Abonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Piennig monatlich. 055 20 Ufg. monatlich, durch die Poſt bez. inel Poſt⸗ caffdiag M..4 pre Quartal. inzel⸗ Nummer 8 Pfg. Nur Sountags Ausgabe: 20 Pfeunig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. — Inlerate: Die Colonel⸗Zeile 8 5 Auswärtige Inſerate. 5 Die Reklame⸗Zeile„ 66 5 Gadiſche Volkszeitung.) E 6, 2. Unabhängige T der Stadt Mannheim und e zeitung. Tagesz Erſcheint wöchentlich zwölf Geleſenſte und verbreitetſte ZItitung in Rlannheim und Umgebung. Schluß der Inſeraren⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. —.Faär unverlaugte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm-⸗Adreſſeꝛ „eAournal Mannheim“ In der Poſtliſte etngetragen unter Nr. 3021. Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 81 Nedaktion Nr. 77 Exvedttton; Nr 218 Filiale: Nr. 815 E 6. 2. Ir. 8. „ G. Jauuar 4. (Avendblat.) Politische(ebersicht. Maunheim, 6, Januar 1904 Aus dem Reichstag. In der Budgetkommiſſion des Reichstages ſind die Referate jetzt, wie folgt, bertellt worden: Auswärtiges und Kolonien: Prinz Arenberg und Paaſche, Inneres: v. Richthofen und Singer, Reichsheer: v. Elm und Rören, Marine: v. Thüne⸗ feld und Graf Oriola, Kiautſchou: Prinz Arenberg und Paaſche, Reichseiſenbahnamt und Rechnungshof: Liebermann v. Sonnen⸗ berg und Singer, Poſt und Telegraphie: Beumer und Müller⸗ Sagan, Reichseiſenbahnen: Bebel und Beumer, Zölle, Ver⸗ brauchsſteuern und Stempelabgaben: Dr. Arendt und Speck, oſt⸗ aſtatiſche Brigade: Graf Oriola und Payer, allgemeine Finanzierung: Speck und Arendt, Reichsbank: v. Staudy und Müller⸗Fulda. Für die lex Stengel iſt Abg. Speck zum Referenten, der Sozialdemokrat Südekum zum Korreferenten beſtellt worden. Die Budgetkommiſſion beginnt ihre Be⸗ ratungen am Mittwoch, 13. Januar, vormittags mit dem Etat des Auswärtigen Amtes. Börſenſteuer. Mit ſchweren parlamentariſchen Kämpfen be⸗ droht die„Deutſche Tagesztg.“ die Regierung, wenn ſte nicht in Bezug auf die Aenderungen der Börſenumſatzſteuer noch ein Jahr warte, denn gerade in den letzten Monaten habe die Börſenſteuer weſentlich höhere Erträge geliefert als ein Jahr vorher. Auf der rechten Seite des Hauſes ſei nicht die mindeſte Neigung vor⸗ handen, mitzutun; das Zemtrum ſtehe dem Gedanken mehr als kühl gegenüber.— Der Umſatzſtempel hat in den erſten acht Monaten des Etatsjahres gegen das Vorjahr eine Minderein⸗ nahme von 271 839 Mark ergeben. Die„Nationalztg.“ bemerkt zu dem Artikel der„Deutſchen Tagesztg.“, daß die Regierung eine weſentliche Herabſetzung der Börſenſteuer nicht in Ausſicht nehme. Innerhalb des Bundesrats war angeregt worden, den Handel mit deutſchen Staatspapieren völlig von der Umſatzſteuer zu befreien. Die Vorlage der Regierung werde indeß auch für Umſätze in deutſchen Staatspapieren nur eine Ermäßigung, nicht völlige Beſeitigung der Steuer vorſchlagen und im übrigen ſich weſentlich auf Erleichterungen des Arbitragegeſchäfts beſchränken. Sozialpolitiſches aus Württemberg. Die ſtaatlichen Gewerbeinſpektoren haben ſchon länger die Einrichtung getroffen, alle zwei Jahre eine Konferenz mit Ver⸗ krauensperſonen der Arbeiterſchaft und Vertretern der Gewerk⸗ ſchaftskartelle abzuhalten. Auf der letzten, am 3. Januar ſtatt⸗ gehabten Konferenz wurde ſeitens der Arbeitervertreter eine Ver⸗ mehrung des Perſonals der Gewerbeinſpektion, eine Neuein⸗ teilung und Verkleinerung der Bezirke, ſowie die Ausarbeitung einer Unterweiſung für die Vertrauensmänner angeregt. Den Wunſch, die Gewerbeinſpektoren möchten Tags zuvor an den Ort der Inſpektion kommen und mit den Vertrauensmännern vorher Rückſprache nehmen, wies einer der Inſpektoren mit Recht zurück, weil dadurch dem Vorwurf, ſie provozieren geradezu Beſchwerden, Raum geſchaffen würde. Eine Reſolution der Arbeitervertreter empfahl 1 5 Schaffung von Arbeiterkammern auf landes⸗ geſetzlich e, wozu bereits Anträge im Landtage vorliegen, der geübte Kindesmord viel beiträgt. 55 auf die reichsgeſet— Erfflung 55 ſgen in den kaif iſerte ſen Erlaſſen von 1890 eröffneten Ausſichten doch in abſehbarer Zeit nicht gerechnet werden könne. In Würktemberg beſtehen 23 Gewertſchafts skartelle mit 17 390 Mitgliedern, ferner Hirſch⸗ Dunckerſche Organiſationen mit 2000 und chriſtliche Gewerk⸗ ſchaften mit 1500 Mitgliedern. Wir ſchlagen, ſo bemerkt die „Tägl. Rundſchau“ inſpektoren mit Vertrauensmännern der Arbeiter nicht gering an. Wenn aber als ſolche Vertrauensmänner ſozialdemokratiſche Redakteur und Abgeordnete ſo gut wie ausſchließlich das Wort führen, ſo kann man es den Arbeitgebern ic nicht ver⸗ argen, wenn von ihrer Seite dem Inſtitut der Ge de ebenſoviel an Vertrauen entzogen wird, als Seite der Arbeitnehmer gewinnt. Ueber die Empörung in Peterhafen wird noch gemeldet, daß die blutige Tat am 14. November ſtatt⸗ gefunden habe; außer den beiden Europäeren ſeien noch zwei Chineſen und zehn Eingeborene ermordet. Der Aufſtand ſoll 1 einen Streit über Landgeſchäfte veranlaßt worden ſein. Die Strafexpedition, die von dem Gouvernement gegen die Auf⸗ rührer ausgeſchickt wurde, tötete 25 Eingeborene. Nach der amt⸗ lichen Statiſtik waren im vorigen Jahre in Peterhafen vier Deutſche anſäſſi ſig. Die franzöſiſchen Inſeln, bisher gewöhnlich mit dem Namen French⸗Inſeln bezeichnet, liegen nördlich von Neupommern. Die Bewohner der Inſel Vidu(Deslaes), auf der Peterhafen liegt, ſchildert ein Bericht des Gouverneurs aus dem Jahre 1900 folgendermaßen: Die Bewohner ſind voll⸗ ſtändig nackt umherlaufende, auf der niedrigſten Kulturſtufe ſtehende Kanaken, welche mit den Uſtai(Bewohner des Innern) der Admiralitätsinſeln gewiſſe Aehnlichkeit haben. Nachdem 1894 und 1895 die Pocken ſtark hier gewütet haben, iſt die Be⸗ völkerung in der Abnahme begriffen, zu der insbeſondere auch Nach einem anderen Bericht aus demſelben Jahre hat der Händler Hanſen von der Neu⸗ Guinea⸗Kompagnie ſeit Jahren eine gut gehende Niederlaſſung in Peterhafen geleitet und ſtets mät den Einwohnern im Frieden gelebt. Beſchäftigungsgrad im Textilgewerbe. (+4) Obwohl der Geſchäftsgang im Texlilgewerbe während des Jahres 1903 im allgemeinen befriedigend war, ſo ſind doch die finanziellen Ergebniſſe der meiſten Betriebe ungünſtig. Von Aus⸗ nahmen abgeſehen, die namentlich die Wollbranche betreffen, zeigen die Dividendenſchätzungen recht magere Reſultate. Viele Geſell⸗ ſchaften verteilen wiederum überhaupt keine Dividende. Ein Grund für die ungüſtige Geſtaltung der Betriebsgewinne liegt zweifellos in dem Mißverhältnis, das zwiſchen den Preiſen der Rohſtoffe und den der Fertigfabrikate beſtand. Dieſes Mißverhältnis dauert noch immer an und hat in der Baumwollinduſtrie im Dezember eine nochmalige Verſchärfung erfahren. Während nun im Auslande, vor allem in den Vereinigten Staaten, in England und in Frankreich die wilde Preistreiberei in Baumwolle ſo nachteilig gewirkt hat, daß Betriebs⸗ einſchränkungen und Arbeiterentlaſſungen ſtattfinden mußten, konnten die deutſchen Betriebe nicht nur weiterarbeiten, ſie ſträubten ſich auch ſotwohl gegen den Plan einer internationalen als auch einer national Harcheeführenden Einſchränkung 155 den Wert jener Konferenzen der Gewerbe⸗ es etwa nach der handlung geführt Woher die relatit günſtigere Lage der deutſchen Betriebe herrührt, iſt nicht ohnt weiteres zu ſagen. Einmal darf man annehmen, daß die deutſchen Spinner in einer Zeit ſich mit Rohſtoff verſorgt haben, in der dis Preistreibereien ſich weniger fühlbar machten, alſo vor der erſten oder zwiſchen der erſten und zweiten Hauſſeperiode(Auguſt—Dezem ber). Sodann dürften auch die Geſtehungskoſten in Deutſchland etwas niedriger ſich geſtaltet haben, da eine ſtarke Vermehrung des weiblichen Arbeiterbeſtandes während des letzten Jahres ſtattge⸗ funden hat. Endlich iſt es in Deutſchland in etwas wenigſtens ge⸗ lungen, die Garnverbraucher zur Gewährung höherer Preiſe zu ver⸗ anlaſſen, ſo daß ohne Verluſt weitergearbeitet werdel kann. In den Wollbranchen machte ſich die Preisſteigerun weniger nachteilig bemerkbar, da die Preisbewegung ſtetiger vor ſich ging und nicht mit Rückſchlägen gerechnet zu werden brauchte. Beſchäftigung, die durch die Feiertage unterbrochen war, iſt im neuer Jahre in den hauptſächlichſten Bezirken wieder in normalem Um aufgenommen vorden. Faſt durchweg hofft man auf eine 1 gere Dauer des befriedigenden Geſchäftsganges. Die Depreſſion Seidengewerbe iſt gegen den Schluß des vergangenen Jahres wichen, da die Mode ſich wieder der Seide zugewandt und ſche große Aufträge gebracht hat. Unter der Einwirkung dieſes Momen iſt ein flotter Beſchäftigungsgrad für die nächſte Zeit im Eref Bezirk zu erwarten. Nicht ſo günſtig liegen die Verhältniſſe in Leineninduſtrie. Zwar hat ſich herausgeſtellt, daß die kürzlich an kündigte Betriebseinſchränkung der Spinnereien vorläufig noch nicht in Kraft zu treten braucht, aber ob ſie auf die Dauer vermieden werden kann, iſt bei dem hohen Stande der Flachspreiſe noch frag Für die Webereien liegt Beſchäftigung genügend vor, ſo daß le angeſichts der Ungewißheit der von den Spinnern angekündi Maßregel zu etwas höheren Garnpreiſen ſich bequemten. Von ein⸗ e e 5 855 daß in der 5 alte 55 gut geſchloſß ſſen, das neue ausſigtsvol. ec Die Stickerei⸗ und Weißwareninduſtrie iſt gleichfalls, ſo weit der Plauener Bezirk in Frage kommt, am Jahresende digend beſchäftigt geweſen. Aus der zahlreichen Anweſenheit ländiſcher Einkäufer ſchließt man auf den baldigen Abſchluß Aufträge, ſo daß ſich ſchon im Januar der Beſchäftigungsgrad tend heben würde. Deutsches Reich. * Berlin, 5. Jan.(Der ſozialdemokrati Reichstagsabg. Thiele) in Halle wurde Berliner„Volksztg.“ am Dienstag als Redakteur des„B lise blatts“ auf Beſchluß der Strafkammer gegen Willen mit der Begründung, ſeine Immunität als neter ſchütze ihn nicht, durcheinen Poliziſten z und wegen Beleidigung zu Monat Gefängnis verurteilt.— Bevor ein Urteil über Verfahren möglich iſt, müſſen genauere Angaben abg werden. Nach Art. 2¹ der Reichderfaſſung wird uf Karlsruher Briefe. I. (Niniſtererkrankungen; Geſindeball; Hoftheater; Konzertſaiſon.) Das neue Jahr hat in der Reſidenz einen üblen Anfang ge⸗ nommen; wir haben zwei kranke Miniſter, von denen der Eine, Finanzminiſter Buchenberger, zur Stunde noch in größter Lebens⸗ gefahr ſchwebt. Derſelbe befindet ſich im ſtädtiſchen Krankenhaus unter der Obhut des Profeſſors von Beck, eines vorzüglichen Opera⸗ teurs, der vor wenigen Jahren als junger Arzt als erſter Leiter unſeres ſtädtiſchen Krankenhauſes berufen wurde. Als am letzten Freitag durch einen Darmbruch der Zuſtand des Finanzminiſters lebensgefährlich ſich geſtaltete und Profeſſor Czernh von Heidelberg die Rettung von einer Operation abhängig machte, fand am Samstag morgen · im ſogenannten großen Krankenwagen mit Bett die Ueber⸗ führung Buchenbergers in das ſtädtiſche Krankenhaus ſtatt, wo der⸗ ſelbe ſich mittags 12 Uhr der Operation, die einen durchaus günſti⸗ gen Verlauf nahm, unterwarf. Wenn die Lage eine ernſte iſt, ſo iſt das vor allem nach Ausſage des Arztes auch darauf zurückzuführen, daß Buchenberger von nicht beſonders ſtarker Konſtitution iſt. Daß er ſich der beſten Pflege erfreut, bedarf nicht der beſonderen Verſicher⸗ ung; als Krankenſchweſter fungiert bei ihm die Tochter des Geheim⸗ rat Honſell, die ſich dieſem Beruf gewidmet. Der Verkehr im Kranken⸗ haus iſt in dieſen Tagen ein außerordentlich lebhafter und der Pfört⸗ ner hat reiche Arbeit nicht nur durch perſönliche Auskunftserteilung, ſondern auch durch die Beantwortung zahlreicher telephoniſcher An⸗ fragen. Vor allem iſt es der Großherzog, der ſich mehrmals des Tages über das Befinden berichten läßt; heute früh begegnete mir im Krankenhauſe der Miniſter des Innern, Schenkel, der ſich per⸗ ſialic erkundigte. Profeſſor 85 Beck gibt in liebenswürdiger Weiſe 00 ſehr denn die ſtereothße Zuſtand des Staatsminiſters von Brauer, der an einer Nierenkrank⸗ heit erkrankt war, erheblich gebeſſert, wenn damit auch nicht geſagt werden kann, daß er ſo bald ſeine Arbeiten übernehmen oder im erſcheinen wird. Da die dies jährige Karnevalszeit eine kurze iſt, ſo drängen ſich die Veranſtaltungen, ſo man Maskenbälle, Karnevalsſitzungen uſw. nennt. Den Ballreigen eröffnet das Hoftheater, das ſeinen bekannten „Geſindeball“ zu Gunſten der Hoftheaterpenſionskaſſe ſchon nächſten Samstag in den Räumen der Feſthalle abhält. Dieſer Ball iſt beſonders beliebt, denn der Theaterhabitué kann hier ganz sans gene mit den Theaterſchönen verkehren, die von der Bühne herab ge⸗ wiſſermaßen in das Treiben des allgemeinen Verkehrs getreten ſind. Die holden Damen, die uns ſonſt durch die tragiſche Kunſt bis zu Tränen rühren, die uns in den Partieen der Elſa und Ortrud be⸗ geiſtern— hier ſind ſie die reizenden Animierdamen zu Gunſten der Penſionskaſſe. Und gern betreten wir die Sektbude, um uns ein Glas des perlenden Schaumweins kredenzen zu laſſen von der lieb⸗ lichen Robinſen oder der kecken Warmersperger und wenn uns die allerliebſte kleine Müller, unſere köſtliche Naive, ſchelmiſch ein Rös⸗ lein anbietet und es wohl gar in das Knopfloch des Frackes ſteckt, wer griffe da nicht gern in ſeine Taſche. Aber neben den Sekt⸗ und Blumienbuden, finden wir auch eine Bierbude, in welcher unſer„ge⸗ ſetzter Vater“ Moninger Bock ausſchenkt und wollen wir eine Taſſe Mocca ſchlütfen f ſo begeben wir uns in das„Café zum blinden Paſſa⸗ gier“, in welcher unſere„jugendlich⸗dramatiſche“ mit liebenswürdigen Kolleginnen die Herrſchaft führt. Und wer ſich ſonſt beluſtigen will, der findet auf der„Rutſchbahn“— oder dem Karruſſel reiche Unter⸗ haltung— dazu kommt eine reich ausgeſtattete Tambola, alles zu Gunſten der Penſionskaſſe, ſo daß für das liebe Publikum die bekannte Shakeſpeare' ſche Deviſe zu beſetzen iſt„tue Geld in Deinen Beutel!“ Ich ſchließe dieſen Paſſus mit der freundlichen Einladung an die Leſer und vor allem auch Leſerinnen des„General⸗Anzeigers“ einmal ſten Samstag einen Abſtecher nach der Reſidenz zu machen, um nettes Kammerkätzchen dem Gefindeball des wohnen. Ich werde gern den Führer Unſer Hofthea er hat im neuen Fahre felſch eing mit zwei Neueinſtudierungen und vor allem einen illuſtren freundlichſten Beifall des Publikums gefunden. Smetan tümliche liebenswürdige Oper„Die verkaufte Braut“ m Robinſon als Marie gefiel außerordentlich und Herr Ka Lorentz zeigte ſich auch hier als tüchtiger Muſiker, dem mit dem ihm koordinierten Kollegen Albert Gorter di muſikaliſche Leitung unſeres Hoftheaters anvertrauen kan Schumann⸗Heinck, die gefeierte Altiſtin mit werten Höhe, mit der glänzenden Koloratur ſang die „Propheten“ mit altgewohnter Kraft u. tiefer Leidenſchaftl brauche nicht viel darüber zu ſchreiben, denn die Leſer des anzeigers“ kennen die Künſtlerin und haben ſie in der gleich bewundert. Weniger⸗ bedeutend war der Prophet ſel Reémond ſang und dem vor allem die notwendig Fräulein 8 aßbender war eine vortreffliche Bertha, wirkte die im Theater angeſchlagene hekrographierte M der plötzlich eingetretenen„Heiſerkeit“. Die erſte Schau im neuen Jahr iſt ein Luſtſpiel von einem unbekan namens Bartels, betitelt„Die ſchiefmäulige Almut“, das hi menden Freitag die Aufführung erlebt— ein, nach flüchti zu urteilen, geſundes Luſtſpiel mit friſchem Humor und Verſen geſchrieben, das ſich weit über die moderne Luſtſpie kanten⸗Stücke der Jetztzeit erhebt.— Mit dem neuen Jahr hat auch die Ko r Konzerten gezeigt, daß ſie Anſpruch auf Beachtung erhebt bekannten Hans Schmidt ſchen Künſtlerkonzerten lernte Ernſt getragene Kammermuſik⸗Vereinigung, von der nicht Einzelne ein Künſtler iſt, ſondern die vor allem auch im ſpiel ihr herrliches Können zeigte— leider war es Freibilletkonzert und die andere Hälfte war ſcht 8 Leivgig in den Muſenn Sſdal. beſitzt einen nicht beſondess gro Unzeie des Neſchsags Iebes Strafderfahren gegen ein Mütglied desf an aufgehoben. Die ſozialdemokratiſche Fraktion hat denn auch nach dem Zuſammentritt des Reichstagz beantragt, gegen mehrere Mit⸗ glieder ihrer Fraktion das Strafperfahren einzuß tellen. Der Reichstag hat dieſen Anträgen entſprochen. Ein Antrag aber, ein Strafverfahren gegen den Abg. Thiele einzuſtellen, iſt ſeitens der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion nicht einge⸗ bracht worde Art. 31 der Reichsverfaſſung beſtimmt auch: „Ohne Genehmigung des Reichstags kann kein Mitglied desſelben ſwährend der Sitzungsperiode wegen einer mit Strafe bedrohten andlung zur Unterſuchung geß ogen oder verhaftet werden, außer wenn es bei Ausübung der Tat oder im Laufe des nächſtfolgen⸗ en Tages ergriffen wird.“ — Die„Schneiderarbeit“ und ihre poli⸗ . 95 Bedeutung.) Unter dieſer Ueberſchrift exinnert der „Hannov. Cour.“ an die Schrift Guſtav Freytags„Der Kron⸗ rinz und die deutſche K katſerkrone“, in der es heißt, eine gewiſſe partaniſche Einfgchheit habe in Preußen Beamtentum, Heer Und Volt in Zucht helten er fürchte, die neue Kaiſerwürde werde das ſchnell aten.„Die Schnelderarbelf in Koſtüm und Dekorationen werden zunehmen und, wenn ſie erſt einmal ein⸗ geführt ſind, immer größere Wichtigkeit bean ſpruchen. Der ein⸗ che blaue Rock der Hohenzollern wird 1 nur noch als eine altertümliche Erinnerung hervorgeholt werden. Schon jetzt ſind unſere Fürſten in der Lage, gleich Schauſpielern auf der Bühne zwiſchen Blumenſträußen und lautem Geifallstlalſchen begeiſterter Zuſchauer dahinzuwandeln, während in der Ver⸗ ag die vernichtenden Dämonen lauern.“ —(Spar und Darlehenskaſſenin Deutſch⸗ Südwe ſt a fE rika.) Aus Windhoek ſchreibt man: Am Oktober v. J. beſchäftigte ſich der Gouvernementsrat unter ſorſitz von Oberſt Leutwein mit der Frage der Einrichtung von Spar⸗ und Darlehenskaſſen, welche die„Neue Südweſt⸗ afrikaniſche Sie edlungsgeſellſchaft“ für das chutzgebiet angeregt hat und über deren Zweckmäßigteit eine ee Anfrage des Kolonialdirektors Dr. Stu zebel vorlag. er Beirat trat für die Errichtung ſolcher Kaſſen ein, Aus Sladt und Land. Mannheim, 6 Januar 1904. Die Faſſelhautverwendung vor der Strafkammer. *Mainz, 5. Januar. Im Schwurgerichtsſaale tagte vor zahlreichem Publikum heute 2. Strafkammer, da der gewöhnliche Sitzungsſaal die Angeklagten faſſen konnte. Wegen Nahrungsmittelfälſchung und Beihilfe atten ſich, wie die„Wormſ. Ztg.“ berichtet, 24 Metzgermeiſter orms und Neuhauſen zu verantworten und zwar: Ludwig er, Friedrich Goldſchmidt, Karl Haurh, Ph. Metz, Adam Knell, Heyl, Aug. Joh. Frank, Wilhelm Gras, Jakob Lortz, Karl Uhrig, Schildknecht, Heinrich Roland, Michael Schlenk, Jean Kohr, Ehr. Hellwig,, Eugen Rieth, G. Siedler, K. Schildknecht, Daniel ind Johann Glück(Vater und Sohn), beide in Pfiffligheim, trich, Ferd. Burger, Gg. Schlemmer und Hch. Mages. Die ge lagten ſollen nad⸗ 115 1 in den Vabren 1902 und 1903 beſonders Faſſeln, zur Wurſthereitung 1 1 5 ute wurden im Schlachthauſe von den vier latßenennteg Be⸗ gten zu 40 und 45 Pfg. pro gekanft Dieſe 5 557 e eteile wurden hauptſächlich den Schwartenmagen und auch der ſurſt beigemengt; die Zerſetzung ſei 1 zu 20 geweſen. Die ge, leimartige Maſſe diente beſonders als Bindemittel und khielt einen hohen Prozentſatz von Waſſer. Die Angeklagten ſtützen ſich darauf, daß die Hänte öffentlich im Schlachthaus derart zubereitet wurden; der Verwalter habe dies wahrgenommen. Sie ſeien des⸗ 11 omehr, als nur Telle von friſch geſchlachteten, 8 Tieren 9 lpendet wurden. In ganz Süddeut iſchlaud, ſo in Karlsruhe, Ulm, Stuttgart, München uſw. würden die Häute unbeanſtandet zur Wurſwh ikation verwandt. Die friſchen Häute und Kopfteile ſeien jeden⸗ appetitlicher, als alte Schwarten. Nachdem die Sache ruchbar den, wollen die Angeklagten ihre ganze Kundſchaft „obſchon ſie ein derartiges Material nicht mehr verbrauch en. Der Angeklagte Burger erklärte, daß er an verſchiedene 15 15 Metzger abgebrühtes Material verkauft habe, die Kalbs⸗ 1757 e habe er vom Lager bezogen. Ob das die Angeklagten ge⸗ jt, w er nicht. Die Angeklagten verwahren ſich ganz ent⸗ hieden dag en, daß ſie dies gewußt hätten. Herr Prof. Dr. Mahr⸗ ofer⸗Mainz gab ſein Gutachten dahin ab, daß in unſerer Gegend es ch ſei, derartiges Material zur Wurſt zu verwenden, Nach m Fleiſchſchaugeſetz unterlägen gewiſſe Teile des geſchlachteten 5 der Schau. Häute gehören hierzu nicht, deshalb dürften ſie Sinne des Nahrungsmittelgeſetzes auch nicht zur Wurſtbereitung et den. Wenn derartiges Matexial von geſunden Tieren 285 der Fieſſchbeſchan verwendet würde, daun ſei vom Standpunkt aus nichts dagegen einzuwenden. Da aber häufig die Häute auf dem Lager herumgeſchleift würden, auch von erkrankten Tieren herrührten, ſo ſei eine ſolche Verwer i ekelerregend und 1 deshalb zu 9 Auf die Frage des Vorſitzenden, ob es Is Fälſchung auch dann anzuſehen ſei, wenn das verwandte Material größter Reinlichkeit und in friſcher Beſchaffenheit hergeſtellt würde, wie es die Angeklagten betätigt zu haben behaupteten, erklärt Prof. Dr. Mayrhofer: Unter dieſen kanſtenden hätte Th kein Be⸗ denken zu erheben, die Sachen mißen aber der Fleiſchbeſchau unter⸗ liegen. In Südde ütſchland ſei die Vert vendur ig allgemein üblich. Sachverſtändiger Hr isveterinärgn zt Trops⸗Worms erklärte, daß die Häute von Rindern ein gutes Nahrungs tel abgeben, ſolange ſie geſund und ſauber ſeien. Wenn ſie aber als Nahrungsmittel ver⸗ wendet würden, ſie eingehend durch den Fleiſchbeſchauer unterſucht werden. Das Brühen allein gewähre keinen Schutz davor, daß nicht Schmutz und andere ekelerregende Dinge ſitzen blieben. Die Wurſt werde auch ſehr waſſerreich und minderwertig.— Herr Chemiker Dr. Peters⸗Worms iſt der Anſicht, daß die Schwarten zum Schweine gehörten, aber nicht die Haut des Rindes. Das Publitum wiſſe, daß aus der letzteren Schuhſohlen gemacht würden, nicht aber, daß ſie in die Wurſt käme als Bindemittel. Er unterſuche ſchon ſeit Jahren die Wurſt in Worms; in letzterer Zeit habe er bemerkt, daß der Schwartenmagen voller Gallerte war und nur wenig Fleiſch ent⸗ hielt, Man konnte der Meinung ſein, daß der Fleiſchmagen nur aus Gelatine und Leim beſtand. Durch das Brühen der Häute und deren Verwendung zur Wurſt entſtehe in letzterer ein größerer Waſſergehalt, gierin liege die Fälſchung. Ein ſolches Bindemittel gehöre aber nicht in die Blutwurſt, die nur aus Blut und Fett beſtehen ſoll.— Herr Obermeiſter Jean Falk⸗Mainz deponiert als Sachverſtändiger fol⸗ gendes: Es ſei nicht als ſchwerwiegendes Moment zu betrachten, wenn das Publikum den Kauf eingeſtellt habe. Das Publikum ppiſſe nicht, was Faſſelhaut ſei, auch ſei die Angelegenheit in der deutſchen Preſſe ungeheuer aufgebauſcht worden. Daß einige Metzger ſich da⸗ gegen ausgeſprochen, wolle auch nichts heißen. Der Konkurrenzneid ſpiele hier ebenfalls mit. Daß in Mainz die Verwendung nicht üblich ſei, ſpiele für andere Städte keine Rolle. Die Angeklagten ſeien ſicherlich ſich nicht bewußt geweſen, daß hier eine Nahrungsmittel⸗ fälſchung vorliege. Die Rinderhaut ſei, wenn appetitlich hergeſtellt, ſehr gut zu verwenden und ſogar noch teurer als Schweineſchwarten. Das ſtädtiſche Publikum verlange mehr Schwarten, während auf dem Lande in die Blutwurſt mehr Fleiſch komme. Waſſerzuſatz ſei ganz ausgeſchloſſen, da die Blutwurſt ſich dadurch ſehr verſchlechtere. Ebenſo ſei es beim Schwartenmagen. Die Haut quille wohl beim Brühen, nehme aber kein Waſſer auf. Daß die Blutwurſt bei Ver⸗ wendung von Häutematerial bis zu 70 Prozent Waſſergehalt bekäme, ſei vollſtändig unmöglich. Der Mangel an Schweineſchwarten habe damals durch die Häute erſetzt werden müſſen.— Die Plaidoyers des Staatsanwalts Schumann und der Verteidiger Dr. Zuckmayer und Cauſe werden hierauf auf 4 Uhr nachmittags vertagt. Der Staatsanwalt beantragte für einen der Angeklagten 200 Mark, für die übrigen 28 je 150 M. Geldſtrafe. Die Strafkammer ſprach ſämtliche Angeklagten frei. Das Gericht betonte jedoch, daß die Verwendung der Faſſelhaut zu Genußzwecken unzuläſſig ſei, und nahm den guten Glauben der Angeklagten an. * Zu dem Artikel„Gedankenſplitter“ über die Vorſchläge zur Verfaſſung ſtädt. ebang. Kirchengemeinden er⸗ halten wir folgende Zuſchrift: Das geſtrige Abendblatt des„General⸗ Angeigers“ bringt auf Seite 3 eine Mitteilung„aus evangeliſchen Kreiſen“, die ſich„Gedankenſplitter uſw.“ nennt. Die unglaublichen Unrichtigkeiten und Entſtellungen des Artikels zu rektifigieren, dürft ebenſo im Intereſſe der evang. Gemeinde wie Ihres geſchätzten Blattes liegen. Die Abänderung reſp. der Vorſchlag der Entfernung des Katechismus aus der Volksſchule kommt bekanntlich auf Anregung kirchlich⸗liberaler Kreiſe vor die General⸗Synode, welche dieſes Früh⸗ jahr tagen wird. Der liberale Teil der hieſigen evang, Gemeinde hat ſich in berſchiedenen öffentlichen Verſammlungen zuſtimmend aus⸗ gefprochen, er trägt den größten Teil der im Lande entſtehenden Koſten. Die Wahlvorſchläge für die neue Kirchengemeindeverſamm⸗ lung ſtanden zweimal in den hieſigen Blättern, insbeſondere wurden ſie auch zweimal im Generalanzeiger veröffentlicht. Die Behaup⸗ tung, daß wegen der Werderkirche die Steuer erhöht werde, iſt eine Unwahrheit. Im Gegenteil habe ich in der Kirchengemeinde⸗Ver⸗ ſammlung Mitte Dezember erklärt, daß die Steuer nicht erhöht zu werden brauche. Die Frage der größeren oder geringeren Selb⸗ ſtändigkeit der einzelnen Bezirke iſt bekanntermaßen eine noch offene, vielumſtrittene. Die kirchlich⸗liberale Vexeinigung wünſcht eine mög⸗ lichſt ſelbſtändige Entwicklung der einzelnen Bezirke, aber ſie kann. dieſelbe nicht forcieren. Einen Wahlzettel abzugeben, iſt niemand gehindert worden; die geringe Wahlbeteiligung exkläßt ſich aus dem zwiſchen beiden Richtungen abgeſchloſſenen und vorher in den Zeitungen bekannt gegebenen Kompromiß. Der Vorſchlag, man ſolle, ſtatt die Werderkirche zu bauen, das Geld zur Errichtung eines Vereinshauſes verwenden, zeigt, daß der pp. Einſender die kirch⸗ lichen Steuergeſetze nicht kennt. Kirchenſteuern dürfen nicht zur Er⸗ bauung von Vereinshäuſern verwendet werden. Ueber die Frage, ob die Gemeinde beſſer ein großes zentrales Vereinshaus baut oder lieber in den einzelnen Stadtteilen kleinere Gebäude errichtet, gehen die Meinungen noch auseinander,. Die Opferwilligkeit der Gemeinde aber ſollte doch nicht in Zweifel gezogen werden in einer Zeit, wo koitr freiwillig die Steuer ſehr bedeutend erhöht haben, um vier Kirchen, ſieben Pfarrhäuſer, u. a. m. zu bauen. ——. ͤ— i er eine 2 Ausbildung erfahren. Sie trug mit hübſchem nden Lieder von Schumann, Schubert und Richard Strauß vor ſte uns mit einer Anzahl neuer Lieder von Julius Katz, efradakteur der„Karlsruher Zeitung“ bekannt, die kürzlich in Süddeutſchen Muſilverlag in Straßburg erſchienen ſind. Herr ja dem„Geueralanzeiger“ keine unbekannte Perſönlichkeit ederholt ſchon die Aufmerſamkeit auf ſeine muſikaliſche gelenkt, die in erſter Linie ein tief muſikaliſches Emp⸗ rraten, das unter Smetana am Prager Konſervatorium ch erfreuliche Ausbildung erfahren hat. In ſeinen neueſten zeigt er eine ganz beſonders reiche Stimmung, ein tiefes 'as vielleicht etwas zu ſchwer von einem ſchmerzlichen Peſſi⸗ urchſetzt iſt. Es liegt viel Individualismus in dieſen ſie ſind nicht leicht zu ſingen, da ſie ein beſonderes erſtändnis erheiſchen, das obendrein fein abgetönt ſein muß. der müſſen mitempfunden werden— Fräulein Stägemann nicht immer die rechte Stimmung, die junge Sängerin bot aber recht Tüchtiges. ſich 5 0 wiederholtem Hervorruf bedanken. Ajin. Tagesneufqkeſten. Eine kühne Bergtour im Himalaja, die erſte Beſteigung des n Chogo Loongma⸗Gletſchers, ſchildert die unerſchrockene Berg⸗ rit Fanny Bullock Workmann feſſelnd im„Wide gazine“.„Im Sommer des Jahres 1902“, ſchreibt ſie, Dr. William Hunter Workman und ich in Begleitung des ihrers Mattias Zurbriggen, eines italieniſchen Trägers utſchen Topographen eine Expedition nach dem Nordweſt⸗ Baltiſtan. Wir wollten, wenn möglich, die erſte Be⸗ Chogo Loogma⸗Gletſchers ausführen, der nordweſtlich rondu im Vasha⸗Tal liegt und ſeinen Urſprung unter zergſpitzen der Muſtaghlette nimmt. Die oberen zwei über die wellige, riſſige O Herr Katz wurde lebhaft gefeiert und Ziegen e auch Nom a5 an einem 885 rbant worden! 9060 Robert Baſſermann. »Der allgemeine Fabrikantenverein Maunheim hat in ſeiner letzten Ausſchußſitzung u. a. auch die Frage der Wiederein fü h⸗ rung von Schiffahrts abgaben auf den natür⸗ lichen Waſſerſf kraßen vom Standpunkte der Intereſſen der Induſtrie einer Erörterung unterzogen und zu ihr in folgender Reſo⸗ lution Stellung genommen: „Die Abgabenfreiheit der natürlichen Waſſerſtraßen, inſon⸗ derheit 355 Rheins, nach jahrzehntelangen heißen Kämpfen um dle Mitte hrhunderts endlich erſtritte en, in der Reichsvor⸗ faſſu 1 id durch Staats äge geſichert, bildet einen ſo weſentlichen Beſtandteil der Gr n, auf denen ſich ſeitdem der Aufbau unſeres ganzen Wirtſchaftslebens und ganz beſonders auch die Anf ſiedelung und Entwickelung der Induſtrie am Oberrhein vollzogen hat, daß mit der Wiedereinführung von Schiffahrtsabgaben eine ſchwere und gefährliche Erſchütterung des ganzen Wi tſchafts örpers untrennbar verbunden ſein müßte. Der Verein begrüßt d b mit Befriedigung die laeung der Großh. Regierung in der Sitzung der hohen zweiten Kammer der Land⸗ ſtände vom 9. Dezember 1908, nach welcher ſie gewillt iſt, an dem Grundſatz der Abgabenfreiheit auch in Zukunft feſtzuhalten, und ſpricht zugleich die rtung aus, daß die ſchwer errungene Abgabenfreiheit des Rheins dauernd erhalten bleibt; denn ſie iſt nicht nur die Vorausſetzung der Entwickelung der Rheinſchiffahrt zu ihrer heutigen Bedeutung, ſondern auch ein Hauptfundament der Lebensfäh gkeit und des Gedeihens der in und um Mannheim angeſiedelten Induſtrie, der ſie den wohlfeilen Bezug unentbehr⸗ licher Roh⸗ und Hilfsſtoffe ermöglicht und den Verſand ihrer Er⸗ zeugniſſe erleichtert.“ Verſendung von Druckſachen. Im Publikum iſt vielfach die Anſicht verbreitet, daß alle Druckſachen, welche gegen die Druckſachen⸗ taxe be fördert werden ſollen, handſchriftliche Glückwünſche, Grüße uſw. bis zu fünf Worten enthalten dürfen. Insbeſondere ſcheint ſich die Anſchauung herausgebildet zu haben, daß man Anſichtspoſt⸗ karten, die nicht mehr als fünf Worte Geſchriebenes enthalten, gegen die Druckſachentaxe verſenden kann, ſobald nur die Aufſchrift„Poſt⸗ karte“ in„Druckſache“ abgeändert iſt. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß nur bei Verſendung gedruckter Viſiten⸗ karten gegen die Druckſachentare außer der Adreſſe und dem T Titel des Abſenders gute Wünſche, Glückwünſche, Dankſagungen, Beileids⸗ bezeugungen oder andere Höflichkeitsformeln mit höchſtens fünf Worten oder mit den üblichen Anfangsbuchſtaben handſchriftlich hinzugefügt werden dürfen. Hauptſitzung des Pfälzerwald⸗Vereins. Im Saale der Kuni⸗ gundenburg in Neuſtadt fand am Sonntag bei zahlreicher Betei⸗ ligung die erſte Hauptſitzung des bor einem Jahre ins Leben ge⸗ tretenen und zur Zeit über 2000 Mitglieder zählenden Pfälzerwald⸗ Vereins ſtatt. Gewählt wurde als Vorſitzender des Vereins der mit lebhaftem Beifall begrüßte Oberforſtrat v. Ritter aus Speher, als weitere Mitglieder des Hauptvorſtandes Grimmeiſen, Kohl und Kederer aus Ludwigshafen. Die Tätigkeit des Pfälzerwald⸗Vereins im erſten Jahre ſeines Beſtehens war vorzugsweiſe der Entwickelung der Orgauiſation gewidmet, welche durch die im Dezember vorigen Jahres Stkatutenänderung und die daran anſchließende Gründung der Ludwigshafen, Landau, Kaiſerslautern, Neuſtadt a.., Kirchheimbolanden, Bergzabern, Dürkheim, Grün⸗ ſtedt und Ede nkoben in neue, einen günſtigen Ausblick in die Zukunft berheißende Bahnen geleitet wurde. Der Vorſchlag des Vorſtandes. für einen auf dem Weißenberge beim Hermersberger Hof zu errichten⸗ den Ausf turme eine erſte Rate von 1000 Mark aus den Neftteln des Vereins zurückzuſtellen und 500 Mark für touriſtiſche Zwecke gu berwenden, fand einſtimmige Annahme. Ende Mai oder anfangs Juni ſoll ein Geſamt⸗(Familien) Ausflug des Vereins in die Um⸗ gegend von Neuſtadt ſtattfinden, worüber näheres ſeiner Zeit bekannt gegeben wird. Als Ort der nächſten Hauptſitzung wurde K aiſer 8⸗ lautern beſtimmt. Der lebhafte Verlauf der Berſammlung, die eingehende Erörterung der Ziele des Vereins und die hierbei zutage getretenen Anregungen ſeitens der Ortsgruppentertreker berechtigen zur Hoffnung, daß der Pfälzerwald⸗Verein ſeinem Ziele, unſerer ſchönen Pfalz den ihr durch die Reize ihres herrlichen Waldgebirges gebühre enden Platz im Fremden⸗ und Touriſtenverkehre 3u erobern und auch zu erhalten, im Laufe der Jahre ſicher erreichen wird. „Biehbeſtaund in Maunheim. Das Ergebnis der Vieh⸗ zählung am 8. Dezember 1903 iſt folgendes: Alt⸗Mann⸗ Käfer⸗ Wald⸗ heim thal hof 1469 238 125 398 308—5 838 1829 467 382 Wensöcke 63 17 Gänſe 580 441 Enten 375 138 Tauben. 104286 1187 Hübner 9725 2837 Truthü. ner 91 14 170 5 35„ 8⁴ 8 3808 7— 9 *Die Heilsarmee, die durch ihr Wirken auf geiſtlichem, he⸗ gegen 1902 mehr weniger 5 Neckarau zuſ, 1958 801 309 3920 1602 167 1568 846 15403 20632 2 S* e ee 5 Pferde Rindvieh Schafe S weine ſonders aber auf ſozialem Gebiet mehr und mehr an Boden zu ge⸗ winnen ſcheint, hält morgen Donnerstag und Freitag ihren Süd⸗ 8 deutſchen inm Karlsruhe ab. 5 tannt. Tagesmärſche nach Arondu, dem Ausgangspunkt unſerer Expedition. Dieſer Ort liegt 9800 Fuß hoch, gerade unter dem 35585 ſchwarzen Gletſcherkor des Chogo Loongma. Nach einem regneriſchen T Tage, an dem wir die beſtgekleideten und am tapferſten ausſehenden Be⸗ wohner Arondus als Kulis zum Gletſcheranſtieg gewählt hatten, kreugten wir am nächſten Tage das lange Gletſchertor und ſtiegen an der Moräne entlang empor. Nach 6 Stunden kam eine plötzliche Biegung, und wir ſahen zum erſten Mal den langen weißen, nach Noz laufenden Eisſtrom. Am zweiten Abend erreichten wir bei 12 Fuß Höhe einen Fleck, den wir das„Letzte Waldlager“ nannten. Oberhalb davon mußzten die Kulis truppweiſe den Weg berfläche mühſam zurücklegen. Mauchmal mußten wir eine weite Gletſcherſpalte umgehen. Plötzlich gelangten wir zu einem tiefblauen Eisabgrund, auf deſſen Grund, nach dem Brüllen zu urteilen, wohl hundert Gletſcherſtröme eine ſogenannte Gletſchermühle bildeten. Dann kreuzten wir weiter den hier 3 bis 4 Meilen breiten Gletſcher und ſchlugen nach vielen Schwierigkeiten auf dem Abhang eines Berges, den wir wegen ſeiner Aehnlichkeit mit dem Zermatter Gipfel das„aſiatiſche Riffelhorn“ nannten, Zelte auf. Dieſes„Riffelhornlager,(13 500 Fuß hoch) diente uns 30 Tage lang als Operationsbaſis. Mit den Führern und einem Kuli zum Tragen der Inſtrumente erſtiegen wir das„Riffelhorn“, das 6000 Fuß höher als das Schweizer iſt, ihm in der Geſtalt und der Art, wie es vom Gletſcher aufſteigt, aber ſehr ähnelt. Oberhalb des„Riffelhornlagers“ entdeckten wir einen ſchönen Eisſee, der wie ein großer Kriſtall im Herzen des Gletſchers liegt und auf ſeinex glatten Oberfläche Berge und Wolken ſpiegelt. Nachdem wir dann höher hinauf eine Zeitlang angeſeilt gegangen waren, mußte der Führer ſich losſeilen, um einen Uebergang zu ſuchen, denn rieſige Spalten hinderten unſer weiteres Vordringen. Inzwiſchen be⸗ gannen die Kulis zu weinen und zu heulen, weil ſie nicht weiter⸗ gehen wollten, und als Zurbriggen endlich einen Uebergang ge⸗ funden hatte, mußte erſt die Ordnung wiederhergeſtellt werden. Sie lunden wieder auf und folgten langſam dem Führer, der uns W nure Von Srinagar, der Hauptſtadt von eſcner ſind es 23 geſchlagenheit. ztwiſchen ztwei engen Eis swänden bindurchführte. Am Na verließen wir die und erklommen einen Bergabhang bis zu einer Stelle, die uns zehn Tage als Lagerplatz diente. Hier war es aber ſo ſteil, daß Säcke und Kiſten mit Steinen beſchwert werden um nicht hinabzufallen. Die Lage des„Serac⸗ Lagers“ war nicht bequem, aber prächtig. Felsklippen und Schnee⸗ abhänge Prrten gen Himmel, zu unſeren Füßen lag der zu tauſend⸗ zackigen Zinnen zerriſſene Gletſcher, gegenüber erhoben ſich rieſige Schneegipfel wie geiſterhafte Schildwachen, Nach dreitene Erklettern eines bei dieſem Lager gelegenen Berges gelangten wir an den Fuß einer faſt Schneewand, in die zum Glück Stufen gehauen werden konnten. So kamen wir zu einer gefährlich ausſehenden, vorſpringenden Leiſte. Zurbriggen ließ ein gutes Stück Seil los, und nach einiger Zeit ſahen wir ihn auf einer an⸗ ſeheinend ſicheren Stelle ſtehen. Er winkte mir, ihm durch das große Schneecouloir zu folgen, das er ausgehauen hatte; nach einem großen Sprunge, begleitet von einem ſcharfen Seilziehen, gelangte ich über einen Eisrand zu einem Schneeplateau. Die anderen folgten, und die noch bleibenden Schneefelder bis zum Gipfel(18 009 Fuß hoch) wurden ſchnell genommen.„Nun war der Endaufſtieg zum Chogo Loongma zu vollbringen; es wurde beſchloſſen, dazu das anſcheinend gute Wetter ſofort zu benutzen. Vierzehn der ſtärkſten Leute wurden ausgewählt. Am erſten Tage brachten wir die Kulis bis bier Uhr nachmittags zu einer Höhe von 17 100 Fuß. Die Haupthinderniſſe waren die mit Schnee bedeckten großen Spalten; aber der Marſch war auch infolge des von der großen Hitze weichen Schnees ſehr anſtrengend. Wir lagerten in der Mitte des Gletſchers, ſchmolzen Schnee zum Thee, aßen Konſerven und krochen dann, da es bitter kalt wurde, in unſere Eiderdaunen⸗Schlafſäcke. Am nächſten Tage ließen wir das Lager und die Kulis hinter uns und ſtiegen zum Gletſcher empor. Seiten. Auf dem Gipfel(18 600 Fuß) fanden wir einen vor Lawinen anſcheinend ſicheren Platz für Zelte. Bei unſerer Rückkehr 5 zum Lager fanden wir die Kuli in einem Zuſtand tiefer Nieder⸗ Sie verließen uns trotz aller Vorſtellungen, ſo d⸗ Große Lawinen fielen mit Getöſe auf allen pſodann faßt es ſich geſchwind und meint: Maunbeim, 6. Januar, Weneral⸗Anzetgern 3. Seſtez Berichtigung. In dem Artikel im geſtrigen Abendblatt No. 6 über Vorſchläge der evang, Kirchengemeinden muß es wegen der hieſigen Steuerverhäliniſſe heißen, daß das poltiſche Steuerkapital der Proteſtanten größer iſt wie dasjenige der Israeliten, Alt⸗ un d Katholiken zuſammen genommen. Hus dem Grossberzogtum. BC. Kippenheim, 5. Jan. Der 22jährige Apothekerlehrling Betz vergiftete ſich durch Strhchnin. Was den lebensfrohen, freund⸗ Iichen jungen Mann, der einer angeſehenen Familie aus Karlsruhe entſtammt, zu dieſer unſeligen Tat trie! zurzeit mit Be⸗ ſtimmtheit nicht ſagen. f nittel konnten!d ſich in Schmerzenden windende: mehr retten. ein verändertes Weſen n Wote, daß er gerne rt * Pforzheim, 6. Jan. Am Montag mittag widerfuhr dem 76 Jahre alten Privatmann Johann Jung hier ein Unglücksfall, der ihm das Leben koſtete. Auf der großen Gerberſtraße wollte er einen Kohlenpritſchenwagen zurückſchieb nd hatte dabei die 3 am Zügel gehalten. Bei dem Vor⸗ und Rückwärtsgehen kam er zu Fall und die Pferde gingen mit dem Wagen über ihn. Der alte Mann erlitt ſchwere innerliche Verletzungen, an denen er nach 6 Stunden ſtarb. Das Fuhrwerk gehörte einem Verwandten, dem Jung öfters bei der Arbeit behilflich war. Ebersbach(A. Bonndorf), 5. Jan. Am Samstag brach in dem der Bezirksforſtei gehörjgen und mit Schindeln bedeckten Anweſen hier Feuer aus. Dasfelbe griff ſo raſch um ſich, daß der in Miele wohnende Holzhauer Anton Geng ſich und ſeine Familie, ſowis einzelne Stücke Vieh kaum zu retten vermochte. Sämtliche Fahrniſſe nebſt 3 Schweinen und eine Anzahl Hühner fielen dem Feuer Opfer. Der Schaden beträgt etwa 9000 Mark, welcher teilweiſe dꝛ Verſicherung gedeckt iſt. 0 * Appenweker, 5 Jan. Durch einen merkwürdigen Zufall wurde am Sonntag Nacht ein Wilderer ermittelt. Der Jagdaufſeher Krauſe bemerkte am Bache bei Appenweier einen Wilderer, der beim Heran⸗ kommen des Jagdaufſehers ſofort die Flucht ergriff. Der Jagdauf⸗ ſeher nahm ſofort die Verfolgung auf, ſtü beim Ueber⸗ ſpringen des;? und fiel zu Bode ud ſich ſein Ge⸗ wehr und der iß ging dem fliehenden L mitten ins Zen⸗ trum, d. h. in die Verlängerung des Rückens. Der Verletzte entkam jedoch, wurde aber infolge der Verwundung an ſo eigenartiger Stelle ſchon am andern Morgen ermittelt und zwar in der Perſon des Tag⸗ löhners Decker, der zuerſt angab, an Rheumatismus zu leiden, aber bei näherem Zuſehen weitere Ableugnungsverſuche aufgab. Emmendingen, 5. Jan. Geſtern Nachmittag kam der Faß⸗ reiſende Elſenhans hier an, nachdem er ſchon ſeit einigen Tagen ſignaliſtert war. Eine große Maſſe Kinder begleitete ihn zu ſeinem Abſteigequartier Gaſthaus„zum Fuchſen“, in dem abends ein dicht⸗ gedrängter Zuhörerkreis ſeinen mannigfaltigen Exlebniſſen lauſchte. Seine Kreuz⸗ und Querzüge im Lande gehören nicht mehr zur Urſprünglichen Wette, ſondern wachſen ſich nur zu Geldmacherei aus. Pfalz, heſſen und Umgebung. *Rheingönheim, 5. Jan. Das 11 Monate alte Kind des Jakob Sponagel warf, während die Mutter kurze Zeit im Stalle das Vieh fütterte, eine auf dem Tiſche ſtehende brennende Lampe um, worauf die Kleider des Kindes Feuer fingen. Die Brandtwunden, welche ſich das Kind dadurch zuzog, waren ſo ſchwerer Natur, daß es heute früh verſchied. 5 * Speier, 5. Jan. Heute früh wurde das Dienſtmädchen bei Herrn Regierungsrat Dr. Winterſtein, Klara Biegel, in ihrem Bett tot aufgefunden. Das Mädchen hatte ſein Bett mit einem mit Kohlen gefüllten Bügeleiſen erwärmt, das Bügeleiſen alsdann zur Seite geſtellt und wurde ſo durch das ausſtrömende Gas getötet. Wiederbelebungsverſuche hatten keinen Erfolg. *Speyer, 6. Jan. Heute früh gegen 7 Uhr verſchied hier nach kurzem, ſchwerem Leiden der penſionierte Lehrer Heinrich Hörner, eine in der ganzen Pfalz bekannte Perſönlichkeit im Alter bon nahezu 80 Jahren. Neuſtadt, 5. Jan. Eine weitere Ehrung iſt unſerem verdien⸗ ten Ehrenbürger Geheimrat Exz. Dr. v. Neumayer zuteil ge⸗ worden, indem ihm die amerikaniſche geographiſche Gefellſchaft eine ſeltene Auszeichnung, nämlich die große goldene Medaille verlieh. Germersheim, 5. Jan. Heute nacht um 2 Uhr iſt die Loch⸗ mühle bei Lingenfeld(Inhaber Manz u. Rembor) vollſtändig miedergebrannt. Trotzdem die Feuerwehr Lingenfeld raſch zur Stelle war, konnte dem Feuer kein Einhalt mehr geboten werden. Der in der Mühle wohnende Müller konnte noch rechtzeitig durch Hife gerettet werden. Die Entſtehungsurſache des Brandes hat ſich bis jetzt noch nicht aufgeklärt. Die Beſchädigten ſind durch Verſicherung gedeckt. Darmſtadt, 5. Jan. Wie der Großherzog um„en Pfennig“ angebettelt wurde, berichten die„N. H..“: Der Landesfürſt ging »swiſchen den Jahren“ durch die Straßen der Altſtadt und ſieht, wie ein kleines Mädchen ſtolpert, hinfällt und im Aufſtehen— Schaden hat es nicht genommen— nach Kinderart nicht recht weiß, ob es lachen oder weinen ſoll ob des Unfalls. Natürlich kennt das kleine Ding den Großherzog nicht, der es freundlich fragt,„ob ihm etwas weh tue?“—„Naa,“ ſagt es und ſperrt Mäulchen und Naſe auf: „Schenk mir en Pfennig!“ — eeeeeee wir, falls ſchlechtes Wetter eintrat, ganz hilflos waren. Der italieniſche Träger mußte alſo vom„Serac⸗Lager“ andere vierzehn Mann holen, mit denen wir am nächſten Tage zum Gipfel auf⸗ Hrachen. Infolge des ſpäten Aufbruchs wurde der Schnee ſehr weich, und alle drei Minuten ruhten die Kulis ſich aus. Die Hitze in der Sonne war fürchterlich. Zur Vermeidung von Lawinen mußten wir große Umwege machen. Alle waren froh, als der Gipfel erreicht war. Die meiſten Kulis litten ſehr an der Bergkrankheit. Das Lager in dieſer Höhe bon faſt 19 000 Fuß war gleichſam arktiſch; es lehnte ſich gegen Schneemauern, und in allen Tages⸗ und Nachtſtunden ſtürzten Lawinen herab. In der Nacht wurde das Wetter ſchlecht, wir mußten eiligſt die mit Eis bedeckten Zelte zuſammenpacken, da an dem Ort ſich ſchnell der Schnee anhäufte. Nach zwei Tages⸗ märſchen abwärts ſtiegen wir auf das„Sérac⸗Lager“, und nun raſte 80 Stunden lang ein heftiger Sturm. Von dieſem Lager auf Schnee bei Sturm und Kälte kann man ſich keine Vorſtellung machen. Während der beiden dort zugebrachten Nächte tobte ein Schnee⸗ urm von der Gewalt der amerikaniſchen Blizzards. Als am zweiten Tage das Wetter ſich eine kurze Zeit beſſerte, verließen die Kulis uns in Maſſe. Nach zwei Tagen war das letzte Stück Holz verbraucht; aber es wurden neue Kulis zu unſerer Rettung von der Regierung geſandt. Dann brachen wir die Zelte ab, marſchierten abwärts und vergaßen bet hellem Sonnenſchein bald die dunklen Tage der Entbehrung und Mühſal auf dem großen Gletſcher. — die Wunder der Weltausſtellung von St. Louis zählt die „New⸗Nork World“ auf. Die Ausſtellung, die am 30. April 1904 kröffnet und am 1. Dezember 1904 geſchloſſen wird, bedeckt eine Fläche von 5096 a. Die Koſten betragen annähernd 200 000 000 Mark. Das Hauptbild zeigt zehn große Paläſte, die fächerförmig an⸗ eordnet ſind. Von den einzelnen Schauſtellungen und Veranſtaltungen ind hervorzuheben: ein thpiſches Minenlager von 1849 in der„Berg⸗ ein Roſengarten, 242 à groß, mit 50 000 Roſenbäu⸗ Ide der Melonentag,— 500 000 Melonen werden koſtenlos den hern ſerviert; eine Muſter⸗Erdbeerpflanzung, mit 400 Arten; —„Was willſt Du denn damite“ fragte der Fürſt.„Ich will mir en Klumpe kaafe!“ Großherzog Ernſt Ludwig lacht— als richtiger Darmſtädter weiß er wohl, was„en Klumpe“ iſt, und ſchenkt dem vergnügt und verdutzt dreinſchauenden Kinde erſt eine Mark, die ſoll es der Mütter bringen, und hernach noch 1 Weiſung:„Dafü kaafe!“ kleinen„Heinern“ ihr Klumpe beſonders ſüß ſchmeckte? wird ſie lebenslang an dieſe Begegnung denken und der kinderfreund⸗ liche Großherzog hatte ſicher auch Freude an der„Bekanntſchaft“! *Mainz, 5. Jan. Mannheim und Straßburg mit kaufmänniſchen Kreif skontors in Frankfurt, 0 ſen ziem⸗ n von Mainz h ſe der Kohlen⸗ nden und der der Gründung der„Rheiniſche Kohlenhandelsgeſellſchaft“ ein ſehr ſorgſames Auge geſchenkt hat, hat Veranlaſſung genommen, die Intereſſenten zu einer allgemeinen Ve⸗ ſprechung einzuladen, bei welcher beraten werden foll, in welcher e Gefahren, welche man für den M er Kohlenhandel fürchtet, beſeitigt werden können.— Der Luſtmörder We ygand, der wegen Verdachts, den Mord an der Telephoniſtin Joſephine Haas 5 Bamberg begangen zu haben, vor einiger Zeit aus der Irren⸗ lt Klingenmünſter in Aſchaffenburg eingeliefert wurde, iſt geſtern wieder dorihin abgeliefert worden. Er konnte ſein Alibi nachweiſen. Wehgand iſt bekanntlich ſ. Zt. in Mainz verhaftet worden. Sport. 91 Pferde im Training unterſtehen gegenwärtig der Obhut von E. Leigh, das iſt wohl die größte Zahl von Pferden, die jemals ein Trainer in ſeinen Händen vereinigte. Von Leigh's Pferden ſind 49 fünfjährig oder älter— ein weiterer Beweis, daß das amerikaniſche Training den Pferden nicht ſchadet—, 19 vierjährig, 25 dreifährig und ſieben zweijährig. Von den Schutzbefohlenen Leigh's ſind Lady Maſſey, Le Pére Simon, Manuſcrit, Nivolet und Meneſtrel die bekannteſten. engericht.) Nicht an die Ortskrankentaſſe abgeliefert hat der Kaufmann Cäſar Wald⸗ oge! aus Köln, früher Direktor der Wach⸗ und Schließgeſell⸗ ſchaft hier, die den Wächtern abgezogene Krankenkaſſe⸗ und Invba⸗ lidenberſicherungsbeträge, wesh ihm wegen Vergehen gegen das Inbaliden⸗Verſicherungsgeſetz 25% Geldſtrafe eventl. 5 Tage Haft diktiert wurden. Theater, Kunſt und iflenſchaft. Frl. Elly Bernn, Konzertſängerin aus Berlin, welche dem Mannheimer Publikum durch ihren Liederabend am 15. Okt. v. N noch in beſter Erinnerung iſt, wird ſich hier als Konzertſängerin und Geſangslehrerin niederlaſſen. Die Künſtlerin, welche früher als dra⸗ matiſche Koloraturſängerin an dem Stadttheater in Bremen und dem Großh. Hoftheater in Karlsruhe ſich die Gunſt des Publikums er⸗ rungen hat und durch Gaſtſpiele auch mit anderen Bühnen von Nürn⸗ berg, Kaſſel, Darmſtadt und Frankfurt a. M. in Berührung kam, machte ihre geſanglichen Studien in Par Mde. Deſiré Artst. Nach einigen Jahren erfolgreichſter T tigkeit hat ſich Frl. Elly Bernn von der Bühne verabſchiedet, um ſich bei der berühmten Ge⸗ ſangsmeiſterin Etelka Gerſter in Berlin für den Konzertgeſang und Lehrberuf auszubilden. In jahrelangem intenſivem Studium bei genannter Geſangsmeiſterin durch die hohe Schule gegangen, zählte die Künſtlerin neben Thereſe Behr bald zu ihrer Lieblingsſchülerin. In Berlin— durch ihre regelmäßigen Liederabende aufs Beſte eingeführt— und auch in anderen Städten hat Frl. Bernn große Er⸗ maßgebenden Perſönlichkeiten von Prof. E. Taubert, Dr. Paetow, O. Taubmann, Dr. Altmann und vielen anderen zur Genüge be⸗ weiſen. Sämtliche Kritiken genannter Muſikrezenſenten betonen vor allem die ſchöne, warme, in jeder Lage fein ausgeglichene Sopran⸗ ſtimme, die Geſangstechnik und den lünßſeriſchen Vortrag. Berliozſeier in Neuſtadt a. H. Bei dem in Neuſtadt g. H. am nächſten Sonntag, den 10. Januar, ſtattfindenden Feſtko nzerte des Cäcilien⸗Bereins Neuſtadt, in welchem„Die Tro⸗ janer“ 1. Teil„Einnahme von Troja“, Lhriſche Dichtung, Worte und Muſif von Hektor Berlioz, zur Aufführung gelangen, ſind die Haupt⸗ partien mit nachſtehenden erſten Soliſten beſetzt: Kaſſandra Fräulein ban der Vijver, Hofopernſängerin aus Mannheim; Choroebus, Kaſſandra's Verlobter, Herr Hofopernſänger Fuchs aus Stuttgart; Aeneas, trojaniſcher Held, Herr Konzertſänger Hadwiger aus Frankfurt; Pantheus, troj. Prieſter und Hektors Schatten, Herr Hof⸗ opernſänger Marx aus Mannheim; Priamus, Herr Konzertſänger Thamann aus Ludwigshafen. Dem Konzert voraus geht ein kurzer Feſtvortrag des Herrn Muſikdirektor Bade aus Mannheim über„Hektor Berlioz und ſeine Trojaner“. Dieſe dankenswerte Ver⸗ anſtaltung bietet die erſte Konzert⸗Auf führung der ge⸗ verſpricht eine hochintereſſante zu werden. Da der Beſuch des Kon⸗ zertes ein großer werden wird, mögen ſich die rechtgeitig mit Eintrittskarten und folge zu verzeichnen, wie die uns vorgelegten Kritiken der erſten nannten hervorragenden Opernkompoſition in Deutt ſchland und Freunde guter Muſik Texten verſehen. Dieſelben ſind im Vorverkauf zu haben in A. Otto 8 Hofbuchhandlung in Neunnß ſtadt a.., in Ludwigshafen bei den Buchhandlungen Lauter⸗ born und Hoffmann. Georges Ohnet iſt in einem Schadenerſatzprozeß, den ein Groß⸗ deſtillateur gegen ihn angeſtrengt hatte, verurteilt worden. Ohmet ſcl rt in ſeinem Roman„Der Gifth des Alkoholismus und führt einen Schnapsbrenner ein, der mit ſeinen „Aprikoſenſchnaps“ das Volk vergiftet. Zufällig lebt aber in Nähe von Paris wirklich ein Schnapsbrenner, der einen„Aprikoſen ſchnaps“ erfunden hat, und— durch eine noch merkwürdigere Laune des Zufalls— iſt der Name dieſes Schnapsbrenners dem des Ohnet ſchen Romanhelden ſehr ähnlich. Daher der Prozeß. Der Gerichts hof erkannte nach der„Vo an, da jnet in gutem Glauben gehandelt, und daß er nicht die Abſicht gehabt habe, den Kläger, dei r wahrſcheinlich gar nicht kennt, bloßzuſtellen. Er hätte ſich aber krotzdem erkundigen müſſen, ob nicht wirklich ein Schnaps exiſtierte, der mit dem in dem Roman gekennzeichneten verwechſelt werden könnte, und da noch die erwähnte Namensähnlichkeit hinzukomme, diz das nicht unterrichtete Publikum für beabſichtigt halten müſſe, ſo ſe Verf tomans nicht von jeder Schuld freizuſprechen. 4 aſſer des 9 vergewiſſerten, ob ſie mit ihren Schilderungen nicht beſtimmte Per⸗ ſonen verletzten. Das Gericht verurteilte Ohnet zu 00 Fr. Schaden⸗ erſatz und gab ihm auf, die inkriminierten Stellen des Romans zu unterdrücken(was in der neuen Auflage bereits geſchehen iſt) und das Urteil auf ſeine Koſten in zwei Zeitungen veröffentlichen zu laſſes In unſerer realiſtiſchen Zeit iſt die Möglichkeit ſoſcher Progeſſe recht fatal für die„Wirklichkeitsmaler“. — Ein neues Oratorium von Peroſi. Aus Rom wird berichtet: Peroſi hat ſoeben ein neues Oratorium beendet,„I1 giudizio univer⸗ sale“, das ſehr bald in Rom aufgeführt werden wird. Das Textbuch iſt von Peroſi ſelbſt geſchrieben; dem Text ſind noch Oden von Giulig Salvatori hinzugefügk. — Eine Ehrung für Rodin. Eine bemerkenswerte Ehrung iſt Rodin in England zuteil geworden. Der große Bildhauer iſt anſtelle von Whiſtler zum Präſidenten der„Internationalen Geſe ſa der Bildhauer, Maler und Kupferſtecher“ gewählt worden. Es erſten Mal, daß dieſe Vereinigung einen ausländiſchen an ihre Spitze ſetzt; Whiſtler als Anglo⸗Amerikaner wurde als Engländer angeſehen, da er faſt immer in London lebte. 55 Ernennungen, Berſetzungen, Juruhe⸗ ſetzungen ꝛe. der etatmäßigen Beamten der Gehaltsklaſſen E bis K, ſowie Er⸗ nennungen, Verſetzungen ete. von nichtetatmäßigen Beamten. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Innern. Etatmäßig: Schutzmann Ernſt Ruſack in Mannheim. Verſetzt: 757 die Schutzmänner: Friedrich Schmidtlehner in Karlsruhe zun Bezirksamt Heidelberg; Kaſpar Beetz, Jakob Schatz, Oskar Teichm Georg Uibel in Karlsruhe zum Bezirksamt Pforzheim; Julfus Böttger, Joſef Groß, Auguſt Heidepriem, Johann Schollmaier, Frief rich Steck, Wilhelm Stehle in Karlsruhe zum Bezirksamt Freibur Franz Bauer, Adam Brehm, Franz Hauſchild, Max Müller, Auguft Pfattheicher in Karlsruhe zum Bezirksamt Baden; Julius König, Friedrich Buchenroth, Daniel Knißel in Mannheim zum Bezirksamt Heidelberg; Andreas Knapp in Mannheim zum Bezirks⸗ amt Konſtanz; Karl Glück, Karl Rüch in Mannheim zum Vezirks⸗ amt Pforzheim; Heinrich Ritzenthaler, Joſef Huber, Albert Herzog in Mannheim zum Bezirksamt Freiburg; Alfred Seif in Mannheim zum Bezirksamt Baden; Karl Eſcher in Pforzheim zu Bezirksamt Freiburg; Landolin Weber in Baden gum Bezirksam Pforzheim; Johann Wagner in Freiburg zum Bezirksamt Heidelberg. Zuruhegeſetzt: Schutzmann Ignaz Spitznagel in Freiburg. Aus dem Bereiche der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenba Befördert: zu Bureauaſſiſtenten: die techniſchen Gehilfen: Heinrich Gerſte berg bei dem Bezirksgeometer in Müllheim und Gdugrd Mül dem Bezirksgeometer in Engen. Ernannt: 1 zum nichtetatmäßigen Beamten: der Landſtraßenwärter: Jo Huber in Oberachern, 25 Verſetzt: 0 der Bureaugehilfe: Chriſtian Kiſt in Donaueſchingen 3 Rheinbauinſpektion Mannheim. 5 Zuruhegeſetzt: ö der techniſche Aſſiſtent: Georg Staiger in Karlsruhe auf A ſuchen wegen vorgerückten Alters unter Anerkennung ſeiner lan jährigen Dienſte. Entlaſſen: der Landſtraßenwärter: Sigmund Rübſamen in Heiligenbe (wegen Kränklichkeit). Perſonen gehen nach allen Punkten; eine zeigt das Fabrikationsverfahren in Tätig⸗ keit; eine Station für drahtlofe Telegraphie neben anderen großen Automobilſt hle für zwei Kunſtſtopferei⸗Manufaktur elektriſchen Ausſtellungsgegenſtänden; eine Blumenuhr, mit einem Zifferblatt von 100 Fuß im Durchmeſſer und Zeigern von 50 Fuß Länge, das Landgut Monticello, Thomas Jefferſons Heim, als Ge⸗ bäude des Staates Virginien; General Grants Hütte in St. Louis Counth; Waſhingtons Hauptquaxtier in Morxriſtown, als Gebäude für New⸗Jerfey; eine Karte der Vereinigten Stagten in lebenden Pflan⸗ zen, die ein Gebiet von 202 a bedeckt; drei große Waſſerfälle, die mitage“, Andrew Jackſons Heim in Tenneſſee, und Robert Burns Landhaus in Ahrſhire, in Nachbildungen. Zu den großen„Attrak⸗ tions“ wird aber auch die genaue Wiedergabe von Szenen aus dem Burenkriege gehören. Zu dieſem Zweck hat ſich ein füdafri⸗ kaniſches Syndikat mit einem Kapital von 1 200 000 M. gebildet. Es will ungefähr 1000 Engländer und ebenſo viele Buren in Schlacht⸗ ordnung aufſtellen, die wirklich in Transvaal gefochten haben und die genauen Epiſoden und erlebten Szenen der Schlachten bei Colenſo kanadiſchen Major Poß und dem der unter dem engliſchen General Plummer den ſüdafrikaniſchen FJeldzug mitgemacht hat. An der Spitze der Buren wird einer der Führer der europäiſchen Freiwilligenkorps ſtehen. Das Schlachtfeld, auf dem wirkliche Geſchütze blind ſchießen werden, wird von einem Amphitheater umgeben ſein, das 15 000 Zuſchauer faßt. — Das Paradies der Strüflinge. Ein geradezu groteskes Bild von einem„fidelen Gefängnis“ entwirft der Franzoſe Tavier Duroc in der„Ruvue“; es handelt ſich um die Zafarini⸗Inſeln, einer der fünf ſpaniſchen Deportationsorte an der Mittelmeerküſte Ma⸗ rokkos, die anſtelle der früheren Galeren die ſchwerſten Verbrecher aufnehmen.„Es war ein Zufall, der mich im vergangenen Jahre auf die kleinen ſpar n Zafarini⸗Inſeln führte, die gegenüber der Mündung i er läßt ſich mit nichts Asphalt⸗ usdehnung von 35 engliſchen efuch d die das komiſchſte größten, die je von Menſchenhänden gebaut worden ſind; die„Her⸗ iſt, was man ſich vorſtellen kann, und ein Gefängnis, das aus ein Strafſyſtem entſpringt, von dem man ſich nichts träumen läßt, glaubte bisweilen der Spielball einer Halluzination zu ſein Vor ſechs Uhr morgens iſt es auf Zafarini totenſtill; die Trüt und das Schweigen laſſen an eine Stadt denken, die nach ein Unglück verlaſſen worden iſt. Schlag ſechs Uhr, beim zarten Kl der Glocke von„la Conquiſta“, dem Turm, der ſich in der Mitte auf dem Gipfel der Inſel befindet, öffnen ſich die Türen des Ga re ſklavengefängniſſes, die Läden, und Gruppen von Menſchen beleben blötzlich die öden Straßen. Während zehn Minuten ſummt ein laut Leben; die Sträflinge verſtreuen ſich nach allen Richtungen verſchwinden ſie, und Zafarina nimmt wieder das Ausſehe Totenſtadt an. Das Leben herrſcht jetzt in den— Schen Spelunken; die Räume des Gefängniſſes ſind geleert, die Kabar gefüllt. Jede Sträflingsgruppe hat ihre Lieblingsſchenke; beſuchen aber auch regelmäßig alle Schenken. Einige ziehe und Paardeberg darſtellen werden. Die Engländer werden von dem Amerikaner Levis befehligt werden, Eindruck, den man beim eine Ecke zurück und rühren ſich nicht, bis zur Stunde der Retr Andere teilen ihre Zeit zwiſchen dem Weinhändler und ihrer Maitr⸗ Dieſe Inſel iſt entſchieden das Paradies der Sträflinge; ſie Muße, ſich dem Nichtstun und dem Trunke zu ergeben. Sie könne unbehindert ſpazieren gehen, Karten ſpielen, ſprechen, trinken ſtreiten und erdolchen. Manche arbeiten— das ſind die Wa träger, umherziehende Maurer, Erdarbeiter, die Kieſelſteine karren, zu Arbeiten, die nie ausgeführt werden; die Arbeit ſchwer, und die Erholungspauſen nehmen den halben Tag ein Sträfling hat nicht für ſein Leben zu kämpfen: der Staat kleidet nährt ihn, verſchafft ihm Obdach und kümmert ſich nicht um ſein Handlungen. Es fehlt ihm nur die Freiheit, die Inſel zu verlaff Aber ſchließlich verläßt der, der Zafaring nicht mag, ganz einfa Inſel. Die vom Staat Unterhaltenen in Zafarina hahen „douro“ in der Taſche. Für die, denen die ekelhafte Mahlz genügt, die von der Verwaltung geliefert wird ibt tiſche, und man feiert b befriedigte un braun fröhliche, n Gürt Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums der Jimanzen — Steuerverwaltung.— Ernannt: Finanzaſſiſtent Leopold Meßmer, 2. Gehilfe bei dem Finanzamt Breiſach, zum 1. Gehilfen bei dem Finanzamt St. Blaſien; Finanz⸗ aſſiſtent Wilhelm Sinner, bei dem Finanzamt Donaueſchingen, zum 2. Gehilfen bei dem Finanzamt Breiſach; Grenzaufſeher Fliedrich Bregler in Lörrach zum Steueraufſeher in Heidelberg. Uebertragen: die Steuereinnehmerei Langenſteinbach Schutzmann Ernſt Engel in Bretten. Verſetzt: die Steueraufſeher: Wilhelm Laible in Heidelberg nach Villingen, Auguſt Widmann in Villingen nach Gernsbach, Auguſt Rapp in Gernsbach nach Schwetzingen; Joſef Maſer in Schwetz⸗ ingen nach Käferthal; Oskar Neſtel in Tauberbiſchofsheim nach Birkendorf; Karl Ziegler in Wirkendorf nach Eichſtetten; Heinrich Moetz in Eichſtetten nach Philiposburg; die Untererheber: Edugrd Schneider in Eigeltingen nach Sulzburg; Adolf Störk in Schwarzach nach Kappelrodeck. 5 Zuruhegeſetzt: Steuereinnehmer Engelbert Karle in Freiburg unter An⸗ erkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte. 8 Geſtorben: Untererheber Dietrich Müller in Sulzburg; Untererheber Georg Kälblein in Zeuthern. — Zollverwaltung. Ernannt: Rebiſionsguffeher Joſef Schwarz in Bad.⸗Rheinfelden zum Nebenzollamtsaſſiſtenten. dem zuruhegeſetzten Verſetzt: die Grenzaufſeher: Vinzens Kritzer in Wiechs nach Weil und Anton Winter in Litzelſtetten nach Hagnau. Etatmäßig angeſtellt: die Grenzaufſeher: Franz Erbsland in Lienheim, Theodor Schmidt in Gottmadingen und Franz Joſef Stemmer in Grim⸗ melshofen. heueſie Nachrichten und Celegramme. — +— 64 Orivat-TCelegramme des„General⸗Hnzeigers“. * Köln, 6. Jan. Das geſtern im ganzen Rheingebiet herr⸗ ſchende Tauwetter betwirkte, daß die Eisgänge bedeutend nachgelaſſen haben. Die Aufnahme der niederrheiniſchen Schleppſchiffahrt ſteht, wie die„Irkf. Zt.“ meldet, in den nächſten Tagen bevor. Hamburg, 6. Jan. Die Eisbildung auf der Elbe iſt ſo ſtark, daß die Kleinſchiffahrt eingeſtell t werden mußte. Für große Dampfer wird durch Eisbrecher der Verkehr auf⸗ echt erhalten.(Frkf. Ztg.) Berlin, 6. Jan. Ein deutſcher Teytilarbeiter⸗ kongreß findet zu Oſtern in Hannover ſtatt,(Frkf. Ztg.) Bern, 6. Jan.(FIrkf. Ztg.) Der Buchhalter der Lagerhäuſer es Bahnhofes Morges, Kanton Waadt, Felix Burnod, hat 111 665 ancs unterſchlagen. Paris, 6. Jan. Der deutſche Kaiſer beauftragte den zotſchafter Fürſten Radolin ihn bei der Leichenfeier der Prinzeſſin Mathilde zu vertreten und einen Kranz am Sarge niederzulegen. Fürſt Radolin verſchob deshalb ſeine Reiſe nach Berlin. Rio de Janeiro, b6. Jan,(Habvas.) Da der franzö⸗ ſiſche Geſandte nicht eingewilligt hat, daß der gegenwärtige franzö⸗ ſiſche Normaltarif auf braſilianiſchen Kaffee Anwendung finde, ſcheiterten die Verhandlungen zwiſchen Frankreich und Braſilien. Jede Regierung behält ſich völlige Aktions⸗ freiheit vor. Finanzminiſter Buchenberger. * Karlsruhe, 6. Jan. Finanzminiſter Buchen⸗ erger hat eine ziemlich gute Nacht verbracht. Die ebensgefahr beſteht nach wie vor fort. Ausſtände. * Marſeille, 6. Jan. Die Arbeiter und ſonſtigen Angeſtell⸗ en der ſtaatlichen Zündholzfabrik ſind in den Aus⸗ nd getreten, weil das Arbeiterperſonal berringert worden iſt. Vom Valkan. * Konſtantinopel, 6. Jan.(Korr.⸗Bur.) Die 'otſchafter der Ententemächte hatten geſtern auf der Pforte eine Beſprechung über die Durchführung der Reformen, bei der von der Berufung des italieniſchen Diviſtions⸗Generals Georgis Kenntnis genommen wurde. Gleichzeitig wurde n von der Pforte mitgeteilt, daß die Inſtruktionen für die tionen des Zivilagenken bereits an den General⸗Inſpektor und an die Behörden der Vilaſets abgegangen ſeien. Die Pforte erſuchte die Botſchafter der Ententemächte nochmals bei Bul⸗ garien dahin zu wirken, daß es die wieder rege gewordene Tätigkeit des Komitees eindämme, die Kriegsvorbexeitungen ein⸗ ſtelle und ruhig bleibe. Enkſprechende Schritte dürften dem⸗ nächſt erfolgen. Nußland und Japan. Petersburg, 6. Jan. Wie der„Nowoje Wremja“ tele⸗ graphiſch aus Port Arthur gemeldet wird, erklärt die Zeitung „Nolph Krai“, keinerlei Drohungen lönnten Rußland zur Ver⸗ zichtleiſtung auf ſeine geſetzmäßigen Rechte in der Mand⸗ ſchureſ bewegen. In Korea könnten die Intereſſen Rußlands und Japans— ohne Verletzung der Hoheitsrechte des Landes in Ein⸗ klang geſetzt werden. Der Erfolg der Verhandlungen hänge von der Zahl der Pangzerſchiffe in Port Arkhur und der Truppen in der Mandſchurei ab. Rußland fürchte keinen Krleg, wünſche ihn aber nicht und bemühe ſich daher, ihn unmöglich zu machen. Marſeille, 6. Jan. Ein Marſeiller Blatt verzeichnet s in Toulon verbreitete Gerücht, daß vier franzöſiſche tegsſchiffe Ordre erhalten haben, ſich für die Abfahrt nach Oſtaſien bereit zu halten. *London, 6. Jan. Die„Times“ meldet aus Peking vom 5. Januar: Die Ruſſen ſenden wieder Patrouillen über den Liaufluß. Vorgeſtern iſt ein ruſſiſcher Offizier mit 18 Mann in Hſinmintun eingetroffen; er befragte die Eiſenbahnbeamten nach der Zahl der außerhalb der großen Mauer ſtationierten chine⸗ ſiſchen Truppen und britiſchen Angeſtellten. Die Ruſſen brachten die Nacht im chineſiſchen Gaſthaus zu; ſie ſeien dann nach Mukden zu⸗ rückgekehrt. Dieſer Vorfall verurſachte übertriebene Gerüchte. Newyhork, 6. Jan.(Reuter.) Wie aus Soeul gemeldet wird, ſind die zum Schutze der amerikaniſchen Ge⸗ ſandtſchaft in Soeul aus Tſchemulpo abgeſandten 45 Seeſoldaten des amerikaniſchen Kriegsſchiffes„Wicksburg“ in Soeul eingetroffen. Weitere 70 Seeſoldaten werden morgen dort anlangen. Das ameri⸗ kaniſche Transportſchiff„Zaphiro“ liegt vor Tſchemulpo, wo Ruß⸗ land, Japan und Großbritannien Kriegsſchiffe liegen haben. In Soeul herrſcht Ruhe, der Palaſt des Kaiſers ſteht jedoch unter dem Schutze einer ſtarken Wache. London, 6. Jan. 120 engliſche penſionierte Seeſoldaten, Reſerviſten und 10 Offiziere gingen heute nach Genug ab, um auf den von Japan angekauften Kriegsſchiffen Dienſt zu nehmen. Golkswirtschaft. Bielefelder Maſchinenfabrik vorm. Dürkopp. Wie aus Han⸗ nover telegraphiert wird, beſchloß die heutige Aufſichtsratsſitzung, der am 29. Dez. ſtattfindenden Generalverſammlung eine Divi⸗ dende von 25 Proz.(17 Proz. im Vorjahre) vorzuſchlagen. Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik, Ludwigshafen. Aus Lud⸗ wigshafen wird der„Frankf. Ztg.“ geſchrieben: Die durch verſchiedene Blätter gegangene Meldung, die Geſellſchaft beabſichtige das Etabliſſe⸗ ment der Kirrweiler Blech⸗ und Emaillierwaren⸗ fabrik anzukaufen, bewahrheitet ſich nicht. Frankfurter Stadtanleihe. Die Stadt Frankfurt hat von der Anleihe von 190 3 13 Millionen Mark an ein aus Frankfurter und Berliner Bankinſtituten beſtehendes Conſortium zum Kurſe von 99.30 begeben. Diefem Conſortium gehören an in Frankfurt a..: Gebr, Bethmann, Commerz⸗ und Diskontobank, Effekten⸗Bank, Genoſſenſchaftsbank, Vereinsbank, Diskonto⸗Geſellſchaft, v. Erlanger u. Söhne, Bank für Handel und Induſtrie, Frankfurter Bank, Deutſche Bank, Speher⸗Elliſſen, Mitteldeutſche Creditbank, Pfäl⸗ ziſche Bank und L. u. E. Wertheimer; in Berlin: Mendelsſohn u. Co. und Verliner Handelsgeſellſchaft. Landes⸗Produkten⸗Börſe Stuttgart. Börſenbericht vom 4. Jan. 1903, mit eteilt von dem Vorſitzenden fyritz Kreglinger. Die feſte Stimmung im Getreidegeſchält hat ſich auf das neue Jahr übertragen und haben größere Abſchlüſſe in Laplata⸗Weizen zu höheren Preiſen ſtattgefunden. Auch amerikaniſcher und ruſſiſcher Wetzen zeigen eine Preisbeſſerung. Wir notieren per 100 lg frachtfrei Stuttgart, je nach Qualität und Lieferzeit: Weizen württemberg, M. 1700—17.0, fränkiſcher 17.10 17,80, niederbayer Ia M. 00.— 00, Rumänier, Ja M. 18.25 bis 18.50, Ulka M. 18.00—18.25, Saxonska M. 00.00 00.00, Roſtoff Azima M. 00.00—00.00, Walla⸗Wälla M. 00 00 00.00, La Plata M. 00.00— 00,00, Amerikaner M. 18.50— 00.00, Kalifornier M. 00.00—0½00. Kernen: Oberländer M. 17.25—17.5, Unterländer M. 17.00 17.25. Dinkel 11.0012.0. Roggen: württembergiſcher M. 14 5015,00, nordd. M. 00.00—00 00, rufſiſcher M. 15.25—19,50. Gerſte; württemb. M. 15.00—00.90, Pfälzer(nominell) M..00 ungariſche M. 60.00—00.,00, katiforn. prima M. 00,00—00.00. Hater: Oberländer M. 18.00—18%, Unterländer M. 11.25—12 25, Unterländer M. 00.00—00,00, ruſſiſcher M. 00.00—00.00. Mais Mixed M. 00.00- 00.0½, La Plata geſund 12.00—12.25, Pellow Brauerel Sinner bis 00.00, biyeriſche M. 15.00—.%, Tauber M. 16.00—16.25, 00.00—00,0, Donau 00.00—00,00. Kohlreys 00.00—00.00, Mehl⸗ preiſe pro 100 keg inel. Sack: Mehl Nr. 0 M. 28.50—29.00, Nr. 0 M. 26.50—27.00, Nr. 2 M. 25.00—25.50, Nr. 3 M. 29 50 24 00, N 4 M. 20.50.—81.00, Suppengries M. 28.5049.00, Sack Klete Mk..00. Mannheimer Effektenboͤrſe (Offizieller Bericht.) Im Verkehr ſtanden heute: Gutjahr⸗Aktien zu 99.50 PCt., Koſtheimer Celluloſe⸗ und Papierfabrik⸗Aktien zu 113 PEt. und Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräder⸗Fabrik⸗Aktien zu 90 pet. Vad. Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗Aktien notierten 200., 205 B. vom 6. Januar. Obligationen. 4½ Bad,.⸗. f. Nhſchiff. 1 Seetransvort 101.50 4½% Bad. Anilin⸗u. Sodaf, 105 25 1oſ% Kleinſein, Heidlyg. M. 190.— G 50% Bürgl. Brauhaus, Bonn 99.— 8 1½% Speyerer Bauhaus Akt.⸗Geſ. in Speyer 4½% Pfälz. Chamotte u. Tonwerk.⸗G. Eiſenb. 101.— G 4½ 0% Puß..⸗G. Zellſtofff. Waldbof bei Pernau in Livland 4% Herrenmüßle Gen; 4½% Mannh. Dampf⸗ ſchleppſchiffahrts⸗Geſ. 102.78 1½ Mannh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft 101.75 G 4½ Syenerer Ziegelwerke 102.50 B 11½% Südd. Drahtinduſtr. Waldhof⸗Mannheim 102.25 G 41½ Verein chem. Fabriken—.— 4% Zellſtofffabrik Waldhof 104.70 G Pfanbbrieſe, 4% Rhein, Hyp.⸗Bunk 1992 100. 5 b: 86„„ aalte M. 97 fobz %½„„„ unk.1904 97.90 b 3½„„ Kommunal 98.— bz Städte⸗Aulehen. 3½ Freiburg i. B. 4% Farlsruhe v. K. 1898 92.10h3 31% Lahr v. J. 1902 9g.10 bꝛ 4% Ludmiashafen v. 1900 101.4 h: 381½% Ludwighafen 100.50 4˙ 101.40 b⸗ 350%0 5 99 30% Mannh. Oblig. 102. 70b; 101.80b. 100.— 100.—G 100.—G 100.— G 99.G 99 15b· 0 0 f 102.—G 100.G * 1901 1900 8 1585 8 1888 1895 9%„„1892 3½0% Pirmaſenſer IAnduſtrfe⸗Obligation. 4½ o% Akt.⸗Geſ. f. Seflindu⸗ ſtrie rückz. 105%, 100 20 bz Aktien. Brief Geld . 120.—BIr Schroedl, Sdelbg. ——118.50/„ Schwartz. Speyer —. 180.—-„ Ritter, Schwetz. „ S. Weltz Sveyer—.— 111.50 „. Storch, Sick„—.— 109.50 „Werger, Worms 103.— Rorms, Br v. Dertge—.— 121.50 Bflz. Preßh. u. Spfbr.—.— 95.— Tvausport 5 . Perſicherung. B.⸗G. Nühſch. Seetr.—.— 99.50 Nannh. Dampfſchl.—.— 90.— „ Lagerhaus 109.——.— Rh. u. Seeſchiff.⸗Geſ.———.— Heilbr. Straßenbahn ee 205.— 200.— „ Aſſelurran;—.— 725.— Ehem. Indu rie. Continental. Berſ.—.— 345.— A⸗Gſf chem. Induſtr. Mannh Verſicherung—.— 4.— Bad. Anil.u. Sodafbr. Oberrh. Verſ.⸗Geſf.—.— 380.— Chem. Fab. Guldenbg. Vürtt. Transp.⸗Verſ. 510.— 500.— Verein chem. Fabriken Rerein D. Oelfabriken—.— 118.80l Juduſtrie. Wſt..⸗W. Stamm 235.——.—.⸗G. f. Seilinduſtrie 88 Vorzug 106.——.— Dingleriſche Mſchfhr.— 120.— Emaillirfbr. Kirrwell..— Emailw. Mafkammer—— 91 50 .— 138.—Ettlinger Spinnere!—— 107.50 50———[Hütten). Spinnere!— 105.— —.— 231.50 Nähmfbr. Hald u. Neu.— 222.— —.— 162.40Koſth. Cell.u. Papierf.—.— 1186. —.— 104—][Nannh. Gum. u. Asb. 96.——. —.— 112.—[Oagersh. Spinneref—— .— 188.—[Pfälz. Näh. u. Fahr. F.—.— 90.— 89.——.—hortl⸗Cement Heidlb.—.— 119.— Verein Freib. Ziegelw.—.— 131.50 Ber. Speyr. Ziegelw. 78.25—.— Zellſtofff. Waldhof—.— 249.— Zuckerf, Waghäuſel.—— 55 Brief Geld —.— 208.— —.— 129.— 25.——.— VBauken Padiſche Bank Fred. u. Deph., Jhckr. Gewbk. Speyer 50% E Oherrbein. Bank Mfälz. Banf Pfälz. Hyp.⸗Bank Pf. Sp⸗u. Kdb. Land. Nßein. Krediibank Rhein. Hyp.⸗Bank Südd, Bank Giſenbahnen Pfälz. Ludwigsbahn „ Marbaßn „ Nordbahn — 94.— —.— 10.5. — 2191— 199 —.— 188.— —.— 102— .104.50 —.— 87.0 ** Byauereien. Bad. Brauerei Binger Aktienbierbr. Durl. Hof vm. Hagen Eichhaum⸗Braueret Elefbr. Rühl, Worms Ganters Br. Freiburg Kleinlein, Heidelberg Homb. Meſſerſchmitt Ludwigshaf. Brauerei Mannh. Aktienbr. Pfalzbr. Geiſel Mohr 70.——.— Srankfurter Eſſektenbörſe. (Privat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.) W. Frankfurt, 6. Jan. Die Beurteilung der politiſchen Lage in Oſtaſten machte bereits geſtern abend auf die Börſe einen beſſeren Eindruck. Auf den meiſten Gebieten eröffnete die Börſe in feſter Haltung. Banken lagen verhältnismäßig ruhig, aber feſt. Beſonders feſt waren ß5ſterreichiſche Werte. Fonds ruhig. Ruſſen und Chineſen etwas feſter. Inländiſche Fonds behauptet. Induſtriewerte ziemlich gut behauptet. Ein⸗ zelne Werte ſchwächer. Der Schluß der Börſe war allgemein ruhig aber feſt. Diskonto 1 Prozent beſſer. Privatdiskont 278. ———— nelle„navaſa“, die ſich zuſammenklappt und die man durch der öffnet; es iſt ein ſtarkes ſpitzes kurzes Meſſer. Ein Mann, ſein„herramiento“, ſein„Werkzeug“, bei ſich hat, iſt kein Tags trägt man es im Gürtel, nachts unter dem Kiſſen oder Bei der Rückkehr der Sträflinge in das Gefängnis, die nuntergang ſtattfindet, gibt es eine Menge bon Nacht⸗ Jeder wird durchſucht, gleichwohl iſt die Konfiszierung eines ers ſehr ſelten. Die„capataces“ oder Gefängnisaufſeher ſelbſt mufen ſie ihnen. Die Zucht im Gefängnis iſt in Zafaring nur eine Fiktion; die eigentlichen Herren der Inſel ſind die Gefangenen. er„Capataz“ könnte von ſeinem Solde allein nicht leben; er richtet ſo eine Schenke ein, und die Sträflinge ſind ſeine beſte Kundſchaft. handelt in der Schenke mit Alkohol, Meſſern, Revolbern, ctronen, moſchusduftendem Reispuder für die Odalisken des Ortes, Der„Capataz“ iſt der Erſte, der an der Zunahme von ihl und Betrügereien intereſſiert iſt; denn der Raub gelangt doch in die Schenke. Jeder der beiden„Capataces“ iſt Be⸗ ier Etabliſſements; ſie haben ihr Glück gemacht. Der eine die Tochter eines Sträflings, ſein Sohn iſt Offizier und chter wird den Major des Ortes heiraten. Es iſt eine hoch⸗ zachtete FJamflie, die Blüte des„High⸗life“ von Zafarina...“ Erſt vielem Herumlaufen gelang es dem Verfaſſer, wirklich in das fängnis zu kommen; die Neugierde des Beſuchers war den Veamten zenſcheinlich unangenehm.„Beim Betreten des Gefängniſſes be⸗ kt man ſofort die Barbierſtube, die mit Bildern von Mode⸗ ialen austapezlert iſt. Im Hintergrunde iſt die vergitterte Tür bgeöffnet. Man gelangt durch ſie in ein langes Zimmer, das von er Seite von 18 breiten Fenſtern erhellt wird. Die Betten ſtehen Wand und laſſen einen Raum von ge ESsS»C ügend Licht und Lu Bewohnen wie durch zurück nügender Breite in der — 2——— geblieben; der eine, der hinkt, liegt auf ſeinem Lager, der andere am Fenſter ſitzend, flickt ſeine Kleider, der dritte klimpert in einem ent⸗ fernten Winkel auf der Guitarre... Auf der Straße fand ich eine Schildwache mit ſorgloſer Miene, die ſich damit vergnügte, einen kleinen Hund mit der Fußſpitze zu necken — Tuberkuloſe⸗Congreſſe der nächſten Zeit. Die Zahl der Congreſſe zur Unterdrückung der Tuberkuloſe, die in nächſter Zeit abgehalten werden ſollen, iſt überraſchend groß. Nachdem Europa vorangegangen iſt, wird der Kampf namentlich in den Vereinigten Staaten aufgenommen werden. In dieſem Januar wird in Balti⸗ more eine Tuberkuloſe⸗Ausſtellung abgehalten werden, veranlaßt durch einen beſonderen Ausſchuß, durch die Gefundheitsbehörde und die Vereinigung für öffentliche Geſundheitspflege im Staat Mary⸗ land. Eine weitere Tuberkuloſe⸗Ausſtellung wird dann während der Weltausſtellung in St. Louis ſtattfinden in Verbindung mit der Abteilung für Hygiene. Außerdem ſoll auch ein„Interngtionaler Tuberkuloſe⸗Congreß“ in St. Louis tagen, und zwar im Oktober dieſes Jahres. Weiterhin wird eine internationale Zuſammenkunft zur Bekämpfung der Schwindſucht für den April 1905 in Waſhington borbereitet. Dies ſind nur einige der größeren Veranſtaltungen, die in Amerika zur Förderung der Tuberkuloſeforſchung in Aus⸗ ſicht ſtehen. Es wird jedoch von ſachverſtändiger Seite beklagt, daß nicht alle dieſe Congreſſe einen Verlauf verſprechen, der ihnen die Teilnahme der früheren Vertreter des ärztlichen Standes ſichern könne. Wenn auch nicht zu erwarten ſtehe, daß ſie der großen Betwegung, die jetzt in der ganzen Welt gegen die„peiße Peſt“ platzgreife, ſchaden werden, ſo ſei auch nicht anzunehmen, daß ſie einen beträchtlichen Fortſchritt in der Ergreifung gründlicher Maß⸗ nahmen für die Ausrottung der Krankheit bringen werden, — Amerikaniſche Stiftungen für die Wiſſenſchaft ſind am Ende des Jahres wi ſenthält, zu der die gewöhnliche Hausfliege gehört. n ungewöhnlich großer Jahl zu verzeichnen ge⸗ weſen. Die John Hopkins⸗Univerſität in Baltimore hat aus der Hin⸗ terlaſſenſchaft eines Bürgers dieſer Stadt die Summe von 2 Mil, Mark zu erwarten, die in letzter Zeit oft genannte Harvard⸗Univer⸗ ſität aus einem andern Teſtament einen Vetrag, der mindeſtens 200 000 M. erreichen wird, die Columbia⸗Univerſität aus zwei Stif⸗ tungen 60 000., die Drake⸗Univerſität in der Stadt Des Meines von ihrem Stifter, General Drake, als Ergänzung zu deſſen bis⸗ herigen Zuwendungen 200 000 M. Ein großartiges Geſchenk hat ein Bürger von Philadelphia den weiblichen Lehrkräften an den öffent⸗ lichen Schulen dieſer Stadt in ſeinem Teſtament gemacht; die Summe, die zu deren Gunſten zur Verfügung geſtellt worden iſt, überſteigt nach einem Bericht der„Seience“ 7 Millionen Mark. Dagegen ſcheint dis Harvard⸗Univerſität noch nicht ohne weiteres in den Beſitz des ungeheuren Vermögens von Gordon Mac Kay, dem Erfinder der Säemaſchine, gelangen zu ſollen, da das Teſtament von einem entfernten Verwandten angefochten worden iſt. Von ſonſtigen Spenden iſt noch zu erwähnen ein Geſchenk von Dr. Hough an das Zoologiſche Muſeum der Univerſität Chieago, be⸗ ſtehend in einer Sammlung von Fliegen, die in nicht weniger als 10 000 Exemplaren hauptſächlich Vertreter der Museiden⸗FJamilie Der Botaniſche Garten in Newhork hat 40 000 Mark zum Ankauf von Pflanzen und Büchern, ſowie zur Förberung botaniſcher Forſchungen in Weſtindien, Mittelamerika und den Philippinen erhalten Bemerkenswert iſt endlich eine Nachricht aus dem Newyhorker Aquarium, derzufolge dieſe Anſtalt jetzt eine beſondere Seewaſſerleitung erhalten wird, dixg in einem Behälter von etwa ½ Million Liter Inhalt ausmündet, Nach Gehrauch wird das Waſſer filtriert, durchlüftet und wieder in den Behälter zurückgeleitet. Durch dies Verfahren erhofft man eint Verbeſſerung der Lebensbedingungen für die Tiere, da⸗das bishen benutzte Waſſer an Dichte und Reinheit wechſelte. — Je nee, 9005 Several⸗Anzeider. b. Seit.. Schluß⸗-Kurſe. (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie.) Reichsbanf⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. in Neichsmark Amſterdam hfl. 100 3— 169.50 Belgten.. Fr. 100 8— 81.125 Italien„ Le. 100 5— 81.20 dondon.. ſt. 1 3— 20.417 Madrid Pf. 100 New⸗ork„Dll. 100 Parts.„Fr. 199 Schweiz.Fr. 100 Petersburg.⸗N. 100 Trieſt... Kr. 100 Wien„„Kr. 100 m.. Staatspapiere. 5 6. 102.45 102.50 10½45 102 80 9125 91.35 102.10 102,15 102.25 102 45 91.50 91.55 99 70 99 80 101.10 1061— 101.40 101 30 104.80 104 60 101.5% 101.85 9150 g1.50 104.10 104 05 105.35 105.20 3½ 81.088 4 ½ N 8½ 85.25 34 ch. Reſchsanl. 8¹ „*„ 5* 7 41% Br Stadts⸗Anl. 31½ Bad. St.⸗Obl. fl. 23„ 3½%„„1900, 4Jbad. St.⸗A. 3½ Bayern„„ 5 2 hayer..⸗B.⸗A. 4 Heſſen 3Gr. Heſſ. St.⸗A. von 1896 Sachſen. Mh. St⸗A. 1899 B. Ausländiſche, 89.45 89.70 —— 89.50 89 65 101.20 5 90er Griechen 40.— 39.60 Kurze Sicht 169 60 81.10 81¹ 20 20.417 81.225 81.05 —— 85.288 innnnn A. Deuiſche. itglien. Rente 4 Oeſterr. Koldr. 44½ Oeſt. Silberr. 41½ Oeſt. Papierr. 41½% Porta. St.⸗Anl. 8 dto. äuß. 4 Ruſſen von 1880 4ruſſ, Staatsr. 1894 4 ſpan. ausl. Rente 1 Türken Lit D. 4 Ungar. Goldrente 4„ Kronenrente 5 MNg.i. Gold⸗A. 1887 4 Eguypter unifieirte 5 Mexikaner äuß. 3 5 inn. 4½ Chineſen 1898 5 Bulgaren Verzinsl. Looſe. 3 Oeſt. Looſe v. 1867 8 Türkiſche Looſe 173 80 102 85 101 10 52.15 82 85 97.70 98.90 88.50 100.45 99 50 94 50 104 60 101.20 26 90 88.50 — 156.45 187.80 Aktien induſtrieller Unternehmungen. 81.— 81 10 117.— 118.— 438.— 437.90 284.— 233 3 373.— 372 50 92 860 201— 206.— Bad. Zuckerf. Wagh. Heldelb. ementw. Amilin⸗Aktien Ihr. Griosheim Höchſter Farbwerk Bereinchem. Frabrik Ebem Werke Albert Aecumul.⸗F. Hagen 163.30 161.— Aee, Böſe, Berlin 70.— 70.— Allg.Glek.⸗Geſellſch 215.30 216.— Helios„ 8—.— 8 Schuckert 105 59 105.— Lahmeyer 95 50 99 5 Allg E⸗G.Siemens 139 50 188 50 Lederw. St. Ingbert 74— 74 RParkakt. Zweibr. Eichbaum Mannh. Mh. Akt.⸗Brauerei Seilindufkkie Wolff Weltz z. S. Speyer Walzmühle Ludw. Fabrradw Kleyer Maſch. Arm. Klein Maſchinf. Gritzner Schnellprſ. Frkthl. Oelfabrik⸗Aktien Spin. Web. Hüttenh. Zellſtoff Waldhof Cementf. Karlſtadt Friedrichsh. Bergb. Vergwerks⸗Aktien. 188.— 188 85 111.— 110.— 330 45 380— 218— 214 40 201˙50 202 50 Bochumer Buderus Concordia Gelſenkirchner Harvener Weſterr. Alkali⸗A. Oberſchl. Gifenakt. Ver. Königs⸗Laura Deutſch. Luxemb. V. 115.50 162.— 150.— 86.— 112.— 138.— 232— 101.70 212.— 158.— 118.50 245.50 100.50 128.— 281 50 285.75 85.75 2½—8 Monale %03 Vor. Kurs Heut. Kurs Vor. Kurs HeutRurs 6. 103 60 102 60 101.30 101.10 382.10 97.80 98 50 88.50 100.85 99 10 94 40 104.55 101.20 27.— 88.10 88.50 156.,45 180.80 115.50 162.— 150.— 86.— 110.50 188— 282 50 101.80 218 50 158.— 119.— —.— 244.— 101.— 127.50 268 25 102.— 266.— 88.— Aktien deutſcher und ausländiſcher Trauspart⸗Anſtalten. Ludwyb.⸗Berbacher 220.50 220 90 Marienbura.⸗Mlw. Pfälz. Marbahn 139 25 Pfälz. Nordbahn 130.60 Südd. Etſenb.⸗Geſ. 124 40 Hamburger Packet 110— Nordd. Llond 104.50 Deſt.⸗Ung. Staatsb. 143 40 Oeſterr. Süd⸗Lomb. 26.25 „ Nordweſtb.—.— 189 20 180.45 124— 109 80 104 20 145 10 16.50 Oeſterr. Lit. B. Gotthardbahn Jurg Simplon Schweiz, Centralb. Schwei⸗, Nordoſtb. Ver. Schwz. Bahnen Ital, Mittelmeerb. „Meridienalbahn Northern preſer. La Veloee Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 40% Frk. yv.⸗Gfdb. 101.10 101.10 40% F. K. V. Pfoͤbr.05 101.— 101.— %ſ½ẽ,„ 1910 191.80 101.8 4% Pf. HypB. Pfob. 101.40 101.40 52%„„„ 99.20 99.90 37½% Pr. Bod.⸗Fr, 96— 96.— %% Pf. B. Pr.⸗Obl. 103.— 103.— 32/0% Pf. B Pr.⸗O, 99 95 99 90 4eſohth. Pf. Br. 1902 100.50 10.55 43„ 1907 102.50 102.50 alte 97.30 87.30 4 98.— 98.— 98.— 98.— 72 40 72.85 34½ Pr. Pfbr. B. 1905 66.— 66.— 8¹„1908 96.20 96.20 „1908 101.60 101.60 „1909 101.75 101 75 „KbO, 95.75 95.75 Weftf. .⸗C.⸗B. 1910 102.80 102.80 4% Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd. unt. 12 102.90 102.90 Bank⸗ und Verſt Deutſche Reichsbk. 152 70 158.- Badiſche Bank 119.50 119 50 Berliner Bank 94.50 94.50 Berl. Handels⸗Geſ. 169.— 160 Darmſtädter Bank 143 60 143 30 Deutſche Bank 22150 221.40 Distonto⸗Commd. 198 40 198 90 Deutſche Gen.⸗Bk. 100.— 100.— Dresdener Bank 154 20 15450 Frankf. Hyp.⸗Bank 200.90 201.— Frkf, Hyp.⸗Creditv. 150 50 150 30 Mationalbant 125.70 125.70 Oberrhein. Bank 94 70 95.— Deſterr.⸗Ung. Bank 118.70 114— Privat⸗Diskont Frankfurt a.., 6. Janu 0 * * 32/% Pr Pfdbr.⸗Bk. Hyv,⸗Pfd, unk. 12 31½% Pr. Pfbbr.⸗Bk.⸗ Hyp. Pfd. unk. 12 3½% Pr.Rfdür.⸗Bi.⸗ Hyp.⸗MPfd. e Kom.⸗ Obl. unkündb. 12 4% Ctr Bd. Pfd. 1 90 99 40% 5 95 unk. 00 „ Pfdbr..01 unk. 10 „ Pfdbr..08 unk. 12 „Pfdbr.86 89 at1, 94 „ Pfd. 93%8 „Com.⸗K bl. v. ILunt 10 „ Com.⸗Ol. v. 87. unk. 91 „ Com.⸗Obl. v, 96006 chernugs⸗Aktien. Oeſt. Länderbank „Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank 40% 40⁰⁰ 3¹ 4% 3% 3755 fälz, Hyv.⸗Bank Rhein. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗B. M. Schaaffh. Bankver. Südd. Bank Mhm. Wiener Bankver. D. Effekten⸗Bank Bank Ottomane Mannheimer Verſ.⸗ Geſellſchaft Preuß. Hypothekb. 2¾ Prozent. ar. —.— 198.— 100.80 97.— 10½0 —— 193.— 101 20 1 102.80 103.20 103.— 96.60 97.— 104.70 99.50 99.90 118.— 213 50 108.80 191.90 188.— 192 50 118 75 104.70 132.50 105.30 117.20 480.— 112.— 103.20 103.— 96.50 97.— 104.70 99.50 99.90 113.— 213 90 108 50 191.50 188 50 193.— 144.— 104.7 182.70 105.— 116.60 48.— 111.80 Kredttattien 214.25, Staats“ gahn 145—, Lombarden 16 70, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 100 40, Gotthardbahn 192.50, Disconto⸗Commandit 194, 286.—, Gelſenkirchen 21450, Darmſtädter 148 80, Handelsgeſellſchaft 180.50, Dresdener Bant 154 50, Deutſche Bant 222.60, Bochumer 188.70, Northern—.—. Tendenz: feſt. Nachbörſe. Kreditaktien 214 50, Staatsbahn 145.10, 16,50, Dis conto⸗Commandit 194 50,. Berliner Effektenbörſe. (Pribat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.) W. B Laura Lombarden erlin, 6. Jan. Die gute Haltung der geſtrigen ie Uberteug iich auck auf den Beginn des hentigen Ner“ kehrs. Die über den Inhalt der Antwortnote Rußlands an Japan vorliegenden Meldungen ſtärken die hier beſtehenden Er⸗ wartungen auf die Erhaltung des Friedens in Oſtaſien und daraufhin erfuhren faſt alle Werte, hauptſächlich Banken und Montanpapiere eine Beſſerung. Auch Chineſen höher; bald aber veranlaßten ſchwächere Rentenkurſe aus London eine Er⸗ mattung, deren Umſichgreifen jedoch Interventionskäufer Einhalt taten. Die hohen Anfangskurſe konnten aber nicht wieder erreicht werden. Die Spekulation nahm eine abwartende Hal⸗ tung ein. Kohlenwerte ziemlich feſt. Spaniſche und türkiſche Werte auf geſtriges Paris etwas niedriger. In 2. Börſenſtunde trotz ungünſtiger Haltung der weſtlichen Börſen⸗Tendenz feſt. Montanmarkt auf angeregte Kaufluſt anſehnlich geſteigert. Die Börſe ſchloß auf erholtes London feſt bei lebhafter Verkaufsluſt für Lokalwerte namentlich für Kohlenaltien. Auch in 3. Bör⸗ ſenſtunde erhielt ſich die gute Stimmung. Für Induſtriewerte des Kaſſamarktes beſtand Kaufluſt unter Beſſerung von Kohlen⸗ und Koksaktien. Privatdiskont 284. Berlin, 6. Januar. Schlußcvurſe. Ruſſennaten 216.15 216.05 Keipifger Bank Puſſ. Anmf. 1902 Berg⸗Märk. Bank 3½% Neichsanl. Pr. Hyp.⸗Aet.⸗B. 3 9% Reichsanleihe D. Grundſchuld⸗B. 61/ Bd. SCbl. 00 Dynamtit Truſt 161.50 1 Bad. St.⸗A. Bochumer 188.— 24½ 9% Bayern Conſolidatton 438 50 Rpr. ſähſ, Rente Dortmunder Unſon 84.70 4 Heiſen Gelſenktrchener 213 50 Heſſen Harpener 201.10 1 Itallener Gibernfa 205.10 Iager Looſe Lauraßiftte 234 70 Aülbeck⸗Büchener Murm⸗Revier— Martenburger Baßnir 150.20 Oſtpr. Südbaßn Schalk, G. u. H⸗VN. 450.— Staatsbabhn⸗Aktien Elekt. Licht u. Kraft 11140 Lombarden 16.— Weſſerr Alkalfw. 283.70 Canada Paciftc. Sh. 113.— Aſcherslehen Al, W. 160.10 Geſdelb. Str. KB... Steinz. Friedrichsf. 2 4 50 Ereditaktten 213.20 Hanſa Dampfſchiff. 119 10 Berl. Handels⸗Geſ. 15.70 Mollkämmeret⸗Ak. 153 60 Darmſtädter Bank 148.70 4 Pfbr. R5. M. BCr. 101.60 Deutſche Bankak. 221.— Mannh.⸗Nß. Tr. 65.75 Dise Comm Aktien 198 20 Kannengießer 139.— 131.— Dresdener Bank 153.60 Hörder Bergw. 152 50 182.50 Pripat⸗Diskont 2¾ ¾, W. Berlin, 6. Jennar.(Telegr.) Nachbörſe. Credit⸗Artien 214.20 215 90 Lombarden Staalsbahn 144 20 125 70 Diskonto⸗Comm. Parifer Börſe. Paris, 6. Januar, Anfanasfurſe. 8% Reute 97.30 97 17 Türk. Looſe Italfener 104 45 102 20[Ottoman Spanter 8860 87.]0Rio Tinto Türten D. 89.36 87.60 J Bankdtsk. 3% Londoner Effektenbörſe. London, 6. Jan,(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbärfe.) 8% Reichsanleihe 90½ 90—[RNio Tinto 49— 49— 5% Chineſen 97— 96% J Southern Pak, 49% 49½ 4½% Ebin ſen 80½% 89½¼ Cbicago Milw. 148— 147/ 97% Conſels 889ʃ¼1% 877/[Denver Pref. 71 71. 4 0% Italiener 101% Aichiſon Pref. 91%½ 92¼ 4% Mon. Griechen 43½ Louisv. Nash. 111— 110% 3 e Portug, 63— Union Pak. e Ipanier 8657/ Tend.: träge. Tü ken D. 88 85 Debeers 4% Argentinier 77½„ Chartered 3% Mexikaner 26.— Goldfiels Japaner 750½ Randmines Lend.: ſchwach. Eaſtrand Ottom. 18% 13ʃ½ Tend.: ſtill. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 6. Jan.(Tel.) Produktenbörſe. Weitere Ver⸗ flauung der amerikaniſchen Märkte und etwas friedlichere Nach⸗ richten über den Stand der Dinge in Oſtaſien, ſowie günſtige argen⸗ tiniſche Ernteberichte ermatteten hier die Tendenz für Brotgetreide, Preiſe bei ruhigem Geſchäft ½% niedriger. Hafer und Mais befeſtigt bei gebeſſerten Abſätzen. Rüböl wenig geändert. Spiritus ungehandelt. Wetter: kalt, Berlin, 6. Januar,(Telegramm.)(Produktenbörfe.) Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Berlin netto Kaſſe.) 5. 169.28 171.25 157.75 140.— .00 139.50 .00 159.75 —.— 10˙%25 91.“% 100 80 104.70 101˙8% 89.80 89.50 156.10 —.— 0 190.— 492.50 85.10 216— 208.70 907 40 257.— 141.90 140½50 453.— 113.— 234— 160.,75 964.50 119.— 157— 104.70 100½¼40 89 80 105 50. 89 50 108.80 156 30 2 ——— —.—— 148.80 144.7 16 50 118.10 2146 360.60 144 10 222.60 194 40 184.70 65.— 16.40 16 50 196.60 194.70 181.— 130.— 592— 596.— 1242 1235 19% 2¹6 6 9 6 20½ 2 6³⁰ 95% 6 Weizen per Mai per Kuli per Sept. per Mai per Kuli per Sept. per Mai per Juli per Mai per Juli per Mai per Oktbr. Spiritus 70er loeo Weizenmehl Roggenmehl per Dezember ver Mat Stverpool, 6. Januar⸗ 2 2 Roggen 150.— 110 28 111 50 47— 47 70 22.98 17.90 —.— 132 25 Haſer Mais Rüböl „„•„„„„%„%%„„„„„%„%%„„%%„%„60 „„„„„„„„„„4 60 ꝶ+hi%„„„„„ ——5 „„„„„„%„„„„„„„—ꝑ3 (Anfangskurſe.) 5. 6. .05 ¼ willig.055/ ruhig per Mai.04/.05— Mais per Jan..01% ruhig 401½ ruhig per März.01½.01/ Paris, 6, Januar. 5. 6. 536/ 3— 5½ 52½ 52½ 52.— 41. 48—-„ 42—„ März⸗ April 42„ Mirz⸗Juni 257%½ Noggen Januar 45%„ JFebruar 265%6 März⸗Aloril 27 0 2. Welzen per März 5. 8. 28 90 99.5 28.90 29.45 2885 29.85 28.65 29.25 21.15 21 55 21.20 21.60 21.35 21 70 21.40 nom. 15.— 15.— 20 15.— 15.— 15.— 15.— Mehl Januar obruar März⸗ April März⸗Junt Weizen Januar Februgr Nüböl Jannar „ FJevruar ärz⸗April „ Mai⸗Aug, Spiritus Januar 5 Februar 5 März⸗April Mat⸗Aug, Zucker Januar Februar Mai⸗Ausuſt „ Okt.⸗Jan. Rohzucker 88 ⸗ loeg Baumwolle 66 50. Feſt. Warrants per Kaſſa——, per Monat—, fl 101.50 en grog. März⸗Junt 15.10 15,268 WNew⸗Nork, 6. Jauuar.(Telegr.) Anfangskurſe. 8. 6. 801%5 90% ſtramm 52½ 53— ſtramm 13 69 13.58 18.90 13.80 Weizen per Mat Mais per Mat Baumwolle: per März per Juli WChicago, 6. Januar.(Telegr.) Anfangskurſe. 5 6. 87 ſiramm 47, ſtrawm . 86— 437 6. 95 18.10 Kaffee. HSHamburg, 6. Januar. Schlußkurſe, Zantos der März 38½ ver Mai 38/ 5 Antwerven, 6. Januar. Kaſſee Santos good average p. Jan. 46%, per März. 47¼, per Mal 48—, per Sept. 49— 5 Zucker. Antwerpen, 6, Januar. Zucker p. Dez, 21—, p. Jan, 21% per Jan.⸗März 22½. 5 Meizen ver Mai Mais per Mai Schmalz per Mai d. Pork per Mai 13.80 Kaffee good averag Sch mals. Paris, 6. Janugr. Tala 75.—,— Antwerpen, 6. Januar. Schmalz. Amerikaniſches Schweine⸗ Schmalz 88.——87.— Baumwolle und Petroleum. 2 Bremen, 6. Januar. Petroleum, Standard hite 0— Antwerven, 6 Jan. Petroleum: Schlußkurfe. Raff. Tipe⸗ weis loco 22—, per Jan. 22¼, per Jan.⸗April 22½ Etſen und Metalle. Amſterdam, 6. Jaunar. Zinn Banca loco 79¾ Zinn Banea Dezember.⸗Auktion 798 flau. 8 l, Uin Pae Glasgow, 6. Januar.(Anfang.) Roheiſen mired nambers alt. Cleveland, 6. Jan.(Anfang.) Roheiſen per 49/6½ 1 e flan n.(Anfang.) Roheiſen per Kaſſa 49164½, London, 6. Jan.(Anfang.? Kupfer p. Kaſſa 58..—, Kupfer 5 Monate 57.12.6, ruhig.— Zinn p. Kaſſa 132.11.6, Zinn 3 Monate 133.—.—, ſle.ig.— GBlet ſpaniſch 11.10.—, Blei engliſch 14,15, feſt, Zink gewöhnlich 21.15.—, Zink ſpezial. 22.——, feſt. Queckſilber—. hnlich Zink ſpez feſt ittezuugsbesbachtung der meteorologiſchen Station nuheim. 120 menge Bemerk⸗ ungen thetlig). ſtand Datum Zeit Nieder⸗ ſchlags 2 Prozent Windrichtung uftfeuchtigk. Barometer⸗ und Stärke Liter ver qm 2 (10 Zufttemperat Celf.“ 2 ſil ſtil ftill ſtill 5. Jan. Morg. 7% „ Mittg. 2“ „ Abds, 95 752.8 —5 — 759. U S 8. 756.0 —5 5 „ Morg. 7758 7—4,6 Höchſte Temperatur den 5 Jen. + 0,5 Tiefſte 4 vom.6. Jan.— 5,0 Veran:wortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Grnſt Müller, für Feuilleton, Kunſt, Volkswirtſchaft und den übrigen, redaktionellen Teil: Georg Chriſtmann, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Karl Apfel. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen VBuchdruckerei. G. m. b. H. Weneee, * 1 dem Herrn Franz Wilhelm, Apotheker, k. u. Hoſlieferaut, in Neunkirchen, Niederöſterreich, Er⸗ finder des antirheumatiſchen und antiarthritiſchen Blutreinigungs⸗Thees. Blutreinigend für Gicht und Rheumatismus, Wenn ich hier in die Oeffentlichkeit trete, ſo iſt ez deshalb, weil ich es zuerft als Pflicht anſehe, dem Herrn Wilbelm, Apotheker in Neunkirchen, meinen inniaſten Dank auszuſprechen für die Dienſte, die mir deſſen Blutreinſgungsihee in meinem ſchmerzlichen rheumatſſchen Lelden leiſtete, und ſodann, um auch andere, die dleſem gräßlichen Uebel anheſmfallen, auf dleſen trefflichen Thee aufmerkſam zu machen. Ich bin nicht imſtande, die marternden Schmerzen, die ich durch volle drel Jahre bei jeder Witterungsänderung in meinen Gliedern litt, zu ſchildern und von denen mich weder Heilmittel, noch den Gebrauch der Schwe elbäder in Baden dei Wien beirzien konnten. Schlaflos wälzte ich mich Nächte durch im Bette herum, mein Appellt ſchmälerte ſich zufehends, mein Ausſehen trübte ſich und meine gan ſe Körperkrafſt nahm ab. Nach 4 Wochen langem Gebrauch obengenannten Thees wurde ich von meinen Schmerzen nicht nur ganz befreit und bin es jetzt noch, nachdem ich ſchon ſeit 6 Wochen keinen Thee mehr krinke. auch mein ganzer körperlicher Zuſtand hat ſich gebeſſert. Ich bin feſt überzeugt, daß Jeder, der in ähnlichen Leſden ſein HZuflucht zu dieſem Thee nehmen, auch den Erfinder deſſen, den Apotheker Herrn Franz Wilhelm, ſo wie ich, ſegnen wird 16882 In vorzüglicher Hochachtung Gräfin Butſchin⸗Streitfeld, Oberſtleutnants⸗Gattin, Beſtandteile: Innere Nußrinde 56, Wallnußſchale 56, Ulmenrinde 75, Franz. Orangenblätter 50, Eryngieblätter 35, Scabioſenblä ter 56, Lemusblätter 75, Oimmſtein.50, Lotes Sandelholz 75, Bardannawurzel 44, Caruxwurzel.50, Radig, Cariopbyll..50, Chinarinde 350, Eryngiſwurzel 57, Jenchel⸗ wurzel(Samen) 75, Giaswurzel 75, Lapathewurzel 67, Süß⸗ bolzwurzel 75, Saſſaparillwurzel 35, Fenchel, rom, 3,50, weiß, Senf.50, Nachiſchaltenſtengel 75. Die Beſtandteile ſind nach einem eigenen Berfahren ge⸗ ſchnitten und getrocknet, wodurch der Heilwert ſpeziell exhö iſt. Nicht zu verwechſeln mit gewöhnlicher Handelsware, Depot für Mannheim: Baſſermann& Go, Drogen 1 Packet Mk..— 1 95„% 6. Seite. General-Auzeißer. Männbeim, 6. Januar. Theaterbrände. Ein Wort zur Beruhigung und zur Vorſicht. Von Dr. Kurt Ru dolfi. Nachdruck verboten. Zu der langen Reihe von Theaterbränden, die nicht nur den wertvollen Bau ſamt ſeinem koſtbaren Inventar, ſondern auch eine große Zahl blühender, zu freudigem Schauern ver⸗ ſammelter Menſchen vernichtet haben, iſt durch die Kataſtrophe in Chicago ein weiterer, durch die Begleitumſtände ganz beſonders entſetzlicher Fall getreten, der nicht verfehlen wird, die allgemeine Aufmertſamkeit aufs neue auf das Problem der Feuerſicherheit in Theatern, Zirkuſſen, Konzerthäuſern, Warenhäuſern und anderen öffentlichen Gebäuden zu lenten, die zeitweiſe als Verſ ammlungs⸗ ork für Hunderte und Tauſende beſtimmt ſind. Der letzte größere Theaterbrand in Deutſchland, der in der Nacht vom 19. zum 20. Januar 1902 das Hoftheater zu Stuttgart in Aſche legte, betraf ein altes, längſt überſtändiges Gebäude, das die durch die Statiſtik ermittelte, durchſchnittliche Lebensdauer der Theater längſt überſchritten hatte, alſo einen alten Rumpelkaſten, der übrigens erſt ſpät in der Nacht, mehrere Stunden nach Schluß der Vorſtellung ohne Gefährdung von Menſchenleben in Flam⸗ men aufging. In Chicago aber, der ſtolzen Königin der Seen, im Dollarlande, das unſerem veralteten Europa in jeder Hin⸗ ſicht voraus zu ſein glaubt, brennt ein erſt vor wenigen Wochen vollendetes und in Gebrauch genommenes Theater, das mit großer Ruhmredigkeit als„abſolut feuerſicher“ bezeichnet worden war und entgegen dieſer Verſicherung zum glühenden Höllen⸗ krater für noch weit mehr Menſchem wird, als ſelbſt dem ſchreck⸗ lichen Brande des Wiener Ringtheaters vom 9. Dezember 1881 zum Opfer fielen. Angeſichts dieſer Maſſenvernichtung und dieſes Maſſen⸗ jammers fragt ſich nicht nur derjenige, der ſelbſt ein häufiger Theaterbeſucher iſt, ſondern jeder warm fühlende Menſchen⸗ ſreund, ob denn ſolche furchtbaren Unglücksfälle wie derjenige im Iroquoistheater immer wieder mit der Notwendigkeit eines Naturereigniſſes eintreten müſſen oder durch entſprechende Vor⸗ ſicht der Vau⸗ und Sicherheitspolizei, der die moderne Technil alle ihre Fortſchritte zur Verfügung ſtellt, aus der Reihe der elementaren Kataſtrophen ausgeſchaltet werden können. Die Antwort iſt, wie heute die Dinge liegen, kein klares Ja und Nein. Wer piel in der Welt herumgekommen iſt, weiß, daß auch in Deutſchland, weit mehr aber noch in romaniſchen Län⸗ dern noch mancher alte Kaſten ſteht, der gerade aus Sicherheits⸗ gründen längſt einem Neubau hätte Platz machen müſſen und über deſſen Plunder und Zunder augenſcheinlich Sankt Florian ſeine ſchützenden Arme ausgebreitet hat. Andererſeits aber iſt das Brandunglück in Chicago ein Beweis dafür, daß auch Neu⸗ bauten gegen die Angriffe des Elementes, das unter ſeinen Brüdern am meiſten das Gebild von Menſchenhand haßt, nicht gefeit ſind. Es erhebt ſich daher die bange Frage, wann und wo ſich zum nächſten Male die Schreckensſzenen wiederholen werden, die den tragiſchen Abſchluß des eben zu Ende gegange⸗ nen Jahres bildeten. Betrachten wir die mit großer Genauigkeit aufgenommene Statiſtik der Theaterbrände des 19. Jahrhunderts, ſo iſt es eine augenfällige Tatſache, daß die Zahl dieſer Kataſtrophen im Wachstum begriffen iſt. Von 1800 bis 1810 ſind nur 16 Theaterbrände zu verzeichnen. Aus dem folgenden Jahrzehnt iſt ihre Zahl mit 14 ſogar noch geringer. Von dieſem Zeitpunkt an ſchnellen jedoch die Zahlen auf 31, 33, 44, 74, 98 und für die Jahre von 1870 bis 1880 ſogar auf 118 hinauf(alſo etwa für jeden Monat des Jahres ein Theaterbrand), um fortan nur noch in langſamem Tempo zu wachſen. Zur Beruhigung kann gleich hier geſagt werden, daß dieſe erſchreckenden Ziffern ſich doch um ein beträchtliches ſchlimmer anhören, als ſte in Wirklichkeit ſind. irgendwie erhebli der kleinſte Funke in Weiſe. Obendrein be in den Theatern mit Zahl der Theaterbrände ſeitdem nicht mehr in ſo rapidem Maße ßen aber doch weit ungefährlicher iſt, offene Flammen unſägliche Auzug ans dem Giviltandesrrgiler 24. d. 3 29. d. Maunheim. Dezember. Geborene. 29. d. 28. d. Kohlentr. Andr. Freundlich e. S. Frdr. 30. d. 28. d. Schloſſ. Hch. Gg. Schäffer e. T. Eliſ. Anna Auguſte. 31. d. 28. d. Poſtvote(lbert Kerber e. S. Emil Gg. 30. d. 26. d. Glaſer Frz. Albert Stamm e. S. Albert Andr. Wilh. 30. d. 24. d. Architekt Karl Wittmann e. S. Gg. Aug. Hch. 81. d. 29. d. Maurer Jak. Hch. Häfner e. T. Pauline Kath. Emma. 27. d. 28. d Wirt Valent. Bärtner e. T. Hilda Anna. 80. d. 24. d. Erdarb. Karl Guſt. Kuba e. T. Paula. 26. d. 80, d. Ofenſetz. Jul. Göckel e. T. Helene Amalie Maria. 20. d. N. d. Hdlr. Jak. Ehrlich e. S. Herm. u. T. Salvia. 31. d. 28. d. Bauführ. Hch Elzer e. T. Alice Maria. 30. d. 28. d. Holzödir. Karl Max Schweyer e. S. Karl Hch. 28. d. 29. d. Tünch. Joh. Mart. Allmis e. T. Suf. Kath. 31. d. 2I. d. Eiſendr. Frdr. Ströter e. S. Karl Willi. 89. d. N. d. Schrein Joſ. Schork e. T. Eliſ. Cbriſting. 29. d. 28. d. Tünch. Nikol. Dreißigacker e. S. Karl. 26. d. 29. d. Mechan. Aug. Waßmut e. S. Mart. Chriſt. Guſt. 25, d. Möbeltrsport. Hch. Dan. Zimmermann e. T. Anna 30. d Barb. u. e. T. Roſa Maria. 80. d 29. d. Schutzm. Aug. Jundt e. T. Anna Maria. 81. d. 28. d. Maurer Gg. Schlickſupp e. S. Wilh. 6. d 28. d. Gasarb. Romanus Römer e. S. Rich. 29. 26. d. Tagl. Leonh. Nikolaus e. S. Gg. Irdr. Januar 25. d..⸗A. Karl Frdr. Egerter e. T. Karol. 2. 5 30. d. Geſchirrödlr. Nikol. Schwedler e. S. Sebaſt. Chriſt. 2. d. 80. d. Händler Ludw. Hammer e. S. Frdr. Wilh. 1. d 30. d..-A. Frz Joſ. Fiſcher e. T. Sofie. 0 28. d. Lok.⸗Führ. Joh. Gg. Wagner e. T. Anna Luiſe. 1. d 29. d. Zimmerm. Theob. Mattheis e. S. Frdr. 4. d 286. d..⸗A. Mich. Götz e. T. Kath. Suf. 3. d 5— 9 5 Arnoldorn Przybylski e. S. Harry Paul 85 8 ud, B. d. Kfi d. Bucht, Och, Link e. S. Kurt HGh.]28. Abet We drsdehd e. G. Beus Niche E K. Ant. Boppel e. S. Gg. 0 Kſm. Rich. Graf e. S. Wendelin. Friſeur Chriſtof Frey e. T. Lydia. Holzarbtr. Emil Eugen Künzig e. T. Helene Paula. a Aug. Dengler e. S. Erwin Willi. d. Friſeur Mathäus Merz e. T. Anna Joha. Holzbohr. Karl Lambrecht e. T. Anna Maria. „A. Mich. Schüßler e. S. Karl Frdr. Kfm. Woljg. Kahn e. T. Erna Karola. Schmied ferz. Imhof e. T. Wilhe. Schuhm. Wilh. Schuler e. T. Eliſe Luiſe. Schloſſer Louis Schabacker e. S. Ludw. Karl. „Auff. Joh. Gg. Neuert e S. Karl Markus. Schlofſer Jak. Wüſt e. S. Jak. Cbriſt. n. Gg. Jak. Roth e. T. Anna Wilhe. Betti. Lotenn e e Sortirults. Peter Helſelc e E, Abad Jeb. ſehr erklärlich, daß im ſechsten, ſiebenten und achten Jahrzehnt die Zahl der Theaterbrände in beängſtigendem Maße wuchs. In den Beginn des neunten Jahrzehnts des bergangenen Jahrhunberts fällt nun der ſchon erwähnte Ringtheaterbrand. Die Topesſchreie der hierbei um das Leben gekommenen 450 Menſchen ſchreckten nicht nur in der Stadt des Unglücks ſondern auch in den meiſten anderen Ländern Europas die Behörden, die Baumeiſter und die Beſitzer der Theater aus ihrer bisherigen ſchläfrigen Untätigkeit auf. Alle gangbaren Wege, um die Feuergefährlichkeit der Theater einzuſchränken, wurden in Er⸗ wägung gezogen, und auch wirklich beſchritten, und es kann ſchon hier geſagt werden, daß infolge dieſer Bemühungen die wie vorher weiter gewachſen iſt, ja daß ſogar, wenn man die Zahl dieſer Unglücksfälle mit derjenigen der Theater, die ſich immer weiter vermehren, in Verbindung ſetzt, wenigſtens in Deutſchland, Oeſterreich, Frankreich und England, die pro⸗ zentuale Brand⸗ und Lebensgefahr erheblich verminderd worden iſt. Allerdings waren die Aufgaben der Baupolizei und Tech⸗ niker hierbei an vielen Orten mit einer Siſyphusarbeit zu ver⸗ gleichen. Was vorher ſchon an einzelnen Stellen geſchehen, war häufig jämmerliches Stückwerk, und während man gegenüber privaten Unternehmen ohne Anſehen der Perſon verfuhr, ſah man ſich dort, wo die Baulichkeiten der die Polizeigewalt handhabenden Stadtgemeinde gehörten oder ſonſtwie ſtaatlich oder landesfürſtlichen Beſitz bildeten, durch mancherlei Rück⸗ ſichten die Hände gebunden. Man gelangte dabei aber doch zu einer Reihe von Grundſätzen, die die Feuerſicherheit der Theater bedeutend erhöhen und ſich in kurzen Worten wie folgt zuſam⸗ menfaſſen laſſen. Jedes Theater bedeutet nicht nur eine gewiſſe Gefahr für die ihm nahe gelegenen oder direkt angebauten Privathäufſer, ſondern wird umgekehrt auch durch einen in dieſen entſtehenden Brand bedroht. Prinzipiell ſollen daher Theater nur frei für ſich allein auf Plätzen ſtehen, oder, wo dies nicht möglich iſt, von den angrenzenden Mietshäuſern durch außergewöhnlich ſtarke Brandmauern geſchützt ſein. Ganz verwerflich dagegen iſt ihre Anlage, wie es leider von früheren Zeiten her noch viel⸗ fach der Fall iſt— hofwärts hinter geſchloſſenen Straßenfronten, weil dadurch unüberwindliche Hinderniſſe für allſeitige wirkſame Angriffe der Feuerwehr gegen den Brandherd aufgetürmt wer⸗ den. Was die eigentliche bauliche Konſtruktion betrifft, ſo ver⸗ langt man heute im weiteſten Umfange die Verwendung ſeuer⸗ feſten Materials. Man hat eine Zeitlang geſchwankt, ob man Holz und andere brennbare Stoffe in Thealern gänzlich entfernen ſoll oder in imprägniertem Zuſtande zulaſſen darf. Heute neigt man entſchieden zu der erſteren Anſicht, und wenn auch impräg⸗ nierte Kouliſſen, die übrigens lange den Flammen Widerſtanz leiſten, ſchwerlich je durch ſolche, die aus Metallblech gearbeitet ſind, erſetzt werden können, ſo ſind doch der hölzerne Boden der Bühne und des Zuſchauerraumes, die hölzernen Brüſtungen und das hölzerne Dekorationsbeiwerk in den Logen und auf den Galerien ſchließlich ebenſo entbehrlich wie die Teppiche und Vorhänge. Werden demnach die größeren Theater der Zukunft durchweg aus unverbrennlichem Material gebaut werden, ſo iſt man noch in anderer Hinſicht beſtrebt, die Feuersgefahr hintan⸗ zuhalten. Man geſtattet innerhalb eines modernen Theater⸗ gebäudes weder Wohnungen noch Reſtaurationen mit Küche, weder Kouliſſenmagazine noch Malerſäle, deren Oelfarben, Lacke, Terpentin, Benzin und Spiritusvorräte verbunden mit dem Leichtſinn der damit Arbeitenden eine ſtetig fließende Quelle der Gefahr bedeuten, und geht ſogar einem altgeheiligten Requiſit der holden mimenden Weiblichkeit, der mit Spiritus erwärmten Brennſchere in den Garderoben zu Leibe, indem man ſie durch eine elektriſch erhitzte erſetzt. An allen geeigneten Orten bringt man von einer Perſon zu bedienende Feuerlöſch⸗ apparate an, mit denen man eine entſtehende Flamme durch nicht brennbare Gaſe erſticken kann, bevor der Hydrant oder die Regenvorrichtung in Tätigteit tritt. Die Feuerſtätten der Zentralheizung ſollen ſich natürlich ebenfalls außerhalb des Theaters befinden. Statt der Gasflammen aber bedient man ſich des elektriſchen Lichtes, das freilich wegen des Dämons, der ſich„Kurzſchluß“ nennt, auch nicht ganz unverdächtig iſt und in Chicago eine verhängnisvolle Rolle geſpielt haben ſoll, als jede offenbrennende Flamme. Wichtiger beinahe als alle dieſe Sicherheitsmaßregeln ſind aber diejenigen, die es dem Publikum ermöglichen ſollen, mit größter Schnelligkeit das brennende Haus zu verlaſſen. Mag auch der Bau, der etliche Millionen gekoſtet hat, ſich in einen Gluthaufen verwandeln, dieſer Schaden iſt zu. verſchmerzem und Sache der Theatereigentümer und Verſicherungsgeſellſchaften, die dementſprechend ihre Prämien bemeſſen mögen. Was aber die Allgemeinheit mit Recht verlangen kann, das iſt, daß das Theater nicht durch die geringe Zahl und quetſchende Enge der Treppen, Korridore und ſchmalen Gänge zwiſchen Itzrei ein Teil der Beſucher während der allgemeinen Panit erdrückt und zertreten wird, während der andere Teil bei voller Be⸗ ſinnung den Erſtickungs⸗ und Feuertod auf ſich heranrücken ſehen muß. Auch in dieſer Hinſicht iſt mancher ältere Theater⸗ bau noch durchaus unzureichend und müßt enn ſich funda⸗ mentale Verbeſſerungen nicht anbringen laſſen, lieber heute als morgen niedergeriſſen werden. Unbedingt erforderlich iſt ferner ein wirkſamer Schutz gegen Verqualmung. Hier kommt zu⸗ nächſt ein ſicher funktionierender, eiſerner Vorhang, die ſo⸗ genannte„Courtine“ in Betracht, deren tadelloſes Auf⸗ und Niedergehen noch vor Beginn der Vorſtellung erprobt werden 77* 9 p muß. Außerdem muß aber noch für ausgiebige Ventilation geſorgt ſein, die allerdings wieder, wenn der eiſerne Vorhang nicht richtig funktioniert, auch eine Quelle der Gefahr werden kann, weil die entſtehende Zugluft leicht den Brand von der Bühne in den Zuſchauerraum übertragen kann. Wenn man die bei uns beſtehenden neueren Theater von dieſen Geſichtspunkten aus betrachtet, ſo wird der Unbefangene zugeben, daß wohl auch hier noch manches verbeſſerungsfähig iſt. Es wird aber— ſchon aus ſehr zwingenden materiellen Gründen— kaum auf irgend einem anderen Gebiete ſo uner⸗ müdlich gearbeitet, wie auf demjenigen der Feuerſicherheit in den Theatern und man darf deshalb, ohne ſich des Phariſäertums ſchuldig zu machen, behaupten, daß es bei uns in dieſem Punkte viel beſſer beſtellt iſt als anderswo. Wenn ſich die bis jetzt bekannt gewordenen Nachrichten aus Chicago beſtätigen, ſo hat dort eine ganze Reihe unentſchuldbarer Pflichtverſäumniſſe dazu beigetragen, die Kataſtrophe zu ihrer unerhörten Entſetzlichkeit anwachſen zu laſſen. Ein Neubau, der zwiſchen der Wabaſh Avenne und dem Michigan Boulevard in einer Sackgaſſe zwiſchen einem Reſtaurationsgebäude und Wohnhäuſern eingepfercht liegt, ſtatt der eiſernen Courtine ein vor den Feuergaſen in den Zu⸗ ſchauerraum hineinflatternder Asbeſtvorhang, keine Seitenaus⸗ gänge, der Mangel einer öffentlichen Feuerwache im Gebäude, Nottreppen, die nicht zu Ende gebaut, in freier Luft hoch über dem Erdboden enden, ſind unverantwortliche Nachläfſigkeiten, die in ihrer Geſamtheit wohl kaum in irgend einem größeren deutſchen oder öſterreichiſchen Theater zuſammentreffen dürften; und man darf auch nicht vergeſſen, daß Chicago ſchon ſeit langem den Namen der Feuerſtadt trägt, in der ſchon zahlreiche, der Sicherheit ihrer Theater hohnſprechende Theater abgebrannt ſind und der Schlendrian eine gewiſſe Nationaleigentümlichkeit iſt. Von den in Chicago befindlichen Theatern ſind wenn auch jetzt, nachdem das Unglück geſchehen iſt, 19 polizeilich geſchloſſen worden,„weil ſie den Beſtimmungen über den Schutz des Pub⸗ likums“ nicht nachgekommen ſind. Selbſtwerſtändlich werden überall und immer bei Theater⸗ bränden eine Anzahl Menſchen ſchon deshalb vom Tode ereilt werden, weil in dem ausbrechenden paniſchen Schrecken der Maſſe der Theaterbeſucher der Menſch des Menſchen ſchlimmſter Feind wird, ſodaß in der eingekeilten Menge die ſchwächeren erdrückt und zertreten werden. Ein ſolches Maſſenunglück aber, wie es ſich jetzt in Chicago ereignet hat, will uns doch bei objek⸗ tivſter Betrachtung unſerer Verhältniſſe als kaum denkbar er⸗ im Iroquoistheater als den folgenſchwerſten bezeichnet, der je vorgekommen ſei. In Capodiſtria brachte vor langen Jahren eine gleiche Kataſtrophe 900 Menſchen den Feuertod. Der Brand des Lehmanntheaters in Sankt⸗Petersburg im Jahre 1826 koſtete faſt ebenſo viel Menſchenleben und im der großen chineſi⸗ ſchen Handelsſtadt Canton verbrannten im Jahre 1845 in einem Theater ſogar 1600 Beſucher, während faſt ebenſo viele Ver⸗ wundungen davontrugen. Luſtige Ecke. Aus den„Fliegenden Blättern“, Widerlegte Eiferſucht. Junger Arzt(auf Beſuch in der merkſam machen, Elly, was entſchieden ungehörig iſt!“— Elly: „Aber Kurt!“— Junger Arzt:„Schickt es ſich etwa für meine Braut, jede Woche, wie mir meine Freunde erzählen ein paar Mal in die Apotheke zu laufen und mit dem Proviſor heimlich zu tuſcheln?!— Elly:„Ja wer ſonſt in aller Welt ſoll mir Deine Liebesbriefe entziffern?“ Vertröſtung. A:„Sie haben jetzt einen langjährigen Stamm⸗ gaſt verloren— der Sekretär Windig iſt zum Staatsſchuldentil⸗ gungsamt einberufen worden. Hat er denn ſeine Schuld bei Ihnen gezahlt?“— Wirt:„Nein; ober er hat mir ganz beftimmt ver⸗ ſprochen: ſobald ſ' dorten fertig ſind, tomm' Ich'ran!“ Der Waſſerfeind. A:„Sie eſſen Fiſche nicht, Herr Doktor 2⸗ Studioſus:„Nein! Tiere, die im Waſſer leben, eſſe ich grundſätzlich nicht!“ Am Neujahrsmorgen.„Nun, Herr Baron, wo fehlt's denn 2“ —»Mir fehlt's überall, Herr Medizinalrat!“—„Ich glaub' eher Herr Baron, Sie haben zu viel!“ Auf dem Sekundär⸗Bahnhof.„Erlauben Sie, Herr Stations⸗ chef, wann kommi der nächſte Zug?“—„Wann er kommt?. Ja, wiſſen denn Sie, ob er kommt?“ Der Gebirgsfex.„Wenn ich alle meine Abſtürze zufammen⸗ rechne, ſo kaun ich ſagen, daß ich ſo ſucceſive den ganzen Monkblanc fürchterlichen Rieſen alle wird, in der Großer Die Gefa Eintritt für jederma MWelt“, J. O. G.., nuntergevurzelt bin!“ Freitag, 3. Januar 1904, Abends 3½ Uhr, im Kaſino⸗ Referent: Schriſtſteller Herr W. Siegert aus Bremen. eingeladen!— Nach dem Vortrag Diskuſſion. Naturheilverein, Verein z. Blauen Kreuz, Loge„Neue öffentlicher Vortrag. ckarin eeeeeeeeeeeee (in Glasröhrchen zu Saal R 1, 1 über: hren des Alkohols! un frei!— Herren und Damen freundlich 18581 ohne Rezept Alkoholgegnerbund u. verw. Vereine. Tante, Grosstan heute früh im schlafen ist. Mannbeim, Todes-Anzeig Freunden und Bekannten machen wir hiermit adie schmerzliche Mitteilung, dass unsere liebe Philip Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:? Fhilippine Schück erhältl. in alen Apotheken. 16822 E. 7 A Trauringe liefert seit 25 Jahren in aner. kannt guter Qualität billigst- daeoh Kraut, T I, 3 greitestr. T 1, 3. te und Urgrosstante Frau Rentnerin pine Haape geh. Gulde Alter von 91 Jahren sanft ent- 20088 den 6. Januar 1904. Bau-Unternehmer. Zwei tücht. ſolide Bauhandwerker auf Cement⸗ u. Kunſtſteinwaren deb. Volkhardt. 28 J Seibſtverbr.d Waren. Ger. Wian ön E l. abt b r —ͤ— ſcheinen. Es iſt übrigens ein Irrtum, wenn man jetzt den Brand Heimat ſeiner Braut):„.. Aber auf etwas muß ich Dich noch auf⸗ 25 Tabletten) lange n gut eingearb., ſuchen ſtill. od. kckt. Teilhab beh. Fabr Berk o. — Mannheim, 6. Januar. 4 TELEPTHION 702 AusFb Wdneh bel elektr. Beleuehtung. Jeden zweiten oder dritten Abend Konzert. Nächstes Konzert morgen Bonnerstag abend, 5% ZEuum Sühneprinz' MA, 8, IA A, 6. Weinrestaurant erstem Ranges. Vorzügl. Mittag- u. Abendtisch a Warheene Prima Pfülzer, Rhein-, Mosel- und badische Weine. Jacob Rotk. in nächster Nähs des Kaufhauses 01 2 2 6 fil 1 Olenogt iphie, Buchführung. Stenogr⸗ phie⸗ Kurſe, für Damen, Beginn am 12. Jauuar, abends—8 Uhr; für Herzen von—½0 ÜUbr; Unterr chi jeden Dien tag u. Freitag iorar.. 12.— zuchhaltungs kurie, für Da; men fac Buchtührung), Beginn am 11. Jau. abends—8 Uor, Honorar Mk. 125—3 für Herren(Doppelte Buchfübrung), 997199 ½9½10 Ubr, Honoragr Met. 15, Schreibmaſchinen kupſe ſowik Einze kurſe tagsüber zu jeder Zeit.— Aufragen und Anmeldungen ſind zu richten an Friedrich Burckhardt, gepr. Lehrer der Stenographie (Stolze⸗ L 12 14, 5 Oie 825 tre etung nterner 8 J fur und Umgegend babe ich der Firma Gebr. Müller, Mannhein, Milelt. 70 übertragen. 5 Ia Falz ziegel verſchied Modelle, Vieberſch)wänze, Turm⸗ Flri⸗, Wal ⸗ und Lichtziegel in naturroter Farbe, wie glaſüt und imprägnirt. 184790 Ludwig Rüdinger sen., Falzziegelwerk, auf en Ludwigskhafen, Priazregentenstr. 53. Erteile unter persöalieher Leitung 16885 Elektrische Lichtbäder, Elektrische Wannen-Bader, Kohlensaure Soolbäder, sowWãe Elektro-Vibrations-Massage. Dr. Raab. 5 — NYYAAEEnDrt. Ausrgttung lästiger Haare und Warzen durch Zerstörung der Wurzeln mittelst Elektrolyse und Elektrisehe Massage gegen Runzeln ünd unreinen Peint, 1721¹1 Atelfer für Sesichtspflege. Flab Wade 55 Tee—— W egen u 9 8 findet bis 1250 Weitereg Mäamungs ⸗Ausverkauf in Gaslustres zu herabgeſetzten Preiſen ſtatt. 11873 5 0— n e 2 904.24. Soeben ist erschienen und durch alleBuohhandlungen, sowie unsere Filialen, Agenturen und Träge- rinnen zu beziehen: Wanderungen und Bac fahften dulch Mannheims Hafengebief von Dr. Peter Schnellbach. Preis 70 Pfg., elegant broschiert, Dl., H. Haas'sche Buchdruckerei G. m. b. H. Lürberei Fchsdl 0 2 3, 10 Hannheim ſelefan 2706 18445 ben. Reinigung u. Kunsfwascherei Wasche Lieferung. iligste Preise. Höchste Leistungstfänhiglkeit. 14065 200 MANNHETN Ruhrerdas.Ooks Ruhr. Goks in verschledenen Körnungen für frische Oefen 4 Oentralheisungen, z806 Zanneneltctoemerflegt, Stein- und Wrauhohlen-Frikets, Jannen- u. Buchenhbolz lietert in prima Qualltät zu billigsten Pagespreisen, Friedrich Hoffstaefter Telephon Nr. 561, Luisenri Ing 61I, nächst der Neckarbrücke. Zestellungen ung Zahungen khanon aueh baf Fp. Tanstanfter 11 T 6, 34, J Te,, gemsoht woeelen. ——————————— Uue geehrten Leſern teilen wir höflichſt mit, daß wir bei nachſtehenden Firmen Zweig⸗Cxpeditionen errichtet haben: W. Fiskus, Sehwetzingerstr. 105. Süddeutſche Annoncen⸗Expedition H. H. Schwab jr., Seckenheimerstrasse 16. Gg. Wießner, Kolonialwaren, Lameystrasse 19. C, Schenk, Buchhandlung, 2, Querstrasse 16. Johann Bundſchuh, Spezereiwaren⸗ geſchäft, Windeckstr. 11. Joh, Schreiber's Filialen: J7. 14, Raumselmlgürten + 12, 10, Jungbuschstrasse 4, Luisenring 4, Mittelstrasse 58, Mittelstrasse 91, Riedleldstrasse 24, Schwetzingerstrasgse 24, Schwetzingerstrasse 73, Setkenheimerstrasse 34, Pullastrasse 10, Carl Müller, Kolonialw., B 6, 6. P. Fußer, dto. 7, 7. Carl Sorge, dto. H 5, 17. Zoh. düring, Buchbinderei, J 2, 10. A. Dreesbach Nachf., Zigarrenhandl., K 1, 6. Joſ. Sauer, Kolonialßw,, K 4, 24. Herm. Metzger, dto. L 4, 7. Phil. Aug. Feix, dto. P 6, 6. Gebr. Sipperer, dio. P 6, 23/24. J. H. Heß, dto. 9 2, 18. Carl Schneider, dto. 9 4, 20. Carl Müller, dto. ER 3, 10. u. R 6, G6a W. Müller, bto. U5, 26. L. Burckhardt. Kegalwaren, heindammstr. 26. J. C. Runz, Viktualienhandlung, Meerfeldstrasse 37, Joſ. Fähringer, Kolonialwaren, Schwetzingerstrasse 45, *— ———.———— JIn dieſen Zweig⸗Expeditionen werden Abounuemente auf den„Mannheimer General⸗Anzeiger“ jederzeit gerne eutgegen geuommen und bitten wir von dieſer Ein⸗ richtung recht regen Gebrauch zu machen, Hochachtungsvoll verlag des„General⸗Anzeiger“ der Stadt Mannheim und Amgebung. Ie Llen 2888. — Auschluss an jede Klingel-Anlage. Trausportable Apparate in jedem Zimmer auzuschliessen- Sehr praktisch für: Speisezimmer, Sehlafzimmer ete, zur Verbin- 0 dung mit der Küche ete Sehr wichtig für Motels und Geschüfte. Abonnement Mk,.— pro Spreehstation pro Jahr inkl. Installation, Instandhaltung und Garantie für tadelloses Feen 8 brosd der gangzen Dauer des Abennements. 18425 Vorzügliehe Sprechwelse, elegante Apparate. Augwürtige Anlagen zn deuselben Bedingungen.— Vertreterbesuch kostenlos, 80 Loummme Telelen bozellschalt — ——— ahlungs⸗ Bücher für Minderjährige empfiehlt billigſt Dr. den on 341 Frau Schmiedel zu höchſten Preiſen. geſucht. A Volditz, Leipzig⸗Schönefeld. Adressenschreiber 3. 9. lucht. NDUSTRISESTRASSE No. 3 7. Seike⸗ * MöxchENnn AspnAITWInE Norr CIE. NDUSTRIESTRASSE No. 3 TEIL-EZPHON 782 12 eieeg ENebiscn FRANMZOSsen Sraisen L. Jouve du. K. ub Professeurs dipiomés, Mhm., O 5,1 1 Ludwigshfu., Uudwigstr. 50 6193b 0 7,19 andeln 07, 0 Fachmännisch 25 leltete Ausbildung in allen kaufm. Lehrfüchern und Fremdsprachen, Prlvat- Unterricht und Kurse in Spezialfachern jederzeit von bewährten Facglilehrern, 12888¼1 Musker-Vebungs-Kagtor 2, Eintührung in die Praxis. Lages- u. Abendkurse Ausführliche Lehrpläne kostentrei. Höhere Handels-Schule au MHannheim, 0 7, 19. ARüug*ↄON SbssaspHabr. ABBEITEN EDkER ARI SOwlk SEMENT. ABSEITEN. S ug pier Zimmern, Bad, Kuͤche u Zub,, F. 1. Apfii zu veim. Anzuſ. zw.—11 und — Ubr. Näh. uünudl. z. U 2 5—2„1 0 5 6. 6 2 Gee u. Juiehe neu bergerichtet, ſofort 0d. ſpätel zu verm. Näh, 4. Stock 8028b iſt der 3⸗ 32 Stock, he⸗ lehend aus 6 Zimmeru, Kiiche nehſt Zubehör zu ver⸗ Der Vorsteher: Dr. Symann. finde! Damen liehevolle 11 bei Prau Bürgi, 1 705 e Colm r, Judengaſſe 4. 6305 findent. Auffahte uilt. Nanen ſeengſeß Diseretion bei Hebamme, Weinhe m, Wunged 41. 2140 Ein mitel, Haus, Tel tunm d. Slgdt, zu eaufen geſiacht, Off. Unt No 117b au Die Exp. d. Bl. Getrag. leider, tiefel und Schnhe 0343 A. Mech, 8, 1 Brillauten, Gold Silber, kauft ſtets zu böchſten Preiſen, Hermann Apel, Juwelier und Golpſchnmed, P 7. Ig. 21715 Altes Gold und enlber kauft zu den höchſten Preiſen. Jacob g Goldarbeiter, G, 2. 987/5 Geltazene Herten⸗ und Frauen klelder, Schuhe und Stieſel kauft M Bickel G4. Geitag. Heuxene n. Franen kleider, Schuße und Stiefe kaufſt Lud, 1712,„ 20046. 67 Aatgash. il. Uſſenl. Mlal 9643 2 Klebe, 8. Querſir. 20 Teleplon 2597. Einſtampf⸗Japier, alte Pücher, Arten ꝛc. ze, kauft unt, Garantie des Einſtampfens Wilh. Kahn, 3. St.; Telephon 188. Jür lohnenden geſ. geſch. Maſſenartikel wird Vertreter Augebote an 20084 per ſo ort zum Aufertigen von eg 7000 Adreſſen geſucht, die im Buxcau der Fnia geſchrieben werden münel! Offerten mit Preisangabe pro oo unter Ne. 10056 au die Exped. d. Bl. Tüchtige 92541 Rockarbeiterinnen 155 ſür dauernde Beſchäſt gung 4. 1, bart, Fin Zimmermdöchen mit guten Zeugniſſen findet gleich Stelle. 218b 7, 16, 2. Stock. in jung. Mädchen wird geſücht Zul erfr. M 2, 18, Laden. 10190 1älteres Mädchen, das bürgl. kochen kann, ſucht Stelle eventi 0¹8 Aus ilfe, 1 2, 18, 4. St. 78b Noöch nen, Vafsch, Zim.⸗ 4 Küchenmädch., Servier mädch. Aemünt, Fr. rper- T 1. 15. 8 Feig gebildeter Herr wünſcht am Mittags⸗ u. Abendtiſch bei kleiner Familie teilzunehmen. Preislage 60—90 Mk. mouatlich. Offerten u. 249b an den Vexlag des Geueralauzeigers er⸗ 22889b mieth. Nüh, im Bureau von Jos. Hoffmann& Söhne, Baugeſchäft, 28 2,§. zoreb B 55 9 III., 5 eb. 6 Zin. Zubeh., neu herger,, zůü verm. 5 7, 76845 Slöck, eſne hüdſche 0.5 9 e 3 Zimniet, Kammer, Küche u, Keller peß 1, April preiswert z. v. 10187 Näheres 8. 3, 8. Stock, 70 f 30 elegaute Wohnüng, 2 0 Ins Zimmet, Ba zc., 4 Tr. dh an ruhige Fam. pel Frnlhiat yr preiswert zu verm. Näheres par terre. 17526 . Slock drei R 7, 23 80 Jngner Küche u, Keller per 1. April 904 zu verm. Näh. 1. Sto ck.— ſönes, genz ungen. 35 95 220 im. mit ſep. Eing. zu verim, 1225 im Laden 5 0 zwei ſchöne 1 3 6. 21 Zinmer für eine Danie p. 1. April à v. 12255 625,142 fein möbl, Iint, Wohn⸗ u. Schlafzim. an 1 od. 2 Herten zu vermieten. 79660 Nürh. Blumengeſchäft⸗ 6 Mhe der Planken 4 ſehr ſchöne, belle, große zimmer u Zubeh auch für Bürean z. v. 225JJ. Näh, Kaiſerring 32, part. 51 Cr.., ſch. ſubl. J. 0 1712 125 3. U. Mäh. 2 St— 5 4.1 5 40 Möblirte 9 1 mit Peu⸗ ſion ſolort zu permieten. 2236 ah res 3% 4, 1, Parterrt. dpel iſienandergeß, 9 6,14 gutmö d. Zim, au 1 oder 2 Herreu ſofort z. v'edeh 0 75 9 IV., önl. Zimmer zu vermietenn. 5e 1 2,J4 r oh ak. dihf⸗ E7. 150 Zim. zu verin. Wanß 2. St, ſchön Hhl. derloſen Leuten in gutem zu vermieſen. Zimmer bei ki⸗ a0 9289 6 6. Teß., en ſch⸗ öbf. 5„ 4 Zum. p. 1. Jebr. 1825 2, 2% 1 Tr. ſch. dol n IIS M. inonall. Näh. 2 Tr 1465 EE 17.18 Atoßes, ſchön möbl. Zimmer mit ſepar, F z. D. Käh. part. 74888 K 15 1, güt indbl. Zim. Uzu verm. 7846 60 r r giöß möblf .2. 83 5 J 10. 2 0 Tl,, ſchönes g1. 4 eleg. Möbl. Zimnter ulit oder ohne Penſton 42 zn verwieten, 2568 L fein mobl,. Zim. zu v. 10185 Tt. möbl, Fim. I. 1 2 zu verm. 78970 I11 Fagütmtbſpat⸗Zw n. d Bahn 3. v. 189b ing Wilſſe aſte. 7, r, palt, großes gut L 14. 19 11 öbl. Himmer an beſſern 925 ſot. z. U 185 115. 21 Tr., eipf möbl. Zim. z. v. 171 IV. gut ibl. Zim m. L 5 d4 Eg⸗ Jof. 3. B. W005 N 155 3. St., gut möblirtes Zimmet mit Kaffee an auſtänd Herrn für 20 Märk zu vermieten, event. auch nrit Peuſton. 7900 5 links, 2 ſchön mobl, HZim me⸗ (Wohn⸗ u. Schlafz.) aß einen ſoliden Herrn ſof zu vern, 80 legantdbl. Wohn, u, Schlaf⸗ immer part. in der Nähe 11 Bez rksa! s 0% zu verm. d GGe. m ſinden ein ge Damen + voller Peuſion. 7945b Näheres in der Expedition, Beſſ. J. Leute könn. a. g. Miiſ u. A. l, teiln Näh B5, 12IL Neeb B. aunändiger iſigel. Famtlſe finden 1 bis 2 junge Leute ganze Peuſion. 22499 Näh. R 3, 4, 2 Fr. linkss. inige beſſere Perren fönnen an gütem büürgerl. M. ttags- u· beten. Abendtiſch teunehmen 94 4. 7, 8 Siack, ats. eunenens 20 Pfennig monatli Taagetlohn 10 Pieuuſz Durch die Poſt bezogen inel. Poſt⸗ Sufſchlag N..88 pro Quartal. Poſtliſte No. 492 Telephon: Redaktion: Nr. 377. Amts und Kreisverkündigungsblatt. Jnſerats: Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg, Auswärtige Inſerate. 25„ Die Reklame⸗Zeile 8„ Expedition: Nr. 218. Vr. 4. Mittwoch, 6. Januar 1904. Jig. Jahrgang. Bekanntmachung. Den einjährig ⸗freiwilligen Militärdienſt betr. Nr. 8 U. Bei der Prüfungs⸗Kommiſſion für Einjährig⸗Freiwillige laufen zahlreiche Geſuche um Zulaſſung zum Einjährig⸗Freiwilligendienſt verſpätet der unvollſtändig ein. Wir machen deshalb darauf aufmerkſam, daß die Berechtigung zum Einzährig⸗Freiwilligendienſt nicht vor vollendetem 17. Lebensjahre nachgeſucht werden kann und ſpäteſtens bis zum 1. April des erſten Militärpflichtjahres(d. h. 1. April desjenigen Ka⸗ kenderjahres, in welchem der Pflichtige das 20. Le⸗ bensjahr erreicht) erlangt ſein muß. Die Berechtigung wird bei derjenigen Prüfungs⸗ Kommiſſion nachgeſucht, in deren Bezirk der Wehr⸗ ichtige geſtellungspflichtig iſt d. h.(ſeinen dauernden enthalt hat). Die im Großherzogtum Baden Geſtellungspflich⸗ —4 haben ihre Geſuche an die Prüfungs⸗ktommiſ⸗ n für Einjährig⸗Freiwillige in Karlsruhe zu richten. Wer die nachſuchen will, hat ſich bei der Prüfungs⸗Kommiſſton ſpäteſtens bis zum I. Februar des erſten Militärpflichtjahres ſchriftlich zu melden. Dieſer Meldung iſt beizufügen 5 ein Geburtszeugnis; 5) ein Einwilligungs⸗Atteſt des Vaters oder Vor⸗ mundes mit der Erklärung über die Bereit⸗ willigkeit und Fähigkeit, den Freiwilligen wäh⸗ rend einer einjährigen aktiven Dienſtzeit zu be⸗ kleiden, auszurüſten, ſowie die Koſten für Woh⸗ 2 55 und Unterhalt zu übernehmen. Die Füh 9 hierzu i obrigkeitlich zu beſcheinigen; ech) ein Unbeſcholtenheitszeugnis, welches für Zög⸗ linge von höheren Schulen durch den Direktor der Lehranſtalt, für alle übrigen jungen Leute durch die Poltzeiobrigkeit oder ihre vorgeſetzte Dienſtbehönde auszuſtellen iſt. Sämtliche Papiere ſind in Original einzureichen. Außerdem bleibt die wiſſenſchaftliche Befähigung r den Einjährigendienſt noch nachzuweiſen. Dies ann entweder durch Beibringung von Schulzeug⸗ niſſen oder durch Ablegung einer Prüfung vor der dr geſchehen. 2919 annheim, den 1. Januar 1904. Der Zivilvorſitzende der Erſatzlommiſſion des Aushebungsbezirks Mannheim: Dr. A. Jung. Bekanntmachung. Das Erſatzgeſchäft pro 1904 er „ die Aufſtellung und Führung der Stammrollen betr. (1) No. 1 M. Die Gemeinderäte des Bezirks werden veranlaßt, gemäß Art. IV der.⸗O. Gr. Miniſteriums des Innern vom 18. Dezember 1888 in der Faſſung der Anlage 5 zur Verordnung vom 30. Oktober 1894(Geſ. u..⸗O.⸗Bl. S. 427 bezw. S. 198 ff. der Anlagen) unverzüglich durch öffent⸗ —2— nſchlag, durch öffentliche Blätter oder auf ere ortsüblſche Weiſe die Aufforderung zur An⸗ meldung zur Stammrolle nach dem im genannten Artikel angegebenen Formulare ergehen zu laſſen und Heurkundung hierüber ſ. Zt. der Stammrolle anzu⸗ Ziffer 4 bezeichneten Angaben enthalten. Militär⸗ pflichtige des Jahrgangs 1884, welche nicht am An⸗ meldeort geboren ſind, haben bei der Anmeldung ein Geburtszeugniß zu übergeben, welches den Beilagen der Stammrolle anzuſchließen iſt. Derartige Geburts⸗ zeugniſſe werden von den die Standesbücher führenden Behörden unentgeltlich ausgefertigt. 5 Militärpflichtige älterer Jahrgänge haben ihre Loſungsſcheine vorzuzeigen. 8 Ueder jede Anmeldung iſt eine Beſcheinigung zu erteilen, und zwar bei den Pflichtigen älterer Jahr⸗ gänge auf der Rückſeite des Loſungsſcheines, bei denjenigen des laufenden Jahrganges auf einem be⸗ ſonderen Blatte. Dabei iſt jeder Pflichtige auf die Vorſchriften über An⸗ und Abmeldung zur Stamm⸗ rolle(§ 25 der Wehrordnung, insbeſondere Ziffer 9 und 11) aufmerkſam zu Die Anmeldungen ſind nach rüfung der Anmeldung, ſofern ſie nicht ſchon in die Geburtsliſten eingetragen ſind, ſogleich in eine nach Formular 1 der gen. Ver⸗ ordnung zu führende Anmeldeliſte nach der Reihe der Anmeldungen einzuſchreiben. Hinſichtlich der in den Geburtsliſten Eingetragenen ſind die Angaben über Stand, Wohnort u. ſ. w. in den betreffenden Rubriken der Geburtsliſte nachzutragen. Bei der Anmeldung ſind ſämmtliche Militärpflichtige auf die Vorſchriften bezüglich der Anzeige von Ge⸗ brechen 13 66 Ziff. 6 Wehrordpnung) und der Geſuche um Zuriſckſtellung oder Befreiung von der Aushebung (§ 687,§ 82.⸗O.) ausdrücklich aufmerkſam zu machen; über etwaige Angaben iſt ein Protokoll auf⸗ zunehmen, welches, mit den erforderlichen Zeugniſſen belegt, bei Vorlage der Stammrolle anzuſchließen iſt; Reklamationsgeſuche ſind durch genaue und ein⸗ gehende Beantwortung der in Anlage II der.⸗O. verzeichneten Fragen zur Beſchlußfaſſung vorzu⸗ bereiten. Die Vorlage der Reklamationsgeſuche hat ſo rechtzeitig zu erfolgen, daß die etwa noch erforderlichen Erhebungen gemacht werden können. Verſpätet ein⸗ kommende Geſuche müßten unter Umſtänden unbe⸗ rückſichtigt bleiben. Nach dem Muſterungsgeſchäft können Reklamationsgeſuche nur dann vorgebracht werden, wenn der Grund der Reklamation 2 nach der Muſterung entſtanden iſt(§ 68 Ziff. 7.⸗O. Bei Auſſtellung der Stammrollen muß, falls zwei Brüder zu gleicher Zeit zur gelangen, entſprechender Vermerk in der Stammrolle gefertigt werden, desgl. wenn bereits ein Bruder zur Ein⸗ ſtellung gelangt iſt. Wer an einem ſichtbaren Gebrechen(Schwerhör gkeit, Epilepſie, Stottern ꝛc. zu leiden behauptet, hat drei laubwürdige Zeugen namhaft zu machen, geeigneten alls auch ürztliche Peb fe vorzulegen. In der Zeik vom I. bis 15. Febrnar hat ſodann der Gemeinderat die Stammrolle für das Jahr 1884 nach Schema 6.⸗O, zu fertigen und die Stamm⸗ rollen früherer Jahre zu ergänzen; in letzteren ſind insbeſondere auch die Spalten 9 und 10 auszufüllen, im Falle der Nichtanmeldung mit„nein!“ gen der dabei eee Formalitäten verweiſe ich auf Artikel VI der mehrerwähnten.⸗O. und bemerke noch weiter: 1. Geſtorbene, für welche eine ſtandesamtliche Tobesbeurkundung oder eine diesſeitige Mitteilung vorliegt, ſind nicht in die Stammrolle aufzunehmen; in der Geburtsliſte iſt hierüber ein Vermerk zu machen. f zutragen(Datum, ſtrafende Behörde, Straftat und Strafh, über welche nach der Verordnung des Bundesrats, vom 16. Juni 1889 und 9. Juli 1896 betr. die Einrichtung von Strafregiſtern ꝛc. und nach der badiſchen Strafregiſterordnung vom 28. Novbr. 1896 Strafnachrichten erteilt werden. Zur Er⸗ mittelung der Beſtrafungen iſt von den den Bürger⸗ meiſterämtern zugegangenen Strafnachrichten Einſicht zu nehmen und üoerdies jeder Meldende über etwa ſchon erlittene Strafen zu befragen. Sonſtige An⸗ gaben, welche zur Beurteilung des Lebenswandels von Bedeutung ſind, ſind gleichfalls aufzunehmen. Der Beruf iſt in Spalte 8 möglichſt genau zu be⸗ jeichnen und iſt z. B. anzugeben, ob der Militär⸗ pflichtige ein Bau⸗ oder Maſchinenſchloſſer, Beſchlag⸗ ſchmied iſt; bei Muſikern iſt anzugeben, welches Inſtrument dieſelben ſpielen, bei Landwirten und Knechten, ob dieſelben pferdekundig ſind. Die Stammrollen der beiden Vorjahre ſind durch Eintrag der Beſtrafungen ꝛc. vor der Vorlage anher zu ergänzen. 3. Bei Ausgewanderten iſt anzugeben, ob und wann ſte mit oder ohne Erlaubniß das Reichsgebiet verlaſſen haben, erſterenfalls auch Datum und Nummer der Verfügung, ſowie die Behörde, welche die Auswanderungserlaubnis erteilt hat. 4. Bei den zum Einjährig⸗Freiwilligen⸗Dienſt Be⸗ rechtigten iſt Ort und Datum der Ausſtellung des Berechtigungsſcheines, ſowie die etwa ſchon erteilte Zurückſtellung zu vermerken. 5. Bei den bereits zum Heer Eingetretenen iſt Tag des Eintritts und Truppenteil einzutragen. 6. In Spalte 4 der Stammrolle iſt noch anzu⸗ geben, ob der Geburtsort des Pflichtigen unter oder über 2000 Einwohner hat(3. B.— 2000 oder 2000). Sämtliche Stammrollen ſind vom Gemeinderat unter Beurkundung der Richtigkeit der Einträge ab⸗ zuſchließen und ſodann auf 15. Februar 1904 unter Anſchluß der erforderlichen Beilagen(Artikel VII) hierher vorzulegen. Militärpflichtige, welche nach Anmeldung zur Stammrolle im Laufe ihrer Militärpflichtjahre ihren dauernden Aufenthalt oder Wohnſitz verlegen, haben dies ſowohl bei dem Gemeinderat des Ortes, wo ſie in die Stammrolle aufgenommen wurden, als auch nach der Ankunft an dem neuen Ort dem dor⸗ tigen Gemeinderat ſpäteſtens innerhalb 3 Tagen unter Vorlage des Loſungsſcheines zu melden. Bei der Abmeldung iſt der Loſungsſchein mit dem Ab⸗ meldevermerk unter Angabe des Ortes„wohin“ zu verſehen und den noch nicht im Beſitz eines Loſungs⸗ ſcheines befindlichen Militärpflichtigen Beſcheinigung mit den gleichen Angaben zu erteilen. Ueber die erfolgte Abmeldung wird in der Stammrolle zu der Rubrik„Bemerkungen“ die Notiz„abgemeldet nach“ aufgenommen, über den Neuangemeldeten dagegen alsbald ein Eintrag in die Stammrolle des betr. Jahrgangs gefertigt. Melden ſich Pflichtige, welche über die Abmeldung an ihrem früheren Aufenthaltsort eine Beſcheinigung nicht beſitzen, ſo ſind ſie zur unverzüglichen nach⸗ trüglichen Anmeldung zu veranlaſſen. 5 Ueber jede im Laufe der Jahre erfolgende An⸗ und Abmeldung iſt unverzüglich hierher Anzeige zu erſtatten unter Benutzung der hierfür vorgeſchriebenen Formulare. Perſonen, welche ſich nicht oder nicht rechtzeitig an. bezw. abmelden, ſind alsbald zur Be⸗ rafung hierher anzuzeigen. Die Kenntnisnahme von dieſer Verfügung iſt binnen 8 Tagen anher anzuzeigen. Mannheim, 1. Januar 1904. 2915 Der Zivilvorſitzende der eeee des Aushebungsbezirks Mannheim: nss Bekanntmachung. Das Erſatzgeſchäft pro 1904 betr. Nr. 3 M. Die Herren Bürgermeiſter des Bezirks als Standesbeate werden aufgefordert, gemäß Artikel III der Verordnung Großh. Miniſteriums des Innern vom 13. Dezember 1888„die Wehr⸗ ordnung betr.“(in der Faſſung der Anlage 5 zur Verordnung vom 30. Oktober 1894)(Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt S. 427 bezw. S. 198 der Anlagen) alsbald aus dem Sterberegiſter eine Zuſammenſtellung aller im Jahre 1903 in der Gemeinde geſtorbenen männlichen Perſonen, die das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, genau nach den in dem gen. Artikel angegebenen Rubriken anzufertigen und bis längſtens 15. Januar l. Js. die erſte Abteilung dem Gemeinderat vorzulegen und die zweite hierher ein⸗ zuſenden. Sind Sterbefälle der bezeichneten Art nicht vor⸗ gekommen, ſo iſt Fehlanzeige zu erſtatten. Auf den gleichen Zeitpunkt haben die Standes⸗ beamten den Gemeinderäten einen Auszug aus dem Geburtsregiſter des um 17 Jahre zurückliegenden Kalenderjahres 1887 zu übergeben, enthaltend alle Eintragungen der Geburtsfälle von Kindern männ⸗ lichen Geſchlechts, und wird wegen des Näheren auf Artikel II gen. Verordnung verwieſen. 2916 Mannheim, 1. Januar 1904. Der Civilvorſitzende der Erſatzlommiſſion des Aushebungsbezirks Mannheim: Dr. A. Jung. Bekanntmachung. Meldung der zum Einjährig⸗ Berechtigten betr. Nr. 4 M. Nachſtehend bringen wir die Beſtimmung des§ 93, Ziff. 2 der Wehrordnung beſonders zur Kenntnis der Beteiligten: „Beim Eintritt in das militärpflichtige Alter haben ſich die zum Einjährig⸗Freiwilligendienſt Berechtigten, ſofern ſie nicht bereits vorher zum aktiven Dienſt eingetreten ſind, ſowie diejenigen Militärpflichtigen, welche gemäߧ 89, Ziff. 3 die Berechtigung zum Einjährig⸗Freiwilligendienſt bei der Prüfungs⸗Kom⸗ miſſton nachgeſucht haben, bei der Erſatzkommiſſton ihres Geſtellungsortes ſchriftlich oder mündlich unter Vorlegung ihres Berechtigungsſcheines, ſofern ihnen derſelbe bereits behändigt iſt, bezw. unter Vorlegung des Befähigungszeugniſſes zum Seeſteuermann zu melden und ihre Zurückſtellung von der Aushebung zu beantragen. Militärpflichtige, welche dieſer Meldung ſpüteſtens bis 1. Februar ds. Is. nicht nachgekommen ſind, haben gemäߧ 33 Reichsmilitärgeſetz,§ 98 Ziff. 4, 26, Ziff 7 Wehrordnung Geldſtrafen bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen zu gewärtigen.“ Die Gemeinderäte des Amtsbezirks werden ange⸗ wieſen, dieſe Verfügung alsbald in ortsüblicher Weiſe bekannt zu geben und den Vollzug anzuzeigen. Mannheim, den 1. Januar 1904. Der Zivilvorſitzende der Erſatzkommiſſton des Aushebungsbezirks Mannheim: Dr. A. Jung. Für dieſe re chen Gaben ſprechen ie Anmeldungen haben vom 15. Jauuar bigz] 2. In Rubrik Bemerkungen“ ſind künftighin nur Febeuar zu erfolgen und müſſen die in Artikel IV noch diejenigen Strafen des Pflichtigen genau ein⸗ 30 Jahre alte aber nur dann Belayntmachung. 0 n 0 elaſſen e in⸗ werden, wenn denſe en von 9770 ie 98 Gr. Miniſtertum des Innern Ar. 70. Die Bargermeſter⸗ Altersnachſicht erteiſt wor⸗ den iſt, b) ein Zeugnis des Bezirks⸗ arztes über körperliche und eiſtige Befähigung zum ebammend enſte, e) ein Leumundszeugnis. 3. Die von Gemeinden zum Unterricht entſendeten Perſonen haben außerdem eine Beſcheinig⸗ ung vorzulegen, daß die Ge⸗ meinde die Unterrichtskoſten übernimmt. 4. Perſonen in geſegneten Um⸗ ſtänden werden in den Curſus nicht aufgenommen oder doch ſofort entlaſſen, nachdem deren Zuſtand erkannt worden iſt. 5. Das Houorar für Unterricht Aaaun des Lehrbuches), Johnung, Verköſngung, Heizung und beträgt 275 Mek. für jede n und iſt gleich bei der Aufnahme zu entrichten. Eine ülerin, welche frei⸗ willig austritt oder entlaſſen wirb, kann nur die Zurückgabe eines entſprechenden Anteils der Verpflegungskonen beanſpruchen. Heldelberg, den 1. Jan. 1904. Die Direktion der Frauen⸗ Klinik: Dr. Roſthorn. Nr. 1521. Indem wir die Ge⸗ meinderäte des Bezirks auf vor⸗ ſtehende Bekanntmachung auf⸗ merkſam machen, veranlaſſen wir dieſelben mit den Frauens⸗ perſonen, welche auf Gemeinde⸗ konen zur Teilnahme am Unter⸗ richtskürſe nach Heidelberg ge⸗ ſchickt werden ſollen, ſchriſtliche zur Gi Atuahme 0 letztert Un⸗ zur Eimſichtnahme hierher vor⸗ e e zulegen. In dieſen Verträgen küinik zu Heldelberg lſt jedenfals zu beſtimmen, daß detr. der Schülerin ein Taſchenge d bringen hierdurch ſolgende don do Tag zur Be⸗ 0 ſtreitun Nebenausgaben Keuntniß der] ausbezahlt wird. 2961 1. Der Unterricht an hieſiger Mannheim, 5. Jauuar 1904. Hebammenſchule beginnt am Groſſh. Bezirksamt: 1. Febr. und dauert 4 Monate. Zoeller. 0 2. Die Bewerberinnen haben der unterzeichneten Direktion repariert gut, ſchuell und billig unter Garantie. Uachſtehende Atteſte vorzulegen; Jean Frey, Uhrmacher, Ertrinkens im Rhein durch Kaufmann Karl Kühne in Mannheim bett. M. 78. Durch Erlaß Großh. Herrn Landeskommiſſärs vom 40. v. Mis. wurde dem Kauf⸗ mann ah nbalt hne 9 Narls- wohnhaft in Mannheim, 7 alm 19. Juli v. Js. drei in den Rhein gefallene Kinder (die kofährige Eltſe Delp, die Sjähen 1 0 Auguſtin und bit sjähtige Klara Schnitzer von hier) durch mutvolles ent⸗ ſchloſſenes Handeln vom Tode des Erteinkens gerettet hat, eine öſſentliche Belobung ausge⸗ ſprochen. Lang. Entgelt in Pflege ge⸗ Nerd 705⁵ 0 en des Landbezirks werden Oktsder 1882 zu erſtattende Vor⸗ in der Gemeinde gegen Enigelt en abgegebenen Finder untet 7 Jahren epen⸗ kkall an Erſtattung einer Fehl⸗ biermit erinnert. annheim, 4. Jaunar 1904. Sroßh. Bezirksamt: Zoeller. Belauntmachung. Mannbeim, 4. Januar 1904. Wbrtanntuachung. ebenen Kinder betr. an die N.7 der bezirks⸗ elner Tabelle über die Wroßh. Beſirksamt: . Den Schutz der gegen Die Ortspolizei⸗ Wlizeilichen Vorſchrift vom 30. 905 6 deß adgelaufenen Jahres 2957 chein, wobei wir bemerken, aß unter 18 Jahre alte— ſonan zurückgewieſen, einen Gebürts⸗ oder Tauf⸗ F8, U. ämter werden veranlaßt, die Ver⸗ 915 der im Jahre 1902 in le Gemeinden zugezogenen Kin⸗ der unter 12 Jahren, für welche ver Nachweis übder die erfolgte Impfung noch nicht 1 worden iſt und bezüglich deren eine Vorlage bierher im Einzel⸗ fall noch nicht erfolgt iſt, nach⸗ träglich hierher vorzulegen. Mannbelm, 4. Jaunar 1904. Wroßh. Bezitesamt: Zoeller. Hekauntmachung. Die Gewährung von Eutſchädigungen bei Seuchenverluſten betr. Nr. 707 J. An dir Gemeinde⸗ räte und Stabhalter des Bezirks: Nach 8 9 des Geſetzes vom 19. März 1894 obigen Betreffs, 7 ff...⸗O. hiezu vom 28, — 0 1894 5 u. V..⸗Blatt elte 128½64) ſind vom Bezirks⸗ vat alljährlich dieſenigen Per⸗ ſonen in der erforderlichen Anzahl u bezeichnen, aus welchen für ie Dauer des laufenden Jahres in den einzelnen Fällen je drei * dem Amte eines Schätzers urch das Bezirksamt zu berufen ſind. 2958 Bei der Wahl dieſer Schätzer iſt nicht nur auf perſönliche Ver⸗ trauenswürdigkeit und die er⸗ ſorderlicheSachkenntnss derſelben, ſondern auch darauf Riſckſicht zu nehmen, daß ſie vermöge ihrer Berufs⸗ und ſonſtiger Verhält⸗ niſſedie Gefahr der Verſchleppung der Seuche nicht beſorgen laſſen. Demgemäß werden die Ge⸗ meinderäte und Stabhalter be⸗ auftragt, anber zu berichten, ob die 18 für die Gemeinden beſtellten Schätzer ſich noch zu fraglichem Amte eignen bezw. noch am Leben ſind zverneinenden⸗ falls wären entſprechende Vor⸗ ſchläge zu machen. Bis längſtens 20. ds. Mts. iſt Anzeige hierher zu machen. Mannheim, 4. Januar 1904,. Sroßh. Bezirksamt! Zoeller. exl. Schuelderin empftehlt ſich im Anfertigen von Ball⸗ und Maskenkoſtümen. 2956 Tadelloſer— Zivile Preiſe. 10006 Ldd. 8, 6, 5, St. Bekauntmachung. Nr. 596 1. Die Firma Grün & Builfinger dahier beabſichtigt auf ihrem an der Diffensſtraße im ſtädt. Induſtriehafengebiet e eine mechan. Werkſtätte mit Luftfederhammer zu errichten und zu betreiben. Wir bringen dies zur öfſent⸗ lichen Kenninis mit der Auffor⸗ derung, etwaige Enwendungen bei dem Bezirksamte oder dem Stadtrate hier binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vor⸗ zubringen, au welchem das dieſe Bekanntmachung enthaltende Amtsverkündigungsblatt ausge⸗ geben wurde, widrigenfalls aue nlicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. te Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachs⸗ friſt auf den Kanzleien des Be⸗ ürksamts(Zimmer 8s) und des tadtrats hier zur Einſicht offen. Mannheim, den 4. Jan. 1904, Gr. Bezirksamt: Levinger. Zekauntmachung. Nr. 3111. Die Firma Ad. Meſſerſchmitt, Dampfſäge⸗ und Hobelwerk in Maunheim beab⸗ ſichtigt, die von der Maſchine ihres Hobel⸗ und Sägewerks ver⸗ brauchten Kühlwäſſer ohne Bei⸗ miſhung von Oel⸗ und Fett⸗ ſtofſen in den Induſtriehafen ab⸗ zuführen. Wir bringen dies zur öffent⸗ lichen Keunknis mit der Auffor⸗ derung, etwaige Euwendungen bei deim Bezirksamte oder dem Stadtrate hier binnen 14 Tagen vom Aglauf des Tages an vor⸗ zubringen, an welchem das dieſe Bekanmtmachung enthaltende Alntsverkündigungsblatt ausge⸗ geben wurde, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen als verfäumt gelten. 2960 Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachs⸗ friſt auf den Kanzleien des Be⸗ zirksamts und des Stadtrats hier zur Elnſicht offen. Mannheim, 2. Januar 1903. Großh. Be irks⸗Amt: Dr A. Jung. 15 tüchtige Friſen ge empfiehlt ſich den geehrten Damen. 78i M, 28, 4. Stoc. 2954 Bekauntmachung. Die Nachweiſungen über die Regiebau⸗ arbeiten betr. No. 388 1. An die Ortspolizei⸗ behörden des Landbezirks: Wir bringen den Ortspolizei⸗ behörden hiermit in Exinnerung, daß ſpäteſtens bis zum 20. ds. Mis. die bei ihnen für die Monate Oktober, November und Dezember 1903 eingekommenen Nachweiſungen über die während dieſer Zeit ausgeführten Ban⸗ arbeiten(Regiebauarbeiten, ausgenommen die Regiebau⸗ arbeiten der Gemeinden) mit der ausdrücklichen Beurkundung hierher vorzulegen ſiud, daß wei⸗ tere Bauarbeiten der gedachten Art dortſelbſt nicht bekannt ſind. Maunheim, 2. Jaunar 1904. Großh. Be irksamt: Dr. A. Jung. Zwangsnkrſtrigerung. Donnerstag, 7. Jau. 1904, nachmit ags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale Q%, 5 dier gegen bare Zaplung im Vollſtreckungswege öffeutlich ver⸗ ſteigern: 1 Fahrrad, 1 Baumaſchine, 1 Handlarren, 1 Dezimalwage, 1 Tafelklavier, 1 Eisſchrank und Möbel aller Art. 10192 Auſchließend daran an Ort und Stelle mit Zuſammenkunſt im Pfandlokale: 1 Hobelbank, 1 größere Partie Dielen, Dochlatten, Rahmen⸗ ſchenkel und anderes Nutzholz. Maunheim, 6. Jaunar 1904. Hirzler, Gerichts vollzieher. Zwangs⸗Verſteigerung. Donnerstag, 7. Januar904, nachmitta 8 2 Uhr werde ich im Pfandlokale, 0 4,5 egen bare Zahlung im Voll⸗ ſleecungswege oͤffentlich ver⸗ ſteigern: 10198 Material und Werkzeug für Spengler, eine Bade⸗Einrichtung, Möbel ꝛc. Mannheim, 6. Jau. 1904. Hartmann, Gerichtsvollzieher. 2959 Näherin ſucht Kunden im Ausbeſſern von Kleidern und Wäſche außer dem Hauſe. 140b F. 4, Ta, 4. St., l. Dankſagung. Das Waiſenhaus der Familie Weſpin⸗Stiftung erhielt aus Aulaß der verfloſſenen Weih⸗ nachtsfeier folgende Geſchenke: a. An Geld: Durch Hrn. Bür⸗ germeiſter von Hollander: Von Frau Präſ. K. 5., Hrn. E. v. 10 M. Durch Herſchel: von Fr.., Hrn. A. O. 5., Hru. W. D. 3., Hru. L. J. 3., Hru R. H. 3 ., Hrn. B. H. 20 M. Durch Hrn. Stiftungsrat Kra⸗ mer: Von Hru. R. 1., Hrn. Sch. 1., Hru. H. 1 M Herren Gebr. H. 5., Dr. L. 20., Hrn. H. 2., Hrn. H. 1., Hrn. M. 1., 5 F. 1., Hrn. B. 2 M. Hrn. Sch. 5 M. Hrn. U. 8., Hru. H. 2., Hru. Sch. 1., Z. 3., Hrn. Me. 1 M. Orn. H. 10., Hrn. K. 3 Pe, rn. M. 2., Hru. St. 3., dan W. 2., Hru. K. B. 5., Orn. G K. 5 M. Durch Hru. Stadtrat Groß: Von Hrn. G. H 10 M, Hru. Sch. 10., Hru. Ungen. 10., Hrü. L. B. 2 M. Durch Hrn Stiſtungsrat Lud⸗ wig: Von Ern. A. L. 10., Fr. N. 3., Hrn. H. nachtrag⸗ lich 3 M. Durch Hrn. Stiftungsrat Kal⸗ tenthaler: Von Hrn. F. K. 10., Ir. L. L. Wwe. 3., Frl. E. St. 2 M. 30000/ Durch Hrn. Verwalter Rein⸗ muth: Von Hrn. Pfarrkur. B. der Heiliggeiſt⸗Kuratie), Herrn F. 5., Ungenannt 2 8 b. An Naturalien: Von Hell. & Hdt. 3 Pfd. Lebkuchen, 3 Dtzd Taſchentücher, Hru. Str. 21 Ta⸗ ſcheutücher, 12 m farb. Hemden⸗ ſtoff, Hru. J. G. Frey/ Des wollene Shawls, ½ Otzd. woll. Sturmkappen, ½ Ded. wollene Pulswärmer, Hen. Speck 15 m Hemdenſtoff, Hru. Feſtler, Bäcker, 8½ Pfd. Kouſekt, 21 Pfd. Aepfel, 2 Pfd. Lebkuchen, Hru. J Daut 6 Paar Strümpfe, Hru. Buch⸗ binder T. 3 Stück Jugendichriften, Hrn. Gru. Hſchr. 2 Fl. Rotwein U. 25 Pid. Auſen, Hrn. Stadirat Gr. 60 Stück feine Fleiſchwürſte, Ungenannt gebraucht. Splelzeug, Hen. Ad. 1 Körbchen Obſt. 5 M.(Namens der Geiſtlichen wir den edlen Speudern den herzlichſten Dank aus. Maluinheim, 4. Januar 1904. Stiftungsrat der Familie Weſpin Stiftung, Sauatsrium Norhrach Norbrach im bab. Schwarzwalb Dr. Hettinger. Heilanſtalt gär Lungenkranke. Proſp. frei. Die Verwaltung. 1224 „%„„„ Inserſren bringt Gewinn! Wer geinen Umsatz m. grossem Gewinn u. Nutzen heben u. kördern will, annoneire in Fachzeltschriften. Man wende sich an Sücddeuische Annoncen- Exped. Schwab& Co. Mannheim, Seckenheimersr. 16. Telephonrut 2721. Aunoncen-Annahme auch für alle Tageszeitungen zu Originalpreisen. 0 Täglich friſche Ia. Frankfurter Dratwürste. Daniel Gross, Fleiſch⸗ und Wurſtwaren, . 5. 20015 Wasche mit Hns