hausfrau— W Der Gattin PROTOS Der Mutter Wunsch? Heute verraten wir ihn: 4 „Weihnachten wird von mir erbeten Eins von den Protos-Hausgeraten“ Bei der Bewertung der richtigen Lösungen war nur der richtige Aufbau maßgebend. 85 Die unter der Leitung von Frau Emma Kromer, Mitglied des Reichswirtschaftsrates, Vorstandsmi'glied des Reichsverbandes deutscher Hausfrauenvereme, stattgefundenen Auslosung hat folgende glückliche Gewinner ergeben: 1 Protos-Sprudelwascher A Hägele, Mannheim, Schwarzwaldstr. 1 „ Stlaubsauger Else Kaißling„ Meerwiesenstt. 9 „ Kleinküche Luise Spieß„ Friedrichsplatz 9 „ Iischfächer Auguste Fink„ Meerfeldstr. 55 „ Kochplatte Rosel Seib, Mühm.-Neckarau, Sedanstr. „ Wasserkocher Jakob Mayer, Käfertal, Ungsteinerstr. 4 He flufidusche Auguste Dutzi, Mannheim, Garnisonstr. 16 „ Wärmestrahler Martha Dall 85 8 „ Heizkissen Else Frank 5 Pfalzplatz 20 „ Bügeleisen Anne Mann 5 Q 4, 22 Weiter haben wir noch 20 Protos junſor Staubsauger als Trost. 5 preise ausgelost. Die Gewinngegenstände werden am Montag, 23. 12. 29 zugestellt. Allen Pre s bewerbern für die Mühe und Arbeit herzlichen Dank. Den Preisempfängern unsere Glückwünsche! 75 Unser 2———— — 5 siemens-schuchertwerke-. am Weihnachtsfest kann men suf keine Welse sicherer, vornehmer und bequemer allgemein bekenntgeben, ais durch eine Anzeſge in der N HAZ Der Verlobungs-Anzeigef erscheint Wieder am 24. Dezember. De diese Ausgebe zu ei Tege sufllegt, Wird dle Anzelge ganz bestimmt beachtet Zehntausende von Familien lesen ständig dle NHHZ. Darunter sind be- Stimmt re sämtlichen Bekannten, auch Vele, dle Sſe sonst vergessen Würden Waäften Se mit der Bestellung nicht Dis zuletzt. Annahmeschluß ist Diens- tag früh 10 Uhr Nee. 24 Zeta: sz 8 2 arenen, x, ··⸗⸗⸗ Montag, den 23. Dezember 1929 Nene Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ansgabe) 5 8 a National-Theater Mannheim N 13 Montag, den 23. Dezbr. 1929 Vorstellung Nr. 118— Miete C Nr. 16 Se hneewitte hen Märchenspiel in 3 Au zügen v. Hildegard Neuffer- Stavenhagen— In Szene gesetzt von Richard Nur noch wenige Tage das stimmungsvolle Ab heuie NMonteg. Dornseift— Mus kalische Leulung: Rud. Schickle f 8 Bühnenbilder: Mari: 5 f ü 9 e Unser Weihnachisprogramm 2 Weihnachts- programm Ian Weihnechts-Splelplen! Anlans 1430 Uhr Ende 17 Uhr 5 i . a Ein Herzensroman mit den 3 erS On 1 7 1 0 Schönheiten der wundervollen Der bekannte und beliebte dee Lünn A Schweizer Berglandschaft: Sensatlons- Darsteller 555 0 Königin 0 0 rigitte ulie Sanden 8 i Schne wittchen Annemarieschradiek n. Der Oberhofmeister Willy, Birgel Der Narr Raoul Alster Die Hofdame Jene Blankenfeld Erster(später Königssohn) 8 Hans Simshäuser Zweiter Walter Riegland Dritter Hans Fassott fur Didi! Kaspar, der Oberiägermeister Hans Godeck Melchers, der Jäger Hans Einohr le: Der Torwart Karl Marx, Ber een 7 Langheinz WILHELM PiETERIE Der Koch Fritz Linn 2 Erster arl Haubenreißer e CHARL., HAGENBRUCH Zweiter Vagabund Fritz Linn 1 75 dente Padelend Frau Dieterle) Vierter ans Fassott ler: 1 Gärtnerjunge Fritz Walter 2 1 115 Erster I. Harry Bender Zweiter— Krit Walter Wilhelm Dieterle b Trude Hoch arabas osef Renkert 1 Weihnachtsmann W Kolmar Olaf Fönss/ Erna Morena Erster um Krüger 1 Zwe Karin Vielmeiter 55 255 3 Dritter E Liselotte Vogel Vierter Joseph Wipfler Beigrogramml Das Saneimännchen Georg Köhler Die Sonne Elisabeth Stieler Anfang 3, 5, 7,.20 Erstes Erich Musil N Sweibes wildes Tier alter Riebland Dre Drittes Hans Fassott N Erstes Trude Hoch Zweites 0 gutes Tier Heielene Leydenius 8 Drittes e Lene 1 in neuer Film von Dai und Patachon voller Laune und H mor, voll neuer Ueber- raschungen! 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