Abonnement: Tägliche Ausgabe; 70 Wfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, Gadiſche Volkszeitung.) durch die Poßt bez. inel. Po aufſchlag M..42 pro Quartal. inzel⸗Nummer 8 Pfg. Nur Sonntags Ausgabet 20 Pfennig monatlich, ins Haus od. durch die Poſ 25 Pf. E 6, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitelſte Zeitung in Maunheim und Almgebung. (Maunheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“, In der Poſtliſte eingetragen untet Nr. 8021. —— Telephon: Direktion und Druckeret: Nr. 841 E 6. 2. Inſerate: Schluß der Inſeraren⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr.„ NRedaktion: Nr 77 5 5 Expeditton; Nr 2 n 25 55—2. Für unverlaugte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. 3 205 Nr 1 Die Reklame⸗Zeile„„„ 80 0 5 18(Abendblatt.) Nr. 28. Montaa, Januar g0g. 2— poliiische Uebersicht. Manunheim, 18. Januar 1904, Die Budgettommiſſion und der Kolonialdirektor. Gegenüber anderweiten Darlegungen wegen des Beſchluſſes der Budgetkommiſſion des Reichstags bom vorigen Donnerstag darf in aller Kürze folgendes bemerkt werden: Im Etat der Kolonialverwaltung wurden„zu Kommiſſionskoſten“ 35 000 Mark gefordert, das ſind 10 000 mehr als im Vorjahr. Zufällig erfuhr man nun in der Kommiſſion, daß hinter dem Schleier dieſes Titels, der die Verwaltung in Stand ſetzen ſoll, gele⸗ gentlich Informationen an Ort und Stelle einzuholen oder ſchwebende Verhandlungen durch Entſendung von Kommiſſaren zu fördern, die Entſendung von zwei„Kolonialattachees“ bei der Botſchaft in Paris und London zu jahrelangem Aufenthalt ſtattgefunden hatte. Die Mittel, welche der Reichstag zu Kom⸗ mifſtonskoſten bewilligt hatte, waren alſo für jahrelange dauernde Beſchäftigung von Beamten feſtgelegt, d. h. budgetwidrig ver⸗ wendet und ihrem eigentlichen Zwecke vorenthalten worden. Und die Verteidigung dieſes Verfahrens durch den Vertreter der Kolonialverwaltung war eine ſo unglückliche, daß die national⸗ lüberalen Vertreter in der Kommiſſion, die einen Vermittelungs⸗ antrag geſtellt hatten, dieſen Antrag zurückzuziehen ſich ge⸗ zwungen ſahen. Der Reichstag hat es bisher nicht abgelehnt, die Mittel zur dauernden Beſchäftigung von Attachees, ſei es für Zwecke der landwirtſchaftlichen, gewerblichen oder handels⸗ politiſchen Information, zu gewähren, und hätte auch ſolche Mittel für Zwecke der kolonialpolitiſchen Information nicht ver⸗ weigert, wenn ſie im Etat deutlich erkennbar beantragt worden wären. Aber die Budgetkommiſſion mußte dem verletzten Budget⸗ kecht Sühne verſchaffen, nachdem zufällig entdeckt worden war, daß zur Befriedigung vorübergehender einmaliger Bedürfniſſe, d. h. zu Kommiſſionskoſten bewilligte Mittel dazu verwandt worden waren, Attachees zu unterhalten, die nun ſchon im zipeiten Jahre ihres Amtes walten, alſo doch dauernd beſchäftigt werden ſollten. Von irgend einer Zettelung, in deren Dienſt ſich die große Mehrheit der Kommiſſion geſtellt hätte, kann nicht die Rede ſein und ein ſolcher Vorwurf muß aufs Entſchiedenſte zürückgewieſen werden. Wir ſind von jeher aufs Lebhafteſte für das Inſtitut von handels⸗, landwirtſchaftlichen oder gewerblichen Sachverſtändigen bei unſern auswärtigen Botſchaften und Ge⸗ ſandtſchaften eingetreten und die nationalliberale Fraktion des Reichstags hat für dieſe Kommiſſariate ſtets das größte Wohl⸗ wollen und Entgegenkommen gezeigt. Um ſo bedauerlicher iſt der Vorgang in der Budgetkommiſſion, für welchen aber die alleinige Verantwortlichkeit die Kolonialverwaltung trifft. Im Wahlkreis Osnabrück findet heute die Reichstags⸗Erſatzwahl ſtatt. Der vom Zentrum und dem Bunde der Landwirte auf den Schild erhobene welfiſche Kandidat, Herr v. Bar, iſt bis jetzt, ſo viel wir aus der dortigen Wahlbewegung erſehen können, nicht aus ſeinem Dunkel heraus⸗ getreten und überläßt der Leitung des Bundes, ihn überall als chriſtlich⸗konſervativen Kandidaten und nicht als Welfen zu proklamieren. Dies Schweigen des Herrn v. Bar ſpricht aber nur allzu deutlich.— Die nationalliberale Partei, insbeſondere aber ihr Kandidat Wamhoff ſelbſt, hat eine erfreuliche eeeeeeee. Rührigkeit entfaltet, von deren Ergebnis wir das Beſte für den nationalliberalen Kandidaten hoffen. Die preußiſche Throurede und der Mittellandkaual. Weit links ſtehende oder radikale Blätter erblicken in der Feſtlegung der erſten Kanalſtrecke nur bis Hannover lediglich ein „Begräbnis“ des ganzen Kanals. Die agrariſchen Organe ſind — was diesmal das Richtige trifft— durchaus anderer Anſicht. So ſchreibt die Korreſpondenz des Bundes der Landwirte:„Die Bewilligung der Kanalſtrecke Rhein⸗Hannover iſt das A, auf welches das B des weiteren Kanalbaues zur Elbe mit zwingender Notwendigkeit folgen müßte.“... Daspon ſind auch wir durch⸗ aus überzeugt. Die in der Thronrede für dieſe Seſſion nicht in Ausſicht genommenen Geſetzesmaterien über das Schul⸗ dotationsgeſetz, über das Vereinsgeſetz und eine zweckmäßige Wahlreform werden aller Wahrſcheinlichkeit nach nichtsdeſto⸗ weniger das Abgeordnetenhaus durch Initiativ⸗Anträge oder ſpätere Regierungs⸗Vorlagen beſchäftigen. Parlamentsbrief. IJ Berlin, 16. Jan. Zur Gröffnung des preußiſchen Landtags. Die heutige Eröffnungsſitzung des Abgeordneten⸗ hauſes wies eine ſolche Fülle des Sitzungsſaales auf, wie kaum jemals zuvor bei Beginn der Legislatur und Seſſion. Anſtelle des eigentlichen Alterspräſidenten, Dr. Szumann, hatte das zweitälteſte Mitglied des Abgeordnetenhauſes, Abg. Schaff⸗ ner, das Alterspräſidium übernommen. Er gedachte in warm empfundenen Worten der Wiedergeneſung des Königs und Kaiſers. Auf das von ihm auf den Monarchen ausgebrachte Hoch ſtimmte das geſamte Haus begeiſtert ein. Der vom Ab⸗ geordneten v. Eynern(natl.) befürwortete Vorſchlag des Alters⸗ präſidenten, die nächſte Sitzung auf Dienſtag anzuberaumen, ſtieß auf den Widerſpruch des konſervativen Abg. v. Heyde⸗ brand, der die nächſte Sitzung für Montag 2 Uhr feſtgeſetzt wiſſen wollte. Die Abſtimmung ergab eine große Mehrheit für den Vorſchlag des Alterspräſidenten. Nächſte Sitzung Dienſtag 11 Uhr, Wahl des Präſidenten und der Vizepräſtdenten. * 1 In ihrer heutigen Sitzung hat ſich die national⸗ liberale Fraktion konſtitutert und, wie üblich, einen proviſoriſchen Vorſtand(afff vier Wochen) gewählt. Ihm ge⸗ hören an die Herren Abgg.: v. Eynern, Prof. Dr. Friedberg, Exzellenz Hobrecht, Holtermann, Junghann(Hanau), Jürgenſen, Dr. Krauſe(Königsberg), Schmieding und Wallbrecht. Zum 1. Vorſitzenden wurde Exzellenz Hobrecht, zum 2. Vorſttzen den Abg. v. Eynern und zum Schatzmeiſter und Schriftführer Abg. Junghann(Hanau) gewählt. In den Seniorenkonvent entſendet wurden die Abgg. Exzellenz Hobrecht und v. Eynern. Als Schriftführer fungieren die Abag. Glatzel, D. Hackenberg, Hirſch (Eſſen), Metger(Flensburg) und Wolff(Biebrich). Das Herrenhaus hielt in ſeinem neuen Heim eben⸗ falls heute ſeine erſte Sitzung unter Teilnahme des Geſamt⸗ miniſteriums ab. Miniſterpräſident Graf Bülow begrüßte nach der Anſprache des ſtellvertretenden Vorſitzenden und nach dem Kaiſerhoch durch eine kurze Rede die Mitglieder dieſes hohen Hauſes, in welcher er dieſelben ermahnte, immer Vorbilder preußiſcher Geſinnung und preußiſchen Geiſtes zu ſein. Zum Präſtdenten wurde Fürſt zu Inn und Knyphauſen, zum Vize⸗ präſidenten Frhr. von Manteuffel, zum zweiten Vizepräſidenten Oberbürgermeiſter Becker gewählt. Nächſte Sitzung Montag. Deutsches Reich. * Berlin, 17. Jan.(Kaufmannsgerichte.) Der Hauptvorſtand des Kaufmänniſchen Verbandes für weibliche Angeſtellte in Berlin hat an den Reichstag das Erſuchen gerichtet, den Geſetzentwurf betr. die Kaufmannsgerichte nach folgenden Richtungen abzuändern: das Wahlrecht für die Bei⸗ ſitzer auch den Frauen zuzugeſtehen, die Errichtkung von Kaufmannsgerichten von der Größe der Stadt unabhängig zu machen, auch Streitigkeiten aus einer Konkurrenzklauſel der Zu⸗ ſtändigkeit des Kaufmannsgerichts zu unterwerfen und vertrag⸗ liche Vereinbarungen, wonach Streitigkeiten aus dem kauf⸗ männiſchen Anſtellungsverhältnis einem privaten Schiedsgericht unterbreitet werden ſollen, für nichtig zu erklären. —(Die Frage der Arbeitsdauer von Frauen) im induſtriellen Betrieben wird vorausſichtlich auch bei gebotener Gelegenheit den Reichstag beſchäftigen. Jetzt hat die Geſellſchaft für ſoziale Reform eine Eingabe an den Bundes⸗ rat gerichtet, in der ſie für die geſetzliche Begrenzung der Frauen⸗ arbeit auf 10 Stunden eintritt. Eine umfangreiche, dom Generaldirektor Dr. Piper verfaßte Denkſchrift beſchäftigt ſich eingehend mit dieſer Frage und weiſt nach, daß heute ſchon in den meiſten Bezirken die Mehrheit der Arbeiterinnen nicht mehr als 10 Stunden beſchäftigt wird. Nach ſtatiſtiſchen Aus⸗ weiſungen für Preußem arbeiten im Durchſchnitt 62 v. H. der Arbeiterinnen 10 Stunden oder weniger, und in Berlin ſtieg dieſer Prozentſatz ſogar auf 89. Nicht viel ungünſtiger in dieſer Beziehung ſieht es im ganzen Weſten aus, während im Oſten die Zahlen nicht unerheblich herabſinken. Britiſch⸗ und Deutſeh⸗ſtafrika. „Die Elfenbeinausfuhr aus Deutſch⸗Oſtafrika ſinkt immer mehr, offenbar geht ein großer Teil des Elfenbeins aus dem Innern über die Ugandabahn.“ Mit dieſen Worten erläutert ein Bericht des deutſchen Konſuls in Zanzibar die neueſte Sta⸗ tiſtik über den Elfenbeinhandel Zanzibars. Der Rückgang der Einfuhr aus Deutſch⸗Oſtafrika iſt ein ſo erheblicher, daß er nicht mit Schwankungen erklärt werden kann, die zufällig die eine Jahresziffer höher, die andere niedriger erſcheinen laſſen, wie dies bei der Geſamteinfuhr der drei Jahre und bei der Einfuhr aus Britiſch⸗Oſtafrika in den letzten beiden Jahrem wohl den Fall ſein mag. An den Verhältnisziffern wird es ganz augen⸗ fällig, daß die Einfuhr aus Britiſch⸗Oſtafrika ebenſo ſtetig wächſt(von 37,84 bis 58,57 Proz.), wie die aus Deutſch⸗ Oſtafrika abnimmt(von 54,40 bis 32,34 Proz.!). Auch läßt ſich dieſe rapide Abnahme nicht etwa aus einer Verminderung des Materials im Bereich des deutſchen Schutzgebiets und ſeines Hinterlandes, des Seengebietes, erklären. Im Gegenteil. Das deutſche Gebiet, in welchem auch dem Raubbau wirkſamer ge⸗ ſteuert wird, hat nach wie vor einen ausreichenden Beſitz an Elefanten, um mit größeren Mengen Elfenbein an den Markt kommen zu können als das britiſche Gebiet. Aber— die Uganda⸗ ieeeeeeeeee ee Tagesneuigkeſten. — Körperliche Erziehung in Japan. Die Japaner find ein großes Volk in einem kleinen Lande“; auch von dem einzelnen Japaner gilt in körperlicher Beziehung etwas Aehnliches. Die Ja⸗ paner ſind trotz ihrer Kleinheit wahrſcheinlich das phyſiſch tauglichſte Volk auf Erden; haben ſie ſich doch auch im Chinakriege bekanntlich vorzüglich bewährt. Wie ſie ſo geworden ſind, verſucht der Engländer H. Irving Hancock in einem kleinen Buch über„Japaniſche körperliche Ausbildung“ zu erklären. Es iſt auf die japaniſche Wiſſenſchaft vom „iiu⸗zitsu“ zurückzuführen, die für das Heer ein ſorgfältig durch⸗ gearbeitetes, allgemeines Syſtem der körperlichen Eeziehung iſt. Es beruht nicht auf Kunſtgriffen, ſondern auf einem genauen Studium der Anatomie; ſein Ziel iſt die vollkommene und harmoniſche Ent⸗ wicklung des ganzen Körpers. Dieſe Wiſſenſchaft hat eine ſo ge⸗ fährliche Höhe der Vollkommenheit erreicht, daß man zweifeln muß, ob ſie von einer weniger gutmütigen Raſſe, als es die Japaner ſind, unbedenklich angenommen werden könnte. Bei ihnen ſind die Wett⸗ kümpfe in Leibesübungen kaum jemals ernſtlich gemeint, d. h. es wird gorher angeordnet, wer der Sieger ſein ſoll, und der andere muß nur einfach ſoviel Widerſtand eiſten, wie zur vollen Uebung der Muskelu nötig iſt. Unvorſichtiges oder wütenderes Vorgehen beim „liu⸗zitsu“ würde wahrſcheinlich mit Kampfunfähigkeit oder ſelbſt mit Tod enden. Nicht weniger als ſechs den Lehrern der Kunſt bekannte Schläge führen ſicher zum Tode.„Jiu⸗jitsu“ iſt natürlich weit entfernt bon den abendländiſchen Begriffen vom Schläge ſpielen in dieſer Kunſt eine kleine Rolle. Schläge, mit denen ſie rechnet, werden ſtets mit der Schmalſeite der Hand ausge⸗ teilt, nie mit der Fauſt; dies iſt nur eins der vielen Beiſpiele, daß die Wiſſenſchaft mehr Kunſtgriffe und Feinheiten hat, als daß es ſich um rohe Kraft dabei handelte. Es iſt ein Prinzip des„jiu⸗jitsu“, daß ein Schwächerer einen ſtärkeren Gegner angreifen und ihn mit Hilfe der größeren Kraft des letzteren beſiegen könnte.„Jiu⸗jitsu“ Kampf. iſt mehr eine Sache des Griffs wie des Stoßes. Wenn ein körperlich ausgebildeter Japaner einen am Arm ergreift, ſo muß man ihn ihm laſſen, ſonſt wird der Arm gebrochen. Es iſt eine ſehr nützliche Fertigkeit der Polizei, und wird von ihr auch angewandt, um einen widerſpenſtigen Gefangenen zu überwältigen. Man kann ſagen, daß das Syſtem auf dem Prinzip des„Muſikantenknochens“ be⸗ gründet iſt. Ein Schlag auf den Muſikantenknochen verurſacht eine zeitweiſe Lähmung, während ein ebenſo ſtarker Schlag auf den Arm etwas weiter oben oder unten keine nennenswerte rkung haben würde. Und durch Ermittelung ähnlich verwundbarer Stellen am ganzen Körper— ihre Zahl iſt überraſched groß— iſt der Japaner ein vollendeter Meiſter darin, ungeſtüme Kraft zur Vernunft zu bringen. Din Beiſpiel:„Der Angreifer wirft mit großer Plötzlich⸗ keit ſeinen linken Arm um die Taille ſeines Gegners und gräbt die Finger mit großer Heftigkeit in den unterſten Teil der Wirbelſäule. Gleichzeitig drückt er die offene rechte Hand ſo unter das Kinn, daß er den Kopf ſeines Feindes zurückwirft. Wenn der Angriff heftig genug gemacht wird, bricht dem auf dieſe Weiſe Angegriffenen ſicherlich das Genick. Ein anderer unfehlbarer Hieb iſt ein Schlag auf die Kehle, der wieder mit der äußeren Känte der Hand aus⸗ geführt wird. Japaniſche Eingeweihte können ſich jedoch ſo trainieren, daß ſie ſogar einem ſolchen Griff widerſtehen. Es iſt dabei falſch, „jiu⸗jitsu' mit japaniſchem Ringkampf zu verwechſeln. Beide Syſteme ſind von Anfang an einander entgegengeſetzt geweſen; und ſeit vor einigen Jahren bei einem Wettkampf in Tokio der Championringer Japans von einem Anhänger des„jiu⸗jitsu“ in 15 Sekunden auf den Rücken geworfen wurde, iſt die Kunſt des Ringens in Verfall geraten. Die japaniſchen Ringkämpfer ſind ſtets große Männer und gewöhnlich auch dick. Von der Wiege an wurden ſie für den Beruf beſtimmt, da man nur die geeignetſten Kinder zu dem Zweck aus⸗ wählte. Der Grund, warum das Ringen trotz ſeiner Infexiorität ſo lange gepflegt wurde, iſt der, daß bis zu der Zeit der Revolution in Japan„jiu⸗jitsu“ das Vorrecht der„samurai“ oder ariſtokratiſchen Kaſte war und ſeine Geheimniſſe unter Eid gehalten wurden. Jetzt wird„jiu⸗jitsu“ jedem beigebracht, ſelbſt Fremden, und die alten lichen Erziehung der geſündeſte aller Menſchen. Die ganze Wiſſen⸗ ſchaft des„jiu⸗jitsu“ beruht zudem auf ſorgfältiger Diät und pein⸗ lichſter Sauberkeit. Der japaniſche Soldat wird gelehrt, wie ein berufsmäßiger Sänger zu atmen; bei dem geringſten Zeichen bon zu ſtarkem Herzklopfen muß er aufhören und ſich auf den Rücken legen. Während der fünfjährigen Ausbildung werden Herz und Lungen ſo gekräftigt, daß Krankheiten dieſer Organe in Japan faſt unbekannt ſind. Was Nerven ſind, wiſſen die Japaner nicht. Sie ſind„das ruhigſte, kühlſte, glücklichſte, tapferſte und kräftigſte Volk der Welt, und Schtpäche oder lange Krankheit hält man für das Unglück der Hochbetagten“. — Seltſame Urteilsſprüche. In dem Bemühen, in ihrem Urteill die Strafe dem Verbrechen angemeſſen zu geſtalten, ſind namentlich engliſche und amerikaniſche Gerichtshöfe öfter zu ſeltſamen Urteils⸗ ſprüchen gekommen. So werden in einer Londoner Wochenſchrift einige Fälle dieſer Art aus den letzten Jahren zuſammengeſtellt Was ſoll es z. B. heißen, wenn ein Richter 1000 Jahre Gefängnis über einen Angeklagten verhängt, wie es kürzlich in Texas geſchah. Ein Mann namens Browne wurde beſchuldigt, einen Mordangriff auf einen Nachbar gemacht zu haben; aber da das Opfer am Leben blieb, wenn auch für immer verſtümmelt, konnten die Geſchworenen nach den Geſetzen des Staates nicht das Todesurteil ausſprechen. Und ſo verurteilten ſie den Mann zu einer Gefängnisſtrafe von 1000 Jahren und glaubten, damit ihrem Gerechtigkeitsgefühl Genüge getan zu haben. In dem Anklagebeſchluß iſt offiziell feſtgeſetzt, daß der Gefangene, falls er am Leben iſt, am 9. Dezember 2903 in Freiheit geſetzt werden ſoll! Als Browne den merkwürdigen Urteilsſpruch hörte, lachte er herzlich und ſagte dem Richter und der Jurhy, er ver⸗ mute, er würde ihnen allen gleich ſein, wenn er aus dem Gefängnis komme. Ein ähnlich merkwürdiges Urteil wurde vor einiger Zeit von einem iriſchen Richter abgegeben. beſchduldigt worden, Tiere verſtümmelt zu haben, und die Geſchwo⸗ renen, die ſich zum größten Teil aus Farmern zuſammenſetzten, hatten ſofort bei ſich beſchloſſen, daß der Mann ſchuldig wäre. Sie Ein Angeklagter war Schutzgebiet vor eine Kriſis, wie ſie in der Geſchichte hinübergeworfene 1000 Mann nützen garnichts, denn 2¹ Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 18. Januar. Bahn belebt nicht nur den wirtſchaftlichen Unternehmungsgeiſt und Handel und Wandel in Britiſch⸗Oſtafrika, ſondern ſie zieht auch den Verkehr gus dem deutſchen in das bri Nachbar⸗ gebiet hinüber. Und nicht nur aus dem deutſchew! Gerado das Elfenbein komimt in namhaften Mengen auch vom Congo⸗ Freiſtaat nach der Oſtküſte. Hat es vor Eröffnung eines Schienenwegs den Weg durch das deutſche Gebiet genommen, ſo erreicht es jetzt bequem die Eiſenbahn ſchon am Victoriaſee und geht dann auf der ganzen Strecke bis Mombaſa durch briti⸗ ſches Gebiet. So wächſt die Ausfuhr aus Britiſch⸗Oſtafrika von Jahr zu Jahr, diejenige aus Deutſch⸗Oſtafrika ſteht ſeit 1897 bei —5 Millionen Ml. Geſamtwert ſtill; ſie betrug Millionen Mk.: 1897 1898 1899 1900 1901 diurchſchnittl. 4,.94 4,33 3,94 4,29 4,62 4,24 Kein Wunder, wenn für die Erſchließung und Ausnutzung des Landes nichts weiter geſchieht, als was jene Reichstags⸗ mehrheit geſchehen läßt, deren Weisheit letzter Schluß iſt: Haltet die Taſchen zu. In Uganda ſind neuerdings wieder große Ge⸗ biete für die Gummigewinnung vergeben. Der Export von Nutzholz, Kaffee, Faſern, Rohr uſw. beginnt ſich zu entwickeln. Den Elfenbeinhandel aus dem Congoſtaat und aus Deutſch⸗ Oſtafrika zieht die Ugandabahn an ſich. Und die Zukunft des Landes, die im Zeichen der Baumwollkultur ſtehen wird, bereiten kapitalkräftige Geſellſchaften ſeit dem Tage ſchon vor, ſeitdem die Ugandabahn beſchloſſene Tatſache war. Am 17. Nov. tagte in Mancheſter das ägyptiſche und oſt⸗ afrikaniſche Komitee der britiſchen Baumwollpflanzungsgeſell⸗ ſchaft, um Mitteilung über den Fortgang der begonnenen Anbau⸗ verſuche entgegenzunehmen. Ueber die Bemühungen in Nyaſſa⸗ land und im Uganda⸗Protektorat wurde nur Günſtiges berichtet. In Nyaſſaland ſind bereits einige kauſend Acres mit Baumwolle beſtellt, wozu ägyptiſcher Samen verwendet wurde. Die gewonnene Baumwolle ergab eine ſehr gute Qualität und wurde mit 7½ bis 78¼ d bewertet. Um die Förderung des Anbaues hat ſich die britiſche Baumwollpflanzungsgeſellſchaft insbeſondere dadurch verdient gemacht, daß ſie die Maſchinen für die Entkörung und Verpackung der Baumwolle leiß,veiſe geſtellt hat. Sowohl im Nyaſſaland als auch im Weſt⸗Shire⸗ Bezirk iſt devy Baumwollanbau überall mit großem Eifer auf⸗ genommen worden. Beſonders günſtige Nachrichten liegen aus dem Uganda⸗Protektorat vor. Dort hat eine Firma 1500 Acres mib Baumwolle aus ägyptiſchem Samen bepflanzt, der ihr von der Pflanzungsgeſellſchaft geliefert war. Sie gedenkt für das kommende Jahr ihre Pflanzung bis auf 400 Acres auszudehnen und hofft, dabet durch Lieferung von Baumwoll⸗ ſamen eine weitere Unterſtützung zu erhalten. Am nämlichen Tage haben in Deutſchland die Intereſſenten, und zwar die Vigogne⸗Spinner in Sachſen, erſt den Beſchluß gefaßt, eine ebenſolche Geſellſchaft zu gründen, wie ſie in England ſeib ſechs Jahren beſteht, und in Deutſch⸗Oſtafrita ebenſolche Plantagen anzulegen, wie ſie auf der engliſchen Seite ſchon bis zum Stande der Rentabilität entwickelt ſind. Dabei iſt der in Sachſen gefaßte Beſchluß unter der Vorausſetzung gefaßt, daß die Mrogoro⸗Bahn endlich gebaut wird, anſonſten es eben bei dem guten Willen, unſeren Markt von den unerträglichen Trei⸗ bereieß der Nordamerikaner unabhängig zu machen, ſein Be⸗ wenden haben wird. Zum Nufſtand der Serero. Ein ausgezeichneter Sachverſtändiger veröffentlicht in der morgen erſcheinenden Nr. 20 der„Deutſchen Stimmen“(Verlag der„Deutſche Stimmen“ Ber⸗ lin W g9) einen Artikel zum Aufſtand in Südweſt⸗ afrika. Durch das dankenswerte Entgegenkommen des Verlags ſind wir inſtand geſetzt, bereits heute dieſen Artikel unſeren Leſern zur Kenntnis zu bringen. Es heißt dort: 1 „Die Befürchtungen, die ich vor einigen Wochen in den„Deutſchen Stimmen“(V. Jahrgang Nr. 17) über den Umfang des Aufſtandes in Südweſtafrika ausgeſprochen habe, ſind durch die Wirklichkeit leider noch übertroffen. Der vollkommene Aufruhr der Herero zuſammen mit dem der Hottentokten ſtellt das dieſer Kolonien noch nicht dageweſen iſt. Ich bin feſt überzeugt, daß die Regierung alle Maßnahmen in bollem Umfange ergreifen wird, die in dieſer ſchwierigen Lage nötig ſind. Aber ich möchte doch vor jeder ſchädlichen Ueberſtürzung warnen und in nachſtehendem Vorſchläge machen, die ſich auf lang⸗ jährige koloniale Erfahrungen ſtützen. In der Hauptſache bedarf das Schutzgebiet jetzt einer gut ausgebildeten, gut ausgerüſteten und gut berittenen Truppe. Schnell zuſammengeraffte und der Infanteriſt unter ihnen kann nicht reiten, der Kavpalleriſt nicht ſchießen. Außerdem ſind für eine ſo große Truppenmaſſe bei weitem nicht genug Pferde im Schutzgebiet; eine Truppe aber, die auf Ochſen⸗ Hererolebte Debotschsddwestefrika. wagen transportiert werden muß, iſt einfach unbrauch⸗ bar. Es müſſen daher ſofort in der Heimat 800 Freiwillige zuſammengeſtellt, in 4 Kompagnien à 200 Mann geteilt und von erfahrenen Afrikanern als berittene Infanterie ausgebildet werden. Jeder Kompagnie iſt ein Maſchinengewehr zugeteilt. Die Ausbildung muß mindeſtens 4 Wochen dauern. Nach dieſer Zeit werden 2 Kompagnien in das Schutzgebiet entſandt und zwar eine nach Swakopmund, die andere nach Lüderitzbucht. Nach weiteren 4 Wochen folgen die beiden andern Kompagnien nach Swakopmund, bezw. Lüderitzbucht nach. Inzwiſchen werden für jede Kompagnie 300 Pferde in Südrußland und 50 Maultiere(dieſe für Maſchinengewehre und zweirädrige Transportkarren), in Spanien aufgekauft und ſo nach dem Schutzgebiet abgeſchickt, daß ſie kurz nach Eintreffen ihrer Kompagnien ebenfalls in den beiden Häfen ankommen. Die für den Norden beſtimmten beiden Kompagnien haben nach ihrer Ankunft keine beſonderen Schwierigkeiten zu überwinden, denn ihr Weg führt ſie durch verhältnismäßig dicht bevölkertes, von einer Eiſenbahn durchzogenes Land, wohin gegen die in Lüderitzbucht gelandeten Truppen von vornherein mit echt afri⸗ kaniſchen Widerwärtigkeiten zu kämpfen haben. Denn Lübderitz⸗ bücht iſt von ſeinem Hinterlande durch einen breiten, öden Dünen⸗ und Wüſtengürtel getrennt, der in zweitägigem Ritt überwunden wird. Nur einmal unterwegs iſt Waſſer vorhanden, Gras gibt es garnicht. An dieſe Schwierigkeiten und an das Klima ſoll man aber die Truppen und die Tiere erſt in aller Ruhe gewöhnen— denn es iſt genügend Zeit vorhanden. Operationen größerer Trup⸗ penmaſſen können in der jetzigen Jahreszeit, wo Weide und Waſſer überall ſchlecht ſind, nicht ſtattfinden und zum defen⸗ ſiven Verhalten genügt die jetzige Truppe nach Einziehung der Reſerven und Landwehr vollauf. Für die Südkompagnien lautet alſo die Parole: Sich Zeit laſſen und ſich vorbereiten! Denn der Feldzug im Süden wird langwieriger, ſchwieriger⸗ und verluſtreicher werden, als der im Norden, und daher muß für ihn das allerbeſte Material an Menſchen und Pferdem aus⸗ geſucht und die Vorbereitung auf das peinlichſte getroffen werden. Der Hottentotte iſt ein gefährlicherer Gegner als der Herero und Gelände des Südens iſt unvergleichlich viel ſchwieriger als dasjenige des Nordens. Leider ſind die Eingeborenen mit Waffelß und Munition gut verſorgt und zwar durch die Regierung ſelbſt, deren Haupt⸗ einnahme in dem Verkauf von Gewehren, Pulver und Blei beſtand, ein Verfahren, welches ſich jetzt bitter rächen wird. Fragt man nun nach Gründen, die das Schutzgebiet in dieſe Kataſtrophe gebracht haben, ſo liegt die Haupkſchuld an der unrichtigen Behandlung der Eingeborenenfrage ſeitens der Landesregierung. Der Eingeborene iſt ein Menſch wie wir— gewiß; aber ein Menſch mit niedrigen Inſtinkten, rohen Leiden⸗ ſchaften und Begierden, ein Menſch ohne Treu und Glauben. Es gibt nichts Verkehrteres als die Weisheit: der Neger oder der Hottentotte iſt ein Kind und muß als ſolches behandelt werden. Seine Handlungen und ſeine Geſinnungen haben leider ſehr wenig kindliches an ſich— auch ſchießen Kinder nicht auf uns. Nicht durch Schnaps⸗ und Tabaksopfer, nicht durch jovialen Verkehr und Liebedienerei, auch nicht durch ſchriftliche Verträge bringt man den Eingeborenen zur Botmäßigkeit, ſondern durch Kraft und gerechte Strenge, die ihm jederzeit zeigt, wer Hert im Lande iſt. Ich hoffe zuperſichtlich, daß die Regierung jetzt nicht mehr bei halben Maßregeln ſtehen bleibt und die enormen Koſten nicht ſcheut, welche notwendig ſind, weil zuviel auf dem Spiele ſteht⸗ Es iſt ja ganz außer Frage, daß der Aufſtand niedergeworfen wird, aber es muß dafür geſorgt werden, daß den Eingeborenen nie wieder Aufruhrgelüſte kommen. Das kann man aber errei⸗ chen durch das Verbot des Waffenbeſitzens überhaupt, wobei natürlich das Aufhören des ſtaatlichen Waffen⸗ und Munitionsverkaufes einbegriffen iſt, durch Umwandlung der Eingeborenenreſervate in Kronland, und nicht zum wenigſten durch eine ſtarke Truppenmacht in den Händen einer ſtrengen und gerechten Regierung.“ .* In einem eingehenden Aufſatz des Leutnants Gentz über „die Gründe des Aufſtands der Bondelzwarts“, eines guten Kenners der ſüdweſtafrikaniſchen Verhältniſſe, wird ganz be⸗ ſonders hervorgehoben, daß ohne den ſeiner Zeit von Ober⸗ leutnant Graf Stillfried in richtiger Erkenntnis des Charakters der Bondelzwarts gebauten feſten Lehmturm, der nach dem Kampf mit Kugellöchern beſät war, die Station Warmbad nur ſchwer zu halten geweſen wäre. Wir hier in Mannheim ſind dem Grafen Stillfried noch zu beſonderem Danke ver⸗ pflichtet für den ausgezeichneten Vortrag, den er vor Wochen im Caſino der Kolonialgeſellſchaft über Deutſch⸗Südſveſtafrika gehalten hat; aber die Gerechtigkeit erfordert auch daran zu erinnern, daß der Herr Graf warnend darauf hingewieſen hat, daß es nötig ſei, mit größtmöglichſter Machtentfaltung den Aufſtand niederzuwerfen, damit den andern Eingeborenen ein Begriff von der deutſchen Stärke vor Augen geführt werde und ſchon durch den hierdurch bewirkten moraliſchen Eindruck den unruhigen Elementen die Luſt an Aufſtänden verderben würde⸗ Wie zutreffend hiermit die Lage geſchildert wurde, haben die neuerlichen Aufſtände der Hereros leider gezeigt. Aus Stadt und Cand. Mannheim, 18 Januar 1904. * Warenhäuſer und Handlungsgehilfen. Zu einer äußerſt in⸗ tereſſanten Auseinanderſetzung geſtaltete ſich dieſer vergangenen Mittwoch von der hieſigen Ortsgruppe des Deutſchnationalen Hand⸗ lungsgehilfen⸗Verbandes abgehaltene Vortragsabend. Der Referent, Herr R. H. Müßig entwarf in einſtündigem Vortrag ein klares Bild über das Weſen der Warenhäuſer, die er nicht als eine geſunde Enttvicklung unſeres modernen Verkaufsweſens zu betrachten ver⸗ mag. Der Hinweis der Warenhausfreunde auf die kapitaliſtiſche Entwicklung unſerer Induſtrie und der angezogene Vergleich mit der gleichen Entwicklung des Verkaufsweſens in der Form der Waren⸗ häuſer ſei hinfällig. Die Concentration des Kapitals in der deutſchen Induſtrie habe techniſche Fortſchritte gezeitigt, die Konkurrenzfähig⸗ keit auf dem Weltmarkt gehoben und dadurch eine beſſere Lebenslage weiterer Schichten unſeres Volkes bezweckt. Die Entſtehung der Warenhäuſer ſei jedoch kein ſozialer Fortſchritt. Lockartikel, Frei⸗ konzerte, Kafeekränzchen, feenhafte Beleuchtung, Fahrſtühle u. a. Dinge mehr müſſen das kaufende Publikum anziehen und die Waren⸗ häuſer populär machen. Die Warenhäuſer müſſen die dadürch her⸗ gerufene Belaſtung des Unkoſtenkontos auf die Artilel abwälzen und ſprachen auch, obwohl der Richter ziemlich deutlich ſeine gegenteilige Meinung zu erkennen gab, ihr„Schuldig“ aus. Der Richter war über dieſe Entſcheidung höchſt entrüſtet, und als der Gefangene, ein Mann zwiſchen 50 und 60 Jahren, hereingebracht wurde, teilte er ihm ruhig mit, er wäre des angeklagten Verbrechenss für ſchuldig befunden worden, und es wäre nun ſeine, des Richters, Pflicht, das Urteil auszuſprechen; das wolle er jedoch aufſchieben, er werde ihn — nach ſechzig Jahren vorladen, um den Urteilsſpruch entgegenzu⸗ nehmen. Der überraſchte Angeklagte dankte„Seiner Ehren“ warm, verbeugte ſich ironiſch vor der Jury und zog ſich zurück. Drei Jahre darauf konnte der Mann jedoch ſeine Unſchuld beweiſen, und der Urteilsſpruch wurde nun aufgehoben. Ein ähnliches Urteil, wenn auch in anderem Sinne, wurde vor kurzem in Kalifornien über einen Mann namens John H. Wood ausgeſprochen. Ex war der Anführer einer Räuberbande, die ſeit Jahren der Schrecken der Leute in der Nähe des Sacramento war. Wood war gefangen ge⸗ nommen und in das Zuchthaus zu Folſom gebracht worden, aber es gelang ihm, im vorigen Sommer zu entfliehen. Am 1. Dezember 1903 wurde er wieder eingefangen, und während der Reiſe zum Ge⸗ fängnis gelang es ihm, einen Wärter ſo ſchwer zu verwunden, daß man an deſſen Aufkommen zweifelte. Am 9. Dezember erſchien Wood vor dem Richter Hart; als dieſer erfuhr, daß er ſchon lebensläng⸗ lich verurteilt war, gab er ihm auf, nach 100 Jahren ſich zur Urteils⸗ fällung einzufinden. Es iſt jedoch nicht wahrſcheinlich, daß der Ge⸗ fangene ſo allen Folgen ſeines letzten Verbrechens entgeht; er iſt jetzt in einer Einzelzelle und aller jener kleinen Annehmlichkeiten beraubt, die ſelbſt Mörder in den amerikaniſchen Gefängniſſen als ihnen rechtmäßig zukommend betrachten. Bei dem Urteilsſpruch er⸗ klärte Wood offen, er würde ſeine ganze Zeit damit zubringen, einen Plan ausfindig zu machen, wie er aus dem Kerker ausbrechen könne, und er verſprach, im Falle des Gelingens ſeine beſondere Aufmerkſamkeit den Leuten zuzuwenden, die bei ſeiner Gefangen⸗ nahme geholfen hatten. Ein außergewöhnliches Geſetz iſt im Bezirk Kolumbia immer noch in Wirkſamkeit und wurde auch kürzlich von einer Jurh in Waſhington angewandt. Ein gewiſſer John W. Burley war des verbrecheriſchen Angriffs angeklagt worden. Nach dem Ab⸗ ſchnitt 808 des kolumbiſchen Strafgeſetzbuches iſt die Strafe für ein folches Verbrechen auf wenigſtens fünf und nicht mehr als dreißig Jahre Gefängnis feſtgeſetzt worden, aber die Jury kann ihrem Urteilsſpruch noch die Todesſtrafe hinzufügen. Dieſe außer⸗ ordentliche Klauſel brachte die Jurh auch zur Anwendung, und Burley wird im Februar die Todesſtrafe erleiden. Er will ztwar appellieren, aber die öffentliche Meinung gegen ihn iſt ſo ſtark, daß er wenig Ausſicht auf Aufſchub der Vollziehung des Todesurteils hat. — Neunmal verheiratet. Durch die Preſſe geht zurzeit eine Notiz, der zufolge in Genf eine Frau zum ſechſten Male in den Stand der Ehe eingetreten ſei. Den Rekord hat ſie aber trotzdem noch nicht erreicht. Die Stadt Elberfeld zählte bis vor vier Jahren eine Lehrerswitwe zu ihrer Einwohnerin, die nicht weniger als neunmal verheiratet war. Als Tochter eines Poſtmeiſters in Remſcheid 1843 geboxen, reichte ſie zum erſten Male einem Rem⸗ ſcheider Kaufmann die Hand zum Bunde; leider aber dauerte das Eheglück nicht allzu lange. Aus dem deutſch⸗franzöſiſchen Kriege, der ihren Gatten zur Fahne gerufen hatte, kehrte er nicht mehr zurück. Die junge Witwe tröſtete ſich bald wider und heiratete zum zweiten Male, diesmal einen Wirt. Auch dieſe Ehe war nur von kurzer Dauer. Der Mann ſtarb nach ein paar Jahren, und ſie ließ ſich, kurz entſchloſſen, zum dritten Male in Hymens Feſſeln ſchlagen: ein Schmied war der Glückliche. Aber auch dieſen überlebte die Witwe. Der vierte Ehegatte war ein Kunſtgärtner, mit dem ſie vereint durchs Leben gehen wollte. Es kam aber anders, er ließ ſie ebenfalls nach einer kurzen Spanne Zeit einſam und allein auf der Erde zurück. Durch dieſe Mißgeſchicke keineswegs entmutigt, berſuchte ſie ihr Glück mit einem Feilenſchmied. Munter ſprang ſie zum fünften Male in die Ehe, ohne dabei an Schillers Mahnung zu denken:„Drum prüfe, wer ſich ewig bindet u. ſ..“ Nach einem kurzen„Liebesglück“ ging jeder der beiden Gatten wieder ſeine eigenen Wege. Wer aber nun glaubt, daß nach dieſem Pech die ehe⸗ luſtige Dame ſich zur beſchaulichen Ruhe bequemt und von ihren ſo entſtand ſchon eine eigene Ramſchinduſtrie, die natürlich nur ge⸗ „Erinnerungen“ gezehrt hätte, der irrt ſich. Sie verſuchte es jetzt, 5 zum ſechſten Male, mit einem Gendarm. Aber auch dieſer wurde ihr in Ausübung ſeines Berufes von ihrer Seite geriſſen. Nr. 7 und 8 waren Polizeiſergeanten, die ſie ſich zu Ehegatten erkor und die, welch Mißgeſchick! ihr wieder im Tode vorangingen. Der letzte und neunte Mann war ein Lehrer, auch ihn überlebte ſie. Im Januar 1900 endlich, im Alter von 57 Jahren, folgte ſie, nach einem zuletzt ſehr bewegten Leben, ihren neun Männern in den Tod nach. — Die letzte Enkelin Andreas Hofers. Samstag nachmittag wurde die Leiche der in Wien verſtorbenen letzten Enkelin des Tiroler Helden Andreas Hofer, Fräulein Adele Edle v. Hofer, zu Grabe getragen. Eine Troppauer„Tiſchgeſellſchaft“ erbot ſich, teilnahms⸗ voll für ein würdiges Leichenbegängnis Sorge zu tragen. Um 53 Uhr fand in der Mariahilferkirche die Einſegnung der Leiche ſtaft, welcher Frau Anna Simon, eine Kouſine der Verſtorbenen, und viele in Wien lebende Tiroler Landsleute anwohnten. Nach der Einſegnung wurde der mit Kränzen geſchmückte Sarg nach dem Zentralfriedhofe gebracht. Engekbert Keßler widmete der dahinge⸗ ſchiedenen Landsmännin am offenen Grabe einen ergreifenden Nach⸗ ruf, in welchem er der Herzensgüte der Verſtorbenen gedachte und be⸗ tonte, daß dieſer Zug überhaupt zu den Tugenden der Familie Hofer ſtets gehörte. Als Andreas Hofer mit einem geradezu har⸗ bariſch borgehenden Gegner kämpfte, der ſchonungslos mit den Ge⸗ fangenen verfuhr, vergalt er nicht Gleiches mit Gleichem, ſondern gab den ſtrengen Befehl, daß den Gefangenen ja kein Leid zugefügt werde. Adele Edhe v. Hofer wurde im eigenen Grabe zur Ruhe be⸗ ſtattet. — Der„Schleiertanz“. Ein Tanz, der verſpricht, in dieſer Saiſon dem ſchrecklichen„cake⸗walk“ den Garaus zu machen, iſt, wie aus London berichtet wird, der neue Schleiertanz. Er gibt den Tän⸗ zern und Tänzerinnen Gelegenheit, Beweglichkeit zu entfalten. Da der neue Tanz nicht an beſtimmte Schritte gebunden iſt, kann ſich das Temperament der Einzelnen dabei frei entwickeln. Es gibt zwet Formen des Schleiertanzes. Die eine erinnert an die ſpaniſche Quadrille und wird von vier Paaren von Ecke zu Ecke getanzt. Die 885 eeene ungen. Blechſchere zum Aufſchneiden Mannheim, 18. Januar. General-⸗Anzeiger, 3. Seite. eignet iſt, das Renommee der deutſchen Induſtrie zu untergraben und die Löhne der Arbeiter zu drücken. Der Correferent, Herr Eugen Clauß bekennt ſich ebenfalls zu den Gegnern dor Warenhäuſer. Die Detailliſten ſollen ſich genoſſenſchaftlich organiſieren, um der Groß⸗ macht Warenhaus e andere Großmacht gegenüber zu ſtellen. An der anſchließenden ſſion beteiligten ſich zwet Gäſte, die als An⸗ geſtellte von Warenhäuſer für dieſe eintraten, jedoch die Schädigung des Handelsſtandes durch dieſelben anerkannten. Der trotz der in der Diskuſſion hervorgetretenen ſcharfen Gegenſätzen in durchaus ge⸗ diegener und ſachlicher Weiſe verlaufene Abend war ein weiterer Schritt auf dem von dem Verein beſchrittenen Wege„Aufklärung in Standesfragen“. *Elektriſch beleuchtete Eiſenbahnwagen mit ſelbſttätiger Kup⸗ pelung ſollen vrobeweiſe zur Einführung gelangen. Ende Januar . der ſchen Köln und Berlin ein neues D⸗Zug⸗Pe Dieſe Züge führen nur neue D⸗Zug⸗Wagen mit elektriſchem Licht und ſelbſttätigen Kuppelungen, ſogenannten Greiferkuppelungen. Der elektriſche Strom für die Beleuchtung des Zuges wird durch eine Dynamomaſchine erzeugt, die auf einer der inneren Achſen eines der beiden Drehgeſtelle am Packwagen angebracht iſt und von dort nach dem Schalthrett im Packwagen geleitet wird. Vom Schaltbrett aus führt der Strom in die einzelnen Batterien, die unter jedem Wagen angebracht u. von wo aus die Lampen im Zuge geſpeiſt werden. Jeder Wagen erſter und zweiter Klaſſe hat vier Stromkreiſe, und zwar einen für die Seitengang⸗ und Abortlampen, einen für die mitt⸗ leren Deckenlampen, einen für die ſeitlichen Deckenlampen und einen für die Leſelampen. In jedem Wagenabteil ſind zwei Decken⸗ und vier Leſelampen angebracht. Die einzelnen Stromkreiſe können jeder für ſich ab⸗ und wieder eingeſchaltet werden. Der elektriſche Strom wird während der Fahrt durch die eben erwähnte Dynamomaſchine er⸗ zeugt und durch eine Aluminiumzelle und die elektriſche Hauptleitung (Kabel) in die einzelnen Wagen geleitet. Dieſe Beleuchtungsein⸗ richtung iſt ausgeseichnet und bietet für das reiſende Publikum eine große Annehmlichkeit. Die ſelbſttätige Kuppelung iſt eine ſeit vielen Jahren erſtrebte Verbeſſerung und hat den großen Vorteil, daß das Vahnperſonal, welches das Zuſammenkuppeln der Wagen zu be⸗ ſorgen hat und bei dieſer Arheit ſtets zwiſchen die Fahrzeuge zu kreten hatte, nicht mehr gefährdet iſt. Kinderheilanſtalt und Ferienkolonie in Soden⸗Salmünſter. Man ſchreibt uns aus Fraukfurt: Für eine Auſtalt dieſes Namens werden ſeit Jahren in ganz Deutſchland Bücher und dergl. verkauft. Die Centrale für private Fürſorge in Frankfurt a. M. hat aus An⸗ laß zahlreicher Mißſtände bei dieſer Kolvortage genaue Nachforſch⸗ ungen angeſtellt, die ergehen haben, daß kein richtiger Verein der Art, geſchweige denn gar eine Anſtalt, exiſtiert. Ein Leipziger Geſchäft, das beſonders eifrig für jene ſogenannte Anſtalt kolvortieren läßt, iſt ſeit längerer Zeit bankerott. Ein Konkurs hat aus Mangel an Maſſe nicht eröffnet werden können. Einer der Teilhaber benutzt die alte Firma weiter, iſt aber auch ſelbſt überſchuldet. Viel beſſer wird es mit manchen anderen Geſchäfte, deren Agenten das Land über⸗ ſchwemmen, auch nicht ſtehen. Sie alle ſcheinen den obigen Namen gegründet zu haben, um für ſich und ihre Agenten den Hauptnutzen einzuſtreichen. Vielleicht geben ſie einige Brocken an eine Adreſſe ab, die nicht ausfindig zu machen iſt. Bekannt iſt, daß alle nam⸗ haften Organiſationen der Wohltätigkeit ſich weigern, ihre Namen ſo geſchäftlich gebrauchen zu laſſen. Die Firmen müſſen alſo unbe⸗ kannte und unbeſtimmbare Adreſſen als Deckmantel wählen. Das Publikum wird hieraus die nötigen Folgerungen zu ziehen wiſſen. Patentbericht für Baden. Mitgeteilt von Cibilingenieur C. Menke, Patentbureau, Mannheim. Patent⸗Anmeldungen. M. 23 533. Aufſchneidbares Preßluftſtellwerk. Maſchinenfabrik Bruchſal, Akt.⸗Geſ. vorm. Schnabel u. Henning, Bruchſal.— K. 9367. Verfahren zur Herſtellung gefärbten Sorelzements. Dr. Jakob Abel, Friedrich Janſon u. Emil Rocke, Mannheim.— Pa⸗ tent⸗Erteilungen. 149 261. Leicht auswechſelbare Brücke für Unruhe und Spirale. Union Clock Company m. b.., Furtwangen, Schwarzw.— 149 230. Fadenführer für Webſchützen. Albert Abegg, Klein⸗Laufenburg, Baden.— Gebrauchsmuſter⸗Gintrag⸗ 214 864. Schraubvorrichtung zur auswechſelbaren Be⸗ feſtigung von Gummiſaugern für künſtliche Gebiſſe. Anton Bufam, Schopfheim.— 218005. Bandmaß zur Gewichtsbeſtimmung eines lebenden Milchkalbes, beſtehend aus einem Bande mit eingedruckten, den praktiſchen Verhältniſſen entſprechend plazierten Zahlen. Herm. Schülli, Waldkirch i. Br.— 214837. Zuſammenhängbare Glieder, welche auf einer Seite abgebogen ſind und ein längliches Schlitzloch beſitzen und auf der anderen Seite zwei ſich gegenüberſtehende Aus⸗ ſchnitte aufweiſen, zur Herſtellung von Faßkapfelketten. Fa. Albert 8 Artopoeus, Pforzheim.—6214 832. Reibkegelgewende, bei welcher der in gleicher Richtung laufende Reibkegel abwechſelnd Reibſcheiben antreibt. Gebr. Heinemann, St. Georgen.— 214 836. Uhr mit be⸗ liebigen bildlichen oder ſchriftlichen Darſtellungen, gekennzeichnet durch einen das Uhrgehäuſe vorn überdeckenden, auf die Spitze ge⸗ ſtellten viereckigen Rahmen mit einer das Zifferblatt ſichtbar laſ⸗ ſenden Füllung. Glasplakatefabrik Offenburg, Wilhelm Schell 18570 Offenburg.— 214 780. Zigarrenverpackung, beſtehend aus in Kiſtchen eingelegten kleinen Gebinden von ſechs oder mehr Stücken, deren Knüpfband mit einem gefalteten, herausnehmbaren Sammelcoupon, als Anweiſung für Gratiszigarren, verſehen iſt. N. Marx Söhne, Heidelberg.— 214947. Mit Stütze verſehene Andenken⸗ Geſchenk⸗ oder dergl. Uhr in Holz, Metall, Papierſtoff, Hartpapier, Jelluloid ete. mit einer das Zifferblatt ſichtbar laſſenden Vorderfläche und bildlichen oder ſchriftlichen Darſtellungen, Widmungen ete. Glas⸗ plakatefabrik Offenburg, Wilhelm Schell ir., Offenburg.— 214.757. von Blechkiſten und Büchſen ſowie Durchſchneiden von Röhren, verſehen mit einer kurzen Einſchlag⸗ klinke am vorderen Scherenmatrizenende. Franz Wollſchitt, Heidel⸗ berg. *Der Ball des hieſigen Turnvereins, welcher wie alljährlich anfangs Januar abgehalten wird, wurde am Samstag abend zum erſten Mal in den Räumen der neuerbauten Turnhalle abgehalten. Nach einem flottgeſpielten Marſch wurde der Ball kurg nach ½9 Uhr mit der erſten Polonaiſe eröffnet, an der ſich nahezu 200 Paare be⸗ teiligten. In einer Zwiſchenpauſe turnten eine Abtefilung der ge⸗ wandteſten Turner am Barren und wurden ſämtliche Uebungen mit Geſchick ausgeführt, und wurde den Beteiligten großer Beifall ge⸗ ſpendet. Die Ballmuſik ſtellte die Kapelle Schwörer in vorzüglicher Weiſe, während die Bewirtung dem bekannten Stadtpark⸗Reſtau⸗ ratuer Herrn Oefner übertragen wurde, der zu aller Zufriedenheit ſeine Aufgabe mit Umſicht erledigte. Kurz nach 4 Uhr wurde der Ball beendet und hörte man nur allgemines Lob über die vorzügliche Arrangierung der Feſtlichkeit. Zu einem Frühſchoppen mit Muſik bereinigten ſich geſtern früh 11 Uhr die Turner in ihrem Lokal und wurden bei Scherz und Geſang noch einige fröhliche Stunden verlebt. Saalbau. Das neue Varisté⸗Enſemble, das geſtern Abend erſtmals auftrat, iſt in allen Nummern ein durchaus großartiges zu nennen. Es iſt der Direktion trotz des Stägigen Programmwechſels gelungen, nur erſtklaſſige Künſtler zu engagieren, ſo daß jede einzelne Nummer eine Attraktion bildete und den größten Beifall des nahezu ausverkauften Hauſes fand. Der Kopf⸗ und Handſtand⸗Equilibriſt Mr. Fredy, welcher den Abend eröffnete, iſt ein Meiſter in ſeinem emeereen andere hat die Form eines doppelten Menuetts. Dieſer Schleier⸗ tanz wird als Rundtanz getanzt und jedenfalls allgemein ange⸗ nommen werden. Zu dem Tanz iſt eine beſtimmte Art Aermel not⸗ iſt bereits am Freitag wieder hierher zurückgekehrt⸗ Kenntnis von der Veruntreuung des W. Jach und arbeitet vorzüglich. Die vom vorigen Programm her noch bekannte Fußſpitzentänzerin Merita Holle, eine hübſche, gra⸗ ziöſe Erſcheinung, gefiel auch diesmal wieder ſehr gut. Die Komik iſt in wirklich gelungener Weiſe in dem Geſangshumoriſten Franz Lorenz vertreten. Derſelbe mußte ſich zu wiederholten Zugaben verſtehen. Großen Beifall errang ſich auch R. Albas mit ſeinem phänomenalen Tight⸗Wire⸗Act, desgleichen auch die Soubrette Claire Ragé. Eine ausgegeichnete Nummer ſind ferner die beiden Akrobaten und Gymnaſtiker Hellwegh Brot hers. Einer von ihnen, mit Namen Fuchs, war ein eifriges nud ſehr beliebtes Mitglied des hieſigen Turnbereins. Ihre tur⸗ neriſchen Vorführungen zeichnen ſich durch beſondere Eleganz und Exaktheit aus und weichen ſehr vorteilhaft von manchen anderen ihrer Kollegen ab. Ein großer Virtuoſe iſt Charles Forré. The EClers, ein ſehr gelungener fliegender ahmnaſtiſcher Akt, erregte große Heiterkeit. Die Bio⸗Tableaufx mit vollſtändig neuen Bildern bilden den Schluß. Von dieſen Bildern iſt beſonders her⸗ vorzuheben eine häusliche Komödie in fünf Akten, ſowie die Fahrt des geängſtigten Gigerls. Das Programm iſt ſehr decent gehalten, ſo daß wir einen Beſuch des Saalbau nur empfehlen können. Das Automaten⸗Reſtaurant im Hanſa⸗Haus iſt ſeit Sonntag eröffnet und erfreut ſich einer ganz außerordentlich ſtarken Fre⸗ quenz. Lange genug hat es allerdings gewährt, bis auch in hieſiger Stadt ein derartiges Reſtaurant entſtanden, das andere Srädte ſchon ſeit Jahren beſitzen. Die Einrichtung des Wirtſchaftsraumes iſt eine ſehr hübſche und die Apparate mit den neuenſten Erfindungen der Technik ausgeſtattet, ſodaß das Ganze einen ſehr gediegenen und äußerſt ſauberen Eindruck macht. Die verabreichten Speiſen und Getränke finden allſeits lobende Anerkennung und dürfte das Reſtaurant, wenn es ſo bleibt, über Zuſpruch nicht zu klagen haben. Die Einrichtung desſelben hat, wie man uns mitteilt, ea. 40 000 Mark gekoſtet. Aus dem Grossherzogtum. Heidelberg, 18. Jan. Heute morgen machte in einem Neubau in der Bahnhofſtraße der 28 Jahre alte Maurer Valentin Rie glek⸗ von Eppelheim einen Selbſtmordverſuch, indem er ſich mit einem Revolver in die Schläfe ſchoß. Schwerverletzt wurde er in das aka⸗ demiſche Krankenhaus verbracht. Doſſenheim(b. Heidelberg), 17. Jan. Vorgeſtern abend ſtieß bei der Einladeſtelle des Porphyrwerkes der Gebr. Leferenz ein der Aktienbrauerei Kleinlein gehöriges Bierfuhrwerk, das von Wein⸗ heim kam, mit einem bon Handſchuhsheim kommenden Zuge der Nebenbahn zuſammen. Der Bierwagen wurde von der Maſchine erfaßt; dabei wurde ein Pferd getötet und das andere leicht verletzt. Der Kutſcher blieb ohne Schaden. Die Maſchine, die eine Be⸗ ſchädigung erlitt, ſprang, lt.„Hdlb. Tgbl.“ mit einem Wagen aus dem Geleiſe. Karlsruhe, 17. Jan. In der Nacht vom Samstag auf Sonn⸗ tag kam es zwiſchen einer Anzahl Arbeiter einerſeits und einer An⸗ zahl Studierender andererſeits zu einer größeren Prügelei, wobei die letzteren, welche in überlegener Mehrzahl waren, mit ihren Stöcken und Schlägern darauf ſchlugen, während die Arbeiter, welche keine Stöcke hatten und ſich in Notwehr befunden haben wollen, zu ihren Taſchenmeſſern griffen, infolge deſſen zwei Studenten lebens⸗ gefährlich verletzt in das Krankenhaus verbracht werden mußten. Bis jetzt ſind neun Perſonen vorläufig feſtgenommen worden. Ooc. Bonndorf, 17. Jan. Zu dem Brande der Staatsbrauerei Rothaus wird berichtet: Nur der Brauerei⸗Neubau, der dieſen Sommer beendet wurde, und das Wirtſchaftsgebäude blieben vom Jeuer verſchont. Der Geſamtſchaden beträgt nach oberflächlicher Schätzung eine halbe Million Mark; er iſt durch Verſicherung gedeckt. Die Pferde konnten gerettet werden, während die großen Gerſte⸗ und Hafervorräte berbrannten. Die Familien Braumeiſter von Kilian, 1. Buchhalter Zeh und Aſſiſtent Müller verloren faſt ihre ganze Habe. Der Betrieb der Brauerei kann aufrecht erhalten bleiben. Vermutlich iſt der Brand im Kamin zum Ausbruch ge⸗ kommen. 7 Konſtanz, 17. Jan. Erſchoſſen fand geſtern mittag ein Förſter am Lengwiler Weiher oberhalb Kreuzlingen die ſeit letztem Sonntag vermißte 20jährige Tochter Meta des Herrn Privatiers b. Brand in Kreuslingen auf. Ob ein Selbſtmord vorliegt, wird die Unter⸗ ſuchung ergeben. Auf die Auffindung der Vermißten war eine Ve⸗ lohnung von 300/ ausgeſetzt. plalz, Heſſen und Umgebung. Ludwigshafen, 17. Jan. Der Bahnarbeiter Franz Roth wurde heute früh von zwei großen Hunden in der Nähe des Rangier⸗ bahnhofes angefallen, zu Boden geworfen und an Koßpf, Hals, Armen und Beinen ſo übel zugerichtet, daß er mittelſt Sanitätswagen in das ſtädt. Krankenhaus berbracht werden mußte. Namentlich die Verletzung am Halſe iſt ſchwerer Natur. Die Hunde ſind aus dem Alteiſenlager des Seligmann Weilheimer, das ſie bewachen ſollten, ausgebrochen und haben ſchon in der Nacht zuvor auf einem Fabrikhof einen Fabrikarbeiter überfallen und zerfleiſcht.— Der geiſteskranke Fabrikarbeiter Phil. Farny entſprang heute früh in der Dunkelheit dem hieſigen Krankenhauſe vollſtändig unbekleidet und wurde ſpäter bei der Radrennbahn wieder aufgegriffen. * Schifferſtadt, 17. Jan. Wie bekannt, haben 29 Mitglieder der Tabakperkaufsgenoſſenſchaft die letzte Tabakernte an Mannheimer Fabrikanten verkauft, und zwar um einen höheren Preis, als die Genoſſenſchaft bezahlte. Letztere hat daraufhin dieſe Mitglieder auf ihre Verpflichtungen aufmerkſam gemacht und die Mannheimer Fabrikanten erhielten dann den von ihnen gekauften Tabak nicht. Die Folge davon iſt eine Klage der Fabrikanten gegen die vertrags⸗ brüchigen Verkäufer. In der vorletzten Zivilſitzung des Amtsgerichts Speher kam die Klage zum erſten Male zur Verhandlung. Die Kläger begehren eine angemeſſene Entſchädigung, zumal auch im Vorjahre verſchiedene Mitglieder der Genoſſenſchaft nicht an dieſe den Tabak ablieferten; auch anderwärts ſei dies der Fall. Das Gericht vertagte die Verhandlung in die Sitzung vom 29. d. Mts. Auf den Ausgang der Klage iſt man allenthalben geſpannt. In⸗ zwiſchen haben ſich einige der Beklagten mit den Klägern abgefunden. Speher, 17. Jan. Durch ein trauriges Vorkommnis wurde die geſtrige Abendunterhaltung des hieſigen Shnagogenchorvereins im Kaiſerſaale des Cafe Waihel unterbrochen. In dem Degenblick, als die Geſangsvorträge beginnen follten, wurde der die Bühnen⸗ perſonen bedienende Friſeur Lang von einem Schlaganfalle betroffen und ſank bewußtlos in die Arme eines dabeiſtehenden Herrn. Zwei anweſende Aerzte konnten leider nur den raſch eingetretenen Tod konſtatieren. Die Unterhaltung wurde ſelbſtverſtändlich ausgeſetzt. Lang war Inhaber eines größeren Friſeurgeſchäftes und genoß das beſte Anſehen. *Hachenburg, 17. Jan. Geſtern Nachmittag ertönte in der Wohnung des Förſters Carpentier ein Schuß. Gleich darauf riß der Förſter die Türe ſeiner Wohnung auf und rief die Haus⸗ bewohner zur Hilfe. Als dieſe das Zimmer betraten, bot ſich ihnen ein ſchreckliches Bild. Die Frau des Förſters lag mit einer vollen Schrotlabung im Geſicht und im Hals tot auf dem Boden. Der Förſter gab an, daß beim Spielen mit dem Jagdgewehr der Schuß losgegangen ſei. Unterſuchung iſt eingeleitet. * Kaiſerslautern, 18. Jan. Der nach Veruntreuung von 1200 Mark flüchtig gegangene Kommis Otto Weiler wurde am Samstag in Anttyerpen verhaftet. Die mit Weiler berſchwundene Kellneri Cheater, Nunft und Wiſſenſchaft. Stipendium. Eine kunſtliebende Dame hat für die geſangliche Ausbildung einer talentvollen, gebildeten, jungen Dame achtba ver Eltern, die ſich für die Bühne als dramatiſche Sängerin ausbilden möchte, ein Stipendium geſtiftet. Das Stipendium iſt dem Engel⸗ hardt'ſchen Inſtitut für Kunſtgeſang und Rhetorik dahier zur Ver⸗ fügung geſtellt und wird die Ausbildung der Dame, welche die Wahl trifft, Frau Ida Engelhardt⸗Schultz übernehmen. Zum Geburtstage Prof. Aug. Weismanns ſchreibt man uns aus Freiburg i. B. noch: Freitag Mittag, als der Gelehrte in den Hörſaal des zoologiſchen Inſtituts trat, wurde er auf ſtudentiſche Weiſe begrüßt. Das Lehrpult war finnreich dekoriert und ein Laborant hielt eine kurze Anſprache. Sonntag früh kamen die Ah⸗ ordnungen in ſein Haus, da W. ſich eine öffentliche Feier und einen Fackelzug verbeten hatte. Als erſte Gratulanten erſchienen die Schüler mit einer Adreſſe, unterzeichnet mit Namen hieſiger un auswärtiger Schüler des Profeſſors. Das Hauptgeſchenk iſt eine Marmorbüſte, die den Gelehrten als Vortragenden darſtellt, Das künſtleriſch vollendete Werk iſt eine Schöpfung des Frankfurter Bild⸗ hauers Kowarzik, der auch bei der Aborduung war. In bunter Reihenfolge kamen ſtudentiſche Verbindungen und Abordnungen, die herzliche Glück⸗ und Segenswünſche brachten. Nachmittags der⸗ einigte ein Mahl im Europäiſchen Hof die Profeſſoren, unter denen auch Prof. Ziegler aus Jena und Prof. Häcker aus Stuttgart weilten. Hier gab es natürlich auch Reden. 3 Vortragsabend Hoſpauer. Ueber einen in Speyer abgehalten Vortragsabend des Hofſchauſpielers Max Ho fpauer, der morgen abend einen ähnlichen Vortragsabend dahier veranſtaltet, ſchreibt die „Speherer Ztg.“ u..: Man war mit anſpruchsvollen Erwartungen gekommen und verließ in hoher Befriedigung den Saal. Nachdem der Vortragende einige Bemerkungen über die Mundart⸗Dichtung überhaupt, ſpeziell aber über das hell funkelnde Dreigeſtirn Peter Roſegger, Karl Stieler und Ludwig Anzengruber vorausgeſchickt hatte, trug er eine Anzahl typiſcher Gedichte ernſten und heiteren Charakters in oberbaheriſchem, ſteiermärkiſchem, öſterreichiſchem und ihhrdler Dialekt in einer in Ausdruck und Mienenſpiel meiſterhaften Interpretationsweiſe vor:„Der Orgler von St. Thomas“ und„Der Regenſchirm“ von Roſegger;„Am Hoamweg“,„Beim Fuhrwerk“, „Der Ruſſ““,„D' Sennerin“ von Karl Stiler;„Der lächerne Hi von Karl Schönherr. Das Sprechen und Denken, das ganze Weſen und der eigenartige Charakter dieſer kernigen, rauhen, groben, aber im Grunde ihres Herzens gutmütigen Alvenbewohner wurde, durc) eine packende Mimik unterſtützt, in trefflicher Weiſe interpretie Der 2. Teil des Abends gehörte der wohlgelungenen künſtleriſch intereſſanten Vorführung von farbigen Lichtbildern der Meiſter Deff⸗ regger, Grützner, und Koppah in originaltreuer Wiedergabe Prachtwerke, erläutert durch beſchreibende Dichtungen don Karlf Stieler, von Fritz von Oſtini und Paul von Schönthan. Wiederholt geſpendeter reicher Beifall bewies, daß dieſe literariſch künftleriſch Soirce lehrreiche und intereſſante Unterhaltung geboten hatte Frankfurter Opernhaus.(Spielplan.) Mittwoch, 20. J abends halb 8 Uhr:„Apaiune, der Waſſermann.“— Donners g. 24. Jan., abends 7 Uhr:„Margarethe.“— Samskag, 28. Je nachm. halb 4 Uhr:„Prinzeſſin Goldhaar.“ Abends 7 Uhr:„De Troubadour.“ Azucena: Frl. Louiſe Marck bom Stadttheater f Königsberg a. G.— Sonntag, 24. Jan., nachm. halb 4 Uhr „Prinzeſſin Goldhaar.“ Abends 7 Uhr:„Wilhelm Tell.“— Montag, 25. Jan., abends 7 Uhr:„Das ſüße Mädel.“— Dienstag, 15 Fides: Frl. L. Marck 26. Jan., abends 7 Uhr:„Der Prophet.“ als Gaſt. Frankfurter Schauſpielhaus(Spfelplan.) Dienstag, 19. Jan., abends 7 Uhr:„Der Großkaufmann.“— Mittwoch, 20. Jan., abends 7 Uhr:„Die Verſchwörung des Fiesko zu G. 255 — Donnerstag, 21. Jan., abends 7 Uhr:„Zapfenſtreich.“— Freit 22. Jan., abends 7 Ühr, zu Leſſings Geburtstag:„Emilia G. — Samstag, 28. Jan., abends 7 Uhr:„Die Verſchwör Fiesko zu Genua.“— Sonntag, 24. Jan., nachm. hal „Jabfenſtreich.“ Abends 7 Uhr: Erſtes Gaſtſpiel des F Trieſch:„Liebelei.“ Hierauf:„Literatur.“— Montag, abends 7 Uhr: Zweites Gaſtſpiel des Frl. Irene Trieſch: Magdalena.“ Das Schickſal der elf Scharfrichter. Aus München lwer meldet: Zwiſchen dem Direktor der 11 Scharfrichter Herrn und ſeinem Perſonal beſtanden ſeit einiger Zeit geſpannte Verhält⸗ niſſe, da erſterer zeitweiſe auch die Auszahlung der Ga bergaß. Die Mitglieder beſchloſſen nun, ſich ſelbſtändig zö machen und ſchloſſen mit dem Café⸗Reſtaurant Luitpold einen Vertrag Herr Direktor Henry, welcher durch Zufall davon erfuhr, kam de wegen am Freitag abend mit ſeinen Mitgliedern in Differenz die damit endeten, daß die Vorſtellung nicht eröffnet, die Geſellſcha ſich auflöſte und das Lokal geſchloſſen wurde. 255 „Der Kobold“, Siegfried Wagners Oper, wird an 29. d. Mis. um erſtenmal im Hamburger Stadttheater aufgeft werden. 1553 Noch ein Wunderkind. Wie aus London berichtet wird, lebt in Bahswater ein kleines Mädchen namens Doris Neville, das, obg es nur fünf Jahre alt iſt, Anſprüche hat, die Liſte der m kaliſchen Wunderkinder noch zu verlängern. Ihr Klavierſpiel als„wunderbar bei ſo jungen Jahren“ geſchildert. Die kleine d wurde ſchon vor ungefähr einem Jahr„entdeckt“ und von „Society of Seience, Letters and Art“ geprüft, wobei ſie ihre S ſehr gut gemacht haben ſoll. Kürzlich erſchien ſie wieder vor Eraminatoren derſelben Geſellſchaft, und unter einer Anzah Mädchen, die dreimal ſo alt waren als ſie, führte ſie eine ſchwieriger Tonleitern glänzend aus und ſpielte u. g. eine oder Sonatinen auswendig; ſie erlangte 87 Punkte unter den mögli 100, was ein außergewöhnlich günſtiges Reſultat bedeutet! Beſonder⸗ bemerkenswert iſt der künſtleriſche Stil, in dem ſie jedes Muſikſti wiedergibt; dabei kann ſie kaum 7 Taſten greifen. Kleine Mitteilungen. Fuldas Schauſpiel„N. 'Andrea“ wurde im Deutſchen Theater in Berlit etwas dürftiger, doch im allgemeinen angemeſſener Aufführung fällig aufgenommen. Auch„Die Doppelgänger⸗Ko von Adolf Paul, die gleichzeitig im kleinen Theater zum e Mal in Szene ging, ſoll bei ſehr guter Darſtellung Erfolg funk haben, in den ſich nur geringer Widerſpruch miſchte.— In W̃ fand am Samstag im Deutſchen Volkstheater die Erſtau von Beherleins Drama„Zapfenſtreich“ ſtatt, das Spannung erwartet wurde. Der dritte Akt hatte einen großen äußeren Erfolg, der Schlußakt verſagte.— Aus Stuttg wird gemeldet: Für den Hofkapellmeiſter Schink, der mit Schluß laufenden Spielzeit ſcheidet, iſt Hofkapellmeiſter Hell berger von der Hofoper in Wien gewonnen worden. Darmſtadt, 18. Jan. mäßhtigt, gegenüber der„Frankf. Ztg.“ zu erklären, daß d der Einſtellung des Disziplinarverfahrens geg⸗ feſſor Lepſius von Regierungsſeite weder beſtanden hat, m jetzigen Stadium des Verfahrens überhaupt in Fra 2— Weneral⸗Anzeliger. Manheim 18. Janmar. kſtverhaftet. rraßhürng G 18 Fan. Der ſich am Donnerstag vormittag zu längerem Berlin.(Frankf. Ztg.) * Berlin, 18. Jan. Wegen eines leichten Fußleidens der Kaiſerin fällt die für den 20. Januar angeſetzte Cour der Damen aus. Die neu vorzuſtellenden Damen werden der Kaiſerin bei einem der nächſten Hofbälle vorgeſtellt werden. Die Feier der Herren des diplomatiſchen Korps und der Herren vom Civil findet der Urſprünglichen Anſage gemäß am 20. abends ſtatt. Bloemfontein, 18. Jan. Der nieder gelegene Teil der Stadt wurde geſtern infolge Berſtens der Waſſerleitung über⸗ flutet. Drei Hotels und viele Häuſer ſind zerſtört. Die Anzahl der Toten iſt noch unbekannt. Hunderte von Perſonen ſind obdachlos. Zum Ausſtand in Krimmitſchau. * Berlin, 18. Jan. Die geſtern hier ſtattgehabte Ver⸗ lammlung der Induſtriellen, welche von allen Teilen Deutſchlands gut beſucht war, billigte einſtimmig die Haltung der Krimmitſchauer Arbeitgeber und erklärte ſich zu deren ferneren Unterſtützung bereit. Von deutſchen Induſtriellen wurde mitgeteilt, daß die Gelder für die Ktimmitſchauer Fäbrikanten ſchon auf Monate hinaus geſichert ſeien. Die Verſammlung beſchloß, einen allgemeinen deutſchen e band ins Leben zu rufen. Zum Aufſtand der Herero. Berlin, 18. Jan. Im Reichstage äußerte ſich Graf Hülow über die Ereigniſſe in Süd⸗Weſtafrika und die nötigen Ver⸗ ſtärkungen der dortigen Schutztruppe(ſ. Reichstag. D. Red.) Kiel, 18. Jan. meldet, die MNobilmachung von je 250 Mann des erſten und gwweiten Seebataillons. Swakopmund abgehen zur kieberkäm pfung Die kriegsmäßige Aus⸗ krüſtung in den Kaſernements hat begonnen. Die verfügbaren Kreuzer ſollen folgen; welche, iſt noch unbeſtimmt. Man ſpricht von den neuen Kreuzern Undine und Hamburg. Zum Führer der nach Südweſtafrika gehenden Truppen der Marine⸗Infanterie iſt Major b. Glaſenapp auserſehen. Die Landarmee ſtellt einen General und ſpäter ein Bataillon ſowie die Artillerie. Weiter wird gemeldet: 8 erſte Seebataillon liegt in Kiel, das zweite in Wilhelmshaven. Es wwerden nach dem Telegramm von ihnen je eine kriegsſtarke Kom⸗ ignie abgegeben, die unter den Befehl des Majors v. Glaſenapp, des Kommandeurs des zweiten Seebataillons, treten. Später folgt dann das aus der Armee gebildete Bataillon, alſo mindeſtens 1000 Mann mit Artillerie. Wie wir früher meldeten, hat die Feldbatterie der Schutztruppe ihre Geſchütze zur Ausbeſſerung nach Deutſchland ſcicen müſſen, und es zeigte ſich ein bedenklicher Mangel an Ar⸗ killerie, dem nun abgeholfen wird. Zweifellos wird man auch mgewehre der Infanterie beigeben und bei dem gebirgigen Ge⸗ länd vielleicht auch auf Geſchütze Heinen Kalibers zurückgreifen. * Bremen, 18. Jan. Der vom Reichsmarineamt zur örderung der mobil gemachten Truppen üdweſtafrika gecharterte Dampfer des„Nordd. Lloyd“ iſt armſtadt.“ Der Dampfer liegt z. Zt. noch in Bremer⸗ en und geht von dort am Mittwoch nach Wilhelmshaven, um die Truppen an Bord zu nehmen. * Berlin, 18. Jan. Heute vormittag 10 Uhr fand eine Be⸗ ratung im Reichsmarineamt ſtatt, woran ein höherer Statthalter begibt Aufenthalt nach Sie werden nach der Herero. gerlin abgereiſt. Die Seeſoldaten, Matroſen und Eiſenbahner iſen am 21. d. M. mit einem Lloyddampfer von Wilhelmshaven ab. Das ausrückende Seebataillon wird vier Kampagnien bilden und bier Hauptleute erhalten, das nachfolgende Bataillon Landtruppen „wie mitgeteilt, aus Freiwilligen gebildet. Tibet. r. Jan.(Reuter.) In Indien lieſen Nach⸗ ten ein, nach denen—400 Tibetianer etwa 40 Meilen von Grenze entfernt angeſammelt ſind. Der Ausbruch der indſeligkeiten ſei ſehr wahrſcheinlich. Der Geſundheits⸗ uſtand der Truppen iſt andauernd gut, trotzdem noch 50 Grad F. Rußland und Japan. * Petersburg, 18. Jan. Es verlautet, daß der japaniſche Geſandte Kurino heute in Zarskoje Sſelo in außerordentlicher ludieng empfangen werden wird. Sollte die Nachricht ſich beſtätigen. 0 iſt zweifellos in dieſem Empfang ein Akt von eminenter Bedeu⸗ m Intereſſe der bal digen friedlichen Löſung des nflikts zu erblicken und zugleich das beſte Dementi aller der⸗ enigen Nachrichten, die noch heute den Krieg für unvermeidlich er⸗ ären. »»Berlin, 11. Jan. Nts. in Soeul eingetroffen. Der Kreuzer„Hanſa“ iſt am 16. ds. Er geht am 19. nach Port Arthur in Deutſcher Reichstag. (12. Sitzung.) w. Berlin, 18. Januar. Der Reichskanzler über den Aufſtand der Herero. Im Reichstage erklärte vor Eintritt in die Tagesordnung ichskanzler Graf Bülow, er betrachte es als Ehren⸗ em Reichstage über die Ereigniſſe in Südweſt⸗ 1 11 a und über die unverzüglich zu treffenden Maßnal men ilung zu machen. Der Herero⸗Aufſtand iſt ohne ſicht⸗ die Möglichkeit einer ſolchen Erhebung erhielten wir vor acht Die weiteren ſämtlichen ſofort veröffentlichten Telegramme zehntelanger Arbeit find et worden. im Aufſtands⸗ Der Aufſtand brach zu einem don dem Knecht Frebric Der Nd Der Kaiſer befahl, wie ſchon kurz ge⸗ 8 iggoffizier der Oſtſeeſtation teilnahm, der geſtern abend nach truppen notwendig erſcheinen. Infolgedeſſen wurde die Entſendung von 500 Mann mit Maſchinengewehren und 6 Maſchinenkanonen Perbeelter Die Zuſtimmung des Reichskags wird durch eine Vorbage erbeten, die ich nach bereits erfolgter Genehmigung ſeitens des Bundesrats dem Präſidenten hier über⸗ gebe. Die erwähnten Truppen können nicht vor dem 30. Januar und dem 5. Februar die Ausreiſe antreten. Die ſeit Samstag ein⸗ getroffenen Nachrichten machen ſofortige weitere Maßnahmen erforderlich. Deshalb iſt geſtern Vorbereitung getroffen worden, um 500 Mann Marineinfanterie nebſt einigen Ge⸗ ſchützen und einem Detachement Eiſenbahnpioniere mit größter Be⸗ ſchleunigung nach Swapokmund zu inſtratieren. Dieſe Truppen gehen am Donnerstag nacht in See auf einem Llohyddampfer, der am 8. Februar in Swapokmund eintrifft. Für die noch nicht überſeh⸗ baren Koſten wird die nachträgliche Genehmigung des Reichstags nachgeſucht. Der bereits unterwegs befindliche Ablöſungs⸗ transport von 230 Mann, der am 3. Februar in Swakopmund fällig iſt, wird bis zum Eintreffen der Marineinfanterie einige Unter⸗ ſtützung gebracht haben. Außerdem trifft heute das Kanonenboot „Habicht“ in Swakopmund, von Kapſtadt kommend, ein. Die ge⸗ blanten Maßnahmen ſind das Mindeſtmaß des Erforderlichen. Die Vorgänge der letzten Tage, die Hilferufe unſerer Lands⸗ leute werden, ſo hoffen die verbündeten Regierungen zuverſichtlich, das deutſche Volk und ſeine Vertretung ein⸗ mütig finden im ſofortigen Handeln zum Schutze der Bedrohten und der Verteidigung der Ehre unſerer Fahne. Es folgt ſodann die Interpellation Kanitz über den Zolltarif. Graf Kanitz(konſ.) begründet die Interpellation. Seit dem Zuſtandebringen des neuen Zolltarifs ſind wir keinen Schritt vorwärts gekommen. Wir hätten vorher die alten Verträge kündigen ſollen. Es war ein Fehler, daß man die Zollermäßigungen, die wir einzelnen Ländern gegen angrmeſſene Conzeſſionen einräumten, anderen Ländern ohne Gegenleiſtung in den Schooß werfen. Den Amerikanern gegenüber begnügte ſich die damalige Regierung mit dem lächerlichen Saratoga⸗Abkommen, Graf Balleſtrem bezeichnet die letztere Wendung als unzuläſſig. Kanitz(konſ.) fährt fort: Die Amerikaner gaben Verſprechungen, über die ſie ſich ſehr bald hinweggeſetzt haben. Mit den Ruſſen dagegen gerieten wir in einen Zollkrieg, der für uns ſehr empfindich war. Er iſt glücklicherweiſe beendet, aber die ganze Situation iſt ſo, daß das Ausland vielfach wünſcht, lieber die jetigen Zuſtände fortdauern zu laſſen, als neue Verträge abzuſchließen, die die deutſchen Intereſſen beſſer wahren würden als bisher. Das Syſtem einer planmäßigen willkürlichen Meiſtbegünſtig⸗ ung macht ſich beim Abſchluß neuer Verträge ſtörend fühlbar. Die Vertragsſtaaten erhöhen jetzt ihre Tarife bedeutend. Die Erhöhungen im neuen ruſſ. Tarife, die bis 300 Proz. gehen ſollen, ſind nicht ernſt zu nehmen. Redner erörtert dann die Frage des Tarif⸗ vertrags mit Oeſterreich⸗Ungarn. Kanitz beſpricht weiter die Frage des Tarifvertrags mit Italien. Chamberlain werde höchſt wahrſcheinlich mit ſeiner Politik durchdringen, weil ſie im Intereſſe Englands die allein richtige ſei. Aber auch dann hatten wir umſoweniger Veranlaſſung uns durch langfriſtige Tarifverträge die Hände zu binden. Gerade unſer Intereſſe erfordere freie Hand zu behalten. Sodann ſchildert Kanitz die ſchwierige Lage der Land⸗ wirtſchaft und hebt die Landflucht der Arbeiter hervor. Er ſchildert die Polengefahr. Das ganze Anſiedelungswerk ſei vergeblich ohne genügenden Zollſchutz der Landwirtſchaft. 2.* Berlin, 18. Jan. Der Reichskanzler verließ unmit⸗ telbar nach ſeiner Rede den Reichstagsſaal. Wie in den Wandelgängen verlautete, war er durch die weſtafrikaniſche Frage noch außerhalb des Hauſes in Anſpruch denommen. Gerichtszeitung. * Das Schwurgericht für das erſte Quartal trat heute morgen zu den Sitzungen zuſammen. Den Vorſitz führte Landgerichtsdirektor Wengler. Der erſte Fall betraf die Anklage gegen den 38 Jahre alten Maſchinenarbeiter Georg Gbert von Schönau wegen Mein⸗ eids. Die Geſchworenen verneinten die Schuldfrage, worauf der Angeklagte freigeſprochen wurde. Volkswirtschaft. Gelſenkirchner Bergwerks⸗A.⸗G. Der Ueberſchuß der Geſellſchaft beträgt im Dezember 1 966617 M. gegen 1 105 700 im November. Das Mehrergebnis gegen den Vormonat erklärt ſich aus beſonderen Einnahmen, die im Dezember verrechnet wurden. Städtiſche Anleihe in München. Die Stadtverwaltung in München bereitet die Aufnahme einer Zözprozentigen, auf fünf Jahre unkündbaren Anleihe von M. 35 Millionen vor. Die Zechenbeſitzer⸗Verſammlung des Kohlen⸗Syndikats, die vor⸗ geſtern in Gſſen ſtattfand, wählte die Mitglieder des Beirats für 1904 wieder, ſodann wurde in der Kommiſſion C für Kohlen für den ausſcheidenden Bergrat Kleine Direktor Linderhaus ge⸗ wählt. Die Mitglieder der Kokes⸗ und Briketts⸗Kommiſſion wurden wiedergewählt. Die Erklärungen der Verkaufsvereine wurden ent⸗ gegengenommen und anerkannt. Die Einſchränkung von 20 Prozent für Kohlen und Kokes für nächſtes Vierteljahr wurde beibehalten, ebenſo für Briketts von 30 Proz. Die Entſchädigung für Mehr⸗ oder Minderabſatz blieb bei dem alten Satz. Die Strafe für nicht gelieferte Mengen wurde wie früher auf 3 Mk. pro Tonne feſtgeſetzt. Nach dem Vorſtandsbericht iſt die Marktlage durchaus günſtig. Der Halbzeugverband ermächtigt, der„Köln. Volksztg.“ zu⸗ folge, die Abmachungsſtelle für die Ausfuhr im Düſſeldorf, auf die im erſten Vierteljahr zur Ausfuhr gelangenden Fabrikate eine Ausfuhrvergütung bis zu 15 per Tonne zu gewähren. Dieſer höchſte Satz beſtand ſchon im letzten Vierteljahr 1903, aber nur für während für ſonſtige Waaren höchſtens 10„ gewährt wurden. Die Vereinigung der mechaniſchen Buntwebereien von Zwickau erhöhte ihre Warenpreiſe um 10 Proz. und ſtellt gleichzeitig weitere Preisaufſchläge in Ausſicht, indem ſie dies mit der Verteuerung von Baumwoll⸗ und Leinengarnen und weiterer Bedarfsartikel begründet. Die Beſchäftigung der Oberſchleſiſchen Walzwerke hat nach der „Voſſ. Ztg.“ letzthin zugenommen. Gegenüber dem Beſchäftigungsgrad vom 1. Dezember 1903 beſtehe jetzt eine Verdoppelung des Arbeits⸗ quantums in den ſyndizierten Produkten. Die Walzwerke ſind auf etwa vier Wochen mit Spezifikationen verſehen und Konſumenten klagen ſchon mehrfach über zu lange Lieferfriſten. Bürich⸗ Amerikaniſche Truſtgeſellſchakt. Unter Führung der itanſte istag in Zürich die Einzahlung. Die Geſellſchaft hat das Recht, bis zum einfachen Nomi⸗ nalbetrag des Aktienkapitals Obligationen auszugeben. Der Proſpekt für Einführung der Baltimore and Ohio Common⸗ Shares iſt am Samstag in Zürich durch die Schweizeriſche Kredit⸗ anſtalt und in Baſel durch den Schweizeriſchen Bankverein ein⸗ gereicht worden. Die Einreichung in Genf wird demnächſt erfolgen. Paris, 18. Januar. 18 18. 1 Rüböl Jannar 50%½ 51½ Mehl Januar 29 65 29.45 „ Februar 50½ 50½„ Februar 29.8 29.80 „ März⸗April 50%½ 501½¼„ März⸗ April 29 10 29.10 „ Mai,⸗Aug. 50½% 50% März⸗ Funi 29.05 29.05 Spiritus Januar 43— 42½ Weizen Fanuar 21.85„.80 Februar 43½ 42% 1 Februar 21.35 21.40 75 März⸗April 43¼ 43—„ Mirz⸗April 214 2148 5 Mai⸗Aug. 43— 43—„ Mirz⸗Juni 21.35 145 Zucker Januar 24% 24½% foggen Januar 15.— 15 15 „ Februar 25% 25/„ Februar 13.— 15.— Mai⸗Au uſt 26¼ 269,„ Mär:⸗Avpril 15 15 15.15 „ Okl.⸗Jan. 265/ 267/„ März⸗Juni 15.25 15.25 Rohzucker 88 loco 22— 21— Wetter: Nebel. W New⸗Nork, 18. Januar.(Telegr.) Anfangskurſe. 16. 18. Weizen per Mai 9105 91¼ willig Mais per Mai 5500 551½ ſtetig Baumwolle: per März 13.72 13.81 per Jult 14.— 14.11 ſtetig W Chicago, 18. Januar.(Telegr.) Anfangskurſe. 16. 18. Weizen per Mai 88505 885/ä willig Mais per Mai 49 49— ſtetig Schmalz per Mai.95.97 Pork per Mai 13.15 13.07 Sqmarsg. Paris, 18. Januar. Talg 75.—. Antwerpen, 18 Januar. Schmalz. Amerikaniſches Schweine⸗ Schmalz 88.——87.—. Baum wolle und Petroleum. Bremen, 18. Januar. Petroleum. Standard white loco—.— Baumwolle 71 25. Feſt. Antwerpen, 18. Jan. Petroleum: Schlußkurſe. Raff. Tipe⸗ weis loco 22—, per Feb. 22—, per März 22½¼, April⸗Mai 22½. Etiſen und Metalle. Amſterdam, 18. Januar. Zinn Banca loco 78¼, Zinn Bane⸗ April⸗Auktion 78 U,, flau. Glasgow, 18 Januar.(Anfang.) 8 mixed numbers wWärrants ver Kaſſa 4800, per Monat——, ſtetig. Cleveland, 18 Fan.(Anfang.) Roheiſen per Kaſſa 4204— per Monat 42/9.—, ſtetig. London, 18. Jan.(Anfang.) Kupfer v. Kaßſa 57.10.—, Kupfel⸗ 5 Monate 57.—, flau.— Zinn y. Kaſſa 130.—.—, Zinn 3 Monate 130..—,— Blei ſpaniſch 1113.—, Blei enaliſch flau 12.—, ruhig. Zink gewöhnlich 21.12.6, Zink ſpezial. 21.17.6, ruhig, Queckſilber—. Auts blatt der Mannheimer Produktenb örſe vom 18. Januar. Weizen bierländ. 17.——17.25] Maisamer-Mixed 12.25.. „ Rheingauer 17.—.—„Donau 19.50——— „ norddeutſcher 17.25—.—„La Plata 11.75—12.— „ neuer rhein. „ kuſſ. Azima 17.35—18 25 —2— 8— Wicken „ Ulfa 1725—1775 aeeeee 118.—180.— „ Theodoſſa 17.50—17.75„ Fr 108. „ Saronska 5 Nerenen—— „ Taganxoa 17 0„Nitzerne 110.—124.— 75 rumäniſcher 17.50—18.50 5 NProvene. 120.—1 40.— „ am. Minter—.——18.25„ Gſparſette 31.50—84.— „ Manitohaf—.———.— 7. Malla Malla „ Fanſas II Leinél mit Faß bei Maggon Nüböl in Faß ———.— 8 8 —.——18.— La Plata 17 75—18.—„ bei Maggon———52.50 gerven 17 25——.— Am. Petroleum Raß Ryggen, pfälz. 1410—— fr. mit 20% ara——25.95 „ neuer———— Am. Petrol. Maag.—.——24.60 „ ruſſiſcher 14.60—— Am. Petrol. in Eiſt. „ rumöniſcher—.—.— pv.ſooftonettoverzofſt.— 20.80 „ norpdeutſcher Ruſſ. Nobel in Taß—.——24.25 15..—.— „ amerik.— 8 dto. Waag.——2².80 erſte, bierländ. 15.——15.50 dto. Ciſt.—.—19.— „ Pfälzer 15.——15.75 Ruff. Meteor in Naß——24.70 igaziſch,. dto. Magg.—.—29.70 Futter.50——.— dto. Eiſt.—.—19.90 Jerſte vum. Bran—.———.— Ruſſ. gewöhnl.in Faß..80 Hafer, bad. 12.25—18.75 dto. Waag.—.——22.80 „rufſiſcher 13.75—15.— dto. Ciſt.—.——19.— „norddeutſcher Hafer, württb. Aly—.———.— „ amerik. weißer—.—.— Rohſprit, verſteuert—— 129 50 70er Sprit 90er do. unverſt. ————.— 5 8 —.— 45.50 Rr. 00 0 1 2 8 4 Weizenmehl Ar. Weizenmezi Tgfeß 28.7 28.78 23.75 21.7J8. 1578 Roggenmeb! Pr. 0 22.25 1) 19.25. Weizen böher. Majis behauptet. Mannheimer Eſſektenbörſe vom 18 Januar(Offizieller Berſcht.) Die Börſe war ſtill. Banken und Brauereien vollſtändig unver⸗ ändert, nur Pfälz. Preßhefen⸗ und Spritfabrik⸗Aktien eine Kleinig⸗ keit höher. Notiz: 97.50 G. Geſucht blieben: Aktien der Aktiengeſell⸗ ſchaft für chemiſche Induſtrie zu.60 Proz., Bad. Rück⸗ und Mit⸗ Roggen feſter. Gerſte unverändert. Hafer feſt. verſicherungs⸗Aktien zu 212 Mark pro Stück und Zuckerfabrik Wag⸗ häuſel⸗Aktien zu 82 Proz. ie e Pfandbrieſe. 115 1. We.⸗G. f. mſchf. 1 4% Rhein. Hyp.⸗B.unk 1902 100.60 G eetransvort 2. 8¹ 955 15 alte M. 97.30 bz 4½5„Bad. Anflin⸗u. Sodaf. 105.25 3½%„„ unk.1904 97.90.4% Kleinſein, Heldldg. M. 190.— G 3½ỹ„„ Kommunal 98.— bſß 5„Braubaus, Ronn 99.— à 2% Speyerer Bauhaus ee e Att.⸗Gei. in Speyer 102.50 B 3½ Freiburg i. B. 99.18 b: Pfälz. Chamofte u. 49 Karlsruhe v. J. 1896 92.0hm Tonwerk Fl.⸗ g. Eſſend. 100.50 G 55,% Lahr v. J. 1902 99.10 6,4½% Ruß..⸗G. Zellitofft. 4% Ludwigshafen v. 1900 101.40 bf Waldhof bei Pernau in %% 3½%% Ludwighafen 100 F0cJ Livfland 102.10 G 92 8 470 Hercenmütle 9 100.— 2900 8.— 4½% Mannh. ampf⸗ 3 Mannh. Oblig, 1001 10f 7abiſ ſchleppſchtfſahes⸗Geſ. 103.75 47%„„ 1900 101.50%½% Mannh. Lagerhaus⸗ 85 100.— C Geſellſchaft 101.75 G5 „ 1888 4¹⁹ e Zlegelwerke 102.50 B 915„ 1895 100.— 64½% Südd. Drahtinduſtr. 3765% 1„ 1898 100.— 6 Waldhof⸗Mannheim 102.25 G 3½%% Pirmaſenſer 99.—6 4½ Verein chem. Fabriken—— ation. Akt Kaßlreps, d. neuer———23.— — 4% Sellſtofffabrik Waldhof 104.70 0 Mannheim, 18 Januar. Weneral⸗Anzeiger. 5. Seite. Aktien. Banken Brief Geld Brief Geld Radiſche Vand—.— 120.5% Br. Schroedl, Hdelbg.—.— 208.— Fered. u. Depb., Zbckr.—.—118.50„Schwartz. Sveyer—.— 130.— Gewbk. Sveyer 50%—.— 130.—„ Ritter, Schwetz. 25.——.— 3 Operrbein. Bank 95 50 05.—]„ S. Weltz Sveyer—— 110.— Pfälz. Banf 100.50%„.Storch, Sick,—.— 109.50 1 Pfäfz. Hyp.⸗Bank 192— 191.—[ Werger, Morms 103.——— Pf. Spen Gdb. Land. 129.50——Norms, Br v. Oertge—.— 121.50 1 Noefn. Kredithank— 140.—Ifls. Preßh. u. Spfbr.—.— 97.50 Raein. Hyp.⸗Bank—.— 102 50 Trausport Südd. Bank.108.—u. Verſicherung. . Gifenbahnen B..⸗G. Nöſch. Seetr.—.— 99.50 Pfälz. Ludwicsnahn—.—921.— Nannh. Dampfſchl.. 90.— Marbahn—.—18,F%„ b̃asgerhaus 109.——.— „ Nordbabn 132.Nb. u. Seeſchiff.⸗Geſ.——.— Heſlbr. Strarenbahn—— 55.— Bad. Rück⸗ n. Mitverſ.— 212.— „ Aſſeſurran:—. 725.— V ontinental. Werf.—.— 845.— .⸗G.f chem. Induſtr. 160—.—Pannh. Verſicherung—.— 45.— Bad. Anil.u. Sodaſbr.430.— 498.—Oberrh. Nerſ.⸗Geſ.—.— 330— Chem. FTab Goſpenha.—.— 157.— Verein chem. Fabriken 250.——.— Verein D. Oelfahriken—.— 118.80 gürtt. Transp.⸗Verſ. 510.— 500.— Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie—— 87.40 .⸗W̃ 285.——.——— Vorng 106.——.— Dinaleruche Mi efbr.—— 129.— Lmajllirfbr. Kfrrweil.— Brauereien. Emaflw. Mafkammer 105.— 2150 Bad. Branuerei—.— 188.—Fttlinger Spinnerei Binger Akljenbierbr. 50———Hüttenß. Spinnerei—.— 105.— Durl. Hof vm Hagen—.— 281.50Räbmfbr. Hald u. Neur.— 222— Eichbaum⸗Brauerei 162— 161.80Koſth. Cell.⸗u. Papierf.— 114.75 Elefbr. Rünl, Worms—.— 104 50 Nannb. Gum. u. Asb. 95.— Ganters Br. Freiburg—.— 112—[Oagersh. Spinnerei—.— Kleintein, Heidelverg—.— 184.500Pfälz. Näb. u. Fabr. F.—— 92.— Homb. Meſſerſchmitt 89.——.— Kortl.⸗Cement Heidlb.—.— 129.— Ludwigsbaf. Brauere!———.— Berein Freib. Zſegelwb. 70— 132.— Mannb. Aktienbr. 150.er. Speyr. Ziegelw.— 68.— Pfalzbr. Geiſel Mohr 68.——.— Zellſtofff. Waldhof,— 246— Brauerei Sinner—. 249.— Zuckerf. Waahäuſel Frankfurter Effektenboͤrſe. (Privat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.) wW. Frankfurt, 18. Jan. Die neue Börſenwoche eröffnet bei ruhigem Geſchäft, doch ziemlich feſter Tendenz. Die andauernde poli⸗ tiſche Spannung ließ heute nach und machte freundlicherer Tendenz Platz. Die Deckungskäufe veranlaßten eine Steigerung in einzelnen Banken. Montanwerte durchweg feſt. Beſonders belebt waren Gel⸗ ſenkirchen, Hibernig und Harpener. Fonds belebt. Silber Mexikaner feſt. Schiffahrt und Bahnen ruhig. Induſtriewerte zeigten ſtille Haltung. Schwächer lagen Lahmeher. Uebrige Werte teilweiſe gut behauptet. Gegen Schluß war die Vörſe ruhig. Montan gut be⸗ hauptet. Banken wenig verändert. Schluß⸗Kur ſe. (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie,) Reichsbank⸗Disko⸗t 4 Prozent. Wechſel. Kurze Sicht in 2½—5 Monate Reichsmark%·J4d Vor. Kurs Heut. Kurs Vor. Kurs Heut Kurs Amſterdam hfl. 100 3— 169.75 169.58—— Belgien.. Fr. 100 3— 81.125 81 133—— Italtien... Le. 100 5— 81.20 81 20—— London.. Lſt. 1 8— 20.442 20.440—— Madrid. Pf. 100 5————— New⸗Mork Dll. 100————— 5 Paris. Fr. 100 8— 81 25 81.275— Schweiz. Fr. 100 3% 80.975 81025— Petersburg.⸗R. 100 4½——— Trieſt... Kr. 100———— Wien Kr. 100 3¼ 85.288 85..283——5 do. m. S.——5 Staatspapiere. A. Deutſche. 8 31,Oſch. Reichsanl 102.40 102.40 5 italien. Rente 103 70 108 70 5%„„„ 10 40 102 35 4 Oeſterr, Goldr. 102.75 102.80 14 3 55 9155 91.50 4½ Oeſt. Silberr. 101.10 101.10 61½ Pr Staats⸗Anl. 102.30 102.30 41/ Oeft. Papierr. 101.10 101 10 3½%„„„ 102.30 102 30] 4½ Portg. St.⸗Anl.—.— 52 15 5 5 91.55 91.303 dto. äuß. 32— 83230 81½ Bad. St.⸗Obl.l. 90 80 94.80 4 Ruſſen von 1880 98.30 98.15 1„ M. 101.— 100 90 4ruff. Staatsr. 1894 98.80 98 75 81½%„„1900, 10120——4 ſpan. ausl. Rente 88.— 88.— 4 bad. St.⸗A. 104 90 104 85 1 Türken Lit D. 38— 33.05 31½ Bayern„„ 101.40 101.80 4 Ungar. Goldrente 100.20 100.45 3„„ 91 90 91.90 4„ Kronenrente 99.40 89 45 4 bauer..⸗B.⸗A. 104.25 104.25 5 Ag. l. Gold⸗A. 1887—— 94.90 4 Heſſen 105.— 105.—4 Egypter uniſicirte—-——.— 3 Gr. Heſſ. St.⸗ A. 5 Mexikaner äuß. 101.40 101.15 von 1896 89.50 89.60 3 0 inn. 27 20 27.0 3 Sachſen. 89.95 90.— 41½ Chineſen 1898 89.40 90.75 4 Mh. St⸗A. 1899 101 80 101.50 5 Bulgaren 388 25 88.30 Verzinsl. Looſe. B. Aus ländiſche. 3 Oeft. Looſe.1867 156.10 186.10 5 90er Griechen 40.20 40 40 l 3 Türkiſche Looſe 137 60 187.50 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Bexbacher 220.— 220.—Oeflerr. Lit. B.—— Marienburg.⸗Mlw. Got bardbahn 191.50 191.50 Pfälz. Maxbahn Jura Simvlon—— Pfälz. Nordbahn Schweiz. Centralb.—.——.— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. Schwei;, Nordoſtb.—.—- Hamburger Packet Ver. Schwz. Bahnen—.— Nordd. Lloyd Ital. Mittelmeerb. 92.— Oeſt.⸗Ung. Staatsb.„Meridienalbahn 145.— 145.— Oeſterr. Süd⸗Lomb. 16.30 1620 Northern prefer.—.— „ Nordweſtb.—.— 104 20 La Veloce Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 40% Frk. Dun.,Gfdb. 10130 101.30 3/. Pr Pfobr.⸗Bk.⸗ 40%.K. V. Pfobr.0s 100.80 100.80] Hyp.⸗Pfd. unk. 12 4%„„ 1910 19½80 101.8½ Pr.Afdbr.⸗Bk.⸗ 4% Pf. HypB. Pfdb. 101.45 101.50] Hyp Pfd. unk. 12 31½%%„„ 99.50 99.50 3½% Pr. Pfdür.⸗Bk. 57½0% Pr. Bod.⸗Cr. 96— 96.— Hyp.⸗Pfid. Kom. 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 108.— 103.— Obl. unkündb. 12 100.20 100.20 310% Pf. B Pr.⸗O. 99 85 99 85 4% Ctr. Bd. Pfd.1 90 101 10 101.10 4% h. Mf. Br. 1902 100.75 100.75% 4%„„ 99 „1907 102.50 102.50 unk. 00 alte 97.30 97.30„Pfdbr..0l 98.— 98.25 unk. 10 98 5 95 50„Pfdbr..08 72 30 79.4 unt. 12 108.10 108.— .— 96.—„Pfdbr.86 „1909 96.20 96.20 89 f. 94 „„ 1908 101.60 101-60„ Pfd. 94½f „„1909 101 85 101 85„ Com.⸗x bl. „KbO. 95.75 95.75 v. I, uni 10 8„ Com.⸗O l. 10 102.30 102.30.s/ unt. bl „Com.⸗Obl. 188 80 138 90 131.— 180.— 124— 124 40 110— 11034 105.15 105 50 144 20 144 30 —— —.——.— 97.— 97.— 102.90 102.90 102.90 103.— „ 40%⁰ 40% 37 3¹ 2 40% 3 15 15 2 * 7* 96.60 96.40 96.90 96.90 99.50 99.50 1 2 angeregt. 100.% 100.60 105.— 103.— Aktien induſtrieller Unternehmungen. Dad. Zuckerf. Wagh. 81.— 82 20 Parkakt. Zweibr. 116.80 116.80 Heidelb. Cementw. 122 50 122 20 Eichbaum Mannh. 16240 162.30 Unilin⸗Aktien 429.— 428.20 Mh. Akt.⸗Brauerei 150.— 150.— Eh. Fbr. Griesheim 281— 231—Seilinduſtrie Wolff 86.50 86.50 Sßchtter Farbwerk 70 80 370.30 Weltz z. S. Speyer 112.— 111 70 Berein chem. Fabrik 250.— 250.—] Walzmühle Ludw. 139.— 139— Chem Werke Albert 206 90 506 90 Fahrradw Klever 235— 236.— Aecumnl.⸗F. Hagen 165 0 1˙6.— Maſch. Arm. Klein 101 60 101 60 Aee. Böſe, Berlin 68.— 68—Maſchinf. Gritz ner 15 20 215 68 Allg. Glek.⸗Geſellſch 223.— 224.— Schnellprf. Irkthl. 158.— 158.— Delios„ Oelfabrik⸗Aktien 118.60 118 50 Schuckert 5 Spin. Web. Hüttenh. Nahmeyer 98— 91.—Zellſtoff Waldbof Allg..⸗G. Siemens 140 50 140.50 Cementf. Karlſtadt dederw. St. Ingbert———Friedrichsh. Bergb. Bergwerks⸗Aktien. 199 70 192 90 Weſterr. Alkalt⸗A. 710 20 110 20 Oberſchl. Etſenakt. 323.50 325 75] Ver. Königs⸗Laura 205.20 218.40 Oeutſch. Luxemb. V. 203 75 205 40 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Deutſche Reichsbk. 153.— 153.— Oeſt. Länderbank Badiſche Bank 120 50 120.50„Kredit⸗Anſtalt Berliner Bank 98.590 96.50 Prälziſche Bank Berl. Handels⸗Gef. 160 40 160 70 Pfälz, Hyv.⸗Bank Darmftädter Bank 144 40 144 90 Rhein. Kreditbank Deutſche Bank 222.50 224.—[Rhein. Hyp.⸗B. M. Diskonto⸗Commd. 194 10 195—Schaaffh. Bankver. Deutſche Gen⸗Bk. 100.— 100.— Südd. Bank Müm⸗ Dresdener Bank 1855 80 156 40] Wiener Bankver. Frankf. Hyp.⸗Bank 201.— 201.50 D. Effekten⸗Bank Frkf. Hyp.⸗Creditv. 150.— 150.— Bank Ottomane Nationalbank 125.— 125.— Mannheimer Verſ⸗⸗ Oberrhein. Bank 95 40 86— Geſellſchaft Oeſterr.⸗Ung. Bank 115.90 115 90 Preuß. Hypothekb. Privat⸗Diskont 22ö1 Prozent. Frankfurt a.., 18. Januar. Kreditattien 214.10, Staats⸗ bahn 144 26, Lombarden 16 25, Egypter—.—, 4% ung Woldrenle 10 20, Gotthardbahn 191.50, Disconto⸗Commandit 194.75, Laura 238 50, Gelſenkirchen 218—, Darmſtädter 145—, Handelsgeſellſchal 160 89, Dresdener Bant 156 40, Deutſche Bank 224.—, Bochumer 192.90, Northern—.—. Tendenz: ruhig. Nachbörſe. Kreditaktien 214—. Staatsbahn——, Lombarden 16.20, Disconto⸗Commandit 194 70. Berliner Effektenbörſe. (Pribat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.) W. Berlin, 18. Jan. Die Börſe eröffnete in feſter Veran⸗ lagung. An der Börſe herrſcht vielfach die Anſchauung vor, daß der zwiſchen Japan und Rußland ſchwebende Konflikt ſchließlich zu einer freundlichen Austragung führen wird. Aus London liegt eine Veſ⸗ ſerung der Japaner vor. Auch tendierte der Fondsmarkt feſt. Des⸗ gleichen Banken ausnahmslos höher. Der Montanmarkt zeigte in Bergwerksaktien weſentlich beſſere Nachfrage. Zu anziehenden Kurſen Hüttenaktien gut gehalten. In Bahnen war das Geſchäft be⸗ langlos. Dynamittruſt ca. 2 pCt. höher auf ſpekulative Käufe an⸗ geblich auf günſtige Dividendenſchätzung. Zu Beginn der zweiten Börſenſtunde waren Banken in weiterer Aufwärtsbewegung. Hütten⸗ aktien feſt im Einklang mit der weiteren Steigerung in Kohlenaktien. Weiterhin etwas geſchwächt namentlich Hüttenaktien. In dritter Börſenſtunde unregelmäßig. Induſtriewerte des Kaſſamarktes wenig Bauwerte und Cementaktien feſt. Ferner auch Eiſen⸗ werte meiſt höher. 5 —.— 105 40 105•3 248.50 246.90 105.— 108.— 128.— 129.10 284— 284 20 103 10 108 75 288.50 238.25 86.20 87.35 Bochumer Buderus Concordia Gelſenkirchner darpener 114.— 114.50 216 90 214 20 107.— 10 50 191.— 191.40 189.70 140.— 192.50 193.— 115 70 147.1 104.50 104.5% 138.— 133 50 104.60 104.60 117.— 115.40 480.— 48.— 111.— 111.85 Berlin, 18 Januar. Schlußcourſe. Kuſſennoten 216.05 216.— Leipziger Bank.00.00 Puſſ. Anl. 1902——— nerg⸗Märk. Bank 15890 158.90 3½ o% Reichsanl. 102.5 102.60] Pr. Hyp.⸗Act.⸗.—.——.— 3 0½ Reichsanleihe 9160 91.60 D. Grundſchuld⸗B.———.— 91/ Bd...⸗Obl. 0O0—.— 101.— Dynamit Truſt 165.— 167.25 Bad. St.⸗A. 104 70 104.80 Bochumer 197.60 192.70 % ſ% Bayern 10.50 101.50 Gonſolidation 424 50 426.70 Zpr. ſächſ. Rente 90.— 90.10] Dortmunder Unſon 84.50 84 80 Heſſen—.—.=Gelſenkirchener 216— 218 40 Heſſen 89.90 89.60 Harpener 208.60 205.40 Italtener 108.0 103.70 Hibernign 207.10 208 40 18g0er Looſe 155 60 156.— Lauraßiftte 238.— 288 10 Lübeck⸗Büchener—.——.—]Murm⸗Revier 142.— 142 50 Marienburger—.——— Boznir 156.— 157 80 Oſtpr. Südbahn—.——.—Schalk, G. u. H⸗V. 465.— 467.50 Staatsbahn⸗Aktien 144.20 144 Elekt. Licht u. Kraft 111.20 111 30 Lombarden 16.20 16 20 Wecterr Alkallw. 284.— 284— Canada Pacifte. Sh.—.— 117.50 Aſchersleben Al. W. 160 40 160 40 Heidelb. Str. KB.B.—.——.—Steinz. Friedrichsf. 256.50 766.50 Kreditaktien 213.80 213 90] Hanſa Damyſſchiff. 121.— 121.30 Berl. Handels⸗Geſ. 160.30 116 60 Wollkämmerei⸗Ak. 153 10 154— Darmſtädter Bank 144 60 144 70 4 Pfbr. Rh. M. BCr. 101.60 101.60 Deuiſche Bankak. 223.10 223.9 Mannh.⸗Rh. Tr. 65.— 65.— Disc. Comm. Aktien 194 20 194 70 Kannengießer 180.— 129.— Dresdener Bank 156.701 Hörder Bergw. 184.75 165.— 155.70 Privat⸗Diskont 2¾% W. Berlin, 18. Jenuar.(Telegr.) Nachbörſe. Credit⸗Aktien 214.10 214.— Lombarden Staatsbahn 144 40 144—] Diskonto-Comm. Pariſer Boͤrſe. Paris, 18. Januar. Anfanasfurſe. 16.20 16.20 194.50 194.60 8% Reute 97.75 97 85 Türk. Looſe 139.70—.— Aaliener 102 60 102.60 Ottoman 590.— 591.— Spanier 86 90 86.80 Rio Tinto 1268 1265 Türken D. 87.77 87.65 J Bankdisk. 3% Londoner Effektenboͤrſe. London, 18. Jan.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe.) 3 co Reichsanleihe 90/ 90¾ Rio Tinto 50— 50˙½ 5 c% Chineſen 99— 991,]Southern Pak. 50% 50ʃ½ 4½ o% Chin ſen 91— 91½[Chicago Milw. 147½¼ 147— 9/%2 Conſels 871516 885¼6 Denver Pref. 71— 71½ 4 0% Italiener 201˙% 101/ Atchiſon Pref. 91— 91— 4 e% Mon. Griechen 43— 43—Loufsv. Nash. 110% 110%½ 3 oh Portug. 62% 672¼ Unton Pak. 80¼½ 81— Spanier 86— 55˙/ Tend.: feſt. Türken D. 86— 86— Debeers 20½ 20˙½ 4 0% Argentinier 771 777/ Chartered 21—¹ 2 d% Mexikaner 28% 26% Goldftels 6% 60½ Japaner 77— 77¾ Randmines 9% 9el Lend.: feſt. Eaſtrand 6e% 65/ Ottom. 13½ 13½ J Tend.: beh. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 18. Jan.(Tel.) Produktenbörſe. Die auf aten merkliche Steiger te hier anfangs 1 ae Klage über den Saatenſtand der Südſta nuſchen Weizeubreiſe tiniſches Angebot zu faſt unberänderten Forderungen Geſchäft war lebhafter. kaum ſtetig. La Rüböl Schnee⸗ Berlin, 18 Januar. wenig geändert. (Telegramm.) 16. 18. Weizernn 8 169.— 168.78 171.— 170.78 per Sepyt..—.— 171— Roggen ver Ma!!. 136.75 136.75 189.— 189.— per Sept. 95 0 2—.——.— Hafer per Ma! 129— 129.·— per Juk 181.78 131.50 Mais per Mat 5 0 0 0 111— 110 75 per Iult!! 11125 110 75 Rüböl ver Mů!'!!. 46 60 46.60 per Oktor: 47 20 47.20 Spiritus 70er loeo Weienmeh!l 22.50 22.25 Roggenmehll! 17.80 17.80 per Dezember———.— vor Mai„——.— Peſt, 18. Januar.(Telegramm.) Getreidemarkt. 16. 18. Weizen per Avril 787 788 feſt 787 688 ruhig 5 5 Oktbr. 767% 788 768 7 69 Roggen per Avril 663 6 64 feſt 661 6 63 ruhig „„ Oubr. 0 00 0o00 000 00 Hafer per April 5 51 k 52 feſt 552 5 5s ſtetig „Ortbr. 525 9 95 5 90 990 Mai Mat 5 2 5 ee e ee 5 40 5 41 feſt 5 000 0 00 05 8 5 90 Rüböl per Nov.——— 0 Kohlraps per Aug. 11.65 11 75 ruhig 1160 11 70 träge Wetter: Tau. Liverpool, 18. Januar.(Antangskurſe⸗ 16. 18. Weizen per März.051e ſtetig.Hre ruhie ver Mai.04% ce Mais per Jan..02½ ruhig 40%% ruhig per März.025%.0f%% Schiffahrts⸗Nachrichten. Maunheimer Hafenverkehr vom 16 Januar. Hafenbezirk ll. Schiffer ev. Kap. Schiff Kommt von 110 Koppelaars Nim Antwerpen Getrelbe Baſtian Induſtrie 8 Köln Stlekgut 10 Debeyer W. Egan 1 Rotterdam 2500 Kathon 2 7 5 5 Hafenbezirk VI. 12 ann Rubrort 28 Duleburg Kohlen 9 Billm 1 Rheingönh. Backſteine 26⁰ Hafenbezirt VII. 1 0⁰0 eſ Margareta Marla Ruhrort Kohlen Baßzaren Mokuntig Dulsburg Buchloh Heinrich Emil 0 5 **. von Shanghai. Newport News nach Newyork. Philadelphia. D. Artemi ſia, von Oſtaſie in Dundee. D. Vadenia, 15. Januar von Batabia, 15. Januar, 12 Uhr mittags, Blücher, von Newyork kommend, 13. Januar, morgens, auf der Elbe. D. Brisgavia, 1 Uhr nachm. in Antwerpen. Ausreiſe nach Oſtaſien, 13. Januar, D. Cheruskia, nach Weſtindien, 18. Januar, Havre. D. Croatia, 14. Jannar von St. nach Hamburg. D. Friſ i a, nach 7 Uhr morgens, von Antwerpen. D. New⸗Orleans via Newport News nach tſchou, auf der Heimreiſe von Oſtaſien, morgens von Penang. D. Macedonia, Aires. in St. Thomas. Sigismund, Santos. D. Savoia, 12. Januar von Hongkong. nach Weſtindien, D. Serbia, 8. Januar von Seattle. port nach Oſtaſien, 12. Januar, vorm., auf der Ausreiſe nach Oſtaſien, Teutonia, 11. Januar in St. Thomas. Nordbraſilien, 4. Januar, D. V Am Freitag, den 22. Die Inlandsofferten in Weizen waren mäßig, in Roggen reichlich. Hafer»bei vermehrter Zufuhr Spiritus ungehandelt. Wetter: (Produktendörſe.) Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Berlin netto Kaſſe.) D. C. Ferd. Laeisz, 7 Uhr morgens, in Penang 6 Uhr nachm., von Thomas via Hayre dem La Plata, Holſatia, 13. Januar von Hamburg. R. 13. Januar, Ihr 14. Januar in Buenos D. Nubia, 13. Januar in Singapore. Newyork 14. 11 ⸗ inzeſſin Victoria Luiſe, 14. Jan von Neapel..⸗J. Prinzeſſin Vi 14 Sanner 6 Uhr nachm., von Oporto. traf ein. Das von Nagaſaki. i 4.„12 Uhr mittags, in Baltimore. Belgia, 14. Januar 0 8 uhr 40 M nach Oſtaſten, 14. auf dei 14. Januar, ⸗P.⸗D. Kia 7 Uh D. Prin 6 Uhr nachm D. Scotia 18. Januar in Singapore. ö. aleſia, findet im Geſellenhaus, K 1. 17 eine Verſammlung der kath. Kirchengemeindevertretung Desgleichen für „Cenehmigung des Aufwands für Freil friedigung. 5 „Anſtellung eines Organiſten und Liebfrauenkirche. 3 6. Anſtellung eines Kirchendieners an der Liebfrauenkirche. 7. An lellung eines Blasbalgtreters für die Liebfrauenkirche. 8. Anſtellung eines Bureaugehilfen für die Kirchenſteuerkaſſe. 2 Kirchenſteuerkaſſe, 0 9. Belohnung eines Lehrgehilfen der „Einzug der kleinen Steuerbeträge.“ Mannheim, den 16. Januar 1904. Der kathol. Stiftungsrat: Joſeph Bauer. — Veramwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Har für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: i..: Georg Chriſtma für Feuilleton, Kunſt, Volkswirtſchaft und den übrigen, redaktion 8 hausbauplatzes zur Herz⸗Jeſu⸗Kirche und für Hofum⸗ Dirigenten für die Harl 20447 Alpfel. druckere bietet eisse Herren-Leinden General⸗Anzeiger. Herren-Westen Mannbeim, 18. Januar. ganz hervorragende delegenheit zu billigem Einkauf. Farbige Herren-Bemden Wollene Sochen jetzt Mk..40 Cravatten jetzt Mk..90 jetzt Mk. 2. Herren-Hüte 2 25 U. 2. Herren-Unterzeuge 90 4—— 25 jetzt 45 u. 58 Pfg. Hosenträger jetzt 35 u. 48 Pfg. Damen-Handschuhe Damen-Blousen jetzt Mk. 1. Garnitur jetzt Mk.. Damen-Unterröcke jetzt CG Pfig. Dänisch.Damen-Handsch. jetzt per Paar 38 Pfg. Thee in hervorragend feinen qualitaten frisch eingetroffen undstets vorrätig. 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Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate. 28„ Die Reklame⸗Zeile. 60 Expedition: Nr. 218. Nr. 14. — Handelsregiſter. Zum Handelsregiſer Abteilung A wurde heute eingetragen: 1. Band IV,.⸗Z. 184, Firma „Ludwig Graf“ in Mannheim, offene Handelsgeſellſchaft. Johan⸗ nes Höhne, Schneidermeiſter in Mannheim und Emil Schlegel, Schneidermeiſter in Mannheim, haben das Geſchäft übernonmen und führen dasſelbe unter der bisherigen Firma in offener Handelsgeſellſchaft, die am 1. Januar 1904 begonnen hat, wei⸗ ter. Der Uebergang der in dem Betriebe des Geſchäfts begrün⸗ deten Forderungen und Verbind lichkeiten iſt bei dem Erwerbe des Geſchäfts durch Johannes Höhne und Emil Schlegel aus⸗ geſchloſſen. Geſchäftszweig: Maß⸗ geſchäft mit Stofflager. 2. Band VII,.⸗Z. 12, Firma „L. Weil& Reinhardt“ in Mannheim. Adolf Edler in Mannheim iſt als Prokuriſt be⸗ ſtellt und berechtigt, mit einem der Prokuriſten Haberboſch, Krafft und Strauß die Geſellſchaft zu vertreten und die Firma zeichnen. 8. Band IX,.⸗Z. 14, Firma „Joſ.“ Neuberger Söhne“ in Mannheim. Offene Handels⸗ geſellſchaft. Simon Ruff, Kauf⸗ mann in Mannbeim, iſt in das Geſchäft als perſönlich haftender Geſellſchafter eingetreten. Die Geſellſchaft hat am 1. Jauuar 1904 begonnen. Die Prokura des Simon Ruff und die des Paul Auſcher iſt erloſchen. 4. Band IX,.⸗Z. 205, Firma „Ludwig Witte nann“ in Maunheim. Die Firma iſt er⸗ loſchen. 5. Band X,.⸗Z. 147, Firma „Holz⸗Induſtrie Georg Po⸗ ſener“ in Mannheim. Inhaber iſt Georg Poſener, Kaufmaun in Geſchäftszweig: Handel(Spezialität) in Kehllei ſten und Geſimſe für Bau⸗ und Möbelzwecke, Sargverzierungenze. 8. Band X,.⸗Z. 148, Firima. „Johann Nickels“ in Mann⸗ heim. Juhaber iſt Johann Nickels, Kaufmann in Mannheim. Ge⸗ ſchäftszweig: Agentür⸗ und Com⸗ miſſion. 3032/88 7. Band X,.⸗Z. 149, Firma „Max Blum“ in Mannheim. Inhaber iſt: Max Blum, Kauf⸗ mann in Maunheim. Geſchäfts zweig: Agentur u. Komuuſſion. Mannheim, 16. Jau. 1904. Gr. Amtsgerict I. Vergebung von Sielbauagrbeiten Nr. 508. Die Ausfübrung nach⸗ ſteb euder Sielbauten in der Gas⸗ fabrikuraße im Lindenhof joll öffentlich vergeben werden: 1) 1105 c von 776 1,25 m Lichtweite, 2) 184,52 Ifdm. Backſteinſtel von .60 1,10 m Lichtweite, 3) 27,00 Uüdm. Steinzeugrohrſiel von 0,30 0 45 maLichtweite einſchl. der Spenalbauten. Die Zeichnungen und Beding⸗ ungen liegen auf dem Tiefbau⸗ amt, Litra L 2, 9 zur Einſicht auf und können Ange oisfor mulare und Maſſen verzeichn ſſe gegen gebührfreie Einſendung von 2,80 Mark von dert bezogen werden. 8 Angebote ſind verſiegelt und mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſeben, dem Tiefbauamt bis zuen Montag, 8. Jebruar 1904, bvorunnlitags 11 uhr einzuliefern, woſelbſt die Eröff nung der eingelaufenen Angebote in egenwart der eiwa er⸗ ſchienenen Bieter ſtaitfinden wird. Nach Erböffuung der Ver dingungsverhandlung eingehende Angebote werden nicht meor au⸗ genommen. 30000/2 F0 blagsfriſt: 6 Wochen. Mannberim, is Jauuar 1904. Tiefbanamt, Heffentliche Verſteigerung. Mittwoch, 20. Jaunar 1904, nachm ttaas 3 Uhr werde ich im Autrag auf Grund des 8 1268 des.,G.⸗N. im neuen Werftſpeicher der Maunheimer Jagerhausge⸗ ſellſchaft hier 20 Balleu überſeeiſcher Tabak, ca. 1578% Kilo 575 Barzahlung öffentlich ver⸗ eigern. 10549 Maunhein, 18. Januar 1904. Moſter Gerichtsvollzieher, C 1, 12. zu Bekauntmachung. Die Morbietität und Mortalität des IV. Quartals 1903 betr. In den Vororten Neckarau und Kälerthal⸗Waldhof, ſowie in den Landgemeinden ſtarben ohne Tot⸗ geburten 29 Perſonen, darunter 162 im erſten Lebensjahre und 41 im Alter von—185 Jahren, an anſteckenden Krankheiten: Maſern 2, Keu ubuſten 6, Rachen⸗ diphtherke 2, Kehlkopfkroup 4, Scharlach 1, Lungenſchwindſucht 26, ferner an Verdauungsſtörun⸗ gen im erſten Lebensjahre 69. Angezeigt wurden 4 Erkran⸗ kungsfälle von Typhus, 1 von Puerperalfteber, 57 von Scharlach, 11 von Ra bendiphtherre, 7 von Kehlkopfkroup und 4 von Tuber⸗ kuloſe 304 Mannheim, 16. Januar 1904. Der Großh. Bezirtsarzt II: Behrle. Nereinsregiſter. Zum Vereinsregiſter Band I. O. 3Z. 23,„Mannhetmer Rudergeſellſchaft“in Mann⸗ heim wurde heute eingetragen. Wilhelm Stachelhaus, Kauf⸗ mann in Mannhein iſt als Vor⸗ ſtand(I. Vorſitzender), Hermann Künzig, Rechtsanwalt in Mann⸗ heim als Vorſtandsſtellvertreter (I. Vorſitzender) wiedergewählt. Mannheim, 16. Januar 1904 Großh. Amtsgericht I. 3022 Güterrechtsregiſter. Zum Güterrechtsregiſter Bd. v wurde heute eingetragen: 1. Seite 41: Heiner, Robert, Gemüſehändler in Maunheim und Luiſe Emilie geb. Maſt. Nr. 2: Durch Vertrag voln 7. Januar 1904 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbart. 2. Seite 51: Lang, Friedrich Albert, Maſchiniſt in Mannheim und Thereſia geb. Weiler. Nr. 1: Durch Vertrag vom 2. Januar 1904 in Gütertrenn⸗ ung vereinbart. 3. Seite 52: Wachter, Emil, Maurer in Mannheim und Anna geb. Bahnert. Nr. 1: Durch Vertrag vom 7. Januar 1903 iſt Gütertrenn⸗ ung vereinbart. 4. Seite 53: Hartmann, Johann Balthaſer, Kaſſierer in Maunheim und Regina geb. Streckert Nr. 1: Durch Vertrag vom 8. Januar 1904 iſt Gütertrenn⸗ ung vereinbart. 5. Seite 54: Riexinger, Karl Friedrich, MetzgermeiſterinMann⸗ heim und Karoline geb. Donner. Nr. 1: Durch Vertrag vom 8. Januar 1904 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbart. Vorbehaltsgut der Frau iſt das im Vertrage näher bezeichneie Vermögensbeibringen derſelben. 6. Seite 55: Walter, Albert, Bäcker in Maunheim und Philippine geb. Werther. Nr. 1: Durch Vertrag vom 12., Januar 1904 iſt Gütertrenn⸗ ung vereinbart. 7. Seite 56: Hamm, Karl, Flößer in Mannheim und Mar⸗ garetha geb. Betz. Nr. 1: Durch Vertrag vom 12. Januar 1904 iſt Gütertrenn⸗ ung vereinbart. 8. Seite 57: Roth, Karl, Schloſſer in Mannheim und Ling geb. Kiſt. Nr. 1: Durch Vertrag vom 17. Dezember 1903 iſt Güter⸗ trennung vereinbart. 9. Seite 58: Gropp, Georg, Schloſſer in Seckenheim und Eliſavetha geb. Held. Nr. 1: Durch Vertrag vom 6. Jauuar 1904 iſt Gütertrenn⸗ ung vereinbart. 3028/81 Mannheim, 16. Januar 1904. Großh. Amteg richt J. Imangg⸗Verſteigerung. Dicusta„ 19. Jaunar 1/04, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale 4, 5 dahier gegen Bar⸗ zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: diwerſe Kolonialwaren, Zi⸗ garren und Tabake, ein Schaufenſterkaſten, 3 Gas⸗ lüſter, verſch. Väckereien und ſonſtiges, 10552 eventuell Fortſetzung am 0. Januar, nachmittags 2 Uhr. Mannheim, 1. Jan. 1904. Sceuber, Gerichtsvollzieher. Montag, 18. Januar 1904. Programm zur Jeier des Geburtstags Heiner Mazeſtät des 3039 Deutſchen Kaiſers. Vorfeier: Dienstag, den 26. Januar 1903. Nachmittags ½3 Uhr. Schulfeier in der Turnhalle der Reformſchule(Tullaſtraße). Abends ½7 Uhr: Glockenläuten und Böllerſchießen. Abends ½9 Uhr: Zapfenſtreich der Kapelle des Grena⸗ dier⸗Regiments vom Schloſſe ausgehend. Hauptfeier: Mittwoch, den 27. Januar 1004. Morgens ½8 Uhr: Wecken von der Kapelle des Grena⸗ dier⸗Reoiments und Völlerſchießen. Morgens ½10 Uhr: Feſtgottesdienſt in der Trinitatis⸗, Jeſuiten⸗ u. Schloßkirche ſowie in der Synagoge n Parade auf dem Meßplatz über dem eckar Nachmittags ½2 Uhr: Feſteſſen im Roſengarten.(Ein⸗ gang durch das Reſtaurant.) (Trockenes Gedeck 4 Pek. und Muſik 50 Pfg.) Abends ½7 Uhr: Feſtvorſtellung im Groß, Hoftheater. „Zar und Zimmermann“ von Lortzing. Vorſtehendes Programm bringen wir zur öffentlichen Kenntnis und beehren uns, die Einwohner Mannbeims zur Theilnahme an dieſer Feier ganz ergebenſt einzuladen. Damit verbinden wir das Erſuchen, am Feſttage die Häuſer feſtlich zu beflaggen Einzeichnungsliſten für das Feſteſſen(4 Mk. 50 Pfg. mit Muſik ohne Wein) liegen auf dem Rathaus, dem Be⸗ zirksamt, der Handelskammer, der Börſe und im Roſen⸗ garten auf. Mannheim, den 15. Januar 1904. Der Gr. Amtsvorſtaud: Der OGberbürgermeiſter: Lang. Beck. Eine beſondere Einladung an Behörden, Vereine und Einzelperſonen zur Teilnahme am Feſteſſen erfolgt nich: moehr. Die Herren Vorſtände der Behörden und Vereine werden erſucht, das Programm nebn einer Ein eichnungsliſſe bei ihren Mitgliedern gefl. in Umlauf zu ſetzen und die abgeſchloſſene Teil⸗ nehmerliſte bis 23. dſs.., dem Bezirksamt zulommen zu taſſen. Die Teilnehmer am Feſteſſen werden gebeten, für die Auswahl ihres Platzes ſeibſt Sorge zu tragen. Von ½12 Uhr ab können Pätze belegt werden. Abgeſtem. pelte Narten hiezu ſind im Roſengarten zu erhalten. Bekanntmachung. Die Droſchlenorbnung für die Stadt Mannheim betr. No. 158 004 II. Mit Zuſtimmung des Stadtrats und nach Vollziehbarkeitserklärung durch Gr. Herrn Lan⸗ deskommiſſär erhalten die 88 1, 2, 7, 16, 27 und 31 der Droſchkenordnung für die Stadt Mannheim vom 4. Dezbr 1901 nachfolgende Faſſung. Die Abänderungen ſind geſperrt gedruckt. Mannheim, den 12. Dezember 1903. Sroßh. Bezirksamt. Polizeidirektion: Schäfer. 8 1. Die Berechtigung zur gewerbsmäßigen Perſonen⸗ beför derung mittels Droſchken, Landauern, Victoria⸗ wagen, Omnibuſſen Stellwagen und Automobilen auf den öffentlichen Straßen und Plätzen der Stadt Mannheim innerhalb des Fahrbezirks, welcher die Gemarkung Mann⸗ heim und die in dem Tarif genannten Ortke umfaßt, wird nur durch die auf erfolgte Anmeldung des beabſichligten Betriebes erteilte Zulaſſungsurkunde des Bezirksamts er⸗ langt. Die Zulaſſung iſt eine ſtreng perſönliche und jeder⸗ zeit widerrufliche und wird nur an Perſonen erteilt, welche nach ihrem Lebensalter ſowie ihrer bisherigen Führung die Gewähr für ein ordnungsgemäßes Verhalten bieten und welche des Fahrens ſowie der Oertlichkeit kundig ſind In der Zulaffungsurkunde ſind die Zahl der nach vor⸗ heriger Prüfung zum Betrieb zugelaſſenen Droſchken, ſowie die ihnen zugeteilten Nummern anzugeben. Der Betriebsunternehmer hat bei eintretenden Ver⸗ änderungen binnen 3 Tagen für Ergänzung bezw. Berich⸗ tigung der Urkunde Sorge zu tragen. Die willkürliche Uebertragung der Nummer einer Droſchke auf eine andere iſt unterſagt. Jedoch dürfen bei Schneefall auch Schlitten in Betrieb genommen werden, auf welche dann die Beſtimm ingen dieſer Ordnung entſprechende anwendung zu finden haben. 2 60000ſ/1 Die Droſchkenbeſitzer haben die an die Zulaſſung ge⸗ knüpften Bedingungen, ſowie die nachſtehenden Vorſchriften bezüglich der Form und Ausſtattung der Fahrzeuge, des anzuwendenden Tarifs, ſowie der ſonſtigen Einrichtungen des Droſchkendiennes genau einzuhalten. Dieſelben ſied verpflichtet, die ſämtlichen Droſchten, welche von ihnen zur gewerbsmäßigen Perſonen beförderung verwendet werden, täglich auf den vom Bezirksamt be⸗ ſtimmten Plätzen zum Gebrauch des Publikums bereit zu halten und zwar in den Monaten November, Dezember, Januar, Februar, März und April von morgens 8 Uhr bis abends 7 Uhr, in den übrigen Monaten von morgens 7 Uhr bis abends 8 Uhr. 8 7. Kein Kutſcher darf die Führung einer Droſchke eher uübernehmen als bis ihm ein Fahrſchein erteilt worden iſt, welchen er im Dienſt ſtets bei ſich zu führen hat.(Vergl. § 8 der Vorſchrift.) Die vorläufige Genehmigung kann erteilt werden, ſo⸗ fern anzunehmen iſt, daß der definitiven Erteilung des Fahrſcheins keine Bedenken entgegenſtehen. Die zugelaſſenen Droſchkenbeſitzer dürfen jederzeit ohne beſonderen Fahrſchein die Fügrung ihrer zugelaſſenen Droſchken ſelbſt übernehmen. Der Fahrſchein wird nur ſolchen Perſonen erteilt, welche geſund, frei von Gebrechen ſind, welche nach ihreiſ — Lebensalter und ihrer bisherigen Führung die Gewäbr für ein ordnungsmäßiges Verhalten bieten und welche des Fahrens und der Oertlichkeit kundig ſind. Perſonen unter I8 Jahre wird der Fahrſchein in der Regel verfagt. Der Fahrſchein wird jeweils nur für eine zugelaſſene Droſchke ausgenellt. Die Uebertragung auf eine andere Droſchke iſt rechtzeitig bei dem Bezirksamt zu beantragen. Die aushilfsweiſe Führung einer anderen, als der in der Zulaſſungsurkunde bezeichneten Droſchke iſt, ſſofern ſie länger als drei Tage dauert, nur mit polizeilicher Ge⸗ nehmigung geſtattet. 87 Entziehung des Fahrſcheines erfolgt durch das Be⸗ zirksamt. Der Droſchkenbeſitzer wird von der Entziehung des Fahrſcheins benachrichtigt. Von dem Zeitpunkt der Er⸗ öffnung der bezirksamtlichen Berfügung an darf der von der Entziehnng des Fahrſcheins betroffene Kutſcher bei Vermeiden von Strafe und Entziehung der Zulaſſung nicht mehr als Droſchkenkutſcher verwendet werden. .16. Jeder Droſchkenunternehmer iſt verpflichtet, die ſämt⸗ lichen Droſchken, welche von ihm zur gewerbs⸗ mäßigen Perſonenbeförderung verwendet werden, täglich auf den nach den aufgeſtellten Stand⸗ platzliſten beſtimmten Plätzen zur Benützung durch das Publikum bereit zu halten und zwar in den Monaten No⸗ vember, Dezember, Januar, Februar, März und April von morgens 8 Uhr bis abends 7 Uhr, in den übrigen Monaten von morgens 7 Uhr bis abends 8 Uhr. Für den Bahnhof⸗ halteplatz gelten beſondere Beſtimmungen.(Vergl. 8 22 ff. dieſer Vorſchrift.) § 27. Der Fahrgaſt kann ſtakt der Tourfahrt Zeitfahrt ver⸗ langen. Der Fahrpreis der Zeitfahrt muß jedoch den der Tourfahrt überſteigen und es iſt, falls die Zeitfahrt an einem anderen Ort, als dem Einſteigeplatz beendigt wird, die Rück⸗ fahrt bis zum Einſteigeplatz zu vergüten. Die Tourfahrt wird jedenfalls zur 1 wenn auf Wunſch des Fahrgaſtes die Fahrt im Schritt gemacht werden mußte, hierauf iſt auf das geſtellte Begehren der Fahrgaſt vom Kutſcher aufmerkſam zu machen. Für Fahrten innerhalb der Zone kommt der Tour⸗ tarif nur für eine ununterbrochene Fahrt in Anwendung, wird die Fahrt unterbrochen, ſo iſt dieſelbe nach dem Zeit⸗ tarif zu bezahlen. Als Unterbrechung in dieſem Sinne wird nicht an⸗ geſehen: a) bei Tourfahrten von einer Stunde und mehr regelmäßiger Fahrzeit ein Aufenthalt von weniger als ½ Stunde oder mehrere Aufenthalte von zu⸗ ſammen der gleichen Dauer; bp) bei kürzeren Tourfabrten ein oder mehrere Auf⸗ enthalte von im Ganzen weniger als 5 Minuten. 8 988 Die Zeitberechnung für die Zeitfahrt beginnt von dem Augenblick des Vorfahrens am Einſteigeort und endigt mit dem Ausſteigen des Fahrgaſtes. Iſt die Zeitfahrt an einem andern Ort als dem Ginſteige⸗ platz beendigt, ſo iſt die Rückfahrt bis zum Einſteigeplatz zu vergüten. Tritt der Fahrgaſt ohne Verſchulden des Kutſchers eine Fahrt nicht an, ſo hat der Kutſcher 50 Pfennig, oder wenn er länger als 20 Minuten warten mußte, Bezablung nach der Zeit zu fordern. Tritt der Fahrgaſt die Fahrt an, ſetzt ſie aber nicht fort, ſo hat er bei Zeitfahrten und bei Tourfahrten die volle Zeittaxe bis zum Aufhören der Fahrt zu bezahlen. No. 42712 J. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 10. Januar 1904. Bürgermeiſteramt. Ritter. OGeffentliche Aufforderung. Die Anmeldung zur Stammrolle betr. Nr. 3941. In Gemäßheit des§ 25 der Wehrordnung werden die Militärpflichtigen, welche bei dem Erſatzgeſchäft des Jahres 1 04 meldepflichtig ſind, aufgefordert, ſich zur Stammrolle anzumelden. 1. Zur Anmeldung ſind verpflichtet: a) Alle Deutſche, welche im Jahre 1904 das 20. Lebensjahr zurücklegen, alſo im Jahre 1884 ge⸗ boren ſind; b) Alle früher geborenen Deulſchen, über deren Dienſtpflicht noch nicht endgültig durch Aus⸗ ſchließung, Ausmuſterung, Ueberweiſung zum Gdelmann. Landſturm, zur Erſatzreſerve oder Marine⸗Er⸗ ſatzreſerve oder durch Aushebung für einen Truppen⸗ oder Marineteil enſchieden iſt, ſofern ſie nicht durch die Erſatzbehörden von der An⸗ 25 meldung ausdrücklich entbunden oder über das Jahr 1904 hinaus zurückgeſtellt wurden. 2. Die Anmeldung erfolgt bei dem Gemeinderat d sjenigen Ortes an dem der Militärpflichtige ſeinen dauernden Aufenthalt hat. Hat er keinen dauernden Aufenthalt, ſo muß die Anmeldung an dem Orte des Wo nſitzes und beim Mangel eines inländiſchen Wohnſitzes an dem Geburtsort, oder wenn auch dieſer im Ausland liegt, an dem letzten Wohnſitz der Eltern geſchehen. Jſit der Militärpflichtige von dem Orte, in dem er ſich nach Ziffer 2 zu me den hat, zeitig abweſend, ſo haben die Eltern, Vormünder, Leur⸗, Brod⸗ oder Fabrikherrn die Verpflichtung zur Anmeldung. 4. Die Anmeldung hat vom 15. Januar bis J. Februar zu geſchehen. Sofern ſie niat am Geburtsort erfſolgt, iſt ein Geburtszeugnis vorzulegen. Bei wiederholter An⸗ meldung müſſen die Lofungsſcheine vorgelegt werden. 5. Wer die vordeſchriebene Meldung unterläßt, wird mit Geldſtrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu drei Tagen beſtraft. Die Anmeldung der in der stadt Mannheim wohnhaften Militärpflichtigen erfolgt auf dem Rathauſe zu mannheim, 3. Stock, Zimmer Ur. 26/27, der in Näferthal⸗Waldhof Wohnenden auf dem Rathaus in Käferthal und der in NReckarau Wohnenden 9— dem Rathaus in Neckarau und zwar vormittags von 9 bis 12 Uhr und nachmittags von 2 bis 5 Uhr. Am Sonntag den 17. Januar, Sonntag den 24. Januar, Mittwoch den 27. Januar und Sonntag den 51. Januar bleiben die Anmeldebureaus geſchloſſen. Mannheim, den 8. Januar 1944. 30000/19 Bürgermeiſteramt: Martin. Zettler. 14. Jahrgang. Bekauntmachung. Schutlabladeplatz betreffend. Nr. 4215 J. Der bisher für gutes Schuttmaterial vor⸗ geſehene Abladeplatz beim Zuchthausgarten iſt ſoweit zufgefüllt, daß die weitere Anfuhr von Schutt eingeſtellt werden muß. Als Abladeplatz für gutes Material iſt nunmehr die in Plan gelegte Verbindu gs⸗ ſtraße zwiſchen der Neckarauer Landſtraße und der Gas⸗ fabrikſtraße beſtimmt worden. Der in Belracht kommende Platz iſt durch Aufſtellung einer Tafel mit entſprechender Aufſchrift als Schuttablade⸗ ſtelle kenntlich gemacht. Mannheim, 7. Jan. 1904. Bürgermeiſteramt: Ritter. 30000%3 Schiruska. Zwaugs⸗Verſteigernng. Dieustag, den 19. d. Mis, nammitfags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal J 4. 5 hier im Vollſtreckungswege gegen Barzahlung öffentlich verſteigern: 1 Pferd, braune Stute, 1 Pritſchenrolle, 2 Bord⸗ wagen, 1 Billard ſowie Möbel verſchiedener Art. Mannheim, 18. Jan. 1904. Lindenmeier, 10550 Gerichtsvollzieher, Zwaugs⸗Nerfleigerung. Dienstag, 19. Jannar d.., nachmittags 2 uUhr werde ich im Pfandlokale, 4 5 dahier im Vollſtreck⸗ ungswege gegen bare Zahlung öffentlich verſteigern; Müöbel verſchiedener Ark. Mannheim, 18. Jan. 1904. Harder, 10551 Gerichtsvollzieher. 2 und Waiſen⸗Stift. Von„Ungenaunt“ erhielten wir it dem Motto:„Ehre Vater und Mutter“ zum ehrenden An⸗ denken an einen teuren Dahin⸗ geſchredenen die Summe von 50 Ma⸗ Kk übermittekt. Wir ſagen für dieſe Gabe namens des Stifts herz⸗ lichen Dauk. 204 25 Maungeim, 16. Januar 1905. Der St fisvorſtend. Jwangsberſteigerung. Dienstag, 19. Jannar 1904, nachmittags 2 Uhr, werde ich ind Pfandlokale hiet 24 5, gegen man im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 10558 ein Vertikow, Mannheim, 18. Januar 190. Fränzle, Gerichtsvollgeher Auf 16478% ſlahaghg Mannheim H 1. 8. beforgt Al K f reparſert unter Garantte. 9 Aunzüge pater Haas, H 4, 8, 1 Tr⸗ Telephonruf 1063. lelen gut, ſchnell und billig Jean Frey, Uhrmacher, E 35, 11. 1000 Eigentümer: Ratholiſches Bürgetyoſpetal.— Verantworklicher Nedakteur: Farl Apfel.— Bruck und Vertrieb Dr. H. Haasiſche Büchbrückeren, G. m. P. 5. 8. Seite. Genueral⸗Anzeiger. Räumungs-Verkauf meines Muter-Nonfextions-Tagers zu enorm billigen Preisen Paletots Jakets Golf; Kragen Jon.— an von 02.—3 von 65.— an von 103.— al Eine Partie Woll. Hausblousen aursns..— Eine Partie Velour-Blousen Eine Partie eleg. woll. 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