ß ß . 1 2 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/0, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, — Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Mannheimer General- Anzeiger Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32min breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Montag: Sport der N. M. G./ Diens lag wechſelnd: Aus der Welt der Technik Kraftjahrzeug und Verkehr Neues vom Film/ Mittwoch wechſelnd: Die fruchtbare Scholle Steuer, Geſetz und Recht Donnerslag wechſelnd: Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend/ Freitag: Winterſport und Erholung. Mannheimer Vereinszeitung/ Samstag: Aus Zeit und Leben Mannheimer Muſikzeitung Mittag⸗ Ausgabe —— Dienstag, 31. Dezember 19209 England zur Sanktionsfrage [Drahtung unſ. Londoner Vertreters) 8 London, 31. Dezember. Die engliſche Delegation für die zweite Haager Konferenz wird diesmal nur aus zwei Kabi⸗ netts mitgliedern beſtehen, nämlich dem Schatzkanzler Snowden und dem Handelsminiſter Graham. Der Grund dafür, daß weder der Außen⸗ miniſter Hen derſon noch der außenpolitiſche Un⸗ terſtaatsſekretär Dalton nach dem Haag gehen werden, iſt, wie der diplomatiſche Mitarbeiter des „Daily Telegraph“ ausführt, der, daß man keinerlei diplomatiſche Probleme auf dieſer Konferenz erwar⸗ tet. Der Korreſpondent führt dazu aus, daß die Ge⸗ rüchte, die kürzlich von Paris aus verbreitet worden waren, wonach die franzöſiſche Delegation die Frage der Schutzmaßregeln oder Sanktionen für den Fall der deutſchen Zahlungsunfähigkeit auf die Tagesordnung ſetzen wolle, noch ungeklärt find. Nach engliſcher Auffaſſung wäre jedoch dieſer Plan völlig ungerechtfertigt. Der Ver⸗ ſailler Vertrag ſehe zwar in Artikel 429 das Recht ſolcher Sanktionen vor, aber dieſe können nur in Uebereinſtimmung zwiſchen den Alliterten und nicht von einer einzigen Gläubigermacht ausgeübt wer⸗ den. Ferner ſei durch das Londoner Abkommen von 1924 der Sanktionsparagraph des Verſailler Ver⸗ trages dahin ergänzt worden, daß unter dem Dawes⸗ plan Konflikte über die Zahlungen einem Schieds⸗ gericht unterbreitet werden ſollen. Der Noungplan führe die Politik der Zuſammenarbeit zwiſchen den Alliierten und Deutſchland noch weiter. Es ſei völlig unmöglich, jetzt zu einer Situation zurückzukehren, wie ſie vor dem Dawesplan exiſtierte. Die geſamte Konzeption des Poungplanes beruhe auf dem Ver⸗ trauen in die Zuſammenarbeit mit Deutſchlan d. Jeder Konflikt zwiſchen den Alli⸗ ierten und dem Deutſchen Reich über Zahlungs⸗ ausſetzung würde ſelbſtverſtändlich zunächſt vor ein Schiedsgericht gebracht werden müſſen. Dieſe Situation führt die engliſche Regierung offenbar zu der Auffaſſung, daß Frankreich nicht ernſtlich ver⸗ ſuchen werde, die ſchwierigen diplomatiſchen Pro⸗ bleme aufzuwerfen, die ſich mit einer Wiedereinfüh⸗ rung des Sanktionsprinzips verbinden. Entſcheidender Min ſterrat in Paris (Drahtung unſeres Pariſer Vertreters) V Paris, 31. Dez. Der heutige Tag iſt in Paris eifrigen Arbeiten in Hinblick auf die Haager und Londoner Konferenz gewidmet. Am Vormittag findet ein Miniſterrat ſtatt, in dem die Regierung endgültig ihre Stellung⸗ nahme im Haag beſtimmen wird. Tar dieu hatte geſtern eine Unterredung mit den franzöſiſchen Sach⸗ verſtändigen, die die franzöſiſche Delegation nach dem Haag begleiten werden. Am Nachmittag wird die ge⸗ ſamte Delegation mit allen Sachverſtändigen zu einer wichtigen Beratung zuſammentreten. Regierungskreiſen ſcheint man damit zu rechnen, daß die Haager Konferenz vom 3. bis 1 3. Januar dauern wird. Briand empfing geſtern nachmittag den rumä⸗ niſchen Delegierten Titulescu, mit dem er ſich über die Oſtreparat ionen unterhielt. Nach⸗ mittags ſprach auch der ſpaniſche Botſchafter Quinones de Leon bei ihm vor, um mit Briand gewiſſe Flottenfragen zu beſprechen, die für Spanien beſonderes Intereſſe gewonnen ha⸗ ben, ſeitdem die franzöſiſche Regierung ein Mittel⸗ meerbündnis angeregt hat. In franzöſiſchen Regie⸗ rungskreiſen ſcheint man jetzt dieſen Flottenpakt als das einzige Mittel zu betrachten, um zu einer wirk⸗ lichen Herabſetzung der Seeſtreitkräfte zu kommen. Der„Matin“ weiſt darauf hin, daß die engliſche Mittelmeerflotte 1910 nur 59 000 Tonnen aufwies, heute jedoch 400 000 Tonnen ſtark ſei und knüpft an dieſe Feſtſtellung die Bemerkung, daß im Mittelmeer alſo mit Leichtigkeit Konflikte entſtehen und ſich ent⸗ wickeln könnten. n Curtius und Moldenhauer veröffentlichen in der„Nationalliberalen Correſpon⸗ denz“ Neujahrsgrüße und ⸗wünſche, deren wich⸗ tigſte Gedankengänge hier wiedergegeben ſeien. Reichsaußenminiſter Dr. Curtius ſagt u..: „In den letzten Wochen lag auf Millionen Lippen die Frage: was hätte jetzt Streſemann ge⸗ tan? Er kann nicht mehr antworten, und wir haben nicht das Recht, im Namen und Auftrag eines Toten zu ſprechen. Es gibt auch kein politiſches Teſtament Streſemanns, das uns für Spezialfälle Auskunft geben könnte. Das Vermächtnis Streſemanns iſt in ſeinen Taten, Reden und Denkſchriften zu finden. Es genügt, wenn wir ſeinen Geiſt begreifen; andernfalls würden auch Buchſtaben und Bücher nur in die Irre führen. Das Teſtament Friedrichs des Großen, ſeine politiſchen und kriegswiſſenſchaftlichen Schriften haben Preußen nicht vor Jena bewahrt, Bismarcks Reden, ſeine„Gedanken und Erinne⸗ rungen“ konnten nicht verhüten, daß das Bild jenes „mißverſtandenen Bismarck“ entſtand, der ſporen⸗ klirrend mit gewaltigen Küraſſierſtiefeln durch die Geſchichte poltert. Seine Epigonen haben ehrlich an dieſen mißverſtandenen Bismarck geglaubt. Es kommt alſo wirklich nicht auf das Aeußere au. Suchen wir darum nicht nach einer„Methode Streſemanns“, nach einer politiſchen Schablone, mit deren Be⸗ nutzung man beſtenfalls eine ſchlechte Kopie Streſe⸗ manns herſtellen könnte, ſondern halten wir uns an den lebendigen Mann, der als Wanderer zwiſchen zwei Welten von dem alten Deutſchland, dem ſeine Liebe gehörte, zu dem neuen ging, für das er lebte und ſtarb. Er ging unter Kämpfen und Wider⸗ ſtänden den Weg von der nationalen Romantik zur nationalen Realpolitik und ging damit der Jugend von heute, dem Volk von morgen, den Weg voraus, der zum Wiederaufbau Deutſchlands, zur Befrie⸗ dung und Rettung Europas führt. Er ging ihn, ohne auf Sympathien und Antipathien zu achten, allein der inneren Pflicht gehorchend, die ihm befahl, der ſelbſt erkannten Wahrheit rückſichtslos zu folgen. Er ging ihn im Gejiſte einer nationalen Volksgemein⸗ ſchaft, dis das Vaterland über die Partei ſtellt, ge⸗ treu dem alten Wahlſpruch der alten Nationallibe⸗ ralen Partei. Das, was wir die„Politik Streſe⸗ manns“ nennen, hat es im ſtreng begreiflichen Sinne des Wortes nicht vor ihm gegeben und kann nicht nach ihm ſein. Die Politik iſt keine Wiſſenſchaft, die in den Lehrſätzen weiterlebt, ſondern eine persönliche Kunſt, die mit dem ausübenden Künſtler ſtirbt, ſo ſehr der Erfolg im einzelnen mit abhängt von hun⸗ dert Faktoren, die außerhalb ſeiner Perſon liegen. Die Politik ſeiner Vorgänger erhielt durch Streſe⸗ mann eine andere Dynamik, eine neue Richtung, ein größeres Ziel. Wir können und wollen in ſeinen Bahnen weiterarbeiten! Ehrlich wollen wir es ver⸗ ſuchen, im feſten Vertrauen auf ſeinen wegweiſenden Genius. Er wird ſich überall wiederfinden, wo man raſtlos und reſtlos dem Vaterlande dient.“ Profeſſor Dr. Moldenhauer ſchreibt:„Vor große Aufgaben ſieht ſich jetzt das deutſche Volk im kommenden Jahr geſtellt. Das Jahr beginnt ſogleich mit der Haager Konferenz, die uns nicht nur die nötige finanzielle Entlaſtung, ſondern auch die politiſche Entſpannung bringen ſoll. Aber täuſchen wir uns nicht: Die Atmoſphäre iſt nicht günſtig für Deutſchland. Die Widerſtände im Innern und außen wachſen, Es wird äußerſter Tatkraft und eiſerner Nerven bedürfen, um in dieſer Frage zu einem für Deutſchland erträglichen Ergebnis zu ge⸗ langen. Auch unabhängig von dem Ausgang der Haa⸗ ger Konferenz bleibt die Aufgabe der Sanierung der Finanzen des Deutſchen Reiches, aber auch der Länder und Gemeinden, bleibt die große Aufgabe der Finanzreform, die den furchtbaren Steuerdruck namentlich von den Schultern der Wirtſchaft ne. en ſo, Wenn dieſe großen Aufgaben gelöſt werden ſol⸗ len, iſt es notwendig, daß ſich die Verſtändig:n im Lande beſinnen, nicht im Kampf aller gegen alle, 1. der Verteidigung von Parteidoktrinen und im Beſſerwiſſen die erſte Aufgabe erblicken, ſondern ſich bewußt werden, daß nur eine ſtarke geſchloſſene Front dem Anſturm des Auslandes ſtandhalten und die ſchwierigen Fragen im Innern löſen kann. Es iſt gleichgültig, welche Partei und welcher Miniſter die Fragen löſt, es iſt nur notwendig, daß ſie überhaupt eine verſtändige Löſung finden, wenn Deutſchland beſtehen und das Jahr 1930 nicht zu einem Unglücks⸗ fahr für uns werden ſoll.“ Ein Gruß an die Pfalz Der bayeriſche Miniſterpräſident Dr. Held rich⸗ tet an die Pfalz folgenden Neufahrsgruß:„Das ganze deutſche Volk traf ſich am 1. Dezember in den Gefühlen der Freude über die Befreiung koſtbaren deutſchen Bodens von fremdländiſcher Beſatzung mit all den Tauſenden, die in Koblenz am Fuße der Feſte Ehrenbreitſtein und in Aachen im Schatten des Münſters und altehrwürdigen Rathauſes jubelnd die wiedergeborene Freiheit feierten. Aber in den Jubel der Befreiung miſchte ſich der leidvolle Ge⸗ danke, daß noch immer deutſches Land, deutſches Volk unter fremdem Recht und Gericht ſeufzt, daß vor allem unſere opferreiche treue Pfalz noch immer von fremder Truppenmacht beſetzt und beherrſcht iſt, daß noch immer dort auf deutſchem Bo⸗ den fremde Soldaten waffenſtarrend marſchieren und Kriegsſpiele ſpielen. Mit den Sorgen und Hoffnun⸗ gen der Pfalz vereinigen ſich inniger als je zuvor unſere eigenen Gefühle und Wünſche. Möge das Jahr 1930 endlich auch die treue Pfalz von fremder Macht und Beſatzung befreien und das pfälzer Volk wieder zu einem freien Volk auf freier Scholle machen! Möge unſere liebe Pfalz ſpäteſtens zum verſprochenen Zeitpunkt die Freiheit finden, die ihr nach Recht und Gerechtigkeit ſchon längſt gebührte. Mögen feierlich gegebene Verſprechen durch die Tat ihre Vollendung erhalten! Mögen im Jahre 1930 auch der Pfalz die Freiheitsglocken den Beginn einer neuen Epoche des Glücks einläuten. Dann werden die Pfälzer, wie die Rheinländer am 1. Dezember, dem ganzen deutſchen Volke laut und froh bekennen: Wir haben die Feuerprobe beſtanden und kehren leuchtenden Auges glückvoll und ſtolz in den weiten Kreis unſerer freien Volksgenoſſen zurück.“ PFPFPFPPPPPPPPPPbCbCGbCbGTGTPTGTGTGTGbPTGTGTGTGTGTGTGTbébb— xp dd Ausſprache Matdonald-Tardien (Drahtung unſ. Londoner Vertreters) 8 London, 31. Dez. Die Zuſammenkunft Macdonalds mit Tar⸗ dien wird, wie der„Daily Telegraph“ erfährt, vorausſichtlich am 19. Januar in Cherqueres, dem Landgut des engliſchen Miniſterpräſidenten, ſtatt⸗ finden. Mit Tardieu wird auch Briand nach Lon⸗ don kommen. Es iſt zu erwarten, daß er an der Konferenz der beiden Premiers teilnehmen wird. Die amerikaniſchen Delegierten werden bereits meh⸗ rere Tage vor dem Konferenzbeginn in London ſein. Macdonald wird alſo ſchon mit dem amerika⸗ J niſchen Staatsſekretär Stimſon geſprochen haben, wenn die Franzoſen hier eintreffen. Die fapaniſche Delegation iſt, wie bereits gemeldet, ſchon fetzt in London. Auch die Italiener unter Führung Gran⸗ dis werden etwa am 15. Januar erwartet. Die Zuſammenkunft Macdonald Tardieu iſt alſo keine exkluſive franzöſiſch⸗engliſche Verſtändigung, ſondern ergibt ſich zwanglos aus den allgemeinen inter⸗ nationalen Vorbeſprechungen zur Seeabrüſtungs⸗ konferenz. 140. Sahrgang— Nr. 604 'orarbeiten für den aas und die Floltenkenſerenz Kuhle Zurückhaltung in England, lebhafte Vorverhandlungen in Frankreich gas hälte Streſemann getan? Frankreich und Deutſchland Ein Rückblick auf das Jahr 1929 (Von unſerem Pariſer Vertreter) In der erſten Woche des zur Neige gehenden Jahres empfing Ariſtide Briand einige ausländiſche Journaliſten. Von der nächſten Zukunft ſprach er mit uns und prägte das Wort:„1929— das Jahr des Ausgleichs, das Jahr der vollzogenen Tatſachen. So erhoffe ich es mir.“ An dieſe — ſagen wir— Anekdote ſei am Jahresende er⸗ innert. Beim Eintritt in das Jahr 1929 ſtand die franzö⸗ ſiſche Politik im Zeichen der Genfer Beſchlüſſe und der damit verknüpften internationalen Schulden⸗ regelung. Das große Werk der finanziellen Liquidierung begann in der Deputiertenkam⸗ mer, wo Raymond Poincars und Ariſtide Briand um die Ratifizierung der engliſch⸗franzöſiſchen und franzöſiſch⸗amerikauiſchen Schuldenabkommen kämpf⸗ ten; es wurde gleichzeitig im Hotel Georg V. in An⸗ griff genommen, um ein neues Zahlungsſtatut zwi⸗ ſchen den Reparationsgläubigern und Deutſchland zu ſchaffen. Monatelang dauerten die innenpoliti⸗ ſchen Kämpfe um den Ratifizierungsakt der inter alliierten Schulden Frankreichs. Poinears mußte ſich ſelbſt verleugnen, da er im Wahlſtreit des vori⸗ gen Jahres Hoffnungeen auf Schuldenreyiſion, ja, auf Vertagung des Problems erweckt hatte. Die Rechtsparteien knirſchten, die Linke erinnerte Poin⸗ caré eindringlich an ſeine wahlpolitiſchen Verſpre⸗ chungen. Aber der Miniſterpräſident ließ nicht locker. Eine knappe Zweidrittelmehrheit nahm die Schul⸗ denregelung an. Poincaré hatte in dieſer ſchweren Debatte das ganze Gewicht ſeiner politiſchen Autori⸗ tät eingeſetzt. Aber ſein Nimbus,„Retter des Franc“ zu ſein, ſchwand dahin, als er unter dem Druck der Hochfinanz auf die Wiederaufwertung verzichten mußte; die Glorie, den Kampf gegen die „internationale Finanz, die Frankreich unterkriegen will“, zu führen, verflog, als er in der Schulden⸗ debatte gegen ſeine frühere Politik handeln mußte. Sein Ausſcheiden, durch ſchwere Erkrankung hervor⸗ gerufen, wurde in der breiten Oeffentlichkett Frank⸗ reichs gleichgültig aufgenommen. 5 Als Kraftprobe benützte Raymond Poincaré, der während der Poung⸗Konferenz Miniſterpräſident und Finanzminiſter war, den Kampf um die Höhe der deutſchen Leiſtungen. Nach zwei Richtungen ent⸗ wickelte er den Aufmarſch der franzöſtſchen Unter⸗ händler: die eine führte in den Quotenſtreit, die andere in die Auseinanderſetzung mit dem Haupt⸗ ſchuldner. Schließlich mußte aber Poincaré das Zah⸗ lungsſchema Owen Poungs annehmen, ohne die Ver⸗ teilung der künftigen deutſchen Letſtungen endgültig geregelt zu haben. Umſp härter verhielt er ſich in Verhandlungen, die wirtſchaftspolitiſche, das Repa⸗ rationsproblem berührende Fragen betrafen. Weder die Bewilligung deutſcher Handelsniederlaſſungen, noch die Einbeziehung der Saarfrage, die bei Abgel⸗ tung der Reparationsſchäden eine wichtige Rolle ſpielt, hielt er für geboten. Seine ganze formali⸗ ſtiſche Engherzigkeit, ſein juriſtiſches Manövriertalent glänzten während der Young⸗Konferenz. Poincars darf ſich rühmen, die Lücken und ungelöſten Fre zen, die der Verwirklichung des Youngplanes Hinder niſſe bereiten, reichlich vermehrt zu haben. Zweifellos ſtand er während der ganzen Pariſer Reparations⸗ konferenz unter dem Druck der ihn ſtützenden Rechts⸗ parteien. Ariſtide Briand wurde.— das gab er ſelbſt zu— als Außenminiſter ausgeſchaltet. Erſt in dem Moment, wo der denkwürdige Ortſtreit um die Kon⸗ ferenz losging, trat Briand wieder in Aktion. Im abgelaufenen Jahre entfaltete Frankreich eine beſonders intenſive Tätigkeit in den Kuliſſen des Völkerbundes. Briand gab der Behandlung völ⸗ kerbundpolitiſcher Fragen einen ſtockenden Verlauf. Die in Lugansd aufgerollte Minderheitenfrage wurbe in Madrid vertagt und auf der September⸗Ber⸗ ſammlung des Völkerbundes, mit Rückſicht auf die Durchführung der Haager Vereinbarungen, bis auf weiteres ausgeſchaltet. Das Abrüſtungsproblem ge⸗ riet unter den Druck der franzöſiſchen„Sicherheits⸗ politiker“, hinter denen die Führer der Schwerindu⸗ ſtrie ſtehen. In allen Varianten wird die„deutſche Gefahr“ geſchildert, um Heeresausgaben bis zur 2. Seite. Nr. 604 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 31. Dezember 1929 Höhe von zehn Milliarden Francs zu rechtfertigen. Was in den verfloſſenen vierzehn Tagen über deut⸗ ſche„Kriegsvorbereitungen und heimliche Rüſtun⸗ gen“ in der Kammer geredet, in den Zeitungen phantaſtiſch ausgeſponnen wurde, bedeutet einen ern⸗ ſten Rückſchlag auf dem Gebiete der pfychologiſchen Annäherung zwiſchen Frankreich und Deutſchland. Das Kernſtück der franzöſiſch⸗deutſchen Verſtändi⸗ gungspolkttik bildete die Haager Konferenz. Was Ariſtide Briand dem Vertreter Deutſchlands zu⸗ geſtehen konnte, ohne ein zweites Cannes zu er⸗ leben, hat er im Haag bewilligt. Innenpolitiſch ſteht Frankreich rechts. Doch erſt das kommende Jahr wird die großen Entſcheidungen in der Liqui⸗ dierung der Nachkriegsfragen bringen: Durchfüh⸗ rung des Moungplanes, Regelung der Saarfrage, Geſamträumung. Kein Zweifel: an der Schwelle des Jahres 1930 ſteht als die führende Perſönlich⸗ keit Frankreichs nicht André Tardieu, ſondern Ari⸗ ſtide Briand. An ihm wird es ſein, die vollzogenen Tatſachen zu ſchaffen, die den Keim einer euro⸗ päiſchen Proſperität in ſich bergen. Ohne einen aktionsfähigen Briand wird Tardieu ſcheitern. Das iſt die beſtimmte ſichere Vorausſage für das kom⸗ mende politiſche Jahr in Frankreich. D. l Reichsfinanzminiſter Prof. Dr. Moldenhauer (Telegraphiſche Meldung) Berlin, 30. Dez. Der neue Reichsminiſter der Finanzen, Prof. Dr. Moldenhauer, hat ſich heute vormittag den Beamten und Angeſtellten des Reichsfinanzminiſteriums vor⸗ geſtellt. Nach begrüßenden Worten des dtenſtälteſten Miniſterialdirektors im Reichsfinanzminiſterium, Dr. Zarden, bekannte ſich Prof. Dr. Moldenhauer zu dem ſtarken Optimismus, der notwendig iſt, um die Aufgaben bewältigen zu können. Er wies auch auf die inneren Gegenſätze hin, die das deutſche Volk durchziehen. Wir können uns den Lu⸗ zus einer inneren Zerfleiſchung, den Kampf aller gegen alle, am allerwenigſten in der jetzigen Zeit leiſten; wir müßten vielmehr eine geſchloſſene Front bilden, die ſich nicht leiten laſſe von der Phraſe: Wie ſchön alles wäre, wenn dies und das anders wäre; nein, wir müſſen mit eiſernem Willen und klarem Blick unſer Ziel verfolgen. Der Miniſter nahm während ſeiner Ausführun⸗ gen Gelegenheit, auch den neuen Staatsſekretär im Reichsfinanzminiſterium, Dr. Schäffer, in ſein Amt einzuführen. Wahlreform in Preußen [Drahtbericht unſeres Berliner Büros) i Berlin, 31. Dez. Der preußiſche Innenminiſter plant eine Reform ſowohl der Provinziallandtags⸗ als auch der Kreis Amts⸗ und Gemein dever⸗ tretungswahlen. Es hat ſich nämlich an dem letzten Kommunalgroßwahltag, dem 17. November, eine ganze Reihe von Mängeln ergeben, die man zu beſeitigen verſuchen will. Infolgedeſſen ſind die Ober⸗ und Regierungspräſidenten aufgefordert wor⸗ den, über ihre Erfahrungen mit dem geltenden Wahlrecht zu berichten. Auf Grund der Berichte wird das preußiſche Innenminiſterium dann konkrete Ab⸗ änderungsvorſchläge ausarbeiten. Am den Handelsvertrag mit Polen [Drahtbericht unſeres Berliner Büros) E Berlin, 31. Dez. In der polniſchen Preſſe wird wieder einmal der devorſtehende Abbruch der Handelsvertrags⸗ verhandlungen Deutſchlands angekündigt, das den „gerechten und minimalſten Forderungen Polens“ kein gebührendes Verſtändnis entgegenbringe. Ge⸗ genſtber dieſen polniſchen Preſſemeldungen erklären die zuſtändigen Stellen in Berlin, daß die Handels⸗ vertragsverhandlungen fortgeführt würden. Im Mittelpunkt des Streites ſteht nach wie vor die Frage der Schweineausfuhr. Bekanntlich wurde Polen von deutſcher Seite eine Quote von 200 000 geſchlachteten Schweinen zugebilligt, für die die Po⸗ len eine ſichere Abſatzgarantie vor der Zulaſ⸗ ſung zum freien Markt verlangen. Dieſe Forderung iſt von Deutſchland mit Rückſicht auf die eigenen wirtſchaftlichen Verhältniſſe abgelehnt worden. So ſtehen gegenwärtig die Dinge und es iſt im Augenblick nicht abzuſehen, wie eine Einigung in bdieſem Punkt erfolgen ſoll Drei Todesfälle an Papageienkrankheit (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) Berlin, 31. Dez. Nachträglich wird bekannt, daß zwei weitere To⸗ desfälle in Berlin offenbar auf die ſogenaunte Papa⸗ geienkrankheit zurückzuführen ſind. Am 27. Novem⸗ ber verſtarb im Krankenhaus der Journaliſt Dr. Specht. Wenige Tage darauf folgte ihm ſeine Gat⸗ tin in den Tod. In beiden Fällen hatten die Aerzte die Symptome von Lungenentzündung feſt⸗ geſtellt. Zugleich ging der Papagei der Familie ein, und die Tochter des Ehepaares erkrankte ebenfalls wie ihre Eltern an Lungenentzündung. Sie wurde jedoch bald wieder geſund. Wie die Tochter dem „Berliner Tageblatt“ mitteilt, hat ihre Mutter den Papagei bei einem Vogelhändler im Oſten Berlins gekauft. Als ſie bei ihren Eltern zu Beſuch war, er⸗ fuhr ſie, daß es ſich um einen friſch importierten Papagei handle. Nach der Mitteilung der Geſund⸗ heitsbehörde ſollen von dem inzwiſchen ermittelten Händler in der letzten Zeit noch 50 Papageien ver⸗ kauft worden ſein. Ein von der Sendung übrig ge⸗ bliebener Vogel iſt beſchlagnahmt worden und wird zurzeit ärztlich beobachtet. Mit Sicherheit konnten bisher nur drei Todesfälle in Berlin auf die Papageienkrankheit zurückgeführt werden, bei allen anderen iſt man noch im Zwelfel. Papageienkrankheit auch in Liegnitze — Liegnitz, 81. Dez. Eine ältere Ehefrau namens Eliſabeth Köhler mußte dieſer Tage in ein Kran⸗ kenhaus gebracht werden, da ſich infolge einer angeb⸗ zeigten. Man nimmt an, daß es ſich um einen Fall von Papagelenkrankheit handelt, da die Erkrankte in rer Wohnung neben vielen anderen Tieren auch geien gehalten hatte. lichen Kopfgrippe gewiſſe gelſtige Störungen Volſchewiſten⸗Propaganda in Amerika Aus den Enthüllungen Veſſedowfkis [(Drahtung unſ. Pariſer Vertreters.) y Paris, 31. Dez. Beſſedowſky verrät in ſeinen„Erinnerungen eines Sowjetdiplomaten“, die gegenwärtig vom „Matin“ veröffentlicht werden, auch die Methoden, mit denen die Sowiets in Amerika feſten Fuß zu faſſen ſuchten. Bekanntlich verweigerten die Vereinigten Staaten die offizielle Anerkennung der Sowjetregierung. Sie ſuchte daher auf dem Umwege über Privathandelsgeſellſchaften ihre Vertreter nach Amerika zu bringen. Zu dieſem Zweck wurde auch die Amtorg gegründet, eine Handelsgeſellſchaft, die den amerikaniſchen Geſetzen unterſteht und deren Verwaltungsrat Beſſedowſky angehörte. Die Aktio⸗ näre dieſer Geſellſchaft waren ſämtlich ſowjetruſſiſche Regierungsbeamte, doch wurden auch einige ſchon lange in den Vereinigten Staaten angeſiedelte Ruſ⸗ ſen zu Aktionären„ernannt“, um den wahren Cha⸗ rakter der Geſellſchaft beſſer zu verkleiden. Tatſäch⸗ lich wurden ihnen die Aktien niemals übergeben. Das amerikaniſche Paßviſum war für die Sowjet⸗ vertreter äußerſt ſchwierig zu erhalten. Um den höheren Sowjetbeamten die Einreiſe nach den Ver⸗ einigten Staaten zu ermöglichen, wurde den ame⸗ rikaniſchen Behörden vorgegeben, ſie müßten als Vertreter einer Sowjetorganiſation große Beſtellun⸗ gen bei amerikaniſchen Firmen aufnehmen. Beſſe⸗ dowſky z. B. behauptete, die Goſtorg, eine andere ruſſiſche Handelsgeſellſchaft, ſei bereit, durch ſeine Vermittlung 10000 Traktoren und vielleicht noch mehr in Amerika zu kaufen, worauf er ein Viſum für 12 Monate erhielt. 1926 beſchloß das poli⸗ tiſche Büro, die Arbeit in Amerika mit mehr Nach⸗ druck zu betreiben. Einige Mitglieder waren mit Trotzki der Meinung, der Gegenſatz zwiſchen den Vereinigten Staaten und Europa werde ſich ver⸗ ſchärfen und man müſſe Amerika ein wenig bolſchewiſieren, damit es Europa beſſer ſchwächen könne, ähnlich wie Ludendorff vorher die Entente mit dem bolſchewiſtiſchen Schreckgeſpenfſt in Schach zu halten verſucht hatte. Man beſchloß daher, ſich der amerikaniſchen Regie⸗ rung gegenüber ſehr gefügig zu zeigen, die ruſſiſchen Schulden in Amerika zu bezahlen, eine vollſtändige Entſchädigung für die nationaliſterten amerikaniſchen Güter zu geben und den Amerikanern die beſten Konzeſſtonen in Rußland abzutreten. Das Volks⸗ kommiſſariat des Aeußern proteſtierte vergeblich gegen dieſe Methoden. 1926 waren die Illuſionen hinſichtlich der Vereinigten Staaten in Moskau noch ſehr groß. Beſſedowſky wurde mit einer diplomati⸗ ſchen Miſſion betraut. Er ſuchte ſich daher über die politiſche Arbeit, die bisher in den Vereinigten Staaten unternommen wurde, auf dem laufenden zu halten. Man hatte viele Befehle und viel Geld nach Amerika geſchickt, aber der Erfolg ließ zu wünſchen übrig. Es war den Sowjetvertretern nicht gelungen, eine mächtige Kommuniſtiſche Partei zu ſchaffen. Die amerikaniſchen Arbeiter weigerten ſich, in die Reihen einer rein proleta⸗ riſchen Partei zu treten. Straßendemon⸗ ſtrationen mißlangen meiſtens, an einen Proteſt⸗ ſtreik war überhaupt nicht zu denken. Die Komintern hatte vorſichtshalber zwei Deutſche namens Wagner und Neumann mit der Leitung der Kommuniſtiſchen Partei und der Liga für gewerkſchaftliche Propaganda betraut. Die amerikaniſchen Kommuniſten wurden durch die Ver⸗ mittlung der ſowjetruſſiſchen Vertreter in Amerika informiert. Die ruſſiſche Spionage in den Ver⸗ einigten Staaten hatte in Newyork ihr Zentrum und ihr Ziel war ein dieifaches: techniſche, mili⸗ täriſche und Flottenſptonage. Ihr Chef hieß Fi⸗ lin, der unter dem Deckr. men Semen auftrat und einen polniſchen Paß beſaß. Er galt als Inhaber eines kleinen Handelsgeſchäfts für Heilkräuter. Beſſedowſky verlangte beim amerikaniſchen Konſulat in Riga einen Paß, um ſich nach den Ver⸗ einigten Staaten begeben zu können. Er gab wieder vor, er wolle 20 000 Traktoren kaufen, doch erklärte ihm ber Konſul, er habe in Erfahrung gebracht, daß Beſſedowſky als offiziöſer Vertreter der Sowjets nach Amerika gehen ſollte und verweigerte das Viſu m. Die Amtorg proteſtierte in Waſhing⸗ ton, aber die amerikaniſche Regierung billigte die Verweigerung des Paßviſums. Stinkbomben und Jeuerwerkskörper im Rathaus (Telegraphiſche Meldung) Kiel, 30. Dezember. In der heutigen Sitzung der Stadtkollegien, in der die Einführung von ſieben neugewählten un⸗ beſoldeten Stadträten durch den Oberbürgermeiſter erfolgte, wurden mehrere Anträge der Kommu⸗ niſten, die den Unterſtützungsempfängern beſondere Beihilfen bringen ſollte, abgelehnt. Darauf entſtand auf den Tribünen, wo ſich zahlreiche Angehörige der KPD. eingefunden hatten, ein wüſter Lärm. Es wurden Stinkbomben in den Saal ge⸗ worfen und Feuerwerkskörper zur Ex⸗ ploſion gebracht. Der Oberbürgermeiſter unterbrach die Sitzung und ließ die Tribünen durch Polizeibeamte räumen. Der Tumult ſetzte ſich jedoch auch noch im Treppen⸗ haus des Rathauſes fort. Auch dort wurden Feuer⸗ werkskörper geworfen, bis das Rathaus völlig ge⸗ (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) J Berlin, 91. Dez. Die Inhaber der großen Berliner Vergnügungs⸗ etabliſſements und der Unternehmungen, die eine beſondere Silveſterfeier veranſtalten, ſollen, wie der Magiſtrat jetzt bekannt gibt, die doppelte Pau⸗ ſchalſteuer an die Stadt entrichten. Dieſe Er⸗ höhung der Vergnügungsſteuer für Silveſter hat nun den Berliner Verein der Kaffeehausbeſitzer zu heftigem Proteſt auf den Plan gerufen. Er hat an den Stadtkämmerer und die Hauptſteuerverwaltung eine Eingabe gerichtet, in der um eine„wohlwol⸗ lende Nachprüfung“ der Maßnahme gebeten wird. Der Welſenſchatz (Telegraphiſche Meldung) Hannover, 31. Dez. Die ſtädtiſchen Kollegien beſchäftigten ſich am Montag abend in einer mehrſtündigen Beratung mit dem Verkauf des Welfenſchatzes. Der Welfenſchatz war von dem Herzog von Braunſchweig und Lüne⸗ burg an ein Konſortium von Kunſthändlern ver⸗ kauft worden. Der Herzog hatte ſich aber bereit er⸗ klärt, von dieſem Vertrage zurückzutreten, wenn Hannover den Welfenſchatz mit den Herreuhäuſer⸗ Gartenanlagen übernehmen wolle. Die Geſamt⸗ belaſtung für die Stadt Hannover würde insgeſamt 10 Millionen Mark betragen. Der vom Ober⸗ bürgermeiſter als äußerſt günſtig vertretene Antrag wurde vom Magiſtrat angenommen, im Bürger⸗ vorſteherkollegium aber mit den Stimmen der Sozialdemokraten und Kommuniſten abgelehnt. Auch ein Kompromißantrag, nach dem einige große Stücke des Welfenſchatzes für etwa vier Millionen Mark an den Staat abgetreten werden ſollten, ver⸗ ftel der Ablehnung. Damit dürfte der Welfenſchatz für Deutſchland verloren ſein, da der Herzog nur bis zum 1. Januar von dem Verkauf an das erwähnte Konſortium zurücktreten kann. Wilhelm Furtwängler erkrankt Berlin, 31. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Wilhelm Furtwängler iſt an Grippe ſchwer erkrankt und mußte die Leitung ſämtlicher für die nächſten Wochen geplanten Konzert⸗ und Opern⸗ auffüührungen abſagen. a 5. Die Kommunisten in Köln [Telegraphiſche Meldung) Köln, 30. Dez. In der heutigen Sitzung der Stadtverordneten ergriff nach Ablehnung kommuniſtiſcher Anträge der lommuniſtiſche Stadtverordnete Gtzborn unaufge⸗ fordert das Wort und ſetzte trotz wiederholter Auf⸗ forderung durch den Oberbürgermeiſter ſeine Rede fort. Die bürgerlichen Parteien verließen darauf den Sitzungsſaal. Etzborn, der, umgeben von ſeinen Parteifreunden, weiter redete, wurde ſchließlich durch Polizeibeamte in Zivil aus dem Sitzungsſaal ent⸗ fernt. Vor dem Rathaus und an verſchiedenen Stellen der Altſtadt kam es zu Zuſammenrottungen. Die Polizei ging' gegen die Demonſtranten vor und ver⸗ haftete mehrere Rädelsführer. In der Bolzen⸗ gaſſe gab die Polizei einige Schüſſe ab, durch die ein Teilnehmer an der Kundgebung leicht verletzt wurde. Etwa 30 Perſonen wurden zur Hauptwache gebracht. Föhn in den Alpentälern (Drahtung unſ. Schweizer Vertreters) Baſel, 30. Dezember. Der am Samstag und Sonntag in der Schweiz mit einer für dieſe Jahreszeit ungewöhnlicher Kraft auftretende Föhn hat die Schneedecke bis zur Höhe von 1000 Meter zum Schmelzen gebracht. Verbunden mit den Föhnauswirkungen ergaben ſich reichliche Niederſchläge, die ſeit den Weihnachtstagen in den Niederungen die Flüſſe raſch zum Steigen brachten. Rhein und Aare haben ſeit Samstag vormittag einen Zufluß von mehr als 1 weter Höhe erfahren. Da am Samstag und teil⸗ weiſe auch am Sonntag die Regenfälle in der Noroſchweiz noch andauerten, rechnet man mit Hoch⸗ waſſer. Heute hat der Regen an der Nordſeite der Alpen nachgelaſſen, doch iſt in den Alpentälern noch immer hohe Föhntemperatur vorhanden, ſo daß die Schneeſchmelze weiter andauert. Am Rhein ſind überall die nötigen Vorkehrungen gegen die erwar⸗ tete Hochwaſſerwelle getroffen worden. Auf den Sportflächen über 1000 Meter Höhe iſt reichlicher Neuſchnee zu verzeichnen, der teilweiſe bis zu 60 Zentimeter beträgt. Die Einwanderung von Süd⸗ nach Nordamerika (Drahtbericht unſeres Berliner Büros) 5 E Berlin, 31. Dez. Die ſeit Jahren umſtrittene Frage der Beſchrän⸗ kung der latein⸗amerikaniſchen Einwanderung in die Vereinigten Staaten wird im Januar den Bundes⸗ kongreß beſchäftigen. Der Einwanderungsausſchuß hat eine Vorlage ausgearbeitet, die nach einem Wafhingtoner Bericht des„Vorwärts“ die jährliche Einwanderung aus Nord⸗, Süd⸗ und Mittelamerlka auf höchſtens 30 000 Perſonen beſchränken will. Da⸗ nach wird die geſamte jährliche Einwanderung in den Vereinigten Staaten aus allen Ländern der Welt etwa 200 000 Perſonen betragen. Das ſoll nach Anſicht des Ausſchuſſes die Höchſt⸗ grenze ſein. Gleichzeitig wird allen Kommuniſten und Linksradikalen der Eintritt verwehrt und die Aus ⸗ weiſung derer vorgeſchrieben, die auf einen Sturz des gegenwärtigen Wirtſchafts⸗ und Regierungs⸗ ſyſtems hinarbeiten. a N 5 Berlins Finanzſchwierigkeiten (Telegraphiſche Meldung) Berlin, 29. Dezember. Der Magiſtrat beſprach in einer außerordent⸗ lichen Sitzung heute nachmittag erneut die Finanz⸗ lage der Stadt und die Ueberwindung der Ultimo⸗ ſchwierigkeiten mit Hilfe des Ueberbrückungs⸗ kredites. An den Beratungen nahm der Oberprä⸗ ſident perſönlich teil und erläutert auf Anfrage verſchiedener Magiſtratsmitglieder ſeinen Erlaß vom 20. Dezember dahingehend, daß er ſich in vier Punkte zuſammenfaſſen laſſe: 1. Solange die kurzfriſtige Verſchuldung laufe, dürften laufende Ausgaben nicht übernommen werden. 2. Der feſtgeſtellte Etat des Dezember müſſe unter Verantwortung des Bür⸗ germeiſters unter allen Umſtänden eingehalten werden. 3. Der Tilgungsfond müſſe regelmäßig mit fünf Millionen Reichsmark monatlich geſpeiſt wer⸗ den, und 4. auch vermehrte Einnahmen aus der Tariferhöhung in dieſen Fonds abgeführt werden, falls ſie nicht zur Fertigſtellung begonnener Bauten unbedingt notwendig ſeten. Letzte Meloͤungen Das Wetter im Schwarzwald r. Triberg, 31. Dez.(Eigener Drahtbericht.) Im Schwarzwald ſind in der vergangenen Nacht erneut mit der Heranfuhr von warmer Luft ſtürmiſche Winde aufgetreten, welche auch heute vormittag noch anhalten und teilweiſe von Regenſchauern begleitet ſind. Die Temperaturen ſind wieder geſtiegen und liegen in Höhen von-80) Meter bei 5 Grad Wärme, ſo daß auch in den höchſten Lagen die Temperaturen um den Nullpunkt ſchwanken und nur geringe Fröſte auftreten. Die Sportverhältniſſe ſind unter dieſen Umſtänden wiederum nur in den höchſten Lagen des Südſchwarzwaldes einigermaßen erträglich. Anſchlag auf den öſterreichiſchen Konſul in Danzig — Danzig, 30. Dez. Der 2 jährige Chauffeur Caſimir Schulz gab heute vormittag auf den öſter⸗ reichiſchen Konſul in Danzig, Arno Meyer, und deſſen Schweſter, in deren Dienſten er ſtand, zwei Schüſſe ab, die jedoch ihr Ziel verfehlten. Der Täter brachte ſich darauf einen Schuß in die Schläfe bei und wurde in ſchwerverletztem Zuſtande ins Kran⸗ kenhaus eingeliefert. Die Beweggründe für die Tat konnten nicht feſtgeſtellt werden, doch wird angenom⸗ men, daß Schulz, der die vorangegangene Nacht durchgezecht hatte, in einem Anfall plötzlicher Geiſtes⸗ verwirrung gehandelt hat. Die Leiche des vermißten Reeders Mentz a gefunden — Roſtock, 30. Dez. Wie das Polizeiamt mit⸗ teilt, wurde die Leiche des ſeit dem erſten Weih⸗ nachtsfeiertag vermißten Schiffsmakler und eſtniſchen Konſuls, Friedrich Mentz, heute nachmittag von einem Fiſcher in der Warnow unweit der Koßfelder Brücke gefunden und geborgen. Die Urſache des Seilbſtmondes dürfte mit Beſtimmtheit in Za h⸗ lungsſchwierig keiten zu ſuchen ſein. Vier Opfer einer Familientragödie — Solothurn, 30. Dez. In der vergangenen Nacht erſchoß der 44jährige Eigentümer eines Konfektions⸗ geſchäftes in Solothurn, Hans Roth, aus bisher un⸗ aufgeklärten Gründen ſeine zwei Kinder, Mädchen im Alter von 7 und 10 Jahren, ſeine Frau und ſich ſelbſt. Man fand die vier Leichen heute in dem Schlafzimmer. Der Tod muß bei allen vier Perſonen ſofort eingetreten ſein. Roth erfreute ſich großer Beliebtheit und führte ein glückliches Familienleben. Begnadigung Leon Daudets. — Paris, 380. Dez. Präſident Doumergue hat heute die Begnadigungsdekrete für den aus Frank⸗ reich entwichenen und in Brüſſel lebenden royali⸗ ſtiſchen Geſchäftsführer Leon Daudet und 12 Kom⸗ muniſten unterzeichnet, die als Schriftſteller oder Vertriebsleiter verbotener kommuniſtiſcher Zeitun⸗ gen oder Flugſchriften verurteilt worden waren. Das Schiffsunglück im Marmara⸗Iteer. — Sofia, 30. Dez. agentur). Mehrere Tage nach der Kataſtrophe, konnte mit Beſtimmtheit feſtgeſtellt werden, daß bei dem Untergang des bulgariſchen Dampfers„Warna“, der, wie gemeldet, nach einem Zuſammenſtoß mit einem grtechiſchen Dampfer im Marmarameer geſunken iſt, 24 Perſonen ihr Leben eingebüßt haben und zwar 22 Mann der Beſatzung und 5 Paſſagiere, Kundgebung gegen den Gouverneur von Bombay — Ahmedabad, 30. Dez. Als der Gouverneur von Bombay, Sir Frederie Sykes, heute hier ein⸗ traf, wurde von den„Unabhängigkeitsverbänden der Jugend“ am Bahnhof eine Kundgebung veranſtaltet. Die Demonſtraten ſchwenkten ſchwarze Fahnen und es ertönten Rufe, die den Gouverneur zur Heimreiſe aufforderten. Flugzeugabſturz in Texas— Fünf Tote — Amarillo(Texas), 30. Dez. Ein Flugzeug, das eine Anzahl kurzer Flüge mit Paſſagieren unter⸗ nommen hatte, ſtürzte beim letzten Fluge kurz vor der Landung aus etwa 65 Meter Höhe ab. Die fünf Inſaſſen wurden getztet. Ein Getreideſpeicher in Chicago niedergebrannt — Chicago, 30. Dez. In einer Werkſtatt eines großen Getreideſpeichers der hieſigen Malzfabrik Albert Schwill u. Co. brach heute ein Brand aus. Während die in dem Raum beſchäftigten neun Ar⸗ beiter das Feuer zu bekämpfen ſuchten, erfolgte eine Exploſion, wobei alle neun Arbeiter verletzt wurden, darunter zwei ſchwer. Der Brand breitete ſich raſch auf den ganzen Speicher aus, der nach einer Stunde zuſammenſtürzte. 700 000 Buſhel Ge⸗ treide im Werte von einer Million Dollar wurden vernichtet. Das Gebäude ſelbſt hattet einen Wert von einer halben Million Dollar. * Neujahrsfeier der Badiſchen Regierung. Am Neujahrstage, vormittags 11.30 Uhr, findet, wie all⸗ jährlich, ein von der Badiſchen Staatsregierung ver⸗ anſtalteter Feſtakt im Badiſchen Landestheater ſtatt. Die Anſprache wird Honorarproſeſſor Dr. Ott, Direktor des Realgymnaſiums Goetheſchule, halten. 2 (Bulgariſche Telegraphen⸗ e r Pre Srl n Dienstag, den 31. Dezember 1929 Neue Maunheimer Zeitung[(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 604 Die Silvester-Ausgabe erscheint heute abend zur üblichen Zeit Am Donnerstag, den 2. Januar 1930 erscheint eine Frühausgabe um 6 Uhr Städtiſche Nachrichten Arbeitsloſenunterſtützung Erwerb der Anwartſchaft durch Beſchäftigung im Ausland Nach einer Verordnung des Reichsarbeitsmini⸗ ſters ſteht für den Erwerb der Anwartſchaft auf Ar⸗ beitsloſenunterſtützung eine Arbeitnehmertätigkeit, die im Auslande ausgeübt wird, einer verſiche⸗ rungspflichtigen Beſchäftigung gleich, wenn die Tä⸗ tigkeit in einem Grenzbezirk ausgeübt wird. Als ſolche gelten: In Belgien der Bezirk des kleinen Grenzverkehrs, in Dänemark die auf Grund des Vertrags von Verſailles abgetretenen, ehemals deut⸗ ſchen Teile Nordſchleswigs, in Danzig das ganze Stadtgebiet, in Frankreich das ehemalige Reichsland Elſaß⸗Lothringen, in Litauen der Bezirk des kleinen Grenzverkehrs, außerdem das Memelgebiet, in Luxemburg das ganze Stadtgebiet, in den Nie⸗ derlanden der Bezirk des kleinen Grenzverkehrs, in Polen der Bezirk des kleinen Grenzverkehrs, außer⸗ dem der polniſche Teil des ehemaligen Abſtimmungs⸗ gebiets Oberſchleſien und in der Tſchechoſlowakei der Bezirk des kleinen Grenzverkehrs, außerdem das Hultſchiner Ländchen. Vorausſetzungen für den Erwerb der Anwart⸗ ſchaft auf Arbeitsloſenunterſtützung ſind, daß der Arbeitnehmer einen Beitrag zur Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung ent⸗ richtet, während ſeiner Beſchäftigung im Ausland ſeinen Wohnort im Deutſchen Reich hat und daß der Arbeitsloſe zu der Zeit, für die er die Unterſtützung beanſprucht, Reichsangehöriger iſt. Die Beiträge müſſen bei der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe oder, wo eine ſolche nicht beſteht, bei der Landkrankenkaſſe einbezahlt werden, in deren Bezirk der Arbeitneh⸗ mer wohnt. Sie iſt gleich den Beiträgen, die der Arbeitnehmer zu zahlen hätte, wenn die Beſchäfti⸗ gung nach deutſchem Rechte der Pflicht zur Arbeits⸗ loſenverſicherung unterläge. Eine Beſchäftigungs⸗ zeit, für die der Beitrag nicht binnen vier Wochen ſeit dem Zahlungstag entrichtet wird, den die Satzung der Kaſſe beſtimmt, bleibt für den Erwerb der An⸗ wartſchaft außer Betracht. Unberührt bleiben die Vorſchriften über die Gleichſtellung einer Zugehörigkeit zur öſterreichiſchen Arbeitsloſenverſicherung mit der Zugehörigkeit zur deutſchen Arbeitsloſenverſicherung, über die Arbeits⸗ loſenverſicherung der Grenzgänger an der deutſch⸗ ſchweizeriſchen Grenze, und über den Erwerb der Anwartſchaft auf die deutſche Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung durch eine Beſchäftigung als Grenzgänger in der Schweiz. Für die Geltungsdauer des deutſch⸗ polniſchen Abkommens über Oberſchleſien vom 15. Mai 1922 ſteht eine Beſchäftigung, die im polniſchen Teile des ehemaligen Abſtimmungsgebietes Ober⸗ ſchleſtien ausgeübt wird und nach deutſchem Recht arbeitsloſenverſicherungspflichtig wäre, einer nach deutſchem Recht arbeitsloſenverſicherungspflichtigen Beſchäftigung gleich, auch ohne daß ein Beitrag zur Reichsanſtalt entrichtet wird, wenn der Wohn⸗ oder Aufenthaltsort des Arbeitsloſen im deutſchen Teil des ehemaligen Abſtimmungsgbietes Oberſchleſien liegt. * * Lebensmittel⸗Diebſtähle. Wenn ich mir keine Orangen kaufen kann, dann ſtehle ich ſie, dachte der Dieb, der am 24. Dez. auf der Straße zwiſchen F 1 und 2 einen Sack mit 70 Pfund Orangen entwendete. Aus einem Keller in Neckarau verſchwanden am erſten Weihnachtsfeiertag etwa 15 Flaſchen 1928er Winſcheringer, 1927er Nierſteiner Fritzenhöhle und Gimmeldinger. Die Kriminalität im Jahre 1929 Leider hat die Kriminalität im Jahre 1929 nicht nachgelaſſen. Man iſt verſucht, das Gegenteil zu behaupten. Die Gerichte waren noch nie ſo über⸗ laufen wie in dem letzten Jahre. Viele Strafabtei⸗ lungen, wie dies z. B. beim Mannheimer Gericht der Fall war, mußten außerordentliche Sitzungen einſchieben. Es rührt dies einmal daher, daß man wegen jeder Lappalte gleich zum Kadi läuft— es ſet nur an die vielen Beleidigungsprozeſſe er⸗ innert— zum andern aber in der Zunahme der Kriminalität der Jugend. Zwar iſt von einer Seite behauptet worden, daß die Jugendkriminalität in den letzten Jahren zurück⸗ gegangen iſt. Wer aber ſtändig mit den Gerichten zu tun hat und fortgeſetzt den Gerichtsteil der Groß⸗ ſtadtzeitungen verfolgt, kommt doch zu einem ande⸗ ren Ergebnis. Feſt ſteht, daß die Kriminalität im allgemeinen trotz Reichskriminalſtatiſtik eine auf⸗ ſteigende Tendenz zeigt. Es iſt zu berückſich⸗ tigen, daß durch das neue Jugendgericht das ſtraf mündige Alter hinaufgeſetzt worden iſt und daß anſtelle von Strafmaßnahmen in vielen Fällen Erziehungs maßnahmen traten, die ſtatiſtiſch nicht erfaßt ſind. Unſtreitig bilden die ſchlechte Wirtſchaftskonjunk⸗ tur, die vielen Arbeiterentlaſſungen und das große Wohnungselend den Hauptfaktor der Zunahme der Strafdelikte. Man entſchuldigte dieſe mit der Kriegspſychoſe und dem Chaos, das durch den ver⸗ lorenen Krieg über Deutſchland hereingebrochen iſt. Dieſe Argumente haben aber heute nur noch teil⸗ weiſe Berechtigung. Der Hauptfehler liegt einmal in der vernachläſſigten Erziehung der Jugend und der Verwilderung der Sitten. Es fehlt der Jugend die ſtramme Zucht, der Wille zur Unterordnung im Recktsſtaat. Kriminell veranlagte halbwüchſige Bur⸗ ſchen wollen von einem Unterſchied zwiſchen Mein und Dein nichts wiſſen. Sie berauben den Neben⸗ menſchen kalten Blutes, ſteigen in die Wohnungen ein und ſtehlen, was ſie mitnehmen können. Leider gibt es Elemente, denen auf Erden nichts mehr hei⸗ lig iſt, die trotz eingehender Rechtsbelehrung mit troniſchem Lächeln einen Falſcheid ſchwören. Oft hört man Klagen darüber, daß die Strafen für manche Miſſetäter viel zu gering und zu milde ſind. Exemplariſche Strafen würden zweckdienlicher ſein. Wir wollen heute keine Unterſuchung darüber anſtellen, in welchem Maße dieſe Anſichten berechtigt ſind, ſondern wollen doch zu bedenken geben, daß der Verurteilte ſpäter auch wieder nach Verbüßung ſeiner Freiheitsſtrafe ins Leben hinaustritt und daß ſein Fortkommen ſchließlich auch von der Dauer ſei⸗ ner Strafe abhängig iſt. In anderer Hinſicht gibt es erfreulicherweiſe doch Richter, die nicht nur nach dem Buchſtaben des Geſetzes Recht ſprechen, ſondern ſich auch in die Pſyche des Angeklagten hineindenken und Milderungsgründe da gewähren, wo ſie an⸗ gebracht ſind. Bei einem Rückblick über die Tätigkeit der Mannheimer Gerichte läßt ſich ohne weiteres feſtſtellen, daß die Zeitſchrif⸗ ten⸗Proviſionsſchwindeleien und die Beſtellſchein⸗ fälſchungen auf Staubſauger gefühlsmäßig etwas zurückgegangen ſind, und zwar offenbar deshalb, weil die Unternehmer in der Auswahl der Reiſen⸗ den etwas vorſichtiger geworden ſind. Meiſtens wa⸗ ren die Angeklagten Reiſende, die durch Not und Elend und durch ſchlechten Geſchäftsgang ſich zu den Fälſchungen der Beſtellſcheine verleiten ließen. Dann kommen die vielen Eigentumsdelikte. Da⸗ bei iſt es nicht immer die Armut, die den Menſchen zum Dieb werden läßt, ſondern die Triebfeder zu ſolchen Vergehen iſt oft anderer Natur. In den überwiegendſten Fällen wird die Diebesbeute ver⸗ ſetzt und das Geld in leichtſinniger Geſellſchaft ver⸗ jubelt. Groß iſt auch die Zahl der Betrugs⸗ fälle, die tagtäglich vor den Mannheimer Gerichten abgeurteilt werden. Die Gerichte werden ſich ſolange mit den Heiratsſchwinbeleien zu befaſſen haben als die heiratsluſtigen Damen in der Wahl ihres zukünftigen Ehegemahls nicht vor⸗ ſichtiger geworden ſind. Ein Hetratsſchwindler, der am 1. März vor dem Mannheimer Gericht ſtand, nannte ſich ein Opfer der Pſychiatrik und wollte den Geiſteskranken ſpielen. Aber ſein Trick war vergeb⸗ lich. Er gab ſich als Sohn eines Sanitätsrats aus und bewog ein Mädoͤchen aus Schwetzingen gegen Heiratsverſprechungen zur Hergabe ihrer letzten Sparpfennige. Außerdem hatte er noch mehreren Mädchen das Heiraten verſprochen und merkwür⸗ digerweiſe mit Herz und Hand der Mädchen auch zugleich deren Geld erhalten, auf das es der Schwindler in allen Fällen abgeſehen hat. Ein ähn⸗ liches Betrugsmanöver verübte erſt jüngſt ein 28⸗ jähriger Schwindler, der ſich als Anilinchemiker und als Vertreter der General Motors mit einem Monatsgehalt von 1000 Mark ausgab, für ſeine Damen Blumen im Betrage von 135 Mark auf Kre⸗ dit kaufte und am Hauſe einer hieſigen jungen Dame im Auto vorfuhr. Beide Heiratsſchwindler wurden als gemeingefährliche Menſchen für längere Zeit unſchädlich gemacht. Von weiteren, die Oeffentlichkeit ſtark intereſſie⸗ renden Strafdelikten ſei zunächſt erwähnt der Mannheimer Gewerbebankprozeß, der von Montag, 4. März bis Montag, 11. März dauerte. Bekanntlich ſind bei den Unterſchlagungen rund 1 Million Mark durch geradezu raffinierte Be⸗ trügereien in falſche Taſchen gefloſſen. Die Unter⸗ ſchlagungen waren nur dadurch möglich, daß der Hauptangeklagte bei der Mannheimer Beamtenbank und der Mannheimer Gewerbebank Vorſtands⸗ mitglied war. Er betrieb eine geradezu ſchamloſe Kreditwirtſchaft. Die Höchſtgrenze für Kredite be⸗ trug 50 000 4. Das hinderte ihn aber nicht, bis zu 162 000% Kredite an eine Firma abzugeben. So⸗ dann griff er die Depots der Kunden an und ver⸗ pfändete für eine halbe Million Kundenwertpapiere. Seine Vergehen wurden ſtark beſtraft. Ein Nachſpiel zu dieſem Prozeß bildete die Ver⸗ handlung gegen den früheren Kaſſier der Gewerbe⸗ und Beamtenbank wegen ſchwerer Urkundenfälſchung am 25. April. Ein weiterer Prozeß, der ebenſo große Erregung und Erbitterung in der Bürger⸗ ſchaft hervorgerufen hat wie bei der Gewerbebank, bildete die Verhandlung gegen ein Vorſtandsmit⸗ glied der Handelsbank. Wenn wir uns nun dem Arbeitsgebiet der Mannheimer Kriminal⸗ polizei zuwenden, ſo ſei zunächſt feſtgeſtellt, daß die hieſige Kriminalpolizei, wie ſchon aus Vorſtehendem erſicht⸗ lich, im Jahre 1929 ein außerordentlich großes Ar⸗ beitspenſum zu bewältigen hatte. Wenn es gelungen iſt, die meiſten der komplizierteſten Fälle aufzuklä⸗ ren und die Täter der verdienten Strafe zuzuführen, ſo iſt dies der Tüchtigkeit und der guten Schulung der Kriminalpolizei zu danken. Nicht jeder Polizeibeamte eignet ſich für dieſen verantwortungsvollen Beruf. Es wird ſcharfe Ausleſe gehalten. Mut, Entſchloſſenheit im Handeln und nicht zuletzt Tapferkeit ſind die Eigenſchaften, die ein ſolcher Beamter aufweiſen muß. Wenn wir nachſtehend noch einige der wichtig⸗ ſten Kriminalfälle des abgelaufenen Jahres regi⸗ ſtrieren, ſo geſchieht dies zugleich in Anerkennung der wertvollen Dienſte, die die Kriminalpolizei der Bürgerſchaft der Stadt geleiſtet hat. Einbrüche und Raubüberfälle Mai und Juni: Ein Taglöhner hat mit zwei Genoſſen elf ſchwere Wohnungsein⸗ brüche und Diebſtähle, zumeiſt in der Oſtſtadt und in Feudenheim verübt. Ein anderer Taglöhner hat 14 Gartenhaus⸗ diebſtähle begangen. 11. Oktober: Raubüberfall im Kaſſenraum der„Schauburg“. 14. Oktober: Raubüberfall auf eine 81 Jahre alte Witwe in G 7, 3. 20. Oktober: Schwerer Einbruchs dieb⸗ ſtahl in einem Goldwarengeſchäft am Markt⸗ platz. 9. November: Raubüberfall auf eine Ver⸗ käuferin der Schreiber⸗Filiale in der Erlen⸗ ſtraße; wenige Tage ſpäter Diebſtahl in der Filiale der gleichen Firma in der Augarten⸗ ſtraße. 11. November: Einbruchsdiebſtahl im Büro der Katholiſchen Krankenkaſſe in K 1, 16. 20. Dezember: Raubüberfall auf einen Maunheimer Bürger an der Altripes Fähre. 5 Mit Ausnahme von einigen wenigen Fällen ge⸗ lang es der Kriminalpolizei, faſt alle Einbrüche und Raubüberfälle aufzuklären, die Täter feſtzunehmen und die entwendeten Gegenſtände den Eigentümern wieder zurückzugeben. Dies gilt namentlich von den Einbruchsdiebſtählen in der Oſtſtadt und in Feuden⸗ heim und von dem ſchweren Einbruchsdiebſtahl in dem Goldwarengeſchäft am Marktplatz, der von der Kriminalpolizei reſtlos aufgeklärt wurde. Die Tä⸗ ter und die Hehler ſitzen hinter Schloß und Riegel. Ein Teil der verhafteten Perſonen ſieht, wie wir erfahren, ſchon in den nächſten Tagen ihrer Aburtei⸗ lung entgegen. Fran: Fires Weihnachtsfeier der ehem. 110er Am Samstag abend hielt der Verein ehem. 110er Mannheim E. V. im Ballhaus ſeine Weihnachts⸗ feier ab. Der große Saal war von den alten Kameraden, ihren Angehörigen und Gäſten bis auf den letzten Platz beſetzt. Nach einleitenden Muſik⸗ ſtücken der Schützenkapelle See zer und einem von Frl. Rohberger geſprochenen Prolog begrüßte der 1. Vorſitzende, Herr Henn, die Mitglieder und die Ehrengäſte, vor allem die zwölf Mann ſtarke Abordnung der Traditionskompagnie der 110er beim 14. Inf.⸗Regt. in Meiningen und den Gauverbands⸗ vorſitzenden Kreuzer, den Vorſttzenden der 110er Vereinigung, Major Hackfeld, und die Vorſtands⸗ mitglieder befreundeter Militärvereine, der Heidel⸗ berger 110er uſw. Der Vorſitzende gab ſeiner Freude über die gute Entwicklung des Vereins Ausdruck und erſuchte ſchließlich die Anweſenden, ſich zu Ehren der im Weltkrieg und ſpäter geſtorbenen Kamera⸗ den zu erheben, während deſſen die Kapelle das Lied vom guten Kameraden ſpielte. Sodann leitete der gemeinſame Geſang eines Weihnachtsliedes zur eigentlichen Weihnachtsfeier über. Der Sänger ⸗ chor der Straßen bahner, der in kurzer Zeit unter ſeinem tüchtigen Dirigenten Dr. Riehl zu beachtlichem Können gelangte, brachte„Heilige Nacht“ von Beethoven fein abgerundet und mit Gefühl zum Vortrag. Der Gauvorſitzende Kreuzer betonte in ſeiner Anſprache ebenfalls die erfreuliche Wiedererſtar⸗ kung des Vereins und nahm hierauf die Ehrung verdienter Mitglieder vor. Er überreichte im Namen des Präſidiums des Badiſchen Kriegerbundes dem Ehrenvorſitzenden des Vereins ehem. 110er Mannheim, Gottlieb Göbel, und dem 2. Vorſitzenden Michael Kanzler das Bundesehrenkreuz 2. Klaſſe, indem er die Verdienſte der beiden Kameraden um den Verein würdigte und ihre Treue und Arbeitsfreudigkeit hervorhob. Der Oberſchützenmeiſter der Schützenabteilung, Auguſt Weigel, erhielt ein Ehrenzeichen für ſeine 35jährige Bundesangehörigkeit, wobei der Gauvorſitzende den Wunſch ausſprach, ihm auch noch das Bundesehrenkreuz 1. Klaſſe für 50jährige Mit⸗ gliedſchaft an die Bruſt heften zu können. Der treue Bewahrer der Vereinsfahnen, Peter Dann, wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Endlich überreichte der Gauvorſitzende einen Fahnennagel des Babdf⸗ ſchen Kriegerbundes für die Schützenfahne, mit der die Mannheimer 110er auf dem 3. Reichskriegertag in München vertreten waren. Im weiteren Verlauf des Programms gelangte die Studentenpoſſe„Ein ſtrammer Junge“ zur Auf⸗ füthrung, wobei die Bemühungen der Mitwirkenden durch einen vollen Erfolg belohnt wurden. Auch der Humoriſt Kunz hatte mit ſeinen originellen Kuplets die Lacher auf ſeiner Seite, ſo daß der an⸗ ſchließende Ball in beſter Stimmung ſeinen An⸗ fang nahm. el. * * Kein früherer Schluß der Haſenjagden in Heſſen. Bekanntlich werden in Heſſen die Schonzeiten für die verſchiedenen Wildarten ſehr oft geändert, ſo daß die auf den Jagdſcheinen aufgedruckten Zeiten ſelten übereinſtimmen. In dieſem Jahr hat die Jagd auf Haſen in Heſſen erſt am 15. Oktober, alſo zwei Wochen ſpäter als in Baden, begonnen, dagegen en⸗ digt die Schußzeit, wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, erſt mit dem 15. Januar 1930. Der künſtliche Menſch 1930 Das neue Jahr wird den Robot, den künſtlichen Menſchen, weiter vervollkommnen. Die Dummen werden über dieſe Prophezeiung lachen, wie ſie auch dereinſtens über die Eiſenbahn und die Flugmaſchine gelacht haben. Die Klugen aber werden den„Robot“ als größere Möglichkeit mechaniſcher Kraft, als willkommene Erleichterung für den Menſchen und als produktionsſteigerndes Element betrachten. Der künſtliche Menſch von 1929 konnte ſich ſchon von einem Stuhl erheben, konnte gewiſſe Fragen be⸗ antworten, konnte gehen, einen Nagel einſchlagen und ſich auf Befehl ſetzen. f Selbſtredend wird man dieſer Maſchine auch im Jahr 1930 noch nicht Geiſt und Intelligenz verleihen können. Niemals wird der Robot einer Geige Seele ſchenken, oder die Harfe meiſtern. Auch wer⸗ den wir durch den Robot viel Feines und Zartes verlieren. Aber der Robot, Modell 1930, wird auf techniſchem Gebiet Wunderdinge verrichten, an die wir heute noch nicht glauben.. Und alle Erfindungen, die die bru⸗ tale, ermüdende Arbeit der Menſchen verringern, ſollten wir herzlich will⸗ kommen heißen! Auch auf dem Gebiete des Tonfilms, vor allem des Ton⸗Jarben⸗Films, des Radios, des Fernſehens und der Geſchwindigkeiten wird uns das Jahr 1930 Dinge bringen, die wunderbar und unfaßlich find. Die Schnelligkeit der Verkehrsmittel, vor allem in der Luft, werden unerhört geſteigert werden. Die 1000 Kilometer Stundengeſchwin⸗ digkeitwirdzweifelloserreicht werden. Und nach weiteren zehn Jahren werden die Menſchen bei dem Gedanken lächeln, daß man in Deutſchland mit der Eiſenbahn im Jahre 1930 noch eine Stunde gebrauchte, um einen Weg von 30 Kilo⸗ metern zurückzulegen. N 3 Die Luftfahrt wird ausgebaut. Auch Rakete n⸗ verſuche werden überraſchende Ergebniſſe zei⸗ tigen. Vor allem wird das Ziel erreicht werden, daß die Motore der Flugmaſchinen geräuſchlos arbeiten. Der Siegeszug der Technik wird unaufhaltſam, mit früher nicht geahnten Erfolgen, weiter ſchreiten. Um ſo mehr muß man ſich wundern, daß Egois⸗ mus und Habſucht auch weiterhin den Menſchen bewegen und ihn auf der gleichen Stufe zeigen werden, wie er ſich ſchon zur Steinzeit offenbarte. Der uralte Tanz um das goldene Kalb wird weiter raſen mit unverminderter Kraft. Die Staaten werden rüſten und die weiter ſchreitende Technik ihren Waffen dienſtbar machen. Sie werden aber dieſe Rüſtungen mit ſophiſtiſchen Lügen ver⸗ brämen und werden bei der erſten Gelegenheit auf⸗ einander losſchlagen um wirtſchaftlicher Ziele willen. Und es iſt leider nicht ſchwer, zu prophezeien: In dieſer Hinſicht wird der Menſch ſich vorerſt noch gleich bleiben und auf dem Gebiete edler Menſchlich⸗ keit und verſtändnisvoller Friedensbereitſchaft wird keinerlei Fortſchritt zu verzeichnen ſein. Auch der künſtliche Menſch von 1930 wird daher in erſter Linie in den Dienſt des Kampfes geſtellt werden. So und nicht anders zeigt ſich die Welt an der Jahreswende 1929. M. A. Ein Hauptmannpreis⸗Träger ſchreibt ab. Die Wiener Staatsanwaltſchaft ſucht nach dem Schrift⸗ ſteller Jakob Haringer, der„auf Reiſen iſt“, ſeit er ſich wegen ſeines Plagtiats an einem Büh⸗ nenſtück Alwin Raths:„Der Mönch und Jacobäa“ verantworten ſoll. Haringer hat nicht nur plagiiert, ſondern auch Bücher in größerer Anzahl entwendet. Auch in einen Teppichſchmuggelprozeß war er bereits einmal verwickelt, wobei er auf ſeinen geiſtigen Zu⸗ ſtand unterſucht wurde. Dieſer als„eigenartig“ an⸗ geſprochene Schriftſteller erhielt 1925 für ſein Räu⸗ Ber märchen den Hauptmannpreis. Mutabor Eine Großſtadt⸗Phautaſie Rieſelnder, laſtender Nebel! In graugelben Schwaden ſenkt er ſich auf die Stadt, alles verhüllend, alles verſchlingend. Selbſt das ſonſt grelle Licht der elektriſchen Straßen beleuchtung vermag nicht, ihn zu durchdringen. Gebrochene, mühſam zuckende Strahlen flackern hier und da auf, doch verwirren ſie nur den Blick, wie die quäkenden, heulenden Auto⸗Signale das Ohr verwirren. Alles fließt durcheinander. Alles verzerrt ſich. Schwer legt der feuchte Brodem ſich auf die Bruſt. Keuchende Menſchen ſuchen ver⸗ ſchwimmende, ſonſt ſehr bekannte Häuſer und Grauen ſchleicht geſpenſterhaft in gekrampfte Seelen... Unruhige, angſtvolle Herzen flattern in kältegeſchüttelten Leibern.. Fleder⸗ mäuſe huſchen ſo durch alte Gemäuer. Gräßlich, ſich ſelbſt als Fledermaus zu empfin⸗ den! Gräßlich und ſicherlich falſch. Solche Fleder⸗ maus iſt gewiß ſehr zufrieden und findet Dämme⸗ rungen und feuchte Nebel durchaus beglückend. Flattern, Fliegen können ohne Propeller und Motor allerdings, muß ſchön ſein. Fliegen, immer der Sonne nach ja, wer das könnte! Wie heißt doch das Zauberwort des Kalifen? „Mutabor!“ Dreimal muß es gerufen und von drei Verbeugungen nach Sonnenaufgang zu muß es be⸗ gleitet werden. Mutabor! Mutabor! Strecken ſich nicht ſchon die Glieder? Wächſt nicht ein Schna⸗ bel, ſpitz und lang? Regen ſich nicht ſchon die Schwingen? Wahrhaftig! Man klappert nicht nur bereits, man empfindet auch heftige Sehnſucht nach Kröten und Fröſchen. Gravitätiſch ſtolziert man einher... Ja, als Storch fühlt man ſich wohl! Als Storch beſitzt man die Würde, nach der man bisher vergebens geſtrebt hat! g Ah, und die Sonne! Die heiße, ägyptiſche Sonne, die einſt auch Moſes beſchten. Moſes, der Geſetzes⸗ tafeln ſchrieb und zerſchlug— Moſes, das Baby, das die Prinzeſſin fand, am Ufer des Nils. Fand die denjungen im Schilf? Was geht's einen an— Mutabor— man iſt ein Storch und kein gründ⸗ licher deutſcher Gelehrter. Da iſt auch die Sphinx, das Ideal unzähliger Frauen, von Cleopatra über Hedda Gabler bis zum Bubiköpfigſten Sportgirl. Viel bewundert, häufig zu kopieren verſucht, nie⸗ mals erreicht. Gutentag, gnädige Frau! Gut durch den Sommer gekommen? Ja? Sie ſchweigt. Nun, das iſt ihr Beruf. Aber... wy iſt man denn eigent⸗ lich? War da nicht eben der Nil? Eins nur iſt klar: man iſt kein Storch! Man iſt, leider, noch immer ein Menſch, ein deutſcher Menſch, wenn auch gerade nicht ein Gelehrter. Man hat geträumt! Im Gehen, mit offenen Augen, mit⸗ ten in dieſem verd.... Nebel hat man geträumt, Das iſt deutſche Art! Das tut kein Storch, kein Franzoſe, kein Brite, keine Fledermaus, keine Aegypterin und auch kein Moſes— das tun nur wir Deutſche.. Brrrr... Feucht iſt der Mantel, feucht ſind die Schuhe, feucht iſt alles um, an, und in einem. Löſt man ſelbſt ſchon in Nebel ſich auf? Man ſollte ... ja wirklich, man ſollte Kalif ſein! Von Novem⸗ 005 15 Februar Kalif Storch, Mutabor, das wäre ön! Statt deſſen tropft Nebel, fließt Nebel, ſteigt Nebel. Wo kommt er her? Wo geht er hin? Wen, was verbirgt er? Vor wem, vor was ſchützt er? Schwer und dumpf klopft das Herz— mühſam atmet ſich's in der laſtenden Feuchte. Nebel über der Stadt! Clare von Gruner. Vom Nativnaltheater. Am Samstag findet im Nationaltheater die Erſtaufführung des vielbeach? teten und erſt in den letzten Tagen wieder von ver⸗ ſchiedenen großen Bühnen mit ſtarkem Eindruck herausgebrachten engliſchen Kriegsſtückes„Die an⸗ dere Seite“ von Sheriff ſtatt. Die Spielleitung hat Richard Dornfeiff. f 5 a Aegypterin wirklich den ſtrampelnden kleinen Ju⸗ 4. Seite. Dr. 604 Dienstag, den 31. Dezember 1929 Veranſtaltungen Das Schloßmuſeum Mannheim iſt am heutigen gu. De⸗ dember(Silveſter) nachmittags geſchloſſen. Am 1. Januar iſt das Muſeum mit ſeiner Son deraus⸗ ſtellung: Deutſche Min neſänger zum ermä⸗ gigten Eintrittspreis von 20 Pfennig je Perſon geöffnet und zwar durchgehend von 11—16 Uhr. Plauetarium. Am Neufahrstag ſpricht um 17 Uhr Hauptlehrer E. Elbs über„Himmelskunde und menſchliche Kultur,, Der den Beſuchern des Pla⸗ netariums aus vielen Vorträgen bekannte Redner wird ſeine Ausführungen durch Lichtbilder und Vorführung des Zeiß⸗Profektors erläutern. Die volkstümlichen Nibelungenſagal⸗Abende bringen zunächſt noch zwei Operetten ⸗Vorſtellungen, und zwar die letzten dieſer Gaſtſpielſerie. Am Neufahrs⸗ abend(Mittwoch) gelangt die Johann Strauß⸗Operette „Wiener Blut“, am kommenden Sonntag Leo Folls „Roſe von Stambul“ jeweils zur einmaligen Auf⸗ führung.„Wiener Blut“ wird in der Bornhofenſchen Kur⸗ haustheaterdekoration geſpielt, die für die Silveſternacht aufgebaut worden iſt. Hans Brandt und R. v. Schenk, zwei erſte Kräfte des Frankfurter Opernhauſes, ſpielen die Hauptrollen. Die muſikoliſche Leitung hat Karl Eberts. Ley Falls„Roſe von Stambul“ mit Friedel Gierga in der Hauptpartie wird von Kapellmeiſter Hans Leger dirigiert. Am Sonntag darauf wird dann die Kapelle badiſcher Polizeimuſiker unter Leitung von Obermuſtkmeiſter Heiſig ein 90 Pf.⸗Abend bei Wirtſchafts⸗ Fetrieb veronſ alten, für den als Einlagen turneriſche und ſportliche Da Hietungen vorgeſehen ſind. Auch die beiden letzten Operetten⸗Volksvorſtellungen finden bei kleinen Preiſen, jedoch ohne Bewirtſchaftung, ſtatt. Heute abend * Maunheimer Künſtlertheater„Apollo“. Premiere der neuen Wiener Magaczin⸗Revue 1930 in 28 Bildern mit einem ausgewählten Soliſten⸗Perſonal und Dane Reeves, der großen Senſation vom Palace, New⸗ Hork. In den vorderen und oberen Räumen großer Sil⸗ eſter⸗ Betrieb mit Tanz(3 Kapellen). Nach der Vor⸗ ſtellung im Trocadero Feſtabend unter Mitwir⸗ kung des Revue⸗Enſembles. Gino d Arrigo von der Mailänder Scala ſingt. Vormerkungen auf Plätze au der Theaterkaſſe. * Die Silveſtervorſtellung bei Sarraſaui beginnt be⸗ reits um 6½ Uhr! Die Direktion des Zirkus Sarraſani macht bekannt, daß ſie den in zahlreichen Zuſchriſten ge⸗ äußerben Wünſchen auf Früherlegung der Silveſtervor⸗ ſtellung Rechnung getragen hat. Es iſt ſomit jedermann möglich, rechtzeitig zu den Silpeſterſeiern im eigenen Heim oder in den hieſigen Lobalitäten zu erſcheinen. Da er⸗ fahrungsgemäß gerade am dieſem Tage mit dem frühen Vopſtellungsbeginn eine lebhafte Nachfrage nach Karten herrſcht, beſorge man ſich eine ſolche rechtzeitig in den Vor⸗ verkaufsſtellen oder on der Zirkuskaſſe. Film ⸗Runoͤſchau Schauburg:„Flucht in die Fremdenlegion“. Die Aufführung der Fremdenlegionsfilme ſoll ſtets eine eindringliche Mahnung darſtellen und ein abichreckendes Veiſpiel vor dieſer tulturwidrigen Einrichtung ſein. Dabei Poſteht Obe Gefahr, daß bei kraſſer ſzeniſcher Ausgeſtaltung der Film deprimierend wirren bann und der Beſchauer nicht den Genuß findet, den er erwartet. Andererſeits wird durch Veſchönigung und Milderung der Verhältniſſe nicht ganz die notwendige Abschreckung erzielt. Zu der betz⸗ teren Art zählt auch der Film„Flucht in die Fremden⸗ legion“, der wohl die Strapazen der Legionäre zeigt, aber mit einer Glorifizierung der Legion endet, die bedenklich ebcheint. Auch des Ende des Films, die Zune vorzei⸗ liger Entlaſſung wegen Tapferkeit vor dem Feind, dürfte in Wirklickteit nicht vorlommen, wie auch der ganze Film nur ein wirklichteitsſfremder„Ausflug in dle Fremden⸗ kegton“ darſtellt. Das Ganze iſt ein Spielfilm, der nur teilweiſe zu feſſeln vermag. Beſondere Erwühnung ver⸗ dient das Spiel von Hans Stüwe als Legionär und Louis Ralph als Moſber. Die Trägerin der weib⸗ lichen Hauptrolle iſt Eva von Berne. Photo⸗ graphie iſt ausgezeichnet, aber atmoſphärelos und bevor⸗ 18 Bi * be Die zugt das„ſch Bild i Eine weit nidigere Warnung vor dem Eintritt in die Fremdenlegion gibt das perſönliche Auftreten des früheren Legtonärs Carl Bernhardt, deſſen ein⸗ druücksvollem Worte ſich niemand verſchließen kann. Die Verdienſte von Herrn Bernhardt ſeien dankend anerkannt, aber die Aufmachung ſeines Auftretens iſt Kitſch. Etwas weniger wechſelnde Beleuchtung, weniger Pathos aber eine beſſere Aus prache ohne Verſchkwchung ganzer Silben, wür⸗ den den Vortrag des„Melodrams“ zu einem Erlebnis machen.. * Union⸗Theater Feudenheim. Der auſſtrebende Stadt⸗ tell Feudenheim hat ein modernes Lichtſpiel⸗ theater erhalten. Mit einem gut ausgewählten Pro⸗ gramm:„Das Geheimnis des Abbe X“ und„Die Regi⸗ mentstochter“ wurde das Theater am Samstag abend er⸗ öffnet. Vor einem vollbeſetzen Hauſe lieſen beide Filme am Sonntag noch zweimal und fanden ungeteilten Bei⸗ fall, Die Leitung hat Herr Zoller, Mitinhaber des Lichtſpieltheaters„Capitol“. Der maſſive Neubau macht im Innern einen gediegenen, vornehmen Eindruck und Vietet 400 Sitzplätze mit beguemer Beſtuhlung. Im Hinter⸗ grund iſt eine größere Bühne errichtet, für muſtkaliſche, geſangliche und ſonſtige Aufführungen.—.— Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Sinsheimer Brief Es iſt immer erfreulich, wenn von einer Ge⸗ meinde ein guter Geſundheitszuſtand zu berichten iſt. Und dort, wo es viele„Alte“ gibt, vermutet man nicht mit Unrecht, daß ein geſundes Klima herrſcht. In dieſer Hinſicht kann kein Streif⸗ zug in das Standesamtsregiſter vorgenommen wer⸗ den. Daß im Oktober Georg Bauer ſeinen 87., ein paar Tage ſpäter Frau Scheidel Witwe ihren 90. und in den letzten Tagen Frau Ottilie Carl geb. Biſcher ebenfalls ihren 90. Geburtstag feiern konn⸗ ten, ſind doch einige Stichproben auf die offenbar recht günſtige Altersſtatiſtik und die allgemeine Ge⸗ ſundheitslage.— Im Oktober war hier wieder eine Aufführung des Frankfurter Künſtlertheaters für Rhein und Main. Dieſes Mal wurde das Luſtſpiel „Dover— Calais“ von Julius Berſtl gegeben. Wie⸗ derum zeigte ſich die Aufführung als eine einwand⸗ freie Theaterdarſtellung, die auch in einer größeren Stadt den Schauſpielern zur Ehre gereicht haben würde. Aber um wieviel ergreifender und tiefer war die Wirkung bei der Aufführung des Ibſenſchen Geſellſchaftsdramas„Die Stützen der Geſellſchaft“! In alle Einzelheiten hinein zeigte ſich die Arbeit des Regiſſeurs. Gewiß wird man hier derartigen Dar⸗ bietungen immer großes Intereſſe entgegenbringen. Neben dem Theater kam auch die Muſik zur Gel⸗ tung. In einem Gaſtſpiel trat das allmählich ſich in den Vordergrund ſchiebende Heidelberger Konzert⸗Orcheſter unter der Leitung von Muſikdirektor Otto Heinrich Mann in einem „Abend bei Johann Strauß“ in die Oeffentlichkeit und zeigte, trotz einem ſchwachen Beſuch, daß die Vereinigung dieſer jungen Künſtler nicht nur die Wege, die zum Erfolg führen, ſieht, ſondern auch beſchreitet: emſiges Bemühen, ausgereiftes Spiel. Als Sängerin wirkte an dieſem Abend Frau Lieſel Thönniſſen⸗Leh mit. Auch die einheimiſchen Kräfte regten ſich. Am 1. Dezember trat der Muſik⸗ und Geſangverein„Liederkranz“, 2 Kommunale Chronik Oberbürgermeiſter Fieſers Abſchied von Baden ⸗Baden * Baden⸗Baden, 30. Dez. Stadt Baden⸗ Baden bereitete ihrem ſcheidenden Oberbürgermeiſter Fieſer heute nachmittag eine würdige Ab⸗ ſchledsfeter. Im geſchmückten großen Rathaus⸗ ſaale verſammelten ſich die Mitglieder der ſtädtiſchen Kollegien, die Amtsvorſtände, Preſſe und eingela⸗ denen Gäſte. Das Doppelquartett des ſtädtiſchen Orcheſters ſpielte Tartinis„Largo“, der Sänger⸗ bund„Hohenbaden“ ſang Mozarts„Schutzgeiſt“. Es betrat der Obmann des Stadtverordnetenvorſtandes, Juſtizrat Ketterer, das Podium, der die Tätigkeit des Abſchiednehmenden tiefgründig würdigte und einen Ueberblick über das, was Oberbürgermeiſter Fieſer in den 23 Jahren ſeines Wirkens als Ober⸗ Die haupt der Stadt Baden⸗Baden geleiſtet hat. Er ſprach im Namen der Kollegien und der Bürger⸗ ſchaft den Dank für alle Mühe und Aufopferung in den ſchweren Jahren der Kriegs⸗ und Nachkriegs⸗ zeit aus und übermittelte den Beſchluß des Stadt⸗ rates und des Bürgerausſchuſſes, Oberbürgermeiſter Fieſer das Ghrenbürgerrecht zu verleihen und die Brücke zum Kurhaus Rein hard⸗Fieſer⸗ Brücke zu taufen. Im Namen des engeren Mit⸗ arbeiterſtabes des ſcheidenden Oberbürgermeiſters ſprach anſchließend der Amtsnachfolger, Oberbürger⸗ meiſter Elfner, der einen Blick in die tiefe Menſchlichkeit des nur infolge angegriffener Geſund⸗ heit aus dem Amt austretenden Oberbürgermeiſters gab. Oberbürgermeiſter Fieſer dankte gerührt für die vielerlei Ehrungen, die man ihm bereitete und gab dem Wunſthe Ausdruck, die ſchöne Bäderſtadt möge die Zeiten wirtſchaftlicher Depreſſion gut über⸗ ſtehen und zu neuem Glanze emporblühen. Mit einem Chor und einem Beethovenſtück wurde die Feier beendet. von dem man ſchon ganz bedeutende Leiſtungen gehört hat, mit der Auf⸗ führung der Mendelsſohn'ſchen„Walpurgisnacht“ hervor, einem Chorwerk, das in ſeinen Schwierig⸗ keiten für einen Landverein ſchier unüberſteigbare Schwierigkeiten bietet. Muſiklehrer Bauſt, der Leiter des Ganzen, ließ ſich nicht von ſeinem hohen Ziele abbringen, das er denn auch nach mühevollem Streben erreichte. In dem ſoliſtiſchen Teil ſang Frl. Erna Buhl die Altrolle, Prof. Flötzer die Baritonpartie und Konzertſänger Wieber⸗Karlsruhe die Tenorpartie. Der„Liederkranz“ kann ſtolz auf das Geleiſtete ſein. Der Pflege der Kʒammermufik galt der un⸗ gefähr vier Wochen vorher abgehaltene Kammer⸗ muſikabend des„Liederkranz“, bei dem die Herren Muſiklehrer Bauſt⸗ Sinsheim, Muſiklehrer Müller⸗ Heidelberg und Juſtizrat Hennemann⸗Achern mit⸗ wirkten. Dieſes wundervoll auf einander eingeſpielte Trio brachte Werke von Schumann, Mendelsſohn und Arenſky in meiſterlicher Weiſe zu Gehör. Den Höhepunkt fämtlicher Veranſtaltungen, die in das Gebiet der Bildung verweiſen, ſtellte aber ſelbſt⸗ verſtändlich der von dem Landesverein„Badiſche Heimat“ veranſtaltete Heimatkurs, über den ſchon berichtet wurde, dar. Ueberblickt man ſummariſch die hier ſkitzzierte Tätigkeit, ſo wird man ein reiches Bildungs⸗ leben erkennen können. Und in dieſen Kreis wird man ohne weiteres auch den von der Ortsgruppe für das Auslandsdeutſchtum hier abgehaltenen Vor⸗ trag, in dem der ſudetendeutſche Abgeordnete Dr. Baeran von Brünn über das Thema:„Deutſches Leid in der Tſchechoflowakei“ ſprach, einreihen kön⸗ nen. Dr. Baeran kennt aus eigener Erfahrung die Unterdrückungsmethode der Tſchechen. Seine Worte appellierten an das Gefühl aller Deutſchen, zuſam⸗ men zu ſtehen zur Wahrung der nationalen Ein⸗ heiten. 1 Aus dem Lande Bankdirektor Zinkgräf tritt in den Ruheſtand U Weinheim, 31. Dez. Gemäß ſeiner bereits in früheren Generalverſammlungen angekündigten Ab⸗ ſicht tritt Bankdirektor Philipp Zinkgräf nach über 36fähriger leitender Tätigkeit bei der Vereins⸗ hank Weinheim e. G. m. b. H. mit Schluß des Jahres in den Ruheſtand. Seinen Fähigkeiten iſt es zu ver⸗ danken, daß die Bank ſich zu einer der angeſehenſten Kreditgenoſſenſchaften des Landes emporgeſchwungen hat. Als eifriger Mitarbeiter des Verbandes badi⸗ ſcher Kreditgenoſſenſchaften wurde er bei der Grün⸗ dung des Verbandsausſchuſſes in dieſen berufen und iſt in ihm noch heute als wertvoller Mitarbeiter tätig. Auf dem Verbandstage in Baden⸗Baden im Jahre 1919 wurde er zum ſtellvertretenden Ver⸗ bandsdirektor gewählt, trat jedoch als ſolcher im Jahre 1926 krankheitshalber zurück. Neuerdings iſt er zum Vorſitzenden des Aufſichtsrates der Mannheimer Gewerbebank berufen und vor neue und ſchwere Aufgaben geſtellt worden, denen er ſich aus idealer Einſtellung zum Genoſſen⸗ ſchaftsweſen gern unterzieht. Man darf gewiß ſein, daß er auch auf dieſem Poſten wertvolle Arbeit leiſten wird. Sein Nachfolger bei der Vereinsbank Weinheim iſt Bankdirektor Otto Wriedt. Verhaftung von Falſchmünzern * Pforzheim, 30. Dez. Feſtgenommen wurden am 24. und 25. Dezember oͤrei hier wohnhafte Per⸗ ſonen wegen Falſchmünzerei. Einer davon ſtellte falſche Fünfmarkſtücke her, die beiden anderen ſetzten die Fünfmarkſtücke in hieſ. Ladengeſchäften ab. Wieder ausgegrabener Toter. * Kürzell b. Lahr, 30. Dez. Der 72 Jahre alte Landwirt Anton Schrentt von hier ſtürzte am 11 ds. Mts. in Dinglingen vom Wagen und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er Ende vergangener Woche verſtarb. Nachdem er am Samstag be⸗ erdigt war wurde er am Montag wieder ausgegraben da die Staatsanwaltſchaft die Todesurſache feſtgeſtellt wiſſen wollte. Nach erfolgter Sektion beſtattete man die Leiche am Dienstag wieder. Sturmſchäden in Karlsruhe 5 Karlsruhe, 30. Dez. Der ſtarke Stur m, der geſtern durch die Stadt brauſte, richtete an mehreren Stellen Schaden an. So warf er in der Beiert⸗ heimer⸗Allee bei der Südendſtraße einen Baum über die Straße, der von der Feuerwehr beſeitigt werden mußte. In der Vorholzſtraße riß er einen Garten zaun um, der ſich verkehrs⸗ ſtörend auf den Gehweg legte. In der Wilhelm⸗ ſtraße löſte er ein etwa 20 Pfund ſchweres Stück Zinkblech von einem Dachgiebel und warf es auf die Straße, wo es einem Poliziſten vor die Füße fiel. Im Faſanengarten und im Wildpark wurde mehrfach Baumſchaden verurfacht. Auf dem Turmberg in Durlach riß der Sturm eine Akazie um, die eine Starkſtromleitung und Tele⸗ phonleitung mit ſich nahm. Außerdem fiel ſie in einen Gartenzaun, der ſtark beſchädigt wurde. wurde. Der Schaden beträgt etwa 500 /. Das Autounglück bei Lörrach & Pörrach, 30. Dez. Zu dem bereits im geſtrigen Abendblatt gemeldeten ſchweren Autounglück in Eimeldingen wird noch ergänzend berichtet: Gegen halb 2 Uhr nachts wurde der in Kirchen anſäſſige Arzt Dr. Baum zu einer kranken Frau nach Märkt gerufen. Er mußte hierbei den Weg durch Eimel⸗ dingen nehmen. Kurz vor Eimeldingen begegneten ihm zwei Radfahrer, vor denen er ſeine Schein⸗ werfer abblendete. Als er wieder die großen Schein⸗ werfer einſchaltete, traf er plötzlich auf vier junge Leute, die zu je zweien auf der rechten Straßen⸗ ſeibde in der Fahrtrichtung des Autos gingen. Dr. Baum erfaßte nun mit ſeinem Auto die beiden Flügelmänner und ſchleifte einen etwa 25, den anderen 35 Meter weit, ehe er ſeinen Wagen zum Halten bringen konnte. Der eine von ihnen war ſofort tot, der andere ſtarb bald nach ſeiner Ein⸗ lieferung ins Krankenhaus. Es handelt ſich bei den beiden Verunglückten um junge Leute namens Oskar Glattacker und Wilhelm Hofmann, beide aus Märkt. Das Unglück hat ſich auf der rech⸗ ten Straßenſeite ereignet, wie ſich auf Grund ber Spuren nachweiſen ließ. Der Autofahrer führt das Unglück darauf zurück, daß er infolge des Abblen⸗ dens ſeines Lichtes die jungen Leute nicht bemerkte und ſie infolgedeſſen überfuhr. Die beiden ums Leben Gekommenen ſtehen im Alter von ungefähr zwanzig Jahren. 5 8 en Dienstag, den 31. Dezember Nationaltheater:„Die Fledermous“, 19 Uhr. Maunheimer Küuſtler⸗Theater„Apollo“: Premiere der Neuen Wiener Magazin⸗Repue 1990. Anfang 20 Uhr. Nibelungenſaal des Roſengartens: Silveſter⸗Revue„Bad Mannem 1930“ mit anſchließendem Silveſterball. Anfang 20.30 Uhr. Zirkus Sarraſani: i Große Vorſtellung. Anfang 18.30 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Meſſalina“. Scha u⸗ burg:„Flucht in die Fremdenlegton“.— Capitol: „Die pier Teufel“. Scala:„Die fidele Herren⸗ partie“.— Gloria:„Frühlingsrauſchen“.— Pala ſt⸗ Theater:„Pat und Patachon“.— Ufa⸗ Theater: „Uebern Sonntag, lleber Schatz“,— Univerſum: „Schwarzwald mädel“, N f Sehenswürdigkeiten: 5 Kunsthalle:(außer Montags] tägl. 10—18 Uhr, a uhr; Sonne und Fefertogs durchgehend von 1116 Uhr, Aus⸗ ſtellung„Max Läuger, das geſammelte Werk“. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr u. nachm. von 1819 Uhr: Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag: 1 bis 19 Uhr. 5 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Abeln Pegel 30 27, 28. 1981 Nesar-Bege. 28, 27. 80 81. Bafel.06.84.72 0,770 68 5 Schuſterinſel 9000047 1038.47 34 Mannheim 390 275.804 Fehl.9402 83.88 281.86 Jagſtfeld 10618787 4,28 Maxau.15 714.58 486.55 Mannheim 2 492.752 82.80 3,88 Taub.161.661.8254 65 Köln 20901 892 42.25 44 Chefredakteur: Kurt Fiſcher 5 5 Derantwortlich für Politik: H. A. Meißner— feuilleton; Dr. S. Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Spoct und Vermiſchtes: Willn Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber. Drlicker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheinier Zeitung G. m. 5. 5. Mannbelm. R 1. 6 5 Schluß des redaktionellen Teils Häßlich gefärbter Zahnbelag.„Ein Kummer waren ſtets meine gelben Zähne. Nachdem ich alle Hilfsmittel ange⸗ wandt hatte, verſuchte ich es mit Clorodont und die Mir⸗ kung war erſtaunlich. Heute erfreue ich mich geſunder we ßer Zähne.“ Gez. E. Jacobi, Landsberg a. d. Warte. 8 „Die Sache, die man Liebe nennt Aufführung im Frankfurter Neuen Theater Die Sache, die man Liebe nennt.. Da liegt's. Wenn Liebe Sache wird, kann man ſie verkaufen, kann man ſie verleihen, man kann ſie pfänden, man kann Geſchäfte mit ihr machen, man kann ſie ver⸗ tragsmäßig aus⸗ oder einſchalten,—— nur daß das verflixte Ding ſich in anderer Geſtalt wieder mauſig macht. So widerſpricht ſie herrlich aller Logik, aller Ratio. Edwin Burke iſt Engländer. Alſo kann er rech⸗ nen. Alſo hat er, wenn er Komödie ſchreibt, Rieſen⸗ vorbilder für die Aphoriſtik ſeines Dialogs, und für die Menſchen das witzige Kliſchee, das der liebe Gott ſeinerzeit für den engliſchen Gentleman und ſeine Lady benutzte. Und ſiehe da, es gelang auch ihm eine reizende Komödie:„This thing called love“. Ste ſtreiten ſich, ſie hetzen ſich, ſie bringen ſich zur Verzweiflung. Möbel ſtürzen, Frauen wimmern, Männer fluchen unter Trümmern. Uebergeſchrieben: Die Sache, die man Ehe nennt. Da kommt ein Mil⸗ ionär— warum ſollte der Mann auch weniger haben?— mit Gemüt, mit Herz, mit einem Scheck⸗ buch, und ſucht mit dieſen dreien ein trautes Heim, Glück allein. Dazu muß man bekanntlich heiraten. Die Sache, die man Ehe nennt, verwandelt aber eine geſcheite Frau in Sachlichkeit, macht einen An⸗ ſtellungsvertrag, macht drei Monate trautes Heim, und ſiehe da, alles iſt buttergleich. Da kommt die Sache, die man Liebe nennt, heraufbeſchworen, durch vertragsmäßig konzeſſionierten Flirt— ſie mit einem patentierten Caſanova, er mit einem Dämchen— und obwohl ſie ſchon drei Monate getraut ſind, trauen ſie ſich jetzt erſt, Nun langt's gerade noch zu einem amüſanten dritten Akt voll Liebe, Krach und Sachlichkeit, damit ein happy end olkenlos über bürgerlichem Himmel ſtrahle. Keckes kleines Stück mit viel engliſcher Geſcheit⸗ eit mit prickelnder Aphoriſtik. Keckes kleines An⸗ en⸗Ohren⸗Nehmen für uns alle, von Lydia Bu ſch Karl Günther, dieſen beiden Triumphatoren des geſunden Menſchenverſtands, dieſen Bankrotteu⸗ ren vor der Sache Liebe zum Entzücken wieneriſch geſpielt. Elſa Tiedemann porzellanen und hyſteriſch reizvoll, Hella Gantzert, die ſich erſtaun⸗ lich zur Groteskſchauſpielerin entwickelt und mit einem blöden Geſicht ganz ſtumme Szenen zu lauten Lacherfolgen machte, Co ſt a, dem man eine falſche Rolle gegeben hat— der Ehemann iſt kein Komiker und hat in dem Stück auch nix zu lachen; hier ge⸗ hörte ein Bonvivant mit der Milch der frommen Denkungsart hin— Falkner überaffektiert als Caſanova i. V. runden unter Chmelnitzkys leichter Hand das Stück zum Ergötzen des Publikums und ſpielen mit Luſt und Hingabe vor dem vollkommenen Bühnenbild Guſtl Heiligs eine Komödie mit Geiſt.. Ein Hirtenbrief über die Kirchenmuſik In den Kirchen der Erzdiözeſe Freiburg kam der Hirtenbrief des Erzbiſchofs Dr. Carl Fritz über die Pflege der Tonkunſt zur würdigen Ausgeſtaltung des Gottesdienſtes zur Verleſung. In dem Hirten⸗ brief wird darauf hingewieſen, daß das katholiſche Gotteshaus eine geweihte heilige Stätte iſt. Nichts dürfe hier die Würde und Heiligkeit des Gottes⸗ dienſtes verletzen. Dieſen Anforderungen habe auch der Kirchengeſang und die kirchliche Muſik zu entſpre⸗ chen. Weltlich, konzertmäßig dürfe das Kirchenlied nicht erklingen. Kirchlicher Geſang und kirchliche Muſik müſſe weihevoll und heilig ſein. Wenn in Deutſchland der Kirchengeſang und die kirchliche Muſik auch die Formen an ſich tragen könnten, die der deut⸗ ſchen Muſik eigen ſind, ſo müſſe doch ihr ganzes Ge⸗ präge derart ſein, daß Katholiken anderer Nationen von ihnen einen ungünſtigen Eindruck nicht erhalten, — ſie müſſe einen univerſalen, allgemein als kirchlich anerkannten Charakter an ſich tra⸗ gen. Bei einem Amt ſei nach Vorſchrift der Kirche in lateiniſcher Sprache zu fingen. Vor der Predigt und an Schluß des Amtes könne ein deutſches Lied vorgetragen werden. i Als eigentlicher Geſang der Kirche wird in dem Hirtenbrief der einſtimmige gregorſaniſche Choral bezeichnet. Der mehrſtimmige Geſang wird dabei allerdings, ſoweit er ſonſt kirchlichen Anfor⸗ derungen entſpricht, nicht abgelehnt. Inſtrumental⸗ muſik ſoll immer nur den Charakter der Begleitmuſik tragen und hinter die menſchliche Stimme zurücktre⸗ ten. Nicht zugelaſſen ſeien jene Meſſen der ſogenann⸗ ten„Wiener Klaſſiker“ vom Ende des 18. und Aufang des 19. Jahrhunderts, die den heiligen Ernſt und die religiöſe Weihe vermiſſen ließen. Nicht der berühmte Name eines Komponiſten, ſondern die kirchenmuſika⸗ liſche Qualität müſſe für die Wahl entſcheiden. Badiſches Landestheater. Unerklärt bleibt, weshalb im Badiſchen Landestheater Weih⸗ nachten mit dem ausgeſprochen franzöſiſchen„Muſik⸗ roman“ von Charpentier,„Louiſe“, gefeiert wurde. Das Werk iſt nicht mehr jung, ſeine Muſik wohl im⸗ mer noch hörenswert, aber daß man dieſen Hymnus auf Paris, auf die„freie“ Liebe, dieſe troſtloſe Hand⸗ lung, die ſchlechten Geſchmack hinterläßt, gerade für den erſten Feiertag beſtimmte, verſteht man aus kei⸗ nem Motiv heraus. Faſt möchte man an ein Ver⸗ ſehen glauben. Annäherung der Völker? Die Auf⸗ führung an ſich war muſikaliſch von J. Krips mit Eifer vorbereitet, das Orcheſter ſpielte mit ſtilechtem Glan. Aber die Texte der Solopartien ſaßen noch nicht und die Träger der Hauptpartien befriedigten nur ſtimmlich(Malie Fanz, Nentwig, Rühr); franzöſiſche Art in Beweglichkeit, Leidenſchaft, Geſte ſollte wohl imitiert werden, doch erreichte die Nach⸗ ahmung das Original bei weitem nicht. Man darf dieſe Wiedergabe nicht entfernt einer Pariſer ver⸗ gleichen.. Im Schauſpiel hinterließ das zweite Stück der Serie„Zeittheater“, Lauckners„Kriſis“, nicht entfernt die Debatten von Bruckners„Krank⸗ heit der Jugend“. Das Stück wurde als Konſtruk⸗ tion zmpfunden und geſpielt. Nur ſchwachen Zu⸗ ſpruch fand das hier neue Ballett von Groß„Der arme Reinhold“: ſeine Muſtk feſſelt die Jugend nicht, ſeine Handlung nicht die Großen. So blieb es bei beiden Teilen ein Zuwarten. Dr. Prz. Man lernt nie aus (Nachdruck verboten.) „Kreml“ iſt ein ruſſiſches Wort und wird überſetzt mit„Feuerſtein“ oder„Burg“. Es iſt gewöhnlich der erhöhte, befeſtigte Teil in ruſſiſchen Städten. Am bekannteſten iſt der Kreml von Moskau. *. 1850 war jeder 38. Deutſche ein Großſtädter, 1870 jeder 20., 1880 jeder 13., 1890 jeder., 1900 feder., 1910 jeder 5. heute iſt jeder 4. Deutſche ein Groß⸗ ſtädter. * Im 12. Jahrhundert ſtarben in Japan innerhalb von zwei Monaten infolge einer Hungersnot 42 900 Menſchen— eine ſehr hohe Zahl, wenn man bedenkt, wie wenig Einwohner die Staaten damals im Ver⸗ gleich mit heute hatten. Der Eskimo zeichnet ſich durch kerzengerade Beine und kleine Füße und Hände aus. Allerdings kom⸗ men auch O⸗Beine beim Vollblut⸗Eskimo vor, da⸗ gegen findet man X⸗Beine nur bei Miſchlingen, alſo bet ſolchen Eskimos, die Blutmiſchung mit Weißen eingegangen ſind. Univerſität Heidelberg. Der Direktor des pharmakologiſchen Inſtituts der medlzintſchen Aka⸗ demie in Düſſeldorf, Profeſſor Dr. W. Heubner, wurde mit Wirkung vom 1. April 1930 an zum or⸗ dentlichen Profeſſor der Pharmokologie an der Univerſität Heidelberg ernannt. Die Danziger Goethe⸗Woche findet im Oktober 1930 ſtatt. Sie wird veranſtaltet von der Goethe⸗ geſellſchaft in Weimar und dem Deutſchen Heimat⸗ bund in Danzig und wird von den maßgebenden Stellen in Danzig gefördert. Geplant ſind Vor⸗ leſungen der erſten Autoritäten Deutſchlands über neuzeitliche Gpetheprobleme und muſikaliſche Dax⸗ bietungen von Goethes Liedern in der Vertonung lebender Komponiſten, Feſtaufführungen im Dan⸗ ziger Stadttheater und vor allem eine Goetheaus⸗ ſtellung im Franziskanerkloſter in Danzig, * Wen d cer eee en eee * f Dienstag, den 31. Dezember 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 604 gelegentlich der Erprobung Den Fliegertod ſtarben Wieder iſt ein Jahr zu Ende gegangen; ein Jahr, in dem der Schnitter Tod unbarmherzig ſeine reiche Ernte unter unſerer Fliegerjugend gehalten hat. Vorweg ſei jedoch geſagt, daß im Vergleich zum ausgedehnteren Flugweſen die Zahl der To⸗ desopfer,(45) die mit den Weg zum Erfolg bahnen helfen, gegen früher(1927 und 1928 je 31) Kicht weſentlich zugenommen hat. Unſere toten Ka⸗ mersden, welche durch die ſich in aller Oeffentlich⸗ keit ereigneten Unglücksfälle zu Märtyrern eines wachſenden Werkes wurden, verdienen es, daß ihrer rückblickend in Erfurcht gedacht wird. Eine verhüllte Darſtellung des wahren Sachverhaltes würde letzten Endes— zum Schaden der Weiterentwicklung— die unnötigen Bedenken der luſtfahrtbegeiſterten Kreiſe nie und nimmer zerſtreuen. Auch heute gelten noch die Worte aus vergangener Vorkriegsfliegerzeit: „per aspera ad astra“. Unſer Vaterland beklagt im Jahre 1929 den Tod der nachſtehenden tatkräfti⸗ gen deutſchen Männer und Frauen, die ihr Leben für die Zukunft unſerer Luftfahrt einſetzten und durch ihren prächtigen Fliegergeiſt vornehmlich für die junge Sportfliegerei Deutſchlands immer ein leuchtendes Vorbild bleiben werden. Im abgelaufenen Jahre forderten Aus bil⸗ dung Sportflug und Luftverkehr ohne Anſehen der Perſon ihren Tribut. Bei einem Schul⸗ fluge ſtürzte auf dem Flugplatz Stuttgart Böblin⸗ gen der Flugſchüler Knappe von der„Deutſchen Luftfahrt G. m. b..“ am 18. März infolge eines Bediennungsfehlers ab. Im Bezirkskrankenhaus verſchied er bald darauf an den erlittenen ſchweren Verletzungen. Ihm folgte am 23. Mai der Jung⸗ flieger Günther Abraham ⸗Roſtock. Er befand ſich auf einem Ueberlandfluge, als ihn bei Eichſtätt das Geſchick ereilte. Der 16. Juni, ein Sonntag, entriß uns zwei hoffnungsvolle deutſche Jünglinge: wäh⸗ rend der 22 Jahre alte Kaſſeler Segelflieger Heinz Kolle bei einem Abſturz mit dem Segelflugzeug „Dörnberg“ in der Nähe der Helffenſteine lebens⸗ gefährlich verletzt wurde und nach Ueberführung in das Landeskrankenhaus ſtarb, ſtürzte auf dem Flug⸗ platze Leipzig⸗Mockau der faſt gleichaltrige Flug⸗ ſchüler Benno Hacke⸗Torgau auf einem Prüfungs⸗ fluge tödlich ab. Bedauerlich, doch unverſtändlich zu⸗ gleich, bleibt das jähe Ende des Pol.⸗Oberwacht⸗ meiſters Seide l⸗Plauen(Vogtlö.); der an einem Segelfluglehrgang für Fortgeſchrittene teilnahm. Au 28. Oktober, dem Todestage Boelckes, war er mit dem nach dem Altmeiſter Schulz benannten Segel⸗ flugzeug„Ferdinand“ auf dem Gelände der Segel⸗ flugſchule Grunau(Rieſengeb.) zu einem längeren Fluge geſtartet. Nachdem er bereits eine halbe Stunde lang geſegelt war und ſich in ziemlicher Höhe befand, verſuchte er— einen Looping zu dre⸗ hen. Hierbei wurde er aus der Maſchine geſchleudert und brach ſich das Genick. Wenn diesmal auch bei Werkſtattflügen neuer Flugzeuge er⸗ freulicherweiſe keine Verluſte zu beklagen waren, ſo beſiegelten leider wiederum zahlreiche Sport⸗ flieger ihre Treue und Anhänglichkeit zu ihrer geliebten Fliegertätigkeit mit ihrem Blute. Ein Berliner Sportdoppeldecker„D. 1547“ ſtürzte am 6. März über der Feldmark Kotzow nahe der Mecklen⸗ burg⸗Schweriner Grenze aus unbekannter Urſache ab und wurde völlig zertrümmert. Hierbei fanden der 29jährige Arendt⸗Berlin und ſein J31jähriger Begleiter Düring ⸗Stettin den Fliegertod. Am 8. Mai ereignete ſich auf dem Flugfelde Wien⸗Aſpern ein tödlicher Unfall. Der 33jährige Kunſtflieger Wilhelm Mejo⸗Eſſen führte mehreren öſterreichi⸗ ſchen Intereſſenten einen„Phönix“⸗Doppeldecker vor. Bei einem ſeiner Loopingflüge löſte ſich anſcheinend der Gurt, mit dem der Pilot feſtgeſchnallt war. Mejo fiel aus der Maſchine und wurde auf der Stelle getötet. Bei Flugverſuchen in Rheinheſſen wurde am 12. Mai das Segelflugzeug„Bingen“ der Techniſchen Segelfliegergruppe Bingen, das ſich über dem Büdesheimer Gelände in einer Höhe von un⸗ gefähr 50 Meter befand, anſcheinend von einer Böe erfaßt, ſo daß es ſich überſchlug Der 2 Johre alte Von Hauptmann a. D. Schreiber⸗Berlin Segelflieger Abt, der Vorſitzende der dortigen Gruppe, kam dabei ums Leben Am gleichen Tage verunglückte tödlich, fern der Heimat, in Longbeach (Kalifornien) bei einem der in Amerika üblichen Vergnügungsrundflüge der ehemalige deutſche Feldflieger Bernhard Lauſche r. Bei einem Rund⸗ fluge über dem Flugplatze Böblingen ſtürzte am 8. Juni das Leichtflugzeug„D 1492“ ab. Der Pil t der Darmſtädter Dipl.⸗Ing.⸗ Paul Laubenthal, der als beſonders geſchickter Flugzeugführer galt, wurde ſofort getötet, wohingegen ſein Begleiter Pol.⸗Hauptmann Fiſcher⸗ Friedrichshafen ſeinem davongetragenen ſchweren Schädelbruch tags darauf im Krankenhaus erlag. Wenige Tage ſpäter, am 12. Juni, ſtieg Dipl, Ing. Hans Nowack auf dem Flugplatz Bonn⸗Hangelar mit einer Sportmaſchine „D. P. 2a“ zu einem Kunſtfluge auf. In 300 Meter Höhe kam das Flugzeug nach einer ſcharfen Kurve ius Trudeln und wurde beim Aufſchlag reſtlos zer⸗ ſtört. Der bewußtloſe Flieger ſtarb bereits auf dem Wege zum Sanitätsraum. Die Feldmark Kotzow ſollte am nächſten Tage noch einmal der Schauplatz eines tödlichen Abſturzes werden. Ein von Haupt⸗ mann Jeſchonnek geführter Albatros⸗Doppel⸗ decker ging hier aus ungeklärter Urſache in Trüm⸗ mer. Der auf dem Flugfelde der Ehre gebliebene Dr. Jeſchonnek war ein unermüdlicher Vorkämpfer für die Sache der jungen, immer noch arg geknebel⸗ ten deutſchen Sportfliegerei. Und noch ein unerſetz⸗ licher Verluſt in dieſem für die Luftfahrt beſonders ſchwarzen Sommermonat: am 16. Juni kreiſte bei der Weihe eines neuen Kriegerdenkmals das dem „Weſtpreußiſchen Verein für Luftfahrt“ gehörige Leichtflugzeug„Marienburg“ in etwa 50 Meter Höhe über dem Feſtplatze in Stuhm(Weſtpr.) Bei der Ausführung von Kunſtflügen löſten ſich plötzlich zum Entſetzen der nach tauſenden zählenden Zuſchauer⸗ menge die beiden Tragdecks vom Rumpfe. Die zwei Inſaſſen, der Weltrekord⸗Segelflieger Ferdinand Schulz und der Marienburger Segelflieger Bruno Kaiſer, die ſich ſchon während des Krieges als Flieger betätigt hatten, wurden getötet. Tragik des Schickſals! Ferdinand Schulz, der Mei⸗ ſter des motorloſen Fluges, fiel einem Unglück mit einem Motor⸗Flugzeug zum Opfer. Das Flug⸗ gerät, das ihm Jahreslang treu diente, verſagte diesmal ſeinen Dienſt und der oſtpreußiſche Volks⸗ ſchullehrer ſank zerſchmettert in die Tiefe. Die deutſche Segelfliegerei betrauerte einen ihrer Größ⸗ ten, darüber hinaus aber die ganze deutſche Flieger⸗ gemeinde einen ihrer beſten Kameraden! Ebenfalls au dieſem Tage büßte die beliebte Münchner Film⸗ ſchauſpielerin und Fallſchirmpilotin Helly Tuß mar ihr junges Leben ein. Bei einem Abſprung in Chur (Schweiz) wurde ſie vom Winde abgetrieben und landete inmitten des Rheins. Noch ehe Hilfe herbei⸗ eilen konnte, ertrank ſie. Mit dieſen Getreuen iſt aber keineswegs die lange Reihe derer erſchöpft, die ihr höchſtes Gut im Dienſte des Sportfluges ließen. Am Abend des 10. Juli geriet über dem„Rebſtock“, dem Flugplatze der Stadt Frankfurt a.., eine Sportmaſchine ins Trudeln und ſtürzte aus einer Höhe von ungefähr 60 Meter ab. Der Leiter der dortigen Luftpoltzei, Hauptmann Müller, der bei einem Flugſchüler mit flog, um die Prüfung abzunehmen, wurde dabei ein Opfer ſeines Berufes. Bei einer der letzten techniſchen Prüfungen zum„Europa⸗Rundfluge 1929“ verunglückte am 5. Auguſt über dem Flugplatze Orly bei Parts tödlich der zu den ſchönſten Ausſichten berechtigende Konſtrukteur und Pilot, Dipl.⸗J g. Hermann Hofmann, der ebenfalls aus der „Akademiſchen Fliegergruppe Darmſtadt“ hervorge⸗ gangen war. In einer Höhe von etwa 400 Meter brach plötzlich bei Ausführung von Sturzflügen der Flügel ſeines in mühevoller Nachtarbeit ſelbſt kon⸗ truierten Eindeckers ab. Mauche Hoffnung wurde mit Hofmann zu Grabe getragen! Auf dem Flug⸗ hlatz Fuhlsbüttel trug ſich am Morgen des 16. A. ein ſchweres Flugzeugunglück zu, bei bem zwei junge Menſcheuleben zu beklagen waren. Infolge einer anſcheinend zu ſcharf in Erdnähe genommene: Kurve ſauſte ein Meſſerſchmitt⸗Eindecker mit voller Geſchwindigkeit zu Boden, den Hamburger Sport⸗ flieger Klaus Reichert und den Jungfliegerwart Walter Rehm unter ſich begrabend. Am 25. Auguſt verunglückte bei einem ſtark beſuchten Flugſporttog der„Sächſiſchen Fliegerſchule“ in Limbach bei Chem⸗ nitz die bekannte Fallſchirmpilotin Erna Kröhl⸗ Dresden tödlich, da ihr Fallſchirm ſich nach ihrem 30. Abſprung nicht entfaltete. Frau Kröhl folgte ihrem Gatten, der vor vier Jahren beim„Internationalen Flugmeeting“ in München vor ihren Augen ver⸗ brannte, in die Ewigkeit nach. Auf der Vahren⸗ walder Heide bei Hannover rutſchte am 31. Auguſt ein Sportflugzeug der dortigen„Techniſchen Hoch⸗ ſchule“ kurz nach dem Start zu einem Ueberland⸗ fluge in einer Kurve ab. Beim Aufſchlagen auf die Erde explodierte der Benzintank. Hierbei fand der eine der beiden Inſaſſen, der Student Engel⸗ brecht ſeinen Tod. In Schneidemühl ſtürzte am 19. September ein Leichtflugzeug, das ſich auf einem Propagandaflug durch Deutſchland befand, aus ge⸗ ringer Höhe vermutlich wegen Motordefektes ab. Von den beiden Fliegern war Hauptmann a. D. Hermann, einer unſerer älteſten Militärflieger, auf der Stelle tot, während der ehemalige Flugleh⸗ rer Dr. Liebig ſeinen ſchweren Verletzungen kurze Zeit ſpäter erlag. Der aus Deutſchland in Amerika eingewanderte Flieger Paul Wintermeyer kam Ende September in der Gegend von Newyork bei einem Fallſchirmabſprung aus einem Flugzeug, das ſich in einer Höhe von etwa 500 Meter befand, ums Leben, da ſich der Fallſchirm nicht öffnete. Auch er ſtarb, fern von den Seinen, im tatenfrohen Stre⸗ ben für die Förderung der zivilen Luftfahrt. Am 17, Oktober wurde uns der 25fährige Motorflieger Eyring⸗Altona entriſſen. Er rutſchte mit einem Segelflugzeug, wohl infolge Ueberziehens, auf der Waſſerkupe ab und wurde ſchwer verletzt. Im Lan⸗ deskrankenhaus Fulda ſtarb er bald darauf. So lange es Beförderungsmittel gibt und geben wird— ob auf der Erde, dem Waſſer, oder aber in der Luft, ſo lange werden ſich auch Verkehrs⸗ unfälle nicht ganz vermeiden laſſen. Bisher iſt leider noch kein Kraut dagegen gewachſen, daß die vollllkommenſte Maſchine und der beſte Menſch, der dieſes Gerät bedient, einmal verſagt, oder die Natur mit fürchterlicher Deutlichkeit zeigt, wie ohnmächtig die„Krone der Schöpfung“ letzten Endes doch iſt. So iſt es durchaus nicht verwunder⸗ lich, daß auch die Handelsluftfahrt an und ab, gottlob aber vereinzelt, von verhängnisvollen Unglücksfällen betroffen wird. Unter den Todes⸗ opfern des bei Kaſſel am 9. Mai aus nicht geklärter Urſache abgeſtürzten tſchechiſchen Paſſagierflugzeuges der Linie Prag— Marienbad Kaſſel- Köln.—Rotter⸗ dam befand ſich neben der aus Pilyt und Bordwart beſtehenden tſchechiſchen Beſatzung als einziger Fluggaſt der deutſche Kaufmann Fritz Peters aus Münſter i. W. Die furchtbare Flugzeugkataſtrophe bei Bad Schachen am Bodenſee wurde wohl am Abend des 29. Juni dadurch verurſacht, daß der ebenfalls getötete ausgezeichnete Dornier⸗Flieger Zinsmeier, als er nach Beendigung ſeines Rundfluges gegen die ſchon tief ſtehende Sonne landen wollte, durch Reflexe auf dem Waſſer ge⸗ täuſcht wurde und die Entfernung unterſchätzte. Die Vernachläſſigung der Menſchenpflicht durch den Kapitän des Bodenſee⸗Dampfers„Baden“ gegen⸗ über den mit dem Ertrinken ringenden Paſſagieren dürfte ja noch allgemein bekannt ſein. So büßten weitere 5 Flugteilnehmer auf tragiſchſte Weiſe ihr Leben ein: der Flugleiter des„Bodenſee⸗Aervo⸗ Lloyd“ Eduard Hagge, Oberbaurat Haag ⸗Fried⸗ berg, das Apotheker⸗Ehepaar Firley⸗ Friedberg und die Gattin des Kaufmanns Wüſter⸗ Barmen. Am 22. Juli erlitt ein Zeitungsflugzeug eines Ber⸗ liner Verlages kurz nach dem Start in Tempelhof am Motor einen Furbelwellenbruch. Der Flugzeug⸗ führer Loeb verſuchte zum Flughafen zurückzukeh⸗ ren, rutſchte jeboch in einer Kurve ab und ſchlug auf dem Bahndamm vor dem Bahnhof Tempelhof auf URAT TI FOR EVENes einen fahrenden Güterzug auf. Die Fokker-Fracht⸗ maſchine„D 780“ ging hierbei völlig in Trümmer, Loeb war ſofort tot. Bei Elm(Kreis Schlüchtern) ging nach einer am 24. Auguſt wegen ſchlechter Sicht vorgenommenen Notlandung das auf der Strecke Frankfurt a..— Erfurt Halle/ Leipzig—Berlin ein⸗ geſetzte Kabinenflugzeug„D 757“ der„D. L..“ in Flammen auf. Hierbei fanden den Tod: der ehe⸗ malige Kriegsflieger Bauer ſowie die Fluggäſte Pol.⸗Oberwachtmeiſter Rückert⸗ Frankfurt a.., Fräulein Neubauer⸗Berlin(die an dieſem Tage gerade Geburtstag hatte) und der Deutſch⸗Amerika⸗ ner Siegmund Groß aus Louisville, der es als ſeinen letzten Wunſch bezeichnet hatte, ſeine alte Heimat noch einmal zu ſehen. Am 6. November riß der Todesflug des Streckenflugzeuges„D 903“ bet Marden lengliſche Grafſchaft Kent) den hervorragen⸗ den Luftkapitän Bruno Rodſchinka Berlin mit ſeinem Bordwart Willy Ulrich und Funker Hein⸗ rich Nicklaß, ſowie 3 engliſche Paſſagiere mitten aus vollem Schaffen heraus. Der durch die Exploſion der Benzintanks ſchwer verletzte Reſervefüthrer Prinz Eugen zu Schaumburg⸗Lippe erlag ſpäter ebenfalls ſeinen Brandwunden. Auch bei die⸗ ſem Unglück wieder hat ſich der Nebel als der ſchlimmſte Feind des Fliegers erwieſen! a Noch ganz ſtehen wir unter dem erſchütternden Eindruck der füngſten Flugzeug⸗Kataſtrophe bet Neuruppin, der am Abend des 19. Dezember das von den Kanariſchen Juſeln auf dem Rückfluge be⸗ findliche Poſt⸗Erkundungsflugzeug„Tenerife“ kurz vor Erreichen des Tempelhofer Feldes— infolge Schneegeſtöbers— zum Opfer fiel und uns zwei der Beſten raubte: Major a. D. von Schryeder, Prokuriſt der„D. L..“ und Leiter der Abteilung „Fernflüge“, ſowie Flugkapitän Erich Albrecht, ſeinen ſteten Kameraden auf dieſen, der Vorberet⸗ tung eines regelmäßigen Auslands⸗Luftverkehrs dienenden Unternehmungen. Wegbereiter von un⸗ tadeligem Charakter und fliegeriſchem Schwung ſind dahin gegangen, auf deren Wirken und Streben das treffliche Dichterwort paßt:„Wir toten Flieger wur⸗ den Sieger durch uns allein. Volk flieg' du wieder und du wirſt Sieger durch dich allein!“ Groß mag für den Laien auf den erſten Blick die Zahl der Todesopfer der deutſchen Luftfahrt 1929 erſcheinen. Es ſoll auch keineswegs verkannt wer⸗ den, daß gerade der Tod der zahlreichen Sport⸗ flieger eine ernſte Sprache zu uns redet. Ihr Mut ſet unſeren Jungfliegern Anſporn, raſtlos vorwärts zu ſchreiten zur Vervollkommnung des Flugzeuges. Der Flugſport iſt die unerläßliche Vorſchule für den Flugzeugführer im Luftverkehr, deſſen Leiſtungshöhe ſchließlich einzig und allein der Allge⸗ meinheit zugute kommt. Hier gilt es deshalb wie beim Soldaten im Felde:„Und ſetzet ihr nicht das Leben ein, nie wird euch das Leben gewonnen ſein!“ Auch dieſe Tapferen öffneten durch den Einſatz ihres höchſten Gutes den Weg zum Dienſte an der Meuſch⸗ heit. Möge ihnen daher, die den Glanz von Sonne und Licht über der Erde liebten und erflogen, die Erde, die ſie im Fluge geſchwind überwanden, leicht ſein; ſo leicht, wie ihre Herzen treu, ihre Ideale groß und ihr Schneid kühn waren! Sportliche Nunöſchau Das Sportprogramm am Neujahrstag Das neue Jahr fängt ruhig an Es war zu erwarten, daß nach den beiden Weihnchts⸗ feiertagen das Sportprogramm an Neujahr ein ſehr be⸗ ſcheidenes Ausſehen haben würde. Dieſe Erwartungen haben ſich beſtütigt. Wenn nicht noch in letzter Stunde verſchiedene Privgtſpiel⸗Verpflichtungen eingegangen wer⸗ den, dann herrſcht an diſem Tag auf den Spielſeldern eine beſchauliche Ruhe. Selbſt der Fußballſport macht diesma dabei keine Ausnahme. die einzige Sportart, die vieueicht mehr zur Geltung kommen wird, iſt der Winkerſport. aber hier muß man erſt abwarten, oß uicht die Witterungsverhältniſſe einen Strich durch die Rechnung machen. Das Programm feht folgende Vevanſtaltungem vor Fußball: Nach ihrem Spiel gegen die Stidteelf von Miinchen trägt die Berliner Stadtmannſchaft ein weiteres 2 en in Mailand gegen eine dortige repräſentative Vor⸗ iſt aus. Bf R. Mannheim hot ſich den F opzheim zu einem Geſellſchaſtsſpiel verpflichtet V den ſonſtigen ſußballſportlichen Geſchehniſſen iſt noch dus Länderſpiel zwiſchen Spanien und der Hilawakei zu erwähnen, das in Barcelong ausgetragen wird. 5 5 Winterſport: Für den Neufaßhrstag iſt in Frürdrichsr oda das Bobsleigh⸗Reunen um den Wanderpreis des, angeſetzt, ferner fündet in Oberhof ein Berbands⸗Sprung⸗ lauf ſtatt. — ELI I. Dezember 1929 nner Der ſetzt vorllegenbe der Metallgeſellſchoft auf , Feptember ver Weine einen faſt unverändert geblle⸗ NMnen Roher trag von% l. M. 92,0) Mil. 4 Unkoſten beanſprüchten og und cteuern 9, Mil. 4 (. M. zuſammen 10,68) Für Abſchrelbungen waren 1,95 (1% erforderlich 5 herefunekommenen 30 y. H. des Amerlkaguthabens wu 1 iin o Vöhe mit 0,00 Min. 4 der geſetzl. Rücklage zugeführt(1. B. wurden als Pigagſo Und Unkoſten der Ag⸗Ankelhe 0,04/ abgeſetzt). Wie ſchon kurz gemeldet, verblelbt danach einſchl. 498 437 Mortrog ein Nelu gem unn von 9080 901 60 B. geh oe n,, aus dem hekan ine Plyüldende Un ieder y, H. auf öde 1 non 6 p. H. auf dle MN. l und pon 7% v. H. auf 8 U IT e eſchüllel wer den ollen. Nach Abzug ber mäßigen Vergſltung von 0,(0,6 Mein bung der Verſorgüngs⸗ kaſſe mit wieder 10 000„% verbleibt zeln Neuvortrag von 441 066„ Mie der Veywe war die Geſell⸗ ſchoft im letzten bedeutenden Vet. lnſten herſchg der he prſchenden Unſicherbe I Ausfällen Weltert hat ſich in bliche Be⸗ Neu⸗ Hurt ung ge letzter Zeit auch ſchränkung guſer legt erbe kam die en Anlage in Me 0 1 eilnſam mit der J. G. Farbe Nergrs gerung ihrer Alumint⸗ Umprodüftlon feld bat Ver Abſatz von Aluminum iſt gugen unbefrledigend, daß ein Lell der hisberigen Aue üſtwellen stillgelegt wer⸗ den mußte, um die mo anlage beireiben zu können, Im allgemeinen 9 die elgenen Beirdebe der Geſehſchaft im letz 8 leder befriedigend. Be⸗ ſofders erfreullche Erfolg welter auf dem Gebiet der Mwekanlagen für en zu ve lchnen. Für en Ban von Forſchung ten urden im letzten Nahr da Min l i dem Kautſchukgehlet MWündete m. engliſchen und Ame rikan Ach, für Kautſchukver Apheitung in Frankf! Herſtellung von Spe⸗ Aial produkten. Die Endſumme der Rermögensaufſtellung er⸗ göhte ſich von og, og auf 911,8 Mill. 4. Während die Im⸗ Mohlllen im allgemeinen fast unverändert blieben, daben dich die Rorrcte von 881 auf 49,09 Mill.& erhöht. Aktien- anteile, Kuxe und Schuldverſchrelbungen ſtanden mit 91,98 ae Min.&, Kommand t und Konſortlalbeteiligungen Mit 10,(ich) Min.& und neue Forderungen an Konzern⸗ geſellſchaften mit git Min. 4 zu An ſonſtigen De⸗ Mioren waren 9108(470% Mig. an Avalen 403 d vorhanden. Bankguthaben werden mit 2,84 und aus⸗ geliebene kurzfeiſtige Geld Min.&(. B. zuſam⸗ men 1190) ausgewieſen. orten und Deyiſen er⸗ ſcheinen mit.83(16,18) mit.8(ac Mil. 4 Buche und er mit 88 Wechſel,& und Kaſſe em ſteben auf der Pafſiyofeite neben dem.⸗K. von 70,88 Min.„ und 18.01(18. die g hproz. klagen elder von Kon⸗ der dio. mit en mit 28.28 Min diesmal die Bank⸗ Serlisganleihe mit 18 deengefenſchaften mit as sc, ſeunſtige Kre gegennher de, 6 Min.. ſchulden mit 48,08 getr ennt an Iuterven⸗ Ar aten Die Nauk für Honsbeſtände. In Wird miez konſortit die ge Wert Jaduſt rlewerie Mei 1 ens Abernimmt meien ind. Ju Mer far Inder Aden kor Teal Geſebes! Pentſche Sauſte. Wefers! und Maschinenbau- Net. Bene der Ker Retragenden& ren, in die Tran robekttenaren der Gebel de Krafte Fart ven een eis Knee Die 8 ache Niede 2 berech. i Karts 1 laß in Kar Das Ende des Finkkartells 5 rage Ern*. Neners nnasverkandtande N erfslgles 2 Jan 8 den Nr S ieee!!! 5 Neud D Der 0 8 5* Jun . e eee 2 a N 5 N 5 N 8 5 N 7 2 D em W 2 a„ ah S U N r a N Wel 7 nr ae ene N R an die er N e een eee eee r Nee ee een er eee en, n een eee Der ede e eee ee N d Nn ener 1 Von Kurt Ehmer⸗Mannheim II. Die Unmöglichkeit ausreichender Kapitalverſor⸗ gung der beutſchen Wirtſchaft durch die Unterbindung der eigenen Kapitalbildung, die ganz außerorbentlich zurückgegangene ausländiſche Kapitalzufuhr und, wie ſchon im erſten Teil unſerer Jahresbetrachtungen an⸗ geführt, die durch die kurzfriſtige Verſchuldung ent⸗ ſtandene überaus empfindliche Abhängigkeit von den fremden Geldmärkten waren es, die in erſter Linie für die Depreſſion und ihre kriſenhafte Zuſpitzung verantwortlich ſind. Allein die Tatſache, daß bei dem Konjunkturrückgang und dem mangelnden Abſatz im Inland die deutſche Wirtſchaft im Durch⸗ ſchnitt 12-14 v. H. Zinſen für laufendes Be⸗ triebskapital zu zahlen hat, erweiſt zur Genüge, daß mit derart teuerem Gelde bei dem gegenwärtigen Mißverhältnis von Ertrag und öffentlicher Belaſtung die Abſatzmöglichkeiten nicht geſteigert werden konn⸗ ten. Schlimmer waren aber die Stöße, denen der deutſche Kredit und der deutſche Kapitalmarkt von außen und von innen ausgeſetzt waren. Zuerſt traf uns in die allgemeine geſchäftliche Zurückhaltung während der Partſer Verhandlungen um den Ppung⸗ Plan der franzöſiſche Vorſtoß gegen die dentſche Währung, der eine Flucht Reichsmark zur Folge hatte, wie wir ſeit ſterung der Währu ng noch nicht erle aus der Stabilität der deutſchen Währung auch im kritiſchſten Augenblicke bewahrt. Freilich mußte die Diskontſchraube kräftig angezogen werden und unſer Diskontfatz hat bis Ende des Jahres ſei⸗ nen Vorſprung vor dem Londoner und Newyorker Satz eingehalten. Aber es iſt uns wenigſtens gelun⸗ gen, das Vertrauen in die dentſche Währung im In⸗ und Auslande unerſchißtt ert aufrecht erhalten;: darin liegt ein Beweis von. rauen e deutſchen Wirtſchaftskraft, der trotz f chen finanziellen Nöte zu berechtigt. au und Jukun t Zunächſt hatte das gerade in dieſem unverhüllter zutage getretene Diktat des New Geld⸗ marktes ſedoch zur Folge, daß wir das Mittel der Dis⸗ kuntpolitik nicht in den Dienſt der Konfunkturförderung ſtellen konnten, weil die wahnwitzige Ueberſpekulgtion in Amerika Geld unerträglich vertenerte und zum anderen den Anuleitzefluß vollkommen abriegelte. Hingu kam, daß di ungeheure Ausweltung des sffe ichen Bedarf Nieſe internationale Anſpannung für den deut⸗ ſchen Kredithe Der Ländern und Gemeinden it Jahre orker egehr verſchärfte Finanzbedarf von R te. eine darf von einſchl ger⸗ der- erung von 8 Milltarden& im Jahre 1918 auf min⸗ deſtens 0 Milliarden 4 geſtiegen; rdurch werden 88 v. H. eines Volkseinkommens von 80—866 Milliarden gegenüber Mv. H. des Wia von 40 Mikltarden in Anſvruch genommen. Nach anderen Feſtſtelungen N m den„Sozlaliſtiſchen W dnatshzeſten“] ſind he e· reits Aber 8. K. des Selkscinksmmens durch Mie fentliche Band gebsabes Wenn auch der uwachs an Sparkaffen einlagen v weitertzin gettiegen iſt— er bleibt ſedech noch etwas dinter a dem des Vorkadres zurück—, ſo konnte dieſe innerdentſche Lapttal Wildau g nicht entlattend wirken, weil auch ſie vor⸗ wiegend der elentlichen Hand zugefüdrt wurde. Sirtföaft an! internattenalen Wirt . und wir wer dad Wir den N volltiſche— 2 Weutlicex** rade e Irfernkras WSertaster res and den Nrussklnnen. Keen Seen 6 2 8 17 Ar 2* 2 Tang der Ru enen een en r .* Arien een use r K ** et i nenn Das * M einen dere 77S ͤ N Un een dr e een went n er Derr leer lee een een ͤ, e Ne enn * ee eee ee eee eee een enen een N au r e er= 9 Narren een. de 21 Winne aner Der Seer n eee ee e* i een er e nei dere trim ase ene eee een eiern eee tet e eee ae eee en eee ee, n dae ee et ee eee ee rd. N br wan a. en Nn ern r rene Wen r eee e e * Der Zuſammenbruch der Newyorker Börſen⸗ ſpekulation ließ zwangsläufig mit dem Zuſammen⸗ bruch der Frankfurter Allgemeinen Verſtcherungs⸗ anſtalt ſowie den Brüſſeler und Wiener Vorfällen dte ohnehin vorhandene Kette von Zahlungs⸗ einſtellungen auch auf das Bankgewerbe über⸗ greifen. Es wird ſo, wenn man alles in allem be⸗ trachtet, ein Merkmal des Jahres 1929 bleiben, daß ſein Verlauf einer fortgeſetzten Liguldattonskriſe glich. Einer Liquidattonskriſe, die ſchon nahezu an die von 1926, die allerdings damals Reinigungskriſe genannt wurde, heranreicht, wenn ſie ſie im Saldo nicht gar noch übertrifft. Es iſt ganz erklärlich, daß die ungewöhnlich große Zahl geſchäftlicher Zu⸗ ſammenbrüche nicht nig zu der allenthalben be⸗ beobachteten und nahezu täglich ſich ſteigernden Ent⸗ mutigung beitrug. Der Umſtand, daß alte und hochangeſehene Firmen fallierten oder in Zahlungsſchwierigkeiten hineingezogen wurden, daß man in weitem Umfang für den Sturz nicht ſehr perſönliches Verſchulden, als vielmehr die all⸗ gemeine wirtſchaftliche Lage verantwortlich zu ma⸗ chen hatte, löſte eine Vertrauenskriſis und Kreditunſicherheit aus, die ganz gewiß über die des Jahres 1926 hinar hoffnung, daß der Produktions⸗ und ent⸗ ſich als trügeriſch. Das Depreſſionsjahr 1929 hat viel⸗ die Wirtſchaft von den acken Inflationszeit befreit und daß der überſetzte Handelapparat eine den Marktbedürfniſſen ſprechende Rückbildung erfahren habe, erwies mehr gelehrt, daß wir von der wünſchenswerten Sicherheit und Beſtändigkeit der dentſchen Wirtſchaft immer noch entfernt ſind, denn den Beweis dafür brachte die akute Liguidattonskriſe. Die Höhe der den Zuſammenbrüchen ſich ergebenden Ver⸗ luſte, die für die Gläubiger oft wertvollſtes Be⸗ triebskapital darſtellten, ſind gegenüber denen des Rekordinſolvenzfahres 1928 erheblich gewach⸗ ſen, die Objekte haben ſich im Mittel ge egenüber 522 Jahren 1927/28 vergrö⸗ gert. Abgeſehen von den Ausnahmefällen, wo ſtaatsanwaltſchaftliches Eingreifen notwendig wurde, und unter Berückſichtigung der üblichen Ausſchei⸗ dungsqudte, die auf den ſtändigen Erneuerungs⸗ prozeß der Wirtſchaft entfällt, waren es die Zu⸗ ſpitzung der wirt Verhältniſſe und die Rückwirkung anderer Zuſammenbritche, die manchem zum Verhängnis wurden. Kreditgeber 5 waren ſo zur größten Zu⸗ tung und ö igt, was hinwiederum Geſchäftsauswelt 8 im Wege ſtand und die ganz allgemein erſchwerte. aus — alten und ſoliden Hauſe einer Beſchaffung von Kapi ital Unter dieſen Verhältniſſen mußten notgedrungen beſonders gewerbli Mittelſtand, das sten Ar 18 wir kungen wobei noch die eutſchen 2 i u Re kel eit nen und Sem nſten Abwehrmaß⸗ ſichtbarer Zwang torten teunbe Natienaſiſterungs⸗ uu! Konzgentratiensbe wegung Wirte: er 17 1 n — ren 21 Mittag-Ausgabe Nr. 604 Von beſonderem Intereſſe, aber in ihrer Auswirkung noch umſtritten war eine weitere Folge der außerordent⸗ lichen Kreditverknappung: die ſtarke Zunahme der Auslandsverflechtungen der deutſchen Wirtſchaft. Die Unmöglichkeit, im Inlande langfriſtige Kredite zu er⸗ träglichen Bedingungen zu beſchaffen, hat ſicherlich manchen Führer der deutſchen Induſtrie veranlaßt, Verbindung mit dem Ausland zu ſuchen, die er normalerweiſe wohl kaum eingegangen wäre. Die Liſte der Verflechtungen der deutſchen Wirtſchaft mit dem Auslande iſt derart umfang⸗ reich, daß in einem beſonderen Artikel noch darauf einge⸗ gangen werden ſoll. Erwähnt ſeien hier nur die Ab⸗ kommen zwiſchen der JG. Farben mit verſchiedenen Aus⸗ landspartnern, die Intereſſennahme der Amerikaner an der Opel AG. und das Vordr amerikaniſchen Kon⸗ en der kurrenz im deutſchen Automobilbau überhaupt, ſowie die verſchiedenen Bindungen der Elektroinduſtrie mit dem Ausland und ferner noch das Eindringen der Schweden in die dentſche Kugellagerinduſtrie und ihre Erlangung des deutſchen Zündholzmonopols. Schon aus dtieſer kleinen Blütenleſe kann man ermeſſen, wie ſehr der Kapital⸗ mangel in Deutſchland eine Anlehnung an das Ausl a0 nd age fördert und wie ſtark bereits weſent⸗ liche Wirtſchaftsgrudpen unter maßgebenden Einfluß des Ausl. ande 8 geraten ſind. Dieſe Dinge haben ſich nicht nur ſo hintenherum abgeſpielt, ſondern meiſtenteils vor den Augen der Oeffentlichkeit. Alles zuſammen genommen hat ſich aus dem Verlauf des Jahres, aus ſeiner zwangs⸗ läufigen Entwicklung eine Summe von Mahnzeichen aufgetan, ſo daß es eigentlich der Alarmrufe und Reformpvorſchläge auf Abhilfe gar nicht bedurfte hätte Moldenhauer hatte wohl Recht, als er rordentlichen Mitglieder⸗ verſammlung bandes der Deutſchen Induſtrie ausfü„Wir Deutſche haben den Feh⸗ ler, daß wir zu klug ſind.“ Einfache Tatſachen wer⸗ den keines Blickes gewürdigt, weil ſie zu einfach ſind und ſo wird nicht erkannt, daß in dem Streit um das Primat der Wirtſchaft oder der Politik die Lage doch ſo iſt, daß der Politik das höchſte Ver⸗ fügungsrecht über die Menſchen und ihr Werk wohl zukommt, daß aber in der Güterer zeugung Naturgeſetze walten, denen ſie Rechnung tragen oder an denen tte zerſchellen muß. Jahrelang warten wir auf die innere Bereint⸗ gung des Staats⸗ und Steuerweſens, warten wir darauf, daß endlich in aller Nüchternheit abgewogen wird, wo die Fehler liegen 0 wie ſie abgeſtellt werden können. Wir art darauf, daß endlich aus der Erkennt kommt, die der prodnkti und Licht geben ſoll, wei boden für die geſunde Sta wenn von drängend di is heraus die Tat tiven 3 wieder Luft . s iſt, die den Nähr⸗ igkeit und für jedes darum Leichtſinn, jedem Einſichtigen Inangri ifnahme der längſt fälligen 2. öffentli * Reformen gefordert wird, oder ſoll es ſo weiter gehen, daß der Wirtſchaft mehr Mittel entzogen wer⸗ den, als ihr ihre 8 sſteigerung erlaubt? „daß wir in dieſer Be⸗ an einem Wende⸗ ſtaatlichen Lebens i Wirtſchaft in ihrem Kern d un ch hat ſte tros aller ſchmerzlichen ibeir Lebenswillen. Sie darf mit 8c 15 225 ſie„den Zuſammen⸗ 51 e Ben Mut ſchöpfen, angen Jahren geſam⸗ R tr * . E 1 cdtungen und Erfahrungen, anf Wiſſenſchaft und Tech⸗ nik, 5 Leiter, auch den ſtürmiſchen, 0 ihen finden — ner Handels⸗ 2 S, was man . kann. Aller⸗ * Ae 8 msften auf das Woßl der Gelamtheit gegründet ſein. ib. Laß kur eine ge⸗ ir waft den Ertrag Saſten abau⸗ g 5 Kapital- Kap enn leere ene eee * nn* a„ 2 Nenne eee i 1. FF 28 * 777 1 ö . 42 b 1 ezember 1929 — 7. Seite. Nr. 604 Verkündete: E. edel Neu aus Sgem auerter ferd mit Mickelschiff weil überzählig, ili Zu verkaufen. 5883 L 12, 6. Vaillant Hänge⸗ und Stand ⸗Gasbadeofen Ehefrau des Exped ienten M. 5 Min. Witwe des Magz inarbettertz 4 J. 10 N. Aan manns Friedrich hefrau des Kaufmanns Nrael 5 de des Buchbinders Fo⸗ liſabetd Paula Göhrint Stunde N. Kaufmann Adolf Said 590 J. 10 M. 28. Arbeiter Karl Friedrich Müller 64 J. 1 M. Akademiker ſucht für 1. 2. gut u. gemütlich 05er Ummer tt g. a. Wäſ — Gestern nacht verschied unerwartet. 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Im, Petrat. deueſtheim: 10 Predigt, Bikar Schmitt, 11 Kin 88 M 1. III. Srabe l. Zuſchr. m. Konfeſſtonz« zbergottesötenſt, Bikar Schmitt. 5 5 8 Auch Sprachunterricht] angabe unt. T U 49 Friedenskirche: 10 Predigt, Landeskirchenrat Töbſeres Ammer e ee Ihfter tes Im. F 8 10 Predigt, Pfarrer Mayer. 2 ordentl. Herrn od. utherkirche: 10 Predigt, Pfarrer Frantzmann; zu verm. Rhein⸗ L. 11 Kindergottesdienſt, Vikar Ratzel. 3 47. 5. Sick. 552 Melauchthonkirche: 10 Predigt, Vikar Hörner. Diakoniſſenhaus: 10,30 Predigt, Pfarrer Scheel (Schweſternchor). Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhaus: 10.30 Predigt, Geh. Kirchenrat D. Klein. Am Tennisplatz! Schönes möbl. Zimmer ider Aulegen Julraspebe per ſof. zu vermieten. 5 eubenheim: 10 Predigtgottesbienſt, Vikar 5 T, 2, 4. S. bite enn eis bel Stelen Aus- Seng zöiſe z 1 5 schi eibungen eingehenden Zeug- Käfertal: 10 Neufahrsgottesbienſt, Pfr. Dürr. Am Hauptbahnhof! nlase, Photographlen h. sonst* eckarau: 9,45 Predigt, Pfarrer Fleg. möbl. 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Rebellen⸗ führer Ba übernimmt die afghaniſche Regie⸗ rung. 5 chluß des Stahlhelmführertages in Magde Einbringung eines Volsbegehrens 1 9 nderung.— 21. Aman Ullah erklärt für nichtig.— 24. Beginn der te in der franzöſiſchen Kammer. 1. Artilleriſtenputſch in Spanien iſt 2. Ernſtes Wortgefecht zwiſchen Bayern zen in der Frage Reich und Länder.— iſident Braun wendet ſich ſcharf gegen rerklärungen.— 5. Schwere Zu⸗ ombay. Ueber 100 Tote.— 6. Der er Guerard tritt aus dem Reichs⸗ — Severing ſtellt beim Staatsgerichts⸗ gegen Bayern wegen der Titelver⸗ 11. Beginn der Pariſer Konferenz im — Unterzeichnung der Lateran⸗ ſſolini und Kardinal Gaſparri.— he Sejm wird aufgelöſt, Geſchäfts⸗ führer 1 vom Deutſchen Volksbund und von den Polen verhaftet.— Commander Higgins wird zum General der Heilsarmee gewählt.— 23. Hindenburg hrenmitglied des Stahlhelm.— 24. Ein hol⸗ geſch und f — Zentrun kabinett a hof Klage leih n. bleibt Ehr ländiſches Blatt veröffentlicht ein geheimes Militär⸗ abkommen zwiſchen Frankreich und Belgien.— 28. England lehnt den Zeppelinflug über Aegypten ab. März: 1. Der Zentrumsabgeordnete Lammers legt ſein Reichstagsmandat nieder.— Die Koali⸗ tlonsverhandlungen im Reich endgültig geſcheitert. Das Rumpfkabinett Müller bleibt im Amte. 4. Er⸗ öffnung der Ratstagung in Genf.— Der Reichsrat genehmigt das neue Steuerprogramm.— Schwere Schlacht zwiſchen Aufſtändiſchen und Regierungstrup⸗ pen in Mexiko, mit dem Sieg der Regierungstrup⸗ pen.— 9. Schluß der Völkerbundstagung. Die Min⸗ derheitenfrage bleibt ungelöſt.— 10. Großer Fa⸗ ſchiſtenkongreß in Rom.— 13. General Nobile nimmt ſeinen Abſchied.— 21. Trauung des Kronprinzen Dlaf von Norwegen mit der Prinzeſſin Martha von Schweden.— 22. Ermordung des Chefredakteurs Schlegel in Agram.— Der Staatsgerichtshof erklärt als Ver egen die Verfaſſung.— Ueberwältigen⸗ der Wa der italieniſchen Faſchiſten.— 30. Ulitz wird gegen 70 000 Zloty Kautton aus der Haft ent⸗ laſſen. April: 2. Ueberraſchende Zuſammenkunft zwiſchen Chamberlain und Muſſolini in der Nähe von Flo⸗ renz.— g. Die öſterreichiſche Regierung Seipel tritt zurück.— 8. Bombenwurf im indiſchen Parlament in Neu⸗ Delhi.— 9. Dr. Lukatſchek übernimmt das Amt des Oberpräſtdenten von Oberſchleſien.— Die Panzerkreuzerfrage verhindert den neuen Verſuch zur Großen Koalition im Reiche.— 13. Guerard, Stegerwald und Dr. Wirth treten ins Reichskabinett ein. 14. Bildung des neuen polniſchen Kabinetts mit Switalſki als Miniſterpräſident.— 15. Tagung der Vorbereitenden Abrüſtungskonferenz in Genf.— 16. Rücktritt der thüringiſchen Regierung.— 19. Scharfer Kursſturz an der Berliner Börſe. Große Verluſte der Reichsbank.— 23. Blutiger Ausgang einer Max Hölz⸗Verſammlung in Karlsruhe.— 24. Abſchluß eines neuen Großbankenkredits für das Reich in Höhe von 170 Millionen. Mat: 1. Blutige Maifeiern und Kommuniſten⸗ unruhen in Berlin⸗Neukölln und im Wedding. Re⸗ gelrechte Straßenſchlachten mit der Polizei. Der Auf⸗ ruhr dauert bis zum 6. Mai. Er forderte 21 Todes⸗ opfer. Deutſcher Proteſtſchritt in Moskau.— 3. Er⸗ geöntsloſer Abſchluß der Genfer Abrüſtungsverhand⸗ lungen.— 4. Das neue öſterreichiſche Kabinett Stree⸗ ruwitz wird vom Nattonalrat beſtätigt.— Das Reichs⸗ kabinett beſchließt eine ſteuerfreie Innenanleihe von 500 Millionen.— Rotfrontverbot in Preußen, weitere Verbote folgen in Bayern, Sachſen und Mecklenburg⸗ Strelitz.— 6. Attentat gegen Woldemaras in Kowno. Seine Neffen und zwei Offiziere werden ſchwer ver⸗ letzt. Woldemaras bleibt unverletzt.— 8. Owen Poung überreicht in Paris einen neuen Verteilungsplan.— 10. Auflöſung des engliſchen Parlaments.— 12. Bei den Landtagswahlen in Sachſen gewinnen die Natio⸗ nalſozialiſten 3, die Mehrheitsſozialiſten 2, je 1 Man⸗ dat Deutſche Volkspartei und Wirtſchaftspartei. Deutſchnationale, Demokraten und Volksrechtspartei verlieren je 1, die Kommuniſten 2 Mandate.— 14. Rot⸗ frontverbot in Württemberg, Lübeck, Bremen, Anhalt, Oldenburg, Braunſchweig.— Die italieniſche Kam⸗ mer genehmigte die Lateranverträge.— 15. Mit 197 gegen 173 Stimmen wird im Reichstag die 500 Mil⸗ lionenanleihe genehmigt. Dagegen ſtimmen Deutſch⸗ nationale, Kommuniſten, Wirtſchaftspartei, National⸗ ſozialiſten, Chriſtl.⸗nat. Bauernpartei und Deutſche Bauernpartei.— 22. Dr. Vögler tritt vom Sachver⸗ ſtändigenkomitee in Paris zurück.— 23. Dynamit⸗ anſchlag auf das Landratsamt in Itzehoe.— 24. Ge⸗ heimrat Kaſtl wird zum Nachfolger Vöglers beſtimmt. — 25. Aman Ullah flüchtet.— 26. Eröffnung des ſoz. Parteitages in Magdeburg.— Flämiſcher Wahlſieg bei den belgiſchen Kammerwahlen, Zuwachs 5 Man⸗ date.— 29. Einigung der Pariſer Sachverſtändigen über die Zahlungen Deutſchlands. Juni: 2. Die engliſchen Wahlen bringen den Konſervativen 254, der Arbeiterpartei 288, den Libe⸗ ralen 57, den Unabhängigen 6 Sitze. Das konſer⸗ vative Kabinett Baldwin tritt zurück.— Ein Bom⸗ henanſchlag auf das Landesfinanzamt Oldenburg er⸗ folgte in der Nacht zum 2. auf 3. Juni.— 5. Mac⸗ donald wird mit der Bildung des neuen engliſchen Kabinetts betraut.— Der 7. Juni als Tag der Unterzeichnung des Pariſer Sachverſtändigenabkom⸗ mens durch Reichsbankpräſident Dr. Schacht wird für immer bedeutungsvoll ſein. Die Unterzeichnung erfolgte um 17.51 Uhr, um 18.10 Uhr erklärt Owen Moung die Konferenz für geſchloſſen.— 7. Austauſch der Ratifikationsurkunden der Lateranverträge in den Privaträumen Gaſparris.— 9. König Fuad von Aegypten betritt in Singen dustſchen Boden, am 10. wird der ägyptiſche König feierlich in Berlin empfangen.— 11. Eröffnung der Madrider Rats⸗ tagung. Streſemann vertritt Deutſchland.— 12. Im Reichstag wird ein Antrag, den 28. Juni(Unter⸗ zeichnung des Verſailler Vertrages) als Reichs⸗ trauertag auszugeſtalten, abgelehnt.— 14. Unter⸗ zeichnung des preußiſchen Konkordats durch Mini⸗ ſterpräſident Braun und Nuntius Pacelli.— 16. Der Kirchenfried: in Meriko iſt wieder hergeſtellt.— 18. Der Reichstag bewilligt die zweite Rate für den Panzerkreuzerbau 4 mit 224 gegen 153 Stimmen. — 20. Der neue Auslandskredit des Reiches wird am 20. zum Abſchluß gebracht. Die Anleihe beträgt 200 Millionen.— 21. Das Reichskabinett beſchließt einſtimmig die Annahme des Sachverſtändigenplanes als Grundlage für die Regierungskonferenz.— 22. Trotzkis Einreiſegeſuch wird auch durch England abgelehnt.— 23. König Fuad trifft in München ein. — 26. Erhöhung des Butterzolles auf 50.— Die preußiſche Generalſynode fordert ein Abkommen mit der evangeliſchen Kirche.— Attentat auf den franzöſiſchen Konſul in Berlin.— 27. Im Reichstag wird die Verlängerung des Republikſchutzgeſetzes mit 263 gegen 116 Stimmen abgelehnt.— 28. Aufruf des Reichspräſidenten und der Reichsregierung zum 10. Jahrestag von Verſailles. Zurückweiſung der Behauptung von der Alleinchuld Deutſchlands am Kriege. Kundgebung im Reichstag. Vorausſagungen für 1930 Viele Propheten- falſche Propheten? Das Jahr 1929 iſt nun auch zu Ende, und die mehr oder minder berühmten modernen Propheten über⸗ ſchütten uns wieder mit ihren letzten Weisheiten. Sie orakeln luſtig los auf das Jahr 1930 und hoffen zuverſtchtlich, daß ihnen die leichtgläubigen und leicht⸗ vergeßlichen Menſchen auch alles aufs Wort glauben werden. Sie ſcheinen ganz und gar zu vergeſſen, daß ſte mit ihren Prophezeiungen für dieſes Jahr ſamt und ſonders eine rieſengroße Pleite erlebten. Denn wahrhaft meiſterhaft gelang es den verſchiedenen Wahrſagern aus aller Herren Länder, immer das Unrichtige zu prophezeien. 4. In England erſcheint jahraus, jahrein ein aſtro⸗ logiſches Wahrſagerbuch, genannt: Moore.“ Für das Jahr 1929 hatte dieſes Buch folgendes Unheil prophezeit. Noch im Monat Januar entſteht im Oſten ein Krieg, und ein Mitglied des engliſchen Königshauſes wird ſterben. Im Februar wird zwiſchen Griechenland und der Türkei ein ernſter diplomatiſcher Konflikt ausbrechen, im März in In⸗ dien eine große Naturkataſtrophe ſich ereignen, und im April werden je ein berühmter japaniſcher und ein auſtraliſcher Politiker das Zeitliche ſegnen. Im Juli ſollte nach dieſer Prophezeiung die engliſche Regte⸗ rung demiſſionieren, und im Auguſt in Argentinien eine Revolution vonſtatten gehen. Nichts dergleichen geſchah. Der amerikaniſche Aſtrologe Whitecomb hatte gewahrſagt, daß dem amerikaniſchen Nationalhelden Lindbergh ein Flugzeugunglück zuſtoßen werde. Dieſes Unglück iſt auch tatfächlich eingetroffen. Und doch hatte der Aſtrologe nicht Recht behalten. Lind⸗ bergh und ſeine Braut ſtürzten, das Flugzeug wurde zerſchmettert, doch die beiden blieben unverſehrt. Seither hat Lindbergh ſchon einige Flüge abſolviert, auch hat er ſich eine Armbeſchädigung geholt, aber der Prophet mit ſeiner Prophezeiung, daß der erſte Ozean⸗Ueberquerer nie mehr ein Flugzeug beſteigen würde, hat ſich doch blamiert. Lee, ein anderer amerikaniſcher Wahrſager, hatte wiederum für das Jahr 1929 eine Menge ſchwarze Börſentage vorausgeſagt. Er war aber ein wenig übereifrig und dies wurde ihm zum Verhängnis. Er vrakelte nämlich: im Monat Februar wird in Wien, Italiens Vordringen in Tripolis Artillerie⸗Abteilung der italieniſchen Kolonialtruppen, deuen es gelang, die Hochfläche von Fezzan am Nordrande der Sahara aus den Händen der 5 Rebellen zurückzuerobern. im Mai in Newyork, einen Monat ſpäter in Paris, im Oktober in Berlin und zum Jahresſchluß in Lon⸗ don ein Börſenkrach ſtattfinden. Und tatſächlich: an Börſenkrachs hatte es wahrhaft nicht gefehlt. Aber von der einzig ernſten, der Oktober⸗Börſenkataſtrophe in Newyork hatte der vortreffliche Wahrſager keine Ahnung gehabt. Das ſtand eben nicht in den Sternen geſchrieben. Die franzöſiſchen Aſtrologen waren etwas opti⸗ miſtiſcher. Aber auch ihnen gelang es nicht, ſich zu behaupten. Der eine prophezeite zum Beiſpiel, daß Poincarés Macht ſich ſtärken und daß er im Laufe des Jahres die deutſche Reichshauptſtadt beſuchen werde. Was hat er heute zu dieſer ſeiner Prophe⸗ zeiung zu ſagen? Madame Laplace wahrſagt aus der Hand. Ginge es nach ihr, ſo würde jetzt in Moskau eine Gegenrevolution toben und der Völkerbund müßte ſich mit unlösbaren diplomatiſchen Konflikten befaſſen. In Moskau gibt es jedoch keine Gegen⸗ revolution, und auch der Völkerbund befaßte ſich nicht mit unlösbaren Konflikten. E Natürlich auch die deutſchen Aſtrologen ſind an der Wahrſager⸗Pleite beteiligt. Profeſſor Huter, Gelehrter der Aſtrologie, ſchrieb ſogar ein Buch über Deutſchlands zukünftiges Schickſal. Er prophezeite allerlei ſchöne Dinge. Er behauptete unter anderem, die Konſtellation der Sterne habe ihm verraten, daß Streſemann noch im Jahre 1930 große Erfolge haben wird. Er hat ſich geirrt. Dafür aber hat leider Scheermann das Richtige vorausgeſagt. Zwei Tage vor dem Tod des großen Staatsmannes ſah er die Schrift Streſemanns und erklärte, daß Streſe⸗ mann in zwei Tagen ſterben werde. Scheermann iſt aber nur ein Graphologe und kein Aſtrologe. Und nun das kommende Jahr. Nach Mme Fraya, der berühmten Pariſer Pythia, ſteht das kommende Jahr im Zeichen von Merkur und Sa⸗ turnus. Und dieſe beiden Sterne bedeuten bekannt⸗ lich Fleiß und Ueberlegung. Der Zufall wird im kommenden Jahr— behauptet Madame Fraya— keine weſentliche Rolle ſpielen. Hoffen wir, daß dieſe Dame ihren Ruf beſſer zu behaupten wiſſen wird, als ihre Kollegen vom Jahre 1929. Leo Barth. So Fahre glücklich verheiratet Da ſoll man noch ſagen, daß es keine glückliches Ehen gibt! Im berühmten Tipperary feierte vor einigen Tagen das Ehepaar Coug hlan das ſel⸗ tene Feſt einer mehr als diamantenen Hochzeit. Die Eheleute haben 80 Jahre in glücklichſter Che zu⸗ ſammen verlebt. Der Ehemann iſt 109, die Ehefrau 106 Jahre alt. Der ſehr muntere alte Herr fühlt ſich ganz wohl und erinnert ſich noch als Augenzeuge eines hiſtoriſch gewordenen Sturmes, der im Jahre 1833 ganz Irland verwüſtet hat. Vor 102 Jahren fuhr Mr. Coughlan zum erſten Male in der Poſt⸗ kutſche nach Dublin. Bis heute arbeitete er allein in ſeinem Garten, während ſeine treue Ehehälfte die ganze Hausarbeit und ſogar das Großreine⸗ machen und die große Wäſche allein beſorgt. Der älteſte Sohn des Ehepaares iſt 78 Jahre alt. Tierwanderungen in Skandinavien Wie aus Skandinavien berichtet wird, ſteht dort wieder einmal eine jener großen Tierwanderungen bevor, deren Urſachen die Gelehrten heute noch ohne Erklärung gegenüberſtehen. Die Lemminge kom⸗ men, die für gewöhnlich ihre Wohnſitze in den gro⸗ ßen Zentralgebirgen Schwedens und Norwegens haben. Es ſind Tiere ähnlich einer großen Ratte, aber ohne Schwanz und mit dichterem Pelz. In Ab⸗ ſtänden von fünf bis zwanzig Jahren überkommt dieſe Tiere ein unwiderſtehlicher Zwang zum Wan⸗ dern. Zu Tauſenden ſtrömen ſie in die Täler hinab und vereinigen ſich zu einem großen Strome, der in einer beſtimmten Richtung abfließt. Hunderttauſende wandern, meiſtens bei Nacht, von einem verhäng⸗ nisvollen Triebe beſeelt. Während ihrer Märſche werden ihre Scharen ſtark durch ihre Feinde gelichtet Bären, Wölfe, Iltiſſe, Marder und anderes Raub⸗ zeug holen ſich aus dieſen Zügen ihre Beute, die Adler, Falken, Eulen und Raben haben gute Zeit, Renntiere und Rinder zertreten ſie mit ihren Hufen, aber immer wieder ſchließen ſich die Reihen, und der Marſch wird fortgeſetzt. Von dieſen Auswan⸗ derern kehrt keiner zurück, denn ſie wandern bis an die See. Hier tauchen ſie in die Fluten und ſchwimmen in der ihnen anbefohlenen Richtung fort, bis ſie untergehen. Was ſie zu dieſer rätelhaften Handlungsweiſe treibt, nach welchen eiementaren Grundgeſetzen ſich die Abſtände zwiſchen den ein⸗ zelnen Zügen regeln; das hat bis heute kein Menſch enträtſeln können. Ein Wiedersehen nach 30 Jahren Ein alter Bauer wurde vor einigen Tagen in das Krankenhaus von Jönköping in Schweden eingelte⸗ fert. Er ſtammte aus der Provinz Norrland und hatte ſeinen Sohn ſeit 50 Jahren nicht mehr geſehen. Er nahm an, da der Sohn eines Tages vor einem halben Jahrhundert aus dem Hauſe verſchwunden war, daß er nicht mehr unter den Lebenden weilen würde. Im Hoſpital lernte der 75fährige Alte einen Mann kennen, der ihn nach ſeiner Familie aus⸗ fragte, worauf der Alte nur kärgliche Antworten gab.„Mein Sohn iſt tot“, behauptete er hartnäckig. „Nein“, erwiderte der Unbekannte,„Dein Sohn lebt“ Auf die Frage wo ſich ſein Sohn befinde, ſagte der Fremde:„Ich bin Dein Sohn Guſtav,“ Sonder⸗ barerweiſe wollte der wiedergefundene Sohn unter keinen Umſtänden erzählen, was mit ihm geſchehen war und wo er die lange Zeit der Trennung ver⸗ bracht hat. Feuer im Feuerwehrdepot! Auch das kann vorkommen, ſo unwahrſcheinlich es klingt. Der Fall hat ſich im kleinen rumäniſchen Städtchen Karakat vor nicht langer Zeit ereig⸗ net. Und das Merkwürdigſte daran war, daß kein einziger Feuerwehrmann erſchien, als das Feuer⸗ wehrdepot in hellen Flammen ſtand. Aus unaufge⸗ klärten Gründen brach dieſer Tage im Feuerwehr⸗ depot von Karakat ein Brand aus, der raſch um ſich griff. Die halbe Stadt ſtrömte an der Brandſtelle zuſammen aber die Feuerwehrleute waren nirgends zu finden. Die geſamte Einrichtung, zwei Löſchauto⸗ mobile, die Feuerleitern und vieles andere wurde ein Raub der Flammen. Die Einwohner der Stadt löſchten mit größter Mühe das Feuer, mobei einige der opferwilligen Helfer nicht unerhebliche Brand⸗ wunden erlitten. Erſt ſpäter erfuhr man, weshalb ſich kein einziger Feuerwehrmann an der Brand⸗ ſtelle gezeigt hatte. Die geſamte Feuerwehrmann⸗ ſchaft mit ihrem Hauptmann an der Spitze feierte an dieſem Abend ein Feſt. In einem Wirtshaus ſaßen die wackeren Feuerwehrmänner zechend und tapfere Lieder ſingend beiſammen, während das Jeuerwehrdepot ein Raub der Flammen wurde. Wie ein Märchenſchiff mutet uns dieſer Dampfer an, der ſeinen Dienſt in den fetzt eiſig kalten Gewäſſern der nordamerikaniſchen Großen Seen verſieht und in dieſer gepanzerten Verkleidung aus feſtem Eis in ſeinen Urſprunghafen Milwaukee zurückkehrt. r r e n en un. 1 Dienstag, den 31. Dezember 1929 9. Seite. Nr. 3604 Die letzten Spieltage! riesenhaften Ausmaßen: Wagenrennen/ Gladietoren Leidenschaft und reine Hur noch heuie u. morgen! Das kulturhistorische Sittengemälde von 2 Teile(11 Akte) in einem Programm! Skleventreue/ Seelerverderbnis Merkmale dieses überwältigenden Großfilmes! Melodrama: kämpfe Hierzu der Großfilm: Lebe 9 Akte mit Hans Stüwe. S 2 N Voranzeig ist eindeutig erwiesen, 3,.30,.10 Unr Für jugendliche verboten! F ble acht gend Hauptdarsteller: Hans Albers/ Charlotte Ander. Durch Carl Fröhlich hat der deutsche Tonfilm einen gr Durch diesen mit größtem und verdienten Premièrene Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) URS. Für dle selbat- 1 5 betätigte Ehre, Freiheit und Nationalstolz müßten den Deutschen davon abhalten, in die Fremdenlegion einzutreten So spricht der ehemalige Legionär earl Bernhardt einleitend zu seinem Verkauft um 1000 Franken flach In de femdeneglnt Bilder von stärkster Realistik! Haus mus l S161 ein IANO Kauf oder Miete, neu und gesplelt HEZek ETI Pianolager 3, 70, Kunststr „ 4 7 4 7 N Eänselobor. paste ten Terrinen Ein neues Ereignis 3,, 7,.20 Uhr. alhambral des tönenden und sprechenden Filmes: F uns! — Regie: Carl Fröhlich. oßen Schritt vorwärts getan. rfolg aufgeführten Sprechfilm i wie ausschlaggebend deutsche Arbeit für den internationalen Tonfilm ist. Einer der schönsten Filmerfolge dieses jahres ist dieses Werk, das ganz neue Wege ging, neue Wege aufzeigt. Unseren vetehrl. Besuchern ein frohes neues Jahr! ani ens e eee Ab Donnerstag in der Alhambra! .28,.75,.50,.- u..50 Sänseleber⸗ Würste Stück.50 bis.— Slättertelg⸗ Hasteten mit Gänseleber und Fleisch gefüllt Stück.70 2 Kaufe Horronkleider Schuhe, Pfandschelne Finkel, 6 5, 5 Tel. 25474. 8168 Matlonal-Theater Mannheim. Dienstag, den 31. Dezbr. 1929 Vorstellung Nr. 120- Auſler Miete. Vorrecht D Die Fledermaus Operette in 3 Akten nach Meilhac u. Halévy Musik von Johann Strauß Spielleitung: Altred Landory Musikalische Leitung: Karl Klauß Tänze: Aennie Häns Anfang 19 Uhr Pers on e n: Gabriel von Eisenstein Bosalinde, seine Frau Frank, Gefängnis- Direktor Prinz Orlofsky Sophie Karst Hugo Voisin Nora Landerich Werner Mäckel Alfred Landory Alfred, sein Gesangslehrer Dr. Falke, Notar Blind, Advokat Adele, Stubenmädchen Marianne Keiler Ali-Bey Adolf Jungmann Mür kay Robert Walden Cariconi Hans Karasek Ramusin Adolf Karlinger Ida Margit Stoehr Metanie Gertrud Walker Felicitas Aenne Brenndahl f Faustine Emmy Pabst 7 Mimi Margarethe Ziehl Hermine Christ. Resemeyer Natalie Else Wiesheu Karl Mang Franz Bartenstein 155 Trembich Frosch, Gefängnis-Aufseher LWan. Orlofskys Kammerdiener Erster Zweiter Diener Karl Zöller Orlofskys JosephGerharts Konad Ritter Adolf Albrecht Dritter Vierter 5 Diener bei Eisenstein 1 Täglien Dei uns der neueste und beste Der Schrecken von London— Ein tolles Erlebnis in 1 8 8 2 Raketen Omnibu und Arabien 5 85 f pat und patachon als Benzinkutscher 1 5 Dai der sohmlertgste Schaffner der Wet sagt FStachon PDPafachon kuropas dämſehster Chauffeur— sagt Pat Dau ein großes Beiprogramm. Jugendliche haben bis 5 Uhr Zulritt untang heute:.30, 5,20,.30 Uhr.. Af. Meulabt: 2 00,.00,.00,.15 Uhr. N cal kheingoldf fi. Fivnsterkunzgrt B 8 mit humorist. Einlagen hintritt frel. Ohne Preisaufschlag. Alb. Höfer Sli ucleleeli beginn Anfang Januar mit neuen Kursen 6210 Ic wIiciuell Eirzekunerrichitf jederzeit Ende gegen 22 Uhr Helm. Neugebauer 1 5 Walter Friedmann pat und patachon-Grobfüm Dat e Datadon 0 2 Städt. Planetarium 5 Vortrag Eintritt RM.50; Stud. u. 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Ende kurz nach 10 Uhr * Nur noch wenlge Tage Das groe Neujahrs- Programm: Liane Haid in dem wundervollen Filmwerk: „Schwarzwaldmäde!“ Ein Film nach Motiven der bekannten Operette von Leon jessel In den Hauptrollen: Liliane Haid, Fred Louis Lerch, Georg Alexander. Hierzu: Die neue umiangreiche Bunnensau in jeder Vorstellung singt Heldentenor Alfred Färbach Graals- Erzählung aus Lohengrin von Richard Wagner, mit Orchester. 312 Außerdem zum Hauptfilm das Heimatlied: „Oh Schwarzwald, oh Heimatl“ Musikzusammenstellung und musikalische Leitung: Kapellmeister Willy Nottelmann Belprogramm: Hulturiim und Wochenschau .00 s. oo.20 Beginn der Vorstellungen täglich: PRylxr te KAISER 9 6. 2 Te“. 22738 Silvester Feiler DNERSGSRDSSE SAEKA- ABEND uksERRASseHhuNneEN SILVESTER-sOUPER Tischbestellungen vorzeitig erbeten Prosit Neulahrl unseren Werten Gästen, Freunden und Gönnern! zur Silvester- Feier Souper Mk..50] enn, Zum ſosenstog. 7 laden ergebenst ein carl Brenner und Frau SImmungsvolle Kapelle NMalepartfus Mannheim 0 7, 27. Tel. 31271 Silvester 1929 Fesisouper Gedeck 5. Schlo restaurant Feiern Sie 16220 Hiſpester im Schloßhotel! Soupers zu Mk..50 u..50 Welde Märzensfarkbier ohne Preiserhöhung Viele Grailsüberraschungen Eintritt frei! 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Der 8 das gefahrvollste aller Zirkus- Der große W e Rat Milieu und dem sensationelle das 1 he heikes, ab- Gut möbl. Zimmer mit 1 od. 2 Bett., el.., ev. a. unmöbl., an Be⸗ rufstätige zu vm. Holz⸗ ſtraße 3, 1 Tr. Schön möhl. Zimmer ſof. zu verm. 4527 17, 2 De Eleg. möbl. gr. Zimmer mit Tel. u. Bad zu vm. O 7. 24, 3 Tr. rechts. 526 Fydl. möhl. Zimmer per ſof. zu vm. Prinz⸗ . 255 9. Stck. Elegantes ferren- Schlafzimmer Oſtſtadt, an vornehmen Herrn, mit Bad und Telephon zu vermieten. Adr. in der Geſchäfts⸗ ſtelle dss. Bl. 522 links Halteſtelle d. Straßenb. 4513 U. Tel. 232 29 Möbliertes Zimmer mit ſep. Eing,, 4. St., an beſſ. berufst. Herrn zu verm. Zu erfragen; „Luiſenrina 22, 1 Treppe 252¹ gut möbl. Zimmer urit el. Licht, ev. mit Penſ. ſof, zu vermiet. ünch, K 2, 5, 1 Tr. 517 Haleniehaas Hübe Ab heute bis Donnerstag b Draufgänger 5 ein großes Lustspiel mit Sid Chaplin er fitter von Texas Wudwest. Sensation mit Ken Maynard Tanzschule GEISLER 18243 3 Neuer Kurs 6. Januar 5 beginnen 8. 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