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M.§./ Dienstag wechſelnd: Aus der Welt der Technit Kraftfahrzeug und Verkehr Neues vom Film/ Mittwoch wechselnd: Die fruchtbare Scholle Steuer, Geſetz und Recht onnerslag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Winterſport und Erholung. Mannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Mannheimer Muſtkzeitung Mittag ⸗ Ausgabe 140. Jahrgang= Nr. 600 Kammtr⸗Debalt über Frankreichs Außenpolitik Samstag, 28. Dezember 1929 611911 i Deulſchland, die Räumungsfrage und die Haager Konferenz ſpielen dabei eine Rolle Geht Schacht mit nach dem Haag? Beratungen im Reichskabinett Vertrauensvotum für Tardien (Telegraphiſche Berichte) Paris, 27. Dez. Die Diskuſſion des Budgets für Auswärtige An⸗ gelegenheiten nahm heute in der Kammer ihren Fortgang. Franklin Bouillon griff die Politik Briands wieder heftig an. Er habe, ſo erklärte Franklin Bouillon, beſtimmte Texte und Tatſachen vorgebracht, Briand dagegen habe in ſeiner geſtrigen Antwort nur eine Aeußerung des Reichskanzlers Müller angeführt, der erklärte, daß Deutſchland end⸗ gültig auf Elſaß⸗Lothringen verzichte. Briand warf hier ein, es ſei doch von Intereſſe, von den höchſtſtehenden politiſchen deutſchen Perſön⸗ lichkeiten die feierliche Erklärung zu erhalten, daß die elſaß⸗lothringiſche Frage ein für alle Mal be⸗ graben ſei. Gegen lebhaften Proteſt Briands vertrat als⸗ Fann Franklin Bouillon die Behauptung, (Drahtberichtunſeres Berliner Büros) ! Berlin, 28. Dez. In einem Kabinettsrat, der vom Nachmittag bis in den ſpäten Abend dauerte, ſind geſtern die Vor⸗ bereitungen für die Haager Konferenz eingehend beſprochen worden. Es handelte ſich dabei in erſter Linie um die Zuſammenſetzung der deutſchen Dele⸗ gation. Daß ſie von dem Außenminiſter Dr. Cur⸗ tius geführt werden wird und daß ihr weiter die Miniſter Moldenhauer und Wirth angehören werden, dürfte feſtſtehen. Darüber hinaus aber konnte noch keine Verſtändigung erzielt werden. Mithin bleibt die Frage offen, ob als Vertreter der Sozialdemokratie der Reichswirtſchaftsminiſter Robert Schmidt oder der Innenminiſter Se ve⸗ ferenz teilnimmt. Ein Fernbleiben Dr. Schachts muß, ſo meint die„D. A..“, ſchon aus dem Grunde vermieden werden, damit nicht der Eindruck entſteht, als ob das Kabinett nicht ebenſo, wie der Reichsbank⸗ präſtdent entſchloſſen ſei, im Haag gegen die Ver⸗ fälſchung des Ppungplans zu kämpfen. Hinter den Koalitions⸗Kuliſſen (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) ! Berlin, 28. Dez. Unter der Ueberſchrift„Innere Klärung“ beſchäftigt ſich der Abg. Breitſcheid im„Vor⸗ wärts“ mit den Gegenſätzen innerhalb der Koa⸗ lition. Der Artikel bildet gewiſſermaßen die Er⸗ 1919 in Frankreich zu ſchnell vergeſſen und vergeſſe auch, was der Verſailler Vertrag Frankreich gebracht habe. Man vergeſſe auch zu ſehr den Kampf der fran⸗ zöſiſchen Unterhändler, um den Verſailler Vertrag durchzuſetzen. Wenn man das richtig werte, dann be⸗ wahre man den Namen Cléemenceau im Herzen. (Lebhafter Beifall.) Der Abg. Reibel habe mit ſeinen Enthütllun⸗ gen über Marſchall Foch bereits zur Zeit Poincarés aufgewartet Joch ſei während der Friedensverhandlungen berufen worden, um Vorſchläge zu unterbreiten. Zunächſt habe Foch die Annexion, dann die Beſetzung des Rheinlandes, hierauf die Beſetzung der Rheinbrücken⸗ köpfe und ſchließlich die Beſetzung bis zu dem Tage, an dem man genügend Garantien habe, gefordert. Man ſolle ſich nicht alte Dokumente an den Kopf werfen. Es ſei beſſer, ſich der Zukunft zuzuwenden, als ſeine Zeit damit zu verbringen, rückwärts zu ſchauen.(Beifall.) Solange die Haager Abkommen nicht unterzeichnet und ratifiziert ſeien, daß der Locarno⸗Pakt deutſchen Ur⸗ r 8 1 5 1 5 5 b 17515 0 ſprungs ſei. Die Sicherheitsgarantien Frank⸗ ring nach dem Haag geht. Wahrſcheinlich wird man gänzung zu der Rundfunkrede des Abg. Hertz und könne keine Rede davon ſein, endgültig zu räumen. reichs ſeien durch ihn vermindert worden. Frank⸗ ſich für Schmidt entſcheiden, da auch an der erſten] zeigt erneut, daß die Sozialdemokratie eine Steuer⸗ Tardieu ging dann auf die Organiſation der franzböſt⸗ ſchen Grenzbefeſtigung ein. Morgen werde die Kam⸗ reich habe ihn aus Furcht vor einem deutſch⸗ rufſiſchen Bündnis angenommen, das Bünd⸗ nis aber nicht verhindern können. Dank der chemi⸗ ſchen und flugtechniſchen Zuſammenarbeit zwiſchen Deutſchland und Rußland ſei China bei den Kämpfen in der Mandſchurei überraunt worden. Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen ging Franklin Bouillon auf die Haager Konferenz ein. Schwere Bedenken hatte er gegen die inter⸗ nationale Bank, da Frankreich innerhalb dieſer Bank nicht ausreichend vertreten ſei. Briand, der mehrfach den Abgeordneten unter⸗ Haager Konferenz der Reichswirtſchaftsminiſter teil⸗ genommen hat und kein zwingender Anlaß beſteht, mit dieſem Brauch zu, brechen. Die wichtigſte Entſcheidung iſt noch nicht getroffen, die nämlich, ob der Reichs⸗ bankpräſident Dr. Schacht zur Delegation gehören wird oder nicht. Schacht hat geſtern an der Kabi⸗ nettsberatung perſönlich teilgenommen, und es ſcheint, daß er der Aufforderung des Kabi⸗ netts, ſich der Delegation als erſter Sachverſtändiger anzuſchließen, gewiſſe Bedingungen entgegen geſtellt hat, um ſich einen entſprechenden Einfluß bei den ſenkungspolitik, wie ſie urſprünglich im Programm der Regierung vorgeſehen war, nicht mitmachen will. Schacht habe, ſo wird in dem Breitſcheid⸗ ſchen Artikel ausgeführt, u. a. die Abſicht gehabt, die Sozialdemokratie„mit einzuſpannen und mit ver⸗ antwortlich zu machen oder, wenn man ſo will, zu kompromittieren.“ Es ſei aber vielmehr Sache der Volkspartei und mit ihr der anderen bürgerlichen Gruppen, die notwendige Klärung zu ſchaffen.„Sie müſſen ſagen, wie ſie die vorgeſehene Speiſung des Tilgungsfonds mit ihren Steuerſenkungsabſichten in Einklang bringen wollen und welche Erſparniſſe ſie in dem neuen Haushaltsplan vorzunehmen ge⸗ mer ſich über die entſprechende Geſetzesvorlage zu äußern haben. Er müſſe fich übrigens auch dagegen wenden, daß er immer gegen Briand ausgeſpielt werde. Die Regierung handle ab⸗ ſolut ſolidariſch. Wenn die Kammer nicht wolle, daß dieſe Regierung im Haag verhandle, ſo möge ſie es ſchnell ſagen, damit ihre Nachfolger vor dem Beſtei⸗ gen des Zuges noch Zeit hätten, die Akten einzufehen. Die Ausführungen des Miniſterpräſtdenten wur⸗ den mit großem Beifall aufgenommen. Die Kammer hat dem Kabinett Tardien mit 342 gegen 17 Stimmen bei faſt einmütiger Stimm⸗ brach, erklärte, Franklin⸗Bonillon wolle nur kommenden Verhandlungen zu ſichern. Jedenfalls denken. Die in der Koalition beſtehen⸗ enthaltung der Linken das Vertrauen aus⸗ n, Alarmſtimmung erzeugen. Dieſer verlas darauf konnte geſtern zwichen dem Kabinett und dem den Differenzen“, heißt es dann weiter, wür⸗ gesprochen. g 15 einen Artikel aus der„Revne de France“, als Reichsbankpräſidenten noch keine Einigung erzielt den auch von der Sozialdemokratie klar erkannt. Nachdem die Regierung das Vertrauen der Kammer it deſſen Verfaſſer Marſchall Joch gelte. Tardien werden, ſo daß man die Beratungen heute im Bei⸗ Wenn die Sozialdemokratie ihnen zum Trotz in der erhalten hatte, rechtfertigte der ſozialiſtiſche Abgevrd⸗ 6 und Briand proteſtierten gegen dieſe Verleſung, ſein Dr. Schachts fortſetzen will. Regierung geblieben ſei, ſo wegen ihres ſtarken nete Renaudel die Haltung ſeiner Fraktion, in⸗ 8 da unter dem Artikel kein Name ſtehe. i 9 15 19 5 9 5 Verantwortlichkeitsgefühls gegenüber den Staats- dem er erklärte, ſeine Freunde könnten nicht für 85. 5 a grundſä abgeneigt, er verlangt aber, daß vorher 8 nicht iern f„ 8 — Briand erklärte nachdrücklich, Foch habe ſich ihm zwichen iin end de b tgen Delegaten A ud er Ke e e lere be 1. e 5 0 7 1 1 18 die gegenüber ganz anders ausgedrückt. Darauf meinte ſtändigung über die weſentlichen Fragen erfolgt. Will bie Völfepartei 925 Re Im Namen der Rabikalen er⸗ N 5 5 i ſen. 0 e 0 partei zu n klärte Herriot, ſeine Freunde ſeien nicht gegen Franklin⸗Boutllon, dann habe eben der Direktor der Dies ſcheint bei dem bekannten Standpunkt, den g. 30 Zeitſchrift eine Fälſchung begangen. Dieſe Be⸗ S 1 5 Deutſchnationalen zurückkehren und Briand, aber ſie ſeien Gegner der Politik Tardieus. 15 a Schacht in ſeinem Memorandum vertreten hat und hofft ſie, mit ihnen die Finanzreform des Unterneh. Die radikale Fraktion könne daher nicht für bie Re⸗ merkung veranlaßte den Abg. Reynaud, zu er⸗ Klären, Foch habe ihm zwei Monate nach Abſchluß der Locarnoverträge geſagt, es ſei dem franzöſiſchen Heere militäriſch unmöglich, im Falle eines Angrif⸗ ſes raſch den Beſatzungstruppen zu Hilfe zu kom⸗ men. Daher müſſe man die Zufahrtswege nach den franzöſiſchen Grenzen im Rheinland ſperren. Ein neuer Zwiſchenfall entſtand, als der Abg. Reibel(Gruppe Maginot) ein von Foch unterzeichnetes Dokument aus dem Jahre 1926 verlas, in dem es heißt, Deutſchland werde von Tag zu Tag ſtärker und wünſche die Revanche. Die Rheinlandbeſetzung garantiere am beſten die Sicherheit Frankreichs. Wenn die Be⸗ ſatzung verſchwände, ſehe ſich Frankreich in einer ſehr ernſten Situation. Briand erklärte daraufhin, dieſes Schriftſtück kenne er, daß es heute verleſen werde, werfe nur ein bezeichnendes Licht auf die Art und Weiſe, wie Foch als Vorſitzender des Interalliierten militäri⸗ ſchen Komitees ſeine Pflichten aufgefaßt habe. Er müſſe feſtſtellen, daß der Abg. Reibel alles, was aus dieſer Verleſung entſtehen könne, abſichtlich provoziert habe. Es ſei traurig, daß ein Abge⸗ ordneter ein Dokument, welches die Landesverteidt⸗ gung betreffe, einfach aus der Taſche ziehen könne. Dann ergriff der Abg. Marin das Wort und meinte, er ſei zwar nicht mit allen Handlungen Briands einverſtanden, aber er gehe in gewiſſen Punkten mit ihm einig. Die Ausführungen Marins wurden durch die Mittagspauſe unterbrochen und in der Nachmittagsſitzung fortgeſetzt. Der Redner ſprach die Befürchtung aus, Frankreich würde letzten Endes doch eine ungenügende Reparations⸗ ſu mme erhalten. Er habe dies auch im Juli dieſes Jahres Poincars geſagt. Die künftigen Zahlungen Deutſchlands nach dem Poungplan ſeien von dem deutſchen Willen abhängig. Dazu komme noch, daß ( die deutſche Preſſe den Doungplan heſtin bekämpfe. an dem er auch jetzt noch feſthält, nicht ganz leicht zu ſein. Jedenfalls iſt es bisher noch nicht gelungen, die divergierenden Auffaſſungen über den Noung⸗ plan zu beſeitigen. 5 Dr. Schacht erhebt ſchwere Bebenken gegen die bisherige Entwicklung der diplomatiſchen Ver⸗ handlungen, die nach ſeiner Auſicht Deutſchland Zugeſtändniſſe von einem unerträglichen Aus⸗ maß zumuten. Es bleibt abzuwarten, ob in der heute fortgeſetzten Diskuſſton ſich ein Ausgleich der beſtehenden Mei⸗ nungsverſchiedenheiten wird erzielen laſſen. In der Berliner Morgenpreſſe wird entſchieden darauf gedrungen, daß Schacht an der Haager Kon⸗ mertums durchführen zu können, ſo ſoll ſtie ihre Straße ziehen. Wir haben unſere Pflicht gegenüber dem Staat und gegen die arbeitende Bevölkerung innerhalb der Regierung getan, und wir würden ſie auch in der Oppoſition zu erfüllen wiſſen.“ Die Austrittsdrohung, mit der Breitſcheid hier die bürgerlichen Kvalitionsparteien zu ſchrecken ſucht, iſt nicht neu. Der„Vorwärts“ hat dies in der letzten Zeit bei wiederholten Gelegenheiten aus⸗ geſprochen, aber man hat doch in immer verſtärktem Maße den Eindruck: An der Finanzpolitik werden ſich die Geiſter ſcheiden, und die Sozialdemokratie bereitet für alle Fälle ſchon heute den Abſprung vor. f Demgegenüber erklärte Abg. Grumbach, daß nur die nationaliſtiſche Preſſe den Youngplan ſo heftig kritiſiere. Marin, der dann weiter ſprach, brachte ſchließlich die Sicherheits⸗ und Reparations⸗ frage in Verbindung mit der Rheinlandräumung. Hier griff Briand mit dem Hinweis ein, daß die Artikel 428 und 420 des Verſailler Vertrages einzig und allein dazu beſtimmt geweſen ſeien, die Ausfüh⸗ bung der Entwaffnungsverpflichtungen durch Deutſch⸗ land zu gewährleiſten. An dem Tage aber, an dem die Kontrollkommiſſion die Anſicht ausgeſprochen habe, daß Deutſchland ſeine Verpflichtungen erfülle, ſeien dieſe Artikel überflüſſig geworden. Dann ergriff Miniſterpräſident Tardien das Wort zu längeren Ausführungen über die Politik, die er im Haag zu befolgen gedenke. Tardien ſtellte zu Beginn ſeiner Ausführungen in der Kam⸗ mer feſt, er müſſe am Vorabend der Haager Kon⸗ ferenz eine klare Aeußerung der Kammer zu ſeiner Politik verlangen. Es ſei ſicher, daß Deutſch⸗ land im Haag Vorteile erzielt habe, namentlich bezüglich ber Ränmung. Die Räu⸗ dieſes Planes beibehalten. mung der erſten Zone habe aber bereits den Wert der reſtlichen Beſatzung herabgemindert, die Unter⸗ händler hätten im Haag für die Unantaſtbarkeit des Voungplanes geſprochen und man habe den Kern Wenn nach den Ferien die vorige Regierung geſtürzt worden ſei, ſo ſei dies deshalb geſchehen, weil die Kammer geglaubt habe, daß die Räumung der dritten Rheinlandzone bereits begonnen habe. Dann ging Tardien auf die kommende Kon⸗ ferenz ein und erklärte, die franzöſiſchen De⸗ legierten würden in geſchloſſener Front auf⸗ treten, um die franzöſiſche Theſe durchzuſetzen Er ſei kein Anhänger der Geheimdiplömatie, aber er wünſche auch nicht, alles vor der Oeffentlichkeit aus⸗ zubreiten. Bei der franzöſiſchen Theſe handele es ſich im großen und ganzen um die Aufrechterhaltung des Grundſatzes von dem ungeſchützten Annuitätenteil, der Frankreich zugewieſen ſei, ſowie um die Aufrecht⸗ erhaltung der Mobiliſierungsfähigkeit, die dem Poungplan erſt ſeinen vollen Wert geben ſolle. Er begegne bei der Arbeit vieler Kritik. Es ſei aber leicht, nur das zu ſehen, was fehle. Man habe das Jahr ntiniſter Oeſterreich⸗Ungarns, will ſeine gierung ſtimmen, ſondern werde ſich der Stimme enthalten. Schließlich erklärte Franklin⸗Bbulllon, er und ſeine Freunde würden gegen die Regte⸗ rung ſtimmen. Er ſei überzeugt davon, daß die im Haag und in London betriebene Poltttk identiſch ſet mit der bisher betriebenen Politik, die er verurteile. Annahme des Außen⸗Buoͤgets in einer Nachtſitzung (Telegraphiſche Meldung) Paris, 28. Dez. Nach der Abſtimmung über das Vertrauensvotum wurde beſchloſſen, eine Nachtſitzung abzuhalten, um die Einzelberatung des Außenbudgets zu Ende zu führen. In der Sitzung wurden ſämtliche Kapitel des Etats verabſchiedet. Auf eine Anfrage, washalb die Kredite für geheime Ausgaben im Außen⸗ miniſterium nur 2 Millionen betragen, während ſtie vor dem Kriege, alſo vor der Entwertung der Wüäh⸗ rung, eine Million betrugen, antwortete Briand, daß der Betrag von 2 Millionen ausreiche. In der Debatte wieſen mehrere Abgeordnete auf die Notwendigkeit hin, die diplomatiſchen Vertretun⸗ gen Frankreichs mit größerem Aufwand zu unter⸗ halten und im Auslande eine Propaganda für Frankreich durch alle möglichen Mittel zu entfalten.. Heute vormittag folgt die Ausſprache über das Flottenbauprogramm, am Nachmittag die über die Interpellationen betreffend die Internationale Zah⸗ lungsbank. f 1 * Graf Leppold Berchtold, der ehemalige Außen⸗ Erinne⸗ rungen herausgeben. Sie ſollen, der„D. A..“ zu⸗ folge, veröffentlicht werden, ſobald der letzte Band der Kriegsdokumente der öſterreichiſchen Regterung vorliegt. — Seite. Nr. 60⁰ Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 28. Dezember 1929 Abie die deutſchen Zr uppen 5 Vol Schurmann tritt zurück rünmten Aussprache Macdonald-Tardien re Von Oberſt a. D. Dr. phil. Von dem großen franzöſiſchen Aktenwerk zur Borgeſchichte des Weltkrieges iſt vor nicht langer Zeit der erſte Band der erſten Seule in Paris aus⸗ gegeben worden. Er behandelt die Zeit vom 10. Mai 1871(Frankfurter Friedensvertrag) bis zum 30. Junt 1875 und umfaßt ſomit eine für die Geſchichte Frankreichs bedeutungsvolle und peinliche Epoche. Waren vom Frankfurter Frieden an alle Beſtrebun⸗ gen Frankreichs darauf gerichtet, durch möglichſt bal⸗ dige Abtragung der Kriegsſchuld zunächſt einmal das franzöſiſche Geſamtgebiet wieder zu befreien, ſo ſchloſſen ſich an die Beilegung der„Krieg in Sicht“⸗ Spannung von 1875 alsbald die Unruhen in der Herzegowina als Vorläufer der e Kri⸗ ſis, die während der Jahre 1876 bis 1878 alle euro⸗ pätſchen Großmächte in Mitleiden 1 zog. Es ver⸗ ſteht ſich von ſelbſt, daß der franzöſiſche Aktenband bei einem ſo gewaltigen geſchichtlichen Inhalte der Jahre 1871 bis 1875 nur eine ſtarke Auswahl dar⸗ ſtellen kann. Grundſätzlich iſt zu bemerken, daß die franzöſiſchen Akten faſt überall dasſelbe geſchichtliche Bild ergeben, wie es ſich aus unſeren deutſchen amt⸗ lichen Veröffentlichungen ergibt. Durch zahlreiche Bezugnahmen auf das deutſche große Aktenwerk wird dem Leſer der Vingleich der beiderſeitigen Standpunkte ermöglicht. Die Beziehungen Fraukreichs zu Deutſchland bildeten von 1871 ab das Haupt⸗ problem der franzöſiſchen Politik. Der Aktenband unterſcheidet hierbei zwei Phaſen. Bis zum 16. Sep⸗ tember 1873, dem Tage der völligen Gebietsbefreiung ſteht die Ausführung des Frankfurter Vertrages im Vordergrund. Hier ſind es die drei Konventtonen vom 12. Oktober 1871, vom 29. Juni 1872— über die Bezahlung der drei letzten Milliar⸗ den— und vom 15. März 1873 über die völlige Räu⸗ mung des franzöſiſchen Gebietes durch die deutſchen Truppen, die Frankreichs Politik gegen Deutſchland beſtimmten. Demgemäß ſpielen die Perſönlichkeiten des Präſidenten Thiers und ſeines Nachfolgers, des Marſchalls Mac Mahon, die Hauptrolle, da⸗ neven der franzöſiſche Botſchafter in Berlin Gont⸗Biron und der franzöſiſche Bevollmächtigte beim Oberkommando der deutſchen Okkupations⸗ armee, und ſpätere Botſchafter in Berlin de Saint Vallier. Auf deutſcher Seite erſcheinen als haupt⸗ ſächliche Gegenſpieler neben der alle anderen über⸗ ragenden Geſtalt des Reichskanzlers Fürſten Bismarck einmal der deutſche Geſchäftsträger in Parts, Graf Walderſee, ſodann der ſpätere deutſche Botſchafter in Paris, Graf Harry Arnim, und vor allem der Oberbefehlshaber der deutſchen Okkupationstruppen, General Frhr. v. Manteuf⸗ fel. Der letztere hat, wie es auch die franzöſiſchen Akten mit Deutlichkeit erweiſen, immer eine burch⸗ aus entgegenkommende Politik getrieben und ſich da⸗ durch die franzöſiſchen Staatsmänner zu Dank verpflichtet. Hierfür nur einige Beiſpiele aus dem franzöſiſchen Aktenwerke. Ohne peinliche Feſthaltung des urſprünglich ver⸗ abredeten Zahlungstermins befahl Kaiſer Wil⸗ hilm J. am 19. Juli 1871 die Räumung der Depar⸗ tements Somme, Seine Infeérieure und Eure, die nach Artikel 7 des Frankfurter Friedens erſt nach Zahlung der erſten halben Milliarde von den deut⸗ ſchen Truppen verlaſſen werden ſollten. Der dama⸗ lige franzöſtſche Außenminiſter Jules Favre rechnete es dem General v. Manteuffel hoch an, daß er ſich in dieſer Angelegenheit telegraphiſch un⸗ mittelbar an den in Ems weilenden Kaiſer gewandt und dadurch die ſchnelle Erfüllung der franzöſiſchen Wünſche bewirkt hatte. Jules Favre dankte dem General am 21. Juli 1871(Franzöſiſche Akten Nr. 82) in Ausdrücken warmer ee füt die loyale Unterſtützung. Vom Jahre 1873 ab entwickelte ſich die ſtarke Gegnerſchaft zwiſchen Bismarck und dem deutſchen Botſchafter in Paris, Grafen Harry Arnim, der den Franzoſen gegenüber ſeine eigene Politik durch⸗ zuſetzen wünſchte. Als am 24. Mai 1873 der Prä⸗ ſtdent Thiers einer Mißtrauenskundgebung gegen das Miniſterium erlag und Marſchall Mae Mahon zu ſeinem Nachfolger gewählt wurde, fand Fürſt Bis⸗ marck Deutſchlands politiſche Lage durch dieſen Wechſel verſchlechtert und argwöhnte, daß Graf Arnim ihn begünſtigt habe. Nach ſeiner Anſicht wurde Frankreich durch die Präſidentſchaft Mac⸗ Mahons in höherem Maße bündnisfähig, als es bisher der Fall geweſen war. In der Hauptfrage der Räumung des franzöſt⸗ ſchen Gebiets befolgte Mae Mahon durchaus die Po⸗ litik ſeines Vorgängers und ſtellte zunächſt die beſten perſönlichen Beziehungen zum General v. Man⸗ teuffel her(Franzöſiſche Akten Nr. 203). So kam es am 15. September zur völligen Räumung. An die⸗ ſem Tage telegraphierte General v. Manteuffel von der deutſchen Grenze bei Bagneux an Bismarck: „Ich habe mit den letzten Truppen ſoeben die deut⸗ ſche Grenze überſchritten. Frankreich iſt ſomit voll⸗ ſtändig geräumt.“(Deutſche Akten Nr. 118.) Mac⸗ Mahon hatte ihm ſchon am 4. September ſeinen Dank für die Gerechtigkeit und Unparteilichkeit aus⸗ geſprochen, die der General bei der ſchweren ihm auferlegten Aufgabe immer an den Tag gelegt habe. Jubelnd verkündet der franzöſiſche Bevollmächtigte in Verdun, de Saint Vallier, am 13. September die Räumung der Feſtung Verdun.„Sie hat ſich in Hbeſter Ordnung und Ruhe vollzogen. Die Stadt iſt freudig erregt, die Häuſer bedecken ſich mit Fahnen.“ Und am 16. September telegraphiert er an Mac⸗ Mahon:„Conflans und Jarny, die letzten noch be⸗ ſetzten Ortſchaften, ſind heute morgen um 7 Uhr ge⸗ räumt worden. Die deutſchen Truppen haben die Grenze um 9 Uhr überſchritten, und unſer Land⸗ gebiet iſt völlig befreit“ Franzöſiſche Akten Nr. 234 a Alles in allem hat die Zeit der deutſchen Be⸗ ſetzung vom Frankfurter Frieden ab nur zwei Jahre und fünf Monate gedauert, eine Tat⸗ fache, die geſchichtlich überall bekannt ſein könnte. Es iſt aber doch nicht unweſentlich, daß gerade jetzt von franzöſiſcher Seite die damaligen Vorgänge vor aller Welt aktenmäßig noch einmal betont werden. Der Vergleich des damaligen deutſchen Verhaltens gegenüber Frankreich mit der heutigen Knebelung Deutſchlands durch die Siegerſtagten, nachdem be⸗ reits mehr als elf Jahre ſeit Kriegsende verfloſſen ind, mußte alle jene, die aus der Geſchichte zu lernen hig und willens ſind, an der Richtigkeit der Poli⸗ zweifeln inen die man Deutſchland gegenüber Igt, und d ung Europas unmöglich u 1 Bernh. Schwertfeger In London, noch vor der Flottenkonferenz [Drahtung unſ. Londoner Vertreters) 8 London, 28. Dez. Der zur Zeit in Schottland weilende Miniſter⸗ präſident Macdonald hat auf eine Anfrage des ihm naheſtehenden„Daily Herald“ beſtätigt, daß er den franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Tar⸗ dieu zu einer perſönlichen Beſprechung eingeladen habe. Einer Pariſer Meldung zufolge hat Tardieun die Einladung angenommen und wird vor dem Be⸗ ginn der Flottenkonferenz nach London kommen, um mit Maedonald zu konferieren. Man hofft, daß es in einer offenen Ausſprache zwiſchen den Leitern der beiden Regierungen gelingen wird, einen Teil der Probleme zu klären, die Frankreichs Haltung in der Flottenfrage mit ſich bringen. Das Memorandum der franzöſiſchen Regierung über ihre Stellung zur Seeabrüſtung wird heute in der engliſchen Preſſe lebhaft erörtert, doch iſt es noch zu früh, um die Stellungnahme Englands zu den franzöſiſchen Vorbehalten und Bedenken zu definie⸗ ren. Ganz offenſichtlich begnügt ſich auch die Preſſe vorerſt mit einer Erörterung der politiſchen Stellen des Memorandums, deren Aufnahme in England von vornherein nicht zweifelhaft ſein konnte. In dieſer Beziehung iſt der Kernpunkt des Memo⸗ randums die Anregung eines Mittelmeerpaktes. zwiſchen den an den Flottenproblemen des Mit⸗ telmeers intereſſierten Mächten. In die franzöſiſche Preſſe war dieſer Vorſchlag mit der Vertragsidee von Locarno in Zuſammenhang gebracht worden. Das Memorandum ſelbſt wählt bezeichnenderweiſe den Vergleich mit dem Abkommen von Waſhington. Dieſes Viermächteabkommen über die Politik im Pazifiſchen Ozean iſt ein weit loſeres politiſches Uebereinkommen als der Locarnovertrag. Die vier Mächte verpflichteten ſich bekanntlich auf der Waſhingtoner Konferenz, lediglich ihre gegenſeitige Intereſſenſphäre zu reſpektieren und im Falle eines Angriffes auf eine der Mächte ſofort miteinander in diplomatiſche Verbindung zu treten. Die Idee, daß ein ähnliches Abkommen auf der kommenden Londoner Konferenz beſprochen werden ſoll, iſt tatſächlich ſchon vor einiger Zeit von Amerika ven dert worden. So wie der Vorſchlag jetzt von Frankreich vorgebracht wird, ſtößt er naturgemäß auf ſtärkſte Ablehnung in England. Man erinnert ſich an die ungeheuren Schwierigkeiten, die Chamberlain ſeinerzeit hatte, um den Locarnovertrag gegenüber der engliſchen Oeffentlichkeit durchzuſetzen. Eine be dieſer Kampagne iſt einfach un⸗ denkbar. Es iſt bezeichnend, daß ein Blatt wie der „Daily 4 2055 der Frankreich recht ſympathiſch gegenüberſteht, erklärt, es könne von einer briti⸗ ſchen Garantie in internationalen Kon⸗ flikten abſolut keine Rede mehr ſein. Der Garantievertrag von Locarno ſtelle die äußerſte Grenze deſſen dar, was England an ſol⸗ chen Verpflichtungen übernehmen konnte. Keine engliſche Regierung könnte den franzö⸗ ſiſchen Vorſchlag akzeptieren. Die geſamte öffentliche Meinung Englands ſet einig in der Ueberzeugung, daß nicht noch einmal eng⸗ liſches Leben und Gut mit einer Hypothek auf künf⸗ tige Konflikte belaſtet werden dürfe. Im übrigen weiſt der„Daily Telegraph“ darauf hin, daß der politiſche Vorſchlag Frankreichs ganz außerhalb der Tagesordnung der Flottenkonferenz liegt, die ſich ausdrücklich nur mit maritimen Problemen, nicht aber mit politiſchen Flottenfragen befaſſen ſoll. Es iſt intereſſant, daß die„Times“ dem fran⸗ zöſiſchen Vorſchlag ſchon bedeutend weniger ableh⸗ nend gegenüberſtehen. Zwar hält dieſes Blatt die Verwirklichung des Vorſchlages in ſeiner jetzigen Form für völlig unmöglich, läßt aber den Weg zu einer Einigung offen. Es ſei in dieſem Zuſammen⸗ hang bemerkt, daß der Oberkommandierende der engliſchen Mittelmeerflotte, Admiral Field, vor einigen Tagen von Malta nach London gerufen wor⸗ den iſt, um mit der Marineleitung gewiſſe Probleme zu beſprechen. Man darf annehmen, daß es ſich hier um den franzöſiſchen Vertragsvorſchlag handelt. Im ganzen glaubt man gegenwärtig nicht, daß eine eng⸗ liſche Ablehnung dieſes Vertragsvorſchlages, die mehr oder weniger ſicher iſt, Frankreich zum Rückzug von der Konferenz veranlaſſen werde. Es iſt je⸗ doch, wie geſagt, das erſte Stadium der Vorbeſpre⸗ chungen und bis zum 21. Januar, dem Beginn der Konferenz, werden die diplomatiſchen Verhandlungen ununterbrochen weitergeführt werden. Die japaniſche Delegation für die Flottenkonferenz iſt bereits geſtern in Lon⸗ don eingetroffen. Der Leiter der Delegation iſt der frühere japaniſche Miniſterpräſident Wakatzuki. Es verlautet, daß die Japaner bei ihren Beſprechun⸗ gen mit der amerikaniſchen Regierung über die Er⸗ höhung ihrer Kreuzerquote bisher kein Glück gehabt haben. Sie werden hier ſofort die Fühlungnahme mit der engliſchen Regierung aufnehmen, um ihre Anſprüche doch noch bis zu einem gewiſſen Grade durchzuſetzen. Velgiſche Feſtungen gegen Deulſchland (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) J Berlin, 28. Dez. Von der belgiſchen Heeresleitung iſt, wie der „Daz.“ aus Lüttich berichtet wird, beabſichtigt, nicht nur die Forts ganz oder teilweiſe wieder herzu⸗ ſtellen, ſondern auch zum Ausbau des Brückenkopfes Lüttich in den Provinzen Limburg, Lüttich und Luxemburg in Nähe der Landesgrenze eine Reihe von Betonunterſtän den t ſchaffen, die zur Aufnahme von Maſchinengewehrſtellungen oder ſchwerer Artillerie beſtimmt ſind. Damit wird die ganze Grenze nach Deutſchland hin und zwar vom Großherzogtum Luxemburg ab bis zur belgiſch⸗holländiſchen Grenze unterhalb Maaſtrich mit einem dichten Feſtungsgürtel ausgeſtattet ſein. Die Forts von Lüttich ſind mit Geſchützen verſehen, die eine Schußweite von 18 Kilometern beſitzen. Tirol (Drahtberichtunſeres Berliner Büros) Berlin, 28. Dez. Nach einer Meldung des„Vorwärts“ ſteht die vor einigen Jahren erbaute Bergbahn von dem Nordtiroler Höhenkurort Igels auf den Patſcher Kofel in Gefahr, italieniſch zu werden. Die ſtändigen wirtſchaftlichen Schwierigkeiten haben je⸗ denfalls dazu geführt, daß Verhandlungen eingeleitet worden ſind, die Bahn des Kurhauſes von Igels und alle Kurbetriebsanlagen in italieniſchen Beſitz über⸗ gehen zu laſſen. Die Verhandlungen ſind noch nicht abgeſchloſſen. Das Katſcher Kofel⸗( elände beherrſcht ſtrategiſch nicht nur die Bahnanlagen und die Straßen zum Brenner, ſondern auch die Verkehrslinien im Inntal, alſo die internationalen Verbindungen von der Schweiz und nach Deutſchland. FPPFPFPFVVVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVVUwUUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUV...... Steuerſenkung? ([(Draht bericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 28. Dez. In ber Weihnachtsausgabe eines Berliner Blattes hatte der neue Reichsfinanzminiſter Molden⸗ hau er ſich über die ſeiner harrenden Aufgaben ver⸗ breitet und als das Ziel ſeiner Beſtrebungen nächſt der Sanierung der Finanzen des Reiches und der Länder auch die Durchführung der in der Finanz⸗ reform vorgeſehenen Steuererleichterungen bezeichnet. Es charakteriſtert die innerpolitiſche Lage, wie ſpöttiſch der„Vorwärts“, auf dieſe Ankündigung des volksparteilichen Miniſters reagtert:„Man darf“, bemerkt das ſozialdemokratiſche Hauptorgan,„ſehr geſpannt darauf ſein, wie er dieſes Kunſtſtück fertig bringen wird. Er hat dabei jede Fretheit, nur darf er es nicht vollbringen, indem er die Koſten den Maſſen des arbeitenden Volkes auferlegt. In dieſem Fall würde er auf den härteſten Widerſtand der ſo⸗ zialdemokratiſchen Fraktion ſtoßen.“ Aehnlich, wenn auch nicht ganz ſo ſchroff, haben es ja auch ſchon die Herren Breitſcheid und Hertz ausgeſprochen. Wie bei der ſo offen oppoſi⸗ tionellen Einſtellung Dr. Moldenhauer mit der So⸗ zialdemokratie die Finanzpläne der Regierung ver⸗ wirklichen will, iſt ſchwer vorſtellbar. Koſtſpielige Anterſuchungsausſchüſſe (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 28. Dez. Die preußiſche Regierung beabſichtigt, wie„Tem⸗ po“ wiſſen will, dem Unfug der Unterſuchungs⸗ ausſchüſſe zu ſteuern. Sie geht dabei von der ſehr richtigen Erwägung aus, daß bei dieſen Ausſchüſſen im allgemeinen herzlich wenig herauskommt. Auch ſteht der Aufwand, den ſte erfordern, in keinem Ver⸗ hältnis zu ihren Ergebniſſen. Eine einzige Voll⸗ ſitzung beiſpielsweiſe des Sklarek⸗Ausſchuſ⸗ ſes koſtet annähernd 2000 Mark. Die Unter⸗ ſuchungsausſchüſſe ſollen in Zukunft ganz verſchwin⸗ den oder eine andere Form erhalten. Schon bei e nur dazu beiträgt, eine wahrhafte der kommenden Etatsberatung will die n 0 dem. N 1 5 Dr. Schobers Reiſepläne [Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, W. Dez. Der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Schober hat für den Anfang nächſten Jahres drei Reiſen in Ausſicht genommen: nach dem Haag, nach Berlin und nach Rom. Feſt ſteht bisher nur, daß der Bundeskanzler am 1. Januar Wien zur Teilnahme an den Haager Beſprechungen verläßt. Für die übrigen Staatsbeſuche ſind genauere Daten noch nicht vereinbart. In Berlin nimmt man an, daß Dr. Schober in Haag Gelegenheit haben wird, mit den reichsdeutſchen Delegierten ſich über die näheren Einzelheiten ſeines Beſuchs in der Reichshauptſtadt zu verſtändigen. Daß er auf der Rückfahrt von Haag bereits ſeine Berliner Viſite abſtatten wird, iſt nicht wahrſchein⸗ lich. Die politiſchen Verhältniſſe im Reich, die ſich unmittelbar nach der Haager Konferenz ſehr leicht zuſpitzen können, laſſen einen Beſuch zu dieſem Zeitpunkt unter Umſtänden als nicht zweckmäßig er⸗ ſcheinen. Möglich alſo, daß der Bundeskanzler erſt abwartet, bis eine gewiſſe Konſolidierung einge⸗ treten ſſt, möglich auch, daß er auf der Heimkehr von Haag nach Wien einen kurzen inoffiziellen Aufent⸗ halt in Berlin nimmt, dem er dann ſpäter, vielleicht im Februar, ſeinen ſchon ſeit längerer Zeit ge⸗ planten Antrittsbeſuch folgen laſſen wird. Daß Dr. Schober nach Rom fährt, bevor er in Berlin geweſen iſt, hält man hier für ausgeſchloſſen. Berufung im Siegelsdorfer Prozeß — Fürth, 28. Dez. Gegen das vom erweiterten Schöffengericht in Fürth gefällte Urteil im Siegels⸗ dorfer Eiſenbahn⸗Prozeß hat der Staatsanwalt Be⸗ rufung eingelegt. Ebenſo hat der Angeklagte Ober⸗ bahnmeiſter Stuhlfauth durch ſeinen Verteidiger Berufung einlegen laſſen. Indiſcher e für Gandhis — Lahore, 27. Dez. Der indiſche Nationalkongreß nahm heute die von Gandht vorgeſchlagene Ent⸗ ſchließung an, in der die Konferenz zwiſchen eng⸗ liſchen und indiſchen Bevölkerungsſchichten über in⸗ die Verfaſſungsfragen verworfen wird. Ziel der 1 8 Politik müſſe die vollſtändigkeit Indiens ein. 8 Berlin, 27. Dez. In Beſtätigung von Waſhingtoner Preſſemittei⸗ lungen gibt die Berliner amerikaniſche Botſchaft be⸗ kannt, daß der amerikaniſche Botſchafter in Berlin, Dr. Jacob Gould Schurman ſein Rücktritts geſuch eingereicht hat, das vom Präſidenten Hoover nun⸗ mehr bewilligt worden iſt. Der Botſchafter hat ſich ſchon ſeit längerer Zeit mit Rücktrittsabſichten getragen. e Familie be⸗ findet ſich bereits ſeit September wieder in ihrem Newyorker Heim. Der Botſchafter ſelbſt beabſich⸗ tigt, im Laufe des Monats Januar in Newyork ein⸗ zutreffen. * Der Grund des Rücktritts liegt keineswegs in irgendwelchen politiſchen Schwierigkeiten, ſondern erklärt ſich lediglich daraus, daß nach dem Amts⸗ antritt des neugewählten Präsidenten der Ver⸗ einigten Staaten die amerikaniſchen Vertreter im Auslande ihm ihre Aemter zur Verfügung ſtellen. Es handelt ſich alſo um eine Formſache. Das Rück⸗ trittsgeſuch liegt dem Präſidenten Hoover bereits ſeit deſſen Amtsantritt im März dieſes Jahres vor. Nach dem Präſidentenwechſel erfolgte auch dieſer Ge⸗ pflogenheit entſprechend der Botſchafterwechſel in London und Paris, dem jetzt auch der Wechſel in Berlin folgte. In Deutſchland hat die Nachricht von dem Rück⸗ tritt Schurman's lebhaftes Bedauern ausgelöſt. Seit feinem Amtsantritt im Juni 1925 hat Schurman die von ſeinem Vorgänger, Hougthon, eingeleitete Verſtändigungspolitik zwiſchen Deutſchland und den Vereinigten Staaten zu einem beide Teile äußerſt befriedigenden Ende geführt und die Bezie⸗ hungen zwiſchen den beiden Ländern außerordentlich vertieft. Während ſeines mehr als vierjährigen Auf⸗ enthaltes in Deutſchland lag es ihm ob, die ſchwie⸗ rige Liquidationsfrage, die Entſchädigung für die deutſche Schiffahrt zu regeln und die vorbereitenden Verhandlungen über einen Sondervertrag zwiſchen Deutſchland und Amerika in der Reparationsfrage zu leiten, und nicht zuletzt das Zuſtandekommen des Kelloggpaktes zu ermöglichen. Mit dem ver⸗ ſtorbenen Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann verbanden ihn die herzlichſten perſönlichen Bezie⸗ hungen, die nicht ohne Einfluß auf politiſche Dinge waren. Er war ein begeiſterter Verehrer des deut⸗ ſchen Geiſteslebens, mit dem der jetzt ſchon 76jährige in ſeiner Jugend, als er in Heidelberg ſtu⸗ dierte, vertraut wurde. Als Botſchafter widmete er ſich der Pflege der geiſtigen Beziehungen zwiſchen den beiden Staaten. Seiner Dankbarkeit für Hei⸗ delberg gab er durch eine Sammlung reicher Geld⸗ mittel in Amerika ſtärkſten Ausdruck, wofür ihm die Hochſchule gleichzeitig mit Dr. Streſemann zum Ehrendoktor ernannte. In aller Erinnerung iſt noch die anläßlich dieſer Ernennung gehaltene Rede des Botſchafters, die einen Beweis für die wirkliche Freundſchaft zwiſchen Amerika und Deutſchland gab. Vor kurzem wurde Dr. Schurman zum Ehrenmitglied der Preußiſchen Akademie der Wiſſenſchaften gewählt. Eine Spur des des Düſſeldorfer Mörders? (Telegraphiſche Meldung) Berlin, 28. Dez. Die Wiener Blätter melden, daß durch die An⸗ zeige einer in Sollenau bei Wiener⸗Neuſtadt wohnen⸗ den Frau die Gendarmerie auf eine Spur gebracht wurde, die geeignet ſcheint, die Spur des vielgeſuch⸗ ten Düſſeldorfer Mörders finden zu laſſen. Die Zeitungen veröffentlichten vor einiger Zeit ein Kriegsgedicht, das der unbekannte Düſſel⸗ dorfer Mörder geſchrieben haben ſoll und das in die Hände der Kriminalpolizei gelangt iſt. Die Frau in Sollenau las dieſes Gedicht und erinnerte ſich, während des Krieges von einem in der Sprengſtoff⸗ Fabrik in Blumau beſchäftigten Arbeiter, mit dem ſie näher bekannt war, dasſelbe Gedicht erhalten zu haben. Durch Nachforſchungen in der Sprengſtoff⸗Fabrik ergab ſich, daß der betreffende Mann namens Covalſky während der Kriegszeit von Düſſeldorf, ſeinem Heimatort, zur Dienſtleiſtung nach Blumau einrückte, wo er die Arbeit eines Pumpenwärters verrichtete. Nach dem Umſturz kehrte er nach Düſſeldorf zurück. Die deutſche Sicherheitsbehörde wurde von der Spur ſofort verſtändigt. Die Kriminalpoltzet fand Covalſky nicht in Düſſeldorf; er iſt unbekannt abgemeldet. Es iſt ein internationaler Steckbrief erlaſſen worden. 9 Todesopfer des Eiſes (Telegraphiſche Meldung) Würzburg, 27. Dez. Im benachbarten Margetshöchheim tummelten ſich heute nachmittag vier Knaben im Alter von 9 bis 10 Jahren auf dem dünnen Eiſe eines alten Mainarmes. Die Kinder brachen ein. Auf ihre Hilferufe eilte der in der Nähe beſchäftigte 30 Jahre alte Vitus Wittſtadt herbei, um ſie zu retten. Dabet fand er ſelbſt den Tod im Waſſer; auch die vier Knaben ertranken. — Hamburg, 28. Dez. Bei Harburg⸗Wilhelms⸗ burg brachen am Freitag auf der Eisdecke des Ernſt⸗ Auguſt⸗Kanals drei Knaben ein. Nur einer konnte von hinzukommenden Paſſanten gerettet werden, die beiden andern ertranken. In Puttgard auf der Inſel Fehmarn ſind zwei Mädchen im Alter von 8 und 10 Jahren, die Töchter zweier Arbeiterfamiltien, beim Schlittſchuhfahren 121 7 5 Eis des Dorfteiches eingebrochen und er⸗ runken. Deulſche Volkspartei Wir machen unſere Mitglieder nochmals auf die heute abend 8 Uhr im großen Saale der„Har⸗ monie“, D 2, 6, ſtattfindende Weihnachtsfeier aufmerkfam. 8— Tombola— Eintritt frel⸗ Der Vorſtand. 8 9 2 — 2 * Samstag, den 28. Dezember 1920 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 600 Stäbtiſche Nachrichten Beiſetzung von Direktor Ernſt Thenau Zu einer eindrucksvollen Trauerkundgebung ge⸗ ſtaltete ſich die Beiſetzung von Direktor Ernſt Thenau um die geſtrige elfte Vormittagsſtunde auf dem Friedhöfe. Turner und Turnerinnen mit der Fahne des Turnvereins von 1846 hielten die Ehrenwache in der Leichenhalle! Turner brachten den reich mit Blumen geſchmückten Sarg des toten Turnerführers, gefolgt von den Ange⸗ hörigen und ſeinen Freunden, nach dem Krema⸗ torium und flankierten den Totenſchrein während der Trauerfeier zuſammen mit den im Halbrund aufgeſtellten Fahnen der Mannheimer Turnvereine, die es ſich nicht haben nehmen laſſen, dem verdienſt⸗ reichen Ehrenmitglied des Turngaues die letzte Ehre zu erweiſen. Die mit Lorbeerbäumen geſchmückte Halle des Krematoriums konnte trotz der Morgen⸗ ſtunde die zahlreichen Trauergäſte kaum faſſen. Nach einem einleitenden Orgelvortrag des Muſikdirektors Lenz und dem Lied„Ueber den Sternen“ der Sängerrtege des T. V. 1846 unter Muſikdirektor Sieder hielt Stadtpfarrer Mutſchler⸗Feudenheim die Trauerrede. Seinen zu Herzen gehenden Worten hatte der Geiſtliche das Bibelwort des Johannes „Sei getreu bis in den Tod“ zugrunde gelegt, das nicht beſſer auf das Wirken und Schaffen des wert⸗ vollen und prächtigen Menſchen, wie es Ernſt Thenau mit ſeinen ſeltenen Charaktereigenſchaften geweſen, hätte zutreffen können. Getreu bis in den Tod, hat Ernſt Thenau ſeine Kraft mit einer unvergleich⸗ lichen Pflichterfüllung in ſeinem Beruf der Mann⸗ heimer Verſicherungsgeſellſchaft gewidmet und ebenſo getreu alles für ſeine geliebte deutſche Turnſache im Verein, Gau und Verband gegeben. In ganz beſon⸗ derem Maße jedoch war ihm feine Familie ans Herz gewachſen. Als ihm vor eineinhalb Jahren ſeine Gattin im Tode vorausging, wurden ſeine Kinder und Enkelkinder ihm völlig zum Sonnen⸗ ſchein. Welch großer Freundeskreis um Ernſt Thenau trauert und welcher Wertſchätzung ſich der Verſtor⸗ bene erfreute, bezeugten in reichem Maße die herzlichen Nachrufe und ſchönen Kranzſpenden. Für den Auſſichtsrat und die Direktion der Mann⸗ heimer und Continentalen Verſtcherungsgeſellſchaft würdigte Generaldirektor Müller die Verdienſte Thenaus in 25jähriger Tätigkeit. Der frühere Generaldirektor Haltermann fand als Vor⸗ ſitzender des Continentalen Verſicherungsverbandes ehrende Worte, desgleichen für die Aſſekurranz⸗Ver⸗ bände Direktor Hötel. In wehmutsvoller Weiſe widmete Direktor Schneider für die Direktion, Angeſtellten und Beamte, die innerhalb weniger Tage an der Bahre zweier Mitarbeiter trauernd ſtehen, einen tiefgefühlten Nachruf. Auch die nahe⸗ stehenden Verſicherungsgeſellſchaften und Verbände hatten Kranzſpenden abgeben laſſen. In breitem Maße ehrten die Turner ihren toten Freund und Führer. Ueber den Verein hinaus hatten die Gauvereine, der Gauturnrat, die benachbarten Turngaue, der 10. Turnkreis(Baden), der Pfälzer Turnerbund und die Deutſche Turnerſchaft Vertreter entſandt. Amtsgerichts⸗ direktor Dr. Wolfhard zeichnete in treffender Weiſe das turneriſche Charakterbild Ernſt Thenaus im Auftrage des Turnvereins 1846, dem er in langen Jahren ſo viel gegeben, dem er ein ſeltener tur⸗ neriſcher Führer in ſchwerer Entwicklungszeit in trefflichem Maße geweſen. Bis zuletzt galt ſeine Sorge ſeiner Turnerei. Noch vor acht Tagen pflegte er mit ſeinen Freunden Unterhaltung wegen des Hevorſtehenden Landesturnens, das er nun nicht mehr erleben ſollte. Als Menſch und als Führer hat Thenau in einem Heimatverein Leipzig⸗Gohlis und im Turnverein 1846 ſich ein bleibendes Denkmal geſetzt. Für beide Vereine widmete ihm Dr. Wolf⸗ hard durch die Kranzniederlegungen einen letzten Gruß. Für die Deutſche Turnerſchaft ſagte der 1. Kaſſenwart, Kommerzienrat Schill ⸗Oſt⸗ hofen, dem langfährigen Weggenoſſen und Freund Gruß und Dank. Kreisvertreter Direktor Weiß ⸗ Heidelberg für die Badener Turnerſchaft und Gau⸗ vertreter Stalf für den Mannheimer Turngau fanden unter Niederlegung von Kränzen ebenſo an⸗ erkennende Worte des Nachrufes. Am 25. und 26. Januar 1930 findet unter Leitung des Mannheimer Brieftaubenzüchter⸗ Klubs in den Räumen des„Roſengartens“ die 43. Verbandsausſtellung des Verban⸗ des Deutſcher Brieftaubenzüchter⸗ Bereine E.., Sitz Hannover, ſtatt. Dieſes Ereignis bedeutet einen Höhepunkt im Mannheimer Brieftaubenſport. Das Beſte, was in ganz Deutſchland auf dem Gebiete der Brieftauben⸗ zucht erreicht wurde, wird hier zur Schau geſtellt. Nicht nur Mannheim, auch ganz Baden und Würt⸗ temberg hatten bislang darauf verzichten müſſen, dieſe bedeutendſte aller deutſchen Brieftaubenaus⸗ ſtellungen in ihre Gebiete zu bekommen. Der füh⸗ renden Stellung Mannheims auf dieſem Gebiete iſt es zu danken, daß für dieſe Veranſtaltung unſere Vaterſtadt vorgeſehen wurde. Welche Bedeutung dem Brieftaubenſport zukommt, belegt zur Genüge die Tatſache, daß heute in Deutſchland über 6000 Vereine dem Verbande Deutſcher Brieftaubenzüchter⸗Vereine angehören, und daß wir in Mannheim zurzeit über 400 Züchter haben. Gerade in den letzten Jahren gewann dieſer Sport dauernd neue Freunde und Anhänger. Das Streben der Brieftaubenzucht geht dahin, ſchöne Tiere mit guter Flugleiſtung zu erzielen. Was hierin geleiſtet wurde, dürfte auch den dem Sport Fernerſtehenden heute nicht mehr ganz fremd ſein. Einige Angaben ſeien hier angefügt: Von beſon⸗ derem Intereſſe iſt wohl in der heutigen Zeit der Rekorde die Fluggeſchwindigkeit der Brieftaube. Ein Vergleich mit den Rekorden der Leichtathletik und der alles beſiegenden Technik dürfte immerhin in Erſtaunen ſetzen. Mit 60 Ktlo⸗ meter in der Stunde erreicht die Brieftaube eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit, die die unſerer ſchnell⸗ ſten Läufer weit übertrifft.(Stehe unten.) Weſent⸗ Iich iſt dabei, daß das Tier in der Lage iſt, dieſe Stundenleiſtung auf lange Strecken beizubehalten. Beſonders gute Tauben erzielen ſogar noch beſſere Leiſtungen. Die alljährlich veranſtalteten Wettflüge beſtätigen dies immer wieder. Sie werden derge⸗ ſtalt durchgeführt, daß die Flugſtrecke ſukzeſſive ver⸗ größert wird. Von den beſten Tauben verlangt man die Bewältigung von Strecken bis zu 1000 Kilometer. In ſinniger Weiſe erfüllte die Vorturner⸗ ſchaft des Turnvereins 1846 durch Ober⸗ turnwart Schweizer eine letzte Ehrenpflicht im Sinne Ernſt Thenaus, der ihr nach ſeiner Ueber⸗ ſiedlung von Leipzig eine neue Grundlage des Aus⸗ baues gegeben hat. Die Vorturnerſchärpe, die Thenan von J. C. Lion überreicht worden war, wurde von den Turnern über ſeinen Sarg gebreitet, um von ihm mit ins Grab genommen zu werden. So war es der Wunſch des Turners Thenau. Wei⸗ terhin legte die Männerabteilung durch Turnwart Groß, dem Nachfolger Thenaus und die Spiel⸗ und Sportabteilungen durch den 3. Vorſitzenden Jo ſt Kränze nieder. Auch die Mannheimer Lieder⸗ tafel, in der Thenau langjähriges aktives Mit⸗ glied war, widmete ihm einen letzten Gruß. Nach dem Gebet des Geiſtlichen und einem wei⸗ teren Vortrag der Sängerriege ſenkte ſich der Sarg langſam unter den Harmoniumklängen„Stille Nacht, heilige Nacht“, in die Tiefe, während ſich die trauer⸗ umflorten Turnerfahnen langſam und ehrfurchts⸗ voll ſenkten. Gr. * * Die Städt. Sparkaſſe Mannheim weiſt im An⸗ zeigenteil darauf hin, daß die Schalter am 31. De⸗ zember wegen Rechnungsabſchluß geſchloſſen bleiben. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am mor⸗ gigen Sonntag Metzgermeiſter Emil Geiſer mit ſeiner Ehefrau Frieda geb. Würfel, Fahrlachſtr. 7. Der große Tag des Brieftaubenſports 43. Ausſtellung des Verbandes Deutſcher VBrieftaubenzüchter⸗Vereine im Mannheimer Roſengarten Wenn nicht außergewöhnliche Hinderniſſe eintreten, wie ſtarker Gegenwind und Gewitter, legen die Tiere bis zu 800 Kilometer in einem Tag zurück; die Strecke von 800 Kilometer wurde ſogar ſchon in zehn Stunden geflogen, was 80 Kilometer in der Stunde bedeutet. Bei kürzeren Strecken erhöhen ſich die Leiſtungen je Einheit entſprechend. In den mittleren Strecken um 300 Kilometer beträgt die Beſtleiſtung 2000 Meter in der Minute= 120 Kilometer in der Stunde, eine Schnelligkeit, die ſelbſt für unſere modernſten Verkehrsmittel nur ſchwer erreichbar iſt. Wenn wir daneben die Leiſtungen unſerer Läufer betrachten und die nur auf die ſehr kurze Strecke von 100 Meter erzielbare Weltrekordleiſtung(10,4 Sek.) zugrunde⸗ legen und auf Stundengeſchwindigkeit umrechnen, er⸗ halten wir eine Zahl, die mit rund 35 Kilometer in der Stunde erheblich hinter den Flugleiſtungen der Tauben zurückbleibt. Praktiſche Bedeutung hatten die Brieftauben in beſonderem Maße während des Krieges, wo ſie ſehr viel Verwendung im Depeſchendienſt fanden, wenn die techniſchen Nachrichtenvermittler verſagten. Heute werden Tauben vor allem bei Expeditionen verwen⸗ det, ſo unter anderem bei Polarexpeditionen. Als Zeichen dafür, welche Bedeutung man allgemein der Brieftaube beimißt, mag in Erinnerung gebracht werden, daß unſerem„Graf Zeppelin“ bei ſeiner Weltreiſe von Japan aus Tauben mitgegeben wur⸗ den, die dann vom Luftſchiff aus weiter Ferne und ſchwindelnder Höhe die Heimreiſe wieder antraten. All das hier Geſagte erklärt, weshalb die Brief⸗ taubenzucht heute ſo viele Anhänger hat. Das Anwachſen der Vereine in Mannheim aber war die Veranlaſſung, die große Verbandsaus⸗ ſtellung 1930 nach Mannheim zu legen. Aus dem ganzen Reiche werden Züchter und Freunde der Brieftaubenzucht Ende Januar hierher kommen, um die Fortſchritte der deutſchen Zucht zu ſehen. Aber auch der Bevölkerung Mannheims ſoll damit Ge⸗ legenheit gegeben werden, einmal wirklich gute und ſchöne Tauben zu ſehen. Die Ausſtellung findet im Nibelungenſaal und in der Wandelhalle des Roſen⸗ gartens ſtatt. Zu gegebener Zeit wird an dieſer Stelle nochmals auf dieſe Veranſtaltung hingewieſen werden. Stemmle. b Add ã ͥã ͤVbVVVdbVVbCCGããæ ͤVVVVVVwVGVwVbVGGGwVbGGTGVGTGTGVTVGVGbVGTPTGTGTPTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTbGbTGbTbTbVbTVbTbPbTbTbTbTbPbPbPbPbPPbbPPPb * Grober Unfug wurde in der vergangenen Nacht dadurch verübt, daß der Feuermelder Seckenheimer⸗ ſtraße 70 durch einen unbekannten Täter mutwillig in Tätigkeit geſetzt wurde, ſo daß die Feuerwehr zum drittenmal innerhalb zweier Tage unnötigerweiſe ausrückte. Veranſtaltungen Papſtfeier in der St. Joſephskirche Anläßlich des goldenen Prieſterjubiläums des heiligen Vaters luden am Abend des zweiten Feiertages die Glocken der St. Joſephskirche die Gläubigen zur Jubelfeter und kurzen Andacht ein, die von Stadtpfarrer Mos mann unter Aſſiſtenz der Kapläne Hettich und Hüfner ab⸗ gehalten wurde. Die Feier wurde verſchönt durch einige bemerkenswerte Werke, die von dem Kirchenchor, be⸗ gleitet von großem Orcheſter und Orgel, klangſchün zu Ge⸗ hör gebracht wurden. Eingeleitet wurde die Feier durch Mozarts„Ave verum“. Während der Prozeſſion der Män⸗ ner klangen durch das feſtlich geſchmückte Gotteshaus die wuchtigen Akkorde von Bruckners„Tedeum“, aus dem aller⸗ dings in dieſer Aufführung die Solopartien geſtrichen waren. Nach dem„Großer Gott wir loben dich“ der Ge⸗ meinde ſang der Kirchenchor das ſechsſtimmige„Tui ſunt cbelt“ von J. Dietrich, dem Schuberts„Tantum ergo“ in Bedur folgte. Nach dem Segen wurde die Feier mit dem ſtimmungsvollen Weihnachtschor„Schlaf wohl, du Him⸗ melsknabe du“ für Frauenſtimmen, Orcheſter und Orgel von Aiblinger beſchloſſen. Sämtliche muſikaliſche Darbte⸗ tungen unter Herrn J. St. Winters ſtcherer Lettung wurden vortrefflich vom Kirchenchor zu Gehör gebracht, der ſeinerſeits ſehr gut von Orcheſter und Orgel, die Herr W. Zug meiſterhaft bediente, unterſtützt wurde. W. V. Mannheimer Künſtlertheater„Apollo“ Das Gaſtſpiel der neuen Wiener Maga ens Revue 1930, das unwiderruflich nur 14 Tage datierk, beginnt am Sylveſterabend mit einer Feſtvor ſtel⸗ ung. Die Revue bringt in 28 Blättern Neuheiten mit einem hervorragenden Soliſten⸗Perſonal, aus dem in erſter Linie der zum erſtenmale in Europa befindliche große Groteskkomiker Dane Reeves vom Palace, Newyork mit feiner Originalſzene„10007 Amerika“ beſonders her⸗ vorſtechen wird. Dane Reeves hat bei ſeinem Erſtauftreten in Europa einen geradezu beiſptelloſen Erfolg erzielt. Neben dieſem Meiſter des Humors der neuen Welt iſt der junge Wiener Künſtler Erich Wolf zu nennen, der ſich durch ſeinen liebenswürdigen Humor und ſeine pracht⸗ vollen ſtimmlichen Mittel raſch einen großen Namen ge⸗ ſchaffen hat. Dazu kommt der bekannte Komiker Fritz Abel, der Tenor Gino d' Arrigo von der Skala, Milano, die Solotänzerinnen Margo und Adi van Hoven, Marga Bron n, Gert Carin und die reizende Wiener Soubrette Herma Heiniſch. Von den alten Lieblingen find Baroneß Marletta von Scotti, die preisgekrönte Wiener Schönheit, Mr. Jimmy der lebende Gummiball, „die reizenden Mitglieder der Magazin⸗Girls und des Vienna⸗Balletts übernommen. Die Vorſtellung wird in 28 Bildern unter perſönlicher Leitung und Mitwirkung des Autors, Direktor Em. Tauſſig abgewickelt. Vorverkauf ab heute. Sarraſani zum Wochenende Die Frage nach dem Verbringen des„Weekends“ dürfte nachdem Sarrafani in unſern Mauern weilt, nicht mehr viel Kopfzerbrechen bereiten. Samstag und Sonntag iſt nicht weniger als fünfmal Gelegenheit gegeben, das ge⸗ waltigſte Zirkusunternehmen Europas zu beſuchen. Das Mannheimer Gaſtſpiel kann ſich nur noch auf kurze Zeit erſtrecken, da die Gaſtſpiele in den weiteren Reichs⸗ und Auslandsſtädten genau terminiert ſind. Die„Schönſte Schau zweier Welten“, die durch neueſte Attraktionen be⸗ veichert iſt, wird demnächſt auch in Berlin und Paris ge⸗ geigt. Kommunale Chronik Bürgermeiſterwahl in Neuſtadt a. H. * Neuſtadt a.., 26. Dez. In der erſten Sitzung des neuen Stadtrates wurde beſchloſſen, zwei weitere Bürgermeiſter zu wählen. Die Nattonalſozialiſten hatten beantragt, nur einen zu wählen und dieſen eptl. berufsmäßig anzuſtellen. Dieſer Antrag wurde jedoch abgelehnt. Die Wahl der beiden Bürgermeiſter hatte folgendes Ergebnis: Als 2. Bürgermeiſter wurde mit 10 Stimmen ge⸗ wählt Kohlenhändler Eſch(Bayeriſche Volkspartei), Erſatzmann iſt Magnus Nenninger von der Wirtſchaftspartei. Zum dritten Bürgermeiſter wurde gewählt Rudolf Ernſt(Gewerbebund), der ſchon ſeither dieſes Amt innehatte, als Erſatzmann Pro⸗ feſſor Hauck vom privaten Bürgerblock. Scharnagl nimmt an * München, 28. Dez. Oberbürgermeiſter Dr. Scharnagl hat die Wahl zum erſten ehrenamt⸗ lichen Bürgermeiſter der Stadt München an⸗ genommen. Kleine Mitteilungen Die im Gemeinderat von Hochdorf(Pfalz) vorgenommene Wahl des erſten Bürger mei⸗ ſters mußte durch das Los entſchieden wer⸗ den. Auf beide Kandidaten, ſowohl den des Zen⸗ trums, als auch den ſozialdemokratiſchen, waren je ſechs Stimmen gekommen. Fortuna lächelte dem ſozialdemokratiſchen Kandidaten Peter Heſſer, der ſomit 1. Bürgermeiſter von Hochdorf wurde. Der Bürgerausſchuß von Buchholz(Amt Waldkirch) genehmigte einſtimmig einen außer ⸗ ordentlichen Holzhieb, deſſen Erlös einſt⸗ weilen zinstragend angelegt werden ſoll, bis er ſpäter vorausſichtlich zum Bau einer Waſſerleitung verwendet werden wird.— In der gleichen Sitzung wurde auch der Dienſtvertrag mit dem neuen Bürgermeiſter Trenkle abgeſchloſſen. Wenn Sie an schlechfer Verdauung leiden so nehmen Sie nach den Mahlzeiten einen halben Teelöffel voll Biserirte Magnesia in etwas Wasser. Säureüberschuß, der oft genug die Ursache schlechter Verdauung ist. Dieser Ueberschuß an Säure verhin- dert die normale Verdauung, so daß die Speisen Wie Blei im Magen liegen, womit oft abscheuliche Schmerzen Ferbunden sind. Die Reizung der Schleimhäute, eine weitere ai Wird durch Biserirte Magnesia gestillt; der Magen kommt wieder in normalen Zustand, und die Verdauung geht leicht und ohne Schmerzen von statten. Biserirte Magnesia, die unschädlich ist und sich leicht einnehmen läßt, ist in allen Apotheken als Fulver oder in Tablettenform erhältlich. 8126 EAEEEEEEEAEwwwwAcCcrrccc c r T————————————ꝙßp—jç—ß5ðiCßꝙt:;]?ot7? e ⅛ ⁵ mmm 7 ̃ wwꝙ!̈. wr f Möwen, Autobus und Lederhoſen Von Peter Ohlſen Berlin iſt eine ausgedehnte Stadt. Wenn man von Wannſee nach Erkner will, fährt man glatt andert⸗ halb Stunden mit der elektrifizierten Stadtbahn— und die hat ſchon ein Tempo! Kürzere Strecken, zum Beiſpiel von Dahlem, wo der Botaniſche Garten iſt, nach dem Alexanderplatz, wo das Polizei⸗Präſidium ſteht, macht man mit der Untergrund⸗Bahn. Die flitzt unter den Straßen hinweg, daß es nur ſo eine Art hat; die Tunnelpfeiler fliegen vorbei, die Karoſſerie knarrt und ächzt in allen Fugen, die Räder poltern. und wenn man ſeinem Nebenmann etwas erzählen will, muß man die Stimme zum Gebrüll erheben und ſeinen Mund dicht des Anderen Ohr nähern. Eine Straßenbahn ſteht den Berlinern auch zur Ver⸗ fügung; wo ſie vorbeiführt, ſchimpfen die Rundfunk⸗ hörer und ſchließen empfindſame Menſchen die Fen⸗ ſter. Schließlich und letztens dient der Autobus den Erforderniſſen des Berliner Weltſtadtverkehrs. We⸗ gen der vielen Unfälle, die ihm paſſieren, erfreut er ſich bei ängſtlichen Gemütern keiner beſonderen Vor⸗ liebe, und tapfere Leute, die ſich ihm doch anvertrauen, haben auch nichts zu lachen. Dicht an dicht ſitzen und ſtehen die Paſſagiere, werden in den Kurven noch dich⸗ ter aneinandergepreßt. Vertikalſtöße, von unten nach oben, von der Zehe bis zum Scheitel durchrütteln den geplagten Großſtadtmenſchen, ſo daß er beim Aus⸗ ſteigen der feſten Erde nicht mehr traut und noch fürchtet, im nächſten Augenblick hebe ſich das Pflaſter. Es iſt nicht ganz einfach, Einwohner der Weltſtadt Berlin zu ſein. Wie man ſich aber an alles gewöhnt, ſo gewöhnt man ſich ſchließlich auch an Berlin und bringt es zuletzt gar über ſich, ihm einige Smyathien abzugewinnen. Kleine Erlebniſſe des Alltags, die Eigenart des Tiergartens, die von Sonne beſtrahlte Quadriga auf dem Brandenburger Tor, Möwen an der Schloßbrücke und die Freude, die auf einem be⸗ ſcheidenen Rummelplatz ſich ausläßt— all das und och manches andere(wer könnte Fontane vergeſſen, 5 e der ein Berliner war 7) ſtimmt einen milder und er⸗ weckt Gefühle, die in der Erinnerung haften und das bittere Los, in dieſer Viermilllonenſtadt leben zu müſſen, angenehm verfſißen. Was hörte ich neulich in der Dunkelheit in einem Stadtpark? Auf einer Bank ſaßen ein junger Mann und ein Mädchen, das dem Alter nach noch die Fort⸗ bildungsſchule beſuchte und doch ſchon durchaus damenhaft mit Pelzmantel und Celtaſtrümpfen prunkte. Er war der romantiſchere:„Da ſteht der Mond! Und ſieh mal, die vielen Sterne!“ Pflicht⸗ ſchuldigſt hob ſie das Haupt, und„Ick weeß nich, im Planetarium ſind viel mehr!“, ſagte ſte. Ich war ent⸗ fetzt von dieſer Aeußerung, die das Surrogat der Natur höher ſtellt als ſie ſelbſt, bis ich die Berech⸗ tigung dazu wirklich erkannte. Der Dunſt über Ber⸗ lin, das ſtarke Licht hindert tatſächlich die Berliner, jemals einen Sternenhimmel in ſeiner vollen Pracht zu ſchauen; im Planetarium ſind jedoch viel mehr Sterne zu ſehen. Rührung und Mitleid überkam mich: was ſind die Berliner Kinder zu bedauern, da ſte ſo weit von jeder Natur, ſo weit weg von allen Er⸗ ſcheinungen aufwachſen, die dem Kind in der Provinz geläufig ſind und in ihrer Vielfalt Erkenntniſſe be⸗ wirken, davon der Berliner faſt immer ausgeſchloſſen bleibt. Ein anderes half, den Berliner mir ſympathiſcher zu machen. Vom Olivaer Platz, das iſt im Weſten, führt eine Autobuslinie auf Schleichwegen, unter Vermeidung der großen Verkehrsſtraßen, zum Ale⸗ xanderplatz. Die Wagen ſind immer gut beſetzt: ſte fahren ſchnell und ſicher durch Straßen, die nicht ver⸗ ſtopft ſind und kommen ſo trotz der Umwege raſcher ans Ziel als nähmen ſte den direkten Weg. Hier traf ich den Schaffner, der es fertig brachte, alle Inſaſſen heiter zu ſtimmen, auf Augenblicke ſie den Beruf und die Sorgen und Eile und Tempo vergeſſen zu laſſen. Eine neue Note brachte er ſchon anfangs hinein, als der Wagen mit wenigen Gäſten abfuhr.„Sonſt noch jemand nicht abgefertigt?“ lautet gewöhnlich die Formel, mit der zum Zahlen aufgefordert wird. Mein Schaffner aber ſagte:„Bitte, zur Kaſſe.“ An die Menſchen bloß alle herkommen?“ wunderte er ſich, der nächſten Halteſtelle ſtiegen viele Leute ein.„Wo und als er den Kurfürſtendamm ausrief, fügte er hin⸗ zu;„Fabelhafte Gegend!“ Unten im Wagen war kein Platz mehr, deshalb wies er die Herren aufs un⸗ geſchützte Verdeck:„Erfriſchungsraum erſter Stock! Fahrſtuhl außer Betrieb!“ Den Bahnhof Zoo apo⸗ ſtrophierte er„Züge von und nach dem Oſten und Weſten des Reichs!“, und den Zovplogiſchen Garten ſelbſt:„Größte Anſtalt Europas ihrer Art!“ Die Flottwellſtraße gefiel ihm nicht:„Fieſe Ge⸗ gend, hier will doch keiner ausſteigen?“ Nein, es wollte niemand ausſteigen, aber es ſtieg jemand ein, der unter hundert verbrauchten Fahrſcheinen nicht den richtigen finden konnte.„Vielleicht laſſen Sie ſich von der Direktion ein Album für abgelegte Fahr⸗ ſcheine ſchenken?“ meinte er, und einer Dame, die in einem weiten Glanzſtoffkleid jedem eine Augenweide war, half er galant in den Wagen, wo er einem jun⸗ gen Burſchen den Sitzplatz abjagte, um ihn der Dame anzubieten. Leider mußte ich ausſteigen und konnte nicht mehr länger die„Conference“ dieſes begabten Omnibusſchaffners anhören. Doch wieder ward mir klar, daß der Berliner beſſer iſt als ſein Ruf, daß üble Verdächtigungen gegen ihn nur die„Zugezogenen“ trifft, die glauben, „Keßheit“ nachahmen zu können und darum ihre un⸗ angenehme Seite zeigen, wie jene Berliner, die in Bayern es ſich nicht verkneifen können, Dirndlklei⸗ dung zu tragen oder Lederhoſen mit Wadenſtrümpfen. Vom Nationaltheater. In der Sil veſter⸗ Aufführung der„Fledermaus“ ſind in den Hauptpartien beſchäftigt: Helmuth Neugebauer als Eiſenſtein, Sophie Karſt als Roſalinde, Guſſa Heiken als Adele, Nora Landerich als Orlofſky, Hugo Voiſin als Frank, Alfred Landory als Falke, Werner Mäckel als Alfred, Walter Friedmann als Blind, Karl Mang als Froſch. Die muſtikaliſche Leitung hat Karl Klauß, die Spielleitung Alfred Landory.— Edith Märker hat den ehrenvollen Ruf erhalten, im Januar im Gran Teatro del Liceo in Barze⸗ lona die Dorabella in Mozarts„Coſi fan tutte“ zu ſingen. 5 O Akademiſche Ehrung. Die Techniſche Hoch⸗ ſchule in Stuttgart hat auf Beſchluß des Großen Senats den Architekten Georg Anton Karch in Heidelberg zum Ehren ſenator ernannt, Literatur * Ernſt Zahn,„Gewalten über ihnen“ Roman. Deutſche Verlagsauſtalt, Stuttgart. Die Epik des alternden Ernſt Zahn gleicht gereiftem Weine: an Klarheit und Kraft, und auch durch das befondere Aroma erdiger Süße. Das neueſte Werk, der ſpeben erſchienene Roman„Gewalt über ihnen“ iſt mir einer der liebſten Bücher Ernſt Zahns, weil es im Thema an den ewigen Problemen des Menſchen⸗ lebens rührt, vor allem an Probleme des Alters und Alterns. Der ſtarke, erfolgreiche Tatmenſch Stein⸗ mann, ein kleiner Stinnes im engen Bezirke ſeines Kantons, will die Jahre betrügen und bietet dem Ablauf der Generationen Trotz. An der Schwelle des Greiſenalters ſchöpft er aus einem neuen Liebes, erlebnis mit einem noch kindhaften Mädchen ge⸗ heimnisvolle Kraft. Er kann den Wettlauf mit dem Tode eine Zeitlang erfolgreich beſtehen, ſchließlich aber iſt's der Mann mit der Senſe, der, wie ſtets, der Sieger bleibt. So wird dieſe Dichtung, die erd⸗ nah und gegenſtändlich iſt und ſcheinbar ganz im Diesſeitigen haftet, zu einer Art Totentanzes, der erſchüttert. Die große dichteriſche Kraft der Zahn⸗ ſchen Epik zeigt ſich nun vor allem darin: daß alles Geſchehen, und ſei es auch Handelſchaft und das Ringen um die ſcheinbar allein ſeligmachende Münze, in einer die Materie durchdringenden Transparenz geſtaltet iſt, vermittels derer die Vor⸗ gänge eine beſondere Beziehung zu der— um es ſo zu nennen: ſeeliſchen Handlung des Buches ge⸗ winnen.— Dieſes Buch, deſſen Größe nicht zuletzt din Einfachheit iſt, mag endgültig manche moderne Kritik belehren, die in Ernſt Zahn nichts ſieht als einen geſchmackvollen Unterhaltungsſchriftſteller. Es bietet dem Leſer weniger Zeitvertreib als Feier⸗ ſtunde. Und eine Begegnung mit Dingen, die ihn ſelber angehen wie jeden Bewohner dieſer Erde. Und wenn nicht heut, ſo doch über kurz oder lang Dieses Wohlbekannte Mittel neutralisiert sofort den 4. Seite. Nr. 600 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 28. Dezember 1929 Weihnachten im Turnverein 1846 Ehe am erſten Feſttag in altgewohnter und gerne ge⸗ Aübter Weiſe die Lichter der Tannenbäume zur großen Hauptweihnachtsfeier entzündet werden, ſind es die einzel⸗ nen Vereinsabteilungen, die an den vorhergehenden Tagen im engeren Freundes⸗ und Kameradenkreiſe ſich zuſammen⸗ finden, um Weihnachten zu feiern. Der Fuß ballabtet⸗ Lung folgte die Vorturnerſchaft, Schwimmer⸗ liege und die Handballabteilung, während die Jahnriege und Hockey⸗Abteilung ihre Feiern noch vor ſich haben. Bereits am Sonntag vor dem Feſte aber füllte ſich auch in dieſem Jahre wieder der große Saal des Vereins⸗ hauſes zur Kinderweihnachtsfeier Allgemeine Weihnachtslieder, Muſikſtücke(Muſikriege) um⸗ rahmten den Einzug Knecht Ruprechts(Aug. Dorin g) mit ſeinem großen und ſchweren Gabenſack, der für alle Schülerinnen, Schüler und die Kinder der Mitglieder eine kleine Gabe enthielt. Ein Märchen⸗ und zwei Weihnachts⸗ ſpiele von Hans Mack, der ſich mit der Vorbereitung den Dank Aller verdient hat, eingeübt, trugen ebenſo zum guten Gelingen bei, wie die Tanzeinlagen von Ilſe Er uſt und Lotte Müller. Als die Turnerjugend mit ihren An⸗ gehörigen den Heimweg antrat, konnten alle Beteiligten be⸗ friedigt feſtſtellen, dem Nachwuchs des Vereins wieder ein⸗ mal einen ſchönen Nachmittag beſchert zu haben. Die Hauptweihnachtsfeier erfreute ſich abermals ihrer ſtets gleichbleibenden An⸗ zlehungskraft. Wenn auch das Jahr hindurch durch geſchäft⸗ liche und ſonſtige Verpflichtungen manche abgehalten wer⸗ den, regelmäßig auf dem Turnboden zu erſcheinen, am erſten Weihnachtstag iſt alles da. Auch für die zahlreichen aus⸗ wärtigen Mitglieder, die über die Feſttage zu Beſuch in Mannheim weilen, iſt die Hauptweihnachtsſeier ſtets die Loſung und nicht zuletzt finden ſich die älteren Mitglieder hierzu ein, um Anteil am Vereinsleben zu nehmen. Leider iſt in die Freude der diesjährigen Hauptfeier ein Tropfen Wermuth durch das am Montag vor Weihnachten erfolgte Ableben des früheren Vorſitzenden und Ehrenmitgliedes, Direktor Ernſt Theuau, gefallen. Zu Beginn widmete Oberingenieur Sattelmeier, der heutige Vorſitzende, dem treuen entſchlafenen Turners⸗ mann einen kurzen Nachruf, dem ſich in ehrender Weiſe die Anweſenden durch Erheben anſchloſſen. Der eingetretenen Vereinstrauer Rechnung tragend, erfuhr das vorgeſehene Programm im heiteren Teil eine entſprechende Verän⸗ derung durch Wiedergabe turneriſcher Arbeit. Wie immer waren es die Muſikriege mit ihrem Leiter, Kammer⸗ muſiker Löwecke vom Nationaltheater, und die Sän⸗ gerriege unter Muſikdirektor Steder, die ein dank⸗ bares Publikum fanden, das die ſchönen Darbietungen mtt reichem und verdientem Beifall auszeichnete. Die Sänger⸗ riege beteiligte ſich auch in wirkungsvoller Weiſe an dem von der Turnerin Raab fein geſprochenen, melodramati⸗ ſchen Vortrag„O, laßt mir das Märchen vom Weihnachts⸗ baum“. Als Soliſtin bereicherte Frl. Ruth Hofmann mit gul geſchulter Stimme burch einige Lieder die Vortragsfolge, wofür ſte ebenfalls reiche Anerkennung erntete. Daß der turneriſche Teil nicht fehlen durfte, verſteht ſich von ſelbſt. Hier wartete zunächſt Frau Storz durch die Turnerinnen Bechtler, Falk, Friedmann, Gr e u⸗ lich, Hermann, Föfler, Latin und Schütter mit einem gut gelungenen Tanzreigen auf, der ſogar wie⸗ derholt werden mußte, und ſpäter nochmals mit einem ebenſo Anklang findenden Reigen der Heinzelmännchen. Mit ſeinen Turnern bot Turnwart Abdelmann zur Ab⸗ wechflung einmal wieder Pyramiden am Barren, die immer gern geſehen und dankbar begrüßt wurden. Den Höhepunkt aber bildete das Reckturnen der 1. Riege, deren Mitglieder ſich in blendenber Verfaſſung befanden. Die ſelten gut gelungenen ſchwierigen Uebungen bildeten nicht nur für den erfahrenen Turner eine wahre Augenweide. Der Saal rauſchte von Beifall für die Turner: Stix, K. König, Schmelcher, Endreß, Ern ſt, Wühler, Nill und Brauch und ihrem Leiter Adel mann. In der üblichen Weiſe nahm dann Oberingenieur Sat⸗ tlel meier die Ehrung ber Jubilare vor, indem er zunächſt dem langjährigen Vorſtands mitglied und erſten Kaſſenwart Ludwig Lohnert für die treuen geleiſteten Dienſte im Namen des Hauptausſchuſſes der DT. den Ehrenbrief der Deutſchen Turnerſchaft überreichte. Des weiteren konnten für öojährige Mitgliebſchaft Jean De Lank und Sch. Eichen herr und für 25lährige Mitgliedſchaft Frau Klein, Joſef Arbogaſt, Paul Arnheim, Robert Brehm, Hans Hentſchel, Frltz Ouilllame, Adolf Sigmann und Karl Ulrich mit einer Urkunde ausgezeichnet werden. N Den Schluß des gelungenen Abends bildete das ein⸗ aktige Weihnachtsfeſtſpiel„Ein Reinfall am Weihnachts⸗ abend“ unter Mitwirkung der Turner Jung, Grath⸗ wol und Maler und der Turnerinnen Brauch, Bau⸗ mann und Raa b. Dank und Anerkennung gebührt den Begleitern am Klavter A. Ellinger und Frl. Zim⸗ merman n, auch Hch. Roſt als dem Letter der Veran⸗ ſtaltung. Gr. Hierzu iſt zunächſt zu ſagen, daß der Verlobungs⸗ An Weihnachten und Silveſter pflegt eine gewiſſe Inflation in Verlobungen einzuſetzen. Es ſind nicht gerade immer die wohlüberlegteſten Schwüre, die da in der Weih⸗ nachts⸗ und Silveſterſtimmung getauſcht werden. Viele ſind wohl in dieſem Augenblick beſonders über die rechtlichen Folgen ihres Handelns nicht im klaren. Es iſt nun nicht die Abſicht des Verfaſſers dieſer Zeilen, Verlobungskandidaten von ihrem achtbaren Vorhaben abzuſchrecken, er will vielmehr nur ver⸗ ſuchen, die vielfach beſtehende Unklarheit über die rechtliche Bedeutung und Tragweite des Verlöb⸗ niſſes zu beſeitigen. Es dürfte ſchon in gewiſſem Maße unbekannt ſein, daß das Verlöbnis nicht nur eine durch die Sitte geſchaffene, ſondern auch eine im Bürgerlichen Geſetzbuch(BGB. 8 12971302) rechtlich geregelte Inſtitution iſt.— Nach dem BGB. ſtellt ſich der Ab⸗ ſchluß eines Verlöbniſſes(die„Verlobung“) rechtlich betrachtet als ein Vertrag dar, der auf künftige Eingehung einer Ehe gerichtet iſt. Aus der Ver⸗ tragsnatur der Verlobung folgt, daß auf ſie die all⸗ gemeinen Regeln des BGB. über Verträge Anwen⸗ dung finden. Der Abſchluß des Verlöbniſſes iſt demnach völlig formfrei. Ringwechſel, Ver⸗ öffentlichung uſw. haben nur die Bedeutung einer Sitte. Notwendig zum Abſchluß eines gültigen Ver⸗ löbniſſes iſt einzig und allein die beiderſeitige Ab⸗ gabe eines ernſtlich gemeinten Eheverſprechens, durch das ſich das Verlöbnis von einem bloßen Lie⸗ besverhältnis unterſcheidet. Auch das Eheverſpre⸗ chen braucht nicht ausdrücklich erklärt zu werden. Es kann vielmehr auch ſtillſchweigend gegeben werden. Es genügt alſo, wenn beide Teile übereinſtimmend ihren Willen, ſich zur gegebenen Zeit zu heiraten, in irgend einer Form zum Ausdruck gebracht Dann iſt ein rechtsgültiges Verlöbnis ent⸗ haben. ſtanden. Ein ſolches Eheverſprechen kann, da es ſich um einen Vertrag handelt, nur von Perſonen abgegeben werden, die gültige Verträge ſchließen können, alſo von vollgeſchäftsfähigen Perſonen, d. h. von Voll⸗ jährigen, die nicht etwa entmündigt oder geiſtes⸗ krank ſind. Minderjährige und Entmündigte be⸗ dürfen der Zuſtimmung ihres geſetzlichen Vertreters. Ein Verlöbnis kann wie jeder Vertrag unter Um⸗ ſtänden nichtig, alſo ſchlechterdings unwirkſam ſein, insbeſondere dann, wenn es„gegen die guten Sitten verſtößt, alſo z. B. dann, wenn einer der beiden Verlobten zur Zeit der Verlobung noch verheiratet iſt. Liegt nun aber ein gültiges Verlöbnis vor, ſo frägt es ſich nun n welche Rechtswirkungen dieſer Vertrag hat. vertrag einmal die ſchuldrechtliche Pflicht jedes ver⸗ tragſchließenden Teiles erzeugt, die Ehe mit dem Vertragspartner einzugehen und ſeinerſeits alles notwendige zu tun, um die Eheſchließung zu ermög⸗ lichen. Bezüglich dieſer ſchuldrechtlichen Pflicht der Verlobten, die Ehe einzugehen, beſteht heute noch teilweiſe der Irrtum, daß die Erfüllung die⸗ ſer Pflicht auch erzwungen werden könne. Das rührt vielleicht daher, daß dies in manchen frit⸗ heren Rechten tatſächlich der Fall war. Das geltende deutſche Recht kennt aber begreiflicherweiſe beim Verlöbnisvertrag im Gegenſatz zum allgemeinen Vertragsrecht keinen Zwang und verſagt daher dem Verlobten die Klage auf Eingehung der Ehe. Auch die Feſtſetzung einer Konventionalſtrafe für den Fall des Unterbleibens der Eheſchließung iſt ausdrücklich für nichtig erklärt(8 1297 BGB.). Die Verlobung erzeugt außerdem ein familien⸗ rechtliches Verhältnis zwiſchen den Verlobten, das nicht ohne Bedeutung iſt. Das zeigt ſich ins⸗ beſondere im Strafrecht. Hier iſt z. B. ein Verlobter als„Angehöriger“ im Sinne des Strafgeſetzbuches ebenſo wie ein Ehegatte ſtraffrei, wenn er den anderen Verlobten„begünſtigt“, alſo ihn, falls er eine Straftat begangen hat, der ſtrafrechtlichen Ver⸗ folgung entzieht, etwa dadurch, daß er ihm zur Flucht verhilft. Ferner hat ein Verlobter im Straf⸗ tswirkungen der Verlobung wie auch im Zivilprozeß das Recht, die Zeugenaus⸗ ſage in Bezug auf ſeinen Verlobten zu verweigern. Ein Verlöbnis kann wie jeder Vertrag auf⸗ gehoben werden. Das kann einmal geſchehen durch Erfüllung des Verlöbnisvertrags, durch Eheſchlie⸗ zung.— Des weiteren kann die Aufhebung durch einen Aufhebungsvertrag, alſo durch den überein⸗ ſtimmenden formfrei erklärten Willen beider Ver⸗ lobter, das Verhältnis rückgängig zu machen. Das Verlöbnis wird natürlich auch durch den Tod eines Verlobten aufgelöſt. Der weitaus wichtigſte, weil häufigſte Fall der Aufhebung des Verlöbniſſes iſt der einſeitige Rücktritt eines der Verlobten (alſo gegen den Willen des anderen). Erfolgt dieſer Rücktritt ohne wichtigen Grund, ſo macht ſich der Zurücktretende ſchadenerſatzpflichtig(8 1298 BGB.). Der Schadenerſatz beſteht darin, daß dem Verlobten, deſſen Eltern und auch dritten Perſonen (Verwandten, Bekannten), die an Stelle der Eltern des Verlobten gehandelt haben, der Schaden er⸗ ſetzt wird, der ihnen dadurch entſtanden iſt, daß ſie in Erwartung der Eheſchließung Aufwendun⸗ gen gemacht haben oder Verbindlichkeiten eingegangen find. Iſt alſo eine Ausſteuer für die Braut angeſchafft worden oder hat der Bräutigam ſchon eine Wohnung gemietet, ſo hat der grundlos zurücktretende Teil dem anderen bezw. deſſen An⸗ gehörigen den Schaden zu erſetzen, der durch dieſe gegenſtandslos gewordenen Maßnahmen entſtanden iſt. Dem anderen Verlobten, nicht aber deſſen An⸗ gehörigen, iſt weiter auch der Schaden zu erſetzen, den er dadurch erleidet, daß er ſonſtige, ſein Ver⸗ mögen oder ſeine Erwerbsſtellung berührende Maß⸗ nahmen getroffen hat.(Die Braut hat z. B. eine Stellung aufgegeben.) Schadenerſatz für Aufwen⸗ dungen, Verbindlichkeiten und ſonſtige Maßnahmen muß jedoch nur inſoweit geleiſtet werden, als dieſe den Umſtänden nach„angemeſſen“ waren(8 1298 Abf. II BGB.). Iſt ein Bräutigam grundlos zurückgetreten, ſo hat die Braut außerdem einen höchſtperſönlichen Anſpruch auf eine angemeſſene Eutſchädigung in Geld auch für den Schaden, der nicht direkt Ver⸗ mögensſchaden iſt, wenn ſie ihrem Verlobten die Aufnahme intimſter Beziehungen geſtattet hat. Es muß ihr nämlich dann auch die ſoziale und indirekt wirtſchaftliche Schlechter⸗ ſtellung, die ſie durch die verminderte Heirats⸗ ausſicht erleidet, in Geld erſetzt werden, jedoch nur, wenn ſie vor der Verlobung „unbeſcholten“ war(8 1300 BGB.). Eine Verlobte iſt nur dann beſcholten, wenn ihr nachgewieſen wer⸗ den kann, daß ſie ſich in geſchlechtlicher Hinſicht vor der Verlobung ſchon etwas hatte zuſchulden kommen laſſen. Alle dieſe Anſprüche entfallen aber, wenn der eine Verlobte nicht grundlos, ſondern aus einem „wichtigen Grund“ zu rücktritt 68 1298 Abf. III). Was ein wichtiger Grund iſt, beſtimmt ſich nach den allgemeinen Anſchauungen der Geſell⸗ ſchaftsſchicht, der die Verlobten angehören. Beſon⸗ ders kommen hier in Betracht: Vermögenszerfall eines der Verlobten, ſchwere, insbeſondere vererb⸗ liche Krankheiten uſw. Liegt alſo ein ſolcher Grund für den Rücktritt eines der Verlobten vor, ſo fällt jeder Schadenerſatzanſpruch für den anderen Teil weg. Es kommen nun aber überaus häufig Fälle vor, in denen der wichtige Grund zum Rücktritt elnes Verlobten in einem ſchuldhaften Verhalten des anderen Teils liegt. Einer der Verlobten be⸗ geht z. B. eine Untreue, eine beleidigende Hand⸗ lung; er verfällt der Spielletdenſchaft. In dieſen Fällen entſteht wieder eine Schadenerſatz⸗ pflicht. Sie trifft jedoch nicht den Zurücktreten⸗ den, ſondern den anderen Teil, der ihm durch ſeine Hanblungsweiſe den wichtigen Grund gegeben hat (8 1209 BGB.). Dieſer wird alſo genau ſo behan⸗ delt, wie wenn er ſelbſt grundlos zurückgetreten wäre. Auch der Umfang ſeiner Schadenerſatzpflicht beſtimmt ſich genau ſo, wie es eben im Falle des grundloſen Rücktritts dargelegt wurde. In allen Fällen der Auflöſung eines Verlbb⸗ ulſſes durch Auflöſungsvertrag oder Rücktritt, ſet es mit ober ohne Grund, entſteht außerdem für beide Teile die Verpflichtung, Rombach:„Völkerbund vis a vis“ Schanſpieluraufführung in Mainz Rombach verſucht in ſeinem Stück„Völkerbund vis à vis“ ein zeitgemäßes Thema, die Kriegs⸗ ſchuldfrage zu behandeln, und damit verbun⸗ dene Zuſammenhänge aufzudecken.„Krieg iſt Ge⸗ ſchäft. Waffen ſind Saiſonbedarf. Man muß für Abſatz ſorgen. Man muß Kriege machen.“ Nach Anſicht Otto Rombachs iſt die Rüſtungskommiſſton der allein ſchuldige Teil am Ausbruch des Weltkrieges. Mehmed Ertzian(Ernſt Günther Schiffner), ein entlaufener Matroſe, wird zum Held des Stückes erhoben. Er tritt zuerſt an Stelle des von ihm er⸗ morbeten Agenten Lord Haſtings, des Waffen⸗ und Munitlonsfabrikanten. Später ſieht Mehmed Eri⸗ zian ſich genötigt, auch dieſen„altgewordenen“ Chef als Opfer oder beſſer Verſuchskarnickel der modern⸗ ſten Giftgaserfindung ums Leben zu bringen, um ſo bas erzwungene Teſtament Lord Haſtings, die Wei⸗ terführung ſeiner ſämtlichen Rüſtungsfabriken zu ſtbernehmen.— Der Kriegsbeginn 1914 ſieht den Kriegshetzer auf dem Hthepunkt ſeiner Macht. 1915 ſitzt er bei einem Fliegerangriff auf London im bombenſicheren Keller, umgeben von gleichdenkenden Mitarbeitern. 1918 hat die„Hochſatſon“ ihr Ende Man ſtellt nun auf„Friedensmaſchinen“. Der einſtige Kanonenkönig Erizian begnügt ſich damit, an einem ſchönen See— vis à vis dem Völker⸗ bund— eine Villa zu bauen und ſich dort niederzu⸗ laſſen. Mehmed Exitzian tritt in die Fußtapfen des Sir Baſil Zakaroff, der den Anſpruch auf Wirk⸗ lichkeit machen kann. Dem fünfundzwanzigjährigen Dichter, geborener Heilbronner, der bis vor kurzem in Frankfurt a. M lebte, jetzt aber in Berlin weilt, fehlt es noch an der ußbtigen Lebenserfahrung. Obwohl er bei Kriegs⸗ Sbruch erſt 10 Jahre alt war, gebärdet er ſich als orkämpfer pazifiſtiſcher und antimilitariſtiſcher Dieſe Tendenz könnte man noch gelten laſ⸗ auch ihre Verkündung zunächſt mal auf wäre. Die Mainzer Uraufführung war beiſpielhaft und den Anforderungen des Stückes in jeder Weiſe gewachſen. Seine Unausgeglichenhetten und Schwä⸗ chen wurden mit viel Hingabe verdeckt. Das voll⸗ beſetzte Haus war ſehr beifallsfreudig. Anatol Kromer. Der neue Presber: Ein dreiaktiges Schauſpiel Uraufführung im Danziger Stadttheater Erfolg eines gutbürgerlichen, effektvollen Thea⸗ terſtückes, deſſen Inhalt durchaus keine Neuheit bedeutet. Der tüchtige Chirurg Dr. Oſtwald vernach⸗ läſſigt ſeine Frau. Warum ſchickt er ſie zum Skiſport nach St. Moritz?! Schon hat ſie ſich in einen jungen Baron verknallt. Dr. Oſtwald kommt über die Ge⸗ ſchichte mit Hilfe ſeiner Berufspflicht hinweg. Er wird Profeſſor und Leiter der Klinik.— Autounfall. Natürlich: der junge Baron mit einer Dame kommt ſchwer verletzt zum Prof. Oſtwald in die Klinik. Die Dame war nicht die Baronin. Antonie raſt ins Krankenhaus. Profeſſor O. operiert den Baron, auf Antonies Flehen ſelber. Dritter Akt: Antonie als Dlakoniſſin. Sie will weder zum Baron noch zum Oſtwald zurück. Was die für Geſchichten machen! Der geneſene Baron iſt beide los: die Frau Baro⸗ nin und die neue Geliebte, die ſich mit dem Gatten lieber verträgt, als mit dem in ſpe.— Alles ein bischen alltäglich und nicht immer mit möglicher St⸗ tuation ausgefüllt! Ein Stück freilich, wie es das große Publikum liebt, in der Art, wie Hans Müller ſeine Stücke ſchreibt. Zur Literatur zählt dieſer Pres⸗ ber nicht. Auch pfychologiſch iſt nicht alles gerade feinnervig geſtaltet. Immerhin: ſolche Stücke wer⸗ den gehen. Ein Wunder nur, daß ſich bis zur Stunde kaum eine andere Bühne für das Schauſpiel ent⸗ ſchloſſen hat. General⸗Intendant Rudolf Schaper ſelbſt führte mit aller ihm eigenen Gewiſſenhaftigkeit die Regie, Margot Schönberger, weniger Wandlungen freilich offen ſtarrenden„Gegenſeite“ am Platze jühig, bewies mit ihrer Geſtaltung der Titelrolle, daß ſie Darſtellungsgeſchmack beſitzt. Alfreb Kru⸗ chen, den Dr. Oſtwald klug nachzeichnend, zeigte er⸗ neut ſeine vornehme Haltung als Schauſpieler. G. Krause. O Das Aachener Stadttheater kann ſeinen Zu⸗ ſchußbebarf verringern. Auf Grund der amtlichen Bilanzen über die drei erſten Monate des neuen Spielfahres hat das Stadttheater Aachen im Sept. und Okt. je 23 000 J, im Nov. 26 000 l. insgeſamt in den 3 Monaten 72 000 weniger Zuſchuß gebraucht als in den gleichen Monaten des Vor⸗ jahres. Ebenſo erfreulich wie dieſes Ergebnis ſind die Umſtände, unter denen es erreicht wurde. In klar ausgeſprochenem Gegenſatz zu dem Vorgehen in manchen anderen Städten ſtellte Intendant Heinrich K. Strohm ſchon für das vorige Jahr den Grundſatz auf: Kein Abbau, ſondern Aufbau! Durch Hebung des künſtleriſchen Niveaus ge⸗ ſteigertes Intereſſe beim Publikum, ſtärkerer Beſuch und dadurch beſſere wirtſchaftliche Fundierung un⸗ ſerer Bühne!“ Zunächſt wurde, um ein möglichſt hochwertiges Enſemble bilden zu können, die Etats⸗ poſition für Soliſtengagen erhöht, es wurde eine be⸗ ſondere Tanzgruppe neuverpflichtet uſw. Der Spiel⸗ plan nimmt ganz bewußt auf die geiſtigen Bedürf⸗ niſſe der Stadt und die Wünſche des Publikums Rütck⸗ ſicht. Von allen Seiten der Oeffentlichkeit, nicht zuletzt von der lokalen und großen auswärtigen Preſſe, wurde einmütig eine dauernde weſentliche Steigerung des Niveaus anerkannt. Dadurch und durch eine von der Stabtverwaltung verſtändnisvoll unterſtützte große Werbetätigkeit ſtiegallein die Abonnentenzahl in dieſem Jahr um rund 300 für je 45 Vorſtellungen, wodurch ſchon eine Mehreinnahme von etwa 5000/ monat⸗ lich erwächſt. In ähnlicher Weiſe ſtiegen die Kaſſen⸗ einnahmen. Sy iſt es erklärlich, daß von der er⸗ wähnten Zuſchußverringerung 42 000„ auf Mehr⸗ einnahmen und 30 000/ auf Einſparungen an ſach⸗ lichen Ausgaben entfallen, die in Gemeinſchaft mit auf Verlangen des anderen Teils die Geſchenke, die er von ihm mit Rückſicht auf den Brautſtand erhalten hat, zurückzugeben. Bei der Auflöſung durch den Tod eines Verlobtes iſt dieſe Pflicht in der Regel nicht gegeben, wens nicht gerade das Gegenteil beſonders vereinbart war (8 1301 BGB.). Die Anſprüche auf Schadenerſatz und auf Rückgabe der Geſchenke verjähren in 2 Jah⸗ ren von der Auflöſung des Verlöbniſſes an gerech⸗ net(8 1302 BGB.). Max Egetemeyer. Nachbargebiete Schifferſtabter Wildauktion Schifferſtabt, 28. Dez. Bei der letzten Wildver⸗ ſteigerung am 21. Dez. ds. Mts. waren etwa 900 Haſen angeliefert. Der einhetmiſche Handel zeigte, im Gegenſatz zu den früheren Verſteigerungen mehr Intereſſe. Es wurde der ganze Anfall flott abgeſetzt. Der Preis für Haſen bewegte ſich zwiſchen 85 und 90 Pfg. für das Pfund. Eine kleine Partie Faſanen erzielte.20 bis.50 M. für das Stück. Verleihung von Ehrenmeiſterbriefen * Kaiſerslautern, 28. Dez. Der Vorſtand der Handwerkskammer der Pfalz hat eine Reihe von an⸗ geſehenen Perſönlichkeiten des Handwerks durch die Verleihung des Ehrenmeiſterbriefes der Kammer ausgezeichnet: Gewerberat Heinrich Zimmer⸗ mann, Bauunternehmer, Ludwigshafen; Ludwig Eſſelborn, Dachdeckermeiſter, Ludwigshafen; Ge⸗ werberat Heinrich Selzer, Malermeiſter, Fran⸗ kenthal; Rudolf Theuring, Maler⸗ und Tüncher⸗ meiſter, Ludwigshafen; Phil. Schatz, Sattler⸗ und Polſtermeiſter, Frankenthal; Friedrich Wah L, Schneidermeiſter, Grünſtadt und Phil. Orth, Spengler⸗ und Inſtallationsmeiſter, Ludwigshafen. Nächtliche Vernehmung vor der Staatsauwaltſchaft * Frankfurt a.., 26. Dez. Die Staatsanwalt⸗ ſchaft hatte am Montag das dringende Verlangen zu einer Beſprechung mit den leitenden Perſönlich⸗ keiten der Firma Gebrüder Gutbrod G. m. b.., Frankfurt. Da die Ladung nicht mehr auf dem ſonſt üblichen Wege möglich war, mußte die Hilfe der Polizei in Anſpruch genommen werden, um die Herren zu benachrichtigen. Gegen die Firma iſt von der Südweſtdeutſchen Bank AG. auf Grund ihrer Forderungen Konkursantrag geſtellt worden. Die Staatsanwaltſchaft intereſſiert ſich für die ge⸗ ſamte Geſchäftsführung und die Bilanzterung. Die Beſprechung dauerte bis gegen Mitternacht. Von den erſchtenenen Vertretern der Firma wurde be⸗ hauptet, daß keinerlet ſtrafbare Handlungen be⸗ gangen worden ſeien und die Buchführung dartun werde, daß alle Anſchuldigungen ſtrafrechtlicher Art zu widerlegen ſeten, alle anderen Fragen ſeien Ge⸗ genſtand eines Zivilprozeſſes. Es ergab ſtich, daß der Sachverhalt derart undurchſichtig iſt, daß noch weitere Ermittlungen notwendig ſind. 5 * * Frankfurt a.., 26. Dez. Der 60jährige Kaſ⸗ ſenbote einer Frankfurter Brauerei hatte am Freitag den Aufrag, von einer Bank im Zentrünt der Stadt 15 000% nach der Hauptpoſt zu bringen und hier einzuzahlen. Als er auf der Poſt das Geld der Taſche entnehmen wollte, fehlte es. Der Verbleib des Geldes konnte bisher nicht feſtgeſtellt werden.— Wegen der Krawalle im Anſchluß an die Er⸗ werbsloſendemonſtrationen vom 16. Dez. iſt heute auf Antrag des Staatsanwaltes gegen die in Haft be⸗ findlichen und 15 weitere Perſonen die Vorunter⸗ fuchung unter der Beſchuldigung des Landfrie⸗ densbruches eröffnet worden. Sie wird ſich auf die geſamten Vorgänge während der Erwerbsloſer⸗ krawalle erſtrecken. Schluß des redaktionellen Teils — W „ ñßĩ?ĩʃ é?:¶VjC.::: der Stadtverwaltung durchgeführt wurden. Die Mehreinnahmen betrugen vom 15. bis Ende Sept. 7000, im Okt. 12 000, im Nov. 23 000 4 gegen⸗ über dem Vorjahr. Da inzwiſchen die kulturellen Beſucherorganiſationen die Zahl ihrer geſchloſſenen Aufführungen von 4 auf 6 monatlich erhöhen konn⸗ ten, da außerdem durch Sondervorſtellungen für Holländer ſowie für das Jugendamt, ferner durch Fremdenvorſtellungen und durch Aufführungen im Rahmen des neueingerichteten Schülerabonnements 1 nicht genügend Möglichkeiten bleiben, um beſonders erfolgreiche Vorſtellungen im freien Verkauf ent⸗ ſprechend wiederholen zu können, iſt beabſichtigt, für manche Tage(jedoch nicht ſtändig) wieder ein zweites Haus in Betrieb zu nehmen. a „Jubiläum des„Trompeters von Säckingen“. Viktor Scheffels„Trompeter von Säckingen“ kann am 28. Dezember ſeinen 75. Geburtstag feiern. An dieſem Tage des Jahres 1854 trat das Werk, von ſeinem Stuttgarter Verleger freundlich ausgeſtattet, ſeine erſte Reiſe in die Welt an. Heute ſind es nahezu 350000 Exemplare, in denen es verbreitet iſt. Wenn auch die heutige Jugend das Werk Scheffels nicht mehr ſo ſchätzt, um nicht als ſentimental ver⸗ ſchrien zu werden, ſo hat der„Trompeter von Säckingen“ doch noch viele Freunde. Immerhir hat das Werk für die freundliche Waldſtadt Säckingen in einer Art geworben, wie es wohl nur wendige Städte für ſich in Anſpruch nehmen können. Füſf Jahre vorher, alſo 1849, war Joſef Viktor Scheffel nach Säckingen gekommen. f O Filmmuſik im Konſervatorium. Ein neuer Lehrgang für Filmmuſtk, der theoretiſche und prak⸗ tiſche Vorbildung in allen Zweigen der Filmmuſik beabſichtigt, iſt am Sternſchen Konſervatorium in Berlin eingerichtet worden, um der wachſenden Be⸗ deutung der Muſik für den ſtummen und tönenden Film Rechnung zu tragen. Als Dozent hierfür wurde der Muſikſchriftſteller und Komponiſt Dr. Kurt Lon⸗ don berufen. Das erſte Semeſter beginnt am 5. Ja⸗ nllar 1980. 1 b. r Wa nn ne 2 8 n n n Samstag, den 28. Dezember 1929 8 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe] 5, Seite. Nr. 600 Aus Mannheimer Gerichtsſälen Angehender Heiratsſchwindler Lügen und Großtun, dazu ein freches Lächeln auf den Lippen, ſind die Zaubermittel, mit denen der 28 Jahre alte Elektromonteur Alfred Dürrwang von Mannheim Frauenherzen in ſeine Fangnetze zu ziehen und die Mädchen auszubeuten weiß. Sonſt iſt er ein dummer Schwätzer und alberner Menſch. 15 Vorſtrafen kennzeichnen ihn aber als einen kri⸗ minell raffinierten Schwindler. Diesmal wurden zwei Hausangeſtellte ſeine Opfer. Der einen ſchwin⸗ delte er 20 /, der anderen 50/ ab. Wenn er das Geld hatte, ließ er ſich nicht mehr ſehen. Fünf Frauen und Mädchen ſaßen geſtern auf der Zeugenbank. Alle hatten über den Kavalier eine herbe Enttäuſchung erlebt. Erſter Staatsanwalt Dr. Nebel hält den Angeklagten ſchon beinahe reif für das Zuchthaus. Noch einmal ſolle man ihm 2½% Jahre Gefängnis geben. Das Schöffengericht, Vorſitzender Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley, ſprach eine Gefängnisſtrafe von 2 Jahren unter Einrechnung von 1 Monat 4 Wochen Unterſuchungs⸗ haft aus. In Betracht zog das Gericht bei der Ur⸗ teflsbemeſſung, daß der Angeklagte bei aller Raffi⸗ Uiertheit ein geiſtig defekter Menſch iſt, ein Gewohn⸗ heitslügner und ein Gewohnheitsbetrüger. Seine Spezialität Staubſauger und Bohner und ſonſtige Proviſions⸗ artikel ſind es, die er beſtellt, um ſie in Geld um⸗ zumünzen. Der 42 Jahre alte Monteur S. aus Lauda hatte das Pech, daß Anklage gegen ihn er⸗ hoben wurde, während er noch im Gefängnis wegen eines ähnlich gelagerten Falles ſitzt. Er hatte einen Staubſauger und einen Bohner im Werte von 240 bezw. 250/ von Berlin bezogen und ſie gleich für 12 bezw. 16/ verſetzt. Er machte geltend, er ſtecke fortwährend ſo in Not, daß er ſich gar nicht anders helfen könne. Mit Einſchluß der gegen ihn am 12. Juli d. J. erkannten Strafe von 11 Monaten erkennt das Gericht auf eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten wegen Betrugs im Rückfalle. Ein Poſtbeamter vor Gericht Der 354 Jahre alte Poſtſekretär Chriſtian Kaſper aus Kirchheimbolanden vergriff ſich im Mat ds. Is. an amtlich ihm anvertrauten Gelder n. Der Be⸗ trag an ſich war nicht hoch, aber Kaſper konnte ihn aus eigener Taſche nicht decken. Er unterſchlug da⸗ her erneut einen Betrag, um die erſte Unterſchlagung zu decken. Das ging nun ſo fort. Ein Loch wurde aufgeriſſen, um ein altes zu verſtopfen, bis ihn dann Ende Auguſt das Geſchick ereilte. Im ganzen unter⸗ ſchlug er 3211 Mk. Durch die Deckung der voraus⸗ gegangenen Unterſchlagungen beläuft ſich aber der tatſächliche Schaden der Poſt nur auf 424 Mk. Zur Verdeckung und Verſchleierung der Unterſchlagungen fälſchte Kaſper die Eintragungen in den führenden Oiſten. Der Antrieb zu dieſen Handlungen war un⸗ verſchuldete Notlage, in die Kaſper durch den Neubau eines Hauſes geraten war. Das Ge⸗ richt in Kaiſerslautern verurteilte Kaſper ſeiner großen Notlage Rechnung tragend bei Annahme mil⸗ dernder Umſtände zu einer Gefängnisſtrafe von ſtieben Monaten. Elf Wochen der erlittenen Unter⸗ ſuchungshaft werden angerechnet und der Haftbefehl wurde aufgehoben. f 5 Ein Arzt unter Anklage Vor dem Bezirksſchöffengericht Mainz hatte h der Arzt Dr. Triop aus Flomborn wegen fahr⸗ läſſiger Tötung einer Patientin zu verantworten. Die Anklage warf ihm vor, daß er eine Patientin bei Ausſtellungt eines Rezeptes nicht genügend auf die Gefährlichkeit der verſchriebenen Pillen, die Sublimat enthielten, aufmerkſam gemacht habe. Das in der gleichen Sache gegen den Apotheker Weins aus Ober⸗Flörsheim anhängig gemachte Verfahren mußte abgetrennt werden, da der Apotheker einen Nervenzuſammenbruch erlitten hat. In der Verhand⸗ lung bekundete der Angeklagte, er habe der Patien⸗ tin, der 18 Jahre alten Maria Feuerbach aus Flom⸗ born geſagt, ſie ſolle mit den Pillen zu ihm in vie Sprechſtunde kommen. Die Sachverſtändigen bekun⸗ deten, der Arzt habe ſeine Pflicht erfüllt, dagegen utüſſe der Apotheker vafür ſorgen, daß der Tote n⸗ kopf oder die Aufſchrift„Gift“ auf der Röhre vor⸗ handen ſei. Das Gericht ſprach den Angeklagten frei da es eine Fahrläſſigkeit des Arztes nicht für erwie⸗ ſen halte. * 8 Betrügereien— Fünf Jahre Zuchthaus. Der aus Frankenthal ſtammende 52fährige Kaufmann Emil Jennewein wurde wegen Scheck und Wechſelbetrügereien uſw. vom Bezirksſchöffengericht Worms zu fünf Jahren Zuchthaus und acht Jahren Ehrverluſt verurteilt. Der Angeklagte er⸗ hielt ferner Geldſtrafen von insgeſamt 1950 Mk., die im Uneinbringlichkeitsfalle mit je einem Tag Zucht⸗ haus für je 15 Mk. zu verbüßen ſind. In einigen Fällen der Anklage erfolgte Freiſpruch. Die Mit⸗ angeklagte Eliſabeth Riebelsberger erhielt drei Monate Gefängnis. 5§ Fahrläſſige Tötung.— Drei Monate Gefäng⸗ nis. In der Nacht zum 23. Sept. fuhr der 25fährige Fabrikarbeiter Ludwig Heil von Katzweiler auf der Fabrikſtraße in Otterbach den 24 Jahre alten Studenten Aboldt von Otterbach mit ſolcher Wucht an, daß der Verunglückte ſchwer verletzt liegen blieb und alsbald ſtar b. Die Beweisaufnahme ergab, daß Heil zu ſchnell fuhr und zu ſpät Signal gab. Das Gericht in Kaiſerslautern verurteilte ihn wegen fahrläſſiger Tötung zu 3 Monaten Gefängnis. S Betrügeriſcher Freiherr. Das Amtsgericht Alt⸗ Oetting verurteilte den in München wohnenden Freiherrn v. Leoprechting wegen Betruges zu vier Wochen Haft. Leoprechting hatte es verſtanden, durch falſche Verſprechungen dem Arbei⸗ ter Johann Zauner ſeine Erſparniſſe in Höhe von 500 Mark herauszulocken. S Zuchthaus für einen Gemäldeſchwindler, Der 27j̃ährige erheblich vorbeſtrafte Kunſtmaler Jean Heil, gebürtig aus Münſter im Elſaß, der ſich ſeit 1921 im Rhein⸗Maingebiet aufhält, verſtand es metſterhaft, in den Städten Wiesbaden, Höchſt, Frankfurt a.., Mainz und Gießen Privatperſonen und Kunſthändler zu betrügen. Nunmehr hatte Heil ſich wieder wegen Urkundenfälſchung in Tat⸗ einheit mit Betrug vor dem Erweiterten Schöffen⸗ gericht Wiesbaden zu verantworten. Das Ge⸗ richt erkannte auf eine Zuchthausſtrafe von ein em Jahr zwei Monaten und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren. Aus dem Lande Verhängnisvoller Familienzwiſt ] Weinheim, 27. Dez. Ein in der Wilhelmſtraße hier wohnhafter Bäcker metſter hatte am Weih⸗ nachtsabend mit ſeinem Ende der bber Jahre ſtehen⸗ den Schwiegervater einen Streit. In deſſen Ver⸗ laufe verſetzte der Schwiegervater im Jähzorn ſei⸗ nem Schwiegerſohn mehrere Meſſerſtiche. Einer davon ging in den Hals dicht neben der Schlagader. Wäre dieſe getroffen worden, ſo wäre der Mann verloren geweſen. Der Bäckermeiſter wurde ſchwer⸗ verletzt dem ſtädtiſchen Krankenhauſe zugeführt. Der Täter, ein ſonſt ſehr ordentlicher, arbeitſamer und ſolider Mann, der als Mühlenarbeiter ſeit Jahrzehnten in Mannheim beſchäftigt iſt, wurde Lurch die Gendarmerie verhaftet und dem Ge⸗ richtsgefängnis in Mannheim zugeführt. Der Chriſtbaum für Alle“ in Weinheim U Weinheim, 27. Dez. Am heiligen Abend und ze erſten Weihnachtsfetertage ſpielte das Blasorche⸗ er der Stadt⸗ und Feuerwehrkapelle auf dem Markt platze vor einer andächtig lauſchenden Menſchen⸗ menge die ſchönſten Weihnachtslieder. Den Abſchluß bildete der Vortrag von„Ich bete an die Macht der Liebe“, Auf dem Balkon des Rathauſes prangte der„Ehriſtbaum für Alle“ im elektriſchen Lichterſchmucke. Die Sitte des Weihnachts⸗ füingens wurde dagegen in dieſem Jahre nicht wie⸗ derholt. Die Schwierigkeiten für die Männerchöre, bet jedem Wetter im Freien zu ſingen, erwieſen ſich als ſo groß, daß der Brauch leider eingeſtellt werden mußte. Der Mord von Marxzell Karlsruhe, 27. Dez. Im Augenblicke iſt das Geheimnis der Mordtat an dem Inhaber der Zucht⸗ fiſchanſtalt Bopp u. Braun in Marxzell bei Herren⸗ alb, dem 46 Jahre alten Karl Braun, noch nicht gelüftet. Immerhin haben die vom Karlsruher Erkennungsdienſt und der Gendarmerie Ettlingen angeſtellten Ermittelungen bereits am Montag, an dem der Ermordete aufgefunden wurde, zur Ver⸗ Haftung des 24jährigen arbeitsloſen Franz Schne i⸗ der geführt. Auf der anderen Seite wird auch nach einem weiteren der Tat dringend Verdächtigen ge⸗ fahndet, der ſeit Montag flüchtig ſein zoll. Ueber die Mordtat werden folgende Darſtellungen ge⸗ geben: Als am Sonntag abend kurz vor halb 8 Uhr Braun aus dem am Bahnhof Marxzell gelegenen Reſtaurant„Zum Schönblick“ ging, um ſich in ſeine eiwa fünf Minuten davon entfernt liegende Woh⸗ nung zu begeben, war ſeine Familie in Unruhe, als er um 8 Uhr noch nicht zu Hauſe war. Ange⸗ Aöbrige, die in dem Reſtaurant nach ihm frugen, er⸗ hielten die Auskunft, daß er ſchon fort ſei und längſt daheim ſein müßte. Seine Familie wartete daheim mit dem Eſſen bis um 9 Uhr. Als Braun dann noch erſchien, aßen ſie allein das Abendbrot und be⸗ ben ſich zur Ruhe. Gegen 8 Uhr nachts wachts Fran Braun auf und machte die Entdeckung, daß ihr Ehemann immer noch nicht da war. Sie weckte daraufhin den Fiſchmeiſter, der in dem Anweſen wohnt, und mit Unterſtützung der zahlreichen Wachthunde ſtellten ſie Nachforſchungen nach dem Verbleib des Vermißten an, ohne jedoch eine Spur ausfindig zu machen. Die gerichtliche Leichenöffnung des erſchoſſenen Braun hat ergeben, daß ein Schuß die Leber ge⸗ troffen und die inneren Organe zerriſſen hat. Dieſe Verletzungen führten auch den Tod herbei. An der Mordſtelle wurde das geöffnete Taſchenmeſſer mit Hirſchhorngriff gefunden, das Braun ge⸗ hörte, der ſich damit offenbar zur Wehr geſetzt hat, bevor er den tödlichen Schuß erhielt. Der Hut des Ermordeten wurde immer noch nicht gefunden. Die Staatsanwaltſchaft ſetzt zu deſſen Beibringung eine Belohnung aus. Konkurs über ben Nachlaß des Koufuls aß Baben⸗Baden, 77. Dez. Ueber ben Nachlaß des Konſuls Hans Georg Katz, Baben⸗Baden, Billa Trianon, wurde der Konkurs eröffnet. Katz hatte ſich, wie ſ. Zt. gemeldet, vor einigen Wochen nach verfehlten Spekulationen im Rhein ertränkt. Im Klemmbach ertrunken * Müllheim, 27. Dez. In der Nähe des Gaſt⸗ hauſes zum Kreuz wurde heute früh im Klemmbach die Leiche des früheren Sägewerksbeſitzers Julius Sütterlin ſen. aufgefunden. S. war geſtern nach⸗ mittag ſpazieren gegangen und hatte vom„Engel“ aus gegen halb 8 Uhr abends ſeinen Heimweg an⸗ getreten. Durch ſein Ausbleiben beunruhigt, forſch⸗ ten ſeine beiden Söhne nach dem Verbleiben des Vaters und entdeckten ihn beim Tagesgrauen ent⸗ ſeelt im Klemmbach. Es iſt anzunehmen, daß der Verunglückte in der ſehr finſteren Nacht von dem ſchmalen und nicht ungefährlichen geländerloſen Fußweg über den Klemmbach abgeglitten und in den Bach geſtürzt, der jetzt durch Regen und Schmelzwaſſer ſtark angeſchwollen iſt. Dieſer gefähr⸗ liche Steg hat auch ſchon früher Opfer gefordert; ſo war vor einem Jahre ein Schreiner aus Liel auf die gleiche Weiſe ums Leben gekommen und vor einigen Jahren der Ochſenwirt von Efringen. * L Großſachſen, 27. Dez. Die Krankenkaſſe für den Landbezirk Weinheim mit dem Sitz in Großſachſen hat das zur früheren Hefefabrik gehörige Wohnhaus am Nebenbahnhof um den Preis von 26 000 einſchließlich Inventar käuflich erworben. Das Gebäude iſt ſo umfangreich, daß im Erdgeſchoß die Kaſſe untergebracht werden kann, während in den oberen Stockwerken vier Woh⸗ nungen eingerichtet werden können. Mosbach, 27. Dez. Als der 80jährige Flaſchner Peter Reumer in Neunkirchen einen Dachkanal an⸗ bringen wollte, ſtürzte er aus vier Meter Höhe von der Leiter und zog ſich einen Schädelbruch zu, der feinen ſofortigen Tod herbeiführte. Sportliche Am den Spengler-Pokal Am 27. Dezember beginnt wie alljährlich das inter⸗ ternationale Eishockeyturnier um den Spengler⸗Pokal auf der Davoſer Eisbahn. Der Pokalverteidiger Berliner Schlittſchuh⸗Club marſchiert zu dieſen Wettkämpfen mit den drei Brüdern Heinz, Gerhard und Rudi Ball, ferner mit Jänecke, Herbert Brück, Sachs, Römer und Dr. Holzboer auf, von denen Gerhard Ball die Aufgabe hat, den nicht⸗ abkömmlichen Steinke als Torhüter zu erſetzen. Als wei⸗ terer deutſcher Vertreter hat der Sportelub Rieſſerſee ſeine Meldung abgegeben. Ferner bewerben ſich noch um den Pokal: Hockeyelub Mailand, Univerſitäten Cambridge und Oxford, Davos, Akademiſcher Eishockeyelub Zürich und eine Prager Auswahlmannſchaft. Der Spielplan iſt wie folgt eingeſtellt worden: 27. Dezember: Zürich— Davos; Cambridge— Prag; R ſee— Mailand. 28. Dezember: Rieſſerſee— Prag; Cambrid— Mailand; Berliner Schlittſchuh⸗Club gegen Orxſord. 29. Dezember: Cambridge — Rief de; Berlin— Davos; Orford— Zürich. 30. De⸗ zember: Mailand— Prag. 31. Dezember: Kampf um den erſten Platz, Kampf um den dritten und vierten Platz. Japan in der Eishockeyliga Die Gaſtgeber unſerer Leichtathleten im fernen Oſten, die bisher faſt ausſchließlich mit Amerika internationalen Sportverkehr pflegten, wenden ſich jetzt in weit ſtärk rem Maße als bisher den Intereſſen in Mitteleuropa zu. Nach⸗ dem erſt füngſt Japans Tennisverband den Beſchluß ge⸗ faßt hat, die Spiele um den Dapispokal in der europäiſchen Zone zu beſtreiten, folgt jetzt auch der fapaniſche Eislauf⸗ verband, der dem am 26. Januar in Chamonix ſtattfinden⸗ den Kongreß der internationaln Eishockey⸗Liga ein Auf⸗ nahmegeſuch unterbreitet hat. Bel dieſer Tagung wird Oeſterreich den Vorſchlag machen, die Ausloſung für die Europameiſterſchaft immer erſt kurz vor Turnierbeginn vorzunehmen. Die Vorſchläge zum Olympiſchen Kongreß in Berlin und zum olympiſchen Eishbockeyturnier 1982 in Lage Placid, ferner die Benennung der internationalen Schiedsrichter und die Zuteilung der Europameiſterſchat für 1931 werden weiterhin die Verſammlung beſchäftigen. Zur diesmaligen Weltmeiſterſchaft, die einen Tag nach dem Kongreß in Chamonix ihren Anfang nimmt, haben fol⸗ gende elf Länder gemeldet: Canada, Deutſchland, Oeſter⸗ reich, Belgien, England, Frankreich, Ungarn, Italien, Polen, die Schweiz, die Tſchechoflowakei. * Stuttgarter Eishockeyturnier Brandenburg führte an den beiden Weihnachtsfeier⸗ tagen auf ſeiner Reiſe nach Chamonix und Davos ſetne rſten Spiele in der Stuttgarter Stadthalle durch. Bei dieſen Spielen machten ſich die Mängel der Stuttgarter Eisbahn vrſchiedentlich ſtark bemerkbar. Dennoch waren die Berliner ihrem Gegner, dem ſüdweſtdeutſchen Meiſter He,. Stuttgart in techniſcher Hinſicht klar überlegen. Zwar verſuchten die Stuttgarter dieſes Manko durch erhöhten Eifer wettzumachen. Es gelang ihnen auch, das erſte Drittel mit 121 unentſchieden zu halten, bis dann Berlin ſich immer mehr durchſetzte und mit:0.:0 im zweiten und letzten Dritter den Endſieg mit 41 ſicherſtente. 8 Ins Metzgermeſſer gefallen * Doſſenheim, 26. Dez. Beim Schlachten eines Stück Rindvieh glitt der Metzgermeiſter und Gaſt⸗ wirt Karl Schröder auf einem Stuhl, auf den er ſich geſtellt hatte, aus. Er fiel dabei ſo unglücklich, daß ihm ſein Metzgermeiſter durch den rechten Ober⸗ ſchenkel ging. Dem Hinzukommen einiger Kunden iſt es zu verdanken, daß Schröder, der nicht mehr aufſtehen konnte, nicht an Verblutung geſtorben iſt. Vergünſtigung für den Inlandstabak & Bruchſal, 26. Dez. Aus dem Bruhrain ſchreibt man uns: Den vereinigten Bemühungen der Ver⸗ treter der Tabakpflanzer und einiger namhafter Rohtabakhandlungen iſt es im Verlaufe der Ver⸗ handlungen, die in den letzten Tagen um die Da⸗ bakſteuervorlage im Reichstag ſtattfanden, gelungen, eine Vergünſtigung für den In⸗ landstabak herbeizuführen. Dem Fabrikanten wird ab 1. Jan. für den zur Zigarrenherſtellung verwendeten Inlandstabak eine größere Rückver⸗ gütung gewährt, die dem Pflanzer in Form er⸗ höhter Tabakpreiſe zugute kommen wird. Während in den letzten Tagen in verſchtedenen Orten noch Angſtverkäufe der Pflanzer zu 30% für den Zentner ſtattgefunden haben, hat ſich die neue Be⸗ ſtimmung ſchon dahin ausgewirkt, daß geſtern bei Verkäufen in Zeutern und Odenheim der Tabak⸗ preis von 30 auf 40/ für den Zentner geſtiegen iſt. Anfang Januar ſoll in Karlsruhe von der Bad. Landwirtſchaftskammer eine Verkaufs ſitzung veranſtaltet werden, bei der erſt eine rich⸗ tige Preisbildung auf Grund der neuen Be⸗ ſtimmungen möglich ſein wird. Es iſt den Pflanzern dringend zu empfehlen, ſich mit dem Verkauf ihrer Tabake noch zu gedulden und Preisangebote, die der veränderten Lage nicht entſprechen und von ſol⸗ chen Käufern kommen, die nur die Unkenntnis der Pflanzer ausnützen wollen, abzuweiſen. Verregnete Feiertage in Baden⸗Baden rr. Baden⸗Baden, 28. Detz. Die diesjährigen Weih⸗ nachtsfetertage ſind, wie die Wetterpropheten vielfach vorausgeſagt haben, vollſtändig ver reg⸗ net. Schon am Heiligen Abend war es zumeiſt trübe und regneriſch und wenn ſich einmal die Sonne her⸗ vorragte, wurde ſie ſchnell wieder von dunklen Wol⸗ ken verdrängt. Am erſten und zweiten Feiertag reg⸗ nete es dann faſt ununterbrochen. Die Tempera⸗ tur war kühl und der Aufenthalt im Freien un⸗ angenehm. Der Fremdenverkehr hielt ſich in⸗ folgedeſſen in ziemlich mäßigen Grenzen. Da der er⸗ hoffte Schneefall ausblieb, war auch vom Sportverkehr faſt nichts zu bemerken, auch auf den umliegenden Höhenkurorten nicht, denn für Ski und Rodel fehlte die weiße Bahn. Die Freunde des Winterſports ſind dieſes Jahr alſo enttäuſcht wor⸗ den. Sie hoffen aber auf den Januar als Schnee⸗ und Eismonat. * Weinheim, 28. Dez. Der Stadtarbeiter Gregor Zorn und ſeine Ehefrau Anna, geb. Boden, hier, feiern morgen am 29. d. M. das Feſt der golde⸗ nen Hochzeit. Aus dieſem Aulaſſe hat der Staatspräſtdent dem Jubelpaare nebſt einem Glück⸗ wunſchſchreiben ein Ehrengeſchenk von 50/ zu⸗ gehen laſſen. 5 * Bruchſal, 26. Dez. Einen tragiſchen Tod er⸗ litt der in den 60er Jahren ſtehende Aufſeher Phi⸗ lip p. Ein zweijähriges Kind hatte ſich in den Abort, der im zweiten Stock lag, eingeſchloſſen. Philipp ſtieg nun auf einer Leiter hinauf. Da aber die oberen Sproſſen morſch waren, ſtürzte Philipp eine beträcht⸗ liche Höhe in den Hof hinunter, wobei er einen Sch ä⸗ delbruch erlitt, was ſeinen ſofortigen Tod zur Folge hatte.. * Schopfheim, 7. Dez. Hier wurde ein GeflLü⸗ gelſtall zur Nachtzeit ausgeraubt. Fünf Hühner, ſechs Enten und zwei Gänſe wurden als Feſtbraten mitgenommen. Rundſchau 5— Weitere Siege der Canadier Oxford Canadians— Eislaufverein Füſſen 13:1 Das Eishockeyſpiel zwiſchen der bekannten Eishocken⸗ ntannſchaft Oxford Canadians und dem Füſſener Eislauf⸗ verein am zweiten Feiertag in Füſſen ſah die Gäſte in ganz großer Form. Sie zeigten Kombinationen, die ſelhſt den verwöhnteſten Anſprüchen genügten. Füſſen ſpielte tit rieſigem Eifer und großer Energie, konnte aber trotz aller Bemühungen den hohen Sieg der Gäſte mit 19:1(570, 421. :0) nicht verhindern. Das ſportfreundliche Frankreich 16,7 Millionen für Sportvereine als Zuſchüſſe beſtimmt Dem franzöſiſchen Sportminiſter Henry Paths iſt es gelungen, den Poſten von 30 Millionen Franes, den er in das nächſtjährige Budget zum Zwecke der Leibesübun⸗ gen eingeſetzt hat, von der Kammer bewilligt zu erhalten, Von dieſem Betrag ſind 16,7 Millionen als Zuſchüſſe für Sportvereine und Verbände beſtimmt, die bisher lebig⸗ lich aus dem Budget des Kriegs miniſteriums unterſtützt wurden. Der verbleibende Teil der bewilligten Summe iſt für den Bau von Sportplatzanlagen in kleineren Städten Frankreichs beſtimmt. Dem Kriegsminiſterium ſelbſt ſtehen außerdem noch 900 000 Fraues für den Turn⸗ und Sportunterricht in der Armee zur Verfügung. Aller⸗ dings unterliegen die Beſchlüſſe der Kammer noch der Zu⸗ ſtimmung des Senats, die aber mit einer ziemlichen Ge⸗ wißhelt erwartet wird. Frauenturnwarte⸗Lehrgang des Badiſchen Turn⸗ : kreiſes in Baden ⸗Baden Der zielbewußten Führerausbildung der Badiſchen Turnerſchaft dient vom 27. bis 30. Dezember der Lehrgang für die Badiſchen Frauenturnwarte und Vorturnertunen. in der ſtädt. Turnhalle in Baden⸗Baden. Die Leitung hat Kreisfrauenturnwart Latterner, Karlsruhe, die Vorberei⸗ tung und Durchführung TV. 1847 Baden⸗Baden in Hän⸗ den. Der fachliche ebungsſtoff iſt in erſter Linie für dis Jahresarbeit 1930 beſtimmt und ſieht neben Bewegungen auf der Umzugsbahn, körperformende Uebungen und Keulenübungen, auch Volkstänze und das volkstümliche Turnen vor. Außerdem ſind noch einige Vorträge über das Turnertum vorgeſehen. Weltmeiſterſchaftskampf am 29. März Mach einer Newyorker Meldung iſt der Weltmeiſter⸗ ſchafts dampf May Schmelings nun endgültig auf den 29. März feſtgebegt worden. Sein Gegner wird bei einem int Februar veranſtalteten Feſtbankett in Newyork bekannt gegeben werden. Man nimmt an, daß Jack Sharkey us Gegwer auserſehen wird, da ſein Kontrakt mit dem Madt⸗ ſon Square Garden am A. Februar abläuft. Als Wus⸗ tragungsort hat man Atlantie City vrgeſehen. 0 Samstag, den 28. Dezember Nationaltheater:„Schneewittchen“, 15 Uhr;„Weekend im Paradtbes“, 20 Uhr. Apollo⸗Theater:„Fregolba“, 20 Uhr. l Zirkus Sarraſani: Große Vorſtellungen, 18 Uhr uns 19.30 Uhr.. Lichtſpiele: Alhambra:„Meſſalinal,— Schau ⸗ burg:„Flucht in die Fremdenlegion“.— Capitol „Dominico Gambino“.— Scala:„Sündenfall“ Gloria:„Seelenverkäufer“.— Palaſt Theater: Pat und Patachan“,— Ufa⸗Theater:„Herrin der ebe“,— Univerfſum:„Schwarzwaldmädel“, Sehens würdigkeiten: Kunſthalle:(außer Montags) tägl. 10—18 Uhr, 14-10 Uhr; Sonn- und Feiertogs durchgehend von 1116 Uhr, Aus⸗ ſtellung„Max Läuger, das geſammelte Werk“— Schloßmu⸗ ſeum: Geöffnet tägl. v. 1013 und 1416 Uhr. Sonntags v. 11—16 Uhr durchgehend. Sonderausſtellung Daeutſche Minneſinger(Bilder der Maneſſeſchen Handſchrift). Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr u. nachm. von 15—17 Uhr: Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr: Freitag 1 bis 19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr: Beſichtigung. Err! ̃ĩ7⅛rĩvvvvv..!.. Vayeriſche Schneemeldungen Die derzeitige Schneelage läßt die Ausführung faſt ſämtlicher Touren mit Abfahrt meiſt bis zum Tal zu. Doch iſt immer noch Vorſicht wegen man⸗ gelnder Unterlage geboten.— Wettervorher⸗ ſage: Durchzug eines neuen Niederſchlag⸗Gebietes, vorwiegend Regen, anſchließend kurzdauernde Bef⸗ ſerung. Weſtwetter längere Zeit anhaltend. Allgäu: Oberſtdorf(Tal) Schneehöhe 25 Ztm., 15 Ztm. Neuſchnee, Sonthofen Schneehöhe 60 Itm,., 20 Ztm. Neuſchnee; Füſſen Schneehöhe 20 Ztm. 15 Zentimeter Neuſchnee,—3 Grad. Ski⸗ Rodel⸗ und Eisbahn gut. Werdenfelſer Land und Umgebung: Garmiſch⸗ Partenkirchen: Schneehöhe 10 Ztm. 10 Ztm. Neu⸗ ſchnee?; Knorrhütte: Schneehöhe 120 Ztm., 80 Ztm. Neuſchnee(ſtändig bewirtſchaftet); Kreuzeck: Schnee⸗ höhe 60 Ztm., 25 Ztm. Neuſchnee,—3 Grad; Hoch⸗ alm: Schnehöhe 100 Ztm., 30 Ztm. Neuſchn., Sprung⸗ ſchanzen benutzbar; Oberammergau: Schneehöhe 20 Zentimeter, 10 Ztm. Neuſchnee. Lenggrieſer, Tegernſeer und Schlierſeer Berget Tutzinger Hütte(Benediktenwand): Schneehöhe 60 Zentimeter, 20 Ztm. Neuſchnee; Tegernſee⸗Neureut, Schlierſee: Schneehöhe 10 Ztm., 5 Ztm. Neuſchnee, —1 Grad; Bodenſchneid⸗Obere Fürſtalm: Schneehöhe 60 Ztm., 20 Ztm. Neuſchnee; Rotwand: Schneehöhe 70 Ztm., 25 Ztm. Neuſchnee,—3 Grad; Bad Tölz⸗ Blomberg: Schneehöhe 30 Ztm., 20 Ztm. Neuſchnee, —2 Grad, Rodelbahn. Chiemgauer⸗ und Berchtesgadener Berge: Reit i..: Schneehöhe 70 Ztm., 30 Ztm. Neuſchnee; Winkl. mopsalm: Schneehöhe 70 Ztm., 30 Ztm. Neuſchnee, Predigtſtuhlbahn: Schneehöhe 60 Ztm., 20 Ztm. Neuſchnee,—1 Grad; Berchtesgaben⸗Oberſalzbergt Schneehöhe 30 Ztm., 5 Ztm. Neuſchnee.. Bayeriſcher Wald: Arber: Schuechöhe 40 Ztm.; Brennes: Schneehöhe 20 Ztm.; Eiſenſtein: Schnee⸗ höhe 10 Ztm. Tirol: Jochberg b. Kitzbühel: Schneehöhe 50 Ztm. 20 Ztm. Neuſchnee; Nafinghütte i. Weertal: Schnee⸗ höhe 120 Ztm., 20 Ztm. Neuſchnee; Zell a. See Schneehöhe 70 Ztm., 20 Zim. Neuſchnee; Kaindlhütte bei Kufſtein: Schneehöhe 60 Ztm., 20 Ztm. Neuſchnes. DBB Chefredakteur; Kurt Fiſcher Berantwortlich für Polktik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kaen Kommunalpolitik und Lokales: Richarb Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Geri und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche M teilungen: Jakob Faube, fämtiich in Mannheim— Herausge Drucker und Verleger: Druckerei Pr. Haas, Neus Mannheimer G. ut. b. 5% Mannzeim, N 1, 46 Samstag. 28. Dezember 1929 b ä ee Ne II. Weizenmarkt a Betrachten wir die Entwicklung des Weizenmarktes im einzelnen, ſo zeigt ſich, daß der Weizenmarkt mit einer Aufwärtsbewegung der Preiſe in das Kalenderjahr 1929 eingetreten iſt. Der Februar hatte für den deutſchen Markt beſondere Bedeutung dadurch, daß ſich die März⸗ Andienungen als geſichert erwieſen. Im März ſetzte argentiniſchen Druck für Weizen und Mais ein, der auf nur kleine Kaufluſt der Mühlen ſtieß. Dieſer Wettbewerb erlangte alsbald umſo größere Bedeutung, als der argen ⸗ tiniſche Weizen ſich als ungewöhnlich kleberreich zeigte, ſodaß er in vielen Fällen die viel teueren mittleren Manitoba⸗Sorten glatt erſetzen konnte. Der April brachte eine beträchtliche Erhöhung der Weizenpreiſe, be⸗ gründet mit dem in den Vordergrund geſchobenen ameri⸗ ſchen Farmerhilfsgeſetz und dem Wunſch Rußlands, Wei⸗ zen zu kaufen. In den Mai trat der Markt in ſchwacher Haltung ein. Es begann auch der Einfluß des Saaten⸗ ſtandes auf der nördlichen Erdhälfte ſich auszuwirken. Hin⸗ zu traten Meldungen über Differenzen im kanadiſchen Pyol und die Erwartung, daß dieſer ſich innerhalb kurzer Zeit ohne Rückſicht auf die Marktlage entlaſten müßte. Die deutſchen Märkte benützten dieſe Lage zu Deckungs⸗ käuſen, worauf allmählich eine Erhöhung eintrat. Die letzte Mai⸗Woche brachte einen neuen ſcharfen Rückſchlag, offenbar, weil die argentiniſchen Ablader aus techniſchen Gründen einfach nicht in der Lage waren, zurückzuhalten. Iu der erſten Juni ⸗ Woche ſetzte ſich der Rückgang fort, ZJtaltien und Frankreich nahmen zum Schutz ihrer Landwirtſchaft von einem Tag zum andern eine ſtarke Erhöhung ihrer Weizenzölle vor, was ver⸗ minderte Aufnahmefähigkeit dieſer Märkte und damit eine weitere internationale Abſchwächung brachte. Später trat an Stelle dieſer Schwäche plötzlich eine ſtürmiſche Auf⸗ wärtsbewegung, ohne daß zunächſt ſachliche Gründe dafür zu erkennen waren. Wie ſich ſpäter ergab, beſtand die Anregung in Deckungskäufen für vorausgegangene Leer⸗ abgaben in Chicago, eine Folge der raſchen Förderung des Farmerhilfsgeſetzes. Der deutſche Einfuhrhandel nahm größere Käufe zu dieſen Hochpreiſen nicht vor, In Deutſchland begannen jedoch die politiſchen Erörterungen über Landwirtſchaftsbeihilfe den Markt zu be⸗ einfluſſen. Die zweite Jul i⸗Woche brachte eine Fort⸗ ſetzung der Getreidepreisſteigerung, da die Mühlen ver⸗ ſuchten, ihre Beſtände heranzuziehen. Die dritte Juli⸗ Woche brachte eine ſtürmiſche Hauſſe mit Steigerungen um 810 v. H. an einem einzigen Tage, begründet mit un⸗ günſtigen Nachrichten über den Felderſtand in Nord⸗ amerika und Kanada. Der Uebergang zum Auguſt Prachte einen gewiſſen Rückſchlag, da ſich die Meldungen von Kanada widerſprachen und die Berichte aus den mei⸗ ſten europäiſchen Ländern weiter günſtig lauteten. Für Europa ſtand um dieſe Zeit feſt, daß eine gute Mittel⸗ ernte zu erwarten ſei. Der Monat ging jedoch nicht zu Ende, ohne neue Preisſchwankungen zu bringen. Die Schwäche des Marktes übertrug ſich auch auf die erſte September⸗Woche, weil die Vorräte in den Vereinig⸗ ten Staaten weiter zugenommen hatten und die Plata⸗ Verſchiffungen wieder einen ungewöhnlich großen Umfaug annahmen. Die Weizenkäufer hielten angeſichts der heimi⸗ ſchen Erntebewegung ſtark zurück und die Preiſe ſenkten ſich weiter. Gegen Mitte September begannen auch Donau⸗ unb Theiß⸗Weizen eine Rolle zu ſptelen und in England dem Plata⸗Weizen ſchärfere Konkurrenz zu machen. Das geſamte letzte Quartal ſah eine zwar von Schwankungen unterbrochene, aber doch ziemlich feſte Haltung der Weizenmärkte, wobei der deutſchen Markt namentlich durch den erhöhten Vermahlungszwang dauernd und weſentlich beeinflußt wurde. Am Roggenmarkt waren zunächſt die argentiniſchen und amerikaniſchen Forderungen ziemlich ſtabil, beſonders zeigte ſich in Nordamerika eine ſtarke Widerſtandsfähigkeit, wäh⸗ rend bei uns in Deutſchland Schwierigkeiten im Rog⸗ genmehlabſatz auftraten und zu einer Stockung des Geſchäfts führten. In der erſten Jahreshälfte war das deutſche Roggenangebot keineswegs drängend. Die neue Ernte brachte jedoch einen im September beginnenden ſtarkenn Preisdruck, den auch die miß⸗ glückten Eingriffe der Deutſchen Getreide⸗Handels⸗ geſellſchaft nicht haben vermindern können. Auch durch die vorgeſchlagene Verfütterung ließ ſich der Noggenüberfluß nicht beſeitigen. Der Roggenpreis lag im September nur noch um das Ausmaß der Zollerhöhung über dem Niveau des Jahres 192528 und es beſtehen auch kaum Ausſichten, daß er in naher Zukunft ſteigen wird. Trotz der Zollerhöhung. liegt der Preis noch etwa 20 RM. die Tonne, unter jenem des Vorjahres. Nachdem ſchon der Uebergang vom April zum Mad erſt⸗ mals infolge ſcharfen Preisfalles Weſtern⸗ Roggen für bie Mühlen am Rhein und an der Küſte ins Rende⸗ ment brachte, wobel die Kaufbewegung wegen des unbe⸗ frlebigenden Roggenmehlgeſchäfts allerdings nur von kur⸗ zer Dauer war, kam Polen im Mai mit ſtarkem Aus⸗ fuhrangebot an den Markt, was zu einem Zuſammenbruch der Roggenpreiſe an den deutſchen Märkten führte, zumal durch den polniſchen Roggen auch die Ausfuhrkanäle für bdeutſchen Roggen verſtopft wurden. Die eingetretenen Preisrückgänge wären noch größer geworden, wenn nicht die halbamtlichen Stellen den Markt geſtützt hätten. Die Deutſche Getreide⸗Handelsgeſellſchaft fuhr mit ihren Käu⸗ ſen fort und bot dem Markt anfangs September un⸗ zweifelhaft eine ſtarke Stütze; Ausfuhrnachfrage war wenig zu ſpüren. Als in der dritten September⸗Woche dieſe Käufe aufhörten, trat ſofort wieder ein ziemlich ſcharfer Preisrückſchlag ein. In den letzten drei Monaten des Jah⸗ res lag Inlandroggen im Gegenſatz zu Inlandweizen schwächer. Es läßt ſich nicht beſtreiten, daß hierzu die von Polen auf die Dauer von 5 Monaten beſchloſſene Aus⸗ ſuhrprämie viel beigetragen hat, wodurch polniſcher Rog ⸗ gen auf dem Weltmarkt billiger angeboten werden konnte als beutſcher, ſelbſt unter Berückſichtigung der in der Ge⸗ währung des Einfuhrſcheines liegenden Exportvergütung von 60 RM. je Tonne. Ob ein deutſch⸗polniſches Roggenſyndikat, eine Verſtändigung über eine Zu⸗ ſammenarbeit in der deutſch⸗polniſchen Roggenausfuhr, zu⸗ ſtandekommt, iſt bei Niederſchrift dieſer Zeilen noch eine offene Frage.„ Der Markt für Futtergetreide Die Warenmärkte im Fahre 1929 Von Georg Haller ber Weltmärkte, ſodann auch von den Vorgängen in Oſt⸗ aſtien, von denen man eine Behinderung der Soya⸗Bohnen⸗ Ausfuhr befürchtete. Auch die Mais⸗Ausſichten in den Vereinigten Staaten wurden zu jener Zeit als ungünſtig bezeichnet. Regenmeldungen, die im Auguſt aus den amerikaniſchen Anbaugebieten kamen, führten ſodann einen Preisdruck herbei, der durch verſtärkten Export aus Augentinien und in Rumänien erwartete große Maisaus⸗ fuhr⸗Ueberſchüſſe verſtärkt wurde. Im September begann auch tatſächlich großes rumäniſches Angebot einen ſteigen⸗ den Preisdruck auszuüben. Die von Rumänien nach Rom gemeldete offizielle Schätzung lautete auf 64 Millionen Doppelzentner Mais, d. h. mehr als das Doppelte der letzten Ernte, woraus ohne weiteres auf große Exportüber⸗ ſchüſſe geſchloſſen werden darf. Hafer der qualitativ ſehr gut ausgefallen iſt, hatte zeitweiſe ziem⸗ lich lebhaftes Ausfuhrgeſchäft. In engliſchen Landwirt⸗ ſchaftskreiſen begann man deshalb, ſich gegen die deutſche Haferansfuhr zu wenden. Die Gerſtenernte iſt überall beſſer als im Vorfahr ausgefallen. Am Bra u⸗ gerſtenmarkt haben ſich die Hoffnungen der Produzenten Deulſcher zuckermarkt unter 1 Der Abſchluß der Süddeutſche Zucker AG. Mannheim Der jetzt vorliegende Abſchluß der Süddeutſchen Zucker AG. verzeichnet auf 31. Auguſt einen Betriebsüber⸗ ſchuß von 4,94(4,35) Mill.„. Nach 1,(1,32) Mill. 4 Abſchreibungen verbleibt bekanntlich einſchl. 1,15 Mill. 4 Vortrag ein Reingewinn von 4739 778(4 188 072) l. der GV. am 7. Januar wird, wie ſchon gemeldet, vorge⸗ ſchlagen, hienams eine von 10 auf 1 2v. H. erhöhe Divi⸗ dende auf die 29,6 Mill. 4 StA. und wieder 7 v. H. Dividende auf die 700 000% VA. auszuſchütten, ſodaß ein Neuvortrag von 1,15 Mill./ verbleibt. Nach dem Berichtdes Vorſtandes war das Be⸗ triebsjahr 1928/9 gleich dem vorhergehenden für die deutſche Zuckerinduſtrie im allgemeinen nicht günſtig. Der Rübenanbau hat wieder eine Steigerung und zwar um 6 v. H. gegenüber dem Vorjahr erfahren, die Zuckererzen⸗ gung eine ſolche von 11 v..; es mußten, da der Inlands⸗ verbrauch um nur knapp 4% v. H. zunahm, nicht weniger ars 13 v. H. der Erzeugung ausgeführt werden, eine Laſt, die Landwirtſchaft und Induſtrie um ſo ſchwerer treffen mußte, als die Preiſe am Weltmarkt, die im Som⸗ mer 1928 noch ziemlich gut geweſen waren, von Oktober 1928 an dauernd zurückgingen und ſich erſt wieder im Juni 1929 etwas erholten, ohne aber den Stand des Vorjahres auch nur annähernd zu erreichen. Die Inlandspreiſe mußten denen des Weltmarktes folgen bis Mitte Dezember 1928, wo dann die Erhöhung des Einfuhrzolles die auch dem deutſchen Markt drohende Zerrüttung in letzter Stunde ver⸗ hinderte. Wenn auch die danach einſetzende Preisbeſſerung vorerſt nur beſcheiden war, ſy blieb der Inlandsmarkt unn doch von der drückenden Einfuhr verſchont, die ohnehin ſchon in Höhe von faſt einer Million Doppelzentner, alſo annähernd 5 v. H. der deutſchen Erzeu⸗ gung, auf dem deutſchen Markte laſtete; dieſe große Menge war in den Monaten September bis Dezember in Erwar⸗ tung der Zollerhöhung vorwiegend aus der Tſchechoſlowakei über die Grenze gekommen. Erſt als im Sommer 1929, etwa gleichzeitig mit ber Beſſerung am Weltmarkt, die Ver⸗ einigung für Verbrauchszucker⸗Verteilung ins Leben trat, ſetzte ſich eine fühlbare Erholung der Inlandspreiſe durch; da auch der Sommerbedarf dank einer reichen Obſternte ſich kräftig entwickelte, ſo vermochte mancher Betrieb wenigſtens einen Teil von dem einzuholen, was ihm in den vorher⸗ gehenden acht Monaten verloren gegangen war. Die in den Rohzucker⸗ und Weißzuckerfabri⸗ ken der Geſellſchaft verarbeitete Rübenmenge übertraf die des Vorjahres nicht unerheblich, es brachte aber der Zucker⸗ gehalt der Rüben in mehreren Fabriken eine Enttäuſchung; doch hat der glatte Verlauf der Arbeit in den Fabriken, wo ſich die in den letzten Jahren getroffenen Neu⸗Einrichtungen und Verbeſſerungen durchweg vorzüglich bewähren, die Un⸗ koſten verringert und damit den Nutzen erhöht. Die Raf⸗ fknerien waren gleichfalls etwas beſſer beſchäftigt als im Vorjahre; ihnen kam das gute Sommergeſchäft in erſter Linie zuſtatten, die Reſultate dieſer Betriebe befriedigen deshalb durchaus. Was das laufende Betriebsjahr 1929/0 be⸗ trifft, ſo wird nach dem Bericht die eigene Landwirtſchaft vorausſichtlich ungünſtiger abſchneiden als im Vorfahre. Auf verſchiedenen Gütern enttäuſchen die Rübenerträge; die gegen das Vorjahr geringeren Getreide⸗Ernten leiden unter dem anhaltenden Preisdruck. Eine abermalige erfren⸗ liche Zunahme hat der Rübenanbau in fämtlichen Gebieten der Geſellſchaft erfahren; die Hektarerträge ſind zwar un⸗ gleichmäßig, die Ausfälle im Weſten werden aber durch gute Erträge in den öſtlichen Bezirken aufgewogen und die Ge⸗ ſamtrübenmenge, die den Betrieben zur Verfügung ſteht, wird annähernd der Anbauſteigerung entſprechen.— Für das Raffinadegeſchäft iſt zu erwarten, daß die zur Zeit etwas beſſere Spanne zwiſchen Rohzucker und Ver⸗ brauchszucker anhält und damit die Verwertung der Er⸗ zeugniſſe eine angemeſſene ſein wird. Die Aus ſichten erſcheinen ſomit nicht ungünſtig, Aus der Bilanz: Anlagewerte 11/0(12,4) Mill.&, Vorräte 14,71(44,61), Wertpapiere und Beteiligungen 3,33 (8,2), Wechſel 0,6(1,56), Schuldner und Bankguthaben 21,5 (17,24), landwirtſchaftliche Werte 8,54(8,70), dagegen neben dem AK. und unverändert 5,3 Mill. Rücklagen Verbind⸗ lichkeiten 19,66(18,32) Mill.. * Zuckerfabrik Rheingan AG. Worms. Der gleichfalls vorgelegte Geſchäftsbericht der Zuckerfabrik Rheingau weiſt einen Betriebsüberſchuß von 400 481(441 400) 4 aus und nach Abſchreibungen von 161 649(157 676) 4, wie eben⸗ falls ſchon gemeldet, einen Ueberſchuß von 302 008 4 (845 006), aus dem bekanntlich wieder 9 v. H. Divi⸗ dende ausgeſchüttet werden ſollen. Aus der Bilanz: Anlagen 1,95 Mill.&(2,11), Vorräte 0,37(0,85), Wert⸗ papiere und Beteiligungen 0,008(0,25), Schuldner und Bankguthaben 1,82(1,59), dagegen bei unverändert 3,18 Mill. 4 Grundkapital und 0,31 Mill. Rücklage Verbind⸗ lichkeiten 0,47(0,58) Mill.. Die deutſchen Zuckerfabriken November Nach Erhebungen des Statiſtiſchen Reichsamts wurden im Monat November(in Rohzuckerwert berechnet) insge⸗ lag während des ganzen Jahres ziemlich ruhig. Die Preiſe für Plata⸗Mais hatten ſich Ende Mai von dem vorher eingetretenen Rückgang faſt vollſtän⸗ dig wieder erholt. Mitte Juli war der Matsmarkt zeitweiſe ſehr nervös, weil die amtliche Schätzung der argentiniſchen Ernte kleiner ausftel, als erwartet worden war. ſamt 9 660 211., vom 1. September bis 30. November 1029 15 076 130 Dz., dagegen vom 1. September 1928 bis 90. November 1928 14 180 994., hergeſtellt. Im Berichts⸗ monat wurden 58 982 122 Dz. rohe Rüben verarbeitet, wo⸗ durch die Geſamtrüben verarbeitung der bisherigen Kam⸗ pagnemonate auf 96 509 007(in der Vergleichszeit des Vor⸗ fahres 98 017 180) Dz. anwächſt. Die Rohzuckervevarbei⸗ tung ſtellte ſich dre Zeit Septem In Ende des genannten Monats erhielt der Futter ⸗ zellkel⸗tarkt noch eine Anregung von der feſten Tendenz auf 1 680 900 Dz. und erreicht damit für ber⸗Non. 1929 2 679 492(i. V. 2923 005) Doppelzentner. 87 815(86 969) Dz. verarbeitet. Gewonnen wurden im Monat November 1929 insgeſamt 8 787 888 Da. Roh⸗ An VBerbauchszucker wurden 17 795 bezw. in Bezug auf die Preisgeſtaltung nicht erfüllt. Es beſtanb und beſteht noch ſtarke Zurückhaltung der Brauereien und Mälzereien, wozu die Bierſteuerfrage in erſter Linie den Anlaß gab. Nur die allererſten Qualitäten wurden vom Handel aus dem Markt genommen, ſodaß das Angebot darin gegen Jahresſchluß faſt vollſtändig aufgehört hat. Es wurden dafür auch höhergehaltene Forderungen be⸗ willigt. Mittlere und geringere Sorten blieben dagegen während der ganzen Saiſon ziemlich vernachläſſigt. Wie die Preiſe ſich im einzelnen entwickelt haben, zeigt die nachſtehende kurze Tabelle: 8, I. 3. VI 3. X. 28. XII. Weizen inkäudiſch 23,50 23,75.24,00 25,75 27002725 Weizen ausländtſch 26,00 28,00 23,50. 26,00 27,00-88,00 28.5082, 00 Roggen inländiſch 22, 21.75.2200 20 19,75 Hafer inländiſch 22,00.29,25 20,00 22,50 18,25-19,25 17,00 Braugerſte, heſſ., bab. u. württemb 25.5025, 75— 21.50-28,00 20, 0022,00 Braugerſie, pfälziſche 28 25-28,75— 28,00.24,00 20.75•21,75 Futtergerſte 20,00.22,00 19, 25.21.50 18,0019, 00 16,0017. 50 Mais mit Sack 22 25⸗22,50 20,25 J 18 25.18.50 Weizenmehl, Spezial 0 32,75 32.00 37.75 89.00 Ro genmehl 70/60% 28.75-31,50 28.00-32,00 27,50-82,00 28, 25.39.00 Weizenkleie 3, 11.75-18.25 10.78-12.00 9. 75.10.00 Blertreber 20 25.20.50 18 75.19 50 17,25-18,25 15,0016 00 Wie ſich das geſamte Getreide⸗ und Agrarproblem gegen Ende des Jahres geſtaltet hat, iſt unſeren Le⸗ ſern aus den ſtändigen Berichten in unſerem Blatte aus den letzten Wochen noch in friſcher Erinnerung, ſodaß wie hier auf eine Rekapitulation verzichten dem Drutk des Weltmarktes 10 495 406 Dz. gegenüber 10 170 150 Dz. i. V. und an Ver⸗ brauchszucker im Novewber 4 121 591 bezw. in den Mo⸗ naten September⸗November 6 622 109(i. V. 5 782 024) Dz. Geſetz über Depot u. Depoſitengeſchäfte außer Kraft Neues Geſetz in Vorbereitung Mit Ende dieſes Monats tritt das Geſetz über Depot⸗ und Depoſitengeſchäfte vom 26. Juni 1925 außer Kraft. Hiermit fallen die Beſchränkungen, die dieſes Geſetz für den Betrieb von Depot⸗ und Depoſitengeſchäften enthielt, fort. Im Hinblick auf die Bedeutung dieſer Art von Bank⸗ geſchäften für die Kredit⸗ und Kapitalwirtſchaft hält je⸗ doch die Reichsregierung gewiſſe Kontrollen und Eingriffs⸗ möglichkeiten für die zuſtändigen Behörden auch in Zu⸗ kunft für erforderlich. Es iſt daher ein Geſetz in Vorbereitung, das dieſe ſetzungen die Unterſagung des Geſchäftsbetriebes rmöglicht. Möglichkeiten ſchafft, insbeſondere unter gewiſſen Voraus⸗ Dieſen Vorſchriften werden kraft beſonderer Uebergangs⸗ beſtimmungen auch ſolche Unternehmen unterliegen, die den Betrieb von Depot⸗ und Depoſitengeſchäften in der Zeit zwiſchen dem 1. Januar 1930 und dem Inkrafttreten des neuen Geſetzes begonnen haben. Eine gewiſſe Zurück⸗ haltung in der Eröffnung ſolcher Geſchäftsbetriebe erſcheint daher im eigenen Intereſſe der beteiligten Unternehmen am Platze. * Zahlungseinſtellung einer Berliner Privatbankfirma. Die Berliner Baufirma Siegfried Brann iſt in Zahlungs⸗ ſchwierigkeiten geraten. Dieſe ſind, wie auf Anfrage er⸗ klärt wird, auf den Nichteingang von Forderungen im Kontokorventgeſchäft und vor allem auf uneinbringbare Debitoren, auch im Böpſengeſchäft, zurückzuführen. Die Paſſiva betragen ungefähr 1 Mill. /, denen aber Grund⸗ ſtüche, die allerdings nicht leicht zu realiſieren ſeien, gegen⸗ ibberſtehen. Die Firma iſt mit der Auſſtellung eines Sta⸗ tus beſchäftigt. * Juſolvenz Bankgeſchäft Paul Schleſinger⸗Trier u. Co., Frankfurt a. M. In einer Beſprechung mit 12 Gläubiger⸗ vertreterw war bekanntlich angeregt worden, die Möglich⸗ beiten dafür zu ſchaffen, daß den Gläubigern unter Garantie einer potenten Stelle endgültig 40 v. H. auf ihre Forde⸗ rungen angeboten werden können. Andere Gläubigerver⸗ treter haben ſich inzwiſchen in ähnlichem Sinne geäußert. Die mit der Abwicklung betraute Ach. für Wirtſchaft und Berwaltung het daraufhin die Unterlagen erſtellt, aufgrund deren Verhandlungen wegen Bildung eines entſprechenden Gapantiekonſortiums in die Wege geleitet werden könwen. Ein Bericht darüber wird bis ſpüteſtens 15. Januar 1930 erſtattet werden. Aus dem Jahresbericht der Handelskammer Hamburg Im Jahresbericht der Hamburger Handelskammer, der der Verſammlung des„Ehrbaren Kaufmanns“ am 61. Dezember vorgelegt wird, heißt es im Abſchnitt über die hamburgiſche Wirtſchaft im Jahre 1929 u..: Es gelang dem Hafen Groß⸗ Hamburg, der die Häfen Ham⸗ burg, Harburg⸗Wilhelmsburg, Altona und das Haſen⸗ gemeinſchaftsgebiet umfaßt, die Spitze, die Hamburg im Jahre 1928 zum erſtenmal nach dem Kriege im See⸗ ſchiffs verkehr der drei größten Häfen des Kon⸗ tinents wieder erlangt hat, zu behaupten, allerdings wäre Hamburg allein von Rotterdam und Antwerpen wieder überflügelt worden. Der ſeewärtige Güterverkehr hat in der Einfuhr hauptſächlich durch geſunkene Getreideankünfte eine Verminderung aufzuweiſen. Der Verkehr an den Staatskaianlagen ſtieg ſowohl bezüglich des Schiffsver⸗ kehrs als auch bezüglich der umgeſchlagenen Gütermengen. Als Folge der völligen Vereiſung der Oſtſee iſt aller⸗ zum weiteren Ausbau des Hamburger Hafens bewegen ſich im üblichen Rahmen. Darüber hinaus wurde Vorfſorge für die fernere Zukunft getroffen, die durch den mit Preußen abgeſchloſſenen Staatsvertrag ſichergeſtellt worden iſt. Die Verwaltung des vorgeſehenen Gemeinſchafts⸗ hafens ſoll in engem Anſchluß an den Hamburger Haſen erfolgen. Allgemein iſt die Kammer der Anſicht, daß der Staatsvertrag die Erweiterungs⸗ und Entwick⸗ lungsmöglichkeiten der Hamburger Hafenanlagen auf eine breitere Grundlage ſtellt. Es wird darauf hingewieſen, daß jetzt ein Generalplan für die künftige Ausgeſtaltung des Hafens aufgeſtellt werden ſollte, wobei den beſonderen Bedürfniſſen, wie zuſammenhängenden Lagerhäuſern zm ſeeſchiffstiefen Waſſer, Erweiterung und Zuſammenfaſſung der Tankanlagen für flüſſigen Brennſtoff uſw. Rechnung getragen werden müſſe. Die Verbundenheit der Schiffahrt mit der inner⸗ deutſchen Wirtſchaft wirkte ſich auf den eingehend 2 Ladungsverkehr in rückgängigen Ziffern aus. Dieſe ließen ſich durch Anſätze einer Erholung in einigen aus⸗ gehenden Relationen nicht ausgleichen. Das wirkte im dings die Zahl der abgeſertigten Schiffe ſtark zurückg gangen. Der gewachſene Rauminhalt erklärt ſich aus dem Anwachſen der Schiffsgrößen. Noch günſtiger ſtellt ſich der Güterumſchlag, und zwar beſonders in der Ausfuhr. Sie iſt teilweiſe auf die Lahmlegung der Binnenſchiffahrt durch Eis und Niedrig⸗ waſſer zurückzuführen. Der Zunahme des Güterverkehrs und der Umſtellung in der Benutzung der Transportmittel — es war die Tendenz der Bevorzugung der Eiſenbahn und vor allem des Kraftwagens zu beobachten— trug die Hafenpolitik Rechnung. Die angefangenen Bauwerke konn⸗ ten zum größten Teil vollendet werden. Die Maßnahmen ſo nachteiliger, als auch der internationale Frach⸗ Nähmaſchinenfabrik Karlsruhe vorm. Haid& Neu Schwierige Abſatzverhältniſſe in der Nähmaſchineninduſtrie Nach dem Geſchäftsbericht konnt edie Geſellſchaft in der erſten Hälfte des Geſchäftsjahres einen befriedigenden Um⸗ ſatz erzielen, während in ber zweiten Hälfte jedoch der Ge⸗ ſchäftsgang entſppechend der allgemeinen flauen Marktlage zurückgegangen iſt, ſodaß der Geſamtumſa tz hinter dem des Vorjahres zurückblueb. In der geſtrigen o. GV. äußerte ſich die Verwaltung dabei zu der allgemeinen Marktlage in der Nähmaſchineninduſtrie, die ähnlich der Fahrradinduſtrie mit ſchwiertgen Abſatzverhältniſſen zu kämpfen hat. Insbeſondere ſei der Nähmaſchinenindu⸗ ſtrie in den letzten Jahren in der Tſchechoſlowaßei und auch in Italien eine Konkurrenz entſtanden, die nicht nur die eigenen Länder vollkommen beherrſche, ſondern auch darüber hinaus auf dem deutſchen Markt mit der deutſchen Induſtre in Wettbewerb trete und— wie bebſpielsweiſe in Italien— durch hohe Zölle geſchützt werde. Bet dieſem Konkurrenzlampf hat ſich herausgeſtellt, daß das Syndikat der deutſchen Nähmaſchineninduſtrie ſehr ſchwach iſt und die Syndibattspreiſe praktiſch kaum me Eine wirkliche Beſſerung in der Geſchäftsbag 0 Nähmaſchineninduſtrie erhoffte der Redner von einer ſtär⸗ keren Vereinheitlichung, wie ſie in anderen Induſtrie⸗ zweigen vielfach ſchon vollzogen iſt. Trotzdem ſei die Ge⸗ ſchäftslage der Karlsruher Nähmaſchinenfabrik im Rahmen der Wirtſchaftslage nicht ungünſtig. Beſonders in den letzten beiden Monaten war der Auftragseingang nicht un⸗ befriedigend. Das Geſchäftsjahr ſchließt, wie bereits gemeldet, mit einem Verluſt von 78 631 /, der vorgetragen wird. Die GV. faßte ihre Beſchlüſſe einſtimmig. 4 Liquidation zweier alter Magdeburger Bankfirmen. Die Bankfirma H. J. Bauck in Magdeburg will in Liquidation treten. Es handelt ſich dabei um ein kleineres, allerdings bereits ſeit 1920 beſtehendes Bamkgeſchäft. Grund für die Liquidation iſt, wie die Firma mitteilt, die allge⸗ meine ungünſtige Geſchäftslage, d hofft ſte dei ruhiger Abwicklung die Gläubiger voll befriedigen zu können.— Auch die Bankfirma Salge u. Scheblert, eben⸗ falls ein älteres ſeit 1857 beſtehendes Magdeburger Bank⸗ geſchäft, will ebenfalls in Liquidation treten. Grund hierfür ſolben die Deptunterſchlagungen durch den Prokuriſten der Firma ſein. Auch dieſe Firma hofft, ihre Gläubiger voll befriedigen zu könnew, da ſie u. a. wertvolle Grund ſtücke Heſitze. 5 8 * Zahlungseiuſtellung der Bank Chaudoir, Lüttich. Die Bank Chaudoir, Lüttich, die am 1. März 1921 in eine AG. mit einem Hewital von 40 Mill. Frs. umgewndelt wurde, hat überraſchend ihre Zahlungen eingeſtellt. Die Staatsanwaltſchaft hat die Unterſuchungen über die Urſachen, die zum Zuſammenbruch geführt haben, ſo⸗ fort eingeleitet, und die Geſchäftsbücher des Inſtituts be⸗ ſchbagnahmt. Wie verbomtet, ſoll ein Verluſt von 50—80 Mill. Frs. zu verzeichnen ſein. Es dürfte ſich zur Zeit kaum überſehen laſſen, ob Meldungen, daß die Depoſtten voll rückerſtattet werden, zutreffen. Die Urſache des Ju ⸗ ſammenbruches iſt auf die Verknappung der liguiden Mit⸗ tel des Anſtituts zurückzuführen. Die Auswirkungen der Zaßhluncseinſtellung, durch die zwei bedeutende Brüſſeler Maflerfirmen in Mitleidenſchaft gezogen ſind, dürften nicht beträchtlich ſein. Das Inſtitut kontrolliert zahlreiche demt⸗ ſchte, tſchochiſche und öſterreichiſche Unternehmen und hat erſt biürzlich aus der Hatry⸗Maſſe die Maſorität der Pßotomaton⸗ Anteile erworben. Der Zuſammenbruch des Inſhituts wird im Rahmen der beleüſchen Wirtſchaft als Zeichen der be⸗ ünnenden Deflationskriſe angeſehen. Das Mitalied des Verweltungsrates, Miniſter Tſchoffen, hat dem Mini⸗ ſberpräſüdenten ſeine Memiſſion angeboten, die auch bereits angennmmem worden iſt. 5 * Sanierung der Hanſa⸗Llond Werke AG. in Bremen. Von beteiligter Seite wird pritgeteilt: Durch einmütiges Zuſammenwirken des neuen Vorſtandes, der Obligationäre, der Banken und der Goliatbwerke Gmb iſt die Mbalich⸗ keit gegeben, die Hanſa⸗Lloyd Werke AG. der Bremiſchen Wirtſchaft zu erhalten. Es iſt beabſichtigk, einer demnächſt einzuberufenden Hauptverſammlung die Zuſammenlegung des Aktienkapitaſs im Verhßäftnis von 10:1, alſo von 5, Mil./ auf 540 00%/ und die Wiedererhöhung um 2, Mill./ auf 3 Mill.„ vorzuſchfagen. Die Inhaber der 2,4 Mill./ Teilſchuldnerſchreibungen der Oblioatfons⸗ anleihe von 1927 haßen ſich bereit erklärt, die neuen Aktien zu Pari zu übernehmen, und zwar im Austauſch gegen ihre Obligationsanleihe Andererſeits haben die Banken zugeſggt, die von der Geſellſchaft bemßtigten Betrießsmittel znr Verfügung zu ſtellen. Im übrigen werden durch die Aufßebung der Oßhligationsanleſhe die ßunothekariſchen Eintragungen auf den Fabrikanlagen gelöſcht werden, ſo daß nur noch die NAufwertundshupothefen in Hüße non ehng 180000/ verbleiben. Die in⸗wiſchen vrn der Ge⸗ ſchäctsfeftung neu aufgenommenen Laſtwagentypen finden guten Abſatz.. * Ermäßigung des norwegiſchen Baukdiskontes. Die Bank von Norwegen hat den Diskontſatz von 5,5 auf 5 v. H. ermäßigt. Hanſeatiſche Schiffahrt ten markt eher eine Verſchlechterung erfuhr, da ſich nach wie vor ein Ueberangebot an Schiffsraum bemerkb ir macht. Eine Steigerung des überſeeiſchen Paſſagier⸗ verkehrs in ſeiner Geſamtheit war zwar nicht zu ver⸗ zeichnen, jedoch konnten die deutſchen Reedereien ihren An⸗ teil daran erhöhen. Ob für die Zukunft die ſtark vermehrte Tonnage an hochwertigen Fahrgaſtſchiffen im transatlanti⸗ ſchen Verkehr hinreichend Beſchäftigung finden wird, bleibt nach Anſicht der Kammer fraglich. Der anfangs des Jahres noch befriedigende Frachtenmarkt erfuhr im Juli einen Verfall, der eine Durchführung der meiſten Reiſen imm Transatlantikverkehr nur mit Verluſten zuließ. Ein ge⸗ ringer Ausgleich hierfür konnte nur in dem noch immer einigermaßen befriedigenden Export Europas gefunden werden. Der Vorſprung der deutſchen Reederei mit ihrem techniſch vervollkommneten Schifſsraum wird durch die viel größeren Belaſtungen gegenüber anderen Ländern nahezu ausgeglichen, wobei das immer ſtärkere Hervor⸗ treten des Schiffsraumes einiger kleiner Staaten beſon⸗ ders bezeichnend iſt. 5 .. der Handelskammer Bremen Im Jahresbericht der Handelskammer zu Bremen für 1929 heißt es u..: Der bremiſche Seeverkehr hat ſich erfreulich weiterentwickelt. Der endgültige Abſchluß des Jahres 1928 brachte im Seeſchiffverkehr eine Steigern g auf 178 v. H. des Vorkriegsverkehrs, der Seegüterverkehr bölteb jedoch in Ein⸗ und Ausfuhr zuſammengerechnet noch elwa um 11 v. H. gegenüber dem Vorkriegsumſchlag zurück Der Seeſchiffverkehr des Jahres 1929 wird vermut⸗ lich nicht ganz die Höhe des Vorjahres erreichen. Der See⸗ gütterverkehr hat dagegen erfreulicherweiſe weiter zuge⸗ nommen; er iſt in der Einfuhr um etwa 230 000 Tonnen, in der Ausfuhr um etwa 130 000 Tonnen geſtiegen, was eine Zunahme gegenüber den entſprechenden Monaten des Vorjahres um etwa 6 v. H. bedeutet. Damit iſt der See⸗ güüterverkehr den Vorkriegszahlen ſehr nahe gekommen. Der Anteil der deutſchen Flagge am Seeſchiffsverkehr in den bremiſchen Häfen iſt fortgeſetzt geſtiegen, er beträgt jetzt etwa 60 v. H. Frachtenmarkt Duisburg-Muhrort vom 27. Dezember Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe vor allem für mittlere Kühne bergwärts A vege. Die Fracht erfuhr mit 2,20 2,0„ ab hier bzw. Kanal nach Rotterdam keine Aenderung. Ebenſo blieb auch die Tagesmiete mit 8 und 8,5 Pfg. unverändert. Das Geſchäft in Rotterdam iſt ebenfalls ſehr rege. Die 9 beträgt 1,5010 Gulden. Die Tagesmiete beträgt 5 Cents. Der Schlepplohn von Rotterdam beträgt derg⸗ wärts 1,15 Gulden. Der Schlepplohn ging von 38 8 25 Pfg. zurück. Auch der Bergſchlepplohn wurde mit 1 bis 2,0„ nach Mannheim unverändert notiert een eee eee * * * * n 1 Samstag, den 28. Dezember 1929 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 600 Gottesdienſt⸗Ordnung Evangeliſche Gemeinde „ Sonntag, den 29. Dezember 1929. Trinftatiskirche: 10 Predigt, Vikar Kühlewein; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Renz; abends 8 Friedensfeier der Teligtöſen Sozialiſten, Predigt Pfarrer Eckert, Konkordienkirche: 10 Predigt, Vikar Karle; Vikar Kirſchbaum. Chriſtuskirche: 10 Predigt, Vikar Dr. Barner; 11.18 Orgel⸗ konzert v. Kirchenmuſikdirektor Arno Landmann; 6 Pre⸗ „digt, Vikar Schmitt. Neu⸗Oſtheim: 10 Predigt, Vikar Schmitt; 11 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Schmitt. Friedenskirche: 10 Predigt, Vikar Schweikhart. Johanniskirche: 10 Predigt, Vikar Schulz. Lutherkirche: 10 Predigt, Pfarrer Jundt; 11 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Ratzel; 11 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfr. Dr. Lehmann. Melanchthonkirche: 10 Predigt, Pfarrer Rothenhöfer; 11 Chriſtenlehre, Pfarrer Heſſig; 6 Predigt, Pfarrer Heſſig. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Kiefer. Diakoniſſenhans: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel. Feudenheim: 10 Prebigtgottesdienſt, Pfarrer Mutſchler; .15 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Mutſchler. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckaran:.45 Predigt, Pfarrer Maurer; 11 Kindergottesdienſt(Nordpfarrei), Pfarrer Maurer; 1 Chriſtenlehre(Nordpfarrei), Pfarrer Maurer. Rheinau:.30 Predigt, Pfarrer Vath; 10.30 Chriſtenlehre für Knaben. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Dürr. Pauluskirche Waldhof:.30 Hauptgottesdienſt, Pfr. Lemme; 10.45 Kindergottesdienſt, Pfarrer Lemme. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Evang. Verein für innere Miſſion, A,., Stamitzſtraße 15 (Inſp. Stöckle): Sonntag 3 Verſammlung, Silveſter 8, Neujahr 8 Verſ.— K 2. 10(Stadtmiſſ. Keidel): Sonn⸗ tag 8 Vers., Silveſter 8 u. Neujahr 8 Verf.;.30 Bezirks⸗ konferenz für Männer und Jünglinge.— Schwetzinger⸗ ſtraße 90(Stadtm. Olpp): Sonntag 3 Verf., Silveſter 8, Neujahr 3 Verſ.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag 4 Verſammlung; Neujahr ⸗4 Verſammlung. Weiteres iſt bei den Stationen zu erfahren. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, L. 11. 4. Sonntag 2 Kinderſtunde; 4 Jugendverein; abends 8 Ge⸗ miſchte Verſammlung.— Silveſter abend 8 Silveſter⸗ feier.— Neujahr nachm. 4 Jugendverein; abends 8 Ge⸗ miſchte Verſammlung. Verein für Jugendpflege e. V.„Haus Salem“, K 4. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchule: 3 Jungmännerkreis; 4 Ju⸗ gendverein für junge Mädchen; 8 Evangeliſations⸗Ver⸗ ſammlung.— Dienstag 8 Gebetſtunde.— Mittwoch.80 Jungſchar; 8 Männerſtunde.— Donnerstag 4 Frauen⸗ ſtunde; 8 Blaukreuzverſammlung. 7 3 6 Predigt, eee 2 Adventgemeinde, J 1. 14. Sonntag abend 8 Vortrag.— Dienstag abend 8 Silveſter⸗Andacht.— Samstag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Abendmahlfetier; nachmittags 3 Kinder⸗ gottesdienſt. Evangeliſche Gemeinſchaft, U 8. 23. Sonntag.30 und 4: Predigt mit anſchl. Abendmahlfeler von Vorſteher Her⸗ mann Karlsruhe; 11 Kindergottesdienſt.— Dienstag (Silveſter) abends.30 Predigt, Prediger Sauer.— Mitt⸗ woch(Neufahr) morgens 10 Predigt, Prediger H. Gähr⸗ Reutlingen. 9 Südd. Vereinigung für Evangeliſation und Gemeinſchafts⸗ pflege(Landeskirchl. Gemeinſchaft), Lindenhofſtraße 84. Sonntag.30 Weihnachtsfeier des Knabenbundes; abds. 8 Evangeliſationsvortrag.— Silveſter abend.30 Jahres⸗ ſchluß.— Neujahr abends.30 Neufahrsfeier.— Sams⸗ tag abend 8 Männerabend. Blaukreuzverein Mannheim I, Meerfeldſtraße 44, Hinterh. Sonntag abend 8 Weihnachtsfeier Gärtnerſtraße 17.— Dienstag von 9 ab Jahresſchlußfeter.— Samstag abd. 8 Jugendbundſtunde für junge Männer. Baptiſten⸗ Gemeinde Mannheim, Max⸗Joſephſtr. 12. Sonn⸗ tag vorm..30 Gottesdienſt, Pred. Hinkelthein; 11 Sonn⸗ tagsſchule; nachm. 4 Predigt, Prediger Hinkelthein;.30 Jugendverein. Silveſter abd. 9 Jahresſchlußgottesdienſt. Neujahr nachm. 4 Predigt u. Abendmahl, Pr. Hinkelthein. Die Heilsarmee, C 1. 15. Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗ verſammlung; Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlg.; Freitag 8 Heiligungs⸗Verſammlung. Sonntas⸗Schulen: Sonntag 11 u..30; Mittwoch 5; Donnerst. 4 Liebesbund. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtr. 28. Sonntag vorm..80 Predigt, Prediger Gebhardt; 11 Sonntagsſchule; abends 7 Oeffentl. Weihnachtsfeier des Jugendbundes mit An⸗ ſprache von Hilfsprediger Krämer und Lichtbildern.— Dienstag abend 8 Silveſter⸗Gottesdienſt und Feier des hl. Abendmahls, Prediger Gebhardt.— Mittwoch vorm. 10 Neujahrs⸗Predigt, Hilfsprebiger Krämer. Katholiſche Gemeinde Obere Pfarrei(Jeſuitenkirche). Sonntag von 6 an Beicht⸗ gelegenheit; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt,.30 Singmeſſe;.30 Hauptgottesdtenſt mit Predigt und Amt; 11 hl. Meſſe mit Prebigt; nachm..30 Weihnachtsandacht.— Dienstag(Feſt des hl. Silveſter): Früh.15—.45 Beichtgelegenheit, ebenſo nachm. 36.90 u. von.30 an; abends 7 feierl. Schluß⸗ u. Danlgottes⸗ dienſt mit Predigt, Andacht, Tedeum u. Segen.— Mitt⸗ woch(Feſt der Beſchneidung Jeſu, Neuſahr): Früh von an Beichtgelegenheit; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt;.30 Singmeſſe;.80 Feſtgottes⸗ dienſt mit Feſtpredigt u. levit. Hochamt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm..30 Weihnachtsandacht. St. Sebaſtiannskirche— Untere Pfarrei. Sonntag 6 Früh⸗ meſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe: 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Pre⸗ digt und Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 3 ſfſofort geſucht. Durchaus erfahrener erster .30 Weihnachtsandacht.— Dienstag(Tag bes hl. Papſtes Silveſter): nachm.—7 Beichte;.30 Silveſterpredigt mit Dankgottesdienſt und Segen.— Mittwoch(Beſchneidung des Herrn): 6 u. 7 Kommunionmeſſen; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hauptgottesdlenſt mit Predigt und Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt;.90 Weihnachtsveſper. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche. Sonntag 6 Beichte, hl. Meſſe; 7 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.80 Predigt u. Hochamt; 11 hl. Meſſe mit Predigt;.30 feierl. Veſper.— Diens⸗ tag—.30 Beichte; 7 Predigt und Dankgottesdienſt mit Tedeum und Segen.— Mittwoch(Neufahr]: 6 Beichte, hl. Meſſe; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.80 Predigt und levit. Hochamt; 11 hl. Meſſee mit Prebigt; nachm..80 feierliche Veſper. St. Peter⸗ und Paulskirche Fendenheim. Sonntag vorm. .80 hl. Beichte; 7 u..45 hl. Kommunlon;.30 Kommun.⸗ Singmeſſe; 0 Hauptgottesdienſt; 11 Schülergottesdienſt; 2 Weihnachtsandacht.— Dienstag(Stilveſter) nachm. 7 Belchte; abends 8 feierl. Jahresſchluß mit Predigt, Sil⸗ veſter Andacht, Tedeum und Segen.— Mittwoch.90 Beichte; 7 hl. Kommunton, ebenſo.45;.30 Kommunton⸗ meſſe; 9 feterl. Hauptgottesbienſt; 11 Schülergottesdienſt; 2 feierl. Veſper. Liebfrauenkirche. Sonntag von 6 an Beichtgelegenheit; .30 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt u. Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt;.30 Krippenfeier der Kinder.— Dienstag früh von—7, nachm. 4 u. nach 8 Beichtgelegenheit;.30 Silveſterandacht mit Predigt.— Mittwoch von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe;.30 Predigt und levit. Hochamt; 11 Sing⸗ meſſe mit Predigt;.30 Veſper. Katholiſches Bürgerſpital. Sonntag.30 Singmeſſe mit Predigt.— Mittwoch.30 Amt. Herz⸗Jeſu⸗Kirche. Sonntag 6 Frühmeſſe u. Beichtgelegen⸗ heit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt;.30 Weih⸗ nachtsandacht.— Dienstag abend 7 Jahresſchlußfeier m. Predigt.— Mittwoch(Feſt der Beſchneidung des Herrn) 6 Frühmeſſe; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; nachm..30 Andacht. St. Bonifatinskirche. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt;.30 Weihnachtsandacht.— Dienstag.90 Antoniusmeſſe mit Ausſetzung; abends 7 Jahresſchlußfeier und Dankgottes⸗ bienſt mit Predigt, Andacht, Tedeum u. Segen.— Mitt⸗ woch 6 Frühmeſſe und Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.80 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt;.30 Weihnachtsandacht. St. Joſephskirche. Sonntag 6 Beichte u. hl. Meſſe; 7 Kom⸗ munionmeſſe: 8 Singmeſſe mit Predigt:.30 Predigt und Amt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt; 2 Weihnachtsandacht. — Dienstag—7 Beichte; abends 7 feterl. Dankgottes⸗ Hienſt, Predigt, Andacht, Tedeum u. Segen.— Mittwoch (Neufahr) 6 Beichte und hl. Meſſe; 7 Kommunionmeſſe; 8 Hochamt;.80 Predigt, feierl. lev. Hochamt; 11.15 Sing⸗ meſſe mit Predigt; 2 feierliche Vesper. 5 St. Jakobuspfarrkirche Neckarau. Sonntag 7 Frühmeſſez .15 Singmeſſe mit Predigt;.45 Hochamt„„ 11.18 Singmeſſe mit Predigt; 2 Andacht.— Dienstag Gottesdienſt für die Erſtkommunikanten; nachm. 4 bis 7 Beichtgelegenheit; abds. 7 Silveſterpredigt, Dankandacht, Tedeum u. Segen.— Mittwoch(Neufahr) 7 Frühmeſſe; .15 Singmeſſe;.45 F 11.15 Sing⸗ meſſe mit Predigt; nachm. 2 Andacht. e wü erabans S. Paul. Sonntag.30 u. 11 Singmeſſe mit Predigt.— Mittwoch(Neujahr).30 und 11 Stug⸗ meſſe mit Predigt. St. Fee de 6 muünionmeſſe mit Frühpredigt; 5 5er der Splegelfabrik;.30 Predigt und Amt; 11 Schttlergottesdienſt mit Predigt und Snamſeß 55 Singmeſſe u. Homilie in der Kapelle der Spiegelſa rik: 2 Veſper;.30 Sonntagsabendandacht mit e Dienstag(Silveſterabend) 2 Beichte, 8 Silveſterpredigt, Dankgotkesdtlenſt mit Tedeum und Segen. W (Neufahr) 6 Beichte; 7 Kommunionmeſſe mit N 15 .90 Amt und Predigt in der Kapelle der Spiegelſa 0 7 .30 Predigt u. Amt; 11 Schülerggottesdſenſt mit„ uu. Singmeſſe; 11 eee e in der Kapelle der Spiegelfabrik; 2 feierliche Veſper. St. Bene neln che Käfertal. Sonnkag.80 Beichte 1915 Frühmeſſe mit Kommunion; 9 Haun gottes den Predigt; 11 Predigt mit Schülergottesdienſt; 2 1 0 nachtsanbdacht.— Dienstag(Silveſter!—7 Beichte 52 Predigt mit Dankgottesdienſt.— Mittwoch(Neujahr) Gottesdienſt wie am Sonntag; 2 Weihnachtsveſper. 5 St. Bartholomänspfarrkirche Sandhofen. Sonntag.80: Beichte; 7 Frühmeſſe mit Kommunion;.90 Schüler. gottesdienſt mit Predigt u. Kommunlon; 10 Predigt und Amt; 3 kurze Weihnachtsandacht.— Dienstag(Silveſter) 9 Beichte; 8 Jahresſchlußandacht mit Predigt, Tedeum u,. Segen.— Mittwoch(Neujahr) 7,.30 und 10 Gottes⸗ dienſt;.30 Andacht zu Ehren des hl. Namens Jeſu. Seckenheim. Sonntag.15 Frühmeſſe;.30 Hauptgottes⸗ dienſt; nachm..30 Andacht.— Dienstag: Beichtgelegenh. von—4 u.—6,.80 Silveſter, Predigt mit Jahres⸗ ſchlußandacht.— Mittwoch(Feſt der Beſchneidung und (Neujahr).15 Frühmeſſe;.80 Hauptgottesdienſt; nah⸗ mittags.30 Veſper. Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Sonntag vorm. 10 Deutſches Amt.— Silveſtexabend g: Jahresſchlußveſper mit Predigt u. Tedeum.— Neufahrs⸗ tag vorm. 10 Deutſches Hochamt. Freireligiöſe Gemeinde Silveſter abend 6 Jahresſchlußfeier, Prediger Dr. K. Weiß über„Wunſch und Erfüllung“ in der Aula des Real⸗ gymnaſiums, Tullaſtnaße 4 unter Mitwirkung des frei⸗ Sonntag 6 Beichte;? Kom⸗ .30 Amt u. Predigt in religtöſen Singchors. zuchhalter bilanzſicher, der mit allen modernen Buchführungsarbeiten voll⸗ ſtändig vertraut, ſowie im Mahn-, Ulage⸗ und Steuerweſen un⸗ bedingt ſicher iſt, und über einen flotten Briefſtil verfügt, von großer füddeutſcher Markenartikelfirma geſuchk.— Nur Herren im kilter von ca. 50 Jahren, mit gründlichen kaufmänniſchen Kennt⸗ niſſen, und gutem Organiſationstalent. befähigt, eine größere Sahl von Kngeſtellten zu überwachen, wollen ſich mit ſelbſtgeſchriebenem Tebenslauf, Lichtbild Seugnisabſchriften unter Angabe der Gehalts⸗ forderung und von Referenzen melden. Die Angebote werden be⸗ fördert unter der Nummer G H 105 an die Geſchäftsſt. ds. Bl. g Das gutsitzende muß nach Maß gearbeitet sein. Gewissen- halle Reisedamen, denen an sachgemäßer Belieferung liegt, werden von Maßkorsettfabrik gesu erstklassiger hl. Angebote unter D K 351 an die Geschäftsteſle ds. Blattes. vi Jangere Konte eventl. auch Anfängerin für einfache Kontorarbeit geſucht. 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Lage, zu verm. 475 part. links, Häusgen, Tullaſtr. 18. 8. Seite. Nr. 600 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 28. Dezember 1929 Nom im Zeichen des zahnſtochers Von unſerem römiſchen Vertreter) Wer glaubt, daß das römiſche Straßenbild von prachtvollen Paläſten, luxuriöſen Automobilen, Römerinnen mit ſanften Madonnengeſichtern und Römern mit ſtolzen Cäſarenköpfen beherrſcht wird, der irrt ſich ganz gewaltig. Schön, das alles gibts auch. Was aber dem Straßenbild die eigenartige, für jede Stadt ſo ganz und gar charakteriſtiſche Note gibt, das iſt der— Zahnſtocher. Er verfolgt einen auf Schritt und Tritt, hartnäckiger noch als die ſchon genug hartnäckigen, läſtigen, aufdringlichen Anſichtskartenverkäufer. Er iſt in jedermanns Munde, wie es ſonſt nur der Name eines großen Helden, eines berühmten Filmſtars oder ſonſt einer populären Perſönlichkeit zu ſein pflegt. Er iſt all⸗ gegenwärtig in Rom, der kleine hölzerne Zahn⸗ ſtocher; er regiert die Ewige Stadt. Wir wollen hier die Geſchichte eines fungen Mannes erzählen, der einigermaßen gut erzogen iſt, wozu auch gehört, daß er Zahnſtocher, Nagelfeilen, Hühneraugenpflaſter und ähnliche Dinge zu den Gegenſtänden rechnet, die diskret, nach Möglichkeit nicht allzu offen vor den Mitmenſchen zu handhaben find. Beſonders gegen Zahnſtocher hat er eine natür⸗ liche Abneigung; er ſelbſt benutzt ſie faſt nie, was er auch nicht nötig hat, da er gute, gepflegte Zähne be⸗ ſitzt. Dieſer funge Mann nun wurde eines Tages faſt wahnſinnig, als er die Entdeckung machte, daß der von ihm ſo gehaßte Zahnſtocher das Hauptmerk⸗ mal des täglichen Lebens in Rom iſt. Doch bleiben wir bei ſeiner Geſchichte: Es liegt scirocco über Rom, ſenes hundsmiſe⸗ rable feuchte Wetter, das Bleigewichte in Kopf, Ma⸗ gen und Füße fallen läßt. Es nagt an den Nerven, ſaugt das Mark aus den Knochen, drückt die Stim⸗ mung ſo herunter, daß ſie anfängt, krankhaft nörgleriſch zu werden. Der Menſch verliert an einem ſolchen Tage ken letzten ſteſt von Humor, it überempfindlich und ſucht ſich etwas, worrater er leiden kann. Dann geſchteht es oft, daß er, der geſtern noch von der Ewigen Stadt hell begeiſtert war, heute die Peterskuppel als eine aufgeblaſene Choſe bezeichnet, das Koloſſeum als eine mieſe Kuliſſe und das Forum als elenden Trümmer⸗ haufen. Ganz genau ſo geht es dem fungen Mann, von dem hier die Rede iſt. Er ſchleppt ſich müde zum Barbier, um ſich raſieren zu laſſen, was unbedingt notwendig iſt, da der Seirocco nebſt anderem auch bie Eigenſchaft hat, den Bartwuchs zu fördern. Er ſehnt ſich nach einem Martyrium, und läfit ſich alſo, dementſprechend bereit, auf einen wackligen Bar⸗ bierſeſſel fallen. Der Figaro ſteht aus wie ein Operntenor, iſt aufgeſchwemmt und leutſelig. Um⸗ ſtändlich, mit Schwung, ſeift er ein. Da, auf ein⸗ mal wird der Blick des ſchaumbedeckten jungen Mannes ſtarr. Sein Caruſo⸗Friſeur hält zwiſchen den vollblütigen Lippen ein Ding geklemmt, das er bald in den rechten, bald in den linken Mundwinkel ſchlebt, je nachdem, wie er das Meſſer führt: einen Zahnſtocher! Und an dieſem entlang brummt ar liebenswürdige Töne hervor, Worte, mit denen er ſich nach dem Fremden, ſeinem Woher, Wohin und Wohlergehen erkundigen möchte. Der junge Mann iſt erſchüttert, er antwortet nicht, ſondern ſchaut nur immer ſo böſe und beharrlich auf den hin⸗ und hergleitenden Zahnſtocher, ſo daß ihn der Barbier — ſicher ganz unbewußt— endlich beiſeite legt, mit den Achſeln zuckend, als wolle er ſagen: Blöder Kerl!— Dann ſtürzt der Barbierfunge herbei, dem die wichtige Funktion obliegt, friſches Waſſer zu bringen und den Raſterpinſel auszuſpülen. Er ſieht da einen ſchönen Zahnſtocher liegen, er nimmt ihn auf, betrachtet ihn aufmerkſam auf ſeine Verwendungs⸗ fähigkeit hin und ſteckt ihn endlich ſelbſt in den Mund. Als dies der funge Mann bemerkt, ver⸗ zichtet er darauf, mit Eau de Cologne beſpritzt und mit Puder beſtäubt zu werden, trocknet ſich haſtig ab, wirft ein Geldſtück hin, wehrt ab, als man ihm her⸗ ausgeben will, und ſtürmt davon, von Entſetzen ge⸗ ſchüttelt. Mittags ſitzt er in ſeinem Reſtaurant, wo er ſchon lange Stammgaſt iſt. Nie hat er ſich das„Milieu“ näher angeſchaut. Heute tut er es, ſuchend nach neuem Leid. Die Menſchen, die dort herumſitzen, fette, etwas nachläſſtg gekleidete Herren, die alle wie Viehhändler ausſchauen, ütberelegante Herren, die man ohne Weiteres für Bankbeamte oder Verſiche⸗ rungsagenten hält, uniformierte Weſen, bei denen man auch ohne Menſchenkenntnis ſofort im Bilde iſt, — all dieſe Menſchen haben nur das eine Ziel, mög⸗ lichſt ſchnell zum Zahnſtocher greifen zu können. Der junge Mann iſt noch nicht beim Käſe angelangt, als um ihn herum ſchon Alle von ihrem Recht, Zahn⸗ ſtocher nach Belieben zu benutzen, ausgiebig Gebrauch machen. Man ſtochert und bohrt, als wäre dies ebenſo ſelbſtverſtändlich, wie den Fiſch mit dem Meſſer eſſen, man redet aufeinander ein, die wippen⸗ den Dinger im Munde, man ſtößt ſich beim Disku⸗ tieren faſt die Augen damit aus, man beſchreibt mit ihnen anſchauliche Figuren in der Luft und auf den Tiſchtüchern, man ſtochert und bohrt und bohrt und ſtochert nach Herzensluſt. Da flieht der ſunge Mann zum zweiten Mal, etzt auf Käſe, Früchte und Kaffee verzichtend. Er eilt in eine Bar, ſeinen rebellierenden Magen — er lehnt ſich bei ihm ſtets mit ſeinem Gefühl für Wohlanſtändigkeit auf— mit einem Kognak zu be⸗ ruhigen. Doch auch hier an der Bartheke ſpielt der Zahnſtocher wiederum die große Rolle. Der junge Mann enteilt, ohne ſeinen Kognak getrunken zu haben.(Wie ihm ſpäter bewußt wird, hat er ihn auch nicht bezahlt.) Er ſpringt auf eine Straßenbahn, um irgend wohinaus zu fahren, wo es keine Zahnſtocher gibt. Der Straßenbahnwagen iſt überfüllt. Da ſitzen ſie, die ſich ſoeben geſättigt haben und nun in ihre Büros, zu ihren Geſchäften, zu ihrer Arbeit zu⸗ rückfahren. Der junge Mann ſchreit auf(das tut er unter normalen Umſtänden nie, bitte); denn überall ſteht er den treuen Begleiter, den Zahnſtocher, aus einem Lippenpaar hervorragen. Auch werden kunſt⸗ voll Melodien aus„Tosca“ und„Aida“ an dieſem vorbeigepfiffen oder geſummt, wozu er höchſtwahr⸗ scheinlich anregt. Und da gibt es für ihn, zur Ab⸗ wechſlung einmal, auch eine andere Beſchäftigung: er dient zur Reinigung der Fingernägel, Bei dieſer neuen Beobachtung ſpringt ber funge Mann blindlings vom Wagen ab; faſt wäre er dabei unter ein Auto geraten. Am Nachmittag ſchlürft er planlos burch die Stadt, den Blick immer auf das Pflaſter gerichtet, das im Setrocco feucht ausgeſchlagen iſt, immer die Augen geſenkt, um nichts mehr zu ſehen. Dafür aber fühlt er ſtändig einen bohrenden Zahnſtocher im Gehirn. Er kommt in ſeinen Gedanken nicht los von dieſem verflixten Gegenſtand. So wird es Abend. Er mag nicht eſſen, denn es liegt ihm noch die Erinnerung vom Mittag bleiern im Magen, oder das Eſſen, oder Beides. Alſo geht er in ein Kino, ſetzt ſich vorſtchts⸗ halber in die erſte Reihe, um nicht etwa durch neue Zahnſtocher gereizt zu werden, erkennt deshalb auf der Leinwand recht wenig, langweilt ſich tödlich und + ſchaut gelegentlich einmal in den tiefer gelegenen Or⸗ cheſterraum. Da, zum Teufel, was iſt das: Alle Mu⸗ ſtker, hingebungsvoll ſpielend, halten ebenſo hin⸗ gebungsvoll einen..(Nur nicht mehr das Wort!) Draußen,— wie der junge Mann ſo ſchnell aus dem Kino herausgekommen iſt, weiß er ſelbſt nicht zu ſagen— draußen hält ihn ein Bettler mit weiner⸗ licher Stimme an. Bösartig wirft er ihm eine Lira hin, aber er tut's doch. Dann will er ſich eine Ziga⸗ rette anzünden; in ſeiner Nervoſität gelingt ihm das nicht ſofort. Dieſe ſaumäßigen ſchwediſchen Zünd⸗ hölzer! Auf einmal ſieht er, wie ſich der Bettler zu⸗ rückſchleicht, wie er eines der weggeworfenen Zünd⸗ hölzer aufhebt, wie er ein ſchartiges Taſchenmeſſer aus ſeinen zerriſſenen Taſchen hervorklaubt, wie er das Streichholz gemächlich zuſpitzt und dann be⸗ ginnt ——— Faſt iſt da der junge Mann waßnſinnig geworden. Am nächſten Tage, ohne Scirocco ſelbſt⸗ verſtändlich, hat er ſich die Sache jedoch anders über⸗ legt, daraufhin eine Zahnſtocherfabrik aufgemacht und iſt ein reicher Mann geworden.——— . Die Veiſetzung des Teneriffa⸗Fliegers von Schröder auf dem Berliner Invalidenfriedhof Im Vordergrund der Vater bes verunglückten Piloten, Admiral v. Schröder, und die nächſten An verwandten. Elefanten⸗Frieshöfe Der Gouverneur von Uganda, Sir William Gowers, der ſich einen ebenſo bedeutenden Ruf als Forſcher wie als Jäger erworben hat, hat ſich ſeit einigen Jahren eingehend mit der Frage beſchäf⸗ tigt, wo eigentlich die Gebeine derjenigen Elefanten bleiben, die eines natürlichen Todes infolge Alters⸗ ſchwäche ſterben. Weder Sir Gowers, noch ſein Jagd⸗ führer Pearſon, ein alter, erfahrener Wildnis⸗ jäger, waren aber jemals auf einen in dieſer Weiſe verendeten Elefanten geſtoßen, und es war einem Zufall vorbehalten, die Löſung dieſes Rätſels zu bringen. Bei einer Fahrt, die Sir Gowers in ſeinem Motorboot auf dem Victoria⸗Nil unternahm, ent⸗ deckte er zu ſeinem Erſtaunen, im dichten Schilf, neun Kilometer von der Einmündung in den Albert⸗ See entfernt, eine dunkle Maſſe, die ſich beim Näher⸗ kommen als die halb im Schlamm verſunkene Figur eines mächtigen Elefantenbullen erwies. Er mußte ſchon ſehr alt geweſen ſein, denn er beſaß keine Stoßzähne mehr. Bis zum Bauch eingeſunken, ſteckte er in dem Schlamm. Weder eine Schußwunde noch eine andere äußere Verletzung war an ſeinem Körper wahrzunehmen. Es iſt nun eine bekannte Tatſache, daß angeſchoſſene und auch kranke Ele⸗ fanten mit Vorliebe das tiefe Waſſer aufſuchen, ſo daß damit die Theorie ſtark an Wahrſcheinlichkeit gewinnt, daß Elefanten, die ihr Ende herannahen fühlen, ſich in die von mächtigen Papyrusſtauden um⸗ ſtandenen Ufer der Seen und Flüſſe des äquato⸗ rialen Afrikas zurückziehen, um dort ihre Todes⸗ ſtunde zu erwarten. Dieſe Anſchauung wird auch durch einen Bericht des Erbauers der großen Brücke bei Chartum über den Blauen Nil geſtützt, der bei den für den Brückenbau notwendigen Arbeiten im Flußbette auf ganze Lager von Elefantengebeinen geſtoßen iſt. Dieſe Eigentümlichkeit ſcheint übrigens auch den Vorgängern des heutigen Elefanten, den Mammuts angehaftet zu haben, denn Profeſſor Ridley von der Oxford⸗Univerſitkt fand in den 7ber Jahren des vorigen Jahunderts an der Kies⸗ bank eines Sees bei Yaxton, in der Nähe von Oxford ebenfalls eine Maſſenanſammlung von Gebeinen dieſer Tiere, deren Anhäufung in den vorſtehend geſchilderten Waſſergräbern ihre Urſache haben dürfte, 100 Fahre ſeit Aufhebung der Witwen Verbrennung in Indien Die Sitte des Witwenopfers geht auf uralte Zeit zurück. In der altgermaniſchen Sage ſtirbt Nanna freiwillig auf dem Scheiterhaufen, der die Ueberreſte des von Lokas Pfeil getöteten Baldur verzehrte. Bei den Skythen war es Sitte, daß die ieblingsfrau des Dahingeſchiedenen getötet wurde, damit ihr Gebieter im Jenſeits ihre Dienſte nicht zu entbehren brauchte, In Indien iſt dieſe Sitte eng mit dem Brahminismus verwachſen, wenn auch indiſche Gelehrte annehmen, daß die einwandernden Inder die Sitte der Suttee(der Witwen⸗Verbren⸗ nung) bei den Urvölkern bereits vorfanden, und dann dieſe religiböſe Form in den Brahminismus übernommen und toleriert wurde. Die Suttee fand übrigens nicht bei allen Stämmen Indiens unge⸗ teilten Beifall. Bereits im XVI. Jahrhundert wandte ſich der Führer der Sikhs Guru Amar Das ſehr energiſch gegen die Suttee und erklärte, daß es nach ſeiner Anſicht und der weitaus meiſten anderen Oberhäupter der Sikhs viel beſſer wäre, wenn eine Witwe ihr Leben dem Gedächtnis ihres verſtorbenen Gatten widmete, als daß ſie ſich auf dem Scheiterhaufen verbrennen ließe. Die Englän⸗ der miſchten ſich zuerſt nicht in dieſe Angelegenheit, trotzdem in den Anfangsjahren des 19. Jahrhunderts die Zahl der Witwenverbrennungen allein in der Präſidentſchaft Bengalen über 700 erreichte. Es war Lord William Bentinck vorbehalten, den Anſtoß zu der Aufhebung dieſer furchtbaren Sitte zu geben. Als er zuerſt die Abſicht äußerte, die Witwenver⸗ brennung unter Strafe zu ſtellen, wurde er ſowohl von Europäern wie auch von Indern gewarnt. Ein derartiger Eingriff in uralte Gebräuche würde die ganze Prieſterſchaft gegen ihn in das Feld rufen und auch die Eingeborenen ⸗ Armee zur Meuterei veranlaſſen. Aber der General⸗ Gouverneur ließ ſich nicht beirren. Zuerſt verſtärkte er die mohamme⸗ daniſchen Regimenter, um auf dieſe Weiſe für alls Fälle eine ausreichende Macht zur Hand zu haben und dann erſchien im Dezember 1829 fene entſchei⸗ dende Verordnung, welche die Veranlaſſung oder Beihilfe zur Suttee unter die gleichen Strafen wie Meuchelmord ſtellte. Es zeigte ſich bald, daß Lord Bentinck die Lage richtig beurteilt hatte. Valiers neuer Rückſtoßwagen Auf der Berliner Avus führte Ingenieur Valter ſeinen neuen Rückſtoßwagen vor, bei dem nicht mehr Raketen, ſondern die weniger gefährliche komprimierte Kohlenſäure als Antriebs⸗ mittel dient. teils vorn, teils hinten montiert. Das leichte Fahrgeſtell iſt gänzlich ungefedert, die Kohlenſäureſtahlflaſchen ſind Aus dieſen Flaſchen ſtrömt die flüſſige Kohlenſäure in die 8 Außendüſen und bewirkt beim Austritt ins Freie den Antrieb. von beſonders Eine Mordtat ohne Mörder Auf dem großen Hofe des Gefängniſſes Sing Sing ſtanden unlängſt die 1730 Inſaſſen in Linie aufmarſchiert und warteten auf das Zeichen, in ihre Zellen abmarſchieren zu dürfen. Plötzlich ſank einer der jüngſten, der 17 Jahre alte Reuben Kaminſky, lautlos zu Boden. Keine Bewegung war in der lan⸗ gen grauen Linie bemerkbar. Der aufſicht⸗führende Sergeant, der ſelbſt in der Nähe von Kaminſky ge⸗ ſtanden hatte, ohne etwas Verdächtiges wahrzuneh⸗ men, eilte herbei und fand den Sträfling tot. Er hatte fünf Meſſerſtiche erhalten, einen durch die Wange, einen unter dem linken Arm und drei in die Bruſt. Es wurde ſofort Alarm gegeben und eine genaue Unterſuchung ſämtlicher Sträflinge nach Waf⸗ ſen vorgenommen. Dieſe förderte jedoch nur ein kleines Meſſer zu Tage, das mit der Mordwaffe gar nicht zu vergleichen war. Nach der Angabe des Gefängnisarztes Mr. Lawes konnte Kaminſky nur durch jemand getötet worden ſein, der ihm gegen⸗ übergeſtanden hatte. Wie dieſes ſich aber zugetragen haben kann, iſt allen ein Rätſel, denn die Gefange⸗ nen ſtanden in einer langen Linie, die Gefängnis⸗ wärter an ihren Plätzen, ihre Abteilung überwa⸗ chend, und auch der aufſichtführende Sergeant hatte in dem Augenblick, in dem ſich dieſer Vorfall ab⸗ ſpielte, die Augen zufällig auf die Abteilung gerich⸗ tet, zu der Kaminſky gehörte. Der Grund für die Mordtat war leicht zu ermitteln, denn es ſtellte ſich heraus, daß auf Grund der Ausſagen von Kaminſky, der bei einem Raubüberfall verhaftet wurde, ſpäter auch ein anderer Teilnehmer an dieſem Verbrechen, ein gewiſſer Burakoff, verhaftet und abgeurteilt wor⸗ den war. Kaminſky hatte ſich durch Angabe ſeiner Mittäter mit den elementarſten Geſetzen der Unter⸗ welt in Konflikt gebracht und war daher zum Tode von deren Mitgliedern verurteilt. Aber Burakoff be⸗ fand ſich zu dem Zeitpunkte, an dem der Mord aus⸗ geführt wurde, in einer weit entfernten Abteilung. Keine Mordwaffe war aufzufinden und keine Spur von dem mutmaßlichen Täter. Um den Verſuch zu machen, eine Klärung dieſer myſteriöſen Mordtat herbeizuführen, iſt Burakoff, ſowie noch drei andere Sträflinge, in Sonderhaft zwecks weiterer Erhebun⸗ gen genommen worden. Die Anterarundbahnfahrt als Hochzeitsſenſation Jeder Großſtädter weiß, daß eine Untergrund⸗ bahnfahrt kein allzugroßes Vergnügen iſt. Dazu müſſen die Berliner wegen Erhöhung der Verkehrs⸗ tarife jetzt noch einen höheren Fahrpreis bezahlen. Allerdings iſt es in anderen Ländern auch nicht be⸗ ſonders angenehm, Untergrundbahn zu fahren, wo⸗ die vielgeplagten Einwohner von Newyork ein Liedchen ſingen können. Es iſt in der letzten Zeit bei Milliardärhochzeiten Sttte geworden, den eingeladenen Gäſten, von denen jeder ein Dutzend Autos ſein eigen nennt, und der ſicher die Untergrundbahn nicht mehr zu benutzen braucht, eine Fahrt mit dieſem Verkehrsmittel als beſondere Sen⸗ ſotton zu bieten. Nach einem opulenten Frühſtück in einem Luxushotel mit allen dazu gehörenden Schika⸗ nen, Blumenwald aus Nizza, Zigeunerkapelle, Vor⸗ führungen von Variété⸗Stars und Erſcheinen von Filmlieblingen—, wird die ganze Geſellſchaft zu einer Untergrundbahnſtation befördert und zwar in der Zeit des verſtärkten Verkehrs, alſo zur Zeit des Büroſchluſſes. Damen in prachtvollen Kleidern, von denen jedes ein Vermögen koſtet, Herren im Frack (a la Adolphe Menjou), ſtellen ſich neben Stenotypi⸗ ſtinnen, Verkäuferinnen und Kontoriſtinnen an der Kaſſe an. So will es der Brauch! Die Hochzeitsgäſte werden gezwickt, gezwackt und gedrückt. Aber das iſt gerade die Senſation. Sie ſteigen an der Endſtation aus, wobei ihre Kleidung in einen kläglichen Zuſta nd geraten iſt. Der ſelbſtzufriedene Milliardär gratu⸗ lierte zur Beendigung der Prüfung und ſagte ver⸗ bindlich lächelnd:„Seid froh, meine Herrſchaften, daß Sie es nicht brauchen.“ Der letzte Börſenkrach hat allerdings die Leute, die dieſen Unfug zur Mode ge⸗ macht haben, eines Beſſeren belehrt. Viele Milliar⸗ däre können die Senſation einer Untergrundbahn⸗ fahrt heute täglich als bitterliche Notwendigkeit des Großſtadtverkehrs am eigenen Leibe erleben. Veltelbriefe auf Grammophonplatten Andreas Piwnicki aus Lida in Polen hatte wenig Glück mit ſeinen Geſchäften. Seine einzige Hoffnung war, die Unterſtützung von zahlreichen nach Amerika ausgewanderten Verwandten zu er⸗ langen. Alle ſeine Bettelbriefe blieben aber un⸗ beantwortet oder brachten ihm im beſten Falle eins kleine Dollarſendung ein, mit der er nichts anzu⸗ fangen wußte. Herr Piwnicki iſt aber ein Mann mit Ideen. Seine letzten 400 Zloty ſetzte er in Grammophonplatten um. Er ließ eine Platte fol⸗ genden Wortlautes aufnehmen:„Lieber Verwandter, alle meine ſchriftlichen Geſuche ſind leider erfolglos geweſen. Wahrſcheinlich können Briefe meine ge⸗ ſchäftlichen Sorgen nicht ſo gut ausdrücken wie meine Worte. Der Klang meiner verzweifelten Stimme wird ſie wahrſcheinlich von meiner ſchreck⸗ lichen Not überzeugen. Denken Sie an mich und die Meinen, die im alten Hauſe unſerer Stamm⸗ väter dem furchtbaren Elend entgegengehen.“ Zwan⸗ zig Platten gleichen Wortlautes gingen über den großen Teich und kamen in die Hände der Ver⸗ wandten, die ſie ſich auf ihrem Grammophon vor⸗ führen ließen. Der Erfolg übertraf alle Erwar⸗ tungen. Herr Piwnicki bekam nicht nur einen großen Dollarbetrag, ſondern Schiffskarten für ſich und ſeine ganze Familie, die ein Onkel aus Boſton geſchickt hatte. Der amerikaniſche Onkel war näm⸗ lich zu der Ueberzeugung gekommen, daß ein Mann mit ſolchen guten Ideen in Amerika unbedingt ſein Glück machen wird. Jetzt befindet ſich Herr Piwnickt mit Familie unterwegs nach Amerika, um ſeins Fähigkeiten dort gewinnbringend anzulegen. Schluß des redaktionellen Teils 8 Samstag, den 28. Dezember 1929 Neue Maunheimer Zeitung 55 Ab heuſe bei uns der neueste und beste Dat und Datadꝛon wird Ihre Küche ab⸗ Für die selbst- Detätigte HNaus musik S161 eln PIANO Kauf oder Mlete, neu und gesplelt A EeKEI Pianolager 23, 10, Kunststr fan für Buchhaltung, Bilanz und Steuer C. Loesser, E 3, 17(Plauken). 188 Nach Nenfahr gewaſchen, getüncht od. billig u. fachgem. Angeb. unter J K 54 an die Geſchäftsſtelle. 8 Lamar a Lieferbeiwagen weg. Platzmangel ſpott⸗ b billig für jed. 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Kamel- revolte— Diebesiagd in der Wüste, Die Leidens straße der Kamele— das sind einige Erlebnisse, die uns dieser Spitzenfllm nahebringt :::! ̃ ̃... ̃ ͤ——.. Volles Orchester! Eintrittspreise: Mk..— und Mk..50 Jugendliche haben Zutritt! Vorverkauf an beiden Universum- Bühnenbilder: Marianne Heymann 8 5 a 9 2 Aennie 1 15 0 8 285 900 119 unerhörten Realistix Sonntags: L 0.05 f 1 f 1.20 Kassen. 83812 Ang 15 15 nde hr von eine Eers onen: Der König Johannes Heinz* elk Ut 6 Die gute Königin Ida Ehre 0 Die böse Königin Eva Fiebig, Brigitte Julie Sanden Schneewittchen Der Oberhofmeister Der Narr Raoul Alster Die Hofdame Lene Blankenfeld E rster(später b niessohn)] g Hans Simshäuser Zweiter aer Riehland Dritter 1 Hans Fassott Kaspar, der Oberiägermeister Hans Godeck Melchers, der Jäger Hans Finohr Willy Birgel 11 21624 8 Uhr Apollo Nur noch 3 Tage Tregolla 8 große Programm Morgen Sonntag 4 Uhr 8500 F 1 CColla und das große Programm 14686 Sensation Mannheim Samstag, den 28, Dezember: 3 Uhr Familien vorstellung. Kinder halbe Preise v..20, aufwärts Jonntag, den 29 Dezember: 10—1 Uhr Tier- und Indlianerschau, verbunden mit Masse nkonzert. 8 Uhr Familien vorstellung. .80 Uhr Fest vorstellung. TANZ Les ele deginnen 3. 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Om Dieser Film legt ein beredtes mit 15 15 0 und N Zeugnis ab von den spielen führt unser heutiges großes 811 kulturhistorisches Sittengemälde: 8 Dollischen Qualen del. MESSALINA* und warnt die gesunde deut- 2 Telle— 11 Akte WFCCTCCTC00bbb 5 in e on 5 sche qugend, bſind aus Aben- f Mit Bewunderung schauen wir in K teurerlust in die Gefahr zu 1 diese versunkene Welt, in der die 8 stürzen, die Sklaven u. kranke 5 Qemahlin des Kaisers Tiberius Dieser Großflim zeigt wie Amundsen im Luftschiff den Nordpol Menschen, doch niemals ü„ n Hetäre aller erreichte, er schildert die e und Zerstörung e 8 Helden aus ihnen macht! i g Schönes Beſgrogramm! zum ftchgten Meglunan und den Nurdpol Scl? auf der Bühne persunlich, in jeder Vorstellung, der ehemalige grog l K f 3 Fremdenlegionàr Carl Bernhardt in seinem aktuellen Melodrama:. , 5, J. 5 0 bur ,, VERKAUFT UM 1000 FRANK ENII 85 Sonntag ab 2 Uhr nachm.. 80,.—,.50.—,.50 5 1 8 Für jugendliche verboten Jugendliche haben Zutritt! Beginn Werktags 3, Sonntags 2 Uhr. Für Jugendliche verboten! %%%% 7 7777777 7 9 8 8 ö 5 ö 0 0 25 N 2 0 8 i 8 0% 4 0 f 4 4 0 0 0 0 h e 9„ 0 U 8. N N N 5 g 5 8 71 22 0 0 0 0 2 1 5 2 6 0 2 1 5 4 5 1 4 1 2„ d„ U 1 1%%% 8 6 5 2 0 D U U. 5% 0 0 0 0 l e 14 f 25 3 VCT————VT—VTVT b nu Aan f f National 1 Theater Mannheim. 55 5 0 A 8 8 Annememeumunumummmuuunun nennen etzt en tdi taten cinen 1 aß beehren 81 2 2 Samstag, den 28. Dex. 192 1 2 Vorstellung Nr. 125— Außer Miete N Das Fürstenberg Restaurant Mannheim 92 Weig- Weekend im FPFaradies Hilde Zaiss am Wasserturm Haarkliniken 1 ESSEN Schwank in f 15 Arnold Rich d B ck Inh. Max Meisinger, die neuzeitliche, gepflegte und In Szene e en Wihelm Kolmar Icar Ur preiswürdige Gaststätte Mannheims. Leitu 11 g: A 8 e eee für 8 esetz 5 N aar- Haut- Krankheiten. Anfang 20 Uhr 5 Ende 3 22.30 Uhr Manabeim 71 Weinbeim 9 Im Ausschank u. A. Gus! al or 4 5 arkbi er 5 Diplom Lehrer, 22 fach höchstgold- ö r N Eppingen das hervorragende i pramiiert, über 25 jährige Tätigkeit 0 1. 1 80 1 Karl Haubenreißer 0 Im Dezember 1929 5151 5 n der Fürstenberg- Brauerei Donaueschingen. Mitroskopische, Haaruntersuchung. Be- 4 f 3 8 11 P—— N Kreiter von 1 0 28 Sassess i rü 1 1 80 42 8— 2* r en n 8 ö V 7 Reservieren Sie frühzeitig lhre Plätze für die 1 Ertelg Landtagsabgeordnete Julie Sanden Als Verlobte gtüßen— 5 8 8 5 8 . Dittchens Frau I 9 Silvesterfeier. 16126 Zenirale: Mannheim, 0 4, 16, Kunsſsir.. 1. 111 2 80. 8 N e 7 R Tore Die Karin Viel Lydie Nünch 2—::. ͤ aaaaaadaanaaaadandaaangh daga ga ce Lore Dietrich, Stenotypistin Karin Vielmetter 0 Georg Köhler Wuttke, Bürodiener Seidel, Kriminalwachtmeister Wilhelm Kolmar Frich Preitbarth Swans Berſteigerung. Badrian Fritz Linn Montag. 30. Dezember r 1 15* NHannhelm, Weihnachten 1929 9085 c e be Th Sater 855 Spielplan Paradies“ am Schnakensee jqohannes Heinz werde i im eſigen 1 . Je 1 n Q 6, 3 vom 29. Dezember 1929 bis 5. Januar 1930 schmidt Eric usi are Zahlung im Voll⸗ 1 57 180 1 1188 5 ſtreckungswege öffentlich Natlenal- Theater: Deinhar Falter Rießlan 92 1 verſteigern: b Olli Annie Heus ö 8 1 1 0 1 Schreibmaſchine, 2 tag, 29. Dezember: 0 Stag, 8 f 1 1 er Stad 1 Dal 9889 ann elm chrei chine, 2 Sonntag, den 29. Dezember Donnerstag, den 2. Jaunar Motorräder. 2 Fahr⸗ räder, 2 Klaviere, eine Partie Wäſche und Sonſtiges. Schropp. Gerichts vollz. 132. Vorſtellung. Für die Theatergemeinde Freie Voltsbühne— ohne Kartenverkauf— Gruppen D, J und N(von N Nr. 52005350): „Carmen“, Oper von G. Bizet. Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 23.00 Uhr 126. Vorſtellung. Für die Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes— ohne Kartenverkauf— „Schneewittchen“, Märchenſpiel von H. Neuffer⸗Stavenhagen. 6 Anfang 5 5 Uhr, Ende 17.00 Uhr onntag, den 29. Dezember: rei.2 5 127. Vorſtellung. Miete B 17, mittlere Preiſe: 9 Vorſtel ng, Niete F 17, hohe Preiſe: „Adrienne, Operette von W. W. Goeße Lohengrin“, Oper von Richard Wagner. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.00 Uhr 2 Anfang 19.00 Uhr, Ende 23.00 Uhr Montag, den 30. Dezember: en e 1—* 8 128. Vorſtellung. Miete I 16, kleine Preiſe: b 5 8 Das. 34. Vorft Breiſe: „Das Vergeſſen Gottes“, Drama von 134. Vorſtellung. Miete G 17, mittlere Preiſe, 5 eff 5 Zum erſten Male:„Die andere Seite, W. G. Jollos. 15 f 20.00 U i 22. Drama von R. C. Sherriff. 1 Anfang 20.00 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr Anfang 20.00 Uhr, Ende 2200 Uhr 1 Dienstag, den 31. Dezember: e 129. Vorſtellung. Außer Miete, mittl. Preiſe: n„den 5. 5 8 „Die Fledermaus“, Operette v. Strauß. Auß e 19 e Anf 19.00 Uhr, E 8 Außer Miete, eine Preiſe:„Die 5 1 335 brecher“, Schauſpiel von F. Bruckner. Mittwoch, den 1. Januar: 8 130. Borſtellung. Außer Miete, kleine Preiſe: Anfang 15.00 Uhr, Ende 17.00 Uhr Sonntag, den 5. Januar: „Schneewittchen“, Märchenſpiel von H. n 186. Vorſtellung. Miete D 16, hohe Preiſe: Neuffer⸗Stavenhagen. 96. t Anfang 14.30 Uhr, Ende 17.00 Uhr„Fidelio“, Oper von Beethoven. Dle Schalter der Sparkasse sind am Dlenstag, d. 31. Dezember 1929 weg. d. Rechnungsabschlusses für das Publikum geschlossen. Mr bringen ab deute bis einschllennich Me nt ag Vera Sdhltterlöw Wilo. auos neue u. gebrauchte, erſt⸗ klaſſig, elegant u. billig, auch bei Teilzahlung. Fl. Reling, Mannheim 7 Nr. 6 Kein Laden 5 Wir empfehlen die Benũtzung unserer Zahlstellen in allen Stadtteilen. 34 TAN W Bismarckplatz 15 Nähe Hauptbahnhof Neue Kurse beginnen 3. Januar ½9 Uhr. Schule pfirrmann 211 S162 Mittwoch, den 1. Januar: Anfang 20.00 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr 7 181. Vorſtellung. Außer Miete, hohe Preiſe: Montag, den 6. Januar: 8 8 Trarbdie des„ 8 1„Schwan da, der Dudelſackpfeifer“, 187. Vorſtellung. Miete K 16, mittlere Preiſe: Eines der, aktuellsten und 25 t. eee, Volksoper von J. Weinberger.„Die andere Seite“, Drama v. Sherriff. e 1 8 9 5 0 15 age ee Anfang 20.00 Uhr, Ende 22.30 Uhr Anfang 20.00 Uhr, Ende 22.00 Uhr 2* nen Mn. 1 g gc ar. 8, eee, ü ee denes Theater: Sanlag bent Jauner: 5. i 0 Geer 37. Vorſtelfung. Für die Theatergemeinde 2. Film n 6 1— 5 Dez. Freie Volksbühne— ohne Kartenverkauf— 11 Sountag, den 29. Dezember: EDDIE POLO N 32. Vorſtellung:„Weekend im Para⸗ Gruppen A, E und F:„Der Vetter aus 2 Vertreter Postfach 306 Wen, Stuttgart, Desaeh 64 Dingsda“, Operette von E. Künneke. Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.00 Uhr dies“, Schwank von F. Arnold und E. Bach. Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.00 Uhr Mittwoch, den 1. Jannar: in Der gefesselfe 6100 Külmstlerthester Apollo: D201 O* 52 5 75 2 83. Vorſtellung:„Weekend im Para⸗ Verkäufe 1 5 dies“, Schwank von F. Arnold und G. Bach. a 12 5 1 in 7 5 5. a I ter Ct. Anfang 19.80 Uhr, Ende gegen 22.00 Uhr e R den 30. Dez.: lt und Harry Ha 3 Zimmer-Wolnung N 5 N Freitag, den 3. Januar: Dienstag, den 31. Dez. bis Sonntag, den 5. Jan-: faſt neu, ö 5 34. Vorſtellung. Für die Theatergemeinde des„Dite große Tauſtfig⸗Revue 1930“. Bühnenvolksbundes— ohne Kartenverkauf— Abt.—9, 1718, 25—26, 346, 44, 72, 201 bis 202, 211213, 221, 234— 235, 261262, 271, 281, Anfang jeweils 20.00 Uhr Sonntag, den 29. Dez., Samstag, den 4. Jan., Sonntag, 5. Jan.: Nachmittags⸗Vorſtellungen. Ankang 5, Sonntags 4 Uhr. Letzte Vorstelig, 8 80 Uhr Klavier(Schwarz), ſeiner Ton, ſowie hochf. g 5 4 291202, 321:„Das Vergeſſen Gottes“ Anfang 16.00 Uhr 4 Gelegenheliskauft Jelgemälde Drone den, Fele on 1 5 fang 5 N umſtändehalb. auch ge⸗ Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22. 7 5 2 2 i teilt, ſofort zu ver⸗„„ In Ludwigshafen Ufa- palast pfalzbau: kaufen. 1120 i en en f Donnerstag, den 2. Jannar: 35. Vorſtellung. Für die Theatergemeinde des Bühnenvollsbundes— ohne Kartenverkauf— Abt. 13, 1112, 1920, 3133, 3739, 46 bis 48, 49, 6061, 65, 67, 70, 236237, 311, 381, 801 bis 806, 810:„Der Zigeuner baron“, Operette von Johann Strauß. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.15 Uhr Sonntag, den 5. Januar: 86. Vorſtellung:„Weekend im Para⸗ dies“, Schwank von F. Arnold und E. Bach. Anfang 19130 Uhr, Ende gegen 22.00 Uhr 23. Vorſtellung:„Weekend im Para⸗ dies“, Schwank von F. Arnold und E. Bach. Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.00 Uhr Mittwoch, den 8. Januar: 24. Vorſtellung. Für die Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes— ohne Kartenverkauf— Abt. 29, 401—409, 419—423, 427, 429, 433, 451 bis 452, 461, 471472, 481, 501502, 511, 516, 521, 522, 523, 601616, 901903, 910:„Das Vergeſſen Gottes“, Drama von Jollos. Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.00 Uhr Nabe Zirkus: Stamitzstr. 14 g. r. Gartenhaus zu verkaufen. 249 Inn Silvester Eßzimmer und Schlaf⸗ Feuerwerk Schränke Vertiko, Sofa, Grammophon, Schreibt., Groß- und Kleinverkauf Bücherſchr., Kommode, Mannhelmer Kunstfauerwerkerel Küchenſchrank. Stühle u. Ausziehtiſche, Trum., deus Stadt a D erpretbe cee: 30. Schuljahr 18991929 Zeſbewußte und grünallehe Vor- bereſtung tür den Kaufm. Berul Kursbeginn: 7. 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