eue Mannheimer Seitun a j F558 2 1 h. In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus 45 Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ 5155 at 10.—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Poſt Zuft 5 f 58 25 7 3. 2 85 durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ 10 Pfg.— Abholſtellen: Walohofſtraße 6, Schwetzinger⸗ 3 16 11 Erſchei a 1%en e 5 5 5 5 4 ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von 3 5 1 5 19 Ne Friedrichſtraße 4, Pe Hauptſtraße 69, Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für ppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Sue Montag: Sport der N. M. G./ Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftjahrzeug und Verkehr Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Steuer, Geſetz und Recht nnerstag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Wintersport und Erholung Mannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Mannheimer Muſikzeitung Abend⸗Ausgabe 140. Jahrgang— Nr. 590 Freitag, 27. Dezember 1920 Fee . Franzöſiſches Memorandum an die Seemäch Die bevorſtehende Flottenabrüſtungskonferenz wirft ihre Schalten voraus Geheime Staatsverpflichtung? Frankreichs vier Grundſätze ([Telegraphiſche Meldung) 8* Paris, 27. Dez. Die franzöſiſche Regierung veröffentlicht das Memorandum, das ſie an die an der Londoner Flottenkonferenz teilnehmenden vier Mächte über⸗ reichen ließ. Es heißt darin, nach Anſicht der fran⸗ zöſiſchen Regierung müſſe die Flottenkonferenz ſich über die Grundſätze und Methoden einigen, die den ſpäteren Abſchluß eines allgemeinen Abkommens zur Einſchränkung der Rüſtungen ermöglichen.— Der Kelloggpakt regele nicht ſämtliche Fragen der gegenſeitigen Hilfeleiſtung gegen den Angriff und gegen den Angreifer und bei der gegenwärtigen Lage genüge er nicht, um die Sicherheit der Nationen zu garantieren. Das Völkerbundsſtatut liefere be⸗ reits jetzt die Grundlage für ein vollkommenes Si⸗ cherheitsſyſtem, aufgebaut auf der Anwendung von Methoden zu einer friedlichen Regelung und der Unterſtützung des Staates, der ungerecht angegrif⸗ fen ſei. So wahr es ſei, daß ein allgemeines tech⸗ niſches Abkommen über die Rüſtungen ein vorheri⸗ ges politiſches Abkommen vorausſetze, ſo ſei es ebenſo richtig, daß ein vollſtändiges Flottenabkommen eine Ver⸗ ſtändigung über die Frage der Freiheit der Meere vorausſetze, die Rechte der Kriegführenden und der Neutralen definiere und eventuelle Zuſammenarbeit der übri⸗ gen Flotten gegen diejenige eines Angreiferlandes vorſehe. Trotz dieſer Vorbehalte ſei die fran⸗ zzöſiſche Regierung entſchloſſen, auf der Londoner Konferenz tatkräftig mitzuarbeiten. Die Londoner Konferenz werde ihr Ziel nur dann vollkommen er⸗ reicht haben, wenn ſie in Genf ein vollkommenes Abkommen über die Methoden der Einſchränkung der Seerüſtungen ermögliche. Im zweiten Teil des Memorandums werden dann die vier Grundſätze dargelegt, die für Frankreich bei kommenden Ver⸗ handlungen maßgebend ſein werden. Die franzöſiſche Regierung gedenke, die Herabſetzung ihrer Rüſtungen gemäß Artikel 8 des Völkerbundsſtatuts vorzuneh⸗ men. Nur auf dieſer Grundlage könne ein für ſämt⸗ liche in London nicht vertretenen Regierungen an⸗ nehmbares Abkommen vorbereitet werden. Die Gen⸗ fer Vorbereitungsarbeiten hätten ergeben, daß ein enger Zuſammenhang ſämtlicher Rü⸗ ſtungsarbeiten auf dem Lande, zu Waſ⸗ ſer und in der Luft beſtehe. Dies ſei ein we⸗ ſentlicher Grundſatz der franzöſiſchen Politik der nationalen Verteidigung, deſſen Bedeutung ſich vor allem aus der geographiſchen Lage Frankreichs er⸗ gebe. Der franzöſiſchen Marine ſeien daher Aufgaben geſtellt, die die franzöſiſche Regierung nicht aus den Augen verlieren könne, wenn es ſich darum handele, Artikel 8 des Völkerbundsſtatuts anzuwenden. Die Verbindungswege im Mittelmeer hätten für das engliſche Weltreich eine Bedeutung, die die franzöſiſche Regierung nicht verkenne. Dieſe Bedeutung ſei jedoch für Frankreich nicht geringer Sei es nun möglich, unter den Mittelmeermächten ein Abkommen der gegenſeitigen Garantie und des Nichtangreifens zu verwirklichen, an dem auch die⸗ jenigen Mächte teilnehmen würden, die auf der Lon⸗ doner Konferenz nicht vertreten ſein würden? Die franzöſiſche Regierung ſtelle dieſe Frage, indem ſie ſich grundſätzlich für ein derartiges Abkommen aus⸗ ſpreche. Sie habe den aufrichtigen Wunſch, zu einer Herabſetzung der Seerüſtungen zu gelangen. Schließlich betont das Memorandum, daß die fran⸗ zöſiſche Regierung auf den Erfolg einer Verhandlung vertraue, die die Wege für die allgemeine Konferenz über die Einſchränkung und Herabſetzung der Rüſtun gen vorbereiten werde, entſprechend dem gemein⸗ ſamen Willen der Völker, den Frieden zu organi⸗ ſieren. Politiſcher Totſchlag Paris, 27. Dez. Wie die Agentur Havas aus Rio de Janeiro meldet, hat der Abegordnete Si⸗ mones Lopez im Sitzungsſaal der Kammer infolge politiſcher Meinungsverſchiedenheiten den Abgeord⸗ neten Suza Filho getbtet. (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 27. Dez. Ein Berliner Blatt hatte behauptet, daß das Deutſche Reich im Anſchluß an die Haager Verhand⸗ lungen in einem Geheimabkommen ſich den Gläubigerſtaaten gegenüber verpflich⸗ tet habe, zur Erleichterung der bevorſtehenden Mo⸗ biliſierung der Reparationszahlungen bis zum 1. Oktober 1930 die ausländichen Gel d⸗ märkte nicht in Anſpruch zu nehmen und daß Dr. Schacht, um die Intereſſen der Gläubiger⸗ ſtaaten zu wahren, die geplante Auslandsanleihe unmöglich gemacht habe. Das wird an zuſtändiger Stelle entſchieden in Abrede geſtellt. Ein ſolches Geheimabkommen iſt, wie man uns erklärt, niemals abgeſchloſſen worden. Ein ſolcher Gedanke werde auch durch die Tatſache widerlegt, daß das Reich bereits Verhandlungen mit einem amerikaniſchen Bankhaus eingeleitet hatte. Außerdem würde ein ſolches Geheimabkommen doch völlig ſeinen Sinn verlieren, wenn der, den die Sache am meiſten angeht, von ſeiner Exiſtenz nichts wüßte, und der Reichsfinanzminiſter kann von dem angeblichen Abkommen keine Kenntnis gehabt haben, denn ſonſt hätte er den Plan einer Auslandsanleihe garnicht mal ins Auge faſſen können. Und ſoweit dürfte es ja ſchließlich doch noch nicht gekommen ſein, daß Reichsfinanzminiſter oder Reichsbank⸗ präſident die Verpflichtung auf ſich nehmen, vor denen des eigenen Landes die finanziellen Intereſ⸗ ſen der Gläubiger zu achten. Die Vorbereitung der Haager Konferenz Sitzung des Reichskabinelts (Telegraphiſche Meldung) Berlin, 27. Dez. Das Reichskabinett iſt heute nachmittag zuſam⸗ mengetreten, um ſich u. a. mit den Vorbereitungen für die Haager Konferenz zu beſchäftigen. Neben der Zuſammenſetzung der Delegation, die der Reichs⸗ außenminiſter Dr. Curtius führen wird, ſtand im Vordergrund der Kabinettsberatung die Frage des Endergebniſſes der juriſtiſchen Prüfungen der ein⸗ zelnen Vertragstexte, wie ſie ſich aus Anwendung und Durchführung des Poungplanes ergeben. Auf⸗ grund des in den letzten vierzehn Tagen im verſtärk⸗ ten Maße durchgeführten diplomatiſchen Gedanken⸗ austauſches war es möglich, eine Reihe von ungeklär⸗ ten Punkten ſoweit zu bereinigen, daß der Durchfüh⸗ rung der zweiten Haager Konferenz ernſtliche Schwie⸗ rigkeiten nicht erwachſen dürften. Der Verlauf der DNoung⸗Ausſprache in der franzöſiſchen Kammer hat der Reichsregierung die Möglichkeit gegeben, ſich mit den Argumenten der franzöſiſchen Regierung und der Abwehr der franzöſiſchen Oppoſition gegen den Poungplan vertraut zu machen. Dabei konnte feſt⸗ geſtellt werden, daß die Gegner einer deutſch⸗franzö⸗ ſiſchen Verſtändigungspolitik in Frankreich neue Ge⸗ ſichtspunkte nicht vorzubringen vermögen, ſondern mit den gleichen Mitteln der Verdächtigung Deutſch⸗ lands arbeiten, wie ſie ſchon vor vier Jahren hervor⸗ getreten ſind. Bemerkenswert iſt lediglich die Tat⸗ ſache, daß Tardien ſich unter Berufung auf Poincars rückhaltlos zur Briand'ſchen Außenpolitik bekennt wie andererſeits Briand ſeine Uebereinſtimmung mit Tardieus Geſamtpolitik betonte. Daß hierbei der deutſche Standpunkt nicht reſtloſe Anerkennung ge⸗ funden hat, iſt kaum überraſchend, wenn auch einige Der D. B. N. Parteitag in Mannheim Wie wir erfahren, iſt nunmehr endgültig der Mannheimer Parteitag der Deutſchen Volkspartei auf den 22. und 23. März 1930 feſtgelegt worden. Am 23. März findet dann auch die Enthüllung des Baſſermann⸗Denk⸗ mals ſtatt. 150 Alarmrufe — Berlin, 27. Dez. In den 48 Stunden zwiſchen Dienstag abend 6 Uhr und Donnerstag abend 6 Uhr mußte die Berliner Feuerwehr nicht weniger als 150mal in Tätigkeit treten. Es handelte ſich vor⸗ nehmlich um Waſſerrohrbrüche, die auf den Froſt und das kurz darauf folgende Tauwetter zurückzuführen ſind. Die zahlreichen Brände, die außerdem gemeldet wurden, waren nur von ge⸗ ringem Umfang. Fliegertod — Paris, 21. Dez. Wie das Luftfahrtminiſterium mitteilt, haben italieniſche Offiziere bei Syrte (Tripolitanien) die Leichen der drei franzöſtſchen Flieger Laſſalle, Rebart und Falton entdeckt, und zwar in der Nähe der Trümmer ihres Apparates. Wendungen der Briandſchen Verteidigungsrede nicht dazu angetan ſind, in Deutſchland beſondere Begeiſte⸗ rung für die franzöſiſche Auslegung des Verſailler Vertrages und des Loearno⸗ und Kelloggpaktes aus⸗ zulöſen.. Zu ſolcher Begeiſterung iſt umſoweniger Anlaß, als der bisherige Verlauf der deutſch⸗franzöſiſchen Saarverhandlungen kaum den Eindruck hat aufkommen laſſen, daß Frank⸗ reich auf eine gerechte Bereinigung der Saarfrage abzielt. Vorerſt haben jedenfalls die Verhandlungen in Paris keinen Anhalt dafür gegeben, ob Frankreich ernſtlich bemüht iſt, dieſe Verhandlungen„möglichſt in einem Zuge zu einem befriedigenden Ende“ zu führen. Die von Frankreich zu den einzelnen Punk⸗ ten des Saarproblems erhobenen Forderungen widerſprechen ſo grundſätzlich dem Gedanken der Kriegsfragen⸗Liquidierung, daß man deutſcherſeits geneigt iſt, anzunehmen, Frankreich habe die bisheri⸗ gen Verhandlungen in Paris nur geführt, um der in dem Briand⸗Streſemannſchen Notenwechſel gegebe⸗ nen Zuſage auf ſofortige Aufnahme der Saarver⸗ handlungen zu entſprechen, dieſe aber ſolange hinzu⸗ ziehen, bis durch Erledigung des Haager Vertrags⸗ werkes eine neue Lage geſchaffen iſt. Der erſte Verhandlungsabſchnittt der Pariſer Saarkonferenz hat jedenfalls die Frage der Saar⸗ liquidierung noch nicht um einen einzigen Schritt vorwärts gebracht. In deutſchen Delega⸗ tionskreiſen rechnet man aber damit, daß ernſtliche Verhandlungen erſt nach der jetzigen Weihnachts⸗ pauſe aufgenommen werden. In dieſen Verhand⸗ lungen wird ſich auch erſt zeigen, ob Frankreich ernſt⸗ lich die Saarliquidierung will. Man hatte deutſcher⸗ ſeits den Eindruck, daß Frankreich aus dieſen Ver⸗ handlungen ein großes Geſchäft erwartet. Daraus folgt, daß ſich die Saarverhandlungen noch monate⸗ lang hinziehen werden. Rundfunk⸗Austanſch mit ASA. (Telegraphiſche Meldung) Newyork, 27. Dez.(United Preß.) Die im Rahmen des internationalen Programm⸗ austauſches vorgenommenen wechſelſeitigen Run d⸗ funk⸗Uebertragungen zwiſchen Deutſchland und Amerika waren ein voller Erfolg und ſollen deshalb fortgeſetzt werden, erklärte Präſident Ayles⸗ worth von der National⸗Rundfunkgeſellſchaft. Der Präſident gab ein Telegramm der Deutſchen Reichs⸗ rundfunkgeſellſchaft bekannt, in dem dieſe ihren Dank zum Ausdruck brachte, für die Sendung des amerikaniſchen Programms in der Zeit von.46 bis .45 Uhr geſtern nachmittag. Das Programm war von dem deutſchen Sender Königswuſterhauſen übernommen worden und war laut Mitteilung der Reichsrundfunkgeſellſchaft in ganz Deutſchland ſehr gut vernehmbar. Am Tage vorher hatte Amerika das deutſche Programm den amerikaniſchen Hörern im ganzen Lande vermittelt. Das deutſche Pro⸗ gramm wurde auf etwa 30 amerikaniſchen Sendern übertragen. Beſonders begeiſtert waren die Deutſch⸗ Amerikaner und die Deutſchen in Amerika, denen Weihnachtsgrüße aus der alten Heimat übermittelt wurden. 5 Ein Buch — 2 2 der Reichswehroffiziere Von Richard Bahr a Ein eigenartiges Buch hat der Reichswehr⸗ miniſter Groener diesmal auf den Weihnachtstiſch des deutſchen Volks niederlegen laſſen: eine Art Geſchichte der Kriegskunſt in 25 Lebens⸗ abriſſen militäriſcher Führer von Epaminondas und Themiſtokles bis auf Clauſewitz und Hellmuth von Moltke.n) Damit iſt ſchon geſagt, daß dieſe Geſchichte nicht lückenlos ſein kann. Die mittelalterlichen Kriegshelden haben keine Feder gereizt: von Agrippa, dem ſtaatsweiſen Strategen des Auguſtus, ſpringt die Darſtellung gleich zu Georg von Frunds⸗ berg,„aller deutſchen Landsknechte liebem Vater“, über. Von den vielen bedeutenden Feldherren, die unter Habsburgs Fahnen für deutſchen Ruhm ſtritten, erſcheint nur ein einziger in der Reihe: Eugen von Savoyen, der freilich unter ihnen viel⸗ leicht auch der genialſte war. Die Ruſſen finden keine Erwähnung, auch die italieniſchen Condottieri nicht. Aus der Welt der Antike Alexander der Große, Hannibal, Cäſar. Aus der Neuzeit die bei⸗ den Niederländer Moritz von Oranien und Ruyter, die Schwedenkönige Guſtav Adolf und Karl XII., Vauban und Napoleon, Friedrich der Große und Waſhington, dann noch ein halbes Dutzend Briten: ſo ſchließt ſich der Kreis, der militäriſches Führertum aus rund 22 Jahrhunderten zu umſpannen be⸗ müht iſt. N Das liegt an der Geſchichte des Buches. Ein alter Lieblingsgedanke Groeners hat hier Geſtalt gewonnen. Selbſt ein Schriftſteller von hohen Graden, hatte ihm immer ſchon die Idee vor⸗ geſchwebt, von den Offizieren des Reichsheeres und der Marine einmal die Männer beſchreiben zu laſſen, zu denen, in der Sphäre ihres Berufs, ſie ſich am meiſten hingezogen fühlten. Oder die ſie, viel oder wenig, als Vorbilder ſich erwählt hatten. Jetzt, an der Spitze unſerer kleinen bewaffneten Macht, hat er den Gedanken verwirklicht. Es wurde ein Wettbewerb ausgeſchrieben, an dem ſich über 100 Offiziere aller Dienſtgrade, bis herunter zu dez Oberfähnrichen, beteiligten. Die 28 beſten Arbeiten ſind dann zur Veröffentlichung beſtimmt worden. Natürlich konnte auf die Weiſe keine Vollſtändigkeit erzielt werden: zwei ausgezeichnete Aufſätze, der über Friedrich den Großen vom Oberleutnant Fr. von Bötticher und über Nelſon vom Kontreadmiral Lützow, wurden ſogar von Männern beigeſtenert, die an der Konkurrenz überhaupt nicht teilgenommen hatten. Aber es entſtand doch, in mancherlei Be⸗ tracht, ein feſſelndes und anziehendes Buch.„Jedem jungen Offizier“, meint Grvener in ſeinem Geleit⸗ wort,„ſollte vor Augen geführt werden, wie die Männer der Geſchichte zu bedeutenden Perſönlich⸗ keiten wurden und wie ihr Wirken die Entwicklung der Kriegskunſt und die Geſchichte ihres Vaterlandes entſcheidend beeinflußte.“ Und weiter:„Möge auch die deutſche Jugend in ihrem Ringen nach neuen Ideen nicht achtlos an dieſem Buch vorübergehen.“ Ich möchte den Kreis doch noch etwas weiter ziehen. Nicht bloß ein Geſchenkwerk für die reifere männliche Jugend und den von Sorgen umdüſterten, von ſturem Haß benagten Nachwuchs der Reichswehr. Auch der längſt zu ſeinen Tagen Gekommene wird, wenn er hinter den Dingen den Menſchen, hinter dem Aufſatz den Autor zu finden weiß, in dem Buch mia Nutzen und Gewinn leſen. Es vermittelt vielleicht leine neuen geſchichtlichen, doch intereſſante und, wie mir ſcheinen möchte, gewichtige ſoziologiſche Erkennt⸗ niſſe. * Zunächſt einmal: wer das Buch durchſchnüffelt, Um die Offiziere der Reichswehr bei„unvorſchrifts⸗ mäßigen“ politiſchen Geſinnungen zu ertappen, wird ſich umſonſt bemüht haben. Es gibt unter dieſen 28 an Rang und Alter, an Erfahrung und Tempera ment ſo Verſchiedenen gewiß Männer, die nicht auf⸗ gehört haben, im Krieg den Vater aller Dinge zu ) Führertu m. 25 Lebensbilder von Feldherren aller Zeiten. Auf Veranlaſſung des Reichswehrminiſters Dr. Groener bearbeitet von Offizieren des Reichsheeres und der Reichsmarine und zuſammengeſtellt von Oberſt von Cochenhauſen. Verlag Mittler u. Sohn, Berlin. 2. Seite. Nr. 599 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Freitag, den 27. Dezember 1929 ſehen. In dem Sinne etwa, wie der verſtorbene Hans Delbrück, bei dem mancher von ihnen in die Schule ging, den Satz verſtanden wiſſen wollte. Ein junger Marineoberleutnant bekennt unbekümmert: „In dieſer Not(des engliſchen Staatsweſens) hei⸗ ligte der Zweck die Mittel, jede„Moral“ mußte hier dem geſunden, nationalen Selbſterhaltungstrieb wei⸗ chen. Dieſer Grundſatz war damals bereits das Recht des Starken, an das England ſich bis heute folge⸗ richtig gehalten hat.“ Andere wieder, bedächtiger, ver⸗ ſonnener, ſpielen mit Völkerbund und Vereinigten Staaten von Europa und glauben, vielleicht etwas vorſchnell, an ein erfolgreiches Vordringen der über⸗ nationalen Tendenzen gegen die Souveränität der Nationen. Es kann ja auch gar nicht anders ſein. Die 100 000 Soldaten zu Waſſer und zu Lande, die der Verſailler Traktat uns ließ, ſind ein Teil der deutſchen Volksgemeinſchaft. Die geiſtigen Ströme, die dieſes Volk durchziehen, umſpülen auch ſie und zwingen ſie, ſo oder ſo ſich mit ihnen abzufinden. Das geſchieht faſt in jedem Falle anders. Doch im⸗ mer auf einer bemerkenswert hohen Ebene. Gerade um deswillen wird dies Buch der 25 Offiziere zu einer ſo bedeutſamen Erkenntnisquelle. Die Laufbahn des Offiziers im Deutſchland von heute iſt dornig und wenig ausſichts reich. Auch Be⸗ gabung und aufopfernder Fleiß, bei der geringen Anzahl der vorhandenen Spitzen, ſchützen ihn nicht davor, in den Jahren beſter Kraft und heranreifen⸗ der ſtärkſter Leiſtungen nach Hut und Wanderſtab greifen zu müſſen und nach einem neuen Beruf ſich umzutun. Es iſt ein ſtolzes Zeichen für den Geiſt, der durch oͤteſe kleine Truppe wagemutiger Lebens⸗ ſchiffer weht, daß in ihr ſo viele ſich fanden, die über das Weſen geſchichtlicher Entwicklung nachdachten und Ernſthaftes darüber zu ſagen wußten. Und noch eines verdient angemerkt zu werden: die ſchriftſtelleriſche Gewandtheit dieſer literariſch wettetfernden Offiziere. Die Fähigkeit des ſchrift⸗ lichen Ausdrucks iſt bei den Deutſchen noch immer nicht ſehr verbreitet. Die meiſten, auch unter unſs⸗ ren Gebildeten, ſind, wenn ſie Briefe ſchreiben, un⸗ beholfen, ſchwerfällig, ohne Anmut. Und gar, wenn ſie über ſogenaunte Abhandlungen ſich hermachten, ſind ſie vielfach unerträglich. Der Wettbewerb des Reichswehrminiſters Groener hat Schriftſteller ans Licht gezogen. Die beiden Aufſätze, die von dem Major Erich Marcks und dem Hauptmann Her⸗ mann Foertſch(von der Preſſeſtelle des Wehr⸗ miniſtertums) herrühren, ſind nahezu Muſter⸗ ſt ü cke deutſcher Proſa Und doch, wird man ſagen, ein Buch gegen den Geiſt der Zeit. Eines von Krieg und Kriegsgeſchrei. Wozu die Schatten finſterer Vergangenheiten wach⸗ rufen! Jeder Krieg, bei den unaufhaltſamen Fort⸗ ſchritten der Vernichtungstechnik, muß, ganz anders noch als die kaum überſtandene Weltkataſtrophe, zum Untergang von Zivptliſation und Kultur führen. Vielleicht wird es verſtattet ſein— Foertſch hat es aufgeſpürt— mit einem Zitat aus dem Kriegsbuch eines Ulmer Bürgers aus dem 16. Jahrhundert zu antworten:„So wird ſchier kein Mann oder Tapfer⸗ keit in Kriegsſachen mehr gebraucht, dieweil alle Liſt, Betrug, Verräterei, ſamt dem greulichen Geſchütze ſo gar überhand genommen, alſo daß weder Fech⸗ ten, Balgen, Schlagen, Gewehr, Waffen, Stärke, Kunſt oder Tapferkeit mehr helfen oder etwas gelten will, denn es geſchieht oft und viel, daß etwa ein männlicher, tapferer Held von einem loſen, verfag⸗ ten Buben durch das Geſchütz erlegt wird, welcher einem ſonſt nicht freventlich durfte beſehen oder an⸗ ſürechen.“ i. Klingt das nicht, als wäre es geſtern oder heute geſchrieben? Und alſo: ich freue mich dieſes männ⸗ lichen und tapferen Buches. Oxydgas⸗Maſſenvergiftungen — Breslau, 27. Dez. Der„Schleſiſchen Zeitung“ zufolge erkrankten bei einer Weihnachtsfeier am er⸗ ſten Feiertag nachmittags in einem Lokal im Vor⸗ Irt Klein⸗Spandau 26 Perſonen zum Teil ſehr ſchwer an Kohlenoxydgasvergiftung. Die Gaſe wa⸗ ren vermutlich eiſernen Füllöfen entſtrömt. Die Feuerwehr brachte die Erkrankten, unter denen ſich auch Kinder befinden, ins Hoſpital. Im Laufe des zweiten Feiertages konnten 14 als geheilt ent⸗ laſſen werden, während 12 Perſonen, darunter meh⸗ rere Kinder, im Hoſpital verbleiben mußten. Lebens⸗ gefahr beſteht für keine Perſon. Polens Spionage in Rußland (Telegraphiſche Meldung) Moskau, 27. Dez.(United Preß.) Einer Spionagenorganiſation, an der amtliche Vertreter der polniſchen Regierung beteiligt geweſen ſein ſollen, will die Polizei in Charkow auf die Spur gekommen ſein. Die Staatspolizei erklärte, ſie habe unwiderlegliche Beweiſe dafür, daß der polniſche Vizekonſul in Charkow, Nezbſzitſki und deſſen Chauffeur Voltſchak, im Dienſte polniſchen Geheimdienſtes geſtanden hätten und daß von ihnen ein großer Spionageapparat organiſiert worden ſei. Zahlreiche Perſonen ſind verhaftet worden, darunter eine gewiſſe Anna Bergmann, deren Nationalität noch nicht genau feſtſteht. Die Polizei behauptet, daß ſie einen Sowjetbeamten dabei ertappt habe, als er dem Vizekonſul Dokumente militäri⸗ ſcher Art übergeben habe. * Verhaftung von Koreanern in Tokio — London, 27 Dez.„Daily Expreß“ berichtet aus Tokio: Hier wurden am 24. Dezember 300 Korea⸗ ner, die Mehrzahl davon Studenten, nach der Ent⸗ deckung einer angeblichen Verſchwörung zur Erſtür⸗ mung der Büros des Innenminiſteriums verhaftet. eee des 3 Dr. H. Schäffer Der neue Staatsſekretär im Reichs⸗ finanzminiſterium⸗ Durch Kohlengaſe getötet — Nürnberg, 27. Dez. In ihrer Wohnung wurde am erſten Weihnachtsfeiertag die Familie eines Kohlenhändlers bewußtlos aufgefunden. Vermutlich ſind dem Ofen Kohlenoxydgaſe entſtrömt. Während bei dem zweijährigen Kind der Tod bereits eingetre⸗ ten war, wurden die Eheleute durch die Samitäts⸗ wache ins Krankenhaus eingeliefert, wo die Frau in⸗ zwiſchen geſtorben iſt. Nachforſchung nach verſchollenen Fliegern — Moskau, 26. Dez.(Telegraphenagentur der Sowjetunion). Auf das Erſuchen der amerikaniſchen Regierung hat die Sowjetregierung beſchloſſen, un⸗ ter Führung des Fliegers Scheſtakoff, der erſt vox einigen Tagen von ſeinem Flug Moskau—New⸗ Vork zurückgekehrt iſt, eine Expedition mit Flug⸗ zeugen vom Typ„Land der Sowjets“ nach der ſibi⸗ riſchen Küſte zu entſenden, um nach den amerikäni⸗ ſchen Fliegern Gielſon und Borland zu ſuchen, die vor 6 Wochen von Alaska aus einen Flug nach der ſibiriſchen Küſte antraten, um den dort im Eiſe überwinternden amerikaniſchen Schoner„Nan uk“ mit Proviant zu verſorgen und ſeither verſchol⸗ len ſind, Auch zwei Flugzeuge, die ſich zur Zeit in der Bucht der Vorſehung befinden, werden ſich an den Nachforſchungen beteiligen. Infolge des Pack⸗ 3 können Eisbrecher zur Zeit nicht in Aktion reten. Eine ſelbſtändige offizielle Ausbildungsſtelle für Dolmetſcher in ber Verbindung von ſprachlichen und wirtſchaftlichen Disziplinen beſteht bisher nirgendwo in Europa. Von Jahr zu Jahr wächſt aber das Bedürfnis nach international ver⸗ wendbaren Dolmetſchern, ſowohl im amtlichen Ver⸗ kehr, als auch bei den vielſeitigen internationalen Verhandlungen von Induſtrie und Handel. war verfügt der deutſche diplomatiſche Dienſt über eine gewiſſe Anzahl von ſeiner Sprachenabteilung ausgebildeter Dolmetſcher, aber auch dieſe Anzaht reicht nicht aus, um den ſtets wachſenden Bedarf der anderen Reichsämter(Reichswirtſchafts⸗, Reichs⸗ arbeits⸗, Reichsverkehrsminiſterium) zu decken. In den induſtriellen und kommerziellen Betrieben hat man bisher überhaupt keinen beſonderen Wert dar⸗ auf gelegt, ein genügende Anzahl von ſprachlich und wirtſchaftlich geſchulten Dolmetſchern her⸗ anzubilden. Man war und iſt hier darauf ange⸗ wieſen, im Bedarfsfall(der immer häufiger eintritt) nach Perſönlichkeiten außerhalb der Betriebe zu fſuchen, die in jahrelanger Praxis und dank beſon⸗ derer Begabung das Dolmetſchen erlernt haben, oder hegnügt ſich damit, Kräfte des eigenen Betriebes ein⸗ zuſetzen, die ſich als Korreſpondenten und Ueberſetzer betätigt hatten. Dieſe ſind aber fast nie zum eigentlichen Dol⸗ metſcherdienſt wirklich verwendbar. Mannigfache, die Verhandlungen hemmende, oft genug ſchädigende Verſtändigungsſchwierigkeiten ſind die natürliche Folge. Der deutſche Verhandlungspartner kann nur günſtigen Abſchlüſſen mit ſeinem ausländiſchen ontrahenten gelangen, wenn er einen Dolmetſcher beſitzt, der ſprachlich vollkommen durchgebildet iſt die wirtſchaftlichen und techniſchen Ideen und urſchläge in Rede und Gegenrede verſtändnisvoll um Ausdruck zu bringen vermag. Dolmetſchen Zur Gründung des a zur ſprach⸗ und wirtſchaftswiſſenſchaftlichen Ausbildung von olmetſchern an der Han belshochſchule Mannheim Der Völkerbund und das Internationale Arbeits⸗ amt in Genf, das Deutſche Auswärtige Amt, Reichs⸗ arbeits⸗ und Reichswirtſchaftsminiſterium, die Han⸗ delskammern Mannheim und Ludwigshafen a. Rh. und die Bankenvereinigung Mannheims haben übereinſtimmend die Notwendigkeit einer fyſtemati⸗ ſchen Dolmetſcherausbildung beſtätigt und dem neu⸗ zugründenden Mannheimer Inſtitut ihre wohl⸗ wollende Bereitſchaft zur Unterſtützung erklärt. Was will das Inſtitut? Es beſteht ein weſentlicher Unterſchied zwiſchen der Eignung, flott in einer Fremdſprache zu korreſpondieren oder zu parlieren, auch einen fremoͤſprachlichen Schrifttext zu übertragen und dem eigentlichen Dolmetſchen. Dieſe Fähigkeit zum Dolmetſchen ſetzt nicht nur die Kenntnis der eigenen und der fremden Sprache voraus, ſondern ſtellt überdies noch die Forderung, eine Gedanken⸗ reihe aus der einen Sprache in die andere umzu⸗ denken, und zwar ſofort, geläufig und feh⸗ lerlos. Ein Dolmetſcher muß in der Lage ſein, nicht nur eine fremdoͤſprachliche Rede zu verdeutſchen (oder umgekehrt), oder aber eine doppelſprachliche Diskuſſion den Teilnehmern jeweils verſtändlich zu machen, ſondern er muß auch fähig ſein, dieſe Rede und die von den Rednern zur Betonung ihrer Ge⸗ danken, Bekämpfung von Vorſchlägen, Beimiſchung von Möglichkeiten, Andeutungen über andere Löſun⸗ gen, in jeder Form angewendeten Mittel mit gleicher Klarheit und Betonung in der anderen Sprache wiederzugeben. Es gibt zwar Perſönlichkeiten, die eine ange⸗ borene Dolmetſch⸗Begabung beſitzen, aber ſie ſind mehr als ſelten. Dies darf jedoch nicht— wie es wohl hie und da geſchehen mag, zu der irrigen An⸗ nahme führen, als könne mau, ohne dieſe ausge⸗ prägte Sonderbegabung, das Dolmetſchen überhaupt nicht erlernen. Vorausſetzung zum Erlernen iſt allerdings eine vor Beginn der Schulung feſtzuſtel⸗ 1 Japaniſch⸗chineſiſcher Konflikt (Telegraphiſche Meldung) Tokio, 27. Dez.(United Preß.) Ueber die Auswahl des neuen japaniſchen Ge⸗ ſaudten für China iſt zwiſchen Tokio und Nanking ein ernſter Konflikt ausgebrochen, der nach Anſicht politiſcher Kreiſe leicht zu einem völligen Bruch der diplomatiſchen Beziehungen führen kann. Japan hatte den Miniſterialdirektor Obata vor⸗ geſchlagen. Der chineſiſche Geſandte in Tokio hatte darauf zunächſt dem japaniſchen Auswärtigen Amt mitgeteilt, daß dieſer Kandidat ſeiner Regierung genehm wäre. Nunmehr hat jedoch die chineſiſche Regierung das Agrement für Obata verweigert. Offenbar iſt die Verweigerung darauf zurückzufüh⸗ ren, daß Obata zu der Zeit, als Japan ſeine bekann⸗ ten 21 Forderungen an China richtete, an der japa⸗ niſchen Geſandtſchaft in Peking beſchäftigt war und nach Anſicht der chineſiſchen Regierung an der Auf⸗ ſtellung der Forderungen gehabt hat. Die japaniſche Regierung hat die chineſiſche Re⸗ gierung erſucht, die Verweigerung des Agrements zurückzunehmen. Schiffskataſtrophe im Marmarameer Sofia, 27. Dez.(United Preß.) 30 Perſonen von dem bulgariſchen Dampfer „Varna“ ſind ums Leben gekommen, als die⸗ ſer im Marmarameer während eines heftigen Schneeſturmes von dem griechiſchen Dampfer „Chriſſt“ gerammt wurde. Von dem bulgariſchen Dampfer, der ſofort ſank, konnten nur 4 Perſonen Franzöſiſche Zeitungen werfen neuerdings Snow⸗ den vor, daß er durch ſeine Drohungen auf der letz⸗ ten Haager Konferenz eine Herabſetzung der deut⸗ ſchen Sachlieferung durchgedrückt habe. Der wahre Grund für die Herabſetzung ſet das große franzö⸗ ſiſche Kanalprojekt Bordeaux Cette. Deutſch⸗ land ſollte dieſen Kanal auf Reparationskonto bauen. Dieſer Kanal zwiſchen den zwei Meeren hätte die franzöſiſche Kriegsflotte der Notwendigkeit enthoben, ſtändig durch die von engliſchen Kanonen beherrſchte Gibraltarenge zu fahren. * Glückwünſche der badiſchen Regierung an den Papſt. Der badiſche Staatspräſident hat dem Papſt zu deſſen goldenem Prieſterjubiläum die Glückwün⸗ ſche der badiſchen Regierung überſandt. einen beſonderen Anteil Alter von vier Monaten bis 17 Jahren. Letzte Meldungen Neue Feſtnahme in der Bombenaffäre — Altona, 26. Dez. Die Ermittlungen in der Sprengſtoffangelegenheit haben zu einer neuen Feſt⸗ nahme geführt. 5 5 handelt ſich um einen Expedienten Otto Rie⸗ per aus Hamburg, der an dem Anſchlag auf das Finanzamt Oldenburg in der Nacht zum 3. Junt be⸗ teiligt war. Die amerikaniſch⸗dentſche Ausgleichskommiſſion — Berlin, 26. Dez. In dem deutſch⸗amerikaniſchen Vergleichsvertrag vom 5. Mai 1928 iſt bekanntlich für die Behandlung etwaiger Konflikte jeder Art, die zwiſchen den beiden Ländern entſtehen könnten, eine ſtändige Vergleichskommiſſion vorgeſehen. Dieſe Ver⸗ gleichskommiſſion iſt vor kurzem gebildet worden. Die deutſche Regierung hat ihrerſeits den Staatsſekretär in Berlin, Don Pablo Solex, die Regierung der Vereinigten Staaten den früheren amerikaniſchen Botſchafter in Berlin Houghton und den kanadiſchen Publiziſten Dafoe zu Mit⸗ gliedern der Kommiſſion ernannt. Eiſenbahnunglück in Mähren — Preran(Mähren), 27. Dez. Geſtern nachmittag 5 Uhr entgleiſte bei Einfahrt in die hieſige Sta⸗ tion der Sonderſchnellzug Oderberg Prag. Die Lo⸗ komotive ſtürzte um, die erſten vier Perſonenwagen entgleiſten. Der Lokomotivführer wurde getötet, der Heizer leicht verletzt. Neun Reiſende erlitten leichte Verletzungen. Der Materialſchaden iſt bedeu⸗ tend. Die Urſache des Unglücks wird unterſucht. Schiffskataſtrophe — Mabdrib, 27. Dez. Bei dem Schiffbruch des norwegiſchen Dampfers„Asland“ unweit Bayona an der ſpaniſchen Weſtküſte iſt die geſamte Be⸗ ſatzung von 30 Mann ums Leben gekom⸗ men. An der gleichen Stelle ſtrandete vor drei Jahren ein anderer norwegiſcher Dampfer, im September d. Is. ein engliſches Schiff. Umfangreiche Alkohol verſchiebungen — Chicago, 27. Dez. Die Prohibitionsbehörde hat eine Unterſuchung eingeleitet über eine Verſchiebung für induſtrielle Zwecke beſtimmten Alkohol im Werte von 50 Millionen Dollar, der dem Spiri⸗ tuoſenſchleichhandel zugeführt wurde. Mehr als 1000 Geſchäftsleute, Prohibitionsbeamte, führende politiſche Perſönlichkeiten und Fleiſchhändler ſtehen unter dem Verdacht, in die Angelegenheit verwickelt zu ſein. 5 Amerikaniſche Weihnachtsſtatiſtik Newyork, 27. Dez.(United Preß.) Nach einer von der United Preß aufgeſtellten Statiſtik über die Verwendung von eingeſchriebenen Weihnachtspake⸗ ten, die ſich über 30 der wichtigſten Städte der Ver⸗ einigten Staaten erſtreckte, ſind trotz der Börſenkriſe in dieſem Jahre mehr und wertvollere Weihnachtsgeſchenke verſandt worden, als je zuvor. Siebenfacher Mord und Selbſtmord — Newyork, 7. Dez. In Walnutcove(Nord⸗ karolina) ermorbete ein plötzlich wahnſinnig gewor⸗ dener Farmer ſeine Fran und ſeine ſechs Kinder im Nack dem er die Leichen für die Beiſetzung hergerichtet hatte, erſchoß ſich der Farmer ſelbſt. * Der Reichskanzler hat dem Verleger S. Fiſcher zu ſeinem 70. Geburtstage ein Glückwunſchtelegramm geſandt. Deulfthe Volkspartei Wir machen unſere Mitglieder nochmals auf die morgen Samstag, 28. Dezember, abends 8 Uhr, im großen Saale der Harmonie, D 2, 6, ſtattfindende Weihnachtsfeier Anſchließend Tanz.— Tombola.— Der Vorſtand. aufmerkſam. Eintritt frei. lende Allgemeinbegabung für Sprachen. Kommt dazu eine ſyſtematiſche Ausbildung, ſozufagen ein Dolmetſchtraining, das durch Auslandsaufenthalt unterſtützt werden kann, ſo gelingt es, einen durch⸗ aus den Aufgaben entſprechenden Dolmetſchertyp zu erziehen. Von dem vollkommenen Dolmetſcher wird ver⸗ langt: 1. Fähigkeit zum geläufigen Vortrag in der eigenen und der fremden Sprache, 2. Gewandtheit in der Abfaſſung und Ueberſetzung ſchriftlicher Texte, 3. Fähigkeit zur unmittelbaren, genauen, text⸗, form⸗ und ſinngetreuen Uebertragung einer Rede aus der eigenen in die Fremoͤſprache und umgekehrt, 4. Fähigkeit zur wechſelweiſen Uebertragung von Verhandlungsdiskuſſionen, unmittelbar, form⸗ und ſinngetreu: direkt bei Präſenzverhandlungen, indi⸗ rekt bei telephoniſcher Uebermittlung und Verſtän⸗ digung, 5. Kenntnis der fachlichen Ausdrücke, Ge⸗ pflogenheiten, Uſancen, ſowie der wichtigſten Ein⸗ richtungen des betreffenden Landes und des Mutter⸗ landes, wenn ſich die ſpätere Tätigkeit auf ein Fach⸗ gebiet erſtrecken ſoll— diplomatiſcher Dienſt, inter⸗ nationale Verträge, Handels⸗ und Induſtriebereich. Das neue Inſtitut verfolgt in klar abgezeichnetem theoretiſchem und praktiſchem Unterrichtsprogramm das Ziel, dem Handel und der Induſtrie dem Gerichtsweßen und der ſtaatlichen inter⸗ nationalen Arbeit ſprachlich und wirtſchaftlich geſchulte, nach wiſſenſchaftlichen Grundſätzen und in ſyſtematiſcher Methodik ausgebildete Dolmetſcher heranzubilden. Die von dem Inſtitut im ein⸗ bis zweijährigem Lehrgang erzogenen und nach Abſchlußprüfung für befähigt erklärten Dol⸗ metſcher ſollen in die Lage verſetzt ſein, nach kurzer praktiſcher Einarbeitung in die Sondererforderniſſe des von ihnen jeweils gewählten Wirkungsfeldes ihre Aufgaben zu erfüllen. Zugelaſſen zum Studium am Dolmetſcherinſtitut als ordentliche Mitglieder ſind alle Bewerber mit Hochſchulbildung, ferner als beſonders geeignet emp⸗ fohlene Vertreter der induſtriellen b ziellen Praxis ohne akademiſche Borbildung, ſofern ſie nach ihrem Bildungsgang die Aufnahmebedingun⸗ gen als Studenten an der Handelshochſchule Mann⸗ 5 und kommer⸗ heim erfüllen könnten. Alle Bewerber haben ſich einer Aufnahmeprüfung zu unterziehen. Zu den Darbietungen des Inſtituts können, mit Zuſtimmung der Inſtitutsleitung, außerordentliche Mitglieder als Zuhörer zugelaſſen werden. Dieſe Zuhörer genießen den großen Vorteil, lebendigſtem Sprachbetrieb beizuwohnen; ſie haben aber keinen Anſpruch auf Zeugniſſe. In beſonderen Fällen kön⸗ nen auch Zuhörer, die längere Zeit den Darbietun⸗ gen beigewohnt haben, auf Antrag zur Aufnahme⸗ 52 für ordentliche Mitglieder zugelaſſen wer⸗ en. s Weiterhin bietet das Dolmetſcherinſtitut ein Pro⸗ ſeminar, das zu der Aufnahmeprüfung in die ordent⸗ liche Mitgliedſchaft vorbereiten ſoll, auch für Ange⸗ hörige der kommerziellen und induſtriellen Praxis und ſonſtige Bewerber, die die Aufnahmebedingun⸗ gen als Studenten an der Handelshochſchule Mann⸗ heim erfüllen. Beſonderen Nachdruck legt das Inſtitut auf das Heranziehen ausländiſcher Dolmetſch⸗Anwärter. Ihre Zulaſſung unterliegt den Vorſchriften wie bei den deutſchen Bewerbern. Dieſe Ausländer ſollen vom Dozenten bei den Darbietungen herangezogen wer⸗ den, um einen abwechslungsreichen, fruchtbringenden, lebendigen Dolmetſchunterricht zu ermöglichen. Die Wahl der Handelshochſchule Mannheim als Baſis des Inſtituts iſt aus zwei Gründen richtig: Die Stadt Mannheim ſelbſt iſt als großes Indu⸗ ſtrie⸗ und Handelszentrum mit weitgeſpannten in⸗ ternationalen Intereſſen, als fübddeutſche Grenz⸗ metropole, dabei europäiſch zentral gelegen, beſon⸗ ders geeignet. Die Handels hochſchule Man n⸗ heim pflegt— außerhalb ihrer breit ausgebauten Wirtſchaftsdiſziplinen— ein nach ganz beſtimmten Richtlinien aufgebautes Sprachſtubium, das beſon⸗ deren Wert auf die Verbindung von Sprach⸗, Kul⸗ tur⸗ und Wirtſchaftsſtudium legt. Einige Worte noch über die Bedeutung des Inſtituts für Handelshochſchule und All⸗ gemeinheit: g i Das Inſtitut hält ſich innerzalb bes Aufgaben⸗ kreiſes der Handelshochſchule. Seine Arbeit iſt je⸗ doch von dem eigentlichen ſprach⸗ und kulturkund⸗ e —— 1 Freitag, den 27. Dezember 1929 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) 8. Seite. Nr. 599 Staotiſche Nachrichten Zwei Erlebniſſe am Veſchertag Am Nachmittag des Beſchertags ſteht ein alter Mann am Strohmarkt bei der Ingenieurſchule. Die ſchon ziemlich geleerten Chriſtbaumſtände haben es ihm angetan. Kaufen kann er hier zwar nichts. Er iſt arm und für ſich allein und ohne Angehörige. Doch etwas von dem Tannenduft will er in ſich auf⸗ nehmen. Einmal will auch er in alten Feſterinne⸗ rungen leben, als er noch zu Hauſe Chriſtkind feiern durfte.—— Wie er da ſo ſtill und auf den Stock geſtützt dieſem Früher nachſinnt, erblickt er einen ärmlich gekleideten kleinen Jungen. Dieſer hat ſcheinbar jemanden einen Baum nach Hauſe ge⸗ tragen und kehrt nun wieder zurück. Sicher mit der Hoffnung, nochmals ſeine Botendienſte benützt zu ſehen, eine weitere Kleinigkeit verdienen zu kön⸗ nen. Die Zwiſchenzeit will er ausfüllen und eine Stärkung zu ſich nehmen. Aus gefüllten Taſchen holt er eine ſaftige Birne hervor und beißt herzhaft hinein. Da ſieht er verlangend des Alten Blick auf ſeinen Mund gerichtet. Er weiß, was er ſagen will. Schüchtern geht er auf den„Großvater“ zu und bie⸗ tet ihm eine der Früchte an. Mit Dank beißt der Beſchenkte haſtig hinein. Wie gut eine Birne iſt! Nach Mehr ſchmeckt ſie. Der Junge fühlt auch dies. Wieder greift er in ſeine Taſchen. Diesmal mit beiden Händen. Dann gibt er ſeinen ganzen Birnenvorrat hin. Weiteren Dank nimmt der Gutherzige nicht an. Etilends geht er weg. Es ſchien, als wenn er ſich der Guttat und ſeiner beſcheidenen Mittel ſchäme und ihm die eigene Unzulänglichkeit des Helfenkön⸗ nens wehe tue. Derweil genießt der Alte ſein klei⸗ nes Glück. Mag es jemand beobachtet haben? Wohl niemand. Doch er irrte ſich. Noch ein weiterer Weihnachtsmittler naht ſich ihm. Es war ein funger Menſch. Im Vorbeigehen drückt er ihm etwas Geld in die Hand. Er, ſein alter Volksbruder, ſoll nun guch noch eine Zigarre rauchen können. Das läßt das alte Geſicht in Freude jünger werden. Weih⸗ nacht zeigt ihm ebenfalls etwas Liebe. Er weiß ſich nicht ganz verlaſſen. Er iſt doppelt glücklich. Denn die Armut hat den Aermſten bedacht——— Kurz vor Ladenſchluß tritt ein„Mann von der Straße“ in ein Lebensmittelgeſchäft der Neckarſtadt. Er bittet um Eßbares. Die Geſchäftsinhaberin hat Mitgefühl. Ihr Grundſatz heißt„Leben und leben laſſen“. Dies will ſie auch hier beweiſen. Das Weih⸗ nachtsgeſchäft war ja gut. Gerne will ſie als Aus⸗ druck einer inneren Dankverpflichtung ein Eßpaket⸗ chen dem Heimatloſen geben. Der ſieht die Frau vor ſich und denkt vielleicht dabei an ſeine Mutter. Ob ſte noch leben mag? Rührung erfaßt ihn und mit Dank und aus dem Herzen aufgeſtiegenen Wünſchen für die Feſttage verläßt er den Laden. Eben hat er es gefühlt. Mutterliebe iſt unperſönlich und hat ſich auch ihm dargeboten. Er war unter ihrem Weihnachtsbaum geſtanden. Angezündet war der Baum von jenem, der ſeinen Schein weithin in die Menſchheit ſtrahlen ließ und ihre Herzen entflammte. Es war die Macht deſſen, der von dieſem Tag an aufging und dem Menſchen ein neues Lebensgefühl gab. Es war die Macht deſſen, der mit dem Tode ſelbſt beſchloß, was er in Opferbereitſchaft dem einzelnen entgegenrief. Von Weihnacht geht es aus. Heute und morgen und das ganze Jahr muß es getan werden. An ihm— dem Heimatloſen— hatte es ſich auch ausgewirkt:„Was ihr getan habt einem der Geringſten unter ihnen, das habt ihr mir getan!“ K * Beinbruch beim Tanz. Während einer Tanzver⸗ anſtaltung in einer Wirtſchaft in Neckarau ſtürzte ein 18 Jahre alter Schloſſer heute früh ſo un⸗ glücklich zu Boden, daß er einen rechten Unter ⸗ ſchenkelbruch erlitt. Der Verunglückte fand Auf⸗ nahme im Heinrich Lanzkrankenhaus. * Ladendieb erwiſcht. Am 24. Dez. hat ſich nach⸗ mittags ein 19 Jahre alter, vorbeſtrafter Gärtner aus Rheinau durch den Wohnungsabſchluß einer Bäckerei in Neckarau eingeſchlichen. Er hatte ſich be⸗ reits 25 Mark aus der Ladenkaſſe angeeignet, als er von der Ehefrau des Bäckers überraſcht wurde. Der Dieb wurde feſtgehalten, bis die Polizei gerufen war. Ein unluſtiger Wettergott, der ſchon mit ſeinem überwarmen Herbſt und Vorwinter den Hoffnungen der Winterſportler und aller damit verbundenen Wirtſchaftsfaktoren nicht hold geſinnt war, hat mit einem gewaltigen Schlag direkt vor dem Weih⸗ nachtsfeſt den beſten Erwartungen ein jähes Ende geſetzt und in ungleichem Kampf den Partner k. o. geſchlagen. Man möchte ſchon beinahe ſagen: mit einer abgezirkelten Bosheit ſpukt das Wetter nun den dritten Winter in die Weihnachtstage hinein. Vor zwei Jahren kam das Tauwetter im Schwarz⸗ wald am Nachmittag des zweiten Feiertages, vor einem Jahr war der Wechſel genau ſo jäh am Nach⸗ mittag des erſten Feiertages, an deſſen Vormittag man noch bei ſieben Grad Kälte eislaufen konnte. In dieſem Winter verfrühte ſich der Einbruch war⸗ mer Luft um einen Tag. Der 24. Dezember war der Tag des Umſchwunges in der Witterung, die dann im Verlauf der beiden Feiertage durch ihr Anhalten jegliche letzte Hoffnung zerſtörte. Es war einfach ſcheußlich. Die Vorweihnacht ließ ſich noch gut an. Der plötz⸗ liche Froſteinfall mit Schnee war am vierten Advent zwar gemildert, aber noch genügend für eine offen⸗ bare Sicherung auf Weihnachten. Am 23. Dezem⸗ ber ſetzte im Schwarzwald erneut in meh⸗ reren Anſätzen Neuſchnee ein, der bereits in den frühen Abendſtunden zu fallen begann und bis auf 600 Meter herunter reichte. Mit kleinen Unter⸗ brechungen ſchneite es mehrmals und ſchuf dadurch ſchon Verbeſſerungen der Skibahnen. Außerordent⸗ lich ſtark wurde der Schneefall um die Mitternachts⸗ zeit auf Dienstag, ſodaß man ſich mit frohem Herzen ſchlafen legte. Wie gut die Lage noch war, zeigt auch die am Montag erſtmalig im Gebirge möglich geweſene Benützung der Schwimmeisbahnen. Der Umſchlag kam in den frühen Morgen⸗ ſtunden des Dienstag. Nachts um vier Uhr kam Fönſturm auf. Es wurde wärmer und wärmer und der Schnee ging in Baubeginn der zweiten Rheinbrücke Die zweite Maunheim⸗ Ludwigshafener Rhein⸗ brücke iſt am dringlichſten Wir leſen in der„Karlsr. Ztg.“: „Der Bau der Rheinbrücke in Maxau ſoll, wie nun bekannt wird, 1931 in Angriff genommen werden, während der Baubeginn für die Mann⸗ heim⸗ Ludwigshafener Brücke, wo die Verkehrsnöte am allerſchlimmſten find, bereits für 1930 geplant iſt. Der Grund liegt in der ſchwierigen Finanzlage. Das Reichsverkehrsmini⸗ ſterium hat erklärt, daß bei den großen Koſten von 42 Millionen für alle drei Brücken deren Bau nicht zu gleicher Zeit begonnen werden könne. Die Speyerer Brücke wird vorausſichtlich die dritte ſein. Ueber den Baubeginn von Mannheim und Maxan liegen nun feſte Zuſagen vor Da für das nächſte Jahr nur 3,5 Millionen zur Ver⸗ fügung ſtehen, hält man es für richtig, zunächſt nur eine, und zwar die allernotwendigſte Brücke in Angriff zu nehmen. Die Stadt Karlsruhe wird ſich mit dieſer Verzögerung abzufinden haben, die, wie geſagt, durch die ſchwierige Finanzlage bedingt iſt. Doch iſt die Stadt, wie wir hören, der Meinung, daß doch die Möglichkeit geſucht werden muß, mit den Nebenarbeiten ſo bald als möglich zu beginnen. Sobald es die Finanzlage geſtattet, möglichſt noch 1930, wird die Stadt Karlsruhe, die ja ſelbſt Beiträge zum Bau leiſtet, mit den Rampenaufſchüttun⸗ gen auf unſerer Seite des Rheins beginnen, was namentlich unter dem Geſichtspunkt der Beſchäftigung von Arbeitsloſen erwünſcht wäre. Dabei iſt darauf hinzuweiſen, daß die Maxauer Brücke wegen der ge⸗ planten großen Rampenbauten die teuerſte wird; es Verregnele Weihnachten im Schwarzwald Erhebliche Wirtſchaſtsſchaͤden Regen über. Die Neuſchneeſchicht von 10 Ztm. wurde raſch ſein Opfer und der Morgen des Heiligen Abends brach grau, trüb und naß an. Noch gabs einen kleinen Abkühlungsrückſchlag gegen Abend und in der Nacht, deren erſter Teil ſternklar wurde. Aber zum erſten Feiertag kam eine weite Warmluftwelle und trieb das Thermometer allenthalben über den Gefrierpunkt. Es regnete, hörte wieder auf, regnete erneut. Die Temperaturen blieben konſtant über Null. Der 8 weite Feiertag, zwar eine Kleinigkeit kühler, beſcherte dafür einen ziemlichen Dauerregen, die in Mittelhöhen bei drei bis vier Grad, in den höchſten Lagen um den Nullpunkt ſchwankten. Der Winterſport auf Weihnachten war rettungslos dahin. Der wirtſchaftliche Schaden dieſer Witterungsentwicklung über die Weihnachts⸗ tage, die terminlich ſo günſtig lagen, iſt enorm. Ganz abgeſehen von allgemeinen Geſichtspunkten, die gänzliche Stimmungsloſigkeit, enttäuſchte Vor⸗ freude, auch abgeſehen von geſundheitlichen Nachtei⸗ len, die bei dem erzwungenen Daheimbleiben mit Ueberfütterung des lieben Ichs in Erſcheinung zu treten pflegen, hat alles, was an einem guten Win⸗ terſport intereſſiert iſt, große Ausfälle zu verzeichnen. Das Gaſtſtättengewerbe im Ge⸗ birge mit ſeiner geſamten Rückwirkung als Schlüſ⸗ ſelgewerbe, die Transportanſtalten, Bahn wie Auto⸗ linien, die ſich weitgehend gerüſtet hatten, alles, was in dieſer Richtung intereſſiert iſt, bis zum letzten Poſtkartenverkäufer, ſpürte dieſen harten Wetter⸗ ſchlag, der einigermaßen auszugleichen geweſen wäre, wenn auf die Erwärmung am Heiligen Abend ſich die folgende Abkühlung hätte durchſetzen können, ſodaß am geſtrigen Stephanstag, der bekanntlich Hauptreiſetag iſt, wieder Winterwetter geherrſcht hätte. Nun bleibt noch die Annahme, daß bei lang⸗ ſamer Abkühlung der Regen in Schnee übergeht und daß dann doch noch, angeſichts des winterſport⸗ armen Vorwinters, kommt. oe. fallen auf ſte von den 42 Millionen Geſamtbaukoſten aller drei Brücken 21 Millionen. In beſonders gro⸗ ßem Umfang ſind ſolche Aufſchüttungen auf der lin⸗ ken(Pfälzer) Rheinſeite erforderlich. Unter anderm iſt eine Erhöhung des Geſamtniveaus des Wörther Bahnhofs um einen Meter geplant, um die Steigung zur Rheinbrücke möglichſt gering zu machen.“ Es iſt außerordentlich erfreulich, daß nun endlich in Karlsruhe zugegeben wird, daß der Bau der zweiten Mannheimer Rheinbrücke am dringlichſten iſt. Hätte man dies ſchon früher getan, dann wären jedenfalls nicht die Verzögerun⸗ gen eingetreten, die die Ausführung des Projekts ſo lange hinausgeſchoben haben. Raſche Veranderung Weihnachten iſt tot— es lebe Silveſter. Mit weihnachtlichen Gefühlen machte man am Weihnachts⸗ tag ſeinen Bummel durch die Stadt. Doch aus den Schaufenſtern lockte keine Weihnachtsdekoration mehr. Für den Geſchäftsmann iſt Weihnachten mit dem Ladenſchluß am Heiligen Abend erledigt. Raſch ver⸗ ſchwinden aus den Schaufenſtern die weihnachtlichen Anpreiſungen und werden durch Silveſterarti⸗ kel erſetzt. Sektflaſchen, Scherzartikel, elegante Toiletten und der Hinweis auf den Jahreswechſel be⸗ herrſchen das Feld. Der Geſchäftsmann zwingt uns, wenn die Weihnachtsſtimmung vorbei iſt, daran zu denken, daß Silveſter raſch da ſein wird. Er zeigt uns, was man alles für dieſes Ereignis benötigt und gibt ſchon frühzeitig Gelegenheit, unſere Auswahl zu tref⸗ fen. Die Neujahrskarten tauchen, überſichtlich an⸗ geordnet, auf und fordern auf, den Bekannten Glück zu wünſchen. Die Straßenhändler, die Chriſtbaum⸗ kerzen und Baumſchmuck verkauft haben, haben ihren Wagen umgebaut und verkaufen Feuerwerkskörper und Neufahrskarten. Mit Rieſenſchritten nähern wir uns dem Jahresende.* richtiger Winterbetrieb auf⸗ Weihnachten bei den Arbeitsjubilaren Brown, Boveri u. Cie. Wie alljährlich fand am 21. Dezember die Ehrung der Jubilare ſtatt, die auf eine 25jährig e Tätigkeit bei der Firma B. B. C. zurückblicken können. Es waren über 100 Beamte und Arbeiter, die ſich im Speiſeſaal der Firma ein⸗ gefunden hatten. Mit herzlichen Worten begrüßte Direktor Dr. Boveri die Jubilare und ſchilderte die Entwicklung der Firma ſeit dem Jahre 1904, wo der Bau von Dampfturbinen aufgenommen wurde. Die Jubilare wurden durch eine Ehren⸗ Urkunde unter Glas und Rahmen und durch ein namhaftes Geldgeſchenk erfreut. Ober⸗Ingenieur Gollhofer hielt im Anſchluß an die Ehrung einen lehrreichen Vortrag über das Thema Hängeleitungsbauten mit Filmvorführung, den alle Anweſenden mit großem Beifall aufnahmen. Mit der Aufnahme eines Gruppenbildes der Jubi⸗ lare ſchloß die ſchöne Feier. 5 Bopp u. Reuther a Wie alljährlich um die Weihnachtszeit, fand im Kaſino von Bopp u. Reuther Gm. b. H. in Mannheim⸗ Waldhof eine eindrucksvolle Feier zur Ehrung der dem Werk angehörigen Jubilare im Beiſein der In⸗ haber, Direktoren, Abteilungs⸗ und Betriebsleiter ſtatt. Dr. Fritz Reuther begrüßte die Jubilare mit herzlichen Worten der Anerkennung und ſprach im Namen der Inhaber den Dank aus für die dem Werke geleiſtete langjährige treue Mitarbeit. Zur Erinnerung wurden allen Jubilaren namhafte Ge⸗ ſchenke überreicht. Es haben 25 Jahre Dienſtzeit: Architekt Wilh. Würth, Lichtpauſer Carl Wedel, Modellſchrei⸗ ner Jakob Cornelius, Dreher Franz Hauck, Hilfs⸗ arbeiter Alois Krippl, Dreher Wilhelm Plettner, Hilfsſchloſſer Georg Heilmann, Werkzeugſchloſſer Gottfried Stumpf, Monteur Johann Hoffmann, ferner noch Schloſſer Martin Wellenreuther, Mecha⸗ gmiker Otto Weller, Magaziner Emil Kurzweg, Modellſchreiner Karl Eichhorn, Maſchinenformer Adam Martin, Metallformer Philipp Knab, Dreher Michael Günther. Im Werk ſind nun etwa 150 Ju⸗ bilare mit 25, 40 und 50 Jahren Dienſtzeit beſchäf⸗ tigt, ein Beweis des guten Einvernehmens zwiſchen Firma, Angeſtellten und Arbeitern. Nach gemein⸗ ſamem Eſſen verbrachten die Teilnehmer an der Feier noch einige fröhliche Stunden. B. M. Spiegelmanufaktur Waldhof Auch in dieſem Jahre veranſtaltete die Spiegel manufaktur zu Ehren ihrer Jubilare am 23. Dezem⸗ ber eine kurze Feier im feſtlich geſchmückten Saale des Schweſternhauſes.„Das iſt der Tag des Herrn“, ge⸗ ſpielt vom Bläſerchor der Kapelle Mohr, bildete die Einleitung der Feier. Anſchließend hielt der Di⸗ rektor eine herzliche Anſprache, dankte allen für die der Firma geleiſteten treuen Dienſte und bat, auch weiterhin im Intereſſe des Werkes tätig zu ſein, da alle Kräfte, die der Belegſchaft und der Leitung, nötig ſeien, über die heutigen wirtſchaftlich ſchweren Zeiten hinwegzukommen. Vereinten Anſtrengungen müſſa es aber gelingen, auftretende Schwierigkeiten zu ve⸗ ſeitigen und Hinderniſſe aus dem Wege zu räumen. Jeder Jubilar erhielt dann als äußeres Zeichen der Anerkennung ein Geldgeſchenk. Herr Wormer dankte im Namen der Jubilare der Direktion für Wünſche und Jubiläumsgabe und verſprach auch für die Zukunft treue Mitarbeit. Wei⸗ tere Muſikſtücke bildeten Fortſetzung und Schluß der Feier. Die Namen der Jubilare ſind: 40 Dienſt⸗ jahre: Wormer Joſ., Rapp Edmund, Dubail Jofſef, Annamaier Peter, Bitz Hermann, Simianer Philipp, Ramſpeck Joſef, Mayet Philipp, Gallier Andreas, Emmert Ferdinand, Bitz Karl. 30 Dienſtjahre: Jakob Jakob, Wagner Valentin. 25 Dienſtjahre: Attner Jakob, Rück Benedikt, Hörner Johann, Diochon Auguſt l. eh, 05 eee, e e 0 * Grober Unfug wurde dadurch verübt, daß ein unbekannter Täter geſtern mittag die Scheibe am Feuermelder A 3, 1 mutwilligerweiſe einſchlug und den Feuermelder ohne jegliche Urſache in Tätigkeit ſetzte, wodurch um 12,47 Uhr die Berufsfeuerwehr alarmiert wurde. Das gleiche geſchah am Feuer⸗ melder N 6,3 in der vergangenen Nacht um.11 Uhr. Auch hier konnte der Täter unerkannt entkommen. Ebi 2 e lichen Unterricht der Handelshochſchule durchaus ge⸗ trennt, obwohl es in Vielem ſich organiſch aus die⸗ ſem herausentwickelt hat. Das grundlegend Neue und Einzigartige, was eben das Inſtitut in Darbie⸗ tung, Unterricht und Geſamtaufbau vom Sprach⸗ betrieb der Handelshochſchule ſcheidet, reſp. darüber hinausführt, iſt gerade das Dolmetſchen und ſeine methodiſch⸗ſyſtematiſche Ausbildung. Das ganze, auf internationale Fühlung und Wechſelſeitig⸗ keit eingeſtellte Arbeitsprogramm hat die Schaffung eines eigenen wiſſenſchaftlichen Inſtituts notwendig gemacht, das in das Geſamtprogramm der Handels⸗ hochſchule nicht nur nichts Fremdartiges, ſondern vielmehr unſerer Mannheimer Handelshochſchule die Erfüllung eines ihr weſenseigenen Zieles bringt. Es ſteht zu hoffen, daß es im hochſchulmäßigen, wiſſenſchaftlich geführten Betrieb den Bedürfniſſen der Wirtſchaft fruchtbare Dienſte leiſten kann und eine empfindliche Lücke auszufüllen geeignet iſt. Eine deutſche Profeſſur an der Stockholmer Hochſchule. Nach jahrelangen Bemühungen iſt es endlich gelungen, an der Stockholmer Hochſchule eine Profeſſur für deutſche Sprache und Literatur ein⸗ zurichten, die geeignet iſt, das kulturelle Band zwi⸗ ſchen Deutſchland und Schweden zu ſtärken. Die Errichtung eines Zentrums für dieſe Sprachbezie⸗ hungen erforderte die außerordentlich hohe und be⸗ deutende Summe von 350 000 Kronen, die nun von deutſchen und ſchwediſchen Stiftern zu gleichen Teilen gezeichnet worden iſt. Unter den deutſchen Zeichnern befinden ſich bekannte Induſtrien mit Beziehungen nach dem Norden und Private, unter den ſchwediſchen Stiftern außer Induſtrien wie Grängesberg und andern, die nach Deutſchland exportieren, auch private Perſönlichkeiten, welche die kulturellen Wechſelbeziehungen zwiſchen Deutſchland und Schweden förderten. Die neue deutſche Profeſſur wird ſich in glücklicher Vereinigung der bereits be⸗ ſtehenden in nordiſchen Sprachen und Literatur⸗ geschichte anſchließen. Ein langgehegter Wunſch der deutſchen Kreiſe und ihrer Freunde in Stockholm iſt damit in Erfüllung gegangen. Dr. H, v. K Kunſt und Muſik in Berlin Von Oscar Bie Bei Flechtheim war eine Ausſtellung franzb⸗ ſiſcher Zeichner von Cezanne bis fetzt— bei Caſſirer iſt eine von Ingres bis Cezanne. Ein bißchen viel von derſelben Art, aber man ſieht, wie die franzöſiſche Zeichnung über Berlin auf den Kunſtmarkt ſtrebt. Caſſirer verkauft aus den Samm⸗ lungen von Böhler in Luzern, auch von Viau und von Gallimard in Paris. Bei Gallimard habe ich 1906 noch alles ſo ſchön beiſammen geſehen. Gut bürgerliche Familie, aber die Wände ſtrotzten von Koſtbarkeiten. Dann führt er hinauf in die Biblio⸗ thek. Bücher mit Handzeichnungen, ein unvergeß⸗ liches von Rodin dabei. Ein paar aggreſſive Bemer⸗ kungen über deutſche Kultur, ſie ſind nicht falſch und als Gaſt hat man höflich zu ſein. Ja, Kultur iſt und bleibt dieſer leuchtende Zufammenhang zeichneriſcher Kunſt, wie er ſich auch hier in der Ausſtellung ergibt. Zwei Weltanſchauungen, könnte man ſagen, pen⸗ deln, die maleriſche, temperamentvolle Kraft und die klare und ruhige Präziſion. Dort Delaerovix, hier Ingres. Eine Delacroix ſſche Tuſchzeichnung von Perſeus und Andromeda iſt die Vollendung an dramatiſcher Geſtalt, die römiſchen Porträts von Ingres an Organiſation des Raums, genau wie die frühen italieniſchen Blätter, die man von Corot ſieht, drei Bleiſtiftzeichnungen von 1826 und 27, Daumier ſteht wieder auf der Seite der male⸗ riſchen Zeichner, die Rötelſtudie zum„Aufzug der Gaukler“ ſtrotzt von Ausdruck. Conſtantin Guys wiederum geht in die Gattung der ausgeſprochenen Genrezeichner mit Mobecharakter über Toulouſe— Lautrec erweitert das Gebiet in die Boheme hin⸗ über. Schon hier berührt ſich die Cafſtrerſche Schau mit der Flechtheimſchen— bei Degas, Renoir und Cezanne iſt volle Identität. Auch bei van Gogh, deſſen Weſen ja aus dem eigentlich franzöſiſchen Klima herausfällt. Man hätte gut getan, durch eine Intereſſengemeinſchaft dieſer beiden ſo wertvollen Darbietungen ſolche Wiederholungen in derſelben Stadt und zur ſelben Zeit zu vermeiden. * Die Städtiſche Oper hatte eine Pre⸗ miere:„Der Tenor“ von Dohnanyi. Ernſt Goth hat das nach Sternheims Bürger Schippel zu⸗ rechtgemacht. Bürger Schippel iſt eine Parodie auf das Spießertum, verkörpert in einem Männerquar⸗ tett. Schippel iſt ein Prolet, der ſich den Tenorpart im Quartett und zugleich die Tochter des Quartett⸗ führers erobert, die mit einem Fürſten liebäugelt. In der Oper wird alles banaliſiert, Liebesſzenen, Tenorarien, Quartettgeſang. Der Spott„der ja ein begriffliches Inſtrument iſt, geht unter in dem all⸗ gemeinen Humor, den die Regie bis zur Poſſe über⸗ treibt, um die Schwächen des Werks abzublenden. Die Schwächen ſind Trockenheit, Phantaſtemangel, Dürftigkeit der Kompoſttion, die zum Beiſpiel mit dem Lied vom ſchönen Wald auch als Motivp arbeitet, alſo das Objekt des Angriffs als poſitives Material verwendet. Das Philiſtröſe wird ſelbſt Muſik und die Muſtk wird ſelbſt philiſtrös. Die große Schippel⸗ arie vor dem Duell hat noch die beſte Phyſtognomie, es iſt ein bißchen Witz darin, Schwung und Wurf iſt nirgends. Die Leute lachte über die akrobatiſchen Einfälle der Regie von Krauß, belobten die Ge⸗ wiſſenhaftigkeit des Dirigenten Denzler, be⸗ klatſchten das allein gut beſetzte Männerquartett und riefen den Komponiſten. 5 ö Noch ein paar Notizen aus dem Konzert⸗ leben. Immer wieder muß man Michael Taube rühmen, der mit ſeinem Kammerorcheſter und Chor ſo mutig die neue Kunſt propagiert. Da war ein Acapella⸗Zyklus von Sternberg, in der Haltung etwas unbeſtimmt, und daneben ein klaſſi⸗ ziſtiſches Cellokonzert von Raphael, im Formalen ſicherer als im Inhalt. Neues hört man in einer Matinee der Volksbühne, die vom ſozialiſtiſchen Kulturbund preisgekrönten Werke für Arbeiterfeſte, das Hammerwerk von Wunſch mit Maſchinen⸗ rhythmen, Trauermarſch und Apothoſe der Inter⸗ nationale, eigentlich wieder die alte romantiſche Symphonie mit nur gewechſeltem Inhalt. Dann von Pillney ein Miſchwerk aus Arbeitergedichten und muſikaliſchem Divertimento in Suitenform— alſo auch keine endgültige, einheitliche Löſung des Problems. Die Verquickung mit Rezitation iſt ſeit Strawinſky üblich. Hauer in ſeinem Werk„Vom Leben“, das Scherchen im Berliner Rundfunk ur⸗ aufführte, läßt Hölderlin deklamieren und dazu ein Soloquartett ſingen und Orcheſter ſpielen. Die Ge⸗ ſangsſtimmen verſuchen ſehr originell eine ganz naturaliſtiſche, in den vielſtimmigen Sprechgeſang mündende, wie verlorene Linie des Melos, die Inſtrumente ſpielen verſchwommene, unbeſtimmt glitzernde Harmonien. beegfehg 4 N Das Renaiſſancetheater gibt„Pariſer Leben“. Der kleine Raum hebt Offenbach. Rein⸗ hardt hatte auch einmal daran gedacht, dies ſpritzige Werk des Operettenvaters in der Form ſeiner Fle⸗ dermaus zu geben, mit der es die Librettiſten und eine Spur von Handlung gemeinſam hat. Aber hier iſt es doch anders. Es bleibt klein und beſcheiden, Kammerſtil, konzentrierter Ulk— bis zum dritten Bild, dann verſagt plötzlich die Hartungſche Regie, die Sänger, die nicht ſpielen können, die Schauspieler, die nicht ſingen können, kommen nicht mehr zueinander, es rutſcht aus und fällt ins Waſſer. Schade, zuerſt iſt es ſo hübſch und ſtramm gebaut, die entzückende Muſik ſpielt übermütig zwiſchen Speelmann, dem derben Schuſter, und der Schlegel, Handſchuhmacherin von anmutigſter Frechheit, zwiſchen Vallentin, dem ſpringleben⸗ digen Amerikaner und der Camilla Spira, dem be⸗ gabteſten aller Stubenmädel. Marzellus Schiffer hat die Worte ein bißchen retouchiert; aus Motiven der Operette ſind noch ein paar Zwiſchenſpiele ein⸗ gelegt— nicht ſchlimm, zum Ausgleich der Bühne, er hat ja nur eine wirkliche Sängerin da oben, Ur ſu la von Diemen als Amerikanerin, himmliſch anzu⸗ ehen, ſchön zu hören, das erſte Mal auf der Bühne, keine Ahnung von Dialog. 4. Seite. Nr. 599 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] Freitag, den 27. Dezember 1929 — Aus Mannheimer Gerichtsſälen Großes Schöffengericht Mannheim Eltern⸗ und heimatlos Ein eigenartig gelagerter Fall wurde heute vor dem Schöffengericht Mannheim verhandelt. Eigen⸗ artig inſofern, als es ſich um einen Einbruchsdieb⸗ ſtahl handelt, der in einer Villa in der Nähe von Zürich verübt wurde und der nun von dem hieſigen Gericht abgeurteilt werden mußte. Der Grund hier⸗ für iſt darin zu ſuchen, daß die Schweiz den Ange⸗ klagten, einen 20 jährigen nicht unſympathiſchen jungen Mann, als läſtigen Ausländer wiederholt ab⸗ ſchob. Eine weitere Urſache iſt auch darin zu er⸗ blicken, daß der junge Mann bei der hieſigen Kriminalpolizei ſich ſelbſt ſtellte, um„ein an⸗ derer und beſſerer Menſch zu werden“. Es handelt ſich um den 20 Jahre alten Schreiner Alfred Hermann aus Zürich, den unehelichen Sohn einer jetzt in Kalifornien verheirateten Frau, einer geborenen Deutſchen. Hermann wurde von ſeiner Mutter bis zu ſeinem 10. Lebensjahre in Zürich erzogen, kam dann zu fremden Leuten, wurde Schreiner und ſchon im 15. Lebensjahre kriminell. Wegen Diebſtahls und Raubverſuchs wurde er wiederholt in der Schweiz beſtraft. In Holland be⸗ kam er wegen eines Fahrraddiebſtahls eine längere Freiheitsſtrafe, nach deren Verbüßung mau ihn in die Schweiz abſchob. Dann ging er nach Deutſchland, wo der junge Mann raſcher als er gekommen, wieder nach ber Schweiz geſchickt wurde. Hier beging er dann den Einbruchsdiebſtahl in der ſchon erwähnten Villa in der Nähe bei Zürich. 5 Nachdem er durch ein Fenſter in die leerſtehende Villa eingedrungen war, durchſtöberte er die Behält⸗ niſſe, wobei er außer einem Sparkaſſenbuch ſich noch folgende Gegenſtände aneignete: ein Füll⸗ ſederhalter, ein Geldbeutel, ein wertvoller Siegel⸗ xing, eine goldene Uhr, eine Uhrkette, eine Brieftaſche und einep Anzug. Sämtliche Gegen⸗ ſtände hatten nach ſeinen Angaben einen Wert von 195 Franes, während die Schweizer Behörde einen Schliffszuſammenſtoß auf oͤem Rhein Am zweiten Weihnachtsfeiertage, morgens Tagesaubruch, ereignete ſich auf dem Rhein ſchwerer Dampferzuſammenſtoß. Güterdampfer„Teutonia“ der Firma Königs⸗ ſeld, Rotterdam gehörend und der holländiſche Schleppdampfer„Viat 19“ ſtießen unterhalb der Rheindrücke Mannheim⸗Ludwigshafen zuſammen. Der Anprall war ſo heftig, daß von der„Teutonia“ ein Mann über Bord in den Rhein fiel und nur mit größter Mühe gerettet werden konnte. Der Dampfer hatte Stückgüter geladen. Ob⸗ wohl die Beſchädigungen ſtark waren, ſo konnte die „Teutonia, die auf der Bergfahrt nach Karlsruhe begriffen war, ihre Reiſe fortſetzen. Die„Viat 197 kam zu Tal. bei ein Der zue Wie das Unglück entſtanden iſt, wird die einge⸗ leitete Unterſuchung ergeben. Feſt ſteht jetzt ſchon, daß genügend Platz auf dem Rheinſtrom zur Vorbeifahrt beider Dampfer vorhanden war. Selbſt den ſofort an der Unfallſtelle erſchienenen Fach⸗ leuten iſt es ein Rätſel, wie die Schiffe zu⸗ ſammenſtoßen konnten. Die„Viat 19“ erlitt außerordentlich ſchwere Be⸗ ſchädigungen. Unter anderem iſt ein Ankerpfoten gebrochen. Der Bugſprit wurde weggeriſſen. Der Dampfer lag geſtern noch an der Lerch'ſchen Ueber⸗ fahrtsſtelle Mannheim⸗Ludwigshaſen und dürfte wohl heute nach Beendigung der Vorunterſuchung in die Schiffswerft abgeſchleppt werden. * * Lebensmüde. Geſtern abend verſuchte ein 26 Jahre alter Tapezier in einer Wirtſchaft in den .„Quadraten durch Einnehmen von Tabletten ſich das Leben zu nehmen. Er wurde in das Allgemeine Krankenhaus verbracht. Grund zur Tat dürfte in mißlichen Familienverhältniſſen zu ſuchen ſein.— Die 46 Jahre alte Ehefrau eines Heizers ver⸗ ſuchte geſtern Nachmittag in der Küche ihrer in der Beilſtraße gelegenen Wohnung nach Oeffnen des Gashahnens ſich das Leben zu nehmen. Durch das rechtzeitige Hinzukommen ihres Ehemannes wurde ſie an ihrem Vorhaben gehindert. Vier Stunden ſpäter verſuchte ſie ſich aus einem Fenſter ihrer im J. Stock gelegenen Wohnung in den Hof zu ſtürzen. Auch hieran konnte ſie noch rechtzeitig von ihrem Ehemann abgehalten werden. Die Lebensmüde, die eine Leuchtgas vergiftung erlitten hatte, wurde in das Allgemeine Krankenhaus verbracht. Ein ſchweres Nervenleiden dürfte der Grund zur Tat ſein.— Geſtern nachmittag wollte ſich eine 17 Jahre alte Hausangeſtellte in der Wohnung eines Hauſes in der Stolbergerſtraße durch Eintamen von Gas das Leben nehmen. Die Lebensmüde wurde in das Allgemeine Krankenhaus verbracht. Grund zur Tat unbekannt. Bei allen drei Lebensmüden beſteht keine Lebensgefahr. * Schlägereien. Im Verlauf eines Streites wur⸗ den in der Nacht zum erſten Feiertag am Verbin⸗ dungskanal zwei 25 Jahre alte Matroſen von einem 80 Jahre alten Matroſen mit einem Meſ⸗ ſer geſtochen. Hierbei erhielt der eine Matroſe am linken Oberarm zwei Stiche und der andere am rech⸗ ten Oberarm und an der linken Bruſtſeite je einen Stich. Der Täter wurde von einer unbekannten Perſon mit einem harten Gegenſtand am Hinterkopf erheblich verletzt. Seiner 2 Jahre alten Ehefrau wurden durch Fauſtſchläge zwei Zähne eingeſchlagen. Sämtliche Verletzten mußten ins all⸗ gemeine Krankenhaus gebracht werden. Mit Aus⸗ nahme des am linken Oberarm Verletzten konnten fämtliche nach Anlegung von Notverbänden wieder entlaſſen werden.— Im Verlauf eines Wortwech⸗ ſels in einer Wirtſchaft in der Neckarſtadt wurde geſtern abend ein 54 Jahre alter Metzger von einem bis jetzt noch unbekannten Täter mit einem harten Gegenſtand dermaßen auf den Kopf geſchla⸗ gen, daß er eine erhebliche Stirnverletzung davontrug. Er fand Aufnahme im Allgemeinen Krankenhaus. Wert von 260 Fr. errechnete. Mit den Gegenſtänden, die er alle in einem Koffer verpackt hatte, flüchtete er zu ſeinem Onkel nach Stuttgart. Während ſeines Aufenthalts in der ſchwäbiſchen Hauptſtadt lernte er die Tochter eines Oberförſters aus der Gegend von Reutlingen kennen. Das Mädchen gefiel dem Burſchen ſo gut, daß er ihr ver⸗ ſchiedene Gegenſtände als Geſchenke verehrte und ſie auch nach Mannheim in ihre Stellung begleitete. Hier ſchenkte ſie den Siegelring einer anderen Haus⸗ angeſtellten, die den Ring und das Monogramm umarbeiten ließ. Die Uhr wurde verſetzt und die Uhrkette bei einem Uhrmacher verkauft. Obwohl ſich Hermann freiwillig der Kriminal⸗ polizei ſtellte, leugnete er doch in hartnäckigſter Weiſe den Einbruch in der Schweizer Villa. In⸗ folgedeſſen wurde er ſamt den beſchlagnahmten Gegenſtänden nach Zürich transportiert, wo er ſchließlich nach mehreren Vernehmungen ein Ge⸗ ſtändnis abgelegt hat. Auf dem Schubwege kam er mitſam den Schweizer Akten wieder im hieſigen Bezirksgefängnis an. Erſter Staatsanwalt Dr. Nebel berückſichtigte in ſeinem Strafantrag die Jugend und die Erziehung des Angeklagten, der nach ſeinen vielen Vorſtrafen eigentlich Zuchthaus verdiene. Der Vertreter der Anklage ſtellte auch ſeſt, daß die Verurteilung durch ein deutſches Gericht zu Recht beſtehe. Er bean⸗ tragte eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten. Das Gericht, Vorſitzender Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley, ließ angeſichts der falſchen Erziehung des heimat⸗ und elternloſen jungen Mannes Milde walten und erkannte auf 1 Jahr 4 Monate Ge⸗ fängnis. Das Gericht will zu gegebener Zeit bei guter Führung ein Gnadengeſuch befürworten. Der Vollſtändigkeit halber ſei noch erwähnt, daß der Angeklagte nach ſeinen eigenen Angaben von früheſter Jugend an zum Stehlen angehalten wor⸗ den iſt und deshalb einen krankhaften Hang zum Stehlen hat. ch. Veranſtaltungen Muſikaliſche Feierſtunde im Landesgefängnis Anerkennend gedenken wir um weitere Tätigkeit bit⸗ tend, jener Mitwirkenden, die ſich am erſten Weihnachts- feiertag hinter den Mauern des hieſigen Landes ⸗ gefängniſſes trafen, den Inſaſſen eine muſika⸗ liſche Feierſtunde zu bereiten. Die Initiative ging vom Vorſtand des Landesgefängniſſes, Regierungsrat Di⸗ rektor Dr. Weidner und Oberlehrer J. Petry aus. Sie ermöglichten es, daß in Abteilungen für Katholiſche und Proteſtantiſche getrennte Feiern ſtattfinden konnten. In den Dienſt der edlen Sache ſtellten ſich der ſtets uner⸗ müdliche Muſikdirektor Gellert, ſowie weitere in Mannheimer Muſikkreiſen wohlbekannte Herren: Muſik⸗ lehrer Karl Böres(Orgel), Chormeiſter Max A da m (Violine), Kurt Lubberger(Violincello), ſowie das beliebte Quartett des Männergeſangvereins „Flora“ unter Leitung von Muſikdirektor Gellert. Die Vortragsſolge hatte einen äußerſt feinſinnigen und einheitlichen Zug. Sie begann mit dem immer wirkungs⸗ vollen„Präludium paſtorale“ für Orgel von Joſ. Rhein⸗ berger. Dann leitete das feierliche„Andante religioſo“ für Violine und Orgel von A. Toms zu den Darbietungen des Floraquartetts über. Packend ſang es das ewig ſchöne „Sanctus“ von Schubert und die„W eihnachtsglocken“ von H. Sonnet. Gerade das letztere war tief ergreifend: Noch zitterte dieſe Weiſe in der Gefängniskirche fort, als ſie von der„Sarabande“ für Violincello und Orgel von Joh. Seb. Bach neu verwoben und zur Löſung übergeführt wurde. Sie gab ſich in„Des Liedes Heimat“ von A. Prünners und im„Abendlied“ von R. Pracht. Beide wur⸗ den ausdrucksvoll und ins Herz dringend vom Flora⸗ quartett vorgetragen. Fort ſchwang der Klang und ver⸗ ſtärkt über das„Andante“ für Violine, Violoncello und Orgel von Ch. W. v. Gluck zur letzten Darbietung„Gute Mär“ für Orgel von W. Rudnick. Es war ein gewaltiger, alles zuſammenfaſſender Schluß. Manche Hand ſtrich über feuchte Augen. In manchem Herzen hallte das zuvor ge⸗ ſungene Abendlied nach:„Alles hat ſein Auf und Nieder“. Doch über all dem ſteht die Liebe. Sie laſſet nimmer nach. Sie ſoll auch jenen ſo Troſt und Hoffnung geben, wie es die weihnachtliche muſikaliſche Feierſtunde beabſichtigke. G. F. Geſangverein„Flügelrad“ Mannheim Die Weihnachtsfeier des Geſangvereins „Flügelrad“ Mannheim wurde im vollbeſetzten Saale des Kolpinghauſes am erſten Weihnachtsfeiertag ab⸗ gehalten. Nur wenige Vereine im Mannheim ſind in der Lage, ein derartiges reichhaltiges und abwechſlungsreiches Programm zuſammenzuſtellen. Pünktlich um 5 Uhr began die Veranſtaltung, eingeleitet durch einen ſchneidigen Er⸗ öffnungsmarſch der Kapelle Krug. Als der erſte Vor⸗ ſitzende Schwarzmeier ſeine Begrüßungsworte an die Mitglieder und Gäſte gerichtet hatte, war die Brücke ge⸗ ſchlagen, um zum eigentlichen Teil der wohlgelungenen Unterhaltung überzugehen. Da es jedoch zu weit führen würde, an dieſer Stelle über jede einzelne Programmnummer zu berichten, bezw. jeden Mitwirkenden zu nennen, ſo ſoll hier nur der Dank an alle die ausgeſprochen werden, die zu dem Gelingen dieſer ge⸗ mütlichen Weihnachtsſtunden beitrugen. Ganz beſonderen Dank aber dem muſikaliſchen Leiter Fritz Wenger und dem Regiſſeur Aug. Plettner ſen. Auch Herr Georg Dörſam darf hier nicht vergeſſen werden, der mit ſeinen Couplets dafür ſorgte, daß die Lachmuskeln in Tätigkeit geſetzt wurden. g Der Männerchor hatte ſelbſtverſtändlich auch be⸗ wieſen, was er leiſten kann und erzielte daher großen Bei⸗ fall. Nicht minder aber hatte Herr Willi Licht großen Bei⸗ fall zu verzeichnen mit ſeinen Solis für Bariton:„Du biſt die Ruh“ von Schubert und„Caro mio den“ von Giardani, letzteres italieniſch geſungen. Die Mitternachtsſtunde ſchlug, als die Feier durch zwei Vorträge des Chors ihren Ab⸗ ſchluß fand. W. D. Dr. Holzberg 70 Jahre alt * Heidelberg, N. Dez. Heute feiert der Be⸗ gründer des früheren berühmten Heidelberger Col⸗ leges, der nunmehrigen Höheren Lehr⸗ und Er⸗ ziehungsanſtalt, Dr. Holberg, ſeinen 70. Ge⸗ burtstag. Vor zwei Jahren konnte die bekannte Anſtalt, der der Jubilar als Beſitzer und Leiter vor⸗ ſteht, auf ein J0fähriges Beſtehen zurückblicken. * Schopfheim, 26. Dez. Der in haft befindliche verheiratete Philipp Endenburg hat ſich heute morgen in ſeiner Zelle im dieſigen Amtsgefängnis erhängt. Schwald war abermals unter dem Berdacht der Brandſtif⸗ tung in Haft genommen worden. Unterſuchungs⸗ Schwald aus Die ſlüddeutſchen Schlußrunden Noch kurz vor dem Ende der ſüddeutſchen Schlußrunden entwickelte ſich ein hartnäckiges Ringen um einzelne Grup⸗ penmeiſter(Baden) wie um den Zweiten und Dritten (Main— Saar— Südbayern). Am weiteſten hinaus zog ſich der Entſcheidungskampf zwiſchen dem KFV. und Frei⸗ burger Fc. Freiburg galt längere Zeit als ſicherer Favorit, wurde aber von den Karlsruhern, die ſehr ſpät ihre Schlagkraft entwickelten, ſchließlich wieder eingeholt. Jedenfalls haben ſich die Freiburger, die ſelbſt ſchon in den letzten Jahren gegen den Abſtieg kämpfen mußten, mächtig erholt. Die Breisgauſtadt ſcheint nun wieder ernſtlich die einſt ſo berühmte Rivalität mit der badiſchen Reſibenz auf⸗ zurichten. Wer von den beiden Bewerbern ſchließlich im Endkampf auf neutralem Platz die Oberhand behalten wied, ſteht dahin, aber eines ſteht wohl feſt, daß der Sieger die beſte derzeitige Mannſchaft in der Grupe Baden repräſen⸗ tieren wird. Normale Kampfentwicklung natürlich voraus⸗ geſetzt. Unter den acht Gruppenmeiſtern iſt nur ein wirklicher Neuling,— Pirmaſens, denn alle andern Teilnehmer(ob nun KFV. oder Freiburg) ver⸗ traten früher, oder in jüngſter Zeit ſchon wiederholt ihre Gruppen. An den Geſamterfolgen der Nachkriegszeit gemeſſen, marſchieren Fürth, Bayern⸗München und Ein⸗ tracht Frankfurt an der Spitze, da dieſe Vereine bereits ſchon bis zu den deutſchen Schlußrunden vorgeſtoßen waren. Dann folgen Waldhof, das unter dem früheren Syſtem (nicht Grupenſyſtem) wiederholt an zweiter Stelle hinter dem ſüdd. Peiſter ſtand und dann erſt KV. levtl. Freö⸗ burg), VfB. Worms und als letzter Pirmaſens. Auch in dieſem Jahre haben wieder die zuerſt Ge⸗ nannten: Fürth, Bayern und Eintracht die größte Ausſichten auf den Meiſter und den Zweiten, der ja ohne weiteres an den deutſchen Meiſterſchaftsrunden teilnimmt. Um den dritten Teilnehmer ſpielen bekanntlich die bei⸗ den Abteilungen Süd ſt und Nordweſt. Ein gefähr⸗ licher Rivale für die beiden Bayernvertreter bleibt Ein⸗ tracht Frankfurt, der es vergangenen Sommer gelang den deutſchen Meiſter Fürth, allerdings in einem Privatſpiel und in Frankfurt, zu ſchlagen. Ganz die anfängliche Form ſcheint Eintracht aber doch nicht mehr zu haben, wo⸗ rauf die knappen Siege, die Unentſchieden mit ihren Punktverluſten in den letzten Gruppenmeiſterſpielen hin⸗ weiſen. Weit nicht ſo ſchwer wiegt die Niederlage Fürths gegen den 1. Fc. Nürnberg, der anſcheinend wieder im Kommen iſt, was auch der Sieg über den Profeſſionalklub Hungaria⸗Budapeſt erhärtet. Wenn man auch in Fürth den mutmaßlichen deutſchen Meiſter erblicken kann, ſo iſt doch zu bezweifeln ob der deutſche Meiſter ohne Niederlage durchkommt. Ob Eintracht oder Bayern⸗Mün⸗ chen den„Zweiten“ macht, ſteht gleichfalls nicht feſt, denn Bayern hat nicht die frühere Hochform und mußte komplett u. a. eine Niederlage ſelbſt gegen Regensburg hinnehmen Auch Nürnberg ſiegte kürzlich in München:1.(Privat⸗ ſpiel.) Man ſieht, die Stärkeverhältniſſe im ſpielſtärkſten Bezirk ſind zwiſchen Meiſtern und Troſtrundenvertretern nicht ganz ausgewogen, und es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß Nürnberg zuguterletzt in den Abteilungstreffen ſich noch vor Bayern⸗München eine Poſition für die deutſche Schluß⸗ runden erkämpft. Den Dritten ſüddeutſchen Vertreter in den Abteilungskämpfen zu erreichen iſt leichter, als den zweiten Platz in den Meiſterrunden zu belegen. E 2 9 e eee Einbruch in die katholiſche Pfarrkirche Weinheim * Weinheim, 26. Dez. In der Nacht vom 25.026. Dezember wurde in der hieſigen katholiſchen Pfarr⸗ kirche ein frecher, allerdings erfolgloſer Ein buch verübt. Der oder die Täter müſſen ſich während des Kontrollrundgangs, der vom Mesner Gumb in der üblichen gewiſſenhaften Weiſe erfolgte, durch die nicht verſchlöͤſſens Sakriſteitür in die Kirche einge⸗ ſchlichen und verborgen haben. Der wache⸗ habende Beamte der Wach⸗ und Schließgefellſchaft fand die vordere Seitentüre beim Altar der hl. Familie entriegelt und von innen herausgedrückt Auf dem Sakramentsaltar und dem Hochaltar wurden Schmutzſpuren vorgefunden. Der Täter dürfte Handſchuhe getragen haben, was aus einer Daumenſpur hervorgeht. Da ſämtliche Opferſtöcke geleert waren, ſcheint dem Täter nichts in die Hände gefallen zu ſein. Streichholz und Kerzenreſte bezeugen, daß mit Kerzenlicht gearbeitet wurde. Bereits am Abend wurde ein Mann beobachtet, der ſich verdächtig benahm. Die Gendarmerie befaßt ſich mit der Angelegenheit. Aus der Pfalz Schweres Autounglück * Bergzabern, 27. Dez. Ein ſchweres Autounglück ereignete ſich vergangene Nacht kurz nach 12 Uhr auf der abſchüſſigen Straße zwiſchen Ingenheim und Nieder⸗Horbach. Der der Bellheimer Bier⸗Nieder⸗ lage in Bergzabern gehörige Lieferwagen kam anſcheinend infolge zu ſchneller Fahrt ins Schleu⸗ dern, wurde gegen einen Baum geworfen und flog, ſich überſchlagend, einige Meter ins Feld. Von den acht auf dem Wagen ſitzenden Perſonen wurde eine getötet, der Führer des Wagens ſchwer verletzt und ein dritter Fahrgaſt leichter verwundet. Der Getötete iſt der 19 Jahre alte Karl Emmler von Heuchelheim. Großfener * Bottenbach bei Zweibrücken, 27. Dez. In der vergangenen Nacht iſt das landwirtſchaftliche An⸗ weſen des Joſ. Sprau einem Brand zum Opfer gefallen. Das geräumige Wohnhaus, ein Oekonomie⸗ gebäude und ein großer Schuppen wurden vollſtän⸗ dig in Aſche gelegt ehe die Feuerwehr irgend⸗ wie nutzbringend eingreifen konnte. Wie man hört, iſt Sprau nur ſchlecht verſichert. Ueber die En! ſtehungsurſache iſt vorläufig noch nichts bekannt. * 5 Speyer, 28. Dez. Der 21jährige Julius Horn⸗ bach aus Iggelbach, der Anfang Auguſt aus der Ge⸗ fängnisanſtalt Zweibrücken entſprungen war und ſich ſeitdem verborgen hielt, hat ſich der hieſigen Polizei geſtellt. Hornbach, der noch eine Gefängnis⸗ ſtrafe von drei Monaten zu verbüßen hat, wurde in das Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. Wie er ſagte, war es ihm in der Freiheit zu kalt. * Hochſpeyer, 28. Dez. In der vergangenen Nacht zwiſchen 3 und 4 Uhr wurde in das Kolonialwaren⸗ geſchäft von Heinrich Ritter eingebrochen. Die Diebe drangen durch das Hoftor, ſchlugen an einem Seitenfenſter eine Scheibe ein und gelangten ſo in den Laden, wo ſie an den reichlichen Vorräten in aller Gemütsrußhe ihre Auswahl trafen. Ihre Beute beſtand in abgepacktem Fett, Tabak, Kaffee, Eier, Zigarettenpapier uſtw. Unſer Rheinmeiſter S. B. Waldhof übernimmt, wie vor kurzem in einem Ueberblick an dieſer Stelle ſchon bereits geſagt, eine ſchwerere Aufgabe als vor zwer Jahren. Erſtens hat er die unbeſtreitbar ſtarken Erfolge des letzten Rheinmeiſters Neckarau vor ſich, der nur durch unüberlegte Termineinwilligungen(Eintracht) und durch zweifelhafte Kämpfe der beiden Bayernvertreter (Nürnberg Bayern) unter ſich, um den zweiten Tabelle platz kam. Dann hat die Walbhoſelf durch das Aus ſcheid en von Decker Skutlarek und Engelhardt 1 weiter an körper⸗ lichem Gewicht eingebüßt, was auf die Dauer der Kämpfe hinaus, eventuell von Einfluß ſein kann. Weiter muß man in Betracht ziehen, daß die Sturmſtütze Brückl i barten und ſcharfen Nahkampf ſich nicht einlaſſen kann ſchon aus Verantwortungsrückſichten nacht, und es me abgewartet werden, ob das Plus an Beweglichkeit un) Technik, wie an Zuſammenſpiel, das den Gruppenmeiſt er zweifellos den Mitbewerbern am Rhein voraus hat, dieſes Mango auszugleichen vermag, Drittens ſcheinen einzel ze Meiſter(Eintracht⸗Worms] beſſer im Schuß zu ſein als zu Beginn der vorjährigen Spiele. Anderſeits ſpricht der zweimalige, einwandfreie Sieg Waldhofs über Neckarau dafür, daß hinter Waldhof doch mehr ſteckt als man im allgemeinen annahm. Hat die Mannſchaft das Glück, bei⸗ ſommen zu bleiben, wird auch ſie einen ſtarken Achtungs⸗ erfolg erzwingen, was ihr inſofern zu gönnen wäre, als ſie auch ſtark verjüngt den ſchweren Kampf gegen routi⸗ nierteſte und auch äußerſt hart kämpfende Gegner aufzu⸗ nehmen hat. Die Gemiſchtrunden. beider Abteilungen haben einen großen Schatten über ſich,— den 1. FC. Nürnberg, der Fürth und Bay en [Verband und Privat) ſchlug und Sieger über Hungaria⸗ Budapeſt war. Es iſt eine undankbare Sache auf ſolches hinweiſen zu müſſen, aber große Hinderniſſe ſind nur zu nehmen, wenn man ihnen offen ins Auge blickt. Nürn⸗ berg iſt ein Faktor, mit dem eben jederzeit gerechnet wer⸗ den muß. Es wird— normale Vorausſetzungen angenon⸗ men— kaum anders kommen, als daß Nürnberg Abtei⸗ lungsmeiſter Südoſt wird, wobei die eine oder andere Niederlage des Alt⸗Deutſchmeiſters garnicht ausgeſchloſſen zu ſein braucht. Wer in der Nordweſt⸗Abteilung Meiſter wird. iſt ſchwer zu ſagen. Die Maingruppe hat zwei Eiſen im Feuer mit F, Sp. V. und Rot⸗Weiß. Außerdem hat Neckarau als einziger Mannheimer Troſtrundenver⸗ treter mit Phönix⸗Ludwigshafen zu rechnen. Auch Pirmaſens iſt wohl ein noch unbeſchriebenes, aber nicht ungefährliches Blatt. Bei kompletter Aufſtellung ſollte Neckarau, an den vorjährigen Erfolgen gemeſſen, die meiſten Ausſichten haben, aber ganz die Schlagkraft vom vergangenen Jahr hat der Exmeiſter wohl nicht mehr. Und wenn es ihm gelingt, ſteht im Entſcheidungsſpiel noch der Südoſtmeiſter im Wege, Alſo auch in den Gemiſcht⸗ runden Aufgaben trotz allem genug, Das letztjährige Bei⸗ ſpiel des Rheinmeiſters das Unerwartetes zuſtande brachte, kann nur Anſporn für alle drei Rheingruppenvertreter ſein; es iſt oft mehr zu erreichen, als auf dem Papier errechnet wird und das iſt gut ſo. Auf ans Werk! Noch iſt nichts verloren. Der Rhein ſchrert ſeine beſten Vertretungen.— Glückliche Fahrt! A. Mühle. 2 Nachbargebiete Neben dem Chriſtbaum erhängt * Oppenheim, 27. Dez. In dem benachbarten Eich erhängte ſich am Heiligen Abend neben dem Chriſt⸗ baum die Ehefrau eines Handwerkmeiſters. Die Gründe dieſes tragiſchen Todes ſind unbekaunt. In der gleichen Situation fand man einen Ga ſt wirt aus Oppenheim erhängt vor. Schülerſelbſtmord * Heidesheim(Rheinheſſen), 27. Dez. Der 14jäh⸗ rige Sohn des Briefträgers Rühl von hier wurde am Weihnachtsmorgen in der Scheune des väter⸗ lichen Anweſens erhängt aufgefunden. Er hatte am Abend vorher noch mit ſeinem Vater Karten geſpielt, verließ aber plötzlich das Zimmer und kehrte nicht mehr zurück. Die Nacht über wurde nach ihm geſucht, ohne daß man ihn fand. Am anderen Morgen entdeckte man ihn in der Scheune, wo er ſich erhängt hatte. Die Gründe dieſes jugendlichen Selbſtmordes ſind unbekannt. Heimkehr aus der Fremdenlegion * Skuttgart, 26. Dez. Der Ludwigsburger Ernſt Hirning iſt dieſer Tage nach abenteuerlicher Flucht aus der Fremdenlegion heimgekehrt. Er ſchildert in der Ludwigsburger Zeitung ſeine Erleb⸗ niſſe und warnt jeden deutſchen Jungen, in die franzöſiſche Fremdenlegion zu gehen. Es er⸗ warten ihn dort die allergrößten Demütigungen, die ſchlimmſten Krankheiten, Malaria(Tropenfieber), die unmenſchlichſten Strafen, vielleicht Verbannung nach Cayenne. Nur wenige kommen geſund wieder zurück. Sie ſind ärmer an Leib und Seele und kommen mit dem Bewußtſein, jahrelang wie ein Tier behandelt worden zu ſein. Aus Rundfunk⸗Programmen Samstag, 28. Dezember 12.15 Uhr: München, Stuttgart: Schallplattenkonz. 13.15 Uhr: Frankfurt, Schallplattenkonzert. Stuttgart, München: 14.30 Uhr: Stuttgart: Jugensſtunde. 15.15 Uhr: Frankfurt: Jugendſtunde. 16.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart, München: Konzert(Stuttgart ab 15.30 Uhr). 17.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Danzmuſtk. 17.30 Uhr: Langenberg: Veſperkonzert; München: Orgelkonzert. 19.00 Uhr: Berlin: Humor im Lied; München: Mili⸗ tär konzert; Prag:„Don Juan“ von Mozart. 19.30 Uhr: Breslau: Abendmuſik; Frankfurt, Stuttgart: Laienmuſizieren; Brünn:„Orpheus in der Unterwelt“, Stockholm: Weihnachtsball, alte und neue Tanzmuſik. a 20.90 Uhr: Berlin: Poſſe„Die Mottenberger“; Ha m⸗ bu 1: Oper nabend: Königswuſterhauſen: Alte Muſik; Lange nberg: Luſtiger Abend: Wien: Jau⸗ berpoſſe: Der Diamant des Geiſterkönigs; Zürich: Zrther⸗ und Lantenlieder. 20.15 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Bunter Abend. 20.30 Uhr: Breslau: Hans Reimann und ſeine Tiere: Kattowitz: Konzert, Mailand, Turin: Kenz. 20.45 Uhr: München: Unterhaltungs konzert. 21.00 Uhr: Königswuſterhauſen: Jags: Mailand. Rom, Turin: Witwe“; Zürich: Jodler und Ländler. 3 Uhr: Breslau: Unterbaltungskonzerk. 30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart? In der Akt⸗ ſtaßtkneipe: Kunden und Artiſten vor dem Mikrophon Prag: Konzert. 22.45 Uhr: München: Unterhaltungskonzert. 28.15 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Tanzmuſik. Sinfoniſcher „Die luſtige 21 22 22 Freitag, 27. Dezember 1929 Deutſchnatl. Handlungsgehilfen Verband Am Sonntag beging der Deutſchnationale Handlungsgehilfen⸗ Verband ſeine Kinder⸗ weihnachts feier. Der große Saal des Kolping⸗ hauſes war wie alle Jahre überfüllt. Nicht weniger als 500 Kinder waren, meiſt mit ihren Eltern, zu dieſer ſchö⸗ nen Feier der„De.⸗Familie“ gekommen. Gemeinſame Lieder und Darbietungen des ausgezeichneten DH V. Orcheſters umrahmten die würdige Feier. Märchen⸗ lichtbilder und zauberhaft ſchöne Weihnachtsbilder füllten den erſten Teil der Feier. Den Höhepunkt aber bildete das Märchenſpiel„Der Wolf und die ſieben Geislein“, das von Kindern von Mitgliedern unter der Spielleitung non Herrn Wichers mit viel Liebe und— faſt möchte man ſagen Hingabe— geſpielt wurde, und bei den klei⸗ nen und großen Zuſchauern Freuden⸗ und Beifallsſtürme auslöſte. Zum Schluß erſchien der Weihnachtsmann und teilte Belobigungen und Tadel aus. Man mußte ſich wirk⸗ lich wundern, wie er all die kleinen Sünder kannte und ihre Unarten aufzählte. Sie gelobten denn— oft unter Tränen— Beſſerung und durften dafür 9 in ſeinen Sack langen Beim Nachhauſegehen bekam dann jedes Kind noch eine ſchöne Weihnachtstüte voll Süßigkeiten mit nach Hauſe. Am Abend vorher hatte ſich ein großer Kreis der Mit⸗ glieder und ihrer Angehörigen zu einer würdigen Welh⸗ nachtsſeier der Gehilfenſchaft im Kauf⸗ mannsheim eingefunden. Auch hier erfreute das Orcheſter des DHV. mit gutgewählten und ſauber vorgetragenen Stücken, die ſich durchaus dem würdigen Rahmen der Feier anpaßten und erfreulich abſtachen gegen die leichte Unterhaltungsmufik, die man ſonſt zuweilen auch bet ſol⸗ chen Feiern zu hören bekommt. Die Geſangsabtei⸗ lung der Ortsgruppe ſtellte ſich mit zwei ſehr gut vor⸗ getragenen Weihnachtschören in den Dienſt der guten Sache. Auch ſie erntete verdienten reichen Beifall. Worte zum Feſt, geſprochen von Herrn L. A. Schmidt, weih⸗ nachtliche Vorleſungen und Gedichte füllten den Abend, der durchzogen war von würdiger und freubiger Feſtſtim⸗ mung, wie ſie im deutſchen Volke zum Weihnachtsfeſte heimiſch iſt. Man kann dieſer Feier kein ſchöneres Lob ſprechen, als daß man ſie als einen„Familienabend“ im tiefſten und ſchönſten Sinne des Wortes bezeichnet. Pd. Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten Die Weihnachtsfeier der Ortsgruppe Man n⸗ deim des Gewerkſchaftsbundes der Ange⸗ ſtellten(GA.) nahm einen recht erfreulichen Verlauf. Nach einem Weihnachtsprolog, den Frl. Hanſel Baunach mit ſeltener Virtupſität ſprach, ſang Frau Elſe Wagner Lieder zur Laute. Beſonders ihre Lieder in Pfälzer Mundart fanden begeiſterten Beifall. Das Doppel⸗ gzuartett der Mannheimer Liedertafel unter Leitung des Herrn Englert erfreute nicht minder mit einer Anzahl Lieder, die durchweg auf frohe Weihnachts⸗ töne geſtimmt waren. In einer Begrüßungsanſprache ging der Vorſitzende der Ortsgruppe, Herr Schönbein, beſonders auf die ſozialen Nöte der Gegenwart ein. Wenn die Weihnachts⸗ glocken klingen, gehen unſere Gedanken hinaus über den Alltag. Und wir empfinden den Wunſch, daß wirklich Friede auf Erden herrſchen möge und jedem Menſchen ein Wohlgefallen. Aber gerade den Angeſtellten iſt es heute oft bitter ſchwer, Weihnachten ſo zu feiern, wie es die Heilsbotſchaft verheißt. Die Gründſätze des Bundes, der auf der Grundlage der gegenſeitigen Hilfe und Verbun⸗ denheit aufgebaut iſt, ruhen ja auf denſelben Gedänken wie das Weihnachtsfeſt. In dieſem Sinne wollen wir Weihnachten feiern. Nach der ſtimmungsvollen Feier blie⸗ ben die Teilnehmer zum Tanz verſammelt. Am folgenden Sonntag war der große Saal der Har⸗ monte mit einer erwartungsfrohen Kinderſchar mehr als gefüllt. Nach dem einleitenden Prolog ſprach Frl. Teickner ein ſtimmungsvolles Weihnachtsgedicht. Be⸗ ſondere Freude erregte die Theateraufführung„Weihnach⸗ ten in Rübezahls Reich“, die von Herrn Krauß mit vieler Liebe einſtudiert war und nur Kinder als Mit⸗ wirkende ſah. Eine Sechsjährige eroberte im Sturm alle Herzen der Kinder und Erwachſenen. Obgleich ſie noch nicht leſen und ſchreiben kann, führte ſie doch ihre wichtige Rolle mit großem Eifer und Erfolg glücklich zu Ende. Zum Schluß erhielt jedes der anweſenden Kinder ein hübſches Geſchenk, einen Beutel mit allerlei guten Sachen, wovon das begehrteſte Stück ein ſchöner großer Ball war. Die freudeglänzenden Kinderaugen lohnten den Veranſtal⸗ tern die aufgewendete Mühe reichlich. K. Nolgemeinſchaft 5 ülterer kaufmänniſcher und techniſcher Angeſtellter u. Arbeiter geiſtiger Berufe Dieſe im Jahre 1026 ins Leben gerufene Vereinigung ift auf dem Grundſatz der Selbſthilfe aufgebaut. Sie hat nur Mitglieder über 96 Jahre. Die Weihnachts⸗ ſeier am Samstag abend, die im Geſellſchaftshaus ab⸗ gehalten wurde, zeichnete ſich durch ein reichhaltiges Pro⸗ gramm aus, das faſt durchweg von Vereinsmitgliedern oder deren Angehörigen beſtritten wurde. In ſeiner Be⸗ grüßungsanſpr iche betonte der 1. Vorſitzende Heinr. Hohl, daß die Notgemeinſchaft Veranbaſſung habe, Weihnachten zu federn, um den durch Abbau und lange Erwerbsloſigßbeit ſeeliſch gebrochenen Mitgliedern auch eine Freude und Auf⸗ munterung zu bereiten. Er bedauerte, daß von der Stadt⸗ verwaltung niemand der Einladung zu dieſer Weihnachts⸗ feier Folge geleiſtet habe. Der ſehnlichſte Wunſch aller Mitglieder für das neue Jahr ſei Arbeit. Vorträge einer Chorabteilung des Männergeſang⸗ vereins„Eintracht“ unter Leitung von A. Win ⸗ der vervollſtändigten das Programm, an deſſen Ende die Gabenwerteilung an bedürftige Mitglieder erfolgte. Es wurden iusgeſamt 240 Pakete verabfolgt, die allerlei nütz⸗ liche Gegenſtände und auch Lebensmittel enthielten. Spen⸗ den verſchiedener Mannheimer Firmen hatten es ermög⸗ licht, den Mitgliedern dieſe Freude zu bereiten. Bereits am Nachmittag hatte eine Beſcherung für die Kinder ſtattgefunden, bei der 60 Pakete verteilt werden konnten. Brubde Mannheim des 5 Ordens Von den in den letzten Tagen ſtattgefundenen Weih⸗ nachtsfeiern hob ſich die der Bruderſchaft Mann⸗ beim des Jungdeutſchen Ordens badurch ab, daß ſte nur auf innerliche Einkehr abgeſtimmt war. Nach einer Weihnachtsimproviſation und kurzer Begrüßungsanſprache folgte die Feſtrede, in der die Ideen des Jungdeutſchen Ordens mit dem Feſt ber Liebe in feinfühliger Weiſe ver⸗ Enüpft wurden. Im Mittelpunkt der Feier ſtand ber Licht⸗ bilder⸗Vortrag von Dr. Behrens bes Leiters des Jung⸗ deutſchen Lichtbilddienſtes in Oldenburg. Die ausgezeich⸗ neten Reproduktionen zeigten die Auffaſſung berühmter zeutſcher Maler von der Bedeutung des Ehriſtfeſtes. Den begleitenden Text ſprach der Großmeiſter der hieſigen Ein⸗ 14 während die muſtkaliſche Umrahmung von Ordens⸗ üdern ausgeführt wurde. Unter Berückſichtigung der zur Verfügung ſtehenden Kräfte kann von einem guten Erfolg beſprochen werben. Schm. Beilage der,, Neuen Mann Weihnachtsfeier der Liederhalle Ein Programm der Ueberraſchungen— Weihnachts⸗Revne— Ehrung verdienter Mitglieder Die Liederhalle Mannheim E. V. hat mit ihrer diesjährigen Weihnachtsfeier wohl das Beſte geboten, was wir bisher auf dieſem Gebiet hören und ſehen konn⸗ ten. Das Programm war mit rund 30 Nummern nich nur außerordentlich reichhaltig, ſondern ſtand auch künſt⸗ leriſch auf einer Höhe, wie ſie in der Liederhalle Tra⸗ dition iſt. So war es nicht verwunderlich, daß der große Saal im Friedrichspark am Mittwoch abend bis auf den letzten Platz beſetzt war und daß alle Beſucher bis zum letzten Bogenſtrich aushielten. Der 1. Vorſitzende Dr. Reidel begrüßte nach einleitenden Muſikſtücken der Kapelle Seezer die Mitglieder und Gäſte mit einer kurzen An⸗ ſprache, in der er betonte, wie notwendig in unſerer un⸗ ruhigen und zerriſſenen Zeit ein ſolches Feſt bes Friedens und der Einkehr ſei. Für den Sänger habe das Weih⸗ nachtsfeſt noch etwas beſonderes, denn das deutſche Volks⸗ lied, eines unſerer köſtlichſten Kulturgüter, finde ſeine ſchönſte Form im Weihnachtslied. Dann brachte das Doppelquartett der Liederhalle unter Friedr. Gellerts Leitung die„Weihnachtsglocken von Sonnet und als Zugabe„Die Himmel rühmen“ von Beethoven zu Gehör. Frl. Ellen Pfeil ſang mit ge⸗ ſchultem Sopran„Maria Wiegenlied“ von Max Reger, „Breit über mein Haupt“ von Rich. Strauß und„Liebes⸗ feier“ von Weingartner, Frau Marga Lipskoch er⸗ wies ſich mit Adagio, Menuett und Rondo von Beethoven als ſichere und begabte Geigerin. Der Geſamtchor„Heilige Nacht“ leitete ſodann über zur Ehrung verdienter Mitglieder, vorgenommen durch den 1. Vorſitzenden Dr. Rei de l. Es erhielten für 15lährige Aktivität in der Liederhalle Herr Emil Seiter den goldenen Sängerring, für jährige Paſſivität in der Liederhalle die Herren Louis Bloch⸗ mann, Karl Herrmann, Jean Ries und Heinrich Schröter die goldene Vereinsnadel als Kravattennadel, für 25jährige Aktivität in der Liederhalle die Herren Karl Müller, Fritz Mechler, Joſef Harter, Felix Schütz und Franz Rauchenberger das goldene Vereinsabzeichen mit Brillanten, für 25jährige Aktivität im Badiſchen Sänger⸗ bund die Herren Emil Seiter, Fritz Mechler, Joſeph Har⸗ ter, Gottlob Meule, Karl Müller, Franz Rauchenberger, Felix Schütz und Johann Kurz(letzterer 93 Jahre) die ſilberne Bundesnabel. Für 50 jährige Aktivität in der Liederhalle erhielt Herr Ferdinand Wolff den Ehrenbrief des Deutſchen Sängerbundes und die goldene Nadel des Badiſchen Sängerbundes. Mit bewegten Worten gedachte der Vorſitzende der treuen Mitarbeit der Jubilare, zu deren Ehre der Chor den Sängerwahlſpruch anſtimmte. Chormeiſter Friedrich Gellert erhielt als kleine An⸗ erkennung ſeiner Sänger ein ſinniges Angebinde ur“ auch der treue Vereinsdiener Mehler ging nicht leer aus. Der Prolog„Unterm Weihnachtsbaum“, geſprochen von Frl. Friedel Bauer, ſchloß den ernſten Teil der Vor⸗ tragsfolge ab. Der 2. Teil des Programms beſtand in der reizenden Weihnachtsrerue„Am Vorabend von Weihnachten bei Knecht Ruprecht“, nach einer Idee von Herrn Carol Bartolmae. Vor feinem Gang zur Erde erprobte der Knecht Ruprecht(Fritz Haag) mit Hilfe des Chriſtkinds(Frl. Bauer) noch einmal die automatiſchen Puppen, die ſich als Tänzerinnen(Frl. Erika Knapp und Frl. Erna Heiß), Geigerin(Frau Lipskoch), Sängerin(Frl. Pfeil) und als Tänzer (Herr Bartolmae) vorſtellten und ſich ihren Aufgaben ge wachſen zeigten. Mit einer unverwüſtlichen„Mannemer Schnut“ begabt, ſang Fram Elſe Wagner allerlei luſtige Kleinigkeiten zur Laute. Den Clou der Weihnachtsrevue ſtellten die neun Kavalterpuppen(das Doppelquartett der Liederhalle) mit ihren La⸗Lo⸗Li⸗verſen dar; da blieb kein Auge trocken. Den würdigen Abſchluß dieſer einzigartigen Reyue ſtellte Fritz Fegbeutel auf die Bretter. Nach einer Pauſe, die dem Losverkauf gewidmet wap, gelangte die Gellert'ſche Chorhumoreske„Die lustigen Fröſchlein“ zur Urauführung. Das fehr beifällig aufgenommene Werk⸗ chen iſt eine wertvolle Bereicherung unſever Männerchor⸗ Literatur. Die Sänger und Tänzer der Revue hatten noch einmal Gelegenheit, ſich vorzuſtellen und auch Feg⸗ beutel zog alle Regiſter ſeiner Humorkiſte und freute ſich ſichtlich über die Lachſalven, der dankbaren Zuhörer. Die Radfahrertruppe„Vier Stmons“ zeigte beachtliche ar⸗ tiſtiſche Leiſtungen. Eine betzte Welle der Heiterkeit löſte die Tanzgruppe Schramm als„Alte Heidelberger⸗ innen“ aus. Die Herren des Doppelquartetts, die von einer erſtaunlichen Vielfeitigkeit zu ſein ſcheinen, pro⸗ dugierten ſich als Balleteuſen, die das berühmte Heidel⸗ berger Herz ſuchten. Wie ſte das taten, läßt ſich nicht be⸗ ſchreiben, das muß man geſehen haben. Sarraſani ſollte ſich dieſe Zugnummer nicht entgehen laſſen. Dem Ver⸗ gnügungskommiſſar Schramm ein beſonderes Lob! Dange nach Mitternacht erſt leerte ſich der Saal. Mit Gewinnen aus der Tombola beladen zogen die wackeren Liederhalber heimwärts, wohl alle mit dem Bewußtſein, einen außerordentlich unterhaltenden Abend verbracht zu haben. el. ... ã ãwTVVVVVTVPVTVVTVTPPCTVPTPVTVTPVTPTPTPVTPTPTVTPPTGTPTPTVTVTCTPTVTCTGTVTVTVTVTGTGTVTVTGVTGTVTGVGVGTVTPVPVFPUFVPVPVPUFVFVFVPVPVUVFUVUVUUVUVUVVVV K-Quartett Das K7⸗ Quartett, deſſen Mitglieder hauptſächlich Angeſtellte und Arbeiter des Gaswerkes in K 7 find, ver⸗ anſtaltete am erſten Feiertag im„Großen Mayerhof“ ſeine Weihnochtsfeier. Der erſte Teil der Veranſtaltung war den Kindern gewidmet und wurde auch, außer den Chorvorträgen und den Muſikſtücken, durch Kinder be⸗ ſtritten. Nach einem flotten Marſch und der„Alleſandro Stradella“⸗Ouvertüre, geſpielt vom Hausorcheſter, ſang der Chor„Hymne an die Nacht“ von Beethoven. Der unter Leitung von Chormeiſter A. Engelmawn ſtehende Chor verfügt über aunſprechendes Stimmen material und folgt willig ſeinem Dirigenten, der aus der zahlenmäßig geringen Sängerſchar die beſtmöglichſten Klangwirkungen herausholi. Nach der Begrüßungsanſprache des 1. Vor⸗ ſitzenden J. Karcher und einem Weihnachtsprolog, von Lilli Scholl geſprochen, leitete die Muſik durch ein großes Weihnachtstongemälde zu einem Gedicht über„Des armen Knaben Weihnachtsbaum“, das von Erng Vock vecht nett vorgetragen wurde. Mit wahrer Begeiſterung und großem Geſchick wurde von 6 Kindern ein Märchenſpiel aufgeführt, das allgemeinen Beifall fand. Der Weihnachtsmann ſperrte einen böſen Buben in den Turm. Doch der Weih⸗ nachtsengel brachte alles zu einem guten Ende. Nun zeigte ſich der Weihnachtsmann von ſeiner guten Seite: Jedes anwefende Kind bekam eine mit Süßigkeiten gefüllte Taſſe. Ueber 100 Kindern konnte damit eine große Freude be⸗ reitet werden. Der Chor„Mutterliebe, Mütterglück“ be⸗ ſchloß den erſten Teil des Abends. Im zweiten Teil hatte der Chor noch mehrmals Ge⸗ legenheit, ſeine Sangeskunſt zu beweiſen.„Weihnachts⸗ glocken“ von Sonnet,„O Schwarzwald, o Heimat“ von Iſenmann,„Beim Liebchen zu Haus“ von Pfeil fanden reichen Anklang, ganz beſonders aber der Pfälzer Marſch von Land häußer:„Fröhlich Palz, Gott erhalts“. Als Mi⸗ niatur⸗Duettiſten ſtellten ſich die Herren März und Ul I⸗ rich in zwei komiſchen Szenen vor und riſſen die zahl⸗ reich erſchienenen Beſucher zu Lachſalven hin. Keinen ge⸗ ringeren Beifall ſand das Mitglied Th. Vock mit ſeinen humoriſtiſchen Vorträgen. Zu der humortſtiſchen Qwar⸗ tettſzene:„Die Macht des Geſanges“ vereinigten ſich vier Sänger und bewieſen, daß ſich durch den Geſang ſogar die Autorität beſänftigen läßt. ei all dieſen Vorträgen war Herr A. Engelmann ein ſehr umſichtiger Begleiter am Klavier. Den größten Heiterkettserfolg des Abends brachte der von dem Vereinsmitglied J. März verfaßte humo⸗ riſtiſche Schwank„Das Auslandsbüro“. Alle Mit⸗ ſpieler gaben ihr Beſtes und ſo konnte der Erſolg nicht ausbleiben. Zwiſchen den einzelnen Darbietungen ſorgte das Hausorcheſter für Unterhaltung. Auch die bei Weihnachtsfeiern übliche Gabenverloſung fehlte nicht und Hrachte manche Ueberraſchung. N Arion Mann Jſenmannſcher Männerchor beging ſeine Weihnachtsfeier in den Germanfaſälen bei vollbeſetztem Hauſe. Nach einem reizenden Prolog der Schülerin Papenberg brachte der Chor unter Muſik⸗ direktor Din andes Stabführung das Schubertſche„Gloria“ aus der deutſchen Meſſe und„Weihnachtsglocken“ von Son⸗ net trefflich zum Vortrag. Der zweite Teil brachte noch je einen Chor von Munz und Iſenmann. Die Begrüßungs⸗ anſprache hielt der Vorſitzende Robert Haas, der gleich⸗ zeitig auch den Fahnenträger Fritz Gramlich für 10ſäh⸗ rige aktive Mitgliedſchaft durch Ueberreichung einer Pla⸗ kette auszeichnete. Als Violoniſt von künſtleriſchen Können zeichnete ſich Hermann Geiger in der F⸗Dur⸗Romanze von Beethoven aus. Zwei Schubertlieder in Bariton gab Karl Herold in anſprechender Weiſe zum Beſten. Bon techniſchem Können zeugte der Klaviervortrag von Liſelotte Haas:„Polniſche Tänze“ von Scharwenka. Dann ging das Theaterüſtck„Ein Reinfall am Weihnachtsabend“ über die Bretter, das einen Bombenerfolg hatte. Die Rollen waren unter den Damen Berta Stoffel, Lieſel Leuze und Ruth Dolde und den Herren Wilhelm Papen⸗ berg, Fritz Gramlich und Robert Münch ſehr gut verteilt. Als Knecht Ruprecht ſtellte ſich Heinrich Gottmann vor, der verſchiedenen Mitgliedern unter Ueberreichung von Juxpaketen Moralpredigten hielt und wahre Lachſtürme hervorrief. Den Clou des Abends bildete der Dialog „s Kragekneppel“, das der Mannheimer Lokalbichter Jakob Frank verfaßte und der von Berta Stoffel und Hein⸗ rich Ott in ausgezeichneter Weiſe vorgetragen wurde. Dieſe Nummer hatte den größten Heiterkeitserfolg. Muſikſtücke zwiſchen den einzelnen Darbietungen bot die Haus kapelle des Vereins in vollendeter Weiſe. Ein reicher Gabentiſch lud die Anweſenden zum Kauf von Loſen 1 Sängerchor der Straßenbahner Der große Saal des Kolpinghauſes konne kaum alle faſſen, die zur Weihnachtsfeier des Sängerchors der Straßenbahner Mannheim⸗ Ludwigshafen am Samstag abend gekommen waren. Ein Marſch der Straßenbahnerkepelle gab den Auftakt, Fräulein Marla Bellem ſprach den Weihnachtsprolog. Dann brachte der 60 Mann ſtarke Männerchor des Vereins unter Leitung von Dr. Karl Riehl das Lied„Weihnacht iſt“ von H. Sonnet kbangſchön und gut geübt zum Vortrag. Beet⸗ hovens„Hymne an die Nacht“ und„Die Himmel rühmen“, letzteres von Blasinſtrumenten begleitet, waren weitere beachtliche Leiſtungen des Chors, der in Dr. Riehl einen tüchtigen Dirigenten hat. Die Feſtanſprache des Reichstagsabgeordneten Hof⸗ mann⸗ Ludwigshafen konnte nicht gehalten werden, da der Redner wegen der politiſchen Ereigniſſe in Berlin telegraßhiſch abgeſagt hatte. Dafür ſprach Stadtrat Braun, der darauf hinwies, daß gerade in einer Indu⸗ ſtrieſtadt wie Mannheim mit ihren ſtarken politiſchen und ſozialen Gegenſätzen die Weihnachtsfeier als wahres Frie⸗ densfeſt angeſehen werden könne, denn ſte führe alle wieder zatſammen. Nach weiteren Orcheſtervorträgen und einem Trompetenſolo von H. Epp gelangte die öreiaktige Operette „Das Mädel vom Neckarſtrand“ zur Aufführung. Es würde zu weit führen, alle die zu nennen, die ſich um das Gelingen des Werkes mühten. Der reiche Beifall bewies, daß man ſich gut unterhalten hatte. Die in der Pauſe vollzogene Gabenverloſung brachte den glücklichen Gewin⸗ nern nützliche Gegenſtände. Der große Weihnachtsbaum ſah ein gemütliches Gedränge froher Menſchen. el. S.öM. 2 IEREINS-KALEMUD EB Für dle Zeli vom 27. Dezember bis 3. Januar Freitag, 27. Dezember Vereinigte Hundefreunde e.., Hauptverein Mannheim im Verband Bad. Kynol. Vereine: Fachmänn. Beratung u. Auskunft in allen Raſſehunde⸗ Angelegenheiten; jeden Freitag abend.30 Uhr„Land⸗ kutſche“ Zuſammenkanft. Sonntag, 29. Dezember Bereinigung der Hanſeaten C. C. Mannheim i. S. B..: Offiz. Weihnachtsfeier mit Verloſung in den Germanja⸗ ſälen, 8 6, 40. Beginn 778 Uhr. Verein für Leibesübungen, Neckarau:. Sportplatz Altriper Fähre(Linie 16): V. f. L. Neu⸗ Iſenburg gegen V. f. L. Neckarau. Erſtes Spiel um die Süddeutſche Meiſterſchaft. Mannheimer Fußballklub Phönix 9 E..: Sportplatz bei der Ühlandſchule. 11.00 uhr vormittags: Entſcheidung im Handball M. T. G.— 08 Mannheim.— 74 Uhr nachm.: Liga⸗Verbandsſpiel Phönix— S. C. Käfertal.—.00 Uhr abends: Weihnachtsfeier in der „Flora“, Lortzingſtraße 17. Montag, 30. Dezember Stenograſenverein„Stolze⸗Schrey⸗ Einheit“, Mannheim: Montag und Sonnergtag abend 7 Uhr in der UU 2⸗ Schule, Mädchenabteilung: Anfünger⸗, Fortbildungs⸗ u. Debattenkurſe ſowie Diktatabende von 60—300 Silben. Dienstag, 21. Dezember Männergeſangverein Eintracht E..: Deutſcher Hof, Heinrich⸗Lanzſtraße 3, abends 8 Uhr: Singſtunde. Freltag, 3. Januar Ski⸗Glub Mannheſm⸗Ludwigshaſen E..: Klubabend im Reſtaurant Saalbau, N 7. f. — Nachdruck verboten.— Weihnachten in den Feudenheimer Vereinen Turnverein Badenia Mannheim⸗Feudenheim Zur Weihnachtsfeter der Schülerinnen und Schüler des Vereins hatten ſich am vergangenen Sonntag die Eltern der Jugend und eine größere Anzahl Freunde des Vereins im neuen Vereinsheim eingefunden. Nach einem flott geſpielten Eröffnungsmarſch, einem Weih⸗ nachtspotppurrt und einem ſtimmungsvollen Prolog be⸗ grüßte in Vertretung des 1. Vorſitzenden Herr Büchner die Feſtteilnehmer und richtete namentlich an die Jugend beherzigenswerte Worte. In bunter Reihe wechſelten hübſch vorgetragene Gedichte, Schneeflöckchenreigen, Pyra⸗ midenbau, Freiübungen, Singſpiele und Muſikſtücke der Kapelle Jekel. Der Nikolaus ließ ſich von den ganz Kleinen ihr Sprüchlein herſagen und beſchenkte dieſe mit je einer großen Brezel.„Die Zwergenpoſt“, ein Weih⸗ nachtsſpiel, bildete den Schluß des reichhaltigen Pro⸗ gramms. Um die Abwicklung hatten ſich die Turner A. Baumgart und E. Keitel verdient gemacht. Die Hauptfeier des Vereins fand am 1. Feiertag ſtatt. Schon vor 7 Uhr war die große Turnhalle bis aufs letzte Plätzchen beſetzt. Aus dem reich⸗ haltigen Programm ſind beſonders hervorzuheben: die Begrüßungsanſprache des 1. Vorſitzenden L. Gutfleiſch, der Prolog von Frl. Elſe Brunner, die Baritonſolts von Turner Georg Benzinger, Tanzreigen der Tur⸗ nerinnen und die prächtigen Gruppenbilder am Brunnen. Weihnachtsſtücke, Duetts, Terzetts und Muſikſtücke ſorgten für gemütliche Unterhaltung. Alle Darbietungen fanden den gebührenden wohlverdienten Beifall. Der Geſangverein„Deutſche Einheit“ verſammelte ſeine Getreuen im Schwanenſaale. Auch bei dieſer Feier kam ein abwechflungsreiches Programm zur Abwicklung, Männerchöre, Muſikvorträge, Theaterſtücke, Solovorträge uſw. Weitere Weihnachtsfeiern fanden ſtatt im„Goldenan Stern“ der Geſangverein„Teutonia“, im„Bad. Hof“ der Geſangverein„Germania“ und im„Jägerhaus“ der Geſangverein„Frohſin“. Alle Veranſtaltungen waren ſehr gut beſucht und verliefen ohne jegliche Störunt Ueberall herrſchte fröhliche Weihnachtsſtimmung. Kr. B. f..- Schwitzgebel Mannſchaſt Eine in allen Teilen glänzend gelungene Weih⸗ nachtsfeter veranſtaltete am vergangenen Saanstag die Schwitzgebelmannſchaft des Vereins für Rafenſpitele. Der neuerbaute Saal des Reſtaurants zum„Feldſchlößchen“ bei den Brauereien hatte mit etwa 300 Beſuchern einen recht ſtattlichen Beſuch aufzuweiſen, womit der deutliche Beweis erbracht wurde, welch großer Beliebtheit ſich dieſe Privatmannſchaft des Bft. erfreuen darf. Auch der Verwaltungsrat des Hauptvereins bekun⸗ dete lebhaftes Intereſſe, Als Vertreter des Vorſtandes war u.. Herr Banz haf erſchienen, der nach vorausge⸗ gangener Begrüßung durch den Mannſchaftsführer K. Schwitzgebel in herzlichen Dankesworben der Schwitz⸗ gebelmannſchaft auch für die fernere Zukunft alles Gude wünſchbe. Mit markanten Worten lobte der Redner das Zufammengehörigkeitsgefühl der einzelnen Mitglieder und betonte im Beſonderen, daß die Maunſchaft in geſellſchaft⸗ licher Hinſicht eine führende Rolle innerhalb des Bft. ſpiele. Am Schluß feiner Ausführungen wünſchbe Herr Banzhaf der Veranſtaltung den von früheren Feſten her gewohnt guten Verlauf. 8 3 Dies war denn auch gauz der Fall. In bunter Folge wechſelte ein gut ausgewähltes Programm, das benim Pu⸗ blibum lebhafteſten Beifall hervorrief. Ausgezeichnet war in erſter Linie wieder Herr Huber, der ernſte und hei⸗ tere Geſangsſolis zum Beſten gab. Gleichfalls verdienen die Xylophon⸗Vorträge des Herrn Hörner reſtloſe An⸗ erkennung. Ju heiterſte Stimmung wurde man verſetzt, als vier Damen von Mitgliedern in einer grotesken Szene, betitelt„Schwitzgebel⸗Girls beim Mor⸗ gentraining“ ihre Künſte zeigten. Einen gleichen Er⸗ folg erztelten die Herren Friedmann und Paul in einem komiſchen Duett. Ernſte Vorträge des Herrn Lang, ſowie Mannheimer Mundartgedichte von Frl. Stroh gaben dem Ganzen einen guten Rahmen. Eine prächtige Tombola mit anſchließendem Tanz ſicherte dem Abend einen würdigen Abſchluß. F. ER V. f. K. 86 Das Weihnachtsfeſt des Vereins für Körper⸗ pflege von 1886, das am Samstag abend im Vereins lokal Hack abgehalten wurde, geſtaltete ſich zu einem ge⸗ ſelligen Beiſammenſein im Kreiſe der Vereinskameraden und ihrer Angehbrigen in der Erkenntnis deſſen, daß man tber Sport und Spiel hinaus auch ein Menſch iſt, deſſen Geſichtskreis nicht nur von ſportlichen Belangen eingeengt wird. Es war eine ſehr anſehnliche Schar, denen der Vor⸗ ſitzende Ludwig Frei ſeine Freude über ihr Erſcheinen verkünden konnte. Wie immer, wenn es gilt, die Vereins⸗ mitglieder in eine große Familte zuſammenzufaſſen, wur⸗ den auch diesmal die Erwartungen des rührigen Vor⸗ ſtandes nicht enttäuſcht. So geſtalteten ſich die nächſten Stunden denn auch zu einem Familienfeſt, das einen äußerſt harmoniſchen Verlauf nahm. Sie ſaßen einträchtig und friedlich um den großen Gabentiſch und den Chriſt⸗ baum verſammelt, die großen und die kleinen Kinder des Vf. 86 und lauſchten andächtig alten Weiſen. Mit einer reichhaltigen Fülle köſtlicher Darbietungen wurden die Hörer erfreut, von dem humorvollen und witzigen Anfager Willt Albrecht jeweils in die richtige Vorfreude verſetzt. Stimmungsvolle Violinvorträge des Herrn Steün mit Klauterbegleitung von Irene und Annelieſe Klein und die prächtigen Darbietungen des Au artetts Wande r⸗ u ſt löſten einander in bunter Reihenfolge acbb, von den humorvollen Kuplets des Herrn Dörſam in würziger Weiſe unterbrochen. Den Abſchluß des offiziellen Pro⸗ gramms bildete das wohlgelungene Geſangsduett der Ver⸗ einsdamen Frl. Fütterer und Frl. Engel„Die bei⸗ den Sitzengebltebenen“. Alle Mitwirkenden fanden bei dem dankbaren Publikum reichen Beifall. Die Freude fand aber ihren Höhepunkt, als die außerordentlich reichhaltige Gabenverloſung einſetzte, die Groß und Klein mit allerlei nützlichen Sachen beſcherte. Soh. Sportverein Waloͤhof Für den erſten Weihnachtsfeiertag hatte der diesjährige Rheinbezirlsmeiſter, Sportverein Waldhof, feine Mitglieder und Anhänger zu ſeiner Weihnachts fe er eingeladen, Das Bewußtſetin, in dieſem Jahr ſportlich und ethiſch viel geleiſtet zu haben, gab der Veranſtaltung ein beſonders frohes Cepräge. Der große Saal des neuer⸗ Fauten Clubhauſes war überfüllt, als der erſte Vorſitzende, Dr. Sturm, mit herzlichen Worten den tieſen Sinn des Feſtes zeichnete und ſeinen Weihnachtswunſch damit ver⸗ band, die Mitglieder und Anhänger möchten als Eink t hinter ihrer Meiſterſchaftself ſtehen und ſo an einem gu⸗ 535 Abſchneiden bei den ſchweren Meiſterſchaftsſpielen wis, en. Mit einigen Geſangsvorträgen, wie„Humne an de Nacht“,„Die Mühle im Tale“,„Rheingruß“ und„Der Spielmann“, erfreute das beliebte Doppelgu artet ber„Flora“ die Anweſenden. Das Vereinsmiiglred fritz Weber bewies durch eine Anzahl ausgewählter Biolin⸗ ſtücke, ſo Raffs„Kavatine“, Schubert⸗Wilhemſs„Am Meer“ Gellerts„Springquell“ und Wienavfkis„Cape ricciv⸗Valſe⸗ ſein glänzendes Können. Für beſonders ſtimmungsvolle Minuten ſorgte der Humoriſt Heinz Schäfer, der für ſeine guten Rezitattonen mit großem Beifall belohnt wurde. Die Pauſen wurden durch die Tombola ausgefüllt. Verantwortlich: Richard Schönfelder, Eine Erklärung Gutbrod⸗ Heyl— Behringer [Eig. Dr.] Die Firma Gebr. Gutbrod teilt uns mit: Der Streit über die Rechtsgült reit einer aus 1928 ſtam⸗ nrenden Bürgſchaft der Bete ⸗ i A. 05 als wir noch alleinige Aktionäre zuückzuführen, daß die nel Bank 5 aktenmäßigen Bel er die im Frühjahr 1929 vor Durchführung der Kapitalerhöhung der Heyl⸗ Behringer.⸗G. getroffenen Vereinbarung, daß alle die .-G. beteffeunden Werte, Sicherheiten und Bürgſchaften zurückgegeben ſeien, vermißte. Dieſer Nachweis iſt indeſſen durch vier eides sſtattliche Erklärunßen, darunter auch vom iSubweſtdeuſche n eigenen Perſonal der dweſtdeutſchen Bauk und durch eine Erklärung des bei der Kapitalerhöhung. Notars erbracht 5 Gleichwohl hat ie neue Leitung der Südwe ütſchen Bauk trotz Hinweiſes ihr er perſönlichen MRegr ßverpflich⸗ tung und der Warnung, daß die Aufrechterhaltung dieſer Bürgſchaftsbehauptung zum Ruin der Heyl⸗ Behringer AG. und daher zu den höchſtmöglichen Schadenerſatzverpflichtun⸗ gen führen müſſe, unter Ablehnung der ihr anderweitig angebotenen Sicherheiten an ihrem Standpunkt feſtgehal⸗ ten. Nachdem Vergleichverhandlungen wegen angeblicher die zur interner Vorgänge bei Heyl⸗ Behringer, Zeit ge⸗ zührt werden, geſcheitert ſind, haben wir unſere ziffern mäßig nachwisbaren Schadenerſatzanſprüche zur Aufrech⸗ hvorſchlag unter Hinweis zunächſt unſere überſchießende 5 Mill. R. aus dem Ge⸗ Geſchäftsführung und der neuen Geſchäfts⸗ ſicherzuſtellende nung geſtellt und 1 5 rglei auf widerſprochen, aß Schadenerſatzfor derung 5 ca. ſichtspunkt ſchadhafter, fehlerhafter vopſätzlicher Schadenszufügung ſeiten führung eine vor jeder anderweitigen Maſſeforderung ſei. Auf dieſe Ankündigung hat die zur Deckung der geſam⸗ ten Gläubigerſchaft verantwortliche Geſchäftsleitung mit ordentlichem Konkursantrag und nunmehr auch mit ſtraf⸗ vechilichen Schritten gedroht und insbeſondere durch letztere geglaubt, die Strafbehörden zur Unterſtützung ihrer aus⸗ ſichtsloſen Verteidigung gegen begründete zivile Rechts⸗ anſprüche in Auſpruch nehmen zu dürfen. Die Strafanzeige der Bunk muß umſo eigenartiger berſthren, als ihr anſchei⸗ nend bekannt war, daß wir bereits vorher von uns aus den geſamten Komplex ber Heyl Behringer⸗Streitfragen der zu⸗ ſtändigen Staatsanwaltſchaft unterbreitet hatten. Die Behauptung, daß bei der Kapitalerhöhung von Heyl⸗ Behringer oder bei Gründung der Chemie Truſt A. G. Keberbewertungen ſtattgefunden hätten, iſt von einer früher im Auſſichtsrats nicht vertretenen intereſſter⸗ ten Seite aufgeſtellt worden, um Regreßanſprüche gegen die potenten Mitglieder des AR. und die. und Grün⸗ derbanken ermöglichen zu können. Dieſe Seite der An⸗ gelegenheit berührt uns insbeſondere angeſichts der vor⸗ liegenden Reviſionsberichte überhaupt nicht. Unſere Diffe⸗ renzen mit der erwähnten Stelle ſind nachweisbar dadurch entſtanden, daß wir ihren als Nötigung zurückgewieſenen Vetſuch, uns zu Manipulationen zum Nachteil der Süd⸗ weſtdeutſchen Bank zu veranlaſſen, ablehnen mußten, ob⸗ wohl wir hierdurch die nur im Falle unſerer Mitwirkung in Ausſicht geſtellten Verſtändigungsmöglichkeiten mit dle⸗ ſer Stelle verloren. * * Heyl⸗Behringer Obligationen notleidend.(Eig. Dr.) Wir konnten bereits Ende der letzten Woche davon Mit⸗ teilung machen, daß angeſichts der verwickelten HBürgſchafts⸗ angelegenheit Heyl⸗Behringer— Gutbrod— Frankfurter Allgemeine— Südweſtdeutſche Bank durch die Inanſpruch⸗ nahme von Heyl⸗Behringer das geſamte Kapital dieſer Geſellſchaft von 12 Mill. RM. als verloren und auch die 6 Mill. Gulden⸗Obligationen als notleidend zu betrachten ſeien. Nunmehr erklärt die Zentrale Truſt Company als Treuhänderin dieſer Obligationen, daß ſie mangels Bar⸗ mittel die Januar⸗Kupons nicht auszahlen laſſen könne Die Obligationäre berufen zum 13. Januar eine Verſam m⸗ lung nach Amſterdam zwecks Beſprechung über eventuelle Maßnahmen ein. 1 Huble Frankfurter Allgemeine (Eig. Dr.). Angeſichts der mehrfach berichteten ungün⸗ ſtigen Entwicklung der Verhältniſſe bei der Süd weſt⸗ deutſchen Bank Ac. durch die Notwendigkeit völliger Abschreibung des geſamten Obligos von 8 Mill.„ der Gebr., Gutbrod Gmb. iſt bei der Südweſtdeutſchen Bank, nachdem inzwiſchen neuaufgeſtellten Status zum 21. Aug. eine Zu oe von nur 20,12 v. H. errechnet. Die Quote 29,1 bei der Frankfurter Induſtrbetradbt Gmbh. wird mit 25 v. H. 1 3 die ungünſtige Gebr. Gulbrod Heyl Behringer Südweſtdeutſche Bank Konzerngeſellſchaften iſt die Quote bei der Frankfurte Allgemeinen ſelbſt, wie uns er⸗ klärt wird, weſentlich ſchlechter in Ausſicht zu nehmen. Selbſt die von der Favag bisher angenommene Höhe von 55 v. H. würde ſich um—8 v. H. ermäßigen. Dabei iſt allerdings bekanntlich der Kaufpreis der Allianz mit vorläufig 15 Mill.„ nicht aktiviert, da er noch nicht end⸗ gültig feſtgeſetzt iſt. Das darüber entſcheidende Schieds⸗ gericht ſoll in den nächſten Tagen zuſammentreten. Früher Entwicklung der war als Schiedsrichter Geheimrat Rieſe vom Nordſtern⸗ Konzern in Ausſicht genommen. * Einſetzung der Repiſionskommiſſion bei der Favag vom Gericht für nichtig erklärt. Die 7. Kainmer für Han⸗ delsſachen fällte das Urteil der Anfechtungsklage der Schweiger Aktionärgruppe Schwendener⸗Weibel gegen die GWV.⸗Beſchlüſſe der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs AG. AG. Das Gericht erklärte den Beſchluß der GV. zu Punkt 3 der Tagesordnung„Einſetzung einer Reviſions⸗ kommiſſion“ für nichtig und wies im übrigen die Klage ab. Die„Koſten haben beide Parteien je zur Hälfte zu tragen. Der Vorſitzende Landgerichtsdirektor Goltermann gab eine ausführliche Begründung zu dem Urteil. Wie wir weiter erfahren, hat der Handelsregiſterrichter die Frankfurter Allgemeine Verſicherungs AG. in eine Ord⸗ nungsſtrafe von 1000„ genommen, weil die Geſellſchaft bisher verſäumt hat, einer GV. Mitteilung gemäߧ 240 HGB. zu machen. Weiter hat der Richter eine Strafe von 900& angedroht, wenn die Einberufung einer av. GV., in der dieſe Mitteilung gemacht wird, nicht bald erfolgt. * Gläubigerverſammlung Frankfurter Allgemeine. Die Geſellſchaft beruft nunmehr, wie angekündigt, ihre Voll⸗ verſammlung der Gläubiger zum 15. Januar 1990 nach Frankfurt ein, Reichsbank vor dem Jahresultimo Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 23. Dezember hat ſich in der öͤritten Dezemberwoche die geſamte Kapitalanlag, der Bank in Wechfeln und Schecks Lombards und Effekten um 79,1 auf 2381,0 Mill.“ erhöht. Im einzelnen haben die Beſtände an Reichsſchatz⸗ wechſeln um 24,0 auf 34,0 Mill. 4, die ſonſtigen Wechſel und Schecks um 65,7 auf 2156,5 Mill.& zuge⸗ nommen, die Lombard beſtände um 10,6 auf 98,0 Mill.& abgenommen. An Reichs banknoten und Rentenbankſcheinen zu⸗ ſammen ſind 4,7 Mill.„ in die Kaſſen der Bank zurückge⸗ floſſen, und war hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 9,9 auf 4578,0 Mill.„ vermindert, der Umlauf an Rentenbankſcheinen um 5,2 auf 381,9 Mill.„ er⸗ höht. Dmeentſprechend haben ſich die Beſtände der Reichs⸗ bank an Rentenbankſcheinen auf 28,4 Mill.„ ermäßigt. Die fremden Gelder zeigen mit 448,4 Mill.„ eine Zunahme um 46,3 Mill.. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich um 32,5 auf 2670,4 Mill.& erhöht. Im einzelnen ſind die Gold beſtände um 17,5 auf 2264,7 Mill.„ und die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 15,0 auf 405,7 Mill.„ angewachſen. Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 49,0 v. H. in der Vorwoche auf 49,5 v.., diefenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen von 57,5 v. H. auf 58,8 v. H. * Dißkontſenkung in Schweden und Däuemark. Das Divektortum der Schwediſchen Reichsbank hat heſchloſſen, aß 1. Januar 1930 den Wechſeldislont um 05 aurf 4,5 v. H. zu ermäßigen.— Daraufhin ſetzte auch die Däniſche Nationalbank ab 27. Dezember 1929 ihren Diskontſatz von 5,5 auf 5 v. H. herab. N * Ermäßigung des Diskontſatzes der belgiſchen National⸗ bank? Wie aus Brüſſeler Finanzkreiſen verlaubet. beagß⸗ ſichtigt öte belgiſche Nationalbank, im Januar 1930 eine Er⸗ mäßigung des Diskontſatzes um 1 v. H. vorzunehmen. Dr. Katzenellenbogen ſcheidet aus dem aktiven Bank⸗ dienſt ans.(Eig. Dr.) Wie wir erfahren, wird das lang⸗ jährige Vorſbandsmiiglied der Mitteldeutſchen Creditbank Frankfurt a.., Commerz⸗ und Privatbank AG., Juſtiz⸗ 15 Dr. Kabzenellenbogen⸗Frankſurt a.., ab 1. Januar 1930 nach verdienſtvollem Wirken aus dem Vorſt ande wusſcheiden und in den Aufſichts⸗ rar gewählt werden. * 1 der Nordiſchen Bankkomman⸗ dite Sick u. Co. in Hamburg.— Vorausſichtlich—7 v. H. Quote. Die Gläubigerverſammlung beſtätigte der Kon⸗ kursverwaltung, daß die Kundeneffekten faſt vollſtändig verkauft 25 Der Status weiſt 2,7 Mill. ¼ Paſſiven LET TUNG Abend- Ausgabe Nr. 599 auf, darunter 1,3 Mill. Effekten forderungen. Den Paſ⸗ ſtyen ſtehen Aktiven in Höhe von 208 000 Man rechnet mit einer Quote von 2. Zahlungseinſtellung eines Münchener gegenüber. H. Bankhanſes 3 Annweiler Email- und Metallwerke vorm. Franz Allrich Söhne Wie die„Münchener e meldet, he Dividendenlos haus Heinrich Ecke 5 5„ 8 geſchäftsjabr ſtand Um eine gleichmäßige am 90. Juni 1929 abgelauſene Goſchäftsjahr ſtan gewährleiſten, wurde! dem Zeichen einer ſchweren wirtſchaſtlichen De⸗ ſtellt. Das Bankgeſchäft die insbeſondere im zweiten Halbjahr den Ge⸗ von Zweigniede rlaſſungen. gang nſtig beeinflußte, ſo daß der U mſatz des * Stahl verein 7 v. H. 2 beſtrebungen nach proz. Erhöhung. Verſtärkte Verwaltuags⸗ Aus N Kreiſen wird mitgeteilt, daß die letzten Geſchäftsjahre derartig e Vorjahres vollſtändig erreicht werden konnte. Der nicht Betriebsgewinn beläuft ſich nach Abzug aller Un⸗ koſten einſchließlich eines Vortrages auf 133 615 4. Nach Abſchreibungen in Höhe von 1007428 19 5 634) 4 verbleibt ein Reingewinn von 33 187(47 511) Möglichbeit li Zu dem in der Bilanz erſcheinenden A wird eine Einſtimm bemerkt, dieß es, obwohl es nur mit 1 zu Buche ſtehl, norhanden. Es efitz der Geſellſchaft befindlichen Ausloſungs krachte auf 7 0 nde Bilanz g f raſchungen bringen, 8 der ſ gang der Eiſenverbandsverhandlun Dividendenſteigerung weſentlich unte chlußtage einen Wert von 129 487 Mark repräſentieren. Das Verkaufs ſyndikat für verzinkte Blechwaren konnte die geſtellten Erwartungen infolge des Druckes der Außenſeiter nicht erfüllen, ſodaß deſſen Auflöſung für Ende des Jahres 1929 beſchloſſen wer⸗ Sanleihe am „„ den mußte. Im Hinblick auf die noch fortbeſtehende un⸗ „ Zuckerfabrik Jülich Alexander Schöller u. Eb. a0. in guünſtige Wirtſchaſtslage macht der Bericht des Vorſtandes Jülich.— Vor einer Kapitalerhöhung. Bei einer Tagung über das Ergebnis für das laufende Geſchäftsjahr keine der landwirtſchaftlichen Organiſationen te der Vor ö Angaben ſitzende des 5 Gutsbeſitzer Belder mit,, 5 5 5 5 77* daß die Jülicher Zuckerfabr ik im kommenden Jahre ſo dem Reingewinn ſellen 942/ der ordentlichen Re⸗ ausgebaut werden folle, daß kün tate! Mill. Ztr. 25 ſerve und 10 000“ dem Spezialreſerveſond, ſowie 3650% Mill. Ztr. Zuckerrüben 8 werden können. Das au Tantieme über eſen werden. Der Reſt von 19 1905 4 erforderliche AK. ſoll in Kreiſen rübenbauenden Land⸗ l auf neue Rechnung vorgetragen werden. Eine Divi⸗ wirte in kleinen Stücken untergebracht werden. Alle Ver⸗ dende kommt wie im Vorfahre nicht gur Verteilung.— träge mit den Zuckerfabriken ſollen durch den Verband Aus der Bilanz: Fabrikanlagen 1,75 Mill., Immo- gehen. Die Erweiterung der Jülicher Zuckerfabrik ſoll bilien 0,1, Waren 2,00, Debitoren.8 Mill. 4, dagegen keine Konkurrenzmaßnahme gegen die in Linnich zu er⸗ bei 3 Mill./ Ak. und 0,23 Spezialreſerve Kreditoren Bauernzuckerfabrik darſtellen. Rückgang der richtende ſogenannte In der Zahl der Monatsbilanzen veröffentlichenden deutſchen Kreditbanken iſt per Ende November nur eine ganz geringfügige Veränderung eingetreten, indem der Bankverein Biſchofswerda AG., eine mit 200 000/ Kapital arbeitende Bank, ausgefallen iſt. Während noch im Vormonat ein, wenn auch verhältnis⸗ mäßig geringfügiger Zufluß an fremden Geldern bei den deutſchen Banken zu verzeichnen war, ſind während des No⸗ vember die Geldquellen völlig verſiegt. Kreditoren und Akzepte gingen bei den 6 Berliner Großbanken um 22 Mil⸗ lionen zurück, bei ſämtlichen Kreditbanken betrug der Rück⸗ gang ſogar 56 Millionen. Ein derartiger Rückgang war bisher nur einmal zu verzeichnen und zwar im Monat Mai, als Folge der Reſtriktionsmaßnahmen der Reichsbank. Da⸗ mals betrug der Rückgang allerdings gleich mehrere hundert Millionen. Angeſichts der Tatſache des Rückgangs der frem⸗ den Gelder iſt die Bewegung im Aktivgeſchäft inſofern be⸗ ſonders intereſſant, als die Banken teilweiſe in nicht einmal unerheblichem Maße neue Mittel in das Kontokorrent⸗ geſchäft geſteckt haben. Die Debitoren in laufender Rechnung ſind bei den 6 Berliner Großbanken(wobei allerdings nur die Banken mit Filialſyſtem in Betracht kommen) um ins⸗ geſamt 150 Millionen„/ geſtiegen, während die Steigerung hei ſämtlichen Kreditbanken 148 Millionen betrug. Auch die Wechſelbeſtände haben eine Zunahme erfahren und zwar von 34 bezw. 32 Millionen, desgleichen die Vorſchüſſe 1,48 Mill.&. Vanlkreoitoren Die Novemberbilanzen der deutſchen Kreditbanken eine ſolche von 46 bezw. 54 Millionen„. Dieſe Mittel ind zum weitaus größten Teile den Noſtroguthaben entnom⸗ men, die infolgedeſſen um nicht weniger als 233 bezw. 280 Millionen„ zurückgegangen ſind, aber auch die Kaſſen⸗ beſtände mußten herangezogen werden. Sie gingen um 12 bezw. 19 Millionen zurück, was eine Einſchränkung der Kaſſenbeſtände um mehr als 10 v. H. bedeutet. Zufolge des weiteren Verfalls der Börſe wurden auf dem Konto der Re⸗ ports und Lombards 36 bezw. 43 Millionen/ frei, wovon allerdings nur 17 bezw. 22 Millionen/ auf die Reports allein entfallen. Zufolge dieſer Umſchichtungen im Aktivgeſchäft zeigen die Liqufditätsziffern faſt durchweg eine ſtärkere Anſpan⸗ nung. Lediglich bei der Berliner Handelsgeſellſchaft iſt die Ziffer mit 62,7 unverändert geblieben. Im übrigen ſind folgende Rückgänge zu verzeichnen: Bei der Deutſchen Bank und Discontogeſellſchaft von 57,4 im Vormonat auf 55,1, bei der Dresdner Bank von 58,4 auf 56,9, bei der Danatbank von 57, auf 56,6 und bei der Commerzbank von 57,8 auf 55,1 v. H. Die Staatsbanken und Girozentralen weiſen eine den Bewegungen bei den Kreditbanken ziemlich ähn⸗ liche Entwicklung auf. Dies gilt insbeſondere für die Giro⸗ zentralen, wo überdies das langfriſtige Kreditgeſchäft eben⸗ falls völlig ſtagniert. Lediglich die Staats⸗ und Landesban⸗ ken weiſen ſowohl im kurzfriſtigen, wie im langfriſtigen Kreditgeſchäft kleine Steigerungen auf. — Deutſche Bank u. Dresdn. D amſt. Com u. Reche⸗„„s, Preuß. Sigafs⸗ Glro⸗ 195 0 u. Nat. Priv. tredit Groß⸗ Eredit⸗ ö ee e e, e eee Aktiva aſſe, fremde Geldſorten 46.8 172 17.8 11.4.4 402.1 183.1.8 10,4 9˙0 Guthaben b. Noten⸗ u. Abrechn.⸗Banken 46.8 128 2857.5 45 108.4 125,2.0 88 852 Schecks, Wechſel u. unverzinsl. Schatzanw. 1359.0 480,8 518.2 349.5 1216 2884, 3362.7 138,8 390,5 128.4 Noſtroguth. 5 Banken, Bankfürm b. 8 Mon 415,2 295.8 24258 148,8 73,4 1230.3 1507.6 67.8 405.1 389,8 Reports u. Lombards geg. Börſe⸗Wertpap. 158.7 89.5 139 3 109.1 29,5 385.7 802.0 689,8 122,1 48,8 Vo ſchüſſe auf verft. oder eingel, Waren 728,2 379.0 379,8 236,6 110,9 1943,4 2248,— 12.8.9 Eigene Weri papiere 8154 41 0 87⁵5 31.2 9,¹ 218,2 429 8 825.2 189, 212.2 Kon ſortialbeteiligungen 83,3 25,3 87.8 20,7.1 183,2 221.5 10.9 15,7 9, Dauernde Beteiligung b. anderen Banken 2257 84˙8 24.0 10.9.9 118,9 186,7 2˙3 29.4 48,0 Debftoren in laufender Rechnung. 2489.2 982,1 1035, 812.4 306,7] 5788,2 7598,5 719.9 1754.2 1046.7 Langfr. Ausleihg geg. hyp. Sich, od. Deckung 5 7 8 3,8 3 8, 980,1— 1008, 1988, Paſſiva Artien kapital bezw. Betriebs kapital. 285,0 10% 5.0 400 8880 9689, 10 110 1765 r 160.0 34.0 80 0 88.1 290 8327/1 449, 189 8 233% Fir 5 4800, 7 211,7 2272.8 1486.7 881,8 11645,3 14235,1 1028,9 2922, 1820,06 Akze pte 1 2150 85.4 829 70.8 19,2 48/1 824.5— 1975 8 Langfriſtige Anleihen bezw Darlehen 5 105,0—— 84.0— 189,0 1158.7— 1470.1 1601 Bilanzſumme auf beiden Seiten 5574, 2346, 2506,63 763,3 689,6 13815.5 17671, 1078,0 475,0 3925. ö 2. 24. 27. Mannheimer 8 9% Bab. St.⸗A. 2) 69,25 69.25 7% Bab Rom. Gb 80.— 60.— 80% hafen Stadt 80.— 5 9 Gold 100,0 Gold 88.— 85, 6 0% Gold 68, 5—.——— Hodiſche Bank 1570 159.0 A Hypoth. B. 1270 1275 poth. Bk. 1415 1415 89. Hebithank 107.0 1070 ene 119,0 118,5 Durlacher Hof 150.0 Eichbaum 8 9 75 5 2 595 8 151.0 740 1740 Bad. Aſſekuranz 1705 150.0 Continent. Berſ. 47.— 47.— Mannh. Berſich. Frankfurter Börse Festverzinsliche Werte e. Reich ant. 670 8728 Abipfungſch. l. 50.— 0 0. ohne 6,80 D. Wertd.(Bold! 64— D. Schaßanw. 4% Sg. 16 280 9% ub wigab. 28—.— 8 Möm. 1 25 09.50 85 995.. 24. 5 2 18080 8 8 8% Arkr. M. abg. 72, 5% Rü.„.⸗Don.—.—. 8 e—.— 5 1 5 r--9 92,75 %, Rö. 5b.. 2 88.— „„ l 85 %„„ lll 82.— 5 eee 25 18.¹8 Alz. Big. 78,48 78.40 774% lob a. 7228 17— 3227 einn 8 80 5 4% 0% br. Z. B. Lig 74.00 74.85 Hank- Aktien Allg. D. Freditb. 114.0 114.0 Vabſche Dank 15/0 Priv. 1 8 5 1475 Dankver. 118,9 5. Effektenbörse 27. A. G. f. Seilind. 50,— 30. Brown, Boveri 1150 116,0 Daimler⸗ Heng. 34.50 34. Deutſche Linol. 224,0 222.0 Enzinger ünton 78.— 72.— Gebr. Fahr J. G. Farben 150.0 1675 10% Grkr. M. BA. 1110 111.0 1%„„ BA. 1270 127,0 Karlsr. Mäh. Haid 32.— 32.— C. H. Rnorr„188,0 155,0 Konſerven Braun 70.— 70.— Mannh. Gummi 34,50 34.50 Pfälz. Mühlenw. 120,0 128,0 Portl. gem. Heid. 1120 112.0 155 Elektr..⸗G. 139,0 138.0 Rheinmühlenw.—— Südd, Zucker.. 160,0 1605 . Delf. 14.— 74.— 9 92& Freytag 78. 75.50 Zellſtoff Waldhof 174.0 174.5 Darmſt. u. Nat. 225,2 224,0 Deutſche,Disconto 142,7 142.0 D Effekten Bank 112,5 112.0 D. Hyp. u. Wechſ.—.— 1120 D. Ueberſee⸗Bank 100,0 99,50 Dresdner Bank. 142,2 142,0 8 Bank.. 100,0 100,0 rkfri. Hyp.⸗Bk. 128,2 128,2 Nürnberg. Verein———.— Deſt. Cred.⸗Anſt. 2075 20,75 Pfälz. Hyb.⸗Bt.. 12,0 127.0 Reichsbank. 2742 27 Mhein. Crebitbk. 108,5 1 Rhein. Hyp.⸗Bk. 1415 Südd. Boden⸗C. 150,0 154. Südb. Disconto. 118,2 1177 Wiener Bankver. 12,50 12.50 Württ. Notenbk. 151,0 151.0 Allianz 210.0 205.0 Zranff All. Vers. 47.— 47— Mannh. Verſ.⸗G.-.— 8,7 105.6 142.0 54.0 Transport-Aktien 1155 e eldelb. Straßb.—— 40.— ordd. glond. 90.— 88.— Deſter. H. St. B.—.—.88 Montan-Aktlen Eſchwell. Bergw 208.0 200.0 Qelſenk. Bergw. 122.7 128, Ilſe Bgb. St. A. 218,3 2140 Kali Aſchersleben 178,0 178.0 Kali Salzdetfurth 8 3. 186.0 —.——.— 310,5 Kamm. Kaiſers 1 Otavi⸗ Minen— Phönix Bergbau 99,25— Rheinſtahl. 192.5 Salzw. Heilbr 202.0 Tellus Bergbau 111.0 VfR u. Laurahüttte 80.— 48.— Ver. Stahlwerke. 102,3—, Industrie-Aktien W K. St. zöwen München—.— Schöfferh. Bindg. 289,0 Schwartz Storch, 150.0 Werger 175,5 178.5 1 Never E. G. St.⸗A. 15.2 Aschen, Buntp. 135,5 Bd. 8 Durl. 130,0 Brem.⸗Beſig. Oel 59.— Brown Boveri 1170 117.0 Cement Heidelbg. 112.0 „ Karſtabt 159.0 Chade. 08,7 3 Chamotte Anuw. 91. Chemiſche Albert 42.25 Ch. Brockhnes 67,50 67,25 Daimler Beng. 38,80 Dt. Atlant.⸗T.. 92.— 92 D. Gold⸗ u. S. Anß. 147 Dt. Linoleum— Dt. Verlag Dresd. Schnenpr.. Düſſel. Rat. Dilrr 40.— Dyckerh.& Wibm. 77.— Eiſen Kaiſersl. 141.0 a Frankf.— 10 9 Union 78.50 Eßlinger Maſch. 30.25 Ettling. Spinn..0 ch. 100.5 0 web, Bis 2 N„ Jarben 16855 N Bonds 28 101.2 Ja Jetter 70. elt. Gililleaume 111,7 ai 5 5———— Frkf. Pok.& Wit. 40.— Goldſchmidt Th.—.— Gritzner M. Date— Grün& Bilfinger 1670 0 aid 4 Nen. 80. anfwerk. Füſſen 69 Fe 8 Hoch⸗ 15. 9 8— 15 5 L 5 8— 1 elsverkohl. 87.— 8. 8 Erlangen 91.80 81,50 unghans St. A. 44,50 45.— ſerzl. Manmesrn. Mehr. 8808 Karſtaßt Rub. 1289 1278 . 8 1225 ö 9 155 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung 24. Konſerven Braun— Kraus& Co. Lock. 86.— Lechwerke.. 102.5 Lubwigsh. Walz. 90,50 Mainkraftwerke 108.0 Metallg. Frankf. 1110—.— Me Sone— Miag, Mühlb. Moenus St.⸗A“ 25.— Motoren Deutz 67.— 67. Motor Oberurſel 00 Pf. Nähm, Kayf. 18,75 18.78 Rein. Gebe& Sch. 104,0 104,0 Roeder, Gebr. D. 106,0 105,0 Rütgerswerlftke—.— 64,50 Schnellpr. Frkthl. 49,25 48,.— Schramm Lackf.. 90,.— 90.— Schuckert, Nrbg. 199.— Terminnotierungen(Schluß) Allg. Dt. Credit 1145 114.5 Bank f Brauind. 133,0 133,0 Barmer Vankvee. 115,2 Bayr Hyp. u. W. 140,0 1 Berl. Handelsges. 168,5 Commerzbank. 149,5 Darmſt. u. Nat. 225,5 Deutſche Digconto 142,7 Dresdner Bank 142.2 AG. für Verkehr 1015 Di Reichdb. Vorz. 58. pag. ordd. Loyd. 90. 8 1170 Allg. Elektr. Gef. 150.2 8 3 132.0 Bergman—— 204.0 Buderus Ain 8778 3 78 0 5 8 ompan 5. Conti. Gummi—.— 141,5 Daimler Beng.. 38.50 Deutſche Erdl„ 87,80 Dt. Gold u. Silber 142.0 Di. Linoleum 222,5 Licht u. ftraft 1415 Elektr. Lieferung 156,0 1 „. Farben„189.7 elten* Gultl. 111.5 elſenk Bergwk. 128,8 130,5 2** aft Gerdſchmidt. 1. restustalnelſehe worte Geldanleihe 5 0 6% Reichsanl. 27 87.80 87 50 Btſch.Ablöſ 1 50.40 50,10 5 s 0 878 8 85 Bad. Kohlen 18. 812. 0% S alen 06 04 Aktien und Auslandsanleſhen in Prozenten 25. 24. .. ̃ ͤ11uw. e 24. 27. 1 2. 27. Buderus Elfen. 56, 88 Bolt. eien 1 5 Schultheiß... 268,8 263.5 eh n 1025 108.0 uhf. Berneis Ar nl. 5,18 8,10 5. 8 02 ſesloch Ton..— Senda. Wolf——. 4% v Bagb. ifi 7. 680 Charlott Wasser 33.08 28,—, Horch e Ele. 6l.— 62 Sean Stumpf., Miſſener meien. 88— N ˖ Chem. Heyden 30,75 50 9 pf—5 8 1 Süd. Zucker 160,0 160,0 4%„„.95—.— 5 N Siemens& Halske 271,0 268,2] Wittener Gußſt. 30.— 30.5 40 unif. Anl.—.——.— Chem. Gelſenk. 65,50——Ilſe Bergbau 213.5 214,0.60 0 113.0] Wolff, MW. 5„——— Chem. Albert 4150 4— M. Fndel& Cu. 1257 127 Sinner an 8980 39479„ Tricot. Beſigheim 50.— 50, 4%„Zollobl. 1911 75. Stoehr Kammg. 99.— 9,75 400 ge ae 18 8 3280 Corn d dun 87.— 87— Gebr. Junghe, 4825 46,5 Stowe: Rähm. 9.——. Zenſtoff Verein 88.— 98 Ver. Chem, Ind. 78.— 74. 4½½, Ung. Str. 13 20,70 20, N— 99,80 Jenſtoff Waldhof 1750 1788 Der, peuaſch Delf..— 2— 55 ug Sir. 14 2425 2425 Conti- Caoutſch. 141.0 144.20 Kapla Porzen u 81 80 Sind. Fb 5 eulſch. Stafette 1110 1180 Vergt. Jute.. 108,0 106,0 4% Ung. Goldr. 21.15 21,5 Ae e e c. 180,8 160,0 Der Ultramarin 1390 5% dne, 105 1750 Deiner Motoren 24 da 88 gaſtadt: 800 es, Suter. eu- Gninea. 890 8989 Ver. Zelſt. Berl.. 93.— 4% Anat. Ser.] 10,30 16,30 Deſſauer Gas. 0 00 Klböcknerwerke 12 925 175 Dian Minen.78 4,88 Vogik. Maſch. St. 74.— 73.50 42570 AnatSer. 1 16.30 16,25 Diſch.⸗Atlant⸗ T. 91.50 92,.— C. H. Knorr.. 155,7 155.7 Teleph. Berliner 50.— 49.— 8 lt 4 Häfner 2252 725 200 9 16,60 Deutſche Erdöl. 88.— 86.50 Kollmar a Jourd. 34.— 84 Thörl s per, Dele fl—. Freiyerkehrs · K i Vogt& öffne 2722 272%%„„ü 1 16.0 Dich Hußſtaht.———.— Kölsch Wa 5 40 Le dene 1450 1455 Freiwerkehrs-Kurse Bolth. Seit. u. K. 67 84 N Leh dateien e e Deiche gabel, 87— 50 Hebe Kdeiſg. 5.— Tralts⸗Rodis. 1188 1170 Pets. 9. Ser. 14g 129 008 4 fete 75— 25 Transport-Aktlen 5 19 7 e 160,0 161,0 1 t ad 1150 1165 Ruſſenbank.10 140 —— 44— Deutſche Wollw.— r. Krauß& Cie. Lok... 8 5 1 we 1055 3 3 Deutſch. Eiſenhdl. 63,85 63,50 Kronprinz Met. 33. 39.— Haie 1850* Deutſche Petrol. 42,75 44,.— Zenſtoff Aſchffög. 155 182.7 Zutz e enden 1410 1400 22 O8 ge 22000 225,50 Kyffhäuſer Hürle e 87 0 155 5 995 1 555 i „ Memel 115,0 115,0 d. Eiſenbahn 1110 1110 8 er Chem Cparl. 383 „ Waldhof—— 174,5 Saß. St.⸗Eiſend..——— Laßmever 4k Co. 1893 18800 B. Otſch. Rickelw. 148,0 148,0 g 1 FF F. Dipp Maſchir.„„ Laurahütte 25 Adler Kali. 159,0 1859, Ufa(Freiverk), 90.— 90 e 39.— 41.50 Dres d. Schnellpr. e Linde s Eismaſch! 149.2 1500 85 5 r 1500— 55 Diamond 11.30 11, Raſtaktee Wage 14.— 14.— Pr. Heinrichbahn—.— e Durkac merke N 8890 8 180 1978 8. chu. B. KW. 37,78 38 ee 18900 1880 Hapag. 91.— 90. Du erke.—— Lingel Schuhfabr. Ver. Stahlwerle. 1020 103,0 Krügers ha „Südamerikg. 110 1840 Düſſeldſckiſenbdl. 76.50 78.— L. deewe 4 Eo. 1289 135 B. Stahl. v. d. Zyp. 108.0 1610 Harpen, Bergbau 1318 1815 anſa Oſchiff„1380 1860 F 5 Saran 8 Steffen 1 5 5 e. Sich 2 f 33 * 9 1 0 Steffen i 8 85, Leiamaun 18 2580 Bereln Eldeſchfft. 18.28 15 lettre, Lieferun. 18800 154,5 Lüdenſcheid Met. 65 28 65,25 Bostland, ach 750 7230 Sloman Salpeter 78— J.— Aa Bergbau 213.0 215.0 5. Elktr. Licht 5 142,0 189,0 Vofgt& Haeff 2220 222,0 Südſee Pyosphat 15.— 18.— all Aſchersleben 1770 179.0 3575 0 80 55 . 3080 3110 Sank-Altien Emaſle Uurſch:.. Mannesmann 7270 Warder Weite 0 e e 0 maille Ullr 555 anderer Werke 48.— 48,.—. e ee 8. 8 5 150 9 8 Bent 0 Sander 8 8 Enzinger Werke. 7087 2852 iar mn 1250 5 1205 7 5 5 „Ka 50..„„ 3 a 5 ee 2 0e 1289 25 gane Banker 1079 1289 e a r. 0 1% an 995„„ N ahmeyer o. 0 Berl. Handelsgeſ. 5 init Hatte 8 7070 oldſchmidt 69. kg, 3 90.— 89,25 Som. u. Priolbt. 120 70 Fader Breiſtft..— r Mech. Web. Lin d. 104,0 1043 Bank f. Prauind 1888 1830 en, Bergbau 1880 184,5 Rentfaben ace e Tr fgge ör 25 48. Farben an. A. F. 207 465 dere ele geg 3420 Nase Je e dg lee.„ 8. iatiſche 6.— Fardbenind. A. G. 167,„ 5 f. 1 3 8 Metal eſenſch. 11. Seutſchedisconto 142, 141, Feldmühle Papier 1470 14/7 Mes Söhne. 79.89 78,— Sayr. Vereinsbl. 140.8 1410 bielbetrlebsgeſ. 135.5 1250 MiagMüvleubau—.— 120,0 Diſck. keberſee Bk. 1000 100,0 Felten& Guill. 11170 109,5 Miag⸗Mühlen 149,5 1180 Berl. Handelsgeſ. 109,2 167. lſe Bergbau. 215,0 215.5 Monieratini.. 52,25 52.80 Dresdner Bank 1420 141,0 Fiese Höpfling.——. dir& Geneſt 1089 9 0 Comm. u. Priv. 148,5 148,5 Kali Aschersleben 180,0 179.5 Oberbebatf. e 65,.— Meiningerpyppk. 1129 111. R. Iriſter. 1368 18855 Matoren. 2255 22% K. Karſtadt. 80 1872 Stari Minen 8025, 8 Ereditbk. 55 29.75 Mühlheim Ber. 190.2 8075 e 115 1 118 1855 8 1 88,75 1 199.— 98. eichsdank.. 2770 278,2 Gebhard Textil.————. 1 142, u. Neueſſen B. 108.9 102 Phöniz Bergbau 99.— 99,75 Nein. Ereblibk. 1070 108,0 882 1 5 50, 50.— Nat. Automobile——. AG. für Verkehr 102,7 100,5] Mannesmanngih 90,35 89, Nh. Braunkohlen 282,0 230,0 Südbeutſch. Disc. 119,0 117,7 Geiling S 27, 2, Niederlauſ, Konte 188.5 1275 5195 Lokalb.. 140,0 Mansfelder. 104,2 1080 e ß ahlwerke 1 g— Genſchow& Co. 62, 5 5 5 5 f 1 iaht 5„ Riebeck Montan 100,0—.— Industrſe-Aktien Cent Port. 8. 172,0 170,0 Oberſchl. E. Bed. 63.— 88,— Hambg.„Südam. 163,0 165,0 Norbd. Wolle 5 189,7 189,0 Fütgerswerle. 88 80 680 Aemulgtoren. 113 1115 Gerrezßeim. Glas 1660 105,0 Srenſt z. Kopaak 88— 68. 2935 Weyh: 90 38 3 50 Oberfr. ton. 08 1„11. vel 68.— r oyd.. 90,—.— Schuckertt 109,2 168.9 Adlerwerke...= Geſ. f. elektr. Unt. 187,0 138,0 Sſtwerke. 203.0 208,0 3 115.2 118,0 Seele 5 855 8885 8188 141 270.0 9 1092 Aland Bae 20— 20— Gorda 255 6 3650 9 8 85 Elertr.⸗Gef. 151 150.2 Oſtwerke. 9 28080 * Alfe eligſen— 30,.— Goldſchmidt. Th. 59.— 39,50 Phöni erglau 99, 99,.— Bayr. Mot„79,7— Svenska Tändſt. 2100 310.0 Allg. Eleitr G. 150,0 150,0 Guang. Werke. 42,50 42,75 8 900 22.75 22.— 925. Nee 184.0 1805 Sade 50 2002 ger Glanzſtoff Asen Portl.⸗Z. 159,5 155,0 Greppiner Werke 90,— 90.— Rathgeber Wagg. 82.5 62,15 Bergmanncklektr 200,5 207,0 Rh. Braunk. u. Bt.— 2³⁰.0 Ber. Sta 185 7250 102.1] Ammendorf Pap. 1885 151.0 Grizner Maſch... 35.— Aheinfeldengra · 158.2 183,5 Suderus Eiſenw. 58. 57.—— 8.. 87 auge 1 00 0 132.7 5 aa a 13 55 1 7 8 S a 2275 15 75 8015 A 83 88.-Waſſer 92,.— 81. 1 5 werke 1150 1002 ellſtoff Wa hof 1730 174.5 12 e 1 rün ilfinger 5 hein. amotte—— omp. Hiſpands 3085 805 Nh. ⸗Weſtf. Elektr. 1 1780 Al aſch. 71,25 71.— Gruſchwitz Textil 60.— 63,.— Rhein. Elektrizii. 138,0 950 Cont. Cautſchouc. 1840 143,0 Riebeck⸗Mont.— Balte Maſchinen 1170 1179 Hacethar. 3 80 ge. Rhe.. ale 81 21 9480 Deſſaner Gas 1487 1430 ae a1. 6 5 8 5 1 auer„ 5 5 850 Koggenwert. 9,40.49 Baſt Nürnberg„ 2070 203.5 Halleſche Maſch. 86, 75 86,75 Rheinſtahl 102.0 101.8 Deutſche Erdöl 383,18 89 50 Sale 1910 1220 5% Roggenrentd.09 8,10 Saver. Ceuu 15 19,25 18,%5 Hammers. Spinn. 123,5 125,0 Riebeck Montan 89.30 98.50 Dt. Linsteumw'f. 224.0 222, Schubert ck Salzer 2010 Baur, Spiegelglas 68.— 68.— Hann. M. Egeſt. 31,25 80,25 Roſitzer Zucker..50 31.50] Dynamit A. Nobel 78,70 78,35 Schuckert& Ep, 170.0 188,2 85% Landſch. Rog.. P. Bemberg 182.0 182,0 Hbg.⸗Wien Gum. 68.— 66,.— Rückforth. Ferd. 62.75 88.— Elektrigttäts⸗Lief 158,7 158,0 Schulth ⸗ Naßenb. 266,0 785 85.0 8„Mer kaner 1555 32— Bergmann Elekt. 198.0 188,0 Harkort StPr.. a. Rütgerswerke 65.— 68,38 El. Licht u. Kraft 142,0 188,0 Siemens 8 2700 270.0 57 eſt. Berlin 8 222.7 228.7 Harpener Bergb. 181,5 131,5 Sachſenwerk. 88.— 85.— EſſenerSteinkohl. 129.0 182,0 Spengkaa 0 40%„ Goldrenke 2415 24.15 Derl. Karls. Ind. 88,18 87/5 Hedwigshütte 5 75 92, Sächf. a——— J. 8. Farben 168,7 188,2 Leonhard Tig 2 1470 955„ Kronen 18 1,95 Berliner Ma 85. 59.— 89.— Heilmann Imm. 57.— 69,.— Salzdetfurth. 0 309.0 9 8 7 3 148.5 148.5 12 Stahlwerke 103,2 252 8—2— 5 Draunk. u. Brikett 148.7 146,7 Hilpert Maſch. 101,2 1010 Sarotti. 29,0 127.5 Hen& Guill. 110,0 111.0 Seat e Alkali 190 0 1 33 5 b 5 8 5 Sranel Pitten 70 15 3 8 Auff. 1175 72.—Schleſ. Elekt. Gas e 9 Bergwk. 124.7 890 Waldhof 178,0 506 8 5 a 95 28,0 Hirſch Kupfer 11800 Hugo Schneider„89,— 90 Gesfürel.. 1388 189,0 Saba Minen 49,0 4% * n een 28 D l D iss 114111 .. A ‚ Freitag, den 27. Dezember 1929 Nene Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) . Seite. Nr. 599 Schwacher Liguidationstag Trotz widerſtandsfähigem Grundton weichende Kurſe/ Glattſtellungen zum Lignidationstage Neue Provinzbankſchwierigkeiten und weitere Exekution verſtimmen Schluß nicht einheitlich, aber eher auf Anfaugsnivean erholt a N Mannheim ſtill Nach der Feiertagspauſe war die Börſe ſtihl und zu⸗ rückhaltend. Die Kurſe wieſen gegenüber der letzten Notierungen am Induſtriemarkt meiſt kleine Abſchwächun⸗ gen. Farben waren auf 167,5 abgeſchwächt. Schwächer lagen noch Daimler, Linoleum und Rheinelectra. Gut gehalten dagegen Zellwald und Süddeutſche Zucker. Am Bankenmarkt lagen Dedibank⸗Aktien etwas niedriger. Brauerei⸗ und Verſicherungswerte blieben unverändert. Von letzteren waren Mannheimer Verſicherung wieder an⸗ geboten. Rentenwerte blieben ohne Intereſſe. Frankfurt bei kleinem Geſchäft leicht abgeſchwücht Bei der weiter anhaltenden Zurückhaltung und Ge⸗ ſchäftsloſigkeit genügte ſchon geringes Angebot, um eine Abſchwächung der Tendenz herbeizuführen. Der Grund⸗ ton zeigte aber wieder eine gewiſſe Widerſtands⸗ fählgkeit, da erſtens die geſtrige feſte Newyorker Börſe und zweitens die Hoffnung auf eine reibungslose Ueber⸗ windung des Jahres⸗ÜUltimos einen gewiſſen Rückhalt bo⸗ ten. Gegenüber den Schlußkurſen vom vergangenen Diens⸗ tag lagen die Kurſe aber überwiegend etwas ſchwächer. Stärker gedrückt waren heute wieder Schiffahrtswerte, von denen Hapag 2 und Norddeutſcher Lloyd 1,75 v. H. ein⸗ büßten. Intereſſe beſtand am Markt der Zellſtoffwerte für Waldhof mit plus 1,5 v. H. Am Bankenmarkt eröffneten Commerzbank mit minus 1,5 v. H. etwas ſtärker gedrückt. Von ſonſtigen Werten lagen Süddeutſche Zucker 0,5 v. H. niedriger. Holzmann konnten 1 und Dalmler 0,5 v. H. anziehen. Renten ſtill, aber gut behauptet. Im Ver⸗ laufe blieb das Geſchäft ſehr klein und die Kurſe gaben weiter leicht nach. Am Geldmarkt war Ta⸗ gesgeld mit 7 v. H. etwas knapper, Prolongationsgeld 8,5—9,5 v. H. Berlin ſchwächer, Schluß auf Anfangsnivean erholt Auch heute änderte ſich an der Geſchäftsloſigkeit der Effektenmärkte nichts. Es kam hinzu, das Anregungen beſonderer Art, die feſte Tendenz der Newyorker Börſe ausgenommen, nicht vorlagen, und daß zum heutigen Liqutdationstage eher noch kleine Glatt⸗ ſtellungen vorgenommen wurden. Viel beſprochen wurde die gemeldete Zahlungseinſtellung der Lütticher Bank Chaudoir, auch wurden wieder Schwierigkeiten eini⸗ ger deutſcher Provinzbankfirmen bekannt, die aber nur von untergeordneter Bedeutung ſein dürften. Der Reichsbank⸗ ausweis für die oͤritte Dezemberwoche brachte ebenfalls keine Anregung. Die Veränderungen zu den erſten Kurſen gingen im allgemeinen nicht über 1 v. H. hinaus, wobei allerdings die Rüctgänge überwogen. Bemerkenswert ſchwach lagen Schiffahrtsaktien, die bis 2½ v. H. verloren, aber auch Reichsbank, Chade⸗Aktien, Licht und Kraft, Schleſ. Gas, Schubert u. Salzer, Jul. Berger, Warenhausaktien und Kunſtſeidenwerte lagen bis zu 4 v. H. gedrückt. Relativ feſte Haltung zeigten Dt. Atlanten, NA., Holzmann, Eff. Steinkohle und Mitteldeutſche Stahl. Siemens notterten bei Mindeſtumſatz von 7 Mille 1½ v. H. höher. An⸗ lethen etwas freundlicher, Ausländer wenig verändert, Pfandbriefe geſchäftslos aber ſchwächer. Geldmarkt unverän⸗ dert, Tagesgeld 774—9/½, Monatsgeld—10½, Warenwechſel etwa 7½ v. H. Auch nach den erſten Kurſen war die Umſatztätigkeit auf ein Minimum beſchränkt. Die Zahlungseinſtellung der Münchener Bankfirma Heſſer ver⸗ ſtimmte einerſeits, andererſeits kam auf verſchiedenen Märkten noch weitere Exekutionsware heraus, ſo daß Kursrückgänge bis zu 1 v. H. und bei Spezialwerten bis zu 3 v. H. feſtzuſtellen waren. Am Kaſſamarkt war die Tendenz bei teilweiſe vor⸗ liegenden Exekutionsaufträgen eher ſchwächer. Die Li⸗ quidationskurſe brachten überwiegend Abſchläge, doch ſind für den Zahltag kaum noch Schwierigkeiten zu erwarten. Die Börſe ſchloß zwar nicht einheitlich, aber meiſt wieder auf Anfangs niveau erholt. Ausge⸗ ſprochen feſt waren auf anhaltende Käufe der Danat⸗Bamk Beramann, während Polyphon 6,75 v. H. verloren hatten. Nachdem der dringendſte Geldbedarf zum Ultimo be⸗ friedigt iſt, zogen Deviſen gegen Reichs mavpk et⸗ was an, der Dollar notierte 4,1745 nach 4,1795. Die euro⸗ pätſchen Valuten lagen gegen den Dollar ſehr feſt, vor allem Holland 4098,5 nach 4037, Paris 804,25 nach 994,105, Schweiz 1940, London 488,25. Spanien mangels Inter⸗ vention ſehr ſchwach, 36,10 nich 35,80 Londower Uſanee. Stockholm inſolge der Diskontermäßigung ſchwächer 18,10 nach 18,09, gegen das Pfund. Berliner Devisen Diskontsätze: Reichsbank 7, Lombard 8, privat 7 v. H. Kleines Produktengeſchäft Weizen gefragt Roggen ſtagntert Berliner Produktenbörſe v. 27. Dez.(Eig. Dr.) Nach der mehrtägigen Verkehrsunterbrechung hielt ſich das Geſchäft am Produktenmarkte heute in recht engen Grenzen. Das inländiſche Angebot von bei⸗ den Brotgetreidearten war nur ziemlich geringfügig, für Weizen beſtand, auch auf Grund der feſten Auslands⸗ meldungen, gute Nachfrage, es konnten etwa 2 Mark höhere Preiſe erzielt werden. Dagegen ſtagniert das Roggengeſchäft faſt gänzlich. Am Lieferungsmarkte zeigte ſich für Dezemberweizen Deckungs nachfrage, auch März⸗Lieferung vermochte ſich zu befeſtigen, die Roggen⸗ preiſe gaben dagegen bei geringen Umſätzen nach. Das Mehlgeſchäft iſt noch nicht wieder in Gang gekommen. Hafer lag bei mäßigem Angebot gut ſtetig, Am Ger⸗ ſtenmarkte hat ſich die Situation wenig verändert, gute Qualitäten waren geſucht, ebenſo fanden Futter⸗ gerſten beſſere Beachtung, Amtlich notiert wurden: Weizen 246—47; Dez. 258, ab⸗ eſchwächt; März 273,751,758; Mai 881,50—80; Roggen 168 s 70 Dez.—, matt.; März 201—200—5; Mai 211,754 Gerſte 187203, ruhig; Futtergerſte 16777, ruhig; Hafer 150—58, ſtet.; Dez.—; März 173,507 B: Mai 186,50—86; Mais, rumäniſcher 163, ſchwach; Weizenmehl 29,2535, ruhig; Roggenmehl 28,25—6,90; Weizenkleie 11— 7. ruhig; Roggenkleie 9,75—40,25, ruhig; Viktoriaerbſen 2938; Kl. Speiſeerbſen 24—28; Futtererbſen 21—22; Peluſchken 20 bis 21; Ackerbohnen 18,50—20; Wicken 2326; Lupinen, blaue 13,75—4,75; gelbe 16,0750; Seradella neue 26—31; Rapskuchen 18,40 18,90; Leinkuchen 28,80—24; Trocken⸗ ſchuitzel 8,20—8,40; Soyagextracttonsſchrot 17,5018; Kar⸗ toffelflocken 14,50—15,10; Speiſekartoffeln und Raußfutter⸗ mittel unverändert. Allg. Tendenz abgeſchwächt. „Erhöhter Mehlyreis. Der ſüddeutſche Konventions⸗ preis für Weizenmehl Spezial 0 wurde heute um 50 Pfg. für die 100 Kilo erhöht. Rotterdamer Getreibekurſe vom 27. Dezember.(Eig. Dr.]. Anfang, Weizen lin Sli p. 100 Kg). Jan. 10,90; März 1182,50: Mai 11,52,50; Juli 11,75; Mais lin Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Jan. 152, März 159,50; Mai 160,75; Juli 160,50. 5 Amtlich in R- für 24 Dezember] 27. Dezember Parität] Disk. G. B. G. B. M 91⁰ Holland 100 Gulden 188,24 188,58 168,38 16872 168.48 5 Athen 100 Drachmen 5,48 8,44 8,43.44 5,445 10 Brüſſel 100. 500 PF. 58,375 58,495 88,385 58,505 88,3550.5 Danzig 100 Gulden 1,43 81.59 81.41 81,57 81,555 5,5 Helſingfors 100 FM 10,476 10,498 10.48 10,50 10.5120 7 talien.. 100 Lire] 21.825 21,888 21, 21875 22.025 7 Südſiavien 100 Dinar] 7,407 7,42 170 77421 7. 8 Kopenhagen 100 Kr. 111.89 112,11 111,1 112.18 112,08 825 Lifſabon 100 fskudo] 18,78 18,82 18,7 18,82 17..5 Oslo.. 100 Kronen 111,94 112,06 111,89 112.11 111,74.8 Paris. 100 Franken] 186,485 16,475 18.48 18.47[16.445 8,5 Prag.. 100 Kronen 12,88 12.40 12,385 12,405 12,38 5 Schweiz 100 Franken] 81,18 81,28 81.185 81,295 80,518].3 Soſta... 100 Leva] 8,019 8,028] 3,019 3,025 3,017 10 Spanien 100 Peſeten] 57,34 57,46 57.10] 57,22 69,57.5 Stockholm.. 100 Kr. 112,41 112,63 112,42 112,64 112,05 5 Wien 100 Schilling] 38,70 58,82 53,728 558. 58,78 7,5 Ungarn 100P⸗12500 K] 73,07] 78,21] 78,07 78,21 J 72,887 Buenos⸗Aires 1 Peſ.].591.885 1,701.705 1,788 10 Canada 1 Can. Doll..125 4,133.125.183 4,176— Japan.. 1 Den 2,048.052 2,045 2,049 1,9860 5 Karo 1 ägppt. Pfd. 20,875 20,915 20.88„9220,91— Türkei. 1 kürk. Pfd..878].982.978.982 2130 10.5 London. 1 Pfd. 20.354 20,884 20,359 20,899 20,393 5 New Vork 1 Hollar] 4,1895 4,1775 44705.1788 4,1780 4,8 Rio de JaneirolMillr. 0,484 0,468.462 0,484.503— Urugnay 1 Gold Peſ.] 3,878 l 3,884 J 3,888 3,904 1 4,321 *Linerppoler Getreidekurſe vom 27. Dezember.(Eig. (100 lb.), Tendenz willig. (9,11,75); Mai 9,11(10,1,50); 3. 9,4; März 9,9, 25; Dr.). Anfang, Weizen Dez.—(9,5): März 9,950; Juli—(10,1,75).— Mitte, ruhig, De Mai 9,11, 5; Juli—. * Viehmarkt in Mannheim vom 27. Dez. Zufuhr ins⸗ geſamt 567 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in.,: 70 Kälber, b) 96 bis 100; c) 90—94; d) 84—90; e) 78-82. 9 Schaſe, b) 45 bis 47; 205 Schweine b) 8687; c) 8788; d) 8788; e) 85 bis 86. 278 Ferkel und Läufer, bis 4 Wochen 26—32; über 4 Wochen 35—44; Läufer 50—56; Ziegen 12—24. 5 Ziegen, 12—24. Marktverlauf: Mit Kälbern lebhaft, ausverkauft, mit Schweinen ruhig, Ueberſtand, mit Ferkeln und Läu⸗ fern mittelmäßig. 5 5. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 27. Dez.(Eig. Dr.). Jan. 9,25 B, 9,15 G; Febr. 9,40 B, 9,35 G; März 9,50 B, 9,45 G; April 9,68 B, 9,55 G; Mai 9,90 B, 9,85 G: Aug. 10,85 B, 10,30 G; Okt. 11,45 B, 10,40 G; Dez. 9,20 B, 9,10 G. Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis geſtrichen. Tendenz ſtill. 5 * Bremer Baumwolle vom 27. Dezember.(Eig. Dr.). Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß), 19,03. 5 * Liverpooler Baumwollkurſe vom 27. Dezember.(Eig. Dr.). Anfang, Jan. 916; März 929— 90; Mai 940; Juli 946; Okt. 945; Dez. 915; Tendenz ruhig.— Mitte, Jan. 925; März 924; Mai 948; Juli 944; Sept. 943; Dez. 925; Loco 948; Egypt. Upper F. G. fair loco 1045, Ten⸗ denz ſtetig. * Einſtellung des„regelmäßigen“ Elbeſchiffahrtsverkehrs. Wie wir hören, wird im Hinblick auf die vorgerückte Jahreszeit und die drohende Eisgefahr der regelmäßige Elbeſchiffahrtsverkehr am 27. Dezember eingeſtellt. 5 * Zu edr Stickſtoffverſtändigung J G. Farbeninduſtrie — Ruhrzechen. Ueber die zwiſchen der J. G. Farbenindu⸗ ſtrie und der Deutſchen Ammoniak⸗Verkaufsvereinigung GmbH. ſowie der Gasverarbeitungsgeſellſchaft mbh. So⸗ dingen, der Ruhrchemie AG. und dem Stickſtoffwerk Schol⸗ ven(Hibernig) herbeigeführte Verſtändigung erfährt wan von beteiligter Seite noch, daß ſich ſowohl die zum Klöckner⸗ konzern gehörige Gewerkſchaft Victor in Raupel, die be⸗ kanntlich der Wintershallgruppe Miſchdünger herſtellb, ſo⸗ wie auch die Gewerkſchaft Ewald bisher weder der Deut⸗ ſchen Ammoniakverkaufsvereinigung noch dem getroffenen Geſamtabkommen angeſchloſſen haben. Des weiteren iſt auch die Fürſtlich Pleßſche Verwaltung mit ihrer Stickſtoff⸗ fabrik in Waldenburg dem Uebereinkommen noch nicht beigetreten. Die Konjunktur im Jahre 1929 Berlin, 27. Dez. Der Konjunktuxrückgang, der um die Jahreswende 1927.28 begonnen hatte, hat ſich— trotz vorübergehender Unterbrechungen— im Jahre 1929 fortgeſetzt, ohne daß bisher eine durchgreifende Entſpannung der Lage ein⸗ getreten wäre, Im ganzen iſt laut Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung feſtzuſtellen, daß den Schwierigkeiten, die zu einem Konjunkturrückgang drän⸗ gen, Entlaſtungsmomente gegenüberſtanden, die bisher ein verhältnismäßig langſames Tempo des Abſchwungs ermöglichten. Die jüngſte Entwicklung, namentlich die jüngſte finanzpolitiſche Entwicklung, läßt freilich be⸗ fürchten,daß dieſe Entlaſtungsmomente an Wirkſamkei verlieren. Auf der Güterſeite der Wirtſchaft ſetzt ſich der Ab⸗ ſchwung im ganzen nur langſam durch. Wirtſchaftszweigen mit ſtark ſinkendem Geſchäftsgang ſtehen auch jetzt noch ſolche mit ſtabiler oder leicht ſteigender Beſchäftigung gegenüber. Dieſe ſtarke Differenzierung hat die Entſpan⸗ nung auf der Geldſeite verzögert. Die Beanſpruchung der Kreditmärkte durch die Produktionswirtſchaſt hat ſich nicht ſo ſtark vermindert, daß durch eine Verflüſſigung des Geld⸗ und Kapitalmarktes jetzt ſchon die Vorausſetzung für eine neue Aufſchwungsbewegung geſchaffen worden wäre. Dabei muß freilich berückſichtigt werden, daß der große Geldbedarf der öffentlichen Wirtſchaft erhebliche An⸗ ſprüche an die Kreditmärkte nach ſich zieht und ſo die kon⸗ junkturelle Entſpannung hemmt. Die Aufholung des Ar⸗ beitsausfalles, der im November 1928 durch die Arbeits⸗ kämpfe in der Eiſeninduſtrie entſtanden war, erlaubte zu Beginn des Jahres eine Steigerung von Beſchäftigung und Produktion in der eiſenſchaffenden Induſtrie, erſt in jüngſter Zeit ergab ſich hier eine leichte Abſchwächung. Hinzu kam, daß die Eiſeninduſtrie und ihre Abnehmer in der Produktionsgütererzeugung im allgemeinen aufnahme⸗ fähige Auslandsmärkte fanden. Der Kohlenbergbau konnte ſeinen Abſatz vor allem nach dem Ausland— gegenüber dem Vorjahre er⸗ höhen. Die„Montankonfunktur“ wich zeitweilig ſtark von der rückläufigen Geſamttendenz der deutſchen Wirtſchaftz⸗ bewegung ab. Die Bautätigkeit war— trotz aller Schwieriz⸗ keiten— noch verhältnismäßig rege. Infolge der Unte⸗⸗ ſtützung des Wohnungsbaus aus öffentlichen Mitteln Wetter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe 5— eee ee See Luft.. Ses 232 Wind höh. 1 88 8 8 Se ee Wetter un un 8 S8 8 8 2 Richt. Stärke Wertheim 151— Königsſtuht 563 768,3 1 5 1[sw. leicht Nebel Karlsruhe 120 766,11 1 8% tilt ö 1 Bad. ⸗Bad. 218 766,3 1, 8 0 0„ wolkenlos Villingen 780 768.0—1[ 4 1 NW leicht hbedeck Feldbg. Hof 1275 636,6—5. 3—5 8 ſchwach Nebel Badenweil.— 766,2 110. 9 0 SW. leicht bewölkt, St. Blasien 780 2& V ſtin wolkenlos Bad. Dür h.———¹ 5—2 80 5 bedeckt Während der Weihnachtsfeiertage hat ſich der Um⸗ ſchlag zu zyklonaler Witterung bis ungefähr zur pol⸗ niſch⸗ruſſiſchen Grenze vollzogen. Ein Zwiſchenhoch hat uns Aufheiterung im Laufe der vergangenen Nacht nach leichten örtlichen Fröſten und Morgen⸗ nebeln gebracht. Unter dem Einfluſſe einer neuen, bei Island liegenden Depreſſion ſtößt wieder Warm⸗ luft gegen Europa vor. Große Bereiche Frankreichs liegen in der Aufgleitregenzone. Auch bei uns wird bald Trübung einſetzen. Später gibt der Durchzug des Regengebietes verbreitete Regenfälle. Wetterausſichten für Samstag, 28. Dezember: Sehr mild. Nach verbreiteten Regenfällen veränderlich, bei friſchen ſüdweſtlichen Winden. Höchſte Gebirgs⸗ lagen: Schneefälle bei Temperaturen um 0 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Rhein Pegel] 5 19 20. 23 27. Neckar⸗Pegen 19. 20. 28 27. Baſel.88 0,25 0,210.06.82 5 ö 1 Schuſterinſe!.02.90.82.67 147 Wannbeim.98.483 90275 Fehl.4424 10.4 2, Jaaffeir. 1525 1251.606587 Maxau 423.16408.7811 E Mounhein. 002.142.972.9275 Taub 706 319.755 Köly 287.782.850 091.90 konnte ein Bauvolumen aufrecht erhalten worden, das bet vollkommen freier Baufinanzierung aus dem Kapitalmarkt nicht hätte erreicht werden können. Die Ausfuhr von In duſtrieerzeugniſſen bat die Vorfjahrshöhe beträchtlich überſchritten. Dadurch wurde zahlreichen Induſtrien verhältnismäßig hohe Be⸗ ſchäftigung gewährleiſtet. 8 Die Zunahme der Bevölkerung und das all⸗ gemeine Wachstum der Wirtſchaft haben trotz des Kon⸗ junkturrückgangs teilweiſe eine Steigerung der Nachfrage — vor allem nach Gütern des ſtarren Bedarfs— hervor⸗ gerufen. Die Konjunkturbewegung auf wichtigen Aus lands⸗ märkten nähert ſich ihrem Höhepunkt oder hat dieſen bereits überſchritten. Die damit zuſammenhängenden Liquidationsvorgänge wirken einerſeits zwar entſpannend auf die Kreditmärkte. Andererſeits aber verſchärft ſich der Wettbewerb auf den ausländiſchen Warenmärkten. Die Kaufkraft der Landwirtſchaft hat infolge der gedrückten Getreidepreiſe und Rinderpreiſe ſowie der neuerdings ſinkenden Schweinepreiſe gelitten; dadurch ſowie durch die Schwierigkeiten der Kreditbeſchaffung— wurde die Nachfrage der Landwirtſchaft nach Induſtrie⸗ erzeugniſſen beeinträchtigt. Berliner Nefallbörse vom 27. Dezember 1929 Kupfer Blei Zink bez. Brief Geld bez. Brief] Geld bez.[Brief Geld Januar. 130,50 131,180.—.— 42, 41,25—.— 89 50 88.— Februar, 132,— 181,.——.— 42.28 42. 40,50 38.25 Mürz 31—.— 225042 25—— 1. 9. April 181,. 12,50 425—— 1 Mai 32, 131, 42.75 42.50—.—41.— 39.— Juni f 75 181.——— 43.254,50—— 41,— 89,50 Juli 1 131,25—.— 13.25 42,50, 41.50 40. Auguſt—.— 130,75 1.50—. 43,50 42,50—.— 41.70 40.50 Sept...—.— 131.75 131——.—.50 42,751——42.— 41 Oktober. 131,78 181.75 181,50—.— 43,50 48,—.— 42.25 41½8 Nov.. 181.75 181.25,— 43,50 46,.— 42,502. Dezemb.[.— 134,— 181,. 43, 41,—.— 40,— 38, Elektrolytkupfer, prompt 169,75 Antimon Regulus 63.— 67 Orig. Hütten⸗Aluminium 190.— Silber in Barren, per kg 84.75 88,75 dgl. Walz⸗„Drahtbarren 28.— 28,20 Hüttenzinn, 99 v..—1 Reinnickel, 9899 v. H. Londoner eiallbörse vom 27. Dezember 1929 Metalle in E pro To. Silber Unze E,(1370 fein ſtand), Platin Unze 193,[Gold, Freiverkehr, 10 gr. — Ihlatin, dio. 1 gc·r 350,— Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Kupfer, Standard 67,50 Zinn, Standart 177, Aluminium—.— Monate 45 Monate 180,6 Antimon 5 Settl. Prels 67,50 Settl. Preis 177.2 Queckſilder 28,25 Elektrolyt 82,50 Banka 1872 Platin 8 22 deſt ſeler ed 74,5 Straits 179.7] Wolframerz 34. ſtrong ſheets“—.— Blei, ausländ. 2112 Nickel—.— El'wirebars 83,50 Zink, gewöhnlich 20,— Weißblech— Amtlicher Schneebericht vom 27. Dezember 1929, 8 Uhr morgens 5 Feldberg⸗Poſtſtation: Heiter,—4 Grad, Schnee⸗ höhe 50 Ztm., 1620 Ztm. Neuſchnee, Pulyer. Nur Ski möglich. Titiſee: Heiter,—-3 Grad, 10 Ztm, 12 Neuſchnee, verharſcht. Nur Eisbahn möglich. Neuſtadt: Heiter,—2 Grad, 5 Ztm.,—2 Neuſchnee, verharſcht. Keine Sportmöglich keit St. Blaſien: Heiter,—1 Grad, 10 Ztm., 12 Zim. Neuſchnee, verharſcht. Ski mäßig, Rodel gu. Rikheſtein: Heiter,—2 Grad, 15 Ztm.—2 Ztm. Neuſchnee, verharſcht. Ski und Rodel mäßig. Mummelſee: Heiter,—2 Grad, 15 Ztm., 610 Zentimeter Neuſchnee. Nur Ski möglich. Hornisgrinde: Heiter,—4 Grad, 25 Ztm., 11 bis 15 Ztm. Neuſchnee, Pulver. Nur Ski möglich. Unterſtmatt: Heiter,—2 Grad, geringe Schnee⸗ decke,-2 Ztm. Neuſchnee, lückenhaft. Nur ſtellen⸗ weiſe Ski und Rodel möglich. Hundseck: Heiter,—1 Grad, geringe Schneedecke, lückenhaft. Ski und Rodel ſtellenweiſe möglich. Bühlerhöhe⸗Plättig: Heiter, 0 Grad, kein Schnee, keine Sportmöglichkeit. PPEPEPPEPGPPGPTPTbTGTbTbTbTbTbTbTTbTbTc Der deutſche Sport im Jahre 1929 Bei dem Jahresrückblick über die Erfolge des deutſchen Sports wurde in der 4. Spalte durch ein techniſches Ber⸗ ehen der Schluß des Barcelonger Hockeyturnſers unter Reitſport geſtellt. Die Erfolge der Auto- und Motorrad⸗ fahrer ſind an Radſport anzuhängen. 2......——̃ 8 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Moiß ner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mik⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeltung G. m. b.., Mannheim, R 1,—6 Ztm. Ztm. SOZIAL PERFERT 586 SELECT 683. MAE EDON cIOANET TEN ABR C. M. B. ff. MANZ A. R. allgemeinen Fortschritt seiner Um liegenden Sportsmann. stellen einen qualitativen Fortschritt dar und dürfen von fortschritt- lichen Rauchern nicht ignoriert werden. Ihr Qualitätsniveau entspricht in jeder Hinsicht den anspruchsvollen Anforderungen unserer Zeit. Noch wie ein unferliegender Sportsmannl In Sportskreisen ist es bekannt, daß selbst der beste Sportsmann im Stadion unter- liegen muß, wenn er nicht täglich seinem Training lebt und nicht jederzeit start- bereit ist. Das Gleiche wird im täglichen Leben zur Regel: Jedem, der sich dem gebung nicht anschlieſit, ergeht es wie dem unter- General veriret ung: xaver Kollsftel, Baden-Baden, Lenges tir. 32 —Z—— — Freitag, 27. Dezember 1929 10 Minuten Skilauf Ski, Skibindungen, Skiſtiefel, Skianzug Wir ſetzen heute unſere vielbeachtete, kurze Artikelreihe fort. Die Schriftleitung. Zum Skilaufen braucht man Ski. Die beſten ſind — eigene. Das iſt kein Witz. Denn wer weiß wie viele Anfänger haben die Angewohnheit, ſich die Bretter auszuborgen. Dann lieber nicht...! Alſo iſt das erſte Gebot: Man kaufe Ski. Für den Anfänger nicht zu ſchwere, nicht zu lange, nicht zu ſchmale. Leicht ſind Eſchenſki. Die richtige Länge der Ski kann jeder ſich ſelbſt beſtimmen, indem er den Arm hochhebt. Vom Boden bis zur Handwur⸗ zel gemeſſen, iſt die jeweils richtige Skilänge. Wer etwas vom Holz verſteht, achte darauf, daß die na⸗ türliche Maſerung des Holzes mit der Skilänge läuft. Unter der Bindung muß jeder Ski etwas aufgebogen ſein. Ob helle oder dunkle Ski? Das iſt Geſchmackſache. Bei nicht geſchwärzten Ski erkennt man allerdings leichter alle Fehler im Holze. Dunkle Bretter haben dagegen wieder andere, kleine Vor⸗ züge. In den Skiſpitzen ſoll ein kleines Loch ſein, damit man die Ski an einer Leine auf vereiſtem Gelände nachziehen kann.(Dies tut man gern auf vereiſten Wegen!) Ein ſolches Verfahren ſchont die Ski und— den Skiläufer. Denn beim Sturz auf vereiſter Straße fällt man nicht eben— weich! Und die Bindung? Es gibt gute, bewährte, alte Bindungsarten, und auch gute neue. Die Huit⸗ felöbindung iſt immer noch mit Recht ſtark verbrei⸗ tet. Bei ihr gehen die Backen durch das Holz und ebenſo der Riemen. So hat man den richtigen„Zug“. Umſtändlich iſt freilich das Anpaſſen der Bindungs⸗ backen an die Skiſtiefel. Es muß ſehr ſorgfältig, fach⸗ männiſch exakt gemacht werden, weil ſonſt der Ski nicht ſitzt. Der Fuß auf dem Ski darf ſich keineswegs in horizontaler Linie bewegen, ſondern nur in ver⸗ tikaler. Beliebt ſind, weil bequem, die modernen Auf⸗ ſchraubbindungen, von denen verſchiedene verſtell⸗ bare Aufſchraubbacken beſitzen. Bei neuen Skiſtiefeln iſt alſo keine umſtändliche Umänderung der Bindung nötig. Der Anfänger meide Spezialbindungen Der Skiſtiefel iſt ebenſo wichtig, wie Ski und Bindung. Er muß ein Spezialſtiefel ſein: dicke, harte Sohle, zwiegenäht, die Sohlenränder müſſen beinahe parallel laufen. Die Kappen müſſen derart hart ſein, da ſie vom Zehenriemen gepreßt werden. Der Skiſtiefel muß groß ſein, da der Läufer zwei Paar Socken darin trägt. Und die Skikluft? Einfach und zweckmäßig ſei die Wahl. Keine Polarkleidung, aber auch keine winddurchläſſigen Stoffe. Ueberfall⸗ oder Keilhoſe? Der erſteren gaben wir, weil ſie den beſten Schnee⸗ ſchutz gewährt, den Vorzug. Nur glatte Stoffe kom⸗ men in Frage. Skitrikot und Gabardine. Die ur⸗ ſprüngliche Skidreßfarbe war blau. Sie hat ſich be⸗ hauptet, aber man ſieht auch hell⸗ und dunkelbraun. Die Kleidung wechſelt je nach dem Gebiet. In Süd⸗ deutſchland bevorzugt man in letzter Zeit die Knicker⸗ bockers; dazu einen Pullover oder Pullunder, eine Lumperjack oder ein Anorak. Und die Damen: Sie tragen gern den Norwegeranzug mit Ueberfallhoſe; gelegentlich ſieht man auch einen kombinierten An⸗ zug mit Breeches. Bitte aber keine Knickerbockers! Die guten Läuferinnen lieben es neuerdings im kurzen, weiten, leichten Skirock zu laufen. Sieh da— auch hier die neue„weibliche Linie“! Deutſche Joll-Genauigkeit Man ſchreibt uns aus Winterſportkreiſen: Der beſondere Eifer manches Zollwächters, der hier nicht auf das Syſtem, das ſicherlich im kleinen Verkehr reformbedürftig wäre, geſchoben werden ſoll, ſondern vielleicht auch perſönlicher Natur ſein kann— es gibt zwiſchen Baſel und Bregenz auf deutſcher Seite ſo langſam bekannigewordene Eiferer, innerhalb deren Dienſtunden mancher Reiſende ſein Köfferchen mit italieniſcher Genauigkeit nachgeſehen bekommt, wäh⸗ rend andererſeits wieder anerkannt eine angenehme Liberalität bekundet wird— spiegelt ſich nicht zuletzt auch in der Behandlung mancher wirklich zollpoli⸗ tiſch gegenſtandloſer Poſtpakete wider. Da werden z. B. Pakete mit wertvollen, literariſch wie künſtle⸗ riſch, Abhandlungen, denen die Zollbehörde ſachver⸗ ſtändig den Wert abſpricht, im Verkehr zwiſchen Schweiz und Deutſchland als„bedrucktes Papier“ be⸗ handelt und verzollt!— Ein anderer Fall mit einem Kleidungsſtück leuchtet auch da hinein: Ein Deut⸗ ſcher kauft ſich in einer großen badiſchen Stadt einen Skianzug und geht mit ihm in die Schweiz. Es er⸗ gibt ſich an einem Teil des Anzuges eine nachträg⸗ liche Aenderungsnotwendigkeit. Der Teil wird an das Geſchäft in Baden als Poſtpaket mit entſprechen⸗ der Deklaration„zur Aenderung“ zurückgeſchickt. Er⸗ folg: die deutſche Zollbehörde lehnt die Deklaration ab, macht Schwierigkeiten,„erkennt“ die in Deutſch⸗ land hergeſtellte und gekaufte Kleidung als„Aus⸗ landsware“ und verlangt einen„Einfuhrzoll“ in er⸗ heblicher Höhe. Es fehlt nun noch, daß bei der Rück⸗ ſendung ſich die ſchweizeriſche Zollſtelle ähnlich ver⸗ ſtändnisvoll zeigt. Wozu dann Deklarationen, wenn ſie derart bezweifelt werden? Beilage der„Neuen Mannheimer Zeitung“ Die Winterſportler machen bedenkliche Geſichter. Kein Wunder bei dem Wetter. Es will nicht Win⸗ ter werden, will nicht recht ſchneien. Im vorigen Winter lag überall monatelang Schnee. Die Win⸗ terſportplätze mit und ohne Gänſefüßchen ſchoſſen nur ſo aus der Erde. Nur ſehr leiſe Schneehoffnun⸗ gen wecken die Berichte der Wettermacher. Was wird uns übrig bleiben, als doch noch in das Ge⸗ birge zu reiſen, in dem mit je 100 Metern Anſtieg die Schneehoffnungen entſprechend ſteigen. Leider klettern aber meiſt im gleichen Tempo auch die Preiſe. Das iſt ein Kreuz! Wäre der Winterſport doch nicht ſo teuer! Er iſt für die Flachlandläufer und die Stadtläufer in Deutſchland durchſchnittlich mit erheblichen Unkoſten verbunden. Da koſten für den Skiläufer die Ski zwiſchen 30 und 50/(mit Bindung), für den Eisläufer die Schlittſchuhe 15 bis 20. Spezialſtiefel brauchen beide. Und ſportlich zweckmäßig gekleidet möchte man auch ſein. Dazu dann noch die Reiſe⸗ und Verpflegungsſpeſen. Aber warum dieſe Reſignation? Denn erſtens halten ja auch die Winterſportgeräte viele Winter (fünf mindeſtens), dann kann man zweitens auch die Winterreiſe verbilligen. Wenn man gar den Mut aufbringt, zu ihren Gunſten unter Umſtänden auf die Sommerreiſe zu verzichten, dann hat man das für dieſe reſervierte Geld übrig und kann ſich ſchon etwas Schönes leiſten. Einen Verſuch ſollte man in dieſer Richtung einmal machen. Denn im Sommer bieten doch die Wochenende ſo viele und gute und billige Erholungsmöglichkeiten, daß man immer wieder eine kurze Ausſpannung findet. Vielſeitig iſt der ſchöne Winterſport. Was es da nicht alles glaubt! Aber wie viel„vielſeitiger“ ſind erſt die Winterſportler. In Wünſchen, Meinungen, Können ſtark„gemiſcht“. Aber die Winterſport⸗ und Wintererholungsunternehmungen haben ſich darauf eingeſtellt. Erholung und Bequemlichkeit wurden in dieſen letzten Jahren richtiggehend„organiſtert“! Geſellſchaftsreiſen ſind nach allen Tetlen des deut⸗ ſchen Mittelgebirges eingerichtet worden. Im Hoch⸗ gebirge trifft man in den entlegenſten Winkeln auf Skikurſe oder eine geſchloſſene Skigeſellſchaft. Wer nicht auf das Geld zu ſehen braucht, hat infolge der guten Organiſation tatſächlich die Möglichkeit zu den ſchönſten, intereſſanteſten und geſündeſten Winter⸗ erlebniſſen. Dann wird er freilich auch allein reiſen und ſich den paſſenden Ort und das zuſagende Quartter aus⸗ ſuchen. Andere wieder, ſagen wir mal der Mittel⸗ ſtand, wird gern die Verbilligung des Geſellſchafts⸗ reiſen in Anſpruch nehmen. Allein auf der Eiſen⸗ Der ſüdliche Schwarzwald iſt für den Winter gerüſtet Haben Sie ſchon überlegt, wohin Sie diesmal Ihre Winterſportreiſe machen wollen? Die Aus⸗ wahl unter den Gebieten und Orten, die in Deutſch⸗ land als Winterreiſeziel in Frage kommen, iſt über⸗ reich. Wie wäre es einmal mit dem Schwarzwald? Er bietet mit ſeinen günſtigen Geländeverhältniſſen und den bis zu faſt 1500 Meter ü. M. anſteigenden Höhen vorzügliche Gelegenheit zur Ausübung jeder Art winterſportlicher Betätigung. Wie die„Reichs⸗ bahnzentrale für den Deutſchen Reiſeverkehr(RD)“ durch eine Rundfrage feſtgeſtellt hat, iſt man überall im Schwarzwald auch bereits gut für den Winter gerüſtet. * Der Feldberg iſt das Zentrum des Winter⸗ ſportbetriebes im Hochſchwarzwald und mit etwa 1500 Meter die höchſte Erhebung dieſes Gebirges. Seine breite, kahle Kuppe bietet außerordentlich günſtiges Skigelände. Er iſt von Freiburg i. B. aus bequem mit der Höllentalbahn, bezw. von Titiſee weiter mit der Dreiſambahn bis Bärental— der mit 977 Meter ü. M. höchſten Station der Deutſchen Reichsbahn— zu erreichen. In dieſem Winter ſind tägliche Ski⸗ kurſe eingerichtet. Skijöring, internationale Skiren⸗ nen(Anfang Februar), Sprungwettläufe uſw. wer⸗ verbeſſert und vergrößert worden. Internationale Oſterſpringenl). Hinterzarten 900 Meter hoch, am Fuße des Feldbergs an der romantiſchen Höllentalbahn gelegen, veranſtaltet Ski⸗ kurſe und am 2. Januar eine Fuchsjagd auf Skiern. Dazu kommen zahlreiche weitere Winterſportver⸗ anſtaltungen Titiſee(847 Meter) wird ſeinen Gä⸗ ſten in dieſem Winter wieder eine große Eisbahn auf dem Titiſee bieten. Außerdem Eisſchießen und ſonſtige winterſportliche Veranſtaltungen, Eisfeſte, Skikurſe uſw. Die Feldbergſtraße wird als Spazier⸗ promenade gebahnt. Alle anderen wichtigen Straßen werden hier wie auch im übrigen Schwarzwald⸗ gebiet den ganzen Winter hindurch für den Auto⸗ verkehr offengehalten. Neuſtadt(830 Meter) hat eine neue Sprungſchanze gebaut. Es werden Eis⸗ (Am 16. März feſte, Skikurſe und Sportveranſtaltungen abgehalten. den durchgeführt. Der Sprunghügel iſt bedeutend Was koſtet der Winterſport? bahn werden 25 v. H. geſpart. Natürlich kann man ſich auch, ohne eine Geſellſchaftsfahrt oder einen Skikurs zu bilden, zu einer Reiſekoſtenverbilligungs⸗ Gelegenheits⸗Geſellſchaft zuſammentun und nur die Hin⸗ und Rückreiſe gemeinſam machen. Und die Skikursreiſen? Sie können wunder⸗ ſchön ſein. Es kommt ganz auf den Organiſator an, die Reiſegefährten und— das Wetter! Man kann bei dieſen Reiſen ja die Wahl des Kurſus ab⸗ ſtimmen auf den Geldbeutel, das Können und die Lebensanſprüche.. Für 14 Tage bezahlt man von 120 Mark bis 200 Mark. Dazu kommen noch Neben⸗ ſpeſen(Getränke uſw.) und das Fahrgeld. Aber ſchließlich wird man etwas lernen. Man lernt im Sklilauf nie aus. Schließlich kann man ja mit ihm etwas— flirten. Am beſten erkundigt ſich der An⸗ fänger auch gleich noch etwas nach dem Gelände. Ob viele Bäume oder wenige gerade dort in der Gegend ſtehen, an denen man als Anfänger„Anſtoß“ nehmen könnte. Da ſind alſo allerlei wichtige In⸗ formationen einzuziehen. Die Menſchen ſind ja oft recht ſonderbare Käuze. Warum ſoll es unter den Winterſportlern nicht auch ſolche geben? Die pielen Ein⸗ und Zweiſpänner im Winterſport lehnen meiſt den Kursbetrieb ab und ſuchen ſich ein Plätzchen auf irgendeiner Alm oder Alpenvereinshütte. Dieſe Leutchen kommen oft mit erſtaunlich wenig Geld durch ganze Gebirgs⸗ gruppen. Drei Mark pro Kopf und Tag iſt vielleicht ihre Ausgabengrenze. In größeren Klubs gibts dann aber auch meiſt noch betriebſame Herren, die für ihre Klubfreunde eine Winterreiſe arrangieren, meiſt natürlich nicht, ohne ſelbſt dabei einige Vor⸗ teile für ſich herauszuſchlagen. Solche„ſchwarze“ Reiſebüros haben nicht immer die Vorteile der offi⸗ ziellen. Aber nun ſchließlich noch einmal die Frage: Was koſtet die Tagespenſion für Einzelreiſende? Mit 4,50 Mk. muß man durchgängig in den preiswürdig⸗ ſten Gebieten und Gaſthöfen Deutſchlands und Oeſterreichs rechnen. Mit zunehmendem Komfort ſteigen die Penſionsſätze ziemlich ſchnell. Die Schweiz iſt durchgängig eine bis zwei Mark teurer, bei den niederen Preislagen, außerdem verteuert fich für die Schweizerreiſenden die Reiſe meiſt durch die hohen Preiſe der Bergbahnen. Was wollen Sie beim Winterſport? Dieſe Frage ſoll man ſich vor Wahl des Reiſeziels zuerſt einmal ganz genau beantworten. Legen Sie den Ton auf Sport, auf Winter, oder auf Winterſport? Oder gehören Sie ſogar zu den Freunden des„Winter⸗ ſports“? Lenzkirch im Felodbergebiet veranſtaltet Skikurſe (u. a. auch für Kinder) während der Weihnachts⸗ ferien und legt eine neue Eisbahn an. In dem faſt ganz von Tannenwäldern umſchloſſenen St. Bla⸗ ſien(722 Meter) ſtehen Sprungſchanze, Eisbahn und Rodelbahn den Gäſten zur Verfügung. Todt⸗ nau im Südſchwarzwald(659 Meter) berichtet, daß während des Winters beſonders Bahn⸗ und Auto⸗ bus verbindungen eingerichtet werden. Schönau am Belchen(1415 Meter) meldet Sportveranſtaltun⸗ gen und Skikurſe. Das Belchenhotel iſt geöffnet. * St. Märgen, inmitten ſchönen Skigeländes nördlich Titiſee gelegen, hat während des ganzen Winters zweimal am Tage Autobusverbindung mit Freiburg i. Br., Samstags, Sonn⸗ und Feiertage fah⸗ ren Extrakurſe. Freiburg i. Br., die Schwarz⸗ waldhauptſtadt und der Ausgangspunkt für den Hoch⸗ ſchwarzwald, in deſſen Stadtgebiet der Schauinsland (1286 Meter) liegt, kündigt für Februar die Eröff⸗ nung der neuen Seilſchwebebahn auf den Schau⸗ insland an. Man wird dann in einer halben Stunde von Freiburg aus in eines der ſchönſten und belieb⸗ teſten Winterſportgebiete des Hochſchwarzwaldes ge⸗ langen können. Das frühere Raſthaus auf dem Gipfel des Schauinsland iſt in ein modernes Berghotel um⸗ gebaut worden, das über 40 Betten verfügt. Die Ver⸗ kehrs verbindungen mit Bahn oder Autobus ſind von Freiburg aus nach allen Winterſportorten des Hoch⸗ ſchwarzwaldes ſehr günſtig. In Triberg(600—900 Meter) iſt der Sprung⸗ hügel für Sprünge bis zu 45 Meter ausgebaut wor⸗ den. Die Rodelbahn wurde von 1500 Meter auf 1800 Meter verlängert, die Eisbahn auf dem Bergſee er⸗ weitert und die Beleuchtungsanlage vervollkommnet. Die im Winter zu phantaſtiſchen Eisformen erſtarrten Waſſerfälle bei Triberg werden abends beleuchtet, ebenſo die gebahnten Wege in ihrer Umgebung. Für Winterſportveranſtaltungen iſt ein beſonderes Pro⸗ gramm erſchienen. Oppenau, ein kleinerer rei⸗ zender Ort an der Schwarzwaldbahn, meldet Sport⸗ gelegenheiten. Schönwald(Amt Villingen,)(1000 Meter) wird den ganzen Winter hindurch Kraftpoſt⸗ verbindung mit Triberg und mit Furtwangen haben. Furtwangen(900 Meter) an der Bregtalbahn, wird zum erſten Male eine Eisbahn einrichten. Winter ⸗Kurorte Todtnauberg Uns wird der Schnee nicht überraſchen, denn der hieſige Skiklub hat durch ein reichhaltiges Programm vorgeſorgt. Unſer Hochtal, direkt am Feldberg in über 1000 Meter Meereshöhe gelegen, iſt für Skiſport ausgezeichnet ge⸗ eignet. Sanfte Abhänge für Anfänger und die ſchwierigſten Hänge für gewiegte Fahrer bieten Gelegenheit für Jung und Alt, ſich zu üben. Ueber Weihnachten und Neujahr ſollen Skikurſe für Anfänger und Forkgeſchrittene abge⸗ halben werden. Am 26. Januar 1930 findet eine Fuchs⸗ jagd und am 23. Februar 1930 das hieſige Ortsgruppen⸗ rennen ſtatt und je nach den Schneeverhältniſſen folgen noch mehr Veranſtaltungen. Auf ſeine Sprungſchanze, am Nordabhang vom Horn in etwa 1150 Meter Höhe, deren Auslauf durch Ausrodung bedeutend verbeſſert wurde, darf der hieſige Skiklub ſtolz ſein. * St. Moritz Ueberall kündet ſich, unmittelbar bevorſtehend, der An⸗ bruch der Saiſon. Blitzblank und in ſpiegelnder Glätte dehnen ſich die Eisbahnen; neben dem Schlittſchuhlauf hat auch das Curling ſeinen Anfang genommen. Der See macht ernſthafte Miene, zu gefrieren, von Tag zu Tag wächſt die Eisdecke. Hoch im Kurs ſteht der Skiſport; die Schneefälle der letzten Tage haben, beſonders in den höheren Lagen, eine gute Före geſchaffen und zahlreich ſind die Touren, die namentlich im Corvigliagebiet ſchon zur Ausführung ge⸗ langten. Die Weihnachtstage warten mit den erſten Ski⸗ konkurrenzen auf: am 21. Dezember ſteigt auf der Julier⸗ ſchanze das Springen für Junioren, dem ſich vom 23. bis 25. Dezember der Univerſitäts⸗Skimatch Ox⸗ ford— Cambridge anſchließt. Am 26. Dezember geht auf der Olympiaſchanze der traditionelle Sprung ⸗ lauf um den Morven Cup in Szene, das sportliche Haupt⸗ ereignis der Weihnachtstage. Literatur In den winterlichen Schwarzwall führt den Leſer die Dezembernummer der Heimatzeitſchrift „Badnerland— Schwarzwald“ des Badiſchen Verkehrs verbandes Karlsruhe. Schon das Umſchlagbild, die Wiedergabe eines ſchneebedeckten Schwarß⸗ waldhauſes, mutet uns feierlich und feierliches Schweigen heiſchend wie eine deutſche Weihnachtskrippe an. Und Weih⸗ nachtsſtimmung verbreitet auch die doppelſeitige, prächtige Wiedergabe der bekannten Weihnachtsbilder von Hans Baldung, genannt Grien, am Hochaltar des Freiburger Münſters. Die übrigen Bilder zeigen uns von den weißen Höhen der Schwarzwaldberge die herz⸗ und augenweitende Sicht über Gottes ſchönen Erdboden, dazu die ſkiſportlichen Freuden dieſer Heimat ſchönſter und echteſter Weihnachts⸗ bäume und ehrwürdiger Schwarzwaldhäuſer, die durch den Zauberer Winter in knuſprige Märchen⸗Zuckerhäuſer ver⸗ wandelt ſind. In alle Gegenden des ſchönen Schwarzwaldes führen den Leſer die reizvollen Bilder, auf die Höhen des Feldberggebietes im Süden und der Hornisgrinde im Nor⸗ den, in das ſtille Hochtal von Todtmoos, nach den aufſtre⸗ benden Winterſportplätzen im Gebiet der Höllentalbahn wie Hinterzarten und Neuſtadt. Von der fernſichtreichen Höhe von Höchenſchwand geht es im Fluge über Königsfeld, dem idylliſch gelegenen Winterkurort an der Schwarzwaldbahn, zum Ruheſtein und der Hundseck, dem Schauplatz der dies⸗ jährigen Schwarzwald⸗Skikonkurrenzen. Eine originelle Zu⸗ ſammenſtellung zeigt die verſchiedenen Verkehrsmittel im Dienſte des Winterſports und das Ganze hält ein feſſelnder Text zuſammen, der von den winterlichen Schönheiten des Badnerlandes erzählt. *„Aus Städten und Dörfern der Pfalz am Rhein“. Kunſtmappe mit 24 Originalzeichnungen von Hermann Huſſong. Verlag der„Pfälziſchen Rundſchau“, Offſetdruck Jul. Waldkirch u. Cie., Ludwigshafen a. Rh. Die ſchöne Pfalz am Rhein wurde in den letzten Jahren oft genannt, wenn von den Leiden des beſetzten Gebietes die Rede war. Unerſchütterliche Treue zum Reiche dürfte dieſer Grenzmark ein Plätzchen im Herzen aller Deutſchen geſichert haben. Wenn es auch nicht immer möglich iſt, ſich von den Schön⸗ heiten dieſes Landſtriches aus eigener Anſchauung zu über⸗ zeugen, ſo bietet ſich doch jedem Gelegenheit etwas von dem Hauch kennenzulernen, der dieſe bezaubernde Landſchaft durchweht. Oberbaurat Hermann Huſſong, Kaiſers⸗ lautern, hat eine im Verlag der„Pfälziſchen Rundſchau“, Ludwigshafen a. Rh. erſchienene Kunſtmappe herausge⸗ geben, die auf 24 Blättern eine Sammlung der ſchönſten pfälziſchen Landſchafts⸗ und Städtebilder enthält. Mit ſcharfem kulturhiſtoriſchem Blick gelang es dem Künſtler, vornehmlich das feſtzuhalten, was in einem Straßenzug, einem einzelnen Bauwerk in verſchiedenen Städten und Dörfern der Rheinpfalz an Eigenart des Volkstums Aus⸗ druck fand und in ſtrichigen Kohlezeichnungen den Stim⸗ mungsgehalt der ganzen Landſchaft herauszuheben. Nach ſonnigen Geſtaden und heiligen Ländern Während die Hamburg⸗Süd durch ihre modernen Mo⸗ torſchiffe in den letzten beiden Jahren je vier Mittelmeer⸗ reiſen ausführen ließ, die ſich beſter Beteiligung erfreuten, mußte ſie ſich infolge der ſtarken Nachfrage nunmehr ent⸗ ſchließen, ihren Fahrplan im kommenden Jahre auf ins⸗ geſamt ſechs Mittelmeerreiſen zu erweitern, die folgender⸗ maßen beabſichtigt ſind: 1. Von Hamburg am 22. März über Liſſabon, Cadiz,(Sevilla), Malaga,(Granada), Ceuta,(Tetuan), Palma de Mallorca, Palermo, Neapel, am 8. April an Genua. 2. Von Genua am 13. April über Neapel, Tunis, Malta, Konſtantinopel, Phaléron,(Athen), Corfu, Cattarv, am 30. April in Venedig. 3. Von Venedig am 4. Mai über Cattaro, Corfu, Beirut, (Syrien), Haifa,(Paläſtina), Port Said(Aegypten), Neapel, am 26. Mai an Genua. 4. Von Genua am 4. Junt itber Palma de Mallorca, Tunis, Tripolis, Malta, Corfu, Cattaro, Raguſo, am 18. Juni an Venedig. 5. Von Ve⸗ nedig am 2. Juli über Corfu, Phaléron(Athen), Konſtan⸗ tinopel, Malta, Tunis, Palermo, Neapel, am 19. Juli an Genua. 6. Von Genua am N. Juli über Barcelona, Palma de Mallorca, Ceuta, Tetuän, Malaga,(Granada), Cadiz,(Sevilla), Liſſabon, am 6. Auguſt in Hamburg. Verantwortlich: Willy Müller Winter im Schwarzwald! Balersbronn Murgtah „Fremdenheim Rothfuß““ Schönes Heim, gute Verpflegung für Winter⸗ aue.— Uebungsfeld für Skifahrer beim Haus— Mäßige Preiſez Apen nenmmumnmnrg mme mnnmnemwca dnnn Rurhaus Höchenschwand der Kurort der natürlichen Höhensonns. 1018 m l. N. Wintersportplatz l. Ranges Unterkunftsmöglichkeit für alle An- sprüche, Station: Seebrugg Dreiseenbahn) Direkte Verbindung Mannheim Seebrugg Gefl. Anfragen an den KURVEREINZ (südl. bad. Schwarzwald) Prospekte auch Mussenbrunn Wintersportplatz: 974/120 Meter d. d. M. Zentral gelegen zwischen Feldberg und Belchen, Beliebter Stützpunkt. Herrliches Skizelände. Voraussichtlich Skikurse. Ideale Sonnenbestrahlung. Prospekt und Auskunft: Verkehrsverein Muggenbrunn Mannheim erhältlich. 1 beim Verkehrsverein bindung von Verkehrsverein. Todtnauberg Im Feldberggebiet ist eines der schönsten und dankbarsten Skigelände des Hochschwarzwaldes.— Unter hiesigen Skilehrern finden vom 27.— 81. Dezember und vom.—6. Januar Skikurse statt. Teilnehmergebühr Mk. 6. Für gute Unterkunft ist gesorgt in beiden Gasthäusern und Privatwohnungen zu den mägigsten Preisen.— Autover- Freiburg 2 mal täglich. Anmeldungen und Auskunft durch den Telephon Todtnau 2842 Aaldhnnenunungnen einde hanamim un atnminummnmn tune 952 m, db bit Schluchsee 0 Wan. Sanne Bärental erreichbar). Wintersportplatz Kurhotel„Sternen“ 2M. Ann pan gmnautngzsfaimnnga Ski-Sport Winterkur e Tagen dan 15 Gen, 75 2m U. d. M. Schwarrw.] Perizhertehr un Stigeldnde Teleph. 2024 KIS i ARDERHHATT Aller Komfort— Magige Pre as Zimmer m. Privat- Bader Zimmer m. flieg. Wasser: „Hotel Krone“ Schonach bel Triberz, 1000 Meter ub. d. M. „Hotel flebstock“ Altbekanntes, gut bürgerliches Haus Zentralheizung— mäß. Preise— inmitten schönstem Skigelände— Ski-Lehrer Ski- Kurse jederzeit— Prospekte. Telephon 327 Inh.: Artur Schyle ehe —— e,. e...(ß 14181. — —.— — * Freite M, den 27 „Dezember 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe] 9. Seite. Nr. 599 „Bevor ſich morgen unſere Wege trennen, wüßte ich gern, daß Sie mir verziehen haben.“ In ſeinen Worten lag etwas Zaghaftes und De⸗ mütiges, das ſeltſam von der kurzen, herriſchen Art abſtach, mit der er ſie ſonſt behandelt hatte. Es hätte ſie rühren können, aber ſie war ein Weib und nahm ihren Vorteil wahr. Außerdem ſetzte dieſe Bitte die Andeutung einer Intimität zwiſchen ihnen voraus, und darüber ärgerte ſie ſich. Das ſeltſame alte engliſche Liedchen, das als Sig⸗ nal zum Souper galt, ertönte jetzt längs des Decks. Joan ſah ihren Gegner hoheitsvoll an.„Weder Ihr Benehmen, mein Herr, noch Ihr Ruf berechtigen Sie, auf die Achtung einer Dame Anſpruch zu er⸗ heben.“ Der flüchtige Blick auf ſein Geſicht, als ſie an ihm vorbeirauſchte, ließ ihre haſtigen Worte bereuen. Denn ſie ſah, wie er unter der Sandfarbe ſeines ge⸗ bräunten Antlitzes erbleichte und der Schmerz, der ihm aus den Augen fſprach, ſchien ſie wie ein ſchar⸗ fes Schwert zu durchbohren. Schweigend wandte er ſich, und ſie ging mit geröteten Wangen zu Tiſch. Am nächſten Morgen um die Mittagsſtunde lief die„Aquatic“ in Alexandrien ein. E Todros Effendi, Schreiber bei Mr. John Villiers Baſtable, blickte träumeriſch aus dem offenen Fenſter ſeines Bureaus auf die grünenden Gärten des Mi⸗ niſteriums. Es war beinahe Mittag und ſehr warm. Todros war in köſtliche Phantaſien verſunken. Ungeſtört ſpazterten die Fliegen über ſein dickes braunes Geſicht. Er ſah ſich mit der lavendelblauen Kravatte, dem guten Anzug und den Schuhen mit den Tucheinſätzen, die er nur am Freitag trug, in einem Automobil, dem Kraftwagen ſeines Vetters Boulos vorfahren, um der Familie Marians, der Tochter des alten Morcos von der Staatsbahn, ſeine Aufwartung zu machen. Sie war ein üppiges Mäd⸗ chen, deſſen pechſchwarze Augen und appetitliche Rundungen ſeine Seele mit Wonne erfüllten. Der alte Morcos war geizig, aber es hatte unleugbar gewiſſe geſellſchaftliche Vorteile, einen Miniſterial⸗ beamten zum Schwiegerſohn zu haben. Vorläufig befand ſich Todros zwar noch in untergeordneter Stellung, aber hatte er nicht Ehrgeiz und wußte er Das Nàleel Namo Der Roman eines geheimnisvollen Aegypters von V. Williams Deutſches Recht dei Gg. Müller⸗München nicht die Gelegenheiten, die ihm ſein Amt bot, weiſe zu nutzen? Auch er ſtand bei Mr. Baſtable in Gunſt oder konnte wenigſtens vorgeben, in Gunſt zu ſte⸗ hen. Und im übrigen hatte er ja immer noch Voro⸗ nian, einen armeniſchen Gönner, im Cafsé Schiſcheh. Der wütende Lärm des Telephons ſcheuchte den Träumer in die Wirklichkeit zurück. Er hob den Hörer:„Wer dort?“ fragte er kurz. Dann unter⸗ tänig auf engliſch:„Bitte zu warten, eine Minute! Ich werde gehen zu ſchauen!“ Und gemächuch trabte er nach dem Zimmer ſeines Chefs. „Mr. Cradock, am Telephon!“ lautete ſeine Mel⸗ dung.„Er fragt an, ob er kommen und ſie ſehen kann?“ Baſtable blickte durch ſeine Hornbrille auf. Mit dem kleinen Schnurrbart, dem grauen Haar, dem dunklen Anzug und der vornehmen Haltung, war er der Typus des britiſchen Kolonialbeamten. Er hatte müde ſorgenvolle Mienen, was ſeine Freunde vom Turfklub durchaus begreiflich fanden, wenn ſie ſich an die rotflammenden Plakate erinnerten, die vor zwei Jahren 10000 Pfund Belohnung für Mit⸗ teilungen ve rachen, die zur Verhaftung der Mör⸗ der ſeines vorgängers führen konnten. „Gewiß, zos!“ ſagte Baſtable.„Herr Cradock iſt mir ſtei. illkommen!“ Der Bureaubeamte kehrte zum Vorzimmer zu⸗ rück und richtete den Auftrag aus. Er lachte glück⸗ lich in ſich hinein, während er den Hörer auflegte. Seine Armbanduhr zeigte auf halb zwölf Uhr. In zwei Stunden war er frei und konnte ins Café Schi⸗ ſcheh eilen. Oh, Freund Voronian würde heute frei⸗ gebig ſein müſſen. Todros' Gedanken flogen zu ſei⸗ nem kleinen Bankguthaben, das ſich langſam Piaſter für Piaſter vermehrte und wieder lächelte er.— „David!“ rief Baſtable und ſprang von ſeinem Seſſel auf, als Cradock zehn Minuten ſpäter ins Zimmer trat.„Sieh bitte zu, daß beide Türen ge⸗ ſchloſſen ſind, ja? Ich habe kein Vertrauen zu mei⸗ nem koptiſchen Schreiber. Nun?“ „Nun, da bin ich wieder, John!“ „Wann biſt du angekommen?“ „Geſtern, mein Lieber, mit der Aquatic'!“ „Gute Ueberfahrt gehabt?“ „Von Neapel ab prächtig.“ „Zigarette?“ „Danke, ich rauche lieber Pfeife.“ Cradock ſetzte ſich auf den Schreibtiſch, und einen Augenblick trat Stille ein, während er ſeine Pfeife ſtopfte. Als er ſie angezündet hatte, ſagte er ernſten Tones:„Die Dinge ſtehen noch ärger, als du und ich vorausgeſehen haben, John.“ „Das fürchtete ich! Das Departement für Anti⸗ quitäten iſt in einer ſchrecklichen Verlegenheit.“ „Und mit Recht! Alle möglichen Altertümer ver⸗ ſchwinden aus Aegypten und kommen auf den Markt, die das Departement nie erblickt hat. Ich war bei allen großen Händlern in London, Paris, Berlin und Rom und war verblüfft. Rechts und links wer⸗ den die Ausgrabungen geplünde Man zeigte mir Sachen des mittleren Reiches el⸗Amarna⸗Figu⸗ ren und Töpferarbeit und fr res Zeug aus Holz von Sakkara und den Pyramiden, ausgewählte Stücke, jedes einzelne ein Wunder. Und alles bei uns geſtohlen!“ „Das Departement tut ſein möglichſtes, aber wir haben zu wenig Beamte. Und die Aufpaſſer, ſo auf⸗ opfernd ſie auch ſein mögen, ſind zu bekannt. Des⸗ halb haben wir dich eingeſpannt, Dave!“. „Als deine verfluchte Regierung verſucht hatte, die ganzen Ausgrabungen unter ihre Kontrolle zu bekommen und nachdem ſie den fremden Expeditio⸗ nen nur unter der i Konzeſſion erteilte, daß die beſten Stücke ihrer Funde in das Muſeum von Kairo abgeführt würden, war es unvermeidlich, daß der Schleichhandel zunahm. Aber diesmal ſtehen wir zweifellos vor einer ganz großen Sache einer umfaſſenden, ausgezeichnet funktionierenden Orga⸗ niſation. Und glaube mir, John, die Kerle werden vor nichts zurückſchrecken.“ „Meinſt du, Seaton?“ „Was iſt mit ihm?“ „Haſt du denn nichts davon gehört?“ „Mein Gott, ich war doch während der letzten ſechs Tage auf See!“ „Er hat ſich in einer Telephonzelle in Monte Carlo erſchoſſen.“ Cradocks Geſicht war wie aus Stein.„Wann war bas?“ knirſchte er. Baſtable prüfte den Kalender.„Heute iſt der ſechsundzwanzigſte. Laß mich nachdenken! Morgen wird es eine Woche ſein.“ „Alſo am 20. Januar, dem Tage der Abfahrt der „Aquatic.“ „Und wo?“ „Im Reſtaurant Florida, ſpät abends.“ „Weißt du beſtimmt, daß es Selbſtmord war?“ Baſtable zuckte die Achſeln.„Du kennſt doch Monte! Die Geſandtſchaft in Paris vermittelte uns Intl. Voröffenthehasgen der Stadt Mannkeim Onkel Carl Dopp Oberposisekreiär in die ewige Heimat abzurufen EIA, Popp geb. Wifmer Karl Popp sen. Mannheim(T 3,), den 27. Dezember 1929 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen herzens- guten Mann, Sohn, Bruder, Schwiegersohn, Schwager, nach langem, schweren, mit größter Geduld ertragenem Beicken im Alter von 34 Jahren, am Senntag den 22. Des, Satis Ar len Namen der, trauernden Eigterbhebenen; 0 Morgen früh auf der Freibank Kuh leiſch Anſang Nr. 750. 89 Nah- und Ferntransporte kür Last- und Lieferwagen 5621 emauge mit Möbel- Auto Transporte aller Art Eiltransporte mit Lieferwagen Stunden- und Tagesfahrten felger Karsch. zei. 331 Welche Eltern würden jähriges Töchterchen achtbarer Familie während zweijähriger Auslandsreiſe gegen au⸗ gemeſſene Vergütung aufnehmen? Lehrer⸗ oder Beamtenfamilie Nähe Peſtalozziſchule bevorzugt. schlafenen in aller Stille statt Die Beerdigung fand nach dem Wunsche des Ent- * 106 Zuſchrift. unt. G E 102 an die Geſchſt. 16 104 Das prakflsche chalsclongue- Beit Stell Karfen Die glüctcliche Geburf inrer Tocher A Glaserel Dick, U 3. 11 Fehlt Or die Fensterschelbe Wähl mit der Nummernschelbe 2342 6210 6 zelgen hocherfreuf an Heinz Baumenn und Frau Eugenie geb. Oslender Mannheim(gernershotsir. 7, 20. Dez. 1929 Z. Zl. Hch. Lenz Krankenhaus 2105 fliekerin Anfänger. hat noch ein. Tage frei pro Tag 2 4. Angeb, unter U A 85 an die Geſchäftsſt. 176 empfiehlt 22 07 Teppleh- u. Llselaum- Haus HAMBURG-AMERIKA LINIE vom HAMBURO diE Nac KANADA NACH STE PASSAUER. ABFAHRTEN: D.„THUNIN SLA“. H. S.„ST. LOuis“ D.„WESTPHALIA“, 6. Hörz D.„CLEVELAND“, 12. Nörz H. S.„Sf. LOUls“. 28. Närz H. S.„II /AUK EE“ 4. Aprll. 9. Jon. ken, cler die Vertretung in Mannhelm Hapag Reisebüro H. Hansen L 15 Nr. 14 Am Kalserring A0 Wa ottiseensien Wiet Malie tiNz tinte NM Zzu WIN DEN AR, NaABURG- AMERIKA LINIE, HAMSURG I, AL STERHD ANN 25 25, BRUNK᷑iK 23, 9 Vermietungen Am Frledrichsrin“ 8 6. 23 Großer, tiefer Keller mit Zwei Büroräumen und Hof (bisher wurde darin Weingroßhandl. betrieben) auf 1. April zu vermieten. Auf Wunſch 1 59 früher. Joh. Nirchgäſſer, 8 6. 23. Gut möbliert. Zimmer mit elektr. Licht(evtl. Penſton) ſofort od..4 N zu vermi sten. Schimperſtr. 12, 1. Stock. 124 L a ad en Moderner Neubau 2 Zimmerwohnung mit Bab, Speiſekam. u. ar. per ſofort zu ver⸗ Balkon in ruh. ſchöner mieten. B5614 Lage Neckaraus gegen⸗ über d. neuen Park ſof. P 5 14 zu vermiet. Zypreſſen⸗ 8 ſtraße 9 b. Strebel. 154 Näheres Tel. 27841. Moderne, Sonnige 4 Zimmer-Wohnung ubeh., Zentralheigz., eiß. Waſſer in Nen⸗ oſtheim per 1 5 5 5 vermieten. Telepton 25718. 2 bis 3 große sonnige Zinner mit Balkon. Küche und Zubehör an beſſ. Leute preiswert ſof. zu verm. Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle. 4145 U 6. 29 BEE Sahüne 2 Zimmer-Wohnung part. ſof, zu vermieten. Unkoſten müſſ. vergtttet 7 werden. Angebote unt. UM 31 a. d. Geschäfte ſtelle ds. Bl. 8166 CCC 2 Möblierte Ammer t. Zentrum an berufst. Ehep. auf 1. 1. zu ver⸗ mieten, monatl. 50, Vorauszahl. Zu erfrag. „part. 9162 31 meking Seidenspiegel 89. . 80. se- 8. ein paar Einzelheiten. Seaton ſpeiſte an dem Abend“— er blickte zu ſeinem Freund hinüber uns machte eine nachdenkliche Pauſe—„mit Aronſteink“ Cradocks braune Hand packte mit ſtählernem Griff den Schreibtiſch.„Die Zuſammenkunft hat alſo ſtatt⸗ gefunden?“ „Ich hoffte, du wüßteſt darüber Beſcheid. Seaton wurde während des Abendeſſens weggerufen, um mit jemanden, namens Mayer, zu ſprechen, der ihn am ſelben Tag in ſeinem Hotel beſucht hatte. Das Telephon im Florida⸗Reſtaurant ſcheint ziemlich weit abzuliegen, unter der Treppe am Ende der Halle. Scheinbar beſand ſich niemand in unmittelbarer Nähe, als Seaton die Zelle betrat. Man hörte einen Schuß, und fand gleich darauf die Leiche des Kunſt⸗ händlers. So wenigſtens lautet der amtliche Bericht. Es iſt klar, daß es einen Menſchen gibt, der Licht in das Dunkel bringen könnte, nämlich Mayer, da er vermutlich der Letzte war, der mit dem Engländer geſprochen hat. Aber Mayer iſt verſchwunden!“ „Aha, und die Wahrſcheinlichkeit, daß er ſich noch am Leben befindet, dürfte nicht allzu groß ſein!“ „Wir wiſſen aber, daß dieſer Mayer ein Privat⸗ detektiv war.“ „Was ſagt Aronſtein?“ Baſtable lachte trocken.„Er hat das Verhör nicht abgewartet. Er ſetzte ſich ſchleunigſt in den Nacht⸗ zug nach Paris, flog von dort nach London und fuhr mit dem nächſten Dampfer nach Amerika heim. Er ſcheint es ſtark mit der Angſt zu tun bekommen zu haben.“ „Darüber wundere ich mich nicht. Aus den Brie⸗ fen, die du abgefangen haſt, geht hervor, daß min⸗ deſtens drei Händler zu jener Zuſammenkunft im Januar eingeladen waren: Seaton, Aronſtein und Ismail. Würde es dich ſehr in Erſtaunen ſetzen, daß nicht einer, ſondern zwei Selbſtmord begangen haben?“ „Zwei“, rief Baſtable.„Auch Ismail?“ „Es geſchah auf der„Aquatic“! Wenn ich nur ge⸗ wußt hätte, daß er an Bord war! Ich war in Paris, um ihn zu beſuchen, wie wir beſprochen hatten, aber er hatte ſeine Geſchäfte geſperrt und war abgereiſt, ohne ſeine Adreſſe zu hinterlaſſen. Er verſchwand in der Nacht über Bord, bevor wir Neapel erreich⸗ ten. Eine mitreiſende Dame hörte einen Schrei, und außer ſeiner leeren Schlafkofe war das der ein⸗ zige direkte Beweis, den wir über die Sache hatten. Ich ſtellte alle möglichen Nachforſchungen an, aber ohne Erfolg. Was mich bedrückt, John, iſt der Um⸗ ſtand, daß der arme Teufel kaum eine Stunde vor ſeinem Verſchwinden das Schiff nach mir abſuchte. Und während dieſer ganzen Zeit hockte ich oben in der Radioſtation und ſchwatzte mit dem Telegraphi⸗ ſten.(Jortſetzung folgt) 0 1 über Sie hn beeftren um omehr Freude werdens 855 Ne daran erleben sebst vorstäneitfeh auch auf Tellzahlung J Anzahlung, Rest n 20 Woehenraten. Ludwigshafen Ludwigstr., 13 a Mannheim Das Haus der eigenen Kleiderfabriken 8 1, 6 Breitestr. Vermietungen Beſchlagnahmefreil Knee 11 5 1 0 5 mmer mi oder 0 1 Timmer l. Küche Betten, ev. mit Küchen⸗ Nag. Ach 1 Tr., zu verm. N ben. p. 1. Jan. zu verm. Arge 8 6. 39, II Gr. 8 11, 2 Tr. Schin möbl. Zimmer an beſſ. Herrn z. verm. Desgl. 1 leeres Manſ.⸗ Zimmer. 15g Haas, Lenauſtraße 16. Möbliertes Zinner zu vermieten. 5615 Mollſtraße 6, 3 Tr. r. FFP 9 Schönes groß⸗s Zimmer leer od. teilweiſe möbl. an Ehepaar od, Einzel⸗ mieter preiswert abzu⸗ geben. 149 Neuoſtheim, Dürerſtr. 20 Wendler, 4 St. l. laufen mit Vorliebe ihire * gb, Trauringe Ludmig Broß Mannheim 8 10. Seite. Nr. 399 2 und A SO fSbel eff bschnitte Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗ Ausgabe) Freitag, den 27. Dezember 1 wie Sie es von uns gewohnt sind. Tausende von Metern gelangen spottbillig zum Verkauf aus unseren großen Abteilungen geicle u. Samt, Kleiderstoffe, NHerrenstoffe, Baumwolle, Bettuchstoffe, Weißwaren, Dekorationsstoffe, Gardinen, Linoleum, Wachstuche Eine Gelegenßeil für geschickſe Hände aus Pfennigen Derſe zu schaffen Aaemememununuummemuneemunnenueeeemeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeementte Alles ist Übersicht! auf Extratischen ausg 11 ich elegt Bitte beachten Sie unser großes Reste-Spezialfenster iumununmnmmmmnunmumnmnmmmmummnmnnnmmmnmnknunmmumunmmummummmummmmmmunmmmnmmummmuf ALTA FSU eee. 1. 1 S RSITSSTR . ——— f palasthatel Mannheimer Hof Hole Sil uestesſeien Beglnn 19 Uhr in sömtlichen Räumen, Tenz und Ueber- rdschungen, Barbettieb etc- Festgedeck Net 10.— Wegen großer Nachfrage Be- stellungen möglichst bis 29. Dezember erbeten. * EE ³ ccc ccc Upefette im Aosenaren del Rerabgesetztan Preisen! Mk..90 bis.20 29. Dezbr., 20 Uhr Letzte Wiederholung J. Hamans Fehlageroperette: Die Gardasfurstin Karten an allen Konzertkassen im Rosengarten und Verkehrsverein Tageskarien im Rosengarten von 11-13 und ab 15 Uhr Wueste im Aosengaen E Eintritt Mk..60 Die heitere Revue der „Fröhlich Pfalz“ Bad Mannem 1930“ großes Programm Urauf⸗ führung im Kurtheater„Die böse Johanna“ 5 51) von K. Noll Anfang 20.30 Uhr TANZ ab 23 Uhr— Offene Weine— Bier- Ausschank Reservierte Tisch- plätze 40 Pfg. Zuschlag. 102 Def Topfofſauf Hat degönneff 1 AN e Helm D 6, 5 Neue Kurse beginnen 8. Jan. Privatstunden jederzeit. 16100 IANos anerkannt erstklass., sehr preis- wert.— Bequeme Teilzahlung Scharf& Nauk Diano- und Tidgellabrik 884 Herrn od. Dame, hohes die Geſchäftsſtenle. 5115 los. Vorzuſtell. Sams⸗ tag Offene Jertret ſucht zwecks Spezialiſierung des Verkaufs Mit⸗ arbeiter mit einigen tauſend Mark. gebote unter T M 6 an Stellen er firma Gefl. An⸗ die Geſchäftsſt.* 111 Vertrauensposten vergibt Ia Firma an Gehalt. Erf. 2000 l. Angeb. unt. T N 7 an Geſucht Hauſierer[innen] für guten Artikel bei hoh. Verdienſt. Konkurrenz⸗ 811. 140 Röhler, B 7, 4, 2. Stock. Haus- hälterin (Michtraucherin!) geſucht für ſofort zu älter., alleinſteh. Herrn nach Mannheim. Lebenslauf, Zeugn., Bild, Anſprüche, erbet. unter U H 27 an die Geſchäftsſtelle.*158 Geſucht für den Haus⸗ halt eines einzelnen Herrn ältere tüchtige Haushälterin. die alle Arbeit über⸗ nimmt u. verſteht. 8138 Angeb. mit Referenzen unter G F 103 an die Geſchäftsſtelle. Wegen Erkrankung meiner Köchin ſuche ab ſofort tüchtige Köchin die etwas Hausarbeit übernimmt, od. Alein⸗ mädchen, das gut und ſelbſtändig kochen kann. t 4, 4 Mannheim e 4, 4 Vorzuſtell. zw.—4 Uhr Colliniſtr. 57. 309 Stellengesuche Junges Serwier-Fräulein ſucht Stelle. Wein⸗ Café bevorzugt. Angeb. unter T Q 10 an die Geſchäftsſtelle.—32³ Kauf-Gesuche ſtegistrierkasse und Schnelwaage zu kaufen geſucht. 7146 Angeb. unter T 2 10 an die Geſchäftsſtelle. rnchattz-Jaleh 150—180 Zentimeter lg. ſow. einige Eisſchränke gut erhalten, zu kaufen geſucht. 6321 Angeb. unter G G 104 an die Geſchäftsſtelle. Verkaufshäuschen ſof. zu verkaufen (erforderlich 1000 Mark) durch* 108 Neuert u. Petry, J 1. 6, ehemal. Kaffee Korſo. Gut erhaltener Tanennin mond (Eiche) zu kaufen ge⸗ ſucht. Angebote unter A 30 an d. Geſchäfts⸗ ſtelle öfs. Bl.* 164 lahm. Goldbirke poliert, sehr billig zu verkaufen. Maunkelm, pakriad d 1 Treppe, bei Tauber an der Rheinlust. 102 eee J MWarenschrank mit 2 Schiebetüren ſo⸗ wie Beleuchtungskörper billig zu verkaufen. 15 Laden 8 6. 18. Schöner, grün emaffl. Zimmer-Ofen äche guterhaltene ficheneinrichtung wegzugshalb. billig ab⸗ zugeben. Adreſſe in der Geſchäftsſtelle. 156 but erhalt. Füllofen Marke Junker u. Ruh, 1,20 m hoch, billig zu verkaufen. 190 Lange Rötterſtraße 50, 3. Stock links. Zriftant-Ohrringe aus Privathand zu kau⸗ fen geſucht. 21 Angeb. unt. T T 13 an die Geſchäftsſtelle. din Maſhis Sechszyl., 4 Radbremſe, überholt u. neu lacktert, ſpottbillig zu verkaufen. genommen. Tel. 518 15. * 116 Unterricht Tus gateway to noh (Torweg ins Engliſche) Engl. nach der Methode der Newyorker Abend⸗ ſchulen 8. Lehrer mit Amerika⸗Praxis. 7105 Anfr. unter T K 4 an die Geſchäftsſtelle. Engl., Französisch auch Nachh. Mäß. Pr. Hertenſtein. T 6. 37. Staatl. gepr. Sprachlehr. Auslandspraxis, 9104 in der Geſchäftsſt. Die beste Tesbutter in Mannheim täglich friſch, nur 1.15 per Pfund. Friſche, ſchöne Trink- Eier 28 Pf. per Stück. In eigener Küche her⸗ geſtellter feinſter 112 Hallener Salat per Viertelpfund 40 Pf. Zum ſhüringer 0 7, 14, eidelbergerstraße. Telenhon-Rummer abzugeben. Zu erfragen 6319 Geldverkehr Darlehen geg. Möb. u. ſonſt. Sicherh. Hypvoth. (günſt. Beding.) An⸗ u. Verk. v. Grundſchuldbr. W. Schmalz, Viktoria⸗ ſtraße 17. Tel. 23182. B5622 Tüchtige Geſchäftsfrau 5 215 00 dis 500 Mart geg. gute Sicherheit zu leihen(nur v. Selbſt⸗ geber). Angeb. unter U D 28 an die Geſchäftsſtelle. Miet- Gesuche Kleiner Laden eventuell mit Wohnung geſucht. 8172 Angeb. unter U 0 38 an die Geſchäftsſtelle. -7 Iimmel⸗ Wohnung nur in der Stadt, mit Bad, Zentralheizung, Manſarde auf hald gesucht Angebote mit Preis unt. P P 9 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. 117 Aner- Mohpupe Bad u. reichl. Zubeh., gegen eine 2 Zimmer⸗ wohnung per bald zu tauſchen geſuch t. Adreſſe in d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. 169 Beamter ſucht ſofort oder ſpäter Timm. b. Küche evtl. Bab, am liebſten Lindenhof oder Nähe. Dringlichkeits⸗K. norh. Angeb. unter T 8 12 an die Geſchäftsſtelle dieſer Zeitung. 128 Kinberloſes Ehepaar ſucht 1 bis 2 Ammer und Küche Miete bis 50 Mk. An⸗ gebote unt. U K 29 an die Geſchäftsſt. 5161 Schöne 1 Zimmer und Küche 40 go gesucht. Motorrad w. in Zahlg. f. geg. gleiche zu tauſchen geſ. Ang. u. U F 25 an die Geſchäftsſt. B5620 Leeres Zimmer evtl. mit Tel.⸗Benützg. eſucht. 132 Poſtſach 452 Mannheim. ECF Leere gr. Mansarde für Ehepaar ſofort g e⸗ ſu cht. 147 Angeb. unter U A 20 an die Geſchäftsſtelle. eee eee Mäbl. 2 Zimmer mit Küchenbeniffzung für Kinderloses Ehepaar (ausländer) ab J. 1. Angebote mit Preis unter U P 34 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 178 Aal. Anmel (Nähe Bahnhof) ſofort m. Kellerbenützung ge⸗ 142 uch t. Angeb. mit Preis unt. T. X 17 an die Geſchſt. Beamter ſucht auf 1. Jan. ein gut möbl. Zimmer mit Bedienung u. Frühſtück Angeb. mit Preis unt. J 24 an d. Geſchäfts⸗ ſtelle. 152 faul Anne mit Heizung und Bad⸗ benützung ſo fort ge⸗ uch t. Angebote unter ommtig on 29 Dos. 7 Unt, Spo ad Ape fahne el J. f. L. Neu-Isenburg— V. f. L. Neckarau 01191 eutsche Meisterschaft. agerräume ca. 100 am, möglichſt Stadtmitte, ge ſu ch t. Angebote erbeten unter J Os an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes.* 118 -3 Zimmer-Wohnung part. od. 1 Treppe, für Wohn⸗ u. Geſchäftszwecke (Lichtheil⸗Inſtitut) im Stadtzentrum ſof. geſucht. Tauſchwohnung ev. vorh. Keine Phantaſiepreiſe. Angeb. unt. T W 16 an die Geſchäftsſt. * 139 Vermietungen but möbl. Zimmer mit el. Licht u. Tel.⸗B. p. 1. Jan. z. verm. 592 Fabian. N 3, 13, 1 Tr. Mäbliertes Zimmer part. u. ſep. Eing. zu vermieten. B5618 Laudteilſtraße 4a. Schön möhl. Zimmer elektr. Licht, an Fräul. ſof. zu vermieten. 113 F 2. 16, 4. Stock. döner Faden! mit vier Schaufenſtern, neue Neckarſtadt, mit 2 Zimm., Bad u. Man⸗ ſarde, für jed. Geſchäft geeign., Miete 220., ſofort beziehbar. 6313 Carl Weber, P 4. 13, Telephon 294 75. but möbl. Zimmer m. el.., per 1. 1. 1930 zu vermieten.* 114 O7, 28, part. r. Herr ſucht 6303 gut möbliertes Zimmer m. Zentralheiz. u. Bad mögl. ſep. Eingang, ver 1. Jan. Ang. u F W 194 an die Geſchäftsſtelle. Vermietungen 3 Büros und Schäne Lagerräume mit Toreinfahrt ſofort od. ſpät. zu vermieten. 121 Spelzenſtr. 17. Wohnung, 4 Zimmer, Küche, Bad, Speiſek. u. Manſ., beſchlagn. frei n. nen herger., ſof bezieh⸗ bar zu verm. Neuert& Petry, Immob., J 1. 6, ehemal. Kaffee Korſo. *107 UI 28 an b. Geſchäfts⸗ ſtelle öſs. Bl. 1150 3 Zimmer- Wohnung mit Bad, Manſarde u. Zubehör an Wohnbe⸗ rechtigte zu vermieten. Meerlachſtraße 26, II. Iinks. 2 ſchöne, große lere Zinner 1 als Wohnküche, an ruhige Leute per 1. 1. zu verm. O 8. 5, part. *103 Schön. mäbl. Zimmer 2 verm. Lange Rötter⸗ aße 98, 2 Tr. rechts. * 80 122 Aue NEUEN HANN Verkehrskarte von Deutschland für die Leser und Geschöftsfreunde der HEIHER ZFHTUNG 9 Entworfen von Professor Dr. H. H AAC K im Verlag UST Us PERTHEs, Gotha.— Maßstab 1: 1500000, Größe: 84* 110 em Völlig neues System der Darstellung Unentbehrlich für Industrie und Handel, Schfffahrt und Verkehr, Behörden, Schule und Haus Sesſs Die Narte enfidillt von Haris bis UDarscdiau, von Hopenhagen bis well über die audi ichen Grenzen Deulsdnlands: alle Baupf, Hillel und Neben- bahnen/ Eisenbahn- Dſteilonen-Hnofenpunkte und Umstelgeplatae Endslallonen von Swelgbahnen und Nebenlinien/ alle Sduff fahrislinlen mit& je und Reisedauer/ Anfangsnunkie der Fluft- Schiffahrt/ alle wichiigen Handies Staafengrenzen, alſe und naue Grenzen. Alles in mehrfarbigem Dru auf dauerhaflem, Rolzfrelem Papier Zu beziehen durch unsere Oeschäftsstelle R 1, 4½ und das Trägerpersonal zum Preise von Mark.20 Zusendung durch die Post bei Voreinsendung des Betrages Mk..30, per Nachnahme Mk..89 — 1 —