Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus 2 2 monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM. 2 60,* i annh elmer General- Anz elger durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, — Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8. Beilagen: Montag: Sporl der N. M. J./ Dienslag wechselnd: Aus der Welt der Technik Kraf Donnerslag wechselnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Winterſport und Erholung Mannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim elle Mannheimer Zeitun Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von fahrzeug und Verkehr Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und füür telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Steuer, Geſetz und Recht Mannheimer Muſikzeitung Abend⸗ Ausgabe Montag, 23. Dezember 19209 140. Jahrgang— Nr. 596 5,925 Millionen 13,82% flimmten mit Ja! Kritiſther Ueberblick über das Kampffeld am Tue nach dem Mißerfolg des Voltsentitheids Am Hilferdings Nachfolge Amtliches Endergebnis Berlin,. Dez. Das vorläufige amtliche Endergebnis des Volks⸗ entſcheids über das„Freiheitsgeſetz“ ergab folgende Zahlen: Stimmberechtigt waren 42111161 Perſonen. Es wurden abgegeben 6 293 109, davon 130 707 ungültige Stimmen. Mit Nein ſtimmten 337 320, mit Ja 3 825 082= 13,82 Prozent der Stimm berechtigten. 5 Da das beantragte Geſetz verfaſſungsändernd iſt, hätte der Volksentſcheid 21055586 Ja⸗Stim⸗ men auf ſich vereinigen müſſen. Davon iſt nicht einmal ein Drittel erreicht worden. Die mit dem Volksentſcheid ſtehenden Parteien erhielten bei der letzten Reichstagswahl im Mai 1928 etwa?? Millionen Stimmen. Der Volksentſcheid iſt damit geſcheitert. Berliner Kommentar [(Drahtbericht unſeres Berliner Büros) a J Berlin, 28, Dez. Das Ergebnis des Volksentſcheids hat in poli⸗ tiſchen Kreiſen wenig überraſcht. Im großen und ganzen entſpricht es dem, was man erwartet hatte. Die Schätzungen, die vorher aufgeſtellt wurden, be⸗ wegten ſich zwiſchen 5 und 7 Millionen. Daß man etwa über 7 Millionen noch hinauskommen könnte, hat man auch in den Kreiſen, die das Volksbegehren veranlaßt haben, nicht erwartet. Dafür zeugt auch, daß man geſtern und in den verfloſſenen Wochen nur noch ſehr ſchwach die Werbetrommel rührte. Immerhin iſt es für bie Verfehltheit der ganzen Aktion ſehr bezeichnend, baß man nicht einmal die Stimmen aufzubringen vermochte, die bei der letzten Reichstagswahl den Parteien zufielen, die das Volksbegehren inſzenierten. Inſofern kann man in der Tat eine eklatante Niederlage Hugenbergs konſtatieren. In den der Regierung naheſtehenden Kreiſen zeigt man ſich von dem Scheitern des Volksent⸗ ſcheids ſehr befriedigt, nicht nur wegen der außen⸗ politiſchen Wirkungen eines ſolchen Ergebniſſes, ſondern auch wegen anderer Gründe. Schließlich ſollte das„Freiheitsgeſetz“ nach dem Willen ſeines Schöpfers nur den Auftakt bilden für eine Gene⸗ raloffenſive gegen die Regierung. Man hofft nun, daß der vernichtende Fehlſchlag des Un⸗ ternehmens dieſe Art„nationaler“ Oppoſition vor⸗ läufig und auch noch auf längere Zeit hinaus den Nährboden entzogen haben dürfte. Den Verſuchen der Hugenbergſchen Preſſe, einen Erfolg der Aktion und ſogar ein Gelingen des Volksentſcheids feſtzuſtellen, kann man nur mit mil⸗ dem Lächeln begegnen. Dabei handelt es ſich um nichts mehr als um recht vage Auslegungskunſtſtück⸗ chen, mit denen man die geduldigen Gefolgsleute itber die Niederlage hinwegtäuſchen möchte. Die Frage, ob der Volksentſcheid verfaſſungsändernd ſei oder nicht, iſt bereits ſeit längerem eindeutig ge⸗ klärt. Zudem würde die Auffaſſung, die Herrn Hugenbergs unermüdliche Preſſemannen vertreten, zu den unſinnigſten Schlußfolgerungen führen. Welche Folgerungen für die Entwicklung inner⸗ halb der Deutſchnationalen Volkspartei der klägliche Ausgang des Volksentſcheids mit ſich bringen wird, läßt ſich natürlich im Augenblick noch nicht abſehen. Ganz zweifellos wird der Preſtigeverluſt Hugen⸗ bergs durch das Scheitern dieſes ja von ihm ſelbſt inſpirierten Unternehmens nicht ohne Rückwirkung bleiben. Die recht ſtarke Oppoſition inner ⸗ halb der Partei wird noch mehr an Boden ge⸗ winnen. Daß ſie den Kampf gegen die Hugenbergſche Richtung mit allen Mitteln fortzuſetzen gedenkt, hat auch ja ſchon die Stellungnahme Schieles bei der Abſtimmung über die Agrarvorlage gezeigt. Das war eigentlich vorauszuſehen, da ja die Ab⸗ ſtimmung beim Volksentſcheid im Gegenſatz bur Eintragung für das Volksbegehren in der Form der geheimen Wahl vor ſich geht. [Drahtbericht unſeres Berliner Büros) E Berlin, 23. Dez. Die Entſcheidung über die Ernennung des neuen Finanzminiſters dürfte, wie uns von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, nicht ſchon heute, ſondern erſt im Laufe des morgigen Tages fallen. Das dürfte ſeinen Grund darin haben, daß, wie bereits mit⸗ geteilt, Herr Hertz ſich eine Friſt zur Ueberlegung ausgebeten hat. Er hat nach den Mitteilungen eines Berliner Montagblattes Bedenken geäußert, im jetzi⸗ gen Augenblick unmittelbar vor dem Zuſammentritt der Haager Schlußkonferenz das verantwortungs⸗ volle Amt des Finanzminiſters anzutreten. Im Haag ſet die erſte Bedingung das geſchloſſene Auftreten der deutſchen Delegation. Dr. Hertz der kommende Mann? Dr. Hertz iſt Nationalökonom und Schriftſteller. Von 1919 bis 1929 war er politiſcher Redakteur der „Freiheit“ in Berlin. Seit 1920 iſt er Mitglied des Reichstags. In den letzten Jahren war er Sekretär der ſoztaldemokratiſchen Reichstagsfraktion. Haus⸗ halt⸗ und Finanzfragen waren während ſeiner Tätig⸗ keit als Abgeordneter ſein wichtigſtes Arbeitsgehiet Gegen Legendenbildung (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 23. Dez. Der„Tag“ hatte behauptet, daß für den Rück⸗ tritt des Staatsſekretärs Popitz u. a. auch der Brief Anlaß gegeben habe, der von ihm den Länder⸗ regierungen wegen der Ueberweiſungen zugeſtellt worden ſei. Dieſen Brief habe Popitz ohne Wiſſen des Kabinetts von ſich aus abgeſandt. Von zuſtändiger Seite wird dieſe Darſtellung für unzutreffend erklärt. Das Kabinett habe ſelbſt⸗ verſtändlich von dieſem Schreiben Kenntnis gehabt. Gleichzeitig wird betont, die Demiſſion Hilferdings ſei darauf zurückzuführen, daß er für ſeine Politik nicht die Billigung der in der Regierung vertretenen Parteien erhalten konnte. . ddddddddddꝓdddddßdꝓdꝓãdõꝙv„õꝙõ/ãp. dd Apyell an das Reichsgericht? (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 23. Dez. Bei den Deutſchnationalen wird man ſich nicht damit beruhigen, daß der Volksentſcheid abge⸗ lehnt worden iſt. Man verſteift ſich immer mehr darauf, daß die amtliche Interpretierung irrig ſei, wonach zur Annahme eines Volksent⸗ ſcheids eine Mehrheit von 20 Millionen Stimmen, alſo der Hälfte aller Wahlberechtigten, notwendig iſt. Man behauptet dort, daß das Geſetz angenommen ſei, da im Verhältnis zu den Ja⸗ Sagern nur eine verſchwindend kleine Minderheit gegen das Geſetz geſtimmt habe und beabſichtigt offenbar, die Angelegenheit vor das Wahlprü⸗ fungsgericht zu bringen. Sollte dies, was wohl anzunehmen iſt, im Sinne der offiziellen Auslegung entſcheiden, ſo will man ſo⸗ gar vor höhere Inſtanzen, d. h. alſo wohl an das Reichsgerichtt gehen. In deutſchnationalen Kreiſen bucht man es auch als einen Erfolg, daß der Volksentſchetd die Zahlen des Volksbegehrens überſchritten habe. Der Widerhall aus Paris — Paris, 28. Dez. Bis zur Stunde liegen noch wenige Preſſekommentare über den geſtrigen Volks⸗ entſcheid vor. Das„Oeuvre“ ſchreibt, trotz der Kampagne Dr. Schachts, trotz der Demiſſion des Fi⸗ nanzminiſters Hilferding habe das Reſultat von vornherein feſtgeſtanden Die endgültigen Ziffern würden übrigens lediglich über die Zahl der Leichtgläubigen, die Hugenberg zum Narren hielt, Auskunft geben können. Abſchließende Worte zum Volke e itſcheid Obgleich, wie vorauszuſehen war, die Stimmen für das ſogenannte Freiheitsgeſetz im Volksentſcheid die Zahl der Einzeichnungen für das Volksbegehren überſchritten haben, kann doch nur von einem Miß⸗ erfolg der groß angelegten Aktion des deutſch⸗ nationalen Parteivorſitzenden und des Stahlhelm⸗ führers geſprochen werden. Ein Mißerfolg nicht etwa nur in dem Sinne, daß das ſogenannte Frei⸗ heitsgeſetz nicht öte notwendige Mehrheit gefunden hat, um maßgebend für die deutſche Außenpolitik zu werden. Dieſes Ziel lag überhaupt jenſeits jeder Möglichkeit. Auch in ihren kühnſten Träumen konn⸗ ten die Veranſtalter des Volksbegehrens nicht mit der Möglichkeit rechnen, mehr als 20 Millionen wahl⸗ berechtigter Männer und Frauen für ihre Sache zu gewinnen, Aber auch das andere Ziel iſt nicht erreicht worden, das Hugenberg und Seldte immerhin als erreichbar vorgeſchwebt haben mag. Bei der Ein⸗ leitung der ganzen Bewegung beſtand die Abſicht, einen großen Sturm zu entfachen, der weite Volks⸗ teile über die Kreiſe der Deutſchnationalen und der Nationalſozialiſten hinaus erfaſſen und gegen den Mwungplan mit fortreißen ſollte. Auch dieſe Erwar⸗ tung iſt enttäuſcht worden und wenn die Veranſtalter des Volksbegehrens auch noch ſoviel zum Troſte und zur Erklärung vorbringen mögen, ſo können ſie da⸗ mit doch die eine Tatſache nicht verſchweigen, daß der Ausgang des Unternehmens auch in ihrem Sinne einen Fehlſchlag bedeutet und hinter ihren Er⸗ wartungen zurückgeblieben iſt. Dieſer Ausgang beweiſt nicht etwa, daß das deutſche Volk den Voung⸗Plan willkommen heißt und den Kampf gegen Verpflichtungen, die auch in dieſer neuen Formunerfüllbar ſind, von vorn⸗ herein aufgibt. Er beweiſt nur, daß das Volk in ſeiner Geſamtheit ſich nicht auf einen falſchen Kampfboden drängen läßt. Es wäre über alle Maßen töricht, wenn wir uns jetzt wegen des Moung⸗Planes gegenſeitig zerfleiſchen wollten. Denn außenpolitiſch müſſen wir auf demſelben Wege wie bisher weiterzukommen verſuchen, und es drängen ſich uns jetzt ganz andere Aufgaben auf, als etwa der müßige und verhängnisvolle Kampf, den der deutſchnationale Parteivorſitzende durch das Volksbegehren entfeſſelt hat. Die Propaganda für den Volksentſcheid hat aus den innerpolitiſchen Peinlichkeiten der letzten Tage, aus der erſchrecken⸗ den Kreditkriſe des Reiches und der Stadt Berlin Kapital zu ſchlagen verſucht. Aber gerade dieſe innerpolitiſchen Beſchwerden und Gefahren haben uns gezeigt, wie grundfalſch und töricht es iſt, die Bürger des Reiches zum Kampfe gegeneinander auf⸗ zurufen, wenn alle Kräfte angeſpannt werden müſſen, um im Innern Ordnung zu ſchaffen. Haben nicht die Vorgänge im Reichstage mit mehr als wünſchenswerter Deutlichkeit bewieſen, daß wir innerpolitiſch in eine Sackgaſſe geraten und alle Reformpläne auf das ſchwerſte gefährden müſſen, wenn der Spalt im Bürgertum nicht geſchloſſen wird, der durch das Volksbegehren aufgeriſſen worden iſt? Es hätte nicht viel gefehlt, ſo wäre das Volks⸗ begehren kurz vor dem Ziele zuſammengebrochen. Nur ein knapper Zufallsſieg hat es gerettet. Die Aktion iſt bis zum Volksentſcheid durchgeführt worden und geſcheitert. Jetzt iſtes genug die⸗ ſes Kampfes. Wir brauchen eine ge⸗ ſchloſſene bürgerliche Front, wenn wir nicht dem wirtſchaftlichen und finanziellen Ver falt preisgegeben werden, vor dem wir ſtehen. Dieſe Erkenntnis muß ſich jetzt vor allen Dingen in der deutſchnationalen Partei durchſetzen und man kann nur hoffen, daß die notwendige Klärung nicht zu lange auf ſich warten läßt. Politiſche Weihnachtsvauſe Der Reichstag hat diesmal ſeine Sitzungen bis an die Schwelle des Weihnachtsfeſtes ausgedehnt. Man kann ſich nur eines Falles in der Nachkriegs⸗ zeit erinnern, in dem ſein Pflichteifer ſogar noch weiter gegangen iſt. Unter dem Kabinett Fehren⸗ bach hat das Parlament einmal die Nacht vom 23. zum 24. Dezember in Anſpruch nehmen müſſen, um mit dem Penſum fertig zu werden. Auch diesmal iſt es nicht ohne Nachtſitzung abgegangen. Aber man hat doch wenigſtens noch eine Atempauſe vor dem Weihnachtsfeſt offen gelaſſen und den Abgeordneten nicht zugemutet, die Reiſe zum heimiſchen Herde am Tage vor dem Weihnachtsfeſte ſelbſt anzutreten. Dex Reichstag iſt diesmal, wie auch bei früheren Gelegenheiten ſchon, den Beweis nicht ſchuldig ge⸗ blieben, daß er unter dem Druck der Notwendig⸗ keit auch raſche Arbeit leiſten kann. Zu⸗ nächſt waren es zwei Aufgaben, die nach dem Willen der Regierung und der Mehrheitsparteien unbedingt vor Weihnachten noch erledigt werden mußten: Die Zolltarifvorlage und das Sofortpro⸗ gramm. Was die Zolltarifvorlage anlangt, ſo glätteten ſich ſchon am Samstag wieder die Wogen, die ein Zufallsbeſchluß über die Erhöhung des Gerſtenzolles aufgewühlt hatte. Es handelte ſich hier, wie ſich bei ruhiger Ueberlegung herausſtellte, überhaupt um eine Bagatelle. Nach der Regie⸗ rungsvorlage ſollte der Fünf⸗Mark⸗Zoll für Futter⸗ gerſte bis zum Ende des Jahres 1930 gelten. Dar⸗ nach ſollte der Zwei⸗Mark⸗Zoll eintreten. Dieſe letzterwähnte Beſtimmung wurde dann von einer Mehrheit der Deutſchnationalen und der agrariſchen Abgeordneten aller Parteien geſtrichen. Darüber ge⸗ riet das Zuſammenhalten der Mehrheitsparteien in Gefahr. Man überlegte ſich aber dann, daß der Zwei⸗Mark⸗Zoll zunächſt noch in einiger Ferne ſteht und daß neue Verhandlungen geführt werden ſollen, ehe er in Kraft tritt. So wurde die Regierungs⸗ vorlage wieder hergeſtellt und die Mehrheitspar⸗ teien blieben bei der Verabſchiedung der Zollvorlage einig und geſchloſſen, immerhin ein Beweis dafür, daß dieſe Mehrheit auch in recht ſchwierigen Fragen tragfähig ſein kann. ö Die Verabſchiedung des Sofortpro⸗ grammes erſchien von vornherein geſichert, nachdem ſich in der Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei eine Mehrheit für die Zuſtimmung zu einer Erhöhung des Beitrages zur Arbeitsloſenver⸗ ſicherung entſchieden hatte. Bei der Erhöhung der Tabakſteuer machte die Kontingentierung der Zigarettenfabrikation zunächſt einige Schwierigkeit. Die Meinungsdifferenzen wurben aber beſeitigt und es wurde der Regierung der Mehrertrag aus der Tabakſteuer bewilligt, mit dem ſie zunächſt den Schlüſſel zu einer erfolgreichen Krebitaktion für das Reich in der Hand zu haben glaubte. Auch die Er⸗ höhung des Beitrages zur Arbeitsloſenverſicherung fand eine Mehrheit. Nachdem die Durchführung des Steuerreformprogramms mit Hilfe der Soztaldemo⸗ kratie noch zweifelhafter geworden iet, als ſie es ur⸗ ſprünglich ſchon war, kann nun auch beim beſten Willen nicht mehr verkannt werden, daß die Deutſche Volkspartei ſich in einem wichtigen Punkte ohne Bürgſchaften für die Erledigung des Geſamtpro⸗ grammes zu einer Vorleiſtung verſtan den hat. Man kann ſich dabei nur auf einen Vorbehalt berufen: Die Erhöhung des Beitrages gilt nur bis Mitte nächſten Jahres und muß dann zur neuen Diskuſſion geſtellt werden. Recht ſchwere Verwicklungen ergaben ſich noch aus dem Schuldentilgungsgeſetz, das kurz vor Toresſchluß den Mehrheitsparteien ebenſo unerwartet kam wie ſeinerzelt das Memorandum Schachts der Regierung. Nach allen parlamentari⸗ ſchen Regeln konnte die Vereinbarung, die in die⸗ ſem Punkte noch im allerletzten Augenblick zwiſchen der Regierung und den Mehrheitsparteien getroffen werden mußte, nicht ohne Rückwirkung auf die Stel⸗ lung des Reichsftnanzminiſters bleiben. Denn die Vereinbarung war unter dem Druck des Reichsbank⸗ präſidenten erfolgt und ſie bedeutete eine Nieder⸗ lage für den Reichsfinanzminiſter, der ſich den Ausgang ganz anders gedacht hatte. Ihm ſollte das Vertrauensvotum des Reichstags den Rücken ſoweit ſtärken, daß er ſeine Poſition unter Umſtän⸗ 2. Seite. Nr. Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 23. Dezember 1929 den auch gegen Schacht behaupten konnte. Schließ⸗ lich hatte aber Schacht ſeinen Willen durchgefetzt und für einen parlamentariſchen Miniſter mußte es ſich unter dieſen Umſtänden von ſelbſt verſtehen, daß die notwendigen Konſequenzen zu ziehen waren. Staatsſekretär Popitz erkannte die Notwendigkeit an und reichte ſeine Demiſſion ein. Daß in dieſem Falle der Herzog dem Mantel folgen müſſe, iſt auch von demokratiſcher Seite als eine Folgerung des parla⸗ mentariſchen Syſtems bezeichnet worden. Bei der Verabſchtedung des Schuldentilgungs⸗ geſetzes wurde dieſe perſönliche Frage zum Angelpunkt der ganzen Lage. Für die Bayriſche Volkspartei und die Deutſche Volkspartei hing die Zuſtimmung zu dem Geſetz von der Frage ab, ob Hilferding berufen ſein ſolle, die finanziellen Geſchicke des deutſchen Reiches weiter zu leiten. Die beiden genannten Parteien waren ebenſo wie die Wirtſchaftspartei bereit, für ein Mißtrauensvotum gegen den Reichsfinanzminiſter zu ſtimmen. Die Deutſchnationalen, die dieſe Situation erkannten, zogen ihren bereits eingebrachten Mißtrauensantrag wieder zurück, um die Mehrheitsparteien nicht von dieſem ihnen ſehr willkommenen Finanzminiſter zu befreien. So blieb nur ein kommuniſtiſcher Miß⸗ trauensantrag übrig. Aber man war im Kabinett, das am Samstag nachmittag tagte, über die parla⸗ mentariſchen Schwierigkeiten ganz genau unterrich⸗ tet und man kann als ſicher annehmen, daß in dieſer Kabinettsſitzung die beiden volksparteilichen Mini⸗ ſter den Reichskanzler und den Reichsfinanzminiſter nicht darüber im Zweifel ließen, welche Gefahren für die geſamte Sanierungsaktion beſtanden, wenn nicht über die Beſetzung des Reichsfinauzminiſte⸗ tums Klarheit geſchaffen wurde. Für die Entſchie⸗ denheit, mit der die Reichstagsfraktion die Ziehung der notwendigen Konſequenzen forderte, wird man ihr Dank wiſſen. Denn mit der Sanierung der Reichsfinanzen kann nur dann Ernſt gemacht werden, wenn der Dilettantismus von dem Poſten des Finanzminiſteriums verſchwindet und wenn gerade an dieſer Stelle die unbedingt not⸗ wendige Fachkenntnis, gepaart mit Energie, wieder zu Ehren kommt. Mit dieſer Hoffnung wollen wir von der Schluß⸗ ſitzung des Reichstages Abſchied nehmen. Sonntagsſitzung des Reichsrats [(Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 22. Dez. 2 Der Reichs rat hielt am Sonntag nachmittag eine öffentliche Vollſitzung ab, um zu den in den letzten Tagen vom Reichstag verabſchiedeten Geſetzentwür⸗ fen abſchließend Stellung zu nehmen. Der Reichs⸗ rat beſchäftigte ſich zunächſt mit einem Antrag Bayerns um Aufſchlußerteilung Bayerns über Maßnahmen zur finanziellen Stcherſtellung der Reichsanſtalt für Arbeitsloſenverſicherung. Wie der Berichterſtatter der Ausſchüſſe hervorhob, iſt dadurch daß inzwiſchen vom Reichstag ein befriſtetes Geſetz zur Erhöhung der Beiträge um 4 v. H. beſchloſſen worden iſt, der bayeriſche Antrag nicht hinfällig ge⸗ worden. Der Reichsrat nahm folgende Ent⸗ ſchlleßung an:. 5 „Die vom Reichstag beſchloſſene Beitrags⸗Er⸗ höhung reicht, auch wenn man von ihrer Befriſtung abſteht, nicht aus, um im Haushalt der Reichsanſtalt das Gleichgewicht zwiſchen Einnahmen und Ausga⸗ hen herzustellen. Es werden daher insbeſondere für die bevorſtehenden Wintermonate zur Gewährung der im Geſetz vorgeſehenen Leiſtungen noch ſehr erhebliche Darlehen des Reiches erfor⸗ derlich ſein. Der Reichsrat ſpricht die Erwartung aus; 1. daß die Reichsregierung mit möglichſter Be⸗ ſchleunigung Maßnahmen in die Wege leitet, die ge⸗ eignet ſind, in der Arbeitsloſenverſicherung das Gleichgewicht zwiſchen Einnahmen und Ausgaben voll und auf die Dauer herzuſtellen, 2. daß bis zur Durchführung dieſer Maßnahmen die Aufrechterhal⸗ kung der Zahlungsfähigkeit der Reichsanſtalt ſicher⸗ geſtellt wird, 3. daß die Ausſchüſſe des Reichsrats über die Beratung der erforderlichen Maßnahmen gemäß Artikel 67 der Reichsverfaſſung dauernd auf dem Laufenden gehalten werden. Der Reichsrat wird zur Fortſetzung der Beratung für Ende Januar eine erneute Sitzung ſeiner zuſtändigen Ausſchüſſe einberufen.“ Angenommen wurde auch das Geſetz über die bis zum 30. Juni 1930 befriſtete Beitragserhöhung zur Arbeitsloſenverſicherung um 7 v. H. [Drahtung unſ. Pariſer Vertreters) y Paris, 22. Dez. Der Notenaustauſch zwiſchen der franzöſiſchen und der italieniſchen Regierung über die auf der Londoner Konferenz zur Behandlung gelangenden Flottenfragen hat ebenſo wie das den intereſſierten Regierungen übermittelte franzöſiſche Memorandum zu einer Klärung der Situation geführt. Mit aller Deutlichkeit läßt ſich jetzt erkennen, daß tiefgehende Meinungsgegenſätze zwiſchen den verſchiedenen Seemächten vorhanden ſind. Man verhehlt ſich in dieſen maßgebenden Kreiſen nicht, daß eine Beſeitigung der Schwierigkeiten in London ſchwer, wenn nicht ſogar unmöglich ſein werde. Eine der hartnäckigſten Diskuſſionen wird ſich über die U⸗Boote abſpielen. Frankreich und Ja⸗ pan ſind abſolute Gegner einer Unterdrückung dieſer Schiffsklaſſe. Sie erblicken in einer genügend ſtar⸗ ken U⸗Bootflotte die beſte Waffe für den Schutz der ausgedehnten Küſten der beiden Länder, die oben⸗ drein den Vorteil beſitzt, daß ſte das Budget nicht ſo ſtark belaſtet wie die größeren Schiffseinheiten. Nicht weniger ſchwierig werden die Verhandlun⸗ gen über das Stärke verhältnis der fran⸗ zöſiſchen und italieniſchen Flotte ſein. die zwiſchen Frankreich und Italien geführten Vor⸗ beſprechungen haben nicht zu einer Annäherung der Standpunkte geführt. Italien erhebt zwar kei⸗ nen Anſpruch auf eine beſtimmte Höhe ſeiner Ton⸗ nage, aber es hält an dem Grundſatz feſt, daß keine andere kontinentale Seemacht Anſpruch auf mehr Schiffsraum als Italien haben dürfe. Praktiſch ge⸗ ſprochen will alſo Italien die Flottengleich⸗ heit mit Frankreich. Für ein ſolches Ueber⸗ Der Reichsrat erklärte ſich weiter einverſtanden mit der vom Reichstag beſchloſſenen Faſſung des Ge⸗ ſetzes über Ausfuhr von Kunſtwerken. Zu dieſem Geſetz gab der Vertreter Lübecks die Erklä⸗ rung ab, daß der Lübeck⸗Memmlinger Altar nicht verkauft werde. Gegen das vom Reichstag eingebrachte Geſetz, wonach Rückflüſſe aus der Hauszinsſteuer lediglich dem Wohnungsbau und der ländlichen Siedlung zugute kommen ſollen, beſchloß das Ple⸗ num, Einſpruch zu erheben mit der Begründung, daß dieſes Geſetz in die Verwendung von Mitteln einer Steuer eingreiſe, die den Ländern zuſtehen. Gegen das vom Reichstag beſchloſſene Geſetz über Erhöhung der Tabakſteuer wurde beſchloſ⸗ ſen, keinen Einſpruch zu erheben. Auch gegen die Zollnovelle ſchlugen die Ausſchüſſe vor, keinen Einſpruch zu erheben. Das Plenum ſchloß ſich dieſem Antrag an. Ebenſo wurde das Geſetz über außerordentliche Tilgung der ſchwebenden Reichs⸗ ſchuld anerkannt. Italieniſche Geſandtſchaft München? (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) I Berlin, 23. Dez. Der„Vorwärts“ hatte geſtern behauptet, daß der neue italieniſche Generalkonſul in München den Titel eines Geſandten und bevollmächtigten Miniſters führe und daran die Schlußfolgerung ge⸗ knüpft, die italieniſche Regierung habe, um aus dem bayeriſchen Föderalismus Kapital zu ſchlagen, ähnlich wie ſeinerzeit die franzöſtſche in München eine Ge⸗ ſandtſchaft eingerichtet. Das trifft jedoch nicht zu. Der neue General⸗ konſul iſt auch in ſeinem der Reichsregierung über⸗ reichten Beglaubigungsſchreiben lediglich als Gene⸗ ralkonſul eingeführt. Er trägt, ein durchaus nicht ungewöhnlicher Fall, ſeit 1927 wohl den Titel eines Geſandten, was aber auf ſeine augenblickliche poli⸗ tiſche Funktion ohne Einfluß iſt. einkommen zeigt man jedoch in Frankreich wenig Der Auftakt zur Flottenkonferenz Tiefgehende Intereſſengegenſätze zwiſchen den Seemächten Luſt. Man nennt die italieniſche Forderung eine reine Preſtigefrage, ein Ausfluß faſziſtiſcher Eigen⸗ liebe. Die franzöſiſche Regierung ſtellt ſich auf den Standpunkt, ihr Schiffsbauprogramm(800 000 Ton⸗ nen) ſtelle ein Minimum dar, das zum Schutze Frankreichs und ſeiner Kolonien unbedingt notwen⸗ dig ſei. Da jedoch Italien ſchon aus finanziellen Gründen hinter dieſem franzöſiſchen Programm zu⸗ liens eine beträchtliche Herabſetzung der franzöſiſchen Tonnage. Gegen eine ſolche Verminderung werden ſich jedoch die franzöſiſchen Delegierten in London mit allen Kräften wehren und vor allem geltend machen, daß die Schiffahrtsintereſſen Italiens nicht über das Mittelländiſche Meer hinausgehen, wäh⸗ rend Frankreich ein mächtiges Kolonialreich zu ſchützen und demgemäß Anſpruch auf ſeine heutige Flottenſtärke habe, umſomehr, als keine andere See⸗ macht bisher verhältnismäßig ſo weit auf dem Wege der Abrüſtung gegangen ſei. So wie man heute in Paris die Situation beur⸗ teilt, iſt eine Verſtändigung mit Italien in London auf techniſchem Gebiete nicht möglich. Deshalb taucht vor allem die Idee auf, eine politiſche Ver⸗ ſtändigung zu ſuchen. Man ſpricht von einem Mittelmeer⸗Locarno, einem Mittelmeer⸗ bündnis, an dem Frankreich, Italien, Spanien und auch England teilnehmen würden. England würde dabei eine Schiedsrichterrolle zugedacht werden. In den hieſigen offiziöſen Kreiſen findet dieſes Projekt eine wohlwollende Aufnahme. Man erklärt, Frank⸗ reich werde an dem Zuſtandekommen eines ſolchen Bündniſſes mit beſtem Willen mitarbeiten. Doch erſcheint es vorläufig mehr als zweifelhaft, ob ſich England für das Projekt begeiſtern wird. Höllenmaſchinen in Agram (Telegraphiſche Meldung) Belgrad, 23. Dez. Wie aus Agram gemeldet wird, wurde dort der Vorſitzende der ehemaligen kroatiſchen Bauernpartei und Nachfolger Stefan Raditſchs in der Parteifüh⸗ rung Dr. Wladimir Matſchek, verhaftet. Die Ver⸗ haftung Matſcheks ſoll im Zuſammenhang ſtehen mit der Aufdeckung eines geplanten Höllenmaſchinen⸗An⸗ ſchlages, der gegen die zum Geburtstag des Königs nach Belgrad fahrenden kroatiſchen Deputierten ver⸗ übt werden ſollte. Wegen dieſes Anſchlages wurden bereits in den letzten Tagen in Agram zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. Aus den Aus⸗ ſagen von Verhafteten ſoll hervorgehen, daß mit den Höllenmaſchinen, die gefunden wurden, und in den Händen der Polizei ſind, ein Attentat auf den Zug geplant war und ferner ein Attentat in der Agramer Kadethrale während des Gottesdienſtes am Geburts⸗ tag des Königs. Unter den Verhafteten befinden ſich der ehemalige Abgeordnete der Raditſchpartei, Jol a⸗ ſitſch und ein ehemaliger Oberſt Begitſch. Ihre Ausſagen, in denen ſie ihre Teilnahme an den ver⸗ ſuchten Attentaten zugeben, ſollen Matſchek inſofern belaſtet haben, als er die Vorbereitungen des Atten⸗ tates durch Geldzuwendungen gefördert haben ſoll. Matſchek wurde daraufhin geſtern verhaftet. Die franzöſiſchen Flieger in Südamerika — Paris, 23. Dez. Nach einer Havasmeldung aus Rio de Janeira ſind die beiden Flieger Challe, der von ſeinen beim Abſturz erlittenen Verletzungen wieder hergeſtellt iſt, und Larre⸗ Borges auf dem Luftweg von Natal kommend dort eingetroffen. Ste beabſichtigen, heute nach Montevideo zu fliegen. Beurlaubung des Staatsſekretärs Schmidt — Berlin, 23. Dez. Der Staatsſekretär im Reichsminiſterium für die beſetzten Gebiete, Schmidt, hat die Reichsregierung um ſeine Be⸗ urlaubung nachgeſucht, die ihm mit Wirkung vom heutigen Tage bewilligt worden iſt. rückbleiben müſſe, ſo bedeutet die Forderung Ita⸗ Der„Columbus“ in Seenot (Telegraphiſche Meldung) Newyork, 23. Dez.(United Preß.) Der deutſche Dampfer„Columbus“ iſt auf der Höhe von New⸗ nork in Seenot geraten. Der Norddeutſche Lloyd⸗ Dampfer ſignaliſterte um 1 Uhr nachts(ME.), daß ſeine Steuerbordmaſchine ausgeſetzt habe. Von dem Newyorker Agenten wurden deswegen ſogleich zwei Schlepper ausgeſandt, mit deren Hilfe der Dampfer um.05 Uhr an der Quarantäneſtation eintraf. Wie von der Schiffsleitung mitgeteilt wurde, iſt die Beſchädigung der Maſchine auf das furchtbar ſchwere Wetter zurückzuführen, mit dem der Dampfer unterwegs zu kämpfen hatte und wodurch bereits eine Verſpätung von mehr als einem Tage verurſacht worden war. Der Dampfer war von Southampton ab 14. abgefahren. Er machte ſeine erſte Fahrt, ſeit⸗ dem er im Juli aus dem Verkehr gezogen worden war, um neue Turbinen zu erhalten, die ſtärker ſind als die der„Bremen“ und mit denen der„Columbus“ eine Geſchwindigkeit von 25 Knoten entwickelte. Der „Columbus“ hatte 812 Paſſagiere an Bord, darunter etwa 200 Fahrgäſte in der erſten Klaſſe. Letzte Meloͤungen Autounglück — Karlsruhe, 283. Dez. Ein vollbeſetztes Bereit⸗ ſchaftsauto der Landespolizei rannte Sonntag abend auf eine Autodroſchke auf, die auf den Bürgerſteig geſchleudert wurde. Daben wurde ein Mädchen über⸗ fahren, das ſchwer verletzt dem Krankenhaus zuge⸗ führt werden mußte. Die Schuld ſoll den Führer des Polizeiautos treffen. Ueberfall auf einen Stahlhelmmann — Halle(Saale), 23. Dez. Der Kaufmann Küß⸗ ner wurde geſtern in den frühen Morgenſtunden Ecke Glauchaer⸗Straße und Saalberg mit ſechs Stichen in Kopf und Rücken aufgefunden. Küßner hatte an einer Weihnachtsfeier des Jung⸗ Stahlhelm, deſſen Mitglied er iſt, teilgenommen. Er wurde ins Krankenhaus geſchafft. Glücklicher Sturz aus dem D⸗Zug — Berlin, 23. Dez. Zwiſchen Potsdam und Wer⸗ der ſtürzte geſtern abend, wie die„BZ am Mittag“ meldet, der Oberkellner Schwebs aus dem Speiſe⸗ wagen eines D⸗Zuges, der im Augenblick des Un⸗ falles über 70 Km. Geſch vindigkeit hatte. Der Ver⸗ unglückte rollte die Böſchung hinab. Die Zugan⸗ geſtellten zogen die Notbremſe. Als ſie den Zug verließen, um den Verunglück⸗ ten zu bergen, kam er ihnen bereits entgegen. Er hatte nur geringe Hautabſchürfungen und einen Bluterguß im Ellenbogen davongetragen. Im Schneeſturm verunglückt — Breslau, 23. Dez. Der„Schleſiſchen Zei⸗ tung“ zufolge fanden geſtern zwiſchen Spindlerbande und Prinz Heinrichbaude im Rieſengebirge z wei Herren und eine Dame im Schneeſtur m den Tod. Eine vierte Perſon wird noch vermißt. Schwere Exploſion — Saarwellingen, 23. Dez. Geſtern mittag er⸗ eignete ſich in einem Lichtſpieltheater eine Ex plo⸗ ſion. In einem Anbau neben dem Vorführraum explodierte ein Teil der Zentralheizung. Der An⸗ bau wurde zerſtört und einer der Mitbeſitzer ſchwer verletzt. Der andere kam unter einen Teil der herabgefallenen Betondecke zu liegen, die ſich an eine Wand gelehnt hatte und ein ſchützendes Dach über ſeinem Körper bildete. Von dem Luftdruck wurden Steine und Holzteile fortgeſchleudert, die Sachſchaden auf den benachbarten Dächern an⸗ richteten. Verwüſtungen durch eine Waſſerhoſe — Paris, 23. Dez. Eine Waſſerhoſe, begleitet von Schneefällen, hat in der Ortſchaft Beziers bei Montpellier großen Schaden angerichtet Zwei alte Häuſer ſtürzten ein und begruben die Bewohner unter den Trümmern. Bisher wurden ein Toter und 10 Verletzte geborgen. * 5 * Hindenburg an Dr. Sämiſch. Der Reichsprä⸗ ſident hat dem Präſidenten des Rechnungshofes des Deutſchen Reiches, Reichsſparkommiſſar Dr. Sämiſch, zu ſeinem 60. Geburtstage die herzlichſten Glückwün⸗ ſche übermittelt. Weihnachtsduft 's riecht im Haus nooch Weihnachtskerzcher. Leckerli unn Mandelherzcher, Tanneäſcht, gebrobt'ner Gans, Geolin unn Hefekranz, Parfümierte Alpeveilcher, Neulackierte Schokkelgäulcher, Boddewachs unn gſott'nem Fiſch, Dabbezierter Bobbeküch, Jenſchterledder unn Makrone, Friſchgebrennte Kaffeebohne, Weihnachtspunſch nebſcht Zubehör, Aeppel, Leim unn Nußlikör, Ondolierter Feſchtfriſur, Wein unn Möwelpolitur, Ehriſchtbaamgutſel, Terpentin, Friſche Vorhäng, Vanilin, Peſfernüß for's Schleckerſchnutche Mmmmmm—— was riecht'r deß ſo gutchell! H. Glückstein. Deutſchlands größtes Revnetheater wurde am Samstag in Hamburg eröffnet. Es iſt im„Deutſch⸗ landhaus“ untergebracht, einem von Generaldirektor Oliver, dem Schöpfer des Pfalzbaues in Lud⸗ wigshafen, anſtelle von 36 Häuſern der Altſtadt er⸗ richteten Stahlſkelettbau. Der„Ufa“ Palaſt im Deutſchlandhaus enthält die größte Bühne Europas; das Büßhnenhaus hat eine Höhe von 36 Meter, der Zuſchauerraum faßt 3000 Perſonen. Die großartige Bühnen⸗Einrichtung ſtammt von dem technlſchen Direktor des Mannheimer Nationaltheaters, W. Unruh. Bel der erſten Aufführung erregte es all⸗ gemeine Bewunderung, als das ganze Orcheſter (80 Muſiker) mitſamt der Orgel auf dem hochfahr⸗ baren Podium aus der Tiefe auftauchte, was nicht etwa einem Senſationsbedürfnis, ſondern der prak⸗ tiſchen Verwendung dient:. der Kinovor⸗ ührung wird das Orcheſter verſenkt, bei ſoliſtiſchen trägen erſcheint es ſichtbar, 7 8 Theater und Muſik Der Voranſchlag für das Badiſche Landesthea⸗ ter. Der Voranſchlag für das Badiſche Landesthea⸗ ter für 1930/1 ſieht bei 1918590 RM. Geſamtaus⸗ gaben und 773 000 RM. Geſamteinnahmen einen Zu⸗ ſchußbedarf von 1165 590 RM. vor, von denen 530 760 RM. durch den Staat und 796 130 RM. durch die Stadt Karlsruhe zu leiſten ſind. Der Zuſchuß erhöht ſich um 70530 RM. gegen⸗ üher dem Vorjahre. Der Voranſchlag rechnet mit 80 000 RM. Mindereinnahmen, mit einem erhöhten perſönlichen Aufwand von 88 000 RM. Der ſach⸗ liche Aufwand wurde um rund 23 000 RM. reduzlert. Weiter werden ſieben Orcheſter⸗ ſtellen eingeſpart. Neuer Mäzen der Heidelberger Feſtſpiele. Einer der bekannteſten Deutſch⸗ Amerikaner in Newyork hat der Feſtſpielleitung mitgeteilt, daß er ſich in Grinnerung an ſeinen vorjährigen Beſuch an der eta neu zu gründenden Feſtſpiel G. m. b. H. mit zunächſt 4000 Mk. beteiligen werde und daß er ſich weitere Beteiligung vorbehalte. Kammermuſiker des Pfalzorcheſters. Der Auf⸗ ſichtsrat des Pfälziſchen Landesſinfonieorcheſters be⸗ ſchloß aufgrund der ihm erteilten miniſteriellen Er⸗ mächtigung die Verleihung des Titels„Kammer⸗ virtuos des Landesſinfonieorcheſters“ an die Konzertmeiſter Sauer und Kötſcher. (Nicht„Löffler“, wie es irrtümlich in unſerer Notiz in Nr. 588 heißt.) Vom Kölner Opernhauſe. Mannheimer Nationaltheater Adolphe Adams romantiſch⸗komiſche Oper„König für einen Tag“ reichlich ſpät herausgebracht, ſo machte das Kölner Opernhaus ſeine Beſucher letzt erſt, alſo noch aut zwei Jahre ſpäter, mit dem ſo reizvollen Werke bekannt. Der Zeitpunkt war einigermaßen ungünſtig gewählt inſofern, als das Hauptmoment der Opernhandlung mit dem von Wolf⸗Ferraris hier Hatte ſchon das beſandie in Spielplan befindlichen„Sig, öberein⸗ ſtimmt. Wie dem auch ſei, Adams zumal melodiös ercht anſprechende, auch dem Märchenhaften des Stoffes geſchickt beikommende Muſik war für eine ſehr freudige Aufnahme der alten Neuheit entſchei⸗ dend. Dann hat die durchweg gute Aufführung zur Erzielung der rechten Stimmung des Publikums redlich das ihrige beigetragen. Fritz Zaun, der ſich ſchon mit der ſchmiſſigen Vorführung der prächtigen Ouvertüre einen Sondererfolg ſicherte, zeigte eine feine Hand für die Eigenheiten des Werkes und wußte überhaupt alle für das Geſamttongemälde charakteriſtiſchen Tinten ſowie auch die dynamiſchen Sondererforderniſſe der verſchiedenen muſikaliſchen Stimmungsſphären prägnant herauszuarbeiten. Ger⸗ hard Hüſch(König Moſſoul) und Maria Engel (Prinzeſſin Neméa) boten hervorragend gute Lei⸗ ſtungen, aber auch Joſef Niklaus(Prinz Kadoor), Richard Riedel(Jiféar), Joſef Witt(Zephoris) u. a. m. ſetzten ſich mit anerkennenswertem Geſchick für ihre zumeiſt dankbaren Aufgaben ein. Hans Strohbachs ſachkundige Inſzenierung erzielte hübſche Eindrücke, auf die nur nicht in der Kampf⸗ ſzene des letzten Akts ein unter Verantwortung des Ballettmeiſters Galpern dargebotener fürchterlicher Bogenſchützen⸗Kitſch hätte folgen dürfen. Der nach allen drei Akten recht lebhafte Hervorrufe der Haupt⸗ beteiligten zeitigende Erfolg ſcheint einer größeren Reihe von Wiederholungen der Oper das Wort zu reden.. H. Vom Freiburger Stadttheater. Das Freibur⸗ ger Stadttheater brachte Fred. A. Anger mayers Schauſpiel„Flieg, roter Adler von Tirol“ heraus, ein Stück, das begeiſterte Aufnahme fand. Der außerordentlich ſtarke Beifall darf nicht darüber hinwegtäuſchen, daß er vor allem der vaterländiſchen Geſinnung galt, die aus dem Schauſpiel ſpricht. Das umrankende Beiwerk iſt dem Dichter mißglückt. Da⸗ gegen ſchuf er in ber Figur der Alt⸗Grenzwirtin eine Geſtalt von tiefer Wirkung. Dank der meiſter⸗ haften Darſtellung durch Lotte Molter, die die See⸗ lenhaltung der Altgrenzwirtin menſchlich nahe⸗ brachte, konnte man die in Primitivſtem ſtecken⸗ 1 gebliebene Regie Ernſt Harts mitſamt den übri⸗ gen Darſtellern verſchmerzen.— Im übrigen ver⸗ dient das Stück, das hiſtoriſche Tatſachen aus dem Südtiroler Freiheitskampf dramatiſiert, um beſſent⸗ willen und ſeiner edlen Geſinnung wegen, Beachtung. Auch dies Stück iſt Zeittheater. gt. O Ein Nikiſch⸗Denkmal für Leipzig. Die Leip⸗ ziger Stadtverordneten beſchloſſen, einer Vorlage des Rates entſprechend, ein Denkmal für den langjährigen, 1922 verſtorbenen Gewand⸗ hauskapellmeiſter Artur Nikiſch an der Weſt⸗ ſeite des Gewandhauſes zu errichten. Von Seiten der kommuniſtiſchen Oppoſition wurde hervorgeho⸗ ben, daß dieſe Fraktion dem Denkmalsplane zu⸗ ſtimme, da Nikiſch auch für die Arheiterſchaft viele ausgezeichnete Konzertveranſtaltungen geleitet, und die Arbeiterſchaft ihm zugejubelt habe. Literatur Die alkoholiſchen Getränke und der menſchliche Or⸗ ganismus. Von Prof. Dr. med. Martin Mendel ⸗ ohn, Erich Reiß Verlag, Berlin. In der vorliegenden Schrift rechnet der bekannte Spezialiſt für Herzkrankheiten Prof. Dr. Mendelſohn auf das gründlichſte ab mit dem alteingewurzelten, von einſeitigen Fanatikern liebevoll gehegten Vorurteil, daß der Alkohol ein ſpezifiſches Gift ſei. Im Vegenteil iſt der Alkohol, wenn er in Form eines leichten alkoholiſchen Getränkes, wie Wein und Bier, maß⸗ voll genoſſen wird, nicht nur als ein wertvolles Genuß⸗ mittel, ſondern auch als ein Heilfaktor von weittragender Bedeutung anzuſprechen. Wie ſeder ernſt zu nehmende Forſcher zieht Mendelſohn ſelbſtverſtändlich eine Scheide⸗ wand zwiſchen kultiviertem Trinken und ſenem Alkohol⸗ mißbrauch, der zur Alkoholfucht mit feinen verderhlſchen Folgeerſcheinungen führen kann. Die Unbdekömmlichkeit eines geiſtigen Getränkes liegt oft nicht am Trinker, ſon⸗ dern an der Zuſammenſetzung des Trankes. In einer Zeit, in der wiſſenſchartlich unhaltbare Theorien veröreitet werden, zu keinem anderen Zweck als eine Alkoßolfpfnchoſe hervorzurufen, kann die Schrift Mendelfohns dem Pußb⸗ likum nicht warm genng empfohlen werden. Ste iſt nicht nur eine wertvolle Beriecherung der Literatur über den Alkoßol. sondern euch eine brauchbare Nuferencstgfee, da ſie wiſſenſchaftliche Forſchungserlebniſſe in leicht ver⸗ ſtändlicher und ſtets anregender Form dem Leſer vorträgt. N Montag, den 23. Dezember 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 596 Wandkalender 1930 Mit der heutigen Abendausgabe erhalten unsere samtlichen Be- zieher als Weinnachtsgabe den NM Z- Wandkalender 1930 Unser Trägerpersonal ist ange- wiesen, die Zeitung mit dem Wandkalender ungefaltet zu- zustellen; wir bitten unsere Be- zieher uns etwaige Zuwiderhand- lungen bekanntzugeben Neu hinzutretende Bezieher er- halten die NM 2 bis Ende De- zember mit dem Wandkalender kostenlos eue Mannheimer Teitung Städtische Nachrichte Der Baum für alle In vielen Familien wird dieſes Jahr kein Weih⸗ nachtsaum brennen. Hart greift ja die Not in unſer Volksleben hinein. Vielfach iſt nicht mal das Geld vorhanden, Weihnachtsgebäck herzustellen oder ſonſt⸗ wie etwas von dem Duft und Schimmer einer frohen Weihnacht zu verbreiten. Sehnfüchtig und doch zu⸗ gleich erwartungslos traurig wird manches Herz in die Weihnacht hinausſchauen. Ob auch ihm ein Licht leuchtet? O nein! Die Menſchen eilen ja alle vor⸗ bei an dem verborgenen Schmerz, der ſich nicht breit darbietet und fordert. 5 Für uns ergibt ſich in den letzten Tagen vor dem Feſt und in der Zeit, wo der„Baum für alle“ brennt, eine erhöhte ſittliche Verpflichtung. Haben wir aus Bequemlichkeit nicht das oder jenes Weihnachts⸗ erfordernis bisher verſäumt? Wir wollen es nach⸗ Holen! 5 Wir wollen auch jener ſtillen, verſchämten Armut, die nicht hervortritt, Weihnacht bringen. Manchmal iſt dieſe Not dicht neben uns oder über uns. Aber wir haben uns noch nie Mühe gemacht, ſie zu erkennen. Es iſt notwendig, ſich nach der bitte⸗ n ren Vermögensvernichtung„Inflation“ klar zu ſein, daß viele Mitbürger, die wir noch in alten Verhält⸗ niſſen wähnen und mit früherem Maße meſſen, in härteſter Bedrängnis leben und es ihnen Jahr für Jahr ſchlechter geht. Wir müſſen uns vergegenwär⸗ tigen, daß heute ſoziale Not nicht ausſchließlich pro⸗ Letariſche Not iſt. Nicht minder herrſcht ſie heute bei dem völlig verarmten Mittelſtand und meiſt bei alten Leuten, die ſie aus falſchem Schamgefühl in kalten Stuben und hinter verſchloſſenen Türen verbergen. Laſſen wir auch in ihre Räume etwas Weihnachts⸗ freude hineinwärmen! Priyat müſſen wir hierzu Veranlaſſung fühlen, Denn Reich, Land und Gemeinden ſind nicht fähig, alles zu leiſten. Allein iſt ihre Hilfe hinlänglich, wenn nicht der einzelne für ſich zum Weihnachtswerk beiträgt. Still ſoll das jedoch geſchehen und ohne Worte und Geſte. Nicht viel Aufhebens darf erfolgen. Solches Mitleid tut ja ſo weh. Das iſt echtes Weih⸗ nachtstun, wenn die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut. Nur in Gemeinſamkeit werden wir die Not tilgen können. Zu dieſer Gemeinſamkeit will auch unſer „„Baum für alle“ aufrufen. Weit mahnt er in die beſternte Nacht hinein. Möchten wir wollen, daß er auch in ver⸗ borgene, arme und verlaſſene Winkel ſeinen Schein bringt. Ohne das iſt der„Baum für alle“ nur Deko⸗ ration und billiger Tand. Er aber ſoll den Willen äußern, Not und Freude in Gemeinſamkeit und in allen zu erleben. Hören wir's! G. F. * * Apothekenſchluß am Hl. Abend. Am morgigen Dienstag ſchließen, wie aus der Anzeige in dieſer Nummer hervorgeht, die Apotheken um 6 Uhr. Die Nachtapotheken ſind dienſtbereit. i * Meſſerſtecherei. Auf der Straße zwiſchen E und K 4 ſtach geſtern abend ein Mann aus Neckarau einen 17 Jahre alten Schlofſer mit einem Meſſer in den Hinterkopf. Der erheblich Verletzte mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. * Komplizierter Verkehrsunfall. Heute gegen mittag fuhr ein Radfahrer am Hauptmarkt einen vierjährigen Jungen um. Der Vater des Jungen wurde handgreiflich gegen den Radfahrer, der ſich durch ſchnelle Flucht der Mißhandlung entziehen wollte. Dabei rannte er am Eck von II 1 wieder mit einem Radfahrer zuſammen. Beide ſtürzten. Der erſte Radfahrer erlitt einen linken Arm⸗ bruch, während der zweite eine erhebliche blutende Stirnwunde davontrug. 5 8 * Diebstahl von Krafträdern. Der Poltzeibericht meldet die Entwendung von drei Krafträdern inner⸗ halb weniger Tage. Vor einem Hauſe in I. 13 ver⸗ ſchwand ein Motorrad, Marke DKW, Polizei⸗ Kennzeichen ID 2424, Fabriknummer 100 021, ſchwarzlackiert, vor einem Hauſe in O7 ein Klein⸗ kraftrad, Marke DKW, Polizei⸗ Kennzeichen IVB 33 494, Fabriknummer 254 797, mit ſchwarzem Rahmen und Boſchlicht, in Waldhof ein Klein ⸗ Traftrad, Marke DKW, Polizei⸗Kennzeichen 44 463, Motornummer 124 592, Fahrgeſtell⸗Nummer 69 248. * Textilwaren⸗Diebſtähle. Dieſer Tage verſchwan⸗ den von einem Lieferwagen vor E 2 ein Damen⸗ mantel aus roſa Wollſtoff, zwei blaugraue Mädchen⸗ jäckchen, ein weißleinenes Damenhemd und zwei Untertaillen, eine graue Herrenunterhoſe, zwei blaue Schürzen mit weißen Streifen, eine weiß⸗ leinene Bettjacke, ein Paketchen mit verſchiedenen Kleiderſtoffen und einen Kinderregenſchirm mit braunem Bezug und grauweißem Knopf. Aus dem Hofe eines Hauſes in der Käfertalerſtraße wurden neun verſchiedenfarbige Frauen⸗ und Mädchen⸗ ſchürzen entwendet. 5 * Zwei Waren⸗Automaten, Marke„Ratoma“, wurden in der Nacht zum 15. Dezember an. einem Hauſe der Waldhornſtraße in Neckarau und in der Langſtraße abgehängt. 5 * Im Silorkranz. Am morgigen Dienstag feiert Bäckermeiſter Friedrich Bohnet mit ſeiner Ehe⸗ frau geb. Kleber, Waldhof, das Feſt der Silberhoch⸗ zeit. Der Tannenbaum in der Stadt Tannenduft in den Straßen der Stadt. Herein⸗ gewandert kam der Wald, der Zauberwald aus den weiten, weiten Forſten des Gebirges. Etwas Mär⸗ chenhaftes ſchlingt ſich um dieſen Zauerbaum, der nun plötzlich die kahlen Plätze in einen duftend grünen Hain verwandelt hat. Die ganze Seligkeit des Feſtes ſpiegelt ſich in den Kinderaugen. Heim⸗ lich ſtehlen die Kleinen da und dort ein Zweiglein vom Boden, nur ein ganz kleines, liebevoll ſtreicheln ſie es, fahren über die grünen Nadeln, als ginge von dieſen ein Zauber aus. Gewiß, es muß etwas Eigenartiges in der Seele dieſes Baumes ſchlum⸗ mern, dem ſich ſelbſt die größten Dichter nicht ent⸗ ziehen konnten. So ſpendete Goethe zu einer Sammlung für den Großherzog Karl Auguſt von Weimar einen Beitrag und wählte hiezu den Tannenbaum: Bäume leuchtend, Bäume blendend, Ueberall das Süße ſpendend, In dem Glanze ſich bewegend, Alt und junges Herz erregend, Solch ein Feſt iſt uns beſcheret, Mancher Gaben Schmuck verehret; Staunend ſchau'n wir auf und nieder, Hin und her und immer wieder. Für die Kinder dichtete Johannes Karl(1806 bis 1887) das ſo gern geſungene Lied: Der Chriſtbaum iſt der ſchönſte Baum, Den wir auf Erden kennen. Im Garten klein, im engſten Raum, Wie lieblich blüht der Wunderbaum, Wenn ſeine Blümchen brennen. In der zweiten Strophe des Liedes„Am Weih⸗ nachtsbaum die Lichter brennen“ kommt die ganz“ Inbrunſt und Seligkeit des kindlichen Gemüt zur Geltung: Die Kinder ſtehn mit hellen Blicken, Das Auge lacht, es lacht das Herz. O fröhlich, ſeliges Entzücken! Die Eltern ſchauen himmelwärts. Ja, wen von uns Alten überkommt nicht Rüh⸗ rung, wenn der Geſang der Kinder unterm Weih⸗ nachtsbaum die lange Reihe von Jahren unſeres eigenen Lebens heraufbeſchwört und an uns vor⸗ überziehen läßt. Doch alles, was ſich da zum Feſt in unſer Herz hereindrängen will, das wird ver⸗ ſcheucht durch das liebe alte Lied von Ernſt Anſchütz: O Tannenbaum, o Tannenbaum, Wie treu ſind deine Blätter! O Tannenbaum, o Tannenbaum, Dein Kleid will mich was lehren: Die Hoffnung und Beſtändigkeit Gibt Troſt und Kraft zu jeder Zeit. In dem Gedicht„Sin frohes Feſt“ weiß Joh. Trojan die Herrlichkeit des Feſtes zu würdigen: Der Engelsgruß iſt neu verkündet, Der einſt erklang aus Himmelsraum, Die Kerzen werden angezündet An dem geſchmückten Tannenbaum. Ein frohes Feſt ſei uns beſchieden Im Tal und auf des Berges Höh, In lauter Stadt, im Waldesfrieden Und unſern Kindern auf der See. Wo ſich am Weihnachtstag auch die noch wenigen deutſchen Kriegsſchiffe und die Fahrzeuge der deut⸗ ſchen Handelsflotte befinden, ob im kalten Norden oder im ſonnigen Süden: Weihnachten feiern ſie. Eine Tanne wird als Weihnachtsbaum herausge⸗ putzt. Das iſt deutſcher Brauch. Wie ſchildert doch Ferd. Avenarius den Eindruck eines ſolchen Feſtes in der Fremde: Und feierlich durchweht den Raum Dein Duft, du lieber Tannenbaum, Der du, wenn's draußen kahl und wüfſt, Wie Hoffnung in der Trauer glühſt. Aus jeder Lichterblume blüht Ein Fünkchen Frieden ins Gemüt Du machſt das Leben ja zum Traum, Den Traum zum Leben, Weihnachtsbaum. In dem„Grönländiſchen Weihnachts⸗ idyll“ zeigt uns Reinhold Fuchs den jungen Miſ⸗ ſionar, in ſeiner Balkenhütte Weihnachten feiernd, in der Oede, wo des Windes Heulen, der Schollen Krachen fern am Vorgebirge allein das ungeheure Schweigen ſtört. Und in der Hütte, deren Wand die Felle Des Bären und der Silberrobbe zieren, Grünt auf dem Tiſch in bretternem Geſchirr Ein Fichtenbäumchen, ſchwach u. kümmerlich, Ein Dutzend Lichter tragend auf den Zweigen Und einen goldnen Stern auf niedrem Wipfel. Vorm Bäumchen aber ſteht ein blühend Weib, Ein roſig Knäblein auf den Armen wiegend, Das nach den Lichtern froh die Hände ſtreckt. Welch hohes Glück geht von dieſem Bäumchen aus, jeder andere Baum muß dagegen zurücktreten. Heinrich Seidel trifft hiefür den richtigen Ton: Schön iſt im Frühling die blühende Linde, Bienendurchſummt und rauſchend im Winde, Schön iſt im Sommer die ragende Eiche, Schön iſt im Herbſte des Kirſchbaums Krone: Aber noch ſchöner weiß ich ein Bäumchen, Das gar ſo lieblich ins ärmſte Räumchen Strahlt in der eiſigen Winternacht. Von ſeinen Zweigen ein träumeriſch Düften Füllet mit ſüßer Ahnung den Raum. Victor Blüthgen möge weiterſprechen: Ein Opferduft aus Tannenzweigen, Ein Wunderbaum mit Sternenpracht, Und um den Baum ein Jubelreigen— Das iſt das Feſt, das Gott gemacht. Ohne daß ſie es eigentlich wollten, haben die Chriſtbaumhändler in der Stadt eine große Miſſion erfüllt. Es iſt, als ob die grünen Tannenbäume draußen von ihrer Macht wüßten und auf Weih⸗ nachten zum Abzug drängten. In dem Gedicht „Weihnachten“ von Ernſt v. Wildenbruch leſen wir: Es wird lebendig. Baum an Baum, Der Wald ſteht auf, der ganze Hain Zieht wandelnd in die Stadt hinein. Mit grünen Zweigen pocht es an: „Tut auf, die ſel'ge Zeit begann, „Weihnacht! Weihnacht!“ Wo es nur immer möglich iſt, beſchafft die Mut⸗ ter ein Bäumchen; wer hat nicht auch ſchon geſehen, daß ein Zweigchen ein Stübchen weihnachtlich ſchmückt? Wie viele ſind es aber auch, die verhär⸗ teten Herzens abſeits von der großen Liebe ſtehen, die an Weihnachten alle umfaſſen möchte. Kein Baum, kein Zweigchen darf in ihre Stube. Dieſe Armſeligkeit und Troſtloſigkeit läßt uns Hugo Sa⸗ lus in ſeinem„Chriſtabend“ erkennen. Er erzählt, wie er am Chriſtabend einen Haufen unverkaufter Bäume erblickte. i Sie lagen auf dem Pflaſter da, vergeſſen, Und ſchneebedeckt, als wär ihr Grün vermeſſen, Als ſchämten ſte ſich ihrer hellen Farben, Die doch ſo gern, um heut zu leuchten, ſtarben. Wie der Weihnachtsbaum in die Häuſer der Vor⸗ nehmen, in die Stube des Handwerkers. in das traute Stübchen der armen Witwe wandert und überall Glückſeligkeit hervorzaubert, das erzählt Jakob Löwenberg: f Inmitten von Wagen, Karren, Karoſſen, Iſt heimlich ein Märchenwald entſproſſen, Von leiſem Glockenklingen durchhallt: Von Weihnachtsbäumen ein Tannenwald. Da hält ein Wagen, ein Diener ſteigt aus Und nimmt den größten Baum nach Haus. Ein Mütterchen kommt und prüft und wägt, Bis endlich den rechten ſie heimwärts trägt. Verloren zur Seite ein Stämmchen ſtand, Das faßte des Werkmanns rußige Hand. So ſah ich einen Baum nach dem andern In Schloß und Haus und Hütte wandern, Und ſchimmernd zog mit jedem Baum Ein duftiger, glänzender Märchentraum. 2 Weihnachten der Kriegsopfer Reichsbund der Kriegsbeſchädigten Der Nibelungenſaal war am Sonntag nachmittag faſt bis auf den letzten Platz gefüllt. Ging doch dies⸗ mal die Beſcherung der Kriegerwaiſen durch den Reichsbund der Kriegsbeſchädigten in beſonders feſt⸗ licher Weiſe vor ſich. In geheimnisvollem Dunkel lag zunächſt die Bühne. Bei ſtimmungsvoller Be⸗ leuchtung tauſchten Hunderte von Plappermäulchen ihre Weihnachtsvorfreuden aus. Dann klang die Orgel. Ein Weihnachts⸗Präludium von Ludwig Gaber in dem all die wohlbekannten Lieder der Heiligen Nacht aufleuchteten, vertiefte die Erwar⸗ tungsfreude. Der Komponiſt ſpielte ſein Werk ſelbſt. Namens des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen, Be⸗ zirksverein Mannheim, führte daun Hauptlehrer Lauble aus Feubenheim u. a. folgendes aus: Wieder iſt Weihnacht geworben. Wir wiſſen wohl, dieſes Feſt hier hat nicht den Charakter des Feſtes im trauten Heim. Wir geben ihm einen anderen Charakter, den der Liebe zum fremden Kind. Wir haben die Verpflichtung über⸗ nommen, als wir unſere Kameraden draußen hin⸗ ſinken ſahen, ihrer Kinder nicht zu vergeſſen. Wir wollen Liebe geben. In dleſem Jahr ſtieß unſer Liebeswerk auf große Widerſtände. Die Arbeits⸗ loſigkeit und die Ungewißheit der Exiſtenz für morgen ſind ſchlechte Berater für ein ſolches Feſt. Wir ſind aber erfreulicherweiſe nicht allein geblieben. Unſer Dank gebührt vor allem der Landesregierung, die die Durchführung einer Sammlung genehmigt hat und der Stadtverwaltung für die teilweiſe Ueberlaſſung des Saales, den ſie vielleicht im nächſten Jahr ganz koſtenfrei überläßt. Der Dank gilt auch der Ger⸗ mania⸗Schule mit dem Lehrerkollegium, den mitwir⸗ kenden Kindern und nicht zuletzt den Frauen und Männern, die mit der Sammelliſte treppauf, treppab gingen. Der Redner verlas noch einen launigen Brief vom Nikolaus an die Kinder. Und dann ging auf der Bühne im Licht ber Scheinwerfer das Märchen⸗ ſpiel von der Frau Holle vor ſich, von den Kindern richtig miterlebt. Alle Rollen wurden von Kindern der Germanlaſchule Neckarau unter Leitung von K. Kotyrba und Damen und Herren des Lehrerkollegiums geſpielt. Die Reigen ſtudierten Frl. Harke und Frl. Tſcheu⸗ lin ein. Die Muſikeinlagen ſpielte die Kapelle Becker. Alle Mitwirkenden, in erſter Linie die „Goldmarie“ und die„Pechmarie“, aber auch all die andern Mädels und Buben haben ihre Sache recht gut gemacht und als nach dem Tanz der Schnee⸗ flocken im 7. Bild das Stück, das Karl Kamm zum Verfaſſer hat, zu Ende war, konnten ſie reichen und wohlverdienten Bifall ernten. Nach der Pauſe ging das eigentliche Weihnachtsſpiel in Szene, für die Reichsbund⸗Weihnachtsfeier beſon⸗ ders bearbeitet von W. Weber, und aufgeführt von Kindern der Germaniaſchule unter Leitung von A. Gushurſſt. Weihnachtszeit! Knecht Ruprecht hat ſeine Vorbereitungen getroffen und iſt unter⸗ wegs nach Dorf und Stadt. Er hat ſchon einen weiten Weg hinter ſich und ſtapft mit ſeinem ſchweren Sack müde durch den tief verſchneiten Wald. Vor der letzten Stadt will er noch ein wenig ausruhen und ſchläft ein. Da wird der Himmel plötzlich hell und wir hören das ſchöne Weihnachtslied„Alle Jahre wieder“. Das Himmelstor öffnet ſich und eine Schar von Engeln ſteigt mit Gaben die Himmels⸗ treppen hernieder. Und dann kommt das Chriſtkind. Es ruft ſeinen treuen Knecht Ruprecht, damit er die Gaben verteile. Zunächſt müſſen die Vollwaiſen auf die Bühne kommen, wo ſie ihre Geſchenke in Empfang nehmen. Dann werden die andern bedacht, die im Saale ſitzen bleiben mußten. Und zum Schluß ruft Knecht Ruprecht, der ja in Wirklichkeit der Haupt: lehrer Fr. Hu pp iſt: Der Sack iſt leer, die Beſcherung iſt aus, Ade, liebe Kinder, geht fröhlich nach Haus! Das taten ſie denn und der Jubel wollte kein Ends nehmen. Die Großen haben ſich mitgefreut. Rund 600 Kriegerwaiſen wurden beſchert; ihre Freude möge der Dank für die Geber ſein und für die, die zum Gelingen der Weihnachtsfeier bei⸗ getragen haben. vel. Zentralverbans deutſcher Kriegsbeſchädigter Zu ſeiner erſten Weihnachtsfeier hatte am Sams⸗ tag abend in das„Eichbaum⸗Stammhaus“ die erſt ſeit zwei Jahren beſtehende Ortsgruppe des Zentralverbandes deutſcher Kriegs⸗ beſchädigter und Kriegshinterbliebe⸗ ner eingeladen. Bis auf den letzten Platz war der Saal beſetzt. Auch zahlreiche Kinder hatten ſich ein⸗ gefunden und harrten auf die Beſcherung, die aus Vereinsmitteln durchgeführt wurde. Den Höhepunkt des Abend bildete zweifellos die Anſprache von Profeſſar Ullrich, der zuerſt den Kindern in lichten Worten die Weih⸗ nachtsgeſchichte erzählte und deßei die große Liebe be. tonte, die durch das Weihnaddesfeſt immer wieder neu erſteht. Dann aber ſprach er zu den Großen über die erſte Weihnacht im Felde, die nicht überall ſo ver⸗ lief, wie es zu wünſchen geweſen wäre. Wieder iſt ein Kampftag geweſen. Sterbend ſinkt ein Kamerad zu Boden. Mit der letzten Kraft ſpricht er:„Grüßt mir meine Braut, grüßt mir meine Lieben.“ Dieſer Gruß ſei in der Weihnachtsfeier allen denen übermittelt, die um einen Menſchen trauern, der nicht mehr wie⸗ dergekehrt iſt. Dieſer Gruß ſoll aber auch Frage und Mahnung an die Kinder ſein, ob ſie auch die Ehrfurcht vor der Mutter haben, die die Vaterſtelle übernehmen und den bitteren Kampf ums Daſein führen mußte. Die Buben, die nunmehr älter geworden ſind, haben eine neue Pflicht erhalten: die Vaterſtelle zu vertreten. Nicht ſich ſelbſt haben die Sterbenden ge⸗ meint mit ihrem„Hilf mir“. An ihre Angehörigen haben ſie gedacht und dieſen Angehörigen ſoll gehol⸗ fen werden und der Geiſt der Liebe ſoll wachſen, blü⸗ hen und gedeihen. Die Gedanken müſſen zur Tat werden, ſie ſind es ſchon geworden. Der Weihnachts⸗ botſchaft iſt entſprochen: nicht mit Worten, ſondern mit der Tat iſt Hilfe geleiſtet worden und wird wei⸗ ter Hilfe geleiſtet werden. f Dem tiefen Eindruck dieſer Worte konnte ſich nie⸗ mand entziehen. Hart, ſchonungslos ſprach Profeſſor Ullrich über den Krieg. All das, was er ſagte, war eine Anklage gegen den Geiſt des Kampfes und der Liebloſigkeit. Reicher Beifall dankte dem Redner für ſeine wirklich zu Herzen gehenden Worte. Einen hohen muſikaliſchen Genuß vermittelte der Geſang⸗ verein Liederpalme, der zuerſt„Heilge Nacht o gieße du“ ſang und dann„Sternennacht“ von Schul⸗ ten folgen ließ. Später brachte der Chor noch„Nacht“ von Abt und„Heimkehr“ von Wolgemuth zu Geyör und errang durch die vorzügliche Wiedergabe der Lie⸗ der wohlverdienten Beifall. Eine Bereicherung des Programms waren die Tenorſoli der Herren Britz und Eiſinger. Herr Eiſinger, der mehr eine lyriſche Stimme hat, ſang:„Gebet“ aus„Rienzi“,„Du biſt die Ruh“ von Schubert,„Mag der Himmel euch vergeben“ aus„Martha“ u. a. Von den von Herrn Britz geſungenen Liedern gefiel beſonders:„Lied an den Abendſtern“ aus„Tannhäuſer“ und„Selig ſind die Verfolgung leiden“ aus„Evangelimann“ Beide Sänger verfügen über eine vorzügliche Stimme, was um ſo höher zu bewerten iſt, da es ſich um keine aus⸗ gebildeten Soliſten handelt. Frl. Hildebrand entledigte ſich mit großem Geſchick der Begleitung der Lieder auf dem Klavier und füllte auch die Paufen durch Muſikſtücke aus. Frl. Elſe Britz ſprach einen Weihnachtsprolog und ſpielte auch ſpäter das Chrtſt⸗ kind, in deſſen Begleitung der Weihnachtsmann ein⸗ zog, der an die bedürftigen Kinder der Vereinsmit⸗ glieder die Geſchenkdüten verteilte. Große Freude gerrſchte über den Inhalt der Düten. Außer Süßig⸗ keiten kamen hauptſächlich praktiſche Geſchenke, warme Hausſchuhe, Strümpfe, Hoſen, Taſchentücher uſw. zum Vorſchein. Recht nett trugen einige Kinder Ge⸗ dichte vor und gemeinſam ſang man bekannte Weih⸗ nachtslieder. Eine Gabenverloſung bildete den Be⸗ ſchluß der wohlgelungenen Weihnachtsfeier, die een richtiger Familienabend geweſen iſt. 0 L Freiwilliger Tod. Geſtern wurde im Lutſen⸗ park ein 55 Jahre alter verheirateter Kauf ma n n, zuletzt in Seckenheim wohnhaft, erhängt aufge⸗ funden. Der Mann war ohne Arbeit und Verdienſt. Dies dürfte die Urſache der Tat ſein. Ein Kaminbrand entſtand Sonntag nachmittag im Hauſe Schimperſtraße 2 durch Ueberhitzen eines Ofens. Die Gefahr wurde durch die um.34 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr beſeitigt. f Voranſtaltungen »National⸗Theater. Die Vorſtellung„Schneewittchen“ be⸗ tinnt heute abend um 19 Uhr, nicht, wie heute früh irr⸗ tümlich berichtet, um 13.30 Uhr. Ende 21.80 Uhr. 5 8 Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus. Am erſten Weihnachtsfeiertag bleiben die Sammlungen geſchloſſen. Am zweiten Weihnachtsfetertag und am Neujahrstag iſt das Muſeum bet freiem Eintritt geöffnet von 11—1 und 35 Uhr. Y NStMifenk IAAugrniegre Morgen neu! Zu beziehen in unserer Geschäftsstelle R I, 4/8 den Nebenstellen Waldhofstr. 6, Schwetzingerstr. 19/20, Meerfeldstr.ià u durch unsere Trägerinnen 4. Seite. Nr. 396 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Montag, den 23. Dezember 1929 Kommunale Chronik Heidelberger Bürgerausſchuß Die Tagesordnung der Freitag⸗Sitzung des Heidelberger Bürgerausſchuſſes, über deren Ergeb⸗ nis wir ſchon berichtet haben, wies zwei Punkte auf, die außergewöhnlich ſtarkem Intereſſe begegneten. Bei der Beamtenvorlage ging die Umwandlung einiger außerplanmäßiger Stellen in planmäßige Beamtenſtellen ziemlich glatt vonſtatten, da hierdurch keine Mehraufwendungen nötig wurden. Schwieriger geſtaltete ſich ſchon die Höhergruppierung einer Reihe näher be⸗ zeichneter Beamter. Die Volkspartei— ausnahms⸗ weiſe hatten auch die Kommuniſten einmal nur fachliche Motive— wollte den Höherſtufungen nur bis zur Gruppe VII zuſtimmen, da bei den Be⸗ ſoldungsſätzen von Gruppe VIII bis X wirklich von einer Härte nicht geſprochen werden könne. Be⸗ mängelt wurde von der gleichen Seite, daß die Vor⸗ lage nicht auch die Sätze der neuzubildenden Zwi⸗ ſchengruppe IXa mitgeteilt habe. Der demokratiſche Redner machte auf einen Schönheitsfehler der Vor⸗ lage aufmerkſam, die in der namentlichen Liſte der höher einzugruppierenden Beamten zwei Namen enthalte, deren Träger bereits vor dem 1. April 1929 geſtorben ſeien. Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus ſieht in der Vorlage eine rechtliche Verpflichtung der Stadt, der ſog. Härteausgleich laſſe ſich auch mit der kommenden Verwaltungsreform in Einklang brin⸗ gen. Die Sozialdemokraten traten für die Vorlage in ihrem ganzen Umfang ein, die vereinigten bür⸗ gerlichen Gruppen ließen erklären, daß ſie die Ab⸗ ſtimmung freigeben. Nach einer längeren Geſchäfts⸗ ordnungsdebatte wurde der volksparteiliche Antrag abgelehnt und die ſtadträtliche Vorlage mit Stim⸗ menmehrheit angenommen. Aus dem Lande Schlägerei bei einem Großfener * Pforzheim, 22. Dez. In Huchenfeld bei Pforz⸗ heim wurde das Anweſen des Fuhrmanns Eniz geſtern nachmittag vollſtändig eingeäſchert. Um 2 Uhr gelang es, das Feuer auf ſeinen Herd zu be⸗ ſchränken, doch konnte es erſt heute morgen als völlig gelöſcht gelten. Es konnte ſo gut wie nichts gerettet werden. Die beiden Famllien, die das Haus bewohnten, haben ihre ganzen Fahrniſſe verloren und ſind obdachlos geworden. Ein Nehenhaus konnte mit großer Mühe vor dem Ueber⸗ greifen des Feuers gerettet werden. Doch iſt der Giebel angebrannt. Als Brandurſache wird Kurz⸗ ſchluß vermutet. Der Schaden dürfte etwa 20 000 Reichsmark betragen. Im Verlaufe des Brandes entſtand unter den Löſchmannſchaften ein Streit, der ſchließlich zu einer Schlägerei ausartete und hervorgerufen war durch Uneinigkeit über den Um⸗ ſang der abzureißenden Gebäudeteile. Um die Ruhe wieder herzuſtellen, wurden vier Gendarmen an den Brandplatz beordert, von denen einer, an⸗ ſcheinend durch ein Feuerwehrbeil, verletzt wurde, Zwei der Hauptkrakeeler wurden feſtgenom⸗ men. . L. Waghäuſel, 22. Dez. Die Direktion der Zucker⸗ fabrik Waghäuſel hat in lobenswerter Weiſe den Landwirten der Umgegend geſtattet, die rieſigen, durch den Brand der Lagerhalle verdorbenen Schnitzel ⸗ abfälle, die zum Teil in Aſche verwandelt worden find, zum Teil aber noch für Futterzwecke ver⸗ wendbar ſind, unentgeltlich abzuführen. Auf dieſe Welſe hat ſowohl die Zuckerfabrik durch Erſparnts der Aufräumungsarbeiten als auch die Landwirt⸗ ſchaft der Umgegend inſofern einen Nutzen, als die Schnitzel ein vorzügliches Düngemittel abgeben und die Anſchaffung anderer Düngemittel entbehrlich machen. Die Hunderte von Fuhrwerken, die täglich an die Brandſtelle kommen, zeigen am beſten, wie ſehr von den Landwirten dieſe willkommene Gelegen⸗ heit wahrgenommen wird. Gau⸗Kaninchen⸗Ausſtellung der vereinigten Kaninchen- und Geflügelzucht⸗Vereine Mannheim Weinheim Die Gau⸗Ausſtellung fand am Samstag und Sonntag im Saale zum„Badiſchen Hof“ in Feudenheim ſtatt. Die ausgeſtellten Tiere waren Muſterexemplare, gut durchgezüchtet im Körperbau wie Behaarung. Der Fachmann konnte mit Be⸗ friedigung feſtſtellen, daß die Zucht wieder einen erfreulichen Aufſchwung genommen hat. Es war eine Augenweide, die ſeidenglänzenden Tierchen zu muſtern; ebenſo die kleine Fellabteilung. Vertreten waren belgiſche und weiße Rieſen, deutſche Rieſen⸗ ſchecken, deutſche und engliſche Schecken, deutſche Widder, blaue Wiener, Rieſen⸗ Silber, Haſen⸗ Kaninchen, Japaner, Chinchilla, Alaska, Schwarz⸗ loh, Silber, grau, gelb und blau, Hermelin, Chin⸗ Rex, Caſtor⸗Rex und ein Marder⸗Kaninchen. Die Leitung der Ausſtellung hatten die Herren Karl Nagel, Artur Brauer und Georg Wicken⸗ häuſer. Als Preisrichter fungierten die Herren Daniel Stepp, Kandel und Ph. Buchert ⸗ Ludwigshafen⸗Frieſenheim. Der Katalog verzeich⸗ nete 215 Nummern. Preiſe erhielten: Ehrenpreiſe: Frey Ludwig, Hook Jakob, Baumgärtner Johann, Kirſch Joh.⸗Feudenheim, Heſſe Karl⸗Weinheim, Ecker Martin⸗Viernheim, Strauß⸗Mannheim, Schmidt Adam⸗Feudenheim, Müller Peter, Spreng Ludwig, Bauer Jakob⸗Feudenheim, Walter Jakob⸗Weinheim, Spriegel⸗Mannheim, Mohr.⸗Käfertal, Walther Ernſt⸗Luzenberg, Frey Val.⸗Feudenheim, Franken⸗ bach Aug.⸗Mannheim, Seubert Peter⸗Neckarau, Hil⸗ denbrand Ludwig, Muth Georg⸗Feudenheim, Köhler Nachbargebiete Einbrecher„räumen“ eine Villa— Warenhausdiebin Falſchgeld i * Ludwigshafen, 23. Dez. In der Nacht zum Sonntag wurde in einer Villa in der Richard Wag⸗ nerſtraße eingebrochen. 11 Flaſchen Sekt und 30 Flaſchen Wein holten die ungebetenen Beſucher aus dem Keller. Aus dem Flur im erſten Stock nah⸗ men ſie einen Herrenmantel und einen Damen⸗ mantel mit, aus einem Zimmer eine goldene Lorg⸗ nette, eine Geldbörſe mit Kleingeld und ein klei⸗ neres Quantum Aepfel und Schokolade. Aus dem Wohnzimmer holten ſie Weihnachtsgebäck, Butter und Palmin und aus der Küche 18 Eier und einen Laib Brot. Die Waren haben einen Geſamtwert von etwa 340 M. Von den geſtohlenen Sachen wurde in dem Garten der Villa ein Teil wiederge⸗ funden. Die Täter ſind unbekannt.— Am Sams⸗ tag abend wurde in einem hieſigen Kaufhaus eine 56 Jahre alte Witwe von Mundenheim dabei be⸗ troffen, als ſie verſchiedene Gegenſtände in ihrer Handtaſche verſchwinden ließ. Bei einer Viſitation wurden bei ihr fünf Paar Schlupfhoſen, 3 Paar Strümpfe, 1 Paar Handſchuhe und ein Stück Seife gefunden. Die Diebin wurde feſtgenommen. Am gleichen Abend wurde in einem Kaufhaus eine 57 Jahre alte Ehefrau von Maudach feſtgenom⸗ men. Bei einer Hausdurchſuchung wurden bei ihr Waren im Werte von über 1000 Mark, die von Warenhausdiebſtählen herrührten, ge⸗ funden und beſchlagnahmt.— Am Freitag wurde bei einer hieſigen ſtädtiſchen Kaſſe ein falſches Fünfmark⸗ ſtück angehalten. Das Falſchſtück iſt aus einer Blei⸗ legierung, trägt die Jahreszahl 1928 und das Münz⸗ zeichen A. Es wurde beſchlagnahmt. Herſteller und Verbreiter unbekannt. Iſt er der Mörder? * Alzey, 21. Dez. Der mutmaßliche Mörder des unbekannten Wanderburſchen wurde geſtern von der Kriminalpolizei Kirchheimbolanden verhaftet. Es handelt ſich um den Landwirt und früheren Korb⸗ macher Konrad Büttler, der 60 Jahre alt iſt und aus Gauersheim ſtammt. Er ſoll im Mai 1926 an der Rübenkaule bei Flomborn einen Handwerks⸗ Cradock ſtand auf.„Ich werde mich zurückziehen. Gute Nacht, Renton! Gute Nacht, Said Huſſein!“ „Ich gehe auch!“ antwortete der Prinz. Die beiden Männer ſtiegen zuſammen die Kajütentreppe hinab, und Renton folgte ihnen. Joan Averil ſetzte ſich plötzlich im Bette auf und blickte erſchrocken um ſich. Sie ſah auf die Uhr. Fünf Minuten nach zwölf. Sie horchte, aber ſie hörte nur das Pochen ihres Herzens. Der Laut, der gräßliche Laut, der ſie aus dem Schlafe erweckt, hatte ſich nicht wiederholt. Barfüßig, im Nachthemd ſprang ſie zur Tür. Der Gang war leer, ſo wie ſie ihn zuletzt geſehen; die runde elektriſche Lampe zitterte leiſe im Takt zu den Schwankungen des Schiffes und leuchtete matt. D lag finſter wie vorhin, die Tür mit einem Haken geſichert. Joan knipſte am Schalter neben ihr und drehte das Licht an. Die Kabine war leer. Auf der Schwelle lag ein zuſammengefaltetes Stückchen Pa⸗ pier. Mechaniſch hob ſie es auf und blieb unentſchloſ⸗ ſen ſtehen. Plötzlich legte ſich von hinten eine ſchwere Hand auf ihre Schulter. Sie drehte ſich ſchnell um: Cra⸗ dock ſah ihr hart in die Augen; ein grimmiger Zug lag um ſeinen Mund. „Was tun Sie hier?“ fragte er barſch. Ohne den Griff zu lockern, lugte er an ihr vorbei in ſeine Kabine. Sein Geſicht wurde ſanſter. Dann aber entdeckte er den Brief. Wilden Blickes entriß er ihr 8.— deigte auf die Aufſchrift„Mr. Cra⸗ dock“. Nachdem er den Zettel geleſen, preßte er ihn in der Hand hin und her und trat ganz nahe an Joan heran, die am Türpfoſten lehnte.„Ich verbiete 3 1 55 ein für alle Mal, ſich in meine Angelegen⸗ heiten zu miſchen! Es gibt nichts in meiner Korre⸗ Der Roman eines geheimnisvollen Aegypters von V. Williams Deutſches Recht bel Gg. Müller⸗München „Was wollen Ste eigentlich?“ keuchte ſie.„Den Brief nahm ich zufällig vom Boden auf. Ich hatte mich über ein Geräuſch erſchreckt— kam zu Ihnen, um zu fragen, ob auch Sie etwas gehört hätten—“ „Was ſollte ich gehört haben?“ „Jemand hat gerufen— ich glaubte einen Schrei zu vernehmen.“ „Wo, wann?“ „Soeben. Er ſchien von draußen zu kommen.“ Unter der ſpinnwebfeinen Hülle hob und ſenkte ſich ihr Buſen. Sie blickte auf ihr Nachthemd und Röte der Scham ſtieg in ihre Wangen. „Laſſen Sie mich in mein Zimmer!“ bat ſie, denn er ſtand noch immer zwiſchen ihr und ihrer Kabinen⸗ tür. Aber er ſtarrte ſie finſter an und rührte ſich nicht. Sie boxte mit ihrer feſten kleinen Hand gegen ſeine Bruſt.„Laſſen Sie mich vorbei, ſage ich!“ knirſchte ſie. Stillſchweigend trat er zur Seite. Sie flüchtete in ihre Kabine und verriegelte die Tür. Gedankenverloren ſtand er und zerknüllte den Brief zwiſchen ſeinen Fingern. Dann, mit plötz⸗ lichem Ruck, riß er ſich aus ſeiner Lethargie und ſtürzte durch den abſchüſſigen Gang zurück, woher er gekommen. Als Jvan am nächſten Tag die Augen aufſchlug, hatte die„Aquatic“ zu ſchwanken aufgehört. Der Hermelinmantel in ihrer Kabine hing bewegungs⸗ los am Haken. Die offene Luke umrahmte etwas, das einer erſtaunlich feſten gelben Mauer glich. Man hörte Lärm von ſchweren Wagen, die über hartes Pflaſter ratterten und Stimmengeſchnatter zerriß die Luft. „Neapel, gnädige Frau!“ Simmons ſtand neben dem Bett, eine Teetaſſe in der Hand. In ihrem ſchwarzen Kleid ſah ſie noch grimmiger und eckiger aus als ſonſt. Sie war ſo kantig wie ein Rechteck, und trotzdem kein lebenbiger Mann berechtigter⸗ ondenz, was Sie oder ſonſt jemanden intereſſte⸗ den könnte.“ 5 8 Karl⸗Käfertal, Winkler Fritz⸗Feudenheim, Kreuzer Gg.⸗Käfertal, Eſchelbach Georg, Winkler Fritz⸗Feu⸗ denheim, Buber Peter⸗Laudenbach, Dietrich Jakob⸗ Luzenberg, Frank Val.⸗Weinheim, Nagel u. Hilden⸗ brand⸗Feudenheim, Soldner Georg⸗Mannheim. Erſte Preiſe: Hohenadel Ph.⸗Weinheim, Sprengel Max, Frey Ludwig⸗Feudenheim, Freihöfer Karl⸗Neckarau, Wal⸗ ter Jakob⸗Weinheim, Mohr.⸗Käfertal, Soldner Georg⸗Mannheim, Nagel Karl, Kirrſtätter Fritz⸗ Feudenheim, Frau Würfel⸗Käfertal, Weiß Ludwig⸗ Hemsbach, Mohr.⸗Käfertal, Walter Gretchen⸗Wein⸗ heim; Frau Würfel⸗Käfertal erhielt auch für die ausgeſtellten Pelzwaren einen 1. Preis. Zweite Preiſe: Egner Karl, Heilig Seb., Hook Jakob, Sprengel Max, Spreng Fritz, Frey Ludwig⸗Feudenheim, We⸗ ber Ph.⸗Neckarau, Metz Karl⸗Weinheim, Ecker Mar⸗ tin⸗Viernheim, Narr Gottfried, Spreng Ludwig, Mayer Ludwig⸗Feudenheim, Frau Würfel⸗Käfertal, Seubert Ernſt⸗Mannheim, Alter⸗Z.⸗Verein Brühl, Benzinger Emil, Frey Val., Köhler Andr.⸗Feuden⸗ heim, Löber Alwin⸗ Ilvesheim, Muth Gg.⸗Feuden⸗ heim, Soldner Gg.⸗Mannheim, Brauer Artur, Eſchelbach Georg, Dietrich Jakob⸗Luzenberg, Heiz Bapt.⸗Luzenberg, Nagel u. Hildenbrand⸗Feudenheim, Adam Joſ.⸗Mannheim. Außerdem konnten 57 dritte Preiſe zuerkannt werden. Der Firma Gottlob Nafzer⸗Kirchhein Teck wurde für ihren Jutter⸗Zuſatz die goldene Medaille verliehen. Kr. * 2 Burſchen ermordet und beraubt haben. Auch ſein Sohn, der 25 Jahre alte Schloſſer Auguſt Büttler, der ſeinen Vater dauernd beſchuldigte, iſt der Mittäterſchaft beſchuldigt. Die myſteriöſe Mord⸗ affäre wurde damals von der Mainzer Gerichts⸗ behörde bearbeitet, doch war es nicht möglich, den Täter ausfindig zu machen. Der mutmaßliche Mör⸗ der iſt verheiratet und beſitzt außer einem Sohn noch zwei Töchter. Merkwürdig iſt, daß die Ein⸗ wohner von Gauersheim die ſchon ſeit 1928 von der Tat wußten, die Gerichtsbehörde nicht in Kenntnis ſetzten. Dagegen wunderte man ſich im Ort, daß das Gericht nichts von der Angelegenheit erfuhr. Villeneinbruch in Bensheim sw. Bensheim, 22. Dez. In einer Villa in der Gartenſtraße wurde von unbekannten Tätern ein Einbruch verübt. Die Diebe orangen in die Küche ein und durchwühlten auch die Wohnung im erſten Stock. In erſter Linie haben es die Einbrecher wohl auf Bargeld abgeſehen gehabt. Sie erbeuteten aber nur Lebensmittel und Küchengebrauchsgegen⸗ ſtände. Die Beſitzer der Wohnung ſchliefen im 2. Stock und bemerkten von dem Einbruch nichts. Dienstag, 24. Dezember 11.00 uhr: Frankfurt: Konzert, Stuttgart: Frauenſtunde: Am heiligen Abend. 12.15 Uhr: München, Stuttgart: Schallplattenkonz. 14.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Kinderſtunde: Der Hirten Verkündigung. 14.45 Uhr: München: Weihnachtsglocken v. der Frauen⸗ kirche München. 15.90 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Kinderſtunde, Langenberg: Weihnachtsmuſik, München: Unter⸗ haltungstonzert. 16.15 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Kinder. 17.00 Uhr: Hamburg: Weihnachtsgottesdienſt, Buda⸗ peſt: Weihnachtsmuſik, Graz: Weihnacht in der Steiermark. 18.15 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Weihnachts⸗ ſpiel„Das Chriſtkind“, München: Orgelkonzert. 18.30 Uhr: Breslau: Alte Weihnachtslieder, Lan⸗ genberg und andere deutſche Sender: Geläut der deutſchen Glocke am Rhein, Gras: Weihnachtsſpiel „Das Chriſtkind kommt“. 18.45 Uhr: Berlin: Weihnachtsmuſik. Konzert für die vermuten ließen, daß ihre unbekleidete Geſtalt einen Kubiſten in Ekſtaſe verſetzt haben würde. Aber ſolche Gedanken kamen Joan Averil nicht in den Sinn. Für ſie war Simmons in ihrem ſchwar⸗ zen Alpakakleid die roſenfingrige Morgendämme⸗ rung in Perſon. Sie rekelte ſich ſchläfrig. Irgendwo raſſelte in ihrem Kopf, wie ein Vogel im Käfig, eine unangenehme Erinnerung und deshalb wollte ſie nicht recht erwachen. „Es gab eine böſe Geſchichte in der Nacht, gnä⸗ dige Frau! Haben Ste es gehört? Man ließ das Schiff halten, und ich weiß nicht, was noch alles ge⸗ ſchah. Man ſagt, ein Paſſagier ſei über Bord ge⸗ fallen!“ Ein finſteres, ſonnenverbrauntes Geſicht, zwei zornige Blauaugen traten in Joans langſam er⸗ wachendes Bewußtſein. Warum hatten ſie ſie ſo wild angeſtarrt? „Ich werde Ihnen Ihr blaues Stoffkleid vor⸗ bereiten, gnädige Frau. Es regnet fürchterlich.“ Simmons ging betulich umher und brachte die Ka⸗ bine in Ordnung. Joan richtet ſich im Bette auf. Plötzlich kamen ihr die Ereigniſſe der Nacht wieder ins Gedächtnis: Der Schrei— Cradock und ſein unſinniger Argwohn —. Was hatte Simmons da eben von einem Paſſa⸗ gler über Bord erzählt? N Es klopfte. iSsmmons wandte ſich nach Joan um und ſagte: „Der Kapitän läßt ſich Ihnen empfehlen! Er möchte Sie ſo bald als möglich in ſeiner Kajüte ſprechen.“ „Kapitän Barnett? Was will er von mir?“ „Das weiß ich auch nicht, draußen ſteht ein Ste⸗ ward und ſagt, es ſei ſehr dringend!“ „Gut, ich komme, ſobald ich angezogen bin. Was das wohl ſein mag?“ „Möglicherweiſe etwas mit Ihrem Reiſepaß— das würde mich nicht wundern. Es kam eln Haufen von fremden Männern an Bord. Sie nahmen das Rauchzimmer in Beſchlag, wo ſie die Päſſe für Leute abſtempeln, die an Land gehen wollen. So ein Blöd⸗ ſinn, finde ich Joan intereſſierte ſich nicht für die geiſtreichen Auseinanderſetzungen ihrer Zofe.„Wiſſen Sie wer der Paſſagier war, der über Bord fiel, Simmons?“ „Die Stewardes konnte darüber keine Auskunft maßen darüber ſprechen konnte, gab es Anzeichen, geben, gnädige Fraul“ Aus Rundſunk⸗Programmen 19.00 Uhr: Berlin: Heiligabend, Budape ſt: Weih⸗ nachts konzert, Wien: Feierſtunde. 19.15 Uhr: Breslau: Deutſche Volkslieder und Sprüchs Hamburg: Was das Genie dem Kinde ſchenkte. 19.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Weihnachts⸗ muſik. 20.00 Uhr: Daventry: Leichte Muſik, Wien: Glocken⸗ geläute, Zürich: Uebertragung aus dem Großmünſter 20.15 Uhr: Berlin: Stille Stunde an Weihnachten, Fränkfurt, Stuttgart: Weihnachten daheim und draußen, Stockholm: Konzert. 20.30 Ühr: München: Weihnachtsſtunde, Tur tn: Weihnachtsfeier, Wien: Choräle und Weihnachtslieder. 21.00 Uhr: Hamburg: Welhnacht der Einſamen, Da⸗ ventry: Konzert„Neapel“, Rom: Weihnachtskon⸗ zert, Wien: Volkstümliches Konzert. 23.00 Uhr: Berlin: Weihnachtschöre, Frankfur 35 Stuttgart: Chriſtgeburtſpiel. 24.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgort: vom Freiburger Münſter. r r Glockengeläut Wind 8— Wetter 3 8 Richt Stärke Wertheim 151, 0 eich bedeckt Königsſtuhl 568255,——3 8 5 5 Karlsruhe 20 7540—2 3 5 1 Ba„Bad 9553 N 0 Ne el Billingen 80 755.5—2—3 8 leicht bedeck Feldba. Hof 1275 6266 4 2 4 8 5 Hiebl Badenweit. 754.3-18 S 0 bedeckt St. Blaſien 780 2 12 fſtil 4 Bad. Dür h. 22 0— 8 8 Schne⸗ fall Die atlantiſche Depreſſion hat ſeit geſtern auf dem Kontinent an Raum gewonnen und die kalte Oſt⸗ luft bis zur Weſer zurückgedrängt. Weitere Staf⸗ feln warmer Luft ſind im Annähern und haben ſchon geſtern in der Höhe ſehr weit nach Oſten vor⸗ gegriffen(Feldberg Freitag— 14, Samstag— 7, Sonntag und heute— 4 Grad). Im Rheintal hält ſich noch die kalte Luft. Sie wird jedoch bald von der wärmeren Strömung verdrängt werden. In nächſter Zeit dürfte mindeſtens in den tieferen Lagen Tauwetter eintreten. Wetterausſichten für Dienstag, 24. Dezember: Gebirge: Milderung des Froſtes. Ebene: Tau⸗ wetter bei ſüdweſtlichen Winden. Schneefälle, bis zu mittleren Lagen hinauf in Regen übergehend. im Monat Dezember Neckar- e 18 19 20 23 Waſſerſtandsbeobachtungen Abein Fege 17.] 8 19 20. 28 Baſel 70.800, f. fc%„ 1 8 5 1 ö Mannheim 3 053.183 00.80 5000 wee 13 435 294.04 Jogſtſe% 100.1 Maxau 1044.34 164.03 3 78 Mannhein 2408 023 142.97 49 Jaub.642,05 1302 19,176 Xa. 35402 873.782.652 09 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A Meißner— Feuilleton; Dr. S. Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Spocr und Bermiſchte.: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrſge Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mii⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Has. Neue Mannheimer Zeitung g G. m. b.., Mannheim, R 1. 4— 6 Schluß des redaktionellen Teils ng nachdem Aufstehen 2 und lagsüber sind Sſe verschſelmt, röuspern sleh und hüstelnl Das schwindet bei tegelnäsigem lutschen der nicht Aitsamen HBaclener geilen a8 erlangen Sie öfefsnuster yon der AADAEHRAD ENT EA DEN 12 Geſchäflliche Mittei ungen Weihnachten, ein Feſt der Freude, der körper⸗ lichen und geiſtigen Erholung, wird oft durch eine un⸗ angenehme Folgeerſcheinung der zu dieſem Feſt üblichen leiblichen Genüßte getrübt. Bekanntlich iſt„nichts ſchwerer zu ertragen als eine Reihe von guten Tagen“. Wenn da⸗ her die Gefahr einer Ueheranſtrengung des Magens be⸗ ſteht, eine ſchleppende n mit den dann unvermeid⸗ baren Magenbeſchwerden und Sodbrennen droht, nehmen Sie nur rechtzeitig„Bullrich Salz“. Auf Grund hundert⸗ jähriger Erfahrungen hergeſtellt, ſichert dieſes Hausmittel ſofort eine geregelte leichte Verbauung. Fiebernd vor Aufregung haſtete Jvan in die Kleider. Hatte etwa gar Cradock ſeine unverſchäm⸗ ten Anſchuldigungen vor dem Kapitän wiederholt! Sie fühlte, wie heißer Zorn in ihr aufſtieg. Der Steward führte ſie zur Kommandobrücke. Es war elendes Wetter. Ein grauer warmer Regen hüllte Neapel ein und die Näſſe blieb überall haften. Die„Aquatic“ nahm Kohlen ein. Flache Barken la⸗ gen auf dem ſchmierigen Waſſer neben ihr und end⸗ loſe Reihen zwerghafter Geſtalten, die Köpfe als Schutz gegen den Regen mit Säcken bedeckt, turnten über die Planken und trugen Weidenkörbe auf den Schultern. In dem kleinen weißen Deckhaus des Kapitäns war der erſte Menſch, den Joan beim Eintreten zu Geſicht bekam, ihr Kabinennachbar Cradock. Er lehnte an einem Schrank der Tür gegenüber in einem ſchäbigen alten Anzug, und ſeine Hände ſplel⸗ ten mit einer Pfeife. Sein Anlitz ſchien ausdrucks⸗ los, aber die Augen blickten wachſam. Kapitän Barnett ſaß im Seſſel zurückgelehnt, die Kappe aus der Stirn geſchoben, Er war ein vier⸗ ſchrötiger Mann mit ziegelrotem Geſicht und den ſcharfen Augen der Seeleute. „Ich bedauere, Sie ſo zeitig beläſtigen zu müſſen, Frau Avertl,“ begann er.„Die Veranlaſſung bildet ein tragiſcher Vorfall, über den Sie uns vielleicht Aufklärungen geben können. Geſtatten Sie, daß ich Ihnen Mr. Cradock vorſtelle——“ Ein Funken Humor glänzte in deſſen Miene, als er ſich verneigte. Joan nickte ſteif und beachtete ihn dann nicht mehr. Auch rückte ſie den Schaukel⸗ ſtuhl, den ihr der Kapitän hinſchob, ſo, daß ſie Cra⸗ dock den Rücken wandte. „Gnädige Frau,“ fuhr Barnett fort,„man hat mir berichtet, daß Sie heute durch einen Schrei geweckt wurden, Was war das für ein Schrei?“ „Es muß ein Angſtſchrei geweſen ſein. Ich ſchlum⸗ merte zu der Zeit, bin aber dadurch wach geworden.“ Der Kapitän ſah Cradock fragend an.„Der dienſt⸗ 3 Offizier auf der Brücke hörte nichts?“ zwei⸗ elte er. „Das iſt richtig,“ ſtimmte Cradock zu,„doch es herrſchte ſtarker Sturm. Frau Averils Kabine liegt ziemlich weit hinten, und wenn er vom Deck ab⸗ ſtürzte, könnte ſie in der Tat einen Schrei vernom⸗ 0 men haben.“ (Fortſetzung folgt) — 8 nnen n n A * e * * * * 3 . Montag, 23. Dezember 1929 3 eilag B Die ſkißportlichen Veranftaltungen 1930 Ein umfangreiches Sportprogramm Dle Ie, der„Internationale Skiverband“, und ſeine Landesverbände treten in dieſem Winter mit einem beſon⸗ ders umfangreichen Sportprogramm an die Oeffentliche eit. Den deutſchen Skiläufer intereſſieren naturgemäß in erſter Linie die innerdeutſchen Veranſtaltungen, die ſchon im De⸗ zember bei geringerer Schneelage mit zahlreichen Lauſ⸗ und Springerkurſen im Allgäu begannen und auch einige Gauveranſtaltungen im Harz, im Erzgebirge und im Ober⸗ bayeriſchen aufweiſen. Zu erwähnen iſt insbeſondere das am 29. Dezember in Neſſelwang ſtattſindende Allgäuer Staffellaufen. Der Januar beginnt mit dem Thüringer Verbands⸗ ſprunglauf in Oberhof und den Thüringer Gauwettläufen (.—.]J. Am 5. und 6. werden die Chiemgaumeſſterſchaft und ein Staffellauf in Berchtesgaden ausgetragen und am gleichen Tage treffen ſich die Gauwettläufer Münchens und des Werdenfelſer Bezirks in Garmiſch⸗ Partenkirchen. Die folgende Woche(11.—12.) bringt die Mitteldeutſchen Ver⸗ bandslaufe auf dem Feldberg im Taunus und am 18. und 19. ſteigt die Deutſche Sliwettlaufſaiſon in Krummhübel im Rahmen der Deutſchen Kampfſpiele zu ihrem erſten Höhepunkt an. Der 18. Januar iſt hierbei dem Ski⸗ langlauf der verſchiedenſten Klaſſen, der 19. Januar dem Großen Sprunglauf vorbehalten. Zwiſchen 11. und 19. füllen Kreis⸗ und Verbandswettläufe im Erzgebirge, in der Eifel, im Fichtelgebirge, im Horz, im Eulengehirge, im Bayeriſchen Wald, vor allem aber der Große Thüringer Dauerlauf über 50 Kilometer in Oberhof(der am 12. ſtatt⸗ findet) die Vorbereitungspauſe für die Kampfſpiele aus. Unverſtändlich iſt allerdings, daß zu gleicher Zeit wie die Kampfſpiele in Krummhübel, die Allgäuer Skimeiſterſchaf⸗ ten in Oberſtaufen ausgetragen werden ſollen. Startver bot für dieſe Tage wäre im ganzen Bundesgebiet wohl eine Selbſtverſtändl reit. Am 25. und 26. findet die Harzer Verbandsmeiſterſchaft in Schierke, die Bayeriſche Sli⸗ meiſterſchaft in Zwieſel⸗Eiſenſteen, die Sächſiſche in Wal⸗ tersdorf, die Schwäbiſche im Albgebiet und die Thüringer Jubiläums meiſterſchaft in Oberhof ſtatt. Der Februar bringt überall ſkiſportliche Höhepunkte. Der erſte Sonntag verſammelt die Schwarzwälder Skiläufer zu ihrer Landesmeiſterſchaft auf der Hunds⸗ eck, am gleichen Tage findet in Johaungeorgenſtadt ein in⸗ ternationgles Länderſpringen ſtatt. Vom 4. bis 9. werden in Pberſtdorf die Deutſchen Skimeiſterſchaften ausgetragen, die wiederum 50 km Lang, Heerespatrouillen⸗ Lauf, Staffelmeiſterſchaft, 18 km Heereslanglauf und als Krönung den großen Sprunglauf umfaſſen. Dann neigt ſich die innerdeutſche Skizeit langſam ihrem Ende zu. Am Meiſter der Lüfte Deutſchland im Höhen⸗ und Danerflug voran. Von den ſieben wichtigſten Flug⸗Weltrekorden haben fünf im Laufe dieſes Jahres erhebliche Verbeſſerungen erfahren. Weltrekord hält der Engländer Capt. Orlebar, der am 12. September in Calſhot auf einem 1890 PS ſtarken Supermarine Rolls⸗Royce⸗Waſſerflugzeug ein Stundenmittel von 575,2 Klm erreichte. Der korreſpon⸗ dierte Weltrekord der Land flugzeuge gehört mit 448,171 Klm dem inzwiſchen tödlich verunglückten Franzo⸗ ſen Bonnet. Der Deutſche Willt Neuenhofen ſetzte ſich am 26. Mat d. Is. in Deſſau in den Beſitz des Höhenflug⸗Weltrekordes, indem er mit feiner Junkers⸗Maſchine eine Höhe von 12.739 Metern erklomm. Noch ein zweites Mal iſt Deutſchland in dez Liſte ber ſieben bedeutenſten Höchſtleiſtungen vertreten, und zwar halten die Junkers⸗Piloten Riſties und Zimmer⸗ mann ſeit Juli 1928 mit 65 Std. 23 Min, den Weltrekord im Dauerflug aufgeſtellt, mit einer 280 PS Zunkers⸗ Maſchtne. Die beiden Amerikaner Jackſon und'Brien hielten ſich im Juli d. Js. in St. Louis 420 Std. 17 Min in der Luft, doch wurde ihr 170 PS Curtiß⸗Eindecker ſtän⸗ dig mit neuem Betriebsſtoff verſehen; ihre Leiſtung wird als Weltrekord im Dauerflug mit Betriebsergänzung gewertet. Schlißlich ſind noch die beiden franzöſiſchen Welt⸗ rekorde im Streckenflug zu erwähnen. Coſtes und Bellonte legten mit einem Bréguet⸗Flugzeng 7905, 140 Klm. in gerader Linie zurück und mit dem gleichen Ap⸗ parat brachten vor einigen Tagen Coſtes und Codos 8026,800 Klm auf geſchloſſener Bahn hinter ſich. Die Akademiſchen Weltmeiſterſchaſten Starke Beteiligung der Italiener. Mit Rückſicht auf die 4. Internationalen Meiſterſchaften ber Studenten, die vom.—10. Auguſt 1930 in Darmſtadt ſtattfinden iſt der leichtathletiſche Länderkampf Italien gegen Ungarn, der für den 3. Auguſt 1930 angeſetzt war, verſchoben worden, er wird nunmehr erſt nach den Darm⸗ ſtädter Wettkämpfen ſtattfinden. Die Italiener werden mit einer großen Studentenmann⸗ ſchaft in Darmſtadt erſcheinen. Dieſe Tatſache gewinnt ganz beſondere Bedeutung aus dem Grund, weil über eine der beſten Studenten⸗Fußballmannſchaft verfügt wird, bie lich, zum überwiegenden Teil, aus den repräſentatipſten Fußballſpielern der italteniſchen Nationalmannſchaft re⸗ krutiert. Außerdem gehören die in großer Zahl an den Start gehenden Fechter Italiens mit zu den beſten, bie bisher bei internationalen Studentenwet: ämeſen in Er⸗ ſcheinung getreten ſind. Es ſchweben z. Zt. weitere Verhandlungen, die den Start einer ſpaniſchen Mannſchaft in den Bereich der Möglichkeit rücken. Europameiſterſchaſten im Ringen Der Kongreß des internationalen e e eden verbandes zu Dorlmund hatte den ſchwediſchen Verband mit der Durchführung der nächſtlährigen Europameiſter⸗ ſchaften beauftragt. Die Schweden bringen dieſe Wett⸗ kämpfe nunmehr für die Zeit vom 1. bis 4. Märs 1080 nach dem Stockhelmer Zirkus zur Ausſchreibung, und zwar gemäß den Dortmunder Beſchlüſſen in ſieben ſtatt bisher ſechs Gewſchtsklaſſen. Hinzugekommen iſt das Weltergewicht. Die Bewerberzahl iſt in leder Gewichts⸗ klaſſe auf einen Teilnehmer pro Nakion beſchränkt wor⸗ den. Neben der Einzelwertung gibt es auch einen Mann⸗ ſchafts wettbewerb um den Pokal der Nationen, der von Schweden zu verteidigen iſt. Internationales Reit⸗Turnier in Stockholm In Stockholm plant man für die Tage vom 19.—24. Junt ein großes internationales Reit⸗Turnier, das ſeit den olympiſchen Spielen 1912 das größte in Stockholm werden dürfte. Das turnusmäßig alle zwei Jahre auszutragende Nordliſche Länderturnier, das eigentlich erſt 1981 fällig wäre, ſoll mit dieſer großen Veranuſtaltung zuſammengelegt werden. Die Beteiligung wird ſicher ſehr zahlreich aus ⸗ fallen, vermutlich wird auch Deutſchland vertreten dein, ſchon um bei dieſer Gelegenheit den Schweden, die bei unſe⸗ ren Turnieren wohl ſelten einmal gefehlt haben, einen Ge⸗ genbeſuch abzuſtatten. Den abſoluten Geſchwindigkeits⸗ 16. Februar wird ber traditionelle 80 km Dauerlauf des Gaues Hochſchwarz wald geſtartet und am 28. wird die Schwarzwälder Staffelmeiſterſchaft veranſtaltet, die aber nur lotgles Intereſſe beanſpruchen darf. Im März klingt die deutſche Skiſaiſon mit dem al⸗ pinen Abfahrtslauf der Skizunft Schwarzwald am Feld⸗ berg(8..), dem internationalen Springen an der Feld⸗ bergſchanze, dem Harzer Abſchlußlauf und dem ſchleſiſchen 50 Km Lauf, deren Termine ſich wohl nach der Schneelage richten werden, aus. Auch der April ſieht noch einige Spättermine vor. Aus dem internationalen Programm ind im Januar der Salzburger Pongauer⸗Lauf in Werfen(.0, das öſterreichiſche Dreiltznigsſühringen in Ho gaſtein(.), die ſchweizeriſche alademiſche Skimeiſte: ſchaft und die interngtionalen Univerſitätswettkämofe in Davos (.) die engliſche Skimeiſterſchaft in Mürren(Berner Ober; lanc vom 10. bis 13., die Tiroler Skimeiſterſchaft in Kuf⸗ tein(11.—12.) und verſchiedene öſterreichiſche Lokalveran⸗ altungen in der zweiten Januarhälfte zu nennen. Der Februar beginnt gleich mit drei ſchaften, nämlich der fugoflawiſchen in Bled, der finniſchen in Lati und der national⸗öſterreichiſchen in Schwarz(Tirol). Vom 8. bis 9. findet die ichweizeriſche Skimeiſterſchaft in Engelbert, vom 8. bis 16. die Nordiſchen Spiele in Stock⸗ holm und vom 14. bis 16. die internationale öſterreichiſche Skimeiſterſchaft in Kitzbühel ſtatt. Das ſehr beliebte Da⸗ voſer Anfahrtsrennen von der Parſenn nach Küblis iſt auf den 18. Februar anberaumt. Den internattonalen Höhepunkt erreicht die Ski⸗ wettlaufſaiſon erſt ſehr ſpät, nämlich vom 28. Februar bis 3. März in den berühmten internationalen Holmen⸗ kolmen⸗Rennen bei Oslo. Wiederum umfaßt die Wettlauk⸗ folge: Militär⸗Patrouillen⸗Langläufe, gewöhnliche Lang⸗ läufe, Sprungrennen und den ſchwediſchen Guſtaf⸗ Vaſa⸗ Lauf. Den Abſchluß der Skiabfahrtzeit bildet am 15. u. 16. März das Kandaher Abfohrtsrennen am Arlberg. Intereſ⸗ ſant iſt die Abſicht, anſchlteßend an die Davoſer Univer⸗ tätsmeiſterſchaften in St. Moritz zum erſten Male eine Er, geſchwindigkeitsprüfung, ein ſogenanntes Kilometerlancs⸗ rennen zu veranſtaften, bei dem die tatſächliche Geſchwin⸗ digkeit nach einem beſonderen Syſtem mit Stoppuhren bis auf die Sekunde gemeſſen wird. Anzwiſchen hat der DSV. auch den erfreulichen Beſchluß gefaßt, für die ofſi⸗tell be⸗ antragte Organiſation der Europameiſterſchalten 1931 Ober⸗ hof in Thüringen als Austragungsort zu wählen. Arbeitsgemeinſchaft der Turner und Schwimmer Die Arbeitsgemeinſchaft der Turner und Schwimmer iſt der erſte Schritt zur Vereinigung der Turner und Sportler. Die Deutſche Turnerſchaft und der Deutſche Schwimmver⸗ band ſchloſſen bei ihren Beſprechungen in Berlin ein Ueber⸗ einkommen, deſſen wichtigſten Punkte die gemeinſame Ver⸗ tretung beider Verbände in allen ſchwimmſportlichen Be⸗ langen nach außen und innen und der Uebertritt von einem Verband zum anderen nur bei einer Sperrzeit von einem Jahre möglich iſt, ſein ſollen. Das Inkrafttreten des Ueber⸗ einkommens kann erſt nach Oſtern 1930 erfolgen, da noch die Zuſtimmung des Deutſchen Schwimmverbandes auf dem Verbandstag in Braunſchweig nötig iſt. Der Sport an Eine Vorſchan auf die ſportlichen Ereigniſſe der Feſttage Es iſt keineswegs ſo, daß die Weihnachtstage, wie man es im allgemeinen von Feſttagen erwartet, einen„Hoch⸗ flut“ an Exeigniſſen des Turnen und des Sports bringen, es iſt an dieſen ſtillen Tagen auch im Sport verhältnis⸗ mäßig ruhig. Einer alten, guten Tradition folgend, hält man Weihnachten von Meiſterſchaftslämpfen möglichſt frel. Im Hocken und Rugby geht man ſogar ſoweit, ſelbſt die e auf ein Mindeſtmaß zu heſchränken. n dleſem Jahr gibt es allerdings eine große Ausnahme: das Hockey⸗Ländertournler in Barcelong, das überhaupt das bedeutſamſte ſportliche Ereignis der Feſt⸗ woche iſt. Auch im Fußball kommt es zu intereſſanten Spielen; ſeſtliche Exeigniſſe, dem Charakter der Tage ent⸗ ſppechend, find die verſchledenen Gaſtſpiele namhafter aus⸗ ländiſcher Gäſte. Es fehlt ſelbſtyerſtändlich auch nicht an „Auslandsreiſenden“, So ſpielt u. a. die Frankfurter Ein⸗ kracht und auch Wacker München in Frankreich. Im Hallen⸗ ſport machen ſich nur die Radfahrer und, mit elnigen kleinen Ausnahmen, auch die Anhänger des Tennisſports bemerkbar, Ein großes Fragetzelchen iſt vor den Wknter⸗ ſport gesetzt. Gibt es dieſe erwünſchte„Weiße Weih⸗ nachten“, dann werden wir auch zahlreiche Ski und Eis⸗ ſportveranſtaltungen erleben. Es liegt ganz beim Wetter, ob das Sportprogramm der Feſttage ſich auch auf den Win⸗ terſport ausdehnen kann. Am erſten Feiertag Fußball Die Zahl der Spiele iſt nicht überragend. Es machen ſich noch ſtark die Nachwirkungen von den eben beendeten eder Neuen Mannheimer Zeitun Landesmeiſter⸗ 44 8 Mannheim-M.. K. Budapeſt Der V. f. R. Mannheim hat für den 5. Januar 1930 ein Lehrſpiel gegen den ungariſchen Altmeiſter M... Budapeſt abgeſchloſſen. Inzwiſchen hat der Süddeutſche Fußball⸗Verband die Austragung dieſes Spieles durch eine aus den führenden Mannheimer Vereinen, Sportverein Waldhof...L. Neckarau und.f. R. Mannhelm kombinierte Mannſchaft genehmigt. Die Beteiligten haben nunmehr folgende Mannſchaftsaufſtellung vorgenommen: Winkler (V. f. L. Neckarau) Hanth Hoßfelder Sp. V. Waldhof)(V. f. R. Mannheim) Kamenzin Bretzing Kaiſer (VB. f. R. Mannheim)(Sp. B. Walhdof)(B. f. L. Neckarau) Langenbein Benner Vallendor Pennia Walz (V. f..)(V. f. L. Neckarau)(Sp. V. Waldhof Erſatz: Eberle(V. f..), Dern(V. f..). Schiedsrichter des Spieles: Fritz⸗Oagersheim * Fußballgeſellſchaft 1913 Mannheim— Amieitia Viern⸗ heim:2(:1) Der Meiſterſchaftsanwärter Amieitia Viernheim konnte in ſeinem geſtrigen Gaſtſptel bei 1913 einen knappen Siet herausholen. Viel hätte nicht gefehlt und die Gäſte hätten nur einen Punkt mit nach Hauſe genommen, was auch eher den gezeigten Leiſtungen der beiden Gegner entſprochen hätte. 1918 hatte das Pech, mit einer Umſtellung im Sturm und einem Erſatz antreten zu müſſen; ſo war in der Fün⸗ ferreihe kein richtiges Zuſammenfinden und keine Durch⸗ ſchlagskraft. Die beſten ſich bietenden Chancen wurden da⸗ her nicht ausgenützt. Viernheim bot als Spitzenkandidat keine beſonderen Leiſtungen. Zuerſt iſt das Spiel vollkom⸗ men ausgeglichen. In der 10. Minute nimmt der Mittel⸗ ſtürmer eine Vorlage des Linksaußen auf und ſendet zum Führungstreffer ein. Auf und ab in wechſelnden Chancen geht der Kampf in flottem Tempo weiter. Dann in der 40. Minute ſtellt 1913 nach Flanke von links durch den Halb⸗ rechten Kern die Partie remis. Halbzeit:1. Nach der Pauſe drängt Amicitia mächtig, ohne jedoch überlegen zu fein, Im Anſchluß an eine Ecke erringt der Mittelſtürmer der Gäſte erneut die Führung;:1 für Viernheim. Die Einheimiſchen nerſuchen nochmals ein Unentſchieden heraus- zuholen, aber es gelingt nicht mehr. Das Spiel war gut beſucht, hart, wenn auch nicht unfair. Der Schiedsrichter, Händenlang⸗Frankfurt, konnte gefallen. Nis, Bogen Amateur⸗Vorländerkampf Demſchlans⸗Polen Die Mannſchaſten Nachdem der Deutſche Reichsverband für Amateurboxen ſeine Vertreter für den am 6. Januar in Kattowitz ſtatt⸗ findenden Länderkampf bereits vor einiger Zeit bekannt⸗ gegeben hat, traf jetzt auch der Polniſche Verband ſetne Auswahl, ſodaß ſich vorausſichtlich folgende Kämpfer gegenüberſtehen werden: Fliegengewicht: Fickert⸗ Chemnitz Woczkr⸗Polen; Bantamgewicht: Ziglarfkti⸗Berlin—For⸗ lanſki⸗Polen; Federgewicht: Moehl⸗Berlin gegen Gorna⸗ Polen; S 0 Bächler⸗Berlin geden Wochni⸗Polen; Weltergewicht: Volkmar⸗Berlin gegen Arſki⸗ polen: Mit⸗ telgewicht; Seelig⸗Berlin gegen Maſchrzycki⸗Polen; Halb⸗ ſchwergewicht: Sänger⸗Breslau gegen Wisnieſkt⸗Polen und Schwergewicht: Neuſel⸗Berlin gegen Wocka⸗Polen. zeihnachten Gruppenſplelen bemerkbar, man räumt den Splelern vor neuen Taten erſt einmal eine kleine Ruhepauſe ein. Von den ſüddeultſchen Pripatſpielen am erſten Feiertag iſt daher lein beſonders hochſtehender Sport zu erwarten. Hervorzuheben iſt vielleicht das Treffen zwi⸗ ſchen FSW. Frankfurt und dem Heſſenmeiſter Wormatia Worms, zwiſchen Alemannia Worms und AS. Straßburg und nicht zuletzt das Treffen zwiſchen dem 1. FC. Nürn; berg und der Städteelf von Göteborg, wobei noch nicht ſeſtſteht, ob diefe Begegnung auch wirklich zur Durch⸗ führung gelangt. Die Feſttage als günſtige Reiſegelegen⸗ heit hal die Frankfurter Eintracht benutzt, die am erſten eiertag in Cannes gegen den AS. Cannes antreten wird, uch Wacker München weilt im Süden von Frankreich und iſt Gaſt des SD. Montpellier. Dagegen hat ſich die Sp.⸗Vg. Fürth u. BR Fürth Weſtbeutſchland als Reiſeziel erkoren. Die„Kleeblättler“ ſpielen gegen Horſt⸗Emſcher 04. während VfR. bei Hüſten 09 als Gaſt weilt. 5 Die Spiele im Reich ſind ebenfalls nicht allzu zahlreich. Auch hier herrſcht im Fuß ballbetrieb eine etwas weilhnächliche Stille. Vor einer ſchweren Aufgabe ſteht die Slädteelf von Kaſſel, die ſich den D. Prag als Gegner auserwählt hat. Intereſſont verſpricht auch das neuerliche Zuſammentreſſen von Tennis⸗Be ruſſla und Hertha⸗ Bes. u werden. Selbſtuerſtändlich gibt es noch eine Reihe rivatſpiele, die ſedech in den meiſten Fällen das lokale Intereſſe nicht überſteigen. Hockey Alles Intereſſe der deutſchen Hockeygemeinde dürfte ſich in erſter Linie dem Internationalen Weih⸗ nachts hockey⸗Turnler in Barcelona zuwenden. Die deutſche Nationalnannſchaft ſteht dort wahrlich vor keiner leichten Aufgabe. Die Kanadier beſiegen den Berliner Schlitiſchuhklub:2 — Die kanadiſche Verteidigung drängt den Berliner Sturm zurück Die kanadiſche Eishockeymannſchaft, dle vlrtuoſen Künſtler auf der Eisfläche, ſtegten, wie bereits gemeldet, auf ihrer Europareiſe gegen Mitteleuropas beſte Mannſchaft, den Berliner Schlitiſchuhklub, mit:2, Rugby Auch der Rugbyſport hat diesmal auf große, bebeutſame Begegnungen verzichtet. Nur in Weſtdeutſchland ſteigt das Trefſen zwiſchen dem Doi. Düſſeldorf und dem TB. 69 rankfurt, das als Propagandaſpiel gedacht iſt, um auch m Weſten dem Rugbyſport neue Anhänger zuzuführen. Zunächſt iſt es das ungewohnte Klima, das unſeten Spielern zuſetzen wird, mehr aber als dies ſind die ſchlach⸗ ten Platzverhältniſſe in Spanien ein beſonderes Hindernis bei dem Turnier. Wenn es im letzten Augenblick durch die unerwartet erfölgte Abſage der Schweizer keine Aenderung in der Programmſolge gibt, dann wird am erſten Feiertag das Entſcheidung spiel um den dritten und vierten Plaz ausgetragen werden, Dieſer Veranſtaltung gegenüber verliert das Treſſen zwiſchen dem Berliner H. und dem Münchener HC. an Bedeutung, da die Berliner ihre beſten Spieler für die Nationalmannſchaft abgeben mußten, Boxen Köln hat am dieſem Tag wieder einmal eine Beran⸗ ſtaltung der Berufsboxer, bei der Hein Heeſer und die ſchweizeriſche Hoffnung Präuchi den Hauptkampf beſtretten werden. Motorſport Als Vorbereitung für das demnächſt beginnende Sechs⸗ tagerennen bringt Breslau ein W⸗Stundenrennen zur Durchführung, das eine gusgezeichnete Besetzung erhalten bat, wenn auch die Abſicht, den auſtraliſchen Sechstage⸗ fahrer Mac Namara an den Start zu bringen, ſich uſcht verwirklichen ließ, Winterſport Man hofft, daß die Feiertage als ein beſonderes Weiß⸗ nachtsgeſchent auch den erwünſchten Schnee bringen, und at ſo eine ganze Reihe von Veranſtaltungen angeſetzt. Ur den erſten 117 9 0 ſind ſkiſportliche Wettlämpſe in Thüringen, in Schreiberhau und in Semmering geplant. Ob ſie aber ſich alle perwirklichen laſſen, iſt noch eine Frage. In Davos beginnt die Saiſon mit dem internatio⸗ nalen Eishockey⸗Turntier um den Spengler⸗Cup, den der Berliner Schlittſchuh⸗Club zu perteſdigen hat. Auch Stuttgart bringt in ſeiner Stadthalle ein Eishockey⸗ Turnier zur Durchführung. Außerdem gibt es noch eine ganze Anzahl von mehr oder minder wichtigen Begegnun⸗ gen, ſo zwiſchen dem Se. Rieſſerſee und dem Wiener Eis⸗ laufverein, ſodaß die Anhänger dieſer Sportart voll garf ihre Koſten bommen. Am zweiten Weihnachtstag Fußball In Süddeultſchkland bringt der Fußballſport auch am zweiten Feiertag bein beſonderes Feſtprogramm. F. Frankfurt hat ſich FB. Würzburg 04 verpflichtet, AS. Straßburg gaſtiert in Mannheim beim dortigen Vf N. und Boruſſia Neunlirchen hat ſich ſogar dae bekannte Elf von Vieng Wien eingeladen. Aber damit ſind auch die bedeutendeven Treſſen ſo ziemlich aufgezählt. Auf Reiſen befindet ſich von ſüsdeutſchen Mann⸗ ſchaften diesmals auch der Fig. Raſtatt, der gegen den Racing Club Straßburg in Straßburg ſpielt. Eintracht Fremkfurt hat in Marſelſbe Olympique Marfeille als Geg⸗ nen, SV. München trifft in Kiel nach ſeinem Spiel am Vortage gehen Altong auf Folſtein Kiel und die Sp.⸗Vg. Fürth beſchließt ihre Weſtdeutſchlandreiſe mit einem Tref⸗ fen gegen Köln⸗Sülg ab. Von den Spielen im Reich hat das Abſchneiden von Fortuna Düßeldorf gegen De. Prag Intereſſe. In Leipzig ſteigt ſogar eine Begegnung zwiſchen Wacker Leip⸗ zig und Sparta Prag. Der SC. Dresden wird ſein Kön⸗ nen gegen den Club Frangais Parts erproben. Alles in allem, diesmal geben die verſchiedenen ausländiſchen Ver⸗ eine den Veranſtaltungen ein beſonderes Kolorit, Von den Epeigniſſen im Ausland iſt der Studenten⸗ Länberkampf Italien gegen Ungarn, ebenſo das Stästeſpiel Meſdrid— Paris zu erwähnen, wie auch der Kampf Nes Star Olympique gegen Slavia Prag nicht ohne Intereſſe ein wird, Hocken Das Inter nattonale Weihnachtsturnier in Barcelong wird an dieſem Tag das Endſpiel um den erſben und zweiten Platz emstragen laſſen und damit ſeinen Abſchluß finden. Wenn es auch unter den beſonderen Ver⸗ Hältniſſen, die dieſes Turnier beeinfluſſen, töricht wäre, unbedingt mit einem ſicheren deutſchen Steg zu rechnen, ſo läßt dennoch die gusgezeichnete Verfaffung, in der ſich die deutſche Mannſchaft bei ihren letzten Kämpfen zeigte, die berechtigte Hoffnung auf einen Enderfolg zu. SC. München trägt in der Reichs hauptſtadt ſein zweites Spiel, diesmal gegen den Berliner SC, aus. Nadſport Am zweiten Feiertag kommt Dortmund mit einem internationalen Dauerrennen zu Wort, das bei der Be⸗ ſetzung, die es gefunden hat, ſicherlich ſpannende Kämpfe bringen wird. Auf der Brüſſeler Winterbahn wird das Sechstageleld, unter denen ſich auch die Berliner Sieger Dorn⸗Maczinfki befinden, auf die lange Reiſe ge⸗ ſchickt. Winterſport Umfangreich iſt wiederum das Programm ber Winter⸗ ſportler, Hier gibt es Weihnachts⸗Sprungläuſe in Braun⸗ lage, in Schreiberhau, in Semmering, ein Skiſpringen in St. Moritz, ferner Rodelrennen in Wildbad und in Schrei berhau ein Bobrennen. Es wäre zu hoffen, daß alle dieſe Veranſtaltungen auch die Witterung finden, die ſte zu ihrer Durchführung benötigen. Eisſport Zunächſt ſind die Spiele um den Spengler ⸗Cu p, die in Davos auch am zweiten Feiertag durchgeführt wer⸗ den, zu erwähnen. Ferner iſt eine Begegnung SC. Rieſſer⸗ ſee Innsbrucker Eislaufverein. ——— Von den Deuſchen Tiſchtennis⸗ Meiſterſchaften Die Deutſchen Tiſchtennis⸗Meiſterſchaften, die wie ſchon gemeldet, im Anſchluß an die Weltmeiſterſchaſten in Ber⸗ lin am 27. bis 20. Jauuar in Hannover stattfinden, ſind internattonal offen. Der Tiſchtennis⸗Turniergeſellſchaft Honnover iſt die Ausrichtung der Deutſchen Melſterſchaſten übertragen worden. Leiter der Veranſtaltung ſoll Herr Lehnhoff von 1878 werden. Als Oberſchiedsrichter iſt der Berliner Starke ſen. in Ausſicht genemmen. Die Meiſter⸗ ſchaften beſtehen aus dem Herren⸗ und Dameneinzel, dem Herrendoppel und dem gemiſchten Doppel. In einer .Klaſſe wird außerdem noch ein Damendoppel ausg⸗tra⸗ gen. Der Veranſtalter hofſt mit der Teſlnahme von Finn⸗ lond, Ungarn, Litauen, England, Oeſterreich, Tſchechoflo⸗ waket und Dänemark, Von Ausländern ſollen bereits feſt zes 82 haben die Ungarn Barna und Scebados, die in en Berliner Meiſterſchaften lämtliche deutſchen und aus⸗ ländiſchen Konkurrenten aus dem Rennen warfen und ſich ſchließlich allein gegenüberſtanden, und die Meiſterin Frau Rüſter und Frl. Carnatz. Im Anſchluß an Hon⸗ nover ſell ein großes internationales Turnier abgehalten werden, ſodaß für die Teilnehmer von Berlin⸗Hannover⸗ 2 eine Koſtenteilung in bem Bereich der Möglich⸗ eit ſteht. Engel ſiegt in Auſtralien Zu einem Doppelerſolg kam der deutſche Fllegermeiſter Mathias Engel bei ſeinem zwetten Start in Auſtralien. In einem Revanchekampf in Brisbane ſchlug Engel ſeinen kürzlichen Bezwinger Fitzgerald in ſicherer Manſer. Ein Fünfmeilen⸗Rennen ſah Engel in neuer Bahnrekordzeit vor Fitzgerald und Udby ſiegreich. Die Siege des Deutſchen löſten beim Publikum lebhaften Beifall aus. AND EL Montag. 23. Dezember 1929 ddler Neuen Mannheimer Zeitung IRTSCHAFTS-ZETTUNCG Abend-Ausgabe Nr. 596 Bank für Induſtriewerte Ausgeſtaltung zum Juveſtmenttruſt Bei der derzeitigen Unmöglichkeit, die von dem Börſen⸗ dutungskenſor um der Banken aufgenommenen großen Ak jakete, die man auf insgeſamt 46 bis 50 Mill. 4 5 zu verwerten, hat man ſich innerhalb der Betei⸗ ten ſchon länger mit der Frage beſaßt, die Beſtände us den Bankbilanzen wieder heraus- unehmen und ſie auf eine beſondere Geſellſchaft zu übertragen, die den Zweck hätte, die Aktienpoſten einſtweilen als Dauerbeſitz zu verwalten. Der Gedanke lag nahe, daß man dafür die Bank für Induſtriewerte ausbauen könnte, die ſchon ein⸗ Jahren Interventionsbeſtände übernommen hat d nach deren Realiſterung ihre Tätigke!“ in der aupt⸗ he darauf beſchränkte, Schutz⸗ und Vorzugsaktien zu ver⸗ 1. Ueber die Ausgeſtaltung der Bank für Induſtrie⸗ iſt man ſich offenbar innerhalb des Konſortiums ſie hängt aber davon ab, daß die ſteuerlichen Voraus⸗ ungen dafür geſchaffen werden, und zwar durch weſent⸗ Herabſetzung der Körperſchaftsſteuer u. a. Da man r allgemein ziemlich darüber einig iſt, daß der ng von Inveſtmentgeſellſchaften auch in Deutſch⸗ durch ſteuerliche Maßnahmen der Boden bereitet wer⸗ ß, um dem weitern Abfluß von Effektenbeſtänden and Einhalt zu gebieten, ſo glaubt man, daß die ührenden Maßnahmen auf keinerlei Schwierig⸗ n mehr ſtoßen. Von der endgültigen Reglung wird notürlich auch ab⸗ en, wie die Bank für Induſtriewerte die Finanzie⸗ ing der Uebernhme der Effektenbeſtände vornimmt. Sie hat heute lediglich ein Aktienkapital von 2 Mill. 1, das vermutlich bei endgültiger Uebernahme erheblich erhöht werden dürfte. Später ließe ſich auch daran denken, daß die Bank für Induſtriewerte von dem ihr zuſtehenden Recht auf Ausgabe von Teilſchuldverſchreibungen bis zur doppelten Höhe des Aktienkapitals Gebrauch macht. Dara iſt im Augenblick aber wohl kaum zu benken, einmal we⸗ gen der Kapitalmarktlage an ſich und zweitens auch des⸗ wegen, weil die Rendite der aufgenommenen Aktien zur⸗ zelt wohl noch hinter dem für eine jetzt herausgebrachte Obligation zu zahlenden Zinsfuß zurückbleiben dürfte. nal vor un * MRheiniſch⸗Weſtfäliſche Boden⸗Crebit⸗Bank in Köln.— Wahrſcheinlich wieder 10 v. H. Dividende. Wie uns die Verwaltung mitteilt, iſt das Geſchäftsfahr 1929 befriedigend verlaufen, ſo daß wieder mit der vorfährtgen Dividende (10 v..] zu rechnen ſein wird. * Gläubigerzwiſchenkomitee der Favag konſtituiert. Das liedrige Zwiſchenkomitee bei der Frankfurter Allge⸗ en Verſicherungs⸗AG. hat ſich nunmehr konſtitwiert. kanntlich gehören ihm je ein Vertreter der verſchiedenen „und emsländiſchew Glänßceroruppen an. Helios, Allgemeine Rückverſicherungs AG., Frank⸗ furt a. M.(Eig. Dr.). Dieſe Holdingsgeſellſchaft für 5,2 Mill. RM. Favag⸗Aktien hatte vor einiger Zeit Antrag auf Eröffnung des gerichtlichen Vergleichsverfahrens ge⸗ ſtellt, dem aber bisher vom Gericht durch die Verzögerung der Begutachtung durch die Handelskammer nicht ſtatt⸗ gegeben wurde. Nach unſeren Informationen iſt nunmehr der Antrag auf gerichtlichen Vergleich, dem die wenigen Gläubiger faſt vollzählig zuſtimmen wollten, zurückgezogen worden. Man will dafür die außergerichtliche Abwicklung vornehmen. Die Vergleichsbaſis für die Gläubiger iſt noch nicht vorgeſchlagen. Einigung in der beutſchen Stickſtoſſerzeugung. Berlin, 23. Dez.(Eig. Dr.) Das Stickſtoffſyndikat teilt Hapag und Norddͤeutſcher Lloyd Euno und Stimming über die Freigabefrage und über das Ergebnis ihrer Beſprechung Keine Fuſion Die„Bremen“ legte Dienstag nachmittag, von Newyork kommend mit 1800 Paſſagteren an der Columbuskaje an. Geheimrat Cuno von dr Hapag und Geheimrat Stim⸗ ming vom Norddeutſchen Lloyd haben die Heimreiſe ge⸗ meinſam gemacht. In Southampton ging Generaldirektor Gläſſel vom Norddeutſchen Lloyd an Bord. Der Weſer⸗ zeitungsvertreter hatte Gelegenheit, mit den drei Herren zu ſprechen. Ueber die Freigabefrage ſei vorläufig noch nicht Schiedsrichter werde vorausſichtlich Mr. Bowden treten. viel zu ſagen, ſie ſei ſtationär. An Stelle von Parker als Man glaubt, daß Mr. Bowden ſich in ſehr fairer Weiſe in der Freigabe bewähren wird. Die Herren haben all⸗ gemein den Eindruck, daß man in Amerika gern zur Be⸗ ſchleunigung der Freigabe beitragen werde. Auf das In⸗ terview des Geheimrats Cuno kurz vor ſeiner Einſchiffung nach Newyork angeſprochen, äußerte er, daß daran viel zu weitgehende Kombinationen geknüpft worden ſeien. Llogd und Hapag ſtünden in ſtetem Meinungsaustauſch über eine Reihe von Fragen, die ſie gemeinſam intereſſierten. Eine Fuſion und eine ſehr enge Zuſammenarbeit der beiden Reedereien ſei eine Kombination die zu wett gehe. Alle drei Herren erklärten übereinſtimmend, daß es für beide Unternehmen zunächſt beſſer ſet, ſich durch die Praxis JG.CGfGſßG/ſãã⁊ ⁊ VTTddVVVVdbßbwdbdßff/c(ß/ //(c c uns mit: Die Verhandlungen der J. G. Farben inbdu⸗ ſtriſe mit der Deutſchen Ammoniak⸗Verkaufs⸗ vereinigung G. m. b.., mit der Gas verarbei⸗ tungs G. m. b.., mit der Ruhrchemie Ach. und mit dem Stickſtoffwerk Scholwen haben jetzt zu einer Verſtändigung in den grundſätzlichen Formen geführt. Die Regelung der Einzelheiten wird demnächſt eee : Die„Standard Elektrizitäts⸗Geſellſchaft“ gegründet. Die neue Schwachſtromgeſellſchaft, über deren Bildung be⸗ reits berichtet wurde, iſt am Samstag unter der Firma „Standard Elektrizitäts⸗Geſellſchaft Ac.“(Sec.) mit einem Kapital von insgeſamt 25 Mill./ als deutſche Ge⸗ ſellſchaft gegründet worden. An der Gründung ſind betei⸗ ligt die International Standard Electrie Corporatipn Newyork, die Ac G. und die Felten u. Guilleaume Carls⸗ werk AG. in Köln. Die Sec. iſt eine Holdingge⸗ ſelllſchaft. Ihr Arbeitsgebiet iſt das geſamte Tele⸗ nhon⸗ und Telegraphengeſchäft. Sie beſitzt die Aktienma⸗ brität der Ferdinand Schuchhardt, Berliner 5 und Telegraphenwerk AG. und der Mix u. Geneſt Ac Berlin. Verhandlungen wegen der ufnahme weh Keren deutſcher Produktionsſtätten ſchweben. O Sanierung der Schweizer Maſchinenfabrik Eſcher⸗ Wyß u. Co. in Baſel genehmigt.(Eig. Dr.) Die Geſell⸗ ſchaft hat die Herabſetzung des bisherigen Stand⸗ und Favoritkapitals von 11,5 auf 4,015 Mill, Schweizer Franken beſchloſſen. Als neues Betriebskapttal werden für 4,5 Mill. Schw. Fr. Aktien ausgegeben. In dem Ver⸗ Inſolvenz Gebr. Haloͤy Quoten von 30, 35 und 40 v.., für Kleingläubiger In der am Samstag nach Ablauf des den beiden Fir⸗ men Gebr. Haldy Holzgroßhandels G. m. b. H. und Gebr. Haldy⸗Bank AG., Saarbrücken, gewährten Moratoriums abgehaltenen zweiten Gläubigerverſammlung wurden von Seiten der Gläubigerausſchüſſe die Einleitung des gericht⸗ lichen Vergleichsverfahrens empfohlen. Die Aktiven betra⸗ gen bei der Holzgeſellſchaft 968 700 RM., die Paſ⸗ ſiven 3 244 700 RM. Bet der Bank in Saarbrücken betra⸗ gen die Aktiven 10 073 000 Francs, die Paffiven 28 862 000 Franes. Bei der Bank in Zweibrücken, bei der nach den geſetzlichen Beſtimmungen das Verfahren getrennt ge⸗ handelt wird, ſteht einem Aktivum von 2104 000 Fr. ein Paſſivum von 5 412 000 Fr. gegenüber. Man erwartet, daß es bei einem Vergleich bei der Holzhandlung 30 v.., dei der Bank in Saar⸗ brücken 35 v. H. und bei der Bank in Zweibrücken 40 v. H. geben wird, doch ſollen alle Forderungen bis zu 10 000 Fr. mit 75 v. H. befriebigt werden. Dieſes Ergebnis kann aber nur dadurch erzielt werden, daß ſich das Hüttenwerk Pont⸗a⸗Mouſſon als der größte Gläubiger der Bank bereit erklärt hat, ſeine Forderungen an die 75 v. G. Bank erſt im zweiten Range befriebigen zu laſſen, d. b. nach allen anderen Gläubigern und daß die Bank damit einverſtanden iſt, daß ihre Forderungen an die Holzgeſell⸗ ſchaft ebenfalls zweitrangig ſind. Die zur Einleitung des gerichtlichen Vergleichsverfah⸗ rens erforderlichen 50 v. H. aller Gläubigerſtimmen wur⸗ den für die Holzgeſellſchaft ſofort überſchritten, für die Bank dagegen werden die noch an die 50 v. H. ſehlenden wenigen Stimmen zweifellos in dieſen Tagen noch beige⸗ bracht werden. Die Gläubigerverſammlung nahm einen ziemlich erregten Verlauf, insbeſondere wurden gegen den bisherigen Aufſichtsrat und gegen die bisherigen Direktoren und Vorſtandsmitglieder die ſchwerſten Vor⸗ würfe erhoben. Nur mit Mühe konnte aus den Büchern der tatſächliche Beſtand feſtgeſtellt werden. U. a. haben die Bankdirektoren und die Auſſichtsratsmitglieder außer ihren ſtark überſetzten Gehältern allein in letzten Jahre an Tantiemen ca. 1,5 Mill. Fr. bezogen. Das ganze Ge⸗ ſchäftsgebaren der beiden Firmen wurde als außerordent⸗ lich verworren und fkandalös bezeichnet. und die Entwicklung der Dinge leiten zu laſſen. General⸗ direktor Gläſſel rgänzte, die Zeit ſei nicht dazu angetar, Experimente zu machen und der Zuſammenſchluß der bei⸗ den Reedereien wäre heute ein ſolches nie erprobtes Er⸗ periment. Auch die Frage, ob die rationelle Führung des Sudamerikadienſtes Gegenſtand der Unterhaltung geweſen ſei, beantworten die Herren vrneinend. Zuſammenfaſſe nd kann man ſagen, daß ſich in der Ausſprache der beiden Leiter der beiden größten deutſchen Reedereien nichts Au⸗ ßerordentliches begben hat. Geheimrat Stimming und Ge⸗ heimrat Cuno verfolgten in Newyork und Waſhington die gemeinſamen Intereſſen ihrer Unternehmungen. Sie be⸗ tonten, daß ſie ſich ihrer Verantwortung gegenüber der geſamten Wirtſchaft und gegenüber ihren Unternehmungen voll und ganz bewußt ſeien und daß ſie aus ihrer Ver⸗ antwortung heraus zu weitgehende Gerüchte über die Unternehmungen zurückweiſen müßten. Von Dividenden⸗ loſigkeit heute zu ſprechen, ſetl verantwortungslos. Es ſet ganz und gar zu verurteilen, Kataſtrophenſtimmung zu überzeugen. Ueber die amerikaniſche Wirtſchaftslage äußerten ſich die Herren optimiſtiſch. Die Folgen des Ef⸗ ſektenkursſturzes in Newyork ſeien im wefentlichen durch das Stützungsprogramm Hoovers aufgefangen worden lüffentliche Arbeiten). waltungsrat wurde Dr. Eck⸗Köln gewählt. Der Reſerve⸗ fond von 1,1 Mill. Schweizer Franken wird abgeſchrieben. Die Verwaltung glaubt das Unternehmen nunmehr nach der Sanierung ſichergeſtellt zu haben. Gläubigerverſammlung der Gebr. Joeppritz, Heidenheim Die am 21. Dezember abgehaltene Verſammlung von etwa 200 Gläubigern der Gebr. Zoeppritz, Wolldeckenſabrik in Mergelſtetben bei Heidenheim, erklärte ſich damit ein⸗ verſtanden, daß das Vergleichs verfahren er⸗ öffnet wird. Die Durchführung diefes Vergleichsverfah⸗ rens iſt abhängig davon, daß einige der Hauptgläubiger ihre Sicherheiten zu Gunſten der Maſſe preisgeben, wozu ſich bis fetzt die Württembergiſche Notenbank als Haupt⸗ gläubigerin in weiteſtgehendem Maße beveit gefunden hat. Bei der Ausſprache wurde eine möglichſt raſche Durch⸗ führung des Vergleichsverfahrens gefordert, nach deſſen Abſchluß die Firma in der Form einer Aktienge⸗ ſellſchaft unter weiteſtgehender Beteiligung der Würt⸗ tembergiſchen Notenbank fortgeführt werden ſoll. Auf Grund der vor einigen Dagen zwiſchen den Bank⸗ gläubigern getroffenen Vereinbarungen wird vorgeſchlagen, obe bei einem Vergleich gewährleiſtete Quote von 30 v.., die nach dem vorgelegten Status noch nicht voll in der Maſſe ſteht, in der 2 den Glekigern zukommen zu laſſen, daß zunächſt 22,5 H. am 1. 5 30 bar be⸗ dhlt werden, während die reſtliche n 7,5 v. aus dem Erlös der vorerwähnten Genußſcheine in 10 Jahres raten zu je 0, B v. H. bezahlt werden ſollen. Es iſt geplant, den Gläu⸗ bigern das Recht einzuräumen, an Stelle dieſer genannten Raten die anteiligen Genußſcheiwe zu beziehen, ſofern ſte von dieſem Recht Gebrauch machen wollen. Bet den Verhandlungen mit den Bankgläubigern hat ſich ergeben, daß eine Quote von 90 v. H. geboten werden kann unter der Vorausfetzung, daß die geplante Gründung der Aktiengeſellſchaft zur Weiter⸗ füthrung des Unternehmens zuſt ande kommt, während im Falle des Konkurſes für die ungeſicherten Gläu⸗ iger mit einer nur ganz geringfügigen Quote gerechnet werden könnte, weil in dieſem Falle die Verwer⸗ tung der Grundſtücke, Gebäude und Maſchinen faſt unmög⸗ lich iſt, wogegen die Verwertung im Falle der Gründung der Aktiengeſellſchaft ſicher geſtellt iſt. Im Konbursfalle würde dagegen infolge der entſtehenden Ausfallsförde⸗ rungen für die Hypothekengläubiger erhöhte Anſprüche am die freie Maſſe geſtellt werden müſſen. Es iſt dacher geplant, daß die alte Firma Zoeppritz ſofort nach Eröffnung des Vergleichsverfahrens in Liquidation tritt und die zur Ver⸗ fügung ſtehende freie Maſſe verwertet wird. Ein evtl. ſich ergebender Ueberſchuß über die vorerwähnte Vergleichs⸗ quote hinaus fällt ſelbſtwerſtündlich den Gläubigern zu. Die heute vormittag tagende Gläubigerverfammlung muß ſich mit dieſem Vergleichsvorſchlag befaffen. A. für Trikotweberei vorm. Gebr. Mang in Lud⸗ wigshafen a. Rh. Die Geſellſchaft teilt mit: Wir haben vorſorglich zum 31. Dezember 1929 Stillegung beantrogt. H. Juchs Waggonfabrik AG., Heidelberg Vertrauensvolle Beurteilung der weitern Entwicklung. Der Geſchäts bericht für 1928⸗29 ſteht im Zeichen der im Mai beſchloſſenen Sanierung und Intereſſen⸗ nahme der Gebr. Schöndorff AG. in Düſſeldorf. Der Vorſtand geht nochmals ausführlich auf die ſchon bekann⸗ ten Urſachen des Zuſammenbruchs des Unternehmens ein Nach der Reorganiſation wurde die Belegſchaft wieder auf⸗ gebaut und der Betrieb wieder aufgenommen. Bis Anfang Dezember konnte die Belegſchaft auf über 775 Arbeit⸗ nehmer wieder erhöht werden, für die auf Grund der vor⸗ liegenden Aufträge, insbeſondere der Reichsbahnbeſtellun⸗ gen lohnende Beſchäftigung bis etwa Mitte 1930 vorliegen dürfte. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für 1928⸗29 ver⸗ zeichnet Unkoſten von 463 406 RM. und Zinſen und Steuern von 369 176 RM.(i. V. beides 1128 195 RM.) Die Abſchreibungen wurden auf 123 523 RM. bemeſſen, ſo daß der durch die Sanierung auszugleichende Verluſt ein⸗ ſchließlich 166909 RM. Vortrag ſich auf 1123015 RM ſtellte, während im Vorjahr bei 1108 013 RM. e überſchuß der erwähnte Paſſivſaldo zum Vortrag gelangte. Die Bilanz verzeichnet bei dem neuen Aktienkapital von 2 Mill. 1 520 000) RM. u. a. bei Maſchinen einen Zugang von 41829 RM.: Einrichtungen und Werkzeuge(83 997 RM.) ſind nur noch mit dem Erinnerungswert eingeſetzt. Im übrigen betragen die Vorräte 1 853.483(3 825 187 NR. davon Halb⸗ und Fertigfabrikate 709 156 RM. Den Schuld⸗ nern von 91 600(675 504) RM., zuzüglich 538 060 RM. Bankguthaben und 300 000 RM. Rückſtand auf langfriſtige Kredite ſtehen Gläubiger von 66 098(1 072 232) RM. und Anzahlungen von 536 055(1 970 916) RM. gegenüber, Ak⸗ zepte(958 336 RM.) werden nicht mehr ausgewieſen, da⸗ gegen erſcheint neu der Poſten langfriſtige Kredite mit 900 000 RM. Das Interimskonto beträgt diesmal 350 963 (82 563) RM. Die weitere Entwicklung des Unternehmens glaubt die Verwaltung vertrauensvoll anſehen zu dürfen. (.⸗V. am 28. Dez.) D von der derſelben Gebrauch gemacht werden muß, läßt ſich heute noch nicht überſehen. Es ſind Verhandlungen im Gang, um den Betrieb auf einer vollſtäwndig neuen Baſis wieder aufzubauen. Mit Rückſicht auf die ſchwebenden Ver⸗ handlungen kann heute noch nicht mehr geſagt werden. * Meiſenheim⸗Schmeißbacher Mälzerei AG. in Mann⸗ 1 8— Wieder 8 v. H. Der AR. beſchloß, der GV. am Januar nach umfangreichen Abſchreibungen und Nück⸗ e die Ausſchüttung von wieder 8 5 H. Divi⸗ dende in Vorſchlag zu bringen. 2 Wieder 16 v. H. Dividende bei der 40. Schwaben⸗ brän in Düſſelborf(Eig. Dr.). In der.⸗R.⸗Sitzung wurde beſchloſſen, der am 22. Januar 1930 ſtattfindenden o GV. die Verteilung einer Dividende von 16 v. H. vor⸗ zuſchlagen. Hierbei iſt zu berückſichtigen, daß diesmal 4, (8,75) Mill. RM. dividendenberechtigt ſind. OKönigsbacher Brauerei AG. vorm. Johaun Thill⸗ mann, Koblenz.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft erzielte für 1928⸗29 einen Reingewinn von 355 305(328 234) RM., der die Ausſchüttung einer Dividende von 12(11) v. H. ermöglicht. 71588 RM. ſollen vorgetragen werden. Zur Zeit iſt der Abſatz befriedigend. Das Kapital wird bekannt⸗ lich von 21 auf 2,49 Mill. RM. erhöht. Berliner Meiallbörse vom 23. Dezember 1929 2588 Kupfer Blei Zink bez. Brief Geld bez. Brief] Geld bez. Brief geld 1—.— 133.50 132,50—.— 42, 41,25—.— 89 25 38, Februar— 1.— 18 32,50—.— 42,.— 3175—.— 41. 89. ärg. 39.50 138,— 132.——,— 42.5042 75—.— 41.80 38, 80 —.— 123.— 132.—.— 42.754,59)—.— 42— 40. —.— 133, 132. 43,— 42.50—.— 4. 0. —.— 138,— 132.——— 43. 42.0—.— 42. 40. —— 33.— 132——.— 43.25 42,25—,— 42.— 40, —.— 133, 1..——— 48.50 42.50—.——.80 —.— 195.— 12.———.50 48.——.— 42.50 41,28 —.—188.— 132,50—.— 43,50 43,.——.— 42.50 32— —.— 1 50—.— 48,50 48,..— 42,50 32. —.— 184— 182,. 48, 41.— 40, 38. Clektrolytkupfer, prompt, 189, 75 Antimon Regulus 83,— 67, Orig. Hütten⸗Alumi um 180.— Silber in Barren, per kg 80 30 2270 dal. Walz⸗ Frahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28, 28,20 Hüttenzinn, 99 v. H. Platin, dto. 1 gr.— 10 Reinnickel. 9899 v. H. 880. Preiſe ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner Nefallbörse vom 23. Dezember 1929 Metalle in E pro To. Silber Unze C.(1370 fein ſtand), Platin Unze Kupfer, Standard 87 11 Zinn, Standart 178,1 Aluminium 98.— 3 Monate 67.5 3 Monate 281,1 Antimon 52,50 Settl. Preis 68.— Settl. Preis 178. 2 Queckſilber 2³,25 Elektrolyt 82,50 Banka 189 2 Platin 13,— deſt ſeler ed 75.25 Straits 161.5 Wolframerz 34.— ſtrong ſheets 110,0] Blei, ausländ. 21.75 Nickel 175.9 El wirebars 83.50 Zink, gewöhnlich 20.— Weißblech 18.85 Kurszeitel der Neuen Mannheimer Zeſtuns Mannheimer A. 28. 9% Bad. St.-U. 27 69.25 69,25 70 0 Bad Kom. Gd 80.— 80.— 9% Obafen Stadt 88.— 88.— 10% Mhm. Gold 100,0 100.0 3%„ Sold 85.— 85.— 8 0% Gold 88.— 68.— 89% Farden sd. 28 1030—. Badiſche Bant 1575 157.0 d F. 2. 128,0 127.5 Rh. Hypoth. Bk. 141.0 141.0 Rh. Creditbank 107.0 107.0 Südd. Disconto. 119,5 119,0 Durlacher Hof 150.0 150.0 Eichbaum Ludwigsb. A. Br. Pfälz. Preßhefe. Schwarz Storch. 154.0 Werger Worms 174.0 Bad. Aſſekuranz 150.0 Continent. Vers. Mannh. Verſich. , EHektenbörse 1 W. .. f. Seilinb. 50.— 50, Brown, Boveri. 116,0 116,0 Daimler-Benz.. 84.— 88.50 Deutſche Linol.. 228.0 219,0 Enzinger Unſon—.— 23.— .8 Fahr. G. erben:. 1685 1670 10% Srke.. OA. 1110 111.0 1%„„. 1270 127.0 Karlsr. Näh. Halb 82.— 32. H. Knorr 155.0 155.0 Konſerven Braun 70.— 10.— Maunh. Gummi 34,50 34,50 Pfälz. Mühlenw. 1250 128,0 Portl. Zem. Heid. 114.5 332 Mh. Elektr..-G. 18,0 Rbeinmühlen..———.— Südd. Zucker. 160,0 188,7 Verein dtſch. Oelf. 74.— 74.— Wanß& Freytag 70,— 78.— Jellſtoff Waldhof 1750 1745 Frankfurter Börse Eestverzinsliche Werte 50 00 ene.— 5 4 1 öſun 1 8 80.— 50.— a ais. ohne.— 678 D. Wertb.(Gold!—— 84.— D. Schaßzanv. 28. % Schug. 14.70.85 88% Ludwigs. 28—.— 82.— 10% Mom. Gd.25—.——.— 89%*„25 84.50 2 8„. 9e Geke. Mh. 2—.— 18.— Breuß. Kali——. Preuß. Rogg..80.30 % Südd. Feſtwd.—.——.— 9% Grkr. M. abg.—.—.50 8% Ry.⸗M.⸗ Don.=. 1½% Bad. Rom. Gd. 80.50—.— 8% Pfälzer-89 82.78 92.75 % Rö. Hyp. N. 88.— 88.— 8% N. 88 88.— 93.— 7%„„„ 0 88.50 88.50 %„„„ lll 82.— 82.— %% Rhein. Lig. 78.05 78,50 98 1„% Pfälz. Bic. 78,25 78.25 4 Zeüdbo wid.— 2.— 4%/ Meinin—.— 3 0% Pr..8. Lig 74.50 74.— Bank Aktien Alg. O. Creditb. 1145 1140 Badiſche Bank 157.0 157.0 Barmer Bankver. 115,5 115.0 Bahr. Hop. u. Wb. 189.2 188.7 Darmſt. u. Nat. 226,5 228.0 Deuiſche⸗Disconto 143,7 148.0 D Effeknken Bank 112,5 112.5 D. Hyp. u. Wechſ.—.— 1120 D. Ueberſee⸗Bank 99,50 89.50 Dresdner Bant 143,8 142.5 8 Bank.. 100,0 100,0 rkfrt. Hyp.⸗Ok. 128.4 128.2 Nürnberg. Verein 100—.— Oeſt. Cred.⸗Anſt. 29.78 29,78 Pfälz. Oop.⸗Bl. 1270 136,7 Reichsbank. 2740— Rhein. Creditbk. 107.0 109 Rhein. Hyp.⸗Bk. 141.0 141.5 Südd. Boden⸗C. 1420 141.0 Südd. Disconto. 119,0 118.5 Wiener Bankver. 1) 12.50 Württ. Notenbk. 151.0 151.0 Alia„ 00 8„ud. Verf 47.— 4.— annh. Berſ.⸗S.- Transport-Aktlen Hapag 89.50. Heldelb. Straß. 40.— 41.— Nordd. Sloyd.. 89,— 88,75 Oeſter.⸗U. St.-.—.——.— Montan- Aktien eſchwell. Becgw 208.0 208.0 Gelſenk. Bergw. 124.7 121.7 Iiſe gb. St. N. 2120 2125 Kali Aſchersleben Kall Salkbetfurth 808, 5 Weſteregeln 182.5 Otavi⸗Minen Aheinſtahl Salzw. Heilbr⸗ Tellus Bergdau Ver. Stahlwerke N e. S Schöfferh. Bindg. Schwarz Stor Brem. ⸗Beſig. O Brown Boveri hade Daimler Benz. Dt. Atlant.⸗T. Di. Verlag Dresd. Schnellp 3 Frankf. Ettling. Spinn. ahr Gebr. irn 3 Jett Goldſchmidt Grün& Bilſing Hald& Neu. Klein. Sch.& Be Vom. u. Priwatd. 1480 147,0 löcknet 3. Nödr..——— Knott, Heilbr⸗ Phönig Bergbau 102,0 88.— Vg u. Laurahütte 50.— lndustrie-Aktien wen München———— Werger Adler Kleyer A. E. G. St.⸗A. Aſchaff. Buntv. d. Maſch. Durl. Cement Heidelb 8 Aa — Unnww. Cb. 8e Albert Ch. Brockhues D. Gold⸗u. S. Anſt. Dit. Linoleum Düſſel. Rat. Dürr Dyckerh.& Widm. Eiſen Kaiſersl. — 9 9— Union Eßlinger Maſch. aber& Schleich. g Farben %„ Bonds 28 101•8 Felt. Guilleaume—.— Frankfurter Gas—.——, kf. Pok.& Wit. 89,88 Gritzner M. Durl.—— Panſwerk. Juſſen 88.75 ilpert Armatur. 102.0 Hirſch Kupf. u. M. 118,0 Hoch- u. Tiefbau—.— olzmann, Pyil. 78.— olzverkohl.⸗ Id. 83. 0 Erlangen. 91.50 unghans St. A. 44.50—. Kamm. Kalſersl. 108.0 Karſtadt Rudd. 23. 2. A. 28. 50,28 80.— 2 g induſt. Wolff—— d. Zucker 1588 159,6 Triest. Beſigheim 80 Ver. Chem. Ind.— 70.78 Bex. deutſch. Self. 78.— 78.— Dergt. Jute. 106.0 108.0 Ber. Ultramarin 1360. Der. Zellſt. Berl.—.— Bogtl. Maſch. St. 75.— Boigt& Häffner— Volth. Seil. u. K. 64. Wayß& Freytag. W. Wolff 80 8 Konſerven Braun 92 B Kraus& Co. Vock. 58, — I Jechwerke 202.0 202.0 111.0 * 88.— 10².0 Ludwigsh. Walz. 91.— 81.— Mainkraftwerke Metallg. Frankf. Mez Söhne Miag, Mühlb. Moenus St.⸗A“—, Motoren Deuz Motor Oberurſel 102,5 t. 182.0 284.0 150.0 175.5 Pf. Nühm, Kagſ. Rein. Gebh& Sch.—— 1 Roeder, Gebr. D Zellſtoff Aan. 182.7 Rütgerswerke 850 N 113.0 59.50 5 Wald9of 173.5 174.0 Schnellpr. Frkthl. Ufa(Freiverk.).. 90,.— 50,.— Schramm Lack Schuckert, Nrbg. Raſtatter Wagg. 18.— 18.— rerminnotierungen Schluß) Allg. Di. Credit 115,0 114,5 Harpen. Bergdan—.— Bankf Brauind. 135.0 55 Holzmann 78.50 7 Barmer Vankvee. 118,3 Ilſe Bergbau. 2140 Bayr Hyp. u. W. 140.0 Nali Aſchersleben 177.0 Berl. Handelsges. 188,5 Kali Salzdetfurth 310.0 Commerzbank 149,8 Kali 3 185,0 Darmſt. u. Nat.. 226,0„ Karſtudt 129,0 Deutſche Disconto 144,5 Klscnerwerke Dresdner Bank 144.0 Jahmeyer& Co. 158.0 A-G. für Verkehr 1045 102,2 e 3 N 88 8 Mansfelder. 104.0 d 89.— Metallgeſellſch.. 111.5 8 88 8 1200 1 Miag Mütleubau Alg. Elektr. Gef. 149.8 Moniecatini Bemberg 385,0 Oberbe darf ee D Diet Ninen 80. uderu en Cement Heidelbg. 118.0 Donn Vergban 88 Compan. Hiſp. 3100 308,0 Ry. Braunkohlen 282.5 Contin. Gummi 141.0 Ah. Elet.(Rheag! 1373 Rb. Stahlwerke. 100,0 Daimler 8 U Niebeck Montan—.— Deutſche Erd 97—— 87 Rütgerswerke. 687. Dt. Goldu. Silber 1270 Schuckert.. 179.0 De Linoleum Stemens KHalske 289,5 27 Licht u. Kraft. 1427 8 Karten 188.0—.— 3 5* 2 W J G. Farben 168.0 168,5 wengi Tändff⸗ 5 Felten& Gulll. 111.0 Ver. Slanzſtoff— Gelſenk Bergwk.—— Ber. Stahlwerke 1030 Gesfürel 39.0 Zellſtoff Aſchaff. 182,2 138. Goldſchmidt. 6180 Uſtoff Waldhef 174.0 178. Berliner Börse Festverzinsliche Werte Goldanleige 8% Reichsanl. 27 87.50 87.50 Dich. Adlsſgſch. 1 50.10 50,40 ohne Abdlöſgrecht.10.85 8% Bad. Kohlen—.—. 85% Grkr. Mh. K. 15,.—. 8˙% Prß. Kalieml. 6,80.84 el 117.0 g. 112.5 1161.0 r. 92. 215.0 10.0 —.— 188,2 rt. er 68.— 9. 81.— er 187,0 80.— 5% Roggenwert..88 5% Roggenrentb.48 e Sandſch. Rog. 5 Meziktaner 1780 % Oeſt. Schatz.—— 4%„ Goldrente-. % 1280.0 ck. 122.5 1580—.— 0 ee Pap. R. Aktlen und Austandsanlethen in Prozenten del Stöeke-Notlerungen in Mark je Stdek Bremer Wolle 20 Türk. Ad.— 5 4%„ Dagd.⸗Eiſ. 1 5 75 2.„ unif. Ant. 115—— 2% Zelot. 1911.—.15 808 120—.— 2 70„Ung. Str. 13 20,78 4%„ 14 24.— % Ung. Golde. 2¹.,15 6%„ Kronenr. 185 4½% Anat. Ser. 16,30 4/% AnatSer. II 16,25 4½%„„III 1750 58% Teh. Nat. Rail.—.— Transport-Aktlen Schantungbahn. 44.— Ac f. Verkehrw. 103.2 Allg. Lok. u. Str. 139,7 Südd. Eiſenbahn 112.0 111,0 Oeſt. St.⸗Eiſenb.. Baltimore Ohio—.—. Cana a Abliefer. 37.— Pr. Heinrichbahn—.——.— e „Südamerifia. 160.0 anſa Diſchiff 184.8 ordd. Lloyd.. 88,75 Verein Eldeſchiff. 18,85 Sank-Aktlen Bank f. el. Werte 120,5 Bank f. Brauere. 181,0 Barmer Bankver 115.0 Berl. Handelsges. 189,0 Com. u. Pripkbt. 148.2 Darmſt. u..⸗B. 226,5 Dt. Aſiatiſche Bt. 45.— 45 Deutſcherdisconts 143,5 Dtſch. Ueberſee Bk. 100,0 Dresdner Bank. 143.2 Meininger Hypbk. 112.0 Oeſterr. Creditbk. 29.5 Reichsbank 278,2 Khein. Frebitbk. 107.0 Süddeutſch. Dise. 119,0 Frankf. Allgem. 47.— Industrie- Aktien Aeccumulatoren. 110,5 Abdler werke. Alexanderwerk Alfeld Deligſen Aug. Eiettr.⸗G.. 149.8 Alſen Portl.⸗Z.. 158.0 Ammendorf Pap. 183.0 Anhalt. Kohlenw. 78.— 73 Aſchaffbg. Zellſt.— Augsd. N. Maſch. Balke Maſchinen 117.5 Baſt Nürnberg. 207.7 206 Bauer. Celluloid 18.25 3 Spiegelglas 84.— 85.50 P. Bemberg 134.0 5 Elekt. 197,0 Berlin Gubener.—.— Berl. Rarls. Ind. 68,85 Berliner Maſchb. 59,50 Braunk. u. Brikett 1480 Dr.- Oelf. 59.80 Drernet an 121.0 Chem. Heyden Them. Gelſenk. Chem. Albert Concord. Spinn Daimler Motoren Deſſauer Gas Dtſch.⸗Atlant⸗X. ODtſch. Gußſtahl Deutſche Kabelw. Dtſche. Steinzeug Deutſche Wollw. Deutſch. Eiſengdl. Deutſche Linol Dt. Schutzgeb. 5 „Dippe Maſchin. resd. Schnellpr. Dütrener Metall Dürkoppwerke Düſſeld.Eiſenhdl. Dynamit Truſt Elektr. 5 8 Elktr. Licht u. Elsbach& Co. Emaille Uürich Enzinger Werke. Eſchw. Bergwerk EſſenerSteinkohl. Faber Bleiſtift Fahlb., Liſt E Co. Farben ind. A. G. eldmühle Papier elten& Guill. dies& Höpfling. Friſter Hebhard Textil Gehe& Co. Geiling E Co. Gelſenk. Bergwk. Genſchow& Co. Germ. Portld.⸗Z. Gerresheim. Glas Geſ. f. elektr. Unt. Goedhardt Gebr. Soldſchmidt. Th. Suano-Werke Greppiner Werke Gritzner Maſch. Gebr. Großmann Srun& Bilfinger Sruſchwig Tertil Hackethal Halleſche Maſch. Hammerf. Spinn. Hann. M. Egeſt. Hbg.⸗Wien Gum. Harkort St⸗Pr Hedwigshütte Heilmann Imm. Hupert Maſch. Sieſch 8 5&Auff. irſch Kupfer Brown, Bov.& C. Buderus Eiſenw. Charlott. Waſſer 92.50 92.— 51.50 50,15 64.50 64.50 Harpener Bergb. 3 1390 13890 117,2 117.2 58.50 57.— 41.50 48,50 Chem. Brockzues 67.50 85— 59,.— Conti-Caoutſch. 141.0 1417 84.— 84.— 142,5 141.5 92.25 81.25 Deutſche Erdöl 87.25 9277 88.— 91.50 91.— 139,0 139,0 22.— 22. —.— 80. 78.— 77.— 155,2 188.0 144.0 142,5 *„ 7778 78.— 208 0 208,2 128.0 128.0 8 1880 187.5 149.0 147,5 110,2 110,0 138,0 128.0 27— 2 123.7 122,2 88800 82.50 172.0 172.0 105,0 108,0 128,5 188.5 21. 23. Hirſchberg Leder 89,50 55 Hoeſch Efes 104.5 103 Hohenlohe-Werte 78.50 75 Phil. Holzmann. 79.— 17. Horch&k Cie. 64.— 62.— Alſe 955 ban 219.8 2188 M. Illdel 4 Es. 121.0 120.0 Gebe, 3.— 4.— Kahla Porzellan—.— 51. Kaliwk. Aſchersl. 178.0 1780 Karſtadt. 1270 127,5 Klödnerwerke. 88.88 81.50 C. H. Knorr... 158,7 155.7 Kollmar S Jourd. 34.— 34. Kölſch Walz—— 45.50 Gebr. Köetig 59.— 38.— Kötitger Kunſtled. 1180 118.0 rauß& Cie., Sok. 57.—.— Kronprinz Met. 34. 33. 75 Kyffhäuſer Hütte 3 30,25 Lahmeyer& Cs. 159,0 5 Saurahütte.. 50.— Linde 8 Eis maſch⸗ 147.0 4450 Carl Lindſtröm 589,0 580.0 Lingel Schuhfabr. 48, 7⁵ 48.25 L. Loewe& Co. 134,0 184.0 C. Lorenz 125,0 125,0 Lukau 5 Steffen e Züdenſcheid Met. 88.— 68.25 Magirus.⸗G.. 21.— 21.— Mannesmann.980,.— 89,88 Mansfelder Akt. 103.2 102.0 Markt⸗ u. Kühlh. 125,0 124,0 Maſch. Buckau-W. 110.5 110,5 Maximil ⸗Hütte. 188,0—— Mech. Web. Sind. 105.0 104.0 „Zittau 48.— 48.50 Merkur Wollw.. 1470 5 Mez Söhne.75 77 Miag⸗Mühlen 119.5 1180 Mig& Geneſt. 189,0 138.0 Motoren Deug 88.— 87.25 Mühlheim Berg. 98.75 98,75 Nat. Automobile—— Niederlauſ. Kohle 125,0 13.1 Nordd. Wollkäm. 88,— 88,.— Oberſchl. E. Bed. 64.— 64.— Oberſchl. Koksw. 80, 89,50 Orenſt.& Koppel 68.— 68.— Oſtwerkfʒke 207.0 208,0 Phönig Bergbau 99,75 98,50 Hermann Pöge 22,75 22,75 Rathgeber Wagg. 82.30 82.15 Rheinfelden Kraft 153,0 153.0 Rhein. 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H. erhöht/ Daraufhin kleine Deckungen zum Schluß Anfangsniveau wieder erreicht Maunheim unregelmäßig Bei kleinſtem Geſchäft war die Tendenz an den Börſen unregelmäßig. Die Nähe der Feiertage veranlaßte alle Intereſſenten zu größter Zurück haltung, zumal die Lage am Geldmarkt ſcharf angeſponnt bleibt. Am In⸗ duſtriemarkt überwogen kleine Kursrückgänge. Gut ge⸗ halten waren Waldhof und Südd Zucker, während Farben 1 Punkt ſchwächer gegen Sam stog lagen. Bank⸗ und Brauereiwerte blieben faſt unverändert. Am Verſicherungs⸗ markt wurde der Kurs von Mannheimer Verſicherung mangels Aufnahmeneigung geſtrichen. Rentenwerte waren geſchäftslos. Frankfurt geſchäftslos Zu Beginn der neuen Woche verkehrte die Börſe in ſtillſter Haltung. Die eingetroffenen Aufträge de⸗ ſchränkten ſich auf ein Minimum; auch dürfte dies zum Teil die Folge der bevorſtehenden Weihnachtsfeiertage ſein. Die Grundſtimmung war aber trotz verſchiedener Vorfälle nicht unerfreulich. Gegenüber den Schlußkurſen vom Samstag blieben im allgemeinen die Veränderungen ſehr klein; nur einige Spezilalwerte machten eine Ausnahme und lagen etwas ſtärker unter Druck. Die Abſchläge waren hier größere, obwohl Angebot nur wenig herauskam, doch genügte dies ſchon bei einer ſtark überhand⸗ nehmenden Aufnahmeunluſt, um Abſchwächungen bei Salz⸗ detfurth und Deutſche Linoleum von 5 bis 6 v. H. hervet⸗ zuführen. Renten ſtill, aber überwiegend gehalten. Nach den erſten Kurſen traten infolge der Geſchäftsloſig⸗ keit Rückgänge bis zu 155 v. H. ein, doch erholte ſich die Tendenz ſpäter wieder, ſodaß die zwiſchendurch eingetre⸗ tenen Abſchwächungen faſt vollkommen wieder aus⸗ gelichen werden konnten. Am Geldmarkt war Tages⸗ geld mit 6 v. H. leicht. Berlin bei kleinem Geſchäft ſchwächer Die heutige Börſe hatte unter verſchiedenen Schwie⸗ rigkeiten zu leiden. Rein techniſch verſagte zunächſt die Lichtanlage, ſodaß die erſten Kurſe nicht angezeigt werden konnten, zweitens kam das Geſchäft, wie immer Montags, nur ſchwer im Gang, drittens warfen die Feiertage ihre Schatten voraus und viertens machte ſich der nahe Ultimo bemerbar. Hinter dieſen rein börſentechniſchen Momenten mußten politiſche und wirtſchaftliche Ueberlegungen, cih wenn ſie günſtig waren, zurücktreten. Vormittags hatte man noch mit einer freundlicheren Börſe gerechnet, da die ſchwebenden Fragen der letzten Woche(Rücktritt Hitfer⸗ dings, Reichskredit, Volksentſcheid, Zollgeſetzvorlage uſw.) inzwiſchen ihre Erledigung gefunden haben. Die Spekulation bekundete wenig Neigung zu Neuengagements, und das Geſchäft hielt ſich wieder ein⸗ mal in engſten Grenzen. Die erſten Notierungen zeigten meiſtens nur unbedeutende Veränderungen gegen die Samstagsſchlußkurſe. Anleihen ruhig, Ausländer geſchäftslos. Der Geldmarkt zeigte eine leichte Er⸗ leichterung für Tagesgeld bei einem Satz von 719%, Monatsgeld lag mit 94—10½ und Warenwechſel mit etwa 7% v. H. unverändert. Nach den erſten Kurſen blieb das Geſchäft ſehr klein, und die Tendenz neigte eher weiter zur ch w äche. Angeblich neu einſetzende Exeku⸗ tlonen am Farbenmarkte, verſtimmten, die wieder für Rechnung eines ſüdd. Großinduſtriellen ausgeführt ſein ſollen. Am Kaſſamarkt war das Geſchäft bei uneinheitliche Tendenz ſehr ruhig. Die ſeit vier Jahren nicht mehr ge⸗ Geringes Inlandsangebot Mehl geſchäftslos Berliner Produktenbörſe v. 23. Dez.(Eig. Dr.) Im Hinblick auf die bevorſtehenden Feiertage und die bezüglich deer neuen Zollregelungen immer noch vorhan⸗ dene Unſicherheit machte ſich heute, trotz der Feſtigkeit der Auslandsmärkte, ſtarke Zurückhaltung geltend. Das inländiſche Angebot von Brotgetreide iſt ziemlich gering, die Forderungen lauten etwa—3 1 her, für Weizen waren vereinzelt 2, für Roggen 1 höhere Preiſe zu erzielen. Für Auslandsweizen waren die Offerten um bis zu/ holl, Gulden je 100 Klg. erhöht, es zeigte ſich heute jedoch bisher kaum irgendwelches Kauf⸗ intereſſe. Am Lieferungsmarkte war Weizen bei geringen Umſätzen feſter gehalten, Roggen erfuhr nur unbedeuten⸗ dere Preis veränderungen, lediglich Dezember⸗Roggen war auf Grund der zu heute erfolgten umfangreichen An⸗ dienungen um 1, gedrückt. Mehle lagen bei unver⸗ änderten Forderungen geſchäftslos. Hafer im Preiſe gut behauptet, Gerſte ſtill. Amtlich notiert wurden: Weizen 243—44, ſeſter; Dez. 256,50; März 270,50 70; Mai 279,50; Roggen 17072, feſt; Zu der furchtbaren Flugzeug ⸗Kataſtrophe bei Neu⸗Ruppin Die Trümmer des bei Neuruppin abgeſtürzten Flugzeugs„Teneriffe“ Die die Piloten v. Schröder und Albrecht(links), den Tod fanden, rechts Eichentopf, der mit Verletzungen davonkam Das deutſche Arndo⸗Fern⸗Flugzeug„Teneriffe“ mußte auf ſeinem Rückflug von Marſeille kurz vor Erreichung des Flughafens Berlin in der Näße von Neuruppin notlanden. Die Maſchine überſchlug ich und ging in Flammen auf. Der Bordmonteur Eichentopf Zwei der Piloten, der Prokuriſt der Lufthanſa von Schr ö erlitt leichtere Verletzungen. der und der Flugkapitän Albrecht, fanden den Tod. handelten Thale⸗Eiſen wurden heute 40 v. H. höher mu 265 v. H. wieder notiert. Die gefürchteten Kreditreſtrik⸗ tionsmaßnahmen der Großbanken bei Hergabe des Report⸗ geldes dürften ſich nicht beſtätigen, jedenfalls wurde der Satz nur um 7 v. H. erhöht auf 9 v.., während man mtt einer Erhöhung bis zu 9 v. H. gerechnet hatte. Darauf hin ſetzten gegen Schluß kleine Deckungen ein, die bei den meiſten Papteren das Anfangsnieveau wieder er⸗ reichen und teilweiſe ſogar noch überſchreiten ließen. Troh fejter Auslandsmärkte Getreidegeſthäft zurückhaltend 58, ſtet., Dez.—: 187.; Mais, rumäniſcher 162, matt; Weizenme bis 85, feſter; Roggenmehl 23,25—6,00, ſtill; W 11— 7, ſtill; Roggenkleie 9,75—10,25, ſtill; Vikto 2088; Kl. Speiſeerbſen 24— 28; Futtererbſen 2122: luſchken 20—21; Ackerbohnen 18,50—20; Wicken 2821; Lupinen, blaue 13,75—4,75; gelbe 16,50—7,50; Seradella, neue 26—31; Rapskuchen 18,40—90; Leinkuchen 28,80—24 Trockenſchnitzel 8,20—40; Soyaextractionsſch 0 Kartoffelflocken 14,50—15,10; Speiſekartoff 2,90; rote 2,30— 2,60; gelbfleiſch. 2,70—3; F. in Pfg. 8,50—10; Rauhfuttermittel unverändert., Tendenz ruhig. n weiße 2 Fabrikkartoffeln Allg. Mannheimer Produktenbörſe vom 23. Dezember (Eigenbericht) Die Tendenz am heutigen Produrtenmarkt iſt für Ge⸗ treide ſeſt, für Futtermittel ruhig und für Mehl befeſtigt. Angeboten wurde: 18,00 Auslandsweizen 28,50—92,00 Soyaſchror lul. Weizen 27,00 27,25 Trockenſchnitzel 9,75—10,00 inl. Doggen 19,75 zad. Grünkern 40,00 50,00 tnl. Hafer 17,00—17,50 Weizenmehl ſüde. 99,00 inl. Braugerſte 20,00 22,00 Wetzenbrotmehl 81,00 Futtergerſte 16,00 17,50 ſtoggenmehl 60/ Opr..2/8 Malz, pfälz. 40,00 Weizenfuttermehl 10,50 Mars auf Weizenklebe fein 9,710,000 Bezugsſchein 18,25—18,50 Roggenklere 10,0010, Biertreber 15,00 10,00 Raps 40,00 Rapskuchen ohne Angebck Zeinſaat 47,00 Die Preiſe verſtehen ſich per 100 Kilo, waggonfrei Mannheim. Frankfurter Produktenbörſe vom 29. Dezember.(Eig. Dr.). Weizen 26,50— 26,75; Roggen 19; Sommergerſte für Brauzwecke 19,7520; Hafer linländ.) 18; Mais 18; Wei⸗ zenmehl ſüdd. Spezial 0 38,75—99,25; Roggenmehl 27,75 bis 28,75; Weizenkleie 9,50— 9,60; Ropgenkleie 10; Erbſen 8144; Linfen 55—100; Heu, ſübd. 10,50; Weizen⸗ und Roggenſtroh 5,50— 5,80; reber, getrocknet 14,7515, 28. Alles für die 100 Ka. Tendenz ruhig. Rotterdamer Getreidekurſe vom 23. Dezember.(Eig. Dr.). Anfang, Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Jan. 10,70; März 11,15: Mai 185; Juli 11.55; Mais(in Hfl. ver Laſt 2000 Kg.), Jan. 151; März 157,75; Mai 159; Juli 159. Liverpooler Getreidekurſe vom 23. Dez.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 J6.), Tendenz feſt; Dez. (8 /10,75); März 9/,25(9/½5); Mai 9/8,5(9/8); Jult —(9/6,J.— Mitte: feſt; Dez.—: März 9/6,5; Mat 9/8,875; Juli—. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 23. Dez.(Eig. Dr.) Jan. 9,45 B 9,30 G; Febr. 9,600 B 9,50 G; März 9,68 B 9,60 G; April 9,80 B 9,70 G; Mai 10 B 9,90 G; Aug. 10,45 B 10,85 G; Okt, 10,50 B 10,40 G; Dez. 9,40 B 9,25 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis ſtil und ge⸗ ſtrichen. * Bremer Baumwolle vom 23. Dez.(Gig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Miodl.(Schluß) 18.93. «Liverpovbler Baumwollkurſe vom 26. Dezember.(Eig. Dr.). Americ. Univerſal Stand. Middl., Anfang, Jan. 912—139; März 924; Mai 994; Juli 940—41; Sept. 935; Dez.—; Tendenz ruhig, behauptet.— Mitte, Jan. 912; März 924; Mai 934; Juli 940; Okt. 987; Dez. 910; Tages⸗ 7 1 945; Egypt. Upper F. G. fair loco 1041; Tendenz ruhig. 2225 4 Alle Tobake zur Herstellung von nach dem im Reichsgesundheitsomt, Berlin, ausgeorbei- teten Verfahren durch die beeidigten Handels- Chemiker prof. Or. G. Popp und Or. H. Popp, frankfurt q.., ge- prüft und analysiert. Die HOCHWERTIG STE CIGARETTE Auf allen Gebieten werden Dinge, obgleich sie derselben Art und Klasse angehören, 5 ihrer vorzöglichen Eigenschaften Wegen besonders bevorzugt. Einerlei ob es sich um Menschen, Tiere oder Sachen handelt, sie werden stets als Elite unter ihresgleichen bezeichnet, Weil sie in jeder Beziehung höher eingeschätzt Werden. Den Natur- gesetzen zufolge setzen sie sich durch und erwerben allgemeine Wertschätzung. Wer kennt nicht 2. B. unsere berühmte nikotinarme[ORD? Ihr Wert liegt darin, daß ihre große Uberlegenheit gegenöber anderen Marken durch jede nut mögliche wissenschoftliche Garantie gewährleistet wird, die dem Raucher volle Reinheit unseres wertvollen Prodoktes sichert. 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